1 Abonnement:(Badiſche Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich. Vringerlohn 25 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. IJn ſerate: der Stadt Mannheim und Amgebung. Badiſche Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe „General⸗Anzeiger Mannheim““, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Die Golonel-Zeile... 25 Pg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Redakttoen 377 Auswärtige Inſerate 30 in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. e Verlags⸗ Schluß der Juſeraten-unahme für das Mittagsblatz Morgens 69 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. ͤVVö Nr. 502. Donnerstag, 28. Oktober 1909.(Abendblatt.) Zur Ermordung des Fürſten Ito. Fürſt Ito und die Deutſchen. Von beſtunterrichteter Seite wird uns geſchrieben: Wenn iich ſage, daß Fürſt Ito ſowohl in der wiederholt von ihm eingenommenen Stellung als Premierminiſter wie auch ſpäter als Statthalter in Korea ſtets auf die Wahrung guter Beziehungen zu Deutſchland bedacht war, ſo iſt dies keineswegs eine landläufige diplomatiſche Phraſe. Ito hat bielnnchr praktiſche Beweiſe ſeiner guten Geſinnungen gegen Deutſchland gegeben, ſo als Miniſterpräſident bei dem Handelsvertrage, ſo als Generalgouverneur von Korea bei dem von deutſcher Seite eingereichten Geſuche um die Kon⸗ zeſſion zum Betriebeeines Goldbergwerks. Dieſes Geſuch war bei der alten koreaniſchen Regierung abſolut nicht durchzuſetzen geweſen. Ito aber erteilte alsbald die Ge⸗ nehmigung, obwohl er zu jener Zeit ſehr durch viele andere Dinge in Anſpruch genommen war. Beiläufig zeigte er damit, daß er in Korea nicht nur die Intereſſen Japans, ſondern auch die anderer Nationen gewahrt wiſſen wollte. Auf der deutſchen Geſandtſchaft bezw. Botſchaft war Ito oft als gern geſehener hochgeehrter Gaſt. So gern er ſich ſonſt wohl gehen ließ, ſo ausgezeichnet verſtand er es, wenn er ſein Vaterland bei dem Vertreter einer anderen Nation offiziell vertrat, eine Würde einzunehmen, die ihres Eindruckes nicht verfehlte, weil ſie nicht äußerlich war, ſondern einem ſicheren Selbſtgefühl entſprang. Wenn man bei ſolchen Gelegenheiten mit ihm in Berührung trat, hatte man ſtets das Gefſhl, einer ungewöhn⸗ lich hervorragenden Perſönlichkeit gegenüberzuſtehen. Auch Außerhalb der Räume der deutſchen Geſandtſchaft zeigte er oft lebhaftes Intereſſe und warmes Verſtändnis für alles Dereſche, obwohl ihm im Gegenſatz zu der jüngeren Generation der japaniſchen Staatsmänner— von den gegenwärtigen Miniſtern beherrſchen mehrere die deutſche Sprache— die Kenutnis der deutſchen Sprache abging, und Engliſch die einzige von ihm beherrſchte europäiſche Sprache war. Trotz⸗ dem er aber auch ſonſt England ſehr ſchätzte, und trotzdem er bei dem Abſchluß des engliſch⸗japaniſchen Bündniſſes zweifel⸗ los eine große Rolle geſpielt hat, war er kein Anglomane, ſondern hatte für jede Kulturnation Verſtändnis und wohl⸗ wollende Würdigung. Fürſt Ito und die Korecauer. War der Haß, der einen fanatiſchen Koreaner die Mord⸗ waffe gegen den greiſen Fürſten Ito erheben ließ, durch die Art der Amtsführung des großen Staafsmannes als Statt⸗ halter von Korea(1906—1909) gerechtfertigt? Dieſe Frage muß entſchieden verneint werden. Vor dem Amtsantritt Itos übten die japaniſchen Machthaber in Korea ein ſcharfes Regiment aus, beſonders der in Korea kommandierende Ge⸗ neral Haſogava und der japaniſche„Ratgeber“ des koreaniſchen Kaiſers Megata. Haſegava ließ beiſpielsweiſe im Herbſt 1905 mehrere tauſend Häuſer niederlegen, um Raum für mili⸗ täriſche Zwecke zu gewinnen. Ito proklamierte bei ſeinem Amtsantritt im März 1906 ſofort den Grundſatz der Mil de. Er gab die Erklärung ab, daß er eine Politik der Ver⸗ ſöhnlichkeit verſolgen wolle. Er ſagte, die Japaner müßten ſich das Vertrauen der Koreaner zunächſt nerdienen und er würde Uebergriffen ſeiner Landsleute! gegen die Einheimiſchen unnachſichtlich entgegen⸗ treten. In der Tat wurden ſofort mehrere hundert Ja⸗ paner ausgewieſen, die ſich durch Bedrückung der Koreaner läſtig gemacht hatten. Ito ſuchte durch Mittel der verſchiedenſten Art das Selbſt⸗ gefühl der Koreaner zu ſchonen, ja ihm zu ſchmeicheln. So veranlaßte er, daß der japaniſche Kronprinz im Herbſt 1907 den koreaniſchen Kaiſer beſuchte. Mit dem den Japanern eigenen politiſchen Takt veranlaßte der japaniſche Kronprinz, daß der kleine koreaniſche Kronprinz bei jeder offiziellen Ge⸗ legenheit zu ſeiner Rechten ſaß. Auch brachte Ito im Verein mit dem japaniſchen Kronprinzen den Kaiſer von Korea da⸗ hin, daß dieſer die Zuſage gab, ſeinen Sohn in Japan erziehen zu laſſen. Um den koreaniſchen Kaiſer ſeinem Volke näher zu bringen, veranlaßte Ito im Januar 1909 eine Reiſe des Kaiſers durch die ſüdlichen Provinzen Koreas. Das war früher etwas ganz Unerhörtes, denn der Kaiſer war in ſeinem Palaſt eingeſchloſſen und den Blicken der Untertanen ent⸗ zogen. Bei dieſer Reiſe ſah man zum erſten Male, auf Wunſch des Kaiſers, japaniſche und koreaniſche Flaggen brüderlich zuſammen hängen. Als Ito im Frühjahr 1909 bereits nach Japan zurückgekehrt war, verwirklichte er einen anderen Plan, Japaner und Koreaner einander näher zu bringen. Er ver⸗ anlaßte eine Studienreiſe von mehr als hundert angeſehenen Koreanern, unter denen ſich Fürſten, frühere Miniſter, Be⸗ amte, Gelehrte uſw. befanden, nach Japan. Die Reiſenden wurden— auch hierbei hatte Ito wieder die Hand im Spiele — überall glänzend aufgenommen. Bei einem von Ito ver⸗ anſtalteten Gartenfeſt wurde der junge koreaniſche Kron⸗ prinz, der, wie oben erwähnt, auf Itos Veranlaſſung zur Erziehung nach Japan geſchickt war, ſeinen Landsleuten vor⸗ geführt und mit dem gewohnten Takt der Japaner mit be⸗ ſonderer Ehrerbietung behandelt. So wurde ihm bei einem Feſtmahle an einer beſonderen Tafel auf einem Podium allein ſerviert, eine Auszeichnung, die in Japan nur den aller⸗ höchſten Perſonen zuſteht. Bei einer zu Ehren der koreaniſchen Gäſte von der Oriental Aſſociation gegebenen Feſtlichkeit hielt Ito eine zugleich ſtaats⸗ männiſche und herzliche Rede, die jetzt, wo ſich ein bragiſches Geſchick an ihm erfüllt hat, doppelt ergreifend wirkt. Er ſagte, Japan und Korea ſteuerten dem Ziele zu, eine einzige Familie zu werden. Auf dieſes Ziel wirke er unabläſſig hin. In der Einigung beider Länder liege ihre Stärke; ſie müßten gemeinſam ſteigen oder fallen. Ito iſt gefallen, tödlich verletzt von einem Koreaner. So wenig er dieſes Schickſal verdient hat, ſo traf es ihn wohl doch nicht ganz unvorbereitet. Es mußte ihm wenigſtens ein Warnungszeichen ſein, daß bei der von ihm veranlaßten japaniſchen Reiſe des koreaniſchen Kaiſers im Jahre 1909 während eines großen Feſteſſens ein Attentat auf den korea⸗ niſchen Miniſter des Innern Song ausgeführt wurde, der als Führer der jſapanfreundlichen Fortſchreirtspartei ein beſonderer Vertrauensmann Itos war; vei dieſer Ge⸗ legenheit wurde der Miniſter an der Hand verwundet. An einem anderen Orte wurde in das Regierungsgebäude, wo der⸗ Kaiſer und ſein Gefolge hatte abſteigen wollen, eine Bombe geworfen. Zu ſolchen Attentaten hatte die koreaniſche Preſſe unter Führung eines engliſchen Blattes gehetzt. Schon im Wahlkreiſe Moabit wohnen ſehr viele Beam 1e. Sommer 1908 hatte der Herausgeber der engliſchen Korea Daily News in der koreaniſchen Ausgabe ſeines Blattes das Recht auf den politiſchen Meuchelmord prokla⸗ miert. Der damals— beiläufig nicht von einem koreaniſch⸗ japaniſchen, ſandern von dem engliſchen Oberſten Gerichtshof für China und Korega— zu einer Gefängnisſtrafe verurteilte Herausgeber des Hetzblattes hat ja nun die Genugtuung, das ſein guter Rat befolgt worden iſt. Die Koreaner aber dürften es zu bereuen haben, daß einer der Ihren einen Mann er⸗ mordet hat, der gewiß in erſter Reihe die Intereſſen ſeines eigenen Vaterlandes wahrnahm, aber zugleich Korea milde und verſtändig verwaltete. Unter der Herrſchaft Itos hatte das Land kulturelle und wirtſchaftliche Fortſchritte gemacht, die man in einer ſo kurzen Spanne Zeit nicht hätte für mög⸗ lich halten ſollen ——. Politische Uebersicht. *Maunheim, 28. Oktober 19)9 Der Mißerfolg der Konſe vativen bei den Berliner Landtagswahlen. Bei den jetzt getätigten Berliner Landtagswahlen hat der Freiſinn im Vergleiche zu 1908 nicht allzuſchlecht ab⸗ geſchnitten. In den drei Wahlkreiſen, die von der Sozial⸗ demokratie am Dienstag im erſten Anſturm wieder gewonnen worden ſind, hat die Zahl der freiſinnigen Wahlmänner ſich nur unweſentlich vermindert, in dem 4. Wahlkreiſe, um den es ſich handelte, dürften die Freiſinnigen, wenn die zahlreichen Stichwahlen ſtattgefunden haben werden, etwa 30 Wahl⸗ männer mehr aufbringen, als 1908. Die Nationalliberalen werden in demſelben Wahlkreiſe ungefähr 20 Wahlmänner mehr ſtellen, als im vorigen Jahre, die Sozialdemokraten 50 bis 60 mehr. Die einzig Leidtragenden in dieſem Wahlkreiſe ſind die Konſervativen. Dieſer Mißerfolg der Konſervativen verdient doch eine gewiſſe Beachtung. Sie haben mit Feuereifer für ihren Kan⸗ didaten gearbeitet und die Ausſicht, ihn in die Stichwahl zu bringen, ſchien gar nicht ſo ungünſtig. Bei den Wahlen von 1908 waren 125 konſervative Wahlmänner gewählt worden gegenüber 166 freiſinnigen; 25 konſervative Wahlmänner mehr und ebenſoviel freiſinnige weniger und der konſervative Kandidat hatte Ausſicht, mit dem Sozialdemokraten in die Stichwahl und ſchließlich zum Siege zu gelangen. Es kam aber ganz anders. Die Konſervativen brachten im erſten Wahlgange ganze 10 Wahlmänner durch. Sie ſtehen in 39 Stichwahlen. Rechnet man mit der mittleren Wahrſcheinlichkeit, ſo bringen ſie in den Stichwahlen noch 20 Wahlmänner herein, ſo daß ſie einſchließſich der im erſten Wahlgange Gewählten über 30 Wahlmänner verfügen dürf⸗ ten. 30 gegenüber 125 im vorigen Jahre, 3 0 unter insgeſamt 714 Wählmännern, das iſt ein geradezu kläg⸗ liches Ergebnis und die Berliner Konſervativen dürften heute lebhaft bedauern, nicht von vornherein auf die Bemüh⸗ ung verzichtet zu haben. Sehr beachtenswert iſt auch die Urſache für dieſen enormen Rückgang der konſervativen Wahlmänner. In dem Dieſe haben Feuilleton. Ein Beſuch beim Fürſten Ito. „Itos Leben erzählen, das heißt, die Geſchichte Japans ſeit der Repolution ſchreiben“, ſo hat ein Kenner der modernen japa⸗ niſchen Geſchichte die Bedeutung des großen Staatsmannes ge⸗ kennzeichnet, der jetzt der Kugel eines Koreaners zum Opfer gefal⸗ len iſt. Er wurde der Schöpfer des„neuen Japans“, der Bis⸗ marck des Mikado⸗Reiches, deſſen Einfluß in den letzten 30 Jahren das beſeelende und ſtärkende Element der ganzen Regierung war. Sein Werk ſteht ſo einzigartig da, wie die Entſtehung des moder⸗ nen Japan, die ebenfalls mit der Reformierung keines andern Landes verglichen werden kann. Als Hirobumi Ito ſeine Lauf⸗ bahn begann, da war ſein Vaterland in ſeinen wichtigſten Ele⸗ menten noch ein barbariſcher Staat des Orients; nun da er jäh⸗ Ungs ſeinem unendlich reichen Wirken entriſſen wurde, iſt Japan eine Weltmacht, die mit der Kultur der großen europäiſchen Staaten wetteifert. Mit allen Reformen und Neuerungen iſt ſein Name und Schaffen mehr oder weniger eng verknüpft, ſodaß er als der Mittelpunkt der ganzen großen Bewegung aufgefaßt wer⸗ den muß. Bis zu ſeinem plötzlichen Ende war der Fürſt tätig und rüſtig, unermüdlich für die Durchführung ſeiner Ideen ſchaffend: aber in dem letzten Jahrzehnt zog er ſich doch beſonders gern nach ſeinem Landſitz Oiſo, nahe bei Tokio, zurück, wo er in ſtiller Be⸗ ſchaulichkeit und Muße neue Kräfte für ſein Amt und Werk ſam⸗ melte. Dort hat ihn vor einigen Jahren der Engländer Alfred Stead beſucht, der eine anſchauliche Schilderung von der Perſön⸗ lichkeit und dem Heim des Fürſten entwirft: Obwohl ihm die Aerzte wegen einer hartnäckigen Bronchitis Schonung auferlegt batten, war an dem kleinen, lebhaften, fung ausſehenden Manne nichts vom Kranken zu bemerben. Sein Haar und der dünne Bart ſind grau geſprenkelt, aber in den Augen und der Stimme iſt nichts von Alter zu verſpüren. Es ſind die eines Mannes, der immer jung iſt und es bis zu ſeinem Ende bleiben wird. Er trägt europäiſche Kleidung, einen eng zugeknöpften langen Rock, und empfängt mich in ſeinem europäiſchen Hauſe in einem recht hübſch eingerichteten Salon. Hinter dieſem zur Repräſentation dienen⸗ den Gebäude aber hat er noch ein japaniſches Haus, das ſein Lieblingsaufenthalt iſt, in dem er ſich erſt recht wohl fühlt. Um mich durch den Garten nach dieſem hinteren Heim zu begleiten, ſetzt er einen weichen Filzhut auf. Der Raum, in dem wir vor dem Lunch ſaßen, hat eine wundervolle Ausſicht auf den reizendſten aller Berge den Fujiyama. Zwei Fernrohre werden da aufgeſtellt, durch die man in der klaren Spätſommerluft die zahlloſen Pilger genau beobachten konnte, die den Berg hinankletterten. In den Zimmern ſtanden die koſtbarſten Gegenſtände herum, zumeiſt Ge⸗ ſchenke des chineſiſchen Kaiſers. Der Staatsmann, der ſo enge Beziehungen mit dem Nachbarlande unterhalten, hatte dort das höchſte Anſehen genoſſen und war mit Aufmerkſamkeiten⸗überſchüt⸗ tet worden. Einen Teil ſeiner chineſiſchen Raritäten hatte er dem Mikado geſchenkt. Da hing ein großes Kakemono, auf das die Kaiſerin Witwe ſelbſt in mächtigen Pinſelſtrichen ihr Signum ge⸗ ſetzt hatte; über einer Tür befand ſich ein Stück knorriges Holz mit drei chineſiſchen Buchſtaben, von ſeinem intimen Freunde Li-Hung⸗Tſchang geſandt, mit dem er in einem angelegentlichen, durch viele Klaſſiker⸗Zitate verſchönten Briefwechſel geſtanden hatte. Ito war nämlich ein Kenner der Dichtung des himmliſchen Reiches und eine ſeiner Lieblingsbeſchäftigungen war es, chineſiſche Verſe zu ſchreiben. Auch ſonſt widmete er ſich einer ausgedehnten Lektüre, bei der engliſche Bücher voranſtanden. Eine ganze Weile ſaßen wir ſo zuſammen in dem freundlichen, von friſcher Luft durchkühlten Gemach, ſprachen von Japan und ſeiner großen Zukunft und mit einem ſchlichten Stolze erzählte der Schöpfer einer Nation von ſeinem Werk. Aber der Fortſchritt lonnte ihm nicht genügen, ſondern er war feſt überzeugt, daß Stillſtand für ein Volk Rückſchritt bedeute. Und bei allem hob Ito als weſent⸗ lichen Punkt hervor, daß die Anſchauungen des Weſtens, wenn ſie eingeführt und angenommen würden, erſt japaniſtiert werden müf⸗ ſen, wie alle Dinge, die die Fermente der Kultur gebildet. Bud⸗ hismus, Konfuzianismus, Ueberlieferung, Kunſt u. a. ſie ſind alle noch ſie ſelbſt, aber zugleich ſind ſie japaniſch. So iſt es auch mit der Nation ſelbſt und wird immer ſo ſein. So Ref das Geſpräch, während die Blicke über das Grün der Kiefernbäume auf die blaue See hinausſchweiften, wo hie und da Fiſcherboote auf⸗ glänzten. Es war gerade der Tag vor dem Begräbnis ſeines politiſchen Genoſſen Hoſhi, der ermordet worden war, wie nun Ito ſelbſt. Der Fürſt wollte denſelben Abend nach Tokip zurück⸗ kehren, um der Leichenfeier beizuwohnen. Am nächſten Tage war übrigens ganz Tokio in Aufregung, und zwar handelte es ſich um einen Vorfall, der auf das Verhältnis zwiſchen dem Kaiſer und Ito ein intereſſantes Licht warf. Der Fürſt hatte die Leichenrede gehalten und ſollte dann direkt in denſelben