57 nlSrs Abonnement:(Badiſche Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 30 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate. 30 Die Reklame⸗Zeile * „1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens ½ 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Alnabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) richten Eigene Kedaktionsbureaus Nedaktiaan 3777 in Berlin und Aarlsruhe. Expedition und Verlags⸗ 5 buchhandlungg 1 (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Wreſſer pegkraneenazetser Mannheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureuu(An⸗- nahme v. Druckarbeiten 341 Nr. 522. 9. 1909. Tberdbla Aus dem Reiche des ungekrönten Königs. Die„Nationalliberalen Blätter“ haben aus der Milit⸗ ſcher Gegend eine Zuſchrift erhalten, der wir das Folgende entnehmen: Es kriſelt im Reiche des ungekrönten Königs. Das politiſche Sotf im Reichstagswahlkreiſe Militſch⸗Treb⸗ nitz(2 Breslau) ſteht auf„veränderlich“, und es iſt ein offenes Geheimnis, daß, wenn jetzt Reichstagswahlen vor der Tür ſtänden, im Bezirk des Herrn v. Heydebrand und der La ſa ein ſtarker Wetterſturz eintreten würde. Der Schreiber dieſer Zeilen hat Gelegenheit gehabt, ſich über die in der Stadt Militſch und ihrer Landumgebung herrſchende Stimmung genau umzuhören. Das Charakteriſtikum dieſer Stimmung iſt etne entſchiedene Verdroſſenheit, die ſich gegen die Perſon des jetzigen Inhabers des Reichstagsz mandats richtet. Herr von Heydebrand iſt im Jahre 1907 mit nahezu 11000 konſervativen gegen rund 6800 Gegen⸗ Stimmen der Freiſinnigen Zentrumspartei und Sozialdemo⸗ kraten gewählt. Aber dieſe Wahl ſtand unter einer beſonderen Signatur. Noch im Jahre 1908 war das Stimmenverhältnis mit 8603 gegen 7177 weſentlich ungünſtiger geweſen. Heute iſt die Stimmung ſo umgeſchlagen, daß bei einer Neuwahl Herr von Heydebrand ſelbſt mit Zentrumsunterſtützung den Wahl⸗ kreis ſchwerlich halten würde. Nicht als ob Freiſinnige und Sozialdemokraten, die im Jahre 1908 zuſammen 4695 Stim⸗ men ſtellten, inzwiſchen beſonders ſtark zugenommen hätten. Die Gefahr, die Herrn von Heydebrand bedroht, kommt aus den Reihen ſeiner eigen en Gefolgsleute. Und das hat zu einem guten Teile die Reichsfinanzreform getan. Auf ſeine konſervativen Wähler hat Herr von Heydebrand einen ſarden ber ön Einfluß nicht. Man ſieht ihn wenig im Wahl⸗ kreiſe. Die eigentliche Bearbeitung der Wähler liegt in den Händen des alten Herrn 9. Saliſch auf Poſtel, eines patriarcha⸗ liſchen, wohlwollenden Mannes. 8 Herrn von Heydebrand iſt die kleinagitatoriſche Arbeit zu gering. Das überläßt er anderen. Er ſelbſt iſt im Kreiſe alles andere eher als be⸗ liebt. Zwar gibt er ſich gern als Mittelſtandspolitiker. Aber in der Praxis läßt er davon wenig merken. Die Hand⸗ werker und Kaufleute in Militſch wiſſen davon ein Lied zu ſingen. Er gilt als der Mann mit den zugeknöpften Taſchen, dem niemand etwas zuliebe tut. Es bedurfte daher nur des Anſtoßes der neuen Stenergeſetze, an denen er vor allen anderen die Hauptverantwortung trägt, um den Mittelſtand in den kleinen Orten des Kteiſes und auf dem Lande zum völligen Abfall von dem bis dahin ſo gewaltigen Mann zu veranlaſſen. ſcher Verſammlung, die in der ganzen Preſſe beſprochen wor⸗ den iſt, kam das zum offenen Ausdruck. Da zeigte es ſich, daß Herr von Hehdebrand, nicht einmal unter ſeinen engeren Berufsgenoſſen von der Landwirtſchaft einen feſten Anhang hat. Um den Mißerfolg der Militſcher Verſammlung einiger⸗ maßen wieder auszugleichen, hat man verſucht, eine Art von Vertrauenskundgebung für den ungekrönten König von Preu⸗ ßen in Szene zu ſetzen. Wieder war es Herr von Saliſch, der für ihn in die Breſche ſprang. Vor einiger Zeit erhielt eine ganze Reihe von Perſonen aus dem Wahlkreiſe— Handwerks⸗ meiſter und Kaufleute aus den Städten Militſch und Suhlau und; In der bekannten Milit⸗ Seuilleton. Schiller in der Jamilientradition. Von Alexander von Gleichen⸗Rußwur m) Nachdruck verboten. Von Goeihes Briefen ſchrieb Hugo von Hofmannsthal an einen Freund:„Du verlangſt aber auch von 9 75 zu wiſſen, wie du's leſen ſollſt. Lies es ohne Vorurteil... Laß ihn nicht ſeinen Namen wie den Meduſenſchild mit ſich kragen und Dich damit ver⸗ ſteinern. Sondern laß den ver ſpielten, den leidenſchaftlichen und den weltklugen Ton ſeiner Rede in Dein Ohr fallen, wie die Sätze eines neuen Freundes.“ Dies kluge und gute Wors ſollte für alles Intime gelten, das uns aus dem Leben der Großen überkommen iſt. Nur die kleinen und⸗ kleinſten Züge, die Falten auf einem Angeſicht, das man von fern in monumentalen Linien zu ſehen gewohnt iſt, bringen auch ſpäteren Generationen bedeutende Ahn⸗ herren menſchlich ſo nahe, daß wir mit ihnen zu ſprechen, ſtatt nur kalt und kritiſch ihre Werke zu leſen, Unſer Leben beſteht dor allem aus intimen Vorgängen, große, welterſchütternde Er⸗ eigniſſe ſpiegeln ſich darin wie die Wolken im winzigen. Teich, deſſen Frieden durch ein hineingeworfenes Steinchen geſtört wird, deſſen Klarheit die fallenden Blätter vernichten, Zwiſchen den ver⸗ gilbten Seiten alter Brieſe das Andenken von verſchwun⸗ denem Leid und Glück, das Andenken an ſchwere deren wir tertes Gold in den Werken finden. In dem ) Der einzige noch lebende Uren 1 Alexauder von, N bt i Ahnen, wie 976 15 5 Schilers, ber dieſem Aufſatze ein Bild 1d durch 17 reiherr Q 3u ißrefſ Erſtauen eine een zu einer 9 18 8 Beſprechung auf dem Domimium des Herrn von Saliſch. wie man zu der Ehre kam. Zögernd nahmen die meiſten an— manche aus Neugierde, andere aus Verlegenheit. Gar mancher blieb weg. Bei Bowle und Kuchen hörte man Lobeshymnen auf Herrn von Heydebrand und die konſervative Sache und— war danach ſo klug als wie zuvor. Mit derlei kleinen Scher⸗ zen macht man im Wahlkreiſe des Herrn von Heydebrand heutzutage ebenſowenig Eindruck, wie mit dem Verbot miß⸗ liebiger Zeitungen. So war denn die Vertrauensmänner⸗ Verſammlung bei Herrn von Saliſch nur ein Schlag ins Waſſer. Denn in den konſervativen Kreiſen im Bezirk des ungekrönten Königs gärt es. Zahlreiche Austritte aus dem Bunde der Landwirkte, der hier gar keine Rolle mehr ſpielt, beweiſen das deutlich. War es doch der frühere Vorſitzende der bpbe des Bundes, der Pächter des Rittergutes Groß⸗Tſchunkawe, Herr Schmidthals, der in jener Militſcher Verſammlung mit ſachlich ernſtem Proteſt, ohne Gehäſſigkeit und Schärfe gegen das gemeingefährliche Treiben der Agrarkonſervativen auftrat. Schon ſpricht man ganz offen von der Möglichkeit einer konſervativen— aber nicht ee konſervativen— Gegen⸗Kandidatur gegen Herrn von Heydebrand. bis jetzt erfolglos geblieben, und es unterliegt keinem Zweifel, daß, wenn dieſe Stimmung bis zu den nächſten Wahlen an⸗ hält, das Mandat des 11 1 von Hehdebrand e auf das ſchwerſte gefährdet iſt. Fontzche Aeberzlehi. 15 Mannheim, 9. November 1909. Reichstariß für das deutſche Malergewerbe. Im„Streikſaal“ 5 Berliner Gewerbegerichts traten die Vertreter der Acbeitgeber⸗ und Arbeitnehmer⸗Organiſationen des deutſchen Malergewerbes zuſammen, um über den Abſchluß eines Reichstariſpertrages 1 85 Art des Buchdruckertarifs zu verhandeln. vom Berliner Gewerbegericht. Neben ihm walteten als weitere Unparteiiſche Gerichtsrat Dr. Prenner⸗München und bei⸗ geordneter Bürgermeiſter vom Rath⸗Eſſen. Als ver⸗ handelnde Parteien waren vertreten der Hauptverband deut⸗ ſcher Axbeitgeberverbände im Malergewerbe einerſeits und der(freigewerkſchaftliche) Verband der Maler, der Zentral⸗ verband chriſtlicher Maler und der Gewerkverein der graphi⸗ ſchen Berufe, Maer uſw.(Hirſch⸗Duncker) anderſeits. Durch die gegenwärtigen Verhandlungen ſollen die Tariſberhältniſſe in nicht weniger als 282 deutſchen Städten geregelt werden, darunter ſind auch die Großſtädte Berlin, Hamburg und Bremen. Von den Arbeitgebern 1 85 Arbeitnehmern ſind Vorſchläge ausgearbeitet worden, die ſtark voneinander ab⸗ weichen, ſo daß eine Verſtändigung recht ſchwierig ſein wird. Bei einem Scheitern der Verhandlungen würde aber das ganze deutſche Malergewerbe im nächſten Früh⸗ jahr einem folgenſchweren wirkſchaftlichen Kampf entgegengehen, da die Arbeitgeber für dieſen Aufſatz über Bürgers rs Gedichle ſagt„Alles, was uns der Dichter geben kann, iſt ſeine Indiidaalitg⸗ Dieſe muß es alſo wert ſein, vor W Belt und. Nachwelt ausgeſtellt zu werden.“ Wo ſieht man ſie aber deutl licher, plaſtiſcher als da, wo„der Genius unbefangen in die nächſte Berührung mit Zuſtänden und Ver⸗ pältniſſen der Wirklichkeit tritt, um ſie zu bewältigen und für ſei⸗ nen Zweck fügſam zu machen?“ Die Deutſchen gewöhnen ſich ſehr langſam ich möchte bei⸗ nahe A465— mit Widerſtreben daran, die Briefe eines großen Schriftſtellers dem Kreiſe ſeiner Schriften zuzurechnen, und ſo ſind auch Schillers Briefe, vielleicht mit Ausnahme derer, die er mit Goethe und mit Lotte tauſchte, wenig bekannk, In Erinnerung jener reichen Stunden, die ihm der nahe Verkehr mit dem Freunde geboien, ſagte Goethe als alter Mann:„Alle acht Tage Schil⸗ lex ein anderer und pollendeterer; jedesmal, wenn ich ihn wieder⸗ ſah, erſchien er mir vorgeſchritten in Beleſenheit, Gelehrſ amkeit und Urteil. Seine Briefe ſind das ſchönſte Andenken, das ich von ihm beſibe, und ſie gehören mit zu dem Vorkrefflichſen, was er geſchrieben.“ Und vor dem inneren Auge des greiſen Dichters mag, ſo oft er Schillers Briefe durchblätterte, jene kleine Woh⸗ nung im Bilde erſchienen ſein, wo ſich die Klafft ker an Geſprächen über die Schönheit erfreuten, wo ſie die Nenien dichteten und be⸗ ſprachen und wo Goethe mit den Frauen und Kindern des Schil⸗ lerſchen Hauſes ſo fröhlich und ausgelaſſen ſcherzte, daß der Horen⸗ redakteur, der urch einen Brief vollenden wollte, einmal ei ligſt abſchließen mußte und ſchrieb:„Goethe macht einen ſo großen Lärm, daß ich aufhören muß. Durch die unendlich vielen prak⸗ liſchen Fragen, die ſich den Generationen des een Jahr⸗ hunderts aufdrängten, ſind wir dazu erzogen, den W. intimen Dialoge, in denen ſich philoſophiſche Speku⸗ nd Pl. neuem Schaffen mit 9 des häus⸗ In 955 Situng b zunöchſt i über den Pasid 1 des Reichs⸗ Man wußte nicht, Alle Beſchwichtigungsverſuche ſind Den Vorſitz führte Magiſtratsrat v. Schuls Jall ſchon die Ge. wera aus 8 f N erung augedroht haben. Vert guter Ge⸗ ſpräche zu unterſchätzen, wie wir auch im Zeilalter der illuſtrier⸗ len Poſtkarte den Wert ausführlicher, ſenſitiver Briefe kaum ver⸗ tarifvertrages, der die Arbeitszeit betrifft, verhandelt. Eine Einigung der Parteien war in dieſem Punkt bisher noch nicht zu erzielen. Eine Maſſenverſammlung der im Verbande 192 Maler und Anſtreicher organiſierten Maler von Berlin, Spanda Potsdam und den Vororten nahm am Sonntag Stellung zu der Tarifvorlage, die der Arbeitgeberverband für das deutſche adeden über einen Reichstarif für da deutſche Malergewerbe vorgelegt hat. Der Referent L. Jakobeit⸗Königsberg wandte ſich vor allem gegen die Be⸗ ſtimmung der Arbeitgeber⸗Tarifvorlage, die als Vollarbe im Sinne des Tarifvertrages nur diejenigen Gehilfen ge laſſen will, die über 21 Vabte alt ſind und die Geſellenprüfu beſtanden haben. Durch dieſe Beſtimmung würden 21 v aller Gehilfen— denn 10 0 unter 21 Jahre al drücker Gi Die Aus ührungen fanden lebhaften Bei⸗ fall. Ohne Beſprechung wurde mit allen gegen eine Stim eine Erklärung angenommen, die ſich ſcharf gegen die T vorlage der Arbeitgeber ausſpricht und betont, daß die nahme dieſer Vorlage alle Errungenſchaften fahrelanger L anteet zu nicht machen und auch die Schmutz⸗ kurrenz im Gewerbe fördern würde. Dieſe könne nur erfo reich bekämpft werden, wenn die Arbeitsbedingungen tarif⸗ lich für alle im Malergewerbe Beſchäftigten geregelt ſeien, nicht aber, wenn ein Viertel der Gehilfenſchaft davon ausgeſchloſſen werde. Die durch die neuen Steuern noch geſteigerte a gemeine Teuerung mache eine Erhöhung der Löhne dringend erforderlich. Vom Evangeliſchen Bunde. Der; Hauptverein des Evangeliſchen Bundes Herzogtum Braunſchweig faßte auf ſeiner e lung in Braunſchweig folgenden Beſchluß gegen di breitung der Schmutzliteratur? „Der Evangeliſche Bund fordert ſeine Miſgtbeder auf Schichten unſeres Volfes über die durch die Schundliteratur he gerufenen ſittlichen und kulturellen Schädigungen des geſ deutſchen Volkes, insbeſondere der Jugend, nach Möglichkeit zuklären; er bittet ale Eltern, Geiſtlichen und Lehrer, auf Lektilre der ihnen anvertrauten Kinder ſorgfältig zu achten forderk ſeine Mitglieder auf, Selbſthilfe zu gebrauchen durch e liche Verwarnung der Geſchäfte, welche Schundliteratur feilhalten, und, wenn das nicht hilft, durch planmäßige Vohkottierung ſelbe n. Der Evangeliſche Bund erſucht ſämtliche Polizeibehö des Herzogtums, mit allen geſetzlichen Mitteln unnachſichtlich geg die Verbreiter der Schundliteratur vorzugehen; er empftehlt ſ inen Mitgliedern, durch Verbreitung guten und ſittlich einwandfreien Leſeſtoffes der Schundliteratur entgegenzuarbeiten.“ Nach einem Referat über„Ultramontane Angriff den evangeliſchen Religionsunterricht“ wurde einſtimmi Proteſt gegen die Angriffe der Zentrumspreſſe beſchlo und die ultramontane Forderung, die evangeliſchen Relig und Lehrbücher einer römiſch⸗katholiſchen Zenſur zu unter⸗ werfen, für eine ultramontane Ueberhebung erklärt, gegen die im Intereſſe der Wahrheit aufs entſchiedenſte inſp ich erhoben werden müſſe. 1 95 Auf der Kreuznach b Hauptbereins des Crangeliſchen, Bundes 9¹ lichen Lebens und Kommiſſionen miſchen, gleichen Stimme einer anderen Zeit und werden zu einem Kulturbild, in dem ſich die Berühmten bewegen wie die Figuren eines Schattenſpiels. Wenn Humboldt im Auftrage Schillers für Goethe in Berlin Fäßchen Kaviar beſtellt und Schiller dem Freund die Rech ung ſchickt mit der Bemerkung,„ich finde es für eine genoſſene Spei recht teuer“, und wenn Gvethe aus Weimar Tapeten für das G tenhaus nach Jena ſendet, ſo zeigt ſich der harmlos herzliche Ver⸗ kehr jener Menſchen, die man ſi chgar zu gern auf dem Kothurn welifremder Olympier vorſtellt. Es gibt Leute, die aus den Ve öffentlichungen gern alles ſtrichen, was nicht„bedeutend“ iſt, ſie vergeſſen, daß durch ſolches Verfahren der feine Stauh des Lebens bon der Vergangenheit abgeſtreift würde. Aus den Stimmungen des Tages entſtehen die bleibenden Werke. Wi ſehen, wie aus der Zopfwelt mit ihren gemütlichen Möbeln feinabgeſtimmten Sachen, mit ihrer tiefen Ehrfurcht vor allem was franzöſiſch war, langſam das Verſtändnis für Shakeſpt aufblüht und die Freude an ſeinen Stücken täglich größer w Nach der erſten Lektüre des Ariſtoteles ſchrieb Schiller;„Jetz begreife ich erſt den ſchlechten Zuſtand, in den er die franzöſiſe Ausleger und Poeten verſetzt hat. Auch haben ſie 35 immer 5 ihm gefürchtet, wie die Jungen vor dem Stecken. ſoviel er gegen ihn wirklich ſündigt, würde weit beſſer n ausgekommen ſein als die ganze franzöſiſche Tragödie“. 8 meinte der Dichter über eine Aufführung von Julius C. „Für meinen Tell iſt mir das Stück von unſchätzbarem We Schifflein wird auch dadurch gehoben. 0 tätigſte Stimmung geſetzt.“ Antexſchreiben wir auch nicht mehr alle Urtei Schiller und in 1 von 1 Di flürſten nach Erfurt gingen. 2. Seite. 2. November der geſchäftsführende Vorſitzende des Haupt⸗ Vereins, Pfarrer Kremers⸗Bonn eine Rede, in der u. a. er folgendes ausführte: „Wir ſind nicht die heulenden Derwiſche, die den Brand des Fanatismus ſchüren— wir Rheinländer ſind es am allerwenigſten. Wir wollen weiteſte Toleranz üben, aber nicht die Toleranz der Wüſte, der Gleichgiltigkeit und Gleichmacherei. Wir wollen gelten laſſen und anerkennen den Katholizismus als eine geſchichtliche Form des Chriſtentums. Aber wenn Jeſus ſagt: Wer nicht für mich iſt, der iſt gegen michl, kann man es uns berdenken, daß wir uns dem Feinde in unſerer Art zeigen? Wir dürfen keine Brücken zum Feinde ſchlagen. Es iſt von jeher des Deutſchen Weſen, räumend am Abgrunde zu wan⸗ deln. Rom iſt ein Staat, iſt jener Gottesſtaat“, wie er ſchon den Phariſäern bor Augen ſchwebte. Dieſer„Gottesſtaat“ iſt zu Kräf⸗ ten gekommen erſt auf römiſchem Boden; wir kennen ihn aus dem Mittelalter unter Gregor, und er ragt in die Gegenwart hinein. Für unſer politiſches Leben iſt der Ültramontanismus ein Fluch. Wir wiſſen doch, daß das Zentrum, das an die Stelle der Moral⸗ gründe die Zweckmäßigkeitsgründe ſetzt, nur dahin zielt, die römiſche Macht am langen Hebelarm der Politik walten zu laſſen. Solange auf dem Zentrumsturm die Alarmflagge weht, bleibt die Wacht⸗ wannſchaft auf dem Poſten. Solange Biſchof Benzler „Friedensreden“ hält, iſt das„Waffen nieder!