Gadiſche Volkszeitung.) Badiſche Neueſte Nad Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 30 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pig. — 5 der Stadt Mannheim und Amgebung. richten (Mannyeimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“, — Telefon⸗Nummern: Direktionu. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ In ſerate: Anabzängige Tageszeitung. nahme v. Druckarbeiten 341 Die Colonel⸗Zeile.. 25 Pfg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Redaktioen. 577 Auswärtige Inſerate 30„ in Maunheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Narlsruhe. A Verlags⸗ 15 „Zei 2 5 uchhandlung Die Reklame⸗Zeile.. 1 Mark Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens% 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. 5 Nr. 578. Samstag, 11. Dezember 1909. (Abendblatt.) Die heutige Abendausgabe umfaßt 24 Seiten. Der Reichskanzler über die auswärtige Politik. „Die geſtrige Rede des Reichskanzlers über die auswärtige Politik iſt in der Preſſe viel ungeteilterem Beifall begegnet, als ſeine innerpolitiſche Rede vom Donnerstag. Wer freilich Reden nach der Elle mißt, dürfte auch geſtern nicht befriedigt ſein, denn der Kanzler hat ſehr kurz geſprochen. Wir möchten beiläufig bemerken, daß wir zwar auch mit der Kanzlerrede vom Donnerstag in manchen Stücken durchaus nicht einver⸗ ſtanden geweſen ſind, daß wir es aber doch etwas merkwürdig gefunden haben, wenn beiſpielsweiſe das„Berliner Tageblatt“ es monierte, daß der Kanzler kaum zwanzig Minuten ge⸗ ſprochen hätte. Die Länge macht die Qualität einer Rede wirklich nicht aus. Mit dem Tertianerſtandpunkte, Reden nach dem Umfange zu bemeſſen, tritt man ſich ſelbſt zunahe. Doch dies nur nebenbei! Das bedeutſamſte Moment der geſtrigen Kanzlerrede war wohl dieunter chiedliche Be⸗ handlung unſeres Verhältniſſes zu Oeſterreich⸗Un⸗ garn u. zu Italien. Von der uns mit der Habsburgiſchen Monarchie verknüpfenden Freundſchaft meinte der Kanzler, ſie ſei viel zu geſichert, als daß man erſt darüber zu veden brauchte. Von Italien ſprach der Reichskanzler— wenigſtens im Verhältniſſe zu dem knappen Rahmen ſeiner Rede— ziem⸗ Iich viel. Herr von Bethmann⸗Hollweg hält es alſo mit dem Hekannten Worke, daß die beſten Frauen diejenigen ſind, über die man am wenigſten ſpricht. Welcher Art dann die Frauen ſind, über die man viel ſpricht, das ergibt ſich ja dann ganz von ſelbſt. Es konnte uns wohl ſehr gefallen, daß der Kanzler nicht um der Höflichkeit willen die Unwahrheit begangen hat, Oeſterreich⸗Ungarn und Italien auf eine Linie zu ſtellen. Er hat, ganz abgeſehen von manchen Vorgängen der letzlen Jahre und Monate offenbar an das Bismarckſche Wort gedacht, daß der innere Wert der Bündniſſe mit den Intereſſen und Nei⸗ gungen der Nationen in innerem Zuſammenhange ſtehe. Im deutſchen Volke gibt es kaum jemand, dem nicht das Bündnis mit Oeſterreich⸗Ungarn Herzensſache wäre. In Oeſterreich⸗ Ungarn ſind die Deutſchen durchweg treue Anhänger dei Bündniſſes mit Deutſchland, die Ungarn ſind es zu einem großen Teile ebenfalls und ſelbſt unter den Slaven gibt es Elemente, die zwar keine Vorliebe für Deutſchland und deutſches Weſen haben, denen aber das Bündnis mit Deutſch⸗ land doch ſehr viel wertvoller und wünſchenswerter iſt, als jede auch nur entfernte Möglichkeit einer ruſſiſchen Vorherr⸗ ſchaft über Mitteleuropa. Iſt dem deutſchen Volke durchweg, den öſterreichiſch⸗un⸗ gariſchen Völkerſtämmen zum großen Teile das Bündnis mit Deutſchland Herzensſache, ſo verhält es ſich mit Italien ganz anders. Wohl hat es Zeiten gegeben, wo ſchon wegen des den Germanen innewohnenden Zuges nach dem Süden auch das Bündnis mit Italien dem deutſchen Volke Herzensſache war. Dieſe Geſinnungen haben aber ſchon ſeit Jahr und Tag durch nommen. Der Reichskanzler hat ja mit anerkennenswerter Offenheit auf derartige Hetzereien hingewieſen und er hat mit berechneter Kühle und Sachlichkeit dann nur mit dieſen Hetzereien die loyale Haltung der verantwortlichen italieniſchen Staatsmänner konſtatiert. Wenn die italieniſche Regierung und, wie man aus der Rede des Kanzlers erfuhr, auch die ruſſiſche unſere Regierung über die Verhandlungen von Rac⸗ conigi unterrichtet haben, ſo iſt das ja recht lobenswert, es iſt zum mindeſten ein Beweis von Höflichkeit und Rückſicht⸗ nahme. Ob ſie uns alles mitgeteilt haben, was in Racconigi über künftige Eventualitäten erörtert worden ſein mag, das ſteht freilich auf einem anderen Blatte. Der Kanzler mußte nicht nur der Hetzereien eines Teiles der italieniſchen Preſſe Erwüähnung tun, ſondern auch der ge⸗ häſſigen Angriffe mancher ruſſiſchen Blät⸗ ter, die uns nichtsnutzige Abſichten unterſtellen. Es war gut, daß Herr von Bethmann⸗Hollweg die Gelegenheit benutzte, von weithin ſichtbarer Stelle aus dieſe Angriffe ruhig, aber doch mit aller Beſtimmtheit zurückzuweiſen, und die Stetigkeit und Friedlichkeit unſerer Politik aufzuſtellen. Ein Beweis dieſer unſer friedlichen Tendenzen ſind auch die vom Kanzler kurz erwähnten und dann vom Staatsſekretär von Schön näher erörterten Verhandlungenmit Eng⸗ land. Keiner der beiden Staatsmänner hat freilich etwas über den geplanten Gebietsaustauſch mit England geſagt. Wir ſind darum nicht minder überzeugt, daß die Verhand⸗ lungen über einen ſolchen Gebietsgustauſch tatſächlich ſchweben. Wir ſind im Prinzip durchaus nicht gegen einen ſolchen Plan, nur wünſchten wir, daß das in der letzten Zelt bebanntlich ſo oft angewandte Wort von den„kaufmänniſchen Grund⸗ ſätzen“ dabei zur Anwendung gelangt Kaufmänniſcher Grund⸗ ſatz iſt es, daß, wenn bſpw. das Warenhaus Wertheim zu Er⸗ weiterungszwecken ein benachbartes Grundſtück braucht, der Beſitzer dieſes Grundſtückes ſich nicht deſſen gemeinen Wert, ſondern den Wert bezahlen läßt, den das Grundſtück für Wert⸗ heim hat. Auf die deutſch⸗engliſchen Verhandlungen ange⸗ wandt heißt dies, daß, wenn England von uns zu wichtigen Bahnzwecken ein Stück Land haben will, wir das von England an uns dafür zu gebende Gebietsſtück nach dem Werte zu bemeſſen haben, nach dem das von uns abgetretene Stück nicht für uns, ſondern für England Wert hat. Der gegenwärtige Reichskanzler hat nach innen wie nach außen eine Politik der Nüchternheit proklamiert, das in Vorbereitung befindliche Geſchäft mit England wird hoffentlich nach dieſem Grundſatze abgeſchloſſen werden, umſomehr, als die Engländer für einen ſolchen Grundſatz volle Würdigung haben. polllische llebersieht. *Mannheim, 11. Dezember 1909 Eine Luftſchiffahrtsakademle und Verſuchsanſtalt in Ir edri zshafen. Die nationalliberale Reichstagsfraktion hat einen Initiativantrag eingebracht, worin die Gründung und Unter⸗ haltung einer deutſchen Akademje und Verſuchsanſtalt für Luftſchiffahrt und Flugtechnik im Anſchluß an die Luftſchiff⸗ rr. 2— 2 2 N—— 2 eeee baugeſellſchaft des Grafen Zeppelin in Friedrichshafen ge⸗ fordert wird. Der nationalliberale Antrag unterſcheidet ſich hauptſächlich dadurch von einem ähnlichen Antrag des Zen⸗ trums, daß er nicht bloß eine Verſuchsanſtalt, ſondern auch eine Akademie in Ausſicht nimmt, etwa nach dem Beiſpiel der Marinegkademie in Kiel. Eine ſolche Akademie hätte die Aufgabe, Ingenieure der Luftſchiffbautechnik auszubilden und müßte das ganze große Gebiet der Aeronautik in ihren Lehr⸗ plan aufnehmen. Eine unzweckmäßige und unliebſame Kon⸗ kurrenz mit den techniſchen Hochſchulen ſcheint uns davon nicht befürchtet werden zu können. Denn genau ſo, wie man zum Studium der Chemie, des Maſchinenbaufachs, der Phyſik und dergleichen mehr ſehr umfangceicher Laboratorien und einer ſtetigen Fühlung mit großen praktiſchen Anſtalten und In⸗ ſtituten bedarf, ſo wird es auch notwendig ſein, daß der werdende Luftſchiffbauingenieur und Luftſchiffkommandant nicht nur vom Katheder herab in theoretiſchen Vor rägen unter⸗ richtet wird, ſondern daß er in den praktiſchen Betrieb einen Luftſchiffwerft hineinſchaut und die Verſuche derſelben vor Augen hat und mitmacht. Es würde ſich alſo keineswegs um die Schaffung einer ſelbſtändigen, in ſich abgeſchloſſenen Hochſchule handeln, in die etwa der Luftſchiffingenſeur ſo⸗ fort nach beſtandener Reifeprüfung eintreten und die er bis zur Ablegung ſeines Staatsexamens nicht wieder verlaſſenn ſollte. Vielmehr die Schiffsbauingenieure würden, nachdem ſie ihre allgemeine techniſche und wiſſenſchaftliche Vorhildung an den beſtehenden techniſchen Hochſchulen und in der ühlichen praktiſchen Werkſtattarbeit gefunden haben, an der Luftſchiff⸗ akademie in Friedrichshafen die Vollendung ihrer Studien in den letzten Semeſtern ſuchen und hier ihr Examen aßlegen. Gerade Friedrichshafen beſitzt als Uebungsſtätte für Luftſchiffe und Flugmaſchinen wie als Verſuchsfeld für allerlei Exr mente(3. B. mit Luftſchrauben) beſondere Vorzüge: Der bietet die weiteſte Fläche in Deutſchland koſtenlos, wo m freiwillig oder unfteiwillig niedergehen kann, ohne dabel Schaden anzurichten. Die Luftſtrömungen ſind viel gleich⸗ mäßiger als über jedem Hügelgelände. Zum Bau und Bergung von Modellfahrzengen oder Flugmaſchinen be⸗ findet ſich eine Halle mit Werkſtätte in Manzell, die ſich mit geringen Koſten erworben ließen und mindeſtens fi den Anfang gute Dienſte leiſten würden. Der freie Platz auf feſtem Boden würde von der Zeppelin⸗Geſellſchaft füt Verſuche fraglos gern zur Verfügung geſtellt. Von Wert wäre ferner die Reichsdrachenſtation auf dem Bodenſee mit ihrem meteorologiſchen Dienſt, ebenſo böte die in Friedrichs⸗ hafen vorhandene Luftſchifferſchule bei Bedarf geeignets Hilfskräfte. Kurz, eine ganze Reihe günſtiger Vorbedingungen legt den Anſchluß des Inſtituts an die Luftſchiffbau⸗Geſell⸗ ſchaft Zeppelin in Friedrichshafen nahe. Außer allgemein kulturellen und militäriſchen ſind es auch volkswirtſchaft⸗ liche Exrwägungen, die das Reich veranlaſſen ſollten, möglichſt ſchnell an die Schaffung einer ſolchen Akademie mit Ver⸗ ſuchs⸗Station heranzugehen. Es iſt eine Ehrenpflicht Deutſch⸗ lands, hier voranzuſchreiten, ehe andere Staaten uns den Rang ablaufen. Weiteſte Kreiſe der Bevölkerung wopden— wir ſind deſſen überzeugt— es der nationalliberalen Reichs⸗ tagsfraktion danken, daß ſie durch ihren Antrag an dieſe Ehrenpflicht erinnert hat, und ihn mit freudiger Begeiſte⸗ rung begrüßen. Fenilleton. Die Ausſtellung in der ſtädtiſchen Kunſthalle. Gine eingehende Beſprechung der einzelnen Werke der ſtädt. Galerie ergibt entweder eine Anführung verſchiedener Namen nebſt ſchmückenden Beiworten, oder die Feſtſtellung der Tatſache, daß ſelbſt bei der etwas willkürlich vorgenommenen Teilung des Beſtandes in„Atelierkunſt“,„wahrhaftige Malerei“ und„Perſönlichkeitskunſt“, eine Menge Namen fehlen. Die genaue Würdigung des einzelnen Bildes, wie es manches Werk unſerer Galerie verdient, geht weit über den Rahmen einer Tageszeitung hinaus, zudem die meiſten der Bilder gelegentlich ihrer Erwerbung ſicherlich auch eine entſprechende Beachtung in der Preſſe gefunden haben, Der Berichterſtatter muß ſich damit begnügen, für die Bilder der ſtädtiſchen Galerie die vorzügliche Aufhängung zu konſtatieren, die beſtrebt war, jedes Bild zur vollen Geltung kommen zu laſſen. Ja es gelang ſogar der vielgeſtaltigen Sammlung, die ohne Richtung, ohne Schule, ohne Plan ſich ent⸗ wickelt hat, einen geiſtigen Mittelpunkt zu geben, zu welchem eine langſame Steigerung emporführt. Anſelm Feuerbach iſt dieſer Mittelpunkt, vier vorzügliche Werke können wir unſer nennen und zu ihnen werden viele wallfahrten, um in beſchau⸗ licher Stille und Weihe ſich vollem Genuß künſtleriſchen Exlebans hingeben zu können. Vom Vorraum, der einige gute Landſchaften enthält,— wir nennen die Namen Emil Jakob Schind⸗ ler, Schönleboer, C. A. Oeſterley, über deren Werke man ſich jedoch nicht weiter aufzuregen braucht, die aber auch nicht ſtören— erblicken wir ſchon die Feuerbachſchen Kindergruppem. Man darf ſich überhaupt darüber freuen, daß eine Menge Bilder ſo aufgehängt ſind, daß eine Feruſicht durch die geringe Flucht der Söle möglich iſt, wodurch vorzügliche Abſchlüſſe gegeben wer⸗ den. Wir betreten den durch mächtige Säulen und Niveauunter⸗ ſchieden getrennten Saal, bor uns die prachtvollen Kindergruppen Feuerbachs. In der Mitte die brillante ſtimmungs⸗ und farben⸗ reiche Skizze„Franzeska da Rimini“; wir wenden uns um, altarähnlich baut ſich vor uns das grandioſe Bild„Medea mit dem Dolche“ auf, magiſch anziehend, zum Denken und Mit⸗ empfinden anregend. Wer wirklicher Kunſtfreund iſt, den kann dieſer Raum für vieles entſchädigen, das ſein Auge beim Durch⸗ wandern dieſer Säle manchmal ſtört. Die eigenartige Niveau⸗ teilung, an ſich vielleicht nicht gerade äſthetiſch einwandsfrei, hat in dieſem Falle den Vorzug, daß die Feuerbachſchen Bilder nahezu iſoliert von jeder Umgebung ſich darbieten, daß wir uns gleichſam in einem kleinen Weiheraum befinden, der einer größ⸗ ten Kunſt gewidmet iſt. Wir ſchreiten die wenigen Stufen hinab an den weißen von niedrigen Bäumchen flankierten Bänken vorbei, wiederum gibt ſich uns ein geſchloſſener Eindruck. Rechts der in ſeiner Art merkwürdige Hans Thoma, die Marktſzene, jede Figur ein Bild für ſich, auch im Zuſammenhang ganz glücklich, in der Tiefe jedoch flach, ſogar etwas ausdruckslos. Aber gerade, weil dieſer Thoma nicht die typiſche Bahn geht, dürfte er viele intereſſieren. Links gleichfalls eine Marktſzene von Friedrich Kallmor⸗ gen,„Geſchirrmarkt in Karlsruhe“ betitelt. Noch bis vor wenigen Jahren ſpielte er ſich vor der dortigen Kunſtgalerie ab, im Hintergrunde wunderbar duftig gemalt, die alten niedrigen Häuschen, die unterdeſſen einem modernen Bankgebäude weichen mußten, davor das vielgeſtaltige, vielfarbige Leben ſolcher Szenen. Kallmorgen hat in ſeinen letzten Jahren ganz andere Bahnen eingeſchlagen. Vor nicht langer Zeit war eine größere Kollektion ſeiner Werke im Kunſtperein ausgeſtellt. Sie wirkten hart und wenig körperlich im Vergleich zu der außerbrdentlichen Durch⸗ ſichtigkeit und Nuancierung des der ſtädtiſchen Galerie gehörigen Bildes. Wer Kallmorgens Kunſt verfolgen will, darf an dieſem borzüglichen Frühwerk dieſes Künſtlers nicht vorübergehen. Die Aufhängung dieſer beiden Marktſzenen hat auch kunſtpädagogi⸗ ſchen Wert, wer ſehen will, kann hier biel lernen. Man muß vergleichen können. An den beiden Wänden zwiſchen den Fenſterniſchen dieſes Raumes ſind auch zwei andere Hauptwerke unſeres Beſtandes aufgehängt, die an Format zwar weit hiunter den vorgenannten Bildern zurückſtehen, die aber gleichfalls ſtarke Beachtung ber⸗ dienen. Ein ſehr hübſcher Karl Spihweg,„Friedenszeit betitelt, mit viel Liebe und originellem Humor gemalt, ein Soldat der guten alten Zeit ſteht gähnend auf einſamem Boll⸗ werk, prachtvolle klare Luft, fein detailliert, liebenswürdig gemalt. Und dann eine prächtige Skizze von Honors Dau⸗ mier,„Die Kußpferſtichliebhaber“, ein Bildchen, das ſich wohl jedem, der es einmal geſehen, ſcharf ins Gedächtnis einprägt. Bewegung, ſeeliſches Erleben der dargeſtellten Figuren iſt krötz flüchtiger Behandlung ſo harakteriſtiſch, daß man faſt über die einfachen Mittel, mit denen dieſe Wirkung erreicht iſt, ſtaunen muß. Auch für dieſe Szene bietet unſere Galerie einen intereſſan⸗ ten Vergleich in dem ſpitzpinſelig gemalten Bildchen„Die Lieb⸗ haber“ von Pier Celeſtino Gilardi, das im erſten Raum des linken Flügels untergebracht iſt. Für Daumier iſt das Er⸗ leben dieſes aus der Wirklichkeit geſehenen Momentes der gei⸗ ſtige Kern des Bildes, bei Gilardi intereſflert den Beſchauer mehr die Erzählung, was die Liebhaber ſich über das angeſchaute Blatt ſich denken mögen Daumiers Kraft liegt im Bilde ſelbſt⸗ Der Genuß des Gilardiſchen Bildes in der mehr oder minder regen Phantaſie des Beſchauers. Daumiers Bild wirk objektiv, Gilardis ſubjektiv, jener iſt Vertreter der ſogen.„Wahrhaftigen Malerei“, dieſer Vertreter ſogenannter„Atelierkunſt“ Wenn wir nun weiter durch die Säle wondern, werben wir nur von wenigen Bildern ſo ſtark gefeſſelt, wie eden. In dem letzten Raum des rechten Flügels bleiben wir vor dem in der Wirkung ausgezeichneten Bilde Jultus Oppenheimers „Henley Regatta“ ſtehen, deren ſonnenbeſtrahltes Leben, deren 2. Seite. Seneral⸗Nuzeiger.(Abendblatt.) Maunhein, 11. Dezenber. Neue Initiativanträge der Nationalliberalen. Die nationalliberale Reichstagsfraktion hat die in der rigen Seſſion durch die Schuld des Zentrums nicht zur rledigung gekommenen Anträge über die Aenderung der zeſchäftsordnung und die Kanzlerverantwortlichkeit ngebracht. Ein vom 9. Dezember datierter Antrag„Baſſer⸗ n und Genoſſen“ hat den folgenden Wortlaut: Der Reichstag wolle beſchließen: die Geſchäftsordnung des Peichstages in der Richtung zu ändern, daß 4) der Zeitpunkt der Beſprechung von Interpella⸗ tkionen nicht lediglich von der Beſtimmung des Reichs⸗ kanzlers abhängt und daß die Stellung von Anträgen im Anſchluß an die Interpellation zugelaſſen wird; b) von den Mitgliedern des Reichstags kurze Anfragen tatſächlicher Art über Angelegenheiten der inneren und auswärtigen Politik, die zur Zuſtändigkeit des Reichs gehören an den Reichskanzler gerichtet werden können; e verbündeten Regierungen um V zotlegung eines Geſeh⸗ Hvurfes zu erſuchen, wongch die Reichsverfaſſung der Richtung geändert wird, daß in ihr die Verantwortlich⸗ keit des Reichskangler für die geſamte Regierungstätigkeit des Ka 18 ausdrücklich feſtgelegt wird; ten Regierungen um Vorlegung eines Geſetz⸗ I1. erſuchen, in dem die Verantwortlich⸗ 3 R eĩ 285 Skanzlers vor einem Staatsgerichts⸗ 15 hat die be dauerliche Tat ſache, daß der Bundes⸗ üfolge eines Formfehlers das im Sommer angenommene über die Beihilfen an Kriegsteilnehmer ühren will, die Fraktion veranlaßt, den nachſtehenden ag einzubringen: )er Reichstag wolle beſchließen, den Reichskanzler zu er⸗ ate eine unberzügliche Beſchlußfaſſung über den ig in der Sitzung vom 13. Juli 1909(282. zung der J. Seſſion der XII. Legislatur⸗ Periade) ange⸗ menen Entwurf eines Geſetzes, betreffend die Gewährung eihilfen an Kriegsteilnehmer(Druckſache Nr. 1413), rbeigzuführen; inen Geſetzentwurf betreffend die Gewährung eines Ehren⸗ oldes an alle Inhaber des Eiſernen Kreuzes und möglichſter Beſchleunigung einen neuen Geſetzentwurf, be effend die Wehrſteuer, en geſetzgebenden Körperſchaften ſſung vorzulegen. ließlich beantragen die Abgeordneten„Baſſermann enoſſen“ noch im Intereſſe unſerer Schiffahrt:„den Reichskanzler zu erſuchen, dahin Anweiſung zu geben, er Vergebung der Schiffsfrachten für Bauten des ie inländiſchen Schiffer nach Möglichkeit vorzugs⸗ ickſichtigt werden.“ „Handlungsgehilfſe als Kaufmann“. wie in den Kreiſen des Mittelſtandes diejenige vorherrſchend geworden iſt, welche dem Hanſa⸗Bund ſo beginnen ſich auch in den Angeſtellten die Stimmen zu mehren, welche den ngeſtellten an den Hanſa⸗ Bund fordern. In zu verfaſſungsmäßiger fülr HandlungsKommis von ſen, auf der mhurg am 1. Dezember cer. ausgeſprochen, wobei anderem ausführle⸗„Die Angeſtellten müßten um ihrer 585 Hanſa⸗„B1 11 ſein; tten die ee 2 15 des e ſo hellig einen verſtändnisvollen, realpolitiſchen, prak⸗ andpunkt eingenommen. Auch die Gelegenhei önlich er i en und Aus beſonderem Maße; die perſönlichen Peziehunge, modernen Großbetrieb naturgemäß nur äußerſt würden durch den Hanfa⸗Bund feſter geknüpft. haupt Aufklärung die wichtigſte Aufgabe des Hanſa⸗ ſo vor allem in dem Verhältnis zwiſchen Chef ten. Bei der gemeinſamen Arbeit im umd fühle ſich der Handlungsgehilfe Linie als Kaufmann, erſt in zweiter Ferner ſprach im Ortsverein Frankfurt a. M. des Vereins Handlungs Kommis von 1858 A. Reutling er vom ein Mannheim über die Frage: Sollen ſich die igsgehilfen und ihre Organiſationen dem Hanſa⸗Bund n? Der Redner beleuchtete die Frage von drei ver⸗ Seiten: der wirtſchaftlichen, der ſozialpolitiſchen politiſchen. Er hält die politiſche Neutralität des ndes trotz aller Vorwürfe für er wieſen, ſo daß Auch die Organiſationen ſollten ſich unbedingt ſa⸗Bund anſchließen. Zum Schluß kam der Redner das redee die eimem. cher Handlungsgehilfen zu in Nummer im ben an eine der ſtellten verlangen nicht vom Hanſa⸗Bund, daß er echen Intereſſen anwehme, das werden die An⸗ 0 ſelbſt tun; ſie haben die Aufgaben des Hanſa⸗Bundes als manche Gruppe von Selbſtändigen und ver⸗ die Macht des Hanſa⸗Bundes nicht eingeſetzt werde talpolitiſchen Angeſtelltenintereſſen... Wir halten die der Fürſorge für unſere —————.—— e brillant wiedergegeben iſt. Vor der Gön⸗ haft„Kartoffelernte“ ſind wir nach dem eben nttänſcht, der große Raum erdrückt die Wir⸗ nicht gerade glückliche Verhältnis von Andre Achenbach iſt hier durch Eduard Kurzbauers lebende Photogra⸗- i 5„Beim Früß⸗ Induſtrie und Gewerbe willen, die der Hanſa⸗Bund fördern will, und die auch unſere Intereſſen ſind, für richtig, wenn viele unſerer Mitglieder in den Hanſa⸗ Vund hineingehen.“ —— Deutsches Reich. — Gegen Entſtellungen. Die Korreſpondenz des Deutſchen Bauernbundes ſchreibt: Die„Deutſche Tageszeitung“ regt ſich darüber auf, daß der Deutſche Bauernbund in Sachſen⸗Weimar Herrn Bürgermeiſter Zimmer bei der Wahl unterſtützte, ob⸗ wohl dieſer angeblich von der freiſinnigen Volkspartei und der nationalliberalen Partei als gemeinſamer Kandidat aufgeſtellt worden ſei. In Wahrheit liegt die Sache ſo: Herr Bürger⸗ meiſter Zimmer iſt Mitglied des Deutſchen Bauernbundes, hat deſſen Programm, alſo auch das entſchiedene Bekenntnis zum Zolltarif unterſchrieben, und es lag deshalb keineswegs ein Grund vor, ihn nicht zu unterſtützen. VBadiſche Politik. Die Herbſtlandesverſammlung der Kirchlich⸗liberalen Vereinigung fand am 8. Dezember in Offen burg ſtatt. Nach einleitenden Worten und einem ehrenden Gedenken an die Verſtorbenen des letzten Jahres erteilte der Vorſitzende Ra p p(Karlsruhe) dem Direktor der Oberrealſchule Wittmann(Heidelberg) das Wort zum Bericht über die auf der letzten Generalſnode von der Lehr⸗ buch⸗ und Kultuskommiſſion behandelten Gegenſtänd de. In dieſer Konmiſſion wurde beſonders die Umgeſtaltung des Leitfadens der Kirchengeſchichte, der bibliſchen Geſchi des Katechismus, des Geſangb buches und der Agende, wozu bekanntlich die Apoſtolikums⸗ frage gehört, behandelt. Der Berichterſtatter konnte mitteilen, daß die Liberalen im ganzen mit dem auf der Synode Erreichten zufrie⸗ den ſein können. Den Ber über die Gegenſt ände der Verfaſſungs⸗ zommiſſion erſtattete Geh. Regierungsrat Salzer, den nicht min⸗ der lehrreichen über die Gegenſtände der Finanzkommiſſion Pfarrer Rapp. Ein weiteren Punkt der Tagesordnung bildete ein Bericht von Pfarrer Sauerbrunn(Mannheim) über das Mutter⸗ haus für Kinderſchweſtern in Maunheim. Aus dem Bericht iſt zu erwähnen, daß dieſe ſeit zwei Jahren beſtehende An⸗ ſtalt ſich bis heute dank der Opferwilligkeit der Gemeindeglieder glücklich entwickelt hat. Einfach, beſcheiden und ſparſam hat die An⸗ ſtalt auf dem Lindenhof in Manmheim in treuer Arbeit an den Lehrſchweſtern und Kindern ein ſtilles Daſein geführt und iſt ſo über die ſchwierigen Anfänge hinausgekommen. Zwei Schweſtern ſind ſchon auf Station gekommen, die eine nach Neckarhauſen, die andere nach Pforzheim. Der Referent betonte alsdann in weiteren Ausführungen die Notwendigkeit praktiſcher Arbeit des Liberalismus in den Gemeinden. Der religiöſe Liberalismus könne nur auf dieſem Wege volkstümlicher werden. Hier müſſe ein Neues unter Mitarbeit aller geleiſtet werden. Nach der Diskuſſion wurde folgende Reſolution einſtimmig angenommen: „In der Erkenntnis der Notrvendigkeit praktiſcher Arbeit begrüßt die kirchlich⸗liberale Landesverſammlung die Arbeiten des Mannheimer Mutterhauſes in der Ausbildung von Kinderſchweſtern und fordert die Geſi ſinnungs sgenoſſen, insbeſondere die Vorſtände der Einsel⸗ wereine auf, das vom Sinne eines einfachen, mit dem Geiſte Jeſu erfüllten Chriſtentums getragene Werk mit allen Kräften zu unter⸗ ſtützen. Sie entſendet ein Vorſtandsmitglied in den Verwaltungsrat dieſer Anſtalt.“ Zum Schluß der Verſammlung zeigte Pfarrer Rapp ſeinen aus Geſundheitsrückſichten leider notwendig gewor⸗ denen Rücktritt von der Leitung der Kirchlich⸗liberaben Vereinigung an. Bis zur Neuwahl im Frühjahr wird Direktor Wittmann die Geſchäfte führen. Bayeriſche und Pfü ilziſche Politik. Bayeriſches Malzaufſchlagsgeſetz und Arbeitsloſenunterſtützung. s. München, 10. Dez.(Von unſerem Korreſpondenten.) Aehnlich wie das Zentrum im Reichstag beim Zolltarifgeſetz, im§ 13 die Verwendung der gemeindlichen Aufſchläge für die Witwen⸗ und Waiſenverſicherung feſtlegen wollte, hat nun⸗ mehr der Zentrumsabgeordnete Dr. Heim eine Verwendung für die Einnahmen aus dem Malzaufſchlaggeſetz für die Arbeitsloſenunterſtützungen beantragt. Abgeſehen davon, daß es ſich bei dieſem Antrag wie er einmal iſt, um ein bekanntes agitatoriſches Heim⸗Mittel handelt, hat er von vornherein nicht den allergeringſten Zweck. Das weiß der Vater des An⸗ trages, dem in Budgetſachen nie etwas entgeht, ganz genau. Es iſt alſo wohl nicht anzunehmen, daß er nicht weiß, daß der Finanzminiſter die Verwendung der Einnahmen aus den Malzaufſchlägen längſt für die Sanierung der bayeriſchen Finanzen feſtgelegt hat. Weiter weiß der Abg. Dr. Heim nicht minder, daß es budgetwidrig iſt, ein derartiges Geſetz zur Deckung beſtimmter Ausgaben zu ſchaffen. Was alſo von dem Antrag zu ten iſt, auf der Hand Nus Staqt und cand. Mannheim, 11. Dezember 1909. Zur Einweihung der 5 Glocken der Chriſtuskirche. Es führt ein Weg in unbekannte Feruen, Denn jede Seele wandelnd einſt betritt: Wir ſuchen Troſt, wohl hinter Himmelsſternen Und frommer Wunſch und Klage ziehen mit. Dort oben ſuchen hoffend wir den Frieden, Der Herre Gott tats alſo uns einſt kund; Jedoch die Menſchen Art ſie blieb hinieden, Noch ſchlägt der Haß gar tiefe Wund. Deß eingedenk war Menſchenwerk errichtet Und Menſchenwort erklinget oft davon, Doch frommer Wunſch, wie leicht iſt er vernichtet, Das Böſe herrſcht und geifert um den Lohn. Denn ſehet, könnten Steine ſprechen, Wär Wort der Kreatur verlieh'n, Nicht würde ſchnöd der Menſch an Menſch ſich rächen, Es würde Scham die bange Bruſt durchzieh'n. Aus ſprecht ihr mit dem ehr'nen Munde, Von heil'gem hohen Horte in das Land Fünf weitere Glocken tragen dieſe Kunde, Daß für den Frieden neu eine Wart entſtand. Die ältern Schweſtern nehmen auf die Klänge: „Jahrhundert altes ewig gleiches Lied, Daß ſich in Euch das Mahnen dränge, Daß in dem Rythmus es erklänge“ „„So gebet Frieden, gebet Fried!““ Schlinget die Hände und feſtigt den Bund, Weihende Klänge der weihenden Stund. den da Tücke entſchwunden, om och und Tr befr Karlſtraße Nr Höret die Glocken und laſſet Euch ſagen, Wer die Erlöſung zum Himmel will tragen, Ringe vom Staube von Schlacken rein, Wolle dem Menſchen ein Menſch erſt ſein.— „„So dem Klang ſolch Wort beſchieden, Tönt herab es Frieden!— Frieden!““ Aus der Stadtratsſitzung vom 9. Dezember. (Schluß.) Von 5 auf der ehemaligen Gemarkung Käfertal angebotenen Grundſtücken werden 3 zu den geforderten Preiſen vor⸗ behaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes erworben. Der Ankauf der übrigen 2 Objekte wird der hohen Preisforderung wegen abgelehnt. Am 28. Dezember, nachmittags 3 Uhr, werden die nach⸗ genannten Bauplätze an der Friedrich Karlſtraße öffentlich verſteigert werden: 1. Friedrich Karlſtraße Nr. 6 mit 408 Odmtr., 2. Friedrich Karlſtraße Nr. 10 und Richard Wagnerſtraße Nr. 1 mit 503 QOdmtr. Bauplatz und 117 QOdmtr. Vorgarten, 3. Friedrich . 12 mit 450 Qdmtr. und 4. Friedrich Karlſtraße Nr. 14 mit 682 Qdmtr. Die Abrechnung der Straßenkoſten für die Liebigſtraße zwiſchen Waldhof⸗ und Schimperſtraße wird genehmigt. Vergeben wird: a) die Herſtellung des Schulhofes beim Schulhaus Wohlgelegen der Firma H. Eiſen, G. m. b. H. hier; b) die Ausführung von Gleiserneuerungen bei der Einfahrt ins Depot der Firma Vögele hier und dem Stahlwerk Osnabrück. Das neuerbaute Wilhelm Wundt⸗Schulhaus in Neckarau ſoll wie die übrigen Volks⸗Schulhäuſer telephoniſch mit dem Volksſchul⸗ rektorat verbunden werden. Von den Organen der ſtaatlichen Nahrungsmittelpolizei wurde angeregt, die Namen derjenigen Milch⸗Lieferanten, deren Milch bei der chemiſchen Unterſuchung einen höheren Fettgehalt als den in der ortspolizeilichen Vorſchrift für die Stadt Mann⸗ heim normierten Mindeſtfettgehalt von 3 Prozent aufweiſt, von Zeit zu Zeit unter Angabe des Unterſuchungs⸗Reſultates in den Tageszeitungen bekannt zu geben. Der Stadtrat erklärt ſich mit dieſer Maßnahme einverſtanden. Ginladungen liegen vor: 1. zu der bevorſtehenden Jahres⸗ verſammlung des Verbandes Süddeutſcher Indu⸗ ſtrieller in Mannheim; 2. zu der Weihnachtsbeſcherung des Vereins für Kinderpflege am Sonntag, 19. ds. Mts., vormittags 11 Uhr; 3. zu dem von der Bildungsanſtalt für Kinder⸗ gärtnerinnen veranſtalteten Spielfeſt des Fröbel'ſchen Kindergar⸗ tens am 12. ds. Mts.; 4. zu dem 17. Stiftungsfeſt des Odenwald⸗ Klubs am 11. ds. Mts. Gegen den Taglöhner Wendelin Kühlewein von Neckarau und Gen. wird Strafantrag wegen Beſchädigung von Straßen⸗ laternen geſtellt. 