— ———— Einzel⸗Nummer 8 Pfgz In ſera te: Anabhängige Tageszeitung. zeiger der Stadt Mannheim und Umgebung.(VNanunheimer Bollahlatt.) che Neueſte Nachrichten Die Solonel-Heile 28. Geleſeuſte und verbreitetpte Zeitung Tiglich 2 Husgaben e eee eeee Auswärtzge Inßerate 50 in Mauntzeim und Umgebung.(sosgeneieen SoaG0 in Bertin und Rarlsruhge. Gwbenltten und Berlacs- Die Nellame⸗ Zeile.. 1 Mart Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Miktagsblatt Margens u 9 tchr, für das Abendblatt Machmittags 8 hr⸗ 335 Nr. 435. Montag, 20. September 1909. (Wittagblatt.) ———————— Ueberblick. Die Freiburger Landesverſammlung der nationalliberalen Partei vom 18. und 19. September hat die Hoffnungen er⸗ füllt, mit denen die Parteifreunde im Lande ihr entgegen⸗ ſahen. Sie iſt zu einer großen, wirkungsvollen und ein⸗ heitlichen Kundgebung des Liberalismus geworden, zu einer Kundgebung des Willens des Liberalismus zur Macht, ſie hat den Teilnehmern. Arbeitsfreudigkeit und Begeiſterung ge⸗ bracht und mit ſtarkem Vertrauen auf das Beſtehen des ſchweren Wahlkampfes erfüllt, dem wir entgegengehen. Wenn die Beratungen und Beſchlüſſe dieſes Parteitages nun durch die Preſſe unſerer Partei in weitere Kreiſe hinausdringen, dann werden ſie im Lande draußen dieſelbe Wirkung tun, Peſſimismus zu bannen, kampfesfrohen, arbeitswilligen, Wir können unſeren Bericht nicht beſſer einleiten als mit der Machnung an alle Parteifreunde, vor Allem an die, die in der Organiſation und Agitation tätig ſind, leſt eifrig die ausführlechen Berichte über die in Freiburg gehaltenen großen Reden. Dieſe Reden enb⸗ Uicher Anregumgen, wirkſamer Waffen im Kantpfe gegen den Gegner. Laßt ſie zunächſt auf Euck ſelbſt wirken und dann kußt ſie weiter hinauswirken, auf Euren Wahlkreis, auf die Vereine, in denen Ihr tätig ſeid. Wird ſo der reichlich ge⸗ botene Stoff hingusgetragen, laſſen wir die große und arbeitsfreudige und begeiſterte Stimmung dieſer Tagung bis hinein dringen auch in die letzten Kreiſe der Indolenden und Gleichgültigen, daß ſie allüberall anfeuernd und aufrüttelnd wirke, dann wird es nicht ſchlecht ſtehen um unſere Sache. Mit dieſem Gefühl haben wohl ſämtliche Teilnehmer den denkwürdigſten nationalliberalen Parteitag des Landes Am Samstag nachmittag beriet der Engere Ausſchuß Wahlaufruf und Programm, gründlich und genau und ein⸗ mmütig. Die geſchloſſene Sitzung am Sonntag konnte das ſo gut vorbereitete Programm ohne Diskuſſion in großer Ein⸗ zmütigkeit annehmen. Am Samstag abend vereinigten ſich die Parteifreunde vom fern und nah zu einem fröhlichen Bankett in der Kunſt⸗ und Feſthalle auf dem manch treffliches Wort ge⸗ ſprochen wurde, ſo konnte Odenwald ſcharf die ſeltſamen Politiker geißeln, die ſagen, wenn die Regierung ſchwarz iſt, dann werden wir gleich ganz rot. Alte Parteifreunde be⸗ grüßten ſich und in munterer und ſcharfer Rede wurde die Ausſicht des Wahlkampfes beſprochen. In der geſchloſſenen Sitzung am Sonntag morgen wird auf Obkirchers Vorſchlag Dr. Binz, unſer früherer Partei · chef, unter allgemeinem Zeifall zum Vorſitzenden der Landes⸗ verſammlung gewählt. Dann hält Obkircher den ein⸗ leitenden Vortrag. Wir werden in der morgigen Ausgabe den Vortrag veröffentlichen, es iſt beſchloſſen worden, ihn drucken zu laſſen, ihn der geſamten nationalliberalen Preſſe Badens beizulegen und durch die örtlichen Parteiorganiſationen für ſeine Verbreitung ſorgen zu laſſen. Das ſpricht wohl mehr als viele Worte für den tiefen Eindruck, die fortreißenda zündende Wirkung der Obkircherſchen Worte, die von Freiburg nun hoffentlich im ganzen badiſchen Lande ausgehen wird. Wir bitten unſere Parteifreunde recht dringend, in dieſem Sinne tätig zu ſein. Aber auch ganz ſpontan bezeugte die Delegiertenverſammlung dem Parteiführer dieſe anfeuernde Wirkung der Rede, die mit Arbeitsluſt und Vertrauen erfüllte, in einer ſo gewaltigen und elementaren Beifallskundgebung, wie wir ſie noch ſelten erlebt haben, und die— wir ſahen es an manchem Auge— tief erſchütternd und erhebend wirkte auf manchen im Kampfe ergrauten Parteifreund, als ginge es wieder wie ein großes Frühlingserwachen neuen liberalen Aufſtiegs und Machtwillens durch die Lande Obkircher beſpricht zunächſt die Verhandlungen mit der bürgerlichen Linken, ernſt und anklagend, aber ohne ver⸗ letztende und beleidigende Schärfe. Er hält ihr vor, wie ge⸗ fährlich das Spiel, das ſie treiben, zur Freude und zum Nutzen des Zentrums, und ſagt es offen heraus, daß in ihrem Vorgehen und in ihrer Kampfesweiſe wenig vom Geſamt⸗ intereſſe des Liberalismus zu ſpüren. Aber er mahnt, mahnt mit Recht die Linke und die eigenen Parteifreunde: denkt an die Stichwahlen und führt den Kampf gegen die bürger · liche Linke, wo es notwendig iſt, in verſöhnlichem Geiſte. Obkircher treibt an, ungeſäumt in allen Wahlkreiſen Kan⸗ didaten aufzuſtellen, wir müſſen am Tage der Haupkwahl die unverminderte Zahl unſerer Anhänger feſtſtellen. Auch die Zahl— ein wichtiger Geſichtspunkt— wirkt auf die poli⸗ tiſchen Geſchicke eines Landes. Und nicht minder wichtig iſt es, daß Obkircher erinnert, in zwei Jahren wählen wir zum Re ichstag. Die Reichstagswähler müſſen wir ſammeln. Und Männer brauchen wir für dieſe Arbeit des Sammelns, überzeugungstreue Männer! Schonungslos beleuchtet Ob⸗ kircher den Fall des Hegauer Erzähler und ſcharfe Worte findet er bei dem Anlaß auchgegen die Regie⸗ rung. Kein Zweifel, daß ſie vor den offen und verſteckt arbeitenden heimlichen Gewalten zurückweicht. Aber eine Regierung, insbeſondere eine badiſche Regierung, hat für ihre politiſchen Ueberzeugungen einzutreten. Minutenlanges Händeklatſchen beweiſt dem Redner, daß ſeine tapferen Worte eingeſchlagen haben. Scharf geißelt er die Schwachmütigen und Aengſtlichen. Den Geſchäftsboykott nennt er das häßlichſte, was das Zentrum im Kampfe gegen ſeine Gegner erfunden hat. Unerbittlich leuchtet er hinein in das verlogene und unwahrhaftige Treiben der Zentrumspreſſe. In großzügiger Weiſe behandelt der Parteichef die Reichs⸗ finanzreform, mit eindringender Sachkunde die neuen Regie⸗ reiburger Landesverſammlung der nationalli am 18. und 19. September 1909. rungs⸗Vorlagen und proteſtiert unter rauſchendem Beifall der Verſammlung gegen die kleinliche und krämerhafte Spar⸗ ſomkeit⸗Polttik der Regierung. In treffender Weiſe macht er aus dem von der Regierung der Volksvertretung gemachten Vorwurf, letztere ſei durch ihre vielen den Wählern gemachten Verſprechungen ſchuld an der mißlichen Finanzlage einen Vor⸗ wurf gegen die Regierung ſelbſt, die doch wohl ihre Pflicht nicht erfülle, wenn ſie ſich einfach alles aufdrängen laſſe gegen ihr pflichtmäßiges Ermeſſen. Mit großer Hoffnung können wir in den Wahlkampf treten, ruft Obkircher den Zagen und Lauen zu. Eine ſcharfe Tren⸗ nung nimmt er vor zwiſchen nationalliberaler Partei und Sozialdemokratie. Er teilt nicht die Hoffnungen der Schrärmer auf die Reviſioniſten, im Endziel ſind Radikale und Reviſioniſten gleich. Das Zentrum charakteriſiert er als Partei ohne jeden politiſchen Charakter, als Partei der unbedingteſten Wandelbarkeit. Eindringlich warnt er die Konſervativen und Bündler vor dem Zentrum, auf die Dauer werden ſie keine Geſchäfte mit ihm machen können. Fauſtdick hageln wuchtige Hiebe auf das Demogogen⸗ ſtücklein des Herrn Böcklin von Böcklinsau. Das iſt ein Höhepunkt. So iſt wohl ſelten ein unverſchämter Gegner in die Pfanne gehauen worden. Aber er hat es verdient, dieſer junge Mann. Mit Entrüſtung, mitaller Entrüſtung weiſt Obkircher die der nationalliberalen Partei gemachten Vorwürfe zurück. Auch Herr Schmidt⸗Bretten bekommt ſeinen wohlgemeſſenen Teil. Und mit tiefem Ernſt weiſt der Partei⸗ führer darauf, daß durch die demagogiſche bündleriſche Agi⸗ tation die Autoritätsloſigkeit in die landwirtſchaft⸗ lichen Kreiſe getragen werde. Daß die Kluft zwiſchen National⸗ liberalismus und Sozialdemokratie überbrückt werde, dafür iſt zur Zeit und für die nächſten Jahre keine Ausſicht vor⸗ handen. Was ſagen unſere Gegner zu dieſer Großblock⸗ Begeiſterung? Herrn Wacker ſpielt Obkircher wacker und gründlich auf. Es fällt uns nicht ein, uns dem Radikalismus in die Arme zu werfen, aber einen Damm wollen wir aufrichten gegen die Flut der Reaktion und des Radikalismus. Werden ſich unſere beſorgten Freunde im konſervativen Lager nun beruhigen? Dann ſchließt Ob⸗ kircher mit weithallendem Appell an die nationalliberale Partei, ihre Pflicht zu tun, die Hoffnung auf die Zukunft des Liberalismus brauchen und werden wir nimmer aufgeben. Erſt wenn er Kraft und Mark verloren, dann verfällt das Land dem Siechtum, aber ſo weit ſind wir noch nicht Die Diskuſſion iſt kurz. Der Redner hat ſeinen Hörern, ſeinen tiefbewegten Hörern aus dem tiefſten Herzen geſprochen. Ein guter Anfang des Wahlkampfes, belebend und auferweckend wie Frühlingsſturm. Belebend und auferweckend wie Frühlingsſturm iſt dann, was Baſſermann am Nachmittag in zweiſtündiger Rede vor mehr als 2000 Hörern ſpricht. Mit einer be⸗ geiſterten Beifallskundgebung wird der Führer der nationalliberalen Reichstagsfraktion empfangen, in der ſich ſtürmiſch und groß die vertrauenskundgebung der Berliner Delegiertenverſammlung für ſeine Politik eines ehrlichen, von ſozialer Gewiſſenhaftigkeit erfüllten Liberalis⸗ mus wiederholt. Dem badiſchen Zentrum aber wird dieſe Kundgebung deutlich machen, wohin Gedanken und Wille des Volkes ſich richten. Mit feſtem Ernſt zertritt Baſſermann den Zentrumslügen über die Reichsfinanzreform den Kopf. Unſere Verſammlungsredner ſollten fleißig Gebrauch beralen partei machen von der erſchöpfenden Jülle neuen und neueſten Materials, das Baſſermann zu dieſer Frage beigebracht hat, um die wuchernde Lügenſaat auszuroden. Mit feiner Jronie ſchildert er, wie beim Branntwein Zentrum und Konſervative ſich fanden: am Schnaps hängt alles! In gründlicher Analyſe deckt er die tiefſten Gründe für die Politik des Zentrums auf und nicht beſſer kann er die Verwüſtung treffen, die der ſchwarz⸗blaue Block angerichtet, als mit der Erklärung, ein zweites Mal würden die Parteien die Geſchichte nicht machen, und nicht greller kann die verlogene Macht⸗ und Rachepolitik des Zentrums beleuchtet werden, als durch Feſt⸗ ſtellung der Tatſache, der ganz ſicheren Tatſache, daß das Zentrum, wenn es Bülow durch die Annahme der Erb⸗ ſchaftsſteuer hätte ſtürzen können, es ſicher für ſie geweſen wäre. Auch mit Herrn Böcklin von Böcklinsau geht Baſſer⸗ mann ſehr ſcharf ins Gericht. Dieſer Bündlerführer muß entweder ſehr unwiſſend ſein oder ſehr wenig wahrheits⸗ liebend. Scharf und klar kann der Redner den Vorwurf zurückweiſen, die nationalliberale Partei ſei freihändleriſch. Das wagt man zu behaupten angeſichts der Tatſache, daß die nationalliberale Partei in ſchweren Kämpfen den Zolk⸗ tarif durchgeſetzt hat, der hätte ſcheitern können an den maß⸗ loſen Forderungen des Bundes der Landwirte! Mit lauter und feſter Stimme, in der man die innere Erregung und Erbitterung ſpürt, weiſt Baſſermann Böcklins weiteren, ſinn⸗ loſen Vorwurf der Internationalität zurück. Das wagt man einer Partei zu bieten, die allezeit für Heer und Flotte und Deutſchlands Größe eingetreten, jo ſehr eingetreten, daß der „Vorwärts“ uns Tag für Tag als Chauviniſten bezeichnet, und das wagen uns Leute zu bieten, aus deren Reihen das Wort ſtamnit: ohne Kanitz keine Kähne! Die Bündler ſollten ihrem Böcklinsau ein großes Schloß vor den loſen und uner⸗ fahrenen Mund legen, er könnte ihnen ſonſt teuer zu ſtehen kommen. Dem Streit zwiſchen Radikalen u. Reviſioniſten empfiehlt Baſſermann mit kalter, zuwartender Ruhe gegen⸗ überzutreten. Nachdrücklich und ernſt wider rät er einem Bündnis zwiſchen Liberalismus un d Soziald'emokratie. Den Bauernbund zieht er in die Erörterung, der nicht ſreihändleriſch iſt, und den Hanſabund, der ſich maßvoll fortſchreitender Sozial⸗ politik nicht verſchließen darf. Am ſtärkſten aber wirkt Baſſermanns mächtiger Auf rufandienationalliberale Partei, zu arbeiten, zu agütieren und zu organifieren. Den hat der Parteiführer in letzter Zeit immer und immer wieder erhoben, und er ſollte wirklich in alle deutſchen Lande hineinſchallen und alle Energien, all die reichen Kräfte in unſerer Partei, an die wir mit Baſſermann glauben, wachrufen und löſen. Die Aufgabe des Liberalismus muß immer ſern, an Stärke und Macht zu gewinnen, der Libe⸗ ralismus muß den Willen zur Macht haben. Die Opferwilligkeit in unſeren Reihen muß größer werden. Weiter und weiter müſſen wir unſere Organifation treiben, bis hinein in den lange von uns vernachläſſigten Oſten. Einen ſchweren Stand hat heute der Liberalismus gegen Konſervative, Polen und Zentrum, als Proteſt gegen dieſe ſteigt höher die Flutwelle der Sozialdemokratie, die wiederum der ſozialpolitiſchen und allgemein politiſchen Reaktion die Waffe liefert. Da muß der Liberalismus ſich aufraffen zu mächtiger Gegenwehr, von unten aufbauen in unabläſſiger Kleinarbeit in der Organiſation, Indolenz und Schlappheit überwinden. Der Li ralismus muß heute die Lage nützen, und durch Aufklärung über die Reichsſinanzreform und ihre politiſchen Begleit⸗ erſcheinungen dahin ſtreben, daß neue Scharen uns zueilen. Keine Zeit war ſo gefährlich für den Liberalismus, aber ſie hat gleichzeitig das Signal gegeben zu eifrigſter politiſcher Pflichterfüllung. Eine Zeit, wie die unſere, muß Luft und Licht, Fortſchritt und Freiheit haben, und daß das ſo iſt,, das gibt uns Gewähr für die Zukunft. Alle die Kämmpfe auf dem Weltmarkt und in der Weltpolitik wird nur ein aufgeklärtes Volk beſtehen können, ein Volk, das in allen Schichten erfüllt iſt von Staatsgefühl, dem das Allgemeinwohl höchſtes Geſetz. „Laſſen Sie uns das Allgemeinwohl ſetzen über Klaſſen⸗ egoismus, laſſen Sie uns kämpfon für den Ausgleich der Intereſſen, für die großen, ewigen Prinzipien des Liberalismus, laſſen Sie uns damit kämpfen für die Größe und und Zukunft unſeres Vaterlandes.“ Mit dieſem Aufruf ſchloß Baſſermann ſeine große und umfaſſende Umſchau über die verwirrte heutige Lage, in deren Dunkel er einen hellen Stern, führend und hinausweiſend 2. Seite. General⸗Anzeiger. Mittagblatt⸗) Mannheim, 20. September. leuchten ließ, eine Umſchau, in der jedes Wort den Geiſt eines großgedachten und großdenkenden Liberalismus atmete. Der toſende Beifall wird dem Führer der Reichstags⸗ fraktion bewieſen haben, wie dankbar die nationalliberale Partei Badens ihm für ſeine Unterſtützung im Wahlkampfe iſt, wie zündend und anfeuernd ſeine Worte gewirkt haben und wirken werden weit über den Kreis der geſtrigen Verſamm⸗ lung hinaus. In einer gewaltig packenden volkstümlichen Beredſamkeit behandelte dann unſer Sänger, ganz gedrängte ſüddeutſche Naturfülle, um mit Auerbach zu reden, das Verhältnis von Liberalismus und Bündlertum und Oberſchulrat Reb⸗ mann in eindringlichem, aneifernden und fortreißenden Vortrag die politiſche Lage in Baden. Dann ging die große öffentliche Verſammlung in gehobener und zuverſichtlicher Stimmung, in vertrauender Kampfesluſt auseinander. Den Teilnehmern wird dieſe Landesverſammlung un⸗ vergeßlich ſein, ſie hat ohne Frage gewaltig belebend und an⸗ treibend gewirkt in ihrer Geſchloſſenheit, in der Kraft und dem Feuer ihrer Kundgebungen. Und ſie hat eines dar⸗ getan, und das ſollten auch die Gegner beachten, die Schmach, die Zentrum und Konſervative dem Liberalismus angetan, ſie brennt tief und ſchmerzlich, und ſie hat den Liberalismus, alle die zahlreichen Volkskreiſe, die ſich zur liberalen Welt⸗ anſchauung bekennen, mächtig auſgerüttelt und aufgeſchütlelt, er ſpannt in noch vor kurzem nicht geahnter Weiſe alle Kräfte an, die Schmach zu tilgen und den Einfluß zurückgewinnen, den ihm wider Recht und Gerechtigkeit die anderen Parteien verſagen. Das war der Geiſt der Freiburger Landes⸗Ver⸗ ſammlung und damit gewinnt ſie Bedeutung für den großen Hampf des Liberalismus im Reiche überhaupt—55 Und ſo ſchließen wir nicht ohne Hoffnungen und Zuverſicht dieſen Ueberblick mit einem Wort aus Herrn Theodor Wackers Zitatenſchatz: Wahltag iſt Zahltag! Wir hoffen, daß das Zentrum am 28. Oktober den bitteren Ernſt dieſes Wortes gründlich begreifen lernen wird. G. * Noch nachtragen wollen wir dieſem Ueberblick die Rede des Oberamtsrichters Dr. Koch, die in erfreulichſter Weiſe auf die Einmütigkeit zwiſchen Alten und Jungen in der Partei hinwies und die Hoffnungen, die die Gegner auf eine Zerſplitterung ſetzen, in der bündigſten Weiſe widerlegte. Unter allgemeinem Beifall führte er aus, daß auch in Zukunft Alte und Junge einmütig und geſchloſſen zuſammenſtehen würden im treuen Dienſte an den gemein⸗ ſamen Idealen. Auch dieſes feſte und zielbewußte Zuſammen⸗ halten zwiſchen der alten Partei und den Jungliberalen wird im Wahlkampf uns die beſten Dienſte leiſten und manche Blütenträume der Gegner wicht zur Reife kommen laſſen. Das Begrüßungs⸗Bankett, das am Samstag abend in der Kunſt⸗ und Feſthalle abgehalten wurde, nahm nicht nur einen glänzenden Verlauf, ſondern erfreube ſich auch eines überaus ſtarken Beſuches. Der ſeihr geſchmackvoll mit Fahnen und Emblemen geſchmückte Saal, auf deſſen Bühne inmitten von grimen Pflanzen die Koloſſalbüſten des Kaiſers und Großherzogs ſtanden, war bis auf den letzten Platz beſetzt. Für Damen war die Galerie veſerviert. Unter den Erſchienenen be⸗ merkten wir u. a. den Chef der nationalliberalen Partei, Herrn Landgerichtsdivektor Obkircher⸗Mannheim, Exzellenz Bür ck⸗ Lin⸗Karlsruhe, Landeskommiſſär Geh. Oberregierungsrat P ft⸗ ſterer, mehvere Profeſſoren der Univerſität, Präſident der Han⸗ delsbaummer, Geh. Kommerzienvat Meg, Präſident der Handwerks⸗ kammer Bea(Mitglied der Erſten Kammer), Präſident des Land⸗ gerichts Uibel, Bürgermeiſter Riedel ⸗Fveiburg, ſowie den Generalſekvetär Breithaupt⸗Berlin etc. Nach einigen Muſik⸗ piecen hieß der Vorſitzende des Freiburger natiomalkib. Veveins, Herr Prof. Winkelmann⸗Freiburg, alle Erſchienenen herzlich willkommen und dankte für den zahl⸗ reichen Beſuch. Insbeſondere freut es mich, ſo führte Redmer aus, daß auch die Damen der Stadt Freiburg in ſo großer Zahl zu unſevem politiſchen Feſte gekommen ſind. Ich ſehe ergraute und erprobte Kämpen der nationalliberalen Sache hier im Saale. Ich erwähne nur Herrn Landgerichtsdireſtor Dr. Obkircher(Beifall). Sie werden finden, daß in Freiburg noch derſelbe Geiſt iſt, der uns einſt beſeelte, der Geiſt der Freiheit, Wahrheit und Gerechtigbeit. Heute ſind wir da, um ung gemeinſam zu ſammeln und zu ſtärlen in Gedanken an das große Vaterland.(Lebhafter Beifall.), Herr Reichstagsabg. Beck⸗Lahr 8 hielt die Rede auf Kaiſer und Reich. Tagen heißen Kampfes gehen wir entgegen in unſerem engeven badiſchen Heimatlande. Noch umtoſt uns die Brandung des Arſchiedenen politiſchen und wirtſ ichen Intereſſen in den jüng⸗ ben die wichtigſten Aufgaben unſeres deutſchen Reiches zu einer Löſung führten, die noch auf lange hinaus als eine ſchwere Bürde für unſer deutſches Volk empfunden wird. Zu Bismarcks Zeiten war es noch die ſtarke, durch michts zu erſchütternde Macht Deutſchlands. Als er gegangen, da atmeten all umſere Widerſacher aurff. Man ſuchte Deutſchland zu verdrängen aus dem Rate der Wölker und ihm den Platz an der Sonne zu nehmen, den wir uns nach ruhmwoll erkämpfter Einigung nicht in kriegeriſcher Gvobe⸗ Turig, ſondern im hingebungsvoller Arbeit an den Werken des Frie⸗ bens geſichert haben. Mit Hlarem Blick hat unſer Kaiſer die Anfor⸗ berungen der neuen Zeit erkanmt. Mit freudiger Zuverſicht iſt ihm das Valk gefolgt. Unter Mitwirkung ſeiner verantwortlichen Staatsmänner möge er das deukſche Reich und das deutſche Volk Gllück und Wohlfahrt führen! Die Rede klang in einem drei⸗ ſachen Hoch auf Kaiſer Wilhelm aus, worauf die Anweſenden das Vied„Deutſchland, Deutſchlamd über alles“ ſangen. Herr Laudgerichtsdirekter Dr. e mit lekthaftem Händeklatſchen begrüßt, führte aus: Wer in rei⸗ bung mach dem Stabtinnern geht, gelangt alsbald auf einen freien Plaz, wo ſich die Stadt ein herrliches Rathaus erbaut hat. Auf dieſem Platz hatte einſt die freigeſinnte Bürgerſchaft Freiburgs ihrem großen Mitbürger Rotteck ein Denkmal geſetzt im Jahve 1847. Im Jahre 1851 wurde das Denkmal nachts auf geheimnis⸗ bolle Weiſe entfernt und ſpäter in einem Raum der Univerſitäts⸗ bübliothek wieder vorgefunden. An ſeiner Sbelle wurde dem Er⸗ finder des Schießpulbers, dem Mönch Berthold Schwvarz, ein Denk⸗ mual geſetzt. Im Jahre 1862 hat dieſelbe fveigeſinnte Bürgerſchaft Fpeiburgs die Büſte Rottecks aus ihrem Kerber twieder hervorgeholt und auf dem Rotteckplatz wieder erſtellt. Der Bismarckturm in 8 iſt erbaut zum ewigen Gedächtnis für Kind und Kindes⸗ i Wird auch dieſer Turm dereinſt genommen und wird ein anderer Turm an ſeine Stelle geſetzt? Wird auch die alma mater dereinſt wieder unter dem Einfluß und der Herrſchaft der Jeſuiten ſtehen? Aber das ſind Gedanken an eine ferne, an eine mögliche Zufunft. An eine Zukunft aber, die wir abwenden können, wenm wir unſere pflicht tun. Die Zaßl der Anhänger der nationalſiberalen Partei iſt zurückgegangen; aber das Weſen der Partei, ihre Ziele und ihre Bereitſchaft, allezeit mitzuarbeiten zum Wohle der Allgemeinheit, ſind dieſelben geblieben.(Beifall.) Wir ſind bereit, für 5 5 nur denkbar: Oypfer zu bringen. konſtitutionelle Monarchie bietet uns eine feſte Getpähr gegen den Radikaltamus der Maſſen. Durch die Er⸗ gehoben durch die Anteilnahme an den großen Aufgaben des Reiches. Als ein echter Bundesfürſt erweiſt ſich unſer Großherzog. Er hat bei ſeinem Regierungsantritt gelobt, daß er treu dem Vorbilde ſeines Vaters in der Regierung folgen werde. Dies gibt uns die Getwähr, daß er in den Bahnen Großherzog Friedrichs I. zum Beſten des Landes wirken und das badiſche Land unter ſeiner Regierung einer neuen Zukunft und einer glücklichen Entwicklung entgegenführen wird. Wir huldigen dem Großherzog und wir hoffen auf ihn und in dieſem Sinne rufen wir: Großherzog Friedrich II. er lebe hoch, hoch, hoch! Begeiſtert ſtimmten die An⸗ weſenden in das Hoch mit ein und ſangen ſtehend die Fürſten⸗ hymne. Herr Oberdomäneninſpektor Odenwald⸗Konſtanz kam auf die ernſte politiſche Zeit zu ſprechen und bemerkte: Es gilt, man darf wohl ſagen, heute um Sein oder Nichtſeim des Liberalis⸗ mus. Unſere Partei, die aus der großen Entwicklung des ver⸗ gangenen Jahrhunderts emporgewachſen iſt, die die ganze wirt⸗ ſchaftliche und geiſtige Entwicklung zum Teil entfacht und entwickelt hat, die wird naturgemäß von der eingetretenen Verflachung am meiſten betroffen. Aber ſollte man deshalb berzweifeln? Auch unſere Altvorderen haben Jahrzehnte lang gekämpft ohne Erfolg. Wollen wir hinter unſeren Vorfahven zurückſtehen? Manch einer ſagt, es iſt ausſichtslos, gegen die heranziehende ſchwarge Gefahr zu kämpfen. Die, die ſo ſagen, ſind Feiglinge, Memmen.