Fürſten Bülow.“ degenkommen des Verlags der intereſſanteſten Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn Pig. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. JInſerate: Die Colonel⸗Zeile. 28 Pfg. Auswärtige Inſerate. 30 Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Mhr. 8 der Stadt Mannheim und umgebung. 8 Anabtzängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) nahme v. Druckarbeiten Eigene Redaktionsbureaus Redaktion 377 in Berlin und Narlsruhe. Erpedition und Verlags⸗ Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim““, Telefon⸗Rummern: 1 Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ 5 3414 buchhandlung 218 7 Nr. 512. Mittwoch, 3. November 1909. Die heutige Abendausgabe umfaßt 12 Seiten. Die neue Mehrheit. Herr v. Oldenburg⸗Januſchau iſt der Ruhe ſatt geworden, hat ſein Roß geſattelt und iſt zu Graudenz aus⸗ geritten, um wieder einmal Hieb und Stich auszuteilen. Die Apenga wurde ihm durch eine Provinzialverſammlung des Bundes der Landwirte für Weſtpreußen dargeboten. Aus ſeiner dortigen Rede ſei nach dem Bericht der bündleriſchen Dageszeitung folgendes wiedergegeben: „Den Fürſten Bülow hat niemand geſtürzt als er ſelber. Es war eine wunderbare Erſcheinung. Während draußen die Preſſe den ungeheuren Spektakel vom Sturze des Kanzlers inſzenierte, war bei den Verhandlungen im Reichstage vom Fürſten Bülow überhaupt keine Rede. Fürſt Bülow hatte bis zum Schluß alle Trümpfe in der Hand. Er war in keiner Weiſe gebunden, auch nicht durch Sydows Erklärung, daß die Erbſchaftsſteuer eine condlitio sine qua non ſei. für den Fürſten Bülow der größte Augenblick ſeines Lebens bevor. Wir dachten, er wird nun ſagen:„Da ſich Konſervative und Liberale nicht einigen können, verzichte ich auf die Erb⸗ ſchaftsſleuer und nehme die Mehrheit, wo ich ſie finde!“ Er hätte dann einen Erfolg gehabt wie keiner ſeiner Vorgänger. Doch, wie war ſeine Redo beſchaffen! Nachdem er die einzelnen Parteien über die Rechte und Pflichten belehrt und ihr Ver⸗ halten beleuchtet, erklärte er ſchließlich, ohne die Liberalen könne er die Sache nicht machen, ohne Erbſchaftsſteuer gehe es nicht.„Da, meine Herren, war ihm nicht mehr zu helfen. Denken wir an den entthronten Bundesrat, der einem treiben⸗ den Wrack glich. Von einer Gleichberechtigung mit dem Reichs⸗ tage war längſt keine Rede mehr. Und in jener Zeit, als dem Fürſten Bülow die Leine aus der Hand fiel, als ſie im Rinnſtein lag, da haben wir nicht nur die Finanzreform dur alle Klippen zum Ziele geführt, ſondern auch dem Bundesrate dann in den Sattel geholfen. Ich bin lange Jahre ein Be⸗ wunderer des Fürſten Bülow geweſen. Wir danken ihm von ganzem Herzen für das, was er für uns getan hat. Aber es gibt Momente, in denen man ſagt:„Ich tue meine Schuldig⸗ Feit, und alles andere iſt mir gleichgültig!“ Und als wir zu Ende waren, da war es uns ganz egal, ob darüber ein Miniſter ging oder kam. Das iſt die Wahrheit über den Sturz des Darauf wandte ſich Herr v. Oldenburg der Gegenwart zu: „Nun liegt dieſer ſchwere Kampf hinter uns; aber ich glaube auch, daß ein ſehr ſchwerer noch vor uns liegt. Die Erbſchaft, die Fürſt Bülow ſeinem Nachfolger hinterlaſſen hat, iſt nicht leicht. Herr von Bethmann⸗Hollweg hat die ganze Geſetzgebung mit Bülow zuſammen gemacht; er hat die ganze Sache mit entriert, ohne eine andere Rütckzuglinie zu kennen, als über die Leichen der Konſervativen. Fürſt Bülow hat Zentrum und Konſervative untertaxiert, den Liberalismus hat er ütbertaxiert; der gibt nichts ohne Zugeſtändniſſe: und da Herr v. Bethmann⸗Hollweg alle Wege mit ihm gegangen iſt, ſo iſt ſein Stand heute ſehr ſchwer, und es wird ihm naußerordentlich ſchwer werden das einzulöſen was die breu⸗ Seuilleton. Neue Böcklin⸗Erinnerungen. Seit Böcklins Ableben iſt eine Reihe von Erinnerungen an thn, vor allem die von Flörke, Schick, Laſius, Frey und Przibram, veröffentlicht worden. Trotzdem fehlt noch recht viel daran, daß uns die mächtige Perſönlichkeit dieſes Meiſters vollkommen duvch⸗ ſichtig wäre, der immer beſtimmter als der größte Genius erkannt wird, den die deutſche Kunſt im 19. Jahrhundert hervorgebracht hat. Einen ſehr wichtigen Beitrag hierzu bildet nun ein Buch, das in kurzer Friſt bei der Deutſchen Verlagsanſtalt Vita in Berlin erſcheinen wird und den Titel Neben meiner Kun ſt. Briefe und Perſönliches von Arnold Böcklin trägt. Als Herausgeber des auch illuſtrativ reich ausgeſtatteten Bandes zeichnet neben Böcklins Sohne Cario Ferdinand Runkel. Seinen Inhalt bildet zum großen Teile eine authentiſche Dar⸗ ſtellung der Verſuche Böcklins zur Konſtruktion einer Flug⸗ maſchine. Doch ſo intereſſant der Gegenſtand„Böcklin als Luft⸗ ſchiffer“ auch gerade im gegenwärtigen Zeitpunkte ſein mag: noch mehr faſt zieht an dem Buche die Fülle bedeutender und neuer Erinnerungen an Böcklin den Menſchen und Künſtler und merk⸗ würdiger Charakterzüge von ihm an. Durch das freundliche Ent⸗ aus dieſem beſonders feſſel 5 nitt veröffentlichen. Nun ſtand ſind wir in den Stand geſetzt, gerade den Teile des Buches ſchon ietzt einige Fiſche Thronrede verſprochen hat. nun gelehrt, daß er die Konſervativen zu rückſichtsloſen Gegnern haben wird, wenn er die Hand dazu bieten ſollte, an den Grundlagen zu rütteln, die Staat und Krone bisher aufrecht erhalten haben: an unſerer bewährten Verfaſſung. Wir werden ruhig der Zukunft entgegenſehen; wir werden abwarten, wer es wagt, ein frevelndes Spiel mit der Ver⸗ faſſung zu treiben. Wir erwarten, daß man nicht an den Grundlagen unſeres Staatsweſens rührt und ſich geneigt zeigt, den Maſſen entgegenzukommen. Sollte es aber ge⸗ ſchehen, dann meine Herren, werden die preußiſchen Konſerva⸗ tiven zur Stelle ſein; darauf können Sie ſich verlaſſen.“ (Lebhafter, langandauernder Beifall.) Aehnlich hat ſich nach einem andern Bericht Herr v. Oldenburg auf einer Wählerverſammlung in Marienburg ausgeſprochen. Hier erzählte er auch, daß auf ſeinen Antrag der nationalliberale Abg. Sieg aus dem Bunde der Landwirte ausgeſchloſſen worden ſei. Die Stellung der Konſervativen zu Herrn v. Bethmann⸗Hollweg wurde hier in folgender Weiſe geſchildert: „Der Draht zwiſchen den Konſervativen und ihm iſt ent⸗ zwei; aber die konſervative Partei wird auch mit Herrn v. Bethmann zum Wohle des Staates arbeiten.“ Man wird jetzt mit umſo größerem Intereſſe von dieſen offenherzigen Ausſprüchen Kenntnis nehmen, als man ſich erinnern dürfte, daß Herrn v. Oldenburgs Reden auch während der letzten Monate der Kanzlerſchaft Bülows von Einfluß waren. Nicht alles in der Darſtellung Oldenburgs iſt eigenes Gewächs; aber vecht originell iſt jedenfalls die Behauptung, daß der Bundesrat durch die neue Mehrheit wieder in den Sattel gehoben ſei. Bisher glaubte man, daß gerade die neue Mehrheit mit ihm wie mit einem Schul⸗ jungen verfahren ſei. Auch wird Herr v. Oldenburg uns nicht glauben machen können, daß, als in der Finanz⸗ kommiſſion der berü mte Galopp geritten wurde, der Bundes⸗ ch rat im Sattel ſaß und das Pferd lenkte. ***„„ Auch Graf Schwerin⸗Löwitz hat in Anklam vor einer Kreisverſammlung des Bundes der Landwirte ge⸗ ſprochen. Dabei brachte er folgende Epiſode aus der Zeit der Kanzlerkriſe zur Sprache: „Als ich den Fürſten Bülow in einer längeren Unter⸗ redung, welche ich wenige Tage vor ſeinem Rücktritt mit ihm hatte, darauf hinwies, daß doch im Fall einer Annahme der Erbſchaftsſteuer die ganze Finanzreform nicht zuſtande ge⸗ kommen ſein würde, erwiderte er mir, dieſe Möglichkeit wolle er nicht beſtreiten; dann aber, wenn nur die Konſervativen ihn nicht in der Erbſchaftsſteuerfrage im Stich gelaſſen und nicht mit dem Zentrum gemeinſame Sache gegen ihn gemacht hätten, würde er den Reichstag wicht nur einmal, ſon⸗ dern, wenn nötig, dreimal aufgelöſt haben, um die Reform mit dem Block gegen das Zentrum zuſtande zu bringen.“—5 Auch dieſe Enthüllung ſpricht nur durchaus zugunſten des Fürſten Bülowp. Die letzten Ereigniſſe haben darf. Das in dem vorläufigen durch die Preſſe bekanntgeo grözern würd. Die für einen erweiterten Geſchäftsverlehr Politische Uiebersſeht. „Manuheim, 3. November 1909 Koburg. Der freiſinnige Abg. Dr. Müller⸗Meiningen einem Berliner Blatte, das ſich zur freiſinnigen Vere hält, angegriffen worden, weil er bei der Stichwahl in Kob für den nationalliberalen Kandidaten eingetreten war. D ſchreibt jetzt Dr. Müller⸗Meiningen an das genannte Blakt „Ich habe für Herrn Quarck jun. wie für ſeinen Vater freiſinniges und nationalliberales Erſuchen zugleich mit de heimiſchen freiſinnigen Kandidaten einen Aufruf erlaſſen Herr Quarck eingeſchriebenes Mitglied der nationarliweralen P iſt und ſich auf das Programm derſelben ausdrücklich verpflichtete 2) weil derjenige, der das Zuſammengehen der Nationalliberc und Freiſinnigen in Thüringen jetzt ſtört, nicht bloß die der Sozialdemokratie, ſondern noch weit mehr die Geſ Herren Raab, Schack und Lattmann betreibt““.... Es iſt ein recht ungeſunder Zuſtand, wenn das Ein⸗ eines freiſinnigen Politikers, der die Verhältniſſe Thüringen kennt, für einen Nationalliberalen im Kan gegen einen Sozialdemokraten ſolchen Angriffen ſinniger Seite ausgeſetzt iſt und noch beſonders gerechtf werden muß.„„ Die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe Die Erhebungen über die beabſichtigten Aenderun geſetzlichen Beſtimmungen über die Sonntagsruhe Handelsgewerbe ſind abgeſchloſſen und dürften nunmehr z Ausatbeitung eines Geſetzentwurfs führen. Die„Neue pe Korr, beilt darüher in Die Ermittelungen haben in Uebeveinſtimmung mit den fri von dem Beirat für die Arbeiterſtatiſtif veranſtalteten Erh ergeben, daß die volle Sonntagsruhe in Kontoren und ir uffenen Verkaufsſtellen verbundenen Betrieben durchfüh deß es nur der ausnahmsweiſen Zulaſſung einer höchſte ſtündigen Beſchäftigung für gewiſſe Jälle und Erwe Entwurf einer Abänderung der geſetzlichen Beſtimm geſtellte Prinzip der völligen Sonntagsruhe, das in mehve meinden bereits ortſtatutariſch durchgeführt iſt, wird ſich Betriebe daher aufrechterhalten laſſen. Die Befugmis, ſchränkte Beſchäftigung zuzulaſſen, wird den höheren Ver behörden und der ortsſtatutariſchen Regelung vorzubehalten Für die offenen Verkaufsſtellen, insbeſondere für ſolche, d dem platten Laude, in kleinen und mittleren Städt in hat ſich eine gewiſſe Beſchäftigungszeit als notwendig erwieſ⸗ Die in dem vorläufigen Entwurf vorgeſehene Ausnahme düunfte der Praxis zur Regel geworden ſein. Immerhin hat ſich g daß eine dreiſtündige Beſchäftigungszeit(bisher fünf allgemein ausreicht, ſofern die Ausnahmen für Gewerbe werden, deren Ausübung an Sonn⸗ und Feſttagen zur Befr⸗ tägkicher oder an dieſen Tagen beſonders hervortretender niſſe der Bevölkerung erforderlich iſt. Eine Scheidung nach der Zahl der Einwohner und die geſetzliche Feſtlegung kürzeren Beſchäftigungszeit oder der vollen Sonntagsruhe größeren Städte hat ſich nicht als zweckmäßig erwieſen weitere Einſchränkung und Unterſagung der Beſchäftigung wie bisher dem Ortsſtatut überlaſſen werden können. Es erwartet werden, daß die Zahl der Städte, die einſchränk Beſtimmungen erlaſſen, ſich auch ohne geſetzlichen Zwang früher bereits von Frau Coſima ſeinmal aufgefordert worden, zu den letzten Wagner ſchen Opern die Dekoration für das Theater in Bahreuth zu malen. den er doch, wie den erſten, aus ſeiner Ueberzeugung heraus hätte ablehnen müſſen, wollte er es möglichſt vermeiden, die Villa des Bayreuther Meiſters, die in einem prachtpollen ſüdlichen Park lag, zu betreten. Er war nämlich ein entſchiedener Gegner der Auffaſſung Richard Wagners, daß in der Verbindung dreier Künſte, der Muſik, der Malerei und der Dichtkunſt, erſt die einzige höchſte Kunſt erreicht werden könnte. Mit Recht fürchtete er, daß jede Kunſt dabei um ihr Beſtes und Eigentümlichſtes, um ihre einzigartige Wirkung verkürzt werden könnte. So pilgerte er denn in ſeiner kurzen Reiſejacke mit dem Maler Schmidt in glühender Sommerhitze nach Poſilipo hinaus, ſchlich wegmüde durch den wunderpollen Park und zog die Glocke an der Pforte der eleganten Villa. un de kee an Und aus Furcht vor einem neuen Antrag, neben Wagner. Trotz des eifrigen Geſprächs des Meiſters lauf famtnen Hausrockes danach, bis er ſchließlich die Wahrhei Lachend wandte er ſich zu Schmidt:„Sie wollen ſich Andenken von mir mitnehmen?“ ſagte er. ſchämt in ſeiner Taſche die Cerinibſichſe des Meiſter⸗ An ein Fortlaufen war micht änger zu denken. M ſtehen bleiben, die Entſchuldigung Frau Coſimas und ihre ladung zum Dee anhören, annehmen und verſprechen, gegen in die Villa zu kommen. 5 Entſchloſſen, unter keinen Umſtänden als Theatermaler Bahreuth die Villa zu verlaſſen, ging im einbrechenden Abe Böckkin mit Schmidt nach Poſtlipo. Die beiden wurden Balkon empfangen, wo auch der Tee ſerpiert wurde. Di Sommernacht fiel über Poſilipo herein. Ein warmer 90 5 in den Zypreſſen des Parks und trug den Roſen 5 Böckkin ſaß neben Frau Coſima und etwas entfern Schm aber der junge Schmidt begierig nach der anderen Gruppe über, wo Frau Coſima ihre Bitzen und Vorſchläge immer wie erneute. Mit ihrer ganzen bezaubernden Liebens ſuchte ſie den ſchon berühmten Maler für ihre Zwecke zu Aber nicht umſonſt war Böcklin ein kühler und mit ſ Ironie über den Dingen ſtehender Schweizer; gepanzert in Höflichkeit, ſchlug er verbindlich und febenswürdig Angri Angriff ab, bis Coſtma ſchließlich unwillig das Gefecht Indeſſen hatte Schmidt, der immer nur auf das Gepl beiden lauſchte und beſorgt war, Böcklin nicht in die Falle zu ſehen, in Gedanken Richard Wagners Streichhölzer ſt Der Meiſter ſuchte in halber Verzweiflung in allen Taſcher ſeit Und Schmidt Dien Schluß dieſes Abends bildete eine muſikaliſche f tung im Saal, wo die beiden Töchter, der kleine Siegfried Rubinſtein und der ruſſiſche Maler Pauf v. Schukowski, de 2. Seite. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) zugebenden Sonn⸗ und Feſttage werden ſich auf höchſtens ſechs un Jahpe beſchränken laſſen. Bei der Feſtſetzung der Beſchäftigungs⸗ ſtunden wird zu beachten ſein, daß die Beſchäftigten am Beſuche des Gottesdienſtes nicht gehindert werden. Durch Anordnung der höheren Verwaltungsbehörden oder durch Ortsſtatut wird eine Be⸗ rückſichtigung der an jüdiſchen Feiertagen gänzlich ruhenden Ge⸗ ſchäftsbetriebe dahin zu ermöglichen ſein, daß dieſe die jüdiſchen Angeſtellten bis zur Dauer von drei Stunden in für den Verkehr geſchloſſenen Geſchäftsräumen beſchäftigen können. Bei der Ver⸗ ſchiedenheit der Verhältniſſe wird von einer einheitlichen Laden⸗ ſchlußzeit am Sonntag(etwa zwei Uhr nachmittags) abgeſehen werden müſſen. Um jedoch zu verhindern daß die Zwecke der Sonntagsruhegeſetzgebung vereitelt werden und um eine möglichſt einheitliche Durchführung im Reiche zu ſichern wird dem Bundesrat vorzubehalten ſein, nähere Weiſungen für die Anordnungen der Verwaltungsbehörden und eine näheve Regelung der Voraus⸗ ſetzungen und Bedingungen der Zulaſſung von Ausnahmen und des Umfangs dieſer Ausnahmen zu treffen. Vom deutſchnatinnalen Handlungsgehiſfen⸗ Verband. Der Deutſch⸗nationale Handlungsgehilfen⸗Verband ſchickt Uns mit dem Erſuchen um Veröffentlichung folgende BerichtigQung: In Nummer 506 Ihres geſchätzten Blattes ſchreiben Sie in einem Aufſatz:„Die Bewegung der Privat⸗ angeſtellten im Jahre 1908“ u..:„Unter den kaufmänniſchen Verbänden iſt bis Ende des vorigen Jahres der Deutſch⸗ nationale Handlungsgehilfen⸗Verband der bei weitem größte geweſen.“ Dieſer Feſtſtellung fügen Sie jedoch an:(„In jüngſter Zeit ſind, wie in Parentheſe erwähnt ſein mag, in⸗ folge der Schack⸗Affäre Tauſende ausgetreten, ſodaß die weitere Entwicklung unſicher iſt.“) Auf Grund des vorliegenden Tatſachenmaterials erklären wir: Die mittels Ihres Parentheſe⸗Satzes aufgeſtellten Be⸗ hauptungen ſind in allen Teilen unzutreffend. Tatſache iſt, daß noch keine 50 Austrittserklärungen bei unſerer Verbands⸗ leitung eingegangen ſind, die mit dem Hinweis auf die Schack⸗ Affäre begründet wurden. Die bis zum diesjährigen Kündigungstermin(30. September) anhängig gemachten Kündigungen der Mitgliedſchaft ſind vielmehr faſt durchweg auf die Beitragserhöhung zurückzuführen. Tatſache iſt weiter, daß im ganzen 8000 Austritte in dieſem Jahre erfolgten. In Anbetvacht eines Mitgliederbeſtandes von 124 000 iſt die Zahl der Austritte jedoch keine widernatürlich hohe, ſie ſteht vielmehr im ungefähren gleichen Verhältnis mit den jähr⸗ lichen Austrittszahlen anderer kaufmänniſcher Verbände und Vereine. Tatſache iſt aber ſchließlich, daß jetzt täglich 20 bis 30 Austrittserklärungen in Hamburg rückgängig gemacht werden und daß außerdem täglich 80 bis 120 Neuanmeldungen aauf der Hauptgeſchäftsſtelle in Hamburg zu verzeichnen ſind. Es betragen z. B. die uns ſoeben bekannt gewordenen Oktober⸗ Anmeldeergebniſſe der Geſchäftsſtellen Köln, Frankfurt und Mannheim allein 438 Neuaufnahmen. Es handelt ſich bei dieſer Zahl alſo um das monatliche Anmeldeergebnis von 3 Geſchäftsſtellen, der Verband beſitzt aber 23 Geſchäfts⸗ ſtellen, in deren Bereich ſonach eine recht beträchtliche Zahl Neuaufnahmen als Geſamtergebnis der Anmeldungen im Monat Oktober in Frage kommt. Nach alledem iſt die An⸗ gänzlich unberechtigt, es beſteht vielmehr die begründete Aus⸗ auch das Jahr 1909 ohne Mitgliederrückgang abſchließen wird. ie Schuld der Konſervativen. Die Tatſache, daß der Umſchwung der Wählermaſſen zu Gunſten der Sozialdemokratie in den letzten Monaten in erſter Reihe auf die Form der agrariſchen Erledigung der Reichs⸗ finanzreform zurückzuführen iſt, wird von den Konſervativen Rnoch immer in Abrede geſtellt. Darum mögen trockene Zahlen prechen! Wie die agrariſche Erledigung der Reichsfinanz⸗ eform den Sozjialdemokraten genutzt hat, ergibt ſich am beſten aus einer Statiſtik aller Reichstagserſatzwahlen ſeit den Wahlen vom Januar 1907. Der Stimmenrückgang oder Stimmenzuwachs der Sozialdemokraten bei dieſen 29 Reichs⸗ tags Erſatzwahlen im Vergleich zur ſozialdemokratiſchen Stimmenzahl vom 25. Januar 1907 ergibt ſich aus folgender Ueberſicht, zunächſt der Wahlen bis zum Schluß des Jahres 1908: Wreſchen⸗Pleſchen—, Mühlhauſen⸗Langenſalza— 406, SGlauchau⸗Meerane— 399, Schleiden⸗Malmedy— 334, Dinkelsbühl 625, Vechta⸗Cloppenburg— 3215, Daun⸗Bit⸗ burg— Krotoſchin— Pleß⸗Rybnick— 2, Emden⸗Norden — 795, Czarnikau⸗Filehne— 321, Bromberg— 1602, Helm⸗ ſtedt⸗Wolfenbüttel— 608, Speyer= 754, Memel⸗Heydekrug — 1491, Prenzlau⸗Angermünde— 1194, Meſeritz⸗Bomſt — 102. Bei allen dieſen Reichstagswahlen, die vor — 21 nahme,„daß die weitere Entwicklung des D..V. unſicher iſt“, ſicht, daß der Deutſchnationale Handlungsgehilfen⸗Verband den her Kämpfen um die Reichsfinanzreform ausgefochten wurden, büßten die Sozialdemokraten zum Teil recht erheblich an Stimmen ein, mit Ausnahme von 2 Wahlkreiſen(Glauchau⸗ Meerane und Speyer), wo ſie alle Kräfte einſetzten, um die Mandate von Auer und Erhart zu behaupten. Die Kämpfe um die Reichsfinanzreform aber führten den Sozialdemokraten alsbald wieder neue Wählermaſſen zu. Bei den Reichstags⸗ erſatzwahlen im Jahre 1909 war das Ergebnis für die Sozial⸗ demokratie im Vergleich mit den Hauptwahlen von 1907 das folgende: Siegen⸗Wittgenſtein + 1046, Schrimm⸗Schroda—, Bingen⸗Alzey— 361, Syke⸗Hoya 407, Adelnau⸗Zell 424, Düren⸗Jülich— 130, Sbade⸗Blumenthal— 592, Beckum⸗Lüdinghauſen + 271, Landau + 1960, Stolberg⸗ Schneeberg + 2178, Koblenz⸗St. Goar + 642, Koburg + 1779. Nur bei drei von dieſen 11 Erſatzwahlen, in Bingen⸗ Alzey, Düren⸗Jülich und Stade, hatte die Sozialdemokratie einen Rückgang ihrer Stimmen um 1083; in den acht anderen aber einen Zuwachs um 8707 Stimmen. Staatsbürgerlicher Unterricht in ſächſiſchen Schulen. Der Vorbereitung der männlichen Schuljugend für die ſpä⸗ teren Aufgaben des Staatsbürgers ſoll in den ſächſiſchen Schulen künftig mehr Aufmerkſamkeit zugewendet werden. Das Kultus⸗ miniſterium in Dresden hat dieſen Entſchluß der als Fortſchritt anzuerkennen iſt, nach längeren Erwägungen gefaßt und ihn be⸗ reits in allgemeinen Anordnungen an die in Betracht kommenden Schulbehörden umgeſetzt. Das amtliche„Dresdener Journal“ teilt darüber folgendes mit: „Wie wir von zuſtändiger Seite erfahren, hat die Frage der Einführung und Durchführung des ſtaatsbürgerlichen Unterrichts neuerdings den Gegenſtand eingehender Erwägungen der ſächſi⸗ ſchen Unterrichtsverwaltung gebildet. Die in dieſer Beziehung ſoeben erlaſſenen allgemeinen Anordnungen des Kultusminiſte⸗ riums behandeln die Frage ſowohl hinſichtlich der Gymnaſien, Realgymnaſien und der übrigen höheren Unterrichtsanſtalten wie hinſichtlich der Fortbildungsſchulen. Aus dieſen Verordnungen dürfte auch für weitere Kreiſe folgendes von Inteveſſe ſein: Bei der ſtaatsbürgerlichen Erziehung in den höheren Un⸗ terrichtsanſtalten wird es ſich weniger darum handeln, den Schülern eine Summe abfragbaren Wiſſens über die ſtaat⸗ lichen Einrichtungen mitzuteilen, obwohl auch dies nicht fehlen darf, als vielmehr darum, in ihnen Verſtändnis und Empfänglich⸗ keit für das ſtaatliche und wirtſchaftliche Leben der Gegenwart zu ſwecken und ſie für die Zukunft fähig zu machen, die Erſcheinun⸗ gen des öffentlichen Lebens zu beobachten und zu würdigen. Die Einführung eines beſonderen Unterrichts in Staats⸗ und Bürgerkunde wird zurzeit nicht beabſichtigt; zunächſt mag der Verſuch gemacht werden, die Aufgabe im Rahmen der beſtehenden Lehrpläne zu löſen, wie es beilweiſe ſchon jetzt der Fall iſt. In erſter Linie wird der Geſchichtsunterricht namentlich der oberen Klaſſen, der ja gegenwärtig überall bis zur Gegenwart fortge⸗ führt wird, bei Beſchränkung der Kriegsgeſchichte für eine zu⸗ ſammenhängende Behandlung der Staats⸗ und Bürgerkunde Raum laſſen; aber auch der Heimat⸗ und Erdkunde kann der ſtaatsbürgerlichen Erziehung ſelbſt der jüngeren Schüler inſoweit dienen, als der Lehrſtoff in ihrem Anſchauungskreiſe liegt. Nicht minder wird der deutſche und fremdſprachliche Unterricht mannig⸗ fache Gelegenheit bieten, die reiferen Schüler mit ſtag wiſſen⸗ ſchaftlichen Gedankengängen vertraut zu machen und durch Ver⸗ gleichung fremdländiſcher Einrichtungen die heimiſchen verſtehen und ſchätzen zu lehren. Vorausſetzung iſt, daß die Lehrer ſich ſelbſt eine gründliche Kenntnis des in Frage ſtehenden Lehrſtoffs an⸗ eignen. Der Unterricht der Bürgerkunde in der Fortbildungs⸗ ſchule wird im allgemeinen darauf abzielen müſſen, den Schü⸗ lern eine Reihe von ſicheren, auch für das bürgerliche Leben brauchbaren Kenntniſſen von den ſtaatlichen Einrichtungen, ins⸗ beſondere von der Verfaſſung und den Behörden, ſowie von den Rechten und Pflichten der Staatsuntertanen zu übermitteln. Dabei iſt der ganze Unterricht in der Bürgerkunde in den Dienſt der ſtaatsbürgerlichen Erziehung zu ſtellen. In den Schülern iſt nach Maßgabe ihres Alters, Verſtändnis für das ſtaatliche Leben zu wecken, ſie ſind in der Ueberzeugung zu befeſtigen, daß das Wohl⸗ ergehen der einzelnen Staatsbürger vom Gedeihen eines geord⸗ neten Staatsweſens abhängig iſt, und daß das Wohl des Vader⸗ landes wiederum auf der Tüchtigkeit und dem opferbereiten Ge⸗ meinſinn ſeiner Bürger beruht. In der Fortbildungsſchule kann im Hinblick auf die verfüg⸗ bare Zeit die Bürgerkunde nicht als beſonderes Fach auftreten, ſondern nur im Zuſammenhange des ganzen Unterrichts, ins⸗ beſondere des Sachunterrichts erteilt werden. In den Fortbil⸗ dungsſchulen mit der geſetzlichen Mindeſtſtundenzahl wird ſich da⸗ der Unterricht in der Bürgerkunde auf das Notwendigſte be⸗ —— 4 Sitze 1 ſchränken müſſen. Die erforderliche Zeit kann durch entſprechende Gliederung des Stundenplanes gewonnen werden. In den erwei⸗ terten Fortbildungsſchulen dagegen iſt die Bürgerkunde eingehen⸗ der zu behandeln; aber auch hier iſt an dem anſchaulich entwickeln⸗ den Lehrverfahren feſtzuhalten. In jeder Fortbildungsſchule ſind bei Aufſtellung des Lehrplanes die aus der Bürgerkunde zu ent⸗ nehmenden Stoffe in den übrigen Unterricht an geeigneten Stel⸗ len einzuordnen. Die Bezirksſchulinſpektoren ſind angewieſen worden, dafür Sorge zu tragen, daß von Oſtern 1910 ab in allen Fortbildungs⸗ ſchulen des Landes, ſoweit dies nicht bereits geſchehen iſt, die hier⸗ nach erforderlächen Einrichtungen getroffen werden.