Abonnement: GBadiſche Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn* Pfg. mopatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. zadiſche Neueſte Nach In ſera te: Die Gplonel⸗Zeile.. 28 Pfg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Auswärtige Inferate 30 in Mannheim und Umgebung. Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark der Stadt Mannheim und Umgebung. Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Kedaktionsbureaus in Berlin und Narlsruhe. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens ½ 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. (Mannheimer Volksblatt.) Tel egramm⸗Adreſſe: „8 eneral⸗Anzeiger Maunheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahmev. Druckarbeiten 341 Redaktion 377 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung 2¹8 Nr. 516. Volkskraft und Wehrkraft. In der letzten Zeit haben ſich wiederholt Unkenrufe ver⸗ nehmen laſſen, daß die Sicherſtellung der deutſchen Wehrkraft gefährdet ſei. Es wurde behauptet, daß bei der Muſterung zum Heeresdienſte der Prozentſatz der Tauglichen nicht un⸗ erheblich zurückginge, es wurde ferner darauf hingewieſen, daß die Geburten in der Abnahme befindlich wären und es wurden ſchließlich aus der Abwanderung der ländlichen Be⸗ völkerung nach der Stadt ungünſtige Schlüſſe gezogen, weil gerade die Landwirtſchaft die ſicherſte Stütze für einen guten Heereserſatz wäre. Dieſen peſſimiſtiſchen Auffaſſungen tritt in einem außer⸗ ordentlich intereſſanten Büchlein der Generalſtabsarzt der preußiſchen Armee, Otto von Schjerning, mit ſtatiſtiſchen Nachweiſungen, die ſich auf mehr als ein ganzes Menſchen⸗ alter erſtrecken, nachdrücklich entgegen. Schjerning iſt ſchon durch ſeine Stellung eine ſolche Autorität auf dieſem Gebiete und das Büchloin iſt mit ſolcher Unvoreingenommenheit und Sochlichkeit und mit ſo unpartefiſchem Abwägen des Für und des Wider abgefaßt, daß man unbedingtes Vertrauen zu ſeinem Inhalte haben kann. Man darf darnach hoffen, daß Die Beffirchtungen über eine bevorſtehende Schwächung unſerer Wehrfähigkeit nunmehr verſtummen werden. Schferning verwahrt ſich entſchieden dagegen, daß man aus kleinen Schwankungen der Tauglichkeitsziffer in wenigen Jahren auf eine Abnahme der Wehrfähigkeit und damit auf eine phyſiſche Degeneration der männlichen Jugend ſchließe. Der Grund zu ſolchen falſchen Schlüſſen liegt in der ober⸗ flächlichen Beurleilung der Ziffern. Im Jahre 1893 iſt hlötzlich eine außerordentliche Steigerung der als kauglich eingeſtellten Leute eingetreten: Es wäre ja nun ein Unſinn, wenn man annehnten wollte, daß bdon einem Jahre zum anderen die phyſiſche Kraft der Bevölkerung enorm gewachſen märe. Der Grund der ſtarken Zunahme war vielmehr der, daß inzwiſchen die zweifährige Dienſtzeit eingeführt worden war, die eine weſentlich verſtärkte Aushebung bedingte. In⸗ folgedeſſen mußten natürlich viele Tauſende von Geſtellungs⸗ pflichtigen eingereiht werden, die ſonſt zurückgewieſen worden mären. Aehnlich verhält es ſich, wenn in den letzten Jahren ein kleiner Rückgang im Prozentſatze der als kauglich an⸗ genommenen eingetreten iſt. Im Jahre 1904 wurden 51,3 PEt. der Geſtellungspflichtigen als tauglich bezeichnet, im Jahre 1907 nur 50 pEt. Umgekehrt wie 1893, wo plötzlich erheblich mehr Rekruten eingeſtellt werden mußten, wurden jetzt, da einerſeits die Friedenspräſenzſtärke des Heeres ſich in den letzten Jahven nicht erhöht hat, andererſeits aber infolge des Wachstums der Bevölkerung die Zahl der Geſtellungspflich⸗ tigen von Jahr zu Jahr größer geworden iſt, verhältnismäßig weniger Rekruten gebraucht. Die Zahl der Geſtellungs⸗ pflichtigen belief ſich beiſpielsweiſe 1904 auf 389 000, im Jahre 1907 aber auf 416 000 Mann. Da in beiden Jahren der Bedarf an Mannſchaften der gleiche war, ſo iſt es ſelbſt⸗ perſtändlich, daß der Prozentſatz der Ausgehobenen ein geringerer geworden iſt. Man hat hier wieder einmal ein⸗ ſchlagendes Beiſpiel dafür, daß die Statiſtik mit dem bloßen Vergleichen von Zahlen nicht gemacht iſt, ſie muß auch be⸗ urteilen können, was hinter den Zahlen ſteckt. Freitag, 5. November 1909. (Abendblat 2 n Erhaltung der Schlagfertigkeit. In dieſer Beziehung iſt im deutſchen Heere keine Verſchlechterung, ſondern eine ganz der leben gebliebenen Kinder eine geringere iſt, als in Ge⸗ Nicht minder verkehrt als die Beſorgnis wegen des an⸗ geblichen Rückganges der Tauglichkeit iſt die Furcht, daß die Abnahme der Geburten das Reſervoir für den Heereserſatz erſchöpfen könnte. Gewiß hat in den letzten Jahren eine bei⸗ läufig auch nicht ſehr große prozentuale Abnahme der Ge⸗ burten ſtattgefunden. Da aber die Bevölkerung weſentlich zugenommen hat, ſo entſpricht dieſer prozentualen Abnahme nicht eine abſolute. Für den Heereserſatz kommt es aber natürlich doch auf die abſolute Zahl der geborenen Knaben an. Zweitens aber hat die Sterblichkeit ſich in noch erheb⸗ licherem Grade verringert als die Geburten es getan haben. Auch dies iſt natürlich für den Heereserſatz von großer Be⸗ deutung, denn es kommt nicht ſo ſehr darauf an, wieviele Knaben heute geboren werden, ſondern wieviele von dieſen heutgeborenen Knaben in 20 Jahren lebend und geſund ſind. Schjerning gibt als Beiſpiel an, daß im Jahre 1906 über eine Million lebender Knaben in Deutſchland geboren ſind. Auf Grund der Erfahrungen von 1891 bis 1900 muß man annehmen, daß davon im Jahre 1926, alſo zur Zeit der Ge⸗ ſtellungspflicht der 1906 geborenen Knaben noch 675 000 am Leben ſein werden. Bei der Abnahme der Sterblichkeit aber wird die Zahl der Ueberlebenden im Jahre 1926 wahrſchein⸗ lich noch größer ſein. Es würden dann alſo etwa 700 000 Knaben vorhanden ſein. Nimmt man davon nur 50 pCt. als tauglich an, ſo würden 350 000 Mann verfügbar ſein, 75 000 mehr, als heutzutage gebraucht werden. Selbſt wenn bis 1926 eine beſcheidene Vermehrung unſerer Friedenspräſenz⸗ ſtärke erfolgen ſollte, ſo würden immer noch erheblich mehr Taugliche vorhanden ſein, als tatſächlich gebraucht werden. Man braucht alſo wirklich keine Beſorgnis vor der Erſchöpfung des Reſervoirs zu haben. Schließlich iſt noch die geringe Sterblichkeit in der deut⸗ jchen Armeg ein natürlich nicht unwichtiges Moment für die enorme Beſſerung eingetreten. Die Abnahme der Todes⸗ fälle ſeit 35 Jahren beträgt 73 pEt. Das deutſche Heer ſteht im Verhältnis der Zahl der Todesfälle zur Friedenspräſenz⸗ ſtärke der Armee von allen Heeren Europas am günſtigſten da. Auch die Erkrankungen, beſonders die ſchweren, in der Armee haben fortgeſetzt abgenommen, was natürlich ebenfalls für die Schlagfertigkeit des Heeres von großer Bedeutung iſt. Es iſt dies aber zugleich auch, wie Schjerning mit Recht hervorhebt, ein Beweis dafür, daß der ausgehobene Heereserſatz in den letzten Jahren nicht ſchlechter geworden iſt, als er früher war, denn wenn die Leute körper⸗ lich weniger widerſtandsfähig wären, ſo würden die Er⸗ krankungen natürlich häufiger ſein. Es ſoll gewiß nicht geſagt werden, daß man ſich befriedigt ſchlafen legen und die Zipfelmütze über das Ohr ziehen ſoll. Es kann immer noch vieles geſchehen, um die Wehrfähigkeit des Volkes zu ſtärken. Von größter Wichtigkeit wäre beiſpiels⸗ weiſe, worauf Schjerning mit beſonderem Ernſte hinweiſt, daß die Säuglingsſterblichkeit verringert würde. Denn es gehen nicht nur naturgemäß die als Säuglinge verſtorbenen Kinder dem Heereserſatze verloren, ſondern es iſt noch die merkwürdige Erſcheinung zu beobachten, daß gerade in Ge⸗ bieten mit großer Säuglingsſterblichkeit auch die Tauglichkeit bieten mit geringer Säuglingsſterblichkeit. Wenn nun a auch gewiß noch manches geſchehen kann und geſchehen wi ſo wäre doch andererſeits die Furcht, daß die deutſche Arn durch einen Mangel an brauchbarem Erſatz in ähnlie Weiſe qualitativ verſchlechtert werden könnte, wie es b franzöſiſchen ſchon heute der Fall iſt, auf Menſchenalter hi durchaus unbegründet. Politische debersicht. 600 Unter dieſer Spitzmarke ſchreibt die„Nat.⸗Lib. Ko In die Vorbereitungen zur Verwaltungsreform paßt Kieler Prozeß als betrübliches, aber ſehr ſchlagendes Exempe hinein. Wir enthalten uns natürlich jeden Urteils über Schuld der Angeklagten, laſſen überhaupt die ſtraffäll Unterſchleife aus dem Spiel; aber die eine Beobachtung dräng ſich doch bereits zwingend auf: daß die Wirtſchaft au Vollen, wie ſie bei den veichsdotierten Verwaltungen iſt, einen Teil der Schuld an dem Straucheln der Beam trägt. Man braucht dem Angeklagten Frankenthal, der d Entlaſtungsmoment ſehr ſtark ausnutzte, natürlich nicht zu glauben, was er erzählte. Daß aber ungefähr ſo gewirt ſchaftet wurde, kann man nach dem, was man ſonſt ſchon übe den Geldverbrauch marcher Behörden gehört hat, wohl nehmen. Zu einem erheblichen Teil liegt die Schuld an der mang haften kaufmänniſchen Ausbildung der Beamten. Der R Kaufleute in die Verwaltung! wird daher jetzt lauter als erſchallen. Aber man muß noch etwas anderes erwägen. Sparſamkeit im Kleinen betreibt der Kaufman hin nur dann, wenn er ſelbſt etwas davon ſächlich im eigenen, bis zu einem gewiſſen Grade aug Geſellſchaftsbekriebe der Fall iſt. Ob Kaufleute mit Ste geldern ebenſo vorſichtig umgehen würden, iſt doch Frage. Denn da gehts ja aus dem„Vollen“. Gew dieles rationeller betrieben werden, aber das alleinige mittel iſt der Kaufmann noch nicht. Tantiemen für niſſe werden ſich doch ſchwerlich einführen laſſen. Das Wirtſchaften aus dem Vollen entſpringt zu Teil der Art der Etataufſtellung und dem Brauch, n das einmal bewilligte Geld auch ausgegeben wird, dami das nächſte Mal der Poſten einen Abſtrich erfährt. Bis Detail wird ſich natürlich nie im voraus feſtſtellen wieviel eine Rieſenverwaltung einnehmen und ausgeben Und die Kontrolle kann auch nicht auf jede Einzelhei gedehnt werden. Die Volksvertreter werden alſo wo Aufmerkſamkeit hauptſächlich auf die Frage richben wie man die Behörden an der ſparſamſten Wirtſchaft ſieren kann, ohne ihnen doch die Ausſicht zu nehmen, da für wirkliche Bedürfniſſe das notwendige Geld erhalt ſtarkes gegenſeitiges Vertrauen gehört dazu, aber wird der Reichstag doch auch darauf ſinnen müſſen, ſtändige Urteile über die Art des Wirtſchaftens in ſchiedenen Reſſorts zu erhalten. Eine ſchwierige Aufgabe, da zwiſchenhinein im „Enthüllungen“ kommen, wie es die meiſten Er Seuilleton. Schiller und die Frauen. Von Erwin Elß holtz. Schiller iſt nie im eigentlichſten Sinne ein Dichter der Lie⸗ beslyrik geweſen; gleichwohl hat auch die Liebe und das Weib in ſeinem Leben eine große Rolle geſpielt. Nur wer durch die Schule der Frau gegangen iſt, nur wer geliebt und gelitten hat, konnte uns die Seelenſchilderung einer Maria Stuart, einer Jungfrau von Orleans, eines Melchthal, eines Mortimer, einer Braut von Meſſina und eines Don Carlos zeichnen. Die Liebesromantik Schiller's, ſoweit wir überhaupt von ihr unterrichtet ſind, be⸗ ginnt in der Zeit, da er als Regimentsmedikus in Stuttgart ge⸗ meinſchaftlich mit dem Leutnant Kapf ein nicht ſehr großes Par⸗ terrezimmer in der Wohnung der Frau Luiſe Dorothea Viſcher, einer Hauptmannswitwe, inne hatte. Dieſe magere Blondine iſt, wenn wir dem Bericht des Generals von Scharffenſtein, eines ehemaligen Karlsſchülers, glauben dürfen, das Urbild der Laura Schiller s.„Die gehald. und gluwollen Gedichte an Laura ſchlum⸗ 4 merten“, ſo erzählt Scharffenſtein,„ſchon lange in Schiller's Bruſt; es war die Liebesmyſtik dieſer jugendlichen, erſt ausflie⸗ genden Feuerſeele, und nichts weniger als eine Laura— wie ſie nämlich jene hoperpoetiſche„Phantaſte und Meloncholie. Das Geheimnis der Reminiſcenz“,„Die ſeligen Augenblicke“ und an⸗ dere Ungeheuerächkeiten ſchildern, gab dieſer Flamme den Durch⸗ bruch Schiller wohnte in dem Hauſe einer jungen Hauptmanns⸗ witwe, ein gutes ſten geiſtboll zu ſein, doch etwas Gutmütiges, Anziehendes und Pikau⸗ jes haſte. Dieſes in Ermangel es deren weiblichen We⸗ bens, wurbe Laurg. Schiller nte und abſolvierte übrigens maturg eine leidenſchaftliche Neigung für Charlotte von Kalb, die Weib, das, ohne im mindeſten ſchön oder ſehr der bitte dieſen ohnehin nicht lange dauernden platoniſchen Flug ganz gewiß ehrlich durch“ Das war der erſte Irrgang im Garten der Liebe, den der junge Dichter machte. Dann bam Schiller in Mannheim in Be⸗ rührung mit der Schauſpielerwelt. In Frankfurt, wohin er die gefeierten Mannheimer Schauſpieler auf einer Gaſtrolle beglei⸗ tete, lernte er Sophie Albrecht kennen, die geiſtvolle frühreife Tochter des Erfurter Mediziners Baumann, die Darſtellerin ſeiner Luiſe in„Kabale und Liebe“, die dem Dichter in Verſen huldigte. Eine andere Darſtellerin derſelben Rolle in Mann⸗ heim. Katharina Baumann, dagegen war weniger entzückt von dem jungen Feuergeiſt, der ihr zu ſalopp erſchien, während Schiller wohl für die als ungewöhnlich ſchön geſchilderte Künſtlerin recht geſchwärmt haben mochte. Wärmes. Intereſſe erregte in Mann⸗ heim bei dem Dichter die ſchöne Tochter des Hofbuchhändlers Schwan, Margarethe, und ſie war wohl die Erſte, die bei Schiller den Wunſch und den Gedanken an eine Ehe erregte. Aber der Dichter erhien einen regelrechten Korb. Wohl erwiderte offenbar das geiſtig nicht unbedeutende Mädchen die Neigung Schiller's. Aber ebenſo wenig wie dieſe Gefühle für das Mädchen bei dem Dichter ſo tief waren, daß er es unternahm für ſie zu kämpfen, ebenſo wenig war auch bei dem Mädchen die Neigung ſo ſtark, daß ſie nicht auch noch für Andere Intereſſe gehabt hätte. Sie gab darum leicht den Einwänden des Vaters Gehör, der mit Recht in der Verbindung mit dem jungen Genie eine ſichere Verſorgung für die Tochter nicht erblicken mochte. Dazu war es ſtadtbekannt, daß der junge Mannheimer Dra⸗ Gattin des in Landau in Garniſon ſtehenden Majors Kalb hegte, auf die der junge Dichter einen tiefen Eindruck machte. Sie war in Mannheim mit dem Dichter in Berührung gekommen zur Zeit feſſoren⸗Töchter hin. die von ibhrem Mann seizveiſe entfernt lebte, da rſten Prüfungen ſeines Lebens, ſie ſelbſt eine geiſtig be⸗ der feinfühlige Gatte ſie nicht den Beläſtigungen des Gar niſt lebens in einer Feſtung ausſetzen wollte. So war auch Charlot unbefriedigt, gelangweilt und dazu hegte ſie ein lebhaftes In für das Theater und die Literatur. Das waren gen mente, die beiden Menſchen zu einander zu führen. Bevor ſich die Beiden nach Schiller's Weggang von heim in Weimar wiederſahen, hatte der Dichter noch mand deren Liebeskämpfe zu beſtehen gehabt. Der ernſteſte vo in Dresden, wo Schiller im Hauſe ſeines Freundes K Vaters des Dichters Theodor Körner eine gaſtliche Heimſt funden hatte. Nicht jene harmloſe Liebelei mit der Blaſe Gutsbeſitzerstochlter Auguſte, der er in Wallenſteins Lage „Guftel von Blaſewitz“ ein Denkmal geſetzt hatte, iſt hier ſondern eine tiefgehende Neigung für eine etwas koket Dame, Henriette Eliſabeth von Arnim, die Tochter einer zierswitwe, der es ſehr intereſſant erſchien, von dem Dichter „Räuber“ ſich angeſchwärmt zu ſehen, Sie dachte niemals die Gattin des bürgerlichen Dichters zu werden und verſe es nicht, zu gleicher Zeit anderen, adeligen Bewerbern Ge ſchenken. Schiller hatte die ſchöne Henriette im Hauſe So Albrechts kennen gelernt, die damals in Dresden am T wirkte. Körner mußte den Dichter über das unwürdige V ten des von ihm berehrten Mädchens aufklären und ſand nach Tharandt, die Schöne in der ländlichen Stille dieſes zu vergeſſen. Dem Dichter aber bot dieſe Epiſode offen Stoff zu dem Verhältnis der ſchönen Griechin