„„„ e eenlee rr r Reinelee, 70 fennig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate 30„ Die Reklame⸗Zeile 1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens ½ 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Maunheim““, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahmev. Druckarbeiten 341 Redaktion 377 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 218 Nr. 490. Donnerstag, 21. Oktober 1909. (Abendblatt.) Waſſermaun in Dresden. * Dresden, 20. Okt. Zu einer ppenen und eindrucksvollen Kundgebung geſtaltete ſich geſtern die Verſammlung im Volkswohlſaale, in der über Einladung des Nationalliberalen Reichsvereins zu Dresden der Führer der nationalliberalen Reichstagsfraktion, Abgeordneter Baſſermann, und Abgeordneter Dr. Streſe⸗ mann über die politiſche Lage ſprachen. 5 Abg. Baſſermann, mit ſtürmiſchem Beifalle begrüßt, führte aus: Er habe dem Wunſche des nationalliberalen Reichsvereins, in Dresden zu erſcheinen und mitzuwirken für den Erfolg der ſächſiſchen Landtagswahlen in nationalliberalem Sinne, gern Folge geleiſtet. Auf die bevorſtehenden ſächſiſchen Landtags⸗ wahlen, ſo führte er dann weiter aus, blickt ganz Deutſchland Einmal in Rückſicht auf die Tatſache, daß ein neues Wahl⸗ recht hier erprobt werden ſoll, zum zweiten— und dies vor allem!— weil dieſe allgemeinen Erneuerungswahlen für den ſächſiſchen Landtag die erſten ſind, die nach der Reichsfinanzreform und ihren verderblichen Eindrücken erfolgen. Der Redner weiſt dann auf die letzten Erſatzwahlen zum Reichstag hin, die der Sozialdemokratie ſtarke Erfolge ge⸗ bracht hätten, und ſagt: Ich hoffe und bin feſt überzeugt, daß es in Sachſen der Energie der Liberalen gelingen wird, zum Siege zu gelangen. Ein hieſiges konſervatives Organ hat mich heute mit einem liebenswürdigen Leitartikel begrüßt und hat mich an⸗ gegangen, ich möge hier als Friedensapoſtel auftreten und bei aller Wahrung meines liberalen Standpunktes auf eine Ver⸗ ſöhnung der Gegenſätze hinarbeiten. Sei milde mit deinem konſervativen Bruder Jonathan! das iſt die Tonart dieſer Aufforderung, und ſieh hinweg über die Fehler bei der Reichsfinanzreform ſeitens der Konſervativen! Und als Vorbild wird mir mein Freund Heinze hingeſtellt. Ich erwähne das nur deshalb, um feftzuſtellen, daß ich in allen Phaſen dieſes erbitterten Kampfes der letzten Zeit mich mit meinem Freunde Heinze in voller Uebereinſtimmung befunden habe. Im übrigen iſt eine leidenſchaftliche, haßerfüllte Be⸗ kämpfung gegneriſcher Parteien niemals meine Sache geweſen. Ich kann aber auf der anderen Seite die Reichsfinanzreform nicht ausſchalten aus dem Kreiſe meiner Betrachtungen, um ſo weniger, als das beſagte konſervative Organ ja den heutigen Tag benutzt, um wieder eine Rede abzudrucken, die der verfloſſene nationalliberale Reichstagsabg., das frühere Mitglied der natl. Reichstagsfraktion, Frhr. Heyl zu Herrnsheim, in Worms ge⸗ halten haben ſoll. Dies zwingt mich gewiſſermaßen auf die Reichsfinanzreform einzugehen. Im übrigen iſt der Vorwurf, daß wir die Reichs⸗ finanzreform in den Kreis der politiſchen Debatte gezogen haben, unbegründet. Wir ziehen die Finanzreform nicht herein. Das Volk iſt ſo frei, über dieſe Finanzreform zu ſprechen und die verderblichen Folgen dieſer Reform unter die Lupe zu nehmen (Bravol Sehr richtig!) Und wenn das Volksempfinden ſo verletzt iſt, dann können die Politiker nicht darum kommen, auch in Volks⸗ verſammlungen zu ſprechen über dieſe Reform, in die Zukunft zu ſchauen und den Wählern. zu ſagen, wie mir, wenn wieder um eine Reichsfinanzreform kommt, denken, daß dieſe erledigt werden ſoll. Ich werde mir geſtatten, von meinem liberalen Standpunkte aus, und vielleicht auch als berufener Interpret nationalliberaler Politik, über die Reichsfinanz⸗ reform, über das, was wir erſtrebten und getan haben, über das, was wir für Fehler halten und über den ſchwarz⸗blauen Block hier ein paar Worte zu ſagen. Redner geht dann auf die Geſchichte der Reichsfinanzreform ein, die er als ein Stümper⸗ werk bezeichnet, und ſagt: Mit ſeltener Einmütigkeit iſt in den deutſchen Landen die Notwendigkeit einer Reichsfinanzreform erkannt worden, von allen Parteien, auch von der Sozialdemo⸗ kratie. Eine Reichsfinanzreform in dieſem Umfange war aber vor allem notwendig geworden durch die ſchlechte Finanzpolitik des Zentrums, vor allem in der Zeit, in der Zentrum Trumpf war. Nun kam die Reichsfinanzreform des Fürſten Bülow, eine gerechte, ſozial richtig aufgebaute Reform. Für jeden war es klar, daß ſolcher Reichsbedarf nicht allein durch direkte Beſteuerung gedeckt werden kann, daß man die ſtarken Konſumartikel, Bier und Tabak, heranziehen mußte. Die Bülowſche Reform, in ihren Grund⸗ zügen als richtig anerkannt und aufgenommen vom Liberalis⸗ mus, bekämpft, insbeſondere in der Erbſchaftsſtener vom Bunde der Landwirte, und ſehr bald zeigte ſich, daß die Konſervativen dieſem Einfluſſe von Tag zu Tag mehr verfielen. Das Zentrum nahm in kluger Taktik eine abwartende Haltung ein. Staatsſekretär Sydow mußte einſehen, daß ſein Kalkül, dieſe Finanzreform mit dem Zentrum und gleichzeitig mit dem Liberalismus zu machen, falſch war. Nun kamen die großen Kämpfe in der Branntweinbeſteuerung, von der Regierung war das Monopol vorgeſchlagen. Bald trat in den Vordergrund die Liebesgabe. Im Reichstage herrſchte die Uebereinſtimmung, daß mit dieſer Art der Geſetzgebung nach und nach gebrochen werden ſoll. Unſere Meinung war, die Liebes⸗ gabe nicht ſchroff und unvermittelt zu beſeitigen, da das Monopol als undurchſetzbar ſich herausſtellte, ſondern die Liebesgabe nach und nach aufzulaſſen, zu reduzieren. In dieſem Stadium trat das Zentrum in Aktion. Es bot den Konſervativen die volle Liebesgabe und die Konſervativen biſſen an auf dieſen Köter, der Block wurde gekündigt. In raſchem Tempo wurde nun von dem ſchwarz⸗blauen Block die ſogenannten Reichs⸗ finanzreform zu Ende geführt. In dieſer Zeit ließ der Reichskanzler keinen Zweifel, daß er, nachdem er die Wahlen gemacht in kon⸗ ſervativ⸗liberaler Paarung, daß er, nachdem er in den Jahren 1907 und 1908 die Geſetze in der Blockära erledigt hatte, in har⸗ tem Kampfe gegen Zentrum und Sozialdemokratie, an die Ausſchaltung des Liberalismus nicht denke. Das war gewiß ein richtiger, anzuerkennender Standpunkt, ein loyaler Standpunkt gegenüber dem Liberalismus, der dem Fürſten Bülow in ſeiner Verwaltungs⸗ und Regierungstätigkeit ſeine Hilfe geboten hatte. Reichskanzler nicht der Träger der Aufträge einer einzigen Fraktion, der Konſervativen, ſein könne. Er hat erklärt, daß er unter allen Umſtänden an der Beſitzſteuer, der Erbſchaftsſteuer, feſthalten werde als Ausgleich für die ſtarke Heranziehung des Konſums. Die Konſervativen waren gewarnt! Trotzdem iſt unter dem Zeichen der Branntweinſteuer und unter dem Zeichen der Beſeitigung der Erbſchaftsſteuer der Block zugrunde gegangen. klare und vernünftige Finanzpolitik gemacht habe. Er hat damals ausgeführt, daß der Ich habe immer anerkannt, daß die Führung der konſervativen Partei mit voller Deutlichkeit ihre Ziele zu erkennen gegeben hat. Das iſt geſchehen in der Rede des Führers der Konſervativen im Kampfe der Reichs⸗ finanzreform, v. Heydebrand. Es iſt weiter geſchehen in ſeiner ſpäteren Rede in ſeinem Wahlkreiſe durch den Grafen Weſtarp. Der Vortragende geht dann auf die vom konſervativen Lan⸗ desverein veröffentlichte Rede des Herrn Heyl zu Herrnsheim ein und ſagt: Ich weiß nicht, ob dieſe Rede wirklich ſo gehalten worden iſt. Iſt dies der Fall, ſo enthält ſie unrichtige und ſchi Behauptungen, die ſich vielleicht dadurch erklären— es wür das als ein mildernder Umſtand zu verzeichnen ſein— daß Herrn Heyl während ſeiner vielfachen Abweſenheit von Berlin manch Dinge entgangen ſind. In dieſem Artikel ſind Ausführungen enthalten, die auf mich abzielen. Ich ſoll dem Reichskanzler 1 Meinung beigebracht haben, daß die Erbſchaftsſteuer mit eine Mehrheit von fünf Stimmen durchgehe und darauf die Ant wort des Reichskanzlers:„Ja, wenn das ſo iſt, dann wird die Regierung feſt bleiben.“ Man muß ein beſonderes großes Maß von Dummheit beim deutſchen Volke vorausſetzen können, wenn man ihm ſolche Dinge erzählen kann. Ich habe— nicht unter vier Augen— ſondern im deutſchen Parlament von der eventuell ſich ergeben den Notwendigkeit der Reichstagsauflöſung geſprochen und dieſ Meinung habe ich auch vollſtändig beibehalten. Ich habe di Frage immer ſo geſtellt, auch dem Reichskanzler gegenüb Iſt es nicht klüger, im Jahre 1909 ohne eine ſchlechte Reform mit einem klaren ſozialen Program m in die Wahlen zu gehen(Sehr richtigl, mit einem Pro⸗ gramm, das die Regierung aufſtellt und der Liberalismus alzep⸗ tiert, als dies im Jahre 1911, nach einer kurzen Spanne Zeit, nach einer ſo ſchlechten Reichsfinauzreform, mit den dadurch ſo ſtark gewachſenen Chancen der Sozialdem kraten zu wagen? Ich meine, wenn man die§ Frage ſo ſtells wird das Zünglein'der Wage wohl zu meinen Gunſte In eingehender Rede weiſt dann der Redner die Vorwi der Verſchleppung der Reichsfinanzreform zurück und präz ſeine Stellung zum Linksliberalismus, der zum erſten Male Gegen dem Vorwurfe, daß es ein Fehler geweſen ſei, daß die nation liberale Partei dem neuen Block ſich nicht angeſchloſſen 1 klärt der Redner, daß die nationalliberale Partei nicht lebensmüde ſti, und keine Selbſtmordgedanken habe. Man hat mir das Wort in den Mund gelegt, ich hätte v einem Raubzug auf die Taſchen des arbeitenden Volkes ſprochen. Auf dem nationalliberalen Parteitag in Berlir ich das Branntweingeſetz kritiſtert und mit vollem Recht geſagt, daß dieſe ene ereee einen Ber ſtez der Großbrenner und der Landwirtſchaft bedente. 5 Wort über die Folgen der Reichsfinanzreform. Das B findet den unſozialen Charakter der Reform. Man kan Frage nicht ausweichen: Was zahlen der reiche Grun die reichen Leute, die großen Kapitaliſten, die ihr Vermög Staatspapieren anlegen? Nichts! Daß das Volk das verſteht, von dem man ſo ſtarke Konſumſteuern erhebt, b der ſo ſtarl herangezogen wird, das 5 der ieſer ſcharfen Mißſtimmung, die heute in Deutſchland 19 0 Die Gemeinbürgſchaft, welche zwiſchen Liberalen un vativen errichtet war, iſt ver ſchwunden. Seuilleton. ueber Aufgaben und des„Muſik⸗ pädagogiſchen Verbandes“ ſchreibt K. Zuſchneid in der„Neuen Muſikzeitung“ eine längere Abhandlung, der wir folgende Sätze von allgemeinem In⸗ tereſſe entnehmen: Den entſcheidenden Fragen des muſikaliſchen Unterrichtswe⸗ ſens wird trotz zunehmender Verallgemeinerung der Muſikpflege nur geringes Verſtändnis entgegengebracht. Während die Lehr⸗ tätigkeit auf anderen Gebieben längſt feſten Normen unterworfen iſt, nach denen der Staat ſelbſt für die berufsmäßige Vorbildung von Lehrkräften ſorgt, hängt der Muſiklehrerberuf noch immer als„freie Kunſt“ ſozuſagen in der Luft. Die haltloſen Zuſtände haben vor Jahren zu einem Zuſammenſchluß fachgemäß gebilde⸗ ter Elemente des Muſiklehrerſtandes geführt, als deſſen Ergebnis die zielbewußte Reformarbeit des„Muſikpädagogiſchen Verbands“ anzuſehen iſt. Die Tätigkeit des Verbands umfaßt in gleichem Maße die Standesintereſſen in ſozialer und känſtleriſcher Hinſicht, ſowie diejenigen des großen muſiktrei. benden Publikums. Während nun in den eigentlichen Berufs⸗ kreiſen die Beſtrebungen des Verbands ein weitgehendes Ver⸗ ſtändnis und die förderndſte Unterſtützung fanden, ſteht ihnen die mufikaliſche Laienwelt noch faſt teilnahmslos gegenüber. Solange es noch an behördlichen Vorſchriften für die Aus⸗ übung der muſikaliſchen Lehrtätigkeit fehlt, will der„Muſikpäda⸗ ſche Verband“ 8 e der e beiderlei Ge⸗ die Möglich⸗ die und Fertigkeiten nachzuweiſen, die zur Erteilung eines fachgemä⸗ ßen muſikaliſchen Unterrichts nach künſtleriſchen Grundſätzen er⸗ forderlich ſind. Der Verband hat zu dieſem Zweck eine detaillierte Prüfungsordnung für die einzelnen muſikaliſchen Lehrfächer ge⸗ ſchaffen, der ſich diejenigen zu unterwerfen haben, die einen von der Verbandszentvale ausgehenden Befähigungsnachweis erlangen wollen. Die Prüfungen können an jeder vom Verband anerkannten muſikaliſchen Lehranſtalt unter Hinzuziehung zweier von der Verbandsleitung zu ernennenden Prüfungskommiſſäre abgelegt werden. Es handelt ſich nun darum, daß das Publikum in dieſer Einrichtung ſein eigenes Intereſſe erkenne und aner⸗ kenne, daß es endlich zweifelhaftes unfähiges und unfertiges Ele⸗ ment im muſikaliſchen Lehrberuf ablehne, denn an der Ueber⸗ wucherung eines ſolchen im geſamten muſikaliſchen Unterrichts⸗ weſen trägt in erſter Linie das Publikum die Schuld. Ein allge⸗ meiner mißverſtandener Muſikbildungstrieb hat die Nachfrage nach Muſikunterricht à tout prix ins Ungeheure geſteigert. Es iſt nur natürlich, daß ſolche Nachfrage den Nährboden für para⸗ ſitäre Erſcheinungen ſchaffen mußte, an denen der geſamte muſika⸗ liſche Lehrberuf ſchwer krankt. Und dies in einer Zeit, die die Muſikbildung zu einem hervorragenden„Kulturfaktor“ erhoben hat. Wie reimt ſich das zuſammen?„Auf Schritt und Tritt kom⸗ men wir im modernen Leben mit der Muſik in Berührung, bei allen feierlichen öffentlichen und privaten Aktionen ſcheint ſie un⸗ umgänglich zu ſein, im Hauſe wird ſie gepflegt, auf der Straße, im Reſtaurant, in keinem Vergnügungslokal können wir ihr ent⸗ gehen, und für ihre höhere Pflege im Konzertſaal und Theater geben wir jahraus jahrein Unſummen aus. Trotzdem vermehrt ſich das Muſikerproletariat tagtäglich.“(Scharwenka.) Ja, die unnatürliche Erſtarkung dieſes Proletariats hat das Publikum ſelbſt verſchuldet, einmal durch die Sorgloſigkeit, womit der Anfangsunterricht in einem allgemein verbreiteten verhäng⸗ Bvollen Irrtum Lehrkräßten anvertraut wird, ſodann durch eine Preisdrückung, die für die Wert ſung der muſikaliſchen Lehrtätigkeit und die ſoziale Einf ihrer Organe tief beſchämend iſt. Für die Unterbietung der norare“ gerade in großen Städten iſt der folgende Paſſ dem Artikel Scharwenkas bezeichnend:„Und es muß imm der laut betont werden, daß im ganzen und großen das M des ſchwindelhaften Muſikunterrichts ſeine unglaubliche Bi iſt. Zu einer halbwegs anſtändigen Lebensführung iſt in un teueren Gegenwart ein beträchtliches Stück Geld nötig; der Ta aber mißt nicht mehr als vierundzwanzig Stunden, von denen normaler Menſch kaum mehr als ein Drittel zur Arbeit des terrichts verwenden kann, wenn er ſeinen Schülern nützen Unzählige tüchtige und ehrliche Muſiker werden ſchwören ſchon die Hälfte dieſer Zeit, alſo vier Stunden im Tag, ſie hin reichend erſchöpfen würde, ſo daß ſie über dies Maß hinaus e Schüler nur noch wenig nützen könnten. Trotzdem erfahren aus Annoncen in den Zeitungen und durch Zirkulare, die un Haus geſchickt werden, daß man„gründlichen“ Muſikunterr für drei Mark im Monak bei zwei Unterrichtsſtunden der Woche haben kann. Und nicht etwa Klaſſenunterricht, ſonde Einzelunterricht! Dieſe Zuſtände würden unmöglich ſein, we das große Publikum einen Maßſtab für die Qualität des Mu unterrichts hätte, der ihm angeboten wird. Wie die Sachen liegen, pflegt es nur nach dem Grade der Billigkeit zu me denn die Billigkeit iſt ja beſtechend.