ẽ ne n rrrrr rrnnenn 12 2 8 8* Abonnement: Pfennig motatlich. Bringerlohn 28 Pig. mönatlich, durch die Woſt bez. incl. Poſt⸗ auſſchlag M..4 pro Quartal, Einzel⸗Nummer 3 Pfg. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile. 28 Pig. Auswärtige Inſerate 30„ Die Reklame⸗Zeile 1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Aunahme ſur das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. der Stadt Mannheim und n S Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Narlsruhe. Telegramm⸗Abreſſe: eeeee Telefon⸗Nummerm: Direktionu. Buchhaltung Laa9 Nr. 428. Mittwoch, 15. September 1909. Der des„Z. 3“ in „Z. 3“ iſt um 11 uhr 17 Min. auf der Frieſenheimer Inſel glücklich gelandet. Reber den Dächern der Stadt. Draußen auf der Frieſenheimer Inſel und rund um dieſe harren Tauſende und wiederum Tauſende des Luft⸗ ſchiffes, das da kommen ſoll. Die Stadt Mannheim, in der das Leben ſonſt ſo raſt⸗ los und rege umtreibt, liegt ſtill und friedlich da, menſchen⸗ entleert; die elektriſchen Bahnen hätten nach 10 Uhr ihren Be⸗ trieb gut und gerne einſtellen können, ſie fahren aber weiter, leer und trübſelig, aus angeborenem Pflichtgefühl, aber man fühlt förmlich, daß es auch ihnen nicht gerade leicht wird, dieſem aungeborenen Pflichtgefühl mit Freudigkeit nachzukommen. Ihre Warnungsrufe klingen ſs elegiſch und die Wagenführer wie die Schaffner machen nicht gerade ein vergnügtes Ge⸗ ſicht darüber, daß des Dienſtes ewig gleich geſtellte Uhr ſie im Geleiſe hält Auch anderen Menſchen geht es noch ſo in dem aus⸗ geſtorbenen, menſchenleeren Mannheim, einem Mannheim der Stille und Lautloſigkeit und Unbewohnheit: ein Glück, daß nicht immer Zeppelintage in Mannheim find, wir würden ſonſt noch das Gras zwiſchen den Steinen ſprießen ſehen Nach 10 Uhr aber wird es auf den Dächern der Häuſer lebendig, ſo weit dieſe ſchon auf Zeppelinbeſuche eingerich⸗ tet, alſo flach und nach allen Seiten hin begehbar find. Es ſei“ hier angemerkt, daß unſere Häuſer demnächſt zweckent⸗ ſprechend umgebaut werden müſſen. Revolutioniert den Häuſerbau! Fort mit den ſteilen Dächern im Intereſſe jener notleidenden Menſchheit, die zu Hauſe bleiben und kochen oder Zeitungen machen muß, damit ſie wenigſtens nicht ganz um dert höchſten Genuß und das ſtolzeſte Schauſpiel dieſes flügel⸗ ſchlagenden Jahrhunderts gebracht werde. Gebt ihnen flache Dächer, damit ſie für wenige köſtliche Minuten von ihnen aus den Horizont mit den Augen umkreiſen können, an dem die Zeichen und Wunder unſerer Zeit ſtolz dahinſegeln. Auf den Dächern der Häuſer alſo wird es nach 10 Uhr lebendig. Blaue und weiße Schürzen warten, die unterſchied⸗ lichſten Arbeitsuniformen laſſen die unter ihnen befindlichen Herzen vor freudiger Erwartung rund um die flachen Dächer klopfen und die erwartungsvollen Augen den im leichten Dunſte liegenden Horizont abſuchen. Ein mürriſcher Bureau⸗ rock klemmt ſich, dem unwiderſtehlichen Zuge der Zeitgenoſſen folgend, durch eine Bodenlucke. Einige vergnügte Drillich⸗ röcke und freudetorkelnde Soldatenmützen tauchen auf. Das ſchon ganz dem Zeppelinzeitalter angepaßte flache Dach der Börſe füllt ſich mit Zuſchauern, denen das Steigen und Fallen des Zeppelin 3 für den Augenblick intereſſanter iſt, als das Steigen und Fallen der Kurſe. Auf dem ſpitzen Grat eines noch vollkommen unangemeſſenen, nach zwei Seiten abfallen⸗ den Daches turnen drei waghalſige Männer, daß einem das Blut in den Adern frieren würde, wenn man nur Zeit dazu hätte und einem nicht plötzlich eine heiße Blutwelle vom Herzen durch die Adern jagte, dann auf einmal ertönt ein luſtiger, lauter Ruf: er kommt, er kom mt! Es iſt etwa 10 Uhr 40 Minuten, da taucht der über den vor maßloſer Freude ihre dickſten Rauchwolken aus⸗ ſtoßenden Schornſteinen der Anilinfabrik auf, die weißen und blauen Schürzen beginnen ein fröhliches Flattern, die ver⸗ gnügten Soldatenmützen fliegen in die Höhe, die drei wag⸗ halſigen Männer vergeſſen den unter ihnen gähnenden Ab⸗ grund, der mürriſche Bureaurock ſieht um mehrere Nuancen heller und freundlicher drein und langſam, ruhig, ſtolz und ſchön ſchwebt der Z. 3 daher über der weiten Stadt der raſt⸗ loſen Arbeit, in der die Arbeit ruht und alle Räder ſtille ſtehen für wenige köſtliche Minuten, wenn der Zeppelin es will. Ein kurzes Schauſpiel nur und doch ein herrliches, un⸗ vergeßliches, oft genoſſen ſchon und doch immer wieder die Herzen erhebend und alle Lebensſäfte raſcher durch den Körper treibend, wie alles Große und Schöne dieſer Erde Die Glocken klingen nicht, aber wie Glockenton, wie feiner und ſtarker Glockenton klingt es durch die Luft: Heil dem Helden, heil dem deutſchen Manne, der Großes an uns getan Ach dieſe Stimmung, dieſe Stimmung! Dieſes er⸗ ſchauern machende, herrliche Gefühl, das in uns drängt, in ſchöwer wilder Brandung, das in uns wallt und uns hinauf⸗ reißt über die kleinen und kümmerlichen Lebenszenkren, um die ſonſt unſere Stunden und Minuten kreiſen. 5 Dieſe ſtarken und freien Erhebungen, in denen das Lebensgefühl die mächtigſten Schwingen erhält! Näher, immer näher ſchwebt in ſicher eflendem Fluge 2. 3 an die Stadt herau, immer deutlicher unterſcheiden wir ſeine gewaltigen, ſtarken Formen, von denen ein Franzoſe, indem er mit dem Zeppelin die Schmiegſamkeit des franzö⸗ ſiſchen Luftſchifſes La République kontraſtierte, geſtern ſchrieb: „Auch darin äußert ſich der Charakter beider Raſſen: unſere Nachbarn, die das Koloſſale lieben, wollten etwas Großes machen“. Wir halten in ſtiller, freudiger Be⸗ geiſterung den Atem an und ſaugen das Luftſchiff in uns hinein, dieſes herrliche, große, kühne Bild, das der Phantaſie Flügel leiht über Länder und Meere. Wir unterſcheiden die Gondeln, die Propeller, wir hören dieſe leiſe und doch ſtark und zäh arbeiten, und die ganz beſonders mit guten Augen oder mit guter Phantaſie begabten Dächerbewunderer wollen Tücher winken und Hände grüßen ſehen. Stark und gewaltig, wie in ſelbſtbewußter Kraft durch⸗ ſchneidet der Z. 3 das heute garnicht ungeſtüme, willige Luft⸗ meer und ſtößt in ſtetiger, beharrlicher Fahrt über Mannheim vor, ſelbſt in der öſtlichen Stadterweiterung, in der Nähe des Roſengartens wird er deutlich erkannt. Dieſer große Held verſagt ſich nicht kalt, er iſt vielmehr von erleſenſter Liebenswürdigkeit und gönnt jedem das ſeine. In weitem Bogen fliegt er am Horizomt dahin, am Rhein, fern über der Jeſuitenkirche und dem Hoftheater ſteigt er auch und nieder, dann macht er eine ſtramme und elegante Kehrt⸗ wendung, nimmt anſcheinend ſeinen Weg über die Kunſt⸗ ſtraße und verſchwindet in wenigen Minuten unſeren Blicken. Z. 3 ſenkt ſich zur Landungsſtelle auf der Frieſenheimer Inſel. Die Dächerbeſucher ſenden ihm ein dankbares Hurra nach, ſie haben ihn ſo gut geſehen! Um ſich zu tröſten, ſagen ſie, ſogar weit beſſer als die dichtgepferchten Menſchenmengen draußen auf der Frieſenheimer Inſel! Und tragen heim ein unvergeßlich Bild von Stärke, Kühnheit und Schönheit, und fühlen, die einen bewußt, die anderen unbewußt, daß wenige Mänuten den Reichstum ihres Lebens um eine neue, belebende und erhebende Kraft gemehrt haben. Zur Landeſtelle. Man glaube nicht, daß nach 10 Uhr der Menſchenſtrom, der ſich von allen Seiten auf die Frieſenheimer Inſel ergoß, kleiner geworden wäre. Jetzt kamen erſt diejenigen, die der Beruf noch zurückgehalten hatte, die Bureauangeſtellten und Arbeiter, denen in verſchiedenen induſtriellen Etabliſſements freigegeben worden war. Jung und Alt war auf den Beinen. Kein Stand blieb unvertreten. Den ſtärkſten Andrang hatte die Elektriſche auszu⸗ halten. Obwohl die Straßenbahndirektion alle verfügbaren Re⸗ ſerve-Wagen eingeſtellt hatte, konnten von den Menſchenmengen, die am Pfälzer Hof, am Schloß und am Tatterſall verſammelt waren, nur ein geringer Bruchteil befördert werden. Sämtliche Wagen, die in die Innenſtadt gelangten, trugen die ominöſe rote Tafel mit der Aufſchrift„Beſetzt“, weil ſchon von 9 Uhr an die meiſten in den leeren Wagen, die zum Schlachthof oder zum Lindenhof fuhren, Platz nahmen, um überhaupt mitzukommen. Auch uns iſt es nicht anders ergangen. Als wir gegen 10 Uhr am Paradeplatz und dann am Schloß nicht unterkommen konn⸗ ten, mußten wir wohl oder übel dem Beiſpiel der anderen Paſſa⸗ giere folgen. Wir fuhren infolgedeſſen erſt hinaus zum Schlacht⸗ hof und dann begann erſt die Reiſe zur Frieſenheimer Inſel. Die Straßenbahndirektion hat auf dieſe Weiſe brillante Ge⸗ ſchäfte gemacht. „3. 3% in Sicht. Als wir endlich am Endpunkt der Straßenbahn bei der Kläranlage anlangten, war das Luftſchiff bereits in Sicht. Deut⸗ lich hob ſich der ſchlanke Leib im Weſten überm Rhein von dem hellgrauen Hintergrund des Himmels ab. Nun war Eile ge⸗ boten, wollte man die Landung nicht verſäumen. Im Geſchwind⸗ ſchritt ging es auf dem Damm entlang und dann durch die dichte Menſchenmauer, die den Landungsplatz umſäumte, der in weitem Umkreis durch einen ſehr primitiven Drahtzaun abge⸗ ſperrt war. Die Abſperrungsmannſchaften, die aus Polizei, Gen⸗ damerie und Militär beſtanden, reichten, wie ſich im entſcheiden⸗ den Moment zeigte, bei weitem nicht aus. Schon, als das Luft⸗ ſchiff ſich der Landungsſtelle näherte, ging das Drängen und Schieben nach vorne los. Man hatte nur wenige zwiſchen den beiden dünnen Drähten, aus denen der Zaun beſtand, hindurch⸗ ſchlüpfen laſſen. So bemerkten wir ſämtliche Bürgermeiſter und Stadträte und eine Anzahl Stadtverordnete, Herrn Reichstags⸗ abgeordneten Ernſt Baſſermann, Herrn Reichsbankdirektor Obkircher, Frau Geh. Kommerzienrat Lanz, Frau Dr. Lanz und eine Anzahl Mitglieder des Deutſchen Luftflotten⸗ pereins mit ihren Damen. Herr Oberbürgermeiſter Martin ſtand weit drüben bei der Verankerung. Man erzählte uns, daß Z. 3 ſchon ſehr frühe in Sicht ge⸗ kommen ſei. Bereits 20 Minuten nach 10 Ühr erſchien er ols kleines weißes Wölkchen am nordöſtlichen Horizont, ſchnell größer und größer werdend, da die Fahrt ſehr flott vonſtatten ging. Als das Luftſchiff über Sandhofen ſtand, ſchwenkte es nach Weſten zum Rhein ab, deſſen Lauf es bis zur Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik folgte. Die dunklen Rauchmaſſen der mächtigen Schlote verſchlangen auf Sekunden den weißen Rieſenleib des Luftkreuzers. Man konnte aber trotzdem ſehen, daß er ſeinen Flug nach Ludwigshafen richtete. Wie wir hören, iſt Z. 3 bis zum Stadthauſe gefahren, wo er ſich nach Mannheim wandte. Längere Zeit zeigt er über der Stadt ſeine valle Bveitſeite. Dann wendet er ſich mit der Spitze dem Landeplatze zu und nun kommt er, die Pfälziſchen Mühlenwerke überfliegend, näher und näher. Die gewaltigen Proportionen des Rieſenluftſchiffes treten immer deutlicher in Erſcheinung. Man hört die Propeller ſurren, die Motore knattern. Die Landung. In atemloſer Spannung verfolgen die Tauſende und Aber⸗ tauſende— es werden, gering geſchätzt, 50000 Menſchen auf der Juſel verſammelt geweſen ſein— die Evolutionen des Luft⸗ ſchiffes. Von neuem ſtaunt man über die Leichtigkeit, mit der es ſich zur Erde ſenkt, einer Rieſenlibelle gleich, die ſich über den Waſſern ſchaukelt. Es iſt ½12 Uhr, als das erſte Tau aus der vorderſten Gondel herniederſauſt. Einige Sekunden ſpäter folgt das zweite. Und nun iſt kein Halten mehr. Als die Tauſende, die hinter uns ſich gegen den dünnen Draht drängen, ſehen, daß auf der gegenüberliegenden Seite, in biel größerer Nähe das Publikum die Abſperrung durchbricht, ſetzen auch ſie ſich in Be⸗ wegung. Im Nu liegt der Drahtzaun am Boden und nun er⸗ gießt ſich der Menſchenſtrom mit geradezu elementarer Gewalt über das Feld. Wenn wir nicht das Nachſehen haben wollen, müſſen wir ſchon mitſpringen. Und ſo ſetzen wir denn im Galopp mit Groß und Klein über Kartoffel⸗ und Rübenäcker. Schade um die ſchönen Feldfrüchte, durch die ſich der Menſchenſtrom eine breite Gaſſe gebahnt hat. Näch Sekunden ſind ſie eine in den Boden geſtampfte grüne Maſſe. Die Beine wollen nicht mehr ſo behende vorwärts fliegen, wie bei der leichtfüßigen Jugend und ſo geraten wir an der vorderen Gondel, in der ſich Graf Zeppe⸗ lin befindet, in ein geradezu lebensgefährliches Gedränge. In die toſenden Jubelrufe der Menge, die wie aus Rand und Band iſt, miſchen ſich die Angſtrufe der in drang⸗ voll fürchterlicher Enge ſteckenden. In dem Menſchenknäuel ſtecken ſogar barfüßige Kinder. Neben mir reißt ein Mann einen bar⸗ füßigen Knaben in die Höhe, der im nächſten Augenblick untern den Füßen der Erwachſenen derſchwunden wäre. So wird er, förmlich in der Luft ſchwebend, weggedrängt und braucht infolge⸗ deſſen nicht mehr um ſeine nackten Füße beſorgt zu ſein. Einer älteren Frau, ſo wurde mir ſpäter erzählt, ſind die Kleider vom Leibe geriſſen worden. Man konnte auch hinterher Kleiderfetzen und Beſätze herumliegen ſehen. 5 Nur mit größter Mühe konnte ſich Graf Zeppelin, der von Herrn Oberbürgermeiſter Martin auf das herzlichſte be⸗ grüßt wurde, einen Weg durch die Menge bahnen. Immer wieder ertönten brauſende Hochrufe, immer von neuem umdräug⸗ ten die Menſchenmaſſen den Grafen und ſeine Fahrgäſte, die ſich ſchließlich in Automobilen zur Stadt begaben. An der falſchen Stelle gelaudet. Graf Zeppelin ſollte in der Mitte des Platzes zwiſchen zwei langen Strichen landen, die durch hellen Sand hergeſtellt waren. Entweder iſt der Graf von hier aus nicht richtig inſtruiert worden, oder ein Irrtum hat obgewaltet, ſo viel ſteht feſt, daß das Luftſchiff nicht über der Verankerung landete, ſodaß es erſt an den Seilen an den richtigen Platz gezogen werden mußte. Es war 11 Uhr 35 Minuten, als ſich dieſerhalb das Luftſchiff noch einmal um einige Meter in die Höhe hob. Graf Zeppe⸗ län hatte ſich inzwiſchen nach eine in der Nähe gelegen⸗, fliegen⸗ de., Wirtſchaft begeben, wo er ſich an einem Glaſe Wein ſtärkte⸗ Von neuem erhob ſich brauſender Jubel, als der Graf in Be⸗ gleitung eines berittenen Gendarmen wieder zurückkam. Die Abfahrt. Bis zur Abfahrt, die kurz vor 1 Uhr erfolgte, hatte das Publikum, das nach dem erſten Sturm der Begeiſterung gute Ordnung hielt, vollauf Zeit, das Luftſchiff aus nächſter Nähe zu betrachten. Daß dabei nicht zu wenig„gebloot“ wurde, iſt ſelbſt⸗ verſtändlich. Aber nicht in abfälligem Sinne. Ueberall konnte man nur Aeußerungen ehrlicher Bewunderung über das geniale Werk hören. Mit viel Intereſſe wurden auch die techniſchen Details des Luftkreuzers in Augenſchein genommen, die Höhen⸗ ſteuer, die Propeller, die Konſtruktion der Gondeln.„Siehſt Du, da hat der Propeller bei Bitterfeld das Loch geriſſen“, bemerkt ein neben uns ſtehender junger Mann zu ſeiner Herzliebſten Mit nicht geringerem Intereſſe verfolgte das Pubikum aber auch die Vorgänge in den Gondeln. Niemand weiß zu ſagen, wenn die Weiferfahrt erfolgt. Aber um halb 1 Uhr ſieht man doch, daß Ernſt gemacht wird. Der Waſſerballaſt wird ergänzt. Das 2. Seite. Sentrabunzeiger.