des das 8856 ief⸗ und Zu⸗ des aße. 4 909. mt. 0 Abonnement:(Badiſche Volkszeitung) der Stadt Mannheim und umgebung.(Mannheimer Volksblatt.) ee e e 90 Pfeumig monatkich. 92 5 oll⸗ Bringertohn 26 Pig. mynatlich; Bad e N ue 9„Geueral e —5 dreuch die Bot bez wel. Voßt 1.. 455 auftctan dn den in Onanal, E E 1 N en ee, ee 22 Ginzel⸗Nunemter 8 Pſg. 2 ereer e 14⁴ 5 Anabhängige Tageszeitung. Feee eee di cobemtBale., Gezekenür und verbrettethe Bettrng Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Nebaftion 11 Aaseertge rhem in Meunheia und Umgebang.(ausgeneumen Sonmtag) in Berlin und Narlsruhe. Erpedition mid Berlags⸗ 25 eeee n Schluß der Juſeraten-Aunahme ſür das Mittagsblatt Mocgens 50 0 Uhr, für das Abendblatt Nuchmiittags 3 Uhr⸗ bechbenene ee e Nr. 483. Donnerstag, 30. September 1909.(Mittagblatt.) —————————wͤ—ͤ——xſ——̃—(Tc———— 23%%%FFFEFTTTTTT———14 En Kündgebung des liberalen ürgeruns. Ein ſtarkes Eine großr Kundgebung des liberglen Bürgertuns. eeeee eeeeeeheeeeeereeee Oeffentliche Wählerverſammlung der vereinigten liberalen Parteien Mannheims im Roſengarten, 29. September 1909. Freunde des Liberalismus innerhalb und außerhalb der Jnationalliberalen Partei. Nach Baſſermann ſprach als nationalliberaler Kandidat Herr Rechtsanwalt und Stadtrat König, er rief in über⸗ zeugungsvollen, ernſten Worten zum Kampf gegen die Sozial⸗ demokratie auf, zum Kampf für die Erhaltung der Simultan⸗ ſchule und entwickelte unter lebhaftem Beifall ein groß⸗ zügiges Programm gemäßigt liberaler Politik gegenüber den Aufgaben des kommenden Landtages. Herr Bankdirektor Danziger legte in umfaſſender und eindringlicher Weiſe die Stellungnahme des Liberalismus zu den wirtſchafts⸗ politiſchen Aufgaben der nächſten Zukunft dar, proteſtierte vor allem unter ſtarker Zuſtimmung der Verſammlung gegen die agrariſchem Geiſte entſprungenen Schiffahrts⸗ abgaben, deren ungeheure Nachteile gerade für Mann⸗ heims Handel und Induſtrie er treffend nachwies, und mahnte in warmen Worten zur Einigkeit der liberalen Parteien im bevorſtehenden Wahlkampf, Herr Stadtrat Vogel kritiſterte in temperamentvoller und volkstümlich packender Weiſe die engherzige, dem modernen Geiſt und Empfinden ſo vielfach ins Geſicht ſchlagende Politik der Regierung und ſpornte im einer Weiſe, die ſeine Hörer fortriß, die liberalen Wähler zu energiſchem Wahlkampf an, zum Kampf für den Steg der liberalen Sache. So ging die Verſammlung auseinander, bemerkenswert Leſebedürfnis Leſebedürfnis Zum Kampf. In Mannheim treten die vereinigten liberalen Parteien mit Zuverſicht und friſcher Begeiſterung in den Wahlkampf. Das wurde bewieſen durch den außerordentlich großen Beſuch, beborstehen. Grosse Nulgaben sind von dem neuzuwähſlenden 125 55 155. 17 baalschen Landtag sowie von dem im Nopember zusammen⸗ welngenſaal auſwies. Der weite Saal war dichtgefüllt, Relchstag zu ſösen ung daber interessante, 0 ſchon lange vor Beginn der Verſammlung waren alle Plätze heisse Debatten zu erwarten. heſetzt und immer noch ſtrömten neue Scharen herbei. Dieſe Jeder Staatsbürger hat die moralische Pflcht, Verſammlung liberaler Wähler kann ſich ſehen laſſen neben den Zahlen, mit denen Sozialdemokratie und Zentrum zu sich um das polltische Leben zu kümmern und seinen un 8 Teil zu einer gesunden Entwſckelung unseres Staatswesens prunken pflegen, ſie bewies uns, daß die politiſchen Ereigniſſe 15 1el 8 Wahleifer und Wahlfreudigkeit in allen Kreiſen des liberalen betzufea. Ver beste Führer hierbei wird ihm eine gut 0 Bürgertums gefördert und beflügelt haben. Man darf geſeſl 8 reſchhallige, polſtische Cageszeſtung sein, aie ſhn angeſichts dieſer großen Kundgebung dem Zentrum und den rasch ditt Zuveflässſg über alſes Wissenswerte unterrichtet macht sich bei Eintritt der Herbst⸗ und Wintermonate be⸗ 0 merkbar, namentſich in so bewegten Zeſten, wie sie uns . Konſervativen ſagen: Ihr gedachtet es böſe zu machen, aber und alſe aultauchenden Fragen nach den verschſedensten 0 es kommt oft anders. Die gewaltſame Zurückdrängung des Seſten hin kritfsch beleuchtet. Elne solche Zeſtung zst der 0 Liberalismus hat alle in ihm vorhandene Spannkraft doppelt täglich zweſ mal erscheinenge deei emporſchnellen laſſen. Wenn nach dem guten Anfang des geſtrigen Tages, je näher der Termin der Wahl kommt, Mannheimer Jdie politiſche Arbeitsfreudigkeit, das Pflichtgefühl ent⸗ + krechend wachſen, dann dürjen wir auf eine außerordentlich ausgedehnter Handelsteil. Eine besondere Nufmerksamkeſt widmei der„Mann⸗ heimer General⸗Anzelger, Badische Deueste Uachrichten“ gem Feuilleton dem er seine grosse, stets steſgende Beſſebtheit in der Frauenspelt verdankt. Dem„Mannheimer General-Anzelger, Bacische Ueueste Hachrichten werden folgende Beilagen beigegeben: 1. das wöch, 2 mal erscheinende Amtsverkünglgungsblatt 2. die wöch. 1 mal erscheinende Unterhaltungsbeilage 3. die wöch.] mal erscheinende Bandels- und Industrie⸗ 4. dſe monatl. ersch. Beilage für ELiteratur u. Ulssenschaft, Dass unser Bestreben, den„Mannheſmer General⸗An⸗ zeiger, Badische Neueste Nachrichten“ textſich immer weſter auszubauen, von dem Publikum anerkannt und gewürdigt „Wird, beweſst die erkreulſche, stelſge ſtarke Zunahme unſerer Abonnentenziffer. Wir erhoffen vom neuen Uiertelſahr eine weſtere be⸗ deutende Steigerung.— Cor allem bitten wir unsere Postabonnenten die Bestellungen kechtzeſig zu erneuern, damſt in ger Zu- zendung der Zeitung vom J. Oktober ab keine Uerzögerung — — —— — Verlag des Mannheimer General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten. PGGPGGGGGGPP————————————————————— — —— —.wm iU MM ͤ]⁰˙1;1 ˙uwvrw Ar!!!ʃü ß 75 N 45 In 1 prozentua le Wahlbe teiligung der liberalen Kreiſe General⸗Anzeiger eee e e i e oen Badiſche Neueſte Nachrichten der zu den ersten Überalen Blätter Badens zöählt. Der„Mannheimer General-Anzeiger, Badische Neueste nachrichten“ besſtzt alle Oerzüge einer grossen modernen politischen Tageszeitung. Hlerzu kommen ein sorgfältig redigierter lokaler letzten Mann an die Urne zu ſchleppen, denn dieſer badiſche Wahlkampf ſoll ja nicht nur über die reaktionäre oder fort⸗ ſchrittliche Zuſammenſetzung des badiſchen Landtags ent⸗ ſcheiden, ſondern auch ein Volksurteil über die Poljtik der agrariſchen und klerikalen Rückſchrittler in Reike ſein. Außer⸗ ordentlich erfreulich und begrüßenswert war das zahlreiche Erſcheinen von Frauen in der geſtrigen liberalen Ver⸗ ſammlung. Wir dürfen demnach erwarten, daß ſie die männlichen Vertreter liberaler Weltanſchauung in dieſem Kampfe, in dem es nicht nur um Verteilung der Steuerlaſt geht, ſondern um die höchſten 1 ben u n 5 kulturellen Ideale, aufs tatkräftigſte mit ihrem weitreichenden Einfluß unterſtützen werden. Reichstagsabgeordneter Baſſermann eröffnete die Verſammlung mit mahnenden und anfeuernden Worten. In großen und ſcharfen Strichen entwarf er ein Bild von der Reichsfinanzreform und von der Politik des Zentrums und der Konſervativen. Es war wohl kein Zufall, daß er geſtern die unbedingte Weigerung der nationalliberalen Partei, an der ſozial ungerechten Reichsfinanzreform des Zentrums und der Konſervativen mitzuwirken, noch ganz beſonders ſcharf betonte, und es gab wohl in der ganzen Verſammlung nie⸗ manden, der nicht aus vollem Herzen der ehrlich liberalen und ſozialen Politik der nationalliberalen Reichstagsfraktion un⸗ bedingt auch heute noch zuſtimmte und nicht die hie u. da auf⸗ ſpringende und lebhaft bekundete Sehnſucht mancher Auch⸗ nationalliberalen nach neuem Anſchluß nach rechts taktiſch unklug und grundſätzlich falſch fände. Baſſermann zeigte dem Liberalismus das große Ziel dieſer kampferfüllten und darum doch ſchönen Zeit: Machtgewinnung des Liberalismus, Be⸗ freiung der Volksſeele aus der Umklammerung des Kleri⸗ kalismus und der Klaſſenpolitik des Bundes der Landwirte wie der Sozialdemokratie, und wies als großen, allein erfolgverheißenden Weg zu dem Ziele: Einigkeit der liberalen Parteien, die die Blockpolitik näher ge⸗ hracht hat, und die notwendigerweiſe dauernd zu⸗ ſammengehen müſſen. Wir können jede Gruppe, auf ihrem Programm ſtehen bleiben, aber es iſt heute notwendig, daß die einigenden Geſichtspunkte des großen deutſchen Liberalis⸗ mus in den Vordergrund geſtellt werden, Mannheim iſt mit gutem Beiſpiel vorangegangen, das Land wie das Reich mögen aus dem Beiſpiel lernen. Der lebhafte Beifall, den der Führer der nationalliberglen Partei zu Beginn wie zum Schluß ſeiner Rede fand, bezeugte, daß die Mannheimer Nationalliberalen, beſſer, die Mannheimer Liberalen, mit Baſſermann übereinſtimmen in der Beurteilung der politi⸗ ſchen Lage und der Aufgaben, die aus ihr den liberalen Parteien, alſo auch der nationalliberalen Partei erwachſen, Aufgaben einer klaren, mutigen Politik gegen rechts wie gegen links, einer Politik der Grundſatzfeſtigkeit wie der taktiſchen Klugheit. Zentrum und Konſervative, auch ſonſtige vedliche, aber unerbetene Freunde der nationalliberalen Partei bemühen ſich durch Anfeuerung und publiziſtiſche Unter⸗ ſtützung einiger Diſſentierenden, einen Riß in die national⸗ liberale Partei zu bringen, die unbedingte Zuſtimmung der geſtrigen großen liberalen Verſammlung zu Baſſermanns Ausführungen war eine treffende Zurückweiſung dieſer guten und erfreulich durch die zahlreiche Teilnahme, die auf große Wahlfreudigkeit und Kampſesluſt der liberalen Wähler ſchließen läßt, durch die Geſchloſſenheit der poli⸗ tiſchen Stimmung, vor allem in den großen Fragen des Reiches und des Landes, endlich durch die offenſichtliche durch die letzten Vorgänge im Reiche aufs lebhafteſte an⸗ geſpannte politiſche Energie der Anhänger liberaler Welt⸗ anſchauung. Und ſo wollen und dürfen wir hoffen, daß dem vor⸗ trefflichen Beginn des Wahlkampfes eine gute Fortſetzung und ein glänzendes Ende ſolge, und rufen mit einem der Redner des geſtrigen Abends: Mit Freudigkeit und Begeiſte⸗ vung hinenn in die liberalen Reihen, hinein in den Wahlkampf zum Siege des Libera⸗ lismus über Reaktion und Radikalismus! ** Das war geſtern Abend ein hoffnungsfreudiger Auftak! zu der intenſiven Wahlarbeit, die in den kommenden drei Wochen von den vereinigten liberalen Parteien noch geleiſtet werden muß. Saal und Emporen dicht beſetzt von einer geſpannt lauſchenden Menge. Bis hinauf zur Galerie Kopf an Kopf. Darunter außerordentlich viele Damen, ein über⸗ zeugender Beweis für das rege Intereſſe, das auch unſere Frauenwelt immer mehr an den politiſchen Dingen nimmt. An einer langen Tafel, die ſich am Podium in ſeiner ganzen Breite hinzog, ſaßen die Mitglieder der verſchiedenen Wahl⸗ komitees und ſonſtige hervorragende Parteimitglieder, auf dem Podium neben dem Rednerpult die Kandidaten und der Hauptredner des Abends, Herr Reichstagsabg. Ernſt Baſſermann, der, ſtürmiſch begrüßt, die Verſammlung mit folgender glänzenden Rede über die Reichsfinanzreform und die politiſche Lage eröffnete: Meine ſehr geehrten Damen und Herren! Im Auftrage der in dieſer Wahlbewegung vereiniglen liberalen Parteien der Stadt Mannheim beehre ich mich, Sie, die Sie ſo zahlreich hier zur Eröffnung der Wahlkampagne erſchienen ſind, zu begrüßen, Ihnen den Dank für Ihr Er⸗ ſcheinen auszuſprechen und damit gleichzeitig die Verſamm⸗ lung zu eröffnen. In ſchwieriger politiſcher Zeit haben ſich die liberalen Parteien der Stadt Mannheim zum Wahlgang zuſammengeſchloſſen. Es geſchieht dies naturgemäß un⸗ beſchadet der Selbſtändigkeit der einzelnen Parteien und unter Vorbehalt ihres Programms und der Selbſtändigkeit der An⸗ ſchauungen der aufgeſtellten Kandidaten. Wir treten mit der heutigen Wahlverſammlung in den Wahlkampf ein. Dieſe heutige Verſammlung ſoll der erſte Appell ſein an die liberalen Wähler aller Schattierungen, in den Kampf ein⸗ zutreten gegen unſere Gegner von rechts und links. Wir wollen in dieſem Kampfe die Mandate feſthalten, die in unſerem Beſitzſtand waren und neue dazu erobern. Dazu bedarf es ganzer, energiſcher Arbeit. Dazu bedarf es der vollen Ausnutzung der drei Wochen, die uns vom Wahlgange trennen. Es bedarf auch der Ueberwindung mancher Miß⸗ ſtimmung in den Wählerkreiſen, der 2. Seite. General⸗Anuzeiger.(Mittagblatt). 3 Mannheim, 30. September. Anfmunterung der Lauen, derjenigen, die geneigt ſind, weil ihnen dies oder ſenes in der politiſchen Entwicklung nicht paßt, bei Seite zu treten und ihren Zettel nicht zur Wahlurne zu tragen. An ſie alle appellieren wir, an Alte und Junge, auch an die Frauen, die ja in vielen Gauen Deutſchlands, auch hier, zu lebhaftem politiſchen Intereſſe erwacht ſind. Wir appellieren an Sie alle, in voller Pflichterfüllung ſich in den Dienſt der liberalen Sache zu ſtellen, volle Pflichterfüllung zu leiſten in dem Kammpfe für unſere liberale Weltanſchauung, die heute von links und rechts bedroht erſcheint. Wenn der Liberalismus heute in Deutſchland vielfach den Einfluß nicht zu ver⸗ zeichnen hat, der ihm gebührt, kraft der Wählermengen, die ihm anhängen, wenn das liberale Bürgertum nicht ſo zur Geltung kommt, wie es notwendig iſt für eine ruhige und gedeihliche Fortentwicklung unſerer ſtaatlichen Verhältniſſe, ſo können wir nur ſagen: nostra maximaà culpa. Der Liberalismus hat es vielfach nicht verſtanden, ſich zu brientieren und zu agitieren, wie unſere Gegner, wie all die vielen Organiſationen, die ſich in den Dienſt der Partei geſtellt haben und die uns vorbildlich ſein können in der Art und Weiſe, wie ſie intenſiv arbeiten, den Wählern näher treten und für ihre Ziele die Wähler bearbeiten. Verehrte Verſammlung! Die badiſchen Wahlen und auch anderwärts die Wahlen für einzelſtaatliche Parlamente fallen in eine Periode, in der die Kritik der Reichspolitik, unſerer inneren Politik, im Vordergrund ſteht; vor allem der letzten Phaſe derſelben, der Reichsfinanzreform. Mit dieſer Reichsfinanzreform iſt eine neue Orientierung unter den politiſchen Parteien im politiſchen Leben in Deutſch⸗ land eingetreten. Es kam in dieſem Kampfe zu einer ſcharfen Scheidung zwiſchen dem Zentrum und den Konſervativen und den mit ihnen verbündeten Polen und Antiſemiten und auf der anderen Seite dem Liberalismus in allen ſeinen Schattierun⸗ gen, die neue Orientierung trat anſtelle des Blocks, der zum Teil ſchon bei den letzten Reichstagswahlen als Kampfesorgani⸗ ſation in Erſcheinung getreten war und ſich in den bis zur Reichsfinanzreform abſpielenden politiſchen u. parlamentariſchen Kämpfen als neuer Faktor des politiſchen Lebens gezeigt hat. Dieſer Block iſt zerſtört. Die Reichsfinanzreform löſt heute ein bitteres Empfinden im deutſchen Liberalismus aus. Wenn wir uns erinnern an jene Periode der Steuerfreudig⸗ keit, von der vielfach in deutſchen Landen in Verſammlungen geſprochen wurde, von der klaren Erkenntnis in allen Schichten unſeres Volkes, vor allem des geſamten Liberalismus, daß der Finanznot des Reiches geſteuert werden müſſe und wenn wir dieſe Stimmung mit derjenigen vergleichen, die heute in den Kreiſen unſerer deutſchen Bürger vorhanden iſt———, welch weitgehender Kontraſt. Anſtelle der Steuerfreudigkeit tiefe Ent⸗ täuſchung, Verbitterung und eine Kritik, die in allen Formen und oft in weitgehendſter, maßloſer Weiſe ſich äußert. Es wurde vor allem erkannt, daß es notwendig war, dem Reiche neue Mittel zuzuführen, dem Reiche, welches einen immer größer werdenden Haushalt und damit ein immer größer werdendes Budget von Jahr zu Jahr aufweiſt kraft der internationalen Lage und der Notwendigkeit, für Heer u. Marine, für Kolonien, für natipnale Aufgaben, aber auch für die großen Gebiete der Sozialpolitik und für die Aufbeſſerung ſeiner großen Kategorien von Beamten. Große Mittel, Jahr für Jahr wachſend, mußten dem Reiche zur Verfügung geſtellt werden. Man hört heute in Zentrumskreiſen vielfach den Vorwurf erheben, daß die Parteien, die nicht dem Zentrum angehören, ſchuld ſind an dieſer Finanzmiſere des Deutſchen Reiches. Welch unbegründeter Vorwurf! Die Verelendung der deut⸗ ſchen Reichsfinanzen iſt im großen und ganzen zurückzuführen auf die Lex Frankenſtein, als das Zentrum einging auf die Verquickung zwiſchen Reichs⸗ und Landesfinanzen. Die Jolge davon war, wie auch jüngſt Herr Trimborn in ſeiner großen Kölner Rede nicht leugnen konnte, daß unter dem Zeichen der Reichsfinanzreform in jenem Jahre 543 Millionen aus der Reichskaſſe in die einzelſtaatlichen Kaſſen gefloſſen ſind, anſtatt, daß dieſe Einnahmen für die Amortiſation der Reichsſchuld ver⸗ wendet wurde. Das Zentrum iſt Trumpf geworden in deutſchen Landen, als die Zentrumspartei im Jahre 1893 die Oppoſttion in nationalen Fragen aufgab, als es eine Heeres⸗ vorlage paſſieren ließ, als es in der weiteren Zukunft, für alle jene Heeresvermehrungen und großen Flottengeſetze geſtimmt hat. Das ſoll kein Vorwurf ſein. Es wäre lächerlich gerade aus meinem Munde, dieſen Vorwurf zu erheben. Aber was ich dem Zentrum zum Vorwurf mache, das iſt die Tatſache, daß es in der Periode, in der es Trumpf war, die Geſundung der Reichsfinanzen gehindert hat. Es hat der verfloſſene Reichskanzler Fürſt Bülow verſucht, dieſer Miſere Einhalt zu tun, dem Reiche neue Steuerquellen zu erſchließen. In der erſten Reichsfinanzreform unter ſeiner Verwaltung im Jahre 1906 ſehen wir ſchon das großzügige Programm des Jahres 1908. Sie leſen dort ſchon in der Begründung der Regierungsvor⸗ lage, wie in dem Kopfe des Staatsmannes der Gedanke immer mehr Raum gewinnt, daß es notwendig iſt, neben der Be⸗ ſteuerung des Konſums die Beſteuerung des Beſitzes zu ſetzen. Und ſo ſehen wir bereits in der Reichsfinanzreform des Jahres 1906 die Reichserbſchaftsſteuer, allerdings damals nicht gefordert für Deszendenten und Ehegatten, aber doch prinzipiell neben den Konſumſteuern direkte Reichsſteuern. Denſelben Ge⸗ danken nimmt das Jahr 1908 auf. Bei dieſem großen neuen Be⸗ darf von 500 Millionen wird naturgemäß in dem Kopfe eines modernen Staatsmannes und erleuchteten Regierungen dem Ge⸗ danken immer weiter Spielraum gegeben, daß es ſo nicht weiter gehen kann mit der ausſchließlichen Heranziehung der großen Ar⸗ tikel des Maſſenkonſums und mit Steuern, die im großen und ganzen die breiten Schichten belaſten, ſondern daß als Aequivalent die Heranziehung des Beſitzes durch den Ausbau der Erbſchafts⸗ ſteuer gefördert werden müſſe. Es waren gewiß keine ſachlichen Gründe, die die Erbſchafts⸗ ſteuer des Jahres 1908 zu Fall brachten. Wenn es der greßen Zahl der Zentrumsabgeordneten geſtattet worden wäre, für die von ihnen gebilligten Deszendentenſteuer einzutreten— ich melne dabei beiſpielsweiſe die ſüddeutſchen Abgeordneten, die Abgg. von Bahern, Baden und Württemberg, ich meine dabei vor allem die Arbeiterführer, die kein Intereſſe daran hatten, daß der große Beſitz nicht erfaßt wurde— wenn man dieſen Leuten freien Lauf gelaſſen hätte, wenn man die große Zahl der konſervativen Abge⸗ ordneten, die bereit waren, für dieſe neue Steuer einzutreten, nicht gezwungen hätte, die größeren konſervativen politiſchen End⸗ ziele voranzuſtellen, dann wäre zweifellos die Erbſchaftsſteuer an⸗ genommen worden aus dem Prinzip der ſozialen Gerechtigkeit heraus, daß bei ſo großen Anforderungen an den Säckel der brei⸗ ten Maſſen des Volkes, der Grundbeſitz nicht ſteuerfrei bleiben kann. Und weshalb fiel nun die Erbſchaftsſteuer? Sie iſt nicht der Angelpunkt dieſer ganzen Bewegung und der ganzen ſpäteren politiſchen Debatten. Der Ausgangspunkt waren die Verhandlun⸗ gen über die Branntweinſteuer, als das Zentrum mehr bot bei der Liebesgabe, als die liberalen Parteien konzedieren konnten. Es herrſchte anfangs volle Ueber⸗ einſtimmung darüber, daß es richtig ſei, die Liebesgabe nach und nach abzubauen; das wollten die Parteien, die am weiteſten links von uns ſtehen, die Linksliberalen und Demokraten noch mehr. Als in dieſem Stadium, wo der Liberalismus bereit war, die weitgehendſten Konzeſſionen an die preußiſchen Kartoffelbrenner zu machen, das Zentrum mehr bot, da iſt der Blockbegraben worden. Da kam zum erſtenmale zuſtande jenes Zuſammengehen zwiſchen den Konſervativen und dem Zentrum unter Aſſiſtenz der Polen, der Antiſemiten und der Wirtſchaftlichen Vereinigung, die das Ende des Blockes geſchaffen hat. Die Führer der konſervativen Partei hatten allerdings größere Ziele. Es waren höhere Geſichtspunkbe weit über die materiellen Intereſſen der Schnaps⸗ brenner, der Kartoffelbrenner hinaus, denn auf der einen Seite iſt der Haß, der ſich breit machte gegen das beſtehende Reichs⸗ tagswahlrecht und der ſeinen Ausdruck fand in der Heyde⸗ brandſchen Rede im Reichstage. Und das letzte war das Miß⸗ trauen gegen den Kanzler, daß er in den Konzeſſionen, die er dem Liberalismus machen mußte, weiter gehen würde, und daß dieſe Konzeſſionen ſich erſtrecken würden auf die Re⸗ form des preußiſchen Wahbrechts. Meine verehrten Damen und Herren! Es war mit der Inaugrierung der Blockpolitik eine neue politiſche Situation in Dentſchland entſtanden. Der Liberalismus in allen ſeinen Schattierungen war vereinigt in einer Gruppierung zur Unterſtützung der Regierungspolitik, einer Gruppierung, entſtanden in dem Kampfe gegen das Zentrum in ſeinen damaligen weitgehenden Machtanſprüchen gegenüber der deutſchen Kolonialpolitik. Die Konſequenz dieſer Vereini⸗ gung des Liberalismus in allen Schattierungen zu einer Phalanx war naturgemäß die Gewährung von Konzeſſionen an den Liberalismus. Die Konzeſſionen waren verſchiedener Natur. Darüber hat ſich die Regierung nie den geringſten Illuſionen hin⸗ gegeben, daß Konzeſſionen gemacht werden mußten. So wurden gewiſſe Konzeſſionen gewährt beim Vereinsgeſetz. Wir haben es dankbar begrüßt, daß mit dem veralteten Geſetz in vie⸗ len Einzelſtaaten, ſo in Sachſen und Preußen aufgeräumt und ein Reichsvereinsgeſetz erreicht wurde, welches gar manchen alten Zopf abſchnitt. Alle Konzeſſionen bei der Reichsfinanzreform waren der Ausdruck des ſozialen Gedankens der direkten Be⸗ ſteuerung von Reichswegen unter Heranziehung der großen Ver⸗ mögen durch Beſteuerung der Deszendenten und Ehegatten. Die Konſervativen haben wohl am meiſten gefürchtet, daß weitere Konzeſſionen beſtehen würden in der Reform des preußi⸗ ſchen Wahlrechts. Da mußte der Kanzler, der geſagt hat, ich will die Reichsfinanzreform nur mit dem Liberalismus machen, beſeitigt werden. Und ſo wurde der Bund geſchloſſen zwiſchen Zentrum und Konſervativen und den mit dieſen Beiden verbündeten Antiſemiten, Polen und der Wirtſchaftlichen Vereini⸗ gung. Bei dieſer politiſchen Entwicklung, wie ſie ſich hier vollzo⸗ gen hat, da trat nunmehr ein Gedanke in den Vordergrund: Daß wiederum das Zentrum Trumpf iſt und die Sozialde⸗ mokratie vielfach der lachende Erbe bei den Wahlkämpfen, die ſich nunmehr abſpielten.