“ eine „Tumbheit“!! Wir dürfen nicht ſchlummern, wir bedürfen des bollen Mutes für das deutſche Vaterland. Aber freuen wir uns, daß wir Luther gehabt haben!. Jetzt lernen wir es erſt recht ſchätzen, wie er hindurchgebrochen iſt durch das Spinngewebe. Wer wälzt ihm den Stein von des Grabes Tür, das iſt die wichtigſte Frage der deutſchen Gegenwart und Zukunft. Eine politiſche Reve des Botſchafters Grafen Bernſtorff. Auf Einladung der„Amerikaniſchen Akademie für Sozial⸗ politik“ in Philadelphia hielt der deutſche Botſchafter in Waſhington, Graf Bernſtorff, am vorgeſtrigen Sonntag einen Vortrag über das Thema„Deutſchland als Weltmacht“. Der Wortlaut der Rede wird aus Newyork in folgender Faſſung übermittelt: „Deutſchlands Weltpolitik iſt im Ausland oft mißverſtanden worden, weil die ausländiſchen Journaliſten die kühnen, phanta⸗ ſtiſchen Flüge der Pan⸗Germaniſten zu ernſt auffaſſen, obgleich ſie uhne jede Bedeutung ſind. Dieſe Leute haben im deutſchen Parla⸗ ment kaum irgendwelche Vertreter, und ſie beſitzen nicht den gering⸗ ſten Einfluß auf die Regierung; die deutſche Regierung betrachtet dieſe Leute ſogar als ein ſehr wenig wünſchenswertes Element im deutſchen Journalismus, weil ſie im Ausland ein Gefühl der Miß⸗ ſtimmung gegen Deutſchland hervorrufen, indem ſie Fragen und Ziele behandeln, die über den Rahmen der praktiſchen Politik hin⸗ ausgehen. Einige Leute glauben, daß die hauptſächlichſte Quelle der Schwierigkeiten zwiſchen Deutſchland und den Vereinigten Staagten die Monrvedoktrin iſt, über die man in Amerika keinerlei Argumente anhören oder irgendeinen Kompromiß zulaſſen wolle; ſie ſind der Anſicht, daß die Amerikaner in dieſer Beziehung auf alle Fälle, und koſte es, was es wolle, auf ihrem Standpunkt ver⸗ Harren wollen. Die Deutſchen ſind ſich dieſer Tatſache wohl bewußt und auf unſerer Seite beſteht nicht die geringſte Abſicht, auf der weſtlichen Halbkugel irgendwelche Gebietsbeile zu erlangen. Viele Engländer murren ſeit den letzten Jahren über die von Deutſch⸗ land an den Tag gelegte Energie. Dieſe Energie iſt mit groß m Erfolg in der Sphäre induſtrieller und kommerzieller Unter⸗ nehmungen entfaltet worden, in einer Sphäre arſo, die England als die ſeinige zu betrachten gewöhnt iſt; die Engländer vergeſſen aber, daß England davon ebenſoviel Nutzen hat wie Deutſchland, da dieſes Englands beſter Kunde iſt. Die Weltpolitik Deutſchlands iſt rein kommerzeeller Natur, ohne irgendwelche territorialen Ziele oder Abſichten gegen das vorhan⸗ dene Gleichgewicht unter den Mächten Die„offene Tür“ iſt unſer führendes Prinzip, und dieſes Ziel beherrſcht unſer Verhalten der Türkei, China, Marokko und Südgmerikg gegenüber. Das gleiche Prinzip beherrſcht die Entwickekung unſerer Flotte. Im Laufe weniger Jahre haben wir in Europa als Induſtrie und Handel treibender Staat die zweite Stellung erobert, und in dieſer Be⸗ giehung ninunt die Entfernung zwiſchen uns und England von Jahr zu Jahr ab. Wir ſtehen unter dem Zwang der Notwendig⸗ keit, dieſe unſere Stellung durch eine ſtarke Flotte zu ſchützen.“ Dieſe Rede veranlaßt die„Tägl. Rundſchau“ zu einer warmen Verteidigung der Alldeutſchen. Man hätte von einem auf ſo hohen Poſten geſtellten Diplomaten erwarten dürfen, daß er der alldeutſchen Bewegung ein feineres Verſtändnis und mehr Objektivität entgegenbringt. Auch die amtliche Politäk verdanke der alldeutſchen Bewegung weit⸗ ausſchauende Anregungen und eine Ideenbefruchtung, die auf mehr als einem Gebiete richtunggebend geworden ſei: So iſt die Saat, aus der ſpäter, dank der Tatkraft unſeres Kaffers, die gewaltige Seerüſtung Deutſchlands emporwuchs, zuerſt von den Alldeutſchen geſät werden. Und wie gering die Bedeutung der alldeutſchen Bewegung, wie winzig ihr Einfluß auf die Regie⸗ rung iſt, könnte Graf Bernſtoff, wenn er mit der Geſchichte der letzten Jahrgehnte, namentlich mit den verborgenen Anfängen ſo mancher unſerer Auslandsaktionen beſſer vertraut wäve, ſo auch ſprochen hatte. Nur über das Publikum, über den lieben Leſer, wie über den Zuſchauer im Theater fallen manchmal recht derbe Worte. So heißt es über den Verkauf der Zeitſchrift„Propyläen“: „Was Cotta von dem Abſatz des Journals ſchreibt, iſt zum Er⸗ ſtaunen und zeigt das kunſttreibende und kunſtliebende Publikum in Deutſchland von einer noch viel kläglicheren Seſte, als man bei noch ſo ſchlechten Erwartungen je hätte denken mögen.“ Dies mag vielen Redakteuren und Verlegern aus dem Herzen geſchrieben ſein, aber trotzdem hat auch der liebe Leſer und ſein Geſchmack ein gewiſſes Recht. In dieſem Sinne dachte der Coadjutor von Dal⸗ berg:„Schiller u. Goethe ſcheinen ſich abzuſchließen u. zu hoffen, daß e Welt Türen einrennt, um ſich Eingang in ihren äſthetiſchen Himmel zu verſchaffen. Aber die Welt verlangt eben von ihren Dichtern, daß ſie zu ihr hinunterſteigen.“ Der feinſinnige Prie⸗ ſter und Weltmann, der zum Freundeskreis der Schillerſchen Damen gehörte, war ſo anregend und geiſtvoll im Verkehr, daß die Dichter von Jena und Weimar aus gern an den Hof des Kirchen⸗ Schiller war erfreut über das In⸗ tereſſe, das Dalberg den Herren entgegenbrachte, aber ſehr unan⸗ genehm berührt, als der Gönner auch Mitarbeiter werden wollte. In einem Brief an Körner ſteht:„Vom Coadjutor iſt ein unend⸗ lich elender Aufſatz eingelaufen, den ich recht verlegen bin wieder los zu ſein.“ Es gelang auch nicht, denn die Arbeit über Kunſt⸗ ſchulen prangt im fünften Stück der Horen. Heute ſind auch dieſe in ſchlechtem Stil vorgetragenen Anſichten kulturhiſtoriſch inte⸗ reſſant, denn es hat ſie ein Mann geſchrieben, dem Napoleon eine bedeutende Rolle zudachte. Das neunzehnte Jahrhundert ſchmähte ſein Andenken, weit er als Großherzog von Frankfurt dem Rhein⸗ bund vorſtand. Niemand begriff noch die Pſychologie jenes Kos⸗ mopoliten, deſſen Anſichten in einer Zeit wurzelten, in der Schil⸗ ler geſchrieben hatte:„Ein ganz anderes Intereſſe iſt es, jede merkwürdige Begebenheit, die mit Menſchen vorging, dem Men⸗ ſchen wichtig darzuſtellev. Es iſt ein armſeliges, kleinliches Ideal, daß der aus der 6 die ihr hier gewieſenen Ziele praktiſch in Angriff nahm. Ueber die ſozialen Probleme im Zeitalter der roßbetriebe ſprach in einer von der Magdeburger Ortsgruppe des Bundes der techniſch⸗induſtriellen Beamten einberufenen Verſamm⸗ lung Ingenieur Lüdemann aus Berlin. Der Redner ſchilderte die Verhältniſſe der Lohnarbeiter, die er als ebenſo ungünſtig bezeichnete, wie die der deutſchen Privatbeamten. Schuld an der Verſchlechterung hätten die Großbetriebe. In dieſen ſei die Tätigkeit der Ingenieure und Techniker teilweiſe ſchon ganz ſchematiſch geworden; die Erfinderſchutzfrage entſpreche nicht den berechtigten Anſprüchen der Angeſtellten, und die Gehälter ſeien faſt ausnahmslos ungenügend. Eine ſoziale Reform ſei im Zeitalter der Großbetriebe nur auf dem Boden der Selbſthilfe möglich; die Träger dieſer Selbſthilfe ſeien die Gewerkſchaften, die modernen Arbeiter⸗Berufsorgani⸗ ſationen. Daß ſich die Mehrzahl von dieſen einer beſtimmten parteipolitiſchen Richtung angeſchloſſen haben, liege in der hiſtoriſchen Entwicklung Die Gewerkſchaften ſollten ſich aber von Parteipolitik frei halten. Der Bund der techniſch⸗induſtriellen Beamten habe von Anfang an den Grundſatz parteipolitiſcher Neutralität beobachtet. Hauptzweck aller gewerkſchaftlichen Organiſationen ſei die Hebung der wirtſchaftlichen und ſozialen Lage der Arzkeiter und Angeſtellten durch Schaffung höherer Löhne, verkürzter Arbeitszeit, höherer Bildung uſw. Die Regierung müſſe dahin gedrängt werden, den kulturellen Beſtrebungen der gewerkſchaftlichen Organiſationen mehr Beachtung zu ſchenken; das könne nur durch den Druck großer Organiſationen ge⸗ ſchehen, und deshalb ſei es Pflicht jedes Arbeiters und An⸗ geſtellten, ſich dieſen Organiſationen anzuſchließen. Der Verſammlungsleiter Ingenieur Cruſe wies darauf hin, daß Dr. Beck in der Monatsſchrift des Vereins deutſcher Ingenieure den Wert und die Bedeutung des Bundes der techniſch⸗ induſtrielten Beamten als wirtſchaftlich⸗ſozialer Organiſation voll anerkenne. Lehrer Böer betonte, daß nur rein gewerkſchaftliche Vereinigungen den Arbeitern wirtſchaft⸗ liche Vorteile bringen; die Politik ſollte aus den Gewerk⸗ ſchaften gründlich ausgeſchloſſen werden. Der Vortragende hob im Schlußwort hervor, daß der Bund der techniſch⸗indu⸗ ſtriellen Beamten an ſich durchaus kein Gegner der Groß⸗ betriebe ſei; er wünſche dieſen weitere Entwicklung, wolle aber die Intereſſen der Angeſtellten innerhalb dieſer Groß⸗ betriebe energiſch vertreten. Deutsches Reich. — Die Wiedereinbringung des Entwurſs für ein Arbeits⸗ kammergeſetz in der nächſten Tagung des Reichstages bildet noch den Gegenſtand von Erwägungen an den zuſtändigen Stellen. Falls ſich die Reichsregierung zu einer neuen Vorlage ent⸗ ſchließt, ſo dürfte ſie aber früheſtens in den erſten Monaten des nächſten Jahres eingebracht werden. Denn der laufende Monat iſt im Bundesrat durch die Etatsberatungen ſo in Anſpruch genommen, daß für Geſetzentwürfe größeren Um⸗ fangs keine Zeit zur Verfügung ſteht. Bekanntlich iſt der letzte Entwurf im Januar ds. Is. einer Kommiſſion zur Vor⸗ beratung überwieſen, die ihn in 16 Sitzungen erledigte und einen eingehenden ſchriftlichen Bericht über ihre Beratungen erſtattete. Daß dieſer Bericht, in dem die Stellungnahme der einzelnen Parteien zu dieſer vielumſtrittenen ſozialpolitiſchen Vorlage zum Ausdruck kommt, in den Beratungen des Bundes⸗ rats Berückſichtigung finden wird, iſt als ſicher anzunehmen. — Die außerordentliche Generalverſammlung des Bundes der Landwirte, die für nächſten Sonntag anberaumt iſt, findet wie die„Dtſch. Tagesztg.“ mitteilt, nicht in Berlin, ſondern in Gneſen ſtatt. Dieſe Wahl des Verſammlungsortes iſt ein Beweis mehr dafür, daß die Bündler genötigt ſind, ernſt⸗ hafte Maßregeln gegen den Bauernbund, der ſich namentlich im Anſiedelungsgebiet ausgebreitet hat, zu ergreifen⸗ Ob es ihnen aber nützen wird, das iſt eine andere Frage. Aus anderen Zeitungen u. Zeitſchriften. Mannigfaltig ſind die Betrachtungen der Blätter zu Schil⸗ lers 150. Geburtstag, in denen naturgemäß die Bedeu⸗ tung Schillers für unſere Gegenwart in erſter Reihe zu beſtim⸗ men geſucht wird. Ein orthodox⸗proteſtantiſches Kirchenblatt, der Alte Glaube ſtellt eine Betrachtung an, in der es heißt, moderne Menſch mit Schiller nicht mehr viel anfangen — Mannheim, 9. November. kann, weil er nach ſeiner Anſicht, nach Form und Inhalt, künſt⸗ leriſch und philoſophiſch längſt überholt iſt. Und dann heißt es weiter: Auch die Unmodernen müſſen geſtehen: Schiller füllt unſer Inneres nicht mehr ganz aus und gibt auf ſchmerzliche Probleme unſerer Tage keine Antwort oder eine ſolche, die nicht befriedigt. Und das iſt nur naturgemäß, denn die Zeit Schillers war eine andere als die von heute, und ſo zeitlos dichtet auch der größte Dichter nicht, daß er nicht auch ſeinen Tribut der Zeit zu be⸗ zahlen hätte! Trotz Fürſtenwillkür und napoleoniſcher Kriegs. periode war das Deutſchland Schillers im bürgerlichen Leben noch eine Idylle; feſtgefügt waren noch die Ordnungen im kirch⸗ lichen, ſtaatlichen, ſozialen und ſittlichen Leben. Wie leicht hatten es unſere Väter noch zu Schillers und Goethes Zeiten! Von einem Kampf ums Daſein, einer Uebervölkerung mit allen ihren häßlichen moraltötenden Begleiterſcheinungen keine Spur; Reich⸗ tum und Luxus mit den Folgen der Verweichlichung und Ent⸗ nervung in dem nationalökonomiſch einfachen, faſt armen Deutſch⸗ land nicht möglich; Kirche und Religion trotz beginnender Auf⸗ klärerei noch gegebene Mächte; der ganze Lebenszuſchnitt wie beſcheiden, der Verkehr in Handel und Wandel noch in den An⸗ fängen neuerer Organiſation! Noch zehren die Zeitgenoſſen Schillers und Goethes von einem faſt unerſchöpflichen Kapital von Frömmigkeit, Gottesfurcht und Sitte. Da konnte man ſchon religiös kühlt, kirchlich lau ſein, ohne daß die Geſellſchaft aus den Fugen zu gehen drohte. Und wenigſtens die Jungfrauen und Frauen, die Mütter und die Tanten waren ehrbar und rein, mochten auch an den Fürſtenhöfen ſich Ausnahmen breitmachen. Die unaufhörlichen ſexuellen Skandale, die erotiſchen Familien⸗ kataſtrophen, die unweigerlich zum Bilde des modernen Städte⸗ lebens gehören und einem ungeheuren Teil unſerer Belletriſtik den dankbaren Stoff bieten, traten erſt mit der Romantik ein, vereinzelt erſt und angeſtaunt, bis ſie mit dem ſinkenden 19. Jahrhundert zum ſelbſtverſtändlichen Beſtandteil der Städte⸗ kultur gehörten. Der ungeheure Unterſchied von rieſigem Reich⸗ tum und Proletariat, der Kampf ums Brot war damals ſoviel wie unbekannt, wo eine Familie mit 20000 Gulden zu den ver⸗ möglichen oder gar reichen gehörte. Nehmen wir an, Schiller würde heute aufwachen und durch die Straßen Berlins wan⸗ deln! Er müßte fühlen, daß das andere Menſchen ſind als ſeine Zeitgenoſſen; der Firnis der Ziviliſation würde ſein ſchar⸗ fes Auge nicht über die ſchamloſe Entgeiſtigung und die unglaubliche Verarmung an Kulturgütern zu täuſchen vermögen— und was dann? Er ſelbſt wäre der erſte, der mit ſtolzer Wahrheitsliebe bekennen würde, daß die Welt eine andere, ärmere, geworden ſei, und daß ſeine Ideale nicht völlig ausreichen, der kranken Menſchheit zur Geſundung zen verhelfen, oder in ſeinem Sinne und in ſeiner Sprache ge⸗ ſprochen: daß zur Erziehung des Menſchengeſchlechtes noch ſtär⸗ kere und überweltliche Mittel als die gehören, welche er als ausreichend erhofft hatte. Dagegen ſieht die Deutſch⸗evangeliſche Korre⸗ ſpondenz in Schiller eine noch heute lebendig fort⸗ wirkende Lebenskraft: Das heilige Feuer, das in Schiller glühte, iſt nicht eine ruhelos verzehrende Flamme geweſen. Feſte Ueberzeugungen lei⸗ teten ihn; mit demſelben klaren Ernſt, mit dem er in dem Ge⸗ dicht„Die drei Worte des Wahns“ den Irrtum, auch wenn er uns lieb gelvorden iſt, als Irrtum bekämpft, hat er ſeinem Volke die drei Worte des Glaubens verkündet: Freiheit, Tugend, Gott. Unter harten Entbehrungen, widrigſten Schickſalen hat er dieſen ſittlichen Glauben bewährt, und was dieſer reine und ſtarke Geiſt, der in einem früh ſchon von tötlicher Krankheit angegriffenen Körper lebte, uns Deutſchen gegeben hat, das ge⸗ hörte zum Wirkſamſten nicht bloß in der ſchweren Zeit unſeres Volkes vor 100 Jahren, das bleibt das Wertvollſte, was überhaupt für die ſittliche Erziehung der Deutſchen ſeit den Tagen Martin Luthers uns geſchenkt worden iſt. Gewiß, Schiller gehört nicht bloß den evangeliſchen Deutſchen, er gehört unſerem ganzen Volke, ja der gebildeten Welt. Wie er über die nationalen Grenzen hinaus wirkte, den Schweizern ihren Helden Tell lebendig machte, ja— ſo ſeltſam das ſein mag— dazu mitgewirkt hat, daß in Frankreich die Jungfrau von Orleans, die Voltaire verſpottet hatte, wieder geehrt wurde, bis ſie dann in unſeren Tagen zur National⸗ und Revanche⸗Heiligen geworden iſt, ſo war er auch nicht in konfeſſionelle Grenzen gebannt: eben dieſe Johanng und die Maria Stuart zeigen, wie er bßatholiſchem Weſen gerecht werden konnte. Aber der Idealismus, mit dem er im Karlos gegen das Syſtem klerikaler Bevormundung kämpft, die Tatſache, daß Kant ſein philoſophiſcher Lehrer geworden iſt, der Zug zur Selbſtän⸗ digkeit des Gewiſſens, den er den Helden ſeiner Dichtungen ge⸗ geben hat, zeigen deutlich, wie viel in ſeinem Charakter und ſeinem Wirken aus proteſtantiſchem Boden erwachſen iſt. Darum denken wir, wenn wir ihn ehren, zugleich des großen Reforma⸗ tors, den der gleiche Tag uns Deutſchen gegeben hat. Die„Kölniſche Volkszeitung“ beſitzt den guten Geſchmack, die Erinnerung an den 150. Geburtstag Schillers zu 2—— — für eine Nation zu ſchreiben; einem philoſophiſchen Geiſte iſt dieſe Grenze durchaus unerträglich.“ Dieſen Gedankengang, den Schiller hier als Schriftſteller ausgeführt hat, trug die Welt der Aufklärungszeit im Herzen auch in bezug auf alle Dinge des öffentlichen Lebens. Und aus dieſem Geiſt heraus ernannte die franzöſiſche Republäk den Dichter der „Räuber“ zu ihrem Ehrenbürger. Das Dokument hat eine ſelt⸗ ſame Geſchichte. Mit ungenügender Adreſſe verſehen, ging es im Oktober des Jahres 1793 in die Welt und kam in Schillers Hände durch den bekannten Pädagogen und Rouſſeau⸗Ueberſetzer Campe aus Hamburg.„Ich habe vor vierzehn Tagen endlich das Bürger⸗ diplom von Paris erhalten⸗, ſchrieb Schiller an Körner,„das ſchon vor fünf Jahren von Roland ausgefertigt worden und bis jetzt in Straßburg gelegen hat. Es iſt ganz aus dem Reiche der Toten an mich gelangt, denn die„loi“ haben Danton und Cla⸗ vière unterſchrieben, und den Brief an mich Roland. Die Beſor⸗ gung ging durch Cuſtine, auf ſeinem deutſchen Feldzuge; und dieſe alle ſind nicht mehr“. In dieſen Worten liegt Weltgeſchichte. Daß Schiller den Ehrenbürgerbrief nicht nur als flüchtige Laune einer flüchtigen Gewaltherrſchaft betrachtete, geht aus den Worten her⸗ vor, die er an Goethe darüber richtete. Man wünſchte das inte⸗ reſſante Aktenſtück im Staatsarchiv unterzubringen, aber„le er⸗ toven Gille“ wollte es nicht aus der Hand geben, da es vielleicht ſeinen Kindern bei„einem gelegentlichen Etabliſſement“ in Frank⸗ reich nützen könne. So frei Schiller über den Verkehr und die Zuſamengehörig⸗ keit der Kulturvölker dachte, ſo wenig liebte er ſelbſt zu reiſen. Darin bildete er ſeinen Zeitgenoſſen gegenüber eine Ausnahme, die Reiſen für das wichtigſte Bildungsmittel hielten. Bezeichnend für ſeine Anſichten iſt eine Stelle aus einem Brief an ſeine Schwägerin Karoline von Wolzogen:„Ob es gleich in der Welt überall ſchlecht zu leben iſt, ſo iſt doch der Ennui der beſte, den man ſchon in Beſitz hat und nicht erſt mühſelig aufzuſuchen und teuer zu erkaufen braucht. Wir wollen uns dieſen Winter ange⸗ nehm zu machen ſuchen, Du wirſt uns von Deiner Reiſe erzählen, und wir wollen uns dafür freuen, daß wir zu Hauſe geblieben ſind.