* Abonnement: Badiſche Volkszeitung.) Mannheimer Volksblatt.) 70 Pfennig monatlich.„General⸗Anzeiger Bringerlohn 25 Pfg. monatlich, Maunheim“, durch die Vott bez. inel. Bo— Badiſche Neueſte Nachrichten Einzel⸗Nummer 8 Pig⸗ eeere ee 14¹ In ierates Anabhhängige Tageszeitung.—— Die Colonel⸗Zeile 8 Pig. Auswärtige Inſerate 0„ Die Reklame⸗Zeile.„1 Mark Geleſeuſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Aunahme ſür das Mittagsblatt Morgens 3 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. Redaktion 3877 Expedition und Verlags⸗ buchhaundlung. 18 Nr. 452. Mittwoch, 29. September 1909. (Abendblatt.) eeeeeeeee. Anläßlich des Guartalwechſels möchten wir unsere verehrl. Postabonnenten bitten, das HAponnement auk den„Mann⸗ heimer General⸗Anzejger, Bacische Deueste Dachrichten“ fechtzeilig zu erneuern, damit in der Zustellung der Zeſtung keine Uer⸗ zoͤgerung eintritt. Der verlag des„Mannheimer Generalanzeiger“ „Badische Neueste Nachrichten“ nn Zum Kampf in Nordſchleswig. * Es iſt auffallend, daß die deutſche Preſſe den nationalen Kämpfen in Nordſchleswig und der Stellung der Deutſchen in dieſen Kämpfen ſo wenig gerecht wird. Von der ſozial⸗ demokratiſchen Preſſe darf ein Verſtändnis für nationale Fragen nicht vorausgeſetzt werden, ſelbſt in der linksliberalen und einem Teil der ſogenannten parteiloſen Preſſe hat man ſich daran gewöhnt, das zu bekämpfen, was die Regierung und die Behörden wollen und kann ſchon deshalb ein richtiges Urteil über nordſchleswigſche Verhältniſſe nicht gewinnen. Aber auch weiter rechtsſtehende Blätter reden noch oft genug davon, daß man die Dänen gewähren laſſen müſſe, daß die paar Dänen doch dem Beſtande des Reiches nicht gefährlich werden können, oder ſie konſtrujeren ſich ſelber ein Dänentum und nach dieſem Phantaſiegebilde beurteilen ſie die Ver⸗ hältniſſe. In letzter Beziehung haben einige Artikel Auſſehen ge⸗ macht, deren Verfaſſer eines Predigers Sohn aus Nordſchles⸗ wig iſt und die in der Chriſtlichen Welt erſchienen. Der Ver⸗ faſſer hat ziemlich viel Zuſtimmung erfahren, auch bei den Predigern in Nordſchleswig. Der Hauptpunkt, um den es ſich hier dreht, iſt die Behauptung, der Kampf zwiſchen Deutſch⸗ tum und Dänentum ſei kein politiſcher, ſondern ein Kultur⸗ kampf, ein Kampf alſo nicht zwiſchen deutſcher und däniſcher Nation, ſondern zwiſchen deutſcher und däniſcher Kultur, wo⸗ bei unter Kultur alles verſtanden werden ſoll, was das Volk leiſtet. Man will die Schwachen und Lauen aufrütteln und erwa tet davon, daß der politiſche Kam ——— f zur Nuhe komme. ſei das aber nicht der Fall, ſo möge man deutſcherſeits dem Abtrennungsbeſtreben energiſch entgegentreten, denn das ſei Pflicht der Deutſchen, eine Vereinigung Nordſchleswigs mit Dänemark müſſe bekämpft werden. Es mag ja ſein, daß die Prediger in ihren Studier⸗ ſtuben von dem politiſchen Kampf draußen nicht viel merken. In den Dörfern Nordſchleswigs iſt der Prediger die geachtetſte Perſönlichkeit, in deſſen Gegenwart man ſich einigen Zwang auferlegt. Zudem predigt er ja in der Kirche däniſch und unterhält ſich mit ſeinen Gemeindemitgliedern in däniſcher Sprache. Ihm gegenüber tritt alſo der däniſche Nordſchles⸗ wiger nicht in der Weiſe auf, über die ſich andere Beamte, auch die Lehrer, mit Recht beklagen. Er mag alſo in dem nationalen Kampf zur Hauptſache den Kulturkampf ſehen und ſchüren. Andere bekommen eine weſentlich andere Seite zu ſehen und zu ſpüren. Die Vereinigung Nordſchleswigs, ja am liebſten ganz Schleswigs mit Dänemark, iſt das letzte und einzige Ziel des Kampfes. Das haben auch die Führer des Dänentums, die alten und die jungen, oft genug geſagt, und ſie können verlangen, daß wir ihnen glauben. Daß die Dänen den politiſchen Kampf aufgeben, daß ſie ſich endgiltig und ohne Hintergedanken mit der beſtehenden Ordnung der Dinge einverſtanden erklären, das iſt ja, was wir oft genug von ihnen verlangt haben. Dann mögen ſie nationale Sprache, Sitte und Eigenart pflegen, wir haben nichts dagegen und werden ihnen dabei gerne Hilfe leiſten. Unſeretwegen mag dann auch ein Kulturkampf entſtehen, wenn denn durchaus gekämpft werden muß. Auch von der Aufrüttelung der Schwachen und Lauen braucht nicht als von einer Tat geredet zu werden, die noch getan werden ſoll. Die verſchiedenen däniſchen Vereine ver⸗ langen energiſch genug den Beitritt aller Volksgenoſſen. Die Verſammlungshäuſer werden extra zu dem Zweck gebaut und die Veranſtaltungen in ihnen ſollen dem Zweck dienen, die Dänen aufzurütteln und zu ſammeln, nicht für einen fried⸗ lichen Kulturkampf, ſondern zum heißen politiſchen Kampf. Der Deutſche Verein aber betreibt die Aufrüttelung und Sammlung von der anderen Seite mit gutem Erfolg. Ob neben dem Deutſchen Verein ein neuer vonnöten iſt, der mehr den Kulturkampf als den politiſchen Kampf treiben will— und als ſolcher iſt wohl der neugegründete Paſtorenverein gedacht, dem ſich auch gleichgeſinnte Lajen anſchließen können — bezweifeln wir ſehr. Wir fürchten, daß dabei doch nichts weiter herauskommen wird als eine Spaltung im Lager der Deutſchen und dadurch eine Schwächung des Deutſch⸗ tums. Auch der Deutſche Verein hat das Zeug dazu, ein Kulturkampfverein werden zu können, natürlich aber erſt dann, wenn die däniſchen Vereine aufhören, politiſche Kampf⸗ vereine zu ſein. Aber davon kann jeder, der ſehen will, ſich leicht überzeugen, daß alle däniſchen Vereine, und wenn ſie auch einen noch ſo harmloſen Namen tragen, im letzten Grunde politiſche Ziele verfolgen. Wir brauchen nicht erſt zu warten, bis der Kampf um die Vereinigung Nordſchleswigs ent⸗ brennt, um den Dänen dann„die Fauſt zu zeigen“. Wir ſtehen mitten in dieſem Kampf drin, alſo zeigen wir die Fauſt und ſeien wir in erſter Linie einig gegen das Dänentum, nicht gegen das konſtruierte friedliche, ſondern gegen das wirk⸗ lich kampfluſtige Dänentum. * E Zu den Kämpfen in Nordſchleswig ſchreibt die„Magde⸗ .urger Zeitung“: Der auffallende Eifer, den die däniſchen Blätter mit einem Male für die„Humaniſierung“ des Nationalitätenkampfes in Nordſchleswig an den Tag legen, ſteht in auffallendem Gegenſatz zu der Rückſichtsloſigkeit, mit der von däniſcher Seite der Kampf geführt wird. Vorbedingung für eine ſolche Humaniſierung iſt die Anerkennung der Rechts⸗ lage in Nordſchleswig. An dieſer Anerkennung fehlt es auf däniſcher Seite leider gänzlich. Man kann in däniſchen Blät⸗ tern und Vereinen immer wieder von Vergewaltigung und vom angeblichen Raube Südjütlands— ſchon dieſe Bezeichnung iſt eine Provokation— reden hören. Die däniſche Preſſe ſollte daher zu⸗ nächſt vor ihrer eigenen Tür kehren und ſich nicht den Kopf über den Wert der Tiedje'ſchen Artikel zerbrechen. Ihr Urteil über deren Bedeutung oder Bedeutungsloſigkeit werden ſich die Deutſchen ſchon allein bilden. Daß dieſe in ſo rieſiger Zahl, wie die däniſchen Blätter meinen, Herrn Tiedje folgen werden, iſt nicht ſehr wahr⸗ ſcheinlich. Wir haben es nur zu oft am eigenen Leibe erfahren müſſen und erleben es in der Oſtmark noch heute, daß angeſichts einer rückſichtsloſen und fanatiſchen Agitation gegen das Deutſch⸗ tum bloß mit humanen geiſtigen Mitteln nicht auszukommen iſt. * Maunheim, 29. September 1909. Ein deukwürdiges Dokument bürgerlicher Einigkeit bildet der Bericht über eine Wählerverſammlung in Halle an der Saale, wo ſich die bürgerlichen Parteien be⸗ kanntlich auf den liberalen Stadtverordneten Reimann geeinigt haben, um das Reichstagsmandat vor der Sozialdemokratie zu retten. Die„Saale⸗Ztg.“ berichtet darüber: Dr. Schöner berſichert namens des Jungliberalen Vereins, daß man ſich mit aller Begeiſterung im Wahlkampf für Reimann betätigen wolle. Die Jugend kann manches, was das Alter nicht kann: ſie kann ſchleppen, die Säumigen zur Urne holen, und das wollen wir!(Lebhafter Beifäll.) Oberlehrer Profeſſor Dr. Suchsland erklärt: Zwiſchen uns ſei Wahrheit. Wir Konſervativen verlangen nicht, daß der freiſinnige Kandidat auch nur ein Jota ſeiner Grundſätze aufgebe: wir wiſſen, was uns trennt, und der Kandidat hat auch nicht verſucht, die Gegenſätze zu ver⸗ bergen. Dennoch: wir treten für ihn ein; ich hoffe, meine An⸗ hänger werden mir darin gern folgen. Für uns gilt der Kampf der internationalen, kultur⸗ und volksfeind⸗ lichen Sozialdemokratie. Auf dieſem Boden, auf dem Boden eines fröhlichen, nachdrücklichen Wahlkampfes werden wir uns zuſammenfinden und gemeinſam die Wahlſchlacht ſchlagen zum Siege der bürgerlichen Sache.(Lebhafter Beifall.) Juſtigrat Glimm: Wir von der Reichspartei wiſſen, trotz aller trennenden Linien, daß der Liberalismus ein notwendiger Faktor für eine vernünftige Entwicklrung in unſevem Vaterlande iſt. Halles Reichstagsnachwahl hat Bedeutung weit über das Weich⸗ bild unſerer Stadt hinaus: Ganz Deutſchland ſieht auf uns, Als wir 1907 die rote Zwingburg ſtürmten- damals war unſer braver Schmidt allen bürgerlichen Parteien der bewährbe Bannerträger— da ging ein Jubel durch das natio⸗ nale Deutſchland. Heute hat Verbitterung, allgemeine Ver⸗ bitterung, der sſozialdemokratiſchen Bewegung einen mächtigen Im⸗ puls gegeben. Sie hat große Hoffnungen für den nächſten Feldzug. Wir in Halle liefern mit unſerer Nachwahl das Vorpoſtengefecht. Feuilleton. Von der Seelenſtimmung der Lehrer. Vor den Lehrern ſitzen tagtäglich ganze Scharen zukünftiger Bürger, zukünftiger Hausfrauen, von denen das Blühen und Gedeihen der Familien, Gemeinden und Staaten abhängt. Scharen von Kinderſeelen umſchweben dieſe Arbeiter im Wein⸗ berge des Herrn, Kinderſeelen, denen ſie im Verein mit den übrigen Erziehern dazu verhelfen ſollen, daß ſie ihre einſtig⸗ Lebensaufgabe richtig erfaſſen und recht erfüllen können. Mit⸗ helfen ſollen die Lehrer, daß in den Herzkämmerchen der Kinder⸗ ſcharen aufgeſpeichert werden reiche Schätze reiner Freuden, die das Leben als lebenswert fühlen laſſen, die rechten Lebensmut und dauernde Arbeitsfreudigkeit verſchaffen helfen; mitwirken ſollen die Lehrer, daß die Kleinen ſicheren Trittes und mit hei⸗ terem Antlitz die Himmelsleiter hinanklimmen lernen. Taugen zu dieſer hehren Miſſion Männer, denen bittere Erfahrungen immer und immer wieder die Begeiſterung für ihr Amt, für eifrigſte Mithilfe an der Hebung und Beglückung des Volkes verringern? Taugen zu dieſer hochwichtigen Erzieher⸗ arbeit Männer, denen der Mut zum perſönlichen Sein immer mehr ſchwindet, ſtatt mit den Jahren mehr und mehr zu wachſen, weil man törichterweiſe ihnen die zum freien Fluge nötigen Schwingen beſchneidet oder gar umſchnürt? Nein, und nochmals nein! Nur den Mann, den die Begeiſterung wahr und mulvoll, ſelbſtändig und freimütig und konſequent gemacht, und den ſie h Wir entnehmen dieſe warmen und feinſinnigen Worte einer Beilage der„Badiſchen Schulzeitung“, die aus Anlaß der Generalverſammlung des badiſchen Lehrervereins in Heidelberg erſchienen iſt. über die Alltagsmenſchen emporgehoben hat, nur der kann mit kindlichem Herzensfrieden und mit gottfreudiger Heiterkeit vor die Kinder treten, kann Sonnenſchein in die Schule und in die Kinderherzen hineinzaubern, ſo daß darin alles gedeiht, nur die Giftpflanze der Unzufriedenheit nicht. Gemeinden und Staaten! Wollt ihr Anteil haben an einem Emporheben, am Zufriedener. und Glücklichermachen der Menſchheit, dann behaltet doch im Auge, daß die dem Lehrer an⸗ vertrauke Jugend eure Jugend, daß die Schule eure Zukunft iſt und daß nur ſtarke, freie, frohe Lehrerperſönlichkeiten auch die Zuperſicht auf ein Beſſerwerden der Zuſtände, auf das Her⸗ anwachſen eines ſtarken, freien, lebensfrohen und ſchaffensfreu⸗ digen Geſchlechtes geben helfen! Sorget darum endlich dafür, daß ſeelenheitere, lebensfreudige menſcheninnige Männer, aus deren Augen Wohlwollen leuchtet, euren Kindern entgegentreten, Männer, denen eure Lieblinge als Freunden und Wohltätern willig vertrauen und folgen, Männer, von denen die Kleinen wiſſen, daß ſie ſich auch lapfer halten, wenn ſich ihnen Widerwärtigkeiten entgegenſtellen, Män⸗ der, die ihnen ſpäter in guten und ſchlechten Tagen als Muſter⸗ bilder vor Augen ſtehen! Alltagsmenſchen, Menſchen ohne Begeiſterung für ein Ideal werden nie tüchtige Kämpfer für das Rechte werden. Wenn ſie auch einmal eine guke Regung in ſich verſpüren, ſo fehlt ihnen die Energie zur Betätigung. Sie fürchten ſich vor Unannehm⸗ lichkeiten. Hoffen wir, daß man ſich quch in unſerem Lande in Zukunft nicht darum bemüht, lüchlige Lehrer zu erhalten, ſondern in dieſen auch Männer, die imſtande ſind, ein friſches, freies, lampf⸗ tüchtiges Geſchlecht heranbilden zu helfen! A. Göller. Die Mannheimer Fahrt des„Parſeval III.“ Wir erwähnten bereits, daß ſich unter den Paſſagieren, die die vorgeſtrige Fahrt des„Parſeval III“ nach Mannheim mit⸗ machten, auch einer unſerxer Mitarbeiter, Herr Redakteur Flei⸗ ſcher⸗Frankfurt a.., befand. Herr Fleiſcher übermittelt uns nun über die genußreiche Fahrt folgendes Stimmungsbild. Noch bedeutet die Möglichkeit für den Menſchen, eine Luft⸗ reiſe in einem Lenkballon zu machen, etwas außergewöhnliches; wer eine Einladung zu einer ſolchen Fahrt erhält, wird beſtaunt und beneidet— wie lange noch und es wird für den Mannheimer gar nichts mehr ſenſationelles ſein, durch die Luft nach Frankfurt zu reiſen. Doch heute, wo noch wenige Menſchen die ihnen ſonſt ſo wohlbekannte Gegend an der Bergſtraße entlang oder quer durch's Ried aus der Bogelperſpektive kennen gelernt haben, will ich die Eindrücke beſchreiben, die man„da hoch oben“ empfängt: Um halb 9 Uhr wurde ſchon mit den Vorbereitungen für eine größere Fahrt begonnen. Der bewährte Führer des Parſeval⸗ ballons, Oberleutnant Stelling, leiteke alles ſelbſt und ſah nach dem Rechten. Mochte auch wixklich einer der Mitreiſenden nach der zwei Tage zuvor erſt ſtattgehabten entſetzlichen Kata⸗ ſtrophe, die, La Republique“ traf, ein wenig Beklemmung verſpürt haben, angeſichts der Sorgfalt und Ruhe, mit der hier jedes De⸗ tail der ſinnreichen Ballonkonſtruktion nachgeſehen wurde, auf daß keine„Ueberraſchungen“ in der Luft eintreten, mußten dieſe raſch verſchwinden. Da der Wind günſtig war, verſchob man die Abfahrk auf 9½ Uhr, um nicht zu früh in Mannheim anzulangen. Noch während das Luftſchiff in der Halle lag, wurden wir zum Einſteigen auf⸗ geſordert. Es wickelt ſich hier ſchon alles, wie bei der Eiſenbahn in der Bahnhofshalle ab. Kaum waren wir eingeſtiegen, da for⸗ derte auch ſchon ein Schaffner den beiden Paſſagieren, die außer mir die Fahrt mitmachten— es waren dies Landagerichtsdirektor 2. Seite. ——— Geueral⸗KAuzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 29. September. „Unſere Wahl hat,“ ſo ſchloß Juſtizrat Glimm,„ſy mpto⸗ matiſche Bedeutung. Liebe zum Vaterland, Liebe zur Heimat, zur alten, guten Saaleſtadt und zum dritten die Ueberzeugung: es handelt ſich um eine Ehrenſache— dieſe drei mögen alle nichtſozialdemokratiſchen Wäh⸗ erauf die Schanze treiben, dann zerſchellt der Anſturm der Gegner, und über unſerm Wahlkreis leuchten in goldenen Lettern die Worte: deutſch, national, ehrenhaft!