mit dem im„Geiſterſeher“. Als Schiller nach Jena und Weimar kam, wax er erft Heiratsplänen. Körner ſowohl wie andere wieſen ihn Einmal bot ſich ihm gerade 4 von ſelbſt an. Es mochte eine durch Lekti Dame ſein, deren Vertraute e. wald in Meiningen wandt 2. Seite. Unredlichkeit iſt ja glücklicherweiſe unter unſeren Beamten äußerſt ſelten, aber das Wirtſchaften aus dem Vollen iſt— trotz der Leere der Reichs⸗ und Staatsſäckel— verbreiteter, als es die Intereſſen der Steuerzahler erlauben. Die Veredelung der E bſchaftsſtener. Juſtizrat Bamberger veröffentlicht in den„Preußi⸗ ſchen Jahrbüchern“ einen Artikel über die Veredelung der Erbſchaftsſteuer. Er faßt dieſes Thema unter dem Geſichtspunkt an, daß die Reichsfinanzrefor m ſehr bald wieder eine aktuelle Aufgabe der Reichspolitik ſein wird und daß ihre Löſung nur er⸗ folgen kann mit Hilfe der Erbſchaftsſteuer und der Erbrechts⸗ reform. Bamberger will für dieſen— allerdings ſehr wahr⸗ ſcheinlichen— Fall die Erbſchaftsſteuer gegenüber der Geſtalt, die ſie in der letzten Regierungsvorlage hatte, nach zwei Seiten umformen: er will ſie genießbarer und ergiebiger machen. Für die Beteiligten annehmbarer ſoll ſie dadurch werden, daß über die Höhe der einzuziehenden Steuer von Fall zu Fall von der Steuerbehörde entſchieden wird. Die geſetzlich feſtgelegten Steuerſätze ſollen nicht ſchematiſch an⸗ gewandt werden. Bei Erbſchaften bis zu 50 000 Mark ſoll Ermäßigung oder Befreiung je nach den perſönlichen Leiſtungen der Steuerzahler eintreten, die Bamberger zu dieſem Zweck in vier Vermögensklaſſen eingeteilt haben will. Schließlich ſoll bei ländlichem Grundbeſitz wegen des Vorteils, den das mobile Kapital vor ihm voraus hat, ein Viertel der Veranlagung zur Erbſchaftsſteuer außer Anſatz bleiben. Was durch dieſe Erleichterungen an Ertrag der Steuer verloren geht, wird auf der anderen Seite wieder reichlich und mit einem ganz erheblichen Ueberſchuß gegen den früher be⸗ rechneten Betrag dadurch gewonnen, daß die Steuerſätze er⸗ höht werden. Juſtizrat Bamberger ſchlägt vor, die Sätze des bereits beſtehenden Erbſchaftsſteuergeſetzes zu verdoppeln und die Steuer, die in dem künftigen Geſetz für Kinder und Ehe⸗ gatten feſtgeſetzt wird, auf zwei bis fünf Prozent zu bemeſſen. Bamberger bevechnet den Ertrag dieſer künftig einzuführenden Steuer auf 130 Millionen Mark jährlich, während die Ver⸗ doppelung der bereits beſtehenden Sätze 40 Millionen er⸗ bringen ſoll, ſo daß alſo Bambergers„Veredelung“ zuſammen 170 Millionen wert wäre. Der Verfaſſer glaubt aber noch bedeutend mehr in Ausſicht ſtellen zu können für den Fall, daß die Erbſchaftsſteuer in der Praxis richtig eingezogen wird. Nach den Berechnungen Bambergers müßte die ſchon beſtehende Erbſchaftsſteuer ſtatt der 40 Millionen, die durch ſie aufgebracht werden, 96 Millionen abwerfen; Bamberger glaubt, daß ſich der Fehlbetrag dadurch zum mindeſten ſehr ſtark vermindern laſſe, daß man die Einziehung der Steuer den vom Sitz der Erbſchaft entfernten Erbſchaftsſteuerämtern nehme und ſie den Ortsbehörden übertrage, die über die Höhe der Erbſchaft orientiert ſeien. Dafür ſoll die Gemeinde fünf Prozent der Steuer erhalten. Dies die Vorſchläge Bambergers, die die„Deutſche Tages⸗ zeitung“ bereits rundweg abgelehnt hat. Wird politiſche Thema der Erbſchaftsſteuer wieder einmal aktuell, ſo wird man über ihre oben dargelegte„Veredelung“ weiter disku⸗ kieren können. Das Sti umrecht der Frauen in Norwegen. Man ſchreibt der„Voſſ. Zig.“ aus Chriſtiania: An den gegenwärtig ſtattfindenden Parlamentswahlen nehmen z um erſten Male die Frauen teil. Der Erteilung des politiſchen Wahlrechtes an die norwegiſchen Frauen ging ein langer und harter Kampf vorauf, da die Frage ſchon ſeit 1890 im Storthing debattiert wird. Der Antrag der Frauen ſtrandete immer am Widerſtand der Rechten. Im Jahre 1898 erhielten die Männer in Norwegen das allgemeine Stimmrecht, aber die Frauen blieben ganz ausgeſchloſſen. Inzwiſchen hatten ſich im Lande verſchiedene Frauen⸗ ſtimmrechtsvereine gebildet, die an der Erreichung ihres Zieles gemeinſam arbeiteten. Sie wählten klugerweiſe die Taktik, die Aufgabe gradweiſe aufzunehmen und erreichten denn auch endlich im Jahre 1901 das Frauenwah lrecht für die Gemeinde, wenn auch nicht in demſelben Umfange wie die Männer. Während nämlich die Männer das all⸗ gemeine kommunale Wahlrecht beſaßen, verlangte man von den Frauen eine Steuerleiſtung von 300 Kronen jährlicher Einnahme auf dem Lande und 400 Kronen in den Städten. So wenig zufriedenſtellend dieſe Ordnung auch war, ſo ſpornte der Erfolg die Frauen zu neuer Agitation an. Mit dem kommunalen Stimmrecht der Frauen machte man in⸗ zwiſchen gute Erfahrungen, und lan ſind; aber man darf ſich dadurch nicht abſchrecken laſſen. Die GSeneral⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 5. November. zum politiſchen Wahlrecht. Aber ganz andere Verhältniſſe ſollten der Bewegung zum endlichen Durchbruch verhelfen. Die Begebenheiten des Jahres 1905, die Trennung Norwegens von Schweden und die mitfolgende ſtarke Bewegung des norwegiſchen Volkes gaben den Frauen Ge⸗ legenheit, ihr politiſches Intereſſe und Verſtändnis an den Tag zu legen, und die Volksabſtimmung über das Königtum führte endlich zur politiſchen Gleichſtellung der Frau mit dem Manne. Zwar lehnte die Regierung die Teilnahme der Frauen an der vom Storthing angeordneten Abſtimmung ab, aber die Frauen veranſtalteten ſelber eine parallel laufende Abſtimmung, die im Laufe von nur 14 Tagen etwa 250 000 Unterſchriften für eine Adreſſe ſchaffte, die ſich der Unab⸗ hängigkeitserklärung vom 7. Juni anſchloß. Dieſe Leiſtung verdiente und fand die Anerkennung der führenden Politiker, und nachdem die Linke und die Sozial⸗ demokraten die Forderung nach dem politiſchen Wahlrecht der Frau auf ihr Programm geſetzt hatten, wurde endlich im Frühjahr 1907 eine entſprechende Reform durchgeführt, wenn auch wiederum mit derſelben Einſchränkung wie bei dem kommunalen Wahlrecht der Frauen. Infolgedeſſen beſitzen zur Zeit etwa 300 000 Frauen in Norwegen das Wahlrecht, während noch etwa 250000 ausgeſchloſſen ſind. Die weib⸗ lichen Stimmrechtsvereine im Lande halten ihre Miſſion denn auch noch nicht für beendet, ſondern arbeiten für die völlige Gleichſtellung der Frau mit dem Manne im öffentlichen Leben weiter. Die Teilnahme der Frauen an den gegenwärtigen Storthingswahlen iſt eine ſehr lebhafte. Im Gegenſatze zu Finnland, wo bekanntlich auch die Frauen das Wahlrecht be⸗ ſitzen, wählt man in Norwegen in Einzelkreiſen und kennt nicht die Verhältniswahl. Obgleich die Frau in Norwegen auch wählbar iſt, hat man darum nur einen einzigen weib⸗ lichen Kandidaten aufgeſtellt, ſo daß die Ausſicht auf weibliche Abgeordnete vorläufig keine große iſt. 4. Verfammlung der Landwirtſchaft kammer. (Von unſerem Karlsruher Bureau.) Karlsrube, 4. November. Präſident Prinz Töwenſtein eröffnet die zweite Verſamm⸗ lung kurz nach ½10 Uhr und wird in der Beratung des Voran⸗ ſchlags fortgefahren. Abg. Geppert berichtet über die Auforderung für Obſt⸗, Wein⸗ und Gemüſebau 7000 Mk., die ſich berteilen, auf Veranſtal⸗ tung von Lehrkurſen für Einerntung, Sortierung und Verpackung des Obſtes, ferner für Obſtverwertung und Obſtmoſtbereitung 2000 Mk. 2. auf gemarkungsweiſe planmäßige Ernteſteigerung der Obſtanlagen 500 Mk., 3. auf Einführung einheitlicher Ver⸗ packung 500 Mk., 4. Veranſtaltung von Obſtmärkten 2000 Mk., 5. Beſchickung von Ausſtellungen Veranſtaltung von Prämiierun⸗ gen 1000 und auf Unterſtützung der Zentralvermittlungsſtelle des Landesobſtbauvereins 1000 Mk. Abg. Weishaupt weiſt auf die Bedeutung des Obſtbaues im Seekreis hin, der ſehr ſchönes und haltbares Obſt liefere, und befürwortet die Einführungen von Obſtprämfierungen auf den Obſtmärkten. Die Poſitionen werden genehmigt. Abg. Blankenhorn berichtet über die Förderung des Weinbaues, für welche insgeſamt 5000 Mk. eingeſetzt ſind. Dieſe Förderung iſt vorgeſehen durch Abhaltung von Unterweiſungen, Vorführung von Geräten, Maſchinen, Veranſtaltungen von Lehr⸗ kurſen, Anlage und Unterhaltung von Muſterweinbergen, Anſtel⸗ lung von Verſuchen, Errichtung von Rebſchulen und Veranſtaltung und Beſchickung von Ausſtellungen. Abg. Weishaupt⸗Malſch befürwortet die Zulaſſung der Amerikaner⸗Reben, die ſich beſonders für einen guten Haustrunk eigne und auch einen gewiſſen Widerſtand zeige. Beſonders komme die Taylorrebe hier in Betracht. 5 Geh. Oberregierungsrat Nebe gibt zu, daß ein gewiſſer Unmut über das Verbot der Amerikanerrebe beſtehe, doch könne von einer Aufhebung des Verbots kaum die Rede ſein. Auch ſtehe dem Bundesrat nicht die Berechtigung zu, für den Bau Amerika⸗ nerreben Dispens zu erteilen. Abg. Schüler möchte den Hauptwert auf eine rationelle Bekämpfung der Rebſchäden legen, beſonders inbezug auf den Sauerwurm. Was die Amerikanerrebe betreffe, ſo könne in der⸗ ſelben eine gewiſſe Gefahr für den Qualitätsbau nicht beabredet werden, doch wünſche auch er eine Milderung der rigoroſen Be⸗ ſtimmungen des Verbotes der Amerikanerrebe. Abg. Geppert gibt der Genugtuung Ausdruck, daß die Re⸗ gierung auf dem Gebiet des Anbaues der Amerikanerrebe eine gam ebnete ſich der Weg! entgegenkommendere Haltung einnehme. Er möchte darauf hin⸗ weiſen, daß in der Bühler Gegend der Anbau der Amerikanerrebe erneute Prüfung dieſer ſtark betrieben werde und zumeiſt als friſche Weintraube verkauft werde und hier latſächlich ein wirtſchaftliches Intereſſe in Betracht komme. Aba. Schmidt anerkennt, daß auch die Landwirtſchafts⸗ kammer ſich dem Rebbau ihr Intereſſe zuwende und bemüht ſei, das beſte Material für den Anbau zu verwenden. Abg. Schüler ſtellt feſt, daß der Reichstag niemals ein Ge⸗ ſetz erlaſſen habe, das die Verwendung der Amerikanerrebe ver⸗ biete, nur habe man Unterſuchung eingeleitet, inwieweit die Ame⸗ rikanerrebe reblauswiderſtandsfähig ſei. Erfreulich ſei, daß die Regierung in der Zulaſſung der Amerikanerrebe eine mildere Praxis anwende. Die Poſition ſelbſt wird genehmigt. Für Förderung des Gemüſebaues werden 2000 Mark einge⸗ ſtellt und der Forſtwirtſchaft 3000 Mk., die nach kurzer Debatte angenommen werden. 5 Abg. Huber begründet die Einſtellung von 1000 Mark für die Abhaltung landwirtſchaftlicher Vorträge über die verſchiedenen Einrichtungen der Landwirtſchaftskammer, die debattelos gut ge⸗ heißen. Für die Veranſtaltung landwirtſchaftlicher Studienreiſen werden wieder 2000 Mark eingeſtellt und die gleiche Summe für Einführung einer einheitlichen Buchführung, auf deren Bedeutung beſonders vom Referenten Oekonomierat Huber hingewieſen wurde. Die Summe wird mit großer Mehrheit genehmigt. Oeko⸗ nomierat Huber begründet die Einſtellung von 2000 Mk. für die Veranſtaltung von Maſchinenprüfungen; nach längerer De⸗ batte wurde die Summe in Höhe von 1000 Mark eingeſtellt. Die Einſtellung von 2000 Mark für Bauberatung wird mit größerer Mehrheit abgelehnt. Prinz Löwenſtein begründet den Antrag auf Einſtellung von 2000 Mk. für die Organiſation der Beſchickung größerer, namentlich außerhalb des Landes abgehaltener Ausſtellungen. Da⸗ bei ſei vor Allem auch die Beſchickung größerer Ausſtellungen mit Saatgut, Wein, Tabak, Obſt und Kirſchwaſſer in Ausſicht zu neh⸗ men. Die Poſition wird einſtimmig genehmigt. Weiter werden 5000 Mark für die Veranſtaltung von landwirtſchaftlichen Aus⸗ ſtellungen im Lande vorgeſchlagen. Die nächſte Landesausſtellung ſei für 1916 in Ausſicht genommen. Die Poſition wird einſtimmig angenommen. Die Anſtellung zweier Aſſiſtenten für die Landwirtſchaftskam⸗ mer wird gut geheißen und die Anſtellung eines rechnungsfühven⸗ den Beamten in Ausſicht genommen. Abg. b. Mentzingen bemängelt die Höhe der Verwaltungs⸗ koſten der Landwirtſchaftskammer, die vom Präſidenten mit den großen Aufgaben der Kammer gerechtfertigt wird. Als Reſerve⸗ fond werden eingeſtellt M. 8657.44, M. 5000 als Rücklage für den Beamtenpenſionsfond und M. 5000 als Rücklage füür die Er⸗ werbung eines eigenen Dienſtgebäudes, wenn die Deckungsmitbel aus den Einnahmen vorhanden ſind. Zur Frage der Heranziehung der nichtklaſſifizierten Grund⸗ ſtücke zur Umlageerhebung erklärt Geh. Oberregierungsrat Nebe, daß die Regierung gern bereit ſei, die Frage zu prüfen, ob es möglich iſt, die nichtklaſſifizierten Grundſtücke zur Umlageerhebung heranzuziehen. Die Geſamteinnahmen betragen M. 119 577.44, die Ausgabem M. 120 857.44. Der Voranſchlag wird einſtimmig angenommen. Es folgt die Beratung des Staatsvoranſchlags für die Jahre 1910/1911, der vom Präſidenten zur Annahme empfohlen wird. Die Anforderungen für Förderung der Landwirtſchaft halben ſich in dieſem Voranſchlage in der Haupkſache im Rahmen der bisherigen Bewilligungen und iverden erheblichere Neuanforderungen, für welche eine gutachtliche Aeußerung der Kammer in Frage gekommen wetre, nicht in Ausſicht genommen Die Landwirtſchaftskammer erklärt ſich mit dem Staatsvor⸗ anſchlag einverſtanden. Zur Frage der Erwerbung eines eigenen Dienſtgebäudes der Landwirtſchaftslammer ſtellt Abg. Sänger folgenden Antrag: „Die Landſoirtſchaftskammer wolle den Ankauf des Hauſes Stepha⸗ nienſtraße 43 beſchließen.“ Zur Frage der Heranziehung der nichtllaſſifizierten Grund⸗ ſtücke zur Umlageerhebung, ſowie Vereinfachung und Verbilligung der letzteren wird folgender Antrag des Vorſtandes angenommen: Die Landwirtſchaftskammer wolle erklären, daß auch der Steuer⸗ wert der ſämtlichen nichtklaſſifigierten Grundſtücke, welche ver⸗ anlagt und landwirtſchaftlich genutzt ſind, laut§ 2 des Geſetzes heranzugziehen ſind. Die Landwirtſchaftskammer wolle die Regle⸗ rung erſuchen, die Heranziehung dieſer Grundſtücke in der Art durchzuführen, daß für al hle nichtblaſſifizterten Grundſtücke, ſowelt nicht ohne erhebliche Koſten feſtzuſtellen iſt, daß ſie als nicht bet⸗ tragspflichtig anzuſehen und auszuſchließen ſind, zunächſt die ent⸗ fallenden Beiträge unter dem Vorbehalt angefordert werden, daß von ihrer Erhebung Abſtand genommen wird, wenn nachgewieſen, daß die betreffenden Grundſtücke nicht beitvagspflichtig ſind. Geh. Oberregierungsrat Nebe führt aus, daß der Wortpaut des Geſetzes für die Heranziehung der nichtklaſſifizierben Grund⸗ ſtücke ſpreche. Wenn die Regierung von dem Beizug abgeſehen, ſo ſei dies aus finanztechniſchen Gründen geſchehen. Doch werde die Regierung im Benehmen mit dem Finantzminiſterium in eim Frage eintreten. 22.··(.... Schweinfurt, und die Anfrage ging dahin, ob Schiller geneigt ſein würde, eine Ratsherrnſtelle in Schweinfurt anzunehmen, die mit leidlichem Gehalt verbunden ſei, aber bei geringer Tätigkeit, — wöchentlich zwei bis drei Stunden,— ihm genügend Zeit für durch die Hand eines Mädchens zu erhalten, die ein paar tauſend Taler Vermögen habe und an Geiſtes⸗ und äußerlichen Vorzügen ihm nicht unwert ſei. Nun, Schiller ſchlug lächelnd den Antrag gus. Er war damals,— im Frühjahr 1788,— doch über die Jahre hinaus, um ſich, zumal in ſo rein geſchäftlicher Weiſe, eine geſicherte Exiſtenz zu begründen. Andererſeits aber war Schiller ſfelbſt durchaus immer mit dem Gedanken beſchäftigt, zu heiraten. Ja, er war ſo heiratstoll, daß er ſelbſt, wie er einmal an Körner ſchrieb,„ernſthaft ſich zu verplempern“ befürchtete. So war er auch einmal nahe daran, bei Wieland um die Hand von deſſen zweiter Tochter anzuhalten, und Schiller's Verkehr im Wie⸗ dand'ſchen Hauſe muß ſo lebhaft und ſeine Huldigung für dieſes Miädchen ſo offenbar geweſen ſein, daß ſeine Abſicht anderen be⸗ kannt wurde. Denn nicht nur zu Körner war das Gerücht von einer beporſtehenden Verlobung Schiller's gedrungen, ſondern ſie war ſo bekannt geworden, daß im Jahre 1805 ein Schweizeriſches Blatt in der Nachricht von Schillers Hinſcheiden den Dichter einen Schwiegerſohn Wielands“ nannte. Neben allen dieſen Heiratsabſichten des Dichters beſtand das BVerhältnis zu Frau von Kalb, als dieſe nach Weimar gekommen war, fort. Die Weimarer Geſellſchaft ſah,— man befand ſich eben noch in der Genieperiode,— in dieſem innigen Freundſchafts⸗ verhältnis zwiſchen der verhefrateten Frau, die eine zärtliche Mut⸗ ter ihrer Kinder war, und dem Dichter nichts Arges. Und ſelbſt Herr von Kalb war, als dieſer nach Weimar kam, gegen Schiller „ganz der alte, wahre, herzlich gute Menſch.