“ Wer es mit der vielgeprieſenen deutſchen Muſikliebe und Mu⸗ ſikpflege ernſt nimmt, der wird gerne mithelfen an der Au rungsarbeit zugunſten einer Hebung des Muſikunterrichtsweſe im allgemeinen und des muſikaliſchen Lehrſtandes Die Ausbildung auch im muſikaliſchen Beruf ko Anforderungen viel Geld und eine 0 8 wiederum Geld. Man wi 2. Seite. Genora luzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 21. Oktober. Gegenſätze zwiſchen Stadt und Land. Ich meine, daß die Re⸗ gierung ſchon erkannt haben muß, daß es ein Fehler war, die ſchlechte Reform anzunehmen, die Auflöſung nicht zu wagen und Reber den Fürſten Bülow gehen zu laſſen. Die verbündeten Re⸗ gierungen müſſen heute ſchon erkannt haben, welche Welle der Unzufriedenheit durch unſer Land geht und wie ſehr wir den roten Wahlen dadurch nähergerückt ſind. Aber auch bei den Kon⸗ ſervativen wird ſich die Erkenntnis durchringen müſſen ange⸗ ſichts der wilden Gärung, die durch die konſervativen Reihen geht, daß die Wiederholung einer ſolchen Reform das Ende der konſervativen Partei bedeuten würde.(Lebhafter Beifall). Gerechtigkeit erhält die Völker. Das gilt auch für die Gerechtigkeit in ſteuerrechtlichen Dingen. Der Vortragende geht dann auf den Kanzlerwechſel ein und ſkizziert die Verdienſte Bülows beſonders in der auswärtigen Politik. Ein neuer Kanzler iſt gekommen. Ihm wachſen natur⸗ gemäß neue Aufgaben, und ich meine, zwei große Aufgaben liegen ihm am nächſten. Die eine iſt preußiſche Wahlrechtsreform, die in der Thronrede bereits angekündigt iſt. Dieſe Löſung wird dem neuen Herrn Reichskanzler nicht ſchwer fallen, da er bei der Reform der Hilfe des Liberalismus und auch der Hilfe des Zentrums gewiß iſt. Die zweite große Aufgabe iſt die Vor⸗ bereitung einer großen neuen Reichsfinanzreform, die nicht zu lange auf ſich warten laſſen wird. Die Vorbereitung nach der Richtung hin, daß die Anſicht durch⸗ greift, daß mit Konſumſteuern allein eine Finanzreform nicht zu machen iſt, daß damit das Staatsgefüge erſchüttert wird und das Prinzip der Gerechtigkeit. Und dazu wünſche ich dem Herrn Reichskanzler beſten Erfolg. Bei der zweiten Aufgabe möge er ſich tunlichſt das Zentrum vom Halſe halten, Herrn Erzberger und Genoſſen. Redner polemiſiert dann gegen die falſch ver⸗ ſtandene Mittelſtandspolitik, wie ſie von der ſächſiſchen Mittel⸗ ſtandsvereinigung betrieben wird, und ſagt: In einem Aufruf, der mir hier vorliegt, ſteht: „Der Mittelſtand muß die ganze Zeche bezahlen!“ Ich würde dann dem Mittelſtande nur raten, unter keinen Umſtänden jemanden zu wählen, der dieſe Reichs⸗ finanzreform gemacht hat.(Rufe: Sehr richtig! Stür⸗ miſcher Beifall und Händeklatſchen!) Der Redner wendet ſich dann gegen die Sozialdemokratie, weiſt auf die großen Aufgaben auch der Landtage hin, beſonders in den Bildungsfragen und ſchließt: Nur ein freies Volk wird für die großen Aufgaben der Zukunft gewappnet ſein. Das deutſche Volk kann niemals dauernd das Opfer klerikaler Herrſchaft, egoiſtiſcher Klaſſen⸗ politik oder phantaſtiſcher Utopien einer Partei werden. Vor⸗ wärts für die allgemeine Wahl, für unſere liberale Weltan⸗ ſchauung. Das ſei die Parole für die Zukunft, und dieſe Parole, davon bin ich überzeugt, wird auch bei den ſächſiſchen Landtags⸗ wahlen den Sieg erringen. ——— Politische ebersicht. „Menunheim, 21. Oktober 1909 Die Nationalliberalen und die indirekten Steuern. Eeine Aeußerung, die am letzten Freitag in einer Eiſenacher Verſammlung der Reichstagsabg. Paaſche über die Stellung der nationalliberalen Partei zu dem Problem der indirekten Steuern getan hat, iſt in der Preſſe lebhaft tommentiert worden. Zumal ſolche Blätter haben ſich mächtig über ſie aufgeregt, die, weil ſie nicht nationalliberal ſind und der nationalliberalen Partei„kein Wohlwollen entgegen⸗ zubringen“ wünſchen, die Sache eigentlich gar nichts angeht. Nach den erſten Berichten ſollte Herr Geheimrat Paaſche in Eiſenach erklärt haben: die Nationalliberalen dürften in Zu⸗ kunft überhaupt keine indirekten Steuern mehr bewilligen. Man wird einem alten Pvofeſſor der Nationalökonomie, einem (auch in der Praxis erfahrenen) ſehr gründlichen Kenner des deutſchen Wirtſchaftslebens nicht zutrauen dürfen, daß er dergleichen ausſpricht. Vielmehr hat Geheimrat Paaſche, wie wir inzwiſchen zweifelsfrei feſtgeſtellt haben, lediglich betont. „die Nationalliberalen täten am beſten, in ihr Programm den Satz aufzunehmen: keine neuen indirekten Steuern, wenn nicht zuvor die Beſitzſteuer⸗ frage in befriedigender Weiſe geregelt worden iſt“. Und dagegen ſollte auch der böſeſte Willen nicht piel zu erinnern wiſſen. Es iſt nur der Standpunkt, den die Nationalliberalen während der letzten Finanzreformkämpfe feſtgehalten haben. Tie Jungliberalen und der 5 angebliche Linksabmarſch. (n. l..) Der jungliberale Vertretertag, der am Sams⸗ tag und Sonntag in Jena abgehalten wurde, iſt den vielen nicht mehr verlangen wollen, daß ſie ihve anſtrengende und auf⸗ peibende Berufstätigkeit für einen Hungerlohn preisgeben. An⸗ derſeits wird man ſich der Einſicht nicht verſchließen können, daß für ſchlechte Bezahlung nur ſchlechte, minderwertige Leiſtungen zu erwarten ſind und daß billiger Unterricht, insbeſondere billi⸗ ger, ſchlechter Anfangsunterricht teurer iſt als gu⸗ ſer, wenn man das Ende abſieht. Wer ſich einen guten, angemeſſen honorierten Unterricht nicht leiſten zu können glaubt, der wird lieber gänzlich verzichten, denn keine Muſik iſt zweifellos beſſer als ſchleſchte. In beſſer ſituierten Kreiſen aber ſollte man ſich endlich ſchämen lernen, die offenkundige Miſere im Muſiklehrer⸗ ſtande durch eine unwürdige Preisdrückung auszunutzen. Das geſchieht— d. h. das Ausnutzen, nicht das Schämen— in den „feinſten Famjlien“. Nicht nur, daß man infolge eines unverhält⸗ nismäßig großen Angebots die Honorare herabdrückt, man ſcheut ſich nicht, der einmal belegten koſtbaren Zeit des Lehrers oder der Lehrerin bei abgeſagten Lektionen jegliche Entſchädigung zu entziehen. Die oft aus nichtigen Anläſſen abgeſagten Stunden bilden ein böſes Kapitel im Leben des Privatmuſiklehrers. Einem „Profeſſox“, der ſeine Stunde mit 10 bis 20 Mark bewertet, wird man nicht leicht das Honorar für eine abgeſagte Stunde zu ent⸗ ziehen wagen, wohl aber der beſcheidenen Klavierlehrerin, die ihre Zeit in mühſamer Arbeit für villeicht 1 bis 2 Mark für die Stunde zu opfern gezwungen iſt. Sie muß es ſich gefallen laſ⸗ ſen; berühmte Proekeſſpreun gibt's ſo wenige und Klavierlehrerin⸗ nen ſo viele: iſt's die eine nicht, ſo tut's die andere. Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis der lange mißachtete, vogelfreie muſikaliſche Lehrberuf zu ſeinem Rechte kommt; möchten alle ein⸗ ſichtigen ehrlichen Kunſtfreunde mithelfen, auf daß es nicht gar zu lange daure. —— guten Freunden, deren ſich die nationalliberale Partei heute mehr noch als früher auf der Rechten und im Zentrum er⸗ freut, ins Geblüt gegangen, und wieder vermögen ſich dieſe lieben Leute nicht vor Entſetzen oder Schadenfreude— je nachdem— zu faſſen über die„Linksentwicklung“, der angeb⸗ lich die Nationalliberalen rettungslos verfallen wären. Wir haben dies Gerede immer als ſinnlos bezeichnet und können nicht finden, daß es durch die Wiederholung reizvoller ge⸗ worden wäre. Auch iſt es keineswegs heute beſſer ſubſtantiiert als früher. Wie wir denn überhaupt der Meinung ſind, daß die Jenenſer Tagung des jungliberalen Reichsverbandes nach keiner Richtung zu irgendwelchen Emotionen Anlaß geben kann. Sie iſt im allgemeinen durchaus erfreulich verlaufen. Die früheren Gegenſätze zwiſchen alt und jung haben an Schärfe verloren; vielfach ſind ſie ſogar ganz verſchwunden. Aber nicht, weil man vor der Jugend einfach die Segel ſtrich, ſondern weil man hüben und drüben einander beſſer kennen lernte und immer mehr einſah, daß das Trennende zumeiſt nur ein Unterſchied des Alters und der Temperamente war. Als ſo einen jugendlichen Temperamentsausbruch möchten wir es denn auch nur werten, daß einer von den Delegierten den Wunſch nach dem Block von Bebel bis Baſſermann äußerte, nach der ſagenhaften großen Linken mit Einſchluß der Sozialdemokratie. Der Herr wurde auf der Stelle von autoritativer Seite aus ſeiner Verzückung erweckt. Das möch⸗ ten wir als ein ſympathiſches Vorkommnis von einiger Be⸗ deutung notieren; denn es ſcheint uns zu beweiſen, daß die nationalliberale Jugend Neigung, Verſtändnis und Kraft hat, auf dieſer Welt der harten Datſachen zu verharren. Daß der Reichsverband dem Problem der liberalen Einigung leb⸗ hafter und agiler gegenüberſteht, daß er mit heißer Hand zugreifen möchte, wo uns ruhiges Abwarten die nächſte Pflicht ſcheint, liegt eben auch an dieſem Unterſchied des Alters und der Temperamente. Wir denken im übrigen umſo weniger daran, es ihm zu verübeln, als es ſich für ihn da um einen Programmpunkt handelt, auf den hin er einſt mit begründet ward. Aber die Geſamtpartei kann natürlich nicht durch derlei Beſchlüſſe gebunden werden. Die binden nur ihre eigenen Beſchlüſſe. Gegen die Einführung von Sch ffahrtsabgaben macht die ſächſiſche Regierung im Bundesrat Front. Die „Magdeb. Ztg.“ erfährt darüber„von unterrichteter Seite“: Die ſächfiſche Regierung hat im Bundesrat den offiziellen An⸗ trag geſtellt, die Beratung des Geſetzes über die Einführung der Schiffahrtsabgaben bis auf weiteres zu verſchieben. Die ſächſiſche Regierung ſtand von allem Anfang an der Einführung der Schiff⸗ fahrtsabgaben ablehnend gegenüber und wird in dieſer Oppoſition von der badiſchen und heſſiſchen Regierung unterſtützt. Sachſem fürchtet von der Einführung der Schiffahrtsabgaben eine ſtarke Beeinträchtigung des Verkehrs auf der Elbe, die im wefentlichen durch eine Ablenkung des böhmiſchen Exports nach Trieſt und Fume hervorgerufen werden würde, der bisher die Elbe entlang rber Hamburg ging. Dieſe Gefahr liegt umſo näher, als die öſter⸗ reichiſche Regierung n ſeit langer Zeit durch Gewährung außer⸗ ordentlich niederer ze den Verkehr über Trieſt zu lenken beſtrebt iſt und Lieſezs Ziel nach Einführung der Schiffahrtsabgaben vor⸗ dusſichtlich auch erreichen wünde. Auch die bayeriſche Regierung hat gegenüber dem Entwurf in ſeiner jetzigen Faſſung nicht unweſent⸗ liche Bedenken, trotzdem ſie im Prinzip mit der Einführung der Schiffahrtsabgaben einverſtanden iſt, da Preußen von der Ein⸗ führung der Schiffahrtsabgaben den Bau des Kanals Aſchaffenburg⸗ Offenbach abhängig gemacht hat, deſſen Zuſtandekommen ein Lieb⸗ lingswunſch des baheriſchen Thronfolgers, des Prinzen Ludwig, iſt. Zu dem von Sachſen geſtellten Antrag, das Geſetz über die Schiffahrtsabgaben vorerſt nicht in Beratung zu ziehen, hat der Bundesrat bisher noch nicht Stellung genommen. Uebrigens beabſichtigt die preußiſche Regierung, dem Reichs⸗ tage eine Denkſchrift über die Schiffahrtsabgaben zugehen zu laſſen, die zu den von verſchiedenen Seiten vorgebrachten Wünſchen und Beſchwerden Stellung nimmt. Eine Wahlpredigt. Gelegentlich der letzten Bezirkstagswahlen im elſäſſer Kanton Waſſelnheim hat das Zentrum durch die Pfarrer eine außerordentlich intenſive Wahlarbeit entfaltet.„Von Haus zu Haus, von Hof zu Hof, von Dorf zu Dorf,“ ſo ſchreibt die „Straßburger Neue Zeitung“,„gings ohne Unterlaß. Mancher Seelſorger dürfte in den verfloſſenen 14 Tagen ſechsmal mehr Hausbeſuche gemacht haben, als das ſonſt in Jahren der Fall zu ſein pflegte.“ Aus einer„Wahlpredigt“ in der Kirche gibt dann der Gewährsmann des genannten Blattes folgenden Auszug: „Die Gegner der Kirche und der Religion haben ſich veveinigt, um gemeinſam den Vernichtungskampf gegen die Gläubigen zu führen. Ihr Ziel geht dahin, die Schule ohne Gott einzu⸗ führen und Zuftände zu ſchaffen, wie ſie in Frankreich herrſchen. Die Geiſtlichen ſollen vertrieben werden. Die Aufkläver wollen ſogar die Mädchen zwingen, bis zum 14. Jahre in die — ͤ——— ę ſ᷑T——tk Buntes Feuflleton. — Die Klapperſchlange im Bett. Ein grauſiges nervenſpan⸗ nendes Abenteuer, das Arthur Ricard, ein junger Farmer in Süd⸗ dakota vor einiger Zeit glücklich überlebt hat, ſchildert P. R. Thompſon im Wide World Magazine. Ricard hatte eine kleine Farm übernommen, er ſchlief einſtweilen in einer proviſoriſchen Hütte, die halb Stall halb Höhle, an der Wand eines Hügels er⸗ richtet war. Er war am Morgen erwacht, blieb jedoch noch einige Augenblicke liegen. Während er noch mit halbgeſchloſſenen Augen dalag, hörte er plötzlich irgend einen Gegenſtand mit einem mat⸗ ten Klatſch neben ſich aufs Bett fallen. Er öffnete die Augen, um den Anlaß dieſes Geräuſches zu ſehen; was er ſah, beſchreibt er ſelbſt:„Dort, wenige Zentimeter von meinem Geſicht entfernt, lag etwas was ich zunächſt für einen Gartenſchlauch hielt. Aber ehe ich meine Sinne völlig beiſammen hatte, hörte ich ein dürres trockenes Klappern und Raſſeln, ein dunkles ſchmales Etwas hob ſich empor, jetzt ſah ich es, ein gräßlicher boshaft ſchauender Kopf, der mir gerade zugewandt war: ich verſtand nun: eine Klapper⸗ ſchlange war zum Biß bereit, ſie war ſehr in Erregung; der Fall vom Dache hatte ſie irretiert, nun wandte ſie den Kopf mit den grün⸗ lich flimmernden Augen nach allen Seiten, um zu ſehen, ob irgend etwas Feindliches ſich regte. Wie es mir möglich war, weiß ich heute noch nicht, aber es gelang mir, mit äußerſter Willens⸗ anſtrengung, ganz ruhig liegen zu bleiben. Ich wußte, daß die geringſte Bewegung meinen Tod bedeutet hätte. Es war Auguſt, die Zeit, da der Biß der Klapperſchlange am gefährlichſten iſt. Meine Augen waren geöffnet, ich wagte nicht, ſie zu ſchließen. Da dicht vor mir war der Kopf des Reptils. Aber nun wurde es ruhiger und der Kopf ſank herab. Ich hatte das Gefühl, daß Schule zu gehen,(Welche Ruchloſigkeit! D. Red.) ſodaß ſie ihren Elbern entzogen werden. Die katholiſche Kirche, die bisher ſchon genug unterdrückt wurde, geht ſchlimmen Zeiten ent⸗ gegen. Den Gläubigen bleibt als letztes Mittel gegen die brohende Gefahr der Stimmzettel. liſchen Männer der Stimme ihres Seelſorgers Gehör und Ge⸗ horſam ſchenken. Dann wird Gott ſeinen Segen dozu geben.“ Und der Erfolg dieſer Hetz⸗ und Wühlarbeit? Sieg des Zentrumskandidaten Strobel mit 13 Stimmen Vorſprung. Ob dieſer bedenkliche Wahlſieg wegen der ungeheuerlichen Be⸗ einfluſſung beanſtandet werden wird? Deutsches Reich. — Der Beſuch des Reichskanzlers in Rom.