Abonnement: 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 25 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal, Einzel⸗Nummer 5 Pfg. emeeeeneee Anabhängige Tageszeitung. Telegramm⸗Adreſſez „General⸗Anzeiger Maunheim““, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ In ſera te: nahmev. Druckarbeiten 341 Die Colonel⸗Zeile. 25 Pfg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Kedaktionsbureaus Redaktion 377 Auswärtige Inſerate 80„ in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. e e Verlags⸗ 22. Schluß der Juſeraten-Aunahme für das Wittagsblatt Morzens Je 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. adung: 3 Nr. 468. Freitag, 8. Oktober 1909. llbendblatt.) Die heutige Abendausgabe umfaßt 12 Seiten. Sozialdemokratie und Wahlen. Den ſozialiſtiſchen Wahlerfolgen in Neuſtadt⸗Landau und in Schneeberg⸗Stollberg und der Zunahme der ſozialdemokra⸗ tiſchen Stimmen bei der Reichstagserſatzwahl in Koblenz haben ſich in den letzten Tagen Erfolge bei den elſäſſi⸗ ſchen Bezirkswahlen und den Wahlen zu m Meiningiſchen Landtage hinzugeſellt. Im Elſaß haben die Sozialiſten zwar nur einen Sitz neu erobert, aber ſie haben in einer ganzen Reihe von Bezirken erheblich an Stimmen gewonnen. Daß dies zum Teil ländliche und katho⸗ liſche Bezirke waren, ſollte einerſeits den Konſervativen, andererſeits dem Zentrum zu denken geben. Bei den Meininger Landtagswahlen haben die Sozialdemokraten zwei Wahlkreiſe gewonnen und wenn nicht ein Teil des Landtags durch die Großgrundbeſitzer und durch die Höchſtbeſteuerten zu wählen wäre, ſo hätten die Sozialiſten ſogar die Mehrheit im Landtage erlangt, denn von 16 aus allgemeinen Wahlen hervorgehenden Mandaten haben die Sozialdemokraten nicht weniger als 9 erhalten. Die Monate Oktober und November werden zu zeigen haben, ob dieſes Vordringen der Sozialdemokratie ein all⸗ gemeines iſt. In den verſchiedenſten Teilen Deutſchlands nämlich finden politiſche Wahlen ſtatt. Bei uns in Baden werden in vierzehn Tagen die Wahlen zur Zweiten Kammer die Bevölkerung an die Urne rufen, in Halle und Landsberg⸗ Sodzin finden im November Reichstagserſatwahlen ſtatt, in HBerlin folgen kurz aufeinander vier Landtagserſatzwahlen und eine 5 von Stadtverordnetenwahlen, die ja auch ſchon llängſt den Charakter politiſcher Wahlen angenommen haben. Wenn die Sozialiſten das Reichstagsmandat in Halle gewinnen und wenn ſie bei den Berliner Stadtverordneten⸗ wahlen Erfolge davontragen ſollten, ſo ließe ſich 85 vom Standpunkte des Bürgertums noch am eheſten ertra Den Wahlkreis Halle hat die Sozialdemokratie bereits fr üther in * ihrem Beſitze gehabt und in einer induſtriellen Großſtadt wie Berlin iſt die dritte Abteilung bei den Stadtverordneten⸗ wahlen eine ſelbſtverſtändliche Beute der Sozialdemokratie und das Bürgertum muß froh ſein, wenn es in dieſer Ab⸗ noch das eine oder andere Mandat behauptet. Für die hadiſchen Wahlen gibt ſich die Sozialdemokratie großen Hoffnungen hin. Insbeſondere rechnet ſie darauf, auch dem Zentrum einige Mandate abzunehmen. Der„Vorwärts“ glaubt zu wiſſen, daß die katholiſche Arbeiterſchaft wegen der Zuſtimmung des Zentrums zur Reichsfinanzreform ſehr erbittert gegen dieſe Partei iſt. Die ſozialiſtiſche Preſſe ſoll in ländlichen Bezirken erheblich an Abonnenten gewonnen haben. Ausgeſchloſſen iſt es nicht, daß die Hoffnung der Sozialdemokraten, dem Zentrum Abbruch zu tun, ſich in eeinem gewiſſen Umfange erfüllt. Haben doch die Sozialiſten bei der Reichstagserſatzwahl in Koblenz nicht unerheblich an Stimmen gewwonnen, während das Zentrum einige Tauſend Stimmen verloren hat. Es kann ſein, daß dieſe Erſcheinung bei den Landtagswahlen in Baden noch mehr hervortritt, Allerdings muß mit dem Geho rechnet werden. Gleichen erhält, die die bürgerliche Geſellſchaft, und mit ihr die klerikalen Wähler⸗ di ſch afk gegen die Gei ſtlichkeit und mit 5 Organiſation des Zentrums im badiſchen Schwarzwalde ge⸗ Sollten trotzdem die gegen das Zentrum Erfolge erzielen, ſo wäre dies ein ſehr lehr⸗ reicher Vorgang. Eine erhebliche Blamage für das Bürgertum wäre es, wenn die Sozialdemokraten die vier für ungültig erklärten Landtagsmandate in Berlin abermals erhalten würden. Bei den Wahlen vom Juni 1908 konnte man den Umſtand, daß die Sozialiſten faſt die Hälfte der Berliner Landtagsmandate eroberten, damit entſchuldigen, daß das Bürgertum ſich hätte überrumpeln laſſen. Jetzt könnte von einer ſolchen Entſchul⸗ digung natürlich nicht die Rede ſein. Die Wahlen ſind ſchon ſeit Monaten für ungültig erklärt und das Bürgertum hat Zeit genug gehabt, ſich auf die Erfatzwahlen vorzubereiten. Nicht minder unerfreulich wäre ein Fortſchritt der Sozial⸗ demokratie bei der Reichstagserſatzwahl in Landsberg⸗Soldin. Bei den Wahlen von 1907 war die Sozialdemokratie die einzige Partei, die eine Stimmenminderung zu verzeichnen hatte; die Konſervativen gewannen 2500, die Liberalen 1400 Stimmen. Sollten diesmal umgekehrt die ſozialiſtiſchen Stimmen zunehmen, die bürgerlichen ſich vermindern, ſo gäbe das zu denken, umſomehr, als dieſer Wahlkreis ein über⸗ wiegend ländlicher iſt. Man kann alſo den in den nächſten Wochen bevorſtehenden Wahlen mit Spannung entgegenſehen. Sie dürften in mancher Hinſicht intereſſante geben. Polilische Uebersicht. Mannheim, 8. Oktober 1909. Bebels Antwort an Haufmann und die bürgerliche Linke. Bebel hat in ſeinem geſtern mitgeteilten Briefe an Hauß⸗ mann die demokratiſchen Wünſche zwar in verbindlicher Form, aber doch ſachlich entſchieden abgelehnt. Er hält an der Eroberung der politiſchen Macht durch das Proletariat feſt, aus der er eine Geſellſchaft der Freien und Gleichen hervor⸗ gehen ſieht, die Haußmann richtiger als die Erſetzung einer Klaſſenherrſchaft durch eine andere definierte. Die Kluft zwiſchen bürgerlicher Demokratie und ſozialiſtiſcher Arbeiter⸗ partei iſt nicht überbrückbar, die Sozialdemokratie will ſie nicht überbrücken. Bebel verheißt, die Sozialdemokratie werde jede ehrliche liberale Forderung aufs kräftigſte unterſtützen, ganz gewiß würde die Befolgung dieſes Grundſatzes einen Fortſchritte bedeuten, aber doch immerhin, nach unſerer Mei⸗ nung wenigſtens, mit einer gewiſſen Eincchränkung, denn Bebel ſagt weiter, wir bleiben, was wir ſind, wir geben unſere weitergehenden Forderungen nicht auf. So wird die kräftige Unterſtützung ehrlich⸗liberaler Forderungen doch im weſentlichen wohl nur dann zu erwarten ſein, wenn die Sozialdemokratie davon unmittelbar oder mittelbar eine Förderung ihrer Ziele, der Geſellſchaft der Freien und bürgerliche Demokratie, eben nur als die Aufrichkung einer neuen Klaſſenherrſchaft anzuſehen vermag. So lange aber dieſes Ziel bef ſteht, wird die Freude über die von Bebel für Saa eißene Unterſt litzung liberalet. edeeee 5 6E8 durch die Sogzialdemokrat ie eine nicht 855 iſt unter ſolchen Umſtänden begreiflich, daß auch die bürger⸗ liche Linke Bebels Brief kriti ſch gegenüberſteht. So ſchreibt die„Voſſ. Ztg.“ am Schluß einer längeren Betrachtun: Im übrigen iſt es richtig, für Herrm Bebel ſind die Gegenſätze unüberbrückbar Denn wollte er Haußmanns Kritik als berechtigt anerkennen und ſeiner Mahnung folgen, ſo wäre das für ihn vollkommener bolitiſcher und geiſtiger— die Erkennt⸗ nis, und das Geſtändnis daß er Jahrzehnte einem unſeligen Wahn gehuldigt hat. Noch ſchärfer aber drückt ſich die„Freiſin. Ztg.“ aus: Die Abſichten und Anſichten Bebels in allen Ehren! Aber ſ ie ſich die Sozialdemokraten gegenüber dem Liberalismus tat⸗ ich ſtellen, iſt wenig davon zu ſpüren, daß ſie liberale For⸗ Nere mögen ſie noch ſo ehrlich gemeint ſein, kräftig unter⸗ ſtützen. Das erſte, was die Sogialdemokraten bei jeder neu auf⸗ tauchenden Frage tun, iſt, daß ſie die Liberalen verdächtigen und entweder ihren guten Willen leugnen, oder unter Aufſtellung der Alles⸗ oder Nichtstheorie die Jorderungen als ungenügend bezeich⸗ nen. Auf dieſe ſe kommen dann die Sogzialdemokraten darzu, faſt in jedem einzelnen Fall, die Liberalen im Rücken anzugrei Man leſe jetzt nur, was für erbärmliche Bosheiten der„Vorwärts“ anläßlich des Berliner Landlagswahllampfes ausheckt, um den ſchiedenen Liberalismus auch da zu bekämpfen, wo die Sozialdemo⸗ kratie eigentlich mit ihm zuſammengehen ſollte, und man vergegem⸗ wärtige ſich insbeſondere auch die Angriffe, die von der ſozial⸗ bemolrakiſchen Preſſe gegen die freiſinnigen Wah rechtsagitatior berichtet worden ſund! dann wird man die„tatkräftige“. ſtitzung zu würdigen wiſſen, die ehrlich⸗libevalen Forderun⸗ durch die Sozialdemokratie zute l wird. Abg. Bebel hat zut t für ſeine Perſon ge ſprochen, aber er repräſenkiert 11 die radi⸗ lalen Intranſigenten in der Sozialdemokratie, deren rückhſtändige Politik zurzeit immer noch vollſtändig die Tätigkeit der Parteß leitet und beſtimmt. Aus dief ſer 2 lntwort Bebels ſehen wir, daß auf abſehbare Zeit hinaus die offigiekle Sogialdemokrati das bleiben will, was ſie bisher geweſe Für manche— nicht für uns!— mag das eine Enttäuf⸗ deuten; ſicherlich aber wird es die ungeteilte e der erregen. Der Freiſiun und die Verliner Landtagsw U Die bevorſtehenden Berliner Landtagswahlen ſehe Parteien wieder einmal uneinig, die gerade in d Fall gegenüber der Sozialdemokratie beſond 8 ſchloſſen vorgehen ſollten, Nationallibera! Freiſinnige. Es iſt immer wieder die alte No „Nat. Lib. Korreſp.“ macht über dieſen jüngſt vorweg der Sozialdemokratie nützlichen Bruderzwiſt im li len folgende Mitteilungen und kritiſche Bemerk In Berlin finden in der nächſten Zeit Landtagse ſtatt, die durch die Ungültigkeitse rklärung der ſozi demokratiſchen Mandate nötig wurden. Nun hat, übrigens ſchon bei den Hauptwahlen getan hatte, nationalliberale Partei an erlaubt, einen dieſ waiſten Wahlkreiſe glerge Us einen Bewerber anzun Das ſcheint man in manchen freifinnigen Zirkeln als Eingriff in eh e eee anzuſehen. wovon bthi n 8009 10 viel zu leſen geweſen iſt, alles G für liberale Gemeinbürgſchaft fort. Wir haben ſch lich hier den merkwürdigen Ausſpruch der„Voſſ. 3lg genagelt. man könne es den Nationalliberalen Abe 5 ſi 1 i Seuilleton. Die Königin Luiſe in in Brieſen der Graſen von Brühl. Inbaltsreiche Bilder aus dem Leben einer großen Vergan⸗ genheit, die lange in dem Familienarchiv der Grafen von Brühl zu Seifersdorf unbeachtet geruht, werden uns nun durch eine Veeröffentlichung erſchloſſen, die Hans von Kroſigk unter dem Tiite!„Karl Graf von Brühl und ſeine Eltern“ ſpeben bei E. S. Mittler und Sohn in Berlin herausgegeben hat. Die Helden die⸗ ſes Werkes, das aus der Zeit Friedrichs des Großen über die große Aera des klaſſiſchen Weimar bis in die Epoche nach den Be⸗ freiuungskriegen hineinführt, ſind der jüngſte Sohn des allmäch⸗ tigen ſächſiſchen Miniſters Heinrich v. Brühl, Hans Moritz, der in preußiſche Dienſte trat und zum Generalintendanten der Chauſſeen ernannt wurde, und ſein Sohn Graf Karl, der als Generalintendant der königlichen Schauſpiele und ſpäter der Mu⸗ ſeen in Berlin ein einflußreiches Wirken entfaltete. Durch die Beziehungen, in die Moritz und deſſen ſchöngeif tige tempera⸗ mentpolle Fran zum Weimarer Hofe traten, erſcheinen die Ge⸗ ſtalten des gütig herzlichen Wieland, des b egeiſtert ſchwärmenden Herder und des gemeſſen ſreundlichen Goeihe in Oebeas 82— kreis. Einen bedeutenden Inhalt und eine feſte Stütze erhielt 117 85 die Exiſtenz des Grafen Moritz erſt, als er 1786 in preußiſe trat. Treueſte Anhänglichkeit und Hingabe verband 155 Sproſſen dieſes altſächſiſchen Geſchlechts mit dem preußiſchen Verehrung blickte er zur Königin leichen Gefüh beſeelten ſeinen Sohn ſch Orange dürfte ich wohl nicht wählen, da es nur den Rittern 55 Schwarzen Adlerordens gebührte? Darauf ſagte ſie lachend: Es war 5 f Ausbildung ei Königin⸗Mutter und zuletzt der Königin Luiſe wurde. Das Le⸗ ben am Hofe ſpiegelt ſich in ihren Briefen in herzlich warmer Stimmung wieder, Graf Moritz wundert ſich über die große Einfachheit, die in dem Auftreten des Königpaares herrſchte„Vor dem Eſſen ſpielte der König Billard. Er war einfach und freund⸗ ſchaftlich wie immer; wer den Hof nicht nahe ſieht, der kann ſich gar keine Vorſtellung davon machen: die wirklich häusliche Ein⸗ tracht, wie ſie unter jeder Familie ſein ſollte, herrſcht ganz in dem Kreiſe, es wird geſchäkert, geneckt, wie in einem Privathauſe; jeder redet was und ſo laut er will. Die Prinzeſſinnen Louis und von Oranien fahren von hier nach Schönhauſen, wo ſie ſich auf⸗ halten, im Korbwagen, wie es bei den hieftgen Bürgern Mode iſt, kein Menſch wundert ſich oder ſpricht darüber. Von Pagen weiß man garnichts, kurz, man muß die Achtung haben, die mir ange⸗ boren iſt, um ſich nicht zu vergeſſen und ſich einzubilden, man ſei mit ſeinesgleichen.“ Für die Liebenswürdigkeit, durch die die Königin alle Herzen eroberte, weiß Graf Moritz einen charakte⸗ riſtiſchen Zug zu berichten. Er hatte ein? Cauſſee bei Berlin fertiggeſtellt, die die Königin beſichtgen wollte.„Acht Tage vor⸗ her“, ſo erzählt er in einem Brief an ſeine Frau,„war ich in Char⸗ lottenburg bei der Tafel, ſprach von der Cauſſee und ſcherzte: wenn ſie damit zufrieden wäre, ſo würde ich mir ein Biergeld aus⸗ bitten. Sie erwiderte darauf, wenn ſie zufrieden wäre, würde ſie mir eine Medaille ſchenken Ich ſah es für einen Scherz an; als ſie aber kam und ich fragte, ob ſie zufrieden wäre, ſo erwiderte ſie: vollkommen!— hakte wirklich eine Medaille mit ihrem Bild⸗ nis in der Hand und ſagte:„Werden Sie es aber nicht übel neh⸗ men?“ Du kannſt wohl denken, daß ich es licht übel nahm, piel⸗ mehr verſicherte, ich würde ſie an einem Bande tragen. Aber im weißen Bande, als der Farbe der Unſchuld. einen Henkel 75 77 13 laſſen 775 das erſtemal, wenn ſehe, die Medaille umhängen.“ Moritz begibt ſich auch nach 1 von 1806 zu dem geflüchteten Königspaar nach denz und darf,„den geliebten Monarchen nebſt ſeiner dulde Gemahlin ſehen und mit ihnen in dem kleinen, ſonſt ſo ruhige Kreis Tee trinken.“„Daß ich in der höchſten Rübrung ſein mu verſteht ſich; der Beherrſcher von einer Länge von 150 Meilen, von 250000 Mann, ſtand jetzt vor mir und konnte kaum 50 weit befehlen, umringt von den Trümmern einer zerſprengte Armee! Der König ſchien unbefangen, mit einem Stoizis begabt, der über meine ſchwachen Begriffe ging. Sie, die Kön war ganz die leidende Gattin und Mutter, von allen ihren Ki dern entfernt, wie ſie wußte, das Stichblatt der Verle 10 Nur Vertrauen in Gott kann ſie aufrecht erhalten.“ Die tie ſchütterung, die der Tod der Königin überall hervorrief, kommt er⸗ greifend zum Ausdruck in einem Brief des jungen Grafen Kar der die Totenwache an ihrem Sarge hielt: Unſer Verluſt iſt ßer, als man jetzt noch zu faſſen bermag, der tote Engel v und vereinigte immer die widerſtrebenden und ſich entfernen Gewalten und zog alles an ſich mit ſeiner Güte und Milde. J iſt eigentlich der König erſt geſchl agen, jetzt hat er ſeine Arn letzt ſeine Probinzen verloren, denn ſein ſchüßender Genin dahin. Jetzt erſt kann die bittere Rachſucht Befriedigung hab Ich kann den unglücklichen Herrn nicht anſehen, ohne daß laut aufweinen möchte! Er iſt wi herrlich und wahrhaft in ſeinem Schmerz, ohne Bitterkeit, ſanft und ſtill weinen ein Kind. Freundlich gegen Rer mit allen Menſeh Hoſes beſe eend rend, bis die Tränen 55 die Sp: ausnehmend artig, ſich z beſinnen; 8 m Eruſt! 2. Seite. — Geusralunuzeiger.(ubendblatt.) Mannheim. 8. Oktober. erſtrebten. Wenn ſie aber auf freiſinnige Stichwahlhilfe für ihren Kandidaten rechneten, befänden ſie ſich auf dem Helzwege. Was ſoll denn das nur heißen? Wir müſſen geſtehen: was die„Voſſ. Ztg.“ da mit einer kühlen Hand⸗ bewegung proklamiert, iſt ſo ungeheuerlich, daß wir einſt⸗ weilen annehmen möchten, es handele ſich nur um die Privatmeinung eines einzelnen, die von dem Gros der Partei und ihren Führern nicht geteilt wird. Stands nicht in Alzey⸗Bingen ähnlich und ſchäumte die ganze freiſinnige Preſſe damals nicht wild auf vor Zorn und Entrüſtung? Wir geben zu: nicht ganz zu Unrecht. Auch wir haben das Verhalten der Parteigenoſſen in Alzey⸗Bingen im Früh⸗ jahr nicht gebilligt. Hier aber liegen die Dinge doch weſentlich ſchlimmer. Denn hier wird, noch ehe der Kampf beginnt, dem gemeinſamen Gegner vom Freiſinn zugerufen: beunruhigt euch nicht! In der Stichwahl ſeid ihr unſerer Unterſtützung doch ſicher! Daß durch ein ſolches Vorgehen des Freiſinns der freundnachbarliche Verkehr zwiſchen beiden Parteien und das Sichverſtehen nicht gerade ge⸗ fördert wird, braucht wohl nicht erſt auseinandergeſetzt zu werden 55 Graf Weſtarp in Meſeritz⸗Bomſt. Die konſervative und agrariſche Preſſe hat verſucht, den Eindruck, den das Fiasko des Grafen Weſtarp vor ſeinen Meſeritzer Wählern überall hervorrief, dadurch abzuſchwächen, daß ſie die Richtigkeit der erſten Berichte anzweifelte. Das iſt ein Mittel, das manchmal mißbraucht wird, aber auch oft angebracht iſt und immer Aufmerkſamkeit verdient. Wir wollen darum nicht verſäumen, eine ſpätere und offenbar auf beſter Kenntnis beruhende Darſtellung der„Königsberger Allg. Ztg.“ über die Meſeritzer Vorgänge wiederzugeben. Es wird da zunächſt an die ernſten Worte erinnert, die im Reichs⸗ tag der Abg. Sieg dem Grafen Weſtarp entgegenrief, und an das blaue Auge, das ſich Herr v. Heydebrand in Militſch holte. Dann heißt es weiter: „Grof Weſtarp ließ die Wogen der Empövung über ſeine Partei und gantzz beſonders ſein eigenes Verhalten durch Juli, Auguſt und September brauſen, wohl in der Hoffnung, daß ſie ſich berbrauſen würden. Aber er hatte ſich getäuſcht. Als er in der vorigen Woche endlich in Meſeritz auftrat, um vor den deutſchen Wählern des Kreiſes die angenommenen Steuer⸗ geſetze, den Blockbruch, den Sturz des Fürſten Bülow und alles andere, was der konſerbativen Partei vorgeworfen wird, zu ver⸗ teidigen, war die Entrüſtung, die ihm entgegenbrandete, genau ſo ſtark und ſo ungeſtüm, als ob die Uebeltaten erſt ſdeben geſchehen wären. Selbſt die geſchickte Dialektik des Grafen Weſtarp, die von den Konſervativen ſo hoch geſchätzt wird, daß ſie ihn zum Redner beſtellten, als jüngſt den konſervativen Vereinen bon Groß⸗Berkin die Geſchehniſſe des Junf ſchmackhaft gemacht wer⸗ den ſollten, verſagte vor den deutſchen Oſtmärkern in Meſeritz. Zwei volle Stunden ſprach der Graf, er rühmte die Konſervativen, die nier ihrer Ueberzeugung gehorcht und nur das Wohl des Vaterlandes im Auge gehabt hätten; die Deutſchen in Meſe⸗ bitz wiſſen beſſer, daß mit den Männern der Polenfraktion das Woh! des deutſchen Vaterlandes nun und nimmer zu hüten und zu pflegen iſt. Graf Weſtarp behauptet, die Konſerbativen ſeien unſchuldig am Rücktritt des Fürſten Büloßp; ſeine Wähler wiſſen, daß der Reichskanz er, der die fehlerhafte Verſöh⸗ nungs⸗Politik der Capriviſchen Zeit und ihre Folgen wieder lveit gemacht, der die Oſtmarkenfrage als die brennendſte nationale Frage bezeichnet und den hart kämpfenden Deutſchen im Oſten endlich wieder mit der Hilfe des Staates zur Seite getreten iſt, Allein den Konſervativen als Opfer fiel und fallen mußte in dem Augenblick, wo ſie das Zentrum in ſeine Vor⸗ herrſchaft wieder zurückführten und der Polenfraktion mitheſtimmen⸗ den Einfluß in einer neuen Mehrheitsbildung einräumten. So wuürde denn Graf Weſtarp in ſeiner zweiſtündigen Rede fort⸗ dauernd unterbrochen durch kurze derbe Zurufe, unter denen ihm Wortbruch“ und„kein Verkrauenl“ beſonders hart in den Ohren gellen mochten, und als er geendet hatte, traten drei deutſche Redner, Amtsrichter Felgner, Landrichter Jena und Rektor Henſchel ihm entgegen. Unter dem ſtürmiſchen Beifall der Verſammelten vechneten ſie ihm die Sünden der Konſervativen und ſeine eigenen vor. Was der Abg. Sieg ihm im Reichsbag geſagt hatte, tönte ihm hier auf oſtmärkiſchem Boden ſchärfer und rückhaltloſer entgegen; durch den entſchloſſenen und Laſtloſen Kaunpf aller Deutſchen im Wahlkreis ſei er 1907 gewählt worden; er habe das Vertrauen ſeiner ſämtlichen Wäßler durch ſein Handeln verloren, und er werde bei einer Neuwahl ſich beſſer nacheinem andern Wahlkreis unmſehen. Ein Wahlkreis der empört gegen ſeinen Abgeordneten Nur ein einziger Teilnehmer der Verſammlung, der Kreisvborſitzende des Bundes der Landwirte v. Dziembowski⸗ Meſeritz, trotz ſeines polniſch klingenden Namens wohl ein Mann von vaterländiſcher Geſinnung, trat für den ſcharf angegriffenen Abgeordneten ein, aber ſeine Ausführungen verhallten wirkungslos im Unmut der Wählerſchaft. Sie ſah vernichtet, was ſie erkämpft, durch Enttäuſchung zerſtört, was ſie 1907 erhofft hatte. hatte, hak er die ganze ſeinem Herzen getragen. glich gibt er lebendige Beweiſe des allerzarteſten Gefühls, das kein Menſch in ihm geſucht ätte, und wird dadurch wahrhaft bewun⸗ dernswert, wie niemand es erwartete. Er wiederholt unaufhör⸗ Ucch, daß er auf alle Art Unglück vorbereitet geweſen wäre und daß es ihn nicht kleinmütig oder mutlos gemacht haben würde; aber bdieſen Verluſt habe er nie als möglich angeſehen und ſich oft ge⸗ freut, dem Anſchein nach einen ſchwächlicheren Körper zu haben als ſie, um früher zu ſterben.