2. ordentliche Zahresverſammlung des Verbandes Süddeutſcher Induſtrieller. Die 2. ordentliche Generalverſammlung des Verbandes fand heute im Verſammlungsſaal des Roſengartens ſtatt. Die Verhandlungen wurden kurz nach 10 Uhr durch den Verbands⸗ Vorſitzenden, Herrn Fabrikdirektor Otto Hoffmann, mit folgender Begrüßungsanſprache eröffnet: Hochverehrte Feſtverſammlung! Im Namen des Direktoriums eröffne ich hiermit die zweite ordentliche Generalverſammlung des Verbandes Süddeutſcher Induſtrieller. Wichtige und für unſere ſüddeutſche Induſtrie hochbedeutſame Fragen ſtehen auf der Tagesordnung unſerer heutigen Generalverſammlung. Gerade deshalb freut es mich um ſo mehr, meine hochverehrten Herren, daß Sie aus allen Teilen Badens und der Pfalz, aus Elſaß⸗Lothringen und Heſſen ſo zahl⸗ reich heute erſchienen ſind, um an den Verhandlungen teilzunehmen. Namens des Verbandes Süddeutſcher Induſtrieller heiße ich Sie daher alle herzlichſt willkommen. Insbeſondere gereicht es mir zur großen Ehre, als Vertreter der Großherzoglich Badiſchen Staats⸗ regierung, insbeſondere des Herrn Miniſters des Innern, Exzell. Freiherrn von Bodman, den Herrn Londeskommiſſär, Ge⸗ heimen Oberregierungsrat Dr. Becker, hier begrüßen zu können. Der Herr Miniſter des Innern iſt leider verhindert, perſönlich unſeren heutigen Tagungen beizuwohnen. Ferner gereicht es mir zur Freude, hier begrüßen zu dürfen: Herrn Großherzoglichen Oberregierungsrat LZandenberger, das Mitglied der Groß⸗ herzoglichen Generaldirektion der Badiſchen Staatseiſenbahnen⸗ Mannheim, Herrn Geheimen Regierungsrat Brecht, als Ver⸗ treter des Schiedsgerichts für Arbeiterverſicherungen⸗Mannheim, Herrn Bürgermeiſter Ritter, als Vertreter der Hauptſtadt Mannheim, die Herren Stadträte Wachenheim, Magenau und Gordt, als Vertreter des Stadtrats der Hauptſtadt Mann⸗ heim, die Herren Knecht, Emil Reinhardt und Dr. Mez, als Vertreter der Handelskammer für den Kreis Mannheim, Herrn Dr. Schupp, als Vertreter der Handelskammer für den Kreis Heidelberg nebſt der Stadt Eberbach, Herrn Kaiſerlichen Bankdirektor Obkircher, als Vertreter der Reichsbank Mann⸗ heim, Herrn Kaiſerlichen Poſtdirektor Weiland, als Vertreter der Kaiſerlichen Poſtdirektion Mannheim, Herrn Geheimen Kom⸗ merzienrat Dr. Adolf Clemm ⸗Mannheim, Herrn Regierungs⸗ rat Lipſchitz⸗Düſſeldorf, als Vertreter der Vereins⸗Verſiche⸗ rungs⸗Bank für Deutſchland⸗Düſſeldorf, Herrn Henri Schoch, Leiter der Geſchäftsſtelle der Deutſchen Induſtrie in Buenos⸗ Aires, Argentinien, Herrn Volkswirtſchaftlichen Syndikus Dr. Schneider⸗Berlin, als Vertreter des Bundes der Induſtriellen, 8 E.., Berlin, Herrn Syndikus Dr. Huber⸗Karlsruhe, als Ver⸗ treter des Verbandes der Brauereien von Karlsruhe und Um⸗ gebung in Karlsruhe. Zum zweiten Male ſind wir alſo ſeit Gründung unſeres Verbandes hier an ſeinem Sitz, in der ſüddeutſchen Induſtrie⸗ und Handels⸗Metropole Mannheim, vereint, um Rückblick zu halten auf die Tätigkeit im abgelaufenen Geſchäftsjahr, aus dem Geweſenen die richtige Nutzanwendung für die Zukunft zu ziehen und das Erreichte uns als Anſporn für ernſte Weiterarbeit im Dienſte der 5 Induſtrie und der Allgemeinheit dienen zu laſſen. Stetig an Mit⸗ 5 cliederseht und an Gedentung gewachſen, 5 der Verband ſe 1 Mannzerm, 11. Dezember. Generaberingetger. 6 aerdbias. Der Verband Süddeutſcher Induſtrieller zählt ſchon heute rund 700 direkte Einzelmitglieder und ſeine Beſtrebungen haben, wie ich zu meiner größten Freude konſtatieren kann, in den weiteſten Kreiſen der Induſtrie ſeines Geltungsgebietes lebhafteſten Beifall gefunden. Hoffen wir, daß das auch in Zukunft ſo bleiben, und daß unſer Verband immer mehr erſtarken möge zum Beſten der in ihm vereinten Induſtrie! Bevor wir nunmehr in unſere heutigen Verhandlungen ein⸗ kreten, möchte ich Sie, hochverehrte Anweſende, noch ganz beſon⸗ ders darauf hinweiſen, daß es uns allen im vergangenen Jahre, in dem mehrfach, wie Sie wiſſen, drohende Wetterwolken am poli⸗ tiſchen Horizonte aufzogen, nicht möglich geweſen wäre, ruhig unſeren Berufsgeſchäften nachzugehen, daß wir wahrſcheinlich auch jetzt hier nicht zu tagen vermöchten, wenn es den Leitern unſerer auswärtigen Politik nicht gelungen wäre, dieſe dräuenden Wetter⸗ wolken zu verſcheuchen. Was uns in den ernſten Zeiten des ver⸗ gangenen Jahres zur beſonderen Beruhigung diente, was uns auch heute das Gefühl ruhiger Sicherheit verleiht, das iſt vor allem das Bewußtſein, daß an der Spitze unſeres engeren und weiteren Vaterlandes Monarchen ſtehen, welche von aufrichtiger Friedensliehe beſeelt und ehrlich beſtrebt ſind, dem Reiche den Frieden zu erhalten. Dafür aber ſchulden wir ganz beſonder Dank; denn nur, wenn dem Reiche der Frieden erhalten bleibt, iſt es der Induſtrie ja möglich, ſich weiter zu entwickeln und die Früchte ihrer Arbeit zu ernten. Ich bitte Sie daher, hochverehrte Anweſende, dieſen Dank jetzt dadurch zu beſtätigen, daß Sie mit mir in den Ruf einſtimmen: Seine Majeſtät Kaiſer Wilhelm II. und Seine Königliche Hoheit Großherzog Friedrich II. von Baden Sie leben hoch, hoch, hoch! Herr Landeskommiſſär Geh. Ser Dr. Becker führt als Vertreter der Landesregierung folgendes aus: Im Auf⸗ trage Sr. Exz. v. Bodman, der zu ſeinem lebhaften Bedauern ebenſo wie Herr Miniſterialrat Dr. Schneider durch die Kammer⸗ derhandlungen verhindert iſt, heute bei Ihnen zu erſcheinen, heiße ich Sie herzlich willkommen. Wenn ich namens des Großh. Mini⸗ ſteriums des Innern Ihrer Tagung beiwohne, ſo mögen Sie auch hieraus entnehmen, welch' reges Intereſſe, welches Wohlwollen und welche Teilnahme die badiſche Regierung all den Beſtrebungen und Verhandlungen entgegenbringt, die auf eine Förderung des induſtriellen Lebens abzielen. Es iſt ein natürlicher Gedanke, daß in einer Zeit des Ringens und Kämpfens, in der die Stimme des Einzelnen gar leicht ſpurlos verhallt, ſich auch die Induſtriellen zu einer Vereinigung zuſammenſchließen zur Pflege gemein⸗ ſchaftlicher Intereſſen. Daß es hier an Stoff nicht fehlt, zeigt uns ein Blick auf Ihre reichhaltige Tagesordnung, Stellungnahme zur Geſetzgebung, zur Handelsvertrags⸗, Export⸗, Syndikatspolitik, ßur Reichsverſicherungsordnung, zur Arbeitsloſenverſicherung. Welch eine Fülle hochwichtiger und hochbedeutſamer Fragen, die ebenſo wohl vom Standpunkt des Intereſſes der Induſtrie aus beleuchtet, als auch in ihrer großartigen Bedeutung für das wirt⸗ ſchaftliche Leben des ganzen deutſchen Volkes heurteilt und ge⸗ würdigt zu werden verdienen. Man wird der deutſchen Induſtrie und Inſonderheit der ſüddeutſchen Induſtrie das Zeugnis nicht verſagen können, daß ſie insbeſondere bei der Würdigung ſozial⸗ politiſcher Fragen allezeit ein klares Verſtändnis für die Be⸗ pbdürfniſſe des Lebens gezeigt ha und daß unſere Induſtrie um 2 das Wohl der Menſchen willen ſchwere Opfer bereitwillig auf ihre Schultern genommen hat. So werden auch Ihre heutigen Ver⸗ handlungen unſerer Regierung von hohem Werte ſein, unſerer Regierung, die hegend und pflegend, ſoweit es in ihren Kräften ſteht, aber auch beim Widerſtreit der Intereſſen ausgleichend und gerecht über dem Ganzen ſtehen muß. Von dieſem Geiſte ge⸗ tragen, wird die Großh. Regierung auch fürderhin gegenüber der mächtig aufſtrebenden deutſchen Induſtrie und der großzügigen Entwicklung Ihrer Induſtrie⸗ und Handelsſtadt Mannheim ihr Wohlwollen betätigen. Steht doch auch das Wohl und Wehe des Staates, ſeiner Eiſenbahnen, ſeiner Finanzen, der Städte, der Arbeiter, der ganzen Bevölkerung auf das innigſte in Verbindung mit dem Gang der Induſtrie. Ils Sie das letzte Mal hier tagten, ſtanden Sie unter dem wenig erfreulichen Eindruck einer wirt⸗ ſchaftlichen Depreſſion des induſtriellen Lebens. Ich glaube, wenn nicht alle Zeichen trügen, dürfen wir mit froherer Zuberſicht der Zukunft entgegengehen. Möge dieſe Zuverſicht und Hoffnung in reichem Maße in Erfüllung gehen und erfolgreiche Früchte 1 tragen. Mit dieſem Wunſche heiße ich Sie im Namen der Großh. Regierung nochmals herzlichſt willkommen. Herr Bürgermeiſter Riiter heißt die Verſammlung im Namen der Stadtverwaltung in Ver⸗ 1 am Erſcheinen verhindert iſt, auf das herzlichſte willkommen. Es ſind nicht ganz fremde Gäſte, die ich zu begrüßen die Ehre habe, denn ſchon Ihre vorjährige Verſammlung, die gleichzeitig als Gündungsfeier gelten konnte, hat in unſeren Mauern getagt. Es iſt deshalb doppelt erfreulich, daß Sie ſich entſchloſſen haben, auch 1 Ihre zweite— und wie ich hoffen darf, auch Ihre künftigen 4 Jahresverſammlungen— in Mannheim abzuhalten. Unſer beider⸗ ſeitiges Wohlergehen baſiert auf einer durch die erhöhte Auf⸗ nahmsfähigkeit des Inlandes und durch geſteigerten Export be⸗ gründeten glücklichen Weiterentwicklung einer blühenden, ſtark ſonders günſtig. In verſchiedenen Induſtriegebieten war da und dort eine gewiſſe Stagnation bemerkbar, wenn auch nicht der Tief⸗ ſtand früherer Konjunkturperioden. Aber es fehlte doch der greif⸗ bare Überſchuß an Nachfrage, der erſt die Induſtrie beſtimmen kann, große, weitausſchauende Projekte nachhaltig zu betreiben. Nun ſcheint ja die Morgenröte einer beſſeren Zeit wieder im An⸗ lauf zu ſein und wenn Sie nun wieder daran denken, Ihre In⸗ duſtrieanlagen bedeutend zu erweitern und neue Induſtrien zu begründen, dann kann ich Ihnen unſere vorzüglich gelegenen ſtädti⸗ ſchen Induſtrieplätze nicht warm genug empfehlen. Für heute aber wünſche ich Ihnen für den Verlauf Ihrer Verhandlungen ein erfreuliches Ergebnis und für die Zukunft eine gedeihliche, ſegens⸗ reiche Weiterentwicklung Ihres Verbandes. Mit dieſem Wunſche heiße ich Sie nochmals namens der Stadtgemeinde auf das herz⸗ lichſte willkommen. Der Vorſitzende ſpricht den Rednern namens des Ver⸗ bandes herzlichen Dank aus. Weitere Begrüßungsanſprachen halten Herr Dr. Schupp namens der Heidelberger Handelskammer und Herr Dr. Schnei⸗ dier namens des Bundes deutſcher Induſtrieller. Der letzte Red⸗ ner begrüßt mit beſonderer Genugtuung die Denkſchrift Sachſens 25 zen die S en An dem der und der tretung des Herrn Oberbürgermeiſters, der durch eine Dienſtreiſe beſchäftigten Induſtrie. Die beiden letzten Jahre waren nicht be⸗ Süddentſche Verband ein weſentliches Verdienſt. So Werde es wohl auf die Dauer gelingen, der deutſchen Induſtrie in allen wirtſchaftlichen Fragen den Einfluß zu erringen, der ihr gebührt. Daß nach dieſer Richtung der Verband kräftig wie bisher weiter arbeite, dazu ſolle er namens des Bundes die beſten Wünſche ausſprechen. Der Vorſitzende bringt hierauf mehrere Depeſchen und Schreiben zur Verleſung. So liegen Sympathiekundgebungen der badiſchen Handelskammern vor. Es wird ſodann in die Tagesordnung eingetreten. erſtattet Zunächſt Herr Verbandsſyndikus Dr. Mieck Bericht über die Tätigkeit des Verbandes Süddeut⸗ ſcher Induſtrieller im Geſchäftsjahr 1908/09 unter beſon⸗ derer Berückſichtigung der Stellungnahme des Verbandes zu den Fragen der Geſetzgebung und ſeiner Tätigkeit auf dem Gebiete der Handelsvertrags⸗, Export⸗ und Syndikatspolitik. Wir tragen den hochintereſſanten Bericht, deſſen Erſtatung nahezu zwei Stunden dauerte, noch ausführlich nach. Nach kurzer Erfriſchungspauſe ſchildert Herr Dr. Huber, Syndikus der Brauereien von Karlsruhe und Umgebung die prekäre Lage der deutſchen Vrauinduſtrie infolge der Brauſteuer⸗ erhöhung. In Norddeutſchland ſei in den letzten zwei Monaten ein Konſumrückgang von 70 Prozent eingetreten. Der dauernde Rückgang werde 25 Prozent betragen. In Baden hat ſich die Situation verſchärft durch die politiſche Konſtellation. In der geſtrigen Budgetkommiſſionsſitzung hätten überraſchenderweiſe nur die Sozialdemokraten für den der Brauinduſtrie günſtigen Regierungsentwurf geſtimmt. Man könne in Baden mit FJug und Recht verlangen, daß man in Baden keinen höheren Betrag bezahle, als die norddeutſche Brauſteuergemeinſchaft. Die Staffel von 20 Mk. wäre am gerechteſten. Mit der geplanten Spannung ſeien die Brauereien auch nicht zufrieden. Wenn die Spannung bvon 7 Mk. durchgehe, dann ſei in—2 Jahren die Hälfte der badiſchen Brauinduſtrie erledigt. Jedenfalls ſei es die aller⸗ wichtigſte Lebensfrage, daß die Spannung von 5 M. nicht über⸗ ſchritten werde. Er möchte daher erſuchen, die mit ſeinen An⸗ regungen einiggehenden Anträge der Handelskammer Freiburg an⸗ zunehmen. Der Vorſitzende erklärt ſich mit den Ausführungen des Referenten durchaus einverſtanden und ſchlägt die Annahme fol⸗ gender Reſolution vor:„Die im Roſengarten in Mannheim tagende 2. ordentliche Generalverſammlung des Verbandes Süd⸗ deutſcher Induſtrieller kommt nach reiflicher Erwägung im In⸗ tereſſe der Erhaltung der ihm angeſchloſſenen badiſchen Brau⸗ induſtrie und des guten Rufes der badiſchen Biere zu dem Er⸗ gebnis, daß 1. bei Bemeſſung der Bierſteuererhöhung in Baden keinesfalls über den Höchſtſatz der norddeutſchen Brauſteuer⸗ gemeinſchaft von 20 Mark hinausgegegangen werden darf; 2. unter Beibehaltung der Spannung von 5 M. zwiſchen dem Mindeſt⸗ und Höchſtſatz der Steuer ein gleichmäßiger Zuſchlag auf die jetzt beſtehenden Sätze erfolgen ſoll. Wir erſuchen daher die hohen Landſtände dringend, dieſe Anträge zum Beſchluß erheben zu wollen.“ Die Reſolution wird einſtimmig Herr Direktor Blümcke ſpricht ſodann über die„Reichsverſicherungsordnung“! 8 Redner verbreitet ſich ausführlich über die Vorarbeiten zu dieſem wichtigen Geſetzentwurf und ſeine Struktur. Wir ſetzen dieſe Einzelheiten als bekannt voraus. In 1793 Paragraphen liege der Geſetzentwurf vor uns, eine Kraftleiſtung allererſten Ranges auf dem Gebiete der Geſetzgebung. Redner greift einige weſentliche Punkte heraus. Prüfe man gewiſſenhaft mit praktiſchem Ver⸗ ſtand, ſo müſſe man alles unterſchreiben, was gegen die Ver⸗ ſchmelzung der verſchiedenen Verſicherungsarten ſpreche. Die Verſchmelzung ſei ein Rückſchritt. Die Statiſtik weiſt drei Vor⸗ züge der Betriebskrankenkaſſen gegen die Ortskrankenkaſſen auf: u. a. geringere Beitragsſätze, größere Leiſtungsfähigkeit. Und trotzdem ſollten die Velriebskrankenkaſſen verſchwinden. Es werde an den Induſtriellen ſein, dagegen Front zu machen. Das pro⸗ portionale Wahlverfahren, das durch den Geſetzentwurf eingeführt werden ſolle, halte er für durchaus zweckmäßig. Dagegen ſei die Neuorganiſation der Verſicherungsämter nicht zu empfehlen, weil ſie zu bureaukratiſch ſei. Der Verſicherungsamtmann werde das ihm zugewieſene Arbeitspenſum nicht bewältigen können. Den Ver⸗ ſicherungsamtmann müſſe man in jeder Geſtalt ablehnen. Be⸗ trachte man die Reichsverſicherungsordnung, ſo ſehe man ein ge⸗ waltiges Zurückdrängen der Vexſicherungsträger und eine erheb⸗ liche Stärkung der ſtaatlichen Bureaukratie. Dagegen müſſe energiſch Stellung genommen werden. Auf Vorſchlag des Vorſitzenden ſchließung einſtimmig angenommen: Die Verſammlung billigt die Erweiterung der Sozialberſiche⸗ rung in*VöWVV der Kranken⸗ und een een een wird folgende Ent⸗ ſowie in Ausdehnung d er Unfallverſicherung auf weitere Gewerbs⸗ zweige, ſie erkennt an, daß die beſtehenden Reichsverſicherungs⸗ geſetze in einzelnen Punkten, insbeſondere die Krankenverſicherungs⸗ geſetze hinſichtlich einheitlich zu regelnden Inſtanzenzuges, verbeſſe⸗ rungsfähig ſind. Sie kann nicht anerkennen, daß auf dem in dem vorliegenden Entwurf gezeichneten Wege eine Verbeſſerung in allen Pumkten evreicht Wberden lann, ſie Erachtet eingelne derſelben viel⸗ mehr r berderblich, und ſie lehnt ab: T. Die Zuſammenfaſſung der einzelnen, ihrer Art, Beitrags⸗ pflicht, ihves Riſikos, i ihrer Wirkung, Verwaltung und die Zeit ihrer Entſtehung nach ſo ganz verſchiedenen Verfſicherungsarten, wie ſie Kvanken⸗, Unfall⸗, Alters⸗ und Hinterbliebenen⸗Verſicherung dar⸗ ſtellen. Es iſt richtiger, jedes einzelne verbeſſerungsbebürftige Geſetz für ſich und in ſich auszubauen und damit bei größerer Bewegungs⸗ freiheit im Einzelnen, die erforderliche Klarheit zu ſchaffen. 2. Die Beſchränkung des Beſtandes der den Ortskrankenkaſſen in jeder Hinſicht überlegenen, zu wirklichem Segen der Verſicherten gewordenen Betriebskrankenkaſſen, welche geringere Beiträge for⸗ derten, trotzdem größere Leiſtungen bieten, und dennoch im Ge⸗ genſatz zu den Ortskrankenkaſſen anſehnliche Vermögen ſammeln konnten. Es liegt hierfür kein erkennbarer, überzeugender oder ztwingender Grund vor, dagegen ſehr ſchwere Bedenken und ſicher die Ausſchaltung der Möglichkeit einer zerſtändigung zwiſchen Ar⸗ beitgebern und Arbeitnehmern auf gemeinſamem Arbeitsgebiet, wie es zweifellos dasjenige der Fürſorge für die Kranken iſt.— Es iſt nicht einzuſehen, weshalb erſt bei einer beſtimmten, allen Umſtänden viel zu hoch gegriffenen Mitgliederzahl die B triebskrankenkaſſen erlaubt ſein ſollen, während für Innungs⸗ 7 5 Baukrankenkaſſen keine beſtimmte Minimal⸗Mitglieberzahl gefor⸗ dert wird. Jede Beſchränkung und Einer ung der Berriebskranken⸗ kaſſ en wird den Arbeitgebern das Wohlwollen und die Luſt zur in Wohlfahrtseinrichtungen lähmen und den Arbeit⸗ e wertvolle Mitarbeit entziehen,— daher nur ſchaden, übernimmt der Verein für Vol ltsverſicherung die drücklich anerkannt worden. forderung an die beſſer geſtellten Kreiſe, den Minde! klar, daß das Unternehmen ein politiſch völlig 1 zeugwarenfabrik einzuführen. niemals nützen können. Wenn die Krankenkaſſen geſetzlich ve werden, unter allen Umſtänden ärztliche Hilfe und Heilmittel zu währen, ſo müſſen ihnen geſetzliche Wege offen ſtehen, dieſen pflichtungen jederzeit nachkommen zu können. 3. Die Verſicherungsämter als„örtlichen Unterbau“, durchaus nicht notwendig, vielmehr viel zu ſehr Heeigee ſin Selbſtverwaltung und die überall an den Tag gelegte reiche ſtändnisvolle Arbeit der Berufsgenoſſenſchaften auszuſchalle die Handhabung der Unfallver ſicherungsgeſetze in eine rein kratiſche umzuwandeln. Die Verſicherungsämter würden 5 lionen neuer Belaſtung der Induftrie, ohne daß dieſe d ſicherten zugute kämen, zur Folge haben, ſie würden di habung der Geſetze verteuern, anſtatt verbilligen, kompligier ſtatt vereinfachen, verſchleppen anſtatt beſchleunigen und zum den der Verſicherten die Berufsgenoſſenſch aften lähmen in Anw dung des Heilverfahrens 8,— ſie würden in jeder Hinſicht das Ge teil von dem zur Folge haben, was ſie nach dem Entwurfe bezwe ſollten. Die Mitwirkung der Verſicherten bei der Feſtſetzu Unfallrenten, welche von den Arbeitgebern ganz allein getragen ſwer⸗ den, muß ſolange mit aller Entſchiedenheit abgelehnt werde dieſe nicht ebenfalls und anteilsweiſe die Verſicherung öu haben, Mit gleicher Entſchiedenheit muß abgelehnt werden wirkung irgendwelcher weiterer Inſtanzen an der Aufſicht über Durchführung der Unfallverhütungsvorſchriften, da hierzu durchau kein Bedürfnis erkannt werden kann, es aber ſchlimme 8 haben könnte, wenn ſolche Aufſicht ohne alle praktiſche Erfa auf dieſem eigenartigen Gebiete vorgenommen werden ſollt 4. Sie lehnt ſchließlich ab: Grundſätzlich jede weitere Belaft der Induſtrie aus der Verſicherung überhaupt nicht diejenigen Völker, mit deren Induſtrieergeugniſſen die de Induſtrie auf dem Weltmarkt wettzueifern hat, mit ähnli ichen duktionsfaktoren zu rechnen haben. Die Verſammlung begrüßt endlich mit Genugtuung di abſichtigte Verbeſſerung der jetzigen geſetzlichen Beſtimmunge die Anſammlung von meſerorfonds— Wenn dieſe Verbeſſer⸗ auch noch lange nicht voll befriedigen kann, wenn es nach w vom Stamdpunkt der Induſtrie verderblich erachtet werde⸗ den gewerblichen Betrieben größere Kapitalien zu entzie dauernd feſtzuhalten, als zur Sicherſtellung der den falld letzten gewährleiſteten Entſchädigungen erforderlich ſind, ſo i beabſichtigte Erleichterung doch umſomehr zu begrüßen, al rufsgenoſſenſchaften für die nächſten 20 Jahvbe aufs meu b0 werden, durch die von der Reichsverwaltung geſtellte F einen Betriebsfonds aus den Mitteln der Berufsgenoſſenſcha ſchaffen, zum Erſaß der für die Entſchädigungsgahlungen zinsfrei gewährten Poſtvorſchüſſe. Herr Regierungsrat Lipſchütz⸗ Düſſeldorf beſprach alsdann in der durch die vorgeſchrittene 3 Kürze die auf die Begründung von Arbeiter⸗ un d verſicherungen gerichteten Beſtrebungen der V verſicherungs⸗Bank für Deutſchland, ein zur Frage der Arbeitsloſenverſicherung. So führ der Redner u. a. aus: 5 Die Hauptaufgabe der Vereine für Voltsberſtcher ug darin, die Lebensverſicherung dem Geringbemittelten gängig zu machen wie dem Beſſergeſtellten. Ein Nachtei 1 Geringbemittelten lag bisher darin, daß ſehr viele v eingegangene Verſicherung auf die Dauer nicht du konnten. Es betrug nach der Statiſtik des Kaiſerlichen amks für 15 a N bei der mit einer Ver von 918 Mark bei einem Neuabſchluß von insgeſamt e Million Verſicherungsſcheinen mit einer Verſich mehr als zweihundert Millionen Mark. Um nun dieſe Nachteile für die Geringbemitte Erlangung einer Lebensbverſicherung zu beſeitigen, ſoll ihn Errichtung von Vereinen für Volksverſicherung die Mö geben werden, in anderer Weiſe, als es bisher üblich wa verſicherungen zu nehmen und zwar auf folgende 9 Beiträge in eigene Verwaltung. Durch eigene Eingi hu; träge ſpart er erheblich an Verwaltungskoſten. Mikgl Vereins ſollen den Verſicherten mit Rat und Tat zur Sie werden ihnen zeigen, welche Verſichexung ihren ihrem Können an beſten entſpricht. Hierdurch ſpa die bedeutenden Summen, die ſonſt für die Anwerbun ſicherten verausgabt werden. Die Freunde des Verſic Verein ſagen ihm auch, was er zu tun hat, wenn er di Beiträge nicht mehr bezahlen und wenn er Stundung oder Veleihung der Verſicherung oder Umwa Verſicherung in eine von weiteren Zahlungen befreit möchte. Dem Verluſt von Verſicherungen wird auch gebeugt, daß die erzielten Erſparniſſe von V dazu berwandt werden, einen Hilfsfonds in Fällen unberſchuldeter Not Vorſchüſſe z träge gegeben werden. Die einsige Aee die alle dieſe iſt die Vereins⸗Verſicherungs⸗ Banz f2 land zu Dalſelvor Sie verzinſt ſatzungsgem kapital von 3 Millionen Mark mit höchſtens vier P Aufſichtsrat 75 Bank erhält keine Tantieme. Alle Gew im Intereſſe der Verſicherten verwendet. Aus die den iſt die Vereins⸗Verſicherungs⸗Bank für Deutſchland desrat des deutſchen Reiches als gemeinnütziges Unterne Der Verein für Volksverſi bei Zuſammenwirken mit der Vereins⸗Verſicheru Deutſchland eine moderne Sterbe⸗ und Alterskaſſe gro mit den Vorzügen der alten Sterbekaſſe, aber unter V ihrer Mängel, und mit den Vorteilen der bisherigen Vo ſicherung, aber unter Ausſchluß ihrer Nachteile. Ihr den Weg der Lebensverſicherung durch Finanzierung de nehmens zu erſchließen, wurde bexeitwilligſt Folge gel zwar nicht nur von Induſtriellen und Kaufleuten, ſo von Arbeitnehmerverbänden, Sozialpolitikern und freunden. Man folgte dem Rufe, um die weniger B. der freien Entſchließung. Man war ſich 9 15 müſſe. 78 Der Vorſitzen de bemerkt, auch er krage ſi danken, eine derartige Verſicherungsart in de Er ſchlage vor zu wähleu, die ſich mit der Frage weiter Verbandsorgan davon Kenntnis Generui⸗Auzriger. Avenoplart.) Maunheim, 11. Dezemver. 1155 Die 7 8 den geſchäf 1 55 Ausſchuß, derartige Kommiſſion zu bilden. en letzten Vortrag hält N Herr Heuri Schoch⸗Bnenos⸗Aixres e Geſchäftsſtelle der deutſchen Induſtrie enosNir e 8. Aus der lebendigen Schilderung war zu das Allerbeſte, das in Deutſchiand fabriziert wird, gerade gut für Buenos⸗Aires iſt. Das Ziel lohnt der Mühe. Argen⸗ lien iſt das Land der Zukunft. Nur iſt ein Hand in Hand⸗Ar⸗ tig, damit der deutſchen Induſtrie der Platz erobert wird, ihr gebührt. uch dieſer Vortrag 8 wie alle übrigen mit lebhaftem Bei⸗ falls angenommen. Der Vorſitzende empfiehlt warm die Ge⸗ nträge werden nicht geſt lellt. Nur Herr Fabrikant Hüls⸗ nFreiburg ſchlägt eine Aenderung der Geſchäftsordnung Der Verlauf der Verhandl gezeigt, daß man in kurz n Zeit unmöglich den Stoff bewältigen könne. Er ſchlage or, künftig den Verſammlungsteilnehmern einen kurzen er Reden auszuhändigen. Herr Landtagsabgeordneter in g Freiburg ſchlägt vor, die Tagung künftig auf zwei zudehnen. Dann werde man die bequem nen und habe auch noch Zeit für Vergnügungen übrig. rſitzende erwiderte, man werde die Wünſche beherzi⸗ * Huldigungstelegramm an den Großherzog Vorſchlag des Vorſitzenden wird dann die Abſendung fol⸗ [digungstelegramms an den Großherzog Ew Kgl. Hoheit geſtattet ſich die im Roſengarten zu Mann⸗ gende 2. ordentliche Weteroderſonniung des Verbandes utſcher Induſtrieller, welche aus allen Teilen Badens der Pfalz, aus Heſſen und Elſaß⸗Lothringen von M litglie⸗ und Delegierten ſtark beſucht iſt, ehrf urchtsvollſte Huldi⸗ gungen darz zubringen. Möge unter Ew. Kgl. Hoheit! ſtegierung le unter Ew. Kgl. Hoheit Herrn Vaters, unſeres unver⸗ 1 Großherzogs Friedrich J. reichgeſegneter Regierung, ie J 9 585 zum Segen der geſamten ſchloß der um 1744 Uhr mit Dankesworten Tagung, an die ſich ein Feſtmahl im Parkhotel ſchloß. ds wurde das Hoftheater beſucht. 0 arteluns 85 de 0 5 e eee 486,316,741 M. f0 iht gemä 51 des Vermögensf 110 225)200 M. mögens ißigt gemäß 99085 bes beſche, e Kapitalvermögeus: 1 969,800 M. 500,598.700 M. Summa: 2,013,831,258 Mik. Betrag der Schulden: 506647970 Mk. 5 nach 8 7 des E Geſetzes ab nigsfähig: 369 985 658 M. ſteuerbares Vermögen: 1643 895 500 er Verr nögensſteueranſchläge für 1910: 104T782 500„ „„1909: 1598 841000„ Zugaug für 1910 II. Einkommenſteuer: 19 Enkommenſteueranſchle äge für 1910 5 5„ 1909 107,881.675„ Zugaug für 1910 1,405,075 M. Geldautomaten. Die Strafkammer IV(Vorſ. Landgerichts⸗ Hummel) hatte ſich geſtern vormittag drei Stunden age zu beſchäftigen, ob die Geld⸗Automaten der“,„Komet“,„Minerva“ und„Phönix“ als Glücks⸗ arate zu betrachten ſeien oder nicht. Angeklagt Automatenhändler Jakob Mühling und Heinrich ſowie die Wirte Chriſtoph Koppenhöfer, er, O Olto Gr 0 und Klei 5 8 von den beiden 2251 500„ 109,288,750 M Rolle zu. Einer der Angeklagten, d r ſich großer keit rühmte, wurde eingeladen, ſich zu e aber usgeſetzt und ein Vertreter der Preſſe, der als Un⸗ Die Angeklagten haben durch Rebiſion an⸗ Runſt und Wiſfenſchaft. Philharmoniſcher Verein. A23weites Konzert. tem geſtrigen 2. Konzerte, das wiederum in dem voll⸗ euſenſgale des Roſengartens ſtattfand, hatte die rüh⸗ 82 Philharmoniſchen Vereins die Mezzoſopraniſtin calf e aus NWeubert und den e edtmel Dt. t erorbentlichen nicht ganz 3u. er⸗ ern nocht, er Inſtrumentaliſt ſolche noch weit übertroffen, ig zunächſt in franzöſiſcher— auch„Amarhllis“ wurde entgegen der Faſſung des Programms Sprach gegeben— und engliſcher Sprache einige „Air'Iphigenie en Tauride“ und ndel ausgenommen, kaum mehr als der 2. Abteilung folgten ſo⸗ bcen und Schumann. Ver⸗ verſchicdener Zeiten enz, ſo Der die aus innigem Verſenken in den poetiſchen und muſikalſchen Ge⸗ halt der Dichtung entſpringend, allein zündet und zu Herzen ſpricht. Möglich, daß die Vorträge, die nur mehr für einen in⸗ timen Raum berechnet erſchienen, in einem ſolchen gewonnen hät⸗ ten. Geſtern gelangen die Lieder, die in erſter Linie ein ſtimm⸗ techniſches Können erfordern, wie die„Forelle“ und„Das Lied im Grünen“ am beſten. Aber auch die übrigen Geſänge wurden immerhin ſehr anerkenne nswert, vor allem in glockenreiner Into⸗ nation, ſter Tongebung, vollendeter Atemtechnik und dadurch bedingk er Phraſterung geboten. Als Zugabe ſpendete Frlu. Met⸗ calfe Taubert's„Nachtgiall“. In Jean Geérady lernten wir einen gottbegnadeten Künſtler kennen, einen Vertreter ſeines Inſtruments, wie wir ihn ſeit Davidow hier nicht mehr bewundern konnten. Schon als Kind erregte der 1878 in Lüttich geborene Künſtler auf Konzerkreiſen in England Staunen und Bewunderung. Und heute iſt ſeine Künſtlerſchaft eine völlig ausgereifte. Schönheit und Größe des Tons, virtuoſe Technik vereinigen ſich mit echt muſikaliſchem Empfinden und temperamentvollem Geſtalten in ſelten glücklicher Weiſe. Geérardy ſpielte zunächſt das A⸗moll⸗Konzert op. 33 von Saint⸗Saens mit Begleitung des Orcheſters, ſodann R. Schumann's „Abendlied“ und„Rhapſodie Hongroiſe“ von D. Popper, ſowie als Zugabe eine„Serenade“ v. Herbert. Saint⸗Saens Konzert iſt ja in ſeinen einzelnen Partien ziemlich ungleichwertig. Vor allem ver⸗ miſſe ich den organiſchen ſymphoniſchen Aufbau. Allein die große Armut an wirklich guten Cellowerken rechtfertigt dieſe Wahl, um⸗ ſomehr, als das Saint Sasns'ſche Werk in rhythmiſch⸗melodiſcher Hinſicht manchen gewinnenden Zug aufzuweiſen hat, insbeſondere in dem von einem graziöſen Thema beherrſchten Allegretto in Bedur. Geérardh erſchöpfte die Schwierigkeiten im doppelgriffigen und Paſſagenſpiel mit Leichtigkeit und entfaltete in den getragenen Sätzen eine wpunderbare Kantilene. Der Schluß tvurde mit virtuoſem Schwung ausgeführt. Das Orcheſter hatte bei der individuellen Auffaſſung des Künſtlers keinen leichten Stand, löſte aber ſeine Aufgabe unter Herrn Muſikdirektor Gaulé's Leitung vrecht befriedigend. Mit Klavierbegleitung bot Gerardy das Schumann'ſche„Abendlied“, mit Sordine gedämpft, in edelſter Tongebung, und Poppers„Rhapſodie“ ließ ſeine aller Schwierigkeiten ſpottende virtuoſe Technik nochmals in glänzendſtem Licht erſcheinen. Herr Theodor Mayer hat ſich nun auch zum trefflichen Begleiter entwickelt. Er eutledigte ſich ſeiner anſpruchsvollen Aufgabe in gewandter und feinfühliger Weiſe. Das Vereinsorcheſter leitete den Abend mit Mozart's„Titus“⸗Ouvertüre, die rhythmiſch beſtimmt, in hübſcher Nuaneierung und geſchmackvoller Ausarbeitung geboten wurde, würdig ein. Das Konzert fand vielen Beifall, und namentlich der Soliſt war Gegenſtand allgemeiner Be⸗ wunderung. ck. Die Nobelpreiſe 1909. 