FTeiten bereitet jetzt Ungarn. Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 25 Pig. monatlich, durch die Voſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..48 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) Bad In ſerate: Die Colonel⸗Zeile... 28 Pfg. Auswärtige Inſerate„ 80 Die Reklame⸗Zeile.„1 Mark he Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim unt Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. der Stadt Mannheim und Umgebung. Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Aarlsruhe. Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiges Maunheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltunng 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 641 Redaktion 377 Expedition und Verkags⸗ buchhandlung 218 Nr. 450. Dienstag, 28. September 1909. (Abendblatt.) — der nationalliberalen Partei, der deutsdien Volkspartel und der freisinnigen Parfei. Illitttooch, den 20. Sepfember 1000, abends ꝶ0 Ufir adm NOsengartfen(Ilibelungensadal) en — 9 8 1 5 5 1 statt.— Berr Relcisfagsabgeor dnefer Srllſt Baffermanf wirdd in derselben Uber die Reicksfinanzreform und dle polltiſche lage sprechen. Ferner werden die von uns aufgeskellten Bandtagskandidaten kür die Inneren Stadtbezirke, nämlich: Hlerr Rechtsanwalt Friedlrich König— perr Fabrikdirektor Benno Danziger— Ferr Stadfrat Karl Pogel ihr Programm entwickeln. Hlle dlejenigen, welche gesonnen sind, dafür einzutreten, dass wedler unsere Vaterstadt eine Domäne der Sozlaldemokratle, noch unser Badnerland eine solcke des Ultramontanismus wird, werden dringend ersucht, in dieser versammlung zu erſcheinen. Das Wahlkomifee der nafiondlliberalen Dartei, der deufschen Polksparfei und der freisinnigen Dartei. Die große Verlegenheit. (Von unſerem Wiener Korreſpondenten.) ta. Wien, 26. Sept. Die Politik iſt jetzt ſowohl in Oeſterreich als in Ungarn an einem toten Punkte angelangt. In allen Aemtern herrſcht die größte Verlegenheit— um nicht zu ſagen Ratloſigkeit denn niemand hat augenblicklich eine klare Vorſtellung davon, bie geſchehen werde, um der Verwirrung Herr zu werden, ie in einer bedauerlichen Entartung des politiſchen und parla⸗ mentariſchen Lebens begründet liegt. Am meiſten Schwierig⸗ Die Regierung Wekerle hat dem Kaiſer Samstag zum zweiten Male innerhalb weniger Momate ihre Demiſſion angeboten und der Monarch wird nun ſeine ſchwer wiegenden und ſorgenvollen Entſcheidungen tref⸗ fen müſſen. Allerdings ſucht die Krone ein wenig Zeit zu gewinnen, denn am 28. ds. Mts. tritt das ungariſche Abge⸗ ordnetenhaus zuſammen und man will mit den Maßnahmen warten, bis die übelgelaunte Körperſchaft wieder ihre Sitzun⸗ gen vertagt hat. Das wird aber noch Dienstag geſchehen. Für den Kaiſer gibt es verſchiedene Wege, auf denen ſich eine Entwirrung bewerkſtelligen ließe; allein die wenigſten können jetzt betreten werden, weil Intereſſen des Reiches und der Dynaſtie dringend gebieten, daß ein fauler Friede ver⸗ mieden und eine gründliche Ordnung der politiſchen Ver⸗ hältniſſe angebahnt werde. 5 Am einfachſten, doch am verhängnisvollſten wäre es, wenn der Kaiſer ein Miniſterium aus den portefeuillehungrigen Mitgliedern der Unabhängigkeitspartei bilden würde, am deſſen Spitze Koſſuth oder Graf Apponyi zu treten hätte. Geſchähe dies, dann wäre von der gegenwärtigen Mehrheit im ungari⸗ ſchen Parlament vorerſt alles zu haben: eine Wahlreform, die Bewilligung der Militärkredite und wohl— bei geſchickter Verhandlung— auch die Verlängerung des Privilegiums für die öſterreichiſch⸗ungariſche Bank, die im Mittelpunkt des Streites ſteht. Allein die augenblickliche Ruhe würde furcht⸗ bar teuer erkauft ſein, denn die Krone wäre künftighin ein Gefangener der Unabhängigkeitspartei, die ſtark mit anti⸗ dynaſtiſchen Elementen durchſetzt iſt und die auf die Los⸗ trennung Ungarns von Oeſterreich hinarbeitet. Selbſt wenn ſich die Freunde Koſſuths zur Einführung des allgemeinen gleichen Wahlrechts verpflichten wollten, hätten ſie doch immer noch ie Möglichkeit, dieſes zum Beiſpiel durch die Beibehal⸗ tung der mündlichen Abſtimmung ſo zu geſtalten, daß ſie für abſehbare Zeiten auf die Herrſchaft im Parlamente und mit⸗ hin auch im Lande rechnen könnten. Der zweite Weg, den der Kaiſer zu betreten vermöchte, wird durch die Entwirrungs⸗ vorſchläge Wekerles vorgezeichnet. Darnach hätte der Monarch den Fortbeſtand des Koalitionsminiſteriums durch wichtige, bisher beharrlich verweigerte Zugeſtändniſſe zu erkaufen und die jetzige Regierung ſo in Stand zu ſetzen, an die Durch⸗ führung der Wahlreform, mit der die Zukunft Ungarns ver⸗ quickt iſt, zu ſchreiten. Auch gegen dieſen Vorgang ſprechen gewichtige Gründe, ſo daß er kaum ernſtlich ins Kalkül ge⸗ zogen werden dürfbe. Aller Wahrſcheinlichkeit nach wird der Monarch in den nächſten Tagen wieder eine Reihe von ungariſchen Politikern empfangen und dann an die Koalitionsregierung Wekerle nochmals die bündige Aufforderung richten, der durch den „Pakt“ übernommenen Verpflichtungen nachzukommen und die Wahlreform, die ſchon vor einem Jahre hätte fertig ſein ſollen, ſchleunigſt abzuſchließen. Wären die Mitglieder des Koalitionsminiſterſums durchwegs Männer, die ihr Wort zu halten verſtehen, dann würde über das, was in der nächſten Zeit zu geſchehen hätte, kein Zweifel obwalten. Es gibt jedoch kein jämmerlicheres Verhalten, als das des gegen⸗ wärtigen ungariſchen Kabinetts, in dem Perſonen wie der um⸗ ausgeſetzt ſchwankende, von ſeinem radikalen Anfange ter⸗ roriſierte Franz Koſſuth und der unzuverläffige, hinterhältige und ſtreberiſche Graf Apponyi den Ausſchlag geben. Man kann darum heute ſchon annehmen, daß Wekerle nicht in der Lage ſein werde, der gerechtfertigten Aufforderung des Kaiſers nachzukommen; er und ſeine Kabinettsmitglieder werden mut⸗ maßlich feige auskneifen. Für den Monarchen dürfte dann die Notwendigkeit erwachſen, neue Männer heranzuziehen, politiſche Perſönlichkeiten, denen man vertrauen darf und die über genug Kraft verfügen, um den verwahrloſten politiſchen Augiasſtall, den Ungarn heute bildet, gehörig zu reinigen, Allerdings läßt ſich nicht verſchweigen, daß die größte Schwierigkeit, mit der man bei Hofe zu kämpfen hat, in der Datſache beſteht, daß es an dem geeigneten Menſchenmaterial zu gebrechen ſcheint. Bisher hat man überhaupt erſt vier Politiker genannt, die berufen wären, die aufregungsreiche, verwickelte und langwierige Fehde mit der gegenwärtigen Parlamentsmehrheit aufzunehmen und das zu einem Tummel⸗ platze von einigen chauviniſtiſchen u. ſelbſtſüchtigen Magyaren gewordene Abgeordnetenhaus in ein wahves Volkshaus um⸗ zuwandeln. Fejervary fühlt ſich jedoch alt und er ſtehl noch zu ſehr unter dem Eindrucke der ſchändbichen Hetze, die gegen ihn entfeſſelt wurde, als er der Krone während der letzten Verfaſſungskümpfe hilfbereit beiſprang. Graf Khuen Hedervary zögert gleichfalls. Uebrigens iſt es ſehr frag⸗ lich, ob er wirklich der geeignete Retter in der Not wäre, den man braucht. Der ehemalige Finanzminiſter Lukacs, der jetzt am meiſten genannt wird, läßt leider vieles am Energie zu wünſchen übrig; trotzdem muß die Krone immer wieder auf ihn zurückgreifen, weil er wenigſtens die Bürg⸗ ſchaft für eine aufrichtige Geſinnung bietet. Allerdings iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß man ſich an den Politiker wendet, der als erſter erkannt hat, wie ſehr Ungarn tiefgehender Re⸗ formen bedürfe, wenn die ungeſunden politiſchen Zuſtände, Umter denen das Land ſeit Jahren leidet, ernſtlich verſchwinden ſollen. Kriſtof fy wird freilich von dem gegenwärtig heurſchenden Klüngel wie kein zweiter gehaßt und der Keunpf gegen ihn würde durch die perſönliche Erbitterung an Heftig⸗ keit gewinnen. Aber es können Tage kommen, am denen kleine Rückſichten vollends fallen gelaſſen werden müſſen. Immerhin liegt in den Schwierigkeiten der Perſonenfrage auch die Gefahr begründet, daß mam bei Hofe im letzten Augen⸗ blick doch den Mut verliert und eine Politik einſchlägt, die, obwohl als verderblich erkannt wird, doch den einen Vorzug hat, daß ſie auf die altöſterreichiſche Deviſe:„A Ruh will i hab'n“ Bedacht nimmt Viel freundlicher als in Ungarn ſieht es leider auch nicht in Oeſterreich aus. Die Hoffnungen, die am die Verhand⸗ lungen der Deutſchen und Tſchechen in Prag geknüpft wurden, haben ſich bisher nicht verwirklicht; die Obmänner⸗Konfevenzen ſind ergebnislos verlauſen. Deshalb läßt man zwar noch nicht alle Hoffnung ſinken und man glaubt irgendwie über den Streit hinwegzukommen, der in ſeiner aktuellſten Form die Tagesordnung des böhmiſchen Landtages zum Gegenſtande hat. Indes, ſelbſt im günſtigſten Falle wird der Landtag, dem die Regierung am 21. September außerordentlich wichtige Geſetzentwürfe vorgelegt hat, zu einem Scheinleben verurteilt ſein. Unter ſolchen Verhältniſſen verſchlechbern ſich natürlich die Ausſichten für die Herbſttagung des Reichsvates erheblich. Es gibt Schwarzſeher, die bereits von einer Wiedergeburt des traurigen Paragr. 14⸗Regimes ſprechen und die Durch⸗ 2. Seite. Manuheim, 28. September,. führung von Neuwahlen in Oeſterreich als unvermeidlich hin⸗ ſtellen. So vermehren ſich die Verwicklungen zuſehends. In Zis⸗ und Transleithanien ſind die Vorausſetzungen für das politiſche Leben zwar gr ſchieden, aber in beiden Reichs⸗ teilen äußern ſich jetzt die Folgen der Schwäche und der Zielloſigkeit, die in einer Politik von Tag zu Tag und von Fall zu Fall jahrelang zum Ausdruck kamen. Polftische Kebersſcht. Maunheim, 28. September 1909 Ein Irrtum der„Konf. Korreſp.“ bun. l..) Die„Konſ. Korreſp.“ erzählt von einer„Ende Juni in Berlin zuſammenberufenen Preſſevertreterſitzung“, in der angeblich der Abg. Baſſermann„mangels von Beweiſen“ auf dem Gebiet der Finanzreform die„konfeſſio⸗ nelle Hetze“ angeraten haben ſoll. Die Preſſevertreterſitzung, auf die das konſervative Parteiorgan anſpielt, war vertraulich, und es nimmt uns immerhin einigermaßen wunder, die Kon⸗ ſervativen, die ehedem doch wenigſtens auf äußerlich gute Sitten zu halten t hier auf den Wegen der ſozial⸗ demokratiſchen und Senſationspreſſe zu finden, die ja auch mit Vorliebe bihler verſchloſſenen Türen ſchnüffeln. Im übrigen hat der Ehrenwerte, der die„Konſ. Korreſp.“ be⸗ richtete, ſie falſch berichtet. Von einer konfeſſionellen Hetze äiſt auf jener Preſſevertreterſitzung nicht die Rede geweſen, vielmehr iſt bei dieſer Gelegenheit wie bei anderen auch— und insbeſondere auch vom Abgeordneten Baſſermann— vor allen etwa irgendwo vorhandenen Kulturkampf⸗ gelüſten nachdrücklichſt gewarnt worden. Daß man dabei nicht verſäumte, 98 aſcht„zufällige“, ſondern ſehr planmäßige Zuſammenarbeiken von Zen⸗ trum und Konſervativen in das rechte Licht zu rücken, verſteht ſich natürlich am Rande. Aber mit„kon⸗ feſſioneller Hetze“ hat dieſe doch vorwiegend gegen die Rechte gerichtete Kritik nicht das geringſte zu tun. Und die Er⸗ örterung der neuen Steuern iſt bei all dem nicht zu kurz gekommen. Wie die„Konſ. Korreſp.“ denn überhaupt, um für ihre Auffaſſung Schwurzeugen heranzuholen, einen Artikel des„Schwäbiſchen Merkurs“ durchaus falſch interpretiert. Der hatte kürzlich in einer Polemik gegen die Sozialdemo⸗ kratie ausgeführt, daß die Schaumweinſteuer, der Scheck⸗ und Quittungsſtempel, die Talonſteuer und der Wechſel⸗ und Effektenſtempel die ſozialdemokratiſchen Wählermaſſen nicht oder nur zum geringſten Deile träfen. Das heißt die„Konſ. Korreſp.“ entzückt eine Entgleiſung und nachträgliche Appro⸗ hierung des konſervativen Standpunkts. Das konſervative Parteiorgan verſchießt zu früh ſein bißchen Pulver. Wir ſtimmen dem„Schwäbiſchen Merkur“ vollkommen bei: die ſo⸗ genannten Beſitzſteuern der neuen Steuerordnung belaſten vornehmlich den Mittelſtand. Das haben wir und das haben unſere Freunde in Parlament und Verſammlungen immer wieder ausgeführt: wo in aller Welt iſt da die Entgleiſung? Die Konſervativen und die Novembervorgänge. Zu dem Streit um die Novembervorgänge, der durch die Konſervativen wieder aufgelodert iſt, macht die„Magdeb. Ztg.“ einige intereſſante Mitteilungen: Zu den Märchen der letzten gehört auch die Erzählung, daß die Novemberkriſis eine ſo efgehende Verſtim⸗ mung zwiſchen dem Kaiſer 15 92 Fürſten Bülow her⸗ vorgerufen habe, daß ſchon damals vorauszuſehen geweſen ſei, daß der Fürſt ſich kaum noch lange werde im Amte halten kön⸗ nen. Daran iſt, wie wir aus guter Quelle erfahren, allerdings das eine wahr, daß ſich eine Anzahl konſervativer linge und auch klerikale Grandſeig neure(mit der, wie wir ausdrücklich betonen wollen, der Fürſt von Für⸗ ſtenberg, der ſich in die Politik gar nicht einmiſcht, nicht das geringſte gemeinſam hat) die plötzliche Zurückhal⸗ tung und Verſchloſſenheit des Kaiſers zunutze machen zu können glaubte, um den ihnen wegen ſeiner angeblich liberaliſierenden Neigungen unbequerzen und verhaßten Kanzler aus dem Felde zu räumen. Schon damals beſtand eine Art Komplott gegen den Fürſten Bülow und die Annäherung zwiſchen Zen⸗ trumspolitikern und Konſervativen war in jener Zeit eine ge⸗ radezu auffällige. Damals begann, ob nach vorheriger Verſtän⸗ digung oder nicht, gewiſſermaßen ein Wettlauf zwiſchen Kon⸗ ſerbativen und klerikalen Höflingen, die unter der Ausnutzung der Novembertage ihre Intrigen gegen den Fürſten Bülow auf⸗ nahmen. Einen Erfolg haben ſie allerdings damit nicht ge⸗ habt. Fürſt Bülow aber, der von dieſen Verſuchen wohl unterrichtet war, gab ihnen zu wiederholten Malen im Reichstage zu verſtehen, daß er ihre Angriffe in keiner Weiſe ürchte. Ihnen vor allem galten Jeine wiederholten e vativismus, Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Anſpielungen auf ſeinen Rücktritt, die, wie die amtlichen ſteno⸗ graphiſchen Berichte der Parlamentsverhandlungen zeigen, mit überraſchtem Stillſchweigen von den Konſervativen aufgenom⸗ men wurden. Die angebliche Entfremdung, die eine Zeitlang zwiſchen dem Kaiſer und dem Fürſten Bülow eingetreten ſein ſollte, erklärt ſich aus der tiefen Niedergeſchlagenheit, die ſich des Kaiſers unter dem Eindruck der Volkserregung nach der Daily Telegraphaffäre bemächtigte, und die ihn ſelbſt ſogar für ſeine nächſte Umgebung unzugänglich machte. Dieſe Karenz⸗ zeit, die ſich der Kaiſer freiwillig auferlegte, hat den Gerüchten vielleicht Nahrung gegeben, welche von einer Entzweiung des Kaiſers mit dem Kanzler zu erzählen wußten. Den unvermin⸗ derten Einfluß und die Gunſt, die der Fürſt Bülow noch bis zum Schluſſe ſeiner Amtszeit beim Kaiſer hatte, zeigt am ſchla⸗ gendſten die Tatſache, daß der Kaiſer entgegen den vielfachen anderweitigen Verſuchen, eigene Kandidaten für die offenen Poſten des Reichskanzlers und des Staatsſekretärs vorzu⸗ ſchieben, ausſchließlich die von dem Fürſten Bülow vorageſchlage⸗ nen Männer wählte. Die Einigung des Fleiſinns. Der Viererausſchuß der freiſinnigen Fraktions⸗Gemein⸗ ſchaft iſt am letzten Sonntag in München beiſammen ge⸗ weſen, um über die vielerörterte Einigung zu beraten. Mit dem Ergebnis, daß dieſe Einigung fürs erſte noch nach der Parole„Eile mit Weile“ betreiben werden ſoll. Wir tadeln den Entſchluß nicht; wir finden es vie vollkommen in der Ordnung, daß man dieſen delikaten Dingen Zeit ge⸗ währen will, langſam Denn jeder über⸗ haſteten Einigung— darin treffen die von Herrn Dr. Müller⸗ Meiningen dem Ausſchuß vorgelegten Theſen durchaus das richtige— ſteht das Auseinandergehen. Auf einen Zu⸗ ſammenſchluß, der bei Wählern und Gewählten nicht den rechten Halt hat— die Geſchichte des deutſchen Liberalismus bringt dafür mancherlei trübſelige Belege— folgt allemal wieder die Sezeſſion. Auf der Münchener Beſprechung iſt auch der nationalliberalen Partei gedacht worden. Von ihr heißt es unter Ziffer 5 der Müllerſchen Theſen:„Eine taktiſche Verſtändigung der freiſinnigen Fraktions⸗Gemein⸗ ſchaft mit der nationalliberalen Partei über wichtige parla⸗ mentaviſche Aufgaben und über die nächſten Wahlen iſt dem⸗ nächſt anzuberaumen.