“ Ueber die Trauer des Königs ſchreibt Graf Moritz:„äglich, wenn er zum Vortrag hier iſt, geht er durch die Zimmer der Königin. Wie Du weißt, hat er mit einer Art Gierigkeit alles in ſein Zimmer getragen, was der Herrlichen zugehörte und geſtern ließ er ſich das Kleid bringen, was ſie zu ſeinem Geburtstag hatte machen laſſen.“ 9 ——— Beiträge zur Frauenfrage. 55 Kleine Mitteilungen. An der Petersburger Frauenhochſchule macht ſich ein ſehr großer Andrang von Studierenden bemerkbar. Während ſich die Zahl der Vakanzen auf 1500 beläuft, waren insgeſamt 2100 Aufnahmegeſuche eingegangen, ſo daß die Annahme dieſer Geſuche eingeſtellt werden mußte. Jüdinnen werden nur in Be⸗ rückſichtigung der Dreiprozentnorm aufgenommen.— An der bak⸗ leriologiſchen und mikrobiologiſchen Abteilung des philoſophiſchen Inſtituts in Berlin iſt derzeit eine Dame, Frau Dr. Lichten⸗ ſtein, als Aſſiſtentin tätig.— Als Profeſſorin der Ma⸗ thematik wurde Fräulein Adelaide Sentey an die Univer⸗ ſität! Berkeley, Kalifornien, berufen.— Eine Polizelaſſi⸗ ſtentin hat die Stadt Zürich in Frau Dr. Lüthi⸗Hä⸗ ber li erhalten. In dieſer Eigenſchaft hat ſie allen Gerichtsver⸗ handlungen gegen jugendliche weibliche Angeklagte beizuwohnen. Dieſe Angeklagten werden, wo es ſich nicht um ſchwere kriminelle Und die Stimmung des Zorns hallt ſeit der Verſammlung nach in der deutſchen Preſſe Poſens, ſie ſchlägt Töne von ſolchev Rauheit an, wie man ſie wohl noch nirgends vernommen hat. Graf Weſtarp hat nach der Verſammlung erklärt, er werde die Entſcheidung, oh er weiter in jenem Wahlkveis kandidieren wolle, treffen, wenn es ſoweit ſei, und wie er es für die Einigkeit der deutſchen Wähler für am beſten halbte. Sein Mandat niederzulegen, hat ihn niemand aufgefordert. Die konſervative Preſſe in ihver Verblendung rechnet die Aus⸗ brüche des Unmuts in der Meſeritzer Verſammlung„einer ſozial⸗ demokratiſchen Sprengkolonne“ zu. Nichts kann törichter ſein. Denn bei der Wahl von 1907 ſind neben den 11 000 deutſchen Stimmen für Graf Weſtarp nur 102 ſozialdemokratiſche Stimmen abgegeben worden Wo ſollte alſo jetzt in Meſeritz die ſozialdemo⸗ kratiſche Kolonne herkommen? Nein, die nationale Schuld der konſervativen Fraktion hat in der Meſeritzer Ver⸗ ſammlung ihre deutlichſte Beſcheinigung erhalten Und deshalb iſt die Kundgebung im Wahlkreis des Grafen Weſtarp von großer und nachwirkenden Bedeutung.“ Ob dieſe Darſtellung den Konſervativen mehr Freude bereiten wird als die erſten Berichte, mag der Leſer entſcheiden. Uns will es ſcheinen, als ob der Ruf nach genauer Feſt⸗ ſtellung der Tatſachen doch nicht immer praktiſch ſei. Wahlverſammlungen. 2 Karlsruhe, 7. Okt.(Von unſerem Karlsruher Bureau.) Die Mittelſtandsvereinigung ſtellte heute ihren Landtagskandidaten für die Mittelſtadt vor, den Reallehrer Bergmann, der ſchon in den verſchiedenen Wahlverſammlungen namens der Mittelſtandsparteiler das Wort ergriffen hat. Der Kandidat ging in ſeinem einleiten⸗ den Worten auf die letzten Bürgerausſchußwahlen zurück, bei denen erſtmals die wirtſchaftliche Vereinigung ſiegreich in die Erſcheinung getreten ſei, aus der die Mittelſtandsvereinigung hervorgegangen, die ſofort als eine„Zentrumsmache“ hin⸗ geſtellt wurde. In konfeſſioneller Beziehung ſtehe er auf dem Standpunkt des Zentrums, und er verſtehe, wenn die Block⸗ parteien in der Aufſtellung der Kandidaten der Mittelſtands⸗ vereinigung etwas außerordentlich unangenehmes empfunden hätten. Die gegneriſche Preſſe habe die Kandidatur in den abgeſchmackteſten und gehäſſigſten Weiſe angegriffen und der Mittelſtandsvereinigung politiſche Geſinnungsloſigkeit vorge⸗ worfen und Programmloſigkeit. Wir ſtellen aus der Not der Zeit heraus die wirtſchaftliche Frage in den Vordergrund und die politiſche in den Hintergrund, aber wir nehmen für uns das gute Recht in Anſpruch, auf die Geſetzgebung Ein⸗ fluß zu erwerben. Redner entwickelt ſodann das Programm der Mittelſtandsvereinigung, das die Hebung des Volkswohl⸗ ſtandes und den wirkſamen Schutz der wirtſchaftlich Schwachen anſtrebe. Wenn er die Finanzfrage hier kurz berühre, ſo möchte er auch einmal die Militärfrage anſchneiden, eine Frage, der jeder Patriot das größte Intereſſe entgegen bringen früſſe. Es müſſe eben auf Mittel und Wege geſonnen wer⸗ den, die bisherigen militäriſchen Ausgaben nicht gerade zu beſchränken, aber auch nicht zu ſteigern. Vor allem ſei eine Verkürzung der Dienſtzeit anzuſtreben. Man könne nur wünſchen, daß auch im Landtag dieſe Frage zur Erörterung gelange, er werde dabei den Standpunkt vertreten:„Allmäh⸗ liche Abrüſtung bei erhöhter Schlagfertigkeit!“ In der Diskuſſion ergriff das Wort Rechtsanwalt Fried⸗ berg, um darzutun, daß die Gründung der Mittelſtands⸗ Vereinigung eine unnötige geweſen ſei. Wenn man das heute gehörte Programm durchgehe, ſo habe man nicht Neues ge⸗ funden, was nicht auch von den Kandidaten der Blockparteien vertreten werde. Erfreulich ſei es, daß erſtmals ein Land⸗ tags⸗Kandidat die Militärfrage angeſchnitten habe, die nicht zu löſen ſei, ſolange nicht dem deutſchen Volk volles Mitbeſtim⸗ mungsrecht gegeben. Die Mittelſtands⸗Vereinigung ſei nichts weiter als ein Anhängſel des Zentrums.— Rechtsanwalt Dr. Ludwig Haas(Demokrat) hält es vor allem geboten, darüber klar zu ſein, daß die politiſche Bewegung notwendig und unerläßlich ſei und daß die politiſche Arbeit eine Pflicht des deutſchen Volkes iſt. Die Mittelſtandskandidaturen waren dem Zentrum eine rechte Freude. Wenn es Herrn Berg⸗ mann eingefallen wäre, einen Zentrumsbezirk mit ſeinem Programm in Angriff zu nehmen, dann möchte er einmal das Zentrum ſehen. Heute handle es ſich nicht allein um badiſche Politik, man komme an der Reichspolitik nicht vorbei. Das ganze deutſche Volk iſt aufgeopfert worden den Wünſchen und den Intereſſen des preußiſchen Großgrundbeſitzes bei der Reichsfinanzreform und das Zentrum wiſſe innerhalb recht gut, daß die Reichsfinanzreform eine ſchlechbe geweſen. Für uns handelt es ſich darum, zu verhindern, daß die konſervative rrſchaft zur Mehrheit gelange. Wir müſſen dieſen politiſchen Kampf bedingungslos weiter führen und da kön⸗ nen wir nicht politiſch programmloſe Leute gebrauchen, wir werden den Kampf führen als Politiker gegen die rückſchritt⸗ liche Bewegung.(Stürmiſcher Beifall.) Rechtsanwalt Trunk(Zentrum) wendet ſich in langen oft erregte Ausführungen gegen die nationalliberale Partei, die ausgeſpielt habe infolge des Maſſenwillens des Volkes. Das Zentrum habe der Not gehorchend, nicht dem eigenen Triebe, mit den Konſervativen die Reichsfinanzreform gemacht, dasſelbe hätte ſie lieber mit anderen gemacht, es ſei aber nicht in die Lage gekommen, dies zu tun. Warum ſei der Reichs⸗ tag aufgelöſt worden? Weil der Reichskanzler den Kampf gegen Rom in Szene ſetzte, dazu bezahle man aber den deuk⸗ ſchen Reichskanzler nicht, und Kampf gegen Rom bedeute Kampf für die nationalliberale Partei, die an ihrer eigenen Bonzen⸗ und Protzenhaftigkeit zu Grunde gehen werde. Die Demokraten und Freiſinnigen ſeien mit dem Zentrum ein großes Stück Weg zuſammengegangen, aber nicht weit genug. (Heiterkeit.) Das Zentrum würde gern die Demokratie und den Freiſinn unterſtützen, wenn es ſich dabei nicht um eine Unterſtützung des Blocks handle, der die Kulturkampfpaukerei in den Vordergrund ſtelle. Die Debatte zog ſich auch nach Mitternacht noch weit in die Länge. Zuletzt ging die Debatte in einer Kukturkampf⸗ paukerei unter, die mit Lachen und Beifall aufgenommen wurde. Es war 1 Uhr vorüber, als die Debatte mit einem Schlußwort des Kandidaten beendet wurde. ****** * Pforzh eim, 7. Okt. Hier fand geſtern abend eine öffent⸗ liche Verſammlung der Nationalliberaben ſtatt, in wel⸗ cher die beiden nationalliberalen Kandidaten für Pforzheim, Abg. Wittum und Architekt Hermann Neutz ihr Programm entwickelten. Hiernach ſprach der Chef der natlionalliberalen Partei, Landgerichtsdirektor Dr. Obkircher⸗Mannheim zu. nächſt über die politiſche Lage im Reiche und über die Finanzre⸗ form, dann über die kommenden Landtagswahlen in Baden. Hierzu führte er aus: „Zentrum, Konſervative und Bund der Landwirte ſchicken ſich an, die zweite badiſche Kammer zu erobern, um dann eine anti⸗ liberale Politik zu verfolgen. Das Zentrum will die aus⸗ ſch“aggebende Partei werden. Wenn es auf ſich angessie⸗ ſen iſt, ſind die Ausſichten hierzu äußerſt gering. Das weiß der kluge Führer des Zentrums. Um den Evangeliſchen nicht bange zu machen, ſagt der Führer, es ſoll jene unheilvolle Kluft zwiſchen Katholiken und Proteſtanten überbrückt werden, wenn er auch damit wenig Glauben findet. Wir hatten gehofft, in Baden wie⸗ der ein Blockverhältnis zuſtande zu bringen. Das iſt nicht gelungen. Es iſt nicht richtig, daß die Urſache hierzu die Kandida⸗ tur im Wahlkreiſe Lörrach⸗Land gab. Der Wahlkreis iſt lange durch den Abgeordneten Pflüger vertreten geweſen, der der nationalliberalen Partei angehörte, dann aber zum Freifinn überging. Seit dieſem Augenblick iſt Pflüger dann, abgeſehen von einer Wahlperiode, bei der das Los entſchied, immer durchge⸗ fallen. Daß wir unter dieſen Umſtänden den Wahlkreis für uns verlangten, wird uns nicht übel genommen werden können. Auch das weitere Verlangen der Freiſinnigen, ihnen einen ſicheren Sitz zu bewilligen, wobei auch Pforzheim genannt wurde, konnten wir nicht gewähren, ſchon weil wir fürchten mußten, daß die nationalliberalen Wähler in unſeren alten Bezirken ſich nicht zur Stimmenabgabe für den Freiſinnigen kommandieren laſſen wür⸗ den. Karlsruhe⸗Weſt und Lörrach⸗Stadt wollten wir ihnen über⸗ laſſen und ernſt und redlich mit ihnen zuſammenarbeiten. Die Freiſinnigen aber wollten mehr, als ſie vorher beſeſſen hatten. So iſt es ein unglückliches Verhängnis, daß auch in Pforzheim die Freiſinnigen einen eigenen Kandidaten aufgeſtellt haben. Das iſt eine Verſchwendung an geiſtiger Kraft und materiellen Mit⸗ teln. Ich hoffe aber, daß der Gedanke der nahen Verwandtſchaft der Parteien bei den Stichwahlen zum Ausdruck kommt. Ein großer Unterſchied zwiſchen den beiden Parteien iſt nicht zu finden, deshalb iſt es ein Luxus, wenn ſich Freiſinnige und Libe⸗ rale hier bekämpfen, wo doch ein ſtarker, geſchloſſener Gegner, die Sozialdemokratie, vorhanden iſt. Die Sozialdemokra⸗ tie hat Glück, unzufriedene, verſtimmte und verärgerte Men⸗ ſchen werden ihr die Stimme geben. Vernünftig iſt das nicht (Heiterkeit bei den Sozialdemokraten), denn nicht die Verärgerung, ſondern die verſtändige Erwägung ſollte bei der Stimmabgabe maßgebend ſein. Was iſt eigentlich die Sozialdemokratie, was war ſie, was iſt ſie heute? Dieſe Frage machte der Redner zum Gegenſtand einer längeren Erörterung. Er wies auf die Ent⸗ wickelung der ſozialdemokratiſchen Partei hin, betonte ihr Feſt⸗ halten an den alten, durch die Zeit überholten programmatiſchen Grundſätzen, beſprach die reviſioniſtiſche Idee, die ſich in der Partei Geltung verſchafft, und zeigte, wie die alten Marxſchen tnehmenden K handelt, der Polizeiaſſiſtentin zur Verſorgung überwieſen. Die neue Stelle iſt auf Veranlaſſung des Frauenvereins zur He⸗ bung der Sittlichkeit geſchaffen worden.— Weibliche Ge⸗ richtsvollzieher beginnen jetzt in den Vereinigten Staaten Beſchäftigung zu finden. Dort wurde zum erſten Male ein weib⸗ licher Gerichtsvollzieher mit der Pfändung einer Wohnung be⸗ traut. Der erſte weibliche Gerichtsvollzieher Miß Ellen H. Swiftneß iſt eine junge Dame, die ſich viel mit der Pflege der Rechtswiſſenſchaften beſchäftigt hat. Unglückliche pekunfäre Ver⸗ hältniſſe zwangen ſie, das Studium aufzugeben, und nun hat ſie in dieſer Tätigkeit einen Beruf gefunden, der der Rechtswiſſen⸗ ſchaft wenigſtens verwandt iſt.— Ein Geneſungsheim für erholungsbedürftige Dienſtmädchen hat eine Ge⸗ ſellſchaft von Freunden gemeinnütziger Tätigkeit unter dem Vor⸗ ſitz des Senators Dr. Traun in Schiffbeck bei Hamburg eröffnet. Die Hamburger Dienſtboten⸗Krankenkaſſe trägt die Koſten für den Unterhalt der Inſaſſen.— Empfehlenswerte Für⸗ ſorge für Wöchnerinnen übt die Baumwollſpinnerei Wangen im Allgäu. Allwöchentlich verſammeln ſich die Frauen der in der Fabrik beſchäftigten Meiſter für je einen Nachmittag unter Leitung der Frau eines Direktors, um Kinderwäſche zu nähen, die dann zu Wöchnerinnenbündeln zuſammengeſtellt wird. Jede Mnutter erhält bei der Geburt eines Kindes unentgeltlich ein ſoſches Bündel. Unverheiratete Arbeiterinnen, die Mütter werden, bringt die Fabrik bei Arbeiterfamflien in ihrer Koloni⸗ unter und gewährt ihnen gegen eine geringe Vergütung kräftiges Eſſen aus dem Mädchenheim. Die Linie der Wintermode. ck. Paris, 8. Oktober 1909: Während die ſeineren Nüan⸗ cen in dem Wechſel der Moden bei Empfangstoilelten und Geſell⸗ ſchaftsroben nur dem aufmerkſamen und ſochkundigen Blick ſo⸗ gleich auffallen, vollzieht ſich jede Veränderung des Straßenko⸗ ſtüms gleichſam in voller Oeffenklichkeit und verleiht dem äußeren So wird auch in dieſem Jahre keine der kleinen Revolutionen, die jede Saiſon mit ſich bringt, mehr den Blick auf ſich lenken. als die Umgeſtaltung des Straßenkoſtüms. Seit Jahren war man gewöhnt, dem auf Taille gearbeiteten, ſchlichten, ungarnierten Schneiderkoſtüm überall zu begegnen; ja es gab dem Straßenbilde den eigentlichen Grundton, der durch die in den letzten Jahren hauptſächlich getragenen langen Jaketts eine gewichtige, ſtrenge, faſt nüchterne Note erhielt. Das neue Schneiderkoſtüm macht die⸗ ſem uns vertraut gewordenen Eindruck ein Ende. Die Jaketts werden kurz getragen und ſie erhalten eine reiche Garnjerung von Stickereien, Blenden und Beſätzen aller Art. Die Revers werden mit Seide geziert und beſonders iſt die Verwendung bon Palz be⸗ liebt, der zu den hellen lichten Farben der neuen Koſtüme in einen feinen Kontraſt geſetzt iſt. Dies kurze, feſche, prächtige Jakett paßt zu den neuen Rockformen, von denen die ganze Um⸗ wandlung der Linie ausgegangen iſt. Die kurzen Röcke, die den Fuß frei baſſen, hätten ſich mit dem langen Jakett nicht vertragen; ſie ſind bis zu den Knien ſehr eng gehalten und bilden mit dem knapp anliegenden, um die Hüften leicht betonten Jaketts eine ein⸗ zige geſchloſſene Linie voller Eleganz und Chick. Von den Knien an ſällt der Rock mehr aus und iſt mit Volants, auch mit Perlen⸗ beſätzen verziert. Dieſer Beſatz des unteren Rockteils harmoniert mit den reichen Beſätzen der Jacke und ſo wird die knappe feine Silhouelte des Koſtüms von dem reichen Spiel einer erleſenen Garnierung umrahmt. Natürlich ruht auch auf den ſichtbaren Schuhen ein ſtarker Akzent, der ſich dem Ganzen einfügen muß, und ſo werden für jedes Koſtüm beſondere, dazu paſſende Schuhe gefordert. Von den Schuhen iſt wohl eine ruſſiſche Mode ausge⸗ gangen, die ſich in den neueſten Modellen demerkbar macht. Die hübſchen ruſſiſchen Lederſchuhe, die ſo kühne und geſchickte Formen haben, werden ergänzt durch eine flotte Tſchapka aus Samt mit einer Kokarde, beide in der Farbe des Koſtüms. Eine Kravatte gus Blaufuchs, leicht und pikant um den Hals gelegt, ein gewal⸗ —— 1 Mannheim, 8. Oktober. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt) und Verelendung der Maſſen durch die Tatſachen der wirtſchaft⸗ lichen Entwicklung ſchlagend widerlegt wurden. Der negativen Politik der Sozialdemokratie ſtellte er die poſitive der bürgerli⸗ chen Parteien gegenüber, wie ſie namentlich in der ſozialen Ge⸗ at, ſetzgebung zum Ausdruck komme. Ganz beſonders betonte er, daß 8. dieſe Errungenſchaften auch auf die mynarchiſche Regierung en Deutſchlands zurückzuführen ſeien; gerade die deutſche Monärchie 11. ſei es, welche es ermöglicht, Schritt für Schritt unter geſicherten t Verhältniſſen vorwärts zu gehen zum Wohle des Arbeiterſtandes. 8— Wir ſehen ja, daß Republilen, wie Frankreich, um unſere Ar⸗ beitergeſetzgebung uns beneiden. Das ſollte man anerkennen und 18 nicht lachen, wenn von der deutſchen Monarchie die Rede iſt. 14(Lachen bei den Sozialdemokraten, großer Beifall bei den bürger⸗ 8 lichen Parteien.) Der Redner führte dieſe Monarchiefeindlichkeit, ie den Mangel an Patriotismus bei den deutſechn Sozialdemokraten, 15„ die ſich in dieſer Beziehung unvorteilhaft ven den Arbeitern an⸗ derer Länder unterſcheiden, auf die Führer zurück. Dieſen Füh⸗ rern ſollten die Sozialdemokraten einmal gegenübertreten und er⸗ 3 Hären: das Vaterland über alles und dann erſt ei die Partei! Der Redner empfahl zum Schluß ſeiner Rede die Wahl des Herrn Neutz und richtete einen beſonders warmen Appell an die Verſammlung, Herrn Wittum wieder zum Siege — zu verhelfen, da auch die Partei ein großes Intereſſe daran habe, ihn in ihren Reihen erhalten zu ſehen. Es werden viele neue 5 1 Männer in die Fraktion einziehen, und da werde man die alten und bewährten ſehr gut brauchen können.“(Langanhaltender Beifall.) 1 In der Diskuſſion ſprach der Abg. Geck, welcher die Sozial⸗ 5 demokratie gegen die Vorwürfe Obkirchers zu verteidigen ſuchte. In ſeiner Rede glaubte er auch die„Duellaffaire Böck⸗ 1. lin⸗Obkircher“ auftiſchen zu ſollen. Hierauf erklärte Dr. 15 Obkircher in ſeiner Erwiderung:„Eine unrichtige und trotz⸗ 5 dem wochenlang unwiderſprochen gebliebene Zeitungsnotiz habe „ 8 ihn zu einer Aeußerung gegen den Vorſitzenden des Bundes der 85 Landwirte v. Böcklin veranlaßt. Nach dem Zeitungsbericht hatte Böcklin den Nationalliberalen unberechtigte, ſchwere Vorwürfe gemacht. Darauf gab er als Führer der badiſchen Liberalen eine 0 entſprechende Antwort. Abs ſich aber ſpäter herausſtellte, daß Böcklin nicht die Nationalliberalen, ſondern die Sozialdemokraten 8 gemeint habe, da haber er ſofort bei Böcklin ſich entſchuldigt; er 5 ſei ſo verfahren, wie es jeder ehrenhafte Mann tue, nachdem er 25 einen Irrtum erkannt habe. In der Zentrumspreſſe heißt es: 5 Man habe ihm einen Artilleriehauptmann geſchickt und mit einem — Duell gedroht. Es war ſogar ein Artilleriemajor., der habe aber nur berichtigt. nicht gedroht. Ob Herr v. Böcklin ſelbſt auch 5 in Mannheim war, wiſſes er nicht. 5 —„„„ 8 Aus der badiſchen Wahlbewegung 1909. n 5 DViandtagskandidaturen. e — JMannheim, 8. Okt. Wie das klerikale„N. Mannh. 5 Volksbl.“ erfährt, beabſichtigt der Bund der Landwirte für den Wahlkreis Mannheim⸗Land einen eigenen Kandidaten 5 aufzuſtellen und hat hierzu einen in Seckenheim wohnenden Land⸗ ie wirk auserſehen, deſſen offizielle Aufſtellung in einer demnächſt tr ſtattfindenden Verſammlung erfolgen ſoll. Es wird auch davon ⸗ůä geſprochen, daß als Kandidat Herr Gemeinderat Auguſt Hör⸗ naer in Seckenheim in Ausſicht genommen ſei.— Wie weiterhin die„Volksſt.“ erfährt, beabſichtigen die Nationalſozialen m im 61. Wahlkreis Mannheim⸗Stadt IV) Herrn Eiſen⸗ 8 bahnſekretär A. Raupp als Kandidaten aufzuſtellen. Dieſe Maß⸗ f nahme wird als Antwort der Nationalſozialen auf die Aufſtellung 44 der nationalliberalen Kandidatur Schaaf in Mannheim⸗Land ge⸗ u gen den nationalſozialen Pfarrer Lehmann bezeichnet. Seitens . der Nationallibergtlen kandidiert in Mannheim IV Herr Rechts⸗ „5 anwalt König. 2 8 5 2— +* — Baneriſche und Pfälziſche Politik. 9, Eine ſtürmiſche Zentrumsverſammlung. 5 —* Pirmaſens, 7. Okt. Von der Erregung, welche durch 8 das Verhalten der Zentrumspartei in der Reichsfinanzreform 1 auch in den Reihen des Zentrums hervorgerufen iſt, gab eine ⸗ Zentrums⸗Wählerverſammlung in Pirmaſens b⸗ Zeugnis. Der Saal und die Galerie der Volksgartenhalle waren dicht beſetzt. Unter der größten Unruhe beſtieg der Zentrumsab⸗ „ geordnete Göring den Rednerplatz. Er hatte den erſten Satz, 1 die Worte:„In der liberalen und der ſozialdemokratiſchen Preſſe wird die Lüge verbreitet..“, noch nicht vollendet, als bereits ſtürmiſche Unterbrechungen erfolgten, unter denen 5 Jaute Pfui“]!⸗Rufe am hörbarſten herausſchollen. Mit n. Mühe konnte der Redner nach einiger Zeit fortfahren, allein kaum 78 begann er aus einem gegneriſchen Blatt zu zitieren, als der Lärm von neuemeinſetzte. Als Göring zur Begründung 9 der einzelnen Steuern übergehen wollte, ſteigerten ſich die ſtändi⸗ gen Zwiſchenrufe erneut zu großer Unruhe. Zuruſe, wie n 185 ſe,»„Streichhölzer!„Erbſchaftsſteuer!“„Firſeuer!