en eeeeede Abonnement: 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. ——— diſche Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. (Mannheimer Volksblatt.) Telegranun⸗Adreſſe⸗ „General⸗Anzeiger Mannheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ d In ſera te: nahme v. Druckarbeiten 341 Die Colonel-Zelle. 25 Pfg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Redaktion 377 Auswärtige Inſerate. 20 in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Narlsruhe. Verlags⸗ Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 1 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. eee r. 464. Mittwoch, 6. Oktober 1909.(Abendblatt.) — Prozeß Bruhn? [(Von unſerem Berliner Bureau.) Berlin, 5. Okt. Vor der Lehmann⸗Kammer im Moabiter Landgericht, der freilich nicht mehr der hochgemute Herr Lehmann vorſitzt, hat heute der Prozeß Dahſel begonnen. Der erſte Senſations⸗ prozeß der anhebenden Saiſon. Und zugleich ein Erpreſſer⸗ prozeß. Denn wenn auch Herr Dahſel es mit Emphaſe ab⸗ lehnte, ein Erpreſſer zu ſein und ſeine mitangeklagte Rechercheurin mit den„guten Beziehungen zu höfiſchen Kreiſen“ für ihre zeitraubenden Bemühungen durch nichts anderes als durch harmloſe Theaterbilletts entſchädigt ſein will, die zudem ihren Auftraggeber nichts koſteten, ſo iſt doch nicht zu beſtreiten, daß unter der Flagge des Blattes, dem Herr Dahſel zuletzt ſeine Kräfte lieh, Erpreſſungen ſtatt⸗ gefunden haben. Wird auch von den Angeklagten gar nicht beſtritten. Fragt ſich nur, durch wen und zu weſſen Gunſten. Herr Dahſel iſt der Anſicht, daß der eigentliche Uebeltäter Herr Wilhelm Bruhn heißt, Beſitzer und Herausgeber der angenehmen Wochenſchrift„Die Wahrheit“ und nebenbei noch immer Reichstagsabgeordneter für Friedeberg⸗Arnswalde. Und ſein Verteidiger ſchließt ſich, was ſein gutes Recht iſt, dieſer Anſicht vollinhaltlich an.„Wir ſind der Meinung, daß hier der Falſche angeklagt iſt,“ erklärte heute Herr Rechts⸗ anwalt Dr. Werthauer, nachdem bei einer Schilderung der Geſchäftspraktiken der„Wahrheit“ dem ein wenig welt⸗ unkundigen Vorſitzenden das Geſtändnis entſchlüpft war: das müſſe ja ein veritables Erpreſſerblatt ſein. Um dieſe Frage — nahezu um ſie allein— wird es ſich in den kommenden Dagen in Moabit handeln. Sie iſt es, die dem Prozeß, durch den ein pgar irrende Prinzen, brüchige Kavaliere und ſexuell belaſtete Schächer als ſchemenhafte Nebenperſonen gleiten, überhaupt erſt ein ſtarkes öffentliches und in gewiſſem Sinne auch ein politiſches Intereſſe gibt. Iſt es wirklich möglich, daß ein Mann, dem das höchſte Ehrenamt der Nation nun ſchon zum zweiten Male übertragen ward, ſeins vornehmſte Nahrung durch die Skandalgeſchichten erfährt, die veröffent⸗ lichten und die nicht veröffentlichten, unterdrückten, die auf „der dritten Seite der Wahrheit“ regelmäßig zu leſen ſind? Und wenn: mußte ſolchem Treiben nicht ſchon längſt Einhalt getan werden? Ueber all das wird man ſich natürlich erſt nach gefälltem Urteilsſpruch zu unterhalten haben. Inzwiſchen mag es immerhin verſtattet ſein, ſich die Hauptakteure der Dramas, das ſich vor der Moabiter Strafkammer in den folgenden Tagen abſpielen wird, ein wenig näher anzuſehen. Ohme Zuſchauer: denn die Oeffentlichkeit iſt für die Dauer der ganzen Verhandlung ausgeſchloſſen. Wir bedauern das. Nicht weil es uns um ein paar mehr oder minder pikante Details leid tut, die ſo dem Publikum entgehen. Wer an ſolcher Koſt Freude hat, dem deckt die„Wahrheit“ ja nach wie vor allwöchentlich den Tiſch. Aber dieſe Senſationspreſſe iſt eine von Jahr zu Jahr brandiger werdende Wunde am reichs⸗ hauptſtädtiſchen Körper und ſchon um deswillen wäre zu wünſchen geweſen, daß in die Abgründe einmal ſchonungslos hineingeleuchtet würde. Dafür hat dem ſittlich eifernden zum Trotz auch der Gerichtshof Verſtändnis ewieſen. Der bekannte Gerichtsberichterſtatter Herr Oskar Thiele, der in ſeinem Fache faſt ein Künſtler iſt— er hat dieſer Tage, von allſeitiger Sympathie getragen, ſein vierzigjähriges Berufsjubiläum feiern können— blieb zugelaſſen und ſo werden wenigſtens in gewiſſem Sinne die Intereſſen der Oeffentlichkeit gewahrt werden, ohne daß die Zeugen, die neue Kompromittierung befürchten, darum zu kurz kämen. Auch der angeklagte Herr Dahſel wird in der Hauptſache zufrieden ſein können. Der gab ſich heute als weißes Lamm und großen Patrioten, der— zumal als der in Preußen all⸗ mächtige Vize von Miquel ihm ſein Vertrauen ſchenkte— dem Vaterland insgeheim manchen großen Dienſt geleiſtet habe. Wer damals Herrn Dahfels Wirkſamkeit an der „Staatsbürgerzeitung“ verfolgt hat, wird geneigt ſein, von ſolchem Selbſtlob einiges abzuziehen. Man wandelt(man kann das immer wieder bei jedem beobachten, der einmal durch die antiſemitiſche Agitation ging) nicht ungeſtraft durch die Niederungen des Antiſemitismus. Und wenn man dazu eine große Familie zu ernähren hat und die Sorgen einem nicht von der Schwelle weichen, muß man ſchon ein heroiſcher Charakter ſein, um ſolche Wanderſchaft ohne Fährnis zu überſtehen. Recht aber hatte Herr Dahſel in vielem, was er über ſeinen mehrfachen Brotgeber Herrn Bruhn berichtete. Der war, gonau wie Herr Dahſel, in ſeinen Anfängen Lehrer geweſen und dann hatte er nach einer glückhaften Heirat ſich auf die Politik geworfen. Aber als Verleger der„Staats⸗ bürgerzeitung“ reuſſierte er nicht, obgleich er einen mehr oder weniger kapitalkräftigen Strohmann nach dem andern in ſein Unternehmen aufnahm und aufbrauchte. Bis er dann auf die ingeniöſe Idee verfiel, auf ſeine Weiſe die „Wahrheit“ zum Siege zu führen. Nun floſſen ihm bei flottem Straßenverkauf die Tauſender nur ſo zu. Wenn die Camelots einem auf der Friedrichsſtraße ihr„Der Harem im Warenhauſe.“ oder„Die Wahrheit über den Selbſt⸗ mord des Kommerzienrats.“ entgegenbrüllten, reichte ſelbſt manche honorige Hand verſchämt ihren Nickel dem grinſenden Burſchen. Hat er's gewußt, was bei all dem im Hintergrund ſtak oder blieb er durch die vielen Jahre ſo ahnungslos, wie es in ſolchem Fall für ein M. d. R. ſich gehörte. Auf dieſe — wie geſagt— recht politiſche Frage werden wir jetzt in Moabit die Antwort zu heiſchen haben. Von ihr wird es abhängen, oh künftighin vom Prozeß Dahſel oder vom Prozeß Bruhn zu reden ſein wird. Politische Aebersicht. Mannheim, 6. Oktober 1909. Die Angrißffe der Kreuz⸗Zeitung auf den Abg. Baſſermann werden bereits von mehreren nationalliberalen Blättern energiſch zurückgewieſen, während ſie dem„Berliner Tageblatt“ und einigen ihm geſinnungsverwandten Organen erſichtlich diaboliſche Freude gemacht haben, per⸗ ſönliches und politiſches Taktgefühl iſt eben eine ſeltene Ware. Wir wollen hier nur einiges wiedergeben aus der Abferti⸗ gung, die die„Nat. Lib. Korreſp.“ der„Kreuz⸗Zeitung“ zuteil werden läßt. Die„Nat. Lib. Korreſp.“ tritt der Be⸗ hauptung der Kreuz-Zeitung“ entgegen nur Jachliche Veweg⸗ — dem Sinne und fügt hinzu: gründe hätten in der Frage der Erbſchaftsſteuer für die Kon⸗ ſervativen den Ausſchlag gegeben: Iſt nicht ſo und ſo oft in den konſervativen und agrariſchen Blättern zu leſen geweſen: die gegenwärtig für die Erbanfallſteuer vorgeſchlagenen Sätze ſeien an ſich ungefährlich u. könnten niemand erſchrecken? Hat nicht auch Herr v. Heydebrand und der Laſe in ſeiner vielgerühmten Reichstagsrede kühl und glatt zu verſtehen gegeben: die Konſervativen hätten ſich entſchloſſen, der Kanzlerſchaft Billows ein Ende zu machen, weil ihnen ſeine ganze innere Politit mißfiele? Und wiſſen wir nicht alle, daß in Sachen der Branntwein⸗ beſteuerung eine gemeinſame Baſis gefunden zu ſein ſchien, von der man dann der anfänglichen Billigung durch die agrariſchen Ober⸗ führer zum Trotz eilends zurücktrat, als das Zentrum mit einem höheren Angebot winkte? Das ſind doch, will uns bedünben, Tat⸗ ſachen. Und ehe die„Kpeuzztg.“ ſie nicht aus der Welt zu ſchaffen und die Widerſprüche nicht auszugleichen vevmag, ſollbe ſie ſich ſchämen, gegen einen Ehrenmann, der(man mag politiſch ſtehen zu ihm, wie man will) durch ein halbes Menſchenalter eine Zierde des Reichstages geweſen iſt, den rüden Vorwurf zu erheben: er hätte ſeine Behauptungen wider beſſeres Wiſſen aufgeſtellt. Am Ende läge es. wenn ſchon überhaupt mit ſolchen Commentwaffen gefochben werden ſoll, näher, den Vorwurf des mangelnden gutben Glaubens auf die Unterſtellung der Kreuzztg.“ anzuwenden: die Nationallibe⸗ valen hätten ihre„Vegeiſterung“ für die Nachlaßbeſteuerung erſt in dem Moment entdeckt, da ſich ergab, daß dieſe Begeiſterung ſie nichts koſten und bei der ſtrikten konſervativen Weigerung aus der Erbanfallſteuer nichts werden würde. Denn auch die„Kveuzzeitung“ könnte wiſſen— zumal dieſe Dinge ſich zum Teil in vollſter Oef⸗ fentlichkeit abgeſpielt haben—, wie ſehr man in nationalliberalen Kreiſen auf einen partiellen Umfall der Konſervativen gehofft, wie man faſt bis zu dem entſcheidungsſchweren Donnerstag noch an ihn geglaubt hat. Und ſchließlich: man trennt ſich doch nicht von alten Parteimiꝛgliedern, wenns einem mit den Dingen, die da zur Dis⸗ kuſſion ſtehen, nicht bitter ernſt iſt. Zur Frage der ſogenannten Selbſtausſchaltung der Nationalliberalen ſchreiht die„Nat. Lih. Korreſpondenz“: Wir haben die Ueberzeugung: das, was die nationalliberale Reichstagsfraktion und ihre Führung bei der ſogenannten Finanz⸗ reform taten, war horbe und ſtrenge Pflichterfüllung. Sie wollten nicht mitketroffen werden, wenn man eine Steuerordnung ſchuf, die in allem und jedem einen großagrariſchen Zug hatte. Die die Po⸗ tenten ſchonte und dafür auf Koſten der Bedürftigen, vornehmlich des Mittelſtandes dann auch der Arbeiterſchaft ſich auslebte. Und daß ſie das nicht taten, danken die nationalliberaben Wähler der Fraktion und ihrem Führer noch heute. Man vertraut Evnſt Baſſermann der in ſchweren Stunden uns den Weg zur Pflicht gewieſen. Dies Vertrauen zu zerſtören, wird den hämi⸗ ſchen Anrempelungen der„Kreuzztg.“ nicht gelingen. Und 1 155 auf das Aufkeimen von Zwietracht rechnet, hat ſie auf Sand gebaut. Im haeutigen Mittagsblatt haben wir, ähnlich wie die „Nat. Lib. Korreſp.“, der Meinung Ausdruck gegeben, daß, wenn es die Abſicht der„Kreuz⸗Zeitung“ ſein ſollte, mit ihrer gehäſſigen Herabwürdigung Baſſermanns und ſeiner Führer⸗ eigenſchaften einen Riß in die nationalliberale Partei zu bringen, ſie auf einen Erfolg ebenſowenig rechnen könne wie unlängſt das„Berl. Tagebl.“ mit gleichem Beginnen. Die Auslaſſungen der„Nat, Lib. Korreſp.“ zeigen, daß die natig⸗ nalliberale Partei in dieſer Jrage einig geht. Feindliche Brüder. Die„Kreuz⸗Zeitung“ beſpricht die Mannheimer Generalverſammlung des Evangeliſchen Bundes in ablehnen⸗ D eeeee eulleton. Die Kuren des Aesculap. Einen intereſſanten Einblick in die Geheimniſſe der antiken Heilkunſt gewähren die Ausgrabungen des alten Aesculaptempels von Epidaurus, die von der atheniſchen archäologiſchen Geſell⸗ ſchaft unter Leitung von Cawadias vorgenommen wurden und die Eh. Daufresne in einem kürzlich erſchienenen Werke,„Epidau⸗ rus, ſeine Prieſter und Kuren“ zu einer anſchaulichen Geſamtdarſtellung verwertet hat. Aesculap, der Sohn des Apollo und der Nymphe Coronis, der Vater aller Aerzte, der durch ſeine Kunſt Plutos Todesreich entvölkerte und deshalb von Jupiter durch einen Blitz getötet wurde, war als Gott der Heilkunſt in ganz Griechenland verehrt. Eine der Hauptkultſtätten, zu der die Leidenden und Kranken in hellen Haufen pilgerten, war das Hei⸗ ligtum von Epidaurus, das im fünften oder ſechſten Jahrhundert v. Chr. ſeine höchſte Blütezeit erlebte. Später wurde der mit Schätzen überreich gefüllte Tempel von ſizilianiſchen Piraten aus⸗ geraubt, unter dem Kaiſer Antonius wieder hergeſtellt und ſpäter pöllig zerſtört und bernichtet, bis die neueſten Ausgrabungen einen Abglanz von der einſtigen Herrlichkeit des Aesculapheiligtums wieder aufleben laſſen. Die Stellvertreter des heilenden Gottes auf Erden waren ſeine Prieſter, die nach ihren Verrichtungen verſchiedene Grade einnahmen; die Oberſten waren die Heilbrin⸗ ger, in denen des Gottes geſundmachende Kraft weiter lebte; dann kamen die Hüter des Feuers und zuletzt die Tempeldiener. Aus einem merkwürdigen Auktionsinventar, das die geſchäftskundigen Prieſter bei einer Verſteigerung heiliger Tempelgeräte aufſtellten, können wir uns einiges aus der wunderlichen Einrichtung dieſes Heiligtums rekonſtruieren. So wurden in dem Tempel eine große Anzahl Hunde und Schlangen gehalten. Den Hunden ſchrieb man die Fähigkeit zu, eine feine Witterung für die Geſundheit der Luft und des Trinkwaſſers im Brunnen zu haben, Epidemien voraus zu fühlen und heilkräftige Pflanzen aufzuſpüren. Die Schlangen waren die eigentlichen Symbole des Aesculapkultes, die Sinn⸗ bilder des Gottes ſelbſt. Dieſe Heiligen, magiſch wirkenden Tiere, denen die Giftzühne entfernt worden waren, wurden von den Kranken angebetet, denn ſie waren im Beſitz der Geheimniſſe und der zauberhaften Heilmittel, die der Gott erfunden, um die Men⸗ ſchen von allen Gebrechen zu erlöſen. In Geſtalt einer ſolchen heiligen Tempelſchlange ward der Gott nach einer neuen Kult⸗ ſtätte überführt, wie wir aus bem Auftrag eines römiſchen Ge⸗ ſandten wiſſen, der im dritten Jahrhundert v. Chr. eine ſolche Schlange aus Epidaurus nach Rom bringen ſollte. Zahllos und von unſchätzbaren Wert waren die Weihgeſchenke, die reiche Kranke nach ihrer Geneſung im Heiligtume aufſtellten. Aermere Pilger dankten Aesculap dadurch, daß ſie ſeinen Tempel durch Reliefs oder Malereien verſchönern ließen. Auf den Opfertafeln. die am Altar aufgeſtellt wurden, waxen vielfach Augen dargeſtellt, eine Gabe, durch die der Opfernde ſich gegen die Gefahren des böſen Blicks ſchützte. Die„Konſultationen“, die der Gokt erteilte, erfolgten hauptſächlich während des Schlafes, deſſen übernatürliche Macht die Patienten in dem Tempelraum überkam. Aus ver⸗ ſchiedenen Stellen, deren Inſchriften uns erhalten ſind, können wir die Einzelheiten der Kuren erkennen, denen die Beſucher des Tempels unterworfen wurden. Bevor der Pilger den Tempel betrat, wurde er einer gründlichen körperlichen Reinigung unter⸗ zogen; auf Waſchungen folgten Maſſage, Einreibungen und Räu⸗ cherung, So wurde eine Prophylaxe gegen anſteckende Krank⸗ heiten durchgeführt. Dann mußte ſich der Patient einem längeren Faſten unterwerfen und ſein Geiſt wurde durch Gebete und Zere⸗ monien in einen Zuſtand verſetzt, der ihn einer ſtarken Suggeſtion zugänglich machte. Sicherlich iſt vielfach bei dieſen Heilungen jenes Phänomen verwendet worden, das wir heute Hypnotismus nennen. Waren alle vorbereiteten Riten vollzogen, dann wurde der Kranke abends dem magiſchen Tempelſchlaf überlaſſen, und in ſeinem erregten Gehirn entſtanden nun die Träume und Viſionen, die ihm die Prieſter nachher deuteten. Aus der Zahl dieſer Träume wurden zunächſt die unwichtigen ausgeſchieden und aus denen, die der Traumdeuter für entſcheidend hielt, Art und Heil⸗ weiſe der Krankheit verkündet. Doch überließen die klugen Prie⸗ ſter die Entſcheidung häufig nicht den zufälligen Traumphanto⸗ men, ſondern ſie erſchienen ſelbſt dem Kranken im ruhigen Mor⸗ genſchlummer unter der Geſtalt des Gottes, der von ſeiner Gat⸗ tin Telesphore oder ſeiner Tochter Hyxela begleitet war. Sie nä⸗ herten ſich dem Schlummernden, berührten ihn und ſprachen zu ihm, ſodaß er in der ſchlaftrunkenen Dämmerung des Gemüts den Gott vor ſich zu haben glaubte, In dieſen merkwürdigen„Sprech⸗ ſtanden“ wurden dem Kranken Heilmittel und Rezepte verordnet, in deren Anwendung die Prieſter eine reithe Erfahrung geſam⸗ melt hatten. Die wichtigſten Arzueien waren Schierling, Wehr⸗ mut mit Eſſig gemiſcht, ein Purgativ aus getrockneten Weintrau⸗ ben und anderen Ingredienzien, Samen von Pinienzapfen, Knob⸗ lauch, Honig, das Blut des weißen Hahns, Weihrauch u. a. So⸗ gar chirurgiſche Operagtionen wurden im hypnotiſchen Schlummer vorgenommen, So iſt auf einer Stelle von Epidaurus der Fall eines gewiſſen Enippos aufgezeichnet, dem der Gott eine Lanzen⸗ ſpitze, die er ſechs Jahre in der Backe gehabt hatte, herauszog, Jedenfalls waren die Prieſter des Aesculap keine bloßen Char⸗ latane, ſondern ſie hakten durch Exfahrung ſich zahlreiche Fräfte der Natur nutzbar gemacht, die ſie nun mit mehr oder weniger Erfolg zur Heilung der Kranken anwendeten. 3 Geusval- uinzelger.