Abonnement: GBadiſche Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich. 1909 75 Bringerlohn 25 Pfg. monatlich, 9 * durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile... 28 Pfg. Auswärtige Inſerate 30„ Die Reklame⸗Zeile 1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Anunahme für das Mittagsblatt Morgens ½ 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uUhr. der Stadt Mannheim und Umgebung. leſte Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) 8 Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Narlsruhe. Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahmev. Druckarbeiten 341 Redaktion„. Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 218 Nr. 478. Donnerstag, 14. Oktober 1909. Die Erſchießung Franzesko Ferrers hat ſich zu einem Ereignis von internationalem Charakter ausgewachſen. Sie hat Kundgebungen von zumteil meute⸗ riſchem Charakter hervorgerufen und wo ſolche nicht erfolgt ſind, da wurde wenigſtens eine gewaltige Empörung laut über die Hinrichtung, die anſcheinend weit über die Kreiſe von Anarchiſten und Sozialiſten hinaus als ein Juſtizmord und eine Schande für Spanien angeſehen wird. Genauere Nachrichten über den Verlauf des Prozeſſes und die Urteils⸗ begründung werden zu erweiſen haben, wieweit dieſe ſchwere Anklage zutrifft. Es ſpricht wohl nicht gerade für die ſpaniſche Regierung, daß zu den Proteſtkundgebungen aus faſt allen europäiſchen Ländern ſich eine Fürſprache des Papſtes für Ferrer geſellte. Der römiſche Korreſpondent der„Neuen Freien Preſſe“ befragte eine vatikauiſche Perſönlichkeit, ob die Nach⸗ richt, der Papſt werde für Ferrer bei König Alfonſo Fürſprache einlegen, wahr ſei. Die Antwort lautete wörtlich: „Ich halbe es für zweifellos, daß der Papſt den Wunſch und die Hoffnung ausgeſprochen, daß König Alfomſo durch einen Gnadenakt das Leben des zum Tode Verurteilten ſchonen werde. Eime offizielle Intervention des Papſtes in der Sache ſcheint mir nicht wahrſcheinlich, aber ich wiederhole es, der Papſt wäre im Herzen froh und dem König Alfonſo dankbar, wenn er Gnade für Recht ergehen laſſen wollte.“ weil nach anderen Meldungen die Verantwortung der katholiſchen Kirche für den Fall Ferrer feſtzuſtehen ſcheint. Es fallen ins Gewicht Aeußerungen, die im Anzweſenheit des neuen Biſchofs von Barcelona ſein Ver⸗ tpeter, der Verweſer des Bistums Barcelona, Weihbiſchof Guitart, dem Vertreter des„Matin“ gegenüber getan hat, und die dieſer von den franzöſiſchen Grenzen aus an ſein Blatt gelangen laſſen konnte: „Die letzten GEreigniſſe, ſagte dieſer Würdenträger der Kirche, hatten einen weſentlich antiklerikalen Charak⸗ ter. Man hat nicht genug hervorgehoben, daß die Wut der Aufſtändiſchen ſich hauptſächlich gegen die katholiſchen Schulen und Arbeiterwohlfahrtsanſtalten richten, die doch vor allem den Arbeitern und Armen zu gute kommen.“ Der Kirchenfürſt führt die zerſtörden oder verwüſteten Schulen uutt Namen an und fährt fort: „Dieſer Aufruhr war keine aus freien Stücken entſtamdene Be⸗ wegung, wie Ferrer in ſeinem Prozeß behaupbete. Er war von langer Hand vorbeveitet. Er hat ſeinen Grund in der regen repu⸗ blikaniſchen und amarchiſtiſchen Propaganda vom Lerroux und dieſem Aunglückſeligen Ferrer, mit dem man weniger Mitleid haben ſollte, als mit den armen Arbeitern, denen er mit ſeinen Umſturzgedamken den Kopf berdreht hat. Der größte Schuldige iſt nicht der, der die Bombe legt, ſondern der, der ihn lehrt, daß man die Bombe legen muß. Selbſt abgeſehen von der unmittelbaren Teilnahme an den Julfwirren, die man ihm zur Laſt legt, verdient Ferrer ſeine Strafe, weil er durch Verbreitung ſeiner Lehve dieſe Wirren möglich machte. Die Gefahr liegt beſonders im Charakter unſeves Voltes, das feurig, heftig und aufgeregt iſt. Franzoſen, reee, eeeee M Engländer, Deutſche ſind vernünftiger und vechnen mit den Not⸗ wendigbeiten des Lebens. Wenm ein Anarchiſt aber auf einem ſo 5 Fünſtigen Boden, wie dem unſrigen, ſeine Gedanken ausſäet, dann 2ſt er doppelt ſchuldig. Aus allen Gegenden Spaniens haben denn auch die Biſchöfe, die katholiſchen Partel⸗ Dieſe päpſtliche Fürſprache iſt gerade deshalb intereſſant, (Abendblatt.) beitervereine an die Kegierung die Aufforderung ge⸗ in Schulbüchern, in Volksverſammlungen uſw. Die Regierung zeigt gegenwärtig viel Kraft, und es iſt unglücklicherweiſe not⸗ wendig zu ſtrafen. Noch beſſer aber wäre es, vorauszuſehen und vorzubeugen, damit man dieſe Ereigniſſe vermeiden könne.“ Was nun die angebliche Schuld Ferrers an den Juliwirren anlangt, ſo liegt jetzt im Organ der ſpaniſchen republikaniſchen Partei„El Pais“ ein Brief des Erſchoſſenen vor, den er zwei Tage vor der Verhandlung im Gefängnis zu Barcelona geſchrieben hat und der als eine Ergänzung der von dem Angeklagten im Prozeß gemachten Ausſagen In⸗ tereſſe verdient. Das Schreiben, in dem ſich der Gefangene an die Oeffentlichkeit wendet und von dem er hofft, daß es ſeinen Weg durch die geſamte unabhängige und anſtändige Preſſe machen werde, beginnt mit der Verſicherung des ſo ſchwer Beſchuldigten, daß er an den Ereigniſſen der letzten Juliwoche weder als Führer der Aufſtändiſchen noch in ſonſt irgend einer Form teilgenommen habe: „In den Akten des Unterſuchungsrichters kann kein Belaſtungs⸗ maberial gegen mich exiſtjeren, obwohl dieſer Vertreter der Juſtiz ſich wahrhaftig alle Mühe gegeben hat, Beweiſe meiner Schuld auf⸗ zuſpüren. Zunächſt hat er einige dreitauſend politiſche Gefangene, ſo viel ſind ihrer ja jetzt wohl in ganz Katalonjen, daraufhin ver⸗ hören laſſen, ob ſie mich zennen, ob ſie von mir Geld oder Anorod⸗ nungen erhalten hätten. Kein einziger konnte eine zuſtimmende Ausſage machen. Danm wurden in den Ortſchaften Mongat, Mas⸗ nou und Premia, wo ich, wie es hieß, den Aufruhr entflammt haben ſollte, bis ins hleinſte Ermittelungen angeſtellt. Man fragte die Behörden, die bedeutenderen Steuerzahler und alle ſonſt in Be⸗ tracht kommenden Perſönlichkeiten darüber aus, was ſie von meinem Einfluß auf jene Ereigniſſe wüßten. War doch in der An⸗ klage viel von einer bewaffneten Bande, von Schießereijen, von Dy⸗ mamit und Exploſtonen und von einer Landlkutſche die Rede, die unaufhörlich zwiſchen Mongat und Premia hin⸗ und hergefahren ſei, ſowie auch von einigen Radfahrern, die den Aufrührern de⸗ ſtändig meine Befehle überbracht hätten. Alle Welt behauptete nämlich dieſe Dinge, obgleich niemand, auch nicht ein einziger Zeuge, verſichern konnte, die bewaffnete Bande, die Landkutſche, die Radfahrer geſehen oder Schüſſe und Exploſionen gehört zu haven. Alle ſchwätzten nur auf Grund von Gerüchten. Da ſich durchaus keine ſtichhaltigen Beweisproben gegen mich erbringen ließen, ver⸗ fügte der Unterſuchungsrichter eine neue Durchſuchung metnes Hauſes in Mongat, obgleich ſchon zwei vorher ſtattgefunden hatten. Die erſte dieſer beiden wurde am 11. Auguſt von einigen zwanzig Polizeibeamten und Gendarmen vorgenommen und dauerte ſtark awölf Stunden. Bei der zweiten, am 27. Auguſt abgehaltenen, waven ſechs Polizeibeamte drei Tage und zwei Nächte lang be⸗ ſchäftigt, und zwar nach dem Geſtändnis eines der Poltziſten auf Veranlaſſung des Mimniſters des Innern, der in dieſer Sache nicht weniger als 400 Telegramme abgeſchickt hatte! Dieſe neue Haus⸗ ſuchung aber wurde bon zwet Offizieren und einer Reihe von Sol⸗ daten des Pionier⸗Regiments vorgenommen, die zwei Tage lang die Maucen des Hauſes Stein für Stein unterſuchten uno alles, twaß ihnen nötig ſchien, demolierten, aber ebenfalls nichts von Be⸗ Iang zu finden vermochten. Als der Unterſuchungsrichter ſchon nicht mehr wußte, woher er das Belaſtungsmaterial nehmen ſollte, kam ihm der glückliche Einfall, ſich an den Generalſtaatsanwalt Ugarte zu wenden, der ja in Barcelona geweſen war, um im Auf⸗ trage der Regierung für dieſe Material zu ſammeln. Dieſer höchſte Vertreter der Anklagebehörde vermochte auch nicht mehr zu ſagen, als daß ich der Leiter der ganzen Aufruhrbewegung geweſen ſein mütſe, weil mich die in Barcelong umlaufenden Gerüchte allgemeln Alſo genau wie die Leute 2 Napoleous Niederlage bei Leipzig. Von Generaloberſt Colmar Frhr. v. d. Gol tz.“) Muſtern wir die Urſachen von Napoleons Niederlage noch 1eeinmal in aller Kürze; denn ſein Schickſal iſt das Lehrreichſte, was . die ganze bisher geſchilderte kriegsgeſchichtliche Periode der Be⸗ 3trachtung darbietet. Geſcheitert war der Kaiſer zunächſt an dem Widerſtande Rußlands an den weiten Räumen des oſteuropäiſchen Kriegsſchauplatzes und an der Verkennung der Eigenort ſeines bHeeres, das gerade für einen Feldzug, wie den von 1812, nicht ge⸗ ſchaffen war. Die Verachtung, welche das Genie leicht der Materie ziollt, die es handhabt, hatte ſich bei ihm bitter gerächt. Die bunt zuſammengeſetzte„große Armee“, die ſchon 1807 in den Süömpfen Polens und auf den Schneefeldern von Oſtpreußen bedenkliche Spuren der Indisziplin und der Auflöſung gezeigt hatte, war für ununterbrochen durchgeführte lange Eroberungszüge, die über öde dünn bevölkerte und zum Teil ſehr arme Landſtrecken führen, nicht hart und innerlich feſt genug. Kurze, glänzende Angriffs⸗ kriege in fruchtbaren reichen Gebieten, in denen ſie gut zu leben bermochte, bei rückſichtsloſem Gebrauch ihrer Kräfte, entſprachen ihrer Natur. 5 Im Jahre 1813 war ſie durch die Not der aus der großen Ka⸗ taſtrophe des letzten Winters hervorgegangenen Umſtände in eine falſche Rolle gedrängt worden und mehr durch Mangel und Märſche als durch Schlachten zugrunde gegangen. 1814 ließ die 5 aus ſchüſſe, der Landesrat der katholiſchen Ar⸗ als ſolchen bezeichn 4 Feuilleton. von Pvemia, die auch nur vom Hörenſagen redeten. Dies war die letzte Hand⸗ lung des Unterſuchungsrichters in dem Verfahven gegen mich. Iſt das in der Ordnung? Iſt ſo etwas Spaniens würdig?“ Der Madrider Korreſpondent der„Frankf. Ztg.“ meint zu dieſem Schreiben, es ſei immer wieder zu bewundern, welchen Gifer die Herren der ſpaniſchen Regierung auf An⸗ gelegenheiten verwendeten, deren Erledigung ihnen von den Jeſuiten beſonders ans Herz gelegt werden. Ueber den Verlauf des Prozeſſes ſelbſt, der vielfach als eine ſchamloſe Gerichtskomödie, als ein Gewalt⸗ akt der„miniſteriellen Werkzeuge und Handlanger der Ingui⸗ ſition“ hingeſtellt wird, wird noch über Paris unter dem geſtrigen Datum berichtet: „Kein Zeuge iſt vor dem Gericht erſchienen, die Ausſagen, die vor dem Unterſuchungsrichter gemacht wurden, ſind ein⸗ fach verleſen worden. Ferrer ſelbſt wurde nicht mehr ver⸗ nommen, nur zum Schluß hat erſ einige Worte geſprochen. Freunde, die ſich zum Zeugnis erboten hatten, wurden nicht vor⸗ gelaſſen. Zeugenausſagen, die verhältnismäßig zu günſtig lauteten wurden bei der Verleſung vor dem Kriegsgericht übergangen oder im Sinne der Regierung redigiert. Eine politiſche Perſönlichkeit von Einfluß, deren Namen zu nennen, mir leider micht exlaubt if ſagte mir wörtlich:„Ich ſträube mich gegen die Annahme, daß in einem ziviliſierten Lande ein ſo ungeheuerliches Verfahren gegen einen politiſchen Verfolgten möglich iſt. Es kann nicht wahr ſ daß Offiziere ſich zu Henkern erniedrigen laſſen. Wenn es aber wahr iſt, dann iſt die Kurzſichtigkeit der ſpaniſchen gierung faſt noch verwunderlicher als ihre Grauſamkeit. Ferver der Taten ſchuldig, die man ihm zuſchreibt, ſo mußte man ſie vor der Welt beweiſen und damit die Meinung des zivili⸗ ſierten Europa für ſich gewinnen. Durch dies Gericht aber verur⸗ teilen die Richter ſich ſelber, während ſie Ferrer zum Mä threr ſtempeln.“ Das in großen Zügen das dunkle Bild dieſes Pro Wir werden ſehen, ob die ſpaniſche Regierung ſich vo Verdacht wird reinigen können, einen Juſtizmord im Auftr der Jeſuiten begangen zu haben. Vorläufig neigt der übg wiegende Teil der öffentlichen Meinung Europas zu der ſicht, daß tatſächlich ein ſolcher ungeheurer Frevel vorliegt. Die Kundgebungen in Paris. * Paris, 14. Okt. Die Ruheſtörungen dauerten bis 1 nachts. Zu verſchiedenen Malen verſuchten einige Hundert M nifeſtanten die„Internationale“ ſingend vor die ſpaniſche ſchaft zu ziehen. Dort wurden ſie ſtets rechtzeitig auseinan getrieben. Mehrfach wird berichtet, daß das Vorſtadtge das ſich unter die Manifeſtanten gemacht hatle, einige Läd und Zeitungskioske ausplünderte. Ein Wäſchegeſchäft in d Avenue Villiers wurde teilweiſe ausgeraubt. Die Verſfuch Miſſetäter, in das Zweigbureau des Comptoire'Eskomte dem Boulevard einzudringen, mißlangen. Die geſtrigen gebungen hatten überhaupt einen ſehr beunruhigenden, meute iſchen Charakter. Wie ſpäter durch die ärztliche Unterſuch feſtgeſtellt wurde, rührt die Wunde des Polizeipräfekten nicht von einem Steinwurf, ſbondern von einem gegen gefeuerten Revolverſchuß her, durch den der hinter dem Pr ten ſtehende Schutzmann Dufreene getötet wurde. Die Au⸗ brauen des Präfekten ſind ganz verbrannt. Auch andere Pol! beamten erlitten Verletzungen, zumeiſt durch Steinwürfe. Zahl der zum Teil lebensgefährlich verletzten Schutzleute betz 5. Die Staatsanwaltſchaft erteilte den Auftrag, in der Woh der Anarchiſten Dellatorre und Petit, die beſchuldigt ſind, de Schutzmann Dufreene durch Revlperſchüſſe 6 un 1 Erſchöpfung Frankreichs den Widerſtand Napoleons nur noch als einen Akt der Verzweiflung erſcheinen, der lediglich durch die un⸗ entſchloſſene und ſaumſelige Kriegführung der Verbündeten zeit⸗ weiſe einen bedrohlichen Charakter annahm. Es hätte nach der Entſcheidung in Deutſchland gar nicht mehr dazu kommen dürfen. Daß dies geſchah, verdankte Napoleon vor allen Dingen ſeinem, trotz der vorangegangenen Niederlagen noch immer unerſchütterten Anſehen als Feldherr. Was ein Mann im Kriege bedeuten kann, hat er in ſeinem Niedergange beinahe noch deutlicher bewieſen als in den Tagen ſeines Glückes. Wenn es nach dem Ablauf des ruſſiſchen Krieges nicht zu einem Frieden kam, der die Herrſchaft des Feſtlandes in Europa zwiſchen Rußland und Frankreich teilte, ſo iſt dies in erſter Linie dem wiedererſtandenen Preußen zu verdanken. Es führte den Gegenſtoß gegen den von Rußland abgewieſenen Feind bis zur letzten Entſcheidung und zur pölligen Vernichtung durch. König Friedrich Wilhelms III. viel angegriffene Zauderpolitik hat es da⸗ hin gebracht, daß das ſchwache Staatsſchiff glücklich durch die Klip⸗ pen ſteuerte, die ſich in den Kriegswogen von 1809 und 1912 für Preußen bargen. So kam es, daß dieſes bei Beginn des großen Rückſchlages gegen Frankreich als ein waffenſtarkes Königreich da⸗ ſtand, welches ſeine Stimme und ſeine Rechte geltend zu machen vermochte. Wenn dies mit dem Nachdruck geſchehen konnte, wie es der Fall war, ſo war dies das Verdienſt der Männer der Re⸗ form, Steins und Scharnhorſts, ſowie ihrer Freunde und Mir⸗ ten ihm nie gefehlt. Ein aus der Mannſchaftswaß genes Offizierkorps, wie es die am meiſten for Lebensgenuß und friedliche Dämmerzuſtände. Es hatte di ſeln eines gedankenloſen Egoismus geſprengt und ſich v. dumpfen Gleichgültigkeit gegenüber dem Gemeinwohl frei ger Aus den Stürmen von 1806 und 1807 trug es den Erfolg di das Ungemach gering einzuſchätzen, das jegliche große Anſtreng mit ſich bringt, die zur Aufrechterhaltung der Selbſtändigke Sicherheit des Vaterlandes erforderlich iſt. Jeder einzelne ſeither piel Härteres erduldet. Bedenken und Rückſichten, die zuvor für unüberwindlich hielt, verloren ihre Bedeutung. Ein bildete Schwierigkeiten zerfloſſen in nichts. Das Unglück die Menſchen einander näher, das gemeinſame nationale Gefü der Stolz auf das eigene Volkstum die Erinnerung an die groß Vergangenheit erwachten, und die geſunde Leidenſchaft war wie erweckt worden, ohne die kein Krieg mit Ehren geführt Das Verdienſt der Armee, und ihres Offizierkorps insbeſt dere, war es geweſen, die Truppen in nur fechsjähriger a ſtrengter Friedensarbeit ſo weit zu bringen, daß ſie an kriegeriſ Brauchbarkeit ſich dem bis dahin ſtets ſiegreichen Feinde über zeigten. Sie glichen durch ihre Tüchtigkeit zum guten Te Ueberlegenheit von Napoleons Feldherrngenie aus, deſſen He von weicherem Stoff geweſen, unter den Leiden und Strapa Feldzuges dahinſchmolzen wie der friſche Schnee im Frü Aber auch an allgemeiner Führertüchtigkeit ſtand die preußif Armee höher als ihre Gegner, und zwar dank der Erhaltung de Offizierkorps der alten Armee. Bis 1806 war es freili ſchen Anſchauungen und Irrlehren befangen geweſen. In die Grundlagen großer Leiſtungen: Pflichtgefühl, Treue, Ta keit, Hingabe an den Dienſt und ein edler Ehrgeiz im He 2. Seite. General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) anderen durch Revolderſchüſſe lebensgefährlich verletzt zu haben, heute morgen eine Durchſuchung vorzunehmen. Die Zahl der im Laufe der geſtrigen Krawalle Verwundeten wird auf un⸗ gefähr 100, die der Verhafteten auf 300 angegeben. Preßſtimmen. Paris, 14. Okt. Die geſamte Preſſe beſchäftigt ſich mit der Hinrichtung Ferrers und den ſtattgehabten Straßen⸗ unruhen. Die republikaniſchen Blätter und ſelbſt die ge⸗ mäßigten geben in lebhaften Worten dem Bedauern dar⸗ über Ausdruck, daß der König von Spanien keine Gnade ſwalten ließ. Die radikalen Blätter richten ſcharfe Angriffe gegen den Klerus. Die Tragödie von Montjuich zeige von neuem, daß Rom ſich nicht mehr mit Worten begnüge, ſondern auch handle. Man müſſe wünſchen, daß die Spanier aus dem Schickſal Ferrers die entſprechende Lehre ziehen.