. ſollten, und unterſtützte ſie während des ganzen Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 25 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. mereeeee. Anabhängige Tageszeitung. leue ſte Nachrichten (Mannheimer Volksblatt.) Lelera „General⸗Anzeige Maunheim“, Telefon⸗Nummern: 8 Direktion u. Buchhaltung 1449 ö Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 In ſerate: Oie Golonel⸗Zeile.. 28 Pfg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Redakttoͤen.. 377 Auswärtige Inſerate. 30„ in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Narlsruhe. Erpedition 0 Verlags⸗ ie Schluß der Jnſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 19 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uuhr. Nr. 585 12. Oktober Glbendhlatt.) Der 255 1 500 Der Erpreſſerprozeß, der in der letzten Woche vor der Berliner Strafkammer verhandelt worden iſt, hat ein ſtarkes und allgemeines Intereſſe hervorgerufen. Nicht eigentlich wegen der beiden Angeklagten. Das waren im Grunde un⸗ intereſſante Leute: beide. Auch Herr Dahſel, der niemals — ſelbſt in ſeinen beſten Jahren nicht— der angeſehene und ernfthefte Jvurnaliſt geweſen iſt, für den ihn ein offenbar etwas ahnungsloſer Schwurzeuge ausgab. Ein Deklaſſier⸗ ter, innerlich längſt Morſcher, den das Leben mehr und mehr zerveibt, und der, um die Not von ſeiner vierköpfigen Familie zu ſcheuchen, zu immer verzweifelteren Mitteln greift— ein Typ, der leider nicht ſelten iſt auf dieſer unvollkommenen Welt und einem in allen freien Berufen begegnet. In der Preſſe— das ſei, um unzuläſſigen Verallgemeinerungen die Spitze abzubrechen, doch betont— noch verhältnismäßig ſpär⸗ licher als anderswo. Was den Prozeß, durch den auch ſonſt mancherlei Brüchige, Angefreſſene als ſchemenhafte Neben⸗ perſonen glitten, über das Niveau der gerichtlichen Alltäg⸗ lichkeiten hinausſchob, das war das Milieu, auf den er ſich aufbaute. Und ſo ſaß letzten Endes jene Sonderapt Preſſe auf der Anklagebank, die Exiſtenzen wie Dahſel und die„Recher⸗ cheurin“ Schuwardt überhaupt erſt ermöglicht. Die iſt in den letzten Jahren auf dem in ſolchen Stücken ungemein empfänglichen Boden der Millionenſtadt üppig ins Kraut geſchoſſen. Der eine verheißt allwöchentlich um 10 Pfennig uns die„Wahrheit“ zu künden, der andere iſt von vornherein eindeutiger und erklärt mit ſchlichtem Frei⸗ mut lediglich die große Glocke ſein zu wollen, die alles ins Land läute. Gemeinſam aber iſt allen dieſen Unternehmun⸗ gen die Senſationsluſt und die Skrupelloſigkeit, mit der, um ihr zu fröhnen, die intimſten Vorgänge aus dem Familien⸗ leben und der Privatſphäre des Einzelnen an die Oeffentlich⸗ keit gezerrt werden. Darüber war in den letzten Jahren geradezu ein Gefühl der Unſicherheit aufgekommen. Wer ſrgendwie in der Oeffentlichkeit ſtand, fühlte ſich durch die Exiſtenz derartiger Organe im Grunde fortwährend bedroht und mancher, der früher und nachdrücklicher geſprochen und nach Schutz und Abwehr gerufen hätte, unterließ es, weil er den Zorn der kraftvollen Männer fürchtete, die die Schleuſenvorrichtung dieſer Kanäle der öffentlichen Meinung in der Hand hielten. Auch wer für ſeine Perſon gewiß nichts zu fürchten hatte. Aber man ſetzt ſich— die ſtarknervigen Vollnaturen ſind in unſerem Säkulum ſelten geworded— wicht ohne Not Anwürfen aus. Und man geizb nicht eben danach, ſeinen Namen durch die Goſſe geſchleift zu ſehen. Es iſt da wie bei den Beleidigungsprozeſſen, bei denen auch immer der Brutalere in der Vorhand iſt: semper aliquid haeret. Auf dieſen beiden am ſich ganz richtigen maſſenpſychologiſchen Erkenntniſſen— auf der Senſationslüſternheit umſerss Ge⸗ ſchlechts und der ſchier krankhaften Scheu, den Kampf mit dem feigen Verleumder zu wagen— baſieren alle dieſe Preß⸗ geſchtifte in des Wortes mehrfacher Bedeutung. Das waren die großen Akbiva, die bei jeder Gründung von vornherein ins Haben gebucht werden konnten. Wir alle ſind da nicht ohne Schuld, und deshalb wird auch die Heilung, die ach, wie dring⸗ liche, nicht ohne unſere Mitwirkung zu ermöglichen ſein. Zu⸗ börderſt Illten 2 ubl 15105 unſer Ohr verſchließen. ſchwer ſein könnte; denn die ſchmierigen Burſchen, die uns auf 5 Berliner Friedrichſtraße die Schlager der mehr oder weniger nationalen Wochenſchriften:„die Paſchawirtſchaft im Warenhaus“ und„die Wahrheit über den Selbſtmord des Kommerzienrats.“ entgegenbrüllen, ſind am Ende keine Sirenen. Damit wäre das Uebel an der Wurzel gefaßt. Denn Skandaloſa, von denen keiner erfährt, verpuffen ohne Wir⸗ kung. Und ein Blatt mag noch ſo ſchlecht ſein: wenn es nie⸗ mand lieſt, hört es auf Macht zu ſein. Ob noch auf anderem Wege gegen dieſe Preſſe eingeſchritten werden könnte, die nachweislich in ſoundſoviel Fällen ſchweres Ungemach über ganze Familien gebracht und mehr als einen in wilde Ver⸗ zweiflung hineingehetzt hat, erſcheint uns fürs Erſte noch zweifelhaft. Es iſt da mancherlei in aller Ruhe zu bedenken. Wie wir denn überhaupt keine Freunde der überhaſteten modernen Gelegenheitsgeſetzgebung ſind. Aber aus dem Auge ſind dieſe Dinge jedenfalls nicht mehr zu verlieren und des⸗ halb begrüßen wir es, daß der Gerichtshof ſich nicht von dem eifervollen Staatsanwalt ins Boxhorn jagen ließ und wenig⸗ ſtens für eine beſchränkte Oeffentlichkeit ſorgte. Wir wollen doch auch nicht zu prüde werden. Mehr Schmiutz als dieſer Dage bei der Ermordung der in des unglückſeligen Sacher⸗ Maſoch Spuren wandelnden Berliner Liebeshändlerin auf⸗ gewüthlt wurde, iſt im Prozeß gegen Dahſel ſicher auch nicht aufgefahren worden. Und es galt doch einen Korruptions⸗ herd aufzudecken, einen Ueberblick über Praktiken zu gewinnen, die je länger je mehr, zum mindeſten was Berlin angeht, zu einer Gefahr für unſer öffentliches Leben wurden. Im übrigen ſind dieſe Dinge ja nun nicht zum letzten Male verhandelt worden. Herr Reichstagsabgeordneber Bruhn, der Herausgeber und Verleger der„Wahrheit“, hat, wie et durch ſeinen Anwalt mitteilen läßt, gegen einige Zeugen Strafantrag geſtellt, weil er vor Gericht den Beweis zu er⸗ bringen wünſcht, daß die Vorwürfe, die gegen ihn bei dieſer Gelegenheit laut wurden, unberechtigt ſeien. Staatsanwalt und Strafkammer waren freilich der Anſicht, daß dieſer Be⸗ weis bereits in durchaus gegenteiligem Sinn geführt ſei. Des ferneren iſt ja, wie wir im heutigen Mittagsblatt mitteilten, gegen Bruhn ein Ermittelungsverfahren im Gange. Bruhn vertrat als Reichstagsabgeordneter und Nachfolger Ahlwardts den Wahlkreis Arnswalde⸗Friedeberg. Er wurde 1907 mit 13059 Stimmen gewählt, der Sozialdemokrat er⸗ hielt 3579 Stimmen. *** Ein Bruhn'ſcher Maſſenprozeß gegen deutſche Redakteure. sh. Berlin, 11. Okt. Ein Monſtre⸗Preßprozeß, wie er in ſolchem Umfange kaum jemals ein deutſches Gericht be⸗ ſchäftigt hat, wird ſich im Anſchluß an den ſoeben beendeten Erpreſſe eß Dahſel⸗Schuwardt demnächſt vor dem Schöf⸗ fen⸗Gericht des Amtsgerichts Berlin⸗Mitte abſpielen. Der Reichstagsabg. Wilhelm Bruhn, der im Dahſel⸗Schuwardt⸗ Prozeß als Verleger der„Wahrheit“ eine ſo eigenartige Rolle geſpielb hat, fühlt ſich durch einen Artikel der Zeitungs⸗Korre⸗ ſpondenz„Deutſche Journalpoſt“(Schweder u. Hertzſch) in Berlin beleidigt, den die genannte Korreſpondenz Ende Auguſt dieſes Jahres an die von ihr bedienten verſandt bat. In dieſem Artikel War die Ert— 5 ffä ſehen Seuilleton. Auf den Gletſchern ves Himalaja. Die bekannte eifrige Erforſcherin des Himalaja, Fanny Bul⸗ lock-Workman, hat auch in dieſem Jahre zuſammen mit ihr m Gatten eine Reihe von kühnen Gletſchertouren in der grandioſen Welt dieſes höchſten Gebirges der Erde unternommen, auf denen es ihr gelang, einige bisher noch nicht eroberte Spitzen zu beſtei⸗ gen und neue Studien über die Eisverhältniſſe zu machen, Sie berichtet über die Reſultate ihrer Sommerkampagne, während der ſie 50 Tage in ewigem Schnee und Eis verbrachte und 40 Tage in Höhen von 15 000 bis 20 000 Fuß ſchwier⸗ge Auſſtiege unternahm in einem längeren Aufſatz von Harper s Magazine. Das Gebiet, das ſie ſich diesmal zu ihrer Tätigkeit erwählt hatte, waren die eisgepanzerten Gipfel des rieſigen Hiſpar⸗Gletſchers, der ſeit der großen Expedition Sir Martin Conways(1892) nicht mehr er⸗ forſcht worden war. Der eingeborene Herrſcher von Nagar, in beſſen Reich der Hiſpar liegt, ſtellte ihnen liebenswürdig 60 bis 70 Kulis zur Verfügung, die als Laſtträger der Expedition folgen Sommers durch die Nachſendung neuer Mannſchaften. Freilich ſollten ſie mit den Kulis, denen das Bergklettern in Kälte und Schnee wenig Freude machte, mancherlei ſchlimme Erfahrungen erleben. Nur wenige Spitzen des Hiſpar⸗Gebietes ſind überhaupt beſteigbar, denn die meiſten Gipfel erheben ſich ſo ſenkrecht empor und ſind ſo zerfurcht von weiten Schneeſpalten, von Lawinen und überhängenden Eis⸗ maſſen daß kein menſchlicher Fuß ſie erklimmen kann Den eine ſteile Schnee⸗ Um 1 Uhr nachts empor. mer tauchte, ſahen ſie eine in einem Winkel von 70 Grad aufſtei⸗ gende Wand vor ſich, die mit unſäglicher Mühe erklommen wer⸗ den mußte. Allerlei Hinderniſſe ſtellten ſich ihnen in den Weg; dazu mußten ſie gegen Mittag ein möglichſt raſches Tempo ein⸗ ſchlagen, denn ſie fürchteten beim Abſtieg auf dieſem gefährlichen „Schlachtfeld der Lawinen“ von der Nacht überraſcht zu werden. Ueber ſcharfe Grate und durch ſchmelzenden Schnee kam men mit Mühe am Abend wieder herunter. Die Höhe des genommenen Gipfels betrug 19000 Fuß; er erhielt den Namen Triple Cornice Peak. Nach dieſem erſten geglückten Vorſtoß wurden zahlreiche andere von verſchiedenen Lagern aus unternommen, die die Expe⸗ dition in möglichſter Höhe aufſchlug. In dieſen Lagern ließ Mrs. Workman alle Vorräte und Kulis zurück; ſie ſelbſt brach mit ihrem Gatten, dem erprobten Führer Savoye und wenigen Trägern zur Eroberung noch nicht beſtiegener Spitzen auf. Es war ſchwie⸗ rig, auf den Höhen des Hiſpar Stellen zu finden, die zum Auf⸗ ſchlagen eines Lagers frei genug von Schnee waren. Doch das angenehme Sommerwetter mit ſoinen warmen Tagen ließ in einer Höhe von mehr als 15000 m Gebirasblunten emporſchießen und badete die Zelte viele Stunden lang in hellſten Sonnenſchein. Ge⸗ gen Ende Juli wurde das höchſte Lager in einer Höhe von 16 000 Fuß aufgeſchlagen. Große Schwierigkeiten bot die Beſteigung des Kanibaſar⸗Gletſchers, zu dem zwei faſt vollſtändige Auf. und Ab⸗ ſtiege gemacht werden mußten, bevor ſich die ganze Schönheit und röße dieſer langen Gebirgskette erſchloß. Beim erſten Verſuch wurde das Wetter nach zwei Stunden ſo neblig; der Weg war durch große Schneeſpalte, die unſichtbar unter der Schnedecke lagen, ſo gefährdet, daß die Bergſteiger umkehren mußten. Zu⸗ dem war im Lager unter den Kulis eine Empörung ausgebrochen, die ſich nur mühſam unterdrücken ließ. Beim zweiten Male ge⸗ der ch vielen ee zähen Anſtren⸗ war das ſchön⸗ Was nich 0 ſo Als das Morgenrot die Gisfeder in dinen lichten S Schiue ten. Workman litt 1 d. ſchildert 50 ſchon Dänele doddf Hertgetwieſef Wordenl daß der Redakteur Dahſel kaum als der Hauptſchuldige anzuſehen ſei, da er ſich länger als ein Jahrzehnt hindurch als Journaliſt 1 5 Redakteur einwandsfrei geführt habe und alſo erſt nacg ſeinem Ausſcheiden aus dem Dienſt für Tageszeitungen bezw. ſeinem Eintritt in die Redaktion der Ahlwardtſchen„Freiheit“ und dem Skandalblättchen„Die Wahrheit“ des Reichstags⸗ abgeordneten Bruhn korrumpiert wopden ſein könne. Durch die letzte Wendung fühlte ſich Herr Bruhn beleidigt und er⸗ hob run in den letzten Wochen eine ganze Serie von Privab⸗ klagen gegen die Zeitungen, die jenen Artikel der„Deutſchen Journalpoſt“ übernommen hatten und gegen den Heraus⸗ geber dieſer Korreſpondenz, den Journaliſten Paul Schwed in Bellin. Da nun die„Deutſche Journalpoſt“ über 300 deutſche Zeitungen bedient, und der Kläger Bruhn die gemein⸗ Verhandlung ſämtlicher Privatklagen vor dem Amts⸗ gericht Berlin⸗ Mitte beantragt hat, ſo wird ſich vor dieſem Gericht demnächſt ein allgemeiner deutſcher ebakten zu⸗ ſammenfinden, bei dem ſich Gelegenheit bieten dürfte, die Affäre Bruhn im Anſchluß an die Ergebniſſe des Dahf el⸗Schuwardt⸗ „Prozeſſes noch etwas eingehender zu erörtern. Die Vertretung des Privatklägers Bruhn hat.⸗A. Dr. Bredereck, die der Privatbeklagten.⸗A. Dr. Puppe⸗Berlin übernommen. Politische Aebersſcht. Nannbeim, 12. Oktobzer 1909. Fürſt Vismarck und Graf von Hohenthal. Die„Hamburger Nachrichten“ veröffentlichen eine noch unbekannte Epiſode aus Bismarcks Leben, in der Graf von Hohenthal als Mittelsmann zwiſchen Bismarck und Albert eine bemerkenswerte Rolle ſpielte. Das Han Blatt erzählt: „Der kürzlich ſächſiſche Miniſter Graf von thal und Bergen, war, wie hinveichend hekanmtt iſt, von der Err tung des Deutſchen Reiches an bis zum Frühj 1907 Vertrebe des Königreichs Sachſen in Berlin. Er pflegte in dieſer die beſten und freundlichſten Betziehungen zum Fürſten Bismar⸗ Zu dem engen Anſchuß an den großen Staatsmann bewog i nicht allein ſeine eigene, durch und durch nationale Haltung, ſo dern auch das nahe, faſt freundſchaftliche Verhärtnis zwiſchen Kön Albert von Sachſen und dem erſten Reichszanzler. Wie eng herzlich dieſe Beziehungen waren, dazu mögen die folgenden Ze einen Veitrag liefern, der auch für die Geſchichte des Fürf Bismarck nicht ohne Indtereſſe iſt: Bei der Beiſetzung des Kaiſers Wilhelm hatte Köni Albert zum Fürſten Bismarck geäußert:„Wemn Sie mi einmal brauchen können und glauben⸗ daß ich Ihnen behi ſein kann, ſo ſchreiben Sie mir.“ Kurze Zeit darauf erft Fürſt Bismarck den Grafen Hohenthal, ihn zu beſuchen, erinne⸗ ihn an die Worte des Königs und ſagbe:„Dieſer Moment iſt ge die Kaiſerin wünſcht die Vermöählung ihrer Tochter Viktoria mit dem Fürſten Alexander von B garien durchzuſetzen, der ich aus politiſchen Gründen wider⸗ ſprechen muß; ich bin aber mit meinem Lrtein zu Ende, viellei kann Ihr König mir helfen.“ Graf Hohenthal erwiderte, der König ſei in Riva, erk aber auf das Drängen des Fürſten hin ſich beveit, perſönlich hin zu reiſen und dem König die Sache vorzutragen. 5— Abend reiſte Graf Hohenthal nerch Miba crb, und 8 3 8 u 81 e dbeſſen Abhänge zu e glitzernden Eiseinfaſſung wie Saphire leuchteten und funk Ein großer Gletſcher, der den Namen Nöys⸗Gletſcher wurde erforſcht; der Weg führte über zerriſſene Firnpar eiſigen Mauern entlang, zum Schluß über ein weites anſte Feld von ſchmelzendem Jungſchnee, immer durch die eintb weiße Landſchaft, zehn engliſche Meilen lang, ohne daß Felſen auf dem glatten Berghang gezeigt hätte. Die letzte T Mrs. Workmann ausführte, war die Beſteigung einer Spitze, die ſich in einer ſchlanken dreieckigen Pyramide einige en liſche Meilen nördlich vom Hiſpar⸗Paß erhebt und von de man einen weiten Ueberblick über die Eisfelder des Biaf⸗Gle ſchers haben mußte. Die mitgenommenen Kulis weigerten ſi beim erſten Lager in einer Höhe von über 18000 Fuß weiter gehen und griffen ſogar den Führer Savoye tätlich an. Schließlich kamen ſie aber doch bis zum nächſten Lager in einer Höhe don 19 100 Fuß mit. Der nächſte Tag war dem Endaufſtieg vorbeha Bei der außerordentlichen Steilheit des Gipfels und de Anzeichen ſchlechter Witterung fühlte die kühne Bergſteigerin ei gewiſſe Angſt in ſich und konnte die ganze Nacht nicht ſchla Schritt für Schritt ging es dann beim Morgengrauen den eisbe. deckten Felsgrat empor, der an vielen Stellen nur 18 Zoll b war, auf der rechten Seite von einer Schnemauer flanfi 215 rend auf der linken Seite ein tiefer, ins Unendliche abfallen grund gähnte. Die Sonne ſchmolz das Eis und machte jeden unſicher und gleitend. Dazu lag in der Luft eine ſtarke Te⸗ zur Nebelbildung, ein drohendes Vorzeichen von ſchl. ter. Mit Aufbietung aller Energie erklommen vie blaue Eismauer, die zum Gipfel führte, um noch haben, ohne dis die ganze Anſtrengung uutzlos Schnee 2. Seite. General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Maunnheim, 12. Oktober. in dem gewünſchten Sinne zu ſchreiben. Nach wenigen Tagen war Graf Hohenthal wieder in Berlin, wurde am frühen Morgen vom Fürſten Bismarck empfangen und legte ihm den noch unver⸗ ſiegelden Brief des Königs an den Kaiſer vor. Da ein Paſſ in dem Briefe den Wünſchen des Fürſten nicht ganz entſprach, fragbe er, ob der König es wohl übelnehmen würde, wenn er ge⸗ beten würde, dieſen Paſſus zu ändern. Graf Hohenthal übernahm es wieder, einen Verſuch in dieſer Richtung zu machen und reiſte, 72 wohl nach einigen Tagen zu dem inzwiſchen von Riva zurückgekehr⸗ 7 ten König nach Villa Strehlen und erreichte es, daß der König den Brief unter Berückſichtigung der vom Fürſten Bismarck gewünſchten Aenderungen noch einmal abſchrieb. Das Schreiben gelangte wohl an demſelben Tage in die Hände des Kaiſers Friedrich. Der Erfolg iſt bekannt: In der mehrſtündigen Unterredung, die die Kaiſerin Friedrich am Nachmittag des 30. April mit dem Fürſten Bismarck an Schloſſe Friedrichskron in Charlottenburg hatte, ließ ſie den Heiratsplan fallen, der Widerſpruch des Fürſten Bismarck hattbe den Sieg davongetragen.