“(Stürm. Beifall.) Roeren⸗Bitter. Die Herren von der Zentrumsparteileitung ſtellen es gern ſo hin, als ob die Richtung Roeren⸗Bitter nur einen geringen Anhang unter den deutſchen Katholiken und Zen⸗ trumsparteilern habe. Dem iſt beſonders entgegenzuhalten, daß die Biſchöfe dem Standpunkt der Herren Roeren und Bitter viel näher ſtehen als dem Standpunkt der Herren Bachem und Spahn. Aber auch eine ſo angeſehene, unab⸗ hängige Zeitſchrift wie die„Hiſtoriſch⸗politiſchen Blätter(für das katholiſche Deutſchland)“ tritt in ihrer letzten Nummer dem Interkonfeſſionalismus, der ſich mehr und mehr des öffentlichen Lebens bemächtige, ſcharf und mit ſtreng prinzipieller Begründung entgegen. Die Katholiken ſo führen die„Hiſtoriſch⸗politiſchen Blätter“ aus — ſeien in Gefahr, die koſtbare Frucht des„Kultzmkeumpfs“, nämlich ihre Einheit und Geſchloſſenheit, zu verlieren. Statt bon der katholiſchen rede man von einer allgemein„chriſtlichen Weltanſchauung“, die es gar nicht gebe. Nicht das Zuſammen⸗ arbeiten mit Andersgläubigen auf weltlichem, praktiſchem Ge⸗ biet ſei bedenklich, ſondern die Neigung, für dieſe gemein⸗ ſame Arbeit eine religiöſe Grundlage zu ſuchen, die dann eben nicht mehr die katholiſche ſein könne. Der Interkon⸗ ſeſſionalismus führe zum Indifferentismus und zur— inter⸗ konfeſſionellen, paritätiſchen Schule. Das iſt ein durchaus geſchloſſener, folgerichtiger Gedankengang und viel ſolider als des Zentrums Kompromiſſelei zwiſchen dem konfeſſionellen (katholiſchen oder allgemein chriſtlichen) und dem politiſchen Organiſationsprinzip. Ein großer Teil gerade der eifrigſten und überzeugteſten Katholiken teilt dieſe Anſchauungen, und darum wird der interne theoretiſche Streit über das Weſen der Zentrumspartei fortdauern. Der Weg zum Himmel. Wie ungeniert Vertreter des katholiſchen Klerus in den Reichslanden ihre Macht brauchen, um die Bepölkerung politiſch zu beeinfluſſen, zeigte eine Beleidigungsklage, die in der Be⸗ rufungsinſtanz vor dem Landgerichte in Zabern ſich abſpielte. Der Bühler Hilfspfarrer Schwartz hatte den Redakteur des Saarburger Wochenblattes Knorr wegen Beleidigung verklagt gehabt. Das Saarburger Schöffengericht hatte den Mann zu nur 5 M Geldſtrafe verurteilt, weil er für alles ſonſt Behauptete den Wahrheitsbeweis erbracht hatte, nur nicht für den Ausdruck, worin er die Stellungnahme des Pfarrers zuſammenfaßte und den er ihm ſozuſagen in den Mund ſchob„Nur Zentrum darf zu Petrus“. Trotz dieſer ganz minimalen Strafe wollte der Re⸗ dakteur das Urteil aber nicht annehmen und legte Berufung ein. Es waren nicht weniger als 50 Zeugen geladen worden. Von dieſen ſind aber nur acht vernommen worden. Dann erklärte ſich das Gericht genügend informiert, und was die Zeugen unter Eid ausſagten, dſtrfte auch wohl das ſtärkſte ſein, was je von Geiſtlichen in politiſcher Beeinfluſſung geleiſtet wor⸗ den iſt. Bürgermeiſter Schmidt⸗Ritterwald hat in der Pre⸗ digt von dem Pfarrer die Worte gehört:„Abonniert die Lothringer Volksſtimme“, das lothringiſche Zentrums⸗ organ, das iſt die wahre Zeitung, die zum Himmel führt, durch die wir ſelig werden.“ Die Frau Hofbeſitzer Bour⸗ gois erklärte, der Pfarrer habe ſie und ihren Sohn aus der Kirche gewieſen, ihnen die Kommunion verweigert und in der Kirche mit den Fingern auf ſie gezeigt, indem er ihr zurief:„Ja, das iſt für dich und für alle, die ſchlechte Zei⸗ tungen leſen“ Deutsches Reich. — Eine Erklärung des Herrn von Heydebrand. Die„Kon⸗ fervative Korreſpondenz“ beſchäftigt ſich an leitender Stelle mit der Angelegenheit des Konſervativen Vereins von Groß⸗ lichterfelde und den dort abgegebenen Erklärungen des Vor⸗ ſitzenden, des Generals von Loebell und bringt folgende Notiz:„Nach dem Bericht der„Norddeutſchen Allgemeinen Zig. über die Verſammlung der Konſervativen in Groß⸗ lichterfelde am 3. ds. Mts. hat General z. D. von Loebell einen Brief des Reichstagsabgeordneten von Heydebrand erwähnt, in welchem derſelbe erklärt haben ſoll, er ſtehe der Erban⸗ allſteuer nicht unſympathiſch gegenüber. Hummel aus Mannheim und zufällig ein Namensvetter von dieſem, Hauptmann Hummell aus Koblenz— zum Vorzeigen der Fahrſcheine auf; dieſe wurden gelocht und damit entwertet, obſchon für die Reiſenden der Wert des Scheines ſich erſt noch enthüllen ſollte. Gleich darauf ſchob man den rieſigen Schiffs⸗ körper aus der Halle und zur Auffahrtsſtelle hin. Es wird„abge⸗ wogen“, wie der Fachausdruck für die Herſtellung des richtigen Auftriebes durch Hinzugabe oder Wegnahme von Ballaſt lautet und bald darauf laufen die Motore an, vorkäufig zwar nur, um die Luftſäcke(Ballonets) aufzupumpen. Nun iſt das Luftſchiff fahrttüchtig, ein kurzes Kommando, die Mannſchaft läßt Taue und Gondel los, die Propeller laufen an und langſam entſchwindet die Erde unter uns. Sofort aber beginnt ſich die brillante Lenkbar⸗ keit zu erweiſen, unbedingt ſicher und raſch folgt das Fahrzeug der Direktion, die ihm durch kleine Umdrehungen des Steuerrades ge⸗ geben war. Schon ſind die Menſchen auf dem Korbplatz nur noch ſchwer zu erkennen les waren bei der Abfahrt u. a. auch Exz. Generalleut⸗ nant v. Nieber aus Mannheim zugegen). Wir umfahren zu⸗ nüchſt in einer trotz des ganz nennenswerten Windes ſehr kleinen Schleiſe den Ausſtellungsplatz und nehmen dann den direkten Kurs auf Darmſtadt Unter uns breitet ſich das rieſige Schienen⸗ gewirr des Güterbahnhofes— die Eiſenbahnwagen erſcheinen aus dieſer Vogelperſpektive wie Kinderſpieczeug— und nun paſſieren wir die Geleiſe des Hauptbahnhofes, deſſen drei Rieſenhallen dunk⸗ len, niederen Höhlen glichen. Ein intereſſantes Bild bot die Ueberquerung des Mains mit ſeinem Nadelwehr, dann geht es an der großen Rennbahn— uns ſcheint ſie ein niedlicher Kinderſpiel⸗ platz zu ſein— vorüber in das Waldgebiet hinein, das ganz Sach⸗ ſenhauſen umgibt. Nun erſt, da wir die erſte Schauluſt befriedigt haben und da⸗ neben zufrieden das unbedingte Sicherheitsgefühl feſtſtellen, von zem alſe Paſſogiere des Zeppelinluftſchiffes erzähten und das Hier muß wohl ein Irrtum vorliegen, denn der Abg. von Heyde⸗ brand war, wie wir zu konſtatieren bemächtigt ſind, ſte ts ein Gegner der Erbanfallſteuer und entſinnt ſich nicht, ſich im gegenteiligen Sinne geäußert zu haben.“ So⸗ weit die Erklärung. Allerdings hat inzwiſchen in einer An⸗ zahl von Blättern General von Loebell erklärt, daß er ſich nicht, wie anfänglich in der Preſſe berichtet worden iſt, ge⸗ äußert habe. 8 Strafgericht gegen den Genoſſen und„Hofgänger“ Lindemann. Der ſozialdemokratiſche Landtagsabgeordnete für den Bezirk Göppingen, Dr. Lindemann, wird ſich wegen ſeines bekannten Schreibens an den Leipziger ſoztaldemokratiſchen Parteitag in der Angelegenheit der Hofgängerfrage vor dem Parteigericht der Göppinger Sozialdemokratie zu verantworten haben. Der Göppinger ſozialdemokratiſche Verein hat näm⸗ lich den Vorſtand des Vereins beauftragt, den Genoſſen Linde⸗ mann über ſeine Stellungnahme zu der Erklärung der würt⸗ tembergiſchen Abgeordneten auf dem Leipziger Parteitage zu interpellieren. Sollte Lindemann bereit ſein, die Inter⸗ pellation mündlich zu beantworten, ſo hat der Vorſitzende eine außerordentliche Mitgliederverſammlung einzuberufen. Dr. Lindemann wird alſo nunmehr Gelegenheit erhalten, ſeine Stellungnahme zur Hofgängerfrage vor ſeinen Göppinger Parteigenoſſen zu rechtfertigen. Ob ihm wohl was paſſiert? — Die Tarifverträge im Malergewerbe. Am 1. Januar n. J. laufen in Deutſchland die Tariſverträge im Malergewerbe ab. Die ſozialdemokratiſchen und chriſtlich organiſierten Arbeiter haben bereits ihre Forderungen eingereicht, die Lohnerhöhungen von 10—20 Prozent, in manchen Orten ſogar von 30—40 Proz. vorſehen. Teilweiſe wird auch eine Herabſetzung der Arbeitszeit verlangt. Es wurden bereits Arbeitgeberverſammlungen abge⸗ halten, die ſich mit den Lohnforderungen befaßten und dieſe für undiskutabel erklärten; es ſoll vielmehr an den bisherigen Lohn⸗ ſätzen feſtgehalten werden. Die im Hauptverbande der Maler⸗ meiſter organiſierten Meiſter beſchäftigen etwa 50 000 Gehilfen, von denen 42 000 organiſiert ſind. Bei der Sachlage droht im deutſchen Malergewerbe ein großer Kampf zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer im Anfange des nächſten Jahres auszu⸗ brechen. — Die erſte Polenverſammlung, die ſeit Inkrafttreten des neuen Reichsvereinsgeſetzes in Berlin ſtattfand, führte Blätter⸗ meldungen zufolge zu ſtürmiſchen Auseinanderſetz⸗ ungen zwiſchen Anhängern und Gegnern des Verhaltens der polniſchen Reichstagsfraktion bei der Reichsfinanzreform. Als der Abg. Kwulerski die Haltung der Fraktion verteidigte und ſie„als wahrhaft arbeiterfreundlich“ pries, ertönten Zwi⸗ ſchenrufe:„Fahr nach Hauſe!“„Wann fährſt Du wieder mit Zeppelin?“„Sing' lieber gleich Deutſchland, Deutſchland über alles!“ Die Freunde Kulerskis behielten aber die Oberhand. Sie ſchrien jeden Redner einfach nieder, der gegen die Fraktion ſprach. Die Redakteure der polniſchen Oppoſitionsblätter wurden als„Schmierfinken“ bezeichnet, die nur im Trüben fiſchen wollten. Das Berliner politiſche Polenkomitee hat gegen den Abg. Kulerski eine Beſchwerde an die Fraktion gerichtet, weil er die Verſammlung mit Uebergehung der dazu befugten Inſtanz einberufen und den Frieden unter den Berliner Polen geſtört habe. Verein für Sozialpolitik. *Wien, 28. September. Zweiter Tag. Die Fortſetzung der Verhandlungen über die wirtſchaftlichen Unternehmungen der Gemeinden brachte bei der Unterfrage Die deutſchen Stadtverwaltungen als Arbeitgeber einen weiteren Vortrag von Dr. Mombert⸗Freiburg i. Br. über die Entwicklung, die die Verhältniſſe der Gemeiudearbeiter genommen haben. Die ſtädtiſche Arbeiterpolitik iſt von beſtimmten gemeinſamen Grundzügen getragen. Das Gemeinſame liegt in erſter Linie in dem Beſtreben, für alle Arbeiter der Stadt eine gemeinſame Ordnung, ein ſogenauntes Arbeiterſtatut einzuführen, das für alle ſtädtiſchen Arbeiter ausnahmslos Geltung hat. Gemeinſam iſt dann weiter das Beſtre⸗ ben, dem Arbeitsverhältnis größere Stabilität zu geben, vor allem die wirtſchaftliche Unſicherheit, die in der Regel mit der Stellung des Lohnarbeiters verbunden iſt, zu mildern. Zunächſt gehört hierher, daß der Arbeiter einen Anſpruch auf Ruhegehalt und Hinterbliebenen⸗ verſorgung erhält, ferner finden ſich meiſtens Beſtimmungen darüber, daß der Arbeiter nicht mehr ohne weiteres entlaſſen werden darf. Ferner erhalten die Arbeiter, die längere Zeit in ſtädtiſchem Dienſt ſtehen, im Kraukheitsfall für einen längeren Zeitraum die Diffe⸗ renzuzwiſchen Lohn und Krankengeld ausgezahlt. Ein weiteres Charakteriſtikum der neuzeitlichen Arbeiterpolitik der Stadt⸗ verwaltungen iſt die Art der Lohnfeſtſetzung und Lohn⸗ zahlung. Hier iſt eine ſehr bemerkenswerte Abkehr von den älteren Gepflogenheiten zu beobachten. Wie auch heute noch in der Privatinduſtrie, wurde ganz allgemein bei den Gemeindearbeitern die Höhe des Lohnes nach ihrer Leiſtungsfähigkeit und den Verhältniſſen des Arbeitsmarktes bemeſſen. Die Lohnfeſtſetzung erfolgte in der Regel von Fall zu Fall, ohne daß Aufbeſſerungen nach einheitlichen Geſichtspunkten durchgeführt wurden. Hierbei ſpielte wohl das will⸗ kürliche Ermeſſen des maßgebenden Vorgeſehten di uns hier in dem„Parſeval“ aber auch nicht einen Augenblick ver⸗ läßt, kommen wir erſt dazu, uns in der Gondel ein wenig umzu⸗ ſehen. Die Führung des Luftſchiffes, wie auch die ganze Ver⸗ anwortung beſitzt Oberleutnant Stelling. Unausgeſetzt beob⸗ achtet er die Fahrtrichtung, die Inſtrumente, insbeſondere die Glasröhrchen, die ihm die Druckverhältniſſe im Ballon und in den Ballonets anzeigen. Auch über die einzuſchlagende Fahrtrichtung, liegt ihm allein die Entſcheidung ob, kurz: er iſt der eigentliche Kapitän des Luftſchiffes. Dieſes Amt erfordert neben dem notwendigen Vertrautſein mit den Luftſchiffahrtsverhältniſſen im Allgemeinen und dem Parſeval⸗Syſtem im Beſonderen eine unerſchütterliche Ruhe und Geiſtesgegenwart. Beſonders phyſiſch anſtrengend iſt auch der Poſten des Steuermannes, er, ſtetig das Steuerrad in den Händen, jeden Verſuch der Natur⸗ elemente, das Schiff aus der vorgeſchriebenen Bahn zu bringen, durch entſprechende Verſchiebung des großen Steuers an dem Ende des Ballons entgegenwirken muß. Der Stand des Steuer⸗ mannes iſt an der Spitze der Gondel, den Blick frei auf das Ge⸗ lände gerichtet und auf den Kartentiſch vor ſich ausgebreitet die Generalſtabskarte mit der angegebenen Route. Ebenſo, wie es Sberleutnant Stelling gelingt, ſtändig den Ballon in der einmal eingenommenen Flugbahn zu halten(dieſe lag in einer Höhe von etwa 225 Meter), ſodaß kaum ein paar Meter Abweichungen vor⸗ kommen, ebenſo gekingt es der geübten Hand des Steuermannes (Hauptmann Dinglinger) ohne irgendwie nennenswerte Ab⸗ weichungen die Richtung, in dieſem Falle die ſchnurgerade Eiſen⸗ bahnlinie, einzuhalten. Im hinteren Teil der Gondel arbeiten die Moto re. Es ſind dies zwei Motore der Neuen Automobil⸗ Geſellſchaft, nicht, wie meiſt behauptet wird, nur einer. Jeder Motor leiſtet 100 P. S. Sie ſind derart mit den Propellern ver⸗ bunden, daß auch ein Motor beide Propeller betreiben kann. Zwei bewährte Monteure beaufſichtigen den Gang der Maſchinen, die — um dies aleich vorwegzunehmen— weder auf der Hin⸗ d 8 Rolle. Demgegenüber ſehen wir, wie immer mehr jetzt Lohutafeln für die einzelnen Arbeiterkategorien eingeführt werden, innerhalb deren mit ſteigendem Dienſtalter ein geregeltes Aufrücken ſtattfindet. Weiter gehört hierher der Uebergang zu längeren Lohnperioden, die Erſetzung des Stunden⸗ und Tagelohnes durch den Wochen⸗ und Monatslohn. Weitere gemeinſame Züge der neuen Arbeiterpolitik der Städte ſind die Gewährung eines kurzen Urlaubs von etwa—8 Tagen je nach der Länge der Dienſtzeit, die Schaffung eines geord⸗ neten Beſchwerdeweges, die Einführung längerer Kündigungsfriſten und die Einrichtung von