(Beifall.) In unſerer Zeit iſt es notwendig, daß die Partei kampfesluſtig, lampfbereit und opfermutig in die Arena tritt. Gerade die poli⸗ tiſchen Vorgänge der letzten Monate haben gezeigt, wie richtig die Richtlinien der nationalliberalen Partei ſind. Wir werden es in unſeren Reihen mit Freuden begrüßen, wenn gerade von der vechten Seite hellere Tone nationalen Denkens, hellere Töne warmer Toleranz in die Erſcheinung treten werden. Der heutige Tag ſollte uns kvieder zahlreich um das nationalliberale Panier ſcharen. Wir wollen mit friſchem Mut in die Zukunft des Libe⸗ ralismus ſchauen! Die mit großem Beifall aufgenommene Rede klang in einem dreifachen Hoch auf die nationalliberale Partei aus. Herr Landtagsabg. Rebmann⸗Karlsruhe, mit Händeklatſchen begrüßt, toaſtete in feinſinniger Weiſe auf die Frauen. Er gedachte der heranwachſenden Jungfrau, der Frau und ſpäteren Mutter. Wie viel iſt zu ſagen über die deutſche Jung⸗ frau, die mit ihrem Geiſt die Herzen der Jugend entflammt. Und erſt über die deutſche Frau und Mirtter. Es iſt das beſte, was unſer Volk beſitzt. Wir dürfen uns nicht verheimlichen, daß in den letzten Jahren ein Frauengeſchlecht herangelvachſen iſt, das ſich gegen früheve unterſcheidet. Das harte Leben iſt es, das unſere Frauen zu neuer Arbeit zwingt. Tauſenden und abertauſenden von Eltern ſtehen die Herzen ſtill, wenn ſie am die Zukunft ihver Töchter denken. Tuuſende von Frauen müſſen ſich ſelbſt verſorgen. Es iſt notwendig, daß die Frau politiſch denken lernt, ſo daß die Imu weiß, um was ihr Mann kämpft im öffentlichen Leben. Die Mutter iſt und bleibt die Erziehevin unſerer Kinder. Wer von ſeiner Mutter zur vechten Vaterſandsliebe erzogen wird, der beſitzt dieſe für ſein ganzes Leben. Die Frauen ſind es, denen unſer Vaterland das ſchwerſte und größte Opfer auferſegt. Ste hat eine große und heilige Aufgabe. Die Rede ſchloß mit einem allſeits freudig aufgenommenen Hoch auf die Damen. Die verſchiedenen Anſpvachen, die vorzüglichen Geſangsvorträge des Männergeſangvereins„Concordia“, ſowie die muftbaliſchen Vorträge hatten bald eine ſehr gehobene Stimumung hervorgerufen, ſodaß die Stunden nur zu bald verſchwanden. Nicht unerwä ſei auch der poetiſche Zortrag des Herrn Generalſekvetärs Breit⸗ haupt⸗Berkin, der ebenfalls mit Lebheftem Beifall aufgenommen wurde. Erſt wach Mitternacht war das Bantett beendet. Die geſchloſſene Sitzung. Um 9½ Uhr trat im großen Saale der Harmonie dle Delegierten der Nationalliberalen Partei zur geſchloſſenen Sitzung zuſammen. Es waren etwa 300 Delegierten aus allen Teilen des Landes vertreten. Landgerichtsdirektor Dr. Obkircher eröffnete die Sitzung und begrüßte die zahlreichen erſchienenen Teilnehmer aufs herzlichſte und wärmſte. Er führde dann aus: In ſehr ernſter Zeit treten wir zuſammen zu einer wich⸗ tigen Tagung. Wir haben zu beſchließen über das Partei⸗ Program m, das uns die Richtſchnur für die nächſte Zeit geben ſoll. Wenige Wochen trennen uns von den Wahlen, deren Entſcheidung für das politiſche Geſchick des Landes außerordentlich bedeutungsvoll iſt. Arbeiten, alle Kräfte ent⸗ falten müſſen wir, um einen Erfolg zeitigen zu können. Wir finden hie und da einen gewiſſen Peſſimismus in der Preſſe und bei alten Parteifreunden, ja ſogar Hoffnungsloſigkeit. Dazu iſt aber kein Grund vorhanden, ſo verzweifelt liegen die Dinge nicht. Die Nationalliberale Partei iſt auf dem rechten Wege, denn ſie iſt es, die in den Kämpfen der letzten Zeit keine Klaſſenpolitit, ſondern allgemeine Wohl⸗ fahrtspolitik getrieben hat. Das weiß heute jeder Badener, daß die Nationalliberale Partei im Reichstag wie keine andere ihre Pflicht getan hat, gegenüber allen Klaſſen, allen Bürgern gegenüber. Dieſe Wahrnehmung wird ſich umſetzen in eine ſtarke Beteiligung an den Landtags⸗ wahlen und unſere Partei wird eine größere Zahl Anhänger finden. Das wiſſen unſere Gegner, daß für ſie die Reichs⸗ tagsverhandlungen über die Reichsfinanzreform ſchlimmes ge⸗ bracht haben. Dem Volke ſind die Augen aufgegangen. Da⸗ rum treten unſere Gegner hinaus ins Land, um das Volk aufs neue zu betören, die Dinge anders darzuſtellen als ſte ſind. Dadurch entſteht für uns die Aufgabe, die Aufklärung aufrecht zu erhalten, alle Entſtellungen der Wahrheit zu widerlegen, hinaus zu gehen ins Volk und die Wahrheit zu predigen. Das Bewußtſein, die Wahrheit ſagen zu können und gegen Entſtellung und Unwahrheit zu kämpfen, cl gibt uns Stärke zur Arbeit, die vor uns liegt. Der Peſſimis⸗ mus iſt der ſchlimmſte Feind einer Partei, der Optimismus iſt der beſte Freund einer politiſchen Partei. Den wollen wir feſthalten. Grund genug iſt dazu vorhanden. Schmerzliche Lücken ſind in der letzten Zeit in unſerer Partei entſtanden. 3 Männer ſind aus dem Leben gegangen. Dillenius von Pforzheim hat ſein ganzes Leben hindurch eifrig und treu für die Partei gearbeitet. Er hat im Pforzheimer Parteileben eine wichtige Rolle geſpielt durch Schaffung einer muſtergültigen Organiſation, die es lohnt, daß die Bewohner anderer Orte ſie ſich zum Muſter nehmen und lernen, wie man organiſieren ſoll. Die Organiſation iſt eine Schwäche in unſerer Partei an vielen Orten. Dem dahin⸗ geſchiedenen Parteifreunde ſprechen wir unſeren herzlichſten Dank über das Grab hinaus aus. Von uns gegangen iſt unſerer biederer Schwarzwälder Kriechle. So lange er denken und fühlen konnte, war er mit ganzer Seele und vollem Herzen unſer Mann. Solche Männer gibt es nicht allzuviele, die ihr Leben der Partei gewidmet und ſich ſo ſtark gefühlt haben, daß ſie aller hinterliſtigen und offenen Angriffe Wiederſtand leiſteten und jederzeit für ihre 1 Ueberzeugung eintraten. Er war der Mann dazu und es wurde ihm nicht leicht gemacht. Aber er hat die Angriffe ge⸗ tragen im Bewußtſein, das Beſte gewollk und gewirkt zu haben. Unſer Freund Wittum hat an ſeinem Grabe im Namen der Partei einen Kranz niedergelegt. Und drittens iſt von uns gegangen Gönner, unſer alter Parteifreund, der jahrzehntelang der Partei frucht⸗ bringende Arbeit geleiſtet hat, der in langer Präſidentenzeit in der zweiten Kammer der Partei und Fraktion durch die Art, wie er den Vorſitzt auszuüben derſtand, außerordentliche Dienſte geleiſtet hat. Das Muſter eines Kammerpräſidenten, welches ſeitdem außer Wilckens auch nicht im entfernteſten er⸗ reicht worden iſt. Aber nicht nur der Präſident der Volksver⸗ tretung, auch der treue Arbeiter innerhalb der Partei ſteht uns vor Augen. Seine Perſönlichkeit iſt in jeder Beziehung vor⸗ bildlich, als Freund treu, als Parteigenoſſe uneigennützig und emſig, als Mann offen und bieder. Auch ihm übers Grab hinaus unſern Dank. Die Verſammlung erhebt ſich zum Angedenken der ver⸗ ſtorbenen Parteifreunde von den Sitzen. Alsdann wird zur Wahl eines Vorſitzenden der L andesverſammlung geſchritten. Landgerichts⸗ direkttor Dr. Obkircher macht den Vorſchlag, den Vorſitz unſerem allverehrten früheren Parteichef Dr. Binz zu über⸗ tragen. Der Vorſchlag wird von der Verſammlung mit außerordentlich großem und einmütigem Beifall aufgenommen. Dr. Binz übernimmt den Vorſitz und dankt für die liebens⸗ würdige Aufmerkſamkeit die ihn mit dieſer Wahl zuteil ge⸗ worden. Möge das Ergebnis der Verhandlungen, ſo führte er aus, entſprechend der großen und ruhmvollen Geſchichte der Partei zu ſeinem Teile beitragen, die nationalen und liberalen Kräfte im Volke angeſichts des Wahlkampfes zu mobiliſteren und zu einheitlicher kraftvoller Aktion küchtig und freudig zu machen. Alsdann ergreift von ſtürmiſchen langanhaltendem Beifall begrüßt, Herr Landgerichtsdirektor Dr. Obkircher das Wort zu ſeinem einleitenden Vortrage. Wir werden denſelben wie ſchon erwähnt morgen ausführlich bringen. Oberamtsrichter Dr. Koch⸗Maunheim. Wir legen Ihnen heute den Entwurf des Programms v d geſtern in mehrſtündiger Beratung im engeren Ausſchuß genet von Alt und Jung ſeſtgeſtellt worden iſt, und zwar ohne daß in irgend einer weſentlichen Frage ſich ein erheblicher Unterſchied in der Auf⸗ faſſung gezeigt hätte. Ein erfreuliches Zeichen der Einmütigkeit und Geſchloſſenheit, mit der wir in den Wahlkampf ziehen. Wir Jungliberalen haben eine merkwürdig wechſelnde B 5 lung ſeitens der Gegner erfahren. Anfangs hat man uns 1 oder etwas ſpöttiſch und Uberlegen, ſo im Vorbeigehen erwähnt. Als den 5 üben innerhalb der Partei, da n wir in der gegneriſchen Preſſe auf einmal zu i behandelt. man aber im Laufe der Zeit merkte, daß wir feſt zur t hielten, daß eine Abſplittexung nicht eintreten werde, weil dem alten aber ſchlechten Grundſatze: Jedem liberalen Deutſchen ſeine eigene Partei gründlich gebrochen hatten, da wurde die Haltung gegen uns wieder merklich kühler. Ich glaube aber, gerade die Tatſache, daß die Führer der fungliberalen Bewegung ſich von Anfang an mit vollem Bewußtſein auf den Boden der natl. Partel geſteltt haben, vb⸗ 5 1 5 19 75. 85 8 755 nicht paßte, eſte Bewe ür, da e funglibera ewegun ſunden politiſchen Gedauken beruht. m Saufe der Jahre haben ſich Alt 1 Jung miteinander lebt. Bei uns in Baden iſt es mit am aben hier bald Verſtändnis gefunden, auch die Bareee 88k dal und zuſammengeführt. Die kommenden Waßhfen werden uns wohl auch einen ͤringenden Wunſch in unſeren Reihen erfüllen, daß unter den natl. Abgeordneten des nächſten Landtages mehrere ſich befinden, die aus der jungliberalen Bewegung hervorgegangen ſtab⸗ Wir werden nach wie vor, unſere Abgeordneten im Landtage und Anſere Vereine im Lande, für unſere Ideen wirken. Wir nach wie vor den linken Flügel der Partei bilden, d. h. einen Beſtandteitk unſerer Partet, weil wir eben überzengte Anhänger der ſittd. Wir werden im Rahmen der Partei wirken und da für unſere Ideen eintreten und das Erreichbare zu erreichen ſuchen. Das iſt auch der einzige Weg, auf dem wir einmal zu der großen liberalen Partet kommen können, die, wenn ſte einmal erſteht, einen ſehr erheblichen natl. Einſchlag zeigen wird, und zwar einen viel erheblicheren, als die es ſich träumen laſſen, die heule füür ſie eintreten und dabei immer die natl. Partei als ein Haupthindernis bezeichnen. Dieſe Beſchränkung auf das Mö liche wird es auch im künftigen Vandtage ſehr erleichtern, daß in wichtigen Fragen die liberalen Par⸗ teien trotz der jetzt beſtehenden Mißhelligkeiten gemeinſam v Daß es ſo wird, daran hat der Geſamtliberaktsmus ein ſehr er⸗ hebliches Intereſſe, und unſere Abgevrdneten werden das Ihrige bazu tun. Ich kas vor einigen Tagen in einer kinksliteralen Zeitung, daß der Juugliberalismus im Sande des Altliberaltsmus verlaufen ſei, und wenn Sie andererſeits die„Kreuzzeitung“ aufſchlagen, ſo finden Sie bittere Klage darin, daß dieſe wiberwärtigen Junglibera⸗ len die natl. Partei unter ihr Joch gezwungen hätten und darun ſchuld ſeien, daß jetzt Konſervative und Zentrum allein den Zorn des Volkes über die famoſe Reichsfinauzreform anshalten müſſen. Ich habe auf etwa 17 Parteitagen in Nord und Süb, die ich ſetzt mit⸗ gemacht habe, in etwa 18 Reden von Vertretern der alten Partet den en. ſchönen Spruch variieren hören vom gärenden Moſte der ugend, aus dem vielleicht doch noch einmal ein guter Wein werde⸗„Kreuz⸗ zeitung“ hat ja nicht Necht, aber es gewährt mir doch eine gewiſſe Ge⸗ nugtuung, feſtſtellen zu können, daß die Entwicklung den eg genom⸗ men hat, den die unreife Jugend ſchon vor Jaßhren als den richttgen bezeichnete. Wir haben 1906 in Goslar auf das Heftigſte opponiert gegen die Reichstagsfraktion und gegen den Grundfatz des Immer⸗ dabeiſeinmüſſens und Immermitmachens. Wir haben auch aus alt⸗ Itberalen Kreiſen lebhafte Unterſtützung gefunden, aber wir waren doch ſehr in der Minderheit. Und 1909 ſehen wir, daß die Fraktion ge⸗ ſchloſſen in Oppoſition geht, daß ſie nicht mitmacht, und daß die ganze Partei in einer Einmütigkeit hinter ihr ſteht wie noch kaum zuvor. Wir wgren auch ſchon lange der Anſicht, daß unſer Reichstags⸗ fraktionsſchiff rechts zu viel Ballaſt habe, und wir ſehen, daß jetzt 3 Herren ausgeſchifft wurden, ohne daß die befürchtete Erſchütterung der Partet eintrat. 3 Herren, die nebenbei bemerkt, ſtets hervor⸗ ragende„Gönner“ der jungliberalen Bewegung und Hauptwider⸗ ſacher unſeres Stichwahlabkommens von 1905 waren. Wir Jung⸗ Itberalen haben das nicht bewirkt, wir haben ſa noch keinen einzigen jungliberalen Reichstagsabgeordneten, aher wir haben mitgeholfen an dieſer Entwicklung, und es iſt da wiederum ein Beweis geltefert daß man in und mit der natl. Partei eine wahrhaft liberale und praktiſche Politik treiben kann. Und weun man uns immer wieder zuruft: Wie könut Ihr Euch mit dem rechten Flügel vertragen, ſo möchte iſt mit der Gegenfrage antworten: Glaubt jemand, daß in irgend einer wichtigen Frage zwiſchen einem Jungliberalen und einem Rechtsnattonalliberalen ein größerer Unterſchied iſt als beiſpielsweiſe beim Reichsvereinsge zwiſchen Payer und Venedey oder wie in faſt allen Fragen zwiſchen Kautsky und einem Gewerkſchaftsführer? eder Kautsky noch ein Gewerkſchaftsführer ſind deswegen aus der Partei ausgetreten, in dem richtigen, uns noch ſo häufig fehlenden Bewußtſein, daß die Macht einer Partei entſcheidend iſt für die Erfolge und daß die Größe dieſer wieder weſentlich abhängt von der Geſchloſſenheit gegenüber dem Gegner. Dieſen Willen zur Macht, den wollen wir auch bei uns immer mehr pflegen, und aus ihm heraus treten wir fetzt diben Alt und Jung, in den Wahlkampf, in dem feſten Willen, den Li eralismus ein Stück vorwärts zu bringen und unſer liberales Badnerland zu bewahren vor der Schande und vor dem unglück einer klerikal⸗konſervativen Mehrheit,(Lebhafter Beifall.) Herr Alt⸗Ueberlingen: Hier haben wir Worte gehört, die uns aus dem Herzen ge⸗ ſprochen worden ſind. Wir ſind hierher gekommen aus unſeren Bezirken, um einmal unſerem verehrlichen Landesausſchuß zu ſagen, wie es draußen in den Bezirken ſteht. Aus den Worten des Vorſitzenden geht hervor, daß er ſelbſt weiß, woher der Wind weht. Enen barten Kampf hoben ſpezfell die eingeinen — — „% FP 12e Mannheim, 20. September. 5 General⸗Anzeiger.(Mittagblart.) 1 8. See. Redakteure. Wir haben heute gehört, wie einer von unſeren Re⸗ dakteuren in Engen die Flinte ins Korn geworfen hat. Ich bin weit davon entfernt, das Vorgehen des Herrn Schneider in mil⸗ deren Lichte darſtellen zu wollen als es iſt, aber auf der anderen * Seite möchte ich es nicht unterlaſſen, darauf hinzuweiſen, daß ⸗ es tatſächlich doch etwas Begreifliches iſt. Wir haben draußen it auf dem Lande niemand, der uns in unſerem ſchweren Kampfe 'e beiſteht. Ich habe vor 2 Jahren in Lahr ſchon darauf hingewie⸗ e ſen, daß man für die Herren Lehrer mehr eintritt. Ich möchte , dringend bitten, die Wünſche der Herren Lehrer ſoviel als mög⸗ lich zu erfüllen, um den Herren Gehör zu verſchaffen. Es war für mich eine reine Wohltat, einmal ein ſo kräftiges Wort von ſeiten unſerer Leute ſelbſt zu hören.(Bravo.) Ich kann Sie zu dieſer Meinung nur beglückwünſchen. Ich ſtehe an exponierter Stelle. Wir ſollten uns auch einmal aufraffen, um den Kampf gegenüber der Zentrumspreſſe in Szene zu ſetzen. Namens mei⸗ nes Seekreiſes danke ich für die Worte des Herrn Obkircher. (Brapo.] Richten Sie es einmal ein, daß Sie eine derart begei⸗ ſternde Verſammlung auch in das ſchwarze Seegebiet verlegen. Vielleicht iſt es das nächſte Mal möglich, nach Ueberlingen zu kommen. Sie ſind ſchon heute auf das herzlichſte hierzu einge⸗ kaden.(Lebh. Beifall.) Herr Schönebeck⸗Meßkirch: Die kleine Preſſe auf dem Lande muß genügend unterſtützt werden. Die größeren liberalen Zeitungen haben verſchiedene Reſſortredakteure, die Zeitungen ſind infolgedeſſen viel leichter zu redigieren, weii verſchiedene Kräfte vorhanden ſind, die ſich den einzelnen Gebieten widmen können. Bei der kleinen Preſſe iſt meiſtens nur ein einzelner Redakteur, der auch für ſein Ge⸗ ſchäft in anderer Beziehung tätig ſein muß. Er veibt ſich dann in dem Kampfe auf und hat nur ſehr wenig Dank. Die ſchwarze Preſſe wird unterſtützt durch Zentrumskorreſpondenz, durch Flug⸗ blätter etc. Was tut aber unſere liberale Parteileitung? Wir haben heute erfreuliche Worte von dem Herrn Vorſitzenden ge⸗ hört. In Meßkirch wurde der Vorſtand der Realſchule, der ein ſehr eifriger liberaler Mann war, verſetzt und zwar wahrſchein⸗ lich auf das Betreiben der Zentrumsleute. Redner beſprach dann die Konſtanzer Parteiverhältniſſe und bemerkte: Herr Venedey hat einen großen Anhang auch unter den nationalliberalen Wäh⸗ lern, Ich richte die Bitte an die Parteileitung, dafür zu ſorgen, daß in Konſtanz eine Einigung zuſtande kommt, denn gur dadurch können wir der ſchwarzen Gewalt entgegentreten. Herr Reuß⸗Konſtanz: Es iſt heute ſchon von verſchiedenen Rednern auf den Ver⸗ kauf des„Hegauer Erzähler“ Bezug genommen worden. Es weiß jeder, der im politiſchen Journalismus ſteht, wie tief ihm der Unmut über dies und feues bis zum Halſe ſteht. Allein wir dürfen über die Erklärung des Herrn Schneider, die ja vielfach verſtändig aufgefaßt worden iſt, demgegenüber doch einiges be⸗ tonen: Ich habe mit verſchiedenen Kollegen darüber geſprochen und ich glaube, daß mir keiner der anweſenden Verleger wider⸗ ſprechen wird, wenn ich ſage, man kann in die Lage kommen, ſein * nun ubu u R De ee e DNree Blatt zu verkaufen. Aber ein Blatt iſt nicht ein Geſchäft wie ein anderes. Wir leben ja auch, aber wir geben das Blatt nicht jedem hin, denn es iſt auch das Herz dabei. Und unſer Herzblut werden wir nie dem Feinde opfern, ſondern nur dem Freunde. Engen. ATdebh. Beffall.) Ueberall, wo ich angeklopft habe, wurde geklagt über dieſen Ver⸗ rat, den Herr Schneider begangen hat. Im Namen der anweſen⸗ den Verleger kann ich verſichern: es iſt kein zweſter Ver⸗ Ich kenne die Stimmung im Bezirk weiſe fähig wäre.(Lebhafter Beifall.) Herr Hülsmann⸗Freiburg: Wenn ich ſehe, wie es in unſerer Partei überall fehlt gegen nügend Mittel für unſere Partei flüſſig zu machen, um auch der Preſſe zu geben, was ihr nötig iſt. Das iſt ein großer Fehler bei uns und bei der Partei von Bildung und Beſitz ſollte dies nicht vorkommen. Wir müſſen einmal lernen, nicht den Geldſack zu achten, ſondern die Ueberzeugung. Es iſt bedauerlich, wenn wir Leute in Amt und Würde ſchicken, die aber ihre Kinder nicht in die ſtaatliche Schule, ſondern ins Kloſter ſchicken. Dies ſind keine liberalen Männer. Man darf keinen Unterſchied machen und nur diejenigen Leute vornhin ſtellen, die ihren Liberalismus auch durch Opferwilligkeit und durch die Tat zum Ausdruck bringen und nicht diejenigen, welche nur das Glück hatten, das Kind reicher Eltern zu ſein. Dann bin ich feſt überzeugt, daß der Liberalismus als feſtgeſchloſſenes Ganzes mehr erreichen wird. Wir müſſen endlich einmal zur Tat übergehen.(Beifall.) Herr Heidt⸗Weingarten: Heute ſind viele Anſichten über die Preſſe geäußert worden. Auch meine Worte ſollen der Preſſe gelten. Die Preſſe iſt eine Macht und jede Partei muß eine mächtige Preſſe hinter ſich haben. Vor ein paar Monaten habe ich verſucht, dem Hauptorgan unſerer Zeitung Abonnenten zu ſammeln. Aber leider wurde mir überall geklagt, daß das Blatt zu teuer wäre. Ich ſtellte hierauf Vergleiche mit den anderen Blättern an. Der„Bad. Beobachter“ koſtet 60 Pf., der„Volksfreund“ 70 oder 75 Pf, während die „Bad. Landeszeitung“ nur für 95 Pf. pro Monat ins Haus ge⸗ das Parteiorgan etwas billiger abzugeben. Ich bitte unſere Lei⸗ tung, dahin zu wirken, den Preis des Blattes billiger zu ſtellen, damit es von jedermann geleſen werde.(Beifall.) Herr Frey⸗Karlsruhe: Man wirft uns vor, wir würden die Reichsfinanzreſorm hervorgehoben werden: das iſt nicht wahr, wir hetzen nicht, ſon⸗ dern wir berichtigen nur. Wir würden unſere Pflicht verſäumen, wenn wir dieſe Aufklärung dem Volke nicht zuteil werden ließen. Es geht nicht an, daß man von uns verlangt, daß wir den Scha⸗ den, der durch das Nichtzuſtandekommen des Blocks verurſacht wurde, allein tragen. Ich glaube, die Selbſtachtung verlangt es, daß wir in dieſer Beziehung doch einigermaßen vorſichtig ſind und ich muß deshalb die Stellungnahme, die Konſtanz einge⸗ nommen hat, für die richtige halten. Zur Eiſenbahnfrage: Wir können uns nur freuen, wenn es gelingt, durch Zuſammenarbeiten mit anderen Eiſenbahnverwaltungen Vorteile zu erzielen. Wir ſind heute noch der felſenfeſten Ueberzeugung, daß man einen großen Fehler machte, als man uns die badiſchen Kilometerhefte nahm. In dem Augenblicke, wo das Kilometerheft wieder zur Einführung gelangte, würden wir beſſere Geſchäfte machen. Mit der Einheitlichkeit im Eiſenbahnweſen iſt es ja doch nichts. Es muß zum Ausdruck gebracht werden, daß wir die Einführung bdes Kilometerheftes in Baden nur freudigſt begrüßen. Da ſich niemand mehr zur Diskuſſion meldete, ergriff Herr Landgerichtsdiretkor Dr. Obkircher das Wort: Was den Preis der Landeszeitung betrifft, ſo be⸗ merke ich, daß der Preis eines Blattes und die Zahl ſeiner Abon⸗ nenten in einem gegenſeitigen Verhältnis ſtehen und daß die⸗ jenigen, die das Blatt halten, dazu beitragen, daß der Preis des Blattes billiger geſtaltet werden kann. Sobange das Blatt keine größere Verbreitung findet als zur Zeit, wird es nach meinem befindet ſich jetz in der Bilanz. Es iſt natürlich von Parteiange⸗ hörigen, die ſeinerzeit Mittel eingeſchoſſen haben, gegründet und leger in Baden, der einer ähnlichen Hans lungs⸗ fber dem Gegner, ſo muß man endlich dazu gelangen, auch ge⸗ bracht wird. Ich möchte daher anfragen, ob es nicht möglich iſt, dazu benützen, um das Volk zu verhetzen. Demgegenüber muß nur auf dieſe Weiſe iſt es möglich, das Blatt zu dem Preis zu liefern, den es jetzt koſtet. Es iſt ſelbſtverſtändlich der Wunſch der Parteileitung, daß das Hauptorgan eine möglichſte Verbrei⸗ tung findet, ohne daß dadurch den anderen nationalliberalen Blät⸗ tern draußen im Bezirke, die uns außerordentlich gute Dienſte erweiſen, irgendwie Eintrag zu tun. Das Zentrum bringt es fer⸗ tig, ein geſchäftlich gut redigiertes Blatt zu haben und daneben noch eine ganze Anzahl von Blättern in den anderen Bezirken zu halten. Woher die Mittel kommen, das weiß ich nicht. Ver⸗ mutungen ſollen hier nicht beſprochen werden. Es iſt eine leider feſtzuſtellende Tatſache, daß in unſeren Reihen der finanzielle Opfermut für unſere Preſſe vielfach geringer iſt als es der Finanzlage unſerer Parteigenoſſen entſpricht. Wenn wir in dem Verhältnis, wie bei den Sozialdemokraten beigeſteuert wird, Mittel bekämen, ſo würden wir nicht nur einen, ſondern mehrere Parteifekretäre halten und wir würden die Zeitungen unterſtützen können. Leider iſt das nicht der Fall. Die Parteileitung vermag nicht mehr zu tun als immer und immer wieder an unſere Par⸗ teigenoſſen das Erſuchen zu richten, ſich ſelbſt einzufetzen und opfermutig ſich zu zeigen unſerer Preſſe gegenüber. Der Ruf unſerer Parteileitung, der in dieſer Weiſe ſchon öfters ertönt iſt, hat bis jetzt, wenigſtens allgemein, keinen großen Erfolg gehabt. Nur ſeinerzeit, als es ſich um die Landeszeitung gehandelt hat, iſt eine große Anzahl von Parteifreunden eingeſtanden. Wir danken den betreffenden Herren. Es iſt eine Tatſache, die auch ſonſt bei Geldangelegenheiten zutreffend iſt: man iſt geneigt, immer wieder auf dieſelben Leute zu kommen, die ſich einmal opſermütig gezeigt haben. Wir haben eine ganze Menge von Leuten, die dieſen erſten Schritt nicht wagten, weil ſie befürch⸗ teten, es knüpften ſich alsdann weitere Schritte an. Die ſollten wir erſt einmal hinter dem Ofen hervorholen. Das können Sie aber der Parteileitung nicht zumuten, das müſſen andere Herren übernehmen. Ich will gewiß gerne mit der Landeszeitung beraten, aber, das will ich jetzt ſchon ſicher in Ausſicht ſtellen, es wird keinen Erfolg haben, ſolange die Freunde im Lande das Partei⸗ organ nicht halten. Ein Unterſchied zwiſchen 60 und 95 Pf. im Monat— der Sozialdemokrat frägt nicht darnach, der zahlt und unſere Freunde, die es beſſer können, ſtoßen ſich daran, daß das eine Blatt 35 Pf. mehr koſtet als das andere. Wir wollen nicht kleinlich ſein, wir wollen uns an derartigen Dingen nicht ſtoßen. Wer unſerer Sache dienen will, der wird die paar Pfennige auch aufbringen. Ich will die Gelegenheit ſehr gerne wahrnehmen, halten Sie unſer Parteiblatt, leſen Sie es nicht nur in Wirt⸗ ſchaften und Reſtaurants, ſondern zu Hauſe. Es iſt viel ſchöner, die Zeitung zu Hauſe zu leſen, als in einem öffentlichen Raume. Man hat dann auch die Gelegenheit, ſich das eine oder andere Blatt aufzubewahren. Ich habe ſchon lange die Gewohnheit, mir wichtige Artikel in der Preſſe anzuſtreichen, aufzuheben, zu ord⸗ nen und dann hervorzuholen, wenn ich ſie brauche. Ich kann das nur jedem Parteiangehörigen dringend empfehlen. Zu dem, was der Herr aus Meßkirch geſagt hat: Er hat von einer Verſetzung des dortigen Realſchulvorſtandes geſpro⸗ chen und hat geglaubt ſagen zu können, daß die Verſetzung gegen⸗ über fortgeſetzten Angriffen der Zentrumspartei auf dieſen Mann zuzuſchreiben ſei. Ich glaube, wir tun unrecht, wenn wir der⸗ artige einzelne Vorkommniſſe hierin einer öffentlichen Partei⸗ verſammlung in der Weiſe beſprechen ohne genügende Kenntnis der Sachlage. JIqe, halte nicht für ausgeſchloſſen, daß unſere Regierung allzu nachgiebig iſt. Ich kann es in dieſem Falle jedoch nicht feſtſtellen und ich erſuche, dieſe Sache aus der Debatte herauszuſtellen.%% ᷑ Was die Herren von Konſtanz geſagt haben, ſo wollen wir doch nicht vergeſſen, das ganz erhebliche Moment, das ſich in einer Blockverſammlung zugetragen hat. Wir haben mit der demo⸗ kratiſchen Partei alle Einzelheiten eines Abkommens mit ihr beſprochen und es handelte ſich nur noch um die ſchriftliche Fixie⸗ rung der einzelnen Punkte. Es war ſogar zugeſagt, daß dieſes Abkommen auch von der demokratiſchen Seite angenommen würde Wir ſind ſehr überraſcht geweſen, daß die demokratiſche Partei für gut befurden hat, das Abkommen mit uns ohne den Freiſinn abzuſchließen, weil dieſes Abkommen für die demokratiſche Partei die allergrößten Vorteil gebracht hätte. Die demokratiſche Partei war nicht einig. Ich glaube zu wiſſen, welche Pevſönlichkeit im Sinne der Ablehnung gewirkt hat. Es iſt der Name Venedey genannt werden. Ich glaube, der Herr, der dies geſagt hat, hat nicht ſo ganz unrecht. Es wurde dann erreicht, daß in 4 Wahl⸗ kreiſen die demokratiſchen Kandidaten von uns unterſtützt wer⸗ den und daß in einem fünften, der ohne Gegenleiſtung nach⸗ träglich von Offenburg bewilligt worden iſt, ein demokratiſcher Kandidat aufgeſtellt wird. Was ſollen wir den Demokraten denn noch mehr geben? Die Demokraten behalten ſich vor, uns zu bekämpfen, wo es ihnen beliebt. Sie waren es, die den Block abglehnt haben. Nun haben ſich die Demokraten herausgenom⸗ men, in alten nationalliberalen Bezirken eine Gegenkandidatur in Szene zu ſetzen. Die Demokraten in Konſtanz haben ohne einen Verſuch einer Vereinbarung die Kandidatyr Venedey auf⸗ geſtellt. Und nun ſollen wir bei all dieſen Verhältniſſen nur ein⸗ fach zuſchlagen, weil es den Demokraten ſo gefällt. Das iſt eine unwürdige Zumutung(Sehr richtig! Und wenn die Her⸗ ren nun glauben, uns die demokratiſche Schraube aufſetzen zu können, ſo iſt das eine ſchwere Verantwortung für die Demokratie und ſie iſt nicht mehr in der Lage, von Intereſ⸗ ſen des Geſamtliberalismus zu ſprechen, ſondern ſie kennt nur die eigenen Parteiintereſſen auf Koſten des Liberalis⸗ mus. Nun hören wir in Meßkirch zu unſerem Erſtaunen, daß dort größere Kreiſe mit dem Gang der Dinge nicht einverſtanden ſind u. daß man glaubt, wir hätten Unrecht getan. Demgegenüber iſt zu ſagen: die Herren aus Meßkirch, die unſere Freunde ſind, und die Herren aus Konſtanz, die gleichfalls unſere Freunde ſind, ſie wiſſen jetzt, wie die Dinge gegangen ſind und ſie lennen die guten und triftigen Gründe. Ich möchte glanuben, daß, wenn man dieſe Gründe nur ſagt, alle Parteigenoſſen ſofort erklären werden: das hätte nicht anders gehen können als es gegangen iſt. Dann weeden Sie auch Ihre Pflicht tun nach wie vor. Dann wird es gehen, wie es früher auch gegangen iſt, Dann wird ein heftiger Kampf gekämpft werden. Ich glaube nicht, daß das Häuflein der Demokraten ſehr erheblich iſt wie die Worte, die von ihnen geredet werden. Bei der Stichwahl können die Demokraten nicht anders als unſerem Kandidaten die Stimme zu geben. Die Demokraten und Freiſinnigen, ſie ſpielen ein großes Spiel in dieſem Wahlkampf. Das mögen ſie ſich ſagen. Wenn auch in den Wahlkreiſen, wo wir uns zu einem Blo, geeinigt haben, die Freude unſerer Geſinnungs⸗ genoſſen, einen Linken zu wählen, nicht gerade groß iſt, ſo hätte das dazu beitragen ſollen, daß die Linke doch in anderer Be⸗ ziehung gegen uns arbeitet. Ich rufe ins Land binaus: Liberale ſeid vorſichtig, an die Stichwahlen.