“ Aus mündlichen Erzählungen ſchöpfte der Dichter die Kenntnis von Land und Leuten, die er in ſeinen Stücken bewies. Karoline von Wolzogen hat im Reiſewagen die Wege zurückgelegt, die das Mädchen von Orleans einſt gegangen, Lotte kannte die Schweiz und Goethe führte den Freund in die klaſſiſche Land⸗ ſchaft. Darüber hat Richard Wagner in den Briefen an Ma⸗ thilde Weſendonk ein beherzigenswertes Wort geſprochen: Was Goethe in Rom ausbeutete, kam allen zugute, und Schillern er⸗ ſparte er dadurch entſchieden das Selbſtſehen; dieſer konnte ſich nun vortrefflich behelfen und ſeine edelſten Werke ſchaffen.“ So weit die Grenzen der Gedankenwect gezogen waren, ſo eng blieb der Schauplatz des äußeren Daſeins, der die Tage des großen Mannes umrahmte. Aber es müſſen ſeltene Frauen geweſen ſein, die das Leben in Jena und Weimar zu ſchmücken und dieſe kleine Welt im beſten Sinne zu einem„deau monde“ zu machen verſtanden. Goethes Iphigenia und die Prinzeſſin im Taſſo künden den hohen Ruhm dieſer Charlotte von Stein; Karoline und Lotte von Lengenfeld leben, ſo lange Schiller im deutſchen Volke lebt, und Charlotte von Kalb, ſeine erſte Erzieherin zu feiner Sitte, iſt mehr abs eine flüch⸗ tige Liebe des jungen Mannes, ſonſt hätte er nicht an die alternde Freundin einen ſeiner edelſten Briefe gerichtet, der mit den Wor⸗ ten beginnt:„Die Menge hielt ſich an das, was geſchieht und ge⸗ handelt wird, aber die Seele, die der Dichter in ſein Werk zu le⸗ gen wünſcht und welche tiefer liegt, als die Handlung ſelbſt, iſt nur für die, welche eine Seele faſſen können.“ Nach der erſten Aufführung des„Wallenſtein“, auf die hier angeſpielt iſt, erhiect Schiller von der Herzogin ein ſilbernes Kaffeeſervice, und auch die Schauſpieler haben(nach einem ſeiner Briefe]„vom Hofe Präſente erhalten.“ Bei dieſer Gelegenheit —... W * 2 o nrneeernrne e ereenn ene MN es ſei, Gelegenheitsgedichte „ Mannheim, 9. November. ceueral⸗kuzeiger. Abendblatt. einigen Bosheiten gegen die unchriſtlichen Liberalen auszuſchlachten: Schiller darf in jeder Schule gelehrt und geleſen werden. Die Partei, welche heute den Revolutionsgedanken verficht, die ſozialdemokratiſche, zeigt merkwürdigerweiſe für Schiller nur ge⸗ ringes Intereſſe; er iſt ihr wohl zu„bürgerlich“. Den Liberalen aber, welche einſt ihren Schiller mit förmlichem Fanatismus verteidigten, ſagt ſeine ganze Weltanſchauung nicht mehr zu. Mit dem Munde loben ſie ihn ja noch kräftig, aber während ſie das Grab des„Propheten“ ſchmücken, iſt von ſeinem Geiſte doch kaum ein Hauch bei ihnen zu verſpüren. Merkwürdig genug erſcheint das ja auf den erſten Blick, da Schiller ihnen ſchon deshalb zuſagen müßte, weil er ſo wenig chriſtlich gerichtet war. Wer das Lied an die Götter Griechenlands dichten und ſeufzen donnte:„Wie ganz anders, anders war es da!“ der ſollte einem „liberalen Mann“ doch behagen. Aber mächtiger wirkt die Auf⸗ löſung aller Moralbegriffe ſeitens der„Moderne“, und deshalb geht man über Schiller mit ſeiner„altfränkiſchen“ Moral zur „Tagesordnung“, d. h. zu den oft jämmerlichen Zwergen des heutigen Parnaſſes über. —— Ein Preßprozeß. * Karlsruhe, 8. Nov. In der Samstagsſitzung kam der letzte Anklagepunkt zur Erörte⸗ tung, der in Nr. 207 des„Volksſreund“ vom 5. Sept. 1908 erſchienene Artikel, überſchrieben„An das Miniſterjum des Inuern“, In dem⸗ ſelben wurde der Vorwurf erhoben, der Amtsvorſtand habe einen Ge⸗ noſſen L. behandelt, wie es einem gebildeten Menſchen nicht auſtehe; der Amtsvorſtand und der großh. Bezirksarzt hätten ſich unz äh⸗ lige Verfehlungen den Bürgern gegenüber ge⸗ leiſtet, es könne zu ihnen in Eitlingen und im Bezirk kein Ver⸗ trauen mehr beſtehen und man wolle in Ettliugen nicht vogelfrei der Willkür preisgegeben ſein. Der Angeklagte Kadel erklärt ſich für ver⸗ antwortlich. Er werde den Wahrheitsbeweis erbringen.— Pr äſ.: In dem Artikel wird u. a. behauptet, der Amtsvorſtand Dr. Aſal habe einen Ludwig Stößer als Fleiſchakziserheber verpflichtet, obwohl ihm durch den früheren Bürgermeiſter Häfner mitgeteilt worden ſei, daß Stößer als Kirchenrechner 0000% veruntreut habe. Stößer habe ſich denn auch als Akziserheber Unterſchlagungen zu ſchulden kommen laſſen.— Zeuge Dr. Aſal. Meine geſtrigen Ausſagen bezüglich der Verſammlung in Mörſch muß ich berichtlgen. Wie ich aus den Aklen entnehmen konnte, war ich in Mörſch in meiner Eigenſchaft als Amts⸗ vorſtand. Ich hätte alſo aufgrund des Polizeiſtrafgeſetzbuches gegen Volz vorgehen können. Ich habe ihm aber nicht gedroht, daß ich ihn abführen oder verhaften laſſen wolle. Rechtsanwalt Dr. L. Ha as richtete au den Zeugen im Anſchluß an die Feſtſtellung aus den Plänen die Frage: Funktioniert die Ettlinger Ortsbaukontrolle?— Zeuge Dr. Aſal: Sie funktioniert, ob ſie tadellos funktioniert, das kann ich nicht feſt⸗ ſtellen. Was den Fall Stößer betrifft, ſo iſt das, was in dieſer Be⸗ ziehung behauplet wird, richtig. Eines Tages kam Vürgermeiſter Häfner zu mir und machte mir unter dem Siegel der Verſchwiegen⸗ heit die Mitteilung, daß Stößer als Kirchenrechner ſich hedeu⸗ tender Unterſchlagungen ſchuldig gemacht habe. Er ſagte mir, die Familie des Stößer ſei ruiniert und man müſſe dafür ſorgen, daß die Sache nicht ruchbar werde, da Verwandte und Bekannte für Deckung geſorgt hätten. Einige Zeit darnach ſuchte mich Häfner wiederum auf und ſchlug vor, den Stößer, der bisher ſtellvertretender Fleiſchbeſchauer war, für den von ſeinem Amte zurücktretenden Schlachthausverwalter und Fleiſchbeſchauer als Schlachthaus⸗ verwalter zu verpflichten. Ich äußerte meine Bedenken im Hin⸗ blick auf das, was Häfner mir vertraulich mitgeteilt hatte. Dieſer ſagte darauf, er habe dem Stößer ins Gewiſſen geredet und der habe Beſſerung verſprochen. Man müſſe doch auch auf deſſen Frau und 7 Kinder Rückſicht nehmen und ihm eine Exiſtenz ſchafſen, damit er in der Lage ſei, den Verwandten und Bekannten das Geld zu erſetzen, mit dem ſie ſeine Unterſchlagungen deckten.Dazu kam, daß der Ge⸗ meinderat den ſchriftlichen Antrag ſtellte, den Stößer zu verpflichten. Ich nahm dann auch die Verpflichtung vor.— Präſ.: Wäre es nicht beſſer geweſen, wenn Sie die Verpflichtung zurückgewieſen hätten, nachdem Sie die Unterſchlagungen kannten?— Zeuge Dr. Aſal: Ich habe mich nach dem Häfner gegebenen Verſprechen für verpflichtet erachtet, die Sache nicht zu berückſichtigen.— Präſ.: Iſt das nicht übertrieben? Sie wußten doch, daß Stößer unterſchlagen hatte. Man macht doch nicht den Bock zum Gärtner.— Zeuge Dr. Aſal: Die Famelie des Stößer hat mir leid getan, eine Frau und 7 Kinder und eine alte Mutter, die ihre letzte Sparpfennige zur Deckung der Veruntreuungen hergegeben hatte. Ich war der Mei⸗ nung, daß man ihm einen Verdienſt geben ſollte, damit er wieder ein ordentlicher Meuſch werde und für ſeine Jamilie ſorge.— Zeuge Häfner beſtätigte in der Hauptſache die Angaben des vorigen Zeugen. Im Gemeinderat war man für die definitive Anſtellung des Stößer, obwohl man ſeine Verfehlung kannte. Auf Befragen des Vorſitzenden erklärte der Zeuge, daß er Stößer 1000 Mark gegen eine Sicherheitshyvothek gegeben habe. Präſident: Es wird nun gegen den Oberamtmann Dr. Aſal der weitere Vorwurf erhoben, daß er den prakt, Arzt Schmidt in Eitlingen durch perſönlichen Haß verfolgt und zu ver⸗ nichten geſucht habe.— Zeuge Dr. Aſal: Ich kam in meiner Eigenſchaft als Vorſtand des Männerhilfsvereins mit Dr. Schmidt in VBerührung. Schmidt war der Leiter der dem Männerhilfsverein an⸗ gegliederten Sanitätskolonne. Dieſe Kolonne hat 90 Prozent ihrer Einnahmen für Biertrinkereien, Tanz und andere Vergnügungen verbraucht. Es ſtellte ſich auch eine leichtſinnige Rechnungs⸗ „führung heraus. Dagegen bin ich aufgetreten. Schmidt wurde von der Aerztekammer disziplinariſch beſtraft und kam wegen ſeines Ver⸗ haltens als Arzt der Betriebskrankenkaſſe der bad. Stgatseiſenbahnen weg. Auch lehnte es eine Genoſſenſchaft ab, von ihm Gutachten anzu⸗ nehmen. Ich mußte wiederholt gegen Schmidt vorgehen. Das geſchah kat Schiller den Ausſpruch:„Die Pveten ſollten immer durch Ge⸗ ſchenke belohnt, nicht beſoldet werden. Es iſt eine Verwandtſchaft zwiſchen dem glücklichen Gedanken und den Gaben des Glücks, beide flattern vom Himmel.“ Das Kaffeeſervice gehört heute zu den Gegenſtänden des Schiller⸗Muſeums in Schloß Greifenſtein. An dieſelbe bedeutungsvolle Wallenſtein⸗Aufführung erinnern zwei Handzeichnungen, die in ihren Rollen die Schauſpieler Voß und Graf darſtellen, und ein Brief an Iffland, der ſich auf die Inſzenierung bezieht. Ein andermal ſchrieb Schiller dem be⸗ rühmten Schauſpieler über Turandot und fügte hinzu:„Es wird das Intereſſe vermehren, wenn bei wiederholten Repräſentationen zuweilen mit den Rätſeln changiert wird, ich werde es hier ſo hal⸗ ten und Ihnen die neuen Rätſel, die mir einfallen, zu beliebigem Gebrauche nachſenden“. Auch Gvethe ieferte Rätſel für das chi⸗ neſiſche Märchenſpiel. Scharaden aller Art waren damals Mode, es lag in der Zeit, auflöſen, ermitteln zu wollen, ſich klar zu wer⸗ den über die verſchiedenſten Begriffe. Karoline von Wolzogen er⸗ zählt in ihrem Tagebuche, daß man in einer kleinen Abendgeſell⸗ ſchaft„durch improviſierte Gruppen mancherlei zu erraten“ auf⸗ gegeben habe und daß Goethe wie Schiller an dem Spiel lebhaft leilgenommen hätten. Harmlos wußten ſich dieſe Menſchen zu unterhalten, ſie vermochten das Unbedeutende zur eigenen Höhe zu erheben und ſich an einer zierlichen Geſelligkeit ohne Präten⸗ ſtonen zu erfreuen. So erzählt Schiller im Jahre 1801:„Wir ſuchen uns hier aufs beſte durch den Winter hindurch zu helfen. Goethe hat eine Anzah! harmonierender Freunde zu einem Klub oder Kränzchen vereinigt, das alle vierzehn Tage zuſammenkommt und ſoupiert. Es geht recht vergnügt dabei zu, obgleich die Gäſte zum Teil ſehr heterogen ſind, denn der Herzog ſelbſt und die fürſt⸗ lichen Kinder werden auch eingeladen. Wir laſſen uns nicht ſtö⸗ ren, es wird fleißig geſungen und pokuliert. Auch ſoll dieſer An⸗ laß allerlei lyriſche Kleinigkeiten erzeugen, zu denen ich ſonſt bei meinen größeren Arbeiten niemals kommen würde.“ So entſtan⸗ den die Gedichte„An die Freude“ und„Die vier Weltalter“, Kör⸗ ner ſollte ſie komponieren„mit einer recht belebten, dithyrambi⸗ ſchen Muſik um eine recht exaltierte Stimmung auszudrücken.“ mit de i di uchen kam Schiller zu der Erkenntnis, wie ſchwer Bei dieſen Berſuchen kam 15 d eee aber nur aus ſachlichen Erwägungen.— Zeuge.⸗A. Kreutzer: Von Dr. Schmidt wurde ich ſeiner Zeit telephoniſch angerufen, um als ſein Vertreter mit dem Oberamtmann wegen der Sanitätskolonne zu verhandeln. Ich begab mich abends nach Eitlingen und begleitete Schmidt in das Amtshaus. Als wir das Bureau des Dr. Afal be⸗ traten, ſchrie dieſer Schmidt furchtbar an und rief:„Was für Leute bringen Sie daher— es waren zwei Mitglieder des Sanitätsvereins dahei— was wollen dieſe. Ich glaube, Sie ſind betrunken wie ſchon oft!“ Schmidt wur nicht betrunken. Die beiden Sanitäter wies Dr. Aſal hinaus. Ich ſtellte mich ihm als den Vertreter Schmidts vor und er verhandelte mit mir durchaus ruhig. Wir brachten ſpäter die Angelegenheit zur Erledigung.— Zeuge Dr. Aſal mußte dieſe An⸗ gaben des Zeugen als richtig bezeichnen. Er habe damals Schmidt für belrunken gehalten. 5 5 In der Nachmittagsſitzung bekundete lt.„Bad. Pr.“.⸗A. Süpfhe: Ich war der Rechtsbeiſtand des Dr. Schmidt und habe aus dem Ver⸗ kehr mit demſelben den Eindruck gewonnen, daß ſeit Dr. Aſal in Ett⸗ lingen iſt, ſich Beſtrebungen zeigen, die darauf hinausgehen, Schmidt in ſeiner beruflichen undgeſellſchaftlichen Stellung unmöglich zu machen. Für dieſe Annahme ſprechen verſchie⸗ dene Punkte.— Zeuge prakt. Arzt Dr. Schmidt gab an, daß ihn Oberamtmann Dr. Aſal ſeit Jahren mit ſeinem Haſſe verfolge. Der Amtsvorſtand behandelte mich in einer Weiſe, daß es einem bang wurde, auf das Amtszimmer zu gehen. Der Oberamtmann redete mich als Florian Schmidt an und bot mir niemals, wenn ich bei ihm war, einen Stuhl. Wiederholt trat die Gehäſſigkeit des Oberamt⸗ manns gegen mich hervor. Er ſtrafte mich, weil der Doktor an meinem Schild angebracht war. Ich habe nachträglich meinen Doktor nun noch gemacht. Die ganze Art der Behandlung, die mir von dem Oberamt⸗ mann zu Teil wurde, war eine gehäſſige. Sein Beuehmen war höhniſch und drehend. Der Oberamtmann ſagte zu Patienten, ſie würden von mir vernachläſſigt werden, wenn ich ſie behandle.— Zeuge Dr. Aſal: Gegen Dr. Schmidt bin ich nicht in der Weiſe verfahren, wie es geſchildert wird. In einem Krankheitsfalle habe ich geſagt, man ſolle den Kranken nach Karlsruhe verbringen, da es ſich um einen chirurgiſchen Eingriff handelte. Schmidt iſt aber kein Chirurg. Unter ſeiner Tätigkeit als Spitalarzt iſt mir bekannt geworden daß er einmal einen kranken Arbeiter liegen ließ, der beinahe verblutet wäre. Schmidt iſt aus den ärztlichen Vereinen ausgeſchloſſen und von der Aerztekammer beſtraft worden und kein Arzt will mit ihm kon⸗ ſultieren. Nachdem Schmidt aus den ärztlichen Verelnen ausgeſchloſſen und diſziplinlert worden war, hatte er keinen Anſpruch mehr auf die Vertrauensſtellung als Spitalarzt Er mußte dieſes Amtes entſetzt werden— Zeuge Seminardirektor Schmnidt: Im Jahre 1904 gegen die Faſtnachtszeit meldeten ſich zahlreiche Seminariſten au Influenzg krauk und kamen ins Spital, da das Seminar keine eigene Verpfle⸗ gungsſtation hat Es ſtellte ſich heraus, daß viele der Seminariſten ſimulierten. Der Seminariſt Lutz ſagte mir, er ſei von dem Arzte ungehörig behandelt worden Ich erwiderte ihm darauf: Sie werden ſo behandelt worden ſein, wie Sie es verdient haben.— Zeuge Lutz, jetzt Soldat in Raſtatt, war von 1903 ab im Seminar in Ettlingen. Im Februar 1005 wurde ich krank. Ich begab mich zu Dr. Fröhlich, der mich ohne Unterſuchung ins Spital ſchickte und mir ſagte, daß ich mich ins Bett legen ſollte. Am anderen Tage kam Dr. Fröhlich in das Zimmer, in dem außer mir noch andere Seminariſten lagen und rief: „Raus aus dem Bette ganze Bande!“ Er gebrauchte auch den Aus⸗ druck Lausbuben. Ich ſagte zu Dr. Fröhlich:„Ich kann aufſtehen.“ Darauf packte mich Fröhlich am Hals und würgte mich. Er drohte auch mit Ohrfeigen. Präſ.: Ein weiterer Vorwurf gegen den Amtsvorſtand geht da⸗ hin, daß derſelbe den Genoſſen L. in einer Weiſe behandelt hat, die etnem gebildeten Menſchen nicht anſtehe. Der Genoſſe L. iſt der Schriftſetzer Lepport.— Zeuge Schriftſetzer Leppert: Im Jahre 1907 war ein Verfahren gegen Redakteur Kolb wegen Beleidigung des Amtsvorſtandes in Ettlingen anhängig. Es handelte ſich dabei um einen im„Volksfreund“ erſchienenen Artikel. Ich machte damals in Ettlingen Erhebungen, um Entlaſtungsbeweiſe zu ſammeln. Von dieſer Sache erfuhr der Amtsvorſtand. Er beſtellte eines Tages mich auf ſein Bureau, wo auch Aktuar Göhringer und Amtsdiener Kaule erſchtenen. Als ich zu dem Oberamtmann kam, wurde ich von ihm in einer Weiſe empfangen, die alles andere war wie anſtändig. Er ſchrie mich an:„Sie wollen meine Leute meineidig machen!“ Daß ich Material ſammelte, nannte er Unverſchämtheit. Als ich mir eine lolche Behandlung verbat, ſchrie er:„Sie haben ſich hier nichts zu ver⸗ bitten!“ Bei der Unterhaltung ſprang er einmal auf mich zu, wie wenn er mich verprügeln wollte. Als ich ihm den Namen des Kraule nannte, der mich zu Göhringer geſchickt— Kraule iſt ein dem Trunke ergebener Menſch— ſagte der Oberamtmann:„Der paßt ganz gut als Kronzeuge zu Ihrem Geſicht!“— Präſ.: Zeuge Göhringer, können Sie ſich nach dem, was Leppert angab, jetzt beſſer an jenen Vorgang erinnern?— Zeuge Göhringer: Ich glaube, daß das, was Leppert ſagt, richtig iſt.— Präſ.: Herr Dr. Aſal, was ſagen Sie zu den Angaben Lepperts?— Zeuge Dr. Aſal: Ich beſtreite ganz entſchieden, den Leppert in dieſer Weiſe behandelt zu haben. Ich würde gegen meine Eidespflicht handeln, wenn ich zugeben würde, ſolche Ausdrücke gebraucht zu haben. Präſ.: Wir kommen jetzt zu dem Falle des Polizeidieners Stai⸗ ger, der von dem Amtsvorſtand Aſal mit 3 Tagen Arreſt beſtraft wurde, weil er den Glasſtetter verſpätet vorführte.