Gewändern zu dem Herrſcher gegangen ſein Die Zeitungen erklärten dies für eine Majeſtätsbeleidigung, unruhige Volksmaſſen ſammelten ſich und man murrte gegen den Staatsmann. Der Kaiſer aber hat ihm immer ſein unbegrenztes Vertrauen geſchenkt und ihn mit Ehven bedacht, die ſonſt nur Mitgliedern des Herrſcherhauſes vorbehalten ſind... Es wurde zum Lunch gerufen und wir gingen in den Garten, der in japaniſchem Stil eingerichtet war, aber einige Beete mit europäiſchen Blumen enthielt und ein Glashaus. Die Fürſtin widmet ſich ſelbſt der Blumenpflege und arbeitet viel an den Beeten. Das Eſſen war in einem Zimmer des japaniſchen Hauſes angerichtet; mitten während der Mahlzeit rief mein Wir einen Diener und bat um etwas. Der Bedienſtete ſchien über⸗ raſcht, die Fürſtin miſchte ſich darein und machte ihrem Gatten Vorſtellungen, aber ſchließlich bekam er ſeinen Willen. Er hatte 2. Seite. Seneral⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 28. Oktober. früher faſt durchweg konſervativ gewählt. Diesmal iſt nur ein Bruchteil von ihnen für die konſervativen Wahlmänner eingetreten, andere haben nationalliberal oder freiſinnig gewählt, wieder andere haben ſich der Wahl enthalten, weil ſie konſervativ nicht wählen mochten, Aberal zu wählen aber ſich wohl nicht getrauten. Nun bildet, ſoweit die ſtädtiſche Wählerſchaft überhaupt Tonſervativ iſt, das Beamtentum in den Städten un⸗ zweifelhaft den Kern des Konſervatismus. Was in dem Berliner Wahlkreiſe Moabit geſchehen iſt, oürfte ſich anderwärts wiederholen. Die Beamten haben den preußiſchen Konſervativen die Art, in der ſie die Reichsfinanzreform zu⸗ ſtande gebracht haben, außerordentlich verübelt. Sie haben es nicht verſtanden, daß die Erbſchaftsſteuer abgelehnt werden dürfte und ſie haben dies umſo weniger verſtanden, als die Folge dieſer Ablehnung, der Rücktritt des Fürſten Bülow, vorhergeſehen werden mußte. Sie ſagen ſich, daß, wenn die Konſervativen ausſchließlich die Intereſſen des Groß⸗ grundbeſitzes wahrnehmen wollen, für ſie, die Beamten, keine Notwendigkeit vorliegt, ſich vor den konſervativen Wagen ſpannen zu laſſen. Die Wahl in Moabit iſt die erſte Quit⸗ tung, die das Bamtentum ausgeſtellt hat, andere und vielleicht noch empfindlichere dürften folgen. Wir ſagen empfindlichere, denn wenn die Beamten ſchon bei den öffentlichen preußiſchen Wahlen aus ihrer Mißſtimmung kein Hehl gemacht haben, ſo dürfte die Abkehr von den Konſervativen hei den geheimen Reichstagswahlen eine noch ſtärkere ſein. Die Zentrumspreſſe über den Dr. Nieberdings. Bei Gelegenheit des Wechſels im Reichsſtaatsſekretariat der Juſtiz verſendet die Zentrumspreſſe einen Giftpfeil aus ihrem Paritätsköcher. Ueberall wird von ihr darauf auf⸗ nierkſam gemacht, daß Dr. Nieberding katholiſcher Konfeſſion geweſen und ſein Nachfolger ein Proteſtant ſei. Die„Augsb. Poſtztg.“ ſchreibt ſogar, mit Nieberding ſei der letzte Katholik aus dem Miniſterium„entfernt“ worden. Dabei iſt ſelten ein Miniſter ſo lange im Amt geweſen als Dr. Nieberding. Freilich die Auffaſſung, wie ſie noch im vorigen Jahr die „Köln, Volksztg.“ vertrat, daß die katholiſche Konfeſſion als ſolche ein moraliſches Recht auf einige Miniſterſeſſel im deutſchen Reich habe, hat ſelbſt die„Kreuzztg.“ als ver⸗ faſſungswidrig abgelehnt. Recht zugeſehen, wären die Ultramontanen auch damit noch garnicht zufrieden; ſie wünſchen nicht bloß katholiſche Landsmannſchaftsminiſter, ſondern eine ſtändige Beteiligung des Zentrums am Mini⸗ ſterium, aus Gründen der Parität. Auch Dr. Nieberding hat wieder erfahren müſſen, daß die Katholizität von Miniſtern danach gewürdigt wird, wie ihre Taten i m Zentrumsſpiegel erſcheinen. Die„Germ.“ hat es ſich nicht nehmen laſſen, dem ſcheidenden Staatsſekretär ſofort den Makel anzuheften, daß er nur dem Namen nach ein Katholik geweſen ſei. Was die„Köln. Volksztg.“ ſchreibt, will ja freilich wenig dazu ſtimmen. Sie nennt Dr. Nieber⸗ ding einen Mann„von tiefem Gemüt und ſtets hilfsbereit“, dem„manches charitative Werk zu danken ſei“. Ja, ſie meint ſogar, der Staatsſekretär habe„ſchon in ſeiner Eigen⸗ ſchaft als Katholik ſtets heftige Gegner unter den Liberalen und Sozialdemokraten gehabt.“ Herrn Nieber⸗ ding wird das ſelbſt neu ſein; und es wird in Wahrheit wenige Parlamentarier geben, die überhaupt wußten, daß Dr. Nieberding katholiſch war. Alles in allem aber ſieht man, daß die Zentrumspreſſe es verſteht, aus jeder Blüte Gift zu ſaugen. Man will dem katholiſchen Volk wieder mal weiß machen, daß im Reiche und in Preußen nicht einmal mehr Namenskatholiken als Miniſter geduldet werden. Und da mögen Katholiken, vor denen ſelbſt die„Köln. Volksztg.“ den Hut zieht, jahrzehntelang Miniſter ſein, dies widerliche Treiben dauert fort, weil es nun mal ſo zum Syſtem der an⸗ geblich für die Autorität eintretenden Zentrumspartei gehört. Sozialpolitik im kommenden Reichs tagswinter. Der ſozialpolitiſchen Arbeit des kommenden Reichstags⸗ winters wird bereits von der„Sozialen Praxis“ präludiert. Sie meint— und darin könnte ſie recht haben—, die neue Tagung würde erſt Ende November oder Anfang Dezember beginnen. Und dann erzählt ſie: der Entwurf der Reichs⸗ verſicherungsordnung, der zurzeit noch den Bundes⸗ ratsausſchüſſen vorliege, würde im Laufe der Seſſion ſicher —— è ym ein Lieblingsgericht haben wollen, das nicht auf dem Menn ſtand! Nach dem Lunch ſprachen wir über China, zu deſſen beſten Kennern Ito zählte. Er erklärt es für notpendig, daß China einen ſtarken Herrſcher erhielte; ſonſt ſei das allmähliche Anwachſen einer inne⸗ ren Anarchie zu befürchten, aus der einige führende Geiſter her⸗ vorgehen müßten, um das Reich zu retten. Nachdem wir zahl⸗ loſe Zigarren geraucht hatten, denn der Fürſt war ein ſehr ſtarker Raucher, ſenkten ſich die Abendſchatten nieder und ich verließ die Villa. Das Gefühl von der Größe dieſes Mannes hatte ſich mäch⸗ tig aufgedrängt in dem langen Geſpräch mit ihm, in dem ſo viele Themen und ſo manche Länder berührt worden waren. Buntes Feuflleton. — Ein Wetiflug von Paris nach Brüſſel. Aus Paris wird Hherichtet: Der Franzöſiſche Automobilklub hat beſchloſſen, eine Wettfahrt im Aeroplan von Paris nach Brüſſel zu organiſieren, die wahrſcheinlich im nächſten Frühjahr während der Eröffnungs⸗ wochen der Internationalen Brüſſeler Ausſtellung ſtattfinden wird. Das Terrain bietet leine ernſthaften Schwierigkeiten und man nimmt an, daß die Entfernung in vier Flügen von je einer Stunde wird zurückgelegt werden können. Es ſollen 4 Landungs⸗ ſtationen feſtgeſetzt werden, bei Compiegne, Saint⸗Quentin, bei Mons und eine vierte zwiſchen Mons und Brüſſel. Dem Ge⸗ winner würde auch der Daily⸗Mailpreis von 20 000 Mk. zufallen, der für die größte mit der Flugmaſchine zurückgelegte Entfernung zwiſchen dem 15. Auguſt 1909 und dem 15. Auguſt 1910 ausgeſetzt iſt. Räücklritt — Ein Sprung ums Leben. Zu einem aufregenden und ge⸗ fahrvollen Zwiſchenfall kam es am Montag auf der großen eng⸗ liſchen Fliegerwoche von Doncaſter; nur durch die bewunderns⸗ werte Geiſtesgegenwart des Aviatikers Le Blon wurde ein furcht⸗ bares Unglück vermieden und die in kurzen Sekunden zu höchſter Nervenſpannung geſteigerte Erregung der Menge konnte ſich in enthuſiaſtiſchen Kundgebungen für den kühnen Flieger Luft ma⸗ chen. Ein beftiger Wind hatte die Tlugverſuche beeinträchtigt. dem Reichstage zugehen. Die urſprüngliche Formulierung ſei unter dem Einfluß der öffentlichen Kritik vielfach ab⸗ geändert worden; an der Hälftelung aber des Vorſtandes der Krankenkaſſen und der Beiträge würde unbedingt feſtgehalten. Schon weil einzelne Bundesregierungen, Preußen voran, auf die Neuerung ſo großes Gewicht legten, daß ſie lieber die ganze Reform ſcheitern ließen, als auf ſie zu verzichten. Da die Einbringung der Vorlage natürlich noch nicht die Ver⸗ abſchiedung des weitſchichtigen Werkes bedeutet, wird neben⸗ her ein Notgeſetz erforderlich werden, das den Termin für das Inkrafttreten der Witwen⸗ und Waiſenverſiche⸗ rung, den man 1902 in roſigem Optimismus auf den 1. Januar 1910 feſtſetzte, weiter hinausſchiebt. Außer der Reichsverſicherungsordnung aber verheißt die„Soziale Praxis“ für die kommende Seſſion noch eine Wiedervorlegung des Arbeitskammergeſetzes. Fraglich ſeis bisher nur mit der ſogenannten großen Gewerbeordnungs⸗ novelle, die bekanntlich beim Schluß des Reichstages im Juli unter den Tiſch fiel, nachdem ihre Beratung ſchon vorher in der Kommiſſion auf den toten Strang geraten war. Die „Soziale Praxis“ plädiert dafür, daß die Regierung das Stück in Stücken gebe. Daß ſie dieſe„große Novelle“, die ja in der Tat allerlei weit auseinanderliegende Materien zu⸗ ſammengeſchweißt hatte, in ihre Beſtandteile zerlege und die dann einzeln prüſentiere. Das ſcheint auch uns ein Vor⸗ ſchlag, der ſich hören läßt. Was der großen Novelle von 1907 geſchadet und ihren Weg im Parlament erſchwert hat, war das Vielerlei und das Zuviel. In der Stimmung, Berge ein⸗ zureißen, ſind, was die ſozialpolitiſchen Dinge angeht, wir nun einmal nicht mehr. Wer hier etwas erreichen will, muß ſich beſcheiden. Soll zufrieden ſein, wenn er in dieſen wider⸗ ſpruchsvollen Zeitläuften den Wagen nur ein wenig vorwärts bringt. Das gilt nicht zum letzten auch von den Parteien, die durch die Ueberfülle ihrer ſozialpolitiſchen Anregungen, durch die Haſt, mit der ſie in Anträgen einander zu über⸗ ſtürzen und übertrumpfen ſuchten, der ſozialreformeriſchen Be⸗ tätigung in den letzten Jahren unendlich viel geſchadet haben. Die Müdigkeit, die in dieſen Stücken ganz unzweifelhaft weite Schichten beherrſcht, iſt nicht zum geringſten Teil auf ſolchen blinden Eiſer zu ſchieben. Der Papſt und Ferrer. Im Pariſer„Siscle“ veröffentlicht Profeſſor A. Aulard einen Artikel, in dem es u. a. heißt: Wenn in Spanien ein Todesurteil gefällt wird, und ſogar wenn es ſich um einen Vatermord handelt, iſt es gebräuchlich, daß der Biſchof des Sprengels, dem der Mörder angehört, an den König die Bitte um Begnadigung des Verbrechers richtet. Nun hat der Erzbiſchof von Barcelona den König nicht um die Begnadigung Ferrers gebeten. Man kann ihn dazu beglück⸗ wünſchen, daß er dieſen Akt der Heuchelei nicht begangen hat, und man kann den Freimut dieſer Enthaltung, die beredte Sprache dieſes Schweigens bewundern. In Spanien macht die Kirche vor den ſchlimmſten Verbrechen, den ſcheußlichſten Un⸗ menſchlichkeiten eine Gebärde der Verzeihung und ahmt ſo Chri⸗ ſtus nach, wenn nicht mit dem Herzen, ſo doch mit den Lippen und den Fingerſpitzen. Aber es gibt ein Verbrechen, das ihr zu empörend dünkt, um auch nur einen Schein von Mitleid zu verdienen: das iſt das Streben nach Verweltlichung. In Frank⸗ reich muß ſie dieſes Verbrechen dulden; in Spanien ſcheint es ihr um ſo entſetzlicher und unerträglicher, je neuer und ſeltener es iſt. Der ſpaniſche Klerus glaubt aufrichtig, daß Chriſtus ſelbſt dem Begründer der modernen Schulen nicht vergeben hätte. Dieſer Klerus, der von den Jeſuiten geführt wird, hat weder dem König noch ſeinem erſten Miniſter erlaubt, Stimme der Menſchlichkeit, die Stimme des liberalen Europa, die Stimme der ganzen geſitteten Welt zu hören. König und Miniſter haben dieſen Jeſuiten gehorchen müſſen, die heute noch, Pwie man jetzt ſieht, mit derſelben Gewalt herrſchen, die man uns ehemals bloß in Romanen geſchildert hat, die aber nun⸗ mehr greifbare Wirklichkeit iſt. Dieſer Sachverhalt gibt der Anwandlung von Milde, die von Pius X. berichtet wird, einen Anflug von tragikomiſcher Ironie. Ich glaube nicht, daß das alte Inquiſitionstribunal ſich dieſe Ironie geſtattet hätte. Ich glaube nicht, daß es in dem Augenblicke, wo es ſeine Opfer dem weltlichen Arme zur Voll⸗ ſtreckung des Todesurteils überlieferte, die Stirne gehabt hätte, eine Anrufung des Mitleids zu heucheln. Iſt es nun wahrſchein⸗ lich, daß Pius X. in dem vorliegenden Falle ein ſo raffinierter und ſardoniſcher Heuchler geweſen iſt? Nein! Pius X iſt keine ſo komplizierte Natur. Zunächſt iſt es gar nicht ſicher, daß er wirklich die Abſicht gehabt habe, den König um die Begnadigung Cody wagte es, gegen den Zorn der Elemente anzukämpfen, aber der Sturm zwang ihn bald, mit ſeiner Maſchine zu landen und im Schuppen Zuflucht zu ſuchen. Unmittelbar darauf wagte Le Blon ſeinen tollkühnen Aufſtieg. Schon der Start brachte die erſte Auf⸗ regung: mit einem blitzſchnellem rieſigen Sprunge ſchnellte die Maſchine in die Lüfte und begann davonzuſauſen. Das Publikum, das ſich bereits anſchickte, den Flugplatz zu verlaſſen, drängde eilig vor, um Zeuge des ſenſationellen Schauſpiels zu werden. Der Apparat ſchien der Kraft des Windes gewachſen; mit graziö⸗ ſen Schwingungen u. in langgeſtreckten Kurven ſchoß er in Schwin⸗ del erregender Schnelligkeit davon. Le Blon hatte den Wind im Rücken; unter ihm, einige 30 Meter zur Rechten, zog ſich in lan⸗ ger Linie die Barriere der Rennbahn hin, rechts davon die Renn⸗ bahn, die am Außenrande von der dichtgedrängten, viele Tauſende zählenden Zuſchauermenge umſäumt war,„wie von einem angen ſchmalen Band aufwärts ſtarrender Geſichter“, ſo beſchrieb Le Blon ſpäter das Bild der Menge. Der Wind war unregelmäßig und ſegte in kurzen zornigen Stößen über das Feld. Mit klopfen⸗ den Herzen ſah man, wie ein wilder Wirbel plötzlich den elegan⸗ ten Flugapparat packte. Ein Zuſchauer gibt eine anſchauliche Schilderung des aufregenden Vorfalles, der ſich in wenigen Se⸗ kunden abſpielte.„Wie ein Schiff im Strudel ward die Ma⸗ ſchine plötzlich in die Höhe und vorwärts geriſſen; dann wurde der Apparat jäh nach rechts hinübergeſchleudert Ich konnte ſehen, daß Le Blon in eine furchtbare Lage geriet Er verſuchte zuerſt, die urſprüngliche Fluglinie wiederzugewinnen, aber der Sturm wuchs und die Wendung zur Linken mißglückte Dann xiß der Flieger mit einem ſcharfen Ruck den Steuerhebel zurück und ver⸗ ſuchte eine ſchnelle Landung. Aber vor ihm dehnke ſich jetzt die Barriere. Mit einer Geſchwindigkeit von 40 engliſchen Meilen in der Stunde ſauſte das Aeroplan nieder und berührte die Erde. 10 Meter vor den weißen Eiſenſtäben der Umzäunung. Unwill⸗ kürlich hatte man den Drang, die Augen zu ſchließen; man er⸗ wartete nichts mehr, als den Zuſammenſtoß, der Maſchine und Flieger zerſchmettern mußte. Nur um Bruchteile von Sekunden konnte es ſich handeln, aber die Geiſtesgegenwart des Fliegers war der Ferrers zu bitten; der italieniſche Journaliſt, der dies meldete, hat vielleicht, zugunſten Ferrers und der Menſchlichkeit, bloß einen Wink geben wollen. Aber nehmen hir an, daß der Papſt wirklich und aus ſich ſelbſt die Abſicht gehabt habe, die Begnadi⸗ gung Ferrers zu verlangen; nehmen wir an, daß er als guter Pfarrer, der mitten im Volke gelebt hat, eine milde Herzens⸗ regung hatte und zur Ehre der Kirche glaubte, dem jungen König ſagen zu müſſen:„Verzeihen Sie dieſem Menſchen, oder wenigſtens töten Sie ihn nicht!