(Sehr richtig.) Und dieſen höchſt einfachen Tatbeſtand ſucht man zu ver⸗ wirren. Man iſt vollſtändig im Unrecht, wenn man zunächſt be⸗ hauptet, daß der Liberalismus in allen großen nationalen Fragen verſagt hat. Welch ein falſcher Vorwurf! Es muß den kinksliberalen Parteien anerkannt werden, daß ſie ihren Wider⸗ ſpruch aufgaben gegen die Bewilligung von Konſumſteuern im großen Umfange. Der Wille dazu war von Anfang vorhanden im ganzen Liberalismus, in großen Umfange Konſumſteuern zu bewilligen. Alſo von 5 einem Verſagen des Liberalismus kann nicht die Rede ſein. Man hat weiter den Vorwurf erhoben, der Liberalismus ſei be⸗ müht geweſen, dasmobile Kapital zu ſchonen. Kann man dieſen Vorwurf im Ernſt gegen Parteien erheben, die in erſter Linie ſich ausgeſprochen haben für die direkte Heranziehung der Vermögen? Man hat geſagt, monatelang ſei durch den Liberalis⸗ mus die Erledigung der Reichsfinanzreform verſchleppt worden. Auch dieſer Vorwurf iſt nicht begründet, aber erkennbar in ſeiner Ungerechtigkeit für Jeden, der in dieſen lebhaft beweg⸗ ten Wochen und Monaten mitgearbeitet hat. Die Verſchleppung hat ſtattgefunden, aber ſie wurde hervorgerufen durch diejenigen, die nicht zu der klaren Ueberzeugung kommen konnten auf dem Gebiete der Beſitzſteuern. Als ich jüngſt in der Pfalz in Landau⸗ Neuſtadt im Wahlkampf ſtand, iſt mir der Vorwurf entgegengeha⸗⸗ ten worden:„Ja, als es ſich darum handelte, die Reichsfinanzre⸗ form zu machen, da hat man monatelang die Verhandlungen hin⸗ gezogen, da konnte man nicht zur Einigung kommen. Als es aber galt, die großen Konſumſteuern zu bewilligen, da war die ganze Sache in acht Tagen gemacht.“ Dieſer Vorwurf ſpricht Bände, aber nicht gegen die Liberalen, ſondern gegen diejenigen, die bei all dieſen Verhandlungen Wochen und Monate dahingehen ließen. (Zuſtimmung.) Man erhebt endlich den Vorwurf, der Liberalis⸗ mus ſei ſchmollend beiſeite geſtanden, oder, wie ſich manche Poditiker ausdrücken, der Liberalismus iſt ausgeſchal⸗ tet worden. Meine Damen und Herren! Etwas läche rlicheres und kindiſcheres für Jeden, der Politik und parlamentariſches Weſen kennt, habe ich noch nicht kennen gelernt. Sehen Sie doch nach England, dort tobt heute der Wahlkampf. Kein Menſch weiß, ob es zur Auflöſung des Unterhauſes kommt oder nicht. Auf der einen Seite die Landlords und auf der anderen die Mehrheit mit den ſozialen Reformen des Schatzminiſters George. Niemand wird, wenn die Konſervativen gegen die Reform ſind, gegen ſie den Vorwurf erheben, daß ſie deshalb antinational ge⸗ worden ſind. Man ſollte ſich ſchämen, gegen den Liberalismus einen ſolchen Vorwurf zu erheben. Es iſt nicht nur Recht, Steuern zu verwerfen, ſondern es iſt auch unſere Pfeicht eine ſolche Fi⸗ nanzreform zu verwerfen. So wird der deutſche Liberalismus auch bei allen kommenden Finanzreformen handeln Wenn wir heute die Preſſe durchſchauen, welch ekles Schau⸗ ſpiel! Wie um die Leſche des Patroklos Griechen und Trofaer ſtritten, ſo tobt heute der Kampf um den vergangenen Reichskanzler, der ſich der wohlverdienten Ruhe hingibt. Welche Vorwürfe wer⸗ den gegen den Mann erhoben. Man macht ihm den Vorwurf der Täuſchung des Reichstages. Um den Vorwurf der Fälſchung von ſich abzuwälzen, ſagen die Konſervativen und ihre Verbün⸗ deten: Das war ja doch ein toter Mann. Der Mann war dot ſeit jenen Novembervorgängen, weil er das Vertrauen der Aller⸗ höchſten Stelle verloren hatte. Ich bin auch in jenen Wochen und Monaten, ich kann wohl ſagen, in jenen Stunden und Minuten, in Berlin geweſen und habe auch vieles reden gehört und viele Hintertreppengerüchte. J chhabe gehört von Koterien und Ka⸗ marillen, aber eines muß ich doch ſagen, wenn ich dieſe eklen Mären leſe, die heute in der Preſſe gegen den Kanzler aufge⸗ tiſcht werden, daß durch das Verhalten des Zentrums in manchen konſervativen Kreiſen die Meinung erweckt und geſtärkt werden konnte, daß der Kanzler ein toter Mann ſei. Aber dabei iſt doch eines zu berückſichtigen: Hätte der Kanzler dieſe ſozial⸗gerechte Reform, Konſumſteuern und direkte Beſitzſteuern, durchgeſetzt, glaubt jemand, der mit dem politiſchen Leben vertraut iſt, daß dieſer Kanzler dann gefallen wäre? Das iſt eine Unter⸗ ſchätzung politiſcher Er folge, der ſich ein erfahrener Pol'tiker nicht ſchuldig machen kann. Der Erfolg hätte den Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Leipziger Solo⸗Quartett Aus Leipzig, der Stadt, die ſeit den Tagen des großen Thomas⸗ kantors ihren Ruhm als Hochburg des evangeliſchen Kirchengeſangs — man denke nur an den unvergleichlichen Thomanerchor!— bewahrt Hat, ließ ſich geſtern in der Friedenskirche ein Soloquartett hören, das ſich die Aufgabe geſtellt, das geiſtliche Volkslied in ſeinen verſchiedenen Entwicklungsepochen vorzuführen. Das Programm ver⸗ zeichnete tiefinnige altdeutſche Weiſen aus dem 12. und 15. Jahr⸗ hundert, Lieder aus der Reformationszeit, Proben aus dem berühm⸗ ten Geſangbuch der böhmiſch⸗mähriſchen Brüder und neudeutſche Ge⸗ ſänge des 17, und 18. Jahrhunderts. Es iſt bekannt, daß mit der Entwicklung der Inſtrumentalmuſik in den letzten drei Jahrhunderten ein Tiefgang des A⸗capella Geſangs parallel ging. Und ſo muten uns jene aus dem Geiſte glaubensſtarker Frömmigkeit und bei aller Schlichtheit höchſt kunſtvollen alten Tonſätze an wie eine Offenbarung aus einer audern Welt. Sind doch einige davon wie das köſtliche„O Welt, ich muß dich laſſen“, Satz von Heinrich Iſaak und das Bach'ſche Sieblingslied„O Haupt voll Blut und Wunden“ unverlterbares Eigentum des evangeliſchen Volkes geworden. Von den neueren Ge⸗ ſängen hat uns„die Seele vor der Himmelstür“(aus dem 18. Jahr⸗ hundert) durch ſeine Gemütstieſe überraſcht. Die Art, wie das Quartett, welches nicht um klingenden Lohn, ſondern wie das Programm ſagt,„Gott zur Ehre und den Hörern zur Freude und Erbauung“ ſingt, dieſe Gaben bot, war eine höchſt lobens⸗ werte. Weniger in der Fülle der Einzelſtimmen— der Sopran zeigte ſich in„Gottes Edelknabe“ ſogar etwas indisponiert— als in der krefflichen Zuſammenſchulung, der tadelloſen Textbehandlung und der inſinnigen, ſtimmungserſchöpfenden Charakteriſierung ruht die Stärke des Enſembles. Am höchſten ſtanden für mich„O Haupt voll Blut und Wunden“,„Mahnung an die Gläubigen“ und das Schluß⸗ lied in der Wiedergabe. Herr E. Dapper, der bewährte Organiſt der Friedenskirche, leitete den Abend mit Bach's G⸗moll⸗Phantaſie ein und erwies ſich ſo⸗ wohl darin, als in der weiteren organiſtiſchen Gabe als ſicherer Be⸗ herrſcher ſeines ſchönen Inſtrumentes. Der Beſuch des Konzertes ließ zu wünſchen 1 Der Sinn für gute Kirchenmuſtk iſt bedauerlicherweiſe in ſtetem Abnehmen be⸗ griffen. F. Mack. N* 5 Theater⸗Notiz. Die Intendanz teilt mit: Die am Freitag, den 1. Oktober ſtattfindende Neueinſtudierung der Oper„Der Wild⸗ ſchüttz“ von Lortzing iſt folgendermaßen beſetzt: Graf: Joachim Kromer, Gräfin: Betty Kofler, Baron: Hans Copony, Baronin: Roſe Kleinert, Baculus: Karl Marx, Gretchen: Margarete Beling⸗Schäfer, Pankratius: Emil Hecht, Nanette: Margarete Ziehl. Regie: Eugen Gebrath. Dirigent: Albert Coates.— Die Beethoven⸗Matinee des nächſten Sonntags bringt an Werken für großes Orcheſter unter Leitung von Artur Bodanzky die Ouverture und(wohl zum überhaupt erſtenmale) Teile aus der Balletmuſik zu den„Geſchöpfen des Prometheus“. Ferner wird Lilly Hafgren Waag eine Anzahl der ſchottiſchen Lieder mit Begleitung des Klaviers(Albert Coates), der Violine(Richard Heſſe) und des Cello(Karl Müller) ſingen und Heinrich Götz den Brief an des Meiſters„Unſterbliche Geliebte“, einen Brief an Bettina Brentany und das berühmte Heilig⸗ ſtädter Teſtament verleſen. Die Anſprache hält der Jutendant. Die Intendanz teilt ferner mit: Da die ganze nächſte Zeit mit der Neueinſtudierung Schillerſcher Dramen anläßlich der 150. Wiederkehr des Geburtstags des Dichters ausfüllen wird, ſoll am Samstag, den 2. Oktober zunächſt ein modernes Stück in Szene gehen. Es iſt Strindberg's„Totentanz“, eine furchtbare Tragödie von Liebe und Haß, deſſen erſter Teil unter der Leitung des Intendanten aufgeführt wird. Der berühmte ſchwediſche Dichter, von dem bisher nur der Einakter„Mit dem Feuer ſpielen“ gegeben wurde, kommt damit an unſerem Hoftheater zum erſtenmal mit einem größeren abendfüllenden Stück zu Wort. Manuheimer Streichquartett. Das Maunheimer Streichquartett, welches in ſeiner neuen Zuſammenſtellung letztes Jahr mit ſo großem künſtleriſchen Erfolg tätig war, veranſtaltet wie alljährlich auch dieſen Winter 4 Kammermuſik⸗Abende, wovon der erſte am 18. Oktober ſtatt⸗ findet. Abonnementskarten ſind in den Hofmuſikalienhandlungen von K. Ferd. Heckel und Eugen Pfeiffer zu erhalten. In der Hochſchule für Muſik wird eine öffentliche Aufführung der „Jahreszeiten“ zum nachträglichen Gedächtnis von Joſeph Haydn's 100. Todestag vorbereitet. Einen weiteren Anlaß zu dieſer ausnahmsweiſe größeren Veranſtaltung bietet der Umſtand, daß unſere Muſikſchule nunmehr das zehnte Jahr ihres Beſtehens voll⸗ endet hat. Zur Mitwirkung im Chor ſind ſtimmbegabte Damen und Herren willkommen. Anmeldungen nimmt das Sekretariat der Hoch⸗ ſchule für Muſik(M 1, 8) entgegen. Neues Operettenthater. Die Direktion ſchreibt uns: Wir machen darauf aufmerkſam, daß die Dutzendbillets die in beliebiger Anzahl zu allen Wochentagsvorſtellungen Gültigkeit haben, nur noch wenige »Tage im Bureau des Theaters(Saalbau) und in den bekannten Vor⸗ verkaufsſtellen zur Ausgabe gelangen. Briefſteller für Liebende! Ein Jahr iſt es her, daß wir mit der Korreſpondenz Otto Erich Hartlebens an ſeine Gattin beglückt wurden. Man hatte bei dieſer peinvollen Publikation die Em⸗ pfindung, als ob hiermit der Gipfel der Geſchmackloſigkeit erreich worden ſei, die in der pekuniären Ausſchlachtung eines berühmten Namens nach dem Tode des Trägers begangen werden kann: man hat ſich geirrt. Soeben wird als neueſtes Hartleben⸗Para⸗ lipomenon angekündigt:„Briefe an ſeine Freundin 189721905“%, Nach der Korreſpondenz mit„Moppchen“ kann man ſich von der mit Ellen jedenfalls etwas verſprechen. Und da Hartleben mehr als eine Freundin gehabt hat, ſo werden wohl nach dem vorausſichtlichen Erfolge dieſes Werkes weitere„Brief⸗ ſteller für Liebende“ aus Hartlebens Feder zu erwarten ſein. Die römiſche Jubiläumsausſtellung 1911. Weitſchauende, das ganze Gebiet der Kunſt umfaſſende Pläne ſollen bei der großen Ausſtellung verwirklicht werden, die im Jahre 1911 bei dem Ju⸗ biläum des Königreiches Italien ſtattfinden wird. Der Präſident des Feſtkomitees, Conte di San Martino, hat vor einiger Zeit in dem großen Saal des Senatorenpalaſtes das Programm dieſer Jubikäums⸗Ausſtellung entwickelt, in dem beſonders die künſtle⸗ riſchen Veranſtaltungen das höchſte Intereſſe beanſpruchen. Ein weitläufiges Gebäude, das ſich auf dem Terrain zwiſchen der Villa Borgheſe und dem Muſeo di Papa Giulio erheben ſoll, iſt bereits im Bau begriffen, wie in dem von Dr. Georg Biermann heraus⸗ gegebenen Cicerone berichtet wird. Dies Gebäude, in dem die große Internationale Kunſtausſtellung untergebracht werden wird, ſoll nach den Plänen des Architekten Hazzani aus gutem Material hergeſtellt und auch ſpäterhin erhalten bleiben. An die⸗ ſen Kunſtpalaſt wird ſich eine Ausſtellung von Heinen Häuſern anſchließen, in der auf dem Gelände der ehemaligen piazza'Armi in den prati di Caſtello Luxusbauten, Mietsbauten und Arbeits⸗ —3 Mannheim, 30. September. Geueral⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mann gehalten, der Erfolg und die internationale 88 und ſeine Erfolge in der auswärtigen Politik. Klatſch und Kombinationen ſind an der Arbeit, Neſen einfa⸗ chen Tatbeſtand zu verwirren, der klar ſich ergibt, wenn man die Reden der Herren von Heydebrand und Weſtap durchlieſt, der ja in der Steuerreform der führende Redner der Konſervati⸗ wen war. Aus allem geht klar hervor, daß der Reichskanzler fallen mußte, weil er auch den Liberalen Rechnung tragen wollte in ſeiner Po⸗ litil und weil er, wie er es einmal im Reichstage ausführte, es ablehne, das Werkzeug einer Partei, der konſervativen Partei, zu ſein. Und ſo verfolgt in der wohlverdienten Ruhe der Haß den Reichskanzler, der ſich doch manche Verdienſte um das Deutſche Reich erworben hat. Es ſoll wohl der Beweis geliefert werden, es ſoll Jedem, der da kommt, und in dieſe Stelle rückt, zugerufen werden: Wage es nicht, aufzutreten gegen die Ver⸗ treter der und des Zentrums, ſwage keine Machtgelüſte, ſonſt wird es Dir ſo gehen wie es Bü⸗ low gegangen iſt, oder, wie ein Zentrumsabgeordneter geſagt hat: „Sonſt wirſt Du as Dritter den Gang nach Canoſſa machen müfſen,“ den Bismarck und Bülow gemacht haben. Die Liberalen wiſſen und ſind überzeugt, daß das, was man liberale Neigung des Reichskanzlers genannt hat, das Beſtreben, neben der konſer⸗ vativen auch der liberalen Weltanſchauung in der Blockpolitik Rechnung zu tragen, zu Grabe getragen worden iſt. Wir können uns heute nicht wundern über die ſcharfe Miß⸗ ſtimung, welche durch unſer Vock zieht und dieſe Mißſtimmung mützt natürlich in erſter Reihe den radikalen Elementen, den Sozialdemokraten, die in Fällen, wie in Landau, rückſichtslos vorgehen. Das iſt ihr gutes Recht. Auch hier in dieſen 5 Wahlkreiſen werden wir ge⸗ gen den ſozialdemokratiſchen Gegner zu kämpfen haben. Von der Sozialdemokratie trennt uns unſere Weltanſchanung und unſer politiſches Programm. Die Sozialdemokratie iſt ja, darüber wird wohl der obektiv Den⸗ kende nicht im Zweifel ſein können, in einer ſtändigen Entwick⸗ lung, in einem ſtändigen Mauſerungsprozeß begriffen. Ich will auf das Thema nicht weiter eingehen. An die Stelle der wilden Agitatoren treten kleinbürgerliche Ebemente, die naturgemäß für die breiten Volksſchichten gefährlicher ſind, als der frühere Zu⸗ ſtand. Das iſt eine große Gefahr auch für unſere Vaterſtadt Mannheim und wir werden unſere volle Schuldigkeit tun müſſen in dieſem Wahlkampf, um den Anſturm der ſozialdemokratiſchen Partei in dieſen Wahlkreiſen abzuwehren. Von der Sozialde⸗ mokratie trennt uns die Weltanſchauung, trennt uns die Tatſache, daß wir Anhänger der Monarchie und der heutigen Geſellſchafts⸗ ordnung ſind. Die Sozialdemokratie iſt eine Klaſſenpartei, die ihre Klaſſenintereſſen genau mit derſecben Schärfe und mit der⸗ ſelben Rückſichtsloſigkeit verfolgt, wie heute der Bund der Land⸗ wirte. Zwiſchen den Sozialdemokraten einerſeits und dem Zentrum und den mit dem Zentrum verbündeten Konſervativen und dem Bund der Landwirte andererſeits gilt es heute für den Liberalis⸗ mus, ſeine Poſitionen zu halten. Täuſchen wir uns nicht, wir ſtehen vor einer Flutwelle ultramonkauer Entwicklung Die ſich mit einer gewiſſen elementaren Gewalt über Deutſchland zu ergießen droht. Wir ſchauen hinüber nach Bayern, wo heute 5 Zer Ae ramontanismus die Gewalt in den Händen hat und wo chen können, daß das Miniſterium bereits auch unter dem Einflaß der ultramontanen Partei ſteht. Wir ſehen in anderen Gebieten Deutſchlands die wachſende ultramonkane Macht. Durch der Konſervativen Schuld iſt im Reich der Zuſtand wieder herge⸗ ſtellt worden, daß Zentrum Trumpf iſt. Für die badiſchen Wahlen ſehen wir mit weitgehender Beſorgnis in die Zukunft, ob es gelingen wird, dem ultramontauwen Anſturm gegenüber den liberalen Beſitzſtand zu wahren. Der Führer der Ultramontanen in Baden, Herr Wacker, hat es ja verraten, daß er, ſoweit es an ihm iſt, dafür ſorgen wird, daß der Liberalismus in Baden aus ſeinen letzten Poſitionen ver⸗ drängt wird. Ich denke und hoffe aber meinerſeits und Sie wohl Alle, daß es gelingen wird, angeſichts dieſer klar gezeichneten Ziele, wie ſie Wacker uns mit wünſchen⸗werter Deutlichkejt er⸗ öffnet hat, daß der Liberalismus ſeinerſeits ſeine alten Mandate behaupten und für die Eroberung neuer ſtreiten wird. Für das Zentrum iſt es heute eine Wonne zu leben. Es iſt eine Tatſache, daß das Zentrum uns in ſeinen Organiſationen weit überlegen iſt, in ſeinen Organiſationen, die, ich kann wohl ſagen, alle Le⸗ bensalter von der Wiege bis ins Greiſenalter umfaſſen, das in de nGewerbe⸗ u. Induſtriebetrieben ſeine Jünger u. Anhänger um ſich ſchart und in ſeiner Geiſtlichkeit die geborenen Führer für ſeine Bewegung hat. Auf der anderen Seite ſehen wir kraft der Situation, die durch das Verſchulden des Zentrums geſchaffen worden iſt, die Sozialdemokratie an Boden gewinnen, neue Man⸗ date erobern oder in ihre alten Beſitzſtände, die ſie im Jahre 1906 verloren hat, wieder einrücken. Dadurch wird das Zentrum immer unentbehrlicher die Staatsmänner müſſen immer mehr die Notwendigkeit einſehen, daß man von Regie N ſich auf das Zentrum ſtützen muß. Wenn aber alles nicht zieht, dann rückt man beim Zentrum in den Wahlkampf mit dem Wort, das jüngſt Abg. Trimborn, als ihm in Köln garnichts mehr einfiel, geſprochen hat: Ein ———UU————..— GT—.——— häuſer vorgeführt werden. In gewaltigen Dimenſionen iſt auch der Plan der archäologiſchen Ausſtellung angelegt, in der man zeigen will, was die ehemaligen Provinzen des römiſchen Reiches an Monumentalbauten noch aufweiſen. Es ſoll ſo die einſtige Größe des Interium Romanum in Abgüſſen oder Abbildungen deutlich vor Augen geführt werden. Dieſe Ausſtellung wird in den Diokletiansthermen ſtattfinden, die durch Parlamentsbeſchluß iſo⸗ liert und von modernen Einbauten befreit werden ſollen. Im Zuſammenhang mit dieſer Vorführung altrömiſcher Größe wird im Caſtel San Angelo die Topographie des alten Roms in Zeich⸗ nungen, Kupferſtichen und Photographien dargeſtellt. In drei weiteren Spezialausſtellungen wird die Kunſt des Mittelalters, der Renaiſſance und des ſechzehnten Jahrhunderts zuſammenge⸗ faßt ſein. Das jetzige Kunſtausſtellungsgebäude in der via Na⸗ zionale wird eine retroſpektive italieniſche Kunſtausſtellung auf⸗ nehmen, in der Malerei, Bildhauerei und Architektur der letzten infzig Jahre vereinigt ſind. An dieſen Ausſtellungen wird ſich auch Griechenland offiziell in hervorragendem Maße beteiligen. Die Regierung Griechenlands hat 100000 Fres. dafür bewilligt 5 ein Komitee gebildet, das unter dem Vorſitz des früheren denten der griechiſchen Kammer, Baſſia, ſteht. Geplant „ d. die Ausſtellung einer Sammlung von Gipſen der wich⸗ Sgkulpturen Griechenlands, ferner von vielen Photogra⸗ und archäologiſch und hiſtoriſch wichtigen Denkmälern, und retroſpektive Ausſtellung der Stadt Athen von abserſshen Bildniſſen de Kaifer. machen neuer Kulturkampf droht. Wir wollen uns nicht täuſchen, es droht uns Gefahr auf der einen Seite von der Sozialdemokratie, auf der anderen vom Zentrum. Wir wollen der Situation offen ins Auge ſehen, denn die Erkennung der Sachlage iſt die erſte Vorausſetzung. Viel Feind, viel Ehr! An Feinden fehlt es uns heute wahrlich nicht. Und ſo rufen wir erneut auch heute das Bürgertum auf die Schanzen. In zäher Arbeit vielfach von unten wieder aufbauend, muß das Bürgertum werben und ſich bemühen um die Wählermaſſen, um den alten Einfluß wiederherzuſtellen. Es muß bemüht ſein, die Wähler aus der klerikalen Umarmung und aus der Klaſſen⸗ politik des Bundes der Landwirte und der Sozialdemokratie wieder herauszuziehen und ſiie wiederum zuzuführen der Politik, die wir immer betrieben haben, der des Allge⸗ meinwohls. Die Blockpolitik, die nunmehr hinter uns liegt, ſie hat, das iſt auch einmal in einer Rede bei der Reichsfinanzreform von dem ſehr verehrten Führer der Demokraten, Herrn von Paher, ausgeſprochen worden, die Liberalen ſich näher gebracht und ich hoffe, daß dieſe Errungenſchaften der berfloſſenen Blockpolitik eine dauernde ſein wird. Die Zerfleiſchung des Liberalismus untereinander nützt nur dem Gegner. Das iſt ein ſo zutreffender Satz, daß er eigentlich nicht erſt geſprochen zu werden braucht. Wir haben es bei den letzten Reichstagswahlen erlebt, daß 1 wo die Liberalen verſchiedener Schattierung einander entgegenge⸗ treten ſind, für beide die Gefahr in den Vordergrund tritt, daß beide nicht mehr in die Stichwahl kommen. Ich bin überzeugt, daß aus mancher Niederlage, die uns durch die Zerfleiſchung der Libe⸗ ralen erwachſen iſt, die Erkenntnis hervorgeht von der Notwen⸗ digkeit, das Einigende voran zu ſtellen. Wir können ſehr wohl auf unſerem eigenen Programm ſtehen bleiben in allen ſeinen Einzelheiten, aber es gibt Zeiten, we man den Wahlkampf, wo man die einigenden Geſichtspunkte des großen deutſchen Liberalis⸗ mus in den Vordergrund ſtellen muß.