“ Der Gewährsmann der„Hamburger Nachrichten“ hat den Tod des Grafen Hohenthal zum äußeren Anlaß für die Ver⸗ öffentlichung dieſer intereſſanten Daten genommen. So ſehr die Erzählung aber dem Andenken des verſtorbenen ſächſiſchen Staatsminiſters gewidmet iſt, ſo wertvoll iſt doch auch das Licht, das durch ſie auf die herzlichen Beziehungen zwiſchen König Albert und Bismarck fällt. „Nationalliberale“ Moralprediger. Eine ſehr intereante Entdeckung über den Urſprung mancher den Nationalliberalen gehaltenen Moralpredigten, nicht von der Linken ſich umgarnen zu laſſen, hat die„Nat. Lib. Korreſp.“ gemacht. Sie ſchreibt: Wir haben bor kurzem eine Zuſchrift wiedergegeben, die ſich gegen einen in den„Hamburger Nachrichten“ veröffentlichten Leit⸗ artikel richtete, der jenem Blatt an ich aus nationalliberalen Kreiſen zugegangen war, ſich gegen die Abgeordneten Baſſermann und Streſemann richtete, die ausgeſchiedenen Mitglieder Heyl und Oviola lobte und im übrigen die konſervative Parteipolitik gegen⸗ züber den Nationakliberalen verteidigte. Wir hatten bei dieſer Ge⸗ legenheit bereits einige Zweifel darüber nicht unterdrücken können, uh der Verfaſſer dieſer Zuſchrift berechtigt war, ſich irgendwie als nationalliberal zu bezeichnen. Ingwiſchen haben wir eine köſtliche Entdeckung gemacht. Derſelbe Artikel, dem die„Hamburger Nach⸗ ufchten“ ſo freundlich Zuflucht in ihven Spalten gewährten, iſt auch in der— nationakliberaler Geſinnung gewiß ganz unverdächtigben —„Kreusgeitung“ als Leitartikel erſchienen. Der angeblich natio⸗ merliberal fühlende Verfaſſer hat es allerdings der„Kreuzzeitung“ gegenüber nicht für geraten gehalten, ſich hier auf ſein national⸗ liberales Herz zu beziehen, ſondern der„Kreuzzeitung“ kommt dieſe Zuſchrift aus„induſtriellen Kreiſen“, womit bewieſen iſt, daß es ſtrebſame Leute gibt, die bald als Induſtrielle bald als Nationalliberale ihre Gehäſſigkeit gegen die nationalliberale Partei in konſervativen Blättern und in ſolchen vom Schlage der„Ham⸗ burger Nachrichten“ niederzulegen verſtehen, dabei aber nicht den Mutt haben, mit offenem Viſir zu kämpfen und zu ſagen, wer ſie ſind. Wahrſcheinſich iſt der Artikel Saarbrücker Fabrikat und von einem Manne verfaßt, dem die nationalliberale Partei ſchon vor Jahven zu verſtehen gab, daß ſie ihn in ihren Reihen nicht zu ſehen wünſche. Wend der Verfaſſer ſich inzwiſchen zum Mitarbeiter an der„Kreuzzeitung“ herausgemauſert hat, ſo zeigt das nur, wie recht die Parteifreunde hatten, als ſie ſich ſchon frühzeitig ſeine Mitarbeit für ihre Sache verbaten. Nationalliberale und Großinduſtrie. Der Redaktion des Tageszeitung„Das Reich“ iſt folgende Berichtigung zugegangen: In Nr. 234 Ihrer Zeitung vom 6. Oktober behaupten Sie in dem Leitartikel„Aufſichtsratspolitik“:„es ſei von chriſtlich⸗ſozialer Seite konſtatiert worden, daß im Reichstage zwiſchen rheiniſch⸗weſtfäliſchen Großinduſtriellen und den maß⸗ gebenden Männern der nationalliberalen Fraktion eine Ge⸗ heim⸗Konferenz ſtattgefunden habe, in der die Induſtriellen den Nationalliberalen mit Entziehung von Geldmitteln drohen konnten.“ Dieſe Behauptung iſt unwahr. In jener Konferenz, in der ſachverſtändige Vertreter der Induſträe mit einigen Mit⸗ gliedern der nationalliberalen Reichstags⸗ und Landtags⸗ fraktion Tagesfragen der Sozialpolitik erörterten, iſt von keiner Seite auch nur andeutungsweiſe von irgendwelcher Unberſtützung oder Entziehung von Geldmitteln für die Wah⸗ len geſprochen worden. Dieſe von chriſtlich⸗ſozialer Seite bei der Wahl in Siegen aufgeſtellte, jetzt im„Reich“ wiederholbe Behauptung iſt in allen ihren Teilen gänzlich erfunden. Als Teilnehmer an jener Beſprechung erſuche ich Sie auf Grund des§ 11 des Preßgeſetzes, dieſe Berichtigung in Ihrer Zeitung gleichfalls an leitender Stelle wiederzugeben. Löbar t.., 7. Okt. 1909. Hochachtungsvoll Die„Nat. Lib. Korreſp.“ bemerkt dazu, daß im gleichen Sinne die Dinge von ihr ſchon wiederholt— auch in einer Polemik mit dem„Reich“— richtig geſtellt worden ſeien. Deutsches f Reich. — Unterſtützung arbeitsloſer Tabaksarbeiter. Aus Dres⸗ den wird gemeldet, daß der Landesverband evangeliſcher Arbeitervereine Sachſens am Sonntag beſchloſſen hat, den Reichskanzler um eine Anordnung des Inhalts zu erſuchen, daß die zur Unterſtützung der Arbeiter und Arbeiterinnen, welche durch die Neuordnung der Tabaksſteuer ganz oder zum Teil brotlos wurden, laut Reichsbagsbeſchluß bereitgeſtellten vier Millionen ſchleunigſt ausgezahlt werden, und daß ferner Anſtalten getroffen werden, damit weitere über dieſen Betrag hinausgehende Mittel zur Verfügung geſtellt werden.— In Hamburg ſind geſtern, Montag, 800 Arbeiter der Hamburg⸗ Altonger Tobak⸗ und Zigarreninduſtrie brotlos geworden. Die Betriebseinſchränkungen infolge der neuen Tabaksſteuer hatten bereits in der vorigen Woche begonnen und zur Ent⸗ laſſung von 300 Arbeitern geführt. Weitere Entlaſſungen ſind für die nüchſten Tage zu befürchten. — Doch noch eine Zerſplitterung der hürgerlichen Wähler in Halle. Nach einer Meldung der„Leipz. N..“ wird die Einigkeit der bürgerlichen Parteien, die für die bevorſtehende Reichstagserſatzwahl in Halle geſichert war, vermutlich noch in letzter Stunde durch den Bund der Handwerker durchbrochen. Die Vertrauensmänner⸗Verſammlung des Bundes der Handwerker beſchloß, gegen den Volksparteiler Reimann, für den ſich bekanntlich ſämtliche bürgerliche Par⸗ teien erklärt hatten, in der Perſon des Klempnerobermeiſters Grecke in Halle, einen Gegenkandidaten aufzuſtellen.— Dieſe Pandidatur iſt natürlich gänzlich ausſichtslos und nützt nur der Sozialdemokratie. Hoffentlich kommt ſie nicht erſt zu⸗ ſtande. Badiſche Politik. Aus der badiſchen Wahlbewegung 1909. Wacker als Prophet. In ſeinem„Katholiſchen Volksboten“ überſchlägt Herr Wacker ſeine Ausſichten. Er iſt natürlich geneigt, ſchön zu fär⸗ ben, um die ſehr bedenklich geſunkene Begeiſterung der Steuer⸗ zahler für das ſtenernſpendende Zentrum zu heben. Nichts ſpricht er vom Wahlkreis Freiburg⸗Emmendingen, nichts von Oberkirch⸗Offenburg, wo ſich das Zentrum auf Ueber⸗ raſchungen gefaßt machen muß. Von Bonndorf⸗Waldshut, wo die Herrlichkeit des Heyrn Wittemann tatſächlich auf ſehr ſchwa⸗ chen Füßen ſteht, behauptet er ſogar kühn das Gegenteil. Allein für den Wahlkreis Ettlingen⸗Karlsruhe gibt er„Mög⸗ lichkeiten“ zu. Unter die Kreiſe, die das Zentrum diesmal neu erobern zu können glaubt, rangiert nach Wacker als erſter Meßkirch⸗Stockach, ihm folgt Donaueſchingen⸗Engen; in jenem hält Wacker die Ausſichten ſeiner Partei für„ſehr gut“, in dieſem „für gut“. Auf Konſtanz⸗Stadt macht er ſich keine Hoffnungen. Freiburg III(bisher durch Herrn Rebmann vertreten) bietet nach Wacker dem Zentrum„kaum Ausſicht auf ſiegreichen Erfolg“; in Raſtatt⸗Stadt hält er den Sieg ſeiner Partei für„nicht ausgeſchloſſen“. Günſtiger, meint Wacker, liegt fürs Zentrum die Sache in Freiburg II(bisher Kräuter, Soz.), Offenburg⸗ Stadt(bisher Muſer, Dem.] und Baden⸗Stadt(bisher Dr. Gönner 5, nat.⸗lib.); in Freiburg J ſei der Sieg des Zentrums „ſehr wahrſcheinlich“, in Offenburg ſeien deſſen Aus⸗ ſichten„recht gut“, in Baden⸗Baden„ſehr gut“. Die Konſer⸗ vativen hätten in Eppingen⸗Sinsheim(bisher Burkhardt, nat.⸗ lib.)„ſehr gut“, in fünf anderen loffenbar in Triberg⸗Villingen, Lahr⸗Altenheim, Schwetzingen, Heidelberg⸗Gberbach und Adels⸗ heim⸗Boxberg) teils„gute“, teils„ſehr gute“ Ausſichten.— Nun! Wir wollens abwartben. Auch ein Wacker kann ſich verrechnen. Die Reichsfinanzreſorm iſt ein Faktor, über deſſen Gewicht ſich das Zentrum im Sommer ſchwer getäuſcht hat. Das Volk wird dieſe Rechnung entſprechend quittieren. Eine neue Zeutrumsperfidie. Unter dieſer Ueberſchrift nimmt die„Badiſche Landes⸗ zeitung“ zu der Mitteilung Stellung, daß die Zentrums⸗ partei beabſichtige, in Heidelberg⸗Süd gleich im erſten Wahl⸗ gange für den linksliberalen Kandidaten. Medizinalrat Kürz, gegen den nationalliberalen Kandidaten Dr. Koch ein⸗ zutreten. Sie ſchreibt: „Das iſt dem Zentrum durchaus zuzutrauen. Denn es kann ſo nicht nur eine nationalliberale Kandidatur gefährden, ſon⸗ dern es ſchleudert auf dieſe Weiſe auch einen bösartigen Erisapfel zwiſchen die liberalen Parteien. Wenn die Linksliberalen ſich die Wahlhilfe des Zentrums in Erbitterung bei der nationalliberalen Partei entſtehen. Dieſe würde nicht mit Unrecht die gleichen Gründe gegen den Links⸗ liberalismus in Heidelberg ins Feld führen, denen der Linksliberalismus z. B. in Karlsruhe gegen die Handidaturen Neumeiſter und Trautmann auftrat. Aber ſchon allein aus po⸗ litiſchen Reinlichkeitsgründen ſollten ſich die links⸗ liberalen Kandidaten in Heidelberg der Schande entziehen, auch nur unwillig oder ſelbſt widerwillig die Erkorenen des Zen⸗ rrums ſein zu müſſen. Sie ſollten daran denken, welche Lage ſich bei den Stich! ergeben könnte, wenn ſie wirklich mit Zentrun an dieſen teilzunehmen be⸗ rechtigt würden. Es könnte Stichwahlabkommen . 1 1 72* ahlen das fürs ganze Land durch ſie allein in Frage geſtellt wer⸗ den. Nur ſoviel fürs Erſte. Es wird an der Einſicht der in Betracht kommenden Kandidaten und Parteileitungen liegen, ſo zu handeln, daß die Intereſſen des Geſamtliberalis⸗ mus nicht Not leider infolge dieſer neueſten Zentrumsperfidie. So ſehr der„Bad. Landesztg.“ in der Beurteilung des neueſten Vorſtoßes der Zentrumspartei gegen die Nationallibe⸗ ralen zuzuſtimmen iſt, ſo wenig vermögen wir uns mit der Drohung des Karlsruher Organs gegenüber den Linksliberalen zu befreunden. Gewiß iſt zu verlangen, daß dieſe die Hilfe des Zentrums nachdrücklichſt abweiſen, aber nicht berlangt werden kann, daß ſie nun etwa ſchleunigſt ihre Kandi⸗ datur zurückziehen, weil ihr möglicherweiſe das Zentrum ſeine Stimmen zuführen könnte. Das kann ſchon der Konſequenzen wegen nicht verlangt werden. Denn es wäre dann für das Zen⸗ trum ſehr einfach, durch ſeine geriſſene Wahltaktik ihm unlieb⸗ ſame Gegner in der Verſenkung verſchwinden zu laſſen. Z. B. würde die Konſequenz aus obigem Verlangen erheiſchen, daß im Falle einer Unterſtüzung Obkirchers durch das Zentrum im Kreiſe Lörrach⸗Land gegen den linksliberalen Kandidaten Obkircher von ſeiner Kandidatur zurücktreten müßte. Das wäre aber wohl auch für die„Bad. Landesztg.“ etwas zupiel verlangt. Es kommt uns nicht darauf an, ob irgend eine Handidatur vom Zentrum unterſtützt wird, ſondern wi⸗ ſich die unterſtützte Partei gegenüber dieſer ungebetenen Wahlhilfe des Zentrums verhält. Das allein iſt der ſpringende Punkt! Wahlnerſammlungen. * Mannheim, 12. Oktober. In der Bezirksverſammlung der liberalen Parteien auf dem Lindenhofe, die letzten Samstag ſtattfand, ergriff in der Debatte auch Herr Eppler das Wort, der in beifällig aufgenommenen Ausführungen Miß⸗ ſtände bei der hieſigen Eiſenbahnverwaltung zur Sprache brachte. Er(Redner) und die Mehrzahl der hieſigen Eiſenbahn⸗ beamten bezweifelten ſehr, ob die hieſige Oberleitung in den rich⸗ tigen Händen ſei. Auch bei der Generaldirektion treffe dasſelbe zu, wo doch dort Oberbeamte beſchäftigt ſeien, denen der Eiſen⸗ bahnbetrieb mit all ſeinen Beſchwerniſſen wie ein ſpaniſches Dorf vorkomme. Redner forderte den Kandidaten Herrn Ben⸗ tzinger noch auf, auch dann nicht zu verſagen— für den Fall ſeiner Wahl— wenn ihm vom Regierungstiſch für ſeine etwaige Schärfe mit den Naſenflügeln gewinkt werde. Nur wenn er un⸗ erſchrocken eintrete für Arbeiter und Beamte, dann ſei es auch möglich, manchen Wankelmütigen den roten oder ſchwarzen Stimmzettel aus der Hand zu nehmen.— Herr Bentzinger ver⸗ ſprach hierauf die Intereſſen ſeiner Kollegen und Arbeiter ener⸗ giſch zu vertreten. Oftersheim, 11. Okt.(Von unſerem Korreſpond.) In der heute abend im„Adler“ ſtattgefundenen, von Herrn Landwirt Hahn⸗Oftersheim geleiteten nationalliberalen Wäh⸗ lerverſammlung ſprach zunächſt Herr Thorbecke⸗Mannheim über die Reichsfinanzreform und die politiſchen Parteien. Seine intereſſanten Ausführungen gipfelten in der Mahnung, eine Zentrumsherrſchaft in Baden unter allen Umſtänden zu ver⸗ hindern. Der Kandidat, Herr Stadtpfarrer Klein⸗Mannheim, entwickelte in der bekannten muſterhaften Weiſe ſein Programm. In der Diskuſſion beklagte Herr Hauptlehrer Frey⸗Oftersheim die Steuerdrückebergerei der Reichen. Die Steuern wären zwei⸗ fellos geringer, wenn die Großen alles verſteuern würden. Die Rittergutsbeſitzer hätten wohlweislich die Erbſchaftsſteuer ver⸗ worfen, weil ſie ſich ſagten, daß bei einem Todesfalle die Bücher revidiert und die Nachforſchungen ergeben würden, daß ſie even⸗ tuell ſchon lange Zeit den Staat um die Steuern betrogen haben. Das ſtöre allerdings den„Familienſinn“. Herr Profeſſor Dr. Beinert⸗Mannheim kennzeichnete an der Hand von Zeitungs⸗ notizen aus ultramontanen Blättern die feindſelige Haltung des Zentrums dem Bund der Landwirte gegenüber, der indeſſen jetzt bei den Wahlen als„lieb Kind“ behandelt werde. Für die badi⸗ ſchen Landwirte ſei nur im neugegründeten Bauernbund, der ſich die Wahrnehmung der Intereſſen der kleinen und mitt⸗ leren Landwirte zur Aufgabe geſtellt habe, der allein richtige Platz. Zum Schluſſe der Verſammlung beſchäftigte ſich Herr Profeſſor Linder⸗Schwetzingen mit der Kandidatur Karl. Herr Karl wollte früher mit aller Gewalt eine Zentrumsmehrheit 8 R 25 aſſi f ſe 5 ine große] in der badiſchen Kammer verhüten, heute wolle er ſie begünſtigen. war die Höhe von 21 350 Fuß erreicht; ein wundervoller Ueber⸗ blick bot ſich über die Gletſcherwelt des großen Kunjit Peak, die nur noch wie eine Viſion von Schnee und Felſen auftauchte, denn bald verhüllte ſie ein dichter Nebelvorhang. Aber auch in die⸗ ſem kurzen Aufleuchten hatte ſich ein unbeſchreiblich grandioſes Schauſpiel aufgetan, wie es in ſolcher Nähe noch kein Menſchen⸗ auge vorher über die drei größten Gletſcher Aſiens gehabt und befriedigt tat Mrs. Workman den Abſtieg an, der zugleich das Ende ißhrer diesjährigen Gletſcherwanderung bedeutete. Buntes Feuflleton. — Andrew Carnegie bei Kaiſer Wilhelm. Eine amüſante Epiſode aus den Unterhaltungen des amerikaniſchen Multimillio⸗ närs Carnegie mit unſerem Kaiſer erzählt Bertha von Suttner in der Schilderung eines Beſuches auf Skibo Caſtle, dem ſchottiſchen Landſitz Carnegies, den ſie in Ueber Land und Meer veröffentlicht: „Ich befragte Carnegie um ſeine Erlebniſſe in Kiel, wo er, wie ich wußte, im verfloſſenen Sommer mit Kaiſer Wilhelm II. zu⸗ ſammengetroffen. Er erzählte, daß der Verkehr mit dem Monar⸗ chen ein außerordentlich ungezwungener ſei, daß der Kaiſer ſelbſt voll guter Laune und Witz ſei und bei andern gern Spaß verſtehe. „Sie, als amerikaniſcher Demokrat“, hätte er bemerkt,„müſſen eigentlich auf Kaiſer und König nicht gut zu ſprechen ſein?“„Das hängt ganz von dem perſönlichen Weſen der betreffenden Funktlo⸗ näre ab, Majeſtät“, antwortete Carnegie.„Uebrigens“, fügte er hinzu,„Majeſtät ſollten einmal nach Amerika hinüber kommen, der Empfang wäre ſicherlich ein jubelnder.“ Der Kaiſer erwiderte, daß ihn eine ſolche Reiſe ſehr intereſſieren würde; aber er könne nicht ſo weit und ſo lang ſich entfernen— man brauche ihn. Da⸗ rauf bat Carnegie um die Erlaubnis, eine Anekdote erzählen zu pürfen, Seine Majeſtät dürfe aber nicht böſe werden.„Nur zu!“ „Bei uns zu Lande war ein großer Fabrikbeſitzer, der ſich mit der Leitung der Geſchäfte furchtbar plagte, alles bewachte, alles ſelbſt anordnete und ſich gar keine Ruhe gönnte. Sein Direktor redete ihm ſo lange zu, eine Erholungsreiſe übers Meer zu machen, bis er nachgab. Als er, erfriſcht, wieder heimkehrte, rief er dem Di⸗ rektor freudig zu:„Sie machen ſich gar keinen Begriff, wi, erlöſt ich auſatmete, als ich die Fabrik hinter mir hatte.