— Zeuge Dr. Aſal: Der Schutzmann Staiger wurde beſtraft, weil er mich im Dienſte angelogen hat.— Präſ.: Warum haben Sie denn den Mann, der noch nicht beſtraft war, in eine Arreſtſtrafe genommen? Es wird behauptet, Staiger habe ſich die Strafe ſo zu Herzen genommen, daß bald darnach zu kränkeln anfing und ſtar b.— Zeuge Dr. Aſal: Es mußte gegen Staiger ſtrenge vorgegangen werden, um Ordnung und Zucht in der Ettlinger Schutzmannſchaft aufrecht zu erhalten.— Zeuge Glasſtetter gab an, daß ihn ſeiner Zeit der Polizeidiener Staiger dem Amte vorführen ſollte. Als wir dort hinkamen, fuhr der Ober⸗ amtmann den Staiger in grober Weiſe an und beſchimufte ihn mit den Ausdrücken Lumpenſeckel und verſoffener Kerl.— Zeuge Dr. Aſal: Niemals habe ich ſolche Worte gebraucht.— Präſ.: Die Strafſe war doch ſchon bezahlt. Es war alſo gar keine rechtliche Grundlage zu einer Vorführung mehr geboten. Da lag doch auch nichts daran, wenn der Schutzmann eine Viertelſtunde ſpäter kam.— Zeugin Witwe Stati⸗ ger gab auf die Fragen des Präſidenten an: Mein Mann war 21 Jahre in Ettlingen Polizeidiener und nachher noch 2 Jahre Rats⸗ Klippe für die Poeſie“, bemerkte er,„Geſellſchaftslieder zu ver⸗ fertigen, die Proſa des wirklichen Lebens hängt ſich bleiſchwer an die Phantaſie, und man iſt immer in Gefahr, in den Ton der Freimaurerlieder zu fallen, der der heilloſeſte von allen iſt.“ Zu dieſen berühmten Mittwochsgeſellſchaften wollten ſich manche drän⸗ gen, die den Dichtern recht unerwünſcht waren. So klagte Schiller in einem Brief an Goethe, der auf ein paar Tage nach Jena gefahren war:„Wenn Sie nicht kommen, ſo wird mit einem großen Klub gedroht, den Herr von Kotzebue jetzt negotiiert und der den Montag nach der Komödie ſein ſoll. Der Prinz wünſcht ſehr dieſem zu entgehen und würde ſich weit lieber in unſerem kleinen Zirkel unterhalten.... Wenn Sie uns fehlen, ſo können wir das Zudringen der unwillkommenen Gäſte nicht wohl abhal⸗ ten.“ Dieſe Bemerkung galt der Familie des Luſtſpieldichters Kotzebue. Der vielgeſchmähte, aber vielgeſpielte Mann gehörte auch zu jenen Neidern, die Schillers und Goethes Freundſchaft zu zerreißen trachteten. Schiller mußte mit großem Talt einer Feier entgehen, die ihm Kotzebue auf Goethes Koſten während deſſen Abweſenheit bereiten wollte. Auch am Hof war der furcht⸗ bare Autor ebenſowenig beliebt wie Herder und ſeine ſteife Gattin. Davon handelt ein köſtlicher Brief Schillers über ſeine eigene Nobilitierung:„Du willſt nähere Nachricht, wie es mit meinem Adel zugegangen. Was ich davon in Erfahrung brachte(denn an der Quelle ſelbſt konnte ich freilich nicht nachfragen), iſt dieſes. Der Herzog hatte mir ſchon ſeit länger etwas zugedacht, was mir angenehm ſein könnte. Nun traf es ſich zufällig, daß Herder, der in Bayern ein Gut gekauft, was er nach dem Landesgebrauch als Bürgerlicher nicht beſitzen konnte, vom Kurfürſten von der Pfalz den Adel geſchenkt bekam. Herder wollte ſeinen pfalz⸗ gräflichen Adel hier geltend machen, wurde aber damit abgewieſen und obendrein ausgelacht, weil ihm jedermann dieſe Kränkung gönnte: denn er hatte ſich immer als der größte Demokrat aus⸗ gelaſſen und wollte ſich nun in den Adel eindrängen. Bei dieſer Gelegenheit hat der Herzog gegen jemand erklärt, er wolle mir einen Adel verſchaffen, der unwiderſprechlich ſei.“ Schiller hat ſich nie um dieſe Ehrung bemüht, er nahm ſie an er Liebenswürdigkeit des feinen Weltmannes, der jede Auf⸗ merkſamkeit zu ſchätzen und würdig zu empfangen weis. 5 genüber dem Stadtbaumeiſter Ruf beanſtanden. Dei des Sberamtmanns gegenüber der Schweſter Baſilia berechtigt. ſchädigen ſuchte. 8 Mundelsheim, Friedrich Vogel von Niederſtetten.— Au 1Gießler, Gr. diener. Ex iſt an Gram geſturben, weil man ihn e ſperrt hatte. Mein Mann wollte ſich wegen der Arreſtſtr ſchweren. Darauf hätte ihm der Oberamtmann geſagt: Sie 5 hingehen, wo Sie wollen, es nützt nichts, ich habe einen ſtarken A⸗ — Zeuge Steuermahner Engel: Seit Staiger eingeſperrt er krank. Er verfiel nach und nach dem Stechtu m. Zeugin Frau Dilger nähte öfter in der Familie Dr. und erzählte, daß dieſer einmal während des Mittageſſens d merkung machte: Ich bin der Fürſtvon Ettlingen. Dr. Aſal: Von einer ſolchen Aeußerung iſt mir nichts bekann ſie gefallen ſein ſollte, kann es ſich doch nur um einen Witz han — Zeuge prakt. Arzt Dr. Schmidt: Ich habe den Staiger beh Er iſt an einer Magenblutung geſtorben. Dieſe war di eln Magengeſchwür hervorgeruſen worden, die auf eine Magenkra⸗ heit zurückzuführen iſt. Die Krankheit iſt durch verminde rungsaufnahme und durch Verdruß verurſacht worden. früheren Augaben über die mir von dem Oberamtmann widerfa Behandlung möchte ich noch hinzufügen, daß Dr. Aſal einmal zi ſagte:„Ich werde dafür ſorgen, daß Sie ein En Schre ckennehmen!“— Zeuge Laternenanzünder Grau aus, daß er einmal von dem Oberamtmann vorgeladen war, und dieſer, als er erſchienen ſei, ihn angeſchrieen habe:„Sie Jum Lottel, Sie Schlappohr, machen Sie, daß Sie raus kommen, ich Sie einſperren.“— Zeuge Stadtbaumeiſter Ruf wurde von Oberamtmann Aſal wegen einer Anordnung, die er in ſtädtiſchen Bau getroffen, auf der Straße in ungehöriger W̃ 23 räſ.: Ein weiterer Punkt betrifft die Angelegenhei 5 talſchweſtern. Dr. Aſal ſoll dieſelben ſchr 51f e haben.— Zeuge Dr. Aſal: Die Verhältniſſe des Spitals ge. bherechtigten Klagen Anlaß. Einmal hatte die Oberſchweſter Geiſteskranken, der auf Grund der geſetzlichen Vorausſetzu eine Anſtalt kommen ſollte und bis dahin in der Irrenzelle des S ials untergebracht werden mußte, wieder entlaſſen. J ärte mals der Oberſchweſter, daß ich mir derartige Dinge verbitte andermal wurde ein Geiſteskranker in einem Zimmer unterge 00 de 6 Dieſe und Fälle gaben mir Aulaß zum Einſchreiten.— Abends 8 Uhr wurd **** *Karlsruhe, 9. Nov. Die Strafkammer V handlung gegen den Redakteur Kadel vom„Volks und Maurer Philipp ging geſtern, Montag, zu Ende Sitzung dauerte bis in die ſpäte Nacht. Kurz vor 11 Uh das Urteil verkündet. Es lautete auf Geldſtrafe und zwar Kadel zu 150 Mark und Philipp zu 50 Mark verurk In der Urteilsbegründung wurde hervorgehoben: Das Gericht kam zu der Ueberzeug daß mit dem Artikel die Abſicht der Beleidigur handen war, wenn auch dem Angeklagten Philipp in ſe Eigenſchaft als Geſchäftsführer des Maurerverbandes un Vertrauensmann der Schutz des§ 193 zugebilligt werde So ging er aber mit der Ausführung:„Wer iſt der M über die Grenze hinaus und hat ſich damit der Beleidigu dig gemacht. Bezüglich der Beleidigung des Oberamtmanns Dr. iſt das Gericht der Auffaſſung, daß im Falle Leppert de weis in der Hauptſache gelungen iſt. Das Gericht ka Verhalten Dr. Aſals in dieſer Angelegenheit billigen, ebenſo kann es ſein Verhalten im des Polizeidieners Staiger nicht bil Das disziplinäre Vorgehen Dr. Aſals gegen ger mit einer Arreſtſtrafe war nicht berechti ſo weniger, als es ſich um einen alten Mann handelt disziplinär noch nicht beſtraft war. 1 „Das Verhalten Aſals in Falle Dr. Durlacher bezügli Beleidigungsprozeſſes gegen die Frau Dr. Schmidt kan richt gleichfalls nicht billigen und es muß auch ſein Sein Vorgehen gegen die Gemeinderäte, er in Strafe genommen hatte, vermag das Gericht nicht als rechtfertigt anzuſehen. Es iſt auch erwieſen, daß Dr Dr. Schmidt ungehörig behandelt hat und Daß der Oberamtmann den früheren Kirchenrechner verpflichtete, kann nicht gebilligt werden. Im Intereſ meinde Ettlingen hätte Dr. Aſal, nachdem er von den Verfehlu, gen Stößers Kenntnis hatte, deſſen Verpflichtung unterlaſſt müſſen. Es iſt alſo„ erwieſen, daß Dr. Aſal ſich zahlreicher Verſtöße ſchuldig gem hat; aus der FJorm des Artikels geht aber die Abſicht d digung hervor und das was vorgebracht wurde, reich hin, die Behauptung zu rechtfertigen, daß d völkerung Ettlingens vogelfrei und der Willkür geſetzt ſei. Hieraus ergibt ſich die Abſicht, den Oberamtm ſeiner Ehre in ſchwerer Weiſe zu kränken,„„ Was den zweiten Teil der Anklage, betr. Dr.§ betrifft, kann das Gericht das Verhalten Fröhlichs im F ler nicht billigen. Das Gericht nimmt auch an, daß D den Huber falſchbehandelt hat und daß ſein V dem Dr. Schmidt gegenüber nicht gerechtfertigt war. Es züglich des Falles Fröhlich der Wahrheitsbeweis im allgemeinen worden, aber auch die reicht nicht aus, folche Beleidigung der Artikel enthält, zu rechtfertigen und deshalb ware Angeklagten zu verurteilen. emeeeeeeeee Aus Stadt und Land. Mannheim, 9. November * Prüfungen, Der in der Zeit vom 19. bis 30. o. Mts. gehabten Gewerbelehrer hauptprüfung haben f nachg⸗nannten Kandidaten unterzogen und ſind für beſtand klärt worden: Friedrich Aldinger von Untertürkheim, Eugen Br ſchwerdt von Leutershauſen, Chriſtian Grüninger von Nago Hailer von Mittelbuch, Otto Herdeg von Rendern, Eduard von Oberzell, Chriſtian Lutz von Jebenhauſen, Karl Schnei der in der Zeit bom 14. bis 21. v. Mts, abgehaltenen Han lehrerprüfung ſind die nachgenannten Kandidaten ſtanden erklärt worden: 1. Dr. phil. Franz Adolf Ge Mannheim, 2. Viktor Grießer von Dettighofen, 3. Guſtav mann von Wertheim, 4. Otto Zimmermann von Limbach. Grund der in der Zeit vom 22. bis 29. v. Mts. ſtattgehab fung ſind unter die Gewerbeſchultandidat nommen worden: Friedrich Gettert von Durlach, Artur Karlsruhe, „ Zum Mitgliede des Stadtverordnetenkollegin heute vom Bürgerausſchuß gewählt: anſtelle des 89 Kaufmanns Herm. Glaſer, Emil Engelhard, ſt der Vorſitzender der Handelskammer mit 88 Stimme Als Mitglieder des Stiftungsrats des katholiſche hoſpitals wurden heute vom Bürgerausſchuß gewählt: Amtsgerichtsdirekto uauſt 4. Seite. General⸗Anzeiger. Abendblatt.) Mannheim, 9. November. Privatmann; Georg Kallenberger, Baumeiſter mit je 90 Stimmen. Friedrich Schiller in Guſtav Wiederkehr's Wert„Mannheim in Sage und Geſchichto“. Am 10. November ſind's 150 Jahre, daß einer unſerer bedeutendſten Geiſtesherben und Deutſchlands be⸗ liobteſter Dichter, Friedrich von Schiller, das Licht der Welt erblickte. Das wird nicht nur ein Feſt⸗ und Gedenktag für Anſeve Jugend, ſondern auch ein Jubeltag für das ganze deutſche Volk ſein, ein Tag, an dem man in Schulen und Vereinen, wie in jeder echtdeutſchen Familie Veranlaſſung nehmen wird, über dieſen unſern Lieblingsdichter zu reden. Dazu bietet das von Haupktlehrer Guſtav Wiederlkehr hier vor zwei Jahren verfaßte Werk„Mann⸗ heim in Sage und Geſchichte“ in leichtfatzlicher Weiſe gusreichenden und paſſenden Stoff. Das mit feinen Flluſtrationen keich ausgeſtattete Vuch, 300 Buchſeiten groß und mit noblem Ein⸗ band verſehen, iſt bereits in mehreren Tauſend Exemplaren in Haus und Schule von Stadt und Land verbreitet. Der Preis von M..50 iſt außerordentlich billig geſtellt. Der Verfaſſer, Herr Wiederkehr, ein hervorragender Pädagoge und Volksſchriftſteller, berſtand es, in durchaus dolkstümlicher Sprache das Leben Schil⸗ ders angiehend darzuſtellen. Wie herrlich ſchildert er des Dichters Jugendgeit, ſeine Flucht mit Streicher nach Mannheim, wie er⸗ greifend ſchön ſeinen Aufenthalt daſelbſt und ſeinen Umgang mit Dalberg, Mayer uſw. und die Erſtaufführung ſeiner„Räuber“, wie rührend ſeine traurige pekuniäre Lage und die unverhoffte Hilfe durch Frau von Wolzogen und Familie Hölzel, wie aufmun⸗ terud ſeinen Dank gegen dieſe brave Bürgerfamili'!„Mannheim in Sage und Geſchichte“ von Wiederkehr ſollte keinem Mannheimer Kinde fremd ſein und in keinem Hauſe fehtlen. Zu beziehen iſt das Werk durch alle Buchhandlungen, ſowie durch den Vetlag Dr. H. Haas ſche Buchdruckerei, Mannheimer Geneéralanzeiger. Handelshochſchule. Die Vorlefung des Herrn Rechtsanwalt Geiler über„Die Wertpapiere im bürgerlichen Recht insbeſon⸗ dere Wechſel⸗ und Scheckrecht“ fällt am Mittwoch, 10. d.., aus⸗ mahmsweiſe aus. Herr Rechtsantvalt Dr. Wimpfheimer wird ſeine Vorleſung über„Handelsgeſellſchaftsrecht“ am Mittwoch, 10. d.., mittags 12 Uhr im Saal 1 der Handelshochſchule beginnen. Schulzahnklinik? Der Verfaſſer des Artikels im „General⸗Anzeiger“ freut ſich, daß ſeine kleine Notiz„Schul⸗ zahnklinik betreffend“ durch zwei Artikel in der„Volksſtimme“ Widerhall gefunden hat. Im allgemeinen ſind es aber doch ideellere Gründe, als die Steuerbelaſtung, welche den Schreiber beranlaßten, die Frage„Schulzahnklinik“ anzuſchneiden. Vor allen Dingen wollte er einmal das allgemeine Intereſſe für dieſe das Volkswohl betreffende Angelegenheit wecken, denn daß Mannheim in dieſer Frage nicht zurückſtehen kann noch darf ver⸗ ſteht ſich von ſelbſt. Es handelt ſich in erſter Linie um die Art und Weiſe der Ausführung und da gibt es zwei Wege, die be⸗ ſchritten werden können. Auch hier in Mannheim wurden die Schulkinder von einigen Zahnärzten unterſucht und es iſt auch hier ein ſehr hoher Prozentſatz kranker Zähne zu verzeichnen geweſen. Das iſt eine feſtſtehende Tatſache und braucht des⸗ halb kein weiterer Aufwand für Unterſuchungen gemacht wer⸗ den. Da muß behandelt und ſaniert werden und das koſtet Geld. Kann die Sanierung der Gebiſſe unſerer Volksſchul⸗ kinder aber nur durch Errichtung einer Klinik erreicht werden? Borläufig iſt der„Kommunalpolitiker“ anderer Anſicht! In Mannheim kommen ungefähr 20 Zahnärzte in Betracht, welche alle wohl in der Lage ſind, die Behandlung von Schulkindern zu beſtimmten Sätzen in der Privatpraxis mitbehandeln zu können. Auch die Volksſchulkinder ſind ſehr feinfühlig und haben ihre Sympathien und Antiſympathien gegen Perſonen und Juſtitutionen! Das ſollte man nicht in letzter Linie berückſich⸗ tigen. Muß denn immer und immer der minder Bemittelte an den ſogenannten Klaſſenunterſchied erinnert werden und zwar ſchon von früheſter Jugend an? Auch der Volksſchüler ſoll das Recht haben zu ſeinem Zahnarzt zu gehen gleichwie der Gym⸗ Naſiaſt oder Realſchüler 1. Ordnung! Was in der Stadt Wies⸗ Hbaden geht, ſollte man auch in Mannheim machen können! Würde dies Syſtem hier verſagen und das iſt ſchon nach Jahres⸗ friſt erſichtlich, dann allerdings Schulzahnklinik mit einigen Zahnärzten, Aſſiſtenten und Dienern. Was nun beſſer iſt, das mögen Stadt und Bürgerausſchuß in einſichtsvoller Weiſe ent⸗ ſcheiden. Der Mittelrheiniſche Fabrikantenverein hält am Donnerstag den 11. November, nachmittags 3½ Uhr, in Mainz im Caſino„Hof zum Gubenberg“ eine Vereinsverſammlung ab. Auf der „Tagesordnung ſteht u. a. ein Vortrag des Herrn Redakteur W. Jutz t⸗Köln über Preſſe, Handel und Induſtrie. * Leichenländung. Am 25. Oktober l. J. wurde am Neckar⸗ üfer hier ein ausgetragenes und lebensfähiges Kind weib⸗ lichen Geſchlechts, als Leiche angeſchwemmt aufgefunden. Dasſelbe dürfte etwa 14 Tage im Waſſer gelegen haben, alſo an⸗ fangs Oktober geboren ſein. Die Leiche war zum Teil in weißes und braunes dünnes Papier, zum Teil in ein quadratiſches, etwa 80 Zentimeter langes und breites Leinenſtück eingewickelt und mit einer mehrfach geknoteten Packſchnur umwunden. Das Lei⸗ nenſtück ſcheint das Stück eines Hemdes zu ſein und trägt keine beſondere Kennzeichen. Um ſachdienliche Mitteilung, die zur Er⸗ mittlung der Kindsmutter führen könnte, erſucht die Kriminal⸗ polizei. * Bedeutender Pretioſen⸗Diebſtahl. In Lemberg wurden einem Reiſenden aus einem Hotel durch Einbruch folgende Pre⸗ kipſen im Werte von 76 000 Kronen entwendet: 1. 937 Uhren und zwar: a) 283 Golduhren, darunter 14 Gold⸗ſav. gro. Sursté Mo⸗ bado, p) 476 Silberuhren, e) 31 Nickeluhren, d) 90 Stahl⸗ und Nickeluhren, e) 50 Stahluhren. 2. 1 goldene Krawattennadel mit 1 Brillanten. 3. 180 goldene Ringe und zwar: 47 mit je einem Brillanten, 34 mit je 2 Brillanten, einem Rubin, einem Saphir, einem Smaragd(Allianz), 11 mit je einem Brillanten, einem Rubin. einem Saphir, einem Schmaragd(Phantaſie), 19 mit je zwei Rauten, einem Rubin, einem Saphir einem Smaragd(Allianz), 20 mit je einer Raute(Allianz. 4. 13 Paar Goldohrgehänge und zwar: 4 Paar mit je 3 Brillanten [(Pant Lok), 4 Paar mit je 2 Brillanten(Pant Lok), 4 Paar mit je 1 Brillanten und 1 Perle(Pant Lok), 1 Paar mit je 3 Bril⸗ lanten. 5. 17 Paar Goldohrringe mit Rauten und zwar: 7 Paar mit je 3 Rauten, 5 Paar mit je 2 Rauten, 5 Paar mit je 1 Naute(Chateau). 6. 13 Stück Goldarmbänder und zwar: 2 Paar mit Brillanten, Rubin, Saphir, 2 Paar mit Brillanten und Perle, 4 Paar mit Brillanten, Rubin und Smaragd, 3 Arm⸗ bänder mit Uhren. 7. Loſe Brillanten per zuſammen 78 5/64 Karat und zwar: 10 Partien mit 4 63/64, 12 5/64, 4 6/64, 7 35/64, 17 6/64, 10 58/4, 6 4/64, 5 1/2, 7 18/64 und 3 Karat. 8. Rubine, 10 Karat. 9. Smaragde, 9 Karat. 10. Saphire, 69 4/ Karat und zwar: 1 Partie 24 1/4 Karat, 1 Partie 45 Karat. II. Rekonſtruierte Rubine und Smaragde, 784 Karat, und zwar 1 Partie, 510 Karat, rekonſtruierte Rubine und Smaragde, 1 Partie, 198 Karat, rekonſtrierte Rubine und Smaragde, 1 Par⸗ tie, 36 Karat, rekonſtruierte Rubine und Smaragde, 1 Partie, 40 Karat, rekonſtruierte Rubine. 