Abonnement: 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 25 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. mel. Poſt⸗ unſſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg.⸗ Anabhängige Tageszeitung. Morgens ½ 9 uhr, In ſerate: 1 Die Colonel⸗Zeile.. 28 Pſg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Nedaktion 377 Auswärtige Inſerate. 30 in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Narlsruhe. Erxpedition und Verlags⸗ Schluß der Juſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. V Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“, Telefon⸗Nummern: 5 Direktionu. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahmev. Druckarbetten 341 eee* Telegramme. * Dresden, W. Okt. Die haben beſchloſſen, ſitzenden des Bundes der Landwirte Andrae den 1 liberalen Kandidaten Göpfert in der unterſtützen. die Sozialdemokratie. Konſervativen und die boten worden ſei. Paris, 25. Okt. Angelegenheit gemacht hatte. Der Antrag wurde Mauras Rücktritt. „ Madrid, 25. Okt. Der frühere Aufforderung hin verſammelt hatten, eine Rede, Gründe darlegte, aus denen er zurückgetreten ſei. ten heftigen Angriffe veranlaßten die Ereigniſſe F ſtehen. O Jondon, 26. Okt. In parlamentariſchen Kreiſen geht das Gerücht Fill nicht günſtig laute⸗ * Münhen, 26. Okt. ** des Univerſitätsprofeſſors Eversbuſch aufſuchen. * Leipzig, 26. Okt. rende Bierkrieg iſt beendet. ſich mit den Brauereien auf 20%½ A Bier. Hamborn, 28. Okt. digung ein. ſtellt werden. *Wien, 28. Okt. Kronen geſtohlen. reiche Hausſuchungen wurden vorgenommen. *„ Langendreer, 25. Okt. Zwei Brüder herabſtürzende Sandmaſſen verſchüktet; beide OLondon, 26. Okt. * 2 labefel d ſt o Sie geben bort den Ausſchlag. Die Einigung der bürgerlichen Parteien gegen Zur Erſchießung Jerrers. Der Gemeinderat verhandelte über den vdom Bureau des Gemeinderates geſtellten Antrag, einer Straße den Namen Ferrer zu geben und die Enkel Ferrers zu adop⸗ tieren. Der Seinepräfekt bekämpfte den Antrag unter Hinweis auf die Ausführungen, die Miniſter Pichon im Senat zur Ferrer⸗ Der ſeit einigen Monaten Die Gaſtwirtsbereine einigten Mark für den Heltoliter Lager⸗ 40˙0 Bergleute „Deutſcher Kaiſer“ reichten zum erſten November ihre Kün⸗ Zum Erſatz ſollen ausländiſche Arbeiter ange⸗ Die Landtagswahlen in Sachſen. Sozialdemokraten im 18. ländlichen Wahlkreiſe gegen den Vor⸗ nativanal-⸗ Stichwahl zu * Halle, 25. Okt. Der Bund der Landwirte, die Nationalliberalen ſind heute mit drei Wahlaufrufen an die Oeffentlichkeit getreten, wo⸗ rin ſie zur Unterſtützung des freifnnigen Kandidaten Reimann auffordern, und dabei gegenüber der ſozialdemo⸗ kratiſchen Verdächtigung betonen, daß von Reimann Preisgabe ſeiner volksparteilichen Grundſätze gefordert oder ge⸗ keinerlei mit 40 Stim⸗ men gegen 34 Stimmen abgelehnt. Der Präſident erklärte, daß das geſamte Bureau des Gemeindertas ſeine Entlaſſung gebe. Miniſterpräſtdent 5 Maura hielt vor Senatoren und Deputierten, die ſich auf ſeine in der er die Weiter führte er aus: Die gegen das Vorgehen Spaniens in Marokko geführ⸗ in Katalonien rin ſie zur Unterſtützung des freiſinnigen Kandidaten er werde mit den Liberalen für alle Geſetze ſtimmen, die abſo⸗ lut notwendig ſeien. Im übrigen aber werde ſeine Parter zu der liberalen Regierung, die infolge des im Auslande geführten Feld⸗ zuges ans Ruder gelangt ſei, nur in freundlichen Beziehungen Zur inneren Lage in u Großbritannien. (Von unſerem Londoner Burenn). um, daß die Führer der unioniſtiſchen Parteien in der vorigen Woche in einer Konferenz ſich über das Schickſal der Budgetbill einigten. ſei aber nicht bekannt, was das Reſultat der Einigung ſei, doch hört man aus konſervativen Kreiſen, daß es für die Budget⸗ Es Der Abgeordnete Schädler er⸗ krankte an einer heftigen Augenentzün dung und mußte die Klinik wäh⸗ der Zeche Bei einem Einbruch in die kapelle zu Czenſto hau wurden an Effektivwerte 15 Mill. Die Stadt iſt militäriſch beſetzt. gahl. im Alter von 13 und 14 Jahren wurden beim Spielen an einer Böſchung durch erſtickten. (Von unſerem Londoner Bureau). „Daily Graphiec“ erfährt, daß der gegenwärkig Miniſter des General⸗ Shympathien * Kiwinepaa(Finnland), 25. Okt. In dem Prozeß wegen der Ermordung des früheren Duma⸗Abgeordneten Herzenſtein wurden die Angeklagten Laritſchkin wegen Mittäterſchaft und Jukevitſch wegen Anſtiftung zum Morde zu je ſechs Jahren Zuchthaus verurteilt. —— Der Zar in Italien. Die Auffaſſung in Verlin und Wien. In Berliner amtlichen Kreiſen herrſcht offenbar eine ruhige Auffaſſung von der Begegnung des Zaren mit dem König von Italien vor. In einem Berliner ſchreibt die„Köln. Ztg.“: In den Trinkſprüchen von Racconigi iſt dem Wunſche auf ein freundſchaftliches Zuſammengehen Rußlands und Italiens und der Ueberzeugung von der Gemeinſamkeit der Intereſſen und Anſichten beider Länder ſehr warmer Ausdruck gegeben worden. Die Auslaſſungen der italieniſchen Preſſe über den Beſuch des Zaren weichen in manchen Einzelheiten von⸗ einander ab, und es iſt auch manches geſchrieben worden, was vielleicht richtiger unterblieben wäre. Solchen Aeußerungen beſonderen Wert beizulegen, iſt ein zwingender Grund nicht vorhanden; wenn Rußland und Italien ihre Beziehungen freundſchaftlich und vertrauensvoll geſtalten, ſo wird von deutſcher Seite dagegen nichts einzuwenden ſein, und man wird ruhig abwarten könmen, wie ſich dies Verhältnis weiter entwickelt. Was in Racconigi im einzelnen zwiſchen dem beiden Herrſchern und den Leitern der auswärtigen Politik beſprochen worden iſt, kennt man begreiflicherweiſe noch nicht, und man wird ſich deshalb eines Urteils über die Folgen der Begognung einſtweilen enthalten müſſen. In den Trink⸗ ſprüchen wurden von beiden Seiten friedliche Gefühle und Abſichten betont und es iſt nach der ganzen allgemeinen poli⸗ tiſchen Lage nicht anzunehmen, daß Verhandlungen in einem andern Sinne erfolgt ſeien, wie es auch recht unwahr ſcheinlich iſt, daß der Gang der Politik nach Nacconigi eine weſentlich andere Orientierung erhalten wird. In Wiener amtlichen Kreiſen zeigt man ſich über die in Racconigi gewechſolten Trinkſprüche ſehr befriedigt. Die Betonung der Gemeinſamkeit der Intereſſen bezieht man auf die auf die kretiſche Frage. Man begrüßt es, daß hier ein Einvernehmen zwiſchen beiden Mächten hergeſtellt iſt, wodurch tatſächlich nicht nur den In⸗ tereſſen beider Länder, ſondern auch dem Werke des allge⸗ meinen Friedens gedient werde. Sonſt bezeichnet man noch die herzliche Hervorhe! ung der per ſönlichen 2 tomente, namenk⸗ lich im Zarentoaſt, als ein erfreuliches Zeugnis zunehmen der zwiſchen den beiden Herrſcherk tſern. Iswolski über die politiſche Vedeutung der Zuſammenkunft. Der Sonderberichberſtatter des„Tembps“ in Racconigi hatte eine Unterredung mit dem ruſſiſchen Miniſter 15 Aeußern, Iswolski, welcher unter 89 erklärte: Die Bekräftigung der Gleichheit der eſſen Ruß⸗ lands und Italiens entſpricht der Wirkblichkeit. Es gibt abſolut Grund zu einer 90 105 iſchen den beiden Ländern. Sie haben im Gegenteil ein 180 einſames In⸗ tereſſe: die Aufrechter haltung d des Friedens, des Status quo im Orient 1505 ˖i je Entwickelung der Autonomie der Balkanländer. Es beſtehen in dieſem Punkte zwiſchen Italien und Rußland vollſtändig gleiche Anſchauungen und ihre gemeinſame Aktion kaunn niemandem Mißtrauen einflößen, da alle Mächte von dem Wunſche beſeelt ſind, den Frieden zu erhalten. Diejenigen deutſchen Blätter, welche die 2 chten der deutſchen Regie⸗ rung wiederſpiegeln, hätten über die Entente von Racconigi maßvolle Anſchar zungen die auch der katſäch⸗ lichen Lage entſpräch e Freundſchaft Italiens ſei für Rußland umſo we 15. als It talien durch ſich ſelbſt Und durch ſeine Allianzen ſtark und 1 ig ſef.— Auf die Frage, ob von Kreta die Rede geweſen ſei, antwortete Iswols ski: Man müſſe den Status quo möglichſt La nge auf krecht erhalt en. Er holße daß Griechenland nicht den Wa begehe, ſeine Dynaſtie zu ſtürzen, Wir wollen, ſo wiederholte Jswolski die vollkommene Aufrechterhalkung des Status quo begünſti⸗ gen und die Entwickelung der Balkan ſtaaten, m.bi ch ſt förd er n. Niemand könne ſich ülber eine ſolche Politik beunruhi gen. Wir wollen an dem gee e Zu⸗ ſtand der Dinge in Europa nichts ändern. Die Preſſe der ganzen Welt muß die ruſſiſch⸗ zitalieniſche Annäherung ſymvpathiſch begrüßen, denn wegen der geograp phiſchen Lage der politiſchen Bande der beiden Staaten iſt dieſe An⸗ und näh e Erhalt ung 3 35 0 Nr. 497. Dienstag, 26. Oitober 1909. ——— 8 26. Okt. Zwiſchen Swilajnica und Mar⸗ Die hentige ee umfaßt kovae wurden italieniſche und ſerbiſche Viehhändler über⸗ 12 Seiten. fallen und ausgeraubt. Ein Italiener, dem 18 000 Fr. italieniſch ——— abgenommen wurden, iſt ſchwer verletzt. viel Wahres an dem Gerüchte iſt, läßt ſich einſtweilen nicht Bundesrat nicht zugeſtehen, da man es im Schwbiz IJ s w 99 8 ki 155 eter 5 ſt Giolitti 72 Tittoni im Rathauſe von Racconigi vom Bürgermeiſter und den Aelteſten der Stadt empfangen. Hierbei ſagte Iswolski „Ich bin glücklich, Ihnen ausſprechen zu können, wie ſehr die dem Kaiſer von der Stadt Racconigi entgegen⸗ gebrachte herzliche Aufnahme in Rußland gewürdigt wird. Das ruſſiſche Volk wird darin einen neuen Beweis der wachſenden Ann ä herung zwiſchen beiden ſehen, die ſo viele e Intereſſen und Ziele ha Ich perſönlich bin ſehr glücklich, mit meinem Freunde Tittoni für die guten Beziehungen zwiſchen Rußland und J zuſammenwirken zu können.“ Nach dem Dank des 0 meiſters für die Ehre des kaiſ ſerlichen Beſuches e Iswolski die italieniſchen Journaliſten, in deren Nan Vettori ihm als Freund Italiens begrüßte und ihn bat, dem Kaiſer die Gefühle der Ergobenheit der kbalieniſchen Preſſ auszuſprechen. Hierauf wurden auch die ausländiſchen Ver⸗ treter der Preſſe dem Miniſter vorgeſtellt. Ein vereiteltes Attentat? Ganz unter der Hand erfährt man, ſo wird den N. Nachr.“ aus Zürich geſchrieben, warum der Hofzug Kaiſers von Rußland den Umweg ſiber Frauk und den Mont Cenis⸗Tunnel machen mußte. war beſtimmt geweſen, daß der Zar durch die Sch we und über den St. Gotthard nach Racconigi fahren ſollte, während für die Rückreiſe der Weg durch Frankreich vor⸗ geſehen war. Schon vor zwei Mongten wurden die Einzel heiten der Fahrt durch die Schweiz zwiſchen dem ruſſiſchen Geſandten in Bern und dem Vorſtande des politiſchen Departe ⸗ ments, Bundespräſident Doucher, eingehend beraten und feſt⸗ geſtellt. Von ruſſiſcher Seite wurde eine ſcharfe Ueberwachu der zahlreichen terroriſtiſchen Elemente, die in der leben, verlangt, und für die Fahrt ſelbſt einre Bewachung der Eiſenbahnlinien. Die leßtere wollt nicht verſtanden haben würde, wenn ein größeres T aufgebot einzig und allein für dieſen Zwock erfol ugt Gerüchtweiſe verlautet nun, die politiſche Polizei, der Ueberwachung der ruſſiſchen Terroriſten betraut hätte einen ſorgſam ausgearbeiteten Atkentat 8 pl entdeckt. Längs des Zugerſees läuft die Gotthardbahn a einem hohen Damm. Links erheben ſich die ſchroffen hänge des Zuger⸗Berges, rechts ſtürzt der Damm 40 N tief unmittelbar zum See ab. Hier ſollte der Zug Entgleiſung gebracht werden, indem Felsblö Baumſtämme auf die Bahnlinie herabgewälzt würden. erkennen; in Bern hüllt man ſich in See und v weigert jede Auskunft. iſt i hi Zürich in der vergangenen 1 Woche einige Ruſſen auf A nung der 1 95 999 5 ebracht. Für den Schweizer Bundesrat 5 die ruſſiſchen Rei ſeplanes jedenfalls eine große tert ung ein Ankerbfand des n8. 7452 was nun werden 5 politiſche Einſicht neue in den Word geweſen! Pofltische e Uebersſchl. „Maunbeim, 26. Oktober 190 Zur politiſche: Lage. Zu einer Ausſprache über die politiſche Lage hatt am Sonntag die nationalliberalen Vert männer der rhei niſchen Wahlkreiſe in Köln gefunden. Der Abg. Fuhrmann entrollte ein Bild Lage und kam zu folgendem Ergebnis: Zentrum iß Trumpf im Reiche, der Kanzler, der es verſtanden, mi allgemeinen Stimmrecht die Sozialdemokratie zu zügeln auf der Skrecke, weil er dem Liberalismus die Luft, die Leben gehört, nicht entziehen wollte; Reaktion im Reiche in Preußen, Unmut und Unzufriedenheit iiberall, und ge alles deſſen ein Anwachſen der Sozialdemokratie, 1 5 bisher ohnegleichen war Dann beſchäftigte ſich der Vertretertag mit der ſölle, Er kam nach dem Berſcht der Zlg.“ zu folgendem Reſultate: Die Schwere der Verantwortung für die Lage la auf Konſervativen und Zentrum, und von ihr, das wa allgemeine Anſicht, ſoll dieſen Parteien nicht ein Quentche! abgenommen werden. Die Schäden, die dem Liberglismu aus dieſer Lage erwachſen, ſind ſchon jetzt deutlich erken die Stimmzeltel der Unzufriedenen, der Nurunzufrie denen nicht poljtiſche Erwägung, ſondern lediglich di. ärgerung die Hand führt, fallen nichtk in liberale ſondern ſtärken die Partei der Oppoſition um jede Mit elementarer Notwendigkeit hat die damit mal bekräftigte Erkenntnis, daß in eee Vorausſetzung des allgemeinen, gerück 2. Seite. Geueral⸗ubuzeiger.(Mittagblatt.) Staatsbürger erzogen werden müſſen. Mit; Recht wies ein Schulmann mit beſonderem Nachdruck darauf hin, daß in dieſer Hinſicht das Bemühen der Schule Stück⸗ werk bleiben müſſe, wenn nicht auch das Elterwhaus ſeine Auch in allerlei Pflicht tue und die Hand mit anlege. praktiſchen Maßnahmen der Organiſa⸗ tion will man verſuchen, von der Nationalliberalen Partei die unheilvollen Folgen einer Lage, für die ſie nicht ver⸗ antwortlich iſt, abzuwenden. Es verdient bemerkt 5 den, daß bei der Gelegenheit einer der Abgeord einmal kräſtige Töne fand, um auf das Unheil hinzuw mit dem ſich die ſogenannte neutrale Preſſe an der bürgerlichen Erziehung verſündigt, und lebhaft z ſtreichen, daß die Untkerſtützung der politif Preſſe Pflicht iſt. Endlich wurden auch die taktiſchen Ma erörbert; dieſe Erörterung verdient in dem Augenblick in Baden der Großbubck wieder zuſtande gekommen iſ Unſere beſondere Beachtung. Die„Köln. Ztg.