“ Den Wunſch nach einer Verſtändigung wird man auf nationalliberaler Seite gewiß gern hören. Um ſo lieber, als er bei manchen Wahlvorbereitungen der letzten Zeit leider nicht recht zu erkennen geweſen iſt. Deutsches Reſch. — Der Streit im konſervativen Lager. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ veröffentlicht eine Zuſchrift des Vorſitzenden des konſer⸗ vativen Vereins zu Groß⸗Lichterfelde bei Berlin, General⸗ majors z. D. v. Löbell, die die über die Verſammlung des Vereins in der Preſſe erſchienene Mitteilung zu berichtigen bezweckt. Erwähnenswert iſt, daß der General erklärt, ſeine Abſicht ſei eine verſöhnliche. Er wolle, daß die verſchiedenen Richtungen, die nunmehr in der konſervativen Partei vor⸗ handen ſeien, geeinigt werden. Ueber Herrn v. Heydebrand ſagt er:„Seine Ueberzeugung ehre ich, wenn ich auch ſeinen Einfluß in der Frage der Reichsfinanzreform als einen für die Partei berha mants8 ollen betrachte. Ich habe nur einen mich betreffenden Brief dieſes Herrn erwähnt, in dem auch er es lebhaft beklagt, daß ſich infolge der Erregung, die ſich allmählich in der gegenwärtigen kritiſchen Lage vieler konſervativer Kreiſe bemächtigt hat, Mißverſtändniſſe und An⸗ feindungen en Parteigenoſſen einſtellen konnten, auf deren Begleichung und Beſeitigung alle wahren Freunde der konſervativen Sache mehr als je hinzuarbeiten veranlaßt ſeien. Hierzu gehört nach meiner Anſicht ein nkommen⸗ des Verhalten der Parteileitung.“ Padiſche Politik. Eine Rede Obkirchers. In St. Georgen hat am Samstag Landgerichtsdirektor Dr. Obkircher eine Rede über die politiſche Lage in Baden ge⸗ halten. Dem in der geſtrigen Nummer des„Schwarzwälder“ vorliegenden Bericht ſeien einige wichtige Stellen von allgemei⸗ nem Intereſſe entnommen. Ueber die Knonſervativen als Schleppenträger des Ultramontanismus führte Obkircher aus: Wenn es der konſervativen Partei nun auch gelingen ſollte, in einzelnen Teilen des Landes Abgeordnete gewählt zu ſehen, ſo wäre das kein Erfolg im Sinne des Konſer⸗ ſondern das wäre ein Erfolg im Sinne wäre die den Freudenſchrei durch das Land würde ertönen laſſen. Wir müſſen ernſthaft von dieſen Sönſer giden Kandidaturen reden, weil die konſervativen Herren im ganzen Lande jetzt um⸗ hergehen und mit vielen Reden und Schriften Propaganda machen für ihre Anſchauungen und Ziele. Wir müſſen uns ver⸗ gegenwärtigen, was dahinter ſteckt, wir müſſen wiſſen, was die konſervative Partei eigentlich will! Dieſe konzervative Partei, ſie findet vielfach ihre Arbeitskräfte in den Kreiſen der poſitiv ersteſtantep en und der kirchlich⸗konſervativen Pfarrer, aber es ſind lange nicht alle Pfarrer Anhänger dieſer Partei. Die poſitiv⸗gläubigen Pfarrer glauben, daß unter einer Herr⸗ ſchaft der Zentramspartei, wenn ſie erſt zur Majo⸗ rität im badiſchen Landtag kommt, die Geſchicke des Pro⸗ teſtantismus nicht gefördert werden, ſondern ſchwer ge⸗ ſchädigt. Ich glaube mich nicht zu täuſchen, wenn ich ſage, daß auch hier in St. Georgen noch vor wenigen Jahren ein Pfarrer war, der in kirchlichen Dingen der konſervati ben Partei angehört hat, der aber zugleich überzeugt war, ſeiner kirch⸗ lichen mehr zu dienen', wenn er nicht mit dem Zentrum zuſammen Politik machte, ſondern gegen das arbeitete. Obkircher beſtritt dann, daß die nationalliberale Partei zu weit links gegangen ſei, verwies die Behauptung ins Land der Fabel, daß die nationalliberale Partei einen neuen KHultur⸗ kampf wolle, und ſprach ſich gegen die Trennung von Kirche und Staat aus, weil die rationalliberale Partei ſie als ſchädigend anſehe und wiſſe, daß die Arbeit der Kirche auch für den Staat förderlich ſei. Nochmals kam Obkircher auf das ſonderbare Berhältnis von Konſervativen Klerikalen zu ſprechen und führte aus: Die chriſtliche Weltanſ chauung bildet jetzt den Kitt 9 5 die Zentrumspartet und die Konſervativen; ſie bildet den Vorwand mit dem Zentrum zuſammengehen zu 1 Wie iſt es denn aber möglich, daß eine Kirche, die von ſich ſagt, ſie ſei die einzig wahre, mit der proteſtanti⸗ ſchen Kirche auf dem gleichen Boden ſtehen kann? Niemals wird ſie die Proteſtanzen als gleichberechtigt anſehen! Die Proteſtanten vertreten keinen anderen Standpunkt als den der Gleichberechtigung und daß den die katholiſche Kirche zurück⸗ weiſen muß, iſt klar. Die römiſche Kirche weiß langſam, aber ſicher vorzugehen und ihre wahre Abſicht zu verbergen. Mögen. doch dieſe Männer in die Vergangenheit zurückblicken, mögen 1 ſich die geradezu bewundernswerten Konſequenzen vor Augen führen. Die Kloſter⸗ und die Schulfrage erörternd, führt Redner aus, daß es ihm, da dieſe Fragen bei einer etwaigen klerikal⸗ konſervativen Mehrheit ſofort wieder auftauchen werden, ſehr angebvacht erſcheine, daß man einen Kandidaten frage: „Wie ſtehts mit der Kloſterfrage, gedenkſt du auf dem Kapitel kapitelfeſt zu ſein?“ Aber freilich da ſiehts ſehr übel aus. Es gibt Kandidaten, die ſich dann leicht verſtecken. Das gibt für uns erſt recht den dringenden Anlaß, den Kandidaten herauszufor⸗ dern; er ſelbſt ſoll die Autwort geben und wenn er ſich ſcheut, ſo darf man ihm das öffentlich vorhalten. Wenn er keine Mei⸗ nung hat für dieſe Fragen, dann ſoll er ſich auch ſeinen Wäb⸗ lern nicht als Kandidat präſentieren. Endlich kam Obkircher auf eine den Bund der Landwixte und deſſen Vorſitzenden, Freiherrn von Boecktin, betreffende Stelle ſeiner Rede auf der nationalliberalen Landesverſamm⸗ lung in Freiburg zurück, indem er etwa folgendes erklärte: Ich habe bei dem Landestag in Freiburg, fußend auf einen Bericht der„Bad. Landesztg.“ vom 6. September über eine Verſamm⸗ lung des Bundes der Landwirte in Karlsruhe vom 5. Septhr. dem Führer der Landespartei des Bundes, Freiberrn. Boecklin von Boecklinsau einen ſchweren Vorwurf gemacht. Jener Be⸗ richt in der„Landesztg.“ ſagte:„Freiherr Boecklin von Boeck⸗ linsau habe ſich ausgedrückt, die Nationalliberale Partei habe den Freihandel, und die Internationale auf ihre Fahne geſchrie ben, wenn es auch von derſelben beſtritten werde“. Das iſt eine ſo ungeheuerliche Behauptung, daß ſie notwendig einer Wider⸗ legung bedurfte und ich habe eine Zurückweiſung gegeben, indem ich auf unſerer Landesverſammlung in Freiburg etwa waere Die neueſte Art des Bundes der Landwirte, uns zu bekämpfen, zeigte ſich bei deſſen Landesverſammlung in Karlsruhe. Der— Vorſitzende, Freiherr Boecklin von Boeckrinsau hat ſich daort erlaubt, von uns zu ſprechen als von einer Partei, die den gres handel und die Internationale auf ihre Fahne geſchrieben babe. Ich glaube, wenn Herr von Boecklin ſo etwas ſagt, dann weiß er entweder nicht, was Freihandel und Internationale iſt, denn wenn er es wüßte, hätte er ſich des ſchweren Vergehens der Lüge ſchuldig gemacht. Nun erfahre ich aber, daß der Bericht iw der„Landesztg.“ unrichtig war. Der Vorwurf, den ich er⸗ hoben habe, war vollſtändig auf dieſen Bericht in der„Landes⸗ zeitung“ aufgebaut und ſo habe ich denn ſelbſtverſtändlich den erſten mir ſich bietenden Anlaß wahrgenommen, dieſen Irrtum in der Oeffentlichkeit zu bekennen und kund zu tun daß 085 mir leid iſt den Freiherrn Boecklin von W Deeeeee der Zentrumspartei und die e8, Feuilleton. Aus Briefen u Maechiavellis. Der machtgierige und gewalttätige Geiſt der Renaiſſance hat in Macchiavellis berühmten Buch vom„Fürſten“ ſeinen ſtärkſten Ausdruck erhalten, denn in dieſem realpolitiſch ſkruppelloſen Bre⸗ vier der Staatskunſt ſchienen alle Gewalttaten und Verbrechen der Herrſcher ſanktioniert zu ſein, wenn ſie zum Wohl und Ge⸗ deihen der Regierung ausgeübt wurden. Von dieſer eiſernen Kälte und düſteren Schroffheit ſeiner Theorie iſt auf die Perſön⸗ lichkeit des Verfaſſers ſelbſt lange Zeit ein unheimlicher Schatten gefallen; in dieſem Macchiavelli ſah man eine unheilvolle düſtere Exſechinung, die noch Friedrich der Große mit aller Kraft zu be⸗ kämpfen für notwendig hielt; in ihr ſymboliſierte ſich z B. für die engliſchen Dramatiker des Eliſabethaniſchen Zeitalters ein Dä⸗ mon fürſtlichen Uebermutes. Ueber ſeinem Werk hatte man ganz den Menſchen vergeſſen, dem erſt die Forſchung des neunzehnten Jahrhunderts ihre Aufmerkſamkeit geſchenkt hat. Und dieſer Menſch Macchiavelli bot ſich nun in ſeinen Privatbriefen als eine ſuympathiſch herzliche, ſinnfroh genießende Natur dar, die durch ſchwere Schickſale verbittert, doch die Luſt am Leben nie verlor. Mitten in ſeiner Häuslichkeit, gleichſam im Schlafrock und befreit von jener Herzenshärte, die man dem Geſchichtsſchreiber der flo⸗ rentiniſchen Republik lange nachgeſagt hat, erſcheint er in der von Lothar Schmidt herausgegebenen Briefſammlung„Die Renaiſ⸗ ſance“; deren zweiter Band ſoeben bei Klinkhardt und Biermann erſcheint. Mit 29 Jahren übernimmt Niccolo Macchiavelli die Leitung der zweiten Kanzlei von Florenz, die eine politiſche Behörde für auswärtiae Anaelegenheiten war. Vier Nahre, ſpäter verhei⸗ ratete er ſich mit Mona Marietta, aber noch in den Flitterwochen muß er eine Reiſe in Dienſten der Republik unternehmen, auf der er länger ausbleibt, als er erwartet. Die junge Frau iſt in großer Angſt, und dieſe Sorge um den viel abweſenden Gatten kehrt in ihrer Ehe dann noch oft wieder. Abs ihnen das erſte Kind geboren iſt, muß Macchiavelli wieder fort und Marietta ſchreibt ihm einen rührenden Brief, in dem ſie ihn um Nachricht bittet:„Ich bin Euch nicht böſe. Dem Kinde geht es jetzt gut; es ähnelt Euch; es iſt weiß wie Schnee, aber der Kopf iſt wie ſchwarzer Sammet und voller Haare wie der Eure. Und weil es Euch ähnlich iſt, kommt es mir ſchön vor. Es ſieht aus, als wäre es ſchon ein Jahr auf der Welt. Es öffnete die Augen faſt noch ehe es geboren war und erfüllte das ganze Haus mit Geſchrei. Kommt bald zurück. Gott ſei mit Euch.“ Auch materielle Not hat die junge Frau zu leiden, denn die Beſoldung des Gatten iſt ſehr knapp. Einmal iſt ſie ganz außer ſich darüber, daß Macchiavelli ſich ein neues Amtsgewand machen laſſen will. Die wahre Lei⸗ denszeit aber brach für Macchiavelli erſt an, als er bei der Rück⸗ kehr der im Jahre 1494 aus Florenz vertriebenen Medici ſeines Amtes entſetzt, gefotert, eingekerkert und dann aus florentiniſchem Gebiet ausgewieſen wurde. Er zog ſich nun auf das kleine von ſeinem Vater ererbte Landgut San Casciano zurück und wagte nur ab und zu einen heimlichen Abſtecher nach Florenz, um ſich hier in der luſtigen Geſellſchaft früherer Kollegen für die Ent⸗ behrungen der Verbannung zu entſchädigen. Doch wußte er ſich als ein echter Lebenskünſtler die ihm auferlegte unfreiwillige Muß⸗ angenehm zu geſtalten. In einem längen Brief ſchildert er ſeine tägliche Beſchäftigung. Viel Vergnügen macht ihm das Fangen von Krammetsvögeln. Vor Tagesanbruch ſteht er auf, beſtreicht ſeine Routen mit Leim und geht mit einigen Käfigen auf dem Rücken zur Jagd.„Der geringſte Fang waren zwei, der höchſte ſieben Krammetsvögel. So habe ichs den ganzen September ge⸗ trieben. Dann batte dieſer Zeitvertreib, ſo gering und wunderlich er war, zu meinem großen Leidweſen ein Ende.“ Sonſt vergeht ſein Tagewerk in immer gleichem Verlauf:„Mit der Sonne er⸗ hebe ich mich und geh: nach meinem Gehölz, was ich umſchlagen laſſe. Hier bleibe ich zwei Stunden, um die Arbeit des vorige Tages in Augenſchein zu nehmen und die Zeit mit dieſen Holz⸗ hauern hinzubringen, die allezeit unter ſich oder mit den Nach⸗ barn Trödel haben. Wenn ich das Gehölz verlaſſe, gehe ich nach einer Quelle und von da nach einer Vogelhütte, die mir gehört, mit einem Buche unterm Arm, dem Dante, oder Petrarca, oder auch einem geringeren Dichter, dem Tibull, Ovid oder einem ähnlichen. Da leſe ich von ihren verliebten Leidenſchaften, von ihren Liebſchaften und erinnere mich der meinigen und ergötze mich eine Weile an ſolchen Träumereien. Sodann gehe ich nach der Schenke an der Landſtraße, rede mit den Vorübergehenden, frage nach den Neuigkeiten ihrer Heimat, erfahre ſo allerhand und beobachte die mannigfaltigen Neigungen und verſchiedenen Grillen der Menſchen. Unterdes kommt die Stunde der Mahlzeit heran, wo ich mit den Meinigen ſolche Speiſen genieße, die mein armes Landgut und geringes Erbe mit ſich bringt. Nach Tiſche gehe ich wieder in die Schenbe; da treffe ich in der Regel den Wirt, einen Fleiſcher, einen Müller und zwei Ziegelbrenner. Mit die⸗ ſen ſpiele ich denn den ganzen Tag Cricca oder Trictrac, wobei es tauſend Händel gibt und tauſend Schimpfereien, meiſtens um einen Quattrino; und ſchreien hört man uns bis nach S. Cas⸗ ciano. Solch gemeinem Leben hingegeben, laſſe ich mein Gehirn verſchimmeln und das widerwärtige Schick ſeinen Lauf gehen, in⸗ dem ich mich drein füge von ihm mit Füßen getreten zu werden, und indem ich abwarte, ob es ſich nicht endlich deſſen ſchämt.“ Am Abend aber begibt ſich Macchiavelli in ſein Studierzimmer, wirft auf deſſen Schwelle ſein bäuerliches Kleid von ſich und legt könig⸗ liche Gewänder an, wie ſie bei Hofe ſich ziemen.„So würdig an⸗ getan beſuche ich die Männer des Altertums, und, von ihnen freundlich empfangen. nähre ich mich von einer Speiſe die min Mannheim, 28. September. —-wů——.Vv• ungerechter Weiſe verletzt zu baben. Und ich möche nur hoffen und wünſchen, daß jeder, der im öffentlich i derſelben Weiſe handelt. A= 8 2 . Baneriſche und Pfälziſche Polttik. Gründung eines liberalen Volksvereins. r. Neuſtadt a. d. Haardt, 27. Sept. Am 20. Septbr. 