“„Seine Freund⸗ ſchaft für mich“, ſo ſchreibt Schiller an Körner,„iſt unverändert, weulches zu bawundern iſt, da er ſeine Frau liebe, und mein Ver⸗ ſeine literariſche Tätigkeit böte. Dieſe Stellung ſei freilich nur hältnis mit ihr notwendig durchſehen muß. Aber ſeine Billig⸗ keit und ſeine Stärke dürfte vielleicht durch Einmiſchung fremder Menſchen und eine dienſtfertige Ohrenbläſerei auf eine harte Probe geſtellt werden. Ich verſtehe nämlich nur in Beziehung auf die Meinung der Welt, denn der Glaube an ſeine Frau wird nie bei ihm wanken. Ich weiß nicht, ob mich die Gegenwart des Mannes laſſen wird, wie ich bin. Ich fühle in mir ſchon einige Veränderung, die weiter gehen kann.“ Herr von Kalb war offenbar ein kluger Mann, der wußte, daß jeder gewallſame Bruch nur die Herzen der Beiden ſchneller noch zuſammenführen würde. So tat er, offenbar das einzig Rich⸗ tige in ſolchem Falle,— alles, um das Verhältnis langſam zu löſen. Er ging mit ſeiner Gattin auf Reiſen, und der vereinſamte Dichter wandte ſich Anderen zu. Im Hauſe der Frau von Stein fand er dann auch ſchließlich diejenige, die ihm mehr werden ſollte, als eine flüchtige Begegnung. Charlotte von Lengefeld hielt ſich im Stein'ſchen Hauſe beſuchsweiſe auf, und ſein Intereſſe wurde ſo lebhaft für ſie, daß, als Charlotte zum beginnenden Sommer zu ihrer Mutter nach Rudolſtadt heimkehrte, ſich auch Schiller dorthin zu einem Sommeraufenthalt wandte. Im innigen Ver⸗ kehr der beiden Schweſtern, Karoline von Beulwitz,— ſie lebte meiſt von ihrem Gatten getrennt, von dem ſie dann im Jahre 1794 geſchieden wurde— und Charlotte in dem geiſtig vornehmen Lengefeld'ſchen Hauſe, fand Schiller auch den rechten Standpunkt, den er Charlotte von Kalb gegenüber einzunehmen hatte Seine Gefühle für ſie erkalteten mehr, und wenn er ihr auch formell den Vorſchlag machte, ſich von ihrem Gemahl ſcheiden zu laſſen, ſo ge⸗ ſchah es in der ſicheren Hoffnung, durch eine Ablehnung dieſes Vorſchlags freie Hand gegenüber einer anderen zu erhalten. Er wurde in dieſer Erwartung nicht getäuſcht, aber Zweifel erwach⸗ ten nun in ihm, wer die Rechte ſei, Karoline oder Charlotte. Lange Zeit ſchwankte er, bis er ſich für die Jüngere, die Freie, durch kein anderes Band Gefeſſelte, entſchied. Am 14. Februar 1790 wurde Schiller mit Charlotte von Len⸗ gefeld in der Hauptkirche zu Jena durch Superintendent Oemler aufgeboten, und am 22. Februar wurde das Paar in dem Dorfe Wenigenjena getraut. In aller Stille ward die Trauung voll⸗ zogen. Charlotte war das Weib,„deſſen Schiller bedurfte. Er konnte auf den klaren Grund dieſer Seele ſchauen, in der nichts Verborgenes lag, ja, der es unmöglich war, ein Wort anders, denn als treues Bild ihrer Gefühle und Gedanken auszuſprechen. Der erfriſchende Hauch blühender Phantaſie wehte durch ihr Leben. und ihre Begleiterin, die Hoffnung, erhielt in Charlotten die für Schiller ſo wohltätige Heiterkeit.“ Charlotte war die treue Pflegerin des Dichters in ſeiner Krankheit. Geiſtig nicht unbegabt, ſelbſt poetiſch geſtimmt, war ſie ganz die Frau, dem Dichter in allen ſeinen Intereſſen zur Seite zu ſtehen. Und in treuer Liebe hing ſie ihm mit Zärtlichkeit bis an ſein Lebensende an und hielt bis an den eigenen Tod das Andenken des Dichters rege, in treuer Fürſorge auch um die vier Kinder, die ſie dem Gatten geboren hatte. Am 9. Juli 1826 ſtarb Charlotte von Schiller in Bonn. Beiträge zur Frauenfrage. Auskunftſtelle für Frauenberufe. L 12, 13 3. Stock. Sprechſtunde: Mittwochs von 10—11 Uhr⸗ Kleine Mitteilungen. Eine Verkäuferinnenſchule hat die Verwaltungs⸗ behörde für das Hamburger Schulweſen auf Antrag der Detaib⸗ liſtenkammer eröffnet. Die Schülerinnen haben zweimal wöchent⸗ lich, morgens von 8 bis 10 Uhr, je zwei Unterrichtsſtunden, und werden in dieſer Zeit in Deutſch, Rechnen, Schönſchreiben, Kauf⸗ männiſcher Korreſpondenz und allgemeinen kaufmänniſchen Fã⸗ — 1 kreiſes beſteht kein Bedürfnis. Maunbeim 5. Novemder. neral r ie(A5 wblatt. 3. Seite. Der Antrag des Vorſtandes wird angenommen. Abg. Schü ler befürwortet ſodarn folgenden Antrag betr. die Veranlagung des landwirtſchaftlichen Grundbeſitzes zur Vermögens⸗ ſſteuer:„Die Landwirtſchaftskammer wolle die Regierung erſuchen, Eine Nachprüfung der Einſchätzung der landwirtſchaftlichen Grund⸗ frücke hauptſächlich auch in den in der Nähe größerer Städte ge⸗ Tegenen Gemeinden oder in eingemeindeten Vororten mit größerem Tandtvirtſchaftlichen Grundbeſitz zu dem Zwecke zu veranſtalten, vaß die vielfach wegen ihres evenkuellen Bauplatzcharakters viel zu hoch eingeſchätzten landwirtſchaftlichen Grundſtücke auf einen Steuerwert surückgeführt werden, der der Rentabilität derſelben bei Benützung gum landwirtſchaftlichen Betriebe mehr entſpricht.“ Der Antrag wird gegen 1 Stimme angenommen. Die Ver⸗ ſammlung wird von ½ Uhr bis auf ½ Uhr ausgeſetzt. *** Nachmittagsſitzung. Karlsruhe, 4. Nov. Präſident Prinz Löwenſtein eröffnet ½5 Uhr die Nach⸗ mittagsſitzung. Abg. Freiherr v. Stotzingen berichtet über die Durch⸗ führung der Landesbauordnung, deren neue 177 gegenüber 57 Paragraphen der alten Ordnuag aufweiſe. Hauptklagen Aingen auf zu weitgehende Beläftigungen der Beteiligten; die Koſten hätden im Verhältnis zur Bauausführung gewaltig zu⸗ genommen, die Verſchleppung der Erledigung der Baugeſuche ſei bei den Bezirksämtern gleichfalls eine größere geworden. Sein Antrag geht dahin, die Landwirtſchaftskammer wolle in Berück⸗ ſichtigung der zahlreichen Mißſtände, welche die Durchführung der Landesbauordnung von 1907 in den Landorten verurſacht, beſchließen, die Regierung zu erſuchen: I. Großh. Regierung wolle in Erwägung ziehen, die Zu⸗ ſtändigkeit der örtlichen Baubehörde zu erweitern, insbeſon⸗ deve für Bauausbeſſerungen und Neubauten ohne Feuerungs⸗ au lagen. 2. Großh. Regierung wolle die Großh. Bezirksämter an⸗ weiſen, bei Durchführung der Landesbauordnung auf die Unterſchiede zwiſchen ſtädtiſchen und ländlichen Verhältniſſen weitgehend Rückſicht zu nehmen. Abg. Morgenthaler ſchließt ſich dieſen Klagen voll⸗ kommen an, beſonders die Ausführungsbeſtimmungen bei den Kaminen ſeien geradezu rigoros und er könne nicht begreifen, warum zu Bauten von Kaminen Pläne notwendig ſeien. Geh. Oberregierungsrat Nebe führt aus, daß die neue Bau⸗Ordnung am 1. November 1907 in Kraft getreten ſei. Die gange Materie ſei neu geregelt und da gebe es manches, was un⸗ liebſam empfunden, was ungewohnt und als abänderungs⸗ bedürftig ſich erweiſe. Doch habe der Antragſteller wie auch der Vorredner etwas gar zu ſchwarz aufgetragen. Er müſſe auch be⸗ tonen, daß in der neueren Bauordnung für eine Reihe von Aus⸗ beſſerungen eine Genehmigung nicht vorgeſchrieben ſei; außer⸗ dem weiſe die Bauordnung auch eine Reihe von Erlei htexrungen vor. Er möchte zur Kenntnis bringen, daß im Miniſterium des Innern Erwägungen ſchweben, welche Erleichterungen für den kleinen Wohnungsbau eingeführt werden könnten. Auch ſoll ge⸗ prüft werden, welche weitere Erleichterungen eingebracht werden können. Die Abgg. Weishaupt und Schüler bringen eine Reihe vbon Klagen über die Bauordnung vor. Geh. Regierungsrat Salzer: Nachdem die Regierung erklärt, daß die Bauordnung einer neuen Prüfung unterzogen werde ſo ſei zu hoffen, daß den vielen Beſchwerden der Land⸗ bevölkerung abgeholfen werde. ſ Die Jedenfalls müſſe angeſtrebt wer⸗ den, daß die Baupolizei in einer Hand ſich befinde, daß ſie gleich⸗ mäßig gehandhabt werde und der§ 126 Ziffer 13 Anwendung⸗ finde, wo es dem Bezirksamt geſtattet ſei, von Vorlegung von Plänen ganz oder teilweiſe abzuſehen. Nach längerer De⸗ batte, in der erneut Klagen vorgebracht werden, finden die An⸗ träge des Referenten Annahme. Freiherr v. Stotzingen berichtet über die Ar⸗ beitsloſenverſicherung, deren Berechtigung er nicht anerkennen könne, wenn er auch von gewiſſer Seite den Vorwurf des Schnapsjunkers erhalte. Hier gehe die ſoziale Fürſorge in eine ſozialiſtiſche über. Die Notwendigkeit einer ſoſchen Verſicherung auf dem Lande muß entſchieden verneint werden. Es ſei auch noch nie die Arbeitsloſigkeit ſo aufgetreten, daß ſie das öffent⸗ liche Intereſſe in Anſpruch genommen habe. Der Berichterſtatter beanxragt, den Leitſäten des Miniſteriums des Innern im fol⸗ genden Sinne zuzuſtimmen. „Die Vorſorge bezüglich Arbeitsloſenverſicherung iſt Auf⸗ gabe der größeren Kommunalverbände. Die gemeindlichen Ein⸗ wichtungen ſind auf die im Handwerk und Induſtrie beſchäftigten Perſonen zu beſchränken. Für Ausdehnung dieſes Perſonen⸗ Die Verſicherung iſt ſo einzu⸗ richten, daß ſie ebenſo von nichtorganiſterten als von organi.: ſierten Arbeitern benutzt werden kann. Die Verſicherung iſt organiſch auf das engſte mit dem ſtädkiſchen Arbeitsnachweis zu berbinden und mit dieſem einheiflich zu leiten.“ chern unterrichtet. Bisher haben nur etwa 20 v. H. der Verkäu⸗ ferinnen nach der Volksſchulbildung eine Fachbildung erhalten.— 382 Das akademiſche Handelslehrerexamen beſtanden Fräutein Amalie Lauer an der Akademie für Sozſal⸗ und Handelswiſſenſchaften in Frankfurt a. M.— Drei weibliche Univerſikäts⸗Dozenten wirken zurzeit an der Univer⸗ fität Birmingham für Geſchichte, Philoſophie und Botanik. Die letztgenannte Tozentin wurde ſdeben zugelaſſen, ſie heißt Miß Jeſſie Bapliß.— Die Anſtellung einer Wandergewerbe⸗ inſpektorin und einer weiblichen Aſſiſtentin in der Gewerbe⸗ inſpektion wurde kürzlich vom norwegiſchen Parlament be⸗ ſchloſſen.— Wie in der„Sozialen Praxis“ mitgeteilt wird, er⸗ fährt die öſterreichiſche Gewerbeinſpektion einen Ausbau durch die Neuanſtellung von weiblichen Beamten, Im Jahre 1905 wurde die erſte Aſſiſtentin des Wiener Gewerbeinſpek⸗ torats beſtellt, die ſpeziell das Konfektionsinduſtriegebiet zu über⸗ wachen hatte. Da ſich die Heranzjehung weiblicher Inſpektions⸗ organe bewährt hat, wurden nunmehr für die vier Aufſichtsbezirke Prag, Brünn, Graz und Lemberg, gleichfalls je eine Aſſiſtentin ernannt.— Der erſte weibliche Bäckermeiſter, Fräu⸗ lein Edle in Schuttenwald(Baden) hat die Meiſterprüfung mit Auszeichnung beſtanden. Fräulein Edle iſt Inhaberin Bäckerei und Konditorei, in der ſie nunmehr auch Lehrlinge und Geſellen ausbilden kann. Eine Frauenzeitſchrift in Konſtantinopel. Mit dem Sturz des alten Regimes in Konſtantinopel hat auch der Feminismus in der Türkei einen jähen Aufſchwung genomm en; ſeit kurzem erſcheint in Konſtantinopel eine Frauenzeitſchrift, vie „Mehaſin“, die Aſaf Mon animer Bei begründet hat und deren Ziel es iſt, das geiſtliche und ſittliche Nibcau der crtomaniſchen Frau zu heben. Nach ſchwierigen Anföngen ſcheint das Blatt ſich vaſch durchzuſetzen; ſwie die„Repue mikteilt, erſcheint die Monats⸗ ſchrift ſetzt bereits in einer Auflage von 2000 Exemplaren, die von der Frauenwelt der Stadt am Woldenen Horne mit bemerkens⸗ werbem Eifer ſtudiert und kommentiert werden. einer Abg. Steingötter berichtet über den Entwurf einer Fernſprechgebührenordnung und tritt für eine Verbilligung durch Aenderung des Tarifs ein. Abg. Riehm referiert über den Anbau von Weizenſorten im Oberlande und ſtellt folgenden Antrag: Die Landwirtſchafts⸗ kammer wolle ſich dahin ausſprechen, daß im badiſchen Oberlant weder von der Großh. Saatzuchtanſtalt Hochburg, noch von der Landwirtſchaftskammer engliſche oder andere gelbe Weizen⸗ ſorten zur Saat eingeführt werden, weil die ſchweizeriſchen Mühlen als Hauptabnehmer überhaupt nur roten glaſigen Weizen kaufen Es dürfen in dieſem Gebiet zwiſchen Villingen⸗ Meßkirch, Pfullendorf⸗Markdorf, Waldshut, Bonndorf nur Saatzuchtſtationen mit ſolchen Sorten anerkannt werden, deren Mehl ohne Klebegehalt und guter Backfähigkeit verſehen iſt. Abg. Binz begründet den Antrag, die Landwirtſchafts⸗ kammer wolle die Wünſche der Viehzüchter hinſichtlich Wieder⸗ einführung von Weggeldern bei ſtaatlichen Prämiierungen ver⸗ treten, der vom Geh. Regierungsrat Häfner und dem Abg. v. bekämpft wird, worauf derſelbe zurückgezogen wird. Abg. Huber beſpricht die Frage des Muſterſchutzes für Süßrahmbutter und teilt mit, daß der Molkereiverband dieſe An⸗ gelegenheit regeln werde. Abg. Koger begründet den Antrag, die Regierung zu erſu⸗ chen, die Errichtung einer Landwirtſchaftsſchule mit dem Rechte der Verleihung der Reife zum Einjährig⸗Freiwilligen Militär⸗ dienſt in Exwägung zu ziehen. Der Antrag findet die Unterſtützung verſchiedener Redner der Verſammlung. Geh. Oberregierungsrat Nebe führt aus, daß die Errichtung einer landwirtſchaftlichen Mittelſchule in Verbindung mit der An⸗ ſtalt Hochburg erwogen worden ſei. Die Errichtung einer beſon⸗ deren Schule ſei koſtſpielig und dürfte kaum in Erfüllung gehen. Die Regierung werde aber die Frage der Angliederung einer ſol⸗ chen Anſtalt an eine beſtehende Realſchule in Erwägung ziehen. Dem Antrag Koger wird zugeſtimmt. Abg. Schüber ſtellt den Ankrag, die Landwirtſchaftskammer wolle die Regierung fragen, inwieweit ihre Zuſage, die Schulfrage auf dem Lande den örtlichen Verhältniſſen anzupaſſen, erfüllt ſei. Geh. Oberregierungsrat Nebe erklärt, daß die Beantwor⸗ tung Angelegenheit des Unterrichtsminiſters ſei. Weiter liegt folgender Antrag Geppert vor: Die Landwirt⸗ ſchaftskammer wolle ſich der Herbeiführung eines ausgiebigeren ge⸗ ſetzlichen Schutzes und Anbahnung beſſerer Abſatzverhältniſſe für das naturreine Kirſchenwaſſer annehmen.— Mit ſolchen Be⸗ ſtrebungen werde den Produzenten wie Konſumenten genützt. Der Antrag wird zur weiteren Beratung dem Ausſchuß überwieſen. Es wird ſodann die vierte Tagung der Landwirtſchaftskam⸗ mer vom Vorſitzenden Prinzen Löwenſtein geſchloſſen mit einem Hoch auf S. K. Hoheit den Großherzog, den treuen Freund und Förderer der Landwirtſchaft. (Von unſerem Korreſpondenten.] sh. Kiel, 4. November, (Vierter Tag) Am heuligen vierten Verhandlungstage wird zunächſt der An⸗ geklagte Siegfried Jacobſohn jun. vernommen, der ſich eben⸗ falls für nichtſchuldig erklärt; er habe für das Geſchäft ſeines Va⸗ ters nur ſeinen Namzen hergegeben. Frankenthal, mit dem ſie Ge⸗ aber auch ſie den Angeklagten Frankenthal. An Beamte ſeien von ihnen keine Gelder gezahlt worden.