Abonnement: GBadiſche Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich. 4 Bringerlohn 25 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal, Einzel⸗Nummer 5 Pfg. In ſeratet Die Colonel⸗Zeile. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate. 30„ Die Reklame⸗Zeile 1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. der Stadt Mannheim und Umgebung. Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Neueſte Nachrichten Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim““, (Mannheimer Volksblatt.) Telefon⸗Kummern: Dtrektionu. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahmev. Druckarbeiten 841 Redaktion 377 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 218 Nr. 458. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens%½ 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Samstag, 2. Oktober 1909. (Abendblatt.) Die hentige Abendausgabe umfaßt 28 Seiten. Der heimkehrende Kanzler. (Von unſerem Berliner Bureau.) Berlin, 30. Sept. Der Herr Reichskanzler kehrt am Freitag nach Berlin zurlück. Seine(zudem von höfiſchen oder, wie man will, bon politiſchen Repräſentationsreiſen unterbrochenen) Ferien waren kurz und ſelbſt dieſe kurze Raſt mußte, ſo meldeten befliſſene Berichterſtatter, von ſeiner beſorgten Famjflie ihm abgerungen werden. Die Melodie iſt wicht neu; wir ſind es gewohnt, von Ausbunden an Fleiß und Zähigkeit regiert zu werden. Auch wäre an ſolchem Rieſenfleiß gerade in dieſem Falle nicht gar ſo viel zu bewundern geweſen. Herr von Bethmann⸗Hollweg hatte ein patriotiſches Opfer gebracht: er hatte ein Amt übernommen, für deſſen weſentlichſten Teil — die auswärtigen Geſchäfbte— ſeine bisherige Laufbahn ihn nicht eigentlich vorbereitet hatte. Da war es im Grunde nun ſelbſtwerftändlich, daß Hans noch eiligſt zu lernen ver⸗ ſuchte, was Hänschen nicht gelernt hatte und wenn ihm da gelang, wollen wir ihn und uns preiſen. Indes erwarten den heimkehrenden Kanzler zunächſt doch wohl andere Sorgen. Weniger die große Politik, als die heimiſchen Dinge werden ihm zuvörderſt zu ſchaffen machen. Die Sehnſucht nach dem Reichstag iſt im allgemeinen heuer wohl nicht groß; bei den Gewählten nicht und bei den Wählern erſt recht nicht. Knapp zwei Monadte ſind es her, ſeit man mith nicht eben freundlichen Wünſchen dem Wallot⸗ bau Valet ſagte. Die Erinnerungen an all die Widerwärtig⸗ keiten iſt noch ſo friſch, der Ekel vor dem Finanzgezänk noch ſo ſtark, daß mans gut und gern eine Weile vertrüge, wenn das Reichshaus in ſtummer Ruh wie weiland das mitter⸗ niüchtige Babylon läge. Allein die Welt äſt rund und muß ſich drehen. Und wenn das Herbſten beginnt, muß man wohl oder übel ſich auch mit dem Gedanken vertraut machen, daß iet der Reichstag ſeine Hallen und die Herren Abgeordneten das Gehege ihrer Zähne auftun. Nun wird man gewiß, da⸗ mit das Gleichmaß einigermaßen wieder hergeſtellt werde⸗ die Seſſion ſo kurs und ſchmerzlos wie möglich zu geſtalten ſuchen. Man wird recht ſpät, kaum vor der letzten November ⸗ woche zuſammenkommen und ſicher bald nach dem Oſterfeſt, das im kommenden Jahre ſehr früh fällt, wieder auseinander⸗ gehen. Aber das alles überhebt den Herrn Reichskanzler nicht der Notwendigkeit Stellung zu nehmen; ſich darüber zu ent⸗ ſcheiden, wie er im Reich und nicht minder wie er in Preußen ſich gegenüber den Parteien zu verhalten gedenkt. Wird er ein Geſchäftsminiſter ſein wollen,„ein Platzhalter“, wie die langſam mit der Heimkehr aus Bädern und Sommerfriſchen aanhebende Mediſance ihn genannt hat oder ein Kampfminiſter: das iſt die Frage, die die nahende politiſche Saiſon zu beant⸗ worten haben wird. Hans Delbrück hat dieſer Tage in den Preußiſchen Jahrbüchern“ gemeint, Herr von Bethmann⸗ Hollweg würde den Kampf wählen. Wenn er nicht von vorn⸗ pherein darauf verzichte, eine kraftvolle und imponierende Stellung zu gewinnen, könne er gar nicht anders als den J korreſpondenz für ihre we Konſervativen mit einer„bei allem Maßhalten doch ſehr ein⸗ greifenden Wahlvorlage zu Leibe zu gehen“. Wir wiſſen nicht, auf welche Wiſſenſchaft Profeſſor Delbrück ſich bei dieſer Ankündigung ſtützt. Hat er nichts anderes für ſich als die Kraft ſeiner Logik, ſo fürchten wir faſt, daß ſeine Anſage auf etwas tönernen Füßen ruht. Es geſchieht nun einmal auf dieſer Tränenwelt nicht immer, was logiſch iſt. Weit eher könnte man ſagen, daß zumeiſt das Gegenteil davon geſchieht. Zudem gibts neben der Logik, die in den Dingen liegt, eine andere, die in der Regel zwingender iſt: das iſt die Logik von Charakter und Veranlagung. Hat Herr von Bethmann⸗Holl⸗ weg, den wir doch nun ſchon manches Jahr kennen, das Zeug zu einem Konfliksminiſter? Wird er, der einſt den Miniſter⸗ poſten ausſchlug, weil er nicht gegen die Kanalrebellen vor⸗ gehen mochte, nun plötzlich das Meſſer gegen die Konſerva⸗ tiven wetzen wollen? Gewiß: es wächſt der Menſch mit ſeinen größeren Zwecken. Indes wird man doch ſagen dürfen: das alles ſind Hoffnungen und Entwürfe. Dem Bethmann⸗Holl⸗ weg, den wir bisher kannten, liegt der Kampf nicht. Der fügte immer hübſch zu Ja das Aber und kam in ſeinen Reden, die ſicher nützlich und angenehm zu hören waren, ſchier regel⸗ mäßig zu dem quietiſtiſchen Schluß: im Grunde iſt alles ja doch eitel und deshalb läßt man am beſten die Dinge wie und wo ſie ſind. Iſt Theobald von Bethmann⸗Hollweg, ſeit er Kanzler wurde, wirklich ein anderer geworden? Hans Delbrück ſcheint es behaupten zu wollen. Wir möchten es einſtweilen be⸗ zweifeln. Um ſo mehr bezweifeln, als, wie man uns ver⸗ ſichert, der Herr Reichskanzler untröſtlich ſein ſoll, daß die früheren Verbindungen zwiſchen den Konſervativen und den Nationalliberalen durch die Finanzreform und alles, was damit zuſammenhing, ſo brüsk zerriſſen und es gern ſähe, wenn das alte Band in irgend einer Form wieder geknüpft würde. Das ſieht doch faſt ſo aus, als ob der Herr Reichs⸗ kanzler auch künftighin eine ruhige Fahrſtraße zu bereiſen wünſcht. Als ob es ihm weniger auf die„imponierende und kraftvolle Stellung“ ankäme, denn um eine gemächliche Weiter⸗ führung der Geſchäfte. Dieſer Wunſch freilich wird ihm ſchwerlich erfüllt werden. Der Todhaß der Konſervativen gegen den Fürſten Bülow, der die Novembervorgänge wieder antfrührte, wird, ſelbſt wenn ers jetzt vorziehen ſollte zu ſchweigen, ſpäteſtens bei den Etatsdebatten den Kanzler zwingen, Stellung zu nehmen. Und nach Neujahr wird im Preußiſchen Abgeordnetenhauſe die Wahlreformfrage akut werden. Und dann wirds mit der Schonzeit, dem Eingewöhnen und dem Studium im ſtiller Kammer für den fünften Kanz⸗ ler vorbei ſein. Politische Uebersicht. Maunheim, 2. Oktober 1909. Die„Wandelbarkeit“ der Nationalliberalen. (...) Im Hauptquartier des Bundes der Landwirte kennt man— getreu der Parole des Herrn Dr. Diederich Hahn— keine größeren Feinde, als die Nationalliberalen. Es iſt alſo nur ganz folgerichtig, daß es die offizielle Bundes⸗ ſentlichſte Aufgabe hält, unermüdlich über das Dgenaunte Intervie gegen Nationalliberale zu polemiſieren. Dagegen wäre am Ende nicht viel zu ſagen, und uns perſönlich würde es zudem herzlich kalt laſſen. Wenn die„Korreſpondenz des Bundes der Landwirte“ dabei nur nicht ſo ängſtlich vom geraden Wege der Wahrheit abwiche; wenn ſie nicht immer die Dinge munter auf den Kopf ſtellte. Wenn ſie zum mindeſten hier und da einmal die Anſtandspflicht empfände, die Verſiche⸗ rungen honoriger Männer zu reſpektieren und nicht bis zur Bewußtloſigkeit längſt als falſch erwieſene Behauptungen wiederholte, ſofern ſie ihr nur in den Kram paſſen. Ihre neueſte Leiſtung iſt wieder ein wahres Muſterbeiſpiel ſo unvor⸗ nehmer Polemik. Die Bundeskorreſpondenz hat ſich zur Auf⸗ gabe geſtellt— oder ſie iſt ihr geſtellt worden— die angebliche Wandelbarkeit der Nationalliberalen zu erweiſen. Die hätten ihre Auffaſſungen über die Erbſchaftsſteuer zwiſchen Oſtern und Pfingſten geändert und„beteten“ den Fürſten Bülow an, den ſie noch im November hätten kreuzigen wollen. Ein grundgeſcheiter Mann— ein erheblich klügerer als die Talente, die ſich dem Bunde der Landwirte zu vermieten pflegen— hat einmal gemeint: Nichts zuzulernen, ſei das Vorrecht der dummen Kerle. Auf dieſes Diktum könnten, wenn die Dinge wirklich ſo ſtänden, wie die Bundeskorreſpon⸗ denz ſie ſchildert, die Nationalliberalen immerhin mit einigem Recht ſich berufen. Nun liegen ſie aber durchaus anders Die Nationalliberalen haben in keinem Stadium der Verhand⸗ lungen geleugnet, daß ihnen die Beſteuerung der Erbſchaften 155 noch nicht das Ideal einer Auflage auf den Beſitz ſchiene, und haben die Bedenken, die auch bei ihnen beſtanden, keinen Moment unterdrückt. Aber ſie wußten dieſe partiellen Be' denken der höheren Idee unterzuordnen. Eine neue Be. laſtung der Maſſen ohne gleichzeitige allgemeine und di Heranziehung des Beſitzes hatte ihnen von vornherein unmöglich gegolten, und als ſich nun herausſtellre, daß jeder andere Weg verlegt war, daß als einzige direrte Steuer ⸗ form die auf die Erbſchaften übrig blieb, da ſtimmten nicht aus himmelſtürmender Begeiſterung, ſondern in G füllung einer ernſten patriotiſchen Pflicht— ſie für die anfallſteuer, die zudem doch ein weſentlich anderes Geſi trug als die Nachlaßſteuer. Sie hatten ſich nicht gewandelt ſie waren ſich vielmehr im tiefſten Grunde treu geblieben Nicht anders ſteht es mit der Beurteilung Fürſten Bülow durch die nationalliber Partei. Die Bündlerkorreſpondenz beruft ſich auf angeb⸗ liche Aeußerungen des Grafen Oriola auf der Darmſtädter Verſammlung vom letzten Sonntag, über die wir ſchon geſte⸗ hier unſere Meinung geſagt zu haben glauben. Beruft ſi weiter auf eine Berliner Meldung der„Dortmunder Zeit aus dem vorigen Herbſt, die an dieſer Stelle von uns ſofo dementiert worden iſt, und auf ein paar willkürlich herau gegriffene Zeitungsſtimmen aus jenen Tagen der Gärung uf Erregung. Die Bundeskorreſpondenz überſieht, daß in de nationalliberalen Preſſe kein Kadavergehorſam herrſcht dieſe Preſſe in einer nicht bei allen Parteien üblichen den Individualitäten Raum gibt, ſich auszuleben. Sie ve gißt ferner, daß auch die nervöſen und überarbeiteten Leu die in den Zeitungen ſchreiben, ein Recht haben, wie and auch, zuweilen ihren Stimmungen zu erliegen. Gewiß iſt das zu leugnen wäre kindiſch— im erſten bangen des„Daily Telegraph Feuilleton. Mannemer Schbaziergäng. LXVIII. Ich muß''r e neies Fremdwerterbuch anſchaffe. So oft ich in die Zeidung neinguck ſchtooß' ich uff e Wort, des'r fremd Schlag ich dann in mei'm Fremdwerterbuch nooch, dann teht's nit odder noch nit drinn!. Die neie Fremdwerter un imde Wortbildunge ſchieße norr ſo ausm Bodde raus un wammer nit for ungebild' gelte will, muß ma' ſich alle halb Joht die Erklärunge dazu kaafe.— Was zum Exembel e Pann is, des wees in Mannem jedes kleene Kind, do werre die Fiſch dring' gebacke, die'annkuche drinn gemacht un noch mehr ſo gude Sache. Wammer awwer in'r Zeidung vun ere Panne was leſe dut, dann will des was ganz anneres heeſe. Was e Peingſchtwoch, was e Karwoch is, des wiſſe'r unn lang; ſeitdem'r die Wahrehaiſer hawwe, alſo ſeit e Johr, kenne'r aach die weiß“ Woch— die Flugwoch is wer erſcht e paar Monat alt un ſchteht noch nit im Kalenner. Was en Aeroplan is, was'n Aviatiker heeſe will, des ichteht nit in mei'm Heyſe, awwer ſchtatt de erſchde vier Silwe kennt ma' getroſcht Luftnache ſage un ſchtatt de annere fimf Silwe: Flieger. Des wär kerzer un verſchdändlicher. Die neizeitliche Menſchheit wwerhaupt kaum Zeit, e paar Silwe hinner enanner aus⸗ zuſchbreche; bei dem ſchnelle Lewe vun heitzudag muß alles ab⸗ gekerzt werre, ſunſcht langt des biſſel Zeit nit. Wann eener in Be Mädel in de zoologiſche Gaa de'ſchdellt, dann ſchreibt n bindig: Treffpunkt Zo o. Des geniegrt. 5 in mei'm Heyſe nit'funne. Des wär 'heeſe un ſo was hab ich ſehe miſſe. Du liewer Gott! Des ſoll e Ausſchdellung ſein? Ei, die werd jo erſcht fertig, wann ſe fertig is, hab ich gedenkt un keen Luftnache, keen Luftflieger hädde mich noch e mool neingebrocht. Do ware mir in Mannem vor zwee Johr doch annere Kerls, trotzdem mir ſchunn ſellemool 'n Luftballon'habt hawwe, mit dem alles nuffg ſchtiege is, norr nit ſein Aktie. Awwer'r Name: Ila, der'fallt'r. Ma' ſchdellt ſich ſo viel drunner vor! Des is neizeitlich un ma' ſchbart Odhem un Druckerſchwärz.— Mir hawwe aach in Mannem Titel, Sache un Bezeichnunge, wo ma neizeitlich abkerze kennt un ma' dät doch wiſſe, was gemeent is. Zum Exempel dät ich unſer Amtlichi Le⸗ wensmiddel⸗Unnerſuchungs⸗Anſchtalt eenfach: Alua daafe, un die Großherzoglich Rheinbau⸗Inſchbektion Mannem dät bei mir Grim heeſe. Bei dem lange Titel: Rechnungskontrollbureau un Materialien⸗Verwaltung dät ich'r e biſſel helfe un eenfach: Rumvan ſchreiwe. Awwer erſcht'r Herr Schtadtoerordnete⸗ vorſchtandsobmannsſchdellvertreter! Des ſin genau gezählt fuffzig Buchſchtawe! Den nennt ma' kurz: Schtavoſt— un nooch e par Dag wees Jeder in Mannem, was des zu bedeite hot. So kennt ma' alſo viel Zeit ſchbare, un Zeit, des is Geld — biſonders heit, wo mir alles verdeiert un verſchdeiert kriche. Norr die Luft kenne ſe eem nit verſchdeire, heert ma' als die Leit redde. Wann's awwer ſo weiter geht mit'r Luftſchifferei, dann kriche'r aach noch Luftſchiffahrtsabgawe un's Schbaziere⸗ fahre drowwe werd verſalze. Vorleifig wolle mir uns beim Zep⸗ Blanke! pelin un beim Parſeval bedanke, weil ſe'fahre ſin— bis zu de O Parſeval, o Zeppelin! Wo fliegt'r dann do drowwe hin im Wolke'dunſcht un Newelmeer, als ob des ganz nadhierlich wär? O Zeppelin, o Parſeval!k! Mir gucke nuff un juwle al * eich zu, wie ihr do mit Gebrum. uns iwwer unſer Kepp fahrt rum. — Der een, der hot e ſchtarr Syſchtm, 's geht elegant un ſehr beaum 'r anner, unſchtarr, wie e Bluns! Un dennoch imponiert r uns! O Parſfeval, o Zeppelin! 1 Mit Schwrauwe, Gas un mit Benzinn un Schdeier hinne, vornedran— geht's ſchneller, als per Eiſe'bahn. O Zeppelin, o Parſeval!“„„„„ Im Dunſchtkreis bleibt'r Erde'ſchtall! e biſſel Proviant— un flott fahrt ihr ball nuff zum liewe Gott! Gebt acht, ihr Luftikus', ihr zwee, 's is hees dort in'r Sunnenäh un daß, wann ihr ſo hoch gerennt, ihr eich die Flichel nit verbrenni, O Parſeval, o Zeppelin! Baut weider! Zukunft ſchtickt jo drinn in dem, was ſchtolz ihr uns entdeckt baßt uff, daß keen Motor defelt O Zeppelin, o Parſeval! 1 Keen Dunnerwedder bringt zu Fal die neie Wolkekratzerei! Un Deitſchland— desmool is dabeißf Un geht dann 3 Velkerſchlachte los mit Parſeval, Zepp'lin un Groß— des biſſel Land, des biſſel Meer des biſiege mir vun owwe her! 4 — 2. Seite. — 9 2 Geusral⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 2. Oktober. und da auch in nationalliberalen Organen ein ſcharfes Wort gegen den Fürſten Bülow zu leſen geweſen. Als er dann aber, wie wir, allen konſervativen Kuliſſengeſchichten zum Trotz, nach wie vor meinen, mit patriotiſchem Takt und ſtaats⸗ männiſchem Geſchick die Dinge wieder ins Gleichgewicht ge⸗ bracht hatte, da iſt auch in den Blättern, die ihn anfänglich in vorübergehendem Unmut abfällig kritiſiert hatten, ein tiefes ehrliches Gefühl der Dankbarkeit gegen den Fürſten Bülow aufgekeimt, und das hat ihn dann geleitet durch den letzten ſchweren Winter bis an das Ende ſeiner Kanzler⸗ ſchaft. Nicht wandelbar ſind die Nationalliberalen geweſen; aber dankbar. Und das unterſcheidet ſich allerdings erheb⸗ 1 von den im Bunde der Landwirte organiſierten Nimmer⸗ ſatten. Kriegs⸗ und Friedensſtimmen. .0. Die allgemeine Lage iſt eine derartige, daß leider die Stimmen der Schwarzſeher nicht verſtummen.„Standard“ ſowohl wie„Pall Mall“ behaupten in ihren letzten Ausgaben wiederum, daß die deutſche Flottenvergrößerung eine Gefahr und bewußte Drohung gegen England ſei. Vor einigen Tagen verſandte ein engliſcher Herr, ſoeben aus Deutſchland zurück⸗ gekehrt, an alle größeren Tageszeitungen ein Schreiben, in dem er ſeine Eindrücke ſchilderte und ſeiner Ueberzeugung Ausdruck gab, daß das deutſche Volk ſo friedliebend als nur möglich ſei und nicht an Krieg mit England denke und nur eines wünſche, in ruhiger Freundſchaft mit ſeinem engliſchen Vetter zu leben. Flugs fand ſich aber wieder eine Stimme, die darauf erwiderte, daß Volk und Regierung in Deutſchland zweierlei ſeien, daß, wenn der Kaiſer Krieg erkläre, die Bevölkerung ohne weiteres mit⸗ machen würde, unterſtützte dieſe Behauptung, in ſchöner hiſto⸗ riſcher Ignoranz, indem er den Deutſchen Bund 1866 und das heutige Reich als ein und dasſelbe und derſelben Verfaſſung untertan anſah. Umſo erfreulicher iſt es, wenn ein ſo aus⸗ gezeichneter Publiziſt wie Mr. Edwapd Dicey, der die aus⸗ wärtige Politik in der„Empire Review“ behandelt, den Hetzereien energiſch entgegentritt. Er meint, die Welt ſei groß genug, um beide Völker in Freundſchaft neben einander dulden zu können. Er ſchildert ausführlich die faſt unüber⸗ windlichen Schwierigkeiten, die Deutſchland gegenüberſtehen, würden, falls es ernſthaft einen Ueberfall Englands verſuchen ſollte und ſchließt mit den Worten:„Ich bekenne jedoch, daß ich perſönlich eine noch weit größere Wichtigkeit meiner feſten Ueberzeugung beimeſſe, daß die Intereſſen, die Politik und die Sympathien ſowohl von England als auch von Deutſch⸗ land auf einander angewieſen ſind, um gegenſeitig Freund⸗ ſchaft und Frieden zu halten. Der Geiſtliche als Abgeordneter. Bei der jüngſt erfolgten Landtagsſtichwahl im baye⸗ riſchen Wahlkreiſe Sulzbach wurde ein katholiſcher Geiſtlicher als Abgeordneter gewählt. Hierzu nimmt nun der katholiſche Pfarrer Münſterer in Rondorf im„Bayer. Vaterland“ Stellung, indem er ſchreibt: Die Gegner und die Feinde haben nicht ſo unrecht, die meinen, es reichen die geiſtlichen Herren ſchon bald, die in der Kammer ſitzen. Ich ſage mir halt auch: Gibt es denn in einem Wahlkreis gar keinen braven Katholiken, der die ſchwere Bürde des parlamentariſchen Weißwurſteſſens im Prannerſtraßenreſtaurant auf ſich nehmen könnte? Müſſen denn bei uns in Altbayern überall die Geiſtlichon im Vordergrunde ſtehen? Im katholiſchen Rheinland iſt das ganz anders. Da machen alles die Laien, die Geiſtlichen ſind im Hintergrund als hochangeſehene Berater, als Truppen aber gehen kapfere katholiſche Lajen.. Und dann nimmt es ſich ſo— dumm aus, wenn ſo ein Landtagspfarrer mitten unter der Tagung auf einmal ein Monſtrum von Orden kriegt oder wenn er ſich in der Stille blaue Strümpfe ſtricken laſſen kann— die Domherven tragen ſolche von violetter Farbe— oder gar, wenn er ſich um eine gute Pfarrei bewirbt. Ich gebe zu, daß er das alles vollauf verdient hart, aber dennoch nimmt es ſich halt ſo— dumm aus, wenn ein Landtagspfarrer auf einmal befördert bwäird. Denn gebiſſen hat der ſicher niemanden von den Regie⸗ rungsmenſchen. Höchſtens war er ganz koloſſal klug. Pfarrer Münſterer wird. ja ſeine geiſtlichen Mitbrüder ſehr gut kennen, und deshalb iſt ſeine Charakteriſtik des geiſt⸗ lichen Abgeordneten ſehr pikant. Im übrigen iſt es intereſſant, wieder beſtätigt zu finden, daß der Laienabgeordnete nur der Ausführende deſſen iſt, was der Geiſtliche im„Hinter⸗ grund“ rät. Die Abrechnung mit dem Grafen Weſtarp. Bei den Beratungen über die Reichsfinanzreform im Reichstage tat ſich ein Neuling auf dem Gebiete der parla⸗ mendbariſchen Arbeiten, der erſt im vergangenen Jahre bei ?——ͤäͤ4⸗nñͥ— Buntes Feuilleton. — Dapid Friedrich Strauß und die Tragödie ſeines Lebens. Adolf Hausrath, der ſoeben verſtorbene bedeutende Theologe, mit dem der letzte unter den intimen Freunden David Friedr. Strauß' Hbdahingeſchieden iſt, gibt in einer Beſprechung von Theobald Zieg⸗ lers Strauß⸗Biographie, die als ſeine letzte Arbeit in der Deut⸗ ſchen Rundſchau erſcheint, wertvolle Aufſchtüſſe über die innere Sselengeſchichte des großen Bibelkritikers. Man darf nicht äußere Momente für ſein unbefriedigtes und glückloſes Leben verantwort⸗ lich machen; der Grund ſeines Unglückes lag in ſeiner zwieſpäl⸗ tigen Natur; in ſeiner Bruſt waren ſeine Schickſalsſterne. Der eigentliche Bruch in ſeinem Leben und in ſeiner Entwicklung ent⸗ ſprang aus ſeiner Ehe. Es rächte ſich, daß der in einer württem⸗ bergiſchen Kloſterſchule erzogene Magiſter, der feine ſtille Ge⸗ kehrte, eine große Operndiva heiratete, die vom 18. Lebensjahre an hinter den Kuliſſen gelebt hatte und an rauſchenden Beifall gewöhnt war. Die nahen Freunde von Strauß ſahen das Un⸗ geilück und die ſeeliſchen Konflikte voraus, die aus dieſem Bunde entſtehen mußten. Das zeigen deutlich die jetzt von Hausrath veröfentlichten Briefe der Gattin von Strauß' nächſtem Freunde Kauffmann an Emilie Sigel, die Tochter eines ſchwediſchen Prä⸗ laten, die für den Verfaſſer des„Leben Jeſu“ eine tiefe Neigung hegte. Die geniale Sängerin Agneſe Schebeſt, eine auffallend ſchöne und leidenſchaftliche Künſtlerin, die damals in ganz Deutſch⸗ land große Triumphe errang, war auch in Stuttgart begeiſtert gefeiert worden, und Dr. Strauß, dem die Gloriale des Märtyrers durch die allgemeine Aechtung in dem großen Bibelſtveit zu Teil geworden war, verlor ſein Herz an die gefeierte Diva und verlobte ſich mit ihr. Frau Kauffmann keilt der Freundin dies Verlöbnis ſchonend mit und gibt zugleich ihren Bedenken gegen das Zukunfts⸗ glück dieſes Bundes Ausdruck. Sie erkennt die blendende und wirklich bezaubernde Gegenwart der Schebeſt an.„Von ihren einer Erſatzwahl im Kreiſe Meſeritz⸗Bomſt gewählte konſer⸗ vative Abgeordnete Graf Weſtarp durch beſonders intranſi⸗ gente Reden hervor. Mit dieſem Herrn hielten, wie ſchon kurz gemeldet, ſeine Wähler am letzten Mittwoch in einer von etwa 600 Perſonen beſuchten Verſammlung in Meſeritz in entſchiedener Weiſe Abrechnung. Die Stimmung in der Verſammlung war derartig erregt, daß Graf Weſtarp lange Zeit gar nicht zu Worte kommen konnte. Wie dem„Berl. Tagebl.“ aus Meſeritz geſchrieben wird, mißlang ſein Recht⸗ fertigungsverſuch vollkommen. Seine Ausführungen waren auf den Grundton der Erklärungen des Parteiführers v. Heydebrand geſtimmt, und mit großer Verwunderung ver⸗ nahm die Verſammlung unter lebhaftem Widerſpruch, daß die liberale Preſſe zuer ſt behauptet habe, Fürft Bülows Ver⸗ bleiben im Amte ſei infolge der Vorgänge in den November⸗ tagen unmöglich geweſen. Mit Hallo wurde auch der Verſuch aufgenommen, die„Unſchuld der konſervativen Partei an den gegenwärtigen Erörterungen über den Fürſten Bülow zu beweiſen.„Bewußt“ will die konſer⸗ vative Partei die Kanzlerſtürzerei nicht vollführt haben. Sehr feindſelig wurden Weſtarps Ausführungen aufgenommen: „Kein Vertrauen!“„Wortbruch!“„Fort!“ uſw. ſchallte ihm fortgeſetzt entgegen. Die zweiſtündige Rede mußte durch lange Pauſen unterbrochen werden, in denen die Erregung der Verſammlung immer wieder zum Durchbruch kam. In ſchärfſter Form wurde dem Grafen von Amtsrichter Felgner und Landrichter Jena ein Mißtrauens⸗ votum erteilt, und Rektor Henſchel, der mit dem Bunde der Landwirte und ſeiner verhetzenden Politik ins Gericht ging, fand wie die beiden Vorredner ſtürmiſchen Beifall. In der allgemeinen Verurteilung fand ſich nur ein Verteidiger für Weſtarp; das war der Vorſitzende der Kreisleitung des Bundes der Landwirte, v. Dziembowski⸗Schloß Meſeritz. Seine Worte fanden jedoch in der Verſammlung kein Gehör. Graf Weſtarp hat ſich ſeine Antwort auf die vielen Miß⸗ trauenskundgebungen und Aufforderungen zur Mandats⸗ niederlegung vorbehalten. Deutsches Feich. — Chriſtlich⸗ſoziale Kampfesweiſe. Bezeichnend für die chriſtlich⸗ſoziale Kampfesweiſe iſt folgendes: Der ſozialdemo⸗ katiſche Abgeordnete Hengsbach hatte am Montag dem „Reich“ eine Erklärung darüber geſandt, daß die Angriffe gegen ihn jeder Grundlage entbehrten und daß er in keiner Weiſe mit der Affäre des Abg. Schack verglichen werden könne. Das„Reich“ hat bis heute von dieſer Richtigſtellung noch keine Notiz genommen, abſchon es am letzten Sonntag einen giftigen und beleidigenden Artikel gegen Hengsbach ge⸗ bracht hat. — Deutſchland und Oeſterreich. Die ruſſiſche Preſſe, ins⸗ beſondere die„Nowoje Wremja“, fährt fort, ſich über eine angebliche Abkühlung zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich Sorgen zu machen. So glaubt der Wiener Mitarbeiter dieſes Blattes feſtſtellen zu können, daß trotz der dem deutſchen Reichskanzler in Wien erwieſenen außerordentlichen Auf⸗ merkſamkeit in Wirklichkeit die Beziehungen zwiſchen den beiden Reichen durchaus nicht glänzend ſeien. Deutſcherſeits beobachte' man den Grafen Aehrenthal mißtrauiſch, ſeitdem er begonnen habe, ein England ſreundliches Geſicht zu zeigen und ſeitdem die Spannung zwiſchen Oeſterreich und England nachgelaſſen habe. Als Antwort hierauf umſchmeichle Deutſch⸗ land nun Rusland, wobei aber geſucht werde, den Anſchein zu erwecken, als gehe die Anregung zu ſolcher Annäherung von Rußland aus. In Wien wiederum ſei man verſtimmt über die Auslaſſungen des Reichskanzlers über die ſtaats⸗ rechtliche Stellung Ungarns, und erhöht werde die Ver⸗ ſtimmung noch durch die Reiſe des Botſchafters v. Tſchirſchky nach Peſt in dem Augenblicke, wo ein offener Kampf der Krone mit der ungariſchen Unabhängigkeitspartei bevorſtehe. Es ſei daher erklärlich, daß die Gerüchte über eine beider⸗ ſeitige merkbare Abkühlung nicht verſtummen. Badiſche Politik. Aus der badiſchen Wahlbewegung 1909. Wahlverſammlungen. * Mosbach, 30. Sept. Die von der national⸗ liberalen Partei geſtern abend im Bahnhofhotel ver⸗ anſtaltete Wählerverſammlung erfreute ſich eines ſehr zahl⸗ reichen Beſuchs von hier und auswärts. Der große Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Herr Geh. Rat R e b⸗ mann ſprach über die politiſche Lage. Nach einer trefflichen —.—...'Mę————.—e— öñ'ò——— muſikaliſchen Produktionen war ich wie Kauffmann hingeriſſen, es iſt ungeheuer viel Tiefe und Seelenſchmerz in ihren Tönen, und in ihrem Benehmen iſt ſo viel vornehme Anmut, daß ich über⸗ zeugt bin, auch Du wäreſt ihr gut geworden. Aber um Strauß zu verſtehen iſt ſie doch nicht geiſtreich und innerlich genug, und er kann nicht gleichen Schritt mit ihrem Prinzeſſenweſen halten, kurz, ſie taugen nur inſofern zuſammen, als ſie beide ausgezeichnete Leute ſind, aber es iſt kein Berührungspunkt zwiſchen ihnen. Ihr Bund wird ihnen Unheil bringen.“ Und wirklich begannen ſo⸗ gleich im Anfang der Ehe die Zerwürfniſſe. Die Künſtlerin kann ſich nur ſchwer in die Pflichten der Hausfrau ſchicken, während der ſenſible, in ſeine gelehrten Arbeiten vertiefte Strauß alle Störungen und Unregelmäßigkeiten ſchwer empfindet. Dazu plagte ſie ihn mit ihrer Eiferſucht und konnte ihr früheres Leben im Ruhm und Rauſch nicht vergeſſen.„Wäre er noch der ver⸗ liebte Narr, der er war“, ſo ſchreibt Frau Kauffmann,„freute er ſich über ihre wirklich lobenswürdigen Anſtrengungen, eine Haus⸗ frau zu werden, mit einem Worte: vergötterte er ſie, wie ſie es von jeher gewöhnt iſt, dann wäre ſie zufrieden, und in dem ein⸗ ſamen Sontheim käme ſie ſich ganz romantiſch vor; aber davon hat ſie keinen Begriff, daß jetzt die Reihe an ihr iſt, ihm zu Ge⸗ fallen zu leben, ſeine Wünſche zu erraten, ihn zu vergöttern, was in der ganzen Welt alle Männer von ihren Frauen erwarten.“ Wenn Stauß davon geträumt hatte, daß er, ein„verfehmter Ketzer“ ebenſo ein Ausgeſtoßener und Parjia der Geſellſchaft ſei wie die Künſtlerin, die ſich über die durchſchnittliche Morak und Lebens⸗ form ſtellte, ſo war das jener Mangel an Selbſterkenntnis, in den er ſo oft verfiel. Mit der Boheme hatte der ehrbare, ſtreng bür⸗ gerliche, ſparſame Magiſter nichts gemein. So fühlte er ſich bald neben der verführeriſch liebenswürdigen, aber aufbrauſenden und krankhaft eiferſüchtigen Böhmin in ſeiner Schaffenskraft völlig gelähmt; die Liebe wandelte ſich in Haß und die Trennung er⸗ folgte. Noch auf dem Totenbette hat Strauß dieſes ſchwerſten Konflikts in ſeinem Leben gedacht. Als Kuno Fiſcher ihn fragte, Kennzeichnung des ſchwarz⸗blauen Blocks ging Redner auf die gegenwärtige politiſche Lage in Baden ein und bemerkte ein⸗ leitend, daß es mit der ungünſtigen Lage unſerer Finanzen nicht ſo ſchlimm ſei, zumal ja auch wieder ein neuer wirtſchaftlicher Aufſchwung eintrete; man ſollte mehr Vertrauen in unſeren volkswirtſchaftlichen Körper haben. Wenn man von Sparſamkeit jetzt ſpreche, ſo könnten bei vielen Staatsbauten wohl geſpart werden; würde aber dem kleinen und kleinſten Beamten etwas abgezwackt, ſo iſt das nicht des Staates würdig, denn das neue Beamtengeſetz ſollte doch im Geiſte des Wohlwollens und der Gerechtigkeit geführt werden. Der jüngſte Erlaß der Großh. General⸗ direktion betr. die Beamten und Arbeiter über 65 Jahre treffe die am meiſten, die der Fürſorge bedürftig ſind. Hoffent⸗ lich greife das Verſtändnis der Bodmanſchen Erklärungen, daß das Miniſterium des Innern ein Miniſterium der ſozialen Fürſorge und des Ausgleichs ſein ſolle, auch auf andere Verwaltungen über. Bezüglich der vierten Wagenklaſſe ſei es gleich, was für eine Ziffer die Wagen tragen, aber wie man fahre für 2 Pfennig: die preu⸗ ßiſchen Wagen mit den Stehplätzen lehne das badiſche Volk einmütig ab. Baden müſſe ſich die Selbſtändigkeit ſeiner Bahnen bewahren. Die Parteigruppie⸗ rung iſt zurzeit ſehr klar: auf der einen Seite das Zentrum, die Konſervativen mit dem Bund der Landwirte und auf der anderen Seite die Sozialdemokratie, die wir als Vertreter der Geſamtheit des Volkes nicht anerkennen können; dieſe ſind eine Klaſſenpartei, jene eine konfeſſionelle Partei. Tauſende von Tatſachen ſprechen dafür, daß das katholiſche Vereinsweſen das ganze Volk in allen Kreiſen konfeſſionell ſpalte und das iſt ein ſchweres Unglück. Eine ſolche Partei muß im Intereſſe unſeres ganzen Volkes aufs ſchärfſte be⸗ kämpft werden.(Lebh. Beifall.) An der Diskuſſion be⸗ teiligten ſich die Herren Landgerichtsrat Deimling und Mayer, ſowie Herr Pfarrer Sailer von Asbach. die Ausführungen dieſer Redner fanden in der Verſammlung den lebhafteſten Beifall. Württembergiſche Politik. Nationalliberale Partei. 85 * Stuttgart, 1. Okt. Die diesjährige Herbſt⸗ wanderverſammlung der Nationalliberalen Partei(Deutſchen Partei) findet vorausſichtlich am Sonntag, den 24. Oktober in Marbach a. N. ſtatt. Als Redner iſt u. a. gewonnen der bad. Reichstagsabgeordnete, Weingutsbeſitzer Komm.⸗Rat Dr. Blankenhorn. Dieſer wird über das neue Weingeſetz ſprechen. Er iſt als hervor⸗ ragender Fachmann auf dieſem Gebiet bekannt; er war Vor⸗ ſitzender der Reichstagskommiſſion zur Beratung des Wein⸗ geſetzes und iſt 2. Vorſitzender des Deutſchen Weinbau⸗ vereins. Aus anderen Zeitungen u. Zeitſchriften. Die Mitteilungen der Hauptſtelle deut⸗ ſcher Arbeitgeberverbände möchten die Bericht⸗ erſtattung bürgerlicher Blätter über ſozialdemokra⸗ tiſche Parteitage weſentlich eingeſchränkt wiſſen, ſie ſchreiben in Anknüpfung an den recht wenig intereſſanten Leipziger Parteitag der Sozialdemokratie: Der Parteitag hat, abgeſehen von der Annahme des Organi⸗ ſationsſtatuts und der Förderung der Jugendorganiſationen, Be⸗ ſchlüſſe von größerer Bedeutung nicht gefaßt. Er hätte ſonach das öffenkliche Inteveſſe nur in ganz geringem Maße verdient. Wenn man aber einen Blick in unſere Zeitungen wirft, muß man auf den Gedanken kommen, als ob die Welt mit atemloſer Spannung an den Offenbarungen hänge, die von ſolchen Parteitagen aus⸗ gingen. Man ſollte den Leſern der hürgerlichen Blälter nicht zu⸗ muten, tage, ja faſt wochenlang Berichte über den Kongveß leſen zu müſſen und man ſollte doch davon abſehen, jedes unbedeutende Geſchwätz eines noch unbedeutenderen Genoſſen durch den Telegraph in alle Winde hinaus zu berichten; man ſollte davon abſehen, ein⸗ gehend zu beſchreiben, wie der und der Parteiführer den Saal betritt und wie er von den Genoſſen bejubelt wird, wie ein andever Arbeiterführer mit ſeiner Geſtalt die Genoſſen um Haupteslänge üübervagt, wie vor dem Platze einer viel genannten Genoſſin ein Strauß roter Nelben prangt uſtw. Es entſpricht unſeres EGvachtens nicht der Würde der bürgerlichen Zeitungen und bedeutet eine Geringeinſchätzung ihrer Leſer, wenn ſie ihnen ſolche Nichtigkeiten vorſetzen. Es führt dies überdies zu einer Ueberſchätzung der Be⸗ deutung der einzelnen Führer und des ganzen Kongreſſes, und es iſt nicht zu verwundern, wenn ſich die Meinung unter den Genoſſen bildet, als ob ſie tatſächlich die Angel der Welt ſeien, um die ſich alles drehen müſſe. So ſchreibt die„Arbeiterjugend“ zur Be⸗ grüßung des Kongreſſes:„Von ihrer(nämlich die Delegierten des ob er ſich nun mit der Schebeſt innerlich abgefunden habe, ſagte er: „Oh, ich verdanke dieſer Frau viel. Hätte ſie es nicht verhindert, ſo hätte ich nochmals geheiratet und wäre nochmals unglücklich geworden.“ Am Ende ſeines Lebens hatte er erkannt, daß die Quellen ſeines Unglücks, die er ſtets in Anklage und Haß nach Außen verlegt hatte, in der Tiefe ſeines eigenen Fühlens ent⸗ ſprungen waren. — Tragödie vor dem Löwenkäfig. Ein blutiges Drama aus dem Leben ſpielte ſich hinter den Kuliſſen des Theaters in Mon⸗ cey ab. Dort wird zurzeit ein Spektakelſtück von Decburcelles und Maizeroy„Papa la vertu“ gegeben, deſſen zweiter Akt in einer Menagerie ſpielt. Ein Käfig mit Löwen ſteht auf der Szene, und ein Bändiger führt mit den Tieren Dreſſurübungen aus. Wäh⸗ rend des ſechſten Bildes wurde beobachtet, daß die Geliebte des Tierwärters Bailboud, die 21jährige Joſephine Ripoche, einen Löwen mit einer Gerte reizte. Sie war auf die Eſtrade ge⸗ ſtiegen, auf die allabendlich der Wagenkäfig geſchoben wurde und drückte ſich eng an das Gitter. Plötzlich ergriff der Löwe mit einer Tatze die Schulter der Frau. Der Regiſſeur eilte herbei und wollte Joſephine Ripoche befreien, ſah aber zu ſeinem Entſetzen, daß ſie nicht gerettet ſein wollte. Mit geſchloſſenen Augen drängte ſie ſich an das Gitter und überließ ſich den Tatzenſchlägen des Löwen und der beiden Löwinnen, die brüllend und durch den Blutgeruch aufgeregt gegen das Gitter ſprangen. Als es dem Be⸗ ſitzer der Tiere gelang, ſie zurückzutreiben, war Joſephine Ripoche ſchon tot. Die Halsader war ihr aufgeriſſen worden. Sie hatte ſich aus Verzweiflung über einen Zank mit ihrem Geliebten, der in dieſer Woche zum Militärdienſt eingezogen wird, von den Löwen zerfleiſchen laſſen. Ihr Freund, der an die Drohung mit dieſem Selbſtmord nicht geglaubt hatte, iſt vollſtändig gebrochen. Im Zuſchauerraum wurde der Vorfall erſt nach dem Schluß des Stückes bekannt. Eine kleine Panik, die durch das Brüllen der Löwen hervorgerufen wurde, hatte ein Schauſpieler von der Bühne herab beſchwichtigt, 5 Auch * „ τ — — cr c Mannheim, 2. Oktober. General⸗Auzeiger.(Abendblatt) 3. Seite Kongreſſes) Entſcheidung hängt viel ab, nicht nur das Schickſal der eigenen Partei, ſondern auch die ganze Geſtaltung des öffentlichen Sebens und der Geſchichte unſerer Zeit. Was die Sozialdemokratie Heute beſchließt oder ausführt, das treibt ſeine Wellen nach allen Seiten, das wirkt ſelbſt bis in die entfernteſten Winkel der behörd⸗ lichen Bureaus und bis in die letzten Dörfer des Landes.“ Und die„Neue Zeit“, das offizielle Organ der Deutſchen Sozialdemo⸗ kratie, bemerkt:„Unter den Jahreskongreſſen, an denen Deutſchland ja nicht arm iſt, beſitzt keiner in dem Maße das öffentliche Ohr, wie der ſozialdemokratiſche Parteitag.“ Leider hat die„Neue Zeit“ nicht ganz unrecht und darum richben wir die Mahnung an alle, die es angeht: Etwas mehr Geſchmack, etwas mehr Würde und etwas mehr Augenmaß für die wirbliche Bedeutung der Dinge. In der braunſchweigiſchen Frage werden die Proteſte wieder in verſchiedenen Stärkegraden laut. Die „Hamburger Nachrichten“ wollen die Familie Cumber⸗ 5 nd unter allen Umſtänden vom Thron ausgeſchloſſen ſehen: Wir unſererſeits können aber nicht auf die Anſicht verzichten, daß die Reichsintereſſen es gebieten, eine welfiſche Sukzeſſion in Braunſchweig auch im Falle des Verzichtes auf Hannover nicht zu⸗ zulaſſen, ſondern die Familie Cumberland ein für allemal vom braunſchweigiſchen Throne auszuſchließen. Sine Verletzung ihres »Rechtes und des Legitimitätsprinzips würde darin nicht zu er⸗ blicken ſein. Wie wir ſchon mehrfach dargelegt haben, iſt das Her⸗ Zogtum Braunſchweig kein welfiſcher Privatbeſitz, ſondern ein ſelbſtändiger deutſcher Bundesſtaat, der den Erbanſprüchen der Familie Cumberland vom Reiche nicht auf ewige Zeiten reſerviert zu werden braucht. Dem Rechte der Thronfolge ſteht als natur⸗ gemäßes Korrelat die Pflicht gegenüber, ſie auszuüben, und zwar unter den Bedingungen, die nach Herſtellung des Deutſchen Reiches und ſeiner Verfaſſung für alle deutſchen Bundesfürſten die gleichen ſind. Zu dieſen Bedingungen gehört aber, daß jeder Bundesfürſt das Gebiet des anderen anerkennt und garantiert, wie die übrigen das feinige. Vorbehalte gibt es dabei nicht, und die Familie Cum⸗ berland hatte nach deutſchem Staatsrechte mithin kein Recht, ſolche au machen. Wenn ſie es deunoch tat, verboirkte ſie ihr eigenes Surfzeſſionsrecht, und dies muß nrilhin längſt als erloſchen ange⸗ ſehen werden. 