Arbeiterausſchüſſen. Wenn ich nun das Geſagte zuſammenfaſſe, ſo ſieht man, daß zwiſchen der formellen Ordnung des Arbeitsverhältniſſes und der tat⸗ ſächlichen Lage der Arbeiter ein recht großer, ja ein prinzipieller Unterſchied beſteht, und zwar deshalb, weil bei der formellen Ordnung derſelben die Stadtverwaltungen aus freier Initiative weit über das hinausgingen, was in der Privatinduſtrie herkömmlich und üblich war, während ſich die tatſächliche Lage der Gemeindearbeiter in bezug auf Arbeitslohn und Arbeitszeit nicht über die der Privatinduſtrie erhebt, vielleicht zum Teil dahinter zurückbleibt. Nur inſoweit iſt die wirtſchaftliche und ſoziale Lage der Gemeindearbeiter eine beſſere, als ihnen das gemeindliche Arbeitsverhältnis eine Reihe von Vor⸗ teilen gewährt, wie Ruhegehalt und Hinterbliebenenverſorgung, Fortzahlung des Lohnes in Krankheitsfällen und bei Urlaub, Schutz gegen willkürliche Entlaſfſung und ſchließlich überhaupt eine größere Sicherheit gegen die C yr, ihre Stelle zu verlieren. Mohs⸗Berlin, Vertreter des Zentralverbandes der Gemeinde⸗ und Staatsarbeiter: Die Stadtverwaltungen ſtellen ſich auf den Standpunkt: recht ſchön langſam hinter den Privatunternehmungen her. In den deutſchen Privatbetrieben iſt faſt durchweg die 9 oder 9½ſtündige Arbeitszeit eingeführt, bei den Staotsetrieben gehört ſie zu den Seltenheiten. Dieſes Verhältnis bedingt auf der anderen Seite, daß die Arbeiter ſich organiſieren und etwas mehr vorwärts drängen, namentlich jetzt, wo die Lebensmittel immer teuerer werden. Löhne von 2,20 bis 2,50 M. werden ſelbſt in großen Städten über 100 000 Einwohnern noch gezahlt. Man ſagt, aus Rückſicht auf die Privatinduſtrie könnten die Gemeinden nicht höhere Löhne zahlen. Dabei ſind aber die Löhne in der Privatinduſtrie meiſt höher. Die Stadtgemeinden verweigern auch den Arbeitern das Mitbeſtimmungs⸗ recht in bezug auf die Verbeſſerungen der Löhne uagnd Arbeits⸗ bedingungen. Sie ſtellen ſich auf den Standpunkt, daß die Arbeiter zwar Wünſche äußern dürfen, daß ſie aber nicht verlangen oder gar fordern dürfen. Wenn manche Betriebe nicht rentieren, ſo liegt das auch mit daran, daß die ſtädtiſchen Betriebe nicht verſtehen, die Arbei⸗ ter zufriedenzuſtellen. In dieſer Beziehung gilt auch hier die Main⸗ linie. Die Verhältniſſe im Süden Deutſchlands ſind in rechtlicher Beziehung für die Arbeiter viel beſſer als im Norden. Im Norden ſteht man immer noch in den Städten auf dem Standpunkt des ſcharf⸗ macheriſchen Unternehmertums. Die ſtädtiſchen Verwaltungen ver⸗ ſuchen unſere Vertrauensperſonen aus den Betrieben abzuſchieben. Wir ſind weit davon eutfernt, alle Entlaſſungen als Maßregelungen anzuſehen, aber es iſt häufig vorgekommen, daß man einen Ver⸗ trauensmann von uns entlaſſen hat, weil er einer Organiſation an⸗ gehörte.(Hört, hört!l) Das kraſſeſte Beiſpiel bietet die Verwaltung der Stadt Halberſtadt. Dort wurde den Arbeitern geſagt: Wir erkennen das Koalitionsrecht der ſtädtiſchen Arbeiter an, aber wehe, wer ſich dem Verbande der Gemeindearbeiter anſchließt, der kommt vor die Tür!(Lebhaftes hört! hört! Zwölf Mann wurden darauf ſofort entlaſſen. Wir ſuchen in Frieden mit den Stadtverwaltungen auszukommen, aber wir müſſen ſtets verlangen, daß den Arbeitern das Mitbeſtimmungsrecht eingeräumt wird. Mit Ausnahme von drei Städten, unter denen ſich Mannheim befindet, iſt dieſes Mit⸗ beſtimmungsrecht noch in keiner ſtädtiſchen Ver⸗ waltung durchgeführt. Wir fordern, daß die Stadtverwal⸗ tungen ſich mehr um die Löhne und um die Arbeitszeit kümmern, und daß ſie den Arbeiterausſchüſſen das Mitbeſtimmungsrecht einräumen, Prof. Dr. Alfred Weber⸗Heidelberg kommt auf den Fall Schücking zu ſprechen. Wenn wir den Fall Schücking erleben, wenn wir ſehen, wie der Begriff der Selbſtverwaltung durch die Bureaukratie erſetzt wird durch den Begriff der Autorität, müſſen wir zu der Anſchauung kommen, daß wir in die Hände dieſer Bureaukratie keine weitere Macht legen dürfen.(Zuruf: Haben Sie überhaupt eine Selbſtvoerwal⸗ tung in Preußen?) Auf dem Papier jawohl! Die Bureaukratie ſchafft Treuverhältniſſe, in denen von der Verfaſſung mit keinem Wort die Rede iſt.(Sehr richtigl) Dieſe Treuverhältniſſe, die hier gegenüber einem Bürgermeiſter betätigt werden, werden von der öffentlichen Bureaukratie gegenüber jedem Menſchen poſtuliert.(Sehr richtigl) Dazu kommt ein zweites, daß der öffentliche bureaukratiſche Apparat in Wirklichkeit nichts weiter iſt, als eine Dependence der politiſchen Parteiſtrömungen, der herrſchenden Gruppen herrſchenden Klaſſen.(Sehr richtig! und Unrihe.) Aus den weiteren Ausführungen des Prof. Weber über die Bureaukratie entnehmen wir noch folgendes: Die Abſorption der Perſönlichkeit durch den bureaukratiſchen Apparat, die Einſtellung von Perſönlich⸗ keiten in den Parteidienſt und eine Verſorgung der verdienteſten Parteimitglieder mit den fetteſten Stellen ſind eine Folge dieſer Bureaukratie. Angeſichts dieſer Tatſachen muß ich ſagen, die Kom⸗ munaliſierungen und Verſtaatlichungen ſind doch etwas anderes, als ich ſie mir als junger Mann vorgeſtellt habe. Und dann noch etwas: In unſerer reichsdeutſchen Kulturpfychologie ſieht man eine Wand⸗ lung zur Penſionsberechtigung.(Heiterkeit.) und der Ein Witzblatt hat es neulich ſo ausgedrückt: Deutſch und treu und penſtonsberechtigt.(Hei⸗ terkeit.) Das iſt nicht bloß in der Bourgeoſte vorhanden. Dieſes Geft ſickert hinunter in die unteren Schichten. Wenn wir heute Enqueten über die Arbeiterverhältniſſe anſtellen und fragen, wohin der Arbeiter ſtrebe, erhalten wir die Antwort, daß das Kind ein penſionsberechtig⸗ ter Beamter werden ſoll.(Sehr richtigl) Da haben Sie die Gefahr der Verſpießbürgerlichung und Verphiliſterung der Arbeiter vor ſichl Das iſt die Hauptgefahr dieſes geiſtigen Sippenweſens, das jede größere Bewegung nicht vorwärts kommen läßt. Dieſe Papachen⸗ und Mamachen⸗Exiſtenzen, die wir da ſehen und den charakterſtarken Leuten den Aufenthalt in dieſer Atmoſphäre glatt unmöglich machen, drohen auch die großen Maſſen zu verderben, aus denen heraus wir zu neuen großen Kulturmöglichkeiten gelangen wollen.(Lebhafter Beifall und Unruhe.) Der charaktervolle Mann kommt gar nicht vor⸗ wärts, weil die Bureaukratie ihn nicht herankommen läßt.(Wider⸗ ſpruch und Zuſtimmung.) Wir müſſen deshalb eine abſolute ſcharſe Trennung des parteipolitiſchen Apparates und des bureaukratiſchen Apparates verlangen, vielleicht durch die Einſetzung von Anſtellungs⸗ ämtern. Dieſe Aemter würden das Prinzip der Trennung von Poli⸗ tik und Bureaukratie fatuieren S würden ſich ganz andere Meuſchen fahrt noch auf der Rückfahrt auch nur einen Mo⸗ ment verſagten oder Störungen unterworfen waren. Doch“ nun wollen wir zu unſerer Fahrt zurückkehren. Trotz der geringen Höhe laſſen wir einzelne Wolkenfetzen unter uns liegen, obſchon dieſe denſelben Weg, wie wir paſſteren, ſieht es aus, als ob ſie in raſcher Flucht uns entgegengeſetzt treiben wür⸗ den, ſo groß iſt unſere Eigengeſchwindigkeit, um dieſe optiſche Täuſchung hervorzurufen. Ueber uns befindet ſich ein Meer von Wolken und Nebelbildungen. Doch iſt die Schicht nicht ſtark und ab und zu kommen die Sonnenſtrahlen ſiegreich hervor. Beſonders ſchön ſahen wir dies, als die Fahrt über die mitten im Wald belegene ſchmucke Villenkolonie Buchſchlag ging: ringsum Nebe! und Wolken und nur die Kolonie überflutet von einer Fülle Sonnenlichtes. Unter uns naht nun der D⸗Zug Frank⸗ furt, Darmſtadt, Heidelberg, Mannheiim, mit dem wir eine lange Zeit imgleichen Tempo fahren, bis er endlich ein wenig Vorſprung erhält. 9 Uhr 32 waren wir ſchon über Langen und 10 6 Min. paſſieren wir Darmſtadt. würdig nahmen ſich die dort an den mannigfachſten Stellen errich⸗ teten Fragmente einer werdenden Großbahnßofsanlage aus: mit⸗ ten im Felde ſcheinbar zuſammenhang⸗ und zwecklos aufgebaute Brückenbaute, Bahnkörperanlagen u. ſ. f. Der D⸗Zug hielt noch in der Halle, als wir über Darmſtadt flogen, umjubelt von unzäh⸗ nigen Schulkindern, die den Schulen entſtrömten. Und nun gehts den Odenwaldbergen, der Bergſtraße, zu. Nur ſchwach treten freilich aus dem noch immer nicht ganz verſcheuchten Nebelgewöll die Bergkuppen und die Burgen hervor, der Frankenſtein, das Als⸗ bacher Schloß, Zwingenberg mit ſeiner alten Kirche auf einem Hügel, Auerbach mit der Schloßruine und Bensheim mit dem Rebhügeln des Kirchberges. Bensheim bildete den Schlußpunkt unſerer Bergſtraßen⸗ tour, Von hier fahren wir quer hinüber zur Riedbahn und— Merk. Mannheim, 29. September. zubieten, wenn ſie wüßten, daß ſie nicht Geſinnungsl 5 ben brauchen, um vorwärts zu kommen. We Loalftionsrecht aut ts dagone e deene ie e ene t 0 allzu große Bedeutung. i ir mü jede Aufrüttelung der e e een d e micht gefällt, illigen.(Beifall und Unruhe.) Dieſes Mittel iſt das einzige Gegengewicht gegen die Gefahr der Verdummung und Ver⸗ giftung von der anderen Seite.(Lachen). Lachen Sie nur, das habe ich nicht auders erwartet. Wir müſſen auch anerkennen, daß Streiks notwendig ſind, weil ſie kulturell notwendig ſind. Auch die Augeſtell⸗ ten müſſen ſtreiken dürfen und ſchließlich kann auch ein Beamter unter Umſtänden, was für die Kultur notwendig iſt.(Wider⸗ Geheimrat Thiel befürwortet die Verſtaatlichung der A im othek und der Kindermilchverſorgung. Den kommunalen Arbeſtern 5 das Streikrecht nicht zuzubilligen; wenn man ihnen Garantien gegen gebe, ſchalte man am beſten die Gefahr des Streits Adolf Wagne r ſtellte feſt, daß die ſtaatlichen und 5 iſchen Betriebe in rein wirtſchaftlicher techniſcher Beziehung roßartiges leiſteten. Die Ueberſchüſſe kommen der Allgemeinheit zugute. Es ſei ſehr zu begrüßen, daß eine Steigerung des Privat⸗ vermögens in einzelnen Ländern feſtgeſtellt worden ſei. Die kom⸗ munalen Verwaltungen ſeien auch der öffentlichen Kritik mehr aus⸗ geſetzt als Privatunternehmen. Wir müſſen neue moderne Erwerbs⸗ quellen ſchaffen und ſie verwerten. Terrorismus werde überall geübt und ſei keine Eigentümlichkeit der Bureaukraten. Daß dem Beamten⸗ 135 Mängel anhaften, ſei gewiß, aber in Preußen wie in Oeſterreich habe der bureaukratiſche Apparat Großes geſchaffen. Unter ſeinem Drucke ſei Oeſterreich aus ſeinen ärgſten Finanzuöten befreit worden. Durch die deutſche Kultur ſei Oeſterreich groß geworden; die Ungarn und die Slaven hätten hierzu wenig beigetragen. Was in Deutſchland durch das Beamtentum geleiſtet wurde, ſtehe einzig da. Wünſchens⸗ wert ſei eine kaufmänniſche Rechnungslegung in den ſtädtiſchen Be⸗ trieben. Radiſche Potitik. Klerikale Politik mit Steinen und Biergläſern. Der Vorſtand des Karlsruher demokratiſchen Vereins, Reallehrer Fink, veröffentlicht im„Bad. Landesboten“ mit Namensunterſchrift einen Bericht über zwei von ihm am letzten Sonntag in Hanbrücken und Kirrlach(Amt Bruchſal) abgehaltene Wahlverſammlungen. Während die Verſamm⸗ laung im Hambrücken für die Veranſtalter ſehr gut verlaufen iſt, mußte die von etwa 250 Wählern beſuchte Kirrlacher Verſammlung wegen ſtarken Tumults vorzeitig geſchloſſen werden. Der Zentrumsführer Reviſor Trenkle trat dem demokratiſchen Kandidaten Klein entgegen und ſuchte die Reichsfinanzreform unter Ausfällen gegen die Liberalen, von denen er die Demokraten eine Judenſchutztruppe nannte, zu vechtfertigen. Als Reallehrer Fink dem Zentrumsredner erwidern wollte, wurde ihm dies von den anveſenden Zen⸗ trumsanhängern durch Schreien und Toben unmöglich gemacht, und da der anweſende Orts⸗ geiſtliche ſowie Reviſor Trenkle keinen Verſuch machten, auf ihre Anhänger, die etwa 10 Prozent der Verſammlung ausmachten, beruhigend einzuwirken, konnte die Verſamm⸗ Tung nicht fortgeſetzt werden. Damit begnügten ſich aber die Zentrumsangehörigen nicht, ſie bewarfen vielmehr die in einem Wagen nach der Bahnſtation Waghäuſel fahrenden Demokraten mit Steinen und Biergläſern ſo heftig, daß einer der Teilnehmer am Auge verletzt wurde. Man darf geſpannt ſein, was der„Bad. Beobach⸗ ter“, der immer für einen guten Ton in den Wahlverſamm⸗ Lungen eintritt und ſtets über Störungen von Zentrums⸗ verſammlungen klagt, dazu ſagen wird. —— ANus Stadt und Land. *WMannheim, 29. September 1900. Der Mannheimer Luftkreuzer. Als im vergangenen Jahre Graf Zeppelin in ſeinem Luft⸗ ſchiff ſeine erfolgreichen Fahrten unternommen hatte, wurde dem Problem der Luftſchiffahrt von allen Seiten das größte Intereſſe entgegengebracht, ganz beſonders durch das„glückliche“ Unglück bei Echterdingen. Es dauerte auch gar nicht lange, ſo tauchten in fachtechniſchen Zeitſchriften, ſowie in der Tagespreſſe aller⸗ hand Nachrichten von der Erfindung und Konſtruktion von lenk⸗ baren Luftſchiffen auf. Insbeſondere arbeitete das Ausland mit Hochdruck daran, Deutſchland den Vorrang auf dem Gebiete der Luftſchiffahrt abzulaufen. Aber alle die aufgetauchten Er⸗ findungen verſchwanden ebenſo ſchnell wieder, wie ſie gekommen. Mit um ſo größerer Freude wurde daher die Nachricht aufge⸗ nommen, daß Herr Profeſſor Schütte⸗Danzig ſich an die Kon⸗ ſtruktion eines Luftſchiffes machte, das in bezug auf Lenkbarkeit und Leiſtungsfähigkeit allen geſtellten Anforderungen vollauf genüge. Gleich große Freude und Genugtuung rief die Nachricht bei der hieſigen Bürgerſchaft hervor, daß es unſeren verdienten Mitbürgern, Herrn Dr. Karl Lanz und Herrn Direktor Paul Zabel gelang, Herrn Profeſſor Schütte zu veran⸗ laſſen, ſein Luftſchiff durch die Firma Heinrich Lanz herſtellen zu laſſen. Herr Dr. Karl Lanz hat ſein großes Intereſſe für die Luftſchiffahrt ja ſchon wiederholt bewieſen; war doch die Firma Heinrich Lanz die erſte, die durch ihre Spende von 50 000 Mark anläßlich der Echterdinger Kataſtrophe den Anlaß zur Sammlung der Zeppelinſpende in ganz Deutſchland gab. Welch großes Intereſſe aber auch Mannheims Bevölkerung gerade der Luftſchiffahrt entgegenbringt, dokumeniert am beſten die Tatſache, daß von Mannheim aus die Initiative zur Gründung des Deut⸗ immer in dem raſcheſten Fahrttempo trotz Seitenwind— nähern uns dem Zielpunkt Mannheim, deſſen Wahrzeichen für den Luftpaſſagier, die Anhäufung von Fabrikſchloten, ſichtbar werden. Und nun kommen auch ſchon die erſten Häuſer und Straßen in Sicht, wir fahren zuerſt an dem Landungsplatz auf der Frieſenheimer Inſel vorüber, dann über die Neckarvor⸗ ſtadt ins Herz von Mannheim hinein, durch die Breiteſtraße bis zurt Rathaus und dem Markt, deſſen buntes Getriebe einen An⸗ blick von unbeſchreiblichem Reize uns bietet. An der Börſe, dem Theater, der Sternwarte und den Rheinanlagen vorbei führt uns der Weg zu dem Waſſerturm, der Feſthalle bis wieder an den Neckar. Ueberall folgt uns eine rieſige Menſchenmenge, alle Dächer ſind beſetzt und unweit des Straßenbahndepots ſchwenkt ſogar ein beſonders Begeiſterter eine rieſige badiſche Flagge auf dem Dache ſeines Hauſes. Noch einmal geht's über die Stadt, um den Waſſerturm wird eine Schleiſe gefahr en und dann machen wir einen Ausflug ins„Bayeriſche“, nach Ludwigshafen. Wir amüſieren uns von oben über den Jahrmarktsbetrieb, ſehen die Karuſſels ſich drehen und atmen un. gern— an beſſere Luft von der vorausgegangenen Fahrt gewöhnt SE den ſchweren Duft der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik ein. Ebenſo wie in Mannheim ſahen wir auch in Ludwigshafen die Menſchen über die Dächer laufen mit einer Behendigkeit, als ſei das ihre gewohnte Tätigkeit. Daß nichts paſſiert iſt, nimmt mich wahrlich Wunder.