(Stürmiſcher Beifallßß. Nach weiteren kurzen Ausführungen der Herren Donaueſchingen und Schoenebeck⸗Meßkirch wurde die De⸗ Dafürhalten wohl kaum den Preis herabſetzen können. Das Blatt 1 batte über den erſten Gegenſtand der Tagesordnung verlaſſen. ſeid einig und denkt Frech. Den zweiten Punkt der Beratungen bildeten die Neuwahlen. 5 Es wurde gewählt: für den verſtorbenen Herrn Dilenius Herr Stadtrat Gattner⸗Pforzheim und für den verſtorbenen Herrn Dr. Gönner Herr Hauptlehrer Heckmann⸗Karls⸗ Beide Herren wurden einſtimmig und ohne Debatte ge⸗ wählt. Herr Maul⸗Pforzheim: Es iſt mir der Auftrag erteill worden, daß die Ausführungen unſeres verehrten Parteichefs, Herrn Dr. Obkircher, nach dem Stenogramm im Wortlaut veröffentlicht werden ſollen. Es iſt dies ſehr notwendig, beſonders für diejenigen Herren, die ſich an der Agitation ſehr lebhaft beteiligen. Darum ſtelle ich den Antrag, daß die Ausführungen des Herrn Dr. Obkircher im Druck erſcheinen. Der Antrag wird hierauf, nachdem ihn Herr Dr. Binz befür⸗ wortete, einſtimmig angenommen. Herr Landtagsabg. Rebmann⸗Karlsruhe kommt auf die Notwendigkeit eines nationalliberalen Parteiſekretariats zu ſprechen, indem er ausführte: Wir haben ſchon lange die Empfindung gehabt, daß ein Parteiſekretär für die Agi⸗ tation und Organiſation nicht genügt. Aber noch von einer anderen Seite aus iſt die Erweiterung des Parteiſekretardats erwünſchenswert. Beſonders das Zentrum, die Sozialdemo⸗ kratie, arbeiten außerordentlich viel in Auskunfts⸗ und Rats⸗ erteilung durch ihre Sekretariate. Eine derartige Tätigkeit ſollte auch von unſerer Seite entfaltet werden. Es iſt dies dringend wünſchenswert, aber dazu fehlt noch das Geld. Zunächſt wird es unſere Sorge ſein, daß wir Mitte die Fortführung des Parteiſekretariats uns unter allen U ſtänden ſichern und zu dieſem Zwecke wird in den nächſten Tagen an diejenigen Parteifreunde, die hochherzig uns 1 ſtützten, die Bitte ergehen, dies auch in Zukunft wieder zu Damit iſt aber dem Bedürfnis nicht genügt. Wir bedi Mittel, die weit über dasjenige hinausgehen. Die ſachlick Ausgaben, die entſtehen durch die Reiſen des Sekretärs für Organiſation und Agitation, ſind ſehr groß. Meine Bitte geht dahin, daß alle unſere nationalliberalen Freunde fezt mit Geldmitteln einſpringen. Zweitens wenden wir uns mit derſelben an eine Reihe von Einzelperſonen, die bis jetzt n nichts zum Parteiſekretarjat gezahlt haben. Das können wil jedoch von der Parteileitung nicht machen, daß muß draußen im Lande geſchehen. Unterſtützen Sie uns ſoviel als in Ihr; Kräften ſteht. Es iſt eine Lebensfrage unſerer Partei.( Beifall.) 1 Profeſſor Hax⸗Kehl: 25 uns ſehen. Dann ſtatte ich unſerem allverehrten Parteichef Herrn Landgerichtsdirektor Dr. Obkircher, für ſeine wunder⸗ vollen Leiſtungen den herzlichſten Dank ab. Wenn geſag worden iſt, die Rede ſoll gedruckt werden, ſo iſt das allen aut dem Herzen geſprochen. Die Rede ſoll hinausgehen und ſoll geleſen werden. Zu danken iſt aber auch der ganzen P für das, was ſie getan hat. Sie hat eine große Arbeitsl vollbrcht. Wir wollen Tag und Nacht ausnützen, um u gerechte Sache weiterzuführen. Mögen wir in diefem Empf den von hier weggehen, pflichtgetreu im Sinne unſerer P teileitung zu wirken.(Lebh. Beifall. Herr Landgerichtsdirektor Dr. Obkircher: Auch meinerſeits herzlichen Dank für die Anerkennung Partbeileitung und deren Arbeit. Es iſt vorhin durch de⸗ miütigen Beſchluß feſtgeſtellt worden, daß die Rede, die ich heute für die Partei gehalten habe, in großer Anzahl vertrieben werden Damit nun feſtgeſtellt werden kann, wie groß die Auflage ei jeden nationalliberalen Zeitung iſt, würde es ſich empfehlen, we dies uns gleich mitgeteilt würde.„„ Herr Dr. Binz⸗Karlsruhe 85 damkt für die freundlichen Worte des Herrn Prof. Hax⸗Kehl führt dann aus: Unſere Verhandlungen haben einen durchaus freulichen, harmoniſchen Verlauf genommen und zu einem mütigen Ergebnis in allen Punkten geführt. Freuen wi deshalb. Empfangen wir darüber große Genugtuung. dem Gehörten draußen im Lande kräftigen Ausdruck, die Sache des nationalen Liberalismus bei den bevorſtehe Wahlen ſiegreich hervorgeht. Das Banner des Liberal mus ſoll uns vorangehen. Wir können bei der großen Vergange heit des Liberalismus die zuverſichtliche Hoffnung hegen, daß unſeve Poſition nicht nur bewahren, ſondern beſte für und für. Alſo auf an die Arbeit! Auf gut Gelingen! ſchließe ich die Verſammkung.⸗ Schluß der Sitzung kurz vor 2 Uhr. * e Die öffentliche Verſammlung. Gegen halb 4 Uhr begann im feſtlich mit Fahne Emblemen dekorierten Saal der Kunſt⸗ und Feſthall öffentliche Verſammlung. Der ſtattliche Saal, deſſen B die Büſten des Kaiſers und Großherzogs zierten, war bis den letzten Platz beſetzt. Auf der Gallerie hakten die Da in überaus großer Zahl Platz genommen.„„„ Herr Fabrikant Hülsmaunn eröffnete die Verſammlung im Namen des örtlichen Bez vereins mit herzlichen Begrüßungsworten und gab ſeir Freude über den zahlreichen Beſuch Ausdruck. Auch weſenden Gegnern, die durch ihr Erſcheinen bewie da auch einmal die andere Seite hören wollten, um zu einem jektiben Urteil zu gelangen, entbot der Redner ſeinen G. Möge, ſo ſchloß er, das, was geſprochen wird, hinaus werden ins Land, um weiter zu wirken zur Aufklärung in Intereſſe der Wahrheit und zum Segen unſerer liberalt Sache.—55 58 Herr Reichstagsabgeordneter Ernſt Baſſermann, ſtürmiſch begrüßt, führte hierauf über die Lage im R folgendes aus:„%%% Meine ſehr geehrien Damen und Herren! In ſchwieriger politiſcher Lage finden wir uns heutt dieſem Feſtſaale zuſammen. Steht doch das badiſche La unmittelbar vor Neuwahlen. Mir gereicht es zur beſond Freude und Genugtuung, daß es mir bergönnt iſt, h. Ihnen zu ſprechen und damit namens des Zentralvporſt der Nationalliberalen Padtei und der Reichstagsfraktion dokumentieren, wie ſehr dieſe Korporationen Anteil nehn Ihrem ſchweren Wahlkampfe und auch ihrerſeits be ihr Scherflein in dieſem Kampfe beizutragen. ſelten in der inneren Geſchichte ſeit der Grü 4. Seite. Seneral⸗Auzeiger.(Wittagblatt) Mannheim, 20. September. dieſe Zeit nur annähernd vergleichen mit einer Periode deut⸗ ſcher innerer Geſchichte in jenem Jahre, da ein Wechſel in der deutſchen Wirtſchaftspolitik eingetreten iſt, mit dem Jahre 1879, in dem der Kampf Aller gegen Alle ausgebrochen war. Wir ſehen in den Parteien der neuen Mehrheit, welche die ſogen. Reichsfinanzreform zuſtande gebracht hat, f Anzeichen heftiger Gärung. auch beim Zentrum. Mehr bei den Konſervativen. Wir ſehen, wie dort eine Reihe von Stimmen ſich regen, die in Oppoſition ſtehen gegenüber der Haltung der Fraktion des Zentrums und der deutſchkonſervativen Partei. Wenn wir auf die liberalen Gruppen unſer Auge richten, ſo müſſen wir dort erkennen: einmütige Billigung der Haltung der liberalen Reichstagsfraktion und auf der andern Seite das Beſtreben, nunmehr in berechtigter Kritik deſſen, was das deutſche Parlament beſchloſſen hat, das Volk aufzuklären und dadurch den Wandel für die Zukunft vor⸗ zubereiten. Wir ſehen ein drittes und das iſt ſehr be⸗ dauerlich, wir ſehen, daß vurch die Finanzreform Zaſſer auf die ſozialdemokratiſchen Mühlen gelenkt iſt. Durch die Art und Weiſe der Verabſchiedung der Reichs⸗ finanzreform iſt das Volksempfinden ſchwer ver⸗ letzt. Man vermißt bei dieſer Finanzreform das Prinzip der Gerechtigkeit und des ſozialen Aus⸗ gleichs. Und aus all dieſen Gärungen, die aus dieſer herben Kritik und Unzufriedenheit entſtehen, erſehen wir die Wirkungen für die nüchſte Zukunft. Sehr verehrte Verſammlung. Die Nationalliberale Partei und der Liberalismus überhaupt iſt ſcharf angegriffen worden wegen ſeiner Haltung bei den Kämpfen um die Reichs⸗ finanzreform im Parlament. Angeſichts der vielen unrichtigen, entſtellten Mitteilungen, die in der Preſſe und in Verſamm⸗ lungen gegen uns vorgetragen werden, tut es wohl Not, in Kürze nochmals' den Tatbeſtand feſtzuſtellen und damit gleich⸗ zeitig jeder Legendenbildung von vornherein vorzubeugen. Eine Reichsfinanzreform war notwendig. Darüber war wohl in allen Parteien, denen des Reiches Wohl am Herzen liegt, Uebereinſtimmung vorhanden. Wenn aber heute das Zentrum in die Schranken tritt und den Block, der nur eine ganz kurze Spanne Zeit gelebt hat, verantwortlich zu machen ſucht für das Defizit, ſo iſt das eitel Flunkerei. (Sehr richtig.) Regiert hat das Zentrum ſeit dem Jahre 1893, ſeit jenem Zeitpunkt, in dem das Zentrum die Oppo⸗ ſition gegen die Heeresfragen aufgab. Und alle Ausgaben, die gemacht worden ſind auf dem Gebiete der Heeresverwal⸗ tung, der Schaffung der durchaus notwendigen deutſchen Flotte, der Kolonialpolitik, die großen Ausgaben auf dem, weiten Gebiet ſozialer Fürſorge, konnten nur zuſtande kommen unter Zuſtimmung des Zentrums. Alſo, m.., davon, daß der Block, den die Wahlen des Jahres 1906 ge⸗ boren haben, ſchuld iſt an dem Reichsdefizit, kann gar keine Rede ſein. Aber eines kann man ſagen: Daß das Gebaren des Zentruus die Geſundung der Reichsfinanzen verhindert hat, daß vor allem dieſe unglückſelige Lex Franckenſtein ver⸗ hindert hat daß für das Reich beſtimmte Einnahmen der Reichskaſſe zufließen. Wir ſtellen nochmals feſt, daß die Reichsfinanzreform in der vom Reichskanzler vorgelegten Faſfung auf gerechter Grundlage aufgebaut war. Darüber kann kein Zweifel ſein, daß der ſehr hohe Reichsbedarf nur gedeckt werden kann unter ergiebiger Heranziehung des großen Maſſenkonſums des Branntweins, Bieres und Tabaks. Das haben auch die liberalen Parteien durchweg anerkannt. Aber der kluge Staats⸗ mann und die verbündeten Regierungen mußten anerkennen, daß bei der ſchärferen Heranziehung des Maſſenkonſums es notwendig war, als Ausgleich den Beſitz. zutreffen, den Beſitz im allgemeinen, nicht einzelne Sparten desſelben, und ſo kam die Reichserbſchaftsſteuer, die Beſteue⸗ rung der Deszendenten und Ehegatten. Und auf dem Boden dieſer Reform hat ſich im großen und ganzen der Liberalismus geſtellt. Und wenn man heute in der Zentrumspreſſe, in der Preſſe des Bundes der Landwirte und der Konſervativen den Vorwurf erhebt, die Drückebergerei der Liberalen ſei in die Erſcheinung getreten, ſo iſt das eine durchaus falſche Betrachtung der politiſchen Vorgänge, die hinter uns liegen. Meine ſehr geehrten Damen und Herren! Das war ja ein Moment, der in dem ganzen Wandel der Dinge in die Er⸗ ſcheinung trat als man zu erkennen vermochte, daß der Links⸗ liberalismus ſich auf den Boden der Bewilligung von Konſumſteuern in großem Umfange ſtellte. Die Herren, die liberalen Anſchauungen huldigen und links von Ans ſtehen, haben ja im Laufe der Jahre manches dazu ge⸗ lernt. Sie mußten dazu lernen auf dem ganzen Gebiete der nationalen Exiſtenz des deutſchen Reiches, bei Heer, Flotte und Kolonien, wo wer mit ihnen einig werden konnten. Und ſie haben zugelernt auf dem Boden der Reichsfinanzreform, daß es nicht angeht, den Reichsbedarf zu decken aus dem Reichs⸗ einkommen, dem Reichsvermögen und der Erbſchaftsſteuer allein, ſondern auf dem Boden einer direkten Heranziehung des Konſums angeſichts der Tatſache, daß die Einzelſtaaten leben wollen und große Anforderungen ſtellen müſſen an den Geld⸗ beutel der Steuerzahler. Das war der große Wandel in der politiſchen Erſcheinung. Allein in der Form der Beſteuerung waren manche Gegenſätze vorhanden. Was eines der Hauptobjekte anlangt, Brauntweinbeſteuerung, d ſtand die nationalliberale Partei alsbald angeſichts des großen Reichsbedarfs und infolge mancher prinzipieller Wider⸗ ſtände gegen Monopole überhaupt auf dem Boden, daß für ie Branntweinbeſteuerung ein Staatsmonopol beſ⸗ ſer iſt, als das Privatmonopol der Spirituszentrale, das heute zur Einführung kommen wird.(Sehr vichtig.) Dieſen Weg konnte der Freiſinn nicht finden. Die Situation wurde Erſch ri durch die Eztergieloſigkeit des Reichsſchatzamtes, durch eine gewiſſe Unfähigkeit in der Behandlung der Parteien und Menſchen. Die Haltung der nakionalliberalen Fraktion war klar. Ich ſtelle nochmals ausdrücklich feſt: Wir ſind ein⸗ getreten für eine 5 erhebliche Heranziehung des Beſitzes, für eine direkte Reichsſteuer und zwar in Form einer Reichs⸗ vermögensſteuer, die eine Summe von 150 Mill. Mark aufbringen ſollte. Und gegenüber all den Verdunke⸗ lungsverſuchen, als wenn die nationalliberale Partei bereit geweſen wäre, in unermeſſenem Maße den Konſum der breiten Maſſen zu beſteuern und den Beſitz frei zu laſſen, ſtelle ich nochmals feſt: 350 Mill. aus indirekten Einnahmen und 150 Mill. direkte Steuern. Es war die bekannte Rede des Abg. Paaſche, die ſo oft ins Treffen geführt wird. Er hat ſ. Zt. eine Reichsvermögensſteuer befürwortet und auseinan⸗ dergeſetzt, aus welchen Gründen dieſe Reichsvermögensſteuer ihm beſſer erſcheint, als eine Beſteuerung der Deszendenten und Ehegatten. Als wir im Verlauf der Dinge erkennen mußten, daß an dem Widerſtand der verbündeten Regierungen und der Mehrheit des Reichstages die Einführung dieſer Be⸗ ſitzbeſteuerung des Vermögens ſcheiterte, da ſind wir einmütig auf den Boden der Reichserbſchaftsſteuer getreten und haben den Skandpunkt bis zum Ende feſtgehalten. Was hat der ſchwarz⸗blaue Block aus der Rechsfinanz⸗ reform gemacht? Wir können nicht umhin, ſchwere An⸗ tlage zu erheben und zu behaupten, daß die Zukunft Deutſchlands geſchädigt iſt durch die Art und Weiſe, wie nunmehr unter dieſer neuen Mehrheit die Bildung der Reichsfinanzreform zu Ende kam. Wenn man heute dieſes Elaborat überſchaut, dieſe ſogen. Reform, ſo ſieht man in der Hauptſache Konſum⸗ ſteuern, Belaſtung der breiten Maſſen und Mittelſtandsſteuern. Von der allgemeinen Heranziehung des Beſitzes kann keine Rede mehr ſein. Die ſogen. Beſitzſteuern ſind dürftig ausgefallen. Sie haben in dieſen Tagen geleſen, was Herr Spahn in einer Rede in der Rheinprovinz alles unter die Beſitzſteuern ge⸗ rechnet hat. Er hat geſagt:„Die Ermäßigung der Zuckerſteuer rechne ich auch unter die Beſitzſteuern, weil die Rübenproduzenten ſie bezahlen müſſen.“ Die Zuckerſteuer ſollte doch ermäßigt werden, und den Zucker billiger zu machen, den Maſſenkonſum zu erleichtern. Das kann man keine Be⸗ ſitzſteuer nennen. Das iſt eben die Verhinderung einer Ver⸗ billigung des Konſums. In dieſem Zuſammenhang iſt auch zu erwähnen die Tatſache, daß die Fahrkartenſteuer nicht aufgehoben wurde und die Einführung des Scheck⸗ und Wechſelſtempels und der Grundbeſitzwechſel⸗ abgabe. Das ſind keine Beſitzſteuern, ſondern Verkehrs⸗ ſteuern, denn die Wechſelſtempel⸗ und Scheckſteuer werden im großen und ganzen von den breiten Maſſen des Mittelſtandes bezahlt werden müſſen, und was die Grundbeſitzwechſelabgabe anbelangt, ſo iſt das eine Steuer, die namentlich den Hand⸗ werker empfindlich trifft, den Mann, der in der Stadt ein Haus notwendig hat zu kaufen, nicht aber den eingentlichen Grundbeſitzer, der ſein Beſitztum überhaupt nicht verkauft. Und dann noch eins. Das, was wir dem ſchwarzblauen Block zum Vorwurf machen, iſt die ganze Behandlung der Branntweinſtenervorlage. Aus dem Branntwein waren 100 Millionen herauszu⸗ holen. Was heute herauskommt, nachdem man das Monopol der Spirituszentrale verewigt hat, das wird wohl über den Betrag von 70 Mill. nicht hinausgehen. Als wir am die Reform der Branntweinbeſteuerung herantraten, waren wir eigentlich alle der Meinung des Herrn Erzberger und ſeiner Freunde, der Methode der Liebesgaben wenn nicht ein Ende zu machen, ſo ſtie doch einzuſchränken und das war auch die Meinung der Konſervativen, insbeſondere des Bundes der Landwirte. Und auf dieſer Richtlinie bewegte ſich auch unſere vorläufige Einigung. Da kam dann der Moment, in dem der ganze Block zerbrach und der Rücktritt des Reichskanzlers ſich vorbereitete. Das Zentrum, das mit großer Zurückhaltung gewartet hatte— es iſt doch alles Taktik und gar wenig Prinzip in der Sache—, hakte hier ein und das Schlußreſultat war, daß nicht nur die Liebesgabe in vollem Umfange geblieben iſt, ſondern daß man eine neue Liebesgabe bekommen hat, zum Schaden der Reichskaſſe und zum Nutzen der Privatmonopole, der Zentrale und der Kartoffelbrenner und in die ganze Geſetzgebung weiter einbegriffen eine ſchwere Schädigung der gewerblichen Bren⸗ nereien, die ſ. Z. wehklagend in Berlin im Reichstagsgebäude ſaßen und für ihre Intereſſen kämpften. Und das alles, ob⸗ wohl das Zentrum erklärt hatte, daß es keinen Pfennig an neuen Steuern dewilligen werde, wenn nicht die Branntwein⸗ ſteuer verbeffert werde. So ſprach Herr Erzberger vor der Reichsfinanzreform. Heute iſt die Liebesgabe geblieben. Sie war der Angelpunkt, um den Kanzler aus dem Sattel zu heben und das Zentrum in den Sattel zu ſetzen. Dazu die Tragödie der Reichserbſchaftsſteuer. Es waren nicht ſachliche Gründe, die dieſe Steuer zu Fall gebracht haben. Es waren in der konſervativen Partei für die Steuer bis zur Hälfte die Abgeordneten eingetreten, die ſich ſpäter taktiſchen Gründen untergeordnet haben. Wir haben auch aus Zentrumskreiſen, aus den Kreiſen des badiſchen Zentrums Abgeordnete dafür reden hören. Die Arbeiter⸗ ſekretäre des Zentrums waren ſelbſtverſtändlich der gleichen Meinung, daß die Beſteuerung der Deszendenten und Ehe⸗ gatten eine gerechte Steuer ſei. Ich ſetze den Fall, daß es möglich geweſen wäre, durch die Annahme der Reichserbſchafts⸗ ſteuer den Fürſten Bülow aus dem Sattel zu heben, das ganze Zentrum hätte für dieſe Steuer geſtimmt.(Sehr richtig.) Der Abg. Giesberts hat geäußert:„In der Zen⸗ trumspartei waren eine ganze Reihe von Abgeordneten, welche für die Erbanfallſteuer waren, aber Bülow hatte ſich in den Kopf geſetzt, die Steuer nur mit dem neuen Block zu machen. Die Erbanfallſteuer gilt in der Form, wie ſie zur Abſtimmung kam, als eine Verbeugung vor dem Liberalis⸗ mus. Aus dieſen Gründen ſtimmte das Zentrum geſchloſſen dagegen.“ Das ſind die prinzipiellen Gründe, das iſt der Familienſinn, von dem wir hören.(Heiterkeit.) Ich möchte eine Frage aufwerfen: Wenn aus dieſer ungenügenden Reichs⸗ finanzreform eine weitere Reichsfinanzreform ſich ergibt, nicht heute, nicht im nächſten Jahre, aber doch in einer nicht fernen Zukunfkt, werden die Konſervativen und das Zentrum es nochmals wagen, den Reichsbedarf dann im Uweſenkllichen aus Konſumſteuern und Mittelſtandsſteuern zu werden. decken? Ich möchte das bezweifeln. Ich möchte glauben, daß eine Wiederholung der Dinge, wie ſie ſich beim Zentrum, bei den Konſervativen und ſelbſt beim Bund der Landwirte bei dieſer Reichsfinanzreform ereignet haben, den Herren ſehr ſchlecht bekommen wird. Der Abg. Giesberts hat ja auch in dieſen Tagen geſagt, die Reichserbſchaftsſteuer läuft uns nicht davon.(Heiterkeit.) Von den Beſitzſteuern iſt wenig übrig geblieben. Die Talonſteuer und der Effektenſtempel ſind die einzigen, wobei bei der Talonſteuer noch zu bemerken iſt, daß ſie eine erhebliche Verteuerung des Hypothekarkredits herbeiführt, denn Leute, die Hypotheken aufnehmen, gehören im großen ganzen nicht zu den Millionären. Was an der Reichsfinanzreform zutkadeln iſt, das iſt die Tatſache, daß ſie keine organiſche Reform iſt, daß das Verhältnis zwiſchen Reich und Einzelſtaaten durch dieſe Reichsfinanzreform nicht endgültig geregelt iſt und wir tadeln weiter daran, daß ihr Ergebnis ein gänzlich un⸗ genügendes ſein wird. Darüber haben wohl die Herren Finanzmänner der Einzelſtaaten heute nicht mehr den ge⸗ ringſten Zweifel. Und vor allem eins: Der große ſoziale Gedanke, den dieſer kluge Staatsmann Fürſt Bülow er⸗ kannt hat, der Gedanke der Gerechtigkeit, der darin liegt, daß man auch den Beſitz ſcharf heranzieht, hat keine Erfüllung gefunden. Und das iſt natürlich der Hauptfehler, den die Finanzreform hat. Das wird das Volk niemals verſtehen, daß, wenn ein ſo hoher Reichsbedarf aufgebracht werden muß, der reichſte Großgrundbeſitzer, der nicht verkauft, ſondern auf ſeinem Beſitz bleibt, überhaupt frei bleibt. Das wird niemand verſtehen, daß der Großkapitaliſt, der ſein Vermögen nicht den Schwankungen der Induſtriewerte ausſetzen will, oder der ſein Kapital in inländiſchen Reichs⸗ und Landesanlehen oder in Hypotheken anlegt, bei dieſer großen Reichsfinanzreform ganz leer ausgegangen iſt. Da wendet ſich unſer Blick unwillkürlich nach England und Frankreich. Die großzügige Finanzreform des engliſchen Finanzminiſters geht, wie diejenige des Fürſten Bülow, davon aus, daß, wenn eine große See⸗ und Weltmacht, wie England, die große Summen ausgeben muß für die Er⸗ haltung der Weltmacht, verkörpert in der engliſchen Flotte, vor allen Dingen neben der Heranziehung des Maſſenkonſums auch der Beſitz beſteuert werden muß. Das Gleiche ſehen wir in Frankreich, wo es freilich bis dato nicht gelungen iſt, eine Einkommenſteuer durchzuſetzen. Wenn heute neue Forde⸗ rungen auftreten für das Heeresbedürfnis— ich erinnere an die großen Ausgaben für die franzöſiſche Artillerie und an die Tatſache, daß die franzöſiſche Flotte neu organiſtert und aus⸗ gebaut werden ſoll—, müſſen auch etwa 64 Millionen Erb⸗ ſchaftsſteuer vom franzöſiſchen Finanzminiſter verlangt Weltpolitik und Weltgeltung! Ein Volk, das wie das deutſche Volk Jahr für Jahr um eine Million Menſchen zunimmt, das kann ſich nicht be⸗ ſchränken auf das Inland. Es muß hinaus, es muß neue Ab⸗ ſatzgebiete für die Exportinduſtrie ſuchen, Weltpolitik treiben mit allen Konſequenzen, mit den Konſequenzen einer ſtarken deutſchen Flotte. Wenn man ſolche Politik treiben will, die große Mittel erfordert— die Finanznot iſt groß, nicht nuur in Deutſchland, ſondern in allen Kulturſtaaten— ſo kann ſte nur geleiſtet werden, wenn das ganze Volk herangezogen wird auf der breiten Grundlage eines lüberalen Wahlrechts, wenn alle Schichten aufgerufen werden zur Beteiligung am Staatsleben und das kann nur gemacht werden auf die Dauer, wenn die Steuerreform ein gerechtes foziales Prew⸗ zip iſt. Gar manchen Vorwurf erhebt man bei dieſer gegen den Liberalismus, unter anderem den Vorwurf, er habe die Reichsfinanzreform verſchleppt. Erſt in dem Augenblick, als die energiſche“ Perfönlichkeit des Freiherrn von Richthofen zum Vorſitzenden der Kommiſſion er⸗ koren wurde, ſei ein flotteres Tempo in die Sache gekommen. Wenn jemand den Vorwurf der Verzögerung trifft, ſo ſind es die Konſervativen, die ihn zu tragen haben angeſichts der Tatſache, daß ſie ſich nicht entſchließen konnten, auf den Boden der Regierungsvorlage zu treten und die Beſitzſteuern zu bewil⸗ ligen, die das notwendig Korrelat waren für die Konſumſteuern. Als es galt, die Erbſchaftsſteuer zu machen, da haben ſich die Verhandlungen monatelang hingezogen. Als es aber galt, den Konſum der breiten Volksſchichten zu belaſten, war die Sache in einer Woche fertig. Das ſind durchſchlagende Argumente und dieſe Argumente führen dahin, duß die Sozialdemokratie in dieſer Weiſe zunimmt, wie es in Neuſtadt⸗Landau der Fall war. Wir haben verſucht, als an eine Reichsvermögensſteuer nicht zu denken war, auf dem Wege des ſog. Beſitzſteuerkompromiſſes den Block zu retten. Es iſt auch nicht gegangen. Und dann hat ſich der Liberalismus in klarer unb entſchiedener Weiſe auf den Boden der Reichserbſchaftsſteuer zurückgezogen. Meine Herren, was ſoll ich ſagen vor allem gegen den Vor⸗ wurf, der Liberalismus habe ſeine poſitive Mitarbeit verweigert. In allen Stadien der Reichsgeſetzgebung haben wir verſucht, durch Verbeſſerungsanträge dem Geſetz ein beſſeres Geſicht zu verleihen, bis hinein in die zweite und dritte Leſung des Plenums. Ich erinnere an die energiſche Tätigkeit meines Fraktionsgenoſ⸗ ſen Weber bei der Beſteuerung von Branntwein, Bier und Tabak. Da wurde alles ganz glatt erledigt. Von einer Verzögerung der Mitarbeit des Liberalismus in der Kommiſſion kann man arſo nicht reden. Allerdings, es iſt ein Unterſchied zwiſchen der Man wirft uns vor, wir müſſen die Reichsfinanzreform Mitarbeit und der Zuſtimmung zu einer Vorlage, wenn ſie das Prinzip des Liberalismus verletzt und deshalb unannehmbar iſt. Meine Herren, der Abg. Frhr. v. Hertling hat in ſeiner Schlußrede bei der Reichsfinanzreform— er iſt einer der bedeu⸗ tendſten Führer der Zentrumspartei und einer der ſympathiſchſten Perſönlichkeiten, aus deſſen Reden man manches lernen kann, wenn man auch im anderen Lager ſteht— eine Betrachtung an⸗ geſtellt, daß nunmehr zum erſten male feſtgeſtellt ſei, daß man den Liberalismus bei einer ſolchen Finanzreform nicht mehr brauche(Ganz richtig). Die Konſtruktion des Herrn Hertling iſt durchaus richtig. Bei der letzten Finanzreform, die uns ja ſo viele Angriffe auch aus dem eigenen Lager eingetragen hat wegen der Fahrkartenſteuer, war die nationalliberale Partei notwendig für die poſitive Erledigung der Reform. Stimmte ſie dagegen, dann kam die Reform überhaupt nicht zuſtande. Das war der große Unterſchied gegen die heutige Lage. And —— 8 7 NeeSe n —5 de beee e e F ohne daß man den Liberalismus notwendig hatte. unſer⸗ Abſicht. 