5 Im„Tag“ gibt Proſeſſor Rei n⸗Jena, einer der be⸗ geiſtertſten Vorkämpfer der liberalen Einigung, ſeiner Enttäuſchung über das magere Ergebnis der Münchener Beratungen des Viererausſchuſſes der linksliberalen Fraktions⸗ gemeinſchaft temperamentvollen und über das Ziel hinaus⸗ ſchießenden Ausdruck!: So bietet der Liberalismus ein klägliches Schauſpiel. Die libe⸗ ralen Gruppen möchten wohl zuſammenkommen und über die kren⸗ nenden Gräben auf den gemeinſamen Boden hinüberſpringen— aber ſie können nicht, ſie gekrauen es ſich nicht, ſtreiten ſich lieber Herum, ob oder nicht— und werden von allen Seiten ausgelacht. Mit Recht. Ein Viererausſchuß der liberalen Grüppchen, der in München kürzlich tagte, hat nichts weiber zu erreichen vermocht als dies: die Verſtändigung unter Mitwirkung der zuſtändigen Parkei⸗ organe zu betreiben und dahin zu wirken, daß ohne Verzug eine volle Verſtändigung der linksliberalen Parteien über ein gemein⸗ ſames Vorgehen bei den Wahlen herbeigeführt werde. Das iſt alles. Die Verſchmelzung iſt abermals in weite Ferne gerückt! Der Liberalismus iſt, wie es ſcheint, altersſchwach geworden; er hat feine Kraft mehr zu großen Eniſchlüſſen und zu energiſchem Vorgehen. Und in den beteiligten Kreiſen fühlt man offenbar dieſe Schwäche gar nicht, iſt ſich nicht bewußt, daß die Geſpalten⸗ heit, wenn ſie fortdauert, zum gänzlichen Untergang führen muß. Vielleicht hat es das Schickſal ſo beſtimmt: Ein Teil des Liberalis⸗ mus geht nach rechts hinüber, ein andever nach links. Die Revi⸗ ſioniſten ſtehen bereits vor der Tür, die Erbſchaft anzutreten, die fümmerlichen Reſte einer einſt mächtigen Bewegung in ſich aufzu⸗ — 2 6— 5 Aus Stadt und Land. * MRanuaßeim, 2. Oltober 1929. * Perſonalnachrichten aus dem Ober⸗Poſtdirektionsbezirk Karls⸗ ruhe. Ernaunt: zu Ober⸗Poſtaſſiſtenten: die Poſtaſſiſtenten Trau⸗ gott Goßrau in Karlruhe, Paul Hänert in Baden⸗Baden, Jürgen Reiſe in Oos, Joſef Seiter in Mannheim; zu Poſtaſſiſtenten: die Poſtgehilfen Hans Dannehl, Sudwig Grimmer in Mannheim, Wilhelm Haueiſen in Baden⸗Baden, Theodor Schmitt in Gerns⸗ bach, Karl Kientz, Wilhelm Möhler, Eberhard Sattelmaier in Karls⸗ ruhe. Etatsmäßig angeſtellt: die Telegraphengehilfinnen: Juliane Schöner in Mannheim, Franziska Weidner in Kehl, Anna Weinspach., Luiſe Zöller in Karlsruhe. VBerſetztt: die Poſtaſſiſten⸗ ten: Wilhelm Heckmann von Mannheim nach Schriesheim, Frauz Heinz von Gengenbach nach Karlsruhe, Auguſt Letulé von Mann⸗ heim nach Waibſtadt. Wilhelm Reiumuth von Eberbach nach Freuden⸗ berg, Karl Scheuermann von Mannheim nach Karlsruhe, Wil⸗ helm Schmitt von Heidelberg nach Adelsheim, Emil Schneider von Karlsruhe nach Marxzell, Emil Schöch von Karlsruhe nach Kappel⸗ rodeck, Friedrich Stammer von Mannheim nach Unterſchwarzach, Otto Ulmer von Karlsruhe nach Gengenbach. *Ueber Stand und Bewegung der Tierſeuchen im Auguſt d. J. wird gemeldet: Im Berichtsmonat gewann der Rotlauf der Schweine eine erhebliche Verbreitung. Er trat in 70 Gemeinden und 120 Ställen unter 597 Tieren auf. Umge⸗ ſtanden ſind an dieſer Seuche allein 69 Schweine; 31 Tieve wurden fretwillig getötet. Auch die Schweineſeuche jvurde in 16 Gemein⸗ den und 17 Stallungen neu feſlgeſtellt. Die übrigen Seuchen zeigen nur eine geringe Verbreitung. Die Geflügelcholera iſt in einem Stalle neu aufgetreten. * Verkehrsnotiz. Während der Dauer der Spätjahrsmeſſe halten am Koloſſeum die Straßenbahnwagen zum Ein⸗ und Ausſteigen von Fahrgäſten. Im Apollotheater ging geſtern die ernſte Wiſſenſchaft mit Bruder Luſtig zur Attacke vor und exrang einen glänzenden Sieg. Wir haben es immer lebhaft begrüßt, wenn an der Stätte, die dor 10, Muſe geweiht iſt, auch die neueſten Errungenſchaften der Wiſſenſchaft und Technik gezeigt werden. In der vorigen Saiſon war es Profeſſor Bellini, der mit ſeinen phänomenalen telepathi⸗ ſchen Experimenten Staunen und Bewunderung erregte. Diesmal iſt Herr Schriftſteller Hugo Ganske dazu berufen, dieſe Empfin⸗ Dungen durch Experimente auf dem gleichen Gebiete auszulöſen. Die Gedankenleſekunſt wurde bekanntlich bisher in der Weiſe ge⸗ ütbt, daß die Uebertragung durch den Experimenteur auf eine zweite Perſon auf der Bühne erfolgte. Dieſe Perſon iſt nun durch Herrn Ganske durch eine myſterißſe Maſchine erſetzt worden, die„Atma“ genannt wird. Ihr Hauptbeſtandteil iſt ein mächtiger Grammo⸗ phonſchalltrichter, aus dem mit heller Stimme die Antworten in den Saal ſchallen. Die Beigaben dieſes Trichters ſind nur ge⸗ eignet, das Rätſelhafte dieſer Sprechmaſchine zu erhöhen. Man ſieht zwar hinter dem eigentlichen Apparat zwei Maſten mit Por⸗ zellanglocken emporragen, ſodaß unwillkürkich der Gedanke Raum gewinnt, daß man hier die Empfänger vor ſich hat; man ſieht weiter Röhren und Drähte, die zu einem Kaſten führen, auf dem der Trichter ruht, man ſieht unter der ungeheuren Mundöffnung dieſes maſchinellen Geſchöpfes geheimnisvoll einen grünen Lichtpunkt wie eertn Auge leuchten, aber man lann es trotzdem nicht begreifen, daß alle dieſe Dinge, die zu dem eigentlich garnicht kompliziert aus⸗ ſchauenden Apaprat gehören, imſtande ſind, ein menſchliches Weſen mit Gehirn und Stimme zu erſetzen. Und doch iſt es ſo. Man muß ünbedingt in den Glauben verſetzt werden, ein menſchliches eſen vor ſich zu haben, went man für Augenblicke die Augen ſchließt und nun hört, mit welcher Genauigkeit Schlag auf Schlag die ſchwierigſten Fragen beantwortet werden. Es wurden geſtern abend d baben das Haus durchdröhnt. erigſten Aufgaben mit berbrüffender Prägiſſon ge⸗ löſt. Was iſt das? fragte Herr Ganske u. a. Eine Legitimations⸗ karte! war die Antwort. Was iſt der Herr? Kaufmann! Und wie heißt er? Levy.(Schallende Heiterkeit.) Oder: Was habe ich hier? Eine Briefmarke! Woher? Aus Argentinien! Je länger Herr Ganske experimentierte, deſto verblüffter wurden die Mienen des Publikums, weil es eben ſo garnichts entdecken konnte, was des Rätſels Löſung näherführte, mochten ſich die Inquiſitorenblicke noch ſo ſcharf auf Herrn Ganske und auf die Maſchine richten Man glaube nicht, daß der Ausgangspunkt für die Deutung der myſte⸗ riöſen Vorgänge in der Frageſtellung zu ſuchen iſt. Herr Ganske läßt auch das Publikum fragen. Wenn er es geſtern abend noch nicht getan hat, ſo lag das an Umſtänden, die mit den Experimenten an ſich nichts zu tun haben. Soviel iſt ſicher, daß die rührige Direktion mit der Acquiſition dieſer Nummer, die das eigenartigſte und ſenſationellſte auf dem Gebiete der Gedankenleſekunſt darſtellt, einen ausgezeichneten Griff getan hat. Das gleiche kann von dem ebenſo ſiegreichen Bruder Luſtig, von Leonhardy Haskel mit ſeinem Poſſenenſemble geſagt werden. Wahre Lachexploſionen „Ueber dich kann man ſich wälzen!“ würde Bernhard Mörbitz ſagen. Wie überaus komiſch aber auch der Hauptdarſteller Leonhardy Haskel mit ſeinem Kumpan Cunigard(Leopold Coßmann) in der zweiaktigen Burleske „Der Lumpenbal!“ zu wirten weiß, das läßt ſich nicht in Worten ſchildern, das muß man mit erlebt haben. Schon die Er⸗ ſcheinung der Beiden, die auf den Lumpenball der verw. Kommer⸗ zienrätin Elvira Reichenheim(Leni Siedler) geraten und dort für verkleidete Kavaliere gehalten werden, wirkt zwerchfell⸗ erſchütternd. Und dann die Mimik und das ganze Spiel! Wie geſagt, es wäre vergebliches Bemühen, das ausmalen zu wollen. Den Hauptdarſteller Haskel umgibt ein Enſemble, das in dem Stücke zwar im großen und ganzen nur Staffage bildet, das aber doch durchweg aus erſtklaſſigen Kräften beſteht. So ſind außer dem Genoſſen des Pſeudo⸗Polizeirats noch Leni Siedler als chike Kommerzienrätin, Wilhelm Knaack ein der virtuos durchgeführten Doppelrolle des Dieners der Dame des Hauſes und als Polizei⸗ diener im zweiten Akt, Walter Pintus als Polizeirat Sturzbach, Emil Hübner als ſchneidiger Aſſeſſor, Walter Behrend als nieckernder Referendar Cuno Lindenbaum und Jrene Osborn als deſſen zukünftige frauenrechtleriſche beſſere Hälfte beſonderer Erwähnung wert. Das Zuſammenſpiel entſpricht den Einzel⸗ leiſtungen. Ueber die eigentlichen Variétenummern, die dieſe beiden Hauptattraktionen umgeben, kann auch nur Lobenswertes geſagt werden. Friedel Brianelli hat alle Eigenſchaften einer Souhrette erſten Ranges: ſchöne Erſcheinung, kpäftige, friſche, gut geſchulte Stimme und ſehr ſympathiſche Vortragsweiſe. Die Jong⸗ leuſe Käthi Gültini bietet namenllich im Jonglieren mit Bällen eine ſehr beachtenswerte Neuheit und The Four Roſe⸗ buds, bier raſſige Engländerinnen, tanzen mit der Eleganz und Geſchicklichkeit der echten Töchter Albions. Neu iſt die Kombination von Seilhüpferei und Tanz, wobei ſich die Vier beſonders graziös zu geben wiſſen. Rauſchenden Beifall erzielte auch der Charakter⸗ komiker Hans Elliot, der mit neuem luſtigem Repextoir auf⸗ wartet, Seine Stärke ſind aber immer noch ſeine Soldatenlieder. Droeſes Velograph beſchließt wieder das Programm mit intereſſanten Vikdern. Mit beſonderer Freude lauſcht man immer der Thecterkapelle unter Herrn Fritz Pragers ausgezeichneter Leitung. Daß der brillante Dirigent ſeiner Kapelle auch was zu⸗ muten darf, zeigte die vorzügliche Wiedergabe der Jubelouverture von Weber. 0 * Die Sitzungen des Schwurgerichts für das 4 Quartal be⸗ ginnen am Montag, den 18. Oktober, vormittags 9. Uhr. Zum Vorſitzenden iſt der Gr. Landgerichtsdirektor Walz und zu deſſen Stellvertreter der Gr. Landgeichtsvat Or. Bernauer ernannt. Als Geſchworene ſind ausgeloſt: Ernſt Schuppe, Buchhalter in Mannheim, Max Koch, Bankbeamter in Mannheim, Auguſt Rup⸗ bert, Gerber in Neckarbiſchofsheim, Rudolf Steingötter, Fabrikant in Wiesloch, Friedrich Ludwig Hildebrand, Ingenieur in Wein⸗ heim, Heinrich Kappes, Bäckermeiſter in Mannheim, Karl Kuhn, d. D — * Sonderzug nach Frankſurt. Die Leitung der„IJla“ hat ſich entſchloſſen, am Sonntag, 10. Oktober zu beſon⸗ ders billigen Preiſen nochmals einen Sonderzug aus Mannheim nach Frankfurt verkehren zu laſſen. Am genannten Tag werden die bedeutendſten Konkurrenzen der Fliegerwoche ausgeſochten, wodurch der Beſuch der Ila beſonders intereſſant werden dürfte. Die Mannheimer haben jetzt Zeppelin und Parſeval bei ihren ſtolzen Flügen geſehen; jetzt gilts, auch einmal die Errungenſchaften der Flugtechnik kennen zu lernen, und da dürften Namen wie Blöriot, Latham, Rongier u. a. ihre Wirkung kaum verfehlen. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. „Des Pfarrers Tochter von Streladorf“, Komödie von Max Dreyer. Diresden, 1. Oktober. Der Heimatdichter der mecklenburgiſchen Scholle hat ſich im kgl. Schauſpielhauſe einen ehrlichen Erfolg errungen. Nach langen Jahren wieder ein dramatiſches Werk von ihm, dem man eine beſſere Bühnenreiſe prophezeien kann als ſeinem Tendenz⸗ drama„Der Probekandidat“. Zwar geht es auch diesmal nicht ohne Weitſchweifigkeiten ab, dazu malt der Dichter in bedenklich ſcharfen Kontraſten, auch verzapft Dreyer eine tüchtige Doſis Theaterpathos, aber all die Mängel wiegen nicht das lautere Gold des Stückes auf. Eine Menge hübſcher Züge und gemüt⸗ voller Einfälle. Die Handlung ſelbſt iſt im 2. und 3. Akt ſcharf herausgearbeitet, und der Ernſt der Handlung iſt mit einem friſchen Studentenhumor luſtig umrankt. Die Tragik des Fräu⸗ lein Mutter⸗Motivs wird durch das geſinnungstüchtige Gemüt des Dichters und durch einen gewiſſen Humor, der durch die ſcharfen Gegenſätze der Charaktere wirkt, gehoben. Fehlt auch dem Handeln ſeiner Charaktere bisweilen die pfychologiſche Motivie⸗ rung, ſo ſind doch ſeine Perſonen in ihrer Friſche und Ehrlich⸗ keit nach all den derſchrobenen und verkrüppelten Geſtalten, die ſich durch unſere modernen Dramen ziehen und einen literari⸗ ſchen Anſtrich bekommen haben, wahrhaft herzerquickend. Das Stück iſt jetzt ſchon von über 20 Bühnen angenommen worden, darunter auch von Mannheim. Ich kann deshalb auf ein näheres Eingehen des Inhaltes verzichten. Eins iſt ſicher;: das Werk wird überall auch in ſeinen Mängeln freudig aufgenom⸗ men werden. Die Darſtellung am Dresdner Hoftheater erwies ſich dem Erfolge nicht beſonders hilfreich. Der Titelrolle wurde Fräulein Verden nur zum Teil gerecht, die vom Dichter auf⸗ * geworfene Tragik kam durch die fehlende Verinnerlichung im 3. Akte nicht zur Geltung. Herr Dr. Weinmann, Kätes Ver⸗ lobter, ſtörte durch einen allzu weinerlich ſüßen Ton, der Re⸗ giſſeur Herr Fiſcher, zeichnete die Rolle des Wirklichen Geheim⸗ rates als eine im Rahmen des Stückes unmögliche Karikatu Der Pfarrer des Herrn Wahlberg war von einfacher Größe⸗ ſeine Söhne(Herr Wierth und Herr Wendt) boten zwei ſcharf umriſſene Prachtfiguren. * A*** Theoter⸗Notiz. Die Intendanz teilt mit: Der K. K. Hof⸗ ſchauſpieler Joſef Kainz vom Hofburgtheater in Wien wird Mittwoch, den 13. Oktober als„Mephiſtopheles“ im„FJauſt“ 1. Teil und Donnerstag, den 14. Oktober 1909 als„Valeatin“ in„Der Verſchwender“ am hieſigen Hoftheater gaſtieren. Zur „Fauſt⸗Aufführung“ bleibt den Abonnenten der Abt. A, du Aufführung„Der Verſchwender“ jenen der Abteilung B das Vorkaufsrecht auf die von ihnen abonnierten Pläge b Donnerstag, den 7. Oktober mittags 1 Uhr gewahrt. Kart beſtellungen lausgenommen für Stehplatz, Parterre, i Mannheimer Kunſtverein. Neu ausgeſtellt ſind eine große Kollektion Oelgemälde von Erich Erler Samaden, eine große Nachlaß⸗Kollektion Oelgemäl von Prof. Willy Hamacher, Berlin, eine Kollektion O gemälde von W. Volz, Karlsruhe, ſowie zwei Porträt v Guido Schmitt, Heidelberg und ein Porträt von Karl W̃ ner, Karlsruhe.— Die Werke des in dieſem Jahre ver benen bekannten Marinemalers Hamacher ſind zum erſten nach ſeinem Tode in größerer Anzahl hier vereinigt worden.. Ausſtellung dürfte deshalb auch auswärts großes Intereſſe er⸗ regen.— Zu Ehren des 70. Geburtstages Haus Thoma's iſt in nächſter Zeit eine Ausſtellung verſchieden ſeiner Werke, ſowie einer großen Anzahl Steindrucken uſw. vorgeſehen.— Verkauft wurden aus der Wilhelm Buſch⸗Nachlaß Kollektion ein Kapitel„Pliſch und Plum“ nebſt Titelblatt, ſt wie 5 einzelne Handzeichnungen. Gr. Hoftheater Karlsruhe.(Spielplan.] Sonntag, 8. Ok Die verkaufte Braut. Aufang 7 Uhr. Montag, 4. Feſtporſtellu zu Ehren des Großherzogs und der Großhorzogin von e. Der fliegende Holländer. Anfang 8 Uhr. Dienstag,.: Die Läſterſchule. Anfang 7 Uhr. Donnerstag,.: Judith. A 7 Uhr. Freitag,.: Neueinſtudiert: Der ſchwarze Domino. A 7 Uhr. Samstag,.: Zum erſtenmal: Geſpenſter. Anfang 7 Sonntag, 10.: Manon. Anfang 7 Ubr. Montag, 11.: Orphen und Eurydike. Anfang halb 8 Uhr. Dienstag, 12.: Einmalig Gaſtſpiel von Joſef Kainz: Die Verſchwörung des Fiese Genug. Anfang 7 Uhr. 5 Zum 70., Geburtstag Haus Thomas. Der Großherzog hat, wie amtlich gemeldet wird, Hans Thoma das Großkreuz des Ord vom Zähringer Löpen verliehen. Geſtern abend brachten Damen vom Hoftheater dem Jubilar ein Ständchen durch Vortrag des 121. Pſalms von Mendelsfſohn. Der Stadtrat hat beſchloſſen, Ehren des Künſtbers die bisherige Linkenheimerſtraße zwiſchen Waldſtraße und Moltkeſtraße künftig„Hans Thomaſtraß een, Dresdener Theaternachrichten. Aus Dresden ſchreibt un unſer E..-Korreſpondent: Rammerſänger Karl Bur rian, der jetzt nach ſeinem neuen Kontrakt fleißiger als je ſingt. und ſo ſich mit jedem Auftreten 1000 Mk. Spielgeld verdient, wit bald ſeine 40000 Mk. garantiertes Honorar ſich erſungen haben um bdann wieder— auf Gaſtſpielreiſen nach Amerika zu gehen Auch mit Burrians Pripatleben beſchäftigt ſich wieder Oeffentlichkeit. Im Herbſte v. Is. brachte Burrian h Landgericht und ſpäter beim Landgericht in Wien eine Ungülligkeit ſeiner Ehe ein. Burrian verheiratete ſich der Tochter einer ang ſehenen Prager Familie. In der er Scheidungsklage weiſt Burrian darauf hin, daß ſeine El den geſetzlichen ane dernsden entſpräche, da er, noch ſeine lige Braut, zurzeit des Aufgebots den Wohnſitz in Prag hätten. U. a. klärten auch die Verhandlungen über eine auf, der beſagte, die Frau des Kammerſängers Burrian Newyork, wohin ſie ihren Gatten auf einer Tournee b. habe, an einer Auſternpergiftung geſtorben. Die Gattin, d lebt, fühlt ſich ob der Verwechſekung arg beleidigt, die p Verſtorbene war eine Begleiterin Burrians.— Auch das lige Leben der Ex⸗Schauſpielerin Hedwig die ihrer Kunſt untreu wurde, um künftighin nur ihre⸗ zu dienen, iſt mit Dresden verknüpft. Die Künſtlerin, lich aus Verlin entfloh und deren Aufenthalt niemar weilt in Schandau bei Dresden in der Villa Waldfr gedenkt dort—8 Wochen in vollſtändiger Zurückgezogen aufzuhalten, um dann— wie ſie an einen ihr befreundete ren Offizier der Heilsarmee ſchrieb,— ſich ganz in niederzulaſſen und ihren religiöſen, mit Ausübung de keit zuſammenhängenden Beſtrebungen hinzugeben. Thoater ſeine Uraufführung. Das Stück konnte in R haupt nicht aufgeführt werden, denn die ruſſiſche Z5 dem Stück eine ſtarke anarchiſtiſche Wirkung befürcht Vorſtellung trotz der VBemühungen Stanislawskis und konſequent unterſagt. Eleonora Duſes 50. Geburtstag. Am 3. O Europas berühmteſte Schauſpielerin, Eleonora Duſe, alt. Ein kleiner Ort in der italienſſchen Provinz Pavio vano, iſt ihre Heimat. Schon in Kinderrollen krat ſie früh erregte ihr Talent Aufſehen. Sie heiratete den S. Chechi, von dem ſie ſich bald wieder trennte. Schon der achtziger Jahre gehörte ſie zu den berühmteſten Künſt Italiens. Und bei ihren Gaſtſpielen in Rom weckte ſie der Begeiſterung, wenn ſie Sardon und Dumas ſpielt figuren oder Charaktere aus dem italieniſchen Volksle tete. Deutſchland wurde bei einem Petersburger Gaſt ſie aufmerkſam. Da erſchien im Herbſt 1892 in Wien und die Künſtlerin als Kameliendame, Feodora, Nora, Santuzza, Kleopatra, Locondiera, Francillon und Staunende Bewunderung ging durch das deutſche Publiku, die Frau mit den wundervollen Händen das Seelenlebe Geſtalten in jedem Zuge ihrer ſtillen Mienen, in jeder ihres zarten Körpers zum Ausdruck brachte. Der junge Hu Hofmannsthal gehörte zu ihren erſten kiterariſchen Apoſt er in einer Berliner Zeitſchrift den in Wien aufgegangene Stern des Theaterhimmels mit glühender Rede verkündete dem iſt die herrliche Frau oft und gern zur deutſchen Bu rückgekehrt, hat in allen euxopäiſchen Hauptſtädten un rika Erfolg über Erfolg geerntet und wirkt noch m in alter Friſche. Bekannt wurden ihre Beziehungen d Annunzio, die der Dichter in ſeinem Roman hat. Der Frau, die noch heute durch ihre Kunſt h ihre Bewunderer gern zu ihrem Ehrentage ein Sezierung“ erſparen. SGeueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 2. Oktober. Pfalz, Heſſen und Umgebung. eLudwigshafen, 2. Okt. Ein Fuhrwerk, dem Herrn H. Reichert gehörig, erlitt in der Nähe des Stadthauſes einen Deichſelbruch. Der Wagen war mit Weinfäſſern beladen, die auf die Straße kollerten. Ein Teil des edlen Naſſes entzog ſich durch das Ausfließen in die Straßenrinnen ſeiner Beſtimmung.— Die„Freiw. Sanitälskolonne Ludwigshafen“, die anläßlich ihrer 20jährigen Jubelfeier am Sonntag eine Ret⸗ tungsübung abhält, hat dieſe auf morgens 9 Uhr verlegt. Unter anderem iſt auch eine Paradeaufſtellung vorgeſehen, die um ½11 Uhr ihren Anfang nimmt. Es ſind bereits 500 Sanitäter aus allen Gauen Deutſchlands angemeldet.— Eine koloſſale Menſchen⸗ anſammlung entſtand vor dem Fabrikgebäude der Firma Faſig u. Sohn. Es handelte ſich um Streikpoſten und Arbeitswillige im Schreinerhandwerk. Es waren im ganzen 17 Schutzleute zugegen. Verhaftungen kamen nicht vor. Der Herr Inſpektor hielt eine kleine Anſprache an die Menge und mahnte zur Ruhe. Die Streikpoſten wurden aufgefordert, ihren„Dienſt“ einzuſtellen, was auch bereitwilligſt geſchah.— Wegen Unterſchlagung von 6000 Mark wurde der verheiratete Buchhalter G. Ries von der Firma Georg Kratz durch die Kriminalpolizei verhaftet. Der Inhaftierte hatte einen Monatsgehalt von 300 Mark und hat be⸗ veits eine ömonatliche Gefängnisſtrafe wegen Unterſchlagung hinter ſich. 1* Wattenheim, 1. Okt. Die 47 Jahre alte Charlotte Mattieis, Ehefrau von Ludwig Matteihs, Mutter von 7 Kin⸗ dern, von denen das jüngſte 4 Jahre alt iſt, ſchnitt ſich dieſe Nacht um halb 2 Uhr mittels eines geſtern von einem Meßzger geliehenen Meſſers den Hals durch. Die Frau war ſchon vor drei Jahren in einer Anſtalt interniert und hat offenbar in einem Anfall geiſtiger Umnachtung gehandelt. Sportliche Nundſchau. 5 Raſeuſpiele. * Unton⸗Spielplatz am Luiſenpark. BVerbandsſpiele um die Meiſterſchaft des Weſtkreiſet treffen ſich aguf obigem Platze aum Sommbag, 3. Oktober, die 1. Marmſchaften des Faufßbrullvereins Kaiſerslautern und diejenige der Marmheimer Umion. Kaiſerslautern errang letztes Jahr die Meiſterſchaft des Weſtkreiſes. Die 6 Vereine von Kaiſerslautern haben ſich umter dem Naunen Fußball⸗Verein Kaiſerslaurtern vereinigt und find des⸗ halb in der Lage, eime ſehr ſterrbe Mannſchaft ins Feld zu ſtellen. Kerlſerslautern hat im Spiel um die Süddeutſche Meiſterſchaft gegen den Deutſchen Meiſter nur mit 228 verloren. Es iſt deshalb ein hochnte reſſawtes Spiel zu erwarten. Das Spfel begiarnt um ½Uhr und findet bei jeder Witterung ſtatt. Im weſteren Verſaufe der 8— iee 5 3 Die Einweihung des Großherz. Lehrerſeminars. N. Heidelberg, 2. Okt. In der hellen weiten Aula des Lehrerſeminars verſammelten ſich heute vormittag 11 Uhr etwa 500 Perſonen, meiſt geladene Gäſte, zur feierlichen Einweihung des Seminars, deſſen Beſchreibung wir in der vorigen Nummer Aunſeres Blattes brachten. Eine ſtattliche Zahl hoher Gäſte war zu der Feier erſchienen. Der Großh. Oberſchulrat war ver⸗ treten durch den Oberſchulratsdirektor Geheimrat v. Sall⸗ wülrk(Karlsruhe), ſowie durch Herrn Oberſchulrat Geheimen Hofrat Waag. Seitens der Stadt nahmen Herr Oberbürger⸗ meiſter Dr. Wilckens, Herr Bürgermeiſter Wielandt, ſo⸗ wie mehrere Stadträte an der Feier teil; ferner waren anweſend Herr Kreisſchulrat Engel, Herr Stadtſchulrat Rohrhurſt, die Vertreter der evangeliſchen und katholiſchen Geiſtlichkeit, ſo⸗ wie eine große Anzahl von Lehrern und Lehrerinnen. Die Eröffnung des Feſtaktes bildete ein von Herrn Seminarmuſiklehrer Antenrieth meiſterhaft, vorgetragenes Orgelſolo, D⸗Dur Phantaſie von Liſzt. Sodann ſangen die etwa 230 auf dem großen Podium der Aula verſammelten Seminariſten, ebenfalls unter Herrn Autenxieths trefflicher Leitung, den Feſtgeſang von Gluck. Als der ſchöne, klangreine und kraftvolle mehrſtimmige Chorgeſang verhallt war, ergriff Herr Bauinſpektor Groß das Wort zu ſeinem faſt einſtündigen Baubericht. 158 Das nach den meiſterhaften Entwürfen des Herrn Geheimrat Prof. Dr. Warth(Kar-sruhe] unter Leitung des Redners aus⸗ geführte gewallige Gebäude wurde im Spätherbſt 1906 begonnen und in der erſtaunlich kurzen Zeit von 2½ Jahren im Mai ds. Is, innen und außen bis auf den letzten Hammerſchlag und Pin⸗ ſelſtrich fertig geſtellt. In dem Beſtreben größtmöglichſter Ein⸗ ſachheit aber dauerhafter Gediegenheit, iſt es trotz Schwierigleiten aller Art gelungen, die Koſtenſumme noch unter dem Voran⸗ ſchlag zu halten. Mit Dankesworten an die ſtädtiſchen Behörden und Aemter, an die beim Bau beſchäftigten Firmen und Arbeiter übergab der Redner das Gebäude der Oberſchulbehörde. Herr Sberſchulrat Geh. Hofrat Waag(Karlsruhe) dankte im Namen der Schulverwaltung der Banuleitung, der Lehrerſchaft, welche durch ihren Rat den Bau unterſtützt, ſowie der Stadtgemeinde Heidelberg. Er beglückwünſchte die Stadt zu dem neuen herrli⸗ chen Bau. Er gemahnte ſodann daran, daß das jetzt für das Lehrerſeminar benutzte Grundſtück urſprünglich von der Regie⸗ rung für eine Taubſtummenanſtalt beſtimmt geweſen ſei und daß es eine Ehrenſchuld ſei, auch den Bau einer Taubſtummenanſtalt im Heidelbergs Gemarkung aufzuführen. In warmen Dankes⸗ worten gedachte der Redner ſodann des erſten Referenten der Anſtalt, des zu früh verſchiedenen Geh. Hofrat Weigold. Er ſchloß ſeine Anſprache mit einem Segenswunſch für das neue Inſtitut. In einer formſchönen, feſſelnden Anſprache entwickelte ſodann Seminardirektor Sieber das Programm der Anſtalt. Gang Be betonbe er das Streben des Seminars, individuell aus⸗ gebildete, durch ſittliche und veligiöſe Grundſätze geleitete Perſön⸗ lichteiten zu erziehen, die imſtande wäven, Famile und Gemeinde, Staat und Kirche durch ihre Arbeit zu nſtzen. Er hob das Prinzip der modernen Erziehung hervor, an Stelle der mehr paſſtven An⸗ ſchauung das eigene Erleben zu ſetzen, beſonders durch Selbſt⸗ ſtätigkeit, die am beſten geeignet ſei, Selbſtändigkeit, Wahr⸗ Hhaftigteit, Ordnung, Pflichttreue zu entwickeln. Eein von den Seminariſten trefflich vorgetragener Männerchor kuit Violinchor und Orcheſterbegleitung bildete den Schluß des Feſt⸗ uktes Es folgte danm ein Rundgang durch die Anſtalt. — Von Tag zu Tag. — Eine mehrfache Mörderin. Metz, 1. Oktober. Ju der Annexe Eich bei Saaralpen wurde die Ehefrau Einzel unter dem Verdacht des mehrfachen Mordes und der Brandſtif⸗ tung verhaftet. Sie hatte am Dienstag abend das Haus eines Ackerers in Brand geſteckt und die Abweſenheit der Einwohner⸗ ſchaft bei den Löſcharbeiten benützt, um eine alte Frau zu über⸗ len und zu berauben. Durch einen Polizeihund iſt nunmehr die Gendarmerie der Mordbrennerin auf die Spur gekommen. Die Hausſuchung lieferte ſo erdrückendes Material, daß ein Ge⸗ Ffändnis erfolgte. Die Täterin wird weiter beſchuldigt, einen vor kurzem in einem Straßengraben tot aufgefundenen Mann ermordet zu haben, außerdem ihren eigenen Onkel, den man vor zwei bis drei Jahren unter der Kanalbrücke hervorzog und zwar ſo von Ratten zerfreſſen, daß die Todesurſache damals nicht feſt⸗ geſtellt werden konnte. Ferner werden ihr eine ganze Reihe von Diebſtählen und Brandſtiftungen zur Laſt gelegt. Die Frau ver⸗ fuhr dabei nach der raffiniert ausgedachten Methode, durch Legen von Bränden die Aufmerkſamkeit der Bevölkerung abzulenken, um ſo ihre Diebestätigkeit leichter ausüben zu können. — Der Doppelraubmord auf Rügen. Saßnitz, 1. Oktober. Die auf heute angeſetzte Obduktion der Leichen des ermordeten Paſtors Vermehren und ſeiner Gattin iſt auf Veran⸗ laſſung der Staatsanwaltſchaft auf morgen verſchoben worden. Heute vormittag iſt ein Kriminalbeamter mit einem Polizeihund eingetroffen, um die Spuren des Raubmörders zu verfolgen. Die Behörde unterſucht auch, ob nicht ein Racheakt vorliegen könnte, und ob der Raub nur fingiert iſt, um den beabſichtigten Mord zu verſchleiern. Aber alle Ermittelungen deuten darauf hin, daß hier ein vorher geplanter Raubmord vorliegt. Die geſtern vor⸗ genommene ärztliche Unterſuchung hat ferner ergeben, daß Paſtor Vermehren zwei tötliche Schüſſe, den einen in die Bruſt, den an⸗ deren in den Rücken erhalten hat. Ferner hat er noch zwei Schüſſe in den rechten Arm und einen in die Schenkel erhalten. Frau Paſtor Vermehren erhielt drei Schüſſe, die ſämtlich tödlich waren; zwei Schüſſe gingen ihr dicht nebeneinander durch die Bruft, der dritte Schuß durchbohrte das rechte Auge und blieb im Gehirn ſitzen. Dieſer letzte Schuß muß aus unmittelbarer Nähe abgegeben worden ſein, denn die Schußwunde und die Augenlieder waren verſengt und vom Pulverdampf geſchwärzt. Die Hautabſchürfungen an den Köpfen und Händen der Ermorde⸗ ten, ſerner die Spuren auf dem Waldwege ſind ein ſicherer Be⸗ weis dafür, daß die Getöteten in das Gebüſch geſchleift worden ſind. Auf ein Handgemenge zwiſchen dem Paſtor und ſeinem Mörder laſſen die zerriſſenen Kleider Vermehrens ſchließen. Pa⸗ ſtor Vermehren war früher Rektor in Kröpelin, er machte dann ſein theologiſches Examen und kam, wie berichtet, als Pfarrer. nach Retſchow. — Letzte Nachrichten und Telegramme. w. Heidelberg, 2. Okt. Heute vormittags 11 Uhr wurde das neue ſtaatliche Lehrerſeminar feierlich eingeweiht. An die Eröffnung ſchloß ſich eine Beſichtigung des mächtigen Gebäudekomplexes. wW. Kiel, 2. Okt. Anläßlich der Geburt des 8. Sohnes des Kronpranzenpaares flaggten ſömtliche im Hafen liegenden Kriegsſchiffe, darunter die argentiniſchen Kanonenboote„Roſarie“ und„Parana“, über die Toppen. Um 9 Uhr feuerten die Schifſe den Salut von 21. Schuß. wW. Hameln, 2. Okt.(Amtlich.) Bei der Landtags⸗ erſatzwahl im Wahlkreiſe Hameln wurden im ganzen 214 Stimmen abgegeben. Davon entfielen auf den Bürger · meiſter a. D. Hausmann⸗Lauenſtein(natl.) 120 Stimmen, auf Dr. med. Bartels⸗Hameln(freikonſ.) 94 Stimmen. Erſterer iſt ſomit gewählt. Die Luftſchifferſchule in Friedrichshafen. „Friedrichshafen, 2. Okt Die Luftſchifferſchule be · ginnt am Montag den Unterricht mit 9 Teilnehmern. Die Schüler beſichtigten geſtern das Luftſchiffgelände. Generalleut⸗ nant Nieber aus Mannheim weilt hier, um die Errich⸗ tung der Schule du leiten. Der Kaiſer und die Welfenfrage. m. KöIn, 2. Okt.(Priv.⸗Tel.) Der Umſtand, daß der Kaiſer gelegentlich ſeines Aufenthaltes in München nach Schluß der großen Manbver ſich von dem Prinzregenten den Prinzen Ernſt Auguſt, Herzog zu Braunſchweig und Lüneburg vorſtellen ließ, ihn durch Händedruck begrüßte und freundliche Worte an ihn richtete, iſt von einem Teil der Preſſe als günſtiges Zeichen für eine bevorſtehende völlige Ausſöhnung zwiſchen den beiden Häuſern gedeutet worden. Dieſe Auffaſſung mag demnach ihre beſondere Stütze fin⸗ den, daß der Kaiſer im vorigen Jahre bei ähnlicher Gelegen⸗ heit im Manöver den Prinzen nicht zu ſehen gewünſcht hat. Die„Brunania“ vom 1. Oktobe., das Organ der braun⸗ ſchweigiſchen⸗welfiſchen Partei, erkennt dieſes äußere Zeichen einer Beſſerung der Beziehungen des deutſchen Kaiſers zum Prinzen Ernſt Auguſt an, aber es warnt vor Ueberſchätzung. So erfreulich der Vorgang auch für uns iſt, ſo warnen wir doch davor, zuweitgehende Schlüſſe daraus zu ziehen. Wie hätte ſich der Kaiſer, der Gaſt des Prinzregenten war, gegen einen von dieſem Vorgeſtellten unfreundlich benehmen können und dürfen? Nur die ſelbſtverſtändliche Pflicht gegen ſeinen hohen Gaſtgeber hat alſo der Kaiſer erfüllt.“ Zeutrum und Polen. „ Berlin, 1. Okt. Der radikalpolniſche„Kuryer Slaski“ ſchreibt:„Unter dem Deckmantel der chriſtlichen Nächſtenliebe drängt ſich das Zentrum in unſere Reihen wie eine Laus in den Pelz und ſucht langſam, aber ſoſtematiſch des polniſche Volk zr germaniſieren. Gott müſſen wir danken, daß es dem Zentrum nicht gelungen iſt, dieſem Volke die polniſche Seele gänzlich zu entreißen, daß das polniſche Herz bei den Schleſiern noch geſchlummert hat und in letzter Zeit erwacht iſt. Die nene Zentrumsgefahr müßte für uns ein Wegweiſer und Anſporn zur Abſchüttelung der Untätigkeit und Gleichgültigkeit bilden.“ — Das Polenblatt mahnt, in allen polniſchen Wahlkomitees bei⸗ zeiten Zenkrumsüberfällen vorzubeugen und Kundgebungen zu peranſtalten,„in welchen ſich unſere in Schleſien dominierende Stellung“ offenbart. Der franzöſiſche Epiſkopat und die Staatsſchulen. Paris, 1. Oktober. Das Siecle meldet aus Rom, daß das Hirtenſchreiben des franzöſiſchen Epiſkopates gegen die neu⸗ trale franzöſiſche Stagatsſchule dort vom Staatsſekretariat des Vatikans verfaßt worden ſei, ohne daß den franzöſiſchen Biſchöfen eine andere Mitarbeit daran geſtattet geweſen ſei, als von Amts wegen ihre Unterſchrift darunter zu ſetzen. Nur die drei fran⸗ zöſiſchen Kardinäle ſejen vorher über dieſes Schreiben verſtändigt worden. Auch ſei das Schreiben nur der erſte Akt eines erbitterten Kampfes, den man im Vatikan gegen die Republik zu eröffnen entſchloſſen ſei und für den es dem Vatikan darauf ankomme, den geſamten franzöſiſchen Klerus mit einzu⸗ ſpannen. Die Hans Thoma⸗Geburtstagsfeier. 2Karlsruhe, 2. Okt.(Von unſ. Karlsruher Bur.) In der Kunſthalle in der ſich ſeit heute Hans Thomaſtraße neunenden Linkenheimerſtraße, begann heute gegen 11 Uhr die Geburtstagsfeier unſeres Hans Thoma, die einen überaus feſtlichen Charakter trug und der die erſten Beamten und Geſellſchaftskreiſe anwohnten. Anweſend waren: das ge⸗ ſamte Miniſterium mit Staatsminiſter von Duſch an der Spitze, Vertreter der ſtädtiſchen und kirchlichen Behörden, der verſchiedenen Akademien, der drei Hochſchulen des Landes, weiter Künſtler von auswärts und zahlreiche Freunde des Jubilars, der in voller Rüſtigkeit der mehrere Stunden dauernden Feier anwohnte. Die erſte Anſprache hielt Staatsminiſter v. Duſch, der folgendes ausführte: eEs gereicht mir zur Ehre und Freude, Ihnen als Erſter in dieſer anſehnlichen Verſammlung namens des Staats⸗ miniſteriums wie auch des Unterrichtsminiſteriums die wärmſten Glückwünſche zum heutigen Tage darbringen zu dürfen. Im Herbſte des Lebens ſtehend, aber aufrecht, durch Kämpfe und Schickſalsſchläge unge⸗ beug t, dürfen Sie, hochverehrter Meiſter, in ſtolzer Be⸗ friedigung auf Ihre Lebensarbeit zurückblicken. Unbeirrt durch Urteile der Menge, ſtets ſich ſelbſt getreu und den höchſten Idealen nachſtrebend, haben Sie in unermüdlichem Ringen und Schaffen allen Widerſtand beſeitigt und ſind ſo zur unbeſtrittenen Höhe emporgeſtiegen. Was Ihr Name in der Geſchichte der Kunſt bedeutet, wie weit die Gebiete der Kunſt Ihres Schaffens gehen, das ſoll von berühmterer Seite geſagt werden. Eins möchte ich ausſprechen: Daß Ihre Kunſt alle Herzen gefangen nimmt, daß ſie mit allen Faſern im heimatlichen Boden wurzelt. Der Schwarzwald mit ſeinen ſtillen Tälern und freien Höhen, das Schwarzwald⸗ haus mit ſeinem Frieden, mit ſeinen ſinnig ernſten Be⸗ wohnern, mit dem Auge des Dichters geſchaut, mit innerer Empfindung und großer Meiſterſchaft dargeſtellb— ſie ſind das Fundament Ihrer Kunſt, auf dem Sie ein höheres auf⸗ gebaut haben. Aus jenen Heimatbildern trat uns aber auch in ſeiner ganzen Eigenart der ſchlichte und wahre, tapfere und gütige Mann entgegen, dem heute unmſere Huldigung und unſere Glückwünſche gelben. Msge Gott Sie noch lange der Kunſt, den Ihrigen und uns allen erhalten.“ ö Es brachten ſodann in kurzen herzlichen Anſprachen die Glückwünſche dar: namens der badiſchen Landſtände der Präſident der letzten 2. Kammer, Rechtsanwalt Fehrenbach, Profeſſor Schönleber im Auftrage der hieſigen Akademie der bildenden Künſte mit Ueberreichung eines Albums von Arbei⸗ ten Karlsruher Künſtler, Profeſſor E. von Stieler namens der Münchener Akademie, Profeſſor Juſti namens der Ber⸗ liner Akademie, Geheimer Hofrat Bracht namens der Akademie in Dresden, Profeſſor Claus Meyer namens der Düſſeldorfer Akademie, Profeſſor von Keller im Auftrage der Stuttgarter und Profeſſor Older namens der Weimarer Akademie. Oberbürgermeiſter Sigriſt übermittelte im Auftrage des Stadtrates und im Namen der Stadt Karls⸗ ruhe die herzlichſten Glück und Segenswünſche. Zum Be⸗ weiſe der Dankbarkeit und Verehrung habe der Stadtrat die Linkenheimer Straße, die zur Kunſtſtätte Hans Thomas führt, Hans Thomaſtraße genannt. Im Auftrage des Univerſität Heidelberg waren erſchie⸗ nen: Geh. Kirchenrat v. Schubert, ferner die Profeſſoren Weiß und Troeltſch, weiter eine Deputation der evangeliſchen Gemeinde Karlsruhe, Vertreter der Frankfurter Künſtler⸗ genoſſenſchaft, des Stadelſchen Inſtituts, ſowie eine Depu⸗ tation der evangeliſchen Stadtmiſſion, des Landesvereins für innere Miſſion. Dieſer mehr internen Feier folgte die offizielle Beglückwünſchung des Jubilars durch den Groß⸗ herzog und die Großherzogin. Der Großherzog hielt folgende Anſprache: Sehr geehrter Herr Profeſſor Thoma! Es iſt der Großher⸗ zogin und mir ein hergliches Anliegen, Ihnem zum heutigen 70. Geburtstag unſere Glück⸗ und Segenswürſche auszuſprechen. Mein teurer in Gott ruhender Vater hatte, einem Lieblingswunſche fol⸗ gend, beſchloſſen, zum heutigen Tage neue Räume fertigſtellen zu laſſen für die Ausſtellung der zahlreichen wertvollen Bildwerke, welche Sie in ſo hochherziger Weiſe der Kunſthalle widmen wollen, ebenſo für diejenigen, die die Kunſthalle ſchon lange Jahre die ihren nenmt. Der Eröffnungsbau ſteht fertig zum Beſuche. Aber ehe wir ihn betreten, iſt es mir eim lebhaftes Anliegen, Ihnen herg⸗ lichen und warmen Dank für die hochherzige Stiftung Ihrer Bilder cuszuſpvechen, herzlich zu danlen für die jugendliche Schaf⸗ fensfreude, mit der Sie ſich der Ausſchmückung der neuen Räume mit kunſtvollen Gemälden und Bildwerken hingegeben haben, zu danken aber auch für alles, was Sie in langer Zeit für unſere deutſche und badiſche Kunſt ſchaffend, anregend, fördernd und er⸗ mitigend getan haben. Möchte eine gute Vorſehung es Ihnen ge⸗ ſtatten, daß Sie noch lange Jahve Ihrer hohen Kunſt obliegen können, zur Freude Ihrer zahlveichen treuen Verehrer, zum Stolze unſeres deutſchen, badiſchen Heimatlandes. Und nun fordere ich Sie auf, mit mir und dem Jubilar die neuen Räume zu betreten zur Beſichtigung der ſchönen Bildwerke. Profeſſor Thoma dankte hierauf dem Großherzog in kurzen Worten, worauf ein Rundgang durch das Thomamuſeum erfolgte. Im Anſchluß hieran fand im Palais ein Dejeuner ſtatt, zu dem eine Anzahl Feſtgäſte Einladung erhalten hatten. Heute abend findet eine Feſtfeier im Muſeumsſaal ſtatt. * Darmſtadt, 2. Okt. Der Großhergog hat der„Darmſt. Ztg.“ zufolge dem Profeſſor Hans Thoma zu ſeinem 70. Geburts⸗ tag das Großkreuz des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen verliehen. Die Auszeichnung wurde Thoma mit einem Glück⸗ wunſchſchreiben des Großherzogs durch den Kabinettsdirektor Remhild überreicht. ————.—.——..———..— Arbeitsfreudigkeit. Wie oft wird einem Menſchen das als Trägheit vorgeworfen, was doch nur ein Zeichen von Abſpannung und Müdigkeit, eine Folge von Ueberarbeitung iſt. Mit Scotts Emulſion wird dem am beſten ent⸗ gegengetreten, die Körperkräſte werden ſich dann bald wieder heben, und die Arbeitsluſt kommt zurück. Scotts Emulſion hat nicht den un⸗ angenehmen Geruch und Geſchmack des gewöhnlichen Lebertrans, wes⸗ halb die meiſten Leute ſie leicht nehmen. 1285 Scotts Emulſion wird von uns ausſchließlich im großen verkauft, und zwar nie loſe nach Gewicht oder Maß, ſondern nur in verſiegelten Original-⸗ flaſchen in Karton mit unſerer Schutzmarke(Fiſcher mit dem Dorſch). Scott& Bowne, G m. b.., Fraukfurt a. M. 8720 Beſtandteile: Feinſter Medizinal⸗Lebertran 150,0, prima Glyzerin 50,0, unterbhosphorigſaurer Kalk 4,3, unterphosphorigſaures Natron 2,0, pulv. Tragant 3,0, ſeluſter arab. Gummi pulv. 2,0, deſtill. Waſſer 129,0, Alkohol 11,0. Hierzu aromatiſche Emulſion mit Zimts, Mandel⸗ und Gaultheriabl je 2 Tropfen. Maunheim, 2. Ottober. czeneral⸗tuzeiger.