(Beifall). Das gilt auch für die Einigung bei den Wahlen im Reiche und in den Einzel⸗ ſtaaten. Mannheim iſt mit gutem Beiſpie“ vorangegangen. Möge das Land, möge das Reich an dem guten Beiſpiel, das der Libe⸗ ralismus in ſeinen verſchiedenen Schattierungen hier gegeben hat, lernen. Mannheim iſt mit gutem Beiſpiel vorangegangen. Möge das Land, möge das Reich an 5 guten Beiſpiel, das der Liberalismus in ſeinen verſchiedenen Schattierungen hier ge⸗ geben hat, lernen. Wir empfehlen Ihnen Kandidaten aus den verſchiedenen liberalen Parteien, vortreffliche Männer, bewährt im öffentlichen Leben, tüchtige Leute in ihrem Privatberuf, nach jeder Seite und Richtung befähigt und berufen, die In⸗ tereſſen unſeres Vaterlandes im badiſchen Parlament zu vertreten. Und nun laſſen Sie uns mit friſchem Mut in den Wahlkampf ziehen, in dem Bewußtſein der Stärke und in dem Beinußk⸗ ſein, daß wir hier einig ſind, und in der ganzen Stoßtraft, die dieſe Einigkeit uns verleiht. Und laſſen Sie uns opti⸗ ſch hineintreten in den Wahlkampf, in dem Opti⸗ nismus, daß wir ſiegen müſſen, wenn wir geeint ſind, mit Tottraft und mit dem Willen zur Macht; mit dem Willen zur Macht, daß der Liberalismus in viel ſtärkerem Maß wieder gewinnen muß, als früher. Das deutſche Volk, und das iſt das Vertrauen, das ich in die Zukunft habe, iſt ein ſehr tüchtiges Volk. Nehmen Sie eine Zeitung des Aus⸗ landes, ſo finden Sie es atteſtiert, daß man deutſche Tüchtig⸗ keit auf den verſchiedenſten Gebieten des menſchlichen Wett⸗ beworbs im Auslande vorfindet. An der Spitze der deulſchen Induſtrie ſtehen Induſtriekapitäne und Führer. Wir haben eine Menge 1 Technikern und Beamten, um die uns die ganze Welt beneidet und tüchtige deutſche Induſtriearbeiter, brave Leute, die in vielen Betrieben ihr Leben und ihre Geſundheit einſetzen, die vorwärtsleben und ſtreben und mit die Grundlage ſind der deutſchen Induſtrie. Und wir hen einen intelligenten deulſchen Handels⸗ ſtand, bemüht und energiſch tätig, die Produkte deutſchen Er⸗ werbsfleißes hinauszutragen in die Welt, um dem deutſchen Handel und der Induſtrie immer neue Gebiete zu eröffnen. Und wir verzeichnen einen deutſchen Mittelſtand, der ein mäch⸗ tiger Faktor im politiſchen Kampfe geworden iſt und eine deutſche Landwirtſchaft, die neu aufblüht und der wir atteſtieren müſſen, daß ſie bemüht iſt, die Errungenſchaften der Neuzeit auch der e dienſtbar zu machen. Das iſt die Zukunft unſeres Vaterlandes im Reiche und in den Einzelſtaaten. Ich bin überzeugt, daß ein Volk in dieſen heutigen Zeiten der Entwicklung der Technik nicht dauernd reaktionären Ge⸗ walten, nicht dauernd dumpfer Geiſtesknechtſchaft und nicht dauernd den radikalen Klaſſenparteien, die den Umſturz des Be⸗ ſtehenden einer Welt betörter Volksmaſſen vorgaukelt, hingegeben und in dieſem Baunkreis leben will, ſondern dauernd ſich wieder durchringt, daß das Gemeingut der Nation, das Gefühl für die Notwendigkeit des Fortſchritts für den Liberalismus und für den einen großen Gedanken, daß unſer aller Ziel ſein ſoll die För⸗ derung des allgemeinen Wohls!(Stürmiſcher, lang⸗ anhaltender Beifall). Hierauf ergriff der Kandidat, 6 Herr Rechtsanwalt König das Wort zu folgenden Ausführungen: Es iſt in den jetzigen Verhandlungen viel von der Reichs⸗ finanzreform die Rede geweſen. Davon ſprechen insbeſondere diejenigen, die mit der Reichsfinanzreform nicht zufrieden ſind. Und zu dieſen gehören auch wir. Wir wollen uns aber nicht er⸗ ſchöpfen in fruchtloſer Kritik, ſondern daraus lernen, was zu lernen iſt. Was Maben wir und was müſſen wir aus dem Verlauf der Reichsfinanzreform lernen? Wir 50 gelernt, daß die Konſervativen im Staate alle Rechte und ſehr viele Vorrechte beanſpruchen, daß ſie aber von den Leiſtungen, insbeſondere den Steuern, ſich zu drücken ſuchen, wo ſie nur können, daß ſie dieſe Laſten ohne Rückſicht auf ſoziale Gerechtigkeit abwälzen auf andere.(Sehr richtig), Wir haben aber auch gelernt, daß diesmal die liberale Linke viel gerechter denkend und viel opferwilliger geweſen iſt, daß dieſe bereit war, um die Finanznot des Reiches zu heben unter Ueberwindung großer und alter Bedenken indirekte Steuern in erheblichem Be⸗ trag zu bewilligen. Wir haben geſehen, wie das Zentrum in Widrſpruch und ſeiner früheren Haltung und ſeine früher ab⸗ gegebenen Erklärungen alsbald mit den Konſerbativen ſich ver⸗ band, als es 5 einen Vorſtoß gegen den Liberalismus zu Ueberall da, wo das Zentrum zur Macht 2 15 be Kanzler zu ſtürzen. der Trennung der Bürger bekämpfen.(Beif.). Unfrer Seite iſt bei der Finanzreform dieſes politiſche Moment ganz beſonders beachtenswert. Der Liberalismus wurde geſchlagen, weil er numeriſch zu ſchwach war. Dieſe Schlacht iſt geſchlagen. und für den Liberalismus verloren, fort dauert aber der Kamp zwiſchen Reaktion und Fortſchritt. Die Grundtendenz der Reak⸗ tion ruft: zurückl Zurück mit der freien Bewegung in Ha del, Verkehr und Induſtrie, zurück mit den großen Organi⸗ ſationen des HKapitals und der Börſe, zurück mit der fort⸗ ſchreitenden Entwicklung der großen Städte, zurück vom Li ralismus, vom Modernismus, zurück zum Agrarſtaat, zurüd zum Polizeiſtaat mit all ſeinen Beengungen, ſeiner Aufſicht und Vormundſchaft. Ungehener iſt der Schaden, den dieſer Rückſchritt anrichten kann. Das deutſche Volk mit ſeiner Lebensenergie auf allen Ge⸗ bieten drängt nach vorwärts und nach freier Betätigung. Jähr⸗ lich nimmt unſere Bevölkerung um zirka 900 000 Menſchen 3 Wo ſollen dieſe unterkommen, wenn nicht vorwiegend im Handel ud in der Induſtrie? Die übermäßige Belaſtung und die Ein. engung von Handel und Induſtrie iſt deshalb eine Verfündi⸗ gung an der nationalen Entwicklung.(Bravoſ. Da deutſche Volk iſt gezwungen, Welthandel u. Weltpolitik zu treiben, wenn es vorwärts will, wenn es ſeine wachſende Bevölkerun; ſich ſelbſt im In⸗ und Auslande nutzbar machen will und wie zurzeit der nationalen Ohnmacht und Zerſplitterung dieſel⸗ ben anderen Nationalen dienſtbar werden und ſich verloren gehen laſſen will. Es gärt auch ganz gewaltig in den Reihen der Konſervati. ven und des Zentrums wegen der Reichsfinanzreform, die die gemacht haben. Vielen ſind die Augen geöffnet worden darüber daß die Intereſſen des werktätigen Bürgertums am beſten be den liberalen Parteien aufgehoben ſind. Vielfach aber auch hal eine gewiſſe Erbitterung große Maſſen dazu geführt, das Lager der Sozialdemokratie abzuſchwenken, wie wir dies be einzelnen Wahlen der letzten Zeit geſehen haben. Aber was ha die Geſamtheit von der Sozialdemokratie zu erwarten? Die So zialdemokratie, als die einſeitigſte Klaſſenpartei kümmert ſich wenig um die Intereſſen der Geſamtheit, ihr liegt fern ſoziale Gerechtigkeit gegenüber den anderen. Ihr liegt nur Herzen die Intereſſen ihrer Klaſſe. In Steuerfragen iſt ſie nerin aller indirekten Steuern. Alles ſoll aufgebracht wer durch direkte Steuern, was Handel und Verkehr ungeheuer laſtet und den Mittelſtand faſt erdrücken würde. Auch bei d Finanzreform war es der Sozialdemokratie durchaus nicht darum zu tun, der Finanznot des Reiches abzuhelfen. Wir erinnern uns noch der fortgeſetzten Hinweiſe der Sozialdemokratie die Schuldenwirtſchaft des Reiches, entſtanden durch die üb, mäßigen Rüſtungen im Landheer und in der Marine. Ve ſchwiegen wurde aber wohlweislich, daß dem Reiche ungehen Ausgaben erwuchſen und erwachſen für ſoziale Aufgaben, f Arbeiterfürſorge, Arbeiterſchutz. Wer Schutz ſucht gegen ungerechte Behandlung als Bürg der kann dieſen Schutz nicht finden bei der Sozi demokratie. Dieſe kennt nicht die Gerechtigkeit gegen alle, ſondern ſie kennt lediglich ihre politiſche Macht. Wer die Fr heit der Meinung, den Fortſchritt ſucht, findet ſie nicht bei Sozialdemokratie. Dieſe kennt nur den Parteizwang, die Par diktatur. Das hat zahlreichen ſozialdemokratiſchen Schriftſtelle die das Recht der freien Meinungsäußerung ſich genommen hat ten, übel bekommen. Ich erinnere nur an Bernſtein und Calwer, AUnſere Entwickelung kann nur beruhen auf 5 monarchiſcher und nationaler Grundlage. Hier trennt uns eine ganze Weltanſchauung von Sozialdemokratie, wobei es gar keinen Unterſchied mach Reviſtoniſten nach oben kommen oder nicht. Denn die Revf niſten ebenſo wie die anderen verneinen den heutigen St verneinen die heutige Geſellſchaftsordnung, das Privateigentu⸗ Beide Richtungen wollen in letzter Linie den Umſturz, wollen kein ſtarkes Reich, ſie kennen keine nationale geiſterung ſondern nur Nörgelei. Wenn in Deutſchland patriotiſche Aufwallung ſich geltend macht, ſo haben ſie nur hämiſche Bemerkungen. Die deutſche Induſtrie iſt mächtig entwickelt und in oft recht ſchwierigem Wettbewerb mit derjenigen d deren Nationen. Da iſt vor allem notwendig ein harmoniſe Zuſammenarbeiten zwiſchen Arbeitgeber u Arbeitnehmer. Wohl wird es immer Lohnkämpfe und es iſt nur zu wünſchen, daß die arbeitende Klaſſe ihr ſtets verbeſſert. Aber es iſt bekannt, daß gerade die demokratie aus rein politiſchen Gründen in dieſen Loh ſtörend eingreift, daß ſie aus politiſchen Gründen den Ge Unzufriedenheit ſät, daß ſie keinen Frieden will zwiſche beitgeber und Arbeitnehmer. Es iſt bekannt, mit welch Mitteln der Terrorismus und des Zwanges bie Soziald o- kratie auf die Maſſen einwirkt. Dieſe Wirkung der demokratie iſt eine außerordentlich ſchädliche. Einer Partei kann ein liberaler, ein bürgerlich geſinnter Man Stimme nicht geben. Allerdings hat die Sozialdemokratie verärgerte Elemente als Mitläufer und manthe ſpielen gerne mit dem Gedanken, einmal zu demonſtrieren. Von die möchte ich ſagen:„Herr verzeih ihnen, denn ſie wiſſen nicht, wi ſie tun.“ Aber die größte Strafe für ſte wäre es, wenn ſozialdemokratiſchen Jorderungen auch nur eine Zeit lang wirklicht würden. Es gibt eben wie überall ſo auch Politik viele Leute, die erſt ſchwimmen lernen, wenn ſie Waſſer geworfen werden. 5 Gegenüber dieſer radikalen, im letzten Grunde rebol nären Bewegung dieſer einſeitigen Klaſſenpartei, die nach Formel:„Alles oder nichts“ handelt, ſteht der er⸗ liche Liberalismus aufgebaut auf monarchiſcher und nati Grundlage. Auf dem Grundſatz der ausgleichenden Ger keit der bürgerlichen, wirt ſchaftlichen und geiſtigen Freiheit, ſozialen Rückſichtnahme, gerichtet auf politiſchen, wirtſchaftli kulturellen Fortſchritt. Leider hat der Liberalismus zurzeit nicht die Mach dem liberalen Bürgertum von rechtswegen im Staate gebüh Aber er muß ſie erringen. Wenn der Libheralismus dieſe erringt, wird er ſie nicht mißbrauchen. Er will nicht in Ba wie Wacker neulich meinte, eine liberale Kammerdiktatur ſtreben. Ein ſolches Streben wäre nicht liberal. W̃ Liberalismus die Macht wirklich erreicht, ſo wird er d nicht dazu benützen, gegen Andere Ungerechtigkeiten u drückungen zu begehen, ſondern dazu, um ſolche zu Suum cuique: Jedem das Seine, kann nur die 9 ſchnur ſein. Ein wichtiges und viel umſtrittenes Gebiet iſt 57% die Volksſchule. Es iſt ein funtamentaler Grundf Liberalismus, daß die Volksſchule nur die Simultanſchule ſein kann. Abzulehnen iſt die Konfeſſionsſchule(eif) insbeſondere Gefahr vom Zentrum, wenn es zur Mea die konfeſſionelle Schule. Wir wollen aber nicht d ihrer Jugend ſchon trennen, weil wir im ſpä 2. Seite. Geueral⸗Anzeiger. (Mittagblatt.) Mannheim, 30. September. ten wohl Mängel an; insbeſondere wird geklagt über Lehrer⸗ mangel. Dieſem Mangel muß abgeholfen werden. Auch ſind die berechtigten Wünſche der Lehrer zu erfüllen. Dazu iſt insbeſondere zu rechnen die Forderung der Lehrer auf Einreihung in den Gehaltstarif. Das Kapital, das für die Volksſchule angelegt iſt, iſt die beſte Kapitalsanlage, denn die Volksſchule iſt eine Kulturanſtalt allererſten Ranges. Ein nummeriſch wachſendes, in die Weltpolitit eingreifendes Volk wie das deutſche muß nicht bloß wirtſchaftlich, ſondern auch kulturell aufwärts ſteigen. In dieſem Zuſammenhang einige Worte über die Reli⸗ gion. Leider müſſen wir es erleben, daß die Religion vielfach in den politiſchen Tageskampf gezogen wird. Wir erleben ſogar Auswüchſe geſchäftlichen Boykotts aus konfeſſionellen Gründen. Mit der Religion ſoll man aber keine politiſchen und keine an⸗ deren Geſchäfte machen wollen. Jeder ſoll ruhig und ungeſtört nach ſeinem Glauben leben, jeder ſoll die religibſe Ueberzengung des anderen achten. Dies iſt liberal und es iſt ein ungerechter Vorwurf, der den Liberalen darin gemacht wird, wenn man ſagt, ſie ſeien religionsfeindlich. Kulturkämpferiſche Neigungen liegen den liberalen Parteien durchaus fern. Solaunge es Menſchen gibt, wird es auch pölitiſche Kämpfe geben. Dieſe ſind in ge⸗ wiſſem Sinne ein Zeichen der Entwickelung, aber ich möchte doch meinen, daß die Erreichung einer gewiſſen Kulturhöhe nicht zum konfeſſionellen Hader, ſondern zum konfeſſionellen Frieden führen ſollte. Das Ergebnis in der Entwicklung ſollte auf dieſem Gebiete nicht der Kampf, ſondern die Toleranz ſein. Daß dies zurzeit leider nicht ſo iſt, daran tragen nicht wir die Schuld, ſondern ausſchließlich die anderen. Wir ſind alle Söhne eines Vaterlandes und berufen, zuſammen zu wirken. Und dies tut uns not. Ein Volk, das, wie das deutſche, konfeſſionell gemiſcht iſt, ein Volk, das, wie das deutſche, im Wettbewerb ſteht mit der ganzen Welt, dem noch große, wirtſchaftliche, kulturelle und nationale Aufgaben bevorſtehen, ein fſolches Volk muß einig ſein, es darf ſich nicht ſpalten und ſchwächen durch konfeſſionellen Hader und Fonfeſſioneller Gegenſätze. Halten wir uns frei von allen Schranken des Geiſtes, aber auch frei von denen eines eng⸗ herzigen Partikularismus. Selbſtverſtändlich ſind im badiſchen Landtage die Intereſſen des badiſchen Landes zu wahren. Aber ſtets müſſen wir ſtehen auf deutſchen, nationalem Boden. Für eine ſo gerichtete Politik dürfte Verſtändnis ſein vor allem in einer Stadt wie Mann⸗ heim, der Stadt des großen Verkehrs und des Welthandels. Freie Bahn in dem Ausbau der Einrichtungen in Staat und Gemeinde! Daher bekämpfen wir alle rückſchrittlichen Be⸗ ſtrebungen und alle bureaukratiſche Bevormundung. Dieſe Grundſätze werden ppaktiſch zu betätigen ſein bei den den nächſten Landtag beſchäftigenden Vorlagen des Verwaltungs⸗ geſetzes und der Gemeindeordnung. Wir werden aber ablehnen müſſen die Forderung des Radikalismus, die lediglich die Macht der Maſſen will, die nicht achtet auf die anderen ge⸗ wichtigen Realitäten des Lebens. Daher werden wir ablehnen müſſen das von radikaler Seite geforderte allgemeine gleiche direkte Wahlrecht für die Bürgermeiſter, Gemeinderäte, Stadt⸗ Täte, Stadtverordnete in allen, auch den größten Gemeinden des Landes. Hier iſt eine durch die Verhältniſſe begründete Differenzierung notwendig. Das im Wahlaufruf der national⸗ liberalen Partei niedergelegte Programm iſt auch das meinige. Die Finanzlage des Staates iſt zurzeit eine ſchwierige und Sparſamkeit iſt geboten. Man hört jedoch viel⸗ fach, daß die Regierung in ihren Maßnahmen der Sparſamkeit vielfachkleinlich ſei und am falſchen Flecke ſpare. Dieſe Be⸗ ſchwerden ſind auf ihre Begründekheit zu prüfen. Große Kultur⸗ aufgaben und wichtige Angelegenheiten des Verkehrs dürfen aus Sparſamkeitsrückſichtigen allein nicht vernachläſſigt werden. Auch iſt von einer maßvollen Anlehenspolitit für An⸗ ſtalten von dauerndem Werte m. E. Gebrauch zu machen. Es iſt die auf dieſem Gebiete vom Miniſterium betätigte Zurückhal⸗ tung und Ablehnung auf die Danuer wohl nicht aufrecht zu er⸗ halten. Daß auf dem Gebiete des Eiſenbahnweſens Maßnahmen zu treffen ſind, die eine Beſſerung des Erträgniſſes herbeiführen, wird als eine Notwendigkeit wohl immer klarer. Worin dieſe Maßnahmen liegen, wird von der Regierung und dem Landtage zu erwägen ſein. Als einen beachtenswerten Vor⸗ ſchlag iſt wohl derjenige der nationalliberalen Partei anzuſehen, wonach Vereinbarungen über einen Eiſenbahnbetrieb mit den Nachbarſtaaten anzuſtreben ſind. Viele Beſchwerden ſind laut geworden gegen das neue Vermögensſteuer⸗Geſetz. Dasſelbe wird ja wohl einer Revpiſion zu unterziehen ſein. Das eine kann heute ſchon geſagt werden, da ßder Härte, die darin liegt, daß bei der Beſteuerung der Liegenſchaften in Gemeinden ein Schuldenabzug überhaupt nicht ſtattfindet, in irgendwelcher Weiſe abgeholfen werden muß. [Beiſall). Das würde vor allem zu einer Entlaſtung des Mittelſtandes in den Städten. Selbſtverſtändlich wird die liberale Partei keinen Gegenſatz kennen zwiſchen Handel und Induſtrie und Landwirtſchaft, ſondern ſie alle in gerechter Weiſe behandeln, ebenſo wie ſie dem Mittelſtand, den zahlreichen Be⸗ amten und Angeſtellten unentwegt ihre Förderung und Aufmerk⸗ ſamkeit zuzuwenden haben wird. Eintreten wird die liberale Partei mit aller Entſchiedenheit für eine ſoziale Geſtaltung der Geſeßgebung und Verwaltung. Was unſere Stellung zur Regierung angeht, ſo werden wir weder eine Regierungspartei noch eine Oppoſitionspartei ſein. Vernünftigerweiſe wird unſere Stellung davon abhängen, ob die Regierung des Geſchäfte des Landes in liberalem Sinne führt oder nicht. Wir wünſchen nicht das Eingreifen der Regierung in den Wahlkampf zu unſeren Gunſten. Es wird aber das Recht und die Pflicht der Re⸗ gierung ſein, einzugreifen, wenn eine Partei im Laufe des Wahlkampfes in der Behandlung der öffentlichen Dinge die Wahrheit entſtellt. Wir werden der Regierung in dieſer Hin⸗ ſicht keine Arbeit machen. Im Wahlkampf werden wir die geg⸗ neriſchen Parteien bekämpfen, aber wir werden den Kampf führen mit ehrlichen Waffen und den Kampf nicht richten gegen Perſonen(Beifall). Auch ſind wir uns bewußt, daß eine Partei allein im Beſitze der Wahrheit und die anderen Parteien nur im Irrtum befangen ſeien. Und nun noch ein perſönliches Wort. Ich ſtehe hier bor ihnen mit dem Gefühl einer großen Verantwor⸗ ktung, die mir die Annahme des Mandats auferlegte. Aber in der heutigen ſchwierigen Zeit glaubte ich nicht„nein“ ſagen zu dürfen. Für den Fall meiner Wahl will ich keine Ver⸗ ſprechungen geben; nur das eine will ich ſagen, ich werde meinen liberalen Mann ſtellen und eingedenk bleiben, daß ich bon liberalen Männern gewählt bin. Daß ich die Intereſſen der Stadt Mannheim, die meine zweite Heimat geworden iſt, mit ganzer Kraft und aus ganzem Hrzen wahrnehmen werde, verſteht ſich von ſelbſt. So treten wir nun ein in den Wahlkampf, in dem es gilt, zu verhindern, daß das Vaterland unter die Herrſchaft des Zentrums, der Reaktion fällt und daß unſere Vaterſtadt der Sozialdemokratje ausgeliefert wird. Notwendig iſt der Zu⸗ ſammenſchluß aller liberalen Elemente, not⸗ wendig das Aufleben jener Begeiſterung, die im Jahre 1907 das Zentrumsjoch gebrochen und die Sozialdemokratie zu Boden ge⸗ rungen hat. Jeder muß ſeine Schuldigkeit tun und ich richte insbeſondere an die liberale Preſſe die Bitte um kräftige Unterſtützung unſerer Sache. So wollen wir denn zuſammen⸗ ſtehen in dem Bewußtſein, daß wir ſind nicht eine Partei der Arbeitgeber, nicht eine Partei der Arbeitnehmer, nicht eine Partei der Reichen, nicht eine Partei der Armen, nicht eine Partei der Proteſtanten und nicht eine der Katholiken, ſon⸗ dern daß ſich bei uns vereinigen alle Schichten un⸗ ſeres Volkes die ſich zuſammenſchließen in monarchiſcher, nationaler Geſinnung auf der Grundlage der gegenſeitigen Achtung und Förderung ihrer Intereſſen, religiöſer Toleranz, liberaler Weltanſchauung zur Förderung des politiſchen, wirt⸗ ſchaftlichen und kulturellen Fortſchritts der Geſamtheit. Ar⸗ beiten Sie, ein jeder einzelne, mit all ſeiner Kraft für die liberale Partei, damit dieſe arbeiten kann für Euch und für das Wohl des Vaterlandes!