4„„„ 10. Dez.(Priv.⸗Tel.) Die Verteilung fand heute nachmittag zum Jahrestage des 295 des Stifters Alfred Nobel mit den üblichen Feierlichkeiten ſtatt. Preisträger für Phyſik ſind: Marconi, Profeſſor Ferdi⸗ nand Braun⸗Straßburg, für Chemie: Geheimrat Wilhelm O ſt⸗ walds⸗Leipzig, für Medizin: Profeſſor Theodor Kocher⸗Bern, für Literatur: die ſchwediſche Schriftſtellerin Selma Lager⸗ loef. Die fünf Preisträger waren alle anweſend. Sie empfin⸗ gen aus der Hand des Königs unter andauerndem Beifall das Pr eisdiplom und die Goldene Medaille. in dieſem Jahre auf 193 360 Fres. Am Abend findet zu Ehren der Preisträger ein großes Diner unter dem Vorſitz des Kron⸗ prinzen ſtatt, das von der Direktion der Nobelgeſellſchaft gegeben wird. Morgen wird der König ein Diner im Schloß geben. *Ehriſtiania, 10. Dez.(Priv.⸗Tel.) Das Nobel⸗Ko⸗ mitee verteilte heute zu gleichen Teilen den Friedenspreis an den ehemaligen belgiſchen Miniſterpräſidenten Bernaert und an den franzöſiſchen Senator'Eſtournelles de Conſtant. ***. 5 Theater⸗Notiz. Die Intendanz teilt mit: Vielfachen Wünſchen entſprechend beginnt die Aufführung des Weihnachtsmärchens „Prinzeſſin Herzlieb“ am Montag, den 13. Dez., bereits um 6 Uhr. Wildenbruch:„Der deutſche König“, Aus Braunſchweig, 10. Dez. wird telegraphiert: Gegenüber der Annahme, namentlich Berliner Kritiker, daß das kürzlich in Berlin und am Hoftheater in Braunſchweig zur Aufführung angenommene Wildenbruchſche Drama„Der deutſche König“ von Wildenbruch nur als Torſo hinterlaſſen und von anderer Seite fertig geſtellt worden ſei, er⸗ klärt die Witwe Wildenbruchs in einem eigenhändigen Brief an den Direktor Adler vom Braunſchweiger Hoftheater, daß das Drama Wildenbruchs von ihm bis zum letzten Worte ſelbſt ge⸗ ſchrieben und dem Wildenbruchſchen Manuſkripte entſpreche, — das im Verlage von Dr. Müller⸗Cortes erſchienen ſei. belpreiſe Von Tag zu Tag. elbſtmordeines Soldaten. Köln, 11. Dez. Ein Soldat des 97. Infanterieregiments zu Saarburg befand ſich einige Tage auf Urlaub in Köln. Geſtern abend fand man ihn in einer Telephonzelle bewußtlos. Er hatte ſich mit yſol ver⸗ giftet. Er wurde ins Lazarett geſchafft, wo er kurze Zeit darauf verſtarb. Anſcheinend aus Furch vor Strafe wegen Urlaubs⸗ überſrcheitung dürfte der Mann in den Tod gegangen ſein, Letzte Nachrichten und Telegramme. Feudenheim, 11. Dez. Das geſtern mittag auf ſo tra⸗ giſche Weiſe vorunglückte Kind des Schloſſers Joſef Fvitz iſt heute bormittag 10 Uhr von ſeinen gräßlichen Leiden durch den TDod erlöſt worden. — Vom Grafen Zeppelin. m. Stuttgart, 11. Dez. Im Befinden des Grafen Zeppe⸗ lin iſt in der vergangenen Nacht eine erfreuliche Beſſerung eingetreten. Der Patienk hat die Nacht ruhig verbracht. Das Fieber hat vollkommen nachgeſaſſen. Ein„Königsſohn“ vor Gericht. m. Kön, 11. Dez.(Prib.⸗Tel.) Vor dem Kölner Schöffen · Königs Manga Bell von Kamerun, der Artiſt Haus Bell, Zu verantworten. Auf Befragen des Richters erklärte der Neger, daß er als Diener des Gouverneurs v. Puttkamer nach Deutſchland gekommen ſei. Einer ſeiner Brüder ſtudiere in Berlin Medizin, ein anderer Jura, und beabſichtige in Kamerun einen Richberpoſten 3u Nach der Anklage mietete ſich der Neger in ver⸗ chi ein, unter der Angabe, im Reichshallentheater an⸗ fen Begriffe über Mein und Dein zu unterſcheiden vermöge. eines Abgeordneten? (fortfahrend) Nein, aber es iſt mir von einem Abgoordneten Jeder Preis bezifferk ſich wie die Abgg. Liebermann von Sonnenberg und gericht hatte ſich ein Königsſerößling, der Sohn des früheren 8785 einigen ohne die Zeche zu bezahlen, Art und Kl wurde berückſichtigt, daß ein Neger nicht wie ein Europäer die ſchar⸗ Der Frauenmord in Berlin. W. Berlin, 11. Deg. In der Unterſuchung wegen der zeri ſtückelten Leiche hat die Kriminalpolizei als Käuferin des Jacketts die 1872 in Stettin geborene Proſtituierte Anna Arn⸗ holz ermittelt. Sie wohnte zuletzt im Südoſten Berlins, iſt aber ſeit 3 Wochen an ihrem letzten Quartier verſchwunden. Die Krimi⸗ nalpoligei nimmt an, daß die Arnholz die Ermordete iſt und er⸗ klärt die beſondere Art der Verſtümmelung der Leiche und das Abkochen der Arme damit, daß alle Erkennungszeichen beſeitigt werden ſollten. Die Arnholz halte von früher her zwei Brandnar⸗ ben, die eine an der linken Hand, an der linken Bruſt, Deutſcher Reichstag. Berlin, 11. Deg. Am Bundesratstiſche: der Reichs 5 Frhr. v. Schoen, Delbrück, Wermuth, v. Heeringen, Dernburg, Dr. Liſco, Wahnſchaffe. Präſident Graf Stolberg eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 15. Min. Zunächſt wird einem ſchleunigen Antrage der Sozial⸗ demokraten auf Einſtellung eines gegen den Abgeordneten Kaden(Soz.) entſprochen. Sodann wird die Elatsberalung fortgeſetzt. Abg. Liebermann v. Sonnenberg(Wirtſch. Ver.)]: Wir haben oft unter ſchweren Opfern ſolange es möglich war, treu zum Block gehalten, indes lag in dem Mangel an Hor nogenität der alten Mehrheit ihre zeitliche Begrenzung, Die Reichsfinanzreſorm war eine und notwendigs Tat, an der mitgeholfen zu haben, uns zur Ehre gereicht, weil es unumgänglich war, 5 Reich aus der entwürdigenden und politiſch gefährlichen Lage herausz zubringen und dem. Volke jährlich viele Millionen an Zinſen zu erſparen. Die nächſten Wahlen werden unter dem Zeichen des Hanſabundes und ſeiner Geldſäcke ſtehen. Sie werden amerikaniſiert wer⸗ den. Um dem entgegenwirken zu können, iſt allerhings der konfeſſionelle Friede notwendig. Die Zündholzſteuer wirkt deshalb ſo verbitternd, weil die Haus sfrauen durch ſie in Harniſch gebracht und die Preiſe durch die privaten Zuſchläge ſo in die Höhe getrieben werden. Für die kommenden Wahlen wird die Wahlvarole auszugeben ſein: Gegen den Umſturz! Wer da nicht mit uns geht, unterſtützt den Umſturz. Wir haben den Fürſten Bülow nicht geſtürzt.(Heiterkeit links.) Der Kanzler kann nur entfernt werden, wenn er ſich ſelber dazu gedrängt fühlt, oder, wenn ihn der Kaiſer nicht länger halten will. Der Reichstag hat keinen Einfluß darauf. Es iſt bemängelt worden, daß der Reichskanzler in Dragoner⸗ 3 uniform bei der Reichstagseröffnung anweſen geweſen iſt. Die blaue 0 u paßt doch ſehr gut zum ſchwarz⸗blauen Block!(Heiterkeit. Ruſe links: Au! Fauler Witzl!) Solche lächerlichen Eimve endungen müſſen mit faulen Witzen beant⸗ wortet werden.(Glocke des Präſidenten.) Präſident Graf Stolberg Sie meinen mit faulen Witzen doch keine Aenßeruugen Abg. L Liebermann v. Sonneuberg(Wir iſch. Ver.): auf meinen Witz fauler Witz zugerufen worden. Hat das deutſche Volk dadurch Schaden gelitten, (Heiterkeit.) 1 daß Fürſt Bismarck Küraſſieruniform oder Fürft Bülow Huſaren⸗ uniform getragen hat?(Rufe links: Bürgerſtolz!) Wir verlangen die Beſſerſtellung der Veteranen⸗ und Altpenſionäre. Die Sparſamkeit bei Aufſtellung des Etats erkennen wir an und billigen die Grundſätze des neuen Schatzſekretärs. Dank⸗ bar gedenken wir des früheren Kriegsminiſters von Einem. (Bravo!) Er war nie kleinlich und für Ratſchläge ſtets gänglich, ſodaß er bis in die Reihen ſeiner Gegner hinein Freunde erworben hat. Wir hoffen, daß die Kolonialpolitit immer mehr in Bismarckſche Bahnen geführt werde. Bezüg⸗ lich der Mannesmannaffäre in Marokko meinen wir, daß wir keinen Anlaß haben, alte erworbene deutſche Rechte nachträglich durch ein Schiedsgericht prüfen zu laſſen. Wie die Ent⸗ ſcheidung desſelben ausfallen wird, iſt ſchon jetzt klar. Die ritterliche Art des Auftretens des Grafen Bernſtorff erkennen wir an. Es darf aber auch nicht geduldet werden, daß deutſche Patrioten im Auslande verunglimpft werden. Das gute Ein⸗ vernehmen deutſcher und franzöſiſcher Truppen in China ſollte beweiſen, daß auch ſonſt ein freundſchafkliches Verhältnis zwiſchen beiden Ländern möglich iſt. Der Reichskanzler + wünſcht ein Zuſammenarbeiten aller Parteien. Das ganze* Haus iſt einig darin, daß die Mannesmannſchen Intereſſen deutſche Intereſſen ſind und von der Regierung vertreten werden ſollen. Nach dem Marokkoabkommen ſollen den deut⸗ ſchen Intereſſen keine Schwierigkeiten gemacht werden. Hier⸗ bei iſt es aber doch geſchehen. Wir hoffen, daß der Reichs⸗ kanzler auch die auswärtige Politik ſo leiten wird, daß er dem Deutſchen Reiche das Anſehen wahren wird, welches wir in der Welt jetzt genießen. Daß unſere Gefetzgebung verbeſſe · rungsfähig iſt, wird von uns bejaht werden müſſen.(Beifall rechts.) Staatsſekretär 5 e Frhr. v. Schoen: In der Mannesmannangelegenheit handelt es ſich nicht, Freihert El 9 deren Kinder nicht ſo gedeiben, 5 4 EK N wie ſie es wünſchen, ſollten einen 9 Verſuch mit Scotts Emulfion machen. Sie werden keine Mühe haben, den Kleinen das Präparat zu geben, deun gerade Kindern ſagt der ſüße Ge⸗ ſchmack außerordentlich zu. Viele zarte Kinder baben ſich durch Scotts Emulſion ee zur unausſprechlichen Freude der Eltern zu prächtigen blühenden Geſchöpfchen enlwickelt. Stotts Emulſion wird von uns 11 5 125 5 en verkauft, und zwar ze E er Maß. 1 nur 5 Brigiualftaſchen in Karton mit marke(Fiſcher 11 m. 8 Mannheim, 1. Dezember. Seneral-Nnzeiges.(Abendblatt) von Gamp angedeutet haben, um einen deutſch⸗franzöſiſchen Gegenſatz, ſondern um eine Frage allgemeiner Natur, welche durch alle an der Algecirasakte beteiligten Mächte zu löſen iſt. Wenn die genannten Abgeordneten in meinen geſtrigen Ausführungen die Stellungnahme der Regierung vermißt haben, ſo kam es mir geſtern in erſter Linie darauf an, die äußerſt verwickelte Rechtslage klarzulegen. Vor allem iſt es nicht richtig, daß die Regierung nicht für die deutſchen In⸗ tereſſen eingetreten ſei. In beiden intereſſierten Lagern befinden ſich Deutſche, deren Intereſſen gewichtige ſind. Ich meine, daß man ſolche wider⸗ ſtreitenden internationalen und nationalen Intereſſen wie in dieſen auf völkerrechtlicher Grundlage beruhenden Fragen nicht ſo leichter Hand löſen ſoll. Dieſelben ſind vielmehr einer ſchieds⸗ gerichtlichen Löſung vorzubehalten. Ein deutſches Monopol für Erzgewinnung in Marokko wäre ſehr ſchön. Aufgrund der Algecirasakte mit dem Prinzip der Gleichberechtigung, das wir mit allem Nachdruck von Anfang an vertreten haben, iſt es aber nicht denkbar. Die Erwerbung von Berggerechtsaktien ſoll allen Angehörigen aller Nationen in gleicher Weiſe offen ſtehen, wo⸗ bei die Erwerbung an Bergrechten ſelbſt ſich nach der Priorität der Erwerbung richten ſoll. Das iſt der Grundſatz, der ſich in unſerem Berggeſetz und auch den meiſten ausländiſchen Berg⸗ geſetzen findet und der auch in das marokkaniſche Bergrecht auf⸗ genommen werden ſoll. Abg. Gröber(Ztr.): Zu dieſem Etat haben wir einen Sparſamkeitsantrag einge⸗ bracht, mit dem wir erfreulicherweiſe die Zuſtimmung auch der Nationalliberalen finden. Wenn wir verantwortlich gemacht werden für die hohen Flottenausgaben, ſo ſteht auch Abſtrichen nichts entgegen. Unſere Abſtrichsanträge ſind aber ſtets abge⸗ lehnt worden.(Zuruf links: Feldjägerkorps!). Na, machen wir durch das Vergangene einen Strich!(Heiterheit). Unfall eines Avitatikers. W. Berlin, 11. Dez. Kapitän Engelhard iſt heute bei der Landung mit ſeinem Wright⸗Apparat etwas heftig und ſteil von oben herunter gekommen. Es war dies wie Kapitän Engel⸗ hard ſelbſt mitteilt, auf nicht richtiges Funktionieren des Höhen⸗ ſteuers zurückzuführen. Hapitän Engelhard hat dabei eine gerina⸗ fügige Verletzung im Geſicht erlitten. An der Maſchinen ſind die Hauptteile unbeſchädigt. Vergnügungs⸗ und NVortrags⸗Kalender für Sonntag, den 12. Dezember. Hoftheater: 7 Uhr: Abonn. C: Die Afrikanerin. Neues Theater(Roſengarten]: 7½ Uhr: Kabale und Liebe. Neues Operettentheater: 11 Uhr: Matinee, Vortrag des Herrn Reichstagsabg. Dr. Maximilian Pfeiffer über„Die Operette.— 3½ Uhr: Die geſchiedene Frau.— 8 Uhr: Der Bettel⸗ ſtudent(Gaſtſpiel Sieder). Nibelungenſaal: 8 Uhr: Großes volkstümliches Konzert. Muſenſaalt 3 Uhr: Feſtakt anläßlich des 60jährigen Jubiläums des Frauenvereins. Friedrichspark:—6 Uhr: Konzert der Grenadierkapelle. Apollotheater: nachmittags 4 und abends 8 Uhr: Vatricéts⸗ vorſtellungen.— Apollo⸗Café(parterreſ abends 7½ Uhr: Konzert des J. Oeſterr. Salonorcheſters„Beethoven“.——11 Uhr: Bier⸗ kabaret.— Kabaret„Intim“ von 11½—2 Uhr: Heiterer Künſtler⸗ Abend. Börſen⸗Café: Konzert des ſchwediſchen National⸗Damen⸗ Orcheſters. Ter 15 in 10 8s: Konzert des 1. Internationalen Damenorcheſters „Union“. Neuer Storchen, K 1, 2: Künſtlerkonzert der Original⸗Wiener⸗ Damen⸗Kapelle(Geſchw. Kachlik!. Cafs Dunkel: Streichkonzert eines Grenadierquartetts. WMʃàmReues Operettentheater: 8 Uhr: Der ſchöne Gardiſt. Natskeller: Konzert der Damenkapelle(Dir. Nobitſch). Dolkswirtschaft. Brauereigeſellſchaft Eichbaum vormals Hofmann, Mannheim. In der heute vormittag abgehaltenen Generalver⸗ ſammlung wurden durch 22 Aktionäre 2761 Aktien vertreten. Den Vorſitz führte in Vertretung des Vorſitzenden des Aufſichts⸗ rats deſſen Stellbertreter Herr Ernſt Lämmert. Herr Eiſenmann⸗Heidelberg hatte Verſchiedenes auszu⸗ ſetzen. Er führte aus: Leider liegt wieder ein ſehr ſchlechtes Er⸗ gebnis vor. Aber ich möchte weniger auf das finanzielle Ergebnis zu ſprechen kommen, als vielmehr auf das Wirtſchaftskonto, das einen Zuwachs von M. 400,000 erfuhr. Ich finde das eigentlich unbegreiflich. Hierzu kommen Hypothekenforderungen mit Mark 10 1,818,294, mithin M. 600,000 freie Werte. Um dieſe 600,000 Mark ſind die Wirtſchaften zu teuer. Ich möchte anfragen: Wie wird es im laufenden Jahre ſein, wenn man in einem Jahr um M. 400,000 neue Wirtshäuſer bekommt, wo jetzt die Wirtſchaften ſchlechter werden und die Wirte kaum exiſtieren können. Auf der einen Seite der Bilanz ſind M. 324,158 Kontolorrentſchulden. Sie wollen 6 Prozent Dividende zahlen? Sie haben ja gar kein Bankguthaben! Hier wäre es ge⸗ rechtfertigt, einmal gar keine Dividende zu zahlen. Ich habe dieſen Vorſchlag ſchon im letzten Jaahre geſtellt. Das Wirtſchaftsinventarkonto ſollte einmal von der Bilanz ver⸗ ſchwinden; bei guten alten Brauereien exiſtiert dies überhaupt nicht mehr. Das Delkredere mit M. 40,000 in der vorjährigen Bilanz iſt überhaupt verſchwunden; wo iſt das hingekommen? Herr Lämmert erwidert dem Vorredner, daß der Zu⸗ wachs auf das Häuſerkonto abſolut nicht freiwillig erfolgt ſei, ſondern daß es ſich darum gehandelt habe, daß die Häuſer nicht in andere Hände kommen. Auf den Häuſern ſeien meiſtens Darlehen geweſen. Der Vorſtand habe die Sache genau überlegt und dem Aufſichtsrat Bericht erſtattet. Wenn ſich mit ziemlicher Sicherheit annehmen laſſe, daß ſich der Hauskauf verlohne und daß man es ſpäter wieder abſtoßen könne, dann nehme man das Haus eben, bevor man es verliere. Von den in dieſem Jahre verkauften Häuſern, glaube man, daß man der Geſellſchaft das Geld retten könne. Auf eine Anfrage des Herrn Aktionärs Eiſenmann über die Eintragung der Häuſer, entgegnete Her Direktor Hofmann, daß die Häuſer zu den Verſteigerungspreiſen inel. der Forderun⸗ gen zu Buch ſtehen. Herr Eiſenmann hält dies nicht für rich⸗ tig. Herr Lämmert ſteht auf dem Standpunkt des Herrn Di⸗ rektor Hofmann. Herr Bankdirektor Arno Kuhn: Herr Eiſenmann⸗Heidel⸗ Das weiß . ſtellung anbelangt, ſo kann man wohl die Häuſer zum Koſtenpreis einſtellen. Was die Bilanz anbelangt, ſo hat Herr Eiſenmann ſchon im vorigen Jahr und auch diesmal wieder alle Punkte ge⸗ nannt, die eine Schädigung der Geſellſchaft und der Aktionäre mit ſich bringen könnten. Die Abſchreibungen, die jedes Jahr— einerlei ob nötig oder nicht— mit M. 150/000 gemacht werden, die ſcheint Herr Eiſenmann überſehen zu haben. Es iſt ſehr ſchön, daß die Geſellſchaft, trotzdem ſie weniger verdient hat, trotz den großen Abſchreibungen von 5 Prozent vom Aktienkapital auch dieſes Jahr wieder ihre 5 Prozent abſchreibt. Der Anſicht des Herrn Eiſenmann— der 10 Aktien vertritt, während ich ca. 500— daß keine Dividende bezahlt werde, kann ich mich nicht anſchließen. Ich betrachte das Vorgehen als eine Schädigung der Ak⸗ tionäre, wenn man verſucht, die Geſellſchaft ſchlechter zu machen, wie es iſt. Als Vertreter einer großen Anzahl von Aktio⸗ nären bin ich mit der Verteilung einer Dividende von 6 Prozent, entgegen Herrn Eiſenmann, vollkommen ein⸗ verſtanden. Wenn die Dividende um 1 Prozent zurückgegangen iſt, ſo iſt ein Schickſal, das die Geſellſchaft leider mit einer Reihe anderer Brauereien teilen muß. Ich glaube auch nicht, daß, be⸗ vor eine Bierpreiserhöhung durchgeſetzt, Ausſicht vorhanden iſt, daß die Dividende in nächſter Zeit ſich erhöht. Im allgemeinen wäre es nur zu begrüßen, wenn die Brauereiinduſtrie in ein beſſeres Fahrwaſſer käme. Aber die Eichbaumbrauerei allein wird nicht in der Lage ſein, die Beſſerung durchzuführen. Herr Stadtrat Amann⸗Heidelberg ſteht auf den Stand⸗ punkt des Herrn Eiſenmann. Es ſei eine ſehr große und gefähr⸗ liche Summe, wenn man auf dem Häuſerkonto über 2 Millionen ſtehen habe. Man müſſe in Zukunft vorſichtiger operieren. Red⸗ ner erkundigt ſich dann nach den im Vorjahre aufgeführten Mark 40,000 für Delkredere. Herr Lämmert erwidert, daß man dieſe dazu verwendet habe, um mit den Darlehen, die ſich als faul erwieſen hätten, reinen Tiſch zu machen. Herr Stadtrat Amann findet die Summe etwas hoch und regt dann an, in Zukunft die Tantieme des Aufſichtrats beſonders zu buchen und nicht mit der des Vorſtandes zuſammenzuwerfen. Er führte dann weiter aus, daß gerade jetzt der Zeitpunkt gekom⸗ men ſei, wenn zur Hebung des Kredits und des Auſehens der Ge⸗ ſellſchaft, ſowie zur Genugtuung der Aktionäre, der Aufſichtsrat die Frage einer Herabſetzung der Aufſichtsratstan⸗ tiemen in Erwägung ziehen würde. Für die Folge müſſe die Tantieme al le in aufgeführt werden, wie bei anderen Brauereien auch. Herr Lämmerk erwidert, daß der Aufſichtsrat keine Luſt habe, die Tantiemen zu reduzieren. Der Aufſichtsrat be⸗ komme etwa 1400 Mark pro Mitglied Herr Bankier Leri⸗ Heidelberg pflichtet den Ausführungen des Herrn Amann bei. Herr Lämm eert erſucht, einen diesbezgl. Antrag zur nächſten Generalverſammlung zu ſtellen. Angenommen werde er aber je⸗ denfalls nicht. Auf eine weitere Bemerkung aus der Mitte der Allionäre entgegnete Herr Lämmert unter der Heiterkeit der Anweſenden: Die Aktionäre haben nur Bier zu trinken und für einen guten Konſum zu ſorgen. Die Regularien wurden hierauf einſtimmig angenommen und Vorſtand und Aufſichtsrat Entlaſtung erteilt. Herr Auguſt Stark, der turnusgemäß aus dem Aufſichtsrat ausſchied, wurde einſtimmig wiedergewählt. Beim 2. Punkt der Tagesordnung:„Beſtimmung der Verwendung des Reingewinn“ enthielt ſich Herr Eiſenmann der Abſtimmung. Nach einer An⸗ regung aus der Mitte der Verſammlung, ſoll die nächſtjährige Generalverſammlung um 11 Uhr vormittags abgehalten werden. Nach der Bilanz verbleibt nach Abſchreibungen von Mark 150,000 ein Reingewinn von M. 193,740 gegen M. 239,400 im Vorjahre. An Tantiemen an Aufſichtsrat und Vorſtand wer⸗ den M. 18,849(28,656) bezahlt. Einſchließlich M. 30,480(29,686) Vortrag verblieben M. 205,320(240,430), woraus eine Divi⸗ dende von 6Prozent M. 180,000(7 Proz.] ausbezahlt und M. 25,320(30,430) auf neue Rechnung vorgetragen werden. **** Elefanten⸗Brüu vorm. L. Rühl, Worms a. Rh. Bei einem Bierabſatze von 65 343 Hktl.(i. V. 63 477 Hktl.) erzielte die Geſellſchaft in 1908/09 für Bier und Abfälle Mark 1254 239(i. V. M. 1 218 474), während die geſamten Unkoſten M. 1 100 408(M. 1052 186) erforderten. Bei M. 87 123(Mark 86 617) Abſchreibungen bleibt ein Reingewinn von M. 78 591 (M. 93 644), woraus 4 Prozent(wie i..) Dividende ver⸗ teilt werden. die Spezialreſerve M. 5000(M. 15 000), während M. 11 586 (M. 11 883) für neue Rechnung bleiben. Die Zugänge betragen M. 83 253, davon M. 73 549 für der Geſellſchaft zugefallene zwei Wirtshäuſer und Veränderungen, abzüglich M. 42 235 für ein ver⸗ lauftes Wirtshaus. Die Brauerei⸗Immobilien figurieren nunmehr in der Bilanz mit M. 0,98 Mill.(etwa wie f..), Wirtſchaften M. 0,95 Mill⸗ (M. 0,94 Mill.), demgegenüber die Hypothekenſchuld mit M. 0,29 Mill.(M. 0,28 Mill.) und die Anleiheſchuld bon M. 0,82 Mill. (M. 0,84 Mill.). Gegenüber von M. 598 915(M. 576 383) lau⸗ fenden Verbindlichkeiten waren in Bar, Bankguthaben und Effekten nur M. 15 406(M. 8244) vorhanden, die Vorräte ſind in einem Poſten mit M. 148 725(M. 139 486) bewertet; in Darlehen ſtan⸗ den M. 476976(M. 456 473) und bei Debitoren M. 212 851 (M. 215 266) aus. Die Reſerve enthält unverändert M. 100 000, die Spezialreſerve erhöht ſich auf M. 69 000 und das Delkredere⸗ konto, dem im Berichtsjahre M. 13 030 entnommen wurden, auf M. 63 609 bei M. 1 Million Grundkapital. Vorausſichtlich werde die durch das neue Bpauſteuergeſetz not⸗ wendig gewordene Bierpreiserhöhung den Abſatz weſentlich beein⸗ trächtigen. ***** 5 Aktienbrauerti Guß, Heilbronn. Nach dem Geſchäftsbericht beläuft ſich der Brukkogewinn im abgelaufenen Jahre auf M. 154 621 gegen M. 212 852. Die ordentlichen Abſchreibungen, die zu erhöhten Sätzen vorgenommen wurden, erfordern M. 112 743 gegen vorjährige M. 95 815, ſodaß ein Reingewinn von M. 41 878(81 798) verbleibt. Nach Rückſtellung für Reſerve und Delkredere, ſowie für vertragsmäßige Tantiemen des Vorſtandes und eines Beamten, für Belohnungen an Beamte und Angeſtellte werden zuzüglich M. 7257 M. 25 753 auf neue Rechnung vorgetragen. Eine Dividende gelangt ſomit nicht zur Verteilung. Im vorigen Jahr wurden 3 Prozent verteilt und 1907 4½ Prozeut. Als Urſache des wenig befriedigenden Er⸗ gebniſſes werden angeführt: die außerordentlich große Obſternte im vorigen Jahre, der lange Winter und der regneriſche Sommer, wodurch der Bierabſatz erheblich zurückging. Aus denſelben Grün⸗ den war auch der Abſatz der Malzfabrik ein unbefriedigender. Im Bericht des Vorſtandes wird über die Ausſichten mitgeteilt: Die Ausſichten für das neue Geſchäftsjahr laſſen ſich ſchwer beurteilen. Die Preiſe für Gerſte ſind weſentlich niedri⸗ des neuen Geſchäftsjahres wird gelingen wird, die ſeit 1. Okt. ohne Widerſtand und ikum zu überwälgen. Der Delkrederefonds erhält M. 15 000(M. 20 000), Süddeudſche weiter beſtehen. * 8 Prozent feſt. geſchätt. gängen ein. gefalleu laſſen. unter. Darmſtädte. Ban! Deutſche Bant Lisc.⸗Kom gandit Drasdner Bank Nredit⸗Aktien Diskonto Komm. 3% Conſols Nelchs uleihe Argentinier Italtener apaner Mexitaner Spenier Ottos an an! Amalgamated Anacondas kio Tinto Central Mininz Cdartered De Beers Saſtrand 2 Geduld Goldgelds Jagersfontein in Osnabrück wird derung ihres Titels in Frankfurt, 11. Dez. Hanno ver, 11. Dez. Eiſengießeret.⸗G. ſchlägt für 19090 keine Dividende Prozent im Vorjahre. Berlinu, 11. Dez. Produktenbörſe. Das Geſchäf markt war auch heute wieder wenig lebhaft, die Grundſt im Auſchluß an Amerika und die kleinen Abladungen fe zeigte dagegen mattes Ausſehen, da die Statiſtik über Roggenernte verſtimmte und im Dezembertermin Realiſatt fanden. Futterartikel blieben vernachläſſigt. Wetter trübe Preisvereinigung der Mitteldeutſchen Braunkohlen, Neue Feuerverſſcherungs⸗A.⸗G. m. Köln, 11. Dez.(Telegr.) meldet, iſt in Düſſeldorf ſchaft in der Gründung bgriffu. 5 Millionen Mark betragen, worauf 25 Prozent und 10 den Einrichtungsbeſtand eingezahlt ſind. Aus erſten Krei mouie und des Handels ſind ſchon über 1 Mill. gezeichne Der Oberbürgermeiſter von Düſſeldorf hat ſich bereit erk Sitz des Unternehmnes für die Stadt Düef handlungen zu leiten. * Oe let. Keditaktien 210 70 Berl. Handels⸗eſ. 181 50 181.10 186 50 136.50 Dautich⸗Aſtat. Ban 148 /0 143— 2⁴8⁸ 50 248.10 196 30 196 20 1618. 101 10 W. Berlin, 11 Dez 210 50 210 40 196 50 6„0 Lombarden Londoner Effektenbörſe Londonu, 11. Dz Tele, iniangsturſe den 827/5 83˙0. 90— 103 9% 922ʃ. 34— 657% 19 Ziegel⸗ und Zement⸗Zeitung. Die in Me erſcheinende„Süddeutſche Ziegel⸗ und Zementzeitung“, zielle Organ von Ziegelfachvereinigungen, verlegt mit dem 1910 Verlag und Expedition nach Berlin unter gleichzeitiger „Deutſche Ziegel⸗ und Zementzeitung Die bisherige Geſchäftsſtelle in Mannheim bleibt als 3 A* Telegraphiſche Osnabrüc, 11. Dez. Die Dividende der Osnabrücker „laut„Frkf. Ztg.“, wiederum auf 77½ eine Brivattelegramm des General⸗Ange (Deviſenne terungemn) Kurſen. Kaſſainduſtriewerte überwiegend feſt. Berlin., 11. Dez. kurz 168.5 188.47 „ Belgien 80.80 80.77 „ London 20.44 10.4 5 „ Paris—— 81.15 een 8“ 40 80.60 „ Schweiz 81.05 80 0 Berlin, 1. Dez.(Anfangs⸗Kurſe.) Kreditaktien 210.50—.— Disc.⸗Kommandit 196.30 104.10 Staatsbahn—.— 150 70 Lombarden—.— 23.59 Bochu ner 251.40 219.1 Berlix, 11. Dez.(Schußkurſe.) Wechſel London 20.455 28.46 Wechſel Paris 81.17 81.17 4% Reichsanl. 162.40 102.40 40%„ 1900—— 20% Neich anl. 94.10 94.10 8 5500„ 1909—.——.— 3 0% Keichs znleide 85 10 85 10 4% Gonſols 102 40 102.40 Jeh 1909——— 3%„%„ 94.10 94.10 „ ü 30% 85 85— 85 40% Bad. v. 1901———uLä4 4e%„„199/09 10 80 101 60 3%„ cansd. 95.30 9430 8%„ 190907 50 9450 3 ½% Bayern 93 70 93 70 3%% Heſſen 93.— 68 0 6% Heſſen 82.— 81.90 2% Sachſen 84 40 81 4% 4½ Ie paner 1905 9, 40 96.4 30% Italieuer 55 4% Nu. aun 1902 9125 9140 4% Bagdadrahn 87. 87 0 Telegr.) Nachborſe. 821910 837 8580 kfu Die heutige Generalverſammlung Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Elektrizitätswerkes ſetzte die Divi Der Aufſichtsrat der Hannd neue Feuer⸗Verſicherungsal N* Berliner. Berlin, 11. Dez. Fondsbörſe. An der heutigen Bö die Raliſatlonen ihren Fortgang, wozu auch der Wochenſch! Von auswärts lagen Aenderungen von Belang nicht vor, kulation war in anbetracht der zu erwarteuden Geldverſte Ultimo auf eine weitere Verminderung ihrer Engage Am Montanmarkte ſetzten die Kurſe mit weiteren lei Stärkere Einbußen im Kurſe erfuhren gehalten waren l/diglich Phöuix und Harpener, letztere über ½ Prozent auziehen. Auch am Markt det heimiſchen B führte das Realiſatlonsbedürfnis gleichfalls zu, Kursri jedoch ½ Prozent nicht überſchritten. Banken litten unter Realiſattonen. ſchäft heute auf wenig befriedigenden Verlauf Newyork die Kurſe mußten ſich im Einklang mit der Allgemeinte Widerſtandsfähiger erwieſen ſich ele von welchen Ediſonaktien unter Berückſichtigun ſchlags eine Beſſerung von ½ Prozent aktien konnten ihren Kursſtand knapp behaupten. vorherrſchender Reallſationsneigung war die Verſchiebu deutung und meiſt nach unten gerichtet. Gegen Schluß erfuhr die Tendenz auf beſſere eine Befeſtigung. Der Verkehr belebte ſich namentlich i mens u. Halske⸗ und Rombacher Hütten⸗Aktteu be Darpener N* 8 Handelsberichte N ende vor, ge Wie die„Köln. Das Kapital der Geſellſcha ſldorf zu ſichet Auch die Aktten d In Amerikanern des hpr verzeichneten. Bei Geld 3½ Prozer i kerz Wanſchau Crurahütte Boönky Harpener Tend.; ſchwächer Neichsbank 1 Nnefu. Kreditban! 1 Ruffenbant 5 baaßfh. Bankr Disc.⸗Commandlt ga sbahn ontbarden Baltimore u. Ohis Fanada Pgelne Hamburg Packe! Kordd Lloyo Hechumer Heutſth⸗gurembg Dortiannder Helſenkirchner Lauraghütle Bhörix Beie eieln Alla, Elektr.⸗Ge! Aniinmn Anilin Treptow Brown Bovert Coem. Albet . Steinzenzwerte 23 Alberf. Ferben Celluloſe Ko theim Küttgers werken 18 Tonwaren Wiestoc 10 Wf. Dra zt. 8 iugend Zelltoff Wa!dhof Privatdiskon Staatsvahn Moddersfontein Bremier Nundmines Atchiſon eomp. Fanadtan 5 Baltimore Shikago Milm zule Denvers com. Frie Grand Trunt LII pref Uie Zonltsville Miſſourt Kanſa Ontarto 5 98 General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 11. Dezember. Parifer Pörſe. verie 11. Dez. Ankangskurſe. 99.20 99.17] Debeers 479.— 476 97.35 97.20] Gaſt and 137.— 138.— 319 70 217 50% Holdfield 144 152— 134 733.—] Randmines 227.— 228.— 1974 1260 Wiener Vörſe. Wien, 11. Dez. Vorm. 10 Ubr. 671.20672.— Oeſt. Kronenrente 503.— 503.50]„ Papierrente 546.20547.50]„ Süberrente 743.7.50 Ungar. Goldrente 124.— 24.20„ Kronenrente 117.9617.9Alpine Montan 95.78 95.71] Tend.: feſt. Nachm,.50 Uhr. 671.70 670 50 Buſchtehrad. B. 1777 1777 Oeſtert. Papierrente ———„ Sil errente 586.— 585.—„ Goldre kte 96.15 98.20 99.15 99.15 99 20 689.20 113.70 113.70 92.40 92 40 729.50 781.50 949.— 968.— 99.15 99.14 99.20 99 20 117.,0 17.90 784.— 783.— Ungar. Goldrente 113.7013.75 546.— 547.—„ Kronenronte 92.45 92 40 503.— 503.—] Wch. Frankf. viſta 117.20 117.91 221.— 221.—-[„ London 24½17 24112 730.— 731.[„ Paris 95.71 95 6 ——u Amſterd.„ 199 80 199.20 —.—— Modleon 19.16 19.16 21 50 21.460 Marknoten 117.91 117.9 744 50 743.200 Ultimo⸗Noten 117. 77 117.77 124 124.—-] Tend.: träge, gerliner Produktenbörſe. Un, 11. Dez.(Telegramm.)(Broduft en b u.) Mart pro 100 kg frei Berlin nette Kaſſe. 10. 11. 10 11 221. 222. Mais per Dez.——.— Mat 218. 