— Der Angeklagte Kaufmann Brakel will vollſtändig von Jacobſohn beeinflußt worden ſein. Er gibt zu. daß die Briefe aus den Akten durch ſeinen Schwager entfernt worden ſein können. Damit iſt die Vernehmung der An⸗ geklagten beendet. Der Geheime Rechnungsreviſor Klein von der Kaiſerlichen Oberrechnungskammer in Potsdam hält es nicht für möglich, daß die großen Unterſchleife hätten bemerkt werden müſſen. Der Rechnungshof prüfe nur buchmäßig. Verwaltungsſekretär Mül⸗ lr⸗Kiel: Auch wenn die Bücher richtig geführt ſind, können immer noch mehr Quantitäten herauslommen, von denen man nicht weiß, wo ſie her ſind. Es iſt vorgekommen, daß bis zu 100 000 Kilo mehr an Maderial da war, als hätte da ſein ſollen. — Der Zeuge Intendantur⸗Aſſeſſor Frährich ſchildert hierauf die Verhäliniſſe auf der Werft, die 8500 Arbeiter und 1000 Be⸗ amte beſchäftigt. Ihre Aufgabe ſei nicht, in kaufmänniſcher Weiſe einen gewiſſen Ertrag herauszuwirtſchaften, ſondern für die möglichſt ſchnelle Ausrüſtung der Schiffe und damit für die Schlagfertigkeit der Flotte zu ſorgen. Daher mußten in verſchie⸗ denen Fällen kaufmänniſche Rückſichten hintangeſetzt werden, wenn ſich auch ſonſt die Verwaltung Mühe gab, ſparſam zu wirtſchaften. Der Gerichtshof begibt ſich dann mit den Geſchworenen, den Angeklagten, den Verteidigern und den Vertretern der Preſſe zur Beſichtigung der Kaiſerlichen Werft an den Quai, wo ein Dampfer bereit ſtand. Die Angeklagten wurden von einer Reihe Schutzleute eskortiert. Die Verteidiger halten verſchiedene Wagen an, die ein⸗ und ausfahren, und laſſen ſich die Paſſierſcheine zeigen. Sie ſind zumeiſt von den Arbeit⸗ gebern ausgeſtellt und nicht von der Werft. Auf einigen Paſſier⸗ ſcheinen ſtehen eine ganze Anzahl von Namen. Der Verteidiger .-R. Schirren meint, daß die dazu beſtellden Schutzleute unter dieſen Umſtänden gar keine richtige Kontrolle ausüben könnten. Ein Schutzmann behauptet demgegenüber, die Leute im Kopfe zu haben. Ein Kutſcher hat ſeinen Paſſierſchein ſorgfältig in einer Streichbolzſchachtel verpackt. Der Angeklagte Riecken behauptet, man könne es dem Scheine anſehen, daß er noch nicht ein einziges Mal zum Zwecke des Vorweiſes aus der Schachtel genommen ſei. Der betr. Schein iſt ebenfalls von einem Arbeitgeber und nicht bon der Werft ausgeſtellt. Aſſeſſor Frährich erklärt, daß die Abnehmer eine Dauer⸗Paſſterkarte bekämen und daß ſie ihren Leuten eine Beſcheinigung gäben, wonach dieſe bei ihnen angeſtellt ſeſen, gibt aber auf Vorhalten des Angeklagten Frankentha“ zu, daß dieſe Beſtimmung erſt neuerdings eingeführt worden ſei. Es wird dann das Reſervemakerialienlager beſichtigt, das dem An⸗ geklagten Riecken unterſtand, und auf dem Material in den ver⸗ ſchiedenſten Sorten herumliegt. Weiter wurde die Schiffsbau⸗ werft beſichtigt, die Eiſenhöfe der Angeklagten Riecken und Hein⸗ rich, ſowie Kupfer⸗ und Meſſingabfälle. Sodann wurden die Verhandlungen auf morgen vormittag 9½ Uhr vertagt. Hus Stadt und Tand. * Maunheim, 5. November 1909. den 7. November, vormittags 11 Uhr, findet im Evangel. Gemeinde⸗ I haus(Kaiſerhütte) Seckenheimerſtr., die feierliche Eröff⸗ nung des Baſars des Evang. Arbeiterfraue Die Kieler Werftaffäre vor dem Ehwurgericht. ſchäfte machten, habe ſie öfters übers Ohr gehauen, ondererſeits „ Bafar im Gvaugel. Gemeindehaus. Am nächſten Sonntag, vereins ſtatt, der bis Montag abend dauern wird. Was rühr Arbeiterfrauenhände in ktreuer, aufopfernder Arbeit gefertigt, Gönner und Freunde unſerer Sache uns geſchenkt, ſoll verkau werden. Der Reinertrag iſt beſtimmt für die Weihnachtsbeſcherum armer Kinder, für die Unterſtützung armer, kranker Mitglieder un für das evangeliſche Volksbureau. Frau Geheimrat Julia La: hat in dankenswerter Weiſe das Protektorat übernommen Sonntag und Montag abend um 8 Uhr findet ein Jamilie abend ſtatt; Chöre, Sologeſänge, Mzrſtkvorträge und Ti ſtücke folgen in bunter Reihe. Alle Mitglieder unſerer Gemeim laden wir zu allen Veranſtaltungen aufs herzlichſte ein. Gal zur Verloſung wolle man an Frau Bölſterling, 8 2, richten.(Näheres ſiehe im Inſeratenteil.) * Mannheimer Illuſtrierte Zeitung. Die morgen erſchein Nummer enthält einen reich illuſtrierten Artikel„Zu Schillers Geburtstag“, der mit Reproduktionen nach einigen weniger bek unt alten Originalen ausgeſtattet iſt. Unter dem reichen Bildermateria aktueller Ereigniſſe finden wir Bilder von der Zarenreiſe, eine A der neuen Luftſchiffwerft in Friedrichshafen nebſt der alten ballonhalle, die jetzt abgeriſſen wird, den neuen deutſchen Ri⸗ kreuzer„Blücher“, ein Szenenbild der in Mannheim mit Erfolt geführten Operette„Suzette“ u. a. m. Eine kleine Bilder ſchildert den„hiſtoriſchen Hut in der Wintermode“. Die N bringt ferner eine große Anzahl aktueller Porträts. Im textliche! Teile wird der„Bruderzwiſt“ fortgeſetzt. * Verein der Handlungskommis von 1858, Bezirk Man⸗ Anläßlich ſeines 15. Stiftungsfeſtes hält der Verein un gen Samstag abend im Reſtaurant„Fauft“ einen Herr Abend ab, wozu Einführungen geſtattet ſind. * Frauen⸗Verein. Bei der herannahenden kälteren Jahr zeit iſt es angezeigt, das Publikum wieder auf unſere Volk küchen aufmerkſam zu machen. Es wird dort den Beſu zu billigen Preiſen eine ſehr ſchmackhafte und geſunde H mannskoſt dargeboten; alle Speiſen werden nur aus den Materialien hergeſtellt. Man iſt immer beſtrebt, größt wechslung in den Speiſezetteln zu bieten. Daß bei den gen teueren Nahrungsmittelpreiſen die Mahlzeiten ſo billig geben werden können, beruht nur auf dem Prinzip des konſums und je ſtärker dieſer iſt, deſto Beſſeres kann g werden. Außer der Mittagskoſt werden den ganzen Ta Getränke— Kaffee, Milch und Kakao— warme un Sorten Kuchen verabreicht. Alles dieſes iſt airgends beſſe billiger zu haben als in unſeren Volksküchen. Die Volksk befinden ſich in R 5, 6, Schwetzingerſtraße 83 und ſtraße 2. 9 5 *Der Vortragsabend des Hilfsvereins für eutlaſſene G kranke, der geſtern abend im Rathausſaale abgehalten ſwu in dem Herr Medizinalrat Dr. Fiſcher⸗Wiesloch über ſchichtliches und Aktuelles aus der Irre ſorge“ ſprach, hatte ſich eines ſehr guten Beſuches zu e Es war das erſtemal, daß der vor einem Jahr in Mannhei gründete Verein an die Oeffentlichkeit trat und an die täti hilfe der Mitbürger appellierte. Wenn irgend ein Vere Unterſtützung bedürftig iſt, ſo iſt es gewiß der Hilfsverein laſſene Geiſteskranke. Sicherlich hat der Vevein mit ſeinem geſtrß Vortragsabend neue Freunde und Gönner gewonnen. Die Bef des Vortrages rekrutierten ſich aus Geiſtlichen, Aerzten und har ſächlich Ddamen. Herr Dr Max Friedmann hieß alle Erſe nenen herzlichſt willkommen. Es ſei ein wichtiger Tag für Verein, der mit dem Vortragsabend zum erſtenmal an die e lichkeit tvebe. Vielfach beſtehe auch im Publikum die Anſicht die Beiſteskranken unheilbar ſejen. Dies ſei unrichtig. Die m Geiſteskranken könnten aus den Anſtalten wieder als geſund laſſen werden. Die Zahl der Geheilten ſei Jahr⸗ groß. Eine große, Sckkvierigkeit gber ſei es, de Eütläſſenen ine geeignete Exiſtenz zu ſcha Hilfsvereine für entlaſſene Geſſteskranke ein. Sie w. laſſenen unterſtützen, für eine geeignete Beſchäfti tragen ete. Redner erſuchte diefenigen, die an dem ſchö der Nächſtenliebe mithelfen wollen, dem Verein als Mi zutreten. Hierauf ergriff der Direktor der Großh. He Pflegeanſterlt zu Wiesloch, Herr Modiginalrat Dr. Fiſ Wort zu ſeinem Vortrag über das ſchon genannte D Redner gliederte ſeine höchſt inteveſſanten Ausführunge Teile und zwar gab er zunächſt einen kleinen hiſtoriſchen über den Enttpicklungsgang der Irrenfürſorge in unſerem engere Heimatlande Baden, um ſich dann über die von ihm geleitebe Al Wi'ssloch zu verbveiten und am Schluſſe auf die notwen Au lärungsarbeit hinzuweiſen. In der heutigen Heil⸗ und anſtalt Pforgheim beſitze man ein altes und ehrwürdiges Den der Irrenfürſorge. Die Anfänge dieſer Anſtalt datieren das früheſte Mittelalter. Redner ſchilderte dann das verdie⸗ Wirken des Chriſtian Friedrich Wilhelm Roller, des Gründers der Anſtalt Illenau. Roller wurde am 11. Janua als Sohn des Leiters der Pforzheimer Irrenanſtalt gebor⸗ wurde er als Aſſiſtenzanzt an die Heidelkerger Irrenanſt rufen. In Wort und Schrift nahm Roller unermüdli gegen die Vorurteile des Publikums gegen die Geiſtes anſtalten auf. Später beſchäftigte ſich Roller noch mit d ſorgung ſchwachſinniger Kinder und der Vekämbſung d ſucht. Mehr als 50 Jahre war dieſer Mann die füh⸗ in der Irrenfürſorge. Illenau entwickelte ſich unter ſein zu einer Muſteranſtakt und vielſach bildete Illenau für andere zu erbauende Irvenanſtalten in Deutſchle gab klsdann an Hand eines Situationsplanes einet blick über die von ihm geleitete Irrenanſtalt Wiesſoch, liege etva 50 Meter über Wieskoch. Die Männer abteilung iſt getreunt. Das ewaltungshaus enthält das törium und die Wohnungen für den Verwalter und! Ungefähr im Zentrum der Anſtakt liegt die Wachſta kommt das große Lazaretthaus für ſolche Perſonen, die der lichent Pflege bedürfen. In einem anderen Gebäude ſind die kunftsraͤume für ruhige und unruhige Kranke. In den Landhäuſern ſind die harmloſeren Kranken untergebvacht dem Verwaltungsgebäude liegt ein großer Feſtplatz, auf welch Feſte ſtattfinden. In einem größeren Raume ſollen Konzerte beranſtaltet werden. Die ganze Anlage umfaßt 100 ha, 40 50 ha die Gebäude⸗ i ankommenden Patienten müſſen zunächſt ein Bad nehmen unk den dann zu Bette gebracht. Es erfolgt dann die ärztliche Unt ſuchung und Beobachtung. Die Kranzen kommen dann je nach Zuſtand in ihre Abteilung. Die Badbehandlung iſt die beſ mildeſte Behandlung, die man heute kennt. Am Schfuſſe Ausführungen verbreitete ſich Redner dann noch über di klärungsarbeiten. Anmeldungen zum Beitritt in den Verein u Herr Dr. med. Max Friedmann, Rheinſtraße 1, gerne Dx. Wir machen nochma Empfang. * Zum Kenzert der„Sängerhalle“. und in den Inſeraten bekannt gegebenen Stellen zu deut 6 preiſe von 50 Pfennig erhältlich. Dirigent iſt Herr Kapell Karl Bartoſch. Soliſten Fräulein Annie und Herr Opernſänger Fr. Stumpp von Hei theagter. Als Chorkomponiſten ſtehen im Programmt: Thu berg, Hegar, Bärtoſch, Weidt, Silcher und Zerlett, toſch, der als erfolgreicher Komponiſt bereits bekannt iſt, wir den neueſten Chor„Die Hüttie“ zum erſtenm 4. Seite. —.— General⸗Anzeiger. Abendblatt.) —— Mannheim, 5. November. Der Odenwaldklub unternimmt kommenden Sonntag, den 7. Nopember ſeine 11. Programmtour. Ziel iſt das vor⸗ bere Haardtgebirge und zwar führt die Wanderung von Bad Dürkheim über den Teufelſtein, Peterskopf(Frühſtück in der Turmwirtſch Rahnfels, Alte Schmelz,(Kaffeeſtation), Kehr⸗ zichannichts(Forſthaus) durchs liebliche Poppental, nach dem be⸗ kannten Weinort Wachenheim, woſelbſt im Hotel„Dalberger Hof“ für ein tadelloſes Mahl geſorgt iſt. Gerade zur Herbſt⸗ zeit, in der ſich die Natur in ihrem farbenprächtigſten Kleide ſeigt, läßt ſichs am Beſten marſchieren. Wanderkärtchen ſind in den bekannten Stellen(Siehe Inſerat) Model D 1, Zig.⸗ Handlungen Fritſch P 1, Geiſt L 1, Weick G 3, Klein Mittel⸗ kraße koſtenlos zu haben. Gäſte wie immer willkommen. 3. ds. abends ſlahl ein 18 Jahre alter Verhaftung. Am 3. Artiſt aus Mannheim am Karlsruher Hauptbahnhofe eine Hand⸗ kaſche im Merte von 25 M. und einen Wechſel über 1800 M. Auf telegraphiſches Erſuchen wurde der Täter von der Behnhof⸗Pollzei in Frankfurt a. M. feſtgenommen. Aus dem Großherzogtum. Adelsheim, 4. Nov. Große Summen Geldes ſind zumteil ſchon in dieſen Tagen ausbezahlt worden oder ſtehen noch aus für die im Kaiſermanöber verurſachten Flurſchäden. Im Amtsbezirk Adelsheim betrifft es hauptſächlich die Ge⸗ meinden Roſenberg mit 7000., Hirſchlanden mit 3800., Hohenſtadt mit 16000 M. und Sindolsheim mit 12000 Mark. Nach Altheim(Amt Buchen), der benachbarten größeren Ge⸗ Ateinde, dürften etwa 50 000 bis 60 000 Mark Entſchädigung aus⸗ bezahlt werden. *Gudtach(A. Wolfach), 4. Nov. Letzten Samstag abend ſpielte ſich in einem hieſigen Privathauſe ein aufregeudes Vorkommnis ab. Als der Hausherr von einer Reiſe heim⸗ fam, ſtürmten ihm Gattin und Dienſtmädchen entgegen und ſchrien:„Wir haben einen Verbrecher““ Der Hausherr be⸗ waffnete ſich mit einem Stock, mit Beleuchtung gings auf die Suche und in Wirklichkeit ſtieß er mit ſeinem Stock an einen Mann, der im Schlafzimmer des Dienſtmädchens ſich neben einem Schrank hinter den an der Wand hängenden Kleidern ver⸗ ſteckt hatte. Schnell verließ der Hausherr das Zimmer und ver⸗ ſchloß es, um Hilfe herbeizuholen. Mit einigen beherzten Männern kehrte er alsbald in das Zimmer zurück, und mit Ent⸗ ſetzen bemerkten die Eintretenden, daß der vermeintliche Ver⸗ brecher ſich mit einem Handtuch an einen Kleiderhaken ge⸗ hängt hatte. Zum Glück konnte der Mann lebend befreit werden, und als man ihn dann in den Ortsarreſt verbringen wollte, entwich er und ſprang in den nahen Kanal, wo er ungefähr 15 Meter fortgeriſſen wurde, aber ſeine Verfolger hol⸗ ten ihn wieder heraus. Kaum glaubte man ihn ſicher zu haben, als der arme Teufel nochmals entſprang und im Dunkel der Nacht verſchwand. Doch wurde er laut„Lhr. Ztg.“ noch in der gleichen Nacht feſtgenommen. Vermutlich handelt es ſich Rur um ein Liebesabenteuer. Offenburg, 4. Nov. Geſtern nacht wurden von Schußzleuten zwei Individuen beobachtet, die verdächtig erſchie⸗ ken, in einem Geſchäftshauſe einen Einbruch berſucht zu haben. Als die Schutzleute die beiden Verdächtigen ſtellen wollten, feuerte der eine einen R evolverſchuß ab, der dicht am Kopf des einen Schutzmannes vorbeiging; ein zweiter von dem Fliehenden abgegebener Schuß ſtreifte den anderen Schutzmann leicht am Arm. Die Täter ſind unerkannt entkommen e. Offenburg, 4. Nov. Die Bahnhofu mba u⸗ rbeiten ſind nunmehr ſo weit vorgeſchritten, daß der sgedehnte proviſoriſche Bahnhof am Sonntag in Betrieb genommen wird. geſchloſſen. 