„Tribung“ tritt ſcharf in einem Artikel der Auffaſſung der dreibundfeind⸗ lichen Blätter entgegen, als ob in der Verſchiebung des Be⸗ ſuches des Reichskanzlers von Bethmann⸗Hollbeg in Rom Mangel an Rückſicht gegen Italien liege. Das Blatt erinnert daran, daß Bethmann⸗Hollweg gleich nach ſeiner Ernennung zum Reichskanzler dem Miniſterpräſidenten Tittoni in einem ſehr herzlichen Briefe den Wunſch ausgeſprochen habe, ſobald als möglich nach Rom zu kommen, um dem Könige ſeine Auf. wartung zu machen und den Miniſter Tittoni perſönlich kennen zu lernen. Dieſer habe darauf geantwortet, der König ſei von Rom abweſend und würde erſt gegen Mitte November dorthin zurückkehren. Er teile den gemeinſamen Wunſch des Kanlers und Tittonis, daß der Beſuch in Rom ſtattfinde. Mit Rückſicht auf die beginnenden parlamentariſchen Arbeiten auf der einen Seite und dem gemeinſam gehegten Wunſche, daß der Beſuch in Rom ſtattfinde, auf der andeven Seite, habe ſich jedoch eine Verſchiebung notwendig gemacht. Die Be⸗ ziehungen zwiſchen Deutſchland und Italien ſeien ausgezeich⸗ net; getragen von der größten Herzlichkeit und der gegen⸗ ſeitigen Hochachtung. —— Badiſche Politik. Eine klerikale Wahlblüte. * Heidelberg, 21. Okt. In einem unentwegten Zen⸗ trumsblatt, dem„Ettlinger Landsmann“ leſen wir: Zentrumswähler! Schnapsblockbrüder! Maulwürfe! Hämmel! Schafe! Paradehengſte! und alles was noch kommen wird: Gebet doch am 21. Oktober dieſen Block⸗, Großblock⸗ und Urblock⸗ brüdern einen Denkzettel, daß ihre Kanonen an dieſem Tage zum letzten Male gekracht haben. Gebet nur eine Antwort, daß es ihnen ſchwartz vor den Augen wird, wie vor einem Maulwurfspelz. Gebet den Blöcklern eine moraliſche Maulſchelle, daß ihnen das Blöcken vergeht, wie den Schafen, wenn ſie zur Schlachtbank geführt werden. Gebet ihnen moraliſſche Tritte, wie von einem gereizten Pareadehengſt, daß ſie Euch künftig in Ruhe laſſen! (So ſehen die aus, die ſich als berufene Hüter der angeblich bedrohten Religion und des„gefährdeten“ Chriſteatums auf⸗ ſpielen. Gibts denn für Leute, die ſo was ſchreiben, nicht auch wirklich was zu hüten? Obhwohl wir nicht glauben, daß ſich Eumäus ſolcher Sprache bediente gegenüber ſeinen Schutz⸗ befohlenen.) Die Stichwahlen. * Harlsruhe, 21. Okt. Die Nachricht des„Pfälzet Boten“, daß die Stichwahlen auf 30 Oktober be⸗ ſtimmt ſeien, beſtätigt ſich, wie wir hören, inſofern, als das Miniſterium des Innern die Wahlkommiſſäre angewieſen hat, die zweiten Wahlgänge, ſoweit möglich und keine Bedenken dagegen beſtehen, auf 30. Oktober anzuberaumen, ſonſt aber einen dieſem Tag möglichſt nahe kommenden Termin zu wählen.(Straßb. Poſt.) Erbitterung in der Veamtenſchaft. * Harlsruhe, 20. Okt. Man ſchreibt der regierungs⸗ freundlichen„Straßb. Poſt“ von hier: Die Erbitterung in der badiſchen Beamtenſchaft hat noch niemals einen ſolchen Grad erreicht, wie er jetzt zu verzeichnen iſt. Der Entſchluß, für die Sozialdemokratie zu ſtimmen, um dem Unmut Ausdruck zu geben, wird vielfach in Beam⸗ tenkreiſen erörtert, und die Mahnung, daß dadurch weder dem Intereſſe des Staates noch dem der Beamten gedient wer⸗ den könne, ſcheint völlig fruchtlos bleiben zu ſollen. Sehr viele Beamten ſcheinen überhaupt nicht zu bewegen zu ſein, ſich an der Wahl zu beteiligen oder ſie wollen weiße Zettel ab⸗ Stunden verſtrichen wären, aber ſpäter überzeugte ich mich, daß es ſich nur um Sekunden gehandelt haben konnte. Die Schlange hatte ſich beruhigt, das Klappern hörte auf; ſie begann eine Art Rekognoszierungsreiſe. Der Hals ſtreckte ſich, der Schwanz wurde dünner, die Länge wuchs und dann ſah ich es; direkt auf mein Geſicht kam ſie zu. Ein eiſiger Schauer rieſelte mir über den Nacken. Ich fühlte den kalten Giftkopf glatt an meinem Halſe, dann über meine Wange daherkommen, meine Lippen, mein Kinn wurden abgetaſtet; dann kam der Kopf auf mein Auge zu. Ich konnte nicht mehr Widerſtehen, ich mußte das Auge ſchließen. Im ſelben Augenblick lag das Reptil wieder aufgerichtet und ſprung⸗ bereit, das zornige Raſſeln ertönte. Dann, als alles ruhig blieb, näherte es ſich wieder meinem Geſicht und die Prüfung begann von neuem. Mehrere Minuten lang betaſtete und umkreiſte ſo die gräßliche Kreatur meinen Kopf, dann kroch ſie über das Leinen⸗ tuch in der Richtung meiner Knie. Sie legte ſich dort ſchlafen, aber Rettung war damit nicht gefunden, denn bei der geringſten Fingerbewegung ſchreckte die Schlange auf und nahm Kampfes⸗ ſtellung ein. Mit der Zeit aber ſchwand ihr Mißtrauen und ſie begnügte ſich, nur lauſchend den Kopf zu heben. Langſam, ganz langſam gelang es Ricard, eine neben dem Bett ſtehende leere Hummerdoſe zu faſſen. Mit einer raſchen Bewegung ſchlug er zu: doch die Klapperſchlange war ſchon kampfbereit und antwortete mit einem Biß, der zum Glück in dem ſcharfen Blechrand endete. Eine Sekunde ſpäter hatte Ricard das Bettuch zuſammengeknäult und mitſamt der Schlange hinausgeworfen.„Ich lehnte am Tür⸗ pfoſten, keuchend, lachend, ſchreiend und zitternd. Dann verlor ich das Bewußtſein. Einen Monat lang lag ich in Phantaſten, ehe ich wieder zu mir kam. Die Schlange aber hatte ich damals ge⸗ tötet.“ Ich hoffe daß alle katho⸗ rr * * 2 1 aufgenommen zu werden, ſei im letzten Landtage auf ſcharfen Kaiſer von Achern nach Mannheim, Karl Kaſper von Pforz⸗ 20. Dezember d. J. beim Oberſchuͤlrat einzureichen. — 9 Bierſtener in Karlsruhe 1 389 829., Mannheim Mk. Mannheim, 21. Oktober. Goueral⸗ Wußesger. Edenddratt) geben. Hoffentlich werden ſich die Beamten noch im letzten Augenblick auf ihre Wahlpflicht beſinnen und von ihrem Wahl⸗ recht den richtigen Gebrauch machen. Von der Beamtenfreund lichkeit der jetzigen Regieru ug geben folgende zwei Nachrichten ein recht ab⸗ ſchreckendes Bild: Karlsruhe, 20. Okt. Die Generaldirektion der bad. Staatseiſenbahnen hat geglaubt, ihren Be⸗ amten vor dem 21. Oktober auch noch eine kleine Wahl⸗ freude bereiten zu ſollen. Im Nachrichtenblatt Nr. V, 4. ver⸗ öffentlicht ſie einen Erlaß, wonach auf den Fahrdienſt⸗ Hureaus und Abfertigungszimmern die Ruhe⸗ betten und Amerikanerſtühle zurückgezogen wer⸗ den. Nach Anſicht der Behörde genügen die Ruhepauſen bon 8 Stunden, die den Beamten vor dem Nachtdienſt gewährt wer⸗ den, um in den kurzen Zeitabſchnitten, welche ihnen der Fahr⸗ dienſt bietet, nicht auch noch ruhebedürftig zu ſein. Die Verfüg⸗ ung der Generaldirektion wird in den hier in Betracht kommen⸗ den Beamtenkreiſen ſicherlich böſes Blut machen. Karlsr uhe, 20. Okt. Nicht nur einer größeren Anzahl von Forſtamtsvorſtänden, ſondern auch mehreren Bö. ſtänden von Bezirksfinanzſtellen auswärtigen Blatte geſchrieben wird, der nahelegen laſſen, mit Rückſicht auf Penſionſie ru ng einzukommen. Im Eiſenbahnminiſte⸗ rium finden zurzeit Beratungen über Reformen ſtatt, die eine Geſchäftsvereinfachung und Koſtenerſparnis zugleich zum Zweck haben. In Betracht kommen u. a. die Zuſammenlegung des Be⸗ triebs⸗ mit dem Bauweſen. Herr Honſell ſcheint ſeine Miniſterſchaft nicht gerade im Intereſſe unſerer engeren Heimat zu verwalten! Das iſt tief bedauerlich. hat, wie einem Finanzminiſter ihr Lebensalter um ihre Zur Brauſteuer. T. Offen burg, 19. Okt.(Von unſ. Koreſp.) In überaus großer Zahl waren heute die badiſchen Kleinbrauer in der Kopfhalle zur außerordentlichen Generalverſammlung des badiſchen Brauerbundes erſchienen, ſtand doch eine überaus wichtige, tief in den Exiſtenzkampf der Brauer einſchnei⸗ dende Frage auf der Tagesordnung: die E rhöhung der Brauſteuer. Die bevorſtehende Erhöhung der Brauſtener dürfte etwa das Doppelte von der jetzt beſtehenden betragen und in badiſchen Brauerkreiſen herrſcht darüber nur eine Meinung, daß die geplante Erhöhung der Brauſteuer unann e hm⸗ bar iſt. Für nächſten Samstag iſt vom b adiſchen Finan z⸗ miniſterium eine Zuſammenkunft angeſetzt, um ſich mit den Kleinbrauern über die Wirkung und Verteilung der Steuer auszuſprechen. Im Zeichen der neuen Steuer ſteht darum die heutige Verſammlung und die Stimmung der Kleinbrauer iſt keineswegs eine roſige. Einmüttig erklärt auch die Verſammlung, daß die von der Regierung gemachten Anſätze unannehmbar ſeien. Wenn das Gewerbe nicht vollſtändi gruiniert werden ſoll, ſo müſſe eine beträchtliche Reduktion eintreten, denn es ſei nicht möglich, die neue Steuer auf die Konſumenten abzuladen, die ohnehin ſchon eine aggreſſive Stellung gegen die Bierpreis⸗ erhöhung einehmen. Die Stimmung darüber, ob die heutige Verſan mlung u. die Konferenz mit der Regierung einen poſitiven Erfolg haben werde, war eine geteilte; die meiſten glauben nicht an einen Erfolg. Immerhin entſchied ſich die Verſammlung, eine Delegation zu den Unterhandlungen mit der Regierung zu ent⸗ ſenden und es wurde mit dieſer Miſſion der Vorſtand betraut, und es wurde der Delegation die Inſtruktion überbunden, möglichſt niedrige Steueranſätze zu beantragen. Zentrum und Lehrerſchaft. *Freiburg i. Br., 20. Okt. In einer großen Ver⸗ ſammlung in der Feſthalle, in der auch Geiſtl. Rat Wacker das Wort ergriff, ſprach Abg. Fehrenbach zur Lage. Er führte unter anderem aus, das überaus lebhafte Ver⸗ langen der Lehrer, in den Gehaltstarif der Beamten Widerſtand bei der Regierung geſtoßen Die Art, wie die Angelegenheit von der Lehrerſchaft betrieben werde, errege ſchwere Bedenken. Wenn mit der Einreihung der Lehrer in den Gehaltstarif etwa die Loslöſung der Schule von der Gemeinde und die völlige Qualifikation als Staatsbeamte erſtrebt werde, ſo könne das ſtürmiſche Ver⸗ langen keine Erfüllung ſinden, weil ihr ſchwere Be⸗ denken für Schule und Genieinde entgegenſtänden. Gegen⸗ über dieſen Intereſſen der Allgemeinheit müßten die per⸗ ſönlichen Intereſſen der Lehrer zurück⸗ kreten. Aus Stadt und Land. »Maunheim, 21ʃ. Oltober 1909. Perſonalnachrichten aus dem Oberpoſtdirektionsbezirk Karls⸗ uhe. Angenommen: zur Telegraphengehilfin: Katharina Weigel in Mannheim. Ernannt: zu Poſtaſſiſtenten dia Poſtgehilfen: Joſeph Groh in Karlsruhe-Grünwinkel, Artur Kenck, Heinrich Konrad in Karlsruhe, Rudolf Kießling in Zie⸗ gelhauſen, Alfred Schirmeier in Heidelberg. Verſetzt: die Poſtaſſiſtenten: Leo Fiſcher von Wertheim nach Mannheim, Wilhelm Heckmann von Schriesheim nach Mannheim, Auguſt heim nach Heidelberg, Richard Lötterle von Pforzheim nach Mannheim⸗Neckaran, Eugen Meher von Karlsruhe nach Mannheim, Georg Schmitt von Mannheim nach Weinheim, Friedrich Stengel von Schwetzingen nach Mannheim, Alfred Schirmeier von Heidelberg nach Mannheim, Friedrich Ziegler von Bühl nach Mannheim, Emil Zubrod von Wein⸗ heim nach Tauberbiſchofsheim; die Telegraphenaſſiſtenten: Karl Keßler von Pforzheim nach Karlsruhe, Friedrich Wolf von Baden⸗Baden nach Mannheim. * Prüfung. In der zweiten Hälfte des Januar k. J. findet Termin für die erſte und zweite Prüfung der Handarbeiks⸗ lehrerinnen ſtatt. Anmeldungen ſind ſpäteſtens bis gum Die Exträge der Verbrauchsſtenern des Staates, ſowie der Liegenſchaftsakziſe, bezw. Grundſtücksverkehrsſteuer und der Erbſchafts, und Schenkungsſtener in den Städten der Städte⸗ ordnung, geben intereſſanten Aufſchluß auf dieſem Gebiete. Es warf ab die Weinſteuer— den Angaben liegt das Jahr 1907 zugrunde— in Mannheim 218 033., Karlsruhe 152 771 Mark, Freiburg 115 792., Pforzheim 103 977., Heidelberg 68 439., Baden⸗Baden 48 554., Konſtanz 34879., Offen⸗ burg 22551., Bruchſal 22 735., und Lahr 18 293.; die Bayern ſich zuſammengeſchloſſen haben. heim 344 181., Offenburg 163 381., Lahr 117936., Kon⸗ ſtanz 91691., Bruchſal 72 803 und Baden⸗Baden 34464.; die Fleiſchſteuer in Mannheim 102 289., Karlsruhe 74279., Freiburg 55728., Pforzheim 84511., Heidel⸗ berg 28 340., Konſtanz 18 727., Baden⸗Baden 16084., Offenburg 11637., Bruchſal 9870 M. und Lahr 9263.; Liegenſchaftsakziſe in Mannheim 1352 433 Mark, Pforzheim 574683., Freiburg 520 224., Karlsruhe 463 649 Mark, Heidelberg 294 161., Baden⸗Baden 117057., Kon⸗ ſtanz 98 432., Offenburg 42 998., Lahr 41768 M. und Bruchſal 36 413.; Erbſchafts⸗ und Schenkun gsſteuer in Karlsruhe 354000., Mannheim 56 411., Freiburg 11653., Baden⸗Baden 6669., Heidelberg 5740., Lahr 1968., Pforzheim 1561., Konſtanz 1365., Bruchſal 1343 Mark und Offenburg 172 M. Auf den Kopf der Bevölke⸗ rung kommen Verbrauchsſteuer: Karlsruhe 1453 Pfg., Offenburg 1280 Pfg., Heidelberg 992 Pfg., Lahr 986 Pfg., Mannheim 948 Pfg., Freiburg 881 Pfg., Pforzheim 813 Pfennig, Bruchſal 706 Pfg., Baden⸗Baden 592 Pfg., und Kon⸗ ſtanz 586 Pfg. * Die Beteiligung an der heutigen Landtagswahl iſt in allen Bezirken eine überaus rege. Der von den liberalen Par⸗ teien ausgegebenen Parole, das Wahlrecht möglichſt vor 2 Uhr auszuüben, wurde in erfreulicher Weiſe Folge geleiſtet. So hatten 3. B. im 10. und 11. Bezirk(Lindenhof) des 4. Wahlkreiſes um .15 Uhr nachmittags bereits 50 Prozent der Wähler ab⸗ geſtimmt. Auch in den anderen Bezirken dürfte diesmal ent⸗ ſchieden frünhzeitiger von dem Wahlrecht Gobrauch gemacht wor⸗ den ſein, als wie bei der letzten Landtagswahl. Im 3. Bezirk des 1. Wahlkreiſes hatten um.15 Uhr gleichfalls 50 Prozent der Wähler abgeſtimmt, ſo auch im 1. und 2. Bezirk des 2. Wahlkreiſes. Aehnlich ſtark war ferner die Wahlbeteiligung im 3. und 4. Wahlkreis, wo uns verſichert wurde, daß ſchon um halb 4 Uhr über 50 Prozent der Wähler von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht hatten. Wir möchten noch in letzter Stunde den dringenden Appell an diejenigen Wähler richten, die ihr Wahlrecht noch nicht ausgeübt haben, dieſes ſofort und unge ſäumt zu tun und den liberalen Kandidaten zum Siege zu verhelfſen! Alle Mann an Bord und Disziplin geübt!— Wir werden das Ergebnis der Wahlen noch heute durch Extrablätter bekannt geben. Der Peſtalozziverein baviſcher Lehrer(2867 Mitglieder) beſitzt ein Reinvermögen von M. 1 072 244.84. An die Hinter⸗ bliebenen von 52 verſtorbene Mitglieder wurden im abgelaufenen Jahre 60 154.30 M. ausbezahlt. Die Leiſtungen des Vereins ſeit ſeiner Gründung betrugen M. 1 764 810. « Leo Erichſen unternimmt zurzeit eine Tournee durch die Schweiz, die von ganz außergewöhnlichem Erfolge begleitet iſt. Die geſamte Schweizer Preſſe feiert Leo Erichſen in glänzenden Artikeln. So leſen wir im„Bund“, der führenden Zeitung der der Schweiz: Dieſer Leo Erichſen iſt wirklich ein intereſſan⸗ ter Menſch und der geborene Conferencier in des Wortes beſter Bedeutung. Er ſprach am Dienstag abend im vollbeſetzten Ber⸗ ner Großratsſaal von.15 bis 11.30 Uhr über Spiritismus, Gedankenleſen, Telepathie. Und niemand iſt ihm davongelaufen. Im Gegenteil, je länger es währte, je näher die Uhr der Gei⸗ ſterſtunde rückte, deſto größer wurde die Aufmerkſamkeit, deſto atemloſer die Spannung, die ſich beſonders bei einigen über⸗ raſchenden Experimenten zuweilen in brauſenden Beifall aus⸗ löſte. Die logiſchen Darlegungen des Fachmanns werden hier von einer derart eindringlichen Kraft der Vortragsweiſe unter⸗ ſtützt, daß man dem Redner von Anfang bis zu Ende mit ge⸗ ſpannter Aufmerkſamkeit folgt.— Auch in Manngeim ſieht man dem Vortragsabend mit Spannung entgegen, was aus der ſtarken Nachfrage nach Eintrittskarten hervorgeht. Wer den hochintereſſanten Vortrag nicht verſäumen will, verſorge ſich vorher mit Eintrittskarten bei den bekannten Verkaufsſtellen. (Siehe Inſerat.) 5 * Die Sängerriege des hieſigen Turnvereins, welche in die⸗ ſem Jahre auf ein zehnjähriges Beſtehen zurückblickt, begeht am Samstag, den 30. Oktober, abends 9 Uhr, im großen Saale des Vereinshauſes ihre Jubiläumsfeier. Der erſte Teil des Programms iſt in Form eines Konzerts aufgebaut, wobei nachfolgende Chöre zum Vortrag kommen: 1.„Jubel⸗ hymne“, Chor mit Klavierbegleitung von Meyer⸗Olbersleben. 2,„Ein Traum“ von K. Schauß. 3.„Roſenzeit“ von Max Filke. 4.„In den Alpen“ von Fr. Hegar und 5.