für erledigt. und es hat auch den Anſchein, als ob er ſelber ſich fürs Erſte Gadiſche Volkszeitung.) Badi Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ auſſchlag M..45 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile. 28 Pfg. Auswärtige Inſerate 80„ Die Reklame⸗Zeile 1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. der Stadt Mannheim und Umgebung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. (Mannheimer Bolksblatt.) che Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Auzeiger Maunheim“, Telefon⸗Rummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Burean(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 841 Redaktion 877 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung 218 Nr. 448. Montag, 27. September 1909. — 22 rn (Abendblatt.) deeeeeee Anläßlich des Guartalwechſels 5 + möchten wir unsere verehrl. Postahonnenten hitten, das HAbonnement auf den„Mann⸗ heimer General-Anzeiger, Badische Neueste Dachrichten“ fechtzellig Zu erneuern, damit in der Zustellung der Zeitung keine Uer⸗ Der verlag 5 20gerung eintritt. des„Mannbeimer Generalanzeiger“ „Badisthe Peueste Vachrſchten“. Fe Der Streit um die Novembervorgänge. (Von unſerem Berliner Bureau.) Es ſcheint, daß der Kuliſſenartikel des Freiherrn v. Zed⸗ litz den Konſervativen zum Signal geworden iſt, zum Front⸗ angriff gegen den Fürſten Bitlow überzugehen. Herrn von Zedlitz halten ſie durch die Erklärung des Fünferausſchuſſes, obſchon die nach allen Regeln der Kunſt vorbeidementierte, Der kommt für ſie gar nicht mehr in Betracht . nicht mehr in dieſen Streit zu miſchen wünſche: nachdem er ſein„verhängnisvolles“ Manufkript abgeliefert hatte, iſt er zu Ende voriger Woche nach Bozen abgereiſt, um angeſichts des im Abendſonnenſchein erglühenden Roſengartens noch einen Zipfel des weichenden Sommers zu erhaſchen. Dafür ſtürzen ſie ſich mit dem Ungeſtüm des Haſſes auf den Fürſten Bülow und klagen ihn vor aller Welt der ſchlimmſten Vergehen an, die es in der Monarchie für einen Staatsmann geben kann: des Verrats am Monarchen und der Feigheit, die um ſich ſelbſt zu decken, den kaiſerlichen Herrn den feindlichen Kugeln ausſetzte. Alle dieſe Vorwürfe ſind ja nicht neu. Herr Rudolf Martin, den man allgemach wirklich nur noch pathologiſch nehmen ſollte, hat ſie in unterſchiedlichen Zei⸗ fungs⸗Artikeln erhoben und in einem Buch, das freilich für ſeine Spekulation zu ſpät erſchien. Und das Gleiche tat un⸗ ermüdlich und unabläſſig der in ſeinem bürgerlichen Wandel allerdings recht unkirchliche Rundſchauer des„Allgemeinen Kirchenzeitung“: ſchon in dem Kaiſerbuch dieſes Herrn, für das, wie jetzt ganz öffentlich 2 behauptet wird, der Fürſtenberg die Gelder hergab, werden, wenn auch vorerſt ein wenig verſtohlen, die Dinge ſo dargeſtellt. Das Neue iſt, daß nun auch Männer von äußerlicher Reputation dieſe Vor⸗ würfe aufleſen. Der Kreuzzeitungsaufſatz vom Samsbag früh iſt„Ss“ gezeichnet: das iſt das Signum des Chefredakteurs des konſervativen Hauptorgans, des preußiſchen Miniſterial⸗ Direktors a. D. Hermes. Und am Samstag abend iſt, wenn⸗ gleich etwas bedingter, Herr Dr. Oertel ihm beigetreten und hat ſeine Schilderung der Novembervorgänge im Weſenk⸗ lichen beſtätigt. Alſo Kampf auf der ganzen Linie. Es ſoll ein Exempel ſtatuiert werden. Der Kanzler, der für die Kon⸗ ſervativen(denn Konſervative und Agrarier ſind ſchließlich doch identiſch) ſo viel getan hat, wie kaum einer vor ihm, ſoll am Ende ſeiner ſtaatsmäniſchen Laufbahn als ein Eid⸗ brüchiger und jämmerlicher Fälſcher hingeſtellt und um ſeinen Nachruhm gebracht werden. Auf daß es keinen ſeiner Nach⸗ folger wieder gelüſtet, mit dem Gedanken einer gewiſſen Gleichberechtigung des Liberalismus im Staatsleben auch nur zu ſpielen. Nun wird wohl oder übel Fürſt Bülow ſchon noch einmal in die Arena ſich bemühen müſſen. Wenn nicht= was das am Nächſten liegende wäre und zugleich das von ritterlicher Pflicht Gebotene— Herr von Bethmann⸗Hollweg ihm dieſe Laſt abnimmt. Denn der abgedankte Miniſter hat es in Preußen⸗Deutſchland ſchwerer zur Oeffentlichkeit als jeder Parteimann. Es fehlt ihm nicht nur die ſtets zum Marſch durch dick und dünn bereite Klientel; es kann ihm auch geſchehen, daß ihm ſogar die Stätte fehlt, von der er ſprechen könnte. Denn mit dem Amt pflegen ſich bei uns zu Lande zumeiſt auch Ehrfurcht und Reſpekt zu verlieren. Das ſiſt die Tragfk in unſerer Art der Miniſterbeſtattung. Wem die Gnadenſonne von oben nicht mehr leuchtet, der iſt ein quelquun, um den man ſich nicht mehr zu ſcheren braucht Wir alle haben gemeint, die Erörterung der November ⸗ vorgänge beſchließen zu können. Sie waren beſchämend ge⸗ weſen und tief betrüblich, aber es ſchien uns doch, als ſollte ihnen ſegensreiche Frucht entſprießen. Was uns all die Jahre beunruhigt hatte, was immer wieder den Zwieſpalt zwiſchen Nation und Kaiſer aufgeriſſen, das war— ſo hatte es das Anſehen— im Verglimmen; das Temperament Wilhelms II. lohte nicht mehr ſo jäh auf wie früher und inniger wie zuvor ſchloß ſich in froher Dankbarkeit das Volk an ſeinen kaiſer⸗ lichen Führer. Nun zerrt der Haß der Konſervativen das albes wieder aus Vergeſſen und Verdämmern hervor und beut der hämiſchen Welt von neuem ein Schauſpiel. Die „Rückſicht auf das Ausland“, die man uns ſonſt immer predigte, wenn es über Eide und Liebesleben des andauernd ſterbenden Löwen von Liebenberg einen Mantel zu breiten galt, exiſtiert mit einem Mal nicht mehr. Hoch lodern die Scheiterhaufen und in Italien, Frankreich, England, Ruß⸗ land haben unſere lieben Freunde und getreuen Nachbarn ein Feſt. Cin prodest? Wer wird den Nutzen haben von dem Allerweltsſkandal? Die Konſervativen werden vielleicht an dem Gehaßden, den ſie ſtürzten und der den Streich nicht in wortloſer Demut hinnahm, in gewiſſem Sinne ihr Mütchen kühlen.(Daß er von dem ungeheuerlichen Vorwurf der Felonie ſich wird reinigen können, verſteht ſich dabei für uns am Rande.) Möglich, daß ſie darüber hinaus auch den neuen Kanzler in der offenſichtlich ohnehin vorhandenen Neigung, Fürſt von D die Rechte nicht mehr zu reizen, beſtärken werden. Aber ihre, wenn man ſo ſagen darf, hiſtoriſche Schuld wird ſo nicht ver⸗ ringert. Denn was die Fünfmänner⸗Erklärung zu leugnen verfuchte, das iſt durch die„Kreuzztg.“ und das Agrarier⸗ Organ nun in ſchier naiver Offenheit eingeräumt worden. „Wir haben alle Gründe für die Annahme,“ ſchrieb am Sams⸗ tag die„Kreuzztg.“,„daß Fürſt Bülow bis zu ſeinem Ab⸗ gange geglaubt hat, der völligen Wiederherſtellung des vor⸗ übergehend erſchütterten kaiſerlichen Vertrauens ſicher zu ſein. Wir haben aber ebenſo gute Gründe für die Annahme, daß er ſich in dieſer Meinung getäuſcht hat...“ Das iſt mit ein wenig anderen Worten genau dasſelbe, was Herr Octavio von Zedlitz und Neukirch in dem als„Kuliſſenromantik“ an⸗ fänglich gar zu vornehm abgetanen Artikel behauptet hat. Polifische lebersicht. * Maunheim, 27. September 1909. Reichstagsabg. Dr. Streſemann ˖ über die politiſche Lage. In öffentlicher Verſammlung des nationalliberalen Vereins und des Vereins der nationalliberalen Jugend zu Köln ſprach geſtern mittag Reichstagsabg. Streſemann⸗Dres⸗ den über die politiſche Lage und die Reichsfinans⸗ Reform. Nach einem Rückblick auf das letzte halbe Jahr⸗ hundert, in dem ſich die landwirtſchaftlichen, induſtriellen und ſozialen und infolgedeſſen auch die politiſchen Verhältniſſe ſo außerordentlich verſchoben haben, kam der Redner auf Bülow zu ſprechen. Gegenüber dem Vorwurf des Zentrums ver⸗ teidigte er den Ausſpruch Baſſermanns, daß Bülow noch einmal den Kampf gegen Rom gewagt habe; das Wort habe ſich auf die Zentrumspartei bezogen und mit einem neuen Kulturkampf nichts zu tun gehabt. Wenn Erzberger Bülow den größten Schuldenmacher des Reiches nenne, ſo ſei zu berückſichtigen, daß die größten Schulden damals entſtanden ſeien, als das Zentrum Regierungspartei war. Die Be⸗ hauptung des Abg. Trimborn, das Zentrum habe in keinem Stadium der Reichsfinanzreform Verhandlungen daran gedacht, den Reichskanzler zu ſtürzen, werde nicht allzu viel Glauben finden. Die Frage, wann der nationale Block geſprengt worden ſei, beantwortet Streſemann dahin: In jener Vormittagsſitzung der Reichstagsfinanz⸗Kom⸗ miſſion, in der der Block ſich geeinigt habe, die Liebes gabe auf 10 Mark herabzuſetzen. Da ſei das Zentrum aufgeſtanden und habe geſagt, es würde dies für einen großen Fehler halten und es biete 20 Mark. Da ſeien den Konſervativen Zweifel gekommen, ob es für ſie nicht richtigere Politik ſei, ſtatt den Liberalen Konzeſſionen zu machen, zu denen überzugehen, die ihnen keine Opfer zumuteten. Der Redner erklärt die meiſten der bewilligten Steuern weder für Börſen⸗ noch für Beſitz⸗ ſteuern; die Talonſteuer ſei eine ſolche auf den Beſitz, der aber nur zu einem ungerechtfertigt beſchränkten Teil davon getroffen werde. Deutſchlands Friedensliebe. Der chineſiſche Geſandte in Waſhington, Dr. Wu Ting Fang, der zum zweiten Male von ſeinem Poſten abberufen wurde, traf dieſer Tage von einer, Reiſe nach Peru wieder Seuilleton. Zur Kataſtrophe des Luftſchiffes„La Republique.“ (Von unſerm Pariſer Korreſpondenten.) .K. Paris, 26. September. Der Spezialberichterſtatter des„Matin“, welcher die„Repu⸗ blique“ auf ihrer letzten Fahrt im Automobil begleitete, ſchildert die Abfahrt des Luftſchiffes und die Kataſtrophe wie folgt:„Die ſchlechte Witterung verzögerte von Tag zu Tag die Abfahrt der „Republique von La Paliſſe und Chalais⸗Meudon. Geſtern abend(24. September) jedoch beruhigten ſich die Elemente und Leutnant Chauré, vergnügt wie immer, ſagte mir, indem er den beſternten Himmel bewunderte:„Mein Freund, bereiten Sie ſich vor, morgen gehen wir ab. Ich komme ſoeben vom Fauptmann Marchal und ich habe dem dienſttuenden Adjutanten den Befehl übermitteln laſſen, uns bei Sonnenaufgang über die Windrichtung und die Windeseile zu informieren. Um 5 Uhr früh war denn im Park von Roſisres, wo das Luftſchiff untergebracht war, die ganze Sektion der Aeroſtaten auf den Beinen und mit den Vor⸗ arbeiten der Losmachung des Ballons beſchäftigt. Die Vorhänge des Schuppens wurden zuſammengerollt, die Seiler prüften noch einmal den Zuſtand der Stränge, die Mechaniker unterſuchten den Motor; man regelte das Funktionieren des Steuerruders; man bereitete ſich mit einem Worte auf die Abfahrt vor, welche nach der Meinung aller, ſogleich erfolgen ſollte. Gegen ½6 Uhr kam Hauptmann Marchal im Militär⸗Automobik von Chalais⸗Meudon an. Er beſichtigte den Himmel, an welchem ſich die von Nord⸗Weſt getriebenen Wolken im Lichte der aufgehenden Sonnc roſig färb⸗ ten. In der Ferne ſtieg leichter Nebel auf. Hauptmann Mar⸗ chal, der ſich über die Windrichtung und die Schnelligkeit des Win⸗ des ſelbſt informieren wollte, ließ einen Sondierballon aufſteigen. Dieſer hielt ſich ganz gerade am Zenith und begann erſt in einer Höhe von 300—400 Meter ſich ſüdwärts zu bewegen. Daraufhin gab Kapitän Marchal den Befehl das Luftſchiff aus dem Schup⸗ pen zu ziehen und die Mannſchaft beeilte ſich, die„République“ an die Abfahrtsſtelle zu bringen. Hauptmann Marchal ſchien in dieſem Augenblick von einer Idee präokkupiert zu ſein. Er begleitete zuerſt den Ballon, dann ging er nach dem Schuppen zurück, wo er einige Schriftſtücke zu unterzeichnen und von einem Rapport Kenntnis zu nehmen hatte. Der Hauptmann, offenbar immer mit derſelben Idee beſchäftigt, die er mir nicht anvertrauen wollte, und die ſich wohl auf den Wind bezog, der ihm wahrſcheinlich für die Fahrt nicht günſtig genug ſchien, kam noch einmal auf den Sondierballon zurück. Diesma'? war das Reſultat des Lancierens günſtiger und es wurde beſchloſſen nach Paris aufzubrechen. Wie bei jeder anderen Gelegenheit machen die beiden Adju⸗ tanten einen Verſuch mit dem Motor, und Leutnant Chauré fragte den Adjutanten Vincenot:„Nun klappts? Spaß bei Seite! iſt alles in Ordnung? „Alles ganz richtig“, war die Antwort. Und der Motor fauchte in der Tat durchaus regelmäßig; das in Bewegung ge⸗ ſetzte Schraußenwerk gab zu keiner Kritik Anlaß. Es war 6 Uhr 45 Minuten. Nach einer Probe des Gleichgewichts des Ballons, der nur wenig Ballaſt mit ſich führte, wurde um 7 Uhr der Befehl des Losmachens gegeben. Nach fünf Minuten langſamen Aufſtiegs in einer Höhe von ungefähr 100. Meter, begannen die Propeller zu ſauſen und die„Republique“ nahm ihren Kurs nach Moulins, in⸗ dem ſie die Landſtraße verfolgte. Die Automobile verfolgten das Luftſchiff. In dem einen von Chalais⸗Meudon nahmen Leutnant Tixier und zwei Unteroffiziere des Genies Platz. Das zweite war mit Seilen und Seilerwerk für den Bedarfsfall angefüllt, im dritten ſaßen die Spezialvertre⸗ ter des„Matin“. Mit einer Geſchwindigkeit von 35—36 Kilometer per Stunde flog die„Republique“ Moulins zu, ſich der Wendung anſchmie⸗ gend, welche die Straße bei Varennes ſur Allier macht. Hinter Varrennes machte ſich am Himmel ein leichter Nebel bemerkbar. Hauptmann Marchal hielt ſich immer links von der Straße, ſoviel als möglich die kleinen Wälder meidend. Kurz vor dem Dorf Saint⸗Loup paſſiert die„République“ die Landſtraße und plötzlich vermindert ſich die Rotationsbewegung der Propeller. Ein fächerartiger Waſſerſtrahl entſpringt der Gondel. Die Propeller drehen ſich nicht mehr. Alles nimmt nun an, es ſei eine Stockung eingetreten. Die Autos bleiben ſtehen, damit ihre Paſſagiere den Aeronauten zuhilfe kommen können. Doch die Annahme erweiſt ſich als falſch. Mit ſcharfem Pfeifen nehmen die Propeller ihren Kurs wieder auf und die„Répu⸗ blique“ zieht weiter nach Moulins. Hinter Saint⸗Loup wird der Ballon von einem Wolken⸗ ſchwarm belagert und ein Teil der Hülle verſchwindet ab und zu im leichten Nebel. Die Reiſe vollzieht ſich jedoch ohne Zwiſchen⸗ fall bis Moulins, wo die benachrichtigte Bewohnerſchaft des Ortes die Bemannung des Luftſchiffes acclamiert, welche mit der Hand und dem Kepi winkt. Und.30 Uhr hatte man Moulins paſſiert. Das Lufiſchiff, welches von einem ſchwachen Nordwind etwas ſeitwärts getrieben wurde, hielt ſich rechts von der Landſtraße, die nach Nevers führt. Es ſchwebte zwiſchen Tréepol und Villeneube, als die Kataſtrophe acht Kilometer von der Präfektur Allier entfernt, erfolgte. Der Ballon paſſterte oberhalb der Beſitzung des Grafen Cha⸗ leanne la Palice in Aprilly, als er plötzlich ſich von rechts nach Unks neigte und dann, infolge einer ſcharfen Bewegung des Steuerruders ſich aufrichtete. Wenige Sekunden ſpäter ſahen wir 2 Sette. General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) eeen. — 7 Mannheim, 27. September. in Waſhington ein, um ſich für ſeinen zweiten Abſchied von der Bundeshauptſtadt vorzubereiten. Der Geſandte, der auch bei der peruaniſchen, mexikaniſchen und kubaniſchen Regierung beglaubigt iſt, hatte ein Geſpräch mit einem Verichterſtatter, über das der„Voſſ. Ztg.