(Badiſche Volkszeitung.) Badi Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerisbn 80 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. In ſe ra te: Die Colonel⸗Zeile.. 25 Pfg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Auswärtige Inſerate. 30„ in Mannheim und Umgebung. Die Reklame⸗Zeile... 1 Mark der Stadt Mannheim und Amgebung. che Neueſte Nachrichten Anabtzängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens ½9 Uuhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. nahme v. Druckarbeiten 3414 Eigene Kedaktionsbureaus Nedaktion 377 in Berlin und Narlsruhe. Expedition und Verlags⸗ (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Awreſſe „General⸗Anzeiger Maunheim“„ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ buchhandlung.. 218 Nr. 526. Donnerstag, 11. November 1909. (Abendblatt.) Rußland und Oeſterreich⸗Ungarn. Gegen die Behauptung eines Artikels der„Fortnightly Review“, der ruſſiſche Miniſter des Auswärtigen habe der öſterreichiſchen Regierung die Einverleibung von Bosnien und der Herzegowina ſelbſt vorgeſchlagen, ja ſelbſt die des Sandſchaks von Nowibaſar, iſt Her Iswolski mit dem ſchweren Geſchütz einer ſchon etwas mehr als halbamtlichen Erklärung hervorgetreten. Dieſe Kundgebung zeigt einen unverkenn⸗ baren Grad von Gereiztheit, wie ſchon daraus hervorgeht, daß ſie mit der Anſchuldigung eingeleitet wird, daß Verhandlungen zwiſchen dem Wiener und dem Petersburger Kabinett trotz ihres vertraulichen Charakters an die Oeffentlichkeit gelangt ſeien. Nach den Ausführungen, die dann folgen, wird man ſich nur ſchwer ein zutreffendes Bild über das machen können, was wirklich geſchehen iſt, und ein begründetes Urteil wird nur zu fällen ſein, wenn der wirkliche Wortlaut jener Ver⸗ handlungen der Oeffentlichkeit übergeben würde, was vorerſt nicht in der Abſicht der ruſſiſchen Regierung zu liegen ſcheint. Daß die Note der Petersburger Telegraphenagentur nicht überall mit überzeugender Kraft wirkt, ergibt ſich ſchon aus Wiener Meldungen, wonach man ſie dort als eine Beſtätigung dafür auffaßt, daß, wenn Herr Iswolski vielleicht auch nicht die Einverleibung von Bosnien und der Herzegowina gebilligt, er doch vorher die darauf abzielenden Pläne gekannt habe. Nach welcher Seite hin dieſe Erörterungen einen beſonderen Nutzen ſtiften ſollen, iſt nicht recht erſichtlich. Sie beſtätigen höchſtens, daß bei Herrn Iswolski noch immer eine nicht un⸗ erhebliche Verſtimmung gegen Oeſterreich⸗Ungarn und den Grafen Aehrenthal beſteht, das brauchte aber eigentlich nicht erſt von neuem feſtgeſtellt zu werden, nachdem die Wahl des Reiſeweges bei der Fahrt des Kaiſers von Rußland nach Italien es ſchon deutlich genug gezeigt hatte. Wenn wir heute in kritiſchen Zeiten lebten, ſo könnte das neue Vorgehen der ruſſiſchen Regierung ſtutzig machen und Beſorgniſſe hervor⸗ rufen. Da aber das nicht der Fall iſt und die für die Ruhe Europas maßgebenden Mächte allen Verwicklungen abgeneigt ſind, ſo wird man dieſem Notengeplänkel eine tiefere Bedeu⸗ tung nicht beizumeſſen brauchen. Der Uebergang Bosniens und der Herzegowing in öſterreichiſch⸗ungariſchen Beſitz iſt eine geſchichtliche Tatſache und ob ſie ſich unter dieſen oder jenen Umſtänden vollzogen hat, iſt eine Frage, die für den hiſtorichen Forſcher mehr Intereſſe hat als für den praktiſchen Politiker. Uebrigens hat, was erwähnt zu werden verdient, die offiziöſe Widerlegung der Enthüllungen der„Fortnightly Review“ durch die Petersburger Telegraphenagentur nicht einmal in der ruſſiſchen Preſſe die gewünſchte Wirkung gehabt. „Nowoje Wremja“ wettert allerdings gegen die öſter⸗ reichiſche Politik und erklärt, man könne, wie man auch über die diplomatiſche Begabung Iswolskys denke, keinen Augen⸗ blick daran zweifeln, daß er ſeine kategoriſche Zuſtimmung zur Annexion Bosniens gegen die problematiſche öſterreichiſch⸗ ungariſche Unterſtützung in der Dardanellenfrage nicht er⸗ teilt habe, aber der in Frage der auswärtigen Politik ange⸗ ſehenſte ruſſiſche Paxlamentarier Paul Mil jukow gelangt in der Rietſch“ zu einem entgegengeſetzten Reſultat. erlegt iſt, und mir Miljukow erblickt in der Mitteilung der offiziöſen Agen⸗ tur keine Widerlegung, ſondern eine Fortſetzung der Ent⸗ hüllungen der„Fortnightly Review“. Die offiziöſe Agentur anerkenne, daß der Inhalt des Aide⸗Memoire vom 19. Juni mehr oder weniger richtig angegeben ſei und proteſtiere nur gegen die„willkürliche Deutung“ desſelben, Tatſächlich ſei aber der Unterſchied zwiſchen der „Deutung“ des ruſſiſchen Miniſters und der Deutung der Enthüller ſchwer zu erkennen. Die offiziöſe Agentur behaupte, daß im Aide⸗Memoire nur unter anderem„von Bosnien und der Herzegowing und dem Sandſchak die Rede geweſen“ und daß das Aide⸗Memoire„ſich in poſitiver Weiſe für die Erhaltung der Status quo und den europäiſchen Charakter der bosniſchen Frage, welche wicht durch ein öſter⸗ reichiſch⸗ruſſiſches Separatabkommen gelöſt werden könne, aus⸗ geſprochen habe“. Aber auch die Dardanellenfrage habe ja nicht durch ein Separatabkommen gelöſt werden können, und es ſei klar, daß das Memoire vom 19. Juni und die vor⸗ hergegangene vertrauliche Korreſpondenz gerade dieſe Kompen⸗ ſation für den Fall einer Verletzung des Status quo be⸗ handelte. Welche„Eventualitäten“ in der Korreſpondenz vorgeſehen waren, wiſſe man durch die Indiskretion der ruſ⸗ ſäſchen Verteidiger IJswolskys. Da ſei zum Bei⸗ ſpiel die Rede davon geweſen, daß, falls Abdul Hamid eines gewaltſamen Todes ſterbe und in der Türkei die Anarchie folge, Oeſterreich⸗Ungarn Salonichi und Rußland die beiden Bosporusufer beſetzen werde. Was bleibe von dem offiziöſen Dementi übrig? Das Memoire vom 19. Juni iſt eine Tat⸗ ſache, von Bosnien und der Herzegowing und dem Sandſchak iſt dort die Rede, und zwar in Verbindung mit jenem Ab⸗ kommen, durch welches Iswolsky Rußland nach der Annexion für gebunden erachtete: es wird in ihm von der Möglichkeit der Annexion und der Oeffnung der Meerengen in Verbindung mit jenen„Eventualitäten“, die einzutreffen begannen, und in Verbindung mit den euro⸗ päiſchen Vereinbarungen geſprochen, um die ſich unſer Miniſter gerade damals eifrig zu bemühen anfing. Wenn in der europäiſchen Preſſe keine einzige Enthüllung erſchienen wäre, ſo würde dieſes Regierungsdementi völlig genügen, um den wahren Sinn der Annahmen des ruſſiſchen Miniſters über den eventuellen Uebergang Bosniens und der Herzegowina und des Sandſchak Novibazar an Oeſterreich⸗Ungarn feſt⸗ *** Graf Aehrenthal über den Annexionsſtreit. * Petersburg, 10. Nov. Das„Nowoje Wremja“ hatte ſich im Hinblick auf die Wichtigkeit des in der„Jort⸗ nightly Review“erſchienenen Artikels über die bosniſche An⸗ nexion telegraphiſch an den Grafen Aehrenthal mit der Bitte gewandt, er möge die ruſſiſche„Geſellſchaft“ mit ſeinen An⸗ zuſtellen. 5 ſichten über die ihn ſo nahe angehende Frage bekannt machen, wodurch am beſte eine für Rußland und Oeſterreich ſchäd⸗ liche Polemik vermieden werde. Auf dieſe Anfrage hat Graf Aehrenthal folgende Depeſche an den Herausgeber des Blattes, Suworin, gerichtet: „Wollen Sie mit der Pflicht der Zurückhaltung rechnen, die mir bei Aeußerung über Unterhandkungen mit Kabinetten auf⸗ tatten, mich auf die Erklärung zu beſchränken, daß die in Petersburg erſchienene Mitteilung der Regierung den Delegationen gegenüber gebrauchten Worte über den freund⸗ ſchaftlichen Meinungsaustauſch mit Rußland beſt welcher der Anneyion von Bosnien und der Herzegowina v ausging. Ich kann in meinen Erklärungen nicht früher wei gehen, als bis es das Petbersburger und das Wiener Kabinet zeitgemäß halten, ihren Briefwechſel über dieſe Frage zu ve lichen. Ich bin Ihnen aufrichtig dankbar für die Empf welche die Abſendung Ihrer Depeſche veranlaßte. Aehrenthal. An dieſe Depeſche anknüpfend, ſpricht das„Now Wremja“ ſein Bedauern über die Zurückhaltung des Gra aus. Das Blatt hält jedoch für erwieſen, daß der„f ſchaftliche Gedankenaustauſch“ über die Annexion zu kein Abſchluß geführt und die Zuſtimmung des Petersburg Kabinetts nicht erhalten habe. Das Blatt verſichert ſodar die offizielle ruſſiſche Mitteilung hätte dem Grafen Aehr⸗ thal die volle Möglichkeit geboten, ſich über alle fraglie Punkte auszuſprechen, ohne das diplomatiſche Amtsgeheimt zu verletzen.„ Polftische Aebersieht. Maunheim, 11. November 1909 Die Nationalliberalen und die Reform de preußiſchen Wahlrechts. 7 85 Die freikonſervative„Poſt“ hat ſich letzthin in zwei tikeln mit den Aufgaben der kommenden preußiſchen La tagsſeſſion beſchäftigt. Sie hat zunächſt gefordert, daß de Sandtag möglichſt noch vor Weihnachten einberufen werde weil, wenn man in Preußen die Zügel bis nach Neu ſchleifen ließe, der vechte Zeitpunkt leicht verpaßt würde wüchernden Verbitterung durch ein poſitives Aktio entgegenzuwirken. Und ſie hat tags darauf eine Rei Aufgaben aufgezählt, bei denen— nach Anſicht der die Konſervativen Gelegenheit haben würden, die der Reichsfinanzreform gegen ſie erhobenen Vorwürf entkräften. Die„Poſt“ denkt dabei an eine organiſche S reform, wie ſie auch für Preußen immer dvinglicher nachdem die durch die heurigen Steuerzuſchläge erſchlof Mehreinnahmen nicht ausreichen; an einen Ausbau der Agr geſetzgebung für die zweiſprachigen Landesteile durch E führung einer Parzellierungszentrale und— was uns Haupt⸗ und Kernſtück dünkt— an die Wahlreform Nachdruck weiſt ſie die jeſuitiſche Tüftelei der„Allgem. Eva Lutheriſchen Kirchenzeitung“ zurück, nach der die Wahlre als lediglich von dem früheren Miniſterpräſidenten ver gut und gern eine Verſchiebung auf den Nimmerleinst trüge.„Die Autorität der Krone“, meint die„Poſt“ bedenklich geſchädigt werden, wenn die bezügliche Vor nicht wenigſtens ſo zeitig an den Landtag käme, daß nächſten allgemeinen Wahlen auf Grund des geänderten N rechts vorgenommen werden können.“ e Die„Nat. Lib. Korreſp.“ pflichtet dieſer Auf bei und ſchreibt: Das Königswort iſ' verpfändet; die Sache zudem läng reif; es geht wirklich, wie die Thronvede das vorm Ja lierte, um die„wichtigſte Aufgabe der Gegenvart“. Da Regierung ſich auch nicht fürder aus Vorſicht oder mangeln Entſchlußfähigkeit hinter allerlei Eimvände flüchten, ſont Feuilleton. Große Männer. Von Wilhelm Oſtwal d. Ein ganz ſeltenes Buch! Hineingeſtellt in den breiten Fluß der modern⸗pädagogiſchen Beſtrebungen, das alte humaniſtiſche 3 Bildungsideal zu ſtürzen und an ſeine Stelle ein durch den Geiſt naturwiſſenſchaftlicher Erkenntnis geläutertes Bildungsideal ein⸗ zuſetzen, das dem Geiſte unſerer Zeit und ihren ganz anders gearteten Anforderungen an den Zeitgenoſſen gerecht wird. glänzenden Rhetoriker zugleich, iſt es eine Streitſchrift von un⸗ vergleichlichem Wert für den Zweck ſelbſt. Ueber den Autor ſelbſt braucht nur weniges geſagt zu werden; als Forſcher auf dem Gebiete der phyſikaliſchen Chemie hat er in vorderſter Reihe geſtanden. Dem gebildeten Laien iſt er mehr durch ſeine natur⸗ philoſophiſchen Schriften bekannt geworden, durch ſein gegen den wiſſenſchaftlichen Materialismus gerichtetes Buch und durch ſeine energetiſche Forſchungsmethode, die uns in ſeinen natur⸗ philoſophiſchen Schriften allüberall entgegentritt. Auch das vor⸗ in ſeinem Grundgedanken zu erfaſſen handelt es ſich um die grundſätzliche Wendung, das Auftreten ausgezeichneter Männer nicht mehr als ein unkontrollierbares Geſchenk des Zufalls oder höherer Mächte entgegenzunehmen, ſondern die Bedingungen kennen zu lernen, um ſolche höchſte Werte, die Oſtwald in einer jeden Gemeinſchaft für möglich hält, zur Demnächſt werde Hineingeſtellt von einem anerkaunten Forſcher und von einem liegende Buch baut auf energetiſchen Geſichtspunkten auf. Dieſes Entwicklung zu bringen. in anderes Werk er Kultur⸗ Zwar laſſen ſich die pſycho⸗phyſiſchen Vorbedingungen für das Werden eines großen Mannes nicht willkürlich hervorrufen, aber es werden viel mehr potentielle Männer(Geniepotenzen) geboren als zur Entwickelung gebracht. Unſer Buch verfolgt nun den Zweck, die ſchädlichen Beeinfluſſungen zu beſeitigen, an denen ſoviele mögliche Genies zugrunde gehen. Woran erkennt man nun die zukünftigen großen Männer in ihrer Jugend? Denn die Entwicklung in der Jugend iſt für den Menſchen entſcheidend, und darum muß auf dieſe das Haupt⸗ augenmerk gerichtet werden. Beſonders begabte Schüler ſind mit dem nicht zufrieden, was ihnen der regelmäßige Unierricht bietet, der erfahrungsgemäß der Tiefe wie der Breite nach zu ſehr auf den Durchſchnitt eingerichtet iſt. Oſtwald weiſt das noch an Hand der Lebensbeſchreibungeg von ſechs hervorragen⸗ den Forſchern: Davy, Robert Mayer, Faraday, Juſtus Liebig, Charles Gerhardt und Helmholßz. Jede dieſer Lebensbeſchreibungen iſt ein eigenes, glänzendes Kapitel. Die gewöhnliche geſchichtliche Methode ſolcher Biographien iſt hier verlaſſen und ſtalt ihrer die naturwiſſenſchaftliche zur Anwen⸗ dung gebracht, Nicht die unbedingte Verherrlichung der großen Männer iſt Zweck und Ziel dieſer Methode, ſondern die Unter⸗ ſuchung der Bedingungen, unter denen ſie herangebildet wurden, unter denen ſie ihre Arbeiten ausgeführt und ihre Forſchungs⸗ ergebniſſe erlangt haben. Eine Fülle von Einzelheiten in dieſem „pfychographiſchen“ Sinne werden herbeigetragen, um aus der Gefamtheit dieſer Einzeltatſachen die Geſetzmäßigkeiten abzulei⸗ ten, die dem Lebensgang und der Arbeit großer Männer gemein⸗ ſam ſind. 5 eine große Gemeinſamkeit in Leben und Arbeit der be⸗ handelten ſechs Forſchern findet Oſtwald, indem er das Phänomen Männer unter dem energetiſchen Geſichtspunkt 1. Die beiden Hauptſätze der Energetik: die Erhaltung imwandlung der Energie bilden hier den Rahmen. zen den energetiſchen beſtimmen biologiſche Geſetze Ausbildung des großen Mannes, vor allem Vererbung und Milieu. Für die Entſtehung eines großen Mannes i wiſſe Kulturhöhe und zudem eine geſunde, nicht dekadent Erfordernis; unterhalb dieſer Schwelle können nur gan einzelt Führer der Menſchen entſtehen. So ſind die meiſten ßen Männer aus mittlerem Bürgerſtande hervorgegangen; Ausnahme, daß auch der Adel mehrere große Forſcher ſtell det England, wo aber auch der Adel wieder ganz andere Ez bedingungen zeigt, wie z. B. der deutſche, die Ausnahm auch untere Schichten die Reihen der großen Männer re ren, macht z. B. Faraday. Für die Entwicklung eines gri Mannes iſt aber nicht nur Geburt, ſondern auch Herku Raſſe und Nationalität entſcheidend. Die Wiſſenſchaft iſt im das letzte und höchſte Produkt einer längeren Kulturentwicklu Wiſſenſchaft kann aber auch nur dort gedeihen, wo wiſſen cha liche Arbeit frei von Tagesſorgen ermöglicht wird. So mar⸗ ſchiert Deutſchland an der Spitze aller Kulturſtaaten, ihm wir die erheblichſte Konkurrenz von Nordamerika gemacht. einer intereſſanten Zuſammenſtellung des amerikaniſchen nomen Pickering ergibt ſich ein Uebergewicht der de Wiſſenſchaft über die aller Kulturländer; in Deutſchland marſchiert wiederum Sachſen an der Spitze, wo auf je Einwohner eine wiſſenſchaftliche Auszeichnung fällt, dann fo (Norwegen und) Baden mit einer Anszeichnung auf je 25 Einwohner, Bayern auf je 410000, Preußen auf je Württemberg erſt auf je 770 000 Einwohner. Am ſchlec ſchneiden hier Spanien, Portugal und die Balkanſtaat mit Aſien, Afrika und Auſtralien faſt auf gleicher Stuf Da im übrigen Deutſchland vor einer überaus fol Reorganiſation ſeines elementaren und mittlere ſteht, nach deren Durchführung— wie Oſtwald 1 meint— eine ſehr große Zahl bisher verdrückter ode nichteter wiſſenſchaftlicher Begabungen ſich küt ten können, ſo darf mit einiger Wahrſchei ſteigen des deutſche ils nächſte Jahrhund 2. Seite. Recht der Initiative üben. Nach der„Poſt“ liege die Haubt⸗ ierigkeit nur noch bei der„Frage des Stimmrechts“. Das ſoll richtiger heißen: der Stimmabgabe, und nach der Entwicklung, jeſe Dinge bei uns genommen haben, vermögen wirs zu be⸗ Dennoch glauben wir nicht, daß auf die Dauer die Ent⸗ hier ſchwankend bleiben kaun. Alle Erfahrungen der General⸗Auzeiger.