(Abendvlatt.) Tandwirtſchaft. * Mosbach, 1. Okt. Dieſer Tage hat der Verband der anterbadiſchen Zuchtgenoſſenſchaften hierſelbſt den erſten Milch⸗ und Zuchtviehmarkt abgehalten. Im ganzen waren rund 400 Tiere aufgetrieben und zwar aus allen Teilen des Zuchtbezirks. Sämtliche Tiere waren von guter bis ausgezeichneter Qualität. Der Verkauf ging flott vonſtatten, insbeſondere waren die aufgetriebenen Farren, mit wenigen Ausnahmen von beſter Qualität, in kurzer Zeit nahezu alle ver⸗ kauft. Unter den zahlreichen Käufern, die mit ihrem Lobe über das vorgefundene gute Material durchaus nicht zurückhielten, fand ſich ſogar einer aus dem Herzogtum Anhalt, der 10 Tiere erſtand. 55 45 —————— Dolkswirtschaft. VBörſen⸗Wochenbericht. W. London, 30. Sept. Das herannahende Quartalsende hat diesmal faſt keinen Ein⸗ uß auf den Geldmarkt ausgeübt. Die Mittel ſind andauernd ſehr 15 kägliches Geld notiert—94 Prozent, während wöchent⸗ liches zu 1 Prozent erhältlich iſt. Unter dieſen Umſtänden iſt anzu⸗ nehmen, daß die üblichen Beleihungen bei der Bank von England dem diesmaligen bei Quartalsende nicht vorgenommen werden. In die kommende Berichtswoche fallen größere Kouponsauszahlungen, andererſeits erwarbet man anſehnliche Goldentnahmen für Rech⸗ nung Aegyptens und Braſiliens. Auch der Kontinent dürfte vor⸗ ausſichtlich Goldanſprüche an den hieſigen Markt ſtellen. Schließlich iſt es unwahrſcheinlich, daß Argentinien und die Vereinigten Staa⸗ ten ebenfalls der Bank von England Gold entziehen werden. Unter dieſen Umſtänden erſcheint eine Aenderung der Bankrate in abſeh⸗ barer Zeit unumgänglich, obwohl für die unmittelbare Zukunft eine ſolche Aktion nicht zu erwarten iſt. Auf den Effektenmärkten herrſchte im Vergleich zur Vorwoche größere Aktivität, namentlich auf dem Anlage⸗, Amerikaner⸗ und Minenmarkt. Der erſtere empfing Anregung durch die Diskuſſionen über die innerpolitiſche Lage. Hier geht der Kampf unverändert fort und mit jedem Tag ſcheint die Stimmung für baldige Neuwahlen zu wachſen. Es iſt anzunehmen, daß unter dem Einfluß der innerpolitiſchen Lage Konſols in nächſter Zeit lebhafteren Kursvariationen unterworfen ſein werden und beziehen uns dieſerhalb auf unſere jüngſten Aus⸗ flührungen. Fremde Fonds lagen ruhig, jedoch empfingen Peruvian⸗Corporation⸗Werte vermehrte Aufmerkſamkeit. Der Kon⸗ ttiment legte neuerdings größere Kaufordres hierher, angeblich in Erwartung eines günſtigen Jahresberichts. Es iſt jedoch zu be⸗ aerben, daß dieſer erſt im Monat Dezember bekannt werden dürfte. Von zentralamerikaniſchen Jonds fanden Guatemala n Be⸗ achtung. Ecuador gaben neuerdings nach, da mam bezüglich der finanziellen Lage des Landes immer noch im Unklaven iſt. Auf dem Amerfikaner⸗Markt konzentrierte ſich wiederum das Haupb⸗ intereſſe auf Steels, aber auch Bahnwerte begegneten gegen Schluß der Berichtswoche größever Aufmerkſamkeit. Was erſtere betrifft, ſo lagen keine neuen ſachlichen Gründe vor, welche als Er⸗ klärung für die an einigen Tagen ſenſationelle Steigerung dienen (Foönnte. Tatſache iſt, daß die Sdeel⸗Corporation ſtark beſchäftigt iſt und eine bolle Blüte der Konjunktur in Amerila für das nächſte FJahr zu erwarten ſteht. Daß für das laufende Quartal eine Dividende von mindeſtens 4 Prozent p. a. auf die Stammaktien zur Verteilung kommen wird, wird ſelbſt nicht von der Baiſſe⸗ Partei beſtritten und einige Optimiſten glauben ſogar an eine höhere Ausſchüttung. Unter dieſen Umſtänden iſt es nicht über⸗ raſchend, daß ſelbſt zu dem geſteigerten Kurs große Käufe vorge⸗ nommen wurden und einige Baiſſiers ſich zu Deckungen getzwungen ſahen. Von Bahrwerten ſchließen Unions und Southern Pacific auf Newyorker Käufe höher. Atchiſon perkehrte ſtark ſteigend, da 77 ertwartet, worüber in den erſten Tagen des kommenden Monats beſchloſſen wird. Stimulierend wirkten auch die glänzenden Ab⸗ ſchlußziffern für den Monat Auguft, ſowie die Tatſache, daß die Induſtrie in dem Gebiet des Atchiſon⸗Bahnnetzes eine enorme Aus⸗ breitung aufweiſt. Pennſylvania ſind höher auf die Erwartung einer Neuausgabe von Aktien, wobei den Aktionären wertwolle Bezugsrechte zufallen ſollen. Vorübergehend ſtellten ſich Erie ſchwächer auf die Befürchtung, daß die ſ. Zt. durch Harriman ver⸗ miedene Rekonſtruktion nunmehr forciert werden würde. Wir glauben jedoch nicht, daß dieſe Befürchtung irgendwie begründet iſt. Wenn auch die Leiter einer Rekonſtruktion bei einer ſolchen Ge⸗ klegenheit gewöhnlich ihre Taſchen füllen und aus dieſem Grund ees eigenklich ihr Beſtreben iſt, eine ſolche herbeizuführen, ſo iſt aandererſeits nicht zu überſehen, daß dis großen Finanzggruppen an⸗ geſichts ihres großen Portefeuilles an amerikaniſchen Bahn⸗ und Induſtrie⸗Aktien, ein Intereſſe daram haben, den Markt mit ſolchen „Transaktionen“ derzeit zu ſtören. Eein erfreuliches Bild zeigt der kangdiſche Markt. Hier mehmen die Umſätze andauernd zu und wir ſind derAnſicht, daß dieſe Tendenz noch weitere Fortſchritte machen wird. Bereits haben jich Hudſon Bay dem Pari⸗Kurs ſehr genähert, ſtimuliert durch die Zunahme in den Landverkäufen. Die Canadian Pacific Railwah Lergzeichnet andauernd eine Steigerung ihrer Einnahmen und der Ausweis für den Monat Auguſt legt beredtes Zeugnis dafür ab, daß der Verkehr ein gewaltiger ſein muß. Sein Höchſtpunkt dürfbe jedoch noch lange nicht erreicht ſein. Man berichtet, daß die Ein⸗ wanderung jeden Tag größer wird. Hand in Hand hiermit ſteigt matürlich die Nachfrage für Land und deſſen Wert. Man glaubt, daß ſpeziell Canada⸗Pacific⸗Aktien von dieſer Situation profitieren werden. Die nächſde Generalverſammlung dürfte wohl eine Er⸗ höhung des Aktienkapitals beſchließen und iſt darauf zu rechnen, daß die Aktionäre hierbei einen anſehnlichen Bonus in Geſtalt von Subſkriptionsrechten erhalten. Der ſüdafrikaniſche Minenmarkt verzeichnete zeit⸗ weiſe größere Aktivität, doch ſchließt derſelbe etwas ſchwächer auf Aubgaben für Pariſer und Kap⸗Rechnung. Die anfangs der Woche errſchende feſte Grundtendenz beſteht nichtsdeſtoweniger weiber und es iſt anzunehmen, daß der Markt von der nächſtens ſtatt⸗ Ffindenden Arbeiterkonferenz günſtig beeinflußt werden wird. Der Miniſterpräfident Botha erklärte noch vor ſeiner Abreiſe, daß die Arkeiterfrage keine Sorge der intereſſierten Kreiſe bilde, da der ſegenwärtige Mangel an Arbeitern nur temporär ſei. Rhodeſiſche Werte empfingen auch dieſe Woche größere Beachtung. Speziell waren Giants of Rhodeſia und Enterpriſe zu ſteigenden Kurſen geſucht auf Meldungen von vorzüglichen Auf⸗ ſeßungen. In Chartered fanden lebhafte Umſätze ſtatt, ſpeziell Geſtalt von Noch⸗Käufen. Die kleinen rhodeſiſchen Aktien lagen tl ruhiger. Kupferaktien verkehrten feſt auf Newyork. e Kupferbeſtände ſollen in den letzten Tagen eine weitere Ab⸗ e erfahren habe.— *** 55 Von der Mannheimer Börſe. Von den an der Mannheimer Börſe gehandelten Brauerei⸗ ktien wird die Dividende wieder durchweg in gleicher Höhe wie m Vorfahr geſchätzt, mit Ausnahme der Badiſchen Brauerei, der man annimmt, daß ſie die vorjährige Dividende von 3 nicht zur Ausſchütttung bringen wird. ** Induſtriewerke, Ludwigshafen a. Rh. die Mitteilung von der Einführung der Aktien Luz'ſc aug delskammer zur Einſichtnahme auf. man mit Beſtimmtheit eine Erhöhung der Dividende auf 6 Prozent Niederrheiniſchen Dampfſchleppſchiffahrts⸗Geſellſchaft Mark. Beörſe zeilt die Pfälgiſche Bank im Einger⸗ ſtändnis mit der Direktion der Geſellſchaft mit, daß der Geſchäfts⸗ gang im laufenden Jahre zufriedenſtellend iſt, ſodaß ein ähnliches Reſultat und eine gleiche Dividende wie im Vorjahre zu er⸗ warten ſei. *** Baumwolle⸗Aktien⸗Geſellſchaft i. B. Das Syndikat dieſer im Entſtehen begriffenen Geſellſchaft wendet ſich an die Oeffentlichkeit mit einem Proſpekt und Aufforde⸗ rung zur Zeichnung von noch 650 unbegebenen Anteilen à 1000 M. zum Ausgabekurſe von 107. Das Unternehmen ſetzt ſich die Ver⸗ ſorgung Deutſchlands und Oeſterreichs mit Rohſtoff aus ſämtlichen Baumwolländern, insbeſondere aber den deutſchen Kolonien, zum Ziele und erfreut ſich der Unterſtützung namhafter Intereſſenten der deutſchen und öſterreichiſchen Baumwollinduſtrie. Es ſoll damit nebenbei den allgemein als Notwendigkeit erkannten Beſtrebungen auf kolonialpolitiſchem Gebiete gedient werden, die eine durch Be⸗ ſeitigung der Monopolſtellung der Vereinigten Staaten von Nord⸗ amerika auf dem Gebiete der Baumwolleerzeugung durch die För⸗ derung der kolonialen Kleinkultur durch die Bevölkerung und deutſche Anſiedler bezwecken. Welche Wichtigkeit dieſen Dingen ſeitens des Reichskoſonialamts in weiterer Verfolgung der nach⸗ drücklichen Beſtrebungen des Kolonial⸗Wirtſchaftlichen Komitees beigemeſſen wird, erhellt u. a. aus der Reiſe des Staatsſekretärs Exzellenz Dernburg nach den Vereinigten Staaten zum Studium der einſchlägigen Fragen an Ort und Stelle. Jedenfalls erfüllt der Arbeitsplan der Geſellſchaft eine Forderung der Zeit und birgt ſehr erhebliche Gewinnausſichten in ſich. Wegen Einzelheiten ver⸗ weiſen wir auf unſern Inſeratenteil. Gleichzeitig verweiſen wir auch auf die von der Baumwolle⸗ Aktiengeſellſchaft herausgegebene Denkſchrift, die vom Syn⸗ dikat der Baumwolle⸗A.⸗G., Berlin W. 15, Konſtanzerſtr. 86, zu beziehen iſt und die alles Wiſſenswerte über Baumwollfragen enthält. 55 *** Getreidebericht per September. Im abgelaufenen Monate war das Weizengeſchäft in auslän⸗ diſcher Ware ziemlich lebhaft, da die Mühlen die Inlandsware nicht allein verarbeiten können. In erſter Linie wurden große Verkäufe von Rußland gemacht und iſt das Angebot von dieſem Lande an⸗ dauernd gut. Preiſe gingen etwas in die Höhe, da die nordameri⸗ kaniſchen Vörſen einige Cents geſtiegen ſind. Rumäniem komant für Deutſchland weniger in Betracht, da dieſes Land die Weizen beſſer nach Oeſterreich⸗Ungarn verkaufen kann. Auch die nord⸗ amerikaniſchen Weizen ſind gegenüber den ruſſiſchen zu teuer. Die Nachrichten über die Ausſichten für die neue argentiniſche Ernte find bis jetzt nicht ungünſtig, doch läßt ſich etwas Beſtimmtes, weil noch zu frühe, nicht ſagen. Wie oben geſagt, iſt ein Teil der In⸗ landstwware micht ganz trocken und wird immer Bedarf in Auslands⸗ ware ſein. Roggen: Kleines Geſchäft, die Inſandsware iſt auch nicht ganz trocken. Hafer: Es iſt noch Bedarf in alter ausländi⸗ ſcher Ware. Die Inlandsernte iſt gut und ſind Preiſe ziemlich billig. Mais iſt kaum behauptet, da die Ausſichten von der Donau etwas günſtiger lauten.— Wir notieren Ende September: Laplatatweizen disp. und Okt.⸗Nov. M. 25, ruſſiſche Weizen je nach Qualität M. 28.75—25.50, Landroggen M. 17, ruſſiſcher Hafer M. 17.50—18.50, Laplatahafer M. 17.25—17.50, Futtergerſte M. 13.75, Luplatamais disp. und Okt.⸗Nov. M. 15.75 per 100 Sko. brutto mit Sack. Sonſt alles per 100 Ko. netto ohne Sack verzollt ab Mannheim⸗Ludwigshafen a. Rh. 85 „Der Jahresbericht der Zentral⸗Kommiſſion für die Rhein⸗ ſchiffahrt 1908 und das Statiſtiſche Jahrbuch für das Großher⸗ zogtum Baden 1908 und 1909 liegen auf dem **** Telegraphiſche Handelsberichte. Von der Frankfurter Börſe. Frankfu rt, 2, Okt. Die Zulaſſung der nom. M. 1 200 000 Aktien No.—1200 der Maſchinenbau⸗Aktien⸗ Geſellſchaft vorm Beck u. Henkel in Caſſel zur Notierung' im öffentlichen Börſenkursblatt wurde genehmigt. Preiserhöhung für Bleifabrikate. * Frankfurt a.., 2. Okt. Die Deutſche Bleiverkaufs⸗ ſtelle für gewalzte und gepreßte Bleifabrikate teilt laut Frkf. Ztg. mit, daß ſie ſämtl. Verkaufspreiſe für Bleifabrikate ab 2. ds. Mts. um W. 1 pro 100 Kg. erhöht habe. Bergwerks⸗Geſellſchaſt Bließenbach. * Düſſeldorf, 2. Okt. Der Aufſichtsrat der Bergwerks⸗ geſellſchaft Bließenbach beſchloß lt. Frkf. Zig. für die weitere Zuzahlung eine Nachfriſt bis 15. Oktober einzuräumen. Fuſion. * Düſſeldorf, 2. Okt. Zwiſchen den Verwaltungen der und der Silo-.⸗G. in Düſſeldorf ſind lt. Frkf. Ztg. Verhandlungen auf Verſchmelzung derart angebahnt, daß die Silo⸗A.⸗G. in das erſtgenannte. Unternehmen aufgehen ſoll. Zahlungsſchwierigkeiten. * Duisburg, 2. Okt. Die Dampfkeſſelfabrik Wieden⸗ fels u. Co., G. m. b. H. in Duisburg iſt in Zahlungsſchwierig⸗ 5 geraten. Es wird ein Vergleich mit 30 Prozent ange⸗ ſten. Von der Reichsbank. m. Köln, 2. Okt.(Priv.⸗Telegr.) Die Köln. Zeitung meldet aus Berlin: Wie von uns ſchon angekündigt, iſt die In⸗ anſpruchnahme der Reichsbank zum Termin ganz außerordentlich geweſen. Die Bank iſt, wie wir hören mit rund 570 Mill. Mk. in die Steuerpflicht geraten. Aus der Reichshauptſtadt ſelbſt ſind die Anſprüche mit über 100 Millionen Mark nahezu doppelt ſo groß geweſen, als im vorigen Jahre. Dabei ſoll die Börſe auch in erheblichem Maße beteiligt ſein, da 14tägige Lombarden⸗ entnahmen bei der Bank vielfach der vierwöchentlichen Verſor⸗ gung mit Schiebungsgeld vorgezogen worden ſind. Demgemäß haben auch die Lombardendarlehen erheblich zugenommen. Die Steuerpflicht erreichte die ungeheuere Ziffer von 570 Millionen Unter dieſen Umſtänden wird die Bank eine weitere Diskonterhöhung kaum vermeiden können, namentlich wenn die Geldverhältniſſe am internationalen Markt ſich weiter verſteifen ſollten. * Berli n,2. Okt. Nachdem die Provinzeingänge bei der Reichsbank vorliegen, ſtellt ſich lt. Frkf. Ztg. heraus, daß die Inanſpruchnahme noch bedeutender iſt, als befürchtet war. Die Berliner Anſprüche ſind doppelt ſo groß als wie im Vorjahre. Von der Bismarckhütte. * Breslau, 2. Okt. Die Zeitungen verzeichnen das Ge⸗ rücht, daß die Verſchmelzung der Bismarckhütte mit der Ober⸗ bedarf⸗ und Karo⸗Hagenſcheid⸗Geſellſchaft angeſtrebt wird, wo⸗ bei letztere zwei in der Bismarckhütte anfgehen ſollen. Das Projekt, welchem Fürſt Henkel⸗Donnersmark naheſteht, befindet ſich gegenwärtig im Stadium der Vorprüfuna Burcau der Han⸗ Deutſcher Reichsbauk⸗Ausweis vom 30. Septbr. 1909. (Mill. Mk.) 8 gegen die Aktiva: Vorwoche, Metall⸗Beſtand 909 656 000— 132 228 000 Darier e 672 429 000— 817 458 000 Reichs⸗Kaſſen⸗Scheine 60 449 000— 8083 000 Noten anderer Banken 9 729 000— 20 544 000 Wechſelbeſtand 1 304 093 000 + 532 540 000 Lombardoarlehen 203 582 000 + 187 415 000 Effeltenbeſtand 3438 131 000 + 35 232 000 Sonſtige Aktivan 175 301 000— 1969 000 Pafſiva: Grundlapital 1380000 000 unverändest Reſervefondds„„64814 000 unverändert Notenumlau 1032 982 000 500394 000 Depofiten 6595 460000— 140 422 000 Sonſtige Paſſivaa.442685 000 2391 000 Die deutſche Reichsbank befinoet ſich mit Mk. 570 319 000 in der Notenſteuer gegenüber einer ſteuerfreien Notenreſerve von Mk. 90 930000 am 23. Sept, und gegen eine Notenſteuer von Mt. 320 645 000 am 30. Septbr. 1908. Bei den Abrechnungsſtellen wurden im Sept. Mk 4112 574000 abgerechnet. *** Berliner Effektenbörſe. [(Brivaktelegramm des General⸗Anzeigers.) Berlin, 2. Okt.(Fondsbörſe.) Von kräftiger Anregung erwies ſich die Steigerung der Steeltruſt⸗Werte in Newyork, Das Privatpublikum hatte daher Käufordres in größerem Umfange nach hier erledigt, wodurch die Kurſe, namentlich auf dem Montan⸗ markte, weſentkich höher einſetzten. An der Spitze ſtanden Hohen⸗ lohe⸗Aktien mit einer Steigerung von 23½ pCt. Bei den übrigen leitenden Werten betrugen die Beſſerungen über ein Prozent, Schwächer lagen jedoch Laurahütteaktien. Von Bankaktien erzielten Deutſche Bank und Diskonto⸗Anteile eine leichte Beſſerung. Auf die Kursentwicklung der Schaffhauſener Bankaktien wirkte die Divi⸗ dendenloſigkeit der Internakionalen Baugeſellſchaft nachteilig. Von Bahnen ſetzten Kanadaaktien im Einklang mit Newyork ihre Stei⸗ gerung fort. Pennſylvania⸗Aktien kitten unter Realiſierungen. Auf dem Gebiete des Schiffahrts⸗ und Elektrizitätsaktienmarktes überwogen bei ſtillem Geſchäft Kursrückgänge, nur Schuckert⸗Aktien ſetzten eine neue erhebliche Steigerung durch. Die hohen Anfangs⸗ notigen auf dem Montanmarkt konnten nicht behauptet werden, Tägliches Geld 5 pEt. Berlin, 2. Okt.(Deviſennofierungen.) kurz Holland 168.65 168.60 viſta New⸗York 419.50 419 „ Belgien 80.85 80.9? kurz. Wien 85.— 85.02 „ London 20.38 20.385 lang Wien—.——— „ Paris 81.17—— fkurz Petersburg „ Jlalien 80.70 80.70 lang 8 „ Schweiz 81.15 81.15 kurz Warſchau Berl in, 2. Ok.(Anfangs⸗Kurſe.) Kreditaktien 211.10 209.70 Laurahütte 198.10 197.30 Disc.⸗Kommandit 200.40 199.90 Phönix 214.70 214 70 Staatsbahn 162,.10—.—Harpener 208.50 207 20 Lombarden 25.30 25.10 Tend.: ſeſt„„„„ Bochumer 251.50 255.50 Berlin, 2. Okt.(Schlußkurſe.) Wechſel London 20.40 20.415 Reichsbank 150.— 150— Wechſel Paris 81.20 81.22Rhein. Kredithank 138.30 138.— 40% Reichsaul. 102.75 102.80 Ruſſenbant 155.40 155 40⁰0 3 1909—.———[Schaaffé. Bankv. 149 90 850% Reichanl. 94.60 94.30 Staatsbahn 162.— 8 N 0%„ Iiodhd 3 oſ Reichsanleihe 85.40 85.— Baltimore u. Ohio 119.30 119 4% Gonſols 103.70 102,75 Canada Paeitte 188.— 18 8%„ 1909—.——.— Hamburg Packet 134 10 3 4. 94.60 94.800 Nordd. Lloyo 104 90 37%%0„ 1909———— Bochumer 254 10 8 6%„ 85.— 85— Deutſch⸗Luxembg. 21770 40% Bad. v. 1901 100.70 100.10 Dortmunder 84.30 4%„„1908/09 102.— 102,10 Gelſenkirchner 215 50 8*„ eonv. 94.—— Harpaner 206.70 8%„ 1909/07 93.60 93 60 Laurazütte 197.60 8%% Bayern 93.70 93.75 Phönix 21250 35% e% Heſſen 93.— 93— Weſtere zeln 208.— 40% Heſſen 82.25 82.25 Allg. Elektr.⸗Geſ. 241.30 30½% Sachſen 84.60 84.50 Anflin 433.— 4½ Japauer 1905 98.— 96.— Auilin Treptow 345.20 40% Italiener—.——.— Brown Boveri 186.20 4% Rufſ. Anl. 1902 89 60 89.50 Edem. Albert 463.— 3% Bagdadbahn 87.50 87.50 D. Steinzeuzwerke 233.— Deſter. Kreditaktien 209 60 210 70 Elberf. Farben 4556— Derl. Handels⸗Geſ. 182 60 182.50 Celluloſe Koſtheim 218.70 2 Darmftädter Bank 139.80 139.60 Nütgerswerken 182.50 1 Deutſch⸗Aſiat. Bank 149.70 150.—] Tonwaren Wiestoch 108 50 Deutſche Bank 249.60 248.90 Wf. Draht. Langend. 225.— 2 Oisc.⸗Kommandit 199.20 199.60 Zellſtoff Waldhof 309.90 Bresdner Bank 162.20 161.½70 Privatdiskont 3¼% Pariſer Börſe. Paris, 2. Okt. Anfangskurſe. 3 dd% Rente 97.22 9737 Debeers Spanier 97.— 96,90 Eaſt and Türk. Looſe 191.70—.— Goldfteld Banque Oltomane 725.— 139.— Randmines 1264 1978 f gondoner Effektenbörſe. London, 2 Okt.(Telear:) Anfangskurſe der Effektenbörſe. Rio Tinto 3% Conſols 88/ö16 83½¼ Moddersfontein 4 Reichsanlethe 85— 85 ½ Premier 2 Argentinier 89— 91—Randmines 4 Italiener 106 103—Atchiſon comp. 4 Japaner 91— 91—Canadian 3 Mexpikaner 84/ 34—Baltimore 1215 4 Spanier 95— 85—Chikago Milwaukee Otiomanbank 19— 16— Denvers com. Amalgamated 85— 86˙ʃ. 35 Anacondas 10% 10½¼ Grand TrunkIII pref, 58 Rio Tinto 75ͤ Central Mining 17½ 17½ Louisville 5 Chartered 38¾ 33¾ Miſſouri Kanſas De Beers 19˙% 18½ Ontario 5 Gaſtrand 5% 5½ Sputhern Pacifie 137— 13 Geduld 3½% 3½¼] Union com. i Goldfields 7— 7— Steels eom. 91 ¹ 9 Jagersfontoin 7/ 7/%] Tend.: beh. Wiener Börſe. Wien, 2. Okt. Vorm. 10 Uhr. Kreditaktien 666.20665.50 Oeſt. Kronenrente 94.90 Landerbank 490.50499.500„ Papierrente Wiener Bankverein 542.50 544.20„ Siiberrente Staatsbahn 756.— 755.20 Ungar. Goldrente 112.75 111 Lombarden 127.20 127.— Kronenrente 91.90 91 Markuoten 117.51117.50 M 7988 Wechfel Paris 95.41 95.42 6. Seite. * 5 555 General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 2. Oktober. Frankfurter Effektenbörſe. Privattelegramm des Gen ral⸗Aunzeigers.) * Frankfurt, 2. Oktober.(Telgr.) Fondsbörſe. Die Börſenwoche zeigte auch am Schluſſe, wie bereits an den letz⸗ ten Tagen ein ruhiges Geſchäft. London iſt beeinflußt durch die Geld⸗Verteuerung und ſomit lag wieder ein beruhigender Grund zur Verſtimmung vor. Beſſere Tendenz bewährte der Pariſer Markt, welcher für Jonds eine feſtere Stimung aufweiſt. Was die einzelnen Märkte anbetrifft, ſo lagen Transportwerte ruhig, Lombarden behaupteten den Kursſtand, amerikaniſche Bahnen ſtill und wenig verändert. Für Schiffahrtsaktien hat das Intereſſe nachgelaſſen. Die Kurſe wieſen teilweiſe eine Abſchwächung auf. Paketfahrt war angeboten. Der Bankenmarkt bewahrte im gro⸗ ßen und ganzen ſeine feſte Haltung. Kreditaktien behauptet, Dis⸗ konto ſchwächer, Deutſche und Darmſtädter Bank abgeſchwächt, Süddeutſche Diskontogeſellſchaft begegneten ruhiger Nachfrage, Mittelbanken neigten zur feſten Haltung. Die Beſſerung einzel⸗ ner Werte hielt nur vorübergehend an, Induſtriekaſſamarkt war ruhig aber feſt, Chemiſche Werte ruhig, Elektrizitätsaktien ſtill, Schuckert belebter, Kunſtſeide weiter lebhaft gefragt, bei 6 Proz. Steigerung. Der Fondsmarkt lag ſtill. Heimiſche Anleihe be⸗ Hauptet. Telegramme der Conkinental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schlußkurſe. Reichsbankdiskont 4 Prozent. Wechſel. 2. 1 2. Amſterdam kurz 168.70 168.7,[Eheck Paris 81.175 81 225 Belgien„ 80,875 80.90 Baxis kur! 81 15 81.175 Italten 80.725 80.75[Schweitz. Plätze„ 81.10 81.175 Check London 20.407 20.417 Wien 85 025 85.025 London„ 309.377 20.89 Napoleonsdlor 14 225 16.225 1 lang——— Privatdiskonto 81—9/ 3˙% Staatspapiere. A. Deutſche. 15 2 11333 4% beulſch. Reichs anl. 102.65 102.80! Mh. Stadt⸗N. 1908—.2—.— 4„„ 1909—.——. 4.„ 1909———— 8 94.45 94553% 1905—.——— 37„1909————[B. Ausländtkſche. 8 5 5 85.05 85. 5 Arg. i. Gold⸗A. 1887—.——.— 4e% pr. konf. St.⸗Anl. 102.80 102.805% Chineſen 1895 102.69 102.50 4 do. do.1909—.—.„%„„ 1898 99.35 99.50 3„ 5 94 45 94.50½ Japaner 96.— 96.— 8½„„ 1909—-———Mexikauer äuß. 88/900 10.20 100.20 85,10 85.—3 Mertkaner innee 60.— 65 20 Bulgaren 101.70 101.60 3¼ italien. Nente 4* %% bad. St.⸗Ol(abg)fl—— 9650%½½ Oeſt. Silberrente—— 8„ 55.—.— 94760½„ Papierrent.———. 3„„ 1900 94.— 98 85Oeſerr. Goldreute 99.20 99.20 3„ 1904—— 93.852 Vortug. Serie 1 62.40 62 40 3*„ 1907 94.— 93 853 5 64.60 64.90 Abayr..⸗B.⸗A..1915 101.20 102.204½ neue Ruſſen 1995 99.4 49.45 4„„„ 1918 102.50 102.70 Ruſſen von 1880 90.30 90.50 3% do. u. Allg.Anl. 93.70 98.854 ſpan. ausl. Rente——. 8 do.(.⸗B.⸗Obl. 83.60 83.20f Türten von 1903 87.80 88.— Pfälz..⸗B. Prior. 101.35 10.35„ unif. 93 60 93 60 „„„„ 95.70 93.94% Ungar. Goldrente 94.60 94.70 4 Heſſen von 1903 102.30 102.30][4“„ Kronenrente 92.25 92.30 5 Heſſen 82.„ 82 100Verzinsliche Loſe. 4 Gachſen 84.40 84 80]3 Oeſterretchiſche850 166.20166.10 4 Mh. Stadt⸗A. 1907—.———[törliſche 162.60162.— Aktien induſtrieller Unternehmungen. Süd. guckerfabrik 147. 147.30lfKunſtſeidenfabr. Frkf. 284.50 232. Hadd. Immobil.⸗Geſ. 101.60 101.60 Lederwerk. St. Ingbert 61.— 61.— Kichbaum Maunheim111.— 110.—Spicharz Lederwerke 124.—124 50 Mh. Aktien⸗Brauerti—.——.—Ludwigs h. Walzuähle 163.— 164.— arkakt. Zweibrücken— Adlerfahrradw. Kleyer 274.— 3718 eltzz. Sonne, Speyer—.——. Maſchinenfbr. Hilvert 83.— 83 30 Fementwerk Heidelbg. 100.75 160 750 Maſchinenfb. Badauia 198 90 197 80 Cementfabr. Karlſtabt 145— 146.— Dürrkopp 350.——.— Badiſche Anilinfabrik437.50 435 50 Naſchinenf. Gritzrer 219.— 219.— Sh. Fabrik Griesheim 250.— 249.80 Maſch.„Armatf. Klein 114.— 113.— arbwerke Höchſt 448 25 448.— Pf. Rähm. au. Fahrradf er. chem. Fabrik Mh..— 825.— Gebr. Kayſer Fhem. Werke Albert 468.— 459.600 Röhrenkeſſelfabrik Südd. Drahtind. Mh. 128.—127.75] vorm. Dürr& Co. 36.50 86.50 Mkkumml.⸗Fab. Hagen 217.— 217. Schnellpreſſenf.Frkth.——— Aec. Böſe, Berlin 50.— 47.500 Ver.deutſcher Oelfabr. 141.90 141.80 Glektr.⸗Geſ. Allgem. 242.50 241 400 Schuhfabr. Herz, Frkf. 119.50 118.50 128.— 124 Seilinduſtrie Wolff 132.—132.— ahmeyer 117.80 116.760 8˙wollſp. Lamperts n. 55.50 56.50 Flektr.⸗Geſ. Schuckert 188— 129.—Fammgarn Kalſersl. 195.90 200. Siemens& Halske 287.75 285.-—Bellſtoffabr. Waldhof 811,75 810. —.——.— Bergwerksaktien. Bochumer Bergban 255.— 254 80 Harpener Berghau 207 90 207.60 Buderns 122. 121.90 Kallw. Weſterregeln 202.—203.— Concordia Bergb.⸗G.—— Oberſchl. Eiſeninduſtr. 114.—112.80 Deutſch. Luxemburg 219 50 218 20 Phönix 214.80 218.50 Friedrichshütte Bergb. 143.50 142.75 Br.Königs⸗ u. Laurah. 198.—197.50 Gelſenkirchner 216.75 215.301 Gewerkſch. Roßleben— Aktien deutſcher und ansländiſcher Transportanſtalten. Sudd. Giſenb. G. 116.40 116.10 Hamburger Packet 13180 188.60 Nordbeutſcher Lloyd 105.40 08.80 Dait.⸗Ang. Staatsb. 162.20 161.90 Deſt. Südbahn Lomb. 25.10 25.— Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Gotthardbahn Ital. Mittelmeerbahn—.——. do. Meridionalbahn 188.80 139.— Baltimore und Ohio 119.50 119.20 ——— — 1* Babiſche Bank 188.— 186.— Oeſterr.⸗Ung Bauk 187,—126.50 Berg u. Metallb. 122.80 122.30 Oeſt. Länderb uk 122 25 128 90 Berl. Handels⸗Geſ. 182 80 183,40 Kredit⸗Anſtalt 209.80 209.90 Fomerf. u. Visk. 118.— 118.—Pfälziſche Bank 102.75 102.75 Darzeſtädter Bank 139 70 189.50 Pfälz. Hyp.⸗Bank 191.——.— Deaſſche Bank 249 90 249 50 Preuß. Hypotheknb. 121 75 121.80 Damtf aſtat. Bant 150.80 150.— Veutſche Reichsbk. 150.50 150.— D. GffektenBant 107. 106.90 Kbein. Kredit ank 138.—138.50 Disconto⸗Fomm. 199 80 199.20 Röeln. Hyp.⸗B. M.—.——. Dresdeuer Bant 162.10 161.400 Schaaffd. Bantver. 150.10 148.50 114 50 115.20 187.80 188 30 146—146.— 208.50 203.50 167% 20 160.40 130.60 130.— Südd. Bank Nhm. Wiener Baukver. Hank Ott⸗ mane Frankf. Hop.⸗Bank Natiena dank Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4% Frk. Gp-Pfdr. 100. 10.f4% Nr. Ufdbrf.⸗B. 4%.K. B. Pfdbr.05 100.70 100.70 Hyp.⸗Pfd. unk. 1919 101.20 101.20 4e%„„ 1910 100. 100.4% Pr. Pfdb. unt. 15 100.20 100.50 4% Bf. Pyp B. Pfdb. 100.10 10.40 4% 7 160 70 100.70 3 98.20 38.30 31½ 14 94.75 94.75 30e%% Pe. Vod.⸗Ar. 92 7 62.70 3½„ 12 93.60 95.60 4% Gtr, Bd. Bfd. vdo 100 20 100.10 305 Pr. fdbr.⸗Bk.⸗ 4N97 8 99* nb. b. 0———.— Pf Wr.dlſpür t⸗ 40% dbr..0“ Hyp.⸗ Pfd.⸗ „ Obl. 1187515 94 80 da 80 4„ Pfobr..0g%/% Rh. H. B. Pfb. 09 100.— 100.— unt. 12 100.10 100.10 4% 1907 100.— 100.— 3/„Pſpor..g6 4%„ 1912 100 10 100.20 80 d. 94 62.5) 92.50%„„1917 100 40 100.40 6j, Pfd. 95ÿ03 92.30 92 30 4%„„„ 1919 101 50 103.50 4%„ Gom.⸗Obl. 8% perſchied. 9210 93.10 v. I,aul. 10 101.— 100.60 325 1914 92.30 82.30 8 4% 5 Com.⸗Obl. 31ſ5 Rih..⸗B. C. O 92.80 52.80 V. 87/91 94.— 94.— 40% N, Wi. B. C. B. 10—.——.— 6%„Com.⸗Obl. 4% Pf. S. Pr.⸗Obl.———. V. 131 06 94.—.— 51590 Pf. B. Pr.⸗O.—.——.— 4e% Pr. Pfbb unk. 09 99.60 99.60 4,% t al.tl.3. G. B. 230— %,„„ 2 99.90 10% 20% 4— 1 100.30 100.20 Maunh. Berſ.⸗G. ⸗A. 544— 544.— Frankfurt a.., 2. Okt. freditaktien 209.90 Disconte⸗ Commandit 199.60, Darmitädter 139.80, Dresduer Bant 162.—, Hau⸗ dalsgeſellſchaft 182.50, Deutſche Bank 249.50, Staatsbahn 161 90, Lombarden 25.—, Bochumer 255.—, Gelſenkizchen 216 25 Laurahütte 198.—, Unzarn 94.60. Tenden;z: behauptet. Nachbörſe. Kreditaktien 209.99, Disconto⸗Fommandi Staatsbahn 161.40, Lombarden *** Aberſeeiſche Schiffahrts⸗Celegramme. Holland Amerikalinie. „Rotterdam“ von Newyork 23. September in Rotterdam ein⸗ getroffen;„Nieuw Amſterdam“ von Newyork 28. September nach Rotterdam abgegangen;„Noordam“ von Rotterdam nach Newyork 5. September bon Boulogne abgegangen;„Ryndam“ am 21. Sep⸗ tember von Newyork nach Rotterdam abgegangen;„Votsdam“ von Rotterdam am 27. September in Newyork eingetroffen,. Red Star Line. Bewegung der Dampfer:„Maryland“ am 21. Sep⸗ tember in Baltimore von Antwerpen angekommen;„Menominee“ am 23. Sept. von Antwerpen nach Boſton und Phikadelphia ab⸗ gegangen;„Lapland“ am 25. Sept. von Antwerpen nach Newyork abgegangen;„Zeeland“ am 25. Sept, von Newyork nach Antwer⸗ pen abgegangen;„Manitou“ am 25. September in Philadelphia von Antwerpen angekommen;„Marquette“ am 26, Sept. in Ant⸗ werpen von Boſton und Philadelphia angekommen;„Kroonland“ am 27. Sept. in Newhork von Antwerpen angekommen;„Vader⸗ land“ am 28. Sept, in Antwerpen von Newyork angekommen; „Mackinaw“ am 28. Sept. von Antwerpen nach Baltimore abge⸗ gangen. In Antwerpen erwartet:„Zeeland“ gegen 5. Oktober von Newyork via Dover;„Kroonland“ gegen 12. Oktober von New⸗ vork via Dover;„Matinou“ gegen 14. Oktober von Philadelphia. Canadianu Pacific Railwap, Transatlantiſcher Dampferdienſt von Antwerpen nach Kanada. Bewegung der Dampfer:„Mont Temple“ am 20. September in Quebee von Antwerpen angekommen;„Montreal“ am 22. September von Antwerpen nach Quebee abgegangen; „Montfort“ am 26. September in Quebec von Antwerpen ange⸗ kommen. Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſebureau Gundlach u. Bärenklau Nachf., Mannheim, Bahnhofplatz 7, direkt am Hauptbahnhof. A** Telegraphiſche Schiffahrts⸗Nachrichten des Norddeutſchen Lloyd, Bremen. 80. Sept.: Dampfer„Derfflinger“ in Singapore. D. Prinz Eitel Friedrich“ in Shanghai. D.„Scharnhorſt“ in Colombo. D.„König Albert“ von Genua. D.„Halle“ in Bremerhaven. D. „Göttingen“ in Fremanbſe. D.„Therapia“ in Smorna. D.„Sku⸗ tari“ von Komſtantinopel. 1. Oktober: D.„Königin Luiſe“ von Bremerhaven. Friedrich Wilhelm“ von Plymouth. Mitgeteilt vom Generalvertreter Hermann Malle⸗ brein, Mannheim, Telephon 180, Hanſa⸗Haus D 1, 7/8. 199.50 D.„Prinz —————— —— .— An die Damen und Herren! 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Karl Müller, Kaufm., ½ Std. 8 5, Peter Joder, Schiffer und Kath. Leiſing. 28. Marie geb. Klein, Ehefr. v. Jakob Schumann, Eiſendreher, 20 3. 10. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt) Mannheim, den 2. Oktober 1909 + 2 2 9 7* 4 8 7 g. 18. Kaufm. Karl Lipfert e. T. Eliſab. Anna. 20. Hafenarb. Karl Keith e. S. Karl. Augzug aug dem Skaudrsamte Aegiſter für die 20. Schaffner Ad. Seifert e. S. Karl Leo. 28. Bierbr. Auguſt Lammarſch e. T. Sofie Eliſabeta. Skant Zaunheim. 21. Poſtſchaffner Friebr. Mehrbrey e. S. Alfons Friedrich. 24. Maſchiniſt Karl Noe e. S. Robert Friedrich.* 21. Lackierer Vinz. Seitz e. S. Karl. 21. Reſtaurateur Gg. Leva e. S. Otto. Sept. Verkündete. 20. Wagenführer Ferd. Heß e. S. Friedrich. 23. Bahnarb. Ad. Ziegler e. S. Willi Kark. 22. Nechtsanw. Dr. Richard Benſinger und Hedwig Soherr. 20. Tagl. Chriſt. Steigmann e. S. Johann Hermann. 27. Mont. Franz Kaufmann e. T. Anna Kath. 23.⸗A. Reinh. Böhringer und Juliane Kögel geb. Molitor. 17. Poſtb. Karl Lorenz e. T. 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Roſa. 24. Bahnarb. Heinr. Gallian und Amalia Meining. 18. Packer Karl Gottl. Schwarz e. T. Klara Pauline. 21. Küf. Rob. Eiſenmann e. S. Robert Wilhelm. 24..⸗A. Ank. Heilig und Emma Sauer. 19. Müller Joh. Maier e. T. Elſa Marg. Sept. Geſtorbene. 24. Steindr. Heinr. Schaumlöffel und Mina Weckeſſer. 20. Friſeur Gg. Bertſch e. T. Maria Magdalena. 14. d. verw. Schreiner Frdr. Wilh. Scheunig, 65 J. 26 T. 24. Operat.⸗Wärt. Adolf Kuecht und Eliſabeta Reinle. 20. Schloſſer Adolf Kaeſer e. S. Ernſt Adolf. 16. Otto, S. d..⸗A. Alois Hillenbrand, 7 M. 24. Lehramtsprakt. Karl Bühn und Anna Weczerar. 20. Tal. Jak. Heinr. Fehling e. S. Otto Philipp. 16. Willi, S. d. Schneiders Nik. Spilger, 1 M. 25. Maur. Jakob Probſt und Marig Kratzer. 20. Invalid. Heinr. Weick e. S. Franz Heinr. 16. d. verw. Privatmann Balthaſar Karl Joh. Sachs, 71 J. 10 M. 0 27. Lageriſt Joh. Klenk und Berta Zehender. 21. Dreher Peter Hauck e. T. Anna Eliſabet. 16. Hildegard Anna, T. d. Kfm. Werner Alfred Alexander 27. Heiz. Georg Martin und Lina Rohn. 20. Heiz. Otto Kupfer e. T. Olga Frida Pauline. Hugo Kahl, 2 M. 27. Tagl. Karl Rohleder und Joſefine Fiſcher. 21. Wagenw.⸗Geh. Karl Jungmann e. T. Berta Eliſabet. 14. v. verh. Ing. Adolf Karl Robert Otto Ebeling, 41 J. 11 M. 27. Tagl. Jakob Volz und Marg. Sauer. 19. Eiſengieß. Ad. Spengler e. S. Hans Valt. und e. T. Eva Albertina 16. d. led. berufsl. Eliſabeta Alter, 17 J. 28. Schloſſer Aug. Bopp und Marg. Klemm. 19. Form. Otto Klein e. T. Franziska Eliſabet. 15. d. verw. Privatm. Karl Wendelin Schmidt, 76 J. 5 M. 28. Schloſſer Heinr. Huber und Liſette Riedinger. 19. Stadttagl. Franz Stein e. S. Georg. 16. Helene Anna, T. d. Schrein. Richard Paul Theod. Torge, 1 J. 28. Kfm. Joſef Jacobi und Eugenie Seelig. 16. Gipf. Andr. Brühl e. S. Andreas Friedrich Wilhelm. 16. Walter Karl, S. d. Geſchäftsführ. Hch. 1 5 M. 28. Tgl. Jakob Kirchner und Anna Siegenthaler. 5 17. Schmied Otto Bäuerle e. S. Friedr. Heinr. Otto. 16. Noſeß S. d. Eiſendreh. Peter Metz, 2 28. Aushilfsführ. Chriſtian Kneucker und Kath. Steigleder, 22. Schiff. Adrian Cornelis Hofmann e. T. Roelina Joſina Sophia. 17. d. led. Tgl. Julius Fuchs, 32 28. Oelholr Karl e Sattler und Maria Sptiegel. 18. Kutſch. Herm. Knoch e. S. Oskar. 17. d. verh. Sparkaſſenkontroll. a. D. Ind. Gerhard Spatz, 66 8. 9 M. 28, Heiz. Wilh. Zorn und Anng Stumpf. 21. Gipſ. Aug. Manger e. T. Sofie Erneſtine. 17. Lina, T. d. Bahnaſſiſt. Chriſtof Gottfr. M Getraute. 16. Kſm. Viktor Kuntz e. S. Edwin Werner Ludwig Heinrich. 2. d. verw. Invalide Johaun Karl J. 1 M. 28. Arzt Dr. med. Rob. Hauſer und Eliſabet Federhaff. 21. Magazinarb. Waldemar Stein e. T. Paula Marg. 17. Marie, T. d. igl. 9 85 Fendrich, 1 S 23. Bankbeamter Otto Wettſtein und Anna Landauer. 5 21. Maſch.⸗Arb. Peter Berg e. T. Kath. Sofie u. e. S. Ad. Heinr. 18. Paul Albert, Kfm. Karl Goktlob Gall, 9 M. 28. Kanzleibkamt. Heinr. Bickel und Eliſa Hoffmann. 22. Schloſſ. Frz. Ring e. S. Franz Ernſt. 17. Pauline geb. Klelu, Ehefr. d. Kim. Guſtav Rothſchtlö, 40 J. 1 M. 25. Kfm. Ludw. Deckert und Karolina Walz. 22. Garagemſtr. Otto Eckert e. T. Berta. 18. 5 0 geb. Kraft, Wwe. d. Wirts Froͤr. Wilhelm Potthoff, 25. Steinh. Gg. Freudenblum und Berta Vogel. 20. Bauführ. Joh. Kolb e. T. Maria Anna. 4 J. 10 M. 25. Kfm. Adolf Geinzer und Eliſabeta Scherz. 23. Tgl. Johs. Hoock e. T. Regina. 17. Aane Softe geb. Schmitt, Wwe. d. Kfm. Wilh. Tettenborn, 34 J. (25. Schloſſer Wilh. Heep und Anna Volz. 19. Lageraufſ. Friedr. Beck e. S. Fritz. 7 M. 25. Maſchmſtr. Friedr. Heller und Luiſe Fahner. 21. Wächt. Ludw. Helle e. T. Helena. 17. d. verh. Maurer Jakob Schneider, 4 J. 6 M 25. Schutzm. Rudolf Hofmann und Melanie Monſieur. 21. Tgl. Jak. Friedr. Mayer e. S. Heinr. Willi. 19. Kath. geb. Stentz, Wwe. d. Schneidermſtr.„Matb. Oeffler, 73 J. 6M. 25. Kfm. Eduard Marzi und Anna Faißt. 21. Reſ.⸗Fſihr. Heinr. Schmitt e. T. Anna Marg. 19. Karl Frör., S. d. Kfm. Auguſt Jung, 2 M. 25. Kfm. Hellmuth Behr und Berta Hartmann geb. Rappenecker. 22. Vorarb. Guft. Adolf Weick e. S. Wilhelm. 190. Karl Anton, S. d. Schloſſ. Anton Gg. Halter, 2 25. Tünch. Wilh. Kramer und Johanna Scherer. 22. Schneid. Wilh. Forler e. T. Elſa. 20. Kath. 135 Meichsuer, geſchied. v. Kernmach. 8 r Och. Volpp, 25. Tgl. Karl Nesgen und Pauline Götz geb. Müller. 22. Maſch. Guſt. Wilh. Daub e. T. Sofie Anna. 82 J. 25..⸗A. Wilh. Winter u. Dorotheg Beſt. 22. Invalid. Ludw. Hazemann e. S. Fritz. 18. Maria efif, T. d. Tgl. Johs. Oeſtreich, 1 T. 25. Wagenführer Joh. Schmitt und Roſa Baier. ̃ 22. Schmies Joh. Jager e. S. Willi. 19. d. verh. Wirt Pauß Oskar Thiele, 4 J. 8 M. 25. Kim. Karl Scholl und Anna Sloma. 23. Brückenw. Gg. Thieme e. S. Paul Adolf. 19. d. verh. Wirt Hch. Wilh. Hofmann, 43 J. 4 M. 25. Rylograph Karl Schwind und Franziska Fritz. 24. Kfm. Alois Reichhart e. S. Alfons Ludw. Karl. 20. Anna Marie geb. Biſſinger, Wwe. d. Hofſchauſpiel. u. Regiſſeurs 25. Bierbr. Reinh. Stämmler und Marfa Krieger. 23. Metalldrücker Heinr. Bruſt e. T. Elſa. Anton Pichler, 60 J. 5 M. 25. Geldeinnehmer Johs. Hechler und Anna Schmidt. 24. Stanz. Aug. Mogler e. Auguſt Rudolf. 20. Anna Barb., T. d. Schneid. Chriſt. Fror, Eiſele, 3 J. 4 M. 25. Landw. Friedr. Müller und Marg. Weber. 20. Kfm. Rob. Neuberger e. Ellen Gertrude. 20. d. led. Kontoriſtin Anna 5ltſ. Höfer, 17 8 25. Schloſſer Joh Lange und Pauline Burkhardtsmaier. 19. Ing. Wilh. Gärtner e. T. Altee Katharina. 21. Suſ. Roſina geb. Kieſel, Wwe.d. Schiff. Fritz Müßig, 80 J. 8 M. 5 5 28. Friſ. Joh. Dugeorge und Agnes Ihrig. 20. Buchh. Phil. Michel e. T. Ella. 30. Joſef 2 Valentin, S. d. Maſchiniſt Peter Blattmann, 2 J. 28. Buchh. Friedr. Lindner und Mathilde Kopp. 24. Lagerhaus arb. Mark. Bamberger e. S. Franz Oskar. 21. Adolf Herm., S. d. Fuhrm. Karl Joh. Hornung, 1 M. 28. Schloſſer Karl Lipp und Thereſia Kecheiſen. Zuſchläg. Ad. Höfler e. S. Paul. 21. Mina, T. d. Maur. Karl Ramſpeck, 1 M. 28. Milchhol. Ant. Retzbach und Marie Sommer. Poſtſchaffn. Vinz. Guſt. Hemberger e. T. Eliſabet. 22. d. led. Näherin Kath. Braun, 21 J. 10 M. 28. Fuhrm. Wilh. Siegele und Emma Lang. 20. Schloſſ. Karl Dan. Groß. e. T. Marg. Eliſabeta. 22. Kath. Eva geb. Lörcher, Ehefr d. Hptlehr. a. D. Hch. Curth, 24. Buchdruck. Nik. Dillenberg e. T. Math. Emma. Sent Geborene; 25..⸗A. Mathäus Danzer e. T. Erna Maria Creszentta. 23. Kark Hch., S. d. Bureauvorſteh. Hch.. 7 17. Kaufm. Karl Brenner e. S. Hellmut Karl Theodor⸗ 9. Küf. Herm. Karl Bauersfeld e. S. Karl Auguſt. 21. Joſef, S. b. Tgl. Michael VBöhm, 1 J. 11 M 20. Kaufm. Karl Hoch e. T. Helene Herta.„Maurer Phil. Reinhardt e. S. Karl. 21.§. led. Kfm. Adolf Hatry, 66 J. 11 M. 15. Fabrikarb. Leo Herm e. S. Willi. 8. Handelsm. Juda Leib Zierer e. T. Johanna und e. S. Salomon. 22. d. verh. Phil. Frdr. Peter Zahn, 36 J. 19. Schloſſer Joh. Jul. Gbpfrich e. S. Friedrich. Tagl. Gottl. Zürn 8 T. Vertg. 22. Eliſ., T. d. SHillers Math. 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Die Reinigung und das Beſprengen der Gehwege der gegen die Ortsſtraßen offenen Hofräume und der zwiſchen den Häuſern gelegenen Winkel haben die Haus⸗ und Grundeigentümer nach Maßgabe der nachfolgenden Vor⸗ ſchriften vornehmen zu laſſen. Die Verantwortung kann einem Stellvertreter übertragen werden, wenn dieſer ſich dem Reviervorſtand gegenüber zur Uebernahme bereit er⸗ klärt. 8 98. Die Straßenrinnen nebſt den Ablaufrinnen der Häuſer ſind täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage zu kehren und mit Waſſer gründlich auszuſpülen. Die Gehwege, die gegen die Ortsſtraßen offenen Hof⸗ räume und zwiſchen den Häuſern gelegenen Winkel ſind wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags 1 Samstags zu kehren und Samstags mit Waſſer abzu⸗ ſpülen. Fällt auf einen dieſer Tage ein Feiertag, ſo iſt die Reinigung am vorhergehenden Werktage vorzunehmen. Die Reinigungsarbeiten müſſen in der Zeit v. 1. April bis 1. Oktober um 7 Uhr, in der Zeit vom 1. Oktober bis 1. April um 8 Uhr vorm. beendigt ſein. Zur Verhütung von Staub ſind bet trockenem, froſt⸗ freien Wetter die Gehwege u. ſ. w. vor der Reinigung mit Waſſer zu beſprengen. Es iſt verboten, den ſich durch die Gehwegreinigung ergebenden Kehricht und dergl. in die Straßenrinnen oder auf die bahn zu Schnee, der zu den Reinigungszeiten nicht feſtgetreten oder gefroren iſt, iſt zu beſeitigen. Feſtgetretener oder gefrorener Schnee iſt erſt, wenn Tauwetter eingetreten iſt, dann aber ſofort zu beſeitigen. Tritt das Tauwetter an einem Sonntag ein, ſo iſt die Arbeit am vormittag des darauffolgenden Werktages vor⸗ zunehmen. Die Straßenrinnen müſſen auch bei Froſt⸗ und Schnee⸗ wetter für den Waſſerlauf otfengehalten werden. 