5 Steuergrundſätze eintreten.(Sehr gut.) Abgeordneten gebracht. Meurheim, 20. September. cbeneraleAug eiger.(Mittagblatt) 6. Seite. wuodurch Wodurch iſt die heutige Lage entſtanden, Böbdch iſt die Tat Tatſache zu erklären, daß Zentrum und Konſervative mit den Polen und der Wirtſchaftlichen Vereinigung die Mehrheit hatten und daß man infolgedeſſen den Liberalismus nicht mehr brauchte? Bei den Blockwahlen haben die Komſervativen ſehr gute Geſchäfte gemacht. Sie haben durch die direkte Unterſtützung der Liberalen eine Reihe von Mandaten errungen und deswegen war es vielleicht unklug von den Konſervativen von ihrem Stand⸗ punkt aus, dieſen Block zu zerſchlagen. Und gleichzeitig trat als Korrelat die andere Erſcheinung zutage, daß das Zentrum Sitze gewonnen hat dadurch, daß die Sozialdemokratie in Rheinland und Weſtfalen durch eine direkte Vereinbarung mit dem Zentrum dem Zentrum eine Reihe von Mandaten zugeſchanzt hat, die ſonſt dem Liberalismus zugefallen wären. So haben die Blockwahlen des Jahres 1906 das Ergebnis ge⸗ zeitigt, daß Zentrum und Konſervative ſtärker waren und infolge⸗ deſſen unter Zuzug der Polen die Finanzreform machen konnten, Die national⸗ liberale Partei hot in dieſer ſo wichtigen nationalen Frage, wie es die Sanierung der Reichsfinanzon war, in der zweiten und dritten Leſung im Plenum ſich ablehnend verhalten müſſen. Ich habe jüngſt in einem oberbadiſchen Blatt geleſen, das ſei eine Schmach der nationalliberalen Partei. Seltſame Auffaſ⸗ fung! Wenn wir in dieſen ſchweren Tagen— und ich meine, es war kein leichter Augenblick für die Reichstagsfraktion und für die verantwortlichen Leiter der Partei hier zu dem ablehnenden Standpunkt zu kommen— dieſen Entſchluß faßten, ſo hat die Partei auf einem Delegiertentag, wie ich ihn in dieſer Begeiſte⸗ rung noch nicht erlebt habe, einmütig dieſen Standpunkt geteilt, jubelnd gebilligt, kaun ich wohl ſagen, daß wir nicht dem ſchwarz⸗ blauen Block zugeſtimmt haben. Ich für meine Perſon bin der Anſicht— und ich glaube daß Tauſende und Abertauſende von der nationalliberalen Partei mit mir einig ſind— daß die Stellungnahme der Nationalliberalen Partei ihr nicht zur Schmach, ſondern zur Ehre gereicht(Lebhafter Beifall), daß dieſe Sdbellungnahme die Exiſtenzberechtigung der Nationalliberalen Partei gerettet hat(Lebhafter Beifall). Wenn der Liberalismus und die Natio⸗ nalliberale Partei die Grundſätze des Liberalismus preisgeben, daun haben ſie die Exiſtenzberechtigung verloren. Dieſer Grund⸗ ſetz gilt auch für das ganze große Gebiet der Steuergeſetzgebung. Auch da müſſen wir verlangen, daß, wenn ſo große Summen auf⸗ gebracht werden, dem ganzen ſozialen Charakter unſerer Zeit Rechnung getragen wird. Die Zeiten ſind vorüber, wo unter dem allgemeinen, gleichen und direkten Wahlrecht es möglich iſt, nur den breiten Maſſenkonſum zu beſteuern. Der Sinn für Gerech⸗ tigkeit iſt durch dieſes Wahlrecht erzogen worden und er verlangt gleichzeitige Heranziehung des Beſitzes. Und, meine Herren, wenn wir in dieſen Stunden uns wehren gegen die Angriffe, die hageldicht auf uns fallen von Seiten des ſchwarzblauen Blocks, ſo muß ich eines ſagen: Wir ſind zunächſt Abwehr begrfffen. Wir 9 uns aber andererſeits nicht ſcheuen, dem Volke klipp und klar zu ſagen, daß wir nicht billigen können, was hier ge⸗ ſchehen iſt. Sie haben geleſen, daß man den Nationalliberaben den Vorwurf der Steuerhetze macht. Man hat uns auch den Rat gegeben, wir möchten den Kampf einſtellen und anderer⸗ ſeits nicht zur Vertiefung der Gegenſätze beitragen. Das iſt nicht Aber zweierlei müſſen wir doch ſagen von un⸗ ſerem nationalliberalen Standpunkt aus. Wir müſſen einmal betonen, daß im Volke die Meinung Geltung hat, daß es auch im bürgerlichen Lager Parteien gibt, die für national gerechte Volke verſchwindet, dann wird die Sozialdemokratie für ihre kümftigen Kämpfe eine Plattform erhacten, die ſie nicht zuvor ge⸗ habt hat. Und ein Zweites, eine kommende Reform— ſie iſt nicht die Letzte, die wir hier erlebt haben— muß vorbereitet werden, auch die breite Maſſe wird wieder bluten müſſen. Deshalb müſ⸗ fen wir die Steuergeſetze der öffentlichen Kritik unterſtellen mit Dückſicht darauf, wie ſie auf die breiten Maſſen des Volkes wirken. Wenn wir dieſes große Prinzip feſthalten, dann werden wir das tun, was die konſervative Partei und die Leiter der ſchwarzblauen Mehrheit auch wollen. Weil wir auf dieſem Prinzip ſtehen, des⸗ wegen werden wir uns in der Kritik der Folgen, die die Art und Weiſe der Verabſchiedung der Steuerreform hatte, durch das Zureden derjenigen, die gerne ihre Rückendeckung durch den Libe⸗ valismus finden möchten, nicht abhalten laſſen. Der Block iſt zerſtört. Ein neuer Block iſt gekommen und das Zentrum iſt in ſeine alte Machtſtellung wieder eingerückt. Wie dieſe Vorgänge nun eingewirkt haben auf Zentrum und konſer⸗ bative Partei, ich habe es vorher bereits kurz geſtreift, ich möchte ein Wort ſagen über die Motive. Wenn mam dem Gedanken Raum gibt, daß es nicht ſachbiche Motive waren, die die Erbſchaftsſteuer zum Fall gebracht, den Block zerſtört und den Kanzler geſtürzt haben, dann muß man ſich klar werden über die anderen Motive, die dieſe Partei geleitet haben. Sie ſind klar beim Zentrum. Das Zentrum hat die Niederlage durch den Kanzler nie vergeſſen. Der Kanzler hat damals das Zentrum aus der herrſchenden Poſition herausge⸗ worfen. Dafür Rache zu nehmen und den unbequemen Block zu beſeitigen, die Verbindung mit den Konſervativen wieder her⸗ zuſtellen, das war das klare Ziel der Zentrumspartei. Man hat in dieſen Tagen viel vom parlamentariſchen Syſtem geſprochen, von ſeinen Vorzügen und ſeinen Nachteilen. Man hat erwogen, ob Deutſchland dafür reif iſt oder nicht. Ich möchte ahlaufruf und Badiſche Wähler! Die erſte Landtagsperiode unter Herrſchaft der abgeänderten Ver⸗ faſfung mit dem direkten Wahlrecht für die Wahlen zur zweiten Kammer geht ihrem Ende entgegen. Wenn es gelungen iſt, in den ſeit den Wahlen von 1905 abgelauſenen 4 Jahren die politiſche Arbeit, foweit dazu die zweite Kammer mitzuwirken berufen iſt, zum Segen des Landes im weſentlichen in den ſeit 1860 eingehaltenen Bahuen zu erhalten und dem Liberalismus den ihm nach ſeiner Bedeutung zukommenden Einfluß auf Geſetzgebung und Verwaltung auch weiter⸗ bin zu ſichern, ſo iſt dies dem Ergebnis jener Wahlen zu verdanken. Sie haben unſerer Partei nicht die damals erhoffte Zahl von Im Gegenteil, ſo mancher Wahlkreis iſt den Gegnern ausgeliefert worden. Auch das damals fürs ganze Land ab⸗ geſchloſſene Wahlbündnis mit der demokratiſchen und der freiſinnigen Volkspartei 5 7 den Nationalſozialen war nicht im ſtande, dem Siberalismus die Mehrheit in der Zweiten Kammer zu ſichern. Die 9 als gebegte Weifreurg auf ein Zuſammengehen der SLiberalen mit Teil der Konſervativen iſt vollſtändig fehlgeſchlagen, nicht nur gegen das Zentrum und die Sozial⸗ winnen. Wenn dieſe Meinung im nur eines ſagen. Es mutet doch einem wie Philiſtertum an, wenn man das parlamentariſche Syſtem bekämpft und doch auf der an⸗ deren Seite keinen Kanzler dulden will, der nicht den Konſer⸗ vativen zu Willen iſt. Man muß doch ſagen, wie es die Konſer⸗ vativen diesmal gemacht haben, ſind ſie nicht zu Schrittmachern des von ihnen bekämpften parlamentariſchen Syſtems geworden, denn ſie haben gezeigt, daß ſich gegen eine Mehrheit, wie ſie Kon⸗ ſervative, Zentrum, Polen und wirtſchaftliche Vereinigung bil⸗ den, der Kanzler nicht halten kann. Ich erblicke in dieſer ganzen unglückſeligen Behandlung der Dinge eine ſchwere Schädigung. Darüber wollen wir uns klar ſein. In vielen Kreiſen, die in den Wahlen des Jahres 1906 den bürgerlichen Parteien zu⸗ rückgewonnen waren, da gährt es heute, da macht ſich die Unzu⸗ friedenheit breit und da werden wieder große Maſſen dem monar⸗ chiſchen Gedanken abhold, die ſich im Jahre 1906 zurückgefunden hatten. Das iſt bedauerlich. Wir, die wir viele Jahre mit den Konſervativen Hand in Hand gingen, beklagen es am meiſten. Darüber iſt kein Zweifel, daß die Richtung geſiegt hat, die jede Konzeſſton an den Liberalismus verweigerte. Wenn man uns vorwirft, daß wir an dem Verhalten des Zentrums und der Kon⸗ ſervativen bitterſte Kritik geübt haben, ſo muß ich ſagen, ich habe gar manchen Mann aus Zentrumskreiſen gehört, der das ſagte, was wir ſagen. Ich kannm den Zentrumsſchmerz be⸗ greiflich finden, wenn man die Wahlreſultate ſich an⸗ ſieht, wenn man ſieht, wie in St. Goar bei den letzten Wahlen das Zentrum über 7000 Stimmen gegenüber der früheren Wahl verloren hat, wenn man ſieht, wie in Neuſtadi⸗Landau die Tat⸗ ſache zu verzeichnen iſt, daß in vielen Orten offenbar die Zen⸗ trumswähler ſchon im erſten Wahlgang in das ſozialdemokra⸗ tiſche Lager übergegangen ſind. Aehnlich liegen die Dinge im konſervativen Lager. Die Tatſache, daß Fürſt Bülow feſtgeſtellt hat, daß er lediglich durch das Verhalten der Konſer⸗ vativen geſtürzt worden iſt, hat derart eingeſchlagen, daß es ſchon wwiederholt zur Gründung jungkonſervativer Vereine geführt hat. Die nationalliberale Partei bekommt mancherlei Rat⸗ ſchläge, wie ſie ſich künftig verhalten ſoll. Das können die Herren ſich ſparen. Wir wiſſen genau ſelbſt, was wir zu tun haben u. bedürfen Rats von anderen Parteien nicht. Die nationalliberale Partei ſieht doch auf eine recht lange Ge⸗ ſchichte zurück. Ihre Tradition, anknüpfend an die großen Führer des Nationalvereins und die Reichsgründung, iſt lebendig geblieben. Ich bin der Ueberzeugung, die national⸗ liberale Partei würde ihre Exiſtenzberechtigung verlieren, wenn ſie von ihren alten Traditionen abgehen Wü redee Wir ſind berloren, weun wir dem Radikalismus verfallen. Unſere Wähler werden uns nicht folgen, wenn wir ſie leiten wollen im das Lager der konſervativ⸗klerikalen Reaktion. Wir müſſen auf dem Boden ſtehen bleiben, auf dem wir heute ſtehen, ſelbſt auf die Gefahr hin, daß wir nachdrei Fron⸗ ten kämpfen müſſen; gegen die Sozialdemokratie, geger das Zentrum und gegen den mit den Konſervativen verbün⸗ deten Bund der Landwirte. Das mag eine ſchwierige Frage ſein, allein wenn dies klar erkannt wird, werden wir aus der ſchwierigen Lage auch die Erkenntnis und Kraft gewinnen, nunmehr alles aufzubieten an energiſcher Agitation und Or⸗ ganiſationskraft, das in ſo reichem Maße in unſeren Reihen ſchlummert. Dann werden wir Von den großen gielen der ſwie auf denn Parteitag in Leipzig gezeigt hat, wenig übrig gehljeben. Dif Reviſtoniſten bekommen immer mehr Oberwaſſer⸗ Ich kann mir für meine Perſon durch einen Bund mit der Sozialdemo⸗ kratie einen Nutzen für den Liberalismus nicht verſprechen. Wir wollen nicht bergeſſen, daß die Sozialdemokratie für ein Bündnis nicht in Betracht kommen kann, ſolange ſie noch gegen Heer und Flotte auftritt. Die nationalliberale Partei wird in vielen Wahlkreiſen auf eigenen Füßen ſtehen müſſen. An die nationalliberale Partei er⸗ geht die Mahnung zur raſtloſen Agitation und Organiſaton und zum Ausbau. Auch darüber ließe ſich manches Wort reden. Wir müſſen opferwilliger ſein in Beziehung auf die Preſſe. Auch über die Opferwilligkeit ließe ſich hier manches Wort ſagen und zwar manches, das der nationalliberalen Partei zur tiefen Beſchämung gereichen muß, wenn wir die Opferwilligkeit anſehen, die durch die Kreiſe der Arbeiter geht, wenn wir uns anſehen, wie der Bund der Landwirte in der Lage war, durch eine intenſive Beſteuerung ſeiner Mitglieder zu der Organiſation zu kommen, die er heute beſitzt. Und wenn wir auch auf die Zentrumspartei hinſehen, wie ſind wir arme Schlucker dagegen, und wir haben doch„arme Millionäre“ in die doch ſehr gerne den Beutel auftun. Ich ſcheue mich gar nicht auszuſprechen: mit der ehrenamt⸗ lichen Tätigkeit in der Partei iſt es auch nicht getan(Sehr richtig). Wir müſſen organiſieren über ganz Deutſchland hin, ſelbſt in den Oſten hinein, um den Beſtand unſeres Beſitzſtandes aufrecht zu erhalten. Wir wollen uns doch eines ſagen: Sehen wir denn nicht mit einem Gefühl des Neides auf die Zentrumsagitationen? Was haben wir dagegen aufzuweiſen? Ich möchte hinweiſen nicht nur auf die freiwillige Tätigkeit des Klerus, der überall führend an der Spitze ſteht, ſondern auch auf die Tatſache, daß man dort bemüht iſt, zwiſchen Arbeitgeber und Ar⸗ beitnehmer, all' die Tauſende und Abertauſende von Arbeitern bei den Fahnen zu halten. Da können wir manches bernen, Wenn dogramm de Aation demokraten, ſondern auch gegen die überall bereitwilligſt vom trum unterſtützten Konſervativen zu kämpfen halten. Trotz alledem wurde das Hauptziel des Wahlkampfes von 1005 er⸗ reicht: Die e Vorherrſchaft des Zentrums wurde fern⸗ gehalten. Die Gefahr einer ſolchen Vorherrſchaft war durch den Aus⸗ gang der Hauptwahlen jedermann unmittelbar vor Augen geführt worden. Nur durch jenes vielbeſprochene Abkommen mit der Soziar⸗ demokratie für die Stichwahlen in einigen Wahlkreiſen konnte ſie abgewendet werden. Der Erfolg der Stichwahlen befreite jeden liberal geſinnten Mann von einer drückenden Sorge, wenn auch das angewendete Mittel ſelbſt in unſeren eigenen Reihen vielfach Be⸗ denken erregte. Aber auch die Bedenklichen können keine ſtichhaltigen Gründe dafür beibringen, daß jenes Abkommen mit der Soztaldemo⸗ kratie die politiſche Lage des Landes im Ganzen oder das Verhalten der zweiten Kammer gegenüber der Regierung oder zu einzelnen bedeutungsvollen Fragen in Geſetzgebung und Verwaltung gachteilig 5 An⸗ verändert, oder daß es gar die politiſche Haltung der nationallibera⸗ 5 len Partei irgendwie beeinflußt habe: Unſere Fraktion ber Zweiten Kammer iſt in allen Fragen ihre eigenen Wege gegangen und die ge⸗ Partei ſteht auch bente noch at lalliberalen 5r die anderer Parteien hinſehen. Man hat bpft geſagt, es fehlt an der richtigen Vertretung der Induſtriellen und der gewerblichen Tätigkeit im Parlament. Wir nehmen die Großinduſtrie gerne auf und wir würden es gerne be⸗ grüßen, wenn auch die Induſtriearbeiter zu uns kämen. Aus dem Zuſammenwirken der führenden Leute der Induſtriekapitäne mit den Induſtriearbeitern würde ich die Hoffnung entnehmen, daß gar gern manches Häßliche ſich abſchleift. Zum Schluſſe möchte ich noch 2 Geſichtspunkte hervorheben Auch für die Regierung iſt eine ſchwere Zeit gekommen. Darüber mag man ſich wohl klar ſein, daß auch der neue Herr Reichskanz⸗ ler, der als Miniſter die Blockpolitik des Fürſten Bülow das Reichsvereinsgeſetz gegen Zentrum und Polen durchgeführt hat, wohl manche ſchwere Stunde haben wird. Die nächſten Aufgaben, die Arbeitskammern, die Juſtizgeſetze, die ſind ja ſchließlich auf Gebieten, die nicht Stoff zu Exploſionen bieten, wie die hochpoli⸗ tiſche Reichsfinanzreform. Aber immerhin muß geſagt werden: Wir ſind heute in der Lage, eine ſchwere Belaſtung ertragen zu müſſen in unſerer Wehr zu Waſſer und zu Lande. Wir müſſen dafür ſorgen, daß unſer Heer das erſte der Welt bleibt. Ange⸗ ſichts der politiſchen Geſamtſituation wird das auf Jahre hinaus nach wie vor nötig ſein. Unſerer deutſchen Handelsflotte iſt eine entſprechende Kriegsflotte zur Seite zu ſtellen. Die Entwicklung der Kriegsflotte verlangt, ohne mit England in Konkurrenz 125 treten, die Schaffung einer Schlachtflotte. Wir haben unter Bis marck die Kolonialpolitik begonnen, und ſie iſt unter Herrn Dern burgs Leitung zu einer guten kaufmänniſchen Entwicklu⸗ langt. Aber auch die Kolonialpolitik koſtet Geld. Dazu ko daß das ganze große Gebiet der Sozialpolitik mit neuen G etzet in Ausſicht ſteht. Die Einführung der Witwen⸗ und Waiſenve ſicherung, der Privatbeamtenverſicherung, ſind alles Geſetze, d neue Mitteln erfordern. Ich könnte das Gebiet der Be⸗ ſoldung hier hereinziehen. Wenn man in ſo ſtarker Weiſe gewö tigt iſt, dann muß man an dem Grundſatz feſthalten, alle Bürger⸗ ſchichten tunlichſt heranzuziehen. Dies iſt bei der letzten Reichs finanzreform ſeitens des Zentrums nicht geſchehen. Eine exkluſiv Politik mit der Richtung der Konſervativen, die kann nur denen gewünſcht werden, die auf einen Konflikt losſteuern. Das Reichstagswahlrecht iſt eine Notwendigkeit gerade in dieſer Periode hat ſich die Notwendigkeit eines liberalen Wahlrechts erneut herausgeſtellt. Der Liberalismus wird in allen Stad auf der Schanze ſein, wenn es gilt, dieſes Wahlrecht zu erhal Im großen ganzen wird der künftige Zeitcharakter einen f ſchrittlichen Charakter in ſich tragen müſſen un hat Fürrſt Bülow auch herausgefühlt. In der Blockpolitik wa der eine Gedanke verkörpert, neben den konſervativen den liberalen Glementen im Parlament und zwar die Liberalen aller Schat rungen einſchließlich der ſüddeutſchen Demokratie heranzuziehen zu Regisrungs⸗ und geſetzgeberiſcher Arbeit. Ich möchte hoffe und wünſchen,, daß der Nachfolger des Fürſten Bismareck großen Gedanken, der in der Blockpolitik ltegt, auch beibehä⸗ 8 Was die Partei anbelangt, darüber noch ein kurges Wo — iſt ein 5 ſeltſamer Wirrwarr in Deutſchland und er iſt größer in dieſen Tagen, ſodatz man oft den Eind bekommt, daß der gegen Alle anbricht. Es fehlen die g Geſichtsdunkte, wie wir ſie beiſpielsweiſe ſehen in der großen liſchen Parkeißewegung und die dört das politiſche Oeben f keichter machen als in Deutſchlauid“ Die Aufgabe des Liberalism muß immer einwirkend ſein, um Macht zu gewinnen. Der Libe reulismus muß den Willen zur Macht haben. Das iſt d ſtändnis, deuen 7 gilt de alte 5 wo i den, wenn wir ban 1 na fb an e u, Kleinarbeit t Anſerer Organiſation. Der Liberalismus hat heute einen Stand. Eine klerikal⸗konſervative Macht Unterſtützt 55 Bund der Landtbirke, der 1 beſonders über die Müihennengeloen da, wo unſere Wene Ich glaube, daß es noch ſelten eine Zeit gegeben hat, die ſo gefä war für den Liberalismus, wo das Signal gegeſen wurde zur Fflicht erfüllung von unten bis oben. Was die Zukunft andelang, ſo lieg dieſe im Zeitalter der modernen Entwicklung. Alle Berufsſfänd niſieren ſich in einer Stärke, wie das vor 50 Jahren nicht werden konnte. Und nicht nür bei uns. Schauen Sie nach dem fernen Oſten: Völker, Ketten zerbrachen und die beſtrebt ſind, eine neue glüt Zukunft zu ſchaffen. ͤ ir nicht wo ein neues Deulſchen, 05 in Ee un! Schaffensfreudigkeit ſein großes Werk vollendete und n⸗ Perſpektiven erbffnete. Es iſt ein ſchwerer Kampf ums Daſein. Gewiß Nation, die eine ſtarke Bevölkerungszunahme hat wi 5 deutſche Volk, muß tagtäglich neuen Spielraum ſchaffen. Wir müſſen hinaus, wir müſſen Export, treiben, wir müſſen hinaus in die 2 15 Dieſer neue Kampf unſerer heutigen 8 eit kann nur geklärtes Volk beſtehen, das in allen ſeinen Schichten en von dem Staatsgefühl und von dem Gefühl salus publi prema lex, laſſen Sie uns ſtreiten für den Ausg tereſſen und damit für die Grundlage einer ruhigen Entwicklung Deutſchlands. Laſſen Sie uns dieſ Grun halten in voller Pflichterfüllung Mann für Man großen Prinzipien des Liberalismus wollen wir damit kämpfen für die Größe unſeres Bat (Langanhaltender ſtürmiſcher Beifalh. Die Ausführungen der anderen Refe wir im Abendblatt nachtragen⸗ lklei gebunden da, enlſchloſſen, im getreuen Anſchluß an die alten ö ſätze der der. Vorfahren allen kommenden Aufgaben gerecht zu w en. Sie erſte und hauptſächlichſte Aufgabe iſt noch im Jahreu, dem fortgeſetzten Vordringen der Keitlichen e⸗ K gebieten und einer weiteren ſortgeſetzt freiheitlichen Entwick! 1 Wege ofſen zu halten. Dieſe Aufgabe kann nur dadurch erfüllt werdez daß wir der Wahlarbeit des Zentrums und aller ſeiner offene; verſteckten Helfer Schritt für Schritt entgegentreten. 8 Nachdem die konſervative Partei auch jetzt wieder offen d eines Schützlings des Zeutrums angenommen hat, iſt ſie un ner nicht minder als ihr Schützer ſelbſt. Dieſe Frontſtellun durch die im auſerlegt. allen 5 frei un⸗ vir u 125 die Haaliiche geneg, und Wir. Aung a gegen den von ihr betr 6. Seite. General⸗Auzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 20. September. rismus. Auch dieſer Partei gilt unſer Kampf überall, wo ſie uns ent⸗ gegentritt. Dieſer Kampf gegen zwei Fronten iſt heute beſonders erſchwert durch mancherlei Veränderungen der politiſchen Verhältniſſe. Das ſogenaunte Blockabkommen mit den Demokraten und der freiſinnigen Volkspartei und der nationalſozialen Partei, das im Jahre 1905 fo gute Dienſte geleiſtet hat, konnte nicht für das ganze Land erneuert werden. Die nationalſoziale Parii ſtrebte nicht nur ein taktiſches Bündnis an, ſonderg hätte von ung gerne Garantien für eine nach ihrer Meinung„wahrhaft liberale Politik“ gefordert, ein Anſpruch, den wir ſelbſtverſtändlich ablehnen mußten. Die freiſinnige Volks⸗ partei wollte den von uns aufgeſtellten Grundſatz ber Wahrung des Beſitzſtandes nicht anerkennen, und die demokratiſche Volkspartet nahm ſchließlich Anſtand, das Abkommen mit uns allein zu erneuern. Das ſodann uachträglich für einzelne Wahlkreiſe zuſtande gebrachte Teilabkommen beſeitigt wenigſtens teilweiſe eine gegenſeitige Be⸗ kämpfung der liberalen Parteien unter ſich, nötigt uns aber doch den Kampf gegen die anderen liberalen Parteien in mehreren Wahl⸗ kreiſen auf, wo dieſe uns mit eigenen Kandidaturen entgegentreten. Wir werden dieſen Kampf führen, wie es der Parteiſtellung und der Erxwartung eines Zuſammengehens in der Stichwahl entſpricht. Neben dieſen politiſchen Parteien finden wir noch weiter eiuige Gruppen, die ſich ſelbſt nicht als politiſche Paxteien bezeichnen, aber mit eigenen Kandidaten in die Wahlbewegung eintreten. Unter dieſen iſt zunächſt der Bund der Landwirte zu nennen. Sein Verhalten bei den Verhandlungen des Reichstages über die Steuerreform hat be⸗ ſtätigt, was wir ſchon immer von ihm ſagten: Er will in erſter Linie die Intereſſen des Großgrundbeſitzes wahrnehmen, nicht aber die des mittleren und kleinen Grundbeſitzes, wie er in unſerem Lande vor⸗ wiegt. Er iſt in ſeiner Arbeit ſelbſtſüchtig und rückſichtslos gegenüber den Wünſchen und Beſchwerden anderer Erwerbs⸗ und Berufsſtände und bedroht dadurch namentlich die weniger Bemittelten und den Mittelſtand in Stadt und Land. Soweit er ſich im Leben der poli⸗ tiſchen Paxteien geltend macht, hält er zu den Konſervativen und iſt damit in Baden, wie dieſe letzteren ſelbſt Schützling und Vaſall des Zentrums. Aus Beſchwerden einzelner Angehöriger des evangeliſchen Pfarr⸗ ſtandes über die Haltung der nationalliberalen Partei in der Frage der Dotation der Kirchen aus allgemeinen Staatsmitteln iſt im Wahl⸗ kreis Schwetzingen die Kandidatur des Pfarrers Karl hervorgegangen. Sie wird hauptſächlich vom Bund der Landwirte unterſtützt, erhält aber ihre Lebensfähigkeit erſt durch die begeiſterte Zuſtimmung des Zentrums. Die Gruppe der Mittelſtandsvereinigung in eiuigen Städten, her⸗ vorgegangen aus den Klagen des kaufmänniſchen Gewerbes und des Handwerks über nicht genügende Berückſichtigung ihrer Intereſſen, namentlich bei Schaffung des neuen Gemeindeſtenergeſetzes, umfaßt gewiſſe bürgerliche Kreiſe. Sie erhofft eine Beſſerung der Lage des Mittelſtandes von der Aufſtellung ſelbſtändiger unpolitiſcher Kandida⸗ turen. Auch dieſe finden bezeichnender Weiſe die freudigſte Förderung ſeitens des Zentrums. Schließlich muß auch noch mit der Möglichkeit gerechnet werden, daß aus rein örtlichen Gründen oder nach den beſonderen Wünſchen einzelner Erwerbsſtände oder Berufsſtände ſelbſtändige Kandida⸗ turxen auftreten, die dann alsbald offen oder verſteckt vom Zen⸗ trum begünſtigt werden. Die Arbeit aller dieſer Gruppen richtet ſich