“ faſt das Er gebnis dieſer Ausſprache über die Taktik da zuſammen: Nirgends bekundete ſich auch nur die g Neigung, den konſervativen Fiſch von der ultramontanen Angel, an der er zappelt, zu befreien. E tage, daß man ſich durch Anwachſen der laſſen ſollte. ordneter zutreffend aus, ſein wolle, eine national gerichte de, auf feſter raler Grundlage fußende Partei, ſo werde ſie den Orkan, der jetzt durch das Land brauſt, am beſten beſtehen. Daß ſie ihren Anſchluß nach links an die andern liberalen Abge⸗ ſie ſei und libe⸗ Parteien zu ſuchen hat, iſt ſelbſtverſtändlich, bezeichnend iſt aber, daß geſtern die Frage, ob nicht bei dieſer Lage der Dinge auch die Hilfe der Sozialdemokratie in Anſpruch zu neh⸗ men, der linke Block nicht von Baſſermann bis Bebe' anzuſtre⸗ ben ſei, über haupt nicht angeſchnitten wurde. Erſt einem Redner der Demokratiſchen Vereinigung, die noch ſoeben in Koburg den Liberalismus verunreinigt u. der Sozialdemokratie zum Siege veryholſen hat, blieb es vorbehal⸗ ten, in der öffentlichen Verſammlung dieſen„Großblock“ zu be⸗ fürworten. Der Abgeordnete Fuhrmann antwortete ihm, daß das eine Unmöglichkeit ſei, ſolange die Sozialde⸗ mokratie dem Vaterlande die Mittel verwei⸗ gere, deren es zu ſeiner Wehrhaftigkeit be⸗ dürfe. Und in der Tat, eine Partei, die nicht einſieht, daß die monarchiſche Regierungsform für Deutſchland eine poli⸗ tiſche Notwendigkeit iſt, die ſich darauf ſteift, einzig und aus⸗ ſchließlich die Intereſſen des Lohnarbeiters zu vertreten, und allen andern Ständen je eher je lieber den Hals umdrehen möchte, iſt nicht bündnisfähig. Sollte es wenigſtens nächt ſein. Unſere Parteifreunde in Baden ſcheinen nicht ſo zu denken. Sie ſollen beabſichtigen, den„Großblock“— Libe⸗ walismus und Sozialdemokratie gegen das Zentrum— zu er⸗ neuern, ſie meinen, daß der Selbſterhaltungstrieb— ſie hoffen damit 18 Mandate zu retten— ihnen dieſen Schritt gebietet, und halten es für ein kleineres Uebel, ſich von der roten Welle tragen als von ihr begraben zu laſſen. Eigenartige Landesver⸗ hältniſſe, die umgänglichere Form der reviſioniſtiſch gefärbten badiſchen Sozialdemokrakie, die Erwägung, daß der Liberalis⸗ mus dauernd in den Rückſtand komme, wenn er es dem Zentrum überlaſſe, die Vorteile aus einem Paktieren mit der Sozialde⸗ mokratie allein einzuheimſen, mögen den badiſchen National⸗ liberalen den ſchweren Entſchluß erleichtert haben. Sie mö⸗ gen auch damit vechnen, daß man hier und da in nationallibera⸗ len Neihen ihnen ſtillſchweigend zuſtimmt. Das alles voraus⸗ geſetzt, wird man Milderungsgründe gelten laſſen, aber bil⸗ ligen kann und darf man auch in Stichwahlnöten ein Bündnis mit der Sozialdemokratie ſo Jange nicht, als dieſe Partei die beſtehende Staats⸗ und Geſellſchaftsordnung grundſätz⸗ kich ablehnt. Der Wechſel im Reichsjuſtizamt. Wie der Reichsanzeiger mitteilt, erteilte der Kaiſer dem Staatsſekretär des Reichsjuſtizamts, Dr. Nieberding, die nachgeſuchte Dienſtentlaſſung zum 1. Oktober 1909, verlieh ihm in beſonderer Anerkennung der von ihm geleiſteten Dienſte ſeine Büſte in Marmor und ernannte den Präfidenten des Kammerge⸗ richts, Wirklichen Geheimen Oberjuſtizrat Dr. Lisco, unter Verleihung des Charakters als Wirklichen Geheimen Rat mit dem Prädikate Exzellenz, zum Staatsſekretär des Reichsjuſtizamtes. Der neue Staatsſekretär des R Kammerge⸗ Reichsjuſtizamtes pichtspräſident Lisco, iſt geboren am 30. Januar 1850 und trat im Juhre 1872 als Referendar in den preußiſchen Juſtizdienſt ein. ßnahmen wo precht eingriff nmattionqal⸗ lich darauf bedacht ſein, ſich ſeine Unc daß die urſprüngliche Vorlage der Regierung die Abſicht aus⸗ Maunnheim, 26. Oktober. Im Jahre 1877 wurde er Kreisrichter in Liebenwalde, 1879 Amts⸗ richter in Rixdorf, 1884 Landrichter beim Landgericht Berlin II und 1888 als Hülfsarbeiter ins Juſtizminiſterium berufen. 1890 wurde er zum vortragenden Rat und 1904 zum Miniſterialdirek⸗ r ernaunt. Seit dem Jahre 1907 iſt Lisco Kammergerichts⸗ ſchen Juſtizminiſterium war L n wie mit Perſonalfragen räſident war Herr Lisco Auc peinlichſter im Kammergericht, 12— e in ſeiner fri Beamten er wir gabe der? zu führen, als er ja tet hat. bei Einer d Am Sonntag fand liberalen in Pirme An 2 Pfälziſche Zen⸗ N Par N250 e vor allem den Abg. zu verdächtigen ſuchten. Dabei grub die„gute Preſſe“ auch eine alte Legende aus, wonach Dr. Streſemann vor 1½ Jahren in einer Verſammlung der Deutſchen Kolonialgeſell⸗ ſchaft von dem künftigen Träger der bayeriſchen Königs⸗ krone als„on einem da unten in München“ ge⸗ ſprochen habe. legenheit, der alten Ente mit folgenden Worten den Garaus zu machen: „Ich freue mich dieſes Angriffs, da er mir Gelegenheit gibt, hier auf bayeriſchem Boden mit aller Entſchiedenheit ihm entgegen⸗ zutreben. Ich habe damals von Flotbenpolitik geſprochen. handelte es ſich um die Frage, ob der Deutſche benberein recht daran getan und ſich als großer nationaler Verein in den Streit der Parteien Dann kam die Zeit, in der Prinz Rup⸗ i Bezug darauf hab ſagt: Ein großer er Verein, der eine Million Mit en Vater⸗ lande zählt und dem die große Aufgabe g t iſt, für den deutſchen Flottengedanben zu werben in allen V reiſen, der muß ängſt⸗ ängigkeit nach jeder Rich⸗ tung hing zu bewahren, und wenn in einem ſolchen Verein von einer Million Mitgliedern etwa 900 000 auf dem Standpunkt ſtehem, den das Präſidium eingenonumen hat, dann muß für einen Volksverein dieſe Meinung der Mehrheit ſchwerer wiegend ſein, als die Meinumwg einer einßelnen Perſönlichkeit.“ Ich glaube damit nichts geſagt zu haben, was ich zuwücknehmen ſollbe. Wenn im einer ſo großen nationalen Sache hier die Meinung der überwiegenden Mehrheit weichen müßde gegenüber der Einzelmeinung einer hochgeſtellten Perſön⸗ lichkeit, ſo darf man ſagen: Wir glauben nicht mehr an die Unab⸗ hängigkeit euver Meinung. In jener Verſammlung waren 13 Berichterſtatter anweſend, und nur ein einziger hat dieſe Bemerkung gebracht. Ich habe, als ich davon hörte, von dem Vor⸗ ſtand mir beſtätigen laſſen, daß dieſe Aeußerung von mir micht gebraucht wurde. In dem unkorrigierten Stenograunmm ſtand dieſe Aceußerung gleichfalls nicht. Man dann ſich nicht auf eine Aeuße⸗ rung ſtützen, die nur ein Berichterſtatter erwähnt, alle anderen nicht gehört haben. Ich wüßte auch nicht, warum ich gegenüber dem Pvinzzen Rupprecht eine ſolche Aeußerung gebrauchen ſollte. Vor einem Jahre war eine Sitzung des Deutſchen Schulſchiff⸗Vereins, in der faſt nur Bayern amweſend waven. Dort bin ich agalf Vor⸗ ſchlag des Großherzogs von Oldenburg in den geſchäftsführenden Ausſchuß gewählt worden und zwar einſtimmig. Es müſſen alſo auch die bayeriſchen Prinzen dafür geſtimumt haben. Ich glaube nicht, daß Prinz Rupprecht mir ſeine Stimme gegeben hätte, wenn ich ihm gegenüber ſolche Worte gebvaucht hätbe.“ Deutsches Reich. * Ueber die Reichsfinanzreform ſprach in Wilhelms⸗ haven Reichstagsabgeordneter Dr. Semler. Er betonte, gleichender Gerechtigkeit habe erkennen laſſen, während die ſchließlich von den Konſervativen und dem Zentrum ange⸗ nommene Vorlage den armen Mann unverhältnismäßig ſtark belaſte. Unter eine ſolche Vorlage habe Bülow ſeinen Namen nicht ſetzen wollen. Bülows Sturz war vom Zen⸗ Von 1885 bis 1904 gehörte er auch der Prüfungskom⸗ um die Finanzreform der Konſervativen durchgeführt werden. Die gegenteiligen Meldungen, die von einem Zwiſt zwiſchen dem Kaiſer und Büblow pprechen, ſeien durch die Ereigniſſe der letzten Tage Lügen geſtraft worden. Das erfreulichſte Ergebnis der Kämpfe ſei die Annäherung der liberalen Grup⸗ tiſchen Ab kommen. war von dem do dert worden, zu erklären, warum e J Streſemann benützte in Pirmaſens die Ge⸗ pen. Endlich erklärte er im Auftrage Baſſermanns, daß deſſen Auftreten in Leer und orden keines⸗ wegs einen Einfall der Nationalliberalen in den 1. oſtfrieſiſchen Wahlkreis bedeuten ſolle. — Die Friedrichshafener Hofgängerei der ſoßzialdemokra⸗ ordneten will noch immer h nicht zur Ruhe Der Göp Lin demann Verein aufgefor⸗ pinger Abgeordnete eten an den Leip⸗ loſfen habe. Linde⸗ erung zwar gegeben, ſen nicht zu genügen, 1 1 ſchreiben, das die ſieben übrigen ziger Parteitag richteten, nicht an mann hat jetzt die geforderte Moti aber ſie ſcheint den Göppinger Genof 9 denn ſie haben nach der„Schwäbiſchen Tagwacht“, die das Schreiben Lindemanns ſelbſt nicht mitteilt, den Beſchluß ge⸗ der Landesverſammlung eine Reſolution vorzulegen, die eordneten befiehlt, ſich in Zukunft von derartigen ſtungen fernzuhalten, und erklärt, daß die N Veranſta Ver⸗ timmung gegen dieſen trauensmänner die Werkzeuge der Partei ſeien und im Sinne 8 Streſemann der ſozialdemokratiſchen Grundſätze und Beſchlüſſe zu handeln 5 7 adiſche Politik. Das Stichwahlabkommen. * Harlsruhe, 26. Okt. Geſtern traten zunächſt die Ver⸗ treter der liberalen Parteien zuſammen und dehnten den Block auf das ganze Land mit Ausnahme von Lörrach⸗Land aus. Alsdann traten die ſozialdemokra⸗ Sana tiſchen Vertreter hinzu und ſchloſſen den Großblock ab. Danach treten die Sozialdemokraten für folgende 18 Kan⸗ didaten ein: Meßkirch⸗Stockach, Konſtanz⸗Stadt, Konſtanz⸗Engen Donaueſchingen⸗Engen, Säckingen⸗Waldshut, Freiburg 1 und 3, Emmendingen, Triberg⸗Wolfach, Lahr⸗Land, Offenburg⸗Stadt, Baden⸗Stadt, Raſtatt⸗Stadt, Bruchſal⸗Stadt, Bretten⸗Bruchſal, Eppingen⸗Sinsheim, Mosbach, Adelsheim⸗Bopberg. In dieſen Bezirken kommen 12 Nationalliberale und 6 Demo⸗ kraten zur Wahl. Die Liberalen treten in den ſechs Bezirken Schopfheim⸗Schönau, Freiburg 2, Durlach⸗Ettlingen, Bruchſal⸗ Durlach, Heidelberg⸗Wiesloch und Schwetzingen für die ſozialdemokratiſchen Kandidaten ein. In den übrigen zehn Bezirken, in denen ſich Libevale und Sozialdemo⸗ kraten gegenüberſtehen, wird der Wahlkampf ausgefochten. Zu den letzteren gehört auch der Wahlbezirk Obkirchers Lörrach⸗Land, in dem die Freiſinnigen ſich der Wahl ent⸗ halten. K. Mannheim, 26. Okt. Geſtern abend fand im großen Sacle der Liedertafel eine gut beſuchbde Bertrauens män⸗ nerverſammlung der nationalliberalen Parkeſ Mannheims ſtatt, um zu der am 30. d. Mis. im 4. hieſigen Bezirk ſtattfindenden Stichwahl Stellung zu nehmen Herr Stv. Rud. Kramer eröffnete die Verſammlung, worauf Herr Rechts⸗ amvalt König über die Sitzung des Engeren Ausſchuſſes der Partei in Karlsruhe Bericht erſtattete. Er für ſeine Perſon habe von jeher zu denjenigen gehört, die unbedingt für eine Erneue⸗ vung des Großblocks eingetreten ſeien.(Lebh⸗ Bravo.) Außerordentlich erfreulich ſei es geweſen, daß die natl. Partei den Anſchluß an das Zentrum ablehnte. Die Leute vom plarben Lande und die Leute, die in Zentrumsbezirken ſind und unter dem Drucke des Zentrums ſtünden, die hätten ob dieſes Beſchluſſes fövmlich Hurra gerufen, ſo tief wurzle der Haß gegen das Zentrum. Redner begrüßte hierauf das Blockabkommen mit der Sogzialdemo⸗ kratie, weil hierdurch die Gewähr gegeben werde, daß in Baden auch fernerhin in freiheitlichem Sinne regiert werde. Herr Stadt⸗ rt Dr. Alt beſpricht das Eingveifen der Regiewung in die Stich⸗ wahl und bemerkte, als er durch die Pveſſe Kemmtnis erhielt von dem Eingreifen der Großh. Badiſchen Regierung im die Partei⸗ verhältniſſe hinſichtlich der Stichwahlen, da ſei er erſchrocken. Für ſo verlaſſen bon allen guten Geiſtern hätte er die Großh. Badiſche Regierung nicht gehalten. Es ſei ihm ſofort klar geweſen, wenn auf dieſe Kundgebung nicht ſeitens des geſaunten Vorſtandes der nationalkiberalen Partei eine ganz klare und urzweideutige gegen⸗ teilige Erklärung abgegeben werde, dies ffür de Partei, deren hervorragendſte Kandidaten und zwveifellos auch für den hieſigen Kandidaten unter Umſtänden von verhängmisvoller Wir⸗ —————— trum beſchloſſen, konnte aber nur mit Hilfe ————f Theater, Kunſt und Wiffenſchaft. Heidelberger Bachverein. Ronzert. In der Heidelberger Stadthalle wurden geſtern die auf 10 Kon⸗ zerte berechneten Darbietungen des Bachvereins in vielverſprechender Weiſe eröffnet. Die von Generalmuſikdirektor Dr. Wolfrum ge⸗ leiteten Konzerte erfreuen ſich nicht nur in der näheren und weiteren Umgebung Heidelbergs, ſondern im ganzen muſikaliſchen Deutſchland eines ausgezeichneten Rufes. Sie verdanken dies den jahrelangen energiſchen Bemühungen ihres Begründers, Dr. Wolfrum's, der, wie Dr. Louis in ſeinem intereſſanten Buche„Die deutſche Muſik der Gegenwart“ treffend bemerkt,„die muſikaliſchen Verhältniſſe der kleinen Univerſttätsſtadt Heidelberg ganz aus dem Nichts geſchaffen und zu einem ſehr beachtenswerten Faktor im deutſchen Muſikleben gemacht hat.“ SGchteſter künſtleriſcher Liberalismus leitet den klar ſchauenden Geiſt Wolfrums ſtets bei Wahl ſeiner Programme. Von einſeitiger Bevorzugung einer beſtimmten Richtung und daraus ſich ergebenden Vorurteilen, wie ſie auch heute noch einem Max Steger gegenüber ſogar unter Fachleuten beſtehen, iſt Wolfrum frei ge⸗ Hlieben. Und ſo finden wir auch in ſeinem diesjährigen ebenſo reich⸗ haltigen als gehaltvollen Generalprogramme neben Bach, Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Schumann, Brahms, Bruckner, Wagner und Liſzt die Modernen Neger und Strauß, neben den Ruſſen Tſchai⸗ kowsky und Glazounow, die Franzoſen Berlioz und Vinzens'Indy und den Finnen Jean Sibelius. Eine beſondere Ehre erweiſt Wolf⸗ rum den Manen Frederie Chopin's anläßlich deſſen 100. Geburtstag (22. Februar 1910) in einem beſonderen Klavierabend. für den der italieniſche Piantſt Telemaque Lambrius gewonnen wurde, dem ein zorzi glicher Ruf vorausgeht. Das Präludium des geſtrigen erſten Abends bildete Beetho⸗ vens Paſtoralſymphonſe. Wohl kein auderes Werk erſcheint geeigneter den Hebergang zu vermitteln zwiſchen den Tagen der Sommerpauſe, den Stunden heiteren Naturgenuſſes und den Ein⸗ drücken erhabener Freude an der Kunſt als dieſes Wunderwerk Beethovens, das der Meiſter im idylliſchen Waldgrund Henental zwiſchen Baden und Heiligenkreuz bei Wien ganz unter den Ein⸗ flüſſen der herrlichen Gottesnatur ſchrieb. Die köſtliche Szene am Dache mit dem lieblichen Vogeltrio dürfte unmittelbar der Natur ab⸗ gelauſcht ſein. Die Wiedergabe ſeitens des durch Mitglieder der hie⸗ ſigen Hofkapelle und audern Inſtrumentaliſten verſtärkten Heidel⸗ berger Stadtorcheſters bot, von Generalmuſtkdtrektor Dr. Wolfrum Prolog zueiner Tragödie“, zu d poniſt ſelbſt erſchienen war. Zeigten die bisherigen Orcheſterwerke Regers, die Sinfonietta, die Serenade und Variationen über ein Heller'ſches Thema einen verhältnismäßig einfachen inſtrumentalen Apparat, ſo präſentiert ſich Reger in dieſem Opus, das, wenn ich nicht irre, ſeine Uraufführung in Köln erlebte, als Moderner. An Inſtrumenten kommen hinzu kleine Flöte, engliſch Horn, Baß⸗ klarinette und Kontrafagott, große Trommel und Schlagzeug. Die Trompeten ſind auf drei, die Hörner auf ſechs vermehrt. In der Art wie Reger dieſe Inſtrumente nach ihrem ſubjektiven Klangcharakter verwendet, bekundet dieſes Orcheſterwerk einen entſchiedenen weiteren Fortſchritt. Der Geſamteindruck des Werkes, das geiſtreiche Modu⸗ kationen, wirkungsvolle Steigerungen und machtvolle Höhepunkte auf⸗ weiſt, iſt der des Koloſſalen. In der Form knüpft der Tondichter an die von Brahms in ſeiner Fdur⸗Symphonie rückgebildete Sonaten⸗ form an. Daß ein Meiſter wie Reger die Satztechnik in genialer Weiſe beherrſcht, iſt ſelbſtverſtändlich. Und ſo gleicht ſein Prolog, deſſen vier Themengruppen zu einem organiſchen Ganzen verbunden ſind, einem gotiſchen Rieſenbau in vorwiegend grauer Farbe, die hier durch den poetiſchen Vorwurf(„zu einer Tragödie“) bedingt erſcheint. Herr Reger, der ſchon bei ſeinem Erſcheinen am lorbeergeſchmückten Dirigentenpulte freudig begrüßt wurde, war auch am Schluſſe Gegen⸗ ſtand begeiſterter Ovationen. Zwiſchen beiden ſumphoniſchen Werken ſtand ein Blütenſtrauß lyriſcher Gaben Max Regers, darunter einige ziemlich unbekannte, wie„Das Dorf“,„Ein Drüngen“ und„Der gute Rat“. Auffallend iſt der durchweg ernſte Grundton dieſer Lieder, die ſich ſämtlich der Text⸗ dichtung aufs glücklichſte anſchmiegen, ehrlich und wahr erfunden und von fedwelcher Sucht nach Effekten frei ſind. Beſonders reizvoll fand ich„Der gute Rat“ und von den bekannteren„Schlichten