55 1 wurde ebenſo wie in Frankenthal in Neuſtadt ein libera⸗ 1e ler Volksverein gegründet, deſſen Aufgabe es ſein 5 foll, Männer aller Volksſchichten für die liberale Partei zu — gewinnen, ſie zu politiſcher Betätigung anzuregen und poli⸗ 92 tiſch durch Wort und Schrift zu bilden. Zu letzterem Zwecke e⸗ wird eine umfangreiche Bibliothek mit Werken politiſchen e, hauptſächlich liberalen Inhalts angelegt. Ebenſo erhalten die Mitglieder des Vereins Volksſchriften, die ſie über alle wichtigen politiſchen Tagesfragen unterrichten ſollen. Unter der Deviſe„Für Freiheit und Vaterland“ hat der neue Ver⸗ t ein, der am letzten Samstag in einer Generalverſammlung n ſeine Statuten beriet und 35 Aufnahmen erledigte, in 8Tagen eine Mitgliederzahl von 104 erreicht, wohl ein — Beweis dafür, daß ein Verein, der auf demokratiſch⸗ nicht konſervativ⸗liberaler Grundlage aufgebaut iſt, auch in Neu⸗ 1 ſtadt Lebensfähigkeit beſitzt. ei 2 Generalverſammlung des Vadiſchen 1 Lehrervereins. * Heidelberg, 27. Sept. mn Wie ſchon gemeldet, hielt in der heutigen Hauptverſamm⸗ et zang Hauptlehrer Hofheinz einen Vortrag über: ie„Warum und in welchen Punkten iſt eine 9 Reformunſeres Schulgeſetzes zu erſtreben?“ 5 In nahezu zweiſtündiger Rede führte Hofheinz u. a. 3 folgendes aus: 1 1. Eine zeitgemäße Volksbildung iſt von hervorragender Be⸗ n Deutung für erhöhte wirtſchaftliche Leiſtungsfähigkeit eines Volles, K bedingt mit ſein Anſehen und ſeine Machtſtellung unter den Völkern 8 und iſt von beſonderem Einfluß auf deſſen ſittliche Haltung und n. felbſtſtändige Erfüllung der bürgerlichen Pflichten und Rechte. w 2. Die Volksſchule bietet für die Mehrheit des Volkes die ein⸗ W zige Gelegenheit zur Erlangung der ſchulmäßigen Grund⸗ lage einer entſprechenden Volksbildung. Sie iſt darum ſo auszu⸗ F89 geſtalten, die Verhältniſſe der Schule und der Lehrer ſind durch u Staatsgeſetze ſo zu ordnen, daß die unſerem Elementarbildungs⸗ 7 weſen geſtellten hohen Aufgaben erfüllt werden. Er ſtellt die Forde⸗ — rungen auf, daß das badiſche Elementarunterrichtsgeſetz ſo um⸗ 14 geſtalbet werde, daß 9 a) alle Kinder, Knaben und Mädchen, einer vollen Sjährigen „„Schulpflicht zu genügen haben. Schulpflichtig wird an Oſtern 8 jedes Kind, das am 1. April das 6. Lebensjahr vollendet hat. N b Die Schulaufficht ſoll auf allen Stufen nur durch in der „Schulpraxris bewährte Schulmänner ausgeübt werden. Die 5 en Befugniſſe der Ortsſchulbehörde ſind aufzu⸗ 2 8 N. 8 8. a) Die allgemeine Bildung der Lehrer ſoll in höheren Lehr⸗ 8 die Fachbildung in Fachſeminarien exworben tderden. 5 b Die Internate in den Seminarien ſollen aufgehoben werden. 0 8 0* in den Seminarien ſoll beſchränkt 5 werden. dd) Mit jedem Seminar ſoll eine achtklaſſige Uebungsſchule ver⸗ Hunden ſein, die in der Ppayis bewährten Hauptlehrern übertragen * 4. Die Hauptlehrerſtellen ſollen ſo vermehrt werden, daß nur ein Fünftel fämtlicher Lehrer ſich in etatsmäßiger Stellung befindet. 5, Die Volksſchullehrer ſind gehaltlich den entſprechenden mitt⸗ deven Veamten gleichzuſtellen. 5 5 6. Eine Mehrbelaſtung der Gemeinde bei den Gehaltsaufbeſ⸗ ſerungen der Lehrer iſt zu vermeiden. 7. Der Staatszuſchuß für bedürftige Gemeinden, welche neue Schulhäuſer zu erbauen haben, iſt tunlichſt zu erhöhen. Reicher Beifall lohnte den wohldurchdachten Vortrag. Obmann Bauer dankte dem Referenten. Nach einer Pauſe bon einer Viertelſtunde erhält Pro⸗ feſſor Brunner⸗Pforzheim das Wort zu ſeinem Vortrag 4 über„Ju gendſchriften und Schundliteratur“, 3 Er verbreitete ſich über den hohen Wert guter Bücher auf die Erziehung und Gemütsbildung der Jugend. Er beleuchtet dabei auch den großen Schaden, den die Schundliteratur bei der heranwgchſenden Jugend hervorbringen könne, da ſie ethiſche und moraliſche Verdorbenheit in dieſelbe zu tragen myr zu ſehr geeignet iſt. Als ſolche bezeichnet er namentlich die Kriminalromane, die Sammlung der Weltdetektivs uſw., und führt eine ganze Reihe von ſolchen Werken an. Er fordert namentlich die Volksſchullehrer auf, ſich an dem Kampfe gegen dieſe Schundliteratur zu beteiligen. Er hat bevechmet, daß deutſche Volk etwa, e R HN... D 50 Millionen Mark für ſolche Schundliteratur ausgibt, da in manchen Städten, z. B. in Pforzheim, in einem Vierteljahr für Tauſende von Mark ſolche Zehnpfennig⸗Hefte verkauft wurden. Als Mittel zur Bekämpfung bezeichnet er die Arbeit der Schule, indem die Kinder vom Lehrer angehalten werden, nur wirklich gute Bücher zu leſen und dadurch, daß man Werke für die Schüler⸗ bibliotheken anſchafft. Der Beſuch von Kinematographen iſt zu verbieten, wenn unſittliche Vorführungen gebracht werden. Zur Orientierung über gute empfehlenswerte Literatur dient der von dem Vortragenden herausgegebene Ratgeber. Auch ihm wurde veicher Beifall zuteil. Eine Diskuſſion wurde nicht gewünſcht. Nach den Vorträgen wurde in der Stadthalle ein gemein⸗ ſchaftliches Mittageſſen eingenommen, an welchem 400 Per⸗ ſonen teilnahmen. Herr Oberlehrer Grieſer⸗Kirchheim brachte das Hoch auf den Großherzog aus, in das die An⸗ weſenden begeiſtert einſtimmten. Herr Hauptlehrer Volk, Kreisvertreter aus Neſſelwang, feierte in beredten Worten den Oberſchulrat. Herr Hauptlehrer Stückner, Kreis⸗ vertreter aus Mannheim, trank auf die Stadt Heidelberg, wofür Herr Stadtſchulrar Rohrhurſt mit herzlichen Worten dankte. Nach dem Eſſen fand die Beſichtigung des Schloſſes und dex verſchiedenen Sehenswürdigkeiten der Stadt ſtatt, u. a. wurde auch dem Lehrerſeminar ein Beſuch abgeſtattet, das unter der Führung von Herrn Direktor Siebert einer eingehenden Beſichtigung unterzogen wurde. Das Bankett. Schon lange vor der angeſetzten Zeit um 8 Uhr abends hatten ſich die Räume unſerer Stadthalle mit den Teilnehmern der Leh⸗ rerverſammlung und den Gäſten gefüllt, ſodaß die Späterkom⸗ menden kaum noch einen Platz finden konnten. Eingeleitet wurde das Bankett mit der Luſtſpiel⸗Ouverture von Kéla⸗Bela, von un⸗ ſerem ſtädtiſchen Orcheſter in meiſterhafter Weiſe zum Vortrag gebracht. Hierauf folgte ein gemiſchter Chor mit Orcheſterbeglei⸗ tung„Deutſche Tänze“ von Schubert, geleitet von Seminarmuſik⸗ lehrer Autenrieth. Ganz beſonderen Dank erwarb ſich ein ge⸗ miſchtes Qugrtett, das ſich unter gütiger Mitwirkung der Konzert⸗ ſängerin Frl. Raop⸗Heidelberg und Frl. Weber⸗Bruchſal, ſowie der Herren Gärtner und Schlatter⸗Heidelberg zuſammengeſetzt hatte, mit der Wiedergabe des erſten u. zweiten Teils der Liebes⸗ lieder von Brahms. In ſinniger Weiſe wußten ſich die Stimmen gegenſeitig anzupaſſen, ſodaß ein harmoniſches Ganze den Beifall der Verſammelten herausforderte. Reichen Beifall erntete auch der Lehrer⸗Geſangverein Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen mit ſeinen Vorträgen. Herr Muſikdirektor Earl Weidt verſtand es, aus ſeinen Sängern das Beſte herauszuhoſen. Herr Schlatter⸗Heidelberg erfreute die Anweſenden noch mit ſeinem Baßſolo„Arie aus der Schöpfung“ und Herr W. Zähringer⸗Hei⸗ delberg mit ſeinem Tenorſolo„Habt ihr meinen Schatz geſehen?“. Beide Sänger wurden durch reichen Applaus ausgezeichnet und mußte ſich namentlich erſterer zu mancher Zugabe verſtehen. Der zweite Teil des Programms wurde durch inſtrumentale Darbie⸗ tungen des ſtädtiſchen Orcheſters ausgefüllt und unterhielt dieſes die Anweſenden bis zur mitternächtigen Stunde aufs angen hmſte. * Heidelberg, 28. Sept In der heute früh abgehaltenen öffentlichen Sitzung der Generalverſammlung des badiſchen Lehrervereines ſprachen im Anſchluß an das geſtrige Referat des Profeſſors Dr. Brunner⸗Pforzheim über„Jugendſchriften und Schundliteratur“ Oberlehrer Bauer⸗Mannheim über „Moderne Jugendbücher und Lehrmittel“ und Hauptlehrer Fritz⸗ Karlsruhe über„Jugendzeitſchriften und Gegenwarts⸗ kunde“. Um 10 Uhr begann die geſchloſſene Hauptperſammlung, in welcher außer dem geſchäftlichen Teil der Tagesordnung wich⸗ tige reformatoriſche Anträge u. a. derjenige der Mannheimer Lehrerkonferenz betr. die Schulbeſichtigung und Schullei⸗ tung zur Dispoſition ſtehen. Für das geſtrige, von mehr als 4000 Perſonen beſuchte Bankett reichten die Räume der Stadthalle kaum aus. Den Abſchluß der badiſchen Lehrertagung bilden die auf heute nachmittag angeſetzten Parallelausflüge nach Mannheim und Neckarſteinach. 9 Generalverſammlung des Vereins für Sozial⸗ politik. Wien, 27. September 1909. Unter ſehr ſtarker Beteiligung trat heute im Feſtſaal des„Nie⸗ deröſterreichiſchen Gewerbevereins“ die Generalverſammlung des Vereins für Sozialpolitik zuſammen. Die Verſammlung eröff⸗ nete Profeſſor v. Schmoller mit einer programma⸗ tiſchen Anſprache: Die ungeheuren Umwälzungen auf wirtſchaftlichem Gebiete um die Wende des vorigen Jahrhunderts machten auf die damalige ſozialpolitiſche und volkswirtſchaftliche Wiſſenſchaft ſolchen Ein⸗ die Vertreter der verſchiedenſten Parteien ſich zuſam⸗ 8 2 3 eeeeee 5 menfanden, um die Sozialreform vorwärts zu treiben wird uns vom Südweſtdeutſchen Arbeitgeber⸗Verband für d Tatſachen umzumodeln, was ihm aber trotz ber unſachlichen B⸗ bleibt eben bei der Tatſache, daß am 20. September die Vertrete und gleich⸗ zeitig dem Proteſt Ausdruck zu geben, gegen die hergebrachte Mancheſtertheorie und gegen den extremſozialen Radikalismus in der Sozialdemokratie. In 27. jähriger Arbeit haben wir verſucht, in dieſer Richtung uns zu tätigen. Faſt 1¼ hundert Schriften haben wir publiziert und durch unſere Verſammlungen haben wir angeſtrebt, der Ge meinſchaft zu dienen. Wir haben verſucht, die ſozialen Ge⸗ genſätze zu mildern und einer gerechten ſozialen Geſetzgebung den Boden zu bereiten.(Beifall.)] Wir ſind zugleich zu einer Ar ſozialer Akademie geworden. Es entſteht nun die Frage: Haben wir uns nach dieſer Tätigkeit von über einem Menſch alter nicht vielleicht doch ſchon überlebt? Ich antworte: In einer Zeit unerhörter techniſcher Fortſchritte, ſozialer Verän rungen und rechtlicher Neubildung, in einer Zeit, in der ſich dieſe Veränderungen mit einer Raſchheit durchſetzen, wie nieme früher, in einer Zeit, wo alles neu wird und wo die alten Ideale verblaſſen, da iſt es naturgemäß, daß zunächſt die großen Neuge⸗ ſtaltungen der Volkswirtſchaft um jeden Preis ſich durchſetzen wollen. Wenn da der Grundſatz proklamiert wird: Kampf ums Daſein ohne Beſchränkung und ohne jede Rückſicht, da entſteht die Gefahr, daß die an ſich berechtigte partikularen Intereſſen und egoiſtiſchen Intereſſen vorgezogen werden, daß man die höheren Geſam tintereſſen vergißt, daß man nicht einſieht, daß man ſich immer wieder mit dieſen höheren Geſamtintereſſen verſtändigen und auseinanderſetzen muß. Und das iſt unſere Loſung. Nicht die partikularen Intereſſen und ihren berechtigten Egoismus perkennen, aber zr gleich proklamieren, daß jedes Einzelintereſſe ſich unterordnen muß unter das Geſamtintereſſe, das allein an die Zukunft des Vol⸗ kes denkt, das jede Klaſſe zwingt, ſich dem Ganzen wieder unterzuordnen und einzufügen.(Lebhafter Bei⸗ fall.) In dieſem Gedanken ſind wir einig, ſo ſehr wir ſonſt ver ſchiedener Meinung ſind. Viele von uns ſtehen der Sozialdemo⸗ krati⸗ relativ ſehr nahe, andere ſtehen ihr weit ab. Viele von uns haben überwiegend demokratiſche Gefühle, andere überwiegend ariſtokratiſche Neigungen. Wir haben Mitglieder und Freunde i allen politiſchen Parteien, aber wir haben auch Feinde in allen Parteien.(Sehr richtig!) Es ſind diejenigen, die die partiku⸗ lariſtiſchen und egoiſtiſchen Intereſſen für die ein⸗ zig berechtigten halten und ſie durchſectzen wollen. Und ich möchte ſagen, wir ſind berechtigt, gerade heute noch mit dieſer großen Tendenz zu rechnen. Ich will an ein Wort Nietzſches in dieſem Zuſammenhang erinnern:„Jede einzelne bedeutſame Perſönlich⸗ keit, jede große Bewegung wird legitimiert durch die Größe und Zahl ihrer Feinde. Feinde muß man in der Welt haben, wenn man etwas bedeuten will.“ An Feinden hat es ung nie gefeh (Sehr richtigl) Nus Stadt und Lang. 8 Wanuhelm, 28. September 1809 Zur Lohnbewegung im Holzgewerbe Holzgewerbe geſchrieben: Wie wir nicht anders erwarteten, hat der Holzarbeiter⸗Be⸗ band ein langes Entſchuldigungsſchreiben in ſämtlichen ſozialde⸗ mokratiſchen Zeitungen losgelaſſen, um durch unwahre Behaup⸗ tungen und Verdrehungen, die zu ſeinen Ungunſten ſprechend merkungen, die ſich beſonders gegen den ihm verhaßten Geſchäft führer unſeres Verbandes richteten, ſchlecht gelungen iſt. E des Südweſtdeutſchen Arbeitgeber⸗Verbandes für das Holzgewerb ſich bereit erklärten, dem Holzarbeiter⸗Verband noch am gleiche Tag ein ſchriftliches Angebot zu machen, in welchem bezügl. A: beitszeit und Lohnhöhe beſſere Bedingungen als ſeither gewähr würden, wenn der Holzarbeiter⸗Verband ſich nur überhaupt z Verhandlungen bereit erkläre, in denen er dann ruhig ſage könne, was er an dem Angebot auszuſetzen und welche Mehrfor derungen er zu ſtellen habe, ohne daß der Arbeitgeber⸗Verban die Verhandlungen zurückweiſen würde. Der Holzarbeiter⸗Ver band weigerte ſich jedoch, in Verhandlungen einzutreten, wo unſererſeits gar keine Veranlaſſung mehr beſtand, das Ange ſchriftlich zu überreichen, deſſen Annahme ſchon im vorneh der Holzarbeiter⸗Verband zurückgewieſen hatkte. Wo bleibt nu die Logik des Holzarbeiter⸗Verbandes, die ſie Herrn Dr. Kein ſo ſehr abſtreiten? 