— Die ſozialiſtiſche„Humanitsé“ ſchreibt: Die ſpaniſche Monarchie und die Kirche werden zweifellos bald die von ihnen begangenen Fehler erkennen und auf dem König⸗ veich wird nunmehr ein unheilvoller Albdruck laſten. Die Hirche hat bei 2 Millionen Menſchen von neuem Befürchtungen und Zorn wachgerufen. Der konſervative„Figaro“ ſchreibt: Die beklagenswerten Vorfälle von geſtern abend zeigen, daß es ſich gar nicht um Ferrer handle. Es handle ſich darum, die Ruhe und Ordnung bei uns aufrecht zu erhalten. Es handelt ſich um die Verteidigung unſerer Geſellſchaft. Die Gefahr iſt nicht mehr in Spanien, ſie iſt in unſeren Straßen. Ferrer iſt nur ein Vorwand.— Der „Gaulo is“ ſchreibt: Da der König von Spanien, der Vor⸗ kämpfer des Glaubens, der ſozialen Ordnung und der Armee den Kampf der Monarchie gegen die Anarchie auf⸗ genommen hat, rufen wir: Es lebe der gute katholiſche König! In den Provinzen, namentlich in den ſüdlichen Departe⸗ ments, hat die Nachricht von der Hinrichtung Ferrers große Erregung hervorgerufen. Der Maire von Toulon ließ die Flagge des Stadthauſes auf Halbmaſt ſetzen. Die Bürger⸗ Ausſchüſſe von Aix und Marſeille haben zum Zeichen der Trauer die Sitzung aufgehoben. In zahlreichen Städten Frankreichs fanden Meetings ſtatt, in welchen Ferrer ver⸗ herrlicht und die ſpaniſche Regierung überaus heftig ange⸗ gegriffen wurde. Bohykott gegen ſpaniſche Waren. W. Livorno, 14. Okt. Die Vertreter der Arbeiter⸗ vereinigungen beſchloſſen anläßlich der Erſchießung Ferrers ſpaniſche Waren zu boykottieren und in den Generalſtreik zu treten. Nach dem Beſchluſſe erfolgte eine Kundgebung der Bevölkerung. Mehrere Perſonen wurden verhaftet. Schulſtreik als Proteſt gegen die Hinrichtung Jerrers. W. Wien, 14. Okt. Heute vormittag begann, wie die „Neue Freie Preſſe“ aus Trieſt meldet, als Proteſt gegen die Hinrichtung Ferrers in mehreren Schulen der Schulſtreik. Als die ſtreikenden Schüler auch die Hörer der nautiſchen Akademie aufforderten, ſich dem Streike anzuſchließen, ſtellte ſich dieſen der Direktor der Anſtalt mit dem Revolver in der Hand entgegen, um ſie am Verlaſſen des Gebäudes zu ver⸗ hindern. Um 10 Uhr vormittags verließen ſämtliche Arbei⸗ ter der Werft und des Freihafens die Arbeit. Von vielen Vereinshäuſern wehen Fahnen, die mit einem Trauer⸗ flor umwunden ſind. Die ganze Garniſon ſteht in Bereit⸗ ſchaft, da für den Nachmittag Straßenkundgebungen plant ſind. ge⸗ Polifische(ebersicht. * Mannheim, 14. Oktober 1909 Die Parlamentsſaiſon. In den letzten Tagen mehren ſich in den Blättern die Sbimmen, die ſich mit dem Zuſammentritt des Reichstages beſchäftigen. Das iſt nicht weiter verwunderlich. Wenn die Blätter fallen und das Herbſten beginnt, beſinnen ſich die Leute allemal, daß ſo um den norddeutſchen Bußtag herum von Rechtswegen auch das Wallothaus ſich wieder bevölkern müßte. Das iſt auch in dieſem Jahre nicht anders, wenn ſchon der Gedanke an den Reichstag einem heuer nicht gerade frohe Erinnerungen vor die Seele beſchwört. Und obgleich, ſeit wir im kühlen Juliregen dem Reichshauſe Valet gaben, Erſt verhältnismäßig kurze Zeit verſtrich. Aber das Rad der Zeit, heißt es, läßt ſich nicht aufhalten, und für das letzte Drittel des November wird bereits der Wiederbeginn der Darlamentslailen angekündigt. Den Arbeiten des Reichs⸗ Das ſchönſte Beiſpiel gaben Blücher und Gneſſenan Der albe Feldmarſchall hat der Welt den Beweis geliefert, daß uner⸗ ſchrockene Tüchtigzeit und ruhiges Selbſtwertrauen, verbunden mit offenem Blick und dem ernſten Willen, vom Feinde zu lernen, ſehr wohl das angeborene Genie bis zu einem gewiſſen Grade zu erſetzen vermögen. In den Oktobertagen von 1818 beim Ebbüber⸗ gange der ſchleſiſchen Armee und in dem kühnen Wechſel der Riick⸗ zugslinie bei dem Abmarſch hinter die Saale vor der Völkerſchlacht von Leipzig erſcheint uns Blücher als der in Gedanken und Ent⸗ ſchlüſſen Napoleon überlegene Heerführer. Bei Brienne zeigte er ſich ihm ebenbürtig, u. in den ſchweren Februartagen ſeines gro⸗ ßen Gegners durchaus würdig. Daß es nicht Gneiſenau geweſen iſt, der die führende Rolle inne hatte und den olten Soldaten nur als Sprachrohr ſeiner Entſcheidungen für die Armee benutzte, lehren die Tage nach Laon, wo Blüchers Ausfall die große Lücke läßt. Wohl aber war Gneiſenau als Berater und Stütze ſeines Feld⸗ herrn von unſchätzbarem Wert, und ſein Verdienſt fließt mit dem⸗ jenigen Blüchers zuſammen. Man kann beide nicht voneinander tvennen. Das verkleinert Blücher nicht. Neben einem andern wäre auch Gneiſenau nicht geweſen, was er neben Blücher war. Preußen und ſein Heer hatten ſich wiedergefunden und auf den Schlachtfeldern der beiden letzten Jahre die alte Zuverſicht ſowie die Hoffnung auf ein kräftiges Emporſteigen von neuem gewonnen. Dem befreiten Vaterlande ſtanden die Bahnen offen zu einer weiteren Entwicklung ſeiner Stellung in Deutſchland und unter den großen Mächten Europas. ——— Buntes Feuſlleton. — Fahnenflüchtige in Frankreich. Wie aus der letzten fran⸗ zöſiſchen Statiſtik hervorgeht, hat die Fahnenflucht in Frank⸗ reich in den letzten Jahren außerordentlich zugenommen. In den Jahren 1903—1907 betrug die Zahl jährlich zwiſchen 2000 tagswinters in üblicher Weiſe das Horoſkop zu ſtellen, iſt diesmal ſchon um deswillen ſchwerer, weil wir vor einer neuen Seſſion ſtehen und mit dem Schluß der Tagung im Juli alle die wohlkonſervierten Reſte unter den Tiſch fielen, die in den beiden Vorjahren einen anſehnlichen Teil des Progr bildeten. In dieſem Jahre ſtehen wir vor dem Du der Fahrt ins Unbekannte. Um ſo mehr, als an den wich⸗ tigſten Stellen, an den Spitzen der Reichsbeamtenſchaft Neu⸗ beſetzungen ſtatbtgefunden haben und man nicht weiß, zu welchen Geſtaden uns die Herren führen werden. Das uch vom Herrn Reichskanzler, der uns aus ſeinen früheren Amtern — zumal aus ſeiner kurzen, aber bedeutſamen amkeit im Reichsamt des Innern— in ſympathiſcher Erinnerung iſt; von dem man aber trotz alledem nicht weiß, wie er ſich zu der neuen Parteikonſtellation, zu dieſem feindſeligen Wirr⸗ warr, in den die„große Finanzreform“ ausmündete, ſtellen, wie er ſich mit ihm abfinden wird. Vermutlich wird er nach ſeiner ganzen Veranlagung ein Mann der Mitte ſein wollen; einer, der keiner Partei ſich zu eigen zu geben wünſcht und das Gute nimmt, wo er es findet. Womit man am Ende ſich befreunden könnte, wenn Gewähr vorhanden wäre, daß wirk⸗ lich keinerlei Begünſtigung ſtattfände und keiner Partei auf Umwegen gelänge, die Vorherrſchaft an ſich zu reiß Aber das alles wird man eben abzuwarten haben. Bei den Etats⸗ debatten im Reichstag, bei denen eine herbe Kritik temporis acti, eine Ausein ſetzung über die jüngſte Vergangen⸗ heit ſich kaum wird vermeiden laſſen, dann ſpäter im preußi⸗ ſchen Abgeordnetenhauſe, wo— ſo oder ſo— die Frage der 0 preußiſchen Wahlrechtsreform zur Erörterung geſtellt werden wird, werden wir die Umriſſe der künftigen Politik vielleicht ſchon erblicken können. Auf eine lange Parla Jahre nicht. Unb das iſte ſoll mit Maßen betrieben werden, zumal man immer noch nicht weiß, ob neue Geſetze allein ſchon glücklich machen. Vielmehr als den Etat will man— ſo wird von allen Seiten verſichert — im kommenden Reichstagswinter nicht erledigen. Das macht: Reichstag und Regierung ſind erſchöpft. Auch ihnen liegt die glorreiche Finanzreform noch in den Knochen. Der dritte deutſche Hochſchullehrertag ſetzte geſtern die Ausſprache über den akademiſchen Nachwuchs fort, und zwar zunächſt unter dem Geſichts⸗ punkte der Bedürfniſſe des naturwiſſenſchaftlichen Unterrichts, wozu die Leitſätze des Prof. Dr. v. Wett⸗ ſtein⸗Wien über die Errichtung von Parallellehrkanzeln, Er⸗ richtung von Extraordinariaten, die Ausgeſtaltung der Uni⸗ verſitätsbeamtenſtellungen uſw. vorlagen. An Stelle des verhinderten Profeſſor Dr. Wettſtein⸗Wien be⸗ gründete Geheimrat Profeſſor Ch un⸗Leipzig Theſen. Man könne es dem Staate nicht verdenken, wenn er bei der Fülle der an ihn verantr Aufgaben nur langſam an die Verwirk⸗ lichung auch berech eſem Gebiete heran⸗ tvete. Bedauerlich ſei, daß, 0 nen Fällen, es in Deutſchland an Mäzenen für die Wiſſenſchaft fehle. Es gebe in Deutſchland reiche Leute genug. Die Erkenntnis aber, daß Reich⸗ Fum verpflichte, habe in Deutſchland keineswegs in dem wünſchens⸗ werben Maße Eingang gefunden. Die Zahl der naturwiſſenſchaft⸗ lichen Lehrkräfte entſpreche gegenwärtig durchaus nicht den ge⸗ ſteigerten Bedürfniſſen. Eine Menge von Intereſſenten wollen ire naturwiſſenſchaftlichen Kenntniſſe erweitern. So beklagen es viele iſten, daß ſie ſich nicht genügend mit Ancktomie und Phyfiolog beſchäftigen können und daher auf dieſem Gebiete vollſtändig in die Hände der Sachverſtändigen gegeben ſeien.(Sehr richtig!) Die Univerſitätsbeamtenſtbellen bedürfben dringend der Ausgeſtaltung, damit auch den nichtwohlhabenden, aber hervorragend begabtden Per⸗ ſonen die Möglichkeit gewährt werde, ſich wiſſenſchaftlichen Auf⸗ gaben zu widmen.(Beifall), Der Vorſitzende Geheimrat Binding empfiehlt en bloc⸗An⸗ nahme der Wettſteinſchen Leitſätze. Profeſſor Lamprecht⸗Leipzig widerſpricht dieſem Vorſchlage. In dieſem Falle ſei er der Profeſſor, der immer anders denke. (Heiterkeit). Wir müſſen vor allem ins Auge faſſen die in vielen Beziehungen dringend nobwendig geſvordene Reorganiſation unſerer Hochſchulen. Es muß ausgeſprochen werden, daß wir mit unſeren Hochſchulen nicht mehr an der Spitze der Uniberſitäten des Welkalls ſtehen. Andere Län⸗ der ſind uns zuvorgekommen. Ich erinnere vor allem an Amerika. Wir müſſen uns fragen, in welcher Weiſe wir unſere Univerſitäten vorwärts bringen können, und da ſind tvir bei den beſprochenen Punkten an der richtigen Stelle. Wir wiſſen alle, daß das Verlangen unſerer Studenten nach bloßen Vor⸗ leſungen zurückgegangen iſt, weil der Student das dringende Be⸗ dürfnis hat, ſelbſt gründlich zu arbeiten. Es iſt erfreulich, daß dieſes Bedürfnis ſo außerordentlich geſtiegen iſt. Die Studenven⸗ ſchaft arbeibet, und da iſt die Hauptſache die Frage der Reor⸗ ganiſation der Inſtitute und Seminare. Der Stu⸗ dent wirft ſich j Inthuſiasmus auf die Arbeit in den Semti⸗ zentsſaiſon rechnet man in dieſem ſo. Auch die Geſetzesfabrikation die Maunhelm, 1 4. Oktober. naren. Da iſt es aber unerhört, daß jetzt zuweilen auf einen Profeſſor zwei⸗, dreihundert Hörer kommen. Das nal öffentlich ausgeſprochen werden, darm wird ein Schrei durch das Land gehen. Denn das ſind Zuſtände, meiſ icht zumuten. Die Zahl d auf die klaſſiſche Zahl von 12 bis t das wertvolle 8 der Aſſiſtenten Der Aſſiſtent befindet ſich durch 8, der ihn einfach auf die Sttraße zen wir einen Tropfen demo⸗ vartiſchen Oeles.(. ſter anhaltender Beifall). Bei der Abſtimmung wurden die Abſätze 1 und 2 der Wettſteinſchen Leitſä nicht abgeſtimmt. N 6 8 Reich. — Pater Auracher. eden aus dem Kapuzinerorden ausgetretenen ehemaligen Pater Benno Auxacher wird be⸗ richtet: Auracher bildete mit einigen der italieniſchen Kapuziner eine Art geiſtiger Oppoſition innerhalb des [Ordens und hatte darum wiederholt Zuſammenſtöße mit ſeinen Vorgeſetzten. Nach einer ſcharfen Auseinanderſetzung mit dem Ordensgenerale verließ er mit einem Ausdrucke von bajuvariſcher Urwüchſigkeit das Zimmer und ließ ſich nicht mehr ſehen. —— Badiſche Nolitik. Wie Pfarrer Karl früher ſchrieb. Die ſchon an dieſer Stelle mitgeteilten Beiſpiele, wie Pfarrer Karl früher ſeine Stellung zum Zentrum und zur katholiſchen Kirche auffaßte, wollen wir um einige weitere ber⸗ mehren. Vorboten des ultramontanen„Umſturz⸗ Geſetzes“ oder: Was heutzutage nicht mehr erlaubt i ſt. Eine evangeliſche Dienſtmagd lieſt ihrer ſterbenden Frau aus dem katholiſchen Gebetbuch vor. Der katholiſche Pfarrer erfährt es und verbietet für die Zukunft ſo etwas. In einer Schule, worin auch einige katholiſche Kinder ſitzen, kommt das Wort„Opfer“ vor. Der evangeliſche Lehrer fragt die Kinder, ob ſie bon einem Opfer etwas wüßten. Die Kinder erzählten von dem Bel zu Babel und dem Opfer, das die Prieſter nachts verzehrten. Deshalb verklagte der katholiſche Geiſtliche den Lehrer bei ſeiner vorgeſetzten Behörde wegen Ver⸗ ächtlichmachung des Prieſtertums und erwirkte eine Ver⸗ warnung. Ein Mann hatte geſagt, daß Jeſus noch Brüder gehabt hätte, was ja deutlich in allen Evangelien(Math. 12, 46; 13, 55. Mark. 3, 32. Luk. 8, 19) zu leſen iſt. Er wurde deshalb wegen Marien⸗Läſterung angezeigt und der Staatsanwalt ſoll Miene gemacht haben, ihn anzuklagen. (Ev. Bundes⸗Bote 1895. Nr.). Ni * Mitteilungen. Die deutſche Reichsregierung wollte Reich und Volk vor den umſtürzleriſchen Beſtrebungen des Anarchismus ſchützen und legte darum dem Reichstag ein Geſetz vor. Dem Zentrum liegt aber die Bekämpfung des Umſturzes nicht ſehr am Herzen, ſon⸗ dern ganz andere Dinge und es hat jetzt nicht nur den Aus⸗ ſchlag, fondern hat auch noch„die Führung“ im deutſchen Reichstag. Daher hat das Zentrum das Umſturzgeſetz nach ſeinen Wünſchen gedrechſelt. Nicht das deutſche Reich will es ſchützen, ſondern die römiſche Kirche, nicht den Umſtürzlern will es zu Leibe gehen, ſondern allem Nichtultramontanen. Daher hat es in das Geſetz die Beſtrafung für jeden Angriff gegen römiſche Lehren, Einrichtungen und Gebräuche hineingebracht und den„Kanzel⸗Paragraph“ her⸗ aus. Das heißt: wer ſich gegen die Unfohlbarkeit des Papſtes, die Wundertätigkeit der Reliquien, die unbefleckte Empfängnis Marias, die Heilkraft des Lourdes⸗Waſſer uſw. ausſpricht, ſoll mit Gefängnis bis zu 3 Jahren beſtraft werden; dagegen darf der römiſche Prieſter auf der Kanzel(im Beicht⸗ ſtuhl ohnedies) die allerärgſten Wahlumtriebe por⸗ nehmen, darf gegen Amtmänner, Miniſter und Regierungen predigen, und kein Menſch ſoll ihm in dieſem Beruf etwas an⸗ haben können. Kurz geſagt: dem Nichtultramontanen ſollen Mei⸗ berboten, den Prieſtern alles erlaubt ſein.