Weiſen“ das ſtimmungsvolle„Abendlied“. Eine ausgezeichnete Interpretin hatte man in Frau Gertrud Fiſcher⸗Maretzki aus Berlin gewonnen, die eine ſchöngebildete warme Stimme mit einem intelligenten Vor⸗ trag und einer ſelten vornehmen Geſtaltungskunſt vereinigt, ſo daß man ſie unſeren allererſten Liederſängerinen zugeſellen darf. Der Komponiſt ſaß ſelbſt am Flügel und begleitete in ungemein fein⸗ fühliger, diskreter Weiſe. Das Konzert hatte ſich eines vorzüglichen Beſuchs zu erfreuen, und an dem wohlverdienten Beifall konnte auch Profeſſor Wolfrum, der die beiden ſymphoniſchen Werke, namentlich Oberrheiniſcher geologiſcher Verein. N. Heidelberg, 24. Okt. Das in dieſen Dagen zur Ver⸗ ſendung gelangende vorläufige Programm für die 43. Verſamm⸗ lung des oberrheiniſchen geologiſchen Vereins, welche in der Woche nach Oſtern zu Bad Dürkheim in der Pfalz ſtattfinden wird, verſpricht den Mitgliedern eine Fülle wiſſenſchaftlicher Bereiche⸗ rung. Das Hauptgewicht iſt, wie bei früheren Tagungen, auf die Exkurſionen gelegt; der wiſſenſchaftlichen Sitzung iſt nur ein Vor⸗ mittag gewidmet. Es tritt bei derſelben diesmal verſuchsweiſe eine Aenderung ein, inſofern als im Hinblick auf die bisher ſtets zu ſehr beſchnittene Diskuſſion die Vorträge den Mitgliedern vor der Tagung gedruckt zugehen und in der Sitzung nur diskutiert werden ſoll, ſo weit nicht in einzelnen Fällen von den Mitgliedern ein ausführlicher Vortrag gewünſcht wird. Die Exkurſionen werden 3 ganze und einen halben Tag in An⸗ ſpruch nehmen. Bei den in Ausſicht genommenen Ausflügen in das Odinstal und den Forſter Baſaltbruch ſowie in das Tertiär von Kallſtadt und Leiſtadt, in das Braunkohlenlager von Erpolz⸗ heim, das Oligocän von Battenberg etc. wird der königl. Landes⸗ gebloge Dr. Reis(München] die Führung übernehmen. Die Exkurſion in das durch ſeine reichen Foſſilfunde ſo berühmt gewor⸗ dene Tertiär von Weinheim bei Alzey wird Herr Bergrat Dr. Steuer(Darmſtadt) leiten. Ein ganz beſonders intereſſantes geologiſches Objekt wird die Dürkheimer Saline ſowie die Max⸗ quelle bilden, über welche Herr Dr. Ebler, Privatdozent a. d. Univerſität Heidelberg vorausſichtlich einen Vortrag halten wird. Die Maxquelle, in welcher Bunſen ſ. Zt. zwei neue Elemente des Rubidium u. des Cäſium entdeckte, zeichnet ſich, wie durch Eblers Spezialarbeiten nachgewieſen iſt, aus durch ihre ganz her⸗ vorragende Radioaktivität u. ihren reichen Arſengehalt; ſie iſt viel⸗ leicht die zukunftsreichſte Arſenquelle überhaupt, da ihr Gehalt denjenigen der bisher als arſenreichſtes Waſſer geltenden Lepico⸗ auch die Novität mit der ihm eigenen Gewiſſenhaftigkcheit vorbereitet hatte, mit Fug und Necht teiknehmen.. Mack. quelle noch übertrifft. Herr Dr. Ebler glaubt auf Grund ein⸗ — 4* 5 ln eeene eee ree eeeeeeeee * nn nheim, r.(Mittag kung ſein kann. Umſomehr ſei er nun erfreut geweſen, als er Kennt⸗ nis erhielt, daß der Geſamtvorſtand der Parkei die Zeitverhältniſſe richtig erfaßte und daß wahrſcheinlich, wenn je noch irgend ein Schwanken beſtanden hätte, gerade dieſe Kundgebung der Regie⸗ rung die Veramlaſſung gegeben hat, daß nunmehr ein klares und ſicheres Programm geſchaffen worden iſt, das für dle jetzigen Zeitverhältniſſe das einzige richtige iſt.(Beifall.) Redner ermahnte hierauf zu fleißiger Agitation. Weiter ſprachen noch die Herren Dr. Müller, Hauptlehrer Knodel, Kaufmann Frey und Generaldirektor Spiel⸗ meher. Nach der Feſtſtellung der Obmänner der Bezirbe ſchloß Herr Sto. Rud. Kramer kurz vor halb 11 Uhr die Verſammlung. *** Pforzheim, 25. Okt.(Korr.]. Die Nachwahl fin⸗ det hier am 29. Oktober ſtatt. Karlsruhe, W. Okt.(Korr.). In Stadt⸗Bruch⸗ ſal und Stadt⸗Baden wurde die Nachwahl auf 30. Oktober feſtgeſetzt. Amtliche Wahlergebniſſe. 51. Wahlkreis Bruchſal⸗Stadt. Wahlberechtigt 2662, abgeſtimmt 2398 gleich 90,1 Prozent, davon 13 ungiltig. N Wiedemann(Ztr.] 1188, Hoffmann(Dem.) 920, Willi(Soz.] 276. 4 An der abſoluten Mehrheit fehlen Wiedemann 5 Stimmen. Stichwahl zwiſchen Wiedemann und Hoffmann am 30. Oktbr. 53. Wahlkreis Bretten Bruchſal. Wahlberech⸗ ligt 6527. Abgeſtimmt 5129 gleich 78,6 Prozent, davon 23 un⸗ giltig. Schmidt(natl. 1582 gleich 31 Prozent, Böttger(Soz.) 1097 gleich 21,5 Prozent, Schmidt⸗Bretten(B. d..) 2420 gleich 47, Prozent. Stichwahl zwiſchen allen Kandidaten am 30. Oktober. 61. Wahlkreis Mannheim IV. Wahlberechtigt 6150. Abgeſtimmt 5051, davon 62 ungiltig. König(natl.) 2446, Geck (Soz.) 1886, Kraus(Ztr.) 641. Stichwahl zwiſchen König und Geck am 30. Oktober. Bereits eine Wahlanfechtung. * Wiesloch, 25. Okt. Ein eigenartiges Vorkommnis dürfte die Anfechtung der Wahl des Herrn Baron v. Mentzingen in unſerem Wahlkreiſe herbeiführen. Im Wahllokal der Landwirtſchaftlichen Winterſchule in der Gerbers⸗ ruhſtraße erſchien laut„Wiesl. Zeitung“ ein Wähler an der Wahlurne, deſſen Name in der Hauptliſte nichl zu finden war. Doch konnte er noch im Nachtrag ſtehen. Während ſich nun der Vorſteher und der Liſtenführer über die Nachtragsliſte beugen, läßt der Wähler das Kuvert mit ſeinem Wahlzettel is die Urne gleiten. Da er auch im Nachtrage nicht verzeichnet war, durfte er überhaupt nicht wählen, ſein Wahzettel aber lag in der Urne. Da der Vorſitzende nicht wußte, wie er ſich in dieſem eigenartigen Falle zu verhalten habe, unterbrach er die Wahlhandlung, ver⸗ ließ das Wahllokal und erkundigte ſich bei der Verwaltungs⸗ behörde, was er zu tun habe Nach einer Viertelſtunde kam er in das Wahllokal zurück und nahm die Wahlhandlung wieder auf. In dieſer Viertelſtunde, in der die Wahlhandlung ruhte, erſchienen etwa 15 Wähler im Wahlzimmer, die ihr Wahlrecht unter dieſen Umſtänden nicht ausüben konnten und das Lokal verließen. Nach dem Geſetz darf eine Unterbrechung der Wahl⸗ handlung nicht ſtattfinden. Gegen die Wahl wird von hier aus rechtzeitig beim Landtag Einſpruch erhoben werden.— Nach dem amtlichen Wahlreſultat iſt übrigens Baron v. Mentzin⸗ gen nicht gewählt. Er kommt mit dem Sozialdemokraten und dem wildliberglen Bürgermeiſter Hillenbrand von Kronau in die Stichwahl. Die Schmach von Triberg⸗Wolfach. Der„Badiſiche Beobachter“ produziert ein Flugblatt, das im Wahlkreis Triberg⸗Wolfach von nationalliberaler Seite verbreitet wurde. Es forderte unter dem Hinweis, daß der nationalliberale Kandidat katholiſch ſei, ſeine Gegner aber jeweils andere religiöſe Anſchauungen haben, die Katholiken des Wahlkreiſes auf, den Katholiken, alſo in dem Fall den National⸗ liberalen zu wählen. Dazu muß rund und nett geſagt werden, daß die Urheber dieſes Flugblattes der Vorwurf treffen muß, daß ſie ſich aufs ſchwerſte an den Grundlagen der national⸗ liberalen Politik verſündigt haben, daß ſie— gleich⸗ viel in welcher Abſicht— eine Schmach auf ſich geladen haben, die weit und ſehr deutlich von ſich weg zu weiſen die natiogal⸗ liberale Partei alle Urſache hat.(Bad. Landesztg.). Heſſiſche Politik. 2. Kammer. 2 Darmſtadſt, 25. Okt.(Von unſerem Korreſpond.). Wie wir hören, ſoll die 2 Kammer der Stände am 16. Nov. mit ihren Sitzungen wieder beginnen. — 2EFFCCCc Einheitspreis bereits Rückſicht genommen iſt, d. h. für jede Wohnung nur noch ein Meſſer erforderlich werden wird. SEE ·* Neeeeeeeeeeee — Aus Stadt und Land. Maunheim, 26. Oltober 1909. Bürgerausſchuß⸗Vorlagen. Der Bürgerausſchuß hält ſeine nächſte Sitzung am Diens⸗ tag, den 9. November ab. Auf der Tagesordnung ſtehen u. u. folgende Punkte: Erweiterung des Vorſtadtfriedhofes Neckarau. Die zu Beerdigungen auf dem Neckarauer Friedhofe noch zur Verfügung ſtehende Geländefläche wird vorausſichtlich bis Juli 1910 belegt ſein; es iſt daher eine Erweiterung dieſes Fried⸗ hofes geboten und zwar zunächſt in dem Umfange, daß bis zum Jahre 1914 Beerdigungen daſelbſt vorgenommen werden können. Bis dahin wird dann die Frage, ob die Leichen der Bewohner des Stadtteils Neckarau nach Eröffnung des neuen Zentralfried⸗ bofes auf dieſem oder auch weiterhin auf dem Neckarauer Fried⸗ hof zu beerdigen ſind, entſchieden ſein. Zur Erweiterung iſt die Erwerbung fünf an den Friedhof anſtoßender Grundſtücke er⸗ forderlich. Da ſich die Eigentümer des einen Grundſtücks zur Abgabe desſelben nur unter der Bedingung einverſtanden er⸗ klärten, daß das anſtoßende Grunſtück im Maße von 24 Ar 02 Quadratmeter gleichzeitig miterworben wird, beſchloß der Stadt⸗ rat auch dieſes Grundſtück, das bis auf weiteres als landwirt⸗ ſchaftliches Gelände verpachtet werden ſoll, anzukaufen; der Ge⸗ ſamtflächeninhalt der 6 zu erwerbenden Grundſtücke beträgt ſo⸗ mit 82 Ar 69 Quadratmeker. Die Eigentümer verlangten zu⸗ nächſt den von der früheren Gemeinde Neckarau bei Neuanlage des Friedhofes im Jahre 1898 bezahlten Preis, nämlich 3 M. pro Quadratmeter; nach längeren Verhandlungen einigte man ſich auf einen Preis von.75 M. pro Quadratmeter, der Ge⸗ ſamtkaufpreis berechnet ſich ſomit auf 22 739.75 M. Der Stadt⸗ rat beantragt' demzufolge, a! Zur Erwerbung der Grundſtücke zum Preiſe von zuſammen 22 739.75., ſowie zur Entnahme von Grundſtocksmitteln bis zur Höhe von 24000 M. behufs Jah⸗ lung des Kaufgeldes und der Kaufkoſten; b) zur Beſtreitung des Koſtenaufwandes für die Erweiterungsarbeiten M. 6800 aus Anlehensmitteln ſeine Zuſtimmung zu erteilen. Anſchluß des Stadtteils Neckarau an das Kabelnetz des ſtädtiſchen Elektrizitätswerkes. Die Frage der Verſorgung des Stadtteils Neckaxau mit elel⸗ triſcher Energie iſt ſeit dem Jahre 1899 mehrfach Gegenſtand eingehender Erhebungen und Beratungen geweſen; die Ausfüh⸗ rung des Projekts ſcheiterte jedoch ſtets an der mangelnden Ren⸗ tabilität der Anlage. Nachdem auch eine im Jahre 1907 veran⸗ ſtaltete Rundfrage über den zu erwartenden Stromverbrauch ergebnislos verlaufen war, wurden zu Anfang d. J. neue Er⸗ hebungen eingeleitet, die nunmehr das erfreuliche Reſultat zei⸗ tigten, daß ſich 135 Intereſſenten mit einem Bedarf von 72 Kilowatt für Licht und 157 Kilowatt für Kraſt zum Anſchluß bereit erklärten. Die Koſten des Anſchluſſes werden ſich auf Mk. 137500 belaufen, worin M. 10000 für Beſchaffung und An⸗ bringung von Zählern eingeſchloſſen ſind. Dieſem Koſtenauf⸗ wand würde nach den bis jetzt vorliegenden Anmeldungen eine Bruttoeinnahme von jährlich M. 32 152 gegenüberſtehen, ſo daß ſich unter Zugrundelegung eines Anlagekapitals von M. 127500 (dem Auſwand von M. 10000 für die Zähler ſtehen entſprechende Einnahmen durch die Zählermieten gegenüber! eine Bruttorente von 26 Prozent ergibt. Hiermit iſt zwar der übliche Satz von 40 Prozent Bruttorente nicht erreicht; der Stadtrat glaubte aber mit Rückſicht darauf, daß es ſich im vorliegenden Falle um den Anſchluß eines ganzen Stadtteils handelt, ferner in Berück⸗ ſichtigung des Umſtandes, daß nach der von der Direktion der Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke aufgeſtellten Berechnung ſchon bei dem jetzt angemeldeten Bedarf eine beſcheidene Renta⸗ bilität zu erwarten iſt, und nach Einführung der Elektrizität in Neckarau eine Zunahme der Anſchlüſſe erhofft werden darf, auf der Forderung dieſes Saßes nicht beſtehen zu ſollen. Deshalb ſtellt der Stadtrat den Antrag, der Bürgerausſchuß wolle für den Anſchluß des Stadtteils Neckarau an das Kabelnetz des ſtädtiſchen Elektrizitätswerkes die Summe von M. 137 500 aus Anlehensmilteln bewilligen. Die Anſchaffung von Gasmeſſern. Der Bürgerausſchuß bewilligte in ſeiner Sitzung vom 6. Juli l. J. für Betriebserweiterungen des Gaswerks den Betrag von M. 205 000, darunter M. 100 000 für die Beſchaffung von Gasmeſſern. Der Bedarf an Gasmeſſern hat ſich nun in der letzten Zeit derart geſteigert, daß die bewilligten Mittel bereits aufgebraucht ſind. Die Urſache der Steigerung des Bedarfs iſt mit darin zu ſuchen, daß die Gasmeſſer ſeit 1. April 1909 unent⸗ geltlich geſetzt werden. Der vorausſichtliche Jahresbedarf, der jetzt beim Bürgerausſchuß angefordert wird, iſt auf M. 100 000 berechnet. Dabei iſt angenommen, daß bei der Inſtallation der jetzt zur Fertigſtellung kommenden Neubauten auf den künftigen weiten Kohlenelevators im Gaswer Luzenberg. Für die Zwecke des Kohlentransportes bom Kohlenſchuppen nach den über den Oefen liegenden Bunkern waren im Gaswerr Luzenberg bis zum Jahre 1907 zwei Aufzüge für Handbetrieb vorhanden. Dieſe Einrichtung hatte ſich infolge des geſteigeren Konſums als unzulänglich erwieſen und es wurde daher im ge⸗ nanten Jahre ein Aufzug durch einen automatiſch fördernde Elevator erſetzt. Die automatiſche Kohlenförderung hat ſich gut bewährt, indem nicht nur die Koſten der Hebung reduziert wer⸗ den konnten, ſondern auch die ſtaubige Arbeit im Keller für die Kohlenbrecher vollſtändig in Wegfall gekommen iſt. Die Direk tion der ſtädtiſchen Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke ſchlägt nun im Hinblick auf den ſtändig zunehmenden Konſum vor, n mehr auch den zweiten Aufzug durch einen automatiſch förde⸗ den Elevator zu erſetzen. Es empfiehlt ſich ſchon aus Grün der Betriebsſicherheit, rechtzeitig ſür Aufſtellung eines zweifen Elevators Sorge zu tragen. Nach dem von der Direktion aus gearbeiteten Koſtenvoranſchlag betragen die Koſten für Anlief rung und Aufſtellung eines Kohlenelevators M. 33 000, u deren Bewilligung der Stadtrat erſucht Die Aufſtellung eines z ——— * Handwerkskammer Mannheim. In der Vorſtands ſitzung am 22. Oktober wurde beſchloſſen, den Inhalt des gan⸗ zen Geſetzes zur Sicherung der Bauforderungen in den gewerbli chen Vereinigungen, insbeſondere auf den Gautagen zu verha deln und bezüglich der Einführung des 2. Teiles den zunächſt tereſſierten, den Vertretungen des Baugewerbes, Gelegenheit zus Aeußerung zu geben. Auch bezüglich der§8§ 7 und 9 des Geſetze zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs— Spezialbeſtüm⸗ mungen über das Ausverkaufsweſen— ſoll im Benehmen mit den Intereſſentengruppen das Nötige vereinbart werden. Zum Entwurf„Die Aenderung verſchiedener Paragraphen des Ge⸗ bäudeverſicherungsgeſetzes“ werden weſentliche Bedenken nicht er hoben; dagegen wurde der beabſichtigten Aenderung des Verwal tungsgeſetzes nicht zugeſtimmt.— Nach einer Mitteilung des Gr Landesgewerbeamts kommt für dieſes Jahr die Abhaltung ſtehender Meſſterkurſe in Frage, nämlich für: 1. Zimmere⸗ im Schiften und Austragen von Treppen, 2. Maler in den Maltechniken, 3. Gipſer in Antragstechnik, 4. Schneider in nehmen und Zuſchneiden, 5. Schloſſer in Eiſenkonſtruktion Schreiner im Beizen, Polieren und Mattieren von Hölz Schloſſer und andere Gewerbe in Anlage und Prüfung vo ableitern, 8. Blechner, Schloſſer, Kupferſchmiede und andere Ge werbe im Metalltreiben und Färben, 9. Elektroinſtallat Starkſtromtechnik, 10. Friſeure im Schminken und Damen ren, 11. Uhrmacher über die bei der Auswahl von Augeng zu beobachtenden Grundſätze, Anpaſſung von Brillengeſtellen dergl. Außerdem, aber erſt in 2. Reihe, könnten im Bedürfn falle noch ſolgende Kurſe abgehalten werden: 1. Maurer in He ſtellung moderner Decken, 2. Schuhmacher im Maßnehmen Zuſchneiden, 3. Sattler im Anfertigen von Kummeten, 4. S Schreiner und andere Gewerbe im Legen von Linoleum, ſchnitzer(in Furtwangen.) In Mannheim ſoll ein Uebungsku für Uhrmacher abgehalten werden.