(Abendblatt.) WMaunheim, 15. September. iſt ein untrügliches Zeichen. Um 341 Uhr beginnen wieder die Motore zu rattern und die Propeller zu ſurren. Von neuem ſtrebt wieder das Publikum, das ſich in der Zwiſchenzeit mehr auf der Inſel zerſtreut hat, dem Landeplatze zu. Die Taue, die das Luftſchiff an den Erdboden feſſeln, werden gelöſt und nun er⸗ hebt ſich das Fahrzeug unter den brauſenden Hochrufen des Publikums wieder ſtolz und ſicher in die Lüfte. So leicht voll⸗ zieht ſich der Aufſtieg, daß uns gar nicht zum Bewußtſein kommt, daß vor Augenblicken noch ein Koloß vor uns gelegen hat. Das Luftſchiff wendet ſich wieder der Nachbarſtadt Ludwigshafen zu. Diesmal flog es bis zur Maſchinenfabrik von Sulzer, wendete hier und fuhr die ganze Kaiſer Wilhelmſtraße entlang, um dann ſich wieder Mannheim zuzuwenden und nach prächtiger Fahrt über die Innenſtadt die Rückreiſe über Waldhof und Sandhofen nach Frankfurt anzutreten. Noch um 9½3 Uhr konnte man dos Luftſchiff weit hinten am Horizont beobachten. Die Rückwanderung der Mannheimer. Von Neuem gab es einen Sturm auf die Elektriſche. Wer ucht lange ſtehen wollte, wanderte zum Bahnhof Waldhof der preußiſch⸗heſſiſchen Bahn oder gar zu Fuß durch die Waldhof⸗ ſtraße. Die Droſchken haben glänzende Geſchäfte gemacht. Nicht minder die vielen fliegenden Händler, vor Allem die Anſichtskarten⸗Verkäufer. Die„neueſte Landung des„Z. 3“ in Mannheim, koſtet nur 20 Pfg.“, ſo hörte man unaufhörlich. Die Anſichtskarte i mRieſenformat, die eine Berliner Firma ſchon vor Wochen in Maſſe hergeſtellt hat, wurde viel gekauft. Geradezu geſtürmt wurden die Eßwarenſtände und die fliegenden Wirtſchaften. Der lange Aufenthalt in der friſchen Luft hatte Appetit gemacht. Leider mußten ſich die meiſten Obſt⸗ Wurſt⸗ und Flaſchenbierverkäufer in der Nähe der Kläranlagen etablie⸗ ren, ſodaß auf dem Landungsplatze ſelbſt verhältnismäßig wenig zu haben war. Vergeſſen ſei nicht, zu erwähnen, daß neben der Wirtſchaftskantine von Dehouſt die Kapelle Petermann konzertierte. In den Nachmittagsſtunden profitierten auch die' Wirtſchaften in der Innenſtadt von dem Zeppelintage, da der Fremdenzufluß ganz enorm war. An der Landungsſtelle. Nur mit Aufbietung aller Kräfte gelang es uns, ſich bis zum Luftſchiff durch die lebenden Mauern durchzuarbeiten. Wir kamen gerade in dem Augenblick an den Luftkreuzer, als Exzellenz Graf Zeppelin einem der reitenden Gendarmen den Auftrag erteilte, nach dem requirierten Automobil Umſchau zu halten. Die Men⸗ ſchenmenge brachte dem Grafen begeiſterte Ovationen dar. Nur mit Mühe und unter Voxrantritt eines reitenden Gendarmen ge⸗ lang es Graf Zeppelin, zu dem Automobil zu gelangen. Unaufhörlich erſchollen Hochrufe, Damen ſchwenkten ihre Tücher, Männer ihre Hüte. Graf Zeppelin, der über dieſe aus bollem Herzen kommende Ovation der Mannheimer Bevölkerung ſichtlich ſehr erfreut war, dankte unabläſſig. Die Menge, die das Automobil eine Zeitlang begleitete, kehrte dann wieder zum Luft⸗ ſchiff zurück. Hier ging es ſehr lebhaft zu. Immer und immer wieder drängte die unüberſehbare Menſchenmenge zu dem nur einige Meter über dem Erdboden ſchwebenden Luftſchiff. Den ener⸗ giſchen Zurufen der Ordnungsperſonen und Schutzleute zum Zu⸗ rückweichen wurde nur nur wenig Folge geleiſtet. Gutes Zureden bon ſeiten der Schutzmannſchaft half überhaupt nur ſehr wenig. Das Luftſchiff bewegte ſich unterdeſſen nur ganz wenige Zeuti⸗ meter über den Köpfen der Menſchenmenge. Die Schutzmann⸗ ſchaft erhielt hierauf den Befehl, den Menſchenandrang ſoweit wie möglich zurückzudämmen, um ein Unglück zu verhindern. Die Po⸗ lizei hatte durchaus keinen leichten Stand, denn niemand wollte weichen. Erſt als ein paar reitende Gendarmen zur Unterſtützung herbeieilten, gelang es, den Landungsplatz einigermaßen frei zu bekommen. 5 Exzellenz Graf Zeppelin fuhr mittels Automobil in Be⸗ gleitung des preußiſchen Prinzenpaares Auguſt Wilhelm nach der Landung in das Parkhotel, en e wechtel dos ſanegnien. Sbenſo nahmen im Parkhotel der Herzog bon Coburg⸗Gotha wie Prinz Hei nrich Philipp von Coburg, beide mit Gefolge und Dienerſchaft, Abſteigequar⸗ tier, Herr Orville Wright, der berühmte Aviatiker, der gleichfalls an der Fahrt des„Z 3“ teilgenommen hatte, nahm bei Herrn Fabrikant Otto Boehringer ein Gabelfrühſtück ein. An dieſem nahmen noch ferner teik die Herren Geheimrat Loewe⸗Berlin, Hauptmann Häldebrand⸗Berlin und Fabrikant Friedrich Kauffmann von hier. Gegen 3 Uhr fuhren dieſe Herren im Automobil nach Frankfurt zurück. Beſuch der Villa Lanz. Nach kurzem Aufenthalt im Parkhotel fuhren die Herrſchaften zu Auem Frühſtückin die Villades Herru Dr. Karl Lanz in der Hildaſtraße. Die Herrſchaften wurden dort von Frau Geh. Rommerzieunrat Lauz ſowie Frau Dr. Lauz auf das herzlichſte be⸗ willkommt. Es war eine illuſtre Geſellſchaft, die ſich in der herrlichen Aund gaſtfreundlichen Villa eingefunden hatte. An dem Frühſtück nahmen teil: der Herzog von Sachſeu⸗Koburg⸗Gotha mit ſeinem Sohn Priuz Max, Exzellenz Graf Zeppelin, Gräfin Zeppelin, Graf Dou⸗ glas, Graf Zeppelin jun., Frau Geh. Kommerzienrat Lauz, Herr Dr. fkarl Lanz nebſt Gemahlin ſowie der bewährte Mitarbeiter des Grafen Zeppelin Ober⸗Ingenieur Dürr. Alle Fahrteilnehmer ſprachen ſich in ſehr anerkennender Weiſe über die ſchöne Fahrt ſowie über die herzliche Aufnahme in Mauuheim aus. Nach Beeudigung des Früh⸗ ſtücks fuhren die Herrſchaften nach Rheinau zur Beſichtigung der Lansſcheu Ballonhalle. Heute abend nehmen die Herr⸗ ſchaften an einem großen Diner der Familie Dr. Karl Lanz teil. Das Luftſchiff, das ſich nur wenige Meter über den Erdboden befand, wurde mit berechtigtem Erſtaunen bewundert. Auf welcher Seite man den Luftkreuzer beobochtete, überall ſah man ſtabile, dauerhafte Arbeit. Die ungefähr 2 Meter hohen Gondeln waren aus ſtar⸗ klem Zinkblech gearbeitet. Sie bieten bequem für 10—12 Perſonen Piatz. Von den Gondeln führen kleine Aluminiumtreppen nach dem Laufgang. Dieſer iſt durch runde Schiebetüren abgeſchloſſen. Die Gondeln ſind durch Aluminium⸗ ſowie Zinkblechgeſtänge mit dem eigentlichen Ballon verbunden. Die Bedienung des Luftſchif⸗ ſes blieb während der Landungszeit in den Gondeln. Ab und zu machten ſie ſich das Vergnügen, einen ihnen bekannten Herrn in die hintere Gondes einſteigen zu laſſen. Der Flurſchaden. düärfte ein ganz enormer ſein, da die Menſchenmenge, wie bereits erwähnt, bei der Landung einfach die Abſperrungen durchbrach und quer über die Felder ſtürmte. Die Schutzmannſchaft ſowie bie Ordnungsmannſchaften waren dieſem Anſturm gegenüber machtlos. Die Drahtumzäumung wurde auseinander geriſſen und unter Hoch⸗ und Hurrarufen machte die Menge erſt dicht vor dem Luftſchiff Halt. Am ſchlimmſten litten die Rüben⸗ und Kortoffelfelder, die dem Erdboden gleich gemacht wurden. Auch ein Krautfeld litt ſehr. Dagegen bkieb ein Tabakfeld, das ſich etwas entfernter vom Landungsplatze befand, etwas verſchont. Auf der Sternwarte hatten ſich wie am Samstag nachmittag, auch heuts wieder eine größere Anzahl von Perſonen eingefunden, um von hier aus die Ankunft des Luftſchiffes abzuwarten. Die Fernſicht, die man von der Plattform aus genießt, war großartig. Das Luftſchiff war mit dem unbewaffneten Auge ſchon erſichtlich, als„Z 3“ noch über Lampertheim dahinfuhr. Auf der„Maunheimia“. Die Paſſagiere des Raddampfers wurden für die Enttäuſchung am vergangenen Samstag, wo ſie auf„Z. 3“ vergebens warteten, am heutigen Vormittag vollauf entſchädigt; hatten ſie doch die Freude, den„Z. 3“ nach ſeiner Wiederauffahrt von der Landeſtelle auf der Heimreiſe ein gutes Stück begleiten zu können, ſodaß das Luftſchiff von der heimfahrenden„Mannheimia“ aus bis um ½% Uhr in Sicht war. Als die„Mannheimia“ um ½10 Uhr bis auf den letzten Platz beſetzt, von der Rheinbrücke abfuhr, herrſchte die zuverſichtlichſte Stimmung im Publikum. Unwillkürlich ſchaute alles gen Norden in der Meinung, jeden Augenblick den Luftkreuzer zu erblicken, obwohl man wußte, daß er erſt gegen 410 Uhr von Frankfurt abgefahren war. Es herrſchte ſpannende Ertvartung. Die„Mannheimia“ bog in den Altrhein ein und ankerte vor der ſtädtiſchen Baſtion bei der Diffensbrücke lum ½ Uhr. Schon von weitem ſah man ununterbrochen eine unend⸗ liche Menſchenmenge ſich über die Diffeusbrücke bewegen. Das wollte kein Ende mehr nehmen. Da, es war gegen 3411 Uhr als wir das Schiff verließen und die Baſtion hinaufſtiegen. rief alles „er kommt, er kommt“! und wirlkich aus dem Weſten von Franken⸗ thal herüber zeigte ſich, zuerſt ganz klein, die wohlbekannte Zigarre, die ſich ſehr ſchnell vergrößerte und näherte. Ueber das weitere iſt am anderer Stelle berichtet. Die Paſſagiere der„Mannheimia“ hatten ſich um halb 12 Uhr zur Heimfahrt wieder eingefunden, und als um halb 1 Uhr abgeſtopft wurde, da ſtieg„Z. 3“ wieder maje⸗ ſtätiſeh in die Lüfte. Nachdem er einen großen Bogen über der Stadt beſchrieben, kam er direkt auf uns zu und fuhr längere Zeit über unſeren Köpfen nach Weſten zu, die„Mannheimia“ dixekt unter ihm, von wo aus, wie bereits angeführt, er uns noch Lange Zeit in Sicht war. Das Luftſchiff führte während der Rückfahrt verſchiedene Wendungen und Manöver aus. Abfahrt des„Z.“. Inzwiſchen war der Waſſerwagen angekommen. Die Waſſer⸗ ſäcke wurden zu den Gondeln herausgehängt und unter Zuhilfe⸗ nahme von Trichtern gefüllt. Unſer Stadtoberhaupt, Herr Ober⸗ bürgermeiſter Martin, der gegen 12 Uhr wieder auf der Lan⸗ dungsſtelle erſchienen war, ſtieg in die vordere Gondel, um von hier aus einen Ueberblick über die zahlloſe und wie eine ſchwarze lebende Mauer ausſehende Menſchenmenge zu gewinnen. Dann erſchien der Präſident des„Feuerio“, Herr Weinreich, um die Menge zum Zurückweichen aufzufordern, da das Luftſchiff binnen 10 Minuten in die Höhe ſteige. Schutzzeute verſchafften dieſer Aufforderung mehr Nachdruck. Oberingenieur Dürr gab hierauf durch ſein Sprachrohr einige Befehle, die Propeller fingen an ſich zu bewegen und zu drehen. Ein weiterer Befehl zum Loslaſſen der Seile und ma⸗ jeſtätiſch ſtieg der ſtolze Luftkreuzer 12 Uhr 40 Min. unter begei⸗ ſterten Hochrufen der Menſchenmenge in die Höhe, um in einem eleganten Bogen über den Rhein nach Ludwigshafen und ein Teil von Mannheim zu fliegen um dann wieder an der Landungs⸗ ſtelle vorbei über den Waldhof nach Frankfurt zurückzukehren. Graf Zeppelin im Parkhotel. Vom Landungsplatz fuhr Graf Zeppelin nach dem Parkhotel. Eine nach vielen Hunderten zählende Menſchenmenge hatte ſich vor dem Hotel angeſammelt, die ſtürmiſche Hochrufe auf Zeppelin ausbrachte. Der Graf traf etwa ½1 Uhr im Parkhotel ein und blieb daſelbſt bis ½2 Uhr. Er nahm in ſeinem Zimmer das Mittageſſen ein. Sodann fuhr er in ſeinem Automobil nach Wiesbaden. Auch beim Abſchied bereitete eine große Menſchen⸗ menge dem Grafen herzliche Ovationen. Prinz Auguſt Wilhelm von Preußen mit Gemahlin trafen ebenfalls per Automobil im Parkhotel zu kurzem Aufenthalt ein. Sie reiſten jedoch bald wieder ab⸗ Streiflichter. Es tvar Alles ſo ſchön und ſorgfältig vorbereitet. In ſtunden⸗ Langen Beratungen hatte man tiefſinnig das Problem der Sicherung eines würdigen und geordneten Verlaufs des„Z. III“ Beſuches er⸗ örtert. Wie es heißt, hatte die techniſche Kommiſſion des Stadtrats der ſchwierigen Aufgabe eine gange Sitzung gewidmet. Es war auch Alles auf das peinlichſte reglementiert und kommandiert wor⸗ den. Sauber ſtand Alles ſchriftlich feſt und es konnte an Nichts fehlen! Wenigſtens nicht in der Theorie. Die Praxis dagegen kwarf alle noch ſo klug ausgedachten Anordnungen und weiſen Be⸗ fehle einfach rückſichtslos und autoritätslos über den Haufen. Zu⸗ nmächſt die famoſe Geſchichte mit den beſonderen Eimlaßkarten. Glücklich Diejenigen, die keine ſolchen Karten hatten, denn ſie ſicherten ſich dadurch die beſten Plätze. Zeigte ein Karteninhaber in naiver Weiſe ſeine Legitimation irgend einem der zahlreichen Hüter der nicht vorhandenen Ordnung vor, dann begegnebe er meiſt einem mitleidigen Lächeln. Bald genierte man ſirh, überhaupt die Karte noch ſehen zu laſſen, denn man ſetzte ſich ſonſt der Gefahr aus, ausgelacht zu werden. * ERx5 Die nachdrängende Menge konnte glücklicherweiſe don ein paar kräftigen Männern zurückgehalten werden. Graf Zeppelin verblieb etwa 10 Minuten in dem Zelte, wo ihm ein Glas Wein und ein Schinkenbrödchen verabreicht wurden. Graf Zeppelin wollte natürlich die Zeche be⸗ zahlen, aber der Pächter des Zeltes weigerte ſich entſchieden, einen Pfennig von dem berühmten Manne anzunehmen. Inzwiſchen war Herr Oberbürgermeiſter Martin in das Zelt gekommen, und beide Männer berließen das Zelt, um ſich durch die wie eine Mauer ſtehende Menſchenmenge einen Weg nach dem Automobilhalteplatze zu bahnen. Während Zeppelin in dem Zelte weilte, ſpielte die Muſikkapelle„Deutſchland, Deutſchland über Alles“ ſowie die „Wacht am Rhein“. Die beiden patriotiſchen Weiſen wurden von dem Publikum begeiſtert mitgeſungen. 25 ** Sowohl in Berkin wie in Frankfurt wurde nach dem Zeppelin⸗ beſuche in der Preſſe jeweils gern und dankbar die ruhige und entgegenkommende Haltung der Poligeiorgane gegenüber dem Publikum anerkannt. Vielleicht können wir einmal ſpäter auch in Mannheim der Polizei ein gleiches Lob ſingen. Heute müſſen wir es unterlaſſen. Wir könnten ſonſt im Publikum auf zu ſtarken Widerſpruch ſtoßen. Im übrigen möchten wir mit der Erörterung dieſes Themas die gewaltigen Eindrücke des Tages nicht trüben. Die Rückfahrt des 3. 3 nach Frankfurt a. M. *Frankfurt a.., 15. September. 3. 3 iſt um 3 Uhr 12 Minnten hierher zurückgekehrt und glatt gelandet. Badiſche Politik. * Singen, 14. September. Der demokratiſche Verein Singen hielt am Sonntag eine Generalperſammlung ab, um zur Landtagswahl Stellung zu nehmen und gleichzeitig die Neuwahl des Geſamtvporſtandes zu erledigen. Der 1. Vorſitzende, Herr Otto Waibel, begrüßte die Parteifreunde und gab nach einem aus⸗ führlichen Referat über die Radolfzeller Vertrauensmännerver⸗ ſammlung ein überſichtliches Bild von der politiſchen Lage. Der Vorſtand empfehle den Parteifreunden, im hieſigen Bezirk Schulter an Schulter mit den Liberalen in die Wahlkampagne einzutreten. Dieſe Anregung wurde von der Ver⸗ ſammlung einmütig gut geheißen. Der demokratiſche Wahlaus⸗ ſchuß wird in ſtändiger Fühlung mit den Liberalen die weiteren Schritte veranlaſſen. Der Vorſitzende konnte feſtſtellen, daß die Mitgliederzahl des Vereins ſtändig im Wachſen begriffen iſt und daß die Demokratie namentlich aus den Reihen der Eiſenbahner, die früher dem Zentrum zuneigten, neuerdings großen Zulauf erhält. Eineruſter Verluſt. Ohne ein weiteres kommentierendes Wort keilt der„Bad. Beobachter“ mit, daß der bisher von Th. Schneiders Buch⸗ druckerei in Engen verlegte„Hegauer Erzähler“, ein Amtsverkündiger, der bisher mit beſonderer Schärfe den liberalen Standpunkt vertreten hat, mit dem 15. September in den Beſitz der.⸗G.„Danubiana“, Verlag des„Donau⸗ boten“ und des„Engener Volksblattes“— alſo einer Zen⸗ trumsfirma— übergeht. Die„Bad. Landesztg.“ be⸗ merkt zu dieſem äußerſt bedauerlichen und die unangenehmſten Gefühle weckenden Verluft: Die Nachricht wird der Redaktion von anderer Seite be⸗ ſtätigt. Das alſo haben die Liberalen jener Gegend zuge⸗ laſſen! So groß iſt alſo dort der Mangel an Verſtändnis für die Notwendigkeit einer zuverläſſigen geſinnungsfeſten Preſſe! Es iſt ja wahrſcheinlich, daß die Sache vom Zentrum ganz heimlich, auf Schleichwegen betrieben worden iſt. Sie hat aber doch offenbar nur betrieben werden können, weil das Blatt von liberaler Seite nicht genügend unterſtützt wurde. Die Sünden der liberalen Preſſe rächen ſich an der liberalen Partei und am liberalen Gedanken! Wir aber fragen, iſt nur in den liberal. Kreiſen bon Engen das Verſtändnis für die Notwendigkeit einer ſtarken Partei⸗ preſſe ſo gering? Und müſſen ſagen, leider nicht nur dort. Wenn man ſieht, mit welcher Intenſität Zentrum und Sozialdemokratie ihre Parteipreſſe fördern— ſie wiſſen, aus welchen triftigen Gründen— und dann die Verhältniſſe in der nationalliberalen Partei betrachtet, ſo fällt der Vergleich örtlichen Parteiorganiſationen ſollten ſich den Verluſt des „Hegauer Erzählers“ zur Lehre und Warnung dienen laſſen und mehr als bisher darauf bedacht ſein, die Parteipreſſe zu fördern, den Anhängern das Halten eines Parteiblattes zur politiſchen Gewiſſenspflicht zu machen. Th. Schneiders Buchdruckerei teilt heute kurz und ge⸗ ſchäftsmäßig mit, daß ſie die Druckerei und den Verlag des „Hegauer Erzähler“ an die.