— (Ev. Bundes⸗Bote 1895. Nr..) *Æ Fronleichnams⸗ Prozeſſionen wurden in dieſem Jahre an verſchiedenen Orten exlaubt, wo ſie bisher nicht üblich waren. Namentlich große Aufregung N eeee und 11782 Mann der Dienſtpflicht entzogen, alſo zwiſchen dem Dop⸗ pelten und dem Fünffachen des früheren Kontingents. Außer dieſen Fahnenflüchtigen kommen noch 10 804 Stellungspflichtige als Vorbeſtrafte für das franzöſiſche Heer nicht in Verwendung; von ihnen wurden 1084 in die Strafbataillone Afrikas ein⸗ gereiht. — Amerikaniſche Geſellſchaftsſcherze. Die Sommermonate haben ſcheinbar eine Ermattung in dem Senſatiousbedürfnis der amerikaniſchen Geſellſchaft gebracht; nun aber, da mit der Herbſte auch die„Seaſon“ wiedergekehrt iſt, regt ſich bexeits aufs neue der Erfindungsgeiſt der blaſierten Millionäre, die zu den ſeltſamſten Mitteln greifen, um ihren Gäſten irgend eine beſondere Geſellſchaftsunterhaltung zu bieten, die noch nie da⸗ geweſen iſt. Die erſte Ueberraſchung der Saiſon in dieſer Hin⸗ ſicht komme aus Maſſachuſetts, aus der Stadt Roxbury, wo am 21. September bei einem großen Balle in der Intercolonial Hall ein je nach den Umſtänden höchſt unterhaltſamer oder höchſt peinlicher neuer Tanz eingeführt wurde: der Pfirſichkorb⸗ tanz. Vielleicht iſt damit eine harmloſe Parodie auf die ſtetig wachſenden Dimenſionen der Frauenhüte beabſichtigt, vielleicht trieben den Erfinder noch tiefere Abſichten, das Charakteriſti⸗ kum des neuen Tanzes iſt jedenfalls, daß das tanzende Paar mit den Köpfen gemeinſam in einem umgeſtülpten großen Korbe ſteckt. Der Korb muß genau die Größe haben, um ſowohl der Friſur der Dame als auch dem Kopfe des Tänzers Raum zu geben und zwar ſo, daß die Geſichter einander nicht allzu nahe kommen müſſen. Als das„Amüſante“ dieſes Tanzes rühmen eifrige Anhänger den Umſtand, daß die Tänzer während des Drehens nicht rechts u. nicht links ſehen können u. nur ein Eck⸗ chen blitzerndes Parkett mit den Augen erhaſchen können. Es fehlt aber nicht an ſkeptiſchen Zynikern, die behaupten, daß der große Erfolg des neuen Tanzes weniger in dem Nichtſehenkönnen als in dem Nichtgeſehenwerdenkönnen liegt. Die zweite Novität der Geſellſchaftsſaiſon kam aus St. Louis, wo eine führende Dame 00. Im Jahre 1908 aber haben ſich nicht weniger als ———BB!!!!.!.!.00 TTTTVT0TTT0T0T0T0T0TTTGT0T0T——— der Geſellſchaft ſich eine reizende kleine Ueberraſchung für ihre gänzlich unvorbereiteten Gäſte ausgeſonnen hat. Im Empfangs⸗ zimmer, wo ſonſt die Dame des Hauſes meiſt nur mit einem ſtereotyp liebenswürdigen Lächeln ausgerüſtet ihre Gäſte bewill⸗ kommnet, erwartete die erfindungsreiche Wirtin die Geladenen mit einer ausgezeichnet funktionierenden Gartenſpritze. Jeder neu Ankommende bekam unbarmherzig und unverſehens einen anſehnlichen Strahl ſchönen kalten klaren Waſſers als lieben Willkommgruß. Die Erfinderin dieſer neuen Begrüßungs⸗ form hatte übrigens anfangs ſelbſt einige Bedenken; vielleicht nicht ganz mit Unrecht befürchtete ſie, mancher möge dieſe un⸗ gewohnte Waſſerreichung mißverſtehen. Aber am Ende ging alles trefflich und die Neuerung wurde ein unbeſtrittener„Er⸗ folg“. Die Begoſſenen machten zwar zunächſt höchſt ſauerfüße Mienen; dann aber blieben alle ſtehen, um Zeugen zu ſein, wie der nächſte ahnungsloſe Gaſt das gleiche Schickſal würde er⸗ dulden müſſen und wenn dies dann prompt und gründlich ein⸗ traf, kannte die mitfühlende Begeiſterung und das Lachen aller keine Grenzen. Aber St. Louis liefert der wunderlichen Geſell⸗ ſchaftschronik der Union in dieſem Jahre noch weitere Sen⸗ ſationen. Da hat man bereits einen Ball abgehalten, der als beſonders pikanten Reiz nur Teilnehmer umfaßte, dis ſich ver⸗ pflichtet hatten, ihre Kleidung verkehrt anzuziehen; mit dem Futter nach außen. Humorloſe Aeſtheten der Kleidung mochten Manches einzuwenden haben, denn ſelbſt die beſtgeſchnei⸗ derte Robe verliert an Anſehen, wenn Nähte und Futter nach außen gekehrt werden; aber der amerikaniſche Humor iſt nicht Kkleinlich, Herren und Damen amüſierten ſich köſtlich, alle fühl⸗ ten, wie originell es iſt, plötzlich am Fracke weißſeidene oder buntgeſtreifte Aexrmel zu haben oder Fiſchbeingerüſte an der Außenſeite der Toilette zu tragen. Etwas grimmiger angehaucht iſt der Humor von Fräulein Stella Simmons aus Fond du Lac in Wisconſin, die jetzt durch einen neuen hübſchen kleinen Geſellſchaftsſcherz faſt eine Berühmtheit geworden iſt. Sie lud ihre Bekannten zum Diner und ſpannte die Neugier ihrer — Mannheim, 14. Otwober Generaf-Nnzeiger. Gbenihg) und Verſtimmung 555 ganzen Lande Baden hat es hervor⸗ gerufen, daß über die Köpfe der Stadträte weg in den zwei größten Städten des Großherzo gtums, Karlsruhe und Mann⸗ heim, Prozeſſioven von der Regierung mit einer gewiſſen Heim⸗ lichkeit bewillcgt wurden. Der Miniſter hat dies mit der wun⸗ derbaren Erklärung gerechtfertigt, daß keine Beſchwerden aß dagegen eingelaufen ſeien. Als ob man ſich gegen pe etwas beſchweren könnte, was noch gar nicht bekannt und vor⸗ 85 handen iſt! 915 Der Führer der Nationalliberalen ber ſich 15 eben ſo auffälligerweiß: mit dieſer Erklärung beruhigt. So iſt alſo vom Miniſtertiſch mit därren Worten einmal geſagt wor⸗ 961 den, was das proteſtantiſche Volk freilich ſchon längſt wußte: 155 weil die Altrambonn ſhreien, ſo kriegen ſie alles bewilligt, und weil die Proteſtanten nicht ſchreien, ſo wird ihnen immer vor den Kopf geſtoßen. Es wird ſichs merken! Schon hat der Zentrumsführer angekündigt und ſchon wird daran gearbeitet, daß auch in ver ſchiedenen anderen Städten — en(Pforzheim, Heidelberg, Lahr uſw.) im künftigen Jahre eine be⸗ Fronleichnams⸗Prozeſſion gehalten werden ſoll. Vielleicht erfährt ſen aber der Miniſter bis dahin etwas von„Beſchwerden.“ es[Ev. Bundes⸗Bote 1896. Nr. 9) fit* ng Badenu. on In Baden entſtehen mit jedem Jahre neben neuen Nonnen⸗ cht Klöſtern auch neue Knaben⸗Seminare, darin ſoll durch billiges Studium möglichſt viel katholiſcher Nachwuchs für Beamte ge⸗ züchtet werden, welchen zugleich durch frühzeitige Einſchnürung in die Uniform des ultramontanen Denkens zu geiſtlichen und weltlichen Zentrumsagitatoren herangezogen werden. Als ob es von denen nichl ſchon übergenug gäbe! 51(Ev. Bundes⸗Bote 1898. Nr..) ur 55 er. Wahlverſammlungen. o. Seckenheim, 14. Okt.(Von unſ. Korreſpo: identen). Geſtern abend hielt die nation 1IKber Partei im Saale des„roten Löwen“ eine öffentliche Verſammlung ab. Herr Apotheker Hohn⸗Ladenburg, als Vorſitzender des natl. Bezirksvereins Mannheim⸗Land begrüßte die Verſammlung und Ee insbeſondere die aus Mannheim auweſenden Parteifreunde. In ausgezeichneter Weiſe entwickelte ſodann unſer Kandidat Herr „ Kaufmann Eduard Schaaf von Feudenheim ſein Programm. Nach Dankesworten ſeitens des Herrn Borſitzenden ſprach Herr ie Kramer aus Mannheim über die Finanzreform und die poli⸗ e kiſchen Parteien. Seine intereſſanten Ausführungen ſchloß er che mit einem warmen Appell an die Parteifreunde am Wahltag 88 ihre Pflicht zu erfüllen und insbeſondere dafür zu ſorgen, daß — die Partei der Nichtwähler zur Wahlurne gebracht werde. In der ſich daran anſchließenden Diskuſſion beteiligten ſich die bt Herren Ratſchreiber Sauer und prakt. Arzt Dr. Landfried von 55. Seckenheim. Um 9½11 Uhr wurde die gut beſuchte Verſamm⸗ en* lung durch den Vorſitzenden geſchloſſen. ne 1 Plankſtadt, 13. Okt.(Korr.) Die nationallib. Partei hatte auf hente abend in den„Pfeug“ hier eine öffent. liche Wählerverſammlung einberufen, die ſich eines überaus zahl⸗ reichen Beſuches erfreute. Der Vorſitzende, Herr Buchhalter Ni⸗ 97 kolaus S chardt von hier, eröffnete die impoſante Verſammlung ud mit Worten des Willkomms an den Kandidaten, Herrn Stadtpfar⸗ gt ver Klein⸗Mannheim und an die Verſammlungsbeſucher. Mit 1. einer kernigen Anſprache forderte er zu einer regen Wahlarbeit 3. auf, die hauptſächlich darin beſtehen müſſe, die vielleicht noch kar⸗ ĩ liſtiſch angehauchten hieſigen Mitbürger zu bekehren und eine cch, große Stimmenzahl für Herrn Klein herbeizuführen. In geiſtpol⸗ chg len Ausführungen, die des öfteren von lebhaften Beifallskundge⸗ e, bungen der Verſammlungsteilnehmer unterbrochen wurden, ent⸗ m wickelte der Kandidat ſein Programm. Er betonte, daß der Kampf⸗ ruf„Die Religion iſt in Gefahr“ am beſten dort angebracht ſei, wo die Geiſtlichen ſtatt Seelſorger Wahlſorger ſeien Herr Profeſſor Linder⸗Schwetzingen bedauerte, daß der Parteichef, SYe 8, Herr Landgerichtsdirektor Dr. Obkircher, der ſein Erſcheinen is zur heutigen Verſamlung zugeſagt habe, offenbar infolge eines unvorhergeſehenen Zwiſchenfalles ausgeblieben ſei. Zur Kandi⸗ datur Karl übergehend, hoffe er, daß dieſe Kandidatur, die vom 1 Geiſtlichen Rat Wacker aufs wärmſte unterſtützt und vom Zentrum „ auf den Schild erhoben wurde, unter dieſen Umſtänden in ihrem n wahren Lichte erkannt werde. Im Hinblick auf die früheren 1 des Herrn Karl im evang. Bundesboten gegen a„ die Kampfesweiſe des Zentrums, ſollte er aus Gewiſſensgründen ** und Ehrgefühl Zentrumsſtimmen ablehnen. Andererſeits ſollten ihn die Katholiken aber auch nicht wählen. Im Uebrigen trat Redner warm für die Kandidatur Klein ein. Herr Ratſchreiher Reichert⸗Schwetzingen hob hervor, daß ein ſo hervorragender Mann, wie Herr Kbein, im badiſchen Landtag zweifellos ein Ju⸗ eeeeeeee wel wäre. Die Landwirte, deren Nachkommen heutzutag: den — verſchiedenften Erwerbsſtänden angehören, ſollten deshalb nicht für Vertreter von extremen Forderungen für die Landwirtſchaft „% eintreten. vielmehr dem Kandidaten der nationalliberalen Partei, m als einer auf das Wohl des Ganzen bedachten Mittelpartei, ihre 1335 Stimmen geben. Redner ſchloß mit einem Hoch auf den Kandi⸗ n* daten Klein, in das die Anweſenden begeiſtert einſtimmten. —0 Aus Stadt und Land. * Mannheim, 14. Oltober 1999. Die Geſchichte der lutheriſchen Gemeinde und der Trinftatiskirche in Mannheim. Zum 200jährigen Jubiläum der Trinitatiskirche. Von Stadtpfarrer Achtnich. Von Anfang an hat ſich der Strom der Reformation in zwei Arme geteilt, die lutheriſche und die reformierte Kirche. Die Trinitatiskirche iſt urſprünglich bis zur Vereinigung beider KRirchen in Baden im Jahre 1821 die Kirche der lutheriſchen Ge⸗ PbFbFbVbVFbFbTVbVbTbFbFbFbVFCVFVCVCVVFVPFVCPVVVVVUVVUVUVUVUVUVUVUVUVCVCVNVACCA Freundinnen aufs höchſte dorch die Ankündigung, ſie wolle ihnen + bei dieſer Gelegenheit ihren Bräutigam vorſtellen. Erwartungs⸗ äFöbeoll kamen die Gäſte, eine Schweſter der Wirtin begrüßte ſie, man harrte, die Neugier ſtieg aufs höchſte: bis endlich die Flügel⸗ türen zum Speiſeſaal ſich öffneten. Da ſah man Miß Stella an reichbeſetzter Tafel ſitzen, ihr gegenüber der Bräutigam, ein echtes Menſchenſkelett, das die ſcherzhafte kleine Braut — ſorgſam mit einem elegant ſitzenden Fracke und blendend weißer r Wäſche verſehen hatte. Der Totenkopf grinſte, in den leeren * ſchwarzen Augenhöhlen ahnte man ein höhniſches Blinzeln, kurz amerikaniſcher Sinn genoß hier höchſte Groteskkomik. Zwar wurden einige Damen ohnmächtig und mußten hinausgetragen werden, andere waren ſo humorlos zu gehen; aber immerhin blieben noch genug amüſierte Gäſte, die den originellen Einfall der jungen Wirtin bewunderten und ſich mit allem Zeremoniell dem pleichen ſtarrgrinſenden Bräutigam vorſtellen ließ 3. Seite meinde geweſen, wie die im Jahre 1717 Konkordien⸗ kirche die gottesdienſtliche Stätte der Reformierten war⸗ 1 Werfen wir zunächſt einen Rückblick auf die Geſchichte der lutheriſchen Gemeinde vor der Erbauung der Trinitatiskirche. Als im Jahre 1606 Kurfürſt Friedrich IV. den Grundſtein zur Stadt und Feſtung Mannbeim legte, war das reformierte Bekenntnis in der Pfalz das überwiegende. Auch die hieſige Einwohnerſchaft war vorwiegend reformiert. Nament⸗ lich gehörten die aus anderen Ländern, vor allem den Nieder⸗ landen, zugewanderten, von dort um ihres Glanubens willen vertriebenen Familien dem reformierten Bekenntnis an. Doch haben ſich von Anfang an auch vereinzelte Lutheraner hier nie⸗ dergelaſſen. Während des 30jährigen Krieges wurde Mannheim mehrmals belagert und zerſtört, ein neuer Aufſchwung der Stadt datiert erſt ſeit dem Jahre 1652. Nun wuchs auch allmählich die Zahl der Lutheraner durch Einwanderung von außen. Freilich beſitzen ſie keinerlei kirchliche Rechte. Für die kirchlichen Amts⸗ handlungen ſind ſie auf die reformierten Pfarrer angewieſen. Sie nehmen an den Gottesdienſten in Rheingönheim jenſeits des Rheines teil, klagen aber darüber, daß das für ſie mit Mißhelligkeiten verknüpft ſei. Bei Winter und Wetter mußten ſie über den Rhein und namentlich im Winter oft ſtundenlang an der Fähre warten, um über den Rhein zu gelangen. Im Jahre 1664 richten ſie zum erſtenmale eine Eingabe an den Kurfürſten Karl Ludwig, einen Pfarrer auf eigene Koſten unterhalten zu dürfen. Die erſte Eingabe wird von den Bureau⸗ beamten unbeantwortet zurückgegeben, weil ſie ſich eine„Ge⸗ meinde“ genannt haben. Auf die zweite Eingabe im nächſten Jahre wird ihnen bedeutet, daß ſie wiederkommen ſollen, wenn ihrer„50 Familien in Mannheim ſeien“. Faſt jedes Jahr, mit Ausnahme des Peſtjahres 1666, bringt einen neuen Anlauf. Im Jahre 1667 können ſie nachweiſen, daß 60 lutheriſche Fa⸗ milien in Mannheim wohnen. Trotzdem werden ſie hingehalten. Der Stadtrat, zum Gutachten aufgefordert, erklärt ſich dagegen, weil Störungen des kirchlichen Friedens zu befürchten ſeien. Endlich, im Jahre 1673, wird ihnen ein eigner Pfarrer bewilligt, wozu bie Fürſprache einflußreicher lutheriſcher Beamten und Militärs, ſowie namentlich der zweiten Gemahlin des Kur⸗ fürſten, der bekannten Raugräfin von Degenfeld, die ſelbſt luthe⸗ riſcher Konfeſſion war, beigetragen haben mag. Der erſte luthe⸗ riſche Pfarrer iſt Samnel Happius geweſen. Aber er ſtarb bereits im folgenden Jahre. An ſeine Stelle trat Johann Appel ius. Freilich ſeine Lage war keine beneidenswerte. Der Pfarrer der deutſchreformierten Gemeinde, Tilemann Ghim, ſonſt ein 5 licher, wenn auch etwas grobkörniger Mann, zeigte ſich ſeinem lutheriſchen Amtsgenoſſen gegenüber ſehr wenig entgegenkommend und war ihm gegenüber oft recht klein⸗ lich. So beſchwert er ſich beim Kirchenrat in Heidelberg dar⸗ über, daß Appelius in ſeinem lutheriſchen Amtsrock über die Straße gehe,„welches dann die Lutheraner gewaltig aufmutzet und denen Reformierten in die Augen ſticht“. Auch die finan⸗ zielle Lage des Pfarrers war eine mehr als beſcheidene, er bezog einen Hungergehalt. keinerlei kirchliech Amtshandlungen vollziehen durfte. durfte er nur bei Erteilung des heiligen Abendmahles predigen, „ſonſten aber nicht“, ſo lautete ſeine Inſtruktion. Die Luthera⸗ ner halfen ſich dadurch, daß ſie alle 14 Tage das Abendmahl feierten. Die Gottesdienſte wurden in einem Privatlokal abgehalten, doch regte ſich bei der lutheriſchen Gemeinde der lebhafte Wunſch, eine eigene Kirche zu beſitzen. Man war bereit, aus eigenen Mitteln mit Hilfe auswärtiger Kollekten eine ſolche zu erbauen. Man kam um die Erlaubnis dazu ein, doch zogen ſich die Ver⸗ handlungen darüber hin. Da erließ der Kurfürſt im Jahre 1773 einen Beſcheid, er wolle ſelber bauen und zwar eine Kirche zum gemeinſamen Gebrauch für alle drei Konfeſſio⸗ nen, die reformierte, lutheriſche und katholiſche Konfeſſion. Der Kurfürſt Karl Ludwig trug ſich, ſeiner Zeit vorauseilend, mit Unionsbeſtrebungen und zwar dachte er dabei nicht bloß an eine Vereinigung der reformierten und lutheriſchen Kirche, am liebſten hätte er in dieſe Union auch irgendwie die katholiſche Kirche einbezogen. Die von ihm in Ausſicht genom⸗ mene Kirche, die den Namen Concordien⸗, d. h. Ein⸗ trachtskirche, tragen ſollte, ſollte nicht bloß ein ſichtbares Denkmal dieſer ſeiner Beſtrebungen ſein, ſondern ſie ihrer Ver⸗ wirklichung um einen Schritt näher bringen. 1677 wurde der Grundſtein zu dieſer Kirche gelegt(die übrigens nicht an dem Platz der jetzigen Konkordienkirche, ſondern im Feſtungsgebiet lag, zwiſchen dem Schloß und dem Bretzenheimſchen Haus). Ob⸗ wohl der Kurfürſtliche Hof in Trauer war— die Raugräfin von Degenfeld war 11 Tage zuvor geſtorben—, wurde die Grundſteinlegung unter großer höfiſcher und militäriſcher Prachtentfaltung gefeiert. Ebenſo fand im Jahre 1680 die Ein⸗ weihung in feierlicher Weiſe in Gegenwart des geſamten Hof⸗ ſtaates und des Militärs ſtatt. Was damals das größte Auf⸗ ſehen erregte und dieſe Feſtfeier berühmt gemacht hat, war die Tatſache, daß bei dieſer Feier nach dem Wunſche des Kurfürſten die drei anerkannten chriſtlichen Konfeſſionen einträchtig zuſammengewirkt haben. Der refor⸗ mierte Hofprediger Langhans von Heidelberg predigte über Zephania 3, 9:„Alle ſollen den Herrn anrufen und ihm dienen einträchtiglich.