— Zur Beratung der ſchrift Großh. Miniſteriums des Innern betr. die Ar b loſenverſicherung in Karlsruhe am 12. November wird der Vorſitzende delegiert.— Der Ein- und Verkaufsgen ſchaft der Schneidermeiſter des Kammerbezirks wird für die erſte Einrichtung ein Zuſchuß bewilligt.— Unregelmäßigkeite in der Lehrlingsausbildung und Verſtöße gegen die bezüg Vorſchriften, die zur Anzeige gelangten, ſollen durch die tragten feſtgeſtellt und ev. mit den geſetzlichen Strafer werden.— Von dem Programm der geplanten Erfint ſtellung in Stuttgart wird Kennenis genommen.— ſtändigen⸗Inſtitute auf Grund des bereits ten Statuts ſollen zunächſt in Heidelberg und Man richtet werden. * Pfarrwahl. Geſtern abend 8 Uhr war in der Kirche in Rheinau unter der Leitung Kommerzienrat Dyckerhoff, Stadtpfarrer v. Schöpff Chemiker Forſtmeyer, Pfarrwahl. Es wurde gewäl Pfarrverweſer Ludwig Vat h, ein geborener Mannheime * Handelshochſchule. Wir machen auch an dieſer St dara aufmerkſam, daß heute abend folgende Vorleſungen und Fache beginnen: Hauptamtlicher Dozent Dr. Levhy, Grundbegriffe der Nationalökonomie, Weltwirtſchaft und internationgle Wirtſcha politik; Stadtrechtsrat Brehm, Urheberrecht(au Patentrecht), zivilprozeſſuale und konkursrechtliche Uebu direktor Reiſer, Depoſitengeſchäfte, Giro⸗ und Abrechnu weſen; Mathematiker Koburger, Allgemeine und ſicherungslehre 1; Rechtsanwalt Geiler, Wechſel⸗ u *184 532 Einwohner zählte Mannheim nach der B des Statiſtiſchen Amts Ende Auguſt 5. W. W eeee gehender chemiſcher Unterſuchungen u. märkanter Symptome noch auf das Vorkommen eines neuen Elementes in der Maxquelle ſchließen zu dürfen.— Den Schluß der Tagung wird ein Ausflug in das Grundgebirge, Perm, Trias, Lias und Tertiär bei Landau und Albersweiler unter Führung von Herrn Dr. Botzong(Hei⸗ delberg] bilden. Der oberrheiniſche geologiſche Verein iſt die einzige große ſüddeutſche geologiſche Geſellſchaft, er zählt rund 350 Mitglieder und rekrutiert ſich hauptſächlich aus Württemberg, Baden, Bayern, Elſaß⸗Lothringen, Heſſen und Rheinpreußen; doch ſind auch nord⸗ deutſche und ausländiſche Geblogen unter den Mitgliedern ver⸗ treten. Das Hauptkontingent ſtellen außer Univerſitätsprofeſſo⸗ ren und Fachgelehrten die Lehrer; aber auch viele Laien und Freunde der Geologie haben die Mitgliedſchaft erworben. Mit⸗ gliederanmeldungen an Profeſſor Salomon, Geol, Inſtitut Hei⸗ delberg, Eintrittsgeld 2 Mk., Mitgliederbeitrag 2 Mk. Der Bericht über die vorjährige 42. Verſammlung des Ver⸗ eins in Heidelberg(150 Seiten mit 51 Textilluſtrationen und 2 Tafeln, Preis für Mitglieder 1 Mk., für Nichtmitglieder 2 Mk. zu beziehem durch den Schatzmeiſter des Vereins, Dr. C. Beck, Stuttgart, Wagenburgſtraße 10) iſt ſoeben erſchienen. Er um⸗ faßt in ſeinem erſten auch als Separatabdruck herausgegebenen Teil(Heidelberg bei Guſtav Köſter, Preis 40 Pfg.] die Beſchrei⸗ bung der in die Heidelberger Umgebung unternommenen 7 Exkur⸗ ſionen. Da die Heidelberger Gegend wegen der großen Mannig⸗ faltigkeit ihrer geologiſchen Förmationen, welche direkt als Schul⸗ beiſpiel dienen können, ganz beſonders intereſſant iſt und einzelne ganz außerordentlich markante geologiſche Erſcheinungen aufweiſt, ſo iſt der durch zahlreiche Profile und Kartenſkizzen erläuterte Bericht über die Ausflüge als ein für Fachgelehrte wie für Laien gleich wertvolles Spezialkompendium anzuſehen, welches als geo⸗ logiſcher Führer in die Heidelberger Umgegend warm zu empfehlen iſt. Von den 7 Exkurſionsberichten beanſprucht das höchſte ſpezielle * kwie allgemeine Intereſſe der Bericht Herrn Prof. Dr. Lauer Karlsruhe) über die Exkurſion nach Mauer: der Verfaſſer führt den Nachweis, daß die Mauerer⸗ Sande u. die Kieſe Ablagerungen einer altdiluvialen Neckarſchlinge ſind, wodurch das Alter des bei Mauer gefundenen homo heidel⸗ bergenſis als der früheſten Spur menſchlichen Daſeins überhaupt, unwiderleglich beſtimmt iſt. In dem 2. Teil des Berichts über die 42. Verſammlung ſind die 14 auf der Heidelberger Tagung gehalte⸗ nen Vorträge abgedruckt. Beſonders hervorzuheben ſind die einge⸗ henden Studien von C. Regelmann Stuttgart) über:„Ueber⸗ ſchiebungen und Aufpreſſungen im Jura bei Donauwörth“, die durch eine geologiſche Profilſerie erläuterten Ausflührungen von Dr. A. Buytorf(Baſel)„Ueber den Gebirgsbau des Clos du Doubs und der Vellerat⸗Kette im Berner Jura“ und Dr. Martin Schmidt's(Stuttgart) intereſſante„Beobachtungen im Dilu⸗ vium des Nagoldtales.“ **** Muſikaliſche Akademie. In er„Allgem. Muſik⸗Ztg.“ vom 15. Oktober 1909 leſen wir über den Orgelſpieler Karl Straube aus Leipzig, der heute abend in der 2. Akademie mitwirkt, in einem Leipziger Muſikbrief:„Als Koloriſt auf der Orgel trat auch Prof. Karl Straube, der Nachfolger Paul Homehers im Organiſten⸗ ambe des Gewandhauſes, zum erſten Male vor das Publikum an dieſer Kunſtſtätte. Des ausgezeichneben Künſtlers eminente Be⸗ fähigung iſt hinlänglich bekannt und ſtets gewürdigt worden, ins⸗ beſondere auch ſeine unerſchöpfliche Kunſt der Regiſtermiſchung. Im Vortrage von Seb. Bachs C⸗dur Toccata, Adagis und Fuge tat er jedoch hierin unfraglich zu biel des Guten und Intereſſanten. „Der langſame Mittelſatz z. B. klang zwar ganz herrlich, aber durch⸗ aus nicht Bachiſch, ſondern durchaus modern. Die Fuge erſchien in⸗ folge des Bemühens, von beſcheidenen Anfängen Zusgehend, zu großer Steigerung zu gelangen, zeils zu zerſtückelt, leils zu klein⸗ lich in der Geſamtanlage. Beethoven⸗Abend von Frederic Lamond. Wir verweiſen hier⸗ des Vereinsvorſitzenden, wird künftig eine Kunſt auf einem ganz vortrefflichen ſtalkfindenden Beethopen⸗Abend von Frederic Lamon K. Ferd. Heckel. Muſikverein. Wie aus dem Inſeratenteil erſicht das erſte Konzert am nächſten Sonntag, 31. Okto 4 Uhr, im Nibekungenſaale ſtatt. 5 Thoma⸗Ausſtellung Karlsruhe. Infolge des imme dauernden ſtarken Intereſſes für die Ausſtellung wird derſelben vberlängerk. Die Ausſtellung verein iſt täglich von 10—4 Uhr bis 3. November geb gleicher Zeit iſt auch das Thoma⸗ Mufeum in de halle zugänglich. Eine Geige für hunderttauſend Mark. Willi Bu ment vorführen können. Er hat eine der beiden koſtba divarius, die bei der Firma Robert Beyer⸗Berlin waren, ein hervorragend ſchönes Exemplar mit rotem dem Jahre 1717, alſo aus der beſten Zeit des Meiſters, den größten Seltenheiten gehört, für hunderttauſend Me worben. 85 Der Verein der bildenden Künſtler und der Kunſtfr Mannheim veranſtalbet in der Zeit vom 6. bis zum 21, 1909 in der Mannheimer Kunſthalle eine größer ſtellung von Werken der modernen deutſchen Malerei den zahlreichen erleſenen Kunſtwerken, die gezeigt werde wir heute die Landſchaftsbilder von Hans Thoma un Trübner hervorheben, ferner das Porträt der Kön Schweden, ſowfe drei weitere Bildniſſe, die glänzende Beweiſe füß die bornehme Kunſt Otte Prepßheters ſind. Von M 50 Künſtlern ſind noch u. a. Nagel, Dertel, Schindler in vortrefflicher Weiſe vertreten. Auch W in der Ausſtellung viele kleinere Bilder von kün wie ſie im letzten Jahre auf der Weihnachtsmeſſe lebhaften Beifall gefunden haben. mit nochmals auf den morgen abend halb 8 Uhr im Caſino⸗Saale 4. Seite. Weneral⸗KAuzeiger.(Mittagblatt.) Maunheim, 26. Oktober. *Der Tikel„Hoflieferant“ wurde dem Dellkateſſengeſchäft Richard Gund, R 7, 27, verliehen. * Prüfung. Wie die Großh. Zoll⸗ und Steuerdirektion bekannt macht, wird die diesjährige Finanzafſiſtentenprüfung am 15. November beginnen. Anmeldungen ſollen vor Monatsſchluß bei der Zoll⸗ und Steuerdirektion eingereicht werden. Die ſtädtiſchen Straßenbahnen beförderten im Monat Auguſt 2116 540 Perſonen oder 3,54(3,61) pro Wagenkilo⸗ meter, Vereinnahmt wurden 208 46025 M.(215 895.) oder 0,35 M.(0,35.) pro Wagenkilometer. Die Kaffee⸗ und Teebeſteuerung und khre Folgen. Der Schloſſer Johaunn Schleich von Neuhauſen erhielt von dem Kaufmann Krahn, der mit ihm in einem Hauſe wohnte, 140 Pfd. Kaffce und 12 Pfd. Tee zur Auſbewahrung.Es beſteht für dieſenVertrauensakt kein andrer Grund, als daß er die Sachen den neugierigen Blicken der bei der Neueinführung der Steuer kontrellierenden Steuerbeamten entziehen wollte. Schleich mißbrauchte aber in ſchnöder Weiſe das Vertrauen. Er behauptete ſpäter, nichts von Krahn bekommen zu haben und ſuchie den Tee loszuſchlagen. Das Schöffengericht verurteilte ihn am Sams⸗ tag wegen Unterſchlagung zu einer fängni e 3 Wochen. *Für treue Arbeit. In Geme früheren Beſchluſſes des Direktoriums des Verbandes Süddeutſcher Induſtrieller, ſeitens des Verbandes auf Antrag von Verb en an von dieſen beſchäftigbe Angeſtellte, Werkmeiſter, rarbeiter und Arbeiter he mindeſtens 20 Jahre waren und ſich durch eine ſilberne Ver⸗ b beſchäftigte hrung t an das männlichen und weiblichen Geſchle lang in einem induſtriellen Betriel Fleiß und Treue ausgezeichnet dienſtmedaille nebſt Ehre ſich der geſchäftsführende Ausf dieſes Beſchluſſes und ſtimmte e Großh. Badiſche Miniſterium d 1 9 Eingabe zu. *Zweangsverſteigerung vor Großh. Notariat 3. Das Haus⸗ grundſtück von Frau Emma Delventhal, 0 4, 13 belegen, im Maße von 1 Hektar 45 QOm. wurde von Kaufmann Gg. Roos hier zum Preis von 2400 Mk. zu Meiſigebot erſteigert. Außer⸗ dem ſind Hypotheken in Höhe von 44000 Mk. zu übernehmen. Taxiert war das Gebäude zu 61 000 Mk. Eine lebhafte Submiſſionsdebatte gab es bunrg auf dem Rathaus anläßlich der Verg und Mau erarbeiten zur Herſtellung rzlich in Straß⸗ ung der Eiſenbeton⸗ des Lagervhauſes und der Werfthalle im Reinhafen. Es wurde nlich ſeitens eines Rats⸗ mitgliedes ſeſtgeſtellt, daß ſämtliche beteiligten Fimnen das Reſultat der Ausſchreihung vorher gekannt haben. Auch ſonſtige Verſtöße gegen die Vedingungen des Verdingungsweſens mußten bonſtatiert werden. Der Vorfall hatte das Gute, daß Herr Bürgermeiſter Dr. Schwander eine vollſtändige Reform des ſtädtiſchenn Submiſ⸗ ſionsweſens nach den Vorſchlägen des Hevrn Beigeordneten Eiſen⸗ lohr in Ausſicht ſtellte. kampf: 1. Preis F. Klein(Ty.] 72., 2. P A. Siegmaun(Ty.) und G. Eller(Tg.) 61., 12. Pr. A. Safrig und .Müller(Ty.) 60 P. II. Fünf⸗ Lampf: Steger: G. Roſelius(Tbd. Germaniah. Höchſtleiſtungen: Stabhochſprung: Roſelius(2,70 Meter), Wetlauf: Englert(Tv., 100 Meter in 12 Sek.), Weitſprung: Heß(Tv., 5,70 Meter), Steinſtoßen: Roſelius(6,30 Meter), III. Wettſpiele im Fauſtball: Turn⸗ und Fechtklub Zudwigshafen gegen Turuerbund Germania 68: 35, Turnerverein gegen Turnerbund Germanta 45: 35, Turn⸗ und Fecht⸗ klub gegen Turnverein 60:49, Turnverein gegen Turnerbzund Germania 64:48, Turn⸗ und Fechtklub Ludwigshafen gegen Turngeſellſchaft 62:60; Sieger: Tur n⸗ und Fechtklu b Ludwigshafen. *Honigmarkt. Nach einer Mitteilung der Leitung der bon der Landwirtſchaftskanuner in Mannheim eingerichteten Verkaufs⸗ ſtelle für Honig in IL. 2, 9, wird dieſe infolge des ſo überaus vegen Zufaufs noch bis morgen Mittag ofſen ſein. Für wei⸗ tere erhebliche Zufuhvem von Honig aller Nuaucen, vom feinſten Schwarzwälder Tannenhonig, der namentlich gegen Hals⸗ und Lungenkeiden ſehr empfohlen werden fann, wie namentlich jetzt auch bon hellem Blütenhonig iſt Sorge getragen. Am Mittwoch mittag wird die Verkaufsſtelle endgültig geſchloſſen werden. Der Vortrag über„Luftfahrzeuge und fliegende Menſchen“, der für geſtern abend im Kaſinoſcal angeſag, war, wurde auf einige DTage verſchoben. Fahndung. Am Freitag den 8. ds. Mts., abends 8 Uhr, wurde auf der Inſelſtraße hier an einem 14 Jahre alten Mädchen don zwei Burſchen, die ſich in Unterſuchungshaft befindem, ein Sittlichkeitsverbrechen verübt. Das Weinen und Rufen des Mädchens ſoll von voritbergehenden Pepſonen gehört worden ſein. Ein Mann habe zu den Burſchen geſagt:„Laſſen Sie doch das Mädel in Ruh“, worauf er von dem einen der Burſchen eine freche Antwort erhalten habe. Herr Staatsanwalt Dr. Maher erſucht jedermann, der Wahrnehmungen über den Vorfall gemacht hat, ſich bei der Kriminalpoligei zu melden. Molizeibericht vom 26. Oktober. Unfälle. Ein in H 1 wohnender lediger Taglöhner fiel geſtern wachmittag in betrunkenem Zuſtande über die Ein⸗ friedigung vor U 1 und zog ſich hierdurch eine rechtsſeitige Rippenquetſchung zu. Er wurde in das Allgemeine Krankenhaus verbracht. Auf dem Friedrichsring vor U 1 geriet geſtern abend kurz wach 7 Uhr ein verheirateter Landwirt aus Ilvesheim infolge Unvorfichtigkeit unter einen Leichenwagen und wurde dabei anſcheinend innerlich verletzt. Skelettfund. Beim Ausgraben eines Rübenlochs in der ſog. Herrengewann auf Gemarkung Neckarau fanden ſich geſtern vormittag ein menſchliches Skelett und deitere Knochenteile eines andern Skeletts, welche anſcheinend ſchon Jahrzehnte hier vergraben geweſen ſind. Dabei lagen außerdem vergraben: 2 Metallknöpfe, wovon einer die Zahl 4 trägb, und Teile einer Ledergurt mit Metallſchnalle und ein größerer Karabinerhaken. ů Verhaftet wurden 8 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer lungen. Aus dem Großherzogtum. Heddesheim, 25. Okt. Geſtern nachmittag wollte der 5 Jahre alte Bürger und Landwirt Michael Retz mit ſeinem Schtwiegerſohn per Rad an die Bergſtraße fahven zu Verwandten. In der Nähe des Dorfes befier ihn ein Unwohlſein und wahrſchein⸗ lich ein Schlagamfall, ſo daß er tot vom Rade fiel. *Doſſenheim, 25. Okt. Freitag nacht hat ſich an der Doſſenheimer Verladeſtelle am Neckar der hoch in den 70er Jah⸗ ren ſtehende verwitwete hieſige Landwirt Philipp Kraft im Neckar ertränkt. Steinbauern, die früh Steine an den Neckar führten, fanden ihn tot am Neckarrand im Waſſer liegend. Er war bei einer ſeiner Töchter in Logis und Koſt. Seit dem Tode ſeines älteſten Sohnes, mit dem er gemeinſamen Haushalt führte, ſcheint ihm das Leben zur Einſamkejt geworden zu ſein, wie er ſich hie und da den Seinigen gegenüber ausdrückte, und infolge⸗ deſſen ſcheint er die Tat begangen zu haben. *Königshofen, 25. Okt, Geſtern brach, wie bereits telegraphiſch mitgeteilt, hier Feuer aus, das ſich bei dem ſtar⸗ ken Wind ſehr raſch verbreitete, und einen Teil unſeres Städt⸗ chens in Aſche legte. Der Brandherd iſt 400 Meter lang und 130 Meter breit und reicht von der Tauber am Bahnhof bis zur Hauptſtraße. 9g Wohnhäuſer 14 Scheune n, Remiſen und Stallungen ſind, lt.„Heidelb. Tgbl.