12. Rauten, 59 86/64 Karat, und zwar: 1 Partie 23 50/64 Karat, 1 Partie 27 6/61 Karat, 1 Partie 9 Karat. 13. 1 Kollektion Pretioſen, beſtehend aus 28 Goldketten, Lorgnons, 14 Karat Gold⸗Doppelketten, 26 Gold⸗ etten(Durchzug), 19 Armbänder, 4 Goldketten mit Perle, 1 deß geſtohlenen Gutes iſt eine entſprechende Belohnung zuge⸗ heim will eben Hollier, 7 Perlen, 1 Goldkollier.— Für die Zuſtandebringung ſichert. Um ſachdienliche Nachricht an die Polizeidirektion hier wird erſucht, Polizeibericht vom 9. November 1909. (Schluß.) Weitere Körperverletzungen wurden verübt im Hauſe Hafenſtr. No. 60 und im Hauſe Bellenſtr. No. 13. Kollidiebſtähle: Von Fuhrwerken herunter wur⸗ den geſtern abend entwendet: a) vor dem Hauſe I 4, 7 ein Säckchen Roſinen(15½ Kg.), gez. G. E. V. 7491 Johann Luder, Müller, Kleinheubach. Ferner zwiſchen O und P 7 ein 12 Kg. ſchwerer Ballen(Wolltuch), gez. F.& Oie. No. 14 377. Der Täter iſt noch unbekannt. —— KAus dem Großherzogtum. c) Feudenheim, 8. Nob. Eine Bitte zahlreicher hieſiger Eimvohner betr. Fahrplan änderung der Abendzüge der Feudenheimer Dampfſtraßenbahn wird demnächſt dem Mannheimer Stadtrat unterbreitet werden. Es handelt ſich darum, die Züge von 9 Uhr abends ab um eine halbe Stunde ſpäter zu legen. Die in Betracht kommenden Züge ſollen in Zukunft verkehren: Feudenheim ab:.30, 10.30, 11.30 Mann⸗ heim ab:.00, 10.00, 11.00, 12.00 Uhr abends. Begründet wird das Geſuch damit, daß durch den ſtarken Zuzug hierher das Be⸗ dürfnis immer mehr wächſt, an den Veranſtaltungen wie Theater, Kunſt, öffentlichen Vorträgen etc. Anteil zu nehmen. Vei dem jetzigen Fahrplan iſt dieſes aber nicht immer möglich. Denn bei Theaterſtücken und öffentlichen Vorträgen, welche erſt gegen 11 Uhr 7 8 ihr de erreichen, iſt es nicht möglich, den Zug 11.30 noch zu er⸗ reichen, weshalb viele auf die von der Stadt Mannheim gebotenen Zerſtreuungen verzichten müſſen. Aber auch ſonſt hätte die Fahr⸗ planänderung für das hieſige reiſende Publikum große Vorteile, indom demſelben nach den 11 Uhr auf dem Hauptbahnhof ein⸗ treffenden Zügen Gelegenheit geboten wäre, den letzten Abendzug 12.00 Uhr noch zu erreichen. Das raſch aufſtrebende und in letzter Zeit von vielen Beamten und Arbeitern bewohnte Feuden⸗ auch ſein Amteil an der Kunſtſtadt Mannheim haben. Es wird dem Stadtrat Mannheim gewiß nicht ſchwer fallen, die Bitte der Petenten zu erfüllen, zumal dieſe mit keinerlei Koſten verknüpft iſt. Reihen, 8. Nov. Jahre alte Ziegeleiarbeiter Hch. Dotterer jr. von hier in unmittel⸗ barer Nähe des Dorfes. Eine Zwangsverſteigerung, die bei ihm am ſelben Tage vorgenommen werden ſollte, dürfte der Grund zu der unglücklichen Tat geweſen ſein. Jedenfalls hätbe er ſich aber eines anderen beſonnen, wenn er geahnt hätte, daß die Verſteige⸗ rung nicht zum Vollzug kommt. Der Bedauernswerte hinterläßt eine Frau mit 3 Kindern. * Karlsruhe, 9. Nov. Auf dem Meßplatz iſt geſtern abend ein Kinematograph abgebrannt. Das Feuer entſtand vermutlich infolge Kurzſchluß; der Brand war in 12 Minuten wieder gelöſcht. Der vordere Teil des Kinematogra⸗ phen ſteht noch, der andere Teil iſt abgebrannt. be. Knielingen(Amt Karlsruhe), 7. Nov. In Maxau wurde die Leiche des ledigen Taglöhners Friedrich Karrer geländet, der ſich wegen Arbeitsloſigkeit im Karlsruher Rheinhafen ertränkt hat. Wilferdingen, 8. Nov. Als der Freitag um 11 Uhr nachts fällige Güterzug von Karlsruhe in die Station einfuhr, be⸗ merkte das hieſige Stationsperſonal, daß aus einem Güterwagen die Flammen emporſchlugen. Der Wagen wurde ſofort aus⸗ vangiert und unter den Waſſerkrahnen geſtellt. Nachdem das meiſte Feuer gedämpft war, wurde der Wagen auf ein Nebengleiſe berbracht. Das hieſige Perſonal dämpfte das Feuer vollends mit Handſpritze. Man glaubte das Feuer vollſtändig gelöſcht zu haben, aber ſiehe da, gegen Morgen ſchlugen die Flammen haushoch und weithin ſichtbar zum Himmel empor. Trotz aller Mühe und An⸗ ſtrengung des hieſigen Perſonals konnte die Ladung, beſtehend aus ca. 200 Zentner Holzkohlen in Säcken verpackt, nicht gerettet wer⸗ den. Wagen und Ladung verbrannten vollſtändig bis auf das eiſerne Gerippe des Wagens. Krozingen, 8. Nov. Freitag früh erhängte ſich der 36 Am 26. Oktober wollte ſich das etwa 6 Jahre alte Töchterchen der Joh. G. Kiefer Witwe in Oberkrozingen am Herde wärmen. Dabei kam es an den Stiel einer über dem Herdfeuer ſtehenden Pfanne, wodurch dieſe umfiel und der Inhalt— kochender Kaffee— dem Kinde über den Kopf floß und das ganze Geſicht furchtbar verbrühte. Dieſer Tage ſtarb das bedauernswerte Kind nach qualvollen Schmerzen. ——— Gerichtszeitung. is. Boykotiſragen. Infolge des im Herbſt 1906 vom Maun⸗ heimer Gewerkſchaftskartell und dem Zeutralver⸗ band der Fleiſcher⸗ und Berufsgenoſſenſchaften Deutſchlands über fünf große Mannheimer Metzgereien ver⸗ hängten Boykotts hatten die davon betroſfenen Metzgermeiſter Im⸗ hoff, Göbel, Leins, Hermann, Hafner und Zähringer Schadenserſatzanſprüche gegen das Gewerkſchaftskartell Mannheim, gegen Nagel, den Beamten des Gewerkſchaftskartells, gegen den Vor⸗ ſitzenden Zöllner und gegen Fliſchkowsky als Gauvorſtand des Zen⸗ tralverbandes auf Erſatz allen Schadens und Unterſagung derartiger Veröffentlichungen erhoben. Das Landgericht Mannuheim unterſagte jede weitere die Metzgermeiſter beleidigende Voröffent⸗ lichung durch Flugblätter, wies aber im übrigen die Klage ab. Auf die Berufung der Kläger erkannte das Oberlandesgericht Karlsruhe alle Schadenserſatzanſprüche als gerechtfertigt dem Grunde nach an und legte auch den Beklagten alle Koſten auf. Das Oberlandesgericht führt aus, daß der Voykott an ſich erlaubt ſei, daß er aber durch die Art wie er ins Werk geſetzt worden ſei und durch die Mittel, die gebraucht worden ſeien, zu einem unberechtigten geworden ſei. Die beim Reichsgericht eingelegte Reviſion der Be⸗ klagten, ſowie die Anſchlußreviſion der Kläger wurden vom VI. Zivil⸗ ſenat des höchſten Gerichtshoſes in der Hauptſache zurück⸗ gewieſen. Bezüglich der Koſten wurde das Urteil dahin ab⸗ geändert, daß den Beklagten die Koſten der Vorinſtanzen und der Reviſionsinſtanzen zu drei Vierteilen auſerlegt wurden und den Klägern zu einem Viertel. Im weiteren ſetzte der erkennende Senat den Streitwert auf 40000 Mark feſt. In der Begründung heißt es, daß das Verhalten der Beklagten ein unberechtigtes geweſen ſei, weil durch die Flugblätter ſtrafwürdige Handlungen ausgeſprochen worden ſeieu, die die Meiſter beleidigten und kränkten. Daraus ergebe ſich, daß die Flugblätter nicht weiter veröffentlicht werden durften; ebenſo begründet dieſes Verhalten auch die Schadenserſatzanſprüche. Das Gewerkſchaftskartell müſſe für die Handlungen ſeiner Vertreter im ſelben Maße aufkommen, wie der Prinzipal für den Angeſtellten. Zu⸗ dem habe das Kartell auch gar nicht verſucht, ſich für ſeine Vertreter durch einen Entlaſtuugsbeweis nach§ 831 des Bürgerlichen Geſetzbuchs zu entſchuldigen. Sitzung des Bürgerausſchuſſes am 9. November. Oberbürgermeiſter Martin eröffnet die Sitzung in Anweſenheit von 92 Mitgliedern um 3 Uhr 15 Min. Vor Eintritt in die Tagesordnung verlangte Stv. Sator das Wort zu einer Richtigſtellung und führte aus: Meine Herren! In' der Bürgerausſchußſitzung vom 21. Juli d. J. hat Herr Stadtbaurat Perrey Preiſe vom umbauten Kubikmeter ein⸗ zelner Privathäuſer hier angeführt und er hat einige der von mir er⸗ ſtellten Bauten beſonders hervorgehoben. Ueber die Art und Weiſe dieſes Vorgehens iſt vonſeiten des Bürgerausſchuſſes damals ſchon Verwahrung eingelegt worden, ich will deshalb heute hier nur einige materielle Richtigſtellungen herbeiführen. Herr Stadtbaurat Perrey führte an, daß ein von mir erbautes Geſchäftshaus in der Heidelbergerſtraße mit Sandſteinſaſſade auf 29,61 pro Köm. umbauten Raum gekommen wäre; das iſt falſch, dasſelbe koſtete inkl. Architekten⸗Honorar 19 4 Ein auderes, gauz einfaches Haus in der Schwetzinger Vorſtadt ſoll ſich auf 20,80% pro Kubikmeter ſtellen; auch das iſt nicht richtig, deun es koſtete einſchl. Architekten⸗Honorar nur rund 14 ¼ Ein weiteres Haus, Viktorigſtraße 9, das ich gebaut haben ſoll, käme auf 22,17 ¼ Hier iſt richtig zu ſtellen, daß ich dasſelbe nicht ge⸗ baut, ſondern unr die Pläne dazu gefertigt habe, ſodaß es mir ſelbſt en iſt, die Koſten des Kubikmeters umbauten Raumes an⸗ zugeben. Ein anderes Haus, Viktoriaſtraße⸗Lachnerſtraße 11, ſoll 29,95 ¼ pro Kubikmeter koſten; auch das ſtimmt nicht, der Preis hierfür ſtellte ſich einſchl. Architekten⸗Honorar auf 20,20 Bei dieſem Objekt ſei bemerkt, daß dasſelbe eine Eckvilla iſt und die Garten⸗Einfriedigung, Gehwegherſtellung und ſehr tiefe Fundamente im Preiſe mit in⸗ begriffen ſind. 5 Oberbürgermeiſter Martin unterbricht den Redner, indem er darauf hinweiſt, daß dies nicht zu einer Erklärung gehöre. Stv. Sator weiſt jedoch darauf hin, daß er hier im Saale von Stadtbaurat Perrey angegriffen worden ſei und daß er ſich rechtfertigen müſſe. Reduer fährt dann fort: Es iſt mir unverſtändlich, wie Herr Baurat Perrey als Fachmann Schulhausneubauten mit Villen und Geſchäftshäuſern vergleichen kaun, da erſtere Gebäude doch weit größere Räumlichkeiten und ein⸗ fachere Ausſtattung aufweiſen, als Geſchäfts⸗, Wohnhäuſer und Villen. Sehr intereſſant iſt, wie Herr Stadtbaurat Perrey zu dem un⸗ richtigen Material, das er ſeiner Berechnung zugrunde gelegt hat, ge⸗ lommen iſt. Er ſchickte nämlich einen ſeiner Untergebenen zu den ver⸗ ſchiedenen Bauherren und ließ dieſelben auskundſchaften. Der be⸗ trefſende Beamte, welcher ſich zu dieſen Handlangerdienſten hergab, hat ſich ſogar nicht geſchent, unter folſcher Flagge zu ſegeln, indem er angab, er käme im Auftrag des ſtatiſtiſchen Amtes, um im Vergleich feſtzuſtellen, wie ſich die Erbauungskoſten der Häuſer in der Innen⸗ ſladt, in der Geſchäftslage, gegenüber denen der Oſtſtadt ſtellen. Ich brauche nicht zu betonen, daß dieſem Herrn Beamten nicht die richtigen Ziſſern angegeben wurden, aber die Art und Weiſe dieſes Vorgehens iſt verwerflich. Auf welche Weiſe der Herr Stadtbaurat in den Beſitz der Pläne gelangte, kann ſch nur vermuten. Ich glaube aber annehmen zu dürfen, daß er dieſe nur in ſeiner Eigenſchaft als Vorſtand des ſtädtiſchen Hochbauamtes durch das Bezirksamt erhalten hat. Sache 75 Stadtrates dürfte es ſein, dieſe Angelegenheit näher zu unter⸗ ſuchen. Ich war es mir ſelbſt ſchuldig, dieſe Aufklärung hier im Bürger⸗ ausſchuß zu geben, wo ich in ſo rückſichtsloſer Weiſe mit unrichtigem Material überfallen wurde. Es wird bis jetzt wohl einzig daſtehen, daß ein höherer ſtädtiſcher Beamter pexſönliche Angelegenheiten des einzelnen Stadtverordneten in die Debatte zerrt. Es iſt nicht aus⸗ geſchloſſen, daß ein derartiges Vorgehen unter Umſtänden auch ge⸗ ſchäftsſchädigend wirken kann. Ich gebe der beſtimmten Hoffnung Ausdruck, daß der Herr Ober⸗ bürgermeiſter Sorge dafür tragen wird, daß in Zukunft Aehnliches unterbleibt, da ſonſt ein erſprießliches Zuſammenarbeiten aus⸗ geſchloſſen iſt. 0 Die Verkündung der ſtädtiſchen Rechnungen, ſowie des Rechuungsabſchluſſes der ſtädtiſchen Sparkaſſe für 1908. Der Bürgerausſchuß wird erſucht, die Rechnungen zur Abhör an die Abhörkommiſſion verweiſen zu wollen. Stv.⸗V. Fulda empfiehlt die Vorlage zur Annahme. Sty. Dr. GéErard befürwortet die Prüfung der Rech⸗ nungen durch einen techniſchen und kaufmänniſchen Sachver⸗ ſtändigen, der von der Stadtverwaltung unabhängig ſei. Die betreffenden Abrechnungen gehörten immer einer gründlichen Prüfung unterzogen. Die Beiziehung eines kechniſchen und kaufmänniſchen Sachverſtändigen würde auch eine Beſchleuni⸗ gung der Abrechnungen herbeiführen. Oberbürgermeiſter Martin bemerkt, daß er die An⸗ regung der Abhörkommiſſion zur Prüfung überweiſen werde. Nach einer kurzen Bemerkung des Stv.⸗V. Fulda wird die Vorlage einſtimmig genehmigt. Erwerbung und Vexpachtung von Liegenſchaften. Der Bitrcerausſchuß wird erſucht, zur Erwerbung einer Anzahl Grundſtücke, ſowie zur Entnahme von Grundſtocks⸗ mitteln bis zur Höhe von 72 000 M. zur Zahlung der Kauf⸗ preiſe und Kaufkoſten mit einer Verwendungsfriſt von 10. Jahren, ferner zur freihändigen Verpachtung der auf⸗ geführten Grundſtücke auf 9 bezw. 6 Jahre zu den feſtgeſtellten Pachtzinſen ſeine Zuſtimmung zu erteilen. Stv.⸗V. Fulda begründet kurz die ſtadträtliche Vorlage. Stv. Seiler meint, die Schätzungswerte ſeien auch bei dieſen Grundſtücken gegenüber den Kaufwerten viel zu hoch. Die Klage, daß die Schätzungswerte zu hoch ſeien, müſſe allerorts zum Ausdruck gebracht werden. Seine Aus⸗ führungen bezweckten, den Oberbürgermeiſter zu veranlaſſen, bei den Vertretern der Städtekonferenz darauf hinzuwirken, daß im Landtag die berufenen Vertreter ſich dafür einſetzen, daß eine Abänderung des Veranlagungsgeſetzes erfolgt oder mändeſtens eine Reviſion der Steuerſchätzung, damit ein rich⸗ tiger Einklang zu dem tatſächlichen Wert geſchaffen wird und eine ſteuerliche Erleichterung eintritt, ſolange der Schuldenabzug nicht beſchloſſen iſt. Der Stadtrat möge dahin wirken, daß eine einheitliche Schätzung für die Beſteue⸗ rung und für die Hypothekenaufnahme ſtattfindet. Wenn die Schätzung durch ſtaatliche Beamte erfolge, werde eine Ueber⸗ ſchätzung und Unterſchätzung vermieden. Die Hausbeſitzer und Liegenſchaftseigentümer würden dann viel Geld ſparen und ſich ſteuerkräftiger erhalten. Noch ein anderer Anſtand laſſe ſich aus der Vorlage herausleſen. Der Stadtrat müßte einen Weg finden, daß der Stadtrat nicht zur Bewilligungs⸗ maſchine herabſinke. Man müßte in dem Vertrage eine Be⸗ dingung vorſehen, daß die Genehmigung vorbehalten bleibe. Es könnte ja einmal vorkommen, daß die Genehmigung nicht erteilt werde.(Zuruf: Der Vorbehalt ſteht ja in der Vor⸗ lage drin.) Das weiß ich ſehr wohl. Oberbürgermeiſter Martin ſtellt feſt, daß ſich der Stv. Seiler in einem Irrtum befindet. Die Genehmigung des Bürgerausſchuſſes zu den Liegenſchaftskäufen muß immer vor⸗ behalten bleiben. Sollte die Genehmigung nicht erteilt wer⸗ den, ſo wäre ſelbſtverſtändlich der Kauf nicht perfekt. ˖(Str. Barber ruft: Ich wollte, wir könnten noch mehr kaufen.) Stv. Seiler(fortfahrend): Ich wiederhole, daß in dem Fall, den ich im Auge habe, der Kauf bereits perfekt iſt. Die Reichsſteuer iſt bereits bezahlt. Wenn ich eines anderen belehrt werde, nehme ich in der nächſten Sitzung dieſen Aus⸗ ſpruch zurück. Bürgermeiſter Dr. Finter konſtatiert, daß die Auf⸗ laſſung erſt erfolgt, wenn der Bürgerausſchuß die Genehmi⸗ gung erteilt. Der Verkäufer wird nur vorläufig gebunden. Stv. Seiler: Ich nehme meine Aeußerung, ſoweit ſie ſich auf die Auflaſſung bezieht, zurück. In der darauffolgenden Abſtimmung wird die Vorlage einſtimmig angenommen. Verkanf von Bauplätzen in der 29. Sandgewann im Stadtteil Käfertal. Der Bürgerausſchuß wird erſucht, den Verkauf der an der Baum⸗, Luiſen⸗, Grohberg⸗, Jäger⸗ und Nelkenſtraße im Stadt⸗ teil Käfertal gelegenen ſtadteigenen Bauplätze zu genehmigen und den Stadtrat zu ermächtigen, dem im Wege der öffentlichen Ver⸗ ſteigerung erfolgenden Verkauf ausſchließlich der auf die Bau⸗ 1E 72. 3 — cend=8 N— —— —— 2 Mannbeim, 9. November. cleneralNnteiaer. Abendelntt.) 5. Seſte. plätze entfallenden Straßenkoſten die folgenden Anſchlagspreiſe zugrunde zu legen: für Eckplätze für den Om. 10., für die übrigen Plätze für den Om. 8 Mark. Nach kurzer Begründung durch Stv.⸗V. Reinhard ein⸗ ſtimmig angenommen. Verkauf ſtädtiſchen Geländes an die Kgl. Preuß. und Großh. Heſſ. Eiſenbahn⸗Verwaltung Der Bürgerausſchuß wird erſucht zum freihändigen Verkauf einer 641 Qm. großen Teilfläche von dem Grundſtück Lgb. Nr. 657 im Gewann„die Sellweiden“ an die Kgl. Preußiſche und Großh. Heſſ. Eiſenbahnverwaltung zum Preis von 5 Mark für den Qm. ſeine Zuſtimmung erteilen. Nach einigen empfehlenden Worten des Stv.⸗V. Rein⸗ hard einſtimmig angenommen. Geländeabtretung an den Verein Wöchnerinnenaſyl. Der Bürgerausſchuß wird um ſeine Genehmigung erſucht, daß dem Verein Wöchnerinnenaſyl auf einem Teil des Grund⸗ ſtücks Ogb. Nr. 2427 im Maßgehalt von etwa 170 Qm. unter den feſtgeſtellten Bedingungen ein Erbbaurecht eingeräumt wird. Stv.⸗V. Gießler begründet kurz die Vorlage. Str. Zeiler bemängelt den Zuſtand der Straße in O 7. 4 Wenn zwei Wagen die Straße paſſieren, iſt ſie gefüllt. Der Bau⸗ platz gegenüber dem Schulhaus koſte jedes Jahr 4000 Mark Zinſen. Man hätte viel Geld geſpart, wenn man den Platz ſchon vor 10 Jahren erworben hätte. Dann hätten auch die un⸗ haltbaren Zuſtände beſeitigt werden können. Der Stadtrat ſollte ſich der Sache annehmen. Oberbürgermeiſter Martin konſtatiert, daß der Stadt⸗ rat die Angelegenheit unausgeſetzt im Auge hat. Die For⸗ derung für den Platz ſei aber bisher ſo enorm geweſen, daß ſich die Stadt auf keine Kaufverhandlungen einlaſſen konnte. In abſehbarer Zeit werde ſich die Frage wohl von ſelbſt löſen. In der darauffolgenden Abſtimmung wird die Vorlage ein⸗ ſtimmig angenommen. Verkauf von Gelände an der Waldhofſtraße(beim Induſtrie⸗ hafen an die Süddeutſchen Kabelwerke für Induſtriezwecke). Der Bürgerausſchuß wird erſucht zum Verkauf von ca. 2500 Qm. Gelände von Igb. Nr, 1913, Ecke der Waldhof⸗ und Luzenbergſtraße, zum Preiſe von M. 10 pro Qm. an die Süd⸗ deutſchen Kabelwerke ſeine Zuſtimmung erteilen. Stv.