⸗G.„Danubiana“ verkauft habe. Der neue Verlag führt ſich mit folgender Einladung zur Be⸗ ſtellung ein: „Der Winter ſteht bald vor der Türe— es gilt, ſich für dieſe Hauptleſezeit ſein Blatt zeitig zu beſtellen. Wir richten darum am alle Leſer des„Hegauer Erzähler“ die freundliche Bitte, vollzählig dem eigentkichen Hegaublatte treu zu bleiben. Der„Hegauer Erzähler“ wird auch fernerhin in Engen in bis⸗ heritger Druckerei erſcheinen und wie bisher.50 M. koſten ohne Poſtbeſtellgebühr. Die Druckerei und der Verlag ſelber gehen mit dem heutigen Tage, dem 15. Sepbember, durch Kauf in den Beſitz der Aktiengeſellſchaft„Danubiang“ über, die das Geſchäft in gleichem Umfange wie bisher weiterführen wird. Der„Hegauer Erzähler“ wird auch in Zukunft gu allen Vorkommmiſſen du gemäßigter Weiſe Stellung nehmen und den Leſern veĩch⸗ haltigen Leſeſtoff bieten. In der politiſchen Richtung tritt inſofern ein Wechſel ein, als der„Hegauer Erzähler“ nun, e nit⸗ ſprechend den Wünſchen der Mehrheit der Hegau⸗ bevölkerung, als Zentrumsbbattt erſcheint.“ Es war bisher nichts darüber zu verlauten, daß die Mehr⸗ heit der Hegau⸗Bevölkerung aus dem„Erzähler“ ein Zen⸗ trumsblatt gemacht wiſſen wollte. Wenn ſie ein Zentrums⸗ blatt leſen wollte, ſo brauchte ſie ja nur das„Engener Volks⸗ blatt“ zu abonnieren, das übrigens bisher anderer Meinung war über die„gemäßigte Weiſe“ des„Hegauers“ alten Stils. Wie dem Zentrum dieſe Ueberrumplung möglich war, be⸗ darf noch der Aufklärung. ů R? 1* Das„Heidelb. Tagebl.“ bemerkt zu der Mauſerung des „Hegauer Erzähler“: Mit dieſem Verkauf iſt ein altes nationalliberales Blatt, das Jahrzehnte hindurch die liberalen Intereſſen mit Entſchiedenheit tertrat, Zentrumsbeſitz geworden. Ein wenig erfreulichss Zeichen für die Tatkraft des Liberalismus! In einer Karlsruher Korreſpondenz der„Straßb. Poſt“ leſen wir: Dieſer Beſitzwechſel iſt von politiſcher Bedeutung, und zwar zu Ungunſten des Liberalismus, der in dem Erſcheinungsgebiet des „Heg. Erz.“ einen beſonders ſchweren Kampf das Zentrunt zu führen hat. Es iſt deshalb auffallend, daß die Liberalen dieſes Bezirks es nicht vermocht haben, das angeſehene Blatt der Partei zu erhalten, deſſen Verleger ein tveuer Anhänger der liberalen Sache war und ſich um die Ausbreitung des Löberalismus auch Verdienſte erworben hat. Erſt vor wenigen Jahven gründete er in Singen einen Ableger, die„Singener Nachrichben“, die ſich ſpäter zu einem ſelbſtändigen liberalen Organ entwickelben und von dem früheren Chefredakbteur der„Bad. Landeszeitung“ Beeſer an⸗ gekauft wurden. Der Beſitzwechſel kommt den liberalen Kreiſen durchaus überraſchend, und man muß daraus ſchließen, daß die Verkaufsverhandlungen von ſeiten des Zentrums mit aller Seim⸗ lichkeit betrieben worden ſind. 0 nicht zugunſten der letzteren aus. Die Parteileitung und die ir eS S= * 2 888 SJ DSSSFeSeee YFGSAA. 2 E Mannheim, 15. September. Geueral⸗ Angzeiger.(Abendblatt) 3. Seite Stimmungsbilder vom 8 K ſozialdemokratiſchen Parteitag. II. (Von unſerem Korreſpondenten.) 5 Ch. Leipzig, 14. September. 15 Der heutige Verhandlungstag, an dem auch Auguſt Bebel teilnahm, der auf dem Parteitag mit ſeiner Frau er⸗ ſchienen iſt und trotz ſeines Leidens giten 1 rüſtigen Eindruck macht, wunde ganz und gar von der Debatte über den parlamentariſchen Bericht ausgefüllt, den Abg. Ledebour erſtattete. Er rechtfertigte zunächſt die Frak⸗ tion gegen den Vorwurf, als ob ihre Vorſchläge in der Reichs⸗ finanzreform nicht der Zeit angepaßt geweſen wären, vielmehr — und da befindet ſich der Berichterſtatter wohl in einer recht bedauerlichen Selbſttäuſchung— wurden alle Vorſchläge der Fraktion gewiſſenhaft darauf geprüft, ob ſie Anſpruch darauf erheben können, von bürgerlichen Politikern angenommen zu werden. Wie wenig begründet dieſe Behauptung iſt, fühlte ja der Redner ſelber, aber er half ſich dann damit, daß er die Ablehnung der ſozialdemokratiſchen Vorſchläge auf die „fämmerliche Haltung“ der Liberalen Reichsregierung machte der Berichterſtatter den Vorwurf, daß ſie ſich allzuſehr mit der preußiſchen Regierung identifiziere, und auch die Bundesregierungen befänden ſich zu dieſer in allzu großer Abhängigkeit, ja ſelbſt Bayern habe ſich Preußen löblich unterworfen. Dem Block, den er liebevoll mit Hotten⸗ tettenblock benamſte, warf er vor, daß er nichts anderes als eine Unterſtützung der Junker durch die Liberalen ſei, während der Schnapsblock als Pendant dazu die Unterſtützung der Junker durch das Zentrum darſtelle. Als Poſtulat, das ſich aus allen Vorgängen der Reichsfinanzreform ergebe, ſtellte Ledebourski auf, daß die Sozialdemokratie in ſchärfſter Oppo⸗ ſition gegen die Regierung und das ganze Regierungsſyſtem wie aber auch gegen alle bürgerlichen Parteien bleiben müſſe. Auch der Liberaltismus müſſe von der Sozialdemokratie aufs ſchärfſte bekämpft werden, eine Unterſtützung desſelben würde nur heißen nach dem Motto zu handeln: Immer langſam voran, daß der Krähwinkler Landſturm nachkommen kann. Nachdem Ledebour geendet hatte, der ſich ausnahmsweiſe gziemlich kurz gefaßt habte, wurde zunächſt die Unterſtützungs⸗ frage zu den verſchiedenen Anträgen geſtellt. Die Reſo⸗ lutionen, welche zur Hofgängerei der ſieben Schwaben geſtellt ſind, werden als beſonderer Punkt der Tagesordnung behandelt werden. Man will alſo den würt⸗ bembergiſchen Wadenſtrümpflern ganz beſonders den Kopf waſchen, wenn nicht doch auch die ganze Angelegenheit in einer Kommiffion begvaben wird. Mehrere Anträge zum parla⸗ mentariſchen Bericht wurden begründet, die andere Hälfte * t eeeee. — 8 „lͤer ee Rrrr liche Debatte. Zunächſt ſprach Stadthagen, deſſen erſte Aus⸗ führungen im Lärm der Genoſſen untergingen, bis er zur Erbſchaftsſteuer ſprach, zu welcher Frage er erklärte, daß er, wenn die Fraktion beſchloſſen hätte, in der 3. Leſung für die Erbſchaftsſteuer zu ſtimmen, zum mindeſten ſich ſeiner Stimme enthalten hätte. Die 3. Leſung der Erbſchaftsſteuer hat nicht ſtattgefunden, umſo bezeichnender iſt es, daß die Frage, wie Genoſſen ſoviel Kopfzerbrechen macht, daß der Streit hierüber bagsfraktion polemiſierte Schubert⸗Hanau, weil ſie keine Obſtruktion getrieben hat und der braunſchweigiſche Redakteur Wagner verlangte ſogar nachträglich, daß die Sozialdemo⸗ kratie durch gewaltige Maſſen das Reichstagsgebäude hätten um⸗ gingen laſſen ſollen, um dadurch die Annahme der Finanzreform zu verhindern. Mit ſolchen kindiſchen Wünſchen post kestum erntete der Redner ſelbſt bei den Radikalen nur Lachen. Einzig die Galerie quittierte, die hier ja einen ganz anderen Hinter⸗ grund abgibt als im Vorjahr in Nürnberg, wo ſelbſt die Galerie Hreviſioniſtiſch verſeucht“ war. Ganz die gegenteilige Auffaſſung vertrat wieder der Prinzeſſinnenbeſchützer Südekum, der frei⸗ lich eine ganz eigenartige Auffaſſung vom Sturz der Blockpolitik vortrug. Ihm ſpiegelt ſich die Sprengung des Blocks als ein Verdienſt der ſozialdemokratiſchen Agitation wieder, während ö Das nötigte denn ſelbſt den jungen Liebknecht zu dem Zwiſchen⸗ kluf, daß doch die Sozialdemokratie das Scheitern der Blockpolitik nicht verurſacht habe. Zu den indiskreten Reichstagsabgeordneten gehört Hoch⸗Hanau, der ſich auf ſeine Indiskretionen freilich noch etwas zu gut tut und ſich auf die„Aufrichtigkeit“ gegenüber den Parteigenoſſen verſteift. Er hielt es für nötig, ziemlich ſchwe⸗ res Geſchütz gegen ſeine eigenen Fraktionskollegen aufzufahren und ihnen vorzuwerfen, daß ihre unklare Haltung in der Erb⸗ ſchaftsſteuerfrage abflauend auf die Bewegung der roten Inter⸗ nationale in Deutſchland gewirkt habe. In der Vormittagsſitzung vertrat eine gleiche Meinung nur noch der Leipziger Abgeordnete Geyer, der es einen Skandal nannte, wollte man für das„ver⸗ hunzte Erbſchaftsſteuergeſetz“ ſtimmen. Er will, daß die Partei keine Mandatspolitik, ſondern prinzipielle Politik treibt. Vor ihm hatten den gegenteiligen Standpunkt vertreten der Abg. Löbe⸗Breslau und der heſſiſche Reviſioniſt Dapid⸗Mainz, der ſich als ziemlich unbedingter Anhänger der Erbſchaftsſteuer er⸗ klärte. Die Begründung ſeines Standpunktes war recht geſchickt, wohl überhaupt die beſte redneriſche Leiſtung des Vormittages. Er wies nach, daß die Erbſchaftsſteuer ja im Parteiprogramm ſelbſt gefordert wird, und daß dies auch maßgebend ſein müſſe, wenn etwa auch die bürgerlichen Parteien dieſe Steuer verlang⸗ ten. Nach dem Abg. Geyer war es Maurer⸗München, der mit den Wahlerfolgen beſonders in Neuſtadt⸗Landau die Haltung der Reichstagsfraktion verteidigte und dem Abg. Hoch den Vorwurf machte, daß ſeine Rede lediglich Material für ein Flugblatt des Zentrums geweſen ſei. In der Nachmittagsſitzung gab es zunächſt eine Begrüßungs⸗ rede eines ſchwediſchen Delegierten, der auch einige Mitteilungen über den ſchwediſchen Maſſenſtreik machte, worauf Knieriem⸗ München den Bericht der Mandatsprüfungskommiſſion erſtattete. Auf dem Parteitag ſind nach dieſem Bericht 295 Delegierte ver⸗ treten, mit den Reichstagsabgeordneten, fremden Gäſten und ſonſtigen Vertretern im ganzen 339 Parteigenoſſen. Sodann ging das Hin und Her wegen der Haltung der Reichstagsfraktion in der Erbſchaftsſteuerfrage weiter. Die Mehrzahl der Redner ver⸗ teidigte die Fraktion unter lebhaften Akklamationen ſeitens der Reviſioniſten, während die in der Minderzahl befindlichen Gegner der Taktik der Reichstagsfraktion wiederum den Beifall der Galerie fanden. In einer längeren Reſolution ſorderte Redakteur Eisner⸗Nürnberg, der ſich beſonderer Antipathien der Ber⸗ uUner Parteibonzen erfreut, ein Aktionsprogramm der Sozial⸗ mokratie, das natürlich ein rein reviſioniſtiſches und mithin Politik der Sozialdemokratie gezeigt habe. zurückführte. Der e 5 5 fübrte evolutioniſtiſchen Standpunkt, der ſich auch bei der Erkämpfung blieb ohne beſondere Begründung. Alsdann begann die eigent⸗ ſich die Fraktion im anderen Falle hätte verhalten ſollen, den faſt die Debatte des ganzen Tages erfüllte. Gegen die Reichs⸗ doch ganz im Gegenteil die Freunde von rechts die Schuld trugen. ſo geſtaltetes ſein ſoll, daß es auch in der bürgerlichen Geſell⸗ ſchaft Anklang findet. Der Redner meinte in der Begründung biſſig, daß er ſich nur freuen würde, wenn die Reſolution abge⸗ lehnt würde, da gerade ſolche abgelehnte Anträge und Reſo⸗ lutionen immer das Richtige getroffen hätten, wie die ſpätere Dann ſprachen zwei elſäſſiſche Genoſſen, der eine Peirotes⸗Straßburg, welcher nach ſeiner eigenen Angabe die Mehrheit der reichsländiſchen Ge⸗ noſſen hinter ſich hat, während Emmel⸗Mühlhauſen die Minderheit vertritt. Peirotes ſtellte ſich entſchieden auf die Seite der Reichstagsfraktion, deren Taktik die Wahlerfolge entſchieden Recht gegeben habe, und ermahnte ſchließlich die Genoſſen, die anderer Anſicht ſind, die jetzige Situation nicht durch ihre Ein⸗ wände zu„verſauen“. Dagegen erblickt Emmel in der Zuſtim⸗ mung zur Erbſchaftsſteuer eine Durchbrechung des Grundſatzes, die Machtmittel des Staates nicht zu verſtärken. Vor einem Ueberradikalismus in der Partei warnte der Kölner Genoſſe Meerfeldt und dankte der Fraktion für ihre Stellung, die den Kampf gegen das Zentrum erleichtert habe. Denſelben Gedanken vertrat Redakteur Nottebohm⸗Dortmund, der ausführt, daß die chineſiſche Mauer, die bisher die Sozialdemokratie von den katholiſchen Arbeitern trennte, durchbrochen ſei. Nie habe die Sozialdemokratie beſſer marſchiert als heute. Der reviſioniſtiſche Reichstagsabg. Robert Schmidt⸗Berlin vertrat nachhaltig den direkter Steuern geltend mache. Dieſe ließen ſich nur von Etappe zu Etappe erkämpfen, und die Erbſchaftsſteuer wäre der An⸗ fang geweſen. Recht diplomatiſch hatte Paul Singer ſeine Rede gehalten. Er will natürlich um Gotteswillen nicht als Rebiſioniſt gelten, weshalb er die revolutionären Ideen beſon⸗ ders betonte, welche die Reichstagsfraktion auch bei der Erb⸗ ſchaftsſteuer nicht verlaſſen hätten. Auf der anderen Seite aber will er auch nicht, daß die Radikalen, Allzuradikalen der Frak⸗ tion eine gebundene Marſchroute vorſchreiben. So lavierte er fortgeſetzt zwiſchen Pro und Kontra Erbſchaftsſteuer, verſtand es aber meiſterhaft, ſich nicht etwa zwiſchen zwei Stühle zu ſetzen. Er hat nicht nur die genügende körperliſche Breite, ſondern auch die hinlängliche Breite und Weite politiſcher Ueberzeugungen, daß er trotz weiten Abſtandes auf beiden Stühlen Platz fand. Paul Singer hätte natürlich— das verriet er noch ſchnell— in der 3. Leſung gegen die Erbſchaftsſteuer geſtimmt. Heute läßt ſich ja das nicht mehr unterſuchen, und ſelbſt Singer täuſcht ſich viel⸗ leicht über ſeine mögliche Haltung bei einer möglichen 3. Leſung, die ja unmöglich wurde wie Singers unmögliche Haltung, die er heute als ſo unzweifelhaft hinzuſtellen ſuchte. Daß der Hof⸗ ſozialdemokrat Ullrich nicht zu den Radikalen gehört, iſt be⸗ kannt. Er wies der Fraktion nach, daß ſie ja früher ſelbſt den Gedanken vertrat, daß die Marineforderungen aus den Taſchen des Reiches aufgebracht werden ſollten. Die Zuſtimmung zur Erſchaftsſteuer könne dann doch nicht ſo etwas Ungeheuerliches ſein. Selbſt der gewiß reviſioniſtiſchen Neigungen nicht ver⸗ dächtige Abg. Molkenbuhr vertrat den gleichen Gedanken, den Militarismus und Marinismus zu bekämpfen, indem man die Mittel dafür die Reichen aufbringen laſſe. Er rechtfertigte die Haltung der Fraktion und verteidigte ſie auch gegen die Vor⸗ würfe, daß ſie keine Obſtruktion getrieben habe. Zur Abwechs⸗ lung ſprach ſich ſodann der Redakteur der„Neuen Zeit“, Wurm, gegen die Zuſtimmung zur Erbſchaftsſteuer aus. Die inhaltlich beſte Rede und wohl auch die vernunftgemäßeſte Begründung der Stellung der Reichstagsfraktion gab hierauf der Mannheimer Sozialdemokrat Dr. Frank, der bei den Reviſioniſten wieder⸗ holt ſtürmiſchen Beifall erntete. Er ironiſierte die Bekämpfung der Haltung der Reichstagsfraktion beſonders damit, daß er auf die Forderung der Erbſchaftsſteuer als Parteiprogramm⸗Punkt Wenn aber dieſe Forderung ernſt gemeint ſei, dann müſſe ſie im kapitaliſtiſchen Staat durchgeſetzt werden, denn im hinwies. ſozialiſtiſchen Zukunftsſtaat habe das keinen Sinn mehr, da in dieſem das Privateigentum abgeſchafft ſei. Nachdem noch Alber t⸗Breslau wiederum die Gegenſeite vertreten hatte, wurde die weitere Debatte über den parlamentariſchen Bericht auf Mittwoch früh vertagt. Sozialdemokratiſcher Parteitag. (Eigener Bericht.) m. Leipzig, 11. September. Nachmittagsſitzung. (Schluß.) Abgeordneter Ullrich⸗Offenbach: Nachdem einmal im Land die Aeußerung von Emme, Hoch, Stodthagen und Geyer kolportiert worden waren, war es nur natürlich, daß die Sache hier zur Sprache gelangte. Perſönliche Momente können völlig aus dem Spiele bleiben. Beide Richtungen innerhalb der Partei haben geglaubt, das Beſte zu tun. Ich gehöre zu denen, die in erſter Linie grundſätzlich Politik kreiben.