„„„ Inzwiſchen,— ſo kallulieren wir,— wird alles zur Landung 'orbereitet ſein, ſobaßz wir uns dem Landungsplaß über den ſchen Luftlottenvereins ausging und daß wir hier neben der Zen⸗ tralleitung eine ſtarke Ortsgruppe des Luftflottenvereins beſitzen, deren Mitglieder ſich aus allen Schichten unſerer Einwohner⸗ ſchaft rekrutieren. Mit großer Schnelligkeit wurden die Arbeiten an der Luft⸗ ſchiffhalle ſowie an dem Luftſchiff ſoweit gefördert, daß Herr Profeſſor Schütte noch vor Jahresende ſeine Flugver⸗ ſuche zu unternehmen beabſichtigt. Wir können alſo in Mann⸗ heim in nicht allzulanger Zeit wiederum das ſenſationelle Schau⸗ ſpiel des Fluges eines Luftkreuzers über die Dächer unſerer Vaterſtadt erleben. Wir ſind ſicher, daß dieſem neuen Luftſchiff Schütte dieſelben herzlichen Ovationen bereitet werden, wie dies bei den Luftſchiffen des Grafen Zeppelin, ſowie bei der Landung des Parſeval⸗Ballons der Fall war. Wer heute ſeine Schritte rechts der Rheinau⸗Brühler⸗Bahn lenkt, bleibt überraſcht ſtehen, denn da, wo noch vor einem Vier⸗ telſahr der Landwirt ſeine Wieſen und Felder beſtellte, ſteht heute die gewaltige Lanz'ſche Luftſchiffhalle, die jetzt ſchon an Sonntagen von Tauſenden und Abertauſenden von Menſchen beſucht wird. Eine bequeme Zufahrtsſtraße führt zu der von Süden nach Norden ſich erſtreckenden 134 Meter langen Halle, die faſt ganz aus Holz gebaut iſt. Bahngeleiſe ſtellen die Verbindung mit der Rheinau⸗Brühler⸗Bahn her, an der ſpäter in der Nähe der Luftſchiffhalle eine Halteſtelle er⸗ richtet werden ſoll. Der ganze Komplex iſt eine Million qm groß und wird durch einen umlegbaren Drahtgeflechtzaun einge⸗ ſchloſſen. Die bei der Luftſchiffhalle ſtehenden Räumlichkeiten, wie das Ingenieurhaus und das hinter der Halle ſtehende Arbeiter⸗ haus zeichnen ſich durch reichlichen Zugang von Luft u. Licht aus, wie ſie auch allen hygieniſchen Anforderungen entſprechen. Wäh⸗ rend ſich in dem Ingenieurhaus die Bureauräumlichkeiten, ſowie ein Logement für den Konſtrukteur und Leiter des Luftſchiffes, Herrn Profeſſor Schütte, befinden, iſt in dem Arbeiterhaus außer einem großen Speiſeſaal noch Platz für zirka 50 Arbeiter. Alle Räume ſind mit elektriſchem Licht und Waſſerleitung verſehen. Einen gewaltigen Eindruck machte auf uns bei unſerem Rundgang, den wir in Begleitung von Exzell. Graf von Moltke. Wizeadmiral, Kiel, unternahmen, die Luftſchiffhalle, wie der im Rohbau auf einem großen Holzgerüſt leicht ſchwebende grandioſe Schablonenbau des Luftſchiffes; wir hatten die Ueberzeugung, daß von hier aus ein mächtiges, ſtolzes Schiff ſeinen Flug in das Reich der Lüfte unternehmen wird. Die im Laufe der letzten Zeit die Anlage beſichtigenden, Kapazitäten des Luftſchiffbaues, wie Exzellenz von Lyncker, In⸗ ſpekteur der Verkehrstruppen und Major Groß, Kommandeur des Luftſchiffer⸗Bataillons, ſprachen ſich in ſehr anerkennenden Worten über das Geſehene aus. Auch der Herzog von Sachſen⸗Kobur⸗Gotha, Prinz Philipp von Sachſen⸗Koburg und der Herzog von Sachſen⸗Weimar, die bei ihrer letzten An⸗ weſenheit des„Z. 3“ in Mannheim der Lanzſchen Luftſchiff⸗ halle einen längeren Beſuch abſtatteten, äußerten ſich in ganz außerordentlich lobenden Worten über die von Profeſſor Schütte entworfene Anlage. Das Luftſchiff erhält eine Länge von 129 m und hat einen Durchmeſſer von 18,4 m. Man kann ſich aufgrund dieſer Zahlen bereits einen Begriff von den Dimenſionen dieſes neuen Luftkreuzers machen. Von der Luftſchiffhalle aus führt ein 3 m tiefer und 9 reſp. 14 m breiter Graben zu dem Lan⸗ dungsplatze. Bemerkt ſei, daß das Kriegsminiſterium bereits An⸗ weiſung an das hieſige Regiment betreffs Hilfeleiſtung bei den Aufſtiegen ergehen ließ. Rundgang durch die Luftſchiffbauanlage. Von der Staatsſtraße Rheinau⸗Brühl aus führt eine rechts abweichende gepflaſterte und mit Sand überworfene Zufahrts⸗ ſtraßſe nach dem großen Luftſchiffbauareal. Etwa in der Mitte der öſtlichen Seite des Komplexes an der Bahn Rheinau⸗ Brühl ſoll eine Halteſtation mit Kantine errichtet werden. Dieſe Kantine iſt ſowohl für die ankommenden Beſucher wie auch für die an dem Luftſchiffbau beſchäftigten Beamten, das Militär und die Arbeiter beſtimmt. Bevor wir die Luftſchiff⸗ halle erreichen, ſteht linker Hand das Ingenieurhaus, in dem eine Funkentelegraphenſtation für tönende Funken nach dem Syſtem Slaby Arco untergebracht iſt. Fer⸗ ner befinden ſich in dem Ingenieurhaus die Empfangs⸗ und Wohnräume für den Leiter und den Betriebs⸗Ingenieur. Für den Wärter der Anlage ſind beſondere Räumlich⸗ keiten errichtet. Alle Zimmer ſind luftig und hell und mit elek⸗ triſchem Lichte verſehen. An der Südſeite der Halle befindet ſich ein 12 Meter tiefer Brunnen. Von dieſem Brunnen aus führt eine elektriſch betriebene Pumpe das Waſſer in ein Waſſerreſer⸗ voir, das an der Decke der Luftſchiffhalle angebracht iſt. Dieſes Waſſerreſervoir faßt 15 000 Liter. Von hier aus wird das 8 um und in die Halle und ſämtliche Nebengebäude ge⸗ eitet. An der Weſtſeite der Halle ſteht das Arbeiterwohnhaus, in dem Räume für 10 Vorarbeiter ſowie für zirka 40 Arbeiter vorgeſehen ſind. Das ganze Gebäude iſt überaus praktiſch einge⸗ richtet, hat doppelte Holzverſchalung, elektriſche Beleuchtung, HKloſetts mit Waſſerſpülung ſowie Waſchräume. In dieſem Ar⸗ beiterwohnhaus befindet ſich u. a. auch die Küche ſowie die Kan⸗ tine; ferner ein großer Speiſe⸗ und Schlafſaal für zirka 40 Per⸗ ſonen. Weiter iſt in dieſem Gebäude die elektriſche Kraftſtation erſchienen, hatten alſo nur eine Stunde 20 Minuten Fahrzeit benötigt, obſchon wir nicht die kürzeſte Luftlinie ge⸗ fahren waren. Gerade, als wir in Mannheim die Bahngeleiſe paſſierten, liefen die beiden in Friedrichsfeld abgekuppelten Wa⸗ gen des Heidelberger Zuges ein. Wir hatten alſo dem Schnellzuge vollkommen Schritt gehalten, für⸗ wahr eine brillante Fahrtleiſtung. Die Landung ſahen die Mannheimer beſſert als wir ſelbſt, ſodaß über ſie hier nichts geſagt werden braucht, als nur das eine: ſie ging über⸗ aus glatt und ſicher auf dem allerdings geradezu idea⸗ len Landungsplatz vor ſich. Die Rückfahrt, bei der bekanntlich Herr Böhringer, der Gatte unſerer liebenswürdigen Wirtin und deſſen Schwäge⸗ rin, Frau Reuther mitfuhren, verlief ebenfalls ohne jede Störung. Auch dieſes Mal war Oberleutnant Stelling der Oberkommandierende, am Steuer wurde Hauptmann Ding⸗ linger zeitweiſe von den öſterreichiſchen Oberleutnants Frhr. v. Berlepſch und Mannsbarth abgelöſt. Die Herren ſind zur Erlernung des Fahrens abkommandiert, da das öſterreichiſche Herr einen Parſeval“ beſtellt hat. Diesmal fuhren wir auf beſonderen Wunſch des Majors v. Parſeval über Franken⸗ thal, ſeine Heimatſtadt, die auch von oben photographiſch aufge⸗ nommen wurde und über die alte Stadt Worms, die unſeren Be⸗ ſuch nicht ſo früh erwartet hatte. Weiter ging es über die rhein⸗ pfälziſchen Weinberge hinweg. Die Hüter gaben Salutſchüſſe ab und die Dorfiugend jubelte uns zu. Als wir eben Gunters⸗ „„ untergebracht. Die elektriſche Energie wird von der Zenutra Rheinau aus in einem mehrphaſigen Wechſelſtrom von 2750 Volt der bis auf 125 Volt heruntertransformiert werden kann, her⸗ geleitet. In der Luftſchiffhalle ſelbſt, wie auch um dieſe heru ſind in großer Anzahl Hydranten angebracht, um einem ausbrechenden Bpande gleich energiſch begegnen zu können. 2 fahrbare große Feuerwehrleitern ſind vorhanden. Jeder M der Luftſchiffhalle iſt an ſich ein Blitzableiter, da dieſe mit eine Eiſendraht verbunden ſind, der direkt in den Boden Außerdem hat die geſamte Eiſenkonſtruktion des Daches leite Erdſchlüſſe, ſo daß eine Blitzgefahr nach menſchlicher Berechn ausgeſchloſſen iſt. Die Halle iſt nach dem einſtimmig Urteil von Fachleuten muſtergültig ausgeführt und als eine der beſten und praktiſchſten der in der letzten Zeit aufgeſtellte Luftſchiffhallen bezeichnet worden. Die Länge der Halle beträ⸗ 134 Meter, die Höhe 25 Meter und die lichte Breite 28 der Nebenräume 38 Meter. Während die Südſeite der Halle dur eine fortnehmbare Wand verſchloſſen iſt, iſt die für die Ausf des Luftſchiffes beſtimmte Nordſeite offen. Dieſe kan mit einem großen, waſſerdichten Vorhang zugemacht werden. Di⸗ Halle ſteht genau in der Richtung von Norden nach Süden, ber dieſe Richtung von der hieſigen meteorologiſchen Station als beſte bezeichnet wurde. In der Luftſchiffhalle befinden ſich W̃ ſtätten für Schloſſerei, Tiſchlerei und Ballonkörper mit all erforderlichen Maſchinen der Neuzeit ausgerüſtet. Außer iſt in der Halle die Anordnung für die Unterbringung di Waſſerſtoffüllungsanlage für 5000 Waſſerſtofflaſchen à 5 Kubi meter Inhalt getroffen. Bei Nacht beleuchten große Boge lampen das Aeußere der Halle; die Innenbeleuchtung liefern Osramlampen. Auf einem erhöhten Podeſt wird außerdem ei großer Scheinwerfer aufgeſtellt, mit dem Signale gegebe werden können. Das 5 Luftſchiff⸗Baugerüſt beſteht aus 14 großen ringförmigen, auf ſtählernen Trommel montierten Leeren. Dieſe Trommeln ſind auf vertikalen Holz maſten montiert und gleichzeitig durch ſtählerne Wellen miteit ander verbunden. Die Leeren beſtehen aus einem Netzwerk vo 94 mm ſtarken und zirka 50 am im Durchmeſſer betragende Mannesmannröhren. Sie ſind leicht demontierbar, da die Leere nach Fertigſtellung des hölzernen Luftſchiffgerippes wieder fernt werden müſſen. Der größte Durchmeſſer des Aue wie die reſpektable Länge von 129 Meter und einen ten Durchmeſſer von 18,4 Meter. Es erhält vie Motore von zuſammen über 500 effektiven Pferd kräften und 2 Propeller von 35 Meter Durchmeſſer. D zu erwartende Geſchwindigkeit des Luftſchiffes wird 50 Kilometer pro Stunde angenommen. Unter dem bereits fertig geſtellten Schablonenbau des Luftſchiffes iſt genau wie bei großen Schiffsbauten ein Werft⸗Stelling mit Laufſtegen für die An bringung des Holzgerippes gebaut. Mitten durch die He führt ein 3 Meter tiefer und völlig mit Holz verſchalter Gra der zur Aufnahme der Gondeln ausgeſchachtet wurde. Die Gondel iſt unterteilt in einen Ra für ſämtliche Steuerapparate und für die für eine Luftreif entbehrlichen nautiſchen Inſtrumente. Dieſer Raum iſt vollſt dig abgeſchloſſen gegen den ſogenannten Maſchinenraum, um Geräuſch der Motore möglichſt zu dämpfen. Das Gerippe Luftſchiffes beſteht aus hochkant geſtellten Trägern, ähnlich Doppelbodenlängsträgern unſerer großen Linienſchiff Kreuzer. Von der Verwendung kanadiſcher Fichte in ſ. förmig gewundenen Hölzern, wie in der Preſſe oft irr behauptet, iſt alſo bei der Gerippekonſtruktion nie die Rede weſen. Das Holzgerippe wird nach dem Syſtem ber geführt.— Der inmitten der Halle ausgeſchachtete Graben mündet nach einer Länge von zirka 100 m trichterförmig Anker⸗ reſp. Landungsplatz aus. Auf den Böſchungen des 9 14 m breiten und mit Holz verſchalten Grabens gehen 2 G auf denen ſich 2 fahrbare, elektriſch betriebene Spills zum holen des Luftſchiffes befinden, das in der gleichen Weiſe gehan habt werden ſoll, wie das Verholen großer Schiffe, weshall eine Reihe von Pollern vorgeſehen iſt. Der Landungspla zirka 50 Hektar groß und mit Ankervorrichtung verſehen. Die Luftſchiffanlage macht auf den Beſchauer einen in renden Eindruck. Unwillkürlich drängte ſich uns bei der B gung der Gedanke auf, daß hier ein bewunderungsw Rieſenwerk ſeiner Vollendung entgegengeht, das Zeugn von der Tätigkeit menſchlichen Geiſtes und Schaffensk das dem Konſtrukteur des Luftſchiffes, Herrn Pro Schütte und ſeinen Ingenieuren, ſowie der Firma He rich Lanz und nicht zuletzt der Stadt Mannheim neuem Ruhme gereichen wird. 8 *Aufhebung des Unterſuchungszwanges für Herkü Rotterdam. Der„Reichsanzeiger“ veröffentlicht nun auch die hebung des Unterſuchungszwanges für Herkümfte aus Rot! *Einjährig⸗Freiwillige dürfen mit dem 1. April 1910 fol Truppenteile des 14. Armeekorps einſtellen: das 2. Bataill⸗ Grenadierregiments Nr. 110 in Heidelberg, das 2. Bakaille Infanterieregiments Nr. 112 in Mülhauſen i.., das 5. Infanterieregiment Nr. 113 in Freiburg i. Br. uns eine ſchwarze Wolkenwand und vereinzelte Regentropfen men bis in die Gondel hinein: wir fuhren einer Gewitt böe entgegen. Unſer Führer verließ daher den Kurs wärts, überquerte den Strom und fuhr über das Ried Gerau entgegen. Von da ging's über den unerſchöpf Wald, der ſich bis vor die Tore Frankfurts ausdehnt.„Juz hatte ſich das Wetter wieder aufgehellt und wir langten bei glän⸗ zendem Sonnenſchein in Frankfurt an. Das Häuſermee Stadt, von dem Main in zwei ungleichen Hälften geteilt dieſer Beleuchtung einen unbeſchreiblichen Anblick dar. Zwei Uhr 40 Min. langten wir an dem Ausgangspunkt rer Luftreiſe an, hatten alſo trotz dem Abſtecher in die P trotz des heftigen Gegenwindes nur 2½% Stunden zur fahrt gebraucht. Auch dieſes Fahrtergebnis gab e raſchendes Bild von der Leiſtungsfähigkeit des Parſera Dabei hatten wir noch Materialvorrat für 14 w Fahrtſtunden an Bord. Der Aktionsradius dieſes unſta⸗ Fahrzeuges iſt alſo bedeutend, ſodaß insbeſondere ſeine bereitſchaft außer Frage ſteht. Ueberraſcht über die ſchne kehr begrüßte uns auf dem Flugplatz Major v. Tſchudd auch die übrigen Bekannten, während die öſterreichiſchen Of unſeren Führer, Oberleutnant Stelling, für dieſes bri gebnis der Fernfahrt beglückwünſchten. Ich aber ſchied Bedauern, daß die in Worten nicht wieder zu gebende einer Luftreiſe ſchon zu Ende gegangen waren. 4. Seite. Seneral⸗Anzeiger, Abendblarr.) 