00 100. Derfenige, der die Straße durch Bau⸗ und Grab⸗ arbeiten, Abladen von Kohlen und Schutt, Jerſtreuen von Berpackungsmaterial und dergl. oder entgegen dem Ver⸗ bot des§8 95 Abf. 2 verunreinigt hat, oder deſſen Geſchäfts⸗ betrieb eine beſondere Verunreinigung der Straße durch die Beſucher des Geſchäfts mit bringt, hat für ſofortig Reinigung auf ſeine Koſten Sorge zu tragen. Wenn der Täter nicht ſofort zu ermitteln iſt, oder ſich der Verpflichtung zur Reinigung entzieht, ſo hat die Reini⸗ gung durch den nach 8 96 bezw.§ 97 zur Reinigung Ver⸗ pflichteten zu erfolgen. 32874 Mannheim, 28. September 1909. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Bekanntmachung. Die Städtiſche Sparkaſſe Mannheim hat in den nach⸗ genannten Stadtteilen und benachbarten Orten Annahmeſtellen für Spareinlagen eingerichtet und die Verwaltung derſelben den beigeſetzten Perſonen übertragen: 32659 im Stabtteil Lindenhof: im Hauſe Meerfeldſtraße Nr. 19; Inhaber der Annahmeſtelle: Herr Kaufmann Friedrich Kaiſer; Schwetzingerſtabt: im Hauſe Schwetzinger⸗ ſtraße Nr. 89; Inhaber der Annahmeſtelle: Herr Mathias Merz, Inhaber eines Friſeur⸗ und Parfümerieartikel⸗Geſchäfts; Deſtliche Stadterweiterung: im Hauſe Eliſa⸗ belhſtraße Nr. 7; Inhaber der Annahmeſtelle: Herr Kaufmann Peter Disdorn; Neckarſtadt: im Hauſe Mittelſtraße Nr. 69; IJnhaber der Annahmeſtelle: Herr Kaufmann Wilhelm Huber; Jungbuſch: im Hauſe Beilſtraße Nr. 30; In⸗ haber der Annahmeſtelle: Herr Zahntechniker und Friſeur Jakob Weber; Neckarau: im Rathauſe; Inhaber der An⸗ nahmeſtelle: Herr Privatmann Philipp Hoff; Waldhof: im Hauſe Laugeſtr. Nr. 3; Inhaber 25 e e Herr Hauptlehrer Emil auck; Käfertal: im Hauſe Mannheimerſtraße Nr. 3; Herr Bäcker⸗ meiſter Gottlieb Maier: iu der Gemeinde Sandhofen: im Kaufhauſe Bernhard Wedel in der Nähe des Bahnhofs; Inhaber der Annahmeſtelle: Herr Kaufmann Bernhard Wedel;: in der Gemeinde Wallſtadt: im Hauſe des Adam Tropp⸗ maun; Inhaber der Annahmeſtelle: Herr Schreinermeiſter Adam Troppmann; zu der Gemeinde Rheinau: im Hauſe Stengelhofſtraße 7: Inhaber der Annahmeſtelle: Herr Geſchäfts⸗ führer David Erlenbach; in der Gemeinde Seckenheim: im Geſchäftshauſe der Holz⸗ nd Weinhandlung von Gg. Leonh. Bühler; nhaber der Annahmeſtelle: Herr Georg Leonh. Bühler. Bei dieſen Annahmeſtellen, * Inhaber der Annahmeſtelle: die für das Einleger⸗ publikum täglich während der üblichen Geſchäftsſtunden ge⸗ Afnet ſind, können Einlagen zunächſt in Beträgen bis zu 200.— für eine Perſon und während einer Woche voll⸗ zogen werden. Wir empfehlen dieſe Annahmeſtellen dem Publikum zur regen Benützung. Manunheim, den 14. Juli 1909. Städtiſche Sparkaſſe: Schmelcher. Pergebung von Sielbanarbeiten. Nr. 131911. Die Ausführung von: 1. ca. 131 Ifdm. Rohrſiel von 0,35 m Lichtweite 2.„ 278„„ 0,30„„ 3. + 80 5 65 0,25 4 einſchließlich der Spezialbauten und Straßenſinkkaſten in den 32846 profektterten Straßen des früheren Sinner'ſchen Fabrik⸗ geländes in Käfertal ſoll öffentlich vergeben werden. Die Verdingungsunterlagen liegen in der Kanzlei des Tiefbauamts Kaufhaus Zimmer Nr. 138 zur Einſicht auf und können Angebotsformulare gegen Erſtatlung der Ver⸗ pielfältigungstoſten im Betrage von M. 3,25 von dort bezſogen werden. Zuſendung mit der Poſt erfolgt bei ee Beſtellung nur gegen Nachnahme der ebühr Angebote ſind portofrei, verſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen, dem Tiefbauamt ſpäteſtens bis zum Montag, 4. Oktober 1909, vormittags 11 Uhr einzuliefern, woſelbſt die Eröffnung der eingelaufenen Ange⸗ in Gegenwart der etwa erſchienenen Bieter ſtattfinden wird. Nach Eröffnung der Verdingungsverhandlung eingehende Angebote werden nicht mehr angenommen. Die Zuſchlagsfriſt beträgt 6 Wochen. Eine Rückerſtattung der Gebühr unter Abzug der dem Amt entſtandenen Ausgaben für Porto, Beſtellgelder ete. erfolgt, wenn ſich bei Prüfung der Angebote ergibt, daß ein ernſthaftes Angebot eingereicht wurde. Mannheim, den 22. September 1909. Städt. Tiefbauamt. Termischtes. Zum Stieken 1. in Wird angenommen. 9811¹ Fräulein(Damenſchneiderin) ein- zugereiſt aus Paris empfiehlt ili Cal flautle, Jel. 2004 0 sar 9 94 ſich im Anſ, von Koſtümes, Sibliothek Nür N2, 4, VIs--Vis M2. 0 5, 15, Kapuzinerplanken Taileurs, Jaquets, Kinder⸗, Reiſe⸗ u. Abendmäntel, auch Jahresahonn 8 5 Wicheig, für Damen! Na⸗ Pelzmäntel und ſonſt. Koſtü⸗ Monstsp 5— a1 turheilkund, erfahr. Frau men. Garantie für tadellof. Kübradie Akönnemi ert. Rat u. Auskunft in ſämtl. Novitaten-Abonnements Frauenl, u. Fragen, gewiſſenh., Sitz. Mäßige Preiſe. 18496 K. Hoffner, Augartenſtr. 42, zuverl. u. disk'. Off. unt. Nr. 18229 an de Exvedit ds. Bl. 10563 1. Stock. 0 N MAfruir? In dieſem Jahre blickt der Maunheimer Altertumsverein auf ein fünfzigjähriges Beſtehen zurück. Aus kleinen Anfängen hat er ſich zu angeſehener Stellung empor⸗ geſchwungen und neben ſeiner der Erforſchung unſerer vaterländiſchen Vergangenheit und der Pflege unſerer Heimatgeſchichte gewidmeten wiſſenſchaftlichen Tätigkeit ſein Be⸗ ſtreben vor allem auch auf eine der Größe unſerer Stadt würdige Ausgeſtaltung ſeiner hiſtoriſchen und kunſthiſtoriſchen Sammlungen gerichtet. Da aber namentlich im Hinblick auf das künftige große Muſeum die Mittel des Altertumsvereins bei weitem nicht ausreichen, um den koſtſpieligen Aufgaben einer intenſiveren Sammeltätigkeit und insbeſondere des Ankaufs künſtleriſch wertvoller Muſeumsſtücke gerecht werden zu können, erſcheint es uns dringend wünſchenswert, durch außerordentliche Zuwendungen den Altertumsverein in den Stand zu ſetzen, ſeine Samm⸗ lungen durch bedeutſame Erwerbungen zu bereichern. Das fünfzigjährige Jubiläum des Altertumsvereins ſoll den Anlaß bilben, der gemeinnützigen Wirkſamkeit dieſes Vereins durch Zeichnung freiwilliger Beiträge unſere Sympathie auszudrücken und durch die Förderung des einheimiſchen Muſenmsweſens unſere Anhänglichkeit an die gemeinſame Vaterſtadt zu beweiſen. Wir geben uns der Hoffnung hin, daß die Einwohnerſchaft Mannheims gerne bereit ſein wird, das ideale Werk durch Zeichnung von Beiträgen zu unterſtützen. Zur Empfangnahme der Geloͤbeiträge haben ſich die Rheiniſche Kreditbauk und die Süddeutſche Diskontogeſellſchaft freundlichſt bereit erklärt. 2072 Karl Lauz, Fabrikant. Karl Reiß, Geh. Kommerzienrat. Auguſt Röchling, Kommerzienrat. Stadtrat und Rechtsanwalt Dr. Theodor Alt. Kommerzienrat Emil Baſſermann,. Jordan in Deidesheim. Geh. Oberregierungsrat Dr. Becker, Großh. Landeskommiſſär. Privatmaun Friedrich Berthean in Zürich⸗Enge. Geh. Oberregierungsrat Dr. Franz Böhm in Karlsruhe. Bankdirektor und Konſul Dr. Richard Broſien. Geh. Regierungsrat Dr. Konrad Clemm, Großh. Amtsvorſtand. Profeſſor Dr. Ludwig Darmſtaedter in Berlin. Oberamtmann a. D. Carl Eckhard. Kommerzienrat Dr. Friedrich Eugelhoru. Kommer⸗ ztienrat Louis Hirſch. Fabrikant Otto Kauffmaun. Geh. Kommerzienrat Carl Ladenburg. Geh. Kommerzienrat Victor Lenel. Konſul Ernſt Leoni. Ingenieur Anguſt Ludwig. Oberbürgermeiſter Paul Martin. Stadtverordneter Guſtav Mayer⸗Dinkel. Stadtverord⸗ netenvorſtand Emil Reinhardt. Kaiſerlicher Regierungsaſſeſſor a. D. Wilhelm Scipio. Jngenieur Oskar Smreker. Kommerzienrat Heinrich Voegele. BGdCRAMd Uberlegene Wirtschaftlichkeit kHeueste amtliche Prüfung an 100 PS Helßdampf⸗ Lokomoblile Wolf Kohlenverbrauch: 0, 404 lg pro Mütepferdokraftstunde Feststehende und fahrbars Sattdampf- und Patent- Heigdampf⸗ Lokomobilen Original- Bauart WOLx von 10—800 P8 Eln elnziges inneres Steuerungsorgan für jeden Zylinder— Vollkommenste U hitzer-Anordnung— Leichte Uberwachung und Zugünglichkeit ae e Zwelgburgau in Cannstatt-Stuttgart, Königsstr. 67. 5603 — vormals— Arthur Rodberg Gegr. 1868. Dampfkessel jeder Art und Erösse. felnste feſerenzen. Ueber 3000 Anlagen ausgeführt. Bllllge presse. Masseprohrkessel mit u. onne Ketlenrostg Lokomohil- und Lokomativkessel Kornwallkessel luasserreiniger, Rohrleitungen Lombin. Kornwall- und Röhrenkessel JU Dampfäberhitzer, Blecharbeften aue⸗ Vertreter für Baden und Pfalz: Oivilingenieur 4¹⁰ u. Dorsten, Mannheim, Rennershofstr. 27. 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Anmeldungen hierzu ſind unter Benützung der von der Handwerkskammer zu beziehenden Formulare ſofort, ſpäteſtens aber bis 31. Dezember 1909 einzureichen. Nähere Auskunft erteilt die Geſchäftsſtelle. Mannheim, den 1. Oktober 1909. 225⁵0 Der Vorſitzende; Der Sekretär: Ph. Nickolaus. C. Haußer. American Dressmaber (Amerie. Costumesehneider) empflehlt sich zur Anfertigung oeleganter Costume, Blusen Costumeròôcke, Schneiderkleider. Miss F. Marjorie Glaubitz Waldparkstrasse 26, parterre. ——— 5 Kein Gichtiter verſäume s eine häusliche Trinkktur mit Aßmannshäuſer natürlichen Gichtwaſſer. Broſchüre mit Heilbertchten koſtenfrei. Badeſaiſon Manbis Ende Sept. Gichtbad Aßmannshauſen a. Rh. Haupt⸗ Niederlage: Ludwig& Schüttbheilm, Ho drogerie( 4. 8. 2 obbTbbbTbTbTTbTTTTTT —— Ausverkauf wegen Umzug. Aur noch Kurze Zelt. Japeten weit unter Elnkauf. Linoleum; beste Marken. Lüufer. vou Mk.—.80 per Meter an Teppliche von Mk..50 an Prima Linoleum-Wachs. 65 Pfg, per Pfd. Fussbodenlacx.— per Kilo Heidelb. 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April mit einem noch nicht vollſtändig aufmontierten Hertnerſchen Automobil eine Probefahrt, die ihn nach Baden, Gernsbach, Langen⸗ alb und Ellmendingen führte. Nicht weit von dem letzteren Orte traf Deeg ſeinen Bruder Guſtav, der gerade von einer Beerdigung zurückkehrte und ſich auf dem Heimwege nach Ellmendingen befand. Er ließ dieſen in das Automobil einſteigen, um ihn dahin mitzu⸗ mehenen. Der Angeklagbe fuhr ſehr vaſch in den Ort Ellmendingen Hinein und mit der gleichen Schnelligteit durch eine Straßenturve. In dieſer Kurve wurde Gurſtav Deeg aus dem Automobil geſchleu⸗ dert, wodurch er ſolche Verletzungen erlitt. daß nach 10 Minuben der Tod eintrat. Aus dem Verhandlungsergebmis ging hervor, deuß Guſtav Deeg, als das Automobil durch die Kurve fuhr, auf⸗ geſtauden war, den rechten Fuß auf das Trittbvett geſtellt hatte 30 doullag, J. tober dis 7 Uür abends ebffoel Eröffnet! Neu Frôfinet! 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En Juch das UIAII Nabemuant Angeſichts der Beweislage konnte die Strafkammer Karlsruhe die Ueberzeugung von einem ſtrafbaren Verſchulden des Angeklagten nicht gewinnen und ſprach dieſen deshalb frei. y Frankenthal, 29. Sept. Wegen ſchwerer Körperver⸗ letzung und verbotenen Schießens hatte ſich heute der 38 Jahre alte Lagerhalter der Mutterſtadter Conſum⸗Vereinigung Peter Becker von Mutterſtadt vor der hieſigen Strafkammer zu verantwor⸗ ten. Er hat, als er am 11. Juni in einer Mutterſtadter Wirtſchaft mit dem Sohn des Vorſtandes der Conſum⸗Vereinigung, dem 28 Jahre alten Maurer Johann Tiefenbach, zuſammemtraf und dieſer ihn wegen einer gegen ſeinen Vater erhobenen Verdächtigung be⸗ ſchimpfte und bedrohte, den Tiefenbach zuerſt mit Gläſern gewor⸗ fen und dann auf ihn vier Revolverſchüſſe abgegeben, bon denen einer Bruſt und Leber durchbohrte, ſodaß Tiefenbach lebens⸗ gefährliche Verletzungen davontrug und 16 Wochen ium Ludtvigshafener Krankenhauſe zubringen mußte. Er wird dauernd arbeitsbeſchränkt bleiben. Der in der Verhandlung befragte ärzt⸗ liche Sachverſtändige bezeichnet es als ein Wunder, daß er mit dem Leben davongekommen iſt. Das Urteil lautet unter Sinrechnung emer dem Angeklagten früher auferlegten noch nicht verbüßten Strafe auf 2 Jahre Zuchthaus. Mannheim, 2. Ottober. 325 Elegauter Diwan ſehr billig abzugeben. 18729 L 4 22a, 4. Stock rechts. Chargenpferd ausgedient, br. W. 1,72 für mitt. u. ſchwer. Gew., Jagd⸗ pferd, leicht zu reiten, einge⸗ fahren, fehlerfrei, verkäuflich Mark 1500. Wachtmeiſter, Kaſerne Schwetzingen. 10376 Tahn-Atelier Hugo Stein, Dentist S l, 75 2. Stock. 8516 Ichtung! Möbelauſpolieren aller Art zu ermäßigten Preiſen. 10527 ALu vermieten Meiſenhelder, Rheinhäuſerſtraße 35. Ankauf. Tangſtr. 68, Ecke Gärtnerſtr., Aſtöck. Haus mit Wirtſchaft u. Laden zu verkaufen. Näh. A. Daub, S 1, 16, Tel. 4490. 10268 9oder 4 Zyl.⸗Automobil, ge⸗ braucht, mit Verdeck,—4⸗ ſitzig, kauft ſof. W. 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Als ſie eine Erb⸗ ſchaft von 150 Mark in Ausſicht hatte, trieb ſie es noch tolfer und es klam am genanmten Tage wieder zu einer argen Sgzene zmiſchen ihr und ihrem Manme. Diefer ſchlug zuerſt auf ſie ein und würgte ſie dann derart am Halſe, daß ſie erſtickte. Dann ging Laufer in eine Wirtſchaft und trank ein Glas Bier. Als er wieder in ſeine Stube kam, ſchnappte die Frau, wie der Angeklagte angiht, nach Luft und öffnebe auch die Augen. Da würgte er ſie abermals und hing ſie dann am Bettpfoſten auf. Trotz alledem will er die Abſicht der Tötung nicht gehabt haben und auf Autrag der Ver⸗ teidigung wurde auch die Frage auf Körperverletzung mit Todes⸗ folge aufgenommen. Die Geſchwovenen verneimten die Frage nach Totſchlag und bejahten die andere Frage, worauf Laufer, der gut beleumundet iſt, zu zwefeinhalb Jahren Gefänguis verurteilt wurde. und den Hut ſchwenkbe. Dabei ſcheint er den Halt verloren gu haben Tiere und Verfland? Den Tieren ſpricht man jeglichen Verſtand ab! Man ſagt, ſie haben höchſtens Inſtinkt, oder es ſei ihnen etwas anerzogen. Ob dies nun in allen Fällen zutrefſend iſt, weiß ich nicht, ich glaube, daß die Tiere Verſtaud haben. Was halten Sie z. B. von folgendem Vor⸗ kommnis:* 8789 Ich habe einen recht verwöhnten„Herrn Hund“. Sein Lager iſt ein Fell. Durch ſeine Angewohnheit, die man ja auch bei anderen Hunden finden ſoll, dieſes Fell auch gleichzeitig als Tiſchdecke zu be⸗ nutzen, wird es natürlich nicht ſauberer. Zu Weihnachten ſedenfalls war es ſo unſauber, daß ich ihm beim Einkauf anderer Sachen auch ein neues Fell mitbrachte. Mein Hund— Flick heißt er— iſt ſehr ueugierig unde ſo ſah er mir auch beim Auspacken des Fells zu.„Da,“ ſage ich,„Flick haſt du ein neues Fell zu Weihnachten. Aber deine Knochen kannſt du hübſch auf dem alten freſſen!“ Flick verſecht das Jell nach Hunde⸗Angewohnheit, nimmt es dann und zerrt es auf ſeinen Lagerplatz, nachdem er das alte Fell unterm Sofa verſteckte. Keine Möglichkeit das Vieh herunterzubringen, er bleibt einfach liegen, klopft mit dem Schwanz bettelnd die Dielen, aber geht nie mehr auf das alte Fell. Das neue iſt ihm angenehmer, weil es ſaubexer iſt! Iſt das nun Inſtinkt oder Verſtand? Ich be⸗ haupte das Letztere, denn auch die Tiere lieben die Sauberkeit, weil ſis ihnen angenehmer und zuträglicher iſt. Einen klaren Beweis baben Sie hierfür z. B. an den Schweinen! Es iſt bekannt, daß das Schwein, welches zu Unrecht als unſauber bezeichnet wird— daher der Name„Du Schwein“— nur aus ſauberen Gefäßen frißt. Schweine werden nur dann fett, wenn die Freßgefäße ſauber ſind, und bleiben mager oder magern ab, wenn dies nicht der Fall iſt. Das gleiche, wenn auch nicht ſo auffallend, kann man auch bei Kühen und Pferden beobachten, je ſauberer die Krippe, deſto beſſer ſieht das Vieh aus, deſto geſünder iſt es. Auch auf etwas Anderes dürften Sie noch nicht geachtet haben: Vieh aus Ställen, in denen ſich übermäßig viel Fliegen aufhalten, gedeiht nicht. Eine Kuh, die den ganzen Tag mit dem Schwanz wedeln muß, um nur etwas Ruhe vor ihren Plagegeiſtern zu haben, benötigt hierzu eine ganze Menge Kraft, mehr jedenfalls als man glaubt! Natürlich hat dies einen Einfluß auf ihr Wohlbefinden und auch auf die Menge und Güte der Milch. Fliegen und Unſauberkeit des Stalles gehören immer zuſammen. Und wenn Ste glauben, Sie hielten ihren Stall und die Futtergefäße noch ſo ſauber, ſo ſage ich Ihnen, daß Sie dies noch in erhöhtem Maße und mit weniger Mühe bewerkſtelligen können, wenn Sie zum Reinigen der Futtertröge, zum Beſprengen des Dungs und zum Ab⸗ waſchen der Tiere Waſſer benutzen, dem Sie auf den Eimer einen Eßlöffel voll Automors hinzuſetzen. Dieſes Automors iſt nämlich ein geruchloſes und abſolut unſchädliches Desinfektionsmittel, welches einesteils vorzüglich reinigt, dann aber auch die Futterreſte unſchäd⸗ lich macht, ſo daß ſie nicht verderben oder ſauer werden können. Ferner bindet es den Ammoniak⸗Geruch des Stall⸗Düngers und er⸗ hält dieſen für die Landwirtſchaft ſo wertvollen Stoff dem Dünger. Ein mit Automors⸗Waſſer regelmäßig beſprengter Stall riecht nicht „nach Miſt“ und in ſolchem Stall halten ſich auch nicht Fliegen oder Bremſen oder Mücken auf. Ein derart behandelter Stall wird ſtets ſeuchenfrei bleiben, niemals wird darin Rotz, Druſe, Rotlauf, Maul⸗ und Klauenſeuche, Geflügelcholera uſw. auftreten, ja man hat ſogar aus ſehr großen landwirtſchaftlichen Betrieben das oft epidemiſch auf⸗ tretende Verkalben dadurch verbannt, daß man beim Neukalken der Wände dem Kalk pro Eimer einige Eßlöffel voll Automors hinzuſetzt. Daß man die Ställe desinfizieren müſſe, um geſundes Vieh zu er⸗ halten, hat man auch ſchon früher gewußt, aber man ſcheute dieſe Desinfektion, weil die Mittel ja alle riechen! Das geruchloſe Auto⸗ mors erſt geſtattete uns eine gründliche Desinfektion, die ja dem Vieh, mehr als man jemals ahnen konnte, zugute kommt. Doch ich bin da auf ganz andere Sachen gekommen, als ich wolltel Von dem Verſtand der Tiere wollte ich reden, und ich komme auf Automors! Uebrigeus ſo weit abliegend iſt dies auch nicht. Einmal habe ich verſucht, meinen Hund mit Automorswaſſer zu waſchen, damit er und ich nicht ſo unter ſeinen Flöhen zu leiden haben. Das Vieh, das ſich ſonſt gegen Kreolin, Lyſol, Hundeſeife uſw. einfach ablehnend verhielt, ließ ſich dieſe Waſchung ruhig und gern gefallen, und ge⸗ holfen hat es tadellos, ich wiederhole es jetzt wöchentlich bei ihm. Ich bin überzeugt, mein Hund hat Verſtand, denn ſonſt würde er wie früher davonlaufen, wenn er die Badevorbereitungen ſieht. Aber er ſcheint ſich direkt über das Automorsbad zu freuen, da es ihn von den Flöhen befreit. ———— * T ˙T—.ON ee R. Mey. .. lenl Se 1 „ e N enee deerer mee„KSNene Mannheim, den 2. Oktober 1909 General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 13. Seite. Grundſtücks⸗Verſteigerung. Donnerstag, 14. Okt. 1909, vormittags 9 Uhr, wird im Rathaus zu Neckarau das den Erben des Georg Peter Maurer, Heizer in Mannheim⸗Neckarau gehörige Gremdſtück der Gemarkung Manscheim⸗Neckarau. Lgb.⸗Nr. 10 530 1 23 qm Hofraite, Hausgarten 91 am uſ. 22 14 qm im Stadtteil Neckarau, Roſen⸗ fſtraße Nr. 37, worauf erbaut iſte ein einſtöckiges Wohnhaus mit T⸗Eiſenbetonkeller, ein 9 einſtöck. Schopf mit Schweine⸗ 5 ſtall und Abortanbau, ver⸗ ſteigert. Anſchlag: 10000 Mark — zehntauſend Mark.— Die weiteren Steigerungs⸗ bedingungen können im Ge⸗ ſchäftszimmer des unterfertig⸗ ein Notariats eingeſehenwerden Mannheim, 22. Sept. 1909. Gr. Notariat VI: Mayer. 2051 W Herter's moderne Leih- Bibliothek 10505 O 5, 15, Kapuzinerplanken Jahresabonn. M..— an Monatsabonn. M..— an Auswärtige Abonnements Nopitäten-Abonnements. 1 Iff . arrrn, viele hre Ausland, lehrt gründl. Franzöſ., Eugl. Eſperanto, 0 GEinzekunterricht und in Kurſen. Gefl. Off. u. M. Z. 4977 ͤ an Rudolf Moſſe, Maunheim. 8920 2 Unterricht. Aawui..eſmnge, unenicgt wird von einem tüchtigen ener⸗ giſchen Lehrer grüundlich erteilt. Klavier Mk..50, Geſang Mk. .— per Stunde. Anmeldungen erbitte unter A. 5 hauptpoſt⸗ lagernd Mannhetm. 6289 Student erxteilt Nachhilfeſtd. geg. mäß. Honorar. Offerten u. Nr. 18810 g. d. Exp. d. Bl. E verkaufen f Bäckerei. 18809 In ein. Zukunſtsviertel iſt ein neues Haus mit Bäckeret (Eckh.), gut rent., ö l. z. verk. Näh. Ph. Wezler, J 1, 10. Wirlſchaftsverkauf i. Wore. „In prima Lage von Worms iſt ein Haus mit gutgehender Wirtſchaft umſtändeh. ſofort du verkaufen. Anz. 10—12000 Mark. Briefe find an die Exped. zu richten u. 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Die zu gründende Baumwolle Aktien Geſellſchaft ver⸗ jolgt den Zweck, eine Organiſation auf kaufmänniſcher Baſis als ein Bindeglied zwiſchen den überſeeiſchen Produ⸗ und den heimiſchen Konſumenten zu ſchaffen. Sie wir 1. den Anbau verſchiedener Ban„wollſorten, namentlich des Caravonieca⸗Baumwoll⸗Baumes in allen geeig⸗ neten Ländern, mit Bevorzugung der deutſchen Kolo⸗ nien betreiben;(der Caravonicabaum iſt eine hervor⸗ ragende Züchtung des Dr. David Thomatis auf Cara⸗ vonicapark bei Cairns(Queensland; und kann im Gegenſatz zu den bekannten einjährigen Baumwoll⸗ ſträuchern als perennierender Baum gebaut werden. Die Unterhaltungskoſten einer Caravonicaplantage ſtellen ſich aus dieſem Grunde erheblich geringer als die anderer Baumwollpflanzungen, Ein Gutachten der Bremer Baumwollbörſe vom 23. 1. 09 über Cara⸗ vonica lautet: „Die Baumwolle zeichnet ſich aus durch beſondere „Länge und Stärke des Stapels, kann mit der Sea⸗ „Island konkurrieren, obwohl der Stapel nicht ſo „ſeidig iſt wie Sea⸗Island⸗Stapel. Farbe und Rein⸗ „heit tadellos.“ Der Preis der Fabrikate ſtellt ſich denen aus guter Macco⸗Baumwolle gleich. Die Geſellſchaft wird 2. Anpflanzungen und Geſchäftsſtellen in allen Ländern nach 1. einrichten und betreiben, ſowohl für die Ein⸗ führung des Anbaues als auch für die Anſchaffung und die marktfähige Herrichtung der aufzukaufenden Erzeugniſſe nach.; 3. die Verwertung der aus eigenem und aus fremdem Anbau zu gewinnenden Erzeugniſſe des Caravonica⸗ Baumes und anderer Baumwollpflanzen an Körnern (als Saatgut und für induſtrielle Zwecke! und der Baumwolle ſelber in die Hand nehmen. Die Geſellſchaft ſetzt ſich zum Ziel, den amerikaniſchen Monopoliſierungsbeſtrebungen durch Erſchließung außer⸗ amerikaniſcher Baumwollgebiete zu begegnen und arbeitet dadurch mit an der Erfüllung einer nationalen Forderung, 15 unſere heimiſche Textilinduſtrie von ihrer bisherigen Haupt⸗ bezugsquelle allmählich unabhängig zu machen. Die deut⸗ ſchen Kolonialbehörden, Induſtrie⸗ und Finanzkreiſe ver⸗ folgen mit Aufmerkſamkeit und Sympathie die auf die Ausdehnung der Baumwollkultur in unſeren Kolonien ge⸗ richteten Beſtrebungen. Die Geſellſchaft wird die Baum⸗ wollkulturen durch Parzellierung und Vorbereitung von Land in den deutſchen Kolonien fördern und durch Auf⸗ ſtellung von Entkörnungsanlagen und Schaffung von Auf⸗ kaufszentralen Eingeborenen und Kleinſiedlern Gelegen⸗ heit und Gewähr bieten, ihre Baumwollen jederzeit mit Nutzen auf den Markt bringen zu können. Das Intereſſe, das die Textilinduſtrie unſerm Vorhaben entgegenbringt, wird durch die Beteiligung hervorragender Ver⸗ treter der Großinduſtrie bekundet. Durch die Baumwoll⸗Centrale G. m. b. H. zu Berlin ſind in mühevoller Vorarbeit die allgemeinen geſchäftlichen Grundlagen geſchaffen, auf denen die Baumwolle Aktien Geſellſchaft unmittelbar weiter zu bauen in der Lage iſt. Durch ein mit der Baumwoll⸗Centrale unter Vorbehalt getroffenes Uebereinkommen iſt der Baumwolle Aktien Ge⸗ ſellſchaft die Option eingeräumt, die beſtehenden Cara⸗ vonica⸗Aulagen in Auſtralien, Deutſch⸗Oſtafrika und Aegypten einſchließlich der diesjährigen Ernte zu erwerben, ſowie in ſämtliche mit Pflanzern und Pflanzungsgeſellſchaf⸗ ten abgeſchloſſenen Verträge einzutreten. Die Erweiterung der Anpflanzungen in angemeſſener Weiſe iſt vorgeſehen; ſie werden als Bezugsquellen von Saat für die weiter zu ſchaffenden Anbauunternehmungen dienen. An eigenem Produkt wird der Geſellſchaft unter Zugrundelegung zuver⸗ läſſiger Berechnung vorausſichtlich ein Onantum von etwa 300 000 Pfund Caravonica⸗Baumwolle bereits im erſten Betriebsjahre zufallen. Eine ſtetige Steigerung iſt in den nachfolgenden Betriebsjahren vorauszuſehen. Die ausführliche Denkſchrift Zeichnungsſcheine und Rentabilitätsberechnung ſind bei dem Syndikat der Baum⸗ wolle Aktien Geſellſchaft Berlin W. 15, Konſtanzer Straße 88 ſowie bei den nachſtehend aufgeführten Banken und Bank⸗ häuſern erhältlich. Zeichnungen und Zahlungen nehmen bis Mittwoch, den 20. Oktober 1909, außer dem Syndikat der Baumwolle Aktien Geſellſchaft entgegen in Berlin: Deutſche Bank, Depoſitenkaſſe A, Deutſches Kolo⸗ nial⸗Kontor, Moritz Herz Bankgeſchäft. Augsburg: Epſtein& Gunz, Bankgeſchäft. Barmen: Barmer Bankverein Hinsberg Fiſcher& Co. und ſämtliche Filialen. Brewen: Deutſche Nationalbank, Commanditgeſellſchaft auf Aktien. Breslau: Schleſiſcher Bankverein und ſämtliche Filialen. Chemnitz: Chemnitzer Bankverein und ſämtliche Filialen. Dortmund: Dortmunder Bankverein. Dresden: Dresdner Bankverein. Eſſen⸗Ruhr: Eſſener Eredit⸗Anſtalt und ſämtliche Filialen. Frankfurt a..: Fiſcher& Müller, auch Vereinsbauk nimmt Zahlungen entgegen. Hamburg: Deutſches Kolonial⸗Kontor, Magdeburger Pri⸗ vat⸗Bank. Hannover: Gebrüder Dammann, Bankgeſchäft. Königsberg: Norddeutſche Ereditauſtalt und ſämtliche Filialen. Magdeburg: Magdeburger Privatbauk u. ſämtliche Filialen. Mülhauſen i. Elſ.: Bank von Elſaß& Lothringen. 5 Reichenbach i. Schl.: F. W. Weiß, Bankgeſchäft und Filialen. Stuttgart: Doertenbach& Cie. G. m. b.., Bankgeſchäft. Die ſofortige Einführung der Aktien an der Berliner Börſe iſt geplant. Deutſch⸗Levantiniſche Baumwoll⸗Geſellſchaft, Dresden; Eruſt Friedrich Beckert, i. Fa. Alfred Wagner& Co., Triko⸗ tagenfabrik, Chemnitz; Otto Bergter, Wäſchefabrik, Chem⸗ nitz; Kommerzienrat Conrad von Borſig, Tegel; Dr. Bunt⸗ rock, Herausgeber der Zeitſchrift„Textil⸗Induſtrie“ und anderer Fachzeitſchriften, Berlin; Exzellenz Dr. A. Bürk⸗ lin, Wirklicher Geheimer Rat, Karlsruhe i. Bad.; Guſtav Cleß, Dresden; Kommerzienrat Gerrit van Delden, Gronau i..; Kaiſerl. Rat Moritz Doctor, Wien; Exich Fabarius, i. Fa. Knoop& Fabarius, Bremen, Vorſtands⸗ mitglied der Bremer Baumwollbörſe; Prof. Dr. Fitzner, Berlin; Georg Freuzel i. Fa. J. G. Frenzel, Mech. Leinen⸗ und Baumwollwebereien, Sorau; Frankfurter, General⸗ direktor des Oeſterreichiſchen Lloyd, Trieſt; Legationsrat Frhr. Curt von Grünan, Berlin; Moritz Herz, i. Fa. Moritz Herz Bankgeſchäft, Berlin; Herz& Schaberg, Ber⸗ lin; Kommerzieurat L. Holzweiſſig, i. Fa. L. Holzweiſſig, Eilenburg; Arthur Kuffler, Präſident des Vereins der Baumwoll⸗Spinner Oeſterreichs, Wien; Wilhelm, Prinz zu Löwenſtein⸗Wertheim⸗Freudenberg, Drehnow; Kommerzien⸗ rat Mühſam, i. Fa. Mühſam& Goldſchmidt, Berlin; Kom⸗ merzienrat Th. Müllenſtefen, Crengeldanz b. Witten⸗Ruhr; Kommerzienrat Georg Marwitz, Generaldirektor der Dresdner Gardinen⸗ und Spitzen⸗Manufaktur Aktiengeſell⸗ ſchaft, Dresden; Neuber, Fa. J. W. Limburger jr., Leipzig; Georg Rohde, i. Fa. Matthias Rohde& Co., Hamburg; Rittergutsbeſitzer Dr. Max Schoeller, Rittergut Burg Birgel bei Düren; Kommerzienrat Emil Stark, Vorſitzen⸗ der der Vereinigung Sächſiſcher Spinnereibeſitzer, Chemnitz; Geh. Reg.⸗Rat Prof. Dr. F. Wohltmann, Halle a. Saale; R. Wyncken, Direktor der Geſellſchaft Nordweſt⸗Kamerun, Berlin; Redakteur Emil Zimmermann, Berlin. Geſchäftsführung: Bodo Eiſenhauer, bish. Se⸗ kretär des Kolonial⸗Wirtſchaftlichen Komitees, Berlin; G. K. Rein, bish. Inſpektor of Plantations Woods& Foreſts Dept., Sudan⸗Governement, Berlin. An das Syndlkat der Baumwolle Aktien Gesellschaft Berlin W. 15, Konſtanzer Straße 86. Zeichnungsſchein. J 0 mich Wir verpflichte. uns Baumwolle Aktien Geſellſchaft Mark in Worten Mark.„Aktien zum Kur ſe von 100 pctt. zuzüglich 7 pct. Akttenſtempel, Grün⸗ dungsſpeſen, Einführungsſpeſen an der Berliner Börſe uſw., alſo zum Kurſe von 107 pet. zu übernehmen. Wir überreiche.. Ihnen hierbei Mark. nnd er · ſuche. um Empfangsbeſtätigung. Bon drr erfolgten Zuteſlung Ait wollen Sie 155 ſofort benachrichtigen. Ort. den.. Oktober 1909. Staßf 8 Bir und iahn 8 von dem Grundkapital der zu gründenden ———π 256525955355955555355395555555650 Bekanntmachung. Die Erhebung der Beiträge der jelbſtverſicherten Kleinmeiſter zur Unfallverſicherung betr. Nr. 55/57. Der Auszug der Hebrolle der ſelbſtverſicher⸗ ten Kleinmeiſter von Mannheim, Neckaran, Käſertal und Waldhof pro III/IV. Quartal der Verſicherungsanſtalt de⸗ füdweſtlichen Baugewerksberufsgenoſſenſchaft in Straßburg t. E. liegt gemäß 8 28 des Bauunfallverſicherungsgeſetzes vom 30. Sept. 1909 an während zwei Wochen zur Einſicht der Beteiligten bei der Einzugsſtelle— altes Rathaus F 1 Nr. 6 parterre, Zimmer Nr. 6— offen. 32861 Einſprachen hiergegen ſind beim Genoſſenſchaftsvorſtand einzureichen, jedoch iſt der Beitrag vorher bei der oben⸗ genannten Einzugsſtelle einzubezahlen. Mannheim, den 29. September 1909. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. In bellebiger Stüudx- DBauszinsbücher zahl zu haben in dei Dr. B. Bads en Buchdruckerei S. m. b. f. —5 Schamsche Roman aus dem judischen Gemeindeleben Interessant u. spannend, 260 8. 6064 broschiert Mk..—:: gebunden. Mk..— Selbstverlag des Verfassers S. 088 MANNHEINMA. in jeder belleben Stüct Wechfel⸗ Formulare ad 2n babes n ne, Dr.. Sadsiche Ruchdruckerei g. m. b. 5 Kirchen⸗Auſagen. Evang.⸗proteſtantiſche Gemeinde. Sonntag, den 3. Oktober 1909. Trinitatistirche. Morgens ½9 Uhr Predigt Stadt⸗ vikar Dr. Fineifen, morgens 10 Uhr Predigt Stad'pfarrer Maler, morgens 11 Uhr Kindergottesdienſt, Stadtv⸗kar Krapf, nachmittags 2 Uhr Chriſtenlehre, Stadtpfarrer Maler. Concordienkirche. Morgens 10 Uhr Predigt Pfarrer Müller, morgens 11 Uhr Kindergottesdienſt, Pfarrer Müller, nachmittags 2 Uhr Chriſtenlehre, Stadtpfarrer Simon, abends 6 Uhr Predigt Pfarrer Müller. Lutherkirche. Morgens 10 Uhr, Predigt Stadtpfarrer Weißheimer, morgens 11 Uhr Chriſtenlehre, Stadipfarrer morgens 11 Uhr Kindergottesdienſt, Stadtvikar ehn. Friedenskirche. Morgens 10 Uhr Prediat Stadtpf. Höhler, morgens 11 Uhr Kindergottesdienſt Stadtpf.'r. Hoff. Johanniskirche Lindenhof. Morgens 10 Uhr Pre⸗ digt Stadtvikar Dürr, morgens 11 Uhr Kindergottesdienſt Stadtpfarrer Sauerbrunn. Heinrich Lanz⸗Krankenhaus⸗Lindenhof. Morgens %11 Uhr Predigt Stadtpfarrer von Schöpffer. Wohlgelegen. Morgens 9 Uhr Pred. Stadtv. Fehn. Reckarſpitze. Morgens 10 Uhr Predigt Stadtvikar Dr. Fineiſen, morgens 11 Uhr Kindergottesdienſt, Stadtv. Dr. Fineiſen. Diakoniſſenhauskapelle. Morgens 11 Uhr Pred. Pfarrer Haag. Stadimiſſion. Evang. Vereinshaus K 2, J0. Sonntag 11 Uhr: Kindergollesdienſt. 3 Uhr: Erbauungsſtunde: Sladtm. Bauer. 5 Uhr: Jungſrauenvereins⸗Singſtunde. 6 Uhr, Jungſrauenveꝛeins⸗Bibelſtünde, Stadtmiſſſonar Bauer, 8¼ Ur: Allgem. Gebetsſtunde, Stadtmiſſionar Bauer. Montag 3 Uhr: Frauenverein. Mittwoch ½9 Uhr: Bibelſtunde, Stadtmiſſionar Vauer, Donnerstag 8 Uhr: Jungfrauenverein. Freitag ½9 Uhr: Geſangverein„Zion“. Samstag 1 Uhre Sparkaſſe des Kindergoktesdlenſtes. ¼9 Uhr Vorbereitung für den Kindergottesdienſt. Schwetzingerſtadt, Traitteurſtraße 19. Sonntag 1 Uhr: Kindergoltesdienſt, abends s Uhr Bibelſſunde, Stadtmiſſionar Wacker. Mittwoch ½9 Uhr: Jungfrauenverein. Neckarſtadt, Gärtuerſtraße 17. Sonntag: 11 Ubr Kindergottesdienſt. Dienstag: ½9 Uhr Bibelſtunde, Stadtmiſſionar Bauer. Lindenhof, Bellenſtraße 52. Sonntag 1 Uhr: Kindergottesdienſt. Freitag ½9 Uhr: Bibelſtunde, Stadtmiſſionar Wacker. Neckarſpitze, Kinderſchule. Sonntag: 17 Uhr ſkindergottesdienſt. Freitag: ½9 Uhr Bibelſtunde, Stadtmiſſionar Bauer, Zau den Bibelſtunden und ſonſtigen Veranſtaltungen der Stadtmiſſion iſt jedermann herzlichſt eingeladen. Cp. Mäuner⸗ n. Jünglingöverein. E.., 0 3,23. Wochenprogramm vom 3. Oktober bis 9. Ortober 1909. Sonntag, 3. Okt., vormittags 11 Uhr: Mifſionslränzchen Abends 7 Uhr: Teeabend mit dem Zweigverein Schwetzingerſtadt. Dienstag, 5. Okt, abends ¼9 Uhr: Probe des Poſaunenchors. Abends ½9 Uhr: Turnen im Groſeb. Gymnaſium. Mittwoch, 6. Okt., abends 9 Uhr: Probe des Mänuerchors. Donnerstag, 7. Okt., abends ½9 Uhr: Erbauungsſtunde in Us, 25. Abends ½9 Uhr: Spiel⸗ und Leſeabend in U 3, 28. Freitag, 8. Oktbr, abends ½9 Uhr: Bibelſtunde der Jugend⸗ Abtellung üder freien Text von Herrn Sekretär von Loewenfeld. Samistag, 9. Oktoder, abends ½9 Uhr⸗ Erzählungs⸗ Abend. Abends ½9 Uhr: Stenographlekurſus in Us, 25. Abends 1½9 Uhr: Probe des Sireichorcheſters. Jeder chriſtlich geſiunte Mann und Jüngling iſt zum Beſuch der Verſammlungen herzlich eingeladen. Nähere Auskünft erteilen der 1. Vorſitzende, Bauführer Klos, Eliſabetbſtr. 3. Der 2. Vor⸗ ſitzende, Stadtvikat Krapf, F 2, ga. Der Sekretär, J. R. von Locwen'eld. Us, 25. Akadtmilſion Maunheim. (Verein für innere Miſſion A..) Schwetzingerſtraße 90. Sonntag: Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 3 Uhr⸗ Verſammlung. Einführung von Herrn Stadtmiſſionar Ernſt. Nachmitt. 5 Uhr: Jungfrauenverein. Abends 8¼ Uhr: Ver⸗ ſammlung. Montag: Abends 8% Uhr: Miſſions⸗Arbeitsſtunde. Dienstag: Abends 87½ Uhr: Allgemeine Verſammlung u. Gebelsſtunde.(Herr Stadtm. Diehm). Mittwoch: Nachmitt. 4 Uhr: Bibelſtunde(Herr Stadt⸗ miſſionar Diehm). Freitag: Abends 8½ Uhr: Gemiſchter Geſangchor. — Täglich Kleinkinderſchule.— Neckarſtadt, KRiedfeldſtraße 36. Sonntag: Vormittags 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8/ Uhr: Verſammlung. Einführung von Herrn Stadt⸗ miſſionar Ernſt. Dienstag: Nachmitlags 3 Uhr: Miſſions⸗Arbeitsſtunde (Herr Stadim. Diehm). Freitag: Abends 87 Uhr: Verſammlung und Gebets⸗ ſtunde(Herr Stadtm. Diehm). Ehriſtlicher Jerein junger Ränner, Maunheim, Schwetzingerſtraße 90. 1 5 Sonntag: Nachmittags 4 Uhr: Soldatenvereinigung. Jugendabteilung. 5 Montag: Abends%: Jugendabteilung(im oberen aal). Mittwoch: Abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Text: Marcus 8, 22—26. Samstag: Abends 8 Uhr: Gebelsſtunde. Jeder junge Mann iſt freundlichſt eingeladen. Blau⸗Krenz-Verein Alannheim,.⸗J. Schwetzingerſtraße 90. Donnerstag: Abends 8½ Uhr: Vereinsſtunde. Beſprech⸗ ung über das Thema:„Was ich dem Blau⸗Kreuz verdanke“. Jedermann iſt herzlich willkommen. Evangel. Gemeinſchaft, b 6, 5, Hof, 1 Cr. Sonnkag, 2. Oktober, vorm. ¼10 Uhr Früßhgottesdienſt, Prediger Erhardt, vorm. 11 Uhr Sonntagsſchule, nachm. 5½4 Uhr Predigt, Piediger Deiß, nachmittags 5 Uhr Jugendverein. 8 Donnerstag, 7. Oktober, abends ¼9 Uhr Bibelſtunde, Prediger Erhardt. Freitag, 8. Oktober, abends ¼9 Uhr Singſtunde des gemiſchten Chors. Neckarvorſtadt, Lortzingſtr. 20, Hof. Sonntag, 3. Oltober, vormittags ½10 Uhr Frühgottesdienſt, Prediger Deiß, vorm. 11 Uhr Sonntagsſchule, abends 8 Uhr Predigt, Prediger Deiß. Mittwoch, 6. Oktbr. abends ½9 Uhr Bibel⸗ und Betſtunde⸗ Prediger Deiß. Jedermann iſt herzlichſt eingeladen! Neuapoſtoliſche Gemeinde hier, Holgſtr. I1, Hths, 2. Sl. Gottesdienſt: Sonntag, nachmittags 4 Uhr. Miltwoch, abends 8½¼ Uhr. Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtraße 20. (Methodiſten⸗Gemeinde). Sonntag, vormittags ½10 Uhr u. nachmittags 724 Uhr Predigt. Nachmittags 2 Uhr Kindergottesdienſt. Dienstag abend ½9 Uhr Bibelſtunde. Jedermann iſt freundlichſt eingeladen. Stadtmissſon Ludwigshafen a. fih. PFranckhstr. 44. 5 Openbare Evangelisatie Samenkomst op Zondag, 8. Oktober 1909 des morg. om 9% Ure. Allen die Hollandsch verstaan allerhartolykst uitgenoodigd. Vry e toegang. Katholiſche Gemeinde. eſuitenkirche. Sountag, 3. Okt. Roſenkranzfeſt. 6 Uhr e 7 Uhr hl. Meſſe. 8 Uhr Amt. 10 Uhr Feſt⸗ predigt u. Hochamt mit Segen. 11 Uhr hl. Meſſe mit Pre⸗ digt. ½2 Uhr Chriſtenlehre. 2 Uhr Corp.⸗Chriſti⸗Bruder⸗ ſchaftsandacht mit Segen. 7 Uhr Roſenkranzandacht mit Predigt, Prozeſſion und Segen.(Roſenkranzverein. Untere kathol. Pfarreſ. Sonntag, 3. Oktober. Roſen⸗ kranzfeſt, zugleich Quartalfeſt der Corporis⸗Ehriſti⸗Bruder⸗ ſchaft. 6 Uhr Frühmeſſe. 7 Uhr hl. Meſſe. 8 Uhr Sing⸗ meſſe mit Predigt. 210 Uhr Predigt, nachher Prozeſſion, levit. Hochamt mit Segen. 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. 942 Uhr Chriſtenlehre für die Jünglinge. 43 Uhr Corp.⸗ e a e Uhr Predigt, Frozeſſion, Roſenkranzandacht un egen. Kahel Bürgerhoſpital. Sonntag, 3. Oktober. 79 Uhr Amt mit Predigt und Segen. 10 Uhr Gymnaſiums⸗Gottes⸗ dienſt. Die Nachmittagsandacht fällt heute aus. Herz⸗Jeſu⸗Kirche, Neckarſtabt. Sonntag, 3. Oktober, Roſenkranzfeſt. 6 Uhr Frühmeſſe und Veicht. 7 Uhr hl. Meſſe. 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt. 10 Uhr Predigt und Hochamt mit Segen. 11 Uhr Kindergottesdienſt mit Predigt. 2 Uhr e 7 Uhr Predigt f andacht mit Segen. und Roſenkranz 0 9 eeersgelge l. Geiſt⸗Kirche. Sonntag, 3. Oktober. R für Knaben und Jünglinge. 6 Uhr Frühmeſſe. Beicht. 7 Uhr hl. Meſſe. 8 Uhr Singmeſſe mit Homilie, Generalkomm. der Marian. Männer⸗Kongrega⸗ tion. 710 Uhr Predigt und feierl. Amt vor ausgeſetztem Allerheiligſten. 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. 942 Uhr Ehriſtenlehre. ½3 Uhr ſakram. Bruderſchaft mit Segen. 7 Uhr Roſenkranz⸗Predigt, hernach Roſenkranzandacht. Liebfrauenkirche. Sonntag, g. Oktober: Roſenkranzfeſt. Von 6 Uhr Beichtgelegenheit. ½7 Uhr Frühmeſſe. 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt; gemeinſ, Kommunion der chriſten⸗ lehrpflicht. Jünglinge und der Jünglingskongr.%½ 10 Uhr Predigt und Amt vor ausgeſ. Allerheiligſten. 11 Uhr hl. Meſſe m. Predigt. 2 Uhr Roſenkranz m. Segen. NB. Die erſte hl. Meſſe an Werktagen iſt bis auf Weiteres um 727 Uhr. St. Joſefskirche, Lindenhof. Sonntag, 3. Okt. Roſen⸗ kranzfeſt. Von 6 Uhr an Beicht. ½7 Uhr Frühmeſſe. 8 Ahr Singmeſſe m. Predigt, Komunion der chriſtenlehrpflichtigen Mädchen. ½10 Uhr Predigt, Hochamt mit Segen. 11 Uhr hl. Meſſe. 72 Uhr Chriſtenlehre 2 Uhr Corp.