“— Dieſe Vorausſetzung hat im ganzen gar nichts Unwahrſcheinliches. Aber ſofort erſteht ein ſtärkerer Wille, die den Willen des Panſtes erdrückt; er verbietet ihm, der Regung des Mitleids zu folgen, er ſchließt ihm mit einer gebieteriſchen Gebärde den Mund. Der Papſt verlangt keine Gnade mehr; die Jeſuiten verlangen das Blut dieſes Man⸗ nes für den Triumph der Kirche, deren wahre, allwiſſende und allmächtige Führer ſie ſind. Antiklerikate Phantaſie? Antiklerikaler Roman? Nein, höchſt wahrſcheinliche Wirklichkeit, tragikomiſche Wirklichkeit, beleh⸗ rende Wirklichkeit, die uns klar zeigt, welches die wahre Lage der katholiſchen Kirche iſt, deren abſoluter Souverän das Los aller abſoluten Souveräne teilt: er iſt der Sklave einer anonymen Koterie, die im Schatten ihn leitet, die Kirche leitet und die Welt in Verwirrung ſetzt. Deutsches Reſch. — An Geheimrat Haas in Darmſtadt iſt aus Anlaß ſeines 70. Geburtstages von der Reichstagsfraktion folgendes Tele⸗ gramm ergangen:„Namens der Reichstagsfraktion bringe ich Ihnen herzlichſte Glückwünſche dar. Wir denken Ihrer reichen geſegneten Tätigkeit für das deutſche Land, auch Ihres treuen Zuſammenhaltens mit der Fraktion und Partei in ſchwerer Zeit, erboffen Sie bald in alter Friſche bei uns zu ſehen. Baſſermann.“ Der Fall Rolander vor dem Schwur⸗ gericht. (Dritter Tag./ * Altom a, 27. Okt. Der dritte Verhandlungstag beginnt mit der Ver⸗ nehmung des Zeugen Kaulbach, der als Unterſuchungsrichter in dem gegenwärtigen Prozeß figurierte. Er ſagt aus, daß die Mädchen ſämtlich ihm gegenüber zugegeben haben, daß ſie in Itzehoe einen Meineid geleiſtet hätten und er habe auch den Ein⸗ druck gehabt, daß ſie ſich der Bedeutung und der Tatſache, daß auf Meineid ſchwere Strafen ſtehen, durchaus bewußt waren.— Ge⸗ gen die Zeugin Helene Behn, einen Zögling des Aſyls, war ur⸗ ſprünglich Strafantrag geſtellt' worden, der aber zurückgezogen wurde, wei! angenommen wurde, daß ſie ſich wegen geiſtiger Min⸗ derwertigkeit über die Bedeutung des Eides nicht klar iſt. Sie wurde daher auch heute nicht vereidigt. Die 20jährige Zeugin, die einen recht beſchränkten Eindruck macht und weder leſen noch ſchreiben kann, iſt im Aſyl von Kolander gleich nach ihrem Eintritt geſchlagen worden, weil er ihr nicht glauben wollte, daß ſie das Geſangbuch nicht leſen könne. Sie erklärt aufs nachdrücklichſte, daß Kolander vor der Verhandlung zu ihr geſagt habe, ſie dürfe nicht ſchwören, weil ihr noch Gefängnis bevorſtehe Sie ſolle gut für ihn ausſagen und verſchweigen, daß er ſie mit der Kette gefeſ⸗ ſelt und geſchlagen habe. Auch auf dem Wege zur Verhandlung habe er ihr geſagt, ſie ſolle ihm treun bleiben. Aus Angſt vor ihm habe ſie dann in Itzehbe zum Teil unwahr ausgeſagt. Sie habe damals gar nicht gewußt, was ein Meineid iſt. Der als Zeuge und Sachverſtändige vernommene Geheimrat bv. Halling aus Glückſtadt iſt ſeit langen Jahren behandelnder Arzt im Aſyl. Die einzige Angeklagte, an deren geiſtiger Ge⸗ ſundheit gezweifelt werden könnte, ſei die Talkowski. Sie leide an Hyſterie, aber in der jetzigen ſcharfen Form ſei dieſe Krankheit erſt in der jüngſten Zeit ausgebrochen. Zur Zeit der Eidesleiſtung ſei ſie nach Anſicht des Sachverſtändigen in der freien Willensbeſtimmung nicht beſchränkt geweſen. Gerade die Verhandlung in Itzehoe ſei wohl der Anlaß geweſen zur Ver⸗ ſchlimmerung des Leidens. Ob der Angeklagte Kolander zu hart gegen die Mädchen vorging, wiſſe er nicht. Von Mißhandlungen habe er nichts gemerkt. Im Allgemeinen erklärt der Zeuge, daß bei allen dieſen Mädchen ein geſchwächter Wille und ein Unver⸗ mögen, zwiſchen Gut und Böſe zu unterſcheiden, angenommen werden kann. Sie vermögen oft gar nicht zu unterſcheiden, was ſie ſelbſt erleben und was ſie gehört haben.—Darauf fragt ein Beiſitzer: Glauben Sie, daß die Fürſorgeerziehung geeignet iſt, beſſernd einzuwirken?— Antwort des Sachverſtändi⸗ gen: Wohl nur in den allerſeltenſten Fällen. der Kürze der Zeit gewachſen. Ich ſah, wie Le Blon mit einen blitzſchnellen Ruck vorwärts glätt und den Steuerhebel mit einem haſtigen Stoß emporrichtete. Wie ein Pferd unter dem Druck der Sporen vor einem Hindernis plötzlich zum Sprunge ausholt, ſo ſauſte der Apparat vorwärts und ſprang über die Barriere. Un⸗ mittelbar dahinter kam die Maſchine im ſteilen Winkel auf die Rennbahn nieder. Aber die Geſahr war damit nicht überwunden. Die Geſchwindigkeit des Apparates überſtieg die Berechnung; Le Blon erlannte, daß es ihm nicht gelingen konnte, noch auf der kurzen Breite der Rennbahn zum Stillſtand zu kommen. Im wil⸗ den Tempo ſauſte die Maſchine auf dem Erdboden mitten auf die dichtgedrängte Zuſchauermaſſe zu. Nur einer unter Millionen konnte die blitzſchnelle Geiſtesgegenwart haben, der grauenvollen Situation durch einen raſchen Entſchluß zu begegnen; zum Glück war Le Blon dieſer eine. Man ſah ihn, wie er ſich wieder auf die Steuerung ſtürzte; dann lehnte er ſeinen Körper vor wie ein Jockey, der einem müden Pferde beim letzten Sprunge das Werk erleichtert. Nur 5 Meter vor der entſetzten Menge begann der Apparat zu ſteigen. Ein Augenblick atemloſer angſtvoller Span⸗ nung,— dann war es vorüber: unmittelbar über den Köpfen der Zuſchauer raſte die Maſchine in wirbelnden Sprung durch die Lüfte. In den vorderen Reihen der Menge wurde durch den Luftdruck die Kopfbedeckung herabgeriſſen. Man ſah noch, wie mit ruckartigem Sprung das Aeroplan bis zu etwa 20 Meter emporſchnellte, dann rauſchte es raſch herab. Unter dem Anprall barſten die Räder und die Schwingen des Propellers brachen und wurden davongeſchleudert. Aus den Trümmern ſeines Fahrzeu⸗ ges ſtieg Le Blon und einen Augenblick lang ſah man ihn einſam auf dem Felde ſtehen. Dann kam Leben in die erſtarrte Menge. In einer Aufwallung von wildem Enthuſiasmus wogte die Men⸗ ſchenflut auf ihn zu. Hunderte von Händen ſtreckten ſich ihm ent⸗ gegen, Frauen umarmten ihn, zwei kräftige Männer packten den Flieger und trugen inmitten brauſender Hochrufe den Mann durch die Menſchenbrandung, der durch ſeine Entſchlußſchnelligkeit eine grauſige Kataſtrophe verhindert hatte.“ — den Zuſammenbruch der Bombaſtuswerke in Pott⸗ RVVVVH Vo a ſtus e in Polt⸗ iner itche Anlage verraten habe. Bergmann habe ſchon als Kind unter —* 2827 2— Air der Einwirkung von Todesfällen oder dem Einfluß von Muſik, Rezept niedergeſchrieben, das ſich als ein Rezept zu einem Haar⸗ dene Teilnehmer der Sitzungen erklärten ſich ſofort bereit, bares 92 Mannherm, 28. Oktober. Al- Angei 5 Gabendberte) 8. Sachverſtändiger Medizinalrat Dr. Neidhardt: Ein Ur. teil über den Geiſteszuſtand der Mädchen im Augenblick der Bege⸗ hung der Tat zu erzielen, iſt außerordentlich ſchwer. Heute lie⸗ gen die Dinge ſo: Die Ta!kowski iſt heute ſchwachſinnig und unzurechnungsfähig. Alle übrigen ſind generell im Sinne des§ 51 zurechnungsfähig, aber ſie ſind minderwer⸗ tig. Sie haben alle einen moraliſchen Defekt und auch eine in⸗ tellektuelle Mindervperanlagung und große Willensſchwäche. Dieſe Mädchen ſind daher ungemein beeinflußbar. Die Geſchworenen zwerden ſich die Frage vorlegen müſſen, wie weit dieſe Beeinfluſ⸗ ſung bei olchen Mädchen durch Kolander und durch das Gerichts⸗ verfahre gehen lonnte, und ſich vergegenwärtigen müſſen, ob die Widerſtände, die ſolche intellektuell geſchwächten Individuen der Beeinfluſſung entgegenſtellen, ausreichen lönnen, um ſie für ihre Ausſagen verantwortlich zu machen. Auf beine Frage des Staatsanwalts erklärt der Sachverſtändigſe, daß mit überwiegender Wahrſcheinlichkeit anzunehmen ſei daß die Tal⸗ dowsfi ſchon bei der Ausſage in Itzehoe u 1 ur echnungs⸗ fähig geweſen iſt. Der Sachverſtändige hat geſtern eine größere Anzahl der Angeklagten unterſucht und bei allen mit Ausnahme der Areb und Runge überaus geringe intellektuelle Fähigkei feſtgeſtellt. Ueber Eid und Meineid haben ſie durchaus k Begriffe. Die Zeugin Marie Schwiede, 23 Jahre alt, iſt neun Mo⸗ male im Aſy⸗ geweſen. Vorher trieb ſie gewerbsmäßige Unzucht. Sie ſagt aus, ſie habe es im Aſyl velativ gut gehabt und gewiſſer⸗ maßen als Stütze von Kolander figuriert. Der Vorſteher habe ihr das Recht gegeben, die andern Mädchen zu ſchlagen. Einmal habe ſie zuſammen mit⸗ der Streim und der Frau Kolauder ab⸗ wechſelnd ein Mädchen ſchlagen müſſen, das ſich nackt ausziehen mußte. Auch ſonſt habe ſie auf Befehl des Kolander Mädchen mit dem Stock geſchlagen. Die Zeugin beſtätigt dann, daß die Helene Behm mit dem genäßter ttuch über den Kopf im Winter ſtundenlang unbeweglich draußen ſtehen mußte. Sie habe zur Wache dabei ſtehen mü Auch von dem Einſchmieren eines Mädchens mit Kot und dem Auflecken des Kots vom Boden, zu dem ſie ein Mädchen zwingen mußte, berichtet die Zeugin. Mit den andern Mädchen habe ſie öfters davon geſprochen, man müßte ſich ſpäter, wenn man aus dem Aſy' komme, über die Behandlung dort beſchweren, aber direkt erklärt, daß ſie ihn anzeigen werde, habe ſie niche Ein? Fabrikaründung mit Hilſe vun Geiſtern. (Von unſerem Korreſpondenten.] sh. Dresden, den 27. Oktober. Vor der zweiten Strafkammer des hieſigen Laudgerichts gegann heute unter dem Vorſitze des Landgerichtsdirektors Dür⸗ big die Verhandlung in dem Schwindelpro zenß, dex an ſchappel anknüpft. Dieſe Bombaſtuswerke waren unter einer Rieſenrellame zur Herſtellung kosmetiſcher Erzeugniſſe gegründet worden. Als bald nach der Gründung die Betriebsmirtel aus⸗ gingen, kamen die Direktoren auf die Idee, ſich bares Geld mit Hilfe von Geiſtern zu beſchaffen. In ſpiritiſti⸗ ſchen Sitzungen, denen zahlreiche Anhänger beiwohnten, wurde den bermögenden Spiritiſten auf überſinnlichem Wege der Nat gegeben, ihr Geld bei den Bombaſtuswerken anzulegen, wo es abſolut ſicher ſei und hohe Zinſen tragen werde. Die Geiſter, die ſich mit dieſen geſchäftlichen Ratſchlägen befaßten, war der alte Bombaſtus, der Geiſt des mittelalterlichen Arztes Theo⸗ bhraſtus Bombaſtus Paracelſus von Hohenheim, eine Göttin Jueinde und ab und zu auch der Geiſt Luthers. Die Giſter be⸗ gnügten ſich aber nicht nur mit der Geldbeſchaffung, ſondern ſchickten aus dem Jenſeits auch ſchöne Rezepte für Zahnpulver, Haar⸗ und Mundwaſſer. Wenn ein Geldgeber einmal von Miß⸗ trauen erfaßt wurde, erhielt er ſalbungsvolle Zettel, die von den Geiſtern ſtammen ſollten und auf denen er unter Hinweis auf Bibelſprüche auf den baldigen guten Ertrag der Bombaſtuswerke vertröſtet wurde. Die Seele dieſes ganzen Unternehmens war der Direktor Emil Bergmann, gegen den jetzt die Anklage auf Betrug und einfachen Bankerott lautek. Der Angeklagte giht an, im Jahre 1861 in Potſchappel als Sohn eines unbemittelten Maſchinenbaueres geboren zu ſein. Er hat die Volksſchule und zwei Jahre das Seminar beſucht. Hierauf erlernte er die Porzellanmalerei und ging dann auf die Wanderſchaft. Später iſt er längere Zeit in Wien kätig geweſen. Nach der Anklage wird Bergmann beſchuldigt, den Ingenieur Modes um 108 400., den Ingenieur Reibiſch um 13 000 Mark, den Fabrikanten Hochmuth um 200000 M. und den Stabsarzt a. D. Katz um 55 500 M. durch Vorſpiegelung fal⸗ Fher Tatſachen geſchädigt zu haben, und ferner der Bilanzver⸗ ſchleierung. Bei ſeiner Vernehmung gibt der Angellagte an, daß er ſich nach dem Tode ſeiner erſten Frau viel mit der Frage des Fortlebens nach dem Tode beſchäftigt habe. Zuſam⸗ men mit ſeiner zweiten Frau und ſeinem Freunde Däbrich, dem Mitdirektor der Bombaſtuswerke, habe er ſich dem Studium der olkulten Wiſſenſchaft gewidmet. Sie laſen zuſammen ein Buch, betitelt:„Wie errichte und leite ich ſpiritiſtiſche Zirkel?“ Schließlich wurde von den Dreien ein kleiner ſpiritiſtiſcher Zirkel errichtet, der nach und nach mehr Anhänger gewann. Der Angeklagte ſchildert, wie er eines Tages während der Sitzung in Trancezuſtand verfallen ſei. Im Zuſammenhange mit einem ihm anhaftenden Kopfjucken habe er im Trancezuſtande ein 1 waſſer herausſtellte. Kurze Zeit danach ſei auf demſelben Wege ein Zahnpulver manifeſtiert worden. Die Teilnehmer an den Sitzungen ſtellten nun feſt, daß die Rezepte mit Bombaſtus un⸗ terſchrieben waren und orientierten ſich aus dem Lexikon, daß Bombaſtus ein berühmter Arzt im Mittelalter war. Der Un⸗ terſchrift Bombaſtus wurde ſchließlich auch ein Zeichen, das wie ein umgekehrter Violinſchlüſſel ausſah, beigefügt. Der Ange⸗ klagte ſchildert weiter, daß die Sitzungen unter Harmonium⸗ begleitung und Vorleſen von Bibelſtellen vor ſich gingen. Der Kreis derjenigen, der für die Bombaſtusrezepte Intereſſe hatte, wurde allmählich ſo groß, daß man die Gründung einer Fabrik für die Bombaſtusrezepte beſchloß. Verſchie⸗ Kapital herzugeben. Der Umfang des Geſchäfts war zuerſt klein, wuchs aber mit den Einlagen. Die Vertragsoffenbarungen, die auch aus dem Jenſeits geholt wurden, waren mit dem Namen der Götin Lueinde unterzeichnet. Im Jahre 1906 erfuhr das Unternehmen eine bedeutende Vergrößerung, da die Bombaſtus⸗ werke eine umfangreiche Reklame machten. An allen Bergwänden der Sächſiſchen Schweiz las man den Namen Bombaſtus. Die ſämtlichen Erzeugniſſe der Fabrik wurden nach den Rezepten des ehrwürdigen Bombaſtus hergeſtellt. Bergmann bezog zu⸗ nächſt ein monatliches Gehalt von 250—300 M. Im Trancce⸗ zuſtande hatten durch ihn die Geiſter manifeſtiert, daß zur Ren⸗ tabilität der Fabrik vier bis fünf Jahre nötig ſein würden. Für die ſpätere Zeit wurde den Teilnehmern eine Dividende von 50 Prozent prophezeit.— Der Vorſitzende ſtellt feſt, daß der Angeklagte ſich eine Villa kaufte, einen Aufwand von jähr⸗ 1 lich 10—12 000 ausgab.— Der Angeklagte rechtfertigt dies damit, daß er viele Repräſentationspflichten hatte.— Der Vorſitzende kommt dann auf den im Oktober 1908 auf Antrag des Hauptgläubigers Hochmuth eröffneten Konkurs zu ſprechen. Das Unternehmen iſt von Anfang an nicht lebensfähig geweſen, weil bei der Kalkula⸗ tion die Herſtellungskoſten viel zu gering eingeſetzt wurden.— Der Angeklagte Bergmann behauptet, daß ein entlaſſener Buchhalter der Bombaſtuswerke auf Betreiben eines Konkurren⸗ ten der Werke, des Geh. Kommerzienrats Lingner, auf Hoch⸗ muth ſo lange eingewirkt habe, bis dieſer den Antrag auf Er⸗ öffnung des Konkurſes geſtellt habe. Die Fabrik iſt inzwiſchen von einem neuen Konzern aus der Konkursmaſſe aufgekauft worden und beſteht unter der alten Firma weiter. Im Reklame⸗ konto der Handelsbücher der alten Firma ſind 4000 M. ein⸗ geſtellt für eine Kundgebung der Göttin Lucinde, die an die Gräfin Montignoſo in Florenz geſchickt wor⸗ den ſind. Der Angeklagte äußert ſich dazu: Alle Beteiligten der Bombaſtuswerke hatten tiefes Mitleid mit der ehemaligen Kron⸗ prinzeſſin und beſchloſſen, ihr ſoviel wie irgend möglich zu nützen. Zunächſt wurden 4000 M. an die Gräfin nach Florenz abge⸗ ſchickt und dann wurden auch Reiſen nach Wien unternommen, um den alten Kaiſer für die Gräfin günſtig zu ſtimmen. Der Verteidiger Dr. Kroch ſtellt verſchiedene Beweis⸗An⸗ träge dahingehend, daß Bergmann nicht von ſelbſtſüchtigen Mo⸗ tiven bei ſeinem Tun geleitet und daß er beſondere Vorteile aus dem Unternehmen nicht gezogen habe, daß ſich die Rentabilität der Bombaſtuswerke im Jahre 1909 auf mindeſtens 25 Proz. belaufen hätte, da die Fabrikate von der Kundſchaft außerordent⸗ lich bevorzugt wurden, und anderes. Die ganze Sache ſei ein Konlurrenzkampf zwiſchen den Bombaſtuswerken und Lingner, der es ſich zirka 6000 Rubel habe koſten laſſen, um mit Hilfe gewonnener Agenten die Einfuhr der Bombaſtuserzeugniſſe nach Rußland zu verhindern.