2 Mannheim, 29. September. Die Tlätigkeit der ärztlichen Ehrengerichte im Jahre 1908. Bei den vier ärztlichen Ehrengerichten des Landes ſind im Jahre 1908 insgeſamt 24 Fälle anhängig geworden, dazu kommen noch 10 Fälle, die bereits im Jahre 1907 anhängig geworden, aber noch nicht erledigt worden ſind. Zur Erledigung kamen im Berichts⸗ jahr 28 Fälle, und zwar wurde in 21 Fällen das Verfahren ein⸗ geſtellt bezw. die Einleitung des ehrengerichtlichen Verfahvens abgebehnt, nur in drei Fällen kam es zu einem förmlichen ehren⸗ gerichtlichen Verfahren. Erkannt wurde in je 3 Fällen auf Ver⸗ weis bezw. Verwarnung, in einem Fall auf Verweis und Geld⸗ ſtrafe. Der ärztliche Ehrengerichtshof hatte im Jahre 1908 über zwei Berufungen gegen Entſcheide der ärztlichen Ehrengerichte zu erkennen; in beiden Fällen wurde die Berufung verworfen. * Schlachthausverwalter a. D. Paul Ehrmann 4. Im „Alter von etwa 69 Jahren iſt vergangene Nacht ein verdienter ſtädtiſcher Beamter, Herr Schlachthausverwalter a. D. Paul Ehrmann, nach langer Krankheit aus dem Leben geſchieden. Der Verblichene, der ſich in der Bürgerſchaft, namentlich in den Kreiſen derjenigen, die ihr Beruf mit dem Schlacht⸗ und Viehhof in Berührung bringt, großer Beliebtheit erfreute, weil er ſtets zuvorkommend und liebenswürdig war und ſein Amt mit der größten Gewiſſenhaftigkeit verſah, leitete bereits das Schlachthaus, als es noch nicht in ſtädtiſchen Beſitz übergegangen war, in eigener Regie. Als Anfang der 8ber Jahre das Schlachthaus von der Stadt angekauft wurde, wurde der Verſtorbene in ſeiner Eigen⸗ ſchaft als Verwalter mit übernommen. Die Stadtverwaltung hatte dies nicht zu bereuen, denn der Verblichene war, wie er⸗ wähnt, ein Muſter von Gewiſſenhaftigkeit und Pflichttreue. Am 31. Juti 1907 fonnte Ehrmann ſein 25jähriges Jubiläum als ſtädtiſcher Beamter feiern. Bald darauf aber zwang ihn die Krankheit, der er nun erlegen iſt, in den Ruheſtand zu treten. Seit 1. März 1908 iſt er penſioniert. Die Bürgerſchaft wird dem verdienten Beamten, der eine Witwe und 2 Söhne hinterläßt, ein ehrendes Andenken bewahren! * Fahrläſſige Körperverletzung. Der Droſchkenkutſcher Chriſt. Dudwig Sinn von hier überfuhr am 18. Auguſt d. Is. den mit dem Reinigen der Straße beſchäftigten Taglöhner Gottlieb Zürn guf dem Luiſenring. Die Räder der Droſchke gingen über Zürn Hinweg und er erlitt erhebliche Quetſchungen. Da eine Unacht⸗ ſamkeit des Kutſchers vorliegt, ſo verurteilte ihn geſtern das Schöffengericht zu einer Geldſtrafe von 40 Mark. * Auch ein Verkehrshindernis. Heute morgen um 7 Uhr fuhr ſich ein 300 Zentner ſchwerer, ſogenannter„Marktwagen“ auf der Rheinbrücke, von der Ludwigshafener Meſſe kommend, in dem Geländer der Rheinbrücke feſt und konnte erſt durch Hebebäume und Daumſchrauben aus ſeiner Lage gebracht wer⸗ den. Die Folge war, daß eine koloſſale Stockung auf der Brücke eeintrat. Man zählte allein 20 Frachtfuhrwerke auf beiden Seiten ſowie eine ganze Reihe von elektriſchen Wagen. Manche dienſt⸗ und geſchäftseifrige Perſon dürfte dadurch zu ſpät nach ſeiner Arbeitsſtätte gelangt ſein, da beide Geleiſe der Elektriſchen für mindeſtens 10 Minuten geſperrt waren. Die Einführung der Schwemmkanaliſation in Karlsruhe beſchäftigte geſtern auch den dortigen Bezirksrat. Die Ausarbei⸗ kung der Detailpläne für die Schwemmkanaliſation hat ergeben, Haß, nachdem nun auch die Stadt Durlach an die Karlsruher Schwemmkanaliſation angeſchloſſen werden ſoll, Aenderungen des Zuführungskanals und der Kläranage notwendig ſind. Es müſſen die teilweiſe geänderten Pläne formell genehmigt werden, da ſie von den 1906 vom Bezirksrat gebilligten Plänen verſchiedentlich abweichen. Die notwendig gewordenen Aenderungen ſehen haupt⸗ ſüchlich eine anderweitige Geſtaltung des Klärwerks vor, die eine Verbeſſerung bedeutet und berechnet iſt für eine Bevölkerungs⸗ zahl von 200 000. Das Miniſterium des Innern hat Beanſtan⸗ dungen⸗ gegen die geänderten Pläne nicht erhoben. Sie wurden vom Bezirksrat gutgeheißen. Vergnügungen. *Das Landhäußer⸗Männer⸗Doppelquatrett gibt morgen Donnerstag im Apollo ein Gaſtſpiel. Das Quartett iſt durch verſchiedene Konzerte, die es in größeren Städten gab, als vor⸗ züglich bekannt. Es darf den Beſuchern des Apollos morgen 5 deshalb ein beſonderer Kunſtgenuß in Ausſicht geſtellt Verden. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Heswig Wangels Bekehrung. Im Tag veröffentlicht ein Freund Hebwig Wangels verſchiedene„Bekenntniſſe“ der Künſtlerin. Schon ſeik zwei Jahren, erzählte ſie, ſtand in ihr der Entſchluß feſt, die Bühne, die Welt zu verlaſſen und ſich ganz dem Heiland zu widmen. „Mein Entſchluß, endlich allem Weltlichen zu entſagen, mich ganz Ehriſtus und der vom Heiland gepredigten Liebe zu weihen, wurde durch den Tod und durch das Begräbnis von Alexander Stra⸗ koſch herbeigeführt. Er iſt jäh dahingegangen; ſein Leben war bis zuletzt reich an irdiſchen Genüſſen. Er hat die Welt unvor⸗ herxeitet verlaſſen müſſen. In der Todesſtunde noch hat er die Undankbarkeit der Menſchen erkannt, und König Lears Worte:„Undank, Undank!“, die er ſtammelte, ſie galten einem ſeiner Schüler, der jetzt ein anerkannter Künſtler geworden iſt. Und als ich dann beim Begräbnis alle vereint ſah, verſöhnt und unverſöhnt, in aufrichtiger und in geheuchelter Trauer, als ich das Getriebe beobachtete, als ich ſchließlich ſah, wie man auf dem jüdiſchen Friedhof den Israeliten Strakoſch, dem die Er⸗ kenmtnis und die Liebe des Heilands verſagt war, ins Grab ſenkte, der empfand ich den Abſcheu vor dem Treiben der Menſchen. Ich halte den rechten Weg gefunden, nach dem ich ſchon lange ſuchte, den Weg, der all das hinter mir liegen läßt, der mich zu den reinen Höhen der Heilandsliebe führt.— Wie ich meinen Weg gehen muß, Das wird mir die Gottheit offenbaren, aber daß ich ihn gehen muß, daß ich ihn nimmer verlaſſen und niemals zurückkehren werde zu dem, was ich in freudiger und reuiger Erkenntnis aufgegeben habe, bers iſt ſicher!“ Im übrigen hat Hedwig Wangel nicht unterlaſſen, ei diefer Beſprechung irrtümliche Mitteilungen über ihr Alter Wichtigzuſtellen. Ich bin nicht, wie ein Blatt erzählt, 37 Jahre alt und ſieben Jahre beim Theater. Nein, ich bin geſtern erſt 3 4 ahre alt geworden und bereits 18 Jahve beim Theater. Die 55 ia“ in Berlin war mein erſtes, das Deutſche Theater iſt eim letztes Dheater.“— Die Zeitungen und die Nachrichten über wen„Fall“ ſcheint alſo Hedwig Wangel, trotz allen Abſcheues vor Tveiben der Meuſchen, doch noch zu leſen. Von Tag zu Tag. — Selbſtmord. Darmſtadt, 29. Sept. Der etwa 0 Jahre alte Buchdruckereibeſitzer Ziſſel brachte ſich heute vor⸗ nittag einen Schuß in die rechte Schläfe bei. Er wurde ſchwer erletzt in das Städt. Krankenhaus verbracht, woſelbſt er nach kur⸗ Zeit verſtarb. — Tötlicher Unfall. Frankfurt a.., 29. Sept. eute früh%8 Uhr waren mehrere Arbeiter in der Maſchinen⸗ k J. S. Fries Sohn, Sachſenhauſen, damit beſchäftigt, einen weren eiſernen Träger vom Transportwagen auf das Lager zu erbringen. Als man den Träger in die Höhe zog, riß die Ver⸗ indungskette und der Anſtreicher Heppes wurde ſo unglücklich auf Unterleib getroffen daß er ſtarb. Ein zweiter Arbeiter, der hloſſer Juſt erlitt einen doppelten Beinbruch — Grober Unfug halbwüchſiger Burſchen. Frankfurt a.., 29. Sept. Auf den heute vormittag 11.05 Uhr fahrplanmäßig hier eintreffenden Eilzug Köln⸗ Mainz⸗Frankfurt wurde in der Nähe der Waldecke bei der Frankfurter Gummiwarenfabrik in Niederrad ein Schuß ab⸗ gegeben, der die Fenſterſcheiben eines Abteils 3. Klaſſe durch⸗ bohrte und die Inſaſſen mit Glasſplitter überſchüttete. Ver⸗ letzt wurde glücklicherweiſe niemand. Einer der Mitreiſenden hat 5 Burſchen im Alter von ungefähr 15 Jahren geſehen, deren Verhalten darauf ſchließen laſſe, daß ſie dieſen groben Unfug begangen haben. Die Polizei hat lt.„Frkf. Ztg.“ ſofort eine Unterſuchung eingeleitet. — Raubanfall in einem Eilzuge. Lands⸗ berg ͤa. d.., 29. Sept. Im Eilzug Berlin⸗Schneidemühl, der um.16 Uhr nachmittags in Landsberg eintrifft, wurde kurs vor Küſtrin ein Raubanfall von einem maskierten Ver⸗ brecher verſucht. Er wollte während der Fahrt in ein Koupee 2, Klaſſe eindringen, in dem ſich ein Offizier befand. Dieſer zog die Notbremſe. Der Verbrecher ſprang ab und entkam in der Dunkelheit. — Der Selbſtmord des Oberbürger meiſters Elditt. Berlin, 28. Sept. Zu dem Selbſtmord des Ober⸗ bürgermeiſters Elditt erfährt der„.⸗A.“ noch folgendes: Als Ur⸗ heber der Erpreſſerbriefe, die den Oberbürgermeiſter in ihren fortgeſetzten Geldforderungen in Verzweiflung ſtürzten, gilt der Kellner eines Berliner Hotels. Der Verſtorbene hielt ſich häufig als Mitglied der Herrenhauſes in Berlin auf u ſcheint dort mit dem Kellner in eine Verbindung getreten zu ſein, die ihm verhängnisvoll wurde. Man iſt dem Verbrecher jedoch auf der Spur. Er hatte die beiſpielloſe Dreiſtigkeit, an die verheiratete Schweſter ſeines Opfers das ſchriftliche Erſuchen zu richten, ſie möge den Schreibtiſch des Verſtorbenen daraufhin unterſuchen, Die Antwort wurde poſtlagernd nach einem Berliner Poſtamte erbeten. Dieſes wurde von der Kriminalpolizei beobachtet. Ein kleiner Junge, der die Antwort abholte, wurde verfolgt, der Briefſchreiber, der wohl mißtrauiſch geworden war, ließ ſich jedoch nirgends blicken. Auf Grund der weiteren Ermittelungen iſt je⸗ doch Ausſicht vorhanden, des Täters bald habhaft zu werden. — Erploſion in einer Benzolfabrik. Bres⸗ zau„29. Sept. Heute morgen um 6 Uhr brach in der Benzin⸗ fabrik Dittersbach⸗Waldenburg in den dortigen Naphtalinbehäl⸗ tern infolge einer Exploſion ein Brand aus. Der„Schleſ. Volks⸗ Ztg.“ zufolge wurden der Arbeiter Linert und der Aufſeher Mach⸗ ner ſchwer verletzt. Den zahlreichen Feuerwehren gelang es, die Exploſion der Benzolbehälter zu verhinder. Bei den Rettungs⸗ arbeiten wurden zwei Feuerwehrleute verletzt. Letzte Nachrichten und Telegramme. * Wiesbaden, 29. Sept. Der Parſevalballon erſchien heute Nachmittag gegen 4 Uhr über Wiesbaden, machte einige elegante Wendungen und verſchwand gegen 4 Uhr 25 Min. wieder in der Richtung nach Frankfurt. Bielefeld, 29. Sept. Die Hauptverſammlung des Gu ſtav⸗Adolf⸗Vereins wurde durch drei gleich⸗ zeitig abgehaltene Abendgottesdienſte eingeleitet, auf die eine von vielen Tauſenden beſuchte Begrüßungsverſammlung folgte. Im Namen der Stadt Bielefeld begrüßte Ober⸗ bürgermeiſter Geheimrat Bunnemann die Verſammlung, in Vertretung des Oberpräſidenten Exzellenz v. d. Recke, Ober⸗ regierungsrat Kirchner⸗Münſter. Den weſtfäliſchen Haupt⸗ verein der Guſtav⸗Adolf⸗Stifte vertrat Generalſuperintendent D. Zöllner, das königliche Konſiſtorium Präſident Sydow, den evangeliſchen Oberkirchenrat Wirkl. Oberkonſiſtorialrat D. Koch, den deutſchen Kirchenausſchuß, Konſiſtorialpräſident Chalybeaux⸗Hannover. In zuſammenfaſſender Erwiderung ſprach der Vorſitzende Superintendent D. Hartung ſeinen Dank für die dargebrachten Grüße aus. wW. Johannistal, 29. Sept. Die Direlktion der deutſchen Flugplatzgeſellſchaft hat den Apparat Bleriots in Beſchlag ge⸗ nommen, weil letzterer die Bedingungen des Engagements nicht erfüllt haben ſoll. Die Affäre wird einer internationalen Kom⸗ miſſion unterbreitet. Bleriot und ſeine Fran ſind geſtern nach Köln abgereiſt, wo er Flugverſuche machen ſoll. * Wien, 29. Sept. Das„Fremdenblatt“ ſchreibt: Die von einigen Blättern wiedergegebenen Meldungen von einer angeblichen Reduzierung der Heeresforde⸗ rungen im nächſtjährigen gemeinſamen Budget ſind, wie wir zu erklären ermächtigt ſind, in keiner Weiſe begründet. Das Heeresbudget für 1910 wurde in den gemeinſamen Miniſterkonferenzen am 18. September, endgültig feſtgeſetzt. Eine Aenderung konnte umſoweniger platzgreifen, als das letzte Stadium der ungariſchen Kabinettskriſe nach der er⸗ wähnten Beratung eingetreten iſt. Zu dieſer Feſtſtellung bemerken wir noch, daß die Mehrforderungen im Heeres⸗ budget unſeres Wiſſens ganz oder zum weitaus größten Teil durch Ausgaben verurſacht ſind, welche die Annexion Bosniens und der Herzegowina mit ſich brachte. Dieſe Ausgaben ſind ſeiner Zeit mit Zuſtimmung der öſterreichiſchen wie ungari⸗ ſchen Regierung gemacht und ſind auch von ihnen entſprechende Vorſchüſſe gegeben worden. Die Streichung dieſer bereits verausgabten Beträge aus dem Heeresvoranſchlag erſchien ſo⸗ mit von vornherein ausgeſchloſſen. „Zeppelin.“ * Friedrichshafen, 29. Sept. Das Luftſchiff„Z. 3“ das heute früh.40 Uhr bei nebeligem Wetter zu Verſuchen mit Funkentelegraphie aufgeſtiegen war, iſt um 12½ Uhr nach erfolg⸗ reicher Fahrt wieder in ſeine Halle zurückgekehrt. Heute nach⸗ mittag findet kein Aufſtieg ſtatt. Der Ehrgeiz des bayeriſchen Heeres. * München, 28. Sept. Bei dem Feſt, das München heute abend den Vorſtands⸗ und Ausſchußmitgliedern des Deutſchen Muſeums gab, waren Graf Zeppelin Major Parſeval und Major Groß anweſend. Graf Zeppelin ſaß zur Rechten des Protektors, Prinzen Ludwig. Litzterer brachte ein Hoch auf den Prinzregenten und den Kaiſer aus, wobei er an das letzte Feſt in demſelben Alten Rathausſaal erinnerte, als der Kaiſer die Bürgermedaille empfing. Der Kaiſer ſei nicht bloß zu dieſem Zwecke nach München gekommen, ſondern in erſter Linie unt dem Prinzregenten für die hervorragenden Leiſtungen des bayeriſchen Heeres zu danken. Dieſer Dank habe im höchſten Grade erfreut, aber nicht überraſcht, da man ſich in Bayern der Tüchtigkeit ſeines Heeres wohl bewußt ſei. Man ſtrebe nicht bloß danach, den beſten übrigen Kontingenten des deutſchen Reichshee⸗ res ebenbürtig zu ſein, ſondern ſie alle zu übertreffen. In dieſem Uebertreffenwollen liege der beſte Anſporn für die höchſten Lei⸗ ob ſich nicht noch ein an ihn adreſſierter Geldbrief dort vorfände. ſtungen. Mit beſonderer Freude und Genutuung erwähnte Prinz Ludwig die Anweſenheit franzöſiſcher Forſcher, die gekommen ſeien, um die Einrichtung des Deutſchen Muſeums zu ſtudieren. Als zweiter Redner feierte Graf Zeppelin den prinz⸗ lichen Protektor, indem er deſſen vielſeitiges Wiſſen hervorhob. Der zweite Münchener Bürgermeiſter toaſtete auf Münchens jüngſten Ehrenbürger, den ewig jugendfriſchen Grafen Zeppelin. Außer ſämtlichen Miniſtern war ungefähr alles anweſend, was München an Größen der Wiſſenſchaft beherbergt, Das bayeriſche Budget. * Müncheen, 29. Sept. In der heutigen 183. Sitzung der Kammer der Abgeordneten legte Finanzminieſtr v. Pfaff das Bud⸗ get für 1910—11 vor, den Geſetzentwurf betreffend den Malz⸗ abſchlag und ein Geſetzentwurf betreffend das Gebühren⸗ geſetz. Der Abſchluß für 1906—07 iſt ein durchaus erfreulicher, der * eberſchuß beträgt 24 739 693 Dazu trugen nahezu ſämtliche Verwaltungszweige bei. 1908—09 ſchließt mit einem Ueberſchuß von 9 381 956/ ab. Die Budgetaufſtellung für das Jahr 1910—11 bot un⸗ gewöhnliche Schwierigkeiten. Es waren Mittel für derartige Mehr⸗ ausgaben zu beſchaffen, die ſich bisher noch niemals ergaben, nämlich für rund 59 Millionen Mark. Es bedarf für 1910 einer 20proz. Steuer⸗ erhöhung, der Erhöhung verſchiedener Gebühren und die Erhöhung des Malzaufſchlags. Weitergehende Gehaltsaufbeſſerungen ſind aus⸗ geſchloſſen, nur die Penſionen der Witwen und Waiſen ſollen auf⸗ gebeſſert werden. Bei den Eiſenbahnen macht ſich die noch nicht über⸗ wundene wirtſthaftliche Depreſſion am meiſten geltend, immerhin wird die Reineinnahme 3 Millionen betragen. Im ganzen ſchließt das ordentliche Budget mit 625 194 818„ in Einnahmen und Aus⸗ gaben ab, alſo gegen das letzte Budget mit 79 762 724/ mehr. Die Aufſtellung des außerordentlichen Budgets war durch die Ueberſchüſſe aus dem Jahr 1906—07 etwas erleichtert. Daraus werden beſtritten zahlreiche große Baupoſtulate für Univerſitäten und andere Reſſorts, ferner 600 000 für Bohrungen, Schürfungen auf Kohle ete., vier Millionen für Zwecke der ſtaatlichen Bäder, darunter die Erbauung eines neuen Konverſattonshauſes und einer großen gedeckten Wandel⸗ halle in Kiſſingen, 14 Millionen für die Korrektion der Gebirgsflüſſe. Aus der allgemeinen Anleihe ſollen insgeſamt 51 Milltonen gedeckt werden. Der Miniſter ſchloß: Das Bildunſerer Fin auzlage iſt kein erfreuliches, denn es zeigt die Notwendigkeit, dem Staate neue Einnahmen zu erſchließen. Das Bild iſt aber in keiner Weiſe beſorgniserregend, denn auch nach der Deckung des Mehrbedarfs kann das Maß der ſteuerlichen Belaſtung in Bayern im Vergleich zu anderen Ländern, wie im Vergleich zur Zunahme des Wohlſtandes in Bayern, nicht als die Entwicklung des Landes hem⸗ mend, betrachtet werden. Ein Fauſtkampf zwiſchen Zentrumslenten und Sozialdemokraten. * Breslau, 29., Sept.