“—„Ach, und wir erſt, Herrl“ Der Kaiſer lachte. Und noch eine zweite Anek⸗ dote. Carnegie iſt ein großer Anhänger der Weltfriedensidee. Und ſeine Meinung iſt, daß es in der Hand des deutſchen Kaiſers läge, die Verwirklichung dieſer Idee zu beſchleunigen. Er benutzte die Gelegenheit der Zuſammenkunft in Kiel, um das Geſpräch auf dieſes Thema zu bringen. Der Kaiſer erwiderte, daß er ja ohne⸗ hin nach Kräften ein Beſchützer des Friedens ſei— nur nach etwas anderer Methode..„Auf die Methode kommt es aber an, Majeſtät,— da möchte ich mit gütiger Erlaubnis noch ein Ge⸗ ſchichtchen erzählen. Auf einer Straße fuhr ein zweiſpänniger Landauer—— vorbei ſauſte, Staub aufwirbelnd in raſendem Tempo ein Tandem. Als der Lenker des Zweigeſpanns ſpäter dem Tandemfahrer vorwarf, auf ſolche Weiſe die Leute zu er⸗ ſchrecken, ſagte dieſer: Ich habe ja auch, wie Du, zwei Pſerde an⸗ geſpannt, nur nach etwas anderer Methode.— Auf die Methode kommt aber viel an, entgegnete der andere, zum Beiſpiel iſt es doch ein großer Unterſchied, ob ich meine Hände ſo halte(Geſte des Betens) oder ſo(Geſte der langen Naſe).“— Der Kaiſer lachte wieder — Die höchſte Brücke der Welt. Aus Paris wird berſchtet: In Gegenwart des Miniſters der öffenteichen Arbeiten hat am Sonntag die feierliche Einweihung der neuen Bahnſtrecke von Lapeyrouſe nach Volvio ſtattgefunden, der neuen Strecke, die die Fahrt von Paris nach Clermont⸗Ferrand erbeblich abkürzt. Da⸗ mit iſt auch die größte Brücke von Faces dem Verkehr übergeben, an deren Bau man 8 Jahre raſtlos gearbeitet hat und die heute als die höchſte Brücke der Welt gilt. Der impoſante Viadukt liegt zwiſchen den Stationen St. Prieſt⸗Sauret und Ancizes⸗Georges;: in einer Höhe von nicht weniger als 132,5 Metern über der Tal⸗ ſohle, überſpannt die Brücke mit einer Länge von über 480 Meter das weite Tal der Sicule. Ein gewaltiger grader Stahlbalken von 111,70 Meter Höhe und 6,78 Meter Breite ſtrebt von einem Brückenende zum anderen. Drei weitausladende hohe Brückenöff⸗ nungen werden von dieſem Stahlgerüſt überſpannt; die mittlere Oeffnung hat eine Breite von 144 Meter, die beiden ſeitlichen haben eine ſolche von je 116 Meter. Die obere Stahlplattform mit ihren 2 400 000 Kilogramm Gewicht wird von mächtigen kraft⸗ vollen Steinpfeilern getragen, die über eine maſſive Unterlage von rund 22 Meter noch um 92 Meter emporragen. Das rieſige Werk, das jetzt vollendet iſt, hat einen Koſtenaufwand von über 4 Mil⸗ lionen beanſprucht. — Modernſte Berufe. Die immer wachſende Vielgeſtaltigkeit des modernen Kulturlebens, die im ſozialen Organismus der Völker reuſtlos neue Gebilde erſtehen läßt, hat auch eine Reihe neuer Be⸗ ruße geſchaffen, von denen unſere Großväter wohl drum geträum baben mögen. In einem Aufſatz der„Nazione“ wird eine kange Reihe ſolcher neuer merkwürdiger Berufs aufgezählt; da iſt der berufsmäßige Zeuge, der ſich tagsüber in der Nähe des Standes⸗ amtes aufhält, in der Hoffnung, als Trauzeuge engagiert zu wer⸗ den; da iſt der findige Mann, der gegen angemeſſene Bezahlung den Wohnungsſuchenden die Mühe abnimmt, ein ſchönes möbliertes Zimmer ausfindig zu machen; da ſind die Hundeführer, die den Lieblingshund der gnädigen Frau täglich auf eine Stunde zur Promenade führen, da ſind die Mannequins, die die neuen Krea⸗ tionen der Mode dem Publikum im Theater oder auf den Renm⸗ plätzen vor Augen führen. Ein einträglicher Beruf iſt auch der der Schuhaustreter; ſie haben die Aufgabe, die neuen Stiefel ihrer Klienten einige Tage zu tragen, bis das Leder ſeine erſte Steifheit verloren hal; wer da genügend Abonnenten gewinnt, ver⸗ dient ein hübſches Stück Geld; freilich: widerſtandsfähige Fu muß er haben. Auch ein ſehr einträglicher Beruf iſt es, in den 1 I.* o r r c — ))))TVTVTVVVCCVVCCCCCVCTTTVTTTVCGVTCGTTVTCTCTCTGTGTCT(TCTGTVTVTVTVVCVVCTVVV——...... — 8—— 7 5. wahlen wurden der ſeitherige 1. Mannheim, 12. Ottober. rrn. 3. Seite Gegen eine ſolche Hardlungsweiſe Front zu machen, ſei ernſte Pflicht eines jeden freiheitlich geſinnten Wählers. 2 f 2 8 Aus underen Zeitungen u. Zeitſchriften. Die Reichsfinanzreform mit ihrem erheblichen Steuer⸗ druck gibt der„Deutſchen Treue“, der Halbmonatsſchrift des Bundes vaterländiſcher Arbeitervereine Anlaß, die bürger⸗ lichen Parteien zur Einigung gegen die Sozialdemokratie zu mahnen und den weiteren Ausbau der Sozial⸗ geſetzgebung als das wirkſamſte Abwehrmittel gegen die ſteigende rote Flut zu empfehlen. Sie ſchreibt: Statt ſich in gegenſsitigen Vorwürfen zu verlieren, ſollten die Fürgerlichen Parteien lieber danach hinſtreben, über allen Hader Vergeſſenheit zu verbreiten und ſich zu ſammeln zum ge⸗ meinſamen Kampf gegen die rote Gefahr. Die Sozialdemokratie iſt nämlich bei dieſen geſamten Ausein⸗ kunderſetzungen wieder einmal der lachende Dritte gewoſen, wie ſie ja meiſt profitjert von den Fehlern ihrer Gegner nicht etwa von der Praft ihrer eigenen Gedanken. Es wäre wahplich an der Zeit, aß man ſich darauf beſinnt, wie der intenſiven Verhetzung zu de⸗ gegnen iſt, die von der Sozialdemokratie unter dem Drucke der neuen Steuern getrieben wird. Um die Maſſen der Verbraucher au entſchädigen, iſt vor allem der weitere Ausbau der Sozialgeſetzgebung zu beſchleunigen. Man wende micht ein, daß alle Arbeiterfürſorge das weiteve Vordringen der Sogzialdemokratie ja doch nicht gehemmt habe. Auf den erſten Blick auag das ziwwar ſo ſcheinen. Aber es iſt doch Tatſache, daß der ein⸗ ſichtige Teil der Arbeiterſchaft, der ſich gegenüber den roten Tiraden die eigene Ueberlegung bewahrt hat, ſich der ſegensreichen Wirkung der ſozialen Geſetze wohr bewußt iſt. Je weiter die ſtaabliche Für⸗ ſorge der wirtſchaftlich Schwachen nicht nur allein im Arbeiterſtande geht, umſomehr wird auch der Sozialdemokratie und ihren Beſtreb⸗ Aurgen, Ungufrisdenheit in die Maſſen zu tragen, der Boden ent⸗ gogen werden. Die Verbeſſerung der Lage der Minderbemittelten iſt jedonfalls der einzige Weg, in praktiſcher Weiſe der Miß⸗ ſtimmung über die neuevliche Steuerbelaſtung zu begegnen, und weit genug hierfür iſt noch das Feld. Die„Mainbrücke“ ſtellt feſt, daß Konrad Hauß⸗ mann mit ſeinem offenen Brief an Bebel wenig Glück gehabt habe, doch glaubt ſie, daß dieſer Briefwechſel wenigſtens ein Gutes gewirkt habe: Vielleicht hat dieſe Auseinanderſetzung der beiden Polikiker ein Gutes, daß ſie nämlich die Brücke bauen hülft zwiſchen der ſoge⸗ Rannten ſüddeutſchen Taktik des Linkskiberalismus und der nord⸗ Deutſchen Taktik, die jener entgegengeſetzt gerichtet iſt. Das woeſenk⸗ liche Unterſcheidungsmerkmal iſt gerade die Stellung zur Sozial⸗ demokratie. Will man alſo im Linksliberalismus vorerſt zur beralen Einigung mit gemeinſamem Programm kommen, ſo wird man— wie dies auch auf der Heidelberger Tagung der Deutſchen Volkspartei gefordert wurde— dieſen Streitpunſt außer Anſatz laſſen müſſen, man wird alſo den Süddeutſchen es überlaſſen, ſich mit der hier ganz anders gearteten Sozialdemokratie wie immer auseinanderzuſetzen, wird es aber den Norddeutſchen nicht ver⸗ übeln dürfen, wenn ſie in ſchärfſter Kampfesſtellung zur dortigen Sozialdemokratie verharren. Aber hier wie dout ſoll man nach bieſer letzten Abſage das erniedrigende Liebäugeln mit der Soziakdemokratie nun endlich laſſen(Hauß⸗ Reduktion der en würde, muß von innen her⸗ aus eben kurzen Entwicklung kommen, ob er in dem abſoluten Umfange, wie es obige Jormel beſagt, überhaupt in Deutſchland möglich iſt, läßt ſich heute nicht weisſagen. Landesverband badiſcher Redaktenre. Baden⸗Baden, 11. Okt. Der VBerband badiſcher Redaäkteure hielt geſtern dahier im Nebenſaale des Reſtau⸗ rants„Krokodil“ ſeine 1. Hauptverſammlung ab, die dom 1. Verbandsvorſitzenden Chefredakteur Scheel⸗Mannheim geleitet wurde. Nach Eröffnung der Sitzung gab der Schrift⸗ führer, Redakteur Oaller⸗Mannheim das Protokoll der kon⸗ ſtituierenden Verſammlung bekannt. Danach erſtattete der 1. Vorſitzende den Geſchäftsbericht. Demſelben war zu ent⸗ nehmen, daß der Bund deutſcher Redakteure, der gsgenwärtig rund 1000 Mitglieder zählt und welchem der Landesverband ba⸗ diſcher Redakteure angegliedert iſt, ſeit ſeinem Beſtehen ſchon recht hübſche Erfolge zu verzeichnen hat. Mit Genugtuung wer⸗ den die Mitteilungen gufgenommen über die Arbeiten des Bun⸗ des zur Schaffung einer Zentrale für Stellenvermittlung, einer allgemeinen Unterſtützungs⸗, Sterbe⸗ und Penſionskaſſe, einer Fürſorgeverſicherung für Witwen und Waiſen und anderer Ein⸗ richtungen auf ſozialem Gebiet. Es ſteht zu erwarten, daß dieſe Einrichtungen in nicht zu ferner Zeit ihrer Verwirklichung ent⸗ gegengeführt werden können. Großem Intereſſe begegneten die Mitteilungen über die Verhandlung mit dem Verlegerverband bezüglich der Schaffung eines Normalvertrages. Es hat hierwegen eine Beratung von Vertretern des Verlegerverbandes und einer Kommiſſion von Journaliſten ſtattgefunden, die zu einem guten Ergebnis geführt hat. Die endgiltige redaktionelle Faſſung des Normalvertrages ſteht noch nicht feſt und bleibt ſpäteren Beratungen vorbehalten. Es darf aber heute ſchon ge⸗ ſagt werden, daß mit Sicherheit eine wünſchenswerte Löſung dieſer Frage zu erwarten ſteht. An den Geſchäftsbericht knüpfte ſich eine längere Anſprache. Sie nahm einen äußerſt harmoni⸗ ſchen und befriedigenden Verlauf und gab auch Anlaß zur Er⸗ örterung einer Reihe wichtiger Standesfragen. Chefredakteur Dr. Goldenbaum ⸗Mannheim erſtattele den Kaſſenbericht. Derſelbe wurde ohne Diskuſſion gutgeheißen. Die Verſammlung beſchloß ſodann, den nächſten Punkt der Tagesor g, die Ehrengerichts⸗ und Schieds⸗ gerichtsfrage vorläufig zurückzuſtellen. Bei den Neu⸗ Vorſitzende Chefredakteur Scheel⸗Mannheim, der Schriftführer Redakteur Haller⸗Mann⸗ heim und bder Kaſſier Chefredoakteur Goldenbaum⸗Mannheim wiedergewählt; 2. Vorſitender wurde Redakteur Günther⸗Harls⸗ ruhe. Die Wahl der ſieben Beiſitzer ergab das gleiche Reſultat wie bei der Wahl in der konſtituierenden Verſammlung. PPPc.. c Wartezimmern der Aerzte und Zahnkünſtler„Kranke zu poſie ren“; gwar iſt der Lohn 1 glänzend, aber man ſitzt doch im Winter billig in einem geheigten Zimmer und kann ſitch durch Lektüre be⸗ quem die Zeit vertreiben. In einigen großen Städten Europas t man in den letzten Jahren noch andere Vertreberinnen eines neuen Berufes kennen gelernt: es ſind Kindermädchen und Amemsn, die in den Parkankagen und öffentlichen Gärten auffallend geſund ausſehende rotbackige kleine Säuglinge ſpazieven fahren, deren blühendes Ausſehen den Neid aller jener Eltern erwecken muß, die mit ihren Kindern manche Sorge zu beſtehen habon. Aber dieſe Ammen ſind eigentlich nur„Statiſtenammen“: ſie ſollen den neu⸗ gierig fragenden Müttern, Vätern und Tanten ein koſtbares Ge⸗ immis verraten, nämlich die Adreſſe eimes ausgezeichneten Spezla⸗ Nach Beendigung der Beratungen fand im Krokodil ein gemeinſchaftliches Mittageſſen ſtatt. Im Laufe des Nachmittags beſuchten die Teilnshmer des Verbandstages das Konzert der Kurkapelle im Konſervationshaus und unternahmen bei herr⸗ lichem Wetter Spaziergänge in der näheren Umgebung Badens. Die nächſtjährige Hauptverſammlung wird in Freiburg abgehal⸗ ten werden. —— — Ein Naubmordprozeß. (Von unſerem Korreſpondenten.) sh. Potsdam, 11. Oktober. Unter großem Andrange des Publikums begann heute vor dem hieſigen Schwurgerichte die Verhandlung gegen den Schrift⸗ ſetzer Max Hackradt aus Potsdam, der beſchuldigt wurde, am Abend des 27. Auguſt die 87/jährige Witwe Joſefine Rudolphi, eine frühere Opernſängerin, in Bornim bei Potsdam ermor⸗ det und beraubt zu haben. Der Angeklagte iſt ein ſchlanker großer Menſch mit dunkel⸗ blondem Haar und braunen Augen. Er iſt tiefblaß und ſieht ſchwindſüchtig aus. Zur Perſonalfeſtſtellung gibt der Angeklagte an, daß er verheiratet und Vater von 4 Kindern ſei. Auf die Frage, ob er ſich der ihm zur Laſt gelegten Tat für ſchuldig be⸗ kenne, ſchildert der Angeklagte zunächſt die prekäre Lage, in der er ſich zurzeit der Mordtat befunden habe. Am Tage nach ſeiner Entlaſſung habe er ſeine Taſchenuhr verſetzen müſſen und 7 M. dafür erhalten. Mit dieſen ſei er die Straßen planlos auf⸗ und abgegangen und ſchließlich vor einem Waffengeſchäfte ſtehen ge⸗ blieben. Da ſei ihm zunächſt der Gedanke gekommen, einen Ein⸗ bruch zu begehen, dann nach der Schweiz zu flüchten und ſeine Familie dorthin nachkommen zu laſſen. Dann ſei ihm die Idee gekommen: kauf dir doch für die 7 M. einen Revolver, da kannſt du noch mehr mitmachen.— Vorſ.: Was denn, wollten Sie Kunſtſchütze werden?— Angekl.: Nein, ich bekam die Idee einen Menſchen totzuſchießen. Der Angeklagte erzählt dann wei⸗ ter, daß er Frau Rudolphi mehrfach vor ihrer Villa habe ſtehen ſehen. Er habe angenommen, daß ſie allein dort wohne und ein ihm bekannter Schriftſetzer habe ihm auch erzählt, daß ſie früher Schauſpielerin geweſen wäre und viel Geld verdient hätte.— Vorſ.: Haben Sie die alte Dame nun erſchießen wollen?— Angekl.(3ögernd): Na, das nicht, nur verwunden, damit ſie betäubt war, wenn ich ihr das Geld abnahm. Der Angeklagte erzählt dann weiter, wie er gegen 9 Uhr abends in den Garten der Villa eingedrungen ſei, dort ſeine Stiefel ausgezogen und dieſe auf die Veranda geſtellt habe. Nach einiger Zeit ſei die alte Dame mit einer Lampe in der Hand nochmals auf die Veranda herau sgetreten und habe erſtaunt die Stiefel geſehen. In dieſem Augenblick ſei er durch das Gartenfenſter in das Zimmer ein⸗ geſtiegen und habe ſich hier ſplitternackt ausgezogen und die Kleider aufs Sofa gelegt. Den Revolver hatte er vorher geladen. Hinter der Türe ſtehend habe er dann abgewartet, bis die Frau Rudolphi in das Zimmer hineintrat. Zwiſchendurch ſei er noch in die Küche gegangen, um dort Waſſer zu trinken.— Erſter Staatsanwalt Dr. Mendelsſohn: In der Vorunterſuchung hat der Angeklagte davon geſprochen, daß er nach der Tat Kleider der Ermordeten anziehen wollte und daß er ſchon vorher zu dieſem Zweck Kleider ſeiner Frau anprobiert habe.— Der An⸗ geklagte gibt hierzu an, daß er ſeine Sachen ohne Haſt aus⸗ gezogen habe und dann hinter der Tür gewartet habe. Als Frau Rudolphi, ſo fährt er fort, mit der Lampe im Rahmen der Türe erſchien, trat ich einen Schritt vor, hielt ihr den Revolver dicht an den Kopf und drückte ihn ab. Die Frau fiel gleich vornüber zu Boden, worauf im oberen Zimmer ein Geräuſch entſtand. — Vorſ.: Aeußerte ſie noch etwas?— Angekl, Sie wim⸗ merte, mein Gott, was iſt mir denn Helft mir doch, kommt doch herunter! Ich bekam nun Angſt, ſprang hinaus und floh ins Gebüſch. Nach einiger Zeit ging ich nach Bornim hinein und klopfte an einem Hauſe, um Kleider zu bekommen Ein Kind, das öffnete, ſchrie entſetzt auf, als es mich nackend vor ſich ſah, weshalb ich weiter lief bis zur„Bethesda“ und dort klingelte. Der Schweſber, die hinauskam, ſagte ich:„Man habe mich überfallen und mich meiner Kleider beraubt.— Vorſ.: Welchen Beſcheid gab ſie Ihnen?— Angekl.: Ich ſollte machen, daß ich fort⸗ komme, ſonſt würde ſie den Anſtaltshund auf mich hetzen. In der Hughſtraße ſah ich dann auf einer Wäſcheleine ein Paar Hemden hängen, die ich anzog. Dann lief ich die Lindſtädter Chauſſee hinunter bis zur Hiſtoriſchen Mühle in Sancouſſi. Hier kam mir eine Militärpatrouille entgegen, deren Führer ich erzählte, daß ich beraubt ſei, worauf er mir einen Mantel borgten, mit dem ich nach Hauſe ging. Oier erzählte ich meiner Frau den Sachverhalt.— Vorſ.: Was ſagte ſie zu Ihnen? — Angekl.: Sie weinte.— Vorſ: Und Sie.— Angekl.: Ich ſchlief bis 4 Uhr früh.— Vorſ.: Konnten Sie ruhig ſchlafen?— Angekl.: Ja.— Vorſ.: Fühlten Sie keine Ge⸗ wiſſensbiſſe?— Angekl.: Nein.