(Stürmiſcher, langanhaltender Beifall). Hierauf ergreift das Wort Herr Direktor Benno Danziger, zu folgenden Ausführungen: Hochgeehrte Verſammlung! Geſchätzte Damen und Herxen! Als mir vom Freiſinnigen Verein die Kandidatur eines Landtagsabgeordneten für den 2. Wahlkreis angetragen wurde, war ich mir klar, daß ich dieſelbe annehmen müſſe, weil ich es bei der heutigen politiſchen Lage für die Pflicht eines jeden Bür⸗ gers erachte, der Allgemeinheit zu dienen, ſelbſt wenn ihm dieſer Dienſt große Opfer auferlegt und weil ich erkannt habe, daß ich als Induſtrieller ſehr wohl in der Lage bin, die Intereſſen der Stadt Mannheim und deren Einwohner im Landtage zu vertreten. M. D. u..! Mannheim als größte Induſtrie⸗ und Han⸗ delsſtadt Badens hat die Berechtigung auch durch einen Indu⸗ ſtriellen in der geſetzgebenden Körperſchaft vertreten zu ſein. Der Induſtrielle hat infolge der Erfahrung in ſeinem Berufe Herz und Verſtändnis für die Bedürfniſſe von Gewerbe, Handel und Induſtrie und iſt am beſten in der Lage, deren berechtigte Wünſche kennen zu lernen und für ſie einzutreten. Daß ich dies nach Kräften tun würde, falls iſt durch Ihr Vertrauen geehrt, in den Landtag einziehen ſollte, deſſen können Sie verſichert ſein. M. D. u..!] Die allgemeinen Fragen der Politik ſind bereits von den Herren Vorrednern behandelt worden, ich möchte jedoch zu einzelnen Fragen von beſonderer Wichtigkeit meine Stellungnahme zu Ihrer Kenntnis bringen. M. D. u..! In dem Gebiet der inneren Verwaltung wird vornehmlich der Geſetzentwurf über die Verwaltungsreform und der Vorſchlag auf Reform des Gemeindewahlrechts zu er⸗ wähnen ſein. Es ſcheint, als ob durch den Geſetzentwurf über die Verwaltungsreform die Kreisverwaltung ganz nach preu⸗ ßiſchem Muſter geregelt werden ſoll. Wenn auch im großen Ganzen gegen die Verminderung der Kreiſe nicht viel einzuwen⸗ den wäre, ſo wäre doch insbeſondere für Mannheim eine Ver⸗ kuppelung dieſer Stadt mit den Bezirken von Heidelberg und Mosbach von größtem Nachteil. Den großen Aufwendungen in den ländlichen Bezirken für Straßenbauten, Irrenpflege, Armenweſen ete, ſtehen nur geringe Eingänge an Abgaben aus dieſen Landbezirken entgegen. Die Folge würde ſein, daß Mann⸗ heim zu den ungeheuren Ausgaben des erwähnten großen Kreiſes zum mindeſten 50 Prozent beitragen müßte. Was das bei der heute ſchon ſo hohen Steuerbelaſtung für den Mittelſtand, ins⸗ beſondere auch für den Hausbeſitzer dedeuten würde, das brauche ich Ihnen gegenüber, die Sie Ihren Steuerzettel genau kennen, nicht beſonders auszuführen. An die Spitze der Kreiſe ſoll ein beſoldeter Beamte geſtellt werden, welcher von der Kreisverſammlung gewählt, aber vom Miniſterium beſtätigt werden muß. Dagegen, meine Herren, müſſen wir unſere Einwendungen erheben, weil dieſe Maßnahme einen Eingriff in die Selbſtperwaltung der Kreiſe bedeutet, der keinesfalls zu billigen iſt. Ebenſowenig kan ich mich vom frei⸗ ſinnigen Standpunkt aus dafür ausſprechen, daß das Wahl⸗ recht zur Kreisverſammlung künftig nicht mehr den einzelnen Wählern, ſondern nur dem Bürgerausſchuß zuſtehen ſoll. Das wäre eine weitere Verſchlechterung des ſchon heute rückſtändigen Wahlrechts zur Kreisverſammlung. Wir müſſen unbedingt ver⸗ langen, daß auch hier die indirekte Wahl durch die direkte erſetzt wird. Ebenſo müſſen wir die Beſtimmung, daß die größten Grundbeſitzer ohne weiteres Sitz und Stimme in der Kreis⸗ verſammlung haben ſollen, mit Entſchiedenheit zurückweiſen. Mit demſelben Recht müßte man auch den größten Großinduſtriellen eines Bezirkes, die in der Regel an Steuern mehr aufbringen als die Großgrundbeſitzer, einen ſolchen Sitz gewähren. Was nun den Regierungsentwurf über die Abänderung der Gemeinde. und Städteordnung anlangt, ſo iſt uns derſelbe nur in weiten Umriſſen durch die Preſſe bekannt geworden; ſoweit dadurch das Proportionalwahl⸗ recht eingeführt werden ſoll, findet derſelbe unſere Billigung. Ebenſo können wir uns mit der Sechstelung bei der Wahl der Bürgerausſchüſſe und der damit zu ſchaffenden beſſeren Vertei⸗ lung der Niederſt⸗ und Mittelbeſteuerten einverſtanden erklären. Unbedingt aber müſſen wir verlangen, die direkte Wahl der Bürgermeiſter und Gemeinderäte in allen Gemeinden bis zu 6000 Einwohner und die Erweiterung der Befugniſſe der Stadtverordneten. Auf dem Gebiet des Kultus werden vornehmlich die Schulen unſere vollſte Aufmerkſamkeit finden. Wir werden ſelbſtverſtänd⸗ lich für unbedingte Aufrechterhaltung der Simultanſchule und für die Durchführung eines verbeſſerten Lehrplanes ein⸗ treten. Wir müſſen dafür ſorgen, daß unſere Jugend für den heute ſchwierigen Kampf ums Daſein genügend vorbereitet ins Leben tritt. Es handelt ſich nicht nur darum, daß der Sohn des Reichen eine ausreichende Bildung erhält, der au und für ſich ſchon beſſer geſtellt iſt, ſondern jeder Arbeiter, jeder Hand⸗ werker, jeder Landwirt, ſoll ſo gerüſtet ins Leben treten, daß er bei genügendem Fleiß ſein Fortkommen zu finden in der Lage iſt. Durch eine gute Volksſchulbildung ſorgen wir nicht nur für das Wohl des Einzelnen, ſondern fördern auch dadurch das Wohl des ganzen Staates. Grundlegend für die Verbeſſerung unſeres Volksſchulweſens iſt vor allen Dingen die Hebung des Lehrerſtandes. Dem Lehrer, der unſeren Kindern die Grundlagen für das ſpätere Leben gibt und demgemäß eine der wichtigſten Aufgaben, die unſer ſoziales und wirtſchaftliches Leben zu erfüllen hat muß eine noch geachtetere und beſſer beſoldete Stellung einge⸗ räumt werden. Hierdurch würde nicht nur der Lehrermangel ge⸗ hohen, ſondern das Bewußtſein des Lehrers, daß er eine ſeiner Bildung entſprechende Anerkennung auch tatſächlich findet, würde zweifellos ſeine Schaffensfreudigkeit und damit auch ſeine Lei⸗ ſtungsfähigkeit weſentlich erhöhen. Deshalb fordern wir unbe⸗ dingt die Einreihung der Volksſchullehrer in den Gehaltstarif der Beamten. Mit der Entwickelung un⸗ ſeres Mittelſchul⸗ und Hochſſchulweſens ſind wir einverſtanden. Wr bekämpfen auch hier jeden Verſuch, eine Tei⸗ lung nach Konfeſſionen herbeizuführen. M. D. u..! Von der größten Tragweite für Baden iſt das Gebiet der Eiſenbahnverwaltung. Durch die Eiſenbahntarifreform ſind Millionen Ausfälle in unſeren Eiſenbahneinnahmen zu verzeichnen. Durch ſie iſt die Abwanderung aus der 2. in die 3. Klaſſe eingetreten und es muß mit dieſem Syſtem gebrochen werden, falls ſich die Aus⸗ fälle an Einnahmen nicht noch vergrößern ſollen. Daß das Fallenlaſſen des Kilometerheftes ein Fehler geweſen iſt, muß immer wieder betont werden. Wir müſſen darauf dringen, daß dasſelbe wieder eingeführt wird.(Bravo). Die Eiſen⸗ bahnverwaltung ſollte darauf ihr Augenmerk richten, daß das Reiſen der Geſchäftsleute durch richtige Maßnahmen erleichtert und gefördert wird. Wie mir vor kurzem ein Oeſterreicher erzählte, beſteht dort die Einrichtung, daß durch Löſen einer Karte für 190 Kronen die Berechtigung für ein Jahr erſtanden wird, auf allen Staats⸗ bahnen zur Hälfte des Tarifes fahren zu dürfen. Derartige, die Verbilligung des Verkehrs bezweckende Einrichtungen tragen nicht nur dazu bei, daß Geſchäftsleute ſich lieber zum Reiſen entſchließen, ſondern es werden hierdurch naturgemäß mehr Ge⸗ ſchäfte abgeſchloſſen. Durch die Vermehrung der Geſchäfts⸗Ab⸗ ſchlüſſe wird aber auch der Güterverkehr gefördert. Daraus er⸗ gibt ſich mit logiſcher Konſequenz, daß nicht etwa die Verteue⸗ rung, ſondern die Verbilligung der Tarife die Eiſenbahnrente erhöht. Die Tarifgemeinſchaft hat ſich als ein Fehler erwieſen, die nur Preußen zugute kommt, für uns dagegen Verluſte im Ge⸗ folge hat. Sie läßt befürchten, daß wir uns ſchließlich um un⸗ ſere Eiſenbahnen bringen, was wohl das erſtrebte Endziel von Preußen ſein mag. M. D. u..! Wir ſind weiter gegen Einführung der 4. Klaſſe. Entweder wird dieſelbe anſtändig ausgeſtattet, dann erfolgt die Abwanderung aus der 3. Klaſſe in die., wie in Württemberg oder es wird eine Viehwagenklaſſe wie in Preußen, dann iſt ſie menſchenunwürdig und in Baden nicht zu gebrauchen. Dem von vielen Seiten beklagten Wagenmangel, beſonders von Spezialwagen muß unbedingt abgeholfen werden. Es hat ſich herausgeſtellt, daß geſchloſſene Wagen, die ſpeziell für die badiſche Induſtrie gebaut wurden, jetzt in Preußen laufen und hier feh⸗ len, ſo daß Erzeugniſſe, die nur in guter Deckung reiſen dürfen, Not leiden. Den begründeten Wünſchen und Beſchwerden des Eiſenbahnperfſonals ſoll Rechnung getragen und für die Koalitionsfreiheit für Eiſenbahnbeamte und Arbeiter energiſch eingetreten werden. M. D. u..! Es iſt jedem von uns klar, daß die Handels⸗ verträge Deutſchlands mit den Staaten, mit denen wir in Ver⸗ kehr ſtehen, beſonders für Mannheim eine große Rolle ſpielen, Ich möchte an dieſer Stelle ſpeziell den Handelsvertrag mit den Vereinigten Staaten erwähnen, welcher infolge der Einführung des neuen amerika⸗ niſchen Zolltarifs gekündigt worden iſt. Der neue Tarif enthält zahlreiche und erhebliche Zollerhöhungen, ſeine Beſtimmungen ſind vielfach ſchwer durchführbar und ſeine Strafvorſchriften geradezu drakoniſch. Im Intereſſe von Handel, Gewerbe und Induſtrie muß dafür geſorgt werden, daß Deutſchland durch einen neuen Handelsvertrag für ſeine Ausfuhr nach den Ver⸗ einigten Staaten möglichſt weitgehende Vergünſtigungen wünſchen, als einen Zollkrieg, ein Strich durch die Rechnung gemacht werden, denn ein Zollkrieg würde nicht nur unſeren Getreidehandel ſchwer ſchädigen, ſondern auch die Preiſe von Weizen und Mais noch weiter in die Höhe treiben. Gewiß, die Fragen der Handelspolitik werden in Berlin entſchieden, aber es wird doch Sache unſeres Landtages ſein, der badiſchen Regie⸗ rung das Rückgrat zu ſtärken, damit die Vertreter desſelben im Bundesrat gegenüber den einſeitigen Beſtrebungen des Agra⸗ riertums die berechtigten Intereſſen von Gewerbe, Handel und Induſtrie ſowie diejenigen der Konſumenten zur Geltung bringen. M. D. u..! Auf dem Gebiete der Steuerverwaltung muß ich das Vermögensgeſetz erwähnen, welches eine Reihe von Beſtimmungen enthält, die als große Härten und Ungerechtigkeiten angeſehen werden müſſen. Soweit die Gemeindeſteuer in Betracht kommt, läßt das Geſeß im Gegenſatz zu der ſtaatlichen Beſteuerung einen Schuldenabzug nicht zu und es muß das Verlangen aufrecht erhalten werden, daß in allen ſtädtiſchen Gemeinden ein Schuldenabzug von mindeſtens 50 Prozent zugelaſſen wird. Dieſen Standpunkt hat ja ſchon Herr Stadtrat Vogel im Landtag ener⸗ giſch vertreten. Sollte mir die Ehre zuteil werden, an gleicht Stelle zu kommen, ſo würde es mir eine beſondere Freude ſein, ihn kräftigſt zu unterſtützen. M. D. u..! Wir mögen hinblicken wo wir wollen, überall finden wir Vergünſtigungen für die Agrarier auf Koſten der Gewerbetreibenden, ſo auch bei der Vermögensſteuer, denn während der Gewerbetreibende ſeine ſämtlichen Rohhilfsſtoffe verſteuern muß, bleiben die für den landwirtſchaftlichen Betrieb beſtimmten Futter⸗, Streu⸗ und Düngevorräte ſowie das Saat⸗ gut ſteuerfrei. Während der Handwerker und Kleinkaufmann ſein Betriebskapital ſchon von 1000 M. verſteuern muß, bleibt das landwirtſchaftliche Betriebsvermögen bis zu 25 000 Mark ſteuerfrei. Während ſich der Induſtrielle zum Steuerwert ſeines gewerblichen Vermögens ſchon von 50000 M. an progreſſive Zuſchläge gefallen laſſen muß, wird der Steuerwert des land⸗ wirtſchaftlichen Betriebsvermögens bis zu 50000 M. um 40 7 und bis zu 100000 M. um 20 9 ermäßigt. Es wird die Aufgabe der Landtagsabgeordneten ſein, auf die Härten und Ungerechtigkeiten immer wieder hinzuweiſen und mit allem Nachdruck zu fordern, daß auch im Vermögensſteuergeſetz mit gleichem Maße gemeſſen und jede einſeitige Belaſtung von Handel, Gewerbe und Indu⸗ ſtrie aufgehoben wird. Meine Herren! In einer Stadt wie Mannheim, die eine große Anzahl Einwohner des Mittelſtandes und der Arbeiter⸗ bevölkerung In ſich birgt, iſt die Verſorgung mit billigem Fleiſch eine Lebensfrage. Hiervon iſt die kräftige Ernährung und dami der Geſundheitszuſtand der Einwohner abhängig. Wir haben immer noch unter der Fleiſchteuerung zu leiden, die zum großen Teil durch die hohen Viehzölle und die allzuſtreng durchgeführte Viehſperre verurſacht iſt. Auf eine Herabſetzung der Viehzölle kann zwar im Landtag zurzeit nicht hingewirkt werden, wohl aber wird man der Regierung ans Herz legen müſſen, die viel⸗ fachen Erſchwerungen der Vieheinfuhr auf dasjenige Maße her⸗ abzumindern, das aus veterinärpolizeilichen Gründen unbedingt geboten iſt. Ferner wäre von der Regierung zu fordern, daß diejenigen Andererſeſts muß aber den Agrarern, die nichts ſehnkicher = 8 Generul⸗ Mittagblatt) 2 5 F 5 Tarifvergünſtigungen die beim Transport von Zuchtvieh eingeräumt ſind, auch beim Trausport von inländiſchem und ausländiſchem Schlachtvieh ge⸗ währt werden. Die Zufuhr zu den großen Schlachtviehmärkten würde dadurch erleichtert und verbilligt und ſomit eine Her⸗ abſetzung der Fleiſchpreiſe bewirkt werden. Sowohl 5 die Landwirtſchaft, das Fleiſchergewerbe als die Fleiſchkonſumten 3 hätten von einer ſolchen Tarifmaßnahme Vorteil, und die Eiſenbahneinnahmen würden dadurch nicht geſchmälert, ſondern infolge der Zunahme der Viehtransporte erhöht werden. M. D. u..!] Nachdem ich Ihnen das Fleiſch aufgetiſcht habe, möchte ich Ihnen das hierzu paſſende Bier nicht vorent⸗ halten. In der kommenden Seſſion des Landtages haben wir die Vorlage für eine Erhöhung der Bierſteuer zu befürchten, eine Folge der Reichsfinanzreform, mit der wir Gott ſei es geklagt, beglückt wurden. Die liberalen Fraktionen werden nicht zugeben, daß der Steuerbetrag ein größerer werde, 1 als zur Abführung an das Reich erforderlich iſt. Es muß auch dafür Sorge gtragen werden, daß die Uebergangsabgaben und Rückvergütungen ſo bemeſſen werden, daß die Brauereien Badens an der Ausfuhr des Bieres nicht behindert werden und andererſeits unter der Einfuhr des Bieres aus den Nachbar⸗ ſtaaten nicht zu ſehr zu leiden haben. Sie werden, meine Herren, von dem Bierkrieg, ber in Norddeutſchland entbrannt iſt, Kenntnis haben. Wie man vom Kriegsſchauplatz lieſt, iſt ſehr viel Bier auf dem Platze geblieben, d. h. es iſt nicht getrunken worden und die Brauereien erleiden einen enormen Schaden. Um die Annahme der Geſetzes⸗ borlage über die Bierſteuer den Mitgliedern des Reichstages 4 mundgerechter zu machen und die Steuererhöhung um 100 Mil⸗ 1 lionen den Brauereien gegenüber nicht als eine Belaſtung er⸗ ſcheinen zu laſſen, dekretierte die Regierung vom grünen Tiſch aus, daß dieſe Steuer auf das konſumierende Publikum abgewälzt werden ſolle. Wie es ſich jedoch ſogleich nach Inkrafttreten des Geſetzes zeigte, hatte die Regierung die Rechnung ohne die So⸗ zialdemokraten gemacht, die allerorts gegen die Erhöhung der Bierpreiſe durch Boykottierung der Wirtſchaften proteſtierten. Welche bedeutende Verluſte und Entwertungen der Braue⸗ reien entſtehen werden, iſt heute ſchon mit Sicherheit vorauszu⸗ ſehen. Dieſe Umſtände werden bewirken, daß die Exiſtenz zahlrei⸗ cher Brauereien, Wirte und Arbeiter untergraben wird. Dadurch werden auch die mit dem Brauereibetrieb zuſammenhängenden Ge⸗ werbe außerordentlich zu leiden haben. So kommt es denn, daß der Staat, der durch die Bierſteuer ſich lediglich Einnahmen ſchaf⸗ fen wollte, unvorhergeſehen außerordentlich erhebliche Ausfälle von Einkommen⸗ und Vermögensſteuer zu erleiden haben wird. Intereſſant iſt es, bei dieſer Gelegenheit hinzuweiſen, daß der von den Sozialdemokraten inſzenierte Biekboyrott nicht, wie ſie be⸗ haupten, lediglich ein Proteſt gegen die indirekte Beſteuerung be⸗ deutet, ſie bezweckt vielmehr damit rein politiſche Erfolge. Dies ergibt ſich aus der Tatſache, daß in einigen rheiniſchen Städten der Boykott aufgehoben und der Mehrpreis bewilligt wurde, nach⸗ dem den Sozialdemokraten die Zuſage gemacht worden war, daß die Brauereien keine Arbeiter⸗Entlaſſungen vornehmen würden, daß die Wirte ihre Säle zur Abhaltung ſozialdemokratiſcher Ver⸗ das volle Koalitionsrecht eingeräumt werden ſolle. M. D. u. H. Die Brauereien haben ſeither weder in Folge der Verteuerung des Rohmaterials, der Kohlen und der Arbeitslöhne, noch infolge des Steueraufſchlages im Jahre 1906 eine Bierpreis⸗ erhöhung vorgenommen. Gleichwohl wären ſie hierzu ebenſo be⸗ Trechtigt geweſen wie andere Induſtrie und Gewerbezweige, die ihre Waren bei erhöhten Herſtellungspreiſen teurer verkaufen. Es iſt daher eine ſchreiende Ungerechtigkeit, wenn ſich die So⸗ zialdemokraten gegen die jetzigen Aufſchläge der Bierpreiſe auf⸗ lehnen, gar nicht bedenkend, daß ſie ſich ins eigene Fleiſch ſchnei⸗ den, indem die Brauereibetriebe und alle damit zuſammenhän⸗ gende Branchen eingeſchränkt werden müſſen. Das zieht natur⸗ gemäß Verkürzungen der Arbeitszeiten und der Arbeiterentlaſ⸗ fungen nach ſich. M. H. Ich erwähne dieſen Punkt, der vorerſt lediglich die norddeutſche Brauſteuergemeinſchaft betrifft, ſo ein⸗ gehend, weil vorauszuſehen iſt, daß nach der Brauſtenererhöhung in Baden ſich bei uns die gleichen Kämpfe abſpielen werden. Von ganz beſonderer Bedeutung für Mannheim dürfte der von Preußen ausgehende Geſetzentwurf betreffend die Erhebung von Schiffahrtsabgaben * ſein. M. D. u. H. Es würde mich zu weit führen, wollte ich ein⸗ gehend über dieſen Geſetzentwurf ſprechen, der wie ſo viele andere agrariſchen Urſprungs iſt und deſſen Wirkung dahin ausgeht, den Agrariern auf Koſten von Handel und Induſtrie Vorteile zu gewähren. M. H. Ein wichtiges Geſetz der Volkswirtſchaft lautet: duſtrie. Es iſt unzweifelhaft, daß die Erhebung von Schiffahrts⸗ abgaben für die ſüddeutſche Induſtrie und ganz ſpeziell für die⸗ jenige von Mannheim eine Exiſtenzfrage bedeuten würde. Wir ſind hier der Lage entſprechend darauf angewieſen, die zur Ver⸗ Schiffahrtswege hergelangen zu laſſen und es iſt keine Frage, daß die geplanten Schiffahrtsabgaben eine ungeheure Erhöhung der Produktionskoſten zur Folge haben würde. Auch die Zufuhren von Kohlen und Getreide würden verteuert werden und auf die ſüddeutſche Induſtrie und den Handel lähmend wirken. Noch ſteht die badiſche Regierung auf dem Standpunkte, ſich gegen den Geſetzentwurf zu ſtellen und es wird Sache der Abgeordneten im Landtage ſein, die Bevollmächtigten im Bundesrat ſo kräftig zu ſtützen, daß dieſelben im entſcheidenden Moment nicht umfallen. M. D. u. H. Mit dem, was ich bisher ausgeführt habe, glaube ich Ihnen ein genügendes Bild darüber entrollt zu haben, welchen Standpunkt die freiſinnige Partei bezüglich der hauptſächlichſten politiſchen und volkswirtſchaftlichen Fragen einnimmt und wie ich dieſelben gegebenen Falles im Landtage vertreten würde. Und nun m. H. laſſen Sie mich zum Schluſſe noch einige Worte über die politiſche Lage im allgemeinen an Sie richten und darauf hinweiſen, in welcher ernſten und ereignisreichen Zeit wir leben. M. D. u. H. Wir haben erfahren müſſen, daß einzelne politiſche Parteien beſtrebt ſind, das Woh' und Gedeihen des Vaterlandes ihren eigenen Intereſſen unterzuordnen und daß ſie ſich ſo nicht als Vertreter des Volles, ſondern als deren Vernichter erwieſen haben, und warum geſchah das?— Lediglich aus parteipolitiſchen Rückſichten und aus Furcht, ihre Macht einzubüßen. Sie alle m. H. werden erkannt haben und unſer verehrter Herr Reichs⸗ tagsabgeordnete Baſſermann au dies in beredten Worten Seinandergeſetzt, in welch frivoler Weiſe die Reichsfinanz⸗Re⸗ rm zu Stande gekommen iſt und diejenigen unter Ihnen, die 3 traurige Ereignis nicht verfolgt haben, werden es am eigenen Geldbeutel erkennen. ſammlungen freigeben würden und daß den Brauereiarbeitern Jede Störung und Erſchwerung des Verkehrs wirkt nachteilig, zjede Beſeitigung der Hinderniſſe aber fördert Handel und In⸗ arbeitung erforderlichen Rohſtoffe aus dem Auslande auf dem (Lebh. Bravo). Noch iſt allerdings nicht die ganze Schwere der uns aufge⸗ bürdeten Steuern zu verſpüren, da ein Teil derſelben noch nicht in Kraft getreten iſt. Allein es iſt unzweifelhaft, daß gerade der Mittelſtand und die arme Bevölkerung am meiſten und am ſchwerſten zu tragen haben werden. Gerade die allernotwendigſten Bedarfsgegenſtände und Lebensmittel ſind in Mitleidenſchaft ge⸗ zogen. Wer ſich einbildet, daß die Teuerung dieſer Bedarfsartikkl nur der Steuererhöhung entſpricht, der iſt in einem ſchweren Wahn befangen. Wir wiſſen heute ſchon, daß die Abwälzung auf den Konſum eine weit höhere iſt und daß daher der kleine Haushalt noch viel empfindlicher getroffen wird, als es nach dem Stenerſatz zu erwarten war. M. D..H. Was die Agrarier und deren Gefolgſchaft im deut⸗ ſchen Reichstag verbrochen, indem ſie bewußt die Laſten und Rechte dem Staate ungleich verteilten und die Intereſſen des Mittelſtandes und des Handwerks verletzten, das wird in un⸗ ſerem engeren Vaterkande von den gleichen Parteien zu erwarte. ſein und es iſt die höchſte Zeit m.., daß die bürgerlichen Kreiſe, wollen ſie ihre eigene Exiſtenz und die Wohlfahrt des Landes erhalten ſehen, aus dem Schlafe erwachen, die Indolenz aufgeben, ſich in Reih und Glied ſtellen, um mit aller Energie den Kampf gegen den Feind aufzunehmen. Endlich beginnt es am politiſchen Horizont zu tagen, endlich rührt ſich auch der erwerbstätige Bürger, um die Uebermacht des anmaßenden Agrariertums zu brechen. Sehen wir doch in der Gründung des Hanſabundes, die wie ein zündender Funke durch die Reihen des Handels, des Gewerbes und der Induſtrie ging, das Streben, diejenigen Kreiſe der Bevölkerung an die geſetzgebenden Stellen zu bringen, die in allererſter Linie an der Machtſtellung Deutſchlands nach innen und außen mitgearbeitet haben und die infolgedeſſen das Recht darauf beſitzen, wenigſtens auch einmal gehört zu werden. M. D. u. H. Die Zeiten, in denen das ſchaffende Bürgertum als Aſchenbrödel behandelt wurde und die feudalen Herren am grünen Tiſche ſitzend auf dasſelbe herabſahen, müſſen vorüber ſein. Da kann aber der Hanſabund allein nicht helfen, weil er bei Verfolgung ſeiner Ziele ſich jeder Parteipolitik enthalten muß. Wollen wir, daß das erarbeitete Gut uns erhalten bleibe, wollen wir, daß das deutſche Volk wirtſchaftlich und ſozial an der ihm zukommenden Stelle ſtehe, dann meine Herren müſſen zwei Bedingungen erfüllt werden. Einmal Zuſammenſchluß aller liberalen Parteien und geſchloſſenes Vorgehen in dem uns aufgedrängten Kampfe, zweitens Aufgabe der Bequemlichkeit des einzelnen Individuums und energiſche, zielbewußte Betätigung und Mitarbeit an der Politik. Was den erſten Punkt anbelangt, ſo begrüße ich es mit großer Freude, daß in Mannheim die Nationalliberale, Demokratiſche und Freiſinufge Partei zufammeunſtehen, um ſich in dem bevorſtehenden Wahlkampfe gegenſeitig zu unter⸗ ſtützen. Was liegt daran m.., welche ideellen Gegenſätze jede dieſer Parteien voneinander trennt! Es ſoll jede Partei nach ihrer Facon ſeelig werden, gilt es jedoch, gegen einen gemein⸗ ſamen Feind zu kämpfen, dann ſollte es überall ſo geſchehen, wie bei uns in Mannheim— getrennt marſchieren, aber vereint ſchlagen! Von ganz weſentlicher, ja von größter Bedeutung iſt der zweite Punkt, die 25 8 politiſche Mitarbeit jedes Wahlberechtigten. M. D. u. H. Wir haben geſehen, welch ſchwere Folgen die Majorität in der geſetzgebenden Körperſchaft mit ſich bringen kann, die aus Unkenntnis oder böſem Willen, oder aus egoiſtiſchen, paxteipolitiſchen Rückſichten handelt. Solch eine Majorität zu brechen, muß unſere ernſteſte Aufgabe ſein, denn unſer Wohl hängt nicht mehr allein von unſerer Arbeit im Bureau oder der Werkſtatt ab, wir müſſen auch dafür ſorgen, daß nicht durch eine verfehlte Geſetzgebung all unſer Mühen über den Haufen geworfen wird. Darum m. D. u. H. iſt es Pflicht des Handwerkers, des Ar⸗ beiters, des Beamten, des Kaufmanns wie des Induſtriellen an der Politik mehr Anteil zu nehmen, als es bisher der Fall geweſen iſt. Es ſage am Tage der Wahl niemand— ach was, ohne mißh wird es auch gehen, oder— auf eine Stimme wird es nicht ankommen! Das iſt grundfalſch und kann folgenſchwere Reſultate zeitigen. Ein jeder liberale Wähler iſt es ſich ſelber ſchuldig, an die Urne zu gehen, um dazu beizutragen, daß der Mann gewählt werde, von dem er überzeugt iſt, daß er ſeine Intereſſen und die der Geſamtheit wahr nimmt. Es iſt dies ebenſo wichtig als die tägliche Arbeit. Darum m.., appelliere ich an Sie, Ihrer Pflicht eingedenk zu ſein, kräftig für die Wahl der liberalen Kandidaten einzu⸗ treten, damit der Sieg unſer werde!