219.„ Ma!—.— Juli—— 5—.——.— 168 50 167 75 kübsl per Deibr. 1242176.75„ Mai —— 51.70 51.60 —— 154.5015475 Spiritus Yer loco ——— —. 160.50 Weizenmehl 29.75 29.75 —2. Aoggenmehl 22.— 22.— enkfurter Effektenbörſe. ttelegramn des Gen al⸗Anzeigers. kfurt a. M. 11. Dez. For sbörſe. Von der Belebung Tage iſt am Schluß der B: zuwoche nur wenig übrig 8 vollzog ſich das Geſchäft auf den meiſten Ge⸗ Gründe der Zurückhaltung laſſen ſich eigentlich nicht an⸗ etrachtet man die Geſchäftsbewegung der Auslandsbörſen, at dieſelbe Erſcheinung; es ſind nur einzelne Spezialwerte, aftes Intereſſe hervortraten. Das Jahresende machte ark fühlbar, inſolgedeſſen ſich jetzt ſchon Ultimorealiſationen. chen, die teilweiſe zur Abſchwüchung führten. Schnell Bankrate von England, umſomehr ſich gerade der eſer Woche weiter verſteifte. Infolge ſtarker Zu⸗ diskonteure. Der zog um auf Die Verſteifung am Geldmarkt ſteht im Zuſammen⸗ e Vorbereitungen zum Ultimo. Täglich Geld war leichter Sehr ſtill blieb das Geſchäft in per Ultimo gehandelten Diskonto⸗Kommandit ſchwächer. Kreditaktlen in Anſchluß Börſe behauptet. Mittelbanken lagen ruhig und gut be⸗ Der Verkehr in Bahnen nahm einen ſchleppenden Verlauf, nde Momente für amerikaniſche Bahnen fehlten, zeigte die tlon nur geringe Unternehmungsluſt. Baltimore⸗Ohiv und ſind im Kurs geringfügig verändert. Lombarden haben weſentlich eingebüßt: Staatsbahn feſt, Schantungbahn her, Prinz Heinrichbahn feſt. Schiffahrtsaktien weiſen nur veränderungen auf. Hamburger Paketfahrt und Nord⸗ im 18 85 Verlauf befeftigt. Die Umſätze an Spe⸗ als an den letzten andit 190,30, Dresdner 161,50, Stagtsbahn 159, Bezugs⸗ Pennſylvania 8,10 Brief und Geld. Vom 16. ds. Mls. an Umſätze an Bezugsrechten auf Aktien der b Nord⸗ Spritwerke und Preßhefenfabrik Bart,.⸗G., Nürn⸗ tierung. ranme ber Conkinenkal⸗Telegraphen⸗Compagnie. Reichsbank⸗Diskont 5 Prozent. Schlußkurſe. Wechſel. „„ kurz 18.55 68.550Sheck Paris 81.20 81 20 81 175 81.166 81 933 31 95 80 085 0833 Zaxts ur 80.65 80666 ſchweig. Plätze„ 20.46 20.465] ien„ 8475 84.766 „ 20.43 20,435 Navoleonsd'or 16.21 16.1 lang— rivaldis onto 4/ 4½ Staatspapiere. A. Dentſche. 1 11. 19. 1 anl. 102.40 102 47] Mh. Stadt⸗A.—-— 19090·ꝛ„ 1999—— 94 940„% 1995 91.80- ——. Ausländtſche. 84.95 85 5 Arg.. old⸗A. 188—— 103.— 10265 99 55 99.60 9655 89.50 Anl. 102.35 102.25% Chineſen 1895 d9.1909—%„„ 1898 Heſtie Javaner Ner eitaner äduß. 88/90 100 60 107 60 85— 8490]3 exikaner inne e 66.4/ 65 70 01 10170 Zulgaren 101.20— 101.7513¼ italien. Rente f 941860—.— ſtts Oell. Silbsrrente 98.65.— 9360 6470—6„ Pgavickren.— 93.4 Oeſtetr. Goldrente 99 85 99.90 93 50 93.0ſ Vortug, Serie 63 05 63.30 ——— 7 III 64.70 64.75 .1018 103.10 102 104% neue Ruſen 1955 59 25 99.20 918 102,45 124/4 Ruſſen von 1880 91,80 91.75 Anl..60 93 ösſt pan. ausl. Nüee 8430 84.30Jl1 Türten von 1908 88.25 88.— 00 80 100.%%„ unif. 942— 91.— „961 953.10 4Ang t. Geldrente(5 20 95.45 101 50 100 öeſt„ Kronenrente 92.25 92.2 81 90 82.—[Zerzinsliche Loſe. —— 89 8 3 73.80 —[kür 171.80 186.— 207 205 Süd. Zuckerfabril Badd. Immobtl.⸗Geſ. 100,— 100. Gichbaum Ranaheim 104.— 1 4 Mo. Aktien⸗Brauerei 125.—125 Parkakt. Zoetbrücken—— Weltz. Sonne, Speyer 9 0. Cementwerk Hetdelez. 143.88 44 Cementfabr. Rerlſtaot 143 80 43 2“ Badiſche Cy. Fabrik Griesheim 2— 255. Farbwerke Höch: 64.50(65.5 Ver, chem. Fasrit Mz. 335.— 325.— Chem. Werte Aldert 491 80491 Südd. Drahtind. Ng. 133.50 133 50 cniliaiabrit 454 75454 50 KNeſchinenf. Gritzue: 223. Aktien induſtrieller Unternehmungen. 158.—152.800Auactetdenfabr. Frkf. 194.— 192.— Vederwerk. 5t. Jngbert 04— 64— Jpicharz Lederwerke 123.40 123.50 Ludwiss). Malzmühle—-. Adlerfahrradw. Rleyer 386.30 368 90 Naſchinenfbr. Hrlpert 88.50 86— Raſchinenfb. Badeniag 196 20 197 80 Dürrkopy 341— 298 70 Naſch.⸗Armatf. Klein 110,50 110.50 f. Rã um.u. fadrrad Gebr. Kayſer 132.30—.— Köhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. 38 50 38.50 e Akkumul.Fas. Hagen 22.— 223. Aec. Böfe, Berlin 28.0 24• Flektr.⸗ Geſ. Allgem. 261 0 62 50 Hedd. Ku. u. Züdd. Kb. 125 60 125 50] Seilindu trie Wolff Jahmeyer 106.75 106.90 5˙ wollſp. Lamperts u. 55— 56 50 Glektr ⸗Geſ. Schuckert 1440140.8Kamegarn Kaiſersl. 199— 199.— Rheiniſche 122 50122.90 Zellſtoffabr. Waldho 301.75 300.25 Siemens& Halske 247 25 242. Aktien deutſcher und ausläudiſcher Trausportanſtalten. Slldd. Eiſenb.⸗G. 116 50 116.50 Hotthardbahn Hamdurger Packet 137.2834 30 1775 Mittel meerbahn 7750—.— Norddeutſcher Lloyd 103— 113 20 Meridionalbahn 136 80 137— Seſ iün WE Galtimore und Olio 117,80 117.70 Schnellpreſſenf. Frkth. 205 30 2.56 Vel-deutſcher Oelfabr, 148 50%20 Schuhe abr. Herz, erkf. 119.20 119.20 154.— 124. ——— Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4% Frk, Hyp.⸗Afdr- 39.8) 99 804% Preuß Piandh.⸗ 4W f. K. B. Pfdbr. 0: 9 80 9 Bank nk. 1919 101.— 101. 1 1910 99 80 99 80 gr. Gfdb. unt. 13 970 99 80 4% Uf. Syp⸗ Pfdb. 103 10 180.104%„„„ 17 99.80 99 80 41½e%„ 5320 83.20% ½%„„„ 1 45 94.30 37/% Vr. Vod.⸗ dr. 21.40 94, u, 12 92 30 92 30 4% Str. Bd. fd.voe 99.70 99 70/ ½½ Br. WMdbr.⸗k.⸗ 3„ 99 Nleinb. b 04—5 unk. 06 99 70 99 70½ Pr.fobr.⸗Bk.⸗ be„ Pfdor..0z.⸗Bfd.⸗ Kom.⸗ unk. 10 99 90 100.- Odl, unkündb. 12 5 70 10 La„ Pfohr..0s 10 N5 H. B. Pfh. 02 8 70 8 18 100.— 100.— 9% 70 7 1997 970 99 70 6%„ fpbr. v. 90 te%„„„ 1912 99 70 49 70 89 a. 94 91.— 91.—%„ 1917 99 80 99 80 24ʃ5 Nfd. 96/03 91.— 91.—4%„„„ 1919 101—101.— de%„ Gom.⸗Nbt. ſ„„ verſchied. 91.70 91.70 7v. I, unt 16 100 20 100 20 ½„„„ 1914 91.70 91.70 3%„ Gom.⸗Obl. 1% Nh..8..O0 91.30 91.80 v. 87/1 9280 92 80„% 6f. 48. B. C..10-—.— 5905„ Com.⸗Vol. 05 59, Pr.⸗Obl.—.—— v. 98/90 92.80 92.30% bf. B. Pr.⸗O. Pr. Pfdb. unk. 05 9910 99 10 4% rel ſttl.à. S. B.—— 72.80 12 99 80 99.80 99 8 J ſtanng. Gerſ. 5. N. 578.— 563. Bank. und Verſicherungs⸗Aktien. 134.50 134.— Oader ⸗Ung Bauk 127.50 127.50 119 50 119.40 Oeſt. Landerb uk 126 80 126.8 18120 818„ Kredi⸗Aukali 211 10 210.60 116 89 11e 80 Brälziſche Bank 101.10 01.10 186 0 186.560 Bfäli. Hyp.⸗ZBank 194— 194— %„ 1 * Padiſche Bauk Berg u. Metallb. Berl. HandersscHel. Comerſ, u. Sist.. Darmſtädter Bank Deseſche Bank 248 60 248.50 Breuß. Hyvothekub. 128 30 128 10 Daulſcheſtat. Bant 148 143.3 Seutſche derchsok. 150 50 150,50 D Effekten⸗Bank 107.50 107.80 kgein. freditbank 139—139 40 196 70 198 300 Ndein. Hyp.⸗B. 1618161 75 204.50 204 50 160 80 18½80 N. 196 50 197.— Schaaſf. Bantver. 147. 148 30 Südd. Jantk Ahm. 114 50 114 50 biener Beulotr. 138.25 137 90 Discocto⸗Lomm. Dresdener Bant Trankf. Hov.⸗Ban Irkf. Hyp.⸗Cruditv. Nationalbant 139,20 129 60 Südd. Diskont 115.40 118.40 zant Ottsmane 146 146.— Fraukfurt a.., 11. Dez. Krwitaktten 2 10.60 Dise nto⸗ Commandit 196.40, Darmädter 134.50, Dreadner Ban 161.60 Hau⸗ delsgeſellſchal: 181.25, Deu ſche Lant 248.50 Staaaban 159.— Bombarden 23.40, Bochumer 249.50, Gelſenkischen 216.50, Saurahütze 197.25, Unzarn 95.20 Tendenz: ſchwächer. Nachbörſe. Krebditaktien 210.60, Discente⸗Fommandit 196.30 Staatsbahn 159.—, Lom barden—.— 5 * * Überſeeiſche Schiffahrts⸗TCelegramme. Southamplon, 7. Dez.(Drahtbericht der White Star Zine Southampton.) Der Schnelldampfer„Trutoutic“ am 1. Der. vor New⸗Mork ab, iſt veute nachmittag dier angetcommen. Nerwshort, 8, Dezbr. e der Whide Star Line Soutzampten.) Der chneildampſer„ Plaje lice“, am 1. Dez. von Southampion ab, iit bdeute mittag gdiet angetommen. Notterdam, 10. Dez.(Drahrbericht der Hodand Amerita⸗Line Rotterdam). Der vamoſer„Ryadam“, am 30. Nov. von New⸗Poel ab, iſt heute hier angekommen. Draähtbericht der Red Star Line. Bewegung der Dampfer:„Mobile“ am 26. November in Bal⸗ timore von Antwerpen andekammen.„Vaderland“ am 1. Dezember von Newyork nach Antwerpen abgegangen.„Manitou“ am 2. Dez. von Anttwerpen nach Boston und Philadelphia abgegangen.„Fin⸗ land“ am 4. Dezember von Antwerpen nach Newhork abgegangen. „Zeeland“ am 4. Dezzember in Antwerpen von Newhork ange⸗ kommen.„Marquette“ am 4. Dezember in Philadelphia von Ant⸗ werpen angekommen. Mobile“ am 5. Dezember von Baltimore nach Antwerpen abgegangen.„Lapland“ am 6. Dezember in Newhork von Antwerpen angekommen, Canadian Paeifie Railway Transatlantiſcher Dampferdienſt von Antwerpe n nach Kanada. Bewegung der Dampfer:„Lake Michigan“ am 1. Dezember von Antwerpen nach St. John abgegangen, Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſeburean Gund⸗ lach u. Bärenklau Nachf, Maanheim, Bahnhofplatz, direkt am Haupt⸗Bahnhof. **** 8 Telegraphische SchiffahrtsNachrichten des Norddeniſchen Llond Braſilien u. La Plata⸗Gebiet:„Amazon“ St. zember in Southampton. Nächſte Abfahrten:„Araguaya“ 10. De⸗ zember von Buenos⸗Aires;„Aſturias“ 10. Dezember von Sout⸗ hampton. 5 en und Japan: Carmarthenſhire“ 7. Dezember in London;„Denbighſhire“ Yokohama angekommen 4. Dezember (Ausfahrt);„Flintſhire“ 7. Dezember in Antwerpen:„Monmouth⸗ ſhire“ Colombo angelaufen 23. November(Heimfahrt);„Pem⸗ brokeſhire“ angekommen Penang 3. Dezember(Ausfahrt); Nächſte Abfahrten:„Clamorganſhire“ 1. Jauuar 1910 von Hamburg; „Flintſhire“ 18. Dezember von Antwerpen 25. Dezember von Middlesbro';„Carmartenſhire“ 11. Dezember von London. Euba und Mexiko:„Conway“ London angelaufen 27. Novenmber(Ausfahrt);„Marima“ Puerto⸗ ⸗Mexiko angelaufen 1. Dezlem +(Heimfahrt);„Shariſtan“ in Andwerpen 7. Dezember; ächſte Ab 8 ezember von 5 Dampferbewegungen d.„Royal⸗ Majl-Steam-Paket⸗Co. London“, Bremen. 8. Dezember: Dr. Wittenberg angekommen Havana: D. Roland angekommen Monterided; D. Schwaben angekommen Antwerpen; D. Derfflinger abgefahren Port Said; D. Königin Luiſe abgefahren Fremautle; D. Kleiſt abgefahren Penang: D. Prinz Ludwig abgefahren Nagaſaki; D. Sehbdlitz abgefahren Genua; D. Scharnhorſt abgefahren Genua; D. Ziethen paſſiert Borkum Riff. Dezember 9. D. Main paſſiert Lizard, D. Oldenburg paſſtert Vincent angelaufen 4. Dezember(Ausfahrt); Araguaya“ angekom⸗ men in Buenos⸗Aires 4. Dezember;„Aſturias“ eingetroffen Sout⸗ hampton 4. Dezember;„Avon“ Pernambuco angelaufen 28. No⸗ vember(Heimfahrt);„Nile“,„Aragon“ u.„Nanube“ am 7. De⸗ St. Vincent, D. Weſtfalen paſſiert St. Vincent, D. Zieten paſſiert Lizard, D. Prinz Heinrich abgefahren Alexandrien, D. Schleswig abgefahren Marſeille, D. Darmſtadt abgefahren Buenos Ayres, D. Seydlitz angekommen Neapel, D. Bonn angekommen Bremer⸗ haven. Dezember 10.:„Prinz Friedrich Wilhelm“ angekommen Bremerhaven, D. paſſiert Odeſſa Queſſant, D.„Prinz⸗ regent Luitpold“ angekommen Antwerpen, D. gekommen Suez, „Prinzeß Alice“ an⸗ D.„Prinzeß Irene“ angekommen Neapel, D. „Prinz Ludwig“ angekommen Shanghai, D.„Scharnhorſt“ abge⸗ fahren Algier, D.„Seydlitz“ abgefahren Neapel, D.„Rhein“ abge⸗ fahren Newyork, D.„Bülow“ angekommen Singapore. Mitgeteilt vom Generalvertreter Hermann Malle⸗ brein, Mannheim, Telephon 180, Hanſa⸗Haus D 1, 7/8. — Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann; für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Frauz Kircher. für den 450 de und Geſchäftliches: Fritz Jvos. Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direktor: Ernſt Müller. lcht mit fimma: Jenidze Dresden. Zu haben in den einschlägigen durch Plakate kenntlich gemachten Geschäften, 328⁵ Aufgeſprungene Hände beſeitigt überraſchend ſchnell H 2 1 b a⸗ S eife und ſicher Sbermehers Zu haben in allen— Drog. u. Parfüm. pr. Stück 50 Pf. u. 1 che 5 An die Damen und Herrenk Die Firma Herm. Schellenberg bringt einen Geſichtscrem in Handel, welcher durch ſeine Erfolge einen jeden frappiert. Man überzeuge ſich ſelbſt! Wenn min ſum Beiſpiel direkt nach dem Waſchen das Geſicht mit„Crem Stoly“ einreibt und wiicht es nach 5 Minuten ab, ſo iſt man erttaunt, was für eine Menge Staub in der Haut zurück⸗ geblieben; erſt jetzt ſt die Haut rein. Wa chen des Geſichts wud übder⸗ flüſſig. Selbſt Sommerſproſſen, Pickel und Miſeſſer werden entfernt und erzeugt blendend weißen Teint. gjähriger Erfola. Der„Urem Stoiy“ wurde prämiiert Stuttgart 1906. Dei Nichterfolg Geld zurück. Vollſtändig unſchädlech. Preis 2 Mk., auswärts 50 Pfg. Porto. Merm. Schellenberg, Mannheim, P 7 19. 8906 5887 interstation für Tungenkrante. 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Die Coriſlenlehre um 11 Uhr fällt wegen der Nachmittags 2 Uhr Chriſtenledre(Mädchen). Stadtpfarrer Abends 6 Usr Predigt, Sladtwikar Dahmer. Morgens 10 Uhr Predigt, Stadtvikar Dürr. Morgens 11 Uhe Kindergottesdieuſt, Stadt⸗ Heinrich Lanz⸗rankenhaus⸗Lindenhof. Morg. ½11 Uhr 10 Uhr Predigt, 8 Uhr Kindergottesdienſt. Morgens ½ Pfarrer Haag. Abends 8 Uhr liturgiſcher Golesdienn, (Verein für innere Miſſion A..) Schwetzingerſtraße 90. Sonntag: Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 3 Uhr⸗ Verſammlung(Herr St⸗dim. Diehm). Nachm. 5 Uhr: Jung. frauenverein. Abends 8 ¼ Uhr: Verſammlung(Herr Stadtm. Ernſt). Montag: Abends 8½ Uhr: Miſſions⸗Arbeitsſtunde. Dienstag: Abends 8½ Uhr: Allgemeine Verſammlung u. Gebetsſtunde.(Herr Stadtm. Diehm). Mittwoch: Nachm. 3 Uhr: Bibelſtunde(Herr Stadtm. Diehm). Freitag: Abends 8½ Uhr: Gemiſchter Geſangchor. — Täglich Kleinkinderſchule.— Neckarſtadt, Riedfelödſtraßze 36. Sonntag: Vormittags 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 81½% Uhr: Verſammlung(Herr Stadtm. Diehm) Dienstag: Nachmitlags 3 Uhr: Miſſions⸗Arbeitsſtunde. Freitag: Abends 8½ Uhr: Verſammlung und Gebets⸗ ſtunde(Herr Stadtm. Diehm). Chriſtlicher Jerein junger Männer, Mannheim, Schwetzingerſtraße 90. Sonntag: Vorm. ½9 Uhr: Weißkreuzſtunde., Nachm. 4 Uhr: Seldatenbereinigang.— Jugendabteilung. Montag: Abends 8½ Uer: Unterhaltungssbend. Mittwoch: Adends 8½ Uhr: Bibelſtunde, Text: Lucas 1, 26 38. 9½% Uhr: Männerchor. Nach⸗ Nach⸗ Morgens Stadtvikar Dr. Samstag: Abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde. Stadtvikar Febn. Abteilung Neckarſtadt, Riedfelder 36: 8 11 Uhr Dienstag: Abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Text: Apoſt. Geſch. 2, 24 ff. Filialleitung übernehm. Off. 11. Nx. 22017 a. d. Exp. d. Bl. Verheiratete Frau ohne Kinder wünſcht bald. Filiale zu übernehmen, gleichv. welche Branche. Offerten u. 22030 an die Expedt. d. Bl⸗ Stadtmiſſion. Evang. Vereinshaus( 2, Leiter: Stadtmiſſionar Bauer⸗ Sonutag 11 Uhr: Kindergottesdienſt. 3 Uhr: Stadtmiſſionar Bauer. MMedſ. Zimmer ſi ) 3, 8, 1. St., gut möbl. 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Die mit einem Aufwande von Mk. 90 000 erbaute Gebirgsſtraße von Atzenbach nach Riedichen (3 Kliometer) wurde dieſer Tage dem Verkehr übergeben. * Epfenbach, 10. Dez. Bei der Wahl zum evange⸗ liſchen Kirchenausſchuß ſiegte die Liſte der vereinigten Liberalen. * Karlsruhe, 10. Dez. Vor der heute nachmittag abge⸗ haltenen Bürgerausſchußſitzung fand für den infolge Wegzugs von hier aus dem Amte geſchiedenen Stadtperordneten Herrn Landge⸗ richtspräſidenten Dr. Karl Eller, und den infolge Ablebens ausgeſchiedenen Stadtverordneten Herrn Privatmann Robert Huber— beide gewählt von der 1. Wählerklaſſe, für die Zeit bis zur nächſten regelmäßigen Erneuerungswahl des Bürgerausſchuſ⸗ ſes— je eine Erſatzwahl ſtatt. Gewählt wurden nach Vorſchlag der liberalen Fraktion des Bürgerausſchuſſes die Herren Ober⸗ ſchulrat Geh. Hofrat Rebmann und Maſchineninſpektor Dr. Hefft, und zwar einſtimmig. * Ettlingen, 10. Dez. In Malſch beging eine Frau die Unvorſichtigkeit, einer brennenden Lampe Oel nachzugießen. Die Lampe explodierte, die Kleider der Frau ſingen Feuer. Sie erlitt derartige Brandwunden, daß ſie ſtar b. Wieder eine War⸗ nung, mit Petroleum vorſichtig umzugehen. Die verunglückte Frau heißt Luiſe Krämer und ſteht im 29. Lebensjahre. 22 Rippenweier i.., 10. Dez. Unſere Gemeindewald⸗ ungen, ſo namentlich der Steinberg und Judenberg, ſind reich⸗ lich mit Granitſteinen, von erfahrungsgemöß brauchbarem Ma⸗ terial ausgeſtattet. Da die Grundſtücksteile, worauf die Granit⸗ blöcke lagern, der Gemeinde ſeither einen Ertrag nicht abge⸗ worfen haben, ſo könnten die Grundſtücke unſeres Erachtens recht wohl als Steinbrüche im Intereſſe der Gemeinde Sonntag, morgens 9 Uhr Weißkreuzbundveiſammlung 5 Uir: Juungfrauenvereins⸗Stügſtunde 6 Uhr Jungfrauenvereins⸗Bibellunde, Siadmiſſionar Bauer, Abs. 8¼ Uhr; Allgemeine Erdauungsxunde, Stadt a. funde, Stad miſſionar Bauer. Jeder junge Mann iſt freu dli hſt eingeladen. Blau⸗Kreuz-Verein zlannheim,.⸗J. Schwetzingerſtraße 90. Donnerstag: Avends 8 7 Uhr: Vereinsſtunde. Stadtm. Ernſt.) Jedermann berzlich willkommen. Evangel. Gemeinſchaft, P 6, o, J0 1 Cr. Sonnkag, 12. Dezember, vorm. 10 Uhr Frühgottesdienſt, Prediger Deiß. Vorm. 11 Uhr Sonntagsſchule. Nachm. %4 Uhr Predigt, Herr Prediger Erhardt, nachm. 5 Uhr 10.(derr Erbauungsſtunde. Bauer. Jugendverein. hohe Umlage(64 Pf. b. H. um mehrere Pfennige herabgeſeßl werden, was gewiß von allen Umlagepflichligen begrüßt werden würde. Auch wäre die Sache von weiterer volkswirtſchaftlicher Bedeutung in bezug auf die Arbeitsgelegenheit der hieſigen Ar⸗ beiterſchaft. Vom wirtſchaftspolitiſchen Standpunkt aus betrach⸗ tet wäre es unbedingt Sache unſerer Gemeindeverwaltung, dieſe Angelegenheit recht bald in Erwägung zu ziehen und bei der zuſtändigen Forſt⸗ bezw. Staatsaufſichtsbehörde vorſtellig zu werden. Von Peſſimiſten, die, wie überall, auch hier vorhanden ſind, könnte unſer Vorſchlag eventuell als undurchführbar be⸗ zeichnet werden, da bei etwaiger Verpachtung von Waldgrund⸗ ſtücksteilen die betr. Gabholzberechtigten in ihrem Bürgergenuß geſchmälert werden könnten, Aber auch hier wäre gewiß ein ge⸗ 5 Ausgleich(in Geld) recht gut möglich. Hoffen wir das Beſte! 5 *Freiburg, 3. Dez. In der letzten Bürgerausſchuß⸗ ſitzung erregte die Mitteilung, daß der Neubau der Oberrealſchule an der Zähringerſtraße eine Kreditüberſchreitung von 186 545 M. verurſacht hat, eine lebhafte Debatte. Seitens des Vorſitzenden und des Stadtbaumeiſters wurde erläutert, daß dieſe Ueberſchreitung gerechtſertigt ſei, da während des Baues verſchie⸗ dene Erweiterungen notwendig geworden ſeien und auch die Ar⸗ beitslöhne eine Steigerung erfahren hätten. Auch in Bezug auf die innere Ausſtattung hätten nachträglich noch eine große Zahl von Wünſchen und Anregungen berückſichtigt werden müſſen. Die Ueberſchreitung wurde vom Bürgerausſchuß genehmigt. Pfalz, Heſſen und Umgebung. r. Neuſtadt a. d.., 9. Dez. Verſchiedene Anzeichen ſprechen dafür, daß es in Neuſtadt demnächſt zu einem Fleiſch⸗ krieg kommen wird. Tag für Tag finden bereits Vorpoſten⸗ gefechte ſtatt, die ſich in den hieſigen Tageszeitungen abſpielen, wo man durch Dutzende von Zuſchriften aus dem Publikum den hieſigen Metzgermeiſtern und beſonders dem Obermeiſter Riehm hart zuſetzt. Die Metzgerinnung hat ſich bereits wiederholt ver⸗ teidigt, aber die für unſere hohen Fleiſchpreiſe ins Feld geführ⸗ ten Gründe werden vom Publikum nicht anerkannt, ſo daß es immer wieder aufs neue Vorwürfe hagelt. Heute iſt nun der Fall eingetreten, daß es zwiſchen dem Viehbändler Iſaak Mayer und den hieſigen Metzgern wegen der Viebpreiſe zu einer Differenz kam. Kurz entſchloſſen ließ nun Mayer heute krüh 5 Kälber ſchlachten und öffentlich aushauen und zwar das Pfd. zu 65 Pfg., wäbrend das Kalbfleiſch ſonſt 86 Pfg. koſtet. Natür⸗ lich war der Andrang des Publikums ſo groß, daß binnen wenigen Stunden der ganze Vorrat zu Ende war. Vielleicht koemmt es wieder ſo weit, wie vor Jahren, wo ein auswärtiger Metzger auf dem hieſigen Wochenmarkt billiger Fleiſch ver⸗ verpachtet werden. Die Erträgniſſe würden zunſerer Gemeinde⸗ kaſſe ſicherlich willkommen ſein. Vielleicht könnte die derzeitige kaufte, was zur Folge hatte, daß die bieſige Innung ebenfalls einen Stand aufſchlug und noch dilliger verkaufte. Taschentücher Buchstaben-Tücher BEgtabber Buchstaben-Tücher licem Rand Buchstaben-Tücher Cen. ptz, n Kertes 183 Buchstaben-Tücher.Hnt 1bte, 20 45 i 1. Buchstaben-Tücher Pandzeeteit ind Haron 580 Linon-Tücher 1½ Dtz. im Karton 1⁴⁵ 7 Linon-Tücher* bunter Kantz, 5t, in Kerten 185 Linon-Tücher eanter Wei nßen zrn Naren 240 Tücher Reinlelnen Schuss Reinleinene Tücher Herrentuch gemustertem Rand*1- Per⸗ 1 Damentuch 2 Battist mit 97 52. 0,85 Schweizertücher*»legenter Aufmachfgft 275 Madeira-Tücher Kinder-Tücher 1 ht im Karton ait Bder. O 5³ Kinder-Tücher bell kertert, 5. un Karton O, O5 Kinder-Tücher Türkische Satintücher Schürzenste. Stuck O,G0 MHirschlandsCe Prediger Deiß. Fieitag, 17. Dezember, abends ½9 Uhr Singſtunde des gemiſchten Chors. 8 Neckarvorſtad, Lortzingſir. 20, Hof. 1 5 Sonntag, 12. Dezember vormittags 10 Uhr Frühgoftes⸗ dienſt Prediger Erhardt. Vormittags 11 Uhr Sonntagsſchule abends 8 Uhr Predigt, Herr Prediger Erhardt. Mittwoch, 15. Dezbr. abends ½ Uhr Bibel⸗ u. Betſtunde) Prediger Erhardt. Jedermann iſt herzlichſt eingeladen! Eben⸗Ezer⸗Rapelle, Augartenſtraße 26. (Methodiſten⸗Gemeinde). Sonntag, vormittags 10 Uhr und nachm. e 4 Uuhr Predigt, nachm. 2 Uhr Kindergottesdſenſt, abends 8 Uhr Jugendbundverſammlung. 5 Dienstag, abends ½9 Uhr Bibelſtunde. Jedermann iſt freundlich eingnaden. Freireligioſe Gemeinde. Sannteg, den 12. Deꝛbr., vormittags 10 Uhr, in der Aula des Realgym⸗aſium, Friedrichsring 6(Eingang Du lla⸗ ſt,aße). Vortrag des Herrn Prediger Schneider über das Thema:„Zum Verſtändnis des Monismus“. 8 Hierzu ladet Jedermann freundlichſt ein Der Vorſtand. Kathol. Gemeinde Mannheim Golfesdienſtordnung für Sonntag, den 12. Dezember 1909. 3. Advendtsſonntag. Jeſuitenkirche. 6 Uhr Frühmeſſe. 7 Uhr hl. Meſſe[che⸗ neralkommunion des Dienſtbotenvereins während der hl. Meſſe.) 8 Uhr Militärgottesdienſt mit Predigt. ½ 10 Uhr Feſtpredigt, levit. Hochamt.(Patroztnium des Nikolaus⸗ ſchiffervereins.) 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. 2 Uhr Chriſtenlehre. 7412 Uhr Chriſtenlehre für den 3. und 4, Jahrgaug der Jungfrauen im Saal. ½9 Uhr Corp.⸗Ehriſti⸗ Bruderſchaftsandacht mit Segen. 7 Uhr Marianiſche Män⸗ nerſodalitäts⸗Andacht mit Predigt. Aufnahme neuer Mit⸗ glieder, Prozeſſion, Te Deum und Segen.— Montag, den 13. und Donnerstag, den 16. Dezember 7 Uhr Rorateamt mit Segen. Die Generalkommiſſion der Männerſodalität und des Nikolausſchiffervereins findet am folgenden Sonn⸗ tag während der 7 Uhr Meſſe ſtatt. Untere Pfarrkirche. 6 Uhr Frühmeſſe. 7 Uhr hl. Meſſe, 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt. 10 Uhr Predigt und Amt. 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. 2 Uhr Chriſtenlehre für Mädchen. 123 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Andacht. 5 Katholiſches Bürgerhoſpital. 9 Uhr Singmeſſe mit Predigt. 10 Uhr Gymnaſiums⸗Gottesdienſt. 4 Uhr Andacht zum hl. Geiſt. Herz⸗Jeſu⸗Kirche, Neckarſtadt. Beichtgelegenheit von morgens 6 Uhr au. 7 Uhr Frühmeſſe. 8 Uhr 91. Meſſe. 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt. 210 Uhr Predigt und Amt. 11 Uhr Kindergottesdienſt mit Predigt. 2 Uhr Chriſtenlehre für Jünglinge. ½8 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Andacht. Hl. Geiſt⸗Kirche. 6 Uhr Frühmeſſe, Beicht. 7 Uhr hpl. Meſſe. 8 Uhr Singmeſſe mit Homilie. Generalkommunion des chriſtlichen Müttervereins. 1210 Uhr Predigt und Amt. 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. Nachmittags 2 Uhr Chriſten⸗ lehre. ½3 Uhr Herz⸗Mariä⸗Bruderſchaft mit Segen. 44 Uhr Verſammlung des chriſtl. Müttervereins mit Vortraßz und Andacht. Liebfrauenkirche. Von 6 Uhr an Beichtgelegenheit. Uhr Frühmeſſe. 8 Uhr Singmeſſe: gemeinſame Kommunion der Männerkongregation und des Eplumbus. 210 Uhr Amt und Predigt. 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. 2 Uhr Ehriſten⸗ lehre. 23 Uhr Herz⸗Mariä⸗Andacht. St. Joſefs⸗Kirche, Liudenhof. 6 Uhr Beicht. 17 Frühmeſſe. 8 Uhr Singmeſſe mit Predlgt. 710 1 Predigt und Amt. 11 Uhr hl. Meſſe. 2 Uhr Chyriſtentehr 2 Uhr Adventsandacht.(Wegen des Orafoxiums iſt die Berſammlung des Dienſtbotenvereins auf nächſten Sonntaß verſchoben.) St. Bonfſatiuskuratſe. Wohlgelegenſchule, Käfertale ſtraße 93/109, Eingaug: linkes Hoftor. Von 6 Uhr an Beicht⸗ gelegenheit. ½8 Uhr hl. Meſſe mit gemeinſchaftlicher 9L. Kommunion des chriſtl. Müttervereins und der Frauen del Kuratie. 210 Uhr Predigt und Amt. 2 Uhr Chriſtenkehr für Jünglinge und Mädchen. ½3 Uhr Adventsandacht. ——— Alt⸗Katholiſche Gemeinde. Schloßkirche. 5 Sonntag, den 12. Dezember 1909. Morgens 10 Uir: Deutſches Amt mit Predigt, Herr Stadtpiarrer Chriſtian, 17¼ Uer: Cæriſtenlehre. — stück.20 15⁵ Linon mit far- %½ Dtz. 10⁵ ½ Dtz. Im Karton ½Dtz. im Karton 2 aus merceresſertem Battist mit mit gestickter Beke und Raineen Stück O0,95 mit Märchenbildern zum Aus- schneiden ½Dtz. im Karton 17⁸ Hamburger Engros-Lager MANNHEIM General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Kohlenvereinigung G. m. b. H. Nusverkauf wegen Umzug. Mur noch Kurze Zeit. 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Der Angeklagte ſchil⸗ dert dann, daß er von Valparaiſo nach Mexiko ging, wo er das gelbe Fieber bekam. Daher begab er ſich nach Boſton. Auch hier ſei er bald wieder mit dem Gelde fertig geworden. Von Boſton kehrte der Angeklagte dann nach Berlin zurück. Hier habe ihm ſein Schwager, der Geheime Oberpoſtrat Wachholz auf die Vorhaltung, daß er, der Angeklagte, ja noch ſein Erbteil zu be⸗ kommen habe, erwidert, wie er noch daran denken könne, er habe je ſeinen VBater auf dem Sterbebett mit dem Revolver be⸗ droßt, das ſei ein glatter Enterbungsgrund. Er, der Ange⸗ klagte, ſei über dieſe ungeheure Anſchuldigung, die von dem Ge⸗ heimen Oberpoſtrat nach 11 Jahren zum erſten Mal erhoben wurde, ganz konſterniert geweſen. Es ſei zu ſcharfen Differenzen zwiſchen ihnen gekommen, die damit endigten, daß der Geheime berpoſtrat wegen Beleidigung und Bedrohung Anzeige erſtattete. nzwif hätte ſein Schweſter ihm einen Vertrag unterbreitet, ach dem er ſich verpflichten ſollte, ſeinen Wohnſitz nicht in einem Umkreiſe von 100 Kilometern von Berlin und dem Wohnorte der Schweſter am Rhein zu nehmen. Bei Einhaltung dieſer Bedin⸗ gung ſollte der Angeklagte eine jährliche Rente von 2000 Mark be⸗ mmen. Der Angeklagte erklärte hierzu, daß er dieſen Vertrag iht eingehen konnte. Infolge ſeines körperlichen Fehlers ſei gezwungen, eine Platte im Munde zu tragen. Die Reparatur eſer Platte habe ſich ein in Berlin lebender Spezialiſt vorbehal⸗ en, zu dieſem hätte er in gewiſſen Zwiſchenräumen reiſen müſſen. nääſchen habe er vergeblich auf die Einleitung einer Klage gen den Oberpoſtrat, die er gegen dieſen angeſtrengt hatte, ge⸗ krtet. Er miſſſe behaupten, daß ſeine Anzeige gegen den Ge⸗ imen Oberpoſtrat von der Staatsanwaltſchaft Berlin J einfach in den Papierkorb geworfen ſei.(Große Bewegung.) Vorſ.: Ich verbitte mir derartige Bemerkungen, das iſt ja un⸗ erhört.— Angekl.: Ich muß aber bei meiner Behauptung bler⸗ ben und noch hinzufügen: Als der Kaiſerliche Oberpoſtrat eine inzeige gegen mich wegen Erpreſſung erſtaltet hacte und zwar bei derſelben Staatsanmaltſchaft, die meine Anzeige einfach vergeſſen oder vernichtet halte, da hieß es gleich: So ein gemeiner Erpreſſer, und man erbob die Anklage. In der Hauptverhandlung wurde ber nur Nötigung angenommen. 2 Vorſ.: Ich bin der Meinung, Sie ſchweifen zu weit Vert. Rechtsanwalt Halpert: Ich bin derſelben An⸗ der Angeklagte etwas abſchweift, aber es wird doch für die Geſchworenen und Pſychiater ſein, einen em geſamten Seelenleben des Ang zu 8 re gewinnen und darüber, welche Verhältniſſe auf ihn einwirkten, als er ſchließlich die Tat beging. Wir müſſen erfahren, wie der Angeklagte zu der irrigen Anſicht kam, daß die Juſtiz nur eine Kette von Rechtsbeugungen ſei.— Oberſtaatsanwalt Dr. Böhme: Wenn derartig einſeitige Behauptungen von dem Angeklagten aufgeſtellt und in die Welt hinauspoſaunt werden, die niemals widerlegt werden können, ſo beruhen dieſe alle nur auf einſeitigen und ſubjektiven Anſichten des Ange⸗ klagten, mit denen er ſein ſchließliches Verhalten zu ver⸗ teidigen und beſchönigen ſucht. Seine Behauptungen ſind aber alle nicht erweisbar.— Angeklagter: Ich verbitte mir eine derartige Unterbrechung und derartige Behauptungen des Oberſtaatsanwalts. Alles, was ich ſage, iſt erweisbar. Hier auf dieſen Tiſch, Herr Oberſtaatsanwalt, werde ich Ihnen⸗ die Beweiſe legen, daß die Juſtiz ſich die ſchärfſten Rechts⸗ beugungen leiſtet und daß ich durchaus nicht ins Irrenhaus gehöre, wie man wohl möchte.— Oberſtaatsonwalt: Der Angeklagte iſt ein von ſeinem Recht gewiß überzeugter, aber verbitterter Menſch. Die Gerichte haben ihm unrecht gegeben bis hinauf zum Reichsgericht, ſeine Rechte ſind alſo niemals gebeugt worden. Seine Angriffe richten ſich nicht nur gegen ſeine Geſchwiſter, ſondern auch gegen die Gerichte, Staatsanwälte uſw. Es beſteht kein Zweifel, daß ihm unrecht geſchehen iſt, aber wir kommemw auf dieſe Weiſe doch nicht weter.