Viſion Gadiſche Volkszeitung.) N Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 30 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile. 28 Pfg. Auswärtige Inſerate. 30„ Die Reklame⸗Zeile 1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗ Anunahme für das Mittagsblatt Morgens der Stadt Mannheim und Umgebung. e Neueſte Nad Alnabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsburcaus in Berlin und Narlsruhe. 5% 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. (Mannheimer Volksblatt.) Eileert 17 „General⸗Anzeige Mannheim““, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktion 377 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 218 85 Dienstag, 30. November, 1909. Ecbendblatt) Die ersfane des ice Die Thronrede. Berlin, 30. Nov.(11.45 Uhr vorm.) Die vom Kaiſer verleſene Thronrede lautet folgender⸗ naßen: WGeehrte Herren! Bei dem Eintritt in Ihre Beratungen entbiete ich Ihnen, zugleich namens der verbündeten Regierungen, Gruß und Willkommen. Nachdem die in Ihrer letzten Tagung vereinbarte Steuergeſetzgebung dem Reiche neue Einnahme⸗ quellen erſchloſſen hat, muß beharrlich dahin geſtrebt werden, die finanzielle Stellung des Reiches mit den ſo gewonnenen Mitteln zu befeſtigen. Der Ihnen zu⸗ gehende Etatsentwurf für 1910 entſpricht dieſer Aufgabe. Ein Nachtragsetat für das laufende Jahr faßt die Rückſtände aus den Jahren 1906 bis 1909 zuſammen, die das Reich nach dem Finanzgeſetze vom 15. Juli 1909 zu Übernehmen hat. Die Arbeiten des Bundesrats an der in einem Vor⸗ entwurfe bereits bekannt gegebenen Reichsverſiche⸗ rungsordnung nähern ſich ihrem Abſchluſſe. Dieſes Geſetz wird, neben einer Vereinheitlichung des gelten⸗ den Rechts und Aenderungen in der Organiſation, die Kranken⸗ verficherung auf weitere Kreiſe ausdehnen und der Fürſorge für die arbeitenden Klaſſen die„%% verſ ſicherung hinzufügen. Ein neuer Geſetzentwurf wird die Vorſchriften der nicht vollſtändig verabſchiedeten Gewerbeordnungs⸗No⸗ velle zuſammenfaſſen, über welche zwiſchen den verbündeten Regierungen und dem Reichstag Einverſtändnis beſtand. Da⸗ neben wird ein beſonderes Geſetz über Hausarbeit vor⸗ gelegt werden, außerdem wird Ihnen der Entwurf eines Stellenvermittlergeſetzes zugehen. Die in der letzten Tagung gleichfalls nicht erledigten Ent⸗ würfe einer Strafprozeßordnung und einer dovelle zum Gerichtsverfaſſungsgeſetz über die Organiſation der Strafgerichte werden Ihnen von neuem unterbreitet werden. Unſere überſeeiſchen Beſitzungen in Afrika und der Südſee entwickeln ſich erfreulich. Das Anwachſen der eigenen Einnahmen hat das Reich von Ausgaben für unſere Kolonien nicht unerheblich entlaſtet. Es wird Ihnen vor⸗ geſchlagen werden, die Ufambarabahn bis zum Kilimandſcharo fortzuführen und das ſüd⸗ weſtafrikaniſche Bahnnetzauszurunden. Dieſe Bahnbauten in Südweſtafrika werden es ermöglichen die Kopfſtärke der im Schutzgebiete verwendeten Truppen weiter zu verringern. Die Zunahme der werktätigen Bevölkerung und die Erhöhung der Vermögenswerte in den Schutzgebieten machen eine Reform des Gerichtsweſens erforder⸗ lich. Zunächſt wird eine dritte Inſtanz in der Heimat zu er⸗ richten ſein. Der Entwurf eines Kolonialbeamten⸗ geſetzes wird Ihnen vorgelegt werden. Auch werden die Bezüge der Kolonialbeamten neu zu regeln fein, nachdem die Beſoldungsreform im Reiſche abgeſchloſſen wor⸗ den iſt. Das Geſetz vom 16. Dezember 1907, betreffend die Handelsbeziehungen zum britiſchen Reiche, tritt mit dem 31. Dezember d. J. außer Kraft. Es wird Ihnen ein Geſetzentwurf zugehen, durch den der Bundesrat ermächtigt werden ſoll, den beſtehenden Zuſtand um weitere zwei Jahre zu verlängern. Auch ein Handelsvertrag zwiſchen dem Deut⸗ ſchen Reiche und Portugal wird Ihnen unterbreitet werden. Um dem deutſchen Volke eine ruhige und kraft⸗ volle En. twicklu ng zu ſichern, iſt meine Regierung andauernd bemüht, friedliche und freundliche Be⸗ ziehungen zu den anderen Mächten zupflegen und zu feſtigen. Mit Befriedigung ſehe ich, daß das mit der franzöſiſchen Regierung getroffene Ab⸗ kommen über Marokko in einem Geigte ausgeführt wird, der den Zwecken, die beiderſeitigen Inter⸗ eſſen auszugleichen, durchaus entſpricht. Im Deutſchen Reiche iſt ebenſo wie in der öſterreichiſch⸗ Ungariſchen Monarchie dankbar der Zeit gedacht worden, als vor einem Menſchenalter die ſpäter durch den Beitritt Italiens zum Dreibund erweiterte Alliance beider Mächte ins Leben trat. Ich hege das Vertrauen, daß das Zuſammenhalten der drei verbündeten Reiche auch ferner ſeine Kraft für die Wohlfahrt ihrer Völker und die Erhaltung des Friedens bewähren wird. Und nun, geehrte Herren, wünſche ich Erfolg zum Heile des Reichs! *** Vergleicht man die Thronrede vom 19. Februar 1907 und die vom 30. November 1909, ſo fällt der gründliche Um⸗ ſchwung unſerer innerpolitiſche N Bethältniffe deutlich in die Augen. Damals eine Thronrede von ganz ſtark ausgeprägtem politiſchen Charakter, Abſage an den kleinlichen Parteigeiſt, Appell an die Bürger, Bauern und Arbeiter einigende Kraft 1 Nationalgefühls. Mit der Abſage an den kleinlichen Parteigeiſt des Zentrums verband ſich eine Verurteilung der Sonademdtratte die ſich als wahre Vertreterin der Arbeiter⸗ Ueberredung die S Ihren Arbeiten gedeihlichen nichts für ſie und den Kulturfort⸗ ſchritt getan habe, es 5ie J des Werkes im Geiſte Kaiſer Wilhelms I. verheißen, ein Geſetz zur Einſchränkung der Veſtrafungen wegen Majeſtäts⸗Be N angekündigt. Die Thronrede von 1907 ſchloß: möge das nationale Empfinden und der Wille zur Tat, aus dem dieſer Reichstag hervorgegangen iſt, auch über ſeinen Arb⸗ walten— Deutſchland zum Heil. Die Thronrede von 90 ſchließt: Ich wünſche Ihren Arbeiten gedeihlichen Erfol Hoile des Reichs! Schluß und Inhalt der beiden Thr ſind grundverſchieden. Ueber die äußerſt nüchterne und tr Thronrede von 1909 läßt ſich wirklich nicht viel mehr als daß man zwiſchen ihren Zeilen den Umſchwung der Z3 lieſt. Das Arbeitsprogramm wird trocken und geſchäftsmä entwickelt, es werden Vorlagen angekündigt, die nach ein Verlautbarung aus der Reichskanzlei den„Parteigeiſt aufſtacheln“ können oder nach dem Wunſche des Reichskanz doch nicht ſollen. Irgend etwas wie ein Regierungsprogramn ein Ziel der Regierung unter dem neuen Reichskanzler leitende Idee in dem Wirrwarr der inneren Lage iſt in die Thronrede hineingeſchrieben worden. Der Reichs ließ vorher verkünden, daß Thronreden im allgeten geſchäftlichen Charakter trügen und daß von dieſer Gewöhnu nur ſelten abgegangen worden ſei. Wenn dieſe Gewöhn beſteht, man hat ſich diesmal peinlich genau an ſie geh Wer von der Thronrede eine„bedeutungsvolle Orientier, erwartete, iſt gründlich enttäuſcht worden. Aber man w ſett Sonntag durch die„Tägl. Rundſchau“, daß derartige nicht zu erwarten ſei. So fügt ſich dieſe Thronrede in Bild des ardtenle ten Kurſes des Schweigens, Abwartens, Zauderns ein, das von manchem gebilligt wird— der Reichs⸗ kanzler handle vorſichtig, klug und tapfer, wenn er e lehne, den hadernden Parteien als K von anderen bitter gekadelt wird hweigſamkeit des Reigskanzler folg zu brechen geſucht haben Der Reichskanzler w feſtlegen. Wir müſſen nun abwarten, 5 5 Nei was er in der ſchrontede nicht getee beied in Ausſicht geſtellt 9150 mit deß daß kanzler„alle ſtaatserhaltenden Parteien zur Eintre zur Milderung, nicht zur Verſchärfung der Gege mahnen werde“. Deutlich erkennbar wird aus der Th und ihren bezeichnenden Schlußworten nur, daß des K Abſicht dahingeht, der Zukunft Arbeits felder zu erb bei deren Beſtellung er hofft, den Hader der Partei Stillſtand und Schweigen zu bringen. In der Unri Verwirrung unſerer inneren Verhältniſſe ein mageres gramm, ein Programm, das vermutlich keiner Parte genügen wird. Es iſt ſehr zweifelhaft, ob die aufgeſta Parteileidenſchaften ſich ſo ohne weiteres werden drängen laſſen, um den Reichstag auf ganz beſ ſtimmte Vo nüchtern und geſchäftsmäßig zu köngentrieteſt Es i anzunehmen, daß die Parteien bei den Elatsberatu e die blaſen, Verhültniſſe 111 8 gründl ch deteden und or ehe ſie an die Beſtellung der von der Ae Arboitsfelder gehen. Und da iſt es zweifelhaft, ob der Lauzler den Sturm m 1 einigen eee Wor Seuilleton. Alfred Rethel. (Zu ſeinem 50. Todestage.) Am 1. Dezember 1859 erlöſte der Tod einen großen Künſtler vom Leben, dem er ſeit ſieben Jahren ſchon eigentlich nicht mehr angehört hatte: Alfred Rethel. Recht wie ein Tröſter und Freund trat der Knochenmann, deſſen weltbeſiegendes, welterlöſendes Wirken er ſo tiefempfunden geſchildert, zu dem geiſteskranken Manne, dem die Schönheit der Kunſt und des Lebens nichts mehr zu bieten hatten. Die Düſſeldorfer Künſtler, aus deren Kreiſe Rethel hervorgewachſen, gaben ihm das letzte ehrende Geleite, und in allen lebte das Bewußtſein, die deutſche Kunſt begrabe hier einen ihrer bedeutendſten Meiſter, doch nachdem ein weiteres halbes Jahrhundert uns von dieſem tragiſchen Künſtlerſchickſal entfernt hat, dürfen wir ſagen, daß der Verluſt, den die deutſche Kunſt mit Rethels frühem Zuſammenbrechen erlitt, noch weit groößer war, als ſeine Zeitgenoſſen ahnten. Mit ihm iſt nicht nur der größte Meiſter der Hiſtorienmalerei im 19. Jahrhundert dahin⸗ geſunken, ſondern wohl überhaupt die genialſte monumentale Be⸗ gabung, die ſeit der Zeit Dürers und Grünwalds in deutſchen Landen erſtanden iſt. Seinen bedeutendſten Werken, den gran⸗ diofen Fresken des Aachener Rathauſes, der düſter dämoniſchen ſeines Totentanzes, der Shakeſpeariſchen Lebenskraft Kunſt nichts an überragte. übermenſchlichen Starrheit; er hatte noch nicht ſeine Ohe erreicht, als ihn des Wahnſinns Nacht von dem Lichtpfade feines Könnens in den Abgrund ſtürzte. Alfred Rethel wurde am 15. Mai 1816 in Aachen geboren; die Vaterſtadt hat ihrem größten Sohne das Leben durch unberſtändigen Widerſpruch arg verleidet: heute ſind ſeine Fresken ihr höchſter Schmuck. Mit ſieben Jahren ſchon zeigte er eine fabelhafte Geſchicklichkeit im Zeichnen, wußte einmal geſchaute Szenen in kräftiger Bleiſtifkſkizze ſeſt⸗ zuhalten; als zwölfjähriger Junge ſchilderte er zwei zegangene Ochſen und die durch ſie hervorgerufene Aufregung in einer Lebendigkeit, die uns in Staunen verſetzt. Mik 18 Fahren kam er auf die Düſſeldorfer Akademie und galt hier als Wunder⸗ knabe, ſo raſch und mühelos wußte er ſich ein großes kechniſches Können anzueignen. Da die Familie durch ein großes Brand⸗ unglück, das den Vater betroffen hatte, in ärmliche Verhältniſſe gekommen war, war der zarte, ſchwächliche Jüngling früh ge⸗ wungen, für die Seinen zu ſorgen. Eine Schule hatte er nie beſucht, denn als Kind war er von einem Wagen überfahren und ſchwer verletzt worden. Lange blieb ihm davon eine Schwer⸗ hörigkeit zurück, und vielleicht haben wir auch hier die Grundlage ſeines ſpäteren Gehirnleidens zu erkennen. Die Lücken ſeiner Bildung hat Rethel durch eifriges autodidaktiſches Studium aus⸗ gefüllt und ſich eine Tiefe und Klarheit hiſtoriſcher Anſchauungen erworben, die bereits in ſeinen allerfrüheſten Bildern zutage treten. Der Sechzehnjährige ſtellte einen heiligen Bonifätfus aus, deſſen bedeutungsvoll heilige Haltung, deſſen ernſthaft gewaltige Kraft alle anderen hiſioriſchen Bilder des Düſſeldorfer Kreiſes Auch in den Iluſtrationen, die er als Broterwerb für Sa und Geſchichtsbücher entwarf, verleugnet ſich dieſe Groß⸗ d Die Bedeutung ihrer linearen und Zeich: der Anſcha ung nirgends. durch⸗ Eigenart, das elgenkliche a Könten Rethel lange Zeit ab. Doch ſind von ihm Farbenſkie geworden, die auch ein erſtaunliches koloriſtiſches zeigen, dem nur die rechte Pflego und Ausbildung fehlte. iſt auch die maleriſche Haltung ſeiner Aachener Fres nierend und farbig wirkungsvoll, eine wahre Erquickt Schülers Kehren ſieht. In dieſem Auftrag, den Kröuung des Aachener Rathauſes mit Fresken aus der Geſchichte Großen auszumalen, ſah Rethel mit Rechk die große At deren er bedurfte. Aber erſt nach 6 Jachren, in denen er gewißheit blieb und ſich mit widrigen Vorhältniſſen her mußte, konnte er die Ausführung beginnen. Der frohe Jüngling wurde dadurch mit einer tiefen Verbitterun Kunſtkritik und Publikum erfüllt; die inbrünſtige Verehrung, der er an der Kunſt hing, ſteigerte