“ berichtet wird: Dr. Wu Ting Fang erklärte, er habe die Reiſe nach Peru unternommen, weil ſich dort ſeit zehn Jahren kein chineſiſcher Ge⸗ ſandter habe blicken laſſen. Der Geſandte hat ſich auch den Panamakanal angeſehen und iſt der Anſicht, daß dieſer ein Segen für die Welt werden wird und eine große Aenderung in den Han⸗ delsverhältniſſen herbeiführen muß. Als der Berichterſtatter den Geſandten fragte, ob nicht Deutſchlands Rüſtun gen(J) den Verdacht kriegeriſcher Abſichten hervorrufen müſſen, erwiderte er:„Ich glaube nicht, daß Deutſchland die Abſicht hat, mit irgend einer anderen Nation Krieg zu führen. Die Deutſchen ſind »in handeltreibendes Vol k. Sie wünſchen keinen Krieg, der ihven Handel ſchädigen würde. Sie ſind viel 3 u vorgeſchritten dafür.“ Wu Ting Fang erklärte ferner, daß China ſtets das Prinzip der„offenen Tür“ befolgen werde, und zwar nicht nur für den Handel, ſondern auch für die fremden Meligionen. Flotte und Arbeiterſchaft. Von Agitatoren verſchiedener Parteifärbung werden umſere Flottenrüſtungen immer als die ungeheuerlichſte Aus⸗ beutung der arbeitenden Bevölkerung hingeſtellt. Leider ver⸗ geſſen dieſe„Volksaufklärer“, wieviel langwierige und lohn⸗ bezahlte Arbeit dazu gehört, ein modernes Kriegsſchiff herzu⸗ ſtellen und daß den größten Teil der bewilligten Gelder nicht die„ſekttrinkenden Kanonen⸗ und Panzerplattenkönige“, ſon⸗ dern die Arbeiter ſelbſt erhalten. Dafür ein Beiſpiel aus der Statiſtik. Die deutſche Marineverwaltung hat im Rechnungsjahr 1906 im ganzen 25,7 Millionen Mark an Arbeitslöhnen ge⸗ zahlt. Auf die Arbeiter der Kieler Werft entfielen 10 Mlll. Mark, der Wilhelmshavener Werft 8,2 Mill. Mark, der Dan⸗ ziger Werft 3,6 Mill. Mark und der Torpedowerkſtatt Fried⸗ richsort 2 Millionen Mark. In eine Summe von 1,8 Mill. Mark teilen ſich die Arbeiter der Lazarette, Verpflegungs⸗ und Bekleidungsämter, ſowie der Artillerie⸗, Munitions⸗ und Minendepots. Im ganzen beſchäftigte die Marineverwaltung am 1. November 1906 16 670 Arbeiter. Von dieſen waren 7147 auf der Werft Kiel, 6684 auf der Werft Wilhelmshaven, 2809 auf der Werft Danzig und 1267 auf der Torpedowerk⸗ ſtatt tätig. Die übrigen 1763 waren in den anderen bereits genannten Aemtern und Depots beſchäftigt. Von den Ar⸗ beitern ſtehen ſchon 1693 über 25 Jahre im Dienſte der Marine und 873 ſind über 60 Jahre alt. Unter den faſt 20 000 Arbeitern befinden ſich über 200 Frauen. Dieſe Zahlen beweiſen wohl zur Genüge, daß der weitere Ausbau der Flotte, der eine regelmäßige Beſchäftigung für Tauſende von Arbeitern gewährleiſtet, der deutſchen Arbeiter⸗ ſchaft nicht gleichgültig ſein kann und darf, zudem in Betracht kommt, daß hier nur ein verſchwindend geringer Bruchteil derjenigen Arbeiterſchaft aufgezählt iſt, die ihren Unterhalt von der Marine bezieht. Denn am Bau unſerer Schiffe iſt bekanntlich die Privatinduſtrie ungleich ſtärker beteiligt, als es die Staatswerften ſind. Badiſche Politik. Auch ein Urteil über die Tagespreſſe. . Karlsruhe, 25. Sept. Der zur Zeit über 12 000 Mitglieder zählende Badiſche Eiſenbahnerverband hat vor kurzem einen zweiten Arbeiterſekretär angeſtellt, damit iſt gleichzeitig ein Wechſel in der Redaktion des wöchentlich er⸗ ſcheinenden Jachorgans„Badiſcher Eiſenbahner“, welches in einer Auflage von 13 600 Exemplaren erſcheint, eingetreten, indem der bisherige Redakteur Sekretär Heini dieſelbe an den neuen Sekretär Berger abtrat und den inneren Verwaltungs⸗ dienſt übernahm. Leider iſt mit der neuen Redaktion an⸗ ſcheinend auch ein Wechſel in den Anſchauungen eingetreten und haben einige Artikel im Organ bereits den Widerſpruch der Mitglieder herausgefordert, wie dies mit einem ſolchen über den ſchwediſchen Generalſtreik der Fall war. Eine ſehr eigentümliche Stellung nimmt die neue Redaktion jedoch gegenüber der Tagespreſſe ein. Schon in einem an die Adreſſe der Generaldirektion gerichteten Leitartikel„Z 10“ wurde den„liberalen“ Blättern ein ſehr deutlicher Seiten⸗ hieb verſetzt, die neueſte Leiſtung jedoch in No. 39 von geſtern des„Bad. Eiſenbahner“ enthält in einem an der Spitze des Blattes erſcheinenden Artikel„Vom Leſen“ ſo merkwürdige Auffaſſungen vom Wert und der Bedeutung der Preſſe, daß wir im Hinblick auf die große Leſerzahl des Organs und in der beſtimmten feſten Ueberzeugung, daß nahezu ſämtliche Mitglieder mit denſelben nicht einverſtanden ſein dürften die betr. Stelle hier im Wortlaut folgen laſſen. Ganz ab⸗ geſehen davon, daß in dem Artikel eine Anzahl Fremdwörter enthalten ſind, deren Verſtändnis von einem einfachen Arbei⸗ ter nicht verlangt werden kann, wir nennen hier nur einige: deſtruktive Elemente, literariſcher Atavismus, Palliativ⸗ mittel ete, enthalten die nachſtehenden Zeilen eine Selbſt⸗ überhebung, die einer gründlichen Abfuhr ſicher ſein darf. Nach einer dringenden Empfehlung der Lektüre unſerer Klaſſiker ſchreibt die Fachſchrift folgendes: „Alſo nicht nur ſeine Tagesgeitung, ſein Leibblatt leſen wird ihm verſagt. Denn dieſe korumpiert(mit einem r) die öffentliche Mein un g, ſie lügt, verfälſcht, führt irre und ſchleift die Namen der Edelſten durch den Kot, ſo ſie einmal nicht in ihr Horn blaſen. Sie korumpiert die Politik und die politiſchen Parteien. Sie korumpiert die Kunſt: denn ſie entwöhnt ihr Publikum den Idealen und ſetzt die Koketten⸗(ſoll wohl Ko⸗ kotten heißen) Literatur auf die Tagesordnung. Sie korumpiert den Geſchmack, denn ihr Schlagwort heißt Senſation und ſie hat nur Freude am Gräßlichen, Blutrünſtigen, Beſtialiſchen. Der keuſche Humor(11) weicht der platten Zote, die zarte Idylle ſinn⸗ aufwirbelnder Mord⸗ und Totſchlagsgeſchichten. Die korumpiert die Wiſſenſchaft: denn ſie entſtellt ſie nach ihrem Gefallen und beutet ſie trügeriſch zu ihren Zwecken aus. Sie korumpiert jedes Gefühl für Sitte, Anſtand und Recht.“ Das iſt eine nur kurze(111) aber nicht widerlegbare Definition der„Tagespreſſe“, ſchreibt der„Bad. Eiſenbahner“, weiter möge jeder Kollege ſeine Schlüſſe daraus ziehen! Dann iſt der Zweck dieſer Zeilen erreicht. Es hieße der geiſtigen Qualifikation des Verfaſſers dieſes pamphletiſchen Machwerks zu viel Ehre antun, wollte man auch nur mit einem Wort auf dieſes Geſchreibſel ein⸗ gehen, bedauerlich iſt nur, daß man eine ſolche geiſtige Koſt, die vollſtändig unverdaulich, wagt den tauſenden von ein⸗ fachen Arbeitern vorzuſetzen. Was aber die Sache intereſſant macht, iſt der Umſtand, daß der neue Redakteur, wie man uns mitteilt, ein eifriger Zentrumsmann ſein ſoll und mit ſeinen obigen Auslaſſungen über die geſamte— alſo auch die Zentrumspreſſe— Tagespreſſe den Stab bricht. Bekanntlich wurde jüngſt Klage darüber geführt, daß kein katholiſches vulgo Zentrumswitzblatt exiſtiere— nach obiger Pracht⸗ leiſtung ſcheint der„Bad. Eiſenbahner“ zu beabſichtigen, dieſe Lücke auszufüllen. Ein Handſchreiben des Großherzogs an den Miniſter Freiherru von Marſchall. oc. Karlsruhe, 26. Sept. Der Großherzog hat an den Miniſter des Großherzoglichen Hauſes und der Aus⸗ wärtigen Angelegenheiten folgendes Handſchreiben gerichtet: Lieber Miniſter Freiherr von Marſchall! Die Kaiſerparade bei Karlsruhe und die nunmehr beendigten, in dieſem Jahre beſonders umfangreichen großen militäriſchen Herbſtübungen haben an die Eiſenbahnverwaltung anläßlich der Beförderung großer Truppenmaſſen in das Manövergelände und der Rück⸗ beförderung derſelben in die Garniſonen außerordentliche An⸗ forderungen geſtellt. Dieſelben waren um ſo größer, als neben den bedeutenden Militärtransporten der regelmäßige, in dieſen Tagen noch weſentlich geſteigerte Perſonenzugsverkehr zu bewältigen und für die Reiſe zahlreicher Fürſtlichkeiten zur Kaiſerparade und in das Manövergelände durch Einlegung von Sonderzügen Vorſorge zu treffen war. Wenn die bad. Eiſenbahnen dieſen Anforderungen gerecht geworden ſind, ſo haben dazu die ſorgfälbigen und aufmerkſamen vorbereiten⸗ den Maßnahmen des Miniſteriums und der Generaldirektion und die hingebende und aufopfernde Tätigkeit der bei der Eiſenbahnverwaltung tätigen übrigen Beamten und Arbeiter weſentlich beigetragen. Angeſichts der ſchwierigen Aufgaben, die die Eiſenbahnverwaltung zu bewältigen hatte, iſt es mir ein Bedürfnis, Ihnen meine volle Befriedigung auszuſprechen; zugleich erſuche ich Sie, meine aufrichtige Anerkennung und meinen warmen Dank für das Geleiſtete allen Beteiligten zu übermitteln. Schloß Hohenburg, den 23. Sept. 09. Ihr wohl⸗ geneigter(gez.) Friedrich. Die mittleren Städte und die Aenderung der Kreisverfaſſung. Karlsruhe, 25. Sept. Der Ausſchuß des Ver⸗ bands der mittleren Städte Badens hat ſich ebenfalls mit dem Vorſchlag des Miniſteriums des Innern über die neue Kreiseinteilung ſchlüſſig gemacht. Sein Urteil iſt laut „Straßb. Poſt“ nicht ſo ſchroff ablehnend, wie das der größeren Städte. Der Ausſchuß erblickt in der Zuſammen⸗ legung der Kreiſe in vier eine Zentraliſierung, die nicht allein den Kreisſtädten, die die Eigenſchaft als ſolche ver⸗ lieren, Nachteil bringen wird, ſondern durch die auch alle andern mittleven und kleineren Städten eine Einbuße an der Bedeutung die günſtiger beurteilt werden. erleiden werden, die ſie bisher im Rahmen. der kleineren Kreiſe gehabt haben. Der einzige große Uebelſtand, der Abhilfe verlangt, die ungleiche Leiſtungsfähigkeit der gegenwärtigen Kreiſe, kann ganz einfach durch eine Er⸗ höhung und anderweitige Verteilung der Staatsdotationen beſeitigt werden. Der Ausſchuß der mittleren Städte ſpricht ſich deshalb gegen die Zuſammenlegung grundſätzlich aus, lehnt es aber nicht ab, über den übrigen Inhalt der Vorlage in Verhandlungen einzutreten. Er ſteht einer Erweiterung der freiwillig vom Kreis zu übernehmenden Aufgaben nicht durchaus ablehnend gegenüber, hält aber die Irrenfürſorge für durchaus ungeeignet, von den Kreiſen übernommen zu werden. Schon die Uebernahme der Anſtalten durch die Kreiſe würde die größten Schwierigkeiten verurſachen, da die Anſtalten durchaus ungleichwertig ſind. Weiterhin wäre es aber ein Mißſtand, daß jeder der Kreisanſtalten für Irre aller Art vorgeſehen ſein müßte, und eine Spezialiſierung für einzelne Arten von Irren unmöglich wäre. Die voll⸗ ſtändige Uebernahme des Landſtraßenweſens unterläge wohl auch manchen Bedenken, unter gewiſſen Bedingungen wäre darüber eher zu reden. Dagegen beſteht gar kein Grund, die Uebernahme Hilfsbedürftiger, welche dem Geltungsgebiet des Unterſtützungs⸗Wohnſitzgeſetzes nicht angehören, auf die Kreiſe überzuwälzen. Damit würde nicht eine Aufgabe, ſondern nur eine Ausgabe mehr für die Kreiſe entſtehen. Wenn aber alle dieſe Tätigkeitsgebiete gleichwohl den Kreiſen zugewieſen werden ſollten, müßte die Schadloshaltung derſelben nach Maßgabe des wirklichen Aufwandes ein⸗ für allemal geſetzlich feſtgelegt ſein. Im übrigen enthält der Entwurf auch Züge, Hierher gehört die Minde⸗ rung des zurzeit als allzu groß angeſehenen Einfluſſes der Großgrundbeſitzer. Die Mehrheit der Ausſchußmitglieder iſt auch der Anſicht, daß die Beſeitigung des Wahlrechts der einzelnen Kreiseingeſeſſenen und die Beſchränkung des Wahl⸗ rechts auf die Gemeinden und Intereſſenvertretungen aus den eben angegebenen Gründen durchaus zu befürworten wäre. Dieſe Anſichtsäußerung des Ausſchuſſes iſt für die mittleren Städte aber noch nicht für bindend erklärt, obwohl dieſe Gemeinden von ihr nicht weſentlich abweichen werden. Sie werden ihre Gutachten bis ſpäteſtens 1. Oktober dem Aus⸗ ſchuß einſenden, der ſie dem Miniſterium des Innern über⸗ mitteln wird. *.* Aus der badiſchen Wahlbewegung 1909. oc. Freiburg, 26. Sept. Nachdem in einem aus⸗ wärtigen Blatte die Namen dreier Perſönlichkeiten genannd wurden, die in Freiburg als Kandidaten für die national⸗ liberale Partet in Betracht kämen, wird mitgeteilt, daß zwar in einer Vertrauensmänner⸗Verſammlung der lberalen Parteien in Freiburg i. Br. für die bevorſtehenden Land⸗ tagswahlen die Herren Prof. Winkelmann, Fabrikant Karſ Hülsmann und Fabrikant Emil Göhring als Vorzuſchlagende genannt wurden, daß es aber einer am Dienstag den 28. Sept. ſtattfindenden größeren Mitgliederverſammlung vorbehalten ſein ſoll, endgültig über die Kandidatenfrage zu entſcheiden Mitbürger! Landtagswählerk Wer vom ſtatiſtiſchen Amt keine Nachricht hat, daß er in der Wählerliſte ſteht, veranlaſſe ſofort die Eintragung ſeines Namens, ſonſt darf er am 21. Oktober nicht wählen. eeeeeee Lehrervereins. Heidelberg, 27. Sept. Die Heidelberger Tagung des Badiſchen Lehrervereins nahm eſtern ihren Anfang durch eine Sitzung des Geſamtvorſtandes, in der nnere Vereinsangelegenheiten die Tagesordnung bildeten. 5 Ueber 1000 Teilnehmer hatten ſich bereits geſtern gemeldet, und für den heutigen Tag ſind noch die Vertreter von Karlsruhe, Maun⸗ heim, Pforzheim uſw. zu erwarten, ſo daß über 2000 badiſche Schul⸗ männer in Heidelberg verſammelt ſind. Die Verſammlung abeuds in der Stadthalle wurde eröffnet durch eine Begrüßungsanſprache ſeitens desVorſitzenden der Vorhereitungs⸗ kommiſſon, Herrn Hauptlehrer Link aus Doſſenheim. Redner de⸗ toute daß es immer Feſttage für Badens Lehrer ſind wenn man zu etwas aus der Gondel ſpringen, in der Sonne glänzen und die Hülle erfaſſen. Eine ſchreckliche Szene folgte nun. Eines der Ruderblätter des rechtsſeitigen Propellers der Gondel hatte ſich losgemacht; wie mit einem Raſiermeſſer hat es die Hülle gewetzt und angeſchnitten. Unter dem furchtbaren Druck des Waſſerſtoffes, welches einen Ausgang gefunden hatte, iſt ein Riß verurſacht worden, welcher das völlige Ausſtrömen des Gaſes zur Jolge hatte. Es war ſchrecklich. Wie ein enormer Pfeil ſchoß in wirbelnder Belwegung der Ballon mit ſeinem Vorderteil direkt dem Boden zu. Ich beſand mich etwa dreihundert Meter weit von dem Schauplatz der Kataſtrophe, und ich ſah in einem Augenblick der Beklemmung und des Entſetzens nichts als den phantaſtiſchen Fall der Gondel, die eine ſchlappe Hülle mit ſich zog. Ich hörte noch, wie mit furchtbarem Gekrach und unter einer Staubwolke das ganze Zim⸗ merwerk des Luftſchiffes am Boden zerſchellte und mit den Trüm⸗ mern den Ballon, der ein Leichtentuch geworden, bedeckte. Ich ſah nichts anderes. Augenzeugen wollen geſehen haben, wie Leutnant Chaursé den berzweifelten Be machte, aus dem Nachen zu ſpringen und wollen mit zitternder Aufregung beobachtet haben, wie ſich die 1 8 Mechaniker angeſichts des Todes, in die Arme fielen. Viel⸗ leicht! 