“, total nie⸗ dergebrannt. Das Feuer war in dem Doppelwohnhaus bei Mathäus Gärtner und Julius Staufer ausgebrochen, von wo s ſich mit raſender elligkeit auf die benachbarden Anweſen ſcharbeiten waren ſehr erſchwert, da die en Gäßchen nicht aufgeſtellt werden konnte. konnte gerettet werden, dagegen ſind 2 e, 5 Ziegen und viel Geflügel verbrannt ebenſo faſt das ganze Mobiliar. Außer der hieſigen Feuerwehr und der Bahn⸗ hof⸗ und Stadtfeuerwehr von Lauda waren auf dem Brandplatz anweſend die Wehren von Mergentheim, Edelfingen, Oberſchüpf, Unterſchüpf, Sachſenflur, Beckſtein und Mosbach erſchienen. Von den Abgebrannten ſind alle bis auf zwei verſichert; ihre Namen ſind: Mathäus Gärtner, Julius Staufer, Joſeph Balles, Joſeph Schodt, Johann Bieber, Johann Dill, Jakob Henn, Johann Bopp, chweinshaut, die Brüder Franz, Joſeph und Johann Ott, ſowie die Bäcker Wehrlein Witwe. Heute vormittag wurden die letzten vom Brand betroffenen Gebäude gegenüber dem„Lö⸗ wen“ einger ichtweiſe wird bedauerlicherweiſe der Land⸗ wirt Julius brochen war, der Brandſtiftung beſchuldigt. Der Mann wurde dadurch in einen ſolchen Zuſtand der Aufregung verſetzt, daß er verſchiedene Leute mit dem Meſſer bedrohte. Der Umſtand jedoch, daß Staufer von dem Brandunglück am ſchwerſten betrof⸗ fen wurde— er war auch Beſitzer der 5 verbrannten Ziegen—, läßt ihn von dieſem Vorwurf entlaſtet erſcheinen. Karlsruhe, 25. Olt. Geſtern abend lief die Frau des Hoſmuſikers Lieſeborghs auf der Mühlburger Allee in einen in voller Fahrt befindlichen elektriſchen Wagen, den ſie nicht ge⸗ ſehen hatte. Die Frau wurde trotz Anwendung der elektriſchen Bremſe von dem Wagen erfaßt und ein Stück weit geſchleift. Die Schwerverletzte wurde zunächſt in das gegenüberliegende Ludwig Wilhelm⸗Krankenhaus und von da ins ſtädliſche Krankenhaus ver⸗ bracht, wo ſie noch in der Nacht ihren Verlezungen erl a g. oc. Offenburg, 25. Okl. Geſtern abend ſtieß ein Motor⸗ dadfahrer auf der Landſtraße von Vorlsbach nach Offenburg mit einem Fuhrwerk zuſammen. Der Radfahrer— es war der Bahn⸗ ſchloſſer Rößler aus Zweibrücken— blieh auf der Stelle tot. Lörrach, 25. Okt. Ungehenre Aufregung herrſchte hier Sonntag früh, als ſich die Kunde verbreitete, der Zimmermeiſter Ehrber aus dem Stadtteil Stetten ſei von Paſſanten tot auf der Baslerſtraße aufgefunden worden. Ehrler war durch mehrere Stiche in Bruſt, Unterleib und Hals getötet worden. Er befand ſich auf dem Heimwege und kraf auf der Straße mit einem Ar⸗ beiter, der nach der Stadt zurückkehrte, zuſammen. Dieſer bear⸗ beitete Ehrler ohne die geringſte Veranlaſſung mit dem Meſſer und ließ ihn dann auf der Straße liegen. Der Verdacht der Tä⸗ terſchaft lenkte ſich auf einen früher bei Ehrler beſchäftigten Ar⸗ beiter, der verhaftet und ins Amtsgefängnis verbracht wurde. Die Gendarmerie hatte Mühe, den Verhafteten vor der Lynchjuſtiz der erbitterten Volksmenge zu ſchützen. Bis jetzt hat er noch kein Geſtändnis abgelegt. Staufer, in deſſen Anweſen das Feuer ausge⸗ 2 0—— +* Letzte Nachrichten und Telegramme. w. Karlsruhe, 26. Okt. Der Großhe rzog von Badeu iſt heute früh.55 Uhr in Begleitung des Generaladju⸗ tanten Major Dürr und einem Flügeladjutanten von Karlsruhe nach Biebrich abgereiſt. Die Großherzogin Hilda ſandte als Vertreter Freiherr von Freyſtedt. Paris, 26. Okt. Ein Blatt meldet, daß ein Lockſpitzel der franzöſiſchen Polizei, der vor einiger Zeit 3 Arbeiter fälſch⸗ lich eines Attentats beſchuldigt habe, von den Anarchiſten und Antimilitariſten zum Tode verurteilt worden ei. Er habe ſich aus Furcht vor einem Racheakl geflüchtet. Ein Führer der Auti⸗ militariſten beſtätigte einem Mitarbeiter des Blattes dieſes Ge⸗ rücht und behauptet, daß der Lockſpitzel vor kurzem einen Ar⸗ beiter zum Bombenattentat habe verleiten wollen. Die Luftſchiffmanöver bei Köln. mn. Köln, 26. Okt.(Priv.⸗Telegr.) Die am Donners⸗ tag oder Freitag beginnenden Luftſchiffmanöver bei Köln dienen, wie die„Köln. Ztg.“ von maßgebender Seite er fährt, in der Hauptſache dazu, das Bedienungsperſonal der Luft⸗ ſchiffe mit der Handhabung der verſchiedenen Luftſchifftypen bekannt zu machen und die Fahrbeſetzung auszubilden. Das hier anweſonde Bedienungsperſonal beſteht aus der 3. Komp. des Luftſchifferbataillons und der 4. vorläufigen Kompagnie des Luftſchifferbataillons, die erſt am 1. Oktober ds. Is. in Metz formiert worden iſt. Bezüglich der Fahrbeſetzung kommt es vornehmlich auf die Ausbildung von Monteuren als Schiffs⸗ führer an. Die Kommiſſion beſteht aus höheren Offizieren des Kriegs⸗ miniſteriums und des Generalſtabs unter dem Vorſitze des In⸗ ſpektors der Verkehrstruppen Generallcutnant v. Lyncker. Die Kommiſſion will ſich auf Grund des bei den Uebungsfahrten perſönlich Geſehenen ein Bild machen über die Leiſtungsfähig⸗ keit und Verwendbarkeit der einzelnen Schiffstypen unter glei⸗ chen Witterungs⸗ und ſonſtigen Verhältniſſen. Irgend welche Vergleichsfahrten zwiſchen den einzelnen Schiffstypen werden nicht vorgenommen. Eine Reichswertzuwachsſtener? * Berlin, 25. Okt. Das Reichsſchatzamt hat laut „Frkf. Zig.“ die Bundesſtaaten um beſchleunigte Erhebungen zwecks Einführung einer Reichswertzuwachsſteuer erſucht, die einen ſteigerungsfähigen Mindeſtertrag von 20 Millionen zur Reichskaſſe liefern ſoll, wobei denjenigen Gemeinden, die min⸗ deſtens ſeit 1. April 1909 eine ſolche Abgabe erheben, deren Durchſchnittsertrag auf weitere fünf Jahre nach Einführung der Reichsſteuer belaſſen würde. — Berliner Rrühtbericht. [(Von unſerem Berliner Bureau.) Berlin, 26. Okt. Fürſt Bülow iſt geſtern nach⸗ mittag 4 Uhr in Bern zum Beſuche ſeines Bruders, des deutſchen Geſandten, eingetroffen und für—5 Tage im Hotel Berner Hof abgeſtiegen. Berlin, 26. Okt. Unter dem Verdacht, 350 000 Mark, welche ihm zur Regukierung der Schulden eines 9 Mandaten von dieſem anvertraut waren, unterſchlagen zu haben, iſt geſtern der Rechtsanwalt Dr. Franz Kruchen verhaftet und in das Moa⸗ biter Unterſuchungsgefängnis eingeliefert worden, Dr. Kruchen war im Früßjahr von Köln nach Berlin übergeſtedelt und noch ein ſehr junger Mann. — 17 Berlin, 26. Okt. Der frühere Direktor des Kgl. Opern. hauſes-Ferdinand Strantz iſt geſtern abend ½7 Uhr im Alter von 7 im R Der 78 Jahren im Rudolf Virchov⸗Krankenhaus geſtorben. elaſtiſche alte Herr war eine der charakteriſtiſchſten Erſcheinungen von Berlin. der Er war einer der wenigen noch Ueberlebenden aus Zeit des alten Kaiſers. Verhaftung eines anarchiſtiſchen Agitators in München. ſe][ Berlin, 26. Okt. Aus M̃ ü jer in anar wurde bündele ſteckbrieflich verfolgt. tzes ſeiner Geliebten leiſteten beide In der Wohnung wurde eine große Partie chriften beſchlagnahmt. Einem Freund Schultzes gelang es zu entkommen. Unter den Verhafteten befindet ſich auch Laborant Kügle und der Kaufmann Kallner. Die ganze Geſell⸗ ſchaft kaußerdem unter dem Verdacht, kürzlich das Wappen vom ſpaniſchen Konſulat heruntergeriſſen und zerſtör zu haben. Sie⸗ ſind auch die eigentlichen Anſtifter des Sprengſtoff⸗Attentats. Der Diebſtahl in der Wallfahrtskapelle in Czenſtochau. Berlin, 26. Okt. Aus Wien wird gemeldet: Nach Meldungen aus Krakau wurde Samstag nacht in der Wall⸗ fahrtskapelle in Czenſtochau ein großer Diebſtahl verübt. Ein ſilberner Vorhang vom Muttergoktesbild wurde abgeriſſen und die vom Papſt Clemens XI. int Jahre 1719 geſpendete Brillantkrone der Madonna und des Jeſuskindes geſtohlen. Außerdem nahmen die Räuber noch 50 Brillantringe im Werte von mehreren Millionen Kronen mit. Abgeſehen von dem hiſtoriſchen Wert beträgt der Geſamtſchaden 15 Millionen Kronen. Die Räuber hatten ein Kapellenfenſter eingeſchlagen und waren ſo in das Innere der Kirche gekommen. Als der Diebſtahl bekannt wurde, erhob ſich unter den Tauſenden bon Wallfahrern großes Jammern und Wehklagen. Die Stadt wurde militäriſch beſetzt. vorgenommen. Obwohl alle Bahnſtationen telegraphiſch ver⸗ ſtändigt wurden, gelang es nicht, der Täter habhaft zu werden. Londoner Yrahtnachrichten. (Von unſerem Londoner Bureau.) England und die Begegnung in RNacconigi. OLondon, 26. Okt.(Von unſerem Londoner Bureau.) Die engliſche Preſſe beſchäftigt ſich auch weiterhin mit der politiſchen Bedeutung der Zuſammenkunft in RNacconigi, die auch jetzt noch nicht von allen Seiten als erfreulich angeſehen wird, wie man eigentlich glauben ſollte. „Daily Graphic“ findet, daß die ganze Affäre ungeſchickt arrangiert worden ſei und durchaus keinen erfreulichen Beweis für die Weisheit der europäiſchen Kabinette bilde, die Sir Edward Grey ſo ſehr gelobt habe. Man habe behauptet, die Entrevue von Racconigi bedeute eine dringende Mahnung an Oeſterreich, nicht wieder ſolche Streiche zu machen, wie im vorigen Oktober, aber nach dem Zuſammenbru ch des übrigen Europa vor den Zenkralmächten könne doch eine ſolche Mahnung keinen Zweck mehr haben. Alles, was man dadurch erreiche, ſei vielleicht, daß die inter⸗ nationale Temperatur um einige Grad ge⸗ ſtiegen iſt und es wäre für Italien viel beſſer geweſen, ſich immer an den Dreibund zu halten, denn jetzt braucht Graf Aehrenthal ſich nicht mehr um Italien zu kümmern, wenn er Luſt verſpüre, den Marſch nach Saloniki wieder aufzunehmen. Die„Morning Poſt“ hält es für nicht ausgeſchloſſen, daß die Annäherung Italiens an Rußland den Wert der Drei⸗ bundmächte für die beiden andern Mächte erhöhen würde, was die Vorherrſchaft Deutſchlands im Dreibund herabmindern müßte und das dürfte unter Umſtänden eine Sicherung des Friedens bedeuten. „Standard“ betont, daß die Enkente Englands, Frankreichs und Rußlands die Erhaltung des Friedens ver⸗ bürge und daher abſolut kein Grund vorläge, irgend etwas Beunruhigendes darin zu ſehen, daß ſich Italien dieſem Wunſche anſchließe, was es auch hoffentlich ſchon getan habe. Uebrigens könnten ſich ja auch die beiden anderen Mächten des Bundes dieſer Entente anſchließen. Der Korreſpondent des „Daily Telegraph“ in Rocconigi meldet, daß in einer Unterhaltung Iswolskis mit Journaliſten einer der letzteren darauf hinwies, daß der Umweg des Zaren in Deutſch⸗ land und Oeſterreich⸗Ungarn keinen guten Ein⸗ druck gemacht habe, worauf Iswolski mit diplomatiſchem Lächeln erwiderte: dies iſt aber eine Sache, die Italien nichts angeht. Es muß doch Italien völlig einerlei ſein, von welcher Seite der Gaſt in ſein Land kommt. Der Sonderberichterſtatter des„Daily News“ in Racconigi behauptet zu wiſſen, daß beſonders 3 Fragen ein⸗ gehend zwiſchen dem Zaren und dem König von Italien be⸗ ſprochen wurden, nämlich die inneren Verhältniſſe in Serbien, die revolutionäre Bewegung in Albanien und die Lage in Griechenland mit beſonderer Bezugnahme auf die krekiſche Frage. **** * Modans, 26. Okt. Der Kaiſer von Rußland, der inkognito reiſt, iſt um 7 Uhr 5 Min. abends hier einge⸗ troffen und gegen 7 Uhr 25 Min. weitergefahren. Miniſter Pichon, der den Kaiſer bis Chambery begleitet, wurde von dieſem zum Diner geladen. * Chambery, 25. Okt. Während der Eiſenbahnfahrt unterhielt ſich der Kaiſer von Rußland vor dem Diner mit Miniſter Pichon über Fragen der allgemeinen Politik. An dem Diner zu Ehren Pichons nahmen zehn Perſonen teil, darunter Miniſter Iswolski. Der Kaiſer war ſehr heiter geſtimmt und unterhielt ſich mit allen Tiſchgenoſſen. ** w. Chambery, 26. Okt. Nach dem Diner hatten die Mini⸗ ſter Pichon und Iswolsky eine Unterredung von 35 Minuten, die, wie es heißt, alle auf der Tagesordnung ſtehenden Fragen der äußeren Politik berührte, und eine Ergänzung der Trink⸗ ſprüche, ſowie eine neue Bekräftigung des Bündniſſes zwiſchen Frankreich und Rußland war. Als der Zug in Chambery ein⸗ lief, nahm der Kaiſer in herzlicher Form von Pichon Abſchied. Zahlreiche Hausſuchungen wurden 1 n * f 8 * Mannheim, 26. Ottober. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheimer Schwurgericht. Landgerichtsdirektor Walz führt wieder den Vorſitz. Es wurde aufgerufen die Ankkageſache gegen den 31 Jahre alten Schach meiſter Antonio Giacomelli aus Carajon wegen Raubes. In dieſem Falle iſt es gelungen, einen jener Italiener feſtzuneh⸗ men, die ſich ein Gewerbe daraus machen, unerſahrene Lands⸗ leute um ihre ſauer erworbenen Sparpfennige zu prellen oder ſie zu berauben. Die plumpſten Tricks finden immer wieder ihre Opfer, weil die meiſten Italiener des Leſens und Schreibens un⸗ kundig ſind und deshalb auch nichts aus den Zeitungen von den Bauernfängerſtreichen ihrer Landsleute erfahren. Am 23. April ds. Is. kam der 20 Jahre alte Arbeiter Deceſſaris mit zwei Kollegen aus Neuſtadt a. H. hier an. Auf der Straße wurden ſie von dem heutigen Angeklagten angeredet, der ihnen Arbeil und Logis anbot. Er führte ſie in die Wirtſchaft„zum Grünen Lö⸗ wen“ in P 6 und brachte hier die Rede auf einen Koffer, den er zu Hauſe habe und den er holen wolle, wobei ihm Deceſſaris be⸗ hilflich ſein ſolle. Deceſſaris ging mit und ein Unbekannter, eben⸗ falls Italiener, ſchloß ſich Gigcomelli an. Kaum war man in die Straße Q—5 eingebogen, ſo packte der Unbekannte Deceſſaris am Halſe und rief:„Das Geld herloder ich ſchlag Dich tot!“ Zu gleicher Zeit entriß Giacomelli dem gemeinſamen Opfer das Portemonnaie, das zirka 30 Mark enthielt und ſprang damit hinweg. Der Staatsanwalt wies darauf hin, daß der Ange⸗ klagte ein ſchlimmer Vertreter jener ſchändlichen Sorte von Ita⸗ lienern ſei, die die Unerfahrenheit junger Landsleute benützten, um ſelbſt ein beguemes Leben zu führen. Der Angeklagte arbeite ſeit Jahren nicht mehr, ſeine einzige Erwerbsquelle ſei offenbar neben der Ausplünderung von Landsleuten der Uhrenſchmuggel geweſen. Da die Verteidigung(.⸗A. Dr. Bernheim) erſucht hatte ihren Klienten höchſtens des Betrügs oder der Unterſchla⸗ gung ſchuldig zu erklären, ſo verwies der Staatsanwalt weiter darauf, daß Oeſterreich den Angeklagten nur auf die Beſchuldi⸗ gung wegen Raubs ausgeliefert habe und Giacomelli daher nur unter dieſem ſtrafrechtlichen Geſichtspunkte verurteilt werden könne. Die Geſchworenen bejahten die auf Raub geſtellte Schuld⸗ frage und verneinten die Frage der mildernden Umſtände. Die Verteidigung beantragte alsdann die Vertagung der Verhandlung, da ſich die Geſchworenen zu Ungunſten des Angeklagten geirrt hätten. Das Gericht ging jedoch nicht darauf eln, ſondern verur⸗ teilte den Angeklagten zu einer Zuchthausſtrafe von 5 Jahren 3 Monaten, indem es ihn zugleich der bürgerlichen Ehrenrechte auf 6 Jahre entkleidete. Nachmiktags ſaß der 19 Jahre alte Schuhmacher Adam Hein⸗ rich Eck von Frankentha“ unter der Anklage der Körperverletzung mit nachgefolgtem Tod auf der Anklagebank. Ein kleines unſcheinbares Bürſchchen von auffallender Häßlichkeit, das unter einer niedrigen Stirn mit boshaft lauernden Augen unſtet hervorblickt. Der Angeklagte hat am Abend des 22. Auguſt d. J. in der Neckarvorſtadt aus Aerger über eine ihm unmittelbar vorher zutell gewordene verdiente Züchtigung den erſten Beſten, der ihm be⸗ gegnete, niedergeſtochen. Sein Opfer war ein Familienvatec, der 27 Jahre alte Schreiner Jakob Huber, der garnichts mit ihm gehabt hakte. Der Tatbeſtand iſt der folgende: Am 22. Auguſt abends ſaß der Angeklagte in der Wirtſchaft„zum Burggrafen“. Als' ein Gaſt Skandak machte, rief die Wirtin polizeiliche Hilfe her⸗ nur ein großes dolchartiges Meſſer und erſchien wieder auf der Straße, wo er damit in der Luft herumfuchtelnd rief: Hätt ich nur die Schutzleut, ich wollt ihnen eines neinrennen, daß es vorn wieder rausſchautl“ Als er in der Mittelſtraße an der Wirtſchaft„zum Engel“ vorbei kam ſtand der Wirt Guſtav Lauerbach unter der Türe, zu dem er ſeine frivole Drohung wiederholte. Lauerbach ſprang auf ihn zu, um ihm das Meſſer zu entreißen, doch gelang es ihm nicht. Eck ent⸗ wiſchte ihm und rief ihm zu:„Dir ſchlag' ich auch noch die Bude einl!