ſich zur Ekſtaſe, und noch Herzensirrungen, eine zunächſt unglückliche Liebe truten, vergrub er ſich gauz in ſeine Kunſt. Arbeiten im Aachener Rathauſe, die er mitten in der lichkeit der Ab⸗ und Zugehenden und unter der obe hämiſchen Kritik der Menge vornehmen mußte, über berzweifelte Stimmungen. Hatte er den Tag über geft kam der Abend und eine ferne wehmütige Muſik klan Straße herein,„dann erlahmte der geſchäftige Pi lautes Schluchzen du⸗ Söpfung ſaß. In ſolch entſeklicher Verzi ſüch, wie er an die Mutter ſchreibt, ſein 5 5 Soſſen 11 7 5 Erden an die Kunf 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Al en blatt.) Mannheim, 30. November. hezwingen können, mit einigen Mahnungen zur Eintracht und zum Frieden wird auskommen können und mit den anften philoſophiſchen Hinweiſung auf die Arbeit. Die Zeit iſt nun einmal aus den Jugen, und da bedürfen wir einer Regierung und eines Reichskanzlers, die Initiative, klare Ziele, feſten Willen zeigen und nicht einfach zuſehen, wohin 115 Strom treibt, und nicht ſich und den verführen chten, Vogelſtraußpolitik zu treiben gegenüber dem Sturm, 5 dem das Reichsſchiff dahintreibt. Die Etatsdebatten werden bald zeigen, daß der Reichskanzler nicht in der Re⸗ ſerve bleiben kann, in der ſich die Thronrede hält; warten wir ab, ob in ihnen die Regierung einen feſten Standpunkt d eine führende Stellung inmitten des heißen Kampfes swiſchen rechts und links gewinnen wird, die die Thronrede angeblich aus traditioneller Gepflogenheit— ſo ganz ver⸗ miſſen laſſen, und ob es ihm gelingen wird, wie er augen⸗ ſcheinlich in Abſicht hat, den Reichstag ohne inneren Kriſen über die nächſten zwei Jahre bis zu den Neuwahlen hinweg⸗ uführen. Es würde ein nicht geringes diplomatiſches Mittler⸗ alent Polftische Hebersicht. *Maunheim, 30. November 1909 Auſſichtsratspolitik. Die„Nationalliberale Korreſpondenz“ ſchreibt in einem el, der durch Sperrdruck als offizielle Kundgebung der rtei gekennz eichnet wird: 8 iſt eine der unerfreulichſten Gepflogenheiten der chen Preſſe— eine, die ſchon faſt wider die guten Sitten ößt— daß Legenden in ihr nicht ſterben wollen. Daß tan von Hiſtörchen, die einem in den Kram paſſen, ſich nicht nt, auch wenn ihre Unwahrheit hundertfach erwieſen 7 iſt. So geht es 995 Sommer nun bald 5 den beralen Aufſichtsratspolitik“ Wir haben die Nachricht r wiederholt dementiert. Deshalb läßt die agrarkonſerva⸗ und die chriſtlichſoziale, antiſemitiſche Preſſe doch kaum Woche verſtreichen, ohne ihren zumeiſt, recht ſpärlichen h an der angeblichen„Aufſichtsratspartei“ zu üben. Wir en uns nun noch eigmal um authentiſche be⸗ ht, und können daraufhin folgendes mitteilen. Der Vor⸗ der heſſiſchen Landesorganiſation, Abg. Dr. Oſann, hat, in der Proſſe die Anſicht aufgetaucht war, die Aeuße⸗ n des Freiherrn v. Heyl hätten ſich auf die national⸗ le Partei bezogen, mit dieſem längere Zeit korreſpondiert as Reſultat dieſer brieflichen Erörk erungen ihm am Oktober t„Ich werde auf dem Eiſenacher tag erklären, Ausführungen ſeien völlig aus 515 enhang geriſſen, nicht gegen Fraktion oder ein Mitglied ben gerichtet.“ Herr v. Heyl hat darauf unter dem ktober geantwortet: Damit dürfte ämiſchen Schwatz wohl die letzte Grundlage entzogen brigen iſt uns von Teilnehmern der Darmſtädter ng— u. a. auch von ihrem Leiter Dr. Oſann— ſichert worden: ſie hätten die Bemerkung des 1 Heyl keineswegs gegen die nakionalliberale Fraktion npfunden. Und dieſer Eindruck der Augen⸗ und un wird am Ende doch auch wohl als Beweismittel 1 85 für 15 e des Wumencſchrke Geheimrat Peters, anzuſehen iſt. In der Denk⸗ W rden der Schiffsverkehr auf dem Rhein, der Weſer lbe, ferner die Aufwendungen in Betracht gezogen, Bewältigung des Verkehrs in den nächſten Jahren d über die Tätigkeit der Zweckverbände und der n geſprochen. In Bezug hierauf heißt es in der auf die ſpäter eingehender zurückzukommen wir hebung der Abgaben würde für alle drei Ströme zu erfolgen haben, der 5 Gnterklaſ⸗ un binſichtlich der Verteilung 175 Gitler auf 95 nen Klaſſen vorausſichtlich im weſentlichen gleicharkig ſein Wenn ein ſolcher Tarif für den Rhein eine andere Durch⸗ iſtung des Tonnenkikometers ergibt als für die beiden „Ströme, J0. at, das eine Elache, darin, daß die ge⸗ ringwertigen Maſſengüter in der Rheinſchiffahrt eine größere Rolle ſpielen. Von den für das finanzielle Ergebnis der Tarife beſonders wichtigen Güterarten würden Kohlen, Erze und Steine i in den niedrigſten, Getreide, Petroleum und ſogenannte Stückgüter in der höchſten, Noheiſen und Halbfabrikate in den Mittelklaffen erſchein en. Der Zinsſatz für Strombaukapitalien iſt hier überall— auchf für die Weſer— mit 4 Proz. berechnet wor⸗ den, obwohl die Bürgſchaft der preußiſchen Provinzialverbände ind des bremiſchen Staates für den Abgabenertrag des Rhein⸗ Weſerssdanals auf 3 Proz. eines Baukoſtenanteils beſchränkt iſt. In dem Zufammenhange einer Darſtellung der finanziel⸗ len Aufgaben der Zweckverbände wird aber mit den tatſächlichen Selbſtkoſten der Geldbeſchaffung durch die Staaten, welche zur Zeit etwa 4 Prozent betragen, gerechnet werden müſſen. Die Abgaben würden bei der Ausladung oder Einladung und im Verkehr nach dem Auslande an den Grenzübergängen zu erheben ſein durch das in den Häfen ſowie bei den Grenz⸗ zollämtern tätige Perſonal zugleich mit Hafengeldern, Zöllen und ſtatiſtiſchen Gebühren. Bei den verhältnismäßig wenigen Außladungen am freien Ufer würden ſubſidär die Gemeinde⸗ behörden einzutreten haben, und zwar— ebenſo wie in kom⸗ munalen Häfen— gegen Erſtattung der Unkoſten. Der Ertrag aller Hebungen würde an eine Zentralſtelle fließen und von dort an die dem Zweckverbande angehörenden Staaten nach einem für längere Perioden zu vereinbarenden, den Stromban⸗ koſten entſprechenden Maßſtabe verteilt werden. Die Strom⸗ bautätigkeit bleibt Sache der Einzel ſtaaten; bei der Bemeſſung ihrer Anteile an den Einnahmen der Stromkaſſe werden aber nur diejenigen Neubauten und Unterhaltungsarbeiten, welche von dem Zweckverbande als ſchiffahrtsförderlich anerkannt ſind, mit den vereinbarten Koſtenbeträgen berückſichtigt. Derjenige Teil der Strombaukoſten, welcher für andere als Schiffahr intereſſen aufgewandt wird, bleibt außer Anſatz und wird durch Schiffahrtsabgaben nicht gedeckt. Ebenſo werden die Nutzun⸗ gen der Ströme von den auf ſie verwendeten Ausgaben bei Feſtſtellung der Anteile abgezogen. Die hier genannten Sum⸗ men würden nach dieſen Geſichtspunkten einer Einverſtändnis der beteiligten Staaten zu unterziehen ſein; haben e die Bedeutung von Höchſtbeträgen. Auch die Koſten der laufenden Unterhaltung und Verwaltung werden nicht immer voll, bei manchen Strömen ſogar zu einem erhebli⸗ chen Teile nicht im Schiffahrtsintereſſe aufgewendet. Die Verwaltung des Zweckverbandes würde ſich einfa geſtalten und vorausſichtlich keinen weſentlichen Ko⸗ ſtenaufwand, insbeſondere keine oder keine irgendwie erhebliche Vermehrung des Beamtenperſonals erfordern. Die Mitwirkung der Schiffahrtsbeteilig⸗ im weiteren Sinne des V 8— an der Ve ltung wird in über die Bildung der 3 berbände abzuſchließenden Verträgen näher zu regeln ſein. i iſt in Betracht zu ziehen, daß die Ziele und Zwecke der Verwaltung ſich von den im Eiſenbahnweſen maßgebenden nicht unweſentlich unterſchei⸗ den. Denn es handelt ſich bei der Erhebung von Schiffahrts⸗ abgaben nicht um die Erzielung von Ueberſchüſſen für den Staat, ſondern nur um die Deckung der Selbſtkoſten oder wenig⸗ ſtens eines angemeſſenen Teiles der Selbſtkoſten und nicht um die Bemeſſung der Frachten, ſondern um die Feſtſtellung von 1 mehr oder weniger unbedeutenden Frachtzuſchlägen⸗ Zum Schluß wird den widerſpenſtfgen Schiffahrts⸗ initeréſſenteſt und Bundesſtaaten abermals damit gedroht, daß Preußen für die ferne Verbeſſerung ſeiner natürlichen Waſſer⸗ ſtraßen ſolange keine Mittel aufwenden wird, als bis die Schiffahrtsabgaben zur Einführung gelangt ſind. Vadiſche Politik. Aus den Landtagskommiſſionen. F. Karlsruhe, 30. Nov.(Von unſ. Karlsr. Bur.) Die Budgetkom m 1110 tagte heute unter dem Vorſitz des Abg. Rebmamn erſtmals. Das proviſoriſche Steuergeſetz fand die Zuſtimmung der Kommiſſion. Die Berichterſtattung des Geſetzes über Erhöhung det Bier⸗ ſteuer übernahm der Abg. König, nachdem der Abg. Kopf(Ztr.) eUebernahme abgelehnt hatte. Die Berichterſtattung über die einzelnen Poſitionen des Bud⸗ gets wurde verteilt, wie folgt: Spezialbudget des Staatsminiſteriums und des Miniſteriums des Gr. Hauſes, ferner Finanzgeſetz und Adminiſtrationskredite: Abg. Rebmann(natl.). Juſtizbudget: Abg. Fehrenbach(3Ztr.), 17 785 e * 7 en Strafanſtalten: Abg. Frank(ſoz.), Kultus, Hoch⸗ und Mittelſchulen: Abg. Köndg N eN 2 ²˙-A——„ eeeeereeeereeeee Nachprüfung im 3. Die im Großherzogtum zum Geſchäftsbetrieb zuge⸗ 5 Feuerverſicherunasunternehmungen können durch lan⸗ desherrliche Verordnung verpflichtet werden, beſtimmte, nach (natl.), Vol lksſchule: Abg. Kolb(ſoz.), N Abg. Bogel⸗Mannheim(Dem.) Budget des Miniſteriums des Innern: Abg. Kopf(Ztr.), ſoweit nicht einzelne Poſttionen ſolgenden Abgeordneten zugewieſen wurden: Gewerbeau n Geſetze: Abg. Willi(ſoz.), Statiſti Gewerge Abg. Neuhaus(3tr.), Heil⸗⸗ Pflege⸗, Beſſerungs⸗ ehungsanſtalten: Abg. Schofer(Ztr.), Landwirtſchaft: Abg. Schüler(Ztr.), Waſſer⸗ und Straßenbau, Wiſſenſchaften und Künſte hrung der ſozialen Bergweſen: Abg. Blümmel(Ztr.). Budget des Finanzminiſteriut der Abg. Weißhaupt⸗ 5 Pfullendorf(Ztr.) ſoweit nicht einzelne nannten Abgeordneten zugewieſen ſind: waltung: Abg. Sänger(natl.), Kaſſenverwaltung, Schuldentilgung: Abg. Schwal“(ſoz.), Zoll⸗ und Steuerverwaltung, Abg. Süßkind(ſoz.). Budget der Oberrechnungskammer: Abg. Neuhaus(z3tr.). Budget der Eiſenbahnbetriebsverwaltung: Abg, Hummel (Dem.) Budget des Eiſenbahnbaues: Budget der Eiſe (Dem.) F. Karlsruhe, 30. Nov.(Von unſ. Karlsruher Bureau.) Die Kommiſſion für Juſtiz und Verwaltung, deren erſter Vorſitzender Abg. Frank, und deren ſtellvertretender ſitzender Abg. Dr. Koch iſt, hat ſich geſtern lonſtituiert und wird heute nachmittag tagen. F. Karlsruhe, 30. Die Geſchäftsordnur Poſitionen nachſtehend ge⸗ Forſt⸗ und Domänenver⸗ Salinenverwaltung, Allgem. lbg — Abg. Pfefferle(natl.) ſenbahnſchuldentilgungskaſſe: Abg. Hummel Vor⸗ Nov. 98 (Von unſ. Karlsruher Bureau) „Kommiſſron hat den Ver⸗ trag mit der Aktiengeſellſchaft Badenia über Herſtelung der Druck⸗ ſachen der Kammer genehmigt. Die Ausgaben hierfür betrugen, wie wir hören, im letzten Landtage über 60 000 Mark. Zur Fahrnisverſicherung. Nov.