(Lehafter Beifall.) Stadtrat Vogel nahm als letzter Redner, von der Verſammlung lebhaft akklamiert, das Wort, wobei er u. a. ausführte: Wir ſtehen im Zeichen des Blocks. Ja, ich möchte ſagen: wir ſtehen glücklicherweiſe im Zeichen dieſes Blockes. Der Block ſoll gerade diesmal in Mannheim den Beweis erbringen, ob er lebensberechtigt iſt, denn den Anfang haben wir bereits vor 4 Jahren gemacht. Damals galt es, das begreifliche Miß⸗ trauen einzelner Politiker zu überwinden; es galt damals Enk⸗ ſchlüſſe zu faſſen, die bisher Vielen ungewohnt geweſen waren. In vierjähriger gemeinſamer Arbeit im Landtag ſowohl als in den Gemeinden haben wir uns aneinander gewöhnt, und jetzt ſoll dieſe Vereinigung für die Landtagswahlen ihre Früchte tragen. Es iſt notwendig, daß wir alle Mann zuſammen⸗ marſchieren, es gilt den Kampf des Fortſchritts gegen den Rück⸗ ſchritt. Da man von gegneriſcher Seite gegen unſere Wahl⸗ parole nichts einwenden kann, ſo ruft man jetzt auf katholiſcher wie auch proteſtantiſcher Seite: Die Religion iſt in Ge⸗ fahr. Warum? Weil einige Herren in ihren Intereſſen nicht in der gewünſchten Weiſe vom Landtage berückſichtigt worden jeien. Dieſe Parole zeugt entweder von großer Unwiſſenheit oder von großer Frivolität.(Lebh. Beifall). Das Zentrum, das ſich mit den Konſervativen verbunden, mit jenen Konſervativen, deſſen Führer Prinz zu Löwenſtein in St. Georgen ſagte:„Der emporſtrebenden Induſtrie muß man einen Hemmſchuh anlegen, weil das Militär unter ihr leidet.(Lachen). Mit Zunahme der Städte rekrutiert ſich das Heer nur mehr aus Arbeitern und verliert deshalb an ſeinem inneren und ſittlichen Halt.“ Mit ſolchen Leuten verbindet ſich das Zentrum und hofft 10 auch die Stimmen der Arbeiter und Gewerbetreibenden zu erhalten. Pfarrer Karl machte den Liberalen den Vorwurf, daß ſie 1 Million über den Regierungsentwurf hinaus für die Staatsbeamten und Arbeiter bewilligt, aber für die Erhöhung der Pfarrgehälter keine 300 000 Mark übrig gehabt hätten. Ja, aber die Staatsbeamten haben keine Kirchenſteuer, ſie müſſen durch die Einnahmen des Staates bezahlt werden. Und wir, die wir mitgearbeitet haben an dieſem Gehaltsentwurf, hoben für die Beamten und Arbeiter die eine Million mehr herausgeſchlagen, weil wir die Ueberzeugung hatten, daß der Regierungsentwurf nicht mehr übrig hatte, als die heu Selbſtändigkeit, wenn ich auch der feſten Ueberzeugung bin, da E Teuerungsverhältniſſe unbedingt nötig machte. Ich frage nun auch: Iſt eine angemeſſene Beſoldung der Arbeiter und Be amten des Staates gegen das Intereſſe des Mittelſtandes un der Landwirtſchaft? Nein, das Gegenteil iſt der Fall! Die ein Million, die der Staat mehr für ſeine Beamten, für ſeine beiter ausgeben muß, ſie gehen nicht außer Landes hina Darum iſt es notwendig, daß gerade im nächſten Landtag mit aller Energie darauf hingewirkt wird, daß der Wohnungs. geldtarif einer Reviſion im wohltätigen Sinne beſonders für Mannheim unterzogen wird.(Lebh. Beifall). 75 Unſere Regierungspolitik ſcheint geeignet, Entwicklung der Induſtrie, des Gewerbes und der Städte zu unterbinden. Im vorigen Herhſt, als die wirtſchaftliche Depreſſion ſich überall bemerkbar machte, als jede fürſorgliche Stadtverwaltung darauf ſah, ihre Ausgaben in erſter Linie den eigenen Bewohnern der Stadt zugute kommen zu laſſen, da wäre es auch Pflicht des Staates geweſen, in gleichem Sinne zu handeln. Bei der Elektriſierung der Wieſen⸗ talbahn hat aber der Staat gezeigt, wieviel Intereſſe er daran hat, daß die Induſtrie und die Induſtriearbeiter im eigene Lande unterſtützt und gefördert werden. Auch bei kleineren Ver⸗ gebungen an Handwerker und mittlere Gewerbetreibende ſollt der Statt für ſeinen Mittelſtand ſorgen.(Lebh. Beifall). ſerer Eiſenbahnpolitik fehlt jede Spur von Großzügi keit. Die Selbſtändigkeit unſerer Eiſenbahn wollen wir Badenſer gern alle zu erhalten ſuchen. Ich habe ſchon vor vier Jahren an der gleichen Stelle geſagt: auch ich bin für Erhaltung der die Bahnintereſſen Mannheims von einer gro Eiſenbahnverwaltung der Bedeutung des Platzes entſprechend beſſer gewahrt würde. Es wäre ſehr gut geweſen, wenn die fſüd⸗ deutſchen Bundesſtaaten ſich zu einer ſüddeutſchen Eiſenbah gemeinſchaft zuſammengeſchloſſen hätten. Es haben ſich aber di einzelnen Bundesſtaaten um das Linſengericht kleiner Vort das Recht ihrer Erſtgeburt verkümmern laſſen.(Beifall). Dur Verkehrsumgehungen wird eine Uebergabe auf Gnade und Un gnade vorbereitet. Wenn ſo weiter gewirtſchaftet wird, w man ſich überlegen müſſen, ob man nicht den Vorſchlägen Regierungsrats Endres nähertreten ſoll. Für die Fehler und Nachteile der ſog. Tarifrefor m, welche durch Abſchaffung des Kilometerheftes eingetreten ſind ſoll jetzt der kleine Mann und gewerbliche Mittelſtand geſtra werden. Man hatte damals denjenigen Parteien, die de Tarifreform nur ſchweren Herzens zuſtimmten, als Zuckerbro von der Regierung übergeben die beſchleunigten P ſonenzüge für 2 Pfg. in der 3. Klaſſe. Die Regierun ſagte, daß durch dieſe Tarifreform der kleine Mann noch billi ger als bisher mit dem Kilometerheft durch das ganze Lan in verhältnismäßig kurzer Zeit reiſen könnte. Niemand wi aber der Anſicht ſein, daß die beſchleunigten Perſonenzüge nicht einen ganz gehörigen Zuſpruch gefunden hätten. Und wenn di Regierung ihr heiliges Verſprechen hätte einlöſen wollen, da⸗ hätten dieſe Züge vermehrt werden müſſen ſtatt aus enghe Sparſamteit eingeſchränkt werden. Jeder Geſchäftsmann wenn die Geſchäfte ſchlecht werden, muß er für Reklame aufwenden als bisher. Unſere Großh. Eiſenbahndirekt aber tut das Gegenteil und bietet ihren Kunden weniger. weiſen Leute, welche unſere badiſche Verkehrspolittk mach ſie ſind noch unberührt von dem Pulsſchlag des modernen ge werblichen Lebens. Auch die Eiſenbahn verſagte, als es gal Maßregeln gegen die große Not der durch die wirtſchaftlich Depreſſion hervorgerufenen Arbeitsloſigkeit z greifen. Man hat alles den Städten überlaſſen. Und m will jetzt von ſeiten des Miniſteriums des Innern noch we gehen, man möchte der Stadt Mannheim auferlegen, für ih Bezirk eine Arbeitsloſenverſicherung einzurichten. Das iſt dabei gewiß, eine einzelne Gemeinde iſt nicht in der L eine ſolche Einrichtung durchzuführen. Die Regierung ſ doch durch ihre unſtändigen Arbeiter ebenfalls Rekruten die Arbeitsloſigkeit. Von den großen Niederlaſſungen der duſtrie hat der Staat in erſter Linie nur Vorteile durch Steuern, während die Stadtverwaltungen neben den Vortei durch die Steuern auch noch große Ausgaben und N chte hat. Deshalb wäre es notwendig, wenn es gilt Maßreg gegen die Arbeitsloſigkeit zu ergreifen, daß in erſter Linie Staat in die Breſche ſpringt und die Städte zur Unterſti einlädt. Redner kritiſtiert dann in abfälligem Sinne den ne Entwurf des Verwaltungsgeſetzes. Der bad Staat will ſeine Finanzen dadurch verbeſſern, daß er ſp den Aermſten der Armen. Der moderne Staat, welch in letzter Zeit aufgeſchwungen hatte zu einem Wohlfahr ſoll jetzt wieder degradiert werden zu einem reinen Rechtsſt Man will die Fürſorge für die Irren, die Deckung der Ar gaben für die Landſtraßen, die Armenunterſtützung uſw Kreiſen aufhalſen; den Kreiſen will man aber nur ei höhung der Staatsdotation gewähren, die von 10 zu 10 Jahr feſtgeſetzt werden ſoll. Wenn man ſich nur vergegenwärti daß gerade durch die Beſchlüſſe des letzten Landtages Gebiete der Irrenfürſorge in weitgehender Weiſe Beſſerun herbeigeführt werden ſollen, ſo müſſen wir gegen die regelung im Intereſſe unſerer Gemeindefinanzen en Front dagegen machen. Man will den Gemeinden ple machen, dem Entwurf des Verwaltungsgeſetzes ſympathi gegenüberzuſtehen, indem man ſagt: die Selbſtverwaltu durch dieſen Entwurf weiter ausgebaut werden. Allei würde doch ein recht ſchwerer Irrtum ſein.(Beifall.) Die Schul⸗ und Unterrichtsfrage iſt Lebensfrage für die weiteſten Kreiſe unſerer Bevölker; Gerade heutzutage iſt es notwendig, daß die Kinder der A in der Schulbildung am weiteſten gebracht werden, da ja nichts weiter mitgegeben werden kann als ein tüch Schulſack. Die heutige Zeit ſtellt ganz andere Anforderr als wie die frühere an die Leiſtungsfähigkeit der M Die Schule ſoll aber auch eine Staatsanſtalt ſein in erſter Linfe ſorgt die Schule nicht für die Stabt, für das ganze Land, ſie vermehrt das Wiſſen der ga⸗ Nation.(Beifall.) Deshalb iſt es notwendig, daß die Schu eine Staatsanſtalt iſt, und daß die Lehrer Staatsbeamt und in den Gehaltstarif eingereiht werden.(Beifall.) Große Unzufriedenheit herrſcht bei den kleineren Beg bezüglich der Uebergangsbeſtimmungen des Gehaltstarif. Auch da ſcheint die Sparſamkeit des am falſchen Platze eingeſetzt zu haben. Auch die Koali freiheit der Staatsbeamten und Arbeiter muß 6. Seite. Geueral⸗Auzeiger,(Mittagblatth. Mannheim, 30. September. Umfange gewahrt werden.(Lebh. Beifall). Eine gerechte Korrek⸗ tur des Vermögensſteuergeſetzes muß herbeigeführt werden. Auch die Handwerkerfragen und die Fragen des Detailhandels müſſen ſtändig das Intereſſe eines Abgeord⸗ neten erwecken. Ich ſtehe nicht auf dem Standpunkt, daß eine Intereſſenpolitik im Landtage getrieben werden ſoll, ſondern daß in erſter Linie die Intereſſen des geſamten badiſchen Volles gewahrt werden müſſen. Aber eine gewiſſe Vorliebe wird jeder mitbringen für den Stand, dem er angehört, und wenn ich wieder iu den Landtag gewählt werde, verſpreche ich, daß ich auch in Zukunft wirken werde mit gleichem Eifer und gleicher Energie wie bisher für die Intereſſen dieſes Standes.(Beifall.)] Wir müſſen im Landtage die Rechte des Volkes, aber auch energiſch die Intereſſen der Städte vertreten.(Lebh. Zuſtimmung.) Nun herbei Ihr Mannheimer Wähler. Die Zeit der politiſchen Ru he iſt vor bei. Die Reaktion, der Rückſchritt ſteht gerüſtet da, um dem modernen Fortſchritt die Lebensader zu unterbinden. Die rückſchrittlihen Jagdgeſellen perteilen ſchon das Fell, des ſo gern zur Strecke gebrachten Liberalismus.(Heiterkeit). Heraus, aus den liberalen Parteien, t Pfarrer Karl, der konſervative, bündleriſche, antiſemitiſche Zentrumskandidat.(Heiterkeit). Hinein, in die liberalen Par⸗ teien, ruft angeſichts dieſes Kriegsrufes der geſunde Menſchen⸗ verſtand jedem Arbeiter zu, der nicht einen reinen Klaſſenkampf führen will. Er ruft es zu jedem Handwerker und Gewerbe⸗ treibenden, der die moderne Zeit begriffen und die modernen Verhältniſſe ſtudiert hat. Hinein, in die liberalen Parteien, ruft der geſunde Menſchenverſtand den Großinduſtriellen und Groß⸗ kaufleuten zu, welche ſich nicht durch verkehrsfeindliche und rück⸗ ſchrittliche Geſetze die reine Luft des modernen Geſchäftsverkehrs verpeſten laſſen wollen. Hinein, in die liberalen Parteien Ihr Staats⸗, Gemeinde⸗ und Privatbeamten, wenn Ihr auch in Zu⸗ kunft Euch als freie Männer fühlt und an die Zukunft Eurer Kinder denkt. Hinein in den Wahlkampf für Freiheit und Fort⸗ ſchritt Ihr liberal geſinnten Wähler Mannheims. Wenn auch in Mannheim ein Sieg des Rückſchritts ausgeſchloſſen erſcheint, ſo wiſſen wir doch heute noh nicht, welche Machinationen von den Dunkelmännern, ähnlich wie in Karlsruhe, Schwetzingen und anderen Orten, noch in Szene geſetzt werden. Die nichtſozialdemokratiſch geſinnte Bü r⸗ gerſchaft Mannheims hat die gebieteriſche Pflicht, den Beweis zu erbringen, daß ſie auch gegen den Anſturm von links ihre Poſition zu behaupten verſteht. Vor allem aber iſt es notwendig, daß jeder modern empfindende Wähler Mannheims die Not der Zeit in ihrem vollen Um⸗ fange erkennt. Er muß das Bewußtſein haben, daß er mit⸗ berufen iſt, in dieſer kampfesreichen Zeit ſeinen Mann zu ſtellen. Jede weitere Stimme für den Liberalismus fällt ins Gewicht in der Beurteilung der geſamtpolitiſchen Lage unſeres engeren Vaterlandes. Darum weg mit allem Gleichmut. Werft über Bord den Ballaſt der politiſchen Gleich⸗ giltigkeit! Niemand hat das Recht, beiſeite zu ſtehen, wenn wir um unſer höchſtes Gut, um unſere politiſche Freiheit kümpfen. Darum müſſen auch die gleichgeſinnten Frauen uns treulich unterſtützen. Es wäre für⸗ wahr ein ſchwaches Geſchlecht, welches die Freiheit, die ſeine Väter im heißen Kampf erſtritten, nicht ausbauen würde, ſon⸗ dern aus Schwäche und Gleichgiltigkeit zugrunde gehen ließe. Nein.—— 12 Was wir ererbt, das woll'n wir treulich hüten, Wenn auch ein heißer Kampf uns iſt beſchieden, Bedrohn uns auch des Rückſchritt's mächt'ge Scharen, Das Erbe halten wir und wollen es uns wahren. Denn uns beſeelt ein heil'ges Idea!l. Wir ſind bereit,— ſchon heute bis zum Tag der Wahl. Langanh. Beifall folgte dieſen Ausführungen des demokra⸗ ſchen Redners. Die Verſammlung hatte damit ihr Ende eic, 8 Das Schlußwort ſprach St.⸗V. Fulda, der ſeiner großen Freude Ausdruck gab, daß die liberalen Parteien Mannheims abermals vereint in den Wahlkampf ziehen könnten. Er bedauerte, daß dieſe Einigung nicht durch das ganze Land zuſtande kommen konnte, ſprach aber die Hoffnung aus, daß dies dann ſicher in der Stichwahl der Fall ſein werde. Als ganz perſönliche Hoffnung ſprach Redner noch den Wunſch aus, daß in der Stichwahl auch der Großblock wieder hergeſtellt werde, wie er meint, daß alle, die vernünftig denken, an der Erreichung des Groß⸗ blockes arbeiten müßten. Nachdem Redner nochmals die liberalen Kandidaten empfohlen hatte, ſchloß er mit dem Rufe: Eine Gaſſe für das freiheitlich geſinnte Bü r⸗ gertum!(Beifall.) Hierauf ging die eindrucksvoll verlaufene Verſammlung die von etwa 2500 Perſonen beſucht war, kurz nach 412 Uhr auseinander. ———ů— politische Ulebersichi. * Mannheim, 30. September 1909. Ausbreitung des Hanſa⸗Bundes. Neuerdings beſchloſſen den Beitritt zum Hanſa⸗Bunde zu empfehlen: die Vereinigung von Handelskammern des niederrheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtriebezirks, die Mannheimer Detailliſten⸗Vereine, der Verein Münchener Waren⸗Agenten, der Mieterverein in Landsberg a.., der Hamburger Bürger⸗ verein von 1898(Bezirk Hoheluft und Umgegend), der Ver⸗ ein Breslauer Detailliſten. Ferner ſind dem Hanſa⸗Bunde beigelreten: der Deutſche Stahlwerks⸗Verband und die Freie Vereinigung ſelbſtändiger Fleiſchermeiſter Berlins und Um⸗ Wir ſehen aus dieſer neueſten Liſte wieder, wie der Hanſabund gerade im Mittelſtand mehr und mehr an Boden gewinnt, doch wohl ein Beweis, daß er eine Förderung und nicht eine Schädigung ſeiner Intereſſen von dem Bunde erwartet. Doch dürfen wir uns nicht verhehlen, daß es auch Kreiſe des Mittelſtandes gibt, die nicht ſo denken. So macht uns ein Parteifreund in Schwetz ingen darauf aufmerk⸗ ſam, daß das Müllergewerbe ſehr wenig Sympathie für den Hanſabund habe. Der Müllerverband für Württem⸗ berg und Hohenzollern hielt am 30. Aug. in Stuttgart eine aue ab, in der folgende Reſolution angenommen wurde? „Die Verſammlung erblickt in dem Hanſabund lediglich eine Organiſation zur Förderung der Intereſſen des Großkapitals, der Graßbanten und des Ergfhendels. Sie taumt dis Koltenen und die Angehörigen des gewerblichen Mittelſtandes überhaupt, dem Hanſa⸗ bund beizutreten, fordert dieſe vielmehr auf, ihre eigenen Berufs⸗ organiſationen durch ihven Beitritt zu unterſtützen.“ Daß der Hanſabund keine einſeitige Vertretung des Großkapitals iſt und ſein will, geht wohl zur Genüge aus ſeinen programmatiſchen Kundgebungen hervor, wie aus der Tatſache, daß ein namhafter Führer des Mittelſtandes in ſeinem Direktorium ſitzt. Doch wird der Hanſabund dem Mißtrauen, dem er noch in einigen Kreiſen des Mittelſtandes begegnet, große Aufmerkſamkeit ſchenken und in dieſe Kreiſe Aufklärung über ſeine Zwecke und Ziele tragen und offenbar noch obwaltende Irrtümer richtig ſtellen müſſen. Er wird auch den Schein vermeiden müſſen, als wolle er einſeitig großkapitaliſtiſche Tendenzen unterſtützen. Der⸗ artige Behauptungen beruhen nach unſerer Kenntnis der. Tätigkeit des Bundes auf nicht genügenden Informationen. Um bei dem hier angezogenen Beiſpiel zu bleiben, ſo liegt es dem Hanſabund, wie wir mit Veſtimmtheit ausſprechen können, ganz fern, in dem Kampf zwiſchen den Großmühlen und den mittleren und kleinen Betrieben im Müllereigewerbe auf Seite der erſteren treten zu wollen. Eine ſolche Partei⸗ nahme liegt nicht für dieſes und für kein anderes Gewerbe Sie würde gänzlich außerhalb des Rahmens ſeiner Ziele en. Die Kriſis im bayeriſchen Liberalismus. Wie unſer Berliner JKorreſpondent meldet, hat der geſchäftsführende Ausſchuß der Nationalliberalen Partei rechts des Rheins jetzt zu den jüngſten Vorgängen im baye⸗ riſchen Liberalismus in einer Erklärung Stellung genommen. Der jungliberale Abg. Hübſch wurde aus der na tional⸗ liberalen Landespartei ausgeſchloſſen. Die Landtagsfraktion hat eine Vertrauenskun dgebung für ihren Vorſitzenden Dr. Caſſelmann beſchloſſen. Die vom Landesausſchuß der Nationalliberalen Partei des rechtsrheiniſchen Bayerns veröffentlichte Erklärung, der die Ausſchließung des jungliberalen Abgeordneten Hübſch aus der Partei gefolgt iſt, kennzeichnet den ernſteſten Konflikt, den der bayeriſche Liberalismus ſeit Menſchengedenken er⸗ lebte. Die Auffaſſung geht in München dahin, da, wenn die Jungliberalen ſich nicht unterwerfen, eine Spaltung innerhalb des Nationalliberalismus ſchwer vermeidlich ſei. Der Vorwurf, die ſogenannten Einigungs⸗ beſtrebungen der Jungliberalen hätten bloß zur weiteren Spaltung geführt, wäre dann nicht unbegründet. Daß die nationalliberale Erklärung Ausdrücke wie Entrüſtung, Disziplinloſigkeit gebraucht, zeigt die herrſchende ſtarke Er⸗ bitterung an. Für klug wird es erachtet, daß die National⸗ liberalen mit der Streitfrage bloß den Landesausſchuß der eigenen Partei, nichd aber den Zentralausſchuß der vereinigten Liberalen und Demokraten befaſſen und die Frage der Auf⸗ beſſerung der Lehrer von der Frage des Jungliberalismus trennen wollen. Wie die„Münch. N. Nachr.“ hören, wird Abg. Hübſch gegen ſeinen Ausſchluß aus der nationalliberalen Partei an die Landesverſammlung appellieren. 666606.— Deutsches Reſch. — Die Waßl zum Kanfmännsgericht in Dresden zeſtigte ein bemerkenswertes Ergebnis. Sie fand am 27. September ſtatt und es wurden bei den Wahlen der Handlungsgehilfen ins⸗ geſamt 2451 Stimmen abgegeben. Es entfielen 1048 Stimmen auf die Liſte des deutſchnationalen Handlungsgehilfen⸗Verbandes 617 auf den Leipziger Verband, 350 auf den Hamburger 5der Verein, 279 Stimmen auf den ſozialdemokratiſchen Zentral⸗Ver⸗ band. Danach ſtellen der Deutſchnationals Verband 17, der Leip⸗ ziger Verband 10, der bser Verein 6, die Sozialdemokratie 4 und die Bankbeamten 2 Beiſitzer. Die Deutſchnationalen ge⸗ wannen gegenüber der vorigen Wahl in Dresden 11 Sitze, während die Liſte der ſoztaldemokratiſchen Handlungsgehilfen 2 Sitze verloren hat. Padiſche Politik. Bürgerausſchußwahlen. * Huchenfeld, 29. Sept. Bei den Erneuerungswahlen zum Bürgerausſchuß ſiegte die ſozialdemokratiſche Liſte in allen drei Klaſſen. *** Aus der badiſchen Wahlbewegung 1909. Landtags⸗Kandidaturen. oc. Karlsruhe, 29. Sept.(Korr.) Der Ortsausſchuß der Zentrumspartei hat beſchloſſen, hier in Karlsruhe die Kandidaten der Mittelſtandsvereinigung zu unter⸗ ſtützen unter der Vorausſetzung, daß keiner der Kandidaten im Falle ſeiner Wahl einer Partei im Parlament beitritt. Freiburg, 29. Sept.(Korr.) Die liberalen Parteien ſtellten für die hieſige Stadt folgende Herren als Landtagskandidaten auf: Prof. Winkelmann(18. Wahl⸗ kreis), Fabr. Karl Hülsmann(19. Wahlkreis) und Fabr. E. Göhring(20. Wahlkreis). * Waldshut, 29. Sept. Die Deutſche Volkspartei beabſichtigt, für den 9. Wahlkreis St. Blaſien⸗Waldshut einen eigenen Kandidaten aufzuſtellen. *Lahr, 29. Sept. Das Zentrum hat für den Landtags⸗ wahltreis Lahr⸗Stadt den Altbürgermeiſter Redakteur V. Häfner aufgeſtellt. Linksliberaler Freiſinn. „ Grötzingen, 29. Sept. Geſtern abend hielt im Neben⸗ ſaale des Gaſthauſes„zum Laub“ der hieſige Demokratiſche Verein eine guk beſuchte Mitgliederverſammlung ab, die nach einem Referate des Herrn Kandidaten Fink über die „Verſchmelzung der Linksparteien“ ſich einmütig für dieſe Einigung ausſprach. Die Teilnehmer am Heidel⸗ berger Parteitag möchten in dem Sinne ſtimmen. Wählerverſammlungen. *Raſtatt, 29. Sept. Am nächſten Freitag, den 1. Oktober, wird im„Löwenſaale“ der demakratiſche Landtagskandidat Rechts⸗ anwalk Dr. Vogel zum erſtenmale zur hieſigen Wählerſchaft ſprechen. Sein Thema lautet:„Die Demokratie und die Landtags⸗ wahlen.“ „Mosbach, 29. Sept. Am Sonntag, 3. Oktober, findet im Kronenſgal in Mosbach eine Wählerverſammlung der Zen⸗ trumspartei ſtatt, in welcher Geiſtl. Rat Wacker ſprechen wird. * PVillingen, 29. Sept. In einer geſtern in Hüfingen ſtattgefundenen natio nalliberalen Vertrauensmännerverſammlung wurde für den 7. Landtags⸗ wahlkreis Gemeinderat Martin 0 Meyer, Maurermeiſter, in Hüfingen als liberaler Kandidat aufgeſtellt.