15 1 Waäßhrend der fünf Sekunden, die der ſchwindelnde Todesſturz dauerte, ſahen die Augen nur furchtbares und die Stimme hatte nur den Klang, um unartikulierte Laute, Laute des Entſetzens Dem ſekundenlangen grimmigen, wildtobenden Windſtoß, der dier Herren das Leben koſtete und ein geniales Menſchenwerk ver⸗ nichtete, folgte ſchwüle, bedrückende Stille; die Stille des Todes! Sie entriß uns der furchtbaren Viſton. Aus dem Militär⸗Auto⸗ daabil ſprangen die Seiſer und begannen die Stränge zu durch⸗ „ ſie in der Arbeit. Aus dem Schloſſe Avrilly kommt Graf Chaleanne in Beglei⸗ tung von M. Jean Maugus, die Zeugen der Kataſtrophe waren, mit einer Anzahl Arbeiter, die mit Hand anlegten. Das zweite Militär⸗Auto bringt Leutnant Tixier an die Unglücksſtätte. Die Ironie des Schickſals wollte es, daß knapp vorher Leutnant Tixier nach Chalais⸗Meudon telegraphierte, daß alles glatt von ſtatten gehe. Die Aufregung beklemmt die Herzen. Hülle zuſammenzuſchnüren, um die Gondel freizulegen. Man hofft noch auf ein Wunder. Vielleicht ſind nicht alle tot. Aber ſobald die Hülle, welche einen Dom bildete, abgeriſſen iſt, ſobald die Gondel bloß legt, läßt ein furchtbarer Aublick keinen Zweifel mehr übrig. Ein Wirrwarr von Stahlteilen, von Röhren, von Stricken und Seilerwerk, von Kabeln und Bleiplatten, das iſt alles, was von der Gondel und der Plattform übrig blieb. Das Barometer, der Preſſionsindikator, das Rheoſtat, der Motor, die Reſervoirs, die Pumpen, das alles liegt in einem furchtbaren Chaos durch⸗ einander. Die Gondel iſt nach vorn geſtoßen worden und die Transmiſſion des rechtsſeitigen Propellers iſt in den Boden ge⸗ rannt, ebenſo wie die Krücke, die darin verſchwunden iſt. Bei dem furchtbaren Zuſammenſtoß wurde die Gondel zum Sarge, der die Bemannung des Ballons umſchließt. Zuerſt wurde mit vieler Mühe der Leichnam des Leutnants Chaurs aus den Trümmern lervorgezogen. Der unglückliche Offizier befand ſich an Bord der Gondel. Er trägt eine tiefe Wunde an der Stirn und die linke Hüfte iſt geſchlitzt und zeigt eine klaffende Wunde, aus welcher blutige Fleiſchfetzen hängen. Der Mund iſt zuſam⸗ mengefaltet und die Augen bereits verglaſt. Hauptmann Marchal ruht in einem unförmigen Haufen. Der Körper iſt ausgeſtreckt, Man beeilt ſich die die Arme gekreuzt. Sein Geſicht iſt ſchreckenerregend. Dieſer ſchneiden, um die Hülle in die Höhe zu heben. Wir unterſtützten Mann, der die Furcht nicht kannte, trägt die Zeichen des Ent⸗ ſetzens im Antlitz. Die Augen von furchtbarer Starrheit, ſchei⸗ nen den Tod zu erblicken; der Mund iſt weit geöffnet. Der Haupt⸗ mann wurde ſofort durch einen Tubus getötet, der in die Ge⸗ hirnſchale einrang. Die Körper der beiden Offiziere, welche zu⸗ erſt auf die Landſtraße gelegt und mit den Fetzen des Ballons zugedeckt wurden, ſind ſpäter, auf Wunſch des Grafen Chaleanne in einem Pavillon des Schloſſes untergebracht worden, der in aller Eile zur Totenkapelle hergerichtet worden war. Man konnte nicht ſogleich die Körper der Mechaniker her⸗ vorziehen, die unter dem Motor zu liegen kamen. Endlich gelang es mittels einer Winde den Motor zu heben. Man zog zuerſt den Adjutanten Réau heraus. Er lag an der Seite von Vincenot. Der arme Menſch hatte alle Glieder ſeines Körpers verſchoben und gebrochen; ſein Geſicht war auf der linken Seite plattgedrückt. Das Geſicht von Vincenot iſt ruhiger, aber ſein ganzer Körper zerbrochen. Die Leichname der beiden Adjutanten wurden an die Seite der beiden Offiziere gelegt. Der Präfekt von Allier ließ ſpäter die vier Opfer mittes Leichenwagen nach dem Militär⸗ ſpital bringen. Das ärztliche Gutachten lautet dahin, daß die vler Aeronauten unmittelbar den Tod gefunden, alſo phyſiſch nicht ge⸗ litten haben.“ Wie bereits gemeldet, hat die Kataſtrophe in allen Schichten ber Pariſer Bevölkerung den ſchmerzlichſten Eindruck hervorge⸗ rufen und es wurde der Wunſch laut, den vier verunglückten Pionieren der Aeronautik, die Ehre eines Begräbniſſes auf Na⸗ tionalkoſten zu erweiſen. Ueberdies ſoll an der Unglücksſtätte ein Denkmal errichtet werden. Die Regierung hat auch beſchloſſen, dem Hauptmann Marchal das Offizierskreuz der Ehrenlegion und den drei anderen Opfern der Kataſtrophe das Ritterkreuz der Ehrenlegion zu verleihen. So groß auch die nationale Trauer um den Verluſt des vielverſprechenden Militärballons iſt und ſo ſehr auch der Tod der vier jugendlichen Heroen allenthalben beklagt and, der E 1* nen richt aus, ſage ung iicht rge 3u die die e8 Frre ung yoll⸗ ohl järe die des eiſe nur alle ſen dach lich ige, de⸗ der iſt der ichl⸗ den re. ven eſe Ste 18⸗ er⸗ 8 * eee e. 1* e —5 S c N e Mannheim, 27. September. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 3. Seitt Generalverſammlung ſich einfindet. Alte Freundſchaften werden auf gefriſcht, neue geſchloffen, ſo da i inig Volk ven b f ß man wohl ſagen kann:„ein einig Den muſikaliſchen Teil hatte in dankenswerteſter Weiſe Herr Se⸗ minarmuſiklehrer Autenrieth mit den beiden oberſten ſe N hie⸗ ſigen Seminars übernommen. Die Schüler brachten zunächſt den erſten Satz der Militärſinfonie von Haydn zum Vortrag und ernteten damit wohlverdienten Beifall. Inzwiſchen wurde vom Vorſitzenden bekannt gegeben, daß bereits Vertreter außerbadiſcher Vereine ein⸗ getroffen ſeien, darunter der Generalſekretär des Deutſchen Lehrer⸗ vereins Tews, der mit ſtürmiſchem Bravo begrüßt wurde, ebenſo der Vertreter der Schweiz, Herr Fritſchi. Am Schluſſe ſprach Herr Hauptlehrer Wintermantel den Mitwirkenden herzlichen Dank aus, insbeſondere Herrn Seminar⸗ Iirektor ieber, der in liebenswürdigſter Weiſe die Teilnahme der Seminariſten am Begrüßungsabend geſtattete. Alles in allem, der geſtrige Abend war eine gute Vorbedeutung für den heutigen Tag. Heute Vormittag 10 Uhr nahm die Generalverſammlung in der Stadthalle ihren Anfang. Als erſter Willkommgruß gelangte ein finniger Prolog zum Vortrag, an den ſich die Begrüßung durch den Vorſitzenden des Ortsausſchuſſes, Herrn Link, ſchloß. Herr Bürger⸗ mteiſter Prof, Dr. Walz überbrachte die Grüße und Glückwünſche der Stadt Heidelberg. Er hob die innige Beziehung zwiſchen Staat und Semeinde auf dem Gebiete des Schulweſens hervor und wies im Speziellen auch auf die reiche Ausgeſtaltung der hieſigen Volksſchul⸗ verhältniſſe hin. Stadtverwaltung wie Bürgerſchaft hätten ein war⸗ mes Herz für die Volksſchule, die heute in ungeahnter Blitte daſtehe im Vergleich zu jenen Verhältniſſen, als vor 40 Jahren die allgemeine Volksſchule hier eingeführt wurde Herr Oberſchulrat Geh. Hofrat Sallwürk dankte namens des Oberſchulrates für die Einladung zur Generalverſammlung, deren Beſtrebungen er lebhaft begrüßte Durch ſeine Beziehungen zu den Vertretern der Volksſchule verfolge er den Verlauf mit ganz beſon⸗ derem Intereſſe. Er habe noch immer eine Bereicherung ſeiner Er⸗ fahrungen auf dem Gebiet der Schule erfahren, für die er herzlich dankbar ſei. Er perſönlich habe ganz beſonders günſtige Erfahrungen gerade in kleineren Gemeinden mit ſchwierigen Verhältniſſen gemacht, ſo daß das Wort von der Rückſtändigkeit der badiſchen Volksſchule zum mindeſten mit Vorſicht zu gebrauchen ſei. Redner berührt noch die Schulaufſichtfrage und bittet um Anregungen aus dem Schoße der berufenen Lehrervertreter. Als Vertreter der Univerſität überbrachte nun der derzeitige Pro⸗ rektor Herr Geh. Rat Dr. Windelband die Glückwünſche der Hoch⸗ ſchule, die mit lebhafter Teilnahme die Entwicklung der Volksſchule verfolge. Die Schulen gehörten alle zuſammen, und deren gemeinſame Aufgabe ſei es, den Menſchen, der als Naturmenſch zur Welt komme, zum Kulturmenſchen heranzubilden.— Namens der Heidelberger Volksſchule und der Heidelberger Lehrerſchaft überbrachte deren Glück⸗ wünſche in längerer, öfters von lebhaftem Beifall unterbrochener Rede Herr Stadtſchulrat Rohrhurſt. Schon maucher tüchtige Vorkämpfer freiheitlicher Entwicklung der Volksſchule ſei aus Heidelberg hervor⸗ gegangen. Unter ſtürmiſchem Zuruf hebt Redner die Bedeutung der Simultanſchule als der Schule hervor, die in verſöhnlichem Geiſte die Kinder aller Konfeſſivnen zum Kampfe für das Leben ausrüſte. Generalſekretär Tews, ebenfalls ſtürmiſch begrüßt, übermittelte nun die Grüße des Deutſchen Lehrervereins und hebt das gemeinſame Zuſammenarbeiten der Lehrer Alldeutſchlands hervor.„Wenn die Schule etwas taugen ſoll, ſo darf ſie nicht konfeſſtonell ſein.„Die Schule iſt der Eckſtein des modernen Staates. Was das Volk für die Schule tut, das wollen wir auch an dem letzteu, ſchwächſten Kinde wieder gut machen.“(Stürmiſcher Beifall.) ** 5 den Großherzog wurde folgendes Begrüßungstekegramm ge 8 Seine Königl. Hoheit Großherzog Friedrich II. In dieſen für unſer badiſches Volk ſo erinnerungsreichen Sep⸗ tembertagen iſt es das erſte mal ſeit dem Regierungsantritt Ew. Königl. Hoheit, daß der bad. Lehrerverein ſeine Mitglieder zur ſatzungsgemäßen Hauptverſammlung zuſammengerufen hat. Ueber 2000 badiſche Lehrer haben ſich heute in der Stadt Heidelberg vereinigt zu ernſter Beratung über das Wohl der ihnen anvertrauten Jugend, und betrachtet ſie es als ihre erſte frohe Pflicht, Ew. Königl. Hoheit, ihrem geliebten Landesfürſten zu huldigen und ehrfurchtsvollen Gruß zu entbieten mit dem Gelöbnis, als die Hüter der Vermächtniſſe Groß⸗ herzog Friedrichs J. an die badiſche Jugend allezeit und mit allen Kräften zu wirken für Erhaltung und Belebung der alten deutſchen Tugend: Treu zu Fürſt und Vaterland. Bauer, Obmann. — Nus Stadt und Land. WMaundeim, 27. September 1802. Der Beſuch Mannheims durch Parſeval III. Nun hat auch der Repräſentant des halbſtarren Syſtems, „Parſeval“, in Mannheim ſeine Viſitenkarte abgegeben. Es ging ihm aber wie Demjenigen, der in früher Vormittags⸗ ſtunde auf der Durchreiſe dem Freunde unangemeldet ins Haus ſchneit, ſodaß die Hausfrau unſichtbar bleiben muß, weil die Toilette noch nicht heendet iſt. In dieſem Falle war der Beſuch zwar ſchon geſtern mittag durch Extrablatt angemeldet worden, aber da es hieß, daß nur bei ſchönem Wetter die Fahrt unternom⸗ men werde, wartete man erſt die definitiven Nachrichten ab. Dazu kam ſchließlich noch, daß das Luftſchiff, das nicht gegen den Wind zu ſegeln brauchte, ſchneller hier eintraf, als man angenommen hatte. Zwiſchen 12 und J Uhr mittags, ſo hieß es in der offiziöſen Verlautbarung, wird auf der Frieſenheimer Inſel die Landung erfolgen. So war es auch urſprünglich projektiert geweſen, was ſchon daraus hervorgeht, daß der Ballonmeiſter erſt mit dem Schnellzuge um 11.11 Uhr hier eintraf. Die Luftgötter aber Hhatten es, wie geſagt, anders beſtimmt. Man kann wohb ſagen, daß das Intereſſe des Publikums im Vergleich zu dem Zeppelin⸗ Enthuſiasmus ungefähr der Größe der beiden Luftfahrzeuge ent⸗ ſprach. Während bei dem Beſuche des„Z 3“ ſchon in den frühen Morgenſtunden Tauſende unterwegs waren, konnte man heute ſelbſt in der zehnten Vormittagsſtunde noch keine Anzeichen eines Maſſenandranges bemerken. Still und einſam lag der Ankerplatz da und nur die Fähnchen der nahegelegenen Dehous'ſchen Kantine flatterten erwartungsvoll im Morgenwinde. Als wir uns um ½11 Uhr auf die Nachricht hin, daß„P3“ ſchon um ½12 Uhr hier eintreffen werde, weil die Fahrt ſchneller vonſtatten gehe, als man erwartet hatte, auf die Beine machten, ſelbſt dann zeig⸗ ten die Straßen, die unſer Wagen durcheilte, noch kein außerge⸗ wöhnliches Leben. Am Zeppelintage ſtürmte man die Elektriſche, heute hatte man in den Kurswagen noch reichlich Platz. Die Ankunft. Es war!0 Minuten vor 11 Uhr,— wir näherten uns gerade bei der Fahrt durch die Induſtrieſtraße dem Waldhofer Waſſer⸗ —— PM——Xu——̃̃—————ũ——ẽẽ wird, ſo feſt iſt auch der nationale Wille, ſich durch dieſe Kata⸗ ſtrophe nicht in den Beſtrebungen auf dem Gebiete der Aeronau⸗ tik einſchüchtern zu laſſen. Kriegsminiſter, General Brun ſagte aus dieſem Anlaß:„Die Wiſſenſchaft und ihr Fortſchritt verlangen Opfer; doch jeder Unfall, der ſich vollzieht bildet eine Etape, vie uns der Vervollkommnung näher bringt. Alle großen Erfindun⸗ gen weiſen Märtyrer und Heroen auf. Es handte ſich um die Wiſſenſchaft oder den Krieg, gleichviel, wir ſalutieren vor den Toten und ihrem Beiſpiel! Es bedeutet nur mehr Ruhm unſerer Fahne und das muß uns zum Troſt gereichen.“ Ein merkwürdiger Zufall wollte es, daß gerade an dem Mor⸗ gen, an welchem im Grand⸗Palais die erſte Ausſtellung der Aero⸗ nautik eröffnet wurde, die ſchreckliche Kataſtrophe der„Repn⸗ blique“ erfolgte. Präſident Fallieres, der den erſten„Salon Aernonautique“ inaugurierte, wußte noch nichts von dem Unglück und die informierten Ausſtellungsbeſucher waren delikat genug, dem Staatsoberhaupt die freudige Unbefangenheit zu belaſſen. Miniſterpräſident Briand, der in St. Etienne Kenntnis von der Kataſtrophe erhielt, reiſte ſofort an die Unglücksſtätte ab. offtzielle turm— als„Pe3“ ganz plötzlich vor uns zum Greifen nahe auf⸗ tauchte. In ganz geringer Höhe— man konnte deutlich die Fahr⸗ gäſte unterſcheiden— flog der Ballon der Innenſtadt zu. Nun war Eile geboten, wollten wir die Landung nicht verpaſſen. Neben uns haſtete die leichtfüßige Jugend dem gleichen Ziele zu. Die Er⸗ wachſenen waren noch in der Minderheit. Als wir ohne Be⸗ ſchwerden den Ankerplatz erreicht hatten— die Preſſe wurde übri⸗ gens diesmal mit großer Zuvorkommenheit behandelt— umſäum⸗ ten nur wenige hundert Perſonen, in der Hauptſache Kinder, den Platz. Die Abſperrung wurde durch Polizei und Gendarmerie aufrecht erhalten. In der Mitte des weiten Platzes ſtanden die zur Landung nötigen Leute, an der gelben Armbinde kenntlich, daueben lag eine mächtige Fahne in den Stadtfarben, mit der das Zeichen zum Landen gegeben werden ſollte. Herr Oberbürger⸗ meiſter Martin, Herr Bürgermeiſter Dr. Finter und Herr Polizeihauptmann Eberlin waren die einzigen Vertreter der ehörden, die bei unſerem Eintreffen bereits anweſend waren. Nach und nach fanden ſich auch mehrere Stadträte und Mitglieder des Luftflottenvereins mit ihren Damen ein. Und nach und nach kamen auch die erwachſenen Zuſchauer in immer größerer Zahl angehaſtet. Man hat der Preſſe beim Zeppelinbeſuch den Vor⸗ wurf gemacht, daß ſie bezüglich der Zahl der Zuſchauer ein bischen ſtark nach„oben abgerundet“ hätte. Wir wollen deshalb diesmal vorſichtiger ſein und ſagen, es waren höchſtens 68000 Perſonen, die der Landung des„Pe3“ harrten. Die Landung. „Parſeval 3“ beſchrieb unterdeſſen ſchön und ſicher über Mannheim und Ludwigshafen ſeine Schleifen und Kreiſe. Da man infolge des über der Stadt lagernden Nebel⸗ und Dunſt⸗ ſchleiers nicht weit ſehn konnte, waren die Umriſſe des zigarren⸗ förmigen Ballonkörpers manchmal nur ſchemenhaft ſichtbar. Eine Zeitlang tauchte er ganz unter in den Rauchmaſſen, die die Ani⸗ linfabrik ausſtößt. Gegen ½2 Uhr kehrte das Luftſchiff die Spitze dem Ankerplatz zu. Man merkte, daß jetzt die Landung vollzogen werden ſollte. Genau wie„Z 3“ überflog„P 3“ die Neckarſtadt u. die Pfälz. Mühlenwerke u. ſchraubte ſich dann in Kreiſen immer niedriger. In ungefähr 30 Meter Höhe flog um 11.40 Uhr das erſte Tau aus der Gondel. Das zweite Bündel folgte unmittelbar darauf. Die Landungsmannſchaften eilen her⸗ bei und haſchen nach den über den Boden ſchleifenden Seilen. Ein Mann— es war, wie wir ſpäter erfuhren, der Ballonmeiſter Moſes,— wird einige Meter mit in die Höhe genommen, lan⸗ det aber wieder glücklich auf feſtem Boden. Von einer Veran⸗ kerung wurde Abſtand genommen. Man beſchränkte ſich darauf, den nötigen lebenden Ballaſt in die Gondel zu nehmen und einige Leute an die Halteſtricke zu ſchicken. Allgemeine Bewunderung erregte die Leichtigleit, mit der das Luftſchiff zu landen ver⸗ mochte. Uebung macht den Meiſter! Zudem iſt„P 3“ nur den dritten Teil ſo groß, wie„Z“; er muß infolgedeſſen auch be⸗ weglicher ſein. In der Gondel befanden ſich acht Perſonen, die beiden Führer Oberleutnant Dinglinger und zwei Monteure und als Paſſagiere der öſter⸗ reichiſche Oberleutnant Frhr. v. Berlepſch, der als Führer des von der öſterreichiſchen Regierung beſtellten Parſeval ausge⸗ bildet wird, und die Herren Hauptmann Hummell⸗Coblenz, Landgerichtsdirektor