(Abendbtatt.) Verhaltens des Abg. Schack eine deutſch⸗ſoziale Kandidatur ausſichtslos ſei. Dieſe Anſicht dürfte zutreffen, man möchte ihrem Ve em Bohko 5 5 nun aber auch erfahren, was mit dem Reichstagsmandat den jungliberalen Federn ſeine Spalten nicht unbeengt zur Ver⸗ während der gegenwärtigen Legislaturperiode wird. Wenn E Se e cen ſogar g 277 71 72.71 2 7 Dde Aetr. Ale mi mner S N Eundun Einerx Herr Schack es ruhig weiterführen würde, dürfte das Anſehen 5 17 5 e Mannheim, 11. November. 0 ſich reißen möchten. Sie haben ſogar die„Münch. N. Nachr ihrem Verbandstage mit einem Bohkott bedroht, weil dieſes Blat! it haben uns von neuem gelehrt, daß die öffentliche abe— von allen Rechtstheorien zunächſt einmal abge⸗ ſehen— das feſte VBollwerk nicht iſt, für das man es lange hielt und zuweilen wohl auch heute noch hält. Auch die öfefntliche Wahl ſch nicht vor der roten Springflut. Vielmehr zwingt ſie in den Maſſenquartieren der Arbeit, die bei dem dermaligen Zuſtand leider zugleich die Maſſenquartiere des Soziakismus ſind, alle kleinbür licher Elemente, die vom Konſum der Menge leben, in deren Bann; macht ſie ſchlechthin zu Wahlhörigen der Sozialdemokratie. Schon darum alſo wäre der öffentlichen Stimmabgabe die Grabglocke zu läuten. Und dann iſt doch auch der ethiſche Geſichtspunkt nicht ganz zu verachten: in unſerer heutigen Zeit wachfender und weitver⸗ zweigter Abhängigkeiten iſt die öffentliche Wahl keine Wahl mehr. Alſo— uns ſcheint— über dieſe„Hauptſchwierigkeit“ kann man, ſofern man die Dinge nur nüchtern und realiſtiſch durchdenkt, ſchon noch hintvegkommen. Und dann ſollte man nicht ſäumen, den Landtag zur Mitarbeit aufzurufen. Nur ſo— in ſolcher neuen ſchöpferiſchen Arbeit— werden wir Vergeſſenheit für das Ver⸗ gangene finden. Die Lothringer Friedhofsfälle. dieſes Monats Am 6. traten die Abgeordneten der lothringiſchen Zweigvereine des Evangeliſchen Bundes in Rombach zuſammen und beſchloſſen in Sachen des Gertinger Friedhoffalles einmütig folgende Kundgebung: untergrabende Preſſe zu be⸗ treiben.“ Der ganze Jammer, den die ultramontane Unduldſam⸗ keit auf den Lothränger Friedhöfen im Gefolge hat, kommt in einem Brief zum Ausdruck, den ein alter evange⸗ liſcher Pfarrer an die„Wartburg“(5. Nov.) geſchrieben hat. Da heißt es: „Die Beſchimpfung der Toten und der leidtragenden Familien iſt viel häufiger, als die deutſche Regierung weiß. Ich habe viele Fälle vertuſcht, um die Hinterbliebenen nicht neuen Quälereien auszuſetzen. Einmal begrub ich ein zwölf⸗ jähriges Mädchen in einem Obſtgarten, wie die Hugenotten ur Schreckenszeit in Südfrankreich tun mußten. Verſtorbene wurden, um des Friedens willen, 2 Stunden weit, 5 Stunden weit, in 2 Fällen im Winter, langſam auf Leiterwagen, in meine Gemeinde geführt. Einmal ſprang eine Mutter mit dem Sarge ihres Kindes auf einen Schlitten und fuhr, 20 Stunden weit, im Winter bis zum Kirchhofe ihres Geburts⸗ ortes. Eltern, deren Kind ich zwiſchen Dornen und Brenn⸗ neſſeln im infamen„Eck“ begraben hatte, klagten ſtill; aber ſie wanderten aus. Einmal ging ich im Talar hinter 122 Leichenwagen, vorüber am Gemeindefriedhofe, fünf Kilomeker weit, nach drei Predigten, bis in ein katholiſches Dorf, das gaſtfreundlicher als das Nachbardorf war, das heißt viel chriſtlicher. Einmal ſchlug der Sohn der Verſtorbenen mit einem Feldſteine das Schloß vom Kirchhoftore herab. In anderen Fällen mußte der Sarg über die Kirchhofmauer ge⸗ ſchoben werden, oder der evangeliſche Pfarrer mußte warten, bis man am infamen Eck ein dreieckiges Loch(die Spitze untenz in die Kirchhofmauer gebrochen hatte. Regelmäßig mußten die Dorfbürgermeiſter und die Totengräber mit den Schlüſſeln der Kirchhoftore am Begräbnistage, ganz zufällig verſchwinden, aulsgenommen in dem lothringiſchen Dorfe, in welchem der deutſche Gendarm den Bürgermeiſter hinter dem Bettvorhange hervorzerrte.“ Der Brief bedarf wirklich keines Kom⸗ mentass. ———— Deutsches Reich. — Der Reichstagsſitz für Eiſeuach. Aus Eiſenach wird der „Magdeb. Ztg.“ berichtet: In einer hier abgehaltenen Ver⸗ trauensmännerverſammlung der deutſch⸗ſozialen Partei iſt beſchloſſen worden, von der Aufſtellung eines Kandidaten für die nächſte Reichstagswahl abzuſehen. Man war der Anſicht, daß nach der Abſtimmung im Reichstage über die Reichsfinanz⸗ reform, namentlich aber infolge des —— Wenn Oſtwald die Erſcheinung der großen Männer von den heiden Geſetzen der Erhaltung und der Umwandlung der Energie beherrſcht ſein läßt, ſo muß naturgemäß auch für ein richtiges Berſtändnis dieſer beiden Sätze der Energetik geſorgt werden. Zunächſt in der Schule. Es zeigt ſich, daß die meiſten großen Männer in ihrer Jugend frühreif geweſen ſind. Da erweiſt ſich aber gerade die Schule in ihrer heutigen Geſtalt als ein zäher und unerbittlicher Feind der genialen Begabung. Wir müſſen unſere Pädagogik radikal umändern, wenn wir ſie dem Vorwurf entziehen wollen, daß ſie gerade die wertvollſten Keime des Volkes unterdrückt oder zerſtört. Während die Naturwiſſenſchaft ebenſo wie die Geſchichte uns lehrt, daß die Menſchheit in der Richtung fortſchreitet, in der ihr Streben liegt, ſo leugnet das klaſſiſche Bil⸗ dungsideal grundſätzlich dieſen Fortſchritt. Daß jeder Schüler ohne Unterſchied gezwungen wird, das„Klaſſenziel“ zu erreichen, darin liegt eine Vergewaltigung der jungen Geiſter, die ſo uner⸗ hört iſt, daß nur die angjährige Abſtumpfung der Gewohnheit uns gegen ihre mittelalterliche Beſchaffenheit blind machen kann. Es iſt dann kein Zufall, daß ſich ſolche junge Leute, denen das Be⸗ bdürfnis nach Selbſtbeſtimmung und eigener Arbeit durch die Schule ausgetrieben wurde, ſchleunigſt in die Knechtſchaft eines Korps begeben, das ihnen die Ausſicht bietet, bis an ihr Lebens⸗ ende mit amtlich gelieferten und abgeſtempelten„Ueberzeugun⸗ gen“ durchkommen zu können, ohne je in die Gefahr zu geraten, ein ſelbſtändiges Urteil bilden zu müſſen. Für beſonders begabte Schüler iſt das freie Selbſtudium immer vorzuziehen. Die Schule bringt ſoviel Entbehrliches, daß ſie in allen Fällen, wo es ſich um die Entwicklung einer Sonderbegabung handelt, durchaus vermie⸗ den werden ſollte. Oſtwald wendet ſich energiſch gegen die geiſtige Einengung durch den„ſcholaſtiſchen Betrieb“, vor allem gegen die ganz unnötig übertriebenen Studien der toten Sprachen. Es zeigt ſich auch, daß die Leiſtungen eines großen Mannes ſich durchaus⸗ nicht allmählich ſteigern, vielmehr wird meiſtens eine außerordent⸗ außerparlamentariſchen des Reichstags nicht gerade gehoben werden. Aus anderen Zeitungen u. Zeitſchriften. Ueber Konſe talismus handelt ſehr ſtolz und ſteifnackig die„Kreuz⸗ Zeitung“, ſie ſtellt die Unabhängigkeit der konſervativen Partei, wie einen rocher de bronce mit folgenden Wor⸗ ten auf: Für einen gouvernementalen Konſervativis iſt in unſerm Volke heube kein Raum. Die konſervative Partei hat in unſerm politiſchen Leben eine wichtige— man kann wohl ſagen: die wich⸗ tigſte— Rolle zu ſpielen. Sie hat fveiwillig die Aufgabe über⸗ nommen, ſich der Regierung als Stütze zur Verfügung zu ſtellen. Aber ſie berzichtet keinesfalls auf ihr Recht, ſelbſtändig und ge⸗ wiſſenhaft zu prüfen, bevor ſie Regierungsvorſchlägen oder Regie⸗ rungsmeinungen ihre Zuſtimmung gibt; ſie hält vielmehr an ihrer Pflicht feſt, zu warnen oder gegebenenfalls Widerſtand zu leiſten, wenn nach ihrer Ueberzeugung das Gouvernement verhängnisvolle Wege ei ägt und der Staatsraiſon zuwiderlaufende Maß⸗ 5 greifen ſucht. Die konſervative Partei hat ſich bisher erläſſige Stütze der Regierung bewährt, ſie hat das namentlich deshalb vermocht, weil ſie nach jeder Richtung unab⸗ hängig iſt. Nur eine ſelbſtändige und durch dieſe Selbſtändigkeit kräftige Parbei kann überhaupt als brauchbare Stütze in der Politik in Betracht kommen. Auf ſchwankende Geſtalten, deren Symbol die Wetterfahne iſt, auf Parteien, die nicht imſtande ſind, in ſchweren Zeiten auch gegen den Strom zu ſchwimmen, und denen der in ſtetem Wandel begriffene Volkswiſſe das oberſte Geſetz iſt— auf dieſe kann ſich keine Regierung ſtühen. Daß der nationalliberale Abgeordnete Vogel ſeine Wahl zum Präſidenten der ſächfiſchen Kammer nur mit Hilfe der Sozialdemokraten erlangt haben kann, erklärt die„Tägl. Rundſchau“ für einen Vorgang von weit⸗ tragender ſymptomatiſcher Bedeutung: Die Konſervativen, welche in der alten Kammer mit ihren 47 Mandaten die abſolute Mehrheit und ars ſtärkſte Partei den Prä⸗ ſidentenpoſten innehatten, rechneten bekanntlich auch jetzt darauf, dieſes Ehrenamt zu beſetzen, obſpohl die konſervative und die nationalliberale Fraktion mit je 29 Mitgliedern nunmehr die gleiche Stärke aufwieſen. Vorausſetzung dafür wäre natürlich das Eintreten der Nationalliberalen für das konſervative Präſi⸗ dium geweſen, die ſich dann mit dem erſten Vizepräſidium hätten beſcheiden müſſen. Die nationalliberale Fraktion ſtand alſo vor der politiſch bedeutſamen Entſcheidung, ob ſie ihre Hilfe zur Wieder⸗ herſtellung des konſervativen Präſidiums hergeben und damit ihren Frieden mit der Rechten machen oder ob ſie den erſten Präſidenten⸗ poſten für ſich reklamieren ſollbe. Hierzu war die Unterſtützung der Sozialdemokratie notwendig. Und daraus, daß dieſe Hilfe gewährt und angenommen wurde, iſt notwendig der Schluß zu ziehen, daß die neue Orientierung der Politik der ſäch⸗ ſiſchen Nationalliberalen dahin geht, mit der Sozial⸗ demokratie eine liberal⸗ſozialiſtiſche Abwehr⸗ mehrheit gegen die Konſervatio en zu bilden, nicht aber mit der Rechten gemeinſam die konſervativ⸗liberale Phalanx gegen die Umſturgpartei herzuſtellen. Dieſe höchſt bedauerliche Entſcheidung wird zweifellos ihre Rückwirkung auch auf die partei⸗ politiſchen Verhältniſſe außerhalb Sachſens ausüben, ſo daß die ſchweren Schlag erkeiden müſſen. Eine ſehr lebhafte und temperamentvolle Klage über Jungliberalen Terror in Bayern erſcheint heute in den„Leipziger Neueſten Kach richten: Der Liberalismus der baheriſchen Jungliberalen erſcheint im rechben Licht, wenn man erfährt, daß ihr Verbandsſekretär dem Herausgeber und Leiter des Fraktionsorgans, der„Liberalen Landtagskorreſpondenz“, Dr. Behmer, den Zutritt zur öffentlichen Verbandsverſammlung berweigert hat, obwohl Dr. Behmer dem Verband noch jetzt angehört und Vorſtandsſtellen im Jungliberalen Verein und dem Provinzialverband bekleidet hat. Dr. Behmer hat allerdings an den baheriſchen Jungliberalen in den letzten Wochen wiederholt Kritik üben müſſen; Lohalität, Liberalismus und Preß⸗ freiheit ſind aber bei dem jungliberalen bayeriſchen Demagogentum dahin. Wenn einem unbequemen Theaterkritiker der Zutritt zum Muſentempel des kritiſierten Direktors verweigert wird, dann er⸗ hebt ſich mit Recht ein Proteſt in der ganzen Preſſe. Die Aufflüh⸗ rungen im jungliberalen bayeriſchen Komödienhaus ſind allerdings nicht ſo weltbedeutend wie die Schaubühne, aber feſtnageln darf man das Verhalten der Herrſchaften deshalb doch. Man kann es den baheriſchen Nationalliberalen und den im Block mit ihnen ver⸗ einigten Demokraten und Freiſinnigen wirkich nicht verargen, wenn ſie die Partei nicht dem immer rückſichtsloſer und nachgerade terro⸗ riſtiſch auftretenden jungliberalen Demagogentum ausliefern und dem jungliberalen Geßlerhut keine Reverenz erweiſen wollen. Das Verhalten gegen den Herausgeber der„Liberalen Landtagskorre⸗ ſpondenz“ deutet übrigens darauf hin, daß die Jungliberalen auch die Herrſchaft über dieſe Korreſpondenz, das rvativismus und Gouvernemen⸗ Ausſichten auf die Rückkehr zu dem alten Blockeinvernehmen einen Fraktionsorgan, an] Dr. bayeriſchen Volkspartei, um auf dieſe Art ihren Agitatoren dit weiteren Kammermandate zu verſchaffen, die ſie innerhalb des liberalen Blocks nicht erlangen können. Der Streit der bayeriſchen Jungliberalen mit den Alten qualifiziert ſich als ein Ka mypf den Agi tatoren mit den Parlamentariern um die Vorherrſchaft der Kammermandate. So, wie der etzt wogt, iſt trotz aller Prinzipienveiterei eine Frage der keiten daraus geworden, und da ſteht denn die über⸗ Mehrzahl der Sympathien doch immer noch auf ſeiten der alten, erprobten Parlamentarier, denn auf ſeiten der Beſſer⸗ wiſſer und Draufgänger, die ſich mit jenen meſſen möchten und dazu von den truppenloſen Nationalſozialen unabläſſig aufgeſtachelt werden. Die von ihnen verlangte Fügſamkeit unter die Intereſſen der Geſamtpartei haben die Jungliberalen, die jetzt unbedingt den Ton angeben wollen, abgelehnt. Jetzt heißt es alſo brechen ſtatt biegen, und das iſt auch immer noch beſſer, als der mörderiſche Bruderkampf, über den ſich die anderen Parteien ſchadenfroh die Hände reiben. Die am ſehr geröteten Zukunftshimmel als Ein⸗ tagserſcheinung auftauchende jungliberale baher che Volkspartei würde übrigens mitſamt der ſich ſo rabiat gebärdenden radikaliſier⸗ ten Volksſchullehrerſchaft ihr blaues Wunder erleben, erführe ſie erſt bon liberaler Seite die Bekämpfung, die ihrer jetzigen demago⸗ giſchen Leitung vollauf gebührt. So, wie ſich die bayeriſchen Jung⸗ liberalen heute aufführen, ſind ſie— sic vos non vobis— nur Schrittmacher der Sozialdemokratie. In