“ Der Wirt ging alsdann in ſeine Wirtſchaft zurück. wurde aber bald von dem Schreiner Huber(dem Getöteten) heraus⸗ geklopft, der ihn aufmerkſam machte, was in der Nähe für ein Lärm ſei. Lauerbach bewaffnete ſich mit einem Ochſenziemer, ging nach der bezeichneten Richtung und fand in der Elfenſtraße in dem Angeklagten den Urheber des Spektakels, den er daraufhin windel⸗ weich prügelte, ohne ihm aber das Meſſer abzunehmen. Dann wandte er ſich wieder heimwärts und auch Huber, der in der Nähe geſtanden, wollte nach Hauſe gehen. Aber ſchon an der Ecke der 12. Querſtraße kehrte er um und ſtöhnte, er ſei geſtochen worden. Der Angeklagte hatte an ihm wegen der erlittenen Mißhandlung ſein Mütchen gekühlt und ihm das Meſſer in die Bruſt geſtoßen. Die Lunge war durchſtochen und Huber ſtarb auf der Polizeiwache an Verblutung. Huber wurde von den Zeugen als ruhiger friedfer⸗ tiger Mann geſchildert, während der Angeklagte, ein ehemaliger Zwangszögling, den Ruf eines äußerſt rohen und gewalttätigen Menſchen beſitzt. Schon in der Lehre bei Schuhmacher Worzel in Schwetzingen hat er ſeinen Meiſter mit Erſtechen bedroht und ſich geäußert:„Mir iſt alles egal, ich ſterd' doch noch auf m Schaffott!“ Der Getötebe hinterließ Frau und zivet Kinder. Die Geſchwovenen erklärten den von Rechtsanwalt Dr. Haas berteidigten Angeklagten unter Ausſchluß mildernder Umſtände ſchuldig, Das Gericht verhängte alsdaem über ihn einſchließlich einer am 23. Auguſt gegen ihn ausgeſprochenen Strafe von 6 Wochen eine Geſamtgefängnisſtrafe von 4 Jahren, 4 Monaten und 4 Wochen. Von Zuchthaus hatte das Gericht nur aus Rückſicht auf die Jugend des Angeklagten Umgana ge⸗ Colkswirtschaft. Badiſche Bank. In der geſtrigen Aufſichtsratsſitzung wurde Herr Geh. Kommerzienrat Viktor Lenel anſtellte des kürzlich ver⸗ ſtorbenen Herrn Geh. Kommerzienrat Carl Ladenburg zum Vor⸗ ſizenden, Herr Kommerzienrat Emil Mayer zum ſtellver⸗ tretenden Vorſitzenden des Aufſichtsrats gewählt. Die Divi⸗ dende für das laufende Geſchäftsjahr dürfte mit etwa 5¼ Prozent(i. V. 7 Prozent) in Ausſicht zu nehmen ſein. *** Deutſche Bank. Der Aufſichtsrat der Deutſchen Bank beſchloß auf An⸗ trag des Vorſtandes die Errichtung einer Filiale in Brüſſel. Die Filiale würde Anfang 1910 ihre Tätigkeit aufnehmen, Die Geſchäfte des ſeit einem halben Jahrhundert beſtehenden Bank⸗ hauſes Balſer u. Co., früther Brugmann in Byüſſel, werden von der neuen Filiale weitergeführt und das Perſonal der liguidierten Firma übernommen. Der nächſten Generalvberſammlung ſoll die Zupvahl von Charles Balſer, des Seniorchefs der genannten Firma, inm den Aufſichtsrat der Deutſchen Bank vorgeſchlagen werden. 0**&XR Tabakbau, Kakao⸗ und Kaffee⸗Kultur in den deulſchen Kolonien. unſeren Kolonien, beſonders in Oſtafrika, auf Neuguinea und in Kamerun in früheren Jahren unternmmen wurden, haben leider nicht den gewünſchten Erfolg gebracht und mußten zu⸗ gunſten anderer Kulturen aufgegeben werden. Im Jahre 1907 hatte die Geſamtausfuhr unſerer Kolonien an Tabak nur einen Wert von 67000., während die Einfuhr nach Deutſchland im gleichen Jahre 141 Millionen M.(1908: 136 Mill. Mark) betrug. Die Kolonien ſelbſt hatten im gleichen Jahre einen eige⸗ nen Bedarf, d. h. eine Einfuhr an Tabak von über 2½ Mill. Mark. Es iſt daher unbedingt anzuſtreben, daß mindeſtens der Eigenbedarf der Eingeborenen in den Kolonien ſelbſt produziert wird, ein Ziel, das leicht erreicht werden kann, da es ſich hierbei nicht um Qualitätstabak handelt. Die Vorbedingungen für einen rentablen Tabakbau ſind vor allem gutes Land, ſicheres Klima, geſchickte Arbeiter, tüchtige Sachverſtändige und richtige Pflanz⸗ methoden. Nach den heutigen Erfahrungen kommen von ufſeren Kolonien hauptſächlich Kamerun, Neu⸗Guinea und der Norden von Deutſch⸗Südweſtafrika für die Tabakkultur in Frage, da ſie gutes Tabakland beſitzen. Nach Mitteilungen des Deutſchen Tabakvereins waren die ſeither aus Kamerun ſtammenden Tabakproben in bezug auf Struktur des Tabaks, Deckfähigkeit, Brennbarkeit uſw. durchaus vielverſprechend. Wenn aber die Tabake fermentier waren, ſtellte ſich der Pfälzer Charakter her⸗ aus. Eine zur Vorbereitung des Tabakbaues zu bildende Geſell⸗ ſchaft wurde daher entſprechend anders verfahren müſſen, um geeignete Proben zu erhalten und jedenfalls auch ausreichende Mittel aufbringen müſſen, um umfaſſende Verſuche mehrere Jahre hindurch durchführen zu können. Neuerdings werden in Kamerun durch die Regiexung größere Tabakbauverſuche vorge⸗ nommen, weitere Verſuche, und zwar mit orientaliſchem Tabak, ſind im nördlichen Teil von Deutſchoſtafrika geplant.— Der Kakaobau hat ſich in den Kolonien, beſonders in Kamerun, Neuguinea und Samoa, recht günſtig entwickelt. Die Geſamt⸗ ausfuhr aus den Kolonien im Jahre 1907 hatte einen Wert von zirka 2 700 000 M. Dagegen betrug der Bedarf Deutſchlands im gleichen Jahre über 62 Millionen Mark. Wir decken daher heute nur 4½ Prozent unſeres Bedarfes in den Kolonien ſelbſt. An der Kakaowelternte 1908 mit über 193 Millionen Kilogramm waren die deutſchen Kolonien nur mit etwa 1,4 Prozent beteiligt, wäh⸗ rend der Konſum Deutſchlands 1908 21 Prozent der Welternte ausmachte.— Mit dem Kaffeebau in den Kolonien verhält es ſich ähnlich wie mit dem Tabakbau. Die Kultur im großen hat in keiner unſerer Kolonien den erwarteten Erfolg gebracht. In Oſtafrika, wo ſeit dem Jahre 1890 zirka 18 Millionen M. in Kaffee angelegt worden ſind, betrug die Geſamtproduktion der Kolonien im Jahre 1907 nur etwa 84 Millionen M. Die Geſamtausfuhr aus den deutſchen Kolonien belief ſich 1907 auf etwa 545 000., während der Geſamtbedarf Deutſchlands im gleichen Jahre 162 Millionen M. betrug. Fürs erſte iſt die Kaffeekultur in unſeren Kolonien im großen bei der ſchlechten Preislage nicht anzuraten. Auch ſind die Produktionskoſten in unſeren Kolonien zum Teil ſehr hohe, das gilt nicht nur für den Kaffee, ſondern auch für den Kako und insbeſondere für Samoa mit den teuren chineſiſchen Arbeitern. Unſer Ziel muß daher ſein Verbilligung der Produktion und daneben Erzeugung feinſter Qualität. **** Badiſche Maſchinenfabrik und Eiſengießerei vorm. G. Sebold und Sebold n. Nefſf, Durlach. Laut Geſchäftsbericht für das Jahr 1908/09 erfuhren die Anlage⸗Konten: Immobilien, Betriebsmaſe elektriſche Anlage, Werkzeugmaſchinen, Gießerei⸗Einrichtung, ſowie Modelle und Mobiliar Zugänge von insgeſamt Mark 71874, ferner Patente⸗Konto einen Zugang von M. 8819. Nach Erledigung der geſamten Unkoſten, der Ausgaben für len, Erneuerungen an Maſchinen und Fabrikations⸗Einrichtungen, Obligations⸗ und Hypothekenzinſen etc. ſchließt da. vierund⸗ zwanzigſte Geſchäftsjahr einſchließlich des Gewinnvortrages aus dem Vorjahre mit einem Ueberſchuß von M. 265 573. Aus dem verbleibenden Reingewinn von M. 160 475 gelangte eine Dividende von 8 Prozent gleich 80 Mark zur Ausſchüttung. Auf neue Rechnung werden M. 60 346 vor⸗ getragen. Trotz der ungünſtigen Konjunktur war das Unter⸗ nehmen das ganze Jahr hindurch gut beſchäftigt und be⸗ rechtigen die vorliegenden Aufträge für das neue Geſchäfts⸗ jahr zu gleichen Erwartungen. **** Hopfenbericht von Langſtaff, Ehrenberg u. Pollak, Leadenhall Buildings, E. C. Der Markt iſt anhaltend ſehr feſt und Preiſe ſeit Dienstag ſind 5 höher. Die Steigerung zeigt ſich mehr bei den guten Mit⸗ telſorten wie bei den feinen Hopfen. Die Nachfrage für den Kontinent hält an. Die größeren Gewächſe Eaſt und Mid Kents kommen jetzt an den Markt und finden viele Beachtung. Der Import während voriger Woche betrug 4503 Ztr. gegen 3789 Ztr. in der korreſpondierenden Woche des Vorjahres. Tuchfabrik Aachen, vorm. Süskind u. Sternau,.⸗G. Der Aufſichtsrat ſchlägt eine Dividende von 6 Prozent für das am 30. September abgelaufene neunmonatige Geſchäftsjahr vor li. V. wurden 5 Prozent verteilt)!. Nach Mitteilung des Vorſtandes ſind die Ausſichten befriedigend. Maunheimer Produktenbörſe. An der heutigen Börſe waren angeboten,(La Plata Provenienzen dreimonatlich ſonſtige Provenienzen gegen netto Kaſſah in Mark, per Tonne, Cif. Rotterdam. 25./10 26./10 Weizen rumän. nach Muſter ſchwim mend 184—189 183—188 5 79/80 kg per ſchwimmend 184 183 7 5 78½79„ p. 75 182 182 „ Ulka 9 Pud 30/35 prompt 171 170 5„ 10 Pud prompt 172 171 „ Azima 10 Pud prompt 181 183 15„ 10 5½/ prompt 185 18 „ La Plata Bahia Blanka 80 ke Jan.⸗Febr. 172%½ 171 „„ Ungarſaat 79 Jan.⸗Febr. 172 171 „„„ Roſaria Santa F 7 kKe Jan.⸗Feb 173 ½ 172 7„„ Entre Rios 78 kg ſchwimmen⸗—— „ Redwinter II per September—— „ Kanſas II per Septbr. Roggen ruſſiſer 9 Pud 1015 prompt 13 181 5 nordd. 71/2 kg per prompt 55— Fuktergerſte ruſſiſche 5/59 kg. Novbr. 105 10⁴ * 5906*„ 106 105 La Plata 59%0 ſchwimmend„55 Hafer ruſſiſ her 48/47„ November 108 108 2„ 109 109 „ Oa Plata f. a. g. 46/47.. Jan.⸗Febr. 150 85„ 7 Maäis„„ gelb r. t. ſchwimmend 116% 116 „„%-Vp) dober bor 1175[417 „ Amerikaner mixed. ver Dez.⸗Jan. 1198 118½ Donau ſchwimmen Liverpool, 25. Okt Schluß. Weizen roter Winter ſtetigg 22. 25. Did erenz Detr D e 709 7555 per Müifßfüfü̃ 777 Mais träge Bunter Amerilg pe Okt. 5030½ nom La Plata per Dez. 514+5 504%0 * Eiſen und Metalle. 8 mett, ve: Kaſſa 56.8. London, 25 Oktor tii, Kuün 3 Mon. 57.11.3. Zinn träge ver Kaia 137.15,0, Mon. 139.12.6 Blei ruhig, ſpaniſch 18..., ennliſch 13 10% Zeint träge, Gewöhnl. Marken 28.50 ſpezial Narken 23 15.0. 5 Glasgew, 25. Okibr. rants, per Kaſſa 51/2½ ver Monat 51/7. Aufſterdam, 25. Oktbr. Baneca⸗Zinn, Tendenz flau, oko 8 Auetion 83¼. New⸗Nork., 25. Okto ver. Noheiien feſt, Middlesborongh war; Heute 1 12—13251225ʃ128 303539503025/305 1850/19 1850/19— 23.— 28— Kupier Superior Ingots vorrätig Zinn Straits h⸗Eiſenam Norzhern Foundry No2 p. Tonn „Schieren Wa gon frei öſt!. Frb⸗. waßerftandsnachrichten im monat Oktober. Pegelſtationen Datum vom Rhein: 2J. 22 28. 25 8 onſtauzß 3J3,55 3,52.44 Waldshut.35.00 Wüuingen!) 2, 190 1,85 1,82 1,85 1,75 Abds. 6 Uhr Nehl!kl!k 237 231 2,28 2,27 2,19 2,11] N. 6 Uhr Lauterbun.01 3,92.75 Abds. 6 Uhr Maran 424 4,13 4,03 4,01 8,95 8,844 N Germersheim 8,88.76 3,47 Mannheim 3,% 35 ,6 6 MWaunzn:%ſſiid 1 9,92.88 0,78.-P. Bin gen[38 1,80 1,64 Gaubz eeeeeere Hoblenz 2,28 2,23.93 NRugrort.,54.40 1507 vom Neckar: Waunbeim 36,,45 3,45 3,20 3,15 3,10 300 B. 7 Heilbronn 6,48 0,45 6,46 0,40 0,42 0,44] V. Windſtill Heiter. 0 0. Witterun zsbeobachtung der metcoroloziſhen Mannheim. 8 822 8 3 ——— 3 2 28 Dakum Zeil 38 38 3 5 8 3 5* 2 E 8 25. Okt. Morg. 7 752,6 6,3 S4 155 25. Mlttg. 2, 5% ½s SSW A 2 25, Abds. 9,752, 48 sSW 3 26. Okt. Rorg. 7752,9 2,3 S 2 2,0 Jemperatur den 25 Okt. 8,0˙ 5 iem 25./26. Okt. 20 * Mutmaßliches g Donnerstag darf in 0 Ausficht genommen 5 anm 27. und 28. Okt. Für Mit aplſache trockenes und kühles Wea Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum, für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schön für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil! Franz K für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Eraſt Mäller. Der schönste Hut tige Kunden bemeiſen die Reelität der Firma. Man verlang A.(Nur erſtklaſſige Kräfte.) ie ann schellenberg heim, P 7, 19. Wane giebigkeit und der Kköst liche Geschmack wird . 6. Seite. General⸗Anzeiger. Mittagblatt.) Mannheim, den 26. Oktober 1909 5 eeeeee eeeeeeeee Plenk * S D Stolas u. Muffen Skunks Persiener Alaskafuchs Nerz Steinmarder Hermelin et. 8 e NNeee SOe der bevorzugsten ekzarten enorm billig. ,. 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Herbſt 1911, einen Stellvertreter zu wählen. Zu dieſer Wahl, die am Dienstag, den 9. November 1909, vormittags 294—3½¼ Uhr im Rathauſe, E 1, 5, II. Stock, Zimmer Nr. 16 ſtattfindet, 5 laden wir fämtliche Mitglteder des Bürgerausſchuſſes er⸗ gebenſt ein. Ein Wahlzettel iſt angeſchloſſen. Das Wahlrecht wird in Perſon durch Stimmzettel ohne Unterſchrift ausgeübt. Die Stimmzettel müſſen von weißem Papier und dürfen mit keinem Kennzeichen verſehen ſein; ſie ſollen bei der Wahl von ein bis ſechs Perſonen ein Oktapblatt, ſomit s des normalen Aktenbogens von 33 zu 42 Zentimeter groß und von mittelſtartem Schreibpapier ſein und ſind außerhalb des Wahllokals mit dem Namen der Perſon, der der Wähler ſeine Stimme geben will, handſchriftlich oder im Weg der Vervielfältigung zu verſehen,(§S 22 der Wahl⸗ 5 Orbnung!. Der Vorgeſchlagene iſt ſo zu bezeichnen, daß die Perſon 4 des Gewählten unzweifelhaft zu erkennen iſt.(8 23 der Wählbar find alle Stabtbürger, deren Bürgerrecht gicht ruht, mit Ausnahme: a) der Beamten und Mitglieder der Behörden, denen die ſtaatliche Aufſicht über die Stadt übertragen iſt; b) der Stadträte; c) der beſoldeten Gemeindebeamten. Das Bürgerrecht ruht: 1) bei den Entmündigten, ſtandeten; 2) infolge der Aberkennung der bürgerlichen Ehren⸗ rechte während der Dauer dieſes Verluſtes; 2) nach eröffnetem Gantverfahren während der Dauer Und ſo lange die Gläubiger nicht befriedigt Mundtoten und Verbei⸗ ſi 4) in Folge des Eintritts in den aktiven Militärdienſt auf die Dauer dieſes Verhältniſſes.(8 7d der Städte⸗Ordnung). Mannheim, den 25. Oktober 1909. J Der Stadtrat: Martin. Einladung. Zur Verſammlung des Bürgerausſchuſſes wurde Tag⸗ (ahrt auf 32928 Dienstag, den 9. November 1909, nachmittags 3 Uhr in den großen Rathausſaal, Litera E 1, 5 dahier anberaumt. Die Tagesordnung enthält folgende Gegenſtände: 1. Die Verkündung der ſtädtiſchen Rechnungen, ſowie 112 190 Rechnungsabſchluſſes der ſtädtiſchen Sparkaſſe itr 1908. 2. Erwerbung und Verpachtung von Liegenſchaften. Verkauf von Bauplätzen in der 29. Sandgewann im Stadtteil Käfertal. Verkauf ſtädtiſchen Geländes an die Kgl. Preußiſche und Großh. Heſſiſche Eiſenbahn⸗Verwaltung. Geländeabtretung an den Verein Wöchnerinnenaſyl. Verkauf von Gelände an der Waldhofſtraße(beim Induſtriehafen) an die Süddeutſchen Kabelwerke für Induſtriezwecke. Erſtellung von Straßen und eines Platzes auf dem ehemaligen Sinner'ſchen Fabrikgelände im Stadt⸗ teil Käfertal. Erweiterung des Vorſtadtfriedhofes Neckarau. Anſchluß des Stadtteils Neckarau an das Kabelnetz des ſtädtiſchen Elektrizitätswerkes. Die Aufſtellung eines zweiten Kohlenelevators im Gaswerk Luzenberg. 11. Die Anſchaffung von Gasmeſſern. 12. Die Satzungen der Gewerbeſchule. Die Herren Mitglieder des Bürgerausſchuſſes werden zu der bezeichneten Verſammlung ergebenſt eingeladen. Zu Ziffer—9 der Tagesordnung ſind von Sonntag, den 7. November 1909 ab Pläne zur Einſichtnahme für die Herren Mitglieder des Bürgerausſchuſſes im Sitzungsſaale Klemann. 92920 Sgt E. 850 — 8. 9 10. S— . Bass: Orgel:) 2. V S8S M.—, — Segrümdet 1828. Erstes Konzert Direktion: Herr Hofkapellmeister Artur Bodanzky. M8S 80 — Solisten: Sopran: Frau LIIll Hafgren-Waag, Grossh. Hofopernsüngerin, Mannheim Bariton: Herr Joachim Kromer, Grossh. Hofopernsänger, Mannheim Herr Wilhelm Fenten, Grossh. Hofopernsänger, 1 Klavier:) Herr Raimund Schmidpeter, Korrepetitor am Grossh. Hof- und Mannbeim Nationaltheater Mannheim. Grossh. Hoftheater-Orchester. Programm: Johannes Brahms: 1. Tragische Ouvertüre für grosses Orohester. jer ernste Gesänge für eine Basstimme. (Herr W. Fenten, am Klavier Herr R. Schmidpeter). 