(Korr.) Den Landſtänden und ſlen Kammer ging ein Ge ſetzentwurf zu be⸗ tre effend die Aenderung des Fahrnis ve geſetzes. Danach werden die bisherigen Beſtimmungen 5170 188 85 erſetzt: 8 Bei der Feuerverſicherung Fabriſen iſt der der zeige tvete Karlsruhe, 29. zwar zunächſt der E von beweglichen Sachen Verſicherer verpflichtet, von der Feſtſetzung Entſchäd digung innerhalb einer Woche dem Bezirksamte An⸗ zu machen, in deſſen Bezirk der Verſicherungsfall einge⸗ n iſt. Iſt der Verſicherungsvertrag mit einer zurzeit des Ver⸗ ſicherungsfalles nicht zugelaſſenen ausländiſchen Verſicherungs⸗ unternehmung abgeſchloſſen, ſo iſt der Verſicherte zur Erſtattung dieſer Anzeige berpflichtet. § 2. Wer der ihm nach§ 1 obliegenden Anzeigepflicht zu⸗ widerhandelt wird mit Geldſtrafe bis zu 150 M. beſtraft. Neben dem Verſicherer verfclt dieſer Strafe auch der, wel⸗ cher dem Verſicherer gegenüber als deſſen Vertreter, Bevollmäch⸗ tigter oder Agent die Verpflichtung zur Anzeige übernommen dem Umfang ihres Geſchäftsbetriebes im Großherzogtum zu be⸗ weſſende jährliche Abgaben bis zur Höhe von 3 vom Hundert der Geſamtbruttoprämieneinnahue für gemeinnützige Zwecke, insbe⸗ ſondere zur Förderung des Feuerlöſchweſens und zur Unter⸗ ſtützung von Mitgliedern von Feuerwehren und ſonſtigen bei der Hilfeleiſtung in Brandfällen verunglückten Perſonen oder ihrer Hinterbliebenen, zu leiſten. § 4. Dieſes Geſetz tritt am 1. erforderlichen Vollzugsbeſtimmungen des Innern. Aus der Begründung heben wir hervor: Vorſtehende Aenderungen ſind veranlaßt durch das auf 1. Januar in Kraft tretende Neichsgeſetz betr. den Verſicherungs⸗ vertrag. Dasſelbe ſchließt zwar eine Nachkontrolle der Ver⸗ ſicherungsverträge nicht aus. Da aber das landesrechtliche Ver⸗ bot der Ueber⸗ und Doppelverſicherung hinfällig wird und des⸗ Balb die Nachkontrolle ihren Hauptzweck, die Beachtung dieſes Verbots zu überwachen, nicht mehr erfüllen kann, hat man davon abgeſehen, ſie noch aufrecht zu erhalten. Dabei darf darauf hin⸗ gewieſen werden, daß ſchon bisher bei der Geltung des Verbots der Ueber⸗ und Dopf pelverſicherung es in der Tat zweifelhaft war, ob in Ländern ohne polizeiliche Nachkontrolle die Zahl der Brandfälle größer war, als in Ländern mit einer ſolchen Kon⸗ trolle, ob alſo die Kontrolle den durch ſie erſtrebten Zweck, den Aureiz Zur Drandſtiftung durch zu hohe Verſicherung zu ver⸗ 5 2 Ccc e Die Miniſterium Januar 1910 in Hraft. erläßt das aeber die Geliebte glücklich aber auf der eitsreiſe brach der Wahnſinn aus und vernichtete jäh ſein als er ſelbſt die glücklichſten Erwartungen für künftige nd künftigen Frieden hegte. ek. —— uUeber die Brücke“ in vier Akten von Karl Schönherr. Burgtheater am 27. November.) Wien, 28. November. lich kann es auch einem echten und ſtarken Dichter ein⸗ ieren, daß ihm ein Stück mißlingt. Es kann auch ge⸗ 5 dieſer Dichter von der Verfehltheit ſeines Stückes nung hat und es wohlgemut in das Theater trägt, t öfters und erfolgreich aufgeführt worden iſt. Da Uraufführung m Lieber Freund, Sie wiſſen, daß ich Sie und Ihre Was wir bisher von Ihnen aufgeführt haben, immer gleich gut geraten, aber immer waren es ehrliche rbeiten. Ihr neueſtes Stück jedoch iſt gänzlich ver⸗ einahe wie ein Volksſtück aus, iſt aber bloß ein oſſ Schwank und Rührſtück und deshalb nennen eine Komödie. Nein, ſo etwas können wir icht bloß, weil es ins Burgtheater gehört, er Sie ſind einer unſerer ſind mit dem Grillparzerpreiſe nicht getan hat, dem Theater ein Direktor ſein, der zu dem Dichter warum er den Dichter des„Sonnenwendtag“ und der„Erde“ einer ſolchen Blamage ausgeſetzt hat. An die böswillige Abſicht, die öſterreichiſche Literatur und das Burg⸗ theater zu desavouieren, kann man doch bei einem ſo freundlichen und behauglichen Mann, wie es Dr. Schlenther ſein ſoll, nicht denken. Vleibt alſo nur die Vermutung, daß er ſich von der falſchen Volkstümlichkeit und Urwüchſigkeit der Schönherr'ſchen Komödie blenden ließ. Weil in dem Stück ein Einſpännerkutſcher und ein Dienſtmann und einige Obſtweiber vorkommen und weil darin grob und vulgär geſchimpft und geſcherzt wird, dachte der, trotz eines zehnjährigen Wiener Aufenthaltes völlig landesfremde Schlenther: Das iſt man n echt öſterreichiſches Stück, das muß aufgeführt werden. Dann werden die Schimpfer doch wohl endlich ſtill ſein. Ach ja, es hat wirklich keinen Reiz mehr auf den Direktor Schlenther zu ſchimpfen. Nicht bloß, weil das heute bereits ein beliebtes Wiener Geſellſchaftsſpiel geworden iſt. Es hat auch gar keinen praktiſchen Sinn das Schimpfen, kein ſichtbares Ergebnis. Man wird dadurch höchſtens nur zur Ungerechtigkeit gegen das neue Stück verleitet und ſchließlich iſt es ja doch von einem unſerer ſympathiſchſten Dichter, was allerdings nicht ſo leicht zu merken iſt. Die Kamödie ſpielt alſo in der Probing: Nach den nahen Bergen und dem Dialekt und dem vielen Glockengeläute zu ſchließen, iſt Innsbruck oder Salzburg gemeint. Zeit: Im Frühling, wo die Menſchen ſich ſo leicht verlieben und ebenſo leicht ſcheiden laſſen. Das Scheiden graſſiert überhaupt in der ganzen Gegend, obwohl ſie ſehr katholiſch und ſehr klerikal iſt. Schauſpieler Adalbert Reiſing würde die neue Mode von Herzen Auch der Auf dem Konſerbat ium war er ein vierzehnjährige will ſie mit dem Vater nach Wien gehen. Als ſie aber gleich hat er, ein dummes robuſtes Mädel, eine rechtſchaffene Schloſſers⸗ tochter aus der Arbeitervorſtadt über der Brücke drüben. Sie haben eina per aus Mitleid geheiratet und es bald bereut und erkannt, wie wenig ſie zu einander paſſen: Er, der eitle Künſtler und ſie das„Arbeitstier“ der„Küchendragoner“, die Schloſſers⸗ tochter, die alle Komödianten verachtet. Sie bereuen es ſchon ſeit fünfzehn Jahren, leben in offenkundigem Zwiſt und würben ſchon längſt auseinandergegangen ſein, wenn das Kind nicht wäre, die Lotte. An der hängen beide zärtlich und auch das Mädchen liebt Vater und Mukter gleich. Aber da ſtirbt der Schloſſermeiſter, der Vater der Frau, unverſöhnt, Reiſing findet plötzlich ein gutes Engagement nach Wien und dadurch ſpitzt ſich der Ehezwiſt zu. Beide ſind mit der Scheidung freudig einver⸗ ſtanden, nur über das Kind muß noch entſchieden werden. Nach dem Geſetze würde es dem Vater gehören, doch hätte die Mutter das Recht, das Kind von Zeit zu Zeit bei ſich zu haben. Davon wollen Beide nichts wiſſen. Der Advokat ſchlägt vor, die Tochter ſelbſt zu befragen; ihr Herz ſoll entſcheiden, zu wem ſie gehört und an wem ſie mehr hängt, am Vater oder an der Mutter. Ihr Herz hat ſich aber ſchon entſchieden, nämlich für einen jungen Wiener Studenten, den ſie flüchtig kennen gelernt hat. Deshalb darauf erfährt, daß der Student vom kommenden Semeſter an hier in der Provinzſtadt ſeine Studien fortſetzen werde, ſie jauchzend und weinend in die Arme der Mutter. Der ſymboliſche Titel läßt ſich, wie man ſieht, mehrfach deuten. Vielleicht iſt jene Brücke gemeint, die aus der Wohnung des eitlen Komödianten in die nüchterne aber herzlichere Wirklichkeit des Mannheim, 30. November. General⸗Nuzeiger.(Abendblatr) 3. Sete hüten, erfüllt hat. Verzichtet man auf die Nachkontrolle, ſo bleiben als Schutz gegen Verſuche, auf dem Wege der Ueberver⸗ ſicherung oder Doppelperſicherung ſich eine Bereicherung zu ver⸗ ſchaffen, abgeſehen von den Strafandrohungen in 88 283, 265 R. Str. G.., die Beſtimmungen der 88 51 Abſatz 2, 55, 59, 86, 87, 89, 90 Verſicherungs⸗Vertragsgeſetz; dieſe Vorſchriften dürften hinreichen, eine ſolche Bereicherung zu verhüten, ſoweit dies durch geſetzliche Maßnahmen möglich iſt. Verzichtet man auf die Nachkontrolle, ſo lommt auch die Führung der Fahr⸗ nisverſicherungsbücher in Wegfall. Was die Strafbeſtimmungen des Fahrnisverſicherungsgeſetzes betrifft, ſo iſt es nach Inkrafk⸗ treten Verſicherungsvertragsgeſetzes an ſich auch künftig noch zuläſſig, landesgeſetzliche Strafbeſtimmungen über das Ver⸗ ſicherungsweſen aufrecht zu erhalten oder neu zu erlaſſen. Es dürfte jedoch das Bedürfnis nach ſolchen landesrechtlichen Straf⸗ beſtimmungen zu verneinen ſein. Man wird ſich vielmehr mit den Beſtimmungen des Reichsſtrafgeſetzbuches und den zivilrecht⸗ lichen Beſtimmungen des Verſicherungsvertragsgeſetzes begnügen können. 28 2 0 0 Zur Arbeitsloſenverſicherung. 4. Freiburg i. Br., 29. Nov.(Von unſerem Korreſp.) Heute abend wurde hier im Adlerſaale eine vom freien Gewerk⸗ ſchaftskartell einberufene öffentliche Verſammlung abgehalten, in der Partbeiſekretär W. Engler über die anfangs November in Arbeitgeber⸗ und Arbeitnehmer⸗Organiſationen ſowie der Ver⸗ treter der größeren Städte über die Arbeitsloſenverſiche⸗ rung und die Bedeutung der nmunalen Arbeitsloſenverſiche⸗ rung ſprach. Am Schluſſe der mäßig beſuchten Verſammlung wurde einſtimmig folgende Reſolution angenommen: „Die heute vom Gewerkſchaftskartell einberufene öffent⸗ liche Verſammlung nimmt von der Veſprechung der Konferenz im Miniſterium des Innern Kenntnis. Die Verſammlung be⸗ dauert, daß die Beſprechung der für die Arbeiterſchaft ſehr wichtigen Frage zu einem ſolch negativen Ergebnis ge⸗ führt hat. Die ſeitens verſchiedener Vertreter des Arbeitgeber⸗ tums gegenüber der Arbeiterſchaft vorgebrachten Unterſtellungen und Verdächtigungen weiſt die Verſammlung ganz entſchieden zurück. Da die Durchführung der Arbeitsloſenverſicherung durch den Staat oder das Reich in weiter Ferne liegt, ſo erwartet die Verſammlung von der Stadtverwaltung der Stadt Freiburg, daß die Regelung der Arbeitsloſenverſicherung ernſtlich in Angriff genommen und ſo raſch als möglich durchgeführt wird. Die Ar⸗ beiterſchaft empfindet es als eine Ungerechtigkeit, daß die für die Arbeiterſchaft brennende Frage ſeitens der Stadtverwaltung eine ſo zögernde und unverſtändliche Behandlung erfährt. Die Arbei⸗ terſchaft erwartet, daß anſtelle der ſchönen ſozialpolitiſchen Reden endkich Taten geſetzt werden. Ferner erwartet die Verſammlung, daß die in Ausſicht genommenen Notſtandsarbeiten ſo⸗ fort in Angriff genommen werden, da ſchon jetzt eine ziemliche Arbeitsloſigkeit beſteht.“ Nationalliberale Organiſationsarbeit. *Ladenburg, 30. Nov. Kommenden Sonntag, den 5. Degz., nachmittags 2½ Uhr, veranſtaltet der nat.⸗lib. Verein La⸗ denburg eine Vertrauensmännerverſammlung, an die ſich um 3½ Uhr eine öffentliche Verſammlung im Gaſthaus„Zum Hir⸗ ſchen“ anſchließt, in der Landtagsabg. Müller(Heilig⸗ kreuz) über die politiſche Lage ſprechen wird. 4* Kenzingen, 28. Nov. In zahlreich beſuchter Verſamm⸗ 1 lung wurde heute nach Vorträgen von Oberamtsrichler Muſcho w (Freiburg) und Generalſekretr Thorbecke(Karlsruhe) ein liberaler Bezirksverein für den Bezirk Kenzingen ge⸗ gründet. Zum Vorſitzenden wurde Bürgermeiſter Schmidt(Her⸗ bolzheim), der nationalliberale Kandidat von 1903, gewählt, auf den damals 1740 Stimmen(40 Prog.) fielen. Die Neuorganiſation des Bezirkes Ettenheim erfolgt in den nächſten Wochen. Bei guter Agitations⸗ und Organiſationsarbeit ſind die Ausſichten der Libe⸗ ralen für die Zukunft günſtige. * Gaggenau, 29. Nov. Kommenden Freitag findet dahier die konſtituierende Verſammlung des neuen libe⸗ ralen Vereins ſtatt. * St. Braſien, 28. Nov. Der hieſige liberale Verein wird Sonntag, 5. Dezember, nachmittags, ſeine erſte Winterver⸗ ſammlung abhalten. Generalſekretär Thorbecke ſpricht über: „Rück⸗ und Ausblicke in der badiſchen Politik.“ Abänderung des Bierſteuergeſetzes. JKarlsruhe, 29. Nov.(Von enſ. Karlsr. Bur.) In der Begründung zu dem Geſetzentwurf wegen Abänderung des Bierſteuergeſetzes wird u. a. ausgeführt: Infolge der durch die Geſetze vom 3. Juni 1906 und 15. Juli 1909 erhöhten Bierſteuerausgleichungsbeträge be⸗ trägt die Mehrbelaſtung Badens vom 1. Aprit 1910 ab gegenüber 1908— jährlich rund 4 340 000 M. Der Ertrag der badiſchen Vierſteuer berechnet ſich aufgrund der Ergebniſſe des Kalenderfjahrs 1908 auf einen Reinertrag von rund 7 363 000 M. Nach Abzug des Ausgleichungsbetrags würden ſomit der Staatskaſſe künftig nur 1748 000 M. verbleiben, während ihr im Jahr 1908 rund Mark 6 084 000 verblieben ſind. Die Deckung der durch die erwähnten beiden Erhöhungen des Ausgleichungsbetrags erwachſenden Mehr⸗ ausgabe im Geſamtbetrag von 4 340 000 M. aus allgemeinen Staatsmitteln unter Belaſſung der bisherigen badiſchen Vierſteuer zu bewirken, erſcheint nicht angängig. Für die Herſtellung des Gleichgewichts im badiſchen Staatshaushalt kann vielmehr nur eine entſprechende Höherbelaſtung des inländiſchen Bieres und zwar mindeſtens in der Höhe der Steigerung des Ausgleichungsbetrags in Frage kommen. Daß eine ſolche Steuererhöhung als angängig zu exachten iſt, ergibt ſich aus dem Vorgange im norddeutſchen Brau⸗ ſteuergebiet und aus dem Vorgehen der übrigen Reſervatſtaaten Würden die Steuerſätze des norddeutſchen Brauſteuergeſetzes an⸗ r ̃7⅛——u5rrTTTrT::r:——————————ęU'r möglichen Deutungen zuläſſig. Aber Titel und Idee der Komödꝛe verſchwinden neben ihrer befremdenden Stilloſigkeit und Unbe⸗ holfenheit. Der erſte Akt beſteht überhaupt nur aus dem „Tratſch“ eines Einſpännerkutſchers, eines Dienſtmanns, des Friſeurs und zweier Obſtweiber. ſorgen durch allerlei volkstümliche Scherze und Redensarten die Milieuſchilderung und zugleich die Expoſitlon. Die zieht ſich bis zum Ende des zweiten Aktes hin, der zwar kraß und unangenehm, aber wenigſtens dramatiſch und bühnenwirkſam ſchließl. Im dritten Akt erklingen plötzlich franzöſiſche Schwanktöne: Ein piel⸗ beſchäftigter haſtiger Scheidungsadvokat tritt auf und produziert allerlei bewährte Scherze. Schönherr als Schüler Feydaus und Heuequins— das iſt die böſe Pointe dieſes Aktes, Der vierte Akt möchte das durch Redſeligkeit, zerfließende Sentimentalität und Mondlicht gutmachen, aber der falſche Eindruck iſt nicht mehr zu verwiſchen. Es gibt auch manche hübſche, ironiſche, humori⸗ ſtiſche und dichteriſche Momente, in denen man den ſtarken Wirk⸗ lichteitsdichter wieder erkennt. Aber gleich darauf ſtört un⸗ erträglich falſche Kindlichkeit, Gefühlsduſelei, verworrene und haltloſe Motivierung und endloſes Gerede. Und was für ein Aufgebot von billigen Theaterſcherzen und Dialogſpäßen: Die meiſten ſind uralt, einige briginell und wirkſam und über die ärgert man ſich am meiſten. Manche Leute haben ſich auch über Ein bißchen Volke⸗ n. Freilich dürfte Dieſe Damen und Herren be⸗ der Komödie enk⸗ ſchließlich Uebergangsſteuer und abzüglich der Ausfuhrvergütungen) auf rund 11272 000 M. oder unter Berückſichtigung eines 10progz. Verbrauchs⸗ und Steuerrückgangs auf 10 145 000 M. erhöhen und ſomit ein Mehr von 2 782 000 M. liefern. Der Ausfall von Mark 4 840 000 M. würde alſo hierdurch nur teilweiſe gedeckt werden; es erübrigt daher nur, um aus der Bierſteuer ſelbſt den vollen Erſatz der Mehrausgabe zu erhalten, über die Steuerfätze des Reichsgeſetzes vom 15. Juli 1909 hinauszugehen, wie dies auch in den beiden Nachbarſtaaken Württemberg und Elſaß⸗Lothringen ge⸗ ſchehen iſt. Bei der Bemeſſung der Steuerſätze für die verſchiedenen ßenklaſſen der Brauereien muß— abgeſehen von den finan⸗ iellen Erwägungen— wie ſeither die geringere techniſche und wirt⸗ chaftliche Leiſtungsfähigkeit der kleineren Betriebe gegenüber den roßbrauereien berückſichtigt, anderſeits aber auch darauf Bedacht mmen werden, daß nicht durch eine zu weitgehende Spannung Tarifs die Ueberwälzung der Steuer auf die Verbraucher ber⸗ indert wird und daß nicht die beſtehenden Mitbewerbungsver⸗ hältniſſe verſchoben werden. Dies iſt aber nur dann möglich, wenn alle Brauereien, auch die kleineren und mittleren beranlaßt wer⸗ den, ihre Verkaufspreiſe in gleichmäßiger Weiſe zu erhöhen. Denn, wenn die kleineren Betriebe durch eine zuweitgehende ſteuerliche Schonung in die Lage verſetzt würden, die ſeitherigen Bierpreiſe beizubehalten, ſo müßten auch die größeren Betriebe das gleiche tun, was aber ohne eine erhebliche wirtſchaftliche Schädigung der⸗ n n 2 2 ſelb ieht geſchehen kz Dief Sebef Karlsruhe im Miniſterium des Innern abgehaltene Konferenz der den Anforderungen ſucht der Entwurf gerecht zu werden, indem er durch die Feſtſetzung ermäßigter Steuerſätz: für die Kleinbetriebe nicht nur ihre geringere techniſche Leiſtungsfähigkeit, ſondern auch ihre gerine wirtſchaftliche Leiſtungsfähigkeit in ausgiebiger Weiſe berückſichtigt. Weiter zu gehen in der Ermäßigung de⸗ Steuerfätze, namentlich auch bei den Gruppen J und II, liegt kein Anlaß vor, zumal die den beiden letzgenannten Gruppen angehörigen Brauer, oder wenigſtens viele von ihnen ihr Biererzeugnis ganz oder zum größten Teile ſelbſt ausſchenken, alſo außer dem Her⸗ ſtellungsgewinn auch noch den Ausſchankgewinn verdienen und dadurch den Betrieben gegenüber, die ihr Bier nur im Großen ver⸗ kaufen, im Vorteil ſind. Ferner muß der Meinung entgegengetreten werden, daß durch beſondere ſteuerliche Vergünſtigungen die Ver⸗ minderung der Zahl der Kleinbetriebe dauernd verhindert werden könne. Auch unter der Herrſchaft des badiſchen Geſetzes bon 1896 hat das Eingehen der kleinen Betriebe Fortſchritte gemacht; nur iſt in den letzten Jal bemerkbar. Auch ergibt ſich aus dieſer Darſtellung, daß ſich der Aufſaugungsprozeß in neueſter Zeit in der Haupkbſache auf die klein⸗ ſten Betriebe beſchränkt, alſo Perſonen betrifft, die das Bier⸗ brauen nur als Nebengewerbe betrieben und mangels der erforder⸗ lichen Mittel und vielfach auch wohl der erforderlichen Fachkennt⸗ niſſe zu einem rationellen Betrieb dieſes Gewerbes weniger in der Lage ſind. In dieſen Fällen kann aber auch durch die weitgehende ſteuerliche Schonung nicht geholfen werden. Das finanzielle Ergebnis wird unter Zugrunde⸗ legung der Produktionsverhältniſſe des Jahres 1908 und bei An⸗ nahme eines Verbrauchsrückgangs infolge der Bierpreiserhöhung und demzufolge auch eines Rückgangs des Steuerertrags auf wenig⸗ ſtens 10 Prozent veranſchlagt werden müſſen, einen Rein⸗ ertrag von rund 11 655 000 M. und gegenüber dem ſeitherigen Ertrag von 7 368 000 M. ein Mehrertrag von rund 4300 000 M. ergeben. Dieſer Betrag bleibt ſomit etwas hinter dem oben auf 4 340 000 M. berechneten Mehraufwand der bad. Staatskaſſe zurück; im Hinblick auf den berhältnismäßig geringen Unterſchied kann indeſſen von einer anderweitigen Ausgeſtaltung des Tarifs unbedenklich abgeſehen werden. Ueber die wichtigeren Beſtimmungen vorliegenden Ent⸗ wurfs wurden auch die zunächſt beteiligten Intereſ⸗ ſenten gehört, Das Ergebnis dieſer Bergtungen, an denen —5 des der beſtehenden Lokalverbände, denen hauptſächlich die Groß⸗ und Mittelbrauer angehören, teilgenommen haben, kann kurz dahin zu⸗ ſammengefaßt werden, daß einmütig der Wunſch ausgeſprochen wurde, es möge an der beſtehenden Gruppierung der Brauoreien und an dem beſtehenden Durchſtaffelungsſhſtem feſtgehalten wer⸗ den. Ferner waren alle Intereſſenten darin einig, daß eine Sonderbeſtimmung, wie ſie in dem Reichsgeſetz vom 15. Juli 1909 zugunſten der Betriebe bis zu 150 Dz. Malzverbrauch beſteht, nicht eingeführt werden ſolle, um Bierpreisunterbietungen und damit Konkurrenzkämpfe zu verhüten. Einmütig wurde auch be⸗ tont, daß der vorgeſchlagene Steuertarif zu hoch ſei, und daß man, wenn irgend tunlich, nicht über die Sätze des reichsgeſetzlichen Tarifs hinausgehen ſolle, um den Prauern keine allzu großen Laſten aufzubürden. Dagegen wurde kein Einigkeik erzielt über die Span⸗ nung des Tarifs; die Großbrauer wünſchen die Beibehaltung der ſeitherigen Spannung von 5., um die Abwälzung der Steuer aufzubürden. Dagegen wurde keine Einigkeit erzielt über die Span⸗ nung von 6 M. berlangen, um eine zu weitgehende Belaſtung der kleineren Betriebe zu verhüten. Die Annahme niedrigerer Steuer⸗ fätze, als ſie in dem vorgeſchlagenen Tarif vorgeſehen ſind, iſt jedoch, wie ſchon bemerkt, aus finanziellen Gründen nicht tunlich, da für den erwachſenden Mehraufwand voller Erſatz aus der Bierſteuer er⸗ zielt werden ſoll. Hinſichklich der Spanuung des Tarifs iſt aus den oben angegebenen Gründen diejenige von 6 M. gewwählt worden. Hus Stadt und Land. „Maunheim, 30. November 1909. Wahlen zur evangeliſchen Kirchengemeinde⸗ We ſammlung. Man ſchreibt uns: Nachdem unſere Gegner immer noch nicht zur Ruhe kommen können, will ich, hofſenklich als letze Ant⸗ worl in dieſer Sache, folgendes erwidern: Die — von Poſſenſcherzen hineingetragen werden. Poſſen aufführen will, könnten es ja auch ſie nicht in der Form Oder wenn man ſchon die von Neſtroh ſein. Die Schönherrſche Komödie wird im Burgthealer Die Hauptrolle gibt Herr Korff, dem ſtilvoller ie geſpielt, als ſie ſelber iſt. die Künſtlereitelteit beſſer gelingt, als Valerliebe und Vater⸗ ſchmerz. Frau Römpler⸗Bleibtreu fühlt ſich allzuſehr als derbe und rauhe Schloſſerstochter und Frl. Kukſchera iſt eine etwas zu geſcheite und nüchterne Vierzehnjährige. Herr Thimig ſpielt einen unwahrſcheinlichen Theaterdirektor unwahrſcheinlich. Die übrigen Rollen ſind faſt lauter Epiſoden und die werden glänzend und wirklich öſterreichiſch geſpielt, was im Wiener Burgtheater durch⸗ aus nicht ſelbſtverſtändlich iſt. Namentlich Frau Senders und Herr Hartmann ſind ſehr draſtiſch und luſtig. Aber das Publikum ließ ſich dadurch nicht umſtimmen. Es kam ſchon kühl und kritiſch ins Theater, weil es noch unter dem Eindruck des letzten Skandals und der Schlentherkriſe ſtand. Der letzte Akt wurde mit eiſiger Verachtung aufgenommen, für die der dienſthabende Regiſſeur dankte. Am ſtärkſten wirkte der zweite Akt, aber der Berfall kam nur von den Galerien und vom Stehparterre. Die Logen und das Parkett blieben regungslos, ſpäter ziſchten ſie und bei dem ſtimmungsvoll und ernſt gemeinten Schluß des letzten Aktes erzielte der zu ſpät fallende Vorhang einen ironiſchen Heiterkeits⸗ erfolg. Schönherr erſchien vom zweiten Akt an ſehr oft. Wahr⸗ ſcheinlich, um für den abweſenden Dichter zu dankn. %%% 8 Ludwig Hirſchfeld. genommen, ſo würde ſich der Ertrag der badiſchen Bierſteuer(ein⸗ hren eine Verlangſamung dieſer Entwickelung die Vertreter des Landesverbandes der Kleinbrauer und diejenigen Die Kirchlich⸗Liberalen und die Poſitiven haben es tro jahrelanger Arbeit und Agitation nicht verſtanden, Maſſ en in ihre Organiſationen hineinzubringen. Die Si⸗ beralen haben, ſo viel ich mich erinnern kann, nur ein Mal den Verſuch gemacht, die religiöſen Streitfragen öffent lich zu behandeln. Sie hatten jenes Mal mit den Vorträgen d Herrn Profeſſor Tröltſch⸗Heidelberg viel Glück. Seither aber iſ hierin nur wenig mehr geſchehen. Die Poſitiven aber veranſtalten jedes Jahr ihre Vorträge, die meiſtens gut beſucht ſind, aber eben nur die ſchon poſitiv intereſſierten Kreiſe anziehen. Die prakt ſche Vereinstätigkeit beider Organiſationen iſt ſtändig, vornehm lich durch das Eingreifen reicher und mildtätiger Gemeindemik⸗ glieder, gewachſen, was von uns immer in unſeren Bezirksver⸗ ſammlungen anerkannt wird. Dennoch war die Gründung unſerer Volkskirchlichen Vereinigung ſchon lange in der Luft gelegen und eine Naturnotwendigkeit geworden. Beide Richtungen haben es nämlich verſäumt, zur ſozialen Bewegung innerhalb unſeres Vol⸗ kes eine klare Stellung einzunehmen. Für beide erſchöpſt ſich die ſoziale Betätigung faſt ausſchließlich in Wohꝛtätig⸗ keit. Hierin unterſcheidet ſich die volkskirchliche Bewegung vo nehmlich von den beiden alten Organiſationen, die man unter dieſem Geſichtspunkt beide als„Konſervativ“ bezeichnen kann. Wi aber wollen neben ehrlicher Würdigung der Wohltätigkeit, der ſelbſtändigen ſozialen Bewegung ihr Recht laſſen. So kaf daß wir uns mit der Nichtwahl Dr. Fineiſens nicht einfach z den geben konnten. Die Gründe, er ſei zu ſozial und ſtehe po! tiſch zu weit links, verletzten nach unſerer Anſchauung die prote⸗ ſtantiſchen Prinzipien. 45 Dieſe Gründe waren für mich Veranlaſſung, aus dem kir lich⸗liberalen Verein auszutreten, weil mir die leitenden M zu wenig liberal ſeien, wie ich in meiner Abmeldung ſchrieb. 2 haben nun einmal den Glauben, daß es beſtimmte liberale Grund⸗ ſätze gibt, gegen die ein Liberaler ſich nicht vergehen darf, verlangen gar nicht, daß jeder Proteſtant und jeder proteſtant Geiſtliche ſo ſozial geſinnt ſei, wie ein Sozialdemokrat. Wir langen aber, daß alle Proteſtanten zugeben, daß ein j Proteſtant und jeder proteſtantiſche Geiſ ein Sozialdemokrat ſein kann, wenn ihn ehrliches Suchen dahin führt. Alles das geht uns gar nichts an, wenn der Betreffende nur ein guter Proteſtant Chriſt iſt. Das ſchreibe ich als proteſtantiſ Monarchiſt. Daß bei dieſer Formulierung der chri weiter unſern Unterſchied von den Poſitiven. Ich babe es des! auch nicht unterlaſſen, jenes Mal gegen jene Poſitiven zu prot ſtieren, die nach der Reichsfinanzreform in einem poſitiven Blaft ſchrieben, es habe ſich bei der Stellung der poſitiven Proteſtanten (Konſervativen) darum gehandelt, ob künftig im deutſchen Peich kag eine chriſtusfeindliche oder eine chriſtusergebene Majorität der Regierung ſei. Uns ſcheint ſowohl die liberale als auch die p tive Richtung deshalb als zu„unvergoren“. Wir verkennen durch nicht ihre Verdienſte um das Gemeindeleben, können aber mit ihnen gehen, weil ſie es noch nicht fertig gebracht haben, Grundſätze der neuen Zeit anzupaſſen, einer Reformation zu unterziehen. Wir ſind keine Gegner des Gemeindefriedens, g ben aber, daß dieſer Frieden erſt nach einem ehrlichen Kampfe kommen kann. erſten Sorgen der volkskirchlichen Vereinigung. Was Sie zu einem Chriſten, der zu jedem Chriſtfeſt 1000 Mar wohltätige Zwecke gibt, der aber in ſein Haus keine Fami nimmt, die mehr als ein Kind hat(von 6 und 7 ganz zu ſch Hier gibt es zuproteſtieren, dann können wir auch w über Paulus diskutie ren. Nun aber möchte ich bitte Sie uns in Ruhe! Arbeiten Sie in Ihrem Sinne weiter un Sie ev. nach 3 Jahren wieder die Gemeinde entſcheiden, wer Vertreter im Kirchenparlament ſein ſollen. A. Ra * Frauenverein Maunheim. Großherzogin Hild ihr Erſcheinen zum Feſtakt anläßlich des 60jährigen Jubilä des Frauenvereins im Muſenſaal am Sonntag, 12. De nachmittags 3½ Uhr, zugeſagt. Gewerbeförderung. Im neuen Staatsvoranſchlag wie bisher 12000 Mk. für Ausbildung von Lehrlingen in Werk⸗ ſtätten, und 20 000 Mk. für die Handwerkskammern an Der Beitrag für das gewerbliche Genoſſenſchaftsweſen w 15000 Mk. auf 12000 Mk. ermäßigt. Dagegen ließ die rung der Arbeitsnachweisanſtalten und der ſonſtige weitere bau des unentigeltlichen Arbeitsnachweiſes eine erhöhte An rung geloten erſcheinen und zwar von 16 500 Mk. auf 20 Für ſonſtige Gewerbeförderung ſind wiederum 55000 Mar fordert. Diebſtähle von Kinderwagen. Im Laufe der und Herbſtmonate wurden in verſchiedenen Ueberzügen entwendet. Bei dem nunmehr ermittelten haben ſich eine große Anzahl ſolcher Kiſſen und Kiſſenbez vorgefunden. Perſonen, welche auf ſolche Weiſe beſtohle den ſind, werden gebeten, dieſelben bei der Krimi (Schloß) in Empfang zu nehmen. * Die Cafehaus⸗Polizeifſtunde. Der Inhaber des Continental, Johann Ruchti, hatte vom Bezirksamt ei Gaſt erſchien kurz vor 3 Uhr morgens und verlangte der Cafetier grundſäglich an einen ſo ſpät erſcheinende nicht zuerſt Bier verabreicht, gab der Gaſt ſich mit Kaf frieden. Als der Gaſt noch eine zweite Taſſe verlangt der Cafetier ihn auf die Feierabendſtunde aufmerkſam und die weitere Verabreichung von Kafſee ab. Da ſtellt ſich automatiſcher Pünktlichleit der Schutzmann ein und proto ihn. Ruchti erhob gegen das Protokoll Einſpruch mit d gründung, daß er die Polizeiſlunde nicht übertreten habe. er die Feierabendſtunde nicht übertreten wollte, geht ſch aus herbor, daß er dem Gaſt die weitere Verabreichung von tränken verweigert habe. Es erſcheine ihm überdies ſehr tümlich, daß gerade ſein Lokal von den Schutzleuten mi derer Fürſorge bedacht werden und bei den anderen Nachſi übt wird. Der Schutzmann behauptete, es ſei Bier get worden. Das habe er durch die Hlastüre geſehen. Cafetier wird dies aber entſchieden beſtritten. Da gericht ſprach den Beſtraften ſrei. Selbſt wenn Minuten über 3 Uhr geweſen ſei, ſo gehe doch aus de⸗ Verhalten Ruchtis hervor, daß er den ernſten Willen ge die Feierabendſtunde einzuhalten. In der Verhan die Notwendigkeit der Eingabe an das Miniſteri hebung der Feierabendſtunde zur Spra 4. Seite. Geueral⸗Anzeiger. Abendblatt.) Mannheim, 30. November. Der Weihnachtsverkauf der Evangeliſchen Stadtmifſion, der morgen vormittag 11 Uhr im Kaſinoſaal beginnt und bis Donners⸗ tag abend dauert, gibt Gelegenheit, nach Vermögen die humanitären Beſtrebungen der Evange en Stadtmiſſion zu unterſtützen und gleichzeitig allerlei L und Gebrauchsgegenſtände für den Weihnachtstiſch zu er! Gelegenheit, den Baſar — anders kann man nicht nennen— heute nachmittag einer V rziehen, die uns da überzeugte, daß eine 8 f n G 1 118 Käufer harrt. D gin Hilda, d Die hohen ſtände geſandt, ſo gerahmte Bilder. ſeiten des Saales die A eine gro ſen 89 7 an beiden La Hhaltungsarti Kunſtgegenſtänden, unter d hauſen gemalten die vo en Gem und Brandmalereien, die bon Frau A lammen, und ſch zen und ertigt 5 5 Saales ein⸗ ut, iſt ebenfalls Beachtung ſei noch der in der Mi n wurden von Sarbeiten von;! ienſte um das Itpfarrer Ach ant Auguſtin Be ul Bornhauſen Sktadtpfarrer H 6 kommen au Stadt Frau Kirchenrat Kaufmann Bauer, Frau t Berrer, Frau einer Wäwe., Frau as, Frau r. Stehberge r Schumann er Uhr findet unter d in muſikaliſch unge Damen und Hierbei wi Möge dieſe Ve wie der nden und m ſchuß belohnt Kus dem Großherzogtum. Oftersheim, 29. Nov. Auf Antrag des Bezirtsarzles das Gr. Bezirksamt die Verfügung erlaſſ n der Maſevyn in hieſigem Orte ſämtliche Klaſſen der Volke⸗ ule zu ſchließen. Freiburg ri. 175 Ehr ſo regen Zuſpri die großen M iten durch einen enf anſtaltung ſich 6 7 8 29. Nov. Die ſtädtiſche Sparkaſſe reinlagen vom 1. Januar 1910 an enzinsfuß wird vom gleichen hetragen. Die Verzinſung der 34% Proz. feſt; der§ punkt ab allgemein 4½% Proz. 15 magebung 2* Nob. Heute früh kam in der früheren tuhlfauthſchen Mühle ein Feuer zum Ausbruch, das ſich in eit auf das ganze Mühlenanweſen verbreitete. Die als⸗ konnte nur die Nachbargebäude von en Bah per kreuzte durchkam, wurde das zweite bon der Lokomotive des Zuges faßt und mit voller Wucht zur Seite geſchleu⸗ nann Michael Rößler ſtürzte vom N en Be n Pferde wurde ebenfalls derartig ſenmeiſter übergeben werden mußte. recke paſſierte und dem rter die Ankunft des Zuges daher ſpäter gemeldet wurde, e ſpäfe Schließung der Barriere zur Folge hatte⸗ Daymſtadt, 27. Nov. Geſtern abend hat ſich der 16 lte Oberſekundaner Walter Jooſt von hier, in der iß in die Bruſt ge⸗ Jooſt, der mit ſeinem 15. Lebe yr das Einjährige⸗ beſtanden hat, ſoll in letzter Zeit öfter Veranlaſſung gegeben haben. Er ſoll, trotzdem er ein guter Schüler berſchiedenen Fächern nichts geleiſtet haben. Die Er⸗ iner Mutter Gerichtszeitung. Gießen, 29. Nov. Das Kriegsgevicht der 25. Divi⸗ as heute in der alten Kaſerne im großen Saal des Offiszier⸗ gie, verurteilte den Musketier Kreutz von der 10. Kom⸗ es 116. Infanterieregiments, der während des Manöveis Seiffen(Weſterwald) auf der dunklen Bergſtraße den ger des 3. Bataillons der 110er, Vizefeldwebel Dehus eines Meſſers ſo ſchwer verletzte, daß kurz danach der Tod wie dem Sergeanten Domen einen leichten Meſſerſtich heibrachte, ſich ſonſt auch noch der Achtungsverle Kreutz war geſtändig. Er erklärte, daß er nur die Ab⸗ ibt habe, ſeinem Unkeroffizier, der ihm im Manöver eine e von drei Tagen verſchafft hatte, eins auszuwiſchen. * angetrunken bei der Tat und hat am Nachmittag des Gegenwart von jungen Burſchen Redensarten gezührt, n ließen, daß er an dem Abend käflich vorgehen würde. dabei zwei Meſſer gezeigt. Die Verhandlung ergab, gen Burſchen aus Groß⸗Seiffen, die am Nachmittag men getrunken hatten, dieſen zu dieſer Tat wohl ten. Jedenfalls wäre das Unglück, welches den koſtete, vermieden worden, wenn einer der Groß⸗ orgeſetzten dgvon Mitteilung gema⸗ht ſchlagen zu haben. zum ſtändigen Vorſitzenden des Sängerbundes zu ernennen. Die Liedertafel Speier wird jedoch nach wie vor die Geſchäftsführung beibehalten. Zum 2. Vorſitzenden, d. h. zum ſtellvertretenden Vorſitzenden wurde G. Lichtenberger⸗Speier gewählt. Betreffs des Mitte Juli 1910 in Kaiſerslautern ſtattfindenden 50jähr. Jubiläums des Pfälzer Sängerbundes, das zu⸗ ſammen mit dem 70jährigen Jubiläum des Muſikvereins Kai⸗ ſerslautern abgehalten wird, wurde beſchloſſen, daß die feſt⸗ gebenden Vereine Kaiſerslauterns mit der Firma Strohmeyer u. Co. in Konſtanz in Verbindung treten wegen Errichtung einer größeren Feſthalle auf dem Maxplatze in Kaiſerslautern. Bei der Ergänz wahl in den muſikaliſchen Ausſchuß wurde Lehrer Scherry⸗ ählt. Bemerkt ſei noch, daß der Voranſchlag pro 1909⸗10 genehmigt wurde. Der Antrag auf Er⸗ höhung der Bundesbeiträge wurde zurückgezogen. 5 2 ⸗ Von Cag zu Jag. zehn Jahre Zuchthaus. Gießen, 30. Nov. 3 2 11K 0—20 Ermordung des elhwebels Debus vom 116. Infan⸗ egiment wurde der ſerviſt Krauſe zu 15 Jahren etzige Re Saulgau, 5 iedergebrannt. 8 rden lt.„Frkf. Ztg.“ heute Nacht Z Wohn⸗ Hohe Brühl, ein alter Prachtfachwerkshau, 9 77 ind obdachlos. nd — Ein Mord auf der Landſtraße. Hagen, 30. Nov. Auf dem Wege nach ſeiner Wohnung wurde in Burg bei Werdohl der erſt ſeit 14 Tagen verheiratete 23jährige Arbeiter urer Schüttler aus Werdohl er⸗ ſich in Begleitung ſeiner Eltern ige Schritte hinter dieſen geblieben, er ſtellte ſich ſelbſt der Polizei und hr gehandelt zu haben.(Frkf. Ztg.) oder Unterſchlagung. Die Morgen⸗ blätter melden aus Recklinghauſen: Die Kriminalpolizei ſand in ladbeck im Garten vergraben ein Sparkaſſenbuch und bar Geld im Betrage von über 10000 Mark. Es iſt noch zweifelhaft, ob Dasbach von dem 20jährigen ſtochen. Der Ermordete und ſeiner Frau und war die Tat geſchah. Der Mö auptet, in N E das Geld von Unterſchlagungen, von einem Diebſtahl, oder von er bei bei den herrührt. — Selbſtmordeines Chauffeurs aufeder Fahrt. Berlin, 30. Rov. Geſtern nachmittag zog der Chauffeur Jahns während der Fahrt auf der Stadtbahn zum Entſetzen der Mitfahrenden einen Revolver aus der Taſche und jagbe ſich drei Kugeln in den Kopf. Er wurde ſchwerverletzt in das Kranken⸗ haus gebracht. — Raubmord im Eiſenbahnabteil. Berlin, 30. Nov. Zwiſchen den Stationen Alfenz und Weswer wurde ein Schaffner im Abteil eines Zuges mit einer Kugel im Schädel tot aufgefunden. Ein im Nebenabteil befindlicher Reiſender will einen Schuß gehört haben. Da der Beamte die Stationskaſſe von Wes⸗ wer nach Paderborn mitzunehmen gehabt hatte, vermutet man einen Raubmord. Letzte Nachrichten und CTelegramme. * Karlsruhe, 30. Nov. wird der Geſandte von der Großherzogin empfangen. Darauf indet ihm zu Ehren Tafel ſtatt, wozu verſchiedene Einladungen gen ſind. * Pforzheim, 30. Nov. Der Bürgerausſchuß ge⸗ nehmigte lt.„Frankf. Ztg.“ geſtern den Ankauf der Strecke Pforzheim—Brötzingen von der badiſchen Lokal⸗Eiſenbahn⸗Ge⸗ ſellſchaft für 370000 Mark. Die Uebernahme erfolgt zum Auguſt 1911 ohne die Betriebsmittel. m. Kö n, 30. Nov. Der Großinduſtrielle van der Zyper in Köln⸗Deutz, der von der Strafkammer zu Düſſeldorf 1 Monat Ge⸗ fängnis erhielt, weil er durch zu ſchnelles Automobilfahren je⸗ 59 ötette, iſt vom Künig zu gleicher Feſtungshaft begnadigt Berlin, 30. Nov. Der dritte Parteitag der preu⸗ ßiſchen Sozialdemokratie findet am 3. Januar im Berliner Gewerkſchaftshauſe ſtatt. * Bad Kreuth, 30. Nov. Der Tod des Herzogs Karl Theodor erfolgte am 2 Uhr nachts. Am Sterbebette waren anweſend die Gattin, die Mitglieber der herzoglichen Fa⸗ milie und die behandelnden Aerzte. Wien,. Nov. In Linz hat ſich jetzt auch ein Drogiſt ge⸗ moldet, der angab, Hofrichter habe vor drei Wochen bei ihm Cyankali zu kauſen verſucht, angeblich für photographiſche Zwecke. * Newhyork, 30. Nov. Prof. Packer erklärte lt. F. Ztg. in einer ausführlichen Darlegung, Cooks Beſteigung des Mont Mukin ley für Phantaſie. Das bayeriſche Umlagegeſetz. * Münuchen, 30. Nov. Der Zentralausſchuß der ver⸗ einigten Liberalen und Demokraten Münchens hat zu dem Streit um das Unilagegeſetz folgenden Beſchluß geſaßt: Unter Berückſichtigung der gegebenen Verhältniſſe im bayeriſchen Liberalismus und der Möglichkeit, durch einen einmütigen Beſchluß der Fraktion den Frieden unter den liberalen Organi⸗ ſationen auf einmal herbeizuführen, bittet der Haupt⸗Aus⸗ ſchuß der vereinigten Liberalen und Demokraten Münchens die Fraktion, auf Grund der brutalen Vergewaltigung durch das Zentrum ſich nicht mehr an der Beratung des Umlage⸗ geſetzes im Plenum zu beteiligen.(Frkf. Ztg.) *Mſtnchen, 30. Nov. In der heutigen Sitzung des Steuerausſchuſſes erklärt der Abg. Dr. Quidde, daß jufolge der Vorgänge vom Samstag im Plenum ein Teil ſeiner Freunde, die bisher noch geneigt waren, zuzuſtimmen, nun Gegner des Umlagegeſetzes geworden ſeien. Er ſelbſt mache von der Annahme ſeines Antrages ſeine Zuſtimmung zum Umlagegeſetz abhängig, Die Gladbecker Einbruchsaffäre. m. Gladbeck, 30. Nov.(Priv.⸗Tel.) Die Nachforſchungen der Berliner Kriminalpolizei in der großen Eiunbruchsaffäre auf der Bergwerksinſpektion Gladbeck haben weitere Erſolge gehabt, welche darauf ſchließen laſſen, daß das Dunkel, in welches die Angelegenheit gehüllt war, bald gelichtet wird. Bei einer Suche im Garten des verhafteten Schächtermeiſters Opel wurde ein gemeinſam mit dem Maſchinenſteiger Neuß, der gleichfalls ver⸗ haftet wurde, Lohngelder in Höhe von über 20000 M. unter⸗ eſter Der Großherzog empfing, heute den Grafen von Moy in Antritts⸗Audienz. Heute abend Sparkaſſenbuch über Bargeld im Betrage von über 10000 M. gefunden. Der Verhaftete leugnet den Diebſtahl, gibt aber zu, der Deutſchen Ver- den von Speier nach Neuſtadt verſetzten bisherigen Vorſitzenden e dem Unterrichtsminiſter Grafen d. Appony zum Tee geladen, des Pfälzer Sängerbundes Konrektor Dr. Hammerſchmidt wozu auch die Miniſter Dr. Weckerle und Koſſuth erſchienen. Graf Apponh begrüßte die Gäſte mit einer Anſprache. Er erwähnte, die Gäſte möchten ſich aus eigener Wahrnehmung überzeugen, in wieweit die von politiſcher Gegenrede ausgeſprochenen Behaup⸗ tungen über Ungarn begründet ſeien. Geheimrat Dr. Elſter⸗Ber⸗ lin ſagt ein ſeiner Antwort, die Wahrnehmung der Gäſte über das kräftig aufblühende, öffentliche, kulturelle und wirtſchaftliche Un⸗ garn ſei ſolcher Art, daß ſie den lebhafteſten Wunſch hegten, Un⸗ garn ganz kennen zu lernen und einen Geiſt brüderlicher Gemein⸗ ſchaft mit Ungarn herzuſtellen. Der Redner ſchloß mit einem Hoch auf den Grafen Appony. „Rache für Ferrer.