Hummel von hier und Redakteur Flei⸗ ſcher von Frankfurt. Daß Herr Landgerichtsdirektor Hum⸗ mel, der bekannte Hochtouriſt, ſich auch in der Gondel befand, wurde von allen Mannheimern mit freudiger Ueberraſchung kon⸗ ſtatiert. Als die Ausſchiffung bewerkſtelligt war, gab es auch eine Begrüßung. ſprach einige ebenſo herzliche Worte des Willkommens. Unſer Stadtoberhaupt ſprach ſeine Freude darüber aus, daß die Mann⸗ heimer Einwohnerſchaft nun auch„P3“ begrüßen dürfe und zi⸗ tierte dabei den Goetheſchen Ausſpruch, daß man ſich nicht ſtrei⸗ ten, ſondern ſich freuen ſolle, daß man„zwei ſolche Kerle“ habe. Sein Hoch galt„Parſival 3“ und den beiden Führern. Als dieſe Begrüßungszeremonie vorüber war, ging es an das Interviewer. Wir hatten die Freude, in Herrn Kollegen Fleiſch er einen Mitarbeiter des„Mannheimer Generalanzeigers“ begrüßen zu können. Und ſo erfuhren wir denn ohne Schwierigkeiten, daß die Fahrt außevordentlich flott vonſtatten gegangen war..35 Uhr ſchwebte man ſchon über Darmſtadt. Von Bensheim aus, das 10.30 Uhr erreicht wurde, wandte ſich das Luftſchiff der Rieb⸗ bahn zu und folgte dann ihren Spuren bis nach Mannheim. Die durchſchnittliche Höhe, die auf der Fahrt eingehalten wurde, be⸗ trug 250 Meter. Die Fahrt war wundervoll, nur etwas kühl, äußerte Herr Landgerichtsdirekor Hummel, dem man die freudige Erregung über die genußreiche Fahrt deutlich anſah. Am meiſten Spaß ſcheint es Herrn Hummel gemacht zu haben, daß es ihm vergönnt war, über ſeine Wohnung hinwegzufliegen, in der er heute Morgen in der Haſt der Abreiſe den Kaffee hatte ſbehen laſſen müſſen. Frau Fabrikant Boehringer war ſo liebenswürdig, den Luftſchiffern ein Glas Wein u. einen Imbiß anzubieten. Dankbar wurde die Erfriſchung entgegengenommen. Die Haltung des Publikums, das ſei mit Genugtuung hervor⸗ gehoben, war diesmal muſterhaft. Wohl wurde vom Damme aus, der am ſtärkſten beſetzt war, der Verſuch gemacht, die Abſperrung zu durchbrechen, als die Landung vollzogen war. Aber die Po⸗ lizleimannſchaften und Gendarmen konnten die allzu Fürwitzigen zurückdrängen und ſo war gleich wieder die Ordnung hergeſtellt. Es wurde auch dann nicht mehr ein zweiter Durchbruchsverſuch unternommen und ſo blieb das Luftſchiff völlig unbehelligt. Kaum hatte man Zeit, ſich in das Beſchauen der Details des Luftfahrzeuges zu verſenken. Mit beſonderem Intereſſe wurde die Gondel mit ihrem maſchiniellen Inhalt beſichtigt. Originell ſind die in halber Höhe zwiſchen Gondel und Ballonkörper ange⸗ brachten Propeller, die von Weitem wie Kinderwindmühlen aus⸗ ſehen. Die Flügel ſind nicht aus Metall, wie beim ſtarren Sy⸗ ſtem, ſondern beſtehen aus einer Segeltuchart, die durch Stahl⸗ bänder verſteift iſt und auch einen ſolchen Rahmen beſitzt. Vor der Abfahrt konnten wir noch ein intereſſantes Geſpräch zwiſchen Herrn Oberbürgermeiſter Martin und Herrn Ober⸗ leutnant Stelling belauſchen. Der Führer des„P 3“ kam ganz von ſelbſt auf die Beſchaffenheit des Ankerplatzes zu ſprechen und bemerkte geradezu enthuſiaſtiſch, daß der Platz ſo ideal ſei, wie er keinen zweiten geſehen habe. Und als Herr Oberbürgermeiſter Martin bemerkte, daß dies auch Exc. von Nieber konſtatiert habe, fügte Herr Stelling noch hinzu, es komme nicht auf den Platz ſelber an, als vielmehr auf ſeine Grenzen. Er könne den Platz nür wiederholt als ideal bezeichnen. Mit den Worten:„Das freut mich zu hören! Nochmals beſten Dank und glückliche Fahrt!“ ſchieden die beiden Herren. Vorher hatte unſer Stadtoberhaupt noch der Hoffnung auf baldiges Wiederſehen Ausdruck gegeben. Herr Oberleutnant Manzbart, der nicht, wie in der letzten Nummer berichtet wurde, die Fahrt von Frankfurt hierher mitmachte, ſondern erſt hier zur Rückfahrt einſtieg, iſt der zweite der öſter⸗ Stelling und Hauptmann⸗ Herr Oberbürgermeiſter Martin drückte Herrn Oberleutnant Stelling herzlich die Hand und reichiſchen Offiziere, die als Luftſchifführer ausgebildet werdeu. Her⸗ Manzbart kam mit dem Ballonmeiſter Moſes mit dem Schnellzug um 11,11 Uhr hier an. Hätte am Bahnhof nicht Herr Oberſtadtſekretär Diebold nicht mit einem flinken Schnauferl gewartet, die Herren wären zur Landung zu ſpät gekommen. Luftſchiffe ſind eben keine Kurzzüge. Sie können zu ſpät, aber auch zu früh eintreffen. Bei „P. 3“ hat vor allem die große Geſchwindigkeit frappiert, mit der das Duftſchiff die Luft durchſchnitt. Der fährt ja ſchneller als„Zeppelin“, konnte man wiederholt hören. Auch die Sſcherheit, mit der das Fahr⸗ zeug ſeinen Weg verfolgte, hat imponſert. Man hörte nur Ausdrücke des Lobes und der Bewunderung. Die Witzeleten, die allenfalls über das etwas weniger eelgante Ausſehen des Luftſchiffe gemacht wurden, verſtummten, als man ſah wie flink und munter ſich„P. 3“ im Luft⸗ meer tummelte. Soviel iſt ſicher, daß der heutige Beſuch des„P. 3“ mit mancher falſchen Vorſtellung aufgeräumt hat. Und das iſt wohl der hervorſtechendſte Erfolg der Exkurſion. Die Freiwillige Feuerwehr, die 10,04 alarmiert wurde, ſammelte ſich auf dem Meßplatze und marſchierte unter Führung des Kommandanten Molitor, etwa 70 Mann ſtark, zum Landeplatz, um dort um das Luftſchiff einen Kreis zu ſchließen. dem Platze 118 Feuerwehrleute verſammelt.“ Ueber den Dächern der Stadt! Wie am Tage des„Zeppelin“⸗Beſuches wimmelte es wieder auf allen Dächern von Menſchen. In den gewagteſten Stellungen konnte man die luftſchiffbegeiſterten Menſchen ſehen, die das Kom⸗ men des„Parſeval“ mit Ungeduld erwarteten. In ſchneller Fahrt, erſt nur in ſchwachen Uenriſſen erkennbar, kommt das Luftſchiff, einem rieſigen Haifiſch gleich, auf die Stadt zu. Brauſende Hoch⸗ rufe erſchallen, als das ſrolze Fahrzeug über den Köpfen der Tau⸗ ſende hinwegfliegt. Ruhig, elegant iſt der Flug des Schiffes, mit imponievender Sicherheit gehorcht es 0 Führer. Deutlich ſind die beiden Propeller an der Gondel ſichtbar, deren Surren deut⸗ licher zu vernehmen iſt, wie bei„Z.“. Die Kataſtrophe des franzöſiſchen Lenkballons„La Republique“ wird ebenfalls von den Zuſchauern lebhaft diskutiert, und jeder wünſcht wohl, daß ein ähnlich ſchreckliches Schickſal den„Parſeval“ gnädig behüten möge. Alles iſt voll Bewunderung für das Werk des Majors Parſeval, und mancher Witz, der wohl früher über die Parſe⸗ valluftſchiffe gemacht wurde, wird jetzt angeſichts der glänzenden Fahrt verſtummen. Das Luftſchiff iſt ſo kein Gigant wie„Z.“, aber wer das Luftſchiff des„halbſtarren Syſtemtz“ mit ſeiner tadellos funk⸗ tionierenden Steuervorrichtung manöverikren ſieht, der wird aner⸗ kennen müſſen, daß auch der„Parſeval“ ein Fahrzeug iſt, das ſich den beſten Luftſchiffen würdig zur Seite ſtellen kann. Mögen alle die Wünſche, die das Schiff bei ſeiner Fahrtüber die Stadt begleiteten, in Erfüllung gehen. Jeder hatte wohl nur einen Wunſch, daß das „glückliche Schiff“ wieder ſicher und unbeſchädigt nach ſeinem Stand⸗ ort zurückkehren möge. Parſeval 3 über Ludwigshafen Nachdem der Lenkballon die verſchiedenen Bogen und Evo⸗ lutionen über Mannheim ausgeführt hatte, wandte er ſich auch nach Ludwigshafen. Er fuhr zweimal über die Innenſtadt hin⸗ weg in Höhe von etwa 150 Meter. Allgemein hörte man Worte der Bewunderung über das Fahrzeug ſelbſt und ſein ſchnelles Fahren. Auch in unſerer Nachbarſtadt war alles auf die Straßen und Dächer geeilt und mit dem vielſtimmigen Ruf: „Parſeval kommt!“ flogen alle Fenſter der Häuſer auf. Nach einem eleganten Bogen wandte ſich„Parſeval 3“ wieder gen Mannheim, von wo es alsdann dem Landungsplatz suſteuerte. Die Abfahrt. Nachdem während der etwa AAſtündigen Flugpauſe das Luftſchiff mit neuem Ballaſt verſehen, d. h. die Waſſerſäcke mit Waſſer nachgefüllt worden waren, hatte die Bedienungs⸗ mannſchaft die nötigen Vorbereitungen zum Wiederaufſtieg gebroffen. Frau Fabrikant Boehringer, die die Führer ſowwie die Paſſagiere des Luftſchiffes mit einem Imbiß er⸗ friſchte, vergaße dabeizauch nicht die aus zwei Mann be⸗ ſtehende Bedienungsmannſchaft des Luftſchiffes. 12,25 Uhr ertönten einige Signalpfiffe ſowie der Ruf:„Einſteigen“ Herr Stelling hatte zuvor noch eine kurze Unterredung mit unſerem Stadtoberhaupt, in der er Herrn Oberbürger⸗ meiſter Martin für die freundliche Aufnahme dankte und ſich auch bezügl. des von der Stadt ausgeſetzten Preiſes für die Luftſchiffe erkundigte. Herr Bürgermeiſter Martin er⸗ widerte, daß der Dank ganz auf ſeiner Seite ſei. Die ſchöne Fahrt des Luftſeglers habe ihn außerordentlich erfreut. Er hoffe, das Luftſchiff in Mannheim recht bald wieder begrüßen zut dürfen. Inzwiſchen hatten die Mitfahrenden ihre Plätze in der Gondel eingenommen. Da Herr Landgerichts⸗ direktor Hummel⸗Mannheim ſowie Herr Hauptmann Hummell⸗Koblenz an der Rückfahrt nicht mehr teilnahmen, ſo hatten Frau Martha Reuther und ihr Schwager, Herr Fabrikant Otto Boehringer, den Vorzug, von Herrn Oberleutnant Stelling zur Mitfahrt nach Frankfurt ein⸗ geladen zu werden, die Einladung wurde von beiden hoch⸗ erfreut und dankbar angenommen. Nach einem kurzen Signal fingen die Propeller an zu arbeiten und unter den brauſenden Hoch⸗ und Hurrarufen des Publikums ſtieg um 12.30 Uhr „Parſeval 3“ wieder leicht und elegant in die Höhe, um nach einer ſchönen Wendung dem Rhein entlang gen Worms zu fliegen. Noch lange folgten dem ſchönen Luftſchiffe begeiſterte Hochrufe und noch lange wurden Hüte und Tücher geſchwenkt, bis endlich der Luftſegler in nebelgrauer Ferne verſchwun⸗ den war. ** Rückfahrt und Landung in Frankfurt. * Frankfurt, 27. Sept. Die Rückfahrt des Parſevalballons ging zunöchſt über Frankenthal, den Geburtsort des Majors bon Parſeval. Bei Oppenheim kam der Vallon in eine Gewitterböe und kehrte deshalb, um Lieſer aguszuweichen, über Großgerau, Walldorf nach Frankfurt zurück. * Frankfurt a.., 27. Sept.„Parſevabz“ iſt von ſeiner Fahrt nach Mannheim um 3 Uhr wieder auf die Ila zurückgekehrt. — * Uebertragen wurde dem Ober⸗Poſtſekretär Georg Sütter⸗ lin in Emmerich eine Ober⸗Poſtſekretärſtelle beim Poſtamt I in Karlsruhe und Geometer Guido Rummel in Pforzheim unber Ernennung zum Bezirksgeometer(Gehaltsklaſſe 11) der Fortfüh⸗ rungsbezirk Boxberg. *Ernannt wurde Amtsaktuar Wilhelm Seibert in Offen⸗ burg zum Vexwaltungsaſſiſtenten bei Großh. Baugewerkeſchule Karlsruhe. In den Ruheſtand verſetzt wurde Reviſor Karl Baumann bei der Generaldirektion der Staatseiſenbahnen bis zur Wiederher⸗ ſtellung ſeiner Geſundheit und Stationskontrolleur Bertold Rie d⸗ linger in Karlsruhe⸗Mühlburg. Verein Frauenbildung— Frauenſtudium, Abteil. Mannheim. Der Verein tritt nunmehr in ſein Winterprogramm ein und ver⸗ anſtaltet zunächſt einen Vortrag von Frau Johanna Woklf⸗ Frisdberg über„Aeſthetiſche Erziehung des Kin⸗ des“. Die Rednerin, deren reizvolle Versſammilung ihr piele Freunde erworben, hat vor einigen Jahren im gleichen Kreis über das freiwillige Dienſtjahr der Frau geſprochen; das diesmalige Thema wird jede Mutter intereſſieren, die ihrem Kind Sinn für das Schöne anerziehen möchte. Der Vortrag findet Mittwoch, 29. d.., nachmitags halb 5 Uhr im Wil h elmshof ſtatt. Verein für Volksbildung. Der fünfte Vortrag des Herrn Prof. Dr. Elſenhans findet nicht heute(Montag), fondern morgen(Dienstag) abend halb 9 Uhr im Rathausſaal ſtatt. In den bier nun folgenden Vorträgen wird Nietzſche behandelt wer⸗ 5 Zuletzt waren auf * 4. Seite. General⸗Auzeiger, Abendblatt.) 4 7 Mannheim, 27. September. den. Eine kleine Anzahl Eintrittskarten iſt am Saaleingang noch zu haben. *Waldparkfahrten. Wegen der abnehmenden Tage verkehren bon heute ab die Noll'ſchen Motorboote werktags nachmittags ſchon um halb 3 Uhr bezw. halb 5 Uhr nach dem Waldparkreſtaurant und um bezw. 6 Uhr zur Stadt zurück. Schwerer Unglücksfall. Ein Kutſcher der Union⸗Brikettfabrit wollte bei Sachs in der Käfertalerſtraße ausſpannen. Das Pferd ſcheute und der Kutſcher kam unter den Wagen und erlitt eine be⸗ deutende Kopfberletzung, einen komplizierten Beinbruch und einen Bruch des linben Handoelenks. Der Schwerverletzte wurde bon der Sanitätswache ins Allgem. Krankenhaus verbracht. Aus dem Schöffengericht. Uneinigkeit ihrer Frauen hatte am 24. Auguſt d. J. in der Wirtſchaft von Friedrich Kopp auf dem Lindenhof einen Streit zwiſchen dem Tüncher Johann Ludwig Draiſſch und dem Schmied Matthäus Wolf von hier zur Folge. Draiſch ſchlug ſchließlich mit dem Bierglaſe drein, daß es zerbrach. Der Hieb traf dicht unter das linke Auge und verurſachte eine er⸗ Hebliche Verletzung, die heute noch nicht geheilt iſt. Das Schöffen⸗ gericht erkannte auf eine Gefängnisſtrafe von 1 Monat. Polizeibericht vom 27. September. (Schluß.) In letzter Zeit wurden dahier entwendet: 1) Am 18. 9. 09: Ein Brettoria⸗Rad mit ſchwarzem Rahmenbau und Felgen und ver⸗ nickelter Lenkſtange mit Korkgriffen.— 2) Am 23. Sept. Ein Opelrad mit ſchwarzem Rahmenbau, hellgelbe Kotſchützern, auf⸗ wärts gebogener Lenkſtange, Freikauf und Rücktrittbremſe. Auf dem Rahmen ſteht der Name„Opel“.— 3) Am 15. Sept. Vor dem Kaufhauſe von einem Wagen der Güterbeſtätterei: Eine Kiſte Chokolade. Die Kiſte trägt die Aufſchrift„F. W..“— 4) In der Nacht vom 17.—18. Sept. aus dem Konſumladen in J 4a, 2a: 250 Stück Eier, 2 Henkelkörbe aus weißen Weiden, 10 Pfund ſchwarze und graue Wolle, eine größere Partie Chokolade, 7 Fla⸗ ſchen Cognac, eine größere Partie Kaffee in gelben und blauen -Pfund⸗Düten, ein Stück Schweizerkäſe, ein Stück Dürrfleiſch, ein Ballen Butter, 1 Kiſte— 100 Stück— Zigarren, auf der Kiſte ſteht„Produktion“, 5 Doſen Honig, eine Partie Würfelzucker und eine Trägerſchürze weiß und blau geſtreift mit weiß und blauer Borde am oberen Teil. Perſonen, welche in der fraglichen Nacht Verdächtige mit Körben oder Paketen beobachtet haben, werden erſucht, dies der Kriminalpolizei hier mitzuteilen.— 5) Am 21. Sept. aus einem Garten in den Spelzengärten: Eine ſchwarz und gelb geſtreifte Bulldogge, weiblichen Geſchlechts. Ohren und Schwanz ſind coupiert und hört auf den Namen„Bäwel.“ 6) Verloren wurde: Am 5. Sept. hier: Ein ſchwarzleder⸗ nes Handtäſchchen, 25 Zentimeter lang und 7 Zentimeter hoch, mit folgendem Inhalt: Ein gelbledernes Portemonnaie mit 3 Fächer und Klappverſchluß, 15—16 Mark Inhalt, eine ſilberne Damen⸗ uhr, ein Doublekette zweireihig, aus kleinen Glieder, mit herz⸗ förmigem Schieber und eine Retoureiſenbahnfahrkarte Mann⸗ heim Weinheim. 