⸗V. Pfeiffle führt in der Begründung der Vor⸗ lage aus, daß ſich das Gelände nicht gut für Wohnzwecke ge⸗ eignet hätte. Namens des Stadtverordnetenvorſtandes könne eer die Annahme der Vorlage empfehlen. Oberbürgermeiſter Martin entgegnet, daß hier ein Aus⸗ nahmepreis in Betracht komme. Wenn das Gelände für Wohn⸗ 1 175 beſtimmt geweſen wäre, ſo hätte man höhere Preiſe ver⸗ angt. Stv, Dreyfuß will Auskunft darüber, ob das Gelände kanaliſtert ſei oder nicht. Redner bemängelt, daß zu dieſer 4 Vorlage keine Skizze beigegeben wurde. 3 Oberbürgermeiſter Martin erwidert, daß ſeinerzeit der Beſchluß gefaßt wurde, zu ſolchen Vorlagen keine Pläne beizulegen, weil das immer große Koſten verurſacht. Im Induſtriehafen ſind alle Plätze kanaliſiert und an die Kabel⸗ leitung angeſchloſſen. Alles iſt fir und fertig, wenn die Plätze an die Induſtrie verkauft werden. Kanaliſation, Kabel⸗ 2* Man wolle im Induſtriehafen keinen Gewinn machen, ſondern man wolle nur die Selbſtkoſten mit einem kleinen Zuſchlag ebrheben. Redner berichtet dann über die Verkaufsverhand⸗ lungen mit den Süddeutſchen Kabelwerken und betont, daß dieſe nicht mehr wie 10 Mark für den Quadratmeter be⸗ zahlen wollen. Stv. Dreyfuß bleibt darauf beſtehen, daß die Diffens⸗ ſtraße nicht kanaliſiert ſei. Die Firma Kaufmann Söhne habe ſich die Kanaliſation ſelbſt legen müſſen. Oberbürgermeiſter Martin betont, daß die Diffens⸗ ſtraße kanaliſiert ſei. Str. Battenſtein bejaht gleichfalls, daß in der Diffensſtraße die Kanaliſation gelegt ſei. Oberbürgermeiſter Wartin kommt nochmals auf die Ausführungen des Sto. Dreyfuß zurück und meint, daß dieſer dielleicht die Hausanſchlüſſe im Auge habe. Die Vorlage wurde einſtimmig genehmigt. Erſtellung von Straßen und eines Platzes auf dem ehemaligen Sinnerſchen Fabrikgelände im Stadtteil Käfertal. Der Bürgerausſchuß wird erſucht, der beſchloſſenen Straßenherſtellung auf dem ehem. Sinner'ſchen Fabrikgelände in Käfertal zuzuſtimmen und die Uebernahme von 41 524 M. auf Anlehensmittel mit 10jähriger Verwendungsfriſt vor⸗ behaltlich des ſpäter zu beſchließenden Beizugs der Angrenzer zur Straßenſtrecke A— B zu genehmigen. Sto. Reinhardt empſiehlt die Vorlage zur Annahme. Stb. Seiler weiſt auf Seite 12 der Vorlage hin und bemerkt, daß es nicht möglich geweſen ſei, an Hand des Materials ſich Aufklärung zu verſchaffen. Hier hätte ein Plan beigelegt werden müſſen. Heute ſei es ihm nicht möglich geweſen, den im Saale ausgehängten Plan in Augenſchein zu nehmen. Er könne deshalb in dieſem Punkte der Tagesordnung nicht abſtimmen, weil er nicht genügend vorbereitet ſei. Stv. Oettinger wünſcht eine beſſere Inſtandhaltung der Ortsſtraßen in Käferthal. Oberbürgermeiſter Martin erwidert zu den Ausführun⸗ gen des Stb. Seiler, daß doch ſämtliche Pläne zu den Vor⸗ lagen von Samstag an zur Einſicht offen gelegen haben. Bei der letzten großen Sitzung am 27. Juli, wo das Neu⸗Oſt⸗ heimer Projekt zur Beratung ſtand, hätte nur ein Herr ſich die Pläne angefſehen. Diesmal ſei überhaupt nie⸗ mand dageweſen. Es ſcheine deshalb das Bedürfnis nach den Plänen nicht ſo groß zu ſein. Der Koſtenaufwand für Pläne iſt ein viel größerer, als man ſich vielleicht denke. 1 Stv. Hoffſtädter kommt darauf zu ſprechen, daß man in früheren Zeiten zu jeder Vorlage immer Pläne gehabt habe. Damals habe der Herr Oberbürgermeiſter geſagt, man müſſe ſparen. Trotzdem habe man bei Straßenherſtellungen aber die Pläne beibehalten. 5 Oberbürgermeiſter Martin bemerkt dazu, daß der Stadtrat die Sache in Erwägung ziehen werde. St. Seiler glaubt, daß die Koſten für die Pläne noch kaum 20 Mk. ausmachen. Sparſamkeit wünſchen alle, zumal an Faſſaden für Schulbauten, aber nicht an Vorlagen. Die Vorlage wurde einſtimmig angenommen. Erweiterung des Vorſtadtfriedhofes Neckarau. zur Erwerbung von 39 M. 75 Pfg., zur Höh ſtädte handle(Heiterkeit). leitung etc, ſeien bei dem Verkaufspreis ſchon einkalkuliert. von 24 000 M. behufs Zahlung des Kaufgeldes und der Kauf⸗ koſten, b) zur Beſtreitung des Koſtenaufwandes für die Er⸗ weiterungsarbeiten mit M. 6800 aus Anlehensmitteln und zwar jeweils mit einer Verwendungsfriſt von 10 Jahren ſeine Zuſtimmung zu erteilen. Stbo. Gießler begründet die Vorlage und empfiehlt ſie namens des Stadtverordnetenvorſtandes zur Annahme. Sto. Süß begrüßt die Vorlage, doch gehe ſein Wunſch noch etwas weiter. In Neckarau möchte man auch die all⸗ gemeine Friedhofordnung. Die Neckarauer ſeien doch auch Mannheimer. Redner führte dann aus: Es iſt ſchon oft vor⸗ gekommen, daß ein Leichenzug ſich durch die Straßen bewegt, ohne daß ein Leichnam im Sarge lag. Weil es Mode iſt, hat man eben den Leichenzug gemacht. Es ſind noch große Mißſtände in dieſer Beziehung in Neckarau. Wenn ein Leichenzug über den Seckenheimer Bahnübergang gehen müſſe, ſo kommt es oft vor, daß der Leichenzug getrennt werde. Bis jetzt ſei Gottlob noch kein Unglück vorgekommen. Er glaube man ſollte doch auch dieſen Wünſchen der Neckarauer Nechnung tragen. Oberbürgermeiſter Martin entgegnet, daß bei der Ein⸗ verleibung von Neckarau deſſen Gemeinderat ausdrücklich berlangt habe, daß auf die Leichenordnung kein Zwang ausgeübt werden dürfe. Die Frage hat ſeitdem den Stadtrat wiederholt beſchäf⸗ tigt. Wenn die Stimmung in Neckarau nun anders iſt, müßte eben draußen eine Enquete veranſtaltet werden, um den Wunſch der Bevölkerung kennen zu lernen. Die Vorlage wurde ein⸗ ſtimmig angenommen. 5 Anſchluß des Stadtteils Neckarau an das Kabelnetz des ſtädtiſchen Elektrizitätswerkes. Der Stadtrat ſtellte den Antrag: der Bürgerausſchuß wolle für den Anſchluß des Stadtteils Neckarau an das Kabelnetz des ſtädtiſchen Elektrizitätswerkes die Summe von M. 137 500 aus Anlehensmitteln mit einer Verwendungsfriſt von zehn Jahren bewilligen. Stv.⸗V. Selb führte in der Begründung der Vorlage aus, daß wenn einmal ein Anſchluß in Neckarau vorhanden ſei, ſich wohl bald auch die Abnehmer melden würden. Er könne die Vorlage nur zur Annahme empfehlen. Stvo. Schumacher gab ſeiner Freude über die Vorlage Ausdruck. Man erfülle durch die Annahme der Vorlage nichts weiter als eine Ehrenpflicht, indem Neckarau mit Mannheim gleichgeſtellt werde. Die Neckarauer hätten aber auch gewünſcht, daß der Stadtrat Mannheim die Einführung der Straßenpolizei und Gehwegordnung genehmige. Man ſcheine bei der Abſtimmung wieder einmal dokumentiert zu haben, daß das Portemonnaie der Hauptſtadt Mannheim gewiſſermaßen ſehr oft ein Loch habe, wenn es ſich um die Intereſſen der Vor⸗ Ja, das ſei Tatſache! Er könne nicht begreifen, warum die Einführung der Straßenpolizei und Gehweg⸗ ordnung in Neckarau nicht genehmigt wurde, obwohl es von der Neckarauer Einwohnerſchaft allgemein gewünſcht wurde. Er möchte den Stadtrat erſuchen, dieſem Vorſchlage näher zu treten. Oberbürgermeiſter Martin bemerkte, daß die Frage dem⸗ nächſt behandelt werden ſolle. Die Vorlage wurde einſtimmig genehmigt. Die Aufſtellung eines zweiten Kohlenelevators im Gaswerk Luzenberg. Der Bürgerausſchuß wird erſucht, zur Beſchaffung eines weiteren Kohlenelevators für das Gaswerk Luzenberg den Betrag von M. 23 000 aus Anlehensmitteln mit einer Ver⸗ wendungsfriſt von 10 Jahren zu bewilligen. Stv. Pfeifle empfiehlt die Vorlage. Stv. Bensheimer iſt gegen die Erſtellung eines zweiten Elevators. Man ſolle dieſe Vorlage ſo lange zurückſtellen, bis mit der Erweiterung des Gaswerks Luzenberg begonnen werde. In einem Privatbetrieb würde auch nicht ſo ſchnell zu der Aufſtellung eines zweiten Elevators geſchriten werden. Außerdem glaube er, wenn heute ein Elevator angeſchafft werde, bei der Erſtellung des Werkes ſchließlich doch noch einer notwendig wäre. Bürgermeiſter Ritter beſtätigte die Richtigkeit, daß ein großes Erweiterungsprojekt in Bearbeitung ſei. Nun könnte man ja der Anſicht ſein, daß es wohl richtig wäre, mit der For⸗ derung eines zweiten Elevators zu warten, bis das ganze Pro⸗ jekt zur Vorlage komme. Die Direktion habe dringend gebeten, daß der Elevator ſo raſch als möglich beſtellt werde. Um ſich zu bergewiſſern, hat der Verwaltungsrat des Gas⸗ und Waſſer⸗ werkes an Ort und Stelle eine Beſichtigung vorgenommmen und er kam zu der Anſicht, daß der zweite Elevator ſo raſch als mög⸗ lich angeſchafft werden müſſe. Der Herr Direktor hat auch weiter noch die Anſicht vertreten, daß der zweite Elevator un⸗ bedingt fertiggeſtellt ſein müſſe, bevor die große Umarbeitung des Werkes vorgenommen werde. Direktor Pichler zerſtreut die Bedenken des Stv. Bens⸗ heimer. Die Reparaturen würden oft länger als eine Slunde dauern. Man habe ja Reſerveteile; aber einen zweiten Ele⸗ vator müſſe man in Reſerve haben. Er könne die Verſicherung geben, daß in jedem Gaswerk, ſowie auch in jedem Privatbetrieb ſchon von vornherein 2 Elevatore aufgeſtellt würden. Es ſei geſagt worden, daß man die Vorlage hätte ſpäter einbringen ſollen. Dies treffe nicht zu, da im Gaswerk Luzenberg die An⸗ lage ſtets das ganze Jahr hindurch im vollen Betrieh ſei. Ein Abflauen des Betriebes finde nie ſtatt. Die Vorlage wurde hierauf mit allen gegen die Stimmen dee Stadtv. Bensheimer und Herbſt angenommen. Die Auſchaffung von Gasmeſſern. Für die Anſchaffung weiterer Gasmeſſer wird der Betrag von 100 000 Mark angefordert. Die Vorlage, welche Stadtverordneten⸗ vorſtand Fulda begründet, ruft eine lebhafte Debatte hervor, in welcher mit beſonderem Nachdruck die recht baldige Einführung des Einheitspreiſes für Gas gefordert wird. Vom Bürgermeiſtertiſche aus wird erklärt, daß die Einführung des Einheitspreiſes mit der Erweiterung des Gaswerkes zuſammenhänge, Ehe nicht dieſe Frage erledigt ſei, könne auch nicht an die Einführung des Einheitspreiſes herangetreten werden, weil das Gaswerk jetzt ſchon zu ſtark belaſtet ſei. Die Vorlage wurde ſchließlich mit allen gegen 3 Stimmen an⸗ enommen. 5 Die Satzungen der Gewerbeſchule. Auch dieſe Vorlage wurde nach kurzer Diskuſſion einſtimmig ge⸗ nehmigt. Stadtverordneter Müller nahm Veranlaſſung, die Nicht⸗ einladung der Stadtverordneten zu der Eröffnung des Winter⸗ ſemeſters der Handelshochſchule zu rügen. Damit ſchloß kurz vor 526 Uhr die Sitzung. Letzte Nachrichten und Celegramme. * Mainz, 9. Nov. Beim Verkaufstage der Großherzogin von Heſſen zum Beſten armer Lungenkranker, hat ſich nach deſi⸗ nitiver Berechnung eine Einnahme von über 60 000 Mk. ergeben. auf. B. * Leichlingen, 9. Nov. Dte für heute angeſetzte Fahrt des „P. 3“ nach Marburg, von wo die Weiterfahrt nach Bitterfeld erfolgen ſoll, iſt wegen des ſtarken Nebels abermals verſchoben worden. Man hofft, morgen Vormittag bei günſtigem Wetter aufſteigen zu können. m. Stuttgart, 9. November.(Priv.⸗Telegr.)] Die Staats⸗ anwaltſchaft hat gegen den verantwortlichen Redabteur des Simpliziſſimus Gulbranſſon die Anklage wegen Belei digung des Biſchofs Keppler und der katholiſchen Geiſtlichkeit erhoben. Der Biſchof iſt Nebenkläger. m. Rotterdam, 9. Nov.(Priv.⸗Tel.] Das Hambur Schiff„Ida“, von Schweden nach Rotterdam unterwegs mit Ste nen beladen, iſt vergangene Nacht bei)muiden geſtrande Die Beſatzung konnte gerettet werden. Durch Vermittlung de deutſchen Konſuls wurde die Bemannung in das Seemannshau untergebracht. Die Bemühungen, das Schiff flott zu wWachen mußten aufgegeben werden. * Berlin, 9. Nov. In Charlottenburg fanden 9 Stadt verordnetenergänzungswahlen der 3. Klaſſe ſtat Davon hatten die Sozialdemokraten bisher 7, die Liberalen zwei Sitze. Geſtern behaupteten lt.„Frkf. Ztg.“ nun die Liberalen ihre beiden Sitze und gewannen außerdem noch 2 Sitze von den So⸗ zialdemokraten. Die Diebſtahlsaffäre in Gladbeck. m. Eſſen, 9. Nov. Die Unterſuchung in der geheimnisvolle Diebſtahlsaffäre auf den fiskaliſchen Möllerſchen Schächten in Gladbe wobei den Dieben bekanntlich 280 000 Mark in die Hände fielen, ha noch immer keine Spur von den Dieben zutage gefördert. meiſter, ſowie die Wächter wurden bekanntlich verhaftet. Doch habe die Feſtnahmen bis zur Stunde noch nicht den geringſten Anhal punkt für die Spur der Einbrecher erbracht. Geſtern gab der erſ Staatsanwalt bekannt, daß nunmehr auch die Königl. Bergwerk direktion in Recklinghauſen auf die Ermittelung der Diebe, bezw. He beiſchaffung des geſtohlenen Gelbes eine Belohnung von 2000 Ma ausgeſetzt hat. Verlobung des Herzog⸗Regenten von Braunſchweig. * Wernigerode, 9. Nov. Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg⸗Schwerin, Regent von Braunſchweig, hat ſt mit der Prinzeſſin Eliſabeth von Stolberg⸗Roßla auf de hieſigen Schloſſe verlobt. * Braunſchweig, 9. Nov. Die amtlichen„Brau ſchweigiſchen Anzeigen“ veröffentlichen durch Sonderausgab eine Kundgebung des herzoglichen Staatsminiſteriums, in de nach Bekanntgabe der Verlobung des Herzog⸗Regenten mi der Prinzeſſin Eliſabeth von Stolberg⸗Roßla mitgeteilt wir daß die Vermählung am 15. Dezember in Braunſchweig ſtat finden wird und in welcher dem Wunſche Ausdruck gegebe wird, daß dieſe Verlobung auch dem braunſchweigiſchen La zum Segen gereichen möge.—8 Feſtnahme eines Deſerteurs. * Berlin, 9. Nov. Die Rixdorfer Kriminalpolizei h einen Deſerteur des 42. bad. Inf.⸗Regts. zu Mi hauſen, namens Kleditz ſamt ſeiner Geliebten feſtgenommen Er war Oſtern vorigen Jahres deſertiert, nach Frankreich u Zürich gegangen, wo er mehrere Einbrüche verübte und unte anderem 4 Aktien des Züricher Schiffshebewerks erbeutere. Dan ging er nach München, wo er ſeine Braut kennen lernte, von w er nach der Mark kam. In der Wohnung der Geliebten fand di Polizei ein großes Lager von geſtohlenen Seidenwaren, die au Zürich ſtammen und unter Kleidern verſteckt auch den Einbrech ſelbſt. Die jungen Leute waren durch ihr Nichtstun und dur ihre elegante Kleidung aufgefallen. Negus Menelik. Ro m, 9. Nov. Der„Ag. Stef.“ wird aus Adir Abela det: Die Beſſerung im Geſundheitszuſtand des Negus h Die allgemeine Lage im Lande nimmt jetzt wieder einen no Charakter an. 5 König Mannel in Madrid. 55 * Madrid, 9. Nov. Bei dem Diner mit 110 Gedeck das König Alphons dem König von Portugal zu Ehren gal tauſchten die Monarchen herzliche Trinkſprüche auf Freundſchaft zwiſchen Spanien und Portugal und das( deihen der beiden Länder aus. 5N Spaniens Kämpfe in Marokko. * Madrid, 9. Nov. Die kriegeriſchen Aktionen im Ri gebiet ſollen nun tatſächlich eingeſtellt werden. Die Kette der Po ſitionen im Umkreiſe von Melilla ſtark beſetzen, die übrige, okkupierten Gebietsteile jedoch räumen, in der Hoffnung, daß di Riffleute darauf hin Frieden halten werden. Da die liberale Re gierung über die einflußreichſten Preßorgane verfügt, wird d Ausgang des Krieges faſt allgemein ohne Kommentar hingene men, wovon die Mehrzahl der Blätter die Auffaſſung ver möchten, der Wunſch nach Beendigung der Feindſeligkeite von den Riffleuten aus, die des Krieges müde ſeien.(„Frkf. Der Bergarbeiterausſtand in Auſtralien. *Sydney, 9. Nov. Wie aus Neweaſtle gemeldet wird, ſtockt Handel. Die ausſtändigen Bergleute ſetzten ein Komitee ein, u Gründe des Streikes zu formulieren. Hundert Kohlenzüge, täglich verkehren, liegen ſti l. Die Bergwerksbeſitzer halten Pfſund Sterling an Löhnen zurück, die ſie den Streitenden f. Es iſt zweifelhaft, ob die Auszahlung ſogleich erfolgen wird Schwierigkeit für die Arbeiter liegt in ihrer finanziellen Lage. „Das dreifache Gewicht“. Mühracker(Württ.), 3. Ahr (gez.) J Jede Mutter, die Aehnliches mit ihren kleinen Lieblingen dur machen hat, ſollte nicht zögern, auch bei ionen durch Anwendung Scotis Emulſion eine gedeihliche Entwickel ung herbei⸗ zufübren. Scotts Emulſion enthält ein leicht verdau⸗ licher Form eine Reihe wichtiger Beſtandteile, di die Entwickelung e nes farken, geraden Knochenbe unent ehrlich ſind. Im Gegenſatz zum gewöhnli⸗ Lebertran ſch eckt Scotts Emuſſien angene m ſüß u wird darum auch wohl immer gern genommen: S. Emulſion iſt nur echt, wenn die äußere Packun nebenſtehende, wohlbekaunte Schutzmarke— der F. mit dem Dorich— aufweiſt. 85 Scotts Emulſtion wird von uns ausſchließlich tin großer verkaun, und zwar nie oſe nach Gewicht oder Maß, ſonde nur in verſiegelten Origimaiflaſchen in Karton in Schutzmarke(Fiſcher nüt dem Dorſch). Scott G m. b.., Frankurt a. M. Nur echt mit dieſer Marke—demßfiſcher dem Gakantie⸗ deichen des Seott⸗ zchen Verfahrenst 9, Seue. * General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 9. November. Jolkswirtschalt. Unionbrauerei.