“ 9— ee 155 tiger Muff von rechteckiger Form, in der die tauſend Söchelchen 85 ihrer mondänen Ausrüſtung Platz finden, vervollſtändigen die chevaleresk verführeriſche, elaſtiſch ſchlanke Linie, in der die ele⸗ ganten Damen dieſen Winter erſcheinen werden. Nur die Hut⸗ frage iſt noch nicht ganz gelöſt. Nicht jeder Frau wird die etwas extravagante Tſchapka behagen und ſo bieten ſich für die Prome⸗ nadetoiletten andere kleinere Hutformen an, niedliche Glocken⸗ hüte, kecke Dreiſpitze aus ſchwarzem Samt, reichgarnierte Toques. Daneben aber hat ſich auch der große breite Hut noch nicht ver⸗ drängen laſſen; er wird zwar im Straßenkoſtüm der neuen Linie weichen müſſen, für die er zu ſchwer und wuchtig iſt, aber für Abendtoiletten, beſonders zuſammen mit Abendmänteln, mag er noch ſeine Stellung behaupten. Von den neueſten Schmuckmoden. Aus Paris wird uns berichtet: Die hohe Vollendung, die in den letzten Jahren die Kunſt des Goldſchmiedes und des Juwe⸗ liers erreicht hat, ſtellt ſich in den neueſten Schmuckmoden in glän⸗ zendem Lichte dar. Beſonders die Schönheit in den Faſſungen der Steine erhält einen in der Geſchicht? der Schmuckformen bisher ünbekannten Reiz, indem nur noch Platin, tein Gold und Silber mehr dazu verwendet wird. Da gibt es keinc ſchweren goldenen dringlich ines ſe der uſw. durchbrauſten ſchallend den Saal. Stürmiſche Heiterkeit er⸗ regten die ganz ernſthaften Verſicherungen des Referenten, wie: die Steuern kämen doch auch den alten Veteranen zugute, vom Militär hätten auch die Arbeiter großen Nutzen, der Kaffee habe überhaupt nicht aufgeſchlagen und deral. mehr.„Ja, wollt Ihr denn lauter direkte Steuern bezahlen?“ rief er laut in den Saal. Ein vielſtimmiges„Jawohl!“ war die Antwork. Die Unruhe wurde immer größer. Eine erneute Frageſtellung des allmählich hilflos werdenden Redners:„Ja, was hätte ich bei der Abſtimmung im Reichstag denn machen ſollen?“, brachte von der Galerie die Antwort: D/Die Ver⸗ ſprechungen halten!“, welchen Worten eine donnernde Beifallsſawe folgte. Immer wieder kehrten die Rufe:„Streich⸗ hölzchen“,„Fixfeuer“, Erbſchaftsſteuer“,„Schluß“ uſw. Endlich wurde der Referent nicht mehr ernſt genommen: Von der Galerſe ſenkte ſich plötzlich langſam eine an einen Bindfaden befeſtigte Streichholzſchachtel herab, um über dem Haupte Görings halten zubleiben. Von hier aus verſolgte die Schachtel unter jubeendem Hoch die weiteren Darlegungen des Referenten teils mit pendelnder Gemütlichkeit, teils mit luſtigen Kapriolen und widerſtenſtigem Gebaumel.... In den ſtels er⸗ neut einſetzenden Lachſtürmen gingen die weiteren Ausführungen verloren, unter höhniſchen Zurufen und tumultuariſchem Halloh mußte Göring ſeine Rede abbrechen. In der Diskuſſion erhielt zuerſt das Wort ein Vertreter der Sozialdemokratie, auf deren Krücken Göring bei der letzten Wah' in den Reichstag ge⸗ zogen iſt. Der Redner wies unter Zuſtimmung der Verſammlung nach, daß das Zentrum die Steuern aus Rache bewilligt habe, aus Rache an Bülow, der das Zentrum als Regierungspartei aus⸗ geſchaltet habe. Er ſchloß ſeine Ausführungen mit den Worten: „Bei der nächſten Wahl werden wir Sic, Herr Göring, wie der an Ihre Hobelbank zurückſtellen; vielleicht ſind Sie ein beſſerer Schreiner als Reichstagsabgeordneter!“ Der nächſte Redner iſt wiederum ein Zentrumsmann; es gelang ihm nicht, Ruhe zu erhalten. Rufe erſchallen wie„Schluß“,„'langt“, als der Redner Waſſer trinkt, ertönen pvielſtimmige„Proſit“⸗ Rufe, Hundegebell wird nachgeahmt, bhaute Un⸗ terhaltung beginnt— die Verſamlung iſt am Schluß an⸗ gelangt. Und jetzt kommt ein überraſchender Ausklang: der ſozial⸗ demokratiſche Abgeordnete Keidel erhebt ſich und bringk ein be⸗ geiſtert aufgenommen:s Hoch auf die SHzialdemokratie aus, in einer Zentrumsverſammlung! Nicht genug damit, wird auch noch der Soztaliſtenmarſch angeſtimmt, unter deſſen Klängen die Verſammlung ſich auflöſt Da durch den über⸗ raſchenden und unvorhergeſehenen Schluß dem vorgemerkten li⸗ beralen Diskuſſionsredner die Möglichkeit der Widerlegung der Göringſchen Angriffe auf den Liberalismus genommen war, be⸗ rief die nationalliberale Partei eine neue Verſamm⸗ lung ein; in dieſer wurde eine die hinterhältige Politik des Zentrums feſtſtellende Reſolution einſtimmig ange⸗ nommen. 75 Die Wahl Cronauers. * München, 7. Okt. ſchuß der Kammer der Abgeordneten hat die Wahl des Adg. Cronauer, Wahlkreis Germersheim, für giltig erklärt. Der Mord an der Gpernfüngerin Frida Rarthold vor Gericht. 8 Sh. G üt ſt ro w, 7. Okt. 2(Von unſerem Korreſpondenten.) Unter gewaltigem Andrange des Publikums, von dem ein großer Teil aus den benachbarten mecklenburgiſchen Hauptſtädten Schwerin, Roſtock und Neu⸗Strelitz herbeigeeilt war, begannen heute vor dem hieſigen Schwurgerichte die Verhandlungen in dem Mordprozeß gegen die unverehelichte Modiſtin Auguſte Luiſe Gertrud Zobel aus Berlin, der zur Laſt liegt, am Nachmittage des 25. März 1909 die Operuſängerin Fridga Barthold vom Stadttheater zu Roſtock ſer⸗ mordet zu haben. Den Vorſitz im Gerichtshofe führt Landgerichts⸗ rat Kerkhaus, die Anklage vertritt erſter Staatsanwalt Rönn⸗ berg, während die Verteidigung der Angeklagten der bekannte Ber⸗ liner Rechtsanwalt Bahn übernommen hat. Die Eintrittskarten zum Prozeſſe waren ſchon ſeit Wochen vollſtändig vergriffen. Vie zur An⸗ klage ſtehende Mordtat hat ſeinerzeit weit über die Grenzen Mecklen⸗ burgs hinaus allgemeines Aufſehen erregt, da ihr eine hochangeſehene, urſprünglich an der Berliner Hofoper beſchäftigte und von der be⸗ rühmten Sängerin Mallinger ausgebildete Künſtlerin zum Opfer ſiel. Frl. Barthold, die aus Stettin ſtammt, hatte ſeinerzeit ein Ver⸗ hältnis mit einem bei dem Bankgeſchäſt von Bleichröder angeſtellten Beamten Waldemar Koch, der jedoch dort Unterſchlagungen verübte und nach Paris geflohen war. Trotzdem ſoll ſie das Verhältnis mit ihm noch auſrecht erhalten haben, ſelbſt als er nach Berlin zurück⸗ kehrte und hier von der Strafkammer zu einer längeren Freiheits⸗ ſtrafe verurteilt worden war. Schon vorher in Berlin und ſpäter in Paris hatte dieſer Koch mit der heutigen Angeklagten, der jetzt 34 Jahre alten Modiſtin Auguſte Zobel verkehrt, die ſich alle Mühe gab, den Koch zu einer Heirat mit ihr zu bewegen. Sie reiſte ihm zu dieſem Zwecke nach Paris nach und als ſie hörte, daß er mit der Opernſängerin Barthold in Roſtock Beziehungen unterhalte, ſuchte ſie dieſe auf jede Weiſe zu durchkrenzen. Schließlich ſchrockte ſie nicht da⸗ vor zurück, ihren Liebhaber nach Berlin zu lockeun und ihn dort der Polizet in die Hände zu ſpielen, um durch die inzwiſchen erfolgte Beſtrafung des Koch Frl. Barthold zur Aufgabe des Verlöbniſſes zu bewegen. Am 25. März iſt die Zobel nach Roſtock gefahren, um die Barthold aufzuſuchen. In Brieſen, die ſie vorhexr an den Koch in das Tegeler Gefängnis ſchrieb, ſpricht ſie von Selbſtmordabſichten, erwähnt aber auch, daß ſie evtl. auf die Barthold ſchießen werde, damit dieſe die Stimmeverlieren werde. Als die Zobel in die Wohnung von Frl. Barthold eintrat, war bei dieſer ein Frl. Böttcher anweſend, die mit ihr zuſammenwohnte. Als die Böttcher auf das Hlopfen der Zobel die Tür öffnete, verleugnete ſie zuerſt die Barthold. Die An⸗ —5——— freien Wirkung ſich entfalten, hebt man den Reiz der einzelnen Steinarten durch feine Kontraſtierungen hervor, indem man z. B. den Diamanten von einer Faſſung ganz kleiner farbiger Stein⸗ chen umſpielen läßt, deren bunter Lichterglanz den einſamen Strahl des Solitaires noch verſtärkt. In der formalen Geſtaſtung des Schmuckes geht man auf hiſtoriſche Muſter zurück, wie ſie das 18. Jahrhundert und der Empireſtil darbjeten. Schlank edele, antilifierende Linien walten beſonders in Schmuckkämmen und Diademen vor. Während das moderne Kunſtgewerbe vor einigen Jahren auch im Schmuck das einfache Ornament betonte und allen Luxus des Linienſpiels verbannte, erfreut man ſich jetzt wie⸗ der an dem reichen Arabeskenwerk des Rokoklo, das bis zur Nach⸗ ahmung von Spitzen in Diamanten ſich ſteigerte. Die aus der Natur entnommenen Motive von Pflanzen, Blumen, Trauben uſw. ſind aufgegeben und an Stelle der plaſtiſchen Wirkung, die man im Schmuck erſtrebte, iſt eine mehr zeichneriſche Schönheit gekrelen, die ſich an der reinen Köſtlichkeit des Materials in der geſchmackvollen Wirrnis einer ſchönen und lühnen Linienführung erfreut. Die feinen zarten, ſich leicht zum herrlichſten Ornament anordnenden Perlen ſind bie Lieblings der neueſten Mode; man trägt ſie als Collier und Kreuz auch bei Nachmittags⸗Geſellſchaften. Sehr viel getragen wird die Form des„Hundehalsbandes“, die Der Wahlprüfungs⸗Aus⸗ irgendwelchen Beziehungen zu ſtehen. Sie Aermſte, warum lauſen Sie dem Manne ſo nach. D einmal, gek geklagte ließ ſich aber nicht abweiſen und holte einen Brief aus ihrem Muff hervor. Inzwiſchen war Frl. Barthold aufmerkſam geworden und gab Anordnung, die Zobel hereinzulaſſen. Zugleich bat ſie Irl. Bötlcher, Kaffee zu beſorgen, worauf dieſe ſich in die Küche der Ver⸗ mieterin begab. Nachdem ſie den Kaffee beſtellt hatte, begab ſie ſich wieder in das Wohnhaus zu Frl. Barthold zurück. Unterwegs be⸗ gegnete ſie der Zobel, die ruhig das Haus verließ. Als Frl. Böttcher in das Wohnzimmer trat, ſah ſie die Barthold am Erdboden liegen. Um den Kopf herum befand ſich eine großſe Blutlache. Es wurde ſofort ein Arzt regutriert, der aber nur den inzwiſchen ein⸗ getretenen Tod der Künſtlerin konſtatieren konnte. Das unglückliche Opfer war von der Zobel von fünf Schüſſen im Kopfe getroffen worden. Die in der Leiche gefundenen Kugeln wieſen darauf hin, daß es ſich bei der Waffe um eine ſogenannte Browningpiſflole ge⸗ handelt hat. Die Zobel begab ſich daun zu Fuß nach dem Bahnhofe und ſuchte den Abendzug nach Berlin zu erreichen. Kurz vor Ab⸗ gang des Zuges wurde ſie aber verhaftet. Sie bekannte ſich bald zuůu der Tat, will aber nur die Abſicht gehabt haben, die Barthold am Halſenzu verletzen, um ſie der Stimme z u berauben, damit ihr die Fortſetzung der künſtleriſchen Laufbahn unmöglich ge⸗ macht werde und Koch das Verhältuis mit ihr löſe. f K klagte Zobel auf lebt und gedrückt ausſehende, aber Spuren ehemaliger Schönheit auf weiſende Perſon mit tiefſchwarzem Haar, ſchwarzen Augen und ener giſchem Geſichtsausdruck. Ihre braune Geſichtsfarbe zeigt an, daß ſich einen Teil ihres Lebens in ſüdlichen Ländern aufgehalten hat. Di Angeklagte gibt zur Perſonalfeſtſtollung an, daß ſie am Septomher 1875 zu Berlin geboren und evangeliſcher Konfeſſion f Sie iſt bis zum Jahre 1896 19 mal wegen Sittenpolkzeikontravention vorbeſtraft. 5 f 58 der Ausloſung der Geſchworenen begann der Vorſitzende mit der Vernehmung der Angeklagten. Vorſibender: Es wird behauptet, Sle hätten die Barthold mit Vorſatz und Ueberlegung getötet.— Augekba 8 Das iſt unmöglich. Ich habe ſie geſchoſſen, ja, aber ich wußte ui daß ſie tot war.— Vorſ.: Weshalb haben Sie ſie denn er ſcho geben Sie doch einen vernünftigen Grund an und ſprechen Sie Wahrheit.— Angekl.(ſchluchzendſ: Weil ſie mir meinen Walde fortnehmen wollte.— Vorſ.: Welt ſchaffen, um den Waldemar Koch heiraten zu können?— ſchen Gasanſtalt.— Vorſ.: Wie ſtarb Ihre Mutter?— Ang Als ich 10 Jahre alt war, iſt ſie au Fe 9 Er hatte den Verdacht, daß S reits im Alter von 14 Jahren mit Männern Umgang hatten. gekl.: Nein, Da war ich ja erſt 14 Jahre alt.— Vorſ. te Sie in eine andere Erzlehungsanſtalt am Anhalter Bahnhoſe zu lin gekommen.— Angekl.: Ja.— Vorſ.: Warum wollter nicht arbeiten?— Angekl.: Arbeiten ſchon, aber ich war zu Vorſ.: Nach Ihrer kehr aus der Anſtalt wurden Si käuferin?— Angekl.: Ja. Vorſ.: Haben Sie es als Verk längere Zeit in einer Stellung ausgehalten?— Angek.: N bekam vom langen Stehen dicke Füße.— Vorſ.: Während Zeit haben Sie mehrere Verhältniſſe gehabt und ſind ſchließlich Verdachts der geſchlechtlichen Erkrankung ins Krankenhaus gekt Im Alter von 18 Jahren kamen Sie unter Kontrolle?— An Ja.— Vorſ.: 1896 zurzeit der Berliner Gewerbeausſtellung ſi von Berlin weggegangen, mit wem?— Angebl.: Das ſag — Vorſ.: Es war ein Engländer oder Amerikaner.— Es war ein Amerikanexr, der viel trauk und in der Maiſon de in Schöneberg behandelt wurde.— Vorſ.: Mit dem ſind S Spanien, Italien, Griechenlaud, Algier und Monte Carlo gefa — Angekl.: Ja, in Monte Carlo war ich jedes Jahr.— Der Mann war ein großer Sportsman.— Angekl.: Ja, ein Schiff und ein Automobil.— Worſ.: Und damit ſind Sie Welt herumgeſahren?— Angekl.: Ja.— Vorſ.: 1901 find zurückgekommen und haben in der Zimmerſtraße 50 Wohnun men. zu einem Doktor und einem Offizier der Kriegsſchule Damals lernten Sie auch den Waldemar Koch kennen?— Ang lſchluchzend): Ja.— Vorſ.: Später haben Sie die Beziehunge⸗ ihm abgebrochen.— Angekl.: Ja, weil die andere kam.— B Welche andere?— Angekl.(ſchluchzend): Die Frieda. Bor.: Hat er Ihnen ein direktes Eheverſprechen gemacht Angekl.: Ja, in Paris viele Male.— Vorſ.: Sie werden von dem Zeugen erfahren, daß Koch bereits im Jahre 1002 e liches Verlöbnis mit der Barthold eingegangen war.— Ang Ja, aber ich wußte nichts davon.— Vor ſ,: Sie ſollen nach dem ſuch der Bärthold in Paris Drohungen ausgeſtoßen und auch g haben, Sie würden ſie mit Lyſol vergiften.— Angekl.: iſt nicht wahr. Er hat zu mir geſagt, mit der Barthold worde nie vorheiraten, denn ſie brauche einen reichen Aus Mann mit großer Poſition. Koch habe geſagt: Schön, Frieda heiraten, aber er bete jeden Tag zu Gott, daß ex Wochenbett ſterben laſſe, daun würde er ihr Geld, ihr⸗ die Zobel, haben. Die Barthold habe ein Vermögen vor und verdiene jährlich, wenn ſie erſt ihre amerikaniſche To treten habe, 40 000 Dollar. Er wolle ſie aber nicht, er mö ihr, der Angellagten, verheiraten.— Vorſ.: Koch f er Ihnen die Ehe verſprochen und für die Nichtinne ſprechens 10 000 Mark ausgeſetzt haetrt. Nach Erörterung der erſten Beſuche der Barthol geklagte, bei denen die Barthold ihrer Nebenbuühl Koch freigebe wird in die Verhandlung übe eingetreten, die den dritten Beſuch der Zobel in ck Angeklagte erzählt, daß ſie zum dritten Male nach Roſtock iu großer Aufrogung, weil die von ihr erhoffte Heir von Tegel nicht zuſtande lam und weil ſie glaubte, ihr den Koch doch wieder abſpenſtig machen könnte. 0 Bötticher habe ſſe zunächſt nicht in die Wohnung hinein Dann habe die Bartholb ſie doch vorgelaſſen und der Bitliche Während dieſer Zeit habe Stellen gezeigt, in denen Koch ihr verſichert, daß er Die Angeklagte erzählt weiter, daß die Varthold ihr na den Brief zurückgogeben habe und daß ſie, die Zobel, ihr dan zweiten Brief des Koch gab. Der Vorſitzende zeigt der Ange bieſen Brief. Er iſt beſchmutzt, blutig und von den Revolv angebrannt. Als ich ihr dieſen Brief überreichte, erklärt die klagte, ſetzte ſich die Barthold ans Feuſter; ich ſtand in 8 Zimmers. Den Revolver hielt ich im Pompadgur und Muff in der linken Hand.— Vorſ.: Als die Barthol geleſen hatte, hat ſie da noch was geſagt?— Angek ſprachen fortwährend. Sie lachte mich wieder aus, inden in Wut gebracht. Es ſei hinzugekommen, daß ſie ſeit T Tegel keine Nachricht hatte, daß die Bötticher ſie nichl wollte, ſondern zunächſt die Polizei holen wollte, daß 81 lachte... Na ich weiß nicht, ich war ganz außer wir, ich ſeit Monaten nicht mehr lachen hören. Als die VBarthold lachte, ich don Teufel lachen zu hören, und da ging mir de 52. Kopfe herum: Wenn Du jetzt ſchieſſt und ſie verliert die dann kriegſt Du ihn und nicht ſie. Von Oktober ab habo nur geweint, nicht geſchlaſen, und nicht eſſen. Sie ſoi ihr damals geiweſen ſei.— Vorſ.; Aber unn ſagen Steö was dachten Sie ſich, als Sſe die Schi gekl.: Ja, das weiß ich nicht. Wenn ich d ſchon dem Unterſuchungsrichter geſagt hahen.— nicht gezielt haben?— Angekl.: Neln. Ich wollte bloß zeigen, damit ſie einen Schreck kriene und ih weggehe.— Vorſ.: Sie haben aber daun doch : Als ich den letzten Sez zimmer ſtand Fräulein Ich ſagte, ich gehe zu 4. Seite. General⸗Anzelger. Abendblatt.) Mannheim, 8. Oktober. mit der Abſicht aus Berlin weggefahren, auf die Barthold zu ſchießen. — Angekl.: Nein, nein, ich wollte ſie nur der Stimme berauben und daun mich erſchießen, wenn ich verhaftet würde.— Vorſ.: Wiſſen Sie, was Sie dem Erſten Staatsanwalt, dem Sie nach ber Verhaf⸗ tung auf dem Bahnhofe ſofort vorgeführt wurden, ſagten!— An⸗ gekl.: Ja, ich ſagte, Herr Staatsanwalt ſehen Sie ſich vor, die Waffe iſt gefährlich, es iſt noch ein Patrone darin.— Vorſ.: Das iſt richtig, es wurde noch eine Patroue in der Waffe gefunden(mit er⸗ hobener Stimme] Sie haben alſo fünf Schüſſe abgegeben, abſichtlich alle fünf Schüſſe auf Fräulein Barthold abgegeben, alle haben auch getroffen, alle ſind in die Schläfengegend eingedrungen, drei davon haben den Schädelknochen durchſchlagen, zwei waren mehr Streifſchüſſe (Bewegung). Die Angeklagte ſchweigt.— Vorſ.: Es ſehlt noch die ſechſte Patrone, haben Sie dieſe etwa zur Probe abgeſchoſſen auf dem Wege von Berlin nach Roſtock.— Angekl.: Das weiß ich nicht.— Vorſ.: Ste ſollen die Waffe im Muff gehalten haben, damit niemand den Knall hörte, und es ſoll unwahr ſein, daß Sie die Waffe im Pompadour hatten.— Angekl.: Ich wiederhole, daß ich die Waffe im Pompadvur hatte und erſt im letzten Moment herausholte. Vorſ.: Man könnte denken, Ihre Tat ſei der Eiſerſucht ent⸗ ſprungen?— Angekl.: Nein, das iſt nicht der Fall.— Worſ.: Auf der anderen Seite kann man fragen: Liegt überhaupt Eiferſucht vor, oder iſt es nicht ein gemeiner Racheakt gegen Koch, um dieſem ein für allemal die Barthold zu entziehen. Liegt die Sache ſo, dann haben Sie die Barthold aus Rache gegen Koch getötet.— Angekl.: Nein. — Vorſ.: Zu der ſtrafgefangnen Rehm haben Sie geſagt, Sie hätten ſich ſchon lange mit dem Gedanken getragen, die Barthold zu er⸗ ſchießen und hätten die Ausführung der Tat nur verſchoben, weil Sie hofften, Sie kriegten dann den Waldemar, aber Sie hätten den Mo⸗ ment verpaßt, den längſt gefaßten Entſchluß in die Tat umzuſetzen. Wie Sie dleſen Moment der Rehm erzählten, war dieſe aufs tiefſte erſchſtttert; ſo etwas hatte ſie noch nie gehört und ſie platzte heraus: Ach ja, aus Eiferſucht könnte ich auch einen Mann erſchießen.(Heiter⸗ keit.) Sie ſollen erwidert haben: Ach, Du dumme 16jährige Lauſokröte, es war nicht Eiferſucht, es war Rache.— Angeklagte(lächelnd): Wie ſoll ich das zu einem ſo jungen Mädchen ſagen.— Vorſ.: Wie kommt dieſes aber dazu, ſo etwas zu behaupten.— Vorſ.: Sie laſſen die Barthold einen Brief leſen, wiegen ſie in Sicherheit und während des Leſens benutzten Sie den günſtigen Moment, um nicht weniger als 5 Schüſſe gegen ſie abzufeuern. Das iſt eine beſonders heimtückiſche und niederträchtige Handlung.— Angekl.: Ich bleibe dabei, daß ich ihr nur die Stimme rauben wollte. Warum habe ich da nicht den Waldemar erxſchoſſen, wenn ich mich an dem hätte rächen wollen. Darauf tritt die Mittagspauſe ein. ——— Aus Stadt und Land. * Maunheitk, 8. Oktober 1990. * Zur Feſtigung unſrer Ueberzeugung lautet das Thema, über welches Sonntag, den 10. Oktober, vormittags 10 Uhr, in der Freireligiöſen Gemeinde Herr Prediger Schneider zu ſprechen gedenkt. Vortragslokal iſt die Aula des Realgymnaſiums, Friedrichsring. Jedermann iſt freundlichſt eingeladen. Im An⸗ ſchluß an den Vortrag findet für die Gemeindemitglieder eine Gaußerordentliche Gemeindeverſammbung ſtatt. * Ziegenzucht⸗Genyſſenſchaft des Bezirks Mannheim. Laut Annonce findet am Sonntag, den 10. Oktober, nachmittags 3 Uhr, eine õußerordentliche Generalverſammlung ſtatt. Wie nützlich die Ziege als Haustier iſt, weiß ja ein jeder ſelbſt. Alle Intereſſenten ſind zu der Verſammlnug freundlichſt ein⸗ gelgden. Jedes neueintretende Mitglied wird bis 1. Januar un⸗ entgeltlich aufgenommen. * Der Pfälzerwald⸗Verein hat zum Ziele ſeiner Oktober⸗ Wanderung die pfälziſche Schweiz gewählt, jene Gegend ſüdlich des tiefeingeſchnittenen Queichtales, die durch die zahlreichen grotesken Felsgebilde und die in Ruinen noch impoſanten, mäch⸗ Aigen Felsſchlöſſer ihr einzigartiges Gepräge erhält. Von Wif⸗ gartswieſen, das mit dem Zuge.42 Uhr ab Ludwigshafen kurz nach 8 Uhr erreicht wird, verfolgen wir die Straße nach Spirkel⸗ bach in ſüdlicher Richtung, zweigen bei dieſem kleinen Gebirgs⸗ dörfchen nach Südweſten ab und gelangen über offenes Gelände zum Hülſenberg, den wir an ſeinem bewaldeten Weſtabhang umſchreiten, um in beguemer Steigung den Schweinsfelſen zu erreichen. Ab⸗ wärts vom Wolfshorn queren wir das Sorgental an deſſen Aus⸗ gang und erreichen Erfweiler und von da zuerſt auf der Straße und dann auf ſtark anſteigendem Pfad die gewaltigen Felsburgen Alidahn und Graßendahn. Die Beſichtigung der zumteil in den Felsklotz eingemeißelten Gänge und Gemächer und der darüber errichteten mächtigen Türme hält uns eine Viertelſtunde feſt, ehe twir auf bequemem Pfade zur Michaelskapelle gelangen und nach dem freundlich im Tal gelegenen Städtchen Dahn, wo wir eine Jängere Raſt halten werden. Den Weiterweg nehmen wir amn Ein⸗ gang des Grautälchens vorbei über die Lauter, dann im Walde bis zur Dahner Sägemühle und von da auf einem kinks abbiegenden Pfade hinauf zur Ruine Neudahn. Die in ihren ausgedehntben Felsgängen und ihren zum großen Teil erhaltenen mächtigen Turm⸗ aufbauben wahrhaft imponierende Felsfeſte ward in letzter Zeit vom Schutt befreit, wodurch das Bild dieſer einzigartigen, zu ihrer Zeit unbezwingbaren Befeſtigungsanſagen bedeutend an Anſchau⸗ lichkeit und Großartigkeit gewinnt. Unſer Weg führt im Zick⸗Zack hinunter zur Neudahner Sägemühle, wendet ſich dann nach Weſten bis zum Wegkreuzungspunkt drei Buchen, von wo wir in nörd⸗ licher Richtung am Hange des großen und kleinen Büchtenbergs entlang zur Salzgaſſe hinunter wandern, um von bier in geringer Steigung zum Etſchberg und zum ſagenumwobenen Teufelstiſch zu gelangen, von wo wir unſer Wanderziel Kaltenbach bald er⸗ peicht haben. Zum wohlverdienten Mahle treffen wir uns in dem venommierten Hobel Gerſtle. Eeine ſchwere Körperverletzung durch Fauſtſchläge ins Geſicht ſeiner eigenen Frau beging geſtern nachmittag anſcheinend ein emder Hauſierer in der Nähe der Rheinbrücke. Der Grobian ſchlug derart auf die Hilfloſe ein, daß ſie vollſtändig mit Beulen bedeckt war und aus Naſe und Mund blutete. Da der Ehezwiſt ſich in der Nähe der vielbeſprochenen 3 Pfennig⸗Halteſtelle der Rheinbrücke ab⸗ ſpielte, hatte natürlich der Fall eine koloſſale Menſchenanſammlung Folge, Ein Schutzmann nahm die Kampfhähne mit zur Wache, gt von der ſich wie toll gebärdenden Menſchenmenge. Der Zweikampf wiederholte ſich noch ein paarmal, bevor die Beiden burch vergitterte Fenſter von einander getrennt werden konnten. Die Waren, die die Frau in einem Korb mit ſich führte, waren auf der Straße zerſtreut. Eine Anklage wegen Streikvergehen aus dem Ausſtand der Maſchiniſten und Heizer im Sommer dieſes Jahres wurde geſtern vor dem Schöffengericht verhandelt. Als Angeklagter er⸗ ſchien der Heizer Friedr. Göckel von Ludwigshafen, ein weiterer Angeklagter, der Heizer Martin Streitel, iſt nicht erſchienen. Vor dem Zollgebäude lag während des Streikes längere Zeit ein Schiff, auf das die Arbeitswilligen verbracht wurden. Als der erſte Trupp von dem Agenten Buchholz aus dem Eſſener Bezirk hierher gebracht wurde— von der Eiſenbahn wurden ſie per Elek⸗ triſche an das Zollgebäude gebracht— begaben ſich die beiden An⸗ geklagten auf das Schiff, um die Leute zu bewegen, ihnen nicht in den Rücken zu fallen, und die Arbeit nicht aufzunehmen Dabei ſollen ſie nach der Anklage geſagt haben:„Ihr Lumpen, Ihr Stromer, wenn Ihr arbeitet, werden Euch die Knochen entzwei geſchlagen, bei Straßburg ſind ſchon 2 verſchwunden, ſo kanns Euch noch gehen.