“ *Sarragoſſa, 30. Rov. Drei Bomben wurden geſtern unter dem Portal eines Kloſters gefunden und nach dem Artil⸗ leriearſenal gebracht. Bei den Bomben lag ein Blatt Papier, auf welchem ſtand:„Rache für Jerrer. Deutſcher Reichstag. Die Eröffnung des Reichstages. Berlin, 30. Nov. Bei der feierlichen Eröffnung des Reichstags im Weißen Saale des Königlichen Schloſſes, die heute mittag 12 Uhr ſtattfand und an der die Reichstagsabgeord⸗ neten ſehr zahlreich teilnahmen, erſchien in der großen Mittel⸗ loge die Kaiſerin, die Prinzeſſin Viktoria Luiſe von Preußen, die Kronprinzeſſin, die Prinzeſſinnen Friedrich Leopold, Eitel Friedrich, Auguſt Wilhelm, Karl Anton von Hohenzollern In den übrigen Logen hatte das diplomatiſche Korps Platz genom⸗ men. Rechts vom Thron nahm die Generalität Aufſtellung, links der Reichskanzler und die Bevollmächtigen zum Bundesrat. Der Kaiſer, der die Uniform der Garde du Corps mit dem Bande des Schwarzen Adlerordens trug, war gefolgt von dem Kron⸗ prinzen, dem Prinzen Eitel Friedrich, Auguſt Wilhelm, Oskar und Friedrich Leopold von Preußen, dem Erbgroßherzog von Mecklenburg⸗Strelitz, dem Prinzen Karl Anton von Hohenzol⸗ lern, dem Fürſten zu Fürſtenberg und dem Prinzen Georg von Griechenland. Der Präſident Graf Udo zu Stolberg brachte ein dreifaches Hoch auf den Kaiſer aus, dann bedeckte ſich der Kaiſer das Haupt mit dem Helm, nahm aus den Händen des Reichs⸗ kanzlers die Thronrede entgegen f lauter und verlas ſie mit Stimme. Bei der Erwähnung des Dreibundes wur⸗ den Bravorufe laut. Der Reichskanzler erklärte den Reichs⸗ tag für eröffnet. Nachdem ſodann Graf Lerchenfeld ein dreifaches Hurra auf den Kaiſer ausgebraocht hatte, enlfernte ſich der Kaiſer mit den Prinzen wiederum in feierlichem Zuge. *** Die erſte Sitzung. W. Berlin, 30. Nov. Abg. Graf Stolberg als Präſident der vorigen Seſ⸗ ſion eröffnet die Sitzung um.15 Uhr. Er beruft zu Schriftführern die Abg. Pogalle, v. Bieber⸗ ſtein, Engeler, Dr. Hermes und Rimpau. Das Andenken der ſeit Schluß der Sitzung verſtorbenen Mitglieder wird durch Erheben von den Sitzen geehrt. Darauf wurde durch Namensaufruf die Beſchlußfähigkeit des Hauſes feſtgeſtellt. Anweſend waren 337 Mitglieder. An Vorlagen ſind dem Reichstage zugegangen: Der Reichshaushaltsetgt und der Nachtragsetat für 1909, die Geſetzentwürfe betreffennd Haftung des Reiches für ſeine Be⸗ amten, Aenderung des Strafgeſetzbuches, Gerichtsverfaſſungs⸗ geſetz, Handelsbeziehungen zu England, Entwurf einer Fern⸗ ſprechgebührenordnung, Handelsvertrag mit Portugal. Ein Geſetzentwurf betreffend Hinausſchiebung der Arbeiter⸗Hinter⸗ bliebenen⸗Verſicherung ſowie eine Interpellation Lernhardt betreffend Geſchäftsführung auf der Kaiſerlichen Werft in Kiel. Nächſte Sitzung Mittwoch 1 Uhr. Wahl der Prä⸗ ſidenten und Schriftführer. Schluß nach 3 Uhr. ** Das Reichstagspräſidium. [J Berlin, 29. Nov.(Von unſ. Berliner Bureau.) Vielfach ſind die Parteien ſchon zu Beſprechungen und Be⸗ ratungen zuſammengekommen, die in dieſem Augenblick natür⸗ lich nur erſt der Präſidentenfrage gelten. Neues hat ſich in der Beziehung noch nicht begeben. Zentrum und Konſervative waren über den Weg, den ſie beſchreiten wollen, von vornherein einig und die Nationalliberalen gedenken ſich heute einig zu werden. Tagen in der Preſſe zu Tage traten, werden vermutlich auch in der Fraktion nicht fehlen. Aber der endgültige Beſchluß wird im Effekt doch wohl darauf hinauslaufen, daß die Nationalliberalen am Präſidium nicht Teil zehmen werden. ——— „* r 8 5 N* ˖* „Ein unſchätzbares Mitte nennt Frau Krumbach Scotts Emylſion, die ſie ihrem Söhnchen Werner auf Veranlaſſung des Arztes länge e Zeit verabreichte. Köln⸗Ebreuſeld, Hauffſtr. 18/III, 25, Seplember 1908. „Mein kleiner Werner, der als übelaus zartes Kind zur Welt kam und in ſelnen erſten Jahren ene Reihe von Overauonen duürchzumachen hatte, war in ſeiner Euſww ckelung ſo zurückgeblieben, daß er, 7 Jahre alt, noch nicht geben konnte und auch ſein Sprechen viel zu wünſchen Uorig ließ. Schließ⸗ lich riet nur der Hansarzt, dem Kinde doch längere Zeit hindurch Seotts Emulſion zu geben, was ich dann auch tat. Der Kleine hat Scolts Emul⸗ 5 ſion ſofort gern geno nmen, und üher den Umſchwung, der in ſeinen Befinden eingetreten iſt, kann man ſich nicht ge⸗ ung wundern. Jetzt iſt Werner ein jröhliches, ausgelaſſenes Keind mit roien Backen, das ſich n Zimmer herumtummelt und für alles Aute lnah e bezeugt. Auch mit ſeiner Sprache und ſeinen Auffaſſungsvermögen iſt es bedentent beſſer geworden, ſo daß heute nichts mehr mit ihm zu wügſchen ttorig bleibt. Für mi iſt deshalb Scotts Emulſton ein unſchätzbares Mittel geworden.“ Dieſer Umſchwung im Befinden des kleinen Werner iſt nich! verwunderlich, wenn in Beiracht gezogen wird, daß die dem Lebertran eigene außer gewöhnlich hohe — dem Garantie Nährkraft vermitelſt des Scotlſchen Verfa rens erhöht zzichen des Seott⸗ iſt, ſeine Nachtefle aber vollſtänd g beſeitigt ſind. Für lchen Berſabrensl in der Entwickelung zurückgebltebene Kinder, für Wiedergeneſende, kurz für alle, deren Kräften aufgeholfen werden muß, gibt es nichts beſſeres, als Scotts Enulſion. Scotis Emulſion wird von uns ausſchlteßlich im groſſen verkauft, und zwarſnte oſe nach Gewicht oder Maß, ſondern nur in verſiegelten Origtnal⸗ flaſchen in Karton mit unſerer Schutzmarke(Fiſcher mit dein Dorſch). Scott & Vowne, G h.., Frank'urt a. M. Benaudteile: Feinner Medizinal⸗ untrohospborigſaurer Kalk ½8, unterphosphorigſautes Natron 2,0, vulv. Tragaut 3,0, feinſter arab. Gummi pulv. 2,0, deſtill. Waſſer 129 0, Alkohol 11 ſche Emulſion mit Zimt⸗, Mandel⸗ ae eee 7 8 12 Die Divergenzen, die in den letzten (gez.) Frau Kru nbach. ertran 150,0, prtma Giyzerin 50,0, Nannheim, 30. November. creueral⸗Llnseiger. Abendelan. 5. Seite. Colkswirtschaft. Aktiengeſellſchaft für Seilinduſtrie vorm. Ferd. Wolfß, Mannheim⸗Neckarau. Nach dem Geſchäftsbericht für das abgelaufene Be⸗ triebsjahr beziffert ſich nach Abzug von M. 108 205(83 881) ſtatutariſcher Abſchreibungen der erzielte Reingewinn auf M. 426 618 gegen 615 156 im Vorjahre. Hiervon gelangt eine Dividende von 7 Prozent li. V. 8 Prozent) zur Ausſchüt⸗ tung; außerdem ſollten M. 120 000(200 000) zu außerordentlichen Rücklagen, M. 20 448(33 015) zu ſtatutariſchen Tantiemen und Gratifikationen und M. 6170(62 140) auf neue Rechnung vor⸗ getragen werden. In der Bilanz ſtehen bei M. 4 Millionen Aktienkapital M. 424 467 Reſerven, M. 1,3 Millionen(1 350 000) Obligatio⸗ nen, M. 16 299(21 409) Oblig. Inter, und M. 574 053(504 807) Akzepte, die Gebäude⸗ und Grundſtücke mit Mark 1091 687 (1004800 Mark) zu Buch. Ferner figurieren unter Aktiva Kaſſa⸗ und Wechſelbeſtand mit M. 118 497(77 545), Effek⸗ ten mit M. 5000(w. i..), Beteiligungen mit M. 150 000(wie i..), Maſchinen⸗ und Fabrikeinrichtungen mit M. 1130 384 (954 422), Kontoreinrichtung mit M. 1(13 700), Juhrpark mit M. 1200(1600), Anlage Vierſen M. 48 000(78 500), Vorräte mit M. 1827 152(1 371 397), feſte Beteiligung an auswärtigen Fabriken unverändert mit M. 1 900 000 u. vorausbezahlte Feuer⸗ berſicherungsprämie mit M. 7000. Den Debitoren in Höhe von M. 1938 750(1 889 946) ſtehen M. 1 089 100(530 073) Kredi⸗ toren gegenüber. M. 386 136 figurieren unter Beteiligungs⸗ und Verrechnungskonto unter Paſſiva. Im Bericht der Direktion wird ausgeführt:„Die flaue Ge⸗ ſchäftslage der Induſtrie haben wir benutzt, um programm⸗ gemäß in dem inneren Ausbau unſerer Werke fortzufahren, wodurch die Erhöhung unſerer Anlagekonti ihre Erklärung findet. Dabei iſt zu beachten, daß wir die uns im Vorjahre zu Rückſtellungen bewilligten 200 000 M. ſchon zu außerordentlichen Abſchreibungen verwendet haben. Nach demnächſtiger Durchfüh⸗ rung unſeres. Programms ſind unſere Betriebe nicht nur auf die durchaus modernſte Vervollkommnung gebracht, ſondern auch zu einer Leiſtungsfähigkeit geſteigert, welche uns in den Stand ſetzt, in jedem einzelnen Fabrikationszweig den weitgehendſten Anforderungen zu entſprechen. Der bereits in unſerem letzten Jahrsbericht erwähnte allgemeine wirtſchaftliche Niedergang hat ſich bei unſerem Unternehmen weiter fühlbar gemacht. Einerſeits war der Geſchäftsgang in einzelnen Abteilungen ſehr ſchlep⸗ pend, andererſeits trat in einigen wichtigen Rohmakerialien ein Preisrückgang ein, der auch noch inſofern empfindlich nachwirkte, als bei der Bewertung unſerer, durch die Geſchäftsumſätze he⸗ dingten, vermehrten Lagerbeſtände hierauf Rückſicht genommen werden mußte. In dem neuen Geſchäftsjahre vermögen wir bis heute eine Beſſerung der Geſchäftslage nicht zu konſta⸗ tieren, wenngleich wir in unſeren ſämtlichen Fabrikations⸗Ab⸗ teilungen gut beſchäftigt ſind.“ *** Fuſion im Bankgewerbe. Geſtern nachmittag fand in Landau die außerordentliche Generalberſammlung der Pfälz. Spar⸗ und Kreditbank zwecks Beſchlußfaſſung über den Fuſionsvertrag mit der Süddeutſchen Diskontogeſellſchaft.⸗G. Mann⸗ heim ſtatt. In der Verſammlung waren 917 Stimmen an⸗ weſend. auf den 20. Dezember eine neue Generalverſammlung einberufen. Aus der eingehenden Ausſprache ging hervor, daß die anweſenden Aktionäre der Pfälziſchen Spar⸗ und Kredit⸗ bank geneigt ſind, auf die Vorſchläge der Verwaltung einzugehen. *** Bayeriſche Bierbrauerei zum Karlsberg vorm. Chr. Weber.⸗G. Homburg v. d. H. Als„Karnickel für Steuerprobleme“ bezeichnet der Geſchäftsbericht draſtiſch, aber keineswegs unzutreffend, die Bierbrauerei, gegen deren übermäßige Belaſtung durch die neuen „Steuern hier beſonders energiſch und namentlich auch vom Staad⸗ punkt der pfälziſchen Brauereien proteſtiert wird. Der Abſatz des Unternehmens ging, ohne daß ziffernmäßige Angaben darüber gemacht werden, infolge der allgemein ſchlechten Geſchäftskon⸗ junktur und des regneriſchen Sommers zurück. Der Biererlös betrug 870 115 M.(i. V. 968 816), Treber erbrachten 34 528 M (38 099.) und aus dem Vorjahr ſtanden 25 199 M.(21630.) zur Verfügung. Sämtliche Laſten, darunter 387 363 M.(444 009 Mark) für Rohmaterialien, erforderten 722 843 M.(817050 Me.), Abſchreibungen 64 216 M.(64 008.). Aus dem Reingewinu von 143 283 M.(147 492.) ſollen in Anbekracht der unſicheren Verhältniſſe des Braugewerbes 6 pCt. Dibidende(i. V. 6 pEt.) verteilt, 20000 M.(wie i..) der Delkrederereſerve zu⸗ gewieſen und 12000 M.(10 000.) zu Extraabſchreibungen ver⸗ wendet werden neben 9183 M.(6301.), die hierzu vorweg vom Bruttogewinn gekürzt wuürden. Auf neue Rechnung gelangen 24879 M. Die Bilanz zeigt 126 866 M.(206 90².) Akzepie, 93 063 M.(78 986.) Depoſiten und 754935 M.(719 451.) Kreditoren, darunter 434 559 M.(416095.) Bankſchulben 98 956 M.(82 207.) laufende Verbindlichkeiten und 166 008 M. (171 446.) Paſſibhypotheken. Anderſeits werden 1009 120 M. 989 068.) Außenſtände angeführt, darunter 188 355 M. (108 893.) Debitoren in laufender Rechnung, 569 829 M. (588 651.) Darlehen gegen Hypotheken und Bürgſchaften und 205 356 M.(185 351.) Darlehen ohne Unterpfand. In bar und Wechſeln waren wenige 852 M.(11187.) vorhanden, Vorräte ſind mit 178 604 M.(165 903.) bewertet, darunter 124587 M. (116 303.) Bier. Einen Lichtblick für das laufende Jahr bildet nach dem Bericht einſtweilen der etwas geſunkene Malz⸗ preis, der allerdings großenteils durch höhere Hopfenpreiſe paralyſiert wird. Von der Steuergeſetzgebung hänge in erſter Linie der geſunde Beſtand und die richtige Weiterentwicklung Des Gewerbes ab. *** Telegraphiſche Handelsberichte. Von der Frankfurter Börſe. Die Aktien des Zementwerks Heidelberg werden vom 1. Dezem⸗ ber dieſes Jahres ab exkl. Dividendenkupons Nr. 21 und mit Zins⸗ berechnung vom 1. Dezember 1909 ab nottert. Eeiſenbahnbauk Frankfurt a. M. Frankfurt, 30, Nov. Die Eiſenbahnbauk hat im laufenden gjahr ziemlt äftige Tätigkeit entwickelt. Die Divi zen 59h gehalten der Vortrag etwas Geſch Da die Verſammlung nicht beſchlußfähig war, wurde dae Brauerei Binduug Söhne.⸗G., Frankfurt. Fra nkfurt, 30. Nov. In der heutigen Generalverſammlung der Brauerei Binding.