(Abendblatt) Mannheim, 6. Oktober. Das Zentrum als tatſächlich konfeſſionell⸗katholiſche Partei iſt Ungkück genug für den Stagt und das Reich. In ſeinen eigenen Reihen heginmt man bedenklich in die Zukunft zu ſehen, da auf die Dcuer eine konfeſſionelle Partei, namentlich wenn ſie eine konfeſſio⸗ nelle Minderheit vertritt, nur ſo lange lebensfähig ſein kann, als ſie ſi chgegen konfeſſionelle Bedrückung durch die Mehrheit und durch die Staatsgewalt zu verteidigen hat. Hört dieſer Gegendruck auf, ſo hat eine ſolche Partei keine politiſche Exiſtenzberechkigung mehr. Auf dieſer Erkenntnis beruht das ausſichtsloſe und innerlich un⸗ wahve Beſtreben, das Zentrum als eine interkonfeſſionelle chriſtliche Parbei auszugeben. Darob ergrimmt die„Kölniſche Volkszeitung: Welche Partei ſoll denn für die jetzigen Zentrumswähler das Zentrum erſetzen? Etwa eine der liberalen Parteien? Das glaubt die Kreuzzeitung doch ſelbſt nicht. Oder die konſexvative Partei? Dieſe iſt den Zentrumswählern politiſch viel zu rückſtändig—, zu realtionär, als daß ein Zentrumsmann, beſonders im Weſten, an ihr Geſchmack finden könnte. Doch in einem Punkte gefällt uns die Auslaſſung der Kreuzzeitung: Nach ihrerAnſicht würde die Beſei⸗ ktigung der Bedrückung, welche den Katholiken zu teil wird, das Zen⸗ trum zum Untergange bringen und damit das„nationale Unglück einer konfeſſionell⸗katholiſchen Partei“ beſeitigen. Wir richten an die Kreuzzeitung die recht herzliche Bitte, auf die Beſeitigung jener Bedrückung hinzuwirken. Sie wird dann ja ſehen, ob das Zentrum damit die Grundlagen ſeiner Exiſtenz verliert. Zum Heidelberger Parteitag 5„ der Deutſchen Volkspartei macht die„Südd. Reichskorreſp.“ in einer Stuttgarter Korreſpondenz folgende beachtenswerte Anmerkungen: Die Anſicht, welche der der Freiſinnigen Vereinigung angehörige Abgeordnete von Liſzt in einem Stuttgarter Blatt vertritt, daß das Frankfurter Minde ſt⸗ programm böllig ausreichend ſei, iſt irrig. Dieſes Mindeſtprogramm war ein Verlegenheitsptodukt, das not⸗ wendig dem Tode verfallen mußte, als die Blockpolitik den Linksliberalismus aus der mephiſtopheliſchen Beſchäftigung der Verneinung erlöſt und ihm die Bahn zu praktiſcher Mit⸗ axbeit freigemacht hatte; ohne alle Umſtände iſt denn auch bei der Reichsfinanzreform der Linksliberalismus über das Frankfurter Mindeſtprogramm hinweggeſchritten, wie wenn es gar nicht exiſtieren würde. Dieſes Programm von neuem anzuerkennen, hieße den Beweis dafür er⸗ bringen, daß der Linksliberalismus in den letzten Jahren nichts gelernt und nichts vergeſſen hat. Dazu werden ſich die führenden Männer in der Freiſinnigen Volkspartei jedenfalls nicht verſtehen und auch die, produktivem Schaffen geneigten Kräfte der Deutſchen Volkspartei wer⸗ den keine Luſt zeigen, ihre Partei von neuem die Rolle des ſchlafenden Dornröschens ſpielen zu laſſen. Ein lebens⸗ fähiges Programm würde der Linksliberalismus nur dann erhalten, wenn er auch in Verfaſſungsfragen zallem Doktrinarismus entſagt, wenn er be⸗ denkt, daß alle menſchlichen Einrichtungen Licht⸗ und Schattenſeiten haben und daß es demnach verfehlt iſt, an dem Beſtehenden nur die Nachteile, an dem Erſtrebten nur die Vorteile zu ſehen. Läßt er ſich von dieſen ſachlichen Wahrheiten leiten, dann wird er zu der Erkenntnis kommen, daß er ein lebensfähiges Programm nur durch energiſche Revidierung ſeiner bisherigen Grundſätze nach rechts gewinnen kann. Damit würde zugleich der Boden für die von der Freiſinnigen Vereinigung erſtrebte dauernde An⸗ näherung an die Nationalliberalen be⸗ reitet. Die Novembervorgänge. Die Meldung der„Münchn. N. Nachr.“, daß das Ver⸗ langen nach einer amtlichen Erklärung über die ſogenannten Nobembervorgänge vorausſichtlich nicht erfüllt werden wird, entſpricht auch den Informationen der„Magdeb. Ztg.“ Es ſcheint jetzt hier die Stimmung der Abneigung vorzuwalten, dürch eine neue Erklärung den abflauenden Streit vielleicht wieder zu beleben. Infolgedeſſen iſt der Zeitbeobachter weiter auf die Mittel der geſchichtlichen Quellenkritik und der ſach⸗ lichen Prüfung der Gründe und Gegengründe ängewieſen. Daß in den Preßerörterungen das zugängliche Material bis⸗ her ſchon völlig verwertet worden, kann kaum behauptet werden. So ſcheint die damalige Erklärung der„Nordd. Allg. Ztg.“ noch nicht von allen nachgeleſen worden zu ſein. In dem Regierungsorgan wurde damals dargeſtellt, daß der Fürſt Bülow das Manuſkript zu dem im„Daily Telegr.“ veröffenklichten Artikel nicht geleſen und ſein Abſchieds⸗ geſuch eingereicht habe. Zum Schluß hieß es: „der Kaiſer hat dieſem Geſuch keine Folge daß dieſer durch Veröffentlichung des oben dar⸗ geſtellten Sachverhalts in die Lage verſetzt werde, den ungerechten Angriffen gegen den Kaiſer den Boden zu entziehen.“ Es iſt alſo die Autorität des Kaiſers damals ausdrücklich für die Darſtellung der„Nordd. Allg. Ztg.“ mit in die Wagſchale gelegt worden. Eine Reviſion des deutſchen Flottengeſetzes wird wieder in einem Teil der deutſchen Preſſe verlangt, eine ſeit Jahren regelmäßig wiederkehrende Erſcheinung der Herbſtmonate. Auch der ſachliche Kern iſt der gleiche: die Flotte koſtet zu viel, eine Hochſeeflotte kann Deutſchland nichts helfen, die billigen Unterſeeboote ſind vollkommen imſtande, feindliche Schlachtflotte unſern Küſten fernzuhalten. Dieſer Reviſion widerſtreiten die Mitteilungen des Deuk⸗ ſchen Flottenvereins mit folgenden Ausführungen: Die Koſten der Flotte werden merkwürdigerweiſe dem Deutſchen Flottenverein zum Vorwurf gemacht, ein Vorwurf übrigens, den er wohl ohne Beunruhigung auf ſich nehmen wird. Im übrigen aber berſtehen wir nicht, wie politiſche Blätter ſolcher Parteirichtungen, deren Vertreter im Reichstage für das Marinebudget geſtimmt haben, jetzt behaupten können, man ſei über die finanzielle Trag⸗ weite der Flottengeſetze falſch informiert worden. Tatſächlich iſt dies in jedem Sinne falſch, und bekannt genug, daß die Marinever⸗ waltung hier nie etwas verheimlicht hat. Freilich war es ihr un⸗ möglich im Winter 1899 vorauszuſehen, was für Schiffe und Ge⸗ ſchütze im Jahre 1906 nötig werden würden. Bis zu jenem Jahre haben ſich die Ausgaben bekanntlich ſtets im Rahmen des Flotten⸗ geſetzes erhalten, ja in keinem einzigen Jahve die im Jahre 1900 gemachben Voranſchläge an Höhe erreicht. Dann im Jahre 1906 legte die Marineverwaltung mit gewohnter Offenheit dem Reichs⸗ täg die Lage dar und die Vertreter des deutſchen Volkes begriffen, daß man ſich der von England ausgehenden Größenſteigerung der Schiffe nicht entziohen könne, ſollde der Flottenbau nicht überhaupt zweckslos werden. 1908 endlich verlangte die Marineverwaltung Herabſetzung der Altersgrenze der Schlachtſchiffe um fünf Jahre. Der Deutſche Reichstag bewilligte dieſe Forderung und den ganzen Marineetat mit großer Mehrheit Unterſeeboote ſollen die deutſche Schlachtflotte erſetzen! Es iſt merkwürdig, wie jetzt genau dieſelben Theorien auftauchen, welche in den achtziger Jahren die maßloſe Ueberſchätzung der Torpedoboots⸗ waffe hervorriefen. Auch damals hioß es, nun ſeien die Tage des Schlachtſchiffes gezählt, denn der David ſei gefunden, welcher dem Goliath den Garaus machen könne. Jetzt ſei jeder Staat imſtande, ſich mit einer Anzahl Torpedobvoten die Mittel zu ſchaffen um auch die größte Schlachtflotte zu zerſtören oder ungefährlich zu machen. Es iſt anders gekommen, obgleich gewiß keine Seemacht darauf ver⸗ zichtet hätte ein einfaches und viel billigeres Kriegsmittel dem viel deureren und komplizierteren der Schlachtflotte vorzuziehen. Die Schlachtflotten wuchſen aber immer mehr und die Torpedobootsflot⸗ tillen wurden zu einem nützlichen Beiwerk. Heute ſehen wir, wie Frankreich, deſſen amtliche Marinepolitik wiederholt und längere Zeit im Zeichen des Torpedoboots und Unterſeeboots geſtanden hat, zum Schlachtflottenprinzip zurückkehrt. Der neue Flottenplan der Franzoſen legt Zeugnis davon ab. Auch der Ruſſiſch⸗Japaniſche Krieg hat den Wert der Schlachtflotte in das hellſte Licht geſtellt. Das Unterſeeboot hat vielleicht eine Zukunft, augenblicklich befindet es ſich aber, wenn nitzt techniſch, ſo doch militäriſch durchaus noch im Verfuchsſtabdium. Geſetzt aber, es hätte eine Zukunft, ſo würde daraus doch nie und nimmer hervorgehen, daß nun die Schlacht⸗ flotte überflüſſig würde, ebenſowenig wie ſie durch das Torpedoboot überflüſſig geworden iſt. Und das Unterſeeboot von heute hat dabei nicht annähernd den militäriſchen Wert, wie das Torpedoboot in den achtziger Jahren. Zu Phantaſieſchlachten und Schlachtenphan⸗ taſien eignet ſich das Unterſeeboot freilich gut und ebenſogut, wie es ſcheint, zu Budgetphantaſien. Die Hochſeeflotte, ſo ſagt mam, könne uns in einem Kriege doch nichts helfen, unſer Seehandel würde während eines Krieges unter allen Umſtänden ſtocken. Nun, das ſei zunächſt feſtgeſtellt, daß die ausgeſprochene Abſicht unſeres Flottenbaues iſt, durch die Stärke der Sbreitkraft einem Krieg vorzubeugen, bekanntlich ein Grundſatz, auf deſſen Durchführung die Erhaltung des europäiſchen Friedens⸗ ſchon ſeit Jahrzehnten beruht. Käme es aber doch zum Kriege, ſo würden freilich zeitweilige kommerzielle Stockungen in den be⸗ treffenden Meeren ebenſowenig für beide Kriegführenden, wie für die Neutralen zu vermeiden ſein. Andererſeits hommt es beſonders auf die Möglichkeit an, im Kriege gegen einen übermächtigen Geg⸗ ner die Kriegführung in die Länge zu ziehen u. hinter Mitteln der Küſtenverteidigung eine ſtarke aktionsfähige Schlachbflotte zu haben. Die Mittel desKleinkrieges allein wären für Deutſchland ganz zweck⸗ Jos, zuweil ſie auch ohne Unterſtützung und Rückhalt einer ſtarken Schlachtflotte gar nicht an den Feind herankommen können. Badiſche Politik. Jungliberaler Verein Mannheim. Mannheim, 6. Okt. Der jungliberale Verein Maunheim hielt geſtern abend im„Reſtaurant Fauſt“ eine Mitgliederverſammlung ab, in welcher der Vorſitende des Vereins, Profeſſor Karl Drös, über die nationalliberale Landesverſammlung in Freiburg berichtete. Er hob ganz beſon⸗ ders den großen agitatoriſchen Erfolg dieſer Verſammlung her⸗ vor und ſprach den Wunſch aus, daß die gewaltige Begeiſterung, die auf der Freiburger Verſammlung herrſchte, noch lange und⸗ beſonders bei den bevorſtehenden Landtagswahlen nachwirken möge. Höhepunkte der Tagung ſeien die außerordentlich glän⸗ zenden Referate von Obkircher, Baſſermann, Rebmann und Sänger geweſen. Nach dem Referat Prof. Drös' beſchäftigte ſich die Verſammlung kurz mit dem Jenger Delegiertentag des Reichsverbandes der Jungliberalen Vereine, der am 17. und 18. Oktober ſtattfindet, worauf Handelskammerſekretär Dr. Arthur Blauſtein ein außerordentlich lehrreiches Referat zu der Frage erſtattete:„Haben wir noch ein gleiches Wahlrecht zum deutſchen Reichstag?“ Das Referat, welches als Broſchüre er⸗ ſcheinen wird, rief eine längere Diskuſſion hervor, in der von allen Seiten die Notwendigkeit einer Aenderung der Wahlkreis. einteilung zum Reichstage betont wurde. Gegen 12 Uhr wurde die Verſammlung geſchloſſen.— Nach den Wahlen wird eine öffentliche Verſammlung des jungliberalen Vereins im„Ballhaus“ ſtattfinden, zu welcher Abg. Geh. Rat Reb⸗ mann das Referat übernommen hat. *** Aus der badiſchen Wahlbewegung 1303. Wahlverſammlungen. * Mingolsheim, 5. Okt. Mehr als 360 Bürger aus Mingolsheim waren am Sonntag in einer Verſammlung zu⸗ ſammengekommen, um Proteſt einzulegen gegen den von der Leitung der Zentrumspartei ihnen aufoktroyierten Kandidaten Baron b. Mentzingen. Die Verſammlung nahm einen überaus würdigen Verlauf und zeigte, daß die Be⸗ wegung gegen die Kandidatur Mentzingen eine Volks⸗ bewegung iſt, die ſicherlich von Erfolg begleitet ſein wird. Nach einer kurzen Eröffnungsanſprache ergriff der Landtags⸗ kandidat Bürgermeiſter Hillenbrand, aus Kronau das Wort und entwickelte, häufig von Beifall unterbrochen, ſein Pro⸗ gramm, das den vollen Beifall der ihm zujubelnden Verſamm⸗ lung fand. Freudig begrüßt ſprach nach ihm im Namen des Wahlkomitees für die Kandidatur Hillenbrand, der im ganzen Wahlkreis Bruchſal⸗Wiesloch hochbeliebte und aus ihm gebürtige Amtsrichter Dr. Kornmayr. Ein nicht endenwollender Bei⸗ fall auf die prächtige Rede zeigte, wie ſehr Dr. Kornmayr allen Anweſenden aus der Seele geſprochen hatte. Nicht nur dieſer Beifall, ſondern auch die nachfolgende Diskuſſion ließ erkennen, daß jeder der vielen hundert Anweſenden bereit iſt, ſtand zu halten bei der Kandidatur Hillenbrand. Nachdem noch ein Sozialdemokrat, Arbeiter Hirt, die anweſenden Ge⸗ ſinnungsgenoſſen aufgefordert hatte, ſchon im erſten Wahlgange für Hillenbrand zu ſtimmen und nachdem der Hausgewerbe⸗ treibende Schwarz, ſowie Schneidermeiſter Zabler für die Kan⸗ didatur Hillenbrand eingetreten waren, ſchloß der Vorſitzende mit Dankesworten an die Redner und mit der Aufforderung, feſtzuhalten an der guten Sache und ſich nicht durch ſtille Ein⸗ wirkung für Baron Mentzingen zurückgewinnen zu laſſen, die überaus glänzend verlaufene Zerſammlung. Der Stein iſt im Rollen, in den nächſten Wochen werden in allen Gemeinden Verſammlungen für die Kandidatur Hillenbrand abgehalten werden. Das Programm der Mittelſtandsvereinigang. [Von unſerem Karlsruher Bureau). Karlsruhe, 5. Oktober. Die Mittelſtandsvereinigung hatte heute abend in den un⸗ teren Räumen der„Krone“ in der Oſtſtadt zu ihrer Verſamm⸗ lung ein volles Haus gefunden. Stadtverordneter Drinne⸗ berg eröffnete die Verſammlung mit dem Hinweis, daß dem Kandidaten volle freie Bewegung gegeben ſei, aber es handle ſich darum, daß der Mittelſtand einmal zu Wort komme. Der Kan⸗ didat Buchdruckereibeſitzer Faaß will nicht in der„ruppigen“ ſkandalöſen Weiſe den Gegnern antworten, die in der Mittel⸗ ſtandsvereinigung die„Eunuchen des Zentrums“ erblicken. Die Not der Zeit, die Kämpfe um des Daſeins habe die Mittel⸗ ſtandsvereinigung hervorgerufen, die beſtrebt ſei, innerhalb und neben den politiſchen Parteien die wirtſchaftlichen Intereſſen des Mittelſtandes zu wahren und die Parteiherrſchaft zurück⸗ zuweiſen. Bisher habe der Mittelſtand im Landtag keine Ver⸗ tretung gehabt, das Mißverhältnis ſei in dieſer Beziehung geradezu übertrieben und ſelbſt die ſogenannten gewerblichen Vertreter, wie z. B. Vogel⸗Mannheim, hätten die Intereſſen, die ihnen anbertraut, nicht gewahrt. Die Aufgabe aber ſei, den Mittelſtand lebensfähig zu erhalten, denn ihm falle die Haupt⸗ aufgabe zu, den Staat zu erhalten. Aber auch der kleine und mittlere Beamte, ja auch der Akademiker gehöre im gewiſſen Sinne zum Mittelſtand. Ein nicht geringeres Intereſſe an dem Mittelſtand habe auch der Arbeiterſtand. Redner erörtert ſo⸗ vann ſein Programm, das verlange, daß der Beamte wohl ein⸗ ——— —— gegeben, jedoch auf Antrag des Reichskanzlers genehmigt, VVTVVVVVVVVVVVVVVTVT0*T— Hhlantes Feuflleton. —Neues aus Menzels Lehrjahren. Einige Kurioſa und Unika aus Menzels Frühzeit, die für ſeine überraſchend zeitige techniſche Entwicklung charglteriſtiſch und bedeutungsboll ſind, wurden ſo⸗ eben von dem Berliner Kupferſtichkabinett erworben, wie Walter Genfel in den amtlichen Berichten aus den Königlichen Kunſt⸗ ſammlungen mitteilt. Es ſind Probeabzüge von Lithographien, die Menzel als Knabe für ſeinen Vater anfertigte, der in Breslau eine Lithographiſche Anſtalt hatte. Als Menzels Bater im Jahre 1829 den zweiten Band der Geſchichte des preußiſchen Staates von Kutzen hergusgab, hielt er ſeinen damals noch nicht 14 Jahre alten Jungen für fähig, die Bildniſſe der Fürſten nach beſtimm⸗ ten Vorlagen auszuführen. Zwei Lithographien, die von Fried⸗ rich II. als Kronprinzen und vom Prinzen Heinrich von Preu⸗ ßen, ſind von„Menzel jun.“ gezeichnet, doch rühren wohl auch noch 4 andere von ihm her. In der Handhabung der lithogräphiſchen Kreide käßt ſich vom erſten bis zum letzten Blatt ein deutlicher Fortſchritt erkennen. Von dem erſten Bildnis iſt noch eine an⸗ ſcheinend verworfene Probezeichnung erhalten, die die allerfrühſte der bisher bekannt gewordenen Arbeiten Menzels darſtellt. So arbeitete der Knabe ünter der ſtändigen Aufſicht und in gemein⸗ ſamer Tätigkeit mit dem Vater. Ein Produkt dieſes jugendlichen Schaffens ſind auch die etwa 100 Probeabzüge von lithographiſchen Pflanzenzeichnungen, die Menzel eigenhändig zuſammengepackt und mit folgender knappen Aufſchrift verſehen hatte:„Abdrücke der Platten eines botaniſchen Werkes, welche ich mit meinem Va⸗ ter gemeinſchaftlich im Sommer 1831 auf Stein gezeichnet habe. Für eine Buchhandlung nach Bleizeichnungen eines Prof. Wink⸗ ler in Leipzig. Auf große Platten zu je 8 Bl. gleichzeitig mein Vater drüben und ich hüben.