“ Während der Feier ſtanden drei Täuflinge, ein Jude, ein Neger aus Neu⸗Guinea und ein ſchwarzgelber Knabe aus Oſtindien, unter der Kanzel. Sie wurden, nachdem ſie das Glaubensbekenntnis abgelegt, getauft, der Kurfürſt ſelbſt war Pate. Dann ſprach ein lutheriſcher Pfarrer aus Heidelberg, zu⸗ letzt trat der katholiſche Pfarrer von Handſchuhsheim auf und hielt eine Rede auf die Eintracht. Die Lutheraner haben die Kirche wohl in Gebrauch genom⸗ men, doch froh ſind ſie derſelben nicht geworden. Das war nicht das, was ſie wollten und Im Jahre 1685 wurde ihnen endlich das Recht eingeräumt, ſelbſt ihre kirchlichen Amtshand⸗ lungen zu vollziehen. Leider entbraunte bald nachher ein heftiger Streit zwiſchen Appelius und ſeinen Gemeindegliedern, aus wel⸗ cher Urſache, iſt unbekannt. Im Jahre 1688 bekam er ſeinen Abſchied. Im ſelben Jahre wurden Georg Chriſtoph Lichten⸗ berger als Pfarrer eingeführt, doch ſollte ſeine Amtsführung nur von kurzer Dauer ſein. 1689 wurde Mannheim durch die Mordbrennerſcharen Ludwigs XIV. von Frankreich in Trüm⸗ mer gelegt, daß kein Stein auf dem anderen blieb. Die Ein⸗ wohner flüchteten nach allen Richtungen. * Verliehen wurde den Forſtmeiſtern: K. Nönig in Lahr, Oskar Fürſtenwerth in Rotenfels(Raſtatt) und Rudolf Widmann in Ettlingen der Titel Forſtrat. * Ernannt wurde der Inſpektionsbeamte, Maſchineninſpek⸗ tor Johann Krieg in Offenburg unter Belaſſung des Titels Maſchineninſpektor zum Vorſtand der Maſchineninſpektjon da⸗ ſelbſt, der zweite Beamte, Regierungsbaumeiſter Julius Noe bei der Generaldirektion der Staatseiſenbahnen unter Verleihung des Titels Maſchineninſpektor zum Inſpektionsbeamten bei dieſer Bahörde und Notar Rüger ſind zu dieſer Verſammlung dringend eingeladen. Beſonders kränkend für ihn war, daß er Auch die ihr zugewieſenen Aufträge prompt 95 richtig auszuführen hat ſchwarzen Rahmenbau und Felgen, vernickelt. Notariatsinſpektor beim Miniſterium der Juſtiz, und Unterrichts. *Verſetzt wurde Maſchineninſpektor Neuenſtein Betriebswerkſtätte in Durlach und Bezirksgeometer Krauth in Boxberg nach Ueberlingen. * In den Ruheſtand verſetzt wurden die Forſtmeifter: Osk. Zipperlin in Raſtatt, Johann Georg Vogt in Philipps⸗ burg, Ludwig Stürmer in Offenburg, Richard Waenker von Dankenſchweil in Mittelberg(Ettlingen) und Anton Achenbach in Steinbäch auf Anſuchen unter Verleihung des Ritterkreuzes 1. Flaſſe mit Eichenlaub des Ordens vom Zährin⸗ ger Löwen. 175 * Liberale Bezirksverſammlung. Wir machen darauf auf⸗ merkſam, daß heute abend 8½ Uhr im Evangel. Gemeinde haus, Seckenheimerſtraße 11(früher Kaiſerhütte), eine liberale Bezirksverſammlung für die Wähler der Stadtteile Schwetzingerſtadt und öſtliche Stadt⸗ erweiterung ſtattfindet. Referenten ſind die Herren Kan⸗ didaten Rechtsanwalt Friedrich König und Betriebsaſſiſtent Georg Bentzinger, ſowie die Herren Stadtrat Wachen⸗ heim und Stadtv. Adolf Beierle. Alle liberalen Männer 5, des Kultas zur Egon *Ihren 75. Geburtstag feiert am Samstag, den 16. 55 Frau Leopold Kalter Wwe. Frau Kalter iſt ſchon über 25 Jahre Vorſitzende des iſraelitiſchen Frauenvereins Mannheim. * Pfälzerwald⸗Verein. Am 17. Oktober, nachmittags 1 Uhr, findet im Saale der Reſtauration„zum Schloß“ von Wilhelm Lieb in Landſtuhl die Herbſt⸗Hauptwanderaus⸗ ſchußſitzung mit folgender Tagesordnung ſtatt; 1. Wander⸗ plan 1910; 2. Wanderbüchlein 1910; 3. Praktiſche Winke für Schülerwanderungen; 4. Verſchiedenes. * Schreibſtube für Stellenloſe. Im Anſchluß an unſeren Artikel im Abendblatt vom 13. d. M. über die Errichtung einer Schreibſtube für arbeitsloſe Schreibkundige dürften noch f gende ergänzende Mitteilungen von allgemeinem Intereſſe ſe Die Schreibſtube für Stellenloſe iſt keine„Schreibſtube“ ſchz weg, ſondern nach dem Vorbild anderer Städte Deutſchl und der Schweiz ausſchließlich zu dem Zwecke ins Leben ger um den Arbeitsloſen von der Feder vorüb gehend Unterkommen und Verdienſt z u ge w ren und ihnen möglichſt dazu zu verhelfen, eine Stellung 1 finden. Die Schreibſtube 55 Sieenkeg wünſcht durchaus nicht daß die hieſigen Firmen alle„ihre E Schreibarbeiten wor in der Schreibſtube ausführen laſſen“. Das Zirkular, welche mit der Bitte um Arbeit an die Handelswelt Mannheims 9 richtet iſt, ſpricht nur von einer Reihe von Spezialſchreiba wie Adreſſenſchreiben, Abſchriften, Vervielfältigungen ete., oft plößlich an Firmen, Vereine und Private herah in dem Betrieb entweder über werden können. Die Schreibſtube für Stellenloſe iſt ein meinnütziges Wer!l verſchiedener Körperſch ten, Firmen und Privatperſonen und iſt auf Mithilfe zur Beibringung der Mittel angewieſen. Der ſei auch an dieſer Stelle allen ausgeſprochen, die es durch Z1 weiſung von Beitrögen ermöglicht haben, die Schreihſtube Stellenloſe jetzt zu eröffnen und ſie ſofort in den Stand zu ſezen Von der Rheinflotte. Die Gebr. Wagner in 1 1 baben gegenwärtig auf ſeiner erſten Bergreiſe befindet, Dampfer hat den Namen„Johann Wagner Nr. 95 einer holländiſchen Werft erbaut, 27 Meter lang 5„50 brei, und hat einen Tiefgang von 1,70 Meter.— Im Al des Dampfers„Mathias Stinnes“ iſt der in Hollar neue eiſerne Schleppkahn„Venus“ des Schiffers Bretzel⸗Ko lenz auf ſeiner erſten Bergreiſe. Der Kahn kann 34000 laden. Er befindet ſich auf der Reiſe nach Mannheim. einer Kohlenladung nach Mannheim befindet ſich der neue Schleppkahn„Claſina“ eines holländiſchen Eigentüm ſeiner erſten N eiſe zu Berg. Der Kahn iſt 85 Meter Meter breit, kann 1547 Tonnen laden und hat einen h Tiefgang von 2,53 Meter. * Eine rabiate Angeklagte. Eine hitzige Szene lieferte Fahre alte Köchin Lina Küſtner aus Neudenſiadt. Sie gen Diebſtahls angeklagt. Nicht das erſtemal, aber ſie vegke fürchterlich auf. Als Haushälterin bei dem Fuhrmann Schmitt hatte ſie Kleider, Wäſche und Schmuckſachen im Wer 18 Mark für ſich auf die Seite gebracht. Wegen ihres aufge Weſens war ſie auf ihren Geiſteszuſtand unberſucht worden ztwei Sachverſtändige, Vezirksarzt Medizinalrat Dr. Ku hier und Aſſiſtenzarzt Dr. Gruhle aus Heidelberg, wap Gerhnbüne geladen. Als einer der Zeugen, eim getwiſſe ſer, den Saal betrat, fuhr die Angeklagte auf, wie vo rantel geſtochen. Mit einer Flur von Schimpfworten ſie den Gegenſtand ihrer heſtigen Ankipathie.„Mach naus kommſcht!“ ſchrie ſie und einen im Anßlage ſtehenden Stuhl, um damit auf N. loszugehen. Der Gericht⸗ nahm ihr den Stuhl ab und beſänftigle ſie. Als der Heide Piychiater ſein Gutachten abgab, verzerrten ſich ihre Geſich vor Wut und wurden förmlich ſchwarg. Auch gegen ihn ſch ſie ein ganzes Lexikon vulgärer Schmeichelnamen, und nächſt ſitzende Bezirksarzt retirierte ſchleunigſt vor köpfigen Dame. Beide Sachverſtändige waren der Meinun der Schutz des 8 51 RStGhB. ihr nicht zuzuſprechen ſei: teil ſautete auf 3 Monate Gefängnis, welche durch die chungshaft verbüßt ſind. Die Angeklagte exhält eine nach wo ein Bruder von wohnt. ö Polißeibericht vom 14. Oktober 1909. (Schluß.) In der Zeit vom 25. bis 27. September und 8/0. ds. Is. in der Nachtzeit aus den ſtädtiſchen Pachig am Kuhweideweg auf erſchwerte Weiſe, folgende Gegenſtänd wendet: Ein Paar noch neue, ſchwarze Gebirgslaſ ſchenſchuht Juchtenleder, ein Flobertgewehr, 9 mm Kaliber eine grankar Hoſe, auf deren Knöpfe ſich der Name„L. Lampe“ Fran M. befindet, eine getragene, hellgrau karrierte, grau ge Juppe, zwei Steingutbecher mit Schwarzwal dfiguren, e gel 35/50 em mit braunem Rahmen, zwei Kinderkleivchen weißem Kattun, eins mit blauen Linien, das andere mi Zickzacklinien, ein Jrauen Frauenrock(gammgarn), 3 Kinderſchürzchen mit weißen Borden, 2 dunkelblaue aibe tel mit Goldknöpfen, der eine Mante! hat Spitzenkragen u Manſchetten, eine Hängematte im Wachstuchfutleral und rotgeblumte Teller. Gefunden und auf dem Bureau der grimin 5 gegeben wurde ein Jahrrad, Marke unbelkannt, Fab Lenkſtange, braunen Sattel und in e zum ſich eine Luftpumpe, eine Sattelfede E. Selke. — General⸗Anzeiger. Abendblatt.) Mannhbeir:, 14. Oktober. ſchlüſſel. Das hintere Rad war geſperrt. Um ſachdienliche Mit⸗ teilung an die Schutzmannſchaft wird erſucht. Pergnügungen. Im„Terminus“ gaſtiert zurzeit die ſich hier ſo roßer Be⸗ liebtheit erfreuende Damenkapelle„Immer fidel“. Das aus 5 Damen und 2 Herren beſtehende Künſtlervölkchen bemüht ſich jeden Abend mit Erfalg, dem Publikum durch ſeine heiteren Weiſen nach des Tages Laſt und Mühe einige frohe Stunden zu bereiten. Es iſt deshalb keicht zu begreifen, wenn der Terminus zu den belieb⸗ keſten Lokalen unſerer Stadt zählt. Bier aus dem Bürgerlichen Braupaus Feudenheim. Aus dem Graſſherzogtum. Karksruhe, 14. Okt. Nach einem der„Bad. Pveſſe“ aus Wismar zugegangenen Telegramm iſt geſtern auf der Inſel Rügen unter dem dringenden Verdacht, den D oppelmord dort begangen zu haben, der 19 Jahre alte Schweizer Friedrich D. aus Karlsruhe feſtgenommen und nach dem Amtsgerichtsgefängnis nach Rügen überführt worden. Der Verhaftete wird auch bon der Staatsanwaltſchaft Leipzig und von der Staatsanwaltſchaft Karls⸗ rühe ſteckbrieflich verfolgt.— Die Wahlen zum geſchäfts. leitenden Vorſtand der Stadtverordneten, die durch das Ausſcheiden des Obmamus des geſchäftsleitenden Vor⸗ ſtandes, Herrn Brauereidirektor Karl Moninger, bedingt waxen, fanden geſtern abend ün Rathauſe ſtatt. In den geſchäftsleitenden Vorſtand der Stadtverordneten wurde Stadtv. Frey mit 49 Stimmen gewählt. Zum Obmann wurde der ſeitherige ſtellver⸗ tretende Obmaun des geſchäftsleibdenden Vorſtandes, Olto Mülle 55 mit 64 Stimmen gewäßlt. Als ſtellvertretender Obmann ging dann Stadtv. Leopold Ettlinger mit 55 Stimmen aus der Urne hervor. Ilfenter, Kunſt und Wifſfenſchaft. Ein großes Muſikſeſt in Mannheim. Guſtav Mahler in Mannheim. Ein großes Muſikfeſt in Mannheim iſt für MWitte Mai nächſten Ja hres ge⸗ plant. Ueber die beabſichtigten Veranſtaltungen wird uns von zuſtändiger Seite geſchrieben: Für Mitte Mai nächſten Jahres werden von der muſikaliſchen Akademie im Verein mit dem Hoftheater große muſikaliſche Veranſtaltungen geplant, die dem Komponiſten und Dirigenten Gu ſtav Mahler gekwidmet ſein ſollen. Beabſichtigt wird im Verlaufe von einer Woche ein Beethoven⸗ Orcheſterkonzert, ein Orcheſter⸗Liederabend Mahler'ſcher Kom⸗ poſitionen, die Aufführung einer großen Mahler⸗ ſchen Sinfonie für Orcheſter, Soliſten und Chor und eine Opernaufführung im Theater. Alle vier Abende ſollen von Guſtav Mahler dirigiert werden. —— Von Tag zu Jag. — Die Cholera. Petersburg, 13. Okt. Während der letzten 24 Stunden ſind abermals 37 Cholergerkrankungen und 18 Todesfälle regiſtriert worden. Die Zahl der Kranken beträgt 846. — Eiſerne Hochzeit. Unna i.., 18. Okt. Ihre eiſerne Hochzeit feierten die Eheleute Druske. Der Mann ſteht im 92.,, die Frau im 88. Lebensjahre. Beide ſind noch rüſtig. Letzte nachrichten und Telegramme. . Straßburg, 14. Okt. Nach den Meldungen der Lokalblälter, iſt der Bauunternehmer Kern, der den Nenbau in der Ludwigshafenerſtraße aufführte, deſſen Einſturz vorgeſtern gemeldet wurde, verhaftet worden. W. Straßburg, 14. Oktober. Wie die Blätter melden, hat der Abgeordnete Wetterle gegen das Urteil im Gneiße⸗ Wekterle⸗Prozeß Reviſion eingelegt. * Koburg, 14. Okt. Die Reichstagsſtichwahl iſt auf den 22. Oktober feſtgeſetzt. W². Allenſteſ u, 14. Okt. In einem der hieſigen Kaſeruenbauten ſteülrz le heute mittag, wie die„Allenſt. Zig.“ meldet, die Decke des oberſten Stockwerkes ein und durchſchlug 4 Decken der dar⸗ unterliegenden Stockwerke. 3 Bauarbeiter wurden mit in die Tiefe geriſſen und töblich verletzt. W. Poſen, J4. Oktober. Wegen des freiſprechenden Urteils des hieſigen Schöffengerichts gegen den Abgeordneten Stychel, welcher angeklagt war, in einer Rede in Kurnik den Lehrer⸗ ſtand in den Oſtmarken beleidigt zu haben, hatte der Staatsanwalt Berufung eingelegt. In der Landgerichtsverhand⸗ lung wurde Stychel freigeſprochen. Die Koſten wurden der Staatskaſſe auferlegt. Wien, 14. Okt. Der Verwaltungsgerichtshof wies die bon Profeſſor Wahrmund erhobene Beſchwerde wegen der Siſtierung ſeiner Seminarübungen an der Univerſität Innsbruck als unbegründet ab. Große Luftſchiffmanöver. m. Keöln, 14. Okt.(Priv.⸗Tel.) Der Aufſtieg des Lenk⸗ bal lons Groß I iſt von Berlin abermals verſchoben werden, ſo daß ſeine Ankunft in Köln für heute oder morgen zu erwarten ſteht. Es verlautet, daß auch Parſeval I1 nach Schluß der Frankfurter Ausſtellung die Reiſe nach Köln antreten wird, um in der Zeppelinhalle zu verbleiben. Von Köln aus ſoll im Kächſten Frühjahr ein großes Luftſchiffmanöver ſtatt⸗ finden zwiſchen den Luftſchiffen aus Berlin und Metz. Die Motoxluftſchiffſtudiengeſellſchaft hat an das Kriegsminiſterium das Erſuchen gerichtet, auch den ihr gehörenden Parſeval III nach Köln zu beordern, worüber indeſſen ein Beſcheid noch aus⸗ ſteht. Es verlautet, daß vom 20. Oktober ab von Köln aus Probefläge von Groß II, Zeppelin III und Parſeval II unternommen werden ſollen, um einen Vergleich über die mili⸗ käriſche Brauchbarkeit der drei verſchiedenen Syſteme zu ziehen. Zu dieſen Probeflügen ſoll der Inſpektor der Verkehrstruppen, ., Lyncker und Oberſt Schmiedecke vom Kriegsminiſterium er⸗ 8 werden, Weiter wird berichtet, daß es nicht ausgeſchloſſen iſt, daß auch der vom Stuttgarter Regierungsbaumeiſter Hoff⸗ mann erbaute Militärgeroplan in Köln ſeine Flugverſuche un⸗ ternehmen wird. 8 Der Juwelendiebſtahl in Stuttgart. * Stuttgart, 14. Oltober. Der Haupttäter bei dem Einbruch, in dem Kaufmann'ſchen Juweliergeſchäft iſt in der Perſon des Guſtav Rode, ebenſo wie deſſen Bruder Eugen Rode, in Altona heute verhaftet worden; damit ſitzen alle an dem gro⸗ ßen Einbruch Beteiligten hinter Schloß und Riegel. Stuttgart, 14. Oktober. Dem Vernehmen nach ſind Schilling⸗Vallenda, belannt durch den Einbruch im Juwelierge⸗ ſchäft von Kaufmann. nicht ein und dieſelbe Perſon, ſondern zwei verſchiedene Leute, aber beide an dem Einbruch beteiligt. Nach⸗ dem bekanntlich Schilling in Frankfurt a. M. verhaftet worden iſt, gelang es heute früh auch den Vallenda dort dingfeſt zu ma⸗ chen. Beide ſind geſtändig und bleiben einſtweilen in Fronk⸗ furt a. M. in Gewahrſam. Der in Altona verhaftete Eugen Rode ein Bruder des Haupttäters Guſtav Rode, iſt ſeines Zei⸗ chens Friſeur. Er iſt dringend der Mittäterſchaft berdächtig. Seit Anfang des Monats hatte er lange Reiſen u. a. nach Kopen⸗ hagen gemacht und iſt am 19. Oktober zurückgekehrt. Kopenhagen iſt als ein Platz bekannt, wo geſtohlene Juwelen untergebracht werden. Die Parſeval⸗Ferufahrt. * Augsburg, 14. Okt. Das Luftſchiff Parſeval 3 iſt heute vormittag 9 Uhr 49 Minuten aufgeſtiegen und hat die Fahrt nach München angetreten. In der Gondel befinden ſich Regierungspräſident v. Braun, Generalleutnant b. Bothyner und Oberbürgermeiſter Wolfram. Parſeval 3 beabſichtigt eine Stunde in München zu verweilen und dann wieder nach Augs⸗ burg zurückzukehren, wo übernachtet wird. Morgen fährt das Luftſchiff nach Frankfurt zurück und zwar über Heilbronn, wo eine Zwiſchenlandung vorgeſehen iſt. * München, 14. Okt. Das Luftſchiff Parſeval 3 kam um 10 Uhr 50 Minuten in Sicht, fuhr über die Reſidenz, über wel⸗ cher es einen Kreis beſchrieb und machte dann eine große Schleifenfahrt über die Stadt. Um 11% Uhr erfolgte die Lan⸗ dung auf dem Oberwieſenfeld glatt. Eine ungeheuere Menſchen⸗ menge hatte ſich am Landungsplatze eingefunden. W. Mſnchen, 14. Okt. Das Luftſchiff„Parſeval 3“ iſt um 2 Uhr 12 Min. aufgeſtiegen. Das Luftſchiff ſchlug zuerſt die Richtung nach der Stadt ein, wendete in der Nähe der Frauen⸗ kirche und fuhr dann in langſamer Fahrt in der Richtung nach Augsburg weiter, Ein neuer Fall Grandinger. *München, 14. Okt. Wegen des Auftretens des katholi⸗ ſchen Pfarrers und liberalen Abgeordneten Grandinger in der jüngſten Verſammlung des liberalen Kreisvereins Kulmbach, wird K.„Frkf. Ztg.“ in der Zentrumspreſſe jetzt das kirchliche Einſchreiten gegen Grandinger verlangt, weil er durch den Be⸗ ſuch der Kulmbacher Verſammlung gegen das Verbot des Erz⸗ biſchofs von Bamberg gefehlt habe. Die Haltung Grandingers in Kulmbach wird als eine ſtarke Herausforderung des Erz⸗ biſchofs bezeichnet. 