⸗G., Karlsruhe. Nach dem Geſchäftsbericht für 1908/09 iſt der Bierabſatz an⸗ ſcheinend weiter zurückgegangen; doch fehlen hierüber wieder Ziffern⸗Angaben. Die neuen Anlagen hätten ſchon jetzt Betriebs⸗ erſparungen ermöglicht. Bier und Nebenprodukte erbrachten Mark 621 678(i. V. M. 648 532), während Rohmaterialien uſw. Mark 347 984(M. 362 406) und Generalunkoſten M. 208 280(Mark 213 807) erforderten. Der verbleibende Reſt dient, zu Abſchreib⸗ ungen bon M. 55 458(i. V. M. 72 318) auf Anlagen und Mark 10 000 auf Dubioſe. Der Vortrag von M. 6516 bleibt unver⸗ ändert; eine Dividenden⸗Ausſchüttung erfolgt ſomit auch diesmal nicht. Die Bilanz zeigt immer noch einen ziemlich angeſpannten Status, indem bei M. 800 000 Grundkapital an Ver⸗ pflichtungen vorhanden waren: M. 325 000(M. 331500) Obli⸗ gationen, M. 996 769(M. 994 707) Hypotheken, fopbe M. 469 580 laufende Verbindlichkeiten, denen M. 323 899(M. 392 281) Debi⸗ toren gegenüberſtehen. Das Immobilienkonto beläuft ſich auf M. 519 569(M. 517 893), das Wirtſchafts⸗Immobilenkonto auf M. 1,25 Mill.(M. 1,24 Mill.), alſo mehr als das anderthalbfache des Aktienkapitals. In den beiden erſten Monaten des laufen⸗ den Jahres habe ſich der Umſatz erhöht. Die weitere Geſtaltung 5 abhängig, wie das Publikum die Bierpreiserhöhung auf⸗ nehme. Die Bierbrauerei in Bayern. Die drei Hauptſitze der Brauerei des rechtsrheiniſchen Baherns ſind München, Kulmbach und Nürnberg. In dieſen drei Städten wird der größte Teil des baheriſchen Bieres gebraut. Allerdings erfolgt die Zunahme der Biergewinnung an dieſen drei Nlätzen nicht mehr in dem früheren Tempo, ja in letzter Zeit haben die anderen Braueveien entſchieden vaſcher ſich entwickelt, als es in den drei Hauptplätzen der Fall war. Vergleicht man nämlich für die letzten Jahre den Bierabſatz der Aktienbrauereien in München, Kulmbach und Nürnberg mit dem Abſatz aller Aktien⸗ brauereien im vechtsrheiniſchen Bayern, ſo erhält man ein einiger⸗ maßen überraſchendes Bild. Nach einer Zuſammenſtellung Dr. Creuzbauers betrug nämlich der Bierabſatz der rechtsrheiniſchen Aktienbrauereien in Hektoliter: 1908/04: 4 041 684, 1907/08: .859 262. Die Steigerung beträgt 817 628 Hktl. oder etwas über 20 Prozent. Scheidet man die Aktienbrauereien in München, Kulmbach und Nürnberg aus, ſo ergibt ſich zwar, daß der größte Teil der Biergewinnung noch auf die drei Städte ent⸗ fällt, daß aber die Steigerung für ſie erheblich niedriger als 20 Prozent iſt. Es betrug nämlich die Biergewinnung in Hektolitern: 1903/04 1907/08 Zunahme in Proz. München 1 668 400 1916 430 ca. 15 Kulmbach 582 633 570 500 ell. Nürnberg 505 805 555 000 ca. 10 Insgeſamt ſtellte ſich der Bierabſatz der Aktienbrauereien dieſer drei Plätze auf 2 706 838 Hktl. im Jahre 1903/04 und auf 3 041 930 im Jaher 1907/08. Der Zuwachs beträgt 335 592 Hktl. oder etwas über 12 Prozent. Bei allen übrigen Brauereien ſtellte ſich dagegen der Abſatz im Jahre 1903/04 auf 1 835 296, 1907/08 aber auf 1 817 332 Hktl., ſo daß ſich in den 4 Jahven eine Zu⸗ nahme von 482 086 Hktl. oder bon 36 Prozent ergibt. Daraus geht deutlich hervor, daß die Entfaltung der Brauerei in München, Kulmbach und Nürnberg lange nicht in der Weiſe er⸗ ſolgt, wie in den übrigen Gebieben. An einer ganzen Reihe von Plätzen ſind mittlere Brauereien in einer ganz überraſchenden Weiſe in wenigen Jahren hochgekommen. Romhbacher Hütte.— In der geſtrigen Hauptverſammlung der Rombacher Hütte, in her elf Aktionäre mit 26 824 400 M. vertreten waren, wurde der Rechnungsabſchluß einſtimmig genehmigt und die ſofort zahlbare Dividende auf 5 Prozent feſtgeſetzt. Die Anträge der Ver⸗ waltung auf Erhöhung des Aktienkapitals um 5 Millionen Mark wurden gleichfalls genehmigt. Nach Maßgabe dieſer Anträge wer⸗ den die 5 Mill. Mark junger Aktien zum Mindeſtkurſe von 148 Prozent ausgegeben, unter Ausſchluß des Bezugsrechts der Aktio⸗ näre. Die Aktien werden zu dieſem Kurſe zuzüglich 4 Prozent Stückzinſen ab 1. Juli 1909 von der Vankengruppe übernommen. Dieſe Gruppe, beſtehend aus der Berliner Handels⸗Geſellſchaft der Deutſchen Bank und dem A. Schaaffhauſenſchen Bankverein, bietel die jungen Aktien den Aktionären dergeſtalt zum Bezuge an, daß auf die 8000 M. alter Aktien eine neue zum Kurſe von 150 Proz. zuzüglich 4 Prozent Stückzinſen ab 1. Juli 1909 bis zum Vezugs⸗ bage entfällt. Der Vorſitzende des Aufſichtsrals, Kommerzienrat Ospwakd, beſprach hiernach eingehend die Marktlage des ver⸗ gangenen Geſchäftsjahres. ſich leider nicht erfüllt, vielmehr ſeien die Aufträge und Preiſe noch weiter zurückgegangen, beſonders infolge der berſchiedenen politi⸗ ſchen Verwicklungen und des Kampfes um die Reichsfinanzreform. Auch die erhoffte Anregung von Amerika blieb aus, da der dortige Eiſenmarkt nur langſam von dem voraufgegangenen Zuſammen⸗ bruch ſich erholen konnte. Nach der Auflöſung des Roheiſen⸗Syndi⸗ kats begann der Wettlauf um die geringen Anftragsmengen. Dieſe wurden von den Werken mit eigener Koksherſtellung zu jedem Preiſe hereingenommen, um ihre Betriebe zu beſchäftigen. Für die nächſte Zukunft ſind Bauten zur Aufnahme neuer Betriebszweige und damit etwa zuſammenhängende Kapi⸗ kalserhöhungen nicht geplant. Durch die jetzige Kapitalserhöhung ſollen durch Erweiterungsbauten entſtandene Schulden in feſte Form gebracht werden. Die Zukunft ſcheint ſich etwas freund⸗ licher geſtalten zu wollen, opgleich man nicht mit einem raſchen Aufſchwung rechnen und auch die Auftvärtsbewegung in Amerika mit ihrer Rückwirkung auf das jetzige Geſchäftsleben nicht über⸗ ſchätzen ſolle. Es laſſe ſich ſchon jetzt ein Stillſtand in der rück⸗ läufigen Pveisbewegung aller Hüttenerzeugniſſe feſtſtellen. Die Roheiſenpreiſe haben angezogen, die Walzeiſenpreiſe zeigen beſon⸗ ders im Ausland eine erfreuliche Beſſerung, die Stabeiſenpreiſe haben eine Erhöhung erfahren und es ſei zu hoffen, daß die Werke im wohlverſtandenen eigenſten Intereſſe ſich nicht mehr in der bisherigen Weiſe bekämpfen werden. Das erſte Viertel des laufen⸗ den Geſchäftsjahres hat ſich ſchon bedeutend günſtiger gegenüber dem entſprechenden Zeitraum des Vorjahres geſtaltet, ſo daß unter gleichbleibenden Verhältniſſen und bei weiter gutem Verlauf des Geſchäftsjahres ein nicht unerheblich gebeſſertes Ergebnis erwartet werden könne. —— Tivolibrauerei.⸗G. Stuttgart. Der Aufſichtsrat hat beſchloſ⸗ ſen, von dem nach Abzug der Abſchreibungen von M. 140 287 (i. V. M. 141 435) verbleibenden Reingewinn in Höhe von Mark 127 444(M. 141 106) eine Dividende von 4½ Proz.(5½ Proz.) vorzuſchlagen. Kochelbräu.⸗G., München. Der Generalverſammlung der Kochelbräu München.⸗G. ſoll auch vorgeſchlagen werden, eine Nachfriſt zur Gleichſtellung der reſtlichen Stammaktien mit den Vorzugsaktien durch Zuzahlung zu gewährn. Uhrenfabrik vorm. L. Furtwängler Söhne.⸗G., Furtwangen. Das Unternehmen erzielte in 1908/09 nach M. 18 800(Mark 27846) Abſchreibungen einen Reingewinn von M. 11 7831 (N. 24762). Hieraus werden 3 Prozent(i. V. 5 Prozent) Dividende verteilt und M. 2131(M. 2782) zur Verfügung des Aufſichtsrats gehalten. In der Bilanz figurieren bei Mark 0,½32 Mill. Aktienkapital und M. 0,11 Mill. Hypothekenkonto die Kveditoren mit M. 17 592(MN. 42 550). An bar und Wechſeln waren rund M. 3000 vorhanden(M. 8800), an gei bankgut⸗ Haben M. 2340(M. 10 024/. Bei Debitoven ſtanden M. 0,18 Mill. (M. 0,14 Will.) aus. Die Hoffnungen auf Beſſerung haben Die erſte Preiserhöhung an den kontinentalen Kohlenmärkten ſeit der letzten Wirtſchaftsrkiſe, ſo wird aus Brüſſel gemeldet, wurde jetzt von den Zechen des Lütticher Kohlenbeckens vorgenommen; die Preiſe für Magerfeinkorn und Grußkohlen wur⸗ den um 1 Frs. pro Tonne erhöhl. Wickingiſche Portland⸗Zement⸗ und Waſſerkalkwerle in Reck⸗ linghauſen. Die Verwaltung glaubt nach dem„Berliner Börſen⸗ Cour.“, daß die Dividende nicht weſentlich niedriger ausfallen werde als im Vorjahre, für das 10 Prozent verteilt wurden. Da⸗ gegen ſeien die Ausſichten für 1910 inſofern als günſtig nicht zu bezeichnen, als das Zementſyndikat durch die Neugründungen bon Zementfabriken in Weſtfalen gezwungen ſei, die Zementpreiſe für 1910 weſentlich zu ermäßigen, ** Xx* Telegraphiſche Handelsberichte. Berlin, 9. Nov. Hier gehen Gerüchte um, die Verkaufs⸗Ver⸗ einigung der amerikaniſchen Kupfer⸗Produzenten ſei vielleicht früher zu erwarten, als man noch kürzlich aunahm.(„Irkf. Ztg.“). „Propidentia“, Frankfurt a. M. * Frankfurt a.., 9. Nov. In der heutigen General⸗ berſammlungen der„Providentia“, Frankfurter Verſicherungs⸗ Geſellſchaft und der Rückberſicherungs⸗Aktiengeſellſchaft„Provi⸗ dentig“ wurde die Aufhebung der Einrichtung der Solawechſel der Aktionäre und die ſich hiernach ergebende Aenderung der Statuten laut Frkf. Zeitung einſtimmig beſchloſſen. Allgemeine Elektrizitäts⸗Geſellſchaft. Niederrheiniſche Flachsſpinnerei.⸗G., Dülken. m. Köln, 9. Nob. Die heutige ordentliche Generalverſammkung der Niederrheiniſchen Flachsſpinnerei.⸗G. in Dülben, in der Mark 690 000 Aktienkapital vertreten war, genehmigte einſtimmig und ohne Erörterung den Abſchluß pro 1908⸗09, ſetzte die laufende Dividende auf 7 Proz, feſt und erteilte der Verwaltung Entlaſtung. Ein der Reihe nach ausſcheidendes Mitelted des Aufſichtsrates wurde durch Zuruf wieder gewählt. Schließlich wurde eine Reihe von Satzungsänderungen einſtimmig genehmigt. Sächſiſche Maſchinenfabrik Hartmann in Chemnitz. *Chemnitz, 9. Nov. Die Generalverſammlung der ſächſiſchen Maſchinenfabrik Hartmann genehmigtbe debattelos die Regularien, Die Verwaltung beilte betveffs des Geſchäftsganges im neuen Jahre mit, daß dieſer im allgemeinen nicht ſchlecht ſei. Die Schwierigkeit der Situation liege auf dem Gebiet der Preis⸗ politik, da infolge des ſtärken Wetthewerbes die Preiſe noch immer einem Druck unterliegen. Recht gebeſſert habe ſich die Situation für namentlich für Textilmaſchinen, auf die große Aufträge eingehen, Webſtüble, auf die der Auftragsbeſtand das vierfache der gleichen Zeit des Vorjahres gusmache. Die Verwalkung erwartet lt.„Frkf. Ztg.“ für das laufende Geſchäftsjahr recht befriedigende Reſulkate. Neues vom Dividendenmarkt. * Rürnberg, 9. Nob. Die Aktienbrauerei Fürth borm Gebr. Grüner ſchlägt lt.„Frkf. Ztg.“ vieder 9 Pro⸗ geſtt vor. Nürnberg, 9, Nov. Der Abſchluß der Bierbrauerei⸗ Geſellſchaft vorm. L. Lederer in Nürnberg für 1908/09 ergibt einen Bruttogewinn von 388 077(i. V. 389 112) Marf. Die Dividende beträgt 4½% Proz. vie im Vorfahve.(Frkf..) Erfurt, 9. Nov. Die Lingelſche Schuhfabrik in Erfurt ſchlägt lt.„Frkf. Ztg.“ wieder 17 Proz. Dividende bor. Augsburg, 9. Nob. Die Brauerei Loreng Stöt⸗ ter.⸗G. in Augsburg verzeichnet für 1908/09 einen Rein⸗ getinn von 208 610 M.(i. V. 170 071). Als Dividende werden wieder 6 Prozent wie im Vorfjahre beantragt. Berlin, 9. Nov. Das Annener Gußſtahlwert berteilt lt.„Frkf. Zig.“ eine Dividende von 3 Proz.(im Vorjahr 6 Prazent) * Mannheimer Effektenbörſe. vom 9 November.(Offizieller Bericht.) Die heutige Börſe verkehrte in ſehr ſtiller Haltung. Gefragt wurden Weſteregeln Alkali Stamm Aktien zu 204 Proz., während Pfälz. Nähmaſichnen⸗ und Fahrräder⸗Fabrik Aktien zu 133 Proz. erhältlich blieben. Sonſtiges unverändert. Obligationen. 4½ Bad..⸗G. f. Rhſchiff. u. Seetransvort 100.— G 1½% Bad. Anilin⸗ u. Sodaf. 102.75 G 4½0% Bad Anil. u. Sodafbr. Serie B 102.50 B 4% Br. Kleinlein, Heidlbg.100.— 5 5% Bürg. Brauhaus, Bonn 102.50 G Pfandbriefe. 40) Rh. Hyp.⸗B. unk. 1903 99 50 bz 9„„ pberſchied. 91.20 b 8 „„ Kommanal 91.70 bz Städte⸗Aulehen. 34½ Freiburg i. B. 91.—b 3½ 4% Heidelbg. v. J. 190f3 98.50 G 4% Karlsruhe v. J. 1907101.— G 9% Ger⸗ 97.50 0 4% Korlerube v. F. 1896.—8½ unn 2b 3½0½% Lahr v. J. 1902 101—0 ſchlevpſchiffaßrts⸗Gel. 08.10 b; —41 3%% Ludwigshafen 40% v. 1906 101.— Bſt 2 Mannßb. Lagerhaus⸗ . Geſellſchaft 99.— 1— 242 4 Paunh⸗ Obug. 1908 100 35%½.Oberrd,glerrultts⸗ 1901 101.— Bwerke, Karlsruhe 1880 01060 4½%% Pfälz. Chamotte ün. 375„„13888 91.50., Tonwerk,.⸗ B. Eiſenb. 102.50 G 9½„„13895 91.50.47%o Schuckert⸗Obligat. 99.— G 3„1808 91.5 G% uſſ.91. G Zellſtofff. „„„„ e e 1 50] Avlan— „ e ee e 4%„„ 1907 101.20 G4.G. in Spever o a 5%½ Speyrer Ziegelwerke 99.— B 4½%% Pirmafens unk. 1905 91.—& 4½% Wiesloch v. J. 1905—.— Induſtrie⸗Obligation. %½% Akt.⸗Geſ. J. Seilindu⸗ Urte rückz. 105 0% 4½% Süldd. Drahtinduſtr. 99.75 G 4½% Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Borms—.— 4½ Zellſtoffabrik Waldhof101.— G 102.— *** Frankfurter Effektenbörſe. rivattelegramm des Gen ral⸗Anteigers.) * Frankfurt a.., 9. Nob.(Fondsbörſe.) Die Kräftigung des Status der Reichsbank hat bei der Börſe in⸗ ſofern einen guten Eindruck hinterlaſſen, daß vorläufig eine Diskonterhöhung ausgeſchloſſen iſt. Die Beſorgniſſe wegen der weiteren Ausgeſtaltung der Geldmarktlage beſtehen aber unpermindert fort, umſomehr die Weſtbörſen wenig Anregung bieten, zu einem lebhaften Geſchäft behilflich zu ſein. Die ausgeſprochene Geſchäftsunluſt erfuhr an der heutigen Büörſe keine weitere Verſchärfung, ſodaß ſich auf dem Bankenmarkt eine Belebung einſtellen konnte. Die führenden Werte dieſes Gebietes konnten ſich mäßig befeſtigen, beſonders Deutſche Bank, Kreditaktien lagen auf Wien ſchwächer. Im Anſchluß an die Newgorker Börſe zeigte Baltimore recht luſtloſe Haltung, Lombarden behauptet. In Schiffahrtsaktien war das Geſchäft ruhiger geworden, Nordd. Lloyd ziemlich rege gehandelt auf die Mitteilungen über den transatlantiſchen Paſſagierverkehr, ſpäter trat jedoch für dieſe Werte Abgabeluſt hervor. Auf dem Markt der Induſtriepapiere zeichneten ſich Montanpapiere durch feſte Tendenz aus, Phönix Begbau etwas lebhafter gehandelt und gaben Anlaß zu belebterem Geſchäft auf dieſem Gebiete. Viel beachtet wurde auch der Geſchäftsbericht der Rombacher Hüttenwerke, in welcher das erſte Quartal als be⸗ deutend günſtiger bezeichnet wird. Elektriſche Werte behauptet. Ohne weſentliche Kursveränderung waren Maſchinenfabrik⸗ Aktien, Wittener Stahl%½ pCt., Kleyer um 7 pet. höher, Kaliwerte ziemlich belebt, feſt war Deutſche Verlagsanſtalt. Auffallend ſtill war wieder der Fondsmarkt, heimiſche An⸗ leihen behauptet, Ruſſen ſtill, Türkenloſe ſchwankend. Der weitere Verlauf brachte nur geringe Kursveränderung, doch war die Haltung vorherrſchend feſter. Gotthardtbahn notierte 178.30. Die Nachbörſe war gut behauptet. Für Diskonto⸗ kommandit beſtand weitere Nachfrage. Bezugsrecht auf Wit⸗ tener Stahlröhrenwerk⸗Aktien ſtellte ſich auf 41.90 b. G. Es notierten: Kreditaktien 206.20, Diskonto 196.25 a 50, Dres⸗ dener Bank 157.50, Staatsbahn 158.20, Lombarden 23.90, Baltimore 116.70. Telegramme der Conkinenkal⸗Telegrapßen⸗Compagnie. Reichsbank⸗Diskont 5 Prozent. Schlußkurſe. Wechſel. 8. 9. 8. 9. Amſ erdam kurz 108.52 168 60 Check Paris 81 175 81.175 Belaten„ 80 866 80 83/ Paris kur! 81.15 8115 Italier„ 30 675 30.675 Schweitz. Plätze„ 80.90 81 90 Check London 20.487 20.492J gien 84.716 85.725 London 20.442 29.45 Navoleonsd'or 16.20 16 22 7 lang———.— brivatdis konte 4/½ 4½¼ Staatspapiere. A. Deutſche. 8 9. 9 4elebeutſch. Relchsanl. 102.— 102.—l Mh. Stadt⸗A. 190s—.— 100.20 4„„ 1909—.——.—4„ 1909—.——.— 3 93.05 93— 7 1900 %ſnPęôn„ 1909—.——6. Ausländſiſche. 8 84.—88.955 Arg. k. Gold⸗A. 1887—.—J „% br. konſ. St.⸗Anl. 102.20 102.—5% Chineſen 1896 102.40 102.40 8 do. do. 1909.—.„„ 1898 99.— 99.— 3. 85 93. 93.%½ Japaner 95 30 95 10 37„„ 1909—.——[Nexikaner äuß. 88/90 99 80 100.— 8 83.85 83.953 Merikaner innere 63.90 68.— Abadiſche St. A. 190—— 101.—[Bulgaren 4„„1908/09 101.35 101.5518¾ ttalien. Rente—.— 4% bad.St.⸗Olabg)fl———. ½ Oeſt. Silberrente 9765 97.50 2%„Wm. 410 94 20½„ Pavierrent.—.——.— 5%„ 10900 93.25—.—[Oezerr. Goldrente 99.— 98 90 3/%„„ 1904 93.25—. Vortug. Seris 1 60.30 61— 84„ 1907 92 80 92.808„ III 63.10 68.25 4bayr..⸗V.⸗A..1915 109 10 10f.200(4% neue Ruſſen 1995 98.90 98.95 1918 102.15 102.05½4 Ruſſen von 1880 89 60—.— 4 3 do. u. Allg. Anl. 92.85 929.4 ſpan. ausl. Nenſe——.— 8 do.(..⸗Obl. 83.20 83.200 Türken von 1908 88.80 8820 3 Pfälz..⸗B. Prior, 100.45 100.54 unif. 9350 93.40 92.70 92.70ſ Ung er. Goldrente 94 40 940 8 Heſſen von 1963 101 20 100 90[(%„ Kronenrente 91.60 91.70 4 Heſſen 81.— 80 850Berzinsliche Loſe. 5 4. Sachſen 83.50 88503 Oeſterreichiſchels60 167.35167.40 4 Mh. Stadt⸗A. 190—.— 100 20JTärkiſche Aktien induſtrieller Unternehmungen. Süd. Zuckerfabrik 147.30 147.50Kunſtſeidenfabr. Frkf. 218.—217.— Badd. Immobil.⸗Geſ. 98.25 98.5 00Bederwerk. St. Jugbert 59.— 59.— Eichbaum Mannheim 104.— 104.— Spicharz Lederwerke 124—124.— 174.60 173.80 Mh. Aktien⸗Branerei 134.—124.— Parkakt. Zweibrücken.— Weltzz. Sonne, Speyer. Cementwerk Heidelbg. 145—145.50 Cementfabr. Karlſtadt 139.50 139 95 Vadiſche Anilinfabrik 433 90432 50 Ch. Fabrik Gries heim 24.—47 75 Farbwerke Höcht 445.50 445.25 Ver. chem. Fahrtk Mh. 321.— 821.— TChem. Werke Albert 458 50 458.50 Südd, Drahtind. Wy. 131.75131.20 Akkumul.⸗Fas. Hagen 214.— 214.