ausdrücklich gegen die politiſchen Parteien, die aus ihrer bisher im politiſchen Leben des Jandes und in der Volksvertretung maßgebenden Stellung ver⸗ dräugt werden ſollen. Wie denkt man ſich denn nun aber die Behand⸗ lung der eigentlich politiſchen Fragen durch dieſe Gruppen, wenn nicht im Anſchluß an eben dieſe politiſchen Parteien! Wie ſollen die Politiſchen Parteien den Kampf der Meinungen in den politiſchen Fragen mit der erforderlichen Kraft beſtehen, wie ſollen ſie der Regierung gegenübertreten können, wenn ſie durch die Abſplitte⸗ zungen nach dieſen Gruppen hin geſchwächt ſind! Und in wirtſchaft⸗ lichen und ſozialen Fragen: Werden nicht die einzelnen Intereſſen, durch jene Gruppen vertreten, häufig einander entgegengeſetzt ſein; werden nicht Stadt und Land, die Vertreter der einzelnen Erwerbs⸗ und Berufsſtände ſich unverſöhnlich bekämpfen, wenn nicht eben wieder die politiſchen Parteten als Vermittler aufzutreten in der Lage ſind! Wird aber nicht endlich auch die Bedentung der Volks⸗ vertretung gegeuüber der Erſten Kammer und der Regierung herab⸗ geſetzt und in ihrer Wirkſamkeit geſchwächt werden, wenn ſie in zahl⸗ reiche Gruppen und Grüppchen ſich auflöſt! Wer das Auftreten und die Tätigkeit der vorgenannten Gruppen bepbachtet hat, weiß daß ſie ſich zum größten Teile aus den Reihen bisheriger liberaler Wähler gebildet haben und nun gerade vorzugs⸗ weiſe den liberalen Kandidaturen, nicht auch ſolchen des Zeutrums, entgegen treten. Deshalb wird die Arbeit dieſer Gruppen den Liberalen nur zum Nachteil gereichen. Jede Schwächung der Libera⸗ len bedeutet einen Gewinn für das Zentrum. Deshalb unterſtützt es ſo warm dieſe Gruppeu. Darauf weiſen wir uuſere Geſinnungs⸗ genoſſen in Stadt und Land beſonders eindringlich hin. Die nationalliberale Partet iſt ſich bewußt, als politiſche Partei nicht nur in politiſchen, ſondern auch in wirtſchaftlichen und ſoztalen Fragen jederzeit ſo gehandelt zu haben, wie es ihre Stellung als einer liberalen Mittelpartei entſprach. Daß ſie dabei nicht immer alle Wünſche befriedigen, allen Beſchwerden abhelfen, allen Erwar⸗ tungen euntſprechen konnte, iſt eine durch die Natur der Dinge ge⸗ gebene Tatſache. Sie wird es wie bisher ſo in Zutunft als ihre Pflicht erkennen, alle Wünſche und Beſchwerden, woher ſie auch kom⸗ men mögen, zu prüfenu und dann ihr Handeln ſo einzurichten, daß gekränktes Recht wieder hergeſtellt, Unrecht und unbegründete Un⸗ gleichheit vermieden, daß in der Belaſtung der Staatsbürger mit ſtaatlichen Pflichten, wie in der Gewährung von Schutz und Für⸗ ſorge des Staates Gerechtigkeit und Billigkeit obwalte. Deun wir ſind und wollen bleiben eine Partei der Gerechtigkeit und des ſozialen Fortſchritts. Badiſche Wähler! Die nationalliberale Partei arbeitet in voller Unabhängigkeit und Selbſtändigkeit. Der Wechſel der Verhältuiſſe und Anſchauungen nötigt ſort und fort, zu neu auftauchenden Fragen Stellung zu neh⸗ men. Dabei finden wir immer wieder, daß unſere alten liberalen Grundſütze ſich bewühren, und daß keinerlei Aulaß vorliegt, ſie zu ver⸗ laſſen. Eine Partei wie die unfrige hat ſich in Jahrzehnte langer paxlamentariſcher Geſchichte in Reich und Einzelſtaaten als ein nu⸗ entbehrlicher Faktor im poplitiſchen Leben erwieſen. Ihre Erſtarkung gewährleiſtet eine ruhige und ſachliche Behaudlung aller Augelegen⸗ heiten und die ſtetige Entwicklung im freiheitlichen Sinne. Reak⸗ tionäre Kräfte waren es, welche ſoeben dem Reiche eine Steuergeſetz⸗ ebung aufgezwungen haben, die jede Gerechtigkeit in der Verteilung 155 notwendigen Laſten vermiſſen läßt und namentlich die minder Bemittelten und den Mittelſtand in Stadt und Land unverhältnis⸗ mäßig ſchwer trifft. Das Zeutrum hat ſich nicht geſcheut, Seite an Seite mit den Polen dazu mitzuwirken und ſo dieſes ſolgenſchwere Werk erſt zu ermöglichen. Für dieſe Partei war dabei leitend der Gedanke, dadurch den Block der Konſervativen und Liberalen zu ſpreugen und ſo ſelbſt wieder zur ausſchlaggebenden Partei zu werden. Dieſe Vorgänge haben ſedermann klar vor Augen geführt, was wir vom Zentrum immer behaupteten, daß nämlich dieſe Partei alle vorkommenden Fragen am Ende nur nach Parteirückſichten be⸗ handelt. Ihre Volksfreundſchaft hält nur ſo lauge vor, als ſie dazu dient, der Partei Vorteile zuzuführen. Die Sozlaldemokratie hat auch bei dieſer Gelegenheit wieder ge⸗ zeigt, daß ſie an der poſitiven Arbeit des Reichstages keinen Auteil nehmen will und ſich mit der unfruchtbaren Kritik begnügt. Sie hat alſo nichts dazu beigetragen, den Mittelſtand und die Arbeiter, als deren beſondere Vertretung ſie ſich doch immer auſſplelt, vor der allzu ſchweren Belaſtung mit den neuen Steuern zu bewahren. Die liberalen Parteien für ſich allein waren nicht imſtande, eine nach ihren Anſchauungen gerechte und erträgliche Steuergeſetzgebung zuſtande zu bringen, obſchon ſie in dieſem Falle in erfreulicher Weiſe Schulter an Schulter geſtanden ſind. Um wieviel mehr wird ihre Wirkſamkeit beeinträchtigt ſein, wenn lede dieſer Parteien ihre eigenen Wege geht und wenn zudem noch Sunberbeſtrebungen aus den Intereſſen einzelner Erwerbs⸗ und Be⸗ bufsſtäude heraus oder aus rein örtlichen Rückſichten zu Abſplitte⸗ krungen liberal geſinnter Wähler führen. Nur ein einmütiges Zu⸗ ſammenarbeiten der zudem in ſich geſchloſſenen liberalen Parteien wird in der Zukunft Erfolge zeitigen. Das gilt zunächſt auch für die bevorſtehenden Wahlen. Nachdem ein Abkommen für die Haupt⸗ waßhlen im ganzen Lande nicht möglich war, ſoll es für die Stich⸗ wahlen angeſtrebt werden. Die Bedeutung der Wahlen iſt größer als je! Der Ultramon⸗ kauſsmus ſteht ſtürmiſch fordernd vor der Tür, um auch in Baden zu die ausſchlaggebende Stelle zu treten. Selänge ihm dies, ſo würde er bald der Volksvertretung ſeinen Getſt aufgezwungen haben, wie in Bayern. Für liberale Gedanken wäre dann keine Stätte mehr. 5 Drum Geſinnnugsgenoſſen! Wer den Ultramontanismus für eine Gefahr für unſer ganzes öffentliches Leben hält, wer reaktionä⸗ ren und radikalen Beſtrebungen gleichermaßen abhold iſt und einem gefunden Fortſchritt huldigt, der ſtehe zu ſeiner Ueberzeugung und ſtelle ſeine Perſönlichkeit in den Dienſt unſerer Sache. Der Libera⸗ lismus, der unſer liebes Badener Land zu einem geſunden und fork⸗ Zeſchrittenen Staatsweſen ausgeſtaltet hat, ſoll auch in Zukunft Ziel und Richtung beſtimmen. Die natioualliberale Partei Badens. Unſer Programm iſt in allen grundſätzlichen Fragen unverändert wie bisher. Es ſoll unſere Richtſchnur bleiben in allen unſeren Handlungen. Was Kaiſer und Reich gebührt, ſoll bereitwillig gewährt werden; auch große materielle Opfer ſollen gebracht werden, wenn ſie zur Sicherung unſerer Macht, zum Schutze und zur Förderung unſerer nationalen und wirtſchaftlichen Intereſſen erforderlich ſind. Wir kämpfen aber auch in dieſen Fragen gegen jede Ein⸗ ſeitigkeit und erſtreben Gerechtigkeit und Gleichheit nach ſozialen Geſichtspunkten. Den vom Volke zu bringenden Opfern ſoll auch der Einfluß der Volksvertretung auf die Leitung ſeiner Geſchicke entſprechen. Die Bedeutung der nach der Reichsverfaſſung unſerem Heimatlande noch verbliebenen gewich⸗ tigen Aufgaben wird von uns in vollem Maße gewürdigt. Wir wollen ſie erfüllen helfen, getragen von freiheitlicher Geſin⸗ nung, fern von politiſcher oder konfeſſioneller Engherzigkeit. Jeder Verſuch, durch Erfüllung zu weitgehender Forderungen eines Volksleils zum Nachteil des anderen den Frieden im Volke, ins⸗ beſondere auch das friedliche Zuſammenleben der Konfeſſionen untereinander, zu gefährden, wird von uns mit Entſchiedenheit zurückgewicſen. Im Verhältnis zwiſchen Staat und Kirche iſt den Kirchen die Selbſtändigkeit garantiert. Nichts behindert ihre Arbeit auf dem religiöſen Gebiet. Aber an vielen Stellen be⸗ rühren ſie ſich unausgeſetzt mit dem Staat. Ihre Angehörigen und ihre Diener ſind Bürger des Staates. Sie nehmen vom Staate Schutz und Fürſorge in Anſpruch. In ihrer Arbeit zur Förderung der Kultur und zu ſozialen Zwecken treffen ſie mannig⸗ ſach mit den Organen des Staates und der Gemeinden zuſammen. Das Nebeneinanderleben der Angehörigen verſchiedener Konfeſ⸗ ſionen erfordert manche Beſchränkung in der Ausübung kirchlicher Vorſchriften und Gewohnheiten. Aus all dem ergibt ſich die Not⸗ wendigkeit, die kirchlichen Berechtigungen innerhalb des Staates zu regeln. Das hat zu allen Zeiten zu Meinungsverſchiedenhei⸗ ten zwiſchen Staat und Kirche geführt, die bald ſtärker, bald weni⸗ ger ſtark hervorgetreten ſind. Die Umgrenzung der kirchlichen Machtſphäre bedarf der autoritativen Feſtſetzung je nach den Be⸗ dürfniſſen der Zeit und den aus dieſen geborenen und durch ſte begründeten Anſchauungen. Dieſe Feſtſetzung iſt in Baden durch das Geſetz vom 9. Oktober 1860 in vorbildlicher Weiſe ge⸗ geben. Sie ſoll in allen weſentlichen Beziehungen auch in Zu⸗ kunft beſtehen bleiben. Sie hat Jahre hindurch einen Waffenſtill⸗ ſtand ermöglicht, welcher noch lange fortdauern könnte, wenn nicht die Zentrumspartei eine ihrer Lebensaufgaben darin erkennen witrde, den Streit zwiſchen Staat und Kirche wach zu hakten und ihre politiſchen Gegner mit der Behauptung zu bekämpfen, daß ſie Religion und Kirche gefährdeten. Wir weiſen dieſe Behaup⸗ tung zurück und ſprechen die Ueberzeugung aus, daß die Zentrums⸗ pertei es iſt, welche wahre Religioſität gefährdet, indem ſie um des eigennſtzigen Parteivorteils willen Religion und Kirche und deven Diener in den politiſchen Kampf zerrt. Der Unterricht in der Religion iſt in Baden Sache der Kirchen. Sie beſtimmen den Unterrichtsplan und üben bei der Beſtellung der Lehrer für dieſen Unterricht ihren geſetzmäßi⸗ gen Einfluß aus. Der Unterricht ſelbſt iſt dem ſtaatlichen Lehr⸗ plan eingegliedert. Dieſe Einrichtung hat ſich bewährt und ſoll auch in Zukunft erhalten bleiben. Etwaigen Verſuchen der Kir⸗ cheu, auf den weltlichen Unterricht Einfluß zu gewinnen, treten wir nach wie vor entgegen. Alle öffentlichen Schulen bedürfen unausgeſetzt der eifrigſten ſtaatlichen Förderung: Arbeit an der Schule iſt Arbeit an der Zukunft des Volkes. Die nach und nach in Wirkſamkeit treten⸗ den Verbeſſerungen im Volksſchulweſen ſollen in Anpaſ⸗ ſung an die jeweiligen örtlichen Verhältniſſen mit Enſchiedenheit und Stetigkeit weiter fortgeſetzt werden. Hierzu ift die Schaf⸗ fung und Erhaltung eines der ſchwierigen Aufgabe vollkommen gewachſenen Lehrerſtandes erſtes Erfordernis. Wir verlangen nach wie vor, daß die Lehrer in ihrer Rechtsſtellung in gleicher Weiſe wie die Staatsbeamten geſichert und daß ihre Gehaltsbe⸗ züge unter Einreihung der Lehrer in den Gehaltstarif der Staats⸗ beamten ſo geordnet werden, daß ſie den Bezügen derjenigen Staatsbeamten gleichkommen, mit welchen die Lehrer ihrer Vor⸗ bildung und nach den an ſie geſtellten beruflichen Anforderungen zu pergleichen ſind. Nicht minder als die Volksſchulen bedürfen die Fortbil⸗ dungsſchulen und die gewerblichen, kaufmän⸗ niſchen und landwirtſchaftlichen Fachſchulen der Fortentwicklung je nach den fortſchreitenden Anforderungen der Zeit. Eine Frage, der wir ernſte Aufmerkſamkeit ſchenken werden, iſt auch die, inwieweit im Rahmen unſerer Schulen und Hoch⸗ ſchulen die notwendigen Kenntniſſe unſerer ſtaatlichen Einrichtungen und Verhältniſſe zu vermitteln ſn d. Dem nächſten Landtag werden nach der Erklärung der Regie⸗ rung Vorlagen wegen Aenderung der Gemeinde⸗ und Städteordnung zugehen. Die Partei wird bei dieſer Ge⸗ legenheit im Sinne eines weiteren freiheitichen Ausbaues der Selbſtverwaltung mitarbeiten. Wir lehnen nach wie vor ab, die direkte Wahl der Bürgermeiſter und Gemeinderäte in allen Ge⸗ meinden einzuführen, halten aber für unbedenklich, wenn dieſes Wahlrecht in allen Gemeinden mit weniger als 4000 Einwohnern eingeführt wird. Für die Wahl der Bürgerausſchußmitglieder und der Stadtperordneten ſollen die Klaſſen in der Weiſe eingeteilt werden, daß 1/ die erſte, 2/, die zweite und 3/; die dritte Klaſſe bilden. Gemeinderäte, Bürgerausſchußmitglieder, Stadträte und Stadtverordnete ſollen nach dem Proportionalwahlverfahren ge⸗ wählt werden. Die Befugniſſe der Bürgerausſchüſſe und der Stadtperordneten ſollen namentlich in der Richtung eines ver⸗ ſtärkten Initiativrechtes erweitert werden. Den berechtigten Beſchwerden über die unerwarteten Härten, die ſich aus einer völligen Verſagung des Schuldenabzugs bei der Gemeindebeſteuerung ergeben haben, muß abgeholfen werden. Der Handwerker und Kaufmann ſoll mit Nach⸗ druck geſchützt und gefördert werden. Jeder in dieſer Richtung, beſonders aus den beteiligten Kreiſen ſelbſt hervorgehende Vor⸗ ſchlag ſoll ernſthaft geprüft werden. Vor allem iſt neben einer gründlichen Ausbildung unſerer gewerblichen und kaufmänniſchen Jugend die weitere Ausbreitung des Genoſſenſchaftsweſens eines der Mittel, welches den kleineren Unternehmen die Vorteile des Großbetriebs vermitteln und die erſteren ſo im Kampf mit der Konkurrenz des letzteren ſtärken. Freilich darf dabei nicht außer Acht gelaſſen werden, daß auch der reelle Zwiſchenhandel in Stadt und Land der Erhaltung und des Schutzes bedürftig und wert er⸗ ſcheint, und es wird ein Weg zu ſuchen ſein, auf welchem die in dieſen Dingen in Widerſtreit kommenden Intereſſen zum gerechten Ausgleich gebracht werden können. Auswüchſe in der Konkur⸗ rena, nantentlich ſeitens der den mittleren Gewerbeſtand hart und wirken. ſchwer bedrückenden Warenhäuſer, ſowie im Submiſſions⸗ und Ausverkaufsweſen, ſind mit Entſchiedenheit zu bekämpfen. Auch der Landwirtſchaft hat die Entwicklung der Kre⸗ dit⸗, Einkaufs⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaften ſchon vortreffliche Dienſte geleiſtet. Dieſe ſind zu fördern. Weitere Mittel zur Hebung des landwirtſchaftlichen Gewerbes wird namentlich die Vandwirtſchaftskammer in Vorſchlag zu bringen haben. So wird im Wege der Selbſthilfe manche Klage und Beſchwerde zum Schweigen gebracht werden können. Dabei ſind aber bedeutende ſtaatliche Mittel zur Förderung dieſes wichtigen Erwerbsſtandes namentlich in Ackerbau und Viehzucht nicht zu entbehren. Soweit der Einzelſtaat vermag, ſoll der Induſtrie und dem Handel in vollkommener Würdigung ihrer Bedeutung für unſer geſamtes Wirtſchaftsleben und unſere Staatsfinanzen jede mit dem Gemeinwohl vereinbare Förderung zuteil werden. Die Lage der Handarbeiter in Induſtrie, Hau⸗ del und Gewerbe bedarf fortgeſetzter Beobachtung und der Verheſſerung je nach den ſich ändernden Verhältniſſen und An⸗ ſchauungen. Die Vergangenheit unſerer Partei bürgt dafür, daß ſie auch in Zukunft jeder gerechten Forderung in dieſem Sinne ihre Unterſtützung leihen wird. Denn derjenige iſt der erfolg⸗ reichſte Förderer der Arbeiterintereſſen, der jeden hervortretenden Mißſtand auf ſeine Urſachen hin prüft und dann auf Mittel zur Abhilfe ſinnt. Nur ein konkurrenzfähiges und ſtarkes Unterneh⸗ men iſt imſtande, den Arbeitern auf die Dauer Arbeit, gute Löhme und ſonſtige befriedigende Arbeitsbedingungen zu gewähren, wo. gegen wieder dem Arbeitogeber lebenskräftige, tüchtige und zufrie⸗ dene Arbeiter unentbehrlich ſind, wenn er in Ruhe und Stetig⸗ keit, mit Umſicht und Vorausſicht alle ſich bietenden Möglich⸗ keiten zum Fortſchritt erfaſſen und ſo ſein Unternehmen im Kon⸗ kurrenzkampf ſtark erbalten ſoll. Maehr und mehr wächſt an Zahl heran und gewinnt an voks⸗ wirtſchaftlicher Bedeutung der Stand der Privatbeam⸗ ten. Auch dieſer Erwerbsſtand braucht ſteigende Beachtung, För⸗ derung und Schutz, die wir zu gewähren willens ſind. Nicht ohne Sorgen betrachten wir die Lage der ſta at⸗ lichen Finanzen. Die da und dort hervortretende Schwarz⸗ malerei aber machen wir nicht mit. Das Werk der Reichs⸗ finanzreform bietet keineswegs die Gewähr, daß mit den dom Reichstag beſchloſſenen neuen Steuern das Einnahmebedürf⸗ nis des Reiches in der vorgeſehenen Höhe gedeckt wird. Die Be⸗ ſtimmungen über einzelne Steuern ſind zudem teilweiſe unklar und widerſpruchsvoll und haben unnötige Härten im Gefolge, ſo⸗ daß ſchon in Bälde an eine Aenderung der betreffenden Geſetze herangegangen werden muß. Vor allem bedauerlich iſt, daß die einen Hauptzweck der Regierungsvorlage ausmachende feſte Rege⸗ lung der finanziellen Beziehungen zwiſchen dem Reich und den Einzelſtaaten in keiner Weiſe erreicht iſt. Dieſe aber muß fort⸗ geſetzt verlangt werden. Was jetzt durch die neuen Geſetze beſtimmt iſt, legt den Einselſtaaten bis auf weiteres neue Laſten auf. Die Erhöhung der Bierſteuer im Gebiete der norddeutſchen Brauſteuergemein⸗ ſchaft hat für uns Badener erheblichere Herauszahlungen aus der Staatskaſſe an das Reich zur Folge, ſodaß hierdurch ſowie durch die Erhöhung der Matrikularbeiträge unſere Staatsfinanzen ſtark belaſtet werden. Die Beſchaffung der hierzu erforderlichen Einnahmen wird eine der Sorgen des nächſten Landtages ſein müſſen. Wir werden dabei bemüht ſein, Gerechtigkeit und ſoziabe Geſichtspunkte gleichermaßen zum Ausdruck zu bringen. Erſpar⸗ niſſe ſachlicher oder derſönlicher Art werden unſere Zuſtimmung finden, ſoweit nicht durch ſie der regelmäßige Gang der Geſchäfte jetzt oder ſpäterhin beeinträchtigt wird. Die Erträgniſſe unſerer Eiſenbahnen haben unter der Ungunſt der allgemeinen Wirtſchaftslage zu leiden. Aber auch die Steigerung der Betriobsausgaben, ſowie die Verzinſung und Amortiſation der für den Bau aufgewendeten, im Laufe der letz⸗ ten Jahre ſtark angewachſenen Kapitalien haben dazu beigetra⸗ gen, das Verhältnis zu den Einnahmen ſo ungünſtig zu geſtalten, daß zurzeit nicht einmal mehr die erforderlichen Zinsbeträge und Amortiſationsquoten aus den Einnahmen beſtritten werden kön⸗ nen. Es iſt keineswegs ſicher, daß dieſe bedauerliche Erſcheinung bei einer ſelbſt ſtarken Verbeſſerung der allgemeinen Wirtſchafts⸗ lage und bei den dadurch zu erhoffenden erheblichen Mehreinnah⸗ men wieder vollkommen verſchwinden wird, da die Ausgaben über ein gewiſſes Maß hinaus nicht vermindert werden können und die Fertigſtellung der in Angriff genommenen großen Bahn⸗ bauten noch auf Jahre hinaus zur Aufnahme bedeutender Kapi⸗ talien nötigen wird. Das erfordert ſorgſame Beachtung. Zwar ſind wir der Meinung, daß wie bisher beim Bau neuer und beim Betrieb der beſtehenden Bahnen nicht die finanziellen, ſondern die großen volkswirtſchaftlichen Geſichtspunkte in die vorderſte Reihe zu ſtellen ſind. Aber es wird zu prüfen ſein, ob nicht auf dem bereits mit teilweiſem Erfolg beſchrittenem Weg der Ver⸗ einbarung mit don anderen deutſchen Eiſenbahnſtaaten eine grö⸗ ßere Einheitlichkeit in der geſamten Verwaltung des deutſchen Eiſenbahnweſens herbeigeführt werden kann. Das Gebiet des Reiches als ein in ſich geſchloſſenes Wirtſchaftsgebiet ſollte mehr als bisher von den Eiſenbahnverwaltungen von dieſem Stand⸗ punkte aus behandelt werden. Die entgegenſtehenden Schwierigkeiten erſcheinen nicht un⸗ überwindlich, wenn die Lage unſeres Eiſenbahnweſens und die bei ſolchen Vereinbarungen zu erhoffenden Vorteile richtig ein⸗ geſchätzt werden. So könnten im Betriebe bedeutende Vereinfach⸗ ungen eintreten. Das vorhandene Eiſenbahnnetz könnte nament⸗ lich durch Beſeitigung der das Ganze ſchädigenden Umleitungen und anderer Konkurrenzmaßnahmen wirtſchaftlicher ausgenützt werden; die Erbauung neuer Linien und die Geſtaltung der Bahnhöfe wäre erleichert, wenn ſie dem wirtſchaftlichen Bedürf⸗ nis größerer Gebiete, ohne Rückſicht auf die Landesgrenzen, an⸗ gepaßt werden könnten. Wir denken dabei nicht an die Aufgabe der Selbſtändigkeit unſeres Eiſen bahnweſens oder an die Anbahnung eines Verhältniſſes nach dem Muſter der preußiſch⸗heſſiſchen Gemeinſchaft. Der im Gefolge jeder ſol⸗ chen Vereinbarung erſcheinenden Beſchränkung in der freien Be⸗ wegung der einzelſtaatlichen Verwaltungen würde andererſeits eine aus der wirtſchaftlichen Stärkung ſich ergebende beſſere Sicherung der Selbſtändigkeit gegenüberſtehen. Der Ausnützung der im Lande vorhandenen Großwaſſerkräfte widmen wir unausgeſetzt unſere volle Aufmerkſamkeit. Sie ſoll von gemeinnützigen Geſichtspunkten aus erfolgen. Die Intereſſen des Staates und der Gemeinden ſind dabei in erſter Linie zu berückſichtigen. Damit ſoll der Vergebung von Waſſerkräften an private Unternehmungen nicht grundſätz⸗ lich entgegengetreten werden, wenn nur auch dabei die gemein⸗ wirtſchaftlichen Geſichtspunkte gebührende Beathtung finden. Alle Beſtrebungen nach der Schaffung beſſerer Le⸗ bensbedingungen für die weniger bemittelte Bevölkerung werden wir wie bisher kräftig unterſtützen. Bei der Behandlung aller öffentlichen Angelegenheiten wer⸗ den wir bureaukratiſcher Engherzigkeigt und Rückſtändigkeit ent⸗ gegentreten und für ein beſonnenes und ſtetiges Vorwärtsſtreben 2 7 * 87 Mannheim, 20. September. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) —.— S eite. — Der diesjährige ordentliche Berufsgenoſſenſchaftstag wird auf Beſchluß des geſchäftsführenden Ausſchuſſes des Verbandes der Deutſchen Berufsgenoſſenſchaften zum 19. Oktober nach Stuttgart einberufen werden. Für die Tagesordnung ſind u. a. die folgenden Gegenſtände vorgeſehen worden: Die Stellung der Berufsgenoſſenſchaften zu den Aerzten, insbeſondere mit Rückſicht auf die Lübecker Beſchlüſſe des Deutſchen Aerztetages(Referent: Direktor Schauſeil⸗Hamburg); ein Vortrag des Verbandsſyndi⸗ kus Dr. Bitter⸗Hamburg über juriſtiſche Vorzüge und Nachteile des Entwurfs einer Reichsverſicherungsordnung; die Reichsver⸗ ücherungsordnung und die bisherige Kritik(Referent: Direktor Meesmann⸗Mainz); Lücken der Reichsverſicherungsordnung auf dem Gebiete der Unfallverſicherung(Referent Juſtizrat Dr. Nei⸗ Ber⸗Breslau]. »»Ein folgenſchwerer Raufhandel ſpielte ſich in der Nach zum Sonntag in einer Wirtſchaft auf der Rheinau ab. Der bei Hngo Stinnes auf der Rheinau beſchäftigte Taglöhner Markus Geier, ge⸗ bürtig aus Oeſterreich geriet mit einem anderen Gaſte in Händel. Bei der Balgerei hieb Geier in ein Fenſter und verletzte ſich derart, daß ihm ſämtliche Sehnen und Nerven der rechten Hand durchſchnitten wurden. Der Verletzte wurde nach Mannheim ins Allgemeine Kranken⸗ haus befördert. * Zur Waruung für Raucherinnen, Die Proſtituirte Elſa Otto mußte geſtern Abend wegen Nikatinvergiftung infolge allzuvielen Zigarrettenrauchens in's Allgemeine Krankenhaus überführt worden. * Wieder ein Unfall an der Rheinbrücke. Ein mit Hau⸗ ſteinen beladenes Fuhrwerk aus Hardenburg ſuchte am Samstag nach⸗ mittag zwiſchen dem Brückengeld⸗Erhebhäuschen und dem Brücken⸗ Portal auf der Ludwigshafener Seite einem Eiſenfuhrwerk auszu⸗ weichen, kollidierte dabei aber mil der Elektriſchen. Der Fuhrmann wie das Pferd des Steinfuhrwerks wurden von der Elektriſchen eine Strecke weit geſchleift. Beide haben ziemlich erhebliche Ver letzungen davongetragen. * Verein für Volksbildung, Im Rathausſaal beginnt heule, Montag abend 8½ Uhr der 8ſtündige Lehrgang über„Schopenhauer und Nietzſche“. Eine beſchränkte Anzahl von Eintrittskarten kann guch noch am Saaleingang gelöſt werden. Das Zeutrum für die Kandidatur Karl. P. Schwetzingen, 20. Sept. Geſtern tagte in Schwetzingen im„Ritter“ eine Vertrauensmännerverſamm⸗ Uung der Zentrumspartei des Wahlkreiſes Schwetzingen, die pon etwa 100 Perſonen beſucht war. Es wurde beſchloſſen, die freikonſervative Kandidatur Karl mit allen Kräften zu WPolizeibericht vom 20. September 1909. Straßenraub. In der Nähe des Neckarauer Uebergangs wurde in der Nacht vom 18.019. d. Mts. gegen 12 Uhr ein verheirateter Taglöhner auf ſeinem Heimweg nach der Schwetzingerſtraße von einem ledigen Taglöhner, wohnhaft in der Neckarauer Landſtraße hier, der ihn bis dahin beglettet hatte, ſeines Portemonnajes mit 3 Mk. Inhalt be⸗ raubt. Der Täter wurde verhaftet. Zimmerbrände entſtanden geſtern Abend in dem Hauſe Renunershofſtraße Nr. 23 und Meßplatz Nr. 4 durch Herunterfallen einer brennenden Petroleumlampe bezw. durch Exploſton einer ſolchen. In beiden Fällen konnte das Feuer von Hausbewohnern wieder ge⸗ löſcht werden. Der Schaden beträgt im Hauſe Meßplatz Nr. 4 circa 125 und Rennershofſtraße Nr. 28 etwa 70 Mark. Körperverletzungen wurden verübt und gelangten zur An⸗ zeige: Auf dem Felde hinter dem Schlacht⸗ und Viehhof, vor dem Hauſe E 6, 7, im Hauſe Alphornſtraße Nr. 26, auf der Mittelſtraße und vor dem Hauſe Max⸗Joſephſtraße Nr. 2 hier. *Küchenbraud. Durch Exploſton einer Petroleumlampe entſtand geſtern abend im Hauſe Meßplatz 4ein Küchenbrand. Durch energiſches Eingreifen von Hausbewohnern und Nachbaru konnte der Brand ge⸗ löſcht werden, ſo daß die raſch herbeigeeilte Berufsfeuerwehr wieder ab⸗ kücken konnte, ohne in Aktion getreten zu ſein. Zwaugsverſteigerung. Bei der Verſteigerung des Haus⸗ grundſtſicks der Hermann Braun Eheleute in Neckarau, Altripper⸗ ſtraße 5, im Maße von 5 a 38 qm, blieb Geſchäftsführer Gg. Ph. Weidner in Neckarau mit 5600 Mark Meitbietender. Hypotheken ſind in Höhe von 18000 Mk. zu übernehmen. Taxiert iſt das Gebäude zu 27500 Mk. Berichtszeitung. VFraukenthal, 17. Sept. Wegen Vergehen im Amte in Verbindung mit Beirug hatte ſich vor der hieſigen Strafkam⸗ mer heute der 56 Jahre alte Kanzleiexpeditor Jakob Stolleis auts Bad Dürtheim zu verantworben. Der ſeit 30 Jahren beim kgl. Armtsgericht Dürkheim tätige Angellagte iſt dort ein allgemein Mamir; er beſitzt ein Haus und befindet ſich in den beſten Verhältniſſen. Es wird ihm zur Laſt gelegt, bei Ausfertigung von Anforderungen in Nachlaßſachen, Erbſtreitfällen und Teſtaments⸗ Angelegenheiten höhere Gebühren in Rechnung geſtellt zu haben, als zu fordern waren und die mehr geforderten Beträge dann an ſich genommen und für ſich behalten zu haben. Es ſoll ſich um eine ganze Reihe von Fällen handeln. In der Anklage werden mehr als 50 Fälle cuufgegählt, in denen, je nach der Höhe des Geſamtkoſten⸗ betrages, 8., 10., 12., 15 M. und 17 M. mehr in Anſatz ſt und erhoben worden ſind. Der Angellagte will ſich bei Aus⸗ ſtellung der Koſten⸗ und Gebühven⸗Bedingungem nur verrechnet und beirrt haben. Die Mehrbeträge habe er geglaubt für geleiſtete ſtundem an ſich nehmen zu dürfen. Das Urteil lautete auf Monate Gefängnis. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Großh. Bad. Boße und Nationaltheator in Mannhkeim. Figaros Hochzeit. Mozarts Nozze di Figaro fanden ein beifallsluſtiges und ſtim⸗ mungsfrohes Haus. Diesmal waren ſie auch wirklich auf das Drama Giocoſo angelegt, in dem der Humor aus der Ungezwungenheit und Natürlichkeit ſich ergibt, und nicht auf die Buffo⸗Oper mit gewollter Komik und vulgären Uebertreibungen. Die Einheitlichkeit war noch nicht vollkommen, aber man war wenigſteus auf dem Wege dazu. Das lag zum guten Teil an Bodanzky, der Stil und Charakter des Werkes getroffen und, ſo weit es auf ihn ankam, gewahrt hat. Gleich die Ouvertüre war von der tollen, übermütigen Luſtigkeit, die in die Stimmung des heiteren Spiels einführt und auf denſelben Ton und ſchrelles, fließendes Tempo war de rganze erſte Akt angelegt. Der zweite war gehaltener und lyriſch ausdrucksvoller und brachte eine hübſche Steigerung im dramatiſchen Finale. Später wurde freilich der ſeine Luſtſpielton wieder verwiſcht und das Ganze näherte ſich wieder zuviel der ſeriöſen Oper, um nicht Charakter und Stimmung zu ſtören. Um des ſchönen Geſamteindrucks willen war das bedauer⸗ lich, wenn auch in der Zeit der pathetiſchen Operndramatik und der allgemeinen Klage über den Verfall des leichten Mozartsſtils zu be⸗ greiſen. Eben darum trat gerade auch das Beſtreben, ihn zu be⸗ wahren, um ſo klarer und verdienſtlicher hervor und die energiſche Arbeit, die dafür jetzt ſchon offenſichtlich und mit ziemlichem Erfolg gewirkt hat, bringt hier vielleicht auch noch völlige Einheitlichkeit. Sie zu erreichen, wäre das Enſemble nicht gerade ungeeignet. Fenten iſt ein graziöſer, leichtſinniger Figaro mit feinen über⸗ legenen Humor, was auch leicht darüber hinwegführen konnte, daß er geſtern nicht recht bei Stimme ſchien. Bei Frau Kleinert muß man freilich auch wohl weiterhin den muſikaliſchen Vortrag und das efällige Spiel als Erſatz für den friſchen Klang der Stimme⸗ nehmen. au Bekling⸗Schäfer kann ein fröhlicher, ſchmachtender Page ſein, nur müßte ſie in einem„von Wohllaut ſchwelgenden“ Lied doch weſentlich mehr Ton geben als das geſchah. Mit der Feinheit der Linien iſts da nicht allein getan. Datu kommen einige Nebenfiguren, die ſich in das Ganze gut einfügen, denen nur etwas größere Vor⸗ nehmheit des Auftretens nicht übel anſtehen würde. Auch die Ver⸗ treter des gräflichen Hauſes haben dies im großen und ganzen getan. Frau Hafgreu⸗Waag ſiugt dafür, daß Bayreuth ſie in die Schule genommen hat, eine ſchöne Cantilene und im ganzen gut„mozartiſch“. Nur haftet der Stimme gelegentlich noch die Erdenſchwere an, die das ſreie Spiel des Mozarigefanges zu behindern vermaa und au a ſonſt geſchickten Auffaſſung fehlt der elegiſche Zug leiſer Schwermut und Schwärmerei, mit dem die Gräfin muſikaliſch und menſchlich ge⸗ zeichnet iſt. Cromer näherte ſich im Verhältnis zu früher weſent⸗ lich mehr dem Mozartſtil und hielt ſich mit Glück von dem Pathos fern, zu dem er früher gern neigte. Das Orcheſter zeigte kleine Beſetzung und gab feine, graziöſe und unaufdringliche Muſik, die nur etwas in der OQuvertüre durch rhyth⸗ miſche Präziſterung der Achtelbewegungen prickelnder ſein konnte. Des Oefteren war es freilich zu ſehr gedämpft und ſtand nicht im rechten Verhältnis zwiſchen Bläſern und Streichern in ſich und zur Bühne. Und die Singſtimmen klangen gelegentlich zu leiſe. Ver⸗ nehmlich müſſen ſie bei aller Feinheit der Ausarbeitung ſein und bei dem großen Haus iſt das mit einem Minimum an Ton +T. 15 Geſchäftliches. Ausſteuerartikel. Wie aus dem Inſeratenteil er⸗ ſichtlich, beginnt die Fa. H. Schmoller u. Co. am Montag, den 20. September, mit einem Sonderverkauf in Ausſteuer⸗ arkikeln. Trotz des ununterbrochenen Steigens der Baumwoll⸗ preiſe war es der Firma möglich, in Gemeinſchaft mit ihren anderen Häuſern enorme Quantitäten in Stoffen für Bett⸗ Leib⸗ und Tiſchwäſche zu erwerben. Durch dieſen günſtigen Einkauf iſt die Firma in der angenehmen Lage, ihren Kunden noch gute erprobte Qualitäten in Hemdentuchen, Bettdamaſten und Halbleinen zu beſonders billigen Preiſen anbieten zu können. Keine Hausfrau ſollte dieſe Gelegenheit zu Ernene⸗ rungen oder Neuanſchaffungen von Tiſch⸗, Bett⸗ oder Leib⸗ wäſche uſw. verſäumen. Beſonders geeignet ſind die ange⸗ botenen Warenpoſten für Brautausſtattungen, Hotels, Pen⸗ ſionen uſw. Die zum Verkauf gelangenden Artikel ſind in den Fenſtern und Lokalen der Firma überſichtlich ausgelegt. Letzte nachrichten und Telegramme. Die Fahrt des„2 III“ nach Düſſeldorf. Frankfurt a.., 19. Septbr. Das Luſftſchiff„Z III“ hat pünktlich um 6 Uhr bei ziemlich ſtarkem Regen ſeine Fernfahrt durch das Rheinland nach Düſſeldorf angetreten. Das Luftſchiff ſchlug in ſehr ſchneller Fahrt die Richtung nach Schwanheim ein und fährt dem Main⸗ und Rheintal entlang. Wenn das Wetter ſich ſpäter auf⸗ klärt und durch den Benzinverbrauch eine Erleichterung eingetreten iſt, wird man in die beabſichtigte Route einſchwenken, dem Aggerntal entlang nach Werdohl. Die Führung des Luftſchiffes hat Oberingenieur Dürr übernommen. In der vorderen bezw. hinteren Gondel befindet ſich die übliche Beſatzung. An der Fahrt nehmen teil: Graf Zeppelin jr., Direktor Colsman, Oberbürgermeiſter Marx⸗Düſſeldorf und Fabrikant Berg⸗Evekingen, der der Luftſchiffbau⸗Geſellſchaft das Aluminiumliefert. Rüdesheim, 19. Sept. Das Luſtſchiff hat um 7 Uhr 40 Min. unſere Stadt paſſtert. Es kam von Ingelheim, ging dann vor der Rochuskapelle vorüber und wandte ſich Bingen zu, den Biegungen und Krümmungen des Stromes folgend⸗ Caub, 19. Septbr. Das Luftſchiff„2 III“ hat um 8 Uhr 30 Min. unſere Stadt paſſiert. Das Luftſchiff„2 III“ paſſierte um St. Goar, 19. Septbr. 9 Uhr St. Goar. Koblenz, 19. Septbr.„2 III“ wurde um 11 Uhr 10 Min. in Koblenz geſichtet und fährt in der Richtung auf Neuwied und Bonn weiter. Neuwied, 19. Sepibr.„2 III“ paſſierte um 11 Uhr 30 Min. in langſamer Fahrt Neuwied in der Richtung auf Bonn. Andernach, 19. Septbr. 11 Uhr 35 Min. Das Luftſchiff hat ſoeben die Stadt paſſiert. Es fährt ſehr langſam und manövpriert auf und nieder. Honnef, 19. Sept.„2 III“ wurde um 12 Uhr 50 Minuten tet. Königswinter, 19. Sept.„2 III“ hat um 12 Uhr 55 Min. die Stadt paſſiert. Bonn, 19. Sept. Das Luftſchiff„2 III“ hat um 1 Uhr 20 Min. Bonn paſſiert in der Richtung auf Köl n. Köln, 19. Sot. Das Luftſchiff„2 III“ überflog um 3 Uhr 20 Minuten Köln den Rhein entlang fahrend in der Richtung auf Düſſeldorf. Köln, 19. Sept. Wie ein Lauffeuer verbreitete ſich die Kunde, haß 2 III“ den Rhein herabkommen werde, als die erſten Depeſchen hierüber an den Straßenecken angeſchlagen wurden. Extrablätter wurden von vielen Neugierigen geleſen, und als die Zeit der Ankunft des Luſtſchiffes heranrückte, ſaßh man trotz des ſtrömenden Regens Tauſende den Ufern des Rheins zueilen. Dort harrten ſie mehr als eine Stunde aus und hatten nach langem Warten die Freude, das Lufiſchiff in langſamem Zickzack gegen Köln herankteuzen zu ſehen. Als es um 3 Uhr 20 Min. die Rheinbrücke paſſierte, eilten die ſüd⸗ wärts angeſtauten Maſſen nach, um das Luftſchiff ſo lange wie möglich im Auge zu behalten. Nachdem das Luftſchiff noch einige Zeit über der Stadt gekreuzt hatte, verſchwand es bei ſtrömendem Regen in der Richtung auf Langerich. Düſſeldorf, 19. Sept.„2 III“ ſchwebte um 5 Uhr 10 Min. über Monheim und wurde um 5 Uhr 35 Min. über Hamm bei Düſſeldorf geſichtet. Er ſchwebt jetzt, um 6 Uhr nachmittags, über Düſſeldorf. Düſſeldorf, 19. Sept. Das Luftſchiff„7 III“ traf um 5 Uhr 55 Min. über der Golzheimer Heide ein und landete um 6 Uhr 3 Min, glatt. Düſſeldorf, 19. September. Nach der alücklichen Landung des„Z. III“ entſtiegen ihm Graf Zeppelin jun., Oberingenienr Dürr, Oberbürgermeiſter Marx, Fabrikant Berg und Direktor Colsmann. Alsdann erfolgte die Begrüß ungsanſprache durch den Beigeordneten Dr. Thelemann, die in ein Hoch äuf den Grafen Zeppelin ausklang. Oberbürgermeiſter Marx verlas ein Telegramm, in dem er dem Grafen Zeppelin die glückliche Landung des Luftſchiffes meldet. Sodann ſprach Oberingenieur Dürr im Auftrage des Grafen Zeppelin deſſen Bedauern aus. daß der Graf nicht ſelbſt die Fahrt nach Düſſeldorf leiten konnte. Die Anſprache klang in ein Hoch auf die Stadt Düſſeldorf aus. Nach dieſem kurzen Begrüßungsakte folgte die Abfahrt nach der Stadt. Trotz des ſtrömenden, nie ausſetzenden Regens halten ſich Tauſende von Zu⸗ ſchauern auf dem Landungsplatz verſammelt, die bei der Landung und der Abfahrt der Luftſchiffer vom Laudungsplatz in brauſende Hurra⸗ rufe ausbrachen. 8 m. Düſſeldorf, 20. Sept.,(Priv.⸗Tel.). Die Fahrt des Luftſchiffes„Z 3“ in das Induſtriegebiet ſoll nicht vor heute nachmittag angetreten werden. Demgegenüber hat der „Z 3“ bei der geſtrigen ſchweren Fahrt nicht den geringſten Schaden erlitten. Der einzige Grund, warum die feſtgeſetzte Zeit nicht eingehalten werden konnte und warum die Fahrt deſonders bei Köln langſamer wurde, waren Sturm und Regen.„Z 3“ hat bei der geſtrigen 12ſtündigen Fahrt von Frankfurt nach Düſſeldorf bei ſtarkem Sturm und heftigſtem Regen, der den Luftkreuzer mit annähernd 1000 Kilogramm unvorhergeſehenen Balaſtes beſchwert und überhaupt unter den denkbar ſchwierigſten Verhältniſſen eine Fahrt vollbracht, der ſich den glänzendſten Leiſtungen des Grafen Zeppelin würdig anreihen darf. Ueberſchwemmees in Bareelona. m Barcelona, 20. Sept.(Priv.⸗Tel.) Geſtern iſt ein Platzregen von ſolcher Gewalt gefallen, daß die Häuſer in niedrig gelegenen Stadtteile meterhoch unter Waſſer ſtehen. Die Feuerwehr mußte die Häuſer auspumpen. Die Landſtraßen ſind ſo ſtark beſchädigt, daß der Straßenbahnverkehr nach außen Junterbrochen iſt. Innere Kämpfe in der Türkei. m. Uesküb, 20. Sept.(Priv.⸗Tel.) Die Albanier leiſteten erbitterten Widerſtand gegen den Anzug des Militärs in das Ljumagebiet. Sie verließen die dem Angriff zunächſt ausgeſetzten Dörfer und verſchanzten ſich in den Bergen. Auf beiden Seiten werden ſchwere Verluſte verzeichnet. Berliner Prahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau.)] Austritt aus dem Bund der Landwirte. Berlin, 20. September. Gegenüber der Meldung einer hiefigen Korreſpondenz, daß infolge der Kämpfe um die Reichsfinanzreform aus dem Bund der Landwirte 32 400 Mitglieder ausgetreten ſeien, erklärt die„Deutſche Tages⸗ zeitung“, daß nur 137 Austrittserklärungen vorlägen, bei welchem die Stellungnahme des Bundes zur Reichsfinanz⸗ reform als Grund des Austritts angegeben iſt. Perſonalwechſel im Reichsmarineamt. Berlin, 20. Sept.(Von unſ. Berl. Bur.) Im Reichs⸗ marineamt ſtehen abermals Perſonalwechſel in der Leitung einiger Departements dieſer Behörde bevor. Es wird nämlich eine Neubeſetzung des Direkturpoſtens des Werft⸗Departement erforderlich, da der derzeitige Direktor, Vize⸗Admiral Breufing von ſeiner Stellung zurücktreten wird. 15 Gegen die Deutſchen⸗Hetze am Gardaſee. Berlin, 20. Sept.(Von unſ. Berl. Bureau.) Vom Gardaſee wird gemeldet: Geſtern fand in Lollo eine große Generalverſammlung der Bürgermeiſter der Gardaſeeorte und der Provinzialräte der Provinz Breskia ſtatt. Gegenüber der⸗ deutſchfeindlichen Treibereien wurde betont, daß eine Germani ſierung des Gardaſees nicht zu befürchten ſei. Die Agitation ſei daher bedauerlich. Die Deutſchen dürften ſtets des tradi⸗ tionellen herzlichen Willkommens am Gardaſee gewiß ſein. Die Verſammlung nahm ſchließlich eine Tagesordnung an, in welcher die antideutſche Agitation in der ſchärfſten Weiſe als den wirtſchaftlichen Intereſſen der Gardaſee⸗Gemeinden zu⸗ widerlaufend, verurteilt wird. Schack und die deutſchſoziale Volkspartei. 1) Berlin, 20. September. Eine geſtern in Eiſenach abgehaltene deutſchſoziale Vertrauensmännerverſammlung be⸗ ſchloß, dem Reichstagsabgeordneten Schack anheim zugeben, nach Veſſerung ſeines Geſundheitszuſtandes in Uebereinſtim⸗ mung mit dem deutſchſozialen Parteivorſtand über den Man⸗ datsverzicht zu entſcheiden. Die Eindrücke des Kaiſers in Müncheu. Berlin, 20. Sept.(Von unſ. Berl. Bureau.) Die Münch⸗ Neueft. Nachr. bringen eine Zuſammenſtellung der Eindrücke des Kaiſers bei ſeinem Münchener Beſuch Der Kaiſer hat danach ſowohl dem Oberbürgermeiſter als auch den Mitgliedern der Stadtverwaltung gegenüber uach dem Feſtakt im alten Rathaus immer wieder ſeine herzliche aufrichtige Freude Über die Feier ausgeſprochen. An die Kaiſerin ſandte er ein in begeiſterten Ausdrücken Telegramm, in welchem er ſeinem Bedauern Ausdruck, daß ſie nicht Zeuge dieſer erhebenden Ver⸗ anſtaltung habe ſein köunen. Vei der Früßhſtückstatel in der preußiſchen Ge⸗ ſaudtſchaft ſagte der Kaiſer:„Ih habe in den 21 Jahren meiner Regierung und auch ſchon früher ſchöne ünd eindrucksvolle⸗ Feſtlichkeiten mitgemacht, abe ſo etwas ſtiimmungsvolles, wie heute früh, habe ich noch nie erleht, das iſt elwas, was ſo leicht nicht vergeſſen wird,“ Auch während der Fahrt 12 1 Rathauſe zur Reſidenz ſprach der Kaiſer mit dem Fürſten zu Fürſtenbe von den bleibenden Eindrücken dieſer Feier, Seßr elngeher erkundigte ſich der Kaiſer bei dem demokratiſchen Gemeinde⸗Bevollmäch⸗ tigten Dr. med. Krüche nach dem Verlauf einer erfolgreichen Kur. welche der Prinz⸗Regent unlängſt in dem phyſikaliſchen Inſtitute dieſes Arztes gegen Iſchiasbeſchwerden durchgemacht hat, wobei der Kaiſer den Segen einer ſo regelmäßigen und geſunden Lebensweiſe, wie ſ der Prinz⸗Regent führe, pries, welche er ſich aus Berufsgründen leider nicht gönnen lönnen. Er werde aber das, was für ihn paſſe, daraus annehmen. Auch der Verkehr des Kaiſers den Vertretern der Bürger⸗ ſchat gegenüber war auf einen freundlichen ungezwungenen Ton ce⸗ ſtimmt. Er zeigte auch für die Scherzworte, mit welchen ſich die Künſtler gar keinen Zwang antaten, vollſtes Verſtändnis. Vom gefangenen Sultau. ULondon, 20. Sept.(Von unſerem Lond. Buregu.) Der„Daily Mail“⸗Korreſpondent in Saloniki telegraphiert, daß es nicht wahr ſei, daß der Sultan Abdul Hamid an ſeinen Memoiren arbeite, im Gegenteil habe ſich der Sultan geweigert, überhaupt noch eine Feder in die Hand zu nehmen Der Korreſpoudent weiß zu berichten, daß Gerüchte unee denen zufolge ſich Abdul Hamid mit der Abſicht trage, den 3. Armeekorps noch eine weitere Summe von 20 Millionet Franks zur Verfügung zu ſtellen. Ein engliſches Kauonenboot verſchollen. London, 20. Sept.(Bon unſ. Lond. Bureau). Einem Telegramm der„Daily Mail“ aus Shanghai zufolge wird das engliſche Kanonenboot Clios, das in Hongkong eingetroffen ſein ſollte, ſeit 3 Tagen vermißt. Ein anderes engliſches Kanonenboot hat ſich auf ſeine Suche gemacht. Die Lage in Spauien. 15 O London, 20. Sept.(Von unſerem Lond. Bureau. Der Madrider Vertreter des„Daily Telegr.“ meldet, daß trotz, der Ableugnung des Miniſters des Innern in Barcelona noch immer Bonben⸗Attentate ſtattfinden. So wurde erſt an. letzten Montag in der Straße San Pablo ein verdächtiger Gegenſtand gefunden. Während ein Poliziſt nach der nächſten Wache ging, um dort von dem Fund Anzeige zu erſtatten, blieb der andere bei dem Funde ſtehen. Da berührte heimlich ein junger Mann den Gegenſtand, der ſofort explodierte und den Neugierigen ſchwer verwundete. 5 Die Entdeckung des Nordpols. O London, 20. Sept.(Von unſerem Lond. Bureau) Einem Telegramm zufolge erklärte der junge Whitnery, dem Dr. Cook ſeine Aufzeichnungen über ſeine Nordpol⸗Expeditiun und Entdeckung übergeben haben will, in einem Telegramm an ſeine Mutter, daß die in Frage kommenden Aufzeichuungen ſich tatſächlich in ſeinem Beſitz befinden. Die Lage in Griechenland, OLondon, 20. Sept,(Von unſ. Londoner Bureau) Die aus Wien hierher telegraphierte Meldung, daß der König von Griechenland nach Verhandlungen mit ver⸗ ſchiedenen Großmächten ſich entſchloſſen hat, nunmehr doch auf dem Thron zu verbleiben, findet hier keinen Glauben. Selbſt wenn ſich dieſe Nachricht beſtätigen ſollte, meint man hier doch, daß ſich dieſer Entſchluß des Königs nur auf ein kurze Spanne Zeit beziehe, denn auf die Dauer ſei die äußerſt kritiſche Lage in Griechenland für die königlich Famiie unhaltbar Seite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt). Mannheim, 17. September. Eine Begegnung Kaiſer Wilhelms mit dem Zaren? OLondon, 20. Septbꝛ.(Von unſerem Londoner Bureau.) Der Petersburger Korreſpondent der„Daily Mail“ bringt die nicht recht glaubwürdig klingende Meldung, daß der Kaiſer von Rußland beſchloſſen habe, in dieſem Herbſt ſchon Kaiſer Wilhelm einen Gegenbeſuch abzu⸗ ſtatten und zwar würde er in dieſem Fall die Route nach Italien über Berlin nehmen und nicht über Konſtantinopel. Die Zarin würde mit den kaiſerlichen Kindern in Livadig bleiben. Entdeckung eines Mörders. OLondon, 20. Septbr.(Von unſerem Londoner Bureau.) Unter dem Verdacht, im Vorjahre die Gemahlin des Generals Suard bei Maddon in der Grafſchaft Cent ermordet zu haben, wurde geſtern in der Nähe von Sevenoack ein Mann verhaſtet. Dieſer Mord er regte ſeiner Zeit ungeheures Aufſehen. Der General machte mit ſeiner Frau einen Spaziergang in einem Walde. Auf dem Heim wez verabſchiedete er ſich unterwegs, um noch ſeinem Sportklub einen kurzen Beſuch ab⸗ zuſtatten und die Gemahlin ſollte die kurze Strecke allein nach Hauſe zutücklegen. Allein man erwartete ſie dort vergeblich und als man nach ihr ſuchte, fand man ſie im Walde tot mit einer Schußwunde im Kopfe. Böſe Zungen behaupteten bald darauf, der General hätte ſelbſt ſeine Frau erſchoſſen. Trotzdem nicht der geringſte Schatten eines Ver⸗ dachts auf ihm laſtete, nahm ſich der alte Mann dieſe Verleumdungen ſo zu Herzen, daß er ſich unter die Räder eines vorüberfahrenden es warf und gelötet wurde. Kampf der Czechen gegen das Deutſchtum. m Graz, 20. Sept.(Priv.⸗Tel.) Im Triglav⸗Gebiet haben die Slovenen alle deutſchen Tafeln des Alpenvereins zerſtört. 100 Perſonen an Vergiftungserſcheinungen erkrankt. m Brüſſel, 20. Septbr.(Priv.⸗Tel.) In dem flan⸗ driſchen Dorfe Boeſinghe ſind etwa 100 Perſonen infolge des Genuſſes ſchlechten Kuhfleiſches an Vergift⸗ ungserſcheinungen erkrankt. Im Laufe des geſtrigen Tages ſind 2 Perſonen geſtorben. Die Bevölkerung befindet ſich in großer Aufregung. Die gerichtliche Unterſuchung iſt eingeleitet. ———ꝓͤ— Ein Handſchreiben des Kaiſers an den Großherzog. oe. Karlsruhe, 19. Sept. Die„Karlsruher Zeitung“ veröffent⸗ licht folgendes Handſchreiben des Kaiſers an den Großherzog von Baden: „Durchlauchteſter Fürſt, freundlich geliebter Vetter und Bruder! Zum erſtenmale ſeit dem Hinſcheiden Eurer Königl. Hoheit in Gott tuhenden Herin Vaters, meines geliebten Oheims, haben die badiſchen Truppen iin dieſem Jahre vor mir Manuöver abgehalten. In wie hohem Maße mich die ſtets früher bewieſene Tüchtigkeit derſelben hierbei befriedigt hat, wollen Eure Königl. Hoheit aus meiner in Abſchrift beigefügter Ordre entnehmen, welche ich bei der heutigen Beendigung der Herbſtübungen an den kommandierenden General des 14. Aimeekorps gerichtet habe. Zu mefner lebhaften Freude weiß ich, welch reges Intereſſe Euer Königliche Hoheit an der Ausbildung Ihrem landesväterlichen Herzen ſo naheſtehenden Truppen nehmen und dadurch ann der Erhaltung und Förderung der Schlagfertigkeit des 14. Armeekorps mit ſorgen. Eurer Königlichen Hoheit möchte ich hierbei meinen herzlichſten Dank wiederholen für die gaſtliche Aufnahme, die ich und die Kaſſerin, meine Gemahlin, in Ihrem uns ſo lieben Hauſe gefunden haben, ſowie für die uns aus allen Kreiſen der Bevölkerung der badiſchen Lande in Sonderheit der Stadt Karlsruhe dargebrachten wohltuenden Kundgebungen. Auch iſt es mir eine lebhafte Freude geweſen bei der Parade am 11. Sept., die aus allen Teilen des Großherzogtums zuſammen⸗ eſtrömten tauſende von Mitgliedern der Gauverbände des unter dem rotektorat Eurer Königl. Hoheit ſtehenden badiſchen Militärvereins⸗ Verbandes und unter ihnen die zahlreichen Kriegsveteranen des in Parade ſtehenden Armeekorps begrüßen zu können. Dabei habe ich in liebevoller Erinnerung des verewigten Großherzogs Königl. Hoheit gedenken müſſen, deſſen warmes Herz alle Zeit beſonders ſeinen alten Soldaten gehört hat. Eurer Königl. Hoheit würde ich ganz beſonders dankbar ſein, wenn dieſelbe meine warmempfundenen Gefühlen zur allgemeinen Kenntnis in Ihren Landen bringen und hierbei meiner lebhaften Genugtuung Ausdruck verleihen möchte über die entgegen⸗ kommende Aufnahme der zu den Herbſtübungen in großer Zahl zu⸗ ſammengezogenen Truppen. Ich verbleibe mit der Verſicherung wahrer Hochachtung und Freundſchaft. Mergentheim, den 17. September 1909. Eurer Königl. Hoheit freundwilliger Vetter und Bruder gez. Wilhelm R. Au den Großherzog von Baden, Königliche Hoheit. Sozialdemohkratiſcher Parteitag. (Eigener Bericht.) ch. Leipzig, 18. September. (Schluß.) Es werden nunmehr Anträge zum nächſten Parteitag erörtert. Ein Antrag Ludwigshafen will auf die Tages⸗ ordnung des nächſten Parteitages die Agrarfrage, Altona die Agrarfrage mit Kautsky als Referent, Kattowitz die Aus⸗ wanderungsfrage, Teltow⸗Beeskow die Genoſſenſchaftsfrage, Geyer-Leipzig die Steuerfrage ſetzen. Die Anträge Ludwigs⸗ hafen, Altona, Kattowitz finden keine genügende Unterſtützung, die Anträge Teltow⸗Beeskow und Geyer⸗Leipzig werden dem Parteivorſtand zur Erwägung anheimgegeben. Ein weiterer Antrag, auf die Tagesordnung des nächſten Parteitages die Budgetbewilligung an den Gemeinden zu ſetzen, wird mit großer Mehrheit angenommen. Zur Wahl eines Orts für den nächſten Parteitag liegt ein Antrag von Berlin, Magdeburg und Eiſenach vor. Die Mehr⸗ heit des Parteitages einigt ſich auf Magdeburg, das alſo den Parteitag 1910 beherbergen wird. Singer gibt ſodann das Reſultat der Wahl bekannt. Es ſind 228 Stimmen abgegeben worden. In den Vorſtand ſind ge⸗ wählt: Bebel mit 226, als 2. Vorſitzender Singer mit 217 Stimmen, als Kaſſier Geriſch, als Schriftführer Molken⸗ buhr, Ebert, Müller, Pfannkuch, als Beiſitzer Luiſe Zietz. In die Kontrollkommiſſion ſind gewählt Kaden, Bock, Brühne, Ernſt, Böhle, Zetkin, Geck, Braun, Zim m. Singer ſchließt hierauf den Parteitag, indem er unter an⸗ derem ausführt: Wir ſind nunmehr mit unſerer Arbeit zu Ende. Wenn ich unſere Verhandlungen kurz rückſchauend überblicke, dann möchte ich vor allem feſtſtellen: die Hoffnungen, welche ſich die Gegner auf jetzige Tagung gemacht haben, ſind gründlich zu⸗ ſchanden geworden.