2 5 Berliner Prahtbericht. [Von unſerem Berliner Bureau.) Die Italienreiſe des Zaren. Berlin, 14. Okt. Aus Petersburg wird ge⸗ meldet, daß der Zar den König Victor Emanuel in ſeinem Schloſſe Racconigi beſuchen wird. In Petersburg hält man daran feſt, daß die Begegnung doch auf der Reede von Bajone (Golf von Neapel) ſtattfindet. Man glaubt, daß auf Ver⸗ anlaſſung der ruſſiſchen Polizei, wie auch bei früheren Reiſen des Zaren abſichtlich bis zum letzten Augenblick über das Reiſe⸗ ziel und den Reiſeweg Unklarheit verbreitet wird. Es ſollen im der letzten Nacht eine große Anzahl Carabiniere nach Bajone gebracht worden ſein. Der König ſoll von Rom im Automobil nach Bajone kommen und von dort mit dem Zaren, vom fliegenden Geſchwader eskortiert, nach Meſſina fahren. * Die Erſchießung Lerrers. Die„Schuld“ Ferrers. Francisco Ferrer, der Leiter der Reformſchulen iln Barcelona, iſt nach einem wunderlich abgekürzten Verfahren als Anſtifter und Führer der jüngſten revolutionären Be⸗ wegung in Katalonien vom Kriegsgericht zum Tode verurteilt und erſchoſſen worden. Umſonſt hatten angeſehene Pariſer Univerſitätslehrer, worunter Profeſſoren der Sorbonne, mit Unterſtützung weiter akademiſcher Kreiſe den ſpaniſchen Miniſterpräſidenten Maura erſucht, Ferrer der ordentlichen Gerichtsbarkeit zurückzugeben. Maura, der will⸗ fährige Diener der im Dunkeln mächtigſten Partei in Spanien, der Klerikalen, wußte wohl, warum er dieſes Erſuchen abſchlug. Er brauchte das ſummariſche Verfahren gegen den von den Klerikalen beſtgehaßten Mann in Spanien, gegen den Aufklärer der Jugend, den man um jeden Preis zum Anarchiſten der Tat ſtempeln und los ſein wollte. Auf was ſtützte ſich die Anklage? Auf Behaup⸗ kungen, nicht auf Beweiſe. Daß Ferrer ein überzeugter Republikaner, iſt fraglos. Aber das ſind bekanntlich faſt alle Vertreter der Intelligenz in Katalonien. Nun die Be⸗ hauptungen: Es ſollen unter den beſchlagnahmten Papieren des Angeklagten„mehrere freimaureriſche Schriften“ und Briefe gefunden worden ſein, aus denen ſich langjährige Be⸗ ziehungen Ferrers mit Revolutionären ergeben; Ferrer ſoll nach Mitteilungen der Geheimpolizei die Ausrufung der Republik angeraten haben, ein Gendarmerieoffizier behauptet, Ferrer ſei der Urheber von Unruhen an verſchiedenen Orten, beſonders in Premia und Masnou; auch verſchiedene Ein⸗ wohner behaupten das, auch Dynamit ſoll er verteilt haben. Dann wird behauptet, er habe die Aufſtändiſchen in Barcelona mit Geldmitteln verſehen. Ferrer beſtreitet alle dieſe An⸗ klagen mit größter Entſchiedenheit, er ſei niemals Anarchiſt der Tat geweſen und wiſſe nicht einmal, wie Dynamit aus⸗ ſehe. Die angeblichen Ausſagen der Zeugen, deren Glaub⸗ würdigkeit man nicht kennt, klangen ſo verſchwommen und unſicher, daß unbefangene Richter darin niemals Schuld⸗ beweiſe erblickt hätten. Die Verteidigung wurde in jeder Weiſe eingeengt, ja faſt unmöglich gemacht. Und der Ver⸗ teidiger ſelbſt, der unerſchrockene Hauptmann Galceran, der mutvoll eine Lanze für Bildung und Aufklärung brach, wurde verhaftet, Ferrer ſelbſt aber, der in ſeinem an anderer Stelle wiedergegebenen Brief ſeine Unſchuld an den ihm zur Laſt gelegten Verbrechen beteuerte, iſt erſchoſſen worden. Ein Aufſchrei der Entrüſtung zittert durch die Kulturwelt. Die „Neue Freie Preſſe“ fragt: Fürchten denn die Madrider Machthaber, die nach der Un⸗ terdrückung der letzten Aufſtände eine Schreckensherrſchaft faſt ſchon nach ruſſiſchem Rezept aufgerichtet, nicht, daß aus dem Blute Ferrers eine gefährliche Drachenſaat herauswachſen könne? Bittere Anklagen gegen die ſpaniſche Regierung finden wir auch im„Hannov. Courier“. Seit Monaten wütet die Anarchie von oben im ſteinigen Catalonien. Die Gefängniſſe ſind voll und mit den Gefaugenen ſitzen alle Geſetze des Anſtands, der Moral und der Lgislative hinter Schloß und Riegel. Gerichte ohne Richter ſchicken Beſchul⸗ digte in die Zitadellen, ohne ſie zu hören; Verteidiger und Zeugen werden bedroht und Protokolle als Beweismittel verwendet, die zu unterſchreiben ſich die Vernommenen weigern. Recht? Wer öffentlich danach fragt, iſt für ein Urteil ſchon reif. Und Urteil bedeutet, wenn Schergen richten, Vollzug. Seit Wochen, ſeit Monaten jetzt. Die alte Europa ſieht zu, oder hält ihre Repu⸗ tation gewahrt, wenn ſie ein paar Idealiſten die Abſendung pa⸗ pierner Proteſte nicht wehrt. Soll die zum Himmel ſtinkende Schande noch lange währen, die mit der Hinrichtung Ferrers ſich ſelber krönte? Nichts, was den Tod verdiente, ward üder dieſen Mann bekannt. Daß er für eine Reform der Schule ein⸗ trat, ſich ſchlecht mit Loyolas Söhnen ſtand und kein begeiſterter Monarchiſt war, ſoll nur mit Tode ſühnbar ſein? An dem Auf⸗ ſtand in Barcelong hatte er keinen Teil. Das kann, das muß heute als erwieſen gelten. Längſt, zweifelt nicht, hätten wir ſonſt von den beweiſenden Tatſachen, Handlungen oder Briefen, ge⸗ hört... Doch neben dem Verfahren ſelbſt verblaßt jede Schusd⸗ frage. Wen kümmerts heute noch, was Ferrer tat oder nicht tat? Was Herr Maura tut, was ſeine Schergen leiſten, wozu Alfonſo der Dreizehnte ſeinen Segen gibt: das allein intereſſiert. Mag perſönliches Erleben dem Pſychologen manches erklären, entſchul⸗ digen wird ers nicht. Die Todesſtunde Ferrers. m. Madrid, 14. Okt.(Priv.⸗Tel.) Hier und in Barcelona iſt von nichts anderem die Rede, als von der Erſchießung Ferrers, welche großen Eindruck macht. Die Berichte ſtimmen darüber überein, daß er während der ſchreck⸗ lichen Wartezeit große Ruhe und Feſtigkeit zeigte. Als end⸗ lich die Todesſtunde kam, verlangte er ſtehend, mit dem Geſicht nach den Soldaten gewendet und mit unverbundenen Augen erſchoſſen zu werden. Letztere Bitte wurde nicht ge⸗ währt. Die letzten mit feſter Stimme geſprochenen Worte waren eine Beteuerung ſeiner Unſchuld und ein Hoch auf die moderne Schule. Vor dem Tode diktierte Ferrer ſeinem Verteidiger ein umfangreiches Teſtament. Die ſpaniſche Regierung ſucht ſich zu rechtfertigen. W. Madrid, 13. Oktober. Die„Epoca“ vertrit den Standpunki, daß die Hinrichtung Jerrers nach den Geſetzen des Landes zu Racht erfolgt ſei. Sie will wiſſen, die Soldaten, welche die Exekution vollzogen haben, hätten ſich freiwillig dazu angeboten. Proteſtkundgebungen gegen den Juſtizmord. W. Paris, 14. Oktober. Eine Zuſammenſtellung der ber den geſtrigen Unruhen zu Schaden gekommenen Perſonen er⸗ gibt Folgendes: Ein Polizeiagen: tot, ein Radfahrender ſehr ſchwer verwundet, Polizeidirektor Thouny, ein Polizeilommiſſär, ein Schutzmann ſowie ein Leutnant und zwei Mann der Garde Republicaine ſind verwundet. Polizeipräfekt Lepine erlitt eine leichte Brandwunde am rechten Auge durch einen in ſeiner unmittelbaren Nähe abgegebenen Revolverſchuß. Die Zohl der verwundeten Demonſtranten iſt unbekann:, da die meiſten die Flucht ergriffen. W. Buenos Aires, 14. Oktober. Die Hinrichtung Ferrers rief hier überall ſchmerzliche Bewegung herpor, Die Zeitungen glauben, daß ſie eine gefährliche Periode für Spa⸗ nien einleite und fordern zum Boykott der ſpaniſchen Dampfer und Waren auf. Ww. Montevideo, 14. Oktober. Aus Anlaß der Hinrich⸗ tung Ferrers, wurden von Tauſenden in den Straßen Kundge⸗ bungen veranſtaltet und die Marſeillaiſe geſungen. Der Gedanke, ein internationales revolutionäres Ho⸗ mite zu bilden, wurde beifällig begrüßt. Die Kirchen werden be⸗ wacht. Einzelne Gruppen verſuchten vor dem ſpaniſchen Konſulat und der Geſandtſchaft zu manifeſtieren, wurden aber zerſtreut. Die Zeitungen proteſtieren einſtimmig gegen die Hinrichtung Preßſtimmen. London, 14. Okt. In den Kommentaren über Ferrers Erſchießung nimmt laut„Frkf. Zeitung“ die konſervative Preſſe einen offen reaktionären Standpunkt ein.— Der „Standard“ ſchreibt: Männer wie Francesco Ferrer führen vielleicht keinen aufrühreriſchen Mob an, der Kirchen und Klöſter zerſtört, aber ſie ſind oft viel mehr als die wirklichen Leiter eines Aufſtandes zu töten und es iſt im Intereſſe der Geſellſchaft, daß ſie beſtraft werden.— Die„Times“ drückt ſich nicht mit einem ganz ſo ſchamloſen Zynismus aus, ſchreibt aber: Die ſpaniſchen Behörden ſind offenbar beſſer in der Lage, Ferrers Schuld zu beurteilen und die Höhe der erforderlichen Sühne abzuſchätzen als ſeine und viele Reformiſten auswärtigen Freunde. Doch meint das Blatt, die ſpaniſche Regierung würde klüger gehandelt haben, wenn ſie den Prozeß öffentlich geführt hätte.— Selbſt die liberal⸗imperialiſtiſche„Daily Ehronicle“ wagt mit Rückſicht auf das politiſche Verhält⸗ nis mit Spanien nicht offen zu reden, und erſt die radikale „Daily News“ bringt unter der Ueberſchrift„Die Ermor⸗ dung Ferrers“ eine ſcharfe Kennzeichnung der Lage. 7 Der Fiſcher mit dem großen Dorſch auf dem Rücken iſt das Garantiezeichen für die echte Seotts Emulſion, und nur dieſe iſt nach dem Scottſchen Ver⸗ fahren hergeſtellt. Da es aber viele mehr oder weniger minderwertige Nachahm⸗ ungen gibt, deren Verpackung der echten Scotts Emulſion täuſchend ähnlich nachgemacht wird, ſo achte man beim Einkauf genau auf unſere Fiſcher-Schutzmarke und weiſe alle dieſe Nachahmungen zurück. geichen des Scott⸗ de ſchen Verfahrens! 8720 * FFFEr De ee, 8 — 4 2 5 Seite. „Mauuheim, 14. Oktober. Jolkswirtschalt. An Reichsſtempelabgabe auf Effekten wurden vereinnahmt im September nur M. 650 863(Auguſt M. 2870 863, September 1908 M. 2 782 524) und damit ſeit 1. Appil M. 20 825 374(i. V. M. 13 071 578). Davon entfielen im einzelnen auf inländiſche Aktien M. 214 240(Auguſt Mark 1590 820), ausländiſche Induſtrie⸗Obligationen M. 45 1778(M. 141 112), inländiſche Kommunal⸗ und Hypothekenbank⸗Obliga⸗ tivnen M. 318 422(M. 246 303), ausländiſche Staats⸗ und Giſenbahn⸗Anleihen M. 32 557(M. 524 750), ſonſtige auslän⸗ diſche feſtverzinsliche Werte M. 4502(M. 26 020), Kuxe Mark 28 150(M. 68 136), Genußſcheine M. 598(M. 2726), ſowie erſt⸗ malig auf Anteile deutſcher Kolonial⸗Geſellſchaften und der ihnen gleichgeſtellten deutſchen Geſellſchaften M. 4000. ** Vom Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kuxenmarkt. (Bericht von Gebrüder Stern, Bankgeſchäft.) Dortmund, 12. Oktober. (Vor der Börſe.) Die Auffaſſung, daß wir am Beginn eines wirtſchaftlichen Aufſchwunges ſtehen, erhält ſich, wenn auch ver⸗ einzelte Kreiſe verſuchen, die Beſſerung am Induſtriemarkte als nicht vorhanden hinzuſtellen. Die Käufe des Publikums am Kohlenkuxenmarkte waren in der erſten Hälfte der Woche recht belanglos und erſt die Verteuerung der Geldſätze führte zu einer Zurückhaltung der Käufer. Umfangreiche Ge⸗ winnfeſtſtellungen hatten ſchließlich eine Abſchwächung des ſtark getriebenen Kursſtandes zur Folge. Bei Schluß des Be⸗ richtes iſt die Stimmung ruhig, doch ſind die Preiſe auf dem ermäßigten Stande gut behauptet. Im Vordergrunde ſtanden wiederum Dorſtfeld, die in großen Mengen aus den in un⸗ ſerem letzten Berichte angeführten Gründen bis M. 15 600 be⸗ zahlt wurden, um ſich im weiteren Verlaufe bis M. 14 000 ab⸗ zuſchwächen. Sehr groß war ferner der Verkehr in Graf Schwe⸗ rin, die von M. 10 000—10 900 anziehen konnten, um ebenfalls eine Abſchwächung bis M. 10 400 zu erleiden. In König Lud⸗ wig, Lothringen, Mont Cenis, Helene und Amalie und Langen⸗ brahm wurden mehrfach die vorwöchigen Preiſe angelegt. Im Einklang mit der Geſamtſtimmung gaben jedoch die Kurſe ſchließlich um M.—600 nach. Sehr feſt lagen Carolus Mag⸗ nus bei M.—700, Johann Deimelsberg und Eintracht Tiefbau kwnten bei umfaſſenden Käufen ihre Kurſe von M. 7400—7850 bezw. von 7000—7400 aufbeſſern, verloren jedoch bis zum Be⸗ richtsſchluß dieſe Steigerung wieder vollſtändig. Großes In⸗ tereſſe bemerkten wir für die Kuxe der Gewerkſchaft Ooſpel, die auf das Anfahren des Flötz Dickebank im weſtlichen Oeſpelfelde von M. 2400—2650 anziehen konnten; doch ſchwächte ſich auch hier auf vereinzelte Glattſtellungen der Preis bis M. 2500 ab. Hermann 1/3 wurden in großen Mengen bis M. 4125 bezahlt, während Trier nach einer vorübergehenden Notierung von Mk. M. 6375—6300, im Angebot ſchließen. Niedriger waren Freie Vogel und Unverhofft bei M. 2300 und Schürbank und Char⸗ lottenburg bei M. 1775. Erwähnenswert iſt ſchließlich die Stei⸗ gerung für Annelieſe, die mit einem Kurſe von etwa M. 3000 die Woche verlaſſen. Recht feſt war die Stimmung am Braunkohlen⸗ markte. Auf die Nachricht, daß die Regiſer Braunkohlenwerke vorausſichtlich keine Zubuße mehr einziehen werden, konnte ſich der Preis bei lebhaften Umſätzen bis M. 2800 vorübergehend befeſtigen, um ſich allmählig wieder bis M. 2600 abzuſchwächen. Humboldt erzielten vorübergehend einen Kurs von M. 1800 und werden bei Niederſchrift dieſes Berichts mit M. 1625 lebhaft gehandelt. Hamburg wurden in Poſten bis M. 725 bezahlt, um ſich ſchließlich bei M. 700 in guter Nachfrage zu behaupten. Für Neurath wurden mehrfach Preiſe von M. 1850 und für Bellerhammer bis M. 3500 angelegt, während in den übrigen Werten die vorwöchentlichen Notierungen bei ruhigem Geſchäft beſtehen bleiben. Am Kalimarkte ſtellte ſich nach der lebhaften Nach⸗ frage der Vorwoche eine leichte Ermattung ein, und die Preiſe mußten bei geringer Nachfrage etwas nachgeben. Zwar bleibt die Grundſtimmung feſt und die Hoffnung auf die ſchließliche Bildung eines Vollſyndikats erhält ſich. Beſtärkt wurde dieſe Auffaſſung durch die Nachrichten aus der letzten Geſellſchafter⸗ verſammlung. wonach man mit einer Aufhebung der bekannten ſechswöchentlichen Kündigungsklauſel rechnen darf. Auch die wei⸗ tere Stärkung des Syndikatsgedankens durch die Weſteregeln⸗ gruppe hat in den beteiligten Kreiſen wohltuend berührt. Des⸗ halb ſind die gegenwärtigen Schwankungen nicht als der Aus⸗ fluß einer ungünſtigen Aenderung in der Lage des Syndikats zu betrachten, ſondern allein auf die Abſicht zurückzuführen, Poſitionen in ſchwachen Händen zu löſen. Von Ausbeutewerten wurden vorübergehend Alexandershall und Burbach lebhafter gefragt und bis M. 8750 bezw. M. 12 500 bezahlt. Für Neuſtaß⸗ furt erhält ſich bei annähernd M. 11 000 die Nachfrage, während in den übrigen Ausbeutewerten die Notierungen faſt nominell bplieben. Von den Anteilen der ſchachtbauenden Unternehmungen wurden Heiligenroda auf das Anfahren des erſten Kalilagers im Schachte lebhaft gekauft und bis M. 3450 bezahlt. Auch für Sachſen⸗Weimar ſind gute Käufer am Markte. Der Preis er⸗ fuhr eine Aufbeſſerung bis M. 4050 und konnte ſich auf dieſem Stande leicht behaupten, während in den übrigen hierhergehöri⸗ gen Werten die Kurſe bei mangelnder Nachfrage leicht ab⸗ bröckelten. Am Aktienmarkte waren Krügershall und Juſtus⸗ Aktien bei etwa 89 Prozent bevorzugt. Von den Werten des Südharzkonzerns unterlagen Deutſche Kaliwerke mehrfachen Schwankungen., doch bewegte ſich bei Berichtsſchluß der Preis mit 117 Prozent auf dem Stande der Vorwoche. Erzlkuxe liegen bei feſter Grundſtimmung ohne weſent⸗ liche Veränderungen. Gehandelt wurden hauptſächlich Bauten⸗ berg, Freier Grunder Bergwerksverein und Nene Hoffuung und Landeskrone. *.