„Das deutſche Lied“ von Kalliwodg. Als Soliſten ſind die Herren Fritz Müller, Hofopernſänger und Franz Winkler(Vereinsmitglied) ge⸗ wonnen. Im zweiten Teil gelangen ein Theaterſtück, Studie von dem beliebten Mannheimer Lopalpoeten Herrn Jakob Strauß — die Regie liegt in den bewährten Händen der Gr. Hofſchau⸗ ſpielerin Frau de Lank—, ein Vortrag von Mitglied Jakob Frank und ein humoriſtiſches Terzett zur Aufführung. Die Sängerriege, die in der großen Mehrheit aus aktiven Turnern beſteht, die neben dem Turnen den deutſchen Volksgeſang pfle⸗ gen, zählt gegenwärtig 55 Sänger und ſteht ſeit ihrer Gründung unter der Leitung des Herrn Muſikdirektor Wilhelm Stieder. Die Veranſtaltung ſelbſt verſpricht nach dem Inhalt des Pro⸗ gramms einen anregenden und genußreichen Abend. Die Sän⸗ ger⸗Riege ladet außer den Angehörigen ihrer Sänger ſämtliche Vereinsmitglieder, ſowie deren Familienangehörige hierzu ein. Es ſei noch darauf aufmerkſam gemacht, daß die Feſtlichkeit pünktlich beginnt. *Manuheim⸗Ludwigshafener Turnerſchaft. Als letzte dies⸗ jährige Veranſtaltung findet nächſten Sonntag auf dem Sommer⸗ turnplatz des Turnerbundes Germania(Rennwieſe) Wetturnen ſtatt. Das Wetturnen iſt beſonders für den tur⸗ neriſchen Nachwuchs beſtimmt, der in Heidelberg beim Kreisturnſeſt roch nicht erfolgreich beilnehmen konnte, und findet in zwei Arten ſtatt. Im Sechslampf haben die Turner außer dem Kunſtturnen ihre Leiſtungen im Hochſprung, Getvichtheben und Vallwerfen dar⸗ zutun. Der Fünflampf wird, wie dies bei den olympiſchen Spielen der Fall war, mit Ausſcheidunz ber ſchlechteren Leiſtungen in den Lletzelnen Uebungen vorgendommen. Ein Ringkampf der beiden Letzben bringt die Entſcheidung. Das Wetturnen begümſtigt ſomit die alſſeitige tüchtige Schulung der Kräfte, ein Grundſatz, der auck bei den olhmpiſchen Spielen durchgeführt wurde, im Gegenſatz zu den heutigen, die vielfach das Spegialiſtentum züchten. In gleicher Weiſe werden auch die Fauſſballwettſpiele durchgeflührt, wozu jeder Verein eine Mannſchaft ſtellt. * Vogelſchutz. In einer vom Vorſtand des Bundes für Vogelſchutz(Geſchäftsſtelle Stuttgart, Jägerſtraße 34) einbe⸗ rufenen Verſammlung von Vorſtänden deutſcher Vogel⸗Schutz⸗ vereine, welche am 10. Oktober ds. Is. in Nürnberg ſtattge⸗ funden hat, wurde erreicht, daß der Deutſche Verein zum Schutze der Vogelwelt, der Bund für Vogelſchutz, der Interngtiongle Frauenbund für Vogelſchutz und der Verein für Vogelſchutz in Von einem 1282 161, Freiburg 500 845., Heidelberg 394 487., Pforz⸗ Deutſchlands iſt zu erwarten, daß die von ihnen verfolgten Be⸗ ſtrebungen große Förderung erhalten und auch, daß Hein Vogelſchutzvereine nachfolgen werden beim Zuſammeunſchluß 3 einem großen Verband. Bei dem auf die Sitzung folgenden ge meinſamen Mittagsmahl wurde beſchloſſen, an Staatsminiſte von Brettreich in München ein Telegramm abzuſenden, in wel chem die Mitarbeit der vereinigten Vogelſchutzvereine im Kamp gegen die Weinbauſchädlinge der Pfalz angeboten wurde. Au an den Altmeiſter des Vogelſchutzes, Frhrn. v. Berlepſch, gin ein Telegramm ab. Auf beide Kundgebungen erfolgte ſchon nae wenigen Stunden äußerſt freundlich gehaltene Antwort. »Die bei Biebrich geſunkene„Induſtrie 11“ iſt unter Zu hilfenahme einer Pumpe gehoben und nach der Ruthof ſchen Werf n Kaſtel abgeſchleppt worden. Vorher wurden die naß gewordene⸗ Güter in einen Juduſtriekahn überſchlagen, die trocken gebliebenen nahm ein Badeniadampfer auf., 5 * Ein Meſſerſtecher. Im„Storchen“ gerieten in der Nach zum 10. Sept. verſchiedene Burſchen, denen der Alkohol in de Kopf geſtiegen war, in Wortwechſel. Sie übten ſich im Aufhehe⸗ von 10 Stühlen und jeder von ihnen wollte der ſtärkſte Athle ſein. Aus dieſem Meſſen der Kräfte entwickelte ſich dann ei Streit, welcher ſich auf der Straße fortpflanzte. Der Speng Heinrich Faleſtin griff zum Meſſer und verletzte den Schloſſe Guſtav Schüttler ſchwer durch 4 Stiche. In Anbetracht der Roheit der Tat, zu der ihm der Verletzte keinen Anlaß gegeben, verurteilte das Schöffengericht den Meſſerſtecher zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von 4 Monaten abzüglich einer Woche Uuter⸗ ſuchungshaft. 55 Vergnügungen. * Reſtaurant Liedertafel, K 2, 31. b heute konzertiert das Künſtlerorcheſter Zello, dem ein guter Ruf vorausgeht. Solist iſt der diplomierte Künſtker Iſeglio aus Genf. Aus dem Großherzogtum. h Feudenheim, 21. Okt. Der„Geflügelzuchtvere Feudenheim und Umgebung“ hält am Sonntag, 24. Oktober, Saale des Gaſthauſes„Zum Pflug“ eine Lokalausſt ellun von Geflügel, verbunden mit Prämiierung und Verloſung * Schwetzingen, 20. Okt. Die 86 Jahyve alte ve wete Theveſe Reichert wollte geſtern vormittag mit einem wagen, da ſie anders nicht mehr gehen konnte, ſich zum begeben. In der Nähe der Wirtſchaft zum„Storchen“ kamen 2 Kohlenfuhrwerke entgegen. Die Pferde des einen Wagens ten vor einem vor der Wirtſchaft haltenden Laſtautomobil, ſpr gen zur Seite und rannten die bedauernswerte alte Frau mit d Wägelchen nieder. Sie erlitt ſchwere innere Verletzungen einen linken Oberarmbruch, ſodaß heute nacht der Tod ſie d ihren Schmerzen erlöſte. 5 Bruchſal, 18. Okt. Am Samstag iſt Herr Haupt⸗ Karl Link an der erweiterten Knabenſchule nach mehr als Jahren geſegneter Wirkſamkeit in den wohlverdienten Ruh ſtand getreten. Bruchſal, 18. Okt. Eine Abordnung von drei öſte chiſchen Offizieren bereiſt zur Zeit im Auftrag ihrer Regierun verſchiedene Länder, insbeſondere Baiern, Württemberg, B. Preußen, Belgien und die Schweiz, um das Gendarmeri weſen kennen zu lernen. Seitens der badiſchen Regierung n die 9 Mann ſtarke Gendarmerie des Bezirks Bruchſal auserſehen worden, um den Fremden ein Bild ihrer Organiſation zu geben Außer den erwähnten Offizieren waren auch die Herren General Anheuſer als Chef des badiſchen Gendarmeriekorps und pſt Stemmermann anweſend. Die am Samstag vormittag von mene Beſichtigung erſtreckte ſich ſowohl auf das milit biet(Exerzieren und Handhabung der Waffen), als auf das nomiſche(Uniformen) und das eigentlich kriminelle(Erg und Feſſelung von Verbrechern). Die Herren aus Oe konnten nicht umhin, der badiſchen Gendarmerie ihr voll [ganz beſonders über ihre Tätigkeit bei der Vorunterſu ſchweren Fällen mit der Gr. Staatsanwaltſchaft) zu ſpende ſie im Vergleich zu anderwärts Geſehenem als beſonders ganiſiert zu bezeichnen. oe. Baden⸗Baden, 17. Okt. Die Herzogin v Anhalt, ſowie Prinz Alexander Romanows Herzog von Leuchtenberg, ſind in Baden⸗Baden eingetroffen im Hotel„Ruſſiſcher Hof“ abgeſtiegen. Engen, 18. Okt. Samstag Nacht brannten i gen die aneinandergebauten Wohn⸗ nud Oelonomfegeb früheren Grünbaumwirts Rinderle und des Fürſbl. Wald Schilling nieder. Zum großen Glück herrſchte faſt völlige Wint Es war infolgedeſſen möglich, die ſtark bedrohten Nachbargel zu retten; doch werden ſie— beſonders die Häuſer des meiſters Braun und des Gemeinderechners Bechler— dur viele Waſſer bedeutenden Schaden erlitten haben Das Feu um Mitternacht aus unbekamnter Urſache zum Ausbruch gekom Bei Rinderle arbeitete den ganzen Samstag eine Tuttlinger M dreſchmaſchine und am Abend wurde das viele Stroh pieder Scheune geſchafft. Die Leute hatten bis kurz vor Ausbruch Brandes daran gearbeitet und waren noch im Hauſe zu einer friſchung beieinander, als die Flammen zum Dach hinausſch Die in der Tenne ſtehende Dreſchmaſchine iſt mitverbran verſicherte Schaden beträgt an Gebäuden 22 000., an ahrn 16 000 M. Vei Rinderle ſoll auch eine größere Summe Geldes in den Flammen geblioben ſein. Pfalz, Heſſen und Umgebung. *St. Ingbert, 20. Okt. Die Wahl des Bürger Schöneberger wurde vom Verwaltungsgerichtshof in MN chen für ungültig erklärt. In der Wahlanfechtungsk. von drei Stadträten gegen die Wahl des Bürgermeiſters S⸗ berger ſtand am 13. Oktober Termin vor dem Münchener V waltungsgerichtshofe an. Der Staalsanwalt hatte damals d Aufhebung der Wahl beantragt, weil der Wahlausſchuß übe Gültigkeit der beanſtandeten Stimmzettel ſeitens des Wahl ſitzenden nichte einvernommen worden war. Dieſem Antra das Gericht nunmehr nach achttägiger Friſt ſtattgegeben. Nanhtrag zum lokalen Aeil. *Beſtattung des Geh. Hofrates Dr. Hecht. Im verkläre Schimmer eines prachtvollen Herbſttages wurde heute die ſte liche Hülle des in der Nacht vom Montag zum Dienstag plötzlich aus dieſem Leben abberufenen Geh. Hofrats Dr. He dem Flammengrabe übergeben. Dem einfachen, nicht am au lichen haftenden Sinne des Verblichenen entſprach die Tre feier, die der Beſtattung in der vierten Nachmittagsſtu der Halle des Krematoriums vorausging. In der Ha waren außer den tiefgebeugten Hinterbliebenen nur die n Freunde des Heimgegangenen erſchienen. Zu ihnen geſellt eine Anzahl Vertreter der kommerziellen Welt, in d Verblichene ſo hervorragend betätigt hat. So ſahen w die Herren Geh. Kommerzienräte Lenel und Reiß. E wundervoller Blumenſpenden, die den Sarg be gemeinſamen Vorgehen dieſer bedeutendſten Vogelſchutzvereine vor ihm ausbreiteten, legten Zeugnis ab von de 4. Seite. 1 2 General⸗Anzeiger. Abendblatt.) Mannheim, 21. Oktober⸗ ehrung, die dem Verſtorbenen entgegengebracht wurde. Neben der ſchmerzgebeugten Witwe ſaßen der Erbprinz und die Erbprinzeſſin von Sachſen⸗Meiningen, die die Mühe nicht geſcheut hatten, hierher zu eilen, um ihrem lang⸗ jährigen treuen Freunde die letzte Ehre zu erweiſen. Der Erb⸗ prinz hatte, wie bei dieſer Gelegenheit erwähnt ſei, bei dem Ver⸗ ſtorbenen, als er Privatdozent in Heidelberg war, römiſches Recht ſtudiert. Beſonders ergreifend war es, als nach einem Harmoniumportrag, der die Feier einleitete, der älteſte Sohn des Berblichenen, Herr Univerſitätsprofeſſor Dr. Hans Hecht, an die Bahre trat, um tieferſchüttert ſeinem Vater einen Nachruf zu widmen. Herr Prof. Hecht, dem das tiefe Weh manchmal faſt die Stimme verſagen ließ, baute ſeine ſchlichten, ſo recht aus dent liebenden Kinderherzen kommenden Ausführungen auf dem Bibelwort auf:„Darum ſahe ich, daß nichts beſſeres iſt, denn daß der Menſch fröhlich ſei in ſeiner Arbeit, denn das iſt ſein Teil.“ Das Leben dieſes Mannes, ſo führte Herr Profeſſor D Dr. Hecht u. a. aus, iſt Arbeit geweſen. Seine Mitarbeiter können Zeugnis ablegen von der Arbeit, die er auf dem von ihm ge⸗ liebten Boden geleiſtet hat. Als dann die Frage an ihn heran⸗ trat, den Reſt ſeines Lebens in ruhiger Muße zuzubringen, da hat er wiederum die Arbeit gewählt. Aber auch der zweite Teil des Bibelwortes iſt an dem Heimgegangenen erfüllt wor⸗ den. Er war fröhlich in ſeiner Arbeit, er hat nicht verzagt, ſon⸗ dern hat den Schwierigkeiten, die ſich ihm entgegenſtellten, mit heiterer Stirn ins Auge geſehen und ſie ſiegreich überwunden. Wohlwollen hat er allen Menſchen entgegengebracht. Daher iſt ium auch Freundſchaft von hoher Seite zuteil geworden. Es drängt mich, an dieſer Stelle Ihren Königl. Hoheiten den Dank auszuſprechen für die 40jährige Freundſchaft, die ſie dem Berblichenen entgegengebracht haben. Sein Ende war nicht das Ende deſſen, der nach manchen unerfüllten Hoffnungen vergrämt von hinnen ſcheidet, ſondern das Ende hat ihn betroffen, als er ſiegreich wie ein Held neuen Arbeiten, die ſich vor ihm auftürm⸗ ten, enigegengeeilt iſt. So grüßen wir ihn denn abſchiednehmend, indem wir ihm zurufen das Wort, das ſein Weſen ganz erfaßt: „Ruhe in Frieden, Du Tüchtiger!“ Herr Direktor F. W. Stie⸗ ler⸗Berlin hob die Verdienſte des Verblichenen als Autorität auf dem Gebiete des Finanzweſens rühmend hervor. Diejenigen, die mit ihm arbeiteten, würden die begonnenen Werke in ſeinem Geiſte weiterführen. Herr Dehlinger, der Ehrenpräſiden: des Geſangvereins„Frohſinn“, widmete dem Verblichenen, der vor 2 Johren bei der 50jährigen Jubelfeier des Vereins zum Ehren⸗ mitglied ernannt wurde, ebenfalls einen herzlichen Nachruf, wo⸗ bei er beſonders hervorhob, daß es dem Heimgegangenen in erſter Linie zu verdanken geweſen ſei, daß der Kaiſer für den Geſangs⸗ wetkſtreit einen Ehrenpreis ſtiftete. Unter den feierlichen Klän⸗ gen des Harmoniums ſenkte ſich der Sarg dann hinab zum Flam⸗ menqrabe. —— Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Zur Schillerfeier. Als Karlsruhe wird uns berichtet: Der Groß h. Oberſchulrat richtet folgenden Erlaß an die Divektionen und Vorſtände der höheren Schulen, die Kreisſchulviſi⸗ kalltren und die Ortsſchulbehörden der Volksſchulen:„Es ſcheint Ggemeſſen, daß am 10. November, an welchem Tage ſeit der Gebart Friedrich Schiklers hundertfünfzig Jahre verfloſſen ſein werden, auch die Schuljugend auf die Bedeutung des Dichters aund den unvergänglichen Wert ſeiner Dichtungen hingewieſen verde. Wir geben den Direktionen und Vorſtänden der höheren Schulen und den Ortsſchulbehörden der Voltsſchulen anheim, dafür die den örtlichen Verhältniſſen entſprechenden Anordnungen zu kreffen, und ermächtigen ſie, zu dieſem Zwecke am Tage der Feier ſodeit dies notwendig erſcheint, eingelne Unterrichts⸗ ſhunden ausfaklen zu laſſen. Von Tag zu Tag. Dpei Kin dererſtickt. Wies baden, 21. Okt. Wie das„Wiesb. Tagebl.“ meldet, wurden heute mittag kurs vor 1 Uhr drei Kinder des Taglöhners Himmelmann im Alter von 1 3 und 5 Jahren in der Wohnung erſtickt aufgefunden. Die Kinder hatten mit Streichhölzern geſpielt, wobei ein Bett in Brand geriet. Ein Hausbewohner, der die Rauchentwick⸗ kung bemerkt hatte, drang in die Wohnung und löſchte das Feuer. Ein Kind war bereits erſtickt, während die beiden anderen noch Lebenszeſchen von ſich gaben. Sie ſtarben aber Auf dem Trausport zum Krankenhaus. —5— Lette Nachtichten und Telegramme. m. Köln, 21. Okt. In Beſprechung der Verhandlungen in der bayeriſchen Kammer über die Kündigung des Aus⸗ Referungsvertrages gelangt die„Nowoje Wremja“ zu der Ueberzeugung, daß dieſe grobe Kundgebung von Berlin dik⸗ kerb wopden ſei, zum Zwecke einer Erſchwerung der ruſſiſch⸗ italieniſchen Annäherung. Der Kammerbeſchluß ſei eine ſchwere Beleidigung für das ruſſiſche Volk. Dem Ausland Fme es nicht zu, über die ruſſiſche Rechtspflege zu urteilen. Weshalh kündigten die Deutſchen nicht den Handelsvertrag, an dem ſie ein ungeheures Geld verdienen? Die ruffiſchen Käufer ausbeuten, ſei nicht erniedrigend ur ſie auch nicht erniedrigend, die ruſſiſchen Ge⸗ Jichte in Anſpruch zu nehmen, ſobald es ihnen vorteilhaft er⸗ ſcheint. Wohl aber halten die Deutſchen es für erniedrigend, die Bombenwerfer und Zarenmörder den ruſſiſchen Gerichten anszuliefern. Das ſei ſchmerzlich und traurig. Wenn nicht Zar Alexander geweſen wäre, würden die Deutſchen vielleicht heute moch den Franzoſen die Hand küſſen, wie es in Tilſit geſchehen ei. Anſtatt aber Rußland dankbar zu ſein, verachten die Deut⸗ es jetzt. Stuttgart, 21. Okt. Der Gemeinderat hat be⸗ ſchtoſſen, zwei Straßen nach dem Grafen Zeppelin und Eduard Zeller zu benennen. W. Berlin, 21. Okt. Der Choleraverdacht bei dem Arbeiter Karl Peſchke aus Lichtenberg hat ſich nicht be⸗ üätigt. Der Erkrankte befindet ſich bereits auf dem Wege der Beſſerung. * Friedrichshafen, 2. Okt. Geſtern nachmittag wurde die Verſuchsfahrt des„Z. 3“ mit dem dritten Motor veran⸗ ſtaltet, die im weſentlichen der Ausprobierung des Einfluſſes der neuen tieferliegenden mittleren Propeller auf die Höhenſteuer gilt. Die Probefahrten ſollen heute noch forkgeſetzt werden. Unter anderem ſind Geſchwindigkeitsmeſſungen geplant. m. Paris, 21. Okt.(Priv.