— Am anderen Morgen ſei er dann, ſo erzählt der Angeklagte weiter, nochmals zu der Rudolphiſchen Villa hingegangen, um etwaige Spuren zu der⸗ wiſchen, ſeine Kleider und Stiefel zu holen und die geſtohlenen Hemden zurückzugeben. Allein die Villa ſei ſchon polizeilich ge⸗ ſperrt geweſen. Er habe ſich deshalb damit begnügt, die ge⸗ ſtohlenen Hemden über den Zaun des betr. Grundſkückes bin⸗ über zu werfen. Dann hat der Angeklagte bezeichnender Weiſe noch längere Zeit nach einem Kragenknopf geſucht, den er bei dem Betreten des Grundſtücks verloren hatte und auf ſeinem Fahrrad eine Vergnügungspartie durch die umliegenden Havcl⸗ dörfer unternommen. Seine Frau hatle er inzwiſchen in die Druckerei geſchickt, wo er noch 9 Mark Lohn zu erhalten hatte. Als er heimkam und ſie noch nicht da war, benutzte er die Ge⸗ legenheit, um ſeinem Vizewirt noch 17 Mark aus der Wohnung zu entwenden. Dafür kaufte er ſich nachher u. a. ein Meſſer und drei Schachteln Patronen. Einen Teil der Patronen hat er auf ſeiner dann folgenden Fahrt nach Magdeburg verſchoſſen, weswegen er in Magdeburg vorübergehend feſtgenommen wurde. Die weitere Beweisaufnahme drehte ſich nunmehr um die abenteuerliche Flucht des Angeklagten, die er antrat, nachdem die Potsdamer Zeitungen ausführliche Berichte über die Mordtat gebracht und der Verdacht der Tätor⸗ ſchaft ſich auf ihn gelenkt hatte. Er fuhr von der Station Wild⸗ park bei Potsdam in der Nacht zunächſt nach Magdeburg, und löſte ſich hier nach ſeiner Entlaſſung eine weitere FJahrkarte nach Müunchen, mit der er in der Richtung nach Halle, Bamberg abfuhr. Nach der vorübergehenden Feſtnahme in Halle gelangte er dann auch unbehelligt nach München, von wo aus er ſicher auch noch weitergekommen wäre, wenn er nicht in Allach den Fahrraddiebſtahl beganzen hätte. Hierüber wurde als Zeuge der Gendarmeriewachtmeiſter Höfelmayer vernommen, deſſen ge⸗ mütlicher bayeriſcher Dialekt eine angenehme Abwechslung in den Ernſt der Verhandlung hineinbrachte. Er bekundete, daß er ſich alsbald nach der Meldung von dem Fahrraddiebſtahl ebenfalls auf einem Fahrrade hinter dem Angeklagten hergemacht habe, dem er nach kurzer Zeit auf den Ferſen war. Als Hackradt merkte, daß der Verfolger ihm immer näher kam, ſei er abge⸗ ſtiegen, habe das Nad beiſeite geworfen und ſei in langen Sätzen boten, daß die für unſer geſamtes Volksleben wie jede Wochen erſchwindelte ſich bei hieſigen Einwohnern der nach querfeldein geflüchtet. Der Wachtmeiſter verfolgte nun den Dieb gleichfalls zu Fuß und ſchickte ihm ſeinen Airedale⸗Terrier, den Polizeihund„Lord“ nach, der ihn immer auf ſeinen Patrouillengängen begleitet. Der Hund ſtellte den Flüchtigen ſchließlich, ſodaß ihn der Zeuge einholen und feſtnehmen konnte. Bei der Durchſuchung des Angeklagten fand der Zeuge dann zu ſeiner großen Ueberraſchung Legitimationspapiere auf den Namen des Schriftſetzers Hackradt. Der Zeuge, der von dem Bornſtädter Raubmord Kenntnis hatte, ſagte darauf dem Ange⸗ klagten die Tat auf den Kopf zu und dieſer geſtand denn auch nach einigem Leugnen, daß er der Täter ſei. Er wurde darauf nach Potsdam transportiert. Einige Heiterkeit erregte die Feſtſtellung, daß der Ange⸗ klagte bei ſeiner Flucht in Bornim ſieben Damenhemden von der Leine geſtohlen und übergezogen hatte.— Der als Sach⸗ verſtändiger geladene Medizinalrat Dr. Hoche bekundete, daß der tötliche Schuß des Angeklagten auf Frau Rudolphi in deren Hinterkopf gedrungen und aus einer Entfernung von höchſtens 20 Zentimeter abgegeben worden war.— Die Unterſuchung des Angeklagten hat ergeben, daß er geiſtig normal und weit über die Anforderungen ſeines Berufes hinaus intelligent iſt. Die Geſchworenen erkannten ihn des Mordes. und des ver⸗ ſuchten Raubes ſchuldig, biſtigten ihm jedoch für letzteres Vergehen mildernde Umſtände zu, worauf der Angeklagte zum Tode verurteilt wurde. Ferner wurde auf die üblichen Nebenſtrafen erkannt. —— Aus Stadt und Land. »»Maunheim, 12. Oltober 1909. * Ergänzungswahl in den Synagogenrat. Bei der heute vor⸗ genommenen Ergänzungswahl in den Synagogenrat wurde für die Reſtdienſtzeit bis 31. Dezember 1911 einſtimmig Herr Buchdruckerei⸗ beſitzer Julius Bensheimer gewählt. * Der Zentrumsverrat an den Tabakarbeitern. Unter dieſer Ueberſchrift ſchreibt die hieſige„Volksſtimme“: Eine Maſſen kündigung von Tabakarbeitern hat geſtern i Mannheimer Tabakinduſtrie ſtattgefunden. E⸗ von einer Anzahl der größeren Firmen insgeſamt über Arbeiter vorübergehend entlaſſen worden, die o ſichtlich mehrere Wochen ohne Beſchäftigung bleiben w Das Anſchwellen der Lager ohne auch nur halbwegs an gender Notwendigkeit aufgedrängt. Sie ſind erſolgt nach ſprache mit den beteiligten Arbeitern, die dieſe Art der borüb gehenden Betriebseinſchränkung der Halbtags⸗ oder Halbwochen⸗ arbeit vorziehen. Es werden durch die Entlaſſung hauptſächlie die Filialen Sandhofen und Nußloch betroffen. Das 1 teil der beteiligten Großinduſtriellen über die weitere Entwick⸗ lung in der Branche geht dahin, daß die Verhältniſſe ſich im Winter und kommenden Jahre noch weſentlich ſchlechtern werden. * Wichtiger Vortrag. Wie aus dem Inſeratenteil d Nummer erſichtlich iſt, veranſtalten der„Verein für 8 bildung“ und die„Deutſche Geſellſchaft zur kämpfung der Geſchlechtskrankheiten“ morge Mittwoch abend ½9 Uhr im Rathausſaal einen Ne ſtrationsportrag über„Allgemeinerkranku und Geſchlechtsleiden“ Als Redner wuürde unſer ſiger Krankenhausdirektor, Herr Dr. Vollhardt, gewonne eine Autorität in dieſen Fragen. Es iſt alſs Parantie gleich wichtigen Krankheitserſcheinungen wirklich gründli doch mit ſolchem Zartgefühl behandelt werden, daß jeder Nußen davon hat und ſich nicht zu ſcheuen braucht, hinz Aufklärung auf dieſem Gebiete iſt der beſte Schutz geg fürchterlichen Verheerungen an Leib und Seele. Aber ſuche ſie nicht in pikanten Schriften, ſondern höre eruſte M der Wiſſenſchaft. Morgen iſt dieſe Gelegenheit gebolen wir den Beſuch dieſes Vortrages nur wärmſtens können, zumal der Eintritt ganz frei iſt. * Mittelrheiniſcher Jabrikanten⸗Verein. Am Donne⸗ den 14. Oktober ds. Is., nachmittags 3½¼ Uhr, hält der rheiniſche Fabrikanten⸗Verein in Mainz im Kaſino⸗Hof Gutenberg ſeine erſte Winterverſammlung a der Tagesordnung ſteht außer verſchiedenen geſchäftlichen N teilungen ein Vortrag des Herrn Profeſſor Dr. Mo hauer⸗Köln über Streik. und Boykottverſicherung * Ein Rheinkieſel von 34 Pfund iſt bei Gsdarbeiter Fl F 3, 2, ausgeſtellt. Der Stein wurde im Jahre 1882 im Flu des Rheins von einem Schiffer aufgefunden. Eigentüm Monſtrums bon einem Rheinkieſel iſt Herr Pribatier 8 Hoffert. 3 * Aus Ludwigshafen. Die 8 Jahre alte Tochter Frar des Eiſendrehers Johann Engelberger, wohnhaft Maxim ſtraße 3 in Mundenheim, ſtürzte geſtern in der Nähe d zinwerke Rhenania in den Kanal und wäre ertrunke nicht der frühere Schutzmann Jakob Appler hinzugeko wäre. Appler ſchwebte ſelbſt in höchſter Lebensgefahr un die Rettung nur durch den hinzukommenden Tagner P von Mundenheim vollzogen werden. Das Kind war völlig erſchöpft, erholte ſich jedoch bald wieder. ———— Polizeibericht vom 12. Oktober. (Schluß.) Warnung vor einem Schwindler. Vor ſchriebene Unbekannte dadurch Geldbeträge, daß gab er ſei beauftragt, Beiträge in hieſigen Familien richtung eines Krüppelheims hier zu ſammeln. bung: 20—25 Jahre alt, 1,60—1,65 Met. groß, kleiner Schnurrbart, geſundes Ausſehen, dunkler Anzug, hieſigen ſprechend. Am 2. ds. Mis. wurden aus einem Manſardenzimm nachbezeichneten Gegenſtände entwendet: 1) eine ſilb D Rem.-⸗Uhr mit Goldrand, weißem Zifferblatt, römiſchen Jahl über deren ſich je ein goldener Punkt befindet. Auf dem deckel iſt eine Blume eingepreßt; 2) eine ſilb. Halskette mit 3 wn langen Gleichen ohn: Schieber und ohne Anhängſel; 3) kelgrünes Damer jackett mit Samtkragen; 4) ein braunes biges Kleid mit weißem Spitzeneinſatz und brauner dre Samtbandeinfaſſung, auf deren ſich weige Kukpfchen*5 ein braun⸗ und grünkarrierter Faltenrock, 6) eine wei bluſe mit weißen Spitzeneinſätzen; 7) ein Paar no Damenſchnürſtiefeb mit Gummiabſäzen; 8) zwei! Damenſtrümpfe, noch neu; 9) ein weißleinents Bettuch chen, 2 m lang, 1,50 mubreit; 10) ſechs weiße Taſchentü mit roten, teils mit blauen Streifen und't 8 ge 4. Seite. 2 — 2 General⸗Auzeiger. Abendblatt.) 2 Mannheim, 12. Oktober. Theater, Runſt und Wiſſenſchaft. Der Kaiſer und der Otto⸗Heinrichsbau. Ueber die Anweſenheit des Kaiſers im biſchöflichen Palais zu Frauenburg am 8. Oktober zwird der„Germania“ mitgeteilt, daß die Unterhaltung eine ſehr an⸗ geregte und lebhafte war. Sie bewegte ſich faſt ausſchließlich auf dem Gebiete der Kunſt. Herrn VBaudirektor Max Mekel⸗Freiburg i.., den Erbauer des Kopernikus⸗Denkmals, zog der Kaiſer in ein lüngeres Geſpräch über den gegenwärtigen Zuſtand des Otto⸗ Heinrichsbaues des Heidelberger Schloſſes und be⸗ tonte mit größter Entſchiedenheit, dbaß derſelbe wieder neu gebaut Und ſeiner urſprünglichen Beſtimmung zurückgegeben werden mußte, jetzt da es noch möglich ſei, an der Hand des noch Vorhandenen das bebeutende Bauwerk wieder herzuſtellen und den ſpäteren Genera⸗ tionen zu erhalten. Ganz Deutſchland(7) ſei an dem Wiedererſtehen zieſes bervorragenden Werkes deutſcher Kunſt intereſſiert, unbeküm⸗ mert um die Wünſche gewiſſer(2) Archäologen und Liebhaber 121 Nuinen.—[Wie bezweifeln, daß die Aeußerungen des Kaiſers ſo ge⸗ lautet haben wie ſie hier mitgeteilt werden. Aber ſelbſt in dieſem Falle würden die Wünſche des badiſchen Volkes noch immer vor dem Willen des Kaiſers rangieren. Schon rein ver⸗ faſſungsmäßig. D. Red.) Von Tag zu Tag. — Auf der Suche nach dem Mörder. Elbing, 11. Okteber. Als des Raubmordes an dem Elbinger Arzt Dr. Ernſt Kpauſe dringend verdächtig wird der Lehrer Karl Stolze von der Sbgatsanwaltſchaft verfol ds. Is. in Elbing unter dem Namen Karl Jander lebte. ze iſt 25 Jahre alt und ſtammt aus Hannover im Kreiſe Ni im. Er hielt ſich zu⸗ letzt in Döringshagen im Kreiſe! f und wurde von der Stagatsanßvaltſchaft in kehrte nach vollbrachtem Raubmord nac hier um 10 Uhr vormi in einer Fah pad gegen Hergabe ſeines blutbeſpritzten Maar⸗ ng ein Fahr⸗ tels. Er radelte dann — Die Millionendiebſtähle auf der Kieler katkſerlichen Werft werden nunmehr nach anderthalb⸗ jähriger Vorunterſuchung vor dem Kieler Schwurgericht in einer zeſonderen Seſſion, die am 1. November unter dem Vorſitz des Landgerichtspräſidenten Dr. Ar e ihren Anfang nimmt, zur Ab⸗ Urteilung gelangen. Als Angeklagte kommen in Vetracht: Magazin⸗ Divektor Rechnungsrat Heinrich, Obermeiſter Rieken, ſowie die Magazinaufſeher Chrunſt und Jahrsbutter, ſämtlich aus Ktel, wegen qualifizierter Unterſchle im Amte und paſſiver ſtechung, die Kaufleute Frankent jel und Hermann Jacobſohn⸗ Hamburg wegen Anſtiftung und B e zur qualifizierten Unter⸗ ſchlagung im Amte ſotvie aßtiver Beſtechung, der Kaufmann Brakel⸗ Hamburg wegen Veihilfe und der Kaufmann Siegfried Jacobſohn⸗ Hanburg ſregen Begünſtigung der Unterſchlagung im Amte. — Silberue Hochzeit und Kindtaufe an einem Tage feiert in Itzehoe am Montag der Seiler Wilh. Othmer. Der Täufling iſt das 21. Kind, das dieſer Ehe entſtammt. An Leben ſind bon dem reichen Kinderſegen, der dem Ehepagre beſchert wurde, noch zehn Knaben und fünf Mädchen. — Selbſtmord eines Unteroffiziers. Görlitz, 12. Oktober. Der Unteroffizier Förſter vom hieſigen Infanterie⸗ regiment No. 19 beging aus unbekannten Gründen Selbſtmord durch Erſchießen mit dem Dienſtgewehr. — Heftiger Orkan. Havanna, 11. Okt. Durch einen mehreve Stunden anhaltenden ftigen Orban wurden die tele⸗ Hraphiſchen Verbindungen unterbrochen. Zahlreiche kleinere Fahr⸗ geuge ſind geſunken; unaufhörliche Regengüſſe überſchwemmden alle Straßen und richteten enormen Schaden an. —— 8 Letzte Nachrichten und Telegramme. Offenbach, 12. Okt.(Priv.⸗Tel.) Der beim Schorn⸗ ſteinneubau des hieſigen Elektrizitätswerkes beſchäftigte 25 Jahre alte Maurer Hörr aus Schaafheim wurde heute früh durch einen Flaſchenaufzug in die Höhe befördert. Dabei ſchlug das Seil über, Hörr ſtürzte aus beträchtlicher Höhe ab in den Schacht und war ſofort tot. Ein anderer Arbeiter, der mitgefährdet war, konnte ſich noch durch einen Sprung auf ein Gerüſt retten. m. Friedrichshafen, 12. Okt.(Priv.⸗Del.)„Z. 3“ hat geſtern wieder eine längere Uebungsfahrt zu Studien⸗ zwelken unternommen. Die Verſuche mit drahtloſer Tele⸗ graphie nach Straßburg und München gelangen durchaus befriedigend.„Z. 3“ bezieht demnächſt ſein Winterquartier. Paris, 12. Okt. Wie der Agence Havas aus Cerbere gemeldet wird, ſoll Feurer, falls kein Gegenbefehl erfolgt, Mittwoch Abend erſchoſſen werden. Der Ver⸗ beidiger Ferrers wurde verhaftet. Eine Fernfahrt des Parſeval. Frankfurt a.., 12. Oktober. Nach einer in der Parſeval⸗Halle eingelaufenen Nachricht iſt der Parſeval-Ballon eine halbe Stunde hinter Wertheim in der Richtung auf Nürn⸗ berg wegen eines geringfügigen Steuerdefektes gelandet Nach ſchneller Reparatur hat der Ballon die Fahrt wieder aufgenom⸗ men. Der Ballon hat auf ſeiner Fahrt mit ſtarkem Gegenwind zu kämpfen, der bis zu 12 Sekundenmetern beträgt. * Frankfurt a.., 12. Oktober. Die heutige Fahrt des Parſeval⸗Ballon nach Nürnberg findet unter Führung des Ober⸗ leutnant Stelling ſtatt. Außerdem beſteht die Beſatzung aus 3 Mann. Als Paſſagiere nehmen an der Fernfahrt teil: der Direk⸗ tor des deutſchen Aerpklubs, Rittmeiſter Freiherr von Franken⸗ berg⸗Berlin, der Vorſitzende des Fahrtausſchuſſes des Nürnber⸗ ger Luftſchiffervereins Berlin⸗Nürnberg, ſowie die Herren Biedin⸗ ger und Acherleven der Biedingerſchen Ballonfabrik in Augsburg. W. Würzburg, 12. Okt. Um 12 Uhr 30 Min. erſchien das Luftſchiff Parſeval über der Stadt. Die Ankunft wurde durch Kanonenſchüſſe angekündigt. Auf den Straßen herrſchte ungeheurer Jubel. Seit 10 Uhr ſind alle Schulen geſchloſſen. . Neuſtbadt a. Aiſch, 12. Okt. Um.20 Uhr fuhr der Parſeval⸗Ballon über die Stadt. Einſturzeines Neubaues. Straßburg i., 12. Oktober Heute vormittag gegen 11 Uhr ſtürzte in der Judwigshafener Straße ein Neubau ein, Eine größere Anzahl Arbeiter unter ſeinen Trümmern begrabend. Durch die Feuerwehr wurden bisher 2 Tote, 8 Schwerver⸗ wundete und vier leicht verwundete geborgen. Bisher konnte ſedoch noch nicht feſtgeſtellt werden, ob ſich noch mehr Veruaglückte unter den Trümmern befinden. * Straßburg, 12. Oktober. Zu dem bereits gemeldeten Neubaueinſturz in der Ludwigshafener Straße wird noch berich⸗ ket, daß bisher zwei von den 8 ſchwerverwundet in das Hoſpital Eingelieferten geſtorben ſind. Der Vortrag des Reichskanzlers beim Kaiſer. * Berlin, 11. Okt. Der Vortrag des Reichskanzlers von Bethmann Hollweg beim Kaiſer, der geſtern im Jagdſchloß Hu⸗ bertusſtock gehalten wurde, ſoll ſich, wie der Berliner Korreſpon⸗ dent des„Petit Pariſien“ erfahren haben will, um die vom Reichs⸗ kanzler im Reichstage einzuſchlagende Politik bewegt haben. Der franzöſiſche Berichterſtatter faßt das Ergebnis der geſtrigen Be⸗ Be⸗ ratungen folgendermaßen zuſammen: Die Regierung wird fortab freie Hände haben und an keine Partei mehr gebunden ſein. Die Regierung wird mit keiner Partei irgendeine beſtimmte Verrin⸗ barung abſchließen. Sie wird je nach Bedarf ſich einer Gruppe oder Fraktion bedienen, um die Annahme dieſes oder jenes Pro⸗ jektes durchzuſetzen. Fürſt Bülow in Berlin. *Berlin, 11. Okt. Wie der„Hannov. Cour.“ erfährt, wird Fürſt Bülow zum Geburtstage der Kaiſerin nach Berlin kommen. Um unzutreffenden Kommentaren im voraus zu be⸗ gegnen, fügen wir hinzu, daß die Einladung nach Berlin ſchon aus den Tagen der Entlaſſung ſtammt. Fiunläudiſche 8 Millionen⸗Anleihe. * Hamburg, 12. Okt. Die kürzlich von einem, unter der Führung der Vereinsbank Hamburg und der Berliner Handels⸗ geſellſchaft ſtehende Konſortium übernommenen finnländiſchen 8 Millionen Mark 4½prozentigen, 11 Jahre unkündbaren Pfand⸗ briefe der finnkändiſchen Staatshypothekenkaſſe in Helſingfors, werden nunmehr u. a. in Hamburg, Berlin, Frankfurt, Straß⸗ burg i.., Genf, Lauſanne, Baſel, Zürich, Amſterdam, Stockholm und Helſingfſors am Montag den 18. Oktober zur Zeichnung auf⸗ gelegt, in Deutſchland zum Kurſe von 94½ Prozent. Die Zu⸗ laſſung der Anleihe wird an den Börſen von Hamburg, Berlin, Frankſurt a.., Genf und Amſterdam beantragt werden. Das deutſch⸗öſterreichiſche Bündnis. W. Wien, 12. Okt. Im niederöſterreichiſchen Landtage er⸗ innerte der Landmarſchall Prinz Lichtenſtein an das 30jährige Beſtehen des deutſch⸗öſterreichiſchen Bündniſſes und führte unter dem lanten Beifall der Abgeordneten aus: das Bündnis habe beiden Staaten großen Nutzen gebracht, namentlich Oeſterreich⸗ Ungarn in ſeiner Weltſtellung im Konzert der Großmächte. Be⸗ ſonders im vergangenen Jahre habe ſich das Bündnis außer⸗ ordentlich bewährt. Der Landtag bewahre dem Bündniſſe Treue. Das Todesurteil gegen Ferrer. .E. London, 12. Okt. Blätter drahten aus Barcelona: Das Oberkriegsgericht hat ohne neue prozeſſuale Verhandlung geſtern die Berufung gegen Ferrers Urteil verworfen. * Paris, 12. Okt. Zu der Tatſache, daß im Prozeß Fer⸗ rer die Zeugenausſagen und die Erklärungen Ferrer vor dem Antrage des Staatsanwalts nach den Protokollen der Vorunter⸗ ſuchung einfach verleſen wurden, meldet die Agence Havas aus Madrid, daß dieſes Verfahren geſetzmäßig iſt und in allen dem Prozeß Ferrer gleichen Fällen beobachtet wird. m. Paris, 12. Olt. Der geſtern von den Sozialiſten veranſtalteten Einſpruchsverſammlung gegen die ſpauiſche Regierung wohnten 5000 Perſonen bei. Sie nahmen ſolgende Tagesordnung an: Wir erheben Einſpruch gegen die Henker, welche die Stimme eines Mannes er⸗ ſticken wollen, der in Spanien Freiheit und Gerechtigkeit ſordert und bekräftigen unſeren Willen, dem vom ſpaniſchen Proletariat gegebenen Beiſpiel zu folgen, wenn das marokkaniſche Aebenteuer die fran⸗ zöſiſche Regierung verleiten ſollte, die Abſichten der Kapitaliſten zu begünſtigen. Spaniens Kämpfe in Marokko. W. Paris, 12. Okt. Aus Melilla wird gemeldet: Geſtern begann der Feind ein Feuergefecht gegen Penang de la Gomma. Die ſpaagiſche Artillerie erwiderte das Feuer. Der Feind, der ſtarke Verluſte erlitt, zog ſich nach 7ſtündigem Kampfe zurück. Die Abkehr von der Anarchie in Griechenland. * Athen, 12. Okt.