65 Jahre beſtand der bisherige Bahnhof, der im Laufe der Zeit nur weniger umfangreichen Aenderungen unter⸗ gogen wurde. Die neuen Bahnhofanlagen, deren Verſchub⸗ bahnhof bis beinahe nach Windſchläg ſich erſtreckt, ſind ſehr gusgedehnt und können den ſtarken Verkehr auf Jahre hinaus glatt bewältigen. Neue Maſchinenhäuſer, Werkſtättenbauten find ebenfalls ſchon fertiggeſtellt. de. Freiburg, 4. Nov. Der Oberſtabsarzt Dr. med. Hans Dorendor fin Freiburg i. Br. wurde zum dirigieren⸗ Arzt der Inneren Abteilung des Zentral⸗Diakoniſſenkranken⸗ hbauſes Bethanien in Berlin berufen und die Wahl durch den Evang. Oberkirchenrat beſtätigt. o0 Konſtanz, 4. Nov. Der Vorſchuß⸗Verein Konſtanz berkaufte die Brauerei Burghof nebſt den zugehören⸗ den Wirtſchaften in Allmannsdorf mit allem lebenden und toten Inventar an die Herren Gebr. Ruppaner hier um den Preis von 420 000 Mark. Gerichtszeitung. Mannheim, 4. Nov. Strafkammer. Vorſitzender: Landgerichtsdivektr Wengler. Vertreter der Großh. Staats⸗ behörde: Staatsanwalt Dr. Mutſchber. Der verwitwete Schneider Johannes Dreikluft, 58 Jahre alt und Vater von neun Kindern, aus Lützelſachſen, erhält wegen Bergehens gegen§ 176, Ziffer 3, 6 Monate Gefängnis. Auf der Anklagebnk ſitzen drei noch jugendliche Burſchen, des gemeinſamen Diebſtahls und der Hehlerei beſchuldigt. Der Tag⸗ kühner Wilhelm Reith, 17 Jahre alt, und ſein Kollege Georg Wimpflinger, 15 Jahre alt, haben aus Bauhütten von Neu⸗ Pauten verſchiedene Kleidungsſtücke entwendet, von denen ein Teil der Möbelpacker Karl Röſch um eine Bagatelle an ſich brachte und berkaufte Reith wurde zu 5 Wochen Gefängnis verurteilt, Wimpf⸗ inger erhielt zuzüglich einer vom Amtsgericht am 29. Oktober n ihn erkannten Gefängnisſtrafe von 4 Wochen wvegen Dieb⸗ ſabls eine Geſamtſtrafe von 6 Wochen Gefängnis; er wird wach Berbüßzung der Strafe einer Fürforgeanſtalt überwieſen werden. Röſch wurde freigeſprochen. Die Angeklagten wurden von Rechts⸗ anwalt Dr. Hartmann verteidigt. Der 25 Jahre alte Gießer Friedr. Heinr. Gaberdiel aus Wiesloch iſt lungenkrank, er kann deshalb ſeiner Beſchäftigung nicht nachgehen und wird von ſeinen Eltern unterſtützt. Dies hinderte ihn aber nicht, einen ziemlich lockeren Lebenswandel zu führen. Sorüber wurde er zum Diebe an ſeinem Vater. Er ſtahl ihm im Auguſt ds. Is. eine Taſchenuhr im Werte von 20 M. und 15 M. in bar. Der mehrfach vorbeſtrafte Angeklagte wird zu einer Ge⸗ fänignisſtrafe von 3 Monaten verurteilt. Der Taglöhner Emil Fiſcher leiſtete ſich am 1. Oktober, abends zwiſchen 7 und 8 Uhr, das Vergnügen, mit zwei Kumpanen auf der Friedrichsbrücke Arm in Arm zu gehen und den Paſſanken den Weg zu verſperren. Schutzmann Weißmann hieß ihn ſeines Weges gehen, Fiſcher ging auch, kehrte aber bald wieder mit ſeinen Henoſſen zurück, und der Unfug begann von neuem. Als der Schutz⸗ mann nun den Anführer zur Wache bringen wollte, warf ſich dieſer zu Boden und ſchlug und trat um ſich. Erft mit Hilfe eines wet⸗ teren Schutzmannes war der Transport möglich. Der Angeklagte titulierte dabei die Schutzleute mit einer Auswahl rheiniſcher Kraftausdrücke. Auf der Wache gab er einen falſchen Namen an Der Angeklagte, ſchon wegen Sachbeſchädigung vorbeſtraft, erhielt eine Gefängnisſtrafe von 3 Wochen und 8 Tage Haft. Der Arbeiter Andreas Freund, 24 Jahre alt, aus Käfertal, war am 7. Oktober vom Schöffengericht zu einer Gefängnisſtraf⸗ von 6 Monaten und 4 Wochen verurteilt worden, weil er am 25. Fulf dem Kaufmann Helberle in Käferbal aufgelauert und ihm eln Der alte Bahnhof wird am gleichen Tage Beil nachgeworfen hatte. Helberle war im Jahre 1907 gegen ihn als Zeuge aufgetreten. Am 14. September hat er dann in einer Wirtſchaft in Neckarau mit ſeiner Kraft gepr„ex ſei Vorſtand im Athletenklub uſw. Mit einem gewiſſen Robert Frank geriet er dann in Streit, zog ein Meſſer und drohte damit; als man es ihm entwinden wo ſtach er blindli um ſich und verſetzte der Frank zwei Stiche in den Rücken. Das Gericht hob das Urteil Schöffengerichts auf und verurteilte den von Rechtsanwalt Köhler verteidigten Angeklagten, der fortwährend in ſich hinein⸗ ſchluchzte und weinte, zu einer Gefängnisſtrafe von 3 Monaten, 4 Wochen Unterſuchungshaft werden ihm angerechnet. *** Paſtor Felke und ſeine Augendiagnoſe. Die Strafkammer in Krefeld hat den Paſtor Felke, der bei ſeinen Kuren ſich auf die Augendiagnoſe ſtützte und unter Anklage ſtand, den Tod eines an Blinddarmentzündung erkrank⸗ ten Bäckerlehrlings fahrläſſig verſchuldet zu haben, nach Gtägiger Verhandlungfreigeſprochen. Das Urteil wird in ärztlichen Kreiſen viel beſprochen werden, noch mehr aber dürfte die Be⸗ gründung Anlaß zu Erörterungen geben, die wir deshalb hier zum Abdruck bringen. Es wird darin ausgeführt: Das Gericht hat als feſtgeſtellt erachtei, daß der 16. Mai als Beginn der akuten Blinddarmentzündung zu rechnen iſt, ferner, daß am 18. Mai ſchon ein Eiterherd vorhanden war und daß der Tod verurſacht worden iſt dadurch, daß ſpäter der Durchbruch nach der Bauchhöhle und eine Bauchfellentzündung eintrat, infolge deren die Operation nicht mehr mit Erfolg durchgeführt werden konnte. Der Angeklagte hat am 18. Mai den Fall in Behandlung bekommen unzd die falſche Diagnoſe auf Leberleiden geſtellt. Dadurch, daß er den Kranken in Behandlung nahm und dem Arzte entzog, ferner dadurch, daß er Mittel anwendete, die von keiner ärztlichen Seite gebilligt werden können, hat er verſchuldet, daß der Tod eingetreten iſt. Es ſoll unerörtert bleiben, ob eine ſofortige Operation oder konſervative Behandlung der Blinddarmentzündung angebracht war. Aber auch bei konſervativer Behandlung hätten die Mittel anders ange⸗ ordnet werden müſſen. Vor allen Dingen war vollſtändige Ruhe notwendig, und wenn Sitzbäder verordnet wurden, hätten ſie unter Aufſicht von ſachverſtändiger Seite vorgenommen werden müſſen. Es iſt daher die Frage, ob der Todauf das Verhalten des Angeklagten zurückzuführen iſt, bejaht worden. Es war nun zu prüfen, ob dieſer Erfolg auf einer Fahr⸗ läſſigkeit des Angeklagten beruht. Da iſt es nötig, zu fragen, ob die Augendiagnoſe ein an ſich zuverläſſiges Mittes iſt, um eine ſichere Diagnoſe der Krankheiten zu ſtellen. Dieſe Frage hat das Gericht verneint. Nach den Bekundungen der Augenärzte hat die Augendiagnoſe noch keine wiſſenſchaftliche Unterlage Auch die vom Gericht angeordneten Verſuche ſind durchaus ſo ausgefal⸗ len, daß man die Augendiagnoſe nicht im geringſten als ein zuver⸗ läſſiges Hilfsmittel bezeichnen kann. Glaubte der Angeklagte nun an die Richtigkeit der Diagnoſe? Zu ſeinen Gunſten muß ange⸗ nommen werden, daß er daran glaubte. Es mußte weiter ge fragt werden, ob der Angeklagte, ohne daß eine Fahrläſſigkeit von ihm begangen wurde, daran glauben konnte. In Betracht kam, daß er ein gebildeter Mann iſt und daß er von den Aerzten aufmerkſam gemacht worden war, daß es mit ſeiner Augendiagnofe nichts ſei. Unter normalen Verhältniſſen hätte der Angeklagte nicht im Zweifel ſein können, daß die Augendiagnoſe kein zuver⸗ läſſiges Mittel ſei. Trotzdem iſt das Gericht nicht zu einer Bejahung der Fahrläſſigkeit gekommen, weil die beſonderen Umſtände, unter denen er in Ropelen ſeine Tätigkeit ausübt, in Berückſichtigung gezogen werden mußten. Die vielfach von dem Angeklagten erzielten Erfolge— es ſei dahingeſtellt, ob es zatſächliche Erfolge waren— haben dazu geführt, daß er vergöttert wurde. Der Angeklagte iſt vielleicht in dieſem Milieu zu einer ſo ſicheren Bewertung ſeiner Heilmethode gekommen, daß auch die Hinweiſe der Aerzte nicht imſtande waren, ihn von dem guten Glauben abzubringen. Es iſt nicht von der Hand zu weiſen, daß der Angeklagte viel⸗ leicht vermöge ſeiner beſonderen Individualität nicht imſtande iſt, aus eigenen Kräften ſich von der Unzuverläſſigkeit ſeiner Methode zu überzeugen. Deshalb kann der Vorwurf der Fahrläſſigkeit nicht bejaht werden. Aber erhebliche Bedenken haben bei dem Gericht obgewaltet. Es iſt dem Gericht ſehr ſchwer geworden, dieſe Frage bei dem Bildungsgrade und der Stellung des Angeklagten zu verneinen. Wenn ſeine Methode— das mag ihm hier mit auf den Weg gegeben werden— dem Angeklagten noch einmal den Streich ſpielen ſollte, wegen eines ähnlichen Falles auf die Anklage⸗ bank zu kommen, dann wird er ſich nicht mehr hierauf berufen können. Und das mögen ſich auch diejenigen merken die nach der Methode des Angeklagten die Augendiagnoſe gewerbsmäßig aus⸗ üben. Nachdem das Gericht ſich 6 Tage lang mit dieſer Frage be⸗ ſchäftigt hat, nachdem die Gutachten angehört worden ſind, wird der Angeklagte ſich künftig nicht mehr auf den Einwand zurück⸗ ziehen können: Ich bin von der Richtigkeit meiner Methode über⸗ zeugt geweſen. Und nach den Ergebniſſen der gerichtlich angeord⸗ neten Probdiagnoſen, wo auch nicht einer der eklantanten Fälle in präziſer Weiſe von dem Angeklagten angegeben wurde, fällt das beſonders ins Gewicht. Der Angeklagte war freizuſprechen, die Koſten des Verfahrens fallen der Staatskaſſe zur Laſt. Als Paſtor Felke den Gerichtsſaal verließ, wurde er von der nach Hunderten zählenden Menſchenmenge mit ſtürmiſchen Hochrufen begrüßt. Sportliche Nundſchau. Luftſchiffahrt. * Hamburger Flugwoche. Als das Publikum ſich am Mitt⸗ woch nachmittag vor den Kaſſen zur Rennbahn ſammelte, ſtand es des ſtarken Windes wegen noch nicht feſt, ob Grade überhaupt fliegen werde. Der Beſuch war wieder ein ſehr guter und be⸗ ſonders zweite Tribüne und Fußgängerplatz waren von einer dichtgebrängten Zuſchauermenge gefüllt. Die Geduld der Erſchie⸗ nenen ſollte aber wiederum auf eine harte Probe geſtellt werden. Es erſchien eine Bekanntmachung, daß Grade ein Abflauen des Windes abwarten müſſe, um aufſteigen zu können. Dieſes Abwar⸗ ten dehnte ſich dann bis 4 Uhr aus. Dann erſchien der Aeroplan auf dem Raſen und bald darauf nahm er ſeinen Weg in die Lüfte. Grade unternahm zunächſt zwei kleinere Flüge die Bahn herum, von denen der erſte 1 Min. 20 Sek. und der zweite 10 Se⸗ kunden weniger dauerte. Dann folgte ein Flug, der ſich über 2 Minuten 37 Sekunden ausdehnte. Waren dieſe drei Aufſtiege ſchon von den Zuſchauern mit lebhaftem Beifall aufgenommen, ſo ſteigerte ſich dieſer noch bedeutend, als Grade nach kurzer Zeit den angekündigten Dauerflug antrat, bei dem der Aeroplan ſich 834 Minuten in der Luft hielt. Grade beſchrieb hierbei ſehr ſcharfe Kurven, ſtieg fortwährend auf und nieder und ging über die Hinderniſſe der Borſteler Rennbahn hinweg; einmal machte er den Beſuchern der zweiten Tribüne und des Fußgängerplatzes das Vergnügen, über ihren Köpfen hinweg zu fliegen, ein anderes Mal fuhr er dicht über dem Erdboden die Gerade hinauf, wofür ihn ein brauſendes Hurra lohnte. Inzwiſchen harte ſich ſchon die Dämmerung eingeſtellt und vielfach wurde angenommen, die Vorführungen ſeien zu Ende, als bald darauf Grade nochmals auf der Bahn erſchien, ſchnell ſeinen Sitz auf dem Aeroplan einnahm, und noch einen prächtigen Höhenflug unternahm, wobei er wieder einmal ſeinen Weg über die Zuſchauerplätze nahm und zeitweiſe in einer Höhe von 40 Metern über die Bahn ſchwebte. Mit dieſem Fluge, der 2 Min. 50 Sek. gewährt hatte, waren die Vorführungen zu Ende. Der am Montag verunglückte Fluglehrer Henri Pecquet iſt gänzlich wiederhergeſtellt. An der Repara⸗ tur ſeines angebrannten Apparates wird fleißig gearbeitet. Bis Sonntag wird auch dieſer wieder gebrauchsfähig ſein, und an die⸗ ſem Tage ſoll dann ein Preisfliegen zwiſchen Pecquet und Grade ftattfinden. Von Cag zu Jag. — Selbſtmordverſucheines Liebespaares. Potsdam, 5. Nov. In einem hieſigen Gaſthofe verſuchte ſich heute ein Liebespaar zu erſchießen. Es handelt ſich um den Kaufmann Schulze und einem Fräulein Margareth⸗ Fraunheim. Beide waren geſtern abend ſpät hier eingetroffen. Schulze verletzte ſich und ſeine Geliebte ſchwer. Sie wurden in das Städtiſche Krankenhaus verbracht. Letzte Nachrichten und Telegramme. m. Breslau, 5. Nov.(Telegr.) Wie aus zuverläſſiger Quelle verlautet, hat der Oberpräſident von Schleſien, Graf v. Zedlitz⸗Trützſchler, der frühere Kultusminiſter, ſeinen Abſchied eingereicht, der bewilligt wurde. Sein Nachfolger ſoll ſchon ernannt ſein. St. Gallen, 5. Nov. Oberſt Dr. Baumann, früherer Direktor und Direktionspräſident der vereinigten Schweizer Bundesbahnen und nachheriges Mitglied des leiten⸗ den Ausſchuſſes und Verwaltungsrats der Bundesbahnen, iſt 67 Jahre alt geſtorben. * Mailan d, 5. Nov. Der ſerbiſche Miniſter des Aeußern erklärte lt.„Frkf. Ztg.“ in Rom dem Vertreter des„Coriere della Sera“, ſeine Reiſe habe nur einen informatoriſchen Zweck. Serbien lege auf den Abſchluß eines Handelsvertrages mit Oeſterreich großen Wert, da er die normalen Beziehungen zwiſchen den beiden Staaten wieder herſtellt und die Urſachen zu Reibungen beſeitige. Die Donau⸗Adriabahn errege bei keiner Macht Anſtoß. Die Zuſammenkunft in Racconigi habe für Serbien und andere Balkanſtaaten einen bedeutenden Wert. Die Reiſe des Königs Ferdinand von Bulgarien zeige die Beſſerungen der Beziehungen zwiſchen den beiden Staaten. Der Tag ſei nicht mehr fern, wo Serbien und Bulgarien ihre Intereſſen auf einer gemeinſamen Baſis vertreten könnten. * London, 5. Nov. In einer Sitzung des Parlaments⸗ komitees für Luftſchiffahrt wurde mitgeteilt, daß das beſtellte CElermont⸗Bayard⸗Luftſchiff nunmehr vollendet iſt und in wenigen Wochen ſeine Probefahrt beginnen wird. Dir Fahrt Paris⸗London ſoll ſtattfinden, ſobald das Wetter es erlaubt. * Newyork, 5. Nov. Die Kriminalklage gegen den Generalagenten Gips von der Holland⸗Amerika⸗Linie wegen Verlängerung von Frachtrabatten für den amerikaniſchen Landtransport, zieht der„Frkf. Ztg.“ zufolge auch gegen andere Linjen nach ſich. Ein Interview mit Dernburg. * London, 5. Nov.„Daily Chronicle“ veröffentlicht heute ein drei Spalten langes Interview mit dem Staats⸗ ſekretär Dernburg. Der Staatsſekretär erklärte, er ſetze großes Vertrauen in die Zukunft Südafritas, ſowohl in Deutſch⸗ wie in Britiſch⸗Südafrika. Am meiſten Eindruck habe auf ihn während ſeiner Reiſe die Größe gemacht, zu der ganz Süd⸗ afrika unter dem Einfluß Cecil Rhodes gelangt ſei. Er (Dernburg) habe die Ueberzeugung, daß auch Waſſer in Deutſch⸗Südweſtafrika zu beſchaffen ſei; nur dieſes ſei not⸗ wendig für die gedeihliche Entwicklung des Landes. Diaman⸗ ten ſeien genug vorhanden; eine Schwierigkeit ſei, daß es viel⸗ leicht zu viel ſein möchten. Sodann äußerte ſich Dernburg über die Ergebniſſe ſeiner Studien über den Baumwollen⸗ bau in den Vereinigten Staaten und über die Lage der Schwarzen. Die revolutionäre Gärung in Griechenland * Athen, 5. Nov. Infolge der geſtrigen Vorlage der Geſetz⸗ entwürfe zur Dienſtentlaſſung der höheren Marineofftziere herrſcht bei dieſen, ſowie bei den Unteroffizieren und Matroſen Erregung, ſo daß nunmehr lt. Frkf. Ztg. Unruhen mit Gewalt, tätigkeiten gegen andere Offiziere befürchtet werden. Die Kretafrage. * Honſtantinopel, 5. Nov. Die Reiſe des franzöſiſchen Botſchafters nach Paris ſteht lt. Frkf. Z1g. größtenteils im Zu⸗ ſammenhand mit der Hretafrage, woran Frankreich berufen ſein dürfte, nicht bloß zwiſchen der Türkei und Griechenland, ſondern auch für Kreta ſelbſt eine vermittelnde Rolle zu übergehmen. Die Tuftſchiffmanöver in Köln. * Bonn,5. Nov. Um 11.45 Uhr paſſierte M. 2, um 12.50 Uhr P. 1 und um.30 Uhr P. 3 die Stadt. Honnef, 5. Nov. M. 2 überflog die Stadt um 1 Uhr, P. 1 zehn Minuten ſpäter und P. 3.45 Uhr. * Hönigswinter, 5. Nov. M. 2 iſt gegen 1 Uhr vorbeigeflogen, P. 1 kam um.15 Uhr in Sicht. * Neuwied, 5. Nov. und ein Schiff vom Parſeval⸗Typ um.55 Uhr die Stadt. * KHoblenz, 5. Nov. Es beſteht die Abſicht, heute vor⸗ mittag, ſobald ſich der Nebel gelegt hat, mit den Luftſchiffen „M. 2“ und„P. 1“ in Kiellinie nach Koblenz zu fahren. Eb iſt beabſichtigt, auf der Karthauſe zu landen und heute nachmittag ebenfalls wieder in Kiellinie zurückzufahren.„P. 3“ will ſich an der Fahrt beteiligen und iſt zu dieſem Zwecke bereits gegen 9½ Uhr, von Leichlingen kommend, vor der Ballonhalle eingetroffen.„Z. 2“ nimmt an der Fahrt nicht teil. * Koblenz 5. Nov.„M. 2“ iſt auf dem Everzierplatz Karthauſe bei hellem Sonnenſchein wieder glatt gelandet. *Keöhn, 5. Nov. Gegen 11½ Uhr ſtieg„P. 3“ vor der Halle wieder auf; gegen 113% Uhr ſtieg auch„P1“ auf und ſchwebte wie„P. 3“ über der Halle. Um 11 Uhr 55 Min. erhob ſich„M. 2“ in die Lüfte und nahm ſeinen Flug nach Süden. P. 1“ und„P. 3“ waren kurze Zeit vorher ebenfalls in ſüdlicher Richtung davon gefahren. M. 2 paſſierte um.50 Uhr 2— 2 Ge N 4 r en „„ 8 1 eenee, Mannheim, 5. November. 