“ Es handelte ſich um die Illuſtrie⸗ rung eines botaniſchen Werkes„Sämtliche Giftgewächſe Deutſch⸗ lands. Einen außerordentlichen Jortſchritt in techniſcher Hinſicht zeigt die nicht lange darauf angefertigte Lithographie einer „ „Sternkarte“, deren Strichführung ſehr weich, geradezu elegant wirkt. Auf dieſe Arbeit, die ſich im Nachlaß noch vorfand, hatte der Meiſter folgendes geſchrieben:„Dieſe Sternkarte nach der ſehr ſchlechten Bleizeichnung eines Profeſſors der Aſtronomie, habe ich litographiert für einen Herrn Scharrer während der letzten Krankheit meines Vaters Ende Dezember 1831.(Am 5. Januar 1832 ſtarb derſelbe.) Mit ihr habe ich das erſte Geid ſelhſtändig verdient. A..“ Der junge Menzel übernahm damals jede Arbeit, wenn ſie ihm nur ein wenig Geld einbrachte und ſo die Fortſetzung ſeiner Künſtlerlaufbahn ermöglichte. Kurz darauf hat er für das„Kinderwochenblatt“ franzöſiſche Steindrucke zjem⸗ lich treu kopiert. Eine Umwälzung in der Dampfſchiffahrt. Ueber die epochemachende Verbeſſerung der Dampfturbine, die jetzt der ge⸗ meinſamen Arbeit des amerikaniſchen Admirals Melville, Mr. J. H. Me. Alpine und George Weſtinghouſe gelungen iſt, werden in den Newyork Times intereſſante Einzelheiten veröffenklicht. Der große Vorteil des neuen Turbinenſhſtems iſt die Möglichkeit, die Turbinenmaſchinen und die Propeller mit verſchiedenen Ge⸗ ſchwindigkeiten laufen laſſen zu können, ſodaß die Dampfturbine künftig für alle Schiffsarten verwendbar wird und zugleich Kraft und Raumerſparnis bringt. Bei Verwendung des neuen Syſtems würde zum Beiſpiel bei der„Mauretania“ ein Propeller fortge⸗ nommen werden können, was eine Keſſelgewichtserſparnis von 650 tons und eine Maſchinengewichtserſparnis von 1800 tons be⸗ deutet. Zugleich könnten die übrigen Schiffsſchrauben durch grö⸗ ßere erſezt und damit die Schnelligkeit um 2 Knoten erhöht wer⸗ den. Bei den bisherigen Turbinenſyſtemen wurde die Schraube direkt durch den Turbinenſthaft angetrieben. Das neue Syſtem bringt eine Uebertragung: Es beſitzt 2 Schäfte, die durch einen Drehling und ein größeres Zahnrad verbunden ſind. Der eine Schaft iſt mit der Schraube verbunden, der andere mit der Tur⸗ bine. Bisher mußten die Turbinen mit der größten Schnelligkeit getrieben werden, um größte Kraft zu entwickeln, wobei als nach⸗ teilig ins Gewicht fiel, daß die vorwärts treibende Kraft der Schrauben eine beſtimmte Grenze hat, wenn eine gewiſſe Um⸗ drehungsſchnelligkeit erreicht iſt. So wurde eine große Menge Dampf durch die Turbine vergeudet und die Kraft kann nicht völlig ausgenutzt werden, da die Steigerung der Schraubenum⸗ drehungen ihren Zweck verfehlen würde. Das Ziel, dem die Tech⸗ nik nachſtrebte und das jetzt exreicht iſt, war die Möglichkeit, eine vaſch laufende Turbine mit siner langſam laufenden Schraube zu kombinieren. Bisher ſcheiterten alle Verſuche an der Unmög⸗ lichkeit, die Zahnräder mit der nötigen Genauigkeit einander an⸗ zupoffen, da eine Schwankung von einem tauſendſtel Zentimeter das ganze Maſchinenwerk geſprengt hätte. Die neue Erfindung überwindet dieſe Schwierigkeit durch eine ſchwebende Stahlunter⸗ lage, auf der der Drehling rüht und die elaſtiſch genug iſt, um allen Erſchütterungen automatiſch zu folgen. Die durch die Ueber⸗ tragung verlorene Kraft beträgt nur 1½ Prozent. Gegen die bisherigen Turbinen bedeuten die neuen eine Erhöhung der Lei⸗ ſtungsfähigkeit ron 15 Prozent und zugleich eine gewallige Erx⸗ ſparnis an Koſten und Raum. Bei einem Schiffe von 40000 tons zum Beiſpiel würde man in der Maſchinen⸗ und Keſſelkonſtruk⸗ tion rund 8 Millionen Mark ſparen und zugleich für 5000 tons Raum gewinnen. Was für einen gewaltigen Vorteil dies auch für die Kriegsſchiffe bedeutet, liegt auf der Hand, denn das ge⸗ ſparte Gewicht und der gewonnene Raum würden für die Ver⸗ ſtärkung der Armierung frei. ̃ — Eine moderne Gemäldegalerie im Vatikan. Im Vatikan, ſo berichtet die Revue, beſchäftigt man ſich jetzt eifrig mit dem Plan, eine Galerie moderner Gemälde einzurichten, die gewiſſer⸗ maßen ein Gegenſtück zu der kürzlich neu eröffneten Pinakot bilden ſoll, in der die Werke der alten Meiſter neu geordnet ſind. Der Papſt und Kardinal Merry del Vas ſind die Urheber des neuen Planes. Die moderne Gemäldegalerie ſoll alle die Bilder und Bildwerke zeitgenöſſiſcher Meiſter umfaſſen, die in den Ges⸗ mächern des Vatikans verſtrent ſind und bisher dem Publikum nicht zugänglich waren. von reis⸗ urde eine eins eb⸗ aus zu⸗ von ten lung Be⸗ 55 3 wird. tags⸗ das Pro⸗ mm⸗ des inzen rtige 9 Bei⸗ allen ieſer inen, D zu ein Ge⸗ ſange erbe⸗ Kan⸗ zende ung, Ein⸗ die t im nden Aten 5 3 1 Sache zu entziehen. weſen. en 25 den ſich die Berliner Preſſe geriſſen habe, hätte nach einer 8 Mannheim, 6. Oktober. —— General⸗Anzeiger.(Abendblatt) 3. Seiie gute Bezahlung erhalte, dafür aber auch arbeite und nicht erſt um 11 Uhr auf das Bureau gehe, um ſich um ½2 Uhr dem Frühſchoppen zuzuwenden. Man pollte auch die Beamten⸗ karriere nicht allein abhängig machen von der akademiſchen Vor⸗ bildung. Die Vermögensſteuergeſetzgebung müſſe gründlich ge⸗ ändert und die Verkehrsſteuer herabgeſetzt werden. Auch auf dem Gebiet der ſozialen Fürſorge müſſe Beſſerung eintreten und dieſe auch dem Mittelſtand zukommen. Den größten Krebs⸗ ſchaden bilde das Submiſſionsweſen, bei dem vor allem jede Unterbietung unter dem Selbſtkoſtenpreis wegfallen müſſe. Auch für den Kaufmannsſtand müſſe man eintreten, denn derſelbe habe unter den Warenhäufern außerordentlich zu leiden, des⸗ halb verlange er eine Brancheſteuer, die viel Geld einbringen werde. Jetzt gelte aber das Prinzip„Freiheit der Entwicklung bis alles zugrunde geht“ Ebenſo verhalte es ſich mit den Konſumpereinen, bei denen die Steuerſchraube kräftig angezogen werden müſſe. Auch mit den Steuerprivilegien für die höchſten Stände müſſe aufgeräumt werden. Bei dem Gebäude⸗Ver⸗ ſicherungsgeſetz müſſe man endlich zur Einführung der Gefahren⸗ klaſſen übergehen. Die Schulgeſetzgebung müſſe im Intereſſe des Mittelſtandes weiter ausgebaut werden unter Feſthaltung an der Simultanſchule. Dem Landtag ſollte auch ein Tech⸗ niker angehören. Vor allem müſſe der nächſte Landtag eine ge⸗ ſunde Eiſenbahnpolitik anſtreben unter dem Motto: gut und billig fahren. Man brauche nur zwei Klaſſen und das Kilo⸗ meter⸗Heft. Zur Reichsfinanzreform übergehend, habe man keinen Grund, die einzelnen Parteien in Schutz zu nehmen. Wenn das Zentrum die Mittelſtandsvereinigung unterſtütze, ſo ſei das eine Verdrehungskunſt ſondergleichen; wenn das Zen⸗ trum ſonſt eine andere Partei unterſtütze, da ſage man kein Wort. Laſſen Sie ſich nicht irre machen durch dieſen Wau⸗wau, bleiben Sie bei unſerer Fahne und Sie werden nicht ſchlecht fahren!— Die Ausführungen fanden vereinzelten Beifall. Als eine Art Korreferent trat Reallehrer Bergmann auf, der beſonders dagegen wetterte, daß die Mittelſtands⸗Ver⸗ einigung eine Zentrumsmache ſei. Mit perſönlichen, gemeinen Verdächtigungen habe man die Mittelſtandsvereinigung verfolgt. Was wir wollen? Wir wollen das halten, was die anderen ver⸗ ſprochen! In offener ehrlicher Weiſe äußere die Vereinigung ihre Meinung— bieten Sie heute den liberalen Kandidaten die Zentrumsſtimmen an— mit Kußhand werden ſie genommen. Herzlich froh ſei man, daß Profeſſor Neumeiſter zurückgetreten, den er als ein politiſches Kind bezeichnen müſſe, der heute auf einmal ſeine Zentrumsgegnerſchaft entdeckt, während er hisher die Stimmen derſelben gern akzeptiert. meiſter, der für das reaktionärſte Wahlgeſetz im Vorſchlag ein⸗ getreten, von der Kandidatur zurückgetreten iſt. Mit einer Empfehlung des Kandidaten Faaß ſchloß Redner. In der Debatte trat ein Zentrumsmann, Herr Schnetz, für die Kandidatur Faaß ein. Schuhmachermeicher Schmidt ſuchte die Berechtigung der Mittelſtandsvereinigung nachzu⸗ weiſen, die aus dem Unmut über unſere politiſchen Verhältniſſe entſtanden ſei. Blechnermeiſter Weiß wendete ſich gegen die nationalliberale Partei, die ſich niemals um den Mittelſtand und das Gewerbe gekümmert habe und auch der letzte Land⸗ tag habe nichts getan als das Finanzgeſetz geſchaffen, das weſent⸗ lich ſchlimmer als die Reichsfinanzreform ſei. Rechtsanwalt Heinsheimer wendete ſich in energiſchen Ausführungen gegen die Mittelſtandsvereinigung, die in der Luft hänge. Der Kandidat werde im Landtag zwiſchen den Parteien hin⸗ und herbandeln und ſchließlich mit dem Zentrum gehen, dem er gegebenenfalls die Wahl verdanke. Nach einer weiteren oft recht erregten Debatte wurde die Verſammlung gegen Mitternacht geſchloſſen. Die Erpreſfer⸗Affüre Nahſel⸗achuwardt nor Gericht. (Von unſerem Korreſpondenten.) sh. Berlin, 5. Oktober. Der Fall der Baronin Liebenberg iſt bekannt. Sie war urſprünglich eine einfache Schauſpielerin Marie Sulzer und erregte als ſolche des Prinzen Joachim Albrecht von Preu⸗ zen, eines Sohnes des verſtorbenen Prinzregenten Albrecht von Braunſchweig Begehrlichkeit. Um ſie heiraten zu können, wurde zunächſt eine Scheinheirat der Schauſpielerin mit dem Wiener Baron Liebenberg in Szene geſetzt. Ueber die Einzel⸗ heiten dieſer Heirat hatte nun ein früherer Annoncenakquiſiteur der Wiener„Zeit“ namens Bauer dem Angellagten Dahſel einen Artikel mit der Ueberſchrift „Ein bezahlter Freiherr und eine Eheſcheidung unter Mitwirkung von Rechtsanwälten“ angeboten. Dahſel erklärt hierzu, daß er den Skandalartikel an⸗ genommen habe, um der Revolverpreſſe bezw. Herrn Bruhn die Sein hierauf bezüglicher Beſuch beim Rechtsanwalt Klemperer, der die Baronin in der Eheſcheid. ungsklage vertrat, habe nur bezweckt, weitere Bauerſche Ver⸗ V öffentlichungen durch ein größeres Honorar an dieſen zu ver⸗ hindern. In ähnlicher Weiſe will der Angeklagte an den be⸗ kannten Warenhausbeſitzer Wolf Wertheim herangetreten ſein, um den Selbſtmordverſuch der Tochter nicht in die weitere Oeffentlichkeit gelangen zu laſſen. Auch in dem Falle des Freiherrn von Coburg beſtreitet Dahſel jede unlautere Abſicht und bemüht ſich fortgeſetzt, den Reichstagsabgeordneten Bruhn als Haupkſchuldigen in der ganzen Angelegenheit hinzuſtellen. Er beſchuldigt dieſen, daß er ſowohl als Verleger der„Staatsbürgerzeitung“ wie der „Wahrheit“ äußerſt ſkrupellos vorgegangen ſei und das Niveau der beiden Zeitungen, das er, Dahſel, auf einer gewiſſen poli⸗ tiſchen Höhe halten wollte, fortgeſetzt herabgedrückt habe. Er, Dahſel, habe ſich bemüht, Verbindungen mit leitenden Perſön⸗ lichkeiten zu unterhalten und die ſtaatlichen und monarchiſchen Intereſſen zu pflegen. In dieſer Beziehung habe er vor allem dem verſtorbenen Finanzminiſter von Miquel ſehr wertvolle Dienſte geleiſtet. Herr Bruhn aber habe Senſation und Skandal geſucht und ihn mitzureißen verſucht. Als Bruhn die„Staatsbürgerzeitung“ übernommen habe, ſeien erſtklaſſige Redakteure dort beſchäftigt geweſen. Dieſe aber hätten nach der Reihe abdanken müſſen, weil Bruhn mit den Redakteurſtellen einen förmlichen Schacher getrieben habe. So ſei ein Oberleutnant Freitag, der 50 000 M. geopfert hatte, in der Zeitung angeſtellt worden, ohne daß eine Stelle frei war; ein Kölner Herr habe die Stelle des Briefkaſten⸗ redakteurs erhalten, nachdem er 6000 M. eingeſchoſſen hatte. Oberleutnant Freitag habe ſein ganzes Geld verloren, denn die Staatsbürgerzeitung ſei beim Ausſcheiden Bruhns ruiniert ge⸗ Der berühmte Theaterrezenſent Alwill Räder, um hrzehntelangen Dienſtzeit einfach gehen müſſen, weil er nicht ig war, einen größeren Betrag Bruhn zur Verfügung zu Auch der politiſche Redakteur Dr. Bötticher, bder n Bruhn verfaßten Artikels über den Konitzer Gefängnisſtrafe verbüßen mußte, ſei auf Er ſei froh, daß Neu⸗ dieſe Weiſe abgehalftert worden. Schließlich habe auch er, Dah⸗ Mittelloſigkeit wegen dem Blatte den Rücken wenden müſſen. Eine von ihm begründete Zeitungskorreſpondenz habe er wieder aufgegeben, weil inzwiſchen Ahlwardt die„Freiheit“(ein der„Wahrheit“ ähnliches Skandalblatt) gegründet und ihn als Redakteur engagiert hatte. Mit dieſem Blatte wollte Ahlwardt den Jeſuitismus bekämpfen, nachdem er mit dem Antiſemitis⸗ mus zerfallen war. Das Blatt ſei aber auch eingegangen, und da habe ihm Bruhn ein Mitarbeiterangebot für die„Wahrheit“ gemacht, das er akzeptiert habe, um mit ſeiner Frau und ſeinen 6 Kindern nicht auf der Straße zu liegen. Bruhn habe ihm ge⸗ ſagt, er könne ſchreiben, ſoviel er wolle, habe aber alle ſeine Ar⸗ tikel umgeſtaltet und ſenſationell aufgebauſcht. Auch habe Bruhn immer Perſonen gehabt, denen was am Zeuge zu flicken war, und da ſeien Erkundigungen einzuziehen geweſen, zu denen er wegen eines Gallenſteinleidens nicht in der Lage geweſen ſei. Er habe ſich daher der Mitwirkung des früheren antiſemitiſchen Agitators Wilhelm Werner und der Frau Schuwardt be⸗ dient, die mit ſeiner Familie befreundet war, und auch ſehr gute Verbindungen mit Hofkreiſen hatte. Auf Erpreſſungen ſei er alſo nie ausgegangen, es hätte ſich für ihn vielmehr immer nur darum gehandelt, genaue Mitteilungen zu erhalten. Es wurde dann zunächſt der Warenhausbeſitzer Wolf Wertheim vernommen, der bekundet, daß Frau Schuwardt bei ihm geweſen ſei und Entgegenkommen von ihm verlangt habe, worunter er die Hergabe von Geld verſtanden habe. Die Angeklagte will jedoch einem ihr bekannten Kaufmann eine Stellung zu verſchaffen verſucht haben und dieſer Kaufmann bekundet dann auch als Zeuge, daß Frau Schuwardt nach dieſer Richtung hin mehrfach mit Erfolg tätig geweſen ſei. Nach einer kurzen Erörterung des Falls des Freiherrn von Coburg, die morgen fortgeſetzt werden ſoll, wurden die Verhandlungen vertagt. 55 Das Mordattentat auf die Schauſpielerin Annie Tharan vor Gericht. sh. Breslau, 5. Okt. [Von unſerem Korreſpondenten). Unter dem Vorſitze des Landgerichtsdirektors Metzke be⸗ gann heute vor dem hieſigen Schwurgericht die Verhandlung in dem Prozeß gegen den Operettenſänger Anton Dworzak⸗ Hofer, der beſchuldigt iſt, am 6. März ds. Is. auf die Opern⸗ ſängerin Annie Tharau jenes Eifenſuchtsattentat verübt zu haben, das ſeinerzeit ſo großes Aufſehen erregt hat. Hofer war damals am Breslauer Schauſpielhaus beſchäftigt, dem auch Annie Tharau angehörte. Zwiſchen beiden entſtand ein Ver⸗ hältnis, das die Künſtlerin aber löſte, als ſie mit dem bekannten Wiener Komponiſten Granichſtädten bekannt wurde, der zur Inſzenierung ſeiner neuen Operette„Bub oder Mädel“ nach Breslau gekommen war und den ſie dann auch ſpäter heiratete. Hofer erfaßte nun eine wahnſinnige Eiferſucht, die ihn zu dem verhängnisvollen Schritt verleitete. Fräulein Tharau, die an⸗ fang der 30er Jahre ſteht, bewohnte hier eine herrſchaftlich ein⸗ gerichtete Wohnung und wurde in ihr am 6. März nachmittags Hofer, der erfahren hatte, daß Granichſtädten Wohnung aufhielt und mit ihr die Verlobung eingegangen war. Hofer hatte die Wohnung ſchon mehrere Tage vorher um⸗ ſchlichen und ſich ein ſcharf geſchliffenes Raſier⸗ meſſer beſorgt, um damit die Sängerin zu töten, oder zum mindeſten für ihr ganzes Leben zu entſtellen. Mit dieſem Meſſer bewaffnet, drang er in die Wohnung des Fräulein Tharau ein und verſetzte der ihm entgegentretenden Künſtlerin zunächſt zwei tiefe Meſſerſtiche in die Bruſt! und Wange nach dem Mund zu das Geſicht auf. der Umſtand, daß die Künſtlerin ein Korſett trug, hatte verhin⸗ dert, daß das Herz bei den Stichen getroffen wurde. Die in ihrem Blute ſchwimmende Künſtlerin wurde ſofort von dem bei ihr weilenden Komponiſten Grantchſtädten und ihrer Haushäl⸗ terin in eine chirurgiſche Privatklinik gebracht. Der Kunſt der Aerzte iſt es gelungen, die Künſtlerin wieder ſo herzuſtellen, daß ſie auch weiter als Sängerin auftreten kann. Noch in dieſen Tagen verkündigten die Riklamen das Auftreten von Fräulein Tharau als Soubrette auf der Bühne des bekannten Spezialitätenetabliſſements Liebich. Der Attentäter Hofer war nach der Tat in ſeine Woh⸗ nung geeilt und unternahm dort einen Selbſtmordher⸗ ſuch, indem er ſich die Pulsadern aufſchnitt. Seine Angehöri⸗ gen brachten ihn nach dem Krankenhaus, von wo er ſchon am nächſten Tage wieder entlaſſen werden konnte. Während ſeines Aufenthalts in dieſem hatte er die Dreiſtigkeit, am Telephon einen Beſuch ſeines Opfers zu verlangen. Dadurch kam die Polizei auf ſeine Fährte und nahm ihn feſt. Er gab als Motib für ſeine Tat unglückliche Liebe an und behauptete, daß er ur⸗ ſprünglich gar nicht die Abſicht gehabt habe, ſeiner früheren Braut etwas zuleide zu tun, daß ſie ihn aber durch höhniſche Bemerkungen herausgefordert habe. Der Angeklagte wie ſein Opfer ſind beide auffallend ſchöne Bühnenerſcheinungen. Bei der Sängernnin muß man ſehr genau hinſehen, um die Spuren des Ueberfalles im Geſicht zu entdecken. Im Zuhörerraum ſind die Jünger und Jüngerinnen Tha⸗ liens zahlreich erſchienen. Auch auf der Zeugenbank ſieht man die bekannteſten Vertreter der Breslauer Bühnenkunſt und der dortigen Shauſpielerwelt. Unter den Sachverſtändigen be⸗ findet ſich der Kapellmeiſter des Schauſpielhauſes Fuchs, der ſich über die künſtleriſche Qualifikation des Angeklagten äußern foll. Ferner ſind einige Aerzte als mediziniſche Sachverſtändige zur Stelle. Hofer wird durch Rechtsanwalt Dr. Bohn vertei⸗ digt, einen Sohn des bekannten jüngſt verſtorbenen Muſikhiſto⸗ rikers Bohn, der als Nebenklägerin zugelaſſenen Annie Tharau ſteht Rechtsanwalt Armer, der auf den beiden letzten Journa⸗ liſten⸗ und Schriftſtellertagen die Frage der Strafprozeßreform vom Standpunkte der Preſſe aus erörtert hat, zur Seite. Der Angeklagte Hofer macht einen etwas nervös⸗erregten Eindruck, iſt elegant gekleidet und zeigt das Benehmen eines gebildeten Mannes. Auch Fräulein Annie Tharan ſieht erregt aus. Nach Verleſung des Eröffnungsbeſchluſſes werden die Per⸗ ſonalien des Angeklagten feſtgeſtellt. Er gibt an, am 30. Aug. 1873 in Wien geboren und katholiſcher Konfeſſion zu ſein. Sei Vater war Kunſttiſchler. Er iſt ebenſo wie die Mutter bereits verſtorben. Der Angeklagte iſt unverheiratet und noch nicht vor⸗ beſtraft. Hierauf beantragt der Staatsanwalt die Oeffent⸗ lichkeit wegen Gefährdung der Sittlſchkeit für die ganze Daner der Verhandlungen auszuſchließen. Das Gericht gibt nach kurzer Beratung dieſem Autrage ſtakt. Auch die Ver⸗ treter der Preſſe miſſen den Saal räumen. Man rechnet mit einer ziemlich langen Dauer der Prozeßverhandlung. Fräulein Annie Tharau tritt vom kommenden 1. November ein mehr⸗ jähriges Engagement am Thaliatheater in Elberfeld an. Das Urteil gegen Hofer lautete, wie bereits mitgeteilt, auf ein Jahr 3 Monate Gefängnis. 