(Agence'Athene.) Der Miniſter⸗ präſident erklärte in der Kammerſitzung: Niemals übernahm die Regierung die Macht unter ſchwierigeren Umſtänden. Der Sturmwind der Anarchie vermochte zwar nicht alles umzuwerfen. Wir ſind glücklich, ſagte er, daß wir die Ord⸗ nung aufrecht erhalten und die Ruhe der Gemüter wieder herſtellen konnten. Die mangelhafte Führung der Staats⸗ geſchäfte und die dadurch hervorgerufenen ſchmerzlichen Täuſchungen verwundeten die Volksſeele und ſchufen eine außerordentlich mißliche Lage. Aber das alles gehört der Vergangenheit an. Die von allen Seiten ausgedrückten Wünſche decken ſich mit den Prinzipien, die wir immerdar mit Feſtigkeit aufrecht erhalten haben. Wir ſind alle von dem brennenden Wunſche beſeelt, das Land wieder aufzurichten; aber die Krankheiten, die ſeit 30 Jahren vorhanden ſind, können nicht in 30 Tagen geheilt werden. Wir können die Zerantwortlichkeit für das Unglück des Landes eingeſtehen, ſie fällt uns allen mehr oder weniger zur Laſt. Aber in dieſem Augenblick heißt es vor allem der Zukunft ins Auge zu ſehen. Ich appelliere an alle draußen, die Parteien und Perſonen, unſeren Patriotismus auf die Reformen ſicher zu ſtellen. Einigen wir uns, das Parlament wieder zum Ideal des Landes zu erheben, indem wir es zu einem wirkſamen Organ machen.(Beifall.) Der Miniſter des Innern ſchlug eine Abänderung der Geſchäftsordnung vor, wodurch unnittze Reden vermieden werden ſollen. Der Kriegsminiſter erklärte, Griechenland wolle ſeine Armee in gutem Zuſtande erhalten, ohne irgend jemand zu bedrohen. Er legte Pläne vor, die den Militärdienſt der Prinzen des Königreiches betreffen, das Generalkommando der Armiee abſchaffen und den Generalſtab nach dem Muſter der franzöſiſchen Armee reformieren. Ein ſchwerer Orkan. * Newyork, 12. Oktober. Wie auf Kuba richtete auch auf der Halbinſel Florida insbeſondere in Keyweſt ein Orkan großen Schaden an. Viele Häuſer und Zigarrenfabriken wur⸗ den zerſtört, die Telegraphendrähte zerriſſen und viele Bezirke der Halbinſel vom Verkehr abgeſchnitten. W. Keyweſt(Florida), 12. Okt. Infolge des geſtrige: Orkans liegt ein großer Teil der Stadt in Trümmer. Den Schaden an Eigentum ſchätzt man auf zwei Millionen Dollars. Hunderte von Wohnhäuſern und Zigarrenfabriken ſind ganz oder teilweiſe zertrümmert. Als der Sturm ſich legte, begannen die Plünderer ihr Werk, worauf das Standrecht verkündet wurde. Der Sturm erreichte eine Stundengeſchwindigkeit von 100 Meilen. w. Havanna, 12. Okt. Der geſtrige Orkan hat beſonders im ganzen weſtlichen Teile von CEuba große Verwüſtungen ange⸗ richtet. 5 Perſonen ſind ums Leben gekommen und 25 verletzt worden. Ueber 40 Schiffe ſind im Hafen geſunken. Der in Havanna entſtandene Schaden wird auf 1 Million Dollar geſchätzt. Das neue Hoſpital in Arroyon⸗Arraapya iſt eingeſtürzt. Viele Patienten erlitten Verletzungen. Berliner Prahtbericht. [Von unſerem Berliner Bureau.)] Der Beſuch des öſterreichiſchen Thronfolgers in Berlin. Berlin, 12. Okt. Zum bevorſtehenden Beſuch des Erzherzogs Franz Ferdinand von Oeſterreich in Berlin wird gemeldet, daß der Thronfolger mit ſeiner Gemahlin, der Herzogin von Hohenberg, zunächſt nach Berlin kommen wird. hier angeführt. Von hier wird ſich der Erzherzog zu den Hofjagden nach Hannover begeben und dort pier Tage verweilen, während die Herzogin bei der Kaiſerin zurückbleibt. Offizielle Feſtlich⸗ keiten ſind nicht vorgeſehen. Der Rurs der nationalliberalen Partei. Kaſſel, 11. Okt. In Eſchwege fanden ſich geſtern die Vertreter der nationalliberalen Partei für den Regie⸗ rungs-Bezirk Kaſſel zu eingehender Beratung ſehr zahlreich ein. Um 11 Uhr eröffnete der Vorſitzende der national⸗ liberalen Landespartei, Prof. Hebel⸗Kaſſel, die Vertreber⸗ verſammlung mit herzlichen und freudigen Begrüßungs⸗ worten und gab einen Ueberblick über die derzeitige politiſche Lage. Zu eifriger Arbeit ermahnte er. Von den Konſervatipen trenne uns nach den Vorgängen liber die Reichsfinanzreform eine unüberbrückbare Kluft. Dieſen entgegenzukommen würde für die Partei Selbſtmord bedeuten. Dieſe Gedanken fanden lebhafte Zuſtimmung. Redner beantragt folgende Reſolution: „Die in Eſchwege verſammelten Vertreter der nationallibera⸗ len Partei des Regierungsbezirks Kaſſel ſtehen ganz auf dem Voden der Entſchließung des allgemeinen Vertretertages in Berlin vom 4, Juli d. J. Sie ſprechen der Reichstags⸗ fraktion ihre volle Zuſtimmung zu ihrer ent⸗ ſchloſſenen Haltung aus und ihren Dank für die Ablehnung dor ſog. Reichsfinanzreform des konſervativ⸗antiſemitiſch⸗ ultramontanen⸗polniſchen Blocks, und verſichern den Führer der Partei, Herrn Reichstagsabg. Baſſermann, ihres vollſten Vertrauens.“ Zur Frage des preußiſchen Wahlrechts ge⸗ langte folgende Entſchließung zur Abſtimmung.„Der Ver⸗ tretertag in Eſchwege fordert die nationalliberale Fraktion des Abgeordnetenhauſes auf, unverzüglich in der kommenden Tagung die Reform des preußiſchen Wahlrechts im Sinne der Beſchlüſſe des Magdeburger Vertretertages zu verlangen.“ Mit zündenden Worten begründete Prof. Hebel die beiden Entſchließungen, und unter lebhaftem Beifall gelangten beide einſtimmig zur Annahme. Dann hielt Landtagsabgeordneter Landesrat Dr. Schroeder⸗Kaſſel einen ſehr beifällig auf⸗ genommenen Vortrag über„Was hat die national⸗ liberale Partei für den Mittelſtand ge⸗ tan?“ Redner beleuchtete eingehend die Fragen der Mjttel⸗ ſtandspolitik, und wies darauf hin, wieviel gerade der Mittel⸗ ſtand bei den verſchiedenſten Geſetzen der nationalliberalen Partei zu danken habe; zugleich empfahl er den„Mittelſtands⸗ freunden“ von der antiſemitiſchen Partei etwas mehr Be⸗ ſcheidenheit.— Dieſem Redner folgte Parteiſekretär Fiſcher mit einem Vortrag über„ie Stellung der natio⸗ nalliberalen Partei zur Landwirtſchaft“, ebenfalls betonend, wie gerade der nationalliberalen Partei ein Wiederaufblühen der Landwirtſchaft durch deren Ein⸗ lreten für den Zolltarif, den aber die Führer des Bundes der Landwirte ſowie die antiſemitiſchen Abgeordneten abgelehnt hätten, was indeſſen den heſſiſchen Bauern völlig unbekannt ſei, zu danken wäre. Auch dieſer Vortrag fand ſehr beifällige Aufnahme. Nachmittags fand dann eine öffentliche Ver⸗ ſammlung ſtatt. Reichskagsabgeordneter Dr. Weber⸗ ſprach über„Die Reichsfinanzreform und die innere politiſche Lage“. Nach einigen allgemeinen Betrachtungen, Sprengung des Blocks, Sturz Bülows uſw. beleuchtete Redner in unbarmherziger Weiſe die Geſetzmacherei der Mehrheit, verteidigte die Ablehnung der„Reform“ durch die nationalliberale Partei und wies auf die künftigen ſchweren Kämpfe hin, auf ein ſtarkes Anwachſen der Sozial⸗ demokratie, wobei infolge der Sündendes ſch wa x z⸗ blauen Blocks leider zuerſt die Liberalen die Zeche bezahlen müßten. Zum Schluß rief Redner das ganze Bürgertum zu energiſchem Kampfe auf gegen Konſervative, Zentrum und Sozial⸗ demokratie. Langanhaltender, vauſchender Beifall lohnte den vorzüglichen Redner. Damit hatte die Tagung ihr Ende erreicht. *** Konſervative gegen den Grafen Stolberg. * Mannheim, 12. Okt. Wie ſchon gemeldet, hat eine große Wählerverſammlung in Johannisburg den Abgeord⸗ neten für Lyck⸗Johannisburg, den Reichstagspräſidenten Grafen Stolberg wegen ſeiner Abſtimmung bei der Erbſchafts⸗ ſteuer aufgefordert, ſein Mandat niederzulegen. In einem Telegramm der„Köhn. Ztg.“, das wir im Mittagsblatt wiedergeben, hieß es, daß in dieſer Verſamm⸗ lung nicht etwa die Angehörigen anderer Parteien die Worb⸗ und Rädelsführer ſeien. Das ſei im Wahlkreiſe des Grafen Stolberg ſo gut wie unmöglich, weil in ihm faſt ausſchließlich Konſervative ſitzen, auf zwanzig Mitglieder der konſervativen Partei kaum ein Mitglied einer andern komme. Es iſt vorauszuſehen, daß die konſervative Preſſe nach Möglichkeit verſuchen wird, dieſen Tatbeſtand zu verdunkeln. Zu ſeiner Erhärtung ſei daher das Wahlergebnis von 1907 Es erhielt Graf Stolberg 20 843, der Kandidat der Freiſinnigen Volkspartei 833, der Sozialdemo⸗ krat 630 und der Pole 41 Stimmen. alſo wohl ein Wahlkreis nicht gut ſein, als der des Grafen Stolberg. Angeſichts dieſer Zahlen erſcheint es ausgeſchloſſen, daß andere Wähler als Angehörige der konſervativen Partei dem Grafen Stolberg das Mißtrauensvotum ausgeſprochen haben, ſie wären ja gegen die konſervative Uebermacht garnicht aufgekommen, wenn dieſe ſich für Stolberg erklärt hätte. Um ſo bemerkenswerter iſt die Abſage. Heydebrand, Weſtarp und nun Graf Stolberg. Sie müſſen es ſpüren, daß ſie ihren Namen unter eine ſozial ſo ungerechte Reichsfinanzreform geſetzt, daß ſie den Bund mit Zentrum und Polen geſchloſſen haben. In ganz eigentümlicher Beleuchtung erſcheint an⸗ geſichts dieſer Vorkommniſſe das Verlangen einiger guten „Freunde“ der nationalliberalen Partei, ſie ſolle ihren Frieden mit der Reichsfinanzreform des Schnapsblockes und den Konſervativen machen. Um dann mitverantwortlich gemacht zu werden für eine von Konſervativen ſelbſt aufs ſchärfſte mißbilligte politiſche Aktion, um noch mehr bürgerliche Wähler ins ſozialdemokratiſche Lager abwandern zu ſehen! Sie müßte wirklich von allen Göttern verlaſſen ſein, hat daher wenig Luſt ſich von ihren guten Freunden mit ins konſervative Verderben hineinziehen zu ſaſſen. Konſervativer kann Mannheim, 12. Oktober. czeneval⸗Anzeigen.(Abendhlatt. 8. Seite Jolkswirtschaft. Die Wahrheit über die Erhöhung der Zigarrenpreiſe! Zu dieſem jetzt nicht nur in der Raucherwelt viel erörterten Thema ſchreiben die Berliner„Vereinigten Tabak⸗Zeitungen“: „Die konſervat:v⸗klerikalen Parteien verunglimpfen in den Zeitungen forigeſetzt das deutſche Tabakgewerbe. Warum? Weil ſie die allein ent⸗ Zigaretten int ver⸗ burch Annahme des neuen Tabarf ſteuergeſotzes auf ſie fallende Schuld an der Verteuerung der Zigarren und von ſich abtwälzen twollen. Zunächſt wird der Zigar bächtigt, höhere Preiſe zu nehmen, als durch das 6 gevechtfertigt ſei. Dieſe Behauptung iſt unwahrl Nur durch wiſſentlich falſche Angaben ſucht man ſie als richtig hinzuſtellen. 3 So man jetzt die ſchon von uns niedriger gehängte Nachricht in den Zeitungen, daß Zigarren, die früher—12 Pfg. gekoſtet jetzt nur ½ bis 0,4 Pfg teurer zu ſein brauchten. Das iſt mehr als Unſinn! Schon bei den billigſten, nur aus zollfreiem inländiſchem Tabak hergeſtellten 3 und 4 Pfg.⸗Zigarren beträgt die durch die ſteuerliche Mehrbelaſtung und durch ſelbſwer⸗ ſtändliche Zuſchläge— die gleich erwähnt werden ſollen— ent⸗ ſtehende Verteuerung 5 M. pro Tauſend, alſo 0,5 Pfg. pro Stück. Die bisherigen 5, 6 und 7 Pfg„Zigarren, deren Anteil 75 Prozent des Geſamtkonſums ausmacht, werden aber ausſchließlich aus tuslbändiſchem Dabak hergeſtellt, der bekanntlich durch das meue Geſetz einen Zuſchlag von 40 Prozent auf den Wert des Tabaks erleidet. Zu 1000 Zigarren braucht man rund 16 Pfd. Tabak. Sie koſten verzollt, aber ohne den neuen Wertzuſchlag, für die 5, 6 und 7 Pfg.⸗Zigarren im Durchſchnitt etwa 14, 16 und 18.; hierzu kommt der erwähnte Aufſchlag von 40 Prozent mit 4 5,60, 6,40 und 7,20 M. Der Wertzuſchlag allein bedingt alſo 4 hier ſchon eine Preiserhöhung von mehr als einem halben Pfennig pro Zigarre! Aber dabei bletbt es nicht! Denn der Herſtellungs⸗ preis der Zigarvren ergibt ſich aus: Rohtabak Zoll, Wertzuſchlag, Fracht, Arbeitslohn, Materialabfall, Verpackung, Frankolieferung, Hendlangsurtvſten Proviſionen, Mieten, Zinſen für langes Ziel, für eigenes oder fremdes Kapital, aus Verluſten durch Abzüge und 1 Falliſſements, Auslagen für Steuerkontrollen, Steuermanipula⸗ 1 tionen uſtw. Alle dieſe Poſitionen berückſichtigen unſere Gegner aber nicht; ſie bewilligen lediglich 5 Prozent Zinsaufſchlag auf die 40 Prozent Wertzuſchlag. Daß niemand von einem devartigen Zinsaufſchlag exiſtieren kann, ſondern jedermann das Geſamt⸗ kapital berückſichtigen muß, das in einer Ware ſteckt, das wollen dieſe Leute nicht wiſſen, weil ſie täuſchen wollen! Unter ſolchen Umſtänden kann alſo von ½ bis 0, Pfg. Verteuerung pro Zigarve ſchon beim Fabrikantben keine Rede ſein! Nun der Zigarrenladeninhaber! Ihm kann der Fabrikant die 5, 6 und 7 Pfg.⸗Zigarre unter den angegebenen Umſtärden je nach Sorte nur mit Aufſchlägen von etwa 6, 8 und 10 M. pro Mille liefern; dadurch koſten dieſe Preislagen dem Detailliſten jetzt im Durchſchnitt 0,6, 0,8 und 1 Pfg. pro Stück mehr. Solche Zigarren kann aber der Zigarrenhändler in Anbetracht ſeiner Speſen, ſeiner großen Konkurrenz, ſowie ſeines durch die Preiserhähungen ver⸗ kleinerben Umſatzes nicht mehr, wie früher, mit 5, 6 und 7 Pfg. berlaufem, Er muß, da er mit Bruchteilen von Pfennigen nicht vechnen kann, für die 5 Pfg.⸗Zigarve mindeſtens 6 Pfg., für die 6 Pfg.⸗Zigarre 7 bis 7½ Pfg. und für die 7 Pfg.⸗Zigarre 8 bis 9Pfg. nehmen, je nach der Qualität, die er einkauft. Was vom den hier angezogenen 0 gilt, gillt 0 die teueren Zigarren genau ebenſo! Die 8, 10, 14, 15 und 20 Pfg.⸗Zigarren koſten dem Zigarrenhändler jetzt 10, 12, 15, 20 und 25 M. mehr als früher; ſie müſſen daher— j je nach ſeinen Unkoſten ud Bezugs⸗ quellen— mit—10, 11—12 14—15, 18—23, 23—25 Pfg. deauft werden. Wer ſolchen Ausführungen nicht glauben will, ſollbe wenigſtens glauben, daß die enorme Konkurrenz ſowohl dem Zigarrenfabrikanten wie den Zigarrendetailliſten zwingt, ſich mit dem beſcheidenſten Nutzen zu begnügen. Kein Detailliſt iſt im⸗ — begeigt iſt! Wir weiſen daher alle anderen Behauptungen als beabſichtigte, Wahlmanöverl“ Süddeutſche Diskonto⸗Geſellſchaft.⸗G. Wie uns mitgeteilt wird, ift die Sperre auf die Aktien der Bank, die vor kurzer Zeit an den Börſen von Berbin und Frank⸗ furt aufgebegt waren, jetzt aufgehoben worden. .