8 Wir können weiter dem Holzarbeiter⸗Verband zu ſeiner Be⸗ ruhigung mitteilen, daß unſer Geſchäftsführer nicht vom Schrei krampf befallen iſt und dazu guch gar keine Gelegenheit find Denn wie wir dem Holzarbeiter⸗Verband verraten können, ha geſtern, ohne daß unſererſeits auch nur ein Federſtrich gemacht —— 7/—+ Buntes Feuflleton. — Fulton als Erfinder des Propellers. Daß Robert Fulton, der Erfinder und Erbauer des erſten Dampfbootes, deſſen Tat jetzt in den großen Newyorker Feſten gefeiert wird, auch der Er⸗ finder der Propellerſchraube geweſen iſt, weiſt G. L. Pesce im Newyork Herald an einer Reihe von Dokumenten nach. Es iſt be⸗ kannt, daß die erſte brauchbare Schiffsſchraube von dem Deutſch⸗ Oeſterreicher Joſeph Reſſel erſonnen und 1829 an einem damit ausgerüſteten Fahrzeuge„La Civetta“ auf der Rhede von Trieſt erprobt worden iſt, und daß den größten Einfluß auf die Verbrei⸗ tung der Propeller der Engländer Francis Pettit Smith gewon⸗ nen hat, der als erſter mit einem Schraubenſchiff von ſechszehn Pferdekräften die Fahrt über den Kanal nach Frankreich machte. Aber ſchon im achtzehnten Jahrhundert war die Idee, Jahrzeuge mit der Schraube fortzubewegen aufgetaucht, und der Franzoſe Meusnier hatte im Jahre 1784 bereits davon geſprochen, die Luftballons durch„ſich drehende Ruder“ lenkbar zu machen, ein Gedanke, der heute erſt verwirklicht worden iſt. Handelte as ſich hierbei indeſſen mehr um allgemeine Anregungen, ſ. hat Fulton bereits eine genaue Zeichnung einer Schiffsſchraube entworfen. Im Jahre 1797 richtete er an das Direktorium einen Brief, in dem er der franzöſiſchen Regierung die Anwendung eines unter eeiſchen Fahrzeuges ſeiner Erfindung anbot, das er„Nautilus“ nannte. Zunächſt wurde ſein Angebot abgelehnt; im folgenden eee ſchlgg Fultons günſtiger auf und ernannte eine Kommiſſion von Gelehrten und Seeleuten zu ſeiner Prüfung. Dieſe Kommiſſion erſtattete nach eingehender Unterſuchung einen agünſtigen Vericht, dem eine Zeichnung beigegeben iſt. Man ſieht das Unterſeeboot mit einer vierflügeligen Schraube ausgerüſtet, und dazu bemerkt die Beſchreibung:„Die Fortbewegung der Maſchine wird mit Hilfe eines Flügels erzielt, der ſich in einer Vertikalebene am hin⸗ teren Ende des Nautilus bewegt, wobei er in einer hörizontalen Lage iſt. Dieſe Vorrichtung hat vier Flügel, die zu der Ebene, in der ſich ihre Drehung vollzieht, etwas geneigt ſind.. Die Ma⸗ ſchine wird ſich vorwärts bewegen, wenn man die Flügel bewegt, die ungefähr die Wirkung der Ruderſtange haben, wenn man nur eine am hinteren Ende eines Bootes hat und damit„wrick Nach mannigfachen Schwierigkeiten konnte Julton endlich ſeinen Nautilus in Paris konſtruieren und in Le Hayre 1800 ſeine Ver⸗ ſuche beginnen. In einem Briefe, den Fulton an ſeine Beſchützer Menge und Laplace ſchrieb, ſieht man von der Hand des genialen Erfinders gezeichnet die definitive Form ſeiner„Windmühlen⸗ flügel“, die nicht anders ſind als eine zweiflügelige Schraube, mit der man, wenn ſie von zwei Leuten an einer Welle bewegt wurde, die doppelte Geſchwindigkeit erzielen konnte, als wenn beide Leute ruderten. Die erſten Dampfboote, die Fulton dann wirklich baute, waren bekanntlich Raddampfer. Aber es iſt wohl anzunehmen, daß von dieſen Ideen des großen Erfinders eine Verbindung hin⸗ überführt zu den erſten Konſtrukteuren von wirklichen Schrauben⸗ dampfern, und es iſt vielleicht kein Zufall, daß die meiſten der Schiffe, die ſpäter mit Schrauben als neuem Fortbewegungs⸗ miktel ausgerüſtet wurden, von verſchiedenen Konſtrukteure in Oe Havre gebaut wurden, wo die Tradition jedenfalls lebendig gebliebn war. 5——** 7 Güchertifeg. (Anzeigen bei der Redaktion eingelaufener Bücher und Zeit Almanach der Militär⸗Literatur. reiches, 881 Seiten ſtarkes militäriſches Werk erſchienen, d zu berufen iſt, die wiſſenſchaftliche Fortbildung der O 4 zu fördern und zu erleichtern und aus dieſem Grunde ganz k ſonderes Intereſſe in militäriſchen Kreiſen erregen dürfte. Schriftſteller Oberleutnant d. L. Otto 2 herausgegebei worden und enthält die nach Difziplinen überſichtlich geordnete deutſche Militär⸗Literatur, ſoweit ſie noch modern und durch die Fortſchritte im Militärweſen nicht überhalt iſt, Ein aus führliches Sachregiſter und ein Autorenregiſter gewährſ eine ſchnelle Orientierung über alle auf irgend einem der Militär⸗Literatur erfolgten Veröffentlichungen. Ei terer Teil des Buches enthält die Namen der deutſchen ſchriftſteller nebſt Perſonalnotizen und Angabe ihrer und ein dritter umfaßt eine Ueberſicht über die den! die ausländiſchen Militärzeitſchriften. Alles in allen „Almangch der Militär⸗Literatur“, der im Verlage vor Engelmann in Leipzig erſchienen iſt, ein Werk, das den 8 zieren vor allem bei Winterarbeiten, Vorträgen und bei Vorbereitung zur Kriegsakademie weſentliche Dienſte lei wird. Das Buch, das mit dem Titelbilde des bekannten Milit ſchriftſtellers Generaloberſten Freiherr v. der Goltz verſehen i und zum Herbſt eines jeden Jahres in neuer Auflage erſcheine foll, koſtet7 Mark. 5 Aim Effendi: Honni soit qui mal y loder: Wie wir unſer Vaterland verloren) Brund Vol lagsbuchhandlung, Leipzig⸗Gohlis. Preis Mark 1 brof Abermals ein autenthiſcher Beitrag zur 7 famoſen engliſchen Politik im Auslande. 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) — Mannheim, 28. September. worden wäre, die General⸗Verſammlung der Schreinermeiſter⸗ Innung in Frankfurt, welche von ca. 265 Schreinermei⸗ ſtern beſucht war, folgende Reſolution mit 260 gegen 3 Stimmen angenommen:„Die heute im Rechenei⸗Saal in Fran⸗⸗ furt tagende außerordentliche Verſammlung der Schreine:⸗ Zwangs⸗Innung iſt mit den Maßnahmen des Arbeitgeber⸗Ver⸗ Fandes im Schreinergewerbe und ähnlichen Betrieben, ſowie des Südweſtdeutſchen Arbeitgeber⸗Verbandes für das Holzgewerbe betreffend die Schreinerſperre vollſtändig einver ſtanden und erklärt ſich bereit, den Arbeitgeber⸗Verband inſoweit zu un⸗ terſtützen, daß die einzelnen Mitglieder die organiſierten Arbeiter ausſperren, wenn nicht bis zum 1. Oktober ds. Is. die Frankfur⸗ ter Zahlſtelle des Deutſchen Holzarbeiter⸗Verbandes ſich bereit erklärt zu verhandeln. Der Vorſtand der Innung wird beauf⸗ tragt, die Reſolution dem Geſellenausſchuß ſofort mitzuteilen.“ Der Holzarbeiter⸗Verband ſoll ſich geſagt ſein laſſen, daß Druck nur Gegendruck erzeugt und die Drohungen, die von uns ausgeſprochen werden, auch durchgeführt werden. * Die geſtrige Kaufmannsgerichtswahl in Dresden zeitigte folgendes Ergebnis: Deutſchnationaler Handlungsgehilfenverband 17 Beiſitzer(ſeither), Leipziger Verband 10(ſeither), 58er Verein 6(ſeither), Sozialdemokraten 4(ſeither), verſchiedene verbündete Vereine 3(ſeither 18.) Neben dem gewaltigen Rück⸗ gang des Beſitzſtandes der verbündeten Vereine und dem Fort⸗ ſchritt der größeren Handlungsgehilfenverbände iſt beſonders auf⸗ fallend und bemerkenswert die Schlappe, welche die Sozialdemo⸗ kratie in dieſem Wahlkampfe erlitten hat. Obwohl von ihrer Seite aus alles verſucht worden iſt, namentlich wider den Deutſchnationalen Handlungsgehilfen⸗Verband die Wählerſchaft einzunehmen, hat letzterer ſeinen Beiſitzerſtand verdreifacht, wäh⸗ rend die Sozialdemokraten den dritten Teil ihres Beſitzes an Bei⸗ ſitzerſtellen veroren. Das iſt ein neuer Beweis für die Zurück⸗ haltung der Handlungsgehilfen allem ſozialdemokratiſchen Lie⸗ beswerben gegenüber. * Als Körperverletzung mit nachgefolgtem Tode qualifiziert ſich die Straftat, die mit dem geſtern früh erfolgten Tode des Humoriſten Richard Seidel aus Leipzig zuſammenhängt, der Sonnlag früh bewußtlos auf der Straße aufgefunden wurde. Seidel iſt im Krankenhauſe geſtorben, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben. Sonntag früh gegen 6 Uhr, als ge⸗ rade der Tag graute, vernahm eine in U 5 wohnende Frau Lärm auf der Straße. Als ſie hinausſah, bemerkte ſie, wie ein Mann einen andern an der Gurgel faßte, ihn ſchüttelte und auf ihn ein⸗ ſchlug. Der andere bat:„Laß mich doch gehen, ich tu' dir ja auch nichts.“ Schließlich wurde aber der um Schonung Flehende von dem andern gepackt und mit aller Gewalt auf die Straße geworfen. Dabei ſchlug der Kopf auf, daß es klepperte, als ob ein Teller zerbreche. Der Mißhandelte blieb regungslos liegen, der andere ging eiligen Schrittes hinweg. Gleich darauf erſchien ein Schutzmann am Tatort, der die Ueber⸗ führung des Bewußtloſen nach dem Allgem. Krankenhaus veran⸗ laßte. Dort iſt dieſer, ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben, am Montag früh geſtorben. Der Täter iſt verhaftet. Es iſt ein Angeſtellter der Wach⸗ und Schließgeſellſchaft, der offenbar betrunken war. Er war dem Getßteten, einem kleinen unanſehnlichen Mann, jedenfalls ſtark überlegen. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Dr. Karl Wollf über Grundfragen der Kunſt. Im Kaſinoſaal eröffnete geſtern Dr. Wollf ſeinen Vortragszyklus über Grundfragen der Kunſt. Er ſand ein gering beſetztes Haus. In Dingen der Kunſt und ernſter Betrachtung hat das nachgerade nichts auffallendes mehr, und gauch Mannheim machb bei aller Energie der Kunſtbetätigung ſo wewig eine Ausnahme, daß es eher als charakteriſtiſches Beiſpiel dafür gelten kaun. Und ſo wäre es eigentlich über⸗ flüſſig, es feſtzuſtellen und ein Wort dazu zu reden, wäre gicht die Hoffnung, daß ein Hinweis darauf vielleicht doch eiwas zur Selbſtbeſinnung tut. Heute redet man ſo viel über Kunſt und künſtleriſche Dinge, urteilt man darüber ſo leichthin und vorausſetzungslos, daß klare Einſicht in ihr Weſen zu erlaſſen, mehr als je Forderung des Tages iſt. Sie in kurzem Ueberblick zu geben, hat Wollf beabſichtigt. Der Vorzug ſeiner Darſtellung lag nicht in der Eigenart und Neuheit der Gedanken— die hätten mehr verwirrt als geholfen— ſondern in der Klarheit und Anſchaulichkeit des Gegebenen und der Sorgfalt und umfaſſenden Weiſe der Studien, die ſeine Grundlagen waren. Seinen Zyklus begann er mit Betrachtungen über die Bedeu⸗ tung der Kunſt als Spiegel der Natur und ihr Verhältnis zur Wirklichkeit. Staunen vor der Natur iſt ihre Grundlage und die Ehrfurcht, die den Menſchen zu ihr erfüllt. Aber bloße Nach⸗ ahmung des Gegebenen iſt nicht ihr Zweck. Das als Grund⸗ ſaß zu faſſen, ſcheint zwar einſachſte und klarſte Löſung der Frage, und die Freude der Kinder und der Klulturpölker, die Demut des Künſtlers vor der Natur die Beweiſe. Aber die Ein⸗ wände gegen den naiven Realismus, der ſich darin ausdrückt, ſind ſchlagend, am meiſten vielleicht die, daß Architektur und Muſik dann volllommen iſoliert wären und das Weſem der Wahrnehmung in der Subjektivität des Erkenneus liegt. So hat ſelbſt Zola, der größte der Realiſten, der Löſung der Frage der prägnanten Ausdruck gegeben, Kunſt ſei ein Stück Natur durch ein Temperament hindurch geſehen. Der Künſtler lernt darum —85 Mitmenſchen ſehen und bören. Erſcheinungen wie der ange falſch bewertete Impreſſionismus, wie die noch viel mehr mißverſtandene Straußſche Muſik erklären ſich ſo als revolu⸗ tonäre Perioden des Umlernens. Auf dieſe Weiſe wird aber auch erſt klar, daß ſchon einfachſte Nachahmung freis nachſchaf⸗ 5 Phantaſie iſt, wie die primitiven Kulturpölker es uns etzt gelehrt haben. So nur iſt ferner begreiflich, daß dem künſtleriſchen Schaffen kategoriſche Imperativ fehlt und daß es ſo wenig eine allein richtige Malerei als eine allein richtige Moral gibt. Denn die Exiſtenz des Kunſtwerks ſordert die eigene Seele des ſchaffenden Künſtlers. Sie fordert aber dazu auch die des Nachſchaffenden. e Wiederholung der Ideenaſſociation, die ihm das Kunſtwerk bedeutet und ohne die das Verſtändnis verſchloſſen bleibt. Was daraus ſich ergibt, berührt ſich mit dem Ausgangspunkt der Un⸗ terſuchungen. Denn ein Kunſtwerk, das höchſte Realität erſtrebt, rt auf, mit eigenem Leben erfüllt zu werden und realiſtiſche Le⸗ Hendigkeit kann auch darum ein Endzweck der Kunſt ſein. Sie er⸗ trebt vielmehr einen Mittelzuſtand zwiſchen Ernſt und Spiel und ſie verkörpert eine Welt des Scheins, in dem das Geheimnis der Schönheit waltet. Nur zu entſchleiern, ſo weit es zu er⸗ dennen iſt, bleibt die Aufgabe des nächſten Vortragss. ** Hans Thoma und ſeine Weggenoſſen. Eine Kunſtgabe zu des Reiſters 70. Geburtstage. Herausgegeben von der Freien Lehrer⸗ nereinigung für Kunſipflege, Berlin. 30 Vollbilder in vollkommener ltonwiedergabe nach Werken des Meiſters und ſeiner Weg⸗ genoſſen. Mit einer Einleitung von Wilhelm Kotzde. Als Doppelheft 2 Mark. Verlag von Joſ. Scholz, Mainz. Wer der Lebens⸗ geſchichte Hans Thomas nachgeht, wird unter ſeinen Freunden und Weggenoſſen neben allbekannten und anerkannten Künſtlern, wie etwa Böcklin, Bracht, Leibl, Trübner, auch ſolche finden, die der Menge der Kunſtfreunde faſt unbekannt ſind. Lugo, Eyſen, Burnitz, Scholderer, Viktor Müller, ſind in den Ausſtellungen immer nur wenig oder garnicht vertreten. Wer nun der Kunſt all dieſer Mäuner nachgeht, der wird die überraſchende Entdeckung machen, daß in ihnen ein Stück deutſcher Kunſtgeſchichte ſich ſpiegelt. Sie haben vor allem da⸗ zu geholfen, daß die deutſchen Maler nach Piloty und ſeiner Schule wieder unbefangen in die Welt ſchauten. Eine Reihe von Namen iſt in dieſem Hefte vertreten, von denen jeder einzelne vollen, gültigen Klang hat. Hans und Cella Thoma, Arnold Böcklin, Wilhelm Leibl, Eugen Bracht, Viktor Müller, Johann Wilhelm Schirmer(Der Lehrer des jüngeren Geſchlechtes), Karl Haider, Louis Eyſen, Adolf Stäbli, Otto Frölicher, Peter Burnitz, Albert Lang, Emil Lugo, Wilhelm Trübner, Karl von Pidoll, Wilhelm Steinhauſen, ſie alle ſind mit ſchönen Werken vertreten, und ſo wird dieſes Heft ſeine Aufgabe er⸗ füllen, daß es anrege, ein wertvolles Kapitel deutſcher Kunſt, eins ſeiner ſchönſten, aufzuſchlagen. Für den gleichen niedrigen Preis ſind wohl noch nie ſo viel ſchöne, ſo viele wertvolle Kunſtblätter geboten worden als hier: 30 Gemälde in vollkommener mehrfarbiger, doppel⸗ töniger Wiedergabe auf Kunſtdruckpapier(Format 21:29 em). Jeder Kunſtfreund möge ſich ein Exemplar dieſer ſeltenen Feſtgabe ſichern, ehe ſie vergriffſen iſt. Man wende ſich an eine gute Buch⸗ oder Kunſt⸗ handlung oder direkt an den Verlag Joſ. Scholz in Mainz. 8 Gerhart Hauptmanns Vorleſungstournee iſt, wie die Deutſche Theater⸗Zeitſchrift berichtet, jetzt zuſammengeſtellt. Die Vortrags⸗ reiſe umfaßt 20 Abende, beginnt am 17. Oktober in Berlin und erſtreckt ſich dann auf die Städte Breslau(19.), Wien(21.), Pvag(23.), Dresden(24.), Leipzig(25.), Halle(27.), Hamburg (29.), Hannover(30.), Bremen(1. November), Köln(.), Frank⸗ fürt a. M.(.), Mannheim(.), Karsruhe(.), Darmſtadt (.), Straßburg(.), Nürnberg(11.), Stuttgart(12.) und Mün⸗ chen(13.). Das Programm ſetzt ſich aus Bruchſtücken älterer Dramen deren Wahl ſich der Dichter vorbehält, aus Gedichten, Bruchſtücken noch unvollendeter Dramen und einem Bruchſtück aus einem noch unvollendeten Roman zuſammen, deſſen Veröffentlichung in Buchform zur Zeit noch micht geplant iſt und über deſſen Titel auch noch nichts verlautet. 5 Von Tag zu Jag. — Seine eigene Frau erſchoſſen. Sonderheim b. Germersheim 28. Sept. Der Ziegeleibeſitzer Stubenrauch aus Sonderheim hat heute Nacht ſeine Frau erſchoſſen. Der Täter hat ſich ſelbſt der Staatsanwaltſchaft geſtellt. Das Motiv zur Tat iſt noch nicht bekannt. — Die Leiche ohne Kopf. Sonneberg, 28. Sept. Im Domänenwald bei Haaſebach wurde eine bereits etwas ver⸗ weſte Leiche ohne Kopf gefunden, die als dem 47jährigen Schnei⸗ der Schultz aus Stollberg in Sachſen gehörig feſtgeſtellt wurde. — Panik in einer Pfarrſchule. Newyork, 28. Sept. Die Exploſion einer Bombe anläßlich der italieniſchen Feſt⸗ tage veranlaßte eine Panik in der Pfarrſchule in New⸗Jerſey, weil die Kinder gehört hatten, die Schwarze Hand wolle die Schule in die Luft ſprengen. Gegen 1000 Kinder drängten die enge Treppe hinab, fanden die Türe verſchloſſen und ſtürzten übereinander. 8 Mädchen und 5 Knaben wurden bewußtlos ins Krankenhaus geſchafft. —. Letzte Nachrichten und Telegramme. W. Bielefeld, 28. Sept. Die in Bielefeld tagende 61. Hauptverſammlung des Evangeliſchen Guſtav⸗ Adolf⸗Vereins hat an den Kaiſer folgendes Huldi⸗ gungs⸗Telegramm gerichtet: Eurer kaiſerlichen und königl. Majeſtät bringt die in Bielefeld tagende 61. Hauptverſamm⸗ lung des Evangeliſchen Guſtav⸗Adolf⸗Vereins angeſichts des Sparenbergs, von dem der große Kurfürſt auf ſein Ravens⸗ berger Land herniederſchaute in danbbarem Bewußtſein deſſen, wie Eure Majeſtär gleich Ihrem erlauchten Ahnherrn allezeit auf dem Plane ſind, des Volkes Wohl zu würdigen, des Landes Grenzen zu ſchützen, den ev. Glauben zu bekennen u. den Frieden der Konfeſſionen zu fördern ehrfurchtsvolle Huldigung u. erflehen Gottes Segen auf Eure Majeſtät, Ihre Majeſtät der Kaiſerin und Königin und Eurer Majeſtät ganzes Haus und Regiment. Gezeichnet: Superint. W. Hartung, Superint. Simon.