der„Hilfe“ läßt Friedrich Naumann eine kon. ſervative Stimme, eine liberale Stimme und einen Geheimrat über den neuen Kanzler ſprechen. Die liberale Stimme führt u. a. aus: Der neue Reichskanzler kann mit größerem Rechte als ſein Vorgänger ſagen, daß er von der Notwe ndigkeit eines gewiſſen Liberalismus im Staatsleben überzeugt iſt denn bei ihm beruht dieſe Ueberzeugung nicht bloß auf taktiſchen, ſondern auch auf moraliſchen Erwägungen. Aber was hilft uns das, wenn wir von vornherein überzeugt ſind, daß es ſich hier nur um gute Wünſche handelt? Der neue Kanzler wird die Reform des preußiſchen Wahlrechts nicht bringen, bweil er dazu nicht feſt genug ſitzt. Er ſelbſt wäre vielleicht der Kerl, der es auch auf einen Kampf mit den preußiſchen Landräten ankommen ließe, aber dazu müßte er auf zehn Jahre unabſetzbar ſein. Dann würde gerade er ihnen ſchon etwas Staatsgerechtigkeit einpauken, aber ſo wie die Dinge liegen, lacht ja der Chor der Landräte über 185 den Kanzler, denn ſie ſind biel unabſetzbarer als er. Und dann hat der neue Kanzler ſein Amt unter den denſbar ſchlechteſten Vorzeichen angetreken, nämlich zu einem Zeitpunkte, wo ſein Vor⸗ gänger trotz unbeſtreitbarer hoher Verdienſte von Krone und Bundesrat im Stich gekaſſen wurde. Bülo wollte den Reichstag auflöſen, er durfte oder konnte es aber nicht, weil die Einzelregie⸗ rungen konſervativ waren. Jetzt kommt nun Herr von Bethmann, der ſeine außerpolitiſche Befähigung erſt nachzuweiſen hat, und der dem Kaiſer gegenüber nicht als ſein Bernhard auftreten kann; wie ſollte er den nötigen Boden unter den Füßen haben, wenn er etwas amachen wollte, was auch nur entfernte Aehnlichkeit mit Liberalismus hat? Er hätte ſtandhaft bleiben und den verantwort⸗ lichen Poſten jetzt nicht annehmen ſollen. Jetzt mußte nach der Logik der Dinge ein Miniſterium Normann⸗Hertling erſcheinen, d. h. ein Reichskanzler mit konſervatib⸗ klerikaler Parteifarbe. Die Scheidung zwiſchen rechts und links iſt ſeit Jahrzehnten nicht ſo klar geweſen als gerade jetzt. Was ſoll in einem ſolchen Moment ein Kanzler, der weder nach rechts noch nach links gehört? Er muß in die Arme des Zentrums fallen, er muß. Da er aber nicht zum Zentrum gehört, ſo wird er dobt als Kriegsgefangener behandelt werden, d. h. er darf Dienſte tun und wird dabei beſchimpft, etwa ſo wie ein bayeriſcher Miniſter. Unſere Aufgabe iſt es, die Klarheit der eingetvetenen Scheidung uns nicht wieder verwiſchen zu laſſen. Bethmann⸗Holl⸗ weg wird das zwar Doktrinarismus nennen, aber nur deshalb, weil er fühkt, daß ein ſolcher Doktringrismus, wenn er durchgeführt wird, den Reichskanzer nötigt, entweder ganz nach vechts oder ganz nach links zu gehen. Dieſer Doktrinarismus wülrde ſehr praktiſch und ſehr erfolgreich ſein, wenn alle Liberalen ihn hätten. Hier 11 fehlt es, wie ſich vielleicht ſchon bei der Präſidentenwahl zeiger wird. 25 Badiſche Politik. Fehrenbachs Kammerpräſidium. Heidelberg, 11. Nov. In der„Heidelberger Ztg.“ erklärt Oberbürgermeiſter Dr. Wilckens:„In Nummer 263 der Breisgauer Zeitung wird geſagt, der Präſident der Zwei⸗ ten Kammer auf dem letzten Landtag, Herr Fehrenbach, habe ſich in den Präſidialgeſchäften als ein arger Neuling er⸗ wieſen; ſein mit parlamentariſcher Arbeit ſchwer überlaſteten Kammerkollege Dr. Wilckens könne davon ein Lied ſingen, Ich halte mich für verpflichtet, zu erklären, daß ich dieſe Notiz weder veranlaßt habe, noch deren Inhalt gutzuheißen vermag.“ Wilckens. liche Leiſtung von einem ganz jungen Menſchen vollbracht, und was er ſpäter leiſtet, iſt nur ſelten ebenſo eindrucksvoll wie jene frühe Glanzleiſtung. Darum iſt auch die Forderung nach Ver⸗ kürzung der heutigen Dauer der Schulzeit durchgus berechtigt, damit nicht die ungewöhnlichen Begabungen behindert werden, was gegenwärtig in der ſchlimmſten Weiſe der Fall iſt. Zudem hindert auch zuviel Fachkenntnis und methodiſche Sicherheit nur beim Entdecken wichtiger Wiſſensgebiete, wobei Mut und Unbe⸗ fangenheit mehr von ausſchlaggebender Bedeutung ſind. Dieſer friſche Wagemut wird aber durch den viel zu lang ausgedehnten Schulzwang unterdrückt. Eine auf den erſten Blick recht willkürlich erſcheinende Unter⸗ ſcheidung der großen Forſcher nimmt Oſtwald vor, indem er dieſe nach der Reaktionsgeſchwindigkeit ihres Geiſtes in Klaſſiker und Romantiker trennt. Die Klaſſiker ſind die Langſamen, die Romantiker die Geſchwinden. Bekanntlich unterſcheidet man traditionell das ſanguiniſche, choleriſche, phlegmatiſche und melan⸗ choliſche Temperament. Oſtwald läßt aber nur zwei im Prinzip verſchiedene Temperamente gelten: die Sanguiniker und Chole⸗ riker, das ſind die ſchnell reagierenden Gemüter(die Roman⸗ tiker), die Phlegmatiker und Melancholiker die langſam reagieren⸗ den(die Klaſſiker]. Die Sanguiniker und Phlegmatiker ſind die normalen Fälle dieſer Typen, während die Choleriker und Melan⸗ choliker nur die krankhaft geſteigerten Uebertreibungen dieſer Grundcharaktere repräſentieren. Davy, Liebig und Gerhardt ſind den Romantikern, Maher, Faraday und Helmholtz den Klaſſikern zuzurechnen. Die Unterſcheidung der großen Forſcher in Klaſſiker und Romantiker, die Oſtwald in überaus reizvoller Weiſe weiter⸗ ſpinnt, iſt unter allen Umſtänden eine ganz wertvolle Arbeits⸗ methode, und deswegen darf wohl die Oſtwald'ſche Unterſcheidung der Temperamente akzeptiert werden, zumal ſie auch mit der herr⸗ ſchenden nicht bricht, fondern ſie nur vereinfacht. Iſt in biologi⸗ ſcher Hinſicht der Romantiker vor dem Klaſſiker durch eine beſon⸗ ders ausgeprägte Frühreife ausgezeichnet, ſo unterſcheidet ſich auch ihre Arbeitsmethode in weſentlichen Stücken. Bei dem ſchnell den, kenden Romantiker herrſcht eine viel größere Mannigfaltigkei von Grundgedanken vor als bei dem Klaſſiker, bei dem die Mannigfaltigkeit der Arbeit eine viel geringere zu ſein ſcheint, wenn man ſie nach der Breite beurteilt. Dagegen bedingt es aber die Art der Arbeit des Klaſſikers, daß er viel mehr in die Tiefe forſcht, als der ſchnellere und daher auch oft flüchtigere Roman⸗ tiker. Dieſer iſt dafür der erfolgreichere Lehrer; auf das Lern⸗ bedürfnis der Schüler vermag er augenblicklich zu reagieren. Die Klaſſiker laſſen dagegen gewöhnlich eine ausgeprägte Abneigung gegen den Unterricht im allgemeinen erkennen. Während des Romantikers erſte Sorge iſt, das ihn augenblicklich beſchäftigende Problem zu erledigen und für das nächſte Raum zu bekommen, iſt die erſte Sorge des Klaſſikers, das gegenwärtige Problem ſo erſchöpfend zu bearbeiten, daß das Ergebnis nicht weiter verbeſſert werden kann. Auf dieſe Unterſchiede im Temperament der For⸗ ſcher ſollte auch die Unterrichtsverwaltung Rückſicht nehmen, indem ſie die Romantiker in Stellen bringt, in denen ſie unbehindert lehren können, während fie den klaſſiſch Veranlagten Stellungen gibt, in denen ſie von unerwünſchter Lehrtätigkeit möglichſt frei ſind. Noch ein biologiſches Geſetz, dem der Jorſcher unterworfen iſt, behandelt Oſtwald in ſeinen Ausführungen: Das Geſetz des Alters. Der Forſcher von heute arbeitet ja unter günſtigeren Bedingungen wie der von ehedem; die Entwicklungsgeſchwindig⸗ keit der Wiſſenſchaft iſt ſehr viel größer geworden als ſie noch vor einem Jahrhundert war. So finden die großen Männer heute meiſt ſchon in relativ frühem Lebensalter Dank und Anerkennung wäl rend ſie früher nur zu oſt verkannt und verlaſſen ſtarben. Dagegen tritt eine neue Erſcheinung auf, die nicht minder tragiſch iſt als die mangelnde Anerkennung während der Lebzeit. Es ſſt das Ueberleben der Perſon über den neuen Gedanken: der Jorſcher 4 Mannheim, 11. November. Seusral⸗Nuzeiger.(Abendblalt); 8. Seite Eine nette Zentrumsſäule. 55 Offenburg wird der„Volksſt.“ berichtet: 6e in Kedl iſ bn en gen len e trumsab 17 85 Gengenbach gegen den Perſege ee gegen ſeger und den verantwortlichen Redakteur des hieſigen„Volksblatt“, die Genoſſen Reichs⸗ und Landtagsabgeordneter Adolf Geck und Peter Haberer, wegen Beleidigung verhandelt. Die Verhandlung dauerte 2 11 Uhr vormittags bis 8 Uhr abends. Gegendſtand der Klage war ein Artikel des„Volksblatt“, überſchrieben:„Der Sittenrichter von Nizza⸗Babylon“, zu deſſen Verfaſſerſchaft ſich der Beklagte Adolf Geck bekannte. Da Urteil lautete gegen die' Angeklagten auf eine Geld 92 je 40 Mark wegen Vergehens gegen den § 185.⸗St.⸗G.⸗B.(formale Beleidigung), dagegen wurde nach§8 186 auf Freiſprechung erkannt, da der Wahrheits⸗ beweis für die von Seubert behaupteten Dinge vom Gericht als vollſtändig erbracht angeſehen wurde. In der Urteils⸗ be grün dung wird als erwieſen angenommen, daß der jetzige Zentrumsabgeordnete Seubert im Laufe des ver⸗ floſſenen Sommers an der Rückſeite des ſtädtiſchen Frauen⸗ ſchwimmbades zu Gengenbach durch ein in der ab⸗ ſchließenden Bretterwand befindliches Aſtloch wiederholt die badenden Frauen betrachtet und dadurch, wie das Gericht meint,„als Mann von Bildung ein unge⸗ höriges und nicht taktvolles Benehmen an den Tag gelegt“ habe. Seuberts Ausrede, er habe ſeine kranke Frau im Bade überwachen wollen(11), erſcheine an⸗ geſichts der feſtgeſtellten Tatſachen als nicht glaubhaft. Die gegenſeitigen Beleidigungen in zwei Artikeln des„Volks⸗ blatt“ und der ſchwarzen;, wettgeſchlagen, in der Widerklage gegen Seubert wird dieſer für ſchuldig, aber für ſtraffrei erklärt, er hat jedoch ein Drittel der Koſten des Verfahrens zu tragen.“ Ob dieſer Aſtlochgucker den Mut haben wird, den Landtag durch ſeine Gegenwart zu beleidigen? Die Kieler Werftaffäre vor dem Schwurgericht. (Von unſerem Korreſpondenten.) 5 sh. Kiel, 10. November. Zu Beginn der heutigen Verhandlungen gibt der Vorſitzende ein Reſumee der bisherigen Beweisaufnahme bezüglich der von der Verteidigung als echt, von der Staatsanwaltſchaft als gefälſcht angeſprochenen Briefe und konſtatiert: Sind die Briefe echt, ſo wird einem großen Teil der Anklage der Boden entzogen, dann kann in der Tat mit den Ausdrücken Rabbi und Baalbos der ver⸗ ſtorbene Spediteur Klünder gemeint ſein.— Auf die Frage, wes⸗ halb der Angellagte Frankenthal nicht auf dieſe wichtigen Briefe aufmerkſam gemacht habe, erklärt Frankenthal, er habe das nicht getan, weil er das Gefühl hatte, daß mit einer koloſſalen Vorein⸗ genommenheit gegen ihn gearbeitet worden ſei. Es ſei ihm ja auch der Vorwurf gemacht worden, daß er Briefe gefälſcht habe. Um ſo eine große Zahl Briefe zu fälſchen, hätte er eine ganze Kontoreinrichtung in ſeiner Zelle haben müſſen. Er behaupte vielmehr, daß die Staatsanwaltſchaft bewußt Briefe unterdrückt habe.— Der Vorſitzende unterſagt dem Angeklagten ſolche Aeußerungen, und erklärt weiter, daß er, um weitere Verdunke⸗ lungen zu verhindern, ſich genötigt ſehe, über den Angeklagten Frankenthal die Beſuchsſperre zu verhängen. Nach einer Pauſe bezeichnet Staatsanwalt Neile diejenigen Briefe, die er als gefälſcht betrachtet. Auf einigen Briefen ſind Vermerke in hebräiſchen Buchſtaßhen angebracht.— Zeuge Kim⸗ melmann iſt Rendant mit dem Titel Magazinsdirektor und als ſolcher der Nachfolger des Angeklagten Heinrich. Er erklärt⸗ es als ſelbſtverſtändlich, daß es möglich ſei, aus der Werft Alt⸗ material in größeren Mengen abzufahren, als auf dem Wiegezettel verzeichnet ſei. Auf Befragen bekundet der Zeuge weiter, daß das Amt des Angeklagten Heinrich jetzt geteilt ſei. Er habe hauptſäch⸗ lich den äußeren Dienſt und ſei damit vollſtändig beſchäftigt. Hein⸗ richt ſei über laſtet geweſen.— Darauf werden die weiteren Verhandlungen auf Donnerstag vormittag vertagt. Nus Stadt und Land. Maunheim, 11. November 1909. *Neue Feruſprechverbindungen. Nach einer Mitteilung der Kaiſerl. Oberpoſtdirektion iſt der unbeſchränkte Sprechverkehr zugelaſſen zwiſchen Mannheim⸗Sandhofen, Weinheim einerſeits und Zwyndrecht(Belgien)(Gruppe Antwerpen) andererſeits, ferner zwiſchen Mannheim⸗Sandhofen und Charlottenlund (Dänemark) bei einer Sprechgebühr von je M. 3. zwiſchen Mann⸗ heim⸗Sandhofen und Weißenheim(O. P..⸗Bezirk Augsburg und Umgebung, zwiſchen Hockenheim, Ladenburg, Schwetzingen und Nördlingen nebſt Umgebung, ſchließlich zwiſchen Hockenheim, Schwetzingen und Regensburg nebſt Umgebung bei einer Sprech⸗ gebühr von je M. 1. überlebt ſein Werk. Um dieſe Klippe der Erſchöpfung kann er nur herumkommen und ſich noch einen guten Reſt von Leiſtungs⸗ fähigkeit in ſeine ſpäteren Tage hinüberretten, wenn er rechtzeitig ſein⸗ Arbeitsgebiet wechſelt. Wie das beiſpielsweiſe Liebig und Helmholtz getan haben, und wie ja auch, Oſtwald im verhältnis⸗ mäßig frühen Alter ſeiner Lehrtätigkeit entſagt hat. Der Aukor wendet ſich aber auch an die Unterrichtsverwaltung und gibt An⸗ regungen zu Neugeſtaltungen auf dem Gebiete des Unterrichts⸗ betriebs. Er fordert Entlaſtung der begabten Forſcher von amt⸗ lichen Berufsarbeiten, Erleichterung der Zulaſſung zum akademi⸗ ſchen Lehramt und Errichtung von Ehrenprofeſſuren und Akade⸗ mien nach engliſchem und amerikaniſchem Vorbild, die dem For⸗ ſcher in ehrenvoller und materiell geſicherter Stellung geſtatten, den Reſt ihrer Energie nach eigenem Wunſch zu verwerken. Mit dieſer kurzen Skizzierung der Grundgedanken des Oſt⸗ wald ſchen Buches Wilhelm Oſtwald: Große Männer. 424 Seiten. Leipzig, Akademiſche Verlagsgeſellſchaft. Preis 14 Mark) wollen wir uns begnügen. Es iſt ein Werk, dem der gebildete Laie vor allem aber auch der Schulmann ernſte Beach⸗ tung ſchenken muß; der Naturwiſſenſchaftler aber findet hier ein Problem unter einem ganz neuen Geſichtspunkt betrachtet und be⸗ arbeitet. Dieſe pſychographiſche Beſchreibung des Lebensganges großer Männer will Oſtwald in einem zweiten Bande unter glei⸗ chem Titel fortſetzen; es wird dann noch ein Wort über dieſe neue Methode zu ſagen ſein. Oſtwald weiß ſpannend zu ſchreiben und verfügt über einen glänzenden Stil; die Lektüre des vorliegenden Buches wird Jedem zugleich auch ein äſthetiſcher fenburger Volkszeitung“ werden Mannheimer Adreßbuch für 1910. Vom Verlag desſelben wird uns geſchrieben: Die titl. Behörden, Vereine und Firmen werden gebelen, die ihnen zugegangenen Fragebogen und Aus⸗ ſchnitte aus dem letztjährigen Adreßbuch alsbald zurückzuſenden, falls ſolches nicht ſchon geſchehen ſein ſollte. Ev. nicht eingetroffene Fragebogen wollen beim Verlag abverlangt werden. Desgleichen wird um möglichſt ſofortige Beſtellung des Adreßbuches gebeten, da ſich nach Erſcheinen desſelben der Verkaufspreis erhöht. (Vorbeſtellpreis M. 7 die große, M. 3 die kleine Ausgabe). Das Adreßbuch für 1910 wird erſtmals auch das Einwohnerverzeich⸗ nis von Feudenheim, ſowie einen erweiterten Stadtplan enthal⸗ ten.