„„ Nus Stadt und Land. *„ Naunzeit, 30. September 1909. * Der Neſtor der hieſigen Lehrerſchaft an der Volksſchule, Herr Oberlehrer Georg Hoffmann, wird mit dem 1. Oktober aus dem hieſigen Volksſchuldienſte austreten. Herr Hoffmann blickt auf 47 Dienſtjahre zurück und iſt ſeit 1888 hier in Mannheim tätig. Seit mehreren Jahren iſt er Oberlehrer an der Schulabteilung L. 1. Herr Hoffmann erfreut ſich einer ſeltenen geiſtigen und körperlichen Friſche und wird aus dieſem Grunde ſeiner Lehrtätigkeit doch nicht völlig Valet ſagen. Er wurde von der Regierung mit der Erteilung des geſamten Unterrichtes an der neuerbauten Gefängnisanſtalt betraut und tritt dieſen Dienſt morgen an. Wir wünſchen Herrn Hoffmann, der in Bürger⸗ und Lehrerkreiſen eine allgemein beliebte Perſönlichkeit iſt, noch eine langjährige geſegnete Tätigbeit in ſeinem neuen Lehramt. * Fünfundzwanzig Jahre Journaliſt. Der verantwortliche Redakteur des Mannheimer Tageblattes für den lokalen und provinziellen Teil, Herr Moritz Eſpenſchied, wird am 1. Oktober ſein 25jähriges Berufsjubiläum feiern können. Herr Eſpenſchied verdiente ſich ſeine journaliſtiſchen Sporen in Frankenthal, ſeiner Geburtsſtadt. Er trat dann in das Mannheimer Tageblatt ein, für deſſen lokalen und provin⸗ ziellen Teil einſchließlich Gerichtsſaal er ſeit einer langen Reihe von Jahren verantwortlich zeichnet, ſodaß er nun, abgeſehen von kurzen Unterbrechungen, fünfundzwanzig Jahre journaliſtiſch tätig iſt. Nur wer ein wenig tiefer in den Betrieb der modernen Preſſe hineingeſehen hat, kann ermeſſen, welche Summe von Ar⸗ beit, Ausdauer und Gewiſſenhaftigkeit das Wort bedeutet: 25 Jahre Journaliſt. Darum werden nicht nur die Leſer ſeines Blattes und die engeren Berufskollegen, ſondern auch die weiteſten Kreiſe ihrer Achtung in dem Wunſch Ausdruck geben, daß es Herrn Redakteur M. Eſpenſchied noch lange Jahre ver⸗ gönnt ſei, mit ungeminderten Kräften ſeine mühevolle, verant⸗ wortliche Tätigkeit zu üben. * Clouth⸗Ballon. Der Verkehrsvberein erhielt auf ſeine Anfrage wann vorausſichtlich der Clouthſche Moto rballon in Mannheim landen werde, die Nachricht, daß mit Rückſicht cuf den vor einigen Tagen erfolgten kleinen Unfall des Ballons ein Veſuch Mannheims nicht ſtattfinden könne. * Gvangeliſch⸗proteſtantiſche Vereinigung in Mannheim. An⸗ geſichts des Quartalwechſels ſeien die Herrſchaften gebeten, ihre Mädchen aufmerkfam zu machen auf den Vevein für weibliche An⸗ geſtellte. Dieſer Verein beranſtaltet wieder ab 8. Oktober jeden Sonntag nachmittag in 6 4, 17a, über eine Treppe, für die weiblichen Angeſtellten eine gemütliche Zuſammen⸗ kunft, wo die Mädchen bei religiöſer Anſprache, bei Sang und Spiel, bei ernſtem und heiterem Wort und einer Taſſe Tee ſich einige Stunden in harmlos edler Geſelligleit bewegen, ausruhen und erholen können. Näheres bei der Vorſitzenden, Frau Stadt⸗ pfarrer Klein, Dammſtraße 39. * Zum Tode des Schlachthausverwalters a. D. Ehrmann iſt noch nachzutragen, daß er die Feldzüge 1866 und 1870%/71 mit⸗ machte, den letzteren bei dem Bad. Feſtungsbataillon in Raſtatt. * Unfall. Der ledige Taglöhner Reinmuth GEder, beſchäftigt in der Rheiniſchen Gummi⸗ und Zelluloidfabrik, ſtürzte geſtern nachmittag 4 Uhr vom Dache der Fabrik und gog ſich ſchwere Ver⸗ letzungen zu, u, g. einen linken Armbruch, eine Kopfverletzung und eine Fußverſtauchung. Er wurde mit dem Sanitätswagen im das Allg. Krankenhaus Mannheim gebracht. Eein gräßlicher Unglügsſall erei dem Aabeee Der in er Wra Siefert u. Co., Rheindammſtraße 40 als Zeichnerlehrling beſchäftigte 14 Jahre alte Friedrich Senns, Sohn des Schreinermeiſters Ludwig Senns, wohnhaft Meerfeloſtraße 17, erhielt den Auftrag, bei ſeinem Vater Sägemehl zu holen, das im Geſchäfte gebraucht wurde. Ein anderer Junge begab ſich mit ihm hinunter in den Keller, in dem ſich der Maſchinenraum ſeines Vaters befindet. Plötzlich ertönten furchtbare Schreie aus dem Raume. Als man hinuntereilte, hing der rechte Unterarm des kleinen Senns an der Decke und der Junge lag in einer Blutlache am Boden. Die Transmiſſton hatte ihm den rechten Unterarm vollſtändig herausgeriſſen. Man brachte den ſchwerverletzten Jungen in das Allgemeine Kranken⸗ haus. Es iſt fraglich, ob er mit dem Leben davonkommen wird. Wie das Unglück entſtanden, iſt noch nitch ganz aufgeklärt. Der Zuſtand des Jungen iſt heute den Umſtänden nach zufriedenſtellend. Es wird vermutet, daß der Junge während des Betriebes zu einer Welle turnen wollte, dabei aber von der Transmiſſton ergriffen wurde. Der Arm war zwiſchen der Transmiſſion und der Decke feſt⸗ gekeilt. Ein 0 Polizeibericht vom 30. September. unfall. Geſtern nachmittag brachte ein 14 Jaore alter Zeichner⸗ lehrling in der Schreinerwerkſtätte ſeines Vaters Meerfeldſtraße 17 hier, durch eigene Unvorſichtigkeit ſeinen r echten Arm in eine Transmiſſion. Es wurde ihm der Arm um die Transmiſſions⸗ welle gedreht und vollſtändig aus dem Schultergelenk heraus⸗ geriſſen, außerdem erlitt der junge Mann noch ſchwere Kopf⸗ verletzungen. Er wurde nach Anlegung eines Notverbandes mittelſt Sanitätswagens in das Allgemeine Krankenhaus überführt. Körperverletzungen. Im hieſigen Schlachthof gerieten geſtern ein lediger Metzger mit einem Lehrling, beide von Käfertal in Wortſtreit, in deſſen Verlauf der Lehrling ſeinem Gegner mit dem Meſſer eine Schnittwunde au der rechten Hand beibrachte. Meſſerſtecherei. Im Hausgaug Bellenſtraße 13 wurde am 29. ds. Mts. abends 7¼ Uhr ein 6 Jahre alter Knabe von einem bis jetzt noch unbekaunten Manne mit einem Meſſer in den Hals ge⸗ ſtochen, glücklicherweiſe aber nur unerheblich verletzt. Der Un⸗ bekannte ſoll einen dunklen Anzug und Kappe getragen haben, Aus dem Großherzogtum. „ Heidelberg, 29. Sept. Am nächſten Samstag, vormit⸗ tags 11 Uhr, findet die Einweihungsfeier des Neubauez des Groß h. Lehrerſeminars, Keplerſtraße 87, ſtatt. An⸗ ſprachen werden gehalten werden vom Bauleiter, von einem Ver⸗ treter des Oberſchulrats und vom Direktor der Anſtalt. * Graben, 29. Sept. und in der Umgegend ein heftiges Gewitter mit Hagel⸗ ſchlag. Hierbei fuhr der Blitz in ein Kuhwagengefährt auf freiem Felde, töte te die Kuh und lähmte den Fuhrmann M. Her⸗ zog. Der Mann ſaß auf der Wagendeichſel und wurde in dieſer Stellung bewußtlos von dem in der Nähe beſchäftigten Bauunter⸗ nehmer Ell(der Firma Ell u. Filſinger aus Heidelberg) gefunden. Ein Sohn des Herzog, der auf! Wagen ſaß, kam mit dem „Schrecken davon. In ſitzender 1 0 Stellung mußte der Mann nach Hauſe ktransportiert werden, woſelbſt er nach 11ſtündiger Bewußt⸗ loſigkeit plötzlich einen kräftigen Schrei tat und wieder zum Leben kam. oc. Karlsruhe, 29. Sept. Rathausſaale unter e abgehaltene Sitzung des die Zwecke und Ziele der Karlsruher und dabei .e e Montag nachmittag entlud ſich bier Letze nachrichten eine Entſchädigung zu gewähren. öſiſch dte habe deshalb ſeiner Regierung vorgeſchlagen, die geſamten Ein⸗ Mannheim, 30. September. Geueral-ellgiger-(Mittagblat.) 2 Hiker in allernächſter Nähe unſerer Stadt das Intereſſe für die Luft⸗ ſchiffahrt geweckt und gefördert werden ſoll. Es ſteht mit Beſtimmt⸗ heit zu erwarten, daß der Verein, für den ſchon über 600 An⸗ meldungen aus Karlsruhe vorliegen, eine intenſive Tätigkeit in der breiteren Oeffentlichkeit entfalten wird und daß unſere Stadt der Schauplatz einer ganzen Reihe hochintereſſanter Vorführungen aus dem Gebiete der Luftſchiffahrt werden wird. * Dona ueſchingen, 29. Sept. Zu einer ehrenden Ab⸗ ſchiedsfeier für Herrn Bürgermeiſter Fiſcher geſtaltete ſich die letzte Bürgerausſchußſitzung. Nach Verkündung der Rechnung für 1908, deren Fertigſtellung den Abſchluß der bürgermeiſteramtlichen Tätigkeit des Herrn Fiſcher bildete, widmete Kammerpräſident Dämzer dem ſcheidenden Stadtoberhaupt warme, tief empfundene Worte. Die ganze Verſammlung ſei beſeelt von den Gefühlen des Darles und der Anerkennung und bringe dem ſeitherigen Stadtoberhaupte die beſten Wünſche für die Zukunft dar. Auch der Zentrumsredakteur Dr. Lauer zollte Herrn Fiſcher ebenfalls den Tribut dankbarer Anerkennung und Wertſchätzung. Im Namen des Gemeinderats teilte Herr Seltenreich mit, daß die ſtädti⸗ ſchen Kollegien beſchloſſen haben, Herrn Bürgermeiſter Fiſcher das Ehrenbürgerrecht der Stadt Donaueſchingen zu verleihen umd daß künftig die Brigachſtraße von der Gewerbeſchule bis zur Mühlenbrücke den Namen Hermann Fiſcher⸗Allee tragen ſolle. Tief⸗ gerührt dankte Herr Fiſcher für die Ehrungen. * Freiburg, 29. Sept. Der ledige 30jährige Braumeiſter Walter Richter, der ſich in ſelbſtmörderiſcher Abſicht eine Kugel in den Kopf ſchoß, die den Sehnerv derart verletzte, daß ſofort völlige Erblindung beider Augen eintrat, iſt den ſchweren Ver⸗ letzungen erlegen. * Merchingen, 29. Sept. Dem Taglöhner Ludwig Arnold hier wurden vom Arzt Opiumtropfen mit der ausdrücklichen Weiſung verſchrieben, nicht mehr wie dveimal täglich je 20 Tropfen zu nehmen. Arnold trank aber gleich das ganze, etwa 160 Tropfen enthaltende Fläſchchen aus, verfiel in tiefen Schlaf und ſtarb. T. Gutach(Schwarzwald), 29. Sept. Ueber das Dorf Gutach iſt vorgeſtern ein Gewitter niedergegangen, wie man ſolche glücklicher⸗ weiſe nicht viele erlebt. Blitze und Niederſchläge folgten unheimlich raſch und dazwiſchen miſchte ſich ſtarker Hagel. Ein Blitzſtrahl traf das Haus des Jakob Spathelf und zündete ſofort. Spathelf war gerade im Begriffe, ſich umzukleiden, als ein Stück der Zimmerdecke mit der Hängelampe unter toſendem Krachen niederfiel. Der Schreck war Spathelf ſo in die Glieder gefahren, daß er im Hemde auf die Straße ſprang und um Hilfe rief. Später kehrte er wieder ins Haus zurück, holte ſeine Hoſe und die wertvollen Papiere und die Barſchaft. Mit Mühe und Not konnte die Frau mit den kleinen Kindern das Freie erreichen. Auch das Vieh konnte noch gerettet werden, dagegen iſt das Inventar mit den Heu⸗ und Futtervorräten vollſtändig ein Raub der Flammen geworden. In ca. einer Stunde war das faſt ganz aus Holz gebaute Haus vollſtändig niedergebrannt. Der Schaden, der nur teilweiſe durch Verſicherung gedeckt iſt, wird auf 12 000 Mark angegeben. 3 3 falz, Heſſen und Umgebung. 2 Ludwigshafen, 30. Sept. Wer ſeine Schuld bezahlt, berbeſſert ſeine Güter. An dieſes Sprichwort ſcheint aber der Friſeur Konrad in der Fabrikſtraße nicht gedacht zu haben, denn während er vollauf beſchäftigt iſt, ommt Herr Imbermann, In⸗ haber eines Möbel⸗Kreditkaufhauſes mit mehreren Leuten an, um das Geſchäftslokal des Friſeurs auszuräumen. Es wurde nicht einmal Rückſicht auf die anweſende Kundſchaft genommen. Ein Herr, der direkt„unterm Meſſer“ ſaß, mußte ſich wohl oder übel dazu anſchicken, ſich von ſeinem Platz zu erheben, damit der Stuhl dem anderen Mobiliar zu dem bereitſtehenden Wagen nachfolgen konnte. Der ganze Akt war innerhalb 10 Minuten abgewickelt.— brichteten, iſt im Allgem. Krankenhaus der ſchweren Krankheit er⸗ Jegen.— In der Rohrlachſtraße in der Nähe der kath, Kirche, kam es zwiſchen ſtreikenden und einem arbeitswilligen Schreinerge⸗ ſellen zu einem Wortwechſel, der zuletzt zu einer ſchwer en Schlägerei ausartete. Auf den Arbeitswilligen, der nur allein war, wurde derart losgeſchlagen, daß er aus Naſe und Mund blutete. Eim Schutzmann nahm ſich ſeiner an und nahm die Streikenden zu Protokoll. MFrankenthal, 29. Sept. Schnell von der Nemeſis ereilt kwurde der aus Weiſenheim a. S. ſtammende Korb von Mannheim. Er entwendete heute vormittag kurz bor 12 Uhr in Worms ein wertvolles Fahrrad, um auf dieſem ſo⸗ gleich die Fahrt über Frankenthal nach Wannheim anzutreten. Die von dem Diebſtahl von der Wormſer Polizei verſtändigte hie⸗ ſige Polizei faßte den Fahrradmarder in dem Augenblick ab, als er durch das Wormſer Tor in die Stadt einfuhr. r. Neuſtadc a.., 29. Sept. Der Weißherbſt nimmt am Freitag den erſten Oktober ſeinen Anfang. Der Portugieſer⸗ herbſt, welcher bereits in vollem Gange iſt, bringt das Erträgnis eines halben Herbſtes. Was die Qualität betrifft, ſo iſt ſie etwas beſſer als die vorjährige. Bezahlt wurden pro Logel 8, 9 und 10 Mark, alſo etſwas weniger als im Vorjahre.— Die Villa „Auguſta⸗Höhe“ nebſt Weinberg und Garten, am Abhang der Haardt gelegen und dem Gutsbeſitzer Fritz Andree gehörend, ging bei heutiger Zwangsberſteigerung um den Preis von 83 000 Mart an dem bfälziſchen Lehrerinnenverein über, welcher dort das ngſt projektierte pfälsiſche Lehrerinnenheim auf⸗ wird. fund Telegramme. * Paris, 30. Sept. Der von der Kriegsverwaltung beſtellte Lenkballon„Clonell Renard“ unternahm geſtern vom Uebungsplatz bei Reims eine trotz heftiger Windſtöße einſtündige Verſuchsfahrt, bei welcher es über die Kathedrale von Reims hinwegflog. * Paris, 30. Sept. Der„Petit Pariſien“ meldet: Die Flucht des Schiffsleutnants Lais wurde nicht bloß, wie man ur⸗ ſprünglich vermutete, durch eine Geldunterſchlagung veranlaßt. Auf Grund der bisherigen Ergebniſſe der Unterſuchung befürch⸗ tet die Marinebehörde, daß der frühere Offizter ſich geheimer Schriftſtücke bemächtigt habe. Paris, 30. Sept. Aus Toulon wird gemeldet, daß der Bürgermeiſter der Stadt infolge einer Interpellation der Sozia⸗ liſten über die von dr Rechtsabteilung des Bürgermeiſters began⸗ genen Unregelmäßigkeiten erklärt hat, ſelbſt Opfer bringen zu wollen, um die Finanzen der Stadt vor Schaden zu bewahren. Das ſozialiſtiſche Galeriepublikum gab ſich mit dieſer Erklärung nicht zufrieden und verlangte ärmend die Demiſſion des geſamten Ge⸗ meinderates ſowie die Ausſchreibung der Neuwahlen. * Paris, 30. Sept. Aus Tanger wird berichtet, daß ſeit einiger Zeit Europäer und beſonders franzöſiſche Schützlinge im Innern Marokkos durch die Beamten des Machſen Schädigungen und Mißhandlungen er⸗ ahren und daß der Machſen ſich weigert, dieſen Schützlingen Der franzöſiſche Geſandte — nahmen der Hafenzölle ſofort mit Beſchlag zu legen, um aus ieſen Geldern den von den Beamten des Machſen ausge⸗ lünderten Schützlingen eine Entſchädigung zu gewähren. 30. Sept. Geſtern war hier ein Arbeiter unter Berlin, Die an Typhus erkrankte Frau, wovon wir vorige Woche be⸗ Schloſſer Johann ienene verdacht interniert worden. Wie ſich jetzt heransſtellte und wie die bakteriologiſche Unſerſuchung ergeben hat, war der Choleraverdacht unzutreffend. Die Revolution in Paraguay. * Buenos Aſires, 30. Sept. Die Revolution in Para⸗ guah, die ſchon ſeit Monaten latent vorhanden iſt, nahm in den letzten Tagen einen ernſten Umfang an. Zahlreiche Banden be⸗ mächtigten ſich verſchiedener Punkte an der Grenze, ſo namentlich der Orte Villafrance, Villaoliva, Pedro, Gonzales, Itaſera und Ibagiru. Die Bewegung geht von der Columbiapartei aus, deren Haupt General Cavalerie iſt. Die liberale Partei dürfte ſich an⸗ ſchließen. Die Regierung von Paraguay ſtellte den Telegraphen⸗ verkehr unter Zenſur. Die Beſetzung des Gurugu. * Madrid, 29. Sept. Heute morgen wurde kurz nach 7 Uhr die rechte Seite der Wolfsſchlugt beſetzt und bald darauf beide Hauptgipfel des Guruguberges. Herangezogen dazu waren 16 Kompagnien, drei Batterien, etwas Reiterei und Pioniere. Der Feind leiſtete keinen Widerſtand. In den Befeſtigungen, die auf dem Berg ſofort angelegt werden, bleibt Oberſt Primo de Rivera mit dem Regiment Melilla Nr. 59 und dem Disziplinarbataillon. Hier herrſcht un⸗ geheurer Jubel. Durch dieſe Depeſche wird die Anſchauung beſtätigt, daß ſich im Gurugumaſſiv, wenn überhaupt, ſo nur ſchwache Ab⸗ teilungen der Mauren befinden könnten. Mit dem Beſitz des Berges iſt jetzt die dauernde Bedrohung des Nachſchubs für die von der Feſtung nach dem nordweſtlichen Ende des Mar Chica vorgeſchobenen Stellungen endgültig beſeitigt. Vom Kap Negri bis zum Kap Agua zieht ſich jetzt ohne Lücke die Linie der ſpaniſchen Lagerplätze, die mit den Mitteln der Feldbefeſtigung verſtärkt den mauriſchen Angriffen ein un⸗ überwindliches Hindernis in den Weg legt. Man wird nun abwarten müſſen, was Spanien weiter zu tun gedenkt, ob es ſich mit dem Beſitz des eroberten Gebiets begnügt, oder ob es darauf Operationen gegen die Stämme begründet, die weſt⸗ lich an der Küſte wohnen und fortwährend die kleinen Preſi⸗ dios von Alhucemas und Penon de la Gomera beläſtigen. Die letztere Vermutung hat allerdings nach den Opfern an Menſchen und Geld und dem Krafteinſatz, den die Befriedigung der Umgebung von Melilla gekoſtet hat, keine große Wahr⸗ ſcheinlichkeit. Der Jubel, der jetzt in Spanien herrſcht, gilt mehr der Befreiung von einem ſchwer laſtenden Bann, als daß er etwa Bggeiſterung für weitere kriegeriſche Unter⸗ nehmungen ausdrückte. Mit der Notwendigkeit, noch längere Zeit größere Truppenmaſſen an Ort und Stelle zu halten, wird Spanien allerdings auch bei dem Verzicht auf neue Vorſtöße rechnen müſſen. * Madrid, 29. Sept. Der Anblick der geſtern bei Sidi Muſa und der Wolfsſchlucht weiter gefundenen furchtbar verſtümmelten Leichen regte alle Anweſenden außer⸗ ordentlich auf. Anfangs zu Tränen gerührt, brachen ſchließ⸗ lich Offiziere und Mannſchaften in den Wutſchrei aus: Krieg den Maurenl worin ſelbſt die Geiſtlichen einſtimmten. Infolge des geſtrigen Nachtangriffs find die Vorſichtsmaß⸗ regeln in den Außenlagern verdoppelt, zumal Suk el Had weiter beläſtigt wird. Der Zufluß von Beni Uariaguel⸗ Kabylen von Alhucemas zur Harka wird dem Umſtand zuge⸗ ſchrieben, daß ein Marabut die dortige Gegend durchzieht und den heiligen Krieg predigt. In Alhucemas ſelbſt dauert die gegenſeitige Schießerei fort, wobei die Refiotem fortgeſetzt eine alte Kanone benutzen, deren Kugeln geſtern auf dem Lundungsplatz fielen, ohne Schaden anzurichten. Gewehr⸗ drangen ſogar in das Zimmer des Kommandan⸗ m ein. (London, 30. Sept. Einer Meldung der„Times“ aus Melilla zufolge, ſeien die Erfolge der Spanier auf dem Kriegs⸗ ſchauplatz in den letzten Tagen doch nicht ſo groß geweſen, als man anfänglich geglaubt hatte, vor allem deshalb nicht, weil es dem braven General Marina nicht gelang, den Feind zum Kampf zu ſtellen und zu vernichten. Die Tatſache, daß die Rifleute trotz der Einnahme von Nador und Selum die Spanier beveits wieder am rechten Flügel angriffen und zwar bei einem Ort, der eben von den Truppen des Generals Tovar verlaſſen wurde, beweiſe, daß die Hilfsquellen der Rifleute noch nicht erſchöpft ſeien und ſolange dies wicht der Fall ſei, könne man auch nicht gut von einer Be⸗ endigung des Feldzuges ſprechen. m. Madrid, 30. Sept. Nach dem geſtrigen Unbehagen iſt, wie die„Köln. Ztg.“ meldet, die Freude über die Be⸗ ſetzung des Guruguberges doppelt groß. Die öffentlichen Gebäude ſind beflaggt. Auch die Privathäuſer begannen, ihre Balkons und Fenſter mit ausgelegten Teppichen zu ſchmücken. Auf dem könig. Schloß weht das Nationalbanner. Die Trup⸗ pen legen Gala an. Geſtern abend war Illumination. Die Puerta del Sol war von großen Menſchenmaſſen beſetzt, die die Extrablätter leſen. In Meilla feuerten, as die ſpaniſche Flagge auf den beiden Gipfeln des Gurugus erſchienen waren, alle Forts und das Geſchwader den Königsſalut. Der Held des Tages war Primo de Primera, der Neffe des Marſchalls gleichen Namens und der jüngſte Oberſt des ſpaniſchen Heeres, ein Draufgänger, der ſich bereits bei dem letzten Feldzug vor Melilla den St. Fernando⸗Orden geholt hatte. Bleriot und die BVerliner. * Johaunistal, 29. Sept. Die Direktion der Deutſchen Flug⸗ platzgeſellſchaft hat den Apparat des Herrn Bleériot in Beſchlag ge⸗ nommen, weil Blériot, der mit ſeiner Frau nach Köln gereiſt iſt, die Bedingungen ſeines Vertrags nicht erfüllt habe. Die Angelegenheit wird der Internationalen ſportlichen Kommiſſion unterbreitet werden. * Berlin, 29. Sept. Zu der ſchon gemeldeten Differenz zwiſchen Blériot und der Berliner Flugplatzgeſellſchaft erhält der Berliner Lokalanzeiger folgende Mitteilung: Der franzöſiſche Aviatiker Blériot war für fünf Tage engagiert, iſt aber bereits geſtern nach Köln ab⸗ gereiſt. Er ſollte an verſchiedenen Preisflügen teilnehmen, entſprach aber dieſer ſeiner Verpflichtung nicht. Nach ſeinem erſten waren ihm von der Geſellſchaft 20000 Mark ausgezahlt worden, und er weigerte ſich, dieſen Betrag zurückzuerſtatten, weswegen ſein Apparat mit Be⸗ ſchlag belegt wurde. Der den Flieger bergende Schuppen wurde ge⸗ ſchloſſen und ein Feuerwehrmann zur Bewachung dort aufgeſtellt. Leblaue, ein Schüler Blériots, weigert ſich nun gleichfalls, an der Konkurrenz weiter teilzunehmen. Das Blatt fügt dieſer Mitteilung hinzu: Es iſt wohl anzunehmen, daß es ſich bei dem Vorgehen Blériots um ein Mißverſtändnis handelt, denn wenn er der hieſigen Flugplatzgeſellſchaft auf fünf Tage— bis einſchließlich Donnerstag dieſer Woche— verpflichtet war, ſo konnte er nicht gleichzeitig ein Engagement in Köln eingehen. Hoffentlich iſt es möglich, eine Ver⸗ ſtändigung zwiſchen den beteiligten Parteien herbeizuführen, um nicht die ſo erfolgverſprechend begonnene„Berliner Woche“ zu be⸗ einträchtigen und anderſeits nicht ein unvorteilhaftes Licht auf die Apfatiker fallen zu laſſen Auch Latham war bekanntlich nach zwei Seiten hin verpflichtet worden; es gelang aber durch das Entgegen⸗ kommen des Herrn Wolf Wertheim, den ausgezeichneten Meiſter der Lüfte definitiv für die große Verauſtaltung in Johannistal zu ge⸗ . Bleériot hat einem Ausfrager der„B. 3. * aß, da er ſich dazu verpflichtet habe, er nur Tnoch in Köln und in Frankfurt fliegen, dann aber nach ſeiner heima Paſtor aufwies. Leider war die Karte verloren gegangen, im Graſe. Die Leichen wurden von Lotſen nach der benachba⸗ laſſen, daß es dem Zaren kaum noch möglich ſein werde, in Graf Hohenthal iſt geſtern abend 7 Uhr im Alter von ſein, da er befürchte, daß die Neuwahlen mit großen B. die Liberalen endigen würden. 3 lichen Werkſtatt zurückkehren werde, um dort Apparate zu bauen. Se ſeinem Kanalflug hätten 107 Perſonen Apparate beſtellt, und ihre Zahl mehrte ſich noch von Tag zu Tag. Bleriot hält den Aeroplan bereits für ein vollendetes Verkehrsmittel, wie man es ſich nicht ſchöner denken könne, allerdings ſei es nur für den Perſonentransport ge⸗ eignet, aber für Güter und Laſten ſeten eben die Eiſenbahnen da. Immerhin könne auf ſeinem Apparat außer dem Fahrer zwei oder drei Perſonen mitführen, eventuell könne er Laſten von 400 bis 500 Kilogramm befördern, das dürfte auch für militäriſche Zwecke vo ſtändig genügen. Daß die Flugmaſchine militäriſch brauchbar ſet, weiſe die Tatſache, daß die franzöſiſche Militärverwaltung zahlreiche Flieger auch Blériotſcher Konſtruktion angekauft habe. Bleériot ſpra ſich äußerſt ſchmeichelhaft über den prachtvollen Eindruck aus, d Berlin auf ihn gemacht häbe, beſonders das freundliche Entgegen⸗ kommen des Volkes, das ihm als Fremdem viele Kundgebungen dar⸗ gebracht habe, hat ihn ſehr gefreut. m. Köln, 30. Sept.