“ wW. Budapeſt, 28. Sept.(Abgeordnetenhaus.) Miniſterpräſident Weckerle erklärte, die Regierung habe im Sinne einer Erklärung vom 10. Juli geſtern ihre Entlaſſung gegeben. Nachdem das Einverſtändnis der Parteien, auf das ſich das Kabinetb ſtützte, aufgehört habe, habe es dem König vorgeſchlagen, einen Führer der Mehrhoit Franz Koſſuth (lebhafter Beifall) zu ſich zu berufen, was der König ge⸗ nehmigte. * Paris, 28. Sept. In Avenville bei St. Miquelle im Mansdepartement kam es zwiſchen Ausſtändigen und arbeits⸗ willigen Arbeitern der Granitbrüche zu einem heftigen Zuſam⸗ menſtoße. Revolverſchüſſe wurden abgefeuert und beiderſeits gab es eine Anzahl Verwundete. „Zeppelin“. wW. Friedrichshafen, 28. Sept. iſt gegen ½10 Uhr aufgeſtiegen. Es wurden funken⸗ telegraphiſche Verſuche unternommen. Nach Z3ſtünd. Fahrt iſt das Luftſchiff zwiſchen ½ und 3941 Uhr wieder glatt gelandet. Heute nachmittag um 3 Uhr ſoll ein zweiter Aufſtieg unternommen werden. Die Kataſtrophe des Ballons„La Republique“. W. Paris, 28. Sept. Der deutſche Militärattache von Winterfeld wohnte als Vertreter des Kaiſers dem heute vormittag in Verſailles ſtattgefundenen Leichenbegängnis der Opfer der Ka⸗ taſtrophe des Lenkballons„La Republique“ bei und legte im Na⸗ men der deutſchen Armee am Sarge einen prachtvollen Kranz nieder. Ein Hirtenbrief der franzöſiſchen Biſchöfe über die chriſtlichen Schuleu. *Par is, 28. Sept. Sämtliche Kardinäle, Erzbiſchöfe und Biſchöfe Frankreichs haben einen Hirtenbrief erlaſſen, in welchen ſie die katho⸗ liſchen Eltern dringend auffordern, ihre Kinder nicht in öffentliche neutrale Schulen zu ſchicken, ſondern nur in chriſtliche Schulen. Die Kinder, ſo heißt es u. a. in dem Hirtenbriefe, gehören den Eltern, welche für ihre Kinder diejenigen Schulen auswählen müſſen, wo ſie erzogen werden können, wie es ihre religiöſen Anſchauungen ver⸗ langen. Mit Recht habe die Kirche die neutralen Schulen verurteilt. Die päpſtlichen Vorſchriften fordern die Eltern bei ſtrengen Straf⸗ androhungen auf, ihre Kinder von ſolchen Schulen fernzuhalten. Nur wenn ernſte Gründe vorlägen, erlaube die Kirche, daß katholiſche Kinder neutrale Schulen beſuchen, aber nur unter der Bedingung, daß das Gewiſſen der Kinder nicht gekränkt werde, und daß die Eltern oder die Prieſter außerhalb der Schule für die religiöſe Erziehung der Kinder ſorgen. Die Eltern hätten das Recht und die Pflicht, die Schulen und die Lehrer zu überwachen und hierzu könne die Gründung von beſonderen Vereinigungen nur dringend empfohlen werden. Dann verbietet der Hirtenbrief eine Anzahl von Lehrbüchern, welche in den öffentlichen Schulen gebraucht werden, um ſchließlich zu erklären, daß die unterzeichneten Kardinäle, Erzbiſchöfe und Biſchöfe bereit ſeien, alles zu erdulden, um die Katholiken gegen die Gefahr der neutralen Schulen zu verteidigen. 5 Das Luftſchiff„Z. 3“ Der Rücktritt des Fürſten Bülom und die Novembervorgänge. m. Köln, 28. Sept.(Pvio.⸗Tel.) Zu den viel erörterten Gründen für den Rücktritt des Fürſten Bülow und den November⸗ eveigniſſen nimmt heute der bekannte Berliner Offizioſus der „Köln. Ztg.“ das Wort und ſagt, die letzten Erörterungen hätten eine derartige Ausdehnung genommen, daß jene nahezu eine Frage zu werden drohtben, weshalb eine regierungsſeitige Widerlegung nicht lange auf ſich warten laſſen werde. Föln. Ztg.“ erklärt, es werde zweifellos beſtätigt werden, daß die auf die Vorgänge im November bezüglichen Auslaſſungen der„Norddeutſchen Allg. Ztg.“ durchaus der Wahrſcheinlichkeit entſprechen. Die ganze Darſtellung, als ob Fürſt Bülow die Veröffentlichung des„Daily Telegr.“ vor⸗ bereitet und veranlaßt habe, habe auch nicht den Schein einer ver⸗ nünftigen Unterlage. Wenn man die Erzählung damit zu ſtützen ſucht, daß ſchon vorher in der„Deutſchen Rewue“ ein ähnlicher Aufſatz erſchienen iſt, ſo überſieht man ganz, daß dieſer Aufſatz ſich gegen einen Artikel der„Internationalen Review“ wandte und zu ſeiner Widerlegung geſchrieben war. Das war der be⸗ grenzte Zweck des Artikels und er ſollte keineswegs die Einleitung eines Preſſefeldzugs ſein. Dann ſucht man die Unglaubwürdigkeit der früher gemachben Erklärungen damit zu beweiſen, daß im ihnen von einem undeutlich geſchriebenen Mamuſkript die Rede ſei, während wie jüngſt behauptet, das Manuſtkript in mehrfachen Kopien in Maſchinenſchrift überſandt ſein ſoll. Dieſe Angabe iſt durchaus falſch, denn die Aufzeichnungen kamen lediglich als Ma⸗ miſkript nach Deutſchland und zwar ſo ſchlecht geſchrieben, daß man ſich im Auswärtigen Amte entſchloß, Abſchriften mit der Schreibmaſchine herſtellen zu laſſen. So ſteht es mit der Schve ib⸗ maſchinenkopie. In Berlin wurde das Interbiew des„Daily Dele⸗ graph“ guerſt durch eine telegraphiſche Uebermittlung des Wolff⸗ Bureaus bekannt, durch das es im gewöhnlichen Wege in die Zei⸗ tungen überging, Man habe ſich in einigen Blättern darüber ge⸗ wundert, daß die„Nordd. Allg. Zig.“ dieſes Interview abdruckt und auch das als eine gewiſſe Begünſtigung oder Korwenjenz him⸗ ſtellen wolle. Man würde ſich noch mehr gewundert haben, wenn ein Blatt ein ſolches zum öffentlichen Ereignis gawordenes Inter⸗ view von dieſem Intereſſe totgeſchwiegen haben würde. Was die Fabel von der Selbſtbeſchuldigung Biflows, die er wider beſſeves Wiſſen gegen ſich ſelbſt erhoben haben ſoll, angeht, ſo lohnt es eigentlich kaum der Mühe, dieſe überaus gekünſtelte und aur ſich untvahrſcheinliche Unterſtellung zu widerlegen. Als es ſich damals darum handelte, welche Stellung Fürſt Bülow zu der Veröffentlichung einnehmen ſoll, war das Ergebnis der Be⸗ ratungen, daß man am richtigſten handeln würde, wenn man rück⸗ haltslos die reine Wahrheit ſage. Einmal, weil durch ſolche Ver⸗ fahren immer die beſte Klarheit geſchaffen wird, ſodann aber auch, weil alle Vertuſchungsverſuche bei einer Angelegenheit, an welcher immerhin Perſonen beteiligt waren, auf die Dauer nicht vorgehalten haben würden. Endlich wird nach wie vor auf der Behauptung be⸗ ſtanden, daß die Stellung des Fürſten Bülow ſchon ſeit November völlig erſchüttert geweſen und daß ſein Rücktritt nur noch eine Frage der Zeit geweſen ſei. Es iſt ein Irrtum, daß der Nücktritt des Kanzlers auf den Kaiſer und auf Metnungsverſchie⸗ denheiten zwiſchen Kanzler und Kaiſer zurückzuführen ſei. Nachdem durch die bekannte Abſtimmung im Reichstag die Würfel gefallen waren, hielt es Bülow für ſeine Pflicht, den Kaiſer(und zwar tat er das aus eigenſtem Intereſſe) über die Lage Vortrag zu halten. Bei dieſem, Ende Juni gehaltenen Vortrage drückte Bülow ſeine Ueberzeugung aus, daß er bei der neugeſchaffenen Lage nicht mehr mit Nutzen für das Land an der Spitze der Reichstagsgeſchäfte bleiben könne und er begründete das auf das eingehendſte. Der Kaiſer würdigte ſ. Zt. die Gründe des Fürſten und beſchloß darauf⸗ hin, den Kanzlerwechſel entſprechend dem Vortrage Bülows vorzunehmen. So iſt die Sache in aller Einfachheit verlaufen und die Entſchließung des Kaiſers auf Grund von rein ſach⸗ lichen Erwägungen, ohne daß auf den Fürſten Bülow ein Zwang, ein Druck, oder eine Anregung ausgeübt worden iſt. Fürſt Bülow hat ohne der Eutſcheidung des Kaiſers vorgreifen zu wollen, einen andern Ausgaug nicht erwartet und zwar im Gegenſatz zu dem, was Die„ ketnen anderen Ausgang haben würde. Berliuer Pratptbericht. (Von unſerem Berliner Bureau. Cooks Berichte über ſeine Nordpolfahrt. J Berlin, W. Sept. Das 7. Kapitel von Cooks Reiſe⸗ berichten bringt die Reiſe zum Nordpol auch noch nicht weſentlich weiter. Nach einer mühevollen Wanderung in dem Packeis ge⸗ lingt es, einen Riß zu überſchreiten. Eine ſchöne Nacht, deren Farbenreize Cook mit poetiſchem Schwung ſchildert, gewährt den Erdmüdeten Ruhe. Der Morgen des 24. März wird zu Beobach⸗ tungen benutzt. Die Wolken über der Spitze von Grantsland ſind noch ſichtbar. Als im Weſten der dichte Nebel weicht, wird auch dort Land geſichtet. Bei der nun folgenden Weiterreiſe leiden alle ſehr durch Schneeblendung. Sie ſchützen die Augen durch bernſteinfarbige Gläſer, die ſich beſſer bewährten, als blaue Glä⸗ ſer und Schneebrillen. Dann kommt ein großer Sturm und begräbt in wenigen Minuten Hunde und Schlitten unter den Schneemaſſen. Die Temperatur ſinkt auf 26 Grad unter Null, aber als der Orkan aufgehört hat, ſteigt das Thermometer ſogleich beträchtlich Die ängſtlich heulenden Hunde werden aus den Schneehöhlen befreit und nun ſuchen die 3 Männer noch einigen Schlaf. Sie werden durch ein furchtbares Krachen geweckt. Ein gewaltiger Riß tut ſich unmittelbar in ihrer Schneehöhle auf. Mit Mühe wird das Gepäck in Sicherheit gebracht. Bei 48 Grad auf wankendem Eiſe eine gefährliche Arbeit. Einige Augenblicken ſpäter wären alle verloren geweſen. Hier bricht die Erzählung ab. Für Mutter und Kinder! Hinterſtein i. Allg.(Poſt Bad Oberdorf), 5. März 1908. „Meinen beiden ſeindern hat Scotts Emulſton immer die beſten Dienſte getan, beſonders gut aber hat ſie ihnen über die Zahnzeit hinweggeholfen. Mein 1¾ Jahr altes Söhnchen Alfred war durch verſchiedene Umſtände ſehr von Kräſten gekommen, als ich ihm zur Stärkung Scotts Emulſion verab⸗ reichte. Nach Gebrauch von 2 Flaſchen wurde das Bürſchchen wieder luſtig und vergnügt und iſt heute ein kräftiges Kind. Auch meinem ¼, Jahr alten Töchterchen gab ich Ihr Präparat aus dem gleichen Grunde und habe auch hier die beſten Erfolge geſehen. Das Kind kann jetzt ſrei ſitzen, hat ſelne Zähnchen ohne Schnierzen bekommen und ſteht bereils auf ſeinen Füßchen, ſo daß wir die beſten Hoffnungen haben. Wir konnten ferner feſtſtellen, daß die Kinder infolge des fortgeſetzten Gebrauches von Scolts Emulſion viel widerſtandsfähiger gegenüber den ſogenannten Kinderkrankheiten waren. Auch meine Frau, die eine Zeitlang ſich matt und müde fühlte und des⸗ halb Scotts Emulſion ebenfalls einnahm, iſt dadurch wieder zu Kräften ge⸗ kommen und arbeitsfähig geworden.“(gez.) Wilhelm Besler. In richtiger Weiſe haben dieſe Eltern erkannt, wie wichtig es iſt, den kindlichen Körper frühzeitig ſo zu kräftigen, daß er den ſo häufig auftreteuden Kinderkrankheiten Widerſtand zu leiſten vermag. Als leichtverdauliches, wohlſchmeckendes Stär⸗ kungsmittel erweiſt ſich Scotts Emulſion in ſolchen Fällen überaus nützlich und darf darum in keinem Hauſe fehlen. Ebenſo unſchätzbar iſt ſte aber auch für Erwachſene, wenn es gilt, den durch angeſtrengte Ar⸗ beit ermatteten Körper zu erfriſchen, den Lebensmut zu heben und den Appetit anzuregen. Scotts Emulſion wird von uns ausſchließlich im großen verkauft, und zwar nie loſe nach Gewicht oder Maß, ſon⸗ —. dern nur in verſiegelten Originalflaſchen in Karton mit Nnr echt mit dieſer unſerer Schutzuiarke Fiſcher mit dem Dorſch). Scott& Marke—demßiſcher Bowne, G. m. b.., Frankfurt a. M. 8720 — dem Garantie⸗ Beſtandteile: Feinſter Medizinal⸗Lebertran 150,0, prima Scotts Giyzerin 50,0, unterphosphorigſaurer Kalk 4,8, unter⸗ Achen Berlahkens! phosphorigſaures Natron 2,0, pulv. Tragant 3,0, feinſter arab. Gummi pulv. 2,0, deſtill. Waſſer 129,0, Alkohol 1,0. Hierzu aro⸗ matiſche Emulſion mit Zimt⸗ Mandel⸗ und Gaultheriaöl je 2 Tropfen. die Kreugz⸗Zig.“ ſchreibt, daß die Unterredung in Kiel dieſen und Mannheim, 28. September. zeiger.(Abendblatt) Aus Stadt und TLand. Mannheim, 28. September 1909. »Eein Kautionsſchwindler angeblich Löwenſtein, wel⸗ cher durch Annoncen in einer hieſigen Zeitung einen Kaſſier ſuchte und ſich als Inhaber eines Verſandhauſes für Schreib⸗ maſchinen ausgab, hat am 23. und 24. ds. Mts. hier Schwinde⸗ leien in hohen Beträgen berübt. Derſelbe ging am 24. abends, unter Mitnahme der nachverzeichneten Papiere flüchtig. Eine 1 Quittungskarte und 2 Zeugniſſe auf den Namen Adam Kraſtel, 1 Quittungskarte auf Georg Sand, 1 Zeugnis auf Franz Deichmann, 1 Quittungskarte und 1 Schreiben von der Landesverſicherung Baden in Karlsruhe auf den Namen Wilhelm Litzel.— Signalement: 30 bis 32 Jahre alt, 1,70 bis 1,75 Meter groß, ſchlank, ſchwarze Haare, kurz ge⸗ ſchnittenen Schnurrbart, blaſſes Geſicht, hohe Stirne, dunkle Augen, ſchwarze Augenbrauen, ſtumpfe, etwas nach links ge⸗ bogene Naſe, aufrechte Haltung, ſpricht norddeutſchen Dialekt, trug ſchwarze Hoſen u. Gehrock, weiße Weſte mit einem braunen Flecken auf der linken Seite und grüner runder Filzhut. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß der angebliche Löwenſtein auch in an⸗ deren Städten ähnliche Betrügereien unter einem der angegebe⸗ nen Namen zu verüben ſucht. Um ſachdienliche Mitteilungen an die Schutzmannſchaft wird erſucht. * Odenwaldklub. Die 10, Programmtour am Sonntag, den 3. Oktober a. c.(Abfahrt Mannheim.19 Uhr) bringt den Klub im das waldreiche Gebiet zwiſchen Itterbachtal und Neckartal und führt ab Kailbach zunächſt durch den Fürſtlich Leiningen⸗ ſchen Wildpark, vorbei am idylliſch gelegenen Forſthaus Eduards⸗ tal, wo wir, wenn der Anmarſch nicht zu geräuſchvoll geſchieht, mit ziemlicher Sicherheit äſende Hirſche und Rehe zu Geſicht be⸗ kommen werden. Durch eine Klinge erreichen wir die Hardt, ein Hochplateau mit prachtvollem Rundblick auf die bewaldeten Höhen⸗ züge des öſtlichen Odenwaldes. Reiſenbach Frühſtück. Nach Durch⸗ querung des Reiſenbacher Grundes ſteigt der Weg bequem bis zum Forſthaus Max⸗Wilhelmshöhe. Von hier aus über Mülben bis kurz vor Neckargerach haben wir ausſchließlich Höhenwanderung mit ſchönen Ausſichtspunkten in den Höllengrund, auf Katzenbuckel, Bauland, Neckartal etc. Die Tour iſt eine ausgeſprochene Wald⸗ wanderung. Marſchzeit 7 Stunden..39 Uhr Ankunft in Neckar⸗ gerach, 10.22 Uhr Ankunft in Manmheim. Programmkärtchen koſtenlos bei den bekannten Stellen. Siehe auch Annonde. Gäſte willfommen! *Der Poſtſcheck und die Zahlung dienſtlicher Bezüge der Eiſenbahnbeamten. Die Generaldirektion der badiſchen Staats⸗ eiſenbahnen hat angeordnet, daß auch die Zahlung der Ge⸗ hälter und ähnlicher fortlaufender Bezüge auf Antrag unter Beobachtung der für die Zahlung dienſtlicher Bezüge im Giro⸗ verkehr geltenden Beſtimmungen auch auf dasPoſtſcheckkonto der Bezugsberechtigten ſtattfinden kann. Die Bevollmächtigung des Poſtſcheckamtes zur Empfangsbeſcheinigung iſt indeſſen ausge⸗ ſchloſſen, da dieſes keine Quittung erteilt. „ DOiolkswirtschaft. 