7) Am 23. Sept. in R7 hier: Ein kleines grauledernes Por⸗ temonnaie, mit gelbem Metallverſchluß und 43 Mark Inhalt, beſtehend aus 40 Mark in Gold, der Reſt in Silber und Kupfer⸗ münzen, etwa 10 Fünfpfennigmarken und einer Eisabonnements⸗ karte der Konditorei Maier hier. 7) Ferner wurde geſtohklen: Am 23. Sept.: Ein Parade⸗ kiſſen, aus blauem Barchent mit weißem Stickerei⸗Ueberzug, mit blauen Seidenbändern durchzogen. UAheater, Runſt und Wiſfenſchaft. Zum Nachfolger A. Hänlein's als oberkirchenrätlicher Orgelbau⸗ kommiſſär für das badiſche Unterland wurde der durch ſeine Orgel⸗ konzerte und ſeine Mitwirkung in den Heidelberger Bachvereins⸗ konzerten beſtens bekannte Aſſiſtent des Großh. Univerſitätsmuſik⸗ inſtituts, Herr Hermann Poppen in Heidelberg, ernannt. Leipziger Solo⸗Quartett. Bis jetzt iſt in unſerer Stadt das aus Leipzig, der einſtigen Wirkungsſtätte Joh. Seb. Bachs, kom⸗ mende Solo⸗Quartett, welches am Mittwoch, den 29. Sept., abends 8 Uhr in der Friedenskirche ſingen wird, faſt unbekannt. Von dem Kantor der Leipziger Johanniskirche, Muſikdirektor Röthig, vor ettwa 2 Jahrzehnten gegründet, hat es ſich die Pflege des geiſtlichen à capella Geſanges zum Ziel geſetzt. Man kann wohl ſagen, daß die Sänger mit ihren Beſtrebungen, die einzigartige Schönheit bdeutſch⸗evangeliſcher Kirchenmuſik, die in Bach ihren Höhepunkt er⸗ reichte, aufzuzeigen, vollen Erfolg hatten. Denn wo ſie aufgetreten ſind, und das iſt geſchehen nicht nur in den meiſten Großſtädten Delrtſchlands, ſondern auch in denen der Schweiz, der Niederlande, Rußlands, Englands, Frankreichs, des Orients und in zirka 50 Städten Nordamerikas, überall erſchöpften und begegneten ſich die Urteile der Zuhörer, die in großer Zahl uns vorliegen, in den begeiſtertſten Lobſprüchen der Leiſtengen dieſer Künſtler. Das Programm:„Das geiſtliche Volkslied“ legt Zeugnis ab von dem feinen muſibaliſchen Geſchmack und hiſtoriſchen Sinn des Leiters. Chronologiſch zuſammengeſtellt in vier Gruppen, bringt es zunächſt alte deutſche Geſänge, denen wohl ſchoyn Kreuzfahrer gelauſcht haben mögen; dann folgen veformatoriſche, darunter das„O Welt, ich muß dich laſſen“ in dem unvergleichlich ſchönen Tonſatz von Heinrich Iſgak und der prachtvolle Gerhardt ſche Choral„O Haupt voll Blut und Wunden“ in drei verſchiedenen, von Hasler, Krüger und Bach ſtammenden Tonfätzen, einer immer ſchöner als der andere, dann Stücke aus dem böhmiſch⸗mähriſchen Geſangbuche, die in den ſchweren Zeiten des dreißißjährigen Krieges die Herzen erfaßt, begeiſtert und getröſtet haben und zuletzt neudeutſche Lieder, ſo: „Die güldne Sonne“ von Ebeling und„Die Seele vor der Him⸗ melstür“ aus dem 18. Jahrhundert. Von der Wiedergabe der ſchwierigen Geſänge wird von Kritikern nur mit höchſter Aerken⸗ nung geſprochen. Der Reinertrag des Konzertes kommt überdies wohltätigen Zwecken zugute. Karlsruher Hoftheater. Aus Karlsruhe wird uns Unterm 26. September von unſevem Bureau geſchrieben: Eine Tat mſeres Hoftheaters liegt hinter uns. Dasſelbe brachte uns geſtern bend nach langjähriger Pauſe in neuer Einſtudierung durch den Intendanten Geheimen Hofrat Dr. Baſſermann Hebbels kraftwolle Jugendtragödie„Judith“, das Drama des Mannes mit ſeiner beleidigenden Verachtung der Frauenſeele und das Drama des Weibes mit dem brennenden Gefühl der ſchamloſen Entwürdigung durch den ſinnlichen Barbaren. Hebbel iſt bekanntlich von dem Stoff, wie er ihn in den apokroyhphen Büchern der Bibel fand, ab⸗ gewichen; dort iſt Judith das fromme, gottbegeiſterte Weib, das ſich entſchließt, den Holofernes, den alles vernichtenden Feldhaupt⸗ mann des Nebukadnezar, zu töten und ſo ihr Volk von dem Ver⸗ ichter zu befreien. Hebbel iſt von der überlieferten Fabel abge⸗ ichen und läßt Judith den Holofernes als den Schänder ihrer SEhre töten: aus Haß und aus emporquellender Neigung zugleich. Und Hebbel ſelbſt verteidigt dieſe Aenderung:„Erſt meine Erfin⸗ dung, daß Judith dem Ermordeten einen Sohn gebären, alſo die Nemeſis in ihrem eigenen Schoß tragen könne, hat ſie in den tragi⸗ ſchen Kreis erhoben! Fräulein Edith Delkamp, die Darſtellerin der Judith, wußte dieſer dichteriſchen Auffaſſung mit feinem Emp⸗ finden gerecht zu werden in der großen Szene mit Mirza nach dem Morde und in der Schlußſzene unter ihrem Volke, als ſie die Aelteſten und die Prieſter ſchwören läßt, ſie zu töten, wenn ſie 8 Die junge, für dieſe Rolle vielleicht etwas zu junge, Darſtellerin wuchs von Akt zu Akt mit der Rolle; ſein verſtand ſie die Szene abzutönen, in der ſich Judith ihrer Miſſion bewußt wird und groß war ſie in ihrer Tragik, als es ihr Herz durchſchauerte, daß ſie töten mußte, wo ſie lieben wollte. Herr Fritz Herz ſtand ihr als Holofernes kraftvoll zur Seite und wirkte beſonders durch weiſes Maßhalten, indem er den unmöglichen Charakter des Uebermenſchen möglichſt menſchlich darſtellte. Von den ſonſtigen Mitwirkenden iſt noch Herr Felinr Baumbach als„Daniel“ zu nennen, der ſtumme und blinde Wahnſinnige, der de zolk auffordert, den Aſſad zu ſteinigen— das war eine ſchauſpieleriſche Leiſtung erſten Ranges. Das Großartigſte aber hatte die Regie des Intendanten Baſſer⸗ mann in den Volksſzenen der aufgeregten, halb wahnſinngen Sbräer in Bethulien gezeigt: das Meiſterwerk des Dichters wurde hier zum Meiſterwerk der Regie. Die Aufführung, mit lebhaftem Intereſſe verfolgt, fand ſtarken, begeiſterten Beifall. Zur Thoma⸗Jubiläums⸗Ausſtellung in Karlsruhe(Oktober 1909). Das Programm der Jubiläums⸗Ausſtellung zu Ehren des 70. Geburtstages Hans Thoma's hat gegenüber anderen Thoma⸗ Spezialausſtellungen inſofern eine bemerkenswerte Erweiterung erfahren, als das kunſtgewerbliche Schaffen des Meiſters in Karlsruhe erſtmals in einer vollſtändigen Ueber⸗ ſicht zugänglich gemacht wird. Außer den Oelbild'ern und graphiſchen Werken des Meiſters werden auch ſeine kera⸗ miſchen Arbeiten für die Großherzogliche Majolikamanufaktur in ausgewählten Stücken vorgeführt werden. Ebenſo werden die dvon Thoma entworfenen Holzſchnitzereien für die Ber⸗ nauer Schnitzereigenoſſenſchaft und zwar vollſtändig, vertreten ſein. Großes Intereſſe werden auch die nach Thoma's Entwürfen in der Karlsruher Kunſtſtickereiſchule gefertigten ſchwediſchen Teppichwebereien erregen, ſowohl hinſichtlich ihrer textil⸗ künſtleriſchen Ausführungen, als auch mit Rückſicht auf die ſtiliſtiſche Behandlung der Motive. Die vier größeren Wand⸗ teppiche zeigen die vier Elemente— Waſſer, Feuer, Luft, Erde— die Thoma vor 10 Jahren ſchon einmal im Auftrage des Reiches als Emailplaketten für die letzte Pariſer Weltausſtellung bear⸗ beitet hat. Der Einfluß Thoma's auf das badiſche Kunſtleben erſtreckt ſich nicht, wie man vielfach glaubt, nur auf die hohe Kunſt, ſondern greift auch auf die angewandte hinüber, wovon auch das demnächſt zu eröffnende Thoma⸗Muſeum Zeugnis ab⸗ legen wird. Nähere Auskunft über die Ausſtellung erteilt der Zerkehrsverein Karlsruhe. — AKus dem Großherzogtum. oc. Karlsruhe, 24. Sept. Die Gründung einer Ortsgruppe Karlsruhe des Deutſchen Luftflotten⸗Vereins ſteht nun⸗ mehr unmittelbar bevor. Durch rege Werbetätigkeit iſt es gelungen, allein in Karlsruhe eine Zahl von über 600 Mitgliedern zu ſichern, welche Zahl ſich ſelbſtverſtändlich nach der in den nächſten Wochen ſtattfindenden Gründungsverſammlung noch bedeutend erhöhen wird. Für dieſe Verſammlung hat, wie wir erfahren, der geſchäftsführende Vorſitzende des Deutſchen Luftflotten⸗Verbandes, Exz. General⸗ leutnant z. D. Nieber, einen Vortrag über die Entwickelung der Motorluftſchiffahrt angemeldet. Da auch unſere Stadtverwaltung den Beſtrebungen des Vereins in jeder Weiſe entgegenkommt, dürfte dieſe hier außerordentlich raſch emporblühen. Binnen kurzem folgt als⸗ dann die Gründung der Ortsgruppe Karlsruhe und die Gründung eines Landesverbandes Baden. oc. Donaueſchingen, 24. Sept. Der 50 Jahre alte Landwirt Johann Bihrer in Immenhöfe bei Pfohren wurde geſtern Nachmtttag in der Nähe ſeiner Wohnung vom Blitze erſchlagen. Seine Frau und vier Kinder kamen mit dem Schrecken davon. o0. Aus Baden, 26. Sept. In badiſchen Jägerkreiſen machen ſich zur Zeit Beſtrebungen für eine MWittelſtands⸗ vereinigung badiſcher Jäger geltend. Es ſollen für die Vereinigung hauptſächlich die dem Mittelſtande an⸗ gehörigen Jäger und Jagdfreunde gewonnen werden, die bei einem ſehr mäßigen Jahresbeitrage der Mitglieder die In⸗ tereſſen der badiſchen Jäger in jeder Weiſe fördern und auch für gutes Jagdhundmaterial Sorge bragen ſoll. Den im Lande beſtehenden zahlreichen kleinen Jagdvereinen ſoll Ge⸗ legenheit geboten werden, in Korpore ſich der Landesvereini⸗ gung anſchließen zu können. Eine konſtituierende Verſamm⸗ lung ſoll in Bälde einberufen werden. Letzte Nachrichten und Telegramme. * Bitterfeld, 27. Sept.„Parſeval 4“ wird heute nachmittag nach Zürich zur Beteiligung an dem Wett⸗ fliegen verladen, nachdedm der Einbau des neuen Motors und die Reparatur der Gondel überraſchend ſchnell beendigt worden ſind. * Frankfurt, 27. Sept. Der geſtrige Sonderzug von Mannheim brachte mehr als 700 Beſucher nach Frankfurt zur Ila. * Straßburg, 27. Sept. In Kolmar hat ſich unter dem Namen„Radikal⸗demokratiſche Partei“ eine neue poli⸗ tiſche Organiſation gebildet. An der Spitze ſtehen frühere Mitglieder der elſaß⸗lothringiſchen Volkspartei.(F..) * Berlin, 27. Sept. Im Reichsmarineamt hat Fregatten⸗Kapitän Hollweg anſtelle des in die Front zurück⸗ tretenden Korvetten⸗Kapitäns Boy⸗Ed die Geſchäfte des Vor⸗ ſtandes des Nachrichten⸗Bureaus übernommen. * London, 27. Sept. Die Blätter bringen Auszüge aus den in der„Deutſchen Revue“ wiedergegebenen Aeuße⸗ rungen Holſteins über die Flottenpolitik. Daily News begrüßt den Gedanken einer Verſtändigung über die Einſchränkung der Seerüſtungen mit großer Sympathie und bemerkt: Wir haben guten Grund zu glauben, daß unſere Regierung die deutſche Admiralität zu einer freundlichen Beſprechung eingeladen hat, durch welche die Schiffswerfte beider Länder für die Beſichtigung geöffnet werden und die zornigen Verdächtigungen geheimer Vorbereitungen und Be⸗ ſchleunigungen abgewendet würden.(F..) * Honſtantinopel, 27. Sept. Dem„Tanin“ zufolge werden 2 Infanterie⸗Regimenter des 1. Korps aus Konſtan⸗ tinopel nach dem Yemen entſandt werden. Newyork, 27. Sept. Bei der Hudſonfeier bot das geſtrige Konzert des deutſchen Geſangvereins eine gute Leiſtung. Großadmiral Köſter erſchien gegen Schluß und hielt eine Anſprach. Auch der Gouverneur Hughes war anweſend. Von der Ila. * Frankfurt a.., 27. Sept. Die Sieger in der geſtern vom Breisgauer Verein für Luftſchiffahrt veranſtalteten Fuchsjagd ſind folgende: Erſter Preis, geſtiftet von der Ila, Ballon„Exfurt“, Führer Oberingenieur Heyme, zweiter Preis, geſtiftet von der Ila, Ballon„„Clouth“, Oberleutnant Stuhlmann, dritter Preis, geſtiftet vom Breisgauer Verein für Luftſchiffahrt, Dr. Wandersleben, vierter Preis, geſtiftet vom Sächſiſch⸗fhüringiſchen Verein für Luftſchiffahrt Ballon„Auguſta“, Hauptmann Spaugenberg. Die Entfernunng de keinen Sohn gebären.“ ſiegenden Ballons vom Fuchs betrug 600 bis 1200 Meter. Die Kataſtrophe des Leukballons La Republigue * Frankfurt a.., 27. Sept. Internationale Luftſchiff⸗ fahrtsausſtellung. Das franzöſiſche Kriegsminiſterium hat der Direktion der„Ila“ ſeinen lebhaften Dank für die ausgeſprochene Teilnahme anläßlich der Vernichtung des Lenkballons„La Re⸗ publique“ übermittelt. Der Bierkrieg. m. Köhn, 27. Sept.(Priv.⸗Tel.) Der Kölner Bier⸗ krieg iſt nunmehr in ein entſcheidendes Stadium getreten, da die Ringbrauereien den Wirten erklären ließen, daß ſie kein Bier mehr liefern würden, wena nicht ein Aufſchlag von 4 Mark pro Hektoliter zugeſtanden wird. Die Wirte weigerten ſich, worauf die Bierfuhren wieder eingezogen wurden. Unterdeſſen treffen zahlreiche Waggonladungen aus⸗ ländiſcher Biere von deutſchen Brauereien ein, welche nicht dem Ringe angehören. Die Kölner Hausbrauereien ſind faſt durchweg zum alten Maße und zum alten Preiſe angeſichts der Obſtruktion der Kölner Biertrinker zurückgekehrt. Spaniens Kämpfe in Marokko. *Madrid, 27. Sept. Die Blätter melden aus Melilla äber den Verlauf des Kampfes am 25. Sept.: Die Spanier, die das von einer Harka ſorgfältig befeſtigte Nador plünderten und vollſtändig niebrannten, hatten 15 Verwundete. Die Zahl der Truppen, die gegenwärtig ſich in Nador befinden, beträgt 20.000 Mann. Man glaubt, daß dieſe demnächſt nach Seluan marſchie⸗ ren werden, wo ſich das Gros der Harka vereinigt hat. m. Madrid, 27. Sept. Die Diviſion Tovar veeinigte ſich geſkern ohne einen Schuß abzufeuern mit der Diviſion Orozow. Die Operationen ſollen heute fortgeſetzt werden. Nador brennt noch. Der Feind iſt gegenwärtig der Köln. Ztg.““ zufolge um Seluam vereinigt. Berliner Drahtbericht. [Von unſerem Berliner Bureau) Cooks Bericht über ſeine Nordpol⸗Fahrt. Berlin, 27. Sept. Im 6. Kapitel von Cooks Be⸗ richten über ſeine Nordpolfahrt, die im„Newyork Herald“ erſcheinen, nahmen die beiden Eskimos Kulotingeran und Jungito von Cook und ihren beiden für die letzte Etappe auserleſenen Landleuten Abſchied. Die drei ſind nun allein. Mutig geht es weiter gen Norden. Die Berechnung ergab, daß man 82 Grad 23 Min. Breite und 95 Grad 14 Min. Länge erreicht hat. Cook und ſeine Begleiter ſind völlig er⸗ ſchöpft. So machen ſie Halt für dieſe Nacht. Am folgenden Morgen ſieht der Tag freundlicher aus. Die Temperatur beträgt 63 Grad nach Fahrenheit. Das Barometer kündigt gutes und beſtändiges Wetter. Der Tag iſt gut für den Ab⸗ ſchied vom Feſtlande. Nach einem kräftigen Frühſtück beginnt die Fahrt und in blaue Schatten verſchwindet die Heiberg⸗ inſel und das Grantland. Alles geht gut. Ohne Beſchwerden und Gefahr haben nach 14ſtünd. Marſche die Reiſenden 29 Meilen nach vorwärts zurückgelegt. Eine Schneehütte wird gebaut und die Reiſenden hören ohne Beklemmung, wie in der Nacht ſich draußen ein Sturm erhebt. Wie ſie aber am nächſten Tage die Reiſe fortſetzen wollen, finden ſie ein Hindernis vor in Geſtalt eines Eisriſſes. So iſt das Boot nicht zu verwenden, da die Kälte zu groß iſt, und das Waſſer ſich fortwährend mit dünnem Eis bedeckt. Sie be⸗ ſchließen alſo, noch einige Stunden abzuwarten, bis die Eis⸗ rinne durch neues Eis paſſierbar ſein wird und lauſchen dem Krachen des Packeiſes, daß ſich donnernd zuſammenſchiebt. Die Stätte, auf dem die Reiſenden raſten, wird wie bei einem Erdbeben erſchüttert. Londoner Drahtnachrichten. (Von unſerem Londoner Bureau.) 5 Italien und der Dreibund. OLondon, 27. Sept. Der Korreſpondent der„Morn. Poſt“ in Venedig führt in einem von geſtern datierten Tele⸗ gram aus, es ſei in Italien übel aufgenommen worden, daß der deutſche Reichskanzler, nachdem er in Wien geweſen war, es nicht einmal für nötig gehalten habe, ſeinen Beſuch in Italien auch nur anzukündigen. Es werde darauf hinge⸗ wieſen, daß Graf Caprivi ſeiner Zeit nach Italien eilte, bevor er noch irgend welche andere Beſuche gemacht hatte. Aus dieſer Aenderung in der Taktik ergibt ſich für die Gegner des Dreibundes in Italien der Schluß von ſelbſt, daß heute Italien nicht mehr als gleichwertiges Mitglied des Drei⸗ bundes angeſehen wird. Es ſei klar, daß abgeſehen von offi⸗ ziellen Kreiſen Italiens, der Dreibund nicht mehr ſo hoch geſchätzt werde, wie früher und auch diejenigen, die noch für den Dreibund eintreten, ſehen dieſen mit anderen Augen an als früher. Urſprünglich als Schutz gegen Frankreich gedacht, habe er für Italien nur noch den Wert, ein aggreſſives Vor⸗ gehen Oeſterreichs⸗Ungarn hinaus zu ſchieben. Der Streit zwiſchen Cook und Peary. OLondon, 27. Sept. Der„Daily Chronicle“, der von vornherein mit aller Schärfe abgeleugnet hatte, daß Cook den Nordpol erreicht haben köunte, hat einen Sonderbericht⸗ erſtatter nach Portland entſandt, um Peary zu interviewen. Peary, der ſonſt alle Journaliſten, die ihn um eine Unter⸗ redung angingen, abwies, machte diesmal eine Ausnahme und erklärte dem Journaliſten, er habe die Veweiſe dafſür, daß Cook nicht am Nordpol geweſen ſei, er fügte aber hinzu, daß er mit ſeinen Beweiſen vorläufig hinter dem Berge halten und erſt abwarten wolle, bis Cook ſeine Papiere vorgelegt haben würde. Der Korreſpondent bemerkt, daß er durch Peary vollkommen davon überzeugt worden ſei, daß Cook nicht am Nordpol geweſen ſein könne. Zum Schluß der Unterredung ſagte Peary, wenn man Cook genügend Zeit laſſe, werde er ſich ſelbſt in ſeinen weiteren Mitteilungen widerſprechen. Aus Indian Harbour kommt die Meldung, daß Miſter Whitney die Papiere Cooks nicht mitgebracht habe und zwar, weil Peary nicht geduldet habe, daß irgend etwas von Cook auf ſeinem Schiff verfrachtet werde, Whitney mußte daher die Kiſte mit den Papieren in einem Verſteck in Grönland zurücklaſſen. Er erklärte übrigens, von dem Inhalt der Papiere keine weitere Kenntnis zu haben. —— a — Uolkswirtschaft. Mannheimer Lagerhaus⸗Geſellſchaft. Herr Direktor Knecht wird am 1. Oktober d. Js. aus ſeiner Stellung als Direktor der Mannheimer Lagerhaus⸗Geſellſchaft ausſcheiden.