**. Bierbrauerei Gebr. Müſer, Langendreer. In der geſtrigen Hauptverſammlung der Bierbrauerei Gebr. Müſer vertraten 15 Aktionäre ein Kapital von 1 290 000 Mk. Es wurde der Abſchluß genehmigt, der Verwaltung Entlaſtung er⸗ teilt und die ſofort zahlbare Dividende auf 6 Prozent feſtgeſetzl. Zur Geſchäftslage führte der Vorſitzende aus, welches Er⸗ gebnis das neue Geſchäftsjahr bringen werde, laſſe ſich ſchwer vorausſagen; es hänge die Heilung der Wunden, die dit letzte Zollerhöhung dem Brauereigewerbe geſchlagen habe, von mancher⸗ lei Umſtänden ab. Die Erhöhung der Brauſteuer im Jahre 1806 ſei als Verbrauchsſteuer gedacht geweſen, ſie ſei aber im weſent⸗ lichen an den Brauereien und den Wirten hängen geblieben. ter vollzogen. Der Bierkrieg ſei zwar abgeflaut, es fänden nur noch Rückzugsgefechte ſtatt, und man hoffe auf baldigen Frieden. Redner rechtfertigte die Erhöhung des Bierpreiſes ſeitens der Brauereien um 4 Mk. Die neue Steuer mache zwar nur.50 Mark auf das Hektoliter aus, aber die ſonſtigen Koſten im Brauereibetriebe ſeien in den letzten Jahren ſo geſtiegen, daß eine Geſamtmehrbelaſtung von.24 Mk. für das Hektoliter her⸗ auskomme. Hierzu könne man noch 1 Mark rechnen wegen des großen Konſumrückganges. Das Mißliche ſei ja, daß die Ange⸗ legenheit in eine Zeit wirtſchaftlichen Niederganges fiele. Was die derzeitigen Verhältniſſe anbelangte, ſo ſeien auf bedeutend höhere Hopfenpreiſe als im Vorjahre zu rechnen. Dem⸗ gegenüber ſchienen ſich aber die Malzpreiſe billiger zu geſtalten, als man zuerſt annahm. Hoffentlich gerate man bald wieder in ordentliche Verhältniſſe. Der Abſatz ſei in letzter Zeit ganz er⸗ heblich zurückgegangen. Beſtimmte Hoffnungen und Zuſagen für das laufende Jahr könne er nicht machen, aber man hoffe doch ein befriedigendes Ergebnis zu erzielen. Ein Aktionär bemerkte, der Bierkrieg würde nicht dieſe Schärfe angenommen haben, wenn ſeitens der Brauereien nicht Veranlaſſung genommen worden wäre, die Preiserhöhung in ſo breiter Weiſe in den Zeitungen be⸗ kanntzugeben. Der Vorſitzende widerſprach dem und bemerkte, daß der Geſetzgeber hierbei der allein Schuldige ſei. Eine Steuer⸗ erhöhung um 100 Millionen Mark laſſe ſich ohne Kampf nicht durchführen. n. Mannheimer Produktenbörſe. Angeregt durch die feſten Tendenzberichte von den nordamerikaniſchen und engliſchen Börſen ſowie durch die erhöhten Forderungen von Rußland verkehrt auch der hieſige Markt in feſter Haltung bei ſteigenden Preiſen. Die Nachfrage iſt ziemlich rege; doch zeigt ſich bereits zu den erhöhten Preiſen wieder etwas mehr Zurückhaltung. Die Notierungen im hieſigen offiziellen Kursblatt wurden für Weizen um 25 Pfg. per 100 Kg. franko Waggon Mannheim erhöht, während die Roggen⸗ preiſe unverändert blieben. Für Braugerſte ſind die Preiſe um eine Nuance feſter. Futtergerſte und Mais ſind dagegen etwas billiger käuflich. Für Weizenmehl wurden die Preiſe für alle Sorten franko Haus um 25 Pfg. per 100 Kg. erhöht. Die Maſchinen⸗ und Fahrrad⸗Fabrik Claes u. Flentie in Mühl⸗ hauſen i. Th. iſt unter gleicher Firma in eine G. m. b. H. mit M. 1800 000 Kapital umgewandelt worden. Geſchäftsführer ſind: der Ingenieur Karl Claes in Mühlhauſen t. Th. und der Hauptmann Otto Raſina in Kehl. Im Konkurs von J. F. C. Möller, Altonaer Wachsbleiche in Altona⸗Ottenſen gelangt jetzt aus den verfügbaren M. 289 500 auf M..08 Millionen Forderungen eine Schlußdividende von 3 Proz. zur Verteilung, ſodaß insgeſamt 11 Prozent zur Ausſchüttung ge⸗ kommen ſind. Internationale Bohrgeſellſchaft Erkelenz. In der geſtrigen ordentlichen Generalverſammlung der Internationalen Bohrgeſell⸗ ſchaft Erbelenz wurde der Geſchäftsabſchluß per 31. März ds. Is. genehmigt und dem Vorſtand und Aufſichtsrat Entlaſtung er⸗ teilt. Mit Rückſicht darauf, daß inzwiſchen ſämtliche Aktien der Geſellſchaft in den Beſitz des A. Schaaffhauſenſchen Bankvereins übergegangen ſind, äußerten die bisher dem A. Schaaffhauſenſchen Bankverein nicht angehörigen Mitglieder des Aufſichtsrates anläß⸗ lich der jetzt abgelaufenen Wahlperiode den Wunſch, von ihrer Wiederwahl Abſtand zu nehmen, dem entſprochen wurde. Es wurden in den Aufſichtsrat neu gewählt die Herren: Beſtgen, Far⸗ wick, Heimann, Samuel Langen und Thomas, ſämtlich Direktoven des A. Schaaffhauſenſchen Bankvereins. An der Berliner Börſe war der Privatdiskontſatz heute unver⸗ ändert 39½ Prozent, tägliches Geld zirka 3½ Prozent. ** 8 Delegraphiſche Handelsberichte. Vom amerikaniſchen Baumwollmarkt. m. Köln, 14. Okt. Vom Newyorker Baumwollmarkt meldet die „Köln. Ztg.“: Auf Meldungen aus den mittleren Gebieten über den Eintritt von Froſt und auf anregende Nachrichten vom Ausland, namenlich von Mancheſter, herrſchte beim Beginn des Baumwoll⸗ marktes ſtarke Deckungsfrage, ſodaß die erſten Umſätze eine Beſſerung von 13—11 qs., zeigten. Da auch im Handel mit Baumwolle entſchiedene Beſſerung feſtzuſtellen iſt, und ſeitens der Spinner aus dem Süden reichliche Gebote vorliegen, konnte die Aufwärtsbewegung andauernd an Boden gewinnen. Vom Eiſenmarkt. *Köln, 14. Okt. Wie die„Frkf. Ztg.“ hört, ſind dem bekannlen Abkommen in Stabeiſen, dieſes Material bis zum 15. Dezember d. Is. zum Mindeſtpreis von 102 Mk. nur für das 1. Quartal 1910 zu verkaufen, auch die Mehrzahl der ſogenannten Martinswerke bei⸗ beigetreten. Preisermäßigung für Kupferbleche. m. Köln, 14. Oktober.(Priv.⸗Tel.) Der Kupferblech⸗ verband ermäßigte den Grundpreis für Kupferbleche um 2 Mark auf 155 Mark per 100 Kilo waggonfrei. Dresdner Bankverein, Dresdeu. * Dresden, 14. Okt. Die außerordentliche Generalverſamm⸗ lung des Dresdener Bankvereins, in welcher 9423 Altien durch 40 Aktionäre vertreten waren, genehmigte debattelos den Fuſionsvertrag mit der Magdeburger Privatbank. Aus dem Kreiſe der Aktionäre wurde der Verwaltung Anerkennung gezollt. Neues vom Dividendenmarkt. * Berlin, 14. Okt. Die Hannoverſche Maſchinenbau⸗A.⸗G. vorm. Georg Eggersdorf in Linden⸗Hannover erzielte bei erhöhtem Kapftal im abgelaufenen Jahre einen Rekordumſatz von 24,75 Millionen Mk. (i. V. 20,83 Mill.). Die Ablieferung von Lokomotiven ſtieg. Dagegen wurde an Dampfmaſchinen und im Keſſelbau geringere Mengen zu gedrückten Preiſen verkauft. Der Reingewinn beträgt 2516598 ¼/ (i. V. 1 855 916 ½, die Dividende 24 Prozent(i. V. 25 Prozent). Die in das neue Jahr übernommenen und die noch dazu gekommenen Aufträge betragen, laut„Frkf. Ztg.“, 19 Millionen. Ausländiſche Erwerbung durch Deutſche Banken. * Wien, 14. Okt. Die Dresdner Bauk und der Schaaffhauſener Baukverein haben die Mähriſch⸗Schönberger Mineralöl⸗Raffinerie ſür 2,3 Millionen Kronen und den größeren Teil der in Drohobeez im Bau befindlichen Auſtria⸗Raffinerie um 1,6 Millionen Kronen er⸗ worben. Beide Unternehmungen ſollen der„Neuen Fr. Preſſe“ zu⸗ folge, in eine Aktiengeſellſchaft umgewandelt werden. Erhöhung der Bankrate der Bank von England. * London, 14. Okt. Die Bank von England erhöhle ihren Diskont von 8 auf 4 Prozent. Von der neuen türkiſchen Anleihe. * Honſtantinopel, 14. Okt. Die Ottomanbank überwies heute demFinanzminiſter 2½ Mill. Pfd. der neuen Auleihe. Die andere Zahlung erfolgt, laut„Frkf. Ztg.“, in der Weiſe, daß jede vierte Woche eine Million überwieſen wird. ****** Mannheimer Effektenbörſe. on 14 Oktober.(ffizieller Bericht., „ rumäniſcher—.———.— Fein⸗Sprit Ja. verſt. 1000% 1 „ norddentſcher.—.—.„„„ uyverſt. „ amerik.—.— Roh⸗Kart. ſprit verſt. 80 Gerſte, hieſ. 17.——18.—„ unverft. 80% „ Pfälzer 17.25—18.50 Alkohol hochgr.,„ Gerſte, ungariſche.——.— 15 +* Weizenmehl 5 15 34.25 33125 31.75 80.75 29 75 waren fest. lief in ruhiger Haltung. Gefragt waren in Deutſcher Oelfabriken zu 143.25 Prozent, Elefantenbräu Aktien zu 82 Prozent, Schrödl, Heidelberg zu 170 Prozent und Zellſtoff⸗Fabrik Waldhof Aktien zu 304 Proz. Continentale Verſicherungs Aktien notierten 515., 520 B. 55 und Mannheimer Verſicherungs Aktien 552., 555 B. Aktien. Wanken. Prief Geld Brief Geld Badiſche Bank 135.——.— Transport Gewrbk. Speyerdor———u. Berſicherung. Pfälz. Bank„ B..⸗G. Rüſch. Seetr. 89.50—. Pfälz. Hyn.⸗Bauk— 194.25Mannh. Damofſchl.—— 82..— Pf. Sp⸗ u. Cdb. Sandau—— 139.5.„, Lagerhauß—.— 89 Rbede. Kreditbank 138 50 18% Frankena, Rück⸗ und 7 5 Rhein. Hyp.⸗Bank 197.— 196.500 fitverſ..⸗G. um. Südd. Bank V Sbem. Juduſtrie. mſ Bad. Anil.⸗u.Sodafbr. 430.——.— Bad. Aſſecurran;. 1620 „ z„ neu—.——— ontinental. Verſich. 520.— 5185 Chem. Fab. Goldenbg.— 19 Mannh. 555— 597 Verein chem. Fabriken 323 75—.— Oberrh. Verſich.⸗Geſ. 620.——— Verein D. Oelfabriken—.— 143 25 Württ. Tranp.⸗Berſ.—.— 490— Weſt..⸗W. Stamm 204.——.— Juduſteie, 3 Vorzug 102.——.—.⸗G. f. Seilinduſtrie 134— 132.. Brauereien. Dingler'ſche Nſchfbr. 115.——.— Bad. Brauerei 70.——.—Emailltrfbr. Kirrweil.—-— Binger Aktienbierbr.——.—Emaillw. Maikammer—.— 98 Durl. Hof vm. Hagen 287.——— Ettlinger Spinnerei—— 100.— Eichbaum⸗Brauerei—— 106.—Hüttenh. Spinnere! 85.——. Elefbr. Rühl, Worms—. 82— Hedd. Ku. u. Südd. Kb. 126.—— Ganters Br. Freibg. 96.——.— Farlsr. Maſchinenbau Kleinlein Heidelberg 182.———Nähmfbr. Haid u. Neu Homb. Meſſerſchmitt 35.——.—Tocth. Cell. u. Papterf.—.— 216.— Lupwigsh. Brauerei—.— 220,—[Nannz. Guct. u. Asb. Plannh. Aktienbr. 124.——.—[Naſchinenf. Babenig—— 196.— Pfalzbr. Geiſel, Mohr Oberrd. Elekrrizität 5 Braueret Sinner—.— 255—-Pf. Nähm u. Fahrradf. Br. Schrödl, Heidlbg. 0-Portl.⸗Zement Sdlbz „Schwartz, Speyer—. „ S. Welz, Speyer—.——— Sübd. Draht⸗IJnbuſt. „ z. Storch., Speyer Br. Werger, Worms Wormſ. Br. v. Oertge Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr.—.— 158.— Zellſtoffabr. Waldhof—.— 304 Zuckerfbr. Waghäuſel 14725 Zuckerraff. Mannh. *** Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. vom 14. Oktober. Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 K bahnfrei hier. 15 23.50——.— Ruſſ. Futtergerſte Hafer, bad. neuer — Weizen pfälz. neu Rheingauer— „norddeutſcher 23.75——.— Hafer, nordd. „ ruſſ. Azima 2475—25.— Hafer rufſiſcher „ ien 755—8480„ da Rcte „ Theodoſia 25.25—25.50[Maisamer.Miped „Taganrog 34.—.0]„Donau 15.50—15.76 „ Saxonska 24.25—24.50„La Plata 15.50—15.75 „ rumäniſcher 55— Kohlreps, d. neuer 27.—— „ am. Winter 24.75——.—Kleeſamen deutſch.! „ Maliteg 5„ IE—— „ Walla Walla„Luzerne ital. 180—165 „ Kanſas II.———„ Provene. 165—180 ——— 0 „ Auſtralier„Eſparſette 35 „ La Plata 25.———.— 1908er nordfranzöſ. Kernen neu 28.25—23.50 Leinäl mit Faß 5 Roggea, pfälzer neu 17.25—17.50 vufſiſcher“—.— e e „. ſche“!—. Backrüböl 66.50 Roggenmebl! Nr. 0) 2650 1) 24.— Tendenz: Weizen höher. Roggen unveränderji. Brau erſte feſter. Futtergerſte ruhiger. Mais unveränder'. Hafer ruhiger. *** Verliner Effektenbörſe. [(Privattelegramm des Genera]l⸗Anzeig * Berlin, 14. Okt.(Fondsbörse.) Die B zeigte bei Beginn eine ausgesprochene feste H Die Börsenkreise haben sich auscheinend mit der teuerung des Geldes abgefunden. Neben erneut nungskäufen des Publikums sollen auch Deckung gewesen sein, welche die feste Tendenz hHerbe Kursmässig am stärksten äusserte sich diese à Montanmarkte, wo die Besserungen durchwe I PCt., bei Harpener 2 pCt. betrugen. Lebhaft Umsatz namentlich in Gelsenkirchener- und Phô aktien. In bescheidenem Masse folgten Banka Aufwärtsbewegung, wo nur Diskonto-Komman teile mit einer Besserung über 1 pCt. einsetzten. Ioozer Russen hoben sich auf ariser regung. Lebhafteres Interesse zu anziehende zeigte sich ferner für Eleletrizitätsaktien. Dageg waren Schiffahrtsaktien bei behaupteten Kurset vernachlässigt. Tägliches Geld 4 pCt. Die Lon Diskonterhöhung um ein volles Prozent führte kanntwerden zu einer Abschwächung, namentlich auf de Montanmarkte, wo sich dlas Kursniveau bis un Prozent senkte, In dritter Börsenstunde blieb bei s Geschäft schwächere Haltung vorherrschend, wozt Anziehen des Privatdiskonts und die Befüröchtung e Ermattung Newyorks angesichts der rproz. Lond Diskonterhöhung beitrug. Der Kassaindustriemark ziemlich fest. 7— Berlin, 14. Okt,(Deviſennotierungen.) kurz Holland 168.60 168.50[viſta New⸗Nork „ Belgien S0.9 80.95 urz Wien London 70.405 20.41 flang Wien „ Paris— 81.17 fkur; Petersburg „ Jalien 80.75 80.70 flang „ Schweiz 81.15 8%[kenz Warſchau Berlin, 14. Ok.(Anfanzs⸗Nnrfe. Kreditaktien 208.4 208.70 Laurahütte Disc.⸗Kommandtt 19680 198.6 Phönſz Staatsbabn 160 69161.—Harpener Lombarden 24.20—.— Bochumer 251.— 258.— 6. Seite. — 5 General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 14. Oktober. J Borlin, 14. Okt. (Schlußkurſe.) dergrund des Interesses. fand infolge freundlicherer Beurteilung der Geldmarkt- Der Markt der Bankenpapiere lage ebenfalls Belestigung. Von leitenden Werten sind Deutsche Bank, Diskonto-Kommandit und Handelsgesell- schaft bei fester Tendenz zu erwähnen. Oesterreichische Banken ruhiger. Gut behauptete Haltung weisen Mittel⸗ banken auf. Eisenbahn-Aktien ruhig. Schiffahrtsaktien vernachlässigt. Auf dem Rentenmarkte sind für einzelne russische Werte bessere Kursnotierungen zu erzielen ge- wesen, doch liessen die Umsätze zu wünschen übrig. Heimische Anleihen abgeschwächt. In Türkenlosen er- hielt sich das lebhafte Geschäft bei fester Tendenz. Nassaindustrie-Papiere still und behauptet. Elektrische Werte fest. Später wurde die Börse schwächer auf die Nachricht, dass die Bank von England den Diskont von 3 auf 4 PCt. erhöht habe. Es notierten Kreditaktien 208.60 à 20, Diskonto-Kommandit-Aktien 198.10 à 19½40, Dresdner Bayk 150.,75. Staatsbahnen 160.80, Lombar- den 24.20, Baltimore-Ohio 116.75. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. London 149.60 149 30 Paris 138.60 138.50 keichsanl. 157.30 154 60 19 146 20 146.20 % Reich dani. 10 9· 160.50 181.— 5%0„ 1909—.——.— bomdarden 24.10 24.20 5 Relchsanleide 83 90 83 90 Baltimore u. Ohio 118.70 116.60 4% Sonſols 102.20 102.10 Fensda Faeiſte 186 90 187.50 Be,„ 1909—.——— Hamdurz Packet 13120 187 10 85„ 93.30 93 60 Kordd. Aoyd 102.20 10195 8 ½ 0% 19099———.—[Ssenmer 251 20 252.20 5% 8 63.80 8375 Deutſ⸗Euxembg. 212 40 214.— % Bad. v. 1901 101.30—. Dorteunder 84 90 86.— 4%„„1908/09 1080 101.70] Gelſenkirchner 212 40 213.20 BE„ kony.—.— 9360] Harpener 204 70 206 60 8%„ 1968/07 93.10—- Laurabätte 193.70 19475 3% Bayern 93 10 93.— Phögir 210.— 210.70 5 ie Heſſen—— 93 10 Pestkegeln 200.,70 200.— 10%% Heſſen 140 81.50 Allg. Elektr.⸗Geſ. 241,70 242.60 52% Sachſen 83.30 83.20 Anilin 480.— 429.— 3½ Japaner 1905 95.10 95.— Anilin Treptow 341.50 340.— 8e% Itgliener———.—Brown Bovert 183.50 183.— 40% Sad. Anl. 1902 88 40 s88 50 Shem. Albert 455.— 456.10 4% Bagdadbahn 87.50 8750 O. Steinzeugwerke 232.— 232.— Deſter, reditattien 208.40 208.56 Slberf. Farben 45.— 458.— Derl. Handels⸗Geſ. 180.10 181.20 Celluloſe Kotheim 212.70 213— Darmiſtäßter Bant 137.80 138,40 Küttgerswerkes 179.80 178,50 Deutſch⸗Aſiat. Bank 149,70 149 60 Toncbaren Wiesloch 104.— 108.50 Deulſche Bant 248.70 24.70 Wf. Draßt. Langend. 224.90 226.50 Dise.⸗Kommandit 197.30 197.70 Zellſtoff Waldhof 305.— 306 10 Vlesdner Bank 159.70 160,78 Privatdiskont 3¾ʃ0% 5 W. Berlin, 14 Okt.(Telegr.) Nachbörſe. Krebit⸗Aktien 208 40 208.40 J Staatsbahn 160.70 161.— Diskonto Komm. 197.50 197,50 Lombarden 24 10 24.20 Londoner Effektenbörſe. London, 14. Okt,(Teleer.) Aufangsturſe der Gfkektenbörſe. 3% Conſols 82% 821% Moddersfontein 12. I18 4 Reichsznleize 82½ 82½ Prsmier ie 2 Argeutinier 88— 88— Randmines—. 975 4 Italiener 103%/ 103˙¼ Atchtſon comp. 123½% 124¼/ 4 FJapauer 50%½% 90ʃ¼¼ Canadlan 190— 191˙1 8 Mexikaner 84— 34— Baltimore 119½ 119% 4 Spanier 94½%½% 94½%Chikägs Milwautee 161½ 162— Ottonandant 19% 19˙½ Denvers com. 45% 46— Amalgamated 80˙% 81/ Erie 34˙% 34½%½ Angeondas giſ 9½ Grand TrunkIII pref. 56/ 56ʃ, Mio Tinto N„ ord. 23— 22ʃ½ Central Mining 16% 17½Louisville 154— 155½ Chartered 37½ 395¾ Miſſouri Kanſas 145˙% 147/ De Beers 18/% 19— Ontario 48— 481/ Eaſtrand 5½%' Sonthern Pacific 131%½ 132% Geduld 2/—Unidn com 207— 2087J/ Goldflelds 6% 6% Stzels eom. 88% 90½ Jagersfonteln 75%—] Tend.: beh. Wiener Vörſe. Wſen, 14. Okt. Vorm. 10 Udr. Kreditaltien 662.— 663.Oeſt. Kronenrente 94.95 94.95 Landerbank 492.50 492.—-][„ Papierrente 98.10 98.10 Wiener Bankverein 541.60541.50]„ Silberrente 98.20 98.25 Staatsbahn 751.50 751.— Ungar. Goldrente 113.29 112.80 Lombarden 124.20124.—„ Kronenrentz 91.70 91.80 Marlnoten 1178117.58 Kipine Monkan 780.— 781.50 Wechſel Paris 95.47 95.47] Tend.t ruhig. Wien, 14 Okt. Nachm..50 Uhr. Kreditaktien 661.50 663.25 Buſchtehrad. B. 985.— 985.— De erreich⸗lugarn 1770 1778 Oeſterr. Papferrenle 98.10 88.10 Bau u. Betr..⸗G.——.— Silberrente 98.20 98.25 Unjonbank 577.— 579.—„ Goldrettte 116.45 116.50 Ungat. Kredit. 766.— 769.— Ungar. Goldrente 111.70 112.80 Wiener Bankverein 541.— 541.—„ Kronenrente 91.75 91.75 Länderbank 492.— 492.— Wch. Frankf. viſta 117.50 117.75 Türk. Loſe 204.— 205.— London„ 240.20 240.22 Alpine 729.— 784.— aD 95.47 95.47 Tabakaktien————,„ Amſterd.„ 199.37 199.30 Norpweſtbahn—.——.—Napoleon 19.14 19.14 Elbtalbahn—.——.—[Marknoten 117.50 117.57 Staatsbahn 750.20 751.50 Ultime⸗Noten 117.50 117.57 Lombarden 124.— 124. Tend.: ruhig. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 14. Okt. Produktenbörſe. Nach den Ppeisſteigerungen der letzten Tage ſetzte heute am Weitzenmarkte eine rückläufige Bewegung ein, die ihven Ausgang von den gün⸗ ſtigen amtlichen argentiniſchen Berichten über die Ernteausſichten nahm. Hierzu kam, daß die Meldungen von den Auslundsbörſen enttäuſchten, die Konſumnachfrage gering war und die Provinz ber⸗ kaufte. Auch das ſchöne Wetter drückte auf die Preiſe. Roggen gab bei etwas lebhaftever Geſchäftstätigkeit im Einklang mit Weitzen nach; ebenſo notierten Futterartikel niedviger. Rütböl lag bis zum Abgang des Berichts geſchäftslos. Berlin, 18. Okt.(Telegramm.)(Produftenbörſe.) Preiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 183 14. 183 Weizen per Okt. 225.50 221.75] Mais per Sepft..—. „ Dez. 220.50 217 25 „ Mai 222.50 218.70„ Dez.—.——.— Roggen per Ott. 172.75 179.75 Mübsl per Ottor. 55.20 55.— „ Dez. 178 75 1725„ Dezbr. 54.90 54.60 „ Mai 178.— 175.50„ Mal 654.80 54.20 Hafer per Dez. 156.75 156. Spfritus 70er loco———.— „Mat—— 161.K0 Weizeumehl 30.50 30.25 „ Jult.——.—[Roggenmehl 23.— 28.— Budapeſter Produktenbörſe. Bu dapeſt, 14. Okt. Getreidemarkt.(Telegramm.) 13. 14. 25 per 50 ke pet 50 kg Weizen ger Or. 1476 14 77 ſtramm 14 79 14 80 willig „„ April 1445 14 46 14 45 14 46 Noggen per Okt. 986 987 ftramm 9 83 9 8ʃ4 willig 9 7 10 28 10 30 10 25 10 26 Hafer per Ott. 768 7 70 fletig 770 7 71 ſietig n 774 7 75 Maks pet Sept.————— Mat 699 700 ſtetig 6 96 6 97 zuhig Kohlraps Augut— Frankfurter Effektenbörſe. rivattelegramm des Gen al⸗ Anzeigers.) * Frankfurt, 14. Okt. Bei Eröffnung machte sich feste Tendenz bemerkbar, doch liess sie weiterhin regere Geschäftstätigkeit vermissen, da die Geldverhält- nisse der Spekulation Reserve auferlegen. Im Anschluss auf festes London liess sich bei Beginn ein ziemlich lebhaftes Geschäft auf dem Montanmarkte konstatieren. Rege Nachfrage fand in Eisenaktien statt. Bochumer, Laurahütte, Harpener und Eschweiler standen im Vor- Schlußkurſe. Reichsbank⸗Diskont 5 Prozent. Wechſel. 114 185 14 Amſterdam kurz 168.55 163.62J Check Paris 81.25 81 25 Belgien„ 50 925 50.9830 Paris kurf 81.216 81.183 Italien 60.725 80.7160 Schweiz. Plätze„ 81 15 8115 Check London 28.437 20.437] Wien 8495 85.975 Jondon„ 29.407.41 Napoleonsd'or 18 20 16.22 5 langeg—[rivatdiskonto B ½ f Slaatspapiere. A. Deutſche. 18 14. 18 14 4% beutſch. Reichsanl. 103.30 162.10 f Mh. Stadt⸗A. 1908—.——. 4„„ 1909—.——.—4„ 1909—.——.— 9* 8 5 92.75 98 65„½„„00 3 25„ 1909——[B. Ausländiſche. 3 83.85 88.855 Arg. i. Gold⸗A. 1887—.— 4% pr. fonſ. St.⸗Anl. 102.20 102. 1605% Chineſen 1896 102.50 102.40 4 do. do.1909—.%½%„„ 1898 99.20 99.50 34 0 93 75 92.651½% Japaner 99 55 95.40 8%„„ 1909—-———[NMexikager äuß. 88/0 10 100.— 5 88.80 88,70]3 Wertkauer innexre 66 20 66.20 Abadſſche St. H. 1901 101.——. Bulgaren 101.40 101.50 „ 1908/09 101.85 101.803¼ italfen. Rente 10420—.— 4% bad.St.⸗O(abg)ſl—— 97.[, Oeſt. Silberren 93.60 98.60 14„ 5 93.80 93.864½„ Papierrenkl.———.— 2„„ 18900 93.— 93 10 Oeerr. Goldreute 99.05 99.25 3„„ 1904 93.40 93.10%2 Vortug. Serin 61.50 61 50 2&„„ 1907 93.—- 93 108„ III 64.10 64.40 Abayr..⸗B.⸗AH..1915 102.20 102.1004½% neue Ruſſen 1905 99.05 99.05 4„„„ 1018 102.38 102.404 Ruſſen von 1880 90.— 89.66 3½ do. u. Allg-Anl. 95.35 58.%4 ſpan. ausl. Netle—.— 94.— 53 do. CBebl. 83.36ſ4 Türten von 1993 88.— 87.75 5 Pfälz..⸗B. Prior, 101.— 100.70[„ unif. 94.60 94.70 490 98.28—.— Ungur. Goldrente 94.85 94.85 4 Heſſen von 1953 101.70 101.70[ 4„ Kronenrente 92.05 92.20 81.80 8170]Verzinsliche Loſe. 3 S 4 Cachſen 83.35 88 65 4 Mh. Stadt⸗A. 1¶——. 3 Oeſterreichiſcher860 166.70 166.70 Türkiſche 160.—160.— Aktien induſtrieller Unternehmungen. Süd. Zuckerfabrtt 147.95 147.8 Hadd. Immobfk.⸗Geſ. 100.30 100.30 kichbaum Maunheim 104.— 104.— Mh. Aktien⸗Brauerei 124.— 134.— Parkakt. Zweibräcken-—f 2Weltz:. Sonne, Speher—.— Cementwert Heldelbg. 159.— 158.50 Cementfabr. Karlſtadt 146.— 147.— Badiſche Aulltnfabrik429.75 428 60 Ch. Fabrik Grtesheim 259.50 249.80 Farbwerke Höchſt 442.50 448.75 er. chem. Fabrtk Mh. 323.50 328.40 Chem. erte Albert 456.— 457.— Südd. Drähtind. Mh. 125.— 125 70 Akkumul.⸗Fab. Hagen———. Aec. Böſe, Berlin 44.20 45.60 Eleitr.⸗Geſ. Allgem. 240.50 243.50 Hedd. Ku. u. Südd. Kb. 126.— 126 70 lahmeyer 114.50 114.50 Elektr.Geſ. Schuckert186 50 187.20 Siemens& Halske 232.50 284— rſtſeldenfabr. Frkf. 228.28. erwerk. St. Jagbert 61.— 61.— Spicharz Lederwerke 124.—128 50 Zudwigsh. Wal zmühle 161.50 161.50 Adlerfahrradw. Kleyet 380— 38450 Maſchinenfbr. Hilpert 82.— 82,.— Maſchinenfb. Badenia 196.— 196— Däürrkopp 337.— 337.— Moſchtaenf. Gritzuer 219.20 219.20 Mafch.⸗Armatf. Klein 118.— 118.— Pf. Rählm. ⸗u. Fahrradf 85 Gebr. Kayſer 132.182.— Nöhrenkeſſelfabrik vorm. Dätr& Go. 39.25 39.80 Schnellpreſſenf. Frkth. 201.— 201.— Vek.deutſcher Oelfabr. 143— 143.50 Schuhfabr. Herz, Fekf. 119.50 119. Seilinduſtrie Wolff 182.—132.— 'wollſp. Lamperts n. 59.— 59. Kämmgarn Kaiſersl. 198.— 198. Zellſtoffabr. Waldhof 302 75 305.60 Aktien deutſcher und auslã Südd. Giſenb.⸗G. 115.85 116.— Hamburger Packet 31.— 180.90 Norddeutſcher Lloyd 102.10 02 20 Oeſt.⸗Ung. Staatsbs 160.70 160 8 Oeſt. Südbahn Lomb. 2410 24.20 udiſcher Transportanſtalten. Gotthardbahn—.——.— Ital. Mittelmeerbahn 81.39 82.—- do. Meridionalbahn 1370 139 70 Baltimore und Obio 116.75 116.90 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. %% Frk. Hyv.Pfdk'⸗ 190.— 100.— 40% F. K. B. Pfobr. Oỹ 100.70 100.70 1910 100.— 100. 4%*„ 9 G. Pfdb. 109.10 100.10 4% Pf. Dyp B. Pfd 98.20 96.20 310%„ 5 810% Pr. Bod.⸗Fr. 92.40 92 50 4 UAtr. Bd. Pfd. vdo 100.10 100.10 64 9 unk. 00 100 10 106,10 1⁰% Pfdbr..0 unk, 18 100 10 100.10 4%„ Pfdbr..Og Unk. 12 100.10 100.10 3½%„ Pfdbr..88 80 g. 94 91.80 91.89 34% Pfd. 98/03 91.60 92.60 4eſ,„ Com.⸗Obl. v. I, unt. 10 10,60 100 60 34,„ Com.⸗Odl. v. 87/1 94— 94 89, 7 Tom.⸗Wol. v. 9/ 94.— 94.— 4% Pr. Pfdb. unk es 99.50 99.50 40„„„I 99 30 180.28 4* 10.— 100 *** 4% Pr. Bfdbrf.⸗B⸗ Hyp.⸗Pfd. unk. 19190 101.— 101.— 4% Pr. Pfdb. umt. 15 100.20 100.20 8 5 17 100.50 100.50 1 94.80 94.80 55 12 98.25 93.— 31½ Pr. gefdhr.⸗Bk.⸗ Kleinb. b. o4k 3½ Pr.Pföbr.⸗Bk.⸗ Hyp. 5 Pfd.⸗ Kom.⸗ —*— Obl. unkündb. 12 9450 94 50 40, Rh. H. B. Pfb. 100.— 100.— 4%„„„ 1907 100.— 100.— 1⁰¹² 1912 100.20 10020 4% 1917 100 80 100 30 40%„1919 101.30 101 30 51%⁰.„veiſchted 1 2 12 .— 92.— Feh...0 72 50 52.50 3 U10 1097 5 0 ee 8110 De———— rebd. 7250 725ö0 %1% dtal. tl.A.&. G. Aen g, 550.— 682— Bank- uud Verſicherungs⸗Aktien. 135,79 13530 121 25 121.90 180 70181.60 117, 117 13740 37.— 448 60 249.— 150.— 150. 7 25 07.25 19720 187.50 15377167.— 203.59 203— 165˙30 160.— 128.50 128789ʃ Badiſche Ban! Berg n. Metglke Berl. Cometh u. Bisln. 8 Baut De iſche Bank ia Bant ffekten! Boön! Disco ites Lommt. Dresdener Ban! Fraukf. Hop.⸗Ban Irkf. Hyp.⸗Creditv. Nati⸗ ank 137,10137.— 123 70 128.50 208.70208.65 101.80186 194.701947 122 25122 3 OikeresUng Bas⸗ Dert. Länderd uk „ Keedit⸗Anſtal Pitizeche Bantk Pfäll. Hop.⸗Batzt reuß. Oßdoßefab. Heltſche Neichsök. 149 149.75 deln. Kridiidänkt 38 50 138.25 Nhein. Hyd.eB. M. 195,— 196— Schane. Bantotr. 147.25.147— Füdd. Bant hm. 114 60114.80 Sietter Bankver. 136.80137.— Bauk Ottemane 147.—147.— Bergwerksaktien. 251.80 252 80 Harpener Bergbau 204 50 206.75 120 3 119,30 Kaliw. Weſterregeln 201.50 201.20 — Oberſchl. Eiſeninduſtr. 111.80 112ʃ50 jutſch, g. 213—214.50 Phönir 210.20 211.75 Ariedtichsßütte Bergd. 133.— 77 300 Br.Königs⸗ u. Laurah. 198 50 195.70 Gelſenkiczner 212.20 214.50] Gewerkſch. Noßleben Jrankfurt a. i, 14. Okt. Kreditaktten 208.60. Diseonte⸗ Commändit 198.25. Darm täbter 138.—, Dresdaer Ban 160 25 Han⸗ dilsgeſellſchaft 182.20, Deuiſche Bant 249.20 Staatsbabn 160 80, Lombarden 24.20, Bochumer 253.—, Gelſenkizchen 214.—, Laurahütte 195.25, Ungarn 94880 Tendenz: feſt. Vachbörſe. Kreditaktien 208.60, Disconto⸗Commandit 197.90. Staatsbabn 169.80, Lombarden 24.20. *** Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 1637. Bochumer Bergban Huderus oneordig Bergb.⸗G. Deutſch, Luremburg —— 14. Oktober 1909. Proviſtonsfreil —— 2 Wir ſind als Selbſttontrahenten Käuſer unter Vorbehalt nter ehalt: 00 0 ———— .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. 100 958 Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafeß M. 320 M. 310 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 240 892 Baumwollſpinneref Speyer Stamm⸗Aktien 54 5 5 Vorzugs⸗Aktien— 97 Benz& Co., Rheiniſche Gasmotoren, Mannheim 146 Brauerei⸗Geſellſchaft porm. Karcher, Emmendingen—— 30 zfr. Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 68 65 Bürgerbräu, Ludwigshafen— ferb.Off Cbemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 89 Daintler Mokoren⸗Geſellſchaft. Untertürkheim 140 135 Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens— 116 ien ee Enzinger, Worms— 169 link, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim 72— Frankenthaler Keſſelſchmiede 84 zfr Fuchs, Waggonfabrit, Heidelberg 187— Herrenmühle vorm. Genz, Heidelberg— 763fr Herzogpart, Terrain⸗A.⸗G., München 127;fr 1255fr. Lindes Eismaſchinen 141 189 Maſchinenfabrit Bruchſal, Schnabel& Henning 365 350 Neckarfulmer Fahrradwerke 149 146 Pacific Phosphate Shares junge 6 Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt 12⁰0— Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft— 102 zfr Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim— 112 Rheinmühle werke, Mannheim 180 5 Rheinſchiff.⸗A.(F. vorm. Fendel, Mannheim 112— Schiff⸗ und Maſchinenban.⸗G. Mannheim, Stammaktien— 90zür Stahlwek! Mannheim— 11⁰0 Slülddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 110— Südbdeutſche Kabel, Mannheim Genußſcheine— M. 185 Unionwerle,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen 115— Unionbrauerei Karlsruhe 58— Vita Lebensyerſtcherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— M. 420 Waggonfabrik Raſtatt— 90 Waldhof, Bahngeſellſchaft 101— 1 Immobiltengeſellſchaft— 120 ffr Zuckerfabrik Frankenthal— 26⁵ Geſchäftliches. Das Preisausſchreiben für Kochrezepre, veranſtaltet von der Liebig Geſellſchaft, deſſen kürzlich erfolgte Ankündigung die Hausfrauen und Kochkundigen vecht lebhaft in⸗ tereſſiert, iſt bereits ſoweit gediehen, daß die näheren Bedingun⸗ gen durch die Vertretung der Liebig Geſellſchaft: Schlüter n. Maack, Hamburg 15, Spaldingſtr. 210/12, an die ſich meldenden Bewerber verſandt werden. Hinſichtlich der 100 Preiſe, insgeſamt 5000 Mark in Abſtufungen von 20, 30, 50, 100, 300, 500 Mark, kommt in erſter Linie die bürgerliche Küche in Betracht, daneben aber auch die einfache Koſt des Arbeiters, wie feine Tafel. Sach⸗ verſtändige Damen erſten Ranges bilden das Preisgericht. Schlußtermin für Einſendungen iſt der 15. Oktober 1909. 2ü———ᷣů———.ĩͤͤ̃— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckeret, G. m. b..: Direktor: Eruſt Müller. ——— Bestbewährte Nahrung für: So-Wle a in de magen- Zurüctgebltdens darmkranke Kinder. 8761 588 7 erbststatlon für Lungenkranke. Sanatorium MWehrawald bei Todtmos, südl. Schwarzwald, 861 m, böchstgelegene deutsche Meilanstalt für Lungenkranke. Höchster Komfort. Vitle Dauererfolge. Vollkommenste Hygiene, esonders geeignet f. Leichtlungenkr. Dirig. Arxzt: Dr. Lips. eee N * Eine nationale Tat. Ich halte es für eine geradezu nationale Tat, daß in unſerem nervöſen Zeitalter ein Genußmittel geboten iſt, das die ſchwere Schädigung des Coffeins vermeidet. Daß dem wirklich ſo iſt, kann ich mit folgendem Beiſpiel einleuchtend belegen und ich gebe gern die Erlaubnis, Gebrauch davon zu machen. Meine Frau bekam nach dem Kaffeegenuß, wenn der Aufguß auch noch ſo dünn war, Herzklopfen und Schwinde anfälle, ſo daß ſie dem ihr liebgewordenen Geträmk völlig entſagen mußte. Der coffeinfreie„Kaffee Hag“ nun hat ihr, die jetzt noch bedeutend empfindlicher gegen die Coffeln⸗ wirkung iſt, nicht die allergeringſten Beſchwerden gemacht. Auch ich habe ihn ſehr gut vertragen und ziehe ihn nunmehr ſeines Aromas und Geſchmackes wegen allem anderen vor. Krefeld. Profeſſor K. 8954 7 1. ˙ꝛ.ꝛ ̃ Üv]l. re eeeeeee „ ereee Mannheirm, den 14. Oktober 1909 ————— E uEUHETTEN UND Tipfxk: NRESTE IMölEUn Txwenbsrz VögrENUAFfE AUSwa l. Fn kkökl öbaff eeeeeeeeeeee ee 6977 Gewerbeſchule Mannheim. Meiſterkurs betreffend. In der Zeit vom 3. November 1909 bis 19. Februar 1910 wird an der Gewerbeſchule ein Vorbereitungskurs für die Meiſterprüfung abgehalten. Der Unterricht findet jeweils am Montag, Mittwoch und Freitag abends ½8—210 Uhr ſtatt. Das Schulgeld beträgt 4 Mark. Anmeldungen zum Kurſe können ſchriftlich oder münd⸗ lich auf dem Rektorat der Gewerbeſchule erfolgen. 82878 Mannheim, den 5. Oktober 1909. Gewerbeſchulrekiorat. Handelshochſchule. Das ausführliche Programm der Handelshochſchule für das Winterſemeſter 1909/10 kann nunmehr im Sekre⸗ tariat der Handelshochſchule(Kurfürſt Friedrich⸗Schule O 6, Erdgeſchoß), im Bureau der Handelskammer(B 1, 7b), des Verkehrsvereins(Kaufhaus), ſerner in den Bureaus der kaufmänniſchen Vereine und m Zeitungskiosk am Waſſerturm in Empfang genommen, nach auswärts vom Sekretariat der Handelshochſchule(Mannheim, C 6, 1) unentgeltlich und portofrei bezogen werden. 32679 Urd U erb Ti e F 2e del Ichnellster Auslünrung lleken billig e 4 Dr. B. Badas I S. m. b. B. Statt 5 I Anzeige. Nach langem, schwerem Leiden ist unsor Iieber, un- rergesslicher Gatte und Vater, Schwieger- u. Grossvater, Bruder, Schwrager und 9 5 ee annheim im Alter von 62½ Jahren heute vormittag entschlafen. MANNHEIM, AELSRURE, Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung fludet Samstag, 16. Oktober, nach- mittags 3 von Leichenhalle aus statt. 19419 (Trauerhaus, Messpl.). 14. Okt. 1909 Planken. 2542² Um rasch zu räumen gewähre ich von 80 Pfg. aufwärts die Rolſe 30% Rabatt. A. Wihler, O 3, 4a, l.§l. die Oberrealſczule, die Reſormſchule, G eeeee(Abendblatt) 7. Seite. W nigt ahlvereinigung das Realgymnaſium, die Höhere Mädchenſchule war am 1. Oktober 1909 zur Scen fällig. 32909 r erſuchen ergebenſt, die fälligen Beträge bei Vermei⸗ dung der perſönlichenMahnung alsbald entrichten zu wollen. Mannheim, 14. Okt. 1909. Stadtkaſſe: Röderer. Sekauntmachung. Der Rechnungsabſchluß der ſtädtiſchen Kaſſen betreffend. Nr. 39 791 J. Die ſtädtiſchen techniſchen Aemter ſind an⸗ gewieſen, im Intereſſe der Ordnung im ſtädtiſchen Rech⸗ nungsweſen die Rechnungen für Lieferungen und Arbei⸗ ten rechtzeitig einzuverlan⸗ gen und zur Zahlungs⸗ anweiſung vorzulegen. Zu dieſem Zweck müſſen am 1. Dezember bereits die Rech⸗ nungen für alle Lieferungen und Arbeiten, welche bis da⸗ bin vollzogen wurden, über⸗ geben ſein. Im Dezember werden Be⸗ ſtellungen tunlichſt vermie⸗ den werden. Soweit ſie nicht umgehen find, wird die Zahlungsanweiſung im kom⸗ menden Jahre erfolgen. Indem wir hierauf auf⸗ merkſam machen und um rechtzeitige Einlieferung der Rechnungen dringend er⸗ ſuchen, bemerken wir, daß diejenigen Geſchäftsleute, welche dem nicht nachkommen, 2 Jahre lang von der Zu⸗ teilung ſtädtiſcher Aufträge ausgeſchloſſen werden. 32898 Mannheim, 5. Okt. 1909. eee itenr Wanner. Sekanntmachung. Das Schützenhaus an der nördlichen Ecke des alten Exerzierplatzes wird auf Ab⸗ bruch vergeben. Offerten mit Preisangabe ſind bis längſtens 32900 Samstag, 16. Oktober 1909, vormittags 11 Uhr auf unſerm Bureau, Luiſen⸗ ring 49 einzureichen; wo⸗ ſelbſt inzwiſchen die hierzu geſtellten Bedingungen ein⸗ geſehen werden können. Mannheim, 9. Okt. 1909. Städt. Gutsverwaltung: Krebs. Telephon 676. der nationalliberalen Partei, der deulſchen Volkspartei und der freiſinnigen Partei. Samstag, 16. Oktober, abends 8½ Uhr findet in der Keſtauration„Zum Drachenfels“, Cillmann Hafen, Beilſtr. 1 eine Bezirks⸗Verſammlung für die Wähler des Stadtteils Jungbusch-Mühlau statt. Referenten die Herren Kandidaten: Fabrikdirektor Benno Danziger und Stadtrat Karl Vogel. Weiterer Referent: Herr Profeſſor Carl Drös. Sum Beſuche dieſer Verſammlung laden wir alle Wähler des Stadtteils Jung⸗ busch-Mühlau ein, die für die Wahl der von uns aufgeſtellten Kandidaten ein⸗ zutreten gewillt ſind. 5 Das Wahlkomitee. Wahlvereinigung der nationalliberalen Partei, der deutſchen Volkspartei und der freiſinnigen Partei. Samstag, 16. Oktober, abends 8 Uhr findet im Saalbau von Trunzer(zur Stadt Mannheim), alte Frankfurterſtr. 