“ Deutsches Reich. — Zu den neueſten Friedhofſkandalen ſchreibt das Organ der deutſchen Moderniſten„Das Neue Jahrhundert“: Immer und immer wieder tauchen Friedhofsſkandale auf. Es wäre Zeit, daß in den Parlamenten einmal ein kräftig Wort ge⸗ ſprochen würde. Mir ſcheint, die kirchlichen Behörden wiſſen ſelbſt nicht mehr, was„geweihte Erde“ heißt. Die Vorſtellung, die z. B. Biſchof Benzler und ſein Ordinariat davon haben muß— nach ihren Entſcheidungen, kann nicht anders als kraſſes Heidentum bezeichnet werden. Da iſt die Folge der Weihe offenbar als etwas Materielles aufgefaßt, das der „Unreine“ d. h. Nichtkatholik, ſelbſt ohne ſeinen Willen, nur weil der Leichnam dieſe geweihte Erde berührt, verunreinigt und entweiht. Genau ſo denken die auf der tiefſten religiöſen Stufe, dem Aminismus ſtehenden Naturvölker. — Zur Reichsverſicherungsordnung nahm dieſer Tage auch der Lübecker Induſtrieverein Stellung. Nach einem Vortrag des volkswirtſchaftlichen Syndikus des Bundes der Induſtriel⸗ len, Herrn Dr. Schneider Berlin, wurde einſtimmig be⸗ ſchloſſen:„Der Lübecker Induſtrieverein teilt die großen Be⸗ denken, die von zahlreichen Körperſchaften der Induſtrie, des Gewerbes und des Handels gegen den Entwurf einer Reichs⸗ verſicherungsordnung geäußert worden ſind. Er ſpricht namentlich auch mit Rückſicht auf die Erhaltung der Kon⸗ kürrenzfähigkeit der deutſchen Induſtrie gegenüber dem Aus⸗ lande die Erwartung aus, daß der vorliegende Entwurf die Zuſtimmung von Bundesrat und Reichstag nicht finden wird. Vor allem iſt in der geplanten Errichtung von etwa 1000 Verſicherungsämtern, die nicht notwendig, wohl aber überaus koſtſpielig ſein werden, eine gefährliche Einſchränkung der bisherigen bewährten Selbſtwerwaltung der Verſicherungs⸗ träger zu ſehen.“ Badiſche Politik. Amtliches Stichwahlreſultat. Mannheim, 3. Nov. Heute nachmittag fand im Bezirksamt hier die amtliche Ermittelung des Ergebniſſes der Stichwahl im 61. Wahlkreis Mannheim⸗Stadt IV ſtatt. Die Ermittelung wurde durch die amtliche Kommiſſion unter Vorſitz des Herrn Gr. Oberamtmann Steiner⸗Wein⸗ heim und 7 Beiſitzer getätigt. Im 4. Bezirk ſind 6150 Wahl⸗ berechtigte wohnhafk. Es wurden insgeſamt 4756 Stimmen abgegeben; hiervon waren gültig 4641, ungültig 115 Stim⸗ men. Es entfielen auf Rechtsanwalt Dr. Friedrich König (ver. Lib.) 2720 Stimmen, auf Redakteur Oskar Geſck(Soz.) 1921 Stimmen. König iſt ſomit gewählt. Abgegeben Gültig Ungültig König Geck 369 364 5 815 49 2 426 421 5 259 162 35 408 403 5 212 191 45 359 352 70 222 130 5. 516 509 11 247 262 6. 400 395 5 335 60 255 395 384 11 212 172 8. 449 434 15 175 259 9 468 448 20 247 201 10 383 373 10 216 157 11 58˙ 558 25 286 278 4756 4641 115 2720 1921 Gegen das Großblockabkommen erklärt ſich auch die„Konſtanzer Zeitung“!, die in ihrer Stichwahlbetrachtung u. a. ſchreibt: „Fragen wir nun, hat der Großblock gehalten, was er verſprochen hat? Nein, denn das Ziel, das Zentrum auf ſeine 23 Sitze, die es in der Hauptwahl ſchon gewonnen, zu beſchränken und den Konſervativen ihre mehmen, iſt nicht erfüllt worden. Die Schwächung Wagners Paladin, ſpielte aus der Götterdämmerung, und plötz⸗ lich ſah Böcklin, wie der Komponiſt des Muſikdramas hinter einem Goldbrokatvorhang verſchwand. Er kannte noch nicht Wagners Eigenheit, ſeiner eigenen Muſik nur im Dunkeln zu lauſchen, um ſie von dort aus beurteilen zu können. Von Zeit zu Zeit aber eilte der Meiſter hinter dem Vorhang hervor, um Rubinſtein flüſternde Anweiſungen zu geben, wie das Tempo dieſer oder jeuer Stelle zu nehmen ſei, und verſchwand wieder— eine wun⸗ depliche Erſcheinung— hinter den goldenen Falten, indes die Muſik ruhig oder ſtürmiſch weiterging. Hier war es, wo Böcklin für Wagner eine ſcharfe Antwort hatte. Auf deſſen Frage:„Von Muſik verſtehen Sie wohl nicht biel?“ erwiderte er:„Hoffentlich mehr, als Sie von der Malerei.“ Böcklins Zorn kam daher, daß Wagner unter anderem von ihm verlangt halte, er ſollte bei der Dekoration Pflanzen auf Gipfeln malen, wo ſie— in ſolcher Höhenlage— niemals vorzukommen pflegen. Und man weiß, wie fern einem Arnold Böcklin ſolche Na⸗ turſünden lagen! Trotz der großen Schmerzen, die Arnold Böcklin an ſeiner kranken Schulter empfand, hatte er ſich aber an jenem Abend von der hohen Warte ſeiner künſtleriſchen Sicherheit aus köſtlich amü⸗ ſiert; zwar war es nur die feierliche Art der Lebensführung im Wagnerſchen Hauſe geweſen, die ihm ſein vergnügtes Lächeln ent⸗ lockt hatte: die Muſik der Götterdämmerung hatte auch ihn er⸗ ſchüttern müſſen. Faſt begeiſtert ſprach er nachher zu Schmidt über die Genjalität Wagners, und ſpäter nach dem Tode des Kom⸗ poniſten nahm er noch einmal Schmidt gegenüber Gelegenheit, Richard Wagner freudig anzuerkennen. Es war dies während eines Wagner⸗Konzertes in einem Florentiner Theater, das deut⸗ ſche Künſtler dort als Totenfeier für den Meiſter veranſtaltet hat⸗ in. Es war beſonders die Tannhäuſer⸗Ouvertüre, die von allen Werken deutſcher Muſik am ſtärkſten auf Böcklin wirkte. (Schluß folgt.) Buntes Feuflleton. — Schiller⸗Stätton in Württemberg. Die Orte der Heimat, mit denen der Name des größten Schwaben unauflöslich verbun⸗ den iſt, drängen ſich eng um die Hauptſtadt Stuttgart zuſammen und finden heute eine Art Sammelpunkt in dem Schiller⸗Muſeum, das der Schwäbiſche Schiller⸗Verein unter dem Protektorat Kö⸗ nig Wilhelms II. von Württdemberg in Schillers Geburtsſtädichen Marbach auf der idylliſchen Schillerhöhe am 10. November 1903 einweihen konnte. Doch auch ſonſt weiſen noch denkwürdige Plätze auf des Dichters Leben hin, der hier ſeine Kindheit und Jugend verbachte, wie H. G. Bayer in einem Aufſatz von Ueber Land und Meer ausführt. In Marbach ſelbſt erinnern noch zwei Stätten an ihn, das Geburtshaus des Dichters ſelber und das Geburts⸗ haus ſeiner Mutter; das Geburtshaus des Vaters iſt noch in dem zwei Stunden von Marbach entfernten Dorf Bittenfeld erhalten. Schillerhaus in Marbach, das der Marbacher Schiller⸗Ver⸗ ein zum 100. Geburtstag des Dichters erwarb, und das Schiller⸗ Muſeum enthalten eine Fülle der wertvollſten Schiller⸗Reliquien, Bildniſſe und Zeichnungen, etwa 36 000 Handſchriften, 4000 Bü⸗ cher und viele andere Seltenheiten. Das Wanderleben, das Schil⸗ kers Vater, Johann Kaſpar, als Werbe⸗Offizier führte, brachte es mit ſich, daß die Familie ſchon nach 4 Jahren von Marbach weg⸗ zog und nach dem kleinen Städtchen Lorch bei Schwäbiſch⸗Gmünd im landſchaftlich ſchönen Remstak! überſiedelte. Das berühmte Kleſter Lorch mit ſeinem ſchönen romaniſchen Bau erhebt ſich hier als der ehrwürdige Zeuge einer großen Vergangenheit und mußte auch die Phantaſie des Knaben ergreifen; er hat hier die Volks⸗ ſchule beſucht und bei dem in den Räubern verherrlichten Pfar⸗ rer Moſer Lateinunterricht erhalten. Das ſchlichte Haus, in dem ſeine Eltern wohnten, ſteht ndch und trägt eine einfache Gedenk⸗ tafel. Sieben Jahre hat dann Schiller in Ludwigsburg die La⸗ Das richtete militäriſche Pflanzſchule einzutreten. teinſchule beſucht, wo Herzog Karl Eugen eine zweite Reſidenz er⸗ richtet hatte, um das ſeanen deſpotiſchen Launen gegenüber wider⸗ ſpenſtige Stuttgart zu beſtrafen. Sowohl die Lateinſchule als auch die beiden Wohnhäuſer, in denen Schillers Eltern während dieſer Ludwigsburger Zeit ihr Heim aufgeſchlagen hatten, ſind noch er⸗ halten und für den Beſucher der Stadt durch Gedenktafeln hervor⸗ gehoben. Am 17. Januar 1773 wurde der junge Schiller, der ſich auf der Schule zum Eintritt in ein theologiſches Seminar und damit zum Theologieſtudium vorbereitete, durch des Herzogs mächtiges Wort gezwungen, in die auf dem Schloß Solitude er⸗ Das reizende Ro⸗ koko⸗Schlößchen, das Herzog Karl zum Mittelpunkt dieſes In⸗ ſtituts machte, gehört noch heute in ſeiner einſamen Schönheit zu den beliebteſten Ausflugspunkten von Stuttgart; rings herum waren eine Reihe von niedrigen Manſardenbauten errichtet, der Kavalierbau, ein Opernhaus und die mannigfaltigen Akademiege⸗ bäude, die ebenfalls heute noch zum Teil erhalten ſind. Als Schil⸗ ler hier 4 Jahre lang Freud und Leid einer ſtraff deſpotiſchen Er⸗ ziehung gekoſtet, wurde die Akademie nach Stuttgart verlegt, während zu gleicher Zeit Schillers Vater mit ſeiner Familie als Inſpektor der herzoglichen Gärten auf die Solitude kam. Hier haben die Eltern Schillers bis zum Tode des Vaters 1797 ge⸗ wohnt; hier hat ſie ihr großer Sohn bei ſeinem Beſuch in der Heimat 1793—94 zum letzten Mal geſehen. Der Vater Schiller und die Schweſter Nanette liegen auf dem Kirchhof von Gerlin⸗ gen, einem Dorf nicht weit von der Solitude, begraben, hart an der Mauer der Kirche, wo dieſe Gräber im Sommer 1900 wieder aufgedeckt und durch eine Gedenktafel, die ganz von Efen umwu⸗ chert iſt, bezeichnet worden ſind. Schillers Mutter iſt bei ihrer Tochter Luiſe, die den Pfarrer Frankh in Cleverſulzbach geheira⸗ tet hatte, geſtorben und liegt auf dem kleinen Kirchhof des Dörf⸗ chens neben der Mutter von Mörike begraben, der ſpäter dort Pfarrer war. An Schillers Jünglings⸗ und Studienzeit in Stutt⸗ Maunheim, 3. November. Mannheim, 3. November. Generalstuzeitzer.(Abenblatt) des Zentrums und der Konſervativen iſt keine ſehr bedeutende. Der Linksliberalismus iſt nur wenig geſtärkt worden. Aber eine Niederlage hat die nat.⸗lib. Partei er⸗ litten. Sie hat ſich zur Mehrung der linksliberalen und ſoz.⸗dem. Partei zum Opfer bringen müſſen. Auch der Land⸗ tag ſelbſt hat durch ſeine jetzige Zuſammen⸗ ſetzung nicht gewonnen. Bedeutende Männer, tüchtige Arbeitskräfte wie Dr. Obkircher, Wilckens, Dr. Binz, Wittum, Dr. Gießler ſind teils infolge freiwilligen Verzichts, teils in⸗ folge der Wahlniederlage weg, unbedeutende, oder ſolche, die noch ein unbeſchriebenes Blatt fänd, ziehenein. Wir meinen keineswegs, daß für einen Volksvertreter akademiſche Bildung durchaus notwendig ſei. Aber, daß von ihm mehr gefordert werden muß, als bloße Parteizugehörigkeit, iſt klar. Diesmal hat mehr der Partei⸗ mann den Ausſchlag gegeben als die Tüchtigkeit, und das Können, wie ſie für die Geiſt, praktiſchen Blick und praktiſche Kenntniſſe verlangenden Kommiſſionsarbeiten im Landtage notwendig ſind. Vielleicht kann eine gewiſſe Friſche und Ur⸗ banität über den geiſtigen Mangel augenblicklich hinweg⸗ helfen, erſetzen können ſie das Fehlende nicht. Nun wir wollen ſehen. Nur eins ſei noch bemerkt. So gut die aus rein tak⸗ tiſchen Intereſſen abgeſchloſſene Stichwahlabkommen politiſch auch ſein mögen für das Geſamtziel des Liberalis⸗ mus, ſo zerſtörend wirken ſie auf die einzel⸗ nen Parteien und deren Mitglieder. Sie ſänd geradezu gefährlich für die Reinhal⸗ tung des Parteicharakters, ſie zerſetzen auch die politiſche Ueberzeugung. Wir meinen, es wäre an der Zeit für die bürgerlichen liberalen Parteien, ſich zueinigen. Im Hinblick auf das Ziel des Geſamtliberalis⸗ mus haben die einzelnen liberalen Nominationen nur wenig Bedeutung. Schneide man die Zöpfchen und Schwänzchen, in die nur die Parteiführer noch verliebt ſind und die in unſerer ernſten Zeit kaum einen andern als antiquariſchen Wert haben, ab, und trete zuſammen zu einer großen bürger⸗ lichen liberalen Geſamtpartei. Dann braucht man die Komödie des Stichwahlabkommens, das große Opfer der Ueberzeugung fordert, nicht mehr. Dann zeige man auch, daß man ohne die Sozialdemo⸗ kratie ſein Ziel erreichen kann. Iſt der bürgerliche Liberalis⸗ mus in ſeiner Geſamtheit das aber nicht mehr imſtande, kann er nur leben von Gnaden der Sozialdemokratie, dann iſt es beſſer, er geht unter. Der Wahlausfall vom 30. Oktober hat uns eine unvergeßliche Lehre gegeben, er hat zum Nachdenken angeregt. Möchte er der Tag ſein, von dem aus der bürgerliche Liberalismus die trennenden Klüfte be⸗ ſeitigt und auf ſein gemeinſames Ziel ſich beſinnt, das da heißt: des Vaterlands Wohl in nationaler fortſchrittlicher Arbeit unter allen Umſtänden zu fördern.“ Die Kieler Werftaffäre vor dem Schwurgericht. (Von unſerem Korreſpondenten.) sh. Kiel, 2. November. Zweiter Tag. Auch zu der heutigen zweiten Sitzung war der Andrang des Publikums wieder ſehr groß. Um den Geſchworenen die Anlagen der Kaiſerlichen Werft verſtändlich zu machen, auf dem übrigens das Schwurgericht demnächſt vollzählig erſcheinen wird, um meh⸗ rere Sitzungstage hintereinander in den Anlagen ſelbſt Feſtſtel⸗ lungen vorzunehmen, iſt inmitten des Sitzungsſaales eine große Wandtafel aufgeſtellt, auf der in Kreidezeichnung die ganze ge⸗ waltige Anlage verfolgt werden kann. Für die Schwurgerichts⸗ verhandlungen, ſoweit ſie auf dem Gelände der Kaiſerlichen Werft ſtattfinden ſollen, iſt dort das Verwaltungsgebäude entſprechend hergerichtet worden. Vorausſichtlich wird ſich das Schwurgericht morgen Mittwoch und übermorgen dort verſammeln. Für die Verhandlungen auf der Werft ſind 33 Zeugen und 6 Sachverſtän⸗ dige vorgeladen. Heute wird zuerſt der Magazinaufſeher Chrunſt ver⸗ nommen, der nach Holland geflüchtet war, im Juni aber von dort ausgeliefert worden iſt. Die Frage, ob er ſich ſchuldig bekenne, verneint der Angeklagte. Seine Hauptaufgabe ſei die Verwal⸗ tung der Kohlen geweſen; er habe die Verſorgung der Kriegs⸗ ſchiffe und Torpedoboote gehabt, ſodaß er ſich um die Altmaterialien nur ſelten kümmern konnte. Der Angeklagte will die von den einzelnen Reſſorts abgelieferten Altmaterialien ſtets bei der An⸗ meldung gebucht haben.— Der Staatsanwalt teilt hierauf mit, daß von der Oberwerftdirektion ſoeben eine Meldung einge⸗ gangen ſei, wonach den von der Verteidigung geladenen Sachver⸗ ſtändigen die Genehmigung zur Ausſage nicht erteilt wird. Die Oberwerftdirektion ſtehe auf dem Standpunkt, daß Oberbaurat Krell der geeignetſte Sachverſtändige ſei.— Vert. Juſtizrat Wallach: Wenn man unſere Sachverſtändigen ablehnt, dann gart erinnern die hinter dem neuen Reſidenzſchloß ſtehende„alte Akademie“ in der er ſeine Räuber ſchuf; von den Bergen grüßte der Bopſerwald herunter, in dem Schiller ſeinen Freunden das Jugenddrama vorkas. Die Legionskaſerne, in der der Dichter zwei Jahre lang als Regimentsmedikus tätig war, hat vor einigen Jahren großen Geſchäftsneubauten weichen müſſen; doch befindet ſich noch an einem Haus der Eberhardsſtraße eine Gedenktafel, die erzählt, daß Schiller hier zuſammen mit ſeinem Akademie⸗ freunde Kapf bei der Hauptmannswitwe Luiſe Viſcher gewohnt hat. Nicht weit davon, in der Hauptſtätterſtraße, ſteht noch heute der Gaſthof zum goldenen Ochſen, in dem Schiller oft und viel ge⸗ zecht und diskutiert hat und der noch jetzt eine Reihe von Erinne⸗ rungen an den Dichter birgt. — Ferrers Tod auf der Bühne. Aus Paris wird berichtet: Im Theaterſaal der Pariſer Vorſtadt Grenelle hat vor einem ſpannungsvollen Publikum die Erſtaufführung eines Senſations⸗ ſtückes ſtattgefunden, das den Titel führt„Ferrers Tod“ und das tragiſche Ende des berühmten ſpaniſchen Freidenkers behandelt. Das Stück iſt von dem revolutionären Sänger Montehus verfaßt, dr auch die Hauptrolle ſpielte. Der Saal war überfüllt. Im Publikum ſah man eine Anzahl Mitglieder der Arbeitsbörſe, meh⸗ rere bekannte Anarchiſten und drei Pariſer Stadträte. Die Ti⸗ raden des Montehus wurden mehrfach von einem frenetlechen „nieder mit den Kutten“ unterbrochen; als auf der Bühne die Internationale angeſtimmt wurde, nahm das ganze Publikum den Geſang auf und führte ihn brauſend zu Ende. Die Polizei hatte ein ſtarkes Aufgebot zur Ueberwachung geſandt, allein es kam zu Feinerlei Zwiſchenfällen; ruhig und in volllommener Ordnung verließ das Publäkum nach Schluß der Vorſtellung das Theater. wieder ande benennen wir dieſe Sachverſtändige als Zeugen über die Vor⸗ gänge auf der Werft. Das wird uns wohl die Oberwerftdirektion nicht nehmen können.— Der Gerichtshof beſchließt, die Sach⸗ verſtändigen als Zeugen zu laden.— Darauf meldet ſich ein Obermeiſter der Werft und erklärt, daß auch ihm die Ge⸗ nehmigung zur Ausſage verweigert worden ſei.— Juſtizrat Schürren: Wir wollen Sachverſtändige haben, die bekunden, wie die Dinge auf der Werft lagen und nicht, wie die Dinge hätten ſein ſollen. Nachdem man unſere Sachverſtändigen abge⸗ lehnt hat, lehnen wir auch den Oberbaurat Krell ab. Unſere Sachverſtändigen lehnt man in ganz exeptioneller Weiſe ab, bloß weil ſie etwas von der Sache verſtehen.— Nach Ablauf einer von der Verteidigung erbetenen Pauſe erklärt Juſtizrat Wallach: Nachdem die Oberwerftdirektion den von der Verteidigung ge⸗ nannten Sachverſtändigen die Genehmigung zur Ausſage nicht er⸗ teilt hat, iſt es ausgeſchloſſen, daß die Verteidigung ſich auf den jetzt von der Oberwerftdirektion als Sachverſtändigen in Vor⸗ ſchlag gebrachten Oberbaurat Krell feftlegt.— Vorſ.: Wir haben eine große Zahl ſachverſtändiger Zeugen. Es wäre deshalb wohl zweckmäßig, wenn wir die Sachberſtändigenfrage einſtweilen auf ſich beruhen ließen. Wenn wir dann die ſachverſtändigen Zeugen gehört haben, können wir weiterbeſchließen.— Der Staatsanwalt zieht dann den Antrag auf Ladung des Oberbaurats Krell zurück. Infolgedeſſen laſſen auch die Verteidiger ihre Anträge fallen. Der Angeklagte Chrunſt gibt dann eine ausführliche Dar⸗ ſtellung, in welcher Weiſe die Altmaterialien von den Reſſorts abgenommen worden ſind. Er habe dieſes Material ſtets gebucht, und außerdem ſei bei der Abnahme immer ein Beamter der Ver⸗ waltung zugegen geweſen.— Der Vorſitzende hält dann dem An⸗ geklagten Chrunſt weiter vor, daß einmal ſechs große Schrauben⸗ flügel an das Magazin abgeliefert worden ſind und fragt, ob er dieſe gewogen habe.— Angekl.: Ja.— Vorſ.: Haben Sie alle ſechs gewogen?— Angekl.: Nein, nur einen. Die Schrauben⸗ flügel waren alle gleich, deshalb habe ich nur einen gewogen.— Vorſ.: Sie haben dann ein Gewicht von 10 500 Kilogramm ange⸗ geben?— Angekl.: Ja.— Ein Geſchworener fragt, ob es ſich um große Differenzen bei dieſen Flügeln gehandelt habe.— Vorſ.: Ja, um ſehr große. Die ſechs Flügel haben beim Verkauf in Wirklichkeit 15000 Kilogramm gewogen. Der Angeklagte hat jeden Flügel mit 1750 Kilogramm berechnet, während er in Wirk⸗ lichkeit 2500 Kilogramm wog.— Der Angeklagte behauptet, daß er richtig gewogen habe. Vielleicht ſeien die verkauften Flügel nicht dieſelben, die er gewogen habe, denn es ſeien noch mehr Schraubenflügel vorhanden geweſen.— Der Staatsanwalt er⸗ klärt hierzu, daß die Identität der verkauften Flügel keinem Zweifel unterliegen könne.— Vorſ.: Haben Sie jemals von Frankenthal oder Jakobſohn Zuwendungen bekommen?— Angekl.: Von Frankenthal habe ich mir einmal Geld geborgt.— Vorſ.:: Haben Sie von Frankenthal auch einmal eine Gans und eine Torte bekommen?— Angekl.: Ja, ich habe ſie aber bezahlt. Es war einmal ein Gänſehändler auf der Werft und da hat Franken⸗ thal die Gans für mich ausgeſucht.— Vorf.: Die ganze Geſchichte iſt ſonderbar. Dem Angeklagten Heinrich hat Frankenthal Zigarren beſorgt, Ihnen eine Gans und eine Torte. Wie kommit denn das?— Angekl.: Wenn er billig kaufen konnte, warum denn nicht.— Vorſ.: Frankenthal iſt aber Altmaterialhändler und kein Gänſehändler, wie kommt er dazu, Ihnen eine Gans zu be⸗ ſchaffen?— Angekl.: Ich finde das nicht auffällig.— Vorſ.: Sie ſind auch einmal mit Frankenthals Wagen ſpazieren ge⸗ fahren?— Angekl.: Ja, mit meiner Familie und einigen Be⸗ kannten. Frankenthal ſagte: Der Fuchs ſteht auf der Werft und hat nichts zu tun, es werden ihm bloß die Beine ſteif, wollen Sie nicht einmal ſpazieren fahren? Das habe ich dann getan. Es fahren ja auch andere Beamten mit ſolchen Wagen. Im übrigen habe ich den Frankenthal behandelt wie jeden anderen Lieferanten oder Abnehmer, manchmal auch ſchroff. Ich habe oft eingegriffen, wenn er ſich beſſeres Material herausſuchen wollte und habe ge⸗ ſagt: Ich laſſe Sie ſofort ablöſen, wenn das nicht anders wird. Nach einer kurzen Pauſe wird der Angeklagte Riecken ver⸗ nommen. Er erklärt, daß er unſchuldig ſei. Weiter gibt er an, daß er 4400 Mark Gehalt beziehe und ein Vermögen von 40 000 Mark beſitze.— Vorſ.: Haben Sie das Vermögen verdient?— Angekl.: Ja und nein. Ich habe es bei Grundſtücksverkäufen erworben. Den Angeklagten Frankenthal habe ich nur dreimal geſprochen. Mit Jacobſohn bin ich befreundet.— Vorſ.: Sie haben jetzt noch eine Villa, die ſehr ſchön eingerichtet iſt?