⸗Chriſti⸗ Bruderſchaftsandacht mit ſakram. Segen. St. Bonifatiuskuratie. Wohlgelegenſchule. Käfertaler⸗ ſtraße 98/169, Eingang: Linkes Hoftor. Sonntag, 3. Okt. Feſt des hl. Roſenkranzes. Von 6 Ul an Beichtgelegen⸗ heit. ½8 Uhr hl. Meſſe: Generalkomunion des Müttert v⸗ eiuns mit Predigt. 210 Uhr Predigt und Amt vor aus⸗ geſetztem elerheiligſten. 2 Uh- Roſenkranzandacht vor ausgeſetztem Allerheiligſten mit ſakram. Segen. Alt⸗Katholiſche Gemeinde. Sonntag, den 3. Oktober 1909. Montag, den 4. Olt., abends 1½9 Uhr: Bibelſtunde über Eu. Matth. 9, 14—17 von Herrn Stadtbikar Krapf. lanwrche. MNorgens 10 Uhr: Deutſches Amt mit Predigt. derr arder Kaminski aus Frankſurt a. M.— Kollekte — 14. Seite General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Iis auf Weſteres ePHAit ſeder ud Zzu Jeller Aufdahme %.80„ P 1d 2 Mb.* Ver- 775 —. gleichen 12 Visit +2 Sie Sonntags matt, 4 M. 2. 5 eane ; reise rochen 12Kabinett und Bilder bis 7 Uhr matt, 8 M. mit deuen Grösse der Bilder geöffnet. 5 Kon- 30 em breit zurrenz 1.80 36 em hoch 7 A mit Karton Mannheim, 1000 Mk. zahlen wir dem- jenigen der nach⸗ ll. weist, dass wir 5 nicht die Mannheim Photogr. Atelier] besten U No. 6 J. Ranges atenaleng Breitestrasse mit den billigsten preisen am Platze arbeiten. Ranz nahe der Neckarbrücke CCCCCCC Auef Anfertiqung Von de Eützend Samilesner Bllder Friedrichs⸗Park. Sonntag, den 3. Oktober nachm.—6 Uhr Militär-Konzert der Grenadier⸗Kapelle. Leitung: Obermuſikmeiſter M. Vollmer. 30340 Zu meinen Ninler- RKurgen fur Janæ- unò Olnslanoͤslelire nehme weitere gefl. Aumeldungen ldglich eænigegen. Hermaun Ochsen, Iuslitluls- Ianslaſiner. Hrival. Inierricht an eæimelne somie an melirere Fersgonen erteile zu feder Zeit. An einem feingeschlossenen MWachmitiags- Kursem kdnnen nochi einige Herren teilnehmen. 5703 Tapeten! Grosser Posten diesjähr Tapeten nur moderne Muster werden so- lange Vorrat reicht, mit höchstem Rabatt abgegeben. Eintrittspreis 50 Pfg., Kinder 20 Pfg., Abonnenten frei. Reſtaurant Coloſſeum am Meßplatz e Mannheim am Nießplatz Sountag, den 3, Oktober ab Gtoßes Preiskegeln Den geehrten Beſuchern der Meſſe empfehle hierdurch meine Lokalitäten ſowſe meine allbekannte Küche. Bierausſchank der hieſigen VBadiſchen Brauerei nebſt Münchener Kochelbräu. 2252 Zu zahlreichem Beſuche ſieht entgegen 18823 Dem verebrl. Publikum zur gefl. Keuntnisnahme, dass ich mit dem Heutigen das „Zur luſtigen Witio Luisenring, J7, 21 übornommen habe. werten Gäste durch aufmerksame Bedienung stets zufrieden zu stellen und bitte, mein Unternehmen durch regen Zu- spruch zu unterstiltzen. N Weinrestaurant — lch werde bemüht bleiben, meine Hochachtungspoll Darmstädter Tapetenfabrik. ., Ehrhardt Vs--Vis Versteigsrungstokal d 3, 15, Mannzeim. Geschäſtsf. Wilh. Dehème. Telephon 3318 Ppivafkapitalisten!““ Leset heutige Ausgabe unseres Berichtes„Zur Börsen- iage“ Berlin-London. Behandelt Berlin-Londoner Börse, Kassa-Industriemarkt. Zusendung gratis. Martinqacoby& G0., Berlin SłW.68, Bankgeschäft. Zwangsberſteigerung. Montag, den.Oktober 1909, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 4, 5 hier gegen bare Zah⸗ lung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 10575 Sekt, Wiener Stühle, Gar⸗ tenſtühle, Gartentiſche, Mö⸗ bel, Spezereiwaren aller Art und Verſchiedenes. Die Verſteigerung der Spezereiwaren findet vor⸗ aus“ lich beſtimmt ſtatt. Okt. 1909. A. Hass Schreinermeister +T, 22 T A, 22 Spezlalgeschäft in Schnitz u. Laubsügeholz. Anfertigung in Schrelnerarbeiten. ibern Frau Leni Kraus. Nodenhg zeOoHzmmet A eadten, Emil Metz, Reſtaurateur Einige Gußbadewannen n. ——.... ̃ bell u, dld., aussb. trüner flk. 30 Jetat Mk. 275 1 Email⸗Herd zu 0 In WwWenigen Tagen prompter Erfolg bei heil„ m. Sohnitzerel„„ 450„„ 350— 25 1 0 Suss el 9D 6 mos H 31 1 Satin„ relch 500„ e 2 5 + J*** 57 77* 7* 7 S 4 15 arnhrohf ungen mittet„ Inktasſen„„ 30„ 450lo54 Lamehſtr. 9, J. St. „Palatina und Frauenleiden neit„„„ 8„„ 0 24 Pfg. durch Ir. Foelsing's Mucosan. Von ärztlichen 9558 b in Gebind 4 97 5 en 8 8 Autoritäten empfohlen. Paleniſchutz Beſtandteil: ibor⸗ 05 und gonstiges entaprechend. 1958 antecde en von 40 Liter an.— Füsser leih weise. budiorthoorybenzogl. In den Apatheken zu Maik.— Keller + 2 18 8 Gross- Apfelwelnkelterel mit slektr. Betrleb 18820) 1 T. A. Foelsing, Oflenbach a, M. 7 5 1 8 25 Lehrling Gebrüder Weil. Telephon 1883. 2254 Wirten u. Wiederverkäufern Prelsermässlgung. Aus Stadt und Land. Maunheim, 2. Oltober 1909. Aus der Stadtratsſitzung dom 30. September 1909. Dem Stadtrat Bruchſal wird für die Ueberſendung des unter Mitwirkung der Städtgemeinde herausgegebenen Werkes„Bau⸗ geſchichte der Stadt Bruchſal“ der Dank ausgeſprochen. Der Armenkommiſſion wurden von einer hieſigen Firma aus einem geſchäftlichen Anlaſſe zum Beſten der Armen 125 Mark zugewieſen. Namens der damit Bedachten wird der herzliche Dank ausgeſprochen. Anſtelle des von hier verzogenen Herrn Fabrikanten Dr. Julius Schlinck wird Herr Fabrikdirektor Adolf Benſinger hier zum Mitglied der Kommiſſion für Arbeitsnachweis ernannt. Uebertragen werden nachſtehende Lieferungen und zwar: a) don gußeiſernen Querſchwellen für den Induſtriehafen der Firma Marum hier; b) von Holzſchwellen für den gleichen Zweck der Firma Gebrüder Himmelsbach in Freiburg; c) von 5 Mannesmannmaſten für die elektriſche Straßenbeleuchtung der Firma Mannesmannröhrenwerke in Düſſeldorf; d) von je 30000 Glühkörpern für das Gaswerk an die Deutſche Gasglühlicht⸗A.-G. (Auergeſellſchaft) in Berlin und die Württembergiſche Glüh⸗ ſtrumpffabritk Dr. Wilhelm Schmid in Ludwigsburg. Der freien Vereinigung ſelbſtändiger Barbiere, Friſeure und Perrückenmacher hier wird zur Abhaltung von Fachſchulunterricht ein Schullokal der Gewerbeſchule zur Verfügung geſtellt. Von der Einladung des Vereins ehemaliger 111er zum 5. Stiftungsfeſt am 9. Oktober 1909 wird dankend Kenntnis ge⸗ nommen. Laut Bericht der Armenkommiſſion wurden im Mo⸗ nat Auguſt l. Is. folgende Unterſtützungen bewilligt: a) Baar⸗ unterſtützungen an 1853 Familien und Einzelperſonen 28 166 Mk. 99 Pfg.; b) aus Geſchenken 489 Mk.; c) aus Stiftungsmitteln: Mathilde Katzſtiftung 43 Mk., Löwig⸗Stiftung 831 M. 30 Pfg. Straßburger⸗Stiftung 3880 Mk.; d) Pflegegeld ſür arme Kinder: 1) in Familien 4780 Mk. 25 Pfg., 2) in Anſtalten: a) geſunde Kin⸗ der: 1244 Mk. 68 Pfg., b) gebrechliche Kinder: 898 Mk. 40 Pfg.; 8) in Zwangserziehung 1429 Mk. 48 Pfg. 8 Aus dem Staatsdienſt entlaſſen wurde Notar Dr. Karl Schmidt, zurzeit ſtädtiſcher Grundbuchbeamter in Heidelberg, auf Anſuchen zur Ermöglichung ſeines Verbleibens im Ge⸗ meindedienſte. *Verſetzt wurde Notar Rudolf Jung in Meersburg in 805 Lahr unter Ueberweiſung des Notariats In die Mannheimer Gewerbeſchule trat heute ein Fräu⸗ lein als erſter weiblicher Schüler in den unterſten Jahreskurs der Bauklaſſe ein. * Arnheiters Hafenrundfahrten. Morgen Sonntag veran⸗ ſtaltet die Firma C. Arnheiters Erben, vormittags 10 Uhr und nachmittags ½ Uhr wieder die üblichen Hafenrund⸗ fahrten. Fahrpreis 50 Pfennig. Näheres Inſerat im heutigen Mittagsblatt. * Die Spätjahrs⸗Hauptprobe der Freiwilligen Feuerwehr des Stadtteils Neckarau am Donnerstag abend wurde von Jupiter Pluvius etwas liebenstwürdiger behandelt, als dies den Kameraden der Altſtadt in dieſer Woche beſchieden war Ein herrlicher Sommerobend ließ den Marktplatz den Herren Inſpizierenden wie der zahlreich erſchienenen Zuſchauermenge als einen angenehmen Aufenthalt erſcheinen. Bereits um 6½ Uhr ſtand das Korps unter Ky ͤ Kirche Ieſu Chriſt der Heiligen der letzen Tage(Mormonen) Jeden Sonntag, nachmittags 3 Uhr, Gottesdienſt. Jeden Miitwoch, abends 8½ Uhr, Vibelſunde. I 2, 4, Hinterhaus, part. Derlobungs⸗Hnzeigen llekert ſchnell und billig 5 Jr. 8 Saas'ſche RnCGHATnHRerEIi S. m. b. B. aus guter Familie ſür eiſ hir« ſiges Fabrikbüro geſucht. Selbſi⸗ geſchriebene Off, u. Nr. 10584 au die Expedition dieſes Blattes Staatsbehörde war Herr Amtmann Stehle aus Mannheim er⸗ ſchienen. Vom Feuerwehrkorps der Altſtadt bemerkten wir die Herren Kommandant Molitor, Adjutant Hochmuth, die Hauptleute Marx und Satink ſowie Vertrauensmann Weide; ferner waren anweſend Kommandant Knodel mit einigen Herren der Rheinauer Wehr, ſowie das Kommande der Rheiniſchen Gummi⸗ und Zelluloidfabrik Neckarau. Nachdem die Herern die lange Front der 7. Kompagnie abgeſchritten und die hinter der Front aufgeſtellten Gerätſchaften beſichtigt hatten, begann die Hauplübung, welcher folgende Idee zugrunde gelegt war: Im neuerrichteten Baublock des Herrn Baumeiſters Noll war im Hauſe Friedrichſtraße Nr. 24a und Ecke des Pfarrgäßchens imn vier⸗ len Stock Feuer ausgebrochen, ſodaß infolge eines ſtarten Südoſt⸗ windes das gange Stockwerk in kurzer Zeit in hellen Flammen ſtand. Da das Gebäude momentan noch unbewohnt iſt, konnte das Vrandobjekt durch bengaliſches Feuer näher angedeutet werden, ſodaß die Zuſchauer beinahe glauben konnten, es mit einem wirk⸗ lichen Brande zu tun zu haben. Nach einem Schulangriff, reſp. Vorführungd es Feuerangriffs im einzelnen, erfolgte der Haupt⸗ angriff. Nach Lage der Windverhältniſſe mußte der Feuerherd nur von der Friedrichſtraße und dem Pfarrgäßchen aus bekämpft wer⸗ den, da nach der Marktplatzſeite zu über die Giebel hinausvagende Brandmauern das Nachbargebäude ſchützten. Mit drei Schlauch⸗ leitungen wurde dem Element wirkſam entgegengetreten. Das ruhige und ſichere Arbeiten der Mannſchaften kieß klar erkennen, daß auch im verfloſſenen Jahre die Ausbildung des Korps bedeu⸗ tende Foptſchritte gemacht hat. Das Signal„Halt“ ertönte und die Mannſchaften zogen in tadelloſem Parademarſch, der von den Herren Ehrengäſten am Marfplatz abgenommen wurde, zum Depot zurück. Nach Beendigung der Uebung verſammelte man ſich bei Kamerad Stark zum„Prinz Max“ in deſſen neu hergerichtetem Saale zum gemütlichen Teil, dei welchem gleichfalls kräftig gelöſcht werden ſollte. Herr Kommandant Nol! begrüßte die Verſamm⸗ lung und dankte allen Erſchienenen; insbeſondere hieß Redner die Herven Amtmann Stehle und Kommandant Molitor ſowie die Herren der befreundeten Feuerwehren willkommen. Herr Amtmann Stehle habe durch ſein Erſcheinen das Intereſſe der Gr. Staatsregierung an den Beſtrebungen der Feuerwehr bekundet, die ihr Ziel nur darin erkenne, wenn ſie ihren Wahlſpruch„Alle für einen und einer für alle, Gott zur Ehr, dem Nächſben zur Wehr“, treu befolge und dadurch gewiß in dem Sinne ihres Pro⸗ tektors, des Großherzogs, der ein reges Intereſſe für ſeine Wehr⸗ leuke bekunde, handeln würde. Unſerem geliebten Landesvater galt das donnernd aufgenommene Hoch des Kommandanten. Aus den weiteren Mitteilungen des Herrn Noll erfuhren wir noch, daß das Korps im Berichtsjahr nur einmal in Anſpruch genommen worden ſei. Drei Wehrleute hat der unerbittliche Tod im letzten Jahre zum ewigen Appell abberufen, zu deren ehrendem Andenken die Verſammlung ſich von ihren Sitzen erhebt. An 39 Leute konnte am letzten Geburtstag des Landesherrn das Diplom für zwölf⸗ jährige Dienſtzeit verliehen werden. Herr Noll gibt der Hoffnung Raum, daß die Herren auch noch das Ehrenzeichen der Stadt für zwanzig Jahre, ſowie die von dem Großherzog geſtiftete Medaille für 25jährige Dienſtgeit erringen möchten. Herr Kommandant Molitar ſprach dem Korps ſeine uneingeſchränkte Anerkennung über die vorzüglichen Leiſtungen aus und ließ es hochleben Herr Amtmann Stehle dankte im Namen ſeiner Behörde, welche er heute zu vertteten die Ehre habe, ſowie im Namen ſeiner Perſon für die Einladung und betonte in längeren Ausführungen die idealen Aufgaben der Feuerwehr, der er ſein Glas weihte. Herr Adjutant Hochmuth hob die ganz vorzüglichen Leiſtungen unſerer Feuerwehrlapelle hervor, deren rein harmoniſche Vorträge ſo vecht an die im Korps ſelbſt herrſchende Harmonie erinnerten. Der guten Kameradſchaft galt ſein Hoch. Nachdem noch Herr Noll den Herren Inſpizierenden für ihre milde Kritik und das bekundete Intereſſe herzlich gedankt hatte, hatte der offtzielle Teil ſein Ende erreicht. Wie lange man inoffiziell noch beiſammen blieb, entzieht ſich unſerer Kenntnis. Als wir gegen 12 Uhr die gaſtliche Stätte berließen, war eine vortreffliche Stimmung allenthalben zu be⸗ merben, welche nach das Tages Laſt und Gitze auch vollkommen be⸗ dem Kommando des Herrn Baumeiſters Nobl in der Störde von euna 100 Mamm in Paradegufſtellung. Als Vertreder der Großh. . Vereinsnachrichten. „ Turuverein. Am vergangenen Samstag Abend fand im Wirtſchaftszimmer der Turnhalle zu Ehren der zum Militärdienſt einrückenden Mitglieder große Kneiße ſtatt, die ſich eines vecht guten Beſuchs erfreute. Es machte ſich bald, wie man es übrigens im Turnverein gewöhnt iſt, eine friſchfröhliche Stimmung gelterd, die dem Abend im voraus einen ſchönen Verkauf ſicherte. Die von Turner Ruß geleitete Veranſtaltung wurde neben allgemein ge“ ſungenen Liedern durch Vorträge der Sängerriege und Dap bietungen der Mitglieder verſchönt. Turner Winkler ſang mtit ſchöner Stimme einige Baritonſoli, die ſehr beifällig aufgenommen wurden. Auch eine kleine Epiſode, benannt Rekrutenſchau, daxr⸗ geſtellt durch die Rekrutenriege und einige Mitglieder, wobei ſelbſt⸗ redend der Herr Hauptmann„zu Pferde“ nicht fehlte, rief g Heiterleit hervor. Namens der ſcheidenden Mitglieder überre Turner Kronauer mit einer kurzen Anſprache dem Inſtruktor der Rekrutenriege, Turner Groß, ein Geſchenk, der für die Peber⸗ raſchung herzlich dankte. Turner Groß ſprach den Wunſch aus, daß alle Scheidenden nach beendigter Militärdienſtzeit wieder zum Turnverein zurückkehren möchten. Er ſchloß mit dem Wunſche des Wohlergehens der jungen Vaterlandsverteidiger. Nur zu früh ſchlug für die Turnersleute die Feierſtunde— der Turnvperein muß dieſe der bekannten Umſtände halber beſonders pünktlich ein⸗ halten— und als Sang und Klang verſtummt waren, blieb man noch in gemütlicher Runde bis um Mitternacht beiſammen. 0. * Arbeiterfortbildungsverein T 2, 15. In einer am Montag den 27. Sept, ſtattgefundenen Mitgliederverſammlung wurde beſchloſſen, demnächſt mit den Unterrichtsſtunden zu beginnen. Es wird Unterricht erteilt in Rechnen(Geome⸗ triſches Rechnen), Schönſchreiben, Geſchäftsaufſatz, Buchführung Stenographie(Stolze⸗Schrey), Franzöſiſch und bei genügender Beteiligung findet ein Zuſchneidekurs für Schneider ſtatt. Der Unterricht iſt für Mitglieder und deren ſchulentlaſſene Kinder unter 18 Jahren vollſtändig koſtenlos Für die Erteilung des Unterrichts ſind erſte Lehrkräfte gewonnen. Der Unterricht wird in dem geräumigen Lokal T 2, 15, woſelbſt jeder Trinkzwang ausgeſchloſſen iſt, erteilt. Der Stundenplan wird demnächſt be⸗ kannt gegeben, doch ſind Anmeldungen zu den verſchiedenen Un⸗ terrichtsfächern jetzt ſchon erwünſcht. Auch neueintretende Mit⸗ glieder können an dem Unterricht ſofort teilnehmen. Geſangs⸗ unterricht wird das ganze Jahr hindurch Mittwoch und Sams⸗ tag abend erteilt. Anmeldungen ſind ſchriftlich oder Montags, Mittwochs und Samstags abend von halb 9 Uhr ab im Lokal zu machen. Trunksucht. Eine Probe von dem POUDRE ZENENTO wird gratis gesandt, Die Neigung zu berauschenden Getränken kann dauernd vernichtet werden. Sklaven der Trunksucht können jetzt befreit werden, sogar gegen ihren eigenen Willen. * Ein harmloses Pulver, orobpag ZENENTO ge- / nannt, ist erfunden worden; es ist leicht zu nehmen, für zedes Geschtecht und Alter geeignet und kann in Speise oder Getränken gegeben Wer⸗ den, selbst ohne Wissen des Betreflenden.— FPOUDRE ZENENTO wird als ganz unschädlich garantiert. 8 PDiejenigen, die einen Trunk⸗ süchtigen in ihrer Familie oder Bekanntenkreise haben, sollten nicht versäumen eine Gratisprobe vön dem POUDRE ZENENTO zu ver- langen. Dieselbe Wird per Brief schickt; Korrespondenz in deutsch. PGUBPRE ZENENTO CO, 76, Wardour Strest, LONHDOR 101.(England, Porto für Briefe 20 Pfg.; für Postkarten 10 Pfe-. 1 901 8 8 8 — g. 85 9 9455 Maunheim, den 2. Oktober 1909 General-Anzeiger. (Abendblatt.) 15. Seite. welches von allen Brunnen mit ist das Namen, nur 30 wie es der alkels gefüllt und Selters Quelle t. Hatarrhen der Schleimhäute und een mit heisser Milch. NN 2. Oltober Samstag, 2. 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Wir fühlen uns daher gedrungen, allen denen, die zum Ge⸗ lingen des Ganzen beigetragen haben, unsere volle An- erkennung u ansern Wüärmsten öffentl.Dank auszusprechen. Besten Dank für die reichlichen Geldspenden, für die Quartiere, Wagen, Automobile und Schiffe, für freund- liche Mitwirkung der Kirchenchöre von hier und den Nachbargemeinden, vor allem aber für treue, unermüd- liche Arbeit in den einzelnen Ausschüssen! Möge eine D 6, 7, part. Kein Laden. D 6, 7, lühörpep. 22 Vom 1. Oktober ſind die Preiſe der Glühkörper, ſolange unſer Abſchluß ausreicht, pro Dutzd. Mk..—,.50,.50. Hänge Grätzin u. Auerkörper pro Dutzd. Mk..50,.— Badische Gasglühlieht-Industrie, pärt. nachhaltigs Wirkung von dem Feste ausgehen! Möge opferfreudiger Sinn in der Gemeinde allezeit erhalten bleib Evang. Bund Manaheim. Der Vorstand. einen ſtrebſamen Herrn vergeben werden. ein ſehr gutes Einkommen Gefl. 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Volkamirtſchaftliche Abende. Von Handelskammerſekretär Dr. Blauſtein⸗Mannheim. (Aus„Volkswirtſchaftliche Blätter“, Berlin, No. 18.) Das Bedürfnis nach gegenſeitiger Verſtändigung zwiſchen den führenden Elementen unſerer Bildungsſchicht und unſeres Erwerbslebens macht ſich immer mehr gelbend. Es ſei hier nur die Schrift von Profeſſor Ehrenberg über„Sozial⸗ reformer und Unternehmer“ hingewieſen, mit der man natür⸗ lich nicht in allen Einzelheiten übereinzuſtimmen braucht. Auch der neugegründete Hanſa⸗Bund wird eine ſeiner Dauptaufgaben darin zu ſuchen haben, das Verſtändnis unter — Profeſſoren und Beamten für die Bedürfniſſe des Gewerbes im weiteſten Sinne zu wecken und auch umgekehrt unter Kaufleuten und Gewerbetreibenden wirtſchaftswiſſenſchaftliche 17 und politiſche Bildung planmäßig zu verbreiten. 85 JIn kleinerem Kreiſe hat das Bedürfnis des Austauſchs im bon Anſichten und Erfahrungen auf volkswirtſchaftlichem N— Gebiete und engerer Fühlungnahme zwiſchen Induſtriellen i0. und Kaufleuten einerſeits, Beamten und Gelehrten anderer⸗ 99 ſeits bereits im Frühjahr 1905 zu einer zwangloſen Ver⸗ eeinigung geführt von Dozenten der Univerſität Heidelberg, 2 der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe, der Handelshochſchule Mannheim und der Akademie Frankfurt, Kaufleuten und ül, Induſtriellen der badiſchen und bayeriſchen Pfalz, ſtaatlichen 15 und ſtädtiſchen„Beamten, volkswirtſchaftlichen Fachbeamten, . Juriſten und Technikern uſw. Die Vereinigung hat den , Namen Volkswirtſchaftliche Abende“ erhalten. Sie iſt ge⸗ gründet worden von den Heidelberger Profeſſoren Gothein und Rathgen und Dr. Jaffé, Studiendirektor der Handels⸗ 55 8 19 Iluu. ndelskammern Heidelberg un gshafen, Ko merzienrat Schott und Bankdirektor Wagner, dem Vize⸗Präſi⸗ ndenten der Handelskammer Mannheim, Engelhard, den Vor⸗ ſtbenden des Allgemeinen Fabrikanten⸗Vereins Dr. Engel⸗ Hhorn und Thorbecke, dem Börſenvorſtand Emil Hirſch, Mann⸗ — pheim, dem Fabrikanten Freudenberg, Weinheim und den 10 Handelskammerſebretären Dr. Kehm, Ludwigshafen, Dr. od. 10 Dr. Blauſtein, Mannheim, ferner Dr. Fr. Uller, Ludwigshafen. 50 Bisher haben folgende Diskuſſionsabende meiſt in Mann⸗ heim ſtatlgefunden: 1 1905. 3. April. Handelskammerſekretär Dr. Emming⸗ 277 haus, Mannheim:„Schiffahrtsabgaben“.— 19. Mai. Prof. 0 Dr. Rathgen, Heidelberg:„Meiſtbegünſtigung“. Juli: In Heidelberg, Scheffelhaus: Profeſſor Dr. Gothein, Heidel⸗ oh⸗ berg:„Volkswirtſchaftliche Spaziergänge in der Umgegend en. Heidelbergs“.— 14. Oktober. Handeskammerpräſident Bank⸗ 5 direktor Wagner, Ludwigshafen:„Reichsfinanzreform“.— 11. Dezember. Fabrikant F. C. Freudenberg, Weinheim: „Grundkredit und Wohnungsfragen mit beſonderer Berück⸗ ſichtigung der Bodenverſchuldung in Mannheim“. 1906. 14. Mai. Privakdoz. Dr. Paſſow, Frankfurt: „Der Auſſichtsrat der Aktiengeſellſchaften.“— 31. Oktober. Privatdozent Dr. Jaffé, Heidelberg:„Gewerkſchaftsprobleme.“ 1907. 6. März. Profeſſor Dr. Rathgen, Heidelberg: ̃„Die nächſten Aufgaben der deutſchen Kolonialpolitik.“— 25. April. Prof. Dr. Zimmerer, Ludwigshafen:„Deutſche Intereſſen in Kleinaſien.“—. 5. Juli. In Heidelberg, Scheffel⸗ Hhaus: Proſeſſor Dr. Gothein, Heidelberg:„Die Mannheimer 10 Handelshochſchule, eine Orientierung.“— 15. November. len. Rektor Dr. Weber, Mannheim:„Probleme des kaufmänniſchen i AUnterrichtsweſens.“— 18. Dezbr. Rechtsanwalt Dr. Hachen⸗ — Mannheim:„Ueber die bevorſtehende Juſtizreform.“ — 1908. 14. Januar. Fabrikant Fr. C. Freundenberg, 48 Weinheim: Wohnungsfrage und Bauordnung.“— 21. Febr. „Syndikus Dr. Keiner, Mannheim:„Arbeitskammern.“— 0 3. April. Handelskammerſekretär Dr. Schupp, Heidelberg und nen Chemiker Dr. Buchner, Mannheim:„Konkurrenzklauſel.“— 225 11. Mai. Privatdozent Dr. Jaffé, Heidelberg:„Die Urſachen i der letzten Geldteuerung und die Bankenquete.“— 1. Juni s12 In Heidelberg, Molkenkur: Geh. Hofrat Prof. Dr. Gothein, i Heidelberg:„Die Heimarbeitsausſtellung in Frankfurt und ſtl, die badiſche Hausinduſtrie.“— 27. Oktober. Syndikus Dr. ung Voebius, Mannheim:„Arbeitgeberverbände“— 11. Nobbr. ſem⸗ Oberingenieur Hartmann, Mannheim:„Beſteuerung von 0581 Jicht und Kraft, Elektrizitätsmonopol.“— 19. November. ane degRat Endres, Mainz:„Betriebskoefftzient. Rentabilität; ezu ie der deutſchen Eiſenbahnen, deutſche Eiſenbahnfrage.“— oen„Dezember. Geh. Hofrat Prof, Dr. Gothein, Heidelberg: „Indirekte Steuern(Spiritus, Tabak, Bier und Wein).“— 15. Dezbr. Dozent Dr. Altmann, Frankfurt a..:„Grund⸗ fragen der Reichsfinanzreform.“ 1909. 9. Februar. Profeſſor Franz Thorbecke, Mann⸗ heim:„Gegenwart und Zukunft der Wirtſchaftsverhältniſſe Kameruns.“— 15. März. Handelskammeraſſiſtent Dr. John Mez, Mannheim:„Poſtreformen: Poſtſcheckverkehr, Weltpoſt⸗ porto, Fernſprechgebührenordnung.“— 24. Mai. Aſſiſtent des Statiſtiſchen Amts Dr. Peter, Mannheim:„Wertzuwachs⸗ ſteuer in Reich, Staat und Gemeinde.“— 28. Juni. In Heidelberg, Molkenkur: Prof. Dr. Gothein, Heidelberg und Prof. Dr. Roſin, Freiburg:„Die ſüddeutſche Geſellſchaft für ſtaatswiſſenſchaftliche Fortbildung und ihre Pfingſtſtudien⸗ reiſe nach Hannover, Bremen und Hamburg.“ Für die nächſte Vortragsperiode ſind vorerſt in Ausſicht genommen folgende Referate: Dr. Blauſtein:„Das gewerbliche Bürgertum im Kampf um die politiſche Macht.“.— Chemiker Dr. Buchner:„Die Bedeutung der Waſſerkräfte für die Induſtrie.“— Ober⸗ Ingenieur Hartmann: Patentrechts⸗Reformen.“— Negie⸗ rierungs⸗Rat Holgwart(ſtellvertr. Vorſitzender des Schieds⸗ gerichts für Arbeiterverſicherung):„Reichsverſicherungs⸗ Ordnung.“— Stadt⸗ndikus Landmann:„Reform der badiſchen Gemeinde⸗ und Staatsverwaltung.“— Oberregie⸗ rungsrat Dr. Lange(Vorſtand des ſtat. Landesamts, Karls⸗ buhe):„Berufs⸗ und Gewerbezählung von 1907.“— Dr. Mez: „Schnellbahnen und Städtebahnen.“— Kaufmann Ludwig Stockheim:„Weinbau, Weinhandel und Weingeſetz.“— Dr. Stöpel(früher Handelsſachverſtändiger in Buenos⸗Aires): „Argentinien.“— Ferner Referate über die wirtſchaftlichen Grundlagen und Folgen des Geſetzes über die Sicherung der Bauforderungen ete An ſämtlichen Abenden fand ein ſehr reger Gedanken⸗ austauſch ſtatt, der nicht nur für die praktiſche Betätigung der Teilnehmer der Abende von Nutzen war, ſondern auch weitere Kreiſe mit wiſſenſchaftlich wertvollen Arbeiten, wie denen des Herrn Fabrikant Freudenberg, Weinheim (Wohnungsfragen), des Dr. Paſſow(Aktiengeſellſchaftsweſen), des Regierungsrats Endres, Mainz(deutſche Eiſenbahn⸗ frage) u. ſ. f. bekannt gemacht hat. Von nicht geringer Bedeutung bei dieſen Abenden iſt auch die perſönliche Fühlungsnahme unter den volkswirtſchaft⸗ lichen Fachbeamten, ſolange die Gründung einer Ortsgruppe des Deutſchen Voltswirtſchaftlichen Verbandes bei ihrer ver⸗ hältnismäßig geringen Jahl noch keine Dauer verſpricht, und ferner die Anknüpfung engerer Beziehungen zwiſchen Profeſſoren der Univerſität Heidelberg und der Mannheimer Kaufmannſchaft. Zum Aufbau der Mannheimer Handels⸗ hochſchule und zur Gründung der Süddeutſchen Geſellſchaft für ſtaatswiſſenſchaftliche Fortbildung, iſt durch die volkswirt⸗ ſchaftlichen Abende mancher Beitrag ideeller und materieller Arb geleiſtet worden. Beſonderer Wert iſt ſtets darauf ge⸗ legt worden, keinen neuen Verein neben den vielen beſtehenden zu gründen. Um die Zwangloſigkeit der Vereinigung aufrecht zu erhalten, hat man auch davon abgeſehen, ſie in eine direkte Verbindung mit der erwähnten Geſellſchaft, mit der Orts⸗ gruppe der Geſellſchaft für Soziologie oder der Handelshoch⸗ ſchule zu bringen. Ebenſo ſind die volkswirtſchaftlichen Abende unabhängig von Handelskammern und induſtriellen Verbän⸗ den, deren Mitglieder ſich au ihnen eifrig beteiligen. Gerade die Anſpruchsloſigkeit ihrer Tätigkeit und die Einfachheit ihrer Organiſation ſollte an anderen Plätzen zur Nachahmung an⸗ ſpornen. Verfaſſer, der ſeit Beſtehen der volkswirtſchaft⸗ lichen Abende deren Geſchäfte führt, iſt zu jeder Auskunft gerne bereit. *** In dieſen Abenden iſt bereils das Ziel verwirklicht wor⸗ den, welches bei den häufig geg en Anregungen zur Grün⸗ dung einer Ortsgruppe des D. B. V. vorſchwebt: ein regel⸗ mäßiger Gedankenaustauſch zwiſchen allen an Wirtſchafts⸗ problemen intereſſterten Kreiſen, vom nationalökonomiſchen Theoretiker bis zum wirtſchaftlichen Praktiker, und zwar unter hervorragender Anteilnahme des naturgemäßen Bindegliedes beider, d. h. der praktiſchen Volkswirle. Die Ausführungen von Herrn Dr. Blauſtein führen die Zweckmäßigkeit von Ortsgruppengründungen oder mindeſtens regelmäßigen Zuſammenkünften den Mitgliedern des D. V. V. wieder einmal deutlich vor Augen. Sie werden hoffent⸗ lich als kräftiger Appell an die Mitglieder wirken, um zur Gründung von Ortsgruppen zu ſchreiten und dieſe unter dem Namen„Volkswirtſchaftliche Abende“ oder„Volkswirt⸗ ſchaftliche Geſellſchaft“ auf weitere Kreiſe auszudehnen. Die Schriftleitung der Volkswirtſchafl. Blätter, der„Shniergeldernatagraph“ des neuen Geſetzes gegen den unlanteren Wettbewerb. Von Guſtav Stier⸗Darmſtadt. (Nachdruck verboten.) Aus dem am 1. Oktober ds. Is. in Kraft tretenden neuen Geſetz gegen den unlautern Wettbewerb ſind u. a. von beſonderem Intereſſe die gegen das Schmiegelder⸗Un⸗ weſen erlaſſenen Vorſchriften. Die darunter fallenden Zu⸗ widerhandlungen ſind mit ſehr hohen Strafen belegt: Ge⸗ fängnis bis zu 1 Jahr oder Geldſtrafe bis zu 5000 Mark, ja u. U. beidem zuſammen, ſoweit nicht nach andern Beſtimmungen ſogar eine noch ſchwerere Strafe verwirkt iſt. Außerdem ſind ſämtliche Schuldige(Anſtifter, Geber und Nehmer) ſchadenserſatzpflichtig, ſtatt deſſen können ſie auch in eine Buße bis zu 10 000 Mark ver⸗ urteilt werden, für welche alle Schuldigen ſolidariſch haften. Verboten iſt ſchon das Verſprechen, ſowie Anbieten, erſt recht natürlich das Gewähren von Geſchenken und andern Vor⸗ teilen an geſchäftliche Angeſtellte oder Beauftragte, um du rch deren unlauteres Verhalten für ſich oder auch einen Dritten Bevorzugung bei Warenbezug oder ge⸗ werblichen Leiſtungen im Wettbewerb zu erlangen. Es wird alſo nicht nur Der beſtraft, der durch„Schmieren“ ſich ſelbſt einen Vorteil im unlautern Wettbewerb verſchaffen will, ſondern z. B. auch ein Angeſtellter, der dies mit oder ohne Wiſſen ſeines Prinzipals tut, um für dieſen einen Vorteil zu ſichern. Geſchieht dies„Schmieren“ mit Wiſſen bezw. im Auftrag des betr. Geſchäftsinhabers, ſo iſt dieſer natürlich in gleicher Weiſe ſtrafbar und ſchadenserſatz⸗ pflichtig, andernfalls fällt beides allein auf den unbefugt „ſchmierenden“ Angeſtellten, ſelbſt wenn er für ſich ſelb ſt damit gar keinen Vorteil erringen wollte. Allerdings iſt die Gewährung von Vorteilen an Angeſtellte ete. nur verboten, wenn durch deren unlauteres Verhalten eine Bevorzugung im Wettbewerb erſtrebt wird. Dies iſt zwar ein ſehr dehnbarer Begriff, ſodaß darüber in den Einzelfällen oft nach Sachlage zu entſcheiden ſein wird, ſchützt dagegen doch vor Beſtrafung in durchaus harmloſen Fällen. Nehmen wir z. B. an, daß ein Geſchäft für ein anderes ſtändig große Lieferungen hat und aus gewiſſer Kulanz den An⸗ geſtellten des letzteren, obgleich ſie auf dieſe Lieferungen gar keinen Einfluß haben, für ihre perſönlichen Bedürfniſſe gewiſſe Preisermäßigungen zukommen läßt, wie dies nicht ſelten vorkommen ſoll, ſo dürfte hiergegen nach wie vor nichts einzuwenden ſein. Wenn geſchäftliche An⸗ geſtellte oder Beauftragte aber„geſchmiert“ werden, damit die einer beſtimmten Firma, wie man zu ſagen pflegt, Liefe⸗ rungen„zuſchuſtern“, ſo iſt dies an ſich ſchon eine Ungehörig⸗ keit, weil durch ſolche unlauteren Mittel der von dem Ge⸗ ſchäftsinhaber gewünſchte freie Wettbewer b verſchiedener Lieferanten ausgeſchaltet wird, außerdem entſteht demſelben aber auch oft ein recht erheblicher Schaden dadurch, daß er infolgedeſſen an den„ſchmierenden“ Lieferanten viel höhere Preiſe zahlen muß. 5 Mit den eingangs erwähnten hohen Strafen ſowie Schadenserſatzanſprüchen oder Bußen werden aber nicht nur die„Schmierenden“, ſondern zugleich auch die„Geſchmier ten“ ſelbſt beſtraft, d. h. alſo die geſchäftlichen Angeſtellten oder Beauftragten dann, wenn ſie Geſchenke oder andere Vorteile auch nur annehmen oder ſich verſprechen laſſen, erſt recht natürlich dann, wenn ſie ſolche gar fordern, damit ſie durch unlauteres Verhalten einem anderen Bevorzugung im Wettbewerb, bei dem Bezug von Waren oder gewerblichen Leiſtungen, verſchaffen. Neben dieſen doppelten Strafen fällt außerdem das Empfangene oder ſein Wert der Staats⸗ kaſſe anheim, eine weitere ſehr zweckmäßige Maßregel. Auch hier ſind, wie erſichtlich, nur Geſchenke oder Vorteile zur Erreichung unlauterer Zwecke getroffen. Harm⸗ loſe Kulanzen der obenerwähnten Art oder dergl. ähnliches dagegen nicht. Dieſer„Schmiergelderparagraph“ räumt auf mit einer ſtellenweiſe ſehr bedenklich eingeriſſenen Unſitte und wird daher der ſoliden Geſchäftswelt nur höchſt willkommen ſein, umſoweniger freilich ſolchen, die ſeither in bezug auf dieſen Punkt ein mehr oder weniger weites Gewiſſen hatten. Manch einer dieſer Art wird infolgedeſſen wohl mehr oder weniger fühlbare Ausfälle ſolcher hübſchen„Nebeneinnahmen“ be⸗ klagen müſſen, wofür er aber ebenſowenig zu bedauern iſt wie der ſmarte Geſchäftsmann, dem durch den Wegfall der Schmiermöglichkeit Lieferungen entgehen. Man wird ſich in dieſen Kreiſen— in Anbetracht der hohen Strafen— doch künftig beiderſeits wohl oder übel von ſolchen„Geſchäftchen“ ſehr zurückhalten müſſen, da ſie nun ſtatt zum Vorteil zum ſehr empfindlichen Nachteil umſchlagen können(zu der Strafe ſelbſt tritt auch die oft noch empfindlichere Entehrung durch ſie), Der„Schmiergelderparagraph“ iſt äußerſt dehnbar in ſeiner Anwendung, ſo kurz er gefaßt iſt und durchaus ge⸗ eignet, dieſer alten Unſitte ſehr energiſch zu Leibe zu gehen. Nechtspflege. rd. Krankenverſicherungspflichtige Beſchäftigung eines Schwerkranken. Bekanntlich machen die chroniſch Kranken den Krankenkaſſen viel zu ſchaffen; ſie belaſten ihren Etat häufig übermäßig und bilden für die Kaſſen ein wahres Kreuz. Auf der anderen Seite iſt jedoch in Betracht zu ziehen, daß dem Kran⸗ kenverſicherungsgeſetz der Gedanke zugrunde liegt, der Not und dem Elend unter der arbeitenden Bevöllerung nach Möglichkeit zu ſteuern, und ferner iſt zu berückſichtigen, daß gerade die chro⸗ niſch Kranken, alſo Leute, die vom Schickſal ſchwer heimgeſucht werden, der Wohltaten des Geſetzes am meiſten bedürftig ſind. So hatte ein Schwerleidender zu einer Zeit, als er ſich etwas beſſer fühlte, eine Beſchäftigung angenommen, in der er körper⸗ liche Arbeiten nur in geringem Umfange zu verrichten, dagegen hauptſächlich eine beaufſichtigende Tätigkeit auszuüben hatte. Der Angeſtellte gab ſelbſt zu, daß er ſich nicht beſonders geſund fühlte, doch führte er volle zehn Tage lang alle Verrichtungen aus, die ihm oblagen. Zehn Tage lang erhielt er auch ſeinen vollen Lohn für jeden Tag, dann aber war er wegen fortſchrei⸗ tenden Schwindens ſeiner Kräfte nicht mehr imſtande, die ihm übertragenen Arbeiten zu leiſten, er meldete ſich daher krank und verlangte von der Krankenkaſſe Unterſtützung. Die Kaſſe weigerte ſich, ihm dieſe zu gewähren— mit der Behauptung, der Arbeiter habe gar keine verſicherungspflichtige Beſchäftigung ausgeübt, ſondern er habe nur einen vergeblichen Verſuch zu arbeiten, unternommen; tatſächlich ſei der Kranke ſchon bei Beginn der Beſchäftigung völlig erwerbs⸗ und arbeitsunfähig geweſen.— Das Preußiſche Oberverwaltungsgericht hat jedoch dahin erkannt, daß dem Kläger die ſtatutenmäßige Unterſtüung zu gewähren ſei. Hier handle es ſich wirklich um einen verſiche⸗ rungspflichtige Beſchäftigung; von einem mißglückten Arbeits⸗ verſuch könne gar keine Rede ſein, denn das Kaſſenmitglied habe ja batſächlich zehn Tage lang die Tätigkeit, zu der es angemeldet war, ausgeübt. Krankheit bei Uebernahme der Arbeit könne aber das Entſtehen der Verſicherung unmöglich ausſchließen. Vom Waren⸗ und produltenmarkt. (Von unſerem Korreſpondenten.) In der Berichtsperiode, umfaſſend die Zeit vom 23. bis 30. September, war die Skimmung an den Getreidemärkten keine einheitliche. Die Wertunterſchiede ſeit unſerem letzten Bericht an den einzelnen Weizenmärkten ſind recht bedeutend. In New⸗ hork büßte Lokoweizen 1¼ Ct., ein, während Dezemberware in Newyork eine Beſſerung von und in Chicago eine ſolche von 7 Ets. erfuhr. Liverpool dagegen büßte per Dezember unter dem Einfluß der Zurückhaltung der Käufer 78 sh. ein, wogegen in Budapeſt Oltoberweizen bei ſchwachem Angebot eine Steige⸗ rung von 91 Heller erzielte. An der Pariſer Börſe ging der Preis für November⸗Februar⸗Lieferung auf beſſer lautende Be⸗ richte über die einheimiſche Ernte um 3 Frs. per Tonne zurück, während in Berlin Dezember⸗Weizen eine Beſſerung von 50 Pfennig per Tonne behaupten konnte. An der Mannheimer Börſe ſtieg der Preis für Inlandsweizen für prompte Lieferung von M. 221.25 um 5 M. auf M. 226.25 per Tonne. Die Käufer ſind infolge dieſer ungeklärten Marktlage recht zurückhaltend gewor⸗ den und ſpeziell für ſpätere Lieferungen beſteht wenig Kaufluſt. Ueber die Ernteausſichten in den einzelnen Ländern liegen keine neuen Nachrichten vor. Hauptſächlich herrſcht über die Ausſichten in Argentinien völlige Unklarheit. Die Veyſchiffungen von Ar⸗ gentinien nehmen weiter ab und beziffern ſich in dieſer Woche auf nur 4900 gegen vorwöchige 5100 Tonnen(i. V. 26 000 bezw. 30000 Tonnen.) Die ſichtbaren Weizenvorräte in den Laplata⸗ ſtaaten werden auf 20 000 T. geſchätzt. In den Vereinigten Stagten Nordamerikas macht, nach dem Wochenbericht des Ein⸗ einnati Price Currents, das Wachstum des Winterweizens gute Fortſchritte. Die Bodenbeſchaffenheit wird als befriedigend be⸗ zeichnet. Im Vergleich zum Vorjahre wird eine Zunahme der Anbaufläche und eine Beſſerung des Standes konſtatiert. An unſeren ſüddeutſchen Märkten war die Stim⸗ mung vorwiegend feſt. Die Mühlen traten weiter als Käufer auf, doch iſt hauptſächlich nur naher oder ſchwimmender Weizen begehrt, während Ware auf ſpätere Abladungen nur geringerem Intereſſe begegnet. Das Angebot in ſüddeutſchem Weizen iſt klein und der Preis für Inlandsware wurde daher ſprungweiſe hin⸗ aufgeſetzt. Im Cifgeſchäft fanden prompte Ulkaweizen 9 Pud 25.30 zu M. 167—166, 9 Pud 30-85 zu M. 168—167, 10 Pud zu M. 169—168, Azima 10 Pud zu M. 174—170 und 10 Pud 10 zu M. 175—172 per Tonne Eif Rotterdam Aufnahme⸗ Laplata⸗ weizen ſchwimmend wurden je nach Gewicht und Poſition zu M. 168—179 per Tonne, ſchwimmend auf Rotterdam gekauft. In amerikaniſchem Weizen ging nichts um. Neue Laplata per Jan.⸗ Februar⸗Abladung erlöſten M. 168. Im Weizengeſchäft wurde für in Mannheim disponiblen Laplataweizen M. 244—247.50 per Donne je nach Qualität, ab Mannheim gehandelt. Ruſſiſche Weizen erlöſten je nach Beſchaffenheit M. 235—250 per T. bahn⸗ frei Mannheim. Roggen, der von Rußland ſpärlicher offeriert war, hatte infolge des beſſeren Roggenmehlabſatzes feſteren Markt. In ausländiſchen Provenienzen kamen aber, der hohen Forderungen wegen, keine Abſchlüſſe zuſtande. Die Umſätze be⸗ ſchränkten ſich ſomit nur auf Abſchlüſſe in inländiſchem Roggen, die zu M. 170—172.50 p. T. gekauft wurden. Braugerſte hatet auch in dieſer Woche wieder ruhigen Verkehr, da der Kon⸗ ſum ſich immer noch reſerviert verhält. Schleſiſche Gerſte iſt zu M. 185—195, kujav. zu M. 180—190, böhm. zu M. 215—225 und mähriſche zu M. 225—245 p. T. am Markte. In Futter⸗ gerſte zeigte ſich anfangs der Woche ſtärkeres Angebot von Rußland bei ſtark reduzierten Preiſen. Die Nachgiebigkeit Ruß⸗ lands wird auf die günſtigere Burteilung der Maisernte zurück⸗ geführt. Ende der Woche iſt die Stimmung für dieſen Artikel wieder feſter und die Preiſe haben von neuem etwas angezogen. Für ſchwimmende ruſſiſche Gerſte 58.59 Kg. ſchwer wurde bis M. 105 per Tonne Cif Rotterdam bezahlt. Hafer hatte weiter feſten Markt und der Verkauf in dieſem Artikel war an einigen koſtete ſchwimmend M. 112, Donauhafer ſchwimmend je nach Qualität Tagen befriedigend. Petersburger Hafer 46⸗47 Kg. eine freundlichere Stimmung, doch iſt die Stimmung Ende der Woche wieder ruhiger, da aus Amerika günſtigere Ernteberichte einliefen. Die Umſätze in Mais laſſen fortgeſetzt zu wünſchen übrig. Der Konſum macht über den Bedarf hinaus leine An⸗ ſchaffungen. Gelber Laplatamais ſchwimmend iſt zu M. 117 und per Oktober⸗November⸗Abladung zu M. 119 p. T. Eif Rotter⸗ dam am Markte. Ruſſiſcher und Donaumais koſtet auf Rotter⸗ dam ſchwimmend M. 119 p. T. Eif Rotterdam. Die Notierungen ſtellen ſich an den folgenden Getreide⸗ märkten: 23./0. 