⸗Tel.) Wie die„Humanite“ aus Le Havre meldet, iſt auf Verlangen des ſpaniſchen Konſuls geczen den Leiter des dortigen Sozialiſtenblattes Anklage wegen Beleidigung des Königs Alfons von Spanien geſtellt worden. Das Blatt kündigte als Antwort der Sozialdemokratie hierauf eine neue Volksverſammlung zur Beſprechung der Ereigniſſe an. * Belgrad, 21. Okt. Das Kabinett hat ſeine Entlaſſung eingereicht. Starkes Erdbeben. Heidelberg, 21. Okt. In der letzten Nacht regiſtrierte der Seismograph des Königſtuhls ein ſehr ſtarkes Fernbeben. Nach einem 20 Minuten langem Vorbeben begann um 1 Uhr 10 Min. das Hauptbeben, das um 1 Uhr 14 Min. ſein Maximum erreichte. * Hohenheim, 21. Okt. Die Erdbebenwarte zeigte heute nach ein ſtarkes Fernbeben an. Die Herddiſtanz betrug 7000 Kilometer. Die Hauptwellen wurden um 1 Uhr 15 Min. wahrgenommen. * Darmſtadt, 21. Okt. Die ſeismiſche Station Darm⸗ ſtadt⸗Jugenheim hat in der vergangenen Nacht ein ſtarkes Fernbeben aus ca. 6000 Kilometer Entfernung regiſtriert. Der Beginn der Aufzeichnungen war 12 Uhr 50 Min. 11 Sek., das Ende nach 2 Uhr. Der Bierkrieg. * Stuttgart, 21. Okt. Der Stuttgarter Wirteverein hat vorläufig jede Bierpreiserhöhung abgelehnt und be⸗ ſchloſſen, mit den freien Gewerkſchaften in Verhandlungen zu treben. Der Brauereiverband hatte eine Erhöhung um 1 Mark 65 Pfg. für das Hektoliter vom 1. November ab vor⸗ geſchlagen. Novagowitſch Arbeiterbewegung. * Tangermünde, 21. Okt. In der Zucker⸗Raffinerie Meyer Söhne ſind heute die Arbeiter wegen Lohn⸗Differenzen in den Ausſtand getreten. Die Zahl der Ausſtändiſchen be⸗ trägt 2000. *Nürnberg, 21. Okt. Der Arbeitgeberverband bayr. Mühlen ſperrte ſämtliche Mühlenarbeiter Bayerns aus, weil die Gewerkſchaften drei Mühlen in der Nähe Nürnbergs, die von dieſen Mehl beziehenden Bäckereien boykottiert hatten. Die Luftſchiffmanöver in Köln. Köln, 21. Okt. Für die Luftſchiff⸗Manöver, die hier am nächſten Montag beginnen, ſind 2 Kompagnien der Berliner Luft⸗ ſchiffer⸗Abteilung ſowie auch die dem„Z. 1“ in Metz zugeteilte Abteilung nebſt Ingenieuren hier eingetroffen. Die Manöver, an denen ſich„Z.“,„Parſeval 1“ und der mit„M. 2“ bezeichnete Groß'ſche Ballon beteiligen, werden aus Uebungsfahrten beſtehen. „Parſeval 1“ iſt ſchon eingetroffen und montiert.„M. 2“ wird morgen mit der Bahn erwartet,„Z. 2“ wird augenblicklich in ſei⸗ ner Halle gefüllt. Das Zeppelin⸗Luftſchiff wird von Hauptmann George aus Metz geführt,„Parſeval 1“ von Hauptmann v. Kehler „M. 2“ von Major v. Sperling. Die Reichstagserſatzwahl in Halle. * Halle a. d.., 21. Okt. Der Bund der Landwirte hat It.„Frkf. Zig.“ die Sonderkandidatur des Klempnermeiſters Grecke zurückgezogen, weil er den Vorwurf fürchtet, durch die Zer⸗ ſplitterung den Sozialdemokraten genützt zu haben. Internationale Poſtſcheckkonferenz. * Berlin, 21. Okt. Die internationale Poſtſcheck⸗ Konferenz wurde heute hier eröffnet. Den Vorſitz führt Unterſtaatsſekretär Frank. Die bayeriſche Poſtverwaltung äiſt durch den Miniſterialrat Hausladen und Oberpoſtaſſeſſor Kaufmann, die württembergiſche durch Finanzrat Dr. Sigel und Poſtrat Schloßberger vertreten. Außerdem nehmen noch daran teil die Poſtverwaltungen von Oeſterreich⸗Ungarn und der Schweiz. Der Zweck der Konferenz iſt die Einrichtung eines internationalen Poſtgiroverkehrs zwi⸗ ſchen Deutſchland, Oeſterreich, Ungarn und der Schweiz. Cvpk wirklich bis zum Nordpol vorgedrungen. *„ Kopenhagen, 21. Okt. Die Zeitung„Politiken“ ver⸗ öffentlicht einen Brief des Grönlandfahrers Knud Rasmuſ⸗ ſen, in welchem dieſer darlegt, daß er, obwohl es ihm nicht ge⸗ lungen ſei, die beiden Eskimos, die Dr. Cvok auf ſeiner Nordpor⸗ veiſe begleiteten, perſönlich zu ſprechen, trotzdem auf Grund der Veſchreibungen und Berichte, welche die beiden Eskimos ihren Stammesgenoſſen gegeben hätten, die feſte Ueberzeugung gewonnen habe, daß Dr. Copk wirklich bis zum Nordpol vorgedrungen ſei. Die Berichte der Eskimos über die Ab⸗ reiſe, Route und Eisverhältniſſe ſtimmten völlig mit Dr. Cooks eigenem Bericht überein. Die Kriſis in Griechenland. Athen, 21. Okt. Der geſtrige Tag war reich an beunruhi⸗ genden Gerüchten über eine Miniſter⸗Kriſis, eine Kriſis des Par⸗ laments und eine Entſagung des Kronprinzenauf ſeine Thron⸗ rechte. Abends 9 Uhr fand ein Miniſterrat ſtatt, der lt.„Frkf. Ztg.“, bis nach Mitternacht dauerte, unterbrochen durch eine lange Rede zwiſchen dem Miniſterpräſidenten Matpromichalis und dem Präſidenten des fiziersbundes Zorbas. Heute vorliegende Er⸗ ktärungen des Offiziersbundes beſagen, daß er die debatteloſe Er⸗ ledigung der Parlamentsarbeiten tadelt, ſie aber in Epwartung einer Beſſerung ſich gefallen laſſe und da ßer zur Regierung trotz einiger Meinungsverſchiedenheiten Vertrauen behalte. Antidyna⸗ ſtiſche Pläne beſtreitet der Bund unwillig mit dem bekannten Zu⸗ ſatz, daß er die Prinzengeſetze, die Sicherheit der Prinzen und ramentlich des Kronprinzen ohne perſönliche Reihhungen, ſowie die Hebung ihres Anſehens bezweckt habe. Die Regierung dementiert, daß ein beſonderer Grund zur Beunruhigung vorliege. Die Operationen im Yemen. W. Konſtantinopel, 21. Okt. Die Zeitungen ver⸗ öffentlichen günſtige Nachrichten über den Fortgang der Opera⸗ tionen im Yemen. General Rifaad Paſcha, der dort einge⸗ troffen iſt, hat die Rebellen in der Gegend von Lahija unter⸗ worfen, die bei Acace zerſtreut und befindet ſich auf dem Marſche ins Innere des Landes. Eine Kolonne, die unter dem Befehl des Generals Said nach Aſſym entſendet worden iſt, wurden in der Nähe von Schrebe von Rebellen eingeſchloſſen. 7 berittene Truppenabteilungen, darunter 5 mit Schnellfeuer⸗ kanonen, ſind zur Befreiung der Kolonne eingetroffen. Berliner Pratztbericht. (Von unſerem Berliner Bureau.) Berlin, 21. Okt. Der Mörder Jünnemann iſt noch immer nicht ermittelt worden. Wahrſcheinlich hat er geſtern Berlin verlaſſen. Die Polizei hat nunmehr ſein Bild vervielfältigen laſſen und es an alle Behörden geſandt. Hedwig Wangel. Berlin, 21. Okt. Hedwig Wangel hat einen Brief an die Direktion des Deutſchen Theaters gerichtet, in welchem ſie um eine Unterredung mit dem Direktor bittet. Da aber der Arzt jede Aufregung von der Patientin hinhalten will, bat die Zuſammenkunft, bei der Hedwig Wangel allem Anſchein nach über ein Wiederauftreten im Deutſchen Theater Rückſprache nehmen wollte, bisher nicht ſtattgefunden. Eine Mordtat. [Berlin, 21. Okt. Nach dem bisherigen Stand der polizeilichen Ermittelungen iſt kein Zweifel mehr darüber vorhanden, daß nur der Geliebte der Ermordeten Rakowski, der Friſeur Jünemann, der Mörder ſein kann. Seine Feſtnahme iſt noch nicht gelungen. Man fand in ſeinem Zimmer mehrere Sparkaſſenbücher mit kleineren Einlagen und ein Depotbuch der Deutſchen Bank. Die Beſude⸗ lung der Stiefeln zeigt, daß der Mörder nicht nachträglich in die Blutlache getreten iſt, ſondern vor ſeinem Opfer ſtand, als er ihm den tödlichen Stich beibrachte. Der Jünemann hat außer mit der Ermordeten und ſeinen Wirtstöchtern mit verſchiedenen Mädchen Verhältniſſe unterhalten. In den Kreiſen der Halbwelt liebte er es, als flotter Lebemann auf⸗ zutreten, wobei er mit dem Geld nicht ſparte. Auch unter den Rennbahnbeſuchern war er bekannt, wo er als„Tipſer“ Geld verdiente, indem er Leuten auf den erſten Plätzen für 50 Pfg. oder 1 M. Dips anbot. Die Obduktion der Leiche der Ermordeten hat ergeben, daß der Stich in die linke Bruſt mit großer Gewalt durch die Kleider und das Korſett hindurch geführt worden iſt und ſofort tödlich war. Eine Schnittwunde an der Hand der Leiche zeigt, daß die Hand zur Abwehr vorgehalten wurde. (Von unſerem Londoner Bureau.) Die deutſche Flotte nicht zum Angriff auf England beſtimmtl? OLondon, 21. Okt. George Lamberth, Zivil⸗Lord der Admiralität, ſagte geſtern in einer Rede, die er in Panicuic hielt, daß die immer wieder auftauchenden Be⸗ hauptungen der Unioniſten, daß die engliſche Flotte durch das Anwachſen der deutſchen bedroht werde, durchaus unwahr ſeien. In ſcharfen Ausfällen gegen die Unioniſten erklärte der Miniſter, er habe die Frage genau ſtudiert und feſtgeſtellt, daß die Deutſchen bisher nur 11 große Panzerſchiffe bekommen haben, die großen Kreuzer inbegriffen. Außerdem ſeien ſoeben 2 große Panzer von der deutſchen Regierung in Bauauftrag gegeben worden und nach den Angaben des deutſchen Marine⸗Miniſters ſelbſt werde Deutſchland Mätte 1912 über 18 Schiffe dieſer Klaſſe ver⸗ fügen, England dagegen am 31. März desſelben Jahres über 20 Dreadnoughts. Die Vorherrſchaft Englands wäre alſo durchaus geſichert. Zur Italien⸗Reiſe des Zaren. m. Köln, 21. Okt. Der Petersburger Korreſpondent der„Köln. Ztg.“ drahtet ſeinem Blatte zur Reiſe des Zaren, daß die politiſchen Kreiſe die Anſicht vertreten, man müſſe die in Italien herrſchende Verſtimmung gegen Deutſchland, das ſeit langem ſchon zugunſten Oeſterreich⸗Ungarns die guten Beziehungen zu Italien vernachläſſigt habe, ausnützen, um den Keil noch tiefer in die Kerbe zu tteihen. Beſonders arbeiten in dieſem Sinne die flawiſchen Elemente diesſeits und jenſeits der Grenze.— Die Zarin wird jedenfalls mit den kaiſerlichen Kindern den Zaren bis Frankfurt a. M. be⸗ gleiten, und von da zum Beſuche ihres Bruders nach Wolfs⸗ garten fahren, um dort die Aerzte zu Rate zu ziehen und die im milden Klima von Livadia erfreulicherweiſe erhaltene voll⸗ ſtändige Wiederherſtellung ihrer Geſundheit abzuwarten. Amtliche Kreiſe ſchweigen ſich über die Zarenreiſe völlig aus. JBerlin, 21. Okt. Aus Rom wird gemeldet: Der Zar trifft am 23. Oktober in Bardonnmiachia ein, wo er vom ruſſiſchen Botſchafter in Rom ſowie einer italieniſchen Militär⸗ abteilung empfangen wird. Der Zar fährt ohne Aufenkhalt direkt nach Racconigi. Dort wird er vom König, dem Miniſterpräſidenten Giolitti, dem Miniſter des Aeußern Tittonf und den Militär⸗ und Zivilchargen des Hofes begrüßt. Am Sonntag, den 24. Oktober findet Empfang im Schloſſe und Jagd auf Faſanen und Schnepfen ſtatt, danach iſt ein großes Galadiner. Am 25. Oktober ſoll wiederum eine Jagd abgehalten und Automobil⸗Ausflüge unternommen werden. Auf Montag abend iſt die Abreiſe des Zaren;feſt⸗ geſetzt. Die Rückfahrt ſoll auf demſelben Weg erfolgen, wie die Herreiſe. Der Generaldirektor der italieniſchen Bahnen wird den Zug perſönlich führen. Racconigi ſieht ſeit einigen Tagen wie ein großes Manöverlager aus. Die Straße von der Grenze bis Racconigi iſt von 11000 Mann bewacht. Die Nachricht, daß ein franzöſiſches Geſchwader den Zaren in einem italieniſchen Hafen begrüßen werde, iſt unzutreffend. Das franzöſiſche Geſchwader trifft erſt am 26. Oktober, alſo einen Tag nach der Abreiſe des Zaren in Neapel ein. Die Erſchießßung Ferrers. * Madrid, 21. Okt. Die Regierung hat ihre Demiſſion eingereicht. * Budapeſt, 21. Okt. Die Stadtverwaltung von Klauſenburg beſchloß, eine Adreſſe an den Magiſtrat von Bar⸗ celona, in welcher die Trauer aller Kulturmenſchen über den gewalttätigen Akt an Ferrer Ausdruck verliehen wird, abzu⸗ ſenden. Dagegen ſchickte der Ofener katholiſche Klub eine Be⸗ grüßungsdepeſche an den Mimiſter⸗Präſidenten Maura wegen ſeiner feſten Haltung.(Frkf. Zig.) Die Zahnzeit iſt mit Recht gefürchtet, denn ſie bringt ſchwere Tage und ſchlafloſe Nächte für Kind und Mutter. Kinder, die regelmäßig Scotts Emul⸗ ſion erhalten, werden aber viel l⸗ichter und häufiz ganz ohne Störung darüber hinwegkommen, ſo daß ſie und die Mutter ruhige Nächte haben. Die Zähnchen kemmen mühelos durch und ſind kräftig und weiß. Scotts Emulſion wird von uns ausſchließlich im großen verkauft, und zwar nie loſe nach Gewicht oder Maß, ſondern nur in verſtegelten Original⸗ flaſchen in Karton mit unſerer Schutzmarke(Fiſcher mit dem Dorſch). Seott &BVowne, G. m. b.., Fraukfurt a. M. 8720 Beſtandteile: Feinſter Medlzinal⸗Leberkran 150,0, prilma Giyzerin 50.0, unterphosphorigſaurer Kalk 4,3, unterphosphorigſaures Natron 2,0, pulv. Tragant 3,0, feinſter arab. Gummi pulb. 2,0, deſtill. Waſſer 129,0, Alkohol 11,0. Hlerzu aroſmatiſche Emulſion mit Zimt⸗, Mandel⸗ und Gauültheriabl 16 2 Tropfen. heim, 21. Oktober. 7 (Abenbblatt.) 5. Seite. Uolktswirtschaft. f n 8 Süddeutſche Petroleum⸗Geſellſchaft m. b.., Mannheim. 9 Dieſer Tage hat der Verein der Kolonialwarenhändler von e 1872 in Hamburg in einer Berſammlung getagt, in der die Petro⸗ eumfrage eingehend behandelt wurde. In der Verſammlung wourde folgende Reſolution einſtimmig gefaßt:„Die im Conventgarten tagende Verſammlung des Vereins der Kolonial⸗ n warenhändler von 1872 erachtet es für ihre Pflicht, ihre Mitglie⸗ 5 der aufzufordern, nur öſterreichiſches Petroleum zu kaufen und feilzuhalten und die Deutſch⸗Oeſterreichiſche Petroleum⸗Ge⸗ n ſellſchaft in jeder Weiſe in ihrem Kampfe gegen die Deutſch⸗Ame⸗ 5 rikaniſche Petroleum⸗Geſellſchaft zu unterſtützen und zum Erfolg 0 zu führen.“ (Die Deutſch⸗Oeſterreichiſche Petroleumgeſellſchaft 45 ift, wie uns mitgeteilt wird, eine Schweſtergeſellſchaft zu der 15 Süddeutſchen Petroleumgeſellſchaft m. b. H. Mannheim.)] 5**** 73 Eine neue Erweiterung der Geſchäftskreiſe der Rheiniſch⸗Weſt⸗ fäliſchen Diskonto⸗Geſellſchaft. — Die Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Diskonto⸗Geſellſchaft, die im Ver⸗ * 9 lauf weniger Jahre aus einer anfangs kleinen Provinzbank zur 85 Großbank herangewachſen iſt, ſchreitet zu einer abermaligen weſent⸗ lichen Erweiterung ihves Wirkungskreiſes. Der Aufſichtsrat der . Bank har lt.„Köln. Ztg.“ in einer geſtern abgehaltenen Sitzung e die Genehmigung zu dem Abſchluß eines Vertrages mit der Bank⸗ firma Hardy u. Co., G. m. b. H. in Berlin, erteilt, wodurch die ſämtlichen Anteile dieſer Geſellſchaft m. b. H. im Betrage von 15 Millionen Mark mit Wirkung vom 1. Januar 1910 ab in den Beſitz der Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Diskonto⸗Geſellſchaft übergehen. Das Geſchäft von Hardy u. Co. ſoll in der bisherigen Form und unter der Leitung der bisherigen Geſchäftsführer weiter geführt 9 werden. Von den letztern wird Herr James Hardy in den Aufſichts⸗ 5 val der Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Diskonto⸗Geſellſchaft eintreten. Zum 5 Ztwweck des Erwerbs der 15 Mill. Mark Anteile von Hardy u. Co. wird die Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Diskonto⸗Geſellſchaft ihr Aktien⸗ kapital um 15 Mill. Mark, alſo von 80 auf 95 Mill. Mark erhöhen. 5 Die neuen Aktien werden an der Dividende vom 1. Januar 1910 ab teinnehmen und in Teilzahlungen, Wert 1. Januar 1910, em⸗ 1 gegahlt werden. Eine Bankengruppe unter Führung der Divektion 5 dr Diskonto-Geſellſchaft wird von den 15 Mill. Mark neuer Aktien 1 10 Mill Mark ziun Kurſe von 117 Proz übernehmen und ſie den + auten Aktionäven zum Kurſe von 120 Proz. zum Beguge anbieten. + Die veſtiſſchen 5 Mill. Mark werden von einer Gruppe zum Kurſe von 125 Proz. feſt übernomuren, die ſie für längere Zeit ſperrt. 0 Dieſer letztern Gruppe gehören dem Vernehmen nach die bisherigen 2 Inhaber von Hardy u. Co. ſowie verſchiedene der Rheimiſch⸗Weſt⸗ — fälliſchen Diskonto⸗Geſellſchaft naheſtehende Hewren an. Als wich⸗ 5 tigſter Punt an dem ganzen Geſchäft ſpringt zunächſt in die Augen, daß die Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Diskonto⸗Geſellſchaft mit der Ueber⸗ nahme von Hardh u. Co. in Berlin feſten Fuß faßt, indem ſie ſich G. m. b.., anbelangt, ſo arbeitete ſie mit einem Kapital von 15 Mill. Mark. Rücklagen waven nach dem letzten Rechnungsabſchluß micht vorhanden. Die Entwicklung des Geſchäfts im laufenden Jahr 1 wird als befriedigend bezeichnet und über die Ergebniſſe in früheren 0 Jahren mitgeteilt, daß mit Ausnahme des Jahres 1907, das infolge e eines größeren Verluſtes ertraglos blieb, Ergebniſſe erzielt wurden, die ſich zwiſchen den Sätzen von 7 und 10 Prozent bewegten. Die 1 der Stammandeile der Geſellſchaft werden für ihren Beſitz 11 110 Prozent erhalten, ſo daß von dem Aufgeld der erſten 10 Mill. 85 Mark junger Aktien der Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Diskonto⸗Geſen 2 ſchaft dieſer 6 Prozent zufließen, wähvend die reſtlichen 5 Mes. 75 Mark 14 Progent erbringen, die der Rücklage zufließen. Das . Kapital der Rheimiſch⸗Weſtfäliſchen Diskonto⸗Geſellſchaft, das zum 3 letzten Male im Jahre 1907 gelegentlich der Angliederung ber⸗ . 