** Schiffahrt auf dem Oberrhein. Mät dem heutigen Tage, ſo wird uns unterm geſtrigen aus Baſel geſchrieben, ſchließt die Schiffahrt auf dem Oberrhein, ſoweit es den Perſonentransport betrifft, ihre e ee 17 einer letzten Fahrt nach Schweizerhalle und dem Waidhaus. Das Wetber des diesjährigen Sommers war der Schiffahrt für port nicht gerade günſtig. Als der Dampfer Musmacher Anfang Mai ſeine vegelmäßigen Fahrten rheinauf⸗ und rhernabwärts— bis Schweizerhalle und bis Neuenburg— aufgenommen, da war die Wikterung für derartige Vergnügungsfahrten noch recht kühl und die Frequeng dementſprechend eine geringe. Als dann der zweite Perſonendampfer ankam, trat bald eine Regenperiode die während der Monate Juni und Juli anhielt. Nur einige wenige ſchöne Sonntage waren daher der Perſonenbeförderung auf dem Mhein beſchieden; aber an dieſen Tagen war die Frequenz eine ganz gewaltige und die beiden Schiffe konnten denſelben kaum bawältigen. Ganz beſonders haben viele Vereine und Geſellſch haften von der Gelegenheit eine Dampferfahrt rheinauf⸗ oder abwärts zu umternehmen, Gehrauch gemacht und noch vielen Geſellſchaften wurde eine ſolche geplante Dampferfahrt durch den eingetretenen Regen vereitelt. Wenn die Frequenz in dieſem Sommer den Er⸗ wartungen nicht entſpricht, dann liegt die Urſache hauptſächlich in dem ungünſtigen Wetter an Zuſpruch ſeitens der Bafler Bevölke⸗ rung hätte es nicht gefehlt. Die Unternehmer der Perſonen⸗ beförderung auf dem Rhein laſſen ſich daher nicht entmutigen und werden im kommenden Frühjahr die Perſonenbeförderung auf dem Rhein mit den beiden Dampfern aufs neue aufnehmen. Der Dampfer„Müllheim“ iſt bereits vor drei Wochen rhein⸗ abwärts gefahren, um in einem Hafen des Niederrheins— Müll⸗ heim— zu überwintern. Am Mittwoch folgt ihm auch der Dampfer „Muszmacher“, der diesmal nicht in Baſel überwintern will. Die heutige Abſchiedsfahrt nach der Schweizerhalle hatte noch außer⸗ gewöhnlich viele Fahrgäſte; gar mancher benutzte nochmals den ſchönen Herbſttag zu einer kleinen Rheinfahrt. Wähvend die Perſonendampfſchiffahrt jetzt aufhört, 1 die Dampfſchiffahrt für Gütertransporte auf dem Oberrhein ihren ſeit dem 18. September wegen des niederen Waſſerſtandes unter⸗ brochenen Betrieb wieder auf. Geſtern morgen ſind die Dampfer „Fendel 3“ und Fendel 14“ mit zwei Anhängkähnen mit Kohlen für die Gasfabrik im hieſigen Rheinhafen eingetroffen und der dort unterbrochene Betrieb hat wieder einer intenſiven Tätig⸗ keit weichen müſſen. Es ſind bereits wieder verſchiedene Schlepp⸗ güge nach Baſel unterwegs; man will den gegenwärtigen günſtigen Waſſerſtand noch gut ausnützen, bevor die Schiffahrt in der bevor⸗ Aen nden Winterperiode endgültig eingeſtellt werden muß. Der r iſt bis Montag abend noch nicht eingetroffen. ſtande, auf die Dauer ungeſtraft billager au verkaufen, als hier tendenziöſe Verleumdungen zurück, die nichts anderes ſind, als— bon London abgegangene für den Vierwaldtſtätterſee beſtimmte ſonendampfer Von der Berliner Börſe. Die Erhöhung des Privatdiskonts an der geſtrigen Börſe war die natürliche Folge der Diskonterhöhung der Reichsbank. Der Privatdiskont war um 85 pCt. höher gegen den Satz von Samstag angenemmen⸗ zog dann aber um 14bCt. da die mit einem Poſten Schatzſcheine am Markt war, die von erſter Bankſeite zum Satz des Pribatdiskonts hereingenommen wurden. Am Geldmarkt war heute der Privatdiskontſatz unverändert 39 Prozent, tägliches Geld ca. 3½ Prozent. iee 90 Seil⸗ u. Kabelwe 5 Frankfurt a. M. gte die Erhöhung des Kapitals um rit 50 pCt. eingezahlt werden ſollen und t in Metz zum Nennwert zuzüglich aller Stempel übernommen wurden. Auf eine Anfrage über den Ge⸗ ſchäftsgang wurde mitgeteilt, daß die Preiſe noch gedrückt ſ ſeien. In beſonderen Ar 52 und Quali ilen ſeien namhafte Aufträge vorhanden. Auch von dem Re mt lägen gute Aufträge vor. Die Dividende für das laufende Jahr dürfte ſich weſentlich höher ſtellen als die vorigjährige. 900 000 M, die 3 von Kommiſſions Die Zuckerfabrik Heilbronn weiſt nach M. 50 680(i. V. M. 40 6387) Abſchreibungen M. 432 899(M. 398 845) Rein⸗ gewinn aus, dies aber einſchließlich M. 189 905(M. 86 010) Vortrag. Welche Dividende verteilt wird(i. V. 10 pCt. auf die M. 1 660 714 Aktien), iſt nicht erſichtlich gemacht. Die Aktiengeſellſchaft Paulanerbrän(Salvator ⸗Brauerei) München ſchätzt unter dem üblichen Vorbehalt die Dividende wieder auf 10 pCt. bei um 10 700 Hl. höherm Abſatz. Vom Stabeiſenmarkt. Aus Breslau wird gemeldet: Die Stab⸗ eiſen⸗Preiſe ab Breslau Lager und die oberſchleſiſchen Werkpreiſe ſind um fünf Mark pro Tomie erhöht worden. Eigenartige Bankgründung. Unter dem hochtönenden Namen „Vaterländiſche Kreditanſtalt, G. m. b..“, iſt in Düſſeldorf eine Firma mit einem Stammkapital von ganzen 30000 M. in das Handelsregiſter eingetragen worden, die ſich laut Regiſtereintragung u. a. mit dem Betrieb von Bankgeſchäften aller Art, insbeſondere Gewährung von Darlehen gegen Sicherheit beſchäftigt. Als Sacheinlagen ſind eingebracht eine Bureau⸗Ein⸗ richtung, Schreibmaſchinen uſw. im Geſamtwerte von 2500., ſowie Kundſchaft bezw. Vertvetungs⸗Verträge im ideellen Geſchäfts⸗ wert von 12 500 M. Es bleiben alſo für dieſes Bankgeſchäft noch 15 000 M. als Bareinlage bezw. Betriebskapital. Dem bater⸗ ländiſchen Kredit kann mit dieſen gewaltigen Mitteln auch nicht auf die Beine geholfen werden. Neuwalzwerk Boeſperde. In der geſtrigen Aufſichts ralsſſhung des Neuwvalzwerks Boeſperde wurde der Abſchluß für das abge⸗ laufene Geſchäftsjahr vorgelegt. Derſelbe ergibt nach Abſetzung der Unkoſten einen Brutto gewinn von M. 97 662. Nach Abſetzung der Abſchreibungen in den üblichen Prozentſätzen im Betrage von M. 88 284 und nach Ueberweiſung von M. 18 481 an den Delkrederefonds berbleibt ein kleiner Ueberſchuß von M. 946, der auf neue Rechnung vorgetragen wird. Die General⸗ verſammlung ſoll auf den 11. Dezember einberufen werden. *** Telegraphiſche Handelsberichte. Neues vom Dividendenmarkt. Forbach, 19. Okt. Die Dividende von Gebr. Art.⸗G., For⸗ bach beträgt 7 Prozent gegen 5 Prozent im Vorfahr. * Plauen i. VB., 12. Okt. Der Aufſichtsrat der Vogtländiſchen Maſchinenfabrik vorm. E. L. u. H. Dietrich ſchlägt für 1908—09 eine Dividende von 10 Prozeut(i. V. 12 Prozent) auf die beiden Aktienkategorien vor. Die Umſatz⸗ und Beſchäftigungsziffer iſt, laut „Frkf. Ztg.“, im weſentlichen höher als zur den Zeit des Vor⸗ iabres. Deutſche Luftſchiffahrts⸗Geſellſchaft, Dresden. *Dresden, 12. Okt. Zwecks Fabrikation und Vertrieb leuk⸗ barer Luftfahrzeuge und Luftſport⸗Apparate konſtituierte ſich, laut „Frkf. Ztg.“, eine deutſche Luftſchiffahrts⸗Geſellſchaft in Dresden, deren Vorſtand der Schriftſteller und Aviatiker Borgius⸗Schmidt, In⸗ genieur Edler von Heinegg, Baron von Kunth und Ingenieur Kropp, ſämtlich in Dresden, bilden. Vom Stahlwerkverband. Düſſeldorf, 12. Okt. Der Verſand des Stahl⸗ werks⸗Verbands, in Produkten 4 betrug im September 1909 438 904 Tonnen Rohſtahlgewicht, gegen 419016 Tonnen im Auguſt a. c. und 404 608 im September 1908; der Verſand iſt alſo 19888 Tonnen höher als im Auguſt er. und um 34 296 Tonnen höher als im September v. Is. Von dem September⸗ Verſand entfallen auf: Halbzeug 136 487 Tonnen(120 926 Tonnen im Auguſt cr. und 127648 Tonnen im September 1908 auf Eiſenbahnmaterial 165 225 Tonnen(162 686 To. im Auguſt a. c. und 170 702 Tonnen im September 1908) und auf Formeiſen: 137192 Tonnen(135 404 Tonnen im Auguſt a. c. und 106 258 Tonnen im September 1908). Düſſeldorf, 12. Okt. Die Hauptverſammlung des Stahlwerksverbandes findet am 28. Oktober ſtatt. Wie hierzu laut„Frkf. Zeitung“ aus beſter Quelle verſichert wird, entbehrt die hie und da aufgetauchte Kombination über die bevorſtehende Preiserhöhung jeder tatſächlichen Grundlage. Obſchon ſelbſi⸗ berſtändlich das Votum der Verſammlung nicht vorausgeſehen werden kann, beſtehen in beteiligten Kreiſen bei der augenblick⸗ lichen Lage Bedenken gegen eine Erhöhung der Grundpreiſe. Erhöhung der Bankrate der Nationalbank in Kopenhagen. Koppenha gen, 12. Okt. Die Nationalbank erhöht ab morgen den Diskont von 4½ u. 5 auf 5 u. 5½ Prozent. Konkurs. * Braunſchweig, 12. Okt. Die Bierbrauerei Hermann Krüger.⸗G. in Braunſchweig iſt, laut„Frkf. Ztg.“, in Konkurs geraten. San Paolo⸗Kaffeczoll⸗Anleihe. * Santos, 12. Okt. Die Surtaxe⸗Einnahmen für die San Paolo⸗Kaffeezoll⸗Anleihe ergaben für die Zeit vom.—9. Oktober 103 600 Pfund Sterling. Zahlungsſchwierkigkeiten. *Newyork, 12. Okt. Swefford Brothers(Kanſas Lyt.), ein Warenhaus größeren Umſaugs iſt mit Paſſiven Doll. 6 546 000 in Zahlungsſchwierigkeiten geraten. *** Mannheimer Effektenbörſe. vom 12 Oktober.(ffizieller Bericht.) Die heutige Börſe giemlich feſte Haltung; doch hielten ſich die Umſätze in engen Grenzen. Pfälz. Hypoth⸗kenbank⸗Aktien wurden zu 194,25 Proz. gehandelt. Von Induſtrie⸗Aktien ſtellten ſich höher: Verein chem. Fabriken Kurs 324 G. und Verein Deut⸗ ſcher Oelfabriken 142,50 G. Etwas niedriger waren: Rheiniſche Schuckert 118 B. und Zuckerfabrit Waghäuſe 147.25 B. Sonſt ſind noch zu erwähnen: Bad. Brauerei 78 B. Ludwigshafener Aktien⸗ braueret 220⁰., Schroedl⸗Heidelberg 168 G. 170., Frankona 95 ranz⸗Aktie n 1620 G. und Mg. Aktien⸗Franerel 124.— 12. ö u. Züdd. Kb. 126.— 123 Banken, Brtef Geld Badiſche Bank 185.— Gewrbk. Sveyerso% E Pfälz. Bauk Pfälz. Hop⸗Bam—.— Pf. Sp⸗ u. Cob. Landau—— 129.5 Chem. Induſtrie. „ neu—.— Chem. Fab. Gol denbgz.—.— 199 5„ Vorzug 102.——.— Brauereien, Bad. Brauere: 73— Durl. Hof vm. Hagen 237.— Eichbaum⸗Brauerei Ganters Br. Freibg. leinlein Heidelberg 182.——.— Homb. Meſſerſchmiti 35.— Ludwigsh. Brauerei Waunh. Aktienbr. 124.— Pfalcbr. Geiſel, Mohr—.——. Brauerei Sinner r. Schroͤdl, Heidſba 170.— 168 „Schwartz, Speyer—.— 111. „ S. Welt, Speyer—. „ z. Storch., Speyer—.— 73.— Br. Werger, Worms—.— 84.— Wormſ. Br. v. Oertge—.— 72. Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr.—.— 156.— Frankfurter (Pridbattelegramm de Frankfurt a M. 12 genſatz zu der belebten Stimm portarten ſind Baltimore⸗Ohio mäßig ſchwächer. Markte der Montanpapiere; ten Tage konnte ſich infolge d⸗ Eſchweiler zu erwähnen, für Elektrizitätsaktien beſteht großes hauptet. Für heimiſche Werte Münſchen übrig. 0 Machbbete 0 behnun 1 160,50, ee bahn 160, Telegramme der Contine 3 88 80 83.80 4 wifce S1. 1901 10.90 101.— „ 1908/09 101.85 10180 16555 1 400——— 93.69 938˙% 115 3 1900—— 053 25 15„„ 188 9% 38 80% 1907—. 98 50 bued. 3B. N. b. 1915 102.10 102 20 „ 1918 02.50 102.4˙ 5 do. u Allg. Anl. 93.25 983 3 do..-.Obl. 2 Plälz..⸗B. Prior. 101.20 101.20 ———.— 4%„ 93.49 98.40 4 Heſſen von 1905 101½50 10135 8 Heen 8185 81 95 5 Sachſen 83.55 3 65 —— 4 Nih. Stadu M. 1907-— Sllv. gucker fabril 148.. 147.25 155 Iumobil. Weſ. 109.30 100.30 ichbaum Mannheim 104.— 104.— Parkakt, Zweibrüen. Waltzz Sonne, Speyer—-— Cementwerk Heidelbg. 159.30 159— Ceinentfabr. Kerlſtad! 1498 146. Vadiſche Iniltnfabril 429 50 429— Cb. Fabrik Griesbeim 250— 249.75 Hich! 442.50 442.1 Ver. chemt. Fahri 334.— 324 Chem. Werte Alvert 458 458 ildd. Drahtind. N9. 125 50 125 50 Akkumn.⸗Fan. Hagen— Aec. Böſe, Berlin 46.8) 45 50 Clektr.⸗Geſ. Allgem. 240.30 243 252 Lahmener 115 75 114.30 Elektr.⸗Geſ. Schackert 187 50 188.— Aftfer. 191.25 9 85 Kredikbank—. 1340Frankona, Nlg⸗ und Rhein. Hyv.⸗Bank 197.— 196.50 Nitverſ,.⸗G. vm. Südd. Bank— 114.(] Bad. Rück- u. Mito. 970. 7960— Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 43150—— —.— Verein chem. Jabriken—.— 324— Verein D. Oelfabriken—.— 142 50 Weſt..⸗W. Stamm 204.——.— Binger Akttenbierbr.———.— —.— 106.— Clefbr. Rühl, Worms—. 81.— 96.——.— —.— 220.— —.— 255— geſtaltete ſich der heutige Verkehr weſentlich ruhiger. Von Tran⸗ wähnen: Lombarden gut behauptet. Lebhafter geſtaltete ſich der Verkehr auf Gelſenkirchener bevorzugt. ſchlaggebend für die Tendenzbildung auf dieſem Gebiete wa beſſerxen Meldungen vom Eiſenmarkt. truſtwerte in Newyork nicht erhalten. Bochumer⸗ und Laurol Aktien waren nur mühſam behauptet. herrſchte. Von Kaſſainduſtriepapieren ſind Maſchinenfabri feſter Tendenz zu erwähnen. Chemiſche Werte abgeſchw und Halske und Schuckert belebt und feſt. 7, Oberſchlzſiſche Eiſenbahnbedarf 117.25⁵ Schlußkurſe. Reichsbank⸗Diskont 5 Prozent. 5 Wechſel. Amſterd am furz 168.75 168.65 Check Paris Balgien„ 80966 80.92 Baris 5 Aalien 50.733 80,733 Schweiz. Plätze„ Check London 20.422 20,493 Wien London„20.395 20.40 Napoleonsd'or 5 lang—..— bPBrivatpiskonto Staatspapiere. A. Deutſche. 11 12. 1 4e% deutſch. Reichsanl. 102.25 102.20 Mh. Stadt⸗A. 19s— 45„„ 1909—.—— 4„ 1909 3* 5 92.85 93 9003%. 1995— 7 5„1909——6. Ausländtſche. 83.89 83.805 Arg. i. Gold⸗A. 1887 15 pr. tonſ. St.⸗Anl. 102.25 102.205 Chineſen 1898 102.7 4 do. do,1999%%„„ 18908s 99. 3.„ 75 93 75 93.%% Japaner 8 ½%„„ 19899-——Mexitaner auß. 88/99 Aktien induſtrieller unternehmunzen. Kaſchisenfor. Hilpert 82. Lögrenteſelfabrik Brief Geld Tyansport u. Berſicherung. B..⸗G. Nofch. Seetr. 89. 5⁰ Mannh. Dampfſchl. 32.— „ Lagerdaus 85 Fr. Trp.⸗, u. Gl.⸗ Berſ.⸗Geſ.— 1220 Bad. Aſſeeurranz 1620 Continental. Verſich.—.— 510.— 5 8 Saſt—— 550.— Oberrh. Verſich.⸗Geſ. 620.— Württ. Tranp.⸗Berſ.—.— 100— Induſtrie, 5 .⸗G. f. Seilinduſtrie 134.— 122.* Dingler'ſche ſchfbr. 115.——.— Emaillirfbr. Kirrweil. Emaillw. Maikammer—.— 98— Ettlinger Spinnerei—.— 100.— Hüttenh. Spinnerei 85.——2 Hedd. Ku. u. Südd.Kb. 126.——.— Rarlsr, Maſchinenhau— 208.— Näh ymfbr. Haid u. Neu—.—— Ko; 10. Cell. u. Papierf. Manngd. Gum. u. Asb.—— 143.— Maſchinenf. Badenig—— 196.— 10 Elektrizität—.— 17. f. Nähmu. Fahr tadf, 134. 188.— Vortl.⸗Zaement Hdlbg. 159— 90. Schuckert⸗Geſ. 118.——. Südd. Oraht⸗Induſt.—.— 126.— Berein Freib. Ziegelw. 120.— „Spegr.„ Zür, müle Neuſtadt—.—— Zell offabr. Waldhof 304— Zuckerfdr. Wagdäuſel 147 25 Suter e MNäünndz. Effektenbörſe. s Gen ral⸗ Anzeigers. Okt. Fondsbörſe. Im Ge ung in der geſtrigen Abendbö — —53 * l e 216.— —.— bei ſchwächerer Tendenz Schiffahrtsaktien ruhig Die feſte Tendenz der letz 8 weiteren Rückgangs der Stah Bei feſter Tenden welche weitere Nachfrage 8Intereſſe. Ediſon, Banken ruhig und ließ die eeeee viel tet bei ftill⸗ eee, 5 70, 2440, B0 1l leeaben on 9 Merikaner innere Bulgaren 3¼ italien. Rente 4e% Oeſt. Silberrentz %„Papierren Peſterk. Goldrente Bortug. Serie l III 5 neue Nußſen 1975 Rußen von 13809 1 ſpan. ausl. Nenie 4 Türten 07 190 — 4 4unger. Goldrenle 7 1„Kronenrente Zerzinsliche goſe. Heſterteichiſchel 6“ 0 Fürliſche Zanſtſeldenfabr. Fret. 228. Beder werk... In zbert 61. Jyfcharz Lederwerke 124. Sadwigz. Walzmähle 169 Aplerfahrradw. Kleger 374,25 8 Maſchineufh. Bapinia 194 Dürrkopp 327.— Naß Aieef Gritzu 21950 2 Maſch.⸗Armatf. Klein 113. Bf. NIö n. an. Fahrradd ebr. Kayfer bornt. Därr& Go. 5 hnellpreſſenfFrkts. 200 Het.deutſ ber 799 855 145 Suhſabr. Herz F Lneen e 55. Zeltead 4 268 50 255— Zellſt⸗ 1 6. Seite. General⸗Anzeiger(Abendblatt.) Maunheim, 12. Oktober. Bergwerksaktien. Beczetne Bergbau 252.— 253 Pepenes Bergbau 204 89 208.50 Muderng J185119/75Faltw. Weſtekrregeln 292.02. Ceneerbig Berge.⸗G. eoeeLeiſenindaßr. 111.— 112 30 Deulſch, Luxemburg 215 25 214. utr 209.50 211 FiedrichsateBer zu. 139.— 179.—.Kilgs⸗ u. Saur ch. 194 50 792.80 Belſent uer 712.— 13.30 Grrfſch. Beßlebe Aktien deutſcher und ausläudiſcher Trausportanſtalten. Südd. Ciſenb.&. 11.—115.76 Heamburger Jaen 131 80 181.60 Korddentſcher Novd 101.60 62 66 Oeß.⸗Una. Siastz“ 161.—160 70 Doſt. Güdbahn Lomb. 2430 24.0 ———— Gorthersbahn Ital. Mittelmetrbahn— 81.20 do. Meridienalbahr 1370 139 70 Baltimore und Ouie 117.40 117.— —.——.— Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. e rk. Fay.⸗Bfdt: 160— 10.—4% Pr. Pfbbrf.⸗G. 40. K. 25 fübr.03 100.70 10, 70 Hyp.⸗Pfd. unk. 1919 101.20 101.— 4e%„ 1910 100. 108.—4% PrSfdb. unt. 15 100.30 100,20 4ef. SvpB. Pfdb. 190.10 105˙10 40 7 100 50 100.50 98.30 63.20 94.80 810 8 e 92 50 82.40 98 25 1 4 d. Hfd. vgg 100 10 100.10 95 ** 14 480 13% 4 25 27%, Fr Fder⸗sl. 99 297———— „ Fdt 0) 100 40 100 10 by..O! Hyrs *„ Flbeng 0 10b 20 100 l0 Pbk. anland 1g 24 50 94 60 %„ Pfdbe,v. 0g 4eſ fl3.. B. Bfb. 02 150.— 100.— nul. 12 100,10 100.10 4% 1907 100.— 108.— 3%„ Sſdbr..sg 1%„ 1512 168 20 105,20 89 n. 64 81.89 91.80%„„ 1917 100 40 100.40 51½% Pfd. 2% 92.60 81.00 4e%„„„ 1919 134 5 8 49 Gom.⸗ pl. 32˙ ver chied. 20 98.— v. 5,aul 10 106,60 160.60 2 1 5 92.20 92.— %½„ Com.⸗Ool, 3% Nb. O. B. G. 0 92.60 250 v. 87/ 94.— 94—% N.. B...10—— 64,„Com.Wol. 1. F dl 5 v. 6½06 94.— 94.%%½0% bf. B. Br. ,. 4% Pr. Pfdd. ant. 09 99.50 99 50%½tl l a,. B. 72 46 72 55 12 160.29 99 80 5 —25* 14 100.0 100.— Kan, Gern... 545.— 545.— Bank. und Verſicherungs⸗Aktien. 185.70 185.20 12125 121.25 . 180 50181.— V. 116,50117.— Ater Ban 137 50 138.— Deruſche Vank 248 30 848 90 Diulſtezat. Bant 150,. 150.— Lentſche Keichsok. Den⸗Hen! 07—197.600 Kcn. Kreditbank Diseonte⸗Komm. 137 78 193[Meis. Hyp.⸗B. N. Fresdener Ban!t 169.20 109.50 Schgec. Bakter. Frankf, Hop.⸗Ban! 203 30 203 30] Sildd. Bank ehem. Hrtſ. Pop⸗Ereduv. 166 30 166 30 Wieszer Bankber. Natisnalban! 123,20 128 97 Jank Oitsmane 148.—148.— dDanbfurt a.., 12. Okt. krtditaktten 208.25»issonts⸗ Commandit 198.30, Darmbägter 187.90, Drerduer Fau“ 160.69 Han⸗ e 181.25, Deuſſche Faut 248.60 Staatsber 160.80, Vanbardes 24.25, Bochumer 856.50,(Felfenkiſchen 214—, Lauta fülke 196.—, Unzarn 94 90, Wacbörſe. Staatsvahn 160.70, Bapiſche Bank Berg u. Metallb Berl. Handanz Comeri u. Di Darasfat 136 851386.90 128.75 128.60 20 89208.80 161.90.80 194..—191 25 122 10122 40 149 30149 45 138 40 188.25 193.50196.— 146.80147.— 11480114,80 186.75187— Oetert.⸗Ang Bant Oeſt. Länderb nk „ Kredit⸗Anſtal! Pfälziſche Bank Pfälz. Hyv.⸗Bark Preuß. Hyvotheknb. Tenden ruhig. Wepifaktien 208.50, Diseogto⸗Sommandit 198.30. Lom darden 24,10. Berliner Gfektenbpörſe. Grivattelegromm des Generol-Außeigersg Berlin, 12. Okt. Fondsbörſe. Nach der geſtrigen Feſtigkeit machte ſich am heutigen Börſenverkehr eine gewiſſe Abſpannung be⸗ merkbar, zu der auch der ſchwache Verlauf von Newyork, der Rückgang der Kupferpreiſe und die matte Haltung des Londoner Metallmarktes beitrugen. Die Kursbewegung zeigte nicht mehr den entſchiedenen Zug nach oben, es traten vielmehr Regliſationsbeſtrebungen angeſichts der Verſteiſung der Geldmärkte und der Wahrſcheinlichkeit einer neuerlichen Londoner Diskonterhöhung deutlicher in Erſcheinung. Für Hüttenwerte überwog bei Beginn leichte Abſchwächung. Hohenlohe⸗ Aktien jedoch verzeichneten eine Beſſerung um 1 Prozent. Beſſere Meinung machte ſich auch für Kohlenwerte geltend, wofür günſtig lautende Berichte aus der Kohleninduſtrie einige Anregung boten. Ungleichmäßig war auch die Haltung am Bankaktienmarkt bei nur Pariſer Pörſe. Paris, 12. Okt. Aukangskurſe. 