4 Uhr das Opfer eines brutalen Ueberfallis durch ſich in ihrer ſchnitt ihr dann vom rechten Ohr guer über die cur Aus Stadt und Land. Mannheim, 6. Oktober 19. Auszeichnung. Der Großherzog von Heſſen hat dem Muſikdirektor Boettge das Ritterkreuz vom Orden Philip des Großmütigen verliehen. * Wählerverſammlung. Wir machen nochmals auf heute abend /½9 Uhr im großen Saale des Gaſthauſes„3 Lamm“ in Neckarau ſtattfindende Verſammlung der v einigten liberalen Parteien aufmerkſam, in der de⸗ Kandidat des 5. Mannheimer Wahlkreiſes, Herr Betrie 10 aſſiſtent Georg Bentzinger, ſein Programm entwickeln wird. 25jähriges Geſchüftsjubiläum 25 Jahre ſteht Herr Wilh, Klöpfer mit dem heutigen Tage in den Dienſten der Man heimer Maſchinenfabrik Mohr u. Federhaff und wurde aus dieſenn Anlaß Herr Klöpfer zum Prokuriſten ernannt. Geſchenke dez Firma ſowie der kaufm. und techniſchen Beamten, die unter at ſprechenden Anſprachen überreicht wurden legen Zeugnis davon ab welcher Wertſchätzung ſich der Jubilar erfreut. Der Hanſabund und die Handlungsgehilfen. Ueber zeitgemäße Thema ſpricht am morgigen Donnerstag, aber 9 Uhr, im Reſtaurant Fauſt(Friedrichsplatz 87I) auf Ve laſſung des Bezirks Mannheim im Verein Handlungs⸗Kommis von 1858(Kaufmänniſcher in Hamburg der hieſige Geſchäftsführer des Hanſabundes, Herr Dr. Gerard. Da zu dieſem Vortrag nicht nur die Mitglieder des Vereins, ſondern auch andere Handlungs⸗ gehilfen, welche dem Thema Intereſſe entgegenbringen, einge. laden ſind, ſo dürfte die ſich anſchließende freie Ausſprache ein Klärung der Anſichten herbeizuführen geeignet ſein. * Wegen Hansfriedensbruch verhaftet wurden heute morge ſieben obdachloſe Manns⸗ und eine Frauensperſon, die Lumpenfabrik von Maher genächtigt hatten. Das aus de⸗ gegend ſtammende Doppelquartett wurde heute morgen du Gendarmerie hier eingeliefert. 85 —— 1 W. Elbing, 6. Okt. Bei dem Unglück auf dem Fabr neubau wurden bisher 2 Tote und 5 Schwerverletzke 1 Leichtverletzter geborgen. 3 VPerunglückte ſind noch gefunden. * Charbin, 6. Okt. Aus Kirin wird die Ermord des Leiters der kommerziellen Agentur der oſtchineſiſchen E bahn, Lewandows ki, gemeldet. Deckeneinſturz. *Elbing, 6. Okt. Auf einem hieſigen Fabrikneubau ſtürzte heute früh die oberſte Eiſenbetondecke ein. Das herabſtürze Material durchſchlug auch die unteren Decken und verſchütt die an dem Ban beſchäftigten Arbeiter. Wie die„Elbinger Zt meldet, wurden nach den bisherigen Feſtſtellungen 3 Arbeiter ge⸗ tötet und mehrere ſchwer perletztt. e VVVTT 5 „. Friedrichshafen, 6. Okt. Das Luftſchiff„ iſt um 11.15 Uhr aufgeſtiegen und um 2 Uhr wieder landet. An Bord befanden ſich außer dem Prinzen H ich von Preußen, das Großherzogspaar von Heſ und die Prinzeſſin Solm, ferner Geheimrat von Fried u und Geheimrat Müller⸗München. Das Luftſchiff wurde Graf Zeppelin und Oberingenieur Dürr geführt. Die deutſch'arktiſche Zeppelin⸗Luftſchiff⸗Expedition. Friedrichschafſen, 6. Olt. Unter dem Vorſi Prinzen Heinrich von Preußen fand am 5. Oktober in hafen eine Sitzung des Arbeitsausſchuſſes der deutſch⸗a⸗ Zeppelin⸗Luftſchiffexpedition ſtatt, an der Graf Zeppelin, Regierungsrat Prof. Hergeſell, Geh. Kommerzienrat b. F der⸗Fuld⸗ ſowie Geh. Oberregierungsrat Dr. Lewald und beſitzer Oertz teilnahmen. Zu der Sitzung wurde der Pola Lener zugezogen. Der Arbeitsausſchuß, der die aus der E des Polareiſes erwachſenden beſonderen Schwierigkeiten d ternehmens durchberiet, beſchloß als Grundlage des Boß zunächſt mit einer Vorexpedition nach allen Richtungen zu nen. Die Vorexpedition ſoll im Sommer 1910 nach Sp mit einem Vorſtoß ins Polareis ausgeſandt we die Bedingungen für den Betrieb von Luftſchiffen in regionen feſtſtellen. Der Arbeitsausſchuß legt großen Wer rauf, daß die Weiterentwicklung des Zeppelinſchen Luftſchif beſondere über dem Meere zum Zwecke wiſſenſchaftlicher ſchungen mit allem Nachdruck gefördert wird. Es wurf eines entſprechend gebauten Luftſchiffes ſchon je griff genommen werden, das zu Beginn des Jahres 19 fahrten von einem Seehafen aus antreten ſoll. Dar Wahlaufruf der ſächſiſchen Nationalliberale * Dresden, 6. Okt. Der nationalliberale Lan für das Königreich Sachſen erläßt einen Aufruf an d zur zweiten ſächſiſchen Kammer. Es heißt darin u. a. „Wir bekämpfen die Sozialdemokratie, w rebolutionäre Partei iſt. Wer ſie unterſtü nicht das Wohl des Landes, er ſteigert die Gefahr barer Wirren und Kämpfe. Die konſervat tei hat ſchwere Schuld auf ſich geladen. Sie Verhalten bei der Reichsfinanzreform die Reichstagswahl des Jahres 1907 ohne Not zer der Rückwirkung ihrer Steuerpolitik leiden wir alle, n Sozialdemokratie iſt gedient. Die konſervakin⸗ kann nicht in einem wirtſchaftlich vorgeſchrittenen Sachſen zur parlamentariſchen Vorherrſchaſt berufen ſei⸗ Sodann werden die Forderungen der nationalliberal tei im einzelnen aufgeſtellt. Unter ihnen befindet f derung nach einer Berfaſſungsrepiſion, Umgeſtal der Erſten Kammer, eine neue Wahlkrei lung, Regelung der Kompetenzverhältniſſe zwiſchen Juſt Verwaltungsbehörden, ein Geſetz zum Schutz der ſtaat gerlichen Freiheit gegen Ueberſchreitung der voli Gewalt, Erſparniſſe auf dem Gebiete der Verwaltung Volksſchulreform u, a. mehr. 155 Die neue Affäre Wahrmund. Wien, 5. Okt. Der Dekan der Prager jur Fakultät, Proſeſſor Pferſche, hatte heute vormittag ſprechung mit dem Unterrichtsminiſter Grafen S die Affäre Wahrmund. Aus informierten Kreiſen geht der„Neuen Freien Preſſe“ die Mi daß die Unterredung lebiglich informativen Cha hat. Unterrichtsminiſter Graf Stürgkh ha ſcheidung über die Genehmigung oder N 4. Seite. 2 — Geueral⸗Anzelger.(Abendblatt.) Mannheim, 6. Oktober. legs vorbehalten. Da die Inſkriptionen an der Prager Univerſität derzeit noch fortdauern, ſo kann die Entſcheidung noch einige Lage hingezogen werden. Ein Erlaß des Unter⸗ richtsminiſteriums an die Fakultät, welche das Kolleg Wahr⸗ munds zum Inhalt hatte, iſt den Prager Univerſitätsbehörden nicht zugekommen. Auch wurde dieſe nicht zu einer amt⸗ lichen Aeußerung über die Ankündigung des Kollegs durch Profeſſor Wahrmund aufgefordert. Die Prager Univerſitäts⸗ behörden, und zwar weder der akademiſche Senat noch die juridiſche Fakultät, haben bisher Gelegenheit genommen, zu der Affäre Wahrmund Stellung zu nehmen. „„ DDie Hudſon⸗Fulton⸗Feier. * Newpyiork, 5. Okt. Heute abend gaben die bedeutend⸗ ſten engliſchen Vereinigungen Newyorks zu Ehren des Admirals Seymour und der Offiziere des engliſchen Ge⸗ ſchwaders ein Feſtmahl, zu dem auch Großadmiral v. Köſter geladen worden war. Dieſer drückte in einer Anſprache die Hochachtung der deutſchen Marine vor Admiral Seymour aus und erinnerte daran, daß viele deutſche Kameraden während der chineſiſchen Unruhen im Jahre 1900 unter Seymours Kommando geſtanden hätten; er gedachte des freundlichen Empfanges der deutſchen Flotte in Plymouth im Jahre 1906 und ſagte, es ſei zweifellos, daß, wo auch immer Deutſche und Engländer ſich begegneten, ſie als Mitglieder zweier in gleicher Weiſe aufſtrebennden Nationen in einen eifrigen Wett⸗ bewerb treten; nichts deſtoweniger werden die Bemühungen beider Nationen angeſichts der gemeinſamen Abſtammung und ihrer Handelsintereſſen ſtets auf die Herſtellung guter Beziehungen und freundſchaftlichen Verkehres unter einander gerichtet ſein. Doppelt müſſe dies in Amerika der Fall ſein, wo der Deutſche und der Eng⸗ länder ſich unter einem energiſchen, mit hochentwickelter J telligenz ausgerüſtetem Volke begegneten und an den weiteren Fortſchritten dieſes erwählten, herrlichen Adoptivlandes teil⸗ zunehmen. Er hoffe, ſo ſchloß Großadmiral von Köſter, daß der Deutſche und der Engländer dort, wie einſt die Marine⸗ „Soldaten unter Admiral Seymour, Seite an Seite marſchier⸗ ten, zugleich den Intereſſen der neuen Heimat beſtens dienend. Newyork, 6. Okt. Anläßlich der Geburt des dritten Sohnes des deutſchen Kronprinzen legten geſtern alle an der Hudſon⸗Fulton⸗Feier teilnehmenden Kriegsſchiffen Flaggen⸗ ſchmuck an und feuerten Salut. Newpyork, 6. Okt. In Gegenwart der Admirale Schröder und Wainwright überreichte geſtern der deutſche Kriegerbund an Vord der„Viktoria Luiſe“ dem Großadmiral von Köſter ein ſilbernes Tafelſervice für den Kaiſer. London, 6. Okt. Die Interventjon der Krone im Kampfe der Partei um das Budget wurde geſtern durch die plötzliche und unerwartete Abreiſe des Premiers nach Balmoral deutlich ſicht⸗ bar.(Frkf. Ztg.) 5 Perliner Prahtbericht. [Von unſerem Berliner Bureau.] Zarenreiſen. hier borliegenden Meldungen ſcheint die türkiſche Regierung ihre Bedenken gegen die Durchführung der den Zaren begleitenden Kriegsſchiffe durch die Dardanellen fallen gelaſſen zu haben. Der Zar wird ſich höchſtwahrſcheinlich auf dem Seewege von Livadia nach Wien begeben. Man glaubt in Wien, daß die Ver⸗ handlungen bereits tatſächlich zu dem Ergebnis geführt haben, daß der Zar im Oktober nach Italien fährt. 1 Von der franzöſiſchen Grenze. JBerlin, 6. Olt. A nahen Grenzfeſtung Pont A. Mouſſe wird berichtet daß die Garniſon noch in dieſem Monat um ein hat in einer Sitzung ſich bereit erklärt, 200 000 Francs zu be⸗ willigen, um für die ſchon in allernächſter Zeit eintreffenden Soldaten zahlreiche Unterkunft zu ſchaffen. Die Feſtung von Pont à Mouſſe iſt von Meß etwa 45 Kilometer entfernt. Von deutſcher Seite aus kann man deutlich das Exerzieren der Sol⸗ daten auf dem Exerzierplatz beobachten. Beſtattung des Geh. Kommerzienrats Karl Ladenburg. Z3u einer ergreifenden Trauerkundgebung, zu einer Ehrung, wie ſie dem Ehrenbürger der Stadt Mannheim würdig war, geſtaltete ſich die heute nachmittag im Krematorium erfolgte Beſtattung des am Montag abend im 83. Lebensjahr verſtor⸗ benen Geh. Kommerzienrats Karl Ladenburg. Schon die lange Wagenreihe, die in ununterbrochener Folge durch die Käfer⸗ talerſtraße rollte, deutete auf eine außergewöhnliche Beteiligung an dem Leichenbegängnis hin. Die Halle des Krematoriums hatte durch Herrn Kunſtgärtner Gg. Karcher einen würdigen Trauerſchmuck erhalten. Die Freitreppe flankierten immergrüne Bäume und Pflanzen, vor denen man die Kranzſpenden arran⸗ giert hatte, die in der Halle nicht mehr untergebracht werden konten. Der in der Halle vor dem Stand des Geiſtlichen aufge⸗ hrte Sarg verſchwand unter der Fülle koſtbarer Trauerſpen⸗ den. Lorbeerkränze und Blumenarrangements in mächtigen Dimenſivnen mit Schleifen, die die verſchiedenſten Widmungen trugen, häuften ſich auf vor dem Sarg zu einem förmlichen Hügel. Und all dieſe letzten koſtbaren Zeichen der Liebe und Verehrung umgab ernſt und würdig ein Lorbeer⸗ und Palmen⸗ Die Halle vermochte ſchon lange vor Beginn der Trauer⸗ feier die Leidtragenden nicht zu faſſen. Und immer noch ſtröm⸗ ten neue Trauergäſte zu. Keine prominente Perſönlichkeit fehlte. Wir bemerkten die Herren Landeskommiſſär Geh. Oberregier⸗ ungsrat Dr. Becker, Amtsvorſtand Geh. Regierungsrat Dr. Elem m, den franzöſiſchen Konſul Pradöre⸗Niquet, Geh. Regierungsrat Landenberger, Landgerichtspräſident a. D. Ehriſt, Geh. Kommerzienrat Lenel, Geh. Kommerzienrat Haas, Geh. Kommerzienrat Dr. Clem m, Landgerichtsdirek⸗ tor Dr. Hummel. Geh. Rat v. Lavale, Kommerzienrat De. Engelhorn, Handelskammerſyndikus Dr. Blauſtein und Stadtſchulrat Dr. Sickinger. Auch ſonſt waren die Han⸗ dels⸗ und Induſtriekreiſe noch außerordentlich ſtark vertreten. Sämtliche hieſigen Banken hatten ihre Leiter delegiert. Ebenſo war die Beamtenſchaft der Süddeutſchen Diskontogeſellſchaft pollzählig erſchienen. Es iſt unmöglich, alle Perſönlichkeiten na⸗ mentlich anzuführen. Wir müſſen uns deshalb auf die Wieder⸗ IVerlit, 6. Oit, Aus Wien wird berichtet. Nach den⸗ minder die gelegentlich des Stadtjubiläums erfolgte Aus Meß wird gemeldel: Aus' der' 18 t, daß dieein Schild vor ihn, um Bataillon Infanterie r 11 perſtärkt werden ſolle. Der Gemeinderat von Pont à. Mouſſe falls vollzählig erſchienen, ſo der Stadtrat mit Herrn Ober⸗ bürgermeiſter Martin und den Bürgermeiſtern Ritter, v Hollander, Dr. Finter an der Spitze und der Stadtver⸗ ordnetenvorſtand. Aber auch die Teilnahme der Minderbemittelten, unter denen ſich manches beſunden haben mag, das in Ladenburg ſeinen Wohltäter beklagt, war ſehr groß. Umſäumte doch das Krema⸗ toriüm eine große Schar von Erwachſenen und Kindern. Die männlichen und weiblichen Hinterbliebenen hatten ſich um den Sarg gruppiert. Die Herren Dr. Richard Ladenburg und Reichstagsabg. Ernſt Baſſermann nahmen die Beileids⸗ bezeugungen entgegen. Kurz nach ½4 Uhr wurde die Trauerfeier durch die ſchwer⸗ mütigen Klänge eines vor der Halle poſtierten Hornquartetts eröffnet. Dann ergriff Stadtrabbiner Dr. Steckelmacher das Wort zu einer tiefempfundenen Trauerrede, die die außer⸗ gewöhnlichen Gigenſchaften des Verblichenen und ſeine unver⸗ geßlichen Verdienſte ins volle Licht rückte. Kurz, prägnant und doch erſchöpfend, war die Zeichnung des Lebensbildes Laden⸗ burgs vollkommen. Kein Zug feines Herzens und Charakters blieb unerwähnt. Wie in einem Brennpunkt liegt, ſo führte der Geiſtliche aus, die Würdigung all der reichen Verdienſte, welche eine dankbare Mit⸗ und Nachwelt dem Verewigten nachrühmen mag. Als ein Gottgeſegneter kann der Verewigte angeſehen werden wegen der hervorragenden intellektuellen Begabung and edlen Herzenseigenſchaften, die ihn auszeichneten, wegen der ſchönen herzlichen Häuslichkeit, die ihm allezeit zu genießen pergönnt geweſen, wegen des innigen und beglückten Ehebünd⸗ niſſes mit ſeiner gleichgeſinnten Gemahlin, eines Ehebündniſſes, das vor wenigen Monaten noch mit dem goldenen Hochzeits⸗ kranze gekrönt werden durfte, vor allem aber wegen der ker⸗ nigen körperlichen und geiſtigen Geſundheit, wegen der Lebens⸗ luſt, der Frohſinnigkeit und Schaffensfreudigkeit, welche dem Verewigten bis zu ſeinem 83. Lebensjahre bis vor wenigen Tagen ganz ungeſchwächt verblieb und den Eindruck einer faſt unberwüſtlichen Jugendlichkeit hervorrief. All das iſt zweifellos ein Gottesfegen, dem Menſchen gleich⸗ ſam in die Wiege gelegt durch ein gütiges Geſchick, zum guten Teil durch die ſittlichen Lebensgrundſätze erhalten und gefördert. Was aber den Verewigten erſt im vollſten und edelſten Sinne zu dem Gottgeſegneten machte, das war die Fülle von Segnun⸗ gen, die er von ſich auf ſeine Mitmenſchen ausſtrömen ließ, das waren die unzähligen Liebestaten, die er mit ſeiner außerordent⸗ lichen Herzensgüte