— An die titl. Beamten⸗ u. Lehrerſchaft, Handels⸗ u. ſonſtige Angeſtellte, ſowie an Geſchäfts⸗ und Privatperſonen ergeht die Bitte, die ſie betreffenden Einträge in der letzten Ausgabe des Adreßbuches zu prüfen und etwaige Berichtigungen ſofort ſchrift⸗ lich an den Verlag, E 6, 2, einzuſenden. * Ein abgefaßter Gewichtsverbeſſerer. Der ber über den Lindenhofmarkt, um einmal Ablwechslung halber eine Prüfung der Wagen vorzunehmen. ſieht er, wie der Kartoffelhändler Johann Hopf von hier age in die Höhe hebt und einer Frau rgibt. In dem Kreuze, das die Schale „kau 2 i eiſerne Gegenſtände hängen. r will ſie wegnehmen, der Schutzmann beſorge ich ſell Die beiden Teibe wogen 80 ken iſt, daß Hopf ſehr viele Kartofefln und zu⸗ kaurft. Wie viele Hausfrauen aber wiegen die nach oder haben gar keine Wage 3 erhandlung Sache vor dem gericht wegen Betrugs Angeklagte gar nicht wiſſen, wie die eiſernen Ges ſtände in die Wage gekommen ſind. Das Gericht gab ihm o trot ſer offenbar faulen Verteidigung einen gehörig zettel: 100 Mark Geldſtrafe. * Eine Rahmabſchöpferin. Ein kleines 5 Milchhändlerin Suſanna Wäſchle von hier bei der„Zuberei⸗ tung“ ihrer zum Verkaufe boſtimmten Milch unterlaufen. Sie hatte den Rahnrlöffel zu tief in den Milchtopf geſenkt und war unter die vom Bezirksamt feſtgeſetzte Grenze des Fettgehaltes ge⸗ Die Milch war nicht mehr analyſenfeſt. Sie hatte 2,85 Prozent Fetigebalt, die betreffende Lieferantin eine Frau aus Flomersheim, lieferte aber Milch mit über 4 Prozent Fettgehalt und die Milch erwies ſich dieſer Milch gegenüder zu 32 Prozent entrahmt. Das Schöffengericht berurteilte die durch.⸗A. Dr. Vachert verteitigte Angeklagte zu einer Geldſtrafe bon 30 Mark. Mit der energiſchen Verwarnung, daß ſie das nächſtemal nicht wieder ſo gut wegkommen würde, entließ ſie der Vorſitzende. * Die Wiesbadener Ausſtellung für Handwerk, Gewerbe, Kunſt und Gartenbau dürfte ohne Defizit abſchließen, falls die Stadt nicht darauf beſteht, daß das benutzte Terrain wieder in den früheren Zuſtand verſetzt wird, was einen Koſtenaufwand von 80 000 M. verurſachen würde. * Quer durch Afrika im Automobil. Der Ludwigshafener Ab⸗ teilung der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft iſt es gelungen, Herrn Oberleutnant Graetz zu einem Lichtbilder⸗Vortrag über ſeine Reiſe:„Juer durch Afrika im Automobil“ zu gewinnen. Der Vortrag findet am 24. November, abends 8 Uhr, im großen Saale des Geſellſchaftshauſes ſtatt. Vereinsnachrichten. * Maunheimer Altertumsvorein. Der nächſte Vereinsabend findet Wontag, 15. November, abends ½9 Uhr, im Reſtau⸗ rant„Friedrichshof“, neben dem Hotel National, ſtatt. Herr Dr. Friedrich Pfiſter von Heidelberg wird einen Vortrag halten über den„Alexander⸗Roman“. Bekanntlich wurde Ale⸗ vander der Große zum Mittelpunkt eines großen Sagenkveiſes, zu dem ſeine gewaltige Perſönlichkeit und ſeine ruhmreichen Taten Anlaß gaben. Das ganze Mittelalter hindurch waren die Ale⸗ vanderſagen ein äußerſt beliebtes Thema; man erzählte ſich von dem Wekberoberer in Indien wie in Spanien, in Aegypten wie in Skandinavien. Auf dieſe Weiſe wandelte ſich das Bild des Königs vielfach, ſo daß er bald als wilder Abenteurer, bald als frommer Miſſionar, bald als Anhänger des arabiſchen Korans, bald als rechtgläubiger Jude auftrat. Schließlich wurde ſeine Perſönlich⸗ keit auch in die deutſche Kaiſerſage verflochten. Es dürfte von be⸗ ſonderem Intereſſe ſein, an der Hand des Vortrages die Perſön⸗ lichkett Alexanders durch die Weltliteratur zu verfolgen. Die Mit⸗ glieder und Freunde des Altertumsvereins ſind mit ihren Damen freundlichſt eingeladen. Auch Nichtmitglieder haben zu dieſem Vortrage freien Eintritt. * Im Verein für Volksbildung hielt am Mittwoch abend Herr Univerſttätprofeſſor Dr. Glück einen hochinbereſſanten Vortrag über„Inſektenfreſſende Pflanzen“. Wie ſehr der Redner das Intereſſe ſeiner Hörer zu feſſeln verſteht, bewies der ſtarke Beſuch und der lebhafte Veifall. Man ſah eben deutlich, daß der Redner aus dem Vollen ſchöpfte. Dabei weiß er alle Vorgänge ſo ancchaulich zu ſchildern, daß jedes folgen kann. Außerdem brachte er jedesmal eine Meuge tihpiſcher Vertreter der beſprochenen Pflanzengruppen mit oder erläuterte ſeine Ausführungen durch vortreffliche Lichtbilder, ſo daß jedenfalls bleibende Erinnerungs⸗ bilder erzeugt wurden. Beim letzten Vortrag ſchilderte er zunächſt den Ernährungsprozeß der Pflanzen im allgemeinen, um dann die Inſektenfreſſer im beſonderen zu beſprechen, von denen man gegen 500 Arben klennt. Die größten wachſen in den Tropen; doch gibt es auch bei uns verſchiedene Arten, z. B. die Waſſerſchlauch⸗ gewächſe in den Sumpfgräben um Neckarau, den Sonnentau in den Mooren bei Kaiſerslautern. Zum Fangen der Inſekten haben alle ſehr empfindliche Blätter, die obendrein einen lebrigen Saft ausſcheiden, an dem das Tierchen hängen bleibt. Sobald eine Fliege oder ein Käferchen auf die Blattfläche kriecht, klabpt das Blatt zu⸗ ſammen, wie bei der in Amerika heimiſchen Venusfliegenfalle, oder empfindliche, Fangzähne, d. h. dünne Borſten am Rand des Blattes, legen ſich wee ein Gitter blitzſchnell um den Gefangenen. Bei einer dritten Art rollen ſich die riemenartigen Blätter ſpiralförmig um das Inſekt, während eine vierte Gruppe tabaksofeifenähnliche „Kannen“ trägt, die innen noch mit widerhaarigen Vorſten ver⸗ ſehen ſind. Eine fünfte Art, gerade unſere Waſſerſchläuche, beſitzen eine Klappvorrichtung, die wohk das Inſekt hinein⸗, aber nicht mehr herausſchlüpfen läßt. In den Kannen ſammelt ſich weiterhin eine pepſinartige Flüſſigkeit von derſelben Beſchaffenheit wie unſer Magenſaft, oft bis zu einem Liter, ſo daß ſelbſt kleine Kaninchen hineinfallen können. Die gefangenen Tierchen werden nun genau ſo berdaut und aufgeſaugt wie Fleiſch im Magen. Die Pflanzen habe dicſen Fleiſchzuſatz nötig und in Treibhäuſern kann man ſie nur bei Verabreichung von dieſer Nahrung erhalten. Intereſſant iſt eine in Portugal beimiſche Pflanze, Sonnenblatt, die dort, vor den Fenſtern aufgeſtellt, buchſtäblich als Fliegenfalle benützt wird, hat doch ein einziges Exemplar in einem Münchener Treibhaus an einem Tag 233 Fliegen gefangen. Jedenfalls gehören die„In⸗ ſektenfreſſer“ zu den merkwürdigſten Pflangen. * Der Mannheimer Sängerkreis(gegründet 1892] veran⸗ ſtaltet am Samstag, den 13. November, abends präzis 9 Uhr, im Saale des„Friedrichsparks“ ein Konzert. Als Soliſten wirken mit: Fraun Rocke⸗Heindl(Sopran) und Herr Val. Dewald(Tenor). Die Klavierbegleitung haben die Herren Schutzmann Effels⸗ kaum aber ſagt: G 1. Zu beden pfundweiſe in nicht 1 war de Albert Guggenbühler und H. Lenz übernommen, Herr 2 Guggenbühler hat auch die muſikaliſche Leitung in Händen an⸗ aus ſtädt. Mitteln genehmigt, ſo daß die Stadtgemeinde ſtelle des durch Krankheit verhinderten Dirigenten Herrn Haupt⸗ lehrer Fritz Schübelin. Das Programm weiſt eine gute Aus. wahl hervorragender Männerchöre auf, wie„Friedrich Bar⸗ baroſſa“ von Joſ. Werth,„Die Treue“ von Wengert,„Wiegen⸗ lied“ von Brahms,„Rheinweinlind“ von Dürrner und Ludwie Gabers anmutiger„Dorfreigen“. Das Volkslied iſt durch Volksweiſe„Vögele im Schwarzwald“ vertreten. Außerdem warten die beiden Soliſten mit exquiſiten Darbietungen auf, Nach dem Konzert findet Ball ſtatt. Das Konzert verſpricht einen ſchönen Verlauf. Gerichtszeitung. * Zweibrücken, 10. Nov. Wie noch erinnerlich, verfetzte am 12. Oktober ds. Is. der Fuhrknecht Valentin Burkhar von Pirmaſens dem dortigen Kaufmann Bortſcheller eine! Schlag auf den Kopf, ſodaß der Tod noch im Laufe des abends eintrat. Burkhardt wurde alsbald verhaftet. Er machte im fängnis einen Selbſtmordverfuch, wurde aber noch rechtzeitig da⸗ ran verhindert. Es hieß dann, daß Burkhardt nicht geiſtig no mal ſei und es noch fraglich wäre, ob der Fall noch vor die ge⸗ genwärtige Schwurgerichtsſeſſion zur Verhandlung komme. Heute ſtand der Fall nun doch zur Verhandlung. Burkhardt iſt 29 Ja alt, verheiratet, von Bruchweiler und zuletzt bei der Firma Werle u. Dern in Pirmaſens als Fuhrknecht in Stellung. Am 12. Okto⸗ ber war er mit einem anderen Knechte nach Rodalben gefahre⸗ Auf dem Heimwege begegnete ihnen auf der Rodalber Straße eis Einſpänner⸗Fuhrwerk, auf welchem der getötete Bortſcheller, der 14 Jahre alte Becker und der Metzger Ebert Platz genommen hatten. An der Nodalber Straße war das Pflaſter aufgeriſſen, weshalb der Wagen nicht ordentlich vorbeifahren konnte. Bu hardt fuhr mit ſeinem Wagen hinter Bortſcheller und als es ihm ſpäter gelang vorzufahren, ſoll Bortſcheller auf die Pferde Burkhardt eingeſchlagen haben. Dann ſei ihm Bortſcheller nach⸗ gelaufen, habe ſich an ſeinen Wagen gehängt und Burkbardt darob befürchtet, daß Bortſcheller ihn mißhandeln wolle. Dan; habe Burkhardt einen Schlag verſetzt, die Pferde angetrieben un ſei davongefahren. Die Zeugenausſage geht auseinander. Bort⸗ ſcheller wird als ſtreitſüchtiger Menſch geſchildert. Die Geſcht renen ſprachen den Angeklagten ſchuldig, ſprachen ihm aber m dernde Umſtände zu, worauf er zu einer Gefängnisſtra von drei Jahren ſechs Monaten verurteilt wurde. Theater, Runſt und Wiſſenſchaft. Dritte muſikaliſche Akademie. Die dritte Akademie des Hoftheaterorcheſters am Dienstag, den 16. Nov. bringt einen Schumann⸗Schubert⸗Abend, und zwar wird das Ho theaterorcheſter unter Herrn Hofkapellmeiſter Bodanzkys Leit die C⸗Dur⸗Symphonie von Schumann und die Ballettmuſik au Roſamunde von Schubert zu Gehör bringen. Als Soliſt iſt Her Profeſſor Max Paur aus Stuttgart gewonnen worden, der al vortrefflicher Pianiſt allgemein hochgeſchätzt wird. Der Künft ler iſt vom Vorſtand der Akademie erſucht worden, in de Schumann gewidmeten erſten Teil des Programms das herrlich -moll⸗Konzert dieſes Meiſters zum Vortrag zu bringen, m welchem er im vorigen Jahre in einem Konzert der Meininge Hofkapelle hier einen ſo großen Erfolg hatte. Obwohl He Profeſſor Paur urſprünglich ein anderes Programm vorgeſchl' gen hatte, hat er doch in liebenswürdiger Weiſe dem an ihn ge richteten Wunſch ſtattgegeben. Außerdem wird der Künſtler no folgende Stücke von Fr. Schubert für Klavier allein ſpielen a) Klavierſtück(Es⸗moll(nachgelaſſen];.. Impromptu Bedur Op. 142 Nr. 3; e) Impromptu(J⸗moll) Op. 142, Nr. 4.— De Blüthnerflügel iſt aus dem Pianofortelager der Hofmuſikal handlung K. Ferd. Heckel hier. Maunheimer Streichgnartett. In dem am Freita 12. Nob. ſtattfindenden 2. Kammermuſikabend werden fol Werke zu Gehör gebracht: Mozart Quartett Nr. 19, B Griegs unvollendetes Quartett F⸗dur(zum erſtenmal) ö Schluß Beethovens großes Cis⸗moll⸗Quartett. Die Kunſtausſtellung im weſtlichen Anbau der bieſi Kunſthalle, die bis zum 21. d. M. täglich von 10—1 und von 2 bis 4 Uhr geöffnet iſt, erregt beim hieſigen Publikum lebhaf Intereſſe. Man iſt erfreut darüber, daß die Werke der h Künſtler neben den Arbeiten von hervorragenden auswärti Malern und Bildhauern in trefflicher Weiſe zur Geltung langen. Dem vornehmen und behaglichen Eindruck der 9 ſtellungsſäle kommen auch prächtige Perſerteppiche und ſchön Möbel zugute, die von hieſigen Firmen dem Verein der bilde Künſtler und der Kunſtfreunde für die Ausſtellung überlaſſen worden ſind. 5 Sven Hedins Vortrag in deutſcher Sprache am 22. Nov. Muſenſaal iſt öffentlich und jedermann zugänglich. Sein Dhe lautet:„Eine Reiſe in Tibet.“ Der Vortrag wird durch zahlreiche Lichtbilder erläutert werden, die der Forſcher aufgenommen hat und perſönlich vorführt.[Karten bei He Aus dem Großherzogtum. Karlsruhe, 9. Nob. Durch die Liberalität des Oberſchloßhauptmanns Kammerherrn Freiherrn Wilhelm 5 Gebietes gelegenen Wilhelm von Seldeneck 1 Bildhauer W. Sauer einen Zierbrunnen erſtellen. Am mittag übergab der Stifter, Herr Baron v. an Ort und Stelle dem Stadtrat mit einer kurzen Anſprache. Do rbürgermeiſter Siegriſt übernahm den Brunnen mit aufrichtigen Dankes für das hochherzige Geſchenk in den Beſitz die Obhut der Stadtgemeinde. Kraftvoll emporſtrebend, bekr ihn eine Reckengeſtalt, Siegfried mit Schwert und Schild, den auf dem Kopf des erlegten Dvachens. An der Vorderſeib⸗ breiten, architektoniſch hübſch gegliederten Sockels, ſpeien drei taſtiſche Tierköpfe das alles belebende Waſſer in ein halbrun etwa 25 em tiefes Vaſſin. Zu beiden Seiten des Brunnens laden ſteinerne Sitzbänke, mit dem Brunnenſockel in harmoniſche bindung gebracht, den Beſchauer zu behaglicher Ruhe ein. ganze Bilswerk mißt in der Breite 6 m, in der Höhe 3,80 m. iſt aus franzöſiſchem Kaltſtein, der vortrefflich zur Wirkung kom hergeſtellt. Der Platz vor dem Denkmal wird noch mit Moſc pflaſter verſehen und die gärtneriſche Anlage der Umgebung einem entſprechenden Zuſammenhang mit dem Brunnen geb werden. * Baden⸗Baden, 11. Nov. Zwei wichtige Punkte handelte in vertraulicher Sitzung heute der Bürgerausſchu Beleiligung an der Zeppelin⸗Luftſchiffahrt⸗Ak! Geſellſchaft, wofür aus hieſigen Privatkreiſen ſchon 107 Mark gezeichnet wurden, hat der Bürgerausſchuß 5000 M 4. Seite. General⸗Anzeiger. Abendblatt.) Mannheim, 11. November. fügung ſtellen kann. Der zweite Punkt betraf die Subventionie⸗ rung der Iffezheimer Rennen. Der Beitrag der Stadt Baden⸗Baden betrug bisher 67000 M. Heute wurde der Beitrag auf 8000 M. erhöht unter Vorausſetzung, daß die Intereſſenten mit einem entſprechenden höheren Beitrag— bisher 27000 M. — herangezogen werden. Bulach(b. Karlsruhe), 11. Nov. Ein ſchwerer Un⸗ glücksfall ereignete ſich in der Nacht vom Sonntag auf Mon⸗ tag. Der verheiratete Bahnwärter W. Ruck wollte von Bulach aus auf dem Bahnkörper des Forchheimer Be gelegenen Behauſung gelangen. Als er ine S gegangen war, kam ihm ein Zug von Raſtatt entgegen ſeitig ein anderer von Karks er. Offenbar ſcheint R. von einem der beiden Züge erfaßt rden zu ſein, denn der Strecken⸗ kontrolleur fand den Mann nachts 1 Uhr in verſtümmeltem Zu⸗ ſtande neben dem Bahnkörper tot vor. Der Bedauernswerte hinter⸗ läßt eine Frau und zwei unmündige Kinder. Oe, Pforzheim, 10. Nov. Der 24 Jahre alte Apothekergehilfe Willi Bauer aus Bruchſal hat ſich aus Gram über den Tod ſeiner Mutter vergiftet. * Ueberlingen, 10. Nov. Die Angehörigen des fran⸗ zöſiſchen Erziehers der fürſtenbergiſchen Prinzen, der dieſen Som⸗ mer im Ueberlinger See ertrunken iſt und deſſen Tod auf jugend⸗ lichen Uebermut der Prinzen zurückgeführt wird, ſollen vom Für⸗ ſten von Fürſtenberg 100 000 Mark Schadenerſatz verlangt haben. Von CJag zu Tag. — Der Todeszug des Automobil. 