5 1 ſchiedemen anderer Banken um 14,3 Mill. Mark auf 80 Mill. Mark erhöht wurde, wächſt mit der jetzt in Ausſicht ſtehenden Erhöhung 2 8 auf 95 Millionen Mark an. Die Rücklagen der Bank betrugen nach dem letzten Abſchluß 16 050 000 M. und werden ſich um die aus dem Aufgeld der jungen Aktien erfließenden Beträge erhöhen. Mit einem Aktienkapital von 95 Millionen Mark wird die Rheiniſch⸗ Weſwfähliſche Diskonto⸗Geſellſchaft unter den andern großen Han⸗ delsbanken künftighin an ſicbter Sbelle ſtehen. Sie wird in dieſer Beziehung nur noch von den ſechs größten Verliner Banben über⸗ *** Fagoneiſen⸗Walzwerk L. Mannſtädt u. Co..⸗G. in Kalk. Die ordentliche Hauptverſammrung, in der 499 000 M. Stamm⸗ und 179 000 M. Vorzugsaktien mit 678 Stimmen vertreten waren, genehmigte einſtimmig und ohne Erörterung den Abſchluß, erteilte der Verwaltung Entlaſtung und fetzte die Dividende auf 8 Proz. feſt. Ein ausſcheidendes Aufſichtsratsmitglied wurde wiedergewählt. An Stelle des verſtorbenen Geheimrats Michels, deſſen der Vor⸗ ſitzende mit warmen Worten gedachte, wurde Geheimrat Eſſer neu im den Aufſichtsrat gewählt. Wie der Vorſtand ausführte, iſt der bekannte Umſchwung auf dem Stabeiſenmarkt bereits von gün⸗ ſtigen Erfolgen für die Geſellſchaft geweſen. Die Abrufe gingen lebherfter ein und man verfüge über einen Arbeitsvorrat, wie man ihn ſeit zwei Jahren nicht gekannt habe Seit Anfang September hätten auch die Preiſe für Walzeiſen leicht angezogen. Man habe Bertrauen darin, daß die Entwickelung ſtetig ſei und nicht durch ſpekulative Eingriffe geſtört werde, auch ſer zu hoffen, daß die Bau⸗ tätigkeit, die bereits eine leichte Belebung aufweiſe, nicht durch die neuerdings eingetretene Verteuerung des Geldes behindert werde. Mam habe alle Veranlaſſung, damit zu rechnen, daß die günſtige Konjunktur anhalte, allerdings könne das laufende Geſchäfts jahr nur in mäßiger Weiſe aus ihr Nutzen ziehen. 8 t? A 2 n. Mannheimer Produktenbörſe. Die Stimmung am hieſig. n n Markt iſt heute weſentlich ruhiger, da das ſchöne Wetter und die ⸗ billigen Angebote, namentlich von der zweiten Hand, verſtimmend wirken. Die Notierungen im hieſigen offiziellen Kursblatt wurden 125 für Weizen und Weizenmehle um 25 Pfg. per 100 Kg. ermäßigt. Auch Roggenmehl iſt 25 Pfg. billiger erhältlich. n Die Verkehrseinnahmen der Preußiſch⸗Heſſiſchen Eiſenbahnen betrugen im Monat September 1909 aus dem Perſonenverkehr 5 50 569 000 M.(3. 1 561000 Mark), aus dem Güterverkehr 8 118 073 000 Mark( 4 930 000.), aus ſonſtigen Quellen 5 10 461 000 M.(— 208 000.) und aus ſämtlichen Einnahme⸗ 2 guellen 174 103 00 M.( 6 283 000.), ferner in der Zeit bom Beginn des Rechnungsjahres bis Ende September 1909 aus 9 dem Perſonenverkehr 325 459 000 M.(. 14 490 000.), aus 8 em Gitterverkehr 640 429 000 M. + 26 825 000.), aus ſon⸗ ˖ ſiigen Quellen 56 461000 M.(— 1921 000.) und aus ſämt⸗ 155 lchen Einnahmequellen 1 022 349 000 M.( 39 394 000.). t Mainzer Berlagsanſtalt und Druckerei.⸗G. Mainz. Der dies⸗ 0 jährige Abſchluß der Mainzer Verlagsanſtalt und Druckerei.⸗G. 7555 geſtattet die Ausſchüttung einer Dividende von 6 Proz.(i. „ V. 5 Prog.). Die Bruttoeinnahmen ſtiegen auf M. 5345985(i. B. M. 514 151) und der Reingewinn inkl. Gewinnvortrag mn Gener beschlagene Verteilung des Reingewinnes genehmigk, dort eine eigene Vertretung ſchafft. Was die Firma Hardy u. Co., und Abſchreibungen erhöht ſich von M. 88 046 auf M. 89 725. In 4 alverſanmmlug wurde die Bilanz und die vor⸗ Hauptverſammlung der Aktiengeſellſchaft Düſſeldorfer Röhrenindu⸗ ſtrie, in der 18 Aktionäre mit 2290 Stimmen vertreten waren. genehmigte ohne Erörterung den Abſchluß, erteilte der Verwaltung Entlaſtung und ſetzte die ſofort zahlbave Dividende auf 8 Prozent feſt. Zwei aus dem Aufſichtsrat ausgeſchiedene Mitglieder wurden wiedergewählt. Auf eine Anfrage erklärte die Verwaltung, daß mit Ende Juni n. J. das Gasröhren⸗ und Stederöhren⸗Syndikat ablaufe. Beide Syndikate hätten ſehr ſegensreich gewirkt; das werde ven allen Werken anerkannt, und alle wünſchten, ſie zu verlängern. Bei den Verhandlungen würden natürlich, wie immer, große Kämpfe entſtehen. Ein Syndikat könne aber nur dann zuſtande kommen, wenn die Beteiligungsziffern entſprechend der wirklichen Leiſtungsfähigkeit der Werke feſtgelegt würden. Die Akt.⸗Geſ. Phönix, Duisburg, muß in Ruhrort wegen nicht genügender Beſchäftigung der„Ruhrztg.“ zufolge die achtſtündige Arbeitsſchicht einführen. Fahrzeugfabrik Eiſenach, Akt.⸗Geſ, in Eiſenach. Gegenüber um⸗ laufenden anderweitigen Nachrichten teilte die Verwaltung mit, daß dermalen der Beſtand an militäriſchen Aufträgen nicht günſtig iſt und die Ablieferungen im der militäriſchen Abteilung bis heute weit hinder der vorjährigen Ziffer zurückgeblieben ſind. Gerade teil dieſe Abteilung bisher einen ſo erheblich geringern Umſatz gehabt hat, laſſe ſich zurzeit noch durchaus nicht überſehen, ob die Verwaltung in der Lage ſein wird, für das mit dem 31. Dezember zu Ende gehende Geſchäftsjahr eine Dividende für die Vorzugs⸗ Aktien vorzuſchlagen. Weſtfüliſche Metall⸗Induſtrie.⸗G. in Lippſtadt. Wie der Geſchäßtsbericht für 1908/09 ausführt, ſcheint der Rück⸗ gang der Konjunktur ſeit einiger Zeit in dem Geſchäftszweige der Geſellſchaft zum Stillſtand gekommen zu ſein; es ſeien ſogar An⸗ zeichen einer Beſſerung vorhanden. Indeſſen habe das Werk für das verfloſſene Geſchäftsjahr hieraus keinen Nutzen mehr ziehen kön⸗ nen. Der Umſatz blieb etwa auf der Höhe der Vorjchre. Durch beſondere Umſtände hat die Geſellſchaft im Berichtsjahr Verluſbe erlitten, denen durch Ueberweiſung von 40 000 M. an den Sicher⸗ heitsbeſtand Rechmumg getragen wurde. Infolgedeſſen hat ſich der Reingewinn einſchließlich 6634 M.(i. V. 2253.) Vortrag nach 48 740 M.(49 093.) Abſchreibungen auf 29 122 M.(58 289 Mark) esmäßigt. Hieraus werden 1124 M.(4077.) der Rück⸗ lage überwieſen, 1271 M.(5577.) als Gewinnanteile gezahlt und 4 Proz.(7 Proz.) Dividende geich 24000 M.(42 000.) berteilt, ſo daß ein Vortrag von 2727 M. verbleibt. Für das lau⸗ fende Jahr glaubt die Verwaltung bei ungeſtörtem Geſchäftsgang ein befriedigendes Ergebnis in Avsſicht ſbellen zu können. Die Stettiner Maſchinenbau⸗Aktiengeſellſchaft„Vulkan“ in Stettin Heruft auf den 24. November 1909 eine außerordentliche Generalverſammlung ein, in der über die Grhöhung des Stammkapitals von M. 10 Millionen auf M. 15 Mill. Beſchluß gefaßt werden ſoll. Es wird beabſichtigt, den Aktionäven auf je M. 2000 alte Aktien das Bezugsvecht von M. 1000 jungen Aktien mit Dividendebeginn vom 1. Jannar 1910 und zum Bezugs⸗ kurſe von 170 Progent zu gewähren. Die Einzahlungen ſollen ſuk⸗ zeſſive mit dem 31. Dezember 1911 als Endtenmin zur Einforde⸗ Tung gelangen. Die Emiſſion der neuen Aktien liefert einen Teil der für die Hamburger Niederlaſſung gemachtem Aufwendungen. Der hierbei verbleibende Reſt ſoll zu ſpäterer Zeit durch Aufnahme einer Hypothekaranleihe, mit deren Genehmigung ſich ebenfalls die außerordentliche Generalverſammlung zu beſchäftigen haben wird, gedeckt werden. Zur Kapitalserhöhung des Chemnitzer Bankvexeins von 7% Mill. auf 10 Mill. ſchreibt die Dinektion:„Den Grund zur Kapi⸗ talserhöhung bildet die ſtets fortſchreitende geſunde Entwickelung des Inſtituts, die es als notwendig erſcheinen läßt, die eigenen Betriebsmittel der Bank den Bedürfniſſen der Kundſchaft mehr anzupaſſen und ſie in ein entſprechendes Verhältnis zu den der Vank anvertrauten fremden Geldern zu bringen. Für das laufende Geſchäftsjahr iſt wie für die beiden vorhergegangenen Jahre wieder eine Dividende von 7 Prozent in Ausſicht zu nehmen. Die Einfüh⸗ rung der jungen Aktien an den Börſen von Berlin, Dresden und Leipzig wird durch die Deutſche Bank beantragt werden.“ Die Deutſch⸗Auſtraliſche Dampfſchiffs⸗Geſellſchaft in Hamburg errichtet mit der Swenska⸗Südafrika⸗Linie einen gemeinſchaftlichen Verkehr nach Südafrika. Beide Linien haben bisher getrennt ge⸗ arbeitet.— Geſtern fand in Berkin abermals eine Beratung der bebeiligten Perſonen in der Angelegenheit der Transatkan⸗ ſtatt. Ein Ergebnis wurde bisher noch nicht ergielt. *** Telegraphiſche Handelsberichte. London, 21. Okt. Die Bank von England erhöhte den Diskontſatz von 4 auf 5 pEt. Von der Frankfurter Börſe. * Frankfurt a.., 21. Okt. Von morgen ab gelaugen die aproz. Hypotheken⸗Obligationen Serie 39, 40 und 41 der Württem⸗ bergiſchen Serienbank in Stuttgart zur Notierung. Die Lieſerung geſchieht per Kaſſa in definitiven Stücken mit Zinſen vom 1. Aug. 1909. Konkurſe. Frankfurt a.., 21. Okt. Der Oekonom und der Ziege⸗ leibeſitzer Karl Petry in Preunheim, der vor kurzem ſeine Zah⸗ lungen eingeſtellt hat, hat mit ſeinen Gläubigern, lt.„Frkf. Itg.“ ein Arrangement auf der Baſis von 50 Proz. unter Bürgſchaft in Höhe von 25 Prozent abgeſchloſſen. Magdeburg, 21. Okt. Die Firma Franz Kieshaber Nachfolger Joh. Haaſe, Möbelhandlung, iſt, lt.„Frkf. Ztg.“, in Konkurs geraten. Aſchaffenburg, 21. Okt., Ueber das Vermögen des Sägetverks eſitzers Joſef Thürmer in Aſchaffenburg iſt, lt.„Frkf. Ztg.“, das Konkursverfahren eröffnet worden. Vom amerikaniſchen Eiſenmarkt. m. Kölhn, 21. Okt. Vom amerikaniſchen Eiſenmarkt wird der „Köln. Volksztg.“ geſchrieben: Die ſtahlherſtellende Geſellſchaften konnten umfangreiche neue Aufträge buchen und Verhandlungen wegen Lieferung von 15000 Tonnen ausländiſches, wenig phosphor⸗ haltiges Roheiſen zur Lieferung im nächſten Jahr machen Fortſchritte. Die eingegangenen Aufträge auf Gießereieiſen zur Lieferung im erſten Halbjahre 1910 ſind reichlich. In einigen Monaten ſteigen die Preiſe um ½— Dollar, Für baſiſches Roheiſen zur Lieferung im erſten Vierteljahr 1910 wurde 18½ Dollar, auf Beſ⸗ ſemer⸗Eiſen 19.— Dollar bezahlt. Zuſammenſchluß im Kohlenhandel. m. Köhn, 21. Okt. Ueber den weiteren Ausbau des Zu⸗ ſammenſchluſſes im Kohlenhandel erfährt die„Köln. Volksztg.“, daß die Firma Hugo Stinnes, Mülheim⸗Ruhr den Ankauf der Firma Stromeher, Lagerhausgeſellſchaft in Konſtanz, der heute noch dem Eyndikat fernſtehenden füddeutſchen Firma, beabſichtige. Die Ver⸗ handlungen ſeien gegenwärtig im Gange⸗ Verkauf der Spritfabrik L. Brüggemaun in Schweßingen? * Nürnberg, 2. Okt. Die Vereinigten Nord⸗ und Sübdeut⸗ ſchen Spritwerke.⸗G. in Nürnberg, Berlin und Breslau beabſich⸗ tigen die Erwerbung der Spritfabrik L. Brüggemann in Schwetzingen. Zu dieſem Zwecke iſt die gemeldete Kapitalserhöhung aufgenommen. Nene Konſtankinopeler Stadtanleihe. * Konſtantinopel, A. Okt, Der Zuſchlag der neuen Kon⸗ ſtantinopeler Stadtauleihe hat lt.„Frkf. Ztg.“ die hieſige National⸗ bank von Sir Erneſt Caſſes ſeit geſtern abend definitiv. Der Miniſter⸗ rat beſchloß in dieſem Sinne. Erhöhung der Bankrate der Bank von England. London Okt. Die Erhöhung der Bankrate der Bank von England auf 5 Prozent iſt dem ſtarken Goldexport und offen⸗ Aktiengeſellſchaft Düſſeldorfer Röhreninduſtrie. Die geſtrige Wormſ. Br. v. Oerige bar zu erwarteten weiteren Anſprüchen zuzuſchreiben und geſchah zweifellos, um den ausländiſchen Wechſelkurs zugunſten Englands zu beeinfluſſen, daß ein Goldrückfluß erfolgt, jedenfalls aber ein weiterer Abfluß unterbleibt. Auch ſcheint, lt.„Frkf. Ztg.“ offen. bar eine weitere Eindämmung der allgemeinen Spekulationsluſt ſpeziell Deutſchlands und Amerikas beabſichtigt. Behördliche Maßnahmen gegen das übermüßige Kreditgeben. Newyork, 21. Okt Das Schatzamt ergriff Maßnahmen, um das Vorſchuß⸗Konto der Nationalbanken auf das geſetzliche Maximum zu reduzieren. Gegenwärtig gewähren Hunderte ſol⸗ cher Inſtitute, It.„Frkf. Ztg.“, übermäßigen Kredit. 85 Hanſalinie. Newyork, 21. Okt. Die Hanſalinie richtete lt.„Frk, Ztg.“ einen direkten Dienſt nach Java ein. 5 **** Kursblatt der Mannheimer Mroduktenbörſe. vom 21, Oktober. Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg bahnfrei hier. 8 Weizen pfälz. neu 23.25——.— Nuff. Futtergerſte 13.—18 25 „Rheingauer—.——[Haſer, bad. neuer 1625—17. „norddeutſcher 23.50——.—[Hafer, nordd. „ ruſſ. Azima 24.50—24.75 Hafer ruſſſiſcher 4% Ulka La Plata „ Theodoſta 25.25—25,50 Matsamer,Mixed „ Taganrog 24.——25.— „ Saxonska 24.— 24.25 „ rumäniſcher 25,25——. „ am. Winter 24.75—-—.— „ Donau „La Plata 15.50—15½75 Kohlreps, d. neuer 27 25—27.50 Kleefamen deutſch.! ——— „ ene,,, 7 Ce „ Walla Walla„Luzerne ital. 180—165 „ Kanſas II—.——.—„ Provene. 165—180 Auſtralier „ La Plata Kernen neu 23 50——.— Roggea, pfälzer neu 17.25——.— „ ruſſiſcher—⸗ „ rumäniſcher—.——— „ norddeutſcher „Eſparſette 1908er nordfranzöſ. Leinsl mit Faß Müböl in Faß Backrüböl 66.5 Fein⸗Sprit Ta., verſt. 1000 unverſt., „ —————.— 0 8 ——— „ amerit.——— Roh⸗Kart'förit verſt. 30ſ88 17 Gerſte, hieſ. 17.25—18.—„ unverſt. 80/88 k „ Pfälzer 17.50—18.50 Alkohol hochgr.,„ 9294 Gerſte, ungariſche.„ 88890 Weizenmehl 00 8— 84.25 33 25 31.75 307/5 d% Roggenmehl Nr. 0) 26 75 19 23.75. 410 Tendenz: Weizen ruhiger. Futtergerſte ruhiger. Uebriges unver⸗ ändert. Mannheimer Effektenbörſe. vom 21, Oktober.(Offizieller Bericht.) In Aktien der Mannheimer Verſicherungs⸗Geſellſchaft heute größeres Geſchäft zu 565 Mark pro Stück, ebenſo in Mann⸗ beimer Dampfſchleppſchiffahrts⸗Aktien zu 62 Prozent. Continet tale Verſicherungs⸗Aktien zu 522 M. bpro Stück gefragt, fe⸗ Südd. Drahtinduſtrie⸗Aktien zu 133 Prozent und Verein cher Fabriken zu 321 Prozent. Obligatjonen. Pfandbriefe. 4½% Mad. A.(. f. 40%0 Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 99 S0%„. Sertransoor „„„verſchied. 91.35 beſ ½ ½ Bgd. Anflin⸗ 3½%„„ Fommaunal 9220 5J4½% Bad Anil. u. Sodafbr. 0 Serie e.. 31½% Freiburg. B. 92.25(o% Pr. Kleinlein Heidlb 3½% Heidelbg. v. J. 1903 93.50 05 50% ee 40% Karkaruße v. J. 130 1.—olen Hertenmüßle Gem 4% Karlsrube v. J. 1806 87.—.f½%% Mannd. Dampf⸗ Rhſchiff 2½%%0 Kabhr v. J. 1902 96.—64 ſchleppſchiffahrts⸗Geſ. 3 ½%% Ludwigshafen 101.—G 4575 0 Wae Lagerhau 40% 5 v. 1906 101.— B Geſellſchaft 3¼0ʃ9 4 92.— bꝛ 4% Mannh. Obig. 1908 100.25 8 1901101.— 4½0% Oberrh. GElektrizität werke, Karlsvuhe 4%„„ 4½0% Pfälz. Chamotte u. 377* 1855 12 Tonwerk,.⸗A. Eiſenb. „1895 93.50 B4% 5Schudter⸗uligal. 1„1898 98.50 B½% Ruſſ..⸗ h. Zellſtofff „„ 1004.50%% ee be een „ 1905 9350 5 eplend.. Brauthanne 4% 1906 101.20 B J% peer encn 40* 1907 101.20G.⸗G. in Speyer 5 8 1„„4½ Speyrer Ziegelwerke 0* 3½% Pirmaſens unk. 1905 91.— 44½%% Wiesloch v. J. 1905—. Induſtrie⸗Obligation. 4½%% Akt.⸗Geſ.. Seilindu⸗ 4½% Süldd. Drahtinduſtr. 4½% Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 1 15 7 rit 9 86 ſiete rüctz, 105% 102.— Bl4 ½ Zellſtoffabeit Waldbof Aktien. Banlen. Brief Geld Badiſche Bank 185,.—— Tvansport u. Berſicherung. Gewrbk. Speyerso E— erſicherut 15 B..⸗G. Nhſch. Seetr. Pfälz. Bank— 101.5% 35 Pſälz Hyp.⸗Bank— 194 25 Mannh. Damypfſchl. Pf. Sp- n. Cdb. Landau—.— 189,.5„ Lagerhaus Nhein. reditbank 138.50 133.— 5 dhel„Bank„„„.⸗G. vm. Sidd. Bank 114 80 Bad. Rück⸗ u. Mitv. 990. Fr. Trp.„Unf, u. Gl.⸗ Chem. Anduftrie., Verſ.⸗Geſ. 5 Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—— 430,.— Bad. Aſſecurranz „% Continental. Verſich. Chem Fab Goldenba.—.— 199 Verein chem. Fabriken—.— 321— Mannh. Verſicherung— Verein D. Oelfabriken—.— 143 75 Oberrh. Verſich.⸗Geſ. 620 Württ. Tranp.⸗Verſ. Weſt..⸗W. Stamm 204.——.— 5„ Vorzug 102— Juduſtrie6. .⸗G. f. Seilinduſtrie 134. Drauereien. Bad. Brauere! 70.