“ Der Angeklagte beſtreitet entſchieden, ſo etwas geſagt zu haben. Keiner der geladenen Zeugen, auch nicht der Zollbeamie, hat etwas von einer Drohung gehört. Die Ange⸗ klagten hätten die Arbeitswilligen auf ihr entwürdigendes Lager einer im Schiffsinnern liegenden Spreu aufmerkſam gemacht und ihnen in begütigendem Tone geſagt, ſie würden von den Arbeitern Verpflegung und Geld zur Rückreiſe erhalten. Der durch.⸗A. Dr. Frank verteidigte Angeklagte wurde freigeſprochen, die Anklage gegen Streitel aber vertagt⸗ * Konkursverfahren. Ueber das Vermögen der Rheiniſchen Baugeſellſchaft m. b. H. Mannheim, B 1, 2, wurde das Konkursverfahren eröffnet. Konkursbverwalter: Rechtsanwalt Dr. Pudel. Konkursforderungen ſind bis zum 10. November anzu⸗ melden. Prüfung der angemeldeten Forderungen am 24. November. —— Aus dem Großherzogtum. Schwetzingen, 6. Okt. Bei Grabarbeiten auf dem Bauplatze des Herrn M. Binkele neben dem Reſtaurant„Kloſter⸗ keller“, auf welchem Grunde einſt ein Franziskanerkloſter ſtand, wurden heute früh zwei Skelette freigelegt. Sie dürften die ſterblichen Ueberreſte von Mönchen darſtellen, die einſt im Gange des Kloſters, der ſich an der Fundſtelle längs zog, zur letz⸗ ten Ruhe beſtattet wurden. Man erinnert ſich auch noch ausge⸗ tretener Grabplatten in eben dieſem Gange,(deſſen Türe übrigens noch ſteht, aber nächſter Tage dem Abbruch verfällt), ſodaß ſich damit die oben ausgeſprochene Vermutung, daß es ſich um die Gebeine von Mönchen handelt, wohl rechtfertigt. In dem naſſen, lehmigen Boden haben die Skelette ſich gut erhalten. Zur Ge⸗ ſchichte des Kloſters iſt zu bemerken, daß dasſelbe um 6715 erbaut wurde. Es war als Kloſter des Franziskanerordens zum Behufe eines Noviziathauſes zu bauen bewilligt worden. Das Kloſter blühte eine kurze Zeit und ging dann bei der allgemeinen Säku⸗ lariſation aller Klöſter in Baden anno 1803 wieder ein. 2 Flehingen(Amt Bretten), 6. Okt. Für die im Ver⸗ ordnungsblatte des Großh. Oberſchulrats ausgeſchriebene Vor⸗ ſtandsſtelle der Zwangserziehungsanſtalkt, welche analog andern derartigen Verwalterſtellen im Beamtentarif unter E eingereiht iſt, hatten ſich aus der Zahl der Volksſchullehrer über 150 gemeldet. Es mußten jedoch alle unter 30 und über 40 Lebens⸗ jahre ausſcheiden, ſo daß der Großh. Verwaltungshof aus der Zahl der reſtierenden 70 Bewerber den 40jährigen kathol. Hauptlehrer Ph. Zimmermann von Buchen als die für dieſen nicht leichten Poſten geeignete Perſönlichkeit auswählte. Es befinden ſich gegen⸗ wärtig an der neuzeitlich praktiſch eingerichteten Anſtalt, welche dem Großh. Verwaltungshof unterſteht, 110 Zöglinge im Alter von 14 bis 20 Jahren und 12 Aufſeher mit einem Oberaufſeher, nebſt einigen Beamten für den Rechnungsdienſt und eine weitere un⸗ ſtändige Lehrkraft. Die gleiche Anſtalt für weibliche Zöglinge iſt in Bvetten. oc. Pforzheim, 6. Okt. Ein 12jähriger Knabe namens Friedrich Remenſperger aus Brötzingen hat kürzlich die Opfer⸗ büchſe der dortigen katholiſchen Kirche erbrochen und ihres Inhaltes beraubt. Wie ſich herausſtellte, wurde der Opferſtock bereits zweimal in dieſem Jahre von demſelben Jungen geleert. * Pforzheim, 6. Okt. In vergangener Nacht iſt einer der älteſten hieſigen Schutzleute, Herr Johann Fritſchi, infolge eines Unglücksfalles plötzlich geſtorben. Er ſtürzte, als er gegen 11 Uhr nach Hauſe kam, rücklings die Treppe herunter, wo⸗ bei er mit dem Kopf ſo hart auf eine Stufenkante aufſchlug, daß er eine klaffende Wunde an der Stirn davontrug. Die alsbald her⸗ beigeeilten Hausbewohner brachten den Verunglückten in ſeine Wohnung, wo er jedoch ſchon nach wenigen Minuten ſtarb, ohne noch einmal zum Bewußtſein gekommen zu ſein. Herr Fritſchi war hier ſeit etwa 15 Jahren Schutzmann. * Mühlbach, 7. Okt. An einem Sonntag nachmittag im Monat Auguſt vergnügten ſich in der Nähe des hieſigen Stein⸗ bruches mehrere junge Burſchen mit Steinwerfen wobei der 10jähr. Theodor Ege ſo unglücklich an den Kopf getroffen wurde, daß er eine ſchwere Wunde davontrug und in bewußtloſem Zuſtande nach Hauſe getragen werden mußte. Die Wunde verſchlimmerte ſich der⸗ art, daß die Ueberführung des Erkrankten in das Akadem. Kranzen⸗ haus in Heidelberg nötig wurde, wo er ſeinen Verletzungen am verfloſſenen Montag erlegen iſt. 0 Pfalz, Heſren und Umgebung. r. Landau, 4. Okt. Eine geſtern hier ſtattgehabte Gene⸗ ralbverſammlung des Vereins der Vieh⸗ und Schweine⸗ händler der Pfalz beſchloß, die Verſicherung gegen Vieh⸗ ſeuchen in die Hand zu nehmen. Es wurde eine Kommiſſion mit der Ausarbeitung von Vorſchlägen beauftragt. Ein Antrag auf Anſchluß an den Hanſabund wurde, nachdem ſich auch Stimmen gegen dieſend Antrag geltend machten, auf die nächſte General⸗ verſammlung vertagt. Kaiſerslautern, 7. Okt. Laut amtlicher Mittei⸗ lung werden von morgen früh ab ſämtliche Katzen, welche auf der Straße angetroffen werden getötet. Gerichtszeitung. oc. Karlsruhe, 7. Okt. Die Strafkammer erkannte gegen den 15 Jahre alten Zigarrenmacher Joſeph Krämer aus Hambrücken, der am 25. Juni den 16 Jahre alten Zigarrenmacher Herzog aus Neudorf erſtochen hat, auf eine Gefängnisſtrafe von 4 Monaten. Es handelte ſich hier um einen Streit, hervorgegan⸗ gen aus der vielfach traditionellen Feindſchaft unter den Burſchen zweier benachbarter Ortſchaften. de. Karlsruhe, 6. Okt. Die Reviſion des Weinhändlers Max Heß, der von der Strafkammer Karlsruhe wegen Ver⸗ gehens gegen das Weingeſetz zu 10 Wochen Gefängnis und 2000 Mark Geldſtrafe verurteilt worden war, wurde vom Reichsgericht verworfen. — Von TJag zu Tag. — Eine originelle Verwahrung. München, 7. Oktober. Die von den neuen Steuern betroffenen Großbe⸗ triebe wälzen die Laſten auf den Konſumenen, die Reſtaurateure auf die Gäſte ab, indem ſie ſich auf den Reichstag berufen. Ebenſo neu als draſtiſch erſcheint von dieſem Standpunkte aus ein im Reſtaurant Peterhof angebrachtes Plakat des Inhalts: Mit Klagen wegen Preiserhöhung, verurſacht durch die neuen Steuerzuſchläge, wollen Sie ſich gefälligſt nicht an mich, ſondern an den Reichstag wenden! Der Geſchäftsinhaber! — Einen„Rekord in Vorſtrafen“ hat der Taglöh⸗ ner Robert Hirſch in Stuttgart aufgeſtellt. Er wurde ſchon 239 mal wegen aller möglichen Vergehen beſtraft. Zurzeit iſt er 1½ Monate wegen Schutzmannsbeleidigung eingeſperrt. — Zugentgleiſung. Prag, 8. Okt. Ein Perſonenzug der Prag⸗Eger⸗Buchtichrader⸗Bahn iſt geſtern abend infolge beſchädigter Weichen auf der Station Neudau entgleiſt und auf einen auf der Station ſtehenden Güterzug aufgefahren. Ein Reiſender und ein Bahnbedienſteter wurden ſchwer, 16 Paſſagiere leicht verletzt. m. Ein Racheakt aufeiner Hochzeitsfeier. Bochum, 8. Okt. Als in voriger Nacht eine Hochzeitsgeſellſchaft in fröhlicher Stimmung beiſammen ſaß, ſtürmte plötzlich ein Mann in das Lokal und warf eine Dynamitpatrone unter die Hochzeitgäſte. 5. Perſonen nach einer anderen Meldung 8, wurden ſchwer verletzt. Der Täter flüchtete. Eine Perſon wurde verhaftet. Vermutlich iſt die Tat aus Rache geſchehen. — Typhusepidemie. Reutlingen, 7, Okt. Vermutlich durch Infektion der Trinkwaſſerleitung iſt der Typhus in erheblichem Umfange aufgetrelen. Vom Medizinalkollegium wurde Direktor von Rembold hierher eutſandt. Letzte Nachrichten und Telegramme. *Stuttgart, 8. Okt. Wie der„Staatsanzeiger“ meldet. hat der König von Sachſen dem Grafen Zeppelin den Hausorden der Rautenkrone verliehen. 7 .50 Uhr zu einer Fahrt aufgeſtiegen. Die Luftſchiffhalle in Hamburg. * Friedrichshafen, 8. Okt. Direktor Colsmann von der Zeppelin⸗Luftſchiffbau⸗Geſellſchaft teilt mit: Bei meiner Rück⸗ kehr ſehe ich, daß, veranlaßt durch die irrtümliche Meldung eines Hamburger Blattes, durch die Preſſe die Nachricht geht, meine An⸗ regung zum Bau einer Luftſchiffhalle in Hamburg geſchähe im Anſchluß an die Beſtrebungen einer in Franlfurt a. M. kürzlich gegründeten Aeroſtationsgeſellſchaft. Um Verwirrungen vorzubeu⸗ gen, empfiehlt es ſich, hervorzuheben, daß die geplante Hamburger Gründung in keinerlei Beziehungen zu den Arbeiten einer Geſell⸗ ſchaft ſteht, die unter dem obigen Namen ſich tatſächlich ſchon vor längerer Zeit konſtituiert haben ſoll. Vielmehr wird ſie ſich eng anlehnen an die in Frankfurt a. M. in der Bildung begriffene und ſo gut wie geſicherte Luftſchiffahrtsgeſellſchaft, die durch die Ham⸗ burger Gründung nur eine gewiſſe Erweiterung erfahren würde. Die Zeppelingeſellſchaft wird ihrerſeits im Intereſſe einner gedeih⸗ lichen und zielbewußten Förderung der bedeutungsvollen Angelegen⸗ heit ſorgfältig eine Zerſplitterung der Kräfte aller Art zu ver⸗ meiden ſuchen. So wird ſie auch lediglich der Frankfurter Luftſchiff⸗ fahrtsgeſellſchaft Fahrzeuge ihres Syſtems zum praktiſchen Betriebe überlaſſen, ohne durch dieſe höchſt wertvolle Konzeſſion der Luft⸗ ſchiffahrtsgeſellſchaft ihrerſeits das Recht auf Verwendung von Fahrzeugen anderen Syſtems abzuſprechen. Erdbeben. Hohenheim, 8. Okt. Die Erdbebenwarte regiſtrierte hente vor⸗ mittag kurz nach 11 Uh rein heftiges Erdbeben in etwa 3000 Kilometer Entfernung. iſt um Barcelona. m. Barcelona, 8. Okt. Es finden täglich Verhaf⸗ tungen verdächtiger Perſonen ſtatt, welche von den bereits gefangenen Geſinnungsgenoſſen verraten werden. Die Kriegs⸗ gerichte haben auf lange Zeit hinaus zu tun. In einem der hieſigen Gefängniſſe warten augenblicklich etwa 250 Ver⸗ haftete, die an den Juliereigniſſen beteiligt waren, auf ihre Aburteilung. Reibungen zwiſchen Japan und den Vereinigten Staaten. * London, 8. Okt. Die„Morning Poſt“ meldet aus Waſhington: Es unterliegt kaum einem Zweifel, daß die Zurückberufung des amerikaniſchen Geſandten Crane nach Waſhington zur Entgegennahme neuer Inſtruktionen auf das japaniſch⸗chineſiſche Mandſchureſabkommen zu⸗ rückzuführen iſt, das am 4. September in Peking unterzeichnet wurde. In den Kreiſen des Staatsdepartements wird erklärt, daß gegen die Artikel 3 und 4 des Abkommens Wjiderſpruch erhoben werde, nach denen alle Bergwerke längs der Antung⸗Mukden⸗Eiſen⸗ bahn und dem Hauptſtrange der mandſchuriſchen Eiſenbahn mit Aunahme der Kohlengruben von Fuſhun und Tuentai als gemein⸗ ſame Unternehmungen japaniſcher und chineſiſcher Untertanen be⸗ trieben, die Gruben von Fuſhun und Tuendai dagegen durch die japaniſche Regierung unter Entrichtung von Abgaben an die chine⸗ ſiſche Regierung ausgebeutet werden ſollen. Das amerikaniſche Staatsdepartement ſieht dieſe Konzeſſionen an Japan als eine direkte Verletzung des Verſprechens der offe⸗ nen Türe an, da Japan Bergwerksprivilegien erbeilt worden ſeien, die keiner anderen Nation bewilligt wurden. Ein Balkanſtaatenbund. m. Petersburg, 8. Okt. Die Erwartungen, welche die ſlaven⸗ und englandfreundliche ruſſiſche Ppeſſe auf das Eintreffen der türkiſchen Geſandtſchaft in Livadia ſetzt, drückt die„Birſch. Wjed.“ aus, indem ſie die Hoffnung ausſpricht, daß die unter Be⸗ teiligung bon Iswolkski ſtattfindenden Verhandlungen das be⸗ ſtehende gute Einvernehmen zwiſchen Rußland und der Türkei in eine Vereinbarung verwandeln würden, welche die Grund⸗ lage zur Verwirklichung des außerordentlich glücklichen Gedankens eines Balkanſtaatenbundes bilden könnte. Die Verbrüderung der germaniſchen Welt. Newyork, 8. Okt. Bei dem geſtrigen Feſtbankett im Wal⸗ borf⸗Aſtoxia⸗Hotel, das von dem Deutſchtum Newyorks veran⸗ ſtaltet wurde, feierte der Bürgermeiſter von Newyork Mo. Clella die Friedensliebe des deutſchen Kaiſers, der einer der wahrhaft großen Männer unſeres Zeitalters ſei und betonte die Freundſchaft des Kaiſers Amerika gegenüber. Großadmiral v. Koeſter habe die Herzen der Newyorker im Sturme erobert. Zum Schluß toaſtete der Redner auf den Kai⸗ ſer und die anderen Oberhäupter der an dem Bankett beteiligten Staaten, ſowie in deutſcher Sprache auf die verrbrüderung der germaniſchen Welt. Großadmiral v. Koeſter, ſtürmiſch begrüßt, bezeichnete die Hudſonfeier als die größte glän⸗ zendſte Freundſchaftsfeier. Die deutſchen Marineoffiziere nennten Admiral Seymour mit Stolz einen Freund der deutſchen Marine. Weiter betonte v. Koeſter die bewunderungswürdigen Fortſchritte Amerikas und Gründlichkeit an dem Aufbau der Stadt und des Landes und wies auf die idealen Bande hin, die Deutſch⸗ land und die Deutſchamerikaner verknüpften. Admiras Seymour führte aus, wenn er beſtrebt ſei, die engliſche Marine in möglichſt guter Verfaſſung zu erhalten, ſo gelte dasſelbe von dem Großadmiral v. Koeſter bezüglich der deutſchen Marine, Wir blicken, fuhr der Admiral fort, bewundernd über die Nordſee auf das deutſche Seemannstum und fühlen, daß die deutſchen Blicke mit der gblbebibchbebn Be⸗ wunderung auf England gerichtet ſind. Ein freund⸗ ſchaftlicher Wettbewerb iſt nicht Feindſchaft. Möge die Freund⸗ ſchaft zwiſchen den deutſchen und den engliſchen Seeleuten immerdar fortbeſtehen.(Lebhafter Beifall.) Der Vertreter Oeſterreich⸗-Ungarns, Botſchaftsrat Freiherr von Ambrzy v. Sedem toaſtete auf dieglänzendbewährte Bun⸗ destreue. Zum Schluß führte der frühere Bürgermeiſter von Newyork, Lew, aus, wenn Deutſchland und England, ſo⸗ mie Amerika Frieden hielten und die übrigen Staaten im Intereſſe des Friedens beeinflußten, ſei die pax humana ge⸗ ſichert. 558 Zum Prozeß Dahſel. Berlin, 8. Okt. Der Verleger der„Wahrheit“, Wilhelm Bruhn, hat gegen den verantwortlichen Redakteur der Breslauer Zeitung eine Preßbeleidigungsklage angemeldet. Die Beleidigung wird in der Behauptung erblickt, Dahſel ſei durch die Mitarbeiterſchaft an dem Blatt vollſtändig korrumpiert worden. „Friedrichshafen, 8. Okt. Das Luftſchißt„Z. 3 5 — ( Tanuheim, 8. Oktober. — SGeneral-Anzeiger.(Abendblatt.) 5. Seite. K. Schriesheim, 8. Okt. Heute vormittag 9½ Uhr fand dahier eine Sitzung des Bürgerausſchuſſes ſtatt die ſich mit f ſehr wich⸗ 1155 Angelegenheiten befaßte. Von den 69 Bürgerausſchuß⸗ Mitgliedern wohnten 63 der Sitzung bei. Von den gefaßten Weſchlüſſen iſt beſonders derjenige der Einführung der elLektri 1 chen Beleuchtung in Schriesheim hervorzu⸗ heben. Dieſe Frage bildete ſchon ſeit Jahren das Tages⸗ geſpräch in Schriesheim und dürfte nun dieſer Beſchluß allent⸗ halben mit großer Genugtun ng in der Gemeinde auf⸗ genommen werden. Herr Bürgermeiſter rban eröffnete die Sitzung, worauf 85 die Beratung der Tagesordnung eingetreten wurde. Der erſte eeenand betraf Bauliche Veränberſaen an dem Schulhaus. Der Bürgerausſchuß wird um ſeine Genehmigung erſucht a) zum Einbau von 4 Lehrſäle in das beſtehende Schulhaus und zur Anſchaffung des erforderlichen Inventars für dieſe Säle; b) zur Her ſtellung neuer Abortanlagen und Kanali⸗ ſation im Schulhaus nach den durch Gr. BezirksBau⸗ Inſpek⸗ tion Mannheim gefertigten Plänen und Erläut terungen mit einem voran⸗ ſchlagsmäßigen Koſtenaufwand von 31 000., welche durch eine vom Gemeinderat zu beſ orgende Kapitals⸗ aufnahme der Gemeinde zu beſchaffen ſind, deren Tilgungs⸗ art ſpäter feſtgeſetzt wird. Bürgermeif 15 Urban begründet die Vorlage und wies hin, daß zunächſt nur zwei Lehrſäle hergerichtet werden ſollen..A. M. Weber frägt an, ob die vorgef ſehenen M. 31 000 auch ausreichten, für Nach⸗ bewilligungen ſei er nicht. Der Vorſ itende erwiderte, daß aller Vorausſ ſicht nach die Summe reſchen werde...M. Thoma wünſcht eine detailliertere ageordne Die 31000 Mark ſollten ſpezialiſiert ſein, damit man ſehe, für welche Gegenſtände ſie gebraucht werden. Der Vorſitzende verbat ſich irgendwelchen Vorwurf, da die Pläne auf dem Rathaus zur Anſicht offen gelegen haben. In Mannheim und Heidelberg würde genau ſo verſahren..R. Hartmann hält den Vorwurf des.A. M. Thoma ebenfalls für ganz un⸗ bevechtigt. Nirgends würden die einzelnen Poſitionen in der Tagesordnung aufgeführt. Jedem Bürger ſtehe es frei, aufs Rathaus zu gehen und von den Akten Einſicht zu nehmen. Die Vorſitzenden der Fraktionen ſollten es ebenſo machen und dann in ihren Fraktionen Bericht erſtatten. Der Ge⸗ meinderat ſei aber nicht dazu verpflichtet, die Poſitionen in der Dagesordnung zu veröffentlichen..A. M. Lorenz wünſcht bhei dem Bau Berückſichtigung der Schriesheimer Geſchäfts⸗ leute..A. M. Neu m ann verlangt für das Schulhaus eine Dampfheizung, ein Volksbad und ein Schülerbad. Die Dampfheizung ſich, das Volksbad ſei ein Bedürf⸗ nis und das Schülerbad notwendig. Bei der Muſterung müßten die jungen Leute nach Heidelberg fahren, um dort ein Her zu nehmen. Der Vorſitzende iſt nicht gerade für die Bäder. Die Saipfhez izung könne man fallen laſſen..A. M. Koch ver⸗ f weiſt guf die Schulhäuſer der umliegenden Orte, wo überall Bäder eingebaut ſeien, Auch in Schriesheim ließe es ſich 1 ganz gut machen. Der Vorfitzen de gibt zu, daß für die kleinen Fabrikſtädte die Bäder notwendig ſeien. Hier in Schriesheim ſei das für die Bäder aber nicht ſo vor⸗ handen, Wenn ein neues Schulhaus gebaut würde, können Bäder eingerichtet werde in dem alten Schulhaus gehe dies jedoch nicht..A. M. Goch glaubt, N5 man dann ein neues Schulbaus⸗ hätte müſſen. Nach kurzen Bemerkungen der B..M. und Koch wird zur Abſtimmung geſchritten, die die Annahme der Vorlage mit 62 gegen 1 Stimme ergibt. Genehmigung der durch das neue Ortsſtraßengeſetz notwendig gewordenen Grnudſätze über den Beizug der An⸗ grenzer zu den Koſten der Straßenaulagen im ganzen Betrag. Der Vorſitzende führt in der Begründung der Vorlage aus, daß der Gemeinderat den Beſchluß gefaßt habe, für die Straßenherſtellungskoſten die ganzen Gebühren zu erheben unter der Bedingung, daß für die Kanaliſation keine Koſten erhoben werden, wozu der Gemeinderat ja berechtigt wäre. B. A. M. Mack wünſcht, daß man den alten Modus beibe⸗ halte...M. Neumann iſt gleichfalls dafür, daß der bisherige Modus beibehalten werden. erwidert, daß der Betrag für die Straßenherſtellungskoſten doch nicht ſo hoch ſei, wie man ſcheints annehme. Nach weiteren Ausführungen der.A. M. Lorenz, Weber, Thoma und GR. Hartmann wird die Vor⸗ lage mit 46 gegen 155 Stimmen bei einer Stimmenhaltung angenommen. Genehmigung des Ortsſtatuis über den Rückerſatz ſämtlicher Koſten für die Herſtellung der öffentlichen Gehwege und Rinnen Die Vorlage wird mit 45 gegen 17 Stimmen bei einet Stimmenthaltung ohne Debatte angenommen. Genehmigung zur Einführung elektriſcher Straßenbeleuchtung und zur Einrichtung elektriſchen Lichts in den Gemeindegebäuden B..M. Weber verlangl nochmalige Prüfung 0 ller Lichtarten. Azetylen oder Gas wäre dem elektriſchen Licht immer noch den Vorzug zu geben. Der Vorſitzen de ſtellt feſt, daß dieſe beiden Lichtarten gerade ſo teuer wie das olek⸗ triſche Licht kommen..A. M. Gaber iſt für elektriſches Licht. .R. Hartmann tritt für elektriſche Beleuchtung ein. Man dürfe in Schriesheim keine rückſchrittliche Beleuchtung einführen. In Lambsheim ſei das Azetylenlicht bloß in einer Wirtſchaft gelobt worden. Es habe geheißen, daß, wenn ſie es nochmals mit der Beleuchtungsfrage 5 tun hätten, nie⸗ male mehr Azetylenlicht einführen würden. Für eine Azetylen⸗ beleuchtung könne ſich niemand erwärmen. Die Herren wür⸗ den auch hier zu der Anſicht kommen, daß man ein derartiges rückſchrittliches Licht nicht einführen dürfe..A. M. Maſck iſt es gleich, was man für ein Licht bekommt, nur müſſe die Lichtfrage reiflich überlegt und geprüft werden. Der Vr⸗ ſötzende tritt für die elektriſche Beleuchtung ein. Man müſſe auch Rückſicht nehmen auf die Waſſerkräfte des Rheins und des Neckars, die doch binnen kurzem zur Gewinnung elek⸗ triſcher Energie verwendet vürden. .A M. Som mer empfiehlt noch einige Zeit zu warten, da doch Verhandlungen wegen einer elektriſchen Bahn von Mannheim nach 55 ſchweben. Er glaube, daß man Erledi Aaſeags die Sache ſchneller zum 88 ies gebaut werde, kommen und dann Buürgerausſchußzſihung in Schriesheim. jährjge Zuweiſung auf M. 50 000. an. 51 825). Der Vorſitzen de gefragt. könnte man von zwei Seiten den elektriſchen Strom be⸗ kommen. Der Vorſitzende erwiderte, daß er dies genau wiſſe. Aber wenn man einen ſolchen Beſchluß faſſen wolle, dann könnte man noch lange auf das elektriſche Licht warten. B..M. Som⸗ mann über elektriſche und Gasbeleuchtung...M. Thoma macht längere Ausführungen über die Erf fahrungen der Licht⸗ kommiſſion. Es folgen noch kurze Bemerkungen der.A. M. Mack Koch, Neumann u..R. Ullrich. Der Vorſitzende betont, daß ſich der Gemeinderat doppelte Verkräge, doppelte Vor⸗ anſchläge für die ganze Beleuchtung wie für die Straßenbeleuch⸗ lung herſtellen laſſe. Von verſchiedenen Firmen würden Offerten für Stromlieferung verlangt.