an den Bedürftigen und Beglückten übte, das war die ſchrankenloſe Wohltätigkeit und Opferfreudigkeit, mit der er fort und fort jedes edle menſchenfreundliche Unternehmen ohne Glaubens⸗ und Standesunterſchied bedachte und jede ideale Beſtrebung unterſtützte. Das war ferner die großmütige Libera⸗ lität, mit der er unzähligen ſtrebſamen und ringenden Exi⸗ ſtenzen aufgeholfen hak und ſo Mannheims wunderbares wirt⸗ ſchaftliches und kulturelles Aufblühen ganz weſentlich mitbe⸗ wirkte. Das war überhaupt die dankbare Anhänglichkeit an ſeine Vaterſtadt, die warme begeiſterte vaterländiſche Geſinnung, mit der er allezeit nach Kräften für das Heil, für die Größe, für den Ruhm ſeiner Vaterſtadt und ſeines Vaterlandes nach Kräf⸗ ten ſich einſetzte. Einzelheiten hierfür namhaft zu machen, dürfte kaum möglich ſein. Die höchſte Auszeichnung, die dem Verewig⸗ ten bei den verſchiedenſten Anläſſen zuteil gelborden ſind, nicht Ernennung zum Ehrenbürger Mannheims, das ſind wahrlich die beredteſten Zeugen von der warmen und dankbaren Anerkennung und Hochſchätzung, welche man allenthalben füür den Verblichenen hegte. Unvergänglich wird der Name Carl Ladenburg in der Geſchichte Mannbeims immer leuchten. Das Wort:„Du ſegneſt den Gerechten“ hat ſich an dem Verblichenen erfüllt. Mit Dei⸗ nem Schilde umgabſt Du ihn. Als der unerbittliche Tod dem göttgeſegneten Leben nahte, da hielt gleichſam Gottes Gnade ſchmerzliches Siechtum, um ein trau⸗ riges langſames Dahinwelken abzuwehren, ſich friedlich und ſchmerzlos und in wohltuender Unbewußtheit von dieſer Erde ſich loslöſe und von ſeinen Geliebten hinieden ſcheide. Möge Dir die vollſte Vergeltung zuteil werden für das Gute und Edle, was Du erſtrebt haſt für das Intereſſe, das Du Deiner Glaubensgemeinde und ihren großen Wohltätigkeits⸗ inſtituten allezeit bekundet haſt. Und möge der Allbarmherzige auch die ſchmerzerfüllten Trauernden aufrichten und ſie Tröſt⸗ ung finden laſſen in der Erinnerung an die liebevolle Verehr⸗ ung, mit der ſie allezeit ſein Erdenſein 5 verſüßen trachteten. Dein Andenken wird ewig in Ehren gehalten werden! Amen! Nach dieſer ergreifenden Anſprache des Geiſtlichen folgte die lange Reihe der Kranzniederlegungen. Als Erſter trat Herr Oberbürgermeiſter Martin an die Bahre, um im Namen der Stadt Mannheim mit folgender Widmung einen möchtigen Lorbeerkranz mit Schleifen in den Stadtfarben niederzulegen: Ein Mann iſt geſtorben, den ſeine heißgeliebte Vaterſtadt, trauernd und dankbar bewußt, was die ſtolze Blüte unſeres vielbewunderten Handels, unſerer macht⸗ pollen imponierenden Induſtrie ihm und ſeinem Hauſe ſchuldet, blutenden Herzens dahingehen ſieht, als wärs ein Stück von ihr. Vergeblich halten wir Ausſchau, wer ihn erſetzen könnte. Ein Mann iſt uns genommen, um den die Geſamtheit der Bürger klagt mit den Armen und Aermſten, ein Mann, der in großartig⸗ ſter Munifizenz Unzähliges förderte, Vieles ermöglichte, was ihm nüßlich, groß und herrlich ſchien, dabei in nimmermüdem, ſtillverſchwiegenem Wohſtun harte Nöten linderte, heiße Tränen ſtillte, wie Menſchenkraft es nur vermag. Und vergeblich halten wir Umſchau, wer nun, da er nicht mehr iſt, alles tun könnte und wollte wie er. Ein Mann iſt von uns gegangen, der frei von je⸗ der Eigenſucht und Einſeitigkeit noch Opfer zu bringen wußte auch für das öffentliche Intereſſe, der freiwillig ſeine hohe Intelli⸗ genz u. reichen Erſahrungen, ſowie ganze Perſönlichkeit zur Ver⸗ fügung ſtellte, wenn es galt, dem allgemeinen Wohl, dem Vater⸗ land, der Heimatſtadt zu dienen. Ein Menſch, bei all dem ſo wundervoll ſchlicht und anſpruchslos, ſo bürgerlich beſcheiden, ſo wahrhaft ehr⸗ und liebenswert! Vergeblich halten wir Umſchau tränenumflorten Blicks! Wir werden nimmer ſeinesgleichen finden. In tiefer Trauer widmet die Stadt Mannheim ihrem ausgezeichneten Sohne Carl Ladenburg, dem Vorbilde echter Bürgertugenden, als letzten Dank aus lieben Herzen dieſen Kranz. Eingedenk der feierlich rührenden Stunde, da ſie ſreudig ihr höchſtes gebend, des Heimgegangen Haupt mit der Ehrenbürgerkrone ſchmückte, eingedenk aber auch des Wortes, das faſt wie geprägt erſcheint auf ihn, den wir hier ſchmerz⸗ durchzitternd beſtatten; Der Krone würdig ſein, iſt mehr als Kronen tragen! Herr Handelskammerpräſident Geh. Kommerzienrat Lenel legte im Namen der Handelskammer an der Bahre die wohlver⸗ diente Palme nieder. Während eines Zeitraums von 41 gabe der vorgenannten Hauptrepräſentanten unſerer erſten Ge⸗ ſellſchaftskreiſe beſchränken. Die Stadtverwaltung war glei J- Jahren, ſo führte der Redner aus, hat der Entſchlafene unſerem auf daß die Seele Kollegium angehört. Ich darf wohl ſagen, daß er ſich mehr als je ein Mitglied der Hochſchätzung und Verehrung ſeiner Kollegen zu erfreuen hatte. Eigneten ihn doch auch in hohem Maße die Gaben und Eigenſchaften, die ihm die Liebe und Zuneigung ſeiner Mitmenſchen eintrugen: vornehme Geſinnung, gerader offener Charakter, liebenswürdiges, leutſeliges, verſönliches Weſen, ein warmes Herz für alles Schöne und Gute, offene Hand für unglückliche Mitmenſchen und dazu die in lang⸗ jähriger erfolgreicher geſchäftlicher Tätigkeit gewonnene Er⸗ fahrung zu dieſem Amte und verliehen ſeinem Rate und ſeinem Wort auch in unſerem Kreiſe einen ganz beſonderen Wert. Unter ſeiner Leitung erhielt das Haus W. H. Ladenburg u. Söhne den Rang und die Bedeutung einer Weltfirma. Um In⸗ duſtrie und Handel ſeiner Vaterſtadt erwarb er ſich unvergäng⸗ liche Verdienſte. Bei dem ihm von ſeinem Vater überkommenen feinen Verſtändnis und Scharfblick erkannte er den tüchtigen, zuverläſſigen und fleißigen jungen Kaufmann und gewährte ihm in liberaler Weiſe die erbetene Unterſtützung. Nicht oft hat er ſich getäuſcht. Eine große Zahl unſerer angeſehenſten Firmen verdanken dieſer Unterſtützung ihre heutige Blüte⸗ Unter ſeiner Führung entſtand eine Reihe kaufmänniſcher und induſtrieller Unternehmungen, die ſich zu großer Bedeutung entfal⸗ teten und zum Teil eines Weltrufes ſich erfreuen. So darf man ſagen, daß der erſtaunliche kommerzielle und induſtrielle Aufſchwung unſerer Stadt nicht zum kleinſten Teile ſein Werk und ſein Ver⸗ dienſt iſt. Und darum trauert an ſeiner Bahre nicht nur Handels⸗ ſtand und Induſtrie, ſondevn die gange Bürgerſchaft. Das Andenken dieſes Mannes zu ehren und zu wahren ſei uns ein herrliches Ver⸗ mächtnis. Wir wollen dieſe Pflicht erfüllen indem wir fortbauen auf dem von ihm geſchaffenen Grunde, indem wir weiter arbeiten an der Förderung unſerer Induſtrie und unſeres Handels zur Ehre und zum Ruhme unſerer Stadt. So ehren wir das Andenken Cark Ladenburgs. Herr Vizekonſul Leſer legte namens der kaiſerlich⸗königlich öſterreichiſch⸗ungar ſchen Geſandtſchaft in Stuttgart einen Kranz nieder. Herr Direktor Lindeck widmete namens der Beamten der Süddeutſchen Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft dem teueren Entſchlafenen einen prachtvollen Kranz mit folgenden Worten: Der Entſchlafene war uns von jeher ein nachahmenswertes Vorbild treueſter Pflſichterfüllung, ein mit den echten Bürgertugenden ausgeſtatteter Mann. Sein Andenken wird in unſeren Herzen eingegraben ſein und nicht verlöſchen bis es ſtille ſteht. Herr Geh. Rat von Lavpale, Reichsrat der Krone Bayerns: 70 Jahre hindurch haben die Pfälziſchen Eiſenbahnen beſtanden und neben dieſen Bahnen ſteht der Name Ladenburg an hervor⸗ ragender Stelle. Schon der Vater des Verblichenen war bei der Begründung des modernen Verkehrsmittels 35 Jahre in uneigen⸗ nütziger hervorragender Weiſe beteiligt und der Verſtorbene hat durch weitere 35 Jahre dieſe Tradition des Hauſes fortgeführt. Er hat in gleichfalls 35 Jahren von 1874 bis zu Beginn des lau⸗ fenden Jahres ſich mit größtem Intereſſe an der Verwaltung der Pfälziſchen Eiſenbahnen beteiligt. Sein wahrhaft vornehmer und menſchenfreundlicher Sinn, der in allen Fragen, die das Wohl der Beamten und des ePrſonals betraf, hat niemals verſagt. Seine großzügige Auffaſſung aller wichtigen Verkehrsverhähniſſe haben der Direktion meines Vorgängers, wie mir ſelbſt ſtets eine dan⸗ kenswerte Unterſtützung gegeben. Er betvachtete den Rhein nicht als Grenze, ſondern als Bindeglied zwiſchen den wirtſchaftlichen Intereſſen rechts und links des Rheins und er wußte, daß, wenn der Handel auf dieſer Seite blühte, dies auch dem Handel der rechtsrheiniſchen Pfalz zugute kam. Dieſer Wahrſpruch des Ent⸗ ſchlafenen kennzeichnet ſeinen Standpunkt. Der Verewigte wird bei uns fortleben, ſein erſprießliches Wirken wird bei uns un⸗ vergeßlich bleiben. Sein edler vornehmer Charakter ſichert ihm weit über das Grab hinaus ein ehrendes und dankbares Gedächt⸗ nis. Sein Andenken wird ewig bleiben. Herr Geh. Kommerzienrat Kölle⸗Karlsruhe, Präſident der Handelskammer in Karlsruhe: Seit Gründung des Unternehmens und ſeit 31 Jahren führte der teure Enlſchlafene den Vorſitz des Aufſichtsrats der Badiſchen Bank und hat dieſes Amt mit ſeltener Pflichttreue erfüllt. Durch ſeine hervorragenden Kenntniſſe und reichen Informationen war er uns von unſchätzbarem Werte. Die Herzen ſeiner Kollegen im Aufſichtsrate wie die Herzen des Vorſtandes und der Beamten gewann er ſehr ſchnell und ſie blicben ihm zu eigen. Sein Name iſt mit der Geſchichte der Bank unauslöſchlich verbunden und ſein Andenken wird in Ehren gehalten. 5 Herr Kommerzienrat Dr. C. H. Weyl: Der Entſchlafene hat in 30jähriger Tätigkeit faft ein Menſchenalter hindurch die Intereſſen der Mannheimer Dampfſchleppſchiffahrts⸗Geſellſchaft in hervorragender Weiſe vertreten. Trauernd lege ich den Kranz an der Bahre nieder. Sein Andenken wird bei uns fortleben. Herr Kommerzienrat Dr. Engelhorn: Im Auftrage des Aufſichtsrats der Alkaliwerke Weſteregeln habe ich dem teueren Entſchlafenen Dank zu ſagen für ſeine ſchöne und erfolgreiche Arbeit, und ich lege dieſen Kranz nieder als ein Zei⸗ chen ſeines Gedenkens. Gleichzeitig lege ich einen Kranz im Namen des Aufſichtsrats der Zuckerfabrik Waghäuſel nieder. Herr Stadtſchulrat Dr. Sickinger: Im Namen und im Auftrage des Vorſitzenden der nationalliberalen Fraktion der 2. Badiſchen Kammer und der nationalliberalen Partei des Landes widme ich dieſen Kranz dem Verblichenen als Ausdruck treuer Dankbarkeit für ſeine langjährigen überaus wertvollen Dienſte, die er der Partei, der badiſchen Heimat und dem deutſchen Vaterlande geleiſtet hat. Sein Andenken wird in der Partei ſtets hoch in Ehren gehalten werden. Herr Guſtav Mayer⸗Dinkel: Im Namen und im Auftrage des nationalliberalen Ver⸗ eins Mannheim lege ich dieſen Kranz als letzte Spende ſeiner Freunde dem hochverehrten Vorſtandsmitgliede nieder. Herr Louis Jordan: Ihrem hochverehrten Senior, der dem Aufſichts rate des Badiſchen Aſſecuranz⸗Geſellſchaft ſeit 1878 angehörte und deſſen perſönliches und hervorragendes Wirken das Aufblühen der Geſellſchaft zum großen Teile zu verdanken iſt, widme ich dieſen Kranz. Sein Bild wird unſeren Situngsſaal ſchmücken, in dem ſich bereits das Bild ſeines verewigten Vaters befindet. Mehr noch aber, als ſein Bild es vermag, wird ſein Vorbild unſeren Herzen nahe ſtehen. 5 Unter Harmoniumklängen ſenkte ſich der mit Blumen über⸗ ladene Sarg langſam in die Tiefe. Man ſchied von dem Friedhofe mit dem Bewußtſein, einen edlen Freund und Wohltäter der Menſchheit einen treuen Sohn der Stadt Mannheim für immer verloren zu haben. Sein Gedächtnis aber wird in aller Herzen weiter leben. r, — eesesne 3 Wanubeim, 6. Oltober. General⸗enzeiger.(Abenbblatt.) 8. Sent. „ OColkswirtschaft. Die Entwertung der Brauereiaktien. Einen fortgeſetzten Rückgang der Kurſe der Brauereiaktien muß man in einem Monat konſtatieren, in welchem auf dem Induſtrie⸗ aktienmarkt ausgeſprochene Hauſſe herrſchte. Verſchiedene Gründe wirken zu dieſer allgemeinen Entwertung der Brauereiaktien mit, einmal der Bierkrieg der aber doch nicht den allgemeinen Rückgang der Kurſe ausreichend erklären würde. In zweiter Linie hat die ungünſtige Meinung über die Wirkung der neuen Beſteuerung das Kapital vor Anlagen im Brauereigewerbe ſtutzig ge⸗ macht. Was aber am meiſten zu der Entwertung bis Ende Sep⸗ tember beigetragen hat, das ſind die geringeren Erträg⸗ niſſe auf die für das Jahr 1908/09 zu rechnen iſt. Bis Mitte Auguſt hielt ſich das Kursniveau für das in Brauereien angelegte Kapital noch in ſteigender Richtung von Mitte Auguft ab tritt der Umſchwung ein. Für 69 Aktienbrauereien mit einem Grundkapital von 180 Millionen Mark ſtellte ſich der Durchſchnittskurs ſeit Ultimo Juni dem Tiefpunkt im laufenden Jahre wie folgt: Ult. Juni 141,36 Mitte Juli 146,27, Ult. Juli 148,30, Mitte Auguſt 151,52, IIt. Auguſt 150,56, Mitte September 148,07, Ult. Sept. 146,20. Von Mitte Auguſt ab, wo die Hauſſe ihren Höhepunkt erreichte und wo eben das Inkrafttreten der neuen Steuer erfolgte, iſt es ſtark ab⸗ wärts gegangen. Wollte man allerdings aus der Kursbewegung des Vorjahres ſchließen, ſo ſtände dem Kursniveau für Oktober ein noch empfindlicherer Rückgang bevor, denn damals iſt der Durch⸗ ſchnittskurs der nämlichen Brauereien von Ultimo September auf Mitte Oktober um 4,86 Proz. vom Nom.⸗Kap. zurückgegangen. Die erneute Senkung, die der Kurs von Mitte auf Ultimo September im laufenden Jahre erfuhr, iſt hauptſächlich auf das Konto deir Berliner Brauereien zu ſetzen. Trennen wir die Braue⸗ veien nach ihrem Domizil in ſolche in Berlin und außerhalb Berlins, wobei zu bemerken iſt, daß unter den letzteren die ſüd⸗ und ſüdweſt⸗ deutſchen den Ausſchlag geben, ſo erhalten wir folgendes Bild. Seit dem Höchſtſtand geſtaltete ſich der Durchſchnittskurs wie folgt für die Aktien der Braueren in Berlin Mitte Aug. 152,22, außerhalb Berlins 151,07, in Berlin Ult. Auguſt 151,11, außerhalb Berlins 150,20, in Berlin Mitte September 147,05, außerhalb Berlins 148,74, in Berlin Ult. Sept. 143,59, außerhalb Berlins 147,91. Obwohl die Kurſe der Verliner einen höheren Stand erreicht hat⸗ ten als die der anderen ſtehen ſie doch jetzt am tiefſten Seit dem Höhepunkt iſt der Durchſchnittskurs der Berliner Brauerejen um 8,68 Proz. vom Nom.⸗Kap., der der anderen Brauereien nur um 8,16 Proz. geſunken. Im Monat September ſelbſt betrug die GEin⸗ buße bei den Berliner Brauereien 3,46, bei den außer⸗ halb Berlins belegenen 0,88 Proz. vom Nom.