30.9. Diff. Weizen: New⸗York loco neue Ernte ets 111 109½—1— Dezbr.. 1075/— 8 Chicago Dezbr. 98 99¼ + 1 Buenos⸗Ayres ctvs. pap. nom. nom.— Liverpool Dezbr. suh 7/6¼. 77/6— 7 Budapeft Oktbr. Kr. 13.15 14.06 4+0.91 Paris Nov./ Febr. Fr. 238.50 235.50—.— Berlin Dezbr. M. 211.75 2212.25 +0.50 Mannheim Pfälzer loko„ 221.25 226.25 +5.— Roggen: Chicago loco sts 71 7¹— 5 Dezbr. 5 0 70— Paris Nov. Febr. Fr. 167.50 167.50— Berlin Dezbr. M. 171.— 170.50— 050 Mannheim Pfälzer loko„ 171.25 17128— Hafer: Chicago Dezbr. ots 391. 38 74—1 Paris Nov./ Febr. Fr. 173.50 171.——.50 Berlin Dezbr. M. 155.— 154.25—.75 Mannheim badiſch. loko„ 165.— 165.—— Mais: New⸗NYork Dezbr. ets 71¼/ 70 54— 7 Chicago Dezbr.„ 3972 57˙%6—18 Berlin Dezbr. M.—.——.—— Mannheim Laplata loko„ 160.— 157.50—.50 Handelsberichte. Börſen⸗Wochenbericht. B. Frankfurt a.., 2. Oltober. Nach oft ſtürmiſch bewegtem Verkehr der betzten Tage hat die Börſe am Schluſſe unſeres Berichtes einen ruhigeren Charakter angenommen. In einer Zeit der Abſchlußſitzungen für alle Un⸗ ternehmungen, die faſt alle ihr Geſchäftsjahr ſchließen, beſonders bei den großen Montanunternehmungen iſt der Beſitzer auf den Gewinn geſpannt, die Spekulation aber rechnet bereits für das nächſte Jahr und iſt vollauf befriedigt, wenn die Ausſichten als günſtig lauten. Schaut man die Abſchlüſſe ziffernmäßig nach, mit welchem Erfolg in einzelnen Werken gearbeitet wurde und welche Dividende den Aktionären zur Genehmigung vorgeſchlagen werden ſoll, ſo muß man die Hauſſe einzelner Papiere als wenig rentabel bezeichnen. Die Börſe zieht aus der Vergangenheit keine Lehre, ſondern nur die Zukunft muß das gewünſchte und erwartete bringen Mit heutigem Bericht ſchließt das 3. Quartal und es hat für die Verkäufer gewiſſer Aktien einen durchweg guten Ein⸗ druck hinterlaſſen. Zahlreiche Kauforders aus den Kreiſen des Privatpublikums gaben Veranlaſſung, daß die Kurſe der bevor⸗ zugten Effekten prozentweiſe in die Höhe getrieben wurden und das Geſchäft eine ſtürmiſche Bewegung einnahm. Es ſcheint, als ob das Intereſſe für Börſentransaktionen jetzt wieder in Kreiſe eingedrungen iſt, welche ſeit längerer Zeit derartigen Geſchäften ferngeblieben iſt. Es kamen Fälle vor, daß die Banken und Pri⸗ vatbankiers faſt außerſtande waren, die Aufträge zu erledigen. Wenn man auch zugeben muß, daß die Aufwärtsbewegung, in der ſich die Woche befand, der ſachlichen Grundlage nicht entbehrt, ſo wird man doch nicht in Zweifel darüber ſein können, daß die Be⸗ wegung eine ſcharfe Uebertreibung angenommen hat. Man kann wirklich ſagen, ſolche Zeiten hat die Frankfurter Börſe bange nicht geſehen. Fragt man zunächſt, woher die eifrige Geſchäftsbeteili⸗ gung kommt, ſo iſt die Antwort das Aufblühen unſerer Induſtrie und die günſtigen Nachrichten aus den Vereinigten Staaten. Verfolgt man zunächſt den Montanmarkt, ſo bilden die gün⸗ ſtigen Nachrichten aus der Montan⸗ und Metallinduſtrie den An⸗ laß zur feſten Tendenz. Selbſt der wenig erfreuliche Jahres⸗ abſchluß der Laurahütte vermochte die vorübergehende Verſtim⸗ mung, welche vorherrſchte, zu erhalten. Der Harpener Bergbau⸗ abſchluß, welcher von der Börſe mit einiger Enttäuſchung aufge⸗ nommen wurde, machte bald wieder einem lebhafteren Geſchäfte Platz. Infolge größerer Kauforders nahm die Bewegung in Montanpapiere teilweiſe einen ſtürmiſchen Charakter an. Den Anſtoß bot Amerika, außerdem wurden die günſtigeren Nachrich⸗ ten aus den Induſtriegebieten hervorgehoben, welche unſeren weſt⸗ fäliſchen Eiſenmarkt betreffen. Man hörte mit Genugtuung, daß die Aufträge in einigermaßen größerem Umfange zunehmen. Auch der engliſche Roheiſenmarkt zeigt eine beſſere Tendenz. Wie be⸗ peits erwähnt, verfolgte die Spekulation die Papiere dieſes Ge⸗ bietes, auf welchem die Kurserhöhungen ſehr ſtark waren, bei zeik⸗ weiſe ſehr lebhaftem Geſchäfte. Gelſenkirchen, Harpener und Bochumer lagen feſt. Deutſch⸗Luxemburger waren auf unbegrün⸗ dete Gerüchte einer erheblichen Kapitalserhöhung abgeſchwächt, dazu kam noch, daß dieſe Aktien in Tauſch gegen andere Montan⸗ werte abgegeben wurden. Die vorübergehende Abſchwächung nahm jedoch im Laufe der Woche infolge der großen Käufe für ſämtliche Papiere einen feſten Verlauf. Auf dem Bankenmarkt ließ ſich etwas mehr Leben als in der vergangenen Woche bemerken, von denen beſonders leitende Aktien im Kurſe profitierten. Wir erwähnen Diskonto⸗Kommandtt, Deutſche Bank, Dresdner und Nationalbank für Deutſchland. Handelsgeſellſchaft wurde beſonders bevorzugt. Nach Bekannt⸗ gabe der nun üblichen Zweimonats⸗Bilanzen hat die Belebung des Geſchäftes eine Einbuße erlitten, obwohl die Tendenz im allge⸗ meinen als feſte bezeichnet werden kann. Beachtenswert iſt dies⸗ mal vor allem die erhebliche Steigerung der liquiden Mittel. Die Effektenbeſtände haben etwas zugenommen, ebenſo die Debitoren. Auf der anderen Seite tritt eine erhebliche Erhöhung der Kredi⸗ toren hervor. Dank der guten Börſentendenz haben ſich die Be⸗ ſtände an Effekten und die Konſortialbeteiligungen nur unweſent⸗ lich erhöht. Im allgemeinen zeigen die Bankbilanzen von Ende Auguſt, daß ſich ſämtlich normal entwickelt haben. Sie hatten neben flottem Effektengeſchäft einen lebhafter werdenden Begehr nach Mitteln im unregulären Bankgeſchäft zu verzeichnen. Die Ausweiſe der Großbanken laſſen aber auch erkennen, daß an die Inſtitute in den beiden Monaten Juli und Auguſt vermehrte An⸗ ſprüche herangetreten ſind. Oeſterreichiſche Banken waren auf die ungariſche Miniſterkriſe und innerpolitiſche Schwierigkeiten ſchwächer. Transportwerte lagen mit wenig Ausnahmen gut be⸗ hauptet. Amerikaniſche Bahnen konnten ſich befeſtigen. Lombar⸗ den ſchwankend. Regeres Intereſſe machte ſich für Prince Henri geltend. Schiffahrtsaktien feſt. Hamburger Paketfahrt und Nord⸗ deutſcher Loydt belebt, letztere auf den günſtigen Ausweis über das Paſſagegeſchäft im Monat September und guter Einnahmen. Von Induſtriepapieren ſind Elektrizitätspapiere bei ſtarker Aufwärtsbewegung anzuführen. Maßgebend hierfür waren zu⸗ in Ausſicht ſtehenden großen ſchwediſchen Auftrag, ferner die Er⸗ folge des Elektroſtahlverfahrens und günſtigen Erfolge der elek⸗ triſchen Stahlgewinnung aus Minette. Das ungewöhnlich gün⸗ ſtige Reſultat des elektriſchen Verfahrens brachte zunächſt für die in Betracht kommenden Papiere eine Kurserhöhung. Schuckert⸗ aktien wurden anſehnlich geſteigert, auch Siemens Halske, Lah⸗ meyer, Ediſon ſchloſſen ſich der Aufwärtsbewegung an. Chemiſche! Aktien waren gut behauptek. Maſchinenfabriken feſt. Einer grö⸗ ßeren Kursbewegung unterlagen Kunſtſeide, welche auf ſtarkes Angebot und ungünſtige Gerüchte über die Geſchäftslage gedrückt wurden. Auf die Nachricht, daß dieſe Geſellſchaft ſehr gut be⸗ ſchäftigt ſei und auch die Ausſichten günſtig beurteilt werden konnten ſich dieſe Aktien weſentlich erholen und ſchloß bei er⸗ höhtem Kursniveau. Von den übrigen Papieren auf dieſem Ge⸗ biete iſt wenig Kursbewegung zu bemerken, da die Spekulation, wie erwähnt, durch andere Deviſen in Anſpruch genommen war. Wenig Veränderung brachte der Fondsmarkt. Oeſterreichiſch⸗ ungoriſche Werte ſchwächer. Japaner, Serben behauptet, Mexi⸗ kaner niedriger. Ruſſen konnten ſich befeſtigen und ließen grö⸗ ßzere Umſätze zu. Heimiſche Anleihen zeigten wenig Leben und die Kurſe haben dementſprechend geringe Veränderung erfahren. Stadtanleihen geſchäftslos, ebenſo weiſen Pfandbriefe und Priori⸗ läten nur minimale Kursdifferenzen auf. Türkenloſe nach feſter Tendenz ſchwächer, ſchließen aber infolge erneuter Käufe feſt. Der Abbruch der Verhandlungen der Kaliintereſſenten und die drohende Kriſis in der Kaliinduſtrie führten am Schluſſe der Woche zur matten Haltung der Kaliwerte. Weſteregeln, Aſchers⸗ leben erheblich gedrückt. Auf die Nachricht, daß trotz mehrtägiger Verhandlung wieder keine Einigung erzielt wurde, war die Börſe auch auf anderen Gebieten verſtimmt und es zeigte ſich beſonders an der Freitagsbörſe, daß Verkaufsaufträge in größeren Poſten vorlagen, welche zur Abſchwächung auf den meiſten Gebieten führte. Der Geldbedarf zum diesjährigen Herbſttermin ſcheint ſtärker geweſen zu ſein, da die Reichsbank in bedeutendem Maße in An⸗ ſpruch genommen wird. Auch aus England wird ein Anziehen des Diskonts gemeldet. Der Ausweis der Bank von England überraſchte und gab Anlaß zur Beſorgnis. Auf dem hieſigen Geld⸗ markt ſtieg der Privatdiskont bis auf 8½ und ſchloß 3¼1 Proz. Die Vörſenwoche ſchloß bei ruhigerem Geſchäfte und teilweiſe ab⸗ geſchwächter Tendenz beſonders in Montanwerten. Privatdiskont 8¼1́ Proz. Bericht von C. W. Adam& Sohn. Staßfurt⸗Leo voldshall, 29. September 1909. Kali. Die Gewerkſchaft Salzmünde in Halle⸗Saale wird ſeit einigen Tagen vom Syndikat an den Kalidüngeſalzlieferungen beteiligt. Verſandſtation iſt Teutſchenthal. Kainit, feingemahlen, garantierter Minimalgehalt 12,4 Prozent rein. Kali zu Mk. 0,75 per Zentner ohne Sack, zu Mk. 0,99 per Ztr. inkl. 2 Ztr.⸗Sack, Torfkainit, zu Mk. 9,80 per Ztr. ohne Sack, zu Mk. 1/05 ½ per Ztr. inkl. 2 Ztr.⸗Sack, Carnallit ſowie Mieſerit zu Mk. 0,45 ver Ztr. ohne Sack, zu Mk. 0,70 per Ztr. inkl. 2 Ztr.⸗ Sack.(Auf die Grundpreiſe wird eine Noiſtandspreisvergütung von 5 Proz. bewilligt. Mk..50 auf Kainit, Mk. 4,50 auf Carnallit, Ml. 4,50 auf Kieſerit, per 200 Ztr.). 2½0 Torfmullbeimiſchung 5 Pfg. per Zentner höher. 1 Fralidüngeſalze, gemahlen, min. 20 Proz. rein Kali Mk..10, min. 30 Proz. rein Kali Mk..75, min. 40 Proz. rein Kali Mk. 6,40% (per 100 Kilogr. exkl. Sack, à 55 Pfg. ohne Berechnung etwaigeng Mehrgehaltes.) Die Preiſe verſtehen ſich frei ab Werk, mit der? Maßgabe, daß bei Eiſenbahnverſand in Wagenladungsfracht für ſämt⸗ ſiche deutſche Stationen, die mit den Abladeſtatlonen in dfrekter Facht⸗ verrechnung ſtehen, Frachtzuſchläge hinzutreten, einerlei von welchem Werke geliefert wird, woraus ſich Fraucopreiſe ergeben. Der Fracht⸗ ſtempel geht außerdem zu Laſten der Käufer. Für das Ausland gelten hoͤhere Preiſe und andere Verkaufsbedingungen. 8 Schwefelſaures Ammonial 25% Mk. 12,30 p. Bo.⸗Ztr., inkl. Sack, franco 200 Ztr.⸗Waggon Magdeburg. Kalcſtickſtoff ea, 19% Stickſtoff zu 53 Pfg. per Zentnerprozent Brutto einſchließlich Sack, Frachtbaſis Magdeburg Netto Kaſſe, Wiederverkäuſern Rabatt. Bei Abnahme von min. 50 Zentner in Beiladung zu Kaliſalzen kommt der gleiche Preis zur Berechnung, während bei geringeren Mengen wir uns eine Preisvereinbarung vorbehalten. Thomasphosphatmehl für das 2. Halbjahr 1909: 1. Geſes Phosphs. zu 23¼ Pfg. 2. etrl. Phosphs. zu 27½¼ Pfg. Fracht⸗ baſts Rothe Erde bezw. Diedenhofen per kg. 9 Phosphorſäure und 100 Kg brutto inkl. Sack. Koſteufreie Nachunterſuchung. Chiles ſalpeter, prompt Mk. 8,70. März 1910 Pk.9,07% pro Ztr. Tara 1 Kg pro Sack frei Elbkahn Hamburg. In Beiladung ab Staßfurt, Superphosphat, 17—19% 36 Pfg. per% lösl. Phosphorſäure und 100 kg prutto inkl. Sack. Ammoniak⸗Superphosphat, 949% — Mk. 8,10 per Brutto⸗Zentner inkl. Sack. Chileſalpeter Mk. 9,10 p. Brutto⸗Zentner inkl. Sack— Schwefelſaures Ammoniak gedarrt, Mk. 14,00 p. Bo.⸗Ztr. inkl. Sack.(Bei Ladungsbezügen billiger!) Vom Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kuxenmarkt. (Bericht von Gebrüder Stern, Bankgeſchäft.) Dortmund, 28. September 1909. Die ſcharfe Aufwärtsbewegung der Vorwoche am K ohlen⸗ kuxenmarkte kam vorübergehend zum Stillſtand. Die gro⸗ ßen Käufe in Montanwerten an der Berliner Börſe führten jes⸗ doch am heimiſchen Markte zu einer neuen Befeſtigung, von der beſonders ſchwere Werte Vortei! zogen. Im Vordergrunde ſtan⸗ den Langenbrahm, die auf die Nachricht einer bevorſtehend erheb⸗ lichen Ausbeuteerhöhung ſprungweiſe von 22 000 bis 28 800 Mk. anzogen, dieſen Kurs jedoch im weiteren Verlaufe nicht zu behaup⸗ ten vermochten und bei geringen Glattſtellungen zu 23 300 Mk. im Angebot ſchließen. In Mont Cenis ſetzten ſich die Käufe bis 23 250 Mk. fort, und Victor erzielten bei knappem Angebot einen Preis von etwa 13 600 Mk., Graf Bismarck wurden bei 76 00⁰ Mark und Ewald bei 53000 Mk. vergeblich gefragt, während Conſtantin der Große, König Ludwig und Lothringen ſich auf ihren letzten Notierungen behaupteten. Lebhaftere Umſätze fanden in Dorſtfeld bis 12 900 Mk., Königin Eliſabeth bis 21 850 Mk. und Helene und Amalie bis 19 700 Mk, ſtatt, doch war auch in dieſen Werten bei Berichtsſchluß eher Angebot unter den höch⸗ ſten Kurſen zu verzeichnen. Schwächer liegen Graf Schwerin; in denen Poſitionslöſungen den Preis bis etwa 10 000 Mk⸗ drück⸗ ten. Von Mittelwerten wurden Carolus⸗Magnus bis 6400 Mk und Eintracht Tiefbau bis 6700 Mk. beſſer gefragt. Ein umfann“ reicher Beſitzwechſel entwickelte ſich aber nur in Oeſpel und Freie Vogel und Unverhofft, die unter fortgeſetzten Käufen des Publi⸗ kums bis 2150 Mk. bezw. 2300 Mk. anziehen konnten. Sonſt be⸗ ſtand auf dieſem Gebiete nur für die Anteile der Bergwerksgeſell⸗ ſchaft Weſtfalen und Annelieſe Intereſſe, von denen die erſteren ihren Preis um 6000 bis 6900 Mk. und die letzteren um 500 Mk. bis 2700 Mark aufzubeſſern vermochten. Am Braunkohlenmarkte konnte die feſte Stimmung ſich in vollem Umfange behaupten, wenngleich die Umſätze an Lebhaftigkeit einbüßten. In großen Mengen wurden Regiſer bis 2250 Mk. und Hamburg bis 675 Mk. gehandelt. Das Intereſſe eer M. 104—108 und Laplatahafer 46⸗47 Kg. ſchwimmend M. 114 p. T. Eif Rotterdam. Für Mais zeigte ſich anfangs der Woche nächſt eine Meldung über einen den Siemens⸗Schuckert⸗Werken für Bellerhammer und Lucherberg hat nachgelaſſen und obwohl lesagezpnane euszoſg snuv queqv ureslos ep sIl0 pnbun ug uog oie neee une anh e e“ „sag ganvaoh 89 goat— 8e adat Acbu ſpnv uollra gun“ „in au n ben ee wee ee eee e Deeanes„lees uobnuoh neuhen ͤgnut gaondß ueeß“ Jcee ee ee e „in buic eee een ee eheen ee Dinieg usugs svat utohv iog Jeohnb ie ut ee oh! ne un önes— igel gunß los“ usgupc ususgogeb gochune den en ee ſee ee ee hee oaguez“ „—— c— c deen ehnee eie i deen g ueuugg oie zunz ne oguc meag un n ogog o agausqobpuane gulcz 168 uoußhs nol t— Faegee ehe e ee ee eee ee eenee,“ bloc uing nvasg dpbeagoleinf d0 40 fezlejeh guißg uie oſ zluv egee Guncpaaegeecee ee iht ee eneen eeee aee eee aeeeneceneee eeg ee nn ͤ piu uie oe nolnvaglnv as piq uocps uai gulsl qapl eigz ogloch Uohelaeg ne zd juubeg uuvcz Iplu oaogß aoagt uue ussg 40 Ieabog ppoze sojsdunſlos a0 Jgenl piquobnzz uould „MIeg meled Inv pnjg) Sobieuse usem— gu ueee pnane guic uleut uu gi aeue uet o Ind en eence eheeeeee eeebeeeee“ —— Pilhelck eun g utg! nog be ee eneent eeceee ee ee eeneen e ng i einc bundoatogz usqusagearqo olef zule 108 „— anu usgulſcue pnjdbun 468 aegn Jedel eene een ehbeetee euur— uopogcindeno gughvu e uen ueuhe un ueuuuozeh uig e“ gegunandg 20 J0va„nudg die ueuen eo eeen eceg“ ur ae be en eeedunlaeg; „auc ugem nobos— agqun oiut uodog— zuuuul roproat 91 8 gvo eeeeen“ eee ee eeeeene ſeeneent webeen eee e gio ueſleg udgehne u den elee beum deie ueuuosg“ „usbol cpr oihoat— ullpvach nvas“ :Uaolleqaog ne Inviog ppieſb um gusuudu ueupugogz utoag! vdg wedeee deneenen e eee e ine„elveß“ Zuufagvaeg obuvgz dgave dig moldunz euvd uplbuvz gun o! 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Nur noch das leiſe Beben ihrer Lippen verrät dem Manne ihre tiefe Erregung. Wie konnten Sie nur auf dieſen unerklärlichen Gedanken kommen, daß ich— ich——“ fragt er nach einer Weile, mit Mühe ſeine Empörung niederkämpfend. Sie lächelt. Im Schmerze lächeln— o, wie ſchwer iſt das! „Sie liebten mich einſt, Aleſſandro, nicht wahr?“ Bitter lacht er auf. WJa, ich liebte ſie einſt. Und jetzt ſind ſie die Gattin eines andern— für mich alſo unerreichbar— für immer!“ „Eben deshalb,“ erwiderte ſie leiſe.„Ich glaubte, Sie wollten ſich rächen!“ „Ich— mich rächen?“ fährt er auf.„An Ihnen? O Maja! Wie wenig kennen Sie mich! Mein Leben würde ich für Ihr Glück hingeben!“ Sie ſenkt die Lider. Tiefe Beſchämung bedeckt ihre Wangen mit heißer Glut. „Und doch ſagten Sie an meinem Verlobungstage: Dein Verrat an unſerer Liebe wird gerächt werden! Glück⸗ lich wirſt Du nicht! Und das ſoll Deine Strafe ſein!“ ſtam⸗ melt ſie. „Was ſagt man nicht alles in der erſten Erregung erwidert er ernſt.„Haben Sie ſelbſt mich nicht ſoeben erſt eines gemeinen Verbrechens geziehen? Des Raubes Ihres Kindes?... Nur Ihrer furchtbaren Erregung halte ich es zugute, ſonſt würde ich—“ Er bricht ab. Doch ſeine flammenden Blicke, ſeine ge⸗ ballten Hände beweiſen deutlich, wie tief ihn jener unwürdige Verdacht getroffen. „Verzeihen Sie mir!“ bittet ſie leiſe, faſt demütig.„Ich war von Sinnen. Ach, Sie wiſſen ja nicht, wie einer Mutter zumute iſt, der man ihr Liebſtes genommen hat! Manchmal iſt mir, als könne ich den Schmerz nicht mehr ertragen, als müſſe ich wahnſinnig werden!... Nein, nein! ſchreit es dann wiedr in mir auf, Du mußt alle Kraft zuſammen⸗ nehmen! Dein Kind iſt ja nicht tot! Es lebt!! Es lebtll! Du wirſt es wiederſehen, wenn auch vielleicht erſt nach vielen vielen Jahren, Und dann wird es die Mutter brauchen!“ Immer erregter, immer leidenſchaftlicher fließen die Worte von den Lippen der tieferregten Frau. Mit krampfhaft verſchlungenen Händen blickt ſie an Aleſſandro vorbei— ins Leere, als ſähe ſie dort die Viſion ihres Kindes. „Immer und immer frage ich mich: wer kann es nur getan haben?“ fährt ſie nach einer Weile, wie zu ſich ſelbſt ſprechend, fort.„Mein mütterlickes Gefühl ſagt mir, daß es ein Racheakt war. Wer aus Gewinnſucht ſtiehlt, ſtiehlt etwas anderes— kein Kind!“ „Wen könnten Sie zum Feinde haben, Gräfin Maja?“ lächelt er wehmütig—„Sie—— „Vielleicht nicht ich, ſondern—“ „Sondern?“ „— mein Mann! Ich weiß ſo wenig aus ſeiner Vergangen⸗ heit. Vielleicht, daß er—“ Ein leiſes Geräuſch läßt ſie innehalten. Graf Silvio iſt ſoeben eingetreten und geht mit ausgeſtreckten Händen auf ſeinen Neffen zu. Sein Geſicht drückt Wohlbehagen und volle Selbſtzufriedenheit aus. „Willkommen, Aleſſandro! Wieder zurück von Deiner Studienreiſe?... Brauchſt mir Deine Teilnahme nicht aus⸗ zudrücken! Ich kenne ſie ſowieſol.. Du bleibſt doch zum Abendeſſen bei uns?... Willſt nicht ſtören? Aber nicht im geringſten! Du weißt doch, daß Dein Beſuch uns ſtets angenehm iſt... Komm, Maja!“ Und galant reicht er ſeiner Frau den Arm, um ſie ins Speiſezimmer zu führen. Nur widerſtrebend nimmt Maja den ihr gebotenen Arm. Die Luſtigkeit ihres Gatten, ſeine ſelbſtzufriedene Miene ſcheinen dieſem wunden Frauengemüt unnatürlich. Sollte ihr Kummer nicht auch der ſeine ſein? Und zum erſten Male ſchleicht ſich etwas wie Mißtrauen in ihr Herz gegen den Mann, dem ſie ſich vor dem Altar zu eigen gegeben—„bis daß der Tod euch ſcheidet“ 71 5 erwidert er kalt. 5. Soeben hat ſich Aleſſandro von ſeinem Onkel und deſſen Gattin verabſchiedet. Graf und Gräfin di Martino ſitzen einander im kleinen Empfangsſalon ſchweigſam gegenüber, jedes mit ſeinen Ge⸗ danken beſchäftigt. Das Abendeſſen war ziemlich ungemütlich verlaufen. Wiederholt hatte Graf Silvio verſucht, durch allerhand Anekdoten und Boumots die erſichtlich gedrückte Stimmung aufzuheitern. Vergebens. Gerade das Gegenteil erreichte er. Und auch jetzt noch, als Aleſſandro bereits gegangen, dieſelbe unbehagliche Schweigſamkeit! Während Graf Silvio ſeine Gattin, deren Finger nervös mit der Uhrkette ſpielen, indes die großen Augen traurig vor ſich hinſtarren, heimlich beobachtet, ſteckt Filippo den Kopf zur Tür herein, zieht ihn jedoch ſofort wieder zurück, als er ſeinen Herrn in Geſellſchaft ſeiner Gemahlin ſieht. „Ich glaube, Filippo wollte Dich ſprechen,“ ſagt Maja müde, indem ſie aufſteht. „Pah! Wird wohl nichts Wichtiges geweſen ſein! Er kann warten.“ Und der Graf ergreift ein Zeitungsblatt und beginnt, es zu überfliegen. Maja rafft ihr ſchwarzes Schleppgewand zuſammen und wendet ſich zum Gehen. „Gute Nacht!“ 10 Verwundert hebt Graf Silvio den Kopf. „Du willſt ſchon zu Bett gehen, Maja?“ „Nein, aber ich möchte mich in mein Zimmer zurück⸗ ziehen. Gute Nacht!“ Mit langfamen, müden Schritten, ohne ſich noch einmal umzuſehen, verläßt ſie das Zimmer. Kopfſchüttelnd blickt Graf Silvio ſeiner Frau nach. Er weiß nicht recht, ob er ihr folgen ſoll oder nicht. Mit geheimem Bangen hat er beobachtet, wie ſie ſeit dem Unglück, das ſie durch das Verſchwinden des heißgeliebten Kindes betroffen, von Tag zu Tag ernſter, ſchwermütiger wurde. Wo iſt die ſonnige Heiterkeit geblieben, die den blaſierten Weltmann vom erſten Moment ab, da er Maja kennen gelernt, ſo mächtig gefeſſelt hatte? Wo der jugendliche Frohſinn, der aus ihren ſchwarzen Augen lachte, um ihre blühenden Lippen ſpielte und gleich Amorettengekicher über das ganze reizende Grübchengeſicht huſchte? Wohl iſt es nur natürlich, wenn eine Mutter um den Verluſt ihres einzigen Kindes trauert. Aber follte ſie nicht in ihrem Schmerz in die Arme ihres Gatten flüchten, um am ſeiner Bruſt Troft und Vergeſſen zu ſuchen 7 5 davon. Mehr und mehr zog ſie ſich in ſich ſelbſt zurück. Trotzdem— hatte ſie nicht jeden Abend, bevor ſie ſich zur Ruhe begab, eine kleine Liebkoſung für den Gatten ge⸗ habt? Oder ein Lächeln? Oder wenigſtens ein freund⸗ liches Wort? Und heute? Iſt es nicht, als habe ſich plötzlich eine unſichtbare Mauer zwiſchen die Ehegatten geſchoben, die jede Annäherung, jedes teilnehmende Wort unmöglich macht. Ein unbehagliches Gefühl beſchleicht Graf Silpio. Gerade heute fühlt er ſich ſo zufrieden, ſo leicht, wie ſchon lange nicht. Alte Erinerungen, die ihn oft quälten, hat er abge⸗ ſchüttelt, geheime Befürchtungen begraben. Er möchte luſtig ſein! Lachen, jubeln! Und nun das kalte verſchloſſene Weſen ſeiner Frau, das ihm heute ſogar jeden freundlichen Blick verſagt! Noch überlegt er, was tun. Da ſchiebt ſich aufs neue Filippos ſpähendes Geſicht durch die Türſpalte. „Sind er Herr Graf allein?“ „Die Frau Gräfin—“ Unmutig wirft Graf Silvio die Zeitung auf den Tiſch. Was geht es den Diener an, wo die Frau Gräfin iſt! Doch ein Blick auf Filippos erregte Züge beſänftigt ſeinen Groll. 25 „Die Gräfin hat ſich in ihre Gemächer zurückgezogen.“ doch gelangte ich immerhin dabei zu meiner Frau. Mein Lebensſchifflein hatte damals weit hinten in„Wild⸗Weſt“ fütr kurze Zeit Anker geworfen, und ich friſtete mein Daſein ſchlecht und recht als Apothekergehülfe. Eigentlich war es mehr Schnapskneipe als Apotheke, denn in unſerem Staate war der öffentliche Schnapsverkauf verboten, und Spritiuoſen gab es daher nur auf ärzliche Verordnung in den Apotheken. Bei den guten Preiſen, die wir uns für unſere„Medizin“ zahlen ließen, war der Chef ein reicher Mann geworden und gedachte ſich bald aus dem Geſchäft zurückzuziehen. Sein einziger Kummer beſtand darin, daß ihm kein Sohn als Nach⸗ folger beſchieden war. Dafür beſaß er freilich eine allerliebſte, ſchwarzäugige Tochter, die mich manchmal für ein paar Stun⸗ den ablöſte. Daß ſie mir nicht gram ſei, glaubte ich zu wiſſen (hier bekam unſer Freund von ſeiner Gattin einen freund⸗ ſchaftlichen Klaps), was Wunder alſo, wenn in meinen Zu⸗ kunftsplänen die kleine Anny eine Hauptrolle ſpielte. Doch vorläufig mußte ich als armer Teufel meine Gefühle im tiefſten Winkel meines Herzens verſchließen, denn zur Grün⸗ dung eines eigenen Geſchäfts fehlten mir die Mittel, und der „Alte“, das wußte ich, wollte ſeinen„Shop“ lieber teuer verkaufen, als ihn mitſamt ſeiner Tochter mir blutjungem Dachs an den Hals werfen. 8 Da hate es mein Freund Bill beſſer; als tüchtiger Advokat und Journaliſt hatte er es ſchon zum reichen Manne gebracht. Als hervorragender Sportsmann galt er obendrein als Zukünftiger der hübſchen und ſteinreichen Nelly Walſon. Denn dieſe war gleich ihm Sportsdame par excellence und hatte einſt feierlich erklärt, nur dem Manne ihre Hand zu reichen, der ihr in jeglichem Sport überlegen ſei. Faſt ſchien es, als ob dieſer Uebermenſch, denn das mußte er beinahe ſein, ſich niemals finden wolle, denn nur wenige junge Männer konnten es mit Miß Watſon, die ſchon als kleines Mädchen— ſelbſtverſtändlich im Herrenſattel— mit den Gauchos ihres Vaters um die Wette galoppiert hatte, aufnehmen. Obwohl kein„Mannweib“ im landläufigen Sinne, führte ſie wegen ihrer erſtaunlichen Körperkraft in Bekanntenkreiſen den Spitz⸗ namen„Miß Herkules“. 5 Doch meinen Freund Bill, der, wie geſagt, bei ihr einen guten Stein im Brett hatte, vermißte ich eines Morgens beim Tennis. Da ihn ſchon tagelang niemand geſehen hatte, be⸗ ſchloß ich, ihn aufzuſuchen. Ich erſchrak, als ſeine Wirtin auf die Frage nach ihm mit einer bezeichnenden Gebärde— ſie tippte mit dem Zeigefinger gegen die Stirn— antwortete: Ja, es ſei kein Zweifel, der arme Doktor ſei ja wohl ver⸗ rückt, tobſüchtig oder ſo etwas, denn er mache immerfort(wie ſie durchs Schlüſſelloch erſpäht) die tollſten Gliederverren⸗ kungen und ſchiene gegen einen unſichtbaren Gegner zu kämpfen. Man müßte wohl den Arzt holen, doch vorläufig möge ich mal nach ihm ſehen.— Vorſichtig klopfte ich an. Ein wütendes„Herein!— da ſaß der Patient, bleich, übernächtig, hinter einem Berg pon Büchern. Auf meine Frage nach ſeinem Befinden hatte er nur ein Kopfſchütteln und eine abwinkende Handbewegung. In der Ecke ſtand eine Kognakflaſche. Davon goß ich ihm als erſte Doſis ein tüchtiges Glas ein. Er trank es ohne Umſtände aus, konnte alſo doch noch nicht ganz verrückt ſein! Die„Medizin“ ſchien zu wirken. Seine Miene erhellte ſich. Mit einer weiteren ſtummen Pantomime forderte er mich ſogar zum Sitzen auf. Willſt Du mir einen großen, vielleicht den letzten Freundſchaftsdienſt tun? hub er dann mit Grabes⸗ 227 ſtimme an. Da ich den angeblich Tobſüchtigen beileibe nicht reizen wollte, ſo bejahte ich ſchleunigſt. Doch muß ich ihn dabei wohl etwas eigentümlich— halb mitleidig, halb beſorgt — angeſehen haben, denn er ſchlug plötzlich dröhnend auf den Tiſch und brach in ein unbändiges Gelächter aus. Worüber ch lache? polterte er— nun, über Dein dämliches Geſicht, denn Du glaubſt ſicher, ich ſei verrückt geworden, ſo ſtierſt Du mich an. Aber mir fehlt weiter nichts, begann er dann ſeine Leidensgeſchichte, als die Hand meiner Nelly. Am Sonntag habe ich ihr einen formellen Ankrag gemacht, und lich, und ich verfuchte, dem unglücklichen Aiebhaber ſeine Ne gung mit dem beliebten Troſt auszureden, daß ja n. 1 05 die Hand auszuſtreck 0 Frau n. Ja, 1 2 Herkules, wie Ihr Pack ſie nennt, fuhr erſort, denn 5 l ſie raſend, ich muß ſie erringen— doch erſt vernimm wie es mir erging. Sie empfing mich alſo ganz freundlich, hörke auch meinen Antrag gnädig an, erinnerte mich dann aber an ihren feſten Entſchluß, nur einem Manme die Hand zu reichen, der ihr in allen ſportlichen Uebungen gewachſen ſei Das könne ſie ja bei mir als ziemlich ſicher vorausſetzen, müſſe ich eine kleine Probe beſtehen. Sie öffnete die zum Nebenzimmer, und da lag am Boden— o Schreck! eine Hunderpfund⸗Hantel. Zehn⸗ zwölf⸗ ſtemmte ſie nun dieſe wie ein Berufsathlet, mich dann mi einem holden Lächeln zum Nachmachen einladend. O, ich Unglücksrabe, alles Mögliche habe ich getrieben, aber ein ſolches Ding iſt mir noch nicht in die Hände gekommen. Jch brachte den Hundertpfünder nicht einmal— geſchweige dent fünfzehnmal— in die Höhe; zudem platzte mir bei der Anz ſtrengung der Frack den ganzen Rücken hinunter auf, ſo de ich zu meinem Korbe auch noch ausgelacht worden bin. Doch meinen Rückzug trat ich nicht an, ohne einen kleinen Stache bei ihr zurückgelaſſen zu haben, denn es keimte bei mir deß Rachegedanke. Ich ſagte ihr nämlich auf den Kopf zu, daß im Momente der Gefahr ihre Körperkraft und ihr Training ſie im Stich laſſen und ſie als echte Evatochter vor dem erſten beſten Manne die Waffen ſtrecken würde.„Nimmermehr“ rief ſie mir noch nach. 7 Doch nun vernimm, welch ſüßen Racheplan ich ausg ſonnen. Der Zufall ſpielte mir dies Buch Dſchiu⸗Dſchitf oder japaniſche Ringkunſt in die Hände. Dieſe Art Sport iſß bei uns noch ganz unbekannt. Man kann damit den ſtärkf Menſchen im Handumdrehen wehrlos machen. In dieſen dref Tagen bin ich ſchon ſo weit gekommen, daß ich jeden Un⸗ eingeweihten überwinden kann.— Du weißt, Nelly macht faff täglich mit Deiner Anny zuſammen einen weiten Spaziergang im Stadtwald. Da hinten am Waſſerfall iſt ihr Lieblings plätzchen. Dort werde ich als Räuber verkleidet aus— Buſch hervorbrechen und— doch das Weitere wirſt Du ja ſelh 2 ſehen. Du haſt weiter nichts zu tun, als mir Anny vom Leibeg zu halten und, falls der Plan wider Erwarten mißlingt, mir dieſen Koffer— er enthält das Notwendigſte zur Reiſe— ſchleunigſt zur Dampferſtation zu bringen, denn meines Bleibens iſt dann natürlich hier nicht länger. So nun Goll befohlen bis morgen früh 10 am beſtimmten Platze. Mit dieſen Worten ſchob mich mein Freund zur Tür hinaus, mir keine Zeit zu einer Erwiderung laſſend.— Gottlob, die vermeintliche Tobſucht war wenigſtens nuf „Dſchiu⸗Dſchitſu“! Der Plan ſchien ja recht abenteuerlich, dach war ich meinem alten Freunde Treue ſchuldig. Dann aber war ja auch meine heimlich verehrte Anny mit in die Sache verwickelt, und wer weiß——— Doch kommen wir zunt Schluß. Zur feſtgeſetzten Stunde fand ich mich ein. Hätte mich nicht die wohlbekannte Stimme beruhigt, ich hätte den waffenſtrotzenden und zerlumpten Kerl, der da im Gebüſchh ſteckte, für einen Räuber und Pferdedieb ſchlimmſter Sorte gehalten. Mit allerhand Requiſiten war ich im Nu in einen ebenſolchen Kerl verwandelt, mit einer Piſtole unglaublichen Kalibers im Gürtel. Noch einmal wurde Kriegsrat gehalten, dann ſtellte ich mich mit dem Koffer in Reſerve, mein Freungd kampfbereit ins Vordertreffen. Da kamen auch ſchon dig beiden Mädchen den Waldpfad herauf, Arm in Arm, harmlos, vertraut, wie zwei Rehlein. Das Herz krampfte ſich mir zu⸗ meine geliebte Anny erſchrecken ick. Jetzt waren ſie heran. Bill da plötzlich nent, aber wie eine das Dſchiu⸗Oſchitſu 220 400 ghpccd gdg euomavc dg ſut szcu zog Jeaebuneſoggenizs ic0 gun ogavs 10 slach 10 leaeivß 0 l o Lohvchs 880 zUagz F ienb gecemvag znd zchu gun jog zuszgntogz geusbs usel gliez uie gog nollfat ge digm al iſgg zeelpig d10 an unſs janvgraan g ute undeg uspojnsuv pogz aazz uomvigß ung pang unznangz gg uogoluv Piaz uegcpaftogenu gun uduzouoh ugufo g19o gs garhat ueioggda ne opoſacd und nunzz ueſezvoy gaoguv buvb rou!? mn usgtet uszocchloginvagg zcn dlaug gudpic gouzd 1700199085 aglsed apai ibiisgob ꝙnvagz usg cang zcn ge uuect dgugn subun udzoguz gouſe ubavgg usg um gusgog geujol uonnlsnß gz9 daya guv zundguvis uschhluupuznvg maa Aqze zogis i uschom ne Applech uisz uemvulnvz nepou ususe duga(gvg ind azou Luvh jſu zbg nogob gun„aufoguvataza zogzis gun gloch uelnvg uschlang ugui ur pangvg gloch gun nvach uga ojuguavch 5410 gun usunoeu„pogz Affa“ zu gs upu hah unapgz“:usbyl eſ nudungz udeabog ſcru dundsd duseu svan oaeb 1 dva gun ui soalicz se uofgunnch zeg olach gun noagch uga uaſvufguoß 510 arg eenenee ene be gval oheusd gocß olaggebulg dioze deavauchl gufd ohzunch moleſg uv Loat oplufe jomeb ufgigog en ogog gun Diinvieid uemmaznaa Anbis udeavaucpl z00 flünzug gun zavausvoch ogusguvbgecß 510 1 ahh foidliegz ue anlnorg u1 Alpchaianzuvcps uszoscndize aguje gun ziploch udtavalcpt uoujoeuſe reuse ſzut bunmutzloouchs zuse— gloch gun nvach uf gjuomabc duſe— giieß nei eeeee le eeend adgd uschllapgei ueho uga ugjegse usgeluv gies szb pozuse 91168 uis ou gaſar gun uuvz gunzjanch uschndud g00 Jgge 0 9 9 uggoh ſchvagzblnv gm auz ol svg gads svg u bliaſuskas ubg ⸗Un Gliazudene ugzel hm gun pifrutog joaeglcß zusem eineg udavag acpüvut gvg Jgeal iczu giea ch euenneu gauanfdozz gun udſuamabog gudutobubzaſß udzuogcktul Jczu daogz eusout cp öinol mnavgz“ Hungz gusel zean icfsap eibee eeeene wee eiee gen aei eendat icpvageb aynd zejung gun zecpien uf pvuvurjie uoleig uf 910„einagtchns“ gog goujo unsg Dpu ag gaoſſudſunbav feaggugz uvur undal unoßlcppu m zaz zoufel 3unl öigvaoh zeuſe uvm zumagz sppuvmiz Loleſg ogſeaguoc 499 128 „ egneg bihp Bungofannvontz uebigupzlada zguse gun jaggahbuv ſſeguebuvb ⸗gaß dog guphusboch 1og gig afat ueuugchlsbene zoſet udgunat n eneelaao lase dig uioochvn nojdaenng ugg uga ſfegchehaog Dcprdat cozavc nloum zegvg agun gun usgevenv usoanojhunch nga zeutif uohnut ojacarcpins nolae 9i0 gun goljva gun ahhzngagdun 1 0 tz zoc ur di usgen Zusoclae gusclpazegn zdgo nou slo 85 Uaolo] zudbipausvoch ude kaa udngelobſſeg gog uobnlu gog an; 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Die großen Muſiker wußten dies. Beethoven und die anderen Großen komponierten Muſik, einfach Muſik, eine Symponie in dieſer Tonart, ein Konzert oder eine Sonate in einer anderen. Auf Foder G bauten ſie himmliſche Harmonien auf— Tonverbindungen, die ſie aus F oder G und deren verwandten Moll⸗Tonarten ent⸗ wickelten. Dies iſt reine Muſik und ebenſo verſchieden von den be⸗ liebten Liedchen, die an und für ſich trivial ſind, aber durch die Ge⸗ dankenverbindungen intereſſieren, wie z. B. der Jankee Doodle oder Partaut pour la Syrie. Die Kunſt ſollte auf all ſolche Köder ver⸗ zichten, ſollte ganz allein ſtehen, und zu dem künſtleriſchen Sinn des Auges oder Ohrs ſprechen, ohne damit Exregungen zu vermiſchen, die ganz fremd dazu ſtehen, wie Frömmigkeit, Mitleid, Liebe, Patriotis⸗ mus und dergleichen. All dieſe Empfindungen haben keinerlei Be⸗ ziehung zum Kunſtwerk und darum lege ich ſo großes Gewicht darauf, meine Werke Arrangements oder Harmonien zu nennen. Man nehme das Bild meiner Mutter das ich in der Königlichen Akademie als ein „Arrangments in Grau und Schwarz“ ausgeſtellt habe. Dieſer Titet fagt, was es iſt. Für mich hat es Intereſſe als das Bild meiner Mutter. Was kann oder darf das Publikum die Identität des Por⸗ träts intereſſieren? Der bloße Nachahmer iſt ein armſeliges Geſchöpf. Wenn der Mann ſchon ein Künſtler wäre, der einen Baum, eine Blume, oder irgend einen Gegenſtand einfach abmalt, ſo müßte der Photograph der König der Künſtler ſein. Der Künſtler muß mehr als dies tun: bei einem Porträt muß er mehr auf die Leinwand bringen als das Geſicht, das das Modell gerade an dieſem Tage zur Schau trägt, er muß, kurz geſagt, den ganzen Menſchen malen, nicht nur den momentanen Ausdruck. Beim Farbenarrangement muß er die Blume als die Ton⸗ art betrachten, in der er komponiert, nicht als das trockene Modell. Dies wird jetzt leidlich gut verſtanden, wenigſtens von den Schneibern. In jedem Kleid iſt man jetzt auf eine gewiſſe Tonart inbezug auf die Farbe bedacht, die in der Kompoſition immer wiederkehrt, wie der Geſang der Wiedertäufer im„Propheten“ oder das Hugenotten⸗Lied in der Oper gleichen Namens.“ So ſprechen andere, Menzel, Liebermann, Sisley, Feuerbach, Goja, Waldmüller und Marées, Schlittgen, Israels, Beardsley, Krüger und Zola über ihre Kunſt und die Kunſt der andern. Die Aeußerungen und Anſichten ſind vielfarbig und diesparat; aber eine Grundgeſinnung ſpricht doch aus ihnen. Es iſt die Geſinnung, die das „Stichwort“ der modernen Malerei wurde, und die, wenn mau nur ſcharf zuſieht gerade aus den hier wiedergegebenen Worten Whiſtlers mit beſonderer Deutlichkeit herausleuchtet. Das war denn auch der Grund, gerade Whiſtler zu zitieren. W. B. Die ültere NRomantik und die Runſt des jungen Goethe. Der Begriff des„jungen Goethe“ ſteht einzig da in der Geſchichte der Literatur. Wohl ſprechen wir vom„jungen Herder“ und vom „jungen Schiller“, aber da handelt es ſich nur um biographiſche Rück⸗ ſichten. Bei Goethe kommt ein Wichtiges hinzu. Der„junge Goethe“ iſt ein Begriff der Literatur und bedeutet eine Epoche ſeines Schaffens. Der junge Goethe krönt jene Aufſchwungbewegung, die nach dem Weſtfäliſchen Frieden in dem zertretenen Deutſchland langſam einſetzt und im 18. Jahrhundert ſchnell ſich entwickelt. Für ihn ſelbſt iſt es die Zeit des raſtlos ſuchenden Menſchen und des wunderbar ſchnell reifenden Dichters, der einen reichen Ertrag von den Schüler⸗ arbeiten bis zum Urfauſt vor uns ausbreitet und ſeine eigene Stellung im Geiſtesleben ſich erringt, nach allen Seiten Anregung und befruchtendes Leben ſpendend. Die Literaturgeſchichte hat dieſe Bedeutung des jungen Goethe, ſo wichtig und anziehend ſie iſt, kaum erſt durchforſcht, und ein erſter Bei⸗ trag zur Frage faſt iſt's, wenn Hans Röhl im XXXVI. Heft der von Franz Muncker herausgegebenen Forſchungen zur neueren Lite⸗ raturgeſchichte(Alexander Dunckers Verlag, Berlin) das Verhältnis der älteren Romantik zur Kunſt des jungen Goethe unterſucht. Er zeigt den jungen Goethe im Lichte romantiſcher Anſchauung und Dichtung. So beginnt er mit einer Zuſammenſtellung des Urteils der älteren Romantiker, in erſter Linie der beiden Schlegel und Lud⸗ wig Tiecks, Novalis tritt im Zuſammenhang der Betrachtungen zu⸗ rück, Wackenroder, Schelling und Schletermacher werden nur geſtreift. Friedrich Schlegel begrüßt Goethes Poeſie als„die Morgenröte echter Kunſt und reiner Schönheit“, und eine empfindende Begeiſterung für die Gedankenwelt des jungen Goethe ſpricht aus ſeinen Briefen, Das Große in ihr iſt ihm die Univerſalität und die Progreſſivität. Indem er ihn hiſtoriſch betrachtet, dient ihm das ältere Werk zum Verſtändnis des jüngeren, und wahrhaft groß ſcheint er ihm da, wo es wie der Götz die Forderung des Nationalen erfüllt. Auf anderm Standpunkt ſteht Auguſt Wilhelm Schlegel. Ihm find die Werke die größten, die„Proteſtationen gegen die konventto⸗ nelle Theorie, Verteidigungen der Natur gegen die Eingriffe der Ver⸗ künſtelung darſtellen“, Im letzten Grunde aber ſtimmen ſie beide in ihrer Wertſchätzung überein. Auch ihm dünkt der junge Goethe ſo groß, weil er„allein aus dem Uebel der Verwirrung zur Klarheit des Meiſters und Künſtlers ſich durchgerungen hat.