— Die Vorlage wurde hierauf mit 45 gegen 15 Stimmen bei 3 Stimmenthaltungen angenommen. Lieferung von elektriſchem Licht. Der Bürgerausſchuß wird erſucht, den Gemeinderat zu er⸗ mächtigen, mit der Rhein. Schuckert⸗Geſellſchaft für elektriſche Induſtrie.⸗G. in Mannheim behufs Einführung der elektri⸗ ſchen Straßenbeluchtung einen Vertrag unter Vorbehalt der Ein⸗ holung eines bezirksamtlichen Gutachtens und der Zuſtimmung des Bürgerausſchuffe 08 abzuf chließen. B..M. Seitz verlangt, daß ſoviel wie möglich Offerten verlangt werden. Der Vor⸗ ſitzende ſtimmt dem 0 und verſichert, daß die Schries⸗ heimer Geſchäftsleute dann bevorzugt werden ſollen.— Die Vorlage wird einſtimmig angenommen. Schluß der Sitzung 12.10 Uhr. r Jolkswirtschalft. Dörflingerſche Achſen⸗ und Federnfabriken.⸗G., Der wieder nur kurz gehaltene Bericht über das am 30. Juni zu Ende gegangene Geſchäftsjahr bemerkt, der Ab⸗ ſatz habe ſich in den Bahnen des Vorjahrs gehalten, während die Verkaufspreiſe noch weiter geſunken ſeien. Das Gewinn⸗ ergebnis hat ſich infolgedeſſen von M. 49 173 auf M. 35 525 vermindert. Inzwiſchen haben ſich die Abſatzverhältniſſe etlwas gebeſſert, und man rechnet für das neue Geſchäftsjahr, obwohl die notwendige Preisaufbeſſerung noch fehlt, mit einem günſtigeren Reſultat. Der Bruttogewinn ſtellt ſich einſchl. 3800(i. V. 12 402) M. Vortrag auf 170 005(200 922)., wovon Unkoſten und Reparaturen mit 118 067(128 799)., ſowie die in einem Poſten ausgewieſenen auf 16 502(22 949) Mark verminderten Abſchreibungen zu kürzen ſind. Aus dem bereits angegebenen Nettogewinn gelangt eine Dividende von 4 Prozent gegen 6 Prozent im Vorjahre zur Verteilung, der Reſerve fließen M. 2614(M. 2458, außerdem i. V. Mark 6914 Tantiemen) zu, wonach 4910(3800) M. auf neue Rech⸗ nung vorgetragen werden.— In der Bilanz figurieren bei M. 700 000 Aktienkapital und M. 25 000(unverändert) Hypotheken 156512(175 898) M. ſonſtige Verpflichtungen, denen 27 009(18 394) M. bar, Wechſel und Effekten, 327 368 (844 746) M. Waren und 197581(225 962 M. Debitoren gegenüberſtehen. Immobilien mit M. 292 400 und Maſchinen und Werkzeuge mit M. 130 061 haben ſich nur wenig ver⸗ ändert. Manuheim. vermindert; anderſeits wächſt die Reſerve durch die dies⸗ *** Nähmaſchinenfabrik Karlsruhe vorm. Haid u. Neu. Der Bericht für das Jahr 1908⸗09 führt aus, daß der bereits im vorigen Jahr eingeſetzte flaue Geſchäftsgang im Berichts⸗ jahr angehalten hat. Der Auftragsbeſtand, den man ins neue Geſchäftsjahr herübergenommen hat, iſt gegen das Vorjahr weiter zurückgegangen. Der Ueberſchuß beträgt 848 570 M. li. V. 373 249.). Die Abſchreibungen erfordern 49 182 M.(M. Zuzüglich 95 668 M.(67 742.)j Vortrag verbleibt ein von 395057 M.(389 168.). Die General⸗ verſammlung vom 5. Oktober beſchloß die Verteilung von wieder 17 Prozent Dividende, woran die 350 000 M. jungen Aktien zur Hälfte teilnehmen. Zu außerordentlichen Abſchrei⸗ bungen dienen 45000 M.(70000.), vorgetragen werden 96 807 Mark. Im neuen Geſchäftsjahr iſt ſeit einigen Monaten eine wenn auch nur geringe Beſſerung des Geſchäftsganges zu kon⸗ ſtatieren. ** 5 Kolonialwerte. (ericht vom Deutſchen Kolonjalkontor G. m b.., Hamburg und Berlin.) eee Werte waren in der Berichtswvoche ſehr ſtill. South Weſt Africa Shares, deren Proſpekt zur Faeübne an der Berliner 508 nunmehr veröffentli icht iſt und ein ſehr gün⸗ ſtiges Bild über die Geſellſchaft gibt, lagen trotzdem ſehr 10 ig und faſt unverändert. South African Territories bröckelten weiter im Kurſe ab...G. Anteile für Südweſtafrikla waren begehrt und dementſpreche nd höher. Otavi⸗Anteile und Genußſcheine nach vor⸗ übergehender Abſchtwächung ſogar noch über vorwöchigen Stand erholt. Kaukauſib ie letzthin gehandelt, aber höher offeriert. Gibeon auf günſtige Gerüchte über den Stand der Prozeſſe weiter Kolmanskop wurden in Erwartung einer ſehr günſtigen Ausbeute in größeren Beträgen umgeſetzt und erzielten eine von 7 Mark pro Stück. Von Kamerunwerten beſtand regſte Nachfrage nach Afrikani⸗ ſchen Kompanie⸗Aktien und ſtiegen ſolche um 8 Prozent, ohne daß jedoch irgend welches Angebot der Nachfrage aaten e Ebenſo traten berſchiedentlich Käufer für Süd⸗Kamerun⸗Werte her⸗ vor, da es jedoch an Ware mangelte, an es nur vereinzelt zu Abſehlüſſen. Von Oſtafrikaniſchen Werten ſchwächte en ſich D. O. A..⸗Anteile etwas aß. Deutſch⸗ Oſtafrikaniſche Plantagen⸗Aktien ſtanden etwas in Nachfrage. Für Sakarre⸗Vorzugsaktien beſtehl auf ſehr er⸗ mäßigtem Kürsmibeau Kaufluſt. Togo⸗Geſ eingent umgeſetzt, doch blieb, dieſes Papier weiker A Von Südſeewerten wurden Prift ⸗Phosphate⸗Altien rege um⸗ geſetzt. Deutſche Südſee⸗Phosphate zu letztem Kurſe afferiert. Jaluit und ziemlich unverändert. *** Handelsberichte. Screnigle Gbenſhe Werke.⸗G. Charlottenburg. 2 —— che— mer verlangt einen Vortrag von einem unparteiiſchen 8000 Gerätſchaften und Modelle ſind ganz abgeſchrieben. Das Delkrederekonto hat ſich von M. 20 000 auf die Hälfte ellſcheft ver⸗ Pfalsbr. Geiſel, Mohr—.——.— Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr.— 1908/09 mehr Umſatz 5 Gewinn, als im Vorjahre. Im Geſchäfte in Glyzerin kamen internationale Preisvereinbarungen zuſtande. Die Dividende von 16 Proz. erfordern 480000 Mk. lim Vorjahre 13 Proz.= 390 000 Mk.). werden 155 105 Mk. Die Ausſichten ſind lt„Frkf. Zig.“ durchaas befrie⸗ igend. Konkurs. Die Majorität der geſtrigen Gläubiger⸗ verſammlung im Konkurs der Firma 8 Koh n u. Daniel in Berlin ſtimmte für Aufbringung von Mitt eln Zur For! führung des Konkurſes, weil verſchiedene Zahlungen der Firma, wie ſolche für Prämien und Lebenspolizen, Hergabe von Hypothe lenzinſen, Proviſionen für Bankguthaben uſw. anfechtbar ſeien, ſodoß eventl, rine böhere Quote als jetzt in Ausſicht ſteht.(Frkf, Ztg.) Berlin, 8 Okt. Das Petersburger Commerzialgericht be⸗ ſchloß jetzt die Schließung der k inſolventen Firma r, Warktjuin in Pe bur g.(Frkf. Zig) .⸗G. für Beten⸗ und W 5 * Berlh, 8. Okt. Der Auſſichlsrat der.⸗G. für Betom und Mauexrbanten beſchloß, der zum 2. Nov. einzuber: lſenden Generalverſammlung die Erhöhung des Aktienkapitals um Mk, 500 000, alſo auſ 2 Millionen vorzuſchlagen. Es iſt beabſichtigt, dieſe Aktien mit Dividende aberechtigung bon einem Viertel des Jahreserträgniſſes auszuſtatten. Die neuen Aktien ſollen bon einen Lonſortium zu 140 Proz. übernommen werden mit der Verpflichtung, 3 75 000 M. zu chem Kurſe den alten Aktio⸗ nären anzubieten. Vom amerikaniſchen Eiſen⸗ und Stahlmarkt. *London, 8. Okt. Aus Philadelphig wird vom amerkta⸗ niſchen Eiſen⸗ und Stahlmarkt gemeldet: In Roheiſenpoſitionen hat ſcheinbar ein Umſchlag eingeſetzt. Die Nachfrage hat. weiter nachgelaſſen, die Tendenz ſei ſchwächer. In öſtlichen Zentren hindere die Furcht vor einer möglichen Einſuhr fremden M terials eine weitere Steigerung. Schmiedeiſen iſt unver ände 1477 baſiſches jedoch ſchwächer. Einnahmen der Orientbahn. Wlen, 8. Okt. Die Bisltvetenuhnen der Oricntb betrugen in der Zeit vom 24. Sept. bis 90. Sept. Fres. 392 236(ur Fres. 75 885), ſeit dem 1. Jannar a,. ec. Fres. 9 779 919(mehr! 1 139 988). 1285 Berlin, 8. Okt. Anatoliſche Eiſenbahn. Konſtautinopel, 8. Okt. Die Geſamtelnnahmen Auatoltſchen Eiſenbahn betrugen vom 17. Sept, bis 23. Sept. 189 009(weniger Fres. 71800) ſekt 1. Jannar a. c. Fres. 51 (mehr Fres. 102 94l). 1 *** Mannljeimer Effektenbörſe. vom 8. Oktober.(Offizieller Bericht Bei ſtillem Verkehr notierten heube: Pfälz. Bank⸗Akt 102 G. Maunheimer Aktienbrauerei⸗(Mayerhof) 124., Bad. Aſſekuranz⸗Aktien 1615., Manheimer Verſi rungs⸗Aktien 544., 548., e K 126., Süddeutſche Drahtinduſt rie Aktien 197 B. ſtenfabrir MWaldbof⸗Aktien 806 B. Obfigekton eg. 2 %½% Bad..⸗G. f. bſchef u. Seetransport 155 4½%% Bad. Anilin⸗u. Soda 4% Bad Anil. u. Sodafbr. Serle 4% Br. Kleinlein Heidlbg %0 Hürg. Brauhaus, Boni 4% Hertenmühle Genz —. Pfandbriefe. 795 997 Hyp.⸗B. unk. 1902 100.— bz „„ verſchied. 92.29 bz 85„„ Kommunal 92.70 ö; Städte⸗Aulehen. 3½ Freiburg j. B. 92.25 604 3½ 0% Heldelbg. v. J. 1903 93.30 c 40% Karlsruhe v. J. 1907101.— 6 400% Karlsruhe 5 J. 1896 87.— Bffi 5 34½ Jabr v J 10 05.—8 ſcepnſcahe⸗Gel 5 3½% Ludwigshafen 101.—8½% Maunb. Lagerhaus⸗ 0 b. Heſellſchaft 8.— biſg: 4 Mamnſ Obug. 1008 100. de e %%/ 1035 530.c Bfälz Chamocte u. 9775 1„1885 95 5020 Tonwerk,.⸗AG. Giſenb 3 3% 0% Schückert⸗Obligat. 30½ 1* 1898 90.5ʃ 6— 255 Mitſſ..⸗G. Zellſtofff. 5 2„ 194 9 00 Waldhof bei Pernau in 47%„ 1 Apland 40 5 1000101.20 Braubaus 40% 1207 101.20 Gl..⸗G. in Speyer %½ Speyrer Ziegelwerke 44% Südd. Drahtinduft 1½% Tonw. Offſiein Kee⸗ 31½% Pirmaſens' unk. 1905 91.— 4%% Wieslach v. J. 1905—.— zuduſtrie⸗Obligation. A0 A e Helinen Dr. H. We 1 110 ſtrie bitck! 105 102¹*õ— Zell rit Wa 990 Akti DWanlen. Brief Geld Badiſche Bank 135.——.— Gewrbk. Speyeröo———.— Pfälz. Bank—.— 102.— Pfälz. Hyv.⸗Bant—— 191.— Pf. Sp⸗ u. Cob.Landau—.— 139.5 Rhein. Kreditbank— 13330 Rhein. Hyp.⸗Bank 197.— 196.50 Südd. Bank„„ Chem. Induſtrie. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 43150—.— Chem. Fab. Goldenbg.—.— 199 Verein chem. Fabriken 322.— Verein D. Oelfabriken—— 142. Weſt..⸗W. Stanim 204.——.— 5 Vorzug 102.— Brauereien. Bad. Brauere Binger Aktienbierbr. Durl. Hof vm. Hagen 237.— Eichbaum⸗Brauerei 103——.— Elefbr. Rühl, Worms—— 80— Ganters Br. Freibg. 96.——.— Kleinlein Heidelberg 182.—. ien. Twanspaet it.„ B..⸗G. Rhſch. Seetr. Mannh. Dampfſchl.— 1 Lagerhaus Frankong, Rück⸗ und Mitverſ..⸗G. vm. Bad. Rück⸗ u. Mitv. 960 Fr. 1950 15 1 u. Gl.- Verſ.⸗G Bad. Ae Continental. Verſich. Mannh. Verſicherung Oberrh. Verſich.⸗Geſ. Württ. Tranp.⸗Verſ. Induſtsle. ..-G. f. Seilinduſtrie 131 Dingler'ſche eſchfbr. 115 Smaillirfbr. Kirrweil.—. Emaillw. Maikammer— Eitlinger Spinnerei Hütteng. Spinneret 35 Hedd. Ku. u. Südd. Kb. 126. Narlsr. Maſchinenbau Nähmfbr. Haid u. Neu— —.— 74——.— Homh. Meſſerſchmitt 35.—'—.—co th. Cell. u. Prpterf. Ludwigsh. Brauerei—.— 224-[manng. Gum. u. Asb. Maunh. Attienbr. 124——.—Naſchinenf. Badentia Oberry. Elektrizität bf. Nähm..Fahrradf, Vortl. ⸗Zement Pdlbg dh. Schu kert⸗ Heſ 2 dd. Brauerei Sinner—.— 253— Br. Schrödl, Heidibg. 163.— „Schwartz, Speyer—.— 111. „ S. Weltz, Speyer 25„.Storch., Speyer Br. Werger, Worms Wormj. Br. v. Oerige—.— Okt. Die gereininten, Chemiſchen 6. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 8. Oktober. Verliner Effektenbör, 5E. Bud Fapeſter Prod tenbörſe. Aktien induſtrieller Unternehmungen. Grivattelegramm des General⸗Anzeigers.] *Berlin, 8. Okt Die schwierige Gestaltung des Geldmarktes und die Befürchtung einer Erhöhung des Diskonts der Reichsbank führten im Ver- lauf der Börse zu die namentlich am Mon- tanmarkte erhebliche Kursrückgänge zur Folge hatten. Die einzelnen Hüttenaktien hatten bei Beginn noch höhere Kurse aufzuweisen als gestern, wo namentlich Dortmunder Union-Aktien mit einer Besserung von mehr als 1 Proz. einsetzten. Auch die ersten NKurse von Phönix und Oberschlesische Eisenbahnbedarf-Aktien Wiesen eine Besserung auf, die aber sehr bald wieder Verloren ging. Elektrizitäts-Aktien bröckelten durchwegs ab, dagegen konnten Schiffahrtsaktien sich ziemlich gut behaupten. Banken schwächten sich nach festerem Be- ginn ab. Von Bahnen gaben Kanada im Anschluss an Newyork nach. Auf dem Fondsmarkt war das Geschäft träge. Reichsanleihen und Japaner neigten zur Schwäche. Dagegen zeigte sich für Türkenlose anfäng⸗ lich mehr Kauflust. Ziemlich fest waren österreichische Werte im Anschluss an Wien. Für russische Banken herrschte gute Nachfrage namentlich für russische Inter- nationale Handelsbankaktien, die mehr als 2 Proz. wannen. Tägliches Geld 3½ Proz. In dritter Börsenstunde machte die Abschwächung bei trägem Verkehr weitere Fortschritte. Industrie- Wwerte des Kassamarktes gedrückt, jedoch Zementaktien fest. Berl in, 8. Ok'.(Anfangs⸗urſe.) ge⸗ Budapeſt, 8. Okt Getreide narkt.(Telegramin.) 9 Slld. Zuckerfabrit 147 30 4790]Kunſtſeidenfabr. Dadd. Jramobil.⸗Gel. 100,30 100.30 Eichbaum Mannbeim 106.— 10.— N9. Aktien⸗Braue ere-i. Park akt. Zweibrücken Weltzz. Sonne, Frkf. Bederwerk. St. Ingbert 61.— 61.— spicharz Lederwerke 124.— 124.— Sudwigsh. Walzmühle 160.— 160.— Adlerfahrradw. Kleyer 378.25 373,10 Maſchinenfhr. Helpert 84.— 83.— —.—— 232. 230,25 Etmentwerk Heldeldg. 188—15975 Ceſſtentfabt. Karlftadt 147.55147— Badiſche Anilinfabrik 431.50430 (Ch. Fabrik Griesheim 219.75 249.9 Farbwerke Höchit 444.50 445— Ver. chem. Fabrik N9. 320.—341.— Chem. Werte Albert 458.50 455.— Südd. Drahtind. Pih. 126—125.— Akkumul.⸗Fab. Hagen—— Aec. Böſe, Berlin 48.— 47.30 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 240 25 240.30 Hedd. Ku, u. Südd. Kb. 123. 128.— Lahmehyer 114.—113.75 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 186.20135 80 Sismens& Halske 233.60233.45 Naſchinenfb. Badenia 197.— 195.— Dürrkopp 343— 337.— Maſchinenſ. Gritzuect 218.— 219.— Maſch.⸗Armatf.Klein 113.50 113.50 Bf. Nähm. ⸗u. Fahrradf Gebr. Nayſer——.— Röhrenkeſſelfabrtk vorm. Düärr& Co. Schnellpreſſenf. Frkth. 202.— 202.— Ver.deutſcher Oelfabr. 142.2514180 Schuhſgbr. Herz, Frkf. 120. 119.50 Seilindutrie Wolff 132.—132.— 'wollſp. Lampertsm.—.— Kamingarn Kaiſersl. 199.90 199. 9⁰ Zellſtoffabr. Waldhof 305. 304.— 37.50 87.50 7 8. per 50 Kg ver 50 Kx Weizen er; eir in eg 1429 14 3) ſeſt 1„ April 18 98 13 99 14183 1414 Rog gen per Okt..58 9 60 ruhig.7 fet 5„ ee eeee 1008 1009 Hafer per Okt. 740 7 47 feſt 758 759 ſeſt 5 761 2 723ͤĩ Mais per Sept.———-———M „„„ Mi 688 689 feſt 693 791 ſtelig Kohlraps Augut—————— Wetter: Rezendrohend. Linverpooler Börſe. Liverpool, 8. Okt.(Anfangsturſe.) 7. 8. Weizen per Dezb. 7/805 ſtetig 7/8˙% ruhig „ März 719⁰οsͤ 78. Mais per Okt.— träge 5/1d% ruhig per Dez. 5/½ ** Frankfurter Effektenbörſe. [Privattelegramm des Gen ral⸗Anzeigers.) * Frankfurt, 8. Okt.(Fondsbörse.) Die Be fürchtung, dass die Reichsbank gezwungen ist, den Dis- kont auf 5 Proz. zu erhöhen, gab Anlass zu einer reser- vierten Angeregt durchi die Wiener Börse er- öffnete die hiesige Börse ziemlich fest und es hatte den Anschein, als ob ein lebhafteres Geschäft entwickeln Werde. Diese Erwartung wurde jedoch getäuscht, nach- dem die Spekulation zu Verkäufen schritt. Von Bahnen sind zu erwähnen zunächst Lombarden bei besserer Ten- denz. Staatsbahnen wurden höher bezahlt, während Bal- timore-Ohio wesentliche Abschwächung erfuhren. Schiff- fahrtsaktien waren wenig beachtet und zur Abschwächung neigend. Diese Tendenz kam auch in der Haltung des Bankenmarktes zum Ausdruck, indem die führenden Aktien dieses Gebietes nach anfänglicher Festigkeit den Kursgewinn wieder verloren. Belebter bei féster Ten- denz waren österreichische Banken. Von wesentlichem Einfluss auf Montanaktien war die Newyorker Börse, welche eine weitere schwache Haltung für Stahlwerke aufweist. Die Kurse zeigten der allgemeinen Stimmung entsprechend später ebenfalls schwächere Tendenz. Har- pener, Gelsenkirchener, Bochumer und Deutsch-Luxem- burger waren stärker gedrückt. Auf dem Gebiet der HKassa-Industriepapiere ist wenig Kursveränderung zu melden. Das Geschäft in Elektrizitätspapieren War still und die Haltung behauptet. Der Verkehr auf dem Markt der festverzinslichen Werte zeigte weitere Zurückhaltung und der Verkehr blieb in engen Grenzen. Russen be- hauptet; heimische Fonds lustlos. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schlußkurſe. Reichsbankdiskont 4 Prozent. Kreditaktlen 208.— 208.80] Laurahütte 195.20 195.40 Disc.⸗Kommandit 198.50 198.60 Phönir 210 10 211.70 Staatsbahn 159.50—.—Harpener 205 80 205.20 Lombarden 23.70 24.10 Tend.: ruhig. Bochu ner 252.70 258.— Berlin, 8. Okt.(Schlußkurſe.) Wechſel London 20.42 20.415 Reichsbank 149— 148 70 Wechſel Paris 81.275 81.25] Rhein. Kraditbank 138.50 138.50 4% Reichsanl. 102.50 102.50] Ruſſenbant 1530 154.5% 40⁰⁰ 1909—.——.—Schaaffh. Bankv. 145 50 146 60 128 Reichzanl. 94.30 94.10 Staatsbahn 159 70 141.40 39%„ 1909—.——.— Lombarden 28.90 24.10 35% Relchsanleihe 84 20 8410 Baltimore u. Ohio 118.— 117.70 40% Gonſols 102.50 102.40 Canada Paeiſtc 189.30 188.20 8070„ 1909—.——.—Hamburg Packet 131— 181.70 S„ 94.20 94.— Nordd. Lloyd 101.39 101.70 1.„ 1909—.——.—[Bochumer 253.50 252.13 5—— 84.—Deutſch⸗Inxembg. 213.50 21340 495 Bad. v 1901 100.70 100.50 Dortmnnder 83.60 83 60 17 5„1908/00 102,10 102.— Gelſenkirchner 213.50 211 90 5 cond.— 94.— Harpener 206.10 205.— 39„ 1902/7 93 60 93.50 Laurahütte 195 40 194.20 8%% Bavern 93 60 93.30] Phönix 209.70 202 90 676% Heſſen 9390 92.90] Weſteregeln 203.— 202.20 40% Heſſen 81.90 81.90 Allg. Elektr.⸗Geſ. 240.— 239.70 80% Sachſen 84.10 83 70 Anilin 430.— 430.— Japaner 1905 95.80 95.70 Anilin Treptow 840.— 341.90 5 4% Italiener—.— 104.30] Browu Boveri 184.50 184.70 40 Ruff. Anl. 1902 88.90 88 80 Chem. Albert 458— 466.— %% Bagdadbahn 87 60 87.50 D. Steinzeugwerke 232.50 232 50 Deſter. Kreditaktien 207 90 208 60 Elberf. Farben 453.50 45 50 Derl. Handels⸗Geſ. 178.60 180.10 Celluloſe Koſtheim 214 20 211.50 Darmſtädter Bank 138.20 137.40 Rüttgerswerken 180.— 180.50 Deutſch⸗Aſtat. Bank 150 40 15020] Touwaren Wiesloch 104.— 104.— Deulſche Bank 247.50 247.80 Wf. Draht. Langend. 228.50 221.80 Oisc.⸗Kommandit 198.30 197.90 Zellſtoff Waldhof 305.— 304.70 Bresbner Bantk 160.60 189,70 Privatdiskont 3¾% Londoner Effektenbörſe. London, 8 Okt. Telegr,) Anfangsturſe der Effeltenbörſe. Wechſel. 72 8. 7. 8. Amſterdam kurz 108.77 168.75 Check Paris 81.275 81.25 Belgien„ 80.90 80,95 Paris kurz 81.25 81.225 Italten 80.783 80.75 Schweitz. Plätze„ 81.15 81.183 Check London 20.417 20.417 Wien 85.038 85.028 vondon 20.89 20.39 Napolsonsd'or 16.245 16 245 2 lang———.— Privatdiskonto 8e 8/ Slagtspapiere. A. Deutſche. 75 8. 8 ee 102.65 102.40%f Mh. Stadt⸗A. 1908 100 50—.— 4„„ 1909—.——.—4„ 1909—.—— 30 94 40 94.100%3½ 1905———.— 3* 5„ 1909—-——[B. Ausländtſche. 84.40 84.3005 Arg. i. Gold⸗A. 1887—.——.— 40 pr. Lönf. St.⸗Anl. 102.65 102.55 5% Chineſen 1896 102.80 102.85 4 do. do. 1909—-—— 1½%„„ 1898 99.60 99.50 8N„ 5 94.40 94 10 1½% Japaner 95.75 95.70 3%„„ 1999———Mexikaner äuß. 88/90 100.48 100.80 84.40 84. 80 3 Mexikaner innere 66.— 65.90 vbäſſche St. 1901 100.80 108.85J[Bulgaren 101.26 101.40 „ 1908/09 101.90 12 3/ italten. Nente—.——. 245 S Oab——ſi, Oeſt. Silberrente 98 30 93.50 75 5 M. 94˙15 93.30[4½„ Papierrent.—.——.— 5 1900 93 50 93 50 Dettert. Goldreute 99.95 99.25 52„„ 1904—. 93.60/2 Vortug. Serie 62 20 62.20 3 1907—— 98.60[6„„ III 64.20 64.25 Saur BB. ube0 109.20 102.[4½ neue Nuſſen 1905 99.10 99.20 „ 1918 102.50 102.43]4 Ruſſen von 1880 90.— 90.25 950 do.. Allg. Anl. 98.55 98.554 ſpan. ausl. Rene—— 83 do..⸗B.⸗Obl.—.— 83.90]4 Türken von 1903 88.20 88.20 9 Pfälz..⸗B. Prior. 101.20 101.204 unif. 93.60 94.— 4 93.40 98.5 4 Unger. Goldrente—.— 94.80 4 Heſſen von 1003 101.75 101.70[(4„ Kronenrente 92.25 92.25 eſſen 81.90 81.90[Berzinsliche Loſe. 4 Gachſen 84 15 84.203 Oeſterreichiſche860 166.25 166.15 4 Mth. Stadt⸗A. 1907 100 50—.— Türkiſche 160.— 159.80 Pfandbriefe, 4 Frk. Oup.⸗Pfdb- 160.— 100.— —29—— K. V. Pfobr.05 100.70 100.70 4% Pr. Pfdbrf.⸗ Hyp. ⸗Pfd. unk. 1115 101. 20 101 20 1910 100.— 100. 4% Pr.Pfdb. unk. 15 100 30 100.80 40 dwvd. Pfdb. 100.10 100.10 10 5 f 17 109.70 100 70 310½% 98.30 98.20 8½%„ 14 94.80 94.80 8¹ 5% Pr. Bod.