— A n⸗ geklagter: Ja.— Vorſ.: Hat der Angeklagte Jacobſohn bei Ihmen wiederholt gewohnt?— Angekl.: Ja, meine Frau hat ihn dreimal bei mir wohnen laſſen. Als ich dann ſagte, das paßt ſich nicht, unterblieb es. Wenn er mit Jacobſohn unlautere Geſchäfte gemacht hätte, würde Jacobſohn wohl ſo ſchlau geweſen ſein, nicht bei ihm zu wohnen. Für Beſtechungen ſei er unzugänglich.— Vorſ.: Verſuche ſind wohl auch nicht gemacht worden, Sie zu de⸗ ſtechen, wie das bei vielen Beamten paſſiert?— Angekk.: Ja, ſehr oft. Ich habe an der Türe meines Bureaus ein großes Schild angebracht, auf dem es heißt: Zutritt für Lieferanten und deren Vertreter verboten. Ich könnte Dutzende von Leuten nennen, die mich beſtechen wollten. Es folgt die Vernehmung des Angeklagten F̃ahrsbutter, der bereits in dieſem Jahre einmal wegen Unterſchlagung und ſchlwerer Urkundenfälſchung beſtraft worden iſt. Es handelte ſich damals um die Unterſchlagung von Tauwerk. Er iſt jetzt beſchuk⸗ digt, beim Wiegen von Schraubenflügeln einen unrichtigen Wiege⸗ zettel ausgeſtellt zu haben. Er beſtreitet jede Schukd.— Es wird dann der Angeklagte Frankenthal vernommen. Auf die Frage, ob er ſich ſchuldig fühle, antwortet er: Nein, das beſtreite ich ganz entſchieden. Der Angekkagte muß nunmehr ſeinen Ge⸗ ſchäftsberkehr mit der Kieler Werft ſchildern, worauf er erklärt: Es iſt ja richtig, daß Käufer von Altmaterialien auf der Kieler Werft Vorteile haben, wie ſie ſonſt im ordnungsmäßigen Geſchäft nicht vorkommen dürfen. Dieſe Vorteile ſind hervorgerufen durch den koloſſalen Schlendrian und durch Handhabung der Geſchäfte, wie man ſie kaum für möglich halten ſollte, und durch verſtändnisloſe Anordmingen. Es iſt verſtändlich, daß auf der Kieler Werft andere Intereſſen, wie Neubauten und Ausrüſtungen der Schiffe, in erſter Linie in Betracht kommen. Um das Altmaterial kümmert ſich niemand. Es iſt aber nicht richtig, daß wir mehr Ma⸗ terial bekommen haben, als wir gefauft hatten. Die Vorteile liegen auf anderem Gebiete und find mannigfacher Art. Es iſt ferner richtig, daß jeder Käufer von Altmaterial ein gutes Gewicht haben will. Bei der Firma Krupp z. B. wird ſehr veichlich gewogen und außerdem gibt es noch ein beſonderes Gutgewicht. Der An⸗ geklagte gibt dann weiter an: Das Zuſammenwerfen der Mate⸗ rialien auf der Kieler Werft iſt ſtaunenerregend, wie man es wohl in keinem Kulturſtaate finden kann. Die Verkaufsbedingungen der Werft ſind geradezu naiv. Es iſt häufig vorgekommen, daß eingelne Poſten doppelt verkauft worden ſind, ſo⸗ daß die Werft gar nicht mehr in der Lage war, das zu liefern, was ſie urſprünglich verkauft hatte. Es wurden auf die Haufen immer re Materialien hinzugeworfen. Jeder Käufer ſuchte Freiburg, Oskar Kleinhans von Karlsruhe, Emil M Hugo Braun von Triberg, Bernhard Heim von Breiſach mann Brunner von Vordertodtmoos, Osgar Allgaier vo Ludwigshafen ein Fahrrad im Werte von 6080 M dieſes bemerkt wurde, kam zuweilen jemand, auch Direktor Heinr und ſagte kurz und bündig: Das unterſage ich. Er ging dann g weg und die Arbeiter machtens ſo wie zuvor. Eine Eigentüm auf der Kieler Werft iſt z. B. der Umſtand, daß Ketten, di Wert haben, mit dem alten Eiſen zu.50 M. verkauft w Solches Material wird dann natürlich zuerſt aufgeladen, wi am beſten bezahlt wird. Im übrigen kann der Direktor ſagen, er will, die Käufer ſuchen ſich doch das beſte Material au dieſes darum, weil der Direktor kein Verſtändnis dafür ha Angeklagter, behaupte, daß der Direktor nicht einmal Rotguß Meſſingguß von Linander unterſcheiden klann. Ich gebe unſere Arbeiter beſtrebt geweſen ſind, möglichſt das Beſſer nehmen, jeder andere würde aber dasſelbe getan haben. Die M deſtkoſten, die dort aufgeſtellt waren, ſpvachen jeder Vernunft Ho Der Angeklagte führt hierbei eine Reihe von Beiſpielen ar Die betreffenden Mindeſttaxen wurden von einem im Jahre penſionierten Obermeiſter aufgeſtellt, der keine Ahnung den Preiſen hatte. Er erkundigte ſich bei den Lieferanten, m Taxen er machen ſollbe. Ich gebe offen zu: Ich habe ihm k hohen Preis genannt.— Vorſ.: Gehörde der Obermeiſte Ausſchuß⸗Beſichtigungs⸗Kommiſſion? Angekl.: Nein er aber die Arbeiten der Kommiſſion.— Vorſ.: Alſo die Kommt wußte nicht, wie die Taxen aufzuſtellen ſind, und fragte der ſter; der wußte das auch nicht und fragte die Lieferante Angekl.: Ja.— Der Angeklagte erklärt hierzu weit der betreffende Meiſter dunchaus bona ficle gehandelt ha wollte ſich keine Vorteile verſchaffen, aber er wußte ſich ſonſt Rat. Er, der Angeklagte, ſei auch nicht als Sachverſtändige dern als Käufer gefragt worden. Diefe Taxen boten zwe leile: Erſtens waren ſie nicht zu teuer und zweitens Lieferanten die Preiſe bekannt, ſodaß wir nicht mehr bo die Taxe war. Die Käufer von großen Quantitäten ſorg durch einen Ring dafür, daß die Konkurrenz ausgeſchalte Die kleinen Abnehmer hatte die Werft ſchon ſelbſt ausgef Wenn ein kleiner Abnehmer für 50 Mark kaufen wollte, mußte er 1000 M. Kaution ſtellen, und wenn er für 50 hatte, dann wurden ihm dieſe nicht etwa von der Kau zogen, ſondern er mußte erſt die 50 M. bezahlen und da er ſeine 1000 M. heraus. Beim Kauf großer Poſten wuf ſchon im voraus, wer den Zuſchlag bekommen werde. auch vor, daß einmal ein Außenſeiter kaufte, aber das wa Die im Ring Beteiligten haben dann die gemeinſam gebote unter ſich verſteigert. Der endgiltige Käufer hatte ja d landläufigen Preiſe zu zahlen, aber er bekam dann zwei⸗ o mal Avancen. Auch bei den Inventarien iſt oft naiv delt worden. Bei einem Gebot von 25 000 Mark ſind noch 8300., alſo ½ Avancen herausgekommen. W̃ 3. B. Bettdecken aus Leinewand für 30 Pfg. von der Wer Werft kaufte ſie ſpäter afs alte Lein wieder für.80 Mark zurück. Als ein großer Fockme den der Werft 76 M. gezahlt wurden, von dieſer wieder gekauft wurde, brachte er 1000 Mark. Ein Käuferring leicht zu machen. Bei der Eiſenbahn und in Wilhelmshafe man das bald merken. Dort werden die Waren 14 Tage z1 ſichtigung ausgeſtellt und dann kommen die Käufer zuſamme bieten. Hier in Kiel kennen ſich die Käufer gegenſeitig und baren die Offerte. Bei uns in Kiel weiß das jedermann, Ring führt den klaſſiſchen Namen Chapruſe. Darauf wu Verhandkungen auf morgen vormittag vertagt. Aus Stadt und Land. MNaunheim, 3. November 19 Uebertragen wurde dem Stationskontrolleur Fri Voll in Elzach unter Verleihung der Amtsbezeichnung e die etatmäßige Amtsſtelle eines Bureaubeamten. *Verſetzt wurde Reviſor Friedrich Volk zu direktion der Staatseiſenbahnen, Betriebsſekretär Wick in Biberach⸗Zell zur Güterverwaltung Karl Aktuar Peter Stutz beim Amtsgericht Lörvach zu richt Weinheim. * Etatmäßig angeſtellt wurde Aktuar Karl Sch! Amtsgericht Bretten und Aktuar Karl Brunk beit Durlach III. Ernannt wurde Hilfsgerichtsſchreiber Je beim Amtsgericht Engen zum Gerichtsſchreiber. * Die erſten 25 Pfennigſtücke werden, wie es heiß⸗ November in den Verkehr kommen. Einem Beſch Bundesrates gemäß, ſollen für 5 Millionen Mark 28⸗Pf ſtücke geprägt werden, von denen vorerſt 100 000 Stück Verkehr gelangen. Die Ausgabe der Mänzen erfolgt dur Münzſtätten Berlin, Dresden, Hamburg, Karlsruhe rdinan wicht, wie die 10⸗Pfennigſtücke, ſind aber im Durchmef Millimeter größer als dieſe. Im Etatsjahre 1909 ſollen Millionen Dreimarkſtücke in den Verkehr gebra⸗ den. Ende März 1910 dürften ſich zuſammen mit der des Vorjahres insgeſamt für 66 Millionen Mark ſtücke im Umlauf befinden. Es beſteht ferner die Ab auf weiteres neue Fünfmarkſtücke nicht zu pre geſamt befinden ſich gegenwärtig für 230 Millionen N markſtücke im Verklehr. *Prüfung. Von den Kandidaten, welche ſich d Zeit bom 25. bis 28. Oktober ds. Is, abgehaltenen P Verwaltungsaktuare unterzogen haben, nannte für beſtanden erllärt worden: Hermann L Sulzbach, Joſef Herr von Philippsburg, Otto Lehner Sinsheim, Franz Dufner von Staufen, Heinrich Theobald Tauberbiſchofsheim, Karl Wittemann von Buchen, Ha mann von Durlach, Georg Weber von Baden, Adolf Karlsruhe, Karl Schmidt von Fraukfurt a.., Her chele von Karlsruhe, Robert Schumacher von Karlsr Eichhorn von Mannheim, Hans Bodmer von Man chingen, Karl Wagner von Raſtatt. * Der letzte Nachkomme Gutenbergs geſtorben. der Artillerie von Molsberg, langjähriger Gene tant Königs Karl, iſt in Stuttgart im Alter von 77 geſtorben. Nach dem Tode ſeines Bruders in Langeng Nackenheim war General von Molsberg noch der einzig le Nachkomme Gutenbergs. * Jahresfeſt der Evang. Stadtmiſſion. Wir mach Freunde und Gönner der Evang. Stadtmiſſion de aufmerkſam, daß am Sonntag, den 7. November das J feſt ſtattfindet, Herr Pfarrer Correvon hält die In der Abendfeier werden verſchiedene Reden geha * Das Schwetzinger Kirchweihfeſt findet nächſten und Montag ſtatt. *Ein Fahrradmarder ließ in der Kaiſer Wilhelmft Das Rad war auf kurze Zeit in einem Hausga Der Langfinger, dem man auf der Spur zu nützte die Abweſenheit des Eigentümers, der erledigte, die ihn kaum 10 Minuten in Anſpr 4. Seite. Geueral⸗Auzeiger. Abendblatt.) Mannheim, 3. November: * Weinverſteigerung. Die Weinverſteigerung im Roſen⸗ garten. die ſich einer ſehr ſtarken Beteiligung zu erfreuen hatte, wird morgen Donnerstag um 11 Uhr in der Wandelhalle fort⸗ geſetzt werden. *Volksbibliothek. Die Entleih⸗ und Bibliotheksräume ſind Aunſtpeitig zu klein; der Hauptkatalog, nach welchem in jeder Entleih⸗ ſtunde ſo oft gefragt wird, iſt ſeit Monaten vergriffen; nur die von berufenen Kritikern einſtimmig als„vorzüglich“ anerkannten Schriften werden in—16fachen Exemplaren angeſchafft, und doch in den beiden Monaten September und Oktober, 25354 Bücher⸗ entleihungen nach Hauſe! Ein Mehr von 2899 Bänden im Ver⸗ gleich zu den Entleihziffern des Vorjahres! Wie oiel Heißhunger nach Wiſſen und Bildung könnte durch eine reichlich ausgeſtattete Volbsbibliothek hier doch geſtillt werden! Nur der Mangel an guten Büchern verleitet erfahrungsgemäß die meiſten zum Sättigen des hungernden Geiſtes mit der ekelhaflen Speiſe, wie ſie in Hintertreppenromanen und vielen Kriminalgeſchichten geboten wird. Das Entleihen wurde für die Sonntage auf die Zeit von 10—12 Uhr beſchränkt, weil die Entleihziffer an Sonntagen durch⸗ ſchnittlich um ein Drittel geringer iſt als die an Werktagen. * Der Verein der Badener zu Berlin E. V. feierte am Sams⸗ dag, den 30. Oktober ſein diesjähriges Trachtenfeſt, das ſich eines ſehr regen Beſuches erfreute. Außer den zahlreichen Mit⸗ gliedern hattem ſich beſonders viele in Berlin anſäſſigen Württem⸗ berger, Bayern und Schweizer eingefunden, ſodann die zur Zeit im FKroll ſchen Opernhaus gaſtierenden Schlierſeer und eine große An⸗ guhl Berliner. Die Badiſche Geſandtſchaft war durch den Groß⸗ herzoglich Badiſchen Geſchäftsträger, Herrn Miniſterialdirektor Dr. Pieſer, vertreten. Beſondeven Beifall fanden die trefflich ge⸗ ſtellten lebenden Bilder mit begleitendem Text: Der Lahrer Hinkende Bote, Tanz der Alten, Schwarzwälder Spinnſtube und der Trompeter von Säckingen. In den hübſch dekorierten und mit Schwarzwaldmotiven ausgeſtatteten Räumen entwickelte ſich ein buntes Treiben. Es wurde getantzt und geſungen, badiſche Land⸗ wweine und Moſt getrunken und auch Springerle und anderes Hbadiſches Gebäck fehlte nicht. Als die letzten nachhauſe gingen, war der Tag bereits angebrochen. Die Badener hatten aufs Neue bewieſen, daß ſie auch fern der Heimat es verſtehen, heimiſche Sitten und Gebräuche zu pflegen. Eine für Hausgartenbeſitzer wichtige Verfügung exließ Fkürzlich das Großh. Miniſterium des Innern. Der Verband badiſcher Gartenbauvereine wandte ſich, laut„Gartenfreund“, an das Miniſterium mit der Bitte, der Sonntagsarbeit in den Hausgärten eine mildere Auffaſſung angedeihen zu laſſen. indem nicht ſo ſtrafend vorgegangen werde. Veranlaſſung hierzu gaben wiederholte Strafverfügeengen des Bürgermeiſteramtes Weinheim. Darauf erging folgende Anweiſung an das Großh. Bezirksamt Weinheim: Die Verrichtung gärtneriſcher Arbeiten in Privatgärten am Sonntag ſtellt ſich als Verſtoß gegen die Be⸗ kUümmungen der Verordnung vom 18. Juni 1892, die weltliche Feier der Sonn⸗ und Feſttage betreffend, dar, wenn eine ſolche Betätigung entweder als öffentliche Arbeit im Sinne des Paragr. 4, Abſ. 1 Ziff. 1 a. a.., anzuſehen iſt oder in Handlungen beſteht, welche geeignet ſind, durch ihre Vornahme an Sonntagen öffentliches Aergernis zu erregen. Oeffentliche Arbeiten im Sinne der angeführten Verordnungsbeſtimmung ſind nun aber nur die un öffentlichen Orten oder doch im Angeſicht des Publikums vor⸗ genommenen auf Erzielung eines Gewinnes gerichteten körper⸗ lichen Tätigkeiten(vergl. Oberlandesgericht Karlsruhe im Veup.⸗ Z. 1886 S. 70, Schluſſers Bad. Polizeiſtvafrecht, 3. Auflage, S. 493 unten). Bei einer lediglich im Intereſſe der Geſundheit vorgenommenen gärtneriſchen Tätigkeit wird in der Regel die auf Erzielung eines Gewinnes gerichtete Abſicht fehlen. Auch öffent⸗ liches Aergernis zu erregen wird eine einfache gärtneriſche Be⸗ ſchäftigung dann nicht geeignet ſein, wenn ſie weder in geräuſch⸗ voller noch in einer die Abſicht der Verletzung der religiöſen Ge⸗ fühle anderer bekundender Weiſe erfolgt. Das Bürgermeiſteramt Weinheim iſt hiervon zur künftigen Beachtung zu verſtändigen. Dieſe Verfügung iſt für die vielen Beamten und Arbeiter, welche in den Dörfern der nächſten Umgebung Gärten beſitzen, ſehr zu begrüßen, da von dieſen ſchon mancher wegen Uebertretung der Sonntagsruhe beſtraft wurde. * Winterreiſen. Für die Monate November, Dezember, Januar und Februar propagiert der Oeſterreichiſche Lloyd Trieſt zu beſon⸗ ders günſtigen Bedingungen Spezial⸗Reiſen für den Be⸗ ſuch von Korfu und Patras⸗Athen. Da von Mannheim aus der Oeſterreichiſche Hafenplatz Trieſt über München und die neue hochintereſſande Tauernbahn jetzt ſo bequem erreicht wird, Hbürfte die ſeltene Gelegenheit, die intereſſanten, gerade während des Winters außerordentlich lohnenden Punkte unter Aufwand mäßiger Koſten kennen zu lernen, ſehr begrüßt werden. Die Flotte des Oeſterreichiſchen Lloyd umfaßt 67 größtenteils erſt⸗ flaſſige Bootskörper, von denen einige Abbildungen im Spezial⸗ fenſter des Oeſterreichiſchen Lloyd(Verkehrsbureau Kauf⸗ haus Bogen 47/48) ausgeſtellt ſind. Das Burcau erteilt koſtenloſe Auskünfte und beſorgt Fahrkarten zu Originalpreiſen. * Raſcheres Aufrücken der Korpsführer bei der Militärmuſik. Bisher konnben nur Hoboiſten, die eine 15jährige Dienſtzeit zurück⸗ gelegt hatben, zum Vizefeldwebel befördert werden. Jetzt ſind nun Beſtimmungen erlaſſen worden, wonach der Korpsführer der Ka⸗ pelle ſchon nach 9jähriger Dienſtzeit zum Vizefeldwebel aufrücken ann Zum Korpsführer iſt nicht immer der an Dienſtjahren Ael⸗ beſte der Kapelle zu ernennen, ſondern der Hoboiſt, der ſich für die⸗ ſen Poſten am beſten eignet, vornehmlich aber Muſikmeiſter⸗Aſpi⸗ vanten, welche die Hochſchule beſuchen und zum Regiment zurück⸗ gekehrt ſind. Pfalz, Heſſen und Amgebung. Speyer, 2. Nov. Die Uebergabe des Neubaues des hiſtoriſchen Muſeums der Pfalz ſeitens der Bauleiter findet nächſten Sonntag, den 7. ds. Mts. ſtatt: Hierzu iſt folgendes Programm aufgeſtellt worden: Nach⸗ mittags%8 Uhr Feſtakt in der Vorhalle des Muſeums mit anſchließender Beſichtigung. Nachmittags 4 Uhr General⸗ bverſammlung des Vereins im Stadthausſaal. Kaiſerslautern, 2. Nov. Beim Rangieren im hieſigen Hauptbahnhof kam Samstag Nacht der Rangierer Jakob Roth, als er zwei Wagen zuſammengekuppelt hatte, mit dem linken Fuß in eine Kreuzung, er konnte ihn nicht mehr raſch herausbringen und wurde ſo von dem nachſchieben⸗ den Wagen gepackt. Der Mann wurde derart ſchwer verletzt, daß er auf dein Transporte zum Krankenhaus ſtar b. Der Verunglückte war verheiratet und 28 Jahre alt. * Kaiſerslautern, 2. Nov. Für die Direktorſtelle am Rieſigen Pfälziſchen Gewerbemuſeum, mit dem die Kreisbaugewerkſchule in Verbindung ſteht, iſt vom Kuktusminiſtertum der Bauamtsaſſeſſor Brüll in Ulm in Ausſicht genommen. Der Verwaltungsrat hat ſein Einverſtändnis damit erklärt. Birkenau, 2. Nov. Unter dem Verdacht, ein Fahrrad geſtohlen zu haben, wurde ein 21jähriger Handwerks⸗ burſche verhaftet. Er wurde durch die Gendarmerie in das hieſige Rathaus eingeliefert. Als man ihn heute früh dem Amtsgericht vorführen wollte, war der Vogel bereits ausgeflogen. Gerichtszeitung. SFreiburg i. Br., 2. Nop. Die 44 Jahre alte Milchhändlerin aria Voegele von St. Georgen ſuchte, wenn ſie bei ihren hieſigen 5 die lch ablieferte, in der Merzhauſer⸗, Reiter⸗ und Basler⸗ ſtraße jeweils die vor dem Glasabſchluß der Wohnungen gelegenen Aborte auf, ließ in ihr Litermaß Waſſer aus den Abortſpülungen laufen und ſchüttete dann dieſe in die Milch, die ſie hierauf verkaufte. Dieſe Schweinerei trieb ſie—3 Jahre lang. Einem Maurer in der Merzhauſerſtraße kam der Umſtand auffällig vor, daß die Voegele zwei Wochen lang Tag für Tag den Abort betrat mit einer Milch⸗ kanne und einem Litermaß in der Hand; er ſetzte einen Schutzmann von ſeinen Beobachtungen in Kenntnis, der davon den Milchkontrol⸗ leur benachrichtigte. Als dieſer die Angeklagte auf friſcher Tat ertap⸗ pen wollte, ſchien ſie Wind bekommen zu haben. Auch ſonſt war ihre Milch ſtark gewäſſert(in einem Falle kamen auf 100 Teile Milch 115 Teile Waſſer), verunreinigt und nach den Ausſagen der Sachverſtän⸗ digen ekelerregend und geſundheitsſchädlich. Dabei beſaß die Ange⸗ klagte ein Vermögen von 20 000—25 000 Mark. Wegen Vergehen gegen die Paragraphen 10 und 12 Ziffer 1 des Geſetzes betr. den Verkehr mit Nahrungs⸗, Genußmittel und Gebrauchsgegenſtände verurteilte ſie die Strafkammer nach dreiſtündiger Verhandlung, zu der 13 Zeu⸗ gen und 2 Sachverſtändige geladen waren, zu 3 Monaten Ge⸗ fängnis und 300„ Geldſtrafe oder weitere 30 Tagen Ge⸗ fängnis. Sportliche Nundſchau. * Fußball. Vergangenen Sonntag ſpielte die 1. Mann⸗ ſchaft der Mannheimer„Dlivia“ gegen die 1. Mannſchaft „Badenia“⸗Ilvesheim in Mannheim. Das Spiel endete zu⸗ gunſten der Mannheimer„ODlivia“ mit:4. Am Sonntag wird die 1. Mannſchaft der„Olivia“ zum Spiel mit den Waldhofer „Kickers“ zuſammentreten. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Mannheimer Streichquartett. Der zweite Kammermuſik⸗ Abend des Mannheimer Streichquartetts findet nicht am 8. ds. Monats, ſondern Freitag, den 12. November, abends %s Uhr im Kaſinoſaale ſtatt. 15 Von Tag zu Tag. — Tödlicher Sturz. Frankfurt a.., 3. Nov. Der vorgeſtern beim Abreißen einer Erfriſchungshalle auf dem Ausſtellungsgelände der„Ila“ abgeſtürzte Zimmermann Albert Kaiß iſt in der vergangenen Nacht im hieſigen Eliſa⸗ bethen⸗Krankenhaus an den erlittenen ſchweren Verletzungen verſchieden. Der Mann hinterläßt eine Frau und acht Kinder. — Auffalſcher Fährte. Bruchköbeln, 3. Nov. Heute früh wurde der Jagdaufſeher Weber von einem Kol⸗ legen, der ihn für einen Wilddieb hielt, durch einen Schuß durch die Leber ſchwer verletzt. — Raubmord an einem Reiſenden. brücken, 3. Nov.(Priv.⸗Tel.) Ein Raubmord iſt hier an einem Reiſenden Chriſtian verübt worden. Man fand die Leiche in der Nähe der Station Völklingen mit abgefahrenem Kopfe auf dem Gleiſe liegen. Vermutlich iſt Chriſtian überfallen, erdroſſelt, beraubt und auf das Geleiſe geworfen, damit der Anſchein eines Unfalles erweckt wird. — Schwere Strafe wegen Oktroihinterzie⸗ hung. Straßburg, 3. Nov. Die hieſige Strafkammer ver⸗ urteilte heute den Inhaber der Firma Gebr. Eidel, Bierbrauerei in Kehl wegen Oktröihinterziehung zu einer Geldſtrafe von 9028 M. und zu einem Werterſatz von 12 941 M. — Gemeinſam in den Tod. Preußiſch Star⸗ gard, 3. Nov. Morgens wurde in der Nähe des Landgeſtütes die 19jährige Arbeiterin Sprengler mit einem Schuß unterhalb der Schläfe aufgefunden. Später wurde auch der Unteroffizier Schubert vom 72. Feldartillerieregiment mit einem Schuß ins Herz tot auf⸗ gefunden. Letzte Nachrichten und Telegramme. * Berlin, 3. Nov. Der Kaiſer nahm geſtern im Neuen Palais in Potsdam den Vortrag des Chefs des Militär⸗ kabinetts Frhr. v. Lyncker entgegen. * Berlin, 3. Nov. Gegen den bisherigen Leiter der Fürſorgeanſtalt Miclozyn, Paſtor Breithaupft, iſt jetzt von der Staatsanwaltſchaft wegen den dort vorgekom⸗ menen Mißhandlungen von Zöglingen Anklage ſer⸗ hoben worden. Gleichzeitig iſt Breithaupt von der weiteren Dienſtleiſtung lt.„Frkf. Ztg.“ enthoben worden. Die Leitung der Anſtalt liegt bis auf weiteres in den Händen des Paſtors Mathies⸗Neu⸗Zedlitz. Die Leichenfeier für Leopold Sonnemann. * Frankfurt a.., 3. Nov. In der Kapelle des israeli⸗ tiſchen Friedhofes fand heute vormittag unter überaus zahlreicher Beteiligung die Leichenfeier für Leopold Sonnemann ſtatt. Der Sarg ſtand auf einen Katafalk, umgeben von einem Lorbeer⸗ hain und bedeckt mit zahlreichen prachtvollen Kränzen. Ein Gebet des Geiſtlichen und eine Motette, vorgetragen von den erſten So⸗ liſten der Frankfurter Oper, leiteten die Feier ein. Sodann hiekt der Geiſtliche die Gedächtnisrede, in der er die ſegensreiche Lebens⸗ arbeit des Verſtorbenen in ergreifenden Worten ſchilderte. Nach abermaligem Chorgeſang wurde der Sarg unter den weihevollen Klängen eines Poſaunenchors zur Grabſtätte getragen, wo zahl⸗ reiche Anſprachen gehalten wurden. Der Präſident den zweiten würtbembergiſchen Kammer, Payer, ſchilderte die politiſche Be⸗ deutung Sonnemanns. Namens des Verlages und der Redaktton der„Frankfurter Zeitung“ ſprach Divektor Curti; der ſtellver⸗ tretende Vorſitzende der Stadtverordnetenverſammlung Dr. Herz gedachte der erfolgreichen Tätigkeit Sonnemanns im Dienſte der Stadt Frankfurt a. M. Unzählige Kränze wurden auch am Grabe vielfach mit kurzen Anſprachen niedergelegt. Mit abermaligem Chorgeſang ſchloß die ergreifende Feier. Ein Mittel gegen die Krebskrankheit. m. Köln, 3. Nov.(Priv.⸗Telegr.) Dem Kölner Krebs⸗ forſcher Dr. Otto Schmidt iſt es gelungen, mit ſeinem Heil⸗ ſerum bei krebskranken Tieren in zahlreichen Fällen dauernde Hilfe zu erzielen. Die Verſuche wurden bei Ratten und Mäuſen ausgeführt und wird über die bei erſteren erzielten Reſultate im Zentralblatt für Bakteriologie berichtet. Die Erfolge des Zerfahrens bei Mäuſen ſollen erſt nach Durchführung einiger weiterer großer Verſuchs⸗Serien veröffentlicht werden. Den Tierverſuchen entſprechend ſind auch die bei Menſchen erzielten Reſultate durchaus günſtig. Der Felkeprozeß. m. Krefeld, 83. Nov. In dem Felkeprozeß hat der erſte Staatsanwalt 1 Monat Gefängnis beantragt. Zur Frage der Erneuerung des Dreibundes. * Wien, 2. Nov. Ueber die Frage der Erneuerung des Dreibundes wird der„Neuen Fr. Pr.