(Dies war nach dem Verlauf der Generalver⸗ ſanunlung am 30. Juni 1909, in der die Beſchlüſſe der vorjährigen ö Generalverſammlung wie die Verteilung einer Dividende von 4 8 Prozent aufgehoben und eine von der Majorität borgelegte, ab⸗ geänderte Bilanz angenommen wurde, vorauszuſehen. D..) * 1*** Luz'ſche Induſtriewerke, Ludwigshafen a. Rh. 800 000 M. auf den Inhaber lautende Aktien der Lux ſchen In⸗ durſtrietverke in Ludwigshafen a. Rh. wurden auf Antrag der Pfälziſchen Bank in München an der Münchener Börſe zu⸗ gelaſſen. 8 „VVVRP Kohlenmarkt. (Driginalbericht des Mannheimer General⸗Anzeigers.) Seit unſerem letzten Bericht hat ſich das Geſchäft auf dem ſüddeutſchen Kohlenmarkte nicht weſentlich verändert. Es darf wohl behauptet werden, daß die Nachfrage etwas größer geweſen iſt, aber das findet ſeine ganz natürliche Begründung in dem Herannahen des Herbſtes und braucht nicht als Anzeichen dafür angeſehen zu werden, daß in den allgemeinen Verhältniſſen eine Beſſerung eingetreten iſt. Zwar iſt eine leichte Aufwärtsbewegung zu konſtatieren, aber ob dies der tatſächliche Anfang der lang erſehnten, allgemeinen Beſſerung und nicht nur ein Aufflackern iſt, läßt ſich heute eigentlich noch nicht poſitiv ſagen. Der gün⸗ ſtige Rheinwaſſerſtand hat das Geſchäft im vergangenen Monat ſehr unterſtützt, immerhin iſt damit zu rechnen, daß die Klein⸗ waſſerperiode über kurz oder lang einſetzen wird. Der engliſche Kohlenmarkt iſt zurzeit ſehr beunruhigt. Im Cardiff⸗ und York⸗ ſhirerevier, wo das neue Achtſtundengeſetz bereits am 1. Juli in Kraft getreten, hat dieſe Neuerung für die Grubenbeſitzer manche Unbequemlichkeiten und Nachteile im Gefolge gehabt, rechnet man doch mit einer Minderausbeute von ungefähr 10, was im großen und ganzen die Erhöhung der Einſtandpreiſe um minde⸗ ſtens 1 Shilling per Tonne bedeutet und dieſe Erhöhung wird ſchließlich von den Verbrauchern getragen werden müſſen. In anderen Diſtrikten Englands tritt das Achtſtundengeſetz erſt mit dem 1. Januar in Kraft und dieſen ſtehen alſo die Unerquicklich⸗ keiten, welche die Neuerung mit ſich bringt, noch bevor, und es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß im Frühjahr n. J. daſelbſt Kompli⸗ kationen eintreten, die ſchließlich alle Kohlendiſtrikte in Mit⸗ leidenſchaft ziehen. *** Vom Hopfenmarkt. 55 (Driginalbericht des„Mannheimer Genercl⸗Anzeiger“) Zu den Hopfenpreiſen wird der Landwirtſchaftskam⸗ mer aus Tettnang berichtet: Die Ernte ergab einen beträcht⸗ lichen Rückgang; ſtatt 22 000 Zentner, wie die Schätzung war, dürfte dieſelbe nur etwa 9000 Zentner ergeben. Die Preiſe ſind infolgedeſſen im Steigen. Württembergiſche Hopfen wurden in Nürnberg zu 200 M. pro Ztr. verkauft. Größere Produzenten geben unter 200 M. nichts mehr ab. 55 ** Der Aufſchwung Argentiniens. Argentiniens in den letzten Jahren. Dieſer enorme Fortſchritt baſtert zum größten Teile auf deſſen rapider landwirtſchaftlicher Entwicklung. Dabei ſind erſt 15 830 000 von 295 050 700 Hek⸗ taren Land unter dem Pfluge. Die Anbaufläche nimmt aber mit jedem Jahre gewaltig zu. Im vorigen Jahre wurden z. B. nicht weniger als 1 213 000 Hektare, oder ſoviel wie die Hälfte der Ge⸗ ſamtoberfläche Belgiens neu urbar gemacht. Man erzeugte auch unter anderem 5 238 000 Metertonnen Weizen und 1 100 000 Metertonnen Leinſamen. Der Export in Ackerbau⸗Produkten allein wertete über 1 Milliarde Mark, während auf Viehzucht⸗ Produkte 468 522000 Mark kamen. Die Totaleinfuhr betrug 1 102 000 000 Mack; davon entfielen auf landwirtſchaftliche Ma⸗ ſchinen und Geräte 16 784000 Mark, auf zur Saat beſtimmte Sämereien 15 473 000 Mark und auf Vieh 7198 000 Mark. Die Viehzucht okkupiert noch immer faſt die ganze Ober⸗ fläche Argentiniens von der ungefähren Ausdehnung Schwedens, Norwegens, Dänemarks, Hollands, Belgiens, Frankreichs, der Schweiz, Italiens, Oeſterreich⸗Ungarns und Deutſchlands zu⸗ ſammen genommen. Man zählte 1907 über 29 000 000 Rinder, 7500 000 Pferde, 67 200 000 Schafe, ca. 4000 000 Ziegen und 1400 000 Schweine. Das geſamte mobile Kapital wurde im Jahre 1906 mit 8075 000 000 Mark berechnet und dürfte heute nahezu 10 Milliar⸗ den betragen. Wenn man bedenkt, daß Argentinien nur 6 434 000 Einwohner zählt und davon die Hauptſtadt allein ſchon 1189 000, ſo zeugen dieſe Ziffern gewiß für einen ungewöhnlichen Wohl⸗ ſtand und eine außerorbentliche Kaufkraft der Bevölkerung. Da Argentinien bei Gelegenheit der erſten Jahrhundertfeier ſeiner Emanzipation vom nächſten Juni an eine große Inter⸗ nationale landwirtſchaftliche Ausſtellung für Vieh, landwirt⸗ ſchaftliche Produkte und Inbuſtrien, Ackerbaugeräte und Ma⸗ ſchinen uſw. abhält, ſo erſcheint eine gut organiſierte Beſchickung derſelben nicht nur für jeden exportierenden Fabrikanten und Produzenten höchſt wünſchenswert und profitabel; ſondern auch für jede ſorgſame Regierung, als eine eminent patriotiſche Pflicht, ſpeziell zur Erhaltung und Förderung des Wohlſtandes und wirtſchaftlichen wie politiſchen Einfluſſes ſeines eigenen Landes. Der Endtermin für Platzgeſuche für Vieh iſt der 1. Febr. 1910 und für ſonſtige Gegenſtände der 1. Dezember 1909. Aus⸗ 5 künfte erteilen bekanntlich fämtliche argentiniſchen Geſandt⸗ ſchaften und Konſulate und der General⸗Kommiſſar für Europa Hon. Konſul Niederlein, Argentiniſche Geſandtſchaft, Berlin. *** Bapyeriſche Diskonto⸗ und Wechſelbank,.⸗G., Nürnberg. Der Reingewinn aus dem Geſchäftsjahre 1908⸗09 be⸗ läuft ſich nach 80 795 M. li. V. 76 861.) Abſchreibungen auf Bankgebäude und Mobilien auf 759 168 Mark(748 235.). Der auf den 22. Oktober einzuberufenden Generalverſammlung wird die Verteilung einer Dividende von wieder 5 Prozent gleich Mk. 600 000 nach Zuweiſung von 69 638 M.(72 1ʃ9.) an die Re⸗ ſerpefonds bei einem Vortrag von 76 196 M.(62 782)) vorge⸗ ſchlagen. 5**** Vom Kaliſyndikat. Aus den Beratungen niſſi Herrn Waldemar Schmidtmann und einem Bevollmächtigten der Kaliwerke Aſchersleben verlantet, daß deren Forderungen in der Nichts kann uns Europäer mehr verwundern und unſer In⸗ tereſſe mehr erregen, als der geradezu fabelhafte Aufſchwung der Kaliſyndikats⸗Kommiſſion mit Endwirkung eine Erhöhung der Quote von Aſchersleben und Sollſtedt um zuſammen 33 Tauſendſtel bedeuten würden. Im Rahmen einer ſolchen Quote wünſcht Schmidtmann die Ab⸗ ſchlüſſe an den Nordtruſt und an die Internationale Korpora⸗ tion auszuführen. Ziffernmäßig würde dann die Preisdifferenz zugunſten des Nordtruſt etwa 3 Millionen jährlich ausmachen, ſodaß ſich zuzüglich der Beträge für den nötigen Quotenankauf die Zinſen des Kaliſyndikats auf ca. M. 3½ Millionen jährlich ſtellen würden. Eine derartige Laſt iſt nach Anſicht aller übrigen Syndikatsbeteiligten unannehmbar. Die Verhandlungen mit Waldemar Schmidtmann richten ſich dahin, daß die Abfindung Bradleys zu Laſten Schmidtmanns gehen müßte. Den von W. Schmidtmann gewünſchten handelstechniſchen Vorzügen ſteht auch das Bedenken entgegen, daß die Südtruſt und die anderen amerikaniſchen Gruppen ſofort dieſelben Vorzüge beanſpruchen würden. Das Syndikat verſucht daher nach wie vor, eine weſent⸗ liche Ermäßigung der Anſprüche Schmidtmanns zu erreichen; andernfalls gilt eine Einigung für unmöglich, und man hätte ein ſtaatliches Eingreifen etwa in Form von Kontingentierung und Vollmaßnahmen zu erwarten. Es iſt alſo auch weiter auf eine längere Dauer der Kommiſſionsverhandlungen zu rechnen. Mit dem Südtruſt wird jetzt eine Friſtverlängerung noch über den 30. September hinaus angeſtrebt. un. Mannheimer Produkteubörſe. Trotz der von den Ex⸗ portländern gekabelten niedrigeren Offerten war die Stimmung am hieſigen Platze ziemlich behauptet. Die Umſätze hielten ſich indes weiter in engen Grenzen, da der Verbrauch Zurückhaltung beobachtet. Die Notierungen im hieſigen offiziellen Kursblatt wurden für inländiſchen Weizen um 50 Pfg. per 100 Kg. franko Mannheim erhöht, während die ſonſtigen Weizenſorten eine Ver⸗ änderung nicht erfuhren. Roggen und Braugerſte blieben im Preiſe gleichfalls unverändert, Futtergerſte gab um 5 bis 10 Pfg. per 100 Kg. nach; ferner wurde die Noliz für La Platamais bis um 25 Pfg. reduziert. Auch Hafer erlitt eine Einbuße bis um 25 Pfg., während die Mehlpreiſe um 25 Pfg. hinaufgeſetzt wurden. Vom Auslande werden angeboten die Tonne, gegen Kaſſa, Cif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗ Ruſſo ſchw. 175 bis 176, do. ung. Ausſaat 80 Kg. ſchw. M. 176 bis M. 177, do. Roſario Santa FJe 80 Kg. per ſchwimmend M. 176 bis 177, Laplata per September Abladung M. 170 bis M. 176, Redwinter 2 per September M. 167, Hartwinter 2 per September M. 173 bis 174, Rumän. nach Muſter 79⸗80 Kg. ſchwimmend M. 176 bis 177, Rumän. nach Muſter 78⸗79 Kg. ſchwimmend M. 175 bis 176, Rumän. 78⸗76 Kg. 3 Prozent blau⸗ frei per September M. 173 bis 174, Ulkaweizen 9 Pud 20⸗25 per M. 164 bis 165, 10 Pud ſchwimmend von M. 165 bis 168. Roggen ruſſiſcher 9 Pud 10-15 September M. 127 bis M. 128, do. 9 Pud 15⸗20 September M. 128 bis 129.50, norddeutſcher Roggen 73.74 Kg. prompte Abladung M. 128 bis 129. Gerſte ruſſ. 58⸗59 per September M. 107, do. 59⸗60 Kg. per September M. 108.—, Donau 58⸗59 Kg. per ſchwimmend M. 107.50, do. 59⸗60 per ſchwimmend M. 108.50, Laplata 46⸗47 Ko. Auguſt⸗September M. 109 bis 110. Hafer ruſſ. prompt 46⸗47 Kg. ſchwimmend M. 110.50 bis M. 111, do. 47⸗48 Kg. prompt M. 112 bis 113, Donau nach Muſter ſchwimmend von M. 104 bis 108, do. per September M. 107 bis M. 109, Laplata 46⸗47 Kg. ſchwimmend M. 112 bis 113. Mais Laplata gelb rye terms ſchwimmend M. 116.50 bis M. 117, do. per September⸗Oktober M. 119.50 bis 120, Donau ſchwimmend M. 119, Odeſſa M. 118 bis 119, Novoroſſisk M. 119.50 bis 120, amerikaniſcher Mixed per Dezember⸗Jan. M.—. Frankfurter.⸗G. für Rhein⸗ und Main⸗Schiffahrt, Frank⸗ Geſellſchaft„Frankfurt 45, 47 und 50“ in Tragfähigkeit von 12 500 Ztr. auf ihrer erſten Reiſe mit Ladung von Rotterdam im Frankfurter Hafen eingetroffen. Die Geſellſchaft wird in den nächſten zwei Monaten noch eine weitere Anzahl Schiffe in den Dienſt ſtellen, die gegenwärtig bei verſchiedenen Werften in Holland im Bau begriffen ſind. 8 Die Gasmoforen-Fabrik Deutz.⸗G. erwiderte nach dem „Berliner Tagebl.“ einem Aktionär, das Deutzer Werk habe unter Berückſichtigung der ſchwierigen Marktverhältniſſe im vorigen Jahre nicht ungünſtig abgeſchloſſen, doch könne die Direk⸗ tion bezüglich der Dividende vor Eingang der Ergebniſſe der auswärtigen Unternehmungen keine Mitteilung machen. Der gegenwärtige Beſchäftigungsgrad ſei gut und die Direktion hoffe, daß die Beſſerung, die ſie in der letzten Zeit konſtatiert habe, an⸗ halten werde.(Dividende 1907⸗08 6 Prozent). ***** Telegraphiſche Handelsberichte. Konkurs. * Frankfurt, 27. Sept. Ueber die Deutſchen Lincruſtawerke, Pallas⸗Marke Gerhard Co. in Höchſt a. M. wurde(t.„Frkf. Zig.“ der Konkurs eröffuet. Neues vom Dividendenmarkt. Frankfurt, 27. Sept. Unter dem bekannten Vorbehalt wird it.„Frkf. ZItg.“ die Dividende des Brauhauſes Nürnberg wieder auf 9 Prozent wie im Vorjahr geſchätzt. * Kafſel, 27. Sept. Die heutige Generalverſammlung der Juteſpinnerei und Weberei.G. Kaſſel ſetzte die Dividende lt. „Frkf. Ztg.“ wieder auf 16 Prozent feſt. Die Ausſichten für das laufende Geſchäftsjahr wurden von der Verwaltung als günſtig beurteilt. berteilt lt.„Frkf. Ztg.“ wiederum 2 Prozent Dividende. Nordd. Automobil⸗ und Motor⸗A.., Bremen. * Bremen, 27. Sept. Die Generalverſammlung der nord⸗ deutſchen Automobil⸗ und Motor⸗A. G. in Bremen genehmigte die beantragte Kapitalserhöhung von 1 Mill. Mark Vorzugsaktien, welche bon einem Konſortium zu pari mit Dioidendenberechtigung ab 1. Okt. d. J. übernommen werden.(Frkf..) Angebote auf Portlandzement. * Hamburg, 27. Sept. Die Eiſenbahndirektion Altona for⸗ dert It.„Frkf. Ztg.“ Angebote auf 5 Mill. Klgr. Portland⸗Zement. Vom amerikaniſchen Eiſenmarkt. * Newyork, 27. Sept. Das„Journal of Comm.“ meldet, daß ſeit Septemberbeginn 100 000 Tonnen Beſſemer Eiſen gewon⸗ nen worden ſind. Die Kaufbewegung in der ganzen Eiſenbranche nehms ſtark zu. Oktober⸗Ausſchüttungen. * Newhork, 27. Sept. Die Oktober⸗Ausſchüttungen betragen 161 721 000 Doll., das ſind It.„Frkf. Ztg.“ 16 Mill. Dollar mehr als im Vorjahr. *** Stegele und Bennet, Pforahieim. *PFfOrzheim, 27. Sept. Die Passiven der insol- venten Firma Siegele und Bennet betragen nicht zoo o00, sondern nur etwas über 200 O00., wovon etwa die Hälfte It.»Frkf. Ztg.e auf die Forderungen von Ver. fuxrt a. M. Wie berichtet wird, ſind die neuerbauten Kähne der * Dresden, 27. Sept. Die Sächſiſche Malzfabrik Akt.⸗Geſ. vielfach noch Glattstellungen zum Uſtimo vornahm. wandten entfällt, wahrend die Aktiven angenommen werden. m. Brauerei-Gesellschaft aur vSounee in Speyer. *Speyer, 27. Sept. Für die Aktien dieser Gesell- schaft, die früher an der Frankfurter Börse notierten, war die Zulassung nicht wieder beantragt worden, seit- dem die Gesellschaft durch die Fusion mit dem Brauhauff Speyer vorm. Schultz eine andere Gestalt genommen hat. Zu welchen Misshelligkeiten das Fehlen emer Notierung führt, gehen daraus hervor, dass für morgen in Speyer die öffentliche Versteigerung von 63 O00 M. neuen Aktien dieser Gesellschaft angekündigt wird. Im In-⸗ teresse des Unternehmens sowohl wie jedes Aktionàrs würde es It.»Frkf. Ztg.« liegen, so rasch wie möglich die Notierung an der Frankfurter Börse wieder herbei- zuführen. HVon der Reichsbanłk. Berlin, 27. Sept. Bei der Reichsbank sind neuer- dings Schatzscheine für., 15. und 22. Dezember dispo- nibel. Letztere beiden Termine wurden angenommen, Dabei ist der Privatdiskont um 6 pCt. höher. 4 **** Mannheimer Effektenbörſe. vom 27. September.(Offizieller Bericht.) Im Verkehr ſtanden heute: Mannheimer Gummi⸗ und Asbefſt⸗ fabrik⸗Aktien zu 143 Proz. und Aktien der Brauerei Simner, Grüm⸗ winkel zu255 Proz. Sonſtige Veränderungen: Seilinduſtrie 183., Pfälz. Nähmaſchinen⸗ und Fahrräder⸗Fabrik.G. 136., Südd. Drahtinduſtrie⸗Akt. 122.50 G. 124 B und Zellſtofffabrik Wald⸗ hof 312 G. VBanken. Brief Geld Brief Gels Badiſche Bank 1878 Tyansport Gewrbk. Sveyers0%.