“ Aber während die Liebe Frledrich Schlegels etwas launenhaftes hat und die Auguſt Wilhelm mehr auf ein korrektes Freundſchaftsverhältuis heraus⸗ kommt, verbindet innige Verehrung den Naturdichter mit dem Natur⸗ philoſophen Schelling. Und ähnlich berührt das Verhältnis zu Ludwig Tieck. Auf 5 hat Goethe am früheſten und am niefſten gewirkt. Ihm wurde Goethe zum Erlebnis, und die kritiſche Kühle der Schlegel wird man darum vergebens bei ihm ſuchen. Seine Bewunderung iſt ohne Rückhalt, denn er fühlte ſich dem jungen Goethe kongenial, im eigenen Schaffen nicht minder als im Nachempfinden. So nimmt es auch nicht wunder, daß mächtiger noch und ſtärker als Shakeſpeare Goethe auf ſeine Dichtungen einwirkt, zum erſtenmale im William Lovell, auf deſſen Abhängigkelt vom Werther ſchon oft hingewieſen wurde, nicht weniger in Karl von Berneck, wo der Götz nachwirkt oder in den Knittelversdichtungen. In„Franz Sternbalds Wanderungen“ leiſtet dann Tieck dem Wilhelm Meiſter Fieber der Zeit und ſeiner Goetheverehrung einen letzten großen Tribut, Die verſchtedenartige Stellung Ludwig Tiecks und der Schlegel zum jungen Goethe iſt typiſch für das Verhältnis der Romantiker zu dem Dichter. Nirgends zeigt ſich greifbarer die geiſtige Differenz der Romantiker, die geiſtige Eigentümlichkeiten, die Grundlagen der Bildung und Prinzipien der Kunſtlehre beſtimmen. Und ſo iſt Röhls auregendes Buch ein weiterer Beweis für die große innere Ver⸗ ſchtedenheit zwiſchen den Dichtern, die zur romanttſchen Schule ge⸗ rechnet werden. 5 Das allein iſt aber bei aller Subjektivität der Urteile über Goethe faſt ihnen allen gemein. Sie haben zuerſt Goethe hieſtoriſch betrachtet und ſo zuerſt die Epochen ſeiner Kunſt begriffen. Sie erſt haben den Begriff des jungen Goethe geſchaffen. Sie zerſplittern ſich in dem, was der junge Goethe für ſie war, aber in dem, was ſie ſür den jungen Goethe waren, vereinigen ſie ſich. Röhl hat das ſo eindringend dargelegt, daß man wünſcht, er möchte in derſelben Weiſe auch das Verhältnis der Romantik zum Sturm und Draug überhaupt einmal einer eingehenden Betrachtung unterziehen. Der Zuſammenhang zwiſchen ihnen iſt wohl angedeutet worden, aber ihn klarzuſtellen wurde leider noch nicht unternommen, ſo lehrreich das wäre. Tuiſe von Degenfeld. Liebeslieder aus Alt⸗Heidelberg von Otto Michaeli. [Stuttgart, Greiner u. Pfeiffer), Schon viel iſt über Karl Ludwig von der Pfalz und ſeine Liebe zu dem Hoffräulein ſeiner Gemahlin Charlotte geſchrieben worden, von den einen mit kalt abwägendem Tadel, von andern mit verzeihendem Verſtehen. Zu letzteren tritt Otto Michageli, indem er das Liebesglück beſingt, das der Kurfürſt an der Seite der ihm ſpäter(1657) morganatiſch angetrauten Luiſe v Degen⸗ feld gefunden hat. In ſchönen vollendeten Verſen iſt es dem Dich⸗ ter gelungen, zumteil auf Grund der vorhandenen Epiſteln, ſich in Charakter und jeweilige Stimmung der Beteiligten[Karl Lud⸗ wig, Luiſe, Charlotte) einzufühlen. In den folgenden Gedichten iſt der Sprecher des erſten Karl Ludwig, in den anderen zeigt Luiſe ihre ſcheue und doch innige Liebe zum Kurfürſten. Sehnſucht. Aus der Würde Glanz und Bürde, Aus der Ehe Zwang und Pein, Aus des Hofs umhegter Hürde Schreit mein Herz nach dir allein. Wie der Vogel, ſo gefangen, 5 Sich nach Baum und Blüte ſehnt, Wie die Blume mit Verlangen Zitternd ſich zur Sonne dehnt. Dein begehr ich. Dich entbehr' ich. Dich verehr' ich treu und wahr. An dir hang' ich. Nach dir bang' ich Dich umfang ich immerdar. Jeder Sehnſucht ſtand ich ferne, Wußte nicht, was Liebe war, Eh' ich deine blauen Sterne Schaute und dein nußbraun Haar. Was verwehrſt du mir die Pforten Lautrer Luſt, die du gebarſt? Sei nicht härter mir mit Worten, Denn du mir mit Blicken warſt! Segne mich mit goldnen Sonnen, Sei mein blauer Mondenſchein, O, ſo iſt mein Leid zerronnen, Und Karl Ludwig ewig dein. Finale. Meine Laute klang dir Jeden Klang, der klingt. Meine Seele ſang dir Jeden Sang, den Sehnſucht ſingt. Meine Lieder ſchweigen. Meine Stärke bricht. Ich möcht mein Herz dir zeigen Und ich darf es nicht. Schwermut. Mein Herz muß leiden; Es liebt, da's nicht ſoll. Mein Herz muß ſich beſcheiden Und iſt doch deiner Sonne voll. Mein Herz muß meiden Und iſt doch tiefer Wonne voll. * hinſtellte. Gleich ihm baut Sinclair auf Menſchenſtudium auf, und wie er gibt er ein Bild, das von Leben durchflutet wird. Und wie er klagt, ſchließlich er nicht nur Amerika an, ſondern weit hinaus über ſeine Grenzen wenden ſich ſeine Anklagen gegen die Welt, weil das, was er anklagt, die ganze Welt anklagt. M. Ammon, Das Ei des Kolumbus. Sozialer Roman. Dem Andenken Charles Fouriers, dem Kolumbus der neuen indu⸗ 580 0 und ſozialen Welt. Zeitbilder⸗Verlag, Leipzig. Preis .50 M. Ammon macht den überaus intereſſanten Verſuch, die Ge⸗ banken des franzöſiſchen Soziapolitikers über eine neue Geſell⸗ ſchaftsordnung lin deſſen Werk„Le nouveau monde industriel et sociétaire“] in, wenn auch nur romanhafte Wirklichkeit umzuſetzen. In Briefen, die der Leiter eines Fourierſchen Union im Stagte New⸗Jerſey an ſeinen Sohn und deſſen Freundes⸗ kreis nach Zürich richtet, wird kurz Fouriers Syſtem mit ſeinen Vorteilen dargelegt. Die Phalange(Union) als eine durch Haus⸗ halt, Landbau, Induſtrie ſich ſelbſt erhaltende, geſchloſſene Ver⸗ einigung von etwa 350 Familien, Arbeiten in Serien und Grup⸗ pen, deren Mitglieder ſich gegenſeitig ablöſen, Vorteile der Serienarbeit, Bewinnanteil nach Arbeit, Talent und Kapital, Einſchätzung der Arbeit nach ihrer Notwendigkeit, Nützlichkeit und Annehmlichkeit, Erziehung, Kunſt, Religion. Die Briefe berichten weiter über Gründung und Entwicklung der erſten Union, die als Waiſenhaus und Erziehungsanſtalt gedacht iſt, und über die Erfolge, die durch die beſondere Arbeitsverteilung in allen Betrieben erreicht werden. Später begleiten wir die Züricher Freunde, die zum Teil der Union beitreten, nach Amerika, wo wir dann die eigenartige Gründung in ihren tau⸗ ſenderlei intereſſanten Einzelheiten aus ſozufagen eigener An⸗ ſchauung kennen lernen.— Eine Kritik der Ideen, die ſehr ein⸗ gehend ſein müßte und übrigens in der Hauptſache eine ſolche der Gedanken Fouriers wäre, müſſen wir uns verſagen, jeden⸗ falls verdient das recht anziehend geſchriebene Buch die beſte Empfehlung. 8 Zeitſchriften. Das Septemberheft der„Neuen Rundſchau“(S. Fiſcher Verlag, Berlin) wird durch einen Aufſatz von Karl Scheffler über die noch lebendigen Kräfte des deutſchen Ideglismus eröffnet. „Königliche Hoheit“ von Thomas Mann wird in dieſem Heft beſchloſſen. Bisher unveröffentlichte„Briefe von Ruskin“ an ſeinen intimſten Freund Dr. Brown eythüllen die ganze Tragik in dem Gemütsleben dieſes großen engliſchen Humaniſten und werfen zugleich Streiflichter auf die Bildung ſeiner ökonomiſchen Weltanſicht. Eduard Bernſtein ſrpicht über die heutigen„Kampf⸗ mittel des Proletariats“. In einem Aufſatz über das„Erwachen Chinas“ zeigt Paul Rohrbach, welche moderniſtſſchen Kräfte dieſes Rieſenreich zu beleben anfangen und mit welcher voraus⸗ ſchauenden Klugheit England und Amerika nicht bloß ihre Han⸗ delsunternehmungen ins Werk ſetzen, ſondern auch, zur Befeſti⸗ gung ihres kulturellen Einfluſſes, Schulen und Univerſitäten gründen. Aus Liliiencrons Nachlaß wird ein Gedicht veröffent⸗ licht; die Bedeutung dieſes Dichters ſelbſt wird von Moritz Hei⸗ mann gewürdigt. In einer Chronik über neuere feminiſtiſche Literatur behandelt Lucia Dora Froſt mit kauſtiſcher Schärfe jen Regungen und Strebungen, die auf eine„Vertreibung aus der Ehe“ hinauslaufen. Richard Dehmel verrät ſeine Gedanken über eine ſozial nützliche„Theaterreform“. N. Stern behandelt das„Flugproblem“ ſowohl hiſtoriſch als ſachlich Robert Walſer ſucht plaudernd das Weſen der Berlinerin zu faſſen. Den Be⸗ ſchluß amacht eine apokroyphe Rede des neuen Reichskanzlers, mitgeteilt von Junius. Die Anmerkungen enthalten eine Fülle von Gloſſen von Chriſtian Morgenſtern, Bie, Heimann Sänger ete. ete. 0 Der Türmer. Monatsſchrift für Gemüt und Geiſt. Herausgeber Jeannot Emil Freiherr v. Grotthuß. Vierteljährlich(3 Hefte) 1 Mark, Probeheft franko(Stuttgart, Greiner u. Pfeiffer). Aus dem Inhalt des Septemberheftes: Bernhard v. Bülow. Von Dr. Richard Bahr.— Mutter Wiedenkamp. Erzählung von Ernſt Clauſen.— Die Religion des Kindes. Von Rudolf Pann⸗ witz.— Mann über Bord] Von Viscente Blasco Ihañez.— Welche Beſtimmungen in Preußen noch in Kraft ſind. Von Dr. Lothar Engelbert Schücking.— Aerzte und Reichsverſicherungs⸗ ordnung. Von Dr. Georg Lomer.— Heldenſtiftungen, Von Paul Dehn.— Ja, der Berliner!— Die Marſeillaiſe und ihr Dichter. — Kulturkurioſa.— Tolſtoi— ein Heuchler?— Eine Seelen⸗ ſchmiede.— Modernismus in der Theologie. Von Karl Beth.— Vorſchläge zur Erzielung einer gerechten Volksvertretung. Von rmers Tagebuch: Häusliches aus dem Reichs X. F. Z.— Ti Die Gerbermühle. Von Meta Schneider⸗Weckerling.— Lienhards ſtücbchen. Altdeutſches Neuland.— Detlev von Lilieneron J. „Wege nach Weimar“. Von M. S.— Goethes Fauſt auf der modernen Bühne. Von Dr. Karl Enders.— Bücherkritik.— Vom Zug der Toten. Von St.— Walter Firle. Von Artun Dobsky.— Kunſtakademiſcher Katzenjammer. Von St.— Vom Muſikdrama der Gegenwart. Von Dr. Karl Storch— Richard Wagner in Bayreuth.— Aeſthetik und Konfeſſion. Von F. Lien⸗ hard.— Verantwortlichkeitsgefühl. Von Hubert Maushagen.— Schriftſtellervampiere. Von Hermann Lemmerz.— Der Zeppelin⸗ jubel. Von Civis.— Biographien als Schullektüre. Von St. — Arbeit und Geſang. Von St.— Liliencrons Ehrenbrot.— Notizbuch.— Kunſtbeilagen; Walter Firle: Studie. Prinzregent von Bayern. Komteſſe S. Die Großmutter. Studie zu dem Ge⸗ mälde„Die goldene Hochzeit“. Pieta.— Notenbeilage: Spiel⸗ mannslieder. Ged. von R. Baumbach. Komp. von Oskar Hieke. Mit dem neueſten Heft beginnt der zwölfte Jahrgang der⸗ ſelben Zeitſchriſt. Da ſcheint es angebracht, mit einem Wort auf ſie zu weiſen. Der Türmer hat unter allen unſern Zeitſchriften die eigenſte und perſönlichſte Phyſiognomie. In dieſer Subjektivi⸗ tät und dem rückſichtsloſen Bekennen der Wahrheit liegt ſeine Stärke und ſeine Bedeutung für unſere Kultur. Sie bezieht ag auf alle ihre Aeußerungen, auf das Leben des Staates wie das der Nation, auf Kunſe Muſik und Literatur. Wie ſehr wir eine ſolche Zeitſchrift en, ſteht außer Frage. Sie iſt ſo nötig, daß, wenn ſie nicht da wäre, ſie eigens geſchaffen werden müßte. Freuen wir uns darum, daß wir ſie haben und in einer Geſtalt haben, in der das ganze Leben der Gegenwart pulſirt und poſitive Werte geſchaffen werden. Aus dem reichen Inhalt des 1. Heftes ſeien in der Hinſicht hervorgehoben vor allem die Be⸗ trachtungen zur 1900⸗Jahrfeier im Teutoburger Walde von Otto Grund, Storcks Toskaniſche Wanderungen mit Bildſchmuck Carlo Böcklins und das reich ausgeſtattete Tagebuch. Lienhard beginnt einen neuen Roman, Liilencrongedichte in Muſik ſind die Bei⸗ lage des Heftes. Die Tat, Wege zu freiem Menſchentum, Monatsſehrift, heg. von E. Hornefferl. Inhalt des 6. Heftes: Ernſt Horneffer: Dle Religion des Stolzes, Hermann Schwarz: Der Peſſimismus, ein Untergang und Uebergang, Otto Brunn Gedanken einer Philo⸗ ſophie des Schaffens, K. Walter, Goldſchmidt: Berliner Som⸗ merkunſt, Bruno Golz: Vom modernen Menſchen, Umſchau. 5 Die Masken(Wochenſchrift des Düſſeldorfer Schauſpiel⸗ hauſes) eröffnet ſoeben den 5. Jahrgang. Das erſte Heft bringt Aufſätze von dem Mannheimer Dr. Ernſt Leopold Stahl[(Das Theaterweſen im alten Weſtfalen), Dr. H. Wantoch(Staatsrat und Hanswurſt), Erinnerungen an Detlev b. Liliencron von Fritz Droop und einiges aus Novalis' Fragmenten. Das 2. Heft bringt Erinnerungen an Albert Matkowsky, etwas über das Vorleſen von Karl Röttger und einiges aus Heinr. Theodors Rötſchers Kunſt der dramatiſchen Darſtellung. Das 9. einen beachtenswerten Aufſatz über die Toilettennot unſerer Schauſpielerinnen, ferner ſchreibt dort Rötſcher über die Leitung der dramatiſchen Vorſtellung, Scheerbart über Milieukunſt. 5 Fiſchers Bibliothek Zeitgenöſſiſcher Romane gibt ſoeben das Verzeichnis der Bände des zweiten Jahrgangs bekannt. Sie wird darnach bringen: Hermann Heſſe, Unterm Rad; Anny Dem⸗ ling, Oriol Heinrichs Frau: Theodor Fontane, Cecile; Lauribs Bruun, Van Zantens glückliche Zeit; Norbert Jacques, Der Hafen; Hermann Bang, Am Wege; Emil Strauß, Der Engel⸗ wirt; Peter Nanſen, Julies Tagebuch; Felix Salten, Olga Froh⸗ gemuth; Ruth Waldſtetter, Die Wahl; Hans von Kahlenberg, Eva Sehring: Johann Bojer, Unſer Reich. 5 Literariſche Nundſchau. Wilhelm Hertz' berühmte Ausgabe von Gottfried v. Straß⸗ burgs Triſtan und Iſolde gibt Cotta(Stuttgart) in billiger, nur den Text umfaſſender Ausgabe W Kultur und Leben des germaniſchen Nordens in feſte Form und deutlichem Bild zu faſſen, hat Walter Niemann ein Nord⸗ landbuch geſchrieben[Alexander Duncker, Berlin). Niemann lennt den Norden, denn er hat eine Seite ſeiner Kultur, die Muſik, ge⸗ ſchitlich ſchon dargeſtellt und ſeine Kenntnis hat er durch um⸗ faſſendere Studien vertieft und ſich in die weiteren Aeußerungen jenes Lebens jetzt tiefer verſenkt. So iſt das Buch geworden, was es in der Selbſtbeſchränkung ſein wollte: ein warmherziger ein Buch, das das Intereſſe erwecken elar den dendne e vor. 5 u Siv aeahie unellpf ne uscpfaaeheg d uog cn eun lcee 0 nebie ne Jcpzu en deh e eee en eee ee ei uue aen maän en ee eeeeſpcneg ͤ gun iin ulen gun guph“ gog gellg neaf sbeanusun usseagungc uteuzet zecbnug! aac a00 Hunch ꝛesurz gun buncppaeg zaueuebhd ſog zc u! die eeeen en weee aüe e e een ee en eee uis gun cpuee andbun e ige naecpn ueed ud Jbieeeß molönn „e gege gog usqog„ofantz“ gun„ugeſtgrech maefun“ 493 -acg Bunczelaegen aneg doneu un(uscpunzgs) uebubg Jaeginz 10 gecpugz sunſupc znug Jcpnachues eec ehdenagzaeut %0 eeee en bee eeen ne euls sog jog guvneg ug! eee e weee ie en ben ie e ech eemee KAegun z jog aeeee ee e eee eht een eee eeee uellvc cpru aeagabocpe ucg jeg gog gabusbſcd zeut⸗ uag uelliamun gaocht af a ui ebhugneg e uuer og 8jv Aee eineeee eeen bnn eer eugncedule uskuvch uezeggaß Souse gleach uog ur Hunuiecplac ecphabaein sio de I iube zudugt lazun dldgzzenvavge Eogleupzzom zeg zeuse giv ae 15 guunz 424 belnc ucg uvnt Aeee eed acgec wei eeee eecne eg eeee eho meceenen eeunedeem eg ne agge unhmoch znug »unſſutntz imu aeiiezds deun giv nvl neſchleh anvachegve aelun giv Wau aeumut gait ae eeebeeuee uer n e „Sgreiu dig nd non iece uig ueugauc Ind gou zoum! gaiat dc Ili uegacat zjercled oiu au Siuehe uelgd Abg 51 ueen eeeer ee eeg ne eeee en e eecbeeang Ueaeguv asgel ucgg ia uer en beu ee wen e ed we uhupu geenec neeer eene nienc acnn eneec ane nm usdaeuben uegeceen e n eg i a oh usgunſeß a gog uoncggah uv arm de zuzechb unocß bunnoch! -u udneu z uenehne uegnneegnen die rner eer n Hunpnazucd gega dunpneaoß inv a 108 Squebantz Bunnvcpluzz Uehnhies deg ugeguot Zunbegac uschhnbon 20 ageun zcpiu 41 upaegnal 8 ueg Inv'ne ſeigegd Senegur use iaogß mog unavg ee en ee eeee e ee eee e eceeeee enezun Sog ohid zenee eee eu ejeie ne uegungzangz uscp8vaf Sppu zaee uteg grut goß igeut uuics usuſes gs gog enbeg uegd Aee gun ihe emueine gleg pau anu unu uengg go ueuon ic e eee nee en ee ee ehee e et ed moeggaaz i uejponb pau aduvg ui cnbgu dgeut cbien une auga uohv jaogz sog pang bunzaigz scsvaf guse uegilel gog uuezde deubog noc egs deg un ciu agaog eig Env sppocgz Aeuse uag usucnauch ugututvne ah zrut 80 J1e Heanz zunzß 21c u ee aene eg e eghee ehee eechcmae euneu gusg acen en e eun ec e unguegß en e Söcpngz gog zaogß gun jaz an] ufel jeſchllegz use uobgu 18 egedeeeen eeeg nee ueeeuech en ee eceeee nesel sspngz geg agcact; eI Ageiduns neleat Sajotpun gun naeh ge ubun geg ubenur ce eheeen een enieuug ueſung aauzef un ih gohv socß uobvad eupeeuse uebunſcpvagsogz gun usugt ueſg svas gog aeqn ahean Seangelgng em mee beehn epenc zan ece dun ene eee eeelee; pgg gapcpint aaee uamn dig dge acugeg gun gegplag; -eee ee eun eeer ecueneeeen eeet ceeee eeeenee Meeeden eeen e ben eeen eeg e ehe eh Seeee eeeee eee n ieu dun eceees oa pi u Sectn e e eeen eeee e e ueigs uog ene“ en eee ee eccnen eeheceeune e en n ai aeceene ne uneueguege en bennen eg eb e Aeee eenedeet eeees eeen iez ene lince e u; uegſes ogunabne uejpngoch suelggs ueg uv ong un ueſo“ sſeig sgenue Snvavc enpntt ueaegup env gusenec g danec aeg Bunuseuaeg aeuse echt een neeeee len eunce eee en ſeeere Meeueeeeen eeeeee egtengbun c ene aend e eeee eeee“ lee ee eee eang eg Inev ezo uag gun eee eneen e ent en eeeee ne guc bun ⸗nöcphupegz dig gun gpeione aego inf n oh u20 Ara uus ae egef Susge egugeg aed ag anoeg gvauagz ucg udah anzvaohusſgs ane boazog aeienec un „euas pnagenz une enß eguebnoezegn ui gaugog gog aincun dig gnut af uzel Svuvacß geg 25if e en eeee eeheeeeeeen ee ee engae gaivas u! 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Wo er mit der verfeinerten Kultur zuſammenkommt, gibt ſie ihm zu viel zum Grübeln und hat ſie ihm Wunden ge⸗ ſchlagen. Die größte damals, da die Chriſtianadame ſeinen Lebensweg kreuzte, die ihn nicht haben wollte und die er nicht vergeſſen konnte. Das hat ein Stück Unruhe in ſein lebens⸗ ſtarles Gemüt gelegt und ihn nicht mehr losgelaſſen. In„Vic⸗ toria“, in„Schwärmer“ und nun im„Herbſtſtern“, wo er die Geſchichte erzählt, tritt es zutage. Wenn ſie ihn übermannt, dann flieht er vor der ſtädtiſchen Kultur und zieht draußen im Lande umher. Als Arbeiter und Bauer tut er Handlangerdienſte und verwertet ſein techniſches Können. Aber dabei beobachtet er mit ſeinen klaren durchdringenden Augen die Menſchen, die er mit der Kunſt des Wortes lebenswahr vor uns hinſtellt. Dieſe Freude am Leben iſt ſein Eigentümlichſtes. Und wie er es kennt, zeigt er jetzt wieder im Herbſtſtern und hat er früher im Hunger (Albert Langen, München) gezeigt, dem Buch von der nackten Liebe, von namenloſem Elend, von„der Rückkehr zu den erſten Dingen“ und„der Kraft, mit der ein Elementargeiſt ſich nach Entfaltung ſehnt“, nach der Hebung der Schätze des Lebens. Daß dieſer Mann aus dem Norden kommt, iſt kein Zufall. Jüngſt erſt hat dort in Aale Madelung ein verwandter Geiſt ſich geregt, der aus höchſter Kultur zu der einfachen Natürlich⸗ keit zurückkehrte, die dem Norden das Gepräge gibt. Noch iſt Hamſun der charakteriſtiſchere und größere. Ein Dichter, der Leben atmet und reiches Leben ſpendet, und einer der größten der Zeit überhaupt. Umſchau. Theologie. Steudel Friebr.: Das Chriſtusproblem und die Zukunft des Proteſtantismus in der Sammlung Deutſche Wiedergeburt. Th. Schröters Verlag, Zürich und Leipzig, 1 Mark. In unſerer Zeit der Probleme wird bald alles proble⸗ matiſch. So iſt es auch ſelbſt mit der Exiſtenz Jeſu gegangen. Stendel baſiert in der vorliegenden Schrift auf der bekannten Kalthoffſchen Auffaſſung von der Entſtehung des Chriſten⸗ tums, wonach Jeſus nie gelebt hat und die im neuen Teſta⸗ ment überlieferten Jeſusworte, fromme, weiſe Sprüche von irgend wem ſind. Die Konſequenz liegt auf der Hand: Ab⸗ ſchaffung des Jeſuskultus, den der Verfaſſer durch den Monis⸗ mus mit ſtarker Betonung des Perſönlichkeitsideals erſetzen will. Nach unſerer Anſicht ſcheitern Kalthoff und Genoſſen mit ihrer Hypotheſe an der einfachen Tatſache von der Exiſtenz der Kirche. Eine ſo impoſante geſchichtliche Bewegung wie das Chriſtentum entſteht nicht ſozuſagen von ſelbſt. Wo gibt es überhaupt in der Geſchichte eine Bewegung ohne eine mar⸗ kante Perſönlichkeit, die den erſten Anſtoß dazu gab? Ich kenne keine. Ein Chriſtentum ohne Chriſtus kann ich mir ebenſowenig denken wie den Islam ohne die ſtarke Perſön⸗ lichkeit Mohammeds, oder die moderne proletariſche Bewegung ohne Ferdinand Laſalle und Karl Marx. Im übrigen ſind Kalthoff und Steudel bei aller Achtung vor ihrer Wiſſen⸗ ſchaftlichkeit und Ehrlichkeit nach unſerer Anſicht ſchlechte Pſychologen, ſonſt müßten ſie gefühlt haben, daß die als Jeſus⸗ worte anerkannten Reden und Ausſprüche in den Evangelien nicht von dem oder jenem beliebigen Menſchen eines Tags erfunden ſind, ſondern aus einer tiefen und reichen Seele einer wunderbaren einheitlichen Perſönlichkeit ſtammen. Trotz Steudels Propaganda für das Perſönlichkeitsideal, ſcheint ihm der Reſpekt und die rechte Würdigung der Perſönlichkeit in der Geſchichte abzugehen. Die Argumentation Steudels er⸗ geht ſich in biſſigen Ausfällen gegen die moderne Theologie mit häufig recht ſadenſcheinigen Gründen, auf die wir hier einzeln nicht eingehen könnnen. Was Steudel im letzten Grund will, Bildung und Pflege der Perſönlichkeit, das will Jeſus auch, ja, er kennt kein höheres Ziel als die Menſchen ſelbſtändig zu machen. Der Weg iſt nur ein anderer. Welches der richtigere iſt, wird die Geſchichte lehren. Jeſus hat Helden⸗ perſönlichlejten gezeugt wie Paulus, Auguftin, Luther Calpin, Cromwell, Bismarck u.., wir wollen ſehen, was für Männer die Kalthoff⸗Steudelſchen Theorien hervorbringen Im übrigen iſt das Büchlein, das klar, überſichtlich und intereſſant geſchrieben iſt, jedem, der ſich für die heutigen Kämpfe um die Weltanſchauung intereſſiert, zu empfehlen. F. Kirche und Arbeiterſtand war das Thema, über welches Profeſſor Paul Drews⸗Halle auf dem zwanzigſten Evan⸗ geliſch⸗ſozialen Kongreß zu Heilbronn vor einer ſtattlichen Zuhörerſchaft aus allen Kreiſen der evangeliſchen Bevölkerung Deutſchlands unter ſtürmiſchem Beifall in ſeiner freimütigen Art geſprochen hat. Dieſer Vortrag war inhalt⸗ lich wohl der bedeutendſte, der diesmal gehalten wurde,— Dr. Naumann hat ihn in der„Hilfe“„ein Stück Kirchengeſchichte“ genannt— und er hat in der reaktionären und ſozialdemokra⸗ tiſchen Preſſe viel Staub aufgewirbelt. Auf Grund der Tat⸗ ſachen in der kirchlichen Praxis der letzten Jahrzehnte kommt Drews zu dem Schluß, daß die Kirche durch Verſäumniſſe und 3. T. offenes Eintreten für die unſoziale Reaktion am Arbeiter⸗ ſtand viel gefehlt habe. Nur einzelne Männer hätten hier ihre Pflicht getan, und dieſe kirchlich⸗ſoziale Arbeit dieſer wenigen könne noch heute für die Geſamtarbeit der Kirche fruchtbar gemacht werden, wenn Konſiſtorien und Geiſtliche ihre ſoziale Pflicht erfaſſen und erfüllen. Dieſes überaus aktuelle Referat zuſammen mit den beiden andern Vorträgen des Kongreſſes:„Luxus und Sparſamkeit“ (Graf Poſadowsky) und„Geiſtige Strömungen in der deut⸗ ſchen Gewerkſchaftsbewegung“(Traub⸗Schneemeleher) liegen nun mit allen Diskuſſionsreden in den Vandenhoeck u. Rup⸗ recht in Göttingen erſchienenen„Verhandlungen des 20. Evan⸗ gegliſch⸗ſozialen Kongreſſes“ gedruckt vor.(Preis 2 Mark.) Dieſe Verhandlungen dürften für unſere Mannheimer Leſer auch infofern von Intereſſe ſein, weil der Kongreß Pfingſten übers Jahr in Baden und hoffentlich in Mannheim tagen wird. 125 Philoſophie. Raone Richters Buch über Nietzſche(Dürr'ſche Buchhand⸗ lung, Leipzig) liegt in zweiter umgearbeiteter und vermehrter Auflage vor. Man mag das rein als Beweis für die Vorzüge des Buches oder als eichen einer Zeit deuten, in der Nietzſche wie kein anderer Moderuf genießt. In beiden Fällen iſt allein durch die Tatſache ein Werzurteil geſprochen. Denn die Wogen der Nietzſcheliteratur ſind zu einer Flut angeſchwollen, die nur wenige Standardworks in trotziger Einſamkeit herausragen läßt. Daß Richters Werk zu ihnen gehört, verdankt es der Gründlich⸗ keit und Objektivität der Forſchung, der Klarheit gedanklicher Formuljerung und dem reichen inneren Leben. In ihm ſteht nicht allein begreiflich und wiſſenſchaftlich konkret gefaßt das Syſtem eines geſchichtlich begriffenen Denkers vor uns, der für uns Nietzſche noch immer nicht iſt. Auch der Menſch leuchtet daraus in lebendiger Treue hervor, und ſeine Philoſophemen werden nicht weniger aus dem Menſchen und ſeinem Werden denn als Ergebniſſe ſelbftändigen und konſequent aufbauenden Denkens begriffen. Von da aus ſchreibet Richter ſicher zu Wer⸗ tung der Ergebniſſe, die Bedeutung des Mannes ganz daraus aufzuzeigen. Und was er als größtes davon ermahnend vor uns ſtellt, wird ihm nicht leicht einer beſtreiten:„Nietzſche hat uns por allem Eines gelehrt: Probleme zu ſehen, wo wir ſie viel⸗ leicht nicht ſahen, und ſinnend zu ſchweigen, wo wir vielleicht leichtfertig redeten: und tat er das, gab er uns viel: die Mög⸗ lichkeit, ſelbſt zu philoſophieren.“ Des Amerikaners James H. Hyslops ſchnell bekannt gewor⸗ denes Werk„Probleme der Seelenforſchung“ erſcheint, in einer eberſetzung Otto Knapps bei Julius Hoffmann(Stuttgart). Es iſt ein Gegenſtück zu den Büchern des Pariſer Aſtronomen Ca⸗ mille Flammarion, die unter dem Titel„Unbekannte Natur⸗ kräfte“ und„Rätſel des Seelenlebens“ die ſpiritiſtiſchen Erſchei⸗ nungen wiſſenſchaftlich erforſchen wollten. Gleich ihnen behan⸗ delt es das Gebiet der Uebernormalen. Hhslop ſtellf hierzu wiſſenſchaftlich Erwieſeners zuſammen, die Fälle von Hellſehen und ähnlichen Erſcheinungen, die von der Pfychologie ſchon an⸗ erkannt und darum meiſt älteren Urſprungs find. Das Neue des Buches und ſeine eigentliche Bedeutung liegt in der Anord⸗ nung und Gruppierung des Stoffes(die alten Oralel, Viſionen im Kriſtall, Kriſtallſchauen, Telepathie, Träume, Geiſierſehen, Hellſehen, ſind die einzelnen Gruppen), der reichen pſychologiſchen Erfahrung, die aus der Ausarbeikung ſpricht und ein Vorzug ſchſieplich zn der ſeſſelnden Darſtellung. — 7— Derſelbe Verlag läßt des weiteren eine Ueberſetzung des Buches bon H. B. Stanton„Die Werte des Lebens“ folgen. Auch ſie iſt von Otto Knapp beſorgt. Staatswiſſenſchaften. v. Juama⸗Sternegg: Deutſche Wirtſchaftsgeſchichte 1. Band bis Schluß der Karolingerperiode. 2. Auflage. Duncker u. Humblot, Leipzig. M. 20. Die erſte Auflage dieſes ausgezeichneten Buches im Jahre 1879 war eine Tat. Es war der erſte Verſuch eines National⸗ ökonomen, die deutſche Wirtſchaftsgeſchichte im Zuſammenhang darzuſtellen, aber ein Verſuch, der epochemachend war. Was der Verfaſſer damals in ſeiner Vorrede gewünſcht, daß die Wirt⸗ ſchaftsgeſchichte ſich zu einer ſelbſtändigen Disziplin ſich entwickle, iſt inzwiſchen geſchehen, nicht zum geringſten durch ſeine gründ⸗ liche und umfaſſende Vorarbeit, die wieder die Anregung zu einer Menge von wirtſchaftshiſtoriſchen Einzelſtudien gegeben hat. Jetzt hat der erſte Band eine Neuauflage erlebt, die der greiſe Verfaſſer noch ſelbſt beſorgen konnte. Leider ereilte ihn der Tod über der Arbeit. Ein Werk gründlicher deutſcher Ge⸗ lehrtenarbeit liegt in dieſem Bande vor uns; die Reſultate der neueren und neueſten Detailforſchung ſind ausgiebig berückſich⸗ tigt. Die Sprache iſt ſchlicht und klar, die Einteilung recht über⸗ ſichtlich. Durch das ausführliche Sachregiſter kann es bequem auch als Nachſchlagewerk benützt werden. Dem Nationalöko⸗ nomen wie dem Juriſten, dem Geſchichtslehrer wie dem Stu⸗ denten wird es eine willkommene Gabe ſein, insbeſondere ſei es den Studierenden unſerer Handelshochſchule beſtens empfohlen. . Muſik. Eine neue Wagner⸗Biographie. Seit Franz Muncker zuerſt ſeine Biographie Richard Wagners erſcheinen ließ, hat die Wagner⸗JForſchung eine Unmenge neuer Literatur zur Kenntnis von Wagners Leben und Schaffen hervoegbracht. Zaßlreiche neue Lebensdokumente ſind zutage ge⸗ kommen, und mancher Teil ſeines Lebens erſcheint durch ſie in neuem Licht. Das alles hatte die Neubearbeitung des Buches zur Pflicht gemacht, wenn es weiterhin ſeinen Wert als volks⸗ tümliche Biographie des Meiſters bewahren wollte. Einzelheiten wurden dadurch berichtigt, Erweiterungen kamen zur alten Form hinzu. Die Grundlinien des Buches ſelbſt ſind geblieben. Denn ſie geben ihm noch immer den eigenen Charakter. Es erblickt ſeine Aufgabe varin, das geiſtige Werden des Meiſters im Zu⸗ ſammenhang mit ſeinem Leben und der übrigen geiſtigen Ent⸗ wicklung Europas zu betrachten. Wagner iſt nur aus dem zu be⸗ greifen, woraus er erwuchs und im Verhältnis zu den Dichtern und Denkern, unter deren Einfluß ſeine Welt⸗ und Kunſt⸗ anſchauung ſich geſtaltete. So iſt ſchon durth den Standpunkt für die geſchichtliche Betrachtung vieles gewonnen. Klarheit der An⸗ ſchauung und anziehende Darſtellung kommen hinzu, das Buch zu der volkstümlichen Wagnerbiographie zu machen, die uns tro aller Wagnerliteratur immer noch fehlte, die Biographie die ſchlicht und klar in die Geiſteswelt des Meiſters einführt und aus ihr die Werke begreift. Sie leitet zum Genuß, indem ſie den Meiſter in der umfaſſenden Vielſeitigbeit verſtehen lehrt, die ihm eigen war. Vom Verlag(Buchner, Bamberg) iſt das Büchlein ſchön ausgeſtattet und mit ſchönen Bildbeigaben ge⸗ ſchmückt. Das Muſikaliſche Wochenblatt(ſeit 1096 mit der von Rob. Schumann 1834 gegründeten Neuen Zeitſchrift für Muſik ver⸗ einigt), ein Organ für Muſiker und Muſikfreunde, ſteht jetzt im 40. Jahrgange(Verlag Oswald Mutze, Leipzig). Sein neue⸗ ſtes Heft, das einen Einblick zu geben vermag in die Art des Blattes, enthält einen Aufſatz von Alfred Heuß über Tölémaque Lambrinus, Richard Batkas über Wagner in Prag; Hans Fiſcher plaudert über Muſik und Tanz bei den Eingeborenen in Süd⸗ weſtafrika und Max Unger unterrichtet über den neueſten Stand ds Problems von Beethovens Unſterblicher Geljebten. Berichte und Notizen machen den Beſchluß. Bildende Kunſt. Ein Volksbuch über Albrecht Dürer mit einer Darſtellung ſeines Lebens und einer forgfältigen und reichen Auswahl feiner Werke gibt im Auftrag der Lehrervereinigung für Kunſterzieh⸗ ung Nürnberg Friedrich Nüchter heraus.(Ir. Seybolds Buchh., Ansbach.] Mehr noch als die Kunftwartmappen verdient dieſes Buch ein Volksbuch zu werden. Denn es gibt ein inapp kiz⸗ ziertes, aber umfaffendes Bild ſeiner Perfönlichkeit als Men⸗ ſchen und Künſtlers. Dazu ilt es einfach und klar in den Ein⸗ jührungen und Erläuſerungen und der geſchichtlichen Darſtellung, iſt mit zahlreichen trefflichen Tafeln und Bildern geſchmückt von einer Wohlfeilheit, die nur durch die Unterſtützung der S Nürnberg ermöglicht wurde. 1 Heſſiſche Burgen betitelt ſich eine Mappe mit acht Original Steinzeichnungen F. Fennels(Kaſſel), die Karl Vietor(Kaſſelh herausgibt. Sie bedeutet wieder einen ſchönen Beitrag zu der neuerſtarkten Liede zur Heimat und Pflege alten Gutes der Kunſt, iſt aber auch rein künſtleriſch durch die Klarheit und Un⸗ aufdringlichkeit harmoniſch geſtimmter Farben und die enge Be⸗ ziehung zwiſchen architektoniſchem Bild und dem der Natur vo Wert. Und ſchließlich weckt ſie den Wunſch, daß auch Bade ſchöne Burgen weiteren Kreiſen in ſolchen Bildern dem Vers ſtändnis und der Liebe näher gebracht werden. Von E. A. Seemanns(Leipzig) bekannter Sammlung Meiſter der Farben, die als vornehmſte und wertvollſte Kunſtzeitſchrlft betrachtet werden kann, ſind ſoeben einige neue Hefte des laufen⸗ den ſechſten Jahrgangs herausgekommen.(Heft im Abonnemen zwei Mark.) Sie ſind reich ausgeſtattet, die Art der Reproduk⸗ tionen farbenſchön und originaltreu und ſchon ihre Zuſammen⸗ ſtellung von feſſelndem Reiz. So enthält das eine einen Alexander Roche(England), eine Landſchaft von Roſa Bonheur, ein Stim⸗ mungsbild des Italieners Bartolommo Bezzi und ein Werk des franzöſiſchen Neo⸗Impreſſionismus ein zeitgenöſſiſches deutſches und ein ſpaniſches Bild. Menzel, Thoma, Uhde und viele andere bringe ndie folgenden. Die Textbeigaben ſind wieder gediegen und abwechslungsreich. Sie bringen Auffätze über Kunſt und Kunſtnotizen aus aller Welt. Von„Richard Muther, Die belgiſche Malerei im neunzehuten Jahrhunderts“ bringt S. Fiſcher, Verlag, Berlin ſoeben eine nene wohlfeile Ausgabe heraus.(Das Werk iſt mit 32 ganzſeitigen Bil⸗ dern geſchmückt und koſtet in ſehr guter Ausſtattung geheftet M. gebunden 4.) Als Gabe für die weite Allgemeinheit legt der Verlag das Buch vor, um mit ihm in den Wochen, da Muthers früher Tod die Erinnerung wieder neu auf ihn gerichtet hat, zu zeigen, was der Mann für die deutſche Kunſtſchriftſtellerei und kulturelle Wirkſamkeit bedeutete und noch bedeutet. Denn dieſen neuen und erſten Volksbuch aus ſeinem Lebenswerk iſt all die Feinheit ſeines pſychologiſchen Einfühlens, die Originalität der Auffaſſung und der lebendigen Friſche ſeiner Darſtellung eigen, die ſeine kleineren Werke auszeichnet. Und darum war gerabe dieſe Wahl begründet und glücklich. Zeitgemäße Betrachtungen enthält der 4. Band der Sammlung Kunſt und Kultur(Strecker u. Schröder, Stuttgart.60 M) in dem Dr. Eduard Platzhoff.Lejeune über die Reclame ſchreibt, über ihre Geſchichte, ihr Verhältnis zur Preſſe und zur Kunſt. Es handelt ſich da um eine Frage der Gegenwart von hohem volkswirtſchaftlichem und nicht geringem künſtleriſchen Wert. Seit⸗ dem die Kunſt begann, ſich dem Plakat zuzuwenden, wurde das klar erkannt. Platzhoff⸗Lejeune verfolgt dieſe allmähliche Entpick⸗ lung, er betrachtet das Verhältnis der Kunſt auf ſeinen Werz und die Bedeutung für das Volk. Und da ſieht er im künſtleriſchen Plakat einen Kulturfaktor, an dem man nicht achtlos vorbeigehen dürfe. Dazu freilich müſſe die Reclame bei der Kunſt ihre Inſpi⸗ rationen ſuchen und in dauernder Allianz mit ihr zum Bild⸗ ungsmitel des Geſchmackes werden. Hier anregend zu wirken, iſt darum der hauptſächliche und ſchön gelungene Zweck des Buches⸗ Wege nach Weimar. Das Urbild des Mignon. Die Goetheforſchung hat bis ſeßz nur ſelten verſucht, den Schleier zu lüften, der über jenen ge heimnisvoll ſchönen Geſtalten der Mignon und des H ſpielers im Wilhelm Meiſter gebreitet liegt, die Schiller ſo ſinn die Kometen in dem ſchön geſchloſſenen Planetenſyſtem des Ro mans nennt. Höchſtens daß man gleich Körner und Schiller die Geſtalten ſymboliſch verſtand. Das hal Alfons Matih getan, der in dem Buche Mignon⸗Goethes Herz Mignon elß Goethes Herz, oder als Symbol ſeiner Jugend faßte, ſeiner erſten Liebe(Lili) ſeines Dichterdranges, ſeiner Sehnſucht n Natur, Schönheit und Freiheit(Italien]. Er hat aber zugleich algd erſter verſucht, nach den Vorbildern dieſes Symbols zu forſchen und glaubte ſie in dem Arzt Zimmermann zu finden, den Go 1775 in Frankfurt kennen lernte, nicht ohne tieſes Mitge für deſſen trauriges durch unſelige Hypochondrie verbüſtert Lebens zu empfinden, und deſſen jugendliche Tochter einen tiefen unvergeßlichen Eindruck auf ihn machte. Jeßz iſt die Frage vo Eugen Wolff(Ein Beitrag zur Geſchichte des Wilhelm Mei bon neuem aufgeworfen worden. Er ſiehn die Vorbilder in berühmten Sängerin Eliſabeth Schmeling, die ſich in Ber! mit Johann Mara, einem ſittlich verkommenen Mann v raletee und die eine heiße Sehnſucht nach Ilalſen trieb. Gleis (Cibie dungegaos) A dhe eeneg en wuflg meephghusun ae podg aueee eeeeeeeeeen eeene e ee bee eee ee ine enn guueg eeee eee ehen e en ogeg Aaene zinttz auss a0 auug ei e eehe eeeee ume Pnane uhh 8 fhofe zwatdch SeepTGeeetun gut dat ocz eee, i inv guvch dig 3b0f 1⸗0 5 e beeeee eee uleg inv gpvun eigsenpe udg un uobogz uogloat usufle e egeur ne ine e een eeſ 1120 „usgohgog ne ganzz ane chn zun eg oln z0 uoce ag 510 fd 40 „iee neegvzoc sdundc negel dugo— uspock ol anu Sugglck prur 8e uunz orgs“ Tubae usedg ae eeee eeee euncenen en eeee 12 poσ Sud ocplpjs 0 ebn eeene eee e eeeg Kc5e lung ueeogpuane fozbic! 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Areadne usugec Sobcpon uid Ind ozajig lvach jelne 15 udgun zoig ssuuvzcz sog uepocpe 100 diat usgo saog sojohna— aec gun uig Ici ueg gun uebuy ⸗aogß ueet aecae e eaeg neeee eeune ee eun egeatee eee ee weng eeeee ee enig enbun 4008 nelpegegotu quf ee ee Aegret 51 un Aee eceech ee eee ee ee e eee eenenenen acelu aun Ind alde dig ofan lvach zged uwilbuvg eeeee eeedeeeeg udg uv aachute eeeee eeeen eeeueeeecegeet e pen „aen enened ee eeeegne do uahzung aaue Te eeeeee ee eee e e neeeee egt ee eeeeeeedee eeng dee ne ening egtz gun dpeiag tecudub sio unaeh dog u ee eeheen ehen nen e eenee eheee eic Mitfat„ egpcht ee ee eenn ee e ene eng“ Hiqunnnog Hunzaigs eule MGeaeg eeg eeeee en eeee eceeenehen een ee b „eeeeeeh eeeg; 0 Jöpn 6s wan lendd asg in wi fef s „en no Aehe e“ veee e e e e eee eee been e we eer, ee en een aen eee ͤ e e“ uee rane ee „iwach aaec eeeeer e eceeee ue eeeen weceeeeee e ee ee Wansben anu eauste Auddag Dia uedene eehe p. 550 epcpec dog u nebg i 10 azutonbog ulgzog eeedeeen ben a0 50 envabga uoc eue eine eeenehenee eee gun ͤ eeen eng uteashum cpou Baic) Suvze0 Autvg Icpru aanoat uezuuvn u: aen e„eeee“ u% uindigaeghne eee Pujuggaued wlun anztz usgunſag uagplabsusenac Dacht di e eeehede ne endene eneeee eet epoaged uuogz 2˙⁰ ⸗pnane mat zcpea uoc utacpuvur rog 0 dgac uoflza ag 118 dugcp eoe Ino pppaclagh sog utvg ocpvag ſpen gut fiagusbosec r e eee eceen enbag eunvauecet uteuſa ur sun S2 uopfv uen uen eee beehne ee eeg gunune eegees ur sun heh eue aee en e hiccn SUöD Saqundag Sauid gieecdechteqhis a00 Inv wa s8 Cusfoqzeg pnaqqpostz) J0 a4peais D uog ocebeſeee e Aelltd den Seqngaseg e 8 7 Uupgzog Hog duvuucvagz zog sio abat ga diat uaqteig ol sepv po 8 e autetu o o eee eeen eune ee en ae l um a uuee ͤ gun“ goftpl anz dig 1l aun oplva ae Suengpe udhuiah jpgocp add oeubobzus„usumozhogz“ „3Unu se nc Aleabogz nee een eeehe eig e“ eeet de ee debuncch Dulvde usd u gun eingac die eee ee een. „eee cen ueemebn oig uudg al olan a0 eee ue. eeen eun ſaend lantes ge ne geguvuroppang lcogß Aeeen e aee eee ee ſuunheg 800 Iautss ⸗ „een een eeeeee n ee eenee e ed“ „eUelumogebuleulh Bilpe udg ui anu nc allg g Forgec uteut onhes“ bDielngebun gehrz nog 1218„5 Unzg“ „sUoguvjge obvas aus rn er en eere ſeeet nhn üeen ed 5800 n Wh— Hulpch um ur iun guulag h1 gufl⸗ „ogerga uieunt v“ — dung wa i svg gult⸗ 1 7 0 0 Ufelt vS“ „—— duvuthvagz, 100 ill Svg aufl⸗ „egerdee ein „—— ab de uig ee ee —— Uno inb anu allocß tuechvur ultenbog uopl 41 80 eene ee eee ee ehne eheen e euicun eg aög 4⁰9 25 0 a0 Jogeh„eheabeg goqo 8o noft nc“ „uslionbeg otu pog 89 o0⁰0 601 uuaq bueereee uleain ͤ mun zuubog uaecuo! 