⸗Kap. Der Kursrück⸗ gang bei den Berliner Brauereien teite ſich einigen Papieren ſtärker, anderen ſchwächer mit. Beſonders ſcharf ging der Kurs bei der Berliner Unfonsbrauerei, dem Böhm. Brauhaus, der Gebhardt Weißbierbrauetei, der Hilſebein⸗Brauerei, der Patzenhofer, Pfef⸗ ferberg, bei Schultheiß und der Vereinsbrauerei zurück. Der Kurs der Pfefferberg⸗Brauerei ſank von 176,50 auf 170,50, der der Schultheiß⸗Brauerei von 240 auf 232,50. Ultimo Au⸗ guſt hatte der Kurs der Schulheiß⸗Brauerei noch 252,50 betragen. Für die rheiniſch⸗weſtfäliſchen Brauereien ergibt ſich zwar auch eine Senkung des Kursniveaus, doch war ſie nicht ſo ſtark wie bei den Berliner Brauereien. Der Durchſchnittskurs für das in den rheiniſchen Brauereten werbende Kapital ging von 189,78 Mitte September auf 137,31 Ultimo September zurück, für 35 weſtfäliſchen von 164,26 auf 163,17. Der Kurs bei den baheriſchen Brauereien erfuhr ſogar eine Steigerung; er ging im September von 174,57 auf 172,12 hinauf. ** Vom Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kuxenmarkt. (Bericht von Gebrüder Stern, Bankgeſchäft.) Dortmund, 5. Oktober 1909. Das große Ereignis der Woche war der Abbruch der Verhaud⸗ lungen des Kaliſyndikats mit dem Schmidtmann⸗Truſt und die Bildung eines Kampfſyndikats aller deutſchen Werke gegen die unter und Einigkeit. Die Hoffnung weiteſter Kreiſe, daß es in letzter Stunde gelingen werde, die außerſyndikatlichen Verkäufe Schmidt⸗ mauns durch ein Reugeld zu befeitigen, ſind an der Begehrlichkeit der amerikaniſchen Truſts geſcheitert. Ihre Forderungen hakten allmählich eine Höhe erreicht, die nichts mehr und nichts weniger bezweckten, als die Deutſche Kaliinduſtrie unter das amerikaniſche Joch zu zwingen, das die Intereſſenpolitik der Herren Schmidtmann allzuleicht auf⸗ erichtet hatte. Gegenüber dieſer Tatſache darf man die Syndikats⸗ eitung zu ihrem Entſchluß, den Kampf gegen die widerſpenſtigen Werke aufzunehmen, nur beglückwünſchen. Denn dieſer Entſchluß be⸗ deutet eine Tat. Daß die Weſteregelngruppe trotz ihrer Stellung zu der Gewerkſchaft Einigkeit in letzter Stunde ihren Weg zum Syndikat zurückgefunden hat, verdient beſonders anerkaunt zu werden, und iſt ein erfreuliches Zeichen des wieder erwachten Selbſtvertrauens in der deutſchen Kaliinduſtrie. Bleibt ſie einig, dann wird die gegenwärtige Koalition den Kampf gegen das überwuchernde amerikaniſche Element erfolgreich führen und der Tag, der der deutſchen Kaliinduſtrie zum Unheil werden ſollte, kann und wird ihr dann zum Segen ausſchlagen. Mit der Bildung des Kampfſundikats iſt der erſte Angriff der Ameri⸗ kaner mit Erfolg abgeſchlagen. Man hatte jenſeits des Oecaus und wohl auch innerhalb der Schmidtmann⸗Gruppe mit einer Spaltung in der Induſtrie gerechnet und würde es zum äußerſten nicht haben kommen laſſen, wenn man die vollſtändige Einigkeit der deutſchen Werke vorausgeſehen hätte. Vorläufig ſind die Millionen der Ameri⸗ kaner in Rauch aufgegangen nud da, wie wir von berufenen Stellen vernehmen, die leitenden Syndikatskreiſe nicht mehr die Abſicht haben, die Initiative zu Verhandlungen zu ergreifen, ſo dürfte der Druck, den der Kampf am amerikaniſchen Markte erzeugen wird, die Truſts zu Zugeſtändniſſen veranlaſſen. Ueber die Wirkung, welche der Kampf für die deutſchen Werke haben wird, gehen die Meinungen vorläufig auseinander. Kreiſe, denen man einen Ueberblick über die Verhält⸗ niſſe zutrauen darf, ſind der Anſicht, daß die Mindererträgniſſe nicht ſehr erhebliche ſein werden, daß aber die Folgen des Kam es für das Anſehen des Syndlkats, für die Ausbreitung des Abſatzes und vor allem für die notwendige Klärung der Verhältniſſe zu den amertka⸗ niſchen Truſts, die ſchließlich drückend geworden waren, recht nützliche ſein könnten. Am Markte wurde das Ereignis verhältnismäßig ruhig auf⸗ genommen. Zwar ſtand man im erſten Augenblicke der vollſtändig veränderten Lage ziemlich ratlos gegenüber, da ein Vergleich mit ähn⸗ lichen Verhältniſſen fehlte. Die Nachfrage ſetzte vorübergehend aus, doch gewann der Markt bald ſeine Faſſung wieder. Ein Teil der zünftigen Unternehmung, der anſcheinend größere Verbindlichkeiten eingegangen war, ſchritt zu überſtürzten Verkäufen, und auch einzelne Pripatkreiſe, die vermittels Bankkredits gekauft hatten und ihre Hoff⸗ nungen enttäuſcht ſahen, ſchritten zu Begleichungen. Als jedoch die Ueberzeugung durchgedrungen war, daß die heutige Lage des Syn⸗ dikats nicht ſo ungünſtig iſt, wie es im erſten Augenblicke ſcheinen mochte, trat auf der ganzen Linie eine Erholung ein, und die an den Markt ſtrömende Ware fand nicht nur ſchlanke Aufnahme, ſondern die 9 Kurſe konnten ſich bei Berichtsſchluß bei nachlaſſendem Angebot weiter efeſtigen. Gegenüber den Ereigniſſen am Kalimarkte traten die Vorgänge Kohlenkuxenmarkte vorübergehend zurück. Das Geſchäft war an einigen Tagen ſehr beſchränkt, doch gewann die ſeſte Stim⸗ mung bald wieder die Oberhand. Das Publikum nahm umfaſſende Käufe vor, die in einzelnen Papieren zu bemerkenswerten Steige⸗ rungen führte. So konnten Langenbrahm ihren Preis ſprungweiſe 1 dis 28 400 erhöhen auf die Nachricht, daß die Verwaltung vom 1. Januar nächſten Jahres die Ausbeute auf monatlich/ 150 erhöhen wird. Ferner wurden Dorſtfeld von„ 13 000 bis ½ 14 600 geſteigert, als an der Börſe verlantete, daß die Zeche auf der 600 m⸗Sohle ein Flötz von 1,50 m Mächtigkeit angefahren habe, und daß die Ausſichten für eine Erhöhung der Syndikatsbewilligung für Koks nicht ungünſtig eien. Sonſt waren höher Eintracht Tiefbau bei 7000, Johann Deimelsberg bei 7700, Heinrich bei 4 5400 und Katſer Friedrich bei 4 3150, in denen regelmäßige Umſätze erfolgten. Eine kräftige reisſteigerung erfuhren wiederum Oeſpel, und Freie Vogel und Un⸗ verhofft, die bis/ 2400 bezw. 4 2500 bei lebhafter Beteiligung des Publikums anziehen konnten. Trier und Hermann I/III waren ver⸗ nachläſſigt und zu letzten Preiſen erhältlich. 5 5 m Braunkohlenmarkte wurden Regiſer unter Berück⸗ ſchtigung e Zunahme von/ 100 biß 2350 bezahlt, während Sanaeh Abe 4 025 und 4 650 acde ell wurden. Die übrigen amerikaniſcher Kontrolle ſtehenden Geſellſchaften Aſchersleben⸗Sollſtedt Werte beanſpruchten kein beſonderes Intereſſe, ebenſo wie für Erz⸗ kuxe die Preiſe bei feſter Grundſtimmung wenig verändert waren. *** ö Der Stand der Reben im Markgräflerland iſt weit hinter den im Frühjahr gehegten Erwartungen zurück⸗ geblieben. Immerhin darf derſelbe angeſichts des naſſen Som⸗ mers noch als ziemlich befriedigend bezeichnet werden. Die jetzige Witterung iſt der Reife der Trauben in keiner Weiſe günſtig. Die Gutedellagen, das Hauptgewächs des Mark⸗ gräflerlandes, ſind geſund, die Trauben reifen zlemlich raſch, aber der Zuckergehalt dürfte infolge des mangelnden Sonnen⸗ ſcheins ziemlich fehlen und das Inkrafttreten des deutſchen Weingeſetzes, das die Zuckerung ganz bedeutend einſchränkt, dürfte manchem Weinbauer unangenehm werden. Quantitatio und qualitativ dürfte das Erträgnis der Jagen um Müllheim einem Mittelherbſt gleichkommen. Die Rebgelände von Tannenkirch befriedigen nicht durch⸗ wegs, der Traubenanſatz iſt ein teilweiſe geringer und die gegenwärtigen Witterungsverhältniſſe dürften das ohnehin nicht gerade glänzende Erträgnis noch mehr verringern. Vor Mitte Oktober dürfte hier kaum geherbſtet werden. Schallſtadt und Laufen haben etwa einen hälben Herbſt zu erwarten, der Heu⸗ und Sauerwurm, der nach dem langen Regen in großen Maſſen aufgetreten, hat in den Rebgeländen großent Schaden angerichtet. Ende dieſer oder Anfang nächſter Woche dürfte mit dem Herbſt begonnen werden, Der ſonnenarme Sommer, Hagelſchlag und der Sauerwurſn haben in den Rebgeländen von Wollbach im Kandertale be⸗ trächtlichen Schaden angerichtet und das Erträgnis bürfte kaum einem Mittelherbſte gleichkommen! Mitte dieſer Woche wird man mit dem Herbſten beginnen müſſen, da die Beeren teil⸗ weiſe zu faulen beginnen. Mit alten Vorräten iſt bereits ziein⸗ lich aufgeräumt worden und wurden ſchöne Preiſe erzielt. In Efringen, Binzen, Egringen, Eimeldingen, Fiſchingen, Oetlin⸗ gen und Haltingen war der Stand der Reben ein leidlich guter das Rebholz geſund und ſchön, der Anſatz ziemlich reichlich, aber infolge der naßkalten Witterung während des Sommers iſt durch das Auftreten des Heu⸗ und Sauerwurms in den ein⸗ zelnen Lagen großer Schaden angerichtet worden und ſtatt des erwarteten Vollherbſtes wird man ſich mit einem Mittelherbſt begnügen müſſen. 1 Einen mageren Herbſt wird Grenzach bekommen, der im Laufe der nächſten Woche beginnt. Der Rebſtock hat zwar noch ein ſehr friſch⸗grünes Blatt, aber die Grünfäule macht bereits ganz bedenkliche Fortſchritte. Der Markgräfler Weinbauer wird mit dem Erträgnis in dieſem Jahre nicht zufrieden ſein, ſeine ſchwere Arbeit und Mühe iſt wieder ſchlecht belohnt. Die Ver. Fränkiſchen Schuhfabriken zu Nürnberg teilen nach ber „Voff. Ztg.“ mit, daß ſie ihre ſeitherigen Preiſe nur bis Ende Sep⸗ tember aufrechterhalten konnten und neue Auſträge nach einer neuen Preisliſte berechnet werden müßten. Die Erhöhung ſei notwendig 17 9750 der fortgeſetzten Preisſteigerungen für rohe Häute, Felle und zeber. 5 Die München⸗Hildesheimer Gummiwaren⸗Fabriken Gehr. Wetzell Akt.⸗Geſ. zu Hildesheim verteilt nach 45 958(l. B. 27 704) Ab⸗ ſchreibungen aus 15g 060( 169 493) Reingewinn 10 Prozent Dividende(wie i..) unter Reduktion des Vortrags auf Mark 35 060( 52 185). N750 Vereinigte Acetylengaswerke.⸗G. in München. Ein berſammlung der Vereinigten Acetylengaswerke.⸗G. in München ſoll nunmehr nach dem Beſchluß der Generalverſammlung vom Sep⸗ tember den Eintritt in die Liguidatton beſtätigen. Im Prozeß der Nationalbank zu Berlin gegen die Sächſiſche Ma⸗ in Chemnitz auf 200 000 Entſchädigung ſchinenfabrik Hartmann Maſchinenfäbrik vek⸗ wegen gefälſchter Stöcklin⸗Aktien bewilligte die gleichsweiſe 4 80 000. 175 Die Süchſiſche Maſchinenfabrik vorm. Richard Hartmann.G. in Chemnitz ſchließt in 1908 /09 mit einem Reingewinn don Mark 1915 000 ab(. V. M. 2 051 000). Der Aufchtsrat ſchlagt bor, nach Abſchreibungen von M. 642 000(M. 606 000) eine Dividende von 11 Prozent(12 Proz.) zu verteilen. de* R Telegraphiſche Handelsberichte. * Düſſeldorf, 6. Okt. Die Vereinigung Düſſel⸗ dorfer Giſenhändler beſchloß mit Rückcht auf die in der letzten Zeit mehrfach geſtiegenen Werkpreiſe die Lagerpr eiſe für Stabeiſen Blech, Bandeiſen und Schweißeiſen bei ſofortiger Gültigkett um 5 M. für die Tonne zu erhöhen.(Frkf. Ztg.). 5. Fuchs, Waggoufabrik.⸗G. Heidelberg. Wie wir erfahren, ſollen die Aktien dieſes Unternehmens nach der anfangs November ſtattfindenden ordentlichen Generalverſamm⸗ lung für das am 30. Juni zu Ende gegangene Geſchäftsjahres an den Börſen von Frankfurt und Mannheim zur Einführung gelangen. Rheiniſches Schwemmſteinſyndikat. m. Neuwied, 6. Okt.(Priv.⸗Tel.) Eine Verſammſung ges Rheiniſchen Schwemmſteinſyndikats beſchloß, den Antrag eines Teils der Geſellſchafter auf Auflöſung auszu⸗ ſetzen. Es wurde zu weiteren Verhandlungen ein Ausſchuß gewählt. Am 11. Nobvember ſoll eine neue Verſammlung, gegebenenfalls über eine Auflöſung beſchloſſen werden. 9 7 Neues vom Dibidendenmarkt. „Siegen, 6. Okt. Der Aufſichtsrat der Aktiengeſellſchaft Rokandhütte in Weidenau bei Siegen beſchloß, eine Divi⸗ dend, von 2 Proz. gegen 5 Prozent im Vorjahre vorzuſchlagen. (Frkf. Z1g.) Dortmunder.⸗G. für Bergbau und Stahlinduſtrie. W. Berlin, 6. Okt.(Tel.) In der Auſſichts rats⸗ Sitzung der Dortmunder Union.⸗G. für Bergbau und Stahlinduſtrie wurde die Rohbilanz 1909 vorgelegt. Das vergangene Geſchäftsjahr brachte einen Betriebsgewinn von 6 275 670(i. V. 6 669 875) M. und einen Geſamtgewinn von 6784 991(7 182 394) M. Hiervon ſind an allgemeinen Unkoſten 496 405(469 108)., ſowie an Zinſen und Pro⸗ viſionen 1888 956(1612 460) M. abzuſetzen, ſodaß 4899 629 (5 100 826) M. für Abſchreibung und Reſerveſtellung, ſowie für Gewinnverteilung bleiben. Vorbehaltlich der Prüfung der Bilanz beſchloß der Aufſichtsrat der Generalverſammlung vorzuſchlagen: Zunächſt 3 055 015(2 850 456) M. zu Ab⸗ ſchreibungen zu berwenden, 66778(97 518) M. dem geſetz⸗ lichen Reſervefond zuzuführen und wiederum auf die Vor⸗ zugsaktie Lit. D5 Prozent Dividende und auf die der Lit. C 2 Prozent in Vorſchlag zu bringen, ſowie den Reſt mit 433 826(508 850) auf neue Rechnung vorzutragen. Schantung⸗Eiſenbahn. 5 „ Berlin. 6. Okt.(Tel.) Die Betriensgiinahmen der Schantung⸗Eiſenbahn betrugen im Monal September 280 000 mexikaniſche Dollars gegen 226 795 mexikaniſche Dollars im Vorf. und vom 1. Januar bis 30. September a. c. 2 276 000 mexikaniſche Dollars gegen 1771 724 mepxikaniſche Dollars im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Mehreinnahme beträgt ſomit 504 276 mexikan. Dolens oder 28,46 Prozent VVVV * Hamburg, 6. Okt. Die Zementverbände haben lt. poſitiven Ergebnis geführt. abſchließende Einigung bald herb haben aber die neuerlich ausgebrochenen Differenzen im ſchwediſchen Verband eine Veränderung der Situation herbeigeführt, ſodaß dieſe von maßgebender Seite als durchaus unſicher und ungeklärt bezeichnel wird. Als Termin des Beginn des Verkaufes der neuen Jahres⸗ produkte iſt jetzt der 1. Nüvember in Ausſicht 8 Verhandlungen ſinden nächſte Wo Hannoverſche Erdölraffinerie. Hoannober, 6. Okt. Di m. b. H. in Erkelenz erwarb d Grundſtücke und Gebäude der liquidierten Hannoverſchen Tiefbohr⸗ geſellſchaft in Rickling, welche ſich ſeither im Beſitze der Tiefbau⸗ und Kälte⸗Induſtrie⸗Aktiengeſellſchaft befanden. * vom 6 Oktober. Die heutige Börſe verlief ruht Bad. Aſſekuranz⸗Geſellſchaft, die zu 1615 Marxk pro Stück umgingen und zu dieſem Preiſe begehrt blieben. wähnen: Pfälz. Nähmaſchtnen 133 G. 134., Rhein. Schuckert für elektr. Induſtrie 119 B. und Süd Obligationen. Pfandbriefe. 4% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.— b: verſchied. 92.25 bz 2* 3½2. 2 Rommunal 92.80 bz Städte⸗Anlehen. 31½ Freiburg ſ. B. 92.25 G 3½% Heidelbg. v. J. 190B3 9350 Verhandlungen in der Zement⸗Induſtrie. 5 Der Verlauf der Beſprechungen, die am Montag in Wiesbaden abgehalten wurden, ließ erwarten, daß eine ** Mannheimer Effektenbörſe. (Sffizieller Berichth Verhandlungen der verſchiedenen „Frkf. Ztg.“ noch immer zu keinem eigeführt werden könne. Seitdem genommen. Ausſ Weitere che in Eiſenach ſtatt. e Hannoverſche Erdölraffinerie G er„Frkf. Ztg.“ zufolge ſämtliche vorm. Gebhardt u. König * 8. Höher ſtellten ſich die Aktien der Von Induſtrie⸗Aktien er⸗ deutſche Drahtinduſtrie 134 B. 1½% Bad..⸗G. f. Rhſchiff. u. Seetransvort 109.— G 11½% Bad. Anilin⸗u. Sodaf. 102. G 1½% Bad Anil. u. Sodafbhr. Serie B 104.50 toh Br. Kleinlein, Heidlba. 100.— B 5% Bürg. Braubaus, Bonn 102.50 Eine General⸗ * 81„ neu* Chem. Fab. Golvenbg. i ile 1 0—0 S 3¼ Labr v. J. 1902.— e anaeunee wek⸗ 0 3½ 9% Ludwigshafen 101.G Acebtahres e 05 5. 1906 101.— B 1½%9% Mannh. Lagerhaus⸗ 8. p%% Obeat glernttz 19 0 70˙55 4/ö d% Oberrh. Elektrizitäts⸗ 121 Mannh. Obng. 190110 ſterte Farlsrube 73* 1885 63˙50 5 4½%% Pfälz. Chamotte u. 7 5 10 5„„ Tonwerk..sd. Fiſenb. 101.50 3½%„1895 93.0 B04% Schu kere⸗Höligar, 10e.—b66 91 1898 99.50 B 4½ Nuſſ..⸗G. Zellſtofff. „ 1904 92.50 00 ſelandf h ee iee %„ 508 550 9% er haus 45ů 1905101.20.67%pevcer Brauhaus 00 40*„15907101.200.⸗G. in Spever.50% 0 97.20 ½% Speyrer Ziegelwerke 99.— B 804½% Plrmaſens unk. 1905 91.— 4½% Wtesloch v. J. 1905.— Induſtrie⸗Obligation. 4½% Akt.sGeſ. f. Seilindu:· ſtrie rückz. 105% 102.— Aklien Brief Geld 135.——.— ———.— 4½% Südd. Drahtinduſtr. 99.— G 4½9% Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 4½ Zellſtoffabrik Waldhof 101.G — Banken. Badiſche Bank Gewrbk. Sveyer50% Pfalz. Bank n tise Briej Geld Transport u. Verſicherung. B..⸗G. Nöſch. Seetr. 89.50—. Pfäz. Hvp.⸗Bank—. 191[Nannb. Dampfſchl.—.— 82. Pf. Sp U. Gdb. Landau—.— 139.5„, Lagerhaus—.— 89. MRhein. Kreditbank—. 169.—[Frankonz, Rück⸗ und Mitverſ..⸗G. vm. Ahein. Hyp.⸗Bank 197.— 196.50 18 14˙8“J Bad. Rück⸗ u. Mitv. 965.— 950.— Südd. Bank—.— 114.80 Fr. Trp.⸗, Unf. u. Gl.⸗ Chem. Induſtrie. fear Bad. Auil.⸗u. Sodafbr. 440———Bad. Aſſecurranz Continental. Verſich.—.— 510.— . Fal ibg Mannh. Verſicherung—.— 545.— Gerein chem. Fabriken 325 50—.—Oberrh. Verſich⸗Geſ. 620.——.—., Verein D. Oelfabrlken.— 142 Würit. Traup.⸗Verſ. 500.—.— Weſt..⸗W. Stauim 204.——. Judisſteie. „Veorzug 103.——:—.⸗G. f. Seilinduſtrie 134.— 132., Brauereien. Dingler'ſche Mſchfbr. 115.——.— Bad. Brauerei! Emaillirfbr. Kirrweil.———.— Binger Aktienbierbr.—. Emaillw.Maikammer—.— 98.— Durl. Hof vm. Hagen 237.— Eitlinger Spinneret—.— 100.— Eichbaunm⸗Brauerei 106——— Hüttenh. Spinneref 85.——, Elefbr. Rühl, Worms— Hedd. Ku. u. Südd. Kb. Ganters Br. Freibg. 96.— Karlsr. Maſchinenbau Kleinlein Heidelberg 182.— Nähmfbr. Haid u. Neu bomb. Meſſerſchmitt 35.——.— Koſth. Cell. u. Papferf. Ludwigsh. Branerei—.— 224—-[Mannh. Gum. u. Asb. Mannh. Aktienbr. 126.——iaſchinenf. Badenta Pfalzbr. Geiſel, Mohr—.——.—[Oberrh. Elektrizität—.— 17. Brauerei Sinner 257—[Pf. Nähm. u. Fahrradf. 134. 183. Br. Schrödl, Heidibg. 163.——.—Portl.⸗Zement Hdlbg. 160——. „Schwartz, Speyer—— 111.—-R9. Schuckert⸗Geſ. 119.——. „ S. Weltz, Speyet Südd. Draht⸗Induſt. 184.— „. Storch., Speyer— Verein Freib. Ziegelw. 120.— Br. Werger, Worms 82.„ Speyr—.——. Wormſ. Br..Oertge—.— 72. Gürzmühle Neuſtadt———. Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr.—.— 156,—Zellſtoffabt. Waldhof 309.——. Siteraf Waghäuſel—.— 1 Zuckerraff. Mann). Frankfurter Effektenbörſe. (Privattelegramm des Gensral-Auzeigers * Frankfurt, 6, Okt. — —.—.— — 109. 0 74.— 7 49— —.— Berliner Handelsgeſellſchaft und Schaaffhauſener Bankverein niedri ger, beſſere Nachfrage war für Bank Ottomane, in Erwartung Beteiligung dieſer Bank an der neuen Türkenanleihe, Der Mark der feſt verzinslichen Werte zeigte ruhige Haltung. Heimiſche A leihe verhielten ſich niedriger, beſonders 3½⸗ und 34proz. Papiere. In Ruſſeuwerten blieb das Geſchäft in eugen Grenzen. Türkenloſe ſtanden ſchwächer. Es notierten: Kreit 208, Diskonto 197.30 a 160.10, Staatsbahn 159.75, Lombarden 24.40, Baltimor 118.20. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schlußkurſe. 10 Reichsbankdiskont 4 Prozent. Wechſel. 5. 6 5 Amſterdam kurz 108.80 163.77 Gheck Paris 91 25 81. Jalen 070 90% S blübe 81436 1 Italien 80 783 30.7750 Schweißz. e 81.133 81 Cback London 20.422 20.422 Wien„ 65.083 8 London„ 20.395 40.387 Napoleonsb'or 8. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 6. Oktober. Staatspapiere. A. Deutſche. Berlin, 8. Okt.(Anfangs⸗Kurſe. Liverpooler Börſe. 5 6. 5 6 Kreditaktien— 208.10 Laurahütte 196.90 194.50 2N1 8 lele beutſch. Reichsanl. 