2 Saatenſtand in Baden. Die unbeſtimmte, vielfach regneriſche und kühle Witterung von Mitte Auguſt bis Mitte September hat die Erntbearbeit der⸗ 1 art vergögert, daß im einzelnen Bezirken des hohen Schwarz⸗ walds und des Odenwalds der Hafer ſtellenweiſe noch unveif auf dem Felde ſteht. Aus dem gleichen Grunde iſt auch die Oehmb⸗ ernte in vielen Bezirken noch nicht beendet. Der Ertrag leidet mancherorts ſowohl an Güte wie an Menge. Durch die ſpäte Räumung der Felder wurde die Beſtellung der Herbſtſaat untergebracht werden konnten. Mäuße und Engerkinge richten da und dort erheblichen Schaden an. Der Stand der Kartoffeln iſt im wenig Bezirken günſtig. In den meiſten Gegenden, nament⸗ lich in Schwerfeld, ſind die Stöcke infolge der naſſen und kühlen Witterung vielfach abgeſtorben und die Knollen beginnen zu faulen. Soweit ſie geſund ſind, bleiben ſie nach verſchiedenen Meldungen hinter der Durchſchnittsgröße ſehr erheblich zurück und laſſen keime ſehr ergiebige Ernte erhoffen. Der Tabak hat ſeinen wenig gün⸗ ſtigem Stand vom Vormonat nur vereinzelt gebeſſert. Die Ernte iſt in den meiſten Gegenden im Gange und der Ertrag findet, wo die Beſchaffenheit gut iſt, bei befriedigenden Preiſen vaſchen Abſatz. Hopfen iſt infolge von Schädlingen, Ruß, Brand und dergleichen naoch weiter zurückgegangen. In vielen Hopfengegenden iſt mangels 0 jeglichen Ertrages die Einerntung völlig überflüſſig geworden. In den Reben greift der Sauerwurm infolge der meiſt ſonmenloſen und kühlen Witterung immer mehr um ſich. Die Trauben kommen ſehr langſam zum Reifen, ſodaß da und dort der Herbſt um zwei bis drei Wochen wird verſchoben werden müſſen. *** Frankfurter Trausport⸗, Unfall⸗ und Glasverſicherungs⸗Akt.⸗Geſ., Frankfurt a. M. „Die außerordentlichen Generalverſammlungen der Pveußiſchen Mlickverſicherungs⸗Akt.⸗Geſ., Berlin, und der Rückverſicherungs⸗ geſellſchaft Europa in Berlin, deren Anſchluß an den Konzern der Frankfurter Transport⸗, Unfall⸗ und Glasverſicherungs⸗Akt.⸗Geſ. geplant iſt, ſind bekanntlich nunmehr einberufen worden. Aus den Materialien für die Generalverſammlungen ergibt ſich noch folgen⸗ des: Die„Europa“ gibt von ihven M. 1 Mill. neuen Aktien Mark 700 000 an die Frankfurter Tvansport⸗, Unfall⸗ und Glasverſiche⸗ rungs⸗Akt.⸗Geſ. und M. 300 000 an die„Frankono“ Rück⸗ und Mitverſicherungs⸗Akt.⸗Geſ. zum Kurſe von M. 375 einſchließlich Reichsſtempel; dagegen übernimmt die„Europa 65 Aktien der Frankfurter Transport⸗, Unfall⸗ und Glasverſicherungs⸗Akt.⸗Geſ. zum Kurſe von M. 1675 und 275 Aktien der„Frankona“ zum Kurſe bon M. 950. Die neuen M. 1 Mill. Aktien der„Europa“ ſind ab 1. Juli dividendeberechtigt. Das Agio von M. 125 pro Altie fließt nach Abzug der Unkoſten der Kapitalreſerve zu. Die bevorſtehende Generglverſammlung iſt nur beſchlußfähig, wenn mehr als die Hälfte des Aktienkapitals vertreten iſt. Aus dem In⸗ tereſſengemeinſchaftskapital iſt noch hervorzuheben, daß eine bevor⸗ zugte gegenteilige Beteiligung an guten Geſchäftsabſchlüſſen in den bon den künftig verbundenen vier Verſicherungs⸗Geſellſchaften be⸗ triebenen Verſicherungs⸗ und Rückverſicherungszweigen ſtattfin⸗ den ſoll. I die Divekbion der beiden Berliner Geſellſchaften ſind die Herren Generaldirektor Paul Dumicke und Direktor B. Lindner von den Frankfurter Inſtituten eingetreten. Aus dem Aufſichtsrat der„Frankona“ treten die Herren Geheimer Kommerzienvat C. Labenburg, Geheimer Kommerzienrat Viktor Lenel in Mannheim, und Herr Joh. Jac Mouſon vom Hauſe J. G. Mouſon u. Co. in Frankfurt a. M. ein. Dagegen treten die Herren Kommer⸗ zienrat Konſul Siegfr. Ballin in München und Ingenieur Otto Philipb in Berlin aus dem Aufſichtsrat der„Europa“ auch in den der„Fvankona“. Die Preußiſche Rückverſicherungs⸗Akt.⸗Geſ. nimmt bekanntlich keine Kapitalserhöhung vor. Es wurde ſchon berichtet, daß ſich vorerſt der Anſchluß der Preußiſchen Rückverſicherungs⸗ Akt.⸗Geſ. an den Frankfurter Konzern auf die Form einer weit⸗ gehenden Verwaltungsunion beſchränken foll. Die Direktion letz⸗ terer Geſellſchaft berichtet, es dürfte wohl erwartet werden, daß die infolge der Herſtellung der Intereſſengemeinſchaft eintretenden Beteikigungen an guten Geſchäften von günſtiger Ein⸗ die weitere Enttvicklung des Inſtitut⸗ ſein werden. ordnung ſtehen haupiſächlich Statutenänderungen. genſeitigen rkun vielfach hintangehalten, ſodaß bis jetzt nur wenig neue Saaten *Tauberbiſchofsheim, geringen Bedarfes in dieſem Jahre hier verhältnismäßig ſtark be⸗ fahren. An Händlerfarren waren zugeführt 1. von Karl Gütlich von Dörrhof 20 Stück Original⸗Simmentaler Weidefarren, 2. von Doſch⸗Eubigheim 7 Stück und 3. von Ullmer⸗Reicholzheim(2 oder vielmehr unbekannt) 10 Stück, aber keine Original⸗Simmentaler, ſondern ſchwere, alte gemäſbete Stallfarren vom Flachland aus der Schweiz, von welchen., welcher die Farren wahrſcheinlich kommiſ⸗ ſionsweiſe hier hatte, gleich einen Teil zum Schlachten verkaufte. Es verkauften: Gütlich 7 Stück, Ullmer 3 Stück und Doſch 1 Stück zum Preiſe von 600—1000 Mark pro Stück. Außerdem wurden noch einige Privatfarren berkauft. Die Odenwülder Hartſtein⸗Induſtrie⸗Akt.⸗Geſ. in Darmſtadt teilte nach dem„Berl. Tagebl.“ mit, es liege zur Zeit kein Grund vor, anzunehmen, daß das Ergebnis des laufenden Jahres ſchlechter ausfallen werde als das vergangene(i. Vorj. wurden 7 Prozent Dividende verteilt). Der Verband bayriſcher Kaufleute der Kolonialwarenbranche, der in München ſeine Generalverſammlung abhiebt, plant eine große Einkaufsgenoſſenſchaft. *** Telegraphiſche Handelsberichte. Frankfurt a.., 28. Sept. Der Einlöſungskurs für Deutſchland der am 1. Oktob. fälligen Kupons und verloſten Stücke der Sprozentigen amortiſablen mexikaniſchen inneren Staatsan⸗ leihen ſowie derjenige der am 30. September fälligen Koupons und verloſten Stücke der Hprozentigen Anleihe des mexikaniſchen geſetzt worden. Zu dieſem Kurs findet im Auftrag der mexikani⸗ Regierung auf M. 2,07 8/10 für den mexikaniſchen Dollar feſt⸗ geſetzt worden. Zu dieſem Kurs findet im Auftvag der merikani⸗ ſchen Regierung die Einlöſung der erſteren vom 1. bis 15. Oktober 11 der Deutſchen Effekten⸗ und Wechſel⸗Bank in Frankfurt a. M. ſtrtt. Hagener Gußſtahlwerke. *Köln, 28. Sept. Die Hagener Gußſtahlwerſbe beabſichtigen nach der„Köln. Zeitung“, der demnächſtigen General⸗Verſammlung vorzuſchlagen, das Aktien⸗Kapital im Verhältnis von:1 zuſammenzulegen und neue Vorzugsaktien auszugeben. Bleiſtiftfabrik Joh. Faber,.⸗G. * Nürnberg, 28. Sept. In der heutigen General⸗Ver⸗ ſammlung der Bleiſtiftfabrik Joh. Faber.⸗G. in Nürnberg, welche die Verteilung einer Dividende von 15 Prozent(wie im Vorj.) genehmigte, wurde über die Geſchäftslage mitgeteilt, es ſcheine, daß der Tiefpunkt der rückläufigen Konjunk⸗ tur erreicht ſei. Es ſeien auch Anzeichen einer Beſſerung ent⸗ ſchieden bemerkbar. Die Fabrik ſei lt.„Frkf. Ztg.“ normal be⸗ ſchäftigt. Von der Reichsbank. Berlin, 28. Sept. Die Inanſpruchnahme der Reichs⸗ bank war bis zum 25. Septbr. erheblich größer, als zur gleichen Zeit des Vorjahres und zwar ſowohl in Berlin wie in der Provinz.(F..). Zahlungseinſtellungen. Berlin, 28. Sept. Die Damenkonfektionsfirma S. Bernhard verſucht laut„Konf.“ bei Paſſiven 500 000 Mark einen Vergleich auf der Baſis von etwa 50 Prozent. Neues vom Dividendenmarkt. Mit Rückſicht auf die herrſchenden Verhältniſſe iſt eine Dividendenſchätzung der Tivoli⸗Brauerei in Stuttgart, die ſich im vorigen Jahre auf 5% Prozent belief, einſtweilen nicht möglich. Infolge der außergewöhnlichen vorjährigen Obſt⸗ ernte und der allgemein ungünſtigen Geſchäftslage iſt der Bier⸗ abſatz in dieſem Jahre etwas zurückgegangen. * Berlin, 28. Sept. Der Aufſichtsrat der„Khenania“ Vereinigte Emaillierwerke.⸗G. beſchloß in der einzuberufenden Generalverſammlung eine Dividende von 7 Prozent vorzuſchlagen. Vereinigte Königs⸗ und Laurahütte. Der Bruttogewinn beträgt nach Deckung der Geſchäfts⸗ unkoſten und Obligationszinſen 6 307015., ſodaß nach Abſetzung der außerordentlichen Abſchreibungen von Anlage⸗ werten in Höhe von 4 500 126 M. ein Reingewinn von 1806889 M. verbleibt. Der Aufſichtsrat beſchloß, der am 30. Oktober dieſes Jahres ſtattfindenden Generalverſamm⸗ lung die Auszahlung eines Gewinnanteilß von 4 pCt. auf das auf 36 Mill. M. erhöhte Aktienkapital vorzuſchlagen. Der Mindergewinn des Geſchäftsjahres 1908/09 iſt lediglich die Folge des Preisſturzes auf der erheblich verſchlechterten Ergebniſſe der oberſchleſiſchen Eiſenhütten. Die Kohlengruben der Geſellſchaft brachten im abgelaufenen Geſchäftsjahr höhere Ueberſchüſſe als im vorigen Jahre. Die Lage des oberſchleſiſchen Kohlenmarktes iſt trotz der eingetretenen Abſchwächung, die ſich im weſent⸗ lichen durch die verminderten Bezüge der Eiſenbahnen und vor allem der Induſtrie bemerkbar machten, im abgelaufenen Geſchäftsjahr immerhin befriedigend. Die Ergebniſſe des letzten Vierteljahves haben ſich durch eine wenn auch bisher nur geringe Preiserhöhung verbeſſert. Ueber die gegenwärtige Geſchäftslage berichtet der General⸗ direktor, daß die Lage des oberſchleſiſchen Kohlenmarktes eine befriedigende genannt werden kann und die Ausſichten in der nächſten Zeit ebenſo anzuſehen ſind. Auf dem Eiſenmarkt ſcheint der Tiefſtand überwunden zu ſein. Sowohl bezüglich der Beſchäftigung als auch der Preiſe ſei in den allerletzten Tagen eine Beſſerung zu verſpüren, von der zu hoffen und wünſchen wäre, daß ſie anhalten möge. Auf das Ergebnis des erſten Semeſters des laufenden Geſchäftsjahres kann dieſe Beſſerung aber naturgemäß nur von ſehr geringem Ein⸗ fluß ſein. Die Beſchäftigung der ſämtlichen Werke der Ge⸗ ſellſchaft iſt zurzeit eine gute und ſteht mit einem Geſamt⸗ auftragsbeſtand im Werte von 13½ Millionen gegenüber dem des Vorjahres nicht weſentlich nach. ** Mannheimer Effektenbörſe. vom 28. September.(Offizieller Bericht.) Die heutige Börſe zeigte ſehr lebhafte Haltung. Umſätze er⸗ folgten in Mannheimer Verſicherungs⸗Aktien zu 545 Mark pro Stück, Continentale Verſicherungs⸗Aktien zu 510 Mark pro Stück und in Portland Cement⸗Werke Heidelberg Aktien zu 161 Proz. Höher waren noch: Pfälz. Bank Aktien Kurs 102.50., Verein Deutſcher Oelfabriken 141.50., Pfälz. Preßhefe⸗ und Spritfa⸗ brik Aktien 160., Pfälz. Nähmaſchinen⸗ und Fahrräderfabrik Aktien 137 G. und Süddeutſche Drahtinduſtrie Aktien 124.50 G. Weiterhin notierten: Weſteregeln 212., Bad. Brauerei 75., I ſtofffobrik Waldhof 842 Württ. Transport 500 155 Seilinduſtrie 132 G. 134 B. und Zell⸗ 225 Sept. Der Zuchtk⸗ Tee farrenmarkt vom letzten Donnerstag war in Anbetracht des d.., die der letzteren vom 30. September bis 14. Oktober d. J dem Eiſenmarkt und HObligationen. 44½ Bad..⸗G. f. Rhſchiff u. Seetransport 100.— 8 450% gad an Sbaſ 102.0 4½0½% BadAnil. u. Sodafbr. Satt 104.50 4% Br. Kleinlein, Heidlbg. 100.— 5% Bürg. Braubaus, Bonn 102.50 0 4% Hertenmüble Genz 97.50 G 4˙½%% Mannb. Dampf⸗ 1 ſchleypſchiffahrts⸗Geſ. 98.— 99.50 bz Pfandbrlefe. 40% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.— b: 3%„„„ verſchted. 92.10 bz 3½%„„ Kommunal 92.80 bz Städte⸗Aulehen. 37½ Freiburg ſ. B. 92.25 G 3½ d% Heidelbg. v. J. 1908 98.50 G 40% Karlsruhe v. J. 1907101.— G 40% Karlsruhe v. J. 1896 87.— 5 3½öſ% Labr v. J. 1902 93.—6 %½ 0% Ludwigshafen 101.—6 40% 5 v. 1906 101.— 4½% Mannh. Lagerhaus⸗ Geſellſchaft 3070 92.— bzſ1/ 113 44% Mamtt Obng 150100.25%ede Kurternhe— 23„1901 104.— 5 40½% Pfälz. Chamotte n. %ſcͤůn 1885 93.50 5 Tonwerk,.. Eſſenb. 101.50& „188 93.50 547% Jo Schucer⸗Obliga. 100.— %%„„1808 99.50§l4¼%% Ruſſ..⸗G. Zellſtofff 9 7 7 5„ 1898 95.500 Waldhof bei Pernau in 0% S 4%„ 15906 101.20 804 0. br Sy 98 4100„ 1907 101.200 4½ Speyrer Ziegelwerke 99.— 8 31%½% Pibmaſens unk. 1905 91.—0 %½% Wiesloch v. J. 1905—. Induſtrie⸗Obligation. 4½% Akt.⸗Gel.. Seilindu⸗ brie rückz. 105%0 4½% Südd. Drahtinduſtr. 99.— G 43%0 5 Dr. H. Loſſen, Worm 14½ Zellſtoffabrit Waldhof 103.—G ***** Berliner Effektenbörſe. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Berlin, 28. Sept. Fondsbörſe. Die bereits an der geſtrigen Abendbörſe ſtark zum Durchbruch gekommene Reali⸗ ſations⸗Neigung machte ſich auch bei Eröffnung des heutigen Verkehrs bemerkbar, und zwar beſonders auf dem Montan⸗ altienmarkte, trotz der günſtigen Dispoſitionen des Metall marktes und der erneuten Steigerung der Stahltruſtwerte an der ſonſt ſchwachen Newyorker Börſe. Vor allem waren es die ſchon geſtern bervorgetretenen Befürchtungen eines ungünſtigen Abſchluſſes der Laurahütte, welche die Spekulation zu Abgabe veranlaßte. Verſtärkte Einbuße erlitten Laurahütte um 4 Proz., doch auch die übrigen Werte, wie Deutſch⸗Luxemburger, Gelſen⸗ kirchener, vor allem aber Harpener mußten ſich beträchtliche Ab ſchwächungen gefallen laſſen. Feſter lagen neben Rheinſtahl be⸗ ſonders Hohenlohe-Aktien, doch auch hier konnte die anfäng⸗ liche Beſſerung nicht aufrecht erhalten werden. Die ſchwache Haltung griff, wenn auch in nur geringem Maße, a⸗ gankenaktienmarkt über, indes hielten ſich hier die unter 1 Prozent. Widerſtandsfähiger erwieſen ſich Berliner Handelsanteile, Kommerz⸗ und Diskontoaktien ſowie die Aktie der hier gehandelten ruſſiſchen Banken. Amerikaniſche Wer folgten bei ſtillem Verkehr der Newyorker Abſchwächung. feſt ſind Elektrizitätswerte zu erwähnen, von denen nament Siemens u. Halske ſowie Schuckert hervortreten. In dritte Börſenſtunde war die Haltung bei allerdings ſtärkerem Geſchä weiter feſt, wozu beſſeres London beitrug. Induſtriewerte de Kaſſamarktes mäßig abgeſchwächt auf Abgaben des Priva publikums. Berlin, 28. Sept.(Deviſennolierungen.) 419.75 419.2 kurz Holland 168.55 168.65 J viſta New⸗York „ Belgien 80.85 80.82 kurz Wien 85.— 85. London 20.385 20,38 lang Wien— „ Paris 81.175 81.17 kurz Petersburg „ Italien eie „ Schweiz 381.10 81.05 kurz Warſchan Berl in, 28. Sepf.(Anfangs⸗Kurſe.) Kreditaktien 208.90 209.70 Caurahütte Disc.⸗Kommandit 200.90 260.0 Ppönix 161.80 162.20 Harpener gombarden 25.— 25.10 Tend.: ſchwach. Bochumer 255.— 255.20 Berlin, 28. Sept.(Schlußkurſe.) Wechſel London 20.405 20.405 Reichsbank 148 50 1 Wechſel Paris 81.20 81.17 Rbein. Kreditbank 137.40 187. 4% Reichsanl. 102.70 102.60 Ruſſenbant 156.— 15 4%„ 1909—.——.—Schaaffh. Bankv. 148 30 148 5 353% Reichzanl. 94.40 94.40 Staatsbahn 161.80 162 3 70ʃ%„ 1909—.——.—] Lombarden 25.— 25. 3 6% Reichsanleihe 85.10 85.—Baltimore u. Ohio 118.— 118.10 4% Gonſols 102.70 102.60 Cauada Paciſie 185 50 186,5 30%„ 1909—.——.—Hamburg Packet 132.70 18 3% ι 75 94.40 94.,40 Nordd. Lloyd 103.70 10 8 50%„ 1909—.——.—Bochumer 80% 15 85.— 85—Dautſch⸗Luxembg. 40% Bad. v. 1901 10050 100.40 Dortmunder 4%„„1908/9 101,70 102.— Gelſenkirchner 8* eonv.—.— 94.—Harpaner 3%„ 1902/07 93.50-— Laurahütte 3%% Bayern 98.50 93,50 Phöntr 5% Heſſen 93.60 93 25 Waſterezeln 4% Heſſen 81.90 81.75 Allg. EGlektr.