11. Nov. Tod aufgefunden wurde heute der Kutſcher Joh. Mül⸗ ler von der Apfelweinkelterei Alter in Langen. Der Verun⸗ glückte lag am Ausgang des Waldes nach Arheiligen unter ſeinem umgeſtürzten Wagen. Es wird vermutet, daß er mit einem Auto⸗ mobil zuſammengeſtoßen iſt. Die Staatsanwaltſchaft hat die Un⸗ terſuchung eingeleitet. — Fahrläſſige Brandſtiftung durch Einbre⸗ cher iſt die Urſache der Einäſcherung des Schloſſes Bußmanns⸗ hauſen im ſchwäbiſchen Oberland. Einer der verhafteten Einbre⸗ cher mußte ſich zu einem Geſtändnis bequemen. Wie er angibt, ſind ſie am Blitzableiter hinauf und durch das Dach eingedrungen. Dann haben ſie den Moſt verſucht und wegen der Kälte auf dem Boden(permutlich in der Bibliothek) Feuer angezündet und ſich ins Bett gelegt. Unterdeſſen geriet der Fußboden in Brand und die Täter mußten ſchleunigſt das Weite ſuchen. Sie kamen kaum bis an den Wald, als das Feuerſignal ertönte. Eine Brand⸗ legung war alſo nicht direkt beabſichtigt. — Ein Kind von einem Frettchen zerfleiſcht. m. Wickede a. Ruhr, 11. Nov. In einer hieſigen Familie ſchlief ein kleines Kind in einem Zimmer, in dem ſich auch ein Frettchen befand, das in einem Käfig eingeſperrt war. Das Tier fand Ge⸗ legenheit auszubrechen, fiel über das Kind her, zerfleiſchte ihm das Geſicht, riß ihm ein Auge aus und verletzte es ſo ſchwer, daß der Tod bald eintrat. — Die Affaire Steinheil. Paris, 10. Nov. Die Affaire Steinheil beſchäftigt natürlich vor wie nach das Pariſer Publikum in ganz außerordentlichem Maße. Welcher Unfug ſo⸗ gar getrieben wird, geht daraus hervor, daß ſich im Gerichtsſaal Leute etabliert haben, die Wetten annehmen und die vorgeſtern :1 notierten, geſtern aber bereits:1, weil die Zeugenausſagen der mediziniſchen Experten für Frau Steinheil außerordentlich günſtig waren. Sogar die großen Literaten beteiligen ſich an der Debatte und geben Bulletins darüber aus, ob die ſchöne Meg ſchul⸗ dig iſt oder nicht. Herr Jules Claretie iſt zwar von den Talen⸗ ten der Frau Steinheil ſehr entzückt, er vergleicht ihr ſchauſpiele⸗ „kriſches Talent mit dem der Sarah Bernhard, aber er hält ſie für ſchuldig. Daß bedeutende Leule in dieſer Weiſe in der Seffent⸗ lichkeit das Wort ergreifen und durch ihr Urteil die freie Eut⸗ ſchließung der Geſchworenen hemmen, ſcheint den Franzoſen nicht zum Bewußtſein gekommen zu ſein, ſonſt hätten ſich derartige widerwärtige Zwiſchenfälle nicht ereignen können. Letzte Nachrichten und Celegramme. m. Köln, 11. Nov. Das Kölner Kriegsgericht hat im Wiederaufnahmeverfahren den Reiter der Schutztruppe für Südweſtafrika, Paul Schmitt aus Baſel, der vor 3 Jahren vom Feldkriegsgericht zu Windhuk wegen tätlichen Angriffs gegen einen Unteroffizier zu 10½ Jahren Gefängnis ver⸗ urteilt wurde, von welcher Strafe er über 3 Jahre verbüßte, nunmehr freigeſprochen. Schmitt ſtellte unter Beweis, daß er bei einem anſtrengenden, mehrtägigen Patrouillenritt, bei dem er nur kalte Speiſen und ſtinkendes Waſſer genießen konnte, durch Trinken von Kognak in großen Mengen ſich in einem Zuſtande von Bewußtloſigkeit befand. Das Gericht kam darapf⸗ hin zum Freiſpruch. m. Dresden, 11. Nov.(Priv.⸗Tel.) Die kon⸗ ſervative Fraktion der 2. Kammer hat eine wirtſchaftliche Vereinigung gebildet, die mittelſtändleriſche Politik treiben will. Faſt alle Mitglieder der rechtsſtehenden Parteien ſind ihr beigetreten. * Trier, 11. Nov. Bei den heute mittag beendeten Stadt⸗ berordnetenwahlen der 2. Klaſſe, wurden die Zentrums⸗ kandidaten gewählt, einer von ihnen nur mit 5 Stimmen Vor⸗ ſprung. Im Stadtrat haben die Liberalen und das Zentrum jetzt 25 Sitze. Berbin, 11. Nov. Der Kaiſer Reichskanzler einen Beſuch ab. * Berlin, 11. Nov. Von der Schwindelbande Lädecke iſt geſtern abend durch die hieſige Kriminalpolizei ein vierter Mann namens Heinrich Homburg aus Elberfeld verhaftet worden. Homburg hat Lädecke nach Leipzig und dann bis Prag begleitet, war aber dort von ihm verlaſſen worden und kehrte vor zwei Tagen mittellos nach Berlin zurück. Hier hatte er ſich ſofort mit einem Koch namens Neumann zum Räderdiebſtahl zuſammengetan und auch ſchon in mehreren Fällen Beute gemacht. Neumann wurde eben⸗ falls feſtgenommen. * Wien, 11. Nov. Der Wiener Dichter Karl Schön⸗ herr hat auf die Ehrengabe von 1000 Mark der Weimarer Schillerſtiftung zugunſten andrer Kollegen, die ſich in ungünſti⸗ geren materiellen Verhältniſſen befinden, verzichtet. Die Sozialdemokratie auf dem Rathaus. *Eiſenach, 11. Nov. Bei den Gemeinderatswahlen wurden, wie die Frkf. Zeitung meldet, 13 Liberale und 3 Sozial⸗ demokraten gewählt. Letztere gewannen 1 Sitz. *Hanau, 10. Nov. Bei den Stadtverordnetenwahlen dritier Klaſſe haben die ſozialdemokratiſchen Kandidaten über die vereinigte bürgerliche Liſte geſiegt, ſo daß vier Sozlaldemokraten mehr in die Stadtverordnetenverſammlung einziehen. *Kiel, 10. Nov. Bei den heutigen Stadtverordnetenwahlen in der Nachbarſtadt Neumünſter haben ſämtliche drei ſoztalbemokratiſchen Kandidaten mit rund 750 gegen 725 bürgerliche Stimmen geſiegt. Darmſtadt, beim ſtattete heute Erzherzog Franz Ferdinand in Berlin. * Wien, 10. Nov. Die„Neue Freie Preſſe“ ſchreibt zum Beſuch des öſterreichiſchen Thronfolgers in Berlin: Es iſt zum fünftenmal in dieſem Jahre, daß der Erzherzog mit Kaiſer Wilhelm zuſammentrifft. Darin liegt gewiß ein Be⸗ weis dafür, daß der öſterreichiſch⸗ungariſche Thronfolger und der deutſche Kaiſer nicht nur durch das politiſche Einverſtänd⸗ nis berbunden ſind, welches durch die Tatſache des Bünd⸗ niſſes geſchaffen iſt, ſondern auch durch herzliche perſönliche Beziehungen, die ſich im Laufe der Zeit herausgebildet haben. Solche Beziehungen ſind aber ſelbſtverſtändlich auch wieder höchſt wertvoll für das Verhältnis der beiden Reiche zuein⸗ ander, denn ſie verſprechen, daß auch in Zukunft die Intimität, die zwiſchen ihnen beſteht, ungeſchwächt erhalten bleibt.— Man kann in der Politik nie ganz von perſönlichen Momenten abſehen, denn ihre Gunſt erleichtert den Verkehr und ihre Ungunſt erſchwert ihn. Darum iſt es keineswegs gleichgiltig, welche Stimmung die Perſonen, die an entſcheidenden Stellen ſtehen, einander entgegenbringen, und es iſt ſelbſt für eine ſo feſtgegründete Allianz, die auf den beiderſeitigen Grundintereſſen beruht und ſich in ſchweren Tagen bewährt hat, bedeutungsvoll, daß Erzherzog Franz Ferdinand und Kaiſer Wilhelm offenbar gegenſeitige Hochſchätzung und Sym⸗ pathie empfinden. Das Gefühl der Sicherheit, mit dem man auf die Allianz der beiden Reiche blickt, wird durch die intime Freundſchaft der Höfe noch berſtärkt, und ſo darf die Fahrt, die heute angetreten wird, den politiſch bedeutungs⸗ vollen Vorgängen des Jahres angereiht werden. * Berlin, 11. Nov. Heute mittag um 12.47 Uhr traf auf dem Anhalter Bahnhof Erzherzog Franz Ferdinand mit Gemahlin ein. Eine Ehren⸗Kompagnie des Kaiſer Franz Joſeph⸗Grenadier⸗ Regiments war mit Fahne und Muſik aufgeſtellt. Um ½1 Uhr erſchien der Kaiſer in öſterreichiſcher Huſaren⸗Uniform, ferner Prinzeſſin Eitel Friedrich, der Reichskanzler, Staatsſekre⸗ tär Frhr. v. Schön und der öſterreichiſch⸗ungariſche Botſchafter. Die Begrüßung war eine ſehr herzliche. Der Kaiſer überreichte der Herzogin einen Maiglöckchenſtrauß. Sodann begaben ſich die Herrſchaften zu den Automobilen, um durch den Grunewald nach dem Neuen Palais bei Potsdam zu fahren, wo das Frühſtück im Familienkreiſe eingenommen wurde. Rußland und Oeſterreich⸗Ungarn. * Petersburg, 11. Nov. Im Zuſammenhang mit dem geſtrigen Telegramm des Grafen Aehren⸗ thal an die„Nowoje Wremja“ intervierte ein Mitarbeiter der„Nowoje Wremja“ den Miniſter Iswolski anläßlich der jüngſten Meldung der ruſſiſchen Telegraphen⸗Agentur über die Annexionsfrage. Der Miniſter ſagte, die er⸗ wähnten Mitteilungen hatten den Zweck, die von einigen ſich vorzüglich informiert haltenden Organen der europäiſchen Preſſe gegen ihn erhobenen Anſchuldigungen zurückzuweiſen, als habe er ſelbſt im Memorandum vom 19. Juli 1908 Oeſterreich vorgeſchlagen, Bosnien, Herzegowina und ſogar den Sandſchack anzugliedern. Jetzt ſagte er, iſt mein Ziel er⸗ reicht. Dieſe abſurde Anſchuldigung wird offenbar nicht mehr aufrecht erhalten und die öſterreichiſchen Blätter bemühen ſich, die Verantwortung dieſer groben Erfindung der fremden Preſſe zuzuwenden. Auf eine Anfrage über den mündlichen Meinungsaustauſch in Buchlau antwortete der Miniſter, er müſſe ſelbſtverſtändlich nicht weniger als Graf Aehrenthal diplomatiſche Zurückhaltung beobachten. Einerſeits könne er aber beſtätigen, was er in ſeiner Rede in der Duma vom 25. Dezember 1908 kategoriſch erklärte. Die Frage Bosniens, der Herzegowina und des Sandſchack trage vom ruſſiſchen Standpunkt aus einen durchaus europäiſchen Charak⸗ ter und könne nur auf einer Konferenz der Signatarmächte gelöſt werden. Auf den Hinweis, es ſei vielleicht angezeigt, den öſterreichiſch⸗ruſſiſchen Briefwechſel zu veröffentlichen, ſagte Iswolsky, das ſei eine ſehr delikate Frage. Ihm perſönlich erſchien die Veröffentlichung durchaus möglich. Wenn ſie aber erfolge, dürfe ſie nicht dieſes oder jenes Dokument, ſondern müſſe ſie alle Geheimdokumente über die öſterreichiſch⸗ungariſchen Abkommen, angefangen mit dem Abkommen von 1897 umfaſſen und das könnte ſich nicht für Rußland allein als unbequem erweiſen. Die Ereigniſſe in Perſien. * Aſtara, 11. Nov.(Pet. Tel.⸗Ag.) Infolge der in Ardebil eingegangenen Meldung, daß die ruſſiſchen Truppen im Anmarſch ſind, beſchloſſen die Nomadenführer, den von ihnen ernannten Gouverneur Gaſſar Khan in der Stadt zurückzulaſſen und ſich in das befeſtigte Lager vor der Stadt zu konzentrieren. Rakhim Khan fährt fort, die Auslieferung der in das ruſſiſche Konſulat geflüchteten Perſonen zu ver⸗ langen, verſichert aber Rußland ſeine Ergebenheit. Die Ein⸗ geborenen Ardebils begrüßen warm das Anrücken der ruſſi⸗ ſchen Truppen und drücken zum größten Teil den Wunſch aus, ruſſiſche Untertanen zu werden. Schillerfeiern in den Vereinigten Staaten. * Newyork, 11. Nov. Schillerfeiern wurden laut Frkf. Zeitung in allen größeren Orten, auch in den Volksſchulen be⸗ gangen, die in Diſtrikten mit ſtarker deutſcher Bevölkerung liegen. Die Eröffnung des füchſiſchen Tandtages. * Dresden, 11. Nov. Der König eröffnete heute mittag 1 Uhr den Landtag mit einer Thronrede, in der er zunächſt den beiden Ständekammern den Willkommengruß entbietet und auf die Tatſache hinweiſt, daß ſich die zweite Kammer auf Grund eines neuen Wahlgeſetzes verſammelt habe, das dem Frieden des Landes und allen Schichten des Volkes dienen ſolle. Die Thronrede erwähnt ſodann die Beſuche, die der König mit einer großen Anzahl deutſcher Fürſten ausgetauſcht habe, ge⸗ denkt der Teilnahme der fürſtlichen Perſonen an den Jubiläums⸗ feierlichkeiten verſchiedener Truppenteile und ſagt dann: Ich durfte in den Begegnungen mit den hohen Verbündeten erneut mit ihnen die Ueberzeugung austauſchen, daß die Treue zu Kaiſer und Reich die Richtſchnur unſerer inneren deut⸗ ſchen Politik bilden müſſe. So war es mir eine umſo größere Freude, daß ich bei ben diesjährigen Herbſtmanövern auch Seine Majeſtät den Kaiſer als meinen lieben hochwillkommenen Gaſt begrüßen und aus ſeinem Munde die Anerkennung für die Hal⸗ tung meiner Trupven vernehmen konnte. Die Thronrede wirft ſodann einen Rückblick auf die 500jährig Jubiläumsfeier der Univerſität Leipzig und geht des weiteren auf den Staatshaushalt⸗Etat für die nächſte Finanz⸗ periode ein, welcher namhafte Ausgaben zugunſten der Beamten, Geiſtlichen, Lehrer uſw. und ihre Hinterbliebenen aufweiſt. Die vermehrten und neuen Staatsbedürfniſſe, die berückſichtigt wären, hätten der Herſtellung des Gleichgewichtes zwiſchen Einnahmen und Ausgaben diesmal beſondere Schwierigkeiten geboten, jedoch ſei es gelungen, den Etat ohne erhöhte Anforderungen an die Steuerkraft des Landes ins Gleichgewicht zu bringen. Weiter heißt es in der Thronrede: Von den vor einigen Mo⸗ naten erledigten Steuergeſetzen des Reiches bürfe er⸗ wartet werden, daß ſie der Reichskaſſe denjenigen Mehrbetrag der fortdauernden Deckungsmittel zuführen, der erforderlich iſt, um bei ſparſamer Führung des Reichshaushalts⸗ Etats den Reichsbedarf aufzubringen und einem weiteren un⸗ verhältnismäßigen Anwachſen der Reichsſchuld wirkſam vorzubeu⸗ gen. Leider iſt es den verbündeten Regierungen nicht gelungen, gleichzeitig die ſeit langem angeſtrebte Regelung des Finanz⸗ verhältniſſes der Bundesſtaaten zum Reich zu er⸗ zielen. In dieſer Beziehung bei ſich darbietender Gelegenheit auf eine Aenderung hinzuwirken, wird meine Regierung fortgeſetzt als ihre Aufgabe betrachten. Auf dem Gebiet der Bergbaugeſetzgebung kündigt die Thronrede einen Entwurf an, nach welchem die Sicher⸗ heit des Betriebes durch gewählte Bergarbeiter mitüberwacht werden ſoll. Ferner wird es die Regierung nach wie vor als ihre vornehmſte Aufgabe betrachten, dem Volke die Religion zu erhalten. Auf dem Gebiet der Unterrichts⸗ verwaltung werden 3 Geſetzentwürfe vorgelegt werden. Dieſe betreffen die künftige Geſtaltung der Mädchenſchul⸗ bildung zur beſſeren Ausbildung des weiblichen Geſchlechts für ſeine ſpätere Berufsmöglichkeit. Ferner die Anſtellungs⸗ verhältniſſe der Fachlehrerinnen an den Volksſchulen und weiter die Abänderung des Geſetzes über die Schulſteuern. Zum Schluß kündigt die Thronrede noch Entwürfe über die Landes⸗Brandverſicherungsanſtalten und über die Feuerver⸗ ſicherung bei privaten Unternehmungen an und wünſcht den Ar⸗ beiten der Stände ein alückliches Gedeihen zum Woble des Landes. Der Prozeß der Madame Steinheil. *Paris, 10. Nov. Bei der weitern Vernehmung des Alexander Wolff erfährt man aus dem bei der Unterſuchung mit ihm aufgenom⸗ menen Protokoll, daß Frau Steinheil die Fährte gegen ihn von Journaliſten erfahren haben will, was offenkundig falſch iſt. Auf⸗ merkfamkeit erregt die folgende Zeugin, Frau Prévoſt, die als Tante Lilly die Wohnung in Bellevue gemietet hat. Sie gibt zu, von den Verhältniſſen gewußt zu haben, neunt Herrn Steinheil un⸗ bedeutend und bezeichnet das Verhältnis zu Frau Japy als korrekt. Es ſolgt nun eine bunte Reihe der Verehrer der tragiſchen Witwe, die alle für ſie eintreten, zunächſt Herr Ballincourt, ein etwas korpulenter Vierziger, der die Bekanntſchaft der Meg in der Unter⸗ grundbahn machte, darauf Bilder von„ihm“ kaufte und ſich im Jagd⸗ koſtüm malen ließ. Das meiſte Aufſehen machte Herr Borderel, ein Gutsbeſitzer aus den Ardennen von 51 Jahren, der einen vor⸗ nehmen Eindruck macht. Er weiß nichts vom Berbrechen, ſondern ſchildert nur ſeine Bekanntſchaft mit der Meg und ſpricht es mit großer Beſtimmtheit aus, daß er ihr nie auch nur die leiſeſte Hoffnung auf eine Heirat gemacht habe. Sein Verkehr mit Frau Steinheil habe nach dem 31. Mai aufgehört. Ein Zwiſchenfall entſpinnt ſich, als ihm aus dem Protokoll vorgeleſen wird, er habe von Frau Steinheil den Ausdruck„Schmutzkerl“(Saligaud) für ihren Gatten gehört. Er boſtreitet dieſes Wort, deſſen Entſernung aus dem Protokoll er ſchon vergebens vom Unterſuchungsrichter verlangt haben will.