— Acc. Böfe, Berkin 27 90 63.— Elektr.⸗Geſ. Allgem. 248.75 248.90 edd. Ku. u. Südd. Kb. 127— 127.— Lahmeyer 112.50 112. Elektr.⸗Geſ. Schuckert 138.50 133.5 Siemens& Halske 283.— 233.50 Ludwigsh. Walzmähle 161.— 162.— Adlerfahrradw. Kleyer 349— 357.— Maſchinenfhr. Hüvert 86— 84.50 Maſchinenfb. Badenia 197.— 198.— Dürrkopp——— Raſchinenf. Gritzner 219,.— 219.60 Maſch.„Armatf. Klein 110.— 110.10 Pf. Nähm. u. Fahrradf Gebr. Kayſer 1383.—1883.—- Köhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. 38.— 38.— Schnellpreſſenf. Frkth. 201.—201.— Ver. deutſcher Oelfabr. 143.—148.75 Schuhfabr. Herz, Frkf. 119.119.— Seilinda trie Wolff 128.—128.— 'wollſp. Lampertsm. 58— 59.— Fammgarn Kaiſersl. 198.50 198.50 Zellſtoffabr. Waldhof 291.50 290.50 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. Züdd. Eiſenb.⸗G. 116.20 116 20 Hamburger Packet 128.50 129 30 Norddeutſcher Lloyd 99.50 100.25 Oeu.⸗Ung. Staatsb. 158 10 158.20 Oeſt. Südbahn Lomb. 23.90 23.90 Pfandbriefe, Prior 4% Frk. Oov.⸗Ufdv. 99 890 99.80 4% F. K. B. Pfdor.05 100.30 100 30 Gotthardbahn——— Ital. Mittel meerbann- do. Merfidionalbahn 136— 136.— Baltimore und Obio 116 25 116.65 itäts⸗Obligationen. 4% Preuß Pfandb.⸗ Kleinb. bo! Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ Oyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ „Ohbl. unkündbd. 12 4% Rbh. H. B. Pfb. 02 ** „ „„„ 1217 „„ ee 91.20 91.20 37½ Nib..⸗B. G. O 91.70 91.70 %R. M. B. C. B. 10———.— 40,5——— % Pf. B. Pr.HOD. 4% Flal. ſttl.g.&. B. 31 94 50 99 50 99.50 99 50 99 50 9980 99 80 100 80 100 80 91.20 91.20 94 50 99.50 99.50 „ 1910 99 80 99 80 4% Pf. Hyp B. Pfob. 100.10 109.10 92.50 92.50 3106% Pr. Bod.⸗Fr. 91 60 91.60 4% Uir. Bd. Pfd. voo 99 60 99.60 00 90.70 9570 4˙ Du. v. 5 e 5 93.80 99 80 40 8 br..Og 12 99 90 100.20 8ſ½„ Pfdor. v. 38 89 d. 94 90.70 90.70 34% Pfd. 96/03 99.60 90.60 4%„ Gom.⸗k)öbl. v. I. unt. 10 100,10 100.10 8%„ Com.⸗Odl. v. 87½/1 92 80 92 30 5%„ Com.⸗Jbl. v. 98/06 92.30 92.30 4% Pr. Pfob. unt. 00 99 40 99 40 4„„13 99.70 99.70 48 14 9970 99.70 Mannd. Berſ.-.M, 570. B70 Bank nk. 1919 101.— 101.— 4% Pr. Pfdb. unt. 15 99.80 90.80 4%„„„ 1 100. 100 31½%„„„ 14 84.30 94.30„ 31 12 92.50 93.50 353— Friedrichshütte Bergb. 130.— 135— Ur.Königs⸗u. gaur ab. 91 75 192 20 ſich heute als weſentlich freundlicher disponiert, und da man Berlin, 9. Nov.(Deviſenvotierungen.) kurz Holland 168.50 168.575 iſta New⸗Nork 419.50 419.50 „ Belgien 80.85 80.85urz Wien 84.80 84.75 „ London 20.445 0 46ang Wien—.——.— „ Patis—.— 81.12 kur: Petersburg 55 „ Jlalien 80.65 80.65 lang 23—.——.— „ Schweiz 8095 80.85[kurz Warſchau—.——— Berlin, 9. Nov.(Anfang s⸗curſe.) Kreditaktien—— 206. 0 Laurahütte 191.70 192 Disc.⸗Kommandit 195.40 196.50 Phönix 205.10 206— —— Harpener 197.50 198 60 ombarden—— 24.—: feſt. Bochn ner 25220 243.500 feſ Berlin, 9 Nov.(Schlugturſe.) Vechſel London 20.485 20.49 Reichsbank 149 50 149 80 Wechſel Parts 81.15 81.15] Rbein. Kreditban! 187.70 137.90 4% Reichsanl. 102.——.— RNußfeabant 151.60 152. 00„ 1909—.——.—Schaaſth. Baniy 43 10 143 70 %% Neich anl. 93.— 98.— Disc.⸗Commandit 118.——.— 65N 190 0——— galsbahn—.—̃ 80% Reichsauleiht 83.90 88 80] ombarden 24— 24.— 4% Conſols 101.90—— Baltimore u. Ohn 116 20 116 50 84%„ 1909—— 102.— Fanada Vacific 184 50 185.10 1 98.— 93.— Hamburg Packe! 128 40 129 50 85 ⁰„ 1909—.——— Nordd. Lleyo 99 90 100 50 5 6% 75 83 80 88 75 Bochumer 241.90 244 40 40% Bad. v. 1911—— 100.50] Deutſch⸗Fuxemba. 200.— 209 10 4%„„1908/9 101.40 101.40 Dortmunder 84.90 89 10 3%„ eonv.————Gelſenkirchun 207.— 208 70 3%„ 1902/07 92 60—.— Harvpener 197— 199— 3%% Bayern 93.— 92.20 Laurahütte 191.40 192 80 85%% Heſſen 9180 91.90 Phönix 204 50 2066 70 10% Heſſen 80.80 81.—] Weitersgzeln 203 70 208.— 30% Sachſen 83.40 88.40 Allg, Elekir.⸗Ge 248 20 249.— z Ja.ſaner 1905 95.30 95.20 Anilin 482— 432. 4% Italiener——— nilin Treptow 340.50 341.— 4% Ruff. Anl. 1902 87.70 87 70 Zrown Boveri 182.— 182.— 4% Bagdadbahn 87 10 87.20 Cdem. Albert 457 90 458.10 Deſter. K editaktien 206 50 206 20 D. Steinzengwer! 230.50 230 50 Derl. Handels⸗Geſ. 178 50 179.70 Alberf. Farben 455 50 446— Darmftädte: Zank 136.— 186 40 Celluloſe kochein 207 50 212— Deutſch⸗Aftat. Ban! 147— 145 20 Kütgerswerken 178.— 178.— Deutſche Ban! 247. 248.20] Fonwaren Wiestoc 102.50 102.50 Dise.⸗om nandu 198.50 196 50 Wf. Dra t. Bangend 225— 226. Biesdner Bank 156.10 157.70 J Zellitoff Waldho 290 50 291 10 Banque Ottomane 86.— 762.— Rio Tintds 190950 Mannheim, 9. November. 1 5 Berawerksaktien. Bochumer Bergbau 241 75 248.80 Ha 7 75 248. rpener Bergdan 197.30 198 30 Buderns 116.80 117.8 ealen Weterre eln 202.50 205— Concordia Bergb.⸗G. Oberſchl. Eiſani C7 Deutſch. Zuxemburg 205.90 208 90 dbönte 108810 Gelſenkirchner 207. 208.50J Gewerkſch. Roßleben 82— 82 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Badiſche Bant 135.50 1350 De ter ⸗Ung Ban 127.10 127.10 Berg u. Metallu. 120,50 120 25 Oeſt. Länderb uk 122 50123 50 Berl. HandatscHe. 178.40 19 2„ Kredit⸗An kan 206 40206.20 Comern. u. Vislb. 114 50 114 50 Piälzſche Bank 161.—.— Darmſtädter Ban! 186.— 136 500 Bfälz Hyp.⸗Bauk 193 198.— De, ſche Bank 247.20 48— reuß. Hypotdeknb. 1219½2140 Duutſ boſiat. Ban. 146 70147—Leutſche keichsdbk. 149 40 149.30 D ffetien Baul 106.70 906 750 Rhein. Kreditdant 138 25 38 30 Disco ato⸗Comꝶm. 195 60 196 25 Rhein. Hyp.⸗B. M. 193 30 195.50 Dresdener Ban 156 90 157 4 Schaaff). Bantver. 143 20 43 40 Jrankf. Hov.⸗Zan 204.— 203.9 Südd. Jauk Nhm. 114 30114 30 Irkf. Hyp.-Er ditv. 160 40 16,50 tjener Bantver. 135 70 135.25 Nationalbank 126 70 127 Südd. Diskont 118.80 113.— int Ouemane 146.— 146— Frankfurt a.., 9. Nov. ereditaktten 206.20 bis nts⸗ Commandit 196.10, Darmädter 36.25, Dresdner Zan 57.10 Hau⸗ delsgeſeuſchalt 179.20, Deuſſche Nant 247.50 taa'sd ieu 158 20 Lombarden 28.85 Bochumer 242.90, Helſenkizchen 207.75, Lauabülte 192.25, Unzarn 94 40 Tenden;: befe igt. Wachbörſe, Kxeditaktien 296.20, Disconto⸗Fommandit 195.25 Staatsbahn 158.20, Lombarden 23.90. Berliner wffektenbörſe. [rivattelegramm des General⸗Auzeigers) *Berlin, 9. Nob.(Fondsbörſe.) Die Börſe erwies im Einklang mit Londoner Meldungen die Geldmarktlage und weitere Diskonterhöhungen weniger kritiſch beurteilte. Vom Londoner Metallmarkt, namentlich für Kupfer, wurden höhere Notizen gemeldet. Es lagen außerdem aus der Induſtrie verſchiedene Meldungen vor, welche geeignet waren, die Kauf⸗ luſt etwas anzuregen. So wurden in dieſer Beziehung auf Darlegungen in der geſtrigen Generalverſammlung der Rom⸗ bacher Hüttenwerke, vereinzelte Preiserhöhungen im belgiſchen Kohlenhandel und auch bei der Submiſſion auf Eiſenbahn⸗ material in Karlsruhe auf die erzielten höheren Preiſe ver⸗ wieſen. Von beſonderer Anregung erwies ſich auch die feſte Haltung, die ſich für Kaliwerte kund gab, im Zuſammenhang mit der Hoffnung, daß es doch noch zu einer Verſtändigung mit dem Kampfſyndikat und mit der Schmidtmanngruppe Solſtedt kommen werde. Monkanwerte ſetzten auf Rückkäufe und Deckungen mit Beſſerungen bis zu 1½ pCt. ein. Dortmunder C⸗Aktien iſt ein zweiprozentiger Zuſchlag zu berückſichtigen. Auch Banken verzeichneten namhafte Beſſe⸗ rungen. Beſonders Diskonto⸗Geſellſchaft und Berliner Han⸗ delsgeſellſchaft; letztere auf ihre Beteiligung bei der ſerbiſchen Anleihe. Von Bahnen hatten amerikaniſche Werte auf un⸗ ſichere Haltung Newyorks luſtloſen Verkehr; matt lagen namentlich Pennſylvania⸗Aktien. Von Renten waren Zproz. Reichsanleihen etwas gebeſſert; dagegen fanden Realiſierungen in Türkenloſen ſtatt. Leichte Beſſerungen v ſen auch Schiff⸗ fahrts⸗Aktien auf. Elektrizitätswerte behar eten ihren Kurs⸗ tand. Der Ediſon⸗Abſchluß erwies ſich als bereits es⸗ komptiert. Von einem leichten Rückſchlag, kurz nach Eröff⸗ nung abgeſehen, ſetzte ſich dann eine Aufwärtsbewegung, namentlich auf dem Montanmarkte, weiter fort. Tägliches Geld 4 pCt. Die Feſtigkeit im Montanmarkk akzentuierte ſich in der zweiten Börſenſtunde ſtärker, namentlich Hohenlohe und Bochumer zogen an. In der dritten Börſenſtunde war das Geſchäft ſtill bei feſter Tendenz. Induſtriewerte des Kaſſa⸗ marktes lagen auf Rückkäufe feſt. 2 Privatdiskont 4ò% Pariſer Börſe. Partie, 9 Noyv. Anfangst ete. 5 d% Rente 9880 99.35] Debeers 483.— 465 Spenier 96.10 95.90 Caſt. and 183985 Looſe 21150 214.50 Goldfield 168. 157.— Vandeine 2 1 Bei die Preiſe veränderten ihren Stand nur wenig. 224.— 220.— Tondoner Effektenbörſe. London, 9. Nov(Telesr,) unfangsturſe der Giſeltenbörſe, 3% Gonſols Moddersfonteis 1175 825öẽ% 820%1. 4 Neichsanleihe 83— 82½ Premier 9˙% 955 2 Argentinier 87— 86/ Randmines 98 4 Italtener 108 ¼ 103½,] Atchiſon eomp. 125% 125ʃ½½ 4 Japaner 90˙% 0˙½% Canadian 188 ½ 188¼½ 3 Mexitaner 34— 33¼ Baltimore 119 18½/ 4 Spanier 94¼. 91½¼, Chikags Milwauker 161½ 161½ Ottoman ank 10% 19¼/ Denvers eom. 49½% 49½¼ Amalgamated 8910, 91½ Erte 88% 38¼ Angeondas 95/. 10— Grand Trunk III pref. 50 f. 50½ nio Tinto,„ ord. 20˙% 20., Central Mining 10½ 16½¼ Lonisville 156½ 158½ Cbartered 34¼% 32½% Mifſouri Kanſas 47˙% 48 7½% De Beers 181½% 18˙%] Ontario 477% 47˙% Caſtvand 5/% 57% ontdern Paciſte 185— 1320% Geduld 2˙% 21 Union com 207% 207½ Goldttelds 6% 61˙/ Stzels eom. 93% 93 ½% Jagersfontein 7½„½ Tend. tiill. Wiener Börſe. Wien, 9. Nov. Vorm. 10 Uhr. Nreditaktien 658.— 658.— Oeſt. Kronenrente 95.70 95.80 Landerbank 491.70491.40„ Papierrente 97.85.75 Wiener Bankverein 537.—536.50]„ Sfberrente 97.95 97.90 Staatsbahn 742.70741.— Ungar. Goldrente 112.55 112.45 Lombarden 125.— 184.50„ Kronenrente 91.70 91.60 Martnoten 117.8211/88] Alpine Monan 722.50 720.20 Wechſel Paris 95.70 95.7. Tend.: ruhig. Wien, 9 Nov. Nachm..50 Uhr. Kreditaktien 658.25 657.— Buſchtehrad. B. 976.— 975.— Oe kerreich⸗Ungarn 1771 1706 Oeſterr. Papierrente 97.85 97.75 Bau u. Betr..G.—.—„ Silberrente 97 95 97.85 Unionbank 571.— 570.— 4 Goldrente 116.50 116.50 Ungaxr. Kredit. 771.— 770.— Ungar. Goldrente 112.55 112.46 Wiener Bankverein 586.— 537..„ Kronenrente 91.70 91.7 Länderbank 491.— 490.— Uch. viſta 117.87 117.92 Türt. Loſe 245.—..—„ ondon„ 241.87 241.45 Alpine 720.— 115.—„ Paris 95.790 95.70 Tabakaktien— 243.—:„ Ammerd.„ 199.65 199.65 Nordweſtbahn—.——.—Napoleon 19.15 19.16 Elbtalbahn—.——.—[Marknoten 117.87 117.59 Staatsbahn 741.70 740.— Ultimo⸗Noten 117.77 117.80 Lomgarden 125.— 124.50] Tend.: willig. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 9. Nov.(Produktenbörſe.) Mattes Amerfka und ſtarkes Inlandangebot hatten bei nur geringer Kaufluſt eine Abſchwächung der Preiſe für Brotgetreide zur Folge. Das Geſchäft zog ſich aber auch heute wieder bei kleinen Umſätzen ſchleppend hin. Für Hafer fehlte es nach wie vor an Intereſſe; Mais war behauptet, Rüböl tendierte auf Paris und unter Realiſterungen ſchwächer. 7 8 Für Weizen trat ſpäter auf Privatdepeſchen aus London über ungünſtige argentiniſche Ernteverhältniſſe eine Befeſtl⸗ gung ein. Verlin, d. Nov.(Telegramm.)(Produktenböyſeg Preiſe in Mart pro 100 kg irei Berlin uette Raſſe. 8. 9. 9 Weizen per Dez. 217.— 216 50 Mas pbper Dez. „ Nat 216.50 215.75„ Maf Jult—.— 416.— 55 Roggen pör Dez. 169.— 168 50 Räböt per Nopdr. „ Ma 174.50 178 75„ Dezbr. Mat dafer per Dez.—.— 155.— Spirituz oer oes „ Mal(59.75—.—Weizenmehl „ Julli.—— Rogsenmedl Liverpooler Börſe, iverpool, 9. Nov.(Anfa ngskurſe.) 3. 9. Welzen pver Dezb. 7/10%½ ſeſt 7/10½ ſtetig „ 7777% Maſtz der Dez.— träge— kaäge pvoer März— **„* Marx& Qoldschmidt, Mannheim Telezramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 1637⸗ 9. November 1909. Proviſtonsfrei! 2 Wir ſind als Selbſtrontrahenten 12 0 Käufer unter Vorbehaltt 09 1 .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a... 100— Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 320 M. 310 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 240— Baumwollſpinnerel Speyer Stamm⸗Akkten— 56 „ NVorzugs⸗Aktken— 98 Benz& Co., Rheiniſche Gasmokoren, Mannheim 14⁴— Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 80 zft Bruchfaler Brauerei⸗Geſellſchaft 66 Bürgerbrau, Ludwigsbafen 240— Cbemiſche Fabrilen Gernsheim⸗Heubruch 89 Daimler otoren⸗Gelellſ haft, Untertürkheim 187 Fahr Gebr.,.⸗Gel., Pirmaſens 117 Filterfabrik Enzinger, Worms— 179 Flint, Etſen⸗ und Broncegießeret, Nannheim 72—5 8515 2 0 Ke ſelſchmiede— Sgife Fuchs, Waggonfabrit, Heidelberg 190 168 Herrenmüble vorm. Genz Heidelherg— ift Herzogpark, Terrain⸗A.⸗G., München 1273f.1253r. indes Eismaſchenen 140— Neckat ulmer Fahrradwerke— lis Pacifte Phosphate Shares junge— 6% Pfälziſche Müdlenwerte, schifferſt adt 120 4 Nheinau, Terratn⸗Geſellſchaft— 102 fft Rheintſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim— 11 Rheinmüble werte, Mannheim 140— Rbeinſchiff.⸗A.. vorm. Fendel. Mannheim 11²— Schiff⸗ und Maſchinenban.⸗G. Mannheim, Stammattien— 90351 Stahlwer! Mannheinm 110 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 110— Süddeunche Kabel, Mannheim, Genußſcheine—.. 185 Unionwer te,.⸗G., Fabriten f. Brauerei⸗Eturichtungen 115— Untonbrauerei Narlsruhe 5 50 Vita Lebensberſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— M. 420 Waggonfabrit Naſtatt— 92 Valdhof, Baongeſellſchaft 101— „ Inmmobiliengeſellſchaff— 1200 fl Zuckerfabrit Frantenthe. 2286 Aberfeeiſche Schiffahrts⸗CTelegramm Neweotk, 3. Nov.(Dragtbericht der Wütle Sta Soutbampton.) Der Schnelldampfer Adriatie“, am 27. Okt. Southampton ab, iſt heute hier angekommen. Notterdam, 5. Nov.(Drahtboricht der Holland Amertka⸗d Rotterdam). Der Dampler„Ryndam“, am 28. Okt. von New⸗N ab, iſt heute hier augskommen. 5 Southampton, 5. Nov.(Drabtbericht der Amerikan 8 Southampton) Dor Schnelldampfer„Philadelphia“ am 30. O von New⸗York ab, iſt beute hier angekom nen Newsork, 6. Nob. Drahtbericht der(meriean Line, Se dampton. Der Schnell⸗Dampfer„New⸗ork“ am 30. Oktbr, Sonthampton ab, iſt geute vormittag ſer enetememen. Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſebureau Gu lach u. Bärenklau Nachf, Mannheim, Bahnhofplatz, am Haupt⸗Bahnhof. Dampfer⸗Expebitionen des Norddeutſchen Lloyd in Br ab Bremethaven vo 7. Novbr. bis 18. Nophr. 1809:„Ko Wilselm II.“ am 9. Nov. nach New⸗ort äber outhamplen⸗c bonra,„Wittenderg“ am 11. Nopbr. nach Kuba,„Wittekind! 18. Noobr. nach Argen inien. Geſchäftliches. *Telephon⸗Hygiene. Bei der ſtarken Inanſpruchnahr Te'ephonapparate liegt die Gefahr der Anſteckung einer ben den Perſon durch andere Kranke ſehr nahe, und es iſt auch wiederholt feſtgeſtellt worden, daß Uebertragungen von Hautk heiten durch infizierte Schalltrſchter der Telephone ſtattfinden jede Anſteckungsgefahr zu beſeitigen, iſt es notwendig, daß di phone in antiſeptiſchem Zuſtande erhalten werden, ohne da Apparat oder die Deutlichkeit des Geſpräches darunter leidet, Mittel, das den Erforderniſſen genügt, iſt Dr. Rudel's Ner das die Nerolitwerke in Verlin herſtellen. Es verurſacht kei Schädigung der teleghonierenden Perſon und iſt völlig gerug Die Anwendung des Nerolit iſt für ſämtliche Fernſprechanlag im Deutſchen Reiche zugelaſſen worden. Berantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton Georg Chriſtmann: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schö für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil Jranz g für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joo Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, E8 5 Blutarmut keunzeichner ſich durch blaſſes Ausſehen, matte Augen, aroß Bleichsuch keit, Kopfſchmerzen, geiſtige und körperliche Schwäche un Erregtheit. Hiergegen wird von bedeutenden Aerzten m ordentlichem Erfola Leeiferrin(Ovo⸗Leeithin⸗Eiſen) em welches dem Körver friſches, geſundes Blut 1 5 durch ſeine eithingehalt, die Nerven kräftigt, und ſo den Körper widerſt fähiger macht. Leeiſerrin ſchmeckt ſehr augenehm, wird gerne geur men und außzerordentlich gut vertragen. 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Mts., ausnahmsweiſe aus. 12976 Manuheim, 9. Nopbr. 1909. Ur. Behrend Studiendirektor. Haldelshochſgule. Herx Rechtsanwalt Dr. Wimpfheimer wud ſeine Vorleſung über„Handelsge⸗ zellſchaftsrecht“ am Mittwoch, 10. d. Mts., mittags 12 Ubr, im Saal 1 der Handelshoch⸗ ſchule beginnen. Mannheim, 9. Novbr. 1909, Der Studiendirektor: Pr. Behrend. Zwangs⸗Verſteigerung. Mittwoch, 10. Nov. 1909 vormittags 110 Uhr werde lch in Seckenheint vor den Mathauſe bezw. an Ort und gegen bare Fann im 30l leckungswege öffentlich ver⸗ 20890 Möbel aller Art u, andere Sachen. Nachmittags 2 Uhr in Möbel aller Art u. andere Sachen. November 09. Mannbeim, 9. Günther, Gerichtsvol Üzieher. Zpangs⸗Verſteigerung. Mittwoch, 10. Nobbr. 1909 nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal Q4, 5 hier gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 11831 12 Mille Cigarren, 30 Flaſchen Sekt. Maanheim. 9. Nov 1909. Happle, Gerichtsvollzieher. Sgsseeesesseseeseseeses Sofort Geld! e Möbel u. 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