102.70 102.60f1 Mh. Stadt⸗A. 1908—.——.— Disc.⸗Kommandit 200.20 197.30] Phönir 213 20—.— ziverpool, 6. Okt.(Anfangskurſe.) 96„„ 1909—.——.—-(.. 1900— e 5. 3 50 Harpener 207 70 205,40 5. 6. 9445 94.35½%„„1905—.——.—Fenbarden 25.— 24.50 Tend.: matt. Weizen per Dezb. 7/71½ ruhi 708 0 3% Ausländiſche. Bochu ner 255.40 259.10„ März 1055 g 75 ſtetig 1 5„„ 84.95 84.56]) Arg. i. Gold⸗A.1887—.——. Berlin, 6. Okt.(Schlugkurſe.) Mais per Okt.— träge 2 üg 4% pr. konſ. St.⸗Anl. 102.65 102.755% Chineſen 1896 102.75 102.85] Mechſel London 20.415 20.42 J Reichshank 149 20 149 90 per Dez.—— %„ 105„ 6 g0 l aaer 50 9905 edſel da 70 d Rbein. Kredltbank 139.50 138.50 7 taee ee eſe ananet 95 80 95 954% Reichsanl. 102.70 102.70 Ruſſenbant 155 20 153.60** 35 1*„ 1909——— Mexikaner duB. 88/90 100.45 109.45 40% 10% Schaaffh Bankv 147 20 145— N 2 2 Ababiſche St r 0 Reich anl. 94.30 94.50 Staatsban 11.30 159.70 Marx& Goldschmidt, Mannheim dab! 2A. 90.8 6,80 Bulgaren 5 50 0 3 94 2 Aer 4 8 5 1908/09 102 10 102.— 3% ttalien. Rente 104 20 104.2 30 aaeede— 0 90050 Ohio 1 11 0 Telezramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 4% bad.St.⸗Olabg)fl 97 uu Oeſt. Silberrente 98.90.85 4% Gonſols 102 70 103 70 5 7 13 119 6. Oktober 1909. Proviſionsfreil JJJJJJJJJJJJ%%%%J% ͤ ͤ ͤ 1909 8e Hauhung Pacet 13270 18120 8** 1900 94.— 93 80 Deſterr. Goldrente 99.60 99.50 3 0% 25 94.50 94.40 Nordd Lloyd 105 101.70 17 Ver⸗ KA 5„„ 1904 93.80 93.802 Vortug. Serie 62 40 02.40 3½%„ 1909—.——.— Bochumer 25370 251.— Wir ſind als Selbſtkontrahenten käufer ufc „„„ 1907 93 80 93.80]3,„„„ II, 64.5 64.453% 8470 84.30 J Deutſch⸗Hurembg. 247.10 21440 unter Vorbehalt:„ Abayr..⸗B.⸗A. b. 1915 102.30 102.30ʃ4% neue Nuſſen 1995 99 25 99.25 400 Bad 05 1901 100— 100.70 Dön 83 60 81 70* 0 + —3„ 1918 102.50 102.50 Ruſſen von 1880 90.25 90.20 4% 1908/09 102.10 102.— Gelſenkt 214.70 210˙—:. bz do. u. Allg. Anl. 9 11 VV 1 25 Gelſenkirchner 214.70 210 80 8 Sbl.80 93.40 ausl. Ne 5 3½%„ conv———.— Harpener 207— 205.—.⸗G. für M do..B. Obl. 83.80 83.90J1 Türten von 1903 88.20 88.1035 J07 93 75 93 50 Laurabütte 80 19½.G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. 10⁰0— 2 Pfälg.-B. Prior. 10 l. 10 10.%1„ unif. 9360 93 60 39898 e 10 b 270·80 308 10 Allas-Lebensverſicherungs⸗Geſellſhaft, Ludwigshafen N. 220 M. 610 93.50 93.5. Ung r. Goldrente 95,20 95.10 3½ 0% Heſſen 93— 93.— Weſteregeln 202 203 20 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 240 1 2 5 5 2 0 95 9 pi S 4 Heſſen von 1903 102.— 102“ Kronenrente 92 25 92.2045 Heſſen 82.0 82—Alg Elektr„Geſ. 241 70 239 50 Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien— 54 en 82— 82.—[Gerzinsliche Loſe⸗ 90% Sachſen 8480 84 8 e„ 5,, Vorzugs ⸗Akiien— 95 4 Sachſen 84.60 84.4 Oeſterreichiſche860 166.30 169.43½ Japaner 1905 95.30 95.70] Anilin Treptom 342.10 340.20 Ben& Co., Rheiniſche Gasmotoren, Mannheim— 14 4 Mh. Stadt⸗A. 19o7——TFürkiſche 160.— 159.— 4% Italiener 104.50—.— Brown Boveri 180.— 185.— Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 25 ffr 1 N 29 Bruchſaler B Aktien induſtrieller Unternehmungen. 4% Ruff. Anl. 1902 89.20 88 90 Chem. Albert 460 10 460.— Bürgerbrän Abwie e 68 96 11 7 Au f 4% Bagdadbahn 87.50 87.50] D. Stei te 234.— 282 5 erbrau, vudwig⸗gafe— erb. Off Süd. Zuckerfabrit 147.80 147.80 Kunſtſeidenfabr. Frkf. 237. 232.— Deſter 209 207 70 Glberf. Jurben 895— 167 80 Cbemiſche Fabriten Gernsheim⸗Heubruch— 1 Hadd. Immobil.⸗Geſ. 101.— 100.30gederwerk. St. Ingbert 61.— 61.— Derl Handels⸗Geſ 181.90 17970 Celluloſe Koſtheim 214 50 212 Daimler Motoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim 130 Kichbaum Mannheim 106.— 106.—Spicharz Lederwerke 124.50 124.— Darn 0 50 Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens A Darmſtädter Bank 139.10 137.90] Rüttgerswerken 181.— 178.50 e Pirmaſens 119 117 Mh. Aktien⸗Brauerei—.——.—Ludwigsh. Lalhmähle 158,— 152— Deutſch⸗Aſtat. Bank 150 40 150 20] Tonwaren Wiesloch 104.— 104— Filterfabrit Enzinger, Worms— 169 Parkakt. Zweibrücken—— Adlerfahrradw. Klever 873 50374.— Deutſche Bant 248— 249 50 W7 Draht. Lan 115 224 70 220.— Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim 72— WeltzSonne, Speyer.—. Raſchinen pr. Hilvert 84 10 84.—[ Sisc.⸗Kommandi 199.50 197 20 Zellſtoff Wa'dhof 306 50 305.50 Frankenthaler Keſſelſchmiede— 84jfr Fementwerk Heidelbg. 159 80 159.30 Maſchinenfb. Badania 196197.— Brgsd Ba 1 161.60 159.90 955 98 Fuchs, Waggonfabrik, Heidel berg 189 2 Cementfabr. Karlſtadt 147.90147 9⁵ Dürrtopp 343—313.— e Herrenmühle vorm. Genz. Heidelberg— 763fr Badiſche Auilinfabrik 43450 430.50 Maſchinenf. Gritzner 219.— 218.— Privatdiskont 3½% Herzogpark Terrain⸗A.⸗G., München 127;ft 1203lf. Fh. Fabrik Griesheim 249.50 249.10 Oaſth.Armatf, Klein 113. 118.— W. Berlin, 6 Okt.(Telegr.) Nachbörſe. Findes Eismaſchinen 141 17 Farbwerke Höcht 448.50 446 50 Pf. Nähm. u. Fahrradf Kredit⸗Aktien 208.60 208.— Staatsbah 160.70 159.70 Maſchinenfabrik Bruchſal. Schnabel& Henning— 350 Ver. chem. Fabrik Mh.—.—] Gebr. FTayſer 133.— 182.— eeee 95 5 Neckarſulmer Fahrradwerke 149 140 Ehein. Werte Albert 461 40 16.— Nöhrenkeſſelfabrik Dis konto Komm. 199 10 197.00[Lombarden 2470 24.40 Pacific Phosphate Shares junge Südd. Drahtind. Mb. 133 50 131.70] vorm. Dürr& Co. 36 50 37 50 3 23 Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt 120 5 7955 Sde e ab 201.75202 Pariſer Börſe. Terrain⸗Geſellſchaft— 102 ff lec. Böſe, Berlin 48.— 48.— Bex. deutſcher Oelfabr. 141.8041 80 1 Alnk heiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., N— Eleitr⸗Geſ. Allgem. 243 25 241.30 Schuhtabr. Hers Frkf. 110.50120.— Feene eee ,,, Hedd. Ku. u. Südd. Kb. 123 60 126.30 Seilindutrie Wolff 132.— 132.— 8 de Rente 97.40 97¼.45 Debeers 476.— 470.—] Nheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel. Mannheim 112— Lahmener 116.50 114 500'wollſp. Lamperts m. 58— 58— Spanier 95.10 95.½10 Eaſt⸗and 148.— 141.— Schiff⸗ und Maſchinenban.⸗G. Mannheim, Klektr.⸗Geſ. Schuckert 137.40 185 90 Kammgarn Kaiſersl. 199.90 199.90[ Türk. Looſe 193— 191.20 Goldfield 174— 172.— Stammaktien 92zfr Siemens& Halske 286. 233.50 Zellſtoffabr. Waldhof 307.25300.— Banque Ottomane 32.— 724.— Randmines 239.— 237.— Stahlwerk Mannheim 1¹⁰ Rio Tinto 1950 1240 Suddeniſche Aae e 111¹— Üddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine— M. 185 Bergwerksaktien. Unionwer Fabri 8 nwerke,.⸗G., Fabriten f. Brauerei⸗Einrichtungen 115— Bochumer Bergbau 254.30 252.40 Harpener Bergbau 206 80 205 75 0 Londoner Effektenbörſe. Unionbrauerei Karlsruhe 58— Buderus 121. 120.8, Kaliw. Weſterregeln 201 50 201.50 London, 6 Okt,(Telegr,) Anfangskurſe der Gffeltenbörſe. Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim—[M. 4% Concordia Bergb.G.—.——.Oberſchl.Eiſeninduſtr. 113.25111.3¾ Conſols 83½¼ 88 1½] Moddersfontein 13½¼ 13ʃ½ Waggonfabrik Raſtatt 8 90 Deutſch. Lurempurg 217.75 215 25 Bhönix 212.40 209.50 4 Reichsanleihe 85½ 857/ Premier 10½ 10— Waldhof, Babngeſellſchaft 10¹— Ariedrichsbüfte Bergb. 142.— 139.—Br.Königs⸗u. Laurah. 196.7519450[ 2 Argenttnier 88%/ 88˙/] Rand mines 9% 904 1 Immobiltengeſellſchaft— 120 Ur Gelſenkir vner 214.90 21.30[Gewerkſch. Noßleben————[1 Italiener 108— 103— Atchiſon comp. 1284¼ 125%/] Zuckerfabrik Frankenthal— 265 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. 4 Japaner 91— 91— Canadian 194% 1937/ 55 3 34— 34——5 120˙%/ 19 6 11 d. Giſenb.⸗G. 116 39 1650 94%½ 94— Chikago Milwaukee 167½ 163½ 2 u ich Hamburger Packet 182.90 81.60 e bah* Ottomanbank 19— 19—Denvers com. 47% 47— Mob 2 ſchäf iches. Norbdeutſcher Lovd 02 90 10.90 Ital. elmeerbahn—... en Amalgamated 860 840J. Erie 34— 347¼ koderne chaufeuſterbeleuchtung mit Juſt⸗Wolframlampen. 25 5 2Jdo. Meridionalbahn 139 70 130,50 9114 103 Eine vornehme Art der Schaufenſterbeleuchtung iſt die in 3. Sta 5— Ronpe 1— 1 Deſ.⸗Una. Staats? 161— 15,75galtimore und Obio 118 70 118.20 Angeondas 10¼% 10.—Grand Trunk III pref. 58½ 58˙d.[direkte Beleuchtung, bei welcher die Lichtauelle ſelbſt den Oeſt. Südbahn Lomb. 2490 24 40 5 Nio Tinto T7% 76˙..„ord. 24½ 24, Auge des Paſſanten vollſtändig verborgen iſt. Die Waren erſcheineg Wiandbnlet, rterlfte dilten fandbriefe, Prforitäts⸗Obligationen. arter Mi a 0 atten wie bei Tageslicht wieder. Früher wur e 0 De Beers 18%. 18•½% Ontario 50½% 49% indirekte Schaufenſter⸗Beleuchtung nur mit Bogenlampen auzge⸗ 40 rk. Oyv.⸗Wfdb. 100.— 100.— 4% Pr. Pfdbrf.⸗B. Gaſtrand 5⁵%8 Southern Paeiſte 135½% 133½ führt; Bogenlampen ſind aber gewöhnlich über 600 uum lang, daher 4%.K. B. Pfbbr.os 100.70 100.70 Hyv.⸗Pfd. unk. 1919 101 20 101.20[ Geduld 910 8 Union eom 213•% 210— konnte dieſe Beleuchtung nur an beſonders hohen Schaufenſtern an, 40%„ 190 100.— 100 4% Pr. Pfdb. unt. 15 1000 100.20 Goldfields 6% 6½¼ Steels eom 95¼ 92%[ gebracht werden. Die Wolframlampen.⸗G, in Augsburg ſtellt ſent 4%. Oyp d Mfob. 100.10 100.0 40 15 100¼70 100 70 8 ˖ 15 976 8 trä 8 8ſpeziell für Schaufenſter⸗Beleuchtung Juſt Wolframlampen her in „ſdb. 93.30 93.30 31% 94.73 94.75 Jagersfontein end.: krage. Weng 5— 5 enſter⸗ *„ 7 5 15** 2 7 2 2 1 1 eſpnders geeignet ſind. 2 utpe w von. ner hateh Br. God.⸗. 1010 10 e ee 0 29 Wiener Börſe. durch den oberen Teil des Schaufenſters gefüheten Glasſchethe us 4% Eir, Bd. Pfd.vgo 100. 34½ Pr. gfdbr.⸗Bk.⸗ Wien, 6. Ott Vorm. 10 Ub 10 9 1985 ee 5 15 8 er 5 4%„ 90 Kleinb. b. ⸗!. 5 endet einen milden Lichtſtrom ohne ſcharfe en auf die in 1. 00 100 10 100,10 3¼ Pr.N 25 Fenſter ausgeſtellten Waren. Die Lampe ſelbſt kann von Paſſanten 15 Pr. dbr.⸗Bl. Kredilaktien 964.20 660. Oeſt. Kronenrente 94.85 94.90 nicht geſehen werden. Dieſe Wolframlampen haben eine bedeuken „„ Pfdbr..0! 100.1 Hyp.⸗ Ufd.⸗Kom.⸗ 9 Länderbank 402.50 488.40„ Papierrente 98.10 98.!0[ kleinere Länge als Bogenlampen; der Vorteil der indirekten Beleuc 81 un. 10 100 10 400.10] Sbl, unkündb. 12 100 100 129 Wiener Bankverein 522.50——]„ Silberrente 98.30 98.30 tungsart kann alſo 0 für 11708 Schaufenſter 5 4%„ Pfdbr..g 100,10.40% Rb. d. B. Pfe. 97 100.— 105.— Stactsbahn 753.50.. Ungar. Goldrente 116.— 114.05] Wolframglühlampen brennen durchſchuttklich 1000 Stunden und mehe unk. 12 100.10 100.10 4%„„„ 1007 100 20 1 Lombarden 127.70 125.20„ Kronenrente 91.95 91.90 ohne egliche Bedienung, ſondern keine Brennpordukte, keinen Staub 3%„Pfddr..6%% 1913 00.20 Marknoten 117.21 117.50 Aipine Montan 786.50 725.50 u. keine Gaſe ab u. benötigen kein Kohlenlager. Sie geben ſtets gleich⸗ 80 d. 94 92.10 91.80 4%„ J9 400 50 n Wechſel Paris 95.45 95.47] Tend.: willi mäßiges ruhiges Licht, da ſie keinen Reguliermechantsmus beſitzen 910%j Pfd. 9/ 92.10 92.60 4%„„ 71919 101.50 101 50 nd.: 9. und ſind erheblich feuerſicherer als Bogenlampen. Da die Wolfram⸗ 4%„ Gom.- bl. 31%„ veeſchied 92.80 92.25 Wien, 6. Okr. Nachm..50 Uhr. 0 1 uie 18 50 0 5 eeee 0 70„ 92.30 92. 0 25 te ni wie ogenlampen ntereinander geſchaltet werden, wo 1 .1,unt 10 100.60 100.60,„„ 1914 92 80 92 2 Kreditaktien 662 75 869.75 Buſchtehrad. B. 988777 d88 immer mindeſtens 2 Lampen gleichzeitig brennen, ſondern jede 8%½„ Com.-Obl. 310, Fih..⸗B. K. O 80 Oeſterreich⸗ungarn 1775 1775 Oeſterr. Papierrente 98.10 98.10 Wolframlampe kann einzeln ans Netz geſchaltet werden und dew, v. 87/1 94— 94.—%% R. W. B. C. 5. 10—.———[ Bau u. Betr..⸗G.—„ Silberrente 98.30 98.30] gemäß einzeln brennen. ba,„Com.⸗Obl. 4% Pf. G. Pr.⸗Obl.———— Unionbank 578.— 576.„ Goldreſtte 116.65 116.65 v. 98/00 94.— 94.— ½eſe Bf. B. Ur.⸗O..— 77 Ungar. Kredit. 768.— 703.— Ungar. Goldrente 113.05 112.85 Verantwortlich: 4% Pr. Pfdb. znt. 09 99/6) 90.60 ½ Ftaleſttl.a. F..ũ 72 60[ Wiener Bankverein 542.— 540.—.„ Kronenrente 91.95 91.75 Für Politit: Dr. Fritz G lde 40„ 12 100 20 100.20— Länderbant 491.— 459.— ch. Frankf. viſta 117.50 117.48 Für Politik! Dr. Frit Geldenkaumn: 4%„ 14 100.20 100.20 Hannd. Veri.-.⸗H. 544.—544—] Türk. Loſe 201.— 201—]„ London„ 2239.85 239 90 16 80 9 110 Georg 8 2 9 7 5. 0 8 5 S 1 Bank. und Verſicherungs⸗Aktien. Alpine 764. 796. Paris„ 95.47 95.47für Lokales, Provinzielles u. erichtszeitung Rich Schönfe Tabakaktien 3358.———]„ Amſterd.„ 199.80 199.30 für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher; Badiſche Bauk 135.95 18.70J Oeſtert.⸗Ung Baak 137.— 137,.— Nordweſtbahn—.——.— Napoleon 19.18 19.13 für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Berg u. Melallb. 121.75 121 75 Oeſt. Länderd nk. 128 80 128,— Elbtalbabn—.——— Marknoten 117.50 117.48 Druck und Verlag der Dr. H. Haas ſchen Buchdruckerei, Berl. Hondeé⸗Geſ. 183.50 150 25„ Kredit⸗Anſtalt 209.50 208.— Staatsbahn 750.70 747.[Ultimo⸗Noten 117.47 117.47 G. m. b..: Diretto Ernſt Mäller. 05 05 11750 116.90 Pfälziſche 880 102 40 101.80] Lombarden 126.E0 124.70] Tend.: ruhig. 5—.—.— abmſtäbter Bon! 139.— 137 60 Pfäl. Hyv.⸗Ban—.——.— nß0 ĩdͥlnʃ5ʃ4“ Deuiſche Bank 248 50 247 20 Breuß. Hypotheknb. 122.80 122 40 erliner Produktenbörſe. 10 8 88 9 Dmiſchaſial. Bank 151.— 150 80 Deutſche Reichsbl. 150.— 150— 8 Haben Sie ſchlechtes Aus e en? 186.25 188 25 147.80 145.8 114.50 11450 D. Effetten Bank Diseonto⸗Comm. Dresdener Ban! Frankf. Hyp.⸗Bank 107.4007 25 199.40 19730 16140160, Rhein. Kreditbank Rhein. Hyp.⸗B. M. Schaaff). Bantver. 203 70 203 70] Südd. Bank Rhm. 130.40 16 30] Piener Bankver. 137.90 136.40 ationalbank 120 59 128.40] Bank Ottomane 146.—146— Frankfurt a.., 6. Okt. fereditaktten 207.70. Diseonto⸗ Commandit 197.30, Darmſlädter 137.75, Dresdner Ban! 160˙3) Han! balsgeſellſchaft 179.80, Deutſche Nant 246.70, Staatsb ion 159 75, Lombarden 24.40, Bochumer 255.50, Gelſenkizchen 210 80, Laurapütte 1594.50, Ungarn 95.90 Tenden;: matt. Nachbörſe. kteditaktien 207.70, Disconto⸗Commandit 197.30, Staatsbahn 159.75, Lomdarden 24.40. Berliner Effektenbörſe. [(Grivattelegramm des General⸗Anzeigers.) Berlin, 6. Okt.(Fondsbörſe.) Die Mattigkeit der geſtrigen Börſe ſowie das Nachgeben der Kupferpreiſe in London und vor allem die Befürchtung einer Diskonterhöhung der Bauk von Eug⸗ land und der Deutſchen Reichsbank hatten zu Beginn in umfang⸗ reichem Maße Material an den Markt gebracht, das nur zu weſentlich niedrigeren Kurſen Aufnahme fand. In Montanwerten be⸗ trugen die Rückgänge ein bis zwei Prozent. Auch Banken ver⸗ loren teilweiſe mehr als 1 pCt., ſo Diskonto⸗Kommandit, Dresdner, Berliner Handelsgeſellſchaft und Schaffhauſener. Von Bahnen waren Kanada, Prinz Heinrich und Warſchau⸗Wiener am erheblichſten gedrückt. Auch Elektrizitätswerte gabon nach; im weſent⸗ lichen Schuckert⸗Aktien um 2 pCt., Aktien der Allgemeinen Elektrizi⸗ täts⸗Geſellſchaft 131 und Siemens und Halske um 1½ pEt. Der Fondsmarkt litt unter Befürchtungen einer ſchwierigeren Ge⸗ ſtaltung der Geldverhältniſſe, Zproz. Reichsanleihen und 1002er Ruſſen verloren ſe 0,20 pet.— Im ſpäteren Verlauf geſtaltete ſich der Ver⸗ kehr äußerſt ſchlebvend bel nur geringen Aenderungen. Vereinzelt traten auf Deckungen unbedeutende Beſſerungen ein. Im allgemeinen war die Spekulation zurlckhaltend und die Entſcheidung einer etwai⸗ gen Londoner Diskonterböhung abwartend. Täaliches Geld 4 pt. * Berlin, 6. Okt.(produktenbörſe.) Die Hauſſe an den amerikaniſchen Börſen wirkte auch am hieſigen Weizenmarkt be⸗ feſtigend, ſedoch nahm das Geſchäft wegen mangelnder Beteiligung keinen großen Umfang an und die Preisveränderungen waren daher nicht belangreich. Auch Roggen kſtellte ſich beſonders auf Oktober⸗ deckungen höher. Haſer und Mais hatten ſtillen Verkehr. Rü b⸗ ö1 gab weiter nach. Wetter: unbeſtändig. Berlin, 6. Okl.(Teiegramm.)(cobukteabörſe.) Preiſe in Mart pro 100 kg ſrei Berlin netto Kaſſe. 5. 0. 5. 6. Weizen per Olt. 215.50 216. Mais per Sept.—.—J. „Dez. 214 50214.75 ll. „ Mai 215 75216.50„ Dez.———— .* 17 Roggen per Okt. 171.50172.25 Mübsl per Oktbr. 55 10 5169 „Dez. 171.75172 25 Dezbr. 54.— 53.70 „ Mai 175.75176,255„Mai 54.80 53.80 Hafer per Dez. 154.50 162— Spiritus 7oer looo—.——. „Maf 159.50 154.50 Weizenmehl 30.75 39.75 „ üiffßß Roggenmehl 23.10 23.1 Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 6. Okt. Getrelde narkt.(Telegramm.) 5. 6. per 50 kg ver 50 kg Weizen per.. 1410 1411 matt 1411 1412 ſtetig „„ Abprik ic kd 13 93 13 99 Ros gen per Okt. 964 65 willig 958 9 80 ruhig „Apru 10 00 10 01 9 99 10 00 Hafer per Olt. 750 75ʃ ruſig 740 747 ſeſt 155 April 763 764 161 762 ai ette—̃ͤ—— Mai 692 793 matt 6 88 689 feſt Kohlraps Auau Fühlen Sie ſich ſchwach und elend? Haben Sie nur geringe Luſt zum Eſſen? Dann trinken Sie ſtatt des Kaffees oder Tees morgens und miens täglich eine Tasse Bioson das anerkannt beſte, billigſte und zuträglichſte Nähr⸗ und Kräftigungz; mittel zur Erhaltung und Vermebrung geſunden Blutes. 