(Ohal) In jeder brenzlichen Situation läuft doch die Maſſe zu uns, weil ſie weiß, daß wir trotz aller Differenzen innerhalb der Partei nach außen hin grundſätzliche Politik treiben. Die Auflöſung des Reichsta⸗ ges wäre nur gekommen, wenn wir die Erbſchaftsſteuer durch⸗ gedrückt hätten. Deshalb hätten wir immer dafür eintreten ſollen (Abgeordneter Ledebour ruft: Woher wiſſen Sie das) Genau da⸗ her, Genoſſe Ledebour woher Sie das Gegenteil wiſſen(Heiter⸗ keit) Die Situation war für uns gar nicht anders als 1906, wo wir uns für die direkten Steuern erklärten. Wir durften uns alſo keinesfalls desavouieren.(Ledebour ruft: Ach!) Ich erinnere mich, daß früher ein Antrag von der Fraktion bei der großen Flottenvorlage geſtellt worden iſt, daß die Koſten von denen er⸗ hoben werden ſollen, die mehr als 6000 Mark Einkommen haben (Stürmiſcher Beifall der Reviſtoniſten). Wir haben gar nicht nötig allzuradikal zu ſein.(Große Heiterkeit.) Allzuradikal macht eben ſchmal, genau ſo wie allzuſcharf ſchartig macht. Dieſe Wahr⸗ heit läßt ſich nicht leugnen. Alles was wir fordern liegt auf dem Wege zur Sozialiſierung der Geſellſchaft. Wenn wir aber einer Räuberbande wie der Mehrheit des Reichstages ſagen können, dieſen Raubzug laſſen wir nicht zu, Euch wollen wir ſchröpfen, dann haben wir de nrichtigen Weg eingeſchlagen (Stürmiſcher Beifall der Reviſioniſten.) Reichstagsabg. Robert Schmidt Berlin: Unſere Auf⸗ gabe iſt es in allen Fällen Steuerprojekte fernzuhalten, die ſich auch nur in irgend einer Form gegen die Arbeiterklaſſe richten.(Beifall.) Worum es ſich bei der Erbſchaftsſteuer gehandelt hat, das hat Herr von Heydebrandt im Reichstage deutlich genug auseinandergeſetzt. Dieſer prinzipiell wichtige Punkt, den die Agrarier richtig erkannt haben, mußte auch für uns ausſchlaggebend ſein.(Beifall und Händeklatſchen der Reviſioniſten.) Wir ſind nicht zum Schutz der beſitzenden Klaſſen da. Von heute auf morgen lönnen wir nicht die indirekten Steuern durch direkte Steuern erſetzen, es muß von Etappe zu Etappe gehen. Und die Erbſchaftsſteuer wäre der Anfang geweſen, Nie und nimmer hätten wir uns an die Seite der Agrarier ſtellen können. hätte ſein müſſen gegen die 400 Millionen indirekte zu agitieren. Das ſagt der„Vorwärts“, wo von Abg. Molkenbuhr bedauert, daß eine Taktik in der Frak⸗ tion eingeführt worden iſt, die früher nicht Brauch war. Es iſt nicht zum Nutzen der Fraktion, wenn Interna an die Oeffentlich⸗ keit getragen werden. Es kommen ſehr oft Meinungsverſchieden⸗ heiten vor.(Zuruf: Sehr richtig!) Dieſe Meinungsverſchieden⸗ heiten aber zur Debatte ſtellen, das heißt einen Zwieſpalt unter die Genoſſen ſelbſt bringen. Es wird immer ſo hingeſtellt, als ob die, welche in dritter Leſung für die Erbſchaftsſteuer ſtimmen wollten, dem Staate mehr Soldaten bewilligen wollten; aber tatſächlich ſind alle darin einig, daß alle Militär⸗ und Marineforderungen abge⸗ lehnt werden müſſen.(Sehr richtig! bei den Reviſioniſten.) Es war doch hier nur die Frage, wer ſoll bezahlen? Zur Bekämpfung des Militarismus gibt es bdein wirkſameres Mittel, als daß die Koſten die Reichen tragen müſſen.(Sehr richtig! bei den Reviſio⸗ niſten.) Ich möchte den Genoſſen Kautsky bitten, zu ſagen, was er unter Obſtruktion verſteht, er ſoll das Wort Obſtruktion durch deutſche Sätze erklären.(Sehr gut! bei den Reviſioniſten.) Lärm machen hätte uns nochts genützt, da wir unſere eigenen Redner geſtört hätten. Dringliche Anträge wie in Oeſterreich können wir auch nicht ſtellen. Geſchäftsordnungsdebatten können wir nur mit Genehmigung des Präſidenten führen. Dann wäre noch ein Mittel, die namentlichen Abſtimmungen, und da haben wir ja vecht viele herbeigeführt. Wir hätten auch von den Sitzungen fern bleiben können, aber der Schnapsblock hatte die Mehrheit, ſodaß uns das gar nichts genutzt hätbe.(Beifall bei den Reviſioniſten.) Wurm⸗Berlin, Redakteur der„Neuen Zeit“, ſpwicht gegen die Zuſtimmung zur Erbſchaftsſteuer. Die Bewilligung von 60—80 000 M. direkter Steuern bedeutet keinen Einbruch in das beſtehende Syſtem. England hat ſchon lange direkte Steuern und man iſt doch noch keineswegs zur Sozialiſierung der Geſellſchaft ge⸗ kommen. Zu den Reviſioniſten gewandt ſagt Redner: Sie hz das Volk noch für viel dümmer als es iſt, wenn Sie durch ſolche kleine Mibtel die Klaſſengegenſätze. die es allein gilt zu enthüllen, derſchleiern.(Beifall und Widerſpruch.) 5 Dr. Frank⸗Mannheim: Der Genoſſe Wurm hat vom Un⸗ berſtand der Maſſen geſprochen und hat darauf zurückgeführt, draußen ſobiele Millionen für die Erbſchaftsſteuer eintreten. Der Genoſſe Wurm hat den Verſtand der Maſſen viel zu niedrig ein⸗ geſchätzt. Es iſt ein durchaus richtiges Klaſſenempfinden, wen die Arbeiter für die Erbſchaftsſteuer eintreten.(Sehr richtig! ber den Reviſtoniſten.) Ein Staatsrat von Weimar hat einmal geſagt: Es iſt nichts ſchwerer zu ertragen, als eine Reihe von guten Tagen. Es ſcheint ja jetzt nach den politiſchen Erfolgen, als ob wir uns die Freude daran verekeln wollten. Es ſcheint Genoſſen unter uns zu geben, die politiſche Erfolge nicht mehr vertragen können.(Sehr richtig! bei den Reviſioniſten.) Diejenigen, die über Wahlpolttit ſchimpfen, die treiben ja ſelbſt am meiſten Wahlpolitik. Es wäre lächerlich, wenn wir jetzt mit rüchwirkender Kraft feſtlegen wollten, wie wir bei der dritten Leſung, die nicht ſtattfand, hätten ſtimmen ſollen. Der Genoſſe Singer als Mann der Praxis hat denjenige Stimmen, die uns feſtlegen wollten, die einzig mögliche Antwort gegeben, daß man ſich für die Zukunft nicht mit Händen und Füßen binden ſolle. Die Erbſchaftsſteuer iſt zweifellos eine Steuer, die nur im kapitaliſtiſchen Staat erhoben werden kann, in der ſozialiſtiſchen Geſellſchaft kann doch bei Aufhebung des Privateigentums die Erbſchaftsſteuer nicht erhoben werden. Wenn wir alſo die Erb⸗ ſchaftsſteuer verlangen, dann können wir ſie nur für den kapita⸗ liſtiſchen Staat verlangen. Wenn aber geſagt wird, daß wir für den kapitaliſtiſchen Staat beine Mittel bewilligen ſollen, dann heißt das mit ehrlichen Worten, es iſt uns mit der Forderung der Erbſchaftsſteuer nicht ernſt.(Sehr richtigl bei den Reviſioniſten.) Damit, daß der Verwendungszweck für die Bewilligung der Steuern maßgebend ſei, kommen wir im gegenwärtigen Staat nicht weiter. Wenn wir ſeinerzeit bei der Flottenvorlage verlan ten, daß die Reichen die Koſten tragen ſollten, ſo wäre Schachzug, wie der Genoſſe Wurm ſagt, ſondern unſer völl heiliger Ernſt(Sehr richtig! bei den Reviſioniſten.) Genoſſe e ger hat gefragt: Was hat uns denn groß gemacht und hat geſag Groß hat uns unſere Agitation im Volke gemacht. Das iſt wahr Aber täglich macht uns groß und ſchafft uns einen Platz im zen des Volkes die praktiſche Arbeit, die wir auch weiterhin wollen.(Großer Beifall bei den Reviſioniſten.) 5 Albert⸗Bresbau vertritt den gegenteiligen Standpunkt und polemiſiert gegen die Ausführung Robert Schmidts, daß die Re gierung aus den Taſchen der Beſitzenden für ihre Zwecke im! nehemn ſolle, ſoviel ſie wolle. Dem müſſe aufs Schärfſte wide ſprochen werden. Der Militarismus und Marinismus müſſe auf bekämpft werden, gleichviel wer dafür die Mittel au ringe. Robert Schmidt⸗Berlin bemerkt in einer perſönliche Bemerkung, daß er dieſe Ausführungen gar nicht ſo gemeint hab wie ſie vom Vorredner verſtanden worden ſeien. Hierauf wird wegen einer Parteifeſtlichkeit am heuti Abend die Sitzung bereits um 6 Uhr abends geſchloſſen und dz weitere Debatte über den parkamentariſchen Bericht auf morge vormittag 9 Uhr vertagt. (Eigener telegraphiſcher Bericht.) unn. Leipzig, 15. Sept Die heutige 3. Sitzung brachte zunächſt den Antrag des Reichstagsabg. Geyer Leipzig, auf die Tagesordnung des Parteitages die Steuerpolitik der Soztaldemo kratie zu ſetzen. In der fortgeſetzten Debatte über der parlamentariſcher Bericht ſpricht Fiſcher⸗ Berlin, der Geſchäftsleiter des! verlags: Das Schauſpiel, das wir hier erleben, iſt eigenartiges. Wir beſinden uns parteipolitiſch in einer günſtigen Situation wie kaum je zuvor. Die Genoſſen Lande brennen darauf, die Scharte von 1907 wieder aus wetzen. Im Grunde genommen ſind wir ſachlich einig da hat das Arbeiterparlament nichts beſſeres zu tun, als herumzuſtreiten über ungelegte Eier(Beifall), über die Fra was gekommen iſt oder was hätte kommen können oder wa hätte kommen müſſen, wen es zur 3. Leſung gekommen wä Es ift ungefähr eine Umſchreibung des bekannten Worte ob der Hund den Haſen gefangen hätte, wenn er nicht bekannten Aufenthalt gehabt hätte.(Große Heiterkeit.) weiter die Reviſioniſten, die in Bezug auf die Du führung unſeres Programms nicht immer als ſtubenrein angeſehen werden können, ſtützen ſich für i Haltung auf den klaren Wortlaut des Programms. Und en lich drittens, nachdem ein paar, wie ſoll ich doch gleich ſagen ein paar Gänſeriche aus dem Parteivorſtan! (große Heiterkeit) das Kapitol gerettet haben, unternim der„Vorwärts“, das Zentralorgan der Partei, plötzlich e Frontänderung und eröffnet eine Kanonade auf die Frak die ebenſo dumm wie feige geweſen iſt.(Große Unruhe Heiterkeit) Man muß geleſen haben, was in dem des„Vorwärts“ ſteht. Da heißt es u..: Die Hauptp⸗ Auguſt hunderte und tauſende von Proteſtver gegen die Verbrauchsſteuer ſtattfanden. Im 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 15. September. man über einen ſolchen Dreck nicht länger reden.(Großer Beifall der Reviſioniſten.) Das ſchlimmſte iſt, daß auch noch die wiſſenſchaftliche Regie der Partei in dasſelbe Horn ſtößt.(Sehr gut bei den Reviſioniſten.) Es wäre ein Verbrechen, wenn der Parteitag ſich nicht gegen allen dieſen Doktrinarismus und Fanatis⸗ mus wehren wollte.(Großer Beifall der Reviſioniſten.) Iſt es denn ein Parteiverrat, wenn die Fraktion mit der end⸗ gültigen Haltung in der Erbſchaftsſteuerfrage wartet, bis ſich die politiſche Situgtion geklärt hat? Der Vorſitzende gibt mit der Glocke ein Zeichen, daß die 10 Minuten Redezeit abgelaufen ſind. Fiſcher, der fortfährt, ruft: Läuft denn die Uhr ſo ſchnell?(Große Heiterkeit.) Was man der Fraktion zum Vorwurf macht, gerade das war entſcheidend. Wir wollten die Entſcheidung vor die Wähler bringen. Wenn man aber wie Kautski Steuern, die wir wollen, ablehnen will, weil die Regierung ſie will, dann muß man bei der Regierung und den Parteien den Anſchein erwecken, als wenn wir eine gewiſſenloſe Politik treiben.(Großer Beiſall bei den Reviſioniſten.) Der Vorſitzende macht Mitteilung über Teilreſultate der Reichstagserſatzwahl in Koblenz. Die Mitteilung, daß dort das Zentrum ber 6000 Stimmen verloren hat, ruft ſtürmiſchen Beifall hervor.(Zuruf der Reviſioniſten: Die Erbſchaftsſteuer.) Hoch⸗Hanau: Die Frage iſt die, ob wir bei einer Vorlage, bei der die Regierung 100 Millionen direkte und 400 Millionen indirekte Steuern verlangt, für direkte Stenern ſkimmen ſollen, unbeſchadet der 400 Millionen indirekten. Die Regierung hat geſagt, wir können den Arbeitern nicht mehr alle Steuern auferlegen, wir müſſen eine Ablenkung, ein Voruhigungsmittel für den Arbeiter haben. Deshalb hat die Regierung geſagt, ohne die direkten Steuern keine Finanz⸗ reform. Gerade die Wahlerfolge zeigen, daß wir in dritter Leſung nicht für die Erbſchaftsſteuer ſtimmen dürfen.(Lachen bei den Reviſioniſten und Zuruf: Sie wollen dieſe Erſolge zerſtören!) Es iſt doch einfach eine Unverſchämtheit, wenn hier geſagt wird, wir wollten dieſe Erfolge zerſtören. Redner ſchließt: Wenn geſtern gewarnt worden iſt und von Molkenbuhr das Bedauern ausgeſprochen wurde, daß jetzt eine ſolche Kritik an dem Parlamentsbericht einſetzt, ſo kann ich mitr ſagen, daß dieſe Kritik für die Partei nur von Nutzen ſein kann. 5 Der Vorſitzende ermahnt, die Redezeit nicht zu über⸗ ſchreiten, da noch 20 Redner gemeldet ſeien. Böhle⸗Straßburg: Die Acußerungen des Vorredners beſtärken mich in der Meinung, daß man die ganze Frage vor das Forum des Parteitages bringen wollte. Man wollte die Fraktion ſchon in der erſten Löſung feſtlegen und verſuchen, die Fraktion zu überrumpeln.(Großer Lärm.) Der Redner wendet ſich dann ſcharf gegen Hoch und gegen Singer, der es geſtern für angemeſſen gehalten hat, als Vorſitzender der Fraktion und der Zentralpartei zu erklären, daß man für die Feſftlegung gegen die Erbſchaftsſteuer geſtimmt hätte. Demgegenüber kann ich nur konſtatieren und zwar im Ein⸗ verſtändnis mit dem Genoſſen Bebel, daß wir in der 3. Leſung für die Erbſchaftsſteuer geſtimmt hätten.(Lebhafter Beifall und Zuruf.) Singer hat weiter erklärt, daß eine Er⸗ ſchwerung der Agitation eventuell in Kauf hätte genommen werden müſſen. Solange ich in der Fraktion bin, war aber für unſere Haltung zu allen ſchwebenden Fragen der Moment maßgebend: wie wird unſere Haltung im Lande wirken! (Lebhafter Beifall bei den Reviſioniſten.) Wir müſſen dieſe Taktik beibehalten, wenn wir als Partei überhaupt fort⸗ beſtehen wollen.(Sehr richtig bei den Reviſioniſten.) Aber wir können den Einfluß im Parlament und durch das Parla⸗ ment nur ſtärken, wenn wir die direkte Beſteuerung durch⸗ führen.(Beifall bei den Reviſioniſten.) Kautski Berlin: Genoſſe Fiſcher hat mir vorgeworfen, ich hätte geſchrieben, die Sozialdemokratie wäre nicht die einzige Partei geweſen, die die Belaſtung des Volkes durch indirekte Steuern abgewehrt hat. Ich habe eine viel zu hohe Meinung von der Intelligenz des Genoſſen Fiſcher, als daß ich annehmen könnte, er hätte mich nicht ganz genau berſtanden.(Fiſcher ruft:„Das beruht auf Gegenſeitigkeit.“ Heiterkeit.) Dann hat er gefragt, ob denn mit dem Genoſſen Antrick die Reihe der Dauerredner nicht erſchöpft ſei.(Heiter⸗ keit. Von reviſioniſtiſcher Seite ruft jemand:„Wir haben auch Dauerſchreiber“. Stürmiſche Heiterkeit.) Kautski fährt fort: Ich möchbe nur bitten, daß wir unſere Einigkeit in dieſer Frage umſomehr verteidigen, je zerknüpfter ſich die Fraktion bei ihren Verhandlungen gezeigt hat. Aber wie die Verhältniſſe heute liegen, ſcheint es mir ausgeſchloſſen, daß ſie auf dieſem Parteitag ſo grundſätzlich und ausgiebig behandelt werden kann. Der Genoſſe David meinte zwar, die Frage ſei im Programm bereits grundſätzlich entſchieden und ſtützt ſich alſo auf das markt⸗ ſchreieriſche Programm uns Marxiſten gegenüber. Nur dann müſſe das Programm eventl. geändert werden, obgleich der Ge⸗ noſſe Fiſcher ſagt, daß nur über ſeine Leiche der Wog zu einer Programmänderung gehe.(Heiterkeit. Fiſcher ruft: Du haſt mich nicht verſtanden oder nicht verſtehen wollen.) 8(Schluß folgt.) Aus Stadt und Land. Maunheim, 15. September 1909. * Deutſcher Spiritualiſten⸗Bund.„Es gibt ein Fortleben nach dem Tode“ lautet das Thema des Vortrages des Deutſchen Spiritualiſten⸗Bundes am Mittwoch, den 15. und Donnerstag, den 16. September, abends 8½ Uhr im Bernhardushof. Wiſſen⸗ ſchaftliche Ausführungen. 50 Lichtbilder(Photographien) wer⸗ den zur Ergänzung des Vortrages gezeigt. Näheres ſiehe Inſerat. Der Verband reiſender Kaufleute Deutſchlands hat eine Broſchüre herausgegeben, in welcher er ſich gegen die Trink⸗ unſitte beim Abſchluß von Geſchäften wendet, eine Unſitte, die überall im Deutſchen Reiche, beſonders aber in Oſt⸗ deutſchland, herrſcht. Der Verband zeigt in der Schrift, wie burch den Trinkzwang der geſamte Kaufmannsſtand und damit das deutſche Volk als ſolches auf das empfindlichſte geſchädigt werden. Die Reiſenden werden in ihren beſten Jahren, ein Opfer ihres Berufes, dahingerafft. Aber auch die Firmen, für welche die„Saufgeſchäfte“ gemacht werden, ſind im Nachteil, denn ſie verlieren vorzeitig ihre beſten Vertreter. Durch Ein⸗ wirkung auf die reſſenden Kaufleute, auf ihre Firmen, auf die Kundſchaft ſoll der Unſitte begegnet werden. Es ſoll aber auch auf die Hoteliers ein Einfluß dahin ausgeübt werden, daß der läſtige Trinkzwang bei der Table dihote wegfällt. Man kann dem Verband reiſender Kaufleute Deutſchlands für dieſe Agitation ſicherlich nur dankbar ſein. ————— Aus dem Großherzogtum. * Karlsruhe, 13. Sept. Vorgeſtern miltag trank eine 23 Jahre alte Ladnerin aus Helfendorf vor der Wirtſchaft zum Landsknecht Salzſäure, ging noch nach Hauſe, von wo ſie auf Veranlaſſung von Hausbewohnern in das Städt. Krankenhaus verbracht wurde. Der Beweggrund war, daß ſie ſeit einigen Jahren mit einem Verſicherungsbeamten ein Verhöltnis hat, der ſie, trotzdem ein Kind vorhanden, für das er zwar ſorgt, nicht hei⸗ raten wollte.