(Priv.⸗Tel.) Der Aviati Blériot erklärte zu dem gegen ihn in Berlin unternommenen Schritt: Nicht allein, daß ich den Vertrag erfüllte und ſelbſt bedeutend mehr geleiſtet habe, als ich verpflichtet war, haben die Veranſtalter der Berliner Flugwoche die Verpflichtun nicht eingehalten. Ich ſollte nur in den zwei erſten Tagen den Flug von je 2 Minuten unternehmen, bevor mir 50 000 Franks ausgezahlt werden ſollten. Ich flog am erſten Tag über Viertelſtunde, am zweiten Tag 20 Minuten. Trotzdem wu die Auszahlung des Geldes verweigert. Blériot hat, da nach Köln abreiſen mußte, ſein Vertrag dem franzöſiſchen Bot⸗ ſchafter in Berlin übergeben, mit dem Erſuchen, ihm Genug⸗ tuung zu verſchaffen. —— 5 Verliner Prahtbericht. [(Von unſerem Berliner Bureau.) J Berlin, 90. Sept. Aus Chriſtiania wird geme det: Björnſons neues Luſtſpiel„Wenn der junge We blüht“ errang bei ſeiner Erſtaufführung einen glänzenden Erfo Das Werk, ein Gegenſtück zu„Liebe und Geographie“ überraſchte durch lebensvolle Jugendfriſche. Das Stück war vortrefflich i ſzeniert und wurde vortrefflich geſpielt. 7 Eine myſteriöſe Morbtat. Berlin, 30. Sept. In der Stübbnitz, dem Walde, ſich don Saßnitz nach Stubbenkammern hinzieht, wurden geſ die Leichen eines etwa 40 Jahre alten Mannes und einer etw 30jährigen Dame gefunden. Die Toten wieſen Schußverletzunge auf Kopf und Bruſt auf. Beiden fehlte die Barſchaft, ſowie Uhr und Kette. Dem Ausſehen nach gehören die Toten den beſſe⸗ ren Ständen an. Bis jetzt fehlt jedoch jede Angabe über ih Perſönlichkeit. Bei dem Toten glaubt man, daß es ſich um eine Paſtor handelt. Spaziergänger, die um halb 3 Uhr nachmitte die Leichen zuerſt im Walde entdeckten, wollen neben dem Man eine Viſitenkarte im Graſe liegen geſehen haben, die den Ti — über den Namen des Getöteten, ſowie über ſeine Begleiter noch völliges Dunkel herrſcht. Daß es ſich aber um einen Raub⸗ mord handelt, geht außer den bereits erwähnten Anzeichen au⸗ daraus hervor, daß ſich neben der Leiche keine Schußwaffe fand. 40 Schritte vom Fundorte der Leichen fand man Patro Lotſenſtation gebracht und die Behörden verſtändigt. Die Reiſe des Zaren nach Italien. Berlin, 30. Sept. Wie dem„Berliner Tagebl.“ über a peſt gemeldet wird, ſoll die Reiſe des Zaren nach Italien wieder höch fraglich geworden ſein. Die ruſſiſche Regierung hat in Rom mitte in 55 nach Ftalien zu kommen und daß er die Reiſe auf das chſt ahr verſchiehen möchte. Gleichzeitig wurde um die Zuſtimmung de italteniſchen Regierung erſucht. Graf Hohenthal f. Berlin, 30. Sept. Der frühere ſächſiſche Mi n 56 Jah: ſeinem Nierenleiden und der Waſſerſucht erlegeen. Der König von Portugal auf Freiersfüßen. Berlin, 30. Sept. Am engliſchen Hofe kurſiert das G rücht, daß der König von Portugal ſich im nächſten Jahre einer reichen öſterreichiſchen Erzherzogin vermählen werd Ein Automobilunfall der Prinzelſſin L von Koburg. JBerlin, 30. Sept. Aus Wien wird gemeldet: Die zeſſin Luiſe von Koburg, die Gattin des Prinzen Phi von Sachſen⸗Koburg, erlitt geſtern nachmittag einen Auto unfall. Die Prinzeſſin befand ſich mit dem Oberleutnan Matachich im Automobil auf der Fahrt von ihrem Hotel in brunn nach Ungarn. Voraus fuhr in einem anderen Automol Dienerſchaft. Beim Zentralfriedhof wollte die Prinzeſſi Dienerſchaft überholen. Bei dieſem Verſuch geriet das Automobil ins Scklleudern und ſtieß an die Räder des vorausfahrenden Kraft⸗ wagens. Dieſer wurde in weitem Bogen auf eine Wieſe dert und das Fahrzeug der Prinzeſſin umgeworfen. Die fielen heraus, verletzt wurde aber niemand. Ein Straße ſchaffner verſtändigte die Rettungsgeſellſchaft, die Prinzeſſin lehn jedoch ab, da ſie und ihre Begleitung unverletzt geblieben ware In einem herbeigeholten Fiaker wurde dann die Fahrt n Bahnhof fortgeſetzt. Londoner Brahtnachrichten. (Von unſerem Londoner Bureau.) (JLoudon, 30. Sept. Einem Telegramm des„Daily Ta zufolge, meldete der Generalgouverneur von Nemen, daß die kiſchen Truppen erſolgreiche Kämpfe mit den aufſtäudiſch Arabern zu beſtehen hatten und dieſe gänzlich geſ haben. Sie griffen die Aufſtändiſchen im Luehegebiet an, wo 6000 Mann konzentriert hatten und zerſtreuten ſie. 85 'London, 30. Sept. Der„Standard“ wußte vor einig Tagen zu berichten, daß ernſte Meinungsverſchiedenheiten zwiſe dem erſten Lord der Admiralität und den übrigen Mitgliedern Kabinetts entſtanden ſeien und zwar deshalb, weil der Miniſterr die vom erſten Lord gemachten Vorſchläge mit Bezug auf die höhung des Mannſchaftsbeſtandes der Flotte mit einiger Kälte genommen hat. Der erſte Lord beſteht aber angeblich darauf, er von der Notwendigkeit dieſer Vorſchläge als deren eigentliche Urheber der 2. Seelord Admiral Bridgeman angegeben iſt, üß zeugt iſt. Der letztere hat den Wunſch ausgeſprochen, zurückzu treten, wenn die Vorſchläge keine günſtige Aufnahme finden ten. Es wird von beiden Seelords eine Erhöhung des J ſchaftsbeſtandes um 14—17 000 MNann angeſtrebt. Die Kriſis in Großbritannien. London, 30. Sept. In den Wandelgängen der Kaf des Unterhauſes hörte man geſtern die Anſicht vertreten, daß d Leſung der Budgetvorſchläge im Unterhaus am 16. Otober erfo werde. Die 2. Leſung im Oberhaus dürfte am 1. November finden. Ueber die Auflöſung des Parlaments gehen noch imme widerſprechendſten Meinungen um, doch glaubt man, daß einflußreichen Kreiſe dafür eintreten, daß die Auflöſung, micht zu umgehen ſei, ſobald als möglich zu erfolgen habe erſt. Ende dieſes oder Anfang nächſten Jahres. Uebrigens Handelsminiſter Lloyd George ein großer Gegner de 8. Seite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) e. f Mannheim, 28. September. Volkswirtschaft. Süddeutſche Diskonto⸗Geſellſchaft.⸗G. Manuheim. Die Aktien der Süddeutſchen Diskonto⸗Geſellſchaft wurden geſtern 2u der Berliner Börſe erſtmalig notiert mit 118,25 Prozent. ***** Fuſion in der Brauereibrauche. Die heutige Generalverſammlung der Brauerei⸗Geſellſchaft vor⸗ mals Karcher in Emmendingen, in der 466 Aktien vertreten waren, genehmigte einſtimmig die Fuſivn mit der Mittelbadiſchen Brauerei⸗ Geſellſchaft zum Greifen in Freiburg. K 1& Verband deutſcher Detailgeſchäfte der Textilbranche. Der„Große Ausſchuß“ des Verbandes beſchloß in ſeiner Sitzung in Hamburg den korporativen Beitritt zum„Hanſa⸗ bunde“ mit einem Jahresbeitrage don 1000 Mk. Hinſichtlich der Einführung von Materialdeklarationen wurde eine Erklärung abgegeben, die beſagt:„Der„Große Ausſchuß“ hält im Hinblick auf die im neuen Wettbewerbsgeſetze aufgeſtellte ver⸗ ſchärfte Vertretungspflicht des Prinzipals für Handlungen ſeiner Angeſtellten die allgemeine Einführung von Materialdeklara⸗ tionen ſeitens der Lieferer für dringend erforderlich“.— Ferner wurde vom Ausſchuſſe die Auflöſung der mit dem Warenhaus⸗ verbande vor Jahresfriſt eingegangenen Intereſſengemeinſchaft beſchloſſen. Es wurde jedoch ein ferneres gemeinſames Zuſam⸗ menwirken mit dem Warenhausverbande in hierfür geeigneten Fällen grundſätzlich gebilligt.— Hinſichtlich des direkten Verkaufs ſeitens der Fabrikanten an Private teilte der Vorſtand mit, daß der größte Teil der Fabrikanten ſich bereit erklärt habe, den Wünſchen des Verbandes wegen Einſtellung dieſes Zerkaufs zu entſprechen. Die beteiligten Groſſiſtenvereinigungen hätten ſich zu gemeinſamen Zuſammenwirken mit dem Verbande in dieſer Frage grundſätzlich bereit erklärt.— Ueber die Ausführung des neuen Wettbewerbsgeſetzes in Bezug auf die Regelung der Ausverkäufe berichtete der Generalſekretär Dr. Grunow. Der Ausſchuß gab hierzu folgende Erklärung ab:„Im geſamten Bekleidungs⸗ und Modewarenhandel iſt die Veranſtaltung von Saiſon⸗ und Inven⸗ tur⸗Ausverkäufen üblich, die Vorſchriften der§88 7 und 8 des Weitbewerbsgeſetzes ſollen daher auf dieſe Ausverkäufe keine An⸗ wendung finden.“ Im übrigen wird in dieſer Erklärung eine Re⸗ gelung dieſer Ausverkäufe durch die höheren Verwaltungsbehör⸗ den gemäߧ 9, Abſ. 2 des Wettbewerbsgeſetzes empfohben, ſoweit eine Regelung auf dem Wege der freundſchaftlichen Verſtändigung unter den Beteiligten nicht zu erzielen iſt.— Es wurden alsdann noch eine Reihe innerer Verbandsangelegenheiten erledigt, unter welchen beſonders der Beſchluß der Einrichtung eines„Verſiche⸗ rungskontors“ ſeitens des Verbandes für den Abſchluß und die Verwaltung der Verſicherungen der Verbandsmitglieder inte⸗ veſſiert. *. Der Auleihebedarf Bayernus für die Jahre 1910—11 heträgt nach den Mitteilungen des Finanzminiſters in der Kammer der Abgeordneten rund 51 Millionen, wovon 15 Millionen zur Ver⸗ ſtärkung des ſtaatlichen Betriebskapitals dienen. Dagegen iſt der Bedarf der Eiſenbahnverwaltung in obiger Summe nicht einbegriffen, da derſelbe noch nicht endgültig feſtſteht nud in einer beſonderen Vor⸗ lage berückſichtigt werden ſoll. **** Müunchener Trambahn⸗Aktien⸗Geſellſchaft i. L. der Generalverſammlung vom 29 September gelangte der Rechnungsabſchluß für das Liquidationsfahr 1908—09 in Vorlage. Nach demſelben ſchließt das Jahr mit einem Gewinnſaldo von 240 172, der das Reſtvermögen der Geſellſchaft darſtellt. Der Vor⸗ ſitzende Herr Geh. Juſtizrat Th. Riegel führte hiezu aus, daß es ſich nicht empfehle zur Zeit eine weitere Quote zur Verteilung zu bringen. Es wäre eine ſolche in der Höhe von etwa 3 Prozent(das Aktienkapital beträgt 4 Mill.) zwar möglich, damit ſei aber eine große Arbeitslaſt und auch Speſen verbunden. Ein ungefährer Be⸗ trag von 110 000 ſei aber vorerſt noch durch ſchwebende Ent⸗ ſchädigungsprozeſſe gebunden, für die die Geſellſchaft allerdings eine tetlweiſe Rückdeckung bei der Verſicherungsgeſellſchaft Allianz beſitze. Das Ende der Prozeſſe ſei außerdem im Jahre 1910 zu erwarten und daun könne das inzwiſchen ſicher und gewinnbringend angelegte Ge⸗ famtpermögen zur Auszahlung gelangen. Aus der ſich an die Aus⸗ führungen des Vorſitzenden ſchließenden Debatte ergab ſich, daß ſelbſt bei einem ungünſtigen Ausgange der Prozeſſe auf eine Reſtquote von rund 5 Prozent gerechnet werden dürfe. Die Generalverſammlung genehmigte einhellig den Rechenſchaftsbericht. *** Vom Kaliſyndikat. In der geſtrigen Sitzung des verſtärkten Aufſichtsrats des Kali⸗ ſyudikats wurde ſeitens der Werke Hohenfels, Solvay und Krügers⸗ hall zum Ausdruck gebracht, daß ohne weſentliche Reduzierung de⸗ Schmidtmannſchen Propoſitionen eine Einigung undurchführbar bleibe. Mit Schmidtmann wird nachträglich in einer heute noch ſtatt⸗ Ffindenden Kommiſſtonsſitzung über eine neue Verhandlungsbaſis be⸗ katen. Nach dem Ergebnis dieſer Beratung wird der Auſſichtsrat ſeine Anträge für die morgen ſtattfindende Geſellſchafterverſammlung ein⸗ richten. Heute hat bekauntlich, laut„Frkf. Ztg.“, die Gewerkſchaft Einigkeit das Recht, vom Syndikatsvertrag zurückzutreten, falls ein Sieferungsvertrag mit dem Südtruſt nicht zuſtande kommt. Bisher waren für dieſen Fall die Alkaliwerke Weſterregeln und Salzdetſurth gebunden, dem Rücktritt der Gewerkſchaft Einigkeit ſich anzuſchließen. Die Stadt Eßlingen a. N. hat die Genehmigung zur Ausgabe von 2 Millionen 4proz. Obligationen erhalten und davon einen eilbetrag von 200 000 der Bankfirma Albert Schwarz in Stuttgart Überlaſſen, die die Obligationen, welche bis 1919 unkündbar ſind, zu 101 Prozent in den Verkehr bringt. Es iſt beabſichtigt, die Anleihe 175 vollſtändiger Begebung an der Frankfurter Börſe zur inführung zu bringen. 5 Wie kann der Mensch im Frieden leben, Wenn es dem bösen Nachbar nicht gefallt. II„s Chocoladen-Bücking 3½8s Eröffnungs-Caseiten gefüllt mit feinsten Sohwefzer und Deutschen Pralinee Ausnahmepreis Stück Mk..60 Wes Büeking“ in Preinee bietet. stept eſnaig da NMam beschte das Schaufenster. Die Getreidekommiſſion vormals Eduard Meyer in Düſſeldorf wurde unter Mitwirkung der Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft und des Baukhauſes Weghauſen(Bremen) mit 1,89 Millionen Grundkapital in eine Aktiengeſellſchaft umgewandelt. Papierfabrik Baienfurt. Die Geſellſchaft erzielte im abgelaufenen Geſchäftsjahre nach 70 899&(i. V. 70 673 /) Abſchreibungen einen Ueberſchuß von 151 232/(201 872 ½0, woraus 10 Prozent Dividende (i. V. 15 Prozent) verteilt werden. ***** Telegraphiſche Handelsberichte. Vom belgiſchen Kohlenmarkt. m. Köln, 30. Sept. Die Verhältniſſe auf dem belgiſchen Kohlenmarkte haben lt.„Köln. Ztg.“ im allgemeinen während der letzten 5 Wochen nicht beſonders befriedigend gelegen, wenn auch gegen den Monat Auguſt eine gewiſſe Beſſerung nicht zu verkennen iſt. Das Geſchäft war im Auguſt durchweg ſehr ruhig und zeigt jetzt erſt eine kleine Neigung zur Aufbeſſerung, welche nur darin ihre Urſache findet, daß die immer kürzer und kälter werdenden Tage einen ſtarlen Bedarf an Gas⸗ und Hausbrandkohlen ver⸗ urſachen. Allerdings macht ſich ſeit einigen Wochen eine Hebung in der Beſchäftigung der Eiſenwerke bemerkbar, die auch zweifellos in dem ſteigenden wirtſchaftlichen Bedarf ihren Ausdruck finden wird. Die ſtarke Werbetätigkeit der Zechen in Belgien wird natürlich für den Abſatz der heimiſchen ſehr ſtörend. Indeſſen be⸗ merkt man jedoch auf engliſcher Seite ein Nachlaſſen der billigen Angebote. Auch für langfriſtige Lieferungen ſollten ſich die eng⸗ liſchen Zechen nicht nur verpflichten. Man ſcheint doch bezüglich der Entwicklung der Arbeits⸗ und Lohnverhältniſſe im nächſten Frühjahr größere Sorgen zu haben. Dasſelbe iſt auch übrigens in belgiſchen Kohlenbergwerbken der Fall. Die gegenwärtige Ruhe in der belgiſchen Bergarbeiterbevölkerung iſt nur eine vorläufige und ſcheinbare. Wegen der Arbeitszeit⸗ und Lohnfrage befürchtet man auch hier im nächſten Frühjahr ſteigende Unruhen. Offenſichtlich wird auch jetzt bereits in der belgiſchen Bergarbeiterbevölkerung Propaganda für die Sſtündige ſtatt der erſt kürzlich verlangten, von den Zechen unter großen Opfern zugeſtandenen oſtündigen Arbeitszeit gemacht. Vom amerikaniſchen Eiſenmarkt. m. Newyork, 30. Sept. Das Fachblatt„Iron Age“ ſchreidt: Die Meldungen von weiteren Scheinverkäufen mit Liefe⸗ rung im nächſten Jahre ſind wahrſcheinlich infolge verſchiedener Ankündigungen übertrieben. Roheiſen liegt in einigen Orten lebhaft, während in anderen die Preisſtimmung das Geſchäft unterbindet. Die Südproduzenten fordern 15 Dollar für die Tonne mit Lieferung im nächſten Jahve. 30 000 Tonnen Beſ⸗ ſemer⸗Eiſen mit Lieferung im erſten Halbjahr 1910 wurden eu 18 Dollar per Tonne verkauft. Deutſche und engliſche Schiffs⸗ ladungen baſiſches Giſen wurden zu 17½% Dollar pro Tonne ab Dock Philadelphia angeboten. Weißblech ſtieg um 10 Ets. pro Kiſte, Schwarzblech wurde um 2 Dollar höher notiert. Bedeutende Käufe wurden in Siſenabfällen für Import⸗ zwecke gemacht. Koks iſt lebhaft bei anziehenden Preiſen. Effekten. Bräͤſſel, 29. Sept.(Schluß⸗Kurſe). Kurs vom 28. 29. 4% Braſilianiſche Anleihe 1809—— 87.— 4t% Svaniſche äußere Anleihe(Exterieurs)———.— rler naffff—.——.— ien oſe 98 6. Ottomanbank JJ—— Jugemburgiſche Prinde Henribahn 770. Warſchau⸗Wiener r„ 0„ 1326,50 827— *** Waunheimer Produltenbörſe. An der heutigen Börſe waren angeboten,(La Plata Provenienzen dreimonatlich ſonſtige Provenienzen gegen netto Kaſſa) in Mark, per Tonnc, Cif. Rotterdem 29.0. 20.9 Woizen rumän. nach Muſter ſchwimmend 175—180175—180 5„ 109/80 kg per ſchwimmend 179—180178—179 75 78/79„ p. 5 177—1781176—177 „ Ulka 9 Pud 30½35 prompt 168½% 16795 5„ 10 Pud prompt 168 7% 168 „ Azima 10 Pud 30% prompt 171—173171—173 7„ 10„ 5/10 3% prompt 172—175172—175 „ La Plata Bahia Blanka 80 kg ladend 178 178 „„„ Ungarſaat 80 ſchwimmend 178— „„„ Roſaria Santa F 79 kg ſchw. 178 178 „„„ Entre Rios 78 kg ſchwimmend 177 177 „ Redwinter II per September 174— „ Kanſas II per Septbr. 176— Roggen ruſſiſcher 9 Pud 10/15 Septbr. 129 128% nordd. 71/72 kg per Septor. 180 129 U½ Futtergerſte ruſſiſche 58/59 kg. 2 10 107 „ 50960„ 95 109 108 7 La Plata 59%60 ſchwimmend 111 110% Hafer ruſſiſcher 4/47„ ſchwimmend 5 155 8 4 17 7 „ La Plata f. d. g. 46½7 K. ſchwimmend 114 113 1*„„„ +* 11¹⁵ 114 Mats„„ gelb r. t. ſchwimmend 117 116 r. t. Septbr.⸗Oktober 117 116 * 2** 0 Amerikaner mixed. per Dez.⸗Jan. Donau ſchwimmend 120 119 * E Aberfeeiſche Achiffahrts⸗Celegramme. Noew⸗Hovk, 27. Sept.(Drahtbericht der Holand⸗ämeriknestpe Rotterdam). Der Dampfer„Noordam“, am 18. Sept. von Rotter⸗ dam ad, iſt heute bier angekommen. Lokales, Provinzielles u. Gerichtszei fr Volfewir at nd der n Stellen fnden Newsorvk, 27. Sept.(Drahtrbericht der Red Star Line, Amz⸗ werpen. Der Dampfer„Kroonland“, am 18. Sept. von Antwerpen ab, iſt heute hier angekommen Mestwerpeu, 27. Sept. Drahtbericht der Red⸗Star⸗Lins Ani⸗ werpen. Der Dampfer„Vaderland“, am 18. Sept. von Nem⸗Dork abd, iſt heute hier angekommen Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſebureau Gundlach u. Bärenklau Nachf., Mannheim, Bahnhofplatz 7, direkt am Dauptbahnhof. Waſſerſtandsnachrichten im Monaf Sepfember. Pegelſtationen Datum vom Rhein: 25. 28. 2. 23. 29. 30. Bemerkungen NVonſtaunßzß;z 3,60 8,58 Waldshunt.23 Hüningen!).80 1,89 1,76 1,86 1,80 1,78 Abds. 6 Uhr Kehll. 2,17 2,25 2,22 2,1 2,20 2,16 N. 6 Uhr Sauterburg 3,80 3,71 Abds. 6 Uhr Magaun„3,91 3,94 4,00 8,89 3,95 3,91 2 Uhr Germersheim 3,55.-P. 12 Uhr Maungeim 2098 2,98 3,07 3,06 3,01 8,02 Morg. 7 Uhr Marinz„ 0,78 0,70 0,78 0,76 0,71.-P. 12 Uhr Bingen 1,55 1,60 10 Uhr Landsßsd. 2 Uhr Koblengg 1,84 1,88 10 Uhr Höln„„ 1 1,67 1,63 1,68 2 Uhr Nuhrort 0,97 0,87 6 Uhr vom Neckar: Maunheim 2,97 2,97 3,05 8,05 2,99 3,99] V. 7 Uhr Heilbronn 0,31 0,75 0,55 0,66 0,55 0,48] V. 7 Uhr *) Windſtill, Regen, 12“ C0. Hw———srr.—TV————— Witterangsbeobachtung der metesvologiſchen Station MNatzuheim. E 82 2 22 828 8 3 83 88 dnn ben 8 33 2 7 3 E—— 2 mm 8 8 88 85 29. Sept. Morg. 7755,1 8,8 ſt ill 29,„ Mittg. 2⸗758,1 16, S2 29.„[Abds. 9752,5 13,6 ſtill 380. Sept. Morg. 7 750,4 11,8 N2 2,2 Hbchſte Temperatur den 29, Sept. 17.0 Diefſte 5 vom 29.30. Sept. 11.2. * Mutmaßliches Wetter am 1. und 2. Oktober. Für Freiiag und Samstag iſt zu Störungen geneigtes Wenter zu erwarten. Geſchüftliches. „Aeußerſt billige Angebote bringen Gebrüder Rothſchild, K 1, 1. während der Oktodermeſſe. Die heutige Beilage empfehlen wir de⸗ Beachtung unſerer Leſer. —̃ H——BBB—————.— Verantwortlich: für Kunſt und Feuilleton: J..: Dr. Fritz Goldenbaum; für den Inſeratenteil und Geſ häfkliches; Iritz Joos. 8 Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Eruſt Müller. ——— 5„ Hetyortagend bewiatirte a Nahrung. Die Kinden gedelhen 8 pvorzbgließ dabel Kranken- u. eiden nichf àn Kost. Verdauungsstärung, — 8761 35 5747 Sie können aber wirklieh von Glück sagen, liebes Fräulein, daß ich geſtern meine Sodener Paſtillen— ächte von Fay— in der Taſche gehabt und gegen Ihre ſchwere Erkältung angewendet habe. So was von Huſten iſt mir noch nicht vorgekommen. Und jetzt? Nichts mehr von alledem, und das haben wir nur den Fays ächten Sodenern zu danken. 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Da rief der Admiral vom Fenſter nebenan Herbert jovial zu:„Senor Beermann, kommen Sie einmal ſchnell, bitte, ſehen Sie ſich einmal jene jungen Bur⸗ ſchen dort unten an, die gerade in der Prozeſſion paſſieren!“ Eine Anzahl von jungen Leuten in hellblauer Satin⸗Soutane mit ſchwarzen Aermeln, um die Hüften kreuzweiſe einen ſcharlach⸗ roten Gürtel geſchlungen, mit viereckigen Baretts, weißen Strümpfen und ausgeſchnittenen Lackſchuhen lenkte die Aufmerk⸗ ſamkeit auf ſich. Sehen Sie, das ſind die jungencGeiſtlichen der Dominikaner⸗ Univerſität St. Thomas in Manila, zu deren Zöglingen ich mich auch einmal gezählt habe!“ fuhr der Admiral beluſtigt fort, „aber die guten Padres haben mich bald wieder zu meinem Vater geſchickt und behauptet, ich ſei ein Einfaltspinſel und würde ihnen nie Ehre machen. Und nun habe ich es doch zum ſpaniſchen Ad⸗ miral gebracht! Man ſcheint an der Dominikaner⸗Univerſität überhaupt nicht viel Blick für richtige Beurteilung Zu haben. Denn den Ignatio Tajo haben ſie doch auch von der Univerſität hier fortgeſchickt, weil er ein Dummkopf ſei. Wenn ſie das nicht getan hätten, wäre er uns jetzt kein ſo unbequemer Mann. Denn darauf hin hat der alte Tajo ihn nach Deutſchland geſchickt, dort hat Ignatio Tajo mit Auszeichnung nicht nur Pharmacie ſtudiert, ſondern von europäiſchen Verhältniſſen mehr geſehen, als für unſere Verhältniſſe in Manila gut iſt.“ 88 Der Admiral hielt einen Moment inne, er fühlte, daß es für Herbert peinlich ſein mußte, ſo über Ignatio Tajo ſprechen zu hören, der doch Gründer der Apotheke und des Drogenzagers war. Er ergriff Herbert vertraulich am Arm und redete eindinglich Waldparkstrasse 26, parterre. 1 guftee mit brei elektr. Oſam.] Laufmädchen, ſtadtkundig, geſucht. 10479 1 Ne gese i dabel s e hin K Wiiß u.. E. Selig, E 4, 6, bllün. Alahnm AI. wenn die Apotheke von dem Beſitz des Meſtizen in Ihre Hände übergeht! Die ſpaniſche Regierung wird Ihr Unternehmen gern verſtaatlichen, wir werden gern eine Staatsapotheke haben, deren Sitz in Manila iſt, und die andern Apotheken des Archipels unter Kontrolle hat. Die ganze Sache kann ein jähes Ende nehmen, wenn Tajo ſich noch mehr in politiſche Umtriebe ſtürzt und ſein Vermögen eines Tages zur Strafe konfisziert wird! Glauben Sie mir, daß ich Ihnen nur einen wohlmeinenden Rat gebe!