⸗Geſ. 3% Sachſen 84.70 84.50 Anilin 4½ Japaner 1905 96.30 96.10 Auilin Treptom.— 4% Italiener—.— 104.30] Bromn Boveri 8 18% Ruſſ. Anl. 1902 89 25 89.25 Chem. Albert 4863.— 46 3% Bagdadbahn 87.50 87.50] D. Steluzeugwerke 231.50 2 Oeſler. Kreditalzien 208 70 411.30 Elderf. Farben 456— 45 Berl. Handels⸗Geſ. 183.— 183.50 Celluloſe Koſtheim 218.—— Darmſtädter Bank 141.— 140.50 Rüngerswerken 182.70 18 Deutſch⸗Aſtat. Bank 149 90 149 70 Tonwaren Wiesloch 102.— 10 Deutſche Bank 249.50 249.70 Wf. Drapt. Langend. 227.70 22 Disc.⸗Kommandit 199.— 199.20 Zellſtoff Walphof 311.— 3] Drssdner Bank 162.80 162.80 Privatdistont 3½% W. Berlin, 28 Sept.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktten 210.— 211.75 Staalsbahn 162.25 Diskonto Komm. 200.25 201.5 Lombarden 25.20 2 Jagersfontein 1 1 83¼1s 83¼ 1 5 4 Reichsanleihe 85— 85— Premier— 2 Argentinier 91½/ 91½/ Rand mines 91 4 Italiener 1080 1034½ Atchtſon comp. 1211˙ 1221 4 Japaner 91½ 91½ Canadian 1881% 3 Mexikaner 34/ 34½[Baltimore 120% 4 Spanier 95¼½ 95˙/ Chikago Milwaulee 167½ 8 84 4 eom. 485% malgama— 84ʃ%½ Erie 35/ 771 35 9 in 15 1 ord. Central Mining 17% 17½ Lolttsville Ehartered 38%8 38 ½% Miſſourt Kanſas De Beers 18 18% Ontario Caflrand 5% 5½% Sonthern Pacifte Geduld 3½ 21% Union com. Goldfields 7%.½ Steels eom. 7½ 7˙% Tend. D* General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 28. September. Pariſer Börſe. Paris, 28. Sept. Anfaugskurſe. 3 ⁰ Rente 97.47 97.35 Debeert 465.— 462.— Sponier 96.90 97.0 Eaſt and 145.— 144.— Türk. Looſe—.— 194—Goldfield 177.— 175.— Banque Ottomane 728.— 726.— Randmines 245.— 244.— Rio Dinto 1972 1266 Wiener Börſe. Wien, 28. Sept. Vorm 10 Ubr. Kreditaktien 654.20665.— Oeſt. Kronenrente 94.85 94.85 Länderbank 493.— 494.50„ Papierrente 97.80 88.05 Wiener Vankverein 541.50541.—]„ Silberrente 97.95 98.10 Staatsbahn 758.— 757.20 Ungar. Goldrente 113.05 113.05 Lombarden 187.—127.70„ Kronenrente 91.85 91.95 Marinoten 117.52117.52 Acpine Montan 730.50 788.50 Wechſel Paris 95.42 95.42] Tend.; ſeſt. Wien, 28. Sept. Nachm..50 Uhr. Kreditaktien 664.75 670.50 Buſchtehrad. B. 982.— 980.— DOeſterreich⸗Ungarn 1774 1774 Oeſterr. Paplerrente 97.90 98.10 Bau u. Betr..⸗G.—.— Silberrente 97.90 98.10 Unionbank 571.— 578.— Goldrerrte 116.90 116.70 Ungar. Kredit. 770.— 778.— Ungar. Goldrente 118.10 112.90 Wiener Bankverein 541.— 542.—.„ Kronenrente 91.95 92.— Länderbank 494.— 494.— Wch. Frankf. viſta 117.52 117.55 Türk. Loſe 203.— 204.—]„ London„ 2239.87 239.87 Alpine 74.— 789.— Paris„ 95.42 95.42 Tabakaktien—— Amſterd.„ 199.30 199.30 Nordweſtbahn—.——.—[Napoleon 19.13 19.13 Elbtalbahn—.——— Marknoten 117.52 117.55 Staatsbahn 755.— 758.50 Ultimo⸗Noten 117.52 117.52 Lombarden 128.50 127.200 Tend.;: feſt. Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 28. Sept. Getreidemarkt.(Telegramm.) 27. 28. per 50 kg per 50 kg Weizen per Oe. 18 96 1397 feſt 14 13 14 14 feſt „„ April 13 98 13 99 14 13 14 14 Roggen per Okt. 974 9 75 feſt 976 9 74 ſtetig „„ April 1005 10 08 10 07 10 08 Hafer per Okt. 743 744 ſtetig 750 751 feſt 763 764 770 772 —— „5„ Mat 703 705 ruhig 702 7 08 ruhig Kohlraps Auguk——-———— Wetter: Teilweiſe Bewölkt. Tiverpooler Vörſe. Liverpool, 28. Sept.(Anfangskurſe.) 27. 28. Weizen per Dezb. 76% ſtetig 7/5˙] ruhig 1 1 März 716˙0 7165/ Mais per Sept⸗— träge— träge per Okt.— 5 Berliner Produktenbörſe. * Berlin, 28. Sept. Produktenbörſe. Die Aufwärts⸗ bewegung am Weizenmarkte machte zunächſt weitere Fortſchritte, da angeblich für böhmiſche Rechnung große Käufe getätigt wur⸗ den. Späterhin ſchlug die Stimmung in das Gegenteil um, da die erſten Liverpooler Depeſchen enttäuſchten und erhöhte Preiſe Gewinnrealiſationen hervorriefen. Roggen tendierte anfangs im Einklang mit Weizen nach oben, verflaute aber dann unter ſtarken Provinzverkäufen. Hafer lag ruhig. Mais geſchäfts⸗ los. Rüböl auf belangreiche Deckungen weiter ſteigend. Berlin, 28. Sept.(Telegramm.)(Produttenabörſſe.) Preiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 97. 28. 27. 28. Weizen per Sept. 217.— 217 50[Hafer per Mai 155.— 189.50 „Ott. 218.75 214.[Mais per Sepl.———. „ Dez. 213.26 218 75„.—.——.— „ Mai 215.— 216.—„ Dez.—— Roggen per Sept. 176.25 176.50 Rüböl per Sept.——— „ Okt. 178 25 172.„ Oktbr. 53.— 58 80 Des 172.25 172.„Dezbr. 58.30 54.— „Ma 176.25 175 75 Spiritus 70er loco—.——.— Hafer per Sept.—— 154.50] Weizenmehl 30.75 30.75 Dez.—.— 155.—] Roggenmehl 23.50 28.20 *** Frankfurter Effektenbörſe. Brivattelegraum des Gen rak⸗Anzeigers.) Frankfurt, 28. Sept.(Tel.) Fondsbörſe. Infolge Erwartung eines ungünſtigen Abſchluſſes der Laura⸗ hütte eröffneten dieſe Aktien zu 189.50, um bis 187.25 zurück⸗ zugehen. Nach Bekanntgabe der Dividende von 4 pCt.(i. V. 10 pCt.) und näheren Details hatte ſich die Spekulation ſchneller abgefunden als man erwartete. Laurahütte zogen im weiteren Verlaufe wieder an. Feſte Haltung zeiglen Bochumer, Gelſenkirchener konnten weſentlich anziehen. Kaſſa⸗ Induſtriepapiere weſentlich höher, chemiſche Werte behauptet, von elektriſchen waren Ediſon, Siemens u. Halske gefragt auf Abſchlußgerüchte und neue Geſchäfte, auch Schuckert⸗Aktien begegneten regerem Inteveſſe. Mattere Haltung zeigte Kunſt⸗ ſeide, wie bereits geſtern angeführt, infolge Angebots, der Kursverluſt betrug 16 pCt. Bankaktien waven gut gehalten, Kreditaktien verſolgten ſteigende Tendenz, Diskonto nach ſchwacher Eröffnung feſter, Transportwerte behauptet und kruhig. Schifſahrtsaktien waren bei geringem Geſchäft leicht gebeſſert. Im weiteren Verlaufe war das Geſchäft lebhaft, beſonders Montanaktien, Schiffahrtsaktien und Siemens u. Halske und Schuckert, Laurahütte erholt. Die Nachbörſe war feſt und ſehr lebhaft. Größere Käufe zeigten elektriſche Werte ſowie Montanpapiere und Banken. Schluß feſt. Es notierten Kreditaktien 212, 211.60, Diskonto 200.30, 201, 200.90, Dresdner Bank 162, 50, 70, Staatsbahn 162, Lom⸗ barden 25.20, Baltimore 118.20, Lloyd 103.50, 104.70, Paketfahrt 182.50, 183, 134.70, Gelſenkirchen 214, 216.20, Harpener 208.50, 210, Phönir 213.50, 215, Ediſon 240.50, 241.75, Schuckert 129.90, 182. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schlußkurſe. Reichsbankdiskont 4 Prozent. Wechſel. 27. 28.., 28. Amſferdam kurz 168.38 108.68J Check Paris 81.20 81 20 Belgien„ 80.85 80.83[Paris kur; 81 106 81.166 Italien 80.725 80.70 Schwelz. Plätze„ 81133 81.188 Check Londn 22.407 20.,407 Wien 85.025 85.016 London„ 20.38 20.875 Napolronsd'or 16 225 16.25 — Privatdis konts 30 3115 4% br. könſ. St.⸗Anl. 102.60 102.7⸗ 4 do. do. 1909—.— 370„ 8 94.50 84.50 2„ i 8 85.05 855 Abadiſche St.⸗A. 901 100.90 100.80 4„„ 1908/09 102.— 102.10 4% bad. St.⸗Oabg)fl 97— 88 5.. 94.20 9425 35„„ 1909 33 50 93 50 34„ 1504 38.50 98.50 9 1907 98.50 5 Abayr..⸗B.⸗A. b. 1915 102.10 102.10 4„„„ 1018 10240 102.40 3% do. u. Allg.Anl. 93.65 93.55 3 do..⸗B.Obl. 83.70 88.60 8 Pfälz..⸗B. Prior. 101.10- 4 93.60 93.65 1 7** 4 Heſſen von 1903 101.50 101.6 8 Heſſen 82.— 81˙9ʃ 4 Sachſen 84.60 84 60 4 Mh. Stadt⸗A. 19o2ꝛů— Stid. Zuckerfabrit 145.10 145.20 Badd. Immobil.⸗Geſ. 101.80 101.75 Mö. Aktien⸗Brauerei Parkakt. Zweibrücken—— Weltzz. Sonne, Speyer—— Fementwerk Heidelbg. 100.60 160 75 Cementfabr. Karlſtadt 145 40 145.90 Badbiſche Anilinfabrik488.— 4350 Ch. Fabrik Griesheim 249.80 250.— Farbwerke Höchſt er. chem. Fabril Mh. 326,75 326.75 Chem. Werke Albert 461.— 461.66 Südd. Drahtind. Nh. 122.—124. Akkumul.⸗Fab. Hagen— Acc. Böſe, Berlin.50 49.50 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 240,60 240.50 Hedd. Ku. u. Südd. Kb. 125.50 125 50 Fahmeher 111.50 1122 Glektr.⸗Geſ. Schuckert 127 10 129.80 Siaemens& Halske 284. 235.— Vochumer Bergban 253. 255 25 Buderus 123.— 122.20 Concordig Bergh.⸗G. Deutſch. Zuxemburg 219 50 217— Friedrichshütte Bergb. 141. 139.50 Gelſenkirchner 214.2) 213.30 ———— Südd. Eiſend.⸗G. 116,90 116.75 Hamburger Packet 133 10 182.50 Norddentſcher Lloyd 103.20 08,40 Oen.⸗Ung. Staatsb. 161.60 161 20 Deſt. Südbahn Lomb. 24.75 25.20 4% rk. Hyp.⸗Pfob- 100.— 10.— 40%0 F. K. B. Pfobr.Os 100.70 100.70 4ůů 1910 100. 100.— 2, dor. dd 102— 10— 210— 98.— 91½%, T. Bod. ⸗u, 92.20 98.20 4% Etr, Bd. Pfd. vse 100.10 100.— 40 fFat. 05 100.20 100— 4% Pfdbr..0! uni. 10 100.10 100 4%„ Pfdbr..08 12 100,10 100.10 8 Pfobr..96 90 4. 94 92.50 92.50 54% Pſd. 98½06 92.30 92 30 46% Gom.⸗Obl. v., unt, 10 101.— 101.— %„ ComeObl. Eichbaum Mannheim 114.— 114.—. 448—448.—Pf.s Staatspapiere. A. Deutſche. 8 27 28 4ee beutſch. Reichsanl. 102.75 102.90 Mh. Stadt⸗A.1908—.100,10 4„„1900————„4„ 1909—ꝛ „„ 94.60 9435%%/„1905 92.——.— 3 5„ 1909.— 6. Ausländiſche. 8 84 95 85.105 Arg. k. Gold⸗A. 1887—.——.— 5% Chineſen 1893 102.45 103.— 4%„„ 1898 99.25 99.20 1½ Japaner 96.15 96.25 Mexikaner äuß. 88/90 100.— 100.25 3 Mexikaner inneye 63. 65 95 Bulgaren 101.80 101.75 13¾ italien. Rente 104.30 %½ Oetl. Silberrente 93.10 45—5 7 Papierrent.— 98.05 Oezerr. Goldrente 99.10 99.20 Vortug. Seria 1 62.50 62.50 8 8„ III 64.80 64.90 4½% neue Ruſſen 1905 99.25 39.15 4 Ruſſen von 1880 90 2e 90.20 4 ſpan. ausl. Renie— 4 Türken von 1903 87.80 87.70 mif⸗ 93 20 93.10 Ung⸗r. Goldrente 94.60 94.50 4„ Kronenrente 92.15 92.30 Verztusliche Loſe. 3 Oeſterretchiſcher860 166.20.166.20 Türkiſche 163.— 164.— Aktien induſtrieller Unternehmungen. Funftſetdenfabr. Frkf.—.— 218. Leder werk. St. Ingbert 61.— 61— Spicharz Lederwerke 123 50 123.— Bergwerksaktien. Aktien deutſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4% N. W. B. C. B. 10——.— 4ſ, Nf.. Pdll! , Pf8.Pr.⸗O. 7. 20 24½1 Ftal. ſttl.a. G. B. 72 2 v. 87/1 94.— 94 8%„ Jom.⸗Obl. v. 96/96 94.— 94.— 4% Pr. Pföb. unk. 00 99.60 99.80 4%„„„ 12 99.90 99.90 4%„„ 14 109 20 100.20 Badiſche Bank Berg u. Metallb. Berl. Handels⸗Gel. Comerſ. u. Dist,⸗B. Darmſtädter Bant Deutſche Bank Dauiſchaſtal. Bant Dffekten⸗Bank Discogto⸗Jomm. Dresdener Ban! Frankf. Hop.⸗Ban: Arkf. Hyp.⸗Creditv. Nattonalbank 135.70 138.90 122 50 122.50 182 70 182 80 118.— 117.90 140 50 140.50 249 40 248.— 149 30 154.— 106 40 106.40 200 10 200.3 162.50 162 40 203,— 203— 160.40 160 30 129.80 13% delsgeſellſchaft 188.—, 198.50, Ungarn 94.60 Tenden;: Nachbörſe. Kreditaktien 211 ** Fvaukfurt a. WM., 28. Sept. Commandit 199.30, Darmſtädter 140.10, Dresduer Ban 162 25 Han⸗ Deuſche Bant 249,50 Lombarden 25.25, Bochumer 354.50, Gelſenkirchen 212 25., Laurahütte Staatsbahn 162.—, Lombarden 25.20 * Diehmarkt in Maunheim vom 27. Septbz. Amtlicher ⸗ Manng., Jerſ.e.⸗U. ——— 0 Bauk⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Oeſterg.⸗Ung Bask 126,80 126.80 Oeſt. 8änderb uk 114.20124.30 Kredit⸗Anſtalt 208 50211.— Piilziſche Baunk 102.,25 102.50 Pfülz. H9p.⸗ZBank 194.70 194.50 Breuß. Hypotheknb. 122 10 122.60 Deutſche Reichsbk. 148 30 149.— thein. Kreditbauk 13720 137.30 hein. Jyp.⸗B. M. 195.70 196.— Schacfp. Bankber. Südd. Bank NRöom. Ptener Banver. Zank Ottsmane 11470114.70 137.73137 75 146—146.— Rreditaktien 209.). Dist huto⸗ Staatsb in 462.—, abgeſchwächt. —. Disconto⸗Fouumandtt 209.30, * 148.50 148.80 richt der Direktion.) Es wurde dezahlt für 50 Ko. Schlachtgewicht: 35 Ochſen a) vollfleiſchige, ausgemäſtste höchſten Schlachtwerthes höchſtens 7 Jahre alt 82—00.,) junge fleiſchige, nicht ausge⸗ mäſtete, und ältere ausgemäſtete 80—00., o) mäßig genährte junge, aut genährte ältere 78—00., d) geving genährte feden Alters 74—0 M. 65 Bullen(Farren): a) vollfleiſchige höchſten Schlachtwerthes 66—70.,)mäßig genährte füngere u. gut genährte ältere 64—00., o) gering genährte 82—00 M. 1003 pärſen (Rinder und Küde): a) vollfleiſchige, ausgemäſtete Färſen, Rinder höchſten Schlachtwertdes 75—78., b) vollfleiſchige, ausgemäſtete Kühe höchſten Schlachtwerthes bis zu Jahren 66—70., o) ältere ausgemäſtete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe, Färſen und Rinder 62—72., d) mäßig genahrte Kühe, Färſen a. inder 58—70., e) gering genäbrte Kübe, Färſen und Rinder 50⸗⸗54 7 305 Kälberi a) feine Maſt⸗(Bollm.⸗Moſt) und deſte Sauglalder 90.00., b) mittlere Maſts u. gute Saugtälber 85—00 Mi., o) ge⸗ inge Saugkälber 80—00., d) ältere gering geushrte(Froſſer) 00—00 M. 7 Schaſe: à3) Maſtlämmer und jüngere Maſthammel 75—00., b) ältere Maſthammel 70—00.,) mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzſchafe) 65—00 M. 1267 Schweine: a) vollfleiſchigs der feineren Raſſen und deren kreuzungen im Alter bis zu 1¼ Jahren 78—00., d) fleiſchtge 77—00., 3) gering entwickelte 00—00., d) Sauen und Gber 68—70 M. Es wueden bezahlt für das Stück: 000 Luxuspferdee: 0000—0000., 00 Arbeitspferde: 000—0000., 00 Pferde zum Schlach⸗ ten: 090—000., 000 Zucht⸗ nud Kutzvieh: 000—000., 00 Stück Maſtvieh: 00—00 Nk., 0 Milchkü he: 000—-000., 000 Ferkel:.00—00.00., 5 Ziege n. 12—25., 0 Zick⸗ lein:—0., oLämmer: 00—00 M. Zuſammen 2687 Stück Handel im allgemeinen mittelmäßig. *** AUberſeeiſche Achiffahrts⸗Jelegramme. Hollanud Amerikalinie. Dampfer„Rotterdam“ von Newyork nach Rotterdam am 21. September Lizard paſſiert. Dampfer„Nieuw Amſterdam“ von Rotterdam am 20. Sept. in Newyork eingetroffen. Dampfer„Noor⸗ dam“ von Newyork am 16. Sept. in Rotterdam eingetroffen Dampfer„Ryndam“ nach Rotterdam am 21. Sept. von Newyork ab⸗ gegangen. Dampfer„Potsdam“ von Rotterdam nach Newyork am 18. Sept. von Boulogne abgegangen. Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſebureau Gundlach u. Bärenklau Nachf., Mannheim, Bahnhofplatz 7, direkt am Hauptbahnhof. *** 2 Marx& Goldschmidt, Mannheim Telezramm⸗Adreſſe: Mangold, Fernſprecher: Nr. 56 und 1637. Luds ig89. Walzuühle 167— 168.— 28. September 1909. Proviſtonsfreil e 376.— 85——— Maſchiaenſhr. Hilpert 83.— 83.— Ver⸗ Maſchinenfb. Badenia 199.50 200.— Wir ſind als Selbſtkontrahenten kaufer Küufer Dürrkoyp 354.20 358.— ter Vorbehalt: Maſchiaenf. Gritzner 220.— 219.90 285 eh 9⁰ 9˙ Maſch.„Arntatf. Klein 114.50 114.50 ccc——jç———— ˙——ů— . Nü.⸗u. Fahrradf Gebr. Fayſer 187.— 138.—-⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a.. H. 10⁰0 Nöhrenkeſſelfabrit Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 320 M. 810 vorm. Därr&K Ko. 37.— 36.—Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 240— Schttellpreſſenf. Frkth. 200.— 200.40 Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien— 52 Ver, deutſcher Oelfabr. 141 25 141.50 5 Vorzugs⸗Aktien— 97 Schuhtabr. Herz, Frkf. 119.50 119.80] Benz& Co., Rheiniſche Gasmotoren, Mannheim„ Seilisduſtrie Wolff 182.—132.— Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 25 8fr. Bwollſp. Lamperts m. 52.50 53.— Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 68 65⁵ Kamiagarn Katſersl. 200.— 199.50 4 Bürgerbräu, Ludwigshafen—— erb. Off Zellſtoffabr. Waldhof 312.— 313..— Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 89 Daimler otoren⸗Geſellſchaft. Untertürkheim— 180 Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens 119 117 Filterfabrik Enzinger, Worms 169 Harpener Bergban 210.10 208.20 Flink, Eiſen⸗ und Broncegießeret, Nannheim 72— Kaliw. Weſterregeln 208. 208.— Franfenthaler Keſſelſchmiede—. 84zfr Oberſchl. iſenindur. 112. 110.— Fuchs, Waggonfabrik, Heidel berg—5 184 Ghönix 214.40 213.40 Herrenmühle vorm. Genz, Heidelberg— 7fr Br.Königs⸗u. Laurah. 204.— 198.75 Herzogpar Terrain⸗A⸗G., München— Beafr Gewerkſch. Roßleben————Lindes Eismaſchinen— 137 Lux'ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigsh.— 110 Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning— 320 Gotthardbah 8 e 716 155 ottharddahn acifie Phosphate Shares e 8 Ital. Mittelmeerbahn—.— re Pftſſce gtenee Schiſſerſtade 20— do. Meridionalbahn 137 50 137.50 Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft 5— Ioir Baltimore und Oßio 118.20 118.10 Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim— 11² Rheinmühleswerke, Mannheim Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel Mannheim 112— Schiff⸗ und Maſchinenban.⸗G. Manmheim, 4% Pr. Pföbrf.⸗B. Stammaktien— B5p.-Pfb. unt. 1019 1805 19085—— 40% Pr. Pfdb. unk. 15100. e Jute⸗ e, 285 4 125„ 17 100 80 10%0] Süddeutſche Nabel, Mannbeim, Genußſchein—[ 108 31½„„„ 14 94.75 84•75 Unionwerke,.⸗G., Fabriten. Einrichtungen 116 5 3ſ,„„„ 12 93.60 98.60 Unionbrauere“ Karlsruhe 58— 31½% Pr.Pfbbr.⸗Bkl., 15 e Mannheim— M. Kleinb. b. 4l![Waggonfa Ra 5 3i½% Pr. Pfobr.⸗Bl.⸗ Waldhof, Bahngeſellſchaft 10¹— Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗„Immobiliengeſellſchaft 25 29* Obl. unkündb. 1294.50 Zuckerfabrik Frantenthal 4000düb. H. B. Pſb. 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Teil: Franz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Eruſt Müller. SARG Ferlin, 8. 42 Ritterotr.J) Wien-Paris 8 Jetzt iſt die rechte Zeit zu ondanin Milehflammeri und friſchen, gekochten Pflaumen. Nahrhaft und erfriſchend. Mondamin überall erhältl. à 60, 30 u. 15 Pfg. Erprobte Rezepte gr. u. kr. v. Brown& Polſon, Berlin O. 2. Verkangen Sie ſogleich das, n en k Daie — —— — — Mannheim, den 28. September 1909 General⸗Anzeigers(Abendblatt.) 7. Seite. 5— Jeder ächte Rotti-Würfel trägt das Wort„ROTTI“. Sind die allerbesten. Jeder ächte Rotti-Würfel trägt das Wort Rotti. Rotti-Würfel sind auch in Original-Dosen à 10 Stück zu 50 Pfg., und à 20 Stück zu 1 Mark bei jedem Kaufmann erhältlich. Bei Rücksendung von 20 dieser Deckel an die Fabrik eine gefüllte Dose gratis. 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Dezember 1908 welche angeblich abhanden ge⸗ kommen ſind, nach 8 28 der Leih⸗ ammtsſatzungen ungültig zu er⸗ klären, Die Inhaber dieſer Pfandſcheine werden hiermit anfgefordert, ihre Auſprüche unter Vorlage der Pfaudſcheine innerhalb vier Wochen vom Tage des Er⸗ vormittags 11½¼ Uhr werde ich in Seckenheim vor dem Rathauſe bezw. an Ort und Stelle gegen bare Zahlung ta Vollſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 18561 Möbel aller Art, ca. 120 Haufen Gerſte, 25 Haufen Weizen, 90 Haufen Hafer, 150 Ztr. Heu, das Er⸗ trägnis von ca. 4 Ar Acker mit Dickrüben und 4 Ar Kartoffeln. Feldhüter Ruf zeigt auf Verlangen die Dick⸗ rüben und Kartoffeln vor. Nachmittags 2 Uhr in Rheinau auf dem Marktplatz bezw. an Ort und Stelle: Piio hat sich einen Ruf als unübertreffliches Schuh⸗ putzmittel erworben. Es gibt im Moment wunder⸗ vollen Hochglanz, färbt nicht ab und erhält das Leder. American Dressmaker (EAmerie. 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Beide wurden ins Amts⸗ gefängnis Schwetzingen eingeliefert. *Heidelberg, 27. Sept. Am Sonntag nachmittag fand im großen Saale der„Harmonie“ unter zahlreicher Teilnahme aus Nah und Fern der zweite badiſche Dirigenten⸗ tag ſttat. Herr Hauptlehrer Scheurig aus Weinheim be⸗ grüßte die Anweſenden. Herr Muſikdirektor Fritz Neuert aus Pforzheim erläuterte in ſeinem Vortrag über muſikabiſche Vortragskunſt die einzelnen Punkte: Vortragszeichen, Takt⸗ arten, Phraſierung, Deklamation, Nüancierung, in ſehr ſpannen⸗ der, klarer Weiſe. Am Schluſſe des mit großem Beifall aufge⸗ nommenen Vortrages richtete Herr Muſikdirektor Neuert noch ein paar warme Worte an die anweſenden Dirigenten, ſtets einzutre⸗ ten für das deutſche Volkslied. In der ſehr lebhaften Diskuſſion wurden verſchiedene zeitgemäße Wünſche hinſichtlich der Wettge⸗ ſangsſtreite laut. In der ſich anſchließenden Einſtudierung des Chores„Auf Wiederkeben“ von Joſef Werth traten die Wirkun⸗ gen des Vortrages erſichtlich zutage. Der dritte Dirigententag wird im nächſten Jahre ſtattfinden. * Bretten, 27. Sept. In der letzten Bürgeraus⸗ ſchußſitzung wurden nahezu ſämtliche Anträge des Gemeinde⸗ rats abgelehnt bezw. nur in der vom Bürgerausſchuß motivierten Form angenommen. Unter anderem wurde auch der Antrag auf Ausarbeitung eines Kanaliſationsprojektes nach ſehr lebhaften Debatten mit allen gegen 1 Stimme abgelehnt Man hielt es für z weckmäßiger, zunächſt wegen des Ankaufs der Waſſerkräfte der hieſigen Mühlen Schritte zu tun. Sehr leb⸗ Auseinanderſetzungen hatte auch die Gehaltsfeſt⸗ ſetzung des neuen Stadtbaumei ſters zur Folge, der gemeinderätliche Antrag, der einen Anfangsgehalt von 2600 Mark und einen Höchſtgehalt von 800 Merk bei zweijährigen Zulagen von 200 Mark porſah, wurde heftig bekämpft. Schließlich einigte man ſich auf eine zweijährige Zulage von je 150 Mark, die erſtenfalls 1912 erfolgen ſoll, worauf die Annahme einſtimmig 27. Sept Freitcg nachmittag wurden die ſterblichen Ueberreſte des Generals der Infanterie, Freiherrn Wilhelm Röder von Diersburg, welcher im April ds Is. in Freiburg verſtarb, hierher überführt und auf dem Familienfried⸗ hof der Herren von Röder beſtattet. Veteranen des hieſigen ilttärvereins trugen den Sarg zu Grabe. e 27. Sept. Das Automobil des Herrn Magemann„zum Löwen“ hier verunglückte am geſtrigen Sonntag auf einer Fahrt durch Elztal in Waldkirch dadurch, daß es Hei der Vornahme einer Reparatur plötzlich in Brand geriet und ölli tört wurde. völie ußhein A. gartsruße), 27. Sept. Auf der Straße zwiſchen Eggenſtein und Linkenheim ereignete ſich heute mittag ein ſchwerer Unglücksfall. Die Pferde des Landwirts Meier ſcheuten vor einem Eiſenbahnzug und gingen durch. Sie rannten auf einen vor ihnen auf der Landſtraße fahrenden Dungwagen Aund durch den heftigen Anprall wurde der 24 Jahre alte Meier aus Rußheim unter den ſchweren Dungwagen geſchleudert. Die Räder gingen dem jungen Mann über den Kopf; M. ſtarb an den erlittenen ſchweren Quetſchungen. oc. Weisweil(Amt Emmendingen), 24. Sept. Das 3 Jahre Töchterchen des Schneiders Friedrich Beck fiel in einem unbewachten Augenblick in einen Topf heißen Waſſers. Das arme Geſchöpf wurde am andern Tage von ſeinen ſchrecklichen Leiden erlöſt. Es hatte am ganzen Leibe Brandwunden erlitten. oc. Bodersweier(Amt Kehl), 27. Sept. Der nach dem Brande in der Nacht vom 11.—12. September verhaftete Hand⸗ werksburſche wurde wieder aus der Haft entlaſſen, da ſich nichts Belaſtendes gegen ihn ergeben hat. * Ohlsbach(A. Offenburg), 27. Sept. Freitag ereignete ſich hier ein ſchweres Unglück, bei dem der Landwirt Heitz⸗ mann den Tod fand. Bei dem Abladen eines Stammholzwagens wurde H. von einem Stamm am Kopfe getroffen und war, noch bevor der Arzt eintraf, eine Leiche. Heitzmann hinterläßt eine Frau mit elf Kindern. oc. Freiburg, 27. Sept. Den Sehnerv beider Augen durchſchoß ſich heute morgem ein Angeſtellter der Löwen⸗ brauerei in der Abſicht des Selbſtmordes. Der Mann wird mit dem Leben davonkommen, aber ſeines Augenlichtes für immer verluſtig ſein. e. Vom Oberland, 27. Sept. Als geſtern früh ein Radfahrer gegen St. Blaſien fuhr, fand er beim ſog. Moos⸗ brunnen die Leiche des früheren Pächters vom Windberger⸗ hof bei St. Blaſien, Peter Bockſtaller vor Häuſern. Die Leiche lag in einer Straßendohle. Auf welche Art der Mann verunglückb iſt, konnte bis jetzt noch nicht feſtgeſtellt werden. — Der vorgeſtern in Lörrach unter ein Automobil ge⸗ kommene Maurer Kaiſer von Iſtein iſt an den erhaltenen ſchweren Verbetzungen geſtorben. Den Führer des Auto⸗ mobils ſoll keine Schuld treffen. 5 * Badiſch⸗Rheinfelden, 27. Sept. Die Nachwehen des Streiks bei der hieſigen Aluminiumfabrik wollen kein Ende nehmen. Immer noch werden erneut Verhaftungen vdon Arbeitern, welche ſich an dem Bombardement der Fabrilhäuſer beteiligt haben, vorgenommen. Amtlich wird zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß nach Erlaß Großh. Miniſteriums des Innern vom 16. September 1909 das Verbot des Waffen⸗ trogens bis auf weiteres aufrecht erhalten wird. Für die Dauer der Bauarbeiten an den Waſſerwerken und den Fabriken bei Rheinfelden iſt den bei dieſen Bauten beſchäftigten Arbeitern unterſagt, ohne polizeiliche Erlaubnis an öffentlichen Orten in⸗ nerhalb der Gemarkung Karſau und Nollingen Schußwaffen, Stockdegen, Dolche oder ähnliche im Griffe feſtſtehende oder mit⸗ telſt einer Vorrichtung feſtſtellbare Stichwaffen mit ſich zu führen. Pfalz, Heſſen und Umgebung. k. Viernheim, 28. Sept. Raſch tritt der Tod den Men⸗ ſchen an! Der Maurer Friedrich Pfenning von hier, der von ſeiner Wohnung im ſcharfen Trab nach dem Bahnhof der Ne⸗ benbahn lief, um den.06 Uhr abgehenden Arbeiterzug noch zu erreichen, brach etwa 150 Meter vor dem Bahnhof tot zuſammen. Ein Herzſchlag hatte dem Mann, der erſt ſeit Pfingſten verheiratet war, ein ſchnelles Ende bereitet. Landau, 27. Sept. Am letzten Samstag erſchoß ſih im Hotel Lamm in Schramberg Oberamt Oberndorf(Württem⸗ bergl der über 20 Jahre alte Kaufmann Ernſt Seibel gebürtig Piano- Selegenneitskäufe Eine Anzahl Pianss, dar⸗ unter erſtklaſſige Fabrikate, mit gauz bedent. Preis⸗ ermäßigung abzugeben. Billigſte Einkaufsquelle. Ferd. Altschuh 1oisd Tatterſallſtr. 24 Pian wunderbare Ton⸗ ſchönheit, ganz neu, m. Garantie ⸗ ſchein billig zu verkaufen. 8878 Schimperſtr. 14, IV. r. LSielleg finden 65 Polgioniertar Doamter von größerer Kohlenfirma zum Beſuche der Stadtkundſchaft hohe Proviſion geſucht. Offerten unter Nr. 10432 an die Exped. ds. Bl. 5 aus Annweiler. Was den allgemein belebten allerdings eltern⸗ loſen jungen Mann, der zuletzt noch in Sdellung bei der Pfälzi⸗ ſchen Spar⸗ und Kreditbank war, in den Tod getrieben hat, iſt zumal da er auch in guten Vermögensverhältniſſen * Mainz, 27. Sept. Dir Küfer der Schaumweinfabrik Kupferberg haben die Kündigung eingereicht, da ihre Forde⸗ rung von 24 Mark Wochenlohn von der Firma abgelehnt wurde. Die Küfer haben zur Zeit einen Lohn von 19 Mark und bekom⸗ men zu Neujahr eine Renumeration von 3 bis 60 Mark, 5 Swortliche Rundſchun. Raſenſpiele. Mannheimer.⸗G 1896—.⸗C. Olympia Darmſtadt 5: 1. Zum erſten Verbandsſpiel(Liga) um die Weſtkreis⸗Meiſterſchaft des Ver⸗ bandes füddeutſcher Fußball⸗Vereine traten am vergangenen Sonn⸗ tag auf dem Sportsplatz bei den Brauereien die erſten Mannſchaften des.⸗C. Olympia Darmſtadt und der M..⸗G. 1896 an. Die Ein⸗ heimiſchen haben Anſtoß und ſofort ſieht man ein ſchnelles, ruhiges und faires Spiel ſich entwickeln, das zur Folge hat, daß ſchon in 10 Minuten beide Vereine einmal erfolgreich waren. Lange wandert der Ball von einem Tor zum andern, wobei es weder den Schwarzroten (96) noch den Darmſtädtern gelingt, die Führung zu erhalten. Wäh⸗ rend bei den letzteren die Verteidigung ſich den raſtloſen Gegnern mächtig entgegenſtellt und ſo das Erhöhen der Torzahl nicht zuläßt, verzapft ihre Vordermannſchaft manche Kiſte, indem ſie mehrmals das Leder über oder neben das Heiligtum tritt. Endlich in der 30. Minute ungefähr gelingt es bei einem forſchen Durchbruch der Verteidigung dem linken Außenſtürmer der 96er unhaltbar einzuſenden. Olympig wird aber dadurch nicht entmutigt und greift immer unentwegt an. Ihr Verſuch, den Ausgleich herbeizuführen mißlingt; alle ihre An⸗ ſtrengungen ſind fruchtlos. Auch nach Seitenwechſel iſt das Sptel ſehr ausgeglichen, bis die Schwarzroten langſam die Oberhand ge⸗ winnen. Sie drängen den Gegner auf ſeine Spielhälfte allmählich zurück und dieſer iſt bald eingeſchloſſen. Die Verteidigung der Schwarzweißen iſt jedoch ſtets auf ihrem Poſten und der Torwächter hält öfters, wie manche Sportsleute zu ſagen belieben, ſchwere Bälle. Die Situation iſt immer äußerſt kritiſch. Das Leder findet auch drei⸗ mal den Weg ins Heiligtum der Darmſtädter, einmal von einem eigenen Manne getreten. Die Stürmerreihe der Gäſte, die zurück gefallen war, findet ſich danach wieder zuſammen und hat kurze Zeit mehr vom Spiel, ohne jedoch ein Tor buchen zu können. Alle weite⸗ ren Bemühungen der beiden Parteien verlaufen reſultatlos und bald kündigt der Schiedsrichter, Herr Berthold von hier, das Ende an. Das Spiel war leider nur ſchwach beſucht. Niemand hatte ſich auch nur träumen laſſen, daß Olympia⸗Darmſtadt eine ſolche ſpieltüchtige und ballſichere Mannſchaft ins Feld ſtellt. Sie war den Einheimiſchen ein ziemlich ebenbürtiger Gegner. Bei den 96ern klappte alles ſehr gut, ihr Zuſammenſpiel gefiel beſonders. Auch die Erſatzleute bewährten ſich. Nur iſt zu rügen, daß ſich einige Spieler zu oft der Hände be⸗ dienen. 5. 1 * Fußball. Palatia J. Mannſchaft ſpielte am Sonntag gegen Feudenheim Viktoria II. Mannſchaft und blieb mit:0 Goal Sieger. Pferderennen. ASC. Die Rennen am Sonntag in Hoppegarten waren äußerſt gut beſucht, einesteils, weil der ſchöne Spätſommertag dazu geſchaffen ſchien, die Menſchen ins Freie zu locken, anderenteils, weil die Rennen ſich ihrem Ende nähern. Sportlich kamen auch alle Beſucher auf ihre Koſten. Starke Felder und knappe Reſultate ſorgten für die nötige Spannung. Aber vier Außenſeiter⸗Siege mit Quopten über hundert waren des Guten denn doch etwas zu viel. Den Rekord brachte der vom Totaliſator mit 215:10 honorterte Sieg von Abend⸗ ſonne im Alpheda⸗Rennen. Nur einen Kopf dahinter endete der im gleichen Stall trainierte, viel gewettete Findling. Das Finiſh zwiſchen den beiden Stallgefährten ſah recht merkwürdig aus. Man hatte den Eindruck, daß die Stute, wenn ſie Reiff nur etwas energiſcher an⸗ gefaßt hätte, jeden Augenblick über Abendſonne hinwegziehen konnte. Durch ihren Sieg im Preis der Mark zeigte Blauſtrumpf, daß ſie jetzt wieder das gute Pferd des vergangenen Herbſtes iſt. Kohinor lief zwar bis auf einen Kopf zu ihr auf und auch Illo endete unter ſeinem Rieſengewicht dichtauf. Das Falkenhauſen⸗Memorial gewann Star leicht gegen den gut aufrückenden Mars. 8 Nähe des Schloſſes. Offerten unter Nr. 18 557 an die Exped d. Bl. In der Breitenſtra ße oder deren Zugangsſtraßen ſuche ſchöne Wohnung, etwa 5 Zimmer, Küche und Zub. oder 1. Etage, worin Geſchäft betrteben werden kann. Offerten untei Nr. 18574 an die Exp. ds. 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