5. Seite Volkswirtschaft. Die Unterſchlagungen des Bankdefraudanten Willhardt. Wie man uns aus Frankfurt meldet, kommen die hieſigen Grunbdſtücke, die Willhardt bei ſeinen Geſchäftsverbindungen mit ſeinem Schwager, dem Deilhaber der inzwiſchen in Konkurs ge⸗ ratenen hieſigen Baufirma Boum u. Schäfer, erworben hat, für die Mitteldeutſche Kreditbank in Frankfurt ſo gat wir gar nicht in Betracht, da ſowohl das Hotel Viktoria, wie das Haus in den Langen Röttern zu ſtark mit Hyvotheken belaſtet ſind. Wie die Bank ſelbſt erklärt, beſteht die Möglich⸗ keit, daß für ſie aus dem Mannheimer Beſitz Willhardts ſo gut wie garnichts herausſpringt. Der Bankdefraudant Willhardt iſt in hieſigen Baukreiſen ceeine ebenſo bekannte Perſönlichkeit wie der Bauſpekulant Gideon. Der Name Willhardt wurde insbeſondere bei dem Falliſſement der Baufirma Baum u. Schäfer viel genannt. Gegen Willhardt waren in der letzten Zeit auch gerichtliche Klagen wegen rück⸗ ſtändiger Bürgſchaftsgelder anhängig. Ls der liems **** Zu der Inſolvenz des Frankfurter Bauſpekulanten Gideon. Nach unſeren Informationen ſind hieſige Banken bei dem Zuſammenbruch des Bauſpekulanten Gideon⸗Frankfurt nicht beteiligt. Gideon war hier in Mannheim durch ſeine Grund⸗ ſtücksſpekulationen eine bekannte Perſönlichkeit. Neben ſeinem Geländcbeſitz auf der Rheinau verſuchte er auch auf dem Langen Röttergebiet über dem Neckar zu ſpekulieren. In einge⸗ weihten Kreiſen war es ſchon lange bekannt, daß Gideon ſein großes Vermögen nur auf dem Papier beſaß und ſt ä Ein Kredit wurve ihm ohne vollſtändig ausreichende Deckung ſchon ſeit langer Zeit nicht mehr bewilligt. Die Angabe, daß der Grundbeſitz des Gibeon auf der Rheinau mit N. 1½ Millionen belaſtet ſei, bedarf inſofern der Richtig⸗ ſrellung, als es ſich nur um einige Hunderttauſend Mark handelt. Gideon ließ ſchon ſeit längerer Zeit Wechſel proteſtieren und wurde auch einmal ausgepfändet. Die„potente Ber⸗ Mner Perſönlichkeit“ iſt Kommerzienrat Aſchroth in Berlin. Gideon trieb die Spekulation in Bauplätzen und Häuſern in großem Um⸗ fange. Auch gab er in früheren Zeiten ziemlich Baugelder an kleine Leute. Im Chemnitz betrieb er große Terrainſpekulationen, bei denen er ſich mit ſeinem Gelde feſtlegte. Auf der Rhein au kaufte er zumteil für ſich allein oder für Herrn Kommerztenrat Aſchroth in Berlin größere Terrains. Außerdem äaufte Gideon in Ludwigshafen einige Häuſer ſowie Baupläze. 7*** Karlsruher Brauereigeſellſch. vorm. K. Schrempp, Karlsruhe i. B. Nach M. 110 173(i. V. M. 110 434) Abſchreibungen verblieb im Geſchäftsjahre 1908⸗09 ein Reingewinn von M. 290 196 (M. 271 195). Im Vorjahre wurden 7 pEt. Dividende verteilt; wieviel in dieſem Jahre verteilt werden, iſt aus der Bilanzver⸗ öffentlichung nicht erſichtlich. In der Bilanz figurieren bei M..90 Mill. Aktien⸗ und M..72 Mill.(M..7 Mill.) Hypo⸗ toren ſtanden M..05 Mill.(M..01 Mill.) aus. Die Brauerei⸗ vorräte ſind mit M..15 Mill.(M..18 Mill.) bewertet. Die Reſerven betragen M..75 Mill.(M..69 Mill), der Amorti⸗ ſationsreſervefonds M..28 Mill.(M..26 Mill.), das Delkre⸗ eg derelonte M. 49 600(M. 63 400). — In der Hauptverſammlung der Eiſenwerke Gagggenau wurde der Abſchluß ſowie die mit 3 Prozent vorgeſchlagene Dividende ge⸗ nehmig: und vom Vorſtande auf Anfrage mitgeteilt, daß ſeit Ab⸗ faffung des Geſchäftsberichts Beſonderes nicht zu berichten ſei. Die Werbe ſind mit Aufträgen genügend verſehen, ſodaß der Geſchäfts⸗ gang zurzeit als normal zu bezeichnen ſei und die Beſellſchaft von dem jetzt in der Geſamtinduſtrie ſich entwickelnden Leben gleichfalls Vorteil erhofft. Kloſterbrauerei.⸗G. in Charlottenburg. Die Generalver⸗ ſammlung der Kloſterbrauerei.⸗G. in Charlottenburg ſoll auch über Veräußerung des Brauereigeſchäfts und Eintritt in die Liqui⸗ dation beſchließen. Die Geſellſchaft, die früher Gambrinusbrauerei firmierte erwarb in 1900 die Weißbierbrauerei von Wohl und er⸗ zielte ſeitdem und nach Zuſammenlegung der Aktien von 5 zu 1 auf M. 100 000 keine Dividende. Die Aktienbrauerei„Zum Haſen“ Regensburg erzieltte einen Reingewinn(ohne Vortrag) von 186388 M.(i. V. 195 000.) Die Dividende beträgt wieder 7½ Prozent. Als Vortrag verbleiben 50 362 M.(i. V. 40 973.) **«„* Telegraphiſche Handelsberichte. Inſolvenz des Bauſpekulanten Gideon. Wie der„Frankfurter Gen.⸗Anzeiger“ aus gut informierter Quelle erfährt, hatte Gideon ſchon lange mit Geldſchwierig⸗ keiten zu kämpfen, doch gelang es ihm bisher ſtets, ſeinen Ver⸗ pflichtungen mit großen perſönlichen Opfern und durch die Un⸗ terſtützung von Geſchäftsfreunden nachzukommen, bis geſtern eine bei einem Gläubiger nachgeſuchte Stundung von dieſem nicht gewährt wurde, und auf ſeinen Antrag der Konkurs erklärt wurde. In Frankfurt beſitzt Gideon 50 Häuſer, die mit 2500 000 Mark Hypotheken belaſtet ſind. Noch ſtärker iſt er in auswärtigen Spekulationen engagiert. So hat er einen ſehr großen Grund⸗ beſitz in Chemnitz angekauft, wozu ihm die materielle Unterſtützung einer auf dem Terrainmarkt bekannten Berliner Perſönlichkeit (GKommerzienrat.⸗Berlin) die Möglichkei: gab. Der Wert dieſer Obiekte beträgt über 3 Millionen und iſt mit zirka 2 Millionen Hypotheken belaſtet. Die Hypothekenſchulden belaufen ſich auf insgeſamt 8 Millionen Mark. Die für die Frankfurter Häuſer fälligen Zinſen ſind noch bis zum 1. Oktober ds. Irs. voll bezahlt worden. Die ungedeckten Verbindlichkeiten repräſentieren einen Betrag von 60—70000 Mark. Gideon, der durch ſeine umfangreichen Spekulationen viele Jahre hindurch zahlreichen Handwerkern und Gewerbetreibenden lohnend beſchäftigte, iſt ein Opfer der ungünſtigen Konjunktur und der ſtarken Baukriſis geworden, die ſeit etwa 1½ Jahren für Frankfurt wie⸗ Er hat ſ.., wie gemel⸗ leitet und den Roth⸗ ſich ſe thekenkapital Kreditoren mit M..80 Mill.(M..90 Mill.). An⸗ dererſeits waren vorhanden: an bar M. 3128(M. 7728), bei Debi⸗ neuerung weite General⸗Auzeiger.(Abendblatt) Adlerwerke vorm. Heinr. Kleyer, Frankfurt a. M. * Frankfurt a.., 5. Nov. In Verlin ſind in den letzten Tagen Gerüchte von einer angeblich beabſichtigten Kapitals⸗ erhöhung allgemein in Umlauf gekommen und in einem Blatte haben ſich die Gerüchte bereits zu der Annahme verdichtet, daß die Ausgabe von einer Million neuer Aktien nicht unwahrſchein⸗ lich ſei. Dazu hört die Frkf. Ztg., daß die Verwaltung ſich mit der Frage einer Kapitalserhöhung bisher in keiner Weiſe befaßt habe und eine ſolche zurzeit nicht beabſichtigt ſei. Von der Frankfurter Börſe. B. Frankfurt, 5. Nov. Die Zulaſſung der nom. Mark 4 000 000 Aktien Serie A Nr.—1000, Serie B Nr. 1001 bis 2000, Serie C Nr. 2001—3000 und Serfe D Nr. 3001—4000, ſowie M. 2 000 000 4½%proz. Anleihe von 1909 Nr.—2000 der Rheiniſchen Schuckert ⸗Geſellſchaft für elektr. Induſtrie.⸗G. in Mannheim zur Notierung im öffent⸗ lichen Börfenkursblatt wurde genehmigt. Proiskonvention der Grobblechwalzwerke. m. Kön, 5. Nov.(Telegr.) Unter den ſämtlichen Grobblech⸗ walzwerken iſt laut„Köln. Zig.“ die angeſtrebte Preiskonvention mit Wirkung von heute ab zuſtandegekommen. Aus der Kohlenbranche. m. Köln, 5. Nov.(Telegr.) Der„Köln. Volkszig.“ wird aus Lüttich gemeldet: Die in den letzten Tagen erfolgte Verlängerung des bisherigen am 1. Januar 1910 ablaufenden Abkommens zwr⸗ ſchen dem belgiſchen Koks⸗Syndikat in Lüttich und dem Rheiniſch⸗ Weſtfäliſchen Kohlenſyndikat in Eſſen hat am belgiſchen Kohlen⸗ und Koksmarkt eine große Gefahr genommen und dem Geſchäft neue Feſtigkeit gegeben. Hätte nämlich das Rheiniſch⸗Weſtfäl. Kohren⸗ Syndikat ſeine Verkaufsfreiheit wieder haben wollen, ſo wäre bei den noch immer ſehr großen Vorräten in Deutſchland, wo man einen großen Teil aus Belgien abzuſetzen berſucht haben würde, auf dem Lütticher Kohlen⸗ und Koksmartk vielleicht ein großer Preisſturz entſtanden. Da das belgiſch⸗deutſche Abkommen dom 1. Januar 1910 ab um 3 Jahre verkängert iſt, ſo iſt die Stimmung fürr Koks recht feſt. Indeſſen heißt es, daß die bisherigen Preiſe für das 1. Viertel des Jahres 1910 trotzdem beibehalten werden ollen. Vom norddeutſch⸗niederländiſchen Güterverkehr. m. Köln, 5. Nov.(Telegr.) Vom norddeutſch⸗niederlän⸗ diſchen Güterverkehr erfährt die„Köln. Volksztg.“, daß am 1. Fe⸗ bruar 1910 für die Beförderung von Steinkohlen, Steinkohlenkoks, Steinkohlenbriketts, Braunkohlen und Braunkohlenbriketts von rheiniſch⸗weſtfäliſchen Stationen nach der niederländiſchen Eiſen⸗ bahn ein neuer Ausnahme⸗Tarif in Kraft trete, mit dem gleichen Datum werden die Ausnahme⸗Tarife für Steinkohlen etc. von rheiniſch⸗weſtfäliſchen Stationen nach niederländiſchen Stationen vom 1. April 1897 ſowie die für Braunkohlen ete. von Stationen des Eiſenbahndirektionsbezirks Köln etc. nach Stationen der hol⸗ ländiſchen Eiſenbahn⸗Geſellſchaft vom 1. März 1905 nebſt ſämt⸗ lichen Nachträgen aufgehoben. Lothringer Zementwerke Metz⸗Straßburg. * Straßburg, 5. Nov. Die Geſellſchaft teilt mit, daß das Geſchäftsergebnis des laufenden Jahres bisher zwar einen Rückgang gegenüber der korreſpondierenden Zeit des Vorjahres aufweiſt. Das Geſamtergebnis des Jahres 1909 aber voraus⸗ ſichtlich die Verteilung einer angemeſſenen Dividende von 9 0 wie im Vorjahre geſtatten werde. Nachdem ſich indeſſen neuer⸗ dings mit Rückſicht auf die neuentſtandene Konkurrenz im engen Gebiete der Geſellſchaft und zur Erzielung notwendiger Her⸗ ſtellungsarbeiten des Fabrikates mit Koſtenaufwand verbunde⸗ nen Neubauten herausgeſtellt haben, wird es möglicherweiſe im Intereſſe der Geſellſchaft liegen, den bisherigen Betriebsgewinn zur Deckung der entſtandenen Koſten mit hereinzuziehen. In welchem Umfange dies geſchehen kann, läßt ſich heute noch nicht ſagen und bleibt lt. Frkf. Ztg. ſpätexen Erwägungen vorbehalten. Neues vom Dividendenmarkt. * München, 5. Nov. Die Kronenbrauerei in München weiſt für das vergangene Geſchäftsjahr einen Nettogewinn von M. 244 854(117 761 i..) auf. Die Verwaltung ſchlägt laut „Frkf. Ztg.“ vor, mit Rückſicht auf die Ungewißheit, wie ſich unter den neuen Geſetzen die Situation im Braugewerbe geſtalten wird und behufs weiterer kräftiger Stärkung für dieſes Jahr noch ein⸗ mal von der Verteilung einer Dividende abzuſehen und den ganzen Gewinnüberſchuß vorzutragen. * Augsburg, 5. Nov. Die Maſchinenfabrik Augsburg.⸗G. in Augsburg verteilt eine Dividende von 19½ Prozent wie im Vorjahre. * Berlin, 5. Nov. In der Aufſichtsratsſitzung von A. W. Scholten, Stärke⸗ und Syrup⸗Fabrik.⸗G., wurde beſchloſſen, der Generalverſammlung die Verteilung von 11 Prozent gegen 12 Prozent im Vorjahre vorzuſchlagen. * Berlin, 5. Nov. Das Münchener Brauhaus.⸗G. in Berkin ſchlägt wieder eine Dividende von 4 Prozent wie im Vor⸗ jahre vor. Lothringer Eiſenwerke in Ars an der Moſel. „ Berlin, 5. Nov. Die Lothringer Eiſenwerke in Ars an der Moſel erzielten im abgelaufenen Geſchäftsjahr bei 70 000 M. (i. V. 70 069.) Abſchreibungen einen Reingewinn von 79 244 M.(146040.) woraus bekanntlich 1½ Prozent(i. V. 3 Prozent) Dividende gleich 42 315 M. auf die Vorzugsaktien ver⸗ teilt und 22 708 M.(54 817.) vorgetragen werden ſollen. In dem Vermögensausweiſe erſcheinen Rohſtoffe und Beſtände mit 631574 M. und die Ausſtände mit 388 471 M. Anderſeits wer⸗ den Buchſchulden mit 252 521 M. ausgewieſen. Im Geſchäftsbericht wird u. a. ausgeführt, daß das Stabeiſen⸗ geſchäft das ganze Jahr hindurch darniederlag. Es herrſchte empfind⸗ licher Abſatzmangel und die Preiſe ſanken unter die Geſtehungskoſten der Geſellſchaft, zeitweiſe ſogar unter die Halbzeugpreiſe. Es wurde maßlos geſchleudert, und da die Geſellſchaft dies nicht mitmachen wollte und auch nicht konnte, ſo ſchränkte ſie die Erzeugung aufs alleräußerſte ein, was naturgemäß auch eine Erhöhung der Selbſtkoſten im Gefolge hatte. Die am Schluß des Geſchäftsfahres gebuchten Aufträge bieten allen Betriebszweigen für etwa zwei Monate Beſchäftigung. Einnahmen der Schantung⸗Eiſenbahn. Berlin, 5. Nov. Die Betriebsroheinnahmen der Schan⸗ tung⸗Giſenbahn betrugen im Monat Oktober a.. 312 000 mexi⸗ kaniſche Dollars gegen 231000 mexikaniſche Dollars im Vorfahr und vom 1. Januar a. c. bis 31. Oktober 2 588 000 mexikaniſche Dollars gegen 2 003 024 mexikaniſche Dollars im gleichen Zeit⸗ raum des Vorjahres. Die Mehreinnahme beträgt ſomit 584 976 mexikaniſche Dollars oder 29,20 Prozent. Juſolvenz der Holzhandlung Kurt Valentin in Charlottenburg. Berlin, 5. Nov. Die Schwierigkeiten zu einem Mora⸗ torium im Falliſſement Valentin ſind größer geworden. Berlin 5. Nov. Die Akkumulatoren⸗ und Elektrizitäts⸗ werke vorm. W. A. Boeſe u. Co. in Berlin erklären, daß ſie mit der Holzhandlung Valentin in Charlottenburg einen mehrjährigen Holzlieferungsvertrag getätigt hatten. Daraus hätte letztere die Verpflichtung übernommen, dauernd für die beſonderen Zwecke der Akkumulatorenwerke Boeſe ein größeres Holzlager zu unter⸗ halten, wogegen ſich dieſe bereit fand, der Firma Valentin à Konto Rimeſſen zu beſtimmen. Es iſt nun vornehmlich durch die Er⸗ weiterer ſeitens der Firma Curt Valentin hereingenom⸗ ne Erhöhung des Obliaos der Aktumulatoren⸗ Sidd Bank 11470 1145˙ Südd,. Dise⸗Geſ. Kreditaktien 207.——.—Laurahütte Disc.⸗Kommandit 198.50 196.70 Pbönix —.——.— Harpener Lombarden 24.60 24.10 Tend, 5 246.80 245.70 85 Bochu mer werke Boeſe dadurch eingetreten, daß die Firma Curt Valentin infolge ihrer mittlerweile eingetretenen Zahlungseinſtellung nicht mehr in der Lage war, den Gegenwert hierfür zur Einlöſung ihrer Rimeſſen zur Verfügung zu ſtellen. Die Boeſe⸗Geſellſchaft ſchätzt ihr Intereſſe bei der Firma Curt Valentin lt.„Frkf. Ztg.“ auf ca. 70000 Mark und hofft angeſichts der bekannten auf langſame Liquidation dieſer Firma gerichteten Beſtrebungen von einem kaf⸗ ſächlichen Verluſt verwahrt zu bleiben. 55 Verkaufsverein ſächſiſcher Braunkohleuwerke. * Berlin, 5. Nov. In den Kreiſen der kleinen und mitt⸗ leren Werke des Verkaufsvereins ſächſiſcher Braunkohlenwerk ſoll It. Frkf. Zig. die Abſicht vorliegen, die Auflöſung des Sy dikats herbeizuführen, da der Abſatz viel zu wünſchen übrig laſſe. Man glaubt im freien Verkauf der außerhalb ſtehenden Konkur⸗ renz ſchärfer begegnen zu können. Aus der Zementbranche. Hannover, 5. Nov. Die hier ſtattgehabten Verhand⸗ lungen der Zementverbände Unter⸗Elbe und Hannover führten zu einer Cinigung und Herabſetzung der bisherigen Preiſe zweck Ausſchaltung des Wettbewerbs des Auslandes und Verhütung Neugründungen, da die deutſche Zementinduſtrie augenblicklich mit höchſtens 50 Prozent der Leiſtungsfähigkeit ihrer Werke beſchäftig iſt. Die definitive Einigung der genannten Gruppe hängt lt.„Frkf Zig.“ allerdings von dem Beitritt eines Werkes ab. 5 Fiasko der türkiſchen Anleiheemiſſion. * London, 5. Nov. Die Emiſſion der türkiſchen Anleihe erlitt ein Fiasko. Die Garantiezeichner haben lt. Fkf. Zig. näm⸗ lich zirka 80 Prozent aufzunehmen. Vom amerikaniſchen Eiſen⸗ und Stahlmarkt. * London, 5. Nov. Nach dem Bericht des Iron Monger aus Philadelphia vom amerikaniſchen Eiſen⸗ und Stahlmark ſind die Märkte weiter durchweg feſt. Speziell nördliches un⸗ ſüdliches Hütteneiſen iſt gut gefragt. Promptes Eiſen iſt im Süden ziemlich knapp. Die Produzenten ſind für Terminver käufe noch unzugänglich, trotzdem die Vorräte einiger Werke zu nehmen. Baſiſches Eiſen iſt weiter feſt und zu 19 Dollar ſtar gefragt. Phosphorarmes Eiſen wird zu 22.95 Dollar gehandelt Der Markt für Fertigmaterial iſt belebt. Die Ablieferung der Werke ſind rückſtändig. Stahlknüppel ſind lebhaft gefragt be höheren Preiſen für Januar bis März⸗Lieferung zu 30.50 Doll Die allgemeine induſtrielle Lage beſſert ſich zuſehends, wofür Mangel an Rollmaterial den Beweis liefert. **** Mannheimer Effektenbörſe. vom 5 November.(Offizieller Bericht.) An der heutigen Börſe vollzogen ſich Umſätze in Brauere Eichbaum⸗Aktien zu 106 Prozent und in Mannheimer V ſicherungs⸗Aktien zu 572 Mark pro Stück. Etwas höher ge fragt blieben: Württemb. Transport⸗Verſicherungsaktien, Kur 520 G. und Südd. Drahtinduſtrie⸗Aktien, Kurs 132,50 Zellſtoffabrik Waldhofaktien notierten 294.75 Geld. Altien. Geld Brief Geld Badiſche Bank—— 13565 Trausvort Gewrbk. Sveyerbo/&—.———u. Verſſcherung. Pfälz. Bank—— 101.5% B..⸗G. Ahſch. Seetr. Pfälz. Hoo⸗Bant—.— 194.250Mannh. Damyſſchl. Pf. Sp⸗ u. Cob. Landan—— 139.5 Lagerhaus Rhein. Kreditbank 138 50 18 Nhein. Hyp.⸗Ban 107% Bad⸗ Nück⸗ 118.50 118.— Fr. Trp.⸗ Unf. u. Gl.- 85 VBerſ⸗Seeee. Bad. Aſſecurranz Banken, Brief Chom. Induſtrie. —— 435.— Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. Continental. Verſich. „„„ neu— Mannh. Verſicherun! 573 Chem. Fab. Goldenbg.—.— 207 Oberrh. Verſich.⸗Geſ. 620. Württ. Tranp.⸗Verſ.— Induſtrie, .⸗G. f. Seilinduſtrie 132— Dingler'ſche ſchfbr. 