— Angekl.: Ich muß mich vor allem gegen den Vorwurf verwahren, daß ich der Berliner Staatsanwaltſchaft einen unbegründeten Vorwurf machte, als ich ſagte, daß ſie meine Eingabe vergeſſen oder unterſchlagen habe, und daß der Oberſtaatsanwalt gegenüber meinen Behauptungen erklärt, ich bilde mir das nur ein. Wie kommt der Staatsanwalt dazu, mich in ſolcher Weiſe zu verdächtigen und die Anklage gegen mich zu erheben, als wenn ich die armen Herren, die garnicht an den Gemeinheiten meiner Geſchwiſter gegen mich beteiligt waren, getötet hätte, während ich doch nur die Abſicht gehabt habe, mich für das mir zugefügte Unrecht zu rächen. Preußen iſt ein ſo reaktionäres Land, daß Sie es mir nicht glauben würden. Sie haben eine beſſere Juſtiz als wir in Preußen. Hier haben Sie in der Juſtiz eine Muſteranſtalt, während Moabit ein Schweineſtall iſt.(Bewegung.)— Vorſ.: Ich unterſage dem Angeklagten nunmehr auf das entſchiedenſte, in dieſer Weiſe fortzufahren.— Angekl.: Ich kann nur wiederholen, daß der Herr Staatsanwalt bei meiner Ver⸗ nehmung mir ſagte, Ihr Schwager hat das geſagt, er iſt Geheimrat, und das genügt. Ich wollte deshalb auch das mit mir aufgenommene Protokoll garnicht unterzeichnen. Damals glaubte ich eben noch nicht, daß es Beamte gebe, die in dieſer Weiſe das Volk für dumm verkaufen. Wir haben nun ein⸗ mal in Preußen zuviel Ehrerbietung vor unſeren Richtern und Beamten, das iſt uns in Preußen ſo in Fleiſch und Blut über⸗ gegangen, das iſt Vorſ.: Angeklagter, zur Sache. Angekl.: Wenn der Herr Oberſtagtsanwalt meint, ich habe mich rächen wollen, ſo proteſtiere ſch gegen die Meinung. Ich bin in der ſchmach⸗ vollſten Weiſe um mein Recht betrogen worden.— Vorſ.: (unterbrechend): Angeklagter, wenn Sie ſo weiter fortfahren, müſſen wir Deffentlichkeit ausſchließen.— Vert. R⸗A. Halpert: Für die Verteidigung iſt es von ö gek! ſeine Erlebniſſe mit der preußiſchen Juſtiz hier eingehend ſchildert. Ob man ihm jedes Wort glaubt, iſt eine andere Frage, aber ſeine Aus⸗ ſprache iſt doch jedenfalls weſentlich für die Herren Ge⸗ ſchworenen. Wir müſſen in ſein Gefühlsleben einzudringen verſuchen. Vorſ. lerregt): Aber dieſe fortwährenden Be⸗ leidigungen gegen alle Beamten und Juſtiziare hier öffentlich ausſprechen zu laſſen, geht doch nicht mehr an. Wir müſſem zum Ausſchluß der Oeffentlichkeit kommen, dazu werden ſich Mittel und Wege finden laſſen.— Amgekl.: Ich nenne es einfach Betrug, richterliche Willkür, was an mir geſchehen iſt. Die Richter belügen und betrügen das deutſche Volk, ſie beugen das Recht und es werden.. Vorſ.(in großer Erregung unterbrechend): Seien Sie jetzt ruhig Angeklagter, wir wer⸗ den uns zunächſt über den Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſchlüſſig machen müſſen. Ich bitte den Herrn Staatsanwalt ſeine Anträge zu ſtellen.— Oberſtaatsanwalt: Ich glaube allerdings, daß zahlreiche Gründe dafür ſprechen, die Oeffentlichkeit auszuſchließen, und zwar wegen Gefährdung der öffentlichen Ordnung, die dadurch geſtört wird, daß der Angeklagte ſolche ſchwere Beſchuldigungen öffentlich gegen eine ganze Reihe von Beamten nicht nur, ſondern gegen einen ganzen Stand und ein ganzes Land ausſpricht.— Vert. .⸗A. Friedmann: Eine Gefährdung der öffentlichen Sittlichkeit liegt nicht vor, ich bitte daher, den Antrag des Herrn Oberſtaatsanwalts abzulehnen. Es tritt darauf eine Pauſe von einer halben Stunde ein. Nach Wiedereröffnung der Sitzung verkündet der Vorſitzende Landgerichtsdirektor Müller als Beſchluß des Gerichts⸗ hofes: Die Oeffentlichkeit einſchließlich der Preſſe wird ausgeſchloſſen, weil der Angeklagte wiederholt die ſchwerſten Beleidigungen gegen die preußiſchen Behörden und beſonders gegen die preußiſche Juſtizverwaltung ausgeſtoßen hat und ſich davon auch durch Mahnungen des Vorſitzenden nicht abbringen ließ. Da aber die ärztlichen Sachverſtändigen erklärt haben, daß ſie auf eine freie Aus⸗ ſprache des Angeklagten nicht verzichten können, um ſeinen Seelenzuſtand zu beurteilen, ſo hat, da eine Gefährdung der öffentlichen Ordnung bei Beibehaltung der Oeffentlichkeit zu befürchten iſt, das Gericht den Ausſchluß der Oeffentlichkeit verfügt. Während der zweiſtündigen geheimen Verhandlung ſchͤldert der Angeklagte die Vorgänge, die ſich nach dem Ab⸗ leben ſeines Vaters im Streit mit ſeinen Verwandten ereignet haben. Die Erpreſſer⸗Anklage gegen ihn, die ſchließlich mit einer Verurteilung wegen Nötigung endete, gab dem An⸗ geklagten Veranlaſſung zu zahlloſen Eingaben an den Präſi⸗ denten des Landgerichts Berlin 1, am den Kammergerichts⸗ präſidenten Dr. Liſco und ſchließlich auch an den Juſtizminiſter Dr. Beſeler. Alle dieſe Eingaben ſtrotzen von heftigen An⸗ griffen gegen die preußiſche Juſtiz. Um 7½4 Uhr wird die Oeffentlichkeit wieder hergeſtellt und in der weiteren Ver⸗ nehmung des Angeklagten fortgefahren.— Landgerichts⸗ direktor Müller brachte zunächſt vier Briefe zur Verleſung, die der Angeklagte an verſchiedene Perſöwlichkeiten gerichtet hat. verhandlung äuf morgen vormittag 9 Uhr vertagt und der Angeklagte unter ſcharfer Bedeckung ſuchungsgefängnis zurückgeführt. 8 — N Nach Schluß der Verleſung wird dann die Weiter⸗ wieder in das Unter⸗ 4 Mannheim, den 11. Dezember 1909 eneral⸗Anzeiger. (Abendblatt.) J, Seite. Dr. Stutzmann's Drogerie: Eeicdlelbergerstr. O 6, 3.— Grüne Rabattmarken. 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Hans Godeck Georg Köhler „Alexander Koökert Betty Ullerich Fritz Freisler, „Carl Schreiner .Juſie Sanden „Della Zampach Jeunny Hotter Kart Neumann⸗Hoditz . Paul Bieda Karl Lobertz Lady als des Präſidenten Eine größere Pauſe nach dem 2. Neues Theater Eintrittspreiſe. Im Großh. Boftheater. Montag, 13. Dez. 1909. 22. Vorgellung im Abonn. D. Prinzeſſin Berzlieb. Anfang 7 Ahr. Ferienfahrt nach der Riviera Dauer eine Woche. Abfahrt von Baſel Montag, 27. Dez. 1909 von Baſel über vuzern, Gotthardbahn, Göſchenen, Mailand nach Genua, San RNemo, Mentone Monaco, Monte Carlo, Nizza(Carriche⸗Roule). 15 Heimfahrt einzeln und beliebig innerhalb 60 Tagen über Genna. Mailand, Lugauo, Flüelen, Luzern, Baſel(Fahrtunterbrechungen geſlattei). Bolle, vorzügl. Verpflegung u. Unterkunſt in nur guten Hotels, fowie Eiſenbahnfahrt ab Baſel bis zurück Baſel, alles inbegriffen zu dem billigen Preiſe von 8 Rur Mk. 1 65.— pro Perſon. 0 Möglichſt ſofortige Aumeldung erbeten, da beſtimmte Teil⸗ ueghmerzahl vorgeſehen. 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Dezember 1909, abends 8 Uhr Grosses Lolkstümliches Lonzert NMiroolrkemnde: a) Gesangvereln Flora b) Gesangverein Liederhalle Leitung: Herr Musikdirektor Friedrich Gellert. o) Het Amsterdamsch Vocaal-Sextett Fransisca Fischer, Sopran, Marietje Jdansen, Mezzo-Sopran, Mien Verhage, Altistin, Hendrik van Straaten, Tenor, Tued van VIiet, Bariton, Gerard Leenders, Bassist d) Herr Josef dakobs, Cello e) Herr Johannes Stegmann, Harfe 1) Herr Ralmund Schmidpeter, Orgel g) dle gesamte Kapelle des Il. Bad. Grenadier- Reglments Kaiser Wilnelm l. Nr. lIO Leitung: Herr Obermusikmeister Max Vollmer. Vopptragsg Ordmumg: I. Ouverture Leonore IIiIfs Beethoven. Vorträge des Holländischen Vokal Sex- tetts: a) Wilhelmus von Nassau, Holländische Voll shymne b) Ein Kind ist uns geboren„Köntgen. o) Waldandacht mit Sopran-Solo) Abt. Chor der Friedensboten a. Rienzi. R. Wagner. Ballade für Harfe mit Orchesterbegleit- unuds 8„Alberstötter. Choxvorträge des Gesang vereins Flora: A) Nachfzanbss b) Trällerliedad d— — 2 9 ⸗ „Storch. „Eoörlisg. 1 Vorspiel z. Loreleßnßn „Vorträge des Holländischen Vokal tetts: a) Innsbruck, Dich muss ich lassen b) Die Künige. Weihnacktschor Cornelius. c) An einem Bechlein(itallenisch). Waelrant. 8. Chorvorträge des Gesangvereins Lieder- halle: rf(/ b) Waldgessng 9. Fantasie a. d. Wunderfeder III. 10. Dixertissement aus dem Trompeter von Sig Nioeuale 11. Vorträge des Holländischen Vokal Sex⸗ tetts: a) Fastnacht, Altholländisches Tanz- liedchen[1600) b) 15 5 Tieſe Tec, italienisches Volks- ie c) Amor im Nachen(italienisch Gagteldi. d) Die Störchin, althebräische Weise. 12. Kol Nidrei, Adagio für Violoncelle mit Orchester und Harfe nach hebräischen Meie dien (Cello: Herr Jakobs). (Harfe: Herr Stegmann). 13. Chorvorträge der vereinigten Gesang- vereine Flora und Liederhalle: Bruch.—5 Sex- Isaac. H. Wagner. Schneeberger. „Gellert. a) Wanderschafft. Zzöliner. b) Der frohe Wandersmann Mendelsschn. o) Stilleben Kirchl. 14. Solovorträge für Violoncello und Harſe: a) Le Cygne Der Schwan)„Saint-Saëns. b) Ayve Mariaga Scbubert. (Violoncello: Herr Jakobs). (Harfe: Herr Stegmann). 15. Altniederländisches Daukgebet: Chor: Die vereinigten Gesangvereine Flora und Lieuerhalle. Orchester: Die Grenadierkapelle. Orgel: Herr Schmidpeter. Kxremser. N Das Konzert ändet bei Wirtschaftsbetrieb statt.— Kassen- eröftnung abends ½8 Uhr. Sintrittispreise: Tageskarte 50 Pig., Dutzendkarten 5 Mark. Kartenverkaut in den durch Clakate kenntlich semachten Vorverkuuisstellen, im Verkehrsbareau(Kauf- baus), in der Zeitungshalle beim Wasserturm, beim Portier im Rosengarten und an der Abendkasse. Ausser den Eintrittskarten sind von jeder Person Über 14 Jahren die vorschriftsmässigen Einlasskarten zu 10 f2 zu lösen. 33041 2 8 8 3 Liederkranz E. v. Samstag, 18. 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(8629 ar wWird 50 Pfg. n. helm — n Vereinsnachrichten. *Der Kanonier Berein Mannheim hielt am Samstag, Dezanber, in den Sälen der Bäckerinnung, S 6, 40, bei Kamerad auig die St. Barbara⸗Feier ab. Das Feſt wurde durch Muſikſtück ersffnet. Auf Einladung waren erſchienen die Herren Gauporſizender Dr. Blum, Kamerad Oberleutnant a. D. Dr. Ner, ſpwie Oberleutnant a. D. Direktor Hieronymi. Nach⸗ ‚1 Vo de, Fdamerad Kober, die Mitglieder und ein⸗ ladenen Feſtgäſte bewillkommnet hatte, ſchloß er mit dem Huk⸗ Ungsgruß auf den deutſchen Kaiſer, wobei die Muſik die Natio⸗ mmne ſpielte. Alsdann ergriff Herr Gauvorſitzender Dr. Blum Wort. Redner tpünſchte dem Verein ein ferneres Blühen und ihen und verbreitete ſich ſodann über die Bedeutung des Feſtes. Hoch galt Großherzog Friedrich II. von Baden. Die Herren Eder und Direktor Hieronymi ſprachen ebenfalls ihre Hennung icber die Leitung des Vereins aus. Das Feſt verlief ſter Weiſe und endete mit einem Ball. er neugegründete Geſangverein„Württembergia“ beging ds, ünter großem Andrange im Saale der„Zentral⸗ ſeine erſte Weihnachtsfeier. Das Programm war rdentlich weichhaltig. Außer dem Geſangverein Sänger⸗ welcher die Chöre„Der ſchwäbiſche Fiebelmann“,„Aenn⸗ en lieb“„Wiegenlied“ und„Ewig liebe Heimat“ ſang, wirkten die Herven O. Schillinger und J. de Lank(Klabier Wieline) Hert Zitherlehrer J. Körber, Frl. Weiß⸗ el und Frl. Limke. Der Geſangverein„Württembergia“ ſtete ebenfalls reichlichen Beifall durch die Chöre„Heil ge Nacht“ Mondnacht am Rhein“,„Untreue“ und„So muß mein Schätzle „, ſewir durch die wohlgelungenen humoriſiiſchen und theatra⸗ n Aufführunngen, bei denen Schott und Frl. Ufer ſich crsgeichneten. Bemerkt ſei noch, daß der Verein nur embergern beſteht. ſehr geuußreichen inheimer Altertumsverein. Einen Herr Univerſitätsbibliothekar Profe hervorragende Gelehrte, der nicht nur wegen ſeiner wiſſenſchaft⸗ lichen Bedeukuns, ſondern auch 3 ſsines tragziſchen Geſchickes Friedrich Pfaff aus Freiburg i. Br. ſeinen in ſtattlicher Zahl erſchienenen Hörern durch den Vortrag„Aus der Sagen⸗ welt des badiſchen Neckartals“. Nach einigen allge⸗ meinen Bemerkungen über das Weſen und die Bedeutung der Sage führte uns der geſchätzte Redner in dem ihm von Jugend auf wohl⸗ vertrauten geſchichts⸗ und ſagenreichen Neckartal aufwärts zur Burg Hundheim zwiſchen Neckarhauſen und Michelbuch, ſodann zur Bung Stolzeneck bei Eberbach, zur Minneburg bei Neckargerach und zur Michelskapelle bei Gundelsheim und berichtete über dir Sagen, die ſich an dieſe Oertlichkeiten knüpften, indem er zugleich auf ihre Herkunft, ihve Verwandkſchaft und tiefere Bedeutung näher einging. Ausführlich wurde hierauf die mit dem Hornberg und mit Hochhauſen verknüpfte Sage von Mechtild oder der heil. Not⸗ burga behandelt, die mit der Genoveva⸗Sage vieles gemeinſam hat, und ihr uralter Kern näher erläutert. Auch zog der Redner die beiden anderen Notburga⸗Sagen, die Notburga von Bühl und die Notbhurga von Rattenberg in Tirol, zum Vergleich heran. Schließ⸗ lich wies er auf den Hirſchhorner Sagenkreis hin, der in Schmikt⸗ henners Roman„Das deutſche Herz“ in ſo hervorragender Weiſe poetiſch verwertet worden iſt. Mit Recht betrachtet der Verein „Badiſche Heimat“, deſſen Vorſitzender Herr Prof. Pfaff iſt, es als eine ſeiner wichtigſten Aufgaben, die Sagen der Heimat zu pflegen und ihre Kenntnis zu verbreiten, weil in ihnen altes, echtes Volkstum ruht. Da Herr Profeſſor Pfaff freundlichſt zu⸗ geſagt hat, ſeinen Vortrag gum Abdruck in den„Marmheimer Ge⸗ ſchichtsblättern“ zu bearbeiten, können wir uns hier auf dieſe wenigen kurzen Bemerkungen beſchränken. Dem herslichen Dank, den der Vorſitzende dem Rednerx am Schluſſe ſeiner hochintereſſanten Ausfirhrungen ausſpvach, ſchloſſen ſich die zahlreich verſammelten Mitglieder und Freunde des Vereins unter lebhaftem Beifall an. Im Berein für jüdiſche Geſchichte und Literatur ſprach am Montag abend Herr Prsvinzialrabbiner Dr. Bamberger aus Hauau über„Rabbi Meir aus Rothenburg“. Dieſer ſſante Perſönlichkeit irde im erſten Viertel des wahrſcheinlich Beinamen„aus Rothenburg“ hat er von dem Ort, an welchem er 13. Jahrhunderts, in Worms, Seimen am längſten gewirkt hat. Daß er, wie manche behaupten, von Kaiſer Rudolf zum Oberrabbiner der deutſchen und franzöfiſchen Juden ernannt worden ſei, iſt nicht zu erweiſen; ſeine Wirkſaum⸗ keit allerdings erſtreckte ſich nicht nur auf Deutſchland und Frank⸗ reich, aus den entfernteſten Gegenden wurden an ihn als an eine allgemein anerkannte Autorität Anfragen religisſer Art gerichtet, und wir beſitzen Sammlungen feiner zahlreichen Gutachten, die ſich auf die verſchiedenſten Gebiete des religiöſen Lebens beziehen. Die Leiden, welche die Juden damals in Deutſchland zu erdulden hatten, vranlaßten viele zur Auswanderung, und auch Raboi Meir beſchloß im Jahre 1286, mit ſeiner Familie und ſeinen Freunden nach dem Morgenlande zu ziehen. Kaiſer Rudolf, der von der Auswan⸗ derung ſo vieler ſeiner„Kamanerknechte“ eine Schädigung ſeiner Finanzen befürchtete, wolkte derſelben einen Damm entgegenſetzen, und es ſcheint, daß aus dieſem Grunde R. Meir, der ſchon in der Lombardei angekommen war, durch den Grafen Meinhard von Görz verhaftet und auf Befehl des Kaiſers nach Enſisheim, ſpäter nach der Burg Waſſerburg im Elſaß gebracht wurde. Wenn auch ſeine Haft eine milde war, ſo laſtete doch der Verluſt der Freiheit ſchwer auf ſeiner Seele. Die Anerbietungen ſeiner Glaubensgenoſſen, ihn durch hohe Geldſummen auszulöſen, lehnde er ab; er ſtarb 1298 im Gefängniſſe. Auch nach ſeinem Tode hielt man, um ein Löſegeld von den Juden zu erpreſſen, die Leiche zurück, und erſt im Jahre 1607 gelang es einem edlen Manne, Mexander Wimpfen aus Frankfurt a.., mit Aufopferung ſeines ganzen Vermögens die Herausgabe der Leicke zu erwirken, wofür er ſich als Entgelt nur ausbedang, an der Seite des Rabbi auf dem Wormſer Fried⸗ hof ſein Grad zu erhalten.— Mit einem Ueberblick über Schriften R. Meirs, der auch als liturgiſcher Dichter hervort ſchloß der Redner ſeinen lehrreichen Vortrag. die rat, —— — NQDJ—ü— 1een eeSeS eneee ee —— 22 ne 43 EFR e K ee v RR— ẽůUü! ̃òͤrͤg nÄ————»nneng feerre * —— Chiffre P. 1723 an Haaſen⸗ II. Hypothel Mannheim, 11 Deiember. 11. Seite. gank für Handel und Industrie Filiale Mannheim Seither WIn genroth, Soherr& 00.) Bankgebàude N 3, 4, Fernsprecher No. 237 und 2042. Darmstädter Kapital und Bank Reserven 184¼ Millionen Mark Laufende Rechnungen mit und ohne Bankkredit. MVerzinsung von Bareinlagen je nach Kündigungsfrist. Provisionsfreier Schee le-Verkehr. DLiskontierung und Einzug von Wechseln und Coupons. Kauf und Verkauf von Wertpapieren und Deusen- Abteilung für zicht notierte Weripapiere. 164 Ausführung von Aufträgen an allen Börsen. Ver waltung von Weripapieren in offenen Depots. Aufbs wahrung von Werten im Bankgewölbe mit Safes. un Bekauntmächung. Die Herren Mitglieder des Bürger⸗Ausſchuſſes werden ergebenſt davon in Kenntnis geſetzt, daß auf die Tages⸗ ordnung der 33053 Bürgerausſchutzſitzung vom 14. Dezember 1909 als weiterer Punkt geſetzt wurde: 11. Arbeitsloſenverſicherung. Mannheim, 9. Dez. 1909. Der Stadtrat: Marxtin. Klemann. dubonden-Annahcme för alle 20l. f. 7 tungon u Leltschrtften der Welt Mannheim b. 26 N Mk. 7090 auf Ia Objekt in Mitte der Stadt ſofort geſucht. Offerten unter P. 1702 an Haaſeuſtein & Vogler,.⸗G., Mannheim. Vermittler verb. 6015 29000 Mk. 150% binter 60% der Stadl⸗ ratlichen Schätzung als ll. Hypothek auf ein in beſtem Zuſtande beftudl. Haus vor 5 Jahren neu erbaut in Mitte der Stadt 60 auf 1. 5. 1910 geſucht Gefl. Otf. unter Nr. 1701 an Hagfenſtein u. Vogler, .⸗G. Mannheim, erbet. Badiſche Brauerei Mannheim. In hentiger ordentlicher Generalverſammlung wurde die Dividende für das Geſchäftsjahr 1908/09 auf 39% feſtgeſetzt Es gelaugt demnach von heute an Dividendenſchein No 16 mit M. 30.— an unſerer Geſellſchaftskaſſe, bei der Rheini⸗ ſchen Creditbank und der Bank für Handel und Induſtrie, Filiale Mannheim zur Einlöſung. Bel der Wahl zum Aufſichtsrat wurden die Herren Alfred Lenel. Joſef Pallenberg, Otto Hofſfmann, Dr Iſidor Roſenfeld und Hermann Soherr, die ſeither den Auſſichtsrat bildeten, gemäß s 18 der Slatuten auf die Dauer von fünf Jagren einſtimmig wieder gewählt. 3996 Mannheim, 7. Dezember 1909. Der Vorstand: Nichard Sauerbeck. Cafe Restaurant Hohenzollern. — Kaiserring 40— 3260 TIHAHHDeEE: O. Medler. Guten Mittagstisch 701.20(im Abonnement billiger) Reichhaltige Abendkarte zu müssigen Preisen. La. Künchener Spaten ½ 18 Efg. Speyerer Sonnenbräu- Export 10 Pfg. 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Aus den Be⸗ eeee e, kundungen einzelner Zeugen geht hervor, daß die Angeklagten r. Neuſtad et a.., 4. Dez. Num wird allen Ernſtes die mit Jagdutenſilien ete. vorzüglich ausgerüſtet geweſen ſind. Frage der Berlegung besw. Erweiterung des Neu⸗ Man hat bei Hausſuchungen, die bei ihnen gehalten wurden, WVVaßhnbofes VCVFC ndenne, Pulver, Blei, Patronen und andere Dinge vorgefunden. 5 Regierungsvorlage ausgeſprochene Abſicht, den Bahnhof Landau 3u friſcher Tat konnten ſie jedoch niemals ergriffen werd Erpeitern, um den Bahnhof Neuſtadt zu entlaſten, gibt den Neu⸗ Das abends Perkündete lirteil 1817 8 655 f 5 ſtadter Geſchäftsleuben Veranlaſſung, ſich entſchieden gegen dieſes aends bertlindete kuk teil laute 8 mene 1 auf 0 Vorhaben zu wehren. In einer geſtern abend ſtatlgehabten Ver⸗ gegen Aumann auf 5, gegen Fahlbuſch und Weide auf je 2 ſammlung des Detailliſtenvereins und des Kaufmänniſchen und gegen Schwann auf 1 Monat Veveins wurde beſchloſſen, ſich mit den intereſſierten Korporatbionen ber Stadt ins Benehmen zu ſetzen nud bei den Abgeor eten Schritte zu unternehmen, damit die Güterhabhle vom hieſigen Hauptbahnhof hinweg nach dem Rangierbahnhof verlegt und gleichzeitigerweitert wird. Dadurch hätte man auch für eine Ausdehnung des„„ Platz gewonnen. Unter keinen Umftänden will man es dulden, daß Neuſtadt als Zentralpunkt des pfälziſchen Eiſenbahnnetzes in ſeinem Verkehrsleben zugunſten von Landau geſchmälert werde. Die Angelegenheit dürfte demnächſt in der bayeriſchen Kammer Sprache kommen. * Darmſtadt, 5. Dez. Geſtern früh hat ſich in ſeiner Wohnung der 30 Jahre alte Gefangenenaufſeher Heuſer er⸗ hängt. Am 30. November fand vor der Strafkammer in Darm⸗ ſtadt eine Verhandlung gegen den zur Zeit im Strafgefängnis in Butzbach inhaftierten Althändler Abt wegen falſcher Beſchuldigung ſtatt. Abt hatte behauptet, daß ihm die Gefangenenaufſeher und ſpeziell Heuſer zur Durchſetzung des Wiederaufnahmeverfahrens enen 5 durch die Beförderung von Briefen aus dem Gefängnis heraus Wohnungs-Einrichtung Leleg. kompl. Schlafzimmer elchen oder nussbaum, Mark 1Wohn- und Speisezimmer in beliebiger Farbe gebefzt, 1 Kompl. 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Dieselbe wird per ßrief geschiekt: Korrespopdenz in deutsch konnten die Gefangenenaufſeher von Abt nicht haben, da er ſelber POGDRE ZENENTO CO, ſehr arm iſt. Heuſer hat die Tat offenbar begangen, weil er be⸗— 0 fürchtete, daß ein Verfahren wegen Meineids gegen ihn eingeleitet e 8 8 5 deeeeessesseeeseeeeesesesessseseeseseeeteeeseseeseee ee%eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee würde. 155 Gerichtszeitung. Man verlange gratis Ohne Vorkenntnisse und ohne die. 3 und Haut zu verletzen, ist jedermann Frankenthal, 8. Dez. Mit einem Wilderer⸗ a er Prozeß, deſſen Verhandlung den ganzen Tag in Anſpruch nahm, hatte ſich geſtern die hieſige Strafkammer zu be⸗ e 75 ſchäftigen. Auf der Anklagebank hatten fünf Perſonen Platz Die 76ebote J te Ti 1907 /1909 genommen, der 23 Jahre alte Tüncher Michael Oehler, der lur jeden Selbst- 1 22 Jahre alte Tagner Peter Aumann, der 31 Jahre alte raslerer. 16 üöber e Joſepl 0 1 0 ara 0 dec e e a aſch der dobre elte adrer den d Sc 2 5 3 0 d l adure ine VC%%%/ in e aglen die kostenlos gebrauchsferſig gehalten wird. f ner alle in Haft befinden und teilweiſe wegen Jagdvergehen ſchon Tausande rs, uit 2alber K.50 50 1 rt Mar. wiederholt vorbeſtraft ſind, werden beſchuldigt, in den Ge an breel clh Nelt aue eeeee dang ges Barages ddder Enh. O. Friockinger& Franz Kühner) markungen von Oggersheim und Maudach ſchon ſeit längerer gezen postnsopnahme. 8 4 Zeit fortgeſetzt und gewerbsmäßig die Jagd betrieben und ſich“ Mulobtb-Fasiermesserfabrle Paul Müfler& C0,, Solingen 244 ureau: elephon: ünsbeſondere mit der Erlegung von Faſanen befaßt zu haben. 8166* 4, 92. Mo. 408. — Manuheim, 11. Dezember 1909. General⸗Unzeiger. (Abendbfatk.) 13. 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So aber, wie jede Frau, soll sie ihre Schönheit pflegen und den auffallenden Mängeln nach Möglichkeit abzuhelfen suchen. gelangen, dass es sich um etwas wirklich Gutes handelt. Pillen, noch Einreibungen, noch Medikamente, rein gar nichts kann belfen, weil sich eben die Natur nicht bestimmen noch bannen lässt. Unser Apparat entspringt einem wissenschaſtlichen Studium, einer Tatsache, welcher hunderte von Aerzten ihre Zustimmung rückhaltlos gaben und die für die wirkliche Schaffung der Büste durch unseren Apparat ebenso rückhaltlos beipflichten. Schreiben Sie uns bitte heute noch um einen Prospekt, der Ihnen gratis zur Verfügung steht, doch versenden wir denselben verschlossen, der Wichtigkeit halber und sind uns deshalb das Porto 20 Pfg. miieinzusenden. Wir wünschen jedoch nur mit Interessenten in Verbindung zu treten und Neugierige wollen uns bitte verschonen. Philantrop-Vers. 88658888686686866888686866566566666668866668856555655668858 Kein weibliches Wesen ist vollkommen schön, wenigstens nicht nach den bochgespannten Ansprüchen der Maler, Nicht einmal ein Antlitz wird sich unter den Vertreterinnen des schönen Geschlechts heraus- ſinden lassen, das vollständig den Gesetzen idealen Ebenmasses entspräche, geschweige denn ein in seinem ganzen Bau dem Ideal entsprechenden Körper. Immer wird irgendwo ein kleiner Fehler, eine kleine Regelwidrigkeit die reine Um schön zu sein, genügt nicht nur ein hübsches, schönes Gesicht zu haben, sondern es gehören auch elegante, geschmeidige Körperformen und vor allem eine formvollendete Büste. Schon im allgemeinen verlangt die Frauenschönheit eine gewisse Korpulenz: ein gutes Fettpolster soll alle Unebenheiten der Figur verdecken, um die Zwischenräume zwischen Muskeln und Knochen auszupolstern. Nun gibt es viele Frauen, bei denen dies in genügendem Masse der Fall ist, bei denen aber trotzdem die Büste zu wünschen übrig lasst, bei welchen der eigentliche Busen die Hauptrolle spielt. Schönheit und Jugendlichkeit am längsten, zumal, wenn sie breit aufsitzt. wickelung zurück oder aber sie schwinden und welken nach einer Krankheit oder nach einem Wochenbette. Das macht nun ganz abgesehen, dass gesellschaftliche Pflichten die Damenwelt oft genug zur Dekolettierung zwingen, auch im Haus · Diesen kann man allerdings durch Wattierungen und anderen künstlichen Mitteln beseitigen, diese Vortäuschungen falscher Tatsachen aber racht sich fast immer und besser ist es jedenfalls, dem Uebel durch eine rationelle Schönheitspflege wirklich abzuhelfen, d. h. einen wirklich vollendeten Busen zu schaffen und nichts ist einfacher als das, wenn sich bedürttige Frauen unseres Apparates bedienen. Lesen Sie bitte die nebenstehenden unverlangt eingesandten Zeugnisse und Sie werden zur Ueberzeugung Es gibt kein Mittel, das eine volle Büste schafft, weder Am schönsten wirkt eine mittelgrosse Brust. Oft aber bleiben die Brüste in Sie konserviert ihrer Ent- Ne „Direkt fertig“ ist eine neue, Ausserst kleidsame Haarfrisur. „Direkt fertig“ macht jede Dame zehn Jahre jünger. „Olrekt fertig“ verdeckt dünne, ver- brannte, graue und verfärbte Stirnhaare. Fur für Damen! 1 Mit „Olrekt fertig“ ist man mit einem Griff frisiert, genau wWie vom Friseur. „Olrekt fertig“ ist eine Haarschicht N. an einem von mir daau erfunden. Kamm. „Direkt fertig“ schont dieHaare ganz bedeutend,und wächst schwaches Haar da- runter sehnell nach. „Direkt fertig“ ist ohne jede Montur (kein ohlgestell), nur Haar. „Dlrekt fertig“ hat steh in kurzer Zeit dieDamenwelt erobert „Dlrokt fortig“ sind Tausende in Ge- 8 brauch. 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Schokoladenhaus in Freiburg in J 1, 5 gegen 125 Mark Monatsgehalt angeſtellt. Am 8. ds. Mts. wurde er ent⸗ laſſen, nach ſeiner Behauptung ohne vorausgegangener Kündi⸗ gung. Außer ſeinem Gehalt bis zum 8. November einſchl. mit 33,28., welches zuletzt vom Beklagten nicht mehr be⸗ ſtritten wurde, verlangt Kläger mit vorliegender Klage die Weiterzahlung des Gehalts für den Reſt des November und für den Dezember mit 216,72 M. Dieſer Anſpruch iſt jedoch hinfällig, da die vom bekl. Vertreter vorgebrachten Ent⸗ laſſungsgründe als ſtichhaltig anerkannt werden mußten. Das Urteil lautet dahin, daß die Beklagte an Kläger 33,28 M. zu zahlen hat, während die Entſchädigungsforderung abge⸗ wieſen wird. Es wurde nämlich behauptet und vom Kläger auch zugegeben: a) daß Kläger am Sonntag den 7. ds. Mts. ohne Urlaub gehabt zu haben, nach Pirmaſens verreiſt ſei und in der Filiale nur den 18jährigen Kommis, der unter ihm in der Filiale beſchäftigt war, zurückgelaſſen habe. Kläger ſei erſt Montags morgens gegen halb 9 Uhr wieder in die Filiale gekommen. Kläger meine zwar, dieſer ohne Urlaub erfolgten Entfernung von Mannheim ſei kein großes Gewicht beizumeſſen, da es ſich an dem Sonntage jedoch nur um die 2 Stunden Verkaufszeit gehandelt haben würde. Aber ab⸗ Veſehen davon, daß vielleicht gerade in dieſen 2 Stunden ein beſſeres Geſchäft zu machen geweſen wäre, als an manchen Werktagen, ſei es mit der Stellung eines Filialleiters, auf den ſich der auswärts wohnende Prinzipal unbedingt müſſe ver⸗ laſſen können, ſchlechterdings unvereinbar, daß er ohne vor⸗ herige Erlaubnis ſeitens des Prinzipals, vollſtändig hinter deſſen Rücken, die ihm anvertraute Filiale verlaſſe und lediglich der Aufſicht eines 18jährigen Kommis überlaſſe;: b) daß der Kläger öfters— nach ſeiner eigenen Angabe vier⸗ mal— die Filiale morgens nicht ſelbſt geöffnet habe, ſondern durch den Kommis habe öffnen laſſen, nachdem dieſer jeweils die Schlüſſel beim Kläger in der Wohnung abgeholt habe. Auch hierin liege ein grober Verſtoß des Klägers gegen ſeine Vertrauensſtellung als Filialleiter; c) daß Kläger es an Reinlichkeit in der Filiale durchaus habe fehlen laſſen, nament⸗ lich nicht für genügende Reinigung des Schaufenſters und der Auslagen geſorgt habe. Kläger wollte die Behauptung der Unreinlichkeit zwar im allgemeinen nicht gelten laſſen, mußte aber zugeben, daß er während der ganzen Zeit ſeiner Tätig⸗ keit als Filialleiter(alſo vom 14. September bis zum Ent⸗ laſſungstage) das Schaufenſter auf der Innenſeite niemals habe abwaſchen, ſondern nur habe abſtauben laſſen. — R. v. Deckers Verlag, G. Schenck, Königl. Hofbuchhändler, Berlin SW. 19— Bodenſtedt„Die Lieder des Mirza Schaffy“, Preis M. 3. Ein geliebter, geiſtreicher Freund, Mirza Schaffy⸗Bodenſtebdt, tritt in neuem Prachtgewand lele⸗ gantes Taſchenbuchformat! vor uns hin] Daß er nicht aufhört, die Herzen zu berauſchen, verkündet die Anflagenzahl(255. Tauſend). roß Nachf empflehlt fertige Damen-Wäsche Kinder- Tiseh u. Bettwäsehe Gute Ausführung und schöne Auswakl. Spezial-Merke Negenschirme fur. 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[Nachdruck nur mit Erlaubnis des Verfaſſers geſtattet.) Vom 1. Januar 1910 ab gelten bekanntlich die Abänderungs⸗ vorſchriften der Gewerbenovelle vom 28. Dezember 1908 über die Arbeits⸗ und Ruhezeiten der Frauen und jugendlichen Arbeiter in gewerblichen Betrieben. Die diesbezüglichen Neuerungen be⸗ anſpruchen deshalb weitgehendes Intereſſe, um ſo mehr, als dieſe Schutzbeſtimmungen nicht wie ſeither nur auf Fa⸗ briken, ſondern nunmehr auf alle anderen gewerblichen Be⸗ triebe gleicher Größe, insbeſondere auch auf handwerks⸗ mäßige, anzuwenden ſind. Der alten Streitfrage„Fabrik und Handwerk“ iſt dadurch wenigſtens auf dieſem Gebiet der Boden entzogen. Neben den neuen diesbezüglichen Schutzvorſchriften ſind guch noch eine Reihe der bisherigen in Kraft geblieben. Eine Zuſammenfaſſung des ganzzen Geſetzesabſchnitties(Titel 7 Ab⸗ ſchnitt 4 der Gewerbeordnung] mit ſämtlichen alten und neuen Borſchriften, o wie er könftig in ſeiner Geſamtheit an⸗ wendbar iſt, muß indes event.