“ von hervorragen⸗ der Seite mitgeteilt:„Der Dreibund läuft bis 1914, und es liegt gar kein Grund vor, vorzeitig die Frage der Erneuerung zu diskutieren. Als der Dreibund zum letztenmal erneuert wurde, verlangte die italieniſche Diplomatie verſchiedene Zu⸗ ſätze zum alten Bündnisvertrag. Die Verbündeten überzeugten ſte jedoch davon, daß es dieſer Zuſätze nicht bedürfe und das Saar⸗ Reſultat war, das Italien das Bündnis in ganz derſelben Form erneuerte, in der es früher beſtanden hatte. Sicherlich würden dies italieniſche Staatsmänner nicht getan haben, wenn ſie zu beſorgen gehabt hätten, daß das Bündnis in der vorliegenden Form nicht vollauf den Intereſſen ihres Landes gerecht würde. Wenn nun die Frage der Erneuerung des Dreibundes vorzeitig aufgerollt würde, ſo könnte es zur Geltendmachung von Anſprüchen kommen, die für das Bünd⸗ nis keineswegs vorteilhaft wären. Es wird demgemäß, wenn der neue Reichskanzler ſeinen Beſuch in Rom abſtattet, die Erneuerung des Dreibundes dabei keine Rolle ſpielen, da dieſe Frage eben noch nicht aktuell iſt.“ Der Ferrer⸗Prozeß. m. Madrid, 3. Nov. Wie in maßgebenden Kreiſen ver⸗ ſichert wird, ſoll die Wiedergabe des Zeugenverhörs, die in den Schriften über den Ferrer⸗Prozeß fehlen, alsbald nachgeholt werden. Regenſtürme in Spanien. * Madrid, 3. Nov. Die Regenſtürme in Nord⸗ und Mit⸗ telſpanien daunern an. Ungeheure Verwüſtungen wurden ange⸗ richtet. Die Flüſſe treten über die ÜUfer und zahlreiche Zugver⸗ bindungen ſind unterbrochen. Die Kriſis in Griechenland. *Athen, 3. Nov. Der Abgeordnete Alexandris, der im Parlament über den Marineaufſtand ſprechen wollte, aber auf das Wort verzichtete, iſt It.„Frkf. Ztg.“ wegen Bedrohung geſtern abend ins Ausland abgereiſt. Auch der Abgeordnete Stais und der Eigentümer der Zeitung„Akropolis“ Gabrieli⸗ dis befinden ſich wegen Bedrohung ſeit kurzem im Ausland. Ein Hauptmann prügelte geſtern abend hier auf einem öffent⸗ lichen Platze aus perſönlichen Gründen einen Staatsanwalt. Der Prozeß der Madame Steinheil. Paris, 1. November. Mittwoch, den 3. November wird ſich die Malerswitwe Fran Margarete Steinheil vor dem Schwurgericht der Seine gegen die ſchwere Beſchuldigung zu verantworten haben, daß ſie in der Nacht vom 30. auf den 31. Mai 1908 ihre Mutter Frau Jappy und ihren Gatten, den Maber Steinheil, durch Erwürgen getötet habe. Die große Bewegung, welche dieſe Bluttat hervorgerufen hat, die einer in der Pariſer Geſellſchaft und Kunſtwelt ſehr be⸗ kannten Dame zugeſchrieben wird, äußert ſich jetzt in einem wahren Anſturm auf den Gerichtsſaal, in welchem Frau Stein⸗ heit ſich gegen die Anklage verantworten wird. Der Gerichtspräſi⸗ dent konnte ſich nicht anders helfen, als daß er die Ausgabe von Eintritskarten in den Saal aufs äußerſte beſchränkt hat. Es werden die Vertreter der Preſſe ausgenommen, gar keine Sitzplätze ausgegeben, ſondern bloß einige Stehplätze für den hinteren Raum des Saales. Den Frauen iſt der Eintritt vollkommen ver⸗ wehrt, bloß zwei Journaliſtinnen von Beruf iſt geſtattet worden, der Verhandlung beizuwohnen. Die Anklageſchrift, welche der Verhandlung zu Grunde liegt, iſt ein klares Reſums aller Vorgänge, welche die Frau Sdeinheil verdächtigen. Sie enthält eigentlich kein neues Beweismaterial gegen die Witwe, welche man, falls ſie ſchuldig erkannt wird, als „self made widow“ bezeichnen kann, und keinen direkten Beweis für die Schuld der Angeklagten. Die Anklage reſumiert die gegen die Witwe Steinheil vor⸗ liegenden Belaſtungsmomente wie folgt: Die Sorge der Frau Sdeinheil, in der Mordnacht den wachſamen Hund Türk aus der Villa zu entfernen, die Inſzeneſetzung des falſchen Einbruches, die ganz unrichtige Liſte der von ihr als geraubt angegebenen Schmuckſtücke, die im Haue des Verbrechens gefundenen Werk⸗ zeuge, mit welchen die Tat ausgeführt wurde, die Stricke und ein Alpenſtock, deren Aufbewahrungsort die Frau allein bennen konnte. Alles iſt bewieſen: Die ſimulierte Krankheit nach der Tat, die Komödie mit der Feſſelung, das Intereſſe, welches Frau Steinheil an der Beſeitigung ihres Gatten hatte, und einer Mutter, welche ſie nicht liebte. Alle dieſe Umſtände laſſen ſie— der Anklage zu⸗ folge— als ſchuldig des Doppelverbrechens erſcheinen. Die medi⸗ ziniſche Unterſuchung hat klar bewieſen, daß Frau Steinheil nicht gefeſſelt geweſen, daß die Watte, welche in ihrem Munde geſteckt haben ſoll, keine Spur von Speichel getragen. Die Angeklbagte hat gelogen, indem ſie erzählte, daß drei fremde Männer und eine rothaarige Frau die Mordtat verübt und ſie ſelbſt geknebelt und gefeſſelt hätten. Die Anklageſchrift kommt zu folgender Konkluſion: Das Ver⸗ brechen hatte nicht die Beraubung zum Zwecke. Frau Steinheil iſt der Verübung dieſes Verbrechens anzuklagen, denn ſie allein hatte ein Intereſſe daran. Sie allein konnte das Verbrechen vorbereiten, das ohne ihre Mithilfe nicht möglich geweſen wäre. Die Ergebniſſe der Unterſuchung beweiſen, daß ſie in jedem Falle dem Verbrechen beigewohnt hat. Frau Steinheil iſt entweder die alleinige Täterin der doppelten Mordtat oder ſie hat im Vereine mit einem oder mehreren Komplicen gehandelt. Die Unterſuchung konnte in dieſer Beziehung keine Klarheit ſchaffeu. Aber mag die Angeklagte allein gehandelt haben oder mag ſie von außen her durch einen Komplicen unterſtützt worden ſein, es iſt ſicher, daß ihre Situation dieſelbe bleibt. Selbſt, wenn man den zweiten Fall annimmt, iſt es doch gewiß, daß Frau Steinheil die leftende Hauptrolle bei Ausführung des Verbrechens geſpielt bat, und daß auf ihr auch die hauptſächlichſte ſtrafrechtliche Verantwortlichkeit laſtet. Frau Margarethe Steinheil, geborene Jappy, 40 Jahre alt, iſt ſonach anzuklagen, erſtens: vom 30. auf den 31. Maj 1908 in Paris mit Abſicht ihre Mutter Madame Eduard Jappy getötet zu haben; zweitens: an demſelben Tage eine abſichtliche Tötung ihres Gatten Fra Adolphe Steinheil vollführt zu haben. Beide Morde ſind mit Vorbedacht begangen worden. 5** Berlin, 3. Nov.(Von unſ. Berliner Bureau.) Aus Paris wird über den Anfang des Steinheilprozeſſes ge⸗ meldet: Um 12 Uhr öffnete ſich die Tür des Gerichtsſaales. Der Gerichtshof in rotem Talar nahm Platz, die Ausloſung der Geſchworenen begann. Außer im Zeugenraum ſieht man keine Frauen. Dafür wurden die Gänge und Bänke von einer Schar jungen Advokaten gefüllt. 20 Minuten nach 12 Uhr wurde die Angeklagte in den Saal geführt. Sie war in ſchwarzer Kleidung mit Witwenſchleier. Sie war blaß, aber ſcheinbar völlig gefaßt. Die Angeklagte iſt weniger ſchön, aber erheblich bedeuten⸗ der im Ausſehen als man glaubt. Die Toilette iſt einfach, aber elegant. Das Haar ſorgfältig friſiert. Auf die Frage des Prä⸗ ſidenten erklärt ſie ſich für nichtſchuldig. Sie nahm zwiſchen ihrer militäriſchen Begleitung Platz, aber nicht wie eine Angeklagte, ſondera wie eine Neugierige, die einer intereſſanten Gerichts⸗ verhandlung beiwohnt, — 4 — viee eeeee ee ben ecnee eeſe auehlolleh eun goab sun aca vg igen Uunc eega eedence Aie eccueg leene ne gen ecn eune aer wen e te n aeomba gun aeocag een eeeehen edee Anvg gcalee baide ueuabe igelg vao Horasch Hognzz lat uedung zid gun uennz eig unn nee de leee e wigz eee en blancc uegebebenvaeg Mouavs ucg) pnqaerpi ehe eg euceeneuig zaeg seduellplun ue ponu unu aan eeudenen ne eee ecehn d e ee eedubde aepneg Slubneg ebigagagueg oincples dusgaaſunduvf sog— avaf ungqagaie Sfascungagoe Saus nog un de gvan uegenges a zu iag ongu eg uf sig gun ihaneaeg meneu ugg uhr dagvs AeHiegen! 4% unzcpigsbeaß oig nv jvc o qun usgelſges bun; eee ee he e eeeee eeeune ecndeuebg eceneg ueah mne been eheeenee acehneg eene eee iune gaval nogz a% ueſneg oig ei eeeehee aeeen gen „e uebpn veuene een ee ee en eune e en eun cvalns a% Aueat an epenee he een e eg en eeegee uebruunen gaue unvar degd aiut e enceehe eeen gehg Souie gdcgoc Sog dian gun Sucpucpang Zun usgaahenvaeg aequr ⸗Uleenv auu oig ujsgagucp gun ueznpcd ufefuan usjeig ugureh u anvcpfuv man uoavgaegunat uaſeig i uusaf“ aupf ⸗uengz Te encdhee gun ce ucc eh ne ungenlebegz agt Ae e gun egoauepogß Abinvaeg gezasamvgz seg gon eeeeeeeeeee een de ehehen meebeeeeeneenee ee eie aennunnast„%e ee eeech eichet beee eeetee nee en ien n 1 85 se) 51b0 ⸗ang Hunznogz aecplineg uog ugeſſpig uennegen ugg u ung geſeig ne Szupjpcgeg sslen Paguu ue gun sbusagch spoutqplog usgelaageg uieles di ednenene eeee ee ee e ene gaval douſe anze zgpgoß biagn suacd nung ochllavgaog ig agl hacdg anu guojvfcgozozes geg uemocß ed gun ueldgg gun neageru ueg gut zeuupzeß eig uogog bvuvg gun gaegungagog Dugecpnu qugbja! sog uupg zdiee nogz udg anl siugupzlreg Aabrusat Poze usuhvuenz udavah sug geg uch ucgg eane An dcpact eunee Sunae en eh ee en ee ne eun „ei Sög degunaen ege e ween ae e gun idenen bau Saaunzeß Seg agugce en een eeee n e eecunn gazp iin uuvdag uschheeg ne genceurd zemmec 910 Mungs ezuuv dig gat nuefruvunch 82g ziog ane uohpde ueeg ae dunnocpluz ieg ui jaguvgß 400 l ebenc ee leee er ene eee eungefgebogß ͤoneu gun Auef cpi Inv zacefa opig Avar uonvlssuequv guegeflaeg es Seg zepie ieg euene en ehcou Snvgasgungß seg Aegugſpe esihabushio dig sig abur;z 8s zaonvog va Snj Bunjpfianud ususguedno geg um gubch uf guvch dun ⸗eeeee eee ie din nag 168 usbnegunach usg u8 a0e U eeee ee eöner ben edeug ͤmecuehn ne uun neaeeat un gaggen genunzcß aobanggvaich sog nv unsc(bang „Abaſc Fnaſtz 8) dunscpi ochhneg did gun geflunzch ꝛobang „Ja sog“) gaeheilgz uvieng inacpe gulel 1d ppang bunkupd i gusboaguv guſe jſeg gec1e18 ne Jegun eanue e ince⸗ dia Hunzcie zobnapanusbdes gun zeueguvdgeg aiigz go eeegeee eee eeee 10 biguege! uspiett 8vg Jequbgs a5d obaeb 150 usgun! „30 Jcpru Sou mozcpuugſaect zugbie dufel 4 jpg vg bnß qubz pnaqus uen usg„uscpieſch uag uslvnch“ uag bunjgvend 100 u aed Mpand zoquc ane Anzluſcd suolg raun pu a0 ul aos snutgnvansoztz usg cane„usugr uf qef ſſcpgnt ue eadlenv pi gun jegie; uisor mud gug Laoch Ssnag uss“ uennpe aune edee dun leee de e eee ae le Feeee Sogenn usbiet oſes Siuelo uebunl Soule dae gun ecd begenez vabjd uum bduvguemumolng usg Sufneg usbiee degz uagequv usgogz uteſeig Acppatgues Bunjcpic suucgzgzupg utjegings ponid za apuegn gun zecphngneacdo goluebogd ſaugqpfe]8 eno molpunf age n 4% ſig Sunjpfaujucd uechusegn 420 ddvaljvuigavch aid unchedu teg gar Jf urehe ur icbog 1“ uvmoztz usqusuudcſſiun uenanppreuech geig usgeab mong un 80 0 diat usldnuzzeg ne Sepre usphneg seg nogz uag uu snvuc aegnabg gun glphlquog gun zci usbuvs zeuse usebunjqubgz usg guen ueee een e een en eden eenn eengreege Zuaeleg JaN eid 5i ig utcr uoa nv ösgelcß ig 14 prog usgz uuerdruceee ehnn dun digeig vaoje ginche znant ueanz -uiq usbpungſezzasgen ne 18 bpi oi Anvuvaß dusunpp! ⸗een ee agom ͤgun Sahzöne ug juuon gun pnane ichiu 1n iac ae n Onr ben ebe len e n epe e aeen „e eeeeenehe ee eee en ehn ee een ee ſezusg ehee ben wedee eeee“ ͤe eeene eeee beun ehe natgiigs ubeund asg“ ususe sip guusz 224 nenbcunee ee! uag ueguuvez u uvu usg Daequsnd zaeggech Kinpe zavt ug! -gun m edeenvun dun eee ehe eg pee neeeee eee ee e eheee e eee eh uundeeee ehne un iee aee reguerne naegzech eeee ehe eeeeeee eeeen e be eeeeeee enee neceeee eenet e ene el. 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Fulvgz arg icnlunc gegel u gun ſchelenvaog sfufauzzwieege saeune a ebeecee eeenee n e de eg bcee bepngz geg Dneaogz agoad zec gqun invanngg dus uoltejgoagz ueleig uum 2 eeeeee nee eee eeeen een eeecee eg egeogav ne dun ͤ aeeneee Muuzeg gog anbaoleg Hungegegen scelineg eene neccen 00 0 Sw ahzmut u sziegeg Wieazuvge ut gun Suogezuseee gog golp i gunzjquvggzz dusgsiachles ceunegeueeee en duen eneeeeen ene eheeene cg Arilpclag ndahos o mel noped japdzne u uunaullach snuinss udg donzae— 9 zd ges— 9 zc steng; zufageze qvung udg Sungelgogon deingonz; szapcz⸗aliang ne diavalugdge 0 oenne zabunune enunb udg Sungsusſsse bod jahpig Oes i l Sleak ⸗ueeeg eer chee eeg eed eenen eg ne ee uur, aogd Soß aeonpguness e uog uvutcng gowieos„oguch aun ſJcung dgen zeucd“ cppuueg zufechlas Srec⸗ibchheg odzogz gunacß uog ddvaeß u ogu gun lamvzg agang a0ul ſF usgunged s sloacßß 6 M unneg e en ent nog bozec; dlegagz Sfalutuch Lufech 5 ne UAgasgun cpau uengu Sofhie env Jeilck aeg upane itespitus⸗ en ee hüng cr en deen cng cgeee cg eapz Socpbuetahe e engueeige epene meee en nd Pne use(omvacß sunvuanvch invgaech uad ohenzJ dic) apdovo ocß de negoungene Nugnneg 10 Pang i Hunzsbunjgpenc di guaee gun(joggsuuvmlach uag dunbonzrogon ꝛauss zu) Soeldtancd uog Sscbmba ueepgae deun ee edec uunbreogß gaaoch Lpaach uog sS⸗Raa Gil Jge usgagnſz non „e gegungseag uag sqrdsnvaec ueslas nc deieg ane uguece e eeceen eeeen ene eig een eeeee Kecveen ee eeeunee eec engu boſgsga uebiadpf Megung usg un%azhipe nobunl gog usſeiagz“ ugg pnagqd une gun„Sogſocd leſan u ꝛencps“ bunzenusmublng uozuvlle een eee e eze een een üneneeeee ee eee nezunvzeg Seg usgae uoengu usg Su opnſe stcuag uoß ⸗u eer weecee euec aegeen gnvaeqn uuongalns Neon e e eneuneng bun eeee eemnen e een eene u)(Of6i) Suvdagog olun geg ihn„vubu⸗fslugs“ uagß A en eenee ene-le iecle ueveg um nees 88f 076T acu8 sug Inv Ponvmie⸗Jelng engneeeg ne legihhig agef une sijo pngz Mpnugled nedungngg o01 aegn uiun sog anfe 1 dcß uga Speach Aee eeen e egu ea dack oſ pugz sog Zanueg zom Aeenbaee den en ahneenen e eheneß gun ecpnz eceeee eenbnoneeg eeneee edhehen beeeeee egeet e ee eeeeeeeeeee ſee“ euneeegee nen ueagz usgucd oun ͤecsnog ae ergech eeaeeen uleg Inv uebunbezujz gun bunſsejuzz ugg ahnd auses iqib Bunn *9 eeeeee e e e ehenee e ed ube bung eche eeeee de e eenehee en eeee vaenſz ppu uedunqpercae cagnlenz manlneh eg dun recbne eeeneeee eeene e eh eeee) pinaalpng bpnaqusgilgß ucg Munc zepuncß vaoc Sn) dagseiine euem ͤ i e e eee den ungeec sog uv uegnvich usg Ipru i uengeneg usſpoum zuvaz uspus dig uelnun uegg ugg ueſce dig at, eee ee eeeeee weee weee le e eee een „Invg rerchic uecphuvuvag gog uecpeat eno Jpie bgs Sog zgreig gun ii ag, Wauoe gunſes ½ ugehg ae Anpuuechhuees uezuvaz gun usſgefencmoz zg Sno uaequaß uesgunseb gun uspolurd zeg eny acem icpiu dig usueigoaſtz uog i mebehenoc ucage uebunckrageg estegapguvch oce; 15 Munz digcvagazogſt deigae Wigeune neecadgsogſt uon auunae ue e ben ee e weneeeeee ee ee e et uv pulc utolsſg uagß„uszuvgusſpackugag“ udg ur ir uegagases Hunzcpuſtz uendunlt zauss ueneuleg, une zchu pau ze gat vg en ecen eee ee e nen eeeeeen e eeee Ageß eib cnge deeegsgcgg bunufschlach sß unelgg⸗ zenb ueogbomaegusß 0 e een bheeee e ee waee ſe enn eeng; usugqcpt uoagt ul gielplaic bagoch uv Seee eeeeee epune vaac uog uteuſe u ueſge egn bunaguegg ͤu eun, eege ean eern nm e en eee e beheeceee ehn ee ene Npeigv wbuu- Neues von Oskar Wilde. Ein neues deutſches Buch von Wilde,„Aeſthetiſches und Polemiſches“, liegt vor.(S. Fiſcher, Berlin.] Keines ſeiner ge⸗ wöhnlichen Bücher— die es von ihm überhaupt nicht gibt— keines von denen, die nur eine Seite des genialen Menſchen auf⸗ zeigen. Man hat in ihm den ganzen Wilde, den Aeſtheten mit dem feinſten künſtleriſchen Inſtinkt und künſtleriſcher Bildung in zwei Vorträgen über tfragen den Dramatiker in einem an die Salome gemahnenden Fragment la Sainte Courtiſane aus dem RNachlaß; den Spötter in ſeinen polemiſchen Zuſchrift an die engl. Preſſe; und man hat den Menſchen Wilde in 2 Dokumenten ten ſeines Kampfes für die Reform der engliſchen Gefängniſſe. Sie ſchmettern nieder durch die Furchtbarkeit ihres Inhalts und ſie erheben zugleich durch den unbeugſamen Mut des Bekennenn. Eine furchtbarere Anklage iſt noch nicht gegen die menſchliche Geſellſchaft geſchleudert worden, mit einfacheren Mitteln und mit überwältigenderer Wirkung. Wer Wilde noch nicht kannte, wird gebannt ſtehen vor dem Geſamteindruck, wie ihn der neue Band erweckt, und dem, der Wilde bis jetzt zu kennen glaubte, wird auf die überragende Größe des Mannes in neuem Lichte fallen. Er greift ans Herz, er wirft neue Streiflichter in ſeinen Be⸗ trachtungen über Kunſt und er erſcheint menſchlich intereſſant in ſeiner Polemik. Dieſe vor allem zeigt ihn in ihrer Geſamtheit und mit der beiſpielloſen Schärfe in einem ſür uns heute neuen perſönlichen Lichte. Ein kleines Beiſpiel aus der Polemik um ſein Buch Dorian Gray, das mit merkwürdiger Verſtändnis⸗ logkeit gufgenommen wurde, mag das zeigen. Er ſchreibt am 25. Juni 1890: An den Redakteur der„St. James Gazette“. Sehr geehrter Herr! Ich habe Ihre Kritik meiner Erzählung„Das Bildnis Dorian Grays“ geleſen und brauche kaum zu ſagen, daß ich nicht auf ihren Weret oder Unwert, ihren perſönlichen Ton oder ihren Mangel an Perſönlichleit eingehen will. Eugland iſt ein freies Land, und im allgemeinen iſt die engliſche Kritik vollkommen frei und ungeniert. Außerdem muß ich geſtehen: Temperament und Geſchmack oder beide machen es mir ganz unmöglich zu begreifen, wie man ein Kunſtwerk vom moraliſchen Standpunkt beurteilen kann. Der Bezirk der Kunſt und der Bezirk der Ethik ſind durchaus unter⸗ ſchieden und getrennt; der Vermengung der beiden danken wir das Daſein einer Mrs. Grundy, der amüſanten alten Dame, die die eizig originale Form des Humors darſtellt, welche die Mittelklaſſe hierzulande hervorzubringen vermochte. Wogegen ich allerheiligſten Einſpruch erhebe, iſt: daß Sie in London Plakate haben anſchlagen laſſen, worauf in großen Buch⸗ ſtaben gedruckt war:„Oskar Wild. Neueſte Reklame. Ein übler Fall.“ Ob ſich der Ausdruck„Ein übler Fall“ auf mein Buch be⸗ zieht oder auf die gegenwärtige Lage der Regierung, kann ich nicht ſagen. Albern und unnötig war die Anwendung des Wortes „Reklame“. Ich darf wohl ohne Eitelkeit ſagen— obſchon ich nicht den Eindruck erwecken möchte, als wollte ich die Eitelkeit ſchlecht machen— daß ich von allen Männern in England der eine bin, der am wenigſten Reklame nötig hat. Ich habe die Reklame für meine Pereſon bis zum Ueberdruß ſatt. Meine Pulſe klopfen nicht, wenn ich meinen Namen in der Zeitung ſehe. Die Zeit⸗ geſchichte intereſſiert mich nicht mehr. Ich habe dieſes Buch ganz zu meinem eigenen Vergnügen geſchrieben, und es hat mir gro⸗ ßes Vergnügen bereitet, das Buch zu ſchreiben. Ob es populär wird, oder nicht, iſt mir ganz und gar gleichgültig. Ich fürchte faſt, ſehr geehrter Herr, die wirkliche Reklame iſt Ihr trefflich geſchricbener Artikel. Das engliſche Publikum, als Maſſen⸗ körper, intereſſiert ſich für ein Kunſtwerk nicht, bis man ihm mitteilt, daß das betreffende Werk unmoraliſch iſt und Ihre Reklame wird wie nicht zweifle, den Abſatz der Zeitſchrift ſtark vermehren, an dem Abſatz bin ich übrigens, wie ich nicht ohne Bedauern bemerken möchte, peluniär unbeteiligt. In vorzüglicher Hochachtung Ihr ergebener Oskar Wilde, 16 Tite Street, Chelſea, 25. Juni 1890. ——— Heinrich Laube als Negiſſeur. In dem Buche Dr. Rudolph Tyrolts„Allerlei von Auszug die Darſtellung von Laubes Regietätigkeit, der zu⸗ gleich eine Probe ſein kann für die unterhaltende Art des Buches. Inhaltlich ſcheint er gerade in unſeren Tagen von beſonderer Bedeutung. Laubes Tätigkeit auf den Proben iſt ſeine hervorragendſte und ſeine ausgezeichnetſte geweſen; hier entfaltete ſich ſein Theatertalent in förderndſter Weiſe, in ſeiner ganzen Eigen⸗ artigkeit. Mit welcher Gewiſſenhaftigkeit, mit welchem Fleiße, mit welcher unermüdlichen Geduld führte er da ſeine Regiearbeit durch und geſtaltete ſie nutzbringend für Stück und Darſteller! Wenn er auf die erſte Probe kam, kannte er das Stück ganz genau und hatte ſich bereits den ſzeniſchen Aufbau desſelben fix und fertig geſtellt, was ihn jedoch keines⸗ wegs hinderte, auf ſpäteren Proben, ja ſogar noch auf der letzten, der Generalprobe, Aenderungen eintreten zu laſſen. Ein Buch ſah man nur auf den beiden erſten Proben in ſeiner Hand— er kontrollierte da das geſprochene Wort ſeiner Schauſpieler— dann legte er es weg und nahm es höchſtens wieder an ſich, um zu— ſtreichen. Die erſten Proben waren für Laube Orientierungsproben; er„ſtellte“ das Stück, das heißt, er ordnete Auftritte und Abgänge an, er befaßte ſich mit dem äußeren Apparate, dem er bekanntlich mit Abſicht keine allzu übertriebene Aufmerkſamkeit zu ſchenken gewohnt war. Unter ſeiner Regie wäre es ganz unmöglich geweſen, mehrere Probeſtunden mit der Herrich⸗ tung des ſzeniſchen Apparates zu vergeuden, wie es heut⸗ zutage, zum Nachteile für eine unterrichtsbedürftige, ſchau⸗ ſpieleriſche Jugend, leider ſehr oft geſchieht. Ueber dieſes Thema ſagt er in ſeinem„norddeutſchen Theater“:„Ich bin ein erklärter Feind der ſogenannten Tapezierer-Dramaturgie, welche den Schwerpunkt des Schauſpieles ins Schauen ver⸗ legt. Der Titel„Schauſpiel“, aus erſter naiver Zeit ſtammend, mag ſie immerhin dazu berechtigen. Ich lege den Schwerpunkt ins Hören. Die Aufmerkſamkeit des Publikums gefliſſentlich auf die Aeußerlichkeit der Szene lenken, heißt für mich die Innerlichkeit der Dichtung ge⸗ fährden. Das Publikum iſt bei dieſer Frage ein Haufe, welcher als ſolcher der leichten Verführung leicht unterliegt und dem Aeußerlichen bald einen großen Wert beilegt, ſich alſo durch das Aeußerliche zerſtreuen und von dem Inhalte des Gedichtes abwenden läßt. Die Ausſtattung knapp, die Ausführung reich! Das iſt allerdings mein Motto. Dies ſchließt aber nicht aus, daß die äußerlichen Dinge entſprechend ſind dem Charakter und der Situation des Stückes. Zu⸗ paſſend ſollen ſie ſein, nur nicht vorherrſchend.