— In der Oſtſtadt paßte vorgeſtern mittog ein 42 Jahre alter Fabrikarbeiter aus Hördt ſeine Ehefrau, von der er ſeit 6 Wochen getrennt lebt, vor ihrer Wohnung, Gerwigſtr. 12, ab. Als die Frau von einem Ausgange nach Hauſe gehen wollte, und ſie ihren Mann direkt auf ſich zukommen ſah, flüchtete ſie ſich in das Haus Gerwigſtr. 26. Der Mann holte ſie im Stiegen⸗ haus ein, ſchlug ſie durch Fauſtſchläge nieder, verſetzte ihr Fuß⸗ tritte und unter der Drohung,„Verrecken mußt du“, zwei Stiche in den Rücken. Ein dritter Stich glitt am Korſett ab. Auf die Hilferufe der Frau kamen Nachbarn hinzu, die den Mann von weiteren Tätlichkeiten abhielten. Der Täter wurde feſtge⸗ nommen. Die ſchwer verletzte Frau wurde nach ihrer Wohnung getragen.— oc. Durlach, 14. Sept. Wie der„Volksfr.“ meldet, wurde ein hier einquartierter Bataillonstambour wegen Sittlich⸗ keitsverbrechens verhaftet. Er ſoll ſich gegen die 14jährige Tochter ſeines Quartiergebers vergangen haben. a. Bretten, 15. Sept. Vergangene Nacht brach in der neben dem Neubau des Gaſthauſes zum Ochſen im benachbarten Neibsheim ſtehenden Scheune nebſt Stallung Feuer ans, welches ſo raſch um ſich griff, daß die Scheune pöllig nieder⸗ brannte. Das Gaſthaus zum Ochſen iſt im letzten Winter eben— falls niedergebrannt, wobei die Beſitzerin den Tod fand; damals blieb die heute nacht dem Elemente zum Opfer gefallene Scheune ote, ſtehen. Der Neubau war ſehr gefährdet, konnte aber gerettet werden. Die Entſtehungsurſache iſt unbekannt. * Gutach(Amt Walbdlirch), 14. Sept. Somstag nacht brach in dem zwiſchen hier und Kollnau an der Straße gelegenen, mit Stroh gedeckten Ueberhof Feuer aus, das ſo raſch um ſich griff, daß die aus der Nachbarſchaft herbeigeeilten Feuerwehren des Brandes nicht mehr Herr werden konnten. Der ganze Hof fiel dem verheerenden Elemente zum Opfer. Man vermutet, daß das Feuer durch Selbſtentzündung des Oehmds entſtand. „Konſtanz, 18. Sept. Der daiſer hat unterm 11. ds. Mts. verfügt, dem 6. Bad. Inf.⸗Regiment„Kaiſer Friedrich III.“, Nr. 114, die Bü ſte Kaiſer Friedrichs III., ſeines früheren Chefs zu überweiſen, mit dem Wunſche, daß durch muſterhaftes Verhal⸗ ten im Kriege wie im Frieden das Regiment ſich die kaiſerliche Gnade auch in Zukunft zu erhalten wiſſen wird. Baden⸗Baden, 13. Sept. Wennſchon am Nachmit⸗ tage des Sonntags ſchwere Gewitterwolken heraufzogen, kam es doch nur zu einem kurzen Regenſchauer. Es wäre aber auch be⸗ dauerlich geweſen, wenn die Veranſtaltung im Kurgarten verreg⸗ net wäre. Die prächtigen Anlagen waren mit Lampions in den Landesfarben ſehr ſchön illuminiert. Die Beleuchtung des Kon⸗ ſervationshauſes gab einen prächtigen Abſchluß. Der Beſuch war äußerſt lebhaft; namentlich brachte der ſchöne Dantenflor ein buntes, farbenreiches Bild. Die Doppelkonzerte der Ka⸗ pelle des Bad. Pionierbataillons No. 14 aus Kehl, unter Leitung des Kgl. Obermuſikmeiſters E Viertes u. des Städt. Orcheſters mit Herru Kapellmeiſters Paul Hein an der Spitze, bot beach⸗ tenswerte, ſtilvoll durchgeführte Darbietungen. Namenteich ern⸗ tete das Flötenſolo des Herrn Max Rammelt(Andante und Allegro für Flöte von W. Popp), wohlverdieuten, mauſchenden Beifall. 75 * Freiburg, 14. Sept. Das 50jährige Dozentenjubilaum begeht heute Prof. Dr. med. Wilhelm Manz, emerit. Direktor der Augenklinik an unſerer Univerſität. Der bekaunte Augenarzt ſteht im 72. Lebensjahre. Am 14. September 1859 habilitierte er ſich an der Univerſität ſeiner Baterſtadt Freiburg i. Br. als Pri⸗ vatdozent für Anatomie und Augenheilkunde. 1863 erhielt er eine a. o. Profeſſur, wurde 1868 Direktor der neuerrichteten Univer⸗ ſitätsaugenklinik und 1872 ordentlicher Profeſſor. 1901 trat er den Ruheſtand. *Zell i.., 14. Sept. Geſtern früh erſchoß ſich der in den 50er Jahren ſtehende Blechnermeiſter Ritter in ſeiner Woh⸗ nung. R. wurde vor einiger Zeit unter dem Verdachte eines Sittlichkeitsverbrechens verhaftet, nach kurzer Zeit aber wieder auf freien Fuß geſetzt. Ritter iſt Vater von drei bereits erwach⸗ ſenen Kindern. Er war ſeit längerer Zeit dem Trunke ergeben und lebte deshalb in mißlichen Familienverhältniſſen. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Zweibrücken, 13. Sept. Den Schaden, den der letzte Onkan anrichtete, überſieht man erſt jetzt in ſeiner Größe. Ein Teil der Umzäunung der Rennbahn wurde niedergeriſſen. Von der Alexanderkirche wurde eine große ſteinerne Kreuzblume auf die Straße getveht. Aus den beiden Alleen am Napoleonskanal mußten die gogeſchlagenen Aeſte und Zweige mit Wagen entfernt werden. Zahlreiche Fenſterſcheiben wurden von der Wucht des Sturmes ein⸗ gedrückt, in der Hauptſtraße ſtürzte ein Kamin praſſelnd auf das Trottoir. Auf dem fveien Felde wurden Kornhaufen hunderte von Metern weit auf benachbarbe Aecker geſchleudert, viel Obſt von den Bäumen geſchüttelt uſw. Das Brauſen des Sturmes hörte ſich an wie ein Rieſenwaſſerfall. Viele Glühlichtlaternen wurden ſamt den Stichflammen ausgelöſcht, ſodaß das Gas ausſtrömte. Auch aus der Umgebung kommen Meldungen von großem Schaden, ſo aus Ixrheim, Ernſtweiler, Homburg, St. Ingberl. Mainz, 13. Sept. Die Sdadt Mainz wird nunmehr, ent⸗ ſprechend einem Antrage des Stadtverordneten Dr. Pagenſtecher, ihre Gartenſtadt erhalten. Ein an den bekannten Römerſteinen (ehemalige römiſche Waſſerleitung) gelegenes ſtädtiſches Gelände, das ſich ſonſt vorerſt nicht berwerten läßt, ſoll in Keine Parzellen eingeteilt und zu dem billigen Preis von 12½ Pfg. per Quadrat⸗ meter und Jahr inkluſive Waſſerleitung verpachtet werden. Die Anlage der Gärten ſoll den Mietern vollſtändig überlaſſen bleiben. Frankfurt, 14. Sept. Heute Nachmittag kurz nach 45 Uhr hörten Paſſanten der Neuen Rothofſtraße aus dem Grundſtück Nr. 3 fünf Schüſſe ſallen. In demſelben Augenblick ſtürzte ein Geldbriefträger aus dem Hauſe heraus und man glaubte anfänglich, daß auf ihn ein Attentat verübt worden ſei. Dem war jedoch nicht ſo, denn die Schüſſe kamen aus dem erſten Stock des Hauſes, wo ſich ein blutiges Drama abgeſpielt hatte. Dort wohnte der 40 Jahre alte Taglöhner Theodor Jäger. Er hatte ſeine 26 Jahre alte Frau erſchoſſen und ſeinen 2½ Jahre alten Sohn ſchwer verletzt. Er ſelbſt hatte ſich an einem Strick an der Türklinke zu erhängen verſucht. Zwei Schutzleute öffneten gewaltſam die Tür zu der Wohnung und ſtellten an dem Taglöhner Wiederbelebungsverſuche an, die ſchließlich Er⸗ folg hatten. Er wurde dann ins Polizeigefängnis überführt. Dem Kind iſt eine Kugel am rechten Ohr hereingedrungen und eine iſt im Stirnbein ſitzen geblieben. Die Frau hatte einen Schuß in die linke Schläfe erhalten und war ſofort tot. Das Motiv zur Tatt ſoll zn Nahrungsſorgen, nach einer andern Verſion in Eiſerſucht, zu finden ſein. halbes Jahr außer Stellung. Luftſchiffahrt. Die Fahrt des Z. 3 ius rheiniſch⸗weſtfäliſche Induſtriegebiet. E. W. Düfſeldorf. 13. Sept. Allzuleicht läßt ſich der Düſſeldorfer nicht aus ſeiner Ruhe Eringen, das bringt ſchon der Charakter des Niederrheines mit ſich, der alles mit mehr Phlegma und mit weniger Begeiſterung be⸗ urteilt, als nnan es am Mittel⸗ und Oberrhein zu tun pflegt. Aber die Nachricht, daß Zeppelins Luftſchiff nun der ſchönen Stadt an⸗ der Dießel doch einen Beſuch abſtattet, hat entſchieden bei allen Schichten der Vevölkerung eine freudige Bewegung hervorgerufen. War doch Düßfeldorf eine der Städte, die nach dem Echterdinger Unglück einen der höchſten Beiträge für die nationale Zeppelim⸗ ſpende aus der Reihe ührer Mitbürger aufbrachte! Andererſeits konnte es Düſſeldorf bislang noch nicht ganz vergeſſen, daß Zeppelin ſich Köln, der größten Rivalin Düſſeldorfs, präſentierte, und ſ. Zt. gar keine Anſtalten machte, einmal nach hier einen Abſtecher zu machen. Dies iſt aber jetzt, nachdem ſich„Z. 3“ offiziell hier an⸗ gemeldet hat, vergeſſen. Als Landungspkatz für den dieſe Woche zu erwartenden „8. 3“ iſt die nicht allzuweit vom Rhein entfernte und im Norden er Stadt liegende Golzheimer Heide vorgeſehen. Dieſes vollſtändig ſandige Terrain iſt, beſonders bei warmem Wetter, kein allzu angenehmer Aufenthaltsort, aber für eine Luftſchifflandungs⸗ ſtelle wir geſchaffen; vollſtändig eben, weit und breit weder Birn⸗ bäume, die ja nach den gemachten Erfahrungen den Luftſchiffen keineswegs freundlich geſinnt ſind, noch andeve Bäume, die vielleicht ebenfalls heimtückiſches im Schilde führen könnten. Es dürfte alſo ein idealer Landungsplatz gefunden ſein, wo Z. 3 mit Ruhe landen uund die zweiter beaßſichtigten Aufſtiege nach dem Induſtriegebiet machen kanm. Uebrigens ſoll dieſes Terrain auch für einen ſüän⸗ digen Luftſchiffhafen für die ins Auge gefaßte Luftlinie Düſſeldorf—Friedrichshafen betzw. Holland.—Schweiz in Ausſicht genommen werden. Ein entſchieden landſchaftlich ſchönerer Lan⸗ dungsplatz wäre das auch in Vorſchlag gebrachte kinksrheiniſche Wieſerigelände geweſen, welches dem Kaiſer Wiſhehnpark, dem Terrain, wo ſich 1902 die große Ausſtellung befand, gegenüber liegt. Indeſſen hat ſich dies Gelämde bei dem zu erwartenden Maſſenamdwang doch nicht als geeignet genug bewieſen. Wie nicht anders zu erwarten, haben die Städte in der engeren aind weiteren Nachbarſchaft Düſſeldoufs Zeppelind gebeten, auch ſie zu beſuchen. So bat die Stadt Gſſen. unterſtützt von dem Direk⸗ torium der Firma Krupp, dringend um eine Landung. Z. 3 wird Sieſem Wunſche Folge leiſten. Ferner wird Z. 3 von hier aus, ſo⸗ weit jetzt belannt iſt, beſuchen: Krefeld, Duisburg, Dortmund, Haſpe, Hagen. Z. 3 wird von Frankfurt aus nicht wie ſein Vor⸗ gänger Z. 2 den Rhein entlang fliegen, ſonderm wird ſeinen Weg itber den Taunus, Weſterwald und das bergiſche Land nehmen, ſodaß er, don Barmen⸗Elbenfeld kommend, in Düſſeldorf eintreffen wird. Jedenfalls darf die Beſatzung des Z. 3 verſichert ſein, daß znam ihr in Ditſſeldorf, wie überhaupk in dem rheiniſch⸗weſtfäliſchen Indꝛrſtriegebiet, einen ehrenvollen Empfang ſowohl von Seiten der Bürgerſchaft als auch vom Seiten der Behörden zu Teil werden läßt. Sehr zu bedauern bleibt nur. daß dew Erfinder Graf Zeppelin ſelbſt vorausſichtlich an der Fahrt nicht teilnehmem wird. Letzte Nachrichten und Telegramme. Frankfurt a.., 15. Sept. Der Verein Deutſcher TChemiker hat beſchloſſen, die Liebig⸗Denkmünze in die⸗ ſem Jahre an Dr. Otto Schott in Jena für ſeine hervorragenden Leiſtungen auf dem Gebiete der Glas⸗Chemie und Glasinduſtrie zu verleihen. m. Wien, 15. Sept.(Priv.⸗Tel.) Nach dem Finanzplan des öſterreichiſchen Finanzminiſters ſoll die zu erhöhende Petroleum⸗ ſteuer ſowie Spiritusſteuer durch Aufteilung der geſammten Erzeug⸗ niſſe auf die beſtehenden Raffinerien eingerichtet werden. m. Wien, 15. Sept.(Priv-⸗Tel.) Das„Wiener Tageblatt“ erfährt von unterrichteter Seite, daß die beiden Finanzminiſtey die Mehrausgaben des gemeinſamen Budgets durch Ausgabe von Staatsſchatzſcheinen decken wollen. 1 55 Die Reichstagserſatzwahl im Koblengz St. Goar. 5 Kablenz, 15. Sept. Bei der Reichstagserſatzwahl im Wahlkreiſe Koblenz⸗St. Goar erhieſt Wellſtein(Zentr.) 11462 Stimmen und Haſe(Sozialdemokrat) 2844 Stimmen. Erſterer iſt ſomit gewählt. 1907 erhielt Wellſtein 19 232, der Sozialdemokrat 2172 und der nationalliberale Bewerber 5972 Stimmen. Das Zenkrum hat alſo einen Rückgang ſeiner Stim⸗ menzahl um rund 7770 zu verzeichnen, und die Sozialdemo⸗ kratie hat 672. Stinmen gewonnen. So iſt auch die Wahl in dieſem ganzen ſchvarzen Kreiſe ein Symptom von der politi⸗ ſchen Stimmung oder Verſtimmung des Volles. Auch in einer ganz ſicheren Zentrumsdomäne ſehen wir ein in Anbetracht der Ver⸗ hältniſſe bedeutendes Anwachſen der ſozialdemokratiſchen Stimmen, die aus dem Zentrumslager gekommen ſein müſſen. Das Zentrum dagegen hat einen ganz un geheuren Ritckgang zu ver⸗ zeichnen, der heute ſchon auf dem ſozialdemorkatiſchen Parteitage gebührend bejubelt worden iſt. In der Größe dieſes Rückganges kommt unzweifelhaft die tiefe Mißſtimmung gum Ausdruck, die auch in allergetreueſten und bombenſicheren Zentrumskreiſen über die unſoziale Macht⸗ und Rachepolitik der Zentrumsfraktion herrſcht. Dieſer Verluſtt iſt nicht mehr auf örthiche Zufälligkeiten und Meäängel in der Agitation und Organiſation zurückzuführen, er iſt einfach eine Abſage weiter und bisher breuer Zen⸗ trumskreiſe an die Politik des Zentrums. 7000 Zentrumswähler ſind einſach zu Hauſe geblieben aus Unmut üben ihre parlamentariſche Vertretung. Dieſer Wahlausgang wird auch dem badiſchen Zentrum ſchwer auf die Nerven fallen, ſollte aber anderſeits die badiſchen Nationalliberalen zu eifrig⸗ ſter Arbeit anſpornen, denn die Umſtnäde find durchaus günſtig für ſie, wenn ſie ſie auszunützen wiſſen. ̃ Der Ausflug des Z. 3 ins rheiniſch⸗weſtfäliſche Induſtriegebiet. *Düſſeldorf, 15. Sept. Von zuſtändiger Seite wird uns folgendes mitgeteilt: Z. 3 wird vorausſichtlich am Samstag nachmittag hier eintreffen und am Sonntag einen Ausflug in das Induſtriegebiet unternehmen und alsdann hierher zurück⸗ kehren, um am Montag von hie raus die Heimreiſe anzutreten. Zur Aufrechterhaltung der Ordnung auf dem Landungsplatz ſind der Stadtverwaltung 2 Kompagnien Infanterie und 50 Küraſ⸗ ſiere zur Verfügung geſtellt worden. Eine Anzahl hieſiger Herren werden den Ausfug in das Induſtriegebiet mitmachen. Graf Zeppelin ſenior nimmt an der ganzen Fahrt beſtimmt nicht teil. Jäger war ſchon ein b FF K rt 1 A A e * bon tt. kum in Interlacken ſo großen Beifall gefunden, mit beſtem Erfolge konzertieren. * Taunheim, 15. September adbl 105 Erſter deutſcher Richtertag. (Eigener Bericht.) br. Nürnberg, 13. September. Laienrichter und Berufsrichter. (Schluß.) Landgerichtsdirektor Boisly⸗Halberſtadt meint, der Deutſche Richtertag ſei nicht zu einem Urteil darüber berufen, ob die Juriſten oder die Laien die beſſeren Richter ſeien. Das Volk gebe die Geſetze und müſſe darum auch ſelbſt beurteilen, wer der beſſere Richter ſei. Er empfiehlt für die erſte Inſtanz Schöf⸗ fengerichte, für die zweite Berufsrichter und an Stelle der Schwurgerichte große Schöffengerichte. Amtsgerichtsrat Fiſcher⸗Berlin: Als Jugendrichter habe er die Mitwirkung der Laien als ſehr wertvoll erkannt. Er be⸗ antragt, der Richtertag möge ſich für die Beibehaltung gemiſchter, d. h. aus gelehrten Richtern und Laien beſtehender Gerichte er⸗ klären. Staatsanwalt Kraus⸗Mosbach i. B. wünſcht, daß der Richtertag ſich für die Erſetzung der Schwurgerichte durch große Schöffengerichte ſchon heute ausſpreche. Amtsgerichtspräſident Becker⸗Dresden hält es nicht für angemeſſen, daß ſich der deutſche Richterbund mit der geſtellten Frage in der Oeffentlichkeit einführe. Man ſollte ſich darauf beſchränken, Stellung zu den Geſetzentwürfen zu nehmen, dadurch würden ſich die deutſchen Richter die allgemeine Anerkennung