— bei zutage tretendem Bedürf⸗ nis— einem ſpätexen, beſonderen Aufſatze vorbehalten bleiben. In nachſtehendem ſind nur die eingeführten Neuerungen beſprochen und zwax unter Gegenüberſtellung mit den bisherigen durch ſie außer Kraft geſetzten diesbezüglichen Vorſchriften, um die nunmehrigen Neuerungen möglichſt klar vor Augen zu füh⸗ ren. Nur gang vereinzelt, wo dies für das Verſtändnis des Zu⸗ ſammenhangs und zur Vermeidung von Irrtümern notwendig war, ſind alte, noch in Kraft gebliebene Beſtimmungen zugefügt. Im übrigen ſei ausdrücklich betont, daß alle Vorſchriften über die Beſchäftigung von Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeitera, deren in nachſtehendem keine Erwähnung geſchah, dahingehend, daß ſie abgeändert oder weggefallen ſeien, neben den nachfol⸗ genden Neuerungen in Kraft bleiben. Um zunächſt einen allgemeinen, kurzen Ueberblick über die grundlegenden Neuerunger zu geben, ſei erwähnt, daß nunmehr allgemein der 10 Stundentag lan Stelle des früheren 11 Stundentage) für Arbeiterinnen vorgeſchrieben iſt. An Tagen vor Sonn⸗ und Feiertagen darf das Marimum nur acht Stunden(früher 10 Stunden) betragen. Das ergibt eine Wochen⸗ arbeitszeit von jetzt 58 Stunden gegen früher 95 Stunden. Die Nachtruhe für Arbeiterinnen und für jugendliche Arbeiter muß nunmehr mindeſtens 11 Stunden umfaſſen.(ganz zeu.) Sehr viel mehr ausgedehnt iſt auch der Wöchnerinnenſchutz von 4, event. 6 Wochen auf mindeſtens 8 Wochen. Sodann iſt ganz neu eingeführt das Verbot der Mit⸗ gabe von Arbeit nach Hauſe ſan voll beſchäftigte Arbeite⸗ rinnen und jugendliche Arbeiter und die Beſchränkung bei nicht voll Beſchäftigten für ſolche Arbeit darauf, was ein Durch⸗ ſchnittsarbeiter derſelben Art während des Reſtes der Tages⸗ arbeitszeit fertigſtellen kann. Die Uebertragung von Sonntags⸗ heimarbeit an die Genannten iſt überhaupt nicht zuläfſig. Neu iſt weiter, daß der Bundesrat die Vorſchriften außer auf alle anderen Werkſtätten auch auf Bauten ausdehnen kann. Zur Verhütung des Verderbens oder des Mißlingens von Produkten darf künftig auch Nachtarbeit von Frauen unter gewiſſen Bedingungen ſtattfinden. Dies ſind nur gewiſſe grundlegende Neuerungen, hin⸗ zukommen aber außerdem noch weitere ebenfalls wichtige, damit in Zuſammenhang ſtehende, neue Vorſchriſten. Zur praktiſchen Anwendung der geſamten Beſtimmungen läßt es ſich Saher nicht umgehen, auf dieſelben im einzelnen näher einzugeben. Aus den diesbezüglichen neuen Vorſchriften iſt zunächſt der Begriff der Fabrik ausgeſchaltet worden. Dieſelben gelten nun⸗ mehr nicht nur für Fabriken, ſondern für alle ge⸗ werblichen Betriebe, die mehr wie 10 bezw. 20 Arbeiter Keſchäftigen und zwar auch dann, wenn regelmäßig zu ge⸗ wiſſen Zeiten ein vermehrtes Arbeitsbedürfnis eintritt und dann dieſe Zahl erreicht wird. Abgeſehen von gewiſſen, unten verzeichneten Gewerben, in welchen die Vorſchriften überhaupt auf al le Betriebe lauch ſolche mit weniger wie 10 Arbeitern) angewandt werden.] Die Beſtimmungen ſind mit Ausnahme der Betriebsbeamten, Werkmeiſter und Techniker auf alle in fragl. Betrieben beſchäftigten Geſellen, Gehilfen, Lehrlinge und ſon⸗ ſtigen gewerblichen Arbeiter anzuwenden. 5 Ausgenommes ſind ſolche Arbeiter in Handels⸗ geſchäften, welche nicht Waren herſtellen oder bearbeiten. Ar. beiter in Ladengeſchäften z.., die daſelbſt Reparatuxarbeiten vornehmen, fallen dagegen unter die fraglichen Vorſchriften. Die anderen Ausnahmen intereſſieren hier nicht. Die Vorſchriften über die Arbeits⸗ und Ruhezeiten der Kinder und jungen Leute von 14—16 Jahren ſind auch anzuwenden auf ſolche Bäckereien und Bäckerwaren herſtellende Konditoreien, die in regelmäßigen Tag⸗ und Nachtſchichten arbeiten. Geſchieht letz⸗ teres nicht, ſo ſind dieſe Vorſchriften nicht anwendbar auf die mit der Warenherſtellung beſchäftigten männlichen jugend⸗ lichen Arbeiter daſelbſt. Inſoweit die fraglichen Vorſchriften hiernach Anwendung finden, gelten nun folgende Neuerungen: J. Die Beſtimmungen der 88 134—184h über Lohneinhaltung, Lohnzahlungsbücher, Arbeitsordnung und Arbeiterausſchüſſe gel⸗ ten nunmehr für alle gewerblichen Betriebe mit mehrals 20 Arbeitern(früher nur für Fabriken dieſer Größe) und zwar wie früher auch für ſolche, in denen regelmäßig zu ge⸗ wiſſen Zeiten ein vermehrtes Arbeitsbedürfnis eintritt und dann dieſe Zahl erreicht wird. II. Für alle Betriebe(fabriks⸗ und handwerksmäßige) des tr Gewerbszweigs lauch bei weniger wie 10 Arbeitern) finden die nachſtehenden Vorſchriften Anwendung bei 1. Hüttenwerken, Zimmerprlätzen und anderen Bauhöfen ſowie Werften; 2. Werk⸗ ſtätten für Tabakinduſtrie(ganz neu); 3. Werkſtätten, welche ſtändig(nicht bloß vorübergehend) elementare Kraft(Dampf, Wind, Waſſer, Gas, Luft, Elektrizität) als Triebwerke verwen⸗ den. Der Bundesrat kann jedoch gewiſſe Ausnahmen zulaſſen. Derſelbe kann weiter die Anwendung der nachſtehenden Vor⸗ ſchriften ganz oder teilweiſe ausdehnen auch auf andere Werkſtätten oder auf Vauten, in denen in der Regel weniger wie 10 Arbeiter beſchäftigt werden. Ganz weggefallen iſt die bisherige Beſtimwung, daß Werkſtätten, in denen der Arbeit⸗ geber nur ſeine eigenen Familienmitglieder beſchäftigt, hiervon nicht betroffen werden. Dieeſlben ſind alſo nunmehr genau wie andere Betriebe desſelben Gewerbes und Umfangs zu behandeln. Auf Ziegeleien, über Tage betriebene Brüche und Gruben finden die nachſtehenden Vorſchriften Anwendung, wenn daſelbſt in der Regel mindeſtens 5 Arbeiter beſchäftigt werden. Weiter finden die nachſtehenden Vorſchriſten ſowie diejenigen der§§ 115—119a über Lohnzahlung, ferner diejenigen der§8 152 und 153 über die Koalitionsfreiheit aus der Gewerbeordnung auch Anwendung auf alle Bergwerke, Salinen, Aufbereitungs⸗ anſtalten, ſowie unterirdiſch betriebene Brüche und Gruben, alſo auch ſolche mit weniger wie 10 Arbeitern. Im übrigen gelten die nachfolgenden Vorſchriften für alle Betriebe(ſtatt früher nur für Fabriken) der ſonſtigen Ge⸗ werbszweige mit mehr wie 10 Arbeitern und zwar lwie ſrüher) auch für ſolche, in denen regelmäßig nur zu gewiſſen Zeiten ver⸗ mehrtes Arbeitsbedürfnis eintritt und dann dieſe Zahl erreicht wird. Für die vorſtehend unter II aufgeführten Betriebsarten beſtimmt nun die Gewerbenovelle vom 29. Dezember 1908 neu: 1. Die Arbeitsſtunden jugendlicher Arbeiter lauch Lehrlinge) dürfen nicht vor 6 Uhr(früher halb 6 Uhr) morgens beginnen und nicht über 8(früher halb 9 Uhr) abends dauern. Nach Beendigung der täglichen Arbeitszeit iſt ihnen eine min⸗ deſtens liſtündige Ruhezeit zu gewähren(ganz neu). 2. Arbeiterinnen dürfen ebenfalls nicht nach 8(früher halb 9 Uhr] abends und vor 6 Uhr(früher halb 6 Uhr) morgens, an Tagen vor Sonn⸗ und Feſttagen nicht nach 5(früher halb 6 Uhr) mittags beſchäftigt werden. Alle Arbeiterinnen(früher nur ſolche über 16 Jahren] dürfen täglich nicht über 10 lfrüher 11) Stunden, an Tagen vor Sonn⸗ und Feſttagen nicht über 8 (früher 10) Stunden täglich beſchäftigt werden. Die mindeſtens einſtündige Mittagspauſe bleibt wie früher. Alle Arbeiterinnen (früher nur ſelche über 16 Jahren), die ein Hausweſen zu be⸗ ſorgen haben, ſind auf Antrag eine halbe Stunde vor der Mit⸗ tagspauſe zu entlaſſen, wenn dieſe nicht mindeſtens 1½ Stunde beträgt. Nach Schluß der täglichen Arbeitszeit iſt allen Arbeite⸗ rinnen eine mindeſtens 11ſtündige Ruhezeit zu gewähren [ganz neuh. 3. In Gewerben, in denen regelmäßig zu gewiſſen Jahres⸗ zeiten vermehrtes Arbeitsbedürfnis eintritt, kann der Bundesrat Ausnahmen von dieſen Vorſchriften über die Arbeits⸗ und Ruhezeiten der Arbeiterinnen für höchens 40 Tage im Kalen⸗ derjahr geſtatten derart, daß die tägliche Arbeitszeit 12(früßher 13) Stunden, an Sonnabenden 8(früher 100 Stunden nicht über⸗ ſchreiten darf und die ununterbrochene Ruhezeit mindeſtens 10 Stunden beträgt(neu). In derſelben muß die Zeit zwiſchen 10 Uhr aßends und 5 Uhr morgens liegen(neuſ. Dieſe Erlaubnis darf für mehr als 40, jedoch nur bis höchſtens 50 Tagen im Kalenderjahr erteilt werden, wenn trotzdem infolgedeſſen der Jahresdurchſchnitt der täglichen Arbeitszeit die geſetzliche Maxi⸗ maldauer von 10 Stunden(früher 11 Stunden) nicht überſchrei⸗ tet. Ganz neu iſt ferner: 4. Für Gewerbe, in denen Nachtarbeit zur Verhütung des Verderbens oder Mißlingens von Produkten dringend nötig iſt, können gleicherweiſe Ausnahmen von den Vorſchriften über die tägliche Arbeits⸗ und Ruhezeit der Arbeiterinnen(S. Nr. 2 zugelaſſen werden, jedoch darf die ununterbrochene Ruhezeit an höchſtens 60 Tagen im Kalenderjahr bis auf 8½ Stunden käg⸗ lich herabgeſetzt werden. ̃ 5. Bei außergewöhnlicher Arbeitshäufung kann auf Antrag des Arbeitgebers die untere Verwaltungsbehörde geſtat⸗ ten, daß für die Dauer von 2 Wochen in dem ganzen Betrieb oder in einzelnen Abteilungen Arbeiterinnen über 16 Jahren bis 9 Uhr abends(früher 10 Uhr) an Wochentagen außer Sonn⸗ abends beſchäftigt werden dürfen. Innerhalb eines Kalender⸗ jahres darf dieſe Erlaubnis aber für mehr als 40 Tage nicht er⸗ teilt werden. Die tägliche Arbeitszit darf alsdann außerdem 12 Stunden(früher 13) nicht überſchreiten und es müſſen minde⸗ ſtens 10 Stunden ununterbrochene Ruhezeit nachfolgen(ganz neu). Die gleiche Erlaubnis über eine Dauer von 2 Wochen hinaus ſowie für mehr als 40, jedoch für höchſtens 50 Tage im Kalen⸗ derjahre kann von der höheren Verwaltungsbehörde erteilt wer⸗ den, aber nur dann, wenn trotzdem der Jahresdurchſchnitt der täglichen Arbeitszeit die geſetzliche Maximaldauer— 10(früßer 11) Stunden nicht überſchreitet, 7 6. Die untere Verwaltungsbehörde kann weiter geſtatten, daß Arbeiterinnen über 16 Jahren, die weder ein Hausweſen zu beſorgen, noch eine Fortbildungsſchule zu beſuchen haben, a zu Reinigungs⸗, Inſtandhaltungs⸗ und ſonſtigen für die Fort⸗ führung des vollen Werktagsbetriebes notwendigen Arbeiten ſowie b) zur Verhütung des Verderbens und Mißlingens vo Produkten, an Tagen vor Sonn und Feſttagen mittags nach 5 Uhr bis höchſtens 8 Uhr(früher halb 6 Uhr bis halb 9 Uhr) beſchäftigt werden dürfen, wenn ſie am folgenden Sonn⸗ und Feſttag arbeitsfrei bleiben(neu). 7 Der Bundesrat kann weiter Ausnahmen von der Vor⸗ ſchrift der Uſtündigen Ruhezeit(Nr. 1 oben] geſtatten für männ⸗ liche jugendliche Arbeiter([für Frauen dagegen nicht) in a) An⸗ lagen mit ununterbrochenem Feuer, b) Anlagen, die ſonſt nach Art ihres Betriebes auf regelmäßige Tags⸗ und Nachtarbeit an⸗ gewieſen ſind, e) Anlagen, deren Betrieb regelmäßige Arbeits⸗ ſchichten von gleicher Dauer nicht geſtattet, d) Anlagen, deren Betrieb nur auf gewiſſe Jahreszeiten beſchränkt iſt. Der Bundesrat kann in denſelben Anlagen wie früher auch Ausnahmen geſtatten von der 6ſtündigen Arbeitszeit der Kin⸗ der, der 10ſtündigen Arbeitszeit der jungen Leute von 14—16 Jahren, der 10ſtündigen Arbeitszeit der Arbeiterinnen über 16 Jahren. Die Dauer der wöchentlichen Arbeitszeit darf in dieſen Fällen indes für Kinder 36 Stunden(wie früher), für junge Leute 60 Stunden lwie früher), für Arbeiterinnen jedoch 88 (früher 60) Stunden nicht überſchreiten. Die noch weitergehenden früheren Ausnahmen für Ziegeleien ſind aufgehoben bezw. auf die gleichen Maximalzeiten reduizert. 55 8. Arbeiterinnen dürfen vor und nach ihrer Niederkunft im ganzen während 8 Wochen nicht beſchäftigt werden. Beim Wie⸗ dereintritt müſſen ſeit der Niederkunft mindeſtens 6 Wochen ver⸗ floſſen ſein. Früher durften ſolche Arbeiterinnen beſchäftigt wer⸗ den bis kurz vor ihrer Niederkunft, von da ab mußten ſie 4 Wochen ausſetzen, durch ärztliches Zeugnis konnte dieſe Friſt auf 6 Wochen verlängert werden. 9. Sodann wurden ganz neu als§ 137a folgende wichtigen Vorſchriften eingefügt: Arbeiterinnen und jugendlichen Arbei⸗ tern darf für Tage, an welchen ſie bereits die geſetzlich zu⸗ läſſige Zeit voll beſchäftigt geweſen, vom Arbeitgeber für ſich oder für Rechnung Dritter Arbeit nach Hauſe nicht mitgegeben werden. Für Tage, an welchen die Arbeitszeit derſelben die geſetz⸗ liche Maximeldauer nicht erreichte, darf den Genannten ſolche Arbeit nach Hauſe nur inſoweit mitgegeben werden, als Durch⸗ ſchnittsarbeiter derſelben Art ſie vorausſichtlich wäbrend des ver⸗ bleibenden Reſtes der Maximaltagesarbeitszeit würden herſtellen können. Für⸗ Sonn⸗ und Feſttage darf denſelben überhaupt keine Arbeit nach Hauſe überwieſen werden. Bei Zuwiderhandlungen kann die Polizeibehörde nach Anhörung der Gewerbeaufſicht ſowie der beteiligten Arbeiter und Arbeitgeber entſprechende Be⸗ ſchränkungen anordnen, wogegen dem letzteren Beſchwerde und event. Rekurs zuſteht. Denkſchrift Sachſens und Badens gegen die Sch ffahrtsabgaben. (Schluß.) IV. Vom Stkandpunkte des Ver faſſungsrechts aus de⸗ trachtet, beruht es außer allem Zweifel, daß nicht nur Artikel 1 ſondern auch Artikel 2 des Entwurfs weittragende und folgenſchwere Aenderungen der Reichsperfchf⸗ ſung in ſich ſchließt. Artikel 1 tritt ſchon der Form nach als Verfaſſungsände auf, indem er einen Sat der Reichsverfaſſung aufhebt und den Text des darauffolgenden Abſatzes durch einen anders lautenden Text erſetzt. In der Sache ſelbſt ſucht zwar die Begründung den Nachweis zu führen, daß die einzelnen Abweichungen der neuen von der bisherigen Faſſung im weſentlichen nur dazu beſtimmt ſeien, den wahren Inhalt der letzteren außer Zweifel zu ſtellen. Die neue Faſſung unterſcheidet ſich aber jeden⸗ falls inſofern grundſätzlich von der bisherigen, als nach dieſer die Erhebung von Befahrungsabgaben auf regulierten Strömen aus⸗ geſchloſſen iſt, während jene ſie wieder zulaſſen will. Die Ent⸗ ſtehungsgeſchichte des jetzigen Art. 54 Abſ. 4 der Reichsverfaſſung beweiſt die Richtigkeit der herrſchenden Meinung, daß unter den „beſonderen Anſtalten“, für deren Benutzung Abgaben erhoben werden dürfen, die Fahrrinne der regulierten Ströme nicht inbe⸗ griffen iſt. Schon die Zollvereinigungsverträge von 1833 unter⸗ ſchieden zwiſchen„Waſſerzöllen oder auch Waſſerwegegeldern auf Flüſſen“(Art. 15) einerſeits und„Kanal⸗, Schleuſen⸗, Brücken⸗, Fähr⸗, Hafen⸗ Wage⸗, Kranen⸗ und Niederlagegebühren und Leiſtungen für Anſtalten, die zur Erleichterung des V hrs be⸗ ſtimmt ſind“(Art, 17) anderſeits. Dieſelbe Unterſcheidung findet ſich in Art. 23 und 25 des Zollvereinigungsvertrags von 1867. Noch deutlicher tritt der Unterſchied in der bekannten im preußi⸗ ſchen Handelsminiſterium von Delbrück ausgearbeiteten Denkſchrift bom SOktober 1848 hervor, die an mehreren Stellen ausdrücklich „Waſſerzölle“,„Waſſerwegegelder“ und„Abgaben für Benutzung beſonderer Anſtalten“ auseinanderhält und die Frage, ob Waſſer⸗ zölle oder zur Unterhaltung und Verbeſſerung der Waſſerſtraßen zu verwendende Waſſerwegegelder erhoben werden ſollen, ausdrück⸗ lich verneint. Den Vorſchlägen Denkſchrift Delbrücks gib: der Entwurf der Reichsverfaſſung von 1849 in ſeinen auf die Flußabgaben be⸗ züglichen Vorſchriften Folge. Nach Art. IV S 25 des erwähnten Verfaſſungsentwurfs ſollten alle deutſchen Flüſſe für die deutſche Schiffahrt von„Flußzöllen“ frei ſein; das nähere hierüber blieb einem beſonderen Reichsgeſetz vorbehalten. Auf den bei der Be⸗ katung des Entwurfs erhobenen Einwand, daß, wenn im Ver⸗ fäffungstexte bloß von„Flußzöllen“ die Rede ſei, hierdurch die Er⸗ hebung von„Waſſerwegegeldern“ nicht gehindert werde, erwiderte der Berichterſtatter des Verfaſſungsausſchuſſes, daß der Ausſchuß mit dem Ausdrucke„Flußzölle“ alles umfaßt zu haben glaube, was nicht für die„beſonderen Anſtalten“ entrichtet werde. Unter den Entrichtungen für„beſondere Anſtalten“ kann der Bericht⸗ erſtatter nur die„Hafen⸗, Kran⸗, Wage⸗, Lager⸗, Schleuſen⸗ u. dgl. Gebühren“ gemeint haben, die nach§ 26 des Eutwurfs zuläſſig bleiben, aber die zur Unterhaltung derartiger Anſtalten nötigen Koſten nicht überſteigen ſollten. Dies wird beſtätigt durch den zur Ausführung des Art. IV§ 25 des Verfaſſungsentwurfs aus⸗ gearbeiteten Entwurf eines Reichsgeſetzes über die Aufhebung der Flußzölle, nach deſſen zweitem Artikel unter den unzuläſſigen „Flußzöllen“ alle Abgaben für die Befahrung deut⸗ ſcher Flüſſe zu verſtehen waren, während zu den nicht aufge⸗ hobenen Abgaben außer den in§ 26 des Entwurfs der Reichs⸗ verfaſfung genannten Hafen⸗, Kran⸗, Wage⸗ und Schleuſengebüh⸗ ren, auch„die bisher rechtmäßig erhobenen Vergütungen für Deffnen der Mühlenſchützen, Unterbrechung des Mühlenbetriebs, für das Oeffnen der Brücken und Senken der Fährſeile, ſowie Fdiejenigen, welche für die Benutzung von Privatgrundſtücken zum Leinenzuge, wo ein öffentlicher Leinenpfad noch beſteht, oder zum Anlanden bezahlt werden“, gerechnet werden ſollten. Die Motive hierzu heben hervor, daß„aus den Verhandlungen der Reichsver⸗ ſammlung ſich zur Genüge die Abſicht ergeben habe, alle Abgaben welche unter irgend welchen Benennungen für die Befahrung der deuiſchen Flüſſe von deutſchen Schiffen oder deren Ladungen uſw. erhoben werden, abzuſchaffen, dagegen diejenigen Abgaben, welche für beſondere Anſtalten oder als Vergütungen beſonderer Dienſt⸗ leiſtungen bezahlt werden, fortbeſtehen zu laſſen“. Hieraus geht mit voller Klarheit hervor, daß im Entwurfe der Reichsverfaſſung pon 1849 unter„Flußzöllen“ ſchlechterdings jede Abgabe von der Schiffahrt verſtanden war, mit Ausnahme der Abgaben für„be⸗ ſondere Anſtalten“ und daß als„Flußzölle“ insbeſondere auch die in der Delbrückſchen Denkſchrift als„Waſſerwegegelder“ ezeich⸗ neten Abgaben angeſehen wurden, die in Regierungserklärungen und Minoritätsgutachten zur Deckung der Koſten für die Unter⸗ haltung oder Verbeſſerung der Flüſſe gefordert worden waren. Dieſe Tatſache iſt nicht bloß von rechtsgeſchichtlicher, ſondern von unmittelbar praktiſcher Bedeutung. Denn die Beſtimmungen in Art. 54 Abſ. 4 der Verfaſſung des Norddeutſchen Bundes und der Reichsverfaſſung ſtammen aus der Feder Delbrücks und haben anerkanntermaßen die entſprechenden Beſtimmungen des Ent⸗⸗ wurfs der Reichsverfaſſung von 1849 zum Vorbilde. Es unter⸗ kegt hiernach keinem Zweifel, daß unter den„Abgaben für die Benutzung beſonderer Anſtalten“, von denen in Art. 54 Abſ. 4 der Reichsverfaſſung die Rede iſt, nur die Gebühren für ſolche ört⸗ liche Anlagen und Einrichtungen zu verſtehen ſind, wie ſie in Art. IV 8 26. des Entwurfs der Reichsverfaſſung von 1849, ſowie in Art. 17 der Zollvereinigungsverträge von 1883 und Art. 25 des Zollpereinigungsvertrags von 1867 nach ihren praktiſch wichtigſten Beiſpielen unter Hinzufügung einer Generalklauſel aufgeführt waren. Alle anderen Abgaben auf den deutſchen Flüſſen ſind da⸗ mit nach geltendem Verfaſſungsrechte ausgeſchloſſen, insbeſondere auch jedwede Abgabe für die bloße Befahrung einer natürlichen Waſſerſtraße. Die Richtigkeit dieſer Auffaſſung hat Delbrück ſelbſt in Vertretung des Bundeskanzlers bei der Beratung des Bundes⸗ geſetzes wegen Aufhebung der Elbzölle im Reichstage des Nord⸗ deulſchen Bundes beſtätigt. In Erwiderung auf einen Antrag, der an die Stelle des Elbzolles„eine die Koſten der Unterhaltung und gewöhnlichen Herſtellung der Anſtalten und Anlagen für die Elbſtromſchiffahrt nicht überſteigende Schiffahrtsabgabe“ zu ſetzen wünſchte, bemerkte Delbrück: die Bundesverfaſſung ſpreche in Art. 54 ausdrücklich aus, daß Schiffahrtsabgaben, wie ſie der Antrag⸗ ſteller ins Auge gefaßt habe, nicht erhoben werden dürften; ſie be⸗ ſchränke die Zuläſſigkeit von Abgaben für die Schiffahrt auf ſolche, welche für die Benutzung beſtimmter Anſtalten erhoben würden und ein Aequivalent für die Benutzung ſolcher Anſtalten ſeien; ſie ſſe es nicht zu, Abgaben zu erheben, die lediglich den Zweck 25 die Koſten für die gewöhnliche Unterhaltung der Fahrbar⸗ keit der Ströme aufzubringen. Selbſtverſtändlich kann daraus, daß Delbrück an dieſer Stelle nur die Koſten der Unterhal⸗ g der Fahrbarkeit erwähnte, nicht etwa geſchloſſen werden, iß er etwa für die Koſten von Stromverbeſſerungen ſe verfaſſungsmäßige Möglichkeit der Deckung durch Abgaben habe bejahen wollen; denn er bekämpfte nicht nur einen Teil des Antrages, ſondern den ganzen Antrag, der außer für die Koſten der Unterhaltung auch für die Koſten der gewöhnlichen Herſtellung der Fahrbarkeit Deckung durch Abgaben forderte. Ganz in demſelben Sinne erblickte die Kommiſſion des Reichs⸗ ſages bei der Beratung des Geſetzes vom 5. April 1886, worin Bremen zur Erhebung von Schiffahrtsabgaben auf der durch eine umfaſſende Stromkorrektion verbeſſerten Unterweſer ermächtigt de, in dieſem Geſetze eine Abweichung von den Beſtimmungen der darüber aus, daß er mit ſeiner Erklärung nicht nur die rein fis⸗ gründung mittels eines Schluſſes a majors ad minus aus Art. 4 des Art. 54 Abſ. 4 der Reichsverfaſſung und erachtete die hieraus ſich ergebenden Bedenken nur dadurch für erledigt, daß nach einer Erklärung des Staatsſekretärs von Bötticher bei der Abſtimmung im Bundesrate nicht die erforderliche Anzahl von Stimmen da⸗ gegen war, um eine Verfaſſungsänderung zu hindern. Auch ſpäterhin hat die Reichsverwaltung an dieſer Auffaſſung feſtgehalten. Als im Jahre 1903 die Beſorgnis der Einführung von Schiffahrtsabgaben— und zwar wieder im Sinne der jetzigen Vorlage— im Reichstag Ausdruck fand, erklärte der R kanzler Fürſt von Bülow in der Sitzung vom 10. Dezember 1903, „daß durch Artikel 54 der Reich nen Staaten beſeitigt werden ſ lich für die Befahrung derſelben irgend we heben. Jede Ausnahme von dieſem reichsrechtlichen Grundſatz würde hiernach eines beſonderen Reichsgeſetzes bedürfen, und 5 wie bei den Verhandlungen über das Geſetz, betreffend die Er⸗ hebung einer Schiffahrtsabgabe auf der Unterweſer, vom 5. April 1886 ausdrücklich hervorgehoben worden ſei, eines Reichsgeſetzes, welches im Bundesrat unter Wahrung der Vorſchriften des Ar⸗ tikels 78 der Reichsverfaſſung zu beſchließen ſei“. Die Weſer⸗ ſchiffahrtsabgaben ſind aber lediglich zur Koſtendeckung beſtimmte Abgaben, wie die mit der preußiſchen Vorlage beabſichtigten, und die Bezugnahme des Reichskanzlers auf ſie ſchließt jeden Zweifel 785 trömen ledig⸗ kaliſchen Waſſerzölle, ſondern gerade auch die zur Deckung der Flußbaukoſten beſtimmten Befahrungsabgaben als unzuläſſig hat bezeichnen wollen. Auch Graf von Poſadowsky ſtand in ſeiner Erklärung im Reichstage am 12. April 1904 noch auf dem Stand⸗ punkt, daß die Erhebung von Abgaben für eine Flußregulierung wie bei der Unterweſer, eine Aenderung der Reichsverfaſſung vor⸗ ausſetze. Nach alledem enkhält die in Artikel J der Vorlage beantragte neue Faſſung des Art. 54 Abſ. 4 der Reichsverfaſſung nicht nur der Form, ſondern auch der Sache nach eine Verfaſſungsänderung und bedarf ſomit zu ihrer Annahme im Bundesrate der in Art. 78 der Reichsverfaſſung vorgeſehenen Mehrheit. des Die Beſtimmungen Artikels II der Vorlage glaubt die Begründung als„gewöhnliches Reichsrecht“ bezeichnen zu können. Sie bezieht ſich hierfür bei der allgemeinen Kennzeichnung des mit ihnen verfolgten Zwecks auf Art. 4 Nr. 9 der Reichsver⸗ faſſung. Weiter ſoll, wie die Begründung S. 17 zu§ 9 der Artikels II bemerkt,„die Zuſtändigkeit des Reichs zur Anordnung von Maßregeln, welche geeignet und dazu beſtimmt ſind, den Bau von Schiffahrtswegen aus den Mitteln der Intereſſenten zu för⸗ dern und die ſolchen Bauten entgegenſtehenden Hinderniſſe zu be⸗ ſeitigen, um ſo weniger zu bezweifeln ſein, als nach Art. 4 Nr. 8 der Verfaſſung ſogar die Herſtellung von Waſſerſtraßen im Inte⸗ reſſe des allgemeinen Verkehrs aus den Mitteln der Geſamtheit in die Zuſtändigkeit des Reichs falle“. Es wird alſo davon aus⸗ gegangen, daß die Beſtimmungen des Art. II der Vorlage, insbe⸗ ſondere auch diejenigen über die Zweckverbände, keine Aenderun⸗ gen der Reichsverfaſſung in ſich ſchlöſſen, ſondern in Art. 4 Nr. 8 und 9 der Reichsverfaſſung ihre Stütze fänden. Dem kann nicht beigetreten werden. Es darf vorausgeſchickt werden, daß die Begründung des Entwurfs mit ſich ſelbſt nicht im Einklang ſtehre, wenn ſie ſich für die Beſtimmungen des Art. II auf Artikel 4 Nr. 9 der Reichsverfaſſung beruft, während ſie andererſeits ausſchlag⸗ gebendes Gewicht auf den Nachweis legt, daß die einzuführenden Befahrungsabgaben die Eigenſchaft von Gebühren hätten. Denn Artikel 4 Nr. 9 der Reichsverfaſſung räumt, ſoweit er von Abgaben handelt, dem Reiche die Zuſtändigkeit zur Aufſicht und Geſetz⸗ gebung nur über die Fluß⸗ und ſonſtigen Waſſer zölle ein, überläßt ſonach die Zuſtändigkeit zur geſetzlichen Regelung des Gebührenweſens auf den Waſſerſtraßen im Rahmen des Ar⸗ tikels 54 den Einzelſtaaten. Vom Standpunkte der Begründung aus bewegen ſich demnach die Beſtimmungen des Artikels 2 nicht innerhalb der Grenzen der dem Reiche nach Art. 4 Nr. 9 über⸗ wieſenen Zuſtändigkeit. Aber auch von dem entgegengeſetzten Standpunkt aus, wo⸗ nach die Befahrungsabgaben des Entwurfs als Waſſerzölle zu betrachten ſind, iſt der Inhalt des Artikels 2 durch Art. 4 Nr. 9 der Reichsverfaſſung nicht gedeckt. Die SS—9 gehen über die Beaufſichtigung und geſetzliche Regelung der Waſſerzölle, wie ſie nach Art. 4 Nr. 9 dem Reiche zuſteht, weit hinaus. Was ſie be⸗ zwecken, iſt in Wahrheit die Bildung von Zwangsverbänden zu umfaſſenden Stromborrektionen und Flußregulierungen. Die Erhebung von Schiffahrtsabgaben, die der Artikel 1 der Vorlage ermöglichen ſoll, ſteht dabei erſt in zweiter Linie, inſofern die Abgaben als Mittel zur Ausführung jener Strombauten dienen ſollen. Im beſonderen läßt ſich für die dem Bundesrate in 8 9 beigelegte Zwangsgewalt, die den Beſtimmungen über die Zweck⸗ verbände erſt ihre eigentliche Bedeutung und Tragweite ver⸗ leiht, auch Artikel 4 Nr. 8 der Reichsverfaſſung nicht anziehen. Mit Unrecht wird in der Begründung angenommen, daß das Reich nach dieſer Beſtimmung der Reichsverfaſſung ſogar das Recht habe, in den Bundesſtaaten Waſſerſtraßen herzuſtellen. Der Artikel 4 der Reichsverfaſſung beſchränkt die Zuſtändigkeit des Reiches in den dort bezeichneten Angelegenheiten auf die Beaufſichtigung und Geſetzgebung, während der Vollzug und die Verwaltung den Bundesſtaaten verbleiben. So wenig die Reichs⸗ rerwaltung aus Artikel 4 Nr. 8 das Recht ableiten kann, Eiſen⸗ bahnen zu bauen, ſo wenig iſt ſie nach dieſer Vorſchrift berech⸗ tigt, Waſſerſtraßen herzuſtellen. Will das Reich in dieſen An⸗ gelegenheiten die Verwaltung für ſich in Anſpruch nehmen, ſo muß ihm die Berechtigung dazu durch eine beſondere Vorſchrift der Verfaſſung beigelegt ſein, wie dies in den Abſchnitten VII bis XIII der Reichsverfaſſung mehrfach, insbeſondere in Artikel 41 Abſ. 1, unter gewiſſen Vorausſetzungen für die Anlegung von Eiſenbahnen geſchehen iſt. Auch für die Herſtellung von Waſſerſtraßen kann ein ſolches Recht in Betracht kommen, wenn die von Reichs wegen herzuſtellende Waſſerſtraße gemäß Ar⸗ tikel 4 Nr. 8 weſentlich dem Intereſſe der Landesverteidigung dient und ſich zugleich als eine mit der Kriegsmarine unmittel⸗ bar zuſammenhängende Anſtalt im Sinne von Artikel 53 Abſ. 3 darſtellt. In allen anderen Fällen bleibt dagegen für die kraft Reichsgeſetzes herzuſtellende Waſſerſtraße die Bollziehung, d. h. die Ausführung und Unterhaltung den Einzelſtaaten vorbehal⸗ ten. Dieſe Anſicht wird auch von der ſtaatsrechtlichen Literatur ganz überwiegend geteilt. Es iſt daher unzutreffend, wenn die Be⸗ Nr. 8 der Reichsverfaſſung folgern zu können meint, daß das Reich berechtigt ſei, einen Bundesſtaat zu wingen daß er einem Zweckverbande zur Erhebung von Befahrungsabgaben beitrete und Stromverbeſſerungen dulde oder nach ſeiner Wahl vor⸗ nehme. Aus den vorſtehenden Ausführungen eraibt ſich zugleich, wie ſich die Anſicht der Vegründung des Entwurfs ebenſowenig 8 durch Berufung darauf rechtfertigen laſſen würde, daß dem Reiche nach Artikel 4 Nr 9 der Reichsverfaſſung die Geſetzgebung und Aufſicht über den„Zuſtand der mehreren Staaten gemein⸗ ſamen Waſſerſtraßen zuſteht. Auch aus dieſer Vorſchrift läßt ſich die Zuſtändigkeit des Reiches zum Erlaſſe von Beſtimmungen über die Bildung von Zwangsverbänden der in Artikel II 8 9 des Entwurfs vorgeſehe auf den„Zuſtand“ der gemeinſar gleichfalls nur das Recht der G wogegen der Vollzug und die Vert g Sache der Bundes⸗ ſtaaten ſind. Die Vorſchriften über die Bildung der Zweckver⸗ bände und namentlich der ſie krönende§ 9 enthalten daher ſehr bedeutungsvolle Eingriffe in die durch die Reichsverfaſſung den Bundesſtaaten grundſätzlich vorbehaltene ſelbſtändige Verwal⸗ Angelegenheit und ſtellen damit Verfaſſungsänder⸗ tung dieſer ungen dar. Die Reihe der verfaſſungsrechtlichen Bedenken iſt damit bei weitem noch nicht erſchöpft. Die dem Bundesrate in§ 1 Abſ. 2 des Artikels II bei⸗ egte Befugnis ſoll nach Seite 14 der Begründung aus der ellung des Bundesrates ols oberſter