3. Ein deutsches Requim für gemischten Chor, Soli, Orchester u. Orgel. (Frau L. Hafgren-Waag, Herr J. Kromer.) Eintrittspreise für Nichtmitglieder: Empore: 1. Reihe Mk..—, 2. Reihe M..— . und 4. Reihe M..—, 5. bis 8. Reihe M..50; Reihe Mk..50; Stehplatz: M..—; 8 Verkauf der Eintrittskarten von Donnerstag, 28. Oktober(10—1 Uhr und—6 Uhr) in der Hoſmusikaljenhandlung von K. Ferd. Heckel. 5 der Rosengarten-Kasse von 11—1 Uhr und von 3 Uhr ab, Kassen- und Saalöſſnung 3 Uhr. Säulengang: Galerie: M.—.50. Am Konzerttage Ende gegen 6 Uhr. ——— 1. Reihe M..—, 2. Reihe 8 due 0 eibr. 909, nachm. 4 Uhr im Nibelungensaal des Rosengartens 8 280 nur an Aus meinem vor kurzer Zeit veranstalteten Räumungsverkauf sind Ostüc Damen- und Kinder-Konfektion vorhanden, bestehend in Frauen-Mäntel, Jackets, Kapes. Kostüme, Kostüm-Röecke helle Tuch-Mäntel, garnlerte Kleider, Blusen, Unterröeke, Kinderklelder, Kindermäntel RM welche ich, da die Sachen von letzter Saison zu jedem annehmbaren Preisel noch K Ilvesheim zum Zwecke der Jorkte metens Unkerſtützungen für eine Vorft 8 der Blindenanſtalt und 6 werbsverhält 1 welchen die Unterſtützung Mannheim, den 7. Vekanutm chung. Die Bewilligung von Unterſtützungen an frühere Zöglinge der Baindenanſtall Jiwesheim betr. 8 Aus der Bodemerftiftung für entlaſſene Biinde önnen für das Jahr 1909 an frühere Zöglinge der Blindenanſtalf Die Ortsſch Aen en werden beauftragt, Blinde, welcht ſolche Unterſtützung in Belracht kommen, hierauf aufmerkſam zu machen und etwaige Geſuche derſelben. bezw. für dieſelben bis längſtens 25. Die Gezuche müſſen gench le Angaben über die Familien⸗ niſſe der Bittſteller, ſowie über den Zweck, bürgermeiſteramtlich beglaubigt ſein. Karlsruhe, den 7. September 1909. Großh. Oberſchulrat: gez. Dr. E. v. Sallwürk, Beſchlußz: Nr. 29001. Vorſtehende Bekanntwachung bringen wir hier⸗ mit zur öffentlichen Kenntnis. Oltober 1909. Das Volksſchulrektorat: Dr. c Förderung ihres ſelbſtändigen gewährt werden. November d. IJs. bei dem Ilvesheim, einzureichen, nachgefucht wird, enthalten ung 32899 0 8, 4 erſteigetung einer 27, Okt, nachmittags g. %3 Uhr im Laben K Auftragshalber verſteigere ich Mittwoch, den Eine ae gadeneint , 4(Mar Schiſd 125 Einricktung, 8 Sonſtigem. nachmittags—6 Uhr. beſtehend aus: Regalen, Glasſchraut,. großzen Stell⸗ ſpiegeln, Tiſchen, Kaſſentiſch, Stühlen, Meſſing⸗ ſtellagen für Schaufenſter, Linoleum⸗Teppichen u. Beſichtigung 11 vormittags 10— 12 8Fritz Bes (Telephon SSceedeegaee Auktionato Se, und Taxator 2219). Chaduffeur für ein Elektroautomobil, gleichzeitig als Diener ge⸗ ſucht. Kenntniſſe des Auto⸗ mobilfahrens nicht erforder⸗ lich. Herrſchaftskutſcher be⸗ vorzugt. 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Die Wahl erfolgt nach§ 21 des Stiftungsgeſetzes durch den Bürgerausſchuß mittels geheimer Abſtimmung und zwar aufgrund der vom Stiftungsrat und Stadtrat gemein⸗ ſchaftlich aufgeſtellten und vom Großh. Bezirksamt geneh⸗ migten Vorſchlagsliſte, welche folgende Namen enthält: 1. Joſeph Gießler, Gr. Amtsgerichtsdirektor, 2. Auguſt Imhoff, Privatmann, 3. Georg Kallenberger, Baumeiſter, Louis Göhring, Juwelier, . Dr. Hermann Nerlinger, prakt. Arzt, „Heiurich Vögele, Fabrikant, 7. Rudolf Tilleſſen, Architekt, S. Hubert Lill, Hofphotograph, 9. H. J. Rau, Brauereibeſitzer. Zur Vornahme der Wahl haben wir Tagfahrt auf Dienstag, den 9. November 1909. nachmittags von 294—3½% Uhr * in das Rathaus Litera F 1, 5, II. Stock, Zimmer Nr. 10 an⸗ 4 beraumt, wozu die Mitglieder des Bürgerausſchuſſes unter Zuſtellung eines Wahlzettels ergebenſt eingeladen werden. Die Stimmzettel müſſen von weißem Papier und dürfen mit keinem Kennzeichen verſehen ſein; ſie ſollen bei der Wahl von ein bis ſechs Perſonen ein Oktapblatt, ſomit des normalen Aktenbogens von 33 zu 42 Zentimeter groß und von mittelſtarkem Schreibpapier ſein und ſind außer⸗ halb des Wahllokals mit dem Namen derjenigen, welchen der Wähler ſeine Stimme geben will, handſchriftlich oder im Wege der Vervielfältigung zu verſehen. 92927 Man eim, den 25. Oktober 1909. Der Stadtrat“ * Alemann. Verſteigerung. 1 Ankauf. Im Auftrag verſteigere!— Mittwoch, den 27. Oktober, ½23 Uhr in meinem Lokal S3, 10 folgendes: 11360 1 Spiegelſchrank pol., Waſch⸗ tiſch m. Marmor, Nachttiſch m. Marmor, Diwan, Tiſch, Sekretär, Flaſcheuſchr., Eis⸗ ſchrank, Badewanne, ferner 1 Pianino, Fahrräder, Näh⸗ maſchine, 2 tür, pol. Kleider⸗ ſchrank, Chaiſelongue, Phono⸗ graph, Schreibtiſch, Bücher⸗ ſchrank, Tiſche, Bil⸗ der, vollſt. Ladenei für Zigarrengeſchäft; Iigeg verkaufe 2 egale hochf. vol. Betten m. Kapokmatratzen. 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Er kannte die Gefahr dieſer Wege, wo im Dickicht impfi Vorliebe die kleinen grünen Reis⸗ rvorzüngelten und ſich zu tödlichem Biß auf die vor⸗ nenden FJußgänger e Wie mancher Mat daye war Wagen nach einem Biß dieſer kleinen giftigen Schlangen ackten Füße binnen weniger Stunden geſtorben! Da die ide Dunkelheit das Sehen erſchwerte, ging Antonio die Augen feſt auf den Weg gerichtet, um bei einer ig zurückſpringen und ſeine Herrin ſchützen zu ſeine ganze Aufmerkſamkeit auf die Prüfung des hörte er nichts von dem, was Pepe ſeiner Herrin Sylvia konnte aus Pepes konfuſen Beſchreibungen nicht klar werden. Nur das konnte ſie daraus entnehmen, daß lio zu Herbert geſtoßen ſein mochte, und daß beide plötzlich Da er richtete, WNanga al 90 von Truppe ſpaniſcher Soldaten überfallen und verwundet ware 2 ihre Schwäche war jetzt wie abgeſtreift durch die Angſt, orge und Reue, die ſie erfüllte. Sie war es ſich deſſen ſelbſt kaum bewußt, daß ihre Füße faſt den Dienſt vor Müdigkeit verſagten, als ſie nach haſtigem Gang die Stelle am Fluß an einer Brücke erreichten, an der ein Ma⸗ it ſeinem Boot auf Pepe wartete. Sie beſtiegen vorſichtig das Boot, das aus einem langen aus⸗ lten Baumſtamm beſtand. An beiden Enden der Vanca kleine Sitze angebracht, während unter dem flachen ge⸗ ten Dach, das ſich in der Mitte erhob, wegen ſeiner Niedrig⸗ j Sitzvorrichtung fehlte. Ein im Boden des Kahnes lie⸗ Bambusgitter ſchützte gegen das Grundwaſſer und diente Der Bootsmann, ein Malaye voll geſchmeidigerm Sehnen⸗ ergriff zwei Ruder und auch Antonjo und Pepe nahmen kraft, jeder ein Ruder, damit die Fahrt ſtromaufwärts leichter ginge. Der Kahm alitt ſchnell über den glatten breiten Spiegel hin. Am tiſch haben. 0 zogen ſich an beiden Ufern zahl reiche d Dörfer und! hin. Dann reihten ſich Reis⸗ und Zuckerfelder an große, mit Gras und Baumgruppen bewachſene Weideplätze, auf denen Büffel und Rinder graſten. Die Sonne begann unterzuſinken und ſandte ihren goldigroten Schein durch die feinblätterigen üppigen Bam⸗ buſen am Ufer. „Iſt es noch weit?“ fragte Sylvia nach einiger Zeit, beklom⸗ men das Schweigen brechend Pepe hob die eine Hand vom Ru⸗ der und deutete in die Ferne nach links wo der Fluß ſich zu einem kleinen See zu verbreitern ſchien und ein Wäldchen von Kokos⸗ palmen und Pandanus ſtand. „Dort iſt es! in einem elenden abgelegenen Bambushaus.“ „Hier draußen ſo weit vor der Stadt ſcheinen ſie ſich nicht viel über das zu beunruhigen, was bei uns drinnen vorgegangen iſt!“ miſchte ſich Antonio nun ins Geſpräch, und wies auf die Einwohner eines Dorfes, das ſie gerade paſſierten und das ein Bild friedlichen Zuſammenlebens bot. Im Schatten eines Haines von Kokospalmen badete ſich eine Anzahl Männer, Kinder und Frauen, betztere hatten die langen ſchwarzen Haare weit aufgelöſt und übergoſſen ſie mit Waſſer aus ausgehöhlten Kokosnüſſen. Mehrere halberwachſene Knaben trieben das Lieblingshaustier, die Carabaus, heran. Die Büffel ließen ſich gern zum Feldbau benutzen, wenn ſie ſich mit ihrem ſchwarzgrauen Fell oft im Schlamm wälzen konnten. Am Rande des Fluſſes ſprangen die Knaben mit Jubelſchrei auf die großen ſtarken Tiere und trieben ſie in das Waſſer hinein, während die Fiſcher bei der zunehmenden Dunkelheit auf Flößen ihre Senknetze zuſammenzogen die ſie ganz aus Bambus hergeſtellt hatten. Aber Sylvia hatte für ihre Umgebung heute wenig Sinn. Ihre Augen blickten wie ins Leere, während ſie ihren Gedanken nachging. Heißer denn je bereute ſie, wie ſie den Anfang ihrer Ehe ge⸗ ſtaltet hatte. Nach ihrer ſchweren und liebearmen Jugend hatte ſie um Verblendung und Aeußerlichkeiten willen das erſte Herz, das ſich ihr treu und aufrichtig bot, zurückgewieſen. Und wenn Herbert, den ſie kaum in der Ausſprache am Abend vor ſeinem Weggehen gefunden, ihr genommen würde? Lag nicht wie graues ödes Land ihr zukünftiges Leben wieder vor ihr? In ihrer Angſt flatterten ſchwere Gedanken wie dunkle Nachtpögel über ihr Herz. Bei der kurzen Dämmerung der Tropen bot der abnehmende Mond ein willkommenes Licht, als nach einiger Zeit die Banca auf Pepes Zeichen ans inke Ufer ſteuerte und anlegte. Antonio ſtieg zuerſt ans Land und bot Sylvia die Hand, da der ſchmale T iendas is- Tnaderag Treppen rechts, 86.375—3 beſſ. Frl. guten Mittag⸗ u. 980 bleibt das beste Mahint 4 Nohn ſchwankte; dann ließ er ſich von Decken und den Kaſten mit dem chen. Sylpia f n Pepe das Bündel mit ſt den erbandszeug aus dem Boot rei⸗ te Pepe, der eilig aus dem Boot geſchlüpft war und nun poranlief. Ueber ſchmalen und ſumpfigen Wieſenweg kamen ſie an ein entlegenes Bambushaus, das am Rande eines wäldchens lag. Es ſchien ein Ausläufer eines Dorfes zu ſein, das ſich in einiger Entfernung am See hinzog und deſſen ſchwache Lichter aus den kleinen Hütten herüberſchimmerten. Sylvia ſchlug das Herz. Wie würde ſie alles finden? Pepe kletterte die ſchmale Bambusſtiege hinauf, die zur Azotea, einer Art offener Terraſſe führte. Plötzlich hörte ſie oben Herberts Stimme rufen: „Pepe, Du biſt ſchon zurück! Du die Senora vorgefunden? richtig beſtellt? Wie kommt es, daß Du ſchon zurück biſt?“ „Ach, Herr“, entgegnete Pepe aufgeregt,„zürnet mir nicht, daß ich der Senora nicht alles ausgerichtet habe, wie ich ſollte. Aber ich war ſo aufgeregt und verwirrt von all dem Schrecklichen, daß ich die Senora gleich bat, um zu helfen—, denn es iſt ſo ſchrecklich, daß Ihr hier liegt, und auch Senor Tajo ſchwer verwundet—“ „Bſt, ſei ſtill, Sage das nicht laut, Pepe!“ Da erblickte er Sylvia, die auf der letzten Sproſſe der Bam⸗ busſtiege erſchien. Herbert traute ſeinen Augen kaum, als er unter den zitternden Schatten der Palmen, die die Azoteg um⸗ ſtanden, in der dunkelgekleideten Frauengeſtalt Sylvia erkannte⸗ Er lag in einer Hängematte und verf ſuchte im erſten Moment, ſich etwas aufzurichten, um ihr vor Freude die Hände enſgegenzu⸗ ſtrecken. „Sylvia, biſt Du wirklich gekommen in der Nacht dieſen weiten Weg allein zu mir her, wie iſt das lieb von Dir „Sollte ich nicht kommen, da Du mich riefſt?“ entgegnete ſie und ergriff ſeine Hand. „Ich wäre nicht ſo anſpruchsvoll geweſen, Dich e een der Burſche da hat Dir meinen Auftrag anders be daß ich hier draußen mit einem Schuß in den Schenkel liege, daß Du das wiſſen mögeſt— und daß der Arzt mich mit meinem Wagen hole⸗ ſollte—“ Was iſt „ Biſt Du es wirklich? Wie haſt Iſt ſie geſund? Haſt Du alles t denn nur geſchehen, wie kam das alles 2“ Fortſetzung ſolgt. e —.— Weneral⸗ Anzeiger. Mannheim, 26. Oktober 1909. 8 Zeee eee, Stärke für Säuglinge vom 4. Nonat ab und Kieine Rinder. 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Ja, wo in aller Welt dürften Sie um dieſe Zei einen herr⸗ licheren Aufenthalt wie in Baden⸗Baden finden, wo einen Badeort, der ſpeziell für Ihr Leiden geeignetere Kurmittel zur Verfusung t12 5 Baden-Baden wird trotz ſeiner hervorragenden Kureimcich. tungen leider nur zu ſelten als Kurort genannt; die vielzeitige Unterhaltung, der intereſſante internationale Verkehr, das echte High⸗life, wie es wohl kein anderer deutſcher Kurort bietet, geben den Schriftſtellern zu willkommene Gelegenheit in den Farben des Genuſſes zu ſchwelgen und den ernſten Kurort etwas zurückkrcten zu laſſen. 5 5 Es iſt ja wahr! Eine ſolche Fülle vielſeitiger Unterhaltung wie ich ſie in dem Aufenthalte der letzten vier Wochen in Baden. Baden erlebte, habe ch noch in keinem Ferienaufenthalte geſun⸗ den. Und ich habe ſchon manches von der Welt geſehen. Wenn ich nur der(ſogenannten)„Großen Woche“ denke! Eine ſolche Reiye von auten Tagen,— ſollte man glauben— wäre nicht zu ertragen. Und ich hab' ſie doch ertragen und wi⸗ ein buntes, herrliches Kaleidoſkop zaubert mir die Erinnerung die ſchönen Tage zurück. Das war Lehen! herrliches ideales Leben! Wo oll man nur anfangen, wo enden, um wur einigermaßen das Erlebte wiederzu⸗ geben. Waren die Fahrten nach Iffezheim, dem biſtoriſchen Iffer⸗ heim hoch oben auf luftiger Mail⸗Coach, war das bunte Bild auf dem grünen Raſen, war der unvergeßliche Eindruck der von bunten Feuern umflammten Höhen, waren die ent⸗ zückenden Wieſen⸗Beleuchtungen, die prächtigen Tennis⸗Jeſte der Balparé oder der reizende Blumenkorſo das Schönſte? Ich kann es nicht ſagen! Ein Feſt folate dem anderen! Eins immer ſchöner aller Art, itets vorrdtig in der Frachth Tlele Dr. B. Sddsie Buckhidruckerel. genußreicher als das andere. Und das alles in dem entzückenden Rahmen von Baden⸗Badens unvergleichlich ſchöner Natur. In der Tat! Kunſt und Natur ſind auf dieſem gottgeſegneten Flecken Erde in beſtändigem edlen Wettkampfe. Es war einmal eine Zeit, in der man von Baden⸗Baden nicht ſo viel ſprach, in der das Tam⸗tam anderer Bäder ſeinen Ruhm etwas übertönte und die Väter der Stadt der Meinung waren, daß diejenige Frau die beſte ſei, von der man am wenigſten ſpricht. Es wäre ja auch ſo ſchön, wenn man dieſem Grundſatze immer huldigen könnte. Aber in unſerer heutigen leichtlebigen Zeit erſcheint die Fräu, von der man nicht ſpricht, langweilig, und der Ort, von dem man nicht ſpricht, wird vergeſſen. Das iſt anders geworden! Baden⸗Baden iſt wieder in Aller Munde. Ueberall klingt ſein Ruf und die Tage ſeiner höchſten Blüte, da es gleichſam die Vorſtadt von Paris, der Stadt des Lebensgenuſſes und zugleich der erſte Kurort Europas war, kehren in verſtärktem Maße zurück. Es gibt nur ein Baden⸗Baden! Die Natur hat dieſes ſchöne Stück Erde zu ſehr bevorzugt, als daß es vergeſſen werden könnte. Zu welcher Jahreszeit Baden⸗Baden am ſchönſten iſt? fragen Sie gnädige Frau? Das iſt ſchwer zu ſagen. Ich möchte es mit einer ſchönen, jungen Frau vergleichen, die im Frühahrs⸗, wie im Sommer- und Herbſt⸗Koſtüme entzückend wirkt und doch auch wieder im Winter, wenn ſie den weißen Pelzmantel um die herrlichen Schultern geworfen hat, berückend ſchön erſcheinen läßt. Gerade jetzt, da das Laub mit bunten Fäden die reizendſten Muſter in das tannengrüne Kleid webt und frohe Winzer zum Tanze aufſpielen, iſt es einzig ſchön im liel 0 auf das ſchöne Gemälde dann noch Son goldene Son⸗ nenſtrahlen fallen, umfließt es ein ſo! er Zauber, daß man wohl die Poeten begreiſen kann, die des Herrliche beſangen. Aber auch wenn die Sonne nicht ſchent, bietet Baden⸗Ba⸗ den viel Schönes, viel der Unterhaltung und Zerſtreuung. Noch klingen mir die letzten Aklorde von Mottl's, Nikiſch's und Sturmbachs unvergeßlichen Feſtabenden in den Ohren. Die Kurverwaltung verſteht es in der Tat, die Gäſte in Stale. Wenn Feinsts Referenzen. 