“ Guter, alter Laube! was würdeſt du erſt heute ſagen, wenn du die opern⸗ hafte Prunkinſzenierung der Klaſſiker, oder den marktſchreie⸗ riſchen, nur auf Verblüffung der Menge hinarbeitenden Ausſtattungsſchwindel des„Deutſchen Theaters“ in Berlin im„Kaufmann von Venedig“ ſehen würdeſt! Sie können die ſichtbaren Mängel einer verluderten Spiel⸗ und Sprech⸗ weiſe minderwertiger Schauſpieler nicht vertuſchen. Eine eigenartige Laune des Zufalls hat es gewollt, daß zur ſelben Zeit, da Tyrolt Laubes Standpunkt als Theaterregiſſeur wieder lebendig vor Augen ſtellt, von philoſophiſcher Seite und äfthetiſchen Erwägungen heraus dieſe Stellungnahme auch wiſſen⸗ ſchafklich verfochten wird. Vrodos Chriſtianſen ſchreiht nämlich in ſeinem eben erſchienenen Buche„Philoſophie der Kunſt“ darüber. Der heutige Tiefſtand der Bühnenkunſt rührt her vom Schwer⸗ gewicht der Ausſtattung und der Mimik. Man akzentuiert die Komplettierung des Dichtwerkes mehr als dieſes ſelbſt. Es iſt eine Konzeſſion an den kunſtfremden Geſchmack des großen Publikums: alles in handgreiflicher Deutlichleit und bis zur Illuſion gu geben, nichts dem Schauen im Reflex zu überlaſſen. Wo aber Mängel be⸗ merkt werden und man Reformen will, beruft man den Mal⸗ und Raumkünſtler auf die Bühne. Und fraglos ſchafft er beſſeres als die plumpe Mache der Bühnenhandwerker. Aber der prinzipielle Fehler bleibt beſtehen, daß die Ergänzung des Dramas zu viel Ton bekommt; denn der bildende Künſtler wird noch weniger ge⸗ neigt ſein, das cigene Licht unter den Scheffel des Dramatikers zu ſtellen: er wird ſich mit Raumſtimmungen und Farbenfineſſen bemerkbar machen wollen. Aus dieſen Erwägungen heraus zieht er den einzig möglichen Fehler. Der beſte Weg zum angeſtrebten Ziel wäre, meine ich, Ausſtattung und Mimik zu beſchneiden. Man ſoll nicht durch Bild⸗ künſtler dem Drama neue Stimmungen einverleiben wollen, ſon⸗ dern die Dichtung ſelbſt zur Geltung bringen. Das Bühnenbild ſo einfach und beſcheiden wie möglich, nüchtern, anſpruchslos, nur nicht — 7 hat es im einzelnen Erweiterungen erfahren, iſt aber im Grunde genommen dasſelbe geblieben. Und außer als Schulbuch, als das es ſich bewährt hat, möge es als gediegenes und ebenſo inhalt⸗ reiches als inhaltſchönes Hausbuch weiter ſeinen Weg machen. Eine Ueberſicht über die Hauptſtrömungen in der jüngſt⸗ deutſchen Literatur gibt zur Einführung in das Studium und zum Verſtändnis der neueſten deutſchen Literatur Otto Gram⸗ zow(Gerdes u. Hödel, Berlin— 80 Pfg.) heraus. Sie iſt klar geſchrieben, ſachlich gründlich gearbeitet und erfüllt darum wohl ihren Zweck. Eine Monographie über die Geſchichte der franzöſiſchen Lite⸗ ratur in Belgien veröffentlicht Prof. Dr., Hubert Effer. Düſſel⸗ dorf, Deiters Buchhandlung(2.). Von der älteſten Kultur⸗ geſchichte der Niederlande ausgehend, verfolgt ſie die Literatur von ihren erſten Regungen und in ihrem geſchichtlichen Werden und Wechſel durch die Jahrhunderte bis auf die neue Zeit, die ſeit 1880 eine Blütezeit iſt, in ſtetem Hinblick auf die politiſche Geſchichte, die gerade in Belgien auf die geiſtige Betätigung des Volkes von großem Einfluß iſt und das größere Ganze der fran⸗ zöſiſchen Literatur, von der ſie ſich als ſelbſtändiger Teil und als Miſchung von Germanismus und Romanismus freilich ſchon früh abgeſondert hat. Von dieſer Entwicklung hat Effer die erſte geſchichtliche Darſtellung gegeben. Große Sorgfalt in der Behand⸗ lung des Einzelnen, klar und geſund abwägendes Urteil und Ueberſichtlichkeit im Ganzen ſind ihre Vorzüge. Und was beſeelend hinzutritt, iſt die Wärme, mit der Effer ſeiner Aufgabe ſich wid⸗ met. Mit J. B. Nothomb ſagt er ſtolz in ſeiner Schlußbemerkung: „Nons possédons ce luxe des nations grandes et prospères, une littérature“. Das will etwas bedeuten in einer Zeit, in der noch Francis Notet ſeine Literaturgeſchichte mit den Worten einleitete:„Eerire Thistoire des lettres belges ex primées en zangues frangaise,'est berire Phistoire'hier et'aujopurd'zui i'on remonte plus haut, on parcourt une lande maigre on e recontrent de loig en lon quelques efforts de veégétation“ Effer hat auch die Perioden der Vergangenheit mit Liebe durch⸗ drungen und von der Gegenwartskultur ſeines Landes denkt er nicht anders als Maurice des Quebiaux, der vor noch nicht lauger Zeit in einer Denkſchrift zur Pflege nationaler Eigenart aufrief und zur Unabhängigkeit von Paris, dem die beſten Kräfte des Landes wie Maeterlinck und Rodenbach noch„einen Teil ihrer guten heimatlichen Eigenſchaften zum Opfer bringen.“ Zu den Seltenheiten des Buchhandels gehören heute Bände jener Nationalliteratur der deutſchen Klaſſiker, die als Anthologie in 100 Teilen vom bibliographiſchen Inſtitut herausgegeben wurde, das damals noch in Hildburghauſen ſeinen Sitz hatte. Die Bibliothek vereinigt, wie ihr Titel ſagt, eine Reihe von Auswahlbändchen großer Dichter und Denter. Sie nunnte dieſe Auswahl„Geiſt aus den ſämt⸗ lichen Werken“. Die Bändchen ſind heute ſo gut wie vergeſſen, aber ihren leitenden Gedanken hat auch unſere ſchnellebende Zeit, eher aus ihrem eigenen drängenden Geiſt heraus, denn äußerlich angeregt, in einer eigenen Sammlung durchgeführt, der von Robert Lutz in Stuttgart herausgegebenen Sammlung von Aus⸗ wahlbänden„aus der Gedankenwelt großer Geiſter.“ Ihre Ziele ſind die gleichen, auch ſie ſuchen die Perſönlichkeit im Werk, geben das aus dem Geſamtwerk herausgelöſte Reſultat des Denkerlebens und vermitteln ſo denen umfaſſende Kenntnis, die die geſamten Werke dur hzuarbeiten, um aus ihnen den ganzen Mann und ſein Werk kennen zu lernen ſnicht die Muße haben und regen wieder andere zum Studium des Geſamtwerkes an. Als Answahlbände dieſer Art und mit einer umfaſſenden und gut geſchriebenen Einführung verſehen, ſind bis jetzt ſolche aus Voltaire, Leſſing, Emerſon, Hegel. Schopenhauer, Napoleon J. und Friedrich den Greoßen erſchienen. Zu ihnen hat ſich neuer⸗ dings noch Luther und Hebbel geſellt.[br..50, geb. 3.) Ein klares Charakterbild Luthers hat aus ſeinen Werken Dr. Alfred Grotjahn entworfen, ein verkleinertes Bild von Hebbels Gedankenleben Dr. Egon Friedelt aus eigenen Worten des Dichters zuſammengeſtellt. Beide Bände ſind mit Sach⸗ kenntnis gearbeitet und ſchön eingeleitet und reihen ſich der wert⸗ vollen Sammlung, auf die wieder die allgemeine Aufmerkſamkeit gelenkt ſei, würdig an als weitere Beiträge zur Neubelebung der Weltliteratur für die Gegenwart, die das letzte Ziel der Samm⸗ lung iſt. Richard von Kraliks Streitſchrift über die Katholiſche Lite⸗ raturbewegung der Gegenwart erſcheint in zweiter Auflage(Ver⸗ lag J. Habbel, Regensburg). Sie will nur als Skizze gelten, aber in der Kürze ein umfaſſendes Bild don der Entwicklung der Kultur und ihrer Wertung geben, wie ſie dem Vexfaſſer ſich darſtellt. Das katholiſche Kulturprogramm des Mittelalters 2 ſcheint ihm aus dem Klaſſiſchen der Griechen erwachſen, ihre Grundlage äſthetiſch dieſelbe wie jene, deren organiſche Fort⸗ ſetzung ſie iſt. Und nicht weniger iſt ihm die klaſſiziſtiſche Epoche und danach auch die romantiſche eine katholiſche Literaturbewe⸗ gung, zumal die letzte, die ihm kongengiale Erfaſſung des Kultur⸗ problems in ſeiner Geſamtheit bedeutet: Antike und Mittel⸗ alter, Volkstum und Patriotismus, Geſchichte und Religion, Freiheit und Autorität, Stagt und Kirche. Auf dieſer Grund⸗ lage erwächſt die des 19. Jahrhunderts und von hier aus zieht er ſie in den Kreis ſeiner anregenden Betrachtungen über die Literaturentwicklung der Gegenwart. Die Adventiv⸗ und Ruderalflora von Maunheim, Lubwigshafen und der Pfalz nebſt den ſelteneren einheimiſchen Blüten⸗ pflanzen und den Gefäßkryptogamen. Friedrich Zimmermann (Mannheim). 1. Aufloge. Mannheim. Verlag Dr. H. Haas'ſche Buchdruckerei. Villa Erica, Rigiſtraße 60. Zürich IV. 21. Maſf 1907. Ihre„Adventiv⸗s und Ruderalflora von Maunheim⸗Lud⸗ wigshaſen und der Pfalz“ iſt eine ebenſo fleißige als verdienſt⸗ liche Arbeit, deren Durchführung gewiß einem lä empfun⸗ denen Bedürfnis entgegenkommt und eine namhafte Lücke in der wiſſenſchaftlichen Heimatkunde auf ſehr erfreuliche Weiſe aus⸗ füllt. Dieſes Buch wird mit ein Bauſtein ſein in der Entwick⸗ lungsgeſchichte unſeres europäiſchen Pflanzenlebens, wo ja die Beweiſe dafür, daß„Alles fließt“ und die Lebewelt einem kon⸗ tinuierlichen Wechſel unterworfen iſt, aus allen Winkeln der heutigen Kulturwelt zuſammengetragen werden müſſen. Sie haben in dieſer„Adventiv⸗ und Ruderalflora“ einen der inter⸗ eſſanteſten Winkel mit ſcharfem Blick und glücklicher Hand wäh⸗ rend langer Jahre emſig durchforſcht und das Reſultat wird viele Naturfreunde mit der Tatſache einigermaßen öhnen, daß die Induſtrie und der damit verbundene lürmige Verkehr manch ſtilles lauſchiges Heiligtum des Botanikers immer zerſtört und unerſetzliche Denkmäler der alten heimiſchen Pflanzenwelt in brutakem Vandalismus vernichtet. Denn Ihr Buch zeigt:„neues Leben blüht aus den Ruinen“, d. h. wo man⸗ ches Liebe geſtorben, ausgeſtorben und von der ſonnigen Bild⸗ fläche verſchwunden iſt, dort oder in nächſter Nähe ſiedelt neues Leben an, fremde Geſtalten dem Auge darbietend und neue Freude uns bringend! Mit ſolchem Wechſel muß ſich der moderne Menſch auf gedeihliche Art abfinden. Das geſchieht am Beſten dadurch, daß man ſich bei den neuen Eindringlingen der Pflan⸗ zenwelt aus anderen Gebieten minniglich anfreundet, wie Sie es getan haben. Ich bin überzeugt, daß Ihr Buch viele dankbare Freunde finden und ſeinen guten Weg machen wird. So ſei es! Ich habe mich nicht auf allfällig ſtehen gebliebene Druckfehler eingelaſſen: den mir fehlte dazu die Zeit und das geſunde Augen⸗ licht. Sie haben das ja auch nicht von mir gewünſcht. Es war mir aber ein Vergnügen, von ſo manchem zu hören, was Sie dort in Ihrem Florengebiet haben, entgegen all meinen Ver⸗ mutungen. So konnte ich mir im Geiſt ein bis jett mir ganz fremdes Bild geſtalten, was für mich einen großen Genuß be⸗ deutet, für den ich dankbar bin. Profeſſor Dr. A. Dodel. Im Verlage von C. F. Kahnt Nachfolger, Leipzig erſcheint demnächſt: Lexikon der deutſchen Konzertliteratur von Theodor Müller⸗Reuter ein Ratgeber und Nachſchlagebuch. Bismarck über Schillers Tell. 0 der Belagerung von Paris bewohnte Bismarck in Verſailles das Haus der Ma⸗ dame Teſſe, der Witwe eines wohlhabenden Tuchfabrikanten. Bei der Mittagstafel kam einmal die Rede auf Tell. Dabei ſprach ſich der Miniſter dahin aus, daß er den Tell ſchon als Knabe nicht habe leiden können, und zwar erſtens, weil er auf ſeinen Sohn geſchaſſen, dann weil er Geßler auf meuchleriſche Weiſe getötet habe.„Natürlicher und wohler wäre es nach meinen Begriffen geweſen“, ſetzte er hinzu,„wenn er, ſtatt auf den Jungen abzu⸗ drücken— den doch der beſte Schütze ſtatt den Apfel treſfen konnte— wenn er da lieber gleich den Landvogt erſchoſſen hätte. Das wäre gerechter Zorn über eine grauſame Zumutung ge⸗ weſen. Das Verſtecken und Auflauern gefällt mir nicht, das paßt ſich nicht für Helden— nicht einmal für Frankticeurs.([Aus A. Ebers, Bismarckbuch). Wildenbruch und Wagner. Der Meiſter war lange tot, als Wildenbruch einmal wieder in Bayreuth Einkehr bielt. Nach Schluß der Walküre trat Frau Coſima dem begeiſterten Wilden⸗ bruch mit hochgeſpannten Erwartungen auf ſein maßgebendes Urteil entgegen. Er ſchüttelte ihr kräftig die Hand. Dann ſagte er leuchten⸗ den Auges, ehrlichſter Ueberzeugung voll:„Ein herrliches, herr⸗· liches Werk, vol prachtvollem dramatiſchen Lebens! Aber könn. ten Sie nicht veranlaſſen, verehrteſte Frau, daß man es, einmal wenigſtens, ohne Muſik gibt.“ * „ ee a 5 spegdlqv p Szoa nsgogz meg Inv Abehg ie ebueveie ue it uf gbinzegsa)7 avbinſez„ien Lee en) lg Jpomes nemoz uenercaeg neuse pi„ear sus anciec upe hpang a% eagß i ppugz seneu 82 ugcbt n15 Apiotag aeh e eeenen ee e e ng e ben ee e eiz necpzunm asd usſogd 8g aul einguvnlzogz sog guvzt nebnzz gog allnaeg mouf⸗!%0 Slo Sugß urg e eee e15 -ohvapc megaab zu gun pugupnaeg ie 1 pns Sb unfch! ee ee eeee eieneeeee eeeeee ween eeencee ee 1 Zug nebed utagt ne gun ee ae emaee negusmmaz -aoq ahe uegegäjvud svg Rei i ub in 1951705 ounag Möcp! -Uvgunqům ⸗ 10 An Ipasgen 210 encplao! eibumzllzalt Aseundbrzucz Ane 814 eiugzugech z u noggoch mind gun uebunqiiganocz nt vg ncg gun pilzuv uege gun usagz uog eeeeeee ne Hhneene eenmcncee en een eg ee eg u ceee e eeee eun ede 132 ane bozaagz uecptt; bzunu mt nevg aznnet Aigneg 8 gnd e e eeeunene dien en din enee en c it ee e eee eene neg aeqn gusqunduuch uspfiaahfunz Sad gun 8460 830 dunjnde ane panqog hiat gun ſiegugchluomaod an; quit buvjch anl szunng Ssog qun aqubgucnbuigutag geg gobssungunat gog dupzubgch z0 Hunzpfrauucß) ans usbungzn Ibulgg 800 1 8 ee 8 zune Dunzpejuzz zzudgz rozgz 100(heo ihe) eeeeeeeeee ⸗ oſpungAlne Sngg neneu Susgeg uelehnande Bünneader zagvas deziohes gupganlunz auebojazqu udog ans nomoftz 528 A bumpianucd gouse u unsg mehngeg Ie um uelnadeg eeee e ene een ccn ne qunadq qun naer cang sun uapzungavg agze uegeg gd eneenneen eene ieeeeeee eceleeee leene; e een ee ie eceen eee een een ee ee eaiae Jacagu eute uelselaag zescpic meg gog nom ainol zego 21 ⸗Jogſuengg sun gaiat menlbgjezed gun magoze ur Sipi ushes ⸗uies uaegunsoguig agun guls zeg bi d nobjos uscpngehlus usg ho ut einmvbd ueeinbneg oe Sur gi eee eeeeee Asgazl 5 e% Jeglig Sunjquyc zed uaeh ue 10 feunapg) oleidlaupg aun egeman biune Gand aundeeeeu elbab: Ovu jg9 Aohgagplbfehund ule ggomunu Cangß gozhnc(Javohnſe gopund ve) naabos 5öunaoch nagug eeg e oinz gunlng uagaeataeneulg snegf gun zneu Aiae ogushegoſ enau goleig gafat usgundad uöoeng ueuse! ne gun Aezuupgequn usez vl zli jeduc) baoag) Fungg icplaehravgg gun eeeee en er ezutplapdc alaegno gun megadvugß maz uf negggech obnhubg Tecpugupzluebog egcaeguelg ͤ gun fjavusbicd unzsbunjqpeagd zeufe Aeee een e ee eee reeen due moeng ur jobus) Baceß) zog„i⸗zacß jezug“ gun„znavzgz 1„bungajasgz Sogag-unhaged“„puis zuejagzeg soc“„0 dudzoqneg 51“ „inve uegegag eer“ ueegee Sce— I ogig usqungos ud u Hd0n eeen enent uehegenen lee lesu baaag uegunl elpg aufe! pugz gog gatat uegug zaqt apatusbes 40 ur acpjo! ee ceen aen en eͤomontz uscpiulnaung Soloig lodg ueg S1be gun usgand? aecggbne jsgungz useuvd maue m 130lig Sog meuſizs uszabd zlaehng usqelac) gun Bunzoch Pou uoul neinuuf gun 138 egae qun uspüboſyv Ssats5u aouls Meeid ag; uu bunz doue zuv usbunganneg lea gafaf 40450 cpau bunzaigz nogusuuvc gun nempgivgazzun Aeanh n eine ee eheen eun ues ie ang dig Jeiseagq obend punzauvc squspock zeuut qun oheunbngoe Muvhnup duzs⸗ upmaite utsſei u zog Kercpiqioncng cppablolae gqun azuuvz en eueentene aeerene— 0 Agunges dcb j0il0g Sleagß uaog oluvpgbozgegz e bigacduadd uvmazt eeeeeemenen eeeeeeneeen een eeeeee ihpiltz eeeeeeene eeebes eie gun wengbrog nouebne nepluglaoch tubb nenhr eune eueelee eh e un Mezböine e eg! ene e en ehe eeee e eneegeen eeen pie neenegvan Sag guenbaſuogz eeeeeeeen en ue nleburoblnv wmarg usgeß puis use flet ongß Sonulsleh uss Aee neee ecneg bou ap aeg sun gog yngz Seslua⸗ en e wedee ir eer ngner e e neu agß dusbſs ule Masst a% nupzet uteg uag en zsgiec! ucnvubzet aeqnut 18 ehce eann en reeeeceueed ded zeog n“ 154 eeh ue uiheg eeeenee en n bun eue en egef unu qun ueava misgvg en n g eun Bunqebun a% u e gun zuvanz gun Jnee eheh eee eeeee een eee ehen en we e dbat eeeg 1 S ehm uepuee aule! gun aepi 320 nisqnas dge ee aecheeenedene eeeec egee! 40 s a0ue nutazeuceg dig gun innhe ebaegueged 420 ultz; unllec den a dun achunpeheet i uonez 0510 Aung aause! evargd nabnavnzbie uod gun 3101 geg ueed mit u e ece ee eee nn eee eee) depl e ene eeeeeeen lee en eeee en e, gngz e 195 ee e eeene e ede eee e 249 utn ene egduee een deun cenugee eee ae eneeeee cpog gun negejusungs uscpiea maufgt ur bnusgd Aget p— zgud zuv muarg 1½ dgen uieh gun mofuz) oapch usfozefppna gun Negmolnvach ustaſsdunmavgaes a u zuümunut uht aeg en gun zan negeg iune n Suegud ue ceem ene ed gun Meee eeeeeeeen eneeee eee een aeen uee eeg a a n en gne eee eede een eeer euhr eg ecpag neaegnp achisg gun eno cn ei ueztaag zune leg u 835 ae eeccneeen eee eee eeeeeen dee ie eilsaf Sitpiu icgnd laoscpoc zurspae gabbunic) gapung jsoan g Sbeine weeene ae ee ee en e ee ee, Saogpoch Al i unuen ecdeecalc mogcnb nag ꝙpng urd „„ieegvucrc“ aed ne ͤ cuem Sieo gecuszenun agun asgueend ien eeuneg ee eg unzfejuich zule neaquega ꝙon jog mnogzeicß joh pomeb oijbupone. 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Ihnen gemeinſam iſt die Liebe zu dem geſunden Volkstum der Tiroler Berge, die urwüchſige Bodenſtändigkeit und die innige Gemütstiefe, mit der der Dichter Land und Leute ſchaut. koman. Minette von Söhlenthal, den in geſchmackvollem äußeren Gewande Fr. Wilhel Grunov herausgibt, der auch ihre Geſchichten aus niſcher Zeit verlegt hat. Auch ſie bleibt wieder ihrem Lieblingsmilieu treu. Diesmal führt ſie und gibt daraus eine Geſchichte im ausgehenden 18 Jahrhundert in gutem architektoniſchen Aufbau fließend und unterhaltſam im Stil der Darſtellung, wirkungsvoll im hiſtoriſchen Kolorit, echt iſchlich im Gehalt, der Gegen⸗ überſtellung prunkvoller höfiſcher Lebensart mit ihren Intriguen und Kabale und und geſunder Natürlichkeit, die ſich in der Titelheldin verkörpert. Den neuen Jahrgang von Viſches Bibliothek zeitgenöſſiſcher Romane(S. Fiſcher, Verlag, Berlia)(monatlich ein Band zum Preiſe von 1., in Leinen M..25) eröffnet Hermann Heſſes Roman„Unterm Rad“, ein Buch, das als klarſter Ausdruck eines typiſchen Knaben⸗ und Jünglingsſchickſals berühmt gewor⸗ den iſt. e Sammlung bietet ſich in neuem, ſchmucken äußeren Gewande dar und verſpricht außer ſchon gerkaanten Werken eine Reihe neuer Romane der beſten deutſchen Schriftſteller. Das Oktoberheft des Basler Vereins für Verbreitung guter Schriften bietet eine Probe der bahyeriſchen Hochlandgeſchichten von Th. Meſſerer, die ſie unter dem Titel:„Edelweißſterne“ veröffentlicht hat. Gute Unterhaltungslektüre ſtellen dar: Die Inſel des heiligen Liborius. Eine ernſte Novelle von Herrmann Kuno.(Johann Scherz, Offenbach a..). Joſeph Hartinger. Chiemſeefluten.(Preis M..50). Joſef Singer, Straßburg i Elſ. Karl Williy Straub. Vollblutfrauen. Acht (Preis M..50, gebunden M..50). Joſef burg im Elſaß. — N * — — Amſchau. Theologie. Auf Vorpoſten. Ein Zeugnis deutſcher evange r Arb in Auslande in Predigten und Reden von Dr. Wilh. Erich Voigt, Pfarrer der Deutſchen evangeliſchen Kirche für Venezuelg. 8 350 S. Geh..—, geb..—. E. B. Voigt Verlag, Berlin N. W. 21. Ein gutes Buch, das ſich den modernen Predigtſammlungen würdig anreiht. Der Verfaſſer ſteht theologiſch auf der Rechten, aber er iſt fern von theologiſchem und dogmatiſchem Gezänk. Was er predigt iſt Leben, ſein perſönliches und das Leben der Gegenwart be⸗ trachtet von hohen Geſichtspunkten mit weiten Horizonten, und man merkt es dieſen Predigten an, daß ihr Verfaſſer gelebt, geliebt, gelacht und geweint hat. Das gibt ihnen eine bei kirchlichen Reden ſonſt ſeltene Friſche und darin liegt u. E. auch das Wertvolle, das was dleſe Sammlung im beſten Sinne modern macht. Die Sprache iſt ſchlicht und vornehm, manchmal von feinem poetiſchen Hauch über⸗ goſſen. Auf dem Gebiet der Auslandspredigten bedeutet das Buch einen großen Fortſchritt. Ein gutes Stück deutſcher Pionierarbeit liegt darin. Es redet ein Mann von feinem Takt und tiefer Liebe zu deutſchem Volk und Weſen. Am beſten haben mir die Kaſualreden, insbeſondere die Taufreden gefallen. F. Eugen Heinrich Schmitt, Religionslehre für die Jugend. Leipzig, Fritz Eckardt, Verlag. Eugen Heinrich Schmitt, der immer wieder mit neuem Mut und neuer Kraft an das ungeheure Problem der Um⸗ wertung der keligiöſen Probleme herangeht, hat hier ein praktiſches Handbüchlein geſchaffen für alle, die ſich geiſtig jung und friſch fühlen und mitſtreiten in dem Heer derer, die ſich einſetzen für die Ver⸗ und Verklärung unſeres religiöſen und geiſtigen Lebens. 14 . Frauz Scheichl, Heldenbauern. der Gegenreformation. Suevia⸗Verlag, Jugenheim a. d. B.„Der oberöſterreichiſche Banernkrieg des Jahres 1626 gehört trotz des kleinen Rahmens, in dem er ſich abſpielte, zu den gewaltigſten Ereig⸗ niffen der deutſchen Geſchichte. Ein markiger Volksſtamm geht kühnen Mutes in den Tod für ſeine religiöſe Ueberzeugung. Bilder von derwältigender dramatiſcher ft ziehen an uns vorüber, eine lle von Hingebung, von frommer Kindlichkeit, von trotzigem eldenſinn, von wilder Glaubenswut wogt durcheinander“. So ſchil⸗ dert Scheichl in dem Vorwort zu ſeinen„Heldenbauern“ den Aus⸗ ſchuitt aus der deut 1 Geſchichte, den er ſich als Hintergrund ſeiner poeſievollen Dichtung gewählt hat. Mit ſehr viel Liebe und Hin⸗ gebung hat der Berfaſſer ſeinen Stoff behandelt und ein Werk ge⸗ ſchaffen, das in reicher und tſefer Beziehung ſteht zum Leben der Menſchen und der Natur. Prinz Hamlets Briefe. Verlag von Reichl u. Co., Berlin W. Preis 3., geb. 4 M. Roman, der geleſen, verſtanden ſein will. Keine Sen⸗ ſation, kein Zugeſtändnis an das moderne Leſebedürfnis, nichts 2 2 Ein Buch guten Gehalts iſt auch Charlotte Nieſes neueſter 6 vo den Schlagwörtern des Alltags. In ruhigen, klaſſiſch ſchönen Linien fließt die in Briefform gekleidete Erzählung hin, voll von Gedankentiefe und reifer Lebensanſchauung. Durch Fähr⸗ niſſe, Kämpfe und Schickſalsſchläge geläutert, ſehen wir in ihr einen Geiſt in ſelbſtgewollter und ſelbſtgeſchaffener Einſamkeit auf allen Tand und Flitter verzichten und zum Prediger einer neuen Weltenordnung werden. Klar, wie der Held der Erzählung vor uns ſteht, iſt ſeine Sprache und ſo iſt es im ganzen ein Buch, das man nach dem Leſen gern wieder lieſt. Philoſophie. Das Wirken der Seele. Ideen zu einer organiſchen Pſycho⸗ logie. Von Dr. Rudolf Eisler. Leipzig, Alfred Kröner, Verlag. Die vorliegende Arbeit enthält die Grundzüge einer organiſch⸗ telegologiſchen Pſychologie, deren ſyſtematiſchen Ausbau ſich der Verfaſſer, wie er in dem Vorworte erklärt, für eine ſpätere Zeit vorbehält. Es wird hier verſucht, zu zeigen, wie ſich eine konſe⸗ quente Durchführung des pſychologiſchen„Voluntarismus“, für den das Streben und Wollen, die zielſetzende Tätigkeit der Pſyche (als des„Innenſeins“ des Organismus) das dynamiſche, das innerſte Triebwerk des Seelenlebens iſt, geſtalten muß, wenn dieſer Voluntarismus im guten Sinne des Worzes moniſtiſch und ebolutioniſtiſch gefärbt iſt, d.., wenn er bei vollſter Anerken⸗ nung der Eigenkraft des Pſychiſchen einer Durchbrechung des ge⸗ ſchloſſenen Naturzuſammenhanges nirgends Raum gewährt, und wenn er die innere durch äußere Faktoren mitbedingte Entwick⸗ lungsarbeit der Pſyche gebührend berückſichtigt Magda. Wer aber nicht hat. Romane von Helene Chriſtaller. Suevia⸗Verlag, Jugenheim a. d. B.