Verwaltungsſtelle in Sangelegenheiten und als Aufträgalinſtanz für die Be⸗ n der Bundesſtaaten untereinander fe Als ober⸗ Organ der Reichsverwaltung beſchließt der Bundesrat nach Nr. 2 und 3 der Reichsverfaſſung über die zur Aus⸗ führung der Reichsgeſetze erforderlichen allgemeinen Verwal⸗ tungsvorſchriften und Einrichtungen ſowie über Mängel, welche bei der Ausführung der Reichsgeſetze oder der bezeichneten Vor⸗ ſchriften oder Einrichtungen hervortreten. Die Beſchlußfaſſung darüber, welcher Tarif in Ermangelung einer gütlichen Einigung zwiſchen den beteiligten Bundesſtaaten als gemeinſamer Tarif anzuwenden ſei, hat aber keine allgemeine Verwaltungsvorſchrift oder Einrichtung noch die Beſeitigung von Mängel bei der Aus⸗ führung der reichsrechtlichen Vorſchriften zum Gegenſtande, ſondern ſchafft materielles einzelſtaatliches Finanzrecht; ſie läßt ſich folglich in keiner Weiſe aus der Eigenſchaft des Bundes⸗ rats als oberſter Verwaltungsſtelle in Reichsangelegenheiten herleiten. Als Auſträgalinſtanz tritt der Bundesrat nach Ar⸗ tikel 76 Abſ. 1 der Reichsverfaſſung nur dann in Wirkſamkeit, wenn bei einer nicht privatrechtlichen Streitigkeit zwiſchen meh⸗ reren Bundesſtaaten ſeine Entſcheidung von einem Teile an⸗ gerufen wird. Um eine Streitigkeit handelt es ſich im Falle des Artikels II 8 1 Abſ. 2 des Entwurfs überhaupt nicht. Dazu wäre erforderlich, daß ein Bundesftaat Rechte in Anſpruch nähme, die ihm ein anderer Bundesſtagt beſtritte. Da es an dieſer Vorausſetzung fehlt, ſo iſt die Beſchlußfaſſung des Bun⸗ desrats gemäߧ 1 Abf. 2 keine Entſcheidung über eine Streitig⸗ keit, ſondern ein Machtſpruch, der eine freie Vereinbarung, einen Staatsvertrag mehreren Bundesſtaaten zu erſetzen beſtimmt iſt. Hieraus folgt zugleich, daß ſich auch die dem Bundesrate durch§ 3 Abſ. 2,§S 8 Abſ. 2 und§ 9 des Artikels II bei⸗ gelegten Befugniſſe nicht aus Artikel 7 Nr. 2 oder Artikel 76 Abſ. 1 der Reichsverfaſſung begründen laſſen. Denn in dieſen Fällen ſtehen ebenſowenig Verwaltungsvorſchriften oder Ein⸗ vichtungen zur Ausſührung der Reichsgeſetze in Frage, noch han⸗ delt es ſich um Mängel bei der Ausführung reichsgeſetzlicher Vorſchriften oder um die Entſcheidung von Streitigkeiten zwiſchen den Bundesſtaaten, ſondern die Beſchlüſſe des Bundesrats ſtellen ſich wiederum als Machtſprüche dar, die an Stelle von Staats⸗ verträgen oder Reichsgeſetzen für die beteiligten Bundesſtaaten materielles Recht ſchaffen. Endlich darf vom verfaſſungsrechtlichen Standpunkte aus folgendes nicht übergangen werden. Wird ein Staat gemäß 8 9 bom Bundesrat genötigt, einem Zweckverbande beizutreten, ſo iſt es eine notwendige Folge des erzwungenen Beitritts, daß die Schiffahrt auf ſeiner Stromſtrecke abgabenpflichtig wird. Er muß daher geſchehen laſſen, daß auf Rechnung des Verbandes auch für ſeine Stromſtrecke Abgaben erhoben werden, und er iſt ver⸗ pflichtet, an der Abgabenerhebung für den Verband ſelbſt mit⸗ zuwirken. Nun ſind aber ſowohl die Waſſerzölle, wie die Kanal⸗, Schleuſen⸗, Hafengelder oder gleichartige Erhebungen nach Ar⸗ tikel 10 Abſ. 1 Nr 2 und 3 des Zollvereinigungsvertrags vom 1. Juli 1867„von der Gemeinſchaft ausgeſchloſſen und bleiben, ſofern nicht Separatperträge zwiſchen einzelnen Vereinsſtagten ein anderes beſtimmen, dem privativen Genuſſe der betreffenden Staatsregierungen vorbehalten“. Dieſe Beſtimmung hat nach Artikel 40 der Reichsverfauſſug den Charakter als Verfaſſungs⸗ recht. Aus ihr folgt, daß auch die Schiffahrtsabgaben des Ent⸗ wurfes, möge man ſie als Waſſerzölle oder als Gebühren an⸗ ſehen, privative Abgaben ſind, über die nur die Einzelſtaaten verfügen dürfen. Die in Frage kommende Beſtemmung ſteht ſo⸗ mit zwar der freiwilligen Bildung gemeinſamer Stromkaſſen ſeitens der abgabeberechtigten Staaten nicht entgegen, wohl aber einer reichsgeſetzlichen Beſtimmung, durch die einzelne Staaten gezwungen werden ſollen, Abgaben dieſer Art für eine ihnen und anderen Staaten gemeinſchaftliche Stromkaſſe zu erheben. Mit⸗ hin verſtößt§ 9 gegen Artikel 40 der Reichsverfaſſung und ſtellt ſich auch unter dieſem Geſichtspunkte als Verfaſſungsänderung dar. Zugleich aber ſetzt ſich§S 9 in Widerſpruch mit den Landes⸗ verfaſſungen, die alle darin übereinſtimmen, daß es zur Auf⸗ erlegung neuer Steuern der Zuſtimmung der Volksvertretung bedarf. Denn in ihrer Eigenſchaft als Waſſerzölle ſind die Be⸗ fahrungsabgaben, zu deren Erhebung die einzelnen Bundesſtaaten durch ihren erzwungenen Beitritt zu den Zweikverbänden vom Bundesrate genötigt werden ſollen, als Steuern im Sinne der Landesverfaſſung anzuſehen. Wie wenig auch ſonſt die Vorlage auf das beſtehende Landesrecht Rückſicht zu nehmen gewillt iſt, ergibt ſich aus Artikel V des Eutwurfſs, der landesrechtliche Vorſchriften einſchließlich der zwiſchen Bundesſtaaten beſtehen⸗ den Vertragsrechte, welche der Erhebung von Schiffahrtsgbgaben entgegenſtehen, ſchlechthin außer Kraft ſeßzt. Die Regierungen Sachſens und Vadens glauben hiermit dargetan zu haben, mit wie überaus weittragenden, grundſätzlich bedenklichen Folgen wirtſchaftlicher, politiſcher und verfaſſungs⸗ rechtlicher Art die von der Königlich Preußiſchen Regierung er⸗ ſtrebte Zulaſſung von Schiffahrtsabgaben auf den regulierten Strömen verbunden ſein würde. Sie können ſich der ernſten Sorge nicht erwehren, daß die Beſtimmungen der Vorlage weite Kreiſe Deutſchlands wirtſchaftlich ſchädigen, den föderativen Cha⸗ rakter des Reiches antaſten, die Eintracht unter den deutſchen Bundesſtaaten ſtören und das Verkrauen in die Unverbrüchlich⸗ keit der Verfaſſung erſchüttern würden. Sie geben ſich der Hoff⸗ nung hin, daß es gelingen möge, die Abgabefreiheit der deutſchen Ströme, dieſes Wahrzeichen der deutſchen Einheit, dieſes Boll⸗ werk des guten Einvernehmens zwiſchen den deutſchen Bundes⸗ ſtaaten zu ſchirmen und zu erhalten. — E 1 i 9 72 — „Ivaoubid Jdac agog“ „iagnu 6 3˙% udagg uofnuzzcß dduda an! anu puv unem gun ohps onv inv— usponch unpach nvag oig gum cp8“ „Uoldach undch ulag 1d04 8“ „ullpac noie eig gun inoch aegonch“ „baoubſs auvaz Teaulpl il lvac gaocg ae“ Tce ͤ mee ene weee lee ute ebeeete eae ee eeg9 erg Ibva; „Aelpoach ne gurfavzs 10 oialie Jvach noch 100 ueeue deuee e een ee en Ino usutun uee aedeneer we ne eg uohunachedgvao zppfegdi aophcuebnl ziui szfengg dutvcgz Seeeg e ſung eeeeh eue ud acgog po)g Solnvch usguepnolgde gog sccconz ae olong zeg log ge upg udgunzoc uobrusat opo)g Loſleocg vinic adg zabß uo ee ee een ec joig uulo— unu gun HDaazusgezg nofkusabequaqjo usufe ul ufe 3boig gun zockute ogvnne gudrehuvdagg ubt id nagomoznzz sva Jpnoz 1398 udg uegunſsc uailppu eig up i siv nvas 189 fochagch udg benlaeqn zenvcpe ui eenee nene aehee e ben ee vogvag cpou— Siapanog i Biat sjapatgog anzgz Siigomoine sed untohus abreurs die eenee eeeeeeg e eeeedeeene ee ee en eenen ieee eee oogvads usd nqouteznzz ue jgol ogvalguog uobiqnoßl zog Inv zdg motz uogz wußbpcubd Uatphiuiga%0 dumumausgzz ocreseg eeenen eeeeeeneechee e; uepncelogz ue eceeeeegonz ueen i ene Aunz die Icpnogpang beinvauolunjgz a0qusgqnpzoes z0dme uellencg sgung uopig noguhuv 200 Uaenvzcß uduehviadgqiog use zdan udbon olinuogleh eee ceee euh dee anbe uanckaungz obaegz aduvqzzz ee eee ee er eeeeeg ene teeercg ue ueg uebeh 8 (Cusjoqdsg pnagqposg) Cneee, u1as cp1a uaog uvmozg asgaehne urd Duilazecs fhin8 85 50 Tuege ee e we Wufag gunt urepugungeose uieg bu eeenenee zaegeeg pnich segnf ud utelc aun goncd dapa siv 4n 80 eeeceeeecen e lae ere aplobun uog Jezf dgeid ud Aeututtu se gun eeee zoof gun ag uognvag ꝙnv sali qun eee ee eeeeeecteg; a0ο Pinlgd sve ſadu dht e ben vu 0 uegeaag fas aneet e Daiqusuuog upeh guugg 8Jv 41 80 eee e e eee ee Duvg uoant udg gagg ucr zoh gun AeG nen en eeen ee Huvlzus jo sve icie jeoguch une een eee eeet ee eeesuenee eg de ier n e uebusſch uio aun uahulc ud neen eeen e ben ben 0 8 envn deee e en een wecz e enz Sur unu agr ꝛ0at gunt endcepang baehueen og⸗ ebege be ene eeechee e anc and aqun eeeepee eg nag; dagr bpancg Jehere zaqnog aehnl und zugcpt ot men e ee e e bet zusgucd ucb on nshoe ubung — iqeu delogß ut: Jbun uenbggz ufegz uenez aun ſchnu zohylgz zoch 100 gun eg ol dg udapE= S N N d d N N N NNN gu ———— eeeeeee ll gppebun zmnet neeen eeeeeeee bet dunſgg Aagpilcongz 8 anu zvg 40 0 gß 10 eeene eee en ece g bun!gg 2 enppds ſbv— assppa hodg emune ebnba in sijahpaegehc 8⸗% Bunlgg wnee e eie, e e oich deine s cpniwg f Snozg— Lvbagz 5 eeee eenen e enpeegne eg Sungeg eeeeen e ehe baeee eenet etee n eeeeecng g Lunſgg „“ gun engz itune ne enegepng 82g dunſgg mout orps (95) 98-+ 4493202 + mom pp-gpg. 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Sind ſonſten nge Herr Graf Virgilio un ch Gäſte anw „Gott 0 d ein gewiſſer „Der ju Lamberti.“ Die Dame zuckt zuſammen,. Wirklich! Man hal ſie falſch berichtet. Es war die höchſte Zeit. „Es iſt gut!“ ſagt ſie, ſich gewaltſam zur Ruhe zwingend. „Melden Sie mich der Frau Gräfin!“ „Darf ich um Ihren Namen bitten?“ „Tereſita Lamberti.“ „Sehr wohl.“ Der Diener eilt davon. Tief atmet die Dame auf. Dann ſteigt ſie raſch, mit feſten Schritten, vollends die Treppe empor. Drinnen im kleinen Empfangsſalon ſitzen Graziella und Eugenio in eifrigem Geſpräch mit Vittorio Sinibaldi. Auch der junge Maler ſcheint von einer lebhaften Unruhe befallen zu ſein. Immer wieder lauſcht er hinaus in den ſtillen Park. Er hat am frühen Morgen eine Depeſche erhalten, folgen⸗ den Inhalts: Es iſt von größ Telegramm zu bedeuten habe. Selbſt Graziellas munteres Geplauder vermag es heute nicht, ihn ganz zu feſſeln. Ihm iſt ſo ſeltſam beklommen e ihm etwas ganz Be⸗ vernimmt er draußen Schritte. Eine dunkelgekleidete, tiefverſchleierte Frau kritt ein. Lebhaft eilt der junge Maler auf ſie zu und will ihre Hand an ſeine Lippen ziehen. Doch ſanft wehrt ſie ihm. Dann ſchlägt ſie den Schleier zurück. Eugenio und Graziella blicken in ein geiſterbleiches Frauenantlitz— nicht ſchön, aber von unendlicher Milde und Güte. In dieſem Moment freilich drückt es kieſe Erregung, ja Beſchämung aus. Und in den großen, grauen Augen flimmert etwas wie Furcht. Und nun öffnet ſich auf Til 8 n Maja tritt ein. Auch ſie iſt bleich. Ihre müden Augen kummervoll durchwachten Nacht. Mit der ihr eigenen ruhigen Grazie fremde Frau zu. „Sie wünſchen mich zu ſprechen, Signora?“ Tereſita Lamberti tritt einen Schritt zurück. Es iſt. als ob ſie ſich ſcheue, die ihr entgegengeſtreckte Hand zu berühren. „Bitte, wollen Sie nicht Platz nehmen, Signora?“ Tereſita ſchüttelt den Kopf. „Danke, Frau Gräfin! Das, was ich Ihnen zu habe, iſt ſchnell geſagt. Und dann— gehe ich wieder!“ Leiſes Lächeln ſtiehlt ſich über Gröfin Majas er: Geſicht. Wie Sie wollen. Alſo bitte!“ Tereſita Lamberti öffnet ein paar rein Wort bringt ſie hervor. Bis ſie endlich, mit der deutend, den Blick feſt auf das erwar Gräfin gerichtet, haſtig hervorſtößt: ſen Sie, wer dies hier iſt?“ Grätin Maja blickt den Jüng fremde Dame.. und wieder den Und ihr iſt, als ſtocke ihr De „Wer? Wer?“ ſtammelt ſie „Ihr— Sohn!“ KLklar, mit faſt unheimlicher Deuklichkeit, kommt e Tereſita Lambertis Lippen.„ „Virgilio!“ 85 In Gräfin Majas Augen leuchtet es auf. E bares Glücksgefühl durchbebt ihr Herz bei dem G daß dieſer hochgewachſene, ſchlanke Jüngling mi den off Zügen und dem lachenden Blick, dem von Anfang an ihr Mutterherz entgegenſchlug, wirklich ihr Sohn iſt. Impulſiv breitet ſie die Arme nach ihm aus. Und er, der ſoeben noch, wie in einem Traum befangen, die ſeltſame Nachricht kaum begriffen— er eilt mit einem Freudenruf auf Gräfin Maja zu und beugt ſich tief über die ſchlanken Hände, ſie ehrfurchtsvoll an ſeine Lippen drückend. Und ſchweigend, Tränen der Freude und des Glückes in den ſchönen Augen, neigt ſie ſich über ſeinen dunken Kopf, gleich einem Hauch mit ihren Lippen ſeine klare Stirn be⸗ rührend. Eugenios ſpöttiſche Stimme iſt es, die den feierlichen Moment unterbricht. „Sie ſagten, Ihr Name ſei Lamberti, Signora] Ein Herr dieſes Namens weilt bereits hier im Hauſe.“ „Ich weiß. Es iſt mein Bruder.“ 5 „Ah! Dann wiſſen Sie wohl auch, daß Ihr Bruder bereits einen—“ er macht eine kleine Pauſe, um in beſonders ſarkaſtiſchem Tone fortzufahren— einen andern Grafen Virgilio bei uns eingeführt hat?“ „Auch das weiß ich und—“ „Und—“ 2 ich bin gekommen, um einen Betrug zu verhüten Nicht weicht der ſpöttiſche Ausdruck von Eugenios Geſichk. „Wer garantiert, Signora, daß nicht auch Sie uns—“ „Mein Herz!“ unterbricht ihn Gräfin Maja erregt.„Ein Mutterherz täuſcht ſich nie, mein Sohn. Wie ich beim erſten Anblick jenes Menſchen dort oben wußte, er iſt nicht mein Sohn— ſo weiß ich jetzt— ſicher und unabänderlich: dieſes hier iſt mein Sohn!“ 19. Ja, Gräfin Maja hat ihren Sohn wiedergefunden, nach e, bangen Jahren! Die Sehnſucht ihres Herzens iſt geſtillt. Wenn jemand aus ihrer Umgebung zuerſt noch leiſe Zweiſel äußern will— vor allem der ſtets ſkeptiſche Eugenio — ſo werden dieſelben bald gegenüber den Tatſachen behoben. dlar und deutlich, wenn auch oft in heftiger Erregung, erzählt Tereſita Lamberti, wie alles gekommen; wie ſie da⸗ mals, ein halbes Kind noch, durch das Unglück ihrer heiß⸗ geliebten Schweſter Carmela in die Schlechtigkeit der Welt ingeweiht wurde. wie ſie mit der Schweſter litt, ihr Leben hergegeben hätte, um Carmelas Glück zu erkaufen; wie ſie dann, als die Schweſter geſtorben war, mit wahrer Begeiſte⸗ rung den Plan ihres Bruders aufgriff, das Unglück der Schweſter zu rächen; wie ſie auf ſein Geheiß, nachdem er alles geſchickt arrangiert, damals auf dem Monte Pincio den kleinen Grafen aus ſeinem Wagen genommen und mit ihm davon geeilt; wie ſie das Kind ſehr bald lieb gewonnen, viel lieber als das etwas ältere Kind ihrer verſtorbenen Schweſter, mit dem der kleine Graf zuſammen ſpielte; wie nach und nach, als ſie heranwuchs und verſtändiger wurde, die Er⸗ tenntnis in ihr aufdämmerte, welch furchtbare Schuld ſie durch den Raub des Kindes auf ſich geladen: wie ſie den den kleinen Grafen gern den Eltern zurückgeben wollte, jedoch durch den Bruder immer daran gehindert wurde; wie ſie das Kind lieber und lieber gewann, ſo da ſie den Gedanken gar icht mehr ertragen konnke, ſich von ihm zu krennen: wie ſie, als der Bruder die Abſicht äußerte, beide Knaben dem Bummlerberuf oder noch einem ſchlimmeren zu überliefern, den Gedanken kam, mit dem kleinen Grafen fortzugehen, it der Bruder ihm nichts mehr anhaben könne; wie ſie führt; wie der Bruder zuerſt kobte 4 53 or Le, ter Objekt für geheiraket, Jiſcher waren die Männer; die erſte war gut und zart, aber der Mann hat ſie geſchlagen, daß ſie ſich das Leben nahm, und die zweite ſtreng und hart, und wurde auch unglück⸗ lich und hat ſich auch das Leben genommen. Ich will ledig bleiben, denn ich fürchte mich und bin meiner Mukter letztes Kind. Und von Euch erzählt man ſonderbare Geſchichten.“ Da ſchwieg er lange und ſagte dann:„Ich kenne Euch nicht, aber doch iſt mir, als kännte ich Euch ſchon viele Jahre, und ſo will ich Euch erzählen, was ich noch keinem Menſchen geſagt habe, denn ich will nicht, daß Ihr Unrechtes von mir glaubt. Auch habt keine Sorge, ich weiß, ich bin ein ſchlechter Mann und verdiene keine gute Frau, und Euch will ich nicht unglücklich machen. Aber das eine will ich Euch doch ſagen: um meine zweite Frau tut es mir nicht leid, denn ſie hat mich mehr gequält als ich ſie, aber gegen die erſte war ich ſchlecht und undankbar, und hättet Ihr mich nicht ſo ſehr an ſie erinnert, ich hätte Euch kein Wort von mir geſprochen. Wenn Ihr aber einſt Euren Sinn ändert und doch heiraten wollt, ſo bedenkt:„Harter Stahl zerbricht und weiche Welle zerfließt“.“ Sie lächelte ſonderbar und ſprach:„Eure Worte machen mir ſonderbare Luſt zur Ehe. Ich bin nicht weich und bin nicht hart, aber Euch kenne ich nicht. Wißt Ihr mir einen Mann im Dorf, mit dem ich glücklich werden kann? Ueber⸗ legt es Euch und wenn Ihr einen wißt, ſo ſagt es mir am Sonntag nach der Kirche.“ Aber am nächſten Sonntag wußte er noch keinen und den lübernächſten auch keinen und jeden Sonntag, den er ſie an⸗ ſprach, konnte er ihr keinen nennen. Und das ging ſo ein halbes Jahr. Da ſprach ſie:„Ihr erfüllt Euer Amt ſchlecht. Noch immer habe ich keinen Mann und die Leute reden übet uns. Ich will nun fort in ein anderes Dorf.“ Da erſchrak er kief und faßte ſich ein Herz und ſprach:„Ich kann Euch nicht gehen laſſen: ich brauche einen Menſchen, den ich lieben und dem ich vertrauen kann. Noch einmal: Werdet mein Weib!“ Da erzählte ſie ihm die Wahrheit, daß ſie ſeine erſte Frau geweſen und ſeine zweite, und daß ſie trotz alledem noch einmal Menſchenfrau geworden wäre, aber nur, weil auf der Erde die Sonne ſo warm und die Luft ſo weich und alles ſo viel ſchöner ſei als im Waſſer; aber auch, daß dies ihr letztes Leben ſei, das ſie nicht wieder durch ihn verlieren wolle. Da ging er nach Hauſe. Er lachte nicht mehr und ſang nicht mehr und ſprach nicht mehr, fiel in eine große Traurigkeit und wurde krank. Und die weiſen Frauen ſagten, er müſſe ſterben. Da ging das fremde Mädchen in die Hütte des Fiſchers und pflegte ihn geſund und wurde zum dritten Male ſeine Frau. Frauen von heuttke. Ein engliſcher Arzt hat kürzlich die Frage: Warum ſind die Frauen hübſcher als die Männer?“ zum Gegenſtand ein⸗ gehender Unterſuchungen gemacht. Die Forſchungen des briti⸗ ſchen Doktors beziehen ſich auf 1600 Frauen, die den ver⸗ ſchiedenartigſten Raſſen und Völkerſchaften angehören. Er kommt zu dem Schluß, daß die Frau ihre Schönheit dem Umſtand verdankt, daß ſie ſich— geiſtig ſo wenig anzuſtrengen braucht. Die ernſthaften Studien, die zu ſtrenge geiſtige Arbeit, überhaupt die angeſpannte Beläkigung des Geiſtes üben einen ſehr verderblichen Einfluß auf die Schönheit aus. Der gelehrte Doktor weiß ſeine Anſicht auch durch ein Gegen⸗ beiſpiel zu beweiſen. In Engliſch⸗Indien gibt es einen Stamm, die Zaro, bei dem die Frau die Staatsgeſchäfte beſorgt, wäh⸗ rend der Mann eigentlich nichts zu tun hat. Er pflegt die Kinder und achtet auf den Kochtopf. Und die Folge iſt, daß die Männer ſchön und die Frauen häßlich ſind wie die Nacht. Die IFrau auf Nollſchuben. Die faſhionable Welt länft wieder einmal auf Rollſchuhen. —5 Al den deutſchen Graßſtäd iſowenig funden. In London produzierk ſich die flotke Amerikanerin Miß Doregan mit ihrem Partner Mr. Reynolds. Der Roll?- ſchuhſport hat in der graziöſen Miß eine Interpretin von glänzender Virtuoſität gefunden, läuft ſie doch nicht n den raſchen Rollen, ſondern verſteht es auch, ſich mit ſel Gewandtheit im Walzertanz zu drehen. Ihr Hauptſchl iſt der Walzer aus der„Luſtigen Witwe“. 5 Vom Büchertiſch. Bilderbücher für den Weihnachtstiſch. Für die Kinderwelt bat der durch ſeine Volks⸗ und Jugend⸗ ſchriften wie auch durch ſein„Deutſches Bilderbuch“ beſtens bekann Verlag von Jol. Scholz in Mainz eine Reihe erziehende belehrender Bilderbücher für Weihnachten erſcheinen laſſe das helle Entzücken eines jeden Kindes hervorrufen. Es ſind Bilder⸗ Fücher, die infolge ihres pädagogiſchen Wertes als wertvolles Hilt mittel für die Erzlehung der Kinder bezeichnet werden können. vor allem bei den Bücher aufſa ihre Farbenpracht und nicht zuletzt ihre Reichhaltigkeit. 119 ſte empfohleu: 5 Gio Popelo, liebe Kinderreime. Mit Zeichnungen Schmidhammer.(Mitarbeiter der Münchener»„Jugend“). Blldſeiten auf Pappe unzerrelßbar gebunden oder in Lepore (zum Anseinanderzlehen) 3 Mark. Ein Bilderbuch und Unterhaltung für die erſten Kinderjahre. Zug und Unterhaltung für die erſten Kinderjahre. einzig in ihrer Art, ſind äußerſt einfach geseichnet, a von füberraſchender Farbenpracht. A50 ach ne gpedds 119 usglbg 10 9 21005 8bg oluebng anoa eneg geind sebiiplute ag abnekevag gun uuvz uahnigae pn 1100 Solhog dru ughhoscpied uonvaz „ah Sohbiuur gugo estdeg dbielusbob duhe 150 9⁰ Töue u gog green dies een h! ine be unln⸗ ane ee eht i ene el 600 qpgseg sve gun Jgenf ae dig Dian Uelnvzaes ugpuezeß aoldale n ndun Svo wang 4 sog pnch uie ind jescpreneg 40 IBoi uict ul iconurd daollog dig po g guscl ne puigd Nuhsſaegieg sog „eccn“ ee eht end obulale 8 lat gun usbebvg p. 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Am Arm ihres Gatten verläßt die junge Gräfin Virgilio di Martino den Petersdom. f Hellſtes Sonnenleuchten vom tiefblauen Himmel ſtrahl ihnen entgegen. Und auch die Geſichter des jungen Paares ſtrahlen von tiefinnerlichſtem Herzensglück. Und das ſonſt ſo ſchwermütige Antlitz Eugenios ſtrahlet in dem ſtolzen Bewußtſein, daß er, der arme Kri ippel, einen e Sieg über ſich ſelbſt errungen. Alles jedoch überſtrahlen Gräfin 4 glückſeli Auch in ſchwergeprüfte Mutterherz das volle wunſchloſe Glück. — Ende.— (N. Iriede auf Erden. Eine Weihnachtsgeſchichte von Eliſabeth Schultz Nachdruck 590 Paſtor Jenſen ſaß in ſeinem Studierzimmer und ging noch einmal die Predigt für die morgige Chriſtmette durch, da klopfte es leiſe und auf ſein Herein ſteckte die alte Dörke den Kopf durch die Türſpalte und ſagte: „Herr Paſter, de Fru Paſtern läßt bitten, Se möchten mal ins Wol kommen; 8 18 Beſuch da.“ Und ehe der Paſtor noch fragen konnte, wer es ſei, war Dörte auch ſchon verſchwunden denn es gab bis 8 1 80 noch viel zu tun. Etwas unwi illig 5 die Stö 111 85 erhob ſich der Prediger, kegte das Heft beiſeite und ging über den Flur nach der MWohnſtube Dort fand er ſeine Frau in lebhaftem Geſpräch mit einer jungen Dame, die ſich bei ſeinem Eintritt erhob und ihm entgegentrat. Einen Augenblick ſchaute der Paſtor ſinnend auf die ſchlanke, Frauengeſtalt, dann ging ein freudiges Leuchten über ſein Geſicht und ihr beide Hände genſt reclend, rief er aus Wel Marta, Kind, ſind Sie es denn wirkliche“ Ein Zittern flog durch die hohe Frauengeſtalt und müh⸗ ſam ihre Erregung beugte ſie ſich über die Hand ſeinen Arm um ſie, küßte ſie die Stirn und führte ſie zu einoem Stuhl. 8 ru zen Sie erſt eimmnal recht 7 1 Du, —2 905 88950 Kind iſt von der Reiſe 5ß gan atd Dann wollen wir alles recht gemütlich in Ruhe be 10 zel e die rundliche Frau Paſtor in die Küche und bald ſaße 905 drei um den Tiſch bei einer Kanne Kaffee und em Weihnachtsſtollen und ein lebhaftes und Erz ählen begann. M ädchen, tarta Miehling, war die einzige julzen in dem kleinen pommerſchen Dörfchen, zenſen als Seelſorger vorſtand. Eine innige ſie von kleinauf mit der Paſtors, Eva, einem ſchwächlichen Kinde, das durch eine e am Gehen verhindert war und meiſt gefahren werden mußte. Jede freie Minute, die Marta nicht daheim bei der Arbeit zubringen mußte, ſaß ſie bei der Freundin. Der Paſtor unterrichtete Eva ſelbſt und ihre Freundin durfte en den Stunden teilnehmen. So kam es, daß Marta eine gute Erziehung genoß und über ihren Stand hinaus gebildet wurde. Das aufgeweckte und kernbegierige Mädchen war auch der Liebling des Schullehrers und er verſuchte den Martas zu ü 1 das Kind in die 18 ſenden! und ſie dort als Lehrerin ausbilden zu laffen. Aber der Schulze, der aus einer alten Bauernfamilie ſtammte, wollte davon nichts wiſſen: „Bis jetzt haben unſere Töchter ſtets Bauern geheiratet und ſind richtige gute Bäuerinnen geworden und ſo ſoll es Auih bleiben. Zu ſolch' bleichen, dürren Lehrerin, mit einer Brille auf der Naſe, wie ſie hier oft herumrennen, iſt mir meine Marta zu ſchade, da mögen ſie welche aus der Stadt dazu nehmen.“ Dabei blieb er und alles Zureden, auch des Paſtors, war vergeblich. Eine Stütze und heimliche Förderin ihrer Wünſche fand Marta in ihrer Mutter. Dieſe eine Lehrerstochter, war zwar eine richtige Bäuerin geworden, wie der Schulze ſie ſich wünſchte: die erſte früh auf und die letzte zu Bekt, und ihren ſcharfen Augen entging nichts, aber aus ihrem Vaterhauſe hatte ſie doch etwas andere Vß) Ihr gelang es auch durchzuſetzen, daß Marta mit der Tochter des Paſtors zuſammen Klavier⸗Unterricht nehmen durfte und ſo⸗ viel fie es vermochte, befreite ſie auch Marta von den ſchweren Arbeiten und verſtand es, ihre zu vertuſchen, wenn dieſe im Pfarrhauſe weilte. Sonntags aber, wenn Martas helle, glockenreine Stimme unter den Kindern auf dem Kirchenchor hervorklang, dann uglit kttein freudiges Leuchten über die abgearbeiteten Züge der Frau und tief in ihrer Seele ſtiegen wohl heiße Wünſche und Hoffnungen für die Zukunft⸗ ihres Kindes auf. So war Marta fünfzehn Jahre alt geworden und Oſtern it der Tochter des Paſtors zuſammen eingeſegnek. Noch einmal berſuchten der Prediger und der Lehrer den Schulzen umzuſtimmen, daß Marta aufs Seminar geſchickt würde, aber alles Zureden war vergeblich; nachdem ſie die Schule verlaſſen, mußte ſie genau wie die Brüder mit den Eltern aufs Feld hinaus oder der Mutter in der Wirtſchaft helfſen. Marta tat zwar, was der ſtrenge befahl, doch mit Unluſt und ihr Weſen verlor alle Munterkeit. Nur Sonntags, wo ſie regelmäßig im Pfarrhauſe weilte, war ſie wieder die alte luſtige Marta und mit heller Stimme ſang ſie die kleinen Volkslieder, die Eva oder die Frau Paſtor auf dem Klavier begleite An einem ſolchen Sonntag abend nun trat ein Ereignis das Marta ganz aus dem Gleichgewicht brachte. Die heiden jungen Mädchen ſaßen wie ſo oft im Wohnzimmer 15 ſammen und muſizierten. Eva begleitete, denn Martas Hände hatten durch die ſchwere Feldarbeit die Gelenkigkeit Sie hatten eben ein altes Volkslied beendet, da tönte hinter ihnen ein lautes„Bravo!“. Ganz in die Muſik vertieft, hatten ſie das Oeffnen der überhört und wandten ſich nun erſchreckt um. Hinter ihnen ſtand der Paſtor mit einem älteren Herrn, einem Freunde 10 ihm, der in der Nachbar⸗ ſtadt weilte und zu kurzem Beſuch herübergekommen war. Es war ein bekannter Muſiker, der jetzt in Berlin das Kon⸗ ſervbatorium leitete. Der alte Herr mit dem grauen Lockenkopf, deſſen blitzende Augen mit ſichtlicher Freude auf dem hübſchen Mädchen ruhten, trat lebhaft auf Marta zu und fagte, ihr die Hand entgegenſtreckend. „Aber, mein liebes Kind, Sie haben ja Gold in der Stimme. Sie müſſen auf alle Fälle zur Bühne gehen.“ „Um SHimmelswillen!“ rief lachend der Paſtor aus,„ſetz' dem Kind keine Raugen in den Kopf. Der Vater erlaubt nicht einmal, daß ſie Lehrerin wurde, viel weniger Sängerin.“ „Aber das iſt ja direkt ein Verbrechen, ſolche Stimme ungenützt liegen zu laſſen,“ ereiferte ſich der Muſiker. Beim Abendeſſen erzählte der Muſiker viel aus ſeinem Leben und mit erſtaunten und glänzenden Augen ſaß Marta dabei und horchte geſpannt zu, wenn er von berühmten Künſt⸗ lern und Künſtlerinnen ſprach, mit denen er befreundet war⸗ Ganz verwirrt ging ſie an dieſem Abend heim und unab⸗ läſſig klangen ihr die Worte in den Ohren:„Sie haben Gold in der Stimme, Sie müffen zur Bühne gehen.“ Kurz nach ihrem ſiebzehnten Geburtstag ſtarb die Tochter des Paſtors und mit ihr verlor Marta den einzigſten Menſchen, der ſie voll und ganz verſtand und mit dem ſie von ihren e Münſchen und Hoffnungen ſprechen konnte. Seit dieſer Zeit ging eine große Wandlung mit dem Mä idchen vor. Ke RNein fr hes Lache kam Aber ihre Lippen, bleich und ab⸗ geſpannt ſchlich ſie umher, mit den anderen jungen Mädchen im Dorfe verkehrte ſie wenig oder gar nicht, denn durch ihren Unterricht beim Paſtor war ſie über die andern hinaus⸗ gewachſen und verſtand ſie nicht mehr. Mechaniſch verrichtete ſte ihre Arbeit und jede freie Minute brachte ſie aben in ihrer kleinen Kammer zu oder ſaß an dem Grabe Evas, das ſie mit größter Sorgfalt pflegte. Der Vater tobte über das kopfhängeriſche Weſen der Tochter, ihm waren dieſe weichen Stimmungen bei einem ſo jungen Mädchen unverſtändlich und als er ſie eines Sonntags in ihrer Kammer in Schillers Werken leſend fand, da nahm er dem Mädchen die Bücher einfach weg und verſuchte durch harte und ſtrenge Arbeit ihr die Dummheiten auszutreiben. Aber da zeigte ſich Marta als die echte Tochter ihres Vaters, in deren Adern das alte trotzige Bauernblut floß. Die zarte, linde Art Evas hatte es verſtanden, manchen Sturm in Marta durch Liebe zu beſänftigen; nun der Vater drohke, er würde ſie wie ein Kind prügeln, wenn ſie ſich nicht änderte und ihr das Liebſte, was ſie beſaß, ihre Bücher, die Eva ihr einſt zu Weihnachten geſchenkt, entriß, da erwachte der Trotz in ihr. Leichenblaß, ohne ein Wort der Entgegnung ſie dem Vater gegenüber, die Lippen feſt aufeinandergepreßt. 