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Humoreske von Lothar Brenkendorf⸗ (Nachdruck verboten), IUR. Der entſetzlich korrekte Herr im ſchwarzen Gehrock und ſpiegelblanken Zylinder hatte ſich wieder empfohlen, und Dr. Ewald Brandner ſank auf das Sofa ſeines Hotelzimmers mit der ſchmerzlich reſignjerten Miene eines Menſchen, der ſich von geheimnisvollen und unfaßbaren, aber unbezwing⸗ lichen und unerbittlichen Mächten überwältigt ſieht. Ihn, den friedfertigſten und ſanftmütigſten aller Erdenſöhne, hatte man in aller Form zum Zweikampf gefordert, ſofern er ſich nicht unverzüglich dazu verſtände, den blutdürſtigen Wider⸗ ſacher ſchriftlich um Verzeihung zu bitten. Um Verzeihung wofür? Für eine Beleidigung, an die des Doktors ahnungs⸗ Joſe Seele auch nicht die leiſeſte, dunkelſte, ſchattenhafteſte Er⸗ fimmerung bewahrte, und die nach allem, was der korrekte Herr geſagt hatte, doch ſchauderhafte Wirklichkeit ſein mußte. Dr. Brandner ſtützte den empfindlich ſchmerzenden Kopf in beide Hände und bemühte ſich, ſein widerſpenſtiges Gedächt⸗ nis zur Wiederaufnahme der pflichtgemäßen Verrichtungen zu ſtacheln. Um durch logiſche Aneinanderreihung der Einzel⸗ heiten zu dem erſehnten Reſultat zu gelangen, fing er damit an, den geſtrigen Tag der ganzen Länge nach in ſeiner Er⸗ innerung erſtehen zu laſſen. Und die Bilder, die ſich dabei vor ſeinem Geiſte aufrollten, ließen an Klarheit und Schärfe micht das mindeſte zu wünſchen übrig. Er gedachte der köſt⸗ lichen Morgenſtunden, die er am Strande in Geſellſchaft der bezaubernden Frau von Simbach verlebt hatte, und er ver⸗ gaß aller körperlichen und ſeeliſchen Leiden, ſolange er bei dieſer Vorſtellung verweilte. Denn Frau von Simbach, die Hiebenswürdigſte, ſchalkhafteſte, entzückende aller jungen Witpwen, hatte ſeit einer Reihe von Tagen von ſeinem Herzen ſo vollſtändig Beſitz ergriffen, daß darin abſolut für nichts anderes mehr Raum blieb, ſobald erſt einmal das Stichwort len war, das ihr ſüßes Bild hervorzauberte. Noch ahnte ſie ſeiner Ueberzeugung nach nichts von der vulkaniſchen Temperatur ſeiner Gefühle, und wie oft er ſich auch um ſeiner ängſtlichen Zurückhaltung willen einen Feigling geſcholten, in dieſem Augenblick war er ihrer beinahe froh. Denn ob er nun nach Verlauf von achtundvierzig Stunden ein Er⸗ mordeter oder ein Mörder ſein würde, in keinem von beiden Fällen konnte ſeine Perſon für Frau Gerda von Simbach moch irgendwelchen Wert beſitzen. Das Bewußtſein, den ſonnigen Frieden ihrer Seele durch kein unbedachtes Wort des Geſtändniſſes geſtört zu haben, mußte ihm alſo in ſeiner gegenwärtigen, namenlos traurigen Lage eine gewiſſe weh⸗ mütige Genugtuung bereiten. Mit Anſtrengung ſeine Gedanken von der holden Geſtalt der Angebeteten losreißend, fuhr der Doktor in der Rekapitu⸗ lation des verwichenen Tages fort. Um elf Uhr war er behufs Rückſprache mit einem dortigen Rechtsanwalt in die nahegelegene Stadt gefahren, und am frühen Nachmittag war er mit der Eiſenbahn in das Seebad zurückgekehrt. Auch in bezug auf dieſe Dinge funktionierte ſein Gedächtnis noch vorzüglich. Er beſann ſich zum Beiſpiel mit einwandfreier Deutlichkeit auf den charmanten jungen Herrn, in deſſen Geſellſchaft er die Rückfahrt gemacht und mit dem er ſich während des kurzen Beiſammenſeins viel herzlicher ange⸗ freundet hatte, als es ſonſt bei derartigen flüchtigen Eiſen⸗ bahn⸗Begegnungen zu geſchehen pflegt. Zwar war es nicht einmal zu einer gegenſeitigen Vorſtellung gekommen, aber ſie hatten ſich im Verlauf ihrer lebhaften Unterhaltung als kon⸗ geniale Naturen mit nahezu wunderbarer Uebereinſtimmung des Denkens und Empfindens erkannt, und ſicherlich würde dies erſte zufällige Zuſammentreffen mit der Verabredung eines baldigen Wiederſehens geendet haben, wenn Dr. Brand⸗ ner nicht auf dem Bahnhofe ſogleich von einigen ſehr geräuſch⸗ voll auftretenden Bekannten mit Beſchlag belegt worden wäre. Weiter! Der Nachmittag hatte ihm nichts ſonderlich Bemerkens⸗ wertes mehr gebracht. Aber der Abend— o dieſer Abend! Eine jener verhängnisvollen Fügungen, durch die das Schick⸗ jal zuweilen erbarmungslos in ein friedliches Menſchenleben eingreift, hatte einen alten Bekannten aus der luſtigen Studentenzeit, den Ingenjeur Helbing, zu eintägigem Auf⸗ — enthalt in das Seebad geführk; ſie waren einander auf dem gewohnten Abendſpaziergang des Doktors begegnet, und Brandner hatte unmöglich nein ſagen können, als der immer fröhliche und immer durſtige Ingenieur ihn zur Teilnahme an einer Feuerzangen⸗Bowle eingeladen, die angeblich kein Menſch auf der Welt ſo meiſterhaft zu brauen verſtand als eben dieſer unglückſelige Helbing. In einem Nebenzimmer der Strandhalle hatte das Gelage ſtattgefunden, und ſchon die bohrenden Schmerzen in ſeinen Schläfen würden den Doktor heute mit der Gewißheit erfüllt haben, daß dies in ſeinem Leben die erſte und die letzte Feuerzangen⸗Bowle bleiben würde, an der er mitgetrunken. Er war dem Alkohol immer aus dem Wege gegangen, hatte nicht eben übermäßig gezecht, für eimen ausgepichten Trinker wäre es ſogar jämmerlich wenig geweſen; aber er hatte dann doch plötzlich geſpürt, daß es für ſeine Verhältniſſe ſchon zu viel geweſen ſei. Ein nebel⸗ hafter Schleier hatte ſich jählings über ſeine Umgebung ge⸗ breitet. Mit der Erinnerung an dieſen ſchrecklichen Moment war und blieb es unwiderruflich Schluß in Ewald Brandners Gedächtnis. Wohl hatte er eine dunkle Vorſtellung, daß er ſich alsbald leiſe aus der fröhlichen Tafelrunde hinweg⸗ geſtohlen und durch die klare Sommernacht den Heimweg nach ſeinem Hotel angetreten habe. Aber das alles konnte oder vielmehr mußte nur ein Traum geweſen ſein. Denn was er aus den Erklärungen des korrekten Herrn ſoeben über ſein Verhalten auf dem nächtlichen Heimwege erfahren, hatte leider ganz anderen Klang. Dieſe Erklärungen nämlich hatten ihn zu ſeiner grenzenloſen Beſtürzung darüber belehrt, daß er einen ihm völlig unbekannten Menſchen, einen Regie⸗ rungsaſſeſſor Egon Matterne, in roher Weiſe angerempelt und ihn anſtelle der gebotenen höflichen Entſchuldigung oben⸗ drein einen„faden Brillenaffen“ genannt hatte. Bei dem gänzlichen Verſagen ſeines Erinnerungsvermögens würde Dr. Brandner ja geneigt geweſen ſein, ſich für das Opfer einer Verwechflung zu halten, wenn ſich nicht erſtens das Renkontre auf dem von ihm wirklich zurückgelegten Wege ab⸗ geſpielt hätte, und wenn nicht zweitens die Viſitenkarte gegen ihn gezeugt hätte, die ihm der korrekte Herr mit der höflichen Frage vorgelegt hatte, ob er ſie als die ſeinige anerkenne. Ja, es war ohne allen Zweifel die ſeinige, und ſo hatte er keinen triftigen Grund mehr, daran zu zweifeln, daß er den Regierungs⸗Aſſeſſor Egon Matterne angerempelt, ihn einen „faden Brillenaffen“ genannt und ihm ſchließlich zum Zeichen weiterer Raufbereitſchaft ſeine Viſitenkarte überreicht habe⸗ Dem korrekten Herrn gegenüber, der ſich als Kartellträger des Herrn Regierungs⸗Aſſeſſors an dieſem Morgen bei ihm eingeführt, hatte er denn auch weder die Richtigkeit der gegneriſchen Darſtellung beſtritten noch ſich auf ſeine Ge⸗ dächtnisſchwäche berufen. Sein ſchlechtes Gewiſſen hatte ihm das eine und ſein Mannesſtolz hatte ihm das andere ver⸗ boten. Natürlich hatte er dem korrekten Herrn verſprochen, zum Zwecke der weiteren Verhandlungen bis zum Nachmiltag einen ſeiner Freunde zu ihm zu ſchicken, und er war noch mit der Erwägung beſchäftigt, welchen von ſeinen hieſigen Bekannten er um die Uebernahme dieſer mehr ehrenvollen als ange⸗ nehmen Miſſion erſuchen ſolle, als der Hotelkellner den Kopf zur Tür hereinſteckte mit der Meldung, unten im Konver⸗ ſations⸗Zimmer wartete eine Dame, die den Herrn Doktor in dringender Angelegenheit zu ſprechen wünſche. Von ahnungs⸗ vollem Bangen vor neuen Ueberraſchungen erfüllt, leiſtete Ewald Brandner der Aufforderung Folge; aber unter allen Vermutungen, die er auf dem kurzen Wege in ſeinem Geiſte gewälzt, hatte keine einzige das Richtige getroffen. Darauf, daß Frau Gerda von Simbach, die vergötterte junge Witwe, ihn in ſeinem Hotel aufſuchen würde, hatte er ja auch un⸗ möglich gefaßt ſein können, und wie er ſie nun in all ihrem berückenden Liebreiz leibhaftig vor ſich ſah, verſagte ihm im Uebermaß freudigen Erſtaunens geradezu die Sprache. Aber die Beſucherin wartete auch gar nicht erſt auf ſeine Anrede. Schon der Ausdruck ihres allerliebſten Ge⸗ ſichts verriet, daß ſie ſich in lebhafter Erregung befand, und noch deutlicher verrieten es ſchon ihre erſten Worrtfe. „Um Gottes willen, Herr Doktor,“ ſagte ſie,„was für ſchreckliche Geſchichten ſind es, die Sie da angerichtet haben! Sie haben meinen Bruder ohne alle Veranlaſſung ſchwer beleidigt und nun werden Sie ihn mir am Ende gar auch noch kotſchießen. Das darf nie und nimmer geſchehen! Dr. Brandner hatte wirklich Mühe, ſich zu faſſen. Denn dieſe Verwicklung war fürchterlicher, als ein Tragödiendichter ſie hätte ausklügeln können. „Ihren Bruder, gnädige Frau?“ ſtammelte er.„Der Regierungs⸗Aſſeſſor Matterne wäre Ihr Bruder?!“ „Natürlich iſt ers. Und der einzige, den ich beſitze. „Aber woher, meine verehrteſte gnädige Frau, können Sie wiſſen——2“ „Gaſthauszimmer haben Verbindungstüren und dünne Wände. Ich mache gar kein Hehl daraus, daß ich heute morgen die Unterhaltung meines Bruders mit einem Freunde helauſcht habe, nachdem mich vorher ſein ſonderbares Be⸗ nehmen beunruhigt hatte. Es würde Ihnen nichts helfen zu leugnen, denn ich weiß alles. Und ſo vollſtändig kann ich mich unmöglich in Ihnen getäuſcht haben, daß ich im Ernſt eine Ablehnung meiner Bitte befürchtete.“ 4 Sie war dem unglücklichen Doktor niemals ſchöner und begehrenswerter erſchienen, als in dieſem Moment. Mit ebenſoviel Liebe als Verzweiflung im Herzen erklärte er feierlich: „Ich ſchwöre, daß Ihrem Bruder durch mich kein Haar gekrümmt werden ſoll. Mit einem ſeelenvollen Blick, der dem Doktor durch Mark und Bein ging, ſah ſie zu ihm auf; aber ſie ſchüttelte gleich⸗ zeitig den Kopf. „Was Sie mir da verſprechen, iſt ganz ſo großmütig und edel, als ichs von Ihnen erwartet hatte; aber es iſt nicht danach angetan, mich zu beruhigen. Denn es handelt ſich bei dieſem entſetzlichen Zweikampf doch nicht bloß um Egon, ſondern— ſondern auch um Sie. Glauben Sie, daß ich noch eine einzige ruhige Stunde in meinem Leben haben würde, wenn Ihnen durch meinen Bruder ein Leid geſchähe? Nein, nein, dies Duell darf überhaupt nicht ausgefochten werden. Wenn Sie nur ein klein wenig Freundſchaft für mich hegen, müſſen Sie einen Weg finden, ihn zu verhüten.“ Ihre ſchönen Augen ſprachen noch tauſendmal beredter als ihre Lippen. Und Ewald Brandner würde in dieſem Moment der glückſeligſte aller Menſchen geweſen ſein, wenn er ſich nicht geſagt hätte, daß ſie ihm auf immer verloren ſei, auch wenn er ihrem Wunſche willfahrte. Denn das einzige Mittel, das ihm dazu zur Verfügung ſtand, die demütige Abbitte nämlich, mußte ihn ja geſellſchaftlich unmöglich machen. Sein einmal gefaßter Entſchluß aber wurde durch dieſe traurige Reflexion nicht erſchüttert, und er ließ Frau Gerda nicht erraten, was er ihm gekoſtet. „Ihr Wunſch iſt mir Befehl, gnädige Frau,“ ſagte er ernſt.„Noch in dieſer Stunde werde ich Ihren Bruder brief⸗ lich um Entſchuldigung bitten, und ich nehme an, daß die Angelegenheit damit in Ihrem Sinne erledigt Af Mit freudeſtrahlendem Antlitz ſtreckte ſie ihm ihre beiden Hände entgegen.„O, wie dankbar ich Ihnen bin!“ rief ſie. „Nie— nie werde ich Ihnen vergeſſen, was ſie jetzt für mich tun!“ Er zog die kleinen weichen Hände, eine nach der anderen, an ſeine Lippen, und beugte ſich auffallend lange über ſie herab.— Am Abend dieſes nämlichen Tages, des letzten, den Dr. Brandner nach ſolchen Vorkommniſſen hier im Seebade verbringen wollte, geſchah es, daß er bei ſeinem melancholiſch einſamen Strandſpaziergange plötzlich eine Hand auf ſeiner Schulter fühlte und ſich angeredet hörte:„Finde ich Sie end⸗ lich wieder, Verehrteſter? Seit dem geſtrigen Nachmittag habe ich vergeblich Umſchau nach Ihnen gehalten.“ Es war der charmante Gefährte der geſtrigen Eiſenbahn⸗ fahrt, und ſeine Freude über das Wiederſehen war ſo auf⸗ richtig und herzlich, als nur immer möglich. Die Sympathien ſeitige geweſen. Arm in Arm prome⸗ tet eine helle Stimme hinter Das nenne ich Sie ſchauten ſich g Gerdas lachende Augen. Wufig noch beſnahe unfaßz es denn deſſen bedurft, gnädige Fraun? „Nun, gewiſſermaßen doch wohl, nachdem ſie noch am Morgen die Abſicht hatten, ſich gegenſeitig totzuſchießen.“ „Totzuſchießen? Wen?“ rief nun der andere„Doch nicht etwa dieſen Herrn da, den ich mir aufrichtig zum Freunde, nicht aber zum Gegner wünſche? Was ſoll denn das heißen, Gerda?“ „Aber, mein Gott, das iſt doch Herr Dr. Brandner, der Dich in der letzten Nacht beleidigt haben ſoll!“ Der Regierungsaſſeſſor lachte hell auf. „Träumſt Du, Schbveſterchen? Der Rüpel von heuts Nacht war ein baumlanger Menſch mit einem brandroten Vollbart.“ Durch Ewald Brandners Hirn zuckte ein Blitzſtrahl der Erleuchtung.„Ein baumlanger Menſch mit einem brand⸗ roten Bart? Das kann nur mein Freund Helbig geweſen ſein. Und meine Viſitenkarte—? Gerechter Himmel! Jetzt fällt mirs mit einemmal ein, daß ich ihm behufs einer beabſichtigten brieflichen Mitteilung meine hieſige Adreſſe auf eine Karte geſchrieben hatte. Die muß er dann bei dem Rekontre verſehentlich ſtatt der ſeinigen überreicht haben.“ Das Mißverſtändnis lag ſonnenklar zutage, und man fand es zum Totlachen luſtig. Als aber Frau Gerda zu er⸗ fahren wünſchte, wie es denn möglich ſei, daß Dr. Brandnen ſich wegen einer gar nicht begangenen Miſſetat habe ent⸗ ſchuldigen können, ſchnitt ihr der verſtändnisvollere Regie⸗ rungs⸗Aſſeſſor alle weiteren Fragen mit der Erklärung ab, in Ehrenangelegenheiten ſei Diskretion das erſte Erforder⸗ nis. Und ſie war es auch ſo zufrieden, da inzwiſchen Dr, Brandners Hand die ihrige gefunden hatte, und da ſie den zugleich zärtlichen und flehenden Druck ſeiner Finger beſſer verſtand, als die merkwürdige Begründung des Bruders.— Als Ewald Brandner an dieſem Abend mit einem Herzen voll jauchzender Glückſeligkeit in ſein Hotel zurück⸗ fand er auf dem Tiſch ein Brieflein folgenden In⸗ alts: „Lieber Alter! Im Begriffe abzureiſen, ſage ich Dir auf dieſem Wege Lebewohl. Mußte leider noch den ganzen Tag hier vergeuden, weil ich den Kartellträger eines faden Menſchen erwartete, mit dem ich in letzter Nacht eine kleine Rempelei hatte. Natürlich iſt er nicht gekommen, obwohl ich dem gekränkten Jüngling ganz kommentmäßig meine Karte gegeben. Na, wenn er den Brillenaffen auf ſich ſitzen laſfen will, mir kanns recht ſein. Auf Wiederſehen bei einer neuen Feuerzangen⸗Bowle! 19 Dein Freund Helbig.“ Der Ciger, der grahnane und der Shabkal. 2 Ein indiſches Volksmärchen von F. A. Skeel. Deutſch von A. Wilke. Nachdruck verboten. Einmal war ein Tiger in eine Falle gegangen. Ecr bemühte ſich auf jede nur mögliche Weiſe, aus dem Käfig zu entkommen. Als ihm alle ſeine Anſtrengungen nichts nützten, wälzte er ſich, vor Wut laut brüllend, in ſeinem Gefängnis umher. Nach einiger Zeit kam zufällig ein armer Brahma vorübergegangen. „Laß mich doch aus dem Käfig heraus, Du frommer Mann!“ rief ihm der Tiger bittend zu. „Mit nichten, mein Lieber!“ gab ihm der Brahmane „Wenn ich das täte, würdeſt Du mich vielen heiligen ie ein Sklave um war 2 5 ein dringendes Angebot nicht genannt wurde, bröckelten die Preiſe um eiwa 50 Mk. ab. Behauptet ſind Schallmauer bei 4225 Mk. und Neurath bei 1750 Mk. Eine Steigerung erfuhren ſchließlich Humboldt, die auf die Nachricht, daß die Gewerkſchaft eine Aus⸗ beute von 50 Mk. pro Kuxe verteilen werde, bis über 1500 Mk. bezahlt wurden. Am Kalimarkte haben die Verhandlungen des Syndikats am Schluß der vergangenen Woche eine neue Enttäuſchung ge⸗ bracht. Es iſt nicht gelungen, die Einigung mit dem Nordtruſt herbeizuführen und die Verhandlungen ſind einer abermaligen Vertagung bis zum 30. ds. Mts. anheim gefallen. Ob es bis da⸗ hin möglich ſein wird, die Frage der außerſyndikatlichen Verkäufe zu regeln, und ein fünfjähriges Syndikat zu bilden, iſt auch im Augenblicke noch nicht zu überſehen. Die Meinungen darüber gehen weit auseinander wenngleich einſichtige Kreiſe der Ueber. zeugung ſind, daß die vorhandenen Schwierigkeiten beſeitigt wer⸗ den müſſen und werden Unternehmung und Publikum befleißig⸗ ten ſich in der abgelaufenen Berichtswoche einer außerordent⸗ lichen Zurückhaltung und die Umſätze waren erheblich geringer, als an den früheren Kriſentagen Die Einbußen in ſchweren Werten bewegten ſich gegen die höchſten Kurſe der Woche zwiſchen 200 und 500 Mark, doch trat im weiteren Verlaufe auf der gan⸗ zen Linie Nachfrage auf, ſo daß ein Teil der Verluſte wieder ein⸗ geholt werden konnten. Es notierten Alexandershall bis 9500 1 Mark bis 8900 bis 9100 Mk., Carlsfund bis 7000 Mk. bis 6800 Mark bis 7000 Mk., Hohenfels bis 7500 Mk. bis 7000 Mk. bis 7150 Mk., Kaiſeroda 8300 Mk. bis 8000 Mk. und Wilhelmshall 12 400 Mk. bis 11900 Mk. Die übrigen ſchweren Werte bleiben faſt unverändert. In mittleren Papieren war das Angebot ſehr 1 gering, doch weiſen bei faſt nominellen Notierungen die Preiſe auch hier Abſchwächungen zwiſchen 50 Mk. und 150 Mk. auf. Am Aktienmarkte wurden allein die Werte des Südharzkonzerns Krü⸗ gershall, Heldburg und Juſtus lebhafter gehandelt. Die Preis⸗ unterſchiede bewegen ſich auf dieſem Gebiete zwiſchen 2 und 4 Proz., indes war im Gegenſatz zu früheren Vorgängen das Ange⸗ bot nie dringend und auch nicht ſehr umfangreich, was als Beweis dafür geltem mag, daß in den Reihen der Tagesſpekulation grö⸗ ßere Verpflichtungen nicht mehr unterhaltend werden. Am Erzkuxenmarkt wurden Neue Hoffnungen un⸗ Landeskrone lebhafter gefragt und bis 450 Mk. bezahlt. Höher waren auch Freier Grunder Bergwerksverein bis 625 Mk. uno Apfelbaumerzug bis 500 Mk. Sonſt konnten ſichdie letzten Preiſe bei ruhigem Geſchäft behaupten, wobei Louiſe Brauneiſenſtein, Bautenberg und Henriette bevorzugt wurden. Marktbericht der Deutſchen Staerke⸗Verkaufsgenoſſenſchaft, E. G. m. b. H. über Kartoffel⸗Fabrikate. Mannheim, Berlin, Mag deburg. Da bereits eine Anzahl Fabriken den Betrieb aufgenom⸗ men haben und Lieferungen neuer Ware beginnen, ſo iſt das Geſchäft in alten Beſtänden als erledigt zu betrachten und das Hauptintereſſe der beteiligten Kreiſe auf die Geſtaltung der Situation für die kommende Kampagne gerichtet. Dement⸗ ſprechend iſt die Frage über das zu erwartende Reſultat der Kartoffelernte in den Vordergrund gerückt, wobei ſich ſchon jetzt wie ſeit jeher zeigt, daß jede Vorausſage höchſt unſicher und jede Kalkulation daraufhin äußerſt ſchwierig iſt. Der amtliche Saatenſtandsbericht weiſt gegen den Vormonat eine Verſchlechterung um 2 Punkte auf, ein Beweis dafür, daß die vielfachen Klagen über Enttäuſchungen bei der forth⸗ ſchreitenden Ernte nicht ohne Berechtigung ſind, andererſeits muß angenommen werden, daß außerordentlich verſchieden fallende Ergebniſſe erzielt werden, da neben ſchlechteren auch vielfach beſſere und gute Nachrichten einlaufen. Jedenfalls iſt durch die warme und ſonnige Witterung der letzten Tage die Ernte weiter gut gefördert, ſodaß, falls dieſe Temperatur anhält, bald ein poſitiveres Reſultat gegeben werden kann. Die umlaufenden Berichte haben indes bewirkt, daß der Kon⸗ ſum endlich aus ſeiner bisherigen Lethapgie aufgerüttelt, auch in der letzten Woche vielfach Deckungs⸗ und Meinungskäufe vorgenommen wurden, welche Umſtände zu einer lange ver⸗ mißten Belebung des Geſchäftes und einer Befeſtigung der Dendenz beitrugen. Marktbericht. (Wochenbericht von Jonas Hoffmann). * Neuß, 1. Okt. Die Landleute ſind mit Beſtellung der Felder ſehr im Rückſtande und müſſen daher früher, als in ſonſtigen Jahren das Dreſchen einſtellen. Hieraus erklären ſich die unverhältnismäßig kleinen Zufuhren in Weizen, Roggen und Hafer. Die hohen Preiſe hierfür werden daher ſchlank bewilligt. Gerſte iſt dagegen flauer, während Mais bei ſtillem Geſchäft behauptet iſt. Der Abſatz in Weizen und Roggenmehl iſt zu den letztnotierten Preiſen ein befriedigen⸗ der. Weizenkleie matt. Tagespretſe: Neuer Weizen bis M. 225, neuer Roggen bis M. 166. Neuer Hafer in guter Beſchaffenheit bis Mark 157 die 1000 Kg. Weizenmehl Nr. 000 ohne Sack bis Mark 29.50, Roggenmehl ohne Sack bis M. 24 die 100 Kg. Weizen⸗ Fleie mit Sack bis M..15 die 50 Kg. Für Rübölſaaten beſtand in der letzten Berichtswoche größere Kaufluſt, welche nur zu höheren Preiſen befriedigb werden konnte. Der Schluß iſt wieder ruhiger. Leinſaaten ſind fortgeſetzt feſt. Die unverkauft abgeladene Ware findet ſchlanke Aufnahme. Auch für neue Ernte zeigt ſich ſeit einigen Tagen größeres Intereſſe. Zu anziehenden Preiſen wurden bedeutende Abſchlüſſe getätigt, Leinöl begegnete bei erhöhten Forderungen lebhafter Kaufluſt ſeitens der Verbraucher ſo⸗ wohl für nahe wie für ſpätere Sichten. Rüböl verkehrbe gleich⸗ falls in feſter Haltung. Der Abruf iſt befriedigend, Oelkuchen ſind dagegen nur ſchwer und zu billigeren Preiſen verkäuflich. Tagespreiſe bei Abnahme von Poſten: Rüböl ohne Faß bis M. 55 ab Neuß, Leinöl ohne Faß bis M. 48.75 die 100 Kg. Fracht⸗Parität Geldern. Holländiſche Monatsſtatiſtik von Kaffee laut Aufgaben der.⸗H.⸗M. und der Mäkler. Das Geſchäft war im verfloſſenen Monat, wenn auch nicht flott, ſy doch recht befriedigend, und es macht ſich mehr und mehr Kaufluſt bemerkbar. Die von Santos hier ankommenden Kaffees werden ilemlich ſchlank vom Konſum aufgenommen, und es kommt wenig zur Einlagerung. Die K vſtfrachtpreiſe ſind ziemlich unverändert gegen Ende vorigen Monats bei regelmäßigem Importgeſchäft, nur die niedrigeren Claſſemente haben etwas angezogen und ſind im Ver⸗ Hhältnis teurer, als die höheren Sortierungen. Termine zogen im Laufe des Monats ca. ½ c. an, erlitten aber in den letzten Tagen va und cg. 5000 Ballen andere 1910 ſtatt. Der Markt ſchließt auf Baſis von 407 c. für gut ordinär Java und 247 c. für good average Santos. Die Schätzung der Gort⸗ vernements⸗Java⸗Ernte lautet nach neueſter Depeſche des General⸗ Gouverneurs von Niederländiſch Indien unverändert auf 33 000 Pieols. Die Ablieferungen betrugen im September: bei der.⸗H.⸗M. 2111 Ballen, bei Privaten(inel. Santos) 176 100 Ballen, zuſammen 178 211 Ballen. Aus erſter Hand kamen im abgelaufenen Monat hier und in Amſterdam 8988 Ballen zum Abſchluß. Die Tageszufuhren betrugen vom 1. Juli a. p. bis 28. September 1205 000 Ballen in Rio und 5 870 000 Ballen in Santos, alſo zu⸗ ſammen 7075 000 Ballen gegen 4327 000 Ballen im gleichen Zeitraum 1908. Es ſind alſo in dieſem Jahre 2748 000 Ballen mehr in die Statiſtik eingetreten als gleichzeitig in 1908. Unſerm Markt wurde zu Anfaug des Monats durch die.⸗H.⸗M. mitgeteilt, daß dieſelbe regelmäßig Santos⸗Kaffee importieren werde, und beabſichtige, dieſe Importe an den holländiſchen Märkten zu verkaufen, und zwar in Auktionen, welche abwechſelnd in Amſterdam und in Rotterdam zu halten ſind. Die Abſicht iſt, dieſe Auktionen alle 14 Tage ſtattfinden zu laſſen und darin jedesmal ungefähr 10 000 Bnu. zu verkaufen. Es beſteht die Möglichkeit, daß in den erſten Auktionan ein etwas größeres Quantum angeboten wird. Dieſe Maßregel dürfte im Intereſſe der holländiſchen Märkte freudig zu begrüßen ſein, denn es geige regelmäßig ein couranter Geſchäftsſtoff dem Markte zu⸗ geführt. Baumwolle. (Wochenbericht von Hornby Hemelryl u. Co., Baumwollmäkler in Liverpool.) Größere Schwankungen waren während der letzten Zeit an der Tagesordnung. Trotz des hohen Preisſtandes— wir ſind ſeit Beginn des Monates um mehr als einen halben Penny per Pfund geſtiegen— iſt die Stimmung im Markte eine feſte. Es wird allgemein zugegeben, daß die Ernte eine außerordentlich kleine ſein wird. Die Nachforſchungen unſeres Spezialkorreſpondenten an Ort und Stelle— er hat den allergrößten Teil der Zone jetzt durchreiſt— ergeben eine totale Ernte von 10 925 000 B. oder ſagen wir 11000 000 Ballen. Ein frühzeitiger Froſt würde den Ertrag noch weiter reduzieren. Eine ſolch kleine Ernte kann dem Konſume ſchwerlich genügen und große Betriebsreduktionen ſcheinen unausbleibbar zu ſein. Farmer beeilen ſich angeſichts der glänzenden Preiſe, welche ſie jetzt erhalten, ihre erſte Baumwolle zu Markte zu bringen. Für ſelbe beſteht aber eine gute Nachfrage und die Erwartungen, daß die Ankünfte den Markt drücken werden, ſcheinen nicht in Erfüllung gehen zu wollen. Man erwartet, daß die Farmer, ſobald ſie einmal einen Teil ihrer Ernte ver⸗ kauft haben, den Reſt für noch höhere Preiſe zurückhalten werden. Sie werden hierin durch die Bildung einer ſtarken Hauſſeklique in Newyork— ſelbe ſetzt ſich aus reichen und leitenden Spekulanten in Chiocago, New⸗Orleans, Wall⸗ Street, Texas und ſonſt aus dem Süden zuſammen— er⸗ mutigt. Heute früh liegen Nachrichten vor, daß in mehreren Plätzen in Oklahoma, Arkanſas, Louiſiana, Miſſiſſippi und Tenneſſee die Temperatur bloß 36—39 Grad beträgt. Ernte⸗Ergebniſſe in Rußland. (Driginalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) Laut den halboffiziellen Angaben des Journals für Handel und Induſtrie in St. Petersburg ſtellt ſich die end⸗ gültige Schätzung des Ertrages der verſchiedenen Ernten im europäiſchen Rußland wie folgt: Winterroggen im allgemeinen mittelmäßig. Schlecht in Twer, Moskau, Wladimir, in einigen Teilen von Pfkow, Nowgorod, Wiatka. Ungenügend in Jaroslaw, Kaluga, Koſtroma und in einigen Teilen von Smolensk, Tula, Kaſau und Perm. Gut in Kursk, Charkow, Poltawa und den an⸗ grenzenden Provinzen; auch in Woroneſh, Ekaterinoslaw, Orel, Wolhynien, Samara und teilweiſe in Saratow, Pluſa, Tambow und Nordkaukaſus. Winterweizen im allgemeinen Mittelernte. Unge⸗ nügend nur in ſehr wenigen Gouvernements. Gut in Kursk, Orel, Woroneſh, Charkow, Ekaterinoslaw, Poltawa, Cherſon und Nord Karkaſus. Frühjahrsweizen im allgemeinen gute Mittel⸗ ernte, Gut in Poltawa, Charkow, Ekaterinoslaw, Woroneſh, Tambow, Saratow, Samara, Kaſan, Niſchni⸗Nowgorod, Nord⸗ Kaukaſus, in einigen Teilen der oberen Wolgagebiete und in den nordöſtlichen Gouvernements. Hafer im allgemeinen gute Ernte. Genügend in Minsk, Mogilew, Tſchernigow, Wolhynien, Orel, Kaluga, Moskau, Smolensk, Nowgorod, Petersburg, Perm; in anderen Gouvernements gut, ſogar ausgezeichnet. Gerſte im allgemeinen gute Mittelernte. Gut in Poltawa, Ekaterinoslaw, Charkow, Kursk, Woroneſh, Tam⸗ bow, Saratow, Samara, Ufa, Kaſan, Perm, Witebsk, Wilna, Liwland, Nordkaukaſus und in einigen Teilen anderer Gou⸗ vernements. Briefliche Mitteilungen beſagen, daß man fürchtet, die anhaltende Dürre wird eine ſchlechte Wirkung auf die neuem Saaten ausüben, doch ſind in den letzten Tagen in ver⸗ ſchiedenen Teilen des Reiches Strichregen gefallen. P. A. Ruſſiſcher Getreidemarktbericht. TDriginalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“). * Odeſſa, 28. Sept. Da in die letzten beiden Wochen die jüdiſchen Feiertage fielen, ſo waren die meiſten Kontore geſchloſſen und man ſieht an dieſen großen Feiertagen, wie der ganze Getreidehandel in Rußland„vollſtändig in die Hände des„auserwählten Volkes“ gefallen iſt. Was den Mark anbetrifft, ſo war für Ger ſte in dieſer Woche ein ſcharfer Rückgang zu verzeichnen, hervorgerufem durch das ungeheure ſchwimmende Quantum, welches auf dem Markte laſtet. Man handelte Gerſte ſchwimmend zu Mark 106, Sept. M. 106,50, Okt. M. 107,50 Nov. M. 108,50. Dezember wertet M. 110, Januar⸗März M. 112 Roggen: Der Bedarf in dieſem Artikel ſcheint ſehr klein zu ſein. Preiſe für 9 Pud 10/15 M. 128, 9 Pud 15/20 M. 129, 9 Pund 20/25 M. 130. In Weizen iſt die Nachfrage auch nur ſchwach. Niko⸗ lajew offeriert hübſchen 10 Pud Ulka zu M. 168 vergeblich und 9 35/10 Pud zu M. 167, dagegen wurde ſchwimmender Azima 10 Pud 5 Pf. zu M. 172,50 verkauft. Nordrußland verkaufte ſeine Ware mit gewichts⸗Garantie von 77 Kg. zu M. 164. Nikolajew. Das Wetter war bis dahin heiß und trocken und erſt ſeit ein paar Tagen find ziemliche Land⸗ regen gefallen. Die Zufuhren zeigen eine weitere Zunahme und betrugen die letzte Zeit täglich bis 100 000 Tſchetwert, einer Natural⸗ viel im vorigen Jahre. Die Summe dieſer Zufuhren iſt mehr als wie wir jemals während der letzten drei Jahre gehabt haben. Das meiſte von dieſen Zufuhren kommt von Rundholzmarktes. Die Vorräte ſind umfangreich die Befriedigung der Nachfrage ſchlank erfolgen. verkehr teilweiſe mittelmäßig und ſchleppend. Preiſ 50 Kg. Schlachtgewicht M. 70—-90. 2 5 gegen vorher zirka 60 000 Tſchetwert und ungefähr eben ſo Schlachtgewicht koſteten M. 76—78 bei mittle den Gegenden, die zu den Bezirken des Azew gehören, wo⸗ barten Gouvernements im Verhältnis klein ſind. Dieſer letzte Umſtand findet ſeinen Grund mit darin, daß die Landleute in unſerer Umgebung für ihre letzte Ernte ſehr hohe Preiſe erhalten haben, wodurch es ihnen ermöglicht iſt, in dieſem Jahre abzuwarten, bis beſſere Preiſe erhältlich ſind. Dagegen iſt die Lage in den Bezirken des Azow ganz anders, wo wäh⸗ rend der letzten drei Jahre ganz arme Ernten eingebracht wurden. Die neue Ernte im Azow iſt reichlich, da aber di Landleute ſchlecht bei Mittelm ſind, und die in den Häfen des Azow erhaltbaren Preiſe niedrig ſind, infolge der großen Anſammlung von Weizen, ſo iſt es nur natürlich, daß ſie ihre Produkbe nach Nikolajeff ſenden, wo die Spekulation be⸗ ſtrebt iſt, die Preiſe zu halten. Bis dahin herrſcht an unſerem Markte immer noch ein feſter Ton und nach den Mittelmeerhäfen, beſonders nach Italien, war bedeutendes Geſchäft, wogegen Deutſchland im allgemeinen weniger Kaufluſt zeigte. Die kurſierenden Preiſe ſind: Weizen mit Aproz. Beſatz, 10 Pud, R..15—.18, Roggen 90 Kop., Gerſte 72,5 Kop. Alles bordo. Hafer feſt, aber ruhig.— Die Frachten ſind feſter. Im Hafen ſind zirkg 30 Dampfer. Mannheimer Handels⸗ und Marktberichte. Gerſte. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“) Das Geſchäft bewegt fich andauernd in den engſten Grer zen. Die in unſerem letzten Bericht geſchilderten ungünſtigen Verhältniſſe in den Brauereien beſtehen unvermindert for der Bierabſatz iſt eher noch ſchlechter geworden. Bei unf hiefigen Gerſten kommen doch vielfach ſehr geringe, 1 farbige und dumpfe Partien vor und muß daher beim E kauf ſehr vorſichtig zu Werke gegangen werden. Es fehlt auch nicht an wirklich guten Qualitäten, deren Angebot d derzeitigen Nachfrage genügen. Sollten wir doch noch leb hafteres Geſchäft bekommen, dann dürfen die Preiſe für di beſſeren Sorten, deren Niveau ſich zur Zeit von M. 17.25 bi M. 18 bewegt, doch wohl in die Höhe gehen. Denn die Gerſt iſt grob im Korn und von keiner Seite aſt gleichwertige War billiger von auswärts zu beziehen. Futtergerſte ſtellt auf M. 106—107,50 per Tonne cif Rotterdam. Mühlenfabrikate. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“). E. Mannheim, 2 Oktober. Der Mehlhandel dieſer Woch war im allgemeinen als recht gut zu bezeichnen. Weizen⸗ mehl wurde fleißig abgeſchloſſen, der augenblicklich ſtarke Kon ſum animierte zu weiteren Unternehmungen. Von früheren ſchlüſſen wurde außergewöhnlich viel abgerufen, ſo daß die poſitionen nitch alle zur Erledigung kommen konnten, we Arbeit ſich nicht überwältigen ließ und bei einigen Sorten Vorräte zur Neige gegangen waren. Roggenmehl blieb wei ter geſucht bei flottem Handel. Die Roggemmühlen hatten lich vollauf Beſchäftigung. Futterartikel waren dur ruhig. Der Grund hierfür liegt ſehr nahe. Solange die wirte noch Grünfutter haben, ſind ſie gezwungen, dasſelbe zu verwenden. Sobald dasſelbe verfüttert iſt, müſſen ſie z Mühlenabfällen greifen, die im kommenden Winter anſchein recht geſucht werden dürften. Die heutigen Notierungen ſind Weizenmehl Nr. 0 M. 32.25, desgleichen Nr. 1 M. 30.75, Nr. 3 M. 28.75, desgl. Nr. 4 M. 25.75, Roggenmehl Ba 0/1 M. 24.75, feine Weizenkleie M. 10.65, grobe Weizenk M. 10.90, Roggenkleie M. 11.50, Weizenfuttermehl M. 14, R genfuttermehl M. 14.50, Gerſtenfuttermehl M. 14.25. Alles 100 Kilo brutto mit Sack, ab Mühle zu den Konditionen „Vereinigung Süddeutſcher Handelsmühlen.“ Tendenz feſt. Leder. 8 (Originalbericht des Mannheimer Generalanzeigers.) Das Geſchäft hat ſich etwas gebeſſert. Chevreau allen Sortimenten verzeichnen eine gute Nachfrage. Boxe dagegen weiſt einen geringen Umſatz auf. Lackleder wer ſchlank verkauft. Die Preiſe ſind feſt. Holz. [Driginalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeig Die Verkäufe am Brettermarkte waren der letzten Berichtswoche weniger befriedigend. und Groſſiſten ließen Klagen laut werden ſchleppenden Abſatz und infolge der geringeren Abnahm haben ſich die Vorräte in Brettern, ſowie Dielen ziemli mehrt. Das Angebot iſt in Schnittwaren daher ein ziemli faſſender geworden. In ſchmaler Ware ſind die Vorr zurückgegangen. Knapp ſind dagegen ſchmale gute Br von dieſen haben die Hobelholzwerke anſehnliche Mengen nommen, weil letztere billiger ſind als die ſchwediſchen So Breite Bretter waren gut gefragt. In breiten Ausſchußbre haben die Händler billige Angebote nach dem Rheinl Weſtfalen abgegeben, um die Käufer zur Eindeckung Poſten zu veranlaſſen. Die heutigen Forderungen ſtelle für die 100 Stück 16˙ 12“ 1“ Ausſchußbretter auf M. 13 frei Schiff Köln⸗Duisburg. Der Verſand von Brettern Mittel⸗ und Niederrhein wer nicht befriedigend, nehmer im Einkauf Zurückhaltung zeigen. Die S Rundholzmarkt iſt matt. Die Sägewerke Rheinland falens kaufen nur das Notwendigſte, größere Po nicht erwerben, da ſie gegenwärtig nur ſchwach beſ Auch hoffen ſie auf weitere Preisrückgänge. Die Ei für den kommenden Winter kann jedoch nicht lange hin ſchoben werden und ſo bofft man auf eine baldige Belebu uatio Wochenmarktbericht über den Viehverkehr vom 27. September bis 2. Oltober. [Originalbericht des„Monnheimer General⸗Anzei Der Rindermarkt war gut beſchickt. Der Au Großvieh betrug 1103 Stück. Der Handel war im gemeinen mittelmäßig. Preiſe pro 50 Kg. Schlachtgewi Ochſen M. 74—82, Bullen(Farren) M. 62—70, M. 66—78, Kühe M. 50—72. Auf dem Kälbermarkt ſtanden am 27. ds. Mts. Stück, am 29. ds. Mts. 332 Stück zum Verkaufe. Ge Auf dem Schweinemarkt ſtanden am 27. ds. et Stück, am 30. ds. Mts. 1145 Stück zum Verkaufe. verkehr. 25 3 Der Ferkelmarkt war mit 346 Stück „Auktion findet erſt am 5. Febr. 14 gegen die Lieferungen der Landleute aus unſeren benach⸗ war mittelmäßig. Pro Stück wurden M. 7⸗ 4. Seite Telephon 35 Orossh. Hess, Hoflieferant Hof Höbelfabrik DARMSTADT G eneral⸗'nzeiger. KonkKurrenzlos Haiserl. Russ. Hoflieferant Zimmer-Strasse 2 Ausstellungshäuser: Elisabethen-Str. 34 und Fabrikgeb. Kirschenallee 12 entworfen. u. 4. En detail 8 Bureau und Fabrik: Rheinauhafen. TLoamgꝗährige Spezialil.tatbem. 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W. Dodels Avignon(V. Roſat), 2. K. v. Tepper⸗Laſkis Gloriole, J. F. v. Schmidt⸗Paulkis Pelta. Tot. 33:10. Pl. 15, 31, 24:10.— Drei Kilometer. 3000 Mark. 3000 Meter. 1. A. v. Köppens Bel PriſonſLt. Braune), 2. W. Sternbergs Melton Pet, 3. Geſtüt Brandwerders Fiſcher. Tol. 28:10. Platz 12, 13, 1710. Raſenſpiele. * Ludwigshafener Fußball⸗Geſellſchaft 1903 contra Mann⸗ heimer Fußbaßklub Viktoria 1897. Zur Eröffnung der Verbande⸗ 22 263 erſteren Teams. Das Spiel unterſtand der Leitung des Herrn Gminder aus Ramſtein und nahm etwa um ½3 Uhr wo es doch ein Leichtes geweſen wäre, komplett zu ſpielen. Einzelleiſtungen oder Freiſtöße erzielt worden. 1903. deven 1. Mannſchaft zum Teil recht gute Kräfte aufweiſt, kann bis Halb⸗ zeit trotz größter Anſtrengung ihrer Gäſte durch Fveiſtoß und zuwetzen, kann jedoch nicht verhindern, daß 1903 ihrem Heiligtum nicht einbringen. Portellier(Viktoria linksaußen) wird im geg⸗ gleich darauf ſeinem Verein durch ein weiteres Tor zum Ausgleich Mann auf dem Platze, führt einen famoſen Durchbruch erfolgreich durch und ſtellt damit das Reſultat auf:2 zu Gunſten Viktorias, das bis Schluß keine weitere Aenderung erfährt. Die laute nicht ungerügt bleiben. J. M ——— bnbimerteFost U. Musedtban-Agen; Feuermelder, elektr. Uhren- und Rohrpostanlagen Erste Referenzen Üüber ausgeführte Anlagen. Ingenieurbesuche u. Voranschläge kostenlos. Mieicgutsche Telepkon- Cescllsgpaft G. m. b.., Frankfurt a. M. rel. 3329. ZwWeigbureau Nannneim, 8 ſpiele trafen ſich am vergangenen Sonntag auf dem Sportplatz der obengenannte ſeinen Anfang. Viktoria trat, wie es bei ihren auswärtigen Spielen die Regel iſt, auch in unſerer Nachbarſtadt mit Erſatz 85 5 Das; Spiel ſelbſt war ohne Kombination. Die Tore ſind nur durch einen wohlplazierten Schuß Burberts mit:0 führen. Nach Seiten⸗ wechſel beſtrebt ſich Viktoria mit allen Mitteln, die Scharte aus⸗ noch manchmal gefährliche Situationen bereitet, die aber Zählbares neriſchen Strafraum unfair zu Fall gebracht und der folgende 11 Meter⸗Stoß von Link(Viktoria Verteidiger) verwandelt, der verhilft. Brühmüller(Viktoria linder Läufer), vielleicht der beſte Schreierei und Streitevei, die man während des Spiels zu hören bekam und die nicht gerade zu ſeiner Verſchönerung beitrug, darf f eee mit Einfahrt und größerem Hof, in welchem noch eine Wertſe Stallung und dal- erbaut werden kann, in guter Lage des Linden⸗ hofs gelegen eatse, wegzugshalber eee billig zu verkaufen. Offerten unter Nr. 18480 an die Exvedition d. Bl. mit bunten Scheiben, Meſfing⸗ verglaſung und Spiegelaufſatz zu 45 Mk., ebenſo ein 200 liner Kleiberſchaul innen eichen, ſehr billig ab⸗ zugeben. 10294 Aoſengartenſtraße 32, 3. St. lebens · und Pensions Versicherungs-Gesellschaft Ihen Mk Sktoben gesucht. 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