(Bewegung im Saale.) Borderel gibt darauf feierlich die Erklärung an die Ge⸗ ſchworenen ab, er halte Frau Steinheil für unſchuldig. In gleich günſtigem Sinne für Frau Steinheil äußerte ſich der nächſte Zeuge, Martin, der Beigeordnete des Maire Borderel, den dieſer mehrfach mit Aufträgen zu Frau Steinheil geſandt hat. Die nächſte Zeugin, die Krankenſchweſter Vog ler, hatte Frau Steinheils Krankheit als ſimuliert bezeichnet, die Verteidigung konnte aber die Wertloſigkeit ihres Zeugniſſes durch einen Brief beweiſen. Als nächſter Zeuge trat Graf Arlon auf, ein Freund der Frau Steinheil, bei dem dieſe Pflege gefunden hatte. Er kennt die Steinheils ſehr lange, hat ganz und gar nichts von Mißhelligkeiten zwiſchen den Ehegatten bemerkt und ſagt auch, das Verhältnis zwiſchen Frau Japy und ihrer Tochter ſei gut geweſen. Er erklärt ebenfalls feterlich den Geſchworenen, daß er ſie für unſchuldig halte. Schluß der Sitzung um 5½ Uhr. K——...————————-——.... TTt.—— 7 I Das Beſte iſt ſtets das Billigſte. Wie für jedes bekannte und eingeführte Präparat, ſo wird auch für Scotts Emul⸗ ſion eine Reihe von mehr oder weniger min⸗ derwertigen Nachahmungen angeboten. Bier⸗ über laufen täglich Klagen bei uns ein, zu⸗ mal nach Gebrauch dieſer Nachahmungen der gewünſchte Erfolg ausgeblieben iſt. Des⸗ halb ſollten alle Eltern, die es gut mit ihren Kleinen meinen, wohl überlegen, ob es nicht vorteilhafter iſt, das in allen Fällen bewährte Originalpräparat Scotts Emulſion zu nehmen, und ob ſich nicht auch hier der Spruch beſtätigt: das Beſte iſt ſtets das Billigſte. Man verlange daher ausdrück⸗ lich: Scotts Emulſion mit unſerer bekannten nebenſtehenden Fiſcherſchutzmarke. 7820 .— Aur echt mit dieſer Marke—demßiſcher — dem Gakantie⸗ zeichen des Scott⸗ ſchen Verfahrens! 9048 Nu a“ ˖⸗ en 8es ea da Sin Aa —* .77 Mannheim, 11. Nobember. eneral⸗Auseiger. Abendblatt. Volkswirtschaft. — 9— 7 2—* Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaft für elektriſche Induſtrie,.⸗G. in Mannheim. Die von dem Bankhauſe C. Ladenburg, Frankfurt a. Main beantragte Zulaſſung von nom. M. 4 Millionen Aktien und nom. M. 2 Millionen 4½ proz. An⸗ leihe von 1909 der Rheiniſchen Schuckertgeſell⸗ ſchaft für elektriſche Induſtrie.⸗G. in Mann⸗ heim zum Handel und zur Notierung an der Fraukfurter Börſe wurde genehmigt, wie wir unter Berückſichtigung auf den im geſtrigen Abendblatt veröffentlichten Hinweis richtig ſtellen. *** H. Fuchs, Waggonfabrik.⸗G., Heidelberg. In der heute Vormittag in Heidelberg abgehaltenen ordeutlichen Generalverſammlung wurde die vorgeſchlagene Divi⸗ dende von 12 Prozent einſtimmig genehmigt und den Organen der Verwaltung Entlaſtung erteilt Auf eine Anfrage aus der Mitte der Verſammlung betreffs der Einführung der Aktien an den Börſen von Mannheim und Frankfurt wurde erklärt, daß für die in Ausſicht genommene Einführung der Aktien an den Börſen zu Frank⸗ furt und Mannheim, wozu mindeſtens 150000 Mark Aktien er⸗ forderlich wären, erſt 90 Stück Aktien vorhanden ſeien. *** Vom Rheiniſch⸗ Weſtfäliſchen Kuxenmarkt. Bericht von Gebr. Stern, Bankgeſchäft Dortmund, 9. November 1909. Der Verkehr am K ohlenkuxenmarkte trug während der abgelaufenen Berichtswoche einen ſchleppenden Charakter. Umſätze und Preisveränderungen hielten ſich in engen Grenzen und nur für wenige Werte zeigte ſich etwas beſſere Kaufluſt. Im Vordergrunde ſtanden Dorſtfeld, die bei namhaften Umſätzen ihren Preis 14 200 bis 4 15 300 zu erhöhen vermochten, als verlautete, daß der bekannte Prozeß um Erhöhung der Koksbeteiligung für die Gewerk⸗ ſchaft günſtig entſchieden ſei. Indes iſt, entgegen anders lautenden Meldungen, bisher nicht bekannt geworden, wie groß die Erhöhung der Beteiligungsziffer iſt und ob ihr Rückwirkung gegeben wurde. Feſter Itegen auch Langenbrahm bei/ 26 750, wozu bei Berichtsſchluß Nachfrage beſtand. Man erwartet in unterrichteten Kreiſen, daß der Ausweis für die Monate September und Oktober beſonders günſtige Ziffern bringen wird. Aus ähnlichen Gründen lagen Mont Cenis bei annähernd 23 000 gut behauptet. Für Friedrich der Große hat das Intereſſe etwas nachgelaſſen, doch traten unter/ 26 000 wieder mehr⸗ fache Käufer auf. In den übrigen ſchweren Werten herrſchte faſt völlige Stagnation, und Veränderungen von Bedentung ſind nicht zu berichten. Von mittleren und leichten Papieren vereinigte ſich das Intereſſe auf Oeſpel, die bei fortgeſetzten Käuſen ihren Preis bis 2725 zu erhöhen vermochten. Ob die von einigen Zeitungen ge⸗ brachte Meldung, daß ein Ankauf des Unternehmens durch die Gelſen⸗ kirchener Bergwerksgeſellſchaft geplant ſei; richtig iſt, entzieht ſich der Beurteilung. Sonſt waren Eintracht Tiefbau, Heinrich, Gottesſegen, Johann Deimelsberg und Tremonig beachtet, Etwas niedriger waren Trier bef/ 6150 und Hermann I/III bei 4150. Für beide Werte hat das Intereſſe in den letzten Wochen merklich abgenommen, ohne daß ſachliche Gründe für einen Rückgang vorliegen. Am Braunkohlenmarkte waren ſelbſt die ſonſt bevor⸗ zugten Werte vernachläſſigt. Für Bellerhammer, Lucherberg und Zu⸗ kunft wurden die vorwöchentlichen Preiſe vereinzelt geboten. Doch hielten ſich die Umfätze in den engſten Grenzen. Vorübergehend trat im Anſchluß au die Gewerkenverſammlung einige Nachfrage für die Kuxe der Gewerkſchaft Neurath bei 1750 auf. Am Kalimarkt war die Grundſtimmung von Beginn an feſt, doch waren die Umſätze zunächſt nicht ſehr umfangreich, da die hin und wieder auftretenden Gerüchte über die Möglichkeit neuer Ver⸗ handlungen zum Zwecke der Verſtändigung mit den Außenſeitern ſkeptiſch aufgenommen wurden. Hinzu kam, daß die auch von uns wiederholt a ev ehend angekündigten Maßnahmen der Staa regierung von zal hen Blättern abgeleugnet würden. Erſt als das Ergebnis der geſtr 10 igen Konſerenz ſchlugen ſchnell ſteigende Richtung ein. Die Tatſache, daß, falls nicht unverzüglich eine Einigung innerhalb der Induſtrie erfolgt, die Re⸗ gierung geſetzliche Maßnahmen treffen wird, die den amerikauiſchen Außenſeitern einen Sondergewinn unmöglich machen werden, käßt die Hoffnung zu, daß im letzten Augenblicke noch eine Einigung mit dem Schmidtmaun⸗Konzern erfolgen wirdb. Wir glauben unterrichtet zu ſein, daß ſchon in den erſten Tagen die Einigungsverhandlungen be⸗ ginnen werden, von denen nach Lage der Sache dieſes Mal eine Einigung erwartet wird. Die Steigerung gegenüber den Notierungen der Vorwoche iſt recht beträchtlich. So ſchließen Alexandershall bei 9300 gegen 8800, Burbach bei 13 400 gegen 4 12 200, Hohen⸗ ſels bei 4200 gegen 6700, Carlsfund bei 6900 gegen, 6350, Kaiſeroda bei/ 8800 gegen 7500 wobei die für das dritte Viertel⸗ jahr beſchloſſene Ausbeute zu beſonders lebhaften Umſätzen führte. Neuſtaßfurt gewannen etwa 500, Wilhelmshall etwa 400 und Wintershall% 300, doch hielten ſich die Umſätze mangels Material in dieſen Papieren in engen Grenzen. Von Mittelwerten waren Im⸗ menrobe bevorzugt, die bei fortgeſetzten Käufen von 3300—4075 an⸗ ziehen konnten. Auch in den ſämtlichen übrigen Werten waren hei guter Nachfrage Preisſteigerungen von-300 zu verzeichnen. Am Aktienmarkte wurden die Werte des Südharzkonzerns von den be⸗ teiligten Stellen lebhaft gekauft, wobei ſich Deutſche Kaliwerke um elwa 10 pCt., Neu⸗Bleicherode um 7 pEt., Nordhäuſer Kaliwerke um 8 pCt. und Ludwigshall⸗Aktien um 10 pt. höher ſtellen. Sonſt waren höher Bismarckshall bei 65 pCt., Heldberg bei 72 pCt., Krügershall bei 96 pEt., Juſtus bei 97 pet. und Adler bei 92 pCEt. Auch in dieſen Werten fand das Material ſchlanke Aufnahme. Der Erzluxenmar Et. liegt ruhig und ohne Veränderungen. —— n. Mannheimer Produktenbörſe. Die Stimmung am hie⸗ ſigen Markt iſt ziemlich feſt, da die erhöhten Offerten vom Aus⸗ lande von anregendem Einfluß ſind. Die Umſätze bewegen ſich indes weiter in mäßigen Bahnen, bedingt durch die Zurückhaltung des Konſums, der über den Bedarf hinaus keine Anſchaffungen macht. Die Notierungen im hieſigen offiziellen Kursblatt blieben im allgemeinen unverändert; nur der Preis für Roggenmehl wurde um 50 Pfg. per 100 Kg. franko Haus ermüßigt. Vom Auslande werden angeboten die Tonne, gegen Kaſſa, eif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗ Ruſſo per Januar⸗FJebruar M. 172—172.50, do. ung. Ausſaat 79 Kg. per Januar⸗FJebruar M. 172.50—173, do. Roſario Santa Fe 78 Kg. per Januar⸗FJebruar M. 73—174., Redwinter 2 per September M.—, Hartwinter 2 per September.—, Rumän. 2 Prozent blaufrei 79-80 Kg. ſchwimmend M. 183—184, Rumä⸗ nier nach Muſter 78⸗79 Kg. ſchw. M. 180—181, Rumänier 78⸗79 Kg. 3 Prozent blaufrei per September M. 181—182, Ulkaweizen 9 Pud 20.25 per prompt M. 168—169. 10 Pud ſchwimmend von M. 171—172. Roggen ruſſiſcher 9 Pud 10⸗15 September M. 120 bis M. 131, do. 9 Pud 15⸗20 September M. 131—132, norddeutſcher Roggen 73—74 Kg. prompte Abladung M. 131—183. Gerſte ruſſiſche 58⸗59 per November M. 104, do. 59⸗60 Kg. per November M. 105, Donau 58⸗59 Kg. per ſchwimmend M. 104.80 do. 59⸗60 ſchwimmend M. 105.50, Laplata 46⸗47 Kg. ſchwimmend M. 106 bis 108. Hafer ruſſiſcher prompt 46⸗47 Kg. ſchwimmend M. 107 bis 108, dg. 47⸗48 Kg. prompt M. 108—109, Donau nach Muſter ſchwimmend von M. 106109.50, dito per September M. 109 bis 110.50, Laplata 46⸗47 Kg. per Januar⸗Februar M. 106—107. Mais Laplata gelb rye terms ſchwimmend M. 118.50—119, do. per November⸗Dezember M. 119, Donau ſchwimmend Marf 119, Odeſſa M. 119, Noporoſſisk M. 119, amerikaniſcher Mixed per Dezember⸗Januar—.— 2 von der letzten Auſſichtsratsſitzung berichtet wurde, einen 9 im Staatsminiſteritum betannt wurde, konnte ſich ein lebhafter Beſitzwechſel entwickeln und die Kurſe Maſchinenbau⸗Aktiengeſellſchaft Tilger, Dnisburg⸗Meiderich. Der Aufſichtsrat ſtellt den Rohgewinn für 1908⸗09 auf M. 124 059 feſt, wovon M. 54 691(i. V. M. 68 459) für Abſchreibun⸗ gen abzurechnen ſind, ſo daß ein Gewinn aus der Herſtellung in der Höhe von rund 70000 M. verbleibt. Aus dieſen müſſen der vorigjährige Verluſtvortrag von M. 37836 und weitere Rück⸗ ſtellungen gedeckt werden. Die Hauptverſammlüung findet am 11. Dezember ds. Is. zu Düſſeldorf ſtatt. Clarenberg,.⸗G. für Kohlen⸗ und Toninduſtrie in Frechen (bei Köln). Die Hauptverſammlung, in der 15 Aktionäre ein Aktienkapital von 1 239 000 M. vertraten, genehmigte ein⸗ ſtimmig und ohne Erörterung den Abſchluß für 1908⸗09, ſetzte die ſofort zahlbare Dividende auf 18 Prozent feſt und erteilte der Verwaltung Entlaſtung. Ein der Reihe nach ausſcheidendes Mitglied des Aufſichtsrats wurde durch Zuruf wiedergewählt. Bei der.⸗G. Paulanerbräu, Salvator⸗Brauerei in Mün⸗ chen ſtehen nach Abzug von M. 285 454(i. V. M. 233 805] Ab⸗ ſchreibungen einſchl. M. 123 765[M. 136 201] Vortrag M. 572 469 (Mark 562 276) zur Verteilung. Der Aufſichtsrat wird vor⸗ ſchlagen, M. 118757(M. 120 000) zu Rückſtellungen zu verwen⸗ den, eine Dividende von 10 Prozent(wie i..) zu verteilen und M. 131620(M. 123 765) vorzutragen. Chemuitzer Bankverein, Chemnitz. Hauptverſammlung des Chemnitzer Baukvereins beſchloß die Kapitalerhöhung um 2½ auf 10 Millionen Mark. 1½ Mill. werden zu 106 Prozent zuzüglich 3,18 Prozent Aktienſtempel zur Zeichnung aufgelegt(bereits überzeichnet), 1 Million über⸗ nimmt die Deutſche Bank in Berlin zu 101 Prozent mit der Verpflichtung, auf ſechs alte eine neue Aktien zu 109 Prozent zum Bezug anzubieten und die neuen Aktien auf eigene. Koſten in Berlin, Dresden und Leipzig einzuführen. Die Dividende wird wieder mit 7 Prozent in Ausſicht genommen. Der Umſatz war bis jetzt bereits größer als im ganzen Vorfahr. Die Allgemeine Berliner Omnibus⸗Geſellſchaft hat, wie in Rohüber⸗ von Mark Betriebs⸗ Die Zahl Die außerordentliche ſchuß von M. 1 019 330 erzielt gegen einen Verluſt 57 508 im gleichen Zeitraum des Vorfahres. Der koeffizient betrug 85,6 Prozent gegen 100,93 Prozent. der beförderten Perſonen betrug in den neun erſten Monaten 1909 98,8 Millionen gegen 81,3 Millionen. Die für das letzte Viertel zu erwartenden Ergebniſſe leiſten nach Anſicht der Ver⸗ waltung dafür Gewähr, daß jedenfalls die erforderlichen Ab⸗ ſchreibungen voll verdient werden. *** Uelegraphiſche Handelsberichte. Geſellſchaft für Brauerei, Spiritus⸗ und Preßhefefabrikation vorm. G. Sinner, Grünwinkel. „ Karksruhe, 11. Nov. Der Geſchäftsgang des in zwei Monaten beendeten Geſchäftsjahres war nicht befriedigend. Die Geſellſchaft leidet ebenfalls unter den in den Brauereien herrſchen⸗ den ungünſtigen Verhältniſſen. Der Mühlenbetrieb ſtehe unter dem Zeichen der Ueberproduktion bei heftigen Konjunkturſchwankungen. Die Spritbranche arbeitete ſehr gut, doch mit weſentlich ge⸗ ringerem Nutzen infolge der veränderten Zentralverträge. Sehr ungünſtig liegt das Pr eßhefegeſchäüſſt, weil unter dem Ein⸗ druck der Erfindung eines neuen Verfahrens, welches weſentlich höhere Ausbeute liefert, eine Panik ſich des Gewerbes bemächtigte, wodurch die Preiſe bedeutend geworfen wurden. Alle dieſe Momente haben auf das pekuniäre Ergebnis gedrückt, während andererſeits die Umſätze alten geblieben ſind. Wir ſchätzen unſere Dividende unter Vorbehalt auf ungefähr 12 Proz. gegen 16 Prozent i. V. Zur Verbeſſerung der Lage im Hefegel iſt man mübb, ein Shndikg k zuſtande zu br gen. Die Arbeiten ſind — eim Gänge. Es läßt ſich noch nicht abſehen, ob ſie zu eiilem be⸗ friedigenden Ende führen werden. Im allg meinen iſt zur Zeit die Lage elwas geklärter. Jedenfalls glaubt die Geſellſchaft den Tief⸗ ſtand überſchritten zu haben. Vom ſüddeutſchen Stabeiſenmarkt. m. Kö ln, 11. Nov.(Tek.) Die„Köln. Ztg.“ meldet bom ſüd⸗ deutſchen Stabeiſenmarkt: Von den ſüddeutſchen Werken wird Stabeiſen ſeit Anfang dieſes Monats zu 102 M. mit 2 M. Rabatt ab Neunkirchen verkauft, was einen Aufſchlag von 2 M. gegen den bisherigen Preis bedeutet. Preisſteigerungen am Ledermarkt. m. Köln, 11. Nov.(Tel.) Die„Köln. Volksztg.