(Lebhafter Beifall). Ich ſage das nicht, um auf die bürgerliche Preſſe Eindruck zu machen, ich weiß, daß es Aufgabe der bürgerlichen Preſſe iſt, unſere Partei zu bekämpfen. Ich ſage das, um namens der Partei zu erklären, daß alle Hoff⸗ nungen unſerer Gegner auf eine Spaltung an der Einmütigkeit und dem feſten Willen zu ernſter Arbeit ſcheitern werden. Die Gegner werden diesmal alſo über die„Dede“ des Parteitages ſchreiben. Den Gegnern werden wir es nur recht machen, wenn wir uns nach Möglichkeit zerfleiſchen. Wir haben wichtige Be⸗ ſchlüſſe im Laufe der Woche gefaßt. Ich konſtatiere, daß wir mit Befriedigung auf unſere Tätigkeit zurückblicken können. Wenn hier und da allzu temperamentvolle Ausführungen gemacht wor⸗ den ſind, ſo iſt das den einzelnen Rednern zuzuſchreiben, nicht der Partei als ſolche zur Laſt zu legen. Der Redner geht dann auf die Beſchlüſſe des Parteitages näher ein, um deren Wichtig⸗ keit für die Partei darzulegen und meint, daß bez. der Beſchlüſſe zur Maifeier auch dieſe geeignet ſeien, die Tätigkeit der Sozial⸗ demokratie aufs neue zu beleben und daß in dieſen Beſchlüſſen zum Ausdruck gekommen ſei: daß die Sozialdemokratie die Mai⸗ feier nicht tot machen würde, ſondern immer im Gegenteil dafür ſorgen werde, daß die großen Aufgaben, der die Maifeier ge⸗ widmet ſei, verwirklicht werden. Singer ſchließt, unſere Auf⸗ gabe, die wir von dieſem Parteitage mitnehmen, iſt Agitation, Organiſation und die Propagierung unſerer Ziele zu fördern. Mit einem dreifachen Hoch auf die internationale Sozial⸗ demokratie wird der Parteitag um ½2 Uhr geſchloſſen. Unter Abſingung der Marſeillaiſe entfernen ſich die Delegierten aus dem Saal. ————äö Volkswirtschaft. Wie man ſich einer Aktiengeſellſchaft bemächtigt. Die Süddeutſche Eiſenbahn⸗Geſellſchaft die über ein Aktienkapital von 26 Millionen Mark verfügt, hat in Baden, Heſſen und Preußen 15 Eiſenbahnen und 3 Straßen⸗ bahnen im Betrieb, die im letzten Geſchäftsjahr insgeſamt 2952089 Mark Betriebsüberſchuß ergaben. Davon entfielen nicht weniger als 1309 160 Mark allein auf die Eſſen er Straßenbahnen. Man kann ſich denken, daß die Stadt Eſſen dieſes ſo gut rentierende Unternehmen ſchon längſt an ſich zu ziehen wünſchte. Es fanden dann auch Kaufver⸗ handlungen ſtatt, man wurde jedoch nicht handelseinig, da die Geſellſchaft etwa 2 Millionen Mark mehr verlangte, als die Stadt Eſſen geben wollte. Einige Jahre gingen darüber hin, da wurden eines Tages die Aktionäre von der Kunde über⸗ raſcht, der Stadt Eſſen und Herrn Hngo Stinnes ſei es gelungen, die Mehrheit der Aktien unter ihren Einfluß zu bringen. Das Faktum beſtätigte ſich. Sowohl die Darm⸗ ſtädter Bank als die Erben des Herrn Hermann Bachſtein hatten ihren Aktienbeſitz von etwa 14000 Stück den Eſſener Intereſſenten zur Verfügung geſtellt. Nun galt es für letztere, ſich der Geſellſchaft zu bemäch⸗ tigen. Das war nicht ſo ganz leicht, weil deren Satzungen ver⸗ ſchiedene Beſtimmungen enthielten, die auch die Rechte der Minderheit zu ſchützen und in der Leitung des Unternehmens eine gewiſſe Stabilität zu ſichern ſuchten. So beſtimmte der § 29 der Satzungen, daß ein Aktionär mehr wie 1000 Stimmen nicht auf ſich vereinigen kann, der§ 21 beſchränkte die Zahl der Aufſichtsrats⸗Mitglieder auf fünf und der§ 22 ſchrieb genau den Turnus des Ausſcheidens vor— man hätte in⸗ folgedeſſen in der diesjährigen Generalverſammlung nur einen Sitz im Aufſichtsrat mit einem Vertreter der Eſſener Gruppe neu beſetzen können. Doch Herr Stinnes wußte Rat. Er beantragte eine Aenderung der Satzungen dahin, daß der § 29 einfach geſtrichen, im§8 21 die Höchſtgrenze der Zahl der Aufſichtsrats⸗Mitglieder beſeitigt, und im§ 22 der Turnus ihres Ausſcheidens für die nächſten Jahre in das Belieben der Mehrheit des Aufſichtsxats geſtellt werden ſollte. Nun iſt aber zu einer Satzungs⸗Aenderung eine ¼⸗Mehrheit nötig und die Frankfurter Aktionäre, die über etwa 4000 Stimmen verfügten, ſtellten ebenſo wie die Darmſtädter und Mannheimer Gruppe eine energiſche Oppoſition in Ausſicht. Auch hier wußte Herr Stinnes Rat. Er verſprach den Frank⸗ furtern für ihren Führer Dr. Gehrke einen Auf⸗ ſichtsratspoſten, falls ſie den Satzungs⸗Aenderungen zu⸗ ſtimmten, knüpfte aber mit ſeiner bekannten Offenheit die Bedingung daran, daß ſie zuvor nachweiſen müßten, daß ohne ſie eine ¾ Mehrheit nicht zu Stande käme. Alſo: Nur wenn man Euch braucht, bekommt Ihr etwas! Am Samstag nachmittag fand nun in Darmſtadt die Generalverſammlung ſtatt. Es ging heiß her, ſogar Worte, wie„Vergewaltigung“ und„Kuhhandel“ ſchwirrten durch die Luft. Die Minderheit, die von der Eſſener Gruppe natürlich nichts Gutes erwartet, bemühte ſich mit allen Kräften, die bedrohten Satzungs⸗Beſtimmungen zu retten, und ihr Haupt⸗ vertreter, Herr Dr. Darmſtädter⸗Mannheim, verſtand es, die Eſſener Gruppe arg in die Enge zu treiben. Zwar Herr Hugo Stinnes blieb im Bewußtſein ſeiner Stimmenzahl kühl bis an's Herz hinan, und nur einmal ließ er ſich zu der unvorſichtigen Bemerkung hinreißen:„Wir werden ſchon ſo ſchlau ſein!— nämlich den§ 29 durch Beſitz⸗Uebertragungen auf eine Weiſe zu umgehen, gegen die man gerichtlich nichts durchſetzen kaun. Allein Herr v. Tippelskirch ließ ſich aus der Reſerve locken und plauderte ſo gründlich aus der Schule, daß für eine Anfechtungsklage vielleicht doch einiges wirkſame Material zur Verfügung ſteht. Bei der Abſtimmung entſchieden natürlich nicht die Gründe ſondern die Intereſſen. Es waren 19 499 Aktien vertreten, wovon etwa 14000 auf die Eſſener, etwa 4000 auf die Frankfurter Gruppe und etwa 1500 auf die Mannheimer und Darmſtädter Gruppe entfielen. Herr Stinnes brauchte ſonach die Frankfurter, ſagte ihnen endgültig ihren Auſſichtsratsſitz zu und ſie ſtimmten darauf unentwegt mit der Eſſener Gruppe. Sobald die Satzungsän⸗ derungen beſchloſſen, wurde im Handumdrehen die Zahl der Aufſichtsräte von 5 auf 10 erhöht. Man hielt es weder für nötig, abzuwarten, bis die neuen Beſtimmungen gemäߧ 277 des Handelsgeſetzbuchs in Kraft getreten waren, noch reſpektierte man den§ 256 des Handelsgeſetzbuchs, wonach über Gegen⸗ ſtände, deren Verhandlung nicht ordnungsgemäß vorher ange⸗ kündigt iſt, überhaupt kein Beſchluß gefaßt werden kann. Auf ihre Macht pochend, tat die Mehrheit einfach was ihr beliebte, als ob kein Handelsgeſetzbuch, keine Satzungen und keine heſſiſche Regierung da wären. Doch ſie war da. Am Vorſtandstiſch ſaß ihr Vertreter, ein verhältnismäßig junger Mann mit feinem Geſicht und klugen Augen. Aufmerkſam folgte er den Verhandlungen, ge⸗ wahrte das diktatoriſche Gehaben des Herrn Hugo Stinnes, nahm die Offenherzigkeiten des Herrn v. Tippelskirch ad notam und— dachte ſein Teil! Die heſſiſche Regierung wurde zwar von der Eſſener Gruppe ganz unverhohlen als quantite niglige able behandeltz allein ſie hat denoch ein Wörtlein mitzureden, da jede Aenderung der Statuten ihrer Genehmigung bedarf. In ihrer Hand liegt es, den neuen Machthabern einen Strich Dn die Rechnung zu machen. Und ſie hat wohl die Pflicht azul (2) Neuſtadt, 19. Sept. In der erſten Gläubigerver⸗ ſammlung des Konkurſes Andree in Haardt wurde feſt⸗ geſtellt, daß ſich die Konkursforderungenauf5½ Millionen belaufen und da die Aktivmaſſe nahezu 3 Millionen be⸗ trägt, ſo ergiebt ſich eineUeberſchuldung von 2½ Millionen. Ungefähr die gleiche Summe der Forderüngen iſt hypothekariſch geſichert. ** Kohlenmarkt. (Driginalbericht des„Monnheimer General-⸗Anzeigers“). Die Umſätze bewegen ſich trotz der anhaltenden Beſſerung im Hausbrandgeſchäfte immer noch in mäßigen Grenzen, denn nach wie vor iſt der Hauptkonſument, die Induſtrie, nur wenig aufnahmefähig. Die Vorräte ſind in allen Sorten ziemlich groß und die Beifuhren reichten immer noch weit über den effektiven Bedarf, ſo daß die Lagerbeſtände weitere Vermehrungen erfuhren. Die Verladungen rheinaufwärts werden nun aber wohl bedeu⸗ tende Einſchränkungen erleiden, denn das Waſſer fällt ſeit kur⸗ zem weg und auch die ſtarken Nebel ſtören die Schiffahrt aufs empfindlichſte, ſo daß die Schiffe weit unter ihrer Ladefähigkeit abgeladen werden müſſen. *** Maunnheimer Marktbericht vom 20. Sept. Stroh p. Ztr. M. 2 60 Heu per Ztr. M..50, neues per Ztr. M..00, Kartoffeln per Ztr Mark.000.00, beſſere Mark.00—.00, W ug per Stück .10 fg., Rotkohl p. Stück 10.20 Pfg., Weigkohl 9. Stücß 10•20 Pfg., Mk., Kohlrabi 8 Knollen 9⸗0 Pfg., Endivienſalat per Stück.00 Pfg., Feldſalat p. Portion 10 Pfg., Sellerie p. Stück 5⸗10 Pfg., Zwiebeln hn(1g.) Stück.00..50., Feldhuhn per Stück.00-.00., Sillr ——————————f————————————— Waſſerſtandsnachrichten im Monat September. Pegelſtationen Datum vom Rhein: 15. 16. 17. 18. 19. 20. Demerkungen Donflanz 8,88 8,76 Waldshut.44 Häningen“). 2,08 2/01.98 1,98 1,88 1,95 Abdg. 6 Uh. Kehl!„2,48 2,41 2,39 2,36 2,85 2,85 N. 6 Uhr Sauterburg 3,95 8,94 Abds. 6 Uhr Max¼an 4,20.17 4,16 4,13 4,15 417 2 Uhr Germersheim 38,76 3,74.-P. 13 Uhr Maunheim.32 3,32 3,27 8,24 38,28 3,28 Morg. 7 Uhr Mainz 0,s 0,90 0,88 0,84 0,82-P. 12 Uhr Dingen 1,71 1,68 10 Uhr Saub.„„% 1 1,92 1,91 1,99.84.88— Uhr Hoblenz.00 2,00 2,01 10 Uhr Köln 1,79 1,78.76 1,77 2 Uhr RNuüuhrort J0,91 0,91 0,92 6 Uhr vom Neckar: Maunbeim 328 3,28 3,25 8,21 8,21 3,26 BV. 7 uhr Heilbronn. 0,48 0,38 0,32 0,29 0,26 0,865 B. 7 Uhr 6) Windftill, Heiter, 7· C. Witterungsbesbachtung der Station . Maunh 5 5—— 2 882 84 2 3. 2 Datum Sett 93 8 damer⸗ *„ 19. Sept. Morg.%½55,9 11,3 ſtill 24,6 19.„ Mittg.%758,5 15,0 S2 19.„ Auddz. 9½755,3 18,4 SW2 20. Sept. Morg.”756,0 13,6 SW2 4,3 Hböchſte Temperatur den 19 Sept. 15,5 Diefſte 5 vom 19./20. Sept. 12,5 Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: J..: Dr. Fritz Goldenbaum: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftlichss: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Eruſt Mäller. ———ññ— Hunderttausende. Die Sorge um die Gesundheit ist im Herbst und Winter am dringendsten. Schützen Sie sich daher bei Zeiten und beachten Sie ein Mittel, dessen herporragende Eigenschaften Hunderttausende von Personen vor allen schädigenden Einflüssen auf die Stimmorgane bewanren. Husten, Heiserkeit, Katarrh, die Vorboten oft ernster Erkrankung werden durch Wybert-Tabletten mit Erfolg bekämpft. Es wird in den nächsten Wochen Gelegenheit geboten sein, dem seit 60 Jahren hochgeschätzten Präparate ein Heer neuer, begeisterter Anhänger zu werben. 9077 l rr ene Mannheim, den 20. September 1909 General⸗AUnzeiger.(Mittagblatt.) 4 M Wähler! 5 Boller-Sekt itbürger! Wähler! —— SS———— Am 21. Oktober finden die Landtagswahlen ſtatt. Wer bis Montag, den 20. September nicht durch Poſtkarte vom ſtatiſtiſchen Amt naz e Germania-Automat, O 3, G. 8851 — benachrichtigt iſt, daß ſein Name in der Wählerliſte ſteht, darf nicht wählen. e Ir Nof f— 1 71 IR Deshalb gehe jeder, der dieſe Karte nicht erhalten hat, ſofort mit einer Legitimation Beteiligung, Stellung ze. 0 2l f IOllal⸗ Ud 40(Steuer und Umlagezettel pro 1908) ins Kaufhaus Zimmer Nr. 19 und veranlaſſe ſeine Mannheim. Eintragung, Ut I. den 20. Sept. 1909. Montag, den 27. September wird die Wählerliſte geſchloſſen. Unb ſich zn dieſern J 5. Vorſtellung im Abonnement D. Später iſt eine Berichtigung der Wählerliſte unmöglich. Annonce bedienen will, wen⸗ det ſich mit Vorteil an unſere Das W̃ 1 15 it Annoncen⸗Expedition. Er Wahltomitee. 0—01 Page e e ee ee der Rationalliberalen, der deutſchen Voltspartei PInger In Szene 90 0 von Emil Nülter 5 d— un Er freiſinnigen Partei. hier eine ſtreng ſachliche Be⸗ 91— ⅛ ů— wWbung uder aieſü ſeinen Fritz Beermaun, Rentier. 5„Alexander Köͤkert Freiwillige Feuerwehr 70 0 Zweck geeignetſten Blätter, Lina Beermaun, ſeine Frauu Beity Ullerich— 8 25 7 Bettiedern-Reinigung 8 25 7 über richtige Apfaſſung Hiſlie, berder Tochter. Hedwig Hirſch In nächſter Zeit wird in unſerer Stadtſ 8 85— und auffällige Ausſtattung 7 Boland een ſenrat 0 Cueil Hecht eine 7 J. HMHauschild ſeiner Anzeige und erzielt Or. 15 jeine Frau Julte Sanden Candun des Parſevalballons 7 765 außerdem eitie Erſparnis r. Hauſer, Juſtizrat Paul Cietſch 9 Erſte fachmänniſche, größte und leiſtungsfähigſte 5 an Koſten, Zeit u. Arbeit Frau Lund, ein alte Dame„Toni Wittels ſtaltfinden, bei der wir mitwirken ſollen. 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Sie warf noch einen Blick auf das große, prächtige Büfett, das in ſeinem reichen geſchmack⸗ vollen Arrangement für die gaſtronomiſch geſchulten Gäſte ein angenehmer Anblick ſein mußte. „Du haſt Deine Sache gut gemacht, Antonio“, ſagte ſie freunblich,„ſieh nur auch ferner heute Abend nach allem, ich habe Kopfſchmerzen und fühle mich angegriffen.“ Als Sylvia ſich in den Saal begeben wollte, um ihre Gäſte zu holen begegnete ihr Ignatio Tajo, der ſoeben als Letzter vom Vorſaal in das Speiſezimmer trat. Er ſah erhitzt und etwas verſtört aus. Als er Sylvia er⸗ blickte, ging ein ſo glückliches Leuchten über ſein Geſicht, daß es ihr warm durch das Herz zog. Und ſie dachte in dem Moment einer Sekunde:„Er iſt mir gut geſinnt! Und wenn ich ihn bitte, wird er vielleicht Herbert, bei ſeinem Einfluß, den er auf ihn beſitzt, bewegen, mich doch frei zu geben!“ „Wie ſchön, daß auch Sie kommen, Don Ignatio!“ rief ſie wirklich erfreut und reichte ihm die Hand,„aber Sie kommen ſo ſpät, es wird bald Mitternacht ſein!“ „Ich habe unterwegs einen Unfall mit meinem Wagen ge⸗ Habt mein Pferd ſtürzte draußen an der Brücke vor dem Tor, und ſo mußte ich Kutſcher und Wagen zurückſchicken.“ Und da haben Sie den ganzen weiten Weg zu Fuß in dieſer ſchwülen Nacht zurückgelegt?“ unterbrach ſie ihn bedauernd. Er richtete ſich nach dem Handkuß Bieder auf und entgegnete:„Ich wollte mir die Freude nicht nehmen laſſen, heute den erſten Em⸗ pfangsabend mitzumachen, den Sie ahs Herrin des Hauſes geben.“ „Und wie werden Sie heute in ihr Landhaus wieder hinaus⸗ kommen?“ „Der weite Weg in der Nacht ſchwächt den Eindruck der glück⸗ —— angenehmen Stunden nicht, die ich in Ihrem Hauſe 1 85 8 6, 42 zu vermieten. 2 Treppen, ſchön E“ Zimmer zu verm. 9379 möbliert. Zimmer] Mugartenſtr. 43, 2. St. möl. 17537 Zimmer zu verm. 17464 Näb. Er verleugnet doch von ſeiner ſpaniſchen Mutter ſeine ſpa⸗ niſche Herkunft nicht, dachte die junge Frau, die das Komplimen⸗ tenmachen in dieſer Umgebung gewohnt war. Sie ſah ihm lächelnd ins Geſicht, während er ſie mit unverhohlenem Entzücken be⸗ trachtete.„Sie wiſſen ja gar nicht, ob Sie ſich nicht ſchrecklich bei uns langweilen werden, Don Ignatio. Es ſtehen zwei Frem⸗ denzimmer bei uns bereit, und auch mein Mann wird Sie bitten, daß Sie nicht den weiten Weg heute nacht zurückgehen, ſondern in unſerem Hauſe übernachten. Doch nun kommen Sie zur anderen Geſellſchaft.“ Aber an der Tür zum Saale blieb Ignatio einen Moment ſo plötzlich und befremdend ſtehen, daß Sylvia ihn erſtaunt be⸗ trachtete. Die ganze Geſellſchaft ſtand um Herrn Krapfenbauer herum, der ſang in einer Ecke des Saales auf ſeiner Zither mit ſeinem unverwüſtlichen Humor einige Berliner Gaſſenhauer, über die ſich die ſpaniſchen Gäſte vor Lachen ausſchütten wollten. Nur der Gouverneur ſtand ganz abſeits und hörte aufmerkſam Herrn von Koltz zu, der lebhaft auf ſeine Exzellenz einredete. „Iſt das nicht Herr von Koltz?“ fragte der junge Tajo haſtig, indem er mit einem Schritt wieder himter die Tür trat, wie um Sylvia unbemerkt fragen zu können. „Wie kommt Herr v. Koltz hierher, kennen auch Sie den Herrn?“ Sylvia errötete unwillkürlich, aber ſie antwortete möglichſt ungezwungen:„Mein Mann lernte den Herrn im deutſchen Klub kennen, und da Herr v. Koltz den Wunſch angelegentlich ausſprach, an einem dritten Ort den Gouverneur und die beiden ſpaniſchen Miniſter kennen zu ſernen, hat mein Mann ihn heute abend hier eingeführt—“ Es glitt wie ein Mißtrauen über Tajos Züge.„Er wollte den Gouverneur kennen lernen?“ Da fragte Sylvia haſtig, als ſie einer Ideenverbindung folgte und an die bekannte Stimme dachte, die ſie vor wenigen Tagen bei Ignatio Tajo draußen im Nebenzimmer gehört hatte:„Nicht wahr, Herr von Koltz war auch bei Ihnen? Ich habe beſtimmt ſeine Stimme in Ihrem Zimmer gehört, als ich mit meinem Mann auf der Veranda wartete—“ und als er mit der Antwort zögerte, ſetzte ſie voll innerer Unruhe, noch etwas über jenen rätſelhaften Mann zu er⸗ fahren, den ſie ſo liebte, hinzu:„Ich bedauere, daß Sie Herrn von Koltz hier treffen, da dieſe Begegnung Ihnen Ihre gute Laune zu nehmen ſcheint—“ „O nein, es iſt gut, daß ich den Herrn hier treffe!“ entgegnete Jonatio, indem er ſich nervös durch das volle dunkle Haar ſtrich, Friedrichspl. 9, ſein möbl. Wohn⸗ und Schlaſzimmer mit großem Balkon, nach dem Fried⸗ richsplatz geh. z. vm. 5. St. Bobs., Perſ.⸗Aufz. eich gewinne die Ueberzeugung, daß es ein Mann iſt, vor dem! ſchön möbl. Zimmer mit Balkon levtl. mit Klavier) ſofort zu verm. 9922 i Fräulein] Mittelſtr. 39, 3. St. gut möbl. 99 5 Zimmer zu verm. 12440 man ſich in acht nehnmen muß] Aber kommen Sie, Frau Beer⸗ mann, man wird ſonſt auf uns aufmerkſam!“ Herr Krapfenbauer hatte unter ſchallendem Gelächter ſeine Couplets beendet und ſeine Zither bei Seite gelegt. Da die Gäſte ſich wieder zerſtreuten, und ſich plaudernd in den Speiſeſaal be⸗ gaben, weil die Diener mit tiefer Verneigung herantraten und ſich ans Büfett zu bemühen baten, fiel das ſpäte Kommen des Herrn Ignatio Tajc niemandem auf. Syswia behielt ihn unauffällig im Auge, wie Tajo hier und dort jemand grüßte und dieſem oder jenem Gaſt die Hand reichte. Sie mußte ſich geſtehen, daß der junge Meſtize eine elegante Fi⸗ gur machte; er trug den ſchwarzen Frack von Pariſer Schnitt über den weißſeidenen Beinkleidern zum minſten ebenſo ſicher, wie die anderen anweſenden Herren, ein ſehr koſtbarer Brillant ſchmückte das geſtickte Hemd in der tief ausgeſchnittenen Weſte. Nur der gelbliche Teint verriet ſeinen mabayiſchen Vater, ſonſt war er im äußeren Auftreten in jedem Zoll ein Spanier, ein Europäer, der ſich durch jahrelangen Aufenthalt in Deutſchland eine umfaſſende Bildung und ſicheres Auftreten angeeignet hatte. Sie trat auf den Gouverneur und John Maer zu, die ſo in ähr Geſpräch vertieft waren, daß ſie ſich gar nicht um ihre Um⸗ gebung kümmerten. Als die junge Frau den Gouperneur bat, jetzt eine Erfriſchung zu nehmen, bot ihr Seine Exzellenz ſofort den Arm Sie warf John Maer einen kurzen Blick zu und ſo ſchloß er ſich beiden an. „Unſere verehrte junge Wirtin wird uns gewiß die köſtlich⸗ ſten Gerichte aus ihrer ſchönen deutſchen Heimat hergezaubert haben“, rief der Gouverneur galant.„Ich liebe dieſes Deutſch⸗ land ſehr, obgleich ich es noch gar nicht kenne. Und wenn wir nach Spanſen zurückkehren, werden meine Gattin und ich ſicher eine Reiſe nach Deutſchland machen und uns einige Zeit in Deutſchland aufhalten—“ „Intereſſieren Eure Exzellenz ſich ſo ſehr für Deutſchland?“ fragte Sylvia, als ſie ſeinen Arm nahm und die drei langſam durch den Saal gingen. Und der Gouverneur fuhr enthuſiasmiert forts „Deutſchland ſchreitet fort, Deutſchland arbeitet emſig weiter! Aber Spanien bleibt ſtehen und flickt nicht einmal die Schäden aus, die im großen Staatsſchiff ſind, es bildet ſich ein, daß die ſpaniſchen Lorbeeren von Philipp II. unverwelklich ſind!“ Da miſchte ſich John Maer hinein.„Aber es werden doch hohe Steuern in Spanien gezahlt, die Regierung würft große Summen für Heer und Marine aus!“ 75 ortſesung ſolgto ⸗ D. bill. zu verm. 17602 Fäferkakerfe. 165, II. Viszvis Brauereten, mbl. Zimmer mit 17884 — Mannheim, den 20. General⸗Anzeiger. (Mittagblatt.) 11. Seite. Lerloren Operuglas(Andenken) in der elektr. Straßenbahn ver⸗ Iloren. 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Der Poſtillon, welchem infolge unvorſichtigen Fahrens eine Schuld beizumeſſen iſt, wurde verhaftet. Tauberbiſchofsheim, 18. Sept. Das hieſige alte Schloß, in den Jahren 1527 und 1609 von den Biſchöfen von zur Zeit reſtauriert und ſoll bis Novem⸗ Mainz erbaut, wird ber vollendet ſein. Es wird dann mit Ausnahme der im 1. und großen Säle zu Schulräumen für 2. Stock geſchaffenen beiden unſere Realſchule und die Gewerbeſchule dienen. Karlsruhe, 18. Sept. Herr Brauereidirektor Karl Moninger teilte dem Stadtrat mit, daß er auf dringenden ärztlichen Rat aus Geſundheitsrückſichten ſich genötigt ſehe, das Amt des Obmanns des geſchäftsleitenden Vorſtandes der Stadtver⸗ ordneten niederzulegen. Dagegen wird er ſein Stadtver⸗ ordnetenmandat beibehakten. Der Stadtrat bedauert lebhaft das Ausſcheiden des Herrn Moninger aus ſeinem Amte als Obmann und gibt hiervon dem ſtellvertretenden Obmann behufs Herbei⸗ führung don Erſatzwahlen Kenntnis.— Dem Fahrperſonal der ſtädt. Straßenbahn werden für ſeine außergewöhnlichen Dienſtleiſtungen während der Feſttage vom 10. bis 13. ds. Mts. Belohnungen im Geſamtbetrage von 502 M. bewilligt. Die Einnahmen der Straßenbahn aus Falhrſcheinen in dieſen 4 Tagen betragen 22 280., wozu der Erlös aus Fehrſcheinheften mit ſchätzungsweiſe 4000 M. komamt. Waghäuſel, 18. Sept. Die heurige Zuckervüben⸗ kampagne hat ihren Anfang genommen. Von welch' rieſigem Umfang die Zuckerrübentransporte hierher ſind, erhellt am beſten aus der Tatſache, daß der Bahntransport allein über 5000 Siſenbahnwaggons betragen wird, die ſich auf folgende Strecken verteilen: Es ſollen eintreffen von der Strecke La m⸗ pertheim⸗Mannheim 860, Ladenburg⸗Friedrichsfeld 750, Speher⸗Schwetzingen 330, Altlußheim⸗Hockenheim 350, Landau⸗ Maximiliansau und Landau⸗Germersheim(pfälgiſche Zuckerrüben) 480, Babſtadt⸗Heidelberg 1140, Gichtersheim⸗Wiesloch 240, Oden⸗ heim⸗Bruchſal 180, Gemmingen⸗Bvetten⸗Bruchſal 510 und Königs⸗ bach⸗Karlsruhe 180, zuſammen 5020 Wagen ahne die vielen Land⸗ transporte aus der näheren Umgebung. — Briefkaſten. (Alle Anfragen, ſedoch nur bon Abonnenten unſeres Blattes, miiſſer ſchriftlich eingereicht werden; ſchriftliche, mündliche oder telephoniſche Auskunft wird nicht erteilt. Die Auskünfte erfolgen ohne jede Rechtsverbindlichkeit.) Abonnent K. K. 100. Der Kaiſer trug bei der Beerdigung Großherzog Friedrichs J. den Marſchallſtab. Der König von Schweden, ſowie die nächſten Verwaadten des hohen Verbliche⸗ nen, hatten um den Helm einen Trauerflor, deſſen Ende bis auf den Rücken reichte. Ob auch der deutſche Kaiſer einen ſolchen Flor um den Helm hatte, iſt uns momentan unbekannt, ebenſo auch Ihre weitere Anfrage, ob auf dem Generalshelm des Kaiſers und Großherzogs die Farben ſchwarz, weiß, rot und gelb an⸗ gebracht werden. Vielleicht weiß einer unſerer geſchätzten Leſer Beſcheid. H. A. 101. Die größte Figur mit der Krone iſt der König, die Königin die Figur mit der Kuppel. Abonnent Th. 1. Außer dem Großkreuz gibt es zwei Klaſſen (1. und.) des Eiſernen Kreuzes. 2. Die erſte Klaſſe erhält nur, wer die zweite Klaſſe ſchon erworben hat. Das Großkreuz wird ausſchließlich für eine gewonnene entſcheidende Schlacht, nach der der Feind ſeine Poſition verlaſſen mußte, desgleichen für die Wegnahme einer bedeutenden Feſtung, oder für anhaltende Ver⸗ leidigung einer Feſtung, die nicht in feindliche Hände gefallen, dem Kommandierenden verliehen. 3. Die Zahl der 1870—71 ver⸗ liehenen Kreuze 1. und 2. Klaſſe beträgt 48 574. 4. Der unter ge⸗ wiſſen Bedingungen gewährte Ehrenſold beträgt 3 M. im Monat. 5. Wird noch Beantwortung finden. Wette W. P. Der Soldat kann ſich wegen Mißhandl ung Ueberraſcht Jeden durch ſeinen vor⸗ züglichen, kaffeeähnlichen Geſchmack. 1 Anerreicht in Aroma. Läd On N 7, 17a(Feckhaus). Elegaute—7 Zimmerw., Hochparterre Bad, reichlichem Zubehör, Gas u. Elekt. Licht mit Vorgarten per 1 April 1910 oder ſpäter zu vermieten. Näh. bei Otto Eppen- beimer 7. 14 Telephon Nr. 421 18053 Ankauf. Keine russ. Schwindelreklame! Strong roelles Angebot! 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Das Anfangsgehalt beträgt bei der erſten Anſtellung M. 1800. Näheres ſiehe in: A. Wiener Ge⸗ ſetzgebung über Kataſtervermeſſung im Großherzogtum Baden. (J. Langs Buchhandlung, Karlsruhe). Abonneut H. Nr. 14. Als Privatmann brauchen Sie die nur dem eigenen Gebrauch dienenden Vorräte an Branntwein und Zündwaren nicht nachzuverſteuern. Abonnent Frau C. J. Sch., Wwe. Sie wenden ſich am zweck⸗ mäßigſten an den Konſervator bezw. Direktor einer ſtaatlichen Gemäldegalerie, der Ihnen unter Umſtänden die Auskunft koſtenlos erteilt. Bei einem Privatexperten würde das Gutachten zu bezahlen ſein. Wenden Sie ſich an Herrn Prof. Oeſer hier im Großh. Schloß. A. G. 17. Um den fungen Mann ins Arbeitshaus zu bringen, bedarf es mehrerer Beſtrafungen wegen Bettelns und Landſtreicherei. Sie können ihn aus dem Haus weiſen und ent⸗ müdigen laſſen, ſeine Schulden brauchen Sie dann nicht zu be⸗ zahlen. Wenden Sie ſich mit Ihrem Anliegen an das zuſtändige Bezirksamt. Abonnent T. An Ihrer Stelle würden wir ohne Hilfe eines Patentanwalts ein Patent zu erlangen ſuchen. Es bedarf dazu nur einer ausführlichen Beſchreibung, einer Zeichnung bezw. der Beifügung eines Modells. Eine Gebühr von 30 M. iſt bei der Anmeldung an das Kaiſerl. Patentamt in Berlin mit einzu⸗ ſenden. Abonnent V. S. Die Kündigung muß ſpäteſtens am 15. ds. Monats bis Monats⸗Ende erfolgen. Abonnent W. A. Sie müſſen die Hundeſteuer ganz bezahlen. Daß Sie ſchon in Sch. die Hundeſteuer flür das laufende Jahr entrichtet haben, wird nicht berückſichtigt. Abonnent A. V.„Z. 3“ flog bei ſeiner Fahrt von Friedricks⸗ hafen nicht direkt über die Rennwieſen. Er flog zwiſchen dem Eiſen⸗ barhndamm und zwiſchen Seckenheim. Abonnent J. W. Falls Ihnen eine Vergütung zugeſagt wurde, können Sie gegen Ihren Prinzipal beim Kaufmannsgericht eine Klage anhängig machen. Abonnent H. E. Dazu iſt der Prinzipal nicht verpflichtet. Sie können nur Gehalt bis zum Tag Ihres Eintrittes beim Militär verlangen. Abonnent D. M. 1. Wir nennen Ihnen die Firma Francken u. Lang, C 4, 6. 2. Wenden Sie ſich an den„Abſas“, deutſche Lebensverſicherungsgeſellſchaft, Ludwigshafen a. Rh. Abonnent Fr. U. Die letzte Statiſtik weiſt folgende Zahlen auf: A. Verbrechen und Vergehungen gegen Reichsgeſetze über⸗ haupt: Preußen 331 479, Bayern 69 062, Sachſen 31 778, Würt⸗ temberg 18 986, Baden 17765, Heſſen 9143, Mecklenb.⸗Schwerin 4849, Großh. Sachſen 3071, Mecklenburg⸗Strelitz 687, Oldenburg 3301, Braunſchweig 4112,.⸗Meiningen 2189,.⸗Altenburg 1362, .⸗Koburg⸗Gotha 1394, Anhalt 726, Schwarzburg⸗Sondershauſen 476, Schwarzburg⸗Rudolſtadt 851, Waldeck 179, Reuß ä. L. 425, Neuß j. L. 1175, Schaumburg⸗Lippe 142, Lippe 651, Lübeck 828, Bremen 4382, Hamburg gglg, Elſaß⸗Lothringen 12 346. B. Un⸗ zucht, Notzucht: Preußen 3061, Bayern 734, Sachſen 465, Würt⸗ temberg 255, Baden 273, Heſſen 108, Mecklenburg⸗Schwerin 63, Großh. Sachſen 34, Mecklenburg⸗Strelitz 13, Oldenburg 36, Braunſchweig 58,.