2 eine Bezirks⸗Verſ ammlung für die Wähler des Stadtteils Waldhof statt. 584 Keferent Herr Kandidat: Stadtverordneter Leopold Anselm Weitere Referenten die Herren: Hauptlehrer Nerz, Direktor Ernst Müller und Oberlehrer Wiedemann. Sum Beſuche dieſer Verſammlung laden wir alle Wähler des Stadtteils Waldl hof ein, die für die Wahl der von uns aufgeſtellten Kandidaten einzutreten gewillt ſind. Das Wahlkomitee. 2535 Aus dem Großherzogtum. Feudenheim, 13. Okt. Zur Landtagswahl, welche am 21. Oktober von 11—8 Uhr im hieſigen Rathaus ſtatt⸗ findet, iſt unſer Ort in folgende drei Wahlbezirke eingeteilt: 1. Bezirk: Haupt⸗, Neckar⸗, Seckenheimer⸗J Mannheimer⸗, Bis⸗ marck⸗, Wilhelm-, Friedrich⸗, Scheffel⸗, Uhland⸗, Hebel⸗ und Moltkeſtraße; Wahllokal: Zimmer des Bürgermeiſteramts, Vor⸗ ſteher Gemeinderat Johann Schaaf. 2. Bezirk: Käßtaler⸗, Werder⸗, Schiller⸗, Goethe⸗, Windeck⸗, Eichbaum⸗, Paulusberg⸗, Eintracht⸗, Weinberg⸗ und Pfalzſtraße; Wahllokal: Zimmer des Grundbuchamtes, Vorſteher Gemeinderat Adam Wühler. 3. Be⸗ zirk: Adler⸗, Brunnen⸗, Kirchberg⸗, Löwen⸗, Höhen⸗, Feld⸗, Schweizer⸗, Zuer⸗, Sand⸗, Kronen⸗, Burg⸗, Wallſtadter⸗, Heddes⸗ heimer⸗, Ring⸗, Damm⸗ und Ilvesheimerſtraße; Wahllokal: Bürgerfaal, Vorſteher Gemeinderat Georg Benzinger.— Der Neue Medizinalverein Mannheim(Allgemeine Fa⸗ milien⸗ und Einzelverſicherung für Arzt und Apothele), hat ſelbſt eine Filiale errichtet, welche am 1. Januar n. J. in Kraft tritt. Dieſe Einrichtung wird von den Einwohnern jeden⸗ falls freudig begrüßt werden. * Unteröwisheim, 13. Okt. Unter großer Teilnahme ber Hirſden Bevölkerung wurde am Sonntag hier das Groß⸗ herzog FriedrichDenkm al enthüllt. Es iſt ein Find⸗ küngsblock mit dem Relief des verſtorbenen Landesfürſten. Das Denkmal verdankt ſeine Entſtehung hauptſächlich dem opferwilligen Gemeinſinn des Ehrerbürgers Bornhäuſer. oc. Offenburg, 13. Okt. Der am letzten Sonntag in Heidelberg während des Dienſtes verunglückte Lokomotipheizer Wilhelm aus Sand, wohnhaft in Offenburg, iſt geſtern ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Der Unglückliche hinterläßt eine junge Witwe und ein Kind. * Donaueſchingen, 13. Okt. Eine unliebſame Unter⸗ brechung erfuhr das zu Ehren des Geburtstages des Fürſten zu Fürſtenderg geſtern abend veranſtaltete öffentliche Feſtbankett. Um halb 1 luhr ertönten plötzlich JFeuerſignale; ſie zeigten Großfeuer an. Es brannte das mit großen Erntevorräten an⸗ gefüllte Hauptökonomiegebäude des fürſtlichen Guts⸗ hofes. Beim der Feuenvehr ſtand ſchon der gange Dachſtuyl in Flammen. Das zahlreich in dem Gebäude unter⸗ gebrachte Vieh konnte gerettet werden. Das Gebäude brannte faft bis zur Grundmauer ab. Der Gebäudeſchaden dürfte 15 000 M. betragen. Entſtehungsurſache ſoll Selbſtentzündung des Heues ſein. Seit 18758 iſt es nun das drittemal, daß der Sennhof von Schaden⸗ feuer betroffen wurde. Pfalz, Heſſen und Amgebung. *Pirmaſens, 13. Okt. Der verheiratete Dienſtknecht Va⸗ lentin Burkhard aus Bruchweiler fuhr mit einem Fuhrwerk Eiuer Speditionsfirma in der Rodalberſtvaße hier einem Jagd⸗ — wagen, in dem ſich der verheiratete 33jährige Lederhändler Chriſt. Portſcheller mit noch einigen Herern befand, nach. Beim Ausweichen gab es einen kleinen Wortwechſel. Burkhard ſchlug mit der Peitſche nach den Inſaſſen des Jagdwagens und traf den Port⸗ ſcheller. Dieſer ſprang aus dem Wagen, um den Knecht zur Rede zu ſtellen. Burkhard ergriff ein Wagenſcheit und ſchlug es dem Portſcheller derartig auf den Kopf, daß Portſcheller nach kurzer Zeit, ohne wieder zum Bewußtſein zu kommen, ſtarb. Der Täter wurde heute Nacht noch berhaftet. Sportliche Rundſchau. Luftſchiffahrt. * Von der Jla. Auf dem Fluggelände unternahm geſtern vormittag Baron de Caters mehrere Paſſagierfahrten die alle ſehr gut gelangen. Zunächſt begleitete ihn im Aeroplan Frl. Adickes, dann Kontreadmiral Lans, deſſen Gemahlin und endlich Frl. Gans. Eine Runde legte der Belgier bei faſt völliger Wind⸗ ſtille in einer Höhe oon 12 bis 15 Meder zurück.— Leutnant Cal⸗ derara verſuchte vormittags wieder ſein Glück mit dem Wright⸗ apparat. Er kam auch hoch und flog eine größeve Strecke. Plötz⸗ lich fiel der Apparat aber zu Boden und wurde ſehr ſtark be⸗ ſchädigt. Damit iſt den weiteren Verſuchen mit dem Wright⸗ Apparat vorlänfig ein Ziel geſetzt.— Der Clouthballon, der, wie gemeldet wurde an der Eſchborner Landſtraße auf freiem Felde niederging, wurde ſtark beſchädigt. Zunächſt hatte der Bal⸗ lon nur einen unbedeutenden Motordefekt erlitten, der zur Lan⸗ dung zwang. Bei dem Wiederaufſtiegverſuch brach aber eine Kurbelwelle. Das Luftſchiff wurde auf der Stelle entleert und wird per Axe nach Frankfurt gebracht.— Der offizielle Schlußakt der Ausſtellung findet Sonntag, den 17. Oktober, vormittags 11½ Uhr, in Form einer akademiſchen Feier ſtatt, die in der Bierhalle vor ſich gehen ſoll. Die Ausſtellung bleibt bis abends 8½ Uhr geöffnet.— Durch die Frankfurter Dauerflüge von Bleriot und Baron de Caters am vorletzten Tag der Fliegerwoche hat ſich die Zahl der Aviatiker, die länger als eine Stunde in der Luft geblieben ſind, um zwei ver⸗ mehrt; ſie iſt auf zehn geſtiegen. Es ſind dies; die Brüder Wright, Graf de Lambert(Wrightapparat), Farman, Sommer(Farman), Paulhan, Rougier, Baron de Caters(Voiſin), Bleriot(Bleriot), Latham(Antoinette). Sechs Flieger haben es bis jetzt auf mehr/ als zwei Stunden Fahrtdauer gebracht, nämlich die Brüder Wright, Paulhan, Farman, Rougier, Sommer. Der Zweiſtun⸗ denflug von Sommer wurde aber nicht offiziell gezeitet. Gerichtszeitung. S Mannheim, 12. Okt.(Strafkammer.] Vorf.: Landgerichtsdirektor Waltz: Vertreter der Großh. Staatsbeh. Staatsanwalt Kuenzer. Der Taglöhner Philipp Auguſt Zahn aus Schwetzingen hat am 12. v. M. im„Weißen Schwanen“ die Kellnerin um die Zeche geprellt. Obwohl dieſe nur 1 M. ausmachte, wird in Anbetracht der 28 Vorſtrafen auf 4 Monate Gefängnis erkannt. Der Milchhändler Baruch Rothſchild hatte ſich im letzten Frühjahr hinter dem Rücken ſeiner Haushälterin verlobt, was dieſe um ſo mehr aufbrachte, als ſie in Erwartung eines Liebespfandes ſtand. Sie ſchrieb der Braut einen Brief, worin ſie ihre älteren Rechte geltend machte. Darüber wurde nun wieder Rothſchild falſch. Er ſagte ſeiner Haushälterin mit einer Beſtimmtheit, die fürchterliche Entſchloſſenheit verriet, er bringe ſie noch aus Mannheim und hielt ihr auch einen Revolper vor⸗ die Naſe. Dieſe Fuchtelei ſah das Schöffengericht als Bedrohung an und beſtrafte ihn mit 30 M. an Geld. Rothſchild legte Be⸗ rufung ein und brachte heute als Fürſprecherin die Haushälterin mit, mit der er ſich wieder vollkommen ausgeföhnt hat. Das Gericht ſprach ihn in der Tat auch frei. Aus dem Lagerplatz der Firma Ph. Holzmann u. Co. wurde letzten Sommer eine Menge Material geſtohlen. Außer eiſernen Röhren, Schubkarren, Zementküheln und dergl. wurde ein Rammbär fortgeſchleppt, ein Geſchäft, zu dem mindeſtens vier Mann erforderlich waren. Zwei der Diebe, die Taglöhner Franz Beindl und Leo Sackmann, konnten ermiklelt werden. Beindl, der Hauptbelaſtete, erhält heute 8 Monate Gefängnis und wird der Ehrenrechte auf 3 Jahre verluſtig erklärt. Sack⸗ mann kommt mit 10 Tagen Gefängnis davon. Die 18 Jahre alte Tochter des Althändlers Heinrich, die die Sachen ange⸗ kauft hat, wird freigeſprochen. Mit Undank vergilt der 18jährige Taugenichts Heinrich Heil die Wohltaten, die ſeine Pflegeeltern, die Eheleute Julius Gehrig ih erwieſen. Sein Vater, ein Schuhmacher, kümmert ſich nicht um ihn, ſeine Mutter iſt geſtorben. Seit 17 Jahren haben ihn die Gehrigs in Pflege. Frau Gehrig iſt ſeine Tante, Der Pflegevater erklärte heute, ſich die Augen wiſchend, ſie hätten bisher nur Unangenehmes von ihm erlebt. Kürzlich ent⸗ fernte ſich der Junge, ſein Bett mitnehmend, um es zu Geld zu machen. Weiter erſchwindelte er ſich bei Bekannten ſeiner Pflegeeltern Geldbeträge von 4 und 5 M. Er war wiederholt in Lehrſtellen, tat aber nirgends aut und zuletzt trieb er ſich Tag und Nacht im Freien herum. Das junge Zigeunerblut wird zu 4 Monaten 8 Wochen Gefängnis verurteilt. oe, Karlsruhe, 13. Okt. Der hieſige Ver waltungs, gerichtshof hat lt.„Raſt. Tagebl.“ in Sachen der israelftiſchen Gemeinde in Raſtatt gegen den Aeeeen Richard Kauf mann in Raſtatt die Berufungsklage verworſen und das Urteil des Raſtatter Bezirksrats beſtätigt. Dieſes Urteil iſt für das badiſche Land von prinzipieller Bedeutung, weil darin das Einkaufsgeld, das in vielen Gemeinden noch beſteht, als Gebühr und nicht als Steuer bezeichnet wird. -Ausstattungen 00-Geschenke Bolzende Neunelten Bullligste Prelse ade Ufebfion vom Baby bis zum Back- debr. Pindenheim Planken E 2, 12. 1-Kopfbedeckungen fisch u. Jünglingsalter ſe meine Kleider ſtets 15 bei der Repa⸗ ratur⸗Bügel⸗ u. Neinigungs⸗ Anſtalt Ilhaber Paul Kuhn bel bromptet Bedienungutbilligen Preiſen reinigen u. bügeln. Tel. 3218. Meggendorfer.Land u. Meer Berl. ill. Zig. D. Buch f. All Mode Zur gnt Stund Welteourier Weltcourier Zuverläſſigſter Mappen⸗ wechſel an ſtels gleichen Wochentagen mit nur fort⸗ laufenden Rummern. 125 Abonnementspreis für A oder 18 1010 per Quartal: p. Woche ganz nenu M. 13.— —3 Woch alt M.——60 —6„„M. 425—.3 —12„„ M..——.25 älter M..——.20 76 Aermischtes. 8 ſucht zu franzöſ. Con⸗ Helk verſation ame für die Abendſtunden. Adreſſen unter Nr. 19412 an die Expedition erbeten. In der Hauptſynazoge 1 Herrenſchirm ſtehen geblieben. 11000 Abzuholen in F 2, 14. Gelegenheitskauf! Pianino in Mahagoni⸗Empire, vorzügl. im Ton und nur kurze Zeit geſpielt i. Auftrag billig zu verkaufen. 10912 Scharf& Hauk, C 4, 4. Ncdaeen Küchenein⸗ richt.: 1 Gertiko, 1 Chiffon, Schreibliſch, ſehr bill. abzugeb. Schwetzingerſir. 97. Stellen faden Größtes und leiſtungsfähigſtes Möbelhaus von der ganzen Um⸗ gegend ſucht an allen Plätzen f. ipteligente Perſnlächkeiten die in allen Kieiſen Zutritt haben, als Vertreter gegen hohe Proviſion. Ausführliche Offerte unter Nr. 19409 an die Exped. dieſes Blattes. General⸗Unzeiger.(Abendblatt.) 2 0 5 4½5 Soezjalßaus ſür flerren- u. Hnaben-Beſleidung lern Slaurnt 8 EeRN e L. EER 25— 27 2 2532 ——ů— Stellen suchen Kräftiges Mädchen vom Lande, 18 Jahre alt, ſucht Stelle in gutem Hauſe. Zu erfragen 11001 Seckenhſtr. 84 3. St. r. 13 Ig. kautionsfäh. Leute ſuchen ein gutgehendes bürgerliches Weinreſtaurant. Off. unter Nr. 19407 an die Exp. ds. Bl. 1 en Herbst- u. Winter-Neuheiten In Paletots, Ulsters, Raglans KAuto- und Gummi-Mäntel Moderne Muster. eee. 24.— 28.— 32.— 34.— 36.—9t 80.— — Neueste Passformen. B 6 7 großer Laden mit f Wohnung ſofort zu vermieten. 11003 N e F 2, 5 moderner großer Laden, zwei ſchöne Fenſter mit Ma⸗ gazin zu vermieten. Näheres W. Groß, U 1 20. Tele⸗ phon 2554. 19403 crauringe B. R k.— ohne Lötfuge, kaufen Sis nach Gewicht an billigſten bet . Fosenmeyer, F i, 3, Breiteſtraße. Jodes Brautpaar erhält eine ahnitrtoßehwarrwälder Ar Kratis. Heirat Hetzenswuunſch! Mittl. Beamter, 28 J. alt, Goldgrube. Gutgehende Bäckerei mit Wirt⸗ ſchaftsbetrieb auf dem Lande, umſtändehalber per ſofort zu verpachten, auch für Metzger ge⸗ eignet. Schlachteinrichtung vor⸗ handen. Ein bis zwei Mille er⸗ ſorderlich. Wirtſchaft od. Bäckerei wird auch getrennt verpachtet. Offerten unter Nr. 10983 an die Expedition ds. Blattes. mittelgr. u. geſ.,., vorl. 38860 M. Eink., der hier noch zleml. fremd, mit intell. heiterem und tſchafll. Fräul. bis zu 26 J. B. ere Gefl. erw. Exped. ds. Bl. erbeten. Anouyn zwecklos. Brief a. W. ſof. zurück. om Lande— bek. zu4 Bureaux 13 Bureau, F 5, 24 nahe der Börſe, billig zu ver⸗ mieten. 19401 urean, Lager oder Werk⸗ ſtatt zu vermieten. Näh. Tatterſallſtr. 24, 3. St. 18845 I bemeen. 6 7 3 mal je 4⸗Zimmer⸗ 5 Wohnungen ſofort zu vermieten. 11004 Näh. Biundo, J 6. 31. 43. Stock, 3 11 4, 34 Zimmer und Küche zu vermieten. 10999 JAa, 1 5. Stock 2 Zimmer u. Küche 5. Stock 3 Zimmer u. Küche parlerre Laden und Wohnung mit 3 Zimmer und Küche per ſofort oder 1. Nonbr. z. v. 11002 Näh. b. Leiblein, part. 1II 6 Breiteſtr., 4. St., 2 1 0 ſchöne freundl. Zim. u. Küche m. Abſchl., an ruh. Familie zu vermieten. 19402 Neubau, Lenauſtraße 12 4, 3, 2 Zimmer mit Zubehör ſoſort zu vermieten. 19408 Carl Ludwigſtaße 3 herrſchaftliche 4⸗Zim.⸗Wohng. Abſol. Verſchw. zugeſichert. ſofort zu verm. 11005 Herbst u. Winter-NMeuheiten u Sacco-Anzuge Mk. 20—70 Gehrock-Anzuge Mk. 45—80 Smoking-Anzuge lakett-Anzuge Mk. 48—95 k. 35—85 fouristen-Anziüige Mk. 20—50 Mannheim, den 14. Oktober 1909 5 1 7 Gewerbeſchule Mannheim. git dem Wiederbeginn des ordentlichen Gewerbeſchul⸗ Unterrichts hat auch zu gleſcher Zeit der Unterricht in den verſchiedenen Fachkurſen begonnen und zwar findet Unterricht ſtatt im Gehilfenkurs: Dienstag, Freitag—9 Uhr abends und Sonntag 8— 10 Uhr vormittags. Figurenzeichnen: Dienstag u. Mittwoch, abends—9 Uhr Aktzeichnen: Donnerstag u. Freitag, abends—9 Uhr. Delorationsmalen: Montag u. Donnerstag—10 Uhr abends. Schloſſerwerkſtätte: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag,—9 Uhr abends. Schreinerwerkſtätte: Modellierwerkſtätte: Der Unterricht in der Werkführer⸗ u. Monteurſchule (Unterrichtszeit:—12 u.—6 Uhr) beginnt Mitte Septbr. 1909 und endigt Ende Juli 1910. Im Laufe des Winters wird ſerner ein Vorbereitungs⸗ kurs für die Meiſterprüfung und— bei genügender Be⸗ teiligung— im Laufe des Jahres ein Heizerkurs abgehalten, deren Beginn ſpäter noch bekannt gegeben wird. Anmeldungen zu dieſen Kurſen können während der üblichen Büroſtunden auf dem Rektorat und abends bei den Fachlehrern erfolgen, woſeſbſt auch jede weitere Auskunft erteilt wird. Mannheim, den 16. September 1909. Gewerbeſchulrektorat. Musik-Lehrer EMIL NUELMEVER, 8 3, ertellt gediegenen Unterricht in Klavier, Zither, Mandoline und Laute. 1857 32880 1667 in Pak. 4 ½,%%%½ u.%½ Fid. empfehlen Ludwig& Schütthelm — Hofdrogerle 0 4,.:: Teleph. 252. rg. 4 0 155 Nin 1 Treppe r. Maz Joſeſſtr 17 K 2, 15 End ſoen h, ein Zimmer zu vermieten. 19400 Wohnung mit reichlichem 45 ie Zubehör, per ſofort oder Herrn per ſof, oder 1. Novbr ſpäter dng zu vein. Ioos zu vermieten. 11007 Näheres part rechts. Meerfeſdſr. 62„ch e led. Moderne, neue 3 Zimmer⸗ Schlafzimmer zu verm. 19418 Wohnungen mit u. ohne Bad 5 und Manſarde ſofort oder ſpäter 0 7, 20 Junner A 10306 Licht, auf 1. NMov. z. vm. 10881 zu vermieten. 9406 Näheres parterre daſelbſt. 2, 17, 1 Tr., 9 gut möbl. Zim. Wohn⸗ u. Schlafzim 18877 Selkenheimerfk. 51 110 je 3⸗Zimmer Wohnung 55 u vermieten. 11006 5 006 Zimmer, mit oder ohne Penſion bill. zu verm 19418 Schimperſtr. 14 e nächſt dem Meßpla fein möbl. Zimmer an 1 ſchöne geräumige e od 2 Herren zu verm. 10968 wohnung mit Bad u. fonſtig.„Näberes Ibſtein Laden Zubehör ſofort od. ſpäter bill. 5, 6 paxt., ein fein möbl. zu vermieten. 10974 ſepar. Part.⸗Zimmer 855 Näheres parterre. Tel. 4336. 15—Okt. zu verm.10 gi f 3. 10, Friedrichsr. hübſch Hinmer U. Kiche aes Geledricer, 5 möbl. Zimmer an beff. Rupprechtſtr. 10, 2. St. 10997 Herrn ſof, od. ſpät. zu In beſter Lage im Cen⸗ 2 Trepo links. trum der Stadt 10716 U 9, 16 bönen 2 5 Zimmer 4 Zimmer nur an Dame zu vermieten. für 8 975 19398 für Bureaux oder Lager ufſenring 55, 1 Trepp., ſel per ſof. preisw. zu verm, möbl. immer 8 85 No⸗ Näh. Immob.⸗Bureau 19885 Levi& Sohn vember zu verm. Teleph. 595 Qegr. 1888. Mollſt. 10 fr58. 850. ſof. od. 1. Nov. z. v. 144 Rupprechtnkr. 16, hochpart. Iks., gut mbl. Z. m. Schreibt. J. v. 1 Schanzeuſtr. 4, 4. St.., mbl. Zim. a. Frl. zu verm. 19223 Schwetzingerſtr. 44 J. St. Its. ein großes ſchön möbl. Zimmet Dillig zu vermieten. 1940¹ Große Wallfladtür, 61, 1 Tr. Iks., fein möbl. Zimmer an beſſ. Herrn zu verm. 19404 5 8 4 gut möbl. Ecktimmer 2 mit ganzer Penſion **