——t. Verſtcherung. Pfälz. Bank 102.25B..⸗G. Rhſch. Seetr. 89.50— Pfälz. Hyp.⸗Bauk—. 194.— Maunh. Dampfſchl.—— 3 Pf. Sp⸗ U. Kdb. Zandau—.— 1895„ Lagerhaus Rheiu. Kreditdank. 187.— Frankona, Rück⸗ und Rhein. Hyp.⸗Bank 197.— 196.50 Mitverſ..⸗G. vm. Südd. Bank 1 2 5 u. Mitv. 965.— 95 Chem. Judufßlrie, ee Verſ.⸗Geſ.„ Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 440.——.—Bad. Aſſecurranz—.— 180 8„„ neu—.—— Continerttal. Verſich.—.— 500. Chem. Fab. Boldendg.—+ 129-Mannh. Werſgerunz—.— 580.— Verein chem. Fabrikfen—.— 825—Oberrh. Vorſich.⸗Geſ. 630.——.— Verein D. Oelfabriken—.— 141 26 Württ. Tranp.⸗Verf.—.— 500 Weſt..⸗W. Stamm 212.— Induſtrie. . Vorzug 102.———.G. f. Seilinduſtrie 133.— Brauereien. Dingler'ſche Neſchfbr. 115.— Bad. Brauerei—.— 75.—Emaillirfbr. Kirrweil.—. Binger Aktienbierbr.—.——.— Emaillw. Maikammer Durl. Hof vm. Hagen 248.——.—Ettlinger Spinnerei Eichbaum⸗Brauerei—.— 115.—Hüttenh. Spinnerei Elefbr. Rühl, Worms— 80.—Hedd. Ku. u. Südd. Kb. Ganters Br. Freibg. 98.——.— Karlsr. Maſchinenbau Kleinlein Heidelberg 190.——.—Nähmfbr. Haid u. Neu—.— e ee,, .—Foſth. Call. u. Papierf. 215.—— udwigsh. Braueret—.— 295—[Maunh. Gum. u. Asb.—— 143. Mannb. Aktienbr. 130.——.— Maſchinenf. Badenia—— 198.— Pfalzbr. Geiſel, Mohr—.——. Oberrh. Elektrizuk—.— 17. Brauerei Sinner—.— 255.— Phrdt dl.— 136. Br. Schrödl, Heidibg. 175.ä——— Portl.⸗Zement Odlbg. 160 50— „Schwartz, Speyer—.— 115.Rh. Schuckert⸗Geſ.—.— 119. „S. Weltz, Speyer—.——— Südd. Draht⸗Induſt. 124.— 122.5 *Storch., Spevder—.— 73.— Berein Freib. Ziegelw. 120.—— Br. Werger, Worms—.— 82.—„Speyr.—.— Wormſ. Br. v. Oertge„5„ Gkrzmühle Neuftadt Pf. Preßhau. Sptfabr.—.— 157.— Zellſftoffabr. Waldhof—.— 5 Waghäuſel 146.— 312 Zuckerraff. Mann. Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. vom 27. Seplember. 15 Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 K bahnfrei hier. 22.50— 22.75] Ruſſ. Futtergerſte 13.25—— 1 Weizen pfälz⸗ neu „ Rheingauer—.——[Hafer, bad. neuer 16.——16 „norddeutſcher—.———.—[Hafer, nordd. „ ruſſ. Azima 2425——.— Hafer ruſſiſcher 17.25—18.5 „ Ulta 237521.„ La Plata 17.25— „ Theodoſia 24.75— 25.— Maisamer. Mixed „ Taganrog 28.75—24.—„Donau „ Saxonska 23.50—23.70„La Plata „rumäniſcher 24.50—25.— Kohlreps, d. neuer am. Winter 29.75—.— Manitobafß-.———. Walla Walla——-——.— Kanſas II—.——.— Auſtralier Wicken—.—— Kleeſamen deutſch.!——. 2 „Luzerne ital. „Provene. „Eſparſette Leinöl mit Faß Müböl in Faß Backrüböl „ La Plata 21.50—24 75 Kernen neu 22.50—22.75 Roggea, pfälzer neu 17.— 17.25 „ rufſifcher „ rumäniſcher—.———.— norddeutſcher—.—r. —.—— 7 „ amerit.—.—.— Her Herſte, hieſ. 1625—17 50 roh 70 munverſt. 85/90% „ Pfälzer 16.75—17.75„ Joer„ 90/92% 58.80 Gerſte, ungariſche 5 + 8 7 Welzenmehl 8 5 5 33.50 53˙50 31.— 30.— 29.— 26 Roggenmehl Ar. 0) 26225 1) 2375. 5 Tendenz: Weizen unverändert ruhig. Braugerſte unverändert. Fu tergerſte flauer. Roggen unverändert. Hafer matter. *** Berliner Effektenbörſe. (Brivattelegramm des Geuneral⸗Anzeigers.) *Berlin, 27. Sept.(Fondsbörsc.) Die ne Woche brachte eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung die sich besonders am Montan- und Banken a kKtienmarkte in weiteren Kurssteigerungen äusserte. Bei Eröffnung war die Kursgestaltung für Hüttenaktien zwar keine einheitliche, da die Spekulation folgedessen setzten Deutsch-Luxemburger, Phönix, Rom- bacher und Harpener mit über 1 pCt. hinausgehend Abschlägen ein. Besonders bei Harpener verwie Spekulation noch auf einzelne Stellen im Abschl welche den gehegten Erwartungen nicht voll ent⸗ 6. Seite. Feneral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 27. September. Mannheim, hätten. Reges Geschäft zu steigenden Kursen entwickelte sich. in Laurahüttenaktien. Am Bankenmarkt standen Darmstädter und Schaffhausener mit Gewinnen von über 1 pCt. an der Spitze. Aber auch in den übrigen Werten war das Geschäft bei schwachen, minder be- trächtlichen Kurssteigerungen recht lebhaft. Die Aktien der hier gehandelten russischen Bahnen setzten ihre Steigerung durchweg fort. Vernachlässigt waren öster⸗ reichische und amerikanische Werte, doch zogen Kana- daaktien im Verlaufe, auf die Erwartung einer Zunahme der Einnahmen durch die glänzende Ernte Kanadas an. Am Rentenmarkt erfuhren Türkenlose eine sprunghafte Steigerung um 3 PpCt., übrige Werte lagen still, übrige Werte lagen still. Schiffahrtsaktien und Elektrizitäts- Werte traten bei behauptetem Kursstand in den Hinter- grund. Zu erwähnen ist noch die weitere Steigerung dder Dynamit-Trust-Aktien. Das lebhafte Geschäft auf dem Montan- und Bankenaktienmarkt hielt auch weiter⸗ kEin an, doch unterlagen die Kurse vereinzelten Ab- schwächungen. Die Grundstimmung blieb jedoch fest. Tagliches Geld 3 pCt. Ultimogeld 47/ PpCt. In der dritten Börsenstunde blieb die schwächere Haltung unter fortgesetzten Realisationen vorherrschend. Höher waren Siemens und Halske-Aktien auf Gerüchte von dem Erwerb neuer Patente. Der Industriemarkt lag mässig fest. Berlin, 27. Sep.(Anfangs⸗Furſe,) auch Ungarn höhere Preise sandte, war man hier sehr kest gestimmt. Bedeutende September Deckungen, grosse Bedarfsfragen und wohl auch Meinungskäufe in den hin- teren Sichten führten zu ansehnlichen Preissteigerungen in beiden Brotfrüchten. Hafer war gleichfalls fest ver- anlagt. Mais blieb behauptet. Rüböl notierte etwas höher. Wetter: bewölkt. Berlin, 27. Sept.(Telegramm.)(Produktenbdörſe.) Preiſe in Mark pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe, 24. 77 227. Weizen per Sept. 212.25 217.—Hafer per Mai 159.25 155.— „Otkt. 211. 213.75 Mais per Sept.—.——.— Dez. 211.— 218,.25 Dt.—.——.— „ Mai 2483 25215. Dez.——— Roggen per Sept. 174.— 176.25 Rüböl per Sept.——— „ Okt. 171.1783 25 Oktor. 52 70 53.— „„ Dejbr.—— 53.80 „Mal 17570176 25 Spiritus 70er loco—.— Hafer per Sept.—.——.—[Weizenmehl 30.25 39.75 „Dez.—.——.—[Roggenmehl 23.20 23.30 Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 27. Sept. Getreidemarkt.(Telegramm.) 24. 27. per 50 kg per 50 kg Weizen per Okl. 13 82 13 83 matt 18 96 13 97 feſt „ April 13 95 13 986 13 98 13 99 Roggen per Okt. 963 964 matt 974 9 75 feſt „„April 9 98 997 1005 100 Hafer per Ott, 740 741 matt 743 741 ſtetig „„ April 763 764 763 764 Mais per Sept.———— „ Mai 704 705 willig 703 705 ruhig Kohlraps Augut———-——— Wetter: Schön. Liverpooler Börſe. Kreditaktien 208.10 208.90 Laurahütte 201,70 204.80 Disc.⸗Kommandit 1938.70 200.0 Phönix 210 50 214.20 Stagtsbahn 161.50 161.80 Harpener 211 50 209.70 Lombarden 24.80 25.—. Tend.: fett. Bochumer 256.25 253.— Berlin. 27. Sept.(Schinskurſe.) Wechſel London 20.405 20.405 Neichsbank 1410 148.50 Wechſel Paris 81.175 81.20 Khein. Kredltbank 137.10 137.40 Reichsanl. 102.70 102.70 Ruſſenbank 15460 156.— 400 1909—.——.—] Schaeff. Bankr. 146.50 148 30 14475 Reich Jan 94.30 94.40] Staatsbahn 161.60 161.80 8% 0„ 1909—.——.—] Lomdarden 24.950 25.— 8 5˙0 Reichs nlelde 85.10 85 10 Baltimore u. Ohio 118.80 118.— 0 40% Gonſols 102.70 102.70 Ganaba Vaeiſte 184.— 185 50 86% 1909———.—Hamburg Packet 132 20 132 70 5 ½% e0 75 94 30 94.40 Nordd. Lloyd 103˙.50 103.70 67. 5%„ 1908—.——.—Bochumer 2583— 25370 850 8 85— 85.— Deutſch⸗Juxembg. 218 60 218.— 4% Bad. v. 1901 100 60 100.50 Dortmunder 84 60 85½10 55„1908/09 102.— 101 70 Gelſenkirchner 213.10 214— konv.——.— Far 210.60 209.70 10 1902/07 93 50 93.50 Laurahütte 201.40 201 40 60% Bavern 9350 93.50] Phöntx 211.— 213.— 8% d% Heſſen 93 70 93.00 Weſterezeln 212.20 208.— 40ſ Heſſen 81.90 81.90 Allg, Elektr.⸗Geſ. 240.— 240.25 30ſ% Sachlen 84.80 84.70 Anilin 430.— 436.— 40 Japaner 1905 96.— 96.30 Anilin Treptow 345.20 648.— 0% Italiener—.——= Brownu Boveri 18420 185.50 10 Rußß. Anl. 1902 89.25 89 25 Chem. Albert 460 60 463.— Bag dadbahn 87.50 87.50 D. Steinzeugwerke 22.— 231.50 Oehen zeditaktien 208 50 208 70 Elberf. Farden 456— 456.— Verl. Handels⸗Geſ. 181.20 183.— Celluloſe Roſtheim 217— 218.— Darmſtaͤdter Bank 139.20 141.— Kutigerswerken 182.50 182.70 Deutſch⸗Aſſat. Bank 140 10 149.90 Tonwaten Wiezloch 101.— 102.— Deulſche Vant 249.50 249.50 Wf. Draßt. Langend, 215 20 227.70 Disc.⸗Kommandit 199.50 199.— Zellſtoff Waldhof 311 20 811.— Dresdner Bantk 162.10 162.80 Privatdiskont 3¼½/ W. Berlin, 27 Sept.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 208.50 210.—Staatsbahn 161.70 162.25 Diskonto Komm. 200.10 200.25 Lombarden 2480 25.20 Pariſer Börſe. Paris, 27. Sept. Ankangslk urſe. 5 d% Rente 97.49 97,47] Debeers 466.— 465.— Spanier 96.20 96.90] Eaſt and 141.— 145.— Türk. Looſe 192——.— Goldfield 174— 177.— Banque Ottomane 728.— 28.— Randmines 243.— 245.— Rio Tinto 1265 1972 Tondoner Effentenbörſe. London, 27 Sept.(Teleyr.) Aufangskurſe der Effettenbörſe. 5% Conſols 83 ½6 88½8s] Moddersfontein 1% 18 4 Reichsanleihe 85— 85—Premier 97.* 2 Argentinter 91% 91½ Nand mines 957 9˙ 4 Italiener 103¼ 103½] Atchiſon eomp. 122— 121˙%½ 4 Japaner 910/ 91½ Canadian 187— 188ʃ/ 3 Mepikaner 34% 34½] Baltimore 120% 120½ 4 Spanier 95% 95%½] Chikage Milwautee 164% 16475 Ottomandank 119 eom. 48% 48˙% Amalgamated 85¼ 86— 35˙%½ 35%/ Anacondas 10% 10½¼ Granb KruntlII prel. 58½% 58˙½ Nio Tinto 78.— 771. ord. 24½% 24 Central Mining 16% 17% gontsville 156˙% 156 ½ Chartered 3925/. 38% 0 6 Kanſas 42— 42. De Beers 18½% 181Outari 50½ 50½ Gaſtrand 55ſ½ 5˙˙ Lenmern Paciſte 182˙%9 133— Geduld 3½% 3½¼᷑] Union eom. 208/ 2087J/ Soldfields.— 7½ Sttels eom. 86% 817⸗ Jagersfonteln 7% 7½% Tend.: beh. Wiener Börſe. Wien, 27. Sept. Vorm. 10 Ubr. Kredilaktien 059.50 64.20] Oeſt. Kroneurente 84.80 94.85 Länderbank 485.50 493.— Papierrente 97.85 97.80 Wiener Bankverein 540.20 541.50]„ Silberrente 97.95 97.95 Staatsbahn 752.50 758.— Ungar. Goldrente 113.— 112.05 Lombarden 125.— 127.—-]„ Kronenrente 91.90 91.85 Marknoten 117.55 117.52 Alpine Montan 724.— 730.50 Wechſel Paris 95.42 95.42] Tend.: feſt. Wien, 27. Sept. Nachm..50 Uhr. Kreditaktien 682.— 664.75 Buſchtehrad. B. 918.— 982.— Oeſterreich⸗Ungarn 1774 1774 85 1 5 97.80 97.90 Bau u. Betr..G.—. 97.80 97.90 Unionbank 570.— 571—-].„ Goldrente 116.80 116.90 Ungar. Kredit. 768.— 770.—] Ungar. Goldrente 118.— 113.10 Wiener Bankverein 541.— 841.— Kroneurente 91.80 61.95 Länderbank 400.— 494.— Wch. Frankf. viſta 117.85 11762 Türk. Loſe 202.— 208.—-]„ London„ 239.22 289.87 lpine 782.— 741.f„ Par„ 95.42 95.42 Weee——— 1 Am 9 199.30 199.80 Nordweſtbahn—.——.—Napoleon 19.12 19.18 Slalahe———Narmoten 117.55 117.59 Siaatsbahn 756.— 785.— Ulfimo⸗Noten 117.57 117.52 Lombarden 126.50 126.50] Tend.: ruhig. Verliner Produnktenbörſe. Berlin,;. Sept.(Produktenbörse.) Da Amerika am Sonnabend eine etwas festere Haltung zeigte und Liverposl, 27. Sept.(Anfanzskurſe.) 24. 27. Weizen per Dezb. 7/65, ſtetig 706 ſtetig „ März 7¹7 70676 Mafs ver Seypt.— träge— träge per Okt.— Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continen 4 Mh. Stadt⸗A. 1907 100 25—.— tal⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schlußkurſe. Reichsbankdiskont 4 Pryzent. Wechſel. 5. 27. Amſterdam kurz 198.60 168.33 Paris 81 20 81.20 Belgien„ 80.875 80,85 kur) 81.15 8116e Itaſten 80.775 80.725 ere Plätze„ 81.088 81.133 Eheck London 20.412 20.407f81„ 385.05 85.025 London 290.315 30.38 Napoleonsd'or 16.21 16.225 5 lang———.—Privatdiskonto 3½ 3½¼ Staatspapiere. A. Deutſche. 28. 27. 25 27. 3 Reichsanl. 102.70 102.75 Mh. Stadt⸗A. 19— „„ 1900—.———„. 5 1205—— 5„ 94— 94.60 1 1005—.— 92.— 1„ 5„ 190————6. Kusländiſche. 84.95 84 955 Arg. i. Gold⸗A. 1887———.— 40 pr. konf. St.⸗Anl. 102.70 102.605% Ehineſen 198—.—102.45 4 do. do.1909—.———-ſ,„„ 1898 99.30 99.25 3„ 1 94.10 94.50 19 Japaner 96.20 96 15 *0 0„ 1909———.Nexikaner äuß. 88/90 100.— 100.— 8490 8505]8 Merikaner innere 66.20 65.— beafg. St.⸗A.1901 100.50 100.90 Bulgaren 101 50 101.80 „ 1908/09 101.86 102.—3¼ italten. Nente—.— 104.80 4 St⸗Olabg)— 97.—-i Oeſt. Silberrente 98.40 93.10 355 7—.— 64. 20%%½„.pierrent.—.—— 8 5 1900—— 98 500Oeſterr. Goldrente 99.10 99.10 375„ 1904 93.25 95.502 Vortng. Serit— 62.50 8 1907—.— 98.50[6„„ III 64.70 64.80 Abayr. B.„B...1018 102.10 102.1004% neue Ruſſen 1905 99.10 99.28 4„„„ 1918 102.50 102.40 Ruſſen von 1880—., 90.20 3˙ do. u. Allg.Anl. 93.50 93.654 ſpan. ausl. Rente—.——. do..⸗B.Obl. 83.70 83.7004 Türken von 1903—. 87.80 1 Pfälz..⸗B. Prior. 101.10 101.104„ unif. 93.10 93 20 47 93.60 93.651 Ungar. Goldrente 94.60 94.60 4 Heſſen von 1005 101.80 101. 4„ Kronenrente 92.— 92.15 3 Heſſen 8185 82.—-Verzinsliche Loſe. 4 Sachſen 84 60 84.60 3 Oeſterretchiſchel860 165.80 166.20 Türkiſche 161.50 168.— Aktien induſtrieller Unternehmungen. Eüd. Zuckerfabrit 144.50 145,10 Hadd. Immobil.⸗Geſ. 101.80 101.80 Gichbaum Maunbeim 115.—114.— Mh. Aktien⸗Brauerſt.— ee e—.——.— Woltz. Sonne, Speyer—.——.— Cementwerk Heidelbg. 100 60 100.60 Camentfabr. Farlſtadt 145,25 145 40 Anilinfabrik 437 50 438.— h. Fabrik Griezheim 249.50 249.80 Fardtgerte Höchſt 447.50 443 Ver. chem. Fabrik Mh. 326.75 326. 75 m. Werke Albert 460.—461.— Südd. Drahtind. Mh. 119.90 123.— K agen—.——. Acc. Böſe, Berlin 51.75 45.50 Clektr.⸗Geſ. Allgem. 240.— 240.60 dd. Ku. u. Südd. Kb.—— 125.50 ahmtyer 112. 111.50 SlettGe. Schuckert 121.90 127 10 Kunſtſeidenfadr. Frkf. 234. Lederwerk. St.Jugbert 61.— 61.— Spicharz Lederwerke 128 50 123 50 Ladwigsh. Walzmähle—.—167.— —.— Maſchinenfbr. Hilpert 80.— 83.— Maſchinenfb. Badenia 139.50 199.50 Dürrkopp 35 1 20 35(.20 Maſchtnenf. Gritzuner 220.—220.— Maſch.„Armatf. Klein 114 50 114.50 Pf. Rähm. u. Fahrradf Gebr. Kayſer Nöhrenkeſſelfabrit vorm. Dürr& Co. 36 50 37.— Schnellpreffenf. Frkth. 199.75 200.— Ver.deutſcher Oelfabr. 140.—14125 Schuhſabr. Herz, Frkf. 119.60 119.50 Seilinduſtrie Wolff 134—132.— 'wollſp. Lampertsm. 52 50 52.50 Kammgarn Kaiſersl. 200.— 200.— 136.—137.— Siemens& Halsklke—.— 284. Zellſtoffabr. Waldhof 310.—312.— Aktien deutſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. Südd. Eiſenb.⸗G. 118.25 118.90 amburger Packet 188.— 133.10 wn en Alovd 108.10 103.20 Oatt.⸗Ung. Staatsb. 161 50 161.60 Oeſt. Südbahn Lomb. 24.70 24.75 Gottharddahn—.——.— Ital. Mittelmeerbahn—.-—.— do. Meridionalbahn—— 137. 50 Baltimore und Obio 118.10 118.20 Bank- und Ver 135.70 185.70 122.60 124 50 18190 152 70 116.20118.— 139 30 140 50 249.50 249 4“ 149.20 149.90 106.40 06 40 199 75200 0 162 20162.50 203— 203.— 150.40 160.40 Badiſche Bauk Berg u. Metallb. Berl. andel s⸗Geſ. Comerſ. u. Oist.⸗B. Darziſtädter Bank Diulſche Bant Datſſbaſtat. Bantk D D ſffekten⸗Bank Discoato⸗Comm. Dresdener Bant Jrankf. Hop.⸗Bant ſicherungs⸗Aktien. Osterr.-Ung Bauk 126.45 126,80 Oeſt. Landerb uk 122.80 114.20 Kredit⸗Anſtalt 208.50 208 60 Piälziſche Bank 10225 104.25 Gal, Hyp.⸗Bauk 194 70 19470 Breuß. Hypotheknb. 122.50 122 10 Deutſche Reichsbhk.—.— 148 30 Nhein. Kreditbank 157.50 37 20 Rhein. pyv. B. M. 196.70 19670 Schaaffe. Bautver. 148 90 148 50 Südd. Bank Rehm. 114.7011470 Wiener Banlver.——1387.75 1 Oyp-Ereditv. ationalbank 129.50 129.80 gank Ottomane 14630 146.— Adlerfabrradw. leyer 375 50376.— Bergwerksaktien. Hochumer Bergban 243.— 253.—Harpener Bergbau 210.20 210,10 Zuderus 122,20 128.— Kaliw. 5 212ʃ50 208.. Conecordia Bergb.