⸗G., Fraukfurt wies der Vorſitzende ein⸗ leitend darauf hin, daß die Geſellſchaft auf eine 25jährige Tätigkeit zurückblicke. Sämtliche Vorſchläge, insbeſondere die Verteilung einer Dividende von 9 pCt.(10 pEt.) wurden von den 14 anweſenden Aktionären, die 1377 Stimmen vertraten, ohne Debatte genehmigt und die ausſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder wiedergewählt. Neues vom Dividendenmarkt. Die Deutſche Eiſenbahn⸗Speiſewagen⸗Ge⸗ ſellſchaft ſchlägt 10 pCt.(wie i..) Dividende vor. Grfurt, 30, Nob. D 5 ie Generalverſammlung der Eduard Lingels Schuhfabrik.⸗G. ſetzte die Dividende auf 17 Prozent wie im Vorjahre feſt. Beſchloſſen wurde ſodann lt.„Frkf. Ztg.“, das Aktienkapital um 1 Million auf 4 Millionen zu erhöhen. Aus der Zigarren⸗Brauche. m. Heiligenſtadt i. Eichsfeld, 30. Nov. Vor dem Weihnachts⸗ feſt haben die Zigarrenfabriken volle Beſchäftigung. Im allgemeinen ſcheint die Beunruhigung, die über dieſer Induſtrie ſchwebt, geſchwun⸗ den zu ſein. Gelegentlich des Eingehens einer Zigarrenfabriksfiliale in Heiligenſtadt, welche 40—50 Arbeiter beſchäftigte, meldeten ſich mehrere Hamburger Fabrikanten, welche gerne den Betrieb übernom⸗ men hätten, wenn ihnen nicht ein ortsauſäſſiger Fabrikant zuvorge⸗ kommen wäre. Dieſer wird nun den vollen Betrieb noch weiter aus⸗ bauen und ſtatt 50 demnächſt 100 Arbeiter beſchäftigen. Auch in Schönhagen iſt dieſer Tage eine weitere Zigarrenfabrik eingerichtet worden und für Heiligenſtadt iſt die Gründung einer großen Tabak⸗ rippenſchneideanſtalt zu erwarten. Ludwig Weſſel Aktien⸗Geſellſchaft für Porzellan⸗ und Steingut⸗ fabrikation, Bonn. B. Bonn, 30. Nov. In der heutigen Aufſichtsratsſitzung berichtete der Vorſtand, daß die Fabrik trotz der allgemeinen ſehr ungünſtigen Lage der Porzellan⸗ und Steingutinduſtrie zufrieden⸗ ſtellend beſchäftigt ſei, die Fabrikationsergebniſſe ſich gegenüber dem Vorjahre gebeſſert haben, und glaubt er unter allem Vor⸗ behalt, daß auch das Betriebsergebnis eine Beſſerung zeigen werde, die vorausſichtlich auch die Verteilung einer kleinen Divi⸗ dende geſtatten dürfte. Steinkohlenbergwerk„Graf Bismarck. m. Gelſenkirchen, 30. Nov.(Prib.⸗Tel.) In der heuk'gen außerordentlichen Generalverſammlung der Gewerkſchaft Stein⸗ kohlenbergwerk„Graf Bismarck“ teilte der Vorſitzende mit, daß die Steuererklärung der Gewerkſchaft für 1908⸗09 nicht anerkannt worden ſei. Die Gewerkſchaft habe dagegen Ein⸗ ſpruch erhoben. Inzwiſchen habe das Oberverwaltungsgericht inbezug auf die Abſchreibungen auf das Bergwerkseigentum bei den anderen Gewerkſchaften neue Grundſätze aufgeſtellt, welche darin gipfelten, daß dieſe Abſchreibungen abhängig ſeien von dem Konjunkturwert am Anfang und am Schluſſe des Jahres. Wenn die Gewerkſchaft die Abſchreibungen nach dieſen Grundſätzen nach⸗ träglich abändere, geſtalten ſich die Verhältniſſe für ſie günſtiger. Der Grubenvorſtand hält die Entſcheidung des Ober⸗ verwaltungsgerichts zwar für irrtümlich, er muß aber vorläufig damit rechnen. Die Verſammlung erklärte ſich hierauf mit der entſprechenden Abänderung der Vermögensaufſtellungen von 1905 bis 1908 einverſtanden. Der in der diesjährigen Gewerken⸗ verſammlung gefaßte Beſchluß, wonach in den Gewerkenverſamm⸗ lungen die Gewerken in der Regel nur durch Gewerken vertreten werden können, hat nicht die Genehmigung des Oberbergrats ge⸗ funden, weil in der Verſammlung nicht dreiviertel der Kuxen vertreten waren. biel und Lackierwareufabrik vorm. Gebr. Bing, Nürnberger Metall⸗ „Nürnberg. Nu n berg, 30. Nov, Die heutige außerordenkliche Generhl⸗ verſammlung der Nürnberger Metall⸗ und Lackierwarenfabrik vorm. Gebr. Bing.⸗G. in Nürnberg, genehmigte einſtimmig die Aufnahme von 2 Millionen Mark.proz, zu 102 pet. rückzahlbarer hypothe⸗ kariſch ſicher zuſtellender Obligationen ſowie die Deckung der Emiſ⸗ ſionskoſten dafür aus der Spezialreſerve. Von der Verwaltung wurde noch mitgeteilt, daß ſie mit der Erhöhung der Umſätze, die im laufen⸗ den Geſchäftsjahr bisher eingetreten und die nicht unweſentlich ſeien, zufrieden ſei. Sie hoffe lt.„Frkf. Zig.“, daß das Geſamtergebnis des laufenden Jahres ein befriedigendes ſein werde. Eiſenwerke Rote Erde.⸗G. „ Dortmun d, 30. Nov. Die.⸗G. Eiſenwerle Rote Erde in Dortmund verteilt eine Diridende von 7 Prozent gegen 10 Proz. im Vorjahre. Der Bau des Stahlwerks ſchreitet rüſtig vorwärts. Die Herſtellung wird ſich lt.„Frkf. Ztg.“ im Rahmen des Koſten⸗ voranſchlags halten. Wenn die Beſſerung der Marktverhältniſſe andauert, hofft die Verwaltung auch für das laufende Jahr mit einem befriedigenden Ergebnis abſchließen zu können. Von der Berliner Börſe. * Berlin, 30. Nov. VBeantragt wurde die Zulaſſung zum Vörſenhandel von der Deutſchen Bank und der Dresdner Bank für 10 Millionen Märk Aproz. Anleihe der Stadk⸗ gemeinde Dresden. Beſtellung von 40 Lokomotiven. m. Brüſſel, 30. Nov.(Telegr.] Franzöſiſchen Blättermeldungen zufolge beabſichtigte die Paris⸗Lioner⸗Mittelmeerbahn die Vergebung von 40 Lokomotiven nach Deutſchlaud. Angeblich wurde aber die Ge⸗ nehmigung vom Handelsminiſter verweigert. ——— 8 Von der Morgangruppe. *Neſphork, 30, Noy. Die Morgangruppe rantitruſt⸗Co. an. Fn dr * Mannheimer Effektenbörſe. rom 30 November.(ffizieller Bericht.) Obligationen. Pfandbrieſe. 15 Bad..-(G. f. Nhſchiff. 4% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 90 70 n. Seetrausnort 100. G 2„„ verſchied..7 1l.e Nad. Antlin it. Sodgt. 102.750 %/„„ dommaunal 91,70%% Bedelnil. u Sodafbr Städte⸗ nlehen. Serie B 192.50 B 31½% Fretburg. B. 91 b 3½% Heidelbg. v. J. 1903 93 50 40½% Karläruhe v. J. 19071.. 14% Nr. Tleinlein. Heidlhg 100.— N % Bürg. Bmans, Monno!. G 4% Hertenmühle Genz; 9750 6 40% Karlsrube u. A. 1890 87.— ſli e% wann. Dampf⸗ 31590 Kabt v. J. 1902 191 6 ſchleppechiffgarts⸗ ei. 98.10 bz 14%% Ludchigshaſen 0 01.— Nf. 7% MWannh. Lagerhaus⸗ 7 v. 1(Geiellſchaf 98. G 5190„%ee Oberrß. Glektriſitäts⸗ 4% Mannh. Obüg. 1605 11 055 werke, Karfsrube—.— % 13834 50% 0 Bfilt Eßg notte n. 5„„ 91 50G8 Tonwer',.⸗. Fiſend. 102 50 „%„18 5150 0 de ücen eene ee 11 1898 915 G[% Ruſſ..⸗, H. Zellſtofff. 5 2 1904 9150 6] aldbof bei Pernau 352„ dan? 80 3155 5„ 1905 91 50 1 Brauhau⸗ 5 20%%0 peyrer rau) 5 e e ee ee, eerr, 4½%% Pirmaſens unk. 1905 91— 1½%0% Sildd, Drabtinduſtr. 99.75 G 4½j% Wiesloch v. J. 1905——. Induſtrie⸗Obligation. Gei. J. Seiundu⸗ 4½% Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Vorms N dende wird auf der vorjäh 995 439(2140 dbeJe%, Selteft Be 105⁵ Deuſche Zan! 48—248.30 Dantſ danat. Ban 48— 48 D Sfifekten⸗Ban 8— 108 Disco ito⸗Lomm. 197— 1973 9of101.— G Die heutige Börſe verkehrte notierten: Rhein. Creditbank⸗Aktien 138 G. 138.25., Verein chem. Fabriken 330.50., Brauerei Schroedl, Heidelberg 175., Frant furter Transport 1815., Bad. Aſſekuranz 1600., 1610., Obe rhein. Verſicherungs⸗Aktien 680 G. Rhein. Schuckert⸗Aktien 120.40 bez. Zellſtoff⸗Fabrik Waldhof 300 G. und Zuckerfabrik Waghäuſel 151.50 G * 13 Fronkfurter Effektenbörſe. (Brivattelegramm des Gen al-Anzeigers.) * * Frankfurt, 30. Nov. Kupferwerte an der Newyorker Börſe hat zwar den hieſigen Platz weniger beeinfkußt, aber doch e laßt. Im Gegenſatz zu den letzt weſentlich ſtiller geworden. Die Eindruck, ließ aber auf dem Fondsmarkt feſte Tendenz zurftck, Hen miſche Anleihen zeigten teilweiſe ruhiger, öſterreichiſche Werte feſt, Türkenloſe eröffneten niedriger, konnten ſpäter aber auf ſtärkere heimiſchen Banken waren Dis Bilanzen der leitenden Bankinſtitute entſprechen den Erwartunge Als beſſer anzuführen ſind Deutſ ten den Kursſtand behaupten, Kreditaktien ſchwächer. Eine( loſe Stimmung herrſchte für Transportwerte, Lombarden hauptet, Staatsbahn ſchwächer, italieniſche Bahnen befeſtigt, Bal more und Pennſylvania ſchwach im Anſchluß an die Newyorke Börſe. Der Induſtriemarkt brachte teilweiſe Abſchwächung, Mon⸗ tanpapiere lonnten den Kursſtand behaupten, elektriſche Werte da⸗ gegen ſchloſſen ſchwächer, Kaliwerte abgeſchwächt, chemiſche verkehr⸗ ten auf dem Niveau der geſtrigen Abendbörſe, Griesheim lagen ſchwächer, Maſchinenfabriken gu lauf ließ nur geringe Kursver Türkenloſe anzuführen. Bezugsxrecht. Stagtspapiete. A. Deutſche. Schlu We 2 38 Amſterdam kur; 163.5068.48 Belgien„ 80 863.90 Italien 80 625 80 675 Check London 20.462 20.46 London„30.43 20.435 langn 29 30. 4% deutſch. Neichsanſ. 102.25 102.25 4„ 1909—— 3 5 7 9425 94.30 12 5 85 85.20 85 10 ae br. konſ..⸗Anl. 102.30 102.35 8 do. do. 19o9—-— 5 3 94.25 94.30 5 5½2„„—4939 Abadſſche St. M. 9—. 1.10 4„„1908/00 101 80 101.95 4 bad. St.⸗Olabg)fl—.— —.— Au, 9130 94.10 „ ii 3% 1904—.—— „% 1907 9330 92 20 8bayr..⸗B.⸗A. b. 1915102. 02— 4„ 1918 102.35 1 24% 4½ do. u. Allg.Anl..65 93 55 do.„.⸗Obl. 83.70 83.90 8 Plälz..⸗B. Prior. 100.30 teee 4 Heſſen von 190 101,5 101.50 4 Heſſen 8225 82 25 4 Sachien 8450 89.50 4 Pth. Stadt⸗A. 1907—-——— Bergwe Bochumer Bergbau 240.60 24 Anderns 113 50 18.80 Concordia Bergd.⸗G.—— Deutſch. Luxemburg 213— 212.50 Friedrichspütle Bergb. 135 20 144.50 Gelſenkire ner 217.10 21½60 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4% Vrk. Hon.- Rid“ 9980 99 89 e N. K. B. Pfddr.o, 98) 958 1 5 3 1810 90 890 9989 40% Pf. 5hp J. Pföb. 10 10.l4 „% 310% r. Bod.⸗r..40 4 10% Sir, 6 d. Bfd. vnd 9969 93 60 05 e i%„ Pfbor. v. unt, 0 99 80 93860 4˙%„Pfobr..03 unt. 12 99.9) 99.99 3½„ Pfdbr v. 36 30 d. 94 90.90.— 520 Pfd. 93/ 0 80.80 4e%„ Com. bl. b. L,unt 10 100 10 100 10 3 ½%% Com.⸗Obl. v. 87/81 92 30 92 80 %„Comn.⸗Ool. v. 98/00 92.30 20 4% Pr, Pfob. ank. 00 99 30 99.30 %%% 4%„ 14 69.75 95 Bank⸗ und Ver 1305 132 120 40 120. 132 20 81.50 16.—116— 37 Badiſche Bant Berg 1. Metall). Berl. handen e⸗Ge zomern u. Oist0. Dar uſtädter Ban — 157.20 Dresdener Ban 1619162 frankf. Hop.⸗Ban Irkf. Hyp.⸗Er ditv. Nationalbank 129.— 128 Banken⸗ und Montanwerte behaupfe teilweiſe befeſtigt waren Dresdner Bank und Staatsbahn. Nachbörſe blieb ſtill bei behaupteten Kurſen. belebt und ſehr feſt, 180.75 à 181.75. Die Aktien der Rhei Weſtfäliſchen Diskontoaktiengeſellſchaft notierten heute 180 Es notierten Kreditaktien 210.20, Diskonto a 20, Dresdner Bank 162.10, Staatsbahn 159.90, Lombarden Baltimore 116.50, Privatdiskont 4½ Prozent. Telegramme der Continenlal⸗Telegraphen⸗Compagnie. Reichsbank⸗Diskont 5 Prozent. 5 9 85 508540 405.50 205 500 16%½50 16.50 in ziemlich feſter Haltung. Es 700., Pfälz. Nähmaſchinen 132., u.., Süddeutſche Draht 133 bez * Fondsbörſe. Die Flauheit der ine gewiſſe Zurückhaltung veran⸗ en Tagen war heute das Geſchäft Thronrede machte nur geringen befeſtigte Haltung, Ruſſen waren Nachfrage wieder anziehen. Vo konto⸗Kommandit gedrückt. Di che Bank, die übrigen Werte konn⸗ t behauptet. Der weitere Ver⸗ änderung zu. Als belebter ſind Deutſche Ue ßkurſe. chſel. Check Paris Varts ur chweitz. Pläge ien Navoleonsd'or rivnHis onto Mh. Stadt⸗A. 1308 13„ 1909 1% 19 6. Ausländiſche. 5 Arg.k. Gold⸗A. 1887 102 90 5% Chineſen 1893 102.90 14„„ 1898 99 50 9945 %½ Japaner 98 60 86 40 Mexitaner guß, 88/00 3 Lexikaner im Bulgaren 3¼ italie z. Rente 4% Oeſt. Silberrent 1½%„ Papierren Oeſterr. Goldrente Vortug. Seric I 4½ neue Ruſſen 9 1 Ruſſen von 1880 1 a Ung r. Goldrente 13 Kronenrente Beczinsliche Loſe. 3 Oeſterretchiſche1880173. türkiſche 1 rksaktien. Farpiner Zergbau 20. Halim. Weſterregeln 214, Iberjchl.Giſenindu 1. 105 hönix 5 Vr.Königs⸗ u. Laur th. Gewerkſch. Raßlebe 4% Preuß Pfandd⸗ Bank nk. 1919 % Pr. Ifdbr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗ Bfd.⸗Ko; Obl., unkündb. 4eſ Nh. H. B. Pfb. 0 150, 97 212 „ 2 40⁰0 75 1815* 5 Ny..⸗B..O0 N 9 1% N. 0..G..0 deſ, Pf. w. Br.⸗Obl. 0% Bf. B. Pr.,O. % et e. 1 ſicherungs⸗Aktien. De tei, Ung Bas [Deft. Ländere ut „ Lredit⸗Antal Piälziiche Bank Biält. Hyp.⸗Bankk Breuß. Hovothekns. TLeutſche Leichs) l. Khein, Nradi 8. Seirr. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 30. Novemder. Slld. Zuckerfabril 152.— 159.50 Badd. Immobil.⸗Geſ. 9950 99.10 Eichbaum Mannheim 104.— 104. Mh. Aktien⸗Brauerei 125.—125.— Parkakt. Zweibencken—.— Weltzz. Sonne, Zpeyer—.— Cementwerk Heidelbg. 150.50 150 90 Cementfabr. Karlftadt 141.5540.75 Badiſche Anilinfabrik 4a54 452 Ch. Fabrik Griesheim 259 255.50 Farbwerke Höchet 464.25 464.90 Ver. chem. Fabrit Mh. 330.— 320.25 Chem. Verle Alvert 498 50491.60 Südd. Drabtind. 349. 168.—133 Akkumml.⸗Fab. Hagen 322.