(Priv.⸗Telegr.). Geſtern abend kam es der„Bresl. Zeitung“ zufolge in öffentlichen Zentrums⸗ verſammlungen im„Deutſchen Kronprinzen“ zu ſtürmiſchen Szenen. Nach der Rede des Reichstagsabg. Dr. Fleiſcher⸗ Reichenbach über die Finanzreform ſprach der Sozialiſt Loebe. Er meinte, die vielen Millionen, die als Peterspfennige nach Rom gingen, ſollten dem ſchwediſchen Generalſtreik zugute kommen. Loebe wurde nach einem Hoch auf die interuationaſe Sozialdemokratie vom Stuhl herabgeriſſen und mit Fäuſten und Schirmen bedroht. Die Freunde Loebes kamen ihm zu Hilfe und es entſpann ſich ein wütender Kampf, worauf die Verſammlung, nachdem die Polizei eingegriffen hatte, von dem Vorſitzenden aufgelöſt wurde. Spaniens Kämpfe in Marokko. m. Madrid, 29. Sept. General Soto⸗Major meldet li. Köln. Ztg., daß in dieſer Nacht das Lager von 500 Mauren an⸗ gegriffen wurde, welche bis an den Stacheldraht drangen. Als gegen Morgen eine Erkundigung vorgenommen wurde, fielen 1 Major und 4 Mann vom Regiment Prinzyc. 1 Hauptmann und 4 Mann wurden verwundet. Die Maſſe des Feindes zog ſich zurück. General Marina hat nach den Gefechten, welche die Guelaja⸗Halbinſel in ſpaniſchen Beſitz brachten, dort keine wei⸗ tere Vorwärtsbewegung angetreten. Am Gurugu können ſich wohl noch einige kleinere Maurenabteikungen befinden, größere Kräfte dagegen kaum, da ſpaniſche Kompagnien ungehindert in die Schlucht eingedrungen ſind, wo im Juli die Spanier ſo ſchwere Verluſte hatten. Zur innerpolitiſchen Jage in Großbritannien. * London, 29. Sept. In den Kreiſen der Organiſationen beider Parteien iſt jetzt die Parole, daß hier Mitte oder Ende Januar Neuwahlen zu erwarten ſeien. Damit iſt aber noch nicht bewieſen, daß es wirklich dazu kommen wird. Auf konſer⸗ vativer Seite werden wieder die Stimmen gegen die Ablehnung des Budgets ſtärker. Angeſehene Pears, wie Lord James of Heresford und der frühere Finanzminiſter St. Aldwyn, der unter dem Namen Hicks Beach bekannter iſt, wollen davon nichts wiſſen. Auch wird laut„Frkf. Ztg.“ bemerkt, daß der Glas⸗ gower„Herald“, ein führendes ſchottiſches Blatt, das nahe Be⸗ ziehungen zu Roſebery unterhält, das Oberhaus heute vor der Ablehnung warnt. Da die Arbeiterpartei und ſehr wahrſchein⸗ lich auch die Iren in dem neuen Hauſe mit den Liberalen gehen werden, ſo brauchten die Torries, die jetzt 166 Mann zählen, etwa 200 neue Mandate, um eine Majorität von 4 bis 5 Dutzend Stimmen zu haben. Dazu würde aber ein Stimmungs⸗ umſchwung im Lande notwendig ſein, von dem aber keinerlei Symptome vorliegen. Berliner Prahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau.) Berlin, 29. Sept. Der Miniſterialdirektor im Reichskolonialamt Dr. Conze iſt von ſeiner Informations⸗ reiſe nach Britiſch⸗ und Deutſch⸗Südweſtafrika zurückgekehrt und hat die Amtsgeſchäfte wieder übernommen. 8 J Berkin, 29. Sept. Hedwig Wangel, das bekammte Mitglied des Deutſchen Theaters, hat ſich nach der ſächſiſchen Schweiz begeben. Von dort wird ſie ſpäter nach Dresden über⸗ ſiedeln, wo ſie ihren religiöſen Anſchauungen zu leben gedenkt. IJ Berlin, 29 Sept Hedwig Wangel, das bekannte Mitglied des Deutſchen Theaters, hat ſich nach der ſächſiſchen Schweiz begeben Von dort wird ſie ſpäter nach Dresden über⸗ ſiedeln, wo ſie ihren religibſen Anſchauungen zu leben gedenkt. Spaniens Sieg über die Rifkabylen. Berlin, 29. Sept. Aus Madrid wird gemeldet: Seit heute morgen weht auf dem Gurugu die Flagge, die durch Oberſt Primo⸗Rivera mit dem Melilla⸗ Regiment aufgepflanzt wurde. In Madrid herrſcht koloſſaler Jubel. Verein für Sozialpolitik. Berlin, 29. Sept. Aus Wien wird gemeldet: Geſtern fand ein Feſteſſen aus Anlaß der Tagung des Vereins für Sozialpolitik ſtatt. Bei dieſer Gelegenheit hielt Prof. Adolf Wagner eine bedeutſame Rede, die einen außer⸗ ordentlich ſtarken Eindruck machte. Wagner machte auf die bielen Beziehungen aufmerkſam, welche die Reichsdeutſchen und die Deutſchöſterreicher verbänden und feierte die Kulturtaten, welche die Oeſterreichs für die geſamte Kultur vollbracht hätten. Die Reichsdeutſchen könnten die Deutſchen in Oeſterreich nicht entbehren. Auch an die Magyaren richtete Prof. Wagner einen Apell. Er ſagte, ſie möchten nicht vergeſſen, daß es Deutſche ge⸗ weſen waren, die Budapeſt von der türkiſchen Herrſchatf befreit haben. Die Ausführungen Wagners boben Anlaß zu begeiſterten Kund⸗ gebungen für Kaiſer Wilhelm und Kaiſer Franz Joſef ſpaniſche Er SS en Sr S Seheeng ger 8 n F R WSeS IOSean Se 2— 9 ceneral⸗nzeiger.(Abenbklatt.) Mannheim, 29. September. Volkswirtschalt. Zur landwirtſchaftlichen Betriebsſtatiſtik. SRK. Gleichzeitig mit der Berufs⸗ und Betriebszählung em 12. Juni 1907 hat im ganzen Deutſchen Reich auch eine Ermittlung der landwirtſchaftlichen Betriebe ſtatt⸗ gefunden. Wie bei früheren gleichartigen Zählungen iſt als landwirt⸗ ſchaftlicher Betrieb jede von einer Haushaltung aus ſelbſtbewirt⸗ ſchaftete landwirtſchaftliche Fläche, auch in geringſtem Umfang angeſehen und gezählt worden. Die Angaben waren von dem⸗ jenigen zu machen, der die Bodenfläche bewirtſchaftet und den Ertrag gewinnt. Erſtmals wurden am 12. Juni 1907 auch An⸗ gaben über die Art der Beſtellung des Ackerlandes(ob mit Ge⸗ treide oder Futterpflanzen oder Kartoffeln u. dgl.) ſowie über die Zahl der in der Land⸗ und Forſtwirtſchaft beſchäftigten Per⸗ ſonen erhoben. Im ganzen wurden im Großherzogtum Baden 260 170 land⸗ wirtſchaftliche Betriebe ermittelt, 24011 mehr als vor 13 Jah⸗ ren; die Geſamtfläche, die im Jahr 1907 ermittelt wurde, betrug 1 163 979 Hektar, alſo 152 184 Hektar mehr als bei der Erheb⸗ ung vom Jahr 1895. Der Grund für dieſe auffällige Zunahme der Betriebe und der von dieſen bewirtſchafteten Fläche dürfte darin liegen, daß die Erhebung im Jahre 1907 zuverläſſiger und genauer war, als bei den vorausgegangenen Zählungen und daß bvbiele Zwergbetriebe, die ſich bei früheren Zählungen den Zäh⸗ lungsorganen abſichtlich oder unabſichtlich entzogen hatten, dies⸗ mal erfaßt worden ſind. Für dieſe Vermutung ſpricht gerade der Umſtand, daß von den 24 011 Betrieben, welche bei der 1907er Erhebung mehr gezählt worden ſind, nicht weniger als 20 870 iu die Größenklaſſe von unter 20 Ar fallen. Von den 260 170 ermittelten Betrieben bewirtſchaftete ein Drittel(88 412) ausſchließlich eigenes Land, 135 979 hatten hin⸗ ziugepachtet; 19 118 Betriebsinhaber bewirſchafteten ausſchließlich Gartenland; bei 48 685 Betrieben war die ermittelte Fläche forſt⸗ wirtſchaftlich genutzt. 50 929 Betriebe waren viehlos; wenigſtens haben die In⸗ haber dieſer Betriebe keinerlei Angaben über den Umfang des Viehbeſtandes auf der von ihnen ausgeſtellten Landwirtſchafts⸗ karte gemacht. Im Jahre 1895 betrug die Zahl dieſer ſogenannten biehloſen Betriebe 46 422, im Jahre 1882 nur 42 619. Weitaus die meiſten Betriebsinhaber(156 337) hielten Schweine, 147032 RNindvieh, 60 036 Ziegen, 35 566 Pferde, 4782 Schafe. Die Zahl bder Schafbeſitzer und der Schafe hat ſich in den letzten 13 Jahr⸗ ren um faſt die Hälfte verringert; zum Teil erheblich zugenom⸗ men hat die Schweine⸗, Rindvieh⸗ und Ziegenhaltung. Daß der Gebrauch landwirtſchaftlicher Maſchinen auch in⸗ nerhalb der kleinbäuerlichen Bevölkerung unſeres Landes immer weiteren Eingang findet, zeigen die Ergebniſſe der landwirt⸗ ſchaftlichen Betriebsſtatiſtik. Während im Jahre 1882 erſt 101, im Jahre 1895 erſt 659 Mähmaſchinen benutzt wurden, beträgt im Jahr 1907 die Zahl der Betriebe, welche Mähmaſchinen be⸗ nutzten, 6929, und zwar hatten 6469 Betriebsinhaber eigene Ma⸗ ſchinen, 460 benutzten fremde Maſchinen. Die Zahl der eine Dampfdreſchmaſchine benutzenden Betriebe iſt von 12668 im Jahre 1895 auf 31 576 geſtiegen. Milchzentrifugen ſind im Jahre 1895 erſt 78, dagegen im Jahre 1907 bereits 3190 ermittelt worden: außerdem benutzten 685 Betriebsinhaber fremde Sepe⸗ ** Zur Scheckſtener. ausländiſchen, im Inlande zahlbaren Schecks vom erſten inlän⸗ ſchen Inhaber mit je 10 Pfg. verſt empelt werden. Zur Eutrichtung dieſer Stempelgebühr werden vom Steueramt be⸗ ſondere Stempelmarken mit dem Aufdruck:„Deutſches Reich, Scheckſtempel 10 Pfg.“ verkauft, die aufgeklebt und dadurch zu entwerten ſind, daß entweder der Text oder die Unterſchrift quer ber die Marke hinweg oder Tag, Monat und Jahr der Ver⸗ wendung in Buchſtaben oder Ziffern auf die Marke geſchrieben erden. Außerdem kann die Entrichtung des Stempels auch durch Verwendung amtlich geſtempelter Formulare erfolgen. Am emp⸗ ſehlenswerteſten dürfte die Entwertung der Marken durch Ein⸗ ſchreiben des Datums, z. B. 15./10. 1909, ſein und ferner bei Nenbeſtellung der Bezug abgeſtempelter Formulare. Die am 1. Oktober noch kurſierenden, vor dem 1. Oktober ausgeſtellten Schecks brauchen nicht verſtempelt zu werden. Der ſeinerzeit ge⸗ machte Vorſchlag, zur Vermeidung der Scheckſteuer auf Sicht dahlbare Platzanweiſungen ohne Quittungsleiſtung an Stelle von Scheckformularen auszugeben, oder auch eine Aenderung des Wortlauts der Schecks vorzunehmen, iſt von den Banken abge⸗ lehnt worden. 5 8*.*.* Elektroſtahl aus Minette⸗Erzen Die Aktiengeſellſchaft Siemens u. Halske macht folgende Mitteilung: Die Verarbeitung der Luxemburgiſch⸗Lothringiſchen Minetteerze vermittels elektrolytiſchen Verfahrens hat ein unge⸗ hulich günſtiges Reſultat ergeben. Die nach den Patenten der ellſchaft für Elektroſtahlanlagen von der Siemens u. Halske⸗ „G. mit Erzeugniſſen der Siemens⸗Schuckertwerke G. m. b. gelieferte und montierte Elektroſtahlanlage auf dem Eicher⸗ üttenverein Le Gallais Metz u. Co. zu Dommeldingen in Lu⸗ emburg hat ſchon bei der erſten Inbetriebnahme ein Stahl geliefert, der ſich mit dem ſchwediſchen Stahl in jeder Beziehung in eine Reihe ſtellen darf. Dieſe Elektroſtahlgewinnung nach der Induktionsofenſyſtem Röchling⸗Rodenhauſer dürfte der ganzen Luxemburgiſch⸗Lothringiſchen Erzinduſtrie eine kaum erwartete Bedeutung geben, da der Bezirk ſehr große Erzfelder enthält und auch die Trausportgelegenheit wenig zu wünſchen übrig *** tſchaftliche Vereinigung deutſcher Gaswerke,.⸗G. in Köln. Wie der Vorſtand in der am 25. d. M. abgehaltenen Vier⸗ ljahrsſitzung des Beirats berichtete, haben die Geſell⸗ aftswerke in den Nebenerzeugniſſen Teer, Ammoniak, Sal⸗ „Graphit und ausgebr. Gasreinigungsmaſſe einen guten ſaß. Die Verkaufspreiſe ſind bei der allgemeinen Lage weniger iedigend, jedoch liefern die getätigten Abſchlüſſe den Beweis, durch den gemeinſamen Verkauf der Erzeugniſſe eine ein⸗ liche Prüfung der Preiſe geſichert und der Erlös durch Er⸗ rung von Frachten geſteigert wer kon die Gefellſchaftswerke faſt voll beſchäftigt geweſen. Trotz eſunkenen Verbrauches in der Induſtrie iſt bisher ein and von nur 3 Prozent der angemeldeten Mengen auf⸗ ufen, der in den Herbſtmonaten auch verſchwinden wird. reiſe ſind durchweg befriedigend. Für Subventionen wurde ſehr geringer Betrag verausgabt. Die Zahl der Geſell⸗ werke ſtieg auf 150; weitere Anmeldungen ſtehen in Nach einem eingehenden B Belanntlich müſſen vom 1. Oktober ab alle Schecks und die vom 4. Hanar 400h gur Nottezung den Schecks gleichgeſtellten Quittungen vom Ausſteller oder bei Der Einkauf von Gebrauchsgegenſtänden: Lgele a wurde auf Wunſch vieler des] Walde Vorſtandes über die veranſtalteten Kohlenunterſuchungen wurde ein beſonderer Ausſchuß zur Durcharbeitung des umfangreichen Materials erwählt. Die Verhandlungen mit den Verkaufsſtellen betr. Bewertung der Gaskohlen auf Grund der Unterſuchungs⸗ ergebniſſe ſollen baldigſt aufgenommen werden. 2 Zuckerfabrik Offſtein, Neuoffſtein i. Pfalz. Nach dem Ge⸗ ſchäftsbericht für 1908⸗09, dem 25. ſeit Beſtehen des Unterneh⸗ meas, wurden von 5887(7069) Morgen insgeſamt 1088 000 Ztr. Rüben geliefert, was pro Morgen 185 Ztr. gegen 170 Ztr. im Vorjahre ausmacht. Die Reſultate werden, in der Hauptſache infolge der günſtigen Zuckerpreiſe, als gut bezeichnet. Einem Zucker⸗ und Schnitzelkonto von M. 2 105 558(i. V. M. 2167 253) ſtehen M. 468 594(M. 497657) Fabrikunkoſten und M. 1 246 429 (M. 1 306 903) Rübenkonto gegenüber. Es ergibt ſich dann nach M. 70517(M. 70 297) Abſchreibungen ein Reingewinn von Mk. 484 256(M 457042), woraus eine Dividende von 13 (12½% 9% verteilt wird, während M. 117 230(M. 170 624) vor⸗ getragen werden bei M..50 Mill. Grundkapital. Für die kom⸗ mende Kampagne ſei eine größere Morgenanzahl Rüben zum vorjährigen Preiſe abgeſchloſſen. Bürgerliches Brauhaus Ingolſtadt,.