— Der Angeklagte erklärt ſich für völlig unſchuldig. Die Einlagen in das Werk ſeien nicht auf ſeine Traneekundgebungen hin erfolgt, ſondern aus freier Entſchlie⸗ ßung der Geldgeber.— Der Vorſitzende erklärt es als auf⸗ fallend, daß die Originalrezepte des Bombaſtus ver⸗ ſchwunden ſeien.— Bergmann erklärt dies damit, daß Däbrich die Rezepte wahrſcheinlich verloren habe. Der Antrag auf Eröffnung des Konkurſes ſei mit der Begründung erfolgt, daß eine argliſtige Täuſchung der Einleger vorliege. Bergmann bleibt dabei, daß die Einlagen nur als Darlehne zu betrachten waren.—.⸗A. Dr. Fleiſchauer ſtellt ebenfalls Beweis⸗ anträge dahin, daß die Bombaſtusgründungen auf der Baſis chriſtlicher Mildtätigkeit erfolgt ſeien. Der Angeklagte wird dann von den mediziniſchen Sachverſtändigen über. ſeinen phyſi⸗ ſchen und pſychiſchen Zuſtand befragt. Er gibt an, öfters an Ohrenſauſen und Sinnestäuſchungen gelitten zu haben.—.⸗A. Fleiſchauer beankragt Beweiserhebung dahin, daß auch die Schweſter Bergmanns ähnliche Zuſtände gehabt und eine myſti⸗ namentlich von Geigenſpiel, fernſeheriſche Zuſtände und Hallu⸗ cinationen gehabt. Er habe wiederholt Todesfälle prophezeit und in Trance hellſeheriſche Offenbarungen gehabt.— Der Ange⸗ klagte beſtätigt dies durch Beiſpiele aus ſeinem Leben. Hierauf wird in die Zeugenvernehmung eingetreten. Erſter Zeuge iſt ein Herr Ambroſius Lam m, der Bergmann vor 28 Jahren lkennen gelernt hat. Er kennt Bergmann als anſtändigen Charakter und iſt mit ihm in Freundſchaft verbun⸗ den. Er hat auch an den ſpiritiſtiſchen Zirkeln teilgenommen, und iſt überzeugt von der Wahrheit der einzelnen Trancekundgeb ungen. Der Zeuge hat die Bombaſtusrezepte in Theorie und Praxis erprobt und in ihrer Wirkung bewährt gefunden. Da auf ſolcher Grundlage ein geſchäftlicher Betrieb gute Ausſichten bot, habe er ſich auch an der Finanzierung der Unternehmungen be⸗ teiligt. Er erzählt von den Sitzungen in Dresden, Potſchappel und Stuttgart, an denen er teilnahm und wo ſich außer Bom⸗ baſtus Jakob Böhme, Katharina v. Emmerich, ſowie der be⸗ ſondere Beſchützer der Spiritiſtengemeinde, der„weiße Schwan“, durch ſchriftliche und mündliche Kundgebungen manifeſtiert hätten.— Vorſ.: Haben bei dieſen ſpriritiſtſchen Sitzungen die Teilnehmer guch geraucht?— Zeuge: Jawohl, es wurde geraucht und auch Bier und Wein getrunken.— Vorſ.: Nun ſollen ſich die Geiſter wegen des Rauchens beſchwert haben?— Zeuge: Es iſt nur einige Male von der Geiſteswelt angeregt worden, das Rauchen etwas einzuſchränken.— Der Zeuge hat dann auch der Gründungsſitzung beigewohnt und 5000 M. gezeichnet. Der Zeuge kommt dabei in eine derartige Be⸗ geiſterung hinein, daß ihn der Vorſitzende zur Mäßigung er⸗ mahnen muß. Nach und nach hat der Zeuge über 100 000 M. in das Geſchäft hineingegeben, alles in vollem Vertrauen auf die kaufmänniſche Tüchtigkeit Bergmanns. Der Zeuge bekundet weiter, wie vor und nach der Gründung wiederholt Kund⸗ gebungen der Geiſter in Form geſchriebener Briefe erfolgten, die die Notwendigkeit neuer Einlagen betonten und deren Höhe genau bezeichneten. Sein Vertrauen zu den Bombaſtuswerken ſei nicht erſchüttert, im Gegenteil noch gewachſen und nur feindliche Kräfte könnten das Unternehmen dem Untergange zu⸗ führen. Es ſeien das die Leute, die in finſterer Ungläubigkeit ihn von dem Kreiſe der Bombaſtuswerke abzuwenden verſucht und gleich Hyänen und giftigen Schlangen gegen die Werke ge⸗ handelt hätten. Auf keinen der Beteiligten ſei weder bei der Gründung noch bei den Kundgebungen über die Erhöhung der Betriebsmittel ein Druck ausgeübt worden. Der ganze Betrieb ſei auf Treu und Glauben zum Zwecke allgemeiner Mildtätig⸗ keit errichtet worden. Der nächſte Zeuge, der jetzt 71 Jahre alte Privatier Mo⸗ des, hat in den Sitzungen Kundgebungen eines toten Freundes erhalten. Der Geiſt des Freundes habe ſeiner Freude darüber Ausdruck gegeben, daß er dem Zirkel Bergmanns angehöre. Der Zeuge hat 108 400 M. in das Unternehmen geſteckt. Der Zeuge hat auch von Geiſterhand die Aufforderung erhalten, ſein Grundſtück auf der Antonſtraße zu verkaufen und ſeine Hypo⸗ theken zu kündigen. Er hat das aber nicht getan. Da ihn die Sitzungen zu ſehr angriffen, ſei er zurückgetreten und habe den Bombaſtuswerken ſein Geld gekündigt.— Zeuge Teigwaren⸗ fabrikant Wiebner kennt Bergmann ſeit der Schulzeit als intelligenten Menſchen und iſt von Anfang an ein begeiſterter Anhänger der Sache geweſen.— Darauf werden die Verhand⸗ lungen auf morgen vertagt. ůZ———zz——„“ Aus Stadt und Land. *Mannheim, 28. Oltober 1909. *Verſetzt wurde Betriebsaſſiſtent Gmil Schmider in Hauſach nach Donaueſchingen. * Auszeichnung. Dem Sergeanten Wilhelm Emig der 3. Komp. des Grenadier⸗Regiments Kaiſer Wilhelm Nr. 110 wurde vom Großherzog die Rettungsmedaikle verliehen. Sergeant Emig hatte am 2. Auguſt einen Knaben an der Neckarbrücke vom Tode des Ertrinkens gerettet. 8 M. trieb und jährlich allein 2000 M. für Kleider und eine Küche nach 220 verſchiedenen Geſchmacksrichtunger * Militäriſches. Aus Anlaß des febens des Frühere mandierenden Generals des 14. Armeekorps v. Schlicht richtete der Kaiſer folgenden Armeebefehl an den Kriegs⸗ miniſter:„Um das Andenken des verewigten Generals der terie z. D. b. Schlichting, des früheren hochverdienten kommandie venden Generals des 14. Armeekorps, der ſich insbeſondere 0 Gefechtsausbildung der Infanterie große Verdienſte erworben zu ehren, haben ſämbliche Offiziere dieſes Armeekorps drei T Trauer anzulegen. Außerdem hat der kommandierende Genera des 14. Armeekorps und ferner der Kommandeur des 1. Bad. Lef Grenadier⸗Regin 8, à. I.., deſſen der Verſtorbene ſtand, den Trauerfeierlichkeiten teilzunehmen.“ * Zur Landtagswahl im 55——— 2 4. Mannheimer Landtagswahl Samstag ſtattfindenden Landtagsſtichwahl im 4. Landtagswahlkreis dem Agitationskomitee der liberalen Pa ihre Automobile zur Verfügung ſtellen zu wollen. Entſprechond Mitteilungen bitten wir an Herrn Reallehrer Leopold R 8 l mut h, S 6, 21, Telephonnummer 2612 gelangen zu aſſen, ſe. 2 das Weitere veranlaſſen wird. 81 2 * Ueber die Klagen der Patienten der Heilſtätte Friedri heim. Man ſchreibt uns: Die Klagen der Patienten der Hei ſtätte Friedrichsheim, welche jüngſtens in dem„Volksfren und in der„Volksſtimme“ zutage kamen, ſind leider derart, daß ſich jeder Mann, der die Verhältniſſe der Heilſtätte kennt, über empören muß. Es iſt mir unbegreiflich, daß ſich Patien ausdrücken konnten, die Verabreichung der Speiſen ſei eine zweifelhafte. Es werden in Friedrichsheim täglich(Abendtiſe mitgerechnet) von 220 Kranken ca. 310 Pfund Fleiſch v Es kommt ſomit auf die Perſon täglich 1,368 Pfund Fleiſch ſtehen jedem Kranken an Milch allein täglich 4 bis 5 Scho zu. Was die Eier anbelangt, welche neulich teilweiſe üblen Geruch hatten, ſo iſt dies leider eine ſehr unange Sache geweſen. Daß dies aber überall, auch an der fei Tafel vorkommen kann, dürfte klar ſein. Die Klagen, da Hackbraten nur von 5 bis 10 Mann von 200 genoſſen w konnte, ſcheint mir auch nicht richtig zu ſein, da der offenbar doch aus friſchem Hackfleiſch, das der Metzger m bringt, hergeſtellt iſt. Da gerade bei der in Friedrichshei handelten Krankheit teilweiſe ein großer Appetitmangel h. kochen kann, ſo glaube ich gerne, daß jeder einzelne Krank. zufrieden geſtellt werden kann. Kann ein lungenkraaker in einer Kur von 11—14 Wochen zirla 25—30 Pfund nehmen, wenn die Verabreichung der Speiſen eine unzure und die Zubereitung eine mangelhafte iſt? Solche hohe⸗ wichtszunahmen ſind hier öfters der Fall. Was die Behan anbelangt, ſo dürfen ſich die Pallenten nur an die Hauso halten, um ihre Geſundheit wieder zu erlangen. Dann wird niemand an dem unvorſchriftsmäßigen Verhalten Kranken Anſtand nehmen. Die Klagen beſtätigen das Sprichwort:„Allen Menſchen recht getan, iſt eine Kunſt, d mand kann!“ *Sſdweſtdeutſcher Bezirksverein des Vereins Deutſcher H delslehrer. Letzten Sonntag fand im Reſbaurant„Pergola“ die Herbſtverſammlung dieſes Vereins ſtatt, bei der D ſtadt, Karlsruhe, Kaiſerslautern, Straßburg, Heidelber H5 bronn, Stuttgart und Mannheim durch Vereinsmitglieder vertp⸗ waren. Aus der intereſſanten Tagesordnung ſeien beſonders borgehoben: die Lehrprobe des Herrn Danner, Divektorx des ſtituts Büchler⸗Mannheim über die Terminrvechnunge anſchließendem Referat über die geeignetſte Lehpform in nungsunterricht an Privat⸗Handelsſchulen, die von de⸗ nehmern ſehr beifällig und dankhar aufgenvmmen wurde, Beſprechung des ſogenannten„ſtrengen Einzeku⸗ richts“(Abſchreibmethode nach Muſtern), der immer wie einzelnen Schulen angeboten wird, um Schüler anzulocken. Ergebnis der regen Debatte ſei folgende Reſolution he gehoben:„Der ſüdweſtdeutſche Bezirksverein des Vereins Deu Handelslehrer verurteilt es, wenn ſeitens einzelner Handels die gleichzeitige Unterweiſung mehrerer Schüler in ver Fächern durch ein und denſelben Lehrer als ſtrrenger Gi 30l unterricht bezeichnet wird, und macht es ſeinen Mitglied gur Pflicht, ſich dieſes irreführenden Ausdrucks in ih Anzeigen zu enthalten.“ Tätigkeits⸗ und Kaſſenbericht lauten günſtig Der ſeitherige Vorſtand wurde durch Zuruf wiedergewähl und als Ort der nächſten Bezirksvereinsverſammlung Ba Baden in Ausſicht genommen. * Wohltätigkeitskonzert. Der Geſangverein 2 graphia“ begeht am Sonntag, 7. November ſein 16. Sf tungsfeſt. Aus dieſem Anlaß findet am gleichen Te Wohltätigkeitskonzert unter gefl. Mitwirku Frl. H. Müller, Konzertſängerin aus Karlsruhe, de H. Kuhn, Opernſänger aus Heidelberg, des Herrn Piar Fr. Wenneis⸗Mannheim ſtatt. Muſikal. Leitung: Holzer. Der Reinertrag dieſes Konzertes wird dem ſtützungsfonds für unverſchuldet in Not geratene Buchd oder deren Angehörigen zugeführt. Ein Beſuch dieſes K iſt nur zu empfehlen. * Als öffentlich beſtellte Geometer ſind nach ordnung beſtandener zweiter Staatsprüfung die Geometerkandidaten mann Adler von Karlsruhe, Wilhelm Ammann von Bretten, Hildinger von Zierolshofen, Wilhelm Rubin von Bahlingen, Schlageter von Forchheim, Otto Schumacher von Lahr, 5 Stolz von Teutſchneureuth und Emil Wagner von Endingen auf⸗ genommen worden. * Die Rabattſparvereine in Baden ſind alle zur Vermög ſteuer herangezogen worden. Der Freiburger Rabattſparven hat darauf im Jutereſſe aller Betefligten gegen dieſe Entſe bei der Gr. Zoll⸗ und Steuerdirektion Beſchwerde erhober Entſcheidung iſt nun dieſer Dage erfolgt, wonach die Beſchwe unbegründet kaſtenpflichtig abgewieſen wird. Das Gr. ſterium der Finanzen hat ſich der Entſchließung der Gr. Ze Steuerdirektion angeſchloſſen, ſo daß die Steuern endgültig werden müſſen. 5 P 2 Vereinsnachrichten. * Verein für Naturkunde. Den erſten Vortrag des Winter⸗ programms 1909/0 hatte Herr Profeſſor W. May in ruhe übernommen, um über Korallen und andere ſteinsbildende Tiere zu ſprechen. Seine Ausführ wurden unterſtützt durch Demonſtrationsobjekte des Großh turhiſtoriſchen Muſeums; als weiteres Anſchauung hatte Herr Direktor Blümcke einen beſonders prachtpollen Sanſibar erworbenen Korallenſtock geliefert. Als geſteinshild kommen vor allen Dingen jene Tiere in Betracht, die Geweben kohlenſauren Kalk oder Kieſelerde abſcheiden, Stütze und zum Schutz ihres Weichkörpers Schalen oder herzuſtellen. Indem dieſe ſich nach dem Tode der Tiere und verkitten, können Kalk⸗ und Kieſelgeſteine entſteh ſchichten ſich die winzigen Kalkſchalen der Kreidetier zer Zahl auf dem Meeresboden an und bilden ein E 4. Seite. Seneral⸗Auzeiger. Abendblatt.) Maunheim, 28. Okiobe das beſonders in den Tieſen des Atlantiſchen Ozeans verbreitet iſt. In einem einzigen Gramm dieſes Sediments können 30 000 Schalen enthalten ſein. Aus den Schalen der Kreidetierchen früherer geologiſcher Perioden ſind die Kreidefelſen der Inſel Rügen und der Nummulitenkalk zuſammengeſetzt, aus dem ein Teil der ägyptiſchen Pyramiden erbaut iſt. Von geringerer Be⸗ deutung ſind die kunſtvollen Kieſelſkelette der Strahlinge, die den Boden des Großen Ozeans in einer Tiefe bis zu 3000 Meter überdecken. Von größter geſteinsbildender Wirkung ſind dagegen die Korallen: doch kommt nicht allen Formen die gleiche Wichtigkeit zu wie den Kolonien der Steinkorallen, aus denen ſich die Korallenriffe und die merkwürdigen ringförmigen Ko⸗ ralleninſeln oder Atolle aufbauen. Zu deren Erklärung hattte Darwin ſeine Senkungstheorie aufgeſtellt. Neuere Forſcher hal⸗ ten jedoch die Annahme einer Senkung des Meeresbodens für überflüſſig; nach ihren Unterſuchungen ſoll die Ringform der Alolle dadurch entſtehen, daß die äußeren, der Brandung aus⸗ geſetzten Korallen raſcher wachſen als die inneren, während gleichzeitig die umſchloſſene Lagune durch Auswaſchung noch ver⸗ tieft wird. Eine allgemein befriedigende Erklärung konnte jedoch bis jetzt nicht gegeben werden. Im Anſchluß an die Korallen wurde noch eine Reihe anderer geſteinsbildender Tierarten be⸗ ſprochen. Auch die Regenwürmer werden durch die An⸗ häufung ihrer Exkremente geologiſch wichtig. Sie zerkleinern die Erde, indem ſie dieſelbe durch ihren Körper hindurchgeßen laſſen und werden ſo die eigentlichen Bildner des Ackerbodens.— Für dieſen Winter ſind weiterhin vorgeſehen je ein Vortrag über Saurier, Kometen, Sexualität der Farnkräuter, Vogelſchutzgeſetz und Erdbebenmeſſung. Außerdem findet ein Kurſus über In⸗ duktionselektrizität ſtatt, und zu ornithologiſchen, botaniſchen, gedlogiſchen und techniſchen Zwecken wird eine Reihe von Ex⸗ lurſionen unter ſachkundiger Leitung unternommen werden. * Im Verein für Volksbildung hielt am Mittwoch abend Herr Univerſitätsprofeſſor Dr. H. Glück aus Heidelberg einen Vortrag über„CEin Waſſertropfen unter dem Mikro⸗ kop“. Daß ſchon die Wahl des Vortrags eine glückliche war, bewies der überaus ſtarke Beſuch. Die Räumlichkeiten des Rat⸗ hauſes konnten die Erſchienenen kaum faſſen, ſo daß mit Sicher⸗ heit auf einen gleich ſtarken Beſuch bei den am 3. und 10. Nov. folgenden Vorträgen desſelben Redners zu rechnen iſt. Die Art der Behandlung des Stoffes iſt ſo klar und lehrreich, daß man wirklich einen deutlichen Begriff von den Kleinlebeweſen be⸗ kommt, die ſich unſerem Auge nur unter ſehr ſtarker Vergrößer⸗ ung zeigen. Oören wir doch von Bakterien, die nur 5 Tauſendſtel Millimeter lang werden. Und doch iſt jedes ein ſelbſtändig leben⸗ des Weſen, das ſich nach beſtimmten Geſetzen entwickelt und fort⸗ pflanzt. Die Kunde von dieſen winzigen Gebilden iſt noch nicht ſehr alt. Erſt um die Mitte des 17. Jahrhunderts entdeckte ein Holländer namens Wammerdam, daß ſelbſt im kleinſten Waſſer⸗ tropfen hunderte von kleinen Pflanzen und Tierchen ihr Daſein friſten. Er bemerkte, daß alle aus denſelben Teilen zuſammen⸗ geſetzt waren, aus Zellenhaut, Zellenſaft, Plasma und Zellkern. „Die geſchauten Wunder erſchienen dem Gelehrten wie ein Frevel, wie ein Eingriff in die Geheimniſſe der Natur und er ver⸗ brannte alle ſeine Aufzeichnungen. Erſt der Engländer Robert Hpok verfolgte 1760 mit ſeinem neuen Mikroſkop dieſe Dinge weiter, und ein deutſcher Gelehrter, Hugo v. Mohl in Tübingen, nachte Entdeckungen, welche das Studium dieſer neuen Welt erſt populär machten. Hente hat man mit Hilfe des Mikroſkops eine Unzahl dieſer Kleinlebeweſen entdeckt, beſchrieben, gezeich⸗ net und geordnet, ſo daß manche Gelehrte ihr ganzes Leben der Erforſchung einer einzigen Gruppe widmen. Nach dieſem ge⸗ ſchichtlichen Rückblick erläuterte der Redner das Weſen der Zelle, die Beſtandteile und Fortpflanzung mit der abgeklärten Ruhe eines Gelehrten, der in dieſem Gebiet vollſtändig zu Hauſe iſt. Er beſprach vor allem die Ketten⸗ und Kieſelalgen und zeigke hernach an ſtark vergrößerten Lichtbildern die wunderbaren For⸗ men dieſer Gebilde. Auf einzelnes einzugehen, würde zuviel Raum beanſpruchen. Wir können bier nur raten: Kommt in die fol⸗ genden Vorträge ſelber und ſchöpft aus erſter Quelle. Alle An⸗ weſenden werden beſtätigen, daß ſie einen höchſt lehr⸗ und genuß⸗ reichen Abend gehabt haben. Die große Aufmerkſamkeit während des Vortrages und der brauſende Beifall am Schluß waren der Heredte Ausdruck dafür. Vergnügungen. Konzerte im„Wilden Mann“.