⸗G. Oberſchl. Eiſeninduſtr. 111.95 112. Piutſch. Luxemburg 2ʃ8 50 219 30 hönix 212.75 214.40 Friedrichshütte Jerzb. 3960 141. Br.Königs⸗u. Laurah. 203.45 204.— Gelſenkirchner 21375 214.2 I ſch. Roßleben Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. —— 4eh Frk. OHyv.⸗Pſdd. 100.10 180.— 4% Pr. Bfdbrf.⸗B. 4 F. N. B. Pfdbr.05 100 70 100.70 Gop⸗Pfd. unk. 1919 101.25 101.25 4/,„ Wig den oge 4% Pr=pfpb. unt. 15 100.30 100.80 %0%.Oypdd„Pfdb. 5 10 100.— 40% 17 100.60 100 80 g1½e%. ,, 4 lns 3½% Pr. Pod.⸗Ir. 42 20 92.20 022.„„¶ͤ́Dnui 9360 4% Ger.Bd, fd. vgg 100.10 100.10 5 1% Hr. W idbr.⸗Bk.⸗ 99⁴ 22 Kleind 50 4 Pf Gedbr 28be 4% fdbr..01 59p. ⸗ N „Funi. 10 100 10 100.10 8. 1 4%„ Pfdbrw. 0s 4% Nh. H. B. Pfb. 92 100.10 100.— unk. 12 100.10 109.194% 907 100.J0 100.— 3½„ Pfodr..36 4%„„ 1912 100.10 100.— 89 u. 94 92.50 52.50 4%„ 1917 100.60 10040 3½% Pfd. 33½8 92 39 92.30 4%„„„ 1919 101.50 101.50 4%„Gom.-Obl. 31ʃ5 verſchled. 92.30 92.29 v. L, unt. 10 101.— 101.—%½„„„ 1014 92.50 92,% 3½.„ Colm. Ool. 91%, Heh..⸗B..O 290 92.90 v. 87½1 934.— 94.—4% R. W. B. C. B. 10——.— 3) ee 40%, Bf. H. Pr.⸗Obl.—— 98/06 94.— 94.— Ae 15 r g. 4.⁰ Pr. Pfdb.unl. 05 99.80 99.603% Ab..B. 72˙30 72 20 %%„„„ 12 99.90 99.90 4%„„14 109.20 100.20 Mannh. Berſ.⸗G..„„%:ꝙẽ Nraukfurt.,., 27. Sept. 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Sie dietet Freizügigkeit über das ganze Reich, befreit von der Zugehörigkeit zu einer Gemeinde⸗, Orts⸗ oder Betriebskrankenkaſſe, gewährt bei mäßigen Beiträgen außer freier ärztlicher Behandlung Arznei und ſonſtige Heilmittel, wöchentliches Krankengeld bis zu M. 35, Begräbnisgeld, auſchüſſe zur Beſchaffung außerordentlicher Heilmittel, künſtl. Gliedmaßen, Gebiſſe uſw. Der Verein Merkur, der älteſte, größte und angeſehenſte Kaufmänniſche Verein Bayerns hat mit dieſer Gründung ſeinen Wohlfahrtsain⸗ richtungen eine weitere ſegensreiche Vermehrung zu Teil werden laſſen, die einer ſtarken Beteiligung ſich erfveuen dürfte. Proſpekte und Aufnahmeformulare ete. ſind unentgeltlich zu beziehen bon der Geſchäftsſtelle der Kranken⸗ und Begräbniskaſſe des Vereins Mer⸗ kur, Nürnberg, Weinmarkt 10 oder Herrn Frdr. Zuber, Lange⸗ ſtraße 9, 1. Vorſitzender des hieſigen Ortsvereins des Vereins Merkur. ——̃—Hñ— Srr——————̃—— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldeubaum: für Kunſt und Feuilleton: J..: Dr. Fritz Goldenbaum: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönſelder; jür Vollswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Frauz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Eruſt Mäller. Iueke Spiegel) et ſich w Giotn's Seiſe ihrer ſtets gleichbleibenden waede QOlalität fortwährend ſteigender Beliebthelt und iſt heute in allen — 8 * beſſeren einſchlägigen Goſchäften zu haben. 8887 3 EF. —— 0210.10 0 208. 5 112.— 5 214.40 5204 5 101.25 0 100.30 0100.,80 94.75 98.60 —— 94 50 100.— 100.— 5100.— 100.40 101.50 92.255 92.43 92.90 72 20 1 1 23 isconto⸗ 0, Hau⸗ 161 70, krahültg 200.50, 32 Vereinm ns mit, nd Be⸗ ganze S= oder freier nkliches haffung w. 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Bei dieſen teuren Zeiten legen Sie noch Geld zurück? Wie fangen Sie das an?“— „Ja, ſehen Sie, wir trinken täglich Kathreiners Malz⸗ kaffee; der bekommt gut, ſchmeckt vorzüglich und iſt ſo sangbuch der böhmisch-mährischen Brüder. Melodie von A. E Kopp 1717. aus dem 18. Jahrhundert. preis auf Christum und Mahnung an die Gläubigen, aus dem Ge⸗ Neu-deutsch: Die güldne Sonne von G. Ebeling. 1666 Einladung zum Lobe Gottes, Die Seele vor der Himmelsthür Karten zu Mk..—,.— u. 50 Pfg. bei Heckel, Sillib Nach- folger, Futterer und abends am Hauptportal der Kirche. AUSwaHl. Füß Ioen BEOABFE 2102 Zwangs⸗Berſteigerung. Mittwoch, den 29. Sept. 1909, nachmittags 2 Uhr zu kaufen geſucht. Gebrauchter Molorwagen Paul Deuring, Mannheim, Alphornſtr. 43. 8486 (Khe werde ich im Pfandlokal Q4, 5 hier, gegen Barzah⸗ 25 verkaufen pfalz) lung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: Wirtſchaftstiſche und Stühle, Möbel aller Art, 1 Bolzen⸗ gewehr u. a. m. 10390 Mannheim, 27. Sept. 1909. Nopper, Gerichtsvollzieher. Zwaugs⸗Verſteigerung. Um mir die 4 kann.“ gebe fehlerfreie Die Branntweinſteuer naht deshalb verſorge man ſich vorher jedenfalls noch mit billigem Spiritus zur Selbſtbereitung von Cognac, Rum, Likören, Branntweinen 2c. Für den Privatbedarf bleibt nach dem Geſetz reiner Spiritus bis zu 10 Liter bezw. entſprechend ſoviel daraus angefertigte Getränke von der daun eintretenden Nachverſteuerung befreit, ſo daß jede Privatperſon größeren zum J. Oktober. der Vo 0 e. Die aus den echten Original⸗Reichel⸗Eſſenzen bereiteten Spixrituofen ſind von vollendetſter Feinheit und abſoluter Reinheit, vollkommen verbürgt durch die eigenhändige halten darf, ohne denſelben nachverſteuern zu Porrat im Hauſe brauchen. Man laſſe alſo dieſe Gelegenheit nicht 8 unausgenutzt vorübergehen und warde nicht bis Jeder Vorrat bringt bedeutende Erſparniſſe. 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Mis. mittags die Kaiſermanöbver ihr Ende er⸗ reichten, ſpielte ſich wach Schluß des Manövers noch eim ſehr inteveſ⸗ ſantes und ſeltenes Schwuſpiel ab. Die Beſppechung, wvelche der Kaiſer auf der Höhe öſtlich Lauda vor einer glänzenden Schar von Offizieren abgehalten hatte, war eben vorüber, und amter Hoch⸗ rufen der Zuſchawer fuhr der Kaiſer mit Automobil auf der Straße von Lauda nach Mergentheim. Da tauchte, wie wir in den„M. N. .“ beſen, plötzlich— es war 1 Uhr 20 Mimuten— aus dem dichten Wolkenſchleier der ſchimmernde Leib des„Z. 3“ hervor, zur Freude aller Mansverteifnehmer. Der Kaiſer ließ ſofort ſein Auto halden, und frug einen eben vorbeiveitendem württembergiſchen Ludwigs⸗ burger Dragoner, ob er mit ſeiner Langenſtange telegraphieren Förne. Als⸗Dieſer es bejahte, gab der Kaiſer die Worte an, die er „Z. 8“ zur Begrüßung zu ibermitteln wünſchle. Er ließ„Z. 3“ wiſſen, daß er ſchon ſeit mehreren Stunden auf ihn gewartet habe und es bedauere, daß„Z. 3“ erſt ſo ſpät gekommen ſei„3. 3³ warf bald darauf eine etwa einen halben Meter lange Papierrolle zur Erde, die von Soldaten in 85 und dem Kaifer überbracht wurde.„Z. 3“ em igte ſich, daß er in⸗ folge des dichten Nebelss den Standpunkt des Kaiſers nicht gleich gefunden habe, er fveue ſich aber, daß er doch noch überhaupt vecht⸗ geitig auf dem Mansverfelde eingetroffen ſei. Der Ka öſer ließ die Antwort von„Z. 3, ſeinen Gaſt, den öſterreichiſchen Thron⸗ folger, leſen und äußerte ſich über die Begegnung in freudigen Worten. Er ſtimmte ein„Hurra“ auf„Z. 8 am, das von den Tauſenden von Truppen und Zuſchauern amit heller Begeiſterung aufgenommen und weitergegebem wurde. Das gange Druber tal war erfüllt von dieſem Jubel. Man war noch von dem intereſſan⸗ tem Manunent ergriffen, als neuer Jubel die Menſchenmenge erfaße. Von Norden her erſchien plötzlich in eikiger Jahrt„Groß 2“ in den Lüſten. Er ſteuerte direkt aurff„Z. 3 zu und legbe ſich ſo aunhe an deſfen Seite, daß ſich die Inſaſſen beinahe die Hände reichen konnten. Die Paffagiere derbeiden Luftſchiffe— im„Z. 3 waren an 20 Herren— begrüßten ſich anit Hurrarufen und Hutſchwenden. Dann führten beide Luftſchiffe inte reſſante Bewegungen aus„.8 kreugte zunächſt ſehr nahe dem„Groß 2. worauf dieſer über „Z. 3“ hinwegfuhr. Es war ein unvergeßliches Luftſpiel der beiden Ballome, wie es bisher noch micht geſehen worden war. Urter Grüßen ſeiner Infaſſen ſieuerte darnmm„3. 3“ nordwärts und fauhr Ds abwärts in Richtung Fraulfurt. Das Lußtſchiff flog dabei nur etwa 100 Meter über dem Tale, übevall aufs freudigſte begrüßzt.„Groß 2. egleitebde noch einige Zeit die Fahrt des brſerkichen Autos und wandbe ſich danm gegen Bonberg. Ueber die inpafanten Fhigge peider Lufeſchiſfe ſol ſih der Kafſer dahin ge⸗ äußert haben, daß ſie das Schönſte der Kaiſermanöver geweſen ſeden. T. Haltingen, 24. Sept. Ein ſchvecklicher Ungkücks⸗ fall iſt wieder vom Bahntau zu verzeichnen. Zwei Arbeiter Haten Liren leerſzehenden Plattagen auf ein Geleiſe geſchuben. cnuf weichen gerade ein? ͤ im der Anfahrt war. Trotz doch konnte der Viehſtand noch gerettet werden. Plattwagen befindlicher Arbeiter herabgeſchſendert und derekt unter die Räder der Lokomotive geworfen, die ihm über den Leib gingen. junger Itakbener, bereits geſtorben. T. Mülheüm, 26. Sept. Das benachbarte Grieß⸗ heim wurde in der vergangenen Nacht von einem ver⸗ heerenden Schadenfeuer heimgeſucht. Gegen 12 Uhr iſh durch bis jetzt noch nicht ermittelte Urſache in dem An⸗ wefen des Julius Krau Feuer ausgebrochen, dem Wohnhaus, Scheuer und Stallung zum Opfer fielen. In dem abge⸗ branmten Anweſen war gegen 9 Uhr noch die Dreſchmaſchine tälig. Es kann alſo möglicherweiſe durch einen abſpringenden Fumken vom der Feuerung der Bramd entftanden fein. Neben dem ganzen Inventar und den landwirtſchaftlichen Geräten ſind auch die großen Getreide⸗ und Fauttervorräte 0 Auch di Dreſchmaſchine iſt dem Feuer zum Opfer gefallen. Der auf etwa 15 000 M. geſchätzte Brandſchaden iſt nur teilweiſe durch Verſicherung gedeckt. Gc. Konſtanz, 24. Sept. Feſtgenommen wurde geſtern in Kreuzlingen der Buchhalter eines großen hieſigen Geſchäfts, der nach Unterſchlagung von—4000 Mark flüchtig gegangen war. Pfalz, Heſſen und Umgebung. „Frankenchal, 25. Sept. In der geſtrigen Sitzung des Stadtrabes wurde vom Bürgermeiſter als Kanaliſation der Stadt ein zeitgemäßer Ausbau des Kanals und die Anlage eines entſprechenden Hafens mit Mitteln des Staates herbeigeführt werde. Epforderbich ſen dazu ün erſter Linie eine Erſchließung des Hinter bandes(Kemtom Grünſtadt, ein Teil des Kantons Kirchheimbolanden etc.) durch den Bau einer Vollbahn von hier nach Kaiſerskautern, durch die der bedeutende Güterverkehr, der jetzt über Worms erfolge, über Frankenthal gebeitet werde. Es ſei deshalb nolwendig, Projekt zur Erweiterung des Kanals und Anlegumg eines Hafens habe nur Ausfichb auf Berückſichtigung, wenn der Nachweis erbrachb werde, daß auf einen bedeutenden Güter⸗ verkehr zu rechnem ſei. Der Stadtrat erteibbe dem Bürger⸗ meiſteramt die Ermächtigung, das Projekt einenr Vollbahn von hier nach Kaiſerslautern ausarbeiten zu laſſen und für dieſes Projekt mit allem Nachdruck zu wirken. Auch wird das Bürgermeiſteramt ermächtigt, weitere Maßnahmen zur Eingemeindung Edigheims, die zur Anlegung eimes Hafens Vorbedingung iſt, zu treffen. Gerichtszeitung. 8 Mauncheiim, 23. Sept. Strafkammer IV. Borſitzender: Halden At werdem und bei dem Anppall wurde eim auf dem Materialzug kamute der Materialzug wicht awehr gum Auf dem Transport nach dem Spital iſt der Verunglückbe, ein audgerichtsötrektor Dr. Hu m mel. Vertreter der Gr, Staats⸗ beßörde: Staatsanuwalt 4 Sof fartu. Schwings bedauerte das Gericht, daß nicht auch der Staatsan 85— gut ſo.“ Jeder der beiden Aumeklagten erhielt 1 ausbetes, C à, Deld ee ee e 2 5 ann a„Rückzahlung Ki per 1. tober bei] Ein ältere äulein ſu raee ne 16 G. Fssenmeyer, aanos krender Tabrikate büreb behen Lohn geſucht. 9110688 An einf. Familſe vole Penſ. Hittags- U. Abendtisch 9 1555 5 4 5,.. 5 8 t. Nr.„D. Exp. Cagese u. Abb. Keurle, Orofe geer F 1, 3, Breiteſtraße. v. H. 450.— ab auf Lager. Nah. eluguſta⸗Aulage 15, ee Nestaurant Jod erhktt ain 2 5 Ank H. 10386 I. Etage. 22 15 Terrassen 5 95 Auran Kebraden Gande erene Atatedenweerens:, x · A Braves, fleißiges Een Sen Nl. s Paradepl. C 1,8 f b gratle,„55 Meßrere gebr. 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Mit geradezu viehiſcher Roheit mißhandelten am 27. Mai ds. 38. die Metzger Gottfried und Valentin Schwing in Neckara Metzger Adam Orth. Als Waffen dienten ihnen dabei eine 2 ſtange und ein Mit gebrochenem Schädel wurde Opfer der beiden üder ins Krankenhaus eingeliefert, wo ſo eine Operation au ihm vorgenommen werden mußte. Der Ma vier Wochen bettlägerig. VBom Schöffengericht iſt Gottfried zu 2 Monaten, Valentin Schwing zu 3 Monaten Gefängnis worden. Sie hatten die Stirn, gegen dieſe mäßigen Strafer einzulegen, wurden aber damſt zurückgewieſen. Bezüglich rufung eingelegt hatte, denn ötkeſer Angeklagte hätte für ſeine! rohe Tat eine weit hüghere Strafe verdient. Vert..⸗A. Vertreter des als Nebenkläger zugelaſſenen Verletzten:.⸗A. Bernheim. Der 25 Jahre alte Dienſtkuecht Valentin Schürger ſtand bis vor einigen Monaten im Dienſte des Fuhrunternehmers Zudwi Arnold in Neckarau. Eines Tages beſtimmte er einen jün Knecht, bei dem Haferkieferanten Arnolds, dem Händler Georg einen Sack Hafer zu holen, den er dann um 7„ verkaufte. Erkös erhiekt ker füngere Knecht ſeinen Anteil. Vom Schöffeng iſt der jüngere Knechtezu/3 Wochen, Schürger als Auſtifter und 1 des Schwindels, durch den er den geſtohlenen Hafer au den Maun brachte, zu 5 Wochen 6 Tagen Gefängnis verurteilt worden. Seine Berufung wird abgewiefen. 5 Der Wirt Wilhelm Pfaunkuchem aus Düſſeldorf halte als Einkaſſierer eines hieſigen Abzahlungsgeſchäftes einer Frau unfitl⸗ liche Anträge geſtent und war deshalb Knall und Fall entlaſſen worden. Er hatte eine Frau Rothe als Anzeigerin im Verdacht und erſchien nun eines Tages bei dieſer, um ſie wegen ihres„Geſchwätzes⸗ einzuvernehmen. Er ſei Krimigalheamter, ſchwadronierte er, und der von ihr verleumdete Herr ſei ein Rheinländer, der ſich nichts gefalſen kaſſe. Frau Rothe und einer bei ihr arbeitenden Frau kamen der Kriminal und ſein uch gleich etwas merkwürdig vor.„Das iet keiner von der Kriminalpolizei,“ ſagte die eine,„die ſchwätzen nicht ſy viel.“ Sie erſtatteten Anzeige und heute ſtand der mundfertige Düſſek⸗ dorfer wegen Amtsanmaßung vor der Strafkammer. Er log zwar aber es half ihm nichts. Wegen der⸗gezeigten Frechheit und& eee ſeines Borgehens wurde auf 42 erkannt. Der Sohn des Händlers Peter Knaup in Neckarau, der 18jährige Johaun Knaup, deſſen Vater neben einem Kramladen aufs plaſe Land hinaus einen Oel⸗ und Fetchandel betreibt, fälſchte im Junſ 58 Is. eine Anzahl von Rechnungen mit der Unterſchrift ſeines Vater Und ließ die Beträge durch ſeinen Freund Auguſt Delkga ſt, der ſich dabet als Knaup ix. vorſtellte, bei den Landkunden erheben. Zu ein⸗ zelnen Fällen zahlten die Kunden allerdings nicht. Zu ſeiner Enk⸗ ſchuldigung gab der junge Knaup heute an, er habe daheim nicht ſaß zu eſſen bekommen und ſein Vater habe ihm nur—3 Taſchengen wöchentlich gegeben.„Wie ich in Ihrem Alter war,“ erwiderte der Vorſitzende,„habe ich daheim nicht ſo viel Geld betommen 9 es e Monat de cr, metu⸗ hen Gefängnis fänguis. 2 General⸗Anzeiger. treffen nächster Tage ein. (Abendblatt) Die neuen Sendungen in sischen Teppichen Hussckhiliesslich besonders gute und schöne Stlicke. Hannheim 0 2, o. 1998 887 8 21 8 ohreibmaschine 5 D 7 Ste „Wir ſuchen F flür das fossherzogtum Baden einen weiteren mit der Materie unſerer Unfall⸗ und Haftpflicht⸗ Verſicherungs⸗Brauchen vertrauten nachweislich aquiſttionstüchtigen 5774 Reise-Beamten zu engagieren. Ausführliche Offerten erbitten wir an uns direkt. Oberrheinische Verssoherungs-Gesellschaft Mannheim. llen finden 10 MHässig impreis.—Erstklassig in jeder Beziehung. Annähernd 43,000 im Gebrauch. 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