3 d% Rente 97.15 97.46 Debeers 478.— 480.— Spenier 95.59 95½0] Faß and 14 10 Türk. Ssoſe 193 50 184.— Holdſield 173. 170.— Bangne Ottemane 38.— 767.— RNaudmines 236.— 233.— Rio Tints 145 121 Tondoner Gffektenbörſe. London, 12. Okt,(Telegr,) Anfangskurſe der Effektensörſe. 3% Conſols 83 ½¼ 827] Moddersfentein 13/ 18— 4 Keichsenletße 2¾ 32% Premier 10% 105 2 Argzentlinier 84% 388¼Keud mines 9 4 Itaztener 103 ½% 108ʃ/½Atchiſon comp. 124 128% 4 Japaner 70% 805/Eanadian 189%/ĩ 189% 83 Mexikaner 34— 34—Baltimore 120 119½ 4 Spanier 94% 984½ Chikags Milwaukee 162— 161½ Ottomanbank 19ʃ½ 19½ Denvers com. 46½ 46— Amalgamated 83% 81˙% Erie 35% 3841˙ Anacondas%6 9½ Grand TrunkIII pref. 57/ 57½ Nio Tigto 77— 78—„ bord. 23% 23¼½ Central Mining 17/ 17—Louzsville 156— 154— Chartered 40½% 38 ½% Mifſouri Kanſas 144½ 146— De Beers 18%/ 18½¼ Ontario 49— 48— Eoftrand 5% 3½% Sontbern Pacifie 138% 1317% Geduld 3— 8Unien com 2100½ 2072 Woldftelds 6% 6¼ Steels eom. 90˙8 88 52 Jagersfontein 7˙/ 71] Tend.: ſchwach. Wiener Börſe. Wien, 12. Okt. Vorm. 10 Ubr. Kredllaktien 663.20663,70 Oeſt. Kronenrente 94.90 94.90 Länderbank 453.59 498.20„ Papierrente 98.05 38,15 Wiener Bankverein 540.20 542.„ Silberrente 98.25 98.20 Staatsbahn 751.50 753.— Unzar. Goldrente 113.05 112.85 Lombarden 124.70125.—„ Kronenrente 91.80 91.75 Martnoten 11747117.60 Atpine Montan 730ʃ.50 784.— Wechſel Paris 95.50 95.53] Fiand.: feſt. Wien, 12. Okt. Nachm..50 Uhr. Kreditaktien 664.— 664.— Zuſcztehrad. B. 985.— 985.— Oenerreich⸗Ungarn 1777 177 Oeſterr. Papierrente 98.05 98.15 V„ Silberrente 98.20 98.25 Unionbant 579.— 580.—„ Goldreate 116.65 116.43 Ungser. Kredit. 779.— 770— Ungar. Goldrente 113.05 112.78 Wiener Bankverein 540.— 542.—]„ Kronenrente 91.25 91.75 Länderbant 493.— 494.— Wch. Frankf. viſta 117.60 117.58 Türk. Loſe 202.— 205.—-]„ London„ 240.10 240.12 Alpine 704.— 734.-[P„ Paris„ 95.20 95.47 Tabakaktien 362.———, Amſterd.„ 199.35 199.35 Nordweſtbahn—.——.—[MNpoleon 19.13 19.14 Elbtalbahn———.—[Marknoten 117.60 117.58 Staatsbahn 752.50 754.—[Ultimo⸗Noten 117.60 117.58 Lombarden 12550 122,20] Tend:: ſtetig. Berliner Produktenbörſe. * Berlin, 12. Okt. Produktenbörſe. Starke Oktoberdeckungen, in Zuſammenhang mit der Knappheit der Ware, höhere Preismel⸗ dungen aus Amerika und Ungarn, ſowie erhöhte Auslandsofferten verliehen dem Weizenmarkt bei teilweiſe recht lebhaftem Geſchäft ein feſtes Ausſehen. Oktober konnte im Verlaufe bis über 3 Mark, die übrigen Sorten bis über 2 Mark anziehen. Roggen war wenig beachtet, zeigte aber im Anſchluß an Weizen gleichfalls feſte Tendenz. Auch Hafer ſtellte ſich höher. Mais und Rüböl hatten ruhigen Ver⸗ kehr. Später trat für Weizen eine Beruhigung der Stimmung ein, womit ein kleiner Preisrückgang verbunden war. Beulin, le. Okt.(Teiegramm.)(Pisduftenbörſe.) Preiſe in Mark pro 100 kg frei Berlin neite Naſſe. 12 5 Weizen per Okt. 220.75 223.75 Mais per Sept.—— „ Dez. 217.5 220.— 70 9.——.— „ Mai 219.50 222.50„ Dez.—.——.— 6*———— Roggen per Okt. 172.— 17176 Rübzl per Oktbr. 55 50 55.10 „ Dez. 172 75 178 75„Dezbr. 54.80 54.80 „ Mai 177.— 177.75„ Mat 54.50 54.70 Hafer per Dez. 155.25 158.25 Spiritus 70er locoo—-——.— Mai 160.75 161.50 Weizenmehl 30.25 30.25 „ Juli 162— 162.50[Roggenmehl 23.10 28.— geringen Kursveränderungen. nahme von Mittelmeerbahn verzeichneten leichte Auch die Transportwerte mit Aus⸗ Einbußen. Von Renſen bröckelten 3proz. Reichsanleihe im Ultimoverkehr weiter ab. Auch am Schiffahrts⸗ und Elektrizitätsaktienmarkte Nückgänge, 2 überwogen die jedoch nur bei Hanſa und Suckert 1 Prozent reichten. Der Kaſſa⸗Induſtriemarkt lag überwiegend ſchwächer. die er⸗ Hoff⸗ Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 12, Okt. Getreide markt.(Telegramm.) maus⸗Waggon weiter um 10 Prozent höher. Berlin, 12. Okt.(Daviſennollerungen.) zurz Holland 168.70 168.60 viſta New⸗York 419.75 419.50 „Belgien 80.95 go.92 kurz Wien 85.— 84.97 „London 20.45 90.%lang Wien—.——.— „ Paxis 81.225—— kurz Petersburg—.——.— „ Jlalien 80.75 80.7 lang—.—— „Schweiz 81,10 81.15 kurz Warſchau—.——— Berlin, 12. Okt.(Anſangs⸗Kurſe., 11. 12 per 50 kg per 50 kg Weizen per Orh. 1438 1439 feſt 14 48 14 49 feſt 5„ April 1419 14 20 14 22 14 23 Roggen per Okt. 960 9 60 ruhtg 9 76 9 77 feſt „„April 10 08 10 07 10 12 10 13 Hafer per Okt. 761 762 ruhig 765 7 66 feſt „„ 775 776 Mais per Sept.——————— Mai 695 797 ruhig 700 701 ſtetig Koblraps Augut———————— Wetter: Schön. Krepitsktien—.——.—Vaurahütte 194.80 196.40 Disc.⸗Kommandit 198.10 198.60] Pßönix 210.— 211.80 Stastsbahn 161.10—.—[Harpener 205.— 205 70 Lombarden—.— 24.80 Tend.: beh. Bochulner 252.40 253.50 Liverpooler Börſe. 8iv erpos l. 12. Okt.(Anfauzskurſe.) Berlin, 12. Okt.(Schlßkurſe.) Wechſel London 20.420 20.43 Reichsbank 149— 149 90 Wechſel Paris 81.20 81.22 Nbein. Kreditbank 138.— 188.— de Reichsan!. 102.40 Nuſſenbant 155.— 152˙50 40%„ 1909—.— Schgaffh. Bankv. 146 50 146 90 55% Reichzanl. 93.90 93. Staalsbahn 141.— 161.10 8 50%„ 1909—.——.—]JLombarden 24.50 24.20 9070 Reichsguleſhe 84— 84.— Jaltimore u. Ohio 117.40 116˙90 4% Gonſols 102.80 102.30 Fanada Paciſic 187.30 186.90 Beſe„ 1909—.——.— Hamburg Packet 131 60 13180 3%„%„ 98.90 98.90 Nordd. Lloyd 102.— 102 85 %%„ 1909———.— Gochumer 258 40 252 70 35% 88 90 83 90 Deutſch⸗Luxembg. 214 50 21340 40½ Bad. v. 1901——— Dortwnnder 85 60 85.50 4e%%„ 1908/09 102.— 102,.— Gelſenktrchner 213 70 212.70 „ eonv. 94.—— Farde r 205.— 205.20 8„ 1980/07 98.30-— zra ſütt: 19650 195 56 z% Payern 98.30 98.80 iy 210 60 210.10 5 Haſſen 93.— 96— Weſtrregeln 202.— 201.1 10% Heſſen Sliog 81.0 Allg. Glektr.⸗Ge. 240.70 242.56 39% Sachſen.40 88,½4 EUnifm 480.— 427.50 Japaner 1908 95.75 85.8 Nuflin Treptos 340.— 24“.— 10% Italiener—— Brown Bovberi 184.10 18436 40% Nuff. Aul. 88.75 88.50] Fhem. Albert 5888 1 dabbahn 87.50 50 L. Wranzegwerl“ 232.— 332.— Deſter. Wreditaktten 08 80 208 70 en 159,20 451 20 Derl. 181.20 181.—Cefluloſe Koſtheim 213.— 213— Darm Bank 138.20 168.. Nättgerswerkeſt 180.— 180.— Deutſch⸗Aſtat. Bant 150.— 149 90 Tonwaren Wies sch 104 104.— Deutſche Bank 249.20 24½20 WI. Dral. Lingend. 225.— 225 50 Disc.⸗Komwandit 193.40 198.— gellſtoff Walddof 302 15 304— Brsdner Bant 160.70 160.— Privatdiskon: W. Berlin, 12 Okt.(Telegr.) Nachbörſe, Kredit⸗Aktten 209.— 208,50 J Staatsbahn 161.— 161.— Diskonto Komm. 198.60 197.90 Lombarden 2450 24.20 11. 12. Weizen per Dezb. 718/ ruhig 7/10½% ſtramm „ 7010½ Mais ver Okt.— träge— träge per Dez.—— *** Maunheimer Produltenbörſe. An der heutigen Börſe waren angeboten,(La Plata Provenienzen dreimonatlich ſonſtige Provenienzen gegen netto Kaſſa) in Mark, per Tonne Eif. Rotterdam 11.010 12./10. Weizen rumän. nach Muſter ſchwimmend 184—189 185—190 „ 179080 kg per ſchwimmend 183 184 5 78/79„ p. 8 182 1538 „ Ulka 9 Pud 30½35 promot 169 170 8„ 10 Pud prompt 171 172 „ Azima 10 Pud 3% prompt 179 180 7„ 10 5/10 3% prompt 181 182 „ JLa Plata Babia Vlanka 80 kæ Jan.⸗Febr. 171½ 172 5 „„„ Ungarſaat 86 Jan.⸗Febr. 174 173 „„„ Roſaris Santa F kg Jan.⸗Feb.] 173 174 5„„ Entre Riss 7s er ſchwimmend 5 „ Redwinter II per September— 8 „ Kanſas H per Sepier.—— Roggen ruſſiſcher 9 Pud 10/15 Sepkor. 131 181 „ nordd. 71/2 kg per Septbr. 132 132 U Futtergerſte ruſſiſche 5/59 kg. 108 108 8„ 59f60„ 10 105 La Blata 39/60 ſchwimmend—— Hafer ruſſiſcher 46/47 ſchwimmend 110 110 „ 111 111¹ „ La Plata f. a. g. 46/47 ke. Jan.⸗Febr. 168 10³ 3E3 109 109 Mats„„ gelb r. t. ſchwimmend 115 he 115 5„.et. Okteber⸗Novbr., 117½ 117f8 0 Amerikaner mired. per Dez.⸗Jan. 119 11 Donau ſchwimmend—— berſeeiſche Schiffahrts⸗Telegramme. Telegraphiſche Schiffahris⸗Nachrichten des Norddeutſchen Lloyd. Bremen, 9. Oktober: D. Gießen abgef. in Antwerpen, D. Roon ab⸗ gefahren in Adelaide, D. Prinz Ludwig angekommen in Ant⸗ werpen, D. Breslau abgef. in Baltimore, D. Prinzeß Alice an⸗ gekommen in Colombo, D. Bülow abgef. in Genua, D. Bonn abgef, in Funchal Madeira, D. Kleiſt abgef, in Neapel, D. Prz. Friedrich Wilhelm abgef. in Bremerhaven, D. Bayern angek. in Genug. Mitgeteilt vom Generalvertreter Hermann Malle⸗ brein, Mannheim, Telephon 180, Hanſa⸗Haus D 1, 7/8. * Marx& Goldschmidt, Mannheim Tele ramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 12. Oktober 1909. Proviſtonsfrei! BVer⸗ 5 Wir ſind als Selbſteontrahenten an, Käufer käufer unter Vorbehalt: .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a.. H. 100— Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafenn N. 320 M. 810 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 240— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktten— 54 8„ Vorzugs⸗Aktien— 97 Benz& Co., Rheiniſche Gasmotoren, Mannheim 146— Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 80 zfr. Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 68 65 Bürgerbräu, Ludwigsßpafen— ferb. Off Chemiſche Fabrifen Gernsheim⸗Heubruch— 89 Dafmler Plotoren⸗Geſellſcnft, Untertürkheim 140 135 Faßhr Gobr.,.⸗Oz, Pirmaſens— 117 Filterfabrik Enzinger, Worms—— 169 Flink, Eiſen⸗ und Hroneegießerei, Nannheim 72— Frankenthaler feffelſchmiede— 84 zfr Fuchs, Waggonfabrik, Heldelberg 187— Herrenmühle verm. Genz, Heidelberg— 76gfr Herzogpark, Terrain⸗A.⸗G., München 127zfr125zfr. Lindes Eismaſchinen 141 139 Maſchtnenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning 365 350 Neckarſulmer Faßrradwerke 149 146 Pacific Phosphate Shares junge 6˙.— Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt 120—— Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaſt— 102 zfr Rheiniſche Automobtil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim— 112 Rheinmühlenwerke, Mannheim 130— heinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannbeim 112— Schiff⸗ und Maſchinenban.⸗G. Mannheim, Slammaktien— 9Cöft Stehlwert Mannheim 110 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannhein 110— Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine—[M. 185 Unionwerle,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen 115— Untonbraueret Karlsruhe 58— Vita Lebensperſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— M. 420 Waggonfadrik Naſtatt— 90 Waldhof, Bahngeſellſchaft 10¹— 5 Immobhiliengeſellſchaft— 120 aft Zuckerfabrik Frankenthal—— 26⁵ Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann; für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönſelder; jür Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Frans Kircher⸗ für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Friz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Eruſt Mäller. „le — Orient.. 2 66 . nidze Hugo Zletz Deutschlands grösste Fabrik für Handarbeit-Oigarebten. Neubau. 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Es war eine kleine, aber ſtimmungsvolle Feier, an der jeder Beteiligte Freude haben mußte. Eröffnet wurde die Feier mit einer Be⸗ grüßungsrede des Herrn Pfarrers Klenk, der einen umfang⸗ peichen Ueberblick über die Geſchichte der Schule Sandhofens gab. Alsdann folgte ein erhebender, dreiſtimmiger Chor:„Mit dem Herrn fang alles an“ unter der tüchtigen Leitung des Herrn Oberlehrers Jörg, geſungen von den Oberklaſſen der Schule. Herr Pfarrer Hefner behandelte in beredten Worten die Auf⸗ gabe der Volksſchule und richtete an die Eltern den Appell, die Leh⸗ rer bei ihrer ſchweren Erziehungsaufgabe auch zu unterſtützen. Hierau übergab Herr Architekt W. Leonhardt von Mann⸗ heim Herrn Bürgermeiſter Herbel die Schlüſſel des Schul⸗ hauſes und dieſer überveichte ſie Herrn Oberlehrer Lang. An den Schlußgeſang:„Großer Gott wir loben dich“ ſchloß ſich ein Rundgang durch das Schulhaus, an dem ſich die Ausſchußmitglie⸗ der, die Gemeinderäte, die Lehrerſchaft, und der Amtsvorſtand, Herr Geh. Regierungsrat Dr. Clemm beteiligten. Alle ſprachen ſich ſehr lobenswert aus über das Schulhaus, das dem Erbauer, Herrn Architekt eonhardt, dem Bauleiter Herrn Beiſin⸗ ger und den Geſchäftsleuten von Sandhofen alle Ehre macht. Der Bau iſt dreiſtöckig. Im Erdgeſchoß ſind die Beheizungs⸗ und die Badeanlagen und in den drei Stockwerken je 6 Schulſäle und je ein Lehrerzimmer untergebracht. Die Turnhalle, die gleich⸗ zeitig als Feſthalle gedacht iſt, bildet einen Bau für ſich. Schul⸗ haus und Turnhalle ſind mit einem Koſtenaufwand von 300000 Mark erbaut. Der Gemeinde Sandhofen für dieſe große Opfer⸗ willigkeit und das Intereſſe an der Schule allen Dank. Zu wün⸗ ſchen wäre geweſen, daß diefer herrliche Bau auch entſprechend neu möbſiert worden wäre. Neckarhauſen, 10. Okt. Unter überaus zahlreicher Beteiligung der hieſigen Etmvohnerſchaft, wie auch von Glaubens⸗ gemoſf ſen der näheren Umgebung, fand heute die Feier der Ein⸗ weihung des evangeliſchen Gemeindehauſs und der Kleinkinder ſchule bei prächtigem Wetter ſlatt. Zur kirchlichen Feier im Gemeindehauſe waren erſchienen: Als Vertreter der Diögeſe Herr Deßan Däublſtn⸗Hohenſachſen, erls Vertreter des Mutterhauſes Mannheim, in welchem die Kinderſchulſchweſter ihre Ausbildung erfuhr, Herr Stadtpfarren Sauerbrunn⸗ Mamnheim und als Vertreter der polſtt. Gemeinde der Gemeinde⸗ rat in corpove mit Herm Bürgermeiſter Laumann. Weiter waren noch einige Geiſtliche der Nachbarorte, u. a. Herr Fabrikant Schäfer ⸗Ilvesheim, anweſend. Herr Stadtpfarrer Engel⸗ hardt begrüßte die Feſtverſammlung mit einer tief empfundenen zu Herzen gehenden Anſprache, allen dankend, die zum Gelingen des Baues beigetragen und beſonders denjenigen, welche die evan⸗ geliſche Gemeinde durch Beiträge umerſtützten. So hatte u. a. Herr Direktor Hoffmann von der Deutſchen 1 800 Mk. überſandt. Die Feſt⸗ und Weiherede hatte Herr Dekan Däublin übernommen, welcher in begeiſterten Wor⸗ ten die Gemeindeglieder zur weiteren Unterſtützung des ſegens⸗ reichen Werkes und zur Erfüllung ihrer Pflichten als treue An⸗ hänger der evangeliſchen Kirche anſpornte. Herr Stadtpfarrer Sauerbrunn führte die Kleinkinderſchulf ſchweſter Pauline mit einer Anſprache in ihr Amt ein und forderte die Ge⸗ meinde auf, das ihrige dazu beitzutragen, daß das Verhältnis gwiſchen Gemeinde und Schweſter ſtets ein gutes ſein möge und die Schweſter in ihrem ſchweren Berufe tunlichſt unterſtützt werde. Die Feier wurde berherrlicht durch Vortrag von zwei ſchönen Lie⸗ dern ſeitens des evangeliſchen Kirchenchors Ladenburg unter Leitung deſſen bewährten Dirigenten Herrn Lehrer Henninge Mit Gemeindegeſang und Segen hatte die kirchliche in allen Teilen würdige Feier ihr Ende erreicht und nun trat die Jugend in ihre indem von den zur Feier geſtifteten Bretzeln den aus⸗ Gebrauch machte. Hierauf begaben ſich die Feſtteil⸗ welklichen Feier nach dem Saale des„Zähringer be br ee aene ß an Lleder ſehr wirkungsvoll vortrug und eine Dame des Veveins mit drei ſchönen Liedern die Anweſenden erfreute und gierfür reſchen Dank ern⸗ tebe. Herr Stadtpfarver Engelhardt feierte in zündender Rede umſeren allverehrten Landesfürſten„Großherzog Friedrich II.