„Zillertal, du biſt mei' Freud!“ tönt es zurzeit in kräftigem, gemiſchtem Chor aus den Räumen des Reſtaurants„Wilder Mann“ in der Oberſtadt. Dazwiſchen Zitherſpiel und helle Jodler, herrührend von einem guten Dutzend oberbayeriſcher Buam und Madln. Was der Truppe beim Mannheimer Publikum einen beſonderen Wert verleiht, iſt der Umſtand, daß es dieſelben Leute ſind— ein⸗ ſchließlich ihres Direktors Starp— die im Jubiläumsjahr 1907 während der ganzen Dauer der Ausſtellung eine der zug⸗ kröftigſten Attraktionen des Vergnügungsparkes für Fremde und Einheimiſche bildeten und daher auch bei ihrem Auftreten im „Wilden Mann“ allabendlich eine dichtgedrängte Beſchauer⸗ und Hörerſchar um ſich verſammeln. —— Aus dem Großherzogtum. Waibſtadt, 27. Okt. Am 23 Oktober ſtarb der älteſte Eimwohner der hieſigen Stadt, der Schmiedmeiſter Johann Michael Reis, im Alter von nahezu 02 Jahren. * Pforzheim, 27. Okt. Ueber den Spürſinn eines Polizeihundes weiß der hieſige Polizeibericht folgendes zu welden: In der Nacht vom 24. auf 25. Oktober wurde in einem Hauſe der Kaiſer Friedrich⸗Straße eingeſtiegen und aus einem Zimmer zahlreiche Wertgegenſtände geſtohlen. Der Täter kletterte über die Hofmauer des Haufes auf das Dach eines Schuppens, von da auf das Blechdach des Nebenhauſes und von dieſem die Beranda des Hauſes. Der Tat verdächtig wurde der ledige 32 Jahre alte Ausläufer Leopold G. aus Wien verhaftet. Der Po⸗ lizeihund Flock, welcher zur Fahndung benützt wurde, überſprang ſofort, nachdem er an vom Dieb zurückgelaſſenen Effekten Witte⸗ krung genommen hatte, in einem Satze die Hofmauer, in einen Garten und ſprang durch ein Wäldchen den Weiherberg hinauf wach der Ringſtraße. Vor dem Haus Ringſtraße 11 blieb er ſtehen und bellte binein. Man öffnete ihm die Tür und der Hund ſpreng jetzt in das Haus, drückte die Glastüre auf und eilte in das Zimmer des Verdächtigen auf das Bett. 8 otc. Schwarzhalden, 27. Okt. Da unſer ſeitheriger Bür⸗ germeiſter Mahler infolge Wegzugs auf 1. November ſernen Dienſt Fiederlegte, hat der Gemeinderat in Erwägung gegogen, ob nicht die Gemeinde aufgelöſt werden ſoll. Die Ge⸗ wmeinde iſt mit Au' nahme der früheren Holzſtoffabrik Eigentum des Gr. Domäne ußrars. Die Zahl der Bürger beträgt nach Wegzug des Bürgermeiſters noch zwel, weleh ketztere bereits über 70 Jahre alt ſind. Der übrigen Stimmberechtigten ſind es noch vier. Aus dieſer kleinen Zahl iſt eine ſelbſtändige Gemeindeverwaltung nicht mehr möglich, zumal jeder erklärte, die Wahl zum Bürgermeiſter nicht anzunehmen, da ſie als Pächter kein Intereſſe an dem weiteren Beſtehen der Gemeinde haben, indem das ganze Vermögen begww. der Nutzen des Gemeindewaldes dem Gr. Domänenärar zugute kommt. Es wurde deshalb beſchloſſen, das Gr. Bezirksamt zu er⸗ ſuchen, von der Wahl eines Bürgermeiſters Umgang zu nehmen, die Gemeindeverwaltung einſtweilen dem dienſtälteſten Gemeinde⸗ rat zu übertragen und die Verhandlung über Aufhebung der Ge⸗ meinde in die Wege zu leiten. —— Sportliche Rundſchau. * Aus dem Mannheimer Schachklub. Das hieſige Schachleben beginnt wieder kräftig einzuſetzen. Das diesjährige Winter⸗ turnier, mit zahlreichen Preiſen ausgeſtattet, wird in größerem⸗ Umfang als bisher abgehalten. Der letzte Einzeichnungstermin iſt der 15. November. Neben dem Turnier ſind noch verſchiedene andere ſchachliche Veranſtaltungen geplant. Zahlreiche Schachzeitſchriften und eine reiche Bibliothek ſtehen unſeren Mitgliedern zur Ver⸗ fügung. Spielzeit iſt wie bisher Donnerstag abend und Sonntag nachmittag im Ballhaus. Gäſte ſind uns willkommen. Automobilſport. * Die Zuverläſſigkeitsprüfung für kleine Wagen, welche von dem Kaiſerlichen Automobilklub und der Deutſchen Motorfahrer⸗ Vereinigung für dieſes Jahr ausgeſchrieben war, jedoch nicht zur Abhaltung gelangte, wird nach den neueſten Beſchlüſfen des Arbeitsausſchuſſes vorausſichtlich Anfang Mai nächſten Jahres ſtatt⸗ finden. Die für die diesjährige Veranſtaltung vorgeſehen ge⸗ weſene Strecke ſoll geändert und als Ziel der Fahrt Rothenburg a. der Tauber, wo Anfang Mai der Delegiertentag der Deutſchen Motorfahrer⸗Vereinigung ſtattfindet, oder Nürnberg gewählt wer⸗ den. Die Ausſchreibung der nächſtjährigen Prüfungsfahrt für kleine Wagen ſoll eine Erweiterung in der Weiſe erfahren, daß die Grenze der Pferdeſtärken, die für dieſes Jahr auf 6 PS. feſt⸗ geſetzt war, in Rückſicht auf die Beſtimmungen der Prinz Heinrich⸗ Fahrt 1910, welche Wagen von 8 bis 25 Pferdeſtärken zulaſſen wer⸗ den, bis auf eine Pferdeſtärke von unter 8 PS. erhöht wird. Von Tag zu Jag. — Auf der Suche nach einem Mörder. Memel, 28. Okt. Wie das„Dampfboot“ von zuſtändiger Seite erfährt, hat der aus Elbing eingetroffene Kriminal⸗ beamte bei der Gegenüberſtellung erklärt, daß der in Memel verhaftete Bettler mit dem Elbinger Raubmörder Stelze nicht identiſch ſei. — Brand eines Armenhauſes. Vexjes (Schweden), 28. Okt. Heute vormittag iſt hier das Armen⸗ haus niedergebrannt; ſechs Armenhäuslerinnen ſind dabei ums Leben gekommen. —.— Letzte Nachrichten und Telegramme. * München, 28. Okt. Die Abgg. Dr. Caſſelmann und Dr. Müller⸗ Hof haben in der Kammer einen Antrag eingebracht: Die Kammer wolle beſchließen, es ſei an die Staatsregierung die Bitte zu richten, bald einen Geſetzentwurf behufs Ein führung der Verhältniswahl bei den Landtagswahlen vor⸗ zulegen. m. Düſſeldorf, 28. Okt. In Kaiſerswerth ſind die Leichen eines Mannes und einer Frau, beide unbekannt, zuſammengebunden aus dem Rhein gezogen worden. Es handelt ſich um ein Liebespaar, das Selbſtmord verübte. Nach den Papieren iſt der Mann ein Friſeur aus Elberfeld. * Hagen, 28. Okt. Heute morgen iſt der langjährige Chefredakteur der„Hagener Zeitung“, des bedeutendſten frei⸗ ſinnigen Blatkes im Weſten, Maron, im Alter von 89 Jahren an einem Krebsleiden geſtorben.(Frkf. Ztg.) wWw. Berlin, 28. Okt. In der heutigen Sitzung des Bundesrates wurde dem Entwurf des Geſetzes für Elſaß⸗Lothringen, zur Ausführung des Geſetzes über den Unterſtützungswohnſitz zugeſtimmt. * Neuſtadt(Oberſchleſien), 28. Okt. Der frühere Reichstags⸗ und Landtagsabgeordnete Karl Metzner, iſt im Alter von 63 Jahren geſtorben. wW. Konſtantinopel, 28. Okt. Ein neues Komitee das den Namen Magdurin, d. h. die„politiſch Bedrückten“ führt, iſt hier letz⸗ hin gegründet. In dem Komitee, dem u. a. Prinz Saba Eddin an⸗ gehört, ſind die Ueberbleibſel der Parteien der liberalen Union ver⸗ treten. Auch einige Abgeordnete ſollen ſich dem Komitee angeſchloſſen haben. * New⸗Mork, 28. Okt. Großes Aufſehen erregen Ent⸗ hüllungen über eine außerordentliche Korruption beim Zolldienſt. Jahrelang haben angeblich Beſtechungen und Entwertungen ſtattgefunden, ſowie Erpreſſungen an Impor⸗ teuren, bei denen lt.„Frkf. Ztg.“ die meiſten Zollbeamten beteiligt ſein ſollen. „Parſeval 3“ in Köln. * Höln, 28. Okt. Das Luftſchiff„Parſeval 3“ iſt heute Mittag 11 Uhr 20 Min. mit 7 Militärperſonen und 2 Mann Beſatzung vor der Luftſchiffhalle aufgeſtiegen und hat die Richtung auf Köln zu genommen. Um 11 Uhr 40 Min. fuhr das Luftſchiff über die Altſtadt, umkreiſte den Dom und nahm dann die Richtung auf Mühlheim a. Rh. zu. * Leichlingen, 28. Okt. Das Luftſchiff„Parſeval 3“ iſt um 12 Uhr 40 Min. vor der Ballonhalle glatt gelandet. * Köln, 28. Okt. Soeben 1 Uhr kreuzt das Mlitär⸗ luftſchiff„Groß 2“ über der Stadt in etwa 300 Meter Höhe. Arbeiterbewegung. * Halle a.., 28. Okt. Der Streik bei der Mansfelder Gewerkſchaft flaut wieder ab. Heute wurden, wie die„Frkf. Ztg.“ meldet, 400 Streikende, die ſich zur Arbeit gemeldet hatten, wieder eingeſtellt. Der Nachfolger des Herru v. Loebell. * Berlin, 27 Okt. Die„Deutſchen Nachrichten“ wollen von unterrichteter Seite erfahren haben, daß zwiſchen dem Für⸗ ſten Bülow während ſeines letzten Beſuches in Berlin und dem Reichskanzler v. Bethmann Hollweg die Frage des Nachfolgers des Herrn v. Loebell für den Poſten eines Unterſtaatsſekretärs in der Reichskanzlei beſprochen worden ſei. Zwiſchen ihnen ſoll über die in Ausſicht genommene Perſönlichkeit volle Uebereinſtimmung beſtehen. Man rechnet damit, daß die Ernennung kurz vor dem Wiederzuſammentritt des Reichstages erfolgen wird. Wer er⸗ nannt werden ſoll, wird nicht geſagt. Die konſervative„Volkspartei“. * Berlin, 27. Okt. Die bekannte Reſolution der konſer⸗ vativen Delegiertenverſammlung in Oſtpreußen, die der konſer⸗ vativen Parteileitung ein Vertrauensvotum qusſprach, wird jetzt, verſehen mit 199 Unterſchriften, als Flugſchrift zur Reckt⸗ fertigung der konſervativen Taktik bei der Reichsfinanzreform verbreitet. Bei dieſen 199 Unterſchriften fehlt jede Standes⸗ bezeichnung. Nach der„Königsb. Hart. Ztg.“ gehören nicht weniger als 160 der Unterzeichner dem Stande der Grundbe⸗ ſizer, und zwar überwiegend dem der Großgrund⸗ beſitzer, an. Der Reſt ſetzt ſich zuſammen aus neun Land⸗ räten, mehreren konſervativen Kreisblattverlegern, einigen höheren Beamten, einigen Geiſtlichen und Angehörigen freier Berufe. In der großen Delegiertenliſte befindet ſich kein Handwerker, kein mittlerer oder kleiner Ge⸗ werbetreibender, kein mittlerer oder unterer Beamter und kein Arbeiter. Unwetter. * Innsbruck, 28. Okt. Seit geſtern hat ein orkan⸗ artiger Sturm großen Schaden an Bäumen, Fenſtern und Dächern angerichtet. Bei Hall wurde von einem Waggon eines Laſtzuges das Dach weggefegt, fiel auf die Schienen und bildete ein Verkehrshindernis für den nachkommenden Schnellzug. Keine Attentatspläne gegen den Zaren. * Bern, 27. Okt. Der Bericht über angebliche Atten⸗ tatspläne gegen den Zaren für den Fall, daß er durch den Gotthard nach Italien reiſen ſollte, iſt unrichtig. Zwiſchen dem Bundesrat und der ruſſiſchen Geſandſchaft in Bern iſt von einer Reiſe des Zaren durch die Schweiz nie die Rede geweſen. Auch die Meldungen über Vrhaftungen von Ruſſen in Zürich entbehren der Begründung. Die Ermordung des Fürſten Ito. m. Petersburg, 28. Okt. Tokiber Depeſchen zufolge iſt ide japanfeindliche Stimmung in Korea, anderſeits die antiruſ⸗ ſiſche Volksſtimmung in Japan im Zunehmen begriffen, weil die allgemeine Aufaſſung vorherrſcht, daß Rußland in China gegen Japan konſpiriere. Die ruſſiſchen Offiziere der Wiborger Gar⸗ niſon ſenden ihre Familien nach Petersburg, da ſtündlich der Ausbruch von Unruhen befürchtet wird. Reformen in der Türkei. * Honſtantinopel, 28. Okt. Der Sultan, der in Ismid enthuſiaſtiſch begrüßt wurde, empfing die Spitzen der Behörden und hielt dann eine Anſprache an das Volk, in der er für den Empfang dankte und die Notwendigkeit be⸗ tonte, daß alle Raſſen der Wohltat des Unterrichtes teilhaftig würden.— Der Großweſir hielt bei dem Empfange der Abordnungen eine Rede, in der er verſicherte, die Regierung werde ihr möglichſtes für die Wohlfahrt des Volkes tun, doch müſſe ihr Friſt gewährt werden. Er kündigte große Anleihen für die Zwecke der öffentlichen Wohlfahrs an und appellierte an die geiſtlichen Oberhäupter, ſie ſollten an der Entwicklung der Ideen der Freiheit, des Patriotismus und der Einigkeit der Raſſen mitwirken. 8 Spaniens Kämpfe in Marokko. * Melilla, 28. Okt. Aus der Stellung Sotom a⸗ hors wurden Angehörige des Stammes der Beni Sicar, die durch das Gebiet der Beni Bu Kafar zu ziehen verſuchten, beſchoſſen. Man glaubt, daß der Feind bedeutende Verluſte erlitt. Nach einer amtlichen Meldung griff ein Trupp Mauren in der Umgebung von Seluan eine Patrouille an, wurde aber zerſprengt. Die Spanier hatten zwei Verwundete. Parlamentariſches aus Frankreich. .K. Paris, 27. Okt.(Von unſerem Pariſer Korreſp.) Die Kammer beſchäftigt ſich augenblicklich mit der Wahlreform. Anhänger und Gegner des gegenwärtigen Wahlſyſtems erbringen ihre Argumente, ſtellen ihre Theſen auf, entwickeln ihre An⸗ ſchauungen. Doch um eine politiſche Gepflogenheit zu ändern, um an Stelle von Diskuſſionen, denen gar häufig perſönliche Intereſſen zugrunde liegen, große und nützliche Ideendebatten zu ſetzen; um ſich mit den Hauptintereſſen des Landes zu beſchäfti⸗ gen, um die Erziehung der Demokratie zu bewerkſtelligen, muß man zunächſt— um die Worte des Miniſterpräſidenten Briand zu gebrauchen:„einen Reinigungsſtrom durch die kleinen modri⸗ gen Pfützen leiten, in welchen die Arrondiſſementsabſtimmung die tötlichen Miasmen unterhält.“ Miniſter Millerand hat in ſeiner ſamstägigen Rede an ſeine Wähler, dieſes Purifikations⸗ werk allen Republikanern ans Herz gelegt. Als praktiſcher und poſitiver Mann hat er ſich nicht darauf beſchränkt, das Uebel zu bezeichnen, er hat zugleich das Heilmittel bekannt gegeben. Nach ihm beſteht das Heil in der Wahlliſte mit Proportinalver⸗ tretung. So ſehr auch in Frankreich eine Wahlreform nottut, ſo zweifelhaft iſt dennoch ihre ſchleunige Realiſierung. Der Miniſterrat hat geſtern in dieſem Sinne konferiert. Miniſter⸗ präſident Briand hat ſeinen Kollegen in großen Zügen den In⸗ halt der Rede, die er aller Vorausſicht nach morgen in der Kam⸗ mer halten wird, mitgeteilt. Denſelben Standpunkt, den er ſeinerzeit in der Miniſtererklärung und ſpäter in ſeiner Rede in Perigucux vertreten, gedenkt er auch weiter zu behaupten. Seine Anſicht geht dahin, daß man augenblicklich wohl kaum eine ſo tiefgreifende Reform, wie es die Liſtenabſtimmung und die Proportionalvertretung iſt, ſo kurz vor den großen Wahlen glücklich durchführen könne. Das Projekt, wie es jetzt der Kam⸗ mer unterbreitet werde, ſei nicht' genügend ausgearbeiket und verlangte noch ein eingehenderes Studium. Ueberdies ſei zu fürch⸗ ten, daß ein ſo bedeutender Umſturz in den Wahlgepflogenheiten vom Lande nicht richtig aufgefaßt werde. Unter dieſen Umſtänden jei es vielleicht angezeigt, zu einer allgemeinen Abſtimmung in bezug auf die Notwendigkeit der Wahlreform Zuflucht zu neh⸗ men. Demnach gedenkt die Regierung ſich für die Beibehaltung des gegenwärtigen Wahlmodus auszuſprechen. In ſeiner Rede wird der Miniſterpäſident noch hinzufügen, daß das Kabinett ſeinen eingegangenen Verbindlichkeiten gemäß mit der Abfaf⸗ ſung eines Geſetzentwurfs beſchäftigt iſt, welches die Proportio⸗ nalvertretung anläßlich der Stadtratswahlen für Städte mit 50 000 Einwohnern und darüber, beſtimme. Flaſchenkinder kommen oft trotz aller mütterlichen Sorgfalt nicht ſo voran, wie ſi⸗ ſollten, ja, manchmal ſcheinen ſie geradezu zurückzugehen. In dieſem Falle iſt ein Verſuch mit Scotts Emulſion am Platze. Scotts Emul⸗ ſion iſt nahrhaft und ſo leicht verdaulich, daß ſie den Kindern oft die feblende Kraft gibt und eine Wendung zum Beſſeren eintreten läßt. Man gebe dem Kinde Scotts Emulſton ſo lange, bis es ſich zu einem kräfligen und fröhlichen Geſchöpfchen entwickelt hat. Scotts Emuiſion wird von uns ausſchlteßlich iim großen verkauft, und zwar nie loſe nach Gewicht oder Maß, ſondern nur in verſtegelten Original⸗ flaſchen in Karton mit unſerer Schutzmarke(Ftſcher mit dem Dorſch). Scott & Bowne, G m. d.., Frankfurt g. M. 8720 Beſtandteile: Feinſter Medizinal⸗Lebertrau 150,0, prima Glyzerin 50o0, unterphosphorigſaurer Kalk, unterphosphorigſaures Natron 2,0, vulv. Tragant 3,6, feinſter arab. Gummi pulv. 2,0, deſtill. Waſſer 129,0, Alkohol 17,0. Hierzu aromatſche Emulſion mit Zimt⸗, Mandel⸗ und Gaultheriaöl je 2 Tropfen. ei Colkswirtschaft. Mannheimer Verſicherungs⸗Geſellſchaft Mannheim. In der heute vormittag abgehaltenen 30, ordentlichen Gene⸗ ralperſammiung waren 1788 Aktien vertreten. Vor Ein⸗ tritt in die Tagesordnung gedachte der Vorſitzende des Aufſichts⸗ rats, Herr Geh. Kommerzierat Generalkonſul Reiß, in einem kurzen Nachruf des ſchnellen Hinſcheidens des Aufſichtsratsmit⸗ gliedes, Herrn Geh. Hofrat Dr. F. Hecht, deſſen Dahingang einen ſchweren Verluſt für die Mannheimer Verſicherungs⸗Geſellſchaft bedeute. Dem Verſtorbenen werde ſtets ein ehrendes Andenken bleiben. Die Anweſenden erhoben ſich hierauf von ihren iten. Sämtliche Vorſchläge des Aufſichtsrats wie des Vorſtandes wurden einſtimmig und ohne Debatte genehmigt und den Orga⸗ nen der Geſellſchaft Decharge erteilt. Mithin gelangt eine Di⸗ vidende von 14 Prozent(gegen 12½ Proz. i..) zur Verteilung. Anſtelle des mit Tod abgegangenen Aufſichtratsmitgliedes Herrn Geheimen Hofrat Dr. Hecht, wurde Herr Bernhard Popper, Direktor des Wiener Bankvereins in Wien, neu in den Aufſichtsrat gewählt, da die M..