“ meldet zu den Preisſteigerungen am Ledermarkt: Aus den Kreiſen der Leder⸗ händler wird über die gegenwärtige Lage des Ledermarkts mit⸗ geteilt: Das Geſchäft in Fertigware geſtaltet ſich zufriedenſtellend. Die Deckung des Vedarfs, ſowohl ſeitens der Verarbeiter wie der 9 r, vollzog ſich unter deim Zeichen ſehr feſter Stimmung. Die höheren Preiſe, welche bereits erzielt worden ſind, dürften wohl niemand veranlaßt haben, Meinun käufe zu machen; doch läßt ſich als feſtſtehend annehmen, daß wir in den nächſten Monaten mit noch höheren Preiſen als bisher zu rechnen haben. Die nam⸗ haften Fabriken haben ſeit lä r Zeit weniger als früher ein⸗ — gearbeitet, ſodaß ſchon jetzt der fühlbare Mangel an Ware zu be⸗ merken iſt. Gasmotorenfabrik Deutz,.⸗G. Köln⸗Deutz. Keölhn, 11. Nob. Nach dem Geſchäftsbericht für das Jahr 1908⸗09 iſt der Umſatz der Deutzer Werke von 14,86 Millionen auf 13,80 Millionen zurückgegangen, nachdem er 1906⸗07 13,03 Mill. betragen hatte. Der Bruttogewinn beträgt 4 321912 M. gegen 4727 500 M. l. V. Der Reingewinn ſtellt ſich auf 1484 619 gegen 1699 466 M. Die Dividen die beträgt 5 Preo z. gegen 6 Proz. i. V. Die. Ausſichten für das neue Jahr worden bei den Deutzer und bei den auswärtigen Unternshmungen als günſtig bezeichnet. Vorausſetzung ſei aber, daß nicht eine wei⸗ tere ungünſtige Entwicklung des Geldmarktes die Aufwärtsbewegung auf dem 3 Induſtriemarkte nachhaltig hemme. In den erſten 8 Monaken des Geſchäftsfahres betrugen klt.„Frkf. Zt.“ die Be⸗ ſtellungen 1003, im Vorjahre 917 Stück mit 13 456 i. V. 9176 Pferdeſtärken und Mark 3,15 Mill.(2,66 Millionen). Sitzung der Stabeiſenkonventiun in Düſſeldorf. Düſſeldorf, 11. Nov. Die Stabeiſenkonvention hielt heute eine Sitzung ab, in der in der Hauptſache beſchſoſſen wurde, bei Verkäufen über das 1. Quartal 1910 hinaus einen um durch⸗ ſchnittlich ca. 2 M. höheren Mindeſtverkaufsdreis für die Tonne zu fordern. Neues vbom Dividendenmarkt. *„ München, 11. Nov. Der Aufſichtsrat der Schwabinger Brauerei München.⸗G. beſchloß nach größeren Abſchreibungen als wie im Vorjahre, damals 104 287, wieder 6 Prozent auf die Vor⸗ zugsaktien und 3 Proz.(i. V. 0) auf die Stammaktien zu ver⸗ teilen. „ Dortmund, 11. Nov. Der Aufſichtsrat der Zöwenbrauerei vorm. Oberbeck.⸗G. in Dortmund, beſchloß lt.„Frkf, Ztg.“ die Verteilung einer Dividende von 10 Prz. gegen 12 Prozem i. V. Bielefelder Maſchinenfabrik vorm. Dürrkopp u, Co..⸗Gl., Bielefeld. Viokefold, 11. Nov. Nach eiltem Auszug, der aus Ver⸗ walktungskreiſen ſtammt, war der Geſ ftsgang bei der Geſellichaft befriedigend. Es liegen gule Aufträge vor, ſodaß teilweiſe mit Ueber⸗ ſtunden gearbeitet werden mußte. Die Dibidende wird lt.„Frkf⸗ Ztg.“ wahrſcheinlich etwas höher geſchätzt werden können, als wie im Vorjahre. Damals war ſie bekanntlich von 25 auf 17 Prozent reduziert worden. Genehmigung der Gütertarife der Südbahn. 5 Wien, 11. Nob. Die Südbahn hat heute die Genehmigung der beiden Regierungen wegen Erhöhung der Gütertarife erhalte Konkurs. London, 11. Nov. Die kleine Jobberfirma James Ma fallierte kt.„Irkf. Zig.“ mit großen Verbindlichkeiten. **** Mannheimer Effektenbörſe. vom 11 Nonember.(Offizieller Bericht.) Heute notierten: Aktien des Verein chemiſcher Fabrik —22., Brauerei Eichbaum Aktien 104., 105., Braue: Sinner, Grünwinkel 242 G. und Portland Zementwerke, H delberg 152 G. Tendenz: ruhig. Obligationen. e Vad..⸗g. f. Rhöſchiff 90 öo haſ u. Seetransvort 100.— 6 91.20 ö8½% Bad. Anilin⸗u. Sodaf. 102.75 G 72 91.70 bf4½% BidAnil. u. Sodafbr. 37½ Freiburg i. V 91 0 Serie B 100 0 3% F B. 91.— bi4% Br. Klof Hei 100.— 3½ de Heideldg. v. J. 1903 93 50 6/50h Vür Weeee e 50 49·0 Karlsruhe v. J. 1997 1.— 6/4e% Hereenmſihle Genz 97.50 Pfandbriefe. 40% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 37%„„„ verſchied 3%„ Kommunal Städte⸗Anlehen. 00 8 8885 2 0e Lohr o. J. 100 e ee ee 3½ d Ludwigshafen 101.—Gl4 A ee 25 4% vb. 1900 101.— Bf nann Lagerbans; e 8½0% 5 92.— bzſg Elektrizitäts⸗ 12 0* 1 1755 2% Oberrh. Glektrizitä 9% e 100 101.— 9zerte, arf aihe— „„„ 88e ee ee eee 31%„ 1888 91.500 Tonwerk,.s. Giſenb. 102.5 3½* 1805 91.50 4ů7 0½% Schuckert⸗Obligat. 99%.„1898 91.50(0% Ruſf Jeltofff. 1904 0 e een 1905 81.508 400 1906 101.20 8l4½% Speyrer Brauhaus 10 25„1907 101.20 G A. G. in Spever 98 ayf⸗„ 5%½ Speyrer Ziegelwerke 4½9% Pirmaſens unk. 1905 91.—0 4½%% Wiesloch v. J. 1905— Induſtrie⸗Obligation. %½9%0 Akt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ ſtrie rück.. 105 9% 102.— B Rursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. vom 11. November. 1 Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per bahnfrei hier. Weizen pfälz, neu 22.25—22.50[ Hafer, bad. neuer 16 25 Rheingauer— Hafer, nordd. 7 8 4½% Süldd. Drahtinduſtr. 99 4½% Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 4½ Zellſtoffabrik Waldhofl0 8 norddeutſcher 22 Hafer ruſſiſcher „ ruſſ. Azima 24.25—24.50„ La Plata „ Ulka 23.50—24.— Maisamer.Mixed „ Theodoſia 25.—25.25„Donau „ Taganrog 23.50—24.—„La Plata— „ Saxonska 23.25——.—Kohlreys, d. neuer 27 25. „rumäniſcher 24.75—25.— Kleeſamen deutſch.!— 5 —— „ inn Wnnf!ß; 5 5 Manitoba]-.———.—„Luzerne ital. „ Walla Walla—.———„ Provene. „ Kanſas II—.—.—„Eſparſette „ Auſttralier looser nordfranzöſ. „ La Plata Leinſaat 8 Leiutzt mit Faß Kernen neu Aoggeg, plälzer men 17.172 fübs in Faß 2 24 25—24.50 22 59—— iſiſchet Backküböl „ norddeittſcher 17.——17.25 Fein⸗Sprit Ja. ve „ amerik.———„„, Herſte, hieſ. 17. 18.— Roh⸗Kart. ſprit verſt. 8 „ Pfälzer 17 25—18.—„ unverft. 80/8 Gerſte, ungariſche.——5 Alkohol hochgr,„ 92ʃ9 Ruſſ. Futtergerſte 13.——13.25„„ Nr. 00 0 1„„5 Weizenmehl— 1 38.75 3275 125 30,25 225 Noggenmeh! er. 0) 26 1926.—. Tendenz: Getreide unverändert. *0*** das weitere! machte einer Eröffnung zie für Lombard ch der Sanieru! „Prinz He 0 Von T Ausführ Bahn, gefragter. Wenig Veränderung e bleiben der Erhöhung der Bankrate Beurteilung der internationalen Ge einer belebten Stimmung, welche ſich geltend machte. Die feſte Haltung wurde mit der in ſtattfindenden Submiſſion begründet, von der eine feſte Pre erwartet wird. Phönixr und Deutſ„Luremburger übernaß Führung, denen ſich willig die anderen Eiſenaktten in d bewegung anſchloſſen. Ruhiger geſtaltete ſich das Geſchäft Kaſſa⸗Induſtriemarkt, Maſchinenſabriken feſter, Ediſon bele meyer und Felten Guilleaume ſchwach, letztere 4 Prozent uie Filzfabrik Fulda 6 Prozent höher. In Bauken waren Handels ſchaft weiter bevorzugt auf den endgültigen Abſchluß der neuen biſchen Anleihe im Betrage von 125 Mill. Mark, worauf auch renten anzogen. Uebrige leitende Bankaktien ruhiger, Kredite ſeſt. In deutſchen Staatsſonds war wenig Intereſſe, Ruſſen Japaner belebter und feſt, Portugieſen erfreuten ſich weitere frage, ſehr lebhaft wurden bei größeren Umſätzen ken handelt. Die ſeſte Tendenz hielt bis zum Schluß au. beſonders Lombarden und Türkenloſe. Bezugsrecht a Stahlröhrenaktien 44,50 b. G. Es notierten Kreditaktien konto 197, 10, Dresdner Bank 159,10, Sta 0 24,50, 70, Baltimore 117,20, Phönix 209, 175,60, 40, 177,20. Telegramme der Conkinenlal⸗Telegrapßen⸗Compagn Reichsbank⸗Diskont 5 Prozent. Schlußkurſe. Wechſel. 10. 11 10 Amßerdam kurt 168.60 76 60 Check Paris Belgten„ 50 916 0 9 6] axts kur Italien 80 675 0 70 chweitz. Plätze„ Check London 20.49 20.48 ien London„20.45 20.44 Navoleonsd'or 2 lanz-— ringsisſonto Berawerksaktien. — 248.2[Harpelier Bergban 1. .2[faliw. Weſterregeln 2 Oberſchl,Eiſeninductr. 10 hönix Br. Königs⸗ u. Vaur ch. 98. 210.60 212.40 J Gewerkſch. Roßleben 83 Bochumer Bergbau 24 Auderus 117. Concordta Bergb.⸗G. Auzeiger.(Abendblatt.) Staatspapiere. A. Dentſch. i l auh edzan. 102. 102. 150 Stadt⸗A. 108 100,20 100 20 „„%ͤ8s—ʒ-„ 1905 5 93.05 93— 1 1925 1909 Ausländiſche. .95 83.9 5 Arg. f. Gold⸗A. 1887—— 102.15 102.40 109.40 —— 5 St Anl. 102 5 Ehineſen 1896 do. do. 1909?? 1175„ 1898 98.90 69 10 8 8 98. 93 10/ Javaner 95 10 95 60 „ 1909 Ne rita ner auß. 88/90 99 85 99.90 83 90 8390% 3 kerikaner innere 66— 6— ad St.. 901 109.80 100.8 Bulgaren 101.90 101.25 1908/00 101.70 101 703% italien. Nente—— bedeSt⸗abg—— 1015 Oeſt. Silberrente 97.80 9775 M. 94.30 94,20½4%½„ Pevierrent.— „ 1900 93.20—.—Oeſterr. Gol e 98.75 98 85 1904 93.20—. 2 Vortug. Serie I 61.20 61 30 1907 92 20—. 5„ III 63 70 63.70 EB. A..1915 02 20 102.10%½ nene Ruſſen 95 98.85 49 15 1918 102.05 102.[4 Ruſſen von 1530 860 89.90 ö 4 0 3504 ſpau. ausl. Neune— o.„.Oel. 82.95 82.95ʃ1 Türken von 1003 8750 88 10 B. Prior. 100.30 100.3. unlſ, 93 30 93.80 92.60 92 66 1Ung' r. Goldrente 94 25 94 30 Hehen von 100 101.— 101360](f4„ Kronenrente 91.50 91.60 eſſen 5 10 80 850[ Velzinsliche Loſe. .50 585 3 Oefterreichiſchel860 168.25 168.50 Türkiſche Aktien kbnheer Unternehmungen. 174.20174.80 uckerfabrit 144 95 148 35 Zaazſeldenſabr. Irkf. 219.—217.— Immobif.⸗Geſ. 99.— 99 80ſved werk. St. Ingbert 59— 59— im Mannhei⸗ n 1.— 104.?5 Spicharz Ledere verke 124— 124.— ktien⸗Brauerei 124.— 124.— gudw Walzmihle 162.— 162.— welbräcten——— Adlerfahrradw.gſeyet 355 50359 50 Speher, Raſchinenſbr. Hilpert 84 50 88.70 149 75 8— Raſchisenfb. Badenia 198— 198— Renf. Gritzner 219 60 220.20 .. Armaff. Kle ein 110.— 11075 am. u. Fahrradf 447.3 447. 50 Pf. 322 Gebr. 143.— 133.· Nöhrenkef vorm.? 38.— 39— e 214.—214.— Schnelloreſſenf. Fret). 201.— 201. n 30.— 30.20 Be r. deutſcher Oelfabr. 42.80 43.— Allgem. 252.— 252.5 u. Südd. Kb. 127— 127.— 111.50 10—— Geſ. Schuckert 136.— 136 Halske 236 50 287.— fabr. Herz, Frkf. 119.—119.— Rdurie Wolff 128.— 128.— 8 wollſp. Lampertsm. 58— 59— ſcammgarn Kaiſersl. 198.50 198 50 Zellſtoffabr. Waldhoſ 292.50 292— Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen, Sor.⸗Ufdb. 99 80 99.80 ſ4eh Preuß Pfand.⸗ B. Pfdor.0; 100 30 100 30] Bank nk. 1919 101.— 100— . 1910 99 5 109 5 4% Pr. Pfob. unt. 15 105 80 9 9 Pfdb. 125 400 7.— 100— .50 02.0 J½%„„„ 10 94.30 94.30 5 51.60%%% 92.50 92.50 99.80 99.80 84, Hr. Kleinb. b!k 99 70 9703, Pr. Ufdbr.⸗Bl., Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ 85 0 6c 90 80] Obl. unkändb. 43 94 60 4 50 4% Rh. 8. B. Pfb. 02 99 50 99.50 100 20 99.90 4% 99 50 9 50 4%„„„ 1212 98.50 99 50 90. 70 4% N 99 80 99 80 50.60 4%„„„ 1919 10080400 80 1„„ derſchied. 97.20 91.20 v. Lunt 10 100 10 100.,10 ½ 1914 91.20 91.20 30 Nh..⸗B. G. O 9280 92 30 2% 9. W. B. G..10o— 400 9230 Je f. Br.—. 92•8 2. 1½%% Pf. B. BPr. 99 40, 99.40 J0. 72.35 72 85 % Ital. ktl.g. G. B. 12 99.80 99 80— 14 99 80 99.80 Raund. Verſ.-.⸗A. 570. 570— Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. 135.—184.50 Setter ⸗Ung Bank 127.10 127.10 120.25 120 25 Oeſt. Länderb uk 123.20 123 70 180.— 180 30]„ Kredit⸗Anſtalt 206.40 207.70 114 70 114.70½ Pfälziſche Bank 191.— 01.— 166.20 137—[ Pfälz. Hyp.⸗Bank 193.—194.— 248.30 48 30] Freuß. Hyvotheknb. 1211512160 146 50 146 50/ Deutſche Keichsbk. 149 40 149 70 106.80 97 50 Rhein. Kreditbank 138 25 38 10 196 50 157,10 Khein. Oyp. B. M. 196.50 196.50 158 30 459% Schaaffo. Bantver. 143.50 45.25 203.50 203.5 Südd. Bank Ahm. 114—114 ditv. 1650 16½50] biener Bankver. 185 10 136.40 127.— 127,200 Südd. Diskont 118.—113.— 5 Jant Ouemane 146.—146— Uülfurt a,., 11. Nov. Kreditaktien 207.— Sise ute⸗ dit 197.20, Darmitadter 136.), Dresdner Bau 158.50 Han⸗ 180.25, Deutſche Laut 348. 25, Staatsbaon 156 50 24.50, Bochumer 246.25, Helſenkizchen 211.75, Laurahülte gars 64 25. Tendenz: beh. rſe. Kreditaktien 207.20, Disconto⸗Fommandit 197.10 158.80, Lombarden 24.60. Berliner Effektenbörſe. attelegramm des General-Anzeieers.) rlin, 11. Nov. Fondsbörſe. Die beruhigte Auf⸗ ſche die Börſe hinſichtlich der Entwicklung der Ver⸗ m Geldmarkt zeigte, verlieh dem Verkehr heute ein feſtes Ausſehen, obgleich das Geſchäft eine weſentliche terkennen ließ. Die anregenden Nachrichten⸗Aus e, aus der amerikaniſ ſchen Eiſeninduſtrie, und die chfrage für Gießereieiſ en im Rheinland und Weſtfalen ihre Wirkung auf 5 Kursſtand am Monlanmarkte ſer als auf dieſem Gebiet noch ziemliche Baiſſe⸗Enga⸗ hen ſollen. Die Kußſe ſetzten daher auf dieſem Ge⸗ eckungs⸗ und Rückkäufe mit weiteren Beſſerungen ne ich Deutſch⸗ Luxemburger, Hohenlohe, Phönix und her wurden lebhafter untgeſaßt letztere holten 1 Proz. vollkommen wieder ein. Weſentlich ſtiller war das Bankenmarkte, doch auch hier wurden weſentliche erzielt. Größeres Intereſſe beſtand infolge von Ruſſenbank. In Bahnenaktien beſtand für öſter⸗ auf höhere Wiener Vorbörſenkurſe hin etwas namentlich Lombarden. Von amerikaniſchen n Pennſylvaniaaktien von dem feſten Schluß Der Rentenmarkt war bei leicht gebeſſerten Kurſen Schiffahrts⸗ und Elektrizitätswerte verzeichneten wei⸗ ſe Kursbeſſerungen. Lebhafte Umſätze fanden zeitwe iſe biminen ſtakt; auch deutſche K blonialaktien wurden im rkehr lebhafter umgeſetzt. Für Kaliaktien erhielt ſich bgeſchwächten Kurſen das Intereſſe. Der Verkehr rhin ſtill; der Kursſtand gut behauptet. Tägliches rozent.— Im weiteren blieb die bei teilweiſen 9 Umſätzen feſt; namentlich am None Türkenloſe belebt und im Kurſe ſteigend. Kaf aſſainduſtriepapiere auf Rückkäufe etwas belebter. Tendenz feſt. Berlin, 11. Nov.(Deviſennolierungen.) kurz Holland 168.55 168..Jbiſta New⸗York 419.50 419 50 „ Belaien 80.85 80.87 urz Wien 84.75 84.80 „ London 20 46 20.45ang Wien—.——.— „ Paris 81.12 81.20 kurz Petersburg—.——.— „ Jalien 89.65 80.65 lang—.——.ä— „ Schweiz 80.85 80 90[kurz Wanſchau———.— Berlin, 11. Nov.(Anfangs⸗Kurſe.) Kreditaktien Vaurahütte 193.30 193 70 Disc.⸗Kommandit 15 98. 40 197.20 Bhön—.——— Stastsbahn 158——. Harpener 199 75 201 50 Lombarden 24.20 2450 Tend.; feſt. Bochu ner 244.90 246.60 Berlin, 11 Nov.(Schintzturſe.) Wechſel London 20.485 20.485 Neichsbank 149 10 149 10 Wechſel Paris 81.17 81.20[ Rbein. Kreditbank 137.90 137.90 4% Reichsanl. 102.— 102.10[ Rnſſenbant 15280 154.30 400 1909—.——.—[chaaffh. Bankv. 144 20 144 90 35 0% Reich anl. 93. 93.20 Disc.⸗Commandit 118.5 118.10 15%0„ 1909—.——.— dcaalsbabn 158.50 159. d Neichsanleige 84.— 84— ombarden 24 20 24.70 5 Conſols 102. 102,10 Baltimore u. Ohis 116.40 117.20. 9 000„ 1909———. FJanada Pactfte 185 90 186.— 8 5½ 0% 5 93.— 93.10] Hamburg Packet 130 10 139.50 8 7½ 9%„ 1909—.——[Nordd. Lloyo 101— 101 30 30ʃ0 83 90 83.90 Bochumer 245 50 236 50 40% Bad. v. 1901 10050—.— Deutſb⸗Luxembg. 210 20 212 20 1000 5 1908/09 101.20 101.59 Dortunder 89 50 89 60 3% conv.——Geſlſenkirchner 210.20 213— 3%„ 1902/07 93— 93.—[ Harpener 200.— 201 40 8%½% Bayern 9290 92.90 Laurahütte 193.— 193 50 52 11 Hoſſen 92——.—Phbönix 208 29 209 70 40%0 Heſſen 89.90 81.—] Weiteregeln 208— 211.50 30% Sachſen 83.50 83.60] Allg. Elektr.⸗Geſ. 25.8) 252.— 3½ Japaner 1905 95.20 95.50 Anilin 434— 435.— doſ Italiener 104.70—.—Anilin Treptow 342.60 845.— 4% Ruſſ. Anl. 1902 87.90 88 10] Brown Boveri 182.— 182.50 % Bagdadbahn 8710 87.40 Cdem. Albert 460— 463 10 Dener. K editaktien 207— 207 20 D. Steinzengwerke 230.50 230 80 Derl. Handels⸗Geſ. 180.