(Geb. 3 Mark.) Pſychologiſch feinſinnig ſchildert Helene Chriſtaller in hrem Romane„Magda“ den harten Kampf einer Seele gegen die bedrückende Atmoſphäre der Kleinſtadt. Mit bewunderungswürdi⸗ ger Klarheit und Deutlichkeit erſtehen die Kleinſtädter, mit all ihren beengenden Anſchauungen über Leben und Religion, vor uns. Liebevoll und eindringlich zeichnet Helene Chriſtaller ihre Geſtalten, überall den menſchlichen Schwächen nachgehend, eine Harmonie der Seele erſtrebend. Was uns dieſes Buch beſonders wertvoll macht, iſt die echte Poeſie und die tiefe Religioſität, die uns aus ihm entgegenleuchtet. In noch geſteigertem Maße be⸗ wundern wir die religiöſe Kraft der Dichterin in dem zweiten Romane, der das Wort Jeſu:„Wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen, was er hat“, zu Grunde liegt. Der Roman hat eine ethiſche Tendenz und ſeine höchſte Forderung iſt Pflichtge⸗ fühl und ſitteiche Kraft. Der Vikar Erich Berthold ſteht in einem ſchweren Kampf. Er muß erkennen, daß er zu ſeinem Beruf nicht berufen iſt und fühlt die Notwendigkeit, ſich auf neuer Grundlage eine neue Lebensatmoſphäre zu ſchaffen. Berthold hat aber nicht die Kraft, dieſen Kampf durchzukämpfen, obwohl ihm ſeine Ge⸗ liebte zu ſtärken und ihm zu helfen ſucht. Das Schickſab ſchlägt noch mit den letzten Schlägen an ſein wankendes Leben und treibt ihm weg. Berthold ſpricht ſich ſelbſt das Urteil und erſchießt ſich. Die erſte Vereinsſchrift der Görres Geſellſchaft(zur Pflege der Wiſſenſchaft im katholiſchen Rußland)(Köln, Verlag J. S. Bachem] bringt eine Ueberſicht H. Meyers über die Probleme der Pſychologie der Gegenwart. In knapper überſichtlicher und auf ſorgfältigen Einzelſtudien beruhender Form führt ſie ein in die Verſchiedenheiten der Forſchungs⸗ methode und die in der Auffaſſung der Seelenlebens, wie ſie ſich aus der Verſchiedenheit des erkenntnis⸗theoretiſchen und metaphyſiſchen Standpunktes ergeben. Rein objektiv gehalten und klar ſchildern, ſtellt der Ueberblick nicht nur als ein einzig⸗ artiger, ſondern auch als gehaltvoller Beitrag zur neuen Pſycho⸗ logie dar. Länder⸗ und Völkerkunde. Ueber den Getreidebau im deutſchen und römiſchen Altertum handelt eine Schrift von Robert Gradmann(Jena, Hermann Caſtenoble). In ſeiner Stellung zu der vielbehandelten Frage polemiſiert er gegen die herkömmliche Auffaſſung, die den Römern das Hauptverdienſt an der fortſchreitenden germaniſchen Land⸗ wirtſchaft zuſchrieb. Von der Geſchichte der Kulturpflanze aus⸗ gehend, hat das vor allem Viktor Hehn in ſeinem berühmten Buche Kulturpflanzen und Haustiere angenommen, beſonders darum, weil faſt alle Kulturpflanzen ihm die Abhängigkeit der germani⸗ ſchen Kultur von Rom zu beweiſen ſchienen. Gradmann wendet ſich aber ebenſo gegen Juſtus Möſers Lehre vom germaniſchen Nomadentum, die ſchon an Volkszahl der Germanen ſcheitert und durch Cäſars Bericht auch literariſch widerlegt wird. Beiden An⸗ nahmen gegenüber ſtellt Gradmann in eingehenden Erörterungen —2— und aus grchäologiſchen und praktiſchen Gründen heraus feſt, daß der Kulturbeſitz des germaniſchen Altertums, vor allem was die Getreidepflanzen angeht, ungleich höher einzuſchätzen iſt, als das bisher geſchah. Denn„alle die Getreidearten, die das deutſche Mittelalter mit dem alten Rom gemein hat, ſind ſchon im Beſitz 85* der Germanen geweſen, noch ehe ſie mit der römiſchen Kultur überhaupt in Berührung kamen: Weizen und Gerſte, Hirſe und Einkorn. kommen noch drei weitere; es ſind gerade die Getreideformen, die mit dem deutſchen Volkstum noch heute am engſten verwpachſen erſcheinen: der Haber, die Frucht von allge⸗ meinſter Bedeutung in allen Teilen Deutſchlands, der Dinkel, die alte Brotfrucht der Alemannen, endlich der Roggen.“ Aber noch eine Reihe anderer Kulturpflanzen wie Linſe, Erbſe, Bohne, Rübe, Lauch, wahrſcheinlich auch der Apfelbaum ſind germaniſches Eigen⸗ gut gweſen und allein die Gartengewächſe verdankt Deutſchland den Römern, deren Gartenbau überhaupt viel intenſiver entwickelt war als bei den Germanen, für welche das Uebergewicht der Pflugkultur charalkteriſiert iſt. Felit Salten. Das öſterreichiſche Antlitz. S. Fiſcher, Verlag, Berlin. Preis geh. 4., geb. 5 M. Felix Salten ſammelt in dieſem Buche ſeine beſten öſterreichiſchen Eſſahs. Aber es iſt keine Anhäufung zufälliger Arbeiten, ſondern ſie ſcheinen nach einem inneren Syſtem angelegt zu ſein: ſie geben ein eigentüm⸗ liches und volles Bild des öſterreichiſchen Kulturlebens. Von dem Fünfkreuzertanz bis zur Klavierſtunde bei Leſchetitzky, von der Kaiſerin Eliſabeth bis zu Lueger, von der Frühjahrsparade bis zur Schönbrunner Menagerie, Ariſtokratentheater und die Phy⸗ ſiognomie von Girardi und Kainz, alte Wirtſchaften und der Glanz der hauptſtädtiſchen Straße, Radetzky, Peter Altenberg, der Konbikt von Kalksburg— ein Führer geleitet uns durch die Erinerungen und Erlebniſſe von Wien, der, wurzelhaft und ehr⸗ lich, dieſe ſüßen und ſchmerzlichen Dinge betrachtet. Sein Stil iſt ſelbſt die Blüte des Wienertums: ſchmiegſam und farbig, vom Temperament getrieben und geſättigt von einer ſinnlichen Kultur der Sprache. Frauz Scheichl. Ueber Berg und Tal. Von der Donau bis zur Adria— vom Traunſtein bis zum Mont Blanc. Suevia⸗Verlag, Ju⸗ genheim. Preis broſch. 3,50, geb. 4% In äußerſt anziehender Weiſe erzählt hier Franz Scheichl von ſeinen Reiſen und Wanderungen in den Alpen, die er während der Jahre 1897—1907 unternommen hat. Wir lernen die herrliche Alpenwelt, die Sitten und Gebräuche ihrer Bewohner, von einem trefflichen Beſchauer kennen, der heiteren Mutes gewandert iſt und manches Ergötzliche zu erzählen weiß. Auch geſchichtliche und kulturhiſtoriſche Betrachtungen, die ſich an die durch⸗ wanderten Orte knüpfen, hat der Verfaſſer in ſeine Reiſebeſchreibun⸗ gen eingefügt. Mit beſonderem Genuß werden diejenigen dieſes Buch leſen, die die behandelten Gegenden ſchon ſelbſt durchwandert haben und ſich gerne auf ſo ſchöne Weiſe au herrliche Landſchaftsbilder er⸗ innern laſſen 2 8 Das Wanderbuch des Kolner Eifelvereins mit Wan⸗ derungsvorſchlägen für die Eifel erſcheint, mit Wegebezeichnungs⸗ karte und in forgfältiger Ausſtattung in 3. Auflage.(Hans Hoitz, Köln.) Klaſſiker. In Dr. Wilhelm Königs Erläuterungen zu den Klaſſikern amfaſſen die letzten Nummern Nr. 152—.155 Erläuterungen zu Wolfram von Eſchenbachs Parzival, die Profeſſor Dr. Ferd. Hoffmann gegeben hat.(Verlag Herm. Beyer, Leipzig.) Sie ſind in zwei Bändchen geteilt, von denen das erſte die Einleitung und eine Skizze über den Gang der Handlung, das zweite außer Aumerkungen zu den letzten Büchern einzelne Abhandlungen und Erörterungen von Einzelfragen enthält. Im geſamten ergibt ſich der Eindruck eines umfaſſenden, ſprachlich und ſachlich eingehen⸗ den und den Geiſt der Dichtung gut erklärenden Kommentars, der in ſeiner leicht verſtändlichen, klaren Form einem lange ge⸗ fühlten Bedürfnis aushilft. Eine wertvolle Geſamtausgabe des Fauſt erſchien im Inſelverlag(Leipzig). Sie enthält in der Textreviſion von Hans Gerhard Gräf auf federleichtes Papier gedruckt und in ernſtem Leinenband die älteſte Geſtalt den unter dem Namen Urfauſt bekannten erſten Entwurf, das Fragment vom Jahre 1788 und der Tragödie beide Teile. Die Paralipomena zu den beiden Teilen und die Parerga, die den Weimarer Inſzenier⸗ ungsverſuch von 1810—12 die Szenen für den Fürſten Radziwill, die für das Melodrama von 1815 und die Chöre für die erſte Aufführung in Weimar am 29. Auguſt 1829 vervollſtändigen die Ausgabe. Sie ſtellt äußerlich nicht mehr als eine Taſchenausgabe in handlicher Form vor.(In Leinen 2, in Leder 4.) In der Zweimarkbibliothek des Inſelverlags(Leipzig), die in geſchmackvollen und gediegenen kritiſchen Ausgaben Meiſter⸗ werke der deutſchen Literatur weiten Kreiſen zugänglich machen will, erſcheint als neuer Band die Heiteretei, der liebenswürdige und behaglich gemütliche Roman Otto Ludwigs, der gleich einigen der andern Berthold Auerbachs Anregung ſeine Entſtehung ver⸗ dankt. Der Wortlaut der Ausgabe iſt nach erſten Drucken ſorg⸗ ſam verglichen, ſo daß ſie als der zurzeit genaueſte Text der Nobelle ſich darſtellt, der hoffentlich das ſeine nun dazu beiträgt, die Kenntnis des Werkes immer weiter zu verbreiten. Eine neue Monographie Annette von Droſte⸗Hülshof, von Berta Badt verfaßt, erſchien als 17. Heft der Breslauer Beiträge zur Literaturgeſchichte(Quelle u. Meyer, Leipzig). Sie behandelt hauptſächlich ihre dichteriſche Entwicklung und ihr Verhältnis zur engliſchen Literatur. Mörikes Werke ſind die letzie Veröffentlichung der goldenen Klaſſikerausgabe(Deutſches Verlagshaus Bong u. Co.) Sie ſind auf zwei Bände verteilt, von Auguſt Leffſon herausgegeben und mit einem gut einführenden Lebensbilde, Einleitungen und An⸗ merkungen verſehen. Dieſe ſind ſorgfältig und bringen zu den Werken und dem Leben des Dichters vieles intereſſante neue und eine gute Zuſammenſtellung des alten Materials; als Bei⸗ gaben erſcheinen außer Facſimilien der Handſchrift die Ver⸗ tonungen der Lieder zum Maler Nolten. Die Ausſtattung iſt gediegen, der Druck wie immer klar und überſichtlich, und über⸗ raſchend billig iſt auch für Mörikes Werke wieder der Preis. Eine ſinnvolle Ergänzung zu der landläufigen Au Mörikes Werken bildet die Ausgabe ſeiner Märchen, die eben im Inſelverlag(Leipzig) herauskommt.(Geh. 3., geb. 4, in Leder 5.) Sie bringt das Stuttgarter Hutzelmännchen, das Märchen des Bauer und ſein Sohn und ſchließlich„Die Hand der Jezert“, wunderbar helle gemütvolle Märchenbilder, in dem Wohllaut einer muſikaliſch klingenden, feingeſtimmten Sprache und mit der innigen Verſonnenheit erzählt, die des Dichters Art und Größe iſt. Eichendorffs Briefwechſel. In den nächſten Wochen erſcheint im Verlag J. Habbel in Regensburg eine vollſtändige Samm⸗ lung der Briefe von und an Eichendorff. Sie bildet den 12. und 13. Band der Eichendorff⸗Ausgabe von Koſch und Sauer. Mit Porträts und Fakſimiles reichlich ausgeſtattet, durch ausführ⸗ liche Anmerkungen vom Herausgeber Prof, Dr. Wilhelm Koſch jedermann verſtändlich gemacht, dürfte das Werk nicht nur in den Kreiſen der Literarhiſtoriker, ſondern überall großes Intereſſe erregen. Gegen 400 Briefe nämlich, wovon etwa die Hälfte bis⸗ her unbekannt, aber auch das gedruckte Material zumeiſt nur an entlegenen Stellen auffindbar war, erſchließen uns neue Quellen zur Geiſtesgeſchichte des 19. Jahrhunderts. Die Ge⸗ neraldirektion der preußiſchen Archive ſowie vor allem das preu⸗ ßiſche Kultusminiſterium ſind dem Herausgeber behilflich ge⸗ weſen, lange verborgene Schriftſtücke zutage zu fördern. Ebenſo zahlreiche Private, in erſter Reihe die Familie Eichendorff ſelbſt. Viele romantiſche Dichter, Gelehrte, Staatsmänner und kirch⸗ liche Würdenträger ſind in der Sammlung mit wertvollen Briefen vertreten. Den Band Briefe an Eichendorff eröffnet z. B. ein ebenfalls bisher ungedrucktes höchſt wichtiges Schreiben von Görkes aus Heidelberg(1808) an die Brüder Eichendorff. So handelt es ſich hier um ein Werk, das von durchaus eigenem Wert iſt und großes menſchliches wie literariſches Intereſſe erweckt, und was für den erſten Vand galt, der die Tagebücher brachte, hat nicht weniger Geltung für den zweiten. So ver⸗ pflichtet die erſte kritiſche Geſamtausgabe von Eichendorffs Werken, die hier zu erſcheinen begonnen hat, zu einem Danke, dem durch das Entgegenkommen möglichſt weiter Kreiſe ent⸗ gegenzukommen Ehrenſache iſt. Goethes Briefe in Philipp Seidel. Mit einer Einleitung von Dr. C. A. K. Burkhardt. Wien, Verlag von L. W. Seidel u. Sohn. Preis M..60.— Die Briefe Goethes an Philipp Seidel ſind jetzt in zweiter Auflage erſchienen. Die erſte Auflage erſchien vor 15 Jahren. Dieſ Veröffentlichung ging auf die erſte Publikation der Briefe Goethes an Seidel zurück, die Guſt. Freuxtag in der von ihm redigierten Zeitſchrift„Im neuen Reich“ 1871 nach den im Beſitze des damaligen Chefs der Firma L. W. Seidel u. Sohn befindlichen Originglmanuſkripte brachte. Natürlich ſind die Briefe auch inzwiſchen in die Weimariſche Goetheausgabe übergegangen. Es iſt ein ſchöner Akt des Fa⸗ milienſinns und großer Pietät, der mit dieſer Buchausgabe der Briefe Goethes an Seidel von der bekannten Wiener Verlags⸗ buchhandlung einem ihrer Vorfahren bezeugt wurde. Das Buch iſt dementſprechend ausgeſtattet und geht noch überdies in Format und Schrift auf die Anordnung des urſprünglichen Zeitſchriften⸗ abdrucks der Briefe zurück. Auch die Einleitung, die Dr. C. A. K. Burkhardt der erſtmaligen Publikation voranſtellte, iſt Mannheim, 3. November. (Abenbblatt) 8. Seie Volkswirtschaft. Bericht über Kartoffelernte, Herbſtbeſtellung und Saatenſtand vom 1. November 1909. Deutſches Reich. Die Kartoffelernte hat ſich vielfach infolge unbeſtän⸗ diger Witterung bis in die zweite Hälfte des Oktober hinausge⸗ zogen, war aber Ende des Monats wohl allgemein beendet. Im mittleren Deutſchland haben Krankheiten und Fäule nicht den eine Zeiltang von einzelnen Berichterſtattern befürchteten Umfang an⸗ genommen. Größere Verluſtziffern werden beſonders aus ein⸗ zelnen Teilen Süddeutſchlands, namentlich aus Bahern und Elſaß⸗ Lothringen gemeldet. Auch wird berichtet, daß ſich die Kartoffeln in Mieten und im Keller weniger gut halten, als der Befund während der Ernte erwarten ließ. Was das quantitative Ergeb⸗ nis der Ernte anlangt, ſo entſpricht dieſes, wie ſchon im Oktober⸗ bericht angedeutet wurde, nicht den anfangs gehegten Erwartun⸗ gen. Die Herbſtbeſtellung iſt vielfach zwar ſpät in Angriff genommen, aber trotz der im Oſten ſtörenden Trockenheit und trotz häufiger Niederſchläge in den übrigen Gebieten war ſie mehrfach ſchon in der erſten Oktoberhälfte erledigt. Ende Oktober waren Roggen vollſtändig und auch ein großer Teil der Weizen⸗ ſaat bereits untergebracht. Nur in einigen Gebieten, nament⸗ lich im Weſten und ſtellenweiſe im Süden, war noch ein größerer Rückſtand einzuholen. Ueber den Stand der Saaten, ſoweit ſie ſich überhaupt ſchon beurteilen laſſen, lauten die Mitteilungen ſehr günſtig. Namentlich der früh beſtellte Roggen iſt gut guf⸗ gelaufen, hat ſich kräftig entwickelt, leidet aber jetzt im Oſten piel⸗ ſach unter Trockenheit und beginnt dort ein gelbes Ausſehen an⸗ zunehmen. Weniger gut vollzog ſich infolge mangelnder Boden⸗ feuchtigkeit in dieſen Gebieten das Auflaufen der ſpäter beſtellten Saaten. Viel geklagt wird über zahlreiches Auftreten von Wür⸗ mern und Schnecken, die in den Roggenſeldern ſtellenweiſe nicht unerheblichen Schaden anrichten. Von den Weizenſaaten war angeſichts der ſpäten Beſtellung noch nicht viel zu ſehen, in den meiſten Fällene waren ſie Ende Oktober erſt im Aufgehen be⸗ griffen; wo ſich ihr Stand ſchon beurteilen ließ lauteten die Be⸗ richte durchaus zufriedenſtellend. *** Vom Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kuxenmarkt (Bericht von Gebrüder Stern, Bankgeſchäft.) * Dortmund, den 2. November 1909. (Vor der Börſe.) Die Beruhigung, die an den internationa⸗ len Märkten eingetreten iſt, hat auch am Kohlenkuxen⸗ mark se zu einem Nachlaſſen des Angebots geführt. Die zu⸗ nächſt zu ſehr billigen Preiſen vorliegenden Kaufaufträge erfuhren im weiteren Verlaufe der Woche eine Aufbeſſerung, wozu die günſtigen Vierteljahrsausweiſe einer Reihe von Gewerkſchaften beitrugen. Die einzuſetzende Erholung übertrug ſich auch auf den geſamten Markt und bei Berichtsſchluß iſt die Stinnmung feſt bei unbedeutendem Angebot. Von der günſtigeren Lage profitierten zunäoft Mont Cenis, deren Kurs bis annähernd M. 23 000.— anziehen konnte, ferner König Ludwig, die bis M. 32 200.— und Helene und Amalje, die bis M. 19 300.— bezahlt wurden. Lan⸗ genbrahm ſtellten ſich um etwa M. 400.— gegen den niedrigſten Kurs der Woche höher, da verlautete, daß der Abrechnungsbogen für den Monat Oktober demnächſt ganz hervorragende Ziffern bringen werde. Eine außergewöhnliche Steigerung machten Fried⸗ rich der Große durch, die bei faſt fehlendem Angebot von Marl 23500.— bis M. 26 000.— anzjiehen konnten, ohne daß für dieſe Befeſtigung eine Begründung angeführt wurde. Vernachläſſigt waren Lothringen und Königin Eliſabeth, während Dorſtfeld zwiſchen M. 14200.— und M. 14 400.— ihre Beſitzer wechſelten. Lebhaftes Intereſſe beſtand für die Werte des Steeler Reviers, deren günſtige Ausweisziffern Beachtung fanden. Eintracht Tief⸗ ban erzielten einen Preis bis M. 7350.—, Johann Deimelsberg bis M. 7950.— und Heinrich bis M. 5400.—. Zu leicht ſchwan⸗ kenden Kurſen wurden Trier umgeſetzt, doch hielt ſich trotz der Gerüchte über einen Waſſerzufluß auf dem Baldurſchachte der Preis auf ſeinem ungefähr vorwöchentlichen Stande. Nach den von uns eingezogenen Erkundigungen bei der Verwaltung dieſer Zeche ſind die Zuflüſſe im Gegenſatz zu anderen Meldungen nicht als bedenklich anzuſehen. Von kleinen Werten wurden nur Oeſpel in größerem Umfange gehandelt und bis M. 2575.— be⸗ zahlt. Das Antreffen des Flötzes„Fine Frau im öſtlichen Feldes⸗ teile“ läßt erwarten, daß in kurzer Zeit das zur gleichen Partie gehörige Flötz„Sonnenſchein“ angefahren wird, was eine erneute Vermehrung des Kohlenreichtums der Zeche bedeuten würde. Ebenſo wie Kohlenkuxe weiſen auch Braunkohlen⸗ werte eine leichte Erholung auf: Namentlich Regiſer und Humboldt konnten bei lebhafteren Umſätzen ihren Preis bis M. 2500.— bezw. M. 1 600.— erhöhen. Die ſonſt auf dieſem Gebiete bevorzugten Werte Bellerhammer, Schallmauer und Lucherberg verlaſſen bei ruhigem Geſchäft den Markt um Kleinig⸗ keiten höher. Die am Kalimarkte in der Vorwoche eingetretene beſſere Stimmung bonnte ſich im erſten Teile der Berichtswoche in vol⸗ I lem Umfange behaupten und führte ſogar in faſt allen ſchweren Werten und in einer Anzahl mittlerer Papiere zu Kurserhöhun⸗ gen. Neben den allgemein befriedigenden Ausweisziffern für das 8. Viertekjahr war für die Befeſtigung beſonders maßgebend die Mitteilung, daß die Reichsregierung Maßnahmen zum Schutze der bedrängten Induſtrie vorbereite. Ueber die Art und den Um⸗ fang dieſer Maßnahmen gehen die Anſichten noch weit auseinan⸗ der. Dagegen dürfte die Tatſache ſelbſt nicht mehr angezweifelt werden. Nach der Entwicklung der jüngſten Verhältniſſe ſcheinen ins aber die Befürchtungen, daß die zu erwartende Regierungs⸗ borlage Schwierigkeiten oder gar Unannehmlichkeiten für die In⸗ duſtrie einſchließen würden, unberechtigt zu ſein. Das war der Standpunkt des überwiegenden Teiles der Spekulation. Von ihren Käufen zogen in erſter Linie Alexandershall und Burbach Vorteil, die bei größerer Nachfrage ihre Preiſe bis 8800 Mark bezw. 12 200 Mk. aufbeſſern konnten. Beienrode wurden bis 4800 Mark, Carlsfund bis 6350 Mk., Hohenfels bis 6700 Mk. und Faiſeroda bis 7500 Mk. bezahlt. Sehr feſt lagen Neuſtaßfurt, in denen mehrfache Umſätze von 11 100 Mk. bis 11 300 Mk. erfolgten. Jüngere Unternehmungen hielten ſich im allgemeinen auf dem Stande der Vorwoche. Nur Heldrungen ſtellten ſich vorüber⸗ gehend bei 1625 Mk. höher. Gute Nachfrage zeigte ſich indes allein für Großherzog Wilhelm Ernſt bis 3200 Mk. und Immenrode bis 3900 Mk. auf die die Auslaſſungen in der jüngſten Gewerkenver⸗ ſammlung günſtig einwirkten, nachdem das durch die Zubuße her⸗ vorgerufene Angebot Aufnahme gefunden hatte. Am Aktienmarkte vollzogen ſich geringe Umſätze in den Werten des Südharzkon⸗ zerns, Krügershall, Juſtus, Hattorf, Heldburg und Teutonia, doch ſchleſiſche Stahlwerksgeſellſchaft hielten ſich auch hier die Preisſchwankungen in den engſten Gren⸗ zen. 5 Vom Erzkuxenmarkte ſind Veränderungen weſentlicher Art nicht zu berichten. Vom kaufmänniſchen Arbeitsmarkt. Nach dem Oktoberheft des Reichs⸗Arbeitsblattes haben ſich die Verhältniſſe auf dem kaufmänniſchen Arbeitsmarkbe etwas gebeſſert. Bei den 15 Vereinen und Verbänden, die dem Reichs⸗Arbeitsblatte ihre Berichte für das dritte Vierteljahr 1909 rechtzeitig einſandten, wurden 17018 offene Stellen für männliche und 5019 für weib⸗ liche Stellenſuchende neu angemeldet gegen 16688 und 4557 in der gleichen Zeit des Vorjahres. Demnach ſtieg die Zahl der Vakanzanmeldungen um 797. Die Bewerberzahl verringerte ſich dagegen um 849, denn es ließen ſich 22 287 männliche und 5508 weibliche Bewerber gegen 28 052 und 5587 im dritten Vierteljahr 1908 eintragen. Die Zahl der Beſetzungen erhöhte ſich von 7978 auf 8522, alſo um 544. Vom Frachtenmarkt. Rotterdam, 30. Okt. Nach dem Niederrhein war die Stimmung für Getreide feſt, der Waſſer⸗ ſtand fallend, die Anfuhr von Getreide groß, von andern Waren kleiner, die Nachfrage ſtark. Schiffsraum war genügend vorhanden. Man bezahlte an Frachten für Getreide bei großen Poſten 1,10 kl, ei kleinen 2,25 fl und für große Kähne mit beſchränkter Ent⸗ löſchungsfriſt 0,40 il die Laſt. Nach dem Oberrhein war die Stimmung ſehr feſt, der Waſſerſtand ziemlich günſtig, die Ausfuhr ſehr groß, die Nachfrage ſtark. Wenig große ⸗ und kleine Kähne waren anweſend. Man bezahlte wieder für Getreide nach Mannheim 5,75 Mk., nach Frankfurt a. M. 6,75 Mk. für Kahnmiete nach Mannheim 1,80 fl und nach Frankfurt a. M. 1,50 fl die Laſt. Konkurs einer Bergwerksgeſellſchaft. Ueber das Vermögen der Bergwerks⸗Akt.⸗Geſ. Blieſenbach wurde, nachdem alle Vermittlungs⸗ verſuche geſcheitert ſind, am vorigen Samstag der Konkurs eröffnet. Schlegelbrauerci.⸗G. in Bochum. Der Aufſichtsrat der Schlegelbrauerei Akt.⸗Geſ. in Bochum beſchloß, der General⸗ vepſammlung die Verteilung einer Dividende von 9 Proz. (i. V. 10 Proz.) bei den gleichen Abſchreibungen wie im Vorjahr (Mk. 13 000), außerordentlichen Abſchreibungen und einer Sonder⸗ rücklage von Mk. 50 000 vorzuſchlagen. 8 Vereinigung Deutſcher Gaskocher⸗Fabrikanten. In der am 29. Oktober abgehaltenen Hauptverſammlung wurde die Ver⸗ längerung der Vereinigung beſchloſſen. *** Telegraphiſche Handelsberichte. Zu den Veruntreuungen bei der Mitteldeutſchen Kreditbank. Frankfurt a.., 3. Nov. Zu der Affäre Willhardt meldet der„FIrkf. Gen.⸗Anz.