⸗Meiningen 18,.⸗Altenburg 14, Sachſen⸗ Anhalt 25, Koburg⸗Gotha 18, Schwarzburg⸗Sondershauſen 4, Schmeckt Stellen nden wie Bohnenkaffee intelligenter War. Offerten Cachemire Cheviot reine Wolle, 50%10 em breit Zibeline reine Wolle, 91010 em breit Wollbatist reine Wolle, 90/110 em breit Blusenflanelle er eeeeeee juuunmger Mann gesucht, der schon in einem Laboratorium tätig nann F 2, reine Wolle, 90/110 em breit Meter.50,.75, Meter.50,.55, Meter.75,.20, Meter.85,.45, sehr elegante neue Streifen, grosse Muster-Auswahl, Meter.85,.45,& Schwarzburg⸗Rudolſtadt 3, Waldeck, Reuß ä. L. 6, Reuß j. L. Schaumburg⸗Lippe, Lippe 3, Lübeck 19, Bremen 25, Hamburg 103, Elſaß⸗Lothringen 130. K. 377. Sind Wein⸗ und Fettflecke noch nicht zu tief in das Marmor eingedrungen, iſt die Entfernung noch möglich durch „Marmorin“. Wenden Sie ſich einmal an die Marmorwaren⸗ fabrik Ehmüller, Q 7, 25. Abonnent C. M. Die neue Neckarbrücke wurde am 18. Febr. 1908 dem Verkehr übergeben. Abonnent J. W. 1. Den anteiligen Proviſionsanſpruch kön⸗ nen Sie gerichtlich geltend machen. Für die Höhe Ihrer Forder⸗ ung ſind Sie beweispflichtig. 2. Zuſtändig iſt das Kaufmanns⸗ gericht am Sitze Ihrer früheren Firma. 3. Die Koſten ſind gering. Abonnent Wilhelm L2. Wir nennen Ihnen nachſtehende Blechſpielwarenfabriken: W. E. H. Sommer, Dernburg, D. H. Wagner u. Sohn, Grünhainichen i.., Ed. Leichenring, Oöblitz i. Erzgeb., Ad. Zickner, Zſchopau i.., Thür. Blechemballagen⸗ und Maſchinenfabrik, Jena, Guſtap Fiſcher, Löblitz i. Erzgeb., Nürnberger Metall⸗ und Lackierwarenfabrik vorm. Gebr. Bing .-G, Nürnberg. Abonnent A. K. 1. Bei Beendigung des Dienſtverhältniſſes kann der Dienſtverpflichtete ein Zeugnis über die Art und Dauer der Beſchäftigung fordern; auf Verlangen iſt das Zeugnis auf Führung und Leiſtungen auszudehnen. 2. Der Dienſtverpflichtete braucht nur ein vom Prinzipal oder deſſen Bevollmächtigten aus⸗ geſtelltes Zeugnis anzunehmen. 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April aber nicht mehr beſtehende Erhöhungen oder Minderungen des ſteuerbaren Einkommens bleiben außer Betracht. 5 Im übrigen wirken Erhöhungen oder Ermäßigungen der Steuer⸗ anlage erſt von dem auf den maßgebenden 1. April nächſtfolgen⸗ den Kalenderjahres ab. Abonnent in Frankenthal. 1. Das kommt darauf an, ob det Ausſtattung beſitzt. Wenden Sie ſich einmal an einem Antiquitäten⸗ Händler. 2. Ein Gemeindehaus des Evangel. Bundes exiſtiert in Karlsruhe nicht. Uns iſt ein ſolches auch nicht bekannt. Wer ihn einmal getrunken hat, trinkt keinen anderen mehr. Ueberall in 11 ½ Paketen erhältlich. 1 5694 und Iks ö abriIxs-Iabopator ium Wird Tür Maunheim⸗Ludwigshafen und Umgebung ſtellt große, angeſehene deutſche Verſicher⸗ ungsgeſellſchaft zwei Platz⸗ beamten(Inſpektoren mit erbeten unter Nr. 1930 an die teren Ausbau des eeeeee Expedition d. Bl. Haupt⸗Agentur einer alten, vorzüglich eingeführten deutſchen Lebensver⸗ ſicherungs⸗Geſellſchaft mit p. a. z. 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Die ſeit 1877 auf den badiſchen Bahnen beſtehende Einrichtung eigener Stations⸗ feuerwehren auf den großen und mittleren Stationen, die in erſter Reihe bahneigene Gebäude der Station, der Strecke und der Nachbarſtationen im Brandfalle zu ſchützen und einen darin ausgebrochenen Brand zu löſchen haben, die aber auch, ſofern es der Bahndienſt zuläßt, im Stationsort und benachbarten Orten beim Bramd von Privatbauten Hilfe leiſten ſollen, hat ſich im Jahre 1908 um abermals zwei Wehren in Baſel Perſonenbahnhof und Rangierbahnhof vergrößert. Zurzeit beſtehen nachfolgende 18 Stationsfeuerwehren in: Appenweier mit 30 Mann, Baden⸗Oos mit 44 Mann, Baſel Perſonenbahnhof mit 63, Baſel Rangierbahnhof mit 36, Vretten mit 36, Bruchſal mit 30, Freiburg mit 50, Heidelberg mit 55, Karlsruhe mit 70, Konſtanz mit 57, Kehl mit 35, Lauda mit 43, Mannheim Hauptbahnhof mit 60, Mannheim Hauptgüterbahnhof mit 50, Offen⸗ burg mit 49, Singen mit 42, Villingen mit 44 und Waldshut mit 36 Mann. Bei den Getreideſpeichern der Rheinhäfen Mann⸗ und Kehl iſt ein beſonderes Feuerlöſchpumpwerk 18 * Aeſthetiſche Gymnaſtik. Ein vornehmes Inftitut für äſthe⸗ tiſche Gymnaſtik und eleganten Geſellſchaftstanz hat in dieſen Tagen Fräulein Margarete Hoffmann aus Dresden in C2, 20 eröffnet. Die Dame, die dieſe Kurſe jetzt eröffnet, iſt gründlich auf dieſem Gehiete ausgebildet und hat ſich anderwärts ſchon hin⸗ reichend bewährt. Aeſthetiſche Gymnaſtik, die man auch Anmuts⸗ turnen nennen könnte, iſt für Kinder vom vierten Jahre an, für junge Mädchen und Erwachſene zum Erlangen und Bewahren einer guten Haltung und anmutiger Bewegungen von großem Nutzen. Sie iſt namentlich auch von geſundheitlichem Wert, dabei nicht an⸗ ſtrengend oder ermüdend, und deshalb beſonders empfehlenswert für junge Damen, die zur Bleichſucht neigen, da alle Muskeln zur Tätigkeit angeregt werden und der Geſamtorganismus gekräfkigt Der Unterricht wird individuell und nach Uebereinbunft ilt. *22. Generalverſammlung des Evang Bundes. In dem dieſer Dage veröffentlichten Programm der Tagung des Gvang. Bundes wird eine Reihe von intereſſanten Vorträgen den Feſtgäſten aus nah und fern geboten. In den verſchiedenen Verſammlungen wer⸗ den dieſe Vorträge mit muſikaliſchen Darbietungen umrahmt. Für den Begrüßungsabend hat Fräul. Schildorfer, Opernſängerin aus Riga, z. Zt. in Chemnitz, in liebenswürdiger Weiſe ihre ſchätzenswerte Kraft zur Verfügung geſtellt. Die Orgelbegbeitung hat Herr Organiſt Mack übernommen, der den Abend auch mit einem Orgelvortrag einleiten wird. Wir hoffen, an dieſem Abend die Feſtgäſte durch die Darbietungen eines unſerer erſten Männer⸗ chöne erfreuen zu können. Für die erſte evang. Volksverſammung am Samstag, den 25. September, haben ſich die hieſigen evang. Kirchenchöre und der„Geſangverein Zion“ zur Verfügung geſtellt. Die Chordarbietungen an dieſem Abend werden die Feſtgäſte und weite Kreiſe unſerer Stadt intereſſteren, da es Kompofitionen hie⸗ ſiger bewährter Muftker ſind. Als Giwleitung zum erſten Teik des Abends wird der„84. Pfalm“, Feſtkandate für gem. Chor, Bariton, Violinſolo, Harfe und Orgel von Friedrich Gellert, Lehrer an der Hochſchule für Muſik, vorgetragen werden. Den zweiten Teil des Abends wird„Sei ſtille dem Herrn“, für Altfolo und dreiſtim⸗ migen Frauenchor, mit Begleitung von Solo⸗Violine, Horn, Harfe und Orgel, von Muſeldirektor A. Wernicke, einleiten. Beide Herren Komponiſten haben die Leitung ihrer Werke in freundlicher WMeiſe übernommen. Der friſche, volkstümliche Ghor„Die Urme zu Hirſau“ von C. J. Schmidt wird den muſikaliſchen Teil dez Abends beſchließen. In der Feſtkantate hon Gellert wird Herr Hof⸗ pernſänger J. Kromer das Baritonſolo und in dem Frauenchor bon A. Wernicke wird Fräulein Meta Diſtel, Konzertſängerin aus Stuttgart, das Altſolo übernehmen. Beide Soliſten haben außer⸗ dem noch einige Lieder in freundlicher Weiſe zugeſagt. Die In⸗ ſtrumentalſoli der beiden Werke haben die Herren Hofmuſiker Hohberg, Scheldhenberger und Stegmann über⸗ mommen. Der Orgelpart iſt Herrn Organiſt GE. Dapper anver⸗ traut. Die Chordarbietungen in den Volksverſammlungen am Sonmtag, den 26. Sepbember, haben die Kirchenchöre der näheren und ferneren Umgehung Mannheims übernommen. Im Muſenſaal wird der Verein für klaſſiſche Kirchenmuſik Ludwigshafen Chöre bon Paleſtrina und D. H. Engel, ſowie Chöre im Volkston vor⸗ tragen. Im Nibelungenſaal werden ſich 13 Kirchenchöre einfinden. Eurn 600 Sängerinnen und Sänger werden Chöre von Rink und Groſſe und ebenfalls Chöre im Volkston zum Vortrag bringen. Die Solodarbietungen bei dieſen Volksverſammlungen hat Herr G. Meeß übernommen, deſſen ſchönes, ſeelenvolles Violinſpiel die Beſucher des letzten Familienabends des Evang. Bundes entzückt 5 durch Orgelvorträge einleiten und die Soliſten be⸗ gleiten. So werden das geſungene und das geſprochene Wort zu⸗ ſammenwirfend den Veranſtaltungen der 22. Generalverſammlung des Evanng. Bundes ein erhebendes und feſtliches Gepräge berleihen. Vergnügungen. * Speyrer Brauhaus. Das beſtvenommierte Damenorcheſter, Dirigent Herr Rudolf Sturm, konzertiert ſeit Donnerstag in dem bekiebten Lokale und fand ſofort mit ſeinen guten Leiſtungen ſtarken Beifall. Die Geſangseinlagen bringen eine angenehme Ab⸗ wechſelung. Börſencafé⸗Konzerte. Wenn man den Aufgang des Börſen⸗ cafés betritt, ſo fällt ſchon ine Neuerung auf:„Nach dem Kon⸗ gertlokal“ lautet eine Anſchrift und beim Eintritt in dasſelbe erblicken wir auf dem mit einer hübſchen Balluſtrade verſehenen Podium ein echt Wieneriſches Damenorcheſter, das mit einem, Charm und einer Präziſion ſein Programm zur Ausführung bringt, wie ſelten bei Damenkapellen zu finden iſt. Jedenfalls hier noch nicht geboten wurde. Der außerordentlich Farke Beſuch, beſonders vom Familienpublikum, beweiſt, wie ſehr eine gute Konzertber⸗ unſtaltung Anklang findet. Im Böſencafs wird nicht Unterhaltungs⸗ Muſir, ſondern ein tatſächliches Konzert geboten. Der Spielſaal in ſeiner künſtleriſchen Ausführung erfreut ſich ciner ſtarken Frequenz. Aus dem Groſtherzogtum. * Strümpfelbrunn, 18. Sept. In der Nacht vom Mitt⸗ woch auf Donnerstag paſſierten die Gepäckwagen des 5. Jäger⸗ regiments zu Pferde(Mülhauſen). Der Jäger Joh. Peters aus Schliebuch i. Rhld. ſtürzte offenbar aus. Uebermüdung vom Wagenſitz ſo ungfücklich herunter, daß ihm das Vorder⸗ und Hinter⸗ nad über den Magen ging. Der Tod trat bereits nach einer halben Stunde ein. Der Verunglückte wurde geſtern in Strümpfelbrunn beerdigt. Der Verunglückbe ſoll keine EGtern mehr haben und im erſten e gedient haben. 4. 21525 ut, 17. Sept. In ſeiner heutigen Sitzung hatte ſich der Bürgerausſchuß mit dem vom Gemeinderat mit dem Krafttwerk Laufenburg abgeſchloſſenen Vertrag wegen Lieferung bon elektriſcher Energie zu beſchüftigen. Es führte der Vertraa zu einer ſangen Ausſprache, in twelcher auf das projektierte Die Herren G. Reuther und F. Mack werden die Ver⸗ Kraftwerk Waldshut hingewieſen und vor einem allzulangen Ver⸗ tragsabſchluß gewarnt wurde. Der Bürgerausſchuß erklärte ſich aber mit einigen Vorbehalten prinzipiell mit dem Vertrag einverſtanden und gab ſeine Zuſtimmung. Durch die Annahme des Vertrags iſt natürlich die Errichtung des Kraftwerks Waldshut nicht unmög⸗ lich gemacht worden. * Bad. Rheinfelden, 18. Sept. Dem Grenzkontrolleur Scholl von hier, welcher Pächter des Fiſchwaſſers der Vachtel auf der Gemarkung Niederſchwörſtadt iſt, wurde dieſer Tage großer Schaden zugefügt. Durch Gülle wurde das ganze Fiſchwaſſer ver⸗ giftet, ſodaß ſämtliche Forellen mit der ganzen Nachzucht um⸗ geſtanden ſind. Der Schaden iſt ſehr beträchtlich, weil auf Jahre hinaus kein Erträgnis mehr zu erwarten iſt, Von der Wutach, 18. Sept. Durch die giftigen Abwaſſer der Holzſtoff⸗ und Papierfabrik Neuſtadt i. S. iſt der früher ſehr ſtarke Forellen⸗ und ſonſtige Fiſchbeſtand der Wutach Lereits bis zur Wutachſchlucht nahezu völlig ver nichtet worden. Die Wirkung der Abwaſſer macht ſich bereits auch im Unterlaufe be⸗ merkbar. Seitens der Fiſchereipächter, die durchweg hohe Pachten entrichten, iſt ein e Vorgehen geplant. Säckingen, 18. Sept. Die Regierung hat das Begehren des hieſigen Stadtrats, die hieſige Bürgerſchule für das kommende Schuljahr zur ſechsklaſſigen Realſchule zu erweitern, ab⸗ gelehnt mit dem Hinweis auf die derzeitige ungünſtige Finanzlage. 8 Buntes Feuilleton. Ein Untugendpreis. Ein kürzlich verſtorbener reicher Pariſer Sonderling, George Eſperonnier, hat der franzöſiſchen Akademie nahezu eine Million teſtamentariſch vermacht, aus deren Zinſen auch Tugendpreiſe geſtiftet werden ſollen. Eſperonnier beſtimmte jedoch, daß dieſe Preiſe nicht Gerechten und Frauen zukommen ſollen, ſondern Sünderinnen, die dem Laſter ſich ergaben, ſich aber durch eigene Kraft aus ihrer Verkommenheit aufgerafft und dann als reuige Magdalenen einen ſittlichen Lebenswandel führen. Neben dieſen Büßerinnen ſollen aber auch Frauen und Mädchen in Betracht kommen, die einen einzigen Fehltritt begangen, ihn dann bereut und dieſe Reue durch eine einwandfreie Lebensführung betätigt haben. Bei dieſer Kategorie von Frauen und Mädchen müßte aber die Akademie auch deren äußere Erſcheinung prüfen und Schönheit, Jugend, beſondere in die Augen ſtechende phyſiſche Reize, die die Verſucher heranlocken, als mildernde Umſtände des Fehltritts berückſichtigen. Wie man ſieht, ein merkwürdiges Ver⸗ mächtnis, das an die Prüfungskommiſſion der Akademie ſehr ſchwierige und ſehr delikate Anforderungen ſtellt. Die Akademie war denn auch über dieſes Vermächtnis nicht ſehr erbaut. Sie hielt kürzlich, den„M. N..“ zufolge, eine Sitzung ab, in der die Frage, ob man dieſes Legat annehmen ſolle oder nicht, eine lebhafte Debatte entfeſſelte. Man einigte ſich ſchließlich dahin, das Vermächtnis bei aller Anerkennung der hochherzigen Geſinn⸗ ungen des Legatars abzulehnen. Dieſer Vorgang hat ein Pariſer Blatt zu einer Rundfrage an die Zelebritäten der Literatur und Kunſt veranlaßt. Die Frage lautet: Hat die Akademie recht daran getan, das Ver⸗ mächtnis Eſperonniers abzulehnen? Paul Hervieu, ein„Unſterblicher“, antwortete in folgender Weiſe:„Die erſte Bedingung für den zu ſtiftenden Preis beſteht darin, daß die Kandidatin einen Fehltritt begangen haben muß. Jene Frauen oder jene Mädchen, die dieſe Bedingung erfüllt haben, den Fehltritt aber ehrlich bereuen, würden ſchon aus Zart⸗ gefühl nicht mitkonkurrieren. Und wäre es nicht eine Demorali⸗ ſation, wenn man bei den anderen, die dieſes Zartgefühl nicht be⸗ ſitzen, Geſtändniſſe hervorlockte? Und nun gar jene Beſtimmung des Vermächtniſſes, wonach die Akademie die körperlichen Reize der Konkurrentinnen durch lebendige Anſchauung zu prüfen hätte, um dann feſtzuſtellen, inwieweit ſie durch dieſe Reize für die Ver⸗ ſuchung empfänglich waren! Erwägt man das, ſo wird begreifen, warum die Akademie zur Annahme dieſes Vermächtniſſes ſich nicht entſchließen konnte.“ Jules Claretie ſchreibt:„Herr Eſperonnier hat folgendes nicht bedacht: dadurch, daß er das Weib, das er belohnen will, zwingt, eine geſühnte und vielleicht bereits von ihr ſelbſt ver⸗ geſſene Vergangenheit zu enthüllen, verurteilt er ſie zu einem ſchmerzlichen Geſtändnis. Aus dem Ruhmespiedeſtal, auf den er dieſes Weib ſtellen will, macht er unbewußt einen Schandpfahl. Vielleicht würde ſich manche büßende Magdalena durch die Er⸗ wägung tröſten, daß man ihre Schönheit öffentlich proklamiert.“ In einem ähnlichen Sinne ſpricht ſich Alfred Capus aus, der auch nachdrücklich darauf hinweiſt, daß eine Rehabilitierung des Weibes ein zarter Vorgang ſein müſſe, der ſich im ſtillen durch einen energiſchen Gewiſſensakt vollziehe. Eine öffentliche Rehabi⸗ litierung mit akademiſchen Lobreden, mit Preiſen und Belohnun⸗ gen verliere ihre Weihe. Wer bürge übrigens dafür, daß nicht jenes Weib, das man heute öffentlich als reuige Magdalena preiſt, morgen wieder der Verſuchung erliegt? Was dann? Pierre Louys, der Dichter der„Aphrodite“, macht folgende einleuchtende Bemerkung:„Eine Frau, die ihre Entgleiſung ehr⸗ lich bereut, wird ſich nicht dazu hergeben, ihre Vergangenheit an die große Glocke der Oeffentlichkeit zu hängen. Es muß ihr widerſtreben, vor einem akademiſchen Redner zu ſtehen, der ſie an ihre Sünden öffentlich gemahnt. Was wird alſo die Folge ſein? Man wird die Tugendpreiſe an Frauen verteilen, die das Erröten verlernt haben.“ — Der Kaiſer als Manöverkritiker. Die großen Herbſt⸗ übungen, die alljährlich unter den Augen des oberſten Kriegs⸗ herrn vor ſich gehen, bringen Orden, Beförderungen— aber guch „blaue Briefe“. Mancher geht voll Hoffnung ins Kaiſermanöver, das ihm Gelegenheit geben ſoll, ſich hervorzutun und vielleicht einen tüchtigen Sprung vorwärts zu machen, um derart aus der„Ochſentour“ herauszukommen, wie man in der Armee mehr anſchaulich als ſchön den gewöhnlichen Gang der militäriſchen Laufbahn zu nennen pflegt. Mancher dagegen hat ſich mit der liebenden Gattin, bevor er ausrückt, ſchon dahin geeinigt, daß ein Bezirkskommando doch eigentlich auch ein ganz hübſcher Poſten iſt. Im Kaiſermanöver werden eben die höchſten Anforderungen geſtellt, und ſie bieten daher mehr als andere Manöver die Mög⸗ lichkeit, Talente und Schwächen zu erkennen. Die am meiſten gefürchtete Kritik iſt die, die am letzten Manövertage ſtattfindet. Sie iſt zugleich eine der ſchwierigſten und intereſſanteſten mili⸗ täriſchen Leiſtungen. An ihr nehmen nur die Offiziere bis zum Regimentskommandeur oder ſelbſtändigen Bataillonskommandeur abwärts teil. Zunächſt entwickeln die Führer der beiden großen kämpfenden Parteien die Gründe ihres Handelns und ihrer Maß⸗ nahmen. Der Chef des Generalſtabes der Aemee ergänzt dann dieſe Angaben vom Standpunkt der Leitung aus. Nun ergreift der Kaiſer, unter der geſpannteſten Aufmerkſamkeit aller, das Wort. Er beſpricht die einzelnen Manövertage vom erſten bis zum letzten in zuſammenfaſſender Darſtellung. Sachlich iſt der Kaiſer als Kritiker ſehr ſcharf, er läßt niemals einen Fehler durchgehen, und kein kommandierender General, mag er dem Monarchen ſonſt auch noch ſo freundſchaftlich naheſtehen, kann nach der Kritik noch im Zweifel darüber ſein, wie der Kaiſer ihn in dienſtlicher Hinſicht einſchätzt. Bemerkenswert iſt es, daß der Kaiſer meiſt ohne irgend eine Karte kritiſiert und doch von den vielen wechſelnden Schlachtbildern der drei oder fünf Manö⸗ vertage kein einziges vergißt und die Dutzende von Ortsnamen, Straßen, Flußläufen, die in Frage kommen, ſtets im Kopfe hat. Das iſt ein Beweis eines außerordentlichen Gedächtniſſes und des nie ausſetzenden Intereſſes, mit welchem der Kaiſer von früh bis ſpät die Manöver verfolgt. Auch für die Leiſtungen der einzelnen Truppenkörper hat der Kaiſer ein gutes und ſiche⸗ res Auge. Nur ſehr ſelten gelangt bei dieſen Kaiſerkritiken, wo Lob und Tadel ſo folgenſchwer verteilt werden, der Humor zu⸗ einem beſcheidenen Rechte. Einem unſerer Kriegsminiſter— es war, wenn wir nicht irren, Herr von Kaltenborn⸗Stachau— gelang es indeſſen doch einmal, freilich durchaus unbeabſichtigt, eine Kaiſerkritik ſehr luſtig ausklingen zu laſſen. Das geſchah in den 90er Jahren, beim dritten Armeekorps. Der Kaiſer, der ſich unerwartet angeſagt hatte, hielt nach Beendigung der Uebung eine ausgezeichnete Kritik, in der er in großen Zügen von Führ⸗ ung und Führergaben ſprach, alſo von den höchſten ſoldatiſchen Tugenden. Zum Schluß wandte er ſich an ſeinen Kriegsminiſter. Doch der war im Hintergrunde, vor Hitze und Müdigkeit auf ſei⸗ nem Pferde ſanft eingeſchlummert, und als die Frage des Kai⸗ ſers:„Hat der Herr Kriegsminiſter noch etwas zu bemerken?“ ihn jäh aus ſeinen Träumen riß, ſchreckten Roß und Reiter ſicht⸗ lich zuſammen und der Herr Kriegsminiſter gab die merkwür⸗ dige Antwort:„Die Kartoffeln könnten noch etwas mehr ge⸗ ſchont werden, Majeſtät!“ Dieſer glänzende ſtrategiſche Gedanke rief die allgemeinſte Fröhlichkeit hervor, von der auch der Kaiſer ſich ncht ausſchloß. — Orangen mit Schnaps. Kenton im nordamerikaniſchen Stagt Ohio iſt eine aufblühende Stbadt, deren Magiſtrat auf die Tugendhaftigkeit der Bürger gar ſehr bedacht iſt. Neben dem Kußverbot und anderen Verboten iſt dort auch der Genuß von Al⸗ kohol aufs allerſtrengſte unterſagt. Schwer laſtete dieſes Verbot auf einer Anzahl guter Kentonſcher Bürger. Sie dachten ſich, man muß ſich zu helfen wiſſen— und inſzenierten im Verein mit einigen Kaufleuten eine kleine Komödie, durch die das wachſame Auge der Behörde getäuſcht werden ſollte. Dieſes aber ſah gar ſcharf und entdeckte, daß die Orangen der Stadt Kenton immer voller und ſchwellender wurden. Statt ſich über dies Blühen der heimiſchen Hortikultur zu freuen, griff die Polizei zu, unter⸗ ſuchte die beargwohnten Orangen und fand in ihnen je ein run⸗ des gediegenes Fläſchchen beſten Whiskys. Die Folge war, daß nicht nur die Verabreicher verhaftet wurden, ſondern auch eine Menge der Käufer. Unter dieſen ſoll en ſich ſoviele Mitglieden des wohlweiſen Kentonſchen Magiſtrats befunden haben, daß die⸗ ſer eine Zeitlang nicht mehr tagungsfähig war. — Der Lappe als Millionär. Cook und Peary haben es er⸗ reicht, daß Grönländer, Eskimos und Lappländer zurzeit beinahe die Hauptrolle im allgemeinen Intereſſe einnehmen. Unter die⸗ ſen Volksſtämmen ſtellt man ſich meiſt nichts anderes vor als un⸗ gebärdige Halbwilde, die von keiner Kultur oder höchſtens von ihren Nachteilen bisher erreicht ſind. Es gibt aber auch Aus⸗ nahmen, und eine ganz beſondere ſtellt Michel Nilſonn Mia vor, der ein ſchwerreicher Millionär iſt. Er hat eine koloſſale Renn⸗ tierzucht; ſeine Herden beſtehen aus vielen Tauſenden von Tieren, aus ſo vielen, daß er ſelbſt ſeinen Beſitz gar nicht nachrechnen kann. Mia ſoll, wie der„Gil Blas“ berichtet, mit europäiſcher, ſpeziell ſchwediſcher Kultur einigermaßen vertraut ſein; das hin⸗ dert ihn aber nicht, ſich wie der gewöhnlichſte ſeiner Stammes⸗ genoſſen in Felle zu kleiden, Renntiere ſelbſt zu ſchlachten und ihr Blut entweder friſch oder zu einer Art Brei verarbeitet zu trin⸗ ken. Die Gepflogenheiten dieſes lappländiſchen Rothſchilds unter⸗ ſcheiden ſich alſo ein wenig von der Lebensweiſe eines Kröſus in den wärmeren Regionen. 5 K** 5 — Ein myſteriöſer Giftmord. T. Zürich, 16. Sept. Ein aufſehenerregender Giftmord ereignete ſich geſtern in einem Hauſe an der Badenerſtraße. Dort wohnt ſeit längerer Zeit ſchon der Straßenbahnſchaffner Joſef Karli⸗Fügliſtaller, Vater von ſechs Kindern, von denen das älteſte erſt 15 Jahre alt. Mit ſeiner Ehefrau lebte er in ſtetem Unfrieden und mehr als einmal mußte dieſe nachts, wenn der Mann betrunken nach Hauſe kam, vor demſelben flüchten. In auffallender Weiſe hat Harli am Morgen ſeine Wohnung ſehr früh verlaſſen und bald darauf kamen zwei ſchwarzgekleidete, tief verſchleierte Frauen zu Beſuch in die Karliſche Wohnung. Sie taten ſehr freundlich mit der Frau und eine holte aus einem nahen Laden Wein, um ihn in der Geſellſchaft der Frau Karli zu trinken. Kaum hatte aber letztere einen Schluck aus der Flaſche getan, wurde ſie plötzlich von Schwindel befallen, delirierte und ſchrie um Hilfe. Eiligen Schrittes verließen nun die Beſucher die Wohnung, während eine auf gleichem Boden mit Frau Karli wohnende Frau einen Arzk hölte. Der Arzt requirierte alsbald Polizei. Die ärztliche Hilfe kam zu ſpät, die Frau ſtarb nach einer halben Stunde, ohne daß ſie auf die an ſie gerichteten Fragen noch ontworten konnte. Der Arzt ſtellte Strychninvergiftung feſt. Die Leiche der Frau wurde alsbald nach der Anatomie verbracht. Alsbald traf die Staatsan⸗ waltſchaft ein, welche die Konfiskation der Trinkgefäße, die zwei Flaſchen Wein ete. anordnete. Während dieſes Vorganges war der Ehemann der Ermordeten abweſend und der Berdacht, den Giftmord begangen zu haben, fiel auf die beiden Frauen, die mit ſo großer Eile wieder aus dem Haus geflüchtet ſind. Der Ehe⸗ mann wurde in der Wohnung einer Witwe an der Ziniſtraße ge⸗ funden; mit dieſer, die für 9 Kinder zu ſorgen hat, hat er iutime Beziehungen und das Signalement einer der verdächtigen Frauen, weiche den Beſuch bei der Ermordeten machten, paßt auf dieſe. Karli und ſeine Geliebte wurden ſofort verhaftet; letztere beſtrei⸗ tet indeſſen, eine der Beſucherinnen zu ſein. Als zweite Beſuche⸗ rin iſt eine Italienerin verhaftet worden, die Mutter bon 13 lebenden Kindern iſt und ebenfalls zu dem Ehemanne der Ermor⸗ deten in intimen Beziehungen ſtand. Die drei Verhafteten leug⸗ nen beharrlich, aber der Indizienbeweis iſt bereits ſchon ſo ſtark, daß an der Schuld aller drei Verhafteten nicht mehr gezweifelt werden kann. 2 SSN NUASSTEUENRWOCHE Am MONTAG, den 20. September beginnen wir mit dem Verkauf groſzer Posten für die Aussteuer-Woche besonders vorteilhaft eingekauften WEISSEN WAEEN. 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Halbleinen, 2 05 1 2 f Wischtücher, kariert, gesumt 56458 und Crettone Kel.85 ½ Dtzd..35 Valsse beenn be dede e2.— 5 9 Wischtücher, kariert, gesgumt und olle Grösse, te Näharbeit. Vdenen 00ñ ůQ, st 2,85 rchladert, Habtenen 50500*0 Dud. J,85 Serie 1[ns Bettuch mit Hohlsaum, extra schwer, Wischtücher[] gesäumt und gebändert 160/220 Stück 5,85 Ia Healbleinen 88580 ½% Dtzd. 2,75.5 38 475 550 Serie 1 II III V 1 in Gerstenkorn, Drell und Jacquard für Küchen-— 5 Serien Hendtuchstoffe 2 glen Ban Damen-Taghemd mit gestickter Passe Damen-Taghemd mit gestickter Passe und Langustte Damen-Taghemd mit echter Madeirapesse Damen-Taghemd mit herzförmigem Ausschnitt und Seidenbanddurchzug Damen-Taghemd aus Croise mit e Damen-Taghemd aus schwerem Croise mit Achselschluss Damen-Fantasiehemden mit[] Ausschnitt nd Seidenbanddurchzug Damen-Fantasiehemd mit Stickereiausschnitt und eleg. 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