⸗Ir. 92.70 92 70 6ſ. 12 93.25 93.25 8% Conſols 83/ 831½% Moddersfontein 16¼ 18 4 Neichsanleihe 83 82½¼ Premier 10½ 10— 2Argentinier 88/ 88˙/ Randmines 9½% 90˙% 4 Italiener 103/½ 103%/] Atchiſon comp. 126½/ 126½ 4 Japaner 90% 0% Canadian 198 ½% 1921/ 3 Mepikaner 34— 34—Baltimore 120½ 120% 4 Spanier 94— 94½% Chikags Milwautee 164% 164½ Ottomanbank 19— 191½ 8 eom. 40% 17 Amalgamated 85— 83%E 35% 35¼ Anatondas 10— 9½ Sran cuntmvre. 58.— 577/ Rio Tinto 77% 77½ ord 24— 23½ Central Mining 17½ 17— Lonisville 156¼ 156 ½ Chartered 89— 38ʃ/Miſſouri Kanſas 148˙ 144½/ De Beers 18/ 18˙/. Ontario 49½% 491 Gaſtraud 5% 57% Sonthern Paciſte 185/ 185¼ Geduld 3— 3— Union com. 211½ 212˙ſ Goldfields 61% 6˙¼ Steels eom. 93½% 921˙%½% Jagersfonteln Tend.: ſtill. Wiener Börſe. Wien, 8. Okt. Vorm. 10 Ubr. Kreditaktlen 660.20 662.70 Oeſt. Kroneurente 94.85 94.90 Länderbank 488.— 490.20„ Papierrente 98.— 98.75 Wieiter Bankverein 539.50 540—„ Silberrente 98.25 98.25 Staatsbahn 747.20 751·50 Ungar. Goldrente 112.90 118.10 ombarden 128.50 124˙50 Kronenrente 91.80 91.75 Marknoten 117.48 117.510 Alpine Montan 726.50 721.— Paris 95.47 95.48] Tend.: feſt. Wien, 8. Okt. Nachm..50 Uhr. Krepitaktien 660.— 663.25] Buſchtehrad. B. 989.— 987.— Oeſterreich⸗Ungarn 1775 1776 Oeſterr. Papierrente 98.— 98.15 Bau u. Betr. Betr. A0.——„ Silberrente 98.25 98.25 Unionbank 578.— 578..„ Goldrente 116.70 116.70 Ungar. Kredit. 764.— 766.— Ungar. Goldrente 113.— 1186.10 ener Bankverein 539.— 540.— Kronenrente 91.75 91.80 derbank 486.— 491.— Wch. Frankf viſta 114.80 fid.e Türk. Loſe 201.— 202.— London„ 239.87 289.95 Alpine 726.— 81.—-]„ Paris„ 95.48 95.48 Tabakaien—.— 353.—-]„ Amſterd.„ 199.35 199.35 Norpweſtbahn—.——.— Napoleon 19.12 19.12 Elbtalbahn———.—NMarknoten 117.51 117.52 Staatsbahn 746.50 758.20 Ultimo⸗Noten 117.50 117.52 Vombarden 122.70 124.70] Tend.: ruhig. Berliner Produktenbörſe. —1 5. Okt.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) in Mark prs 100 kg frel Berlin nstto Kaſſe. N 8. 7. 8. We er Okt. 216.50 218..] Mais per Sept.——— 25 15 Dez. 215 50 217.—„Okt.—.——— „ Mat 21760 218. 75„ Deir—.——.ä— Roggen per Okt. 178.—172.50 Rübsl per Ottor. 54.60 5180 :„ Dez. 172,75172.75„Dezbr. 54.20 54.40 85„ Mai 177.—177.— Matl 54.— 54.30 Hafer per Dez. 154.50 155.25 Spiritus Iber l06s—— Mai 1860.—160.50 Weizenmehl 30750 30.50 „ Juli.—162.— Roggenmehl 28.10 23.1 4% Gtr. Bd. Pfd.vge 100.10 100 10 3ſ, Fr.gefdbr.⸗Bk. 4„ 9˙ Kleinb. b. oa!l unk. 00 100 10 100.10 3½% Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ 1 ſdbr..0! Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ unk. 10 100 10 100.10 Sbl. unkündb. 12 4 50(450 4%„ Pfbbr..0g 4 Rh. H. B. Pfb. 02 100.— 100.— unt. 12 100.10 100.10] 4%„„„ 1907 100.— 100.— 8½„ fdbr..86 4%„„„1912 100 20 100 20 30 d. 94 91.80 91.80 4%„„ 1917 100 40 100 40 34½ Pfd. 96/03 91.60 92.604%„„„ 1919 103.50 101 50 4e%„ Gom.⸗Obl. 1iſ%„ verſchied. 92.20 7v.0, anl. 10 100.60 100.60„„„ 1914 920 92.20 3%„ Gom.-Obl. 31½ Fih. 87 280 92.70 v. 87/91 94.— 94.— 15 e e Nre— 1* 3 9 2 u e— int 0 60 98 8 72.39 72 45 4% Pr. Pfob.unt. 00 99 60 99.50 17/10 12 100 20 100.20 14 100.20 100.20 At ktl.g. F. B. 4 4˙¹*** Mannh. Berſ.⸗G.⸗A. 544.— 544 Bergwerksaktien. Bochumer Bergbau 252 40 252.40 Harpener Bergbau 206.— 204 60 Zuderus 12 Kaliw. Weſterregeln 203.— 202. Concordia Bergb.⸗G.— Oberſchl. Eiſeninduſtr. 111 10111.20 Deutſch. Luremburg Friedrichshütte Bergb. Gelſenkirigner 215.50 214 50 Zhönix 210.50210.25 140.— 133 50 Vr.Köntigs⸗u. gaurah. 195. 195 30 212.70 212.40J Gewerkſch. Roßleben Aktien deutſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. 116.20 11¼40 131.80 31.40 02 10 101.80 159.70 161.— 23.90 24.10 Südd. Eiſenb.⸗G. Hamburger Packet Norddeutſcher Lloyd Oeſt.⸗Ung. Staatsb. Oeſt. Südbahn Lomb. Gotthardbahn——— Ital. Mittelmeerbahn do. Meridionalbahn 139 70 18.70 Baltimore und Ohio 118.20 117.90 ——— Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Badiſche Bank 135. 0 135½70 Oeſtert.⸗Ung Bauk 126.50 127,10 Berg u. Metallb. 121.75 121 25 Oeſt. Länderb uk 121.80 128.05 Berl. Handels⸗Geſ. 180.40 150—-[„ Kredit⸗Anſtalt 208.— 208.80 Comerf. u. Dist.⸗B. Darmſtädter Bank 116.60 117..— 137.60 137 25 Pfälziſche Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank 101.90 102.20 —— 193.90 Deutſche VBank 248— 247 40 Preuß. Hypotheknb. 121.50 122 50 Diutſchaſtat. Baul 149.70 150. Deutſche Reichsbk. 150,— 149.40 D. Effekten⸗Bank 107.25 07 80 RNhein. Kreditbank 138.50 38 30 Disconto⸗Fomm. 197.80 197 90/ Rhein. Hyp.⸗B. M.—— 194.20 Dresdener Bant Jrankf. Hop.⸗Bank 160.10 169.80 Schaaffh. Bankver. 146 10 146.60 203 50 203.30] Südd. Bauk Rhm. 114 80 114 80 rkf. Hyp.⸗Ereditv. 160.30 16,½30] Biener Bankver. 136 25 186.80 Nationalbank 128 40 127.50] Zank Ottomane 146.— 147.— Fraukfurt a.., 8. Okt. Kreditaktten 208.80 Discouto⸗ Commandit 198.20, Darmſtädter 137.75, Dresdner Bant 160.50, Hau⸗ delsgeſellſchaft 180.75, Deutſche Zank 347.70, Staatsbahr 161—. Lombarden 24.30, Bochumer 258.—, Gelſenkischen 218—, Laurahütte 195.50, Ungarn—.—. Tandenz: ruhig. Nachbörſe, Kreditaktten 208.80, Btsconte⸗Ee anit 197.60, Staatsbahn 161.—, Lombarden 24.10. *** Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Ny. 56 und 10637. 8. Oktober 1909. Proviſtonsfreil g Ver⸗ Wir ſind als Selbſtrontrahenten aae ter Vorbehalt: un 0% 1 ——— .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. 10⁰0 Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 330 M. 310 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 240 Baumwollſpinneret Speyer Stamm⸗Aktien— 5⁴ Vorzugs⸗Aktien— 97 Benz& Co., Rheiniſche Gasmotoren, Mannheim— 146 Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 25 zfr. Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 68 65 Bürgerbräu, Ludwigshafen— erb. Off Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 80 Daimler Untertürkheim— 180 Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens— 117 Filterfabrik Enzinger, Worms— 169 Flink, Eiſen⸗ und Broncegießeret, Mannheim 72— Frankenthaler Keſſelſchmiede— 84zfr Fuchs, Waggonfabrit, Heidelberg 188— Herrenmühle vorm. Genz. Heidelberg—— 763fr Herzogparg Terrain⸗A.⸗G., München 127zfr 1253zfr. Lindes Eismaſchinen 141 189 Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning— 350 Neckarſulmer Fahrradwerke 149 146 Paclfic Phosphate Shares junge 6— 98 che Mühlenwerke 12⁰— Nheinau, Terrain-Geſelſſcha— 102 zfr Rheiniſche ndendi Geet.⸗G., Mannheim— 112 Rheinmühleawerke, Maunheim 180— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 112— Schiff⸗ und Maſchinenban.⸗G. Mannheim, Stammaktien— 9Czſr Stahlwerk Mannheim 110 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 110— Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine— M. 185 Unionwerke,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen 115— Unionbrauerei Karlsruhe 58— Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim—[M. 420 Waggonfabrik Raſtatt— 90 Waldhof, Jap n 10¹— Immobiliengeſellſchaft— 120 zfr Zuckerfabrik Frankenthal— 26⁵ Geſchäftliches. * Auszeichnung. Bei der Preisverteilung der Ausſtel⸗ lung für Handwerk und Gewerbe, Kunſt und Gartenbau Wiesbaden 1909 wurde der Maſchinen⸗ und Armaturfabrik vorm. Klein, Schanzlin u. Becker(Frankenthal) für vorzügliche Leiſtung im Bau von Dampf⸗ und Kondenſationstöpfen, Waſſer⸗ und Luftpumpen die höchſte Auszeichnung, die goldene Medaille, zuerkannt. ——————————————— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann; für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönſelder; für Vollswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Exuſt Müller, + 11 eee N. 9 bemittelt ſein. Mannheim, den 8. Ortober 1909 General⸗Anzeiger. (Abendblatt.) Karl Teoni⸗Stiftung. Nr. 39 421 J. Aufgrund der untenſtehend abgedruckten „Beſtimmungen über die Verwendung der Erträgniſſe der Karl Leoni⸗Stiftung“ findet am 13. Dezember d. Is.— dem Todestag des Schenkgebers— die Verleihung von Stipendien aus genannter Stiftung ſtatt. Bewerbungen ſind ſpäteſtens 1. November d. Is., ſoweit ſie von Schülern der Handelsmittelſchule ausgehen, bei der Leitung dieſer Anſtalt(Direktion der Ober⸗Realſchule), von Studierenden und Hoſpitanten der Handelshochſchule beim 328 Studiendirektor der Hochſchule einzureichen. Maunheim, den 4. Oktober 1909. Der Oberbürgermeiſter: * E Martin. Beſtimmungen über die Verwendung der Erträgniſſe der Karl Leoni⸗ Stiftung. Artikel!. Herr Konſul Karl Leoni in Mannheim hat am 9. April 1898 aus Anulaß ſeines fünfzigjährigen Kaufmann⸗Ju⸗ biläums der Stadtgemeinde Mannheim eine Schenkung im Betrage von 35 000 Mark zugewendet, deren Kapital ge⸗ trennt vom Grundſtocksvermögen der Stadt zu verwalten tſt und deren Erträgniſſe zu verwenden ſind zur Unter⸗ ſtüützung braver und tüchtiger Schüler aus Maunheim, welche Neigung zum kaufmänniſchen Berufe haben, der Mittel jedoch entbehren, um ſich die wiſſenſchaftliche Aus⸗ bildung hiefür anzueignen. Dieſem ſo gebildeten Vermögensgrundſtock hat Herr Konſul Karl Leont anläßlich der Feier ſeines 70. Geburts⸗ tages am 17. Juli 1902 eine weitere Schenkung von 35 000 Mark zugewendet. Eine dritte Schenkung im Betrage von 30 000 Mark er⸗ folgte im Jahre 1904 vonſeiten der Kinder des Herrn Karl Leont, vertreten durch Herrn Konſul Ernſt Leoni in Mann⸗ heim, zum Andenken an ihre verſtorbenen Elteru. Die Stadtgemeinde hat dieſe Schenkungen mit Staats⸗ genehmigung angenommen. Infolge Zuſchlags der bisher nur teilweiſe zur Ver⸗ wendung gelangten Zinſen iſt das Kapital auf rund 118 000 Mark angewachſen. Artikel II. Die Gewährung der Unterſtützung Weiſe, daß a) für Schüler der in Mannheim beſtehenden Handels⸗ mittelſchule mit Ausſchluß derjenigen der Unterſtufe entſprechend den Klaſſen VI, V und IV heiner Real⸗ mittelſchule), b) den Schülern einer etwa in Mannheim errichtet werdenden Handelsvorſchule, welche in ganztägigem Unterricht den Lehrſtoff der Handelsfortbildungs⸗ ſchule vermittelt, c) den Beſuchern(Studierenden und Hoſpitanten) der in Mannheim beſtehenden Handelshochſchule die an die Schulklaſſe zu leiſtenden Vergütungen(Schul⸗ geld, Eintrittsgeld, Prüfungsgebühren und dergl.) übernommen und die Lehrmittel beſchafft werden. Daneben kann den durch Fleiß, Fortſchritt und gutes Betragen hervorragendſten Stipendiaten, welche vermögens⸗ loſe Waiſen oder Söhne noch lebender, aber verarmter Eltern ſind, ein Unterhaltungsbeitrag bis zu je 240 Mk. pro Jahr gewährt werden. Die Erträgniſſe der Schenkung ſollen im Allgemeinen zu je ein Drittel auf die Schüler der drei genannten Handelslehranſtalten verteilt werden; doch kann inſofern und inſolange an der einen oder anderen derſelben ein größeres Bedürfnis beſteht, und namentlich ſolange die Dandelsvorſchule nicht eingerichtet iſt, gemäß Beſchluß der Stipendienkommiſſion auch eine anderweitige Vertetlung eintreten. Astife III, Die zu berückſichtigenden Schüler müſſen die Reichs⸗ angehörigkeit und in Maunheim den Unterſtützungswohnſitz heſitzen, im letzten Schulzeugniſſe vor der Bewerbung min⸗ deſtens die Geſamtnote„gut“ ſowie die Note„gut“ in den Handelsfächern erlangt haben, gut beleumundet und un⸗ Artikel IV. Die Unterſtützungen werden alljährlich verliehen, und zwar diejenigen der Handelsmittel⸗ und Vorſchule einmal auf den 13. Dezember— den Todestag des Herrn Kouſul Leoni— jene der Handelshochſchule zweimal und zwar auf den 13. Dezember und den 17. Juli— Geburtstag des Herrn Leoni.— Hierzu findet jeweils der geſamte Zinſenreinertrag Verwendung. Die bis zum erſten Jahre der Verteilung aufgelaufenen Zinſen ſowte die inſolge mangelnder Bewerbungen etwa nicht zur Verteilung kommenden Erträgniſſe werden dem Vermögensgrundſtock zugeſchlagen. Artikel V. Im Falle andauernder Bedürftigkeit und des Vor⸗ handenſeins der ſonſtigen Vorausſetzungen ſollen die ein⸗ mal Bedachten tunlichſt ſolange weiter berückſichtigt werden, bis ſie die oberſten Klaſſen bezw. das oberſte Semeſter der betreffenden Lehranſtalt beſucht haben. Artikel VI. Die Berleihung der Uunterſtützung geſchieht durch eine aus 3 Mitgliedern— dem jeweiligen Oberbürgermeiſter der Stadt Mannheim als Vorſitzenden, dem Schenkgeber oder einem direkten volljährigen männlichen Nachkommen besſelben und dem Leiter der Unterrichtsanſtalt, welcher die Stipendienbewerber angehören— beſtehenden Kommiſſion. In Ermangelung direkter Nachkommen des Schenk⸗ gebers iſt das dritte Mitglied der Kommiſſion vom Stadt⸗ rat aus der Zahl der Kaufleute nach den ſtädtiſchen Er⸗ neuerungswahlen für je 3 Jahre zu ernennen. Artikel VII. Von Unterſtützten, welche ſich ſpäterhin nicht dem kauf⸗ männiſchen Berufe widmen, ſowie von ſolchen, welche zu Vermögen gelangen, wird erwartet, daß ſie der Schenkungs⸗ kaſſe das Empfangene rückerſtatten. Eine rechtliche Ver⸗ pflichtung ſoll indeſſen nicht begründet werden. Hiervon iſt bei Zuweiſung der Uunterſtützung den Be⸗ dachten Eröffnung zu machen. Bekanntmachung. Die ungerechtfertigten Schul⸗ verſäumniſſe betr. Nr. 28818. Durch§8 4 des Geſetzes über den Elemeutar⸗ unterricht vom 18. Mai 1892 wird beſtimmt, daß wegen un⸗ gerechtfertigter Schulverſäumnis eines Kindes gegen Eltern oder deren Stellvertreter 8 71 des Polizeiſtrafgeſetzbuches vom 31. Oktober 1863 zur Anwendung kommt, ſofern die vom Bürgermeiſteramt wiederholt erkannten Geldſtrafen kruchtlos geblieben ſind. 5 § 71 des Poltzeiſtrafgeſetzbuches lautet: „Mit Haft bis zu 3 Tagen oder an Geld bis zu 20 Mk. werden Eltern oder Pflegeeltern, Vormünder, Dienſt⸗ und Lehrherrn geſtraft, welche ohne genügende Ent⸗ chuldigung unterlaſſen, ihre ſchulpflichtigen Kinder, flegekinder, Mündel, Dienſtboten und Lehrlinge zum Schulbeſuch anzuhalten, wenn ſie wegen ſolcher ſchuld⸗ baren Verſäumniſſe wiederholt mit Geldſtrafen belegt worden ſind.“ Zugleich wird darauf aufmerkſam gemacht, daß nach 18 der Schulordnung vom 27. Februar 1894 die Berwen⸗ dung der Kinder zu gewöhnlichen häuslichen oder gewerb⸗ erfolgt in der lichen Geſchäften nicht als genügender Entſchuldigungs⸗ grund betrachtet werden darf. Manunheim, den 1. Oktober 1909. Das Volksſchulrektorat: Dr. Sickinger. 82883 Bekanntmachung. Nr. 39 296 J. Für die Frühjahrsmeſſe 1910 werden am Dienstag, den 12. Oktober l. Is., vormittags 9 Uhr im alten Rathauſe— großer Saal— die Meßbuden⸗ und SGeſchirrverkaufsplätze an die Meiſtbietenden öffentlich ver⸗ den 1. Oktober 1909. Bürgermeiſteramt. Aitter, d 9 Handelshochſchule(Manneim, Sekanntmachung. Den Fortbildungsunterricht betr. Nr. 28819. Nach§8 1 des Geſetzes vom 18. Februar 1874 ſind Knaben noch 2 Jahre u. Mädchen noch 1 Jahr nach ihrer Entlaſſung aus der Volksſchule zum Beſuch der Fort⸗ bildungsſchule verpflichtet. Demgemäß haben in Mannheim im laufenden Schuljahr zu beſuchen: a) alle in der Zeit vom 1. Juli 1893 bis 30. Juni 1895 geborenen Knaben die Knabenfortbildungsſchule in K 2. b] alle im Jahre 1895 geborenen Mädchen, die hauswirt⸗ ſchaftliche Mädchenfortbildungsſchule in den Schulküchen ver⸗ ſchiedener Schulhäuſer. Nach§ 2 desſelben Geſetzes ſind Eltern, Arbeits⸗ oder Lehrherren verpflichtet, die fortbildungsſchulpflichtigen Kin⸗ der, Lehrlinge, Dieuſtmädchen u. ſ. w. zur Teilnahme am Fortbildungsunterricht anzumelden und ihnen die zum Be⸗ ſuch desſelben erforderliche Zeit zu gewähren. Die Anmeldung hat zu erfolgen: à. für ſämtliche auf Maunheimer Gebiet wohnenden Knaben, ohne Rückſicht darauf, ob ſie in der Altſtadt oder in den Stadtteilen Käfertal, Waldhof oder Neckarau wohnen, beim Volksſchulrektorat— Friedrichſchule J 2— täglich von—10 und—4 Uhr. 5 b. für die in der Altſtadt wohnenden Mädchen beim Volksſchulrektorat täglich von—10 und—4 Uhr. c. für die in den Stadtteilen Käfertal, Waldhof und Neckarau wohnenden Mädchen bei dem betr. Oberlehrer der dortigen Mädchenabteilung. Zuwiderhandlungen werden mit Geldbuße bis zu 50 Mark beſtraft.(Abſ. 2 desſelben.) Fortbildungsſchulpflichtige Dienſtmädchen, Lehrlinge u. ſ.., die von auswärts kommen, ſind ſofort anzumelden ohne Rückſicht darauf, ob dieſelben ſchon in ein feſtes Dienſt⸗ oder Lehrverhältnis getreten oder nur verſuchs⸗ oder probe⸗ weiſe aufgenommen ſind, oder ſich uur vorübergehend(auf Beſuch) hier aufhalten. Auch diejenigen fortbildungsſchulpflichtigen Knaben, welche die Gewerbeſchule oder die Handelsfortbildungsſchule beſuchen wollen, haben ſich ausnahmslos beim Volksſchul⸗ rektorat anzumelden, von dort aus werden ſie dann den betreffenden Fachſchulen überwieſen werden. Weiterhin bemerken wir, daß auch die im Jahre 1894 ge⸗ borenen Handelsfortbildungsſchülerinnen zum Beſuche der Haushaltungsſchule verpflichtet ſind. Maunheim, den 1. Oktober 1909. 32885 5 Das Volksſchulrektorat: Dr. Sickinger. Bekanntmachung. Die Schulordnung betreffend. Nr. 28817. Den Eltern, deren Kinder die hieſige Volks⸗ ſchule und Bürgerſchule beſuchen, werden nachfolgende Be⸗ ſtimmungen der Schulordnung zur Beachtung empfohlen: 1. Die Anmeldung neu eintretender Kinder erfolgt: a) für die Altſtadt beim Volksſchulrektorat(UJ 2, Fried⸗ richſchule, Eingang von U1 her] täglich von 11—12 und von—3 Uhr. b) für die Vororte bei dem betr. Oberlehrer. 2. Die Abmeldung von Schülern wegen Austritts geſchieht dagegen ausnahmslos beim Klaſſenlehrer(nicht beim Rek⸗ torat). 3. Urlaunbsgeſuche, Krankmeldungen, ärztl. Zeugniſſe, Anträge auf Umſchulung uſw. ſind ebenfalls beim Klaſſen⸗ lehrer(nicht beim Volksſchulrektorat) einzureichen. 4. Nach dem Klaſſenlehrer ſind die Oberlehrer in den einzelnen Schulabteilungen diejenige Inſtanz, an die ſich die Eltern bei Vorkommniſſen, welche die Schüler betreffen, zunächſt zu wenden haben. 5. Auskunft über Schulangelegenheiten(Schulpflicht, Schulgeld, Unterrichtszeit, Lehrplan uſw.] wird von 11—12 Uhr und von—3 Uhr im Bureau des Rektorats(U2, Ein⸗ gang von U1 her) münblich erteilt. Mannheim, den 1. Oktober 1909. 32884 Das Volksſchulrektorat: Dir. Sickinger. Hartoffel⸗Lieferung. Wir haben einen Bedarf von vorläufig ca. 37000 Kilo⸗ gramm prima Speiſekartoffeln(Magnum bonum) und ca. 900 Kilogramm vprima gelbe Kartoffeln als Salatkartoffeln geeignet, deren Lief rung im Submiſſſonswege an nachbe⸗ nannte ſtädtiſche Anſtalten als Mag. bonum Ia. gelbe Speiſekartoff. 1. das Allg. Krankenhaus ca. 23 400 Kg 6 500 Kg J. Spital f. Lungenkranke„ 7000„ 2200 8. Krankenhaus Käfertal„ 4000„.0 4. Haushaltungsſchule„ 2 600„— vergeben werden ſoll. 32889 Angebote hierauf wollen bts: 2 Samstag, den 16. Oktober 1909, vorm. 10 Uhr, mit entſprechender Aufſchrift verſehen, auf dem Bureau der Krankenhausverwaltung R 5, 1 eingereicht werden. Dem ſchriftlichen Angebote ſind Proben von je ca. 8 Stück der zu lieſernden Kertoffeln beizufügen. Die Kartoffeln werden in den betreffenden Anſtalts⸗ kellern übernommen und ſind die Transporikoſten von dem Lieferanten zu tragen. Die auf vorbenannte Lieferung eingereichten Offerten treten erſt nach Umlauf von 14 Tagen vom Tage der Sub⸗ miſſionseröffnung an gerechnet uns gegenüber außer Kraft Wir behalten uns vor, die Lieferung auch geteilt zu vergeben. Mannheim, den 7. Oktober 1909. Urankenhaus⸗Nommiſſ ion. von Hollander. Sonner. 4 Versteigerung 9 1 von Herrenkleider und-Stoffen. Von Mittwoch, den 6. Oktober und die darauffolgenden Tage vorm. 9 Uhr und nackm. 2 Uhr beginnend, versteigere ich im Laden der Fima S. Bodenheimer, S8 J, 4, Breitestrasse, wegen vollständiger Räumung der Lokalitäten(die Lokalitäton sind bis 15. Oktober anderwärts vermietet) nachstehende Artikel: Moderne Herren- u. Knaben-Anzüge, Paletots, Kapes, Hosen, Westen. 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April 1909(Reichs⸗ geſetzblatt Seite 393) und ge⸗ mäߧ 4 unſerer Verorduung vom 7. Auguſt 1909, den Voll⸗ zug des Weingeſetzes betref⸗ fend.(Geſetzes⸗ und Verord⸗ nungsblatt Seite 395), das Großherzogtum Baden als ein einheitliches Weinbau⸗ gebiet erklärt. Mannheim, 24. Sept. 1909. Großh. Bezirksamt: gez.: Stehberger. Nr. 38 968 J. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öf⸗ fentlichen Kenntnis. 32888 Manunheim, 4. Okt. 1909. Bürgermeiſtebamt: Rii!! Nerſteigerung! Am Freitag, den 15. d. Mts., vormittags 10 Uhr werden im ſtädt. Schlachthof folgende Gegenſtande ver⸗ ſteigert: 32886 Altes Eiſen, Bleche, Meſſing, Alte Stricke, Seile, Säcke, Alte Oefen, Herde, Draht, eine gebrauchte Schrotmühle, 3 Faß Tropföl, Einſtampfpapier. Die Bedingungen ſind: 1. Sofortige Barzahlung und Entfernung der Gegen⸗ ſtände, 2. Zugrundelegung des Gewichts unſerer Wage, 3. Erfüllungsort iſt Mann; heim. 32886 Mannheim, 3. Okt. 1909. Die Direktion des ſtädtiſchen Schlacht⸗ und Viehhofes. Fuchs. Tſmtbeitsdergebung. Für den Kaufhaus⸗Umbau (ſüdl. Hälfte) ſollen im Wege der öffentlichen Submiſſion die Tüncherarbeiten(Anſtrich der Hoffaſſaden) vergeben werden. Angebote hierauf ſind ver⸗ ſchloſſen und mit entſprechen⸗ der Aufſchrift verſehen, bis ſpäteſtens Mittwoch, den 20. Okt. d. Is., vormittags 11 Uhr an die Kanzlei des unter⸗ zeichneten Amts(Kaufhaus 3. Stock, Zimmer 125) einzu⸗ 2] reichen, woſelbſt auch die Er⸗ öffnung der Angebote in Ge⸗ genwart etwa erſchienener Bieter erfolgt. Angebotsformulare werden gegeben. 