“, während der rührige Vorſitzende des Kleinkinderſchuſvereins Herr Bovermann den Herren Geiſtlichen, dem Kirchenchor Laden⸗ burg und den auswärtigen Gäſben, die in ſo zahlreicher Amzahl hierhergekommen waren, den herzlichſten Dank ausſprach und hiermit die Bitte an die Mätglieder des Kinderſchulvereins der⸗ knüpfte, ihre Kinder in die am 12. Oktober beginnende Kleinkinder⸗ ſchule doch vollzählig zu ſchicken. Noch lange blieb man gemütlich beiſammen. Das Gebäude macht in ſeiner einfachen und doch überaus ſchönen Bauart einen ſehr guten Eindruck und geveicht dem Erbauer, Herrn Architekten Frei⸗Seckenheim, ſowie den am Bau beſchäftigten Handwerkern zur vollen Ehre. Auf drei Seiten frei⸗ ſtehend, gegen Feld, Wieſen und den herrlichen Schloßpark, birgt es im Erdgeſchoß die Kinderſchule und Tauf⸗ und Traufagal, im Obergeſchoß die Wohnungen für die Kranken⸗ und Kleinkinderſchul⸗ ſchweſter, beſtehend in je 2 geräumigen, hellen Zimmern mit Küche. So hat nun die evang. Gemeinde ein eigenes Heim. Möge von dieſem recht viel Segen ausgehen. Gilt es doch in erſter Linie den Aermſten der Armen, den Kranken, denen von hier aus durch die allerſeits beliebte und ſehr tüchtige Krankenſchweſter Eva Hilfe und Erleichterung ihver Leiden zuteil werden ſoll, und unſern lieben Kleinen, die künftig unter der treuen Obhut der Schweſter Pauline tzu tüchtigen, glaubensſtarken Menſchem herangebildet werden ſollen. Herzlichen Dank jedoch unſerm allverehrten Herrn Stadtpfarrer Gng elhardt, der die von uns bei ſeinem Dienſt⸗ antritt gehegten weit übertraf und dem die Verwirk⸗ lichung des ſchon lange gehegten Bauvorhabens in allererſter Reihe trotz ſich eingeſtellter erheblicher Schwierigkeiten zu verdanken iſt. * Heidelberg, 11. Okt. Einn Ung lücksfall ereignete ſich geſtern abend bei der Station Kirchheim. Als dort der auf der Fahrt nach Heidelberg befindliche Eiſzug und der nach Karlsruhe fahrende Perſonengug 108 aneinander vorbeiſauſten, kam der Heizer des Etlzuges mit dem Feuerhaken der Lokomotive des Perſonenzuges zu nahe und traf den Heizer auf den Kopf. Wähvend letzterer nur leicht vevletzt wurden, erhielt der Heiger des Eilzuges durch den Rückprall des auf der Lokomotive aufſchlagenden Halens einen fürchterlichen Stoß auf den Unterleib, wodurch er ſchwer verletzt wurde. Er wurde mit aufgeriſſenem Leib in das alademiſche Krankenb haus verbracht. [JD Anus dem Odenwald, 11. Okt. Im Beſitz des Schreinermeiſters eil zu Groß⸗Breitenbach im Weſchnitz⸗ tal befindet ſich ein Birnbaum, der ſowohl hinſichtlich ſeines patriarchaliſchen Alters, als auch ſeiner außergewöhnlichen Er⸗ tragsfähigkeit ſchwerlich ſeinesgleichen finden dürfte. Der ſeltene Baum wurde im Jahre 1827 von dem Großvater des jetzigen Be⸗ ſitzers in freiem Felde angepflanzt und hat nun eine Höhe von 13 Metern und einen Kronenumfang von 52 Metern erreicht. Seine Erträgniſſe ſteigerten ſich vor 3 Jahren auf 43 Zenkner vorzüglichen Tafelobſtes, des vielen Fallobſtes gar nicht zu geden⸗ ken. Die Einnahme betrug 380 Mark. Da der merkwördige Baum dieſes Jahr wieder reichlich mit Früchten beladen iſt, ge⸗ denkt der Beſitzer ſeine Einnahme auf ca. 400 Mk. ſchätzen zu dürfen.„Auf leeren Raum pflanz' einen Baum!“ Vom Büchertiſch. Aus Natur und Geiſteswelt“. Aus der Sammlung wiſſenſchaft⸗ lich⸗gemeinverſtändlicher Darſtellungen„Auz Natur u. Geiſte s⸗ welt“(Verlag von G. Teubner, Lelpzig, Preis für keden Band.—, in Leinw. geb..25) liegen uns eine Reihe weiterer Bändchen vor, die wir durchaus empfehlen können. Die Weltanſchauungen der großen Philoſophen der Neuzeit. Von Dr. Ludwig Buſſe, 7 Profeſſor an der Univerſität Halle a. S. 4. Auf⸗ lage herausgegeben von Dr. N. Falckenberg, Profeſſor der Philoſodhie au der Univerſität Erkangen. 56. Band. Neben O. Külpes Dar⸗ ſtellung„der Philoſophie der Gegenwart in Deutſchland“ liegt nun auch das die Philoſophie der Neuzeit behandelnde Bändchen von L. Buſſe in vierter, von R. Falckenberg beſorgter Auflage vor. Ohne mit verwirrenden Einzelheiten den Leſer zu ermüden oder abzu⸗ ſchrecken, macht das Buch mit den bedeutendſten Erſcheinungen und Perſönlichkeiten der neueren Philoſophie bekannt und ſtellt ſo zugleich eine wertvolle in das Verſtänduis der Philoſophie über⸗ haupt, wie ihrer Probleme dar. warengeſch., ſol. zu verm. ganz. Penſ, zu verm.——0 18890 1. April 1900 zu verm. 12290 Nach Vorträgen 175 Aufgaben und Ziele des Meuſcheulebens. Volkshochſchulberein zu München gehalten von Dr. J. Unold. 12. Band. Dritte verbeſſerte Auflage. Ver⸗ faſſer möchte mit ſeinem Buche, das dem Andenken des großen hygienikers Max von Pettenkofer gewidmet tſt, beitragen zur Löfung jener hohen Kulturaufgabe, deren Wichtigkeit immer mehr erlaunt wird, der theoretiſchen und praktiſchen Ausgeſtaltung erner felbſtän⸗ digen ſittlichen Jugender Die Alpen. Von Hermann Reishaner. Mit 28 Figuren im Text und 2 Alpenkarten. 276. Band. Der durch ſeine Aufſätze und Studien in alpinen Kreiſen wohlbekannte Verfaſſer bielet in dieſem Büchlein. eine treffliche Auleitung zu eiunem tieferen Verſtändnis der Hoch⸗ gebirgswelt und ihrer ** Ar Floericke, Dr. 5 Kriechtiere und Lurche Deutſchlands. Reich illuſtriert. Iu farbigem Umſchlag, geheftet 1.—, elegant gebunden .80. Verlag des„Kosmos“, Geſellſchaft der Naturfreunde(Ge⸗ ſchäftsſtelle: Franckh'ſche Verlagshandlung), Stuttgart.(Die Mit⸗ glieder erhalten dieſen Band koſtenlos.)— Der durch ſeine feſſelnden Schilderungen raſch beliebt gewordene Zoologe reiht ſeinen beifällig aufgenommenen Kosmosbändchen über die Vögel und über die Säuge⸗ tiere des deutſchen Waldes nunmehr ein drittes über unſere Rep⸗ tilien und Amphibten au. Der Leſer lerut da einen tiefen Blick in deren geheimnisvolles Walten tun und wird auch zu eigener Beob⸗ achtung angeregt, indem viekfach ſolche Punkte berührt werden, die noch keineswegs klargelegt ſind, ſondern erſt einer näheren Er⸗ forſchung harren. *** ** Die Pflanzenwelt der Alpen. Eine Einführung in die Kenntnis und die Lebensverhältniſſe unſerer häufigſten Alpenpflanzen. Von Heinurich Marzell. Mit ö ein⸗ und mehrfarbigen Tafeln und 16 Textabbildungen. Oktav. 104 Seiten.(Naturwiſſenſchaftliche Weg⸗ weiſer Serie A, Bd.). Verlag von Strecker und Schröder in Stutt⸗ gart. Geheftet.—, gebunden 4.40. Wer ſich, ohne zeit⸗ raubende botaniſche Studien machen zu wollen, über die Pflanzenwelt der Alpen unterrichten und dabel auch die Lebensverhältniſſe und bie oft wunderbaren Anpaſſungen der Alpenblumen an die wechſelreichen Standorts⸗ und Temperaturverhältniſſe kennen lernen will, kendet in dieſem Werkchen reiche Belehrung. Auszng aus dem Skandesamks⸗Regiſter für den Sladtteil Neckarau. Sept. Verkündete. 27. Heizer Heinrich Allgäuer und Anna Heppes. 28. Gummiarbeiter Georg Hacker und Kath. Ludwig geh. Röth. 28. Kaufmann Eduard Großkinsky und Noſa Barb. Thron. 28. Kaufmann Heinrich Alfred Heintz und Emma Barb. Feuerſtein. Okt. 1. Eiſengießer Joſef Gönner und Anna Katharina Scheerle, 4. Bureaubeamter Philipp Täffler und Emme Marg, Bougins. 4. Kernmacher Albert Hell und Maria Sammer geb. Sammer 4. Erbarbelter Adolf Nowotny und Marta Sthabauer. 8. Metallſchleifer Joſef Hallauer und Kath, Schneider. Okt Getraute. 2. Vauſchloſſer Leonhard Rappel mit Marioa Anna Relter. 2. Gummiarbeiter Binzens Kandlbinder mit Marie Hable. 7. Kaufm. Ludwig Kirſchner mit Noſina Hornig. Sept. Geborene: 25. d. Fabrikarbetter Karl Reber e. T. Thereſia. 25. d. Weichenwärter Georg Mergenthaler e. T. Klara. 27. d. Schloſſer Hugo Alfred Wilh. Gyßer e. 8. Hermann Georg. 21. d. Kaufmann Adolf Bopp e.. Kurt Jakob Mathäus. 24. d. Eiſendreher Adam Neinemuth e. T. Ellſab. Chriſtina. 20. d. Valentin Weber e. 6. Franz Anuton. 5 d. Fabrikarb. Joſef Fertig e. T. Anna Berta Margareta. d. Steinhauer Guſtav Hagmann e. T. Maria Katharins. Oitober 1. d. Maler Karl Hauck e. S. Friebrich. d. Eiſendreher Wilhelm Friedrich Gieſe e. T. Zimmermaun Philipp Dietz e. S. i Schloſſer Gottlob Schweizer e. Taglöhner Jalob Daubner e. Anna. Kernmacher Johannes 5 e. T. Dina Elſa. Obſthändler Georg Wilbelm Weidner e. T. Elſa. Fabrikarb. Hermann Scholl e. S. Hermann Wilhelm. Schloſſer Albert Schmitt e. S. Friebrich. Eiſenbohrer Wilhelm Glockner e. S. Karl Friebrich. Fabrikarbeiter Peter Schaaf e. T. Johanna Marg. 5 Schloſſer Wilhelm Kamin e. T. Hebwig. Sept. Geſtorbene: 5 27. Walter, 1 M. 6., S. d. Magazinters Adam Wünſch. 27. Jakob Peter, 7., S. d. Fuhrmanns Georg Jakob Kupferſchmitt. Luiſe Barbara. Nsoe HeSp SSggsggss Oktober. 4. Nichard, 3 M. 16., S. d. Vorarb. Philipp Valentin Ludwig. 5. Karl Ferd., M. 10., S. d. Gummiarb. Ferb. 1155 Grabenſtatter 6. Hermann, 3 M. 19 T, S. d. Tagl. b. 8085 Valentin 5 9. Max Jofef, 1 J. 2 M. 4., S. d rikarb. Max Hachl 22 28. Anna Chriſtina, 2 M. 4., T. d. Schloſſermſtr. Gg. Peter Deutſch. 8. Seite General⸗ nzeiger. (Abendblatt.) Mannheim, 11. Oktober 1909. Wahlvereinigun der nationalliberalen Partei, der deutſchen Volkspartei und der freiſinnigen partei. Donnerstag, öden 14. Oktober 1909, abends findet in dem Gemeindehaus, Seckenheimerſtr. 11(Eingang früher Kaiſerhütte) eine für die Wähler der Stadteile Achwetzingerſtadt u. Oeſtliche ſtatt. Referenten die Herren Randidaten: Rechtsanwalt Friedrich König und Betriebsaſſiſtent Georg Bentzinger weitere Beferenten die Berren: Skadtrat Wachenheim und Stadtverordneter Adolf Beierle⸗ Sum Beſuche dieſer Verſammlung laden wir alle Wähler der Stadtteile Geſt⸗ liche Itadterweiterung u. Achwetzingerſtant ein, die für die aufgeſtellten Kandidaten einzutreten gewillt ſind. Lebensmittellieferung. Das Evaugeliſche Bürgerhoſpital dahier bedarf für das Jahr 1910 „9000 Laib Schwarzbrot I. Sorte à 375 Gramm, 4000 Stück Weißbrot à 60 Gramm, 23 00 Stück Milchbrot à 50 Gramm. 2700 kg Rinbfleiſch J. Qualität, 360 kg Kalbfleiſch l. Qualität, 370 leg Schweinefleiſch und Wurſtwaren J. Qual., 6000 Liter füßer Vollmilch. Die Lieferung ſoll im Submiſſionswege vergeben werden Angebote hierauf wollen bis Dienstag, 2. November bs. Is., vormittags 11 Uhr mit der Aufſchrift„Lebensmittellieferung“ verſehen, ver⸗ ſchloſſen im Burean der Hoſpitalverwaltung F 6, 4 einge⸗ reicht werden, woſelbſt inzwiſchen die Lieſerungsbeding⸗ Angen eingeſehen werden können. Die Angebote auf die Backwarenlieferung ſowie auf die Lieſerung von FFleiſch und Wurſt haben auf Formularen zu geſchehen, welche die Hoſpitalverwaltung koſtenlos abgibt. Dieſe Angebote müſſen derart erfolgen, daß in Buchſtaben ausgedrückt wird, wieviel Abgebot pro 100 Mk. an jeder Monatsrechnung unter Zugrundelegung des jeweiligen der Mehrzahl der hieſigen Metzger bezw. äcker gewährt wird. Angebote, welche nicht unſern Bedingungen entſprechen, werden nicht berückſichtigt. 32876 Die Angebote bleiben 4 uiſſion uns gegenüber in Kraft. Mannheim, den 1. Oktober 1909. Stiftuugsrat des Evaug. Hoſpitalfonds: von Hollander. Wochen nach eröffneter Sub⸗ Köbele. Gewerbeſchule Mannheim. Mit dem Wiederbeginn des ordentlichen Gewerbeſchul⸗ Unterrichts hat auch zu gleſcher Zeit der Unterricht in den — Fachlurſen begonnen und zwar findet Unterricht tatt im Behilfenkurs: Dienstag, Freitag—9 Uhr abends und Sonntag—10 Uhr vormittags. Dienstag u. Mittwoch, abends—9 Uhr Aktzeichnen: Donnerstag u. Freitag, abends—9 uhr. Delorationsmalen: Montag u. Donnerstag—10 Uhr abends. Schloſſerwerkſtätte: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag,—9 Uhr abends. Figurenzeichnen: Schreinerwerkſtätte: Modellierwerkſtätte: Der Unterricht in der Werkführer⸗ u. Monteurſchule 5 Aufbewahrung und Verwallung von Wertpapieren in feuer- und diebessicherm Gew (Unterrichtszeit:—12 u.—6 Uht) beginnt Mitte Septbr. 1909 und endigt Ende Juli 1910. Im Laufe des Winters wird ferner ein Vorbereitungs⸗ lurs für die Meiſterprüſung und— bei genügender Be⸗ teiligung— im Laufe des Jahres ein Heizerkurs abgehalten, deren Beginn ſpäter noch bekannt gegeben wird. Anmeldungen zu dieſen Kurſen können während der Üblichen Bür oſtunden auf dem Reklorat und abends bei den Fachlehrern erfolgen, woſeſbſt auch jede weitere Auskunft krteilt wird. Mannheim, den 16. September 1909. Gewerb eſ chulrektorat. 32880 Tneltge Aexztliek bestons empfohlen bei: Lerzkrankkeiten, Nervenlalden, Haut- kraakhelten, Rlenkatisnis, allgemelne Schwäche, Inpetenz, Blutarmut, Frauen- krankhelten ete. Nähere Auskunft erteilt: Dbl Ach. öchürepn 3,3 Lichtheilinstſtut Elektron 8 IAkrige PFraxls. Spreckstunden täglich v.—12 u. -9 Uhr. Sonntags nur.-12 Uhr. eee Nr. 4330. 790 Alfer Irt, Nels vorrafſg U, e 5. Sdds e Buchdruckerel Frächlbrlele 9. Wahl der von uns 2501 Unſere verehrlichen Mitg Winterſemſter 1909/10 zum B wie„der Fachkurſe“ höflichſt ei Das Verfahren für die L ermäßigten Preiſe wurde inf Vorzeigung der Mitgliedskarte Das h 5 6N. lieder laden wir für Zeſuch das der Handelshochſchule bezw. der„öffentlichen und allgemeinen Vorleſungen“, ſo⸗ n. Löſung von Hörerkarten zum ofern vereinfacht, als gegen die Ausſtellung einer Hörerkarte für die„öffentlichen Vorleſungen“ ohne Wei⸗ teres von jedem Mitgliede ſelbſt bei der Kaſſe der Handels⸗ hochſchule— Stadtkaſſe— beantragt werden kann. Bezüglich der Karten für die Beſucher der„allgemeinen Vorleſungen“ und der„Fachk es beti der ſeitherigen Beſtimmung, wonach urſe“ als Hoſpitanten bleibt vor Aus⸗ fertigung der Hörerkarte ein Anmeldebogen auszufüllen iſt, welcher in Burcau bezogen werden kann. den üblichen Geſchäftsſtunden durch unſer 30101 Der Vorſtaud. lauptbureau: L I, 2. Gewührung von Bankkrediten 90 Beleihung von W ertpapieren. An- und Verkauf von Wertpapie brieſen usw. Vermietung von Tresorfächern . der Mieter. Verlosung. Einlösung von Kupons, Besorgung neuer Kuponsbogen. Diskontierung von Wechseln, insbesondere Ia, Bankakzepten. Einzug und Begebung von Wechseln Spesensätzen. Ausstellung von Wechseln, Aktiengesellschaft Spax- u. Depositenkasse Zwelvanstalt der Rhelnischen Greditbank Mannhelm. Postcheck-Konto Ludwigshafen am Rheln No. 349. — 5 von Spareinlagen in 4086̃ Höhe, die je nach Kündigungsfrist bestmöglich verzinst werden. Kapitalanlagen in stets vorrätigen Staatspapieren, Pfand- 8 Kontrolle der Verlosung von Wertpapieren. 55 von Wertpapieren gegen Kursverlust durch? Checks, alle e Plätze des In- und Auslandes. 2, 5. in laufender Rechnung. ren mit und ohne Börsennotiz. ölbe. 7 (Sales) unter Mitverschluss zu den billigsten 5882 Reisegeldbriefen auf . eeeeeeeeeeeeee Cunz⸗ Juſitt 010 5 evtl. 1. November, wozu erwünſcht ſind. Blto 2459 gehel, 1 4, 2ʃ8. des nächſten Kurſus Mitte Oktaber noch einige Aumeldungen Ailel in m Ar Pack- Einschlag Papiere— in Rollen und Formaten. Muster zu Louis Marsteller o Telefon 1010. Diensten. 2, 10 Kubststrasse, zeοοοοοοοοοεοο, 6510 N 1 72 18705 Grundſtäds⸗Verſteigerung. Donnerstag, 14. Okt. 05 vormittags 9 Uhr, wird im Rathaus zu Neckarau das den Erben des Georg Peter Maurer, Heizer in Mannheim Neckarau geßörige Grundſtück der Gemarkung Mannheim⸗Neckarau. Lab.⸗Nr. 10530 1 a 23 qm Hofraite, Hausgarten 91 qm zuſ. 2 14 qm im Stadtteil Neckarau, Roſen⸗ ſtraße Nr. 37, worauf erbaut iſt: ein einſtöckiges Wohnhaus mit TJ⸗Eiſenbetonkeller, ein einſtöck. Schopf mit Schweine⸗ ſtall und Abortanbau, ver⸗ ſteigert. Anſchlag: 10000 Mark — zehntauſend Mark.— Die weiteren Steigerungs⸗ bedingungen können im Ge⸗ ſchäftszimmer des unterfertig⸗ etn Notariats eingeſehen werden Mannheim, 22. Sept. 1909. Gr. Notariat VI: Mayer. 2051 Slädtiſce Sparkaſſe Mannheim verzinſt ſämtliche bei ihr voll⸗ zogenen Einlagen tagweiſe; geſtattet auf Antrag die Abhehnug von Einlagen auch im Wege des Scheckverkehrs; gibt leitweiſe u. unentgelt⸗ lich ſog. Hausſparkaſſen an ihre Einleger ab; macht auf ihre in den ein⸗ zelnen Stadtteilen errichte⸗ ten Annahmeſtellen für Spar⸗ einlagen zur regen Be⸗ nützung aufmerkſam; gewährt: 2) proviſions⸗ und ſpeſen⸗ freie Hypotheken⸗Darlehen auf ertragsfähige Pfand⸗ objekte, eventuell bis zu 60% der amtlichen Schätzung: b] proviſions⸗ und ſpeſen⸗ freie Lombard⸗Darlehen auf Obligationen des Deutſchen Reichs, deutſcher Bundes⸗ ſtaaten und badiſcher Städte; c) kündbare Darlehen auf Schuldſchein an badiſche Ge⸗ meinden, Sparkaſſen mit Ge⸗ meindebürgſchaft, öffentliche Körperſchaflen. 32209 Nähere Auskunft erteilt Die Direktion. Bekauntmachung. Für unſer Waſſerwerk im Käfertaler Wald ſuchen wir zum raſchmöglichſten Eintritt 2 Maſchiniſten und 1 Be⸗ triebsſchloſſer in dauernde Stellung. Die Geſuchten ſind ver⸗ pflichtet, in Käfertal Woh⸗ nung zu nehmen. Tüchtige ſolide gelerute Maſchinenſchloſſer zwiſchen 30 und 40 Jahren wollen ihre Bewerbungen mit kurzem ſelbſtgeſchriebenem Lebens⸗ lauf und Zeugnisabſchriften umgehend anher einreichen. Mannheim, 6. Oktober 1909. Die Direktion der ſtädtiſchen Waſſer⸗ und Elektrizitätswerke: Pichler. 82892 Bekauntmachung. Verſteigerung von Bu⸗ denplätze in Secken⸗ heim und Rheinau be⸗ treffend. Nr. 4705. Die Plätze zur Aufſtellung von Schaubuden, Schießbuden und Marktſtän⸗ den, anläßlich des am 17. und 18. Oktober d. Is. im Haupt⸗ ort Seckenheim und Neben⸗ ort Rheinau ſtattfindenden Kirchweihfeſtes werden am Dounerstag, 14. Okt. d. Is., vormittags 10 Uhr an den Planken in Secken⸗ heim und am gleichen Tag nachmittags 2 Uhr auf dem Marktplatz in Rheinau ver⸗ ſteigert. 22 Seckenheim, 2. Okt. 1909. Gemeinderat: Volz. e Vermisohtes Sofort Geld!; Aha! Auf Möbel u. Paren jeder Art, welche mir zum verſteigern übergeben wer⸗ den. 49151 Aukauf gegen Bar. von Möbel und Waren, ſowie ganze Haus⸗ eiurichtungen. 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