115.— Fmaillirfbr. Kirrweil.— 69.50[Smaillw. Maitkammer—.— Verein chem. Fabriken—.— 321 Verein D. Oelfabriken—.— 143 75 Weſt..⸗W. Stamm 204.——.— „„ Vorzug 10:— Brauereien. Bad. Brauere —— Binger Aktienbierbr.—— Eilllinger Spinnere.— 100 Durl. Hof vm. Hagen—. 237.—[Hüttenb. Spiugeref 85—— Eichbaum⸗Brauerc!“—— 103— Hedp. Ku. u. Südd. Kb.—.—1 Elefbr. Rühl, Worms 82 arlsr. Maſchtneubau— 208 ähmfbr. Haidu, Men—.— Korth. Coll. u. Papierf. 210—- Maunz. Guüm. u. Asb.— 1 Ganters Br. Freibg. 96.— Kleinlein Heidelberg 182 8 Homb. Meſſerſchmui 32—— Ludwigs. Brauerei.— 220 Naſchluenz. Badenig— Maunh. Aktienbr. 124— Oberrz. Elotkrizität—— fal ibr. Geiſel, Mohr—. Pf. Rähm u. Fahrrabf.—. ö Brauerei Sinner 240.———Feril.⸗Zement pdlbg. 152— Br. Schrödl, Heidlbg.—. 170 n9. Schuckert⸗Geſ. „Schwartz, Speyer—.— 111. Südd. Dragt⸗Induſt.—.— l „ S. Welz, Speyer—.——— Berein Freib. Ziegelc. 120.— „.Storch., Spever—— 73„ Speyr.— Br. Werger, Worms—.— 82.— Sürzmühle Neuladt—. Zellloffabr. Waldhe Zuckerfor. Waghauſel—. Zuckerraff. Nanz. * K Beriiner Eßfektenvörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzei * Berlin, 5. Nov.[Fondsbörſe.) Der heutige Ve trug das Gepräge großer Luſtloſigkeit. Nach wie vor lähmen B niſſe bezüglich einer ungünſtigen Eutwicklung der Verhältni Geldmarktes die geſchäftliche Tätigkeit. Das Angebot war nur ſtand aber noch geringerer Kaufluſt gegenüber. Infolgedeſſen ten die Kurſe recht ab. Aber nicht einmal auf dem Montanmark reichten die Rückgänge zunächſt 1 pCt.; Hohenlohe und Laurahi ſtellten ſich auf Ruückkäufe ſogar höher, letztes Papier mußte ſeine anfängliche Beſſerung ſpäterhin faſt wieder vollſtändig aufg Einiges Intereſſe zeigte ſich ferner für Hamburger Paketfah 0,40 pEt, gewannen. Elektrizitätsaktien litten empfind unter dem Druck der Realiſierungen, Siemens u. Halske⸗Aktien loren 1½, Allgem. Elektrizitäts⸗Gefellſchaft 1,„10 pCt. Banka unterlagen bei ſehr geringen Umſätzen nur unbedeutenden Be rungen. Von Bahnen waren Baltimore and Ohio im Anſch Newyork ſchwächer; öſterreichiſche Werte behaupteten ungefähr geſtrigen Kursſtand. Für Fonds trat ebenfalls kein Intereſſe vor, rufſiſche Anleihe von 1902 und Türkenloſe waren nicht vo hauptet. Der wieder günſtig lautende Bericht des Jron Monger kaum eine Beachtung. Die Aufwärtsbewegung auf dem Montanmark machte bei Beginn der zweiten Börſenſtunde weitere nicht unerh liche Fortſchritte. Deutſch⸗Luxemburger⸗ und Phönixaktien ſtellte ſic über 1 pEt. gegen geſtern niedriger. Tägliches Geld 4½ pet. Am Schluß des offiziellen Verkehrs wurde die Haltung i ſchwächer. Außer Montanwerten gaben namentlich Banke Türkenloſe verloren gegen geſtern 194 pCt. Schiffahrtsaktien noch unter den geſtrigen Kursſtand zurück In dritter Börſenſtunde Montanwerte teilweiſe Induſtriewerte des Kaſſamarktes meiſt ſchwächer. Berlin, 5. Nov.(Anfangs⸗Kurſe. Wormſ. Br. v. Oerige—.— 72 Pf. Preßh.⸗u. Spifabr 60.——. 6. Scite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim 5. November. Berlin, 5. Nov.(Schlußkurſe.) Wechſel London 20.47 20.475 Neichsbank 149 30 149 30 Wechſel Paris 81.20 81.20 Rhein. Treditbank 137.90 137.90 4% Reichsanl. 102.20 102.20 Ruſſenbant 153.— 152 70 40%„ 1909—.——.— Schaaßfh. Bankv. 144 70 144 70 8al Reich an. 98.10 93.10 Disc.⸗Commandit 118.—.— 3½%„ 1909—.——.— çgaalsbabhn 159.20 154.30 3 6% Reichsaulethe 84— 36 90] gombarden 24.20 24.— 4% Conſols 102 20 102.10 Baltimore u. Ohio 117.80 116.90 8,„ 1909————Canada Pacike 183.50 185.20 3 N¹ 93.10 93.10] Hamburg Packet 130 60 130.— 3% 00„ 1909—— Norde Lleyd 1070 100 20 8 90 88.90 83 90] Bochumer 256.80 24480 4% Bad. v. 1901———— Deutſch⸗Enxembg. 2090 80 207.50 4%„„1908/09 101.40 101,%0 Dortannder 87.10 86.10 3%„ eonv. 93.70 93 75 Gelſenkirchner 210 10 208.60 3%„ 199/7 92.70 92—-[Harpener 209060—.— 8% Bayern 92.15 92.80 Laurahütte 192.70 192.90 356% Heſſen 92. 91 80] Phönix 21380 21110 %% Heſſen 81.20 8— Weſtetezeln 208.— 203 30½% Sachſen 83.70 83.50 Allg. Elektr.⸗Geſ. 251.50 250.— 3½% Japaner 1905 95/50 95.40] Anilin 434.70 435— 40% Italiener———.—Anilin Treptom 339 20 340.— 4% Ruff. Aul. 1902 88 10 88 20] Brown Boveri 183.70 182.50 4% Bagdadbahn 87.10 87 10 Cbem. Albert 458— 458 20 Deſter. K editaktien 207— 206 60 D. Steinzeugwerle 231 230.50 Derl. Handels⸗Geſ. 179 0 178 90 Glderf. Farden 45520 455— Darmftädtei Bank 136.50 136.30] Celluloſe Kotheim 206.— 207— Deutſd⸗Aſtat. Bank 147 20 146 20 Küngerswerken 179.— 173.50 Daeutſche Ban! 247.90 247.50 Tonwaren Wiesloch 102 50 102.50 Dise.⸗Kommandit 197.— 19610 Wf. Draht. Lingend. 227.79 225— Bresduer Bank 158 30 157.60 J Zellftoff Waldhof 290.— 291 70 Privatdiskont 4¾% Nov Telegr.) Nachbörſe. 207— 206.60 Staatsbahn W. Berlin, 5 Kredit⸗Aktien 159.70 159.30 Diskonto Komm. 196 70 96,10JLombarden 24— 24.— Pariſer Börſe. Paris, 5 Nov. Anfangskurſe. 3 d% Rente 98.90 98 80 Debeers 481.— 482 Spanſer 95.90 96.10 Eaſt and 137.— 1389.— Türt. Looie 211.50 21150% Goldfteld 160.— 163.— Bangne Otemane 734.— 36.— Nandmine; 222.— 224— Nio Cinio 1960 1950 Condoner Effektenbörſe. Londor, 5. Nov. Telegr.) Aufangslurſe der Eſfektenbörſe. 35/ Conſols 82¾ 825/J Moddersfontein. 4 Neichsanleihe 82˙/ 82¾ Premier 9% ½ 2 Argentinier 87— 87— Randmines 81½ 8ʃ0J6 4 Italiener 104½ 103J,] Atchiſon comp. 127½ 17. 4 Japaner 90% 90%[Canadian 189½ 189%/ 3 Mexikaner 34— 34—Baltimore 120%½ 119½ 4 Spanier 940 94/ Chitago Milwautee 161½ 161¼ Ottoman ant 194% 19½% Denvers com. 50% 49/ Amalgamated 90˙% 90—Erie 84½ 34½ Angcondas 10% 10— Grand TruntIII pref. 49% 50 Nio Tinto 76¼ 76˙ 20%8 20%½ Central Mining 16%½% 10ʃ½ Louisville 157— 158— Chartereb 3½ 34% Miſſouri Kanſas 481% 487J, De Beers 28˙%—[Ontario 48½% 48— Caftran! 5˙% 5½ Zouthern Pacific 132/ 1382ʃ½ Geduld 25% 2˙½] Union eom 206 0% 207 ½ Goldftelds 6˙% 65½ Stsels eom. 93— 95ʃ% Jagersfontein„ dFed beh Wiener Börſe. Wien, 5. Nov. Vorm. 10 Ubr. Kreditaktien Oeſt. Fronenrente 95.70 95 70 Länderbank„ Papierrente 98.— 97.95 Wiener Bankverein 58 35.„ Silberrene 98.05 98.05 Staatsbahn 746.20 747.—Ungar. Goldrente 112.65 112.65 bombarden 127.70 125.50„ Kronenrente 91.60 91.70 736.— 726.— 117.J2117.73 95.60 95.62 Nachm..50 Alpine Montan Tend.: ruhig. Uhr. Marknoten Wechſel Paris Wien, 5. Nov. Rrebitaktien 659,25 655.250 Buſchtehrad. B. 978.— 976— Defterreich⸗Ungarn 1772 1770 Oeſterr. Papierrente 98.— 97 95 Bau u. Betr..(.———.— Silverrente 98.05 98 05 578.— 574.— Goldrencte 116.45 116.50 Unionbant Unger, Kredit. 770.— 770— Ungar. Goldrente 112.65 112.65 8 5 Wiener Bankverein 538.— 538.— Kronenrente 81.60 91.65 Länderbanc Wch. Frankf. viſia 117.77117.75 Türt. Loſe„ London 240.97 241.02 Alpine„ Paris 95.62 95 65 Tabakaktien„ Amſterd.„ 199.55 196.55 Nordweſtbahn Napoleon 19.14 19.14 117.73 11775 117.67 117.70 Martuoten Ultimo⸗Noten Tend.: willig. Perliner Produktenbörſe. * Berlin, 5. Nov. Produktenbörſe. Das Geſchäft am Getreidemarkt war infolge mangelnder Beteiligung ſehr ſtill. Mit Rückſicht auf die geſtrigen nachbörslichen Steigerungen behaupteten die Preiſe für Brotgetreide bei Eröffnung den geſtrigen Stand. Späterhin ermattete die Haltung für Wei⸗ geit ünter dem Einfluß der großen Wochenverſchiffungen Argentiniens und der günſtigen Nachrichten von dort; be⸗ ſeſtigte ſich dann aber wieder auf Deckungen. Für Roggen zeigte ſich im Verlaufe zu niedrigen Preiſen gute Kaufluſt. Futterartikel wenig verändert. Rüböl ſtill. Weizen auf Liver⸗ pool ſpäter weiter anziehend. Berlin, 5. Nov.(Teleagramm.)(Produkten böͤerſe.) Pueiſe in Mart pro 100 ug frei Berlin netto Kaſſe. 4. 5. 4. 5. Elbralbabn Staatsbahn Lomgarden 746.70 746. 126.— 125.— Welzen per Dez. 212 50214.25] Mais per Dez—— „ Rat 218.85 215.— Maf—.——.— „Juli——— 5—.——.— Rog en per Dez. 168.168.75 Rüböl per Nobdr.— „ Ma, 173 50 174.50 Derbr. 55.50 55.80 Mai 54.20 54. Hafe per De,, 155.——.— Spiritus Joer loco—.—. „Maf 59.75 160.— Weizenmeht 29•75 29 75 „Juli— Moggenmenl 0 2210 Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 5. Nov Getreſdemarkt.(Telegramm.) 4. 5. per 50 kg ver 50 kKg Weizen ver Aprit 1396—— willig 1402— feſt „ WW 11809• Roggen ber April 10 10—— ſtetig 1016— feſt Otl.— Hafer per—5 751— ruüig 760—— ſtelig *——————— Mals per Mai 670—— fußhig 680—— ſtellg Koblraps Augu: 138 20 13 30 ruhig 18.20 13 80 xuhig Liverpooler Börſe. Siverpool, 5. Nov.(Anfangskurſe.) 4. 5. Weizen per Dezb. 79 ruhig 7091% feſt 75„März 765 v 716% Mais per Dez.— träge— träge per März——— *** Frankfurter Effektenbörſe. (Privattelegramm des Gen ral⸗Anzeigers.) Frankfurt, 5. Nov. Der Verkehr an der heutigen Börſe war wiederum durch eine auf allen Märkten ſich geltend machenden Zurück⸗ haltung von Käufern und Verkäufern charakteriſiert Die Kurſe wieſen bei der herrſchenden Kaufunluſt erhebliche Schwächungen nicht auf. Bei ſchwebendem Geſchäft hatte die Börſe heute ein vollſtändig luſtloſes Ausſehen. Der Newyorker Markt ſowie London und Paris brachten nur geringe Kursänderungen, umſomehr wieder erneut ſich eine Abſchwächung bemerkbar machte. Die Unklarheit der Geldver⸗ hältniſſe iſt wieder die Veranlaſſung und der Grund der großen Zu⸗ rückhaltung. In Bankaktien machte ſich eine leichte Abſchwächung gel⸗ tend, die ſich beſonders in leitenden Werten dieſes Gebietes fühlbar machten. Deutſche Bank und Dresdner, ſowie Diskonto⸗Kommandit gingen im Kurs etwas zurück. Oeſterreichiſche Kreditaktien gut be⸗ Hauptet. Auf dem Bahnenaktienmarkt iſt merkliche Stille eingetreten. Die Kurſe haben keine Veränderungen erfahren. Baltimore⸗Ohio im Anſchluß an die Newyorker Börſen ſchwächer. Schiffahrtsaktien ſind nur unbedeutend verändert. Auf dem Induſtrieaktienmarkt erwähnen wir Montanwerte bei ſchwacher Tendenz. Phönix⸗Aktien lagen trotz der Verwaltungserklärung ruhig. In dieſen Werten fand teilweiſe ſpekulative Tätigkeit ſtatt. Bei Phönix iſt der Koupon⸗Abſchlag von 5 pEt. zu berückſichtigen. Laurahütte und Bochumer matt. Elektr. Werte abgeſchwächt. Von Kaſſa⸗Induſtriewerten lagen Aluminium 10 pEt. niedriger auf das Scheitern der Preiskonvention. Akkumu⸗ latoren⸗Börſe matt auf die Beteiligung der Geſellſchaft an den Holz⸗ inſolventen in Berlin. Deutſche Verlagsanſtalt notierte 4½ pCt., Zellſtoff Waldhof 5½ pCt. höher. Chemiſche Werte behauptet. Der Markt der Anlagewerte hatte wenig Geſchäft aufzuweiſen. Ruſſiſche Anleihe ſtill. Heimiſche Anleihe teilweiſe feſt, beſonders Zproz. Reichs⸗ anleihe und preußiſche Konſols. Türkenloſe abeſchwächt. Im weiteren Verlaufe ſchwächte ſich die Tendenz weiter ab. Die Nachbörſe war ſehr ſtill bei Kursveränderungen. Kreditaktien ſchwächer. Bezugsrecht auf Wittener Stahlröhrenwerke-Aktien 43 bezahlt Geld. Es uotierten: Kreditaktien 227 a 206.60, Disonto⸗Kommandit⸗Anteile 196.50 a 30, 158 a 157.75, Staatsbahn 159.60, Baltimore Ohio 117.10 a 117 a 117.10. Telegramme der Continenkal⸗Telegraphen⸗Compagnie. Reichsbank⸗Diskont 5 Prozent. Schlußkurſe. Wechſel. 4. 5 4. 5. Amſterd an kurz 168.55 168.78J Check Paris 81.225 81 225 Belgien„ 80 925 50.935/ Parts kur 81 20 81.183 Italſen 80 7) 80.70 Schweitz. Plätze„ 81 983 80.933 Check London 20.477 20.48 Vien 85.85 84.875 London„ 20.435 20.435 Navoleonsd'or 1621 16.22 8 lang——[Privatdistonto 4˙ 4% Staatspapiere. A. Deutſche. 4 5 4 5 %% veutſch. Neichsan. 102.20 102.80], Mh. Stadt⸗A. 1908—.-— 4„„1909——4„ 1909—.——.— 3 93.— 03 155½⁹³„1905 91,10 91.— 3 5 7„ 1909— 6. Ausländiſche. 8 8390 84.055 Arg.. Bold⸗A.1887—.——.— % pr. konf. St.⸗Anl. 102.15 102.305% Chineſen 1898 102.80102.30 8 do. do. 1909—„„ 1898 99.10 9— 5 7 98.15 93.15%% Japaner 95 45 9585 3%„„ 100——Mexikaner auß. 88/90 99.95 8990 2 83 75 84 055 Merlkaner innere 65 90 65 90 Abadiſche Sf.⸗A.1901 100.90—Bulgaren 100.20 101.20 „ 1908/09 101.4 101 403 ¾ italten. Rente——— 4% bed. St.⸗Olabg)nl—.——,, Oeſt. Silberrente 9780 87.85 3„ N. 94.— 94 1004½/„Papierren. 97.80—— 3%„„ 1900—.— 931,Oefterr. Goldrente 99.10 98 99 30„„ 1904 93.10 98 10% Vortug. Serie I 60.80 60 60 3%„„ 1907 93 10 93.106 85„ III 63.20 63.10 Abayr..⸗B.⸗A.b. 1915 102 20 109.10l4% neue Ruſſen 1905 98.90 99.— 4„„„ 1918 10210 102.1804 Rußen von 1880 83 80 89.50 %½% do. u. Allg. Anl. 92.85 29 ſpan. ausl. Rente—.—. 8 do.„.iObl. 83.30 88.30]3 Türten von 1908 88.30 88 30 8 Pfälz..⸗B. Prior. 100.45 100.45]f“„ anif. 94 30 94.10 18 92.50 92.754 Ung ic. Goldrente 94.35 94.35 8 Heſſen von 199 10135 101 20] Kronenrente 91.75 91.55 4 Heſſen 82.10 81 35][Verzinsliche Loſe⸗ 4 Sachſen 83.60 3 603 Oeſterreichiſchel860 167.10167.25 4 Mh. Stadt⸗A. 1907—-.— Türkiſche 172.— 172.0 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Sld. Zuckerfabrtl 147 95 148.75 Badd. Immobil.⸗Geſ. 99.25 99.— Kichbaum Mannheim—— 4. Mb. Aktien⸗Brauerei 124.— 12.— Parkakt. Zweibrücken.— Weltzz. Sonne, Spever.— Cementwerk Heidelbg. 152— 151 10 Cementfabr. Karlnadt 14275141.75 Badiſche Anilinfabrik43 60 435.50 Ch. Fabrik Gries heim 246— 247. Farbwerke Höch't 448. 448. Per, chem. Fabrit M5. 821.— 321 Cheum. werte Aldert 489.— 459— Süde, Drabtind. 149. 181.50 182 50 Akfumul.⸗Fab. Hagen 214.— 214.— Acc Boſe, Berlin 38.— 81. Clettr.⸗Gel. Allgem. 252 50 251. Hedd. Ku. u. Südd. Kb. 126.50 126 30 Luhmeyer 113 75113½75 Glektr⸗Geſ. Schuckert 136 50 136. Siamens& Halske 236.50 236.— Pfandbriefe, Prior 4e% Nrf. Huv., Bfdt, 99.80 998 %0 F. K. B. Ptdbr.05 100 30 100 3 1810 9989 93 80 4% Bf. Hvy A. fdb. 100. 10 100.10 31½%%, 25 8905 3½eſ, Pr. Nod.⸗Ky. 21-60 91 80 4 Gtr, Od. Pfd. vo 9060 99 60 6% 45 unk. da 99 70 109. 4%„ Pfdbr..0! 5 unk. 10 90 80 100.— 4%„Pfddr..03 Uuni. 12 99.9) 109.— 3%„ Pfdbr..36 N(. 94 90.70 90.70 91% Pßd. 96/% 6 806) 9660 Kunſtſetdenfadr. Frkf. 224.— 224.— vederwerk. St. Ingbert 57.— 89— Spicharz Lederwerke 123.— 123 50 Zudwigsb. alsmühle 160.— 160.— Adlerfahrradch. Kleyer 362 50 659.— Raſchinenfbr. Hilvert 79.— 79— Maſchinenfb. Babania 195 50 196 50 Dürrkopp 332— 332— Ksſchtsenf. Gritzner 219 60 219.60 Rafb.⸗ Armatf. Klein 110.25 110 30 Ef. Nätzm. u. Jaheradf Gebr. Kayſer Ködrenkeßſelfabrik boem. Dürr& Fo. 37.— 6750 Schnellptesſen. Frkth. 201— 201. Vet,deulicder Oelfabr. 142 80 43.—. Schuhtabr. Herz, Frkf. 119.—119.— Seilimndutrie Wolff—.— 128. .Bollſp. Lamperts uu. 59.— 59— Kammgarn Kaiſersl. 19.— 199. Zellſtoffabr. Waldho 288.10 294.— 13.—134.— itäts-Obligationen. 4e% Preuß. Piandb⸗ Bant nk 1919 101.— 101 4% Pr. Pfdb. umt. 19 9.80 99.80 4⸗ 100— 10— 10.„„„ 14 94.3) 94.20 31* 12 92 50 92 30 2—— 3½ Pr. fdhr.⸗Bk.⸗ Kleinb. b. 04 51% Br.fdbr.⸗Bk.⸗ Gyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ Obl. unkſindb. 12 4% Rh. H. B. Pfb. Os 5 1907 — —— 5 9450 99 30 99.56 24 50 93.50 .50 99 50.50 1907 90 80 94.80 1919 100 80 100 80 hied 91.— 91,20 verſſcbied. 91.20 „ 1814 5 ſ. Fth d8. K. G 91.70 „ N. W. B. E..10 1% Uf. J. Pr.⸗Ool! % Pf. J. Br.⸗O. .87 3 ½ i alettl.a. G. B. 5— 4%„ Gom.⸗bl. v. l. Aunt 10 100 10 103 10 8%„Com.⸗Obb v. 87/1 92 30 92 8 Bſ,„ Com.⸗Obl. v. 96/06 9230.0 4% Pr. Pfdb. unt. O0 8940 99 10 „„ ne ͤ —— 5 Nanng. Verl.⸗G.-A 570 570. Bergwerksaktien. Bochumer Bergbau 347.25 2470[Harpener Bergbau 201 40 900.— Buderus 119.— 118.50 Faliw. Weſterregeln 201.—202 75 Coneordia Bergb.⸗G.——[Oberſchl.Eiſeninduſtr. 109. 168.75 Deutſch. Iuxemburg 2 0— 208.50 Shönix 214.30 207.40 Friedrichs zütte Bergb. 136.—13..—Br. Königs⸗u. Laurah. 193—192.75 Gelſenkir dner 210.50 209.[Gewerkſch. Noßleden Aktien deutſcher und ausläudiſcher Trausportanſtalten. Südd. Eiſenb.⸗G. 116.20 116.20 Hamburger Packet 3050 130.30 Norddeutſcher Llovd 101. 101 10 Oeft.⸗Und. Staats“ 1540 159 60 Oeſt. Südbahn Lomb. 24.80 24.10 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. 