15 derſelben Nacht verließ ſie heimlich das Elternhaus e fuhr nach Berlin und ſuchte dort den alten Muſiker auf, 528 ſich ihrer auch freundſchaftlichſt annahm. Dieſer wandte ſich auch ſofort an Martas Eltern und bot alles auf, ſie wieder mit der Tochter auszuſöhnen, aber vergeblich. Auf ſeinen Brief erhielt er nur ein paar Zeilen von Martas Vater mit der Nachricht, daß für ſie eine Summe eingezahlt ſef, ihr Erbteil. Sein Haus aber wäre der Komödiantin für immer verſchloſſen und ſie habe aufgehört, ſeine Tochter zu ſein. Noch mehrmals ſchrieb Marta direkt an die Eltern und verſuchte eihre Verzeihung zu erlangen, aber nie erhielt ſie auch nur eine Zeile zurück; ſo war ſie heimatlos geworden und nur Paſtor Jenſen, ihr alter Freund, aus der Kindheit, ſchrieb ihr in liebevoller, väterlicher Weiſe, ermahnte ſie brav zu b.9 und bat auch ſeinem Freunde, das Kind zu ſchützen, aſs ore es ſeine eigene Tochter. Lange Jahre voll Kampf und Mühe hatte Marta zu be⸗ ſtehen; viel leichter hatte ſie ſich einſt in ihren Mädchenträumen die Laufbahn einer Künſtlerin vorgeſtellt. Das kleine Kapital vom Vater reichte nur knapp zur Ausbildung und Sorgen und Entbehrungen aller Art traten an ſie heran. Doch mutig und mit unbeugſamen Willen überwand ſie alles, aber als ihr dann nach langem Ringen endlich das Glück winkte und ſie als bekannte Künſtlerin Ruhm und Ehren genoß, da war aus dem kleinen Dorfmädchen eine gereifte Frau geworden und nur die großen ſprechenden Augen erinnerten den Paſtor bei dieſer ſchlanken, eleganten Frauengeſtalt noch an das kleine Mädchen von damals, die oft gläubig ſeinen Worten gelauſcht. Wie eine leiſe Klage ging immer wieder durch ihre Erzählung die Sehnſucht nach der Ausſöhnung mit den Eltern. Es laſtete ſchwer auf Marta und ließ 5 ihres Glückes nicht froh werden. Vor kurzem hatte ſie den P Bfarrer gebeten, noch einmal alles zu verſuchen, den Vater umzuſtimme n. Sie ſtand im Begriff ſich mit einem Gutsbeſitzer in Mecklenburg zu verloben und wollte dann ganz ihrer Häuslichkeit leben, hoffte beſtimmt, das würde den Vater verſöhnen. Aber auch dieſe Tatſ ſache hatte den Trotz des Alten nicht gebrochen. Freilich im Innern ſehnte ſich der alte Mann nach ſeiner Tochter und es imponierte ihm ſogar, daß ſie ſich ſo tapfer durchgeſchlagen und als der Paſtor ihm von der Verlobung ſprach, da war ein freudiges Aufleuchten über ſein Antlitz geflogen. Ihn wurmte es vor allen Dingen, daß ſeine Tochter es gewagt, ſich gegen die väterliche Autorität aufzu⸗ bäumen. Er war gewohnt zu und niemand im Hauſe, weder ſeine Frau noch ſeine Söhne wagten, gegen ſeine Befehle zu handeln. Gegen früher, wo er ſofort auf⸗ brauſte, wenn Martas Name nur genannt wurde, hatte er diesmal dem Pfarrer ruhig zugehört, aber noch ſaß der Groll zu tief in ſeinem Herzen und als der Prediger ſchon glaubte, gewonnenes Spiel zu haben und ihm erzählte, daß Marta komm n wolle, da ſchi üittelte der e ee den Kopf „Sie hat ohne meine Erlaubnis und meinen Segen ihren Weg geſucht und gefunden, da wird ſie auch in ihrer El deſſen nicht bedürfen. Sie hat bereits damals, als ſie un Haus verließ, aufgehört meine Tochter zu ſein.“ Dabei blieb er und alles Zureden des Paſtors machte ihn nur noch halsſtarriger. Betrübt ging der olte Mann heim und ſchrieb an Marta, daß er diesmal zwar noch nichts erreicht, ſie ſolle aber den Mut nicht ſinken laſſen, er habs den Eindruck gewonnen, als ob der Vater nicht mehr ſo unver⸗ ſöhnlich ſei, wie vordem. Statt einer Antwort war das junge Mädchen ſelbſt gekommen und nun ſaßen die drei zuſammen und beratſchlagten, was zu tun ſei. Lange wurde hin und her geredet, aber als ſich Marta abends zur Ruhe begab, da hatten die liebevollen Worte des Paſtors und ſeiner Frau ihren Mut und ihre Hoffnungen neu belebt.— So brach der Heiligeabend herein. In der ſechſten Stunde ſah man von allen Seiten die Bauern mit ihren Angehörigen und dem Geſinde der kleinen Kirche des Dorſes zuſtrömen, um der Chriſtmette beizuwohnen⸗ Vö„!ö Jeſtlich geſchmückt mit Blumen und Tannenreiſig wa heute das Gotteshaus; ein großer Chriſtbaum vor dem Altar erſtrahlte i in heller Kerzenpracht, und es war als ob ſein Licht einen Abglanz auf die ſcharfen gefurchten Züge der warf, daß ſie weicher und milder erſchienen. Andächtig lauſchte die Gemeinde der Rede ihres alken Paſtors, der ihnen den heutigen Tag als das Feſt der Liebe und Verſöhnung hinſtellte. Er ſprach von der Heilandes, Liebe zu den Menſchen ſo groß geweſen, daß er für ſie den Tod erlitten und der noch in ſeiner ſchwerſten Stunde am Kreuze Feinden vergab. Er legte ſeiner lieben Gemeind egans Herz, dem Herrn nachzueifern und wenn ſich ihnen heute eine Hand entgegenſtrecke, die um Verzeihung bitte, ſo ſollten ſie ſie nicht zurückweiſen, ſondern vergeben und vergeſſen, daß auch ihnen das Chriſtfeſt ein rechtes Feſt der Liebe und Verſöhnung werde. Als der Paſtor geendet, ging ein Räuſpern und Raunen durch die Bänke. Verſtändnisvoll nickten ſie einander zu. Ja ja, ihr Paſtor, der verſtand zu predigen, ganz gerührt konnt man da werden. Die Weiber fuhren ſich mit dem Schürzen⸗ zipfel über die Augen und hier und da ſchneuzte ſich ein alter Bauer vernehmlich in ſein großblümtes Taſchentuch. Ganz eigen aber erging es dem Schulzen. Immer, wenn er zur Kanzel emporblickte, ſah er die Augen des Paſtors auf ſich gerichtet und es war ihm, als ſpräche der alte Mann dor oben nur zu ihm. Doch ehe er noch recht zur Beſinnung kam, entſtand auf dem Chor eine Bewegung. Die Orgel f leiſe ein und wie elektriſiert ſuhren die Köpfe nach oben Statt der Kinder erſchien dort eine ſchlanke Frauengeſta in ein ſchlichtes, weißes Gewand gehüllt und mit innige glockenreiner Stimme ſang ſie das ſchöne alte Weihnachtslied: „Es iſt ein Roſ' entſprungen.“ Mit offenem Munde, ſtarr vor Erſtaunen, jahen die Bauern auf die liebliche Erſcheinung. Dem Schulzen aber war es, ols öffne ſich vor ſeinen Augen ein Abgrund, in den er füirzen müſſe, und der ſtarke Mann zitterte am ganzen Körper. Da fühlte er ſeine Rechte ergrißke en, die Paſtor ſah ihn unter Tränen lächelnd an und dri ickte ſeine Handz! der anderen Seite aber lehnte ſich Mutter Miehling an ihn und ſchluchzte ganz vernehmlich: „O Vadding, unſere Marta!“ Da ſchwand auch der letzte Reſt von Trotz und Groll 8 und langſam rollten 275 große 85 und neugierg blickten die der noch wie betäubt von dem allen in der 2 aß. 2 die Paſtorin ergriff ſeinen Arm und führte n und ſeine Frau ſchnell in die kleine Seitenkapelle, wo Marka mit dem Paſtor wartete. Leichenblaß ſtand ſie da und ſah mit bangen Augen den Eintretenden entgegen. Als ſie ihren Bater er⸗ blickte, 0 ein 19 8 ihre d mit 1 — Dom Waren⸗ und Produftenmarkt. (Von unſerem Korreſpondenken.) 4 5 8 In der Berichtswoche, umfaſſend die Zeit vom.—9. Dez., hat die Geſamtſituation auf dem Weltmarkt für Ge⸗ treide eine weſentliche Befeſtigung erfahren. hierzu gaben hauptſächlich die anfangs der B Argentinien eingelaufenen Berichte über Ernt en, verurſacht durch Froſt⸗ und Regenwetter. Eine ſtarke Hauſſe ging ſpeziell von den amerikaniſchen Börſen aus, woſelbſt die Nachricht ver⸗ breitet wurde, daß inſolge der ungünſtigen Witterung 10 Proz. der argentiniſchen Ernte verloren ſei. Ende der Woche iſt aber die Stimmung wieder etwas ruhiger, da dieſe letztere Nachricht widerrufen und gekabelt wurde, daß der Ernteausfall nur etwa 5 Prozent betragen dürfte. Die Wertbeſſerungen an den amerika⸗ niſchen Börſen belaufen ſich in Newyork für Lokoweizen auf 498 Cts., während Maiweizen ſowohl in Newyork wie auch in Chicago nur mit einer Beſſerung von 2½ Ets. aus der Woche hervorgeht. An unſeren ſüddeutſchen Märkten war die Tendenz in Uebereinſtimmung mit der Feſtigkeit am Weltmarkte, gleich⸗ falls feſt; doch zögerte man, der Hauſſebewegung zu folgen. Die Umſätze hielten ſich daher bei uns in mäßigen Grenzen. In Weizen auf Abladung wurde faſt nichts unternommen. Die Ab⸗ ſchlüſſe, die vollzogen wurden, beziehen ſich meiſt auf Ware, die an den Seehäfen disponibel oder fällig iſt. In Rotterdam fällige Ulkaweizen 9 Pud 30/35 erlöſten M. 169, 10 Pud M. 170 und 10 Pud 5/10 M. 172 per Tonne Eif Rotterdam. 10 Pud 5/10 Azima waren zu M. 181 und 10 Pud 10/15 Azima ſchwim⸗ mend zu M. 182 per Tonne Cif Rotterdam offeriert. Die For⸗ derungen für neue Laplataweizen ſtellten ſich per Jan.⸗Febr.⸗ Verſchiffung auf M. 169.50—171 und p. Februar⸗März⸗Abladung auf M. 168.50—170 per Tonne, Eif Rotterdam; doch kamen darin faſt keine Abſchlüſſe zuſtande. Im Waggongeſchäft blieb es ber⸗ hältnismäßig ſtill und es wurden nur die notwendigſten Käufe und zwar zu ungefähr letztwöchigen Preiſen abgeſchloſſen. Rog⸗ gen iſt in geringer Ware nach wie vor ſchwer verkäuflich, aber guch beſſere Ware iſt infolge des ſchleppenden Mehlabſatzes nur wenig gefragt. Die Preiſe für dieſen Artikel ſind unverändert. Braugerſte hatte auch in dieſer Woche wieder ruhigen Ver⸗ kehr. Es fanden nur einige Partien feine Qualitäten Aufnahme, während geringe und mittlere Sorten faſt unverkäuflich ſind. Märker Gerſte war zu M. 178—192, kujaviſche zu M. 175—190 und öſterreichiſche zu M. 200—225 per Tonne Eif Rotterdam offeriert. Die Preiſe für pfälziſche oder rheinheſſiſche Gerſte ſtellen ſich auf M. 165—175 per Tonne je nach Qualität franko Stationen. Futtergerſte war von Rußland feſter gehalten; indes blieben auch in dieſem Artikel die Umſätze beſchränkt. Für 59/60 Kg. ſchwere ruſſiſche Gerſte per Dezember⸗Abladung wurde M. 105 und per Januar⸗April M. 111—111.50 Eif Rotterdam gefordert. In Mannheim disponible Gerſte erlöſte M. 126.50 bis 130 per Tonne bahnfrei Mannheim. Hafer lag im all⸗ gemeinen etwas feſter bei ſchleppendem Verkehr. Den Anlaß hierzu bot das vermehrte Inlandsangebot. Im Eifgeſchäft wur⸗ den nur einige Offerten Laplatahafer per Januar⸗Februar⸗Ver⸗ ſchiffung 46/47 Kg. ſchwer zu M. 106.50 und 47/48 Kg. zu M. 107 per Tonne Eif Rotterdam akzeptiert. Ferner wurde etwas Libau⸗ hafer 47/48 Kg. per Dezember⸗Januar⸗Abladung zu M. 108.50 bis 109 per Tonne Eif Rotterdam erworben. In Maunheim disponibler ruſſiſcher Hafer erlöſte M. 172.50.—180 und Laplata M. 165—167.50 per Tonne bahnfrei Mannheim. Inlandshafer war je nach Qualität zu M. 160—167.50 per Tonne frei Waggon Mannheim käuflich. Mais hatte weiter feſten Markt. Das Kaufbedürfnis iſt aber klein und der Konſum nimmt nur die notwendigſten Deckungen vor. Die Forderungen für ſchwimmen⸗ den Laplatamais lauten höher und ſtellen ſich auf M. 121—121.50 per Tonne Cif Rotterdam. In anderen Provenienzen iſt faſt nichts offeriert. In Mannheim disponibler Platamais ging zu M. 160—162.50 per Tonne frei Waggon Mannheim in andere Hände über. Die Notierungen ſtellen ſich an den folgenden Ge⸗ treidemärkten: Die Anregung erichtswoche aus 75 .12../12 Diff. Weizen: New⸗Nork loco neue Ernte ots 116% 1217 +4˙/5 Mai 112% 1157½ +25 Chicago Mai„ 105% 108¼ +2³ Buenos⸗Ayres ctos. Jan, pap..40.55 +0.15 Liverpool März su 7/80/ 7791/— 7 Budapeſt April Kr. 13.88 13.79—.04 Paris Jan./April Fr. 238.50 241.— +2.50 Berlin Mai M. 21650 2217.50.— Mannheim Pfälzer loko„ 223 75 224.50 4+0.75 Roggen: Chicago loco ets 72½ 7⁵ +2*⁴ 2 Dezbr. 28 76— Paris Jan. April Fr. 166.— 164.——.— Berlin Mar M. 178 75 174.— + 25 Mannheim Pfälzer loko 170— 167.50—250 Hafer: Chicagos Mai cts 42˙ß 42¹50— 7 Paris Jan,/April Fr. 176.——.—— Berlin Mai M. 60.50 160.25—.25 Mannheim badiſch. loko„ 163.75 163 75— Mais: New⸗York Mai ets 69½ 70¼ 1 Chicago ai 62˙54 +175 Berlin Mat M.—.—— Mannßbeim Laplata oko„ 162.50 162.50— ——— Handelsderichte. Börſen⸗Wochenbericht. Frankfurt a. M,, den 11. Dezember. Im Gegenſatz unſeres letzten Wochenberichtes kann von einer beſonderen Belebung des Geſchäfts nur mit wenigen Ausnahmen die Rede ſein. Die Tendenz im allgemeinen iſt eine weitere feſte. Die Umſätze geſtalteten ſich jedoch ſchwerfälliger, da ſich nur in einzelnen Spezialwerten die Spekulation beteiligte. Die Vorbe⸗ reitungen zum Jahreswechſel werden von der Börſe diesmal ſchon frühzeitig eingeleitet, wie ſich aus der Haltung der leßzten Tage ergibt. Verfolgt man aber die auswärtigen Märkte. ſo wäre eigentlich ein Grund zu einer ſolchen Zurückhaltung hinfällig. Mit ganz kurzen Unterbrechungen war die Newyorker Börſe diesmal recht zuverſichtlich veranlagt. Einmal fand die Lage des Geld⸗ marktes eine günſtige Beurteilung, wiewohl der Bankausweis nicht beſonders gut ausfiel. Außerdem boten die Betriebsausweiſe einzelner Bahnen eine Anregung. Das Bekanntwerden der Taft⸗ ſchen Botſchaft, welche von den befürchteten Drohungen gegen die Truſt nichts enthält, machte nicht nur an der Newyhorker, ſondern auch an der hieſigen Börſe guten Eindruck. In London harte man bereits in voriger Woche eine Ermäßigung des Diskontſatzes er⸗ wartet, doch wurde das Erhoffte erſt in dieſer Woche erfüllt. Das engliſche Inſtitut hatte nach Maßgabe des vorwöchigen Status allein keinen Grund den hohen Diskont von 5 Prozent beizubehal⸗ ten. Wenn es ihn trotzdem mit Rückſicht auf die finanzpontiſche Lage Großbritanniens nicht verließ, ſo war es für Deutſchland nur angenehm, da auf dieſe Weiſe Mittel floſſen. Im Gegenteil vird auf dieſe Art einerſeits die internationale Spekulation in Waren und Effekten in ſehr erwünſchter Weiſe zur Vorſicht ge⸗ mahnt, wie dadurch andererſeits der überſeeiſche Goldbegehr zum Nutzen des geſamten europäiſchen Geldmarktes in möglichſt engen Schranken verwieſen wird. Einen Grund zur Klage hat die dies⸗ ſeitige Geſchäftswelt im Uebrigen auch deshalb nicht, als der offene Geldmarkt in der City, der hohen Bankrate zum Trotz immer bil⸗ liger wurde. Die Herabſetzung der Rate um ½ Prozent von 5 Prozent auf 4½ Prozent hat guten Eindruck hinterlaſſen. Der Sprozentige Diskont hat eben glänzend ſeine Schuldigkeit getan und kann deshalb verlaſſen werden. Seine hauptſächlichſte Wirkung hat ja bekanntlich einerſeits in der Abwendung von Goldnachfrage von London, andererſeits im Heranziehen großer Summen Goldes durch die Bank von England beſtanden. Die Leiter der Bank hat⸗ ten von einer Ermäßigung abgeſehen, angeſichts der Ungewißheit, die durch die Verwerfung des engliſchen Budgets durch die Lords auch auf dem Geldmarkte hervorgerufen worden waren. In⸗ zwiſchen hat die Lage eine ruhigere Beurteilung erfahren, was dazu führte, daß auf dem Londoner Geldmarkte die Geldflüſſigkeit ſich noch ſchärfer ausprägte und die Raten abſchwächte, wozu namentlich beitrug, daß die Privatdiskonteure lebhaftere Nachfrage nach Diskonten zeigten. Deshalb konnten ſich die Regenten der Bank leichter zu einer Diskontherabſetzung entſchließen, die ſie um ½ Prozent auf 4½ Prozent vornahmen. Bemerkenswert iſt immerhin der Zeitpunkt der Ermäßigung, die ſich kurz vor den vermehrten Anforderungen für das Weihnachtsfeſt und für den Jahreswechſel vollzieht. Aber nachdem der Privatdiskont in Lon⸗ don bis 37½ Prozent zurückgefallen war und ſomit namhaft unter der ſeitherigen offiziellen Rate ſich bewegte, konnte die Bank nicht gut lange mehr mit einer Lockerung der Diskontſchraube zögern, wollte ſie nicht die Kontrolle über den Geldmarkt einbüßen. Und ſie konnte umſo unbedenklicher mit einer Diskontherabſetzung vor⸗ gehen, als die Wechſelkurſe ſich zugunſten von England richteten und der Goldzufluß der Bank von England neuerdings einſetzte. Der Status der Reichsbank iſt als relativ gut zu bezeichnen. Befriedigend iſt vor allem die ſtarke Erleichterung des Wechſelkontos, dagegen wurde die Bank durch das Reich neuerdings in Anſpruch genommen. Obwohl das Inſtitut in der verfloſſenen Woche unter der Hand Reichsſchatzſcheine begab, hat der Effekten⸗ beſitz eine Zunahme um 15,11(i. V. 21,93) Millionen Mark er⸗ fahren. Gleichzeitig wurden von den Depoſiteneinlagen 25,74 li. V. 8,75) Millionen Mark zurückgezogen. Der Metallbeſtand ver⸗ mindepte ſich infolgedeſſen um 18,71(i. V. 23,97] Millionen Mark, wovon 10,62 Millionen Mark auf Gold entfallen. Der Noten⸗ umlauf ging um 32,14(i. V. 31,15) Millionen Mark zurück. Der teuerpflichtige Berrag des Notenumlaufs hat ſich dadurch von 69 Millionen Mark, in der Vorwoche auf 47,62 Millionen Mark er⸗ mäßigt. Es hat ſich mithin eine Beſſerung von 21/39 Millionen Mark ergeben, gegen 12,59 Millionen Mark im Vorjahre; damals verfügte die Reichsbank am 7. Dezember über eine ſteuerfreie Notenreſerve von 99/04 Millionen Mark, während ſie ſich vor 2 Jahren mit 208,51 Millionen Mark in der Nolenſteuer befand. Der hieſige Privatdiskont erfuhr eine Verſteifung bis 14 Prozent und ſchloß 498 Prozent, wobei die Käufer eine gewiſſe Zurück⸗ haltung beobachteten. Tägliches Geld blieb reichlich angeboten. Auf dem Gebiete der Induſtriepapiere, welche einen beſonders feſten Charakter aufweiſen, lagen verhältnismäßig nur gute Nachrichten vor. Wir erwähnen bei lebhaftem Geſchäft Elek⸗ trizitätsaktien, im Anſchluß der Mitteilungen über die Ausſichten für das laufende Geſchäftsjahr bei der Allgemeinen Elektrizitäts⸗ Geſellſchaft Berlin. Aus dem Bericht iſt hauptſächlich die gute Be⸗ ſchäftigung anzuführen. Wenn im laufenden Jahre die Aufträge weiter ſo eingehen, wie in ſeinem Anfang, wird der Auftrags⸗ beſtand dem vorjährigen bald überholen. Einſchließlich des bis 31. Oktober ds. Is. erzielten Umſatzes betrug der Auftragsbeſtand an dieſem Tage 253 Millionen Mark(zur gleichen Vorjahrszeit 257 Millionen Mark). Das geringe Minus erklärt ſich aus dem Fort⸗ fall des Reſtes an Hochkonjunktur⸗Ordres ſowie von Aufträgen der Berliner Elektrizitätswerke, die bis auf weiteres ihre Bau⸗ tätigkeit einſchränkten. Wenn nicht unvorhergeſehenes ſich ereig⸗ net, kann die..G. da ſie voll beſchäftigt iſt, dem Ergebnis fitr 1909/10 mit Vertrauen entgegenſehen. Außer Ediſon, welche den Kurs über 270 überſchritten, zeigen auch die übrigen Werte dieſes Marktes weſentlich feſte Haltung. Siemens Halske, Schuckert, Bergmann, Licht und Kraft ſowie Deutſch⸗Ueberſee wurden lebhaft gehandelt. Auf dem Montanmarkte iſt der Börſe eine kleine Ent⸗ täuſchung nicht erſpart geblieben. Wie bekannt hat das Kohlen⸗ Syndikat die Preiſe verſchiedener Sorten Koks und Briletts herab⸗ geſetzt. Der Jahresbericht der Düſſeldorfer Montanbörſe läßt in ſeinem Ueberblick auch noch manches zu wünſchen übrig. Im Kohlenbergbau ſind die Erwartungen einer beſſeren Geſchäftslage noch nicht in gleichem Maße, wie in der Eiſeninduſtrie in Erfül⸗ lung gegangen. Es war nicht zu vermeiden, daß die Lager weiter weſentlich angefüllt werden mußten, zumal die Verbraucher nicht nur wegen der damals höchſt ungeklärten politiſchen und wirt⸗ ſchaftlichen Lage, ſondern auch in Erwartung der mit dem 1. April eintretenden Preisermäßigen ihrer Bezüge im erſten Jahresvier⸗ tel ſo ſehr wie irgend möglich einſchränkten. Die Belebung in der Eiſeninduſtrie hat alsdann ihre Rückwirkung auf den Kohlen⸗ und Koksabſatz nicht verfehlt, ſodaß im 4. Quartal die Kolseinſchrän⸗ kung um 5 Prozent niedriger bemeſſen werden konnke. Auf dem Kohlenkuxenmarkte herrſchte in den erſten Monaten des Jahres größte Geſchäftsſtille. Die über den Kohlenbergbau vorliegenden ungünſtigen Nachrichten und die ſchlechten Quartalsausweiſe, wo⸗ durch einige Zechen gezwungen wurden, eine Minderung ihrer Ausbeute vorzunehmen, waren nicht dazu angetan, neue Käufer an den Markt zu locken. Andererſeits waren die Beſitzer namentlich der ſchweren Kohlenwerte wenig geneigt, ihre Kuxe zu veräußern. Schon ſeit einigen Jahren kann man die Beobachtung machen, daß in den Kohlenkuxen ein Beſitzwechſel in kapitalkräftige Hände ſtattfindet, der den Werten die Umfatzmöglichkeit nimmt und die eigentliche Spekulation immer mehr ausſchaltet. Die Umſätze be⸗ wegten ſich während der erſten Hälfte des Jahres in den engſten Grenzen. Mit neuen, und zwar größeren man dem kommenden Jahr entgegen. Die beſtehende Geld⸗ teuerung hat freilich ſchon wieder manche Befürchtungen aufkeimen laſfen. Geht man aber ihren Gründen nach, ſo muß man doch ſagen: ſo wenig erfreulich ſie auch iſt, ſo iſt ſie doch nicht beun⸗ ruhigend, weil beſtimmte vorübergehende Anläſſe für ſie vorlagen. Schon beginnt ſich ja die Geldſpannung auch wieder zu löſen. An⸗ dererſeits aber geht doch die Induſtrie mit Zuverſicht und feſter Stimmung, die ſich auch auf tatſächliche Unterlagen zu ſtützen ver⸗ mögen— es ſei nur an den neuen Vertrag des Stkahlwerksverban⸗ des mit der preußiſch⸗heſſiſchen Eiſenbahnverwaltung erinnert— dem neuen Jahr entgegen, ſodaß auch die Börſe mit Vertrauen in die Zukunft zu blicken vermag. Montanpapiere lagen ruhiger, haben aber den Kursſtand bis Schluß der Woche nach vorüber⸗ Erwartungen ſieht kulation hat ſich zu neuem Eingreifen hinreißen laſſen, ſondern gehender Abſchwächung gut beſeſtigt. Phönix, Deutſch⸗Luxembur⸗ ger, Gelſenkirchen und Bochumer bleiben weiter bevorzugt. Auffallend ſtill lag der Bankenmarkt. Die Kursverände⸗ rungen auf dieſem Gebiete ſind verhältnismäßig ſehr gering. Von unſeren leitenden Banken ſind hervorzuheben: Deutſche Bank, Berliner Handelsgeſellſchaft und Dresdner Bank, welche als be⸗ vorzugter aus dem Markte gingen. Oeſterreichiſche Banken zeigen durchweg behauptete Tendenz. Auch auf dem Markte der Trans⸗ portwerte war zumeiſt günſtige Dispoſition zu beobachten. Leb⸗ haftes Intereſſe beſtand für die Aktien der Großen Berliner Straßenbahn. Schantung Eiſenbahn waren lebhaft begehrt und ſteigend, büßten aber im Kurſe wieder ein. Amerikaniſche Werte ruhig und gut behauptet. Bei feſter Tendenz ſind Pennſylvanien⸗ Bahn zu erwähnen. Oeſterreichiſche Bahnen ſehr ſtill. Auch der Fondsmarkt hat im Laufe dieſer Woche per⸗ hältnismäßig wenig Kursveränderungen gebracht. Heimiſche Werte zeigen gut behauptete Haltung. Von ausländiſchen er⸗ wähnen wir bei etwas lebhafterer Nachfrage wiederum Ruſſen⸗ werte, welche von Seiten des Privatpublikums willig Käufer fin⸗ det. Auch Portugieſen lagen feſt. Von ausländiſchen Werten ſind zu erwähnen Mexikaner, Serben, Argentinier bei feſter Tendenz. Auf den Gebieten der Prioritäten, ſowie Stadtanleihen und Pfandbriefen ſind bemerkenswerte Kursveränderungen nicht zu verzeichnen. Die überraſchend gekommene Ermäßigung des engliſchen Diskontſatzes bildete an der Freitagsbörſe den Ausgangspunkt für die Erholung der Kurſe nach den letzttägigen Abſchwächungen. Er⸗ freulich war es wiederum zu ſehen, daß ſich beſonders eine erneute Nachfrage auf dem Markt der Induſtrie⸗Caſſapapiere bemerkbar machte. Wir erwähnen vor Allem wiederum Elektrizitätsaktien. Von chemiſchen Werten ſteigerten ſich Gold⸗ und Silberſcheide⸗ anſtalt über 10 Prozent. Von weiteren Induſtriewerten erwähnen wir Gummiwarenfabrik Peter bei lebhafter Nachfrage und ſteigen⸗ der Tendenz. Nicht nur chemiſche Aktien, welche ſich beſonderer Beliebtheit erfreuten, ſondern auch Maſchinenfabriken, beſonders Mönus ſchließen bei ſehr feſter Tendenz. Der Bankenmarkt da⸗ gegen nimmt weiter ſchwerfällige Haltung ein, Diskonto⸗Komman⸗ dit ſchwächten ſich wiederum ab. An der Abendbörſe machte ſich hei ſtillem Geſchäft eine leichte Abſchwächung in Montanwerken be⸗ merkbar, während ſich die übrigen Märkte gut behaupten konnten⸗ Die Börſenwoche ſchloß bei ruhigem Geſchäfte, aber feſter Tenn⸗ denz. Privatdiskont 496 Prozent. Marktbericht der Deutſchen Staerke⸗Verkaufsgenoſſenſchaft, E. G. m. b. H. über Kartoffel⸗Fabrikate. Mannheim, Berlin, Magdeburg. In der abgelaufenen Woche war das Geſchäft wenig led⸗ haft und die Umſätze minimal bei relativ feſter Grundtendenz und ohne weſentliche Veränderung der beſtehenden Werk⸗ verhältniſſe. Das Angebot für prompte Abnahme iſt allerdings etwas reichlicher wie ſeit längerer Zeit, doch iſt dieſer Umſtand wohl hauptſächlich mit der bevorſtehenden Jahreswende und den dazu benötigten flüſſigen Mitteln in Verbindung zu bringen. Im übrigen ſind die heutigen Preiſe aller Kartoffelfabrikate gegenüber den Produktionskoſten derſelben derart bemeſſen, daß an eine größere Verbilligung wohl überhaupt kaum zu denken ſein dürfte. Das Ausland verhält ſich weiter vollkommen reſerviert und ſind weitere Ordres von dort kaum vor Frühjahr zu er⸗ warten. Erfreulich iſt, daß die Transportverhältniſſe auf den Binnengewäſſern ſich wieder derart gebeſſert haben, daß Verladungen noch vor Eintritt des Winters wieder im volle Umfange aufgenommen werden konnten. In feuchter Stärke blieben die Umſätze nur unbedeutend. Hamburger Zuckermarkt. Driginalbericht des„Maunheimer General⸗Anzeigers“ Die Preisſteigerung an unſerem Markte hat im verfloſſenen Berichtsmonat weitere Fortſchritte gemacht. Nicht nur die Spe⸗ es war hauptſächlich die gute Bedarfsfrage, die fortwährend neue Anregung in den Markt brachte. Die Raffinerien, die anſcheinend ſchlecht verſorgt geweſen ſind, haben große Poſten aus dem Markf genommen, während andererſeits das Angebot aus erſter Hand kaum jemals drängend und drückend war. Die Fabriken haben an ihrer Taktik, nur in feſten und ſteigenden Märkten zu verkau⸗ fen, ſehr zu ihrem Vorteil feſtgehalten. Der Preisſtand hat ſich um ungefähr 90 Pfg. per 50 Kg. für die Termine der laufenden Ernte gehoben, auch neue Campagne hat um etwa 35 Pfg. per 50 Kg. angezogen. Den gegenwärtigen Preisſtand hatte der Artikel Zucker zulegt während der berühmten Campagne 1904—05, als eine durch ſtarke Trockenheit hervorgerufene europäiſche Mißernte einen wilden Hauſſetaumel hervorrief, der ein Ende mit Schrecken nahm. Dro dem nun in der laufenden Campagne von einer Mißernte in Europa nicht geſprochen werden kann, unterſcheidet ſich die au⸗ fende Campagne unſerer Anſicht nach in manchem zu ihrem Vor⸗ teil von ihrer berühmten Vorgängerin. In erſter Linie befinden ſich nicht wie damals große Hauſſeverbindlichkeiten in unzähligen ſchwachen Händen, abgeſehen von zwei gewaltigen Hauſſepoſitiv⸗ nen, die ſich damals in anſcheinend kapitalkräftigen Händen befan⸗ den, die aber ſpäter ein unrühmliches Ende gefunden haben ſon⸗ dern die Verbindlichkeiten ſind in dieſem Jahre weniger bedeu⸗ tend und befinden ſich weniger in den Händen der Outſide⸗Speku⸗ lation, während ein ſehr bedeutendes Hauſſe⸗Engagement von einer einzigen ſehr zielbewußten Hand gehalten wird. Außerdem be⸗ ſleht in dieſem Jahre ein beachtenswertes Gegengewicht gegen die laufenden Hauſſeverbindlichkeiten in erſter Linie in dem ſehr auf nahmefähigen Konſum, und allerdings zu einem weniger großen Teil auch in den beſtehenden Baiſſeverbindlichkeiten. Auf die glänzende ſtatiſtiſche Lage haben wir immer wieder hingewieſen und dieſe bleibt weiter beſtehen. Die zweite Fabrikanten⸗Umfrage hat, wie allgemein erwartet wurde, eine Berichtigung nach oben erfahren, doch hat dieſe unbe⸗ deutende Schätzungserhöhung nicht nur keinen Eindruck auf den Markt gemacht, ſondern namentlich in England, zu neuen Käufen angeregt Bewegt ſich dieſe Schätzung doch noch immer um mehr als 500.000 tons unter der vorjährigen Erzeugung von.517000 tons. Wir haben ſtets mit einem Ausfall in der europäiſchen Ru⸗ benzucker⸗Erzeugung gerechnet und dieſen in unſerem letzten Mo⸗ natsbericht auf etwa 250.000 tons geſchätzt. Nach den bisherigen Erzeugungsergebniſſen werden wir wohl mit einem Ausfall Europa von 300 bis 400.000 tons zu rechnen haben. Dieſem A fall ſteht jedoch die Erwartung einer um etwa 350.000 lons grö⸗ ßeren Rohrzucker⸗Erzeugung gegenüber, an welcher in erſter Linſe Suba mit einer vorlͤufig allerdings nur geſchätzten Mehr⸗Erzeu⸗ gung von mindeſtens 200.000 tons gegenüber der vorjährigen Re⸗ Kurd⸗Ernte beteiligt iſt. Ob die recht optimiſtiſch beurteilten Kolonial⸗Ernten halten werden, was ſie heute verſprechen, das iſt eine andere Frage und ihre Löſung iſt für die weitere Preisgeſtaltung zweifellos von größter Wichtigleit. In den gegenwärtigen Preiſen iſt natürlich Vieles diskontiert. Bleibt der Konſum weiter als guter Käufer im Markte, dann iſt eine weitere Steigerung zu gewärtigen, während größere Gewinn⸗ Realiſationen, die in wenig aufnahmefähige Märkte kommen, empfindliche Abſchwächungen herbeiführen können. Große Schwan⸗ zungen werden in der nächſten Zeit unſerer Anſicht nach an der Tagesordnung ſein. Einen poſitiven Rat zu erteilen, wagen wir momentan nicht, was die laufende Ernte betrifft. Dagegen ſehen wir bei geringem Riſiko gute Chancen in Käufen von Zucker neuer Exrnte. Es muß den im Laufe der Jahre in jeder Be⸗ ziehung veränderten Verhältniſſen Rechnung getragen werden. Die Lohnverhältniſſe ſind andere geworden, brauch nimmt 1 der Ver mit dem allgemeinen Wohlſtand ſtändig zu und die Gefahr eines erheblichen Mehranbaues erſcheint im Hinblick auf die ſehr hohen Getreidepreiſe allgemein nicht groß. Jedenfalls dürfen wir auf ſehr günſtige ſtatiſtiſche Verhältniſſe auch zum Beginn der kom⸗ menden Campagne rechnen. Hamburger Kaffeemarzt. Driginalbericht des„Mannheimer General⸗Aazeigers“). Die rückläufige Bewegung in den erſten Novembertagen, her⸗ borgerufen durch eine Kabelnachricht der Herren Naumann Gepp U. Co., Santos, daß ſich die Ernteausſichten fürr 1910—11 ge⸗ heſſert hätten, wurde ſehr bald überwunden, als von Santos ſtatt Riedrigerer, höhere Forderungen eintrafen und von anderen Sei⸗ en wiederholt verſichert wurde, daß in den Ernteausſichten keine Beſſerung eingetreten wäre. Auch im weiteren Verlaufe blieb die Haltung des Marktes ſtetig, obgleich Braſilien zeitweiſe eine ge⸗ wiſſe Nachgiebigkeit zeigte. Man erklärte dieſe Nachgiebigkeit da⸗ mit, daß ſich einige Santoshäuſer reichlich Ware vorgekauft hätten, und dieſe nun vor Erreichung des Exportlimits und der beſchränk⸗ len Verfrachtungs⸗Gelegenheit wegen abzuſtoßen verſuchten. Ein anderer Grund für die billigeren Coſtfrachtofferten war umſo weniger zu finden, als von den Herren Theodor Wille u. Co. eine Schätzung veröfſentlicht wurde von—8½ Millionen Sack für die nächſte Santos⸗Ernte und 2½—294 Millionen Sack für die ächſte Rio⸗Ernte