32887 Mannheim, 6. Okt, 1909. Städt. Hochbauamt: Pexrrey. Bekanntmachung. Die Geſchäftsräume des Tiefbauamtes ſind in das Kaufhaus füdliche Hälfte ver⸗ legt worden. 32853 Der Eingang zum Tief⸗ baunamt, Hochbanamt und Maſchineuamt findet in Zu⸗ kunft von der Südſeite des Kaufhauſes Halteſtelle Kaufhaus, ſtatt. Mannheim, 28. Sept. 1909. Tiefbauamt. Hochbauamt. Maſchinenamt. Herbſt⸗Anzeige. Die diesjährige Weinleſe in hieſiger Gemarkung be⸗ 2334 ginnt auf der Seite gegen Doſſen⸗ heim am Dienstag, den 12. Oktober ds. Is. morgeus, auf der Seite gegen Leuters⸗ hauſen am Mittwoch, den 13. Oktober d. Is. morgens, wo⸗ zu Kaufliebhaber höflichſt eingeladen werden. Schriesheim, 4. Okt. 1909. Bürgermeiſteramt: HnRBRBRR Südweftdeutſch⸗Schweizeriſcher Güterverkehr. Mit Gültigkeit vom 15. Okt. 1009 werden in das Tarif⸗ heft 7 Frachtſätze des Aus⸗ nahmetarifs Nr. 15(Petro⸗ leum) und des Ausnahme⸗Tarifs Nr. 47([Leinöl) für Dietikon aufgenommen. Näheres ent⸗ hält unſer Tarifanzeiger, ſo⸗ wie der Tarif⸗ und Verkehrs⸗ anzeiger der Preußiſch⸗Heſ⸗ ſiſchen Staatsbahnen. 2376 Karlsruhe, 5. Okt. 1909. Großh. Generaldirektion der Bad. Staatseiſenbahnen. Kanal⸗ und Straßeuarbeil. Zur Herſtellung einer 240 Meter langen Kanalanlage in der Bahnhofſtraße in Friedrichsfeld, ſowie Höher⸗ legung mit Verbreiterung 112 Meter langen Strecke des Kreisweges Nr. 10 daſelbſt, vergeben wir namens dieſer Gemeinde die bezüglichen Arbeiten und Lieferungen im Wege des ſchriftlichen Angebots. Angebote, wozu die Vor⸗ uns abgegeben werden, wollen verſchloſſen u. mit der Aufſchrift„Kanal⸗ arbeit“ verſehen, längſtens bis WMittwoch, 20. Oktober I. Js., vormittags 9 Uhr auf dem Rathauſe in Friedrichs⸗ feld poſtfrei eingereicht wer⸗ den. Die Pläne und Be⸗ dingungen liegen unter⸗ deſſen auf unſerm Geſchäfts⸗ zimmer zur Einſicht auf. [Gr. Waſſer⸗ u. Straßenbau⸗ im Zimmer 126 koſtenlos ab⸗ Marienſtraße, für Oberwinterthur [Stellung können Sie leicht bekommen, wenn Sie fremde Sprachen lernen. Das einfachſte Mittel, dies zu erreichen, iſt das Selbſt⸗ ſtudium nach der Methode Touſſaint⸗Lan⸗ genſcheidt: ſie führt Sie durch ihre Unter⸗ richtsbriefe ſpielend in die fremde Sprache ein. 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Die Leiſtung des Geſchworene und Schöffendienſtes betreffend. Wir briugen gemäߧ 3 der landesherrlichen V nung vom 11. Juli 1879 zur Kenntnis, daß die Urliſt diefenigen Einwohner, welche zu dem Amte eines Schöffen oder Geſchworenen berufen werden können, für das Jaßh 1910 vom Donnerstag, den 7. Oktober 1909 an während Tagen und zwar für die Altftadt auf dem Statiſtiſchen Am (Kaufhaus 11. Stock, Zimmer Nr. 20), für die Stadt Käferkal⸗Waldhof auf dem Rathauſe in Käfertal und für den Stadtteil Neckarau auf dem Rathauſe daſelbſt, zu Je manns Einſicht aufliegt und Einſprachen gegen die Richtig⸗ keit oder Vollſtändigkeit der Liſte innerhalb der genannten Friſt ſchriftlich oder mündlich zu Protokoll daſelbſt erhoben werden können. Die Einſprache kann ſowohl den Eintrag von nicht fähigten oder nicht zu berufenden, als auch die Uebergehun don einzutragenden Perſonen zum Gegenſtau, haben. Perſonen, welche nach§ 35 der Gerichtsverfaſſung Berufung zum Amte eines Schöffen oder Geſchworener lehnen dürfen, können ihre diesbezüglichen Geſuche behaltlich ihrer Befugnis zur ſpäteren Geltendmachung Ablehnungsgrundes, nach Maßgabe der§8 35 und 94 Gerichtsverfaſſungsgeſetzes ebenfalls binnen der ſprachefriſt mit den nötigen Nachweiſungen anbri Mannheim, den 5. Oktober 1909. 55 Im Auftrage des Stadtrat? Statiſtiſches Amt: Dr. Schott. 5 Gewerbeſchule Mannhei Meiſterkurs eff In der Zeit vom 3. November 1909 bis 19. Februar 191 wird an der Gewerbeſchule ein Vorbereitungskurs für die Meiſterprüſung abgehalten. Der Unterricht findet jem am Montag, Mittwoch und Freitag abends 8210 ſtatt. Das Schulgeld beträgt 4 Mark. Anmeldungen zum Kurſe können ſchriftlich oder lich auf dem Rektorat der Gewerbeſchule erfolgen. Mannheim, den 5. Oktober 1909. Gewerbeſchulrektorat. N August Koege! Kontor: E 7, 18a, part. 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Da aber namentlich im Hinblick auf das künftige große Muſeum die Mittel des Altertumsvereins bei weitem nicht ausreichen, um den koſtſpieligen Aufgaben einer intenſiveren Sammeltätigkeit und insbeſondere des Ankaufs künſtleriſch wertvoller Muſeumsſtücke gerecht werden zu können, erſcheint es uns dringend wünſchenswert, durch außerordentliche Zuwendungen den Altertumsverein in den Stand zu ſetzen, ſeine Samm⸗ lungen durch bedeutſame Erwerbungen zu bereichern. Das fünfzigjährige Jubiläum des Altertumsvereins ſoll den Anlaß bilden, der gemeinnützigen Wirkſamkeit dieſes Vereins durch Zeichuung freiwilliger Beiträge unſere Sympathie auszudrücken und durch die Förderung des einheimiſchen Muſenmöweſens unſere Anhänglichkeit an die gemeinſame Vaterſtadt zu beweiſen. Wir geben uns der Hoffnung hin, daß die Einwohnerſchaft Mannheims gerne bereit ſein wird, das ideale Werk durch Zeichnung von Beiträgen zu unterſtützen. Zur Empfangnahme der Geldbeiträge haben ſich die Rheiniſche Kreditbank und die Süddeutſche Diskontsgeſellſchaft freundlichſt bereit erklärt. 2072 Karl Lanz, Fabrikant. Karl Reiß, Geh. Kommerzienrat. Auguſt Röchling, Kommerzienrat. Stadtrat und Rechtsanwalt Dr. Theodor Alt. Kommerzienrat Emil Baſſermann, Jordan in Deidesheim. Geh. Oberregierungsrat Or. Becker, Großh. Landeskommiſſär. Privatmann Friedrich Berthean in Zürich⸗Enge. Geh. Oberregierungsrat Dr. Franz Böhm in Karlsruhe. Bankdirektor und Konſul Dr. Richard Broſien. Geh. Regierungsrat Dr. Konrad Clemm, Großh. Amtsvorſtand. Profeſſor Dr. Ludwig Darmſtaedter in Berlin. Oberamtmann a. D. Carl Eckhard. Kommerzienrat Dr. Friedrich Engelhorn. Kommer⸗ zienrat Louis Hirſch. Fabrikant Otto Kauffmaun. Geh. Kommerzienrat Carl Ladenburg. Geh. Kommerzienrat Victor Lenel. Konſul Eruft Leoni. Ingenieur Auguſt Ludwig. Oberbürgermeiſter Paul Martin. Stadtverordneter Guſtav Mayer⸗Dinkel. Stadtverord⸗ netenvorſtand Emil Reinhardt. 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Die Anlage der Gaseinrichtung in Mannheim betreffend. Nr. 21768 IV. Nachſtehend bringen wir die mit Zuſtimmung des Stadtrats vom 12. Auguſt 1909 erlaſſene, durch Erlaß Großh. Herrn Fandeskommiſſärs vom 22. September 1909 Nr. 6796 für vollziehbar erklärte ortspolizeiliche Vorſchrift obigen Betreffs, wonach jene vom 20, Oktober 1877 abgeändert wird, zur allgemeinen Kenntnis. Ortspolizeiliche Vorſchrift. Die Anlage der Gaseinrichtung betreffend. 8 1. Die Herſtellung der Zuführungsröhren des Gaſes vom Straßen⸗ kohr bis zum Gasmeſſer, die Aufſtellung des letzteren, ſowie alle an dieſen Teilen der Leitung nötig fallenden Reparaturen und Aende⸗ rungen ſind ausſchließlich dem ſtädtiſchen Gaswerke übertragen und dürfen nur durch die von demſelben beauftragten Arbeiter vor⸗ genommen werden. 8 2. Das Zuleitungsrohr vom Hauptrohr bis zum Gasmeſſer muß aus Eiſen ſein; am Ende desſelben und in nächſter Nähe des Gasmeſſers iſl ein Abſchlußhahnen, und zwar vor dem Gasmeſſer anzubringen. 8 3 Das Gaswerk beſtimmt die Größe des Gasmeſſers und ſeinen Platz. 8 4. Die zur Verwendung kommenden Gasmeſſer müſſen ſolid kon⸗ ſtruiert und vorſchriftsmäßig geeicht ſein. Die Gasmeſſer ſind an einem geeigneten Platze, ſo, daß dieſelben eine leichte Bedienung zulaſſen und vor äußeren Beſchädigungen ge⸗ ſchüützt ſind, vollkommen horizontal aufzuſtellen und nötigenfalls auf Anordnung des Gaswerks mit einem hölzernen Kaſten zu umgeben. Bei Aufſtellung trockener Gasmeſſer darf das Gefälle der Leitung nicht direkt in den Gasmeſſer gerichtet werden, ſondern es müſſen je 89515 der Lage am Eingange und Ausgange Waſſerſäcke angebracht werden. 8 6. Neue Gasleitungen im Innern der Häuſer dürfen nur aus ſchmiedeeiſernen Röhren beſtehen. Von ſrüher her vorhandene Blei⸗ leitungen ſind beim Eintreten Defekte an denſelben nicht mehr zu reparieren, ſondern grundſätzlich durch ſchmiedeiſerne Röhren zu erſetzen. Bleileitungen ſind nur zuläſſig zur Verbindung der ſchmied⸗ etſernen Röhren mit den Gasmeſſern und zwar dürfen dieſelben micht länger als höchſtens 1 m ſein; ſie dürfen weder in Verputz gelegt noch irgendwie verdeckt werden, ſondern ſ frei zugänglich bleiben. .7. Die Verbindungen der Röhren müſſen auf eine durchaus dauer⸗ hafte und ſolide Weiſe entweder durch Verſchraubung oder durch Ver⸗ lötung hergeſtellt ſein. Ein Ineinanderſchieben der Röhren in bloßer Verkiktung oder eine andere leichtere Verbindungsart iſt nicht zuläſſig. Die Verbindung zwiſchen ſchmiedeeiſernen und Bleiröhren darf nicht durch direktes Anlöten erfolgen, ſondern es muß das Bleirohr auf einem Meſſingſtützen gelötet und dieſer mit dem Eiſenrohr ver⸗ ſchraubt werden. § 8. Die Leitungsröhren im Innern der Gebäude ſollen möglichſt offen und leicht zugänglich befeſtigt werden. Werden Leitungen in den Verputz gelegt, ſo dürfen hierzu nur ſchmiedeeiſerne Röhren verwendet werden. Werden Röhren unter den Parkett⸗ oder Linoleum⸗ und dergl. Beläge oder auf bezw. unter Betondecken gelegt, ſo ſind im Beton oder in dem darauflagernden Eſtrich Rinnen frei zu laſſen zur Aufnahme der Röhren. Die Gasleitungen müſſen in ſolchen Fällen beim 3fachen des ſonſt üblichen Probe⸗Luftdrucks von 250 Mm. Waſſerſäule, alſo bei min⸗ beſtens 750 Mm. Waſſerſäule ſich vollkommen dicht erweiſen. Die von den Steigleitungen abzweigenden Hauptverteilungs⸗ leitungen dürſen, um genügendes Gefälle zu erhalten, weder in Fuß⸗ böden noch in Decken, ſondern nur längs der Wände zur Verlegung gelangen. Dagegen iſt die Einlegung der von der Hauptverteilungsleitung znach den einzelnen Räumen abzweigenden Röhren in Fußböden und Becken bis auf eine Länge von höchſtens 6 m geſtattet. Unmittelbar nach der Prüfung ſind ſämtliche Rinnen mit Asphalt ſo auszugießen, daß die Rohrleitungen vollſtändig in Asphalt ein⸗ gebettel ſind. Für gehöriges Gefälle der Leitungen iſt Sorge zu tragen. Wo das Gefälle unterbrochen wird und wo die Leitung von einem warmen Raume in einen kalten tritt, müſſen die Röhren mit ſicherer Vorrichtung zum Ablaſſen der Waſſerniederſchläge verſehen ein. Die Verwendung von ſogen. Eiſenlack oder anderer aus Teer Kitte als Dichtungsmittel iſt ſtrengſtens verboten. 8 9. Es iſt darauf zu achten, daß die Röhren an den Stellen freien Raum haben, an welchen(wie z. B. beim Durchziehen durch eine Wand) durch etwaiges Setzen des Gebäudes eine Beſchädigung der⸗ ſelben ſtattfinden könnte. Wo ein Leitungsrohr durch einen unzu⸗ gänglichen Raum, eine dicke Mauer und dergl. geführt wird, darf dieſes nur in einem an beiden Enden offenen, metallenen Futterrohre geſchehen. Dasſelbe muß in ſeiner ganzen Länge luftdicht und einen Zentimeter weiter ſein, wie der äußere Durchmeſſer des Leitungs⸗ rohres. 8 10. Die Befeſtigung der Lampen an Decken und Wänden darf nur mittelſt der ſog. Deckſcheiben, welche anzuſchrauben und nicht anzu⸗ nageln ſind, erfolgen. Für ſchwere Lüſtres müſſen die Deckſcheiben mit durch die Decke ziehenden Mutterſchrauben befeſtigt werden, oder es ſind Nothaken anzubringen. 4 11.— In Räumen, in welchen der Gebrauch eines offenen Lichtes poll⸗ zeilich verboten iſt, darf auch kein offener Brenner und kein Gas⸗ glühlichtbrenner gebraucht In der Nähe leichtentzündlicher Gegenſtände müſſen die Brenner mit Gläſern und Drahtſchirmen verſehen werden. Bewegliche Lampen, wie Wandarme ete. ſind tunlichſt ſo zu be⸗ feſtigen, daß die brennbaren Gegenſtände, wie Vorhänge, hölzerner Bekleidung ete, nicht zu nahe 0 18. Ueber Lichter, die weniger als 60 Zentimeter unter der Decke brennen, ſind die Hitze ableitende etwa 6 Zentimeter von der Decke abgehende Metallglocken anzubringen. Enggeſchloſſene Räume, wie Schaufenſter ete., welche mit Gas beleuchtet werden, müſſen mit einer genügenden Ventilation verſehen ſein. 8 14. Zur Beſtimmung der Rohrdimenſionen iſt bei gewöhnlichen Ver⸗ hältniſſen folgende Tabelle maßgebend: Innerer Durchmeſſer der Zur Vergleichung mit dem Röhren in achtteiligen engl. Maße Flammenz. Millimeter Engl. Maß Millimeter 10 5 10 5 1⁵ 72 18 10 20 8 20 20 25 1 25 40 30 1 32 80 40 1½ 38 100—150 50 15% 45 2 51 Die Auſchlußleitungen für Gasbadeöfen ſind in 4“ lichter Weite, bei mehr als 12 Meter Rohrlänge zwiſchen Steigleitung und Bade⸗ oſen in 1“ lichter Weite herzuſtellen. Bei größeren Leitungen ſind die Rohrdimenſionen im Einver⸗ ſtändnis mit dem techn. Leiter der Gasanſtalt feſtzuſetzen. Bei Ver⸗ längerung beſtehender Leitungen oder bei Vermehrung der Flammen⸗ zahl dürfen die vorhandenen Röhren nur dann beibehalten werden, wenn dieſelben vorſtehenden Bedingungen entſprechen. Abweichungen von dieſen Rohrdimenſionen ſind nur mit gleich⸗ zeitiger Genehmigung zuläſſig. 8 15. Jede Anlage und Hauptveränderung behufs Gasbeleuchtüng im Innern der Gebäude unterliegt der polizeilichen Genehmigung. Die Prüfung der Leitung erfolgt durch Angeſtellte der Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke⸗Prüfungskommiſſare, welche von Großh. Bezirks⸗ amt als ſolche beſtätigt und ſind. 8 16. Wer Arbeiten der in§ 15 bezeichneten Art ausführt, iſt deshalb verpflichtet, der Direktion der Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke mindeſtens 5 Tage, bevor die Leitung in Gebrauch genommen werden will, hiervon Anzeige zu machen und ſich hierzu der geöruckten Formu⸗ lare zu bedienen. (Dieſe Formulare können bei der Direktion der Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke in genommen werden.) § 17. Die Prüfungskommi zirksamt über den Befund Mitteilung zu machen. 18. Vor erfolgter Prüfung darf die Leitung weder angeſtrichen noch eingeputzt oder in anderer die Prüfung erſchwerender Weiſe bedeckt werden. § 19. Auf Grund dieſer Prüfung erteilt das Großh. Bezirksamt den Beteiligten, wenn keine weiteren Anſtände vorliegen, die ſchriftliche Erlaubnis zur Benützung der Einrichtung. § 20. Dem Erlaubnisſchein iſt eine Belehrung über das Verhalten beim Gebrauche des Gaslichtes beigedruckt. § 21. teur, ſowie dem Eigentümer der Aulage verboten, von der Einrich⸗ tung Gebrauch zu machen, bevor der Erlaubnisſchein erteilt iſt. 8 22. Von der erteilten Erlaubnis gibt das Bezirksamt dem Gaswerl umgehende Nachricht. 8 23. Das Großh. Bezirksamt übt durch die Prüfungskommiſſäre die Aufſicht über die bereits beſtehenden Gasleitungen aus und kann, wenn nötig, auch die bereits geprüften Leitungen jederzeit erneut unterſuchen laſſen. Sich ergebende Mängel ſind ſo ſchnell als möglich zu beſeitigen. Geſchieht dies nicht, ſo wird das Großh. Bezirksamt der Direktion des Gaswerks die Weiſung erteilen, die Zuführung auf Koſten der Säumigen abzuſperren. § 24. Für die vorzunehmenden Unterſuchungen der Gasleitungen ſind von den Beſitzern derſelben folgende Gebühren an die Gaswerks⸗ kaſſe zu entrichten: Für 1— 10 Flammen Mk..— „„.— 1 1%0 9.— Für je weitere 50 Flammen 50 Pfg. weiter. Der Verfertiger der Gasleitung hat auf Verlangen der Pril⸗ fungskommiſſäre bei der Unterſuchung zugegen zu ſein und die nötigen Geräte, wie Leitern u. ſ.., ſowie etwa erforderliche Hilfs⸗ mannſchaft nach Angabe der Prüfungskommiſſäre zu ſtellen. Für die in§ 23 vorgeſehenen außerordentlichen Reviſionen bereits geprüf⸗ ter Gasleitungen iſt von Seiten des Beſitzers nur dann eine Ver⸗ gütung zu leiſten, wenn ſich bei der Leitung Mängel vorfinden, Er⸗ weiſen ſich bei der Prüfung die neuinſtallterten Leitungen in ſolchem Maße als unzicht, daß der Prüfungsbeamte auf ihre ſofortige ord⸗ nungsmäßige Verdichtung nicht warten kann und deshalb eine zweile Prüfung anzuordnen gezwungen iſt, ſo iſt hierfür ſowie für jede weiter ntztige Prüfung je eine beſondere Gebühr von.— an die Gaswerkskaſſe zu entrichten. 3 25 Die Gasabnehmer ſind für die gehörige Unterhaltung ihrer Gas⸗ einrichtung, ſowie für die Einhaltung der nötigen Vorſichtsmaß⸗ regeln beim Gebrauch des Gaſes verantwortlich und müſſen dem Feuerſchauer, den Prüfungskommiſſären und den übrigen Bedienſte⸗ ten les Gaswerks den Zutritt zu den Gasmeſſern und der Röhren⸗ leitiing jederzeit geſtatten. 0 Durch die erfolgte Prüfung und Anerkennung der Gasleitung ſeitens der Prüfungskommiſſäre wird der Verfertiger derſelben ſeiner Haftbarkeit für gewiſſenhafte Ausführung und gutes Material nicht entbunden. 1 27 Uebertretungen werden auf Grund des§ 368 Ziff. 8 R. Str. G. B. n Geld bis zu 4 60.— oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Mannheim, den 28. September 1909. Großh. Bezirksamt IV. J..: Dr. Benſinger. Bekanntmachung. Nachverſteuerung des Brauntweins. 1. Branntwein aller Art und alkoholhaltige Branntweinfabrikate, bie ſich am 1. Oktober 1909 im freien Verkehr befinden, unterliegen einer Nachſtener von 35 Pfg. für das Liter Alkohol. Nachſteuerpflichtig ſind namentlich auch Arrak, Rum, Kognak, Obſtbranntwein(auch Bitter⸗ oder Rohbranntwein), Branntweineſſenzen, Liköre u. ſonſtige verſetzte Branntweine, ferner ſolche nicht zum Genuſſe geeignete Fabrikate, die nur aus verſteuertem Branntwein hergeſtellt werden dürfen und einen Alkoholgehalt von mehr als 20 Gewichtsprozent haben(z. B. alkoholhaltige Parfümerien, Seifenſpiritus uſw.). Branntwein in Fruchtſäften oder ähnlichen Zubereitungen unterliegt der Nachſteuer, wenn der Alkoholzuſatz über das zur Haltbarmachung notwendige Maß hinausgeht, was bei Fruchtſäften mit einem Alkohol⸗ gehalte von mehr als 14 Hundertteilen anzunehmen iſt. Es macht keinen Unterſchied, ob die nachſteuerpflichtigen Erzeug⸗ niſſe im Gebiete der Brannkweinſteuergemeinſchaft erzeugt ſind oder aus andern, dieſer Gemeinſchaft nicht angeſchloſſenen Gebietsteilen der Zollgemeinſchaft oder aus dem Zollauslande ſtammen. 2. Von der Nachſteuer bleiben befreit: a. Branntwein, der auf Grund des§ 3 des Branntweinſteuer⸗ geſetzes vom 15. Juli 1909 abgabenfrei gelaſſen wird(3. B. vergällter Branntwein); b. Branntwein und Branntweinfabrikate, die nachweislich zu den im§ 106 des Geſetzes vom 15. Juli 1909 angegebenen(gegen früher erhöhten) Zollſätzen verzollt worden ſind. c. Branntwein des freien Verkehrs im Beſitze von Gewerbe⸗ treibenden, die die Erlaubnis zum Ausſchänken von Branntwein oder zum Kleinhandel mit Trinkbranntwein haben, in Mengen von nicht mehr als 20 Liter, in Beſitze von Haushaltungsvorſtänden in Mengen bon nicht mehr alz 10 Liter Alkohol. Dieſe Mengen von 20 oder 10 Liter Alkohol bleiben auch dann nachſteuerfrei, wenn größere Vorräte vorhanden ſind. d. Brauntwein, der aufgrund der bisherigen Vorſchriften von der Verbrauchbabgabe befreit war; e, nicht zum Genuſſe geeignete Branntweinfabrikate in Auf⸗ machungen für den Einzelverkauf, ſofern das Gewicht der Einzel⸗ packung nicht mehr als 1 leg beträgt. Wer am 1. Oktober 1909 unvergällten oder nicht ſteuerfrei ab⸗ gelaſſenen Branntwein des freien Verkehrs oder aus ſolchem Brannt⸗ wein hergeſtellte Branntweinfabrikate im Beſitze oder Gewahrſam hat, muß dieſe Waren ſpäteſtens am 5. Oktober 1909 aumelden. Branntwein oder Branntweinfabrikate, die ſich am 1. Oktober 1909 und an den folgenden Tagen unterwegs befinden und noch nicht an⸗ gemeldet oder nachverſteuert worden ſind, müſſen vom Empfänger an⸗ gemeldet werden, ſobald ſie in ſeinen Beſitz gelaugen. Nachſteuer⸗ pflichtige Erzeugniſſe, die veräußert ſind, ſich aber noch im Gewahrſam des Verkäufers befinden, müſſen von dieſem angemeldet und nach⸗ verſteuert werden. Haushaltungsvorſtände, die Branntwein und Branntweinfabrikate nur in Mengen von nicht mehr als als 10 Liter Alkohol im Beſitz oder Gewahrſam haben, brauchen keine Anmeldung abzugeben. Iſt ihr Vorrat größer, ſo muß der ganze Beſtand angemeldet werden. Auch Gewerbetreibende, die Branntwein im kleinen verkaufen, müſſen ihre Vorräte nur anmelden, wenn ſie 20 Liter Alkohol überſteigen; in dieſem Falle aber müſſen ſie ihr ſämtlichen Vorräte angeben. Mehrere Haushaltungsvorſtände, die Branntwein uſw. gemein⸗ ſam aufbewahren, werden hinſichtlich der Verpflichtung zur Ent⸗ richtung der Nachſteuer als ein Eigentümer angeſehen; zur An⸗ meldung und Nachverſteuerung verpflichtet iſt derjenige von ihnen, der die Vorräte in Gewahrſam oder Aufbewahrung hat. 4. Nicht zum Genuſſe geeignete Branntweinfabrikate mit einem Alkoholgehalte von nicht mehr als 20 Gewichtsprozenten ſowie nicht zum Genuſſe geeignete Branntweinfabrikate in Aufmachungen für den Kleinverkauf, letztere ſoweit das Gewicht der Einzelpackung nicht mehr als ein kg beträgt, brauchen nicht angemeldet zu werden. 5. Die Anmeldung geſchieht bei der Anmeldeſtelle. Anmeldeſtelle iſt für die Stadt Mannheim ohne die Vororte Käfertal, Waldhof, Neckarau das Hauptſteueramt Mannheim Park⸗ ring 41/43, für die Vororte und die übrigen Gemeinden der Amts⸗ bezirke Mannheim und Weinheim die Steuereinnehmerei am Wohn⸗ ſitze des Steuerpflichtigen. 