——. Dingler'ſche eſchfbr. 115 Binger Aktienbierbr.—.—. Einaillirfür. Kirrweil.— Durl. Hof vm. Hagen—.— 237— Eltlinger Spinneret Eichbaum⸗Brauerei—.— 105.—Hüttenh. Spinnere! 85, Elefbr. Rühl, Worms— 82—Hedd. ſtu. u. Südd.Kb. 126.— Ganters Br. Freibg. 96.— Kleinlein Heidelberg 182— Homb. Meſſerſchmitt 35.— Ludwigsh. Brauerei—.— 220— Maunh. Aktienbr. 124.—— Pfalzbr. Geiſel, Mohr—.——.— Oderry. Elettriztit Brauerei Sinner. 255—Pf. Nähm, u. Fahrradf. Br. Schrödl, Heidlbg. 0—Portl.⸗Zement Odlbg. 15 „Schwartz, Speyer Ro. Schuckert⸗Geſ. 11 „ S. Welß, Speyer—.— Sübd. Oraht⸗Induſt.— „.Storch., errr Verein Freib. Ztegelw. Br. Werger, Wotms—.— 3 Karisr. Maſchinendan Nüthmfbr. Haid u, Neu Koſth. Coll. u. Papterf. Mannb. Gum. u. Asb. Maſchinenf. Badenta 82.% Sber Gürzmühle Neuſtadt 8 u. Sptfabr.—.— 160.— Zeilfloffabr. Waldz Pf. Preßh.⸗u. Sptf Juckerfbr. Wagbduf 9785 Zuckerraff. Mann Bucherr 6. Seite. Seueral⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 21. Oktober. Berliner Effektenbörſe. [Privattelegramm des General⸗ Anzeigers.) * Berlin, 2. Oktober.(Fondsbörſe.) Die Ungewißheit, ob die Bank von Eugland den Diskont heute erhöhen wird oder nicht, lähmte die Unternehmungsluſt. Vorwiegend wurde die Heraufſetzung der Londoner Bankrate um ein ganzes Prozent befürchtet. Auf dem Montanmarkte ſtellten Dortmunder Union⸗Aktien weiterhin ſich etwas höher. Von Banken verlorxen öſterreichiſche Kreditaktien 0,80 pCt. Auf dem Bahnenmarkt waren die Rückgänge am erheblichſten bei Orientbahn⸗Aktien; Warſchau⸗Wiener büßten 0,60 pCt. ein. Von Fonds neigten Deutſche Zproz. Reichsanleihen zur Schwäche. Türken⸗ loſe gaben um ½ nach. Elektrizitätswerte litten gleichfalls unter der ungünſtigen allgemeinen Stimmung. Dagegen konnten Schliffahrks⸗ aktien ſich ziemlich gut behaupten. Nach dem Bekanntwerden der Lon⸗ doner Diskonterhöhung zum ein volles Prozent trat auf allen Ge⸗ bieten vermehrtes Angebot hervor, das am erheblichſten eine Ab⸗ ſchwächung in Hütten⸗ und Bergwerksaktien zur Folge hatte. Die Börſe ſchluß unter allgemeinen Realiſationen und Blanko⸗Abgaben. Induſtriewerte des Kaſſamarktes gedrückt. Berlin, 21. Okt.(Deviſennotterungen.) kurz Holland 168.50 168.55viſta New⸗Nork 419.50 419.30 „ Belgien 80.0 80.90 turz Wien 85.95 84.95 „ London 20.42 20.435 lang Wien—.——.— „ Paris 81.15—.— kurs Pelersburg—.——.— „Jalien 80.65 80.65 lang„——— Schweiz 81.10—.— lkurz Warſchau—.——— Berlin, 21. Ok.(Anfangs⸗Kurſe.) Kreditaktien 208.60 208.0 Laurahütte 194.50 194.50 Disc.⸗Kommandit 187.50 197.90 Phönix 216.70 210 10 Staatsbahn——.— Harpener 207.10 20670 Lombarden———.Tend:: luſtlos. Bochunter 251.80 252. Berlin, 21 Okt.(Schlugkurſe.) Wechfel London 20.45 20.40 Reichsbank 149 20 149 10 Wechſel Paris 81.20 81.0 Rbein. Kreditbank 138.— 138.10 4% Reichsanl. 102.30 102.10 Ruſſenbant 154.20 153 70 4% 05 1909—.——.—Schaaffh. Bankv. 145 70 145 30 3550% Neich anl. 93.60 93.40 Staatsbahn 85000„ 1909—.——.—Lomdarden 28.80 23 90 36% Reſchsanleihe 83.80 88.60] Baltimore u. Ohis 116.90 116.20 4% Gosnſols 102.25 102.10] Fanada Paeific 186.80 185.40 86%„ 1909—.——.—Hamburz Packet 130 20 180.— 3%% 5 93.60 93.40 Nordd. Lloyd 101.30 10110 3„ 190s3———.— Bochumer 251.30 249 70 8 5 83.75 83,½40 Deutſch⸗Enxembg. 213 20 210.20 4% Bad. v. 1901 101. 101½25 Dortmuader 86.50 85.90 4%„ 1908/9 101,70 101,50 Gelſenkirchner 212 50 21J.50 %„ eony.—.——.— Harpener 206 70 205 70 35*— 1909/07—.——.— autahütte 19150 1983 50 3%% Bayern 92,00 92.90] Phöaix 210 10 208.80 3% Heſſen 92.90—— Waſteregeln 201.— 200— 40 OHeſſen 81.20 81,20 Allg. Elektr.⸗Geſ. 245.9) 245 90 30ſ% Sachſen 83— 32.70 Anilin 432.— 431.90 3½% Jaraner 1905 35.10 95.10 Anilin Treptow 341.10 345.30 4% Italiener—.———Brown Bovperti 182.10 181,50 4% Raſſ. Aul. 1902 88 50 88.50] Chem. Albert 461.20 460 20 405 Bagbadbahn 87.25 87.10] D. Steinzeugwerke 231 50 231.50 Deſter. Keditaktien 208 10 207 70 1 Farben 45790 455.— Derl. Handels⸗Geſ. 180.30 179.70 Felluloſe Koſtheim 213.20 212 20 Darmſtädte! Zank 137.50 137.—] Rüttgerswirken 179 70 179.— DeutfheAftat. Banf 149,50 149 10] Tonwaren Wiesloch 103 50 103.56 Deulſche Ban! 247 50 247.20] Wj, Draht. Jangend. 225.— 222— Disc.⸗Kom nandit 198.10 196,90 Zellſtoff Waldhof 304— 304— Diesdner Bank 160 10 159.— Privatdiskont 44½%½ W. Berlin, 21 Okl.(Telegr.) Nachbbörſe. Kredit⸗Aktien 208.60 207,70 J Staatsbahn—.———— Diskonto Komm. 198 60 196.10Lombarden 24 10 28.70 Pariſer Börſe. Paris, 21. Okt. Anfangskorſe. 8% Rente 98.20 98.97] Debeers 473.— 473.— Spenier 94.60 94.50 Caſtand 142.— 141.— Türt. Looſe 199— 199— Goldſield 171.— 169.— Banque Ottomane 768.— 737.— Randmines 233.— 232.— Rio Tinto 1941 1935 Londoner Gffektenbörſe. Londoy, 21. Okt.(Telegr.) Aufangsturſe der Gifektenbörfe. 3% Conſols 820%, 82/J Moddersfontein 18˙%/ 18 4 Reichsanleite 82½ 82˙½ Premier 10% 9% 2 Argentinier 88— 87— Randmines 9½ 9 4 Italtener 103 103.Atchiſon eomp. 124%½ 124½% 1 Japaner 0/½ 90¾ Canadian 190% 189½ 3 Mepikaner 31— 34—Baltimore 119½% 119% 4 Spanier 93½% 931/ Chikago Milwaulee 164— 163% Ottoman ank 18½ 19/ Denvers com. 50— 49% Amalgamated 85¼ 85¼ Erie 34% 34 Anacondas 9¼ 9¾ Grand TrunkIII pref. 54¼ 54ʃ½ Rio Tinto 77— 76˙ꝰœů—„ ord. 22% 22 Central Mining 17— 104¼/ Louisville 1571½ 157ʃ1½¼ Chartered 89/ 38¾ Miſſouri Kanſas 49˙% 151½ De Beers 18¼ 182/ö5 Qutario 48½% 49½ Caſtrand 5¼ 55¼[Qouthern Pacific 134½ 138— Geduld 3— 2½ Union eom. 208˙ 2085/% Goldfields 6˙% 67/ Steels eom. 92½% 92“½/ Jagersfontein 7½% 7½ Tend. ſill. Wiener Börſe. Wien 21. Okt. Vorm. 10 Uhr. Kreditaktien 62.— 662,20] Oeſt. Kronenrente 94.80 94.89 Länderbank 491.50 490.50„ Papierrente 97.90 97.90 Wiener Bankverein 539. 539.— Silberrente 98.10 98.10 Staatsbahn 748.— 747.—Ungar. Goldrente 118.— 112.90 Lombarden 128.20 128.70„ Kronenrente 91.85 91.90 Marknoten 117.57 117.57] Alpine Montan 780.— 781.50 Wechſel Paris 95.48 95.48] Tend.: träge. Wien, 21. Okt. Nachm..50 Uhr. 8 Kreditaktien 662.75 661.50 Buſchtehrad. B. 980.— 980.70 Oeſterreich⸗Ungarn 1770 1770Oeſterr. Papierrente 97.9) 97.90 Bau u. Bekr....——„ Silßerrente 98.10 98.10 Unionban 577.— 576.—„ Goldreitte 116.45 116.4 Ungan. Kredit. 773.— 773.— Ungar. Goldrente 113.— 113.— Wiener Bankverein 539.— 53).— Kronenrente 91.80 81.85 Zänderbank 491.— 492.— Wch. Frankf. viſta 117.57117.57 Türk. Loſe 204.— 205.—„ London„ 240.25 240.40 Alpine 32.— 784.„ Paris„ 95.48 95 48 Tabakaktien 860,— 360—]„ Amſterd.„ 199.80 199.30 Nordweſtbahn—.——— Napoleon 19.14 19.48 Elbtalbahn—.——.—[Marknoten 117.57 117.57 Slaatsbahn 748.20 746.70 Ultimo⸗Noten 117.57 117.57 Bombarden 128.70 124.20] Tend.: ruhig. Berliner Produktenbörſe. * Berlin, 21. Okt.(Produktenbörſe.) Der Verkehr am Getreidemarkt war ruhig; doch lag Weizen ſeſter auf höhere Notizen von den amerikaniſchen Börſen. wodurch die Abgeber Zurückhaltung beobachteten; ferner ſtimulierten belangreiche Oktoberdeckungen. Roggen war per Oktober auf Deckungen gefragt und feſt. übrigen Notierungen blieben behauptet. Hafer wurde gleichfalls etwas höher bezahlt. Mais ſtieg im Anſchluß an Amerkka. Rüböl blieb bei ruhigem Geſchäft behauptet. Weizen verflaute im weiteren Verlaufe auf die matte Liverpooler Depeſche. Auch Die Berlin, 21. Okt.(Telegramm.)(Broduktenbörſe.) Preiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 20. 2 20 25. Weizen per Okt. 218.50 220.25 Mais per Sept.—.—- „Dez. 218.25 213— Dll—.——.— „ Mai 215.25 214 75„ Dez.—..— Roggen per Okt. 167.50 169.— Rüböl per Ottbr. 5470 54 50 „ Dez. 168 50 168 73„ Dezbr. 54.40 54.40 2„ Mar 178.50 173.50„ Mai 53.80 54.— Hafer per Dez. 153 50 154.— Spiritus 7oer loco—.——.— „Mai 159.75 159.75 Weizenmehl 39).— 30. „ Juli—.—— Roggenmehl 22.60 22.60 Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 21. Okt. Getreidemarkt.(Telegramm.) 20. 215 per 50 kę per 50 kg Weizen per.. 14 84 1485 ſtelig 14.80 14.81 ruhig „„ April 1487 1488 14 34 14 35 Roggen per Okt. 982 98g ſtetig.87 9 8s ſtetig 5„ April 10 26 10 2 10 25 10 286 Hafer per Ott. 762 763 ſtetig 756 757 willig „„„ e 778 3 70 Mais per Sept.—————— „„„ 691 692 ſtetig 689 6 90 ruhig Kohlraps Auguk—————— Wetter: Kühl. Liverpooler Börſe. Liverpool, 21. Okt.(Anfangskurſe.) 20. 21. Weizen per Dezb. 7/8% willig 708 willig März 7177 716˙% 14 Mals ver Okt.— träge träge per Dez.—— *** Frankfurter Effektenbörſe. [Privattelegramm des Gen val⸗ Anzeigers.) * Frankfurt, 2. Okt.(Fondsbörſel. Die Luſtloſigkeit, die am hieſigen Markte bereits ſeit einigen Tagen hervorgetreten war, hielt auch heute weiter ſtand. Die unbefriedigenden Geldverhält⸗ uiſſe am internationalen Geldmarkt beherrſchten auch heute die Börſe gleichmäßig. Wird die Bank von England ihren Ziusfuß erhöhen? wird diskutiert. Es wurden ſogar Zweifel laut, daß eine Erhöhung vielleicht ausbleiben werde, da geſtern der Londoner Privatdiskont ſich ermäßigte. Das Eintreffen der Meldung, daß die Bank von England den Diskont um ein volles Prozent erhöht, verſtimmt die Börſe allgemein. Betreffs der Einzelheiten des Geſchäfts iſt nicht viel zu berichten. Auf dem Bankenmarkt trat ſchwache Haltung her⸗ vor. Auf dem Markt der Montanpapiere zeigte die Spekulation geringe Unternehmungsluſt. Elektriſche Werte ſchwächer. Induſtrie⸗ papiere des Kaſſamarktes ungleichmäßig, Fonds bei ſchleppendem Ge⸗ ſchäft behauptet. Türkenloſe ſchwächer. Schiffahrtsaktien abgeſchwächt. An der Nachbörſe traten Ermattungen auf allen Gebieten ein. Die Börſe ſchloß bei flauer Tendenz. Bezugsrecht auf Aktien der Frankfurter Gasgeſellſchaft 89 bezahlt. Es notierten: Kreditaktien 208.20 a 207.50, Diskonto Kommandit⸗ Aktien 197.30 a 196.50, Staatsbahn 159.70, Lombarden 28.90 a 75, Packetfahrt 129.80 a 129.25, Lloyd 101.10 a 100.50, Handelsgeſellſchaft 180 a 179.30, Deutſche Bank 247.40 a 247, Dresdner Bank 158.50, Bochumer 251.50 a 250.50, Luxemburg 212.50 a 212, Gelſenkirchener 201.50 a 209.80, Harpener 206 a 204.50, Phönix 209.50 a 207.50. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schlußkurſe. Reichsbank⸗Diskont 5 Prozent. Wechſel. 200 2 28 21. Amſterdam kurz 168.60 168.55 Check Paris 81.225 81225 Belgien„ 80 983 50.9160 Paris kur; 81 175 81.175 Italien 80.725 80.70 Schweitz. Plätze„ 81075 81.095 Check London 20.745 20.462 Wien 85.975 84.960 London„209.42 20.4250 Napoleonsd'or 16˙22 16.22 1 lang——— Privatdiskonto 4 40% Staatspapiere. A. Deutſche. 20 21. 4e% veutſch. Reichsanl. 102.10 102.151 Mh. Stadt⸗A. 19o08—— 4„„ 1909—.——— 1„ 1909—.——.— 8 50 85 92.35 93 603%„— 1905———.— 3„ 1000—. Ausländiſche. 8 5 83.75 82.6005 Arg. f. Gold⸗N.1887—.——.— %% pr. konſ. St.⸗Anl. 102.05 102.155% Chineſen 1898 102.50 102.— 4 do. do. 190—. it%½„„ 1898 99.— 99.— 8 ½„ 5 93.60 93.451% Japaner 95.15 9490 8%„„ 1909-——[Nexikaner äuß. 88/90 10.20 100.05 8 5 88.60 83.6 J3(ferikaner innere 65.30 65 80 Abadiſche St.⸗A. 901 100.80 100.800 Bulgaren 101.50—. „1908/09 101.70 101.603¼ italieg. Renſe 10405.— %½% bad. St.⸗O(abg)fl—.— 97, ½ Oeſt. Silberrente 9½3) 98.30 N. 93.39 93 55[4½/„Papierren.——— 3„„ 1900—.— 93 300Oeterr. Goldrente 99.05 99.— 3%„„ 1904 93.30 93.2002 Vortug. Serie l 61.20 61.25 %„„ 1907 93. 93.258 5„ III 64.80 64.10 4bayr..⸗B.⸗A..1915 102.40 102,30(4½ neue Nuſſen 1995 99.10 39.— 4„„ 1918 102.20 102,304 Ruſſen von 1880—.—. 89.80 3% do. u. Allg.Anl. 9295 52.8004 ſpan. ausl. Rente—— 3 do..⸗Obl. 83.60 83.6]04 Cürten von 19083 87.90 87.86 8 Pfälz..⸗B. Prior. 100,4 100.50%„ unif. 9450 94 50 1 99.6%.60ſ4 Ung t. Goldrente 94.75 94.60 4 Heſſen von 190 101.70 1617%„ Kronenrente.90 91.80 3 Haſſen 81.— 8 80[Berzinsliche Loſe. 4 55 83.— 88—8 Oeſterreichiſchr1869 166.7167.— 1 Nh. Stadt⸗K. 1007—.——. NKArkiſche 164.—·162.60 Bergwerksaktien. Bochumer Bergbau 252 851650 Harp⸗ger Bergbau 207.20 206.10 Buderns 119.— 118,86 Kaltw. Weſterregeln 201.— 201.— Contordin Bergb.⸗G.—[Oberſchl. Etſauindußt. 111.50 111.— Oeutſch. Juxemburg 213—211.80 Sagen 210.75 209.50 Friedrichs zütte Berhb 138,.— 138.— Br. Königs⸗ u. Saurah. 194 50 19450 Gelſenkin ner 412.90 312.20[Getwerkſch. Roßleben——-— Aktien deutſcher und ausläudiſcher Transportanſtalten. 00 11660 116.60 Hamburger Packet 39.25 129.85 0 BBFV Norddentſcher Vond 101.10 01 20 7 75 1 1 Oeft.⸗Ung. Staatsb. 160.10 159 70 5— Siſt. Südbahn Lonb. 26 50.00 Baltmore und Obto 11740 fis 70 —.——.— Gottharddahn 5 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Süd. Zuckerfabrit 147. 145.3[Kuuſtſeidenfabr. Frkf. 221.220.— Badd. Immtobil.⸗Geſ. 100.20 100,2“Lederwerk. S. IAnabert 61.— 61.— Spicharz Leder Mh. Aktien⸗Brauerei 124.— 124.— Ludwigs9. Walzutühle 161,50 161.50 Parkakt. Jwei ken—.— Adlerfahrradw. Kleyer 385.70 384— Weltzz. So—.——. Maſchinenfbr. Hilpert 82.— 82.— Cemenim eidelbg. 158. 157 400 Maſchinenfb. Badenia 198.— 196.— Cementfabr. Karlctadt 147 50 147.— Dürrkopp 334.— 334— Badiſche Unilinfabrik43.— 431 25MNaſchinenf. Gritzner 219 80 218.— Ch. Fabrik Sdeim 248— 248.50050 Armatf. Klein 11180 111.80 Farbwerke Höch! 445.— 445.50Wf. R4 5im.u. Fabrradf Ver. chem. Fabrik). 320.40 321-] Gebr. Kayſer 132.—182.— dert 462.50 461 5/8töhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. 37.30 37.50 Schnellprefſenf. Frkth. 201.— 200.— Ver.deutſcher Oelfabr. 144,20 146.30 Schuhfabr. Herz, Frkf. 119.50 119.50 Seilinduſtrie Wolff 132.— 132.— Vahmeyer 114—113,258˙wollſp. Lampertsm. 59.— 59. Elektr.⸗Geſ. Schuckert 136 50 135.— Kammgarn Kaiſersl.—.— 199.75 Sismens& Halske 234.— 284. Zellſtoffabr. Waldhof 805.50 804.— Südd. Drahtind. M5. 131— 133 Akkumul.⸗Faß. Hagen 217.50 21.50 Hedd. Ku. u. Südd. Kb. 126.50 126 50 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4% Frt. 59v.⸗Pfdb: 10.— 100.— 4% Preuß Pfandb.⸗ 40%5 F. K. B. Pfdbr.05 100.70 190.70] Bank ank, 1919 101.— 8 4%„„ 1910 109.— 100. 4e% Pr. Pfdb. unt. 15 100.20 100 4% Pf. Hyp J. Pfdb, 105.10 100.10 40% 17 100.40 10%40 92.90 92.90 8½„ 25„ 14 94.50 94.50 31½% Pr. Vod.⸗Fr..90 919081 3 12 93.— 93.— 2 90.90.80 84%, Fr Ader⸗Bl⸗ 40 Gir,Bd. Bfd. voo 99 Kleinb. b 04— 4%„ 5 ant. 00 99 80 99.80 3, Pr. Pfdhr. ⸗Bl.⸗ 6e% Pfdbr..0! Hyp.⸗Pfd.⸗Kom⸗ unk. 10 100 10 100.10 O5. 12 190 50 9 7 4%„ Pfbbr,v. 08 4% Rh. H. B. Pfb. 03 unt. 12 100.10 100.10 1707 100.— 90.80 9%„ Pfdbr..86 1912 100.— 100.— 80 8. 94 91.50 91.38 4%„„„ 1917 100 20 100.— 6, Pſd. 95/6 91,50 91450 4%„„„ 1510 10180 101.— 4%„ Gom.⸗Bbl. 31½„ verſchied. 91.60 91.65 5. 9, ank. 16 100,50 100.50 3½„„„ 1914 9160 9165 8%„ Com.⸗Odl. 31/ Fih..⸗B. J. 0 92.40.20 v. 87/91 983.— 98 4% R. W. B. C. B. 190—f 5%„ Gom.⸗Sbl. 4% Pf. B. Pr.⸗Obl.———.— v. 96/06 98.— 93.— eſ% Pf. B. Pr.).. 8 4% Pr. Pfdb. unk. 09 99,50 99.50 3½ Itleſttl.g. G B. 72.40 12 100. 100.— D„ 14 100.— 100.—-[annn. nerſ.⸗.⸗A, 570.— 575.60 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Badiſche Bank 185.50 135.400 Oeſterz.⸗Ung Bank 137,—127.— Berg u. Metallb. 121 59 121.50 Oeſt. Länderb uk 123,40 128.90 Berl. Handels⸗Geſ. 150.70 180.-]„ Keedit⸗Anſtalt 203.40 208,.20 Conterſ. u. Dist.⸗Z. 117. 117.—Pfälziſche Bank 10..60 101.50 Dararſtädtet Bank 137 30 137.100 Pfälz. 59v.⸗Bank—.— 194.50 Deufſche Bank 247 40 247.500 Preuß. Hypotheknb. 121 80 121.80 Dmtſ baſiat. Bank 150.— 149.—] Deutſche Neichsök. 14930 149.50 DEffekten⸗Bauk 107.20 107.— Rhein. Kredifbank 188 25 138.40 Diseonto⸗Comm. 198 50 197.50 Rhein. Hpp.eB. M. 196—196.— Drosdener Bank 160.— 15930 Schacifz. Bankver. 145,35145,10 Frankf. 9v.⸗Bank 208.— 208 50 Sädd. Bank Nhm. 11470— Frkf. Hyp.⸗Creditv. 165.20 150,20] Riener Bankver.—.