ver⸗ dienen. Landgerichtsdirektor Rohmer⸗Nürnberg empfahl eine Reſolution, wodurch die Mitwirkung der Laien auf die erſte In⸗ ſtanz beſchränkt bleiben, alſo auch deren Zuziehung bei den Straf⸗ kammern der Landgerichte prinzipiell ſtatthaft ſein ſollte. Oberlandesgerichtsrat Oppler⸗Kolmar bringt mit kurzer Begründung einen Antrag ein, daß die Zuziehung von Laien zur Rechtſprechung in Strafſachen im weiteren Sinne als bisher nicht wünſchenswert ſei, insbeſondere ſei ihre Zuziehung in der Berufungsinſtanz zu verwerfen. Letzterer Antrag gelangte ſchließlich, nachdem die übrigen zu⸗ rückgezogen worden waren, zur Annahme und zwar in ſeinem er⸗ ſten Teile einſtimmig, im letzten gegen 6, vorwiegend Berliner Stimmen Der 2. Punkt der Tagesordnung behandelt die Strafver⸗ folgungspflicht der Staatsanwaltſchaft. Gegen⸗ wärtig iſt die Staatsanwaltſchaft verpflichtet, wegen aller gericht⸗ lich ſtrafbaren und verfolgbaren Handlungen einzuſchreiten, ſo⸗ fern ausreichende tatſächliche Anhaltspunkte vorliegen. Der neue Entwurf macht hiervon Ausnahmen, hauptſächlich für das Vor⸗ gehen gegen Jugendliche und bei Uebertretungen. Doch ſteht in letzterem Falle, wenn der Staatsanwalt die Erhebung der öffent⸗ lichen Ankkage ablehnt, dem Verletzten frei, ſeinerſeits die Pri⸗ vatklage zu erheben. Der Referent, Landgerichtsrat Kade⸗Ber⸗ lin forderte eine weitere Ausdehnung der Befugnis der Staats⸗ anwaltſchaft, die Erhebung der öffentlichen Anklage zu unterlaſſen. Heute müſſe der Staatsanwalt eine Mutter, die durch Fahrläſ⸗ ſigkeit den Tod ihres Lieblings herbeigeführt habe, anklagen und der Richter müſſe verurteilen. Es blieben doch erfahrungsgemäß piele ſtrafbare Handlungen unverfolgt, weil ſie nicht zur Anzeige gelangten. Auch ließen unſere Geſetze in vielen Fällen die Pri⸗ vatklage zu, ſodaß das Prinzip, alle ſtrafbaren Handlungen zu verfolgen, ohnehin ſchon durchbrochen ſei. Exzellenz Dr. Hamm hielt die Regelung des Entwurfs für eine zutreffende, und ſprach ſich ganz entſchieden dagegen aus, es lediglich vom Ermeſſen des Staatsanwalts oder des Gerichts abhängig zu machen, ob eine ſtrafbare Handlung vperfolgt werden ſoll. Im gleichen Sinne äußerte ſich Landgerichtsrat N. 10— nkrag hardt⸗Mannheim. Landgerichfskat Kade zog ſein zurück, es wurde darauf ſim Sinne der Ausführungen dom Präſident Hamm beſchloſſen. Der 3. Punkt der Tagesordnung, die Stellung des Richters zu den Parteien im Vorverfahren, wurde wegen vorgerückter Zeit abgeſetzt. 955 4. Punkt, Geſtaltung der Rechtsmittel, erſtattete der Oberamtsrichter Riß⸗München einen ſehr eingehenden Bericht, der jedoch in der Hauptſache nur für Juriſten näheres Intereſſe hat. Wir glauben deshalb, auf den Vortrag ebenſowenig wie auf die angeregte Debatte eingehen zu ſollen, ſondern begnügen uns damit, den Beſchluß des Richtertages mitzuteilen, der auf Antrag des Oberlandesgerichtsrats Oppler⸗Kolmar gefaßt wurde: „Der Deutſche Richtertag billigt die Einführung der Berufung gegen die Urteile der Strafkammern.“ Dieſer Beſchluß wurde gegen eine Minderheit von etwa einem Drittel der Anweſenden gefaßl. Im übrigen gelangten die meiſten Anträge des Bericht⸗ erſtatters zur unveränderten Annahme. Darauf ſchloß der Vorſitzende nach ſiebenſtündiger Beratung den erſten Deutſchen 9 8 0 Von Tag zu Cag. — Verhaftung wegen Mädchenhandels. Leip⸗ zig, 12. Sept. Eine Frau, die ſich als Vermieterin aus Düſſel⸗ dorf bezeichnete, ſowie zwei Kellner wurden heute früh von der hieſigen Polizei wegen Mädchenhandels verhaftet. Die angeb⸗ liche Vermieterin hatte ein 17jähriges Mädchen unter dem Vor⸗ geben ihr eine Stelle als Wirtſchafterin zu verſchaffen, in ein verrufenes Haus nach Düſſeldorf zu verſchleppen verſucht. Eine Reihe anderer Fälle, in denen es ſich um Verſchleppung von Mädchen nach Belgien handelt, ſteht noch zur Erörterung Die Kellner hatten der Vermieterin Vermittler⸗ und Schlepperdienſte geleiſtet. — Das Begräbnis des Eiſenbahnkönigs Harriman. Aus Newyork wird berichtet, daß über fünfzig Finanzmänner Hariman zur letzten Ruheſtätte, einem Granitge⸗ wölbe in dem herrlichen Park von Arden, geleiteten. Während der Zeremonie ſtanden auf ein Signal alle Züge auf den 60 000 Meilen langen Bahnen des verſtorbenen Eiſenbahnkönigs ſtill, während die Fahnen auf 500 Stationsgebäuden halbmaſt gehißt wurden. Allgemein wird Harrimans ſchnelles Ende ſeiner Ueber⸗ arbeitung zugeſchrieben. Pierpont Morgan ſoll mit Harriman zwei Stunden vor deſſen Tode konferiert und ihm verſprochen haben, die Intereſſen der Aktionäre und der Familie zu wahren. Vergnügungen. * Konzerte im„Wilden Mann“. Se„beginnen Konzerte der berühmten Original Ung. Tam⸗ buriza Muſik⸗, Geſang⸗ und Tanztruppe„Cſardas.(S. Inſerat.) Börſencafé⸗Konzerte. Mit 16. ds. beginnen die ſo bekiebt geweſenen täglichen Konzerte. Herr Schobert, der rührige Beſitzer des Cafés, hat dazu die während der Sommerſaiſon im Kurſaal zu Interlacken engagierte Wiener Damen kapelle „Donauperle unter 225 ſtehend, Gine le, deren n bei dem i⸗ Jiberlace 5 5 dürfte auch hier cewirtehef. Ab Donnerstag, den 16. Vom Geldmarkt. Mehr und mehr iſt in den letzten Tagen die Lage des Geld⸗ marktes ausſchlaggebend geworden für die Haltung der Börſe, und die weitere Entwicklung der Zinsſätze wird aufmerkſam ver⸗ folgt. Der Privatdiskont hat ſich ſeit Monatsbeginn um nicht weniger als 34 Proz. auf 3½ Proz. erhöht und hält ſich damit ſehr nahe an der Reichsbankrate von 3½ Proz. An der Börſe hat man ſchon begonnen ſich mit Ultimogeld zu verſorgen und die Schiebungsſätze, die man auf 5 Proz. taxiert, werden jedenfalls das Beſtehen bedeutender ſpekulativer Poſitionen dartun. Die ſteichsbank tritt, hauptſächlich infolge der Anſprüche des Fiskus, mit einem ziemlich unbefriedigenden Status in die Herbſtbewe⸗ gung ein und man diskutiert bereits die Wahrſcheinlichkeit einer baldigen Diskonterhöhung auf 4 Proz. Das Ausband unterhält große Guthaben hier, aber da auch von London und Paris zuneh⸗ mender Geldbedarf gemeldet wird, ſo muß man die Möglichkeit erwägen, daß die ausländiſchen Gelder uns zu einer recht unbe⸗ quemen Zeit entzogen werden. In London iſt der Preis für Gold unter dem Einfluß der ſehr ſtarken Nachfrage auf 78 sh geſtiegen. Die Bank von England ſucht ſich nach Möglichkeit zu kräftigen, da ihr große Goldentziehungen für Argentinien, Aegypten und wohl auch für Nordamerika bevorſtehen dürften. Insbeſondere wird die geſchäftliche Lage in den Vereinigten Staaten mit gro⸗ ßer Aufmerkſamkeit verfolgt, da deren Entwicklung für die Ver⸗ hältniſſe auf den kontinentalen Geldmärkten für die nächſte Zeit eine große Rolle ſpielen wird. 5 **** Zur Kaffeezollfrage wird uns geſchrieben:„Dadurch, daß bei der Nachverzollung des am 1. Auguſt a. c. im Inlande ſich befindenden Kaffees nur 10 Pfennig per Pfund erhoben, indem ausnahmsweiſe zwiſchen Roh⸗ und Röſtkaffee kein Unterſchied gemacht worden iſt, iſt bei dem kaufenden Publikum die irrige Anſicht aufgekommen, daß die neue Steuer(Mehrzoll) nur 10 Pfennig per Pfund beträgt. Dem iſt aber zu widerſprechen. Laut Nr. 61 des Zolltarifs vom 25. Dezember 1902 betrug! der Zoll: auf rohen Kaffee 40 M. für 1 Dötr.— abgeändert durch das neue Geſetz 60., mithin 20 Mark Mehrzoll, auf gebrannten Kaffee 60 M. für 1 Dötr., jetzt 85., mithin 25 M. Mehrzoll. Nun wird aber der Kaffee allerdings nicht gebrannt, ſondern roh eingeführt. Erſt nach der Verzollung kommt er in den freien Verkehr, um geröſtet zu wer⸗ den. Durch die Röſtung verliert der Kaffee 20 Prozent ſeines Gewichts, mithin beträgt der Mehrzoll nicht 20, ſondern 25 Pfg. per Kilo. Wenn nun dieſer Kaffee noch beleſen wird, um die hellen, unveifen ſchlechten Bohnen, ſowie die darin ſich beſindlichen Steine(was alles mitperzollt werden muß) zu entfernen, ſo iſt es ſelbſtperſtändlich, daß die Verteuerung eines guten, rein⸗ ſchmeckenden Kaffees, welcher nicht glaſiert oder candiert iſt, 15 Pfennig per Pfund ausmacht. Wenn die Zollerhöhung an und für ſich, ſowohl für den Geſchäftsmann als auch für den Konſu⸗ menten unangenehm empfunden wird, ſo iſt die Unklarheit des Geſetzes auch noch geeignet, auf den Geſchäftsgang erheblich ſchä⸗ digend zu wirken.“ *** Porzellanfabrik E. und A. Müller.⸗G. in Schönwald. Reſultat als im Vorjahre erzielt werden konnte. Der Reinge⸗ winn einſchl. 12683 M. Vortrag beträgt nach 71218 M. li. der Reſerve Dividende verteilt, 6000 M.(2000.]) zur Dotierung des Delkrederefonds verwendet und 19395 M. auf neue Rechnung vorgetragen. In der Bilanz ſtehen Grundſtücke mit 60 000 M. (w. i..), und Fabrikgebäude mit 581 428 M.(598 314.) und Maſchinen und Geräte mit 209 486 M.(222 993.) zu Buch. Warenvorräte waren mit 273 714 M.(369 108), Rohmateria⸗ lien mit 72 770 M.(78 236.) bewertet. Außenſtände beliefen ſich auf 239 241 M.(150 330.), diverſe Debitoren auf 2092 M. Mark). Dagegen betrugen die Kurrentſchulden 29 436 M.(38 377 Mark), diverſe Kreditorenſchulden 78 942 M.(56 594.) und die Akzeptverbindlichkeiten 5400.,(w. i..). Die Hypothekſchuld belief ſich auf 342 080 M.(346 295.) bei einem Aktienkapital von 1 Mill. M. Ueber die Ausſichten wird im Auszug be⸗ merkt, daß die Direktion, ſofern nicht unvorhergeſehene Fälle das neue Geſchäftsjahr ungünſtig beeinfluſſen, auf eine weitere gedeihliche Entwicklung der Betriebe hofft. ** 1* Nürnberger Lederfabrik.⸗G. vormals Schreier u. Naſer in Nürnberg. Die Geſellſchaft erzielte im abgelaufenen Jahre einſchließlich 35 172 M.(i. V. 35 950) Gewinnvortrag einen Reingewinn von 112379 M.(106 438.). In der Generalverſammlung wurde antragsgemäß beſchloſſen, 3860 M.(3524.) der Reſerve, 6000 Mark(0) der Spezialreſerve und 2000 M.(0) der Gebühren⸗ äquivalentreſerve zu überweiſen, 12%(w. i..) Dividende zu verteilen, 14 438 M.(13 741.) für Tantiemen und Grati⸗ fikationen zu verwenden und 37682 M. auf neue Rechnung vor⸗ zutragen. In der Bilanz ſtehen Grundſtücke mit 71784 M. (w. i..), Immobilien mit 253 325 M.(255 884.) und Ma⸗ ſchinen mit 41002 M.(34 852.) zu Buch. An Kaſſa und Wechſel ſind 84 304 M.(53 729.) vorhanden und bei Debitoren ſtanden 317151 M.(342 288.) aus, während Kreditoren 589 170 Mk. (624 160.) zu fordern hatten; Warenvorräte ſind mit 456 069 Mark(484 222.) bewertet. Das Aktienkapital beträgt 400 000 Mark und die Hypothekenſchuld 40 624 M.(40 951.); die Re⸗ ſerven enthalten insgeſamt 83 039 M.(73515.). * Frankfurter Effektenbörſe. (Privattelegramm des Gen ral⸗Anzeigers.) *HFrankfur t a.., 18. Sept.(Fondsbörse.) Von seiten der Spekulation machte sich erneute Zurückhal-⸗ tung bemerkbar, welche sich auf die Befürchtung einer baldigen Diskonterhöhung auf 4 pCt. stützt, obwohl die Entscheidung zunächst noch nicht so schnell erwartet Wäird, da das Aufliegen des Ausweises abgewartet werden muss, so dürfte vor Freitag oder Samstag eine Entschei- sich um ½6 auf 38. Auf die Tendenz machte es zunächst wenig Eindruck, da Deckungskäufe infolge der bevor- stehenden jüdischen Feiertage vorgenommen wurden. Banken waren belebt, am allermeisten traten hierbei Pis- 1 städter Einem Auszuge aus dem Geſchäftsbericht für 1908⸗09. ſt⸗ zu entnehmen, daß trotz der wirtſchaftlichen Kriſe ein günſtigeres V. 70887)) Abſchreibungen 77 726 M.(43 614.). Hiervon werden laut Beſchluß der Generalverſammlung vom 18, Septbr. 3252 M.(2181.) überwieſen, 4 Prozent(2 Proz.) Badd. Immobil.⸗Geſ. 101.50 100.36 Gichbaum Mannheim 116.— 116.— (9555.) und Kaſſe, Wechſel und Effekten auf 21922 M.(12 290 %ͤ„ ddung kaum fallen. Der hiesige Privatdiskont versteifte konto und Berliner Handelsgesellschaft sowie Darm- I4 dter kaktien hervor, hauptet. aktien waren Geschäft abgeschwächt. liess eine merkliche Kursbes Harpener und Gelsenkirchen zeigten wesentliche Besse- rung. Es fanden auch Rückkäufe in Deutsch-Luxem- burger und Laurahütte statt. marktes waren ruhiger bei behaupteter Tendenz. Witte⸗ weiter anziehend, Werte, chemische Aktien schwächer, Kunstseide notierte Fremde Renten ruhig und behauptet beimische Anleihen ruhig und leicht befestigt, Anleihe deutscher Bundesstaaten u. deutscher Städte veränderte sich wenig. Türkenlose leicht abgeschwächt. teren Verlauf schwächte sich die Tendenz etwas ab. der Nachbörse blieb das Geschäft weiter belebt bei feste ner Stahl 4 PCt. niedriger. Grundtendenz. Nordd. Llo Es notierten Kreditaktien 209.80, Diskonto 1938.28, dner Bank 161.25, Staatsbahn 162.80, Lombarden 24. Baltimore 119, Nordd. Lloyd 100.80 à 101. 20, Tür lose 163 à 163.60. Telegramme der Confinental-Telegraphen⸗Compaguſe. Im Anschluss an die Newyorker Börse zeich-⸗ neten sich bei fester Tendenz Baltimore hervor, Lombar- den waren abgeschwächt, ebenso Staatsbahn. Schiffahrts- ruhiger, Nordd. Lloyd nach lebhaftem Der Markt der Montanpapiere österreichische Banken be“ serung erkernen, Bochumer, Kassawerte des Industrie- auch einzelne elektrische Im we yd und Türkenlose beli Schlußkurſe. Neichsbankdiskont: 8% Prozenk. Wechlel. 14, 155 Amſterdam kurz 168.67 168.65 Check Paris Belgien„ 80,916 80.90 Parts Italien„ 80.85 80.855 Schweiz. Plätze Check London 20.417 20.415 Wien 85.075 85 London„ 20.39 20.39 Napoleonsd'or 19200 55 lang—.———[Privatdiskonto 30% Staatspapiere. A. Deulſche. 14. 15. 14 5 4e% deutſch. Reichsanl. 102.80 102.75f4 Mh. Stadt⸗A. 1908— 4„„1909—.——.— 14„ 1909— 94.55 94 553% 1905 88„„ 1909———B. Ausländtſche. 8 5 85— 85.—5 Arg. k. Gold⸗A. 1887 4% pr. konſ. St.⸗Anl. 102.95 102.905% Chineſen 1898 4 do. do. 1909—.——.½„„ 13898 8„ 5 94.55 94.55½4½% Japaner 8%„„ 1909-——— Mexikaner äuß. 88/90 100100 33 5 84.85 85.—3 Wexikaner innerxe 66 55 6ʃ 4badiſche St.⸗A.1901 101.50 101.500 Bulgaren 101.75 10 „ 1908/09 102.20 102.058¾ italien. Rente—.—10 4* 4 bad.St⸗Olabg)fl——— 5„ 7 M. 94.60 94 6004/„ Papiterrent.—.— 8„„ 1900 9405 93.750Oeſterr. Goldrente 99.80 3½„„ 1904 94.30 93.755 Vortug. Seris“ 62.90 8„„ 190%— 6„„ III 64.80 Abayr..⸗B.⸗A. b. 1916 102.30 102.—½ neue Nuſſen 1905 99.15 4„„„ 1018 102.50 102 504 Ruſſen von 1880 90 80 8% do. U. Allg. Anl. 93.70 93.85½1 ſpan. ausl. Nente—.— 8 do..⸗B.⸗Obl. 82.90 83.80[4 Türten von 1903 87.90 L Pfälz..⸗B.Prior. 101.40 101.10%„ unif. 94.— 4„„„ 948 98.864 Ung er⸗Goldrente 95.30 4 Heſſen von 190 102.J0 103.[4(„ Kronenrente 92.75 3 Heſſen 82 10 82— 4 Sachſen 85.20 84 90 4u%½ Oeſt. Silberrente Verzinsliche Loſe. .65 166. 4 Mh. Stadt⸗A. 1907—.———. dine monle nelrabasnae. Süd: Zuckerfubrik 148. 1467 Mh. Aktien⸗Brauerei—— Parkakt. Zweibrücken 56.— 96.— Weltzz. Sonne, Speyer—— Cementwerk Heldelbg. 169.— 159.80 Cemantfabr. Karlſtad! 14 25 145,20 Badiſche Anilinfabrik 437 50 438.50 Ch. Fabrik Griesheim 249.50 250.— Höchſt 448 60 449.— er. chem. Fabrik Mh. 820.20 8 20.75 Chem. Werke Albert 468.— 463.— Südd. Drahtind. Mh. 103.— 103 Akkumul.⸗Fab. Hagen 214.— 214.— Aec. Böſe, Berlin 48.— 50.— Maſchinenf. Gritzner 219.— Nöhrenkeſſelfabrik Schnellpreſſenf. Frkth. 198 70 1 VBer.deutſcher Oelfabr, 142 8 Oeſterreichiſchers60 16 Türkiſchee 1 Kunſtſeldenfabr. Frkf. 25 Sederwerk. St. Ingbert 6 Spicharz Lederwerke 1 Ludwigs9. Walzurſhle 151˙8 Adlerfahrradw. Kleyer 362.— Maſchinenfbr. Hilpert Maſchinenfb. Badania! Dürrkopp 342 Maſch.„Armatf. Klein 112.— 1 Pf. Nähm.u. Fahrradf Gebr. Kayſer vorm. Dürr& Co. Elektr.⸗Geſ. Allgem. 288.. 237.50 Schuhfabr. Herz, Frlf. 119 Hedd. Ku. u. Südd. Kb. 126.50 126 50Seilinduſtrie Wolff 'wollſp. Lamperts m. 58 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 126 30 136.90Kammgarn Kafſersl. 195 Bahmeyer 114.10 114.— Siemens& Halske 229.— 229,25 Bergwerksaktien. Bochumer Bergbau 244.