12044] Gegr. 1890. Baden⸗Baden zu unterhalten. Was war es ein Kunſtgenuß! Das waren Tongemälde in des Wortes wahrſter Bedeutung, die uns die Tonmeiſter hervorzauberten. Das Kur⸗Orcheſter übertraf ſich ſelbſt und wurde, gleichſam ſuggeriert von dem gewaltigen Geiſte der Dirigenten, mit fortgeriſſen in höhere Sphären. Und mit den Künſtlern wurden auch die Hörer in andere, ſchönere Welten verſetzt. Nur ungern nahm man in aufſchäumender Be⸗ geiſterung von dieſen Welten Abſchied. Höhere Sphären! Ja, höhere Sphären ſpielten vor einigen Tagen auch in anderer Beziehung eine Rolle, da Zeppelin auf ſeinem weißen Schwan durchs Oostal flog. Welch herrlicher Augenblick! Da das wunderbare Fahrzeug von unſichtbarer Hand gelenkt, Aurelia Aquenſis überflog. Was man in ſeiner Kindheit nur erträumt, erdichtet, es wird zur Wahrheit: Auch in den Lüften ſchwingt jetzt der Menſch den Herrſcherſtab. Dem rührigen Stadtoberhaupt iſt es zu danken, daß uns die⸗ ſer Anblick wurde. Mag auch der Eindruck dieſes wunderbaren Luftſeglers überall ein großer, gewaltiger ſein, ſchöner dürfte er nirgend wirken, wie er es in Baden⸗Baden tat, mit den Ku⸗ liſſen ſeiner reizenden Umgebung, beleuchtet von freudigſtem Son⸗ nenſchein. Aber ich ſollte ja Ihnen, gnädige Frau, auch vom Kurorte berichten! Nun iſt es mir auch ſo wie den Anderen gegangen. Ich habe Ihnen nur von der Welt erzählt, in der man ſich nicht langweilt. Und doch bietet auch der Kurort Baden⸗Baden ſo unendlich viel Erzählenswertes! Brauche ich ja doch nur an die letzten Forſchungen berühmter Männer zu erinnern, die in ſeinen Thermalquellen den höchſten Radiumgehalt aller Quellen Deutſch⸗ lands fanden. Ich muß leider den Zug verlaſſen! Vielleicht überzeugen Sie ſich noch in dieſem Herbſte ſelbſt von Baden⸗Badens Vorzügen und ſtimmen, geneſen von allen körperlichen und ſeeliſchen Leiben, in ſein„Hohes Lied“ mit ein. Bei unſerem nächſten Zuſammen.⸗ ſein erzählen Sie mir dann von Baden⸗Baden, dem Kurort Europas! Auf Wiederſehen! 10. Seite General⸗Anzeſger.(Mittaablakt.) Mannheim, den 26. Oktoßer 1909 nAHnEEAE Fittleiter per Stufe „ Strockner„Empir“ Augenkohlenplätte.28 fleischhat 1 i of derbügel ae Mosensresker Wärmflasche 2e n Kaffee- u. Zuckerbüchs 28 b Stubenbesen a ne. 0J8 Ofenschirm Ssetenddee er at.68 Essbestecke gn vetele ru 88 ptg 8 zärbrett. nen..68 Kohlenkasten rBedef e, I. as Tes-Eier nl, Se 28 viß Scheuerbürste 1225 Kohlenkasten dusen 95r Buttermaschine Lier 2 Lte, 3 Lites 2 Sehr praktisch. 0 75 25 75 Sparkernseife. o sae 95 v. Pgtroleumkannen uae 1 1. 388 b e 178 228 2. Obstschränke, verschliessbar 22.50, 16.80 Petroleumkannen benlert 2 Liter 48 Pfg. Bohnerwachs bekannte Qualität, 1 kg.08 Fussbodenlack bose 80 brr Kohlenlöffel 1275 glasteller tarbigg Sie Bohnerschrubber en.35 Kohlenfüller Schwe lackiert 88 Plig 985 1 5 „„„ Sisseln Reibmaschine bape 95 r. 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In der Großen Oper zerin in der Geſellſchaft ſchon ſeit jeher keinen guten? beſitze, ich den Antrag, daß wir uns insgeſamt zuſammenſchließen, und dbon Paris iſt, wie man von dort mitteilt, unter den Ballett⸗ da man an hme, jede müſſe leich tferti g ſein und les ner einen gemeinſamen Bund n, deſſen Zweck es iſt, unſere känzerinnen eine lebhafte Bewegung und eine heftige Agitation auf jungfräuliche Tendenzen.„Wir ſind Auſche i Standesinlereſſen zu ſchützen, deſſen Mitglieder aber auch ſich im Gange, die den Zweck hat, alle zweideutigen Angriffe, welche geraten.“ rief Mademoiſelle Calvard aus,„und es iſt ein Jahr⸗ verpflichten müſſen, ein Leben zu führen, das auch den ſtrengſten man gegen dieſe Damen richtet, ein für allemal aus der Welt zu hunderte langes Vorurteil, welches auf unſerem Stande laſtet. Moralanſprüchen genügt. Dieſer Vorſchlag wurde unter allge⸗ ſchaffen. Mademoiſelle Calvard, die bekannte Ballerina,] Ich will gewiß nicht in Abrede ſtellen, daß es unter den Tän⸗ meiner Begeiſterung angenommen, und es meldeten ſich ſogleich hat ſich der Sache eee und von ihr wurde eine Ve erſanns zerinnen eine Anzah gi i ihre G unſt verſche enken. Je edoch esetwa 200 Milgli Bu nde angehören wollen. Merk⸗ lung einberufen, die im Joyer der Oper vor einigen Tageu ſtali⸗] muß betont werden, ſo viole würdig iſt nur ein rigen Mitgläeder haben zumeiſt die fand, und ron ſämtlichen Mi igliedern des Opernballetts, aber] nen gibt, die ſtreng auf ih e i ſt nicht g zugend hinter ſich. auch von zahlreichen Tänzerinnen anderer Bühnen beſucht war.] nug. Wir müſſen auch die Ebre u unſeres Standes relten, wir müf⸗ ——— 4¹ 7 M eannheim, den 26. Oktober 1909. General-Anzeiger. Mittagblatis 11. Seite 5 1 28* 221 8 Aerrlen 5 Amnk, Abſolventin Gebr. Herr Oberrealſchule ſu Wffert uünt S die Exped. ds. Bl od. Schi n zur 9 bei Schularbeiten. Nüh. 19983 anterricht 5 (vollſt. 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Vor ſieben Uhr morgens wird in ihrem Salon der Früh⸗ ſtückstiſch gedeckt, Kaffee und Tee, einige Gier⸗ und Fleiſchſpeiſen Blusen werden aufgetragen, aber keine Dienerſchaft iſt zugegen. Beim Frühſtück bedienen Kaiſer und Kaiſerin ſich ſelbſt. Ein halbes Stündchen gehören ſie ſich allein an und beſprechen das Wichtigſte miteinander. Dann beginnt die Arbeit: während den Kaiſer die Regierungsgeſchäfte rufen, ſtellt die Kaiſerin mit den Hofdamen die Tageseinteilung feſt. Die Empfänge und Beſuche werden be⸗ ſtimmt, die nötigen Aufträge erteilt. Dann fährt die Kaiſerin, begleitet von einer Hofdame, in die Stadt, eine Anſtalt, eine Schube oder dergleichen zu beſuchen. Nach der Heimkehr wartet ſchon der Oberhofmeiſter Freiherr v. Mirbach oder der Kabinetts⸗ rat bon Behr⸗Pinnow, um über den Stand der Wohltätigkeits⸗ vereine und Anſtalten, die die Kaiſerin begründet oder unterſtützt, Vortrag zu halten. Um 1½ Uhr wird das zweite Frühſtück auf⸗ getragen. Dann treten neue Pflichten an die Herrſcherin: Gäſte des Hofes müſſen empfangen, Gegenbeſuche gemacht werden uſw. Zu Ruhe und Erholung bietet der Tag bis zum ſpäten Abend keine Zeit.— Ein ſolcher Werktag erfährt naturgemäß je nach dem Aufenthaltsorte und nach der Jahreszeit ſeine Veränderun⸗ gen. Auch die Kinder, die ſechs Söhne und eine Tochter, verlan⸗ gen ihr Recht. Und dazu kommen die drei Enkelchen, die Söhne des Kronprinzen Wilhelm, denen die Großmama die zärtlichſte Fürſorge angedeihen läßt. So oft die Herrſcherin auch draußen an der Seite des Gatten zu finden iſt, wenn die Pflicht ſie ruft: bei großen Feſten und Empfängen, an fremden Höfen, auf der Reiſe bei der Armee— immer bleibt ihr Sinn auf das Heim ge⸗ richtet, und gern kehrt ſie aus der Ferne zu den Ihrigen zurück,— eine wahre deutſche Frau und Mutter.— Es ſei hier angefügt, wie die Kaiſerin zur Frauenfrage ſteht. Dies hat niemand tref⸗ fender und zugleich draſtiſcher ausgeſprochen, als der Kaiſer ſelbſt. Es wird erzählt, daß Kaiſer Wilhelm auf der Nordlandreiſe ſich mit einer Amerikanerin unterhalten habe, die das Geſpräch ſchrießlich auch auf die Beſtrebungen der modernen Frauenwelt brachte Beredt wußte ſie den Gegenſtand von der einen und an⸗ deren Seite zu beleuchten. Der Kaiſer hörte ruhig zu, und als ſie geendet hatte, nickte er und ſagte lächelnd:„Ich fühle mich am wahlſten bei der Löſung, die meine Frau in der Frauenfrage ge⸗ trofſen hal. Die hält es nämlich mit den drei.: Küche, Kinder, Mary Gardens Uebertritt zum Katholizismus. Aus Paris kaind Berichtet: Mart Garden, die bekaunte amerihaniſche Prima⸗ Werfen Sie einen Blick in meine Schaufenster und Sie ſinden, dass ich neben den bochelegantesten Pariser Neuheiten auch in guter mittlerer Preislage stets ausser- ordentlich vorteilhafte Angebote mache. Mein Lager ist auf das Grossarligste sortiert. Samilicle Anbsen SMe Preisſagen ede Frm Oie neueslen Farben sind in unerreichter Auswahl vorhanden. 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Ich beſuchte die berwühnten Kirchen und mein Enthuſiasmus wuchs nur angeſichts dieſer gewaltigen Kund⸗ gebungen des Urtholiſchen Kultes, die Phamtaſie und das Herz er⸗ Hetben.“ Aber Mary Garden denkt nicht daram, dem Theakter den MRücken zu kelwen. Sie weilt zur Zeit in Paris, wird aber ſpäter nach Aumewilg zurückkehren, um ihre Biühmenſauſhahn wieder auf⸗ zunehmen.„Nachdem ich die Salome von Richard Strauß in der Oper geſunmgen habe, ſehne ich mich nach einer Rolle, im der ich Gelegenheit habe, jeme Gefühle zu verkörpern, die mich meimem meuen Glauben zugeführt haben.“ — Ein engliſcher Hymnus auf München. Mit ſchranbenlofer Begeiſterung ſingt der bekamnte engliſche Publiziſtt Robert Blatch⸗ ford im einem Londoner Blatte der Schönhett und Fröhlichkeit der Iſcrrſtadt ein Loblied.„Ich ringe vergebens, meiren Enthuſias⸗ mus zu zähmen, aber es iſt ſchwer, über Münchem in ruhigen, geſetzten Waorten zu ſprechen.“ Mit eimem Benlimer hat er die baheriſche Haupibſtadt beſucht, beide lieben und bewundern ſie Ber⸗ Lin, aber alls die zwei Gliſte des Münchener Kindls von der Maxi⸗ wilianbrücke über die grümen Gärten ſchauten, über die Iſar und über die Stadt, da geſtand ſelbſt Blortchfords Berbiner Begleiter: „Noch nie ſah ich eine ſo ſchöne Stadt wie München.“ Licht, Sonmde, Fröhlichtent, Farben— der Brite verliert ſeine Gelaſſen⸗ heit und alles wird ihm zum Wunder.“ Er iſt entzückt über die Mfüruchener Mäders anit ihren weiß⸗ und roten Geſichtern, dem golden ſchinmmerndem Haar und den fröhlichen Augen, er iſt entzückt über die Brummen, über die Billen, über die Häuſer, über die HKirchen, er iſt entzückt über das Rathaus, über die Theater und über die Bierkeller.„Die drei herwlichſten Dinge Münchens, das ſind die Bierkeller, die Ifarſchnellen und die Dauben auf dem Odeonsplatze vor der Feldherrnhalle.“ Inmitten vom Arbeitern, Hausmeiſtern und Dienſtmänmern ſitzt der enthuſiaſbiſche Brite imn Bierkellex, Lauſcht ſtaunemd, wie alle Anweſenden im feuchtfröhlicher Luſbigkeit ſingend die Weiſen der Muftk aufmehmem und gerät aus Verwunderung in Jubel und aus Jubel in Verwunderung. Er plaudert mit der Kellnerin und iſt entzückt über den friſchen Mün⸗ chener Humor des luſtigen Mädels, er wandelt durch die Straßen und betvundert die Läden; er ſiaunt, daß unter dem Rathauſe ein Meſiantrart iſt und ruft dieſe Kunde den engliſchen Stadtvätern feierlich zu, er betvundert die ſvmmige Luſtigkeit im aller Menſchen Augen.„Mänechen iſt das Paradſes der Dichter, der Maler und den Frauen. Wieviel Licht, wieviel Fauhen, bvieviel Schönheit; Vororte mit gute 1 hender verkauf. Näheres in der Expedition dieſes Blattes. 19971 1 großer, bvaler Spiegel in Goldrahmen zu vm. Rhein⸗ häuſerſtr. 88, 4. St. r. 19968 1 gut erhalt. Fahrrad pill, zu verkauf. Rheinhänſerſtr. 88, 4. Stock r. 19969 Wenig gebr. Damenrad billig zu verk. I. 14, 1, 4. St. 19963 1 Handwagen und Pferde⸗ geſchirr zu verkaufen. Näh. in der Exped. ds. Bl. lode 5 10 Pfo Colli Tatelbutter-essse . Probe ein Collt ½ Butter f. Honig Mk..90. 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Rupprechtf 25 0801 weſche Läden, welche Mufik, welche Gemälde. Und Bier iſt Billig und Zigarren ſind billig und Tabaß iſt billig und wiemamd ſchaut ſorgenvoll dreiun — Das Schloß von Racconigi, die Stätte den Zuſcummenkunf zwiſchen Känig Vißtor Emanmel und dem Zavem, dey bießſte Sommeaufenthalt des Kömigs vonn Italien, hat nur ſelten die Blicke der Welt auf ſich gelenkt. Es iſt ein Bauwerk des 17, Jahrtun⸗ derts. Das Mittelgebäude mit ſeiner großen Fveitreppe und den vier joniſchen Säulen, ſo ſchildert eim Beſucher das Linſarg Sommmerſchloß, gibt zugleich einen Eindruck von vornehmer Ein⸗ fachheit und ruhiger Größe. Die beiden turmartigem Seitenhauten, die in den erſtem Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts angefügt wur⸗ den, nehmen die Linien des Mittelkörpers harmoniſch auf un führen ſie dem Abſchluß zu. Das Schloß iſt aus voten Backſteinen errichtet; die Hauptfront geht auf den Platz von Racconigi, ehn ſchönes Gitterwerk ſchließt das Sommerheim des Königs von der Stadt ab. Hinter dem Schloſſe ſieht mam die herrlichem allten Bäume des prachtvolten Parßes; die Gartenamlagen ſind das Werk eines franzöſiſcherb Architekten des 17. Jahrhunderts, ein topiſcher franzöſiſcher Park, in deſſem lauſchigen Gängen ſonſt die italiemiſche Königsfamilie in ſogrloſer Abgeſchiedemheit von dem Treißen der großen Welt kuſtwandelt. Jetzt fveilich wandeln prunkvolle Unt⸗ formem über den weißen Gawtenkies, durch die albem Baumkrorhem alber hallt das Echo feſtlicher Muſik und glanzvollen Hoflebens. — Die Entſtehung des Pflugs.„Wie heißb das Ding, das Wenige ſchätzen, doch zierts des größterd Kaiſers Hand? das Schiller'ſche Rätſel vom Pfluge ſchildert die Bedeutung dieſes wertwpollſten aller Werkzeuge.„Die größtem Reiche hats gegründet, die älteſten Städte hats erbaul!“ Wem verdanlen wird aber den Pfluch? Dieſe Frage kann, wie der bekannte Forſcher F. b. Luſchan in denm demmnächſt erſcheinenden neueſbenr Bande der Ullſteiwſchen Weltgeſchichte darlegt, nicht mit Sicherheit beantwortet werden. Wäahrſcheinlich hat er ſich aus dem mit einem Stelzentritte ver⸗ ſehemen Grabſtiock enwickelt, den wir noch heute ab und zu ſogar in Neu⸗Seeland und wiederum im öſtſachem Sardam finden. Es ik nicht unmöglich, daß ein näheres Studium der verſchiedenſten Formem des Pfluges im alten Aegypten uns noch die Jupiſchen⸗ formen biefern wird, vor allem jenes Stadium, in dem auf den primitiven Grabſtock nicht nur eine von oben nach unten wirken Kraft, ſondern auch die Zugkraft eines Zweiten— ſei es nun Menſch oder Tier— einzuwirkem beginnt. Im übrigen giht noch heute ſehr große Ländermaſſen, in denem eine vecht au deihnte Bodenkultur nur durch einfachen Hackbau betrieben f So hat im ganzen tropiſchen Afrila der Pflug erſt in den leßz Jahrem da oder dort durch die Guropäer Gingang gefunden, wü wmend 3. B. an der Oſthüſte, wo doch ſonſt arabiſcher und in Einfluß ſeit unvordenklicher Zeit nachtweisberr iſt, die Eingenmenen immer noch an ihrem pvimitiven Hackbau fefthalten, ——— General⸗Unzeiger. Mittagblatt.) Prüfen Sie die Vor- Beachten Sie gefl. 2. d8Umwollwaren 25 2 Zephyrware, gestreift und glatt Meter Hemdenflanel Hemdenflanell„Aete 35 fg. Hemdenflanellwevete, 5 0re. Velour! Velour II z4ee peere, oree Wiete, A 5 f Bettkattun.e e, 24 74 Bettkretonn 225 ee Bettsatin anese Krpernen, Mete. A h rr Diagona neue Muster für Kleider und Blusen Chsvron Hauskleiderstoffe Blusenstoffe, ben: uete: G5 rie Foule-Karos Blusen-Flanelle Kleiderstoffe 1 bhevl Uf in uni Farben Ueter 55 Plg. Reine Wolle, solide Ware Meter 95 Plg. bheviet 110 em breit, reine Wolle Meter 1 30 Mk. Reine Wolle, schöne Kostüm * in verschi Melangen vorzügliche Qualitäten „„ Meter 90.. Meter 1 20 Mk Einige Beispiele meiner grossen Biligkeit! der 120 ur Hälgwollene Schlafdscken Wak 878 ur An 5 Br Halbw. 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