⸗G. ziemlich große Ge⸗ ſchäftsverbindungen in Oeſterreich beſitzt. Die Herren Geh. Kom⸗ merzienrat und Generalkonſul Reiß und Geh. Kommerzienrat Eckhardt, die turnusgemäß aus dem Aufſichtsrat ausſchieden, wurden einſtimmig wiedergewählt. Ueber die Ausſichten im neuen Geſchäftsjahr wurde ſeitens der Direktion erklärt, daß die erſten Monate ſich etwas beſſer geſtaltet haben, da ſich die regere Tätigkeit in Handel und Induſtrie bemerkbar machte. Der Schaden bewege ſich in normalen Grenzen. Die Prämien ſeien viel zu niedrig und es ſeien bereits Beſtrebungen im Gange, die Prämienſätze zu e r⸗ höhen. Dieſe Beſtrebungen werden fortgeſetzt. Die Erkenntnis, daß die Prämien zu niedrig ſind, ſei allgemein, aber die Verhältniſſe ägen ſo eigenartig, daß es außerordentlich ſchwierig ſei, hierin eine Einigung zu erzielen. Der Wille ſei jedoch vorhanden. Herr Bankdirektor Arno Kuhn gab namens der Aktionäre der Freude Ausdruck über die ſchönen Abſchlußziffern und der ſortſchreitenden Entwicklung des Unternehmens. Für die Aktio⸗ näre ſei es gewiß ſehr angenehm, eine erhöhte Dividende zu er⸗ halten, trotzdenm die Schadenreſerve für Prämien und die Scha⸗ denreſerve für Verluſte weſentlich erhöht worden ſeien. Namens der Aktionäre ſpreche er ſeinen Dank für die vorzügliche Geſchäfts⸗ führung aus. Der Vorſitzende des Aufſichtsrats teilte ſodann noch mit, daß gemäß§ 50 der Geſellſchaftsſtatuten der bisherige Sub⸗Direktor und Prokuriſt, Herr Hermann Haltermann als ſtellvertre⸗ tendes Mitglied in den Vorſtand der Geſellſchaft berufen wurde, daß der Prokuriſt, Herr Otto Wolpert zum Sub⸗ Direktor ernannt und die Beamten, Herren Theodor midt und Alphons Koblet gemäß§ 50 der Statuten zu Prokuriſten beſtellt wurden. Die Beamten, Herren Bernhard Michel und Acbert Perlick ſind zu Handlungs⸗Be⸗ vollmächtigten im Sinne des§ 54 des Handelsgeſetzbuches ernannt worden. ****** Continentale Verſicherungs⸗Geſellſchaft Mannheim. In der heute mittag abgehaltenen ordentlichen Gene⸗ ralverſammlung, in der 1717 Aktien vertreten waren, wurden die Anträge des Vorſtandes und des Aufſichtsrats einſtimmig und ohne Debatte genehmigt und dieſen Organen Die zur Ausſchüttung gelangende Di vi⸗ dende beläuft ſich, wie bereits gemeldet auf 12½ pCt. Enlaſtung erteilt. gegen 11 pCt. im Vorjahre. Die kurnusgemäß aus dem Auf⸗ ſichtsrat ausſcheidenden Herren Geh. Kommerzienrat und Generalkonſul Reiß und Geh. Kommerzienrat Eckhard wurden einſtimmig wieder⸗ und Herr Bernh. Popper, Direktor des Wiener Bankvereins in Wien neu in den Auf⸗ ſichtsrat gewählt. Folgende Perſonalveränderungen werden gleichzeitig bekannt gegeben: Der bisherige Sub⸗Direktor und Prokuriſt, Herr Hermann Haltermann, wurde gemäß 50 der Geſellſchafts⸗Statuten als ſtellvertretendes Mitglied uin den Vorſtand der Geſellſchaft berufen, Herr Prokuriſt Otto Wolpert wurde zum Sub⸗Direktor ernannt und die Beamten, Herren Theodor Schmidt und Alphons Koblet wurden gemäß§ 50 der Statuten zu Prokuriſten beſtellt. Der Beamte, Herr Bernhard Michel, wurde zum Hand⸗ lungs⸗Bevollmächtigten im Sinne des§ 54 des Handelsgeſetz⸗ buches für die Abteilung Transport⸗Rückberſicherung ernannt. **** Inſolvenzen im Berliner Holzhandel. Der Beruner Holzhandel hat eine ſchwere Erſchütterung zu ver⸗ zeichnen. Die bedeutende Holzfirma Julius Brüh! hat ſich genötigt geſehen, ihre Inſolvenz zu deklarieren, und als unmittel⸗ bare Folge dieſer Inſolvenz iſt auch die Firma Curt Vallentin Kommandit⸗Geſellſchaft in Schwierigkeiten geraten. Es kommen bei dieſen Inſolbenzen ſehr bedeutende Beträge in Frage was ſich ſchon daraus ergibt, daß faſt die geſamte Ber⸗ kiner Haute banque beteiligt iſt: Die Reichsbank, das Bankhaus S. Bleichröder. Die Deutſche Bank, die Diskonto⸗Geſellſchaft, die Commerz⸗ und Diskontobank, die Nationalbank für Deutſchland, das Bankhaus F. W. Krauſe u. Co. und andere Berliner Firmen, ferner aber auch zwei Brüſſeler Banken ſind die Leidtragenden. Dagegen hat ſich die Berliner Handels⸗Geſellſchaft rechtzeitig zu⸗ rückgezogen. Die Firma Julius Brühl arbeitete ſchon ſeit Jahren mit Inanſpruchnahme eines ſehr großen Wechſelkredits, und zwar derart, daß vor einigen Jahren 6 Mill Mk. Giroverpflächtungen beſtanden. In neuerer Zeit ſollen die Verbindlichkeiten verrin⸗ gert worden ſein, aber noch immer einen ſehr großen Umfang haben. Ueber die Gründe der Inſolvenzen verlautet vorläufig, daß die Firma Brühl wiederholt Grundſtücke habe übernehmen müſſen und bei der Beſchaffung zweiter Hypotheken auf Schwierig⸗ keiten geſtoßen ſei. Die großen Giroverpflichtungen ſind der Bankwelt ſchon ſeit langem aufgefallen, man hat aber doch bis vor kurzem angenommen, daß es ſich um wirkliche Kundenwechſe! handele. Inwieweit dieſe Auffaſſung jetzt zu revidieren iſt, muß der Verlauf der Inſolvenz ergeben. Die Firma Kurt Vallentin ſoll durch den Kauf großer Waldungen erhebliche Summen feſtge⸗ legt haben. Die Paſſiven dieſer Firma werden auf 2 Mill. Mk. geſchätzt. Im einzelnen konnten folgende Beteiligungen an der Inſolvenz Brühl feſtgeſtellt werden: Kommerz⸗ und Diskontobank 400 000 Mk., Bleichröder 400 000 Mk., Societe francgiſe 450080 Mark, Mitteldeutſche Kreditbank 200000 Mk., F. W. Krauſe ca. 200 000 Mk., Diskonkogeſellſchaft 100000 Mk., G. Fromberg u. Co. 150 000 Mk., Nationalbank 140 000 Mk., Norddeutſche Kredit⸗ anztalt 200 000 Mk. und Oſtbank für Handel und Gewerbe 90000 ebenfalls mit 500 000 Mk. beteiligt. Die Verbindlichkeiten der Firma Julius Brühl junior belaufen ſich t. B. Tagebl. auf zirka 4 Mill. Mk. Die Inſolpenz der Firma Kurt Vallentin ſoll darauf zurückzuführen ſein, daß die Kommerz⸗ und Diskontobank, die die⸗ ſer Firma vor einigen Jahren einen Diskontkredit von 1 Mill M. eingeräumt hatte, für dieſen Kredit von der Firma im Laufe der Zeit immer mehr Sicherheiten verlangt hatte, ſo daß die Firma ſchließlich auf dieſe Weiſe die Verfügung über den größten Teil ihrer realiſierbaren Werte verloren hatte. Die Firma Brühl ir. iſt der Firma Vallentin, die ſie im Grunde für ſolide fundiert hielt, dadurch beigeſprungen, daß ſie ihr für einige 100 000 Mk. Kundenwechſel diskontierte. Die Hoffnung, daß die Schwierig⸗ keiten bei der Firma durch Hilfe der Banken beſeitigt werden, iſt nicht von der Hand zu weiſen. Am Geldmarkt waren die Sätze heute unverändert. Privatdis⸗ konten 496 Prozent, Ultimogeld mit 5 Prozent reichlich angeboten. n. Mannheimer Produktenbörſe. Trotz des bei uns herr⸗ ſchenden kalten Wetters iſt die Stimmung am hieſigen Getreide⸗ markt ruhig, da die ſchwächeren amerikaniſchen Tendenzberichte einen Druck auf die Unternehmungsluſt ausüben. Es werden nur die notwendigſten Deckungen ſeitens des Verbrauchs vorge⸗ nommen. Die Aenderungen im hieſigen offiziellen Kursblatt ſind ohne Belang, nur für Mais iſt die Stimmung feſter und die Preiſe um 25 Pfg. per 100 Kg. franko Waggon Mannheim angezogen. Vom Auslande werden angeboten die Tonne, gegen Kaſſa, cif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗ Ruſſo per Januar⸗Februar M. 172 bis 172.50, do. ung. Ausſaat 79 Kg. per Januar⸗Februar M. 171.50 bis M. 172.50, do. Ro⸗ ſario Santa Fe 78 Kg. per Januar⸗Februar M. 172.50 bis M. 178.50, Redwinter 2 per September M.—, Hartwinter 2 per September M.—, Rumän. 2 Prozent blaufrei 79⸗80 Kg. ſchwim⸗ mend M. 186 bis 187, Rumänier nach Muſter 78.79 Kg. ſchw. M. 182 bis 183, Rumänier 78⸗79 Kg. 3 Prozent blaufrei per September M. 183 bis 184, Ulkaweizen 9 Pug 20⸗25 per prompt M. 167 bis 168, 10 Pud ſchwimmend von M. 170 bis 171. Roggen ruſſiſcher 9 Pud 10⸗15 September M. 130 bis M. 131, do. 9 Pud 15⸗20 September M. 131 bis 132, nord⸗ deutſcher Roggen 73.74 Kg. prompte Abladung M. 131—133. Gerſte ruſſiſche 58⸗59 per Oktober M. 107, do. 59⸗60 Kg. per Oktober M. 105, Donau 58⸗59 Kg. per ſchwimmend M. 104.50, do, 59⸗60 ſchwimmend M. 105.50, Laplata 46⸗47 Kg. ſchwimmend M. 106 bis M. 108. Hafer ruſſiſcher prompt 46⸗47 Kg. ſchwimmend M. 108 bis M. 109, do. 47⸗48 Kg. prompt M. 109 bis 110, Donau nach Muſter ſchwimmend von M. 106 bis 109.50, dito per September M. 109 bis 110.50, Laplata 46⸗47 Kg. per Januar⸗Februar M. 108.—. Mais Laplata gelb rye terms ſchwimmend M. 117 bis M. 117.50, do. per Oktober⸗November M. 117.50, Donau ſchwim⸗ mend M. 118 bis 119, Odeſſa M. 118 bis 119, Novoroſſifk M. 119 bis M. 120, amerikaniſcher Mixed per Dez.⸗Jan.—. Bei der Aktiengeſellſchaft E. Gundlach in Bielefeld wird das Ergebnis für 1909 nach Mitteilung einer der Verwaltung nahe⸗ ſtehenden Seite nicht hinter dem des Vorjahres zurückſtehen.(Dbe Geſellſchaft hat in den letzten Jahren ſtets 8 Prozent Dividende verbeilt.) Die Kaligewerkſchaft Fallersleben traf mit der Tiefbohrung 1 bei 127 Meter das Steinſalg an. *** Lelegraphiſche Handelsberichte. * Wien, 28. Okt. Die Verhandlungen wegen Einführung des Oeſterreich⸗Ungarn und der Schweiz haben zur vollen Einigung über die allgemeinen Grundſätze dieſes Dienſtzweiges geführt. Es beſteht, der„Frlkf. Ztg.“ zufolge, die begründete Ausſicht, daß der internatio⸗ nale Poſtgiroverkehr noch in der erſten Hälfte des Jahres 1910 in Wirkſamkeit tritt. Brauerei Binding,.⸗G., Frankfurt a. M. B. Frankfurt a.., 28. Okt. In der geſtrigen Sitzung des Aufſichtsrates wurde die Bilanz pro 1908⸗09 vorgelegt. Die⸗ ſelbe ergibt einen Gewinn von M. 768 575(M. 846 432 i..). Zu Abſchreibungen werden verwandt M. 344 386(M. 380 671), die Tantiemen und Gratifikationen erfordern M. 101881(M. 105 536). Der auf den 30. November a. c. einberufenen Ge⸗ neralverſammlung wird die Verteilung einer Dividende von 9 Prozent(10 Prozent) in Vorſchlag gebracht, und M. 7307 (M. 10 223) werden auf neue Rechnung vorgetragen. Neues vom Dividendenmarkt. *München, 28. Okt. Die Aktienbrauerei Simmerberg ſchlägt wieder 5 Prozent Dividende vor. Der Abſchluß der erwor⸗ benen Brauerei Ottobeuren für 1907 zeige ein ſehr erfreuliches Ergebnis. m. Düſſeldorf, 28. Okt. Die„Rhenania“ Vereinigte Emaillierwerke bringt für das erſte Geſchäftsjahr die Verteilung von 7 Prozent Dividende in Vorſchlag. m. Elberfeld, 28. Okt. Dje Gevelsberger Herd⸗ und Ofenfabriken Krafft.⸗G. ſchlägt wieder 10 Prozent Divi⸗ dende vor. Nürnberg, 28. Okt. Die im vorigen Jahve von hieſigen Wirten gegründete Genoſſenſchaftsbrauerei ſchlägt lt. „Frlf. Zig.“ eine 4äprogent. Dividende vor, ſowie 60 Pfg. Vergütung pro Hektoliter bezogenen Bieres. Wenige geklärte Lage des Roheiſenmarktes. *Köln, 28. Okt. In der heutigen Generalverſammlung des Köln⸗Müſener Bergwerks⸗Aktien⸗Vereins teilte der Vor⸗ ſitzende lt.„Frkf. Ztg.“ über die Geſchäftslage mit, daß ſich die Lage des Roheiſenmarktes im allgemeinen noch wenig geklärt habe. Erſt in der letzten Zeit hätten ſich die Preiſe, die bisher unter den Selbſtkoſten ſtanden, etwas gebeſſert. Sollte das Werk in die Lage kommen, den zweiten Hochofen wieder anzublaſen, ſo würden auch die Ausſichten beſſer ſein. Gründung einer Konvention der Grobblech⸗Walzwerke. *Köln, 28. Okt. Für einen der nächſten Tage iſt eine Verſammlung der Grobblechwalzwerke einberufen, um, nach⸗ dem die Bemühungen, einen Grobblech⸗Verband zu begründen, bäsher ein negatives Reſultat hatten, lt.„Frkf. Ztg.“ zu ver⸗ ſuchen, eine Konvention der Grobblechwalzwerke nach dem Muſter der jetzt beſtehenden Stabeiſen⸗Konvention zu be⸗ gründen. Verkaufspreiſe des Stahlwerksverbandes. * Höhn, 28. Okt. Wie der„Köln. Ztg.“ aus Düſſel⸗ dorf gemeldet wird, iſt in der heutigen Sitzung des Stahl⸗ werksverbandes beſchloſſen worden, die Halbzeugpreiſe in der bisherigen Höhe auch für das 1. Vierteljahr 1910 beſtehen zu laſſen, eventuell ſollen die im Ausfuhrgeſchäft beſtehenden Mark. Die Reichsbank iſt mit 500 000 Mk, die Deutſche Banl Deviſen an die Bank herangetreten ſeien internationalen Poſtſcheckgiroperkehrs zwiſchen Deutſchland, Außerordentliche Generalverfammlung der Oſtbank für Handel und Gewerbe, Königsberg. Königsberg i. Pr., 28. Okt. In der heutigen außerordentlichen General⸗Verſammlung der Oſtbank für Handel und Gewerbe in Poſen und Königsberg i. Pr. nahm als Vertreter der Königl. Seehandlung deren Präſiden von Dombois teil und beantragte eine Kapitals erhöhung von 4½ Mill. Mark, wodurch ſich das Akti Kapital auf 22½ Mill. und die Reſerven auf 3½ Mill. Ma ſtellen. Der Antrag wurde einſtimmig angenommen. D Vorſtand motivierte die Notwendigkeit der Kapitalserhöhun⸗ damit, daß die Zahl der Zweigniederlaſſungen und Depoſiten⸗ kaſſen ſich ſeit der letzten Kapitalserhöhung um 12 vermehrten und daß die Geſchäfte ſich bei allen Anſtalten ausgedehn haben, ſodaß ſich die Notwendigkeit herausgeſtellt habe, da eigene Kapital zu den fremden Geldern in ein richtiges Ver⸗ hältnis zu bringen. Vertreten waren 786 500 M. Aktien Kapital mit 14 373 Stimmen. Zahlungseinſtellungen. * Bremen, 28. Okt. Die Maſchinen⸗ und Motorenf Cyriacks u. Co. in Bremen iſt nach der„Weſer⸗Zig.“ in Kon geraten. Inſolvpenz der Holzfirma Heinrich Brühl, Charlottenbur⸗ Berlin, 28. Okt. Zu den bei der Inſolvenz der Holz⸗ firma Heinrich Brühl jr.⸗Charlottenburg nicht beteiligten Ban⸗ ken gehört lt.„Frkf. Ztg.