— 245.— Buderus 119.120.30 Concordia Bergb.⸗G.——.— Deutſch. Juxemburg 214—218 10 Ghönix Friedrichshütte Bergb. 139.25 139.— Geljenkirchner 201 20 204.25 Aktien beutſcher und ansländiſcher Trausportanſtal. 11480 1140[Gotthardbahn Südd. Eiſenb.2G. Hamburger Packet 13160 132.40 Norddentſcher Lloyd 98.50 100 70 Oeft.⸗Ung. Staatsb. 163.10 162 8 Oeſt. Südbahn Lomb. 24.80 24.80 Pfandbriefe, Brioritäts-Obligationen. 40 Frk. Huv.⸗Bfdl⸗ 100.30 100.30 408.K. B. Pfdbr.05 100.70 100.70 1910 100,30 100.30 40⁰ 5 eJ% Pf. Oyp. Pfdb. 100.10 100.10 1 5 285 5 283.60 98.60 31½% Pr. Bob.⸗Au. 98 20 93.20 40% Gtr, Bd. Pfd. vb0 100.— 100.— unk. 00 100.— 100.— Pfdbr..o1 unk, 10 100.— 100. „ Pfodr..06 Ank. 12 100,10 100.10 „ Pfode..9s 39 d. 94 92.50 92.50 4c% 32½ Pfd. 93/03 92 30 92 30 4%„ Com.⸗Ibl. v. Iunt. 10 101.— 101 3%½„ Com.⸗Obl. v. 87½/1 94.— 94 5/%„ Gom.⸗Obl. v. 96/6 94.— 94. 4% Pr. Pfdb. Unt, 8 99.80 99,80 6 12 100.10 10%10 131.— Zellſtoffabr. Waldho 298 Harpener Bergbau 20470 2 altev. Weſterregeln 202.8 Oberſchl. Eiſeninduftr. 107.51 196.10 1 Br. Königs⸗ u. Laur ch. 190 80 Gewerkſch. Roßleben 8 Ital. Mittelmeerbahn do. Meridionalbahn 138 Baltimore und Obio 118 40% Pr. Pfdb. unk. 15 100.30 4 100 80 900* 0 17 „ 6½ Pr.fdbr.,Bl.- Kleinb, b. 04 3% Pr.Pfdbr.⸗Bk.. Hyp!⸗Pfd.⸗Kom.⸗ Obl, unkündb. 12 4% Pr. Mfdbrf.⸗B. Dypv.⸗Pfd. unk. 1919 4eſeth. H. B. Pfb.„ 100.— 100 4%„„„ 1907 100.—! 94 50 —. * „„ 4%„„* ** * 310, Hit... F. O 63.20 1% N. W. B. C. B. 10 4% Pf. B. Pr.⸗Obl.— 37/% Pf. B. Pr.⸗O. 3/1 It al.fitl. g.&. 14 100.30 100.30 6. Seite. Seneral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 15. Septemb er. Badiſche Bant De aſche Bank Nationalbank 192. Kreditaktien Staatsbahn Lombarden Bochumer Berlin, Wechſel London Wechſel Paris 40%0 Reichsanl. 4 4% Gonſols 3eſ, 5 94.80 94.80 „ 1909———.— — 85— 85.— 4 Bad. v. 1901 10130—.— %„„1908/09 102.— 102— 3%„ eonv. 9425—.— 30%„ 1908/%)7— 94 35% Bayern 94.— 93 90 l Heſſen 9390 9ſ99 40ſ% Heſſen 82.95 82.10 30% Sachſen 85.10 85.— 6½ Japaner 1905 96.60 96 50 49% Italiener—.——— %Kuff. Anl. 1002 88.75 89— 80j0 Bagdadbahn 87.50 87.60 Deuiſche Bank Dunsdner Bank into 88/% Conſols 4 Reichsanleihe 2 Argentinier 4 Italiener 4 Japaner 3 Mexikaner 4 Spanier Ottomanudank Amalgamated Anacondas Rio Tinto Coartered Ve Beers Caltrand Geduld Goldffelds 3 Jaersfontein Keredllaktien änderbank Staatsbahn Lombarden Marknoten Wechſel Paris Kreditaktfen onban Berg u. Metallb. Berl. Fandes⸗Geſ. Comerſ. u. Dist,⸗B. Dar aſtäbter Baul Deutſchaſtat. Ban! D ffekten⸗Ban Diseonto⸗Comm. Dresdener Banf Frankf. Hop.⸗Ban! Irkf. Hyp.⸗Ereditv. Disc.⸗Kommandit 15. Sept. o 2277 Reich anl. „ 1909 4% Keichsauleihe 1909 Deſter. Kreditaktien 210 20 210 40 Berl. Handels⸗Geſ. 178.70 179 40 Darmftaͤdtet Bank 138.60 138.60 Dentſch⸗Aſtat. Bank 148 90 148.80 Disc.⸗Kommandit Paris, 15. Sepi. Baugne Ottomanc Central Mining Wiener Vankverein erlin, 15. Sept. Preiſe in Mark pro 1 184.50 134.50 122 40 122.40 178 80 179.30 116.50 116.50 138 50 133 50 248 25 248.80 148 80 148.80 106 50106.8 194 30 195.25 16 ,30 161 80 203 50 203 5 16%20 180,20 128.30 128 60 Kreditaktien 210. Staatsbahn 162.30, Lombarden 24 80 Berliner Effektenbörſe. Berl in, 15. Sept.(Anfangs⸗Kurſe.) 210. 210.50 193.60 195.80 163.50 163.20 24 20 24.90 244.20 245.70 20.415 20.405 81.15 61.15 102.80 102.80 94.80 85.10 85.10 102.80 102.80 94.80 243.— 248.60 194.40 195.20 160.20 161.30 Bank. und Verſicherungsaktien. Deſterr⸗Ung Baak Oeſt. Länderbenk „Kredit⸗Anſtalt Plälziſche Bank Pfälz. Hyp.⸗Bantk Preuß. Hypotheknb. Deutſche Reichsbk. Nhein. Kreditdank Rhein. Hyp.⸗B. M. Schaaff). Bant ver. Südd. Bank Mhm. Wiener Bank ver. ank Onsmane feſt. Laurahütte Phönix Harpener Tend.: ſchwach. (Schlußkurſe.) Reichsbank Rhein. Kreditbank Ruſſenbantk Schaaffh. Bankv. Staatsbahn Lontbarden Baltimore u. Ohio Cauada Pacifie Hamburg Packet Nordd. Lloyd Bochumer Doeutſch⸗Iuxembg. Dortmunder Galſenkirchner Harpener Laura hütte Phönix Weſterezeln Allg. Elektr.⸗Geſ. Anilin Anilin Treptom Brownu Boveri Chem. Albert D. Steinzeugwerte Elborf. Farben Cellulsſe Loſtheim Rüttgerswirken Tonwaren Wiesloch Wf. Draßt. Lingend. Zellſtoff Waldhof Privatdiskont Pariſer Börſe. 98.40 98 40 96.90 96.80 190.50— 781.——5 1998 1925 Wien, 15. Se ſpt. Vorm. 10 Anfangsk rſe. Debeers Eaſt and Goldfteld Nandmines 126,90127.— 120.25 120.— 209.40 210.20 101.50 101.60 194.70194 70 12280122,.55 148 10—.— 137.80 137.— 145.—145.20 114 20 114 80 188.80137.75 147—146 50 Frankfurt a.., 15. Sept. Kredilaktien 210.50 Diszonto⸗ Commandi 195.30, Darmſiadter 139.—, Dresdner Bant delsgeſellſchaft 179.70, Deutſche Baukt 2492), Lombarden 25.70, Bochumer 245.25, Gelſenkirchen „Ungarn 95.30 Tenden;: Rachbörſe. 161.50 Han⸗ Staatsb zon 163—, 202 50. Laurahüttt „Disconto⸗Comma ndit 195.25 190.50 192.25 196.40 198.12 204.40 205 80 147 70 147 80 137.40 137.40 154— 154.— 144 90 145 80 163.20 162.70 25.10 24.60 117.40 118.70 182.70 183.— 181 30 13440 99 50 101.50 244.00 246.90 215 20 215.60 83.— 83.— 202.50 204 10 204 90 206.10 191.70 19210 196.30 197.70 201.20 201.40 237.20 237.20 438.— 437.40 346.70 347.— 186.— 185.70 468— 460.50 227.50 227 50 455.20 456 50 212 184.— 183 50 102.— 100.— 210 299 70 299.90 3/% 431— 440.— 1887 10%— 169.— 169.— 286— 25 Tondoner Effektenbörſe. London, 15. Sept.(Telear,) Anfangsturſe der Effeltenborſe. 831½% 835/%] Moddersfontein 13½% 13ʃ/8 85— 85—[Premier 9⁵ 97¹5 91— 91—[Randmines 959ͤ 8˙/ 1081½ 103½] Atchiſon comp. 121% 122ʃ%/ 91 /% 91½ Canadian 186˙% 186½ 34½% 34½ Baltimore 119½ 120½ 96.— 96—Chikage Milwautet 160%½ 161— 19˙% 19½¼ Denvers eom. 477% 47%½ 81½ 63ʃ½ Erie 35% 35ʃ7% 9%%] Grand TrunkIII pref. 49 59˙½ 1 ie 24% 24%½ 16½ 16½½Louisville 155— 158— 35½ 35ʃ½Meiſſouri Kanſas 42— 42½ 17/ 17½% Outario 48% 482/ 5% 57% Sonthern Paciftc 1277% 1287% 3—-.Union com 207¼ 209¼ 6˙% 65/ Steels eom. 80%½% 81¼/ e dend; beh Wiener Vörſe. Ubr. 666.50 671.—Oeſt. Kronenrente 95.55 95.50 479.— 478.—]„ Pavpierrente 98.90 98.90 537. 540.50„ Silberrende 98.90 98.90 760.50 763.%0 Ungar. Goldrente 113.50 113.50 127.20 187.70„ Kronenrente 92.40 92.40 117.46 117.42 95.35 95.80 667.50 668 25 Oeſterreich⸗Ungarn 1774 1775 Hau u. Betr..⸗G.—.——.— 769.— 570.— 775.— 772.— 537.— 540.— 478.— 478.— 293.— 204.— 719.— 724.— 872.— 371.— 762.— 758.70 128.— 127.50 14. 15. 216 50 215.25 214.50 214.50 214 50 214.50 21778217.50 75.50 176.— 175 50 175.50 175 25175 25 179.75—.— 159.— 159.25 157.75 158.— Alpine Monlan Tend.: feſt. Wien, 15. Sept. Nachm..50 Uhr. Buſchtehrad. B. Oeſterr. Papierrente „ Silberrente „ Goldrettte Ungar, Goldrente Kronenrente Wch. Frankf. viſta „ London„ „ Paris „ Amſterd.„ Napoleon Marknoten Ultimo⸗Noten Tend.: träge. Hafer per Mai Mais per Sept. „Dez. Mat üböl per Sept. „ Ottbr. „ Dezbr. Spiritus 7oer loco Welzenmehl Roggenmehl 716 50 724.— 989.— 989.— 98.90 98.90 98.90 98.90 117.25 117.15 113.45 113.50 92.40 93.40 117.42 117.45 289.07 239.70 95.31 95.35 199.40 199.40 19.08 19.08 117.42 117.4 117.45 117.47 Berliner Produktenbörſe. (Telegramm.)(Produdte⸗ 00 kg frei Berlin netto Kaſſe. 5 rſe.) 14. 15. 161.25 161.75 54.20 5410 5 31.50 28.40 31.50 23.40 Liverpooler Vörſe. Liverpool, 15. Sept.(Anfangskurſe.) 14. 1* Weizen per Dezb. 7/8ʃ½% feſt 778 ſtetig „ e 79½ 7085¼ Mais ver Sepi:⸗— träge— träge per Okt.—— *** Mannheimer Effektenbörſe. vom 15. Sertember.(Offizieller Bericht) Die heutige Börſe verlief ſehr ſtill. Höher gefragt waren die Aktien des Verein Deutſcher Oelfabriken zu 141.25 Proz. Niedriger notierten: Badiſche Brauerei 76.50., Pfälz. Nähm. und Fahr⸗ räderfabrik⸗Aktien 132 B. und Zuckerfabrik Waghäuſel⸗Aktien 136 B. Obligationen. Pfandbriefe. 41½% Bad..⸗G. f. Rhſchiff. 4% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902100.— hr 1 Sestransvort 100.— G %„„„ verſchied. 92.80 b34¼% Bad. Anilin ⸗ u. Sodaf. 102.— G 3%„„ LKommunal 93.20 bf4½% BadAnil. u. Sodafbr. Städte⸗Anlehen. Serie B 104.50 G 31½ Fretburg. B. 92.25 G4% Br. Ffeinlein, Heidlbg. 100.— N 5%% Heidelbg. v. J. 1905 93.50 50% Bürg. Branbaus, Bonn 102.50 G 40¹0 Karlsruhe 9. I 1907 101.— K 4⁰ Hertenmühle Gemz 97.50 G 40% Karlsrube v. 0825 1896 87.— 115 9% Manns. Dampf⸗ 3½0ʃ Kahr v. J. 1902 93.—( ſchlevpechiffahrts⸗Heſ. 98.—G 37%% Ludwigshafen 101 1½½% Mannh. Lagerhaus⸗ 8 JJ 99.50 ö 9 8 504½% Oberrb.lektrüzitäts⸗ 155 Mannh. Oblig. 1901404.„werke. e „ 2es ga% Pfälz. Chamotte u. „ 1885 8 Tonwerk, l.. Glſend. 10l. 50 G 21*„1888 98.50%4½% Schücker'⸗Obligat. 100.—G 3½ 1895 93.50 54½.⸗G. Zellſtofff 90½** 1898 98 50 B 1 ſioff 1 65* a Waldhof bei Pernau in MM„ ie b0—8 85* 1506101.20 Bl476% Speyrer Brauhaus 99550 eeee eeeee eee 9— 5 40ʃ 20 ſ4 Speyrer Ziegelwerke 99.— B * 3½% Pirmaſens unk. 1905 91.— 0 geinduftr 100.—G aattee Wiesloch v. g. 1905—.— 46% Fudd. Jrggen 13 4½% Tonw. Offſtein.⸗G. Induſtrie⸗Obligation. Dr. H. Loſſen, Worms 8 4½% Akt.⸗Ger. f. Seilindu⸗ 4õ6 Zellſtoffabrit Waldhof 101.— G ſtrie rück!. 105% 102.— B Aktien. Wanten. Brief Geld Brlef Geld Badiſche Bank 187—— Transport k. Sveyerso/ E—.——u. Verſicherung. 101.700B..⸗G. Röſch. Seetr. 89.50—.— Pfälz. Hyp.⸗Bant—.— 194.— Nannh. Damyfſchl.—— 32.—— Pf. Sp⸗ u. Cdb. Landau 140.— 139.— 5 Lagerbaus Rhein. Kreditbank 3 e 5 thein. Hyv.⸗ k.— 196.50[ Mitverſ..⸗G.]m. Sidb. Bant 5 150— 1 Bad. Rück⸗ u. Mitv. 965.— 950.— Fr. Trp.⸗ Unf. u. Gl.⸗ —.— 88.50 chem. Induſtrie. Verſ.⸗Geſ.—.— 170⁰ Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 440——.— Bad. Aſſecurranz—.— 1600 „„„„ neu—.——.—Continental. Verſich.—.— 500.— Chem. Fab Goldenbg.—.— 199 Mannh. Verſicherung—— 525.— Verein chem. Fabriken—.— 320.—Oberrh. Verſtch.⸗Geſ. 620.— Verein D. Oelfabriken—.— 141 25]Württ. Tranp.⸗Verſ.—.— 500.— Weſt..⸗W. Stamm—.— 206.— Induſtrie. Vorzug 103.——.—-G. f. Seilinduſtrie 132— Dingler'ſche uſchfbr. 115.——.— Bad. Braueret 7650—.—[Emaillirför. Kirrwetl.—. Binger Aktienbierbr.——.—Emaillw. Maikammer—.— 9 Durl. Hof vm. Hagen 248——— Ettlinger Spinnere.—.— 100.— Eichbaum⸗Brauerei 115.—Hüttenh. Spinnerei 85.— Elefbr. Rühl, Worms— 80—Hedd. Ku. u. Südd. Kb.—.— 127.50 Ganters Br. Freibg. 98.——.— Narlsr. Maſchinenban— 205.— Kleinlein Heidelberg 190.——.—[Rähmfbr. Haid u. Neu Homb. Meſſerſchmitt 35——.— Koſth. Cell. u. Papierf. 215.—. Brauereien. —.— Ludwigsh. Braueret—.— 224-anng. Gum. u. Asb.—— 148.— Maunh. Aktienbr. 130.———Dlaſchinenf. Badenig—.— 198.— Pfalzbr. Geiſel, Mohr—.——. Oberry. Elektrizität—.— 17.— Brauerei Sinner— 251.—Pf. Nähm u. Fahrradf. 132..— Br. Schrödl, Heidibg. 180.— Portl.⸗Zement Hdlbg.—.— 159 „Schwartz, Speyer Ry. Schuckert⸗Geſf.—.— 119.— „ S. Weltz, Speyer—.—.—Südd. Draht⸗Induſt.—.— 103.50 .Storch., Spever—.— 73.— Berein Freib. Ziegelw. 120.——.— Br. Werger, Worms—.— 82.—„ Speyr.„5552 Wormſ. Br. v. Oertge—.— 72.. Sürzmühle Neuftabt—— Pf. Preßh.⸗u. Splfabr.—.— 154.— Zelltoffabr. Waldgof 299.50—.— Zuckerfor. Waghäuſel 146.——.— Zuckerraff. Manng. **. Telegraphiſche Handelsberichte. VWaor der nkfüites Borse Die 238 Ziehung der Türkenlose findet am 30. d. Mt. statt. m. Wien, 18. Sept.(Priv.-Telegr.) Die Ein- nahmen der österreichischen Südbahn betrugen in der ersten September-Dekade 4 169 602 Kronen, das ergibt ein Minus von 32 019 Kronen gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. ***. Aberſeeiſche Schiffahrts⸗Ceregramme. Holland Amerikalinic. Dampfer Rotterdam, von Rotterdam nach Newyork, am 5. September in Newyork eingetroffen; D. Nieuw Amſterdam, von Newyork nach Rotterdam, am 2. September in Rotterdam ein⸗ getroffen; D. Noordam, von Newyork nach Rotterdam, am 7. September von Newyork abgegangen; D. Ryndam, von Rotter⸗ dam nach Newyork am 5. Sept. Lizard paſſiert; D. Potsdam, von Newyork nach Rotterdam, am 31. Auguſt von Newyork abge⸗ gangen. Red Star Line. Bewegung der Dampfer: Manitou am 1. Sept. in Antwer⸗ pen von Boſton und Philadelphia angekommen; Maryland am 1. Sept. in Antwerpen von Baltimore angekommen;: Meno⸗ minee am 3. Sept. von Philadelphia nach Antwerpen abgegangen; Vaderland am 4. Sept. von Antwerpen nach Newyork abgegan⸗ gen; Kroonland am 4. Sept. von Newyork nach Antwerpen ab⸗ gegangen; Maryland am 4. Sept. von Antwerpen nach Balti⸗ more abgegangen; Lapland am 5. Sept. in Newyork von Ant⸗ werpen angekommen; Marquette am 5 Sept. in Boſton von Ank⸗ werpen angekommen;: Zeeland am 6. Sept. in Antwerpen von Newyork angekommen. In Antwerpen erwartet: Kroonland gegen 14. Sept. von Newyork via Dover; Menominee gegen 16. Sept. von Philadel⸗ phia; Lapland gegen 20. Sept. von Newyork via Dover. Canadian Pacifie Railway, Transatlantiſcher Dampferdienſt von Antwerpen nach Kauada. Bewegung der Dampfer: Montezuma am 1. Sept. von Ant⸗ werven nach Quebec abgegangen; Mount Roval am 1. Sept. in Quebec von Antwerpen angekommen; Lake Michigan am 5. Sept. in Quebec von Antwerpen angekommen. Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſebureau Gundlach u. Bärenklau Nachf., Mannheim, Bahnhofplatz 7, direkt am Hauptbahnhof. Dampfer⸗Expeditionen des Norddeutſchen Lloyd in Bremen ab Bremerbaven von 12. Septbr. bis 18. Septbr. 1909: Kaiſer Wilhelm II.“ am 14. Sept. nach New⸗Hork über Southampton⸗Cher⸗ bourg.„Großer Kurfürſt“ am 18. Sept. nach New⸗Nork direkt, .,rankfurt“ am 18. Sept. nach Argentinien. *** Mannheim Marx& Qoldschmicdt, Tele zramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nu. 56 und 1637. 15. September 1909. Proviſionsfreil Ver⸗ Käuſer Wir ſind als Selbſteontrahenten unter Vorbehalt käufer 2 RDSDSS Y—————.————8 ‚————ß— .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. 100— Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 320—.— Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 240— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien— 52 7„ Vorzugs⸗Aktien— 97 Benz& Co., Rheiniſche Gasmotoren, Mannheim 525 135 Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 18 zfr⸗ Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 68 65 Bürgerbräu, Ludwigshafen erb. Gb.—— Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 89 Daimler Motoren⸗Geſellſchaft. Untertürkheim 135 130 Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens— 115 Filterfabrik Enzinger, Worms— 169 Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim 72— Frankenthaler Keſſelſchmiede— 84zfr Fuchs, Waggonfabrik, Heidelberg— 174 Herrenmühle vorm. Genz. Heidelberg— 763ft Herzogpark, Terrain⸗A.⸗G., München— 1263ft Lindes Eismaſchinen 185— Lux'ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigsh.— 109 Maſchinenfabrik Bruchſal. Schnabel& Henning— 295 Neckarſulmer Fahrradwerke— 149 Pacific Phosphate Shares junge 7— Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſteadt 120— Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft— 102 zfr Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 109 107 Rheinmühleswerke, Mannheim 130— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 112— Schiff⸗ und Maſchinenban.⸗G. Mannheim, Stammaktien— 94;fr Stahlwerk Mannheim— 104 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 108 106 Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine—'.. 135 Unionwerke,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen 118— Unionbrauerei Karlsruhe 58— Vita Lebeusperſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannhem— M. 420 Waggonfabrik Raſtatt— 90 Waldhof, Bahngeſellſchaft 10¹— 15 Immobiliengeſellſchaft— 120 zfr Zuckerfabrik Frankenthal— 280 Geſchäftliches. In dieſen Tagen iſt am hieſigen Platze, C 2, 20, ein In⸗ ſtitut für Unterricht in modernen Tänzen von Frl. Margarete Hoffmann aus Dresden eröffnet worden. Ge⸗ nannte Dame wird aufgrund gediegener Ausbildung in ihrent Fache einen Spezialkurſus zur Entfaltung von Anmmmt und Körpergrazie aufgrund äſthetiſcher Gymmaſtil Amfang Oktober be⸗ ginnen. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: J..: Dr. Fritz Goldenbaum; für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Eruſt Mäller. 1 5 1 können keinen Die schönsten Kleider ſdg ieen fir dnen ſchlechten Teint, für eine mangelnde zarte Haut, daher ſcheue man die kleine Ausgabe von 50 Pfennig nicht und kaufe ſich die vorzügliche Myrrholinſeife. Ueberall erhältlich. 1763 Einen willkommenen fialgeber für Hausfrauen bildet das Kochbüchlein, das beim Einkauf von „Maizena““ in ſedem besseren Kolonialwaren- und Drogengeschätt unentgeltlich erhältlich ist. Auf Wunsch sendet die Corn Produets Co. m. b.., Hamburg I, das Büchlein auch kostenfrei direkt zu. ist unentbehrlich für die Zubereitungen von Malzena Kuchen, Puddings, Suppen, Saucen ete. und unübertroffen als Nährmittel für Kinder, Kranke und Genesende. 5289 Reutlimger& Co. 5 I. HEOTTHOHBelfaAYiR. 5501 brosse Ausstellung vollständiger Wohnräume. O 3, 1 Mannheim 0 3, 1 Henneberg⸗Seide w, in ſchwarz, weiß und farbig, für alle Lebenszwecke. Verlanzen Sie Muſter. G. Henneberg, ürich 8194 gie können aber wirklich von Glüek sagen, liebes Fräulein, daß ich geſtern meine Sodener Paſtillen— ächte von Fay— in der Taſche gehabt und gegen Ihre ſchwere Erkältung angewendet habe. So was von Huſten iſt mir noch nicht vorgekommen. Und jetzt? Nichts mehr von“ alledem, und das haben wir nur den Fays ächten Sodenern zu danken. Liſſen Sie in Zulunft die Paſtillen ja nicht mehr ausgehen. Die Schachtel kauft man für 85 Pfg. in jeder Apotheke, Drogerie oder Mineralwaſſerhandlung, weiſe aber Nachahmungen entſchieden zurück. 81¹13 5 1 4 — Mannheim, den 15. September 1909 General⸗Anzeiger. 7. Seite CCCETETC ˙ MIII. General Verſammlung as Evangeliſchen Bundes zur Wahrung der deutſeh⸗proteſtantiſchen Intereſſen vom 23. bis 27. September 1009 in Mannheim in den Sälen des Koſengartens. Tagungs⸗Plan: Donnerstag, den 25. September: Sitzungen des Zentralvorſtandes und des Preßausſchuſſes. 1823 —5 Uhr; Verſammlung des Bad Landesvereins im Ev. Gemeindehaus, Seckenhſtr. 11a. Freitag, den 24. September: —1 Uhr: Geſamtvorſtandsſitzung.(Beſondere Eintrittskarte.) —1 Uhr: Diaſpora⸗Anſtalten⸗Konferenz(Beſondere Eintritlskarle.) —1 Uhr: Verhandlungen der akademiſchen Ortsgruppen des Evangeliſchen Bundes. 1½ Uhr: Gemeinſames Mittageſſen im Hotel„Prinz Berthold(Ev. Hoſpiz) U 3, 23. —7 Uhr: Geſchloſſene Abgeordnetenverſammlung im Muſenſagl.(Beſondere Eintrittskarte.) 3 Uhr: W e e(bei Kaffee) im Gemeindehaus, Seckenheimerſtr. 11a. ortrag von Fräulein E. Schollmeyer, Halle an der Saale, über:„Die Stärkung der evangeliſchen Geſinnung unter den erwerbenden Frauen und Mädchen“. 84½ Uhr: Begrüßungsverſammlung im Muſenſaal, unter gefl. Mitwirkung hervor⸗ ragender Soliſten. Bezrüßungen und Antwort des Zentralvorſtandes. Samstag, den 25. September: —10 Uhr: Verſammlung des Wehrſchatzbundes und ſonſtige Sitzungen. 10—2 Uhr: Mitgliederverſammlung im Muſenſaal: 1.„Zur Zeitlage und zur Jahresarbeit“. Reichstagsabgeordneter Direktor Lic. Everling, geſchäftsführender Vorſitzender. 2.„Neligion und Politik“. Landtagsabgeordneter Amtsgerichtzrat Dr. Lohmann⸗Weilburg. 2½ Uhr: Gemeinſames Mittageſſen im Gemeindehaus, Seckenheimerſtraße 1la. 4 Uhr: Hafenfahrt; Abfahrt unterhalb der Rheimbrücke. 8% Uhr: Große evaugeliſche Volksverſammlung im Nibelungenſaal unter gefl. Mitwirkung hervorragender Soliſten und ſämtlicher hieſtgen Kirchenchöre. Vorträge: 1.„Die Reformation und die deutſche Einheit“. Reichstagsabgeordneter Profeſſor Dr. Hieber⸗Stuttgart. 2.„Die Reformation und die deutſche Kultur“. Geh. Kirchenrat D. Meyer⸗Zwickau. Sonntag, den 26. September: Feſtgottesdienſte in allen Nachbargemeinden. 9 Uhr: Feſtgottesdienſte in ſämtlichen 1 Kirchen: 1. Trinitatiskirche: Feſtprediger Pfarrer Nithack⸗Stahn, Berlin. 2, Konkordienkirche: 5 Oberpfarrer Horn, Halberſtadt. 3. Johanniskirche: 2 Pfarrer D. Waitz, Darmſtadt. 4. Friedenskirche: 45 Pfarrer Schweitzer, Straßburg im Elſaß. 5. Lutherkirche: 15 Hauptprediger Dorn, Nördlingen. 11 Uhr: Hauptverſammlung im Muſenſaal. 1. Eröffnung durch den 1. Vorſitzenden Generalleutnant z. D. von Leßel. 2. Hauptvortrag: Iſt eine Aenderung des Verhältniſſes zwiſchen Kirche und Staat anzuſtreben? Dr. Otto Mayer, ord. Profeſſor des Staatsrechts an der Uni⸗ verſttät Leipzig. 17% Uhr: Gemeinſames Mittageſſen in verſchtedenen Gaſthäuſern. 37% Uhr: Große evangeliſche Volksverſammlungen in den Sälen des Roſengartens unter gefl. Mitwirkung hervorragender Soliſten und auswärtiger Kirchenchöre. A. Im Nibelungenſaal: Ein ſtarker Proteſtantismus— der Hort echter Frei⸗ heit. Univerſitätsprofeſſor D. Baumgarten, Kiel.— Der Bürge wahren 8 Friedens. Stadtpfarrer Dr. Weitbrecht, Wimpfen. B. Im Muſenſaal: Treue zur evangeliſchen Sache— dazu mahnt die Pfülzer Geſchichte! Pfarrer D. Dr. Diehl, Darmſtadt.— Das fordert unſere Ge⸗ genwart! Pfarrer Storch, Magdeburg. Event. Parallel⸗Verſammlungen im Evangel. Gemeindehaus, Seckenheimerſtraße 11a und in der Konkordienkirche, R 2. 7% Uhr: Feſteſſen mit Damen im Friedrichspark.(Trockenes Gedeck 8.) Montag, den 27. September: Gemeinſamer Ausflug nach Heidelberg. 9½% Uhr: Abfahrt vom Hauptbahnhof mit Sonderzug. 11 Uhr: Feier auf dem Heidelberger Schloß und Beſichtigung. 1 Uhr: Gemeinſames Mittageſſen im Schloß⸗Reſtaurant. Darnach Spaziergang nach der Stiftsmühle. Gintrittspreiſe: Teilnehmerkarte Mk..—, Beikarte(nur für Familienangehörige) Mk..—, giltig für ſämtliche Verſammlungen, einſchl. ſtädt. Einlaßkarte.— Sonderkarten: a. Zur Begrüßungsverſammlung am Freitag abend 8˙½ Uhr 50 Pfg. einſchließlich ſtädt. Einlaßkarte; b. zur Volksverſammlung am Samstag abend 8/ Uhr Balkonloge(nummeriert in beſchränkter Anzahl) Mk..—, Saal 50 Pfg. Empore 30 Pfg. einſchließlich ſtädt. Einlaßkarte; o. zur großen Volksverſammlung am Sonntag nachmittag 3 Uhr 30 Pfg. auf allen Plätzen ein⸗ ſchließlich ſtädt. Einlaßkarte. Bei allen übrigen Verſammlungen nur ſtädt. Einlaßkarte für 10 Pfg. erforderlich.. Für Samstag und Sountag wird eine beſondere ſtädt. Einlaß⸗ karte dusgegeben, die zu allen Veranſtaltungen an dieſen beiden Tagen berechtigt und nur in unſeren Verkaufsſtellen erhältlich iſt. Karten⸗Verkaufsſtellen: Geſchäftsſtelle im Noſengarten, K. F. Heckel, O0 3, 10, Chriſt. Sillib Nachf., R 3, 2a, Hch. Futterer, Schwetzingerſtr. 101, Herm Greiner, Mittel⸗ 5 5 66, Gebr. Zipperer, Rheindammſtr. 26, in Ludwigshafen g. Ah. bei Aug. Lauterborn, ismarckſtr. 112, in Heidelberg im Evangeliſchen Verlag, Hauptſtraße 33. Hierzu ladet die evangeliſchen Glaubensgenoſſen aus nah und fern mit der Bitte um recht zahlreiche Beteiligung freundlichſt ein Der Porſtand des Evangel. Bundes in Mannheim. FEEFrrrr rrr 9959 Stellen iinden. —4 Mark täglich kann man zu Hauſe mit Stricken für uns 7 und Private auf unſerer erſtklaſſigen N Strickmaſchine verdienen, die wir mit 1 6 50 M. 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September 1909. 1826% Die Beerdigung findet am Freitag, 17. Sept., nachm. 5 Uhr von der Friedhofkapelle aus statt. Herr 1827 l Br llek, Priyatmann Alter von 81 Jahren gestern Abend sanft entschlafen ist Im Namen der Hinterbliebenen: Die Familien Bayer, Bosch und Brück. 4 Uhr statt. 75 0 Statt Herr Heute verschied nach längerem Kranksein unser lieber Vater, Schwiegervater, Grossvater, Schwager und Onkel im 77. Lebensjahre. MANNHEIu(L 7, 4), 15. September 1909. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Die Beerdigung findet Freitag mittag ½5 Uhr von der Leichenhalle aus statt. besonderer Anzeige. C. W. Schmidt K. Waldbauer. 1881 Heute, Donnerstag ſarde preisw. ſof..vm. 9948 Neubau Schimperſtr. 8 3. St., ſchöne 5 Zimm erw. nebſt allem Zubehbr ſ. z. v. ſerner: 9921 Am Meßplatz Schimperſtraße 2 Laden m. 2 großen Schaufenſtern zu verm. ſerner: Mittelſtraße 4 2, Stock, ſchöne 5 Zimmer⸗ wohnung mit allem Zube⸗ hör per 1. Ok tober zu v. 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Die Juhaberdieſer Pfandſcheine werden hiermit aufgefordert, ihre Auſprüche unter Vorlage der Pfaudſcheine innerhalb vier Wochen vom Tage des Er⸗ ſcheinens dieſer Bekanntmachung an gerechnet beim Städt. Leih⸗ amt, Lit. O 5 Nr. 1, geltend zu nigchen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung oben genanuter Pfandſcheine erfolgen wird. Maunheim, den 14. Sept. 1909. Städt, Leihamt. 22 , Börseneafé' im Börsengebäude eine Treppe hoch. 8 Ab 18. September tAglioh brosse Künstler-Konzerte Miener Damen-Orohesters„Donauperlen“ Dir. Helmine Baumgartl bisher Eng. Kursal Interlaken 1 Eintritt frel. Eintritt frei. (Spezialität) beste Teintseife leicht schäumend per Pfd, 90 Pfg. Reismehlseife per 8 Pfg. 2674 „Wettseife(Spezialität ügl., Mandelblüthen im Gebrauch 8 per Stück 25 Pfg, 4 Stück 95 Pfg. Seifen-Haus rei. 2103. F 2, 2. und schmeckt mir doppolt gut, wenn ich mi iu dem Service vor mir stehen hab. 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Für Hausfrauen und Die LIEREIG GESELLSCHAET hat beschlossen, ein T———— Kochkundige. 22 Das Preisrichteramt auszuüben haben sich gütigst bereit erklärt: Frau Kommerzienrat Hedwig Heyl, Berlin, als Vorsitzende, Pfeisausschreiben für Kochrezepte zu veranstalten und setzt hiermit für die Einlieferung geeigneter Koch- vorschriften 100 Prämien in Abstufungen von 20, 30, 50, 150, 800 und 500 Mark zum Gesamtbetrage von Fünftausend Mark in bar aus.— Die Unterzeichneten verabfolgen die näheren Bedingungen und nehmen Einsendungen bis zum 15. Okt 1909 einschliesslich entgegen. Frau Wentz-Neuser, Vorsteherin der Koch- und Haushaltungsschule des Vaterl. Frauenpereins, Strassburg i. Els., als Preisrichterin, Frau Rektor Hennes, Vorsteherin des Instituts für Ausbildung hauswirt. schaftlicher Lehrerinnen, Köln a. Rh., als Preisrichterin, Fräulein Philippe Beauvais, Gründerin des bekannten Töchterpensionats und Wirtschaftsinstituts Beauvais-Lentze, Breslau, als Preisrichterin, Fräulein Emma Frost, vormals Vorsteherin des Koch-Lehr-Instituts und Haushaltungspensionats von Fräulein Emma Frost und Fräulein Emma Goering zu Halle a.., als Preisrichterin. Im Auftrage der LIEBIG-OESELLSCHAFT, die Vertreter Sonlren& Mülck, LEBIS-AgTEUUxe, Hamburg 15, Spaldingstrasse 210ʃ. Verdingung. Die zum Neubau des Poſt⸗ gebäudes am Bahnhof in Maunheim erforderlichen 1. Steinmetzarbeiten(gelb⸗ licher Sandſtein), 2. Lieferung der Walzeiſen⸗ träger und ſchmiedeeif. Unterlagsplatten, 3. Lieferung der gußeiſernen Säulen und Unterlags⸗ platten, 4. Lieferung der ſchmiede⸗ eiſernen Stützen, des Kleineiſenzeuges, der Oberlicht⸗ und ſonſtigen Konſtruktionen ſollen getreunt in 4 Loſen im Wege des öffentlichen Angebots vergeben werden. Zeichnungen, Maſſeuberech⸗ nung, Anbietungs⸗ u. Aus⸗ führungsbedingungen und Preisverzeichniſſe liegen im Poſtbaubureau, hier, Hein⸗ rich Lanzſtr. 13, III. zur Ein⸗ ſicht aus und können daſelbſt mit Ausnahme der Zeich⸗ nungen und Maſſenberech⸗ nungen gegen portofreie Einſendung von je 1,00 für Los J1 und IV und je 0,60 für Los II und III bezogen werden. Die Angebote ſind ver⸗ ſchloſſen und mit einer den Inhalt kennzeichnenden Auf⸗ ſchrift verſehen bis zum 30. September 1909, mittags 12 Uhr an das Poſtbau⸗ bureau frankiert einzuſen⸗ den, wo zur bezeichneten Stunde die Eröffnung der eingegangenen Angebote in Gegenwart der etwa er⸗ ſchienenen Bieter ſtattfinden wird. Jeder Bieter iſt bis zum 1. November an ſein Angebot gebunden. 180⁵ Mannheim, 13. Sept. 1909. Der örtliche Bauleiter Meyer Nieferung einet Turmuhr. Für den Neubau der Chriſtus⸗ lirche in Mannheim foll die Lieferung der Turmuhr im öffentlichen Angebotsverfahren vergeben werden. 8834 Die Zeichnungen und Be⸗ dingungen ſind von dem unter⸗ zeichneten Bureau zu beziehen, woſelbſt auch die Angebote bis zum 6. Oktober 1909, 11 Uhr vormittags verſchloſſeu und mit entſprechen⸗ der Aufſchrift verſehen, portofrel einzureichen ſind. Zuſchlagsfriſt 4 Wochen. Mannheim, 14. Sept. 1909. Tullaſtraße 18, II. Evaugel. kirchl. Baubureau: Doöring. Verein zur Belohnung kreuer Nienſtholen, früher: Verein zur Verbeſſerung des Dienſtbotenweſens. Gemäß 88 14—20 der Sta⸗ tuten werden die Vereins⸗ herrſchaften in Kenntnis ge⸗ ſetzt, daß ihnen durch unſere Dienerin die Meldungs⸗ bogen zugeſtellt werden, um die Zahl der Dienſtboten feſtzuſtellen, welche dieſes Jahr Preiſe erhalten ſollen. Der erſte Aufmunterungs⸗ preis wird nach dreijähriger Dienſtleiſtung gewährt. Fer⸗ ner wollen ſich auch die weib⸗ lichen Dienſtboten, welche 25 und mehr Jahre bei einer Herrſchaft treu gedient haben, behufs Empfehlung für das von Ihrer Kgl. Hoh⸗ heit geſtiftete Ehrenkreuz bei unterzeichnetem Vorſtande ſofort melden, da ſämtliche Meldungen am 15. Oktober laufenden Jahres in Karls⸗ ruhe vorliegen müſſen. Der Eintritt in den Verein iſt lederzeit möglich. 1814 Mannheim, im Sept. 1909. Der Vorſtaud. welche ringfreie Brauerei iſt gewillt nach Mainz an 5 efern. nahme per Woche 50 Hektoltter. Alleinvertreter für Mainz. Off. unt. V. 593 an D. Frenz, Mainz, 1815 Annoncen-Annahme fur alle 26l. 5 9 tungon u. Zoltschefteg der Welt 2 Mannheim fg 20r. N GEEAMNAN G Dlabig. Cstenz bietet die Vobernahme der lukrativen Vertretung eines angesehenen Unter- nehmens. Gefl. Angebote geschäftsgewandt. Herren betördern unter 8S 7072 IMaasenstein d. Vogler,.-, in München. 5728 RMeelle Heirat. Wen Für ſehr hübſch. geb. Mädchen, Blondine, 24 J. alt, aus ſ. gut. Fan, vorzügl. 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Monat Februar 1909 über Sparkaſſenbücher(blaue Scheine) Lit D Nr. 115 bis mit Nr. 116 werden aufgefordert, ihre Pfänder ſpäteſtens im Lauſe des Monais September 1909 auszulöſen, andernfalls dieſe Pfänder zur Verſteigerung gebracht werden. Mannheint, 1. Sept. 1909. Städtiſches Leihamt. Zwangsverſteigerung. Douuerstag. 16. Sept. 1909, nachmittags 2 Uhr werde in Mannheim im Pfandlokale Q 4, 5 gegen bare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 17508 1 Kommode und 1 Nacht⸗ tiſchchen. Mannheim, 15. Sept. 1909. Diſchinger, Gerichtsvollz. 18 =, Fif glte Nonten- I. Midendenwertaf Amerikaner und Goldaktien interessiert sich jeder Geldanleger; hierüber berichtet leicht veorständlich und unpartelisch das 8815 „Neues Finanz- und Verlosungsblatt“ von A. Danmn, Stuttgart(43. Jahrgang). Dasselbe hat in diesem Sinne schon schöne Erfolge zu verzeſchnen. Neulich schrieb spontan ein Leser an die Redaktion desselben folgendes:„lch nehme Veranlassung, Ihnen bei der Erneuerung des Abonnements meine grösste Hochachtung und meinen besten Dank auszusprechen für Ihre vorzüglichen Informationen und Mitteilungen in Ihrem geschätzten Blatte. Auch ich kann von einem hübschen Gewinn berichten, den ich Ihrem Blatte unter der Rubrik: „Was soll man kaufen“, verdanke Es wird Ihnen jeden- lalls aueh Freude machen, von Ihren Erfolgen berichten zu sehen und werde ich stets ein treuer Abonnent bleiben. Ihre Berichte lese ich stets mit grossem Interesse“, Abonn.-Preis: Bel jefler Post oder direkt unter Streif- band nur Mk..— vlerteljährlich. Probenummern überall- hin gratis durch A. Vann, Stuttgart. ei Buchluhrung lehrt gründlich 2 und billig 88 Aufnahme täglich Prospekte gratis Contor Imperial P J, 7a. 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