6. Zu den Anmeldungen müſſen Vordrucke benützt werden; ſede Anmeldeſtelle(ſ. Ziff. 5) gibt ſolche Vordrucke unentgeltlich ab. 7. Die angemeldeten Vorrete werden von Beamten an Ort und Stelle aufgenommen. Die Beteiligten müſſen den Beamten die er⸗ ſorderlichen Hilfsdienſte leiſten, auch ſind die Beamten befugt, die Räume zu betreten, in denen anmeldungspflichtige Waxen gufbewahr anmeldepflichtiger Erzeügniſſe benützt werden. Jede Veränderung des angemeldeten Vorrats(Zu⸗ oder Abgänge), die in der Zeit zwiſchen der Anmeldung und der Aufnahme vorgekommen iſt, muß den Be⸗ amten unmittelbar vor Beginn der Aufnahme mitgeteilt und auf Ver⸗ langen näher nachgewieſen werden. Das Ergebnis der Aufnahme tragen die Beamten in die An⸗ meldung ein; der Eintrag muß vom Beamten und vom Anmelder oder ſeinem Vertreter unterzeichnet werden. 8. Ueber den Betrag der zu zahlenden Nachſteuer wird dem ein Forderungszettel zugeſtellt. Der Betrag muß iunen einer Woche, vom Tage der Zuſtellung des Forderungszettels an gerechnet, bei der Anmeldeſtelle eingezahlt werden, ſoweit nicht Stundung bewilligt wird. Nachſteuerbeträge in Höhe von mindeſtens 50/ können auf An trag auf ſechs Monate geſtundet werden; die Geſuche um Stundung müſſen aber vor Ablauf der Zahlungsfriſt bei der unterzeichneten Stelle eingereicht ſein. 9. Hinterziehungen der Nachſteuer und ſonſtige Verletzungen der Vorſchriften wegen ihrer Erhebung werden nach Maßgabe des Brannt⸗ weinſteuergeſetzes vom 15. Juli 1909 beſtraft. Mannheim, den 23. September 1909. Hauptſteuer⸗Amt: Frech. Bekanntmachunz Nachverſteuerung von Efſigſänre. 1. Zu Genußzwecken geeignete Eſſigſäure, die aus Holzeſſig oder eſſigſauren Salzen gewonnen iſt, unterliegt, ſoweit ſie ſich am 1. Oktober 1909 außerhalb einer Eſſigſäurefabrik oder Zollniederlage be⸗ findet, einer Nachſtener. Die Nachſteuer beträgt für 1 ug waſſerfreier Eſſigſäure 30 Pfg. 2. Als zu Genußzwecken geeignete Eſſigſäure kommen hauptſächlich in Betracht: Eiseſſig, Eſſigeſſenz, aus Eſſigſäure hergeſtellter Eſſig und andere verdünnte oder wäſſerige chemiſch reine Eſſigſäure. 3. Von der Nachſteuer bleibt befreit: a, zu Genußzwecken geeignete Eſſigſäure, die zu gewerblichen Zwecken verwendet oder ausgeführt wird.(Dieſe Eſſigſäure iſt aber anmeldepflichtig); b. Eſſigſäure, die nachweislich nach den in 8 106 des Branntwein⸗ ſteuergeſetzes vom 15. Juli 1909 angegebenen erhöhten Sätzen verzollt worden iſt; c. Eſſigſäure im Beſitze von Gewerbetreibenden und Haus⸗ haltungsvorſtänden in Mengen von nicht mehr als 10 leg waſſerfreier Eſſigſäure; dieſe Menge bleibt auch dann nachſteuerfrei, wenn größere Vorräte vorhanden ſind. 4. Wer am 1. Oktober 1909 nachſteuerpflichtige Eſſigſäure im Beſitz hat, muß ſie ſpäteſtens bis zum 5. Oktober 1909 anmelden. Eſſigſäure, die ſich in dieſer Zeit unterwegs befindet und noch nicht nachverſteuert oder angemeldet worden iſt, muß vom Empfänger angemeldet werden, ſohald ſie in ſeinen Beſitz gelangt. Nachſteuerpflichtige Eſſigſäure, die veräußert iſt, ſich aber noch im Beſitze des Verkäufers befindet, iſt von dieſem anzumelden und nachzuverſteuern. Haushaltungsvorſtände, die Eſſigſäure in Mengen von nicht mehr als 10 kg waſſerfreier Eſſigſäure in Beſitz oder Gewahrſam haben, brauchen keine Anmeldung abzugeben. Iſt ihr Vorrat größer, ſo muß der ganze Beſtand angemeldet werden. Mehrere Haushaltungs⸗ vorſtände, die Eſſigſäure gemeinſam aufbewahren, werden hinſichtlich der Verpflichtung zur Entrichtung der Nachſteuer als ein Eigentümer angeſehen; zur Aumeldung und Nachverſteuerung iſt verpflichtet, wer die Eſſigſäure in Gewahrſam oder Aufbewahrung hat. Gewerbetreibende, ſowie Konſumvereine, Kaſinos, Logen und ähn⸗ liche Vereinigungen, die zu Genußzwecken geeignete Eſſigſäure am 1. Oktober im Beſitz haben, ſind verpflichtet, ihre ſämtlichen Beſtände an⸗ zu melden, alſo auch Mengen bdon nicht mehr als 10 ſeg waſſerfreier Eſſigſäure. Gewerbetreibende, welche die am 1. Oktober in ihrem Beſitze be⸗ findliche, zu Genußzwecken geeignete Eſſigſäure zu gewerblichen Zwecken ſteuerfrei verwenden, ſowie Händler, die derartige Eſſigſäure an ankaufsberechtigte Gewerbetreihende abgeben oder ausführen wollen, müſſen ebenfalls eine Anmeldung einreichen und darin gleich⸗ zeitig um die Genehmigung zur ſteuerfreien Verwendung der Eſſig⸗ ſäure oder zum Handel damit nachſuchen. Eſſigſäure, die nicht zu Genußzwecken geeignet iſt, braucht nicht angemeldet zu werden. 5. Die Anmeldung geſchieht bei der Anmeldeſtelle. Anmeldeſtelle iſt für die Amtsbezirke Mannheim und Weinheim das unkerzeichnete Hauptſteuer⸗Amt. 5 Zu den Anmeldungen müſſen Vordrucke benutzt werden, die von der unterzeichneten Stelle unentgeltlich bezogen werden können. 6. Die angemeldten Vorräte werden von Beamten an Ort und Stelle amtlich aufgenommen. Die Beteiligten müſſen dieſen die er⸗ forderlichen Hilfsdienſte leiſten; auch ſind die Beamten hefugt, die Räume zu betreten, in denen anmeldungspflichtige Eſſigſäure auf⸗ bewahrt wird. Jede Veränderuung des angemeldeten Vorrats(Zu⸗ oder Abgangß, die in der Zeit zwiſchen der Anmeldung und der Auf⸗ nahme vorgekommen iſt, muß den Beamten unmittelbar vor Beginn der Aufnahme mitgeteilt und auf Verlangen näher nachgewieſen werden. Das Ergebnis der Aufnahme tragen die Beamten in die An⸗ meldung ein; der Eintrag muß und vom Anmelder oder einem Vertreter unterzeichnet werden. 7. Ueber den Betrag der zu zahlenden Nachſteuer wird dem Zah⸗ lungspflichtigen ein Forderungszettel zugeſtellt werden. Der Bekrag muß binnen einer Woche nach Empfang der Zahlungsaufforderung bei der unterzeichneten Stelle eingezahlt werden. Nachſteuerbeträge von mindeſtens 50 ½/ können auf 6 Monate geſtundet werden; die Geſuche um Stundung müſſen vor Ablauf der Zahlungsfriſt bei der unterzeich⸗ neten Stelle eingereicht ſein. 8. Hinterziehungen der Nachſteuer und ſonſtigen Zuwiderhand⸗ lungen gegen die Beſtimmungen der Nachſteuer⸗Ordnung werden nach den für die Efſigſäure⸗Berbrauchsabgabe beſtehenden Vorſchriften beſtraft. Mannheim, den 29. September 1909. Hauptſtener⸗Amt! r e ch. L⁵ berger Animierkneipen. Mannheim, den 8. Oktober 1909 1 Gen eral⸗Anzelger. 11. Sette Gewerbeſchule Mannheim. Mit dem Wiederbeginn des ordentlichen Gewerbeſchul⸗ AUnterrichts hat auch zu gleicher Zeit der Unterricht in den Fachkurſen begonnen und zwar findet Unterricht ſtatt im Gehilfenkurs: Dienstag, Freitag—9 Uhr abends und Sonntag—10 Uhr vormittags. Figurenzeichnen: Dienstag u. Mittwoch, abends—9 Uhr Altzeichnen: Donnerstag u. Freitag, abends—9 Uhr. Dekorationsmalen: Montag u. Donnerstag—10 Uhr abends. Schloſſerwerkſtätte: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag, ½28—9 Uhr abends. Schreinerwerkſtätte: Modellierwerkſtätte: Der Unterricht in der Werkführer⸗ u. Monteurſchule! (Unterrichtszeit:—12 u.—6 Uhr) beginnt Mitte Septbr. 4909 und endigt Ende Juli 1910. Im Laufe des Winters wird ferner ein Vorbereitungs⸗ kurs für die Meiſterprüfung und— bei genügender Be⸗ teiligung— im Laufe des Jahres ein Heizerkurs abgehalten, deren Beginn ſpäter noch bekannt gegeben wird. Anmeldungen zu dieſen Kurſen können während der üblichen Büroſtunden auf dem Rektorat und abends bei den Fachlehrern erfolgen, woſeſbſt auch jede weitere Auskunft erteilt wird. Mannheim, den 16. September 1909. Gewerbeſchulrektorat. Moderme Leihbibliohek — Brockhoff& Schwalbe 1 C5 10 Enthält die beſten Werke der deutſchen Literatur, ſowie franzöſ. und engl. 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Juni ſtattfindende Regatta ſoll ſich in großem Rahmen vollziehen; neben den beſten deutſchen Mannſchaften ſollen nawenteich auch viele ausländiſche Mannſchaften kur Mitwipkung gewonnen werden. Raſenſpiele. * Mannheimer Fußballgeſellſchaft 1896— Ludwigshafener FJußballklub„Pfalz“. Eine weitere Ueberraſchung brachte das Spiel der J. Mannſchaft der M..⸗G. 1896 und der Ludwigs⸗ Hafener.⸗C.„Pfalz“ auf dem Pfalz⸗Sportplatz, in dem Ludwigs⸗ hafen mit:1 Sieger blieb. Wieder ein Beweis, wie ſchwer ein Reſultat richtig vorauszuſagen iſt, denn ein ſolches hätte beſonders nach den vorausgegangenen Spielen miemand erwarbet.„Pfalz“, die vergangenen Sonntag von Kaiſerslautern mit:0 geſchlagen kwürde, ſchlägt diesmal M..⸗G. 1896, welch' letztere Kaiſers⸗ lautern bei ihrem letzten Rencontre mit:3 abfertigen konnte; allerdings iſt hierbei die verſchiedene Lokalität zu berückſichtigen. Das Spiel leitete in Abweſenheit des urſprünglich angeſetzten Schiedsrichters Herrn Banzhaf Herr Gminden aus Ramſtein. Zu Anfang will es bei keiner Partei recht klappen und kommt 1896 zuerſt etwas in Feuer, dort macht ſich der eingeſtellte Erſatz bald fühlbar. Gegner ſind ſcharf hinterher. Pfalz wird dem gegneriſchen Heiligtum zuweilen ſehr gefährlich. In der 25. Mi⸗ nute kommt Pfalz ſchön vors Tor ihrer Gäſte, Day erhält den Ball und ſendet einwandfrei und unhaltbar ein. Nach 3 Minu⸗ ten dasſelbe Schauſpiel, Day wiederum ungedeckt, ſtoßt zum zwei⸗ tenmal für ſeinen Verein. Mannheim ganz verblüfft, erholt ſich raſch, bringt aber infolge ſchlechten Schußvermögens nichts zu⸗ ſtande. Eine Minute vor Halbzeit verwirkt 1896 noch einen Elf⸗ meter, doch wird der Freiſtoß von Brudinger abgewehrt und ſo geht es mit:0 in die Pauſe.— Obwohl 1896 alles aus ſich herausgibt, ſind ihre Anſtrengungen nach Seitenwechſel vergeblich. Ein 11 Meter Kratzmanns wird vom Torwächter gehalten und gleich darauf eine ſchöne Flanke des Rechtsaußen von Day zum 3. Tore für„Pfalz“ verwandelt.„Pfalz“ beſtrebt ſich, ihren Erfolgen weitere hinzuzufügen, kann aber nicht verhindern, daß die Gäſte ſchließlich in der 30. Minute ihr Ehrentor erzielen. Kratzmann durchbricht die Verteidigung, umſpielt den herausge⸗ laufenen Torwächter und ſpielt den Ball Frey zu, der ihn placiert. Die letzten 15 Minuten bringen weiter keinen nennenswerten Vorfall. Alle Ausgleichsverſuche der 1896er ſcheitern an der rührigen Verteidigung der„Pfalz“. 1 * Mannheimer Fußballklub 1908 Lindenhof gegen Fuß⸗ ballklub„Sport“ Schwetzingen:1(:). Am Sonntag eröff⸗ nete die Klaſſe G ihre Verbandsſpiele um die Meiſterſchaft, wo ſich auch M. F. C. 1908 Lindenhof und F. C.„Sport“ Schwetzin⸗ gen auf dem neuen Platze im Waldpark trafen. Das Spiel ging von Verteidigung zu Verteidigung, wobei ſehr gefährlick⸗ Situationen entſtanden. Dem Zuſammenſpiel der Einheimiſchen war es zu verdanken, daß ſie 3 Tore für ſich buchen konnten. Gegen Schluß gelang es„Sport“ nach einem ſchönen Durchbruch ſich das Ehrentor zu erringen. Herr Böhler führte das Spiel in anerkennender Weiſe. Gerichtszeitung. Darmſtadt, 1. Okt. Der 2ljährige, frühere Poſt⸗ gehülfe Karl Hartmann aus Mainz hatte ſich heute vor dem Schwurgericht wegen Verbrechens im Amt zu verank⸗ worten. Hartmann hat in der Zeit von März⸗Juli ds. Is zu Altenſtadt und Hirſchhorn amtliche Gelder in der Höhe von ins⸗ geſamt 2369 Mk. unterſchlagen. Die Veruntreuungen wurden durch falſche Einträge in die dienſtlichen Kontrollregiſter, ſowie durch Vernichtung von Poſtanweiſungen, Briefen uſw. verdeckt. Den größten Teil der Summe verpraßte der Angeklagte in Ge⸗ ſellſchaft von Dirnen in Mainzer, Ma nnheimer und Heidel⸗ Hartmann, der die Oberrealſchule bis ſeit 1906 als Poſtgehülfe eidlich Monatsgehalt von 54 Mark, Yt Ole zur Primareife beſucht hat, war verpflichtet. Er bezog zuerſt einen ſpäter mehr, außerdem einen elterlichen Zuſchuß. Das Gericht zog erſchwevend die Höhe der Summe, die Gemeingefährlichkeit und das Fehlen jeder Notlage in Betracht und erkannte auf 1 Jahr 6 Monate Gefängnis. sh. Hamburg, 4. Okt. Ein Eiferſuchtsattentat, das ſeinerzeit in der Oeffentlichkeit großes Aufſehen erregte, beſchäftigte das hieſige Schwurgericht. Unter der An⸗ klage, ihren früheren Bräutigam und jetzigen Ehemann zu er⸗ ſchießen verſucht zu haben, hatte ſich die jetzige Frau Klingenberg zu verantworten. Die Frau machte als Witwe infolge einer Zeitungsannonce die Bekanntſchaft des Schauermannes flin⸗ genberg, mit dem ſie ſich bald verlobte. Die beiden Leute rich⸗ teten ſich gemeinſamen Haushalt ein und verkehrten intim mit einander, ſodaß dem Verhältnis ein Kind entſprang. Infolge der Einflüſterungen von dritter Seite, vor allem von der Ver⸗ wandtſchaft des Mannes her, erfuhr das Verhältnis eine Trübung. Der Mann eröffnete der Frau, daß er ſie vorläufig nicht heiraten könne und löſte den gemeinſamen Haushalt auf. Die Frau geriet hierüber in große Erregung. Sie kaufte ſich einen Revolver und trug ſich mit dem Gedanben, erſt den Mann und dann ſich felbſt zu erſchießen. Als ihr ehemaliger Bräuti⸗ gam zum letzten Male die gemeinſame Wohnung betvat, ſchoß ſie mit einem Revolver auf ihn, brachte ihm aber nur eine leichte Verletzung an der Hand bei. Die Frau war nach der Tat voll⸗ ſtändig gebrochen. Sie gab ohne weiteres zu, die Abſicht ge⸗ habt zu haben, ihren Bräutigam zu erſchießen. In der Ge⸗ ſinnung des Mannes vollzog ſich jetzt ein vollſtandiger Um⸗ ſchwung. Er ſah in dem Attentat einen Beweis ihrer zwar eiferſüchtigen aber tiefen Zuneigung, er verzieh ſeiner Geliebten und das Paar feierte bald Hochzeit. Die Ehe iſt eine äußerſt glücklich. In dieſes Glück fiel aber als Schatten die Anklage der Staatsanwaltſchaft gegen die junge Frau wegen verſuchten Mordes. Wenngleich der Geſchädigte der Täterin verziehen hatte, ſo war doch das öffentliche Verfahren nicht mehr auf⸗ zuheben. In der Verhandlung wiederrief die Angeklagte ihr Geſtändnis und behauptete, ſie habe nicht die Abſicht gehabt, Klingenberg zu töten, ſie wiſſe heute nicht mohr, wie der Schuß losgegangen ſei. Auch der Ehemann fuchte nach Möglichkeit ſeine Frau zu entlaſten und ſtellte den Vorgang als einen ſehr harmloſen dar. Der Vertreter der Anklage hielt dieſe aber auf⸗ recht und plädierte auf verſuchte Tötung unter Zubilligung mil⸗ dernder Umſtände. Die Geſchworenen verneinten nach nur kurzer Beratung alle Schuldfragen. Der Gerichtshof erkannte daraufhin auf Freiſprechung Das Urteil wurde in dem überfüllten Gerichtsſaale mit großer Befriedigung aufgenommen. Die Angeklagte und ihr Ehemann weinten vor Bewegung. Pfalz, Heſſen und Umgebung. Ludwigshafen, 4. Okt. Am Sonntag feierte die Fuelwillige Sanitätskolonne Ludwigs⸗ hafen g. Rh. das Jubiläum ihres 20jährigen Be⸗ ſtehens. Aus dieſem Anlaß hat Kolonnenführer⸗Stellver⸗ treter und Schriftführer Wilhelm Wörle eine Feſbſchrift zuſammengeſtellt, die einen recht intereſſanten Einblick in das freiwillige Kolonnenweſen unter der Deviſe„Jederzeit hilfs⸗ bereit“ gewährt. Nach dem Bericht wäre als das eigentliche Gründungsjahr das Kriegs⸗Jahr 1870 anzuſehen. Der„Sani⸗ kätsverein“, ſo nannte man das neugegründete Korps, erhielt und fand reichliche Unterſtützung durch die hieſigen Aerzte. Zum Führer dieſes„Sanitätsvereins“ wurde Herr Brauereibeſitzer A. Eiſele ernannt, welcher ſich auf einer Hilfserpedition nach Nanch den Todeskeim holte und im September 1870 ſtarb. Sein Nachfolger wurde Herr Baumeiſter Franz Hoffmann, wel⸗ cher noch heute der Kolonne als Ehrenführer inaktiv ange⸗ hört. Der Sanitätsverein wurde am 31. März 1871 nach acht⸗ monatlicher Tätigkeit aufgelöſt. Am 27. April 1889 wurde von höherer Inſtanz das Erſuchen an Harrn Franz Hoffmann ge⸗ richtet, die Bildung einer Freiwilligen Sanitätskolonne in die Hand zu nehmen. Am 23. Dezember 1889 konnte die ſtattliche Zahl von 55 noch in der Ausbildung begriffene Sanitätsmann⸗ ſchaften bekannt gegeben werden Von den Gründern gehören heute noch F. Hoffmann als Ehrenführerſtellvertreter und A. Schick als Beirat der Kolonne aktiv an. Die nun folgenden Jahre waren Jahre der ernſteſten Arbeit und treuer Erfüllung der freiwillig übernommenen Pflichten. Intereſſant iſt, zu er⸗ fahren, wie oft die Kolonne in dieſem Zeitraum in Aktion trat. Sie leiſtete Hilfe bei Bi Kopf⸗, 64 Rumpf⸗, 61 Oberarm⸗, 68 Unterarm⸗ 682 Hand⸗ 43 Oberſchenkel⸗, 74 Unterſchenkel⸗ 95 Fuß⸗ und 195 ſonſtigen Verletzungen. Ferner bei 18 Schuß⸗ ſowie 7 Stichverletzungen und bei 34 Verletzungen durch Ver⸗ brennen. Gerettet vom Ertrinken wurden 7 Perſonen. Ins⸗ geſamt wurden von ihren Mitgliedern in 1936 Fällen Hilfe ge⸗ leiſtet.— Die Jubelfeier, vom allerſchönſten Wetter begünſtigh, nahm programgemäß punkt 9 Uhr ihren Anfang. Die Zu⸗ ſchauer, die außer geladenen fremden Sanitätsmannſchaften in großer Menge erſchienen waren, wurden durch einen wieder⸗ holten exploſionsähnlichen Knall davon bnachrichtigt, daß die Uebung ihren Anfang nahm. Man konnte glauben, es habe ſich wirklich ein ſchreres Unglück ereignet, ſo genau war alles borbereitet. Die Räumen der chemiſchen Fabrik Dörrhorſt ent⸗ ſtieg ein dichter Qualm und das Fabrikperſonal rannte aufge⸗ regt hin und her. Kaum 10 Minuten nach der„Exploſion“ er⸗ ſchien die telephoniſch herbeigerufene Sanitätskolonne auf dem Unglücksplatze. Zuerſt bam das Automobil mit den nötigſten Mannſchaften, dann die Radfahrer der Kolonne. Energiſch und umſichtig ging das Korps an die Arbeit und ſtellte ſeiner Schlagfertigkeit das glänzendſte Zeugnis aus. Die verqualmten Fabrikräume wurden mit Hilfe des Sanitätsapparates durch⸗ ſucht und gar zu bald hatte man ſchwer, leicht Verwundete auf⸗ gefunden. Die Verletzten wurden ins Freie gebracht, und Wiederlebungsverſuche mit Hilfe des Sauerſtoffrettungsahpa⸗ rates angeſtellt. Es find zahlreiche Fälle von Verbrennung, Verbrühung, Scheintot durch Erſticken. Inzwiſchen war die letzte Mannſchaft mit dem nötigſten Trausportmaterial ange⸗ langt. In dem großen Bau am Eingang der Fabrik wurde ein Verbindungsplatz errichtet. Die großen Schiebetüren wur⸗ den geöffnet und im Innern der Halle wurden durch Stroh⸗ bündel Lagerſtätten hergerichtet. Die Leichtwerletzten wurden dorthin geführt, die Schwerverletzten teils mit, teils ohne Tragbahre dahin verbracht, woſelbſt das Anlegen don Nok⸗ verbänden unter Leitung des Kolonnenarztes Dr. Hölder er⸗ folgte. Zu dieſem Bau hatte das Publikum ſpäter auch Zu⸗ tritt. Von hier aus wurden ſodann die Verletzten dem nächſt gelegenen Krankenhauſe(Ludwigsſchule) an der Oggersheimer⸗ ſtraße, welches als„Ludwigskrankenhaus“ für Aushildung von Kranbenſchweſtern eingerichtet iſt und unter der Leitung des Frauenvereins vom Roten Kreuz ſteht, zugeführt. Die Kramken wurden zu Bett gebracht und ſeitens des Frauenvereins vom Roten Kreuz verpflegt. Hier hatten nur mit Einladungsbarten verſehene Perſonen Zutritt. Die Hebung war hiermit beendel Die Vertretung der Maggi⸗Werke hatte gratis von ihren kräf⸗ tigen Bouillon⸗ und Suppen⸗Würfeln zur Verfügung geſtellt. Bei der nachfolgenden Kritik richtete Oberſtabsarzt Dr. KHayſer recht herzliche und warme Worte an die Holonne und führte u. a. aus: Die Stadt könne ſtolz ſein auf eine ſo wackere Schar von Sanitätsmännern. Alsdann gings in geſchloſſenen Reihen nach dem Marktplatze zur Paradeauf⸗ ſtellunng. Unter klingendem Spiel und unter Vorautritt der Führung wurde die Parade von den verſchiedenen Ehren⸗ gäſten abgenommen. Man ſah u. a. Herrn Oberbürgermeiſter Hofrat Krafft, Adjunkt Binder, Polizeiinſpektor Herz⸗ feld und verſchiedene höhere Offiziere des Bezirkskommandos. Nach Schluß der Parade gings zur Feſtſitzung, die um l2? Uhr ihren Anfang nahm. Herr Oberbürgermeiſter Hofrat Krafft, der nochmals die Verdienſte der Sanitätsbolonne hervorhob, hieß die von nah und fern herbeigeeilten fremden Sanitätslolonnen im Namen der Stadt herzlich willkommen. Sein Hoch galt dem Prinzregenten Luitpold. Die Kapelle des Kgl. bayer. 17. Infanterieregiments„Orff“ aus Germersheini ſpielte hierauf die Nationalhymne. Aus dem Anlaſſe des 20jährigen Stiftungsfeſtes wurde der Kolonne von dem Frauen⸗ berein vom Roten Kreuz eine Standarte überreicht.— Dey Saal des Geſſllſchaftshauſes war geſchmackvoll geſchmückt. In der Mitte der Bühne ſah man das Symbol der freiwilligen Sanitätskolonne, das aus 113 elektriſchen Glühlampen herge⸗ ſtellt war, in den bayeriſchen Farben und in der Mitte das rote Kreuz glänzte. Die„Liedertafel“ ſorgte mit ihren ausge⸗ zeichneten Chören für die weitere Unterhaltung und fanden reichlichen Applaus. Im Vereine mit der Kapelle des Figl, bayer. 17. Infanterieregiments ſtimmte am Schluſſe der Feſt⸗ ſitzung die Liedertafel das„Niederländiſche Dankgebet“ an Um 2 Uhr begann das Feſteſſen in der Bahnhofswirtſchaft Die Speiſung der Mannſchaft fand im Geſellſchaftshaus ſowie im Pfälzer Hof ſtatt. Um 4 Uhr fand eine Rheinfahrt ſtatt.— Das Feſtbankett nahm unter Mitwirkang der Siedertafel in allen Teilen einen guten Verlauf. 12. Seite. Keneral⸗Auzelger.(Abendblatt! Mannheim 8. Oktober. 53 Qrosse Auswahl in besten deutschen und orientalischen „ Teppichen 2 5 zeorg Spohn d Süe Maant MM D.„ MANNEEHM D, 2, 6 7 —————————ů —————————————„„ ————— 2 5 + 2 2 —— —. 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