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Eine Kinder⸗ polonaiſe, wobei jedes der Kleinen mit einer Schokoladentafel er⸗ freut wurde und ein daran ſich anſchließender Lampionzug in die Stadt beſchloß die wohlgelungene Feſtlichkeit. * Deutſch⸗vaterländiſcher Arbeiterverein. In der am Sonntag den 26. September in der„Stadt Lück“ abgehaltenen Mit⸗ gliederverſammbung erſtattete der Bundesſekretär Bericht über die Sitzung des Geſamtvorſtandes des Bundes vater⸗ rämdiſcher Arbeitervereine und erläutberte anſchließend daram die neuen Beſtbümmungen der Bundes⸗Kranfengeld⸗Zuſchuß⸗ kaſſe. Dieſe habe ihre Leiſtungen bedeutend erhöht, ſodaß bei einem Wochenbeitrage von 10 Pfg. ab 1. Januar ein Zuſchuß von täglich 50 Pfennig leinſchließlich der Sonn⸗ und Feiertage) auf die Dauer von 18 Wochen gezahlt werde. Bei 20 Pfg. Veitrag erhöhe ſich die Leiſtung auf M..—, bei 80 Pfg. auf M..50 pro Tag. Es wurde einſtimmig beſchloſſen, daß ſich der Verein korporativ zum einfachen Beitvagsſatz der Bundeskrankenkaſſe anſchließt. Den Mitgliedern, die zum doppelten oder dreifachen Satze ſich verſichern wollen, bleibt dies überlaſſen. Bezüglich der Einrichtung der Sterbekaſſe ſollen zunächſt die Vorſchläge des Bundes abgewartet werden. Zur Vor⸗ bereitung einer Weihnachtsfeier wurde ein Ausſchuß gewählt. Sodann referierte der Vundesſekretär über die Glaſer⸗ und Schreinerbewegung. Der Stveik ſei nach ſorgfältiger Prüfung der Sachlage als ein frivoler anzuſprechen, was Redner unter Beifall eingehend erſäuterte. Die arbeitenden vaterländi⸗ ſchen Arbeiter hätten ſomit abſolut keine Veranlaſſung, irgendwie auf die Streikenden Rückſicht zu nehmen. Die vaberländiſche Glaſer⸗ und Schreiner⸗Organiſation in Ludwigshafen nehme von Tag zu Tag an Mitgkiedern zu. Der Vorſitzende verlas und kommentierte einen unter Heidelberg erſchienenen derworrenen Artikel der „Volksſtimme“, in dem die Gründungsgeſchichte zweier verſchie⸗ dener Vereine durcheinandergewürfelt und auf den vaterländiſchen Arbeiterverein allein übertragen wird. Nach Erledigung von ver⸗ ſchiedenen anderen Sachen fand die Verſammlung ihr Ende.— Dars Sekretariat des Bundes befindet ſich nicht mehr Seckenheimer⸗ ſtraße 10, ſondern Große Merselſtraße 15. * Im Verein für Volksbildung beendete am Freitag abend Herr Profeſſor Dr. Elſenhans aus Dresden ſeinen 8ſtündigen Lehrgang üder„Schopenhauer und Nietzſche“. Der Zudrang war gleich wie in früheren Jahren hocherfreulich, nicht nur hinſichtlich ber Zahl, ſondern vor allem auch der Berufsangehörigkeit wegen. Unter den 416 Teilnehmern waren 91 Kaufleute, 43 Beamte, 69 Lehrer und Lehrerinnen, 75 Arbeiter, 18 Mittelſchüler und 120 ſonſtige Berufsangehörige, bezw. Privatperſonen. Es haben alſo tathſächlich alle Bevölkerungsſchichten großes Intereſſe für philo⸗ ſophiſche Fragen bekundet. Dieſer ſchöne Erfolg iſt unſtreitig in erſter Linſe dem beliebten Redner zu verdanken, der es meiſterhaft verſtand, die ſchwierigſten Probleme in ſchlichter Sprache und an einſachen Beiſpielen zu erläutern. Es iſt ihm in den vier Wintern gelungen weite Kreiſe mit den Weltanſchauungen der großen Denker vom Altertum bis zur Gegenwart auf eine Weiſe vertraut zu machen, die ſicher viele zu weiterem Studium anregt. Dem küch⸗ tigen Gelehrben, der ſich ſichtlich ſelber hochbefriedigt, ſeiner Auf⸗ gabe mit großer Liebe und Wärme erledigte, ſei auch an dieſer Stelle mochtmals herzlicher Dank geſagt. Aber auch den Verein für Volksbildnug kann man zu dem wohlgelungenen Verſuch Philoſophie auch vor der breiten Oeffentlichkeit behandeln zu laſſen, aufrichtig beglückwünſchen. Auf die einzelnen Vorträge näher einzugehen, würde zu weit führen. Es ſei da auf die philoſophiſchen Werke der Bibliotheken hingewieſen. Jetzt werden ſie mit größerem Ver⸗ ſtändnis und Nutzen geleſen werden. * Der Geſangverein Frohſinn der Deutſchen Steinzeug⸗ warenfabrik Friedrichsfeld feierte am verfloſſenen Samstag und Sonntag im Gaſthaus zum„Adler“ ſein 30jähriges Stiftungsfeſt. Am erſten Tage fanden ſich die Mitglieder des Vereins zuſam⸗ men, um das Feſt mit Tanz und Geſang einzuleiten Nach einer kurzen Anſprache des 1. Vorſtandes, Herrn Töpfermeiſter Gg. Häußer wurde flott zum Tanz aufgeſpielt. Zur Abwechslung wurden vom Verein einige Lieder zum Vortrag gebracht, welche unter der altbewährten Leitung des Herrn Dirigenten W. Reu⸗ ter⸗Mannheim bvortrefflich geſungen wurden. Der Mitbegrün⸗ der des Vereins, Herr Töpfermeiſter Schnabel in Friedrichs⸗ feld, welchem es vergönnt iſt, 30 Jahre Mitglied des Fabrikgeſang⸗ vereins Frohſinn zu ſein, feierte in zu Herzen gehenden Worten die Verdienſte des Vereins, von welchen ein nicht kleiner Anteil Herrn Dirigent Reuter zuerkannt werden muß, der bald 25 Jahre den Verein dirigiert und auf die jetzige Höhe gebracht hat. Herr Schnabel beendete ſeine Rede mit einem Hoch auf Herrn Reuter, Der 1. Vorſtand, Herr Häußer, dankte Herrn Töpfermeiſter Schnabel und gab ebenfalls einen Rückblick auf das 30jährige Be⸗ ſtehen des Vereins mit dem Wunſche, daß ſich noch recht viele Mitglieder einfinden möchten. Erſt gegen Morgen zogen die wackeren Sangesbrüder von dannen. Die Muſikkopelle unter der rührigen Leitung ihres Kapellmeiſters Fritz Brauer in Friedrichsfeld verdient volles Lob für ihr fleißiges Aufſpielen. Am zweiten Tage und zwar Sonntag verſammelte man ſich aber⸗ mals im Gaſthaus zum„Adler“ zur Hauptfeier. Zur Verſchö⸗ nerung des Feſtes waren eingeladen: Sängeveinheit Ladenburg, Männergeſangverein Neckarhauſen, Sängerbund Seckenheim, Lie⸗ derkranz Friedrichsfeld und Harmonje Friedrichsfeld. Der Saal war bis auf den letzten Platz dicht beſetzt. Mit einem herzlichen Willkommengruß und einem flottgeſpielten Marſch nahm die Feier ihren Anfang. Von einem offiziellen Programm, welches die Reihen⸗ folge der eingeladenen Veveine dem Geſang nach ordnen ſollte, ſah man ab und gab durch Loſen den Vereinen eine Nummer, nach welcher der Reihe nach geſungen wurde. Sämtliche zum Vortrag gebrachten Lieder wurden mit großem Beifall aufgenommen. Die Pauſen wurden bon obengenannter Kapelle vortrefflich ausgefüllt. Von dem Männergeſangverein Neckarhauſen wurde ein Geſchenk überreicht, beſtehend in einem Taktſtock. Der Vorſtand, Georg Häußer, dankte herzlich im Namen des Frohſinns. Der Lieder⸗ kranz Friedrichsfeld überreichte als Bruderverein ebenfalls ein Ge⸗ ſchenk in Form einer feinen Mappe, enthaltend das Lied„Traue keinem Reitersmann“ von Baumann, Herr Jakob Müller, Vor⸗ ſtand des Vereins, gratulierte dem Frohſinn. Kus dem Großherzogtum. Heddesheim, 5. Okt. Das diesjährige feuchte und wärmere Herbſtwetter der letzten Wochen hat das Wachstum der Futterkräuter günſtig beeinflußt, ſo daß über Futtermangel vorerſt nicht geklagt wird. Das Oehmd konnte bei den ſonnigen Tagen der letzten und vorletzten Woche vielfach noch recht gut unter Dach gebracht werden. Auch iſt der Ertrag annehmbar. Die Kartoffelernte iſt ſo ziemlich beendet und meiſt reich⸗ lich ausgefallen; faule Kartoffeln hat es ſelten und bei wenigen Sorten bis jetzt gegeben. Aber alles dies beſſert nicht die dies⸗ jährige mißliche Lage der Landwirtſchaft, da neben dem Mißraten des Tabaks auch der Anbau der Gerſte, der Hauptgetreide⸗ frucht— nicht gut rentiert bei dem derzeitigen niederen Preiſe pon 15 bis 16 Mark pro Doppelzentner. Für manche Betriebe kommen zwar noch beſſernd die hohen Fleiſch⸗ reſp. Viehpreiſe in Betracht. So dürfte das heurige Jahr 1909 für die Landwirte unſerer Gegend wohl noch nicht einem Fehljahre gleichkommen, aber immerhin vielfach eines der ſchlechteſten ſeit einer geraumen Reihe von Jahren ſein. ücßelſachſen, 5. Okt. Die Weinleſe für rotes Gewächs beginnt, wie bereits mitgeteilt, am nächſten Donners⸗ tag in hieſiger Gemarkung. In einzelnen Lagen iſt der Behang ein guter, doch haben wir im allgemeinen nur auf einen Mittel⸗ herbſt zu rechnen. Es iſt aber zu hoffen, daß das Moſtgewicht gut ausfällt und der Preis ein entſprechender wird. Auch in den Nachbarorten wird nächſter Tage mit der allgemeinen Weinleſe begonnen, da die naſſe Witterung den Trauben ſehr ungünſtig zuſetzt und die Beeren zu faulen beginnen, wodurch die ohnedies ſchwache Ernte nur noch mehr verringert wird. e. Neckarelz, 5. Okt. Auf der Bahnlinie Neckarelz⸗ Binau iſt ſeit 1. Oktober der zweigleiſige Betrieb aufge⸗ nommen worden. Damit ſind von der ganzen 150 Kilometer lan⸗ gen Strecke Heidelberg⸗Würzburg 125,3 Kilometer zweigleiſig im Betrieb und nur noch 31,1 Kilometer, die ſich noch im Ausbau be⸗ finden, nämlich die Strecken Neckargemünd—Neckarhauſen und Hirſchhorn—Binau ſind noch eingleiſig. Gerichtszeitung. Mannheim, 5. Okt. Strafkammer II. Vorſitzen⸗ der: Landgerichtsdirektor Waltz. Vertreter der Großh. Staats⸗ behörde: Erſter Staatsanwalt Kärcher. Einer Patentverletzung iſt der Kaufmann Joſef Hettinger angeklagt. Er verkaufte an Bäcker Holzmehl zum Beſtreuen von Brotkörben. Auf dieſes Verfahren hat ſich aber eine Firma in Bergzabern ein Patent erteilen laſſen. Gegen Hettinger wurde daher auf Grund des Patentgeſetzes eingeſchritten. Das Urteil lautete auf 150 Mark Geldſtrafe. Der Antrag auf Zuerken⸗ nung einer Geldbuße wurde abgelehnt, Der Agent und Händler Chriſtian Reichert iſt auf ſeinen ehemaligen Freund, den Schmied Wilhelm Klingemeier, ſchlecht zu ſprechen. Klingemeier hatte ihm in Ausſicht geſtellt, ſich bei ihm verſichern zu laſſen, dies aber nicht getan, ferner hatte Reichert auf eine Entſchädigung für ſeine Mitwirkung bei Klingemeiers Hochzeit gerechnet. Er hatte auf dem Standesamt als Zeuge ge⸗ waltet und den Myrthenkranz geliehen. Aber auch in dieſen bei⸗ den Punkten hatte ihn der Schmied enttäuſcht. Deshalb ſchrieb Reichert an Klingemeier drei Briefe, indem er ihn aufforderte, eine Entſchädigung von 7 Mark zu zahlen, wo nicht, ſo werde er ihn wegen Verbrechens nach§ 218 RStch. der Staatsanwaltſchaft überliefern. Klingemeier hatte keine Angſt, ſondern drehte den Stiel um. Heute wurde nun Reichert wegen verſuchter Erpreſ⸗ fung zu 2 Wochen Gefängnis verurteilt. Eein Radmarder hatte ſich in der Perſon des Kellners Karl Aufenfeld aus Hochſpeyer zu verantworten. Der ſchon mehrmals mit Zuchthaus vorbeſtrafte Angeklagte ſtahl im Auguſt d. J in Worms, Weinheim und hier verſchiedene wertpolle Rä⸗ der, die er um 20 oder 30 Mark weiterverkaufte, außerdem hier und in Viernheim Kleider und Stoffe im Werte von über 100 M. Man erkannte auf 2 Jahre 8 Monate Gefängnis und Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren. de. Karlsruhe, 5. Okt. Die Hauptlehrerswitwe Roſa Hörner geb. Fücht aus Markteimersheim wurde wegen Kup⸗ pelei von der hieſigen Strafkammer zu 9 Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. 5 Monate Unterſuchungshaft kommen in An⸗ rechnung. * 2 8. Seite. General⸗Anzeiger. (Abendblatt.) Mannheim, den 6. Oktober 1909 4——§i 5 Herrenkleider und Von Mlttwoch, den 6. Oktober 0 die darauffolgenden Tage vorm. 9 Uhr und nachm. 2 Uhr beginnend, versteigere jeh im Laden der Fima 8. Bodenhelmer, 8 l, 4, Breitestrasse, wegen vollständiger Räumung der Lokalitäten(die Lokalitäten sind bis ander gute Exiſtenz eröffnen wir neue Murſe, aebruder Gander 15, Oktober anderwürts vermietet) nachstehende Artikel: Moderne Herren- u. Knaben-Anzüge, Paletots, Kapes, Hosen, esten, Knaber paletots, sowle Herren-Stoffe Für Anzüge, Paletots u. Hosen geeignet. Fritz Deg Auktlonator U. Taxator D Tel. 2219 f NB. Sonntag, 10. Oktober bis 7 Uhr geöffnet. 2354 814 lehrt N und billig Contor 1 J, 115. Buchfuprung Aufnahme täglich gratis Echt 5s lannſ. 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Oktober 1909, nachmittags 12½ Uhr werde ich in Waldhof vor dem Schulhaus und daran anſchließend an Ort und Stelle gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern: 10719 Möbel verſchiedener Art; außerdem Steinſtraße—8: 1 Bauhütte, Gerüſtdiele, Stangen, ſowie Baumate⸗ rialien aller Art. Mannheim, 6. Okt. 1909. Klee, Gerichtvollzieher. Tüchtige Schneiderin , 2 Marft S? 2, J. Wobnhaus 2ſtöck., neu, v. 4 J. erb. und Gärtch. in Feudenheim, ters u. wegzugsh. feil, 9800 Mark. Gegen bar u. etwas billiger. Näh. Langſtr. 28, A. Haupt. 19011 Alavier für 400.— zu verk. Gefl. Off. unt. Nr. 19005 a, d. Exp. Speslal. Sencfefi Selawaren. empfiehlt ſich den geehrten Damen. 18897 42 Tnab, 11 IV. Zwangs⸗Perſteigerung. Donnerstag, 7. Oktober 1909, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale Q4, 5 bier, gegen bare Zah⸗ lung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Nähmaſchine, 1 Fahr⸗ rad, 1 Lexikon, Nippfachen, Bilder, Luxus⸗ und Haus⸗ haltungs⸗Gegenſtände und Möbel aller Art. 10729 Daran anſchließend am Pfandort: 1 vollſt. Badeinrichtung mit Zubehör, 3 Gasöfen, 2 Lüſter und Verſchiedenes. Mannheim, 6. Oktbr. 1909. Zollinger, Gerichtsvollz Werkauf 15 Gut erh. Blumentiſch zu verkaufen. Offert. unt, Nr. 19015 an die Exped. ds. Bl. Faſt neuer Gasherd preisw. abzugeben. M 6, 15, 2 Tr. 19012 Villiger Verkauf. Pette Steg⸗ lilch Ausziehtiſch, pol. 18992 1 4. 4. Neue 1115 billig zu 9—— 3, var 8178 eeeenee Elr. dellcenalle. Erôsstes Lager fertiger Stuche 8 Astellen Anden Jüngerer Drogiſt zum ſo⸗ fortigen Eintritt geſucht. Offerten an Groſch, Linz & Co., Binnenhafenſtr. 05 Manunheim. 1900 Tüchtige Büglerinnen für Aktkord und Taglohn bei hohe geſ. Grüns Färb erei, 5, 18a. 18995 4 fleiß. 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Oktober 1909 an während 8 Tagen und zwar für die Altſtadt auf dem Statiſtiſchen Amte (Kauſhaus 1I. Stoc, Zimmer Nr. 20), für öie Stadtteiſe Käferkal⸗Waldhof auf dem Rathauſe in Käfertal und für den Stadtteil Neckarau auf dem Rathauſe daſelbſt, zu Jeder⸗ manns Einſicht aufliegt und Einſprachen gegen die Richtig⸗ keit oder Vollſtändigkeit der Liſte innerhalb der genannten Friſt ſchriftlich oder mündlich zu Protokoll dafelbſt erhoben werden können. Die Einſprache kann ſowohl den Eintrag von nicht be⸗ fähigten oder nicht zu berufenden, als auch die Uebergehung von einzutragenden Perſonen zum Gegenſtand haben. Perſonen, welche nach§ 35 der Gerichtsverfaſſung die Berufung zum Amte eines Schöffen oder Geſchworenen ab⸗ behaltlich ihrer Befugnis zur ſpäteren Geltendmachung des Ablehnungsgrundes, nach Maßgabe der 88 35 und 94 des Gerichtsverfaſſungsgeſetzes ebenfalls hinnen der Ein⸗ ſprachefriſt mit den nötigen Nachweiſungen anbringen,, Mannheim, den 5. Oktober 1909 Im Auftrage des Stadtrats: Statiſtiſches Amt: Dr. Schott. Bekanntmachung. Nr. 39 296 J. Für die Frühjahrsmeſſe 1910 werden am Dieustag, den 12. Oktober l. Is., vormittags 9 Uhr im alten Rathauſe— großer Sgal— die Meßbuden⸗ und Geſchirrverkaufsplätze an die Meiſtbietenden öffentlich ver⸗ ſteigert. Von dem Steigpreiſe iſt die eine Hälfte unmittelbar nach dem Zuſchlage und die andere vor Beſitznahme Plätze an die Stadtkaſſe zu bezahlen. 82870 Mannheim, den 1. Oktober 1909. Bürgermeiſteramt: Ftteß Schieß. Gewerbeſchule Mannheim. Meiſterkurs betreffend. In der Zeit vom 3. November 1909 bis 19. Februar 1910 wird an der Gewerbeſchule ein Vorbereitungskurs für die Meiſterprüfung abgehalten. Der Unterricht findet 19 am Montag, Mittwoch und Freitag abends ½28—10 Uhr ſtatt. Das Schulgeld beträgt 4 Mark. Anmeldungen zum Kurſe können ſchriftlich oder münd⸗ lich auf dem Rektorat der Gewerbeſchule erfolgen. Mannheim, den 5. Oktober 1909. Gewerbeſchulrektorat. Aheim e) Unſere verehrlichen ih laden wir für das Winterfemſter 1909/0 zum ſuch der Handelshochſchule bezw. der„öffentlichen und allgemeinen Vorleſungen“, ſo⸗ wie„der Fachkurſe“ höflichſt ein, Das Verfahren für die Löſung von Hörerkarten zum ermäßigten Preiſe wurde inſofern vereinfacht, als gegen Vorzeigung der Mitgliedskarte die Ausſtellung einer Hörerkarte für die„öffentlichen Vorleſungen“ ohne Wei⸗ teres von jedem Mitgliede ſelbſt bei der Kaſſe der Handels⸗ hochſchule— Stadtkaſſe— beantragt werden kann. Bezüglich der Karten für die Beſucher der„allgemeinen Vorleſungen“ und der„Fachkurſe“ als Hoſpitanten bleibt es bet der ſeitherigen Beſtimmung, wonach vor Au fertigung der Hörerkarte ein Aumeldebogen auszufüllen iſt, welcher in den üblichen Geſchäftsſtunden durch unſer Bureau bezogen werden kann. 30101 Der Vorſtand. (Spezialitzt) beste Reismehlseife d eeed ver 5 Pfg. 0 10 5 -Vettseife(8 bezialität) vorzug! 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