⸗G. Das Brutto⸗Er⸗ gebnis beträgt einſchließlich der Vorträge aus dem Vorjahre M. 183 024. Von dem Nettogewinn von M. 97009(M. 100 160) ſollen wieder 5 Prozent Dividende zur Verteilung gelangen und M. 20 501(M. 25 344) auf neue Rechnung vorgetragen werden. Die Bergwerksdirektion Saarbrücken hat der„Köln. Ztg.“ zufolge das mit den Händlern getroffene Proviſionsab⸗ kommen, durch das die von den Händlern zu nehmenden Zu⸗ ſchläge auf Sarkohlenabſchlüſſe feſtgelegt waren, gekündigt, und zwar, wie man annimmt, zwecks Aenderung verſchiedener Beſtimmungen. .⸗G. für Lederfabrikation, München. In der geſtrigen Generalverſammlung der.⸗G. für Lederfabrikation wurde be⸗ ſchloſſen, 6 Prozent li. V. 5 Proz.) Dividende zu verteilen und M. 10000(M. 11 863) dem Hilfsreſervefonds zuzuweiſen. Solinger Bank, Solingen. Auf Grund einer am 29. April d. J. ergangenen Reichsgerichtsentſcheidung, die die Frage, ob Aktien als Konkursforderungen gelten, bejaht, hat eine Anzahl Aktionäre der Bank die Nennwerte ihrer Aktien als Forderung an die Konkursmaſſe angemeldet. Der Konkursverwalter be⸗ ſtritt in einem am Solinger Amtsgericht ſtattgehabten Prüf⸗ ungstermine dieſe Forderungen. Es iſt ſehr fraglich, ob das Reichsgericht im Konkurs der Solinger Bank eine gleiche Ent⸗ ſcheidung treffen würde. Keinesfalls aber brauchen die Depoſiten⸗ gläubiger, die ſchon 35 Prozent Abzahlung erhalten haben, davon wieder etwas zur Deckung der Forderung der Aktiengläubiger herauszuzahlen, wie allen Ernſtes von einigen Zeitungen ge⸗ ſchrieben wurde. Ein Rückforderungsrecht dieſer Art gibt es Aicht. Die Bernhard Stoewer.⸗G. Nähmaſchinen⸗ und Fahr⸗ räderfabrik in Stettin hat einem Aktionär mitgeteilt, ſie hoffe, für 1909 mindeſtens dieſelbe Dividende geben zu können, wie im Vorjahre(damals 9 95), trotzdem ein ziemlich ſtarker Druck auf dem geſchäftlichen Leben ruhte. Man glaube nach Beſſerwerden der geſchäftlichen Tendenz an eine aufſteigende Richtung. *** Telegraphiſche Handelsberichte. Von der Fraukfurter Börſe. Die Aktien der Süddeutſchen Diskvnto⸗Akt.⸗Geſ, Mannheim, Nr. „ ab, mit Dividendenberechtigung vom 1. Januar 1909 zur Notierung. Die Lieferung geſchieht per Kaſſa in definitiven Stücken mit Zinsberechtigung à 4 Prozent vom 1. Jauuar 1909. 755 Frankfurter Vorort⸗Terrain⸗Geſellſchaft, Frankfurt a. M. * Frankfurt a.., 29. Sept. Im Geſchäftsjahr 1908/09 der Frankfurter Vorort⸗Terrain⸗Geſellſchaft gelang es lt.„Frlf. Zi6g.“ der Geſellſchaft den Reſtbeſtand an Arbeiterhäuſern abzu⸗ ſtoßen und 4138 Omtr. Terrain zu verkaufen. Es ſoll lt.„Frkf. Ztg.“ eine Dividende von 2 Prog. verteilt werden. Sektkellerei Fraukfurt a. M..⸗G. vorm. Gebr. Feiſt u. Söhne, Frankfurt a. M. Frankfurta., 29. Sept. In der geſtern abgehaltenen Auffichtsratsſitzung wurde die Bilanz für das erſte Geſchäftsjahr vorgelegt. Es wurde kt.„Frbf. Ztg.“ beſchloſſen, der Generalver⸗ ſammlung vorzuſchlagen, 5 Prozent der geſetzlichen Reſerve zuzu⸗ führen, das Delkrederekonto und eine neu zu bildende Reſerve II mit zuſammen 50000 M. zu dotieren, eine Dividende von 6 Prozent auf 1 Million Mark Aktien zu verteilen und den Reſt vorzutragen. Vom amerikaniſchen Eiſen⸗ und Stahlmarkt. m. Köln, 29. Sept. Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Newyork: Der Aufſchwung des amerikaniſchen Eiſen⸗ und Stahlgewerbes hat ſich während der letzten 2 Wochen ſo ſtürmiſch vollzogen, das die Roheifſenerzeugung ſelbſt die vor 2 Jahren übertrifft und in den Hüttenwerken des mittleren Pennſylvanien ein Roheiſenmangel droht. In den Carnegieanlagen ſtehen von 59 Hochöfen 58 in Betriebd. Hagener Feinblechwalzwerk. m. Köln, 29. Sept.(Priv.⸗Telegr.J. In der Hauptverſammlung des Hagener Feinblechwalzwerkes, geſtrigen bei der auch die Schwarzblechvereinigung vertreten war, wurde allſeitig feſtgeſtellt, daß ſämtliche Werke gut beſchäftigt ſind. Bei der er⸗ freulichen Belebung der Kaufluſt, beſonders der Verbraucher, war es möglich, die Grundpreiſe um einige Mark aufzubeſſern, wodurch dieſelben allerdings noch lange nicht auskömmlich ge⸗ worden ſind. Bei dieſer zu erwartenden weiteren Belebung des Marktes dürften die Werke wohl ſämtlich dahin ſtreben, die Preiſe mindeſtens wieder mit den Selbſtkoſten in Einklang zu bringen. Juſton. m. Köln, 29. Sept.(Telegr.)J. Die außerordentliche Hauptverſammlung des Regatul Roman genehmigte laut Köln. Zeitung die Vereinigung mit der Aſtra und Geconſoliderde Hollandſche Petrol Company zu einer neuen Geſellſchaft. Die genauen Bedingungen der geldlichen Beteiligung der einzelnen Unternehmungen ſind noch nicht feſtgeſetzt. Es verlautet, daß von belgiſchen Kapitaliſten eine Gemeinſchaft mit rumäniſchen beabſichtigt iſt, ein Petroleumwerk ins Leben zu rufen, die ſich hauptſächlich mit der Erleichterung des Kredits für die Unter⸗ nehmungen der Petroleuminduſtrie befaſſen ſoll. Siemens⸗Schuckert⸗Werke Berlin. Berlin, 29. Sept. Die Siemens⸗Schuckert⸗Werke unter⸗ handeln, wie die„B. Ztg. am Mittag“ meldet, wegen Elektriſterung einer Bahn in Schweden. Der Auftrag ſoll eine Anzahl von Mil⸗ lionen ausmachen, woran allerdings ſchwediſche Firmen partizi⸗ pieren. 8 Vom Kali⸗Syndikat. Berkin, 29. Sept. Auf eine geſtern nachmit iſche⸗ 15 Aufſichtsrats⸗Vorſitzenden des ll, Spubie 150 keinen nennenswerten Fortſchritten der Verhandlungen. Mit de amerikaniſchen Südtruſt iſt bisher gleichfalls eine Verſtändigung iber eine eventl. Verlängerung der Bindung über den 30. Sept. hinaus[t.„Frkf. Ztg.“ noch nicht erzielt worden. Moskau⸗Kiew⸗Voryneſch⸗Eiſenbahn⸗Obligationen. 8 * Berlin, 29. Sept. Die Subſkription auf 60 Millionen Mark 47prozentige von der ruſſiſchen Regierung garantierte Moskau⸗Kiew⸗Voroneſch⸗Eiſenbahn⸗Obligationen findet am Diens⸗ tag den 5. Oktober in Deutſchland und Holland ſtatt. Der Sub⸗ ſcriptionskurs beträgt in Deutſchland 93 Prozent. Das Proſpekt wird heute abend veröffentlicht. 25 Neue Photographiſche Geſellſchaft Steglitz. * Berlin, 29. Sept. In der General⸗Verſammlung der Neuen photographiſchen Geſellſchaft Steglitz zog die Verwaltung den An⸗ trag auf Einziehung der 500 000 M. im Portefeuille befindlichen eigenen Aktien zurück, weil ſich in verſchiedenen Abteilungen, auch in ausländiſchen, eine Beſſerung der Geſchäftslage und der Um⸗ ſätze zeige, die lt.„Frkf. Züg.“ möglicherweiſe die Ausſicht eröffnen, die Aktien in abſehbarer Zeit über pari zu verwerten. Die Ausgabe von 500 000 M. Schuldverſchreibungen wurde von der Verſamm⸗ lung genehmigt. 8 Neues vom Dividendenmarkt. 0 “ Hannoper, 29. Sept. Der Aufſichtsrat der Hannoverſchen Brodfabrik ſchlägt eine Dividende von 8 Prgzent vor wie in den beiden Vorjahren. **** Mannheimer Effektenbörſe. vom 29. September.(Offizieller Bericht.) An der heutigen Börſe waren wieder einzeene Induſtrie⸗ Aktien zu höheren Preiſen geſucht und zwar: Die Aktien des Verein Deutſcher Oelfabriken zu 142 Proz., Pfälz. Nähmaſichnen⸗ und Fahrräderfabrik Aktien zu 138 Proz. und Süddeutſche Draht⸗ Induſtrie Aktien zu 125.50 Proz. Sonſtiges unverändert. Aktien. Danken. Brief Geld Badiſche Bank 187.———], Transport Gewrbk. SveyerdoR—.——.—u. Berſicherung. Pfälz. Bank 102.500B..⸗G. Röſch. Seetr. 89.50—.— Pfälz. Hyp.⸗Bauk—.— 194.—Mannh. Dampfſchl.—.— 82.— Pf. Sp. u. Gdb. Sandau—.— 189,54%„, Lagerhaus—.— 89. Rhein. Kreditbank—. 187.— Frankona, Rück⸗ und 8 Rhein. Hyp.⸗Bank 197.— 196 50 Mitverſ..⸗G. vm. Süvd. Bank—— 114.80 1015 965.— 950.— Chem. Induſtrie. BerfGſ. 5 Bad. Anil. ⸗u. Sodafbr. 440,.——.— Bad. Aſſecurranz „ z,„ neu—.——.— Continental. Verſich.—.— 510.— Chem. Fab. Goldenbg.—.— 199 Nannh. Verſicherung—.— 545.— Verein chem. Fabrtken—.— 325.Oberrh. Vorſtch.⸗Geſ. 620.——. Verein D. Oelfabriken—.— 142.— Württ. Tranp.⸗Vorſ. 500,——.— Weſt..⸗W. Stamm 212.—. Juduſtrie. 5 „»„Vorzug 102.——.—.-G. f. Seilinduſtrie 134.— 182. Brauereien. Dingler'ſche Uſchfbr. 115.——.— Bad. Brauerei 75.——Emaillirfbr. Kirrweil. Binger Aktienbierbr.—— Emaillw. Maikammer Duxl. Hof vm. Hagen 248.——.— Ettlinger Spinnerei Eichbaum⸗Brauerei—.— 115.—Hüttenh. Spinneret Elefbr. Rühl, Worms—n 80.— Hedd. Ku. u. Südd. Kb. Ganters Br. Freibg. 98.——.— Karlsr. Maſchinenhau.— 208.— Kleinlein Heidelberg 190.——. ähmſbr. Hald u. Neun—.——. Hemb. Meſſerſchmitt 35.——.— Koſth. Call-u. Papferf. 215.— Ludwigsh. Prauerei—.— 225.— Maunhb. Gum. u. Asb,. zaunh. Aktienbr. 180.— Maſchinenf, Badenia Pfalzbr. Geiſel, Mohr———. Oberrh. Eleltrizität Brauerei Sinner 253.——.— Pf. Nähm. u. Fahrradf. Br. Schrödl, Heidlbg. 175.——.— Portl.⸗Zement Hdlbg. „Schwartz, Speyer—.— 115.). Schuckert⸗Geſ. „ S. Weltz, Speyer—.—Südd. Draht⸗Induſt.-.—12 „.Storch., Speyer—.— 73.— Berein Freib. Ziegelw. 120.— Br. Werger, Worms—.— 82.—-„ Speyr.„ Wormſ. Br. v. Oertge—.— 72. Sürzmühle Neuſtadt— Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr.—.— 160.—Zellſtoffabr. Waldhof 312.— e Waghäuſel 146.— Zuckerraff. Mannh. Brief Geld —.— 100. 85.. —.— 126.50 —— ——— —.— *** Frankfurter Effektenbörſe. Privattelegramm des Gen ral⸗Anzeigerz) Frankfurt a.., 29. Sept. Die heutige Börſe eröffnete Verkehr in unverändert feſter Haltung. Die Aufwärtsbewegung ſetz zunächſt mit Bochumer, Harpener und Gelſenkirchen ein, welche a Mitteilung über den günſtigen Erfolg der elektriſchen Stahlger nung aus Minette eine ſehr ſtarke Steigerung erfuhren. Durch d Telegramme der Continental-Telegraphen⸗Compagnie. Schlußkurſe. Neichsbankdiskont 4 Prozent. Wechſel. 28. 29 kurz 168.68 168.65 Check Paris 557, e Eheck London 20.407 20.397 Win London 20.875 26.3750 Napoleonsd'or 2 lang- Privatdiskonto Aktien induſtrieller Unternehmungen. Süd. Zuckerfabrit 145.20 146.. Kunſtſetdenfabr. Fekf. 218. 21 Amſtardam Velgien Italien ahmeyer Gichbaum Maunheim 114.—114.— Möb. Aktien⸗Braueret—.J. Parkakt. Zweibrücken— Weltzz. Sonns, Speyer Cemeutwerk Heidelbg. 160 75 100.60 Cementfabr. Karlftadt 145.90 145 90 Badiſche Auilinfabrik 434 50 484 50 Ch. Fabrit Griesheim 250.— 50.— Ver. chem. Fab 326.75— Cbem. Werte Albert 461.60.463.— Südd. Drahtind. Nh. 124.—125.50 Akkumul.⸗Fab. Hagen—. 17.— Aec. Böſe, Berlin 49.50 49.50 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 240.50 244.— edd. Ku. u. Südd. Kb. 125 30 126.— 112.20 115.75 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 199.80 186 Schmmiktmranmt abgebelkene Unterredung, kam es aw Badd. Int mobil.⸗Geſ. 101.75/.80 Led Farbwerke 448.— 448.—Pf erwerk. St. Ingbert 61.— 61.— [Spicharz Lederwerke 123.—123. Ludwigsh. Walzmühle 168.—167 Adlerfahrradw. Kleyar 376—376 Maſchinenſbr. Hllpert 83.— Maſchinenfb. Badenia 200— 199.5 Dürrtopp 358— 360.— Maſchinenf. Gritzner 219,90 220.5 11450114. vorm. Dürr& Go. 36. Schnellpreſſenf. Frkth. 200.40 199 Ver.deutſcher Oelfabr. 141.5014 Schuhfabr. Herz, Ertf. 119.80 Seilinduſtrie Wolff 132. 'wollſp. Sampertsm. 53 Sismens& Halske 285.— 288.75 5 —————— V— 13 1 5 3 1 r en e Kreditaktien 6. Seite. General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 29. September. Staatspapiere, A. Deutſche. Berlin, 20. Sept.(Schlußkurſe.) M. 38.50—84.50, Nr. 2 M. 82.50—38.50, Nr. 3 M. 31.50—62.50, 85. n J mggſt e: tr 25fg Kgrenaest 1152 65 468ö M. m5 r. Cbe Se e e e ee e eee 10020 4% Neichsan. 102.50 102.70 Nagecbant 5 155— 455.10 ö*** VTVVTV 28, aeele ed.4n Seabeen 180 10230 Aberſeeiſche Schiffahrts⸗Lelegramme. 4 270 d ed⸗ac. st utehe d— 8. 2 Paltane u. Obie 118.J0 12020 hiotterbenh. Br Vamer-Rotlerbam-, am 14. Sept. don Nan Berg 4% pr. bonſ. St-Anl. 102.70 102.705% Chineſen 1898 103.— 102.5 4 do. do. 1909—— 1t%„„ 1808.20 99.45 3%„ 5 94.50 94.504½% Japaner 96.25 96.15 „„ 1909—-——.Nexifaner äuß. 88/0 100.25 108.,25 8 7 5 85.50 85,15]3 Merikaner innere 65.95 65.90 Abadiſche St.⸗A.1901 100.50 100.85 Bulgaren 101.75 101.60 4 1908/09 102.10 102.20½¼ italien. Nente.——— 85 450 bad. St⸗OLabg)fl——— Oeſt. Silberrents—— 98.30 H. 9425—.—4½„ Papierrenf. 98.05 98.15 3½%„„ 1900 93.50 93.60 Oetterr. Goldreute 99.20 99.25 3%„„ 1904 93.50 43.6e Vortug. Serie 1 6250 62.50 „ 1907—— 93.603 III 64.90 64.70 8 abaht.-..b. 1015 103.10 101.4004%½ neus Ruſſen 1905 90.15 99.25 41„„„ 1018 102.40 102.4 ½ Ruſſen von 1880 90.20 60.10 6 do. U. Allg. Anl. 98.55 98.504 pan. ausl. Neute —— 8 do...⸗Obl. 83.60 84.—4 Türken von 1903 87.70 87.60 2 Pfälz..⸗B. Prior.—.— 101.2004„ untf. 93.10 93 60 4 93.65 93.%4 Unger. Goldrente 94.50 94.90 +.** +5 eſſen von 1903 4 101.60 101.95%4„ Kronenrente 92.30 92.10 2 Heſſen 8190 82.-[Berzinsliche Loſe. 4 Sachſen 84 60 84.2003 Oeſterreichiſchel 860 166.20 166.20 4 Kh. Stadt⸗A. 107——Türkiſche 164.— 164.40 Bergwerksaktien. Dochunter Bergbau 255 26 258.50 Haxpener Bergbau 208.20 211 30 Buderns 122.20 122.50Kaliw. Weſterregeln 208— 208.— Coneerdia Bergb.⸗G.—.— 297.—.] Oberſchl. Siſeuinduſtr. 110.—112.70 Peutſch. Zuremburg 217— 217 60 Bhönix 213.40216.50 Frisdrichshütte Bergb. 139.50 14190 Br.Königs⸗u. Jaur ah. 198.75202.60 Gelſenkir aner 213.30 218.[Gewerkſch. Roßleben Aktien deutſcher und ausläudiſcher Trausportanſtalten. Düßdd. Giſenb.. Hamburger Packet 116.75 116.60 5 18%[Gotthardbahn——— 132.50 135,20 7 5700Ital. Mittelmeerbahn—.-—.— Norddeutſ Kond 08.40 108.10 do. Meridionalbahn 137.50 137 50 82. Sidbehn dent 877 29890 Baltimore und Okio 118.10 120.— Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4rk. Huv.-Pfdb. 10. 100.— f 40% Pr. Ufdbrf.⸗B⸗ 5 400Ff.K. B. Pfdbr o5 100.20 100.70] Hyp.⸗Pfd. unk. 191 101.28 10·25 40 1910 100.— 100.—-4% Pr. Pfdb. unk. 15 100.30 100.30 40% Wf.Hupss. Pfdd. 100.— 100.10 12 95 5 5 17 100.70 100 70 TCTT 98.—1/ 14 84.75 94.75 51fe Vr. Bod.⸗Ar..20 92.90 g, 12 93.60 33.60 4% Ger Bd. Pfd. vs0 100.— 100.—81½ 5 Wae 8 4%e 80 leinb, b. aala. 755 o 100.— 100.—8½ Pr.Pfbbr.⸗Bk.⸗ .01 Hyp.⸗ Pfb.⸗Kom. 8 Obl. unkündb. 12 4%„ Pfdbr, v. 0g e00 0 5 7 94.50 94 50 100.— 100.— unl. 12 100.10 100. 10 1507 100.— 100.— 3ſ%„ Pfobr..36 4d%„ 1012 100 20 100 20 89 u. 94 92.50 92.50 4%„ 1917 100.50 100 40 ¹ fd. 95½8 82.30 93.30 4%„„„ 1910 101.50 101.50 6„ Gom.⸗Ibl. 51%„ verſchied. 92.10 92.10 .,unk. 10 101.— 100.—%½„„„ 1914 280 92.30 8 ½„ Gom.⸗Obl, 51½% Nh..⸗B. K. O 92.80 92.80 v. 87/1 94.— 94.—%R. W. B,C. B. 1i9— ———— 37%,„ Com.-Sbl. 4% Mf. B. Pr.⸗Obl. v. 98%½6 94.— 94.—½% Pf. B. Pu.⸗O. 4% Pr. Pfob. unt, oa 99,80 99.60½/1 Ft tl. ttl. 3. S. B. Is 990 99.90hßä— 14 100.20 100.20 Maunk. Verſ.A, 544544 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. 136.90 186.90 Oeſterr.⸗Uug Bank 126.80 127,— Berg u. Melallb. 122.50 122 60 Oeſt. Länderb uk 124.30 124.56 Berl. Handels⸗Geſ. 182.80 183 60„ Kredit⸗Anſtall 211. 211.— Comerf. u. Disk⸗B. 117.90 119,4½ Pfälziſche Bank 102 50 102.50 Darmſtäbter Bank 140.50 140—Pfälz. Hpp.