“ auch der A. Schaaffhauſenſche B. Verein. Kleine Wechſel⸗Obligi mit nach ihrer Meinung kaum vorhandener Ausfallgefahr verzeichnet dagegen aus früheren Ver⸗ bindungen noch die Darmſtädter Bank und die Berliner Handels⸗ geſellſchaft. Das Engagement der Norddeutſchen Kreditanſtal wird heute auf 180 000 Mk. beziffert. Die Firma Valentin ſitzt Aktiven von angeblich%½ Mill. Mark, unter anderen ein S. gewerk bei Berlin und eine Waldung in Rußland. Sie war vie in Schwellen tätig. Die Firma Brühl iſt nach der„Voſſ. Zkg.“ der Meinung, daß ſie, falls ihr ein Moratorium bewilligt ö in einem Jahr 3 Mill. Mk. zurückzahlen könne, da ſie jedes Ja ½ Mill. Mk. in Kommiſſion verdient hat und weiter verdienen könne. An Aktiven ſtehen 600 000 M. zur Verfügung. Werde ihr das Moratorium zugeſtanden, ſo könne ſie das ganze Werk hallen, Aktiengeſellſchaft für Montan⸗Induſtrie. Berlin, 28. Okt. In der Aufſichtsratsſitzung der A⸗G. für Montaninduſtrie wurde laut Frkf. Ztg. mitgeteilt, daß im erſten Halbjahr durch Realiſierung verſchiedener Geſchäfte ei befriedigender Nutzen erzielt ſei. Ob eine Dividende verte werde, hänge davon ab, welche Abſchreibungen bei verſchieden Unternehmungen, an denen die Geſellſchaft intereſſiert iſt, forderlich ſind. 55 Zahlungsſchwierigkeiten. 5 * Berlin, 28. Okt. Eine Gläubiger⸗Verſammlung der Damen⸗Mäntel⸗Fabrik S. Bernhardt in Berlin akzeptierte je nach dem„Konf.“ den angebotenen Vergleichsvorf von 70 Prozent zahlbar in 3 Raten bis Juli 1910 unter Bür ſchaft. Die Forderungen bis M. 300 ſollen laut Frif. Ztg. voll befriedigt werden. 5 Unveränderter Diskontſatz der Oeſterreich⸗Ungariſchen Bank. Wien, 28. Okt. Der Generalrat der öſterreichiſch⸗ungariſchen Bank hat lt.„Frkf. Ztg.“ einſtimmig ohne Debatte beſchloſſen, de Diskontſatz von 4 Proz. unverändert zu laſſen. Der Generalſe Hofrat Pranger führte aus, daß die Notenreſerbe um Kr 112 Mill. günſtiger ſtehe, als im Vorjahr und der Deviſenbeſitz um etwa 18 Mill. Kronen höher ſei und daß bisher wenigſtens weder beſondere Geldanſprüche, ch beſondere Nachfrage Amfangreiches Geſchüft der Bank von Eugland. London, 28. Okt. Bei der Bank von England wa d Geſchäft in Vorſchüſſen und Diskonten geſtern noch umfangreie Für Konſtantinopel wird heute eine kleine Geldentnahme ſt den. Trotzdem die Diskontkurſe auf das geſtrige Anzeichen das tſatzes günſtig ſind, glaubt man nach der„Frkf. Ztg.“ immer, daß die Geldanſprüche Südamertkas, Aegyptens und Türkei vorerſt nur ruhen, ſtatt nach anderen Zentren abgelenkt Orientbahn. * Konſtantinopel, 28. Okt. Wie amtlich gemeld wird hat der Miniſterrat beſchloſſen, dee Betriebsgeſell der Orientbahn die Ermächtigung zur Legung eines zweite Geleiſes von der Lokalſtrecke Konſtantinopel⸗St. Stefani erteilen. ***** Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. vom 28, Oktober. Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 10 bahnfrei hier. 23.—— 23 25] Nuſſ. Futtergerſte 13.— Hafer, bad. neuer 16.— Weizen pfälz. neu Rheingauer ——— norddeutſchef 23 25——— Vafer, nordd. „ ruſſ. Azima 2450—24.75 Hafer rufſſcher ‚ „ Ulka 23.75—25.—„ La Plata „ Theodoſia 2525 250] Maisamer, Miped „ Taganrog 23.75—24.—„Donau „ Saxonska 24255„La Plata „ rumäniſcher 25.25—.—.— Kohlreps, d. neuer 2728—27 „ am. Winter—.———.— Kleeſamen deutſch.! „ Manitobal—.———.— 75 50 „ Walla Walla————.—„ Luzerne ital. 130 165 „ Kanfas II—.———.—„GProvene. 165—18 „Auſtralier———„Eſparſette 35 „ La Plata 24.50—24.75 lgoser nordfranzöf. Kernen neu 23, 23.25 beinsl mit Faß Roggeg, pfälzer neu 17.— 17.25 tüböl in Faß 4 „ ruſſiſcher.——.—[Backrftböl 66 50—— „ rumäntiſcher Fein⸗Sprita. verſt. 100% l. „ norddeutſcher—.—-——.—„„% up, „ amerit.————.— Roh⸗Kart.'ſprit verſt. 8088 175 Verſte, hieſ. 0„ unverſ 80/88 53 „ Pfälzer Alkohol hochgr.,„ 92/94 33. ——.— Gerſte, ungariſche.———.„ Sdſdo 8 r* U 78 Weizenmehl 3425 33 25 3175 39.75 29.75 Roggenmebt Rr. 0) 26 75 1 73 75 2 Tendenz: Weizen etwas fe ſer. Hafer, Roggen, Brau⸗ u. gerſte unverändertl. Pais etwas fſeſier. Mannheimer Effektenbörſe. vom 28 Oklober.(ffiziellet gerthe, An der heutigen Börſe fand wenig Geſchäft ſtatt und Brauereien waren ohne Veränderungen. Contine ſicherungsaktien zu 525 M. pro Stück geſucht und Mann Verſicherungsaktien zu 570 M. pro Stück. Die Aktien d Preisfeſtſetzungen bis zu dem ſelben Zeitpunkt beſtehen bleiben. landzementwerke Heidelberg notierten 157 B 6. Seite Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Manuheim, 28. Oktober. Obligationen. Wien, 28. Okt. Nachm..50 Uhr. Wechſel. Pfandbriefe. 4½ Bad..⸗G. f. Rihſchiff reditaktien 658.50 659.57 Buſchtehrad. B. 978.—978.— 27. 28 27. 28 B i Oe tterreich⸗Ungarn 1778 1785 Oeſterr. Papierr VV%%%%ͤ „ omungl 91.70 b. tc. Kad untmen Taral. 102.78 6 Hniondank 574 57,.Solpte te 116.2) 103) fen e. eee e e 8 Städte⸗Aulehen ½% Bidunil. u. Sodafbr. 2505 Unger. Kredit. 770.— 771.—] Ungar. Goldrente 112.30 112.25 Nalien 89.70 8975, Schweitz. Plätze 0 5 1. 3˙ Freiburg. 92.25 8J,, exie B 19 5 Wiener Bankverein 536.— 537.—„ Kronenrente 91.70 91,65 8 0 8 London 77 12— 1 8%%0 Heidelbg. v. J. 1903 93.50%e Ar. Kieinlein. Heſplba. 100 0] Lünderbant 493.— 493.— Ach. Frankf. viſta 117.73 11½ Lendon 40%, Karlsruhe v. J. 1907 101.—% Mücg. Bruhans, Bonn 100 c Türl. Loſe 295.— 205.—-]„ London„ 249.85 240.92„5000000%e 4. 40% Karlsruhe v. J. 1896 87.— 175 Heregmücle Alyine 760.— 731.— haris 95.56 95 58 Staatspapiere. A. Deutſche. 3½% Lahr v. J. 1902 93.—6: 0 ampf⸗ 98 10 6 Nör eeen———— Amſterd.„ 199,40 199.58 27 28. 27 28 5 ½% 0% Ludwigshafen 101.—6ſchleppſchtkfahrts⸗Beſ. 10 Nordweſtbahn—.——.— Napoleon 19.14 19.15 5 40% v. 1906 101.— B½%% Mannb. Lagerhaus⸗ 9 Elbtalbahn—.——.—[Marknoten 11773 11775 Lodeutſch. Neichsanl. 102.10 102.—J Mh. Stadt⸗A.1908—.——. 3½%% 92.— b. e ,daatsbabn 744.— 746.50/ Ultimo⸗Noten 117.70 117.70 35„„ 1909—.——.—4„1909—.——.— 4⁰ 1 3100.25 GK(78 errb.Elektrizitäts Lomgarden 125.— 126 70] Tend.: ruhig. 5 92.95 93%„„„„„ 1905—.—„ꝙ. e Manng. Obng. 1003 100. 25 0 werke, Karisrube— FFiöfß—B. Ausländiſche. ——— 1901101.— 57 5** 16 0. 2 2 5 ½% Pfälz. Chamotte u. 25 51 90 25 188 11 1 Tonwerk,.⸗. Giſenh. 1 9 2 „„ 898 91.50 C Sckekern⸗Hölga. s 8½ 5 13898 91.50G 4½% Ruſſ..⸗G. Zellſtofff. 8 2 1904 91.506 Waldhof bei Pernau 0% 8 —*„ 1905 9150 80„pland 1906 101.20 5½6 Speyrer Brauhaus 0, 4% 0„„UVE!! %% Pirmaſens unk. 1905 91.—6 4½ Speyrer Ziegelwerke 4½% Slidd. Drahtinduſtr. 4½% Tonw, Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Lorms 4½ Zellſtoffabrit Waldhoſ 101.— G 4˙%% Wiesloch v. J. 1905—.— Juduſtrie⸗Obligation. 6%%% Akt.⸗Gen.. Seilindu⸗ ſtrie ruckz. 105 0% 102.— B Berliner Effektenbörſce. Wrivattelegramm des General-⸗ Anzeigers.) * Berlin, 28. Okt. Fondsbörſe. Der heutige Börſenverkehr ampfing durch die geſtrige ſtramme Tendenz Newyorks und des wieder günſtig lautenden Berichts des Jron Age über die Lage des amerika⸗ niſchen Eiſenmarktes eine kräftige Anregung. Da zudem auch die Ulttmoprolongation beendet iſt, zeigte die Spekulation namentlich am Montanmarkte neue Unternehmungsluſt. Montanwerte ſetzten gleich zu Beginn überwiegend mit prozentweiſer Beſſerung ein. Schwächer lagen lediglich Eiſeninduſtrieaktien; bei Harpener iſt der Abſchlag von vier Prozent zu berückſichtigen. Montaumarkt wurde ſpäter allgemein, unter Bevorzugung von Deutſch⸗Luxemburgern, die über drei Prozent gewaunen. Lebhaftes Intereſſe beſtand auch für Bochumer; Phönixaktien lagen weniger ſeſt. Die Haltung am Bankaktienmarkt war⸗uneinheitlich, da in leitenden Werten im Zuſammenhang mit Inſolvenzen am Berliner Holzmarkt Abgaben erfolgten. Feſt lagen lediglich Schaffhauſener Bankverein und Berliner Handelsgeſellſchaft. Realiſierungen in den hier gehan⸗ delten Aktien und ruſſiſchen Banken drückten anfangs auch deren Kursſtand, doch kpunte auch hier ſpäter eine Beſſerung Platz greifen. Eine ſeſte Haltung im Einklang mit Wien bekundeten öſterreichiſche Werte. In Bahnenaktien kamen in amexikaniſchen Werten auf höhere Newyorker Kurſe aufangs etwas Ware heraus, doch erfolgte auch hier bald eine Erholung, die beſonders Kanada⸗Aktien zugute kamen. Recht feſt lagen von Beginn an Penuſylvannia⸗Aktien. Am Reuten⸗ markt lag das Geſchäft bei behauptetem Kursſtanud ſtill. Schiffahrts⸗ aktien ſetzten durch fortgeſetzte Lokalkäufe ihre Aufwärtsbewegung fort; dagegen waren Elektrizitätsaktien ſtiller mit Ausnahme von Siemens⸗Halske und Schuckert. In der dritten Börſenſtunde hielt die Feſtigkeit an, doch wurde das Geſchäft ſtiller. Induſtriewerte des Kaſſamarktes lagen nicht ein⸗ deitlich. Tägliches Geld 3 Prozent, Geld über ultimo 6 Prozent. Berlin, 23. Okt.(Schenßkurſe.) Wechſel London 20.475 20.47[Reichsbank 149 10 149,60 Wechſel Paris 81.20 81. 7 J Röbein. Greditbank 137.70 137.30 4% Reichsanl. 102.— 102.— Ruffanbant 158.60 153 20 40% 0 1900—.——.—][ chaaffb. Bankv. 14490 145— %, Reich ann. 93.— 93.— Disc.⸗Eommandit 115.50 178.50 3N 0½„ 1909—.——.— taatsbagn 15899 36½ Reichsanleihe 83 40 83 50 dombarden 24.10 2449 1% Gonſols 102.— 102.— Baltimore u. Ohio 115 16 115.60 8 7%„ Fanada Paeiße 1460 186.10 3% d% 8 93.— 93— Hamdurg Packet 12950 131 00 37%0„ 1909—.——.— Nordd. Lloye 109 60 101 80 0 5.40 83)] Bochumer 5 252 50 255 70 1% Bad. v. 1901 101.— 100 60 Deutſch⸗Furembg. 208 50 2ʃ1.50 de%%„ 1908/09 101 60 101.4% Dort anader 83.— 88— %„ cCeund.—.——.[Gelſenkirchner 21120 213.20 5, Harpener 205 70 201 70 3%% Vanern 92.70 920 Laurapütte 193 69 193 50 37% Heſſen—.— 9200 Pöbönix 21150 212.60 19% Heſſen—.— 89.)] Weſterezeln 199.— 199 60 30% Sachzen 83 20 83.25 Allg. Elektr.⸗Geſ. 248.— 248— 3½% Japauer 1905 95.25 95.25 Anilin 8 429.70 428. 65% Italiener—.—— Anilin Treptow 340,20 342.70 4% Ruf. Knl. 1902 8810 88 20 Brown Boveri 181.10 181.20 4% Bagdadbahn 87.10 87 10 Chem. Albert 457 90 458— Deſter. K editaktien 206 20 207 40] D. Steinzeugwerke 231.— 231.— Derl. Handels⸗Gel. 179 70 180 20 Elderf. Ferben 451— 454 Darmſtädter Bank 133 8 13730] Celluloſe Ronheim 21J.20 211 20 Daut D⸗Aſiat. Bank—— 143[Rüttgerswirken 179.50 179 20 Deutſche Bant 248.10 249.— Fonwaren Wiesloch 101.— 101.— Disc.⸗Kommandit 193.90 197.59 Wf. Dra)t. Lngend. 222.— 245 20 Dresduer Bank 158 90 15,20 Zeufoff Waldhof 393— 802 70 Privatdiskont 4¾e% W. Berlin, 28 Okt.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 207.10 207 20J Staatsbahn 159.——.— Diskonto Komm. 197 20—.— Lombarden 24— 24.50 Wiener Vörſe. Vorm. 10 Ubr. 657.20 659.— Oeſt. Kronenrente Wien, 28. Okt. Kreditaktien 95.80 95.75 Länderbank 492.— 494.—„ Papiecrente 98.— 97.95 Wiener Bankverein 536.50 537.— Silberrente 98.05 97.95 Staatsbahn 742.20 745.20 Ungar. Goldrente 112.30 112.35 Lombarden 123.50 125.— Kronenrente 91.75 91.65 Martnoten 117.72 117.73 Nipine Moman 720.— 730.,50 Wechſel Paris 95.55 95 56 Ten rußhig. Die Kaufluſt auf dem Pariſer Vörſe. Paris, 28. Oki. Anfangskurſe. 2 ele Rante 98.70 98 70[ Debeers 469 471.— Sp nier 95.20 95.10] Eaſt and 138.— 137.— Türk. Looſe 198— 199.— Goldfield 160.— 161.— Banqute Oitomane 733.— 33.— Randmines 223.— 224.— Rio Dinto 1903—.— Londoner Effektenbörſe. London, 28. Okt.(Telegr.) Aufangsturſe der Eßettenbörſe. 3¾ Conſols 82/ 82¼ß 3J Moddersfontein 120 12— 4 Reichsanleihe 82% 82¾ Premier N„ 2 Argentinter 86˙%83¼ Randmines 8% 8½ 4 Italiener 103 103½¼ Atchiſon comp. 122%%8 124% 4 Japaner 07/ gou, Canadian 187˙% 189% 3 Mexitaner 34— 34— Baltimore 117½ 117½ 4 Spanier 935/ 935/% Chikago Milwaulee 159% 160½ Ottomanbvank 1910½½ 10%.] Denvers com. 47½ 473/ Amalgamaled 82½ 83½]Erie 88 38 Anacondas 9¼ 97½ Grand TrunkIII pref, 49½ 49½ Nio Tinto„ D 20¾ 205%/ Cenrral Mining 16½ 16% ouisville 54— 155ʃ%½ Cbartered 34½¼ 35eiſſouri Kanſas 47½% 48˙6 De Beers 18½% 18½ Ontario 47%% 47¾/ Carand 5 5½%½[[ontbern Pacifie 129% 181% Geduld 25% 29/% Union eom 208— 205% Gold fields 6% 6/ Steels eom. 88/ 91— Jagersfontein 71 7½] Tend. beh. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 28. Okt. Produktenbörſe. Nach wie vor iſt das Ge⸗ ſchäft auf dem Getreidemarkt ſehr ſchleppend, da die Spekulation an⸗ dauernde Zurückhaltung beobachtet. Die Auslandsofferten ſind wenig vorändert, die Landzufuhr iſt klein, und das Warengeſchäft lätzt viel zu wünſchen übrig. Das Geſchäft war ruhig; nur Oktoberweizen war etwas lebhafter und auf Andienungen beſſer, die übrigen Sichten gegen die geſtrigen Nachbörſeupreiſe nur wenig verändert. Roggen behauptete bei kleinerem Handel den geſtrigen Stand. Hafer und Mais lagen träge. Rüböl iſt durch betrüchtliche Oktoberdeckungen befeſtigt. Frankfurter Effektenbörſe. [Privattelegramm des Gen ral⸗Anzeigers.)] * Frankfurt a.., 28. Okt. Fondsbörſe. Das Geſchäft war heute bei Eröffnung auf dem Gebiete der Montanpapiere weſentlich belebter. Die gute Aufnahme fand zunächſt der Wochenbericht des Jron Age, ſowie auch die beſſere Haltung der Steelskurſe an der Newnorker Börſe. Im Anſchluß beſſerer Nachrichten aus der heimiſchen Induſtrie erfuhren Bochumer und Gelſenkirchener weſentliche Be⸗ feſtigung; anregend auf Phönix⸗Bergbau wirkten die Gerüchte von einer größeren türkiſchen Beſtellung. Harpener haben von der geſtrigen Geueralverſammlung wenig profitiert; die Dividende von 8 Prozent (i. V. 11 Prozent) waren eskomptiert, bei dieſen Aktien iſt der Kurs⸗ abſchlag von 4 Prozent zu berückſichtigen. In Uebereinſtimmung mit der freundlichen Haltung des Montanmarktes zeigen auch heimiſche Banken mäßige Feſtigkeit. Die geſtrige ſchwache Haltung wurde mit den bedeutenden Zahlungsſchwierigkeiten in Zuſammenhang gebracht, von denen die großen Holzfirmen Kurt Vallentin und Julius Brühl jr. betroffen wurden. Obwohl man die Verbindlichkeiten der beiden Firmen auf ca. 4 Millionen Mark ſchätzt, ſchienen ſich die Gerüchte, daß größere Berliner Bauken beteiligt ſein ſollen, uicht zu beſtätigen. Von Trausportwerten ſind Lombarden bei belebterem Geſchäft anzu⸗ führen. Amerikaniſche Bahnen feſter; Schiffahrtsaktten lebhaft. Be⸗ ſonders gut lagen Hamburg⸗Amerika⸗Aktien. Für elektriſche Werte war das Geſchäft ziemlich behauptet; Ediſon, Siemens⸗Halske und Schuckert wurden lebhaft gehandelt. Von Kaſſa⸗Induſtriepapieren waren Chemiſche Werte und Maſchlnenſabriken feſt. Das Geſchäft auf dem Gebiete des Fondsmarktes war wieder ſehr ruhig, Von heimiſchen Anleihen wurden dreiprozeutige Preußen höher bezahlt. Ausländiſche Fonds ſtill. Die feſte Haltung erhielt ſich auch im weiteren Verlauf, doch wurde das Geſchäft weſentlich ruhiger. Die Nachbörſe war etwas weiter befeſtigt. Phönkx⸗Bergbau⸗Aktien und Deutſch⸗Luxemburger ſchloſſen ſehr feſt. Harpener Bergbau notierten 203 exel. Kursabſchlag von 4 Proezut. Die Lieferung dieſer Aktie(in der Liquidation] ge⸗ ſchieht zu 202 exel. Dividende mit Zinsberechnung vom 1. Juli 1909. Es ustierten Kreditaktien 207,70, Diskonto⸗Kommanditanteile 197,60, 108.—, Dresdener Bauk 159,25, Staatsbahn 159,50, Lombarden 24,29, Baltimore⸗Ohia 115,60, Luxeiaburger 21ʃ,30, 213,50, Phönixaktien 213,39, 214,.—. Reichsbank⸗Diskont 5 Prozent. Schlußkurſe. Bank. und Verſicherungs⸗Aktien. Badiſche Bank 18.65 135 40J Oeſter⸗.-Ung Baa! Berg u. Mefallb. 121 121.25 Oeſt. Länderb nk Berl, Handele⸗Geſ. 179 69.180.2„ Kredit⸗Anſtalt Comerſ, u. Lisk.⸗B. 115 80 115 84 Pkälziſche Bank Daraſtäster Benl 1380 16690ſ Pfälz. Hyp.⸗Bank Derlſche Bonk 249 248.5% Preuß. Hypotheknd. Diu'ſhaſtat. Bank 145 50 148 56 Deutſche Neichsdk. D Fffekten neuk 106 70106 90 Rüein. Krediſhank iseonte⸗Comm. 197 30 197 600 Nhein. Hyp.⸗B. M. ssdener Bani 158.75 159 25] Schaefz. Bautper. Frankf. Hov.⸗Bank 203 80 204.—] Südd. Bank Ahm. Frkſ. Oup.⸗Ertditv. 16 31160,] Fiener Bintper. Natienalbank 127 90 12780 Fuss Diskont 55— ane 128— 128.— 123 60 124.30 266 90 207.70 101.40 10140 194.25.19170 121 10 12115 149 50 149 10 188— 138.40 195 95 195.90 44 95 146 15 1147011470 135.50 135 50 118.90 118.75 146— 16. i 83 30 83.755 Arg.f. Gold⸗A. 1887—.——.— 5 % pr. könſ. St.-Anl. 102.15 102.15% Chintſen 1298 102.70 102.05 3 do. do. 1009-—. ½%„„ 1898 98.05 98.60 3. 93.— 93.—1½ Japaner 95 20 95 35 „„ 1909-——Nexitaner äuß. 88/90 99.35 99.55 33 5 88 50 83.45/3 Merikaner innere 6575 65 80 Jadſiſche Sk.⸗A. 901 101.05 101.05 Bulgaren 101.40 101.45 48„1903/0 101.45 101 503 ¼ italien. Nente———.— %½% bad. St.⸗Olabg)fl 97.50— t Oeit. Silberrente 93.— 97 90 9%„ 5 M. 93.8) 98 8004½/„ Papierreut.———— 5%„„ 1900 93.20 93.10[Oetterr. Goldrente 28.75 98.80 33„„ 1904 9320—.: Vortug. Serie k 61.20 61.20 0 5„ 1907— 3 5„ III 63.90. 64.— 4bayr..⸗B.⸗A..1915 101 80 102.2004½ nene Ruſſen 1995 39.15 99 10 41„„„ 1918 101.90 102.—½ Ruſſen von 1880 8040—.— ½ do. 1. Allg. Anl. 9260(.654 ſpan. ausl. Rente—.——.— 3 do...⸗Obl. 82.00 82.80J01 Türken von 1903 82.70 88 15 3 Plälz..⸗B. Prior. 100,30 100.50%„ unif. 9140 94.40 92.3)—.— Ung r. Goldrente 94 20 94 20 3 Heiſen von 190 101 39 10130f„ Kronenrente 91.50 91.45 4 Heſſen 80.70 81 10JBerzinsliche Loſe. 4 Sachſen 83.10 53 203 Oeſterreichiſcher880 16690166.70 4 Bih. Stadt⸗A. 1907—.——— 162.40 161.80 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Sfld. Zuckerfabrit 146.25 146 4,[Kunſtſetdenfabr. Frkf. 230.7227.— Badd. Immobil.⸗Geſ. 100. 100.— Bederwerk. St. Ingbert 61.— 61— Eſchbaum Mannheim 104.— 104.—Spicharz Lederwerke 124.80 124 30 My. Aktien⸗Brauerei 124.— 12.— udwigsh. Walhmühle 167.— 162.— Parkakt. Zweibrücken—— Adlerfahrradw. Klezer 387 50 391— Weltzz. Sonne, Speyer—.—.Maſchinenfbr. Hilvert 81.50 81.— Cemenlwerk Heidelba. 158.50 155 97 Maſchinenfb. Badenig 195,.— 186.— (Cementfabr. Karltad 145 05 145.100 Därrkopp 325.— 325— Badiſche Anilinſabrits29— 428 5,] Raſchinenf. Gritzner 217.—217.— Sh. Fabrik Griesheim 247 50 243.Kaſch.⸗Armatf. Klein 111.—111.— Farbwerke Höch': 444.25 44.500 Pf. Nädim.⸗u. Fazrrad Ver. chem. Fabrit Geß. 332.— 322.—] Gebr. Fayſer NRöhreukeſſelfabrik Chem. Verie Albert 458.— 458. SZüdd. Drahrind. Mh. 139.— 130 vorm. Dürr& Jo. 37.60 87.80 Akkumul.⸗Fad. Hagen 214.— 214.—Schnellvreſſenf. Frkty. 201.— 201. Aec. Böſe, Berlin 45.10 43.-Ver.beutſcher Oelfabr. 143 90 14.70 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 247 90 249.20 Schußhtabr. Herz, Frkf. 119.— 119. Hedd. Ku. u. üdd. Kb. 126.40 126 50 Seilindutrie Wolff 128.20 128,6 Vahmeyer 112.— 113.250'wollſp. Lampertsm. 59.— 59.— Elektr.⸗Geſ. Schuckert 135 30 136. FTammgarn Kaiſersl. 199.— 199.— Sismens& Halske 234.— 287.25 Zellſtoffabr. Waldhofs05.— 804.50 Türkiſch⸗ 131.—134.— Pfandbriefe, Prioritäls⸗Obligationen. 1% Preuß. Pfandb.⸗ Bank ink. 1919 40% Pr. BPfdb. unt. 15 100.10 100.10 20% Nrt. OHyv.Bfde. 100.— 99.8 10 F. B. S. fpbr.05 100.50 100 255 1910 100.— 90.80 101.— 101.— 4ů10—* 8= 5 0% Mf, Fyp? Ifdb. 100.10 100,10 00 160 10 1009.10 92.40 92.40 320„ 5 1 94.35 94.80 4 C. Bd. Pfd. voo 90 80 99 60%½ Prgefdür ⸗Bl..—8 4⁰— Kleinb. 00 4 3 5 unk. 09 99 80 99 70 Pr. Afdör. ⸗Bk.⸗ 4%„ Mfobe..0! Hyp.⸗Pfb.⸗Kom.⸗ unz, 10 100— 69 80 O581. unkündb. 12 94 5 94 80 4%„ Pfdbe. v. 4 9tc. H. B. Pfßh. 03 9980 3980 nk, 12 100.— 100.—4%„„.80 99.80 3%„ Pfosr.v. 86 4%„ 80 d. 64 91.— 91.—4%„ 100 100.— %/ äPfd. 93/ 91.— 91.—40%„„„ 1919 101.— 101.— 4%„ Gom.⸗Ohl. 32%„„ verſchted. 91.40 91.40 5. Lunt. 10 100.30 100 30 2½„„„ 1914 9140 9140 3%%„ Com.⸗Obl. 91% Rh..⸗B. K. O 91.70 91.80 v. 87/1 92 40 92 40 4c.. C. B. 19 3%„Com.⸗Obl.%, Bf. S. Pr.⸗Obl.. v. 96/06 92.40.40 37½4% Pf. B... 40% Pr. Pfdb. unt. OD0 99 40 99.46 2% Ital.ſttl.g. G. B. 7435—.— and„„„ 12 99.80 99.80— 4%„„ I4 99.80 9980 Manng.Berſ.⸗B.⸗A. 570— 570.— Frankfurt a.., 23. Okt. Kreditaktten 207.50, Disconts⸗ Commandit 197.20, Darmaädter 137.—, Dresdner Bank 159.—, Hau⸗ delsgeſellſchaft 179.75, Deutſche Vauk 248.70, Staatsvayn 159 50 Lombarden 24.30, Bochumer 255.—, Gelſentischen 218.30, Lauragüue 194.75, Unzarn 94 20. Tenden:: feit. Nachbörſe. Kreditattien 297.70, Disc onto⸗Commandtt 197.60, Staatsbahn 159.50, Lombarden 24.40. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönſelder: für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Veriag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Eruſt Mäller. ————————————— Ich laſſe meine Kleider ſiets Iin is 4 Nr. 15 bei der Repa⸗ ratur⸗Bügel⸗ u. Reinigungs Anſtalt Juhabet Paul Kuhn bei bromptet Bedienungutbilligen Preiſen reinigen u. bügeln. 1—— Celdverkehr. Darlehen. Frau ſucht 50 Mark ſofort aufzunehmen geg. pünktl. Rückzahlung u. hotzen Zins. Off. unt. V. B. 20013 an die Expedition d. Bl. Haushalte verwendeeet. legt die ein- sichtige Hausfrau auf Ersparnisse im Haushalt. Eine grosse Ersparnis ist ihr ermöglicht, wWenn sie an Stelle der teuren Butter die sprichwörtlich beliebten van den Sergh'schen Margarine-Marken Vitello und Clever-Itolz welche feinste Molkereibutter vollständig ersetzen, in mrem 7 56959597i. Erhältllch in allen besseren Kolonialwaren-Geschäften. Hadische Hapierindustrie KHahn& Co. Joſephon 7I⁴ Hhoinhduserstr. 40, H. seſthoerige, Sjtæ in Kalsetsſautern. —— Hruoſhsachen aller Art für geschüftliché und prlyate Zueche. Juten und Bneute für alle Branchen, Etifetten, Jortenpapiere, Fappteſler, ete. ete. Hejohhditjges lager in Pappen, Hach- und Einschlugpupieren, in Bogen und Hollen, Spezialität: Damenhulschachtein und Lage/ kasten, Maschecartons, lersand- und Faſtschachteſn. 2625 — gBuchdrucere!: Papν,en rabriA: Cattonnagen- JabriK: Musik-Lehrer EMIL MULLNMEVER, 3, 1 ertellt gediegenen Unterricht in Klavler, Zither, Mandoline und Laute. 1857 5* Mannheim, 28. Oktober 1909. General⸗Anzeiger. inladung zur Landtagswahl im 61. Wahlkreis(annheim Stadt). Die Neuwahlen zur II. Kammer der Ständeverſammlung betr. ach der amtlichen Ermittelung des bniſſes i 95 eis G eim Stadt IV) hab Snen erhalen 9 Wahlergebniſſes im 61. Landtagswahlkreis(Mannheim Stadt IV) haben Rechtsanwalt Friedrich RNönig in Mannheimm 2446 Redakteur Oskar Geck in Mannheiimm 13886 Redakteur Otto Araus in Mannheim 641 %%%%%%((( 10 Zuſammen giltige Stimmen 4989 Hiernach hat keiner der Kandidaten die abſolute Mehrheit(2496) der im Wahlkreiſe abgegebenen giltigen Stimmen (4989) erhalten, weshalb die Vornahme eines zweiten Wahlganges nölig fällt. Termin für den zweiten Wahlgang wurde nach der Bekannkmachung des Großh. Herrn Wahlkommiſſärs vom 25. d8. Mis. feſtgeſetzt auf: Agang e nach der Beke hung de ßh. Herrn Wah ſ Samstag, den 30. Oktober 1909 vormittags Uhr bis 8 Ahr nachmittags. In dieſem Wahlgang kommen lediglich die auf die Kandidaten König und Geck abgegebenen Stimmen in Betracht. Die Abgrenzung der Wahlbe zirke obengenannten Wahlkreiſes, die Wahllokale und die Wahlkommiſſionen ſind die⸗ ſelben wie am 21. Oktober ds. Is.; ſie werden nachſtehend zur öffentlichen Kenntnis gebracht. 18055 Bezeichnung des wahllsokal— 85 wahlbezire⸗ ahlloka Wahlkommiſſion 1 Schloß mit Ballhaus, L 5 und Luiſenſchule Vorſt.: Herr Stadtv. Friedr. Bender, L 8, 10 —15, M 6 und 7, Haupt⸗ und(Knaben) Prot.::„ Emil Weil. Kaufmann, M 7, 12a Rangierbahnhof Zimmer 11 Beiſ.:„ Leemann, Alb., Malermeiſter, M 7, 24 Lefo, Guſt., Fabrikant, L 10, 3 „ Oeſterlin, Fritz jr., Kaufmann L 5, 4. 2[N—7,0—7, P—7,—7, Bürgerſchule N6 Vorſt.: Herr Stadtv.⸗Vorſt. Selb, A 3, 9 R 6, Tullaſtraße Zimmer 1 Prot.::„ Rau, Karl, Kfm., N 7, 8 Beiſ.:„ Bitterich, Guſt., Kfm., Q 7, 15 „ Dunkel, Michael, Maler, O 7, 10 „ Köhler, Georg, Fabrikant, N 7, 3. 3 R 7, 8 6, Friedrichsring Realgymnaſium Vorſt.: Herr Stadtrat Joſ. Köchler, Friedrichsring 4 Friedrichsring, Prot.:„ Nufer, Joh., Weinhdl., R 7, 35 Zimmer 32 Beiſ.:„ Keiſtler, Adam, Malermſtr., 8 6, 10 „ Schemenauer, Jak. Och, Reviſor, U 6, 15 „ Pfeuffer, Jean, Verwalter, 8 6, 7. 4[I 6, Colliniſtr., Goetheſtr., Hebel- RealgymnaſiumVorſt.: Herr Stadtrat Vikt. Darmſtädter, Hebelſtr. 15 ſtraße, Roſengartenſtr. Rupp⸗ Friedrichsring, Prot.:„ Lichtenſtetter, Sal., Kfm., Hebelſtr. 1 rechtſt.e, Schulhofſtr. Zimmer 34 Beiſ.:„ Hoffſtaetter, Hch., Kfm., Colliniſtr. 20 „ Sahner, Joſ., Malermſtr., T 6, 2 „ Waldmann, Mich., Mechaniker, T 6, 9. 5 U—6, Gutenbergſtr., Neckar⸗JRealgymnaſium[Vorſt.: Herr Stadtv. Hans Grote, U 5, 14 vorland links, Nuitsſtr. Friedrichsring, Prot.:„ Jekel, Georg, Buchhalter, U 4, 29 Zimmer 33 Beiſ.:„ Boſch, Jak., Fabriſant, U 3, 22 „ Scharnbach, Karl, Kfm., U 3, 24 „ Sieber, Heinr., Kfm., U 6, 8. (Auguſta⸗Anlage, Beethovenſtraße, Oberrealſchule,[Vorſt.: Herr Stadtrat Frd. Wachenheim, Tatterſallſtr. 4 Carolaſtr.Charlottenſtr.,Eliſabet⸗ Tullaſtraße, Prot.:„ Seyfried, Karl, Buchhalter, Charlottenſtr. 4 ſtraße, Friedrichsplatz, Hildaſtr., Zimmer 15 Beiſ.:„ Heckert, Baptiſt, Baumſtr. 7 Lachnerſtr., Lameyſtraße, Maxi⸗„ Krebs, Adolf, Kfm., Auguſta⸗Anlage 15 milianſtr., Otto Beckſtr., Prinz 5„ Schneider, Mart., lechn. Aſſiſt., Beethovenſtr. 5. Wilhelmſtr., Rennwieſen, Soften⸗ 5 ſtraße, Viktoriaſtr., Werderplatz, Werderſtr. I. und II. 7[Bachſtr., Brahmsſtr., Friedrich⸗] Oberrealſchule,[Vorſt.: Herr Stadtv. Adam Lame din, Seckenhſtr. 78 Karlſtr., Gluckſtr., Haydnſtraße, Tullaſtraße, Prot.:„ Pfiſterer, Jon, Kim, Brahmsſtr. 12 Hugo Wolffſtr., Mollſtr. I. u. II.,] Zimmer 16 Beiſ;„ Blixner, Fidr, Glaſermſtr. Mollſtr. 25 Mollkeſtraße, Mühldörferſtraße,„ Kaltwaſſer, Ad., Bureauvorſi., Seckenhſtr. 35 Richard Wagnerſtr., Roonſtr.„ Leonhard, Chriſt., Arch, Haydnſtr. 4. Schubertſtraße, Schumannſtraße, Seckenheimerſtr links, Secken⸗ heimerſtr. rechts bis 98, Weber⸗ ſtraße, Weſpinſtr. 8 Augartenſtr. l. 1736 und rechts] Luiſenſchule[Vorſt.: Herr Stadtv. Wilh. Schmitz, Traitteurſtr. 56 —54, Ga elsbergerür,, Klein⸗Seckenheimerſtr. Prot::„ Grun Olto, Verw.⸗Aſſ., Gabelsbergerſtr. 11 feldſtraße links 38 bis Schluß, Zimmer 1 Beiſ::„ Bayer, Otto, Prokuriſt, Augartenſtr. 39 Stolzeſtr., Traitteurſtr. linls 41„ Mitz, Peter, Weinhändler, Traitteurſtr. 63 bis Schluß u. rechts 52 bis Schl., Stoll, Karl, Schloſſermſtr., Traitteurſtr. 57. Große Wallſtadtſtr. links 47 bis Schluß und rechts 48 bis Schl. 9 Bahnhofplatz, Bismarckpl., Fried⸗ Luiſenſchule Vorſt.: Herr Stadtrat Hch. Gordt, 0 6, 2 nichsfelderſtr.—7, Hch. Lanzſtr., Seckenheimerſtr., Prot.:„ Rothenberger, Herm. Th., Kim., Thoräckerſtr. 10 Kaiſerring, Kepplerſtraße links, Zimmer 7 Beiſ.:„ Brück, Jak., Zimmermſtr., Rheinh zuſerſtr. 6 Kepplerſtr. rechts 38—42, Große„ Groſch, Georg, Kaufmann, Rheinhäuſerſtr. 11 Merzelſtr. links—17, rechts 2„ Lorch, Bernh., Kaufmann, Hch. Lanzſtr. 15. bis 26, Kl. Merzelſtraße, Rhein⸗ häuſerſtr. links 1— 45, rechts 2 bis 8, Schwetzingerſtraße links 1 bis 41 und rechts—46, Tatter⸗ ſallſtr., Thoräckerſtr. 10 Lindenhofplatz, Rennershofſtraße, Schulhaus Vorſt.: Herr Stadtv. Ph. Helmling, N. Friedrichſtr. 52 Rheinauſtraße, Rheindammſtraße, Lindenhof, Prot.::„ Faller, Joſ., Kanzlei⸗Aſſiſtent, Rheinauſtr. 14 Rheinparkſtr., Rheinvillenſtraße. Zimmer 1 Beiſ.::„ Bitterich, Jak., Fabrikant, Renneishofſtr. 17 „ Eſinger, Fid., Tünchermſtr., Rheinauſtr. 14 „ Kriebitzſch, Jobs., Glasmaler, Rennershofſtr. 14 11 Eichelsheimerſtr. links—31 und Schulhaas Vorſt.: Herr Stadtv. Otto Ellwanger, Windeckſtr. 41 rechts—34, Emil Heckelſtr. lks. Lindenhof, Prot.:„ Giies, Eduard, Bureauvorſt., Gontardplatz 10 —19 und rechts—18, Gontard⸗ Zimmer 4 Beiſ::„ Duſſel. Karl, Kaufmann, Eichelsheimerſtr. 15 platz 5 10, Gontardſtr. links 1„ Gramlich, Hch, Architekt, Waldparker. 41 bis 21 und rechts—24, Land⸗„ Huſchwadel, Gg., Ingenieur, Gontardſtr. 18. teilſtr. links—13 und rechts 2 bis 14, Meerfeldſtr. rechts, Meer⸗ lachſtr., Waldparkſtr., Windeckſtr. links—15 und rechts—24. Wir laden die Wablberechtigten zur mit dem Anfügen ein, daß nach 8 Uhr nachmittags— auch von ſolchen Wahlberechtigten, die ſchon vorher im Wahllokal anweſend waren— kein Stimmzettel mehr an⸗ genommen wird. Mannheim, den 27. Oktober 1909. 32935 Der Stadtrat: v. Hollander. Bender. Kreiwilige Grundſtücksverſteinctung. A. TnEa I bngen Geſchäßt Auf Antrag der Erben des verſtorbenen Privatmanns iſt zu verkaufen, da Eigen⸗ i in Käfertal werden die nachverzeichneten on Ur tümer durch f eines ru e am Pateutes dasſelbe mit meh Montag, den 8. November 1909, vormittags 9 Uhr 5 7 Dasſelbe A im Rathaus Käfertal öffentlich verſteigert. 1. Cgb.⸗Nr. 1136, Ackerland, 38. Sandgewann, 18 ar: z w. aller urt, kauft geg.]ſoſort ubernonmen werden. 5 ſof. ſe. Off, unt. Nr. 11235 75 07 qm, geſchätzt zu 2710,.— 8 ſof Kaſſe Off, unt Es wud weniger auf hohe 2. Cgb.⸗Nr. 1214, Ackerland, 40. Sandgewann, 11 aran die Exped. ds. Bl. Anzablung, wie auf gute 43 am, geſchätzt zu 4572,— Nöbel, lelder. Slitſel rauff.Sicherheit geſehen. 3. Igb.⸗Nr. 6633, Stadtteil Käfertal, Obere Riedſtraße] U verk. Dambach, 2, 11. Ofſerten unter Nr. 19996 14—16, Hofraite,„ und Acker, 20 ax 75 qm. 5 Ilan die Exbedition ds. Bl. 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Wir betrachten dies als eine Ehreupflicht und erwarten, daß außerdem eifrigſt für die Wahl des öbl. Herrn König gewirkt wird. 4 Miſeng d. Sane 5 8 2 Aufang d. 01 Für dir Deutſche Polksparlei: i. d e Wilh. Fulda. Karl Vogel. Teeen 155 möbl. Zim ü f f f 1: 1. Nov. zu verm. Für die Freiſinnige Holksparkei: Dr. S. Stern. Ludw. Teſcher. 70 00 85 Möhl. Pohn⸗u. Schla Zwunts-Veſeigerung. Sellen Süchen Freitag, 29. Oktober 1909, nachmittags 2 Uhr, gede ac en ee ge, Pertrauenspoſten 4, 5, gegen bare Zahlung in! Boliſtreckungswege öffentlich ver⸗ als Kaſſenbote, Bureaudiener, leigern: 1140 Magazinier oder dergl. weſch.mit Balkon(in groß 1Gramm ophon mit Zubehör, eventuell Heirat ermögl. ſucht möbl. oder Anmöl ſo ſowie Möbel verſchiedener Art led. Kammerdiener 32 Jahre] Offerten an J. K. Neckar heinhäuſerſtraße rechts, ſchön m an Herrn od. Frl per 1. November zu verniieten. Näheres 4,*, Weinw 11195 und Sonſliges. fſalt, auf 1. Deſember oder Ladenburg, Hau Mannhei, 28. Oktober 1909, 1. 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Selbſt OQuantum wird abgeholt. A. Jantovjat, 20124 BURERU- BEDRRF Wir machen nochmals da⸗ rauf aufmerkſam, daß die Jubiläums-Faier unſerer Sänger⸗Riege am Samstag, 30. Okt. d.., abends pünktlich 9 Ahr im großen Saale unſeres Vereinshauſes(Ecke Prinz Wilhelm⸗ u. Charlottenſtraße) ſtattfindet, wom unſere int Vereinsmitalieder nebſt A gehörigen hierdurch freundlichſt eingeladen werden. 2863 Der Vor ſtand der Sänger⸗ Riege. (E..) Hittwoch, den 3. November 1909, abends 8½ Uhr, im Saale des„Bernhardushofes“ Vortrag des Herrn Staatsanwalts Dr Erich Wulffen aus Dresden über: „er Strafprozess ein Kunstwelk der Zukuntft“. Für Nichtmitglieder sind Tages- karten à Mk..— in unserem Bureau, in der Hofmusikalien- handlung, K. Ferd. Heckel, im Verkehrsverein, Kaufhaus, Bogen 57 und in der Buchhaud- lung von Brockhoſt&Schwalbe, hier, in der von A. Donecker, hier, L I. 2, sowie in der Baumgartner'schen Buchhandlung ee a. Rh. zu baben. 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