— 222. Aec. Boſe, Berlin 15.30 15. Elektr.⸗Geſ. Allgem. 2644264.4 Hedd. Ku..Südd. Kb. 127.50 127 50 Lahmeyer 108 25 108.— Glektr.⸗Geſ. Schuckert 140.— 139.70 Rheiniſche 120 50 120. — Siemens& Halste 245.20 244 50 elsgeſellſchaft 182.—, 96.„ Ungarn 9490. Tenden;: Nachbörſe. Berlin, 30. Nov. andsfähigkeit gegen weitere Ku angener Steigerung. re waren nicht behauptet. ge Einnahme⸗Ausweis 11 168.58 168.5 80.85 80.87 20.43 20.43ʃ 80˙U5 81.10 81 10 00 197.50 197.40 —— 159.60 23.60 23.70 Prankfurt a.., 30. Nov. Commandit 197.20, Darmladter 137.25, Dresdzer Han! Deulſche Kant 248.50, Lembarden 23.90, Bochu ner 218.75, Gelſentirchen 217.55, Jaulabänkt — Rredilaktieg 219. Staats bahn 159.90, Lombarden 23.80. BVerliner Effektenbörſe. rivattelegramm des General-Anzeigers.) Die Börſe konnle ſich zuch heute dem verſtimmenden Einfluß der weiteren Ermatturg Amerikas, ſowie des ſchwächeren Londoner Metallmarktes nict ſtiehen und eröffnete daher in luſtloſer Haltung mit faſt durch⸗ weg niedrigeren Kurſen. Es zeigte ſich aber eine ziemliche Wider⸗ Nur vereinzelt er⸗ ichten letztere auf dem Montanmarkte 1 Proz. Im ſpäteren Verlauf trat für Hüttenwerte wieder eine kleine Beſſerung ein, die man mit der in der Thronrede enthaltenen Ankün⸗ ing von Bahnbauten in den brachte. In Banken litten Ruſſen unter Realiſierungen nach vor⸗ Aber auch die übrigen gleichwertigen Auf dem Bahnenmarkt gaben be⸗ ers amerikaniſche Werte im Anſchluß an Newyork nach. Der der Kanadabahn für Oktober blieb beſondere Wirkung auf die Kursbewegung. n⸗Aktien gaben im Anſchluß an die allgemeine ſchwächere Hal⸗ nach, erfuhren dann aber eine leichte Beſſerung im Einklang er beſſeren Tendenz am Montanmarkte. iffahrtspapiere konnten ihren Kursſtand nicht behaupten, exluſt in dieſen Werten hielt ſich jedoch unter einem Prozent⸗ geringe Beſſerung auf dem Montanmarkt var ſpäter nicht haltig und ſo gewährte der Börſenverkehr bei abwartender ng der Spekulation das Bild ausgeſprochener Luſtloſigkeit. (Fondsbörſe.) Aktien induſtrieller Unternehmungen. Kunſtſeidenfabr. Frkf. 209.20 199.— Lederwerk. St. Jngbert 60.— 60.50 Spicharz Lederwerke 123.50 122 50 Ludwigsh. Walzmähle 163.— 183,.— Adlerfahrradw. leyer 360,— 364 80 Maſchinenfbr. Hilpert 82.— 84 Naſchinenfb. Badauia 193.— 195— Dürr!opp 314.— 343— Qaſchisenf. Gritzuet 228.— 228.75 Heaſch.⸗Armatf. Klein 110.50 110 50 f. Rähm.⸗u. Fahrradt Gebr. kapſer Köhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. Schnellpreſſenf. Frkth. 200 50—.— Ver.deutſcher Oelfabr. 145.— 144.90 Schuhſabr. Herz, krkf.—.— 117.— Sellinductrie Wolff 127.— 126.— 'wollſp. Lampertsn. 54— 53. Kammgarn Kaiſers!. 199.— 199.— Zellſtoffabr. Waldho 299.. 300.25 eh. 20, rsrückgänge. Kolonien (Deviſenno(ierungen.) diſta New⸗Nork urz Wien ang Wien lang 9 Laurahütte Phönix Harpener 249.50 247.25 „30, Nov.(Schlußt 20.46 20.465 81.25 81.25 102.30 102.40 94.25 85.20 94.25 94.25 1908—.— 85.20 85 20 101.30 101.30 94— 93.60 92 50 82.50 84.60 96.50 en t 90·20 eſ. 182.10 181.60 ädter Bank 187.30 186.80 ⸗Aſtat. Bant 147 90 148— a 248 30 248.— idtt 197.40 197.20 162.161.70 0 Nov. urſe.) Reichsbank Rhein. Tredltban! Ruſſeabant Schaaffh. Bankv. Disc.⸗Commandit aatsbahn Vombarden Baltimore u. Ohio Canada VPaetſic Hamburg Packet Nordd. Lloyd Zochumer Deutſch⸗Luxembg. Dortmunder Gelſenkirchner Harpener Laurahütte Bhönix We terezeln Allg. Elektr.⸗Ge!. Auilin Anilin Treptow Brown Boveri Chem. Albert O. Steinzeugwerle 230 70 Elberf. Farben Celluloſe Koſtheim 208.— Rüttgerswerken Fouwaren Wiesloch 101.— Wf. Dra)l. Lingend. 239.— Zellſtoff Waldhof kurz Petersburg kurz Warſchau 20. Nopv.(Anfangs⸗Kurſe.) Tend.: ruhtg. Kreditaktten 2 10.20, Stagsb 1bn Disconto⸗ommandit Zuſammen en feſt. Tägliches Geld bedang 5 4 4% Proz. Intereſſe trat heute für Kaliwerte hervor. e allgemeine Belebung erfuhr die Börſe bis zum Schluß er für einzelne Werte kam etwas regeres Intereſſe zum chbruch. Deutſche Ueberſeeaktien ſtiegen auf gute Einnahmen 131.50 182.— 8865 39.— Digcanto⸗ 16175 Hay ⸗ 160— 197.30 5 1 hang Prinz Heinrich⸗ Elektrizitätsworte Etwas 419.25 41425 84.80 84.80 —.——.— . N 196 20 196.30 218 20 212.20 205 50 208.60 150— 13850 138.50 159.10 158 70 118.60—.— 160.— 159.40 28.60 23 70 116.60 116.— 188.60 188.30 122.50 132.0 101.60 10110 247.— 248 7 218 20 212.2 9410 93.90 217 40 215.70 204 50 203 70 196 40 196.— 21280 2150 212.— 213 763.60 263 8 451.90 448.70 359 50 358— 190.— 19110 49250 489 90 290 90 475 70 210— 188.50 101.— 287.— 300.— 481— 199.— 299 70 Privatdiskont 4½% (Telegr.) Nachbörſe. Staatsvahn Lombarden 96.40 ſtomane 735.— 734. 1953 er. — —.— 159.40 23.— 28.60 Londoner Effektenbörſe. London, 30. Nov.(Telegr.) Anfangsturſe der Sffektenbörſe. 37 82½%% 88 N 1 4 Reichsanleihe 84— 84 Premier 9 9— 2 Argentinier 88, 88Rand mines 8ᷣꝗ 855 4 Italiener 103— 103½]Atchiſon comp. 122% 121 4 Japaner 92— 92—[Canadian 182% 181 ½ 3 Mexikaner 31— 34—Baltimore 1187½½ 118 4 Spanier 94% 94[Chikago Milwaukere 1595/½ 157½ Aeen 1970 10. Denvers com. 48˙% 48. Amalgamate 887%/ 86% Erie 34— 33 ½ 0 10½ 95½% Grand TrunkIII pref. 50% 50— Rio Tinto 77% 79¼„börd. 20— 19½ Central Mining 164% 16½. Louisville 155— 153ʃ½ 300% 351½] Miſſouri Kanſas 481½% 48½. De Beers 1810. 181% Ontario 47¼ 47½ Eaſtrand 5ẽ 5 Soutbern Pacific 131˙ 181— Geduld 2½ 2ʃʃ½ Union eom, 203˙% 202ʃ½/ Goldfields 5% 57% Steels eom. 89/ Jagersfontein, Tend. träge. 87 Wiener Börſe. Vorm. 10 lbr. 669.50 679.20 Oeſt. Kronenrente Wien, 30. Nov. Kreditaktien 96.15 96.15 Länderbank 496.50 497.—]„ Papierrente 98.95 98.90 Wiener Bankverein 540. 541.50 Silberrente 99.— 98.95 Staatsbahn 747.70 746.50 Ungar. Goldrente 113.10 113.25 Lombarden 125.50 125.50„ Kronenrente 92.50 92.45 Marlnoten 117.82 117.8ʃ 841% Alpine Monan 95.60 729.— 729.50 Wechſel Parfs 98 70 Tend. ruhig. Wien, 30. Nov. Nachm..50 Uhr. Kredilaktien 671.50 671.—] Buſchtehrad. B. 943.— 942 Oeſterreich⸗llngarn 1778 1771 Oeſterr. Papierrente 98.95 98.90 0 5 5.⸗G.——— 55 99.— 98.95 Unionban 585.— 585.— Goldrentte 117.— 117. Unger. Kredit. 779.— 780.— Ungar. Goldrente 118.10 113.25 Wiener Bankverein 542.— 512.—„ Kronenrente 92.50 92 50 Länderbank 497.— 498.—ch. Frankf. viſta 117.85 197.81 Türk. Loſe 223.— 222.—„ London 24402 241.02 Alpine 482.— 78J.—[„ Paris 95.70 95.72 Aasdd—.—— 55 Amſterd. 199.60 193.60 Nordweſtbahn—.——Napoleon 19.16 19.15 Holzverkohlung 21.45 21.50 Marknoten 117.81 117.81 Staatsbahn 738.— 74,20 Altimo⸗Noten 17.76 11775 Lomgarden 125.70 125.2% Tend.: ſtetig. Berliner Produktenbörſe. * Berlin, 30. Nov.(Produktenbörſe.) Am Brotgetreide⸗ markt waren die Preiſe mehrfachen, wenn auch nur näßigen Schwankungen unterworfen, doch herrſchte eine feſte Grundſtim⸗ mung vor, die auf Deckungen zurückzuführen iſt. Hafer litt unter Realiſierungen. Mais hatte ruhigen Verkehr. Rüböl erlitt unter ſtarken Realiſierungen weitere erhebliche Einbußen. Wetter be⸗ wölkt. Verlin, 30. Nov.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mark pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 29. 30. 29. 30. Weizen per Dez. 217 75218.75 Mais per Dez.—.151.50 „ Mal 216.75 216.75„ Mafß—.—.— 5—.—.— Roggen per Dez. 166.50 167.50 Rüböl per Novbr.——5—.— „ Mai 174.— 173.75„ Dezbr. 53.80 52.90 „ Jult-—„ Mai 51.90 51.60 Hafer per De. 154.25158 25 Spiritus De „ Mal 161.— 160.75 Weizenmehl 30.— 30.— „ Juli 162.50 162.50 Moggenmehl 22.10 22.10 Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 30. Nov. Getreidemarkt.(Telegramm.) 29. 30. per 50 kg per 50 kg Weizen per April 1390—— matt 12 82—— xuhig 55 5 21. 1171—— 1169—— Roggen per 155 1007—— willig 999—— ruhig 61„5 Hafer per April 754—— kuhig 752—— ruhig Mals per Mai 669—— ruhig 667——½ ruhig Kohlraps Augu! 13 40—— träge 18 40—— träge Wetier: Nebel, Kalt. Tiverpooler Börſe. eiverpool, 30. Nov.(Anfangskurſe.) 29. 30. Weizen per Dezb. 801%%ä ſtetig nom. ruhig „ März 708˙, 7089/ Mais per Dez. ee— willig per Marz—— *** SZiehmarkt in Maunheim vom 28. Novbr. Amtlicher Be⸗ richt der Direktion.) Gs wurde bezahlt fülr 50 Ko Schlachtgewicht: 30 Schſen 3) vollflelſchige, ausgemäſtete döͤchſten Schlachtwertbe⸗ höchftens 7 Jahre alt 84—00., b) zunge fleiſchige, nicht ausge⸗ mäſtete, und ältere ausgemäſtete 80—00., e) mäßig genährte funge, ant genährte äiltere 78—00., 8) gering genädrte feden Alters 74—/½0 M. 35 Bullen(Farren): a) vollfleiſchige höchſten Schlachtwerthes 66—68.,)mäßtg genährte fſingere u, aut genährte ältere 64—00., e) gerina genährte 62-00 R. 1057 Färſenr (Rinder und Kühe): a) vollfleiſchige, ausgemäſtete Färfen, Rinder höchſten Schlachtwertdes 76—78., d) vollfleiſchige, ausgsmäſtete Kühe höchſten Schlachtwerthes bis zu 7 Jahren 36—7)., o) älter! ausgemäſtete Khe und wenig aut entwickelte füngere Kuühe, Färſen und Rinder 64—74., d) mäßig genährte Kühe, Färſen u. Rinder 60—70., e) gering genährte Rübe, Färſen und Rinder 59.56 M. 310 Fälber: a) feine Maſt⸗(Vollm.⸗Maſ) und beſte Saugtalber 90.00., b) mittlere Maſt⸗ u. gute Sangkälber 85—00., 6) ge⸗ ringe Saugkälber 80—00., à) ältere gering genährte(Freſſer) 00—90 M. 55 Schafe: a) Maſtlämmex und füngsze Maſthammel 70—00.,) ältere Maſthammel 65—00.,) mäßig genährvle Hammel und Schaſe(Merzſchafe) 60—00 m. 1310 Schweine: a) vollfleiſchige der ſeineren Raſſen und deren kreuzungen im Alter dis zu 1¼ Jaßdren 77—00., b) fleiſchige 76—00., e) gering entwickelte 00—00 Me., 4) Sanen und Gber 68 70 M. as wurden bezahlt für das Stück: 000 Cuxpuspferde: 0500—0000., 00 Arbeit spferde: 000—00%., 00 Pferde zum Schlach⸗ ten: 00—000., 000 Zucht⸗ und Kugvieg: 000-000., 00 Stück Maſtpieh: 00—00., 0 Rilchküe: 009.—000, 00 Ferkel:.00—00.00., 00 Zregen 00—00 et. 0 Zuck⸗ lein—0., O Lammer 00-00 in. Zufaſumen 2788 Stück. Außerdem wurden don Holland 82 Stück geſchlachtete Schweine eingefü rt. Mit Großvieh wurde gut gehandelt, mit Schweine und Kälber mittelmäßig. 2 Geſchäftliches. fortwähreuden Erhöhungen der Butterpreiſe, die der deutſchen ſeh 31885 577 05 ſind zum großen ſch ückga er Butterzufuhr aus Sibirten. Nach amtlichen ruſſiſchen Berichten wurden die Mittelpunkte der Viehzucht Sibiriens durch den Ausbruch der Rinderpeſt derartig geſchädigt, daß nur verhältnismäßig wenig Tiere durch Impfunger gerettet werden konnten. Die ruſſiſchen Butterzufuhren nach Deutſch⸗ land, die im Jahre 1908 einen Wert von 24 Millionen Mark halten, ſind ſo groß, daß ihr Ausbleiben das Angebot vermindert und die Preiſe erhöht. So müſſen die Erſatzmittel für Butter immer größere Bedeutung erlangen. Unter dieſen iſt in neuerer Zeit in erſter Linie die Pflanzenbutter⸗Margarine„Palmonal, die ſich jetzt infolge ihres reinen Geſchmacks, durch die ſie ſich vorteilhaft von gewöhnlicher Margarine auszeichnet, außerordentlicher Beliebtheit erfreut.„Pal⸗ mona“ wird in den Verkehr gebracht durch die bekannten Palmin⸗ werke H. Schlinck K Cie..⸗G. und beſteht in der Hauptſache auß Palmin, das unter Zuſatz von feinen Speiſeölen butterähnlich gemacht wird.„Palmona“ bietet einen vollſtändigen Erſatz für Butter, ſowohl in der Küche als auch zum Brotaufſtrich. Mit gewöhnlicher Margarine darf Palmona nicht verwechſelt werden, denn ſie iſt vollſtändig frei von tieriſchen Fetten und muß nur wegen ihrer großen Butterähnlichkeit nach dem Buchſtaben des Geſetzes als Pflanzenbutter ⸗Margarine bezeichnet werden. ** Marx& Goldschmidt, Mannheim Teleqramm⸗Adreſſ⸗: Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 1637. 30. November 190g9. Proviſionsfrei! 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Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil Franz Kircher: für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Eruſt Müller. ——— ̃— tig— 3 ſeller 10 Ppfg. Fix und fer KRnorr-Zos würzt famos Sufnen ſeueng Gertse eischspeisen ete, Umschlag 1455 9 5 Standffasche gilt els Gutscheln enthälk! Gutschein 5902 — Intensiv-Osramlampen On 100 Bis 1000 Rersgen Ersatz für Bogenlampen. Kein Einsetzen von Kohlenstiften(daher grosse Ersparnis an Bedienung und Steuer.)— Geräuschloses Brennen.— Vorzüg- liche, Liehtwirkung. 3287 auphertrelung: SOttZ& O Elektrieitäts Geselschaft m. b. H. O 4, 8/½9. Tel. 662 und 2032. 2 2 SARGS Berlin, S. 42 Ritlerstr.I 8 Wien-Paris — e 30. 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