“: Es ſind geſtern und heute in der Stadt Gerſüchte aufgetaucht, daß die unterſchlagene Summe ſich auf ca. 1Millton belaufen ſoll. Wie uns von maßgebender Seite verſichert wird, beruhen dieſe Gerüchte auf Unwahrheit. In der Bank finden noch fortwährend Konferenzen und Sitzungen ſtatt, deren Ergebnis in Kürze durch ein Kommunique bekaunt ge⸗ geben werden ſoll. Beſtimmungen nach irgend einer Richtung ſind noch nicht getroffen worden. * Frankfurt a.., 3. Nop. In einer heute ſtattgehabten Aufſichtsratsſitzung der Mitteldeutſchen Kreditbank berichtete die Direktion über die vorgekommenen Veruntreuungen, deren Geſamtbetrag auf 700 000 M. feſtgeſtellt iſt. Es wurde dabei der Auffaſſung Ausdruck gegeben, daß die gegebenen ſtrengen In⸗ ſtruktionen und Kontrollmaßregeln an ſich als ausreichend an⸗ geſehen werden können, wenn auch das jetzige Vorkommnis zu weiteren ſcharfen Maßnahmen bezüglich der Kontrolle und zur Aenderung der inneren Organiſation Anlaß gibt. Der Schaden, der die Bank betrifft, wird nach Abzug der Verſicherungs⸗ ſumme und derjenigen Werte, die bei dem Defraudanten be⸗ ſchlagnahmt ſind, auf 350 000—400 000 M. geſchätzt. Die Divi⸗ dende, für das laufende Geſchäftsjahr, die unter dem üblichen Vorbehalt auf 6½ Prozent taxiert war, dürfte durch das jetzige Vorkommnis einen Rückgang von ½ Prozent erfahren, ohne daß die Reſerven in Anſpruch genommen werden. Von der Frankfurter Börſe. B. Frankfurt, 3. Nov. Ab morgen gelangt die öproz. äußere Goldauleihe von 1909 der Stadt Buenos Atres zur Notierung. Die Lieferung geſchieht per Caſſa in definitiven Stücken und mit Zinſen vom 1. Juli 1909. Verlängerung der Oberſchleſiſchen Stahlwerksgeſellſchaft. m. Köln, 3. Nov.(Telegr.] Vom Oberſchleſiſchen Stahlwerks⸗ verband wird der„Köln. Volks⸗Zig.“ gemeldet: In der heutigen Hauptverſammlung der Oberſchleſiſchen Stahlwerksgeſellſchaft wurde der neue Vertrag durchberaten und unterzeichnet, wodurch die Ober⸗ bis 31. März 1912 verlängert iſt. Dieſer Erneuerung der Oberſchleſiſchen Stahlwerksgeſellſchaft ſteht eine Verſtändigung mit der Königs⸗ und Laurahütte nicht im Wege. MRheiniſche Metallwaren⸗ und Maſchinenfabrik in Düſſeldorf. * Dresden, 3. Nov. Bezüglich der Mitteilungen über die Rheiniſche Metallwaren⸗ und Maſchinenfabrik in Düſſeldorf von neuen größeren Aufträgen in Kriegsmaterial erfährt die„Frkf. Ztg.“, daß dieſe Meldungen ſleder Grundlage entbehren. Die Be⸗ ſchäftigung iſt allerdings in Kriegsmaterial wie auch in den anderen Erzeugniſſen etwas beſſer geworden. Das Reſultat für das am 30. September abgelaufenen Geſchäftsjahres wird nach vorläufiger Schätzung vielleicht die Beſtreitung der regulären Abſchreibungen zu⸗ laſſen. Darüber hinaus wird jedoch ein Ueberſchuß kaum zu er⸗ zielen ſein. 85 Neues vom Dividendenmarkt. * Bamberg, 3. Nov, Die elektriſche Straßenbahn Bamberg ſchlägt zum erſten Male nach 12jährigem Beſtehen lt.„Frkf. Ztg.“ die Verteilung einer Dividende von 1 pt. vor. Abſchlüſſe von Brauereieu. 4 * Hamburg, 3. Nov. Die Hanſabrauerei ſchlägt für 1908/09 eine Dividende von 10 pCEt. wie im Vorfjahre vor. * Dresden, 3. Nov. Der Aufſichtsrat der Aktien⸗Lagerbier⸗ brauerei Schloß Chemnitz ſchlägt Ut.„Frkf. Ztg.“ eine Dividende von 10 pEt. gegen 12 pCt. im Vorjahre vor. * Dresden, 3. Nov. Der Aufſichtsrat der Aktienbierbrauerei zum Plau'ſchen Lagerkeller ſchlägt lt.„Irkf. Ztg.“ wieder 8 pEt. Divi⸗ dende vor. Von der Reichsbank. „Berlin, 3. Nov. Die Rückſchlüſſe bei der Reichsbauk waren bisher lt.„Irkf. Zig“ nichtbefriedigend und geringer als im Vorjahre. Falliſſement zweier kleiner Börſenfirmen. London, 8. Nov. Zwei weitere kleine Börſenfirmen fallierten. blieb mit 41½¼ ½ Proz. unverändert. Die Geldmarktlage und Laurahütte abgeſchwächt. heute erſtmals 94.75 bz. G. Es notierten Kreditaktien Südd. Drahtind. Mß. 133.— 131 50 Selbſtmord eines Vertreters des Norddeutſchen Lloyd. * Bremen, 3. Nov. Im Hillmann⸗Hotel hat ſich Jaut „Frkft. Gen.⸗Anz.“ geſtern der Vorſteher der Pariſer General⸗ Agentur des Norddeutſchen Lloyd, Jaglowski, nachdem er 500 00 Frcs. Schulden gemacht und das Vermögen ſeiner Stieftochter durchgebracht hatte, erſchoſſen. 2 *** 85 Mannheimer Effektenbörſe. vom 3 November.(Offizieller Bericht. Die Börſe war heute etwas ruhiger. Gefragt blieben: Badiſche Brauerei⸗Aktien zu 60 pCt. und Württemberg. Transport⸗Verſiche Aktien zu 490 Mark pro Stück. Niedriger notierten: Brauerei E baum⸗Aktien 106 B. und Homburger Aktienbrauerei vorm. Meſſer ſchmitt Kurs: 32 B. 5 Aktien. Danken. Brief Geld Brief G Badiſche Bank— 155 65 Tvausport Gewrbk. Sveyerso%—.———u. Berſicherung. 89.50 Pfälz. Bank— 101.50/B..⸗G. Roſch. Seetr. Pfälz. Hyv.⸗Bank—.— 191 25 Mannh. Dampfſchl.—.— 88. Pf. Sp⸗ u. Cdb. Landau—.— 139.5„ gLagerbaus—.— 89.— Rhein. Kreditbank 138 50 133.— 1 Rhein. Hyp.⸗Bank—.— 196.—] Mitverſ..⸗G. vm. Südd. Bank 114770 1145“] Bad. Rück⸗ u. Mitv. 990.— 980.— „5 11 Fr. Trp.⸗ Unf. u. Gl.⸗ Verſ.⸗Geſ..— 1765 Chem. Induſtrie. Bad. Aſſecurranz—·. 1620 Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—— 430.— Continental. Verſich.—.— 525. „„„„ neu—.———[Mannh. Verſicherung 575.— 570. Chem. Fab. Goldenbg.—.— 199 Oberrh. Verſich.⸗Geſ. 620.——— Verein chem.—.— 321—[Württ. Tranp.⸗Verſ.—.— 490.— Verein D. Oelfabriken—.— 143 75 Jnduſtrie. 55 Weſt..⸗W. Stamm 204.——.—.⸗G. f. Seilinduſtrie 132— „ Veorzug 109.——.— Dingler'ſche Yſchfbr. 115.— Byauereien, Emaillirfbr. Kirrweil.—— Bad. Brauere—.— 69.—[Ematllw. Maikammer—.— 98 Binger Aktienbiervr.—.——.—Eitlinger Spinnerei Durl. Hof vm. Hagen—.— 237.— Hüttenh. Spinnerei Eichbaum⸗Brauertei 106———Hedd. Ku. u. Südd. Kb.—. Elefbr. Rühl, Worms— 82— Karlsr. Maſchinendau Ganters Br. Freibg. 96.——.— Nähmfbr. Haid u. Neu Kleinlein Heidelberg 182.——.—Koſth. Call. u. Papierf. Homb. Meſſerſchmitt 82.——.—[Maunh. Gum. u. Asb. Ludwigsh. Brauerei—.— 220.—Maſchinenf. Badenia Mannh. Aktienbr. 124.——.— Oberry. Eloktrizität—. Pfal zbr. Weiſel, Mohr———.— Pf. Nähm. u. Fahrradf.—. 13 Brauerei Sinner 245——.—Portl.⸗Zement Hdlbg. 167— Br. Schrödl, Heiblbg.—.— 170.—R9. Schuckert⸗Geſ..— 117.— „Schwartz, Speyer—.— 111.—-Südd. Draht⸗Induſt.—.— 182. „ S. Weltz, Speyer—.——.—[Serein Freib. Ziegelw. 120.—— „z. Storch., Spever—.—„—.—— Br. Werzer, Worms—.— Zürzmühle Neuſtadt———. Wormfſ. Br. v. Oertge—.— 72. Zellſtoffabr. Waldhof 262.— Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr. 160.——.— Waghäuſel—.— 1 Zuckerraff. Nanng. **** Frankfurter Effektenbörſe. Srivattelegramm des Gen rak⸗Anzeigergs]) * Frankfurt a.., 3. Nov. Fondsbörſe. Aus den Krei ſen des Privatpublikums lagen Aufträge nur ſpärlich vor und die Spekulation bekundete ebenfalls große Zurückhaltung. Anregung brachten auch die ausländiſchen Märkte nicht. Der Privatdiskom Südd, Disc.⸗Geſ. —.— hemmend auf das Geſchäft und läßt auf den meiſten Märkte Kredit befeſtigt, Mitteldeutſche Kreditanſtalt mäßig beſſer. Kursniveau des Bahnenmarktes hat ſich wenig verändert, Lr den wurde vorübergehend lebhaft gehandelt, Baltimore be Schiffahrtsaktien ruhig. Auch das lebhafte Geſchäft auf Montanmarkt erfuhr bald einen Stillſtand, bei feſter Tenden ſind Phönix Bergbau und Bochumer zu erwähnen, bei letzte iſt der Kursabſchlag von 8 Prozent zu berückſichtigen, Harp Elektriſche Werte ziemlich feſt a Gerüchte höherer Dividende für Ediſon, Siemens und Halske fragt. Von Kaſſainduſtriewerten ſind chemiſche Aktien bei feſt Tendenz zu erwähnen. Deutſche Fonds konnten bei ſtillem G ſchäſt ſich ziemlich gut behaupten, von ausländiſchen Fonds lag Portugieſen ſchwächer, Ruſſen preishaltend, Türkenloſe im A ſchluß an feſte Pariſer Kurſe ſowie auf Käufe ausländiſcher Rech⸗ nung gefragt und höher. Infolge der Geſchäftsſtille ſchwäc ſich die Tendenz im weiteren Verlauf ab. Die Kursbewegu im allgemeinen gering. Die Nachbörſe blieb ſtill bei behaupt Kurſen. Bezugsrecht auf Aktien für Wittener Stahlröhren⸗ notiert 41 bz. 4½ Proz. kommunale Tehuantepek⸗Anleihe noti Distonto 197, Dresdner Bank 158.78, Staatsbahn 159.70, Lom barden 24.80, Baltimore 117.70 a 117.60. Telegramme der Continental-⸗Telegraphen⸗Compagnie. 5 Reichsbank⸗Diskont 5 Prozent. Schlußkurſe. 5 Wechſel. Amſterdam kurz 168.55 108.52J Check Paris 81.20 81 20 Belgien 80 90 80.883 Paris kur; 81 166 81.1 Italien 80.675 80.70 Schweitz. Plätze„ 81 925 80. Check London 20.482 20.477 Sien„ 85.875 84. Lonvdon 20 44 20.4320 Napoleonsd'or 16 21 16. ang—[Pripatdistonto 4⁵⁰. 4½ Aktien induſtrieller Unternehmungen. Süd, Zuckerfabrii 148. 147.75/Kunſtſeidenfabr. Frkf. 220.50 2 Badd. Immobil.⸗Geſ. 99.75 100.—gederwerk. St. Jngbert 61.— 61.— Eichbaum Maunheim—.——.—Spicharz Lederwerke 124.30 12430 Mh. Aktien⸗Brauerei 124.— 124.— Ludwigsb. Balzmühle 160.— 160, Parkakt. Zweibrücken—.—. Adlerfahrradw. Kleyer 367 50 865 Weltz;.Sonne, Speyer—.——. NMaſchinenfbr. Hilvert 79.— 79. Cementwerk Heidelbg. 155.— 153 50 Maſchisenfb. Badauia 195 50 196 Cementfabr. Karlſtadt 144— 142.500 Dürrkopp 322— 38 Badiſche Anilinfabrik431 75 435— Maſchinenf. Gritzner 217.70 2 Ch. Fabrit Gries heim 247 20 245.50 Maſch.⸗Armatf. Klein 110,25 11 arbwerke Höch! 445.25 447.— Pf. Räh. ⸗u. Fahrraodt er. chem. Fabrik Mh. 322.80 822.50 Gebr. FNayſer 134.184 Chem. Werke Albert 458 50 458 50 Röhrenkeſſelfabrik 37 Schnellpreſſenf. Frkth. 201 vorm. Dürr& Co. Ver.deutſcher Oelfabr. 143 30 Schuhiabr. Herz, Frkf. 119.—11 Akkumul.⸗Fad. Hagen 214.— 214.— Atc. Boöſe, Berlin 39.50 37. Elettr.⸗Geſ. Allgem. 25210 252. ö Hedd. Ku. u. Südd. Kb. 126.50 126.501 Seilinduſtrie Wolff 127. Bahmeyer 114.—414.'wollſp. Lamperts m. Glektr.⸗Geſ. Schuckert 187 80 136.75 Kam Sismens& Halske 237.50 237.0. Perliner Effektenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) „ Berlin, 3. Nob.(Fondsbörſe.) Auch heute lag bei Be⸗ ginn des Verkehrs keine Anregung vor, welche die Tendenz der Börſe im allgemeinen maßgebend hätte beeinfluſſen können. Die Spekulation verharrte infolgedeſſen in ihrer Zurückhaltung. Die Kursbewegung hielt ſich daher in engen Grenzen und bot keinen einheitlichen Charakter; namentlich auf dem Montanmarkte ſtanden einigen Beſſerungen mäßige Abſchwächungen gegenüber. Hohen⸗ lohe⸗Aktien ſetzten um.80 Proz. höher ein, verloren aber den größten Teil dieſer Steigerung wieder. Bei der herrſchenden Luſtloſigkeit bröckelten überhaupt im ſpäteren Verlaufe die Kurſe Seiſt ab, ſo namentlich bei Phönix⸗Aktien, die um mehr als 1 Prozent gegen geſtern ſich niedriger ſtellten. Auch Gelſen⸗ kirchener und s Deutſch⸗Luxemburger büßten 1 Proz. gegen geſtern ein. Auf dem Bankenmarkte war das Geſchäft ſehr gering bei nur teilweiſen ganz minimalen Aenderungen. Auch für ameri⸗ kaniſche Bahnen zeigte ſich nur geringes Intereſſe. Prinz Heinrich⸗ Bahnaktien litten unter der weniger günſtigen Haltung des Mon⸗ tanaktienmarktes. Oeſterreichiſche Werte waren im Anſchluß an Wien gut gehalten. Für Lombarden herrſchte gute Meinung wegen der von der Tariferhöhung zu erwartenden Einnahme⸗ ſteigerung. Von Fonds waren Türkenloſe wiederum begehrt. Die anfängliche Kurserhöhung um eine halbe Mark blieb aber ſpäterhin nicht beſtehen. Eine Belebung erfuhr das Geſchäft auch ſpäterhin nicht, es machte ſich aber Neigung zu weiteren kleineren Ab⸗ ſchwächungen bemerkbar, insbeſondere gaben Deutſche Bankaktien und Glektrizitätswerke etwas nach. Tägliches Geld 5 à 4% Progz. In dritter Börſenſtunde ſtill ohne Beſſerung. Induſtriewerte des Kaſſamarktes ſchwächer, beſonders Zementaktien. Berlin, 3. Nov.(Anſangas⸗Kurſe., Kreditaltien 57.— 2.50 Laurahütte 192 60 198.90 Disc.⸗Kommandit 196.60 197.40 Phönix 218 40 215.— Staatsbahn 159.60 38 5 Harpener 202.— 201.80 Lombarden—.— 25.— Tend.: rulig. 248.90 240.40. ucis Bochumer Berliner Produktenbörſe. * Berlin, 3. Nov.(Produktenbörſe.) Auf mattes Ausland, fruchtbare Witterung und weiterer Inlandsangebote kennzeichnete ſich die Haltung am Weizenmarkt wieder matt; namentlich wurden für rheiniſche Rechnung kleine Verkäufe getätigt. Auch der Santenſtandsbericht des Deutſchen Landwirtſchaftsrats drückte auf die Stimmung. Roggen war nicht ſo matt wie Weizen, da einigen Realiſationen Deckungsnachfrage gegenüberſtand. Hafer tendierte im Anſchluß an Brotgetreide ſchwächer. Mais und Rüböl ruhig. Wetter: Nebel. Berlin, 3. Nov.(Telegrame.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mark pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 2. 3. 2. 8. Weizen per 5 215—213.50] Mais peꝛ Dez.—.——.— „ at 215.50214.25 8 aĩ—.——ꝑꝗæ—.ꝰ a—————.—.— Roggen Dez. 160 168 25 Müböl per Novbr.—.— Ma 174 50 176.0„ Dezbr. 55.10 55.20 2„ Jult 175.—.—„ Mat 54.40 54.30 Hafer per Dez. 155.50—.—Spiritus Joer loo—.——.— „Mai 60.50 160.— Weizenmehl 30.— 30.— 5„ Juli—. 161.—[Roggenmebl 22.50 22.50 Liverpooler Börſe. Liverpool, 3. Nov.(Anfongskurſe.) 2. 8. Weizen per 5 7110 ſtetig 7/9 ½ willig März 708 5 Maſs ver Dez.— träge— träge per März— 82 *** Tundesproduktenbörſe Stuttgart. Börſenbericht vom 1. November 1909. Die Dendenz auf dem Weltmarkt hat ſich etwas befeſtigt, haupt⸗ ſächlich an den Terminmärkten. England zeigt ſich ſeit langer Sowohl Rußland wie Argentinien haden Zeit wieder als Käufer. ——— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönſelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Eruſt Müller. ——— Warum plagen Bie heitsmitteln, wo doch der kägliche Gebrauch der ärztlich warm empfohlenen Myrrholinſeife genügt, um Ihrem Antlitz ee und Reinheit der Haut zu verleihen. 1768 Möbel-Ausstellung an elf grossen Parterre-Schaufenstern Mannheim's aeen Spezlalgeschäft gut b ürgerl. Wohnungseinrichtungen Friedr. Rötter, Fernsprecher 136l. 79662 MI. Reutlinger& Oo. EOFPTHOGDeLfFATHAKE. 5501 Srosss Ausstellung wollständiger Wohnräume. O 3, 1 Mannheim O 3, 1 H 5, 1— 4 und 22 Haltestelle Apollotheater 6. Sette. Seadepter-.-Terf General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 3. November. S apiere. A. Deutſche. Ner⸗ 5 ˖ 2 5 5 155 Abnde 3. Nov.(Schlutzkusſe.) die lie auch ſind die Abladungen aus Rußland 5 zechſel London 20.475 20.475 Reichsbank 149 90 149 50 gegenüber der Vorwoche erheblich zurückgegangen. Die inländiſchen Mh. Stadt⸗A.19e8—.——.—[Wechſel Paris 82.10 81.20[ Rbein. Frabitbank 137 70 137.70 Märkte waren ſehr gut befahren, bei giemlich en te 1 *„„ 1909—.——.— 4 Reichsanl. 102,10 102.20 Ruſſenbant 158.40 153˙50 Preiſen. Unſere heutige Börſe war gut beſucht, aber weni 3 93.05 93 053 0 Sbed 3 Ventg 353 1005 93.05 110 Au810 17 7—.— 91,10 4% 00 75 1909—.———Schaaffh. Bankv. 145 40 145 10] Geſchäft. 75 „ nokſche. 3 8. 93. Disc.⸗Co 1 8 7 9 0 86.80 8618/5 Arg t, Golden 1887 12 1 85 995 2 8 85 180 159.0 per 100 ke frachtfrei Stuttgart, ſe nach Qualität * 0 85 35 1000 8 10 102.155% Chineſen 1893 102.- 102.20 3ſ% Reichsanleihe 83 90 84.— Lombarden 24.80 2470 99 0055 0000 adence 7 „% 91000 0 63ß gene 1868 dg0 88 90 4% Gönſes 402 10 1 0 dudmen S5s 10 0 e e itg 7. 20 9305 1 Javpaner 25 0„ 1909—.——.—Canada Paeiſte 133˙60 186.50] Roſtoff Azima M. 24 75—25.25, Wal Saroüsen ul 24.75—5, 52, — 8290 85 0 5 duß. 88/90 99,90 99.85 3%„%„ 93.10 93.10] Hamburg Packet 131,20 130.50 Plata M. 00 0⁰ 6090 955 168 5 12. 000 amer erikaner innere 65.90 65.9 1 ſata M. 00.00—00.00, Redwinter—.——, Fali beſ St. 1901 101.— 101.— Bulgaren er 10 5%„ 1909 80 0 5 90 W Lloyd 10 101 5 M. 00.00—00.00. Kernen: neu M. 23.——23.75, teee 1908/09 101.85 101 45%½ Ktalien. Nente 8 5 40%0 90 80 1 95 105 27950 247 80 00.00—00.00. Dinkel nom. 15.— 185 00, Roggen: württemb. nom., 125 St.Olabg)fl—.——. ſſß Oeſt. Silberrente 938. 7 60 40% 5 1908/09 101.90 101 50 S 97 90 87 20 dee e oſch 45 1005—57,50 rüſflſ der Al. o0 00 000o. 8 MN. 94.— 98 6004½ Papierrent.——— 3½ 1715— 99 G 16 Ei württmbergiſche M. 16.00—17.50, Pfälzer(nom.) M. 18 nt. 5— 93 60 Gelſenkirchner 212 210.90 bis 17 90 5— 3W 1900—.— 93 1[Oeſterr. Goldreute 98.75 98 9 97%„1902/— 3 is 19.50, bayertſche M. 18.——19.50, Tauber A. 18.—— * vr. Adreute 98 95 8 902/07 93.— Harpener 20220 2 3 5** 19.— 50„„ 1904.10 93 10% Vortug. Serie! 61.— 60 70 3½% Bayern 92.90 92.75 Faurahütte 193 40 192 99 angariſch, M. 21.00—23.50, kaliforn. prima M. 00.00—90.00, 1907 93.10 003 55 9340 192. Hafer: Oberländer M. 00.00—00.00, 15 5 980 93 406„ III 63.30 63. e Heſſen 92.— 92— Phönix 214 60 213 50 0 0 Unterländer M. 00.00—00.00, Taurs. B...1915 102 10 102.2004%½ neue Ruſſen 1905 49.05 69.05 40% Heſſen 81.25 86.25] Weſteregeln 189.— 105 en t. 15.—156. 50, ruſſ ſiſcher M. 00.0000.06. Mais „„ 1918 12.20 102.%1 Ruſſen von 1880 8970 89.70 30% Sachſen 84 50 dlig eee 2550% geſund 16.25—16 75,. Nellow 9* be. u. Allg Anl..50.75½4 Ppan. ausl. Ren 85 3% Aapaber 10058 7 110 98540 5 ektr.⸗Geſ. 1 5 455 20 M.—00.00 Donau 16.25—16.75. Kohlreps—.——.— Mehl⸗ Pfat, G0 rr 100.40 100 30% en aa 150 0 30 g800 40he ee ee eee e e ee 820 8650 wſälz..-B. Prior. 190.40 100 50fl m, aun. 9180 9360 40% Naß. Anl. 1902 88 20 88.10 Bromn Bovert 13270 188.— Nr. 4 1 29.50— 8050 Suppencies, 92.60 92.50ſ4 Unger. Goldrente 9945 94 45 405 Bagdadbahn 87.20 87.100 Chem. Albert 0 50, Suppengries Mi. 00.00—00. 00, Sack Nlele von 190 101.80 101˙50ʃ4„ Kronenrente 91.65 91.70] Deiter. Kreditaktien 207 70 207 40 D. Steinzeugwerke 231.— 231. is 11.—(ohne Sack). eſſen.30 81 200Berzinsliche Lo De 90 0 F. 15. 14457 3 Sachſen 83.50 83 50 e 167.50 167.30 13050 15.70 Erlalsse Foſſhein 20 05 50 5 Landesproduktenbörſe Stuttaart. 4 Yih. Stadt⸗A. iii 5 8 78.— 172.40—5 Durchſchnittspreisnotierungen ro Oktober ch 178.— 172.40 Deutſch⸗Aſtat. Bant 146 40 147— Küttgerswerken„5 ngen pro Oktober 1909. Weigen. Bergwerksaktien. 8 248.— 245.% Fonwaren Wiesloch 102— 102.— n 95 i 1258 9 2 neu M. 63, niederbayeriſch 2r 1 25723 5 0 5 i8c.-Kommandit 197.40 197,20 Wf. Dra)t. Lrngend. 226 7) 227— e tumänjer M. 25.50, Ulka M. 25.25, Saxons 8 8 Bergbaun 15 95 119 75 e 155 50 11890 Bresdnar Bank 1 Zellf toff Wa⸗ 1590f 265 10 351— M. 24.94, Laplata M. 25.25, Azima M. 2 70 95 Concordia Bergb.⸗G. Oberſchl iſ ind ft 109.— 133 Privatdiskont 4¾ o Dinkel M. 15.50, württ. neu M. 17.25. Gerſte, württ. 5 eninduftr. ͤ 29. Skont 4% 1⁰ M. 16.75, Pfälzer M. bayeriſche M.„d Deutſch. zuxemburg 21 50 211.— Ghönix 215.— 214.50 w. Berlin, 3 Nov Telegr.) Nachbörf 18.50, liche, Pe 22 28 Fnt 48.75, Tauber Mark Friedrichshülte Bergb. 136.— 13%—Pr. en 192 45 193.25 e rle⸗ ungariſ e 25, Futtergerſte, ruſſ. M. 14.75, Hafer, Gelſenkir ner 211.80 211.10[Gewerkſch. Roßleben——— 20%0 be atstuhn 159.70—.— 51 M. 15.72, Mais, Laplata N. 16.50, Donau M. 16.50. ; D 1 15 97.20.] Lomb 2470 24.70 Meh inkl. Sack j 11. N. 9 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. 5 8 25 e t Pariſer Börſe. Ar, 3: M. 31.25. 32.2, Nr. 4: M. 29.25—30.28. e Hamburger Packet 131.—131.——.——.— Paris, 3 Nov. Anfangskurſe. M. 10.50—41.—(ohne Sack). Norddeut glovd 2 tal. Mittelmeerbahn 79 25—.— e e, en e e, e 00 ub 24/5 94 80(Baltimore und Obhio 117.40 117.60[ Fürk 12 198„„5;; deft. Südbahn Lomb. 2475 24 80 0 0 Füne agge 208.— 211.50 Goldfield 162.— 168.— Marx& Soldschmidt, Mannheim b 1 24 275 Banque Ottomane 732.— 33.—Randmines 28.— 225.— 73 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. Nio Sinto 1 6% 228,— 225.— Telezramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 1637. 4% Wrk. Duv.-Nfdt. 99.80 99 80 4% Preuß Pfandb⸗ 3 3. November 1909. eeeeeee 100 30 100 30 Bank unk. 1919 101.— 100.— Tondoner Effektenbörſe.—̃ä— 1910 99 80 99.80 4% Pr. Pfdb. unt. 15 99.90 99.80 1. 6 Ver⸗ 10 Hyp„Pfdb. 100.10 100.10 40% 17 100— 100.— London, 3. Nov.(Telegr,) Aufangskurſe der Effektenbörſe. Wir ſind als Selbſtkontrahenten käufe Käufer 31½% e 9250 92.5, ½% 14 94.30 94.30 3˙% Conſols 82¼6 82½ Moddersfontein 120½. 12— unter Vorbehalt: 9 1198 Pr. Jod.⸗Fr..60 91 60 310%„12 9250 92 50 4 Reichsauleihe 82½% 82½% Premier 9. 65%5 00 0 40% tr. Bd. Pfd. voo 99 69 93 6039, hr. dtBk. 5 775 Randmines—— 1„„ 90 Kleinb. b 0 4——.—4 Italiener 104½ 103¼ Atchiſon comp. 1277/% 127„ unk. 0 99 70 99 70 3½ Pr.cfdbr.⸗Bk. 4 Japaner 90 90½ Canadian 189½ 189.⸗G. für Mühglenbetrieb, Neutadt a. d. H. 100— 175 759650 3 Mexikaner 34— 335/½]Baltimore 118¼ 119/ Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 320 M. 310 unk. 10 90 80 99.80 Obl. 11 17 04 50 94 504 Spanier 98˙% 93—Chikago Milwautee 161½(61¼ Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 240— 4%„ Pfdbr..Og 4% Rh. H. B. Pfb. 02 99 60 99,50] Ottomanbank 19˙% 19ʃ˙½ Denvers com. 50— 50— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien— 56 unk. 12 99.9) 9990 40, 1907.60 99.50 Amalgamated 88 ½% 88˙/ Erie 34˙6 35— Vorzugs⸗Aktien— 98 5%„ Pfbbe..36 10% 8 1912 99 60 9 50 Anacondas 9½% 91½ Grand TrunkIII pref. 51¼ 49/ Benz&. Co., Rheiniſche Gasmotoren, Mannheim 14⁵— 30 d, 94 90.70 90.70%,„„ 1917 0 80 9 80 dNio Tinte 757% 76—„e ord. 21¼ 20%[ Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 80 ffr 5% Pfd. 98/03 90 60 90.60 40 1919 100.80 100 80 Central Mining 16¼ 106%l Louisville 158— 1571½ Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 66— 4%„ Gom.⸗Abl. 31ſ%„ vorſchied. 91.20 91.— Chantered 37/ 357¼ Miſſouri Kanſas 49 ¼ 49᷑ Bürgerbräu, Ludwigshafen 240—* .OI,uut 10 100.,10 100,10 ½„„ 1914 91.20 91.— De Beers 18% 19—Ontario 48— 48— Gbemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch 89 3,„ Com.⸗Obl.%½ Fih..⸗B. G. O 91.70 91.70 Gaſtrand 5½ 5%[Qouthern Paetfic 133½ 133— Daimler Jlotoren⸗Geſellſchaft. Untertürkheim 187—— v. 87/1 92 80 92 30 4e f. 26. B. C. B. 10——.— Geduld 2% 24¼.] Union eom. 207½ 207%½ Fahr Gebr.,.⸗Gel., Pirmaſens— 118 8l,„Com.⸗Obl. 4, Pf.. Pr.⸗Obl.———.— Goldfields 6½% 6% Steels eom. 93% 93¼ Filterfabrit Enzinger, Worms— 178 v. 96/03 92.30 92.30 3½o Pf. B. Pr.⸗O. 7½ ½ Jagersfontein%8,'ſ½ Tend.: ſtill, Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim 7²— 4.Plodeante ge 99 40 99 40%% Stal. ttl.. G. B. 72 45 72.40 75 Frankentbaler— 85;fr „„„ 12 99.70 99.70 Wiener Vörſe. Fe 50 910 0 188 4*„„„ 14 89.70 90 70 Mannb. Ver.- 2,, A, 570— 570.— Wien, 3. Nov. Vorm. 10 Ubr ehee 9 Sfr 5 5 Herzogpark, Terrain⸗A.⸗G., München 127ft 125zfr. Bank- und Verſicherungs⸗Aktien. Kredilaktien 658.70 659.50] Oeſt. Kronenrente 95.70 95.60 Andes Eismaſchinen 14⁰ 5 Badiſche Bauk 18.40 135.40J Oeſterz.-Ung Bank 127.50 127.50 Länderbank 493.20 492.50„ Papierrente 98.— 98.— Neckarſulmer Fahrradwerke— 146 Den 9 55„ b 9 Berg u. Metallb. 121 25 121.25] Oeſt. Länderb uk 124— 123.80 Wiener Bankverein 537.50 538.—]„ Silberrenze 98.05 98.05 Pacific Phosphate Shares junge— 67 Verl. Hondels⸗Geſ. 179.80 179.75]„ Kredit⸗Anſtall 206.80 207.20] Staatsbahn 745.70 746.50 Ungar. Goldrente 112.55 112.65 Pfälziſche Rühlenwerte, Schinerſtadt 12⁰— Comer]. u. EiskB. 