—1386.1 0 Nationalbank 128.— 128. 7 55 Diskont 119.—118.90 Jank Oltdmane 147.—147.— Frankfurt a.., 21. Okt. Kreditaktten 208.60. Stseonte Commandſt 198.40, Darmſtädter 137.20, Dresdner Bant 159,70 Hau delsgeſellſchaft 180.50, Deuiſche Bank 247.50 Staatsbahn 160 10 Lombarden 24.05 Bochumer 252.—, Gelſenkizchen 212 50, Laura hütt⸗ 194.50, Ungarn 9475 Tendenzt ſtill. Nachbörſe, Lreditaktten 208.60, Disconto⸗KCommandit 196.50 Staatsbahn 159.70, Lombarden 23.90. *** Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 21. Oktober 1909. Proviſtonsfreil Ver⸗ Wir ſind als Selbſttontrahenten e unter Vorbehalt: 00 — xvsv12...—. .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. 100— Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 330 M. 810 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 240 5 Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien— 50 5 Vorzugs⸗Aktien— 98 Benz& Co., Rheiniſche Gasmokoren, Mannheim 145— Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen—— 80 zfr. Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 68 65 Bürgerbräu, Ludwigshafen— erb. Off Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch 89 Daimler Notoren⸗Geſellſchaft. Untertürkheim 140— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſeus 116 Filterfabrik Enzinger, Worms— 169 Flink, Eiſen⸗ und Broneegießerei, Pannheim 72— Frankenthaler e 87zfr 84 zfr Fuchs, Waggonfabrik, Heidelberg 187 185 Herrenmühle vorm. Genz, Heidelberg— 823fr Herzogpark, Terrain⸗A.⸗G., München 127;fr 1253zfr. Lindes Eismaſchinen 140 188 Maſchinenfabrit Bruchſal. Schnabel& Heuning 365 355 Neckarſulmer Fahrradwerke 5 146 Pacific Phosphate Shares junge—5 6½ Pfälziſche Mühlenwerte, Schifferſtadt 120— Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft 5— 102 zfr Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 113— Rheinmühlezwerke, Mannheim erb. Off Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 112— Schiff⸗ und Maſchinenban.⸗G. Mannheim, Stammatktien— 90zür Stehlwert Mannheim— 110 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 110— Süddeutſche Kabel, Mannheim, Getußſcheine—[M. 185 Unionwerle,.⸗G., Fabriken f. Boauerei⸗Einurichtungen 1165— Unionbrauerei Rarlsruhe 5 8 58— Vita Ledensverſtcherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— M. 420 Waggonfabrik Raſtatt— 90 Waldhof, Bavngeſellſchaft 101— Immobiliengeſellſchaft— 120 zfr Zuckerfabrit Fruntenkhal— 265 ————————————̃ĩ—— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann; für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircherz für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas ſchen Buchdruckerei, cn. m. b..: Direktoxr: Eruſt Müller. ke 124.30 124 30% 8. 0 r. ebruden Gamden Mannheim, den 21. Oktober. den Verſuch mit„Kathreiners Malzkaffee“ gemacht? Urteilen Sie noch nicht! Jelänger Sie Kathreiners Malz⸗ kaffee trinken, umſo mehr werden Sie ihn ſchätzen lernen! General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 7. Seite Jwangs⸗Verieigen. J Stelleuvermitklung des Frauen⸗Nereing Läüden 28 Freitag, 22. 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Der Vorſteher, Herr Reutlinger, erſtat⸗ tete zunächſt den Jahresbericht, der wiederum ein überſichtliches Bild über die vielſeitige und von guten Erfolgen begleitete Be⸗ tätigung auf allen Gebieten eines kaufmänniſchen Bezirksvereins gibt. Außer den allwöchentlichen regelmäßigen Zuſammenkünften fanden mehrere Vorträge beſonders über ſozialpolitiſche The⸗ mata ſtatt. Die Arbeiten des Vorſtandes wurden in 17 Sitzungen erlebigt. Ferner konnte im Laufe des Jahres an 2 Mitglieder das Diplom für 25jährige Mitgliedſchaft, ſowie an 2 weitere Mitglieder ſolches für 10jährige Tätigkeit im Bezirksvorſtande überreicht werden. Als ein ganz beſonders erfreuliechs Zeshen und als ein Beweis, daß die Beſtrebungen des Vereins und die Arbeiten des hieſigen Bezirksvereins richtig gewürdigt worden ſind, kann die Tatſache regiſtrier: werden, daß der Bezirksverein nach Abzug aller Streichungen infolge Wegzugs uſw. ei ne Zu⸗ nahme von nahezu 100 Mitgliedern zu verzeichnen hate. Der Tätigkeitsbericht ſowie der vom Rechnungsführer, Herrn Klein, vorgelegte Rechnungsbericht wurden ohne De⸗ batte angenommen. Ebenſo wurde der vom Vorſtand vorgelegte Voranſchlag genehmigt. Bei der hier folgenden Ergänzungswahl werden die Herren Buſch, Dieterich und Riedel wieder gewählt, Herr Menges neu in den Vorſtand berufen. Nach einer längeren Ausſprache über interne Veretasangelegenheiten ſchloß der Vorſitzende die anregend verlaufene Verſammlung mit herzlichen Dankesworten für das ſeitens der Mitglieder dem Verein entgegengebrachte Intereſſe. Der rührige Bezirksverein wird im Laufe des Winteres neben den wöchentlichen regelmäßi⸗ gen Vereinsabenden und einer Anzahl von geſelligen Zuſam⸗ menkünften eine Reihe von Vorträgen über Themen aus den D25 KL'hafen. 14917 Wer leiht einem jung. Mann Fortſ. Mark geg. gute Sicherheit u. hoh. 1 u. zwiſchen 8= 10 morgens bei Generalvertreter Lkirde, A. G bar gecre. Mädchen od. Frau für vorm. gei zum 1. November 19777 Trautſchold, Nennershofſtr. 2 ſeiner Studien 150 Einkaſſierer, Off. E unt. E. G. Sxped Bls Kaut. k. geſt. werd. verſchiedenſten Gebieten veranſtalten. Das reichhaltige Pro⸗ gramm wird an Kollegen, die ſich dem Verein für Handlungs⸗ komims von 1858 anzuſchließen beabſichtigen, durch deſſen Be⸗ zirksvorſtand(L 3, 3b) gerne überſandt. * Der Verien ehem. 11ter Mannheim hielt am Samstag, den 9. Oktober in den Lokalitäten des Friedrichsparks ſein 5. Stiftungsfeſt ab. Der Geſangverein Sängerkreis brachte unter der bewährten Leitung ſeines Dirigenten, Herrn Haupt⸗ lehrer Schübelein die beiden Lieder„Gott grüße Dich“ und „Das treue deutſche Herz“ zum Vortrag. Nachdem Frlu. Marie Bickel den Prolog geſprochen, betrat der Kaſſier, Kamerad M. Berlinghof, das Podium. Redner begrüßte die Herren Offiziere des Regiments, ſowie alle Freunde und Gönner des Vereins, wies auf die Bedeutung des Feſtes hin, ermahnte alle Kameraden zum treuen feſten Zuſammenhalt und ſchloß mit dem Wunſch für ein gutes Gelingen des Feſtes. Herr Th. Hol⸗ lenbach brachte mit ſeinen Schülern eine Militärſinfonie zu Gehör, wozu Herr Karl Wetzel die Klavierbegleitung über⸗ nommen hatte. Der 1. Gauvorſitzende Herr Direktor Dr. Blu m hielt in gewohnter vorzüglicher Weiſe die Feſtrede, welche in ein Hoch auf Kaiſer und Großherzog ausklang. Hierauf feierte der 1. Vorſitzende Louis Dürr in markanten Worten Herrn Direktor Dr. Blum als Mitglied des Vereins und 1. Gauvor⸗ ſitzenden und machte unter brauſendem Jubel bekannt, daß der Verein Herrn Dr. Blum zu ſeinem Ehrenmitgliede er⸗ nannt habe. Das auf das neue Ehrenmitglied ausgebrachte Hoch fand ſtürmiſchen Beifall. Bereichert wurde das Programm noch durch einige Lieder, vorgetragen vom Sängerkreis, ſowie ver⸗ ſchiedene zum Lachen reizende Couplets der Damen Frida Tröndle und Marie Perl, ſowie der Herren Traub, Schönig und Rück. Mit dem Theaterſtück„Robert und Junger Mann, 26 Jahre alt, ged. Kavall., ſ. Stellung als Bureaudiener, Port. od. ähnl. Vertrauensp. u. Nr. 19769 a. d. Exp. Bertram“ hatte der 1. Teil des Feſtes ſein Ende erreicht und nun wurde getanzt bis zur früßen Morgenſtunde.— Ar. 19 776 an die Exped. d, Bl. Suche für meinen Sohn (19 J. alt) Penſion in beſſ. Privathaus. Offert. unt. Nr. 19764 an die Exped. ds. Bl. Abonnement. Reichh. Spetſe⸗ karle auch u5, d. Str. 190 Gut. bürg. Mittag⸗ u. Abend⸗ tiſch erh. einige Herren t. g. Fam. Ring, U 5, 16, 2 Offerten d. Bl. leitete * Der Arbeiterfortbildungsverein, T 2, 15, Wintertätigkeit am verfloſſenen Sonntag mit einer Abendunter⸗ haltung ein, für die ſich der Saal der Bäckerinnung als zu klein ſeine erwies. Das ſehr abwechslungsreiche Programm, das aus⸗ ſchließlich von Mitgliedern beſtritten wurde, enthielt neben Chor⸗ liedern der Geſangsabteilung ernſte und heitere Lieder und Proſavorträge, Duette und Enſemble⸗Szenen, ſowie einen luſtigen Einakter:„Er wird Luftſchiffer“ von Mattes. Die mitwirkenden Damen Frl. Otto, Geſchwiſter Steffan ſowie die Herren Biſchoff, Betz, Eberle, Frank, Gramlich, Kopp, Rüger und Wöllner fanden mit ihren ſehr guten Darbietungen lebhaften Beifall. Im Laufe des Abends wies der erſte Vorſitzende darauf hin, daß das Vergnügen nur einen kleinen Raum innerhalb des Vereins einnehme, ſeine Haupt⸗ aufgabe beſteht darin, durch Veranſtaltung von Unterrichts⸗ ſtunden, Vorträgen, ferner durch eine reichhaltige Bibliothek dem Arbeiter Gelegenheit zu geben, ſein Wiſſen zu bereichern und ſich fortzubilden. Das Winterprogramm verzeichnet wieder Unterrichtsſtunden in Schönſchreiben, Geſchäftsaufſätzen, Rech⸗ nen, Buchführung, Stenographie, Fransöſiſch und Zuſchneiden für Schneider. Die Kurſe werden in gemieteten Räumen, ohne Trinkzwang, von hieſigen Hauptlehrern und Fachlehrern unent⸗ geltlich abgehalten. Vorträge ſind ſechs vorgeſehen, darunter drei mit Lichtbildern. Der erſte Vortrag findet bereits am Montag, den 25. Oktober, abends 349 Uhr, im oberen Sgale der Zentralhalle Q 2, 16, ſtatt. Herr Jens Lüßen, Dozent an der Humboldt⸗Akademie in Berlin wird über die Entdeckung des Nordpols ſprechen und ſeine Ausführungen durch eine größere Anzahl von Lichtbildern erläutern. Die Vorträge des Vereins ſind öffentlich, für jedermann unentgeltlich zugängig, auch wird das Winterprogramm Intereſſenten gerne zugeſandt ——— 8. Seite General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, den 21. Oktober 1909 *— Handelshochſchule Mannheim.. 5 dans Vermfschtes ag und Stunde raum derlof, Winterſemeſter 1909 /10. Seal ele zng dee dedbeten Nachſtehend bringen wir die Tage des Beginnes der einzelnen Vorleſungen ſowie die eines Herrn zu übernehmen. Vorleſungsräume zur öffentlichen Kennknis: Samstag Gleiche Stelle ſeith. bekleid. 30 Oktober, Off. u. 19767 a. d. Exp. d. Bl. 30. 3 Schneiderarbeit. Vortrags⸗ vorm. Uhr] Handelspädagog. Seminar Rektor Dr. Weber 1 Das Aner e, Flick. Tag und Stunde T ema Dozent raum 55„ Inländiſcher Warenhandel Dr. Gerſtner 1 u. Bügeln v. Herrenkleidern, Saal 1610„Handelswiſſenſchafl. Prak ikum Prof. Kohlhepp 2 wird ſchön, ſchnell und billig „ 10„ Grunzdlagen des Bankrechnens Dr. Gerſtner 1 be orgt. L. Neumayer Ei⸗ Montag„ 11„ Banktechnik derſelbe 15 chelsheimerſtr. 29, 3. St. ks. 25. Oktober,„11„ die Rechtswiſſenſch. Privatdoz. Dr. Radbruch. 3 5W555 Fecte * Nyr E. K* vormittags 8 Uhr]Syſteme der doppelten Buchſührg. Rektor Dr. Weber 1 45 5„Internationaler Warenhandel Profeſſor Kohlhepp verdienſt, per 1000 St.—14 „ 9„ Bilanzweſen derſelbe 1 enstag, Mk, auch für Damen Schön⸗ „ 9„ Grundlagen der kaufm. Arithmetik Dr. Gerſtner 2 2. November, 8 ſchrift nicht „ 10„ Grundlagen des Bankrechnens derſelbe 2 vorm. 11 Uhr Verkehrspolitik, allgem. Teil Hauptamtl. Doz. Pori tich, Böl 85 1215 „ 11„ Banktechnik mit Einführung in Reg.⸗Rat a. D. Endres 0 die Bankbuchführung derſelbe 2 nachm. 7„ Eiſenbahnfrachtrecht derſelbe 2 „ 11„ Allgem. Nationalökonomice Hauptamtl. Dozent„ 7„See⸗ und Binnenſchiffahrt Geh. Hofrat 5 5 Dr. Altmann 3 Prof. Dr. Gothein 1 Bürgerliches Geſetzbuch mit prak⸗ Mittwoch, tiſchen Uebungen Stadtrechtsrat Dr. Erdel 4. 3. November, nachm. 3 Uhr Handelspolitik e 1 85 5 nachm. 7 Uhr Frachtrechtl. Uebungen W 15 eg.⸗Rat a. D. Endres 1 Engl. Handelskorreſpondenz Ellwood 2 Donnerstag, „ 5„ Volkswirtſchaftl. Seminar Hauptamtl. Dozent 55 Rovember, r. Levy 1 nachm. 6 UhrVolkswirtſchaftl. Seminar Hauptamtl. Dozent 5 3„ Frauenfrage Frau Dr. Altmann⸗ Dr. Altmann 1 N. 5 Goltheiner 2 Freitag, bob⸗ 0 0 6„ S ſozial⸗ Fiſed 5. November, Fbolttiſcher Schriften 2 vorm. 11 UhrFinanzverhällniſſe der deutſchen „„ Geld und Kredit Hauptamtl. Dozent Eiſenbahnen Hauptamtl. Dozent A csder 32 Dr. Altmann 1 Reg.⸗Rat a. D. Endres 1 „ ee d. deutſchen 7 5 el enthaltend: enthaltend: nachm. 7„ Eiſenbahnfrachtrecht der ſelbe 3 8f Schutzgebiete Prof. Thorbecke 2 11 8 Oktober 19 Das Buch f. Alle[Suſtige Blätter F Arbeiterverſicherungsweſen Mathematiker Koburger 8 Mannheim, den 10. Oktober 1 Zur gur Siunde Jugend „ 1„ Spinoza und ſeine Zeit 5 Dr. Gebhard Aula Der Studiendirektor:.Land n. Meer Simpliciſſimns „ 8„(gez.)/ Dr. Behrend. Die Gartenlbe. Meggendorfer ichtigung der Gewerbehygiene— die Weche Gartenlaube und Unfallverhütung Baurat Dr. Fuchs 3 1JJ. Sountagszeitg Woche 1 1 5 ihee ansſchließl. Geſell⸗ Perel + Romanbiblioth Welt u. Haus ſchaftsrecht Privatdozent Dr. Perels 15 Welt u. Haus Fliegd. Blätter „ 8„ Beſprechung des Handelsteils V Y Von Reute A. Odt. bis 91. Okd. E,. Fliegd. Blätter Berl. in. Zeitg. großer Zeitungen e Dozent 2 Meggendorfer. Land u. Meer Dr. Altmann Berl. ill. Ztg. D. Bnch f. Alle „ 8„ Grundzüge der Elektrotechnik Direktor Wittſack, Modenwelt Zur gut Stund. Dienstag, 2 Welteourier Welteourler 26, Oktober, vormittags 8 Uhr] Handelspädagogiſches Seminar Rektor Dr. Weber Zuverfäſſtaſier Nappen⸗ „. 9„ Syſteme der dopp. Buchführung Lerſelbe im Wugelen 25 1 2 0 8 5 chete pon 9 908 laufenden Rummern. „„ Franzöſ. Handelskorreſpondenz Prof. Mariu „ 10„ Grundlagen des Bankrechnens Dr. Gerſtner Ersten WMannnenee Oonoert- Haus Abonnements reig „ 11„ Inländ. Warenhandel derſelbe 9 „ I11„ Bürgerl. Geſetzbuch mit prakt. 15 1 11 für A oder 48 101%6 Uebungen Stadtrechtsrat Dr. Erdel 75 per Quartal? p. Woche* nachm, 3 Uhr Kolloquium und Uebungen zur 11 ganz neu M. 13.— 5 5 Warenkunde Direktor Dr. Zeeh— Woch. alt 55— 25 2 =60„N „ 5„ Engl. Proſeminar Dr. 18„ „ 6„ Standorle der Gewerbe Geß; e Prof. Hed. Origimeller Dekoration. 2696 110 r. Gothein 11 2 „ ½8„ Abſchlußtechnik Rektor Dr. Weber Fi unter Mitwirkung von zwei Kapellen, darunter ganz neu: 81 9 5„ r an Na Oekonomik Diol⸗Ai Br. Mert F Aeen f1 5 ür Kaufleute ipl.⸗Ing. Dr. Mertens= WMiI 522 „ 8„ Otrganiſation der Induſtrie ſeech ethen jener Saſon- Kapeſle 5 Nanpteſg, b 64, 8 r. Gothein 1 15 1 9 Finanzwiſſenſchaft derſelbe Aula 5 mit dem Kapellmeister u. Violin-Virtuosen Wendelo Krulisch. 110 Werns woch⸗ 5 ff figlen zon—7 Ur KOmnzert. vorm. ½9 Uhr] Handelswiſſenſchaftl. Seminar Dr. Gerſtner 2—8 f 90 zhmaſchigenwerd.gründl. 5 Einführung in die Buchführungs⸗ ſi raglich von—II Uhr 5 5 Alle Nähmaſchinen earertzal technik Rektor Dr. Weber 1 110 9 Origina! Okctoberfest Musik. Jos. A Mechauik;..8. 5 Syſteme der doppelten Buchführg. derſelbe 1 1 4 „„ Urheberrecht(ausſchl. Patentrecht) Stadtrechtsrat Brehm 2 „ 12„ Handelsgeſellſchaft Rech' sanwalt 1*0 TOSZer 6 Oram 8 ö Dr. Wimpfheimer 1 2 nachm. 6% Grundbegriffe der Nationalöto⸗ 2 nomie Hauptamtl. Dozent 1 2 2 evy ula 7 eee or. ndas.„ ne 15, dbis à Uhr morg. echte Münohner Weiswürste DYee rechnungsweſen ankdirektor Reiſer 2 5 9 Allgem. Verſicherungslehre und EEEEEAEBAEE beſond. Verſicherungslehre.] Mathematiker Koburger 3 F Bekanntmachung „ 7„ Wechſel⸗ und Scheckrecht Rechtsanwalt Geiler 4 Wausik-Leh 857 „ 8„ Weltwirtſchaft u. internat. Wirt⸗ 85 eandmerkt beir⸗ ſchaftspolit Haurfang doent. EMIIL. NUILLMEVER, d 3, i ge aranbngert wird veln Tr Uri 1 r. Levy ula 115 j Freitag, r bi 9 „ 8„ Ziviſprozeſſuale u. konkursrechtl. erteiſt gediegenen Unterrioht in Klavier, ie een a Uebungen Stadtrechtsrat Brehm 3 Zither, Mandoline und Laute. 1837 975 b. R. F.— ohne Lötfuge, e e eckars abgehalten. bee, ꝓ Die Zuteilung der Ver⸗ 2 vorm. 8 Uhr Arbitrage Dr. Gerſtner 2 1 5 5 e e 58. 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