⸗Bank 19450—.— Delliſche Bant 249— 250.— Preuß. Hypolheknb. 12260122— Deutſchaſtat. Ban! 150.— 150.—] Seutſche Reichsbk. 149.— 150— Dffetten⸗Bank 106.40„06 50 Rhein. Kreditbank 137.30 18775 Diseoßto⸗Comm. 200 3 200 80 Rhein. Hyp.⸗B. M. 196.——.— Dresdener Bank 1862 40 163,10 Schgaffh. Bankver. 148.80 151.10 Frankf. Hop.⸗Ban! 203— 203.50 Sͤds. Bank Mhm. 114.7011470 Irkf. Hyp.⸗Cridiv. 160.30 16f.40] Siener Baukver. 137.75 187.90 Nationalbank 135½ 130.70] Bank Ottemane 146.—146.— Fpankfurt a.., 29. Sept. Kreditaktien 211.50, Diatvuto⸗ Commandit 201.70, Darmfläbter 140.80, Dresdver Bapt 168 25 Han⸗ delsgeſellſchaft 184.50, Deulſche Bant 250.50 Staasbabn 163—,. Lombarden 25.40, Bochumer 250.25, Gelſenkiechen 219,70, Laurapütt⸗ 208.—, Ungarn 9480 Tenden: ſehr feſt. Nachbörſe, Kreditaktien 211.—, Disconte⸗Commandit 200.80, —— 72.20 72 20 4„„ Badiſche Bank Staatsbahn 163.—, Lombarden 25.30. Pariſer Börſe. Paris, 29. Sept. Anfangskurſe. 3% Nente 97.35 97.30 Debeers 462.— 465.— Spänier 97.10 97.20 Eaſteand 144.— 143.— Türt. Looſe 194— 194.— Goldſield 175.— 175.— Banque Oitomane 726.— 727.— Randmines 244.— 243.— Rio Timo 1266 1072 Zerliner Effektenbörſe. [Brivattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Berlin, 29. Sept. Fondsbörſe. Bei Eröffnung zeigte die Börſe eine ausgeſprochene Hauſſe⸗Tendenz, hervorgerufen durch die erneute ſtarke Steigerung der Stahltruſtaktien in Newyork. Bei großen Umſätzen ſtellten ſich die Kurſe prozentweiſe höher; am er⸗ heblichſten war die Steigerung wiederum auf bem Montanaktien⸗ markte, wo Hohenlohe mit 6½ Prozent an der Spitze ſtanden. Die übrigen Werte gewannen bis 4 Prozent. Matter lagen nur Deutſch⸗ Luxemburger. Den elektriſchen Werken bot die günſtige Mitteilung über das neue Verfahren der eleltrolytiſchen Stahlgewinnung eine kräftige Anregung, beſonders Schuckert gewannen über 6 Prozent. Am Bankaktienmarkt überſtiegen die Steigerungen meiſt 1 Prozent und erreichten bei Schgaffhaufener Bank mit 3,25 Mk. das höchſte Maß. Weiter feſt lagen auch ruſſiſche Banken. Von der Newyorker Steige⸗ rung profitierten am erheblichſten Baltimore⸗ und Penuſylvania⸗ Aktien. Oeſterreichiſche Werte neigten im Einklang mit Wien etwas zur Schwäche, Prinz Heinrich⸗Bahn⸗Aktien ſtellten ſich auf die ge⸗ beſſerten Ausſichten hin, ſpeziell von der luxemburgiſchen Eiſen⸗ induſtrie um 4 Prozent höher. De rRentenmarkt war bei behaupteten Kurſen vernachläſſigt. Höhere Exöffnungskurſe veranlaßten die Spe⸗ kulation weiterhin zu Gewinnſicherungen, wodurch Abſchwächungen für Montanwerle und Banken eintraten. Beſonders Hohenlohe⸗Aktien mußten einen Teil ihres Gewinnes wieder Der Verkehr war weiterhin ruhiger. Geld einige Tage über Ultimo bedang 6 Proz. In dritter Börſenſtunde war das Geſchäft im allgemeinen leb⸗ hafter. Die Kurſe konnten ſich auf ermäßigtem Niveau behaupten. Weiter ſtiegen Schuckert, man ſpricht von der angeblich bevorſtehenden weiteren Elektriſterung einer Staatsbahnſtrecke. Der Kaſſa⸗Induſtrie⸗ markt lag ziemlich feſt. Berlin, 29. Sep.(Anfangs⸗Kurſe.) 209.70 211.75 Laurahütte 208.50 208.40 Disc.⸗Kommandit 200.10 202.10 Pbönix 213³ 70 317.30 162.20 162.80 Harpener 207.,70 219.— Staatsbahn Lombarden 25.10 25.20 2 2 mer Tend.: ſehr feſt. 255.20 259.90 4% SGonſols 102.60 102.60 Canada Paetſte 186.50 187.70 8 e%„ 1909———.— Hamburg Packet 132 80 134.70 37% 9440 94.40 Nordd. Lloyd 108.90 104.70 35˙9%„ 1909—.——.—Bochumer 256.20 257.50 8% 85— 85.— Deutſch⸗Luxembg. 217.60 217.70 4% Bad. v. 1901 100 40 100.20] Dortmunder 85.40 85.70 4%„„ 1908/09 102.— 102,10 Gelſenkirchner 215.10 217 70 30 eonv 94.——.Harpener 209,20 211.— 3½„ 1902/07—— 93 50 Lauraßütte 200.— 200 25 3½% Bayern 93.50 93.50 Phönixr 214.50—.— 3%% Heſſen 93 225—.—] Walteregeln 208.— 208.— 4% Heſſen 81.75 82.—Allg. Elektr.⸗Geſ. 240.90 242,30 3% Sachſen 84.50 84.50 Anilin 435.50 435.— 4½% Japaner 1905 96.10 95.80 Anilin Treptom 342.— 345.— 184.60 186.— 464 60 463.20 232.— 282.50 453.— 461.70 Brown Boveri Cham. Albert D. Steinzeugwerke Elberf. Farben Celluloſe Koſtheim—— 217.— Rüttgerswerken 184.— 184.20 Tonwaren Wiesloch 102.— 102— Wf. Draſ)t. Langend, 225 20 2286.50 Zellſtoff Waldhof 31190 312.— 4% Italiener 104.30 4% Ruſſ. Anl. 1902 89.25 30% Bagdadbahn 87.50 87.50 Oeſter. Keditaktien 211.50 211— Berl. Handels⸗Geſ. 188.50 182.— Darmſtädter Bank 140.50 141.10 Deutſch⸗Aſiat. Bank 149 70 149.90 Deulſche Bank 249,70 249,70 Disc.⸗Kommandit 199.20 20075 Dresdnar Bank 162.80 163 50 Privakdiskont 3½% Londoner Effektenbörſe. London, 29 Sept.(Telegr.) Anfangskurſe der Effetenbörſe. 220 N 88. 881(0 1955 55 eichsanleihe— 85— Premier 10% 10 2 Argentinier 91½ 91— Rand mines—. 9˙%% 4 Italtener 1030/ 1034½ Atchiſon comp. 1227% 127— 4 Japaner 915* 9160 Canadian 189˙%/ 191½ 3 Mexikaner 34˙0 84% Baltimore 120˙% 122ʃ 4 Spanier 55½ 85˙/ Chikags Milwaukee 165— 167— Salene e de ee dee e rie N 6 e ee e 2 ord. Cennal Minng 17½ 17% Lotsvile 1554½ 157— J3 Be 1828— Gaſtrand 57. 5% Soathern Pacifie 123½ 136 Geduld 31% 3½ Union eom, 200— 213ʃʃ½ Gold ftalds 227 57 Steels eom. 89˙% 9817/ Jagersfontein 74% 74½ Tend.;: ſtill. Wiener Börſe. Wien, 29. Sept. Vorm. 10 Ubr. Kreditaktien 665.— 671.20] Oeſt. Kronenrente 84.85 94.85 er eeee Fewee Seee, Wiener Bankverein— 542. 5 e Fe 1270 127755 Ungar. 1 95 92— ombarden 27.70 137.70 onenrente.— Marknoten 117.52 117.55 Alpine Montan 738.50 744.— Wechſel Paris 95.42 95.42] Tend.: feſt. Verliner Produktenbörſe. Verlin, 29. Sept.(Telegramm)(Produktenböeſe.) Preiſe in Mark pro 100 kg frei Berlin nette Kaſſe. 28. 29. 28. 29. Weizen per Sept. 217 50 217.—[Hafer per Mai 159.50 159.75 „Ott. 214. 218.75 Mais per Sept.———.— „Dez. 213.70 214.—„ Okl.— „ Mai 216.— 216.50„Dez.—— Roggen per Sept. 176.50 175.75 Rübsl per Sept.—.——. „„ Oktdr. 53.80 54.50 „ Dez. 172 172.—„Dezbr. 54.— 54.50 „Mal 175 75176.75 Spiritus JOer locs—.— Hafer per Sept, 154.50 158.50 Weizenmehl 30.75 30.75 „Dez. 155.—154.25 Roggenmehl 28.20 23.20 Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 29. Sept. Getreidemarkt.(Telegramm.) 28. 29. per 50 kg per 50 kg Weizen per?.. 1413 1414 ſeſt 1405 14 08 willig „„ April 1413 14 14 1403 14 04 Roggen per Okt. 9 783 9 74 ſtetig 955 956 willig „„April 10 07 10 08 994 05 Hafer per Okt. 750 751 feſt 737 738 willig „„ April 770 772 759 760 ooo—— „e Mat 702 7 03 ruhig 700 7ol träge Kohlraps Augu!—— Wetier: Bewölkt. Liverpooler Börſe. gLiverpool, 29. Sept.(Anfaugskurſe.) 28. 29. Weizen per Dezb. 7/5˙½ ruhig 707 ſtetig „„Maärz 70%%. Mais ver Sept,— träge— träge per Okt.—— *** Tandesproduktenbörſe Stuttgart. Börſenbericht vom 27. September. Die Stimmung auf dem Weltmarkt war in der abgelaufenen Woche unverändert feſt. Die Offerten von Rußland ſind nicht billiger. Amerika und Rumänien ſind nur zu unrentablen Prei⸗ ſen am Markt. Disponible Ware bleibt nach wie vor gefragt, da ſich die Ankünfte durch kleineren Paſſerſtand verzögern. Die Landmärkte ſind infolge der Feldarbeiten ſchwach befahren. Der Abſatz iſt lebhaft bei erhöhten Preiſen. Die heutige Börſe war gut beſucht bei ziemlichen Umſägen in effektiver Ware. Wir notteren per 100 ue frachtfrei Stuttgart, ſe nach Qualität u. Oieferzeit: Weizen württemberg. M. 22.25— 22.75, fränkiſcher 00.00 00.00, dayeriſcher M. 22.50—23.80, Rumänter M. 25.25 bis 25.75, Ulka M. 24.75—25.25, S ska M. 24.50—25.—, Roſtoff Azima M. 00.00—00.00, Walla⸗Walla M. 00.00.00.00, La Plata M. 25.——25.50, Redwinter M. 24.50—24.75, Kalifornter M. 00.00-00.00. Kernen: neu i.—.———.—, Ugterländer M. 00.00—00.00. Dinkel nom. 00.——00.00. Noggent württemb. nom., M. 17.——17.50, nordd. M. 00.00—00.00 ruffiſcher M. 00.00—00.00. Gerfle: würtimbergiſche Vi. 16.00—17.00, Bfälzer(gom.) M. 18.50 bis 19.50, bayeriſche M. 18.——19.50, Tauber M. 18.——19.— ungariſche M. 21.00— 23.50, kallforn. prima M. 00.00—99.00, Haſer: Oberländer M. 00.00—00.00, Unterländer M. 00.00—00.0, württemdg. Wi. 15.00—16.50, raſſiſcher N. 09.00—00,00. Mats Witxed Mi. 00.00—00.00, La Plata geſund 16.25—16.75. Dollom M. 00000 Douau 16.25—16,75. Kohlreps—.— U vreife vro 100 kx inel. Sad: Mebl Nr. 0 M. 3450—85.80, Ne. ab, iſt heute hier angekommen. Southampton, 24. Sept.(Drahtbericht der Amerikan Line Southampton.) Der Schnelldampfer„Philadelphig“ am 18. Septbr. von New⸗Nork ab, iſt heute nachmittag hier angekommen New⸗Hork, 24. Sept. Drahtbericht der Ameriean Nine, Sout⸗ hamptou. Der Schnell⸗Dampfer„New⸗York“ am 18. Septör. von Sontbhampton ab, iſt deute nachmittag ſier angekommen. Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſebureau Gund⸗ lach u: Bärenklau Nachf., Mannheim, Bahnhofplatz, direkt am Haupt⸗Bahnhof. Dampfer⸗Gxpeditionen des Norddeutſchen Klonyd in Bremen ab Bromerhaven vom 26. Septbr. bis 2. Oktbr. 1909: Kron⸗ prinzeſſin Cecilte“ am 28. Sept. nach New⸗Nork über Southampton⸗ Cherbourg.„Königin Luiſe“ am 1. Okt nach Auſtralien,„Bremen“ am 2. Ok. nach New⸗York über Cherbourg,„Gießen“ am 2. Okt. nach Arg entinien. **** Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗ldreſſe: Margold, Fernſprecher: Nr. 56 und 1637. 29. September 1909. Proviſionsfreil Wir ſind als Selbſtkontrahenten 80 daäufer unter Vorbehalt: 00* ——— .⸗G. für Mügßlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. 10⁰0 Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 320 M. 810 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 240— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien— 52 4 5 Vorzugs⸗Aktien— 97 Benz& Co., Rheiniſche Gasmotoren, Mannhbeim 145⁵ Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 25 zfr. Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 88 65 Bürgerbräu, Ludwigshafen— ferb.Off Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 89 Daimler Notoren⸗Geſellſchaft. Untertürkheim— 130 Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens 119 117 Filterfabrik Enzinger, Worms—55 169 Flint, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim 72— Frankenthaler Keſſelſchmiede— 84 zfr Fuchs, Waggonfabrik. Heidelberg— 184 Herrenmühle vorm. Genz Heidelberg— 76 Hertegg Terrain⸗A.⸗G., München 127zfr— indes Eismaſchinen— 139 Lux'ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigsh.— 11⁰0 Maſchinenfabrik Bruchſal. Schnabel& Henning— 320 Neckarſulmer Fahrradwerke 15⁵ 152 Pacific Phosphate Shares junge 7 6¼ Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſt adt 120— Whenſe Terrain⸗Geſellſchaft— 102 zfr Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim— 114 Rheinmühlenwerke, Maunheim 130— Röeinſchiff.⸗A.⸗GG. vorm. Fendel. Maunheim 112— Schiff⸗ und Maſchinenban.⸗G. Mannheim, Stammaktien— gazfe Stahlwerk Maunheim— 109 Süddeutſche Jule⸗Induſtrie, Mamnhem Süpdeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine—— M. 185 Unionwerle,.⸗G., Fabriken f. Bzauerei⸗Einrichtungen 118— ee 1 1 1. Geſelſchaft, Maunbenn 58 1 ita Lebensverſicherungs⸗— 40 Waggonfabrik Raſtatt— 90 Woald hof, Jannel benenhen 10¹ mmobiliengeſe— Zuckerfabrik Frankenthal— 22³⁰ Geſchäftliches. * 7 Hauptgewinue der Hohkönigsburger Lotterie, und zwar 60 000, 20 000, 10 000, 2500 und Zmal 1000., fielen in dir Kollekte der Firma J. Stürmer, Straßburg i.., Langſtr. 107, Die nächſte Geldlotterie iſt die Bad. In validen⸗Lotter ie (Loſe à 1.), deren Ziehung garantiert am 30. Oktober ſtatt⸗ findet. Es kommen hierbei 2228 Geldgewinne im Geſamtbetrage bon 44 000 M. zur Verloſung. Hauptgewinn 20 000 M. Auch die 1 Mark⸗Loſe der 18. Straßburger Lotterie, deren Zieh⸗ ung noch nie verſchoben wurde, ſind zur Ausgabe gelangt. Alleß Nähere beſagen die Inſerate. 4 — Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: J..: Dr. Fritz Goldenbaum:; für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher“ für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. 1 Druck und Verlag der Dr. H. Haas ſchen Buchdruckerei, 0 G. m. b..: Direktor: Eruſt Mäller. ——— — quillen aus der Rindt K Sthare Tränen des Myhrrenbaumes, dieſchon im grauen Altertume als Kosmetikum hochgeſchätzt wurden Myrrholin, der geläuterte Exkralt des Myrrhenharzes verleiht daher der Myrrholinſeife ihre unvergleichliche Schön einwirkung 0 die Haut. 50 Pfennig das Stück. 176 SVaose —8 derwswehes 25 Die Pferde müſſen unbe⸗ dingt mit Automors⸗ Wasser gewaſchen oder beſprengt werden dann kann ſo etwas nicht vor⸗ kommen. Keine Fliege oder Bremſe wagt ſich an ein Pferd, das mit Automorswasser gewaſchen iſt! 1 7 * Mannheim, den 29. September 1909 General-Anzeiger.(Abendblatt.) 1. Seite. 82.50, eN Ein in den beſten Jahren Kleie ſtehender, verheirat. Mann, in Wirtskreiſen gut bekaunt, wünſcht für die Pfalz Vertretung me. Kolonialwaren, auch 1081 ta⸗Line rivate. 5 J. Hamacher, Kaiſerslautern, w- Port Liſenbahnſtraße 50. m Line Sräulein, Septbr. 25 Jahre alt, in allen Zwei⸗ gen der Haushaltung gründ⸗ „ Sout⸗ lich erfahren, ſucht zum 15. br. von Oktober paſſende Stellung. Gute Zeugniſſe vorhanden. zund⸗ Offerten unter Nr. 18644 an direkt die Expedition dſs. Blattes. direkt Eine Perſon ſucht f. nach⸗ mittags Beſchäftigung im Bremen Ausbeſſern von Wäſche u. Klei⸗ Kron⸗ dern um mäßig. Preis. Zu erfr. Bas idtalste und vollkemmenste selbsttätige v.—6 Uhr U6, 29., 1. Th. remen W itt 25 aschmittel 0 Lüden von disher unerpeſchter, geradezu; wunderbater Wesch- und 885 N Bleichkraft. Wäscht die Wösche von selbst in Bäckerei in gut. Stadtlage einviertel die eidhnzlistünugem Kochen, macht sie rein und ſof. zu verm. Näh. 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Els., als Preisrichterin, PFräulein Emma Frost, vormals Vorsteherin des Koch-Lehr-Instituts und ſteigern: 10482 Welchen ZJei dun bie Gr⸗ Frau Rektor Hennes, Vorsteherin des Instituts für Ausbildung hauswirt⸗ Haushaltungspensionats von Fräulein Emma Frost und Fräulein Emma 1 vollſtändiges Bett, 1 eint. Mfuzng begieſben in(egen schattlicher Lehrerinnen, Köln a. Rh., als Preisrichterin, Goering zu Halle 3. 8,, als Freisrichterin. Schrank, 1 Sofa ſowie Mö⸗ wart etwa erſchienener Sub⸗ 5 15 5 1 5 mittenten erfolgt. 1 mn Angebote treten erſt nach Im Auftrage der LIEBIG GESELLSCHAFT, Diſchinger, Umfluß von 8 Tagen, vom 5 Gerichtsvollzieher. ung uemanege an gerechnet, die Vertreter uns gegenüber außer Kraft. 72 70 a Erfüllungsort iſt Mann⸗ Den Briefumschlag der Einsendungen wolle man SonlbrkEg 8 MAACK LEBIG-ABTEMHUMG Lehrmädchen 2 e 28. Sept. 1909. deutlich mit,Nreisausschreiben“ bezeichnen- Tehrmädchen Städtiſche 345 mit guten Schulzeugniſſen Fuhr⸗ u. 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