13.25 135.50 Oeſterf.⸗Ung Bank —.——.— Gotthardbahn Ital. Mittelmeerbahn——— do. Meridionalbahn 136.—136.— Baltimore und Obio 118.10 117.10 Badiſche Bauk 127.50 127. 10 Berg u. Meiallb. 121—121.—Oeſt. Länderb uk 123.60 12.60 Berl. Handel z⸗Geſ. 170 25 179,60„ Kredit-Anſtalt 207.— 207.20 Comerſ. u. Oist.⸗O. 116— 116.—Pfälziſche Bank 101.25 101.25 186 50 138.30 247.90 247.75 147— 147.— 106 4 06.50 197. 196.50 Darmſtädten Bank Deziſche Bank Diutſcheftat. Bank D kEffekten⸗Bank Diseoato⸗Somm. Dresdener Ban Frankf. Hop.⸗Bank Frkf. Hyp.⸗Eredito. Nationalbank Pfälz. Hyp.⸗Bank Breuß. Hypotdeknb. Deutſche Reichsdk. Khein. Kreditbank Roein. Hyp.⸗B. M. 158 50 158—[Schaaffd. Bankver. 203.50 206.70 Sädd. Bauk Nhm. 16½30 160.30] giener Bankver. 127.20 127 20 Südd. Diskont 118.—118.— Jank Oitomane 146— 146.50 Frankſurt a.., 5. Nov. ktreditaktien 207.20 Dissouts⸗ Commandit 198.80, Darmnädter 136.50, Dreadner Ban 158 40 Han⸗ dolsgeſellſchaft 179.50, Deutſche Vank 247.75 Staatsbahn 159.60. Lombarden 24.10, Bochumer 245.75, Gelſenktzchen 210.—, Laurshütte 192.90, Ungarn 9430 Teuden;: beh. Nachbörſe. Kreditaktien 207.20, Disconto⸗Sommandit 196.20, Staatsbahn 159.60, Zombarden 24.10. ** Biehmarkt tu Maunheim vom 4. Novbr. Amtlicher Be⸗ richt der Direktion.) Es wurde bezahlt für 50 Ko. Schlachtgewicht: 223 Kälber: a) feine Maſt⸗(Bollm.⸗Moſt) und beſte Saugkälber 10000., b) mittlere Maſt⸗ u. gute Saugkälber 95—00., o) ge⸗ ringe Saugkälber 90—00., 4) ältere gering genährte(Freſſer) 00—9 M. 36 Schafe: 8) Maſtlämmer und jüngere Maſthammel 75—00., b) ältere Maſthammel 70—00.,) mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzſchafe) 66—00 M. 788 Schweine: a) vollfleiſchige derfeineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1¼ Jahren 78—00., b) fleiſchige 77—00., o) gering entwickelte 00—-00., d) Sauen und Gber 70—72 M. Es wurden bezahlt für das Stück: 000 Suzuspfeerdee: 0000—0000., 00 Arbeitspferde: 000—00900., oco Pferde zum Schlach⸗ ten: 00— 000., 000 Zucht⸗ und Kugvieh: 000-000., 00 Stäck Maſtvieh: 00—00 Mek., oo Milchkühe: 000.—000 Me., 318 Perkel:.00—16.00., 18 Ziegen 19—25 Wek., O0 Zick⸗ lein:—0., OLammer: 00—00 f. Zuſammen 1381 Stäck. Außerdem wurden don Holland 151 Stück geſchlachtete Schweine eingefüßrt. Handel mit Kälber und Ferkel lebhaft, mit Schweine ſchleppend *** Aberſeeiſche Achiffahrts⸗Jelegramme. Telegraphiſche Nachrichten des Norddeutſchen Jloyd, Bremen. 4. November: D. Prinz Heinrich abgefahren Marſeille; DRoon angekommen Suez; D. Prinz Eitel Friedrich abgefahren Genua; D. Darmſtadt abgefahven Vigo; D. George Waſhington av⸗ gefahren Cherbourg; D. Wittenberg angekommen Bremerhaden. Mitgeteilt vom Generalvertreter Hermaun Malle⸗ brein, Mannheim, Hanſa⸗Haus D 1,%, Telephon 180. 193.— 192.— 121 60 121.30 149.45 149.50 138.— 138.— 194.— 195.75 144 60 144.25 11450 11450 136.30 136.— *** Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Ny. 56 und 1637. 5. November 1909. Proviſionsfrei! Ver⸗ Käufer Wir ſind als Selbſtkontrahenten kau unter Vorbehalt: ſer 00 .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. 100— Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, L2udwigshafen M. 390 M. 310 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 340— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 5 56 5 Vorzugs⸗Aktien— 98 Benz& Co., Rheiniſche Gasmoforen, Mannheim 144— Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 80 zfr. Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 66— Bürgerbräu, Ludwigshafen 240— Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 89 Daimler Motoren⸗Geſellſchaft. Untertürkheim 13277— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens— 116 Filterfabrik Enzinger, Worms 2— 179 Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim 72— Frankenthaler Keſſelſchmiede 853zfr Fuchs, Waggonfabrik, Heidelberg 190 188 Herrenmühle vorm. Genz Heidelbera d9ozfr Szzir Herzogpark, Terrain⸗A⸗G., München 127if 1883ur. Lindes Fismaſchinen 14⁰— Neckarſulmer Fahrradwerke— 146 Pacifie Phosphate Shares junge— 6% Pfälziſche Mühlenwerte, Schiſſerſt adt 120— Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft— 102 zfr Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim— 112 Rheinmühlenwerte, Mannheim— erb.Off Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Feudel. Mannhelm— Schiff⸗ und Machtnenban.⸗L. Mannheim. Stammutien— oezir Stahlwert Mannheim 110 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannhein 110— Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine— M. 135 ee Fabritenf. Brauerei⸗Einrichtungen 1— Unionbrauerei Karlsruhe— Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannhelm— M. 420 Waggonfabril Naſtatt 92 Waldhof, Bahngeſellſchaft 101¹— 1 Immobiliengeſellſchaft— 120 J Zuckerfabrik Frankenthal— 265 ——————————————— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann; für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Vollswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſhäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'jchen Buchdruckerei. G. m. b..: Direktor: Eruſt Müller. General⸗Anzeiger.(Abendblatr.) Seite. Mannheim, den 5. November 1909 00 1 Oeffentliche Verſteigerung. Samstag, den 6. ds. Mts., 1 19 2551¹ finder eim Ladenloka 2, 8, beim 2 2 2 Marktplaß, Fortſetzung der Ver⸗ Minel. Durch die neue, umsichtige u. energische ee e nnene e Auto-Jacken Neger gehörigen Warenbenände, 0 llith 9 ¹ größere Poſten Felmhaus empfehle echten aol, Kognac in Fäſſer u. 1 verſchiedene Branntweine, 1 2 1 1— 0 I— men afe und Anderes Sde fannnelmer rren 91 UT bparatur U K 2 m 1 8 2 rsto ff 8 25 102 leicht und sehr warm, ferner: Mannheim, 5 Nov. 1909. 9 0 f I Stahl. Geri btsvollzieber.„ul If Un-As d Fehnmnachm 15 ieung Kamelhaar-feisedecken e* 68 Kamelhaarbettdecken. auf 1. Januar 1910 5 5 Plakatſäulen 55 zu Reklamezwecken zuſam⸗ 8 205 1 Bross Nachf men und auch einzeln durch 5 5 95e a 5 5 9 Reflektanten wollen ihr An⸗ 1 fN gebot mit der Auſſchrift An⸗ zu der jetzigen Sedeutung gelangt. Inh. Stetter e 955 belueme An Schnelligkeit bei Ausführung der Aufträge stehen 5 425 5 uns einzureichen. 3051 Wir unerreicht da. F 25 5 am Aarkt. Seckenheim, 3. Nov. 1909. Abzahli 5 5 5 Gemeinderat: ang Dass wir auf der Höbe der Zeit sind, beweist der tägliche Zugang vieler neuer Kundegn. Nachste Woche 1 Ein einmaliger Versuch genügt, Sie zum stapdigen i 15 Heinrich Jolla Kunden zu erhalten. 6045 Zu Martini Nur 1 Mk. d 1 5 Herren-, 5 6 10 2. Strassburger Fferde- ott. 33555 Knaben⸗, Kostenlose Abholung ung Zustenung der Kleiges. een eeee— 8 5 Reparaturen u. 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Der oder die Diebe drangen unbemerkt in das Haus ein, öffneten den Kleiderſchrank, warfen Uniformen und den übrigen Inhalt heraus und fanden endlich im Vertikov in einer Schachtel, im Felde erhängt. Ranßweiler war geiſtesſchwach. Er hatre*VV ganz unter Weißzeug verſteckt, 150 Mark bares Geld, das mitge⸗ vor einigen Wochen, nachdem er ſeinen Enkel im Schlaf überfallen onder 2 hatte, ſchon einen Selbſtmordverſuch gemacht, wurde aber abge⸗ ſchnitten. nommen wurde. Ebenſo lautlos verſchwanden die Einbrecher. Erſt heute früh ½6 Uhr entdeckte die Frau des Poſtſchaffners den Dieb⸗ präm. Methode. Auszelehnungen, Monfag, 6. Nonbr. ſtahl. Ob der Einbruch von der Straße aus geſchah,— die Fa⸗*„ Wolfſtein, 3. Nov. Geſtern vormittag wollte der in den fften milie wohnt parterre—, oder ob ſich der ſchon vor Mitter⸗ dreißiger Jahren ſtehende verheiratete Fuhrwerksbeſitzer K. Neu eien d nacht eingeſchlichen hatte, konnte bis jetzt noch nicht feſtgeſtellt von Wolfſtein am Bahnhof hier aus einem Eiſenbahnwagen Sgaen in werden. 00. Raſtatt, 4. Nov. Im Budget für 1910—11 ſind die Mittel eingeſtellt zur Fortführung der Bahnlin ie von Forbach nach Raumünzach. Mit dem Bau wird lt.„Raſt. Tagebl.“ nächſtes Jahr begonnen. Ueber den Aus⸗ bau der Strecke bis zur Landesgrenze iſt noch keine Ent⸗ ſchließung getroffen. Pforzheim, 4. Nov. Geſtern konnte Herr Tele⸗ graphen⸗Direktor Leſer auf eine 25jährige Amts tätigkeit zurückblicken. Herr Leſer, der aus Seelbach bei Lahr gebürtig iſt, trat am 3. November 1884 als Eleve beim Poſtamt Offenburg ein, war dann in Flensburg tätig und wurde von da als Oberpoſtdirektionsſekretär nach Darmſtadt verſetzt. Am 1. April 1900 wurde er Telegrapheninſpektor in Mannheim und blieb dort 7 Jahre lang. Alsdann ſiedelte er als Telegraphendirektor nach Mühlheim a. d. Ruhr über und wurde am 1. April 1908 in gleicher Eigenſchaft nach Pforzheim verſetzt. Sein Amtsjubiläum fällt in eine für Pforzheims Fernſprechweſen bedeutende Zeit War doch die Umänderung der Fernſprechanlage ſo weit gediehen, daß am 5 Noveniber das Zentralbatterieſyſtem in Tätigkeit treten onnte. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Speyer, 3. Nov. Auf der Meſſe gerieten vorgeſtern gegen abend mehrere Artiſten hintereinander, wobei einer derma⸗ ßen geſchlagen wurde, daß er bewußtlos ins Hoſpital verbracht werden mußte. Ein Maßkrug wurde ihm auf dem Leibe zerſchla⸗ gen. Er erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß eine Darm⸗ operation ſofort an ihm vorgenomemn werden mußie, um ihn dem Leben zu erhalten. Der Schwerverletzte iſt der 28 Jahre alte Ar⸗ ſchwere Sandſteinblöcke verladen. Beim Vorſchieben der Blöcke rutſch⸗ ten die Ladebäume mit vor, verloren die Unterlage und ſtürzten herab. den Neu mit ſich reißend, wobei er ſich ſehr ſchwere innep⸗ Verletzungen zuzog. Der Zuſtand des Verunglückten iſt be⸗ denklich. 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Nopember 1909, vormittags 834 Uhr guf dem Rathaus in Seckenheim öffentlich freiwillig ver⸗ ſteigert werden. 305³ Der Zuſchlag erfolgt, wenn das Meiſtgebot den Anſchlag exreicht, vorbehaltlich der Zuſtimmung der Beteiligten. Die übrigen Verſteigerungsbedingungen können auf der Kanzlei des Notariats eingeſehen werden. Grundſtücksbeſchreibung: ] Gemarkung Seckeuheim: Anſchlag: 1. Tgb.⸗Nr. 1475, 16 ar 56 am Acker, Niederfeld, Brunnengewann 1000.— 2. Egb.⸗Nr. 4293, 19 ar 60 qm Acker, Oberfeld auf dem neuen Grenzhöferweg„ 1200.— 3. Egb.⸗Nr. 4338, 11 ar 24 qm Acker, Oberfeld auf dem neuen Grenzhöferweg„ 4. Lgb.⸗Nr. 3945, 18 ar 44 qm Acker, Oberfeld 85 Häuſemer Feld„ 900.— 5. Sgb.⸗Nr. 2695, 11 ar 70 am Acker, Mittelfeld bei den Brunnen„ 600.— 5. Igb.⸗Nr. 1555, 19 ar 68 qm Acker, Niederfeld beim Ornauer Weg„ 1200.— 7. Igb.⸗Nr. 989, 10 ar 28 qm Acker, Niederfelb, beim Glockacker„ 1000.— 8. Sgb.⸗Nr. 5727, 14 ar 46 qm Acker, Sand in der oberen Hall„ 600.— D. Sgb.⸗Nr. 2742, 21 ar 30 qm Acker, Mittelfſeld, Sauloch„ 1500.— 10. Sgb.⸗Nr. 5583, 15 ar 84 qm Acker, Sand in der oberen Hall„ 600.— 11. Egb.⸗Nr. 3512, 5 ar 51 qm Acker, Oberfeld am Stock„ 500.— 12, Ogb.⸗Nr. 4443, 15 ar 31 qm Acker, Oberfeld beim Straßenheimer Haag„ 850.— 18. Ogb. Nr. 5057, 17 ar 51 qm Wald, Sand Münchwälder„ 300.— 14. Egb.⸗Nr. 4504, 19 ar 16 qan Acker, Oberfeld durch die Dieterslanglach„ 1050.— 15. Lgb.⸗Nr. 6055, 19 ar 73 qm Acker, Sand am vorderen Riemen„ 600.— 18. Ogb.⸗Nr. 3050a, 10 ar 87 qm Acker, Mittelfeld hinter den Dorfgärten„ 1100.— 17. Sgb.⸗Nr. 38350, 9 ar 17 qm Acker, Mittelfeld Schönberger Gewann„ 600.— 18. Sgb.⸗Nr. 6108, 14 ar 23 qm Acker, Sand am vorderen Riemen„ 400.— b) Gemarkung Mannheim: Anſchlag: 19. Ogb.⸗Nr. 14256, 9 ar 19 qm Acker, Stadtteil Neckarau, Kloppenheimer Feld, Rohrlach„ 500.— 20. Ogb.⸗Nr. 14321, 23 ar 44 qm Acker, Stadtteil Neckarau, Kloppenheimer Feld, Rohrlach„ 1440.— 21. Ogb.⸗Nr. 14394, 21 ar 56 qm Acker, Kloppen⸗ heimer Feld, Pfaffenanwender„ 13800.— 22, Sgb.⸗Nr. 14702, 10 ar 03 qm Acker, Kloppen⸗ heimer Feld, auf dem breiten Weg„ 680.— 28. Sgb.⸗Nr. 14703, 9 ar 52 qm Acker, Kloppen⸗ heimer Feld, auf dem breiten Weg„ 300.— 24. Igb. Nr. 15280, 19 ar 66 am Acker, Hermshei⸗ mer Bösfeld, Neumorgengewann„ 1400.— Mannheim, den 2. November 1909. Großh. Notariat 9: Schilling. Perein für Handlungs⸗Commis von 1858 —— Bezirtk Mannheim. Wir machen unſere Mitglieder nochmals auf den morgen Samstag abend im Reſtaurant„Fauſt“(Waſſerturm) ſtattfindenden = Herren-Abend aufmerkſam. Einführungen find geſtattet. 3053 Der Bezirksvorſtand. rnes ———ü—— 8— üd' Auf die richtige Marke kommt es anl Darum nur Puddingpulver von Dr. ODetker.“ Eine billigers, wohlschmeckenders und nahrhaſtere Nachspeise gibt es nicht! Zur blelben meine bis geschilossen. Besſcftilgung 3: erbeten:; ——— Wegen der Vorbereitungen Jubiläums⸗Husstellung Verkaufs⸗Räume Samsfag mittag 5 Uhr öffnung ter fusstelung und Beginn des Sonder⸗Verkaufs Samstag, 6. Nop. cr., nachm. 5 Uhr J. Hochstfefter 3037 Handelshochſchule. Am Freitag, den 5. November ds. Is., Mannheim, den 4. November 1909. Der Studiendirektor: Dr. Behrend. beginnen folgende Vorleſungen und Fa eh kur ſe: 32968 Stunde Thema Dozent Sual vorm. 11 UhrFinanzverhältniſſe der deutſchen Hauptamtl. Doz. Eiſenbahnen Reg.⸗Rat a. D. Endres nachm. 3„ Warentechnologiſches Seminar r. Zeh Ingen.⸗ Schule nachm. 7 Uhr Eiſenbahnfrachtrecht Hauptamtl. Dozent 3 Reg.⸗Rat a. D. Endres 0 ist bis einschſiesslieh 9 6 verlängert. „ Klöppel- Spitzen Decken, Eoken u. Läufer“, „ Samstag, 13. November „ber dillge Verkauf— * p2,1 Seidenhaus Otto Loew Planken. 2 KDLiranf Uerloren Donnerstag abend am Bahn⸗ kankt hof goldene 11712 Magclüante d. Dameuuhr Brlt, f 5 7 70 Pig- Dame ſucht H. acbr. Schreib⸗ berloren gegangen. 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Rosengarten Mannheim NIBELUNGENSAA. Sonntag, den 7. November 1909, abends 8 Uhr Srosses Konzert Mitwirkende: 1. Das Schwäbische Männersestett„KRromer““ mus Stultgart. 2. Die Schwübische Liedergruppe vom Kgl. Hoftheater, Stuttgart. — 7 Damen, 7 Herren in Volkstracht— Leitung: Karl Kromer. .Die esamte Kapelle des II. Bad. Grenad.- Regiments, Kaiser Wilhelm I. No. 110 Leltung: Obermusikmeister Max Vollmer. 8⁰ Vortręgsordaung: 25 1. Flottenmarseenn Bartosch 2. Ouverture z. Euryante. Weber 3. Grosse Fantasie aus Carmen Bizet 4. Vorträge des Schwäbisch. Männer-Sextetts: Kücken Haile Kromer a) Am Neckar, am Rhein b) Dorles Geheimniis c) Grüsse an die Heimalt II. )uverture z. d. Hebriden Mendelssohn Lied, Szene, Ballade und Chor aus dem Fliegenden Hollänſer K. Wagner „ Harbstehuder Schwalben, Walzer Fetras . Vorträge der Schwä ischen Liedergiuppe: a) Hellauf Schwabenlauje„Braun b) Drauss ist alles s0 prächtig„Silcher e Das Fineseses III. 9. Potpourri à. Hoffmanns Erzählungen Oflenbach 10. Vorträge der Schwäbischen Liedergruppe: 90 ꝙ a) Gut Nachkt FKfomer D Mädele ruennk„Silcher e) Mer sitzet unter Aepfebäum. Kromer 11. Ungarischer Tanz: BBrabhmsg Das Konzert findet bei Wirtschaftsbetrieb statt.— Kassen- eröffnung abends ½8 Uhr. Einteitesprelse: Tageskarte 50 Pfg., Dutzendkarten 5 Mark. Kartenverkaut in den durch Lakate kenntlich gemachten Vorverkautsstellen, im Verkehrsbureau(Kauf⸗ haus), in der Zeitungshalle beim Wasserturm, beim Portier im Rosengärten und an der Abendkasse. Ausser den Eiutrittskarten sind von jeder Person über 14 Jahren die vorschriftsmässigen Einlasskarten zu 10 Pfg. zu lösen. 32867 Gelegenheitskauf! Pelzmantel 9 955 Fuſten Pianino in Mabagoni⸗Empire, vorzüal. im Ton und nur kurze Zeit geſpielt im Auftrag billig zu verkauf 11642 neu, billigſt zu verkauf. 20581 Näb. Waldhofſtr. 40. Herr. Auzüg. Mäntel u. extra dicker Wint.⸗Wetl. f. mittſ. Fig. zu verk. Sanstag v. 2 Uhr a u. Sountag. Sectengeimerſtr. s4 E. Slock r. 2051¹2 fets Scharf& Hauk, 6 4, 4.