— 180 50 Elderf. Ferden 458 50 461— Darmſtädter Bank 136.70 137.—Celluloſe Konheim 211 60 210 70 Deutſch⸗Aſtat. Ban! 146 90 l4!— Rlitgerswerken 173 50 178 50 Deutſche Bank 248.— 248.J0 Sonwaran Wiesloch 102.50 103 20 Disc.⸗Kommandit 196.90 197 40] Wf. Draht,Langend. 226 50 227.— Bessdner Bank 158.40 158.90 J Zellſtoff Waldhof 291 50 293.— Privatdiskont 4% W. Berlin, 11 Nov(Celegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 207— 207.20 Staatsbahn 158.50 159.— Diskonto Komm. 196,— 197 10 Lombarden 24.290 24.70 Pariſer Börſe. Paris, 11 Nov.. Anfangskurſe. 3 d% Nente 99 36 99.52 Debeers 466— 467.— Spenier 95.80 95 90] Gaſt and 137.— 136.— Tuͤrk. Looſe 214.50 215 50 Goldſiteld 158. 157 Banque Ottomane 738.— 731.— Randmines 222.— 220.— Rio Finto 1943 1957 TLondoner Effektenbörſe. London, 11. Nov.(Telegr,) Aufangskurſe der Effektenbörſe. . 1779 1774 573.— 573.— Oe ferreich⸗ Bau u. Betr..⸗G. Unionbank Ungar. Kredit. 771.— 773.— Wiener Bankverein 537.— 537.— Länderbank 491.— 492.— Türk. Loſe 2.— 25.— Alpine 777.— 124.— Tabakaktien 247.— 246.— Nordweſtbahn—.—— Elbtalbahn—.——.— Staatsbahn 742 50 744. Lomgarden 124.70 127.70 Berlin, Oeſterr. Papierrente „ Silverrente Gold Ungar. Goldr reute ente „ Kronenrente Wch. Frankf. London „ Paris viſta * * Amſterd.„ Napoleon Marknoten Ultimo⸗Noten Tend.: feſt. Verliner Produktenbörſe. am Getreidemarkt war wiederum ſehr ſtill. das Ausland eine ziemlich feſte Haltung bekundet hatte, den Preiſen für Brotgetreide guten Rückhalt. Die Auf 3% Conſols 82˙813 82½] Moddersfontein 11½/ 11 4 Reichsanleihe 82 82½ Premier 95/ 9— 2 Argentinier 87— 87—Rindmines 8% 82 4 Italjener 103/½ 103½] Atchiſon comp. 125 122555 4 Japanerr 90.* 90¾ Canadian⸗ 188½% 180%¼ 3 Merikaner 34— 34— Baltimore 118/ 119½ 4 Spanier 94/ 94½%½ Chikags Milwaukee 160— 160% Ottomanank 19/ 19˙0% Denvers com. 48˙/ 48— Amalgamated 90% 91˙%/Erie 33/8 337%/ Anacondas 10— 10% Grand TrunkIII pref. 51/ 50ʃ˙½ Nio Tinto„F„ ord. 211˙ 21— Central Mining 16% 16˙½ Loutsville 155— 155½ Chartered 33½ 33— Miſſouri Kanſas 48½% 48½ De Beers 18/% 18˙/ Ontario 47¼% 47½ Caſtrand 5% 57%ègSouthern Pacifie 132— 129½ Geduld 2½% 21½ Union eom. 205¼ 2083/ Goldfields 6˙0. 6% Steels eom. 91 92˙%5 Jagersfontein 7½ 7½ Tend.: ſtill. Wiener Börſe. Wien, 11. Nov. Vorm. 10 Ubr. Kredilaktien 657.20 660.—Oeſt. Kronenrente 95.80 95.60 Länderbank 489.70 491.70][„ Papierrente 97.95 97.80 Wiener Bankverein 536.20537.50]„ Sitberrente 97.45 97.95 Staatsbahn 74 20744 70 Ungar. Goldrente 112.45 112.60 Lombarden 124.2025.20„ Kronenrente 91.70 91 75 Martnoten 117.72117.92 Atpine Montan 714.20 721,50 Wechſel Parks 95.70 95.71] Tend:: feſt. Wien, 11. Nov. Nachm..50 Uhr. Kreditaktien 660— 659.7] Buſchtehrad. B. 975— 975.— 97.80 97.85 97.80 97.85 116.50 116.50 112.50 112.60 91.70 91.8 117.92 117.82 241.55 241.82 95 71 95.70 199.65 199 60 1916 19.15 117.92 117.82 117.80 117.75 11. Nov. Produktenbörſe. Das Geſchäft Tatſache, daß gab aber Meinungs⸗ nachfrage und ſtarke Dezemberdeckungen konnte ſich ſogar im ſpäteren Verlaufe eine Befeſtigung durchſetzen, landsangebot nicht ſehr reichlich war. artikel zeigte ſich keine Belebung des Geſchäfts. den Rückgängen in den letzten Tagen auf Deckungen Wetter: trübe. Bertin, 11. Nov. Ri Preiſe in Mark pro 100 kg frei Berlin nstto Kaſſe. 10. Weizen per Dez. 217 50 218 „ Naf 216.75 217.— „ Juu. Roggen per Dez. 149 139 25 „ Ma 174.25 175 25 Hafer per Dez. 155.251547 „Mai 159.75 159.75 10. 11. Mais per Dez.—.——.— „ Mat.——.— nüböl per Novor.—— „Derbr. 54.40 54.70 „ Mat 58.20 53.40 Spiritus 70er loboo——(.— Weizenmehl 29 75 29.75 Roggenmehl 22.40 22,50 zumal das In⸗ Am Markt für Futter⸗ iböl war nach erhöht. (Telegramm.)(Produftendörſe.) N Praduntenbärfe. 11. Nov. Getreide 8(Telegramm.) 10. 11. 5 per 50 kg per 50 x Weizen per April 1417—— feſt 1416—— ſtetig 1180—— 1181—— Roggen per Aril 1027—— feſt 10 24—— ſtetig Okt.———— Hafer per April 764—— feſt 764—— ſtetig Mais per Mai 681—— feſt 680—— rußig gohlraps Augu 13 40 18 50 feſt—— Wetter: Kalt. Liverpooler Vörſe. Liverpool, 11. Nov.(Anfangsturſe.) 10. 11. Weizen per Dezb. 7/10ʃ%½ ruhig 7/10ʃ% ruhig März 718˙0 708 Maſs vel Dez.— träge— träge per Marz——5 **.* Aberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegramme. Telegraphiſche Schiffahrts⸗Nachrichten des Norddeutſchen Lloyd Bremen. November. 9. D. Prinz Heinrich angekommen Alexandrien, D. Kleiſt abgef 155 Sadgbe D. Kronprinz Wilhelm angekom⸗ men Bremerhaven, D. Kaiſer Wilhelm II. abgefahren Bremer⸗ haven, D. Roland paſſiert Dover, D. Bülow abgefahren Antwer⸗ pen, D. Halle paſſiert St. Vincent, D. Goeben abgefahren Port Said, D. Roon abgefahren Neape!, D. Bayern angekommen Genua. Mitgeteilt vom Generalvertreter Hermann Malle⸗ brein, Mannheim, Telephon 180, Hanſa⸗Haus D 1, 7/8. *** Marx& Soldschmidt, Mannheim Telezramm⸗ealdreſſen Margold, Fernſprecher: Nr. 56 und 1637. 11. November 1909. Proviſtonsfrei! — 55 Ver Wir ſind als Selbſtkontrahenten 5 Käufer unter Vorbehalt:% 0% —— .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. 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Genz⸗ Gadecherg— 87zfr Herzogpark, Terrain⸗A⸗G., München 1273;fr— Lindes Eismaſchinen 140— Neckarſulmer Fahrradwerke— 146 Pacific Phosphate Shares junge 67/6 6% Pfälziſche Mühlenwerte, Schifferſtadt 120— Nheinau, Terrain⸗Ge ſellſchaft— 102 zfr Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim— 113 Rheinmühleswerke, Mannheim 140— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. ffendel, Mannheim 11— Schiff⸗ und Maſchinenban.⸗G. Mannheim, Stammaktien— 90zſr Stahlwerk Mannheim— 11¹ Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 110— Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine— M. 185 Unionwerte,.⸗G.„Fabrikenf f. Waleve Eiurich kungen 115⁵— Uinionbrauerei Karlsruhe 50— Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheimm— M. 420 Waggonfabrik Raſtatt— 92 Waldhof, Bahngeſellſchaft 101— Immobiliengeſellſchaft— 120 zfr Zuckerfabrik Frankenthal— 25⁵ ———— Geſchaftliches. *Wichtige Erleichterungen bei m Kochen. In früherer Zeit war das Kochgeſchäft durch eine Reihe höchſt zeit⸗ raubender Nebenarbeiein erſchwert, die namentlich die Aufgabe hatten, die einzelnen Gerichte durch pikante Zutaten zu verfeinern. All dieſe Saucen, Ragouts, Sardellenbutter, gemiſchten Würzen hält heute die Induſtrie gebrauchsfertig am Lager. Ein ſehr ſchätzenswerter Ratgeber hierfür iſt ein kleines handliches Koch⸗ buch der Firma Türk u. Pabſt in Frankfurt a.., welches die⸗ ſelbe jeder unſerer Leſerinnen auf Wunſch koſtenlos zuſendet. — Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmaun: r Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil Franz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Ernuſt Mäller. N Möbel- Ausstellung an elf grossen Parterre-schaufenstern In 8 Mannheim's grösstem Spezlalgeschäft gutbürgerl. Wohnungseinrichtungen von Fr d. R ötte F, ebe, bnshehe Ber. ür Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönſelder; f — * Mannheim, II. November. Keneral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 7. Seite. Belauntnachung. Bekauntmachung. Vermise 05 schtes Für Kureauarbeit en 92 28 + ſacche ich regelmäßig an einem 83 S S 8 8 7 98 8 19 eee Todes-Anz(ige. Hebelſtraße 19 Gochen age en 1189s IFräulein mit ſchöner Handſchrift. Offert. hoſpitals betr. Nr. 45183 J. In heutiger Nr. 45108 1. In der heu⸗ tigen Wahltagfahrt wurde am Tennisplatz Stebt qedler bescmdlereęemn Amrgeie 9 Bes großes, ſchönes Lokal meh⸗ Herr Emil Engelhard, Wahltagfahrt wurden zu Verwandten, Freunden und Bekanuten die schmerzliche Nachricht, dass rere Abende in der Woche zu 0 ſtellbertretender Vorſitzender]Mitgliedern des Stiftungs⸗ es Gott dem Allmächtigen gefallen hat, meinen herzonsguten Sohn, unseren vergeben. 20752 an Rud. Gardé. E 15,55 der Handelskammer, auf die rats des katholiſchen Bürger⸗ lieben Bruder, Schwager und Onkel 3208 7 Beſſeres, ſol. 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Wehe, Lehrerswittwe. ſic an noch einige Tage frel. Offert iegen und daß etwaige Ein⸗ 8 Wark 9 1 1 ich im Beitragen der Bücher,! einige Tage frei. Offſert. ſprachen oder Beſchwerden ere 555 ae aee findet Preſtag ½ Unr vom Trauerhause in ſowie Aufſtellung von Bilan⸗ unt. Nr 11895 an die Expd. gegen die Wahl während Stadtrats⸗Regiſtratur in 5 8 der Abend⸗ Mädchen jeder Art ſuchen u. Bülrg Sdee ein Kaufhaus aufliegen und daß 20776 a. 55 Wed fe bee G2berzglichen 555 be.etwaige Einſprachen oder es ꝙC00b0b0bb Frau Hartmann, G 6, 2. bier 1050 11 Beſchwerden gegen die Wahl 8 5 5 8 14889 Bezeichnung der Beweis⸗ in derſelben unerſtrecklichen 15 b Fräul. aus achtbarer Fam, mittel ſchriftlich oder münd⸗ Friſt, von der Bekannt⸗ 1 0 erne El 10 NE 9 ſucht Stelle evt. zur Aushilfe lich zu Protokoll zu geb machung an gerechnet, bei a. Berkäuferin gleich welcher ſind. 32077 unterfertigter Stelle anzu⸗ 2 0 JBranche. Tadelloſe Zeugn. 10 zeigen und unter Begzeich⸗** 1 zu Dienſten. Offert. u. Nr. Mannheim, 9. Novbr. 1909. Der Oberbürgermeiſter: Martinu. Zwangs⸗Jerſteigerung. Freitag, 11. November 09 vormittags 10 uhr werde ich in Käferthal vor dem ——— —— 20767 an die Exped. ds. Bl. Junge, unabhängige Frau ſucht tagsüber Beſchäftigung, am liebſten Spülfrau. Luiſenring 51, Hinterhaus, 3. Stock rechts. 20775 MWöetgesuche nung der Beweismittel aus⸗ zuführen ſind. 32976 Mannheim, 9. Novbr. 1909. „Oberbürgermeiſter: Martin. Deffeutliche Verſteigerung. Brockhoff& Schwalbe CJ, 10 Enthält die beſten Werke der deutſchen Literatur, ſowie franzöf und engl. Bücher. 2412 Neue Erſchtinungen werden ſtets ſofort aufgenomen. Erstklassige, amerikanische 2 deutsche und russische Fa- —— Ratbaus 9 b Zahlune 2— é— a Sengegg 108 Monats⸗Abonnements von Mk..— an brikate empfehlen: Jee u rſteigern: 11898 nachmittags! r. 5— 5 7 Jahres⸗kbonnem nts von mk..— an unmöbl. Zimmer der Fir a Geber und Mader gem.§ 373.⸗G.⸗B. öſſentlich gegen bare Zahlung verneigern:— 715 Tonſien gew. 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Es wurde darin darauf hingewieſen, daß dieſe Einrichtungen ſchon ſeit Jahr⸗ zehnten an der See beſtehen, und derart verbreitet ſind, daß ſich ein Seebad ohne Familienbad gar nicht mehr rentieren würde. Sogar Preußen verdankt bekanntlich trotz ſeiner als ſehr ſtreng verrufenen Polizei ſein Familienbad im Wannſee bei Berlin, dem leider zu früh verſtorbenen, fortſchrittlich und freiheitlich geſinnten Polizei⸗Präſidenten von Stubenrauch. Unſeres Wiſſens hat dieſe Einrichtung noch niemanden geſchadet, obgleich nicht darnach ge⸗ fragt wird, ob die Teilnehmer verheiratet ſind oder nicht. Da nun einmal die finanziell weniger gut Geſtellten ſich ein Seebad nicht erlauben können und ſicher eine große Zahl dieſer, den Bade⸗ und Schwimmſport im Kreiſe ſeiner Familie auch pflegen möchte, müſſen ſie eben mit einem Hallenbade verlieb nehmen. In der Schweſterſtadt Heidelberg iſt bereits die Gründung eines Fami⸗ fienbade⸗Klubs erfolgt. In gleicher Weiſe ſoll auch hier, mit Anſchluß au dieſen Heidelberger Klub, ein Familienbad ins Leben gerufen werden. Intereſſenten werden gebeten, ihre Adreſſen unter„Familienbad“ hauptpoſtlagernd nie⸗ derzulegen. J. M²inerslwasserfahrik mit slektr. Betrleb. Telenh. 3279 SKportliche Nundſchau. Motorbootſport. * Der Deutſche Motorjachtverband hat am Montag in Berlin im Sitzungsſaal des Kaiſerlichen Automobilklubs ſeine zweite ordentliche Tagung abgehalten. Vertreten waren der Kaiſerliche Automobilklub, der Katſerliche Jachtklub, der Motorjachtklub von Deutſchland, der Deutſche Motorjachtklub, der Bahriſche Automo⸗ bilklub, der Rheiniſche Motorjachtklub und der Nord⸗ deutſche Antomobilklub. Bei den Neuwahlen für den Vorſtand er⸗ nannte der Kaiſerliche Jachtklub als neuen Vizepräſidenten lenz Arnim, als Vorſitzender wurde Geheimrat Busley ge⸗ wählt und als Beiſitzer Konſul Kuſtermann: Bei der Beratung der Anträge wurden die Vorſchläge der Techniſchen Kommiſſion zu den Vermeſſungsbeſtimmungen allgemein freudig begrüßt, und der Verbandstag beſchloß, dieſe neuen Formeln für die Motor⸗ und Segelleiſtung dem Internationalen Verband zur Annahme vorzu⸗ ſchlagen. Die Feſtſtellung der Wettfahrtktage für 1910 er⸗ gab folgende Terminſiſte: 5. Juni Regatfa des K. A. K. im Müg⸗ gelſee, 17. Juni Regafta des K. A. K. auf der Elbe um den Hohen⸗ lahe⸗Preis, 19. Juni lokale Regatta des Norddeutſchen A. K. in Hamburg, 25., 27. und 29. Juni Regatten des K. A. K. und des K. J. K. auf der Kieler Föhrde, 20. bis 23. Juni Regatten des Bayperiſchen und Kaiſerlichen Automobilklubs auf dem Starnber⸗ Ho]“ am Bahnhof. 2077 Kinde ſofort geſucht. Off. u. MNr. 11870 an die Exp. ds. Bl. Näheres E 7 18, III ger See, 27. bis 31. Juni Bodenſee⸗Woche des Motor⸗ Jacht⸗Klubs von Deutſchland, 11. September Berkiner Herbſt⸗ Regatta des Maotor⸗Jacht⸗Klubs von Deutſchland unter Betei⸗ ligung des K. A. K. Von den bisher abgehaltenen internatipnglen Regatten werden alſo 1910 die See⸗Regatta Kiel⸗Travemünde, die Rheiniſche Motorboot⸗Woche und die Regatten um den Preis der Nordſee und Oſtſee ausfallen. Als Ort für den nächſten Verbandstag wurde wieder Berlin gewählt. Raſenſpiele. I. Fußball. Vergangenen Sonntag ſpielte die 1. Mannſchaft der Fußballgeſellſchaft„Olivia“ gegen die 1. Mannſchaft der Wa er„Kickers“ in Mannheim. Das Spiel neigte ſich auf Mannheimer Seite und zwar gewann die„Olivia“ mit:10 Goals. Nächſten Sonntag ſpielt die 1. Mannſchaft der „Olivia“ gegen die 1. Mannſchaft des Jußballklubs„Ger⸗ mania“⸗Friedrichsfeld. 5 J. M. Fußball⸗Reſultate. Ligaſpiele: In Kaiſerslautern unterlag .G. 1896 dem dortigen Fußball⸗Verein mit 12 21.)— In Ludwigshafen war der hieſige Fe. CEklub Germania ſiegreich, den er unt 50 Toren ahfertigte. Alten Herren der einheimiſchen Bereine Union, V. f. B. und.Cl. Phönix halten ſich vergangenen Sonntag bormiktag zu einem friedlichen Wettſpiele zuſammengefunden, das Union mit:1 Toren für ſich entſchied. 11264 Brookland-Automobilrennbahn in England 8. November 1909. Hemery auf 200 PS. Benz-Rennvagen unvan — Fliegender Start— Meile in 14.082 Sckunden— 205,666 km in der Stunde 5 Kilom. in 17.761 Sekunden— 202,648 km in der Stunde ˖— Stehender Start— he Meile in 25,566 Sekunden— 113,283 km in der Stunde 1 Kilom. in 3l,326 Sekunden— 114,897 km in der Stunde 1 Meile in 44,268 Sekunden— 140,357 km in der Stunde — annbheim Berlin, Hamburg, Köln, Dusseldorf, Essen-Ruhr, Oberhausen(Rhld.), Saarbrucken, Dortmund, Dresden, Breslau, London, Paris, Wien, Budapest, New-Vork.