“ Herbert gab ihm im Stillen recht, denn in den letzten Wochen hatte er ſelbſt ähnliche Gedanken erwogen. Aber es widerſtrebte ihm, gegen Ignatio irgend einen Schritt zu unternehmen. So war es Herbert doppelt angenehm, als mehrere der Anweſenden aufſtanden und ſich von Sylvia zu verabſchieden begannen. Er erwiderte dem Admiral einige dankende Worte für ſein In⸗ tereſſe mit der Verſicherung, ſich die Angelegenheit zu überlegen. Der Vorbeizug der Prozeſſion war beendet, und die Gäſte ergingen ſich in lauter Verwunderung über den Glanz und das reiche Gepränge, das ihnen eine willkommene Augenweide geboten hatte. Als Herbert die Gäſte über das große Treppenhaus hinunter an die Equipagen der Einfahrt führte, ſchlug ihnen von draußen eine Glutwelle entgegen. „Die Hitze iſt geradezu unnatürlich!“ meinte der Admiral zu Herbert,„aus dem Innern kam heute eine Mitteilung, daß man leichte Erdſtöße verſpürt hätte— ich weiß nicht, ob was davon wahr iſt! Aber jedenfalls kann man in dieſem geſegneten Lande froh ſein, wenn es nicht wackelt!“ ſetzte er halblaut hinzu im Hin⸗ blick auf den tagaliſchen Diener, der die Equipagenkür offen hielt. Als der Admirak mit ſeiner Gattin eben fortgefahren war, kamen de Contis als letzte die Treppe herunter. Herbert hatte geſehen, daß Mercedes oben am Treppenabſatz ihrer Mutter la⸗ chend etwas zugeflüſtert hatte Und als ſie beim Verabſchieden mit einem flüchtigen mokanten Lächeln die Hand bot, fühlte er, daß Mercedes Worten vorhin eine tiefere Abſicht beizumeſſen ſei. Wie kam Mercedes zu der Vermutung, daß Sylvia ſchon früher Herrn von Koltz gekannt haben ſollte? Zum erſten mal ſtieg ein Argwohn gegen Sylwvia in ihm auf. Als er in das Wohnzimmer im Entreſol zurückkehrte, fand er es leer. Unſchlüſſig ging er mehrmals auf und ab und erwog, ob er Sylvia fragen ſollte, aus welchem Anlaß Mercedes ihre Aeußerung getan hatte. Ein ingrimmiger Zorn packte ihn, nicht nur gegen Sylvia, daß ſie ſo verſchloſſen blieb, ſondern gegen ſich ſelbſt, daß er ſie von Tag zu Tag mehr liebte, daß der Gedanke an aehinen-wäherin für feine Damenwäſche ſoſort auf ihn ein, während er ihn eldas bei Seſſe führke:„Es ſſt gut, Münchner Geſchäfte. Komme pünktlich überall, auch außferhalb. 1098 ſte ihn faft keine Slunde de eß, daß er keine Kraft ſand, dieſem unhaltbaren Zuſtande ein Ende zu bereiten. Aber er fürchtete voll Bangen, ſie könnte von ihm gehen und er ſie ganz verlieren. Jedoch der Argwohn, den Mercedes geſät, trieb ihn zum Entſchluß. Wenn Sylbvia ihn unwürdig hinterging? Er wollte ſie fragen, Antwort fordern— er wollte ſie ſogleich aufſuchen— und mit ihr ſprechen—— Da rief ihn Antonio zum Lunch. Im Speiſeſaal oben ſtand Sylvia wartend hinter ihrem Stuhl am Eßtiſch. In dem großen Raum herrſchte gedämpftes Zwielicht, denn die aus geſchliffenen Auſternſchalen gebildeten Fenſter waren nach der Terraſſe hin gegen die Hitze heruntergelaſſen. Trotzdem ſah Sylvia, daß Her⸗ bert mit einem ungewöhnlich verſtimmten Ausdruck eintrat. war auch beim Frühſtück ſehr wortkarg, während er ſonſt irgend eine Unterhaltung über die Vorgänge im Geſchäft, über ihre Be⸗ kannten oder Ereigniſſe in Hamburg begann, die er Hamburger Zeitungen entnommen hatte. Antonio, diskret und lautlos wie immer, ſchickte den zweiten mitſervierenden Diener unter einem Vorwand in die Küche zu⸗ rück. Er fühlte, daß über dem wortkargen Frühſtück eine beklem⸗ mende Schwüle lag. Und da er ſehr an Herbert hing, und er auch Sylvia ſeit jenem Zwiſchenfall beim Hahnenkampf herzlich ergeben war, wollte er der anderen Dienerſchaft nicht Stoff zu Klatſch bieten, denn es wurde ohnehin in der Küche über das kühle Ver⸗ hältnis der Herrſchaft gemunkelt. Mit einem grübelnden faſt finſteren Ausdruck ſtarrte Herbert vor ſich hin, ſpielte mit dem ſilbernen Serviettenband und ſprach den Speiſen kaum zu. etwas drohendes gegen ſie ſelbſt zuſammenzog, ſo ſah ſie dem allen mit bitterer Reſignation entgegen. Denn unglücklicher als ſie ſich jetzt in ihrer Zwitterſtellung, nach der Enttäuſchung mit John Maer fühlte, konnte ſie nicht werden. Sie wartete jeden Moment, daß Herbert mit einer Frage, mit einer Anklage, mit einem Vorwurf anfangen würde. Aber er ſchwieg beharrlich. Da erhob ſie ſich, nachdem Antonio die geſchliffenen Finger⸗ ſchalen herumgereicht hatte, und ſagte, indem ſie ſich bereits halb vom Tiſch abwandte:„Ich bin ermüdet und werde mich jetzt einige Stunden hinlegen. Denn bei dieſer ungewöhnlichen Hitze kann man ja vor Abend doch nichts anfangen!“ (Fortſetzung folgt. ——— Er Sylvia ſaß ihm mit niedergeſchlagenen Augen gegenüber. Sie fühlte ſich von Tag zu Tag niedergeſchla- gener, gleichſam flügellahm. Und wenn es jetzt nicht geſchäftliche Urſachen waren, die Herbert ſo finſter machten, ſondern wenn ſich empfichlt sich zur Anfertigung Setbſtreb 100 Ur in en wertneimer, Breytus Kleider, Sacko⸗, Noc⸗, Frack⸗ 1. Smoliug⸗ eleganter Costume, Blusen dicradeben. t an., bere nen adeng ue K Anzige, beſſere Damenſachen, Schuhe w. Costumeröòcke, Schneiderkleider.18640 an bie Exveb. 88. Bl.Vorlage der Leugnissen nur Tüchtige die allerhöchſten Preiſe. Benötige dieſelben 7 dringend für meine guteingeführten hieſigen und 1 General⸗Anzeiger.(Nittagblatt.) —— Direkter Import! Straussfeflern! Verkauf zu herabgesetzten Preisen von 45 Pfg. an bis zu den feinsten ausgesuchtesten Serien. Braut- Kränze, Brautschleier, reichste Auswahl. W. Eims Nachfolger Mannheim, K 1 No. 5b. Breltestrasse(Bernhardushof Mannhei eim, 30. September. Katholiſche Gemeinde. eſuitenkirche, Donnerstag, 30. Sept. Von—7 Uhr: Beichtgelegenheit.— Freitag, 1. Okt.%7 Uhr: hl. 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Brahms: Tragische Ouvertüre; Vier ernste Gesänge f. eine tiefs Stimmez Ein deutsches Requiem. Am 14. Dezember Felix Mendelssohn-Bartholdy: Wal- purgisnacht; für Sopran; Am 25. März 1910 G. F. Händel Oratorium(voraussicht- lich Josua). Anmeldungen zum Beitritt werden in der Hofmusikalien- handlung Heckel entgegengenommen, Der Vorstand- Loreley-Fragment; Arie Orgelstücke. Jwangs⸗Verſteigerung. Freitag, 1. Oktober 1909, Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal %, 5 hier gegen Barzahlung im Vollſtreckungswege be⸗ ſtimmt verſteigern: 10501 1 Partie Toilettenartikel, Garnituren, Bürſten, Gläſer⸗ Maſſageapparat, 1 Geſichts⸗ dampfbad, Brenneiſen, Toilettentiſch, Friſeurmantel Tücher u. Servietten, Möbel aller Art u. Friſeur⸗ einrichtungsſtücke, leere Kar⸗ tons; ferner eine Partie Damenkleider⸗ und Seiden⸗ ſtoffe, Damenkonfektion u. Ausputzartikel, Paletots u. Sonſtiges. 10501 Mannheim, 30. Sept. 1909. Noſter, Gerichtsvollzieher. f Zwangs⸗Verſteigerung. Freitag, den 1. 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Vorſichtig ſtellte er ſich außerhalb der Laube in das dichte Du 5 170 wie die ganze Situation „Du wünſcheſt?“ Buchengebüſch.„Erkläre mir um Gottes willen, Wie endlos lange ſie ihn warten ließen, kaum konnteſin der Buchenlaube entſtanden, ſtammelte er. er noch ſtehen, und bewegen durfte er ſich doch auch nicht viel,„Wie kann ich wiſſen, wie Du zu der Geliebten in Deinen damit ſie ſeine Nähe nicht ahnten. Ach, dieſe Treuloſen! Armen gekommen!“ Endlich hörte er Schritte und bald auch flüſterndes„Es war keine Geliebte!“ Sprechen. Wahrhaftig, man näherte ſich der Laube. Unwill⸗„So? Umarmt man auch andere kürlich trat er einen Schritt vor, feſt drückte er die 8 nicht.“ Sie neigte den Kopf ſein Herz; er meinte, man müßte das Schlagem desſelben Buch.— hören können. Die Stimmen ließen ſich nicht erkennen, ſie Wenn ich Dir nun ſage, Lotte, daß ich das Mädchen ſprachen zu leiſe. gar nicht kenne, daß—— Stie gingen in die Laube— er hörte es ganz deutlich.„Schlimm genug!“ Dann war alles ſtill. Sicherlich hielten ſie ſich jetzt feſt um⸗„Lotte, ich beſchwöre Dich, glaube mir doch; es war ein ſchlungen und küßten ſich, und bei der Vorſtellung dieſes unglücklicher Zufall, ich dachte, Du„„ Kuſſes wallte ihm das Blut heiß zu Kopf. Das war ja zum„Nun, laſſen wirs, Egon— ich bin ja nicht eiferſüchtig, Wahnfinnigwerden! obgleich ich finde, daß es ſich für einen verheirateten Mann Mit einem Satz war er in der Laube, ein erſchreckter noch weniger ſchickt, ein fremdes Mädchen zu küſſen 5 Aufſchrei und er— hielt ein weibliches Weſen in den Armen. hat ſic W 8 and e Sie wehrte ſich nach Kräften, um ſich zu befreien. Das D ſieh 15 ſollte ihr aber nicht glücken. Feſt, 150 feſt umſchloß er ſie„Was ſie's, die bei Dirs“ fragte er ganz zerknirſcht. mit ſeinen Armen. Ein lautes„Hilfe!“ ertönte. „Ja— ſie wartete auf— Werner Matthias.“ öt;li— Lotte!“ Plötzlich flammte ein heller Lichtſtrahl in der Laube„ N auf und„Um Gott, was iſt denn hier paſſiert!“ riefen er⸗„Es ſei Dir ſchreckt zwei Frauenſtimmen und eilig hinleuchtend ſahen ſie Was ſollte er machen? Wie ſollte er s nun erklaten das eng umſchlungene daſtehende Paar. Bei dem Anblick der]Er kannte ja die Dame wirklich nicht, die in ſeinen 5 beiden Frauen ließ der Mann ganz entſetzt die Umſchlungene ruht. Sollte er ſich noch mehr vor Lotte 11 los, die ſchleunigſt das Weite ſuchte und in der Dunkel- den Zettel erwähnke wo ſie doch mit ihrer Freundin heit auch fand. Laube gekommen und nicht mit einem anderen Manne „O, mein— Mann— Egon, Du!“ rief die eine der So ſchwieg er und war froh, daß ihm ſeine Lotte ver⸗ Frauen erſtaunt. Dieſe Stimme hören und erkennen— ziehen und nachdem ſie die Unglücksſache eine Nacht be⸗ und auch der Mann ſuchte ſein Heil in der Flucht. ſchlafen, wieder ganz ſein herziges, liebes Frauchen war wie Eine Stunde ſpäter ſchlich Egon, noch ganz benommenfrüher. Er ging in ſich und quälte ſie nie wieder mit Eifer⸗ von dem Abenteuer, in ſeine Wohnung zurück. ſucht, und wollte ſie ſich doch mal regen, ſo dachte er an die Lotte war ſchon da und ſaß ganz vertieft in die LektüreBuchenlaube— und war glücklich, daß ſeine Lotte— ſo ver⸗ ihres Buches am Tiſch. Sie ſah gar nicht auf, als ihr Mann nünftig. Schließlich gehörte dieſe Untugend, die einſt ihm eintrat. und ihr nur Qual geſchaffen, ins Reich der Fabel. Verlegen ging ihr Mann von einer Ecke des Zimmers Nach Jahren, in einer trauten Dämmerſtunde, da er ſie in die andere. ſollte er ſagen! Das Rendezvous. Von M. L. Ju lian. (Nachdruck verboten.) (Schluß.) „Was machen wir heute abend, Lotte?“ fragte er mit dem harmloſeſten Geſicht, in fieberhafter Erregung und klopfenden Herzens ihrer Antwort harrend. „Vielleicht gehſt Du heute abend mal in dem Klub, Egon. Ich habe verſprochen— um acht Uhr— noch mal zur Schneiderin zu kommen.“ „Um acht Uhr?“ „Ja, punkt acht Uhr! äihn fragend an. Er ballte die Fauſt— in der Taſche. „O, gewiß, Lokte, warum nicht? Geh nur! Der Klub! Das iſt ein guter Gedanke von Dir. Weißt Du, ich geh dann lieber ſchon gleich um ſieben Uhr, damit ich Geſellſchaft finde.“ Er ſah ſie lauernd an. „Gewiß, Schatz. Geh, wanns Dir Spaß macht.“ Sie 5 den Tiſch ab und brachte alles zum Abendbrot Nötige ein. Sie waren merkwürdig ſchnell beide mit dem Eſſen fertig. Keiner hatte ſo rechten Appetit heute. Kaum ſchlug es ſieben Uhr, da ſtand auch Egon ſchon auf und Lotte war ihm behilflich, den Paletot anzuziehen, reichte ihm Hut und Stock und gab ihm, ehe er ſich wehren konnte, lachend einen Kuß,— den Judaskuß,— und ſchob ihn zur Tür maus. „Komm mir aber nicht zu ſpät nach Haus, Schatz.“ „Nein, nein, ich hoffe, es wird nicht viel— nach— na, ſagen wir, ſpäteſtens um ein halb neun Uhr.“ „Au revoir!“ Frau Lotte war allein. Als die Uhr ein halb acht zeigte, machte auch ſie ſich auf den Weg. Egon war langſam durch die Straßen nach dem Stadt⸗ park geſchlendert. Wie dunkel der Abend war. Kaum, daß man die Wege deutlich erkennen konnte. Und die Buchenlaube nun erſt. Er ging hinein, riß ein Streichholz an und leuchtete herum. Sie war leer. Es war ja auch erſt ein halb acht Uhr, ſo früh würden ſie wohl nicht kommen. Dumm daß die Laube zwei Ausgänge hatte. Da mußte er aut auf der Kub ſein. 1 1 8 Mädchen? Das wußt f noch tiefer auf ihr 0 0 1 Iſt Dirs nicht recht?“ Sie ſah r —— zärtlich in ſeinen Armen hatte, geſtand ihm ſeine Lotte dann Wenn ſie doch nur ſprechen wollte! Was ſchelmiſch, daß ihr Othello damals glänzend auf das Spiel „Lotte!“ hub er ſchließlich an. nrit Anng und Werners Schweſter hereingefallen, aber„was Keine Antwort.— agte ſie,„es hieße Beelzebub mit Boelzebeh aus⸗ „o tte! ZS Warennaus G. m. b. H. Verkaufshäuser: 12 Pig. 24 Scheiben-Gardinen Kongress-Stoff gestreift und glatt Weiss und creme NN Meter Dessins Meckarstadt, Marctplatz Breite Gardinen in weiss und ereme neueste geschmackvolle General-Anzeiger.(Mittagblatt.) Gardinen Teppiche Linoleum Abgepasste Gardinen in weiss und ereme 65, 55, 45, Grosse Auswahl— Zillige Preise— Gute Qualitäten Fenster 2 Flügel, ausgezeichnete 50, Mk. g. Qualitäten.25,.75,.25, 2. Fngl. Tüll-Brise-Dises aee, 29 55, 48, 35, Ptg. Efbstüll-Brise-Bises vesterr 43 Pfg. 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Ein längſt vergeſſener Meiſter ſchnitzte einen Lorbeerkranz um ihr Stundenblatt und in das letzte Feld des ſchweren Gehäuſes einen dreimal mit laſtenden Troddeln gerafften Sarghimmel. Des Le⸗ bens Pulsſchlag und des alten Pendels unbeirrtes Ticktack zwi⸗ ſchen Streben und Sterben. Wunderbare Perſpektiven tun ſich dem Aufmerkſamen hier auf, und einer, der ſeinſinnig und verſtändnisvoll Vergangenes und Ggenwärtiges zuſammenbaſtelt ſpürt Lebenslinien von uner⸗ warteter Großzügigkeit auf. Hier ging Seefahrergeſchlecht um Seefahrergeſchlecht vor Anber, oder meinte doch, es dereinſt zu können— und baute die lieblichen, von Liguſter und Roſen und Geißblatt umbuſchten Häuschen, nach denen die ſturmergebenen, demütig landwärts ge⸗ neigten Deichweiden ängſtlich mit grauen Armen greifen, wenn Meer und Sturm und Nebel um Menſchenglück würfeln. Wuſtrows ſpröde, ſtille Frauen müſſen den hohen Einſatz zahlen, und ihre Seelen wandern Zone aus Zone ein, die Gräber jener zu betreuen, die geblieben. Es iſt eine ſüße, beſchwichtigende Schwermut in dem Wort, mit dem ſie grauſamen Seemannstod umſchreiben. Geblieben— nicht geſtorben in qualvollen Zuckungen E nicht heimatlos und namenlos auf einem fernen Dünenfried⸗ hof eingeſcharrt— geblieben in einem Zauberland, das den Ge⸗ liebten nicht freigab. Seltſame Töpfe und Singmuſcheln brachte er ehemals heim mit dem Barkſchiff, das von der Verwandtſchaſt für ihn gereedert wurde, als er das Haus baute und ein Weib nahm. Im Goldrahmen hängt das Bild der längſt verſchollenen Bark angeſichts der Uhr, die ein Stümper unſerer Tage um ihren Stundenſchlag gebracht hat, daß ſie nur grollend aufſeufzt, wenn eine Stunde dem Radwerk ihres treuen Herzens entglitt. Wie würde ſie ſonſt in nächtlicher Stille hart die Treuloſe anfahren, die in der faſt ſpukhaft hellen Hochſommernacht ihre weiße Segel hohnvoll ob der Ohnmacht des gelähmten Gewichts zu blähen ſcheint, das ſeine Schmach hinter dem Feld mit dem Bahrtuch Und i lbaum vor dem wunderlichen Bullaugenfenſter — Breste des Hauſes ſtößt der Nachtwind die funge, un⸗ Galeriestangen. 55, 44 ptg. Gardinenhalter. 4 Ptg. filtuch-Tischdecen 9 daate 25 48 U Wachstuchdecken abgepasst, 85 K115 em een 29 Verstellbare Galeriestangen 7. 9 2 0 6„ Rosetten Axminster 95 Oss Grösse ca. 1304165 em Mk. 16520 tadellos Steppdecken 5 95 Pfg. 180C%h 2005C00 I 110 em nütze Frucht, die dem Wurm nicht wehrte, aus der Gemeinſchaft ihrer reinen Gefährten, denen ſie nicht länger das Licht ſchmälern ſoll. Wenn der neue Tag ſeine Kinderfüße in Wuſtrows tränen⸗ und taufeuchtes Dünengras ſetzen wird, kommt wohl die frühwache Neunzigjährige die nutzloſe Frucht mit geduldigen Händen zu ſammeln. Ihr blieb der Mann, die Söhne blieben auch, und ihrer Tochter Mann ließ einen Nachgeborenen, der auch ſchon blieb und ihr ſeine Waiſen ließ. Die ſchlafen in den Tag hinein, und die weiſe Neunzigjährige wehrt ihnen nicht. Den unerbitt⸗ lichen Wecker, der einmal Seemannstöchter vor Tag und Morgen zu ihrem florverhängten Frauenleben weckt, wird ſie nicht von ihrer Schwelle weiſen können. Er geht die Reih herum im Schif⸗ ferdorf, das wie ein ſchattentiefer Garten hinter Deich und Dünen liegt und im Sommer ſeine Luſthäuschen für die lauten Fremden putzt. Eine fürſtliche Raumverſchwendung iſt das Typiſche auch dieſes Seemannsortes. Und der Fremde, der aus der Enge kommt, und nicht von ſeinem Großſtadtrechnen läßt, zählt aben⸗ teuerliche Verluſte und Erwerbsmöglichkeiten aus. Es haben auch ſchon einige Grund und Boden gekauft und Häuſer aufge⸗ baut, die in ihrer nüchternen Logierhausart die Einheitlichkeit und die Feierabendſtimmung des Ortes ſtören, der ſich der feinſinnig Verſtehende reſtlos hingeben möchte. Die lieb⸗ lichen zum Strande gleitenden Straßen werden leider zuerſt dem Spekulationsbedürfnis herhalten müſſen. So ſehr dem Ort vielleicht mit einem ſtarken Sommerverkehr und einer Ausbeutung ſeines Grund und Bodens gedient ſein mag, zumal die Verände⸗ rungen, die der Schiffer letzthin in ſeinem Berufsleben erfuhr, die materiellen Verhältniſſe wandelten— um die friedliche Gar⸗ tenſchönheit Wuſtrows wäre es ſchade. Wie Urgroßmutters Gar⸗ tenblume, die„Jungfer im Kranz“, liegt das Dorf zwiſchen Bodden und See, zu Füßen ſeiner auf der wendiſchen Tempelburg „Swante Wuſtrow“ erbauten Kirche und ſeiner roſenüberwu⸗ cherten Pfarre. Seine Deiche ſind bunt und froh von Skabioſen, Hornklee und Immortellen, von gelbem und weißem Labkraut, Brombeeren und Diſteln. Es iſt eine Luſt, umzittert von tauſend ſchneeweißen Faltern durch das wurzeltiefe, deichtreue Geranke über das maleriſch ernſthafte hohe Ufer und die Fiſcherdörfer Alt⸗ und Niehagen hinaus nach Ahrenshoop zu wandeln, dem bunten in Dünen gelegenen Malerneſt. Und wenn der Wanderer der roten, blauen und grünen Häuschen und der hier etwas über⸗ laut wirkenden Farbenluſt müde geworden, ſteigt er wohl zu dem unendlich wehmütigen Dünenfriedhof hinauf. Zu ſeinen Füßen das Meer, zu dem der Himmel friedvoll niedergleitet, über ihm ein Zug dunkler Wandervögel, deren Stunde gekommen— und ringsherum zwiſchen dem grauen, ſchwermütigen Gewoge niedrige Pappeln und Weiden, windſchiefe, regenverwaſchene Holzkreuz⸗ chen, die Nam' und Art und dasWoher der Fahrt dem Fremden nicht mehr preisgeben, dem in der faſt ſchmerzlichen Herbheit und Menſchenferne dieſes Friedhofes zwiſchen Himmel und Meer alles Symbol und Gleichnis wird. Eisenstangen.. Meter& Pig. Wollene Schlafdecken 455 verarbeitet Portierenstoff ur 39 ris. 0 Türmatten 35, 33 r. Linoleum Linoleum-Worlagen 45., 85. 1 Mleter 15, 9 Pfg. bunt Messingstangen 7 15, Pfg. schöne Muster auszlehbar, mit Haken Mk. 1755 Grösse em 2004280 em Engl. Tüll-Bettdecken 2u. an, Erbstüll-Bettdecken gas Mk. über 2 Betten Mk. Filz-Garnituren 55 2Schals, 1 Lambrequin, bordou oliv 328 Gobelins 2ade B6 h. mit umzuklappenden Eeken verstellbar von.25 m bis.50 m bis.50 m am Lager 1 Mk. 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Das ehrenwerte Mitglied Maddi⸗ ſon wandte ſich an den Präſidenten mit der Interpellation, oh es den Mitgliedern des Unterhauſes geſtattet ſei, im Sitzungsſaale eine Mahlzeit einzunehmen oder zu rauchen. Der Präfident ant⸗ wortete, daß die Satzungen der Kammer dieſen Fall nicht vorgeſehen hätten; aber zweifellos dürfte bein Mitglied im Saale rauchen oder eſſen, ohne vorher die Erlaubnis des Präſidenten eingeholt zu haben. Sofort erhob ſich ein anderer Abgeordneber, Lord Mor⸗ peth, und bat auch ſeinerſeits um die Erlaubnis, zu rauchen. Da machte der Präſident kurzen Prozeß und forderte Lord Cecil und den Abgeordneten Craig ohne Umſchweife auf, auf ihr Privatver⸗ gnügen im Sitzungsſaale zu verzichten. Juspüg aug den Jlaubezamig-egifter für den Sladtteil Neckarau. Sept. Verkündete. 16. Gummifabrikarbeiter Franz Schiegerl und Luiſe Bieg. 19. Gummifabrikarbeiter Alois Goſchler und Eliſabetha Brenk. 21..⸗A. Friedrich Eckrich und Anna Maria Noll. 24. Gummiarbeiter Alexander Harrant und Johanna Wallsberger. 24. Gummiarbeiter Valentin Deilacher und Chriſtine Kleiber. 25. Metzger Kilian Selbitſchka und Anna Reichhardt. Getraute. 23. Kunſtſchloſſer Johann Georg Groß mit Luiſe Ibach. Geborene. 10. d. Eiſenbohrer Georg Schaaf(Ehr..) e. T. Eliſ. Suſanna. 12. d. Schmied Johannes Muley(Gg..) e. T. Anna Johanna. 10. d. Fabrikmeſſter Friedrich Schröder e. T. Klara Ling. 10. 5. Fabrikmeiſter Albert Brandſtätter e. S. Karl Albert. 13. ö. Fabrikmeiſter Walter Effenberger e. S. Robert Wilhelm. 11. d. Schuhmacher Otto Ehlert e. T. Paula Eliſabeta. 16. d..⸗A. Adam Schmitt(Ad..) e. S. Martin Friedrich. 17. d. Weichenwärter Adam Montag e. T. Eva. 17. d..⸗A. Joſef Piller e. S. Karl. 10. d. Weichenwärter Franz Heß e. T. Hebwig Gertrude. 20. d. Magazinier Georg Schertel e. S. Heinrich. 17. d. Metzgermeiſter Adam Orth e. T. Barh. Eliſabeta. 18. d. Schreiner Joſef Ruh e. S. Ernſt Friedrich. 21. d. Schreiner Georg Michael Ehrmann e. T. Emma Karolina. 24. d. Maſchiniſten Johann Müller e. S. Joſef, Geſtorbene. 12. 5. verh. Landwirt Peter Schleich, 20 J 13. Philipp, 2 M. 5., S. d. verſt Formers Phtl. Weidner. 18. Hedwig Wilhelmine, 8 J. 6 M. 7., T. d. Sattlermſtr. Joſ. Ditter. 13. Willy Jakob Georg, 8., S. d..⸗A. Georg Getroſt. 15. Karl Ludwig, 4 M. 9 T. d. Gummiarb. Wilh. Stephan. 17. Karl Ludwig, 3 M. 8., S. d. Maurers Johann Mayer. 22. d. led. Näherin Wilhelmina Becker, 20 J. 7 M. 6 T. 24. Kathorina, geb. Orth, 56 J. 10 M. 18., Ehefrau des Privat⸗ 15. Maria Magd., 9 J. 8 M. 85 T. d. Drahtziehers Aug. Otterpohl, — aunes Johann Philipp Helmling. 94, Margareta Varb., 1 M. 23 Ti Ta d, Pyſtſchaffners Abolf Endlich. 8 NN N 5— Erôffnung meines neuen Geschäſts-Hauses F, l, Eckhaus Breitestr. heute abend 5 Uhr, 4 4 S 1 Wde Sehenswerte Ausstellung der letzten Modeschöpfungen in nur erstklassigen Fabrikaten. r Eeeeer g n. g— „5 2 3—? ͤmmm 8 jimme H 7. 18 Feee eſſe ics. ſch wl Elage, elegank 3. 4, 1 Tr. aut möbl. 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