116.— 116.—Pfälziſche Bank 101. 101.25 Lombarden 128.20 128.— Kronenrente 91.77 91.56 Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft— 102 300 8 3 Darimſtäbter Banl 1386 30 136.80 Pfälz. Hyp.⸗Hank 194.——.Marknoten 117.71 117.70 Aipine Montan 731.— 780.50] Rheiniſche AutomobilsGGeſellſchaft.⸗G., Mannheim— 112 Deuiſche Vank 247.90 248.30 Preuß. Hopolheknb. 122— 12180 Wechſel Paris 95.58 95.60] Tend.: ruhig. e Mannheim— erb. Off Diulſchaſtar. Ban 147.— 147.— Seutſche keichsbt. 149.75 149.50 Wien, 3 Nov. Nachm..50 U Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel. Mannheim 112— D Effetten⸗Baul 106.60 106.40 Nhein. Sr dicang 188—138.— en, 3 Nov. Nachm..50 Ubr⸗ Schiff⸗ und Maſchinenban.⸗G. Mannheim, Disconto⸗Gomm.(107.10 197.— Rbein. Hyp.⸗B. M. 194 50 194.25 Kreditaktien 656.— 659.75 Buſchtehrad. B. 978.— 976.— Stammattien— 903ſür Dresdener Bant 159 158 69/ Schaaffo. 144 95 145 20[ Oeſterreich⸗Ungarn 1775 1773 Oeſterr. Papierrente 98.— 98.—Stahlwert Mannheim—. 11⁰ ntf. Hop.⸗Bank 204.— 204 5 Bau u. Betr..⸗G.—. Silberrente 98.05 98.05 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 110—— Mantf. Hop 204.— 20 Südd. Bank Ahm. 114 50 114.10 Irtſ. Hyp.Srebno. 160,30 160.36] Diener Baukver. 135.60 185 10 Unionbank 575.— 574.— Goldrente 116.35 116.45 Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine— M. 185 Nationalbank 127.60 127.—]Südd. Diskont 113.30 118.25 Ungar. Kredit. 770.—771.— Ungar. Goldrente 112.60 112.55 Unionwerle,.⸗G., Fabriken f. Bsauerei⸗Einrichtungen 115 9 5—[Wiener Bankverein 537.— 538.— Kronenrente 91.70 91.60[ Unionbrauerei Karlsruhe 58— int OQuomane 146.— 146. 5 Länderbank 492.— 492.— Wch. Frankf. viſta 117.71 117.72 Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— M. 420 Frankſurt a.., 3. Nov. Kreditaktten 207. Discento⸗ Tommandit 197.40, Dariuddd ier 186.80, Dresdner Ban 26. 5 Türk. Loſe 208.— 211.—-]„ London„ 241.— 240.98 155 gonfabrik Raſtatt—— 90 dalsgeſellſcapt 186.—, Deucſche Lank 248 76 Siaatspan 159 70, Tctonari eeee eee e e, ee ee ddrden 24.80 249.25, Helſenkischen 212.20, Sandapiike Tabakaktien 358.———][„ Amſterd.„ 199.55 199.80— Immo biltengeſellſchaft— 120 zfr 498.—, Ungarn 445 Tendenz; feſt Nordweſtbahn—.——.— Napoleon 19.15 19.14] Zuckerfabrik Frantenthal— 25⁵ 5* 5 Elbtalbahnn?n——— Marknoten 117.71 117.72 110 Disconte⸗Fommandit 197.— 746.50 747. 20 Ultimo⸗Noten 117.70 117.67 yn 15 arde omgarden 128.20 128.—] Tend.: ruhig. 5 —— S „ e —— Mannheim, den 3. November 1909 iger. (Abendblatt.) Vom Montag, den ſ. November bis Mittwoch, den 10. November Hof- Pelzhandlung Elr. dcncenalle. Verkauf zurückgese Grôsstes Lager fertiger Stiiche Zeleph. J369. Gegründet J8õ. Spexial· Sesefcat Selgwaren. von den billigsten Freisſagen bis zu den feinsten Feſlarten. Neuaufertigung u. 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Mit dieſem Geſchäfte wurde bereits begonnen. oc. Baden⸗Baden, 2. Nov. Am geſtrigen Tage konnte Herr Stadtrechner Wieſt ſein 50jähriges Dienſtjubi⸗ läum begehen. Der Stadtrat hat an den Jubilar ein in warmen Worten gehaltenes Glückwunſchſchreiben gerichtet. Unter den zahl⸗ reichen ſonſtigen Gratulanten ſind zu nennen der Verein ſtädt. Beamter, deſſen Vorſtandsmitglied Herr Wieſt iſt, die Beamten der Sbadtverrechnung, der Verein der badiſchen Finanzbeamten (Ortsgruppe Baden) und das Offizierskorps der freiwilligen Feuerwehr. *Freiburg, 2. Nov. Geſtern abend gab ein 19 Jahre ſtraße einen ſchar fen Schuß ab, begab ſich hierauf in eine Wirtſchaft in der Bertoldſtraßs, geriet dort mit der Kellnerin und dem Wirt in Streit, wurde von letzterem aus dem Lokale entfernt und fiel in den durch die Bertoldſtraße fließenden Straßenbach. Nachdem er ſich wieder erhoben hatte, feuerte er bändlings wieder einen Schuß ab und traf damit ſeinen Freund, einen 19 Jahre alten Lithographen aus Oberlahnſtein ins Geſicht. Die Kugel drang unter dem linken Auge ein und konnte bis jetzt in der chirurg. Klinil, wohin der Schwerverletzte verbracht wurde, noch micht beſeitigt werden. Hierauf ergriff der Täter die Flucht, und ſchoß noch einmal ohne Grund in der Gerberau; er wurde noch im Laufe der Nacht ermittelt und feſtgenommen. O0. Pforzheim, 2. Nov. Der 55 Jahre alte Ausläufer Ernſt Gottlob H. aus Ernberg hat ſich aus unbekanntem Grunde erhängt. Gerichtszeitung. oc. Offenburg, 2. Nov. Wie wohl noch in aller Erinne⸗ rung, wurde in der Nacht vom 17. bis 18. September 1904 auf alter Schloſſer aus Hürth bei Köln ohne jede Urſache in der Karls⸗ — TT—— ̃̃̃̃̃8.——— Börſen⸗Wochenbericht. W. Lon don, 28. Oktober. Nachdem nach aller Vorausſicht die Bank von England in Bälde in der Lage ſein wird, die Kontrolle über den hieſigen Geldmarkt an ſich zu ziehen und ſo der 5proz. Bankrate allgemein Geltung zu verſchaffen, hat ſich die Furcht vor einer weiteren Diskonterhöhung während der letzten Tage vermindert. Hohe Reportſätze werden jedoch wohl noch für einige Zeit anhalten und dies mag neuerdings zu Poſitionsſöſungen und einem weiteren Abbröckeln der Kurſe führen, bis wieder Ausſichten auf eine Erleichterung an den Tag treten. Die Rentenmärktbe zeigen aber im ganzen ſehr große Wider⸗ ſtandskraft, die ſich ſchon wohl aus der Tatſache, daß während der letzten Monate das ſchwimmende Material ſich etwas reduziert hat, genügend erklärt. Bezeichnend iſt beſonders die feſte Tendenz der japaniſchen Renten trotz der Ermordung des Fürſten Ito. Peruaner wawen ſeitens des Kontinents ſehr geſucht, im Zuſammenhang mit den ſchwebenden Anleiheverhandlungen zwiſchen der Regierung und einer engliſch⸗franzöſiſchen Gruppe. Ein ſcharfer Rückgang auf 80 erfolgte jedoch in Nicaragua⸗Bonds auf die Unruhen. Infolge der teueren Geldſätze dürfte für den Augenblick der Rentenmarkt im allgemeinen keine große Anziehungskraft beſitzen. Die Erhöhung der hieſigen Bankrate auf 5 Prozent konnte in Wall Street nicht vollkommen ignoriert werden, eine Abſchwächung der Kurſe war vielmehr dieſe Woche zu konſtatieven. Gute Stütze bwürde aber auch diesmal dem Markt in beſonders ſchwachen Mo⸗ metiten zuteil, ſodaß er durch die Verſteifung der Geldſätze in Europa wenigſtus nicht demoraliſiert wurde. Die Dividende des Steel⸗Truſt wurde nicht, wie man in Wall Street teflweiſe gehofft Hatte, auf 5 Prozent erhöht, ſondern die Verwaltung hat es vor⸗ gezogen, die Verteilung nur um ½ Prozent, d. h. auf 4 Proz. p. a. zu ſteigern, wie dies unſere amerikaniſchen Freunde in Ausſicht geſtellt hatten. Die noch nicht ausgeführten Aufträge entſprechen Kuch nicht den optimiſtiſchen Erwartungen, aber da die eingeweihten Hveiſe während der letzten Tage auf das Reſuktat hin bereits reali⸗ hert hatten, ſo wird der enttäuſchende Eindruck, den die Ziffern auslüben, durch die Rückkäufe von dieſer Seite vorausſichtlich wenig⸗ ſtens teilweiſe aufgewogen werden. Dennoch darf man nicht außer acht laſſen, daß das augenblickliche Kursniveau bei der aproz. Divr⸗ dende für das große amerikaniſche Publikum und ſicher für Europa zeine Anziehungskraft beſitzen dürfte. Es wird alſo neuer Faktoren bedürfen, um das Intereſſe für dieſes Papier wach zu halten. Die großartigen Konjunkturberichte haben bis jetzt genügt, aber früher oder ſpäter wird es größerer Reſultate bedürfen, als die bis jetzt erreichten 4 Prozent. Der rückläufigen Tendenz von Steels ſchloſſen ſich auch Bahnenwerte an, nur für Pennſhlvanig beſtand und einem damit zuſammenhängenden Bonus für die Aktionäre. Kanadiſche Bahnen zeigen ſchwache Tendenz. Canadian Paci⸗ fic litten unter der Geldteuerung, die zu Poſitionslöſungen ver⸗ anlaßte. Was Grand Trunks⸗Werte anbelangt, ſo waren dieſelben matt auf die in der Generalverſammlung gemachten Erklärungen bezüglich der Fertigſtellung der Grand Trunk Pacific⸗Bahn. Verbindungslinie zwiſchen der Lake Superior⸗Zweigbahn und der Strecke Edmonton⸗Winnipeg wurde nicht rechtzeitig für die dies⸗ jährigen Erntetransporte fertiggeſtellt und bedauerlicherweiſe wird auch kein Aufſchluß darüber gegeben, wann dieſer Teil endlich in Betrieb geſetzt werden kann. Es iſt ſomit vorerſt nicht möglich, vor⸗ auszuſehen, wann die Bahn den Verkehr von Winnibeg nach dem Oſten auf ihren eigenen Linien zu befördern in der Lage ſein wird. Was die weſtlichen Linien anbelangt, ſo ſollte die Linie kontraktmäßig bis an die Küſte(Port Prince Rupert) im Dezember 1911 fertig werden aber wie der bisherige Chairman der Geſell⸗ ſchaft, Sir Rivas Wilſon, erklärt hat, ſcheint dies angeſichts dez Arbeitermangels ſchwer möglich. Nach dem Vertrag mit der Regie⸗ rung hatte im Falle der Nichteinhaltung der vorgeſehenen Friſt die Bahn eine Konventionalſtrafe von 5 Millionen Dollar zu zahlen. Da jedoch auch die Regierung ihre Teilſtvecken bis jetzt nicht recht⸗ zeitig fertiggeſtellt hat— zum großen Schaden des Unternehmens⸗ — ſo dürfte ſie wohl kaum auf Zahlung der Strafe beſtehen. Die Verzögerung hat beſonders deshalb einen ſehr ungünſtigen Eindruck gemacht, als man ſich nicht darüber im klaren iſt, in wie weit da⸗ durch der Trunk⸗Bahn als Garantien der Trunk Zacific Railway⸗ Bonds nun unvorhergeſehene Laſten erwachſen werden, wodurch natürlich die Dividenden⸗Ausſichten entſprechend beeinträchtigt Würden. Ein ſehr ſcharfer Rückgang auf 94 iſt in Buen os Aires Pacifie Ordinarh eingetreten auf die Reduktion der Divi⸗ dende von 7 auf 5 Prozent, ſowie auf den Jahresbericht. Aus dieſem geht hervor, daß zur Zahlung der ſehr ermäßigten Divi⸗ dende die Reſerxven mit Lſtr. 87 000 herangezogen werden müßten. Die Verwaltung gibt als Grund dafür die ſchlechteren Ernten und auch den Umſtand an, daß die neuen Bahnlinien bis jetzt nur teil⸗ weiſe Reſulate liefern. Letzteres wird ſich ja bald ändern, aber unter dieſen Umſtänden mußte die Abſicht, weitere Eſtr. 1000 000 von ihr garantierte Bahia Blanca Shares zu verausgaben, ſtark ver⸗ ſtimmen. Anſcheinend beſteht bereits ein beträchtliches Dekuvert in Buenos Aires Pacific⸗Aktien. Der Kupfermarkt zeigie dieſe Woche wenig günſtige Haltung. Die teuren Geldſätze erſchweren natürlich das Durchhalten don Hauſſeengagements, wie auch die Finangierungen der angeſammelten Vorräte. Es iſt daher kein Die ——.—.——— 2— 77 2 r eine andauernd gute Nachfrage auf Gerüchte von einer Emiſſion zu bheeilen. Nich einer Wieſe bei Altenheim der Dienſtknecht Richard Schuſter aus Chemnitz von zwei mit ihm gereiſten Handwerksburſchen im Schlafe erdroſſelt und ſeiner Habſeligkeiten beraubt. Die Mörder, Friedrich Wilhelm Reichert aus Schnittweiler, wel⸗ cher jetzt ſeine lebenslängliche Zuchthausſtrafe in Bruchſab vev⸗ büßt und der Kutſcher Schlumbrecht aus Weilach wurden vom Schwurgericht Offenburg am 5. Januar 1905 abgeurteilt. Der letztere erhielt eine Gefängnisſtrafe von 14 Jahren. Da im Landesgefängnis Bruchſa! ſein Verhalten erhebliche Zweifel an der Zurechnungsfähigleit des Verurteilten auflommen ließ, wurde durch angeſtellte Unterſuchungen feſtgeſtellt, daß der inzwiſchen in die bayeriſche Irrenanſtalt Egolfing verbrachte Sträfling ſchon zur Zeit ſeiner Verurteilung geiſtesgeſtört war. In dem daraufhin auf Antrag der Gr. Staatsanwaltſchaft eingeleiteten Wiederaufnahmeverfahren wurde Schlumbrecht nunmehr am 5. Oktober ds. Is. von der Strafkammer 1 des Gr. Landgerichts hier von der damals erhobenen Anklage freigeſprochen. deſtodeniger würde in Neswhork wiederum der Verſuch gemacht, für Kupferwerte Stimmung zu machen, aber wahrſcheinlich geſchieht dies teilweiſe in der Abſicht, hierdurch den Metallmarkt ſelbſt etwas zu ſtützen. Ein weiterer Rückgang iſt für ſüdafrikaniſche Goldminenwerte zu konſtatieren, hauptſäch⸗ lich auf Realiſationen ſeitens überladener Hauſſters. Dieſe Ver⸗ käuße erweckten die Furcht vor Schwierigkeiten in der Liquidation, aber die Schiebungen ſelbſt wurden, wenn auch zu der Geldteuerung enkſprechend geſteigerte Raten, ſo doch ohne jeden Anſtoß erkedigt. Auch kurſierten ungünſtige Gerüchte bezüglich der Oktoberreſultate, die, wie man wiſſen wollte, durch nicht genügende Arbeiterzuzge gelitten hätten. Inwieweit dieſe Gerüchte auf Wahrheit beruhen, iſt natürlich vorläufig nicht möglich feſtzuſtellen, aber ihr Auftreten zeigt, wie ſehr wervös der Markt iſt, trotz der bon Johannesburg aus gemachten Verſicherungen, daß die Lage ſich beſſert. In Rhodeſiſchen Werten mußten teilweiſe ſehr hohe Schie⸗ bungsſätze für Chartered(bis zu 12½ Prozent) gezahlt werden was beweiſt, daß die Hauſſeengagements auf dieſem Gebiet ſehr umfangreich ſind und Diamantaktien wurden von der un⸗ günſtigen Tendenz des Kaffiermarktes mitgeriſſen. Großes Inter⸗ eſſe zeigte ſich für Mozambique Shares, die für Pariſer Rechnung ſtark gekauft wurden und infolge Materialmangels ſcharf anziehen konnten Der Bericht der Mozambique Companh machte guten Eindruck und man iſt offenbar geneigt, den Effekt der Fertigſtellung der Rhodeſiſchen und Kongobahnen auf die Situation in Portu⸗ gieſiſch⸗Afrika zu diskontieren. Auch die Beira Railway Shares fanden aus gleichen Gründen Beachtung und ſtiegen auf 14 8/— Unter den Petroleum⸗Werten ſind Spieß⸗Shares weiterhin außer⸗ ordentlich feſt, während Shell⸗Transport durch ſpekulative Glatt⸗ ſtellungen etwas abgeſchwächt ſind. Vom Büchertiſch. Bilderbuch von Emmy Giehrl(Tante Emmyh) Preis Mk. 2,50. Verlag von Otto Maier, Ravensburg.„Tamte Emmy's“ Name birgt für die Vorzüglichkeit des Buches. Echt kind. licher Geiſt durchweht das Ganze und entſprechend ſind auch die Bilder gehalten, die mit ihren friſchen Farben und Formen das Auge erfreuen. Den Inhalt bilden eine Reihe anziehender Szenenn aus dem Kinderleben in Wort und Bild. Die klangvollen, leicht ins Ohr fallenden Verſe ſind zwiſchen den zahlreichen Bildern ern⸗ geſtreut.— Das Buch ruft bei allen Kindern die denkbar größte Freude hervor. Gleichzeitig iſt das Bilderbuch ein wertvoller Mit⸗ helfer an der Erziehung und dürfte Eltern und Kindern gleich hoch⸗ Grund für die Konſumenten vorhanden, ſich mit ihren Käufen ſehr willkonunen ſein, General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) -Ausstattungen -GssChenke Nab-Kopfdedeckungeg Relzende Neuhelten Diulllaste Prelse Ule UKnaben- — vom Baby bis zum Back- fiaeh u. Jünglingsalter Gebr. Lindenheim Planken E 2, 17. (Spezlalität) beste keintseife lelcht schäumend per Pid. 90 Pfg. Reismehlseife or Stück 25 N 1 85 2674 i Spezl rzügl, Mandelblüthen sbrese debr spasen per Stüek 25 Pfz., 4 Stück 95 Pfg. Seifen-Haus rei. 2163. F 2, 2. Hekanntmachung. Die Pferdevormuſterung im Jahre 1909 betr. Ende Oktober und Anfang November ds. Is. wird eine Vormuſterung des Pferdebeſtandes im Bezirke Mannheim durch den militäriſchen Pferdevormuſterungskommiſſär ſtattfinden und zwar: 1. Am Donnerstag, den 4. November, vorm. 9 Uhr in Mannheim inm ſtädtiſchen Viehhof für die Quadrate A, B, Caußer C7 M, N, O, die Schwetzingervorſtadt, Lindenhof und öſt⸗ iche Stadterweiterung. 2. Am Freitag, den 5. November, vormittags 8 Uhr in Mannheim auf dem Meßplatz für die Neckarvorſtadt und Wohlgelegen. 3. Am Samstag, den 6. November, vorm. 8 Uhr in Mannheim auf dem Meßplatze für die Quadrate C 7, J 5 und das ganze außerhalb der Ringſtraße vom Rhein bis zum Neckar nach der Hafenſeite zu gelegene Gebiet. 4. Am Montag, den 8. November, vorm. 8 Uhr in Mannheim auf dem Meßplatz für die Quadrate D, E, F, G, H, J, laußer J 5) K, P, Q, R, 8, I, U. 5. Am Dienstag, den 9. November, vorm. 8 Uhr in Mannheim⸗Käfertal für die Stadtteile Käfertal und Waldhof(Muſterungsplatz weſtlich der Lampertheimerſtraße in Käfer⸗ tal.) 6. Am Mittwoch, den 10. November, vorm. 8 Uhr in Manuheim⸗Neckarau auf dem Marktplatz für dieſen Stadtteil. Zu dieſen Vormuſterungen müſſen ſämtliche vorhan⸗ dene Pferde geſtllt werden mit Ausnahme: 2] Der unter vier Jahre alten Pferde, b) der Hengſte, e) der Stuten, die entweder hochtragend ſind oder noch nicht länger als 14 Tage abgefohlt haben. d] der Vollblutſtuten, die im„Allgemeinen deutſchen Geſtütbuch“ oder den hierzu gehörigen offtiziellen — vom Unionklub geführten— Liſten eingetragen und von einem Vollbluthengſt laut Deckſchein belegt ſind, auf Antrag des Beſitzers, e) der Pferde, welche auf beiden Augen blind ſind, 1) der Pferde, welche wegen Erkrankung nicht marſch⸗ fähig ſind oder wegen Anſteckungsgefahr den Stall 7 nicht verlaſſen dürfen, ider Pferde, welche bei einer früheren, in der be⸗ 8 treffenden Ortſchaft abgehaltenen Muſterung(letzte Vormuſterung im Jahre 1908) als dauernd kriegs⸗ unhrauchbar bezeichnet worden ſind. gehend Kriegsunbrauchbaren führung nicht befreit), die Pferde unter 1,50 m Bandmaß. Außerdem iſt das Großh. Bezirksamt befugt, unter be⸗ ſonderen Umſtänden Befreiung von der Vorführung ein⸗ treten zu laſſen. In den unter c bis g aufgeführten Fällen ſind vom Hürgermeiſteramt ausgefertigte Beſcheinſgungen vorzu⸗ legen, denuen bei hochtragenden Stuten(Ziffer c] auch der Deckſchein beizufügen iſt. Die Beſcheinigungen können in Spalte 0(Bemerkung) der Vorführungsliſte erteilt werden. Von der Verpflichtung zur Vorführung ihrer Pferde ſind ausgenommen: A dte aktiven Offiziere und Sanitätsofſiziere, bezüg⸗ lich der von ihnen zum Dienſtgebrauch gehaltenen Pferde, b Aerzte und Tierärzte hinſichtlich der zur Ausübung ihres Berufes am Tage der Muſterung unbedingt nöotwendigen eigenen Pferde, c) die Poſthalter hinſichtlich derjenigen Pferdezahl, welche von ihnen zur Beförderung der Poſten kon⸗ traktmäßig gehalten werden muß. d) die ſtädtiſchen Berufsfenerwehren. Alle Beſitzer von Pferden werden hiermit aufgefordert, ihre fämtlichen hiernach geſtellungspflichtigen Pferde pünkt⸗ lich zu der beſtimmten Zeit auf den bezeichneten Plätzen 125 Muſterung vorzuführen. Pferdebeſitzer, welche ihre ge⸗ ellungspflichtigen Pferde nicht rechtzeitig oder vollzählig borführen, haben außer der geſetzlichen Strafe zu ge⸗ wärtigen, daß auf ihre Koſten eine zwangsweiſe Herbei⸗ ſchaffung der nicht geſtellten Pferde erfolgt. Die vorzu⸗ ſtellenden Pferde ſind abgeſchirrt und ausgeſpannt min⸗ zeſtens eine halbe Stunde vor der feſtgeſetzten Beſich⸗ Ligunaszeit auf dem Muſterungsplatz aufzuſtellen. Jedes rd iſt durch einen Mann vorzuführen. 32950 Maunheim, den 7. September 1909. Großherzegl. Bezirksamt Abt. I: gez. Dr. Clemm. (Die vorübher⸗ ſind von der Vor⸗ Nr. 43302. Vorſtehendes bringen wir hierdurch zur öffenr⸗ kichen Kenntnis. 5 Mannheim, den 28. Oktober 1909, Bürgermeiſteramt: Zwangs⸗Verſteigerung. Donnerstag 4. Nov. 1909, uachmittags 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfaudlokale 4, 5 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern. 11635 1 Polyphon, Möbel aller Art 19 Flaſchen Sekt und verſchie⸗ dene Spirituoſen. ut 2* 1 i h t Maunheim, 3. November 1909. erteilt 20427 Bere.dSele, Hugartenstr. 25. Weinversteigerung. Zur teilweiſen Räumung der Beſtände des Regiekellers im Roſengarten ſoll eine größere Partie Flaſchenweine verſchiedener Marken und Jahrgänge in billigen und höheren Preislagen einer Verſteiger⸗ ung ausgeſetzt werden. Zum Ausgebot kommen Weiß⸗ und Rotweine, und zwar: Badiſche, Pfälzer, Moſel⸗, Saar⸗ und Nheinweine. Steigerungs⸗ und Zahlungsbedingungen ſind beim ſtädtiſchen Rechnungskontrollburean Kaufhaus, Zimmer Nr. 155, bei der Roſeugartenverwaltung und beim Verbrauchsſteuerinſpektor im Rathaus zu erhalten. Die Weine werden in Mengen von fünf und zehn Flaſchen ausgeboten. Die Verſteigerung findet in der Wandelhalle des Roſengartens am Donnerstag, den 4. November 1909, vormittags von 11—1½½ Uhr, und nach Bedarf zu gleichen Stunden an den folgen⸗ den Tagen ſtatt 32939 Rofſengartenkommiſſion: Ritter. 7 1 5 Oeffenfliche Verſammlung. Donuerstag, den 4. November 1909, abends ½9 Uhr, Rathausſaal U 1, 5, wird Herr Medizinalrat Dr. Fiſcher, Direktor der Großzh. Heil⸗ u. Pflege⸗Anſtalt zu Wies⸗ loch, einen Vortrag halten über: Geſchichtliches und Aktuelles aus dem Irreuwelen. Freier Eintritt.. Hilfsverein für eutlaſſene Geiſteskranke. Epangel. Stadtmiſſſon Maunheim. Am Sonntag, den 7, November, feiern wir unſer Jahresfeſt mit einem Feſtgottesdienſt nachmittags 3 uhr in der Trinitatiskirche. Die Predigt hat Herr Pfarrer Correvon von Frankfurt a. M. übernommen. Abends 8 Uhr iſt eine 2. Feier, bei der ver⸗ ſchiedene Redner ſorechen. 3014 Wir laden alle Freunde der Stadtmiſſion herzlich zu dieſem Feſte ein. Mannheim, den 3. Nobember 1909. Der Vorſtand. Stadtpfarrer Achtnich. Stadtmiſſtonar Bauer. %2 Konzerthaus Storchen Kl. 2 inh. J. Dittenberger. Täglich grosse Künstler-Konzerte. Täglich von 12—1½ Uhr Matinee⸗ — Jedemn abemnd. Som. 7 hr Ab. Sonntags grosses Ffünschoppen-Konzert. Nachmittags- und Abend-Konzerte. Empfehle meinen 3017 Mittags- und Abendtisch. Tägl. Stammplatten Echtes Tannin-Kopfhaarwassef Oja-Präparate, Oréme Simon, Zuckoch- Oreme und-Seife, Französiche und englische Parfümerien, Kämme, Schwämme, Bürsten. Toilette, und Sparkern-Seifen, Putzschwämme und Fensterleder, prima Stearinkerzen u. s. W. HUnterricht Gründlichen Klavier⸗ 2929 1757 en gros Q en dstail Otto Hess E 1 1s Kalt Haustür 4 7 aller 578 Hers rorrdlig in Frachtbrlefe 9, 8. Saaeler Buchdruckerel Cialen inden Hausbursche Radfahrer, sofort gesucht. Ernst Kramp, D3, 7. Für Laden und Arbeitszimmer, einige tüchtige Modistinnen bei guter Bezahlung ſofort geſucht. 2994 11647 Dr. Finter. Geschw. Gutmann, d 3, I. Tukperein Mannheim E. V. Zu unſerem diesjährigen am Samstag, 13. Nov. l.., abends9 Uhr inden Räumen unſerer Turnhalle ſtattfinden⸗ den 3015 Weissen Ball laden wir unſere Mitglieder und deren Angehörige hiermit herzlich ein.— Anmeldungen für Einzuführende werden vom Montag, den 8. bis Mittwoch, den 10.ds. Mts., im Vorſtands⸗ zimmer— doder ſchriftlich— entgegengenommen. Die Mit⸗ gliedskartepro 4 Quartal 1909 iſt ſowohl bei Einreichung der Vorſchläge als auch am Ball⸗ abend vorzuweiſen. Der Turnrat. 1 2 Zwangg⸗Herſteigerung. Donnerstag, 4. Nov. 1909, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale 94,5 hier, gegen bare Zahlung im Vollflreckungswege öffentlich verſteigern: 11636 1Abfüllapparat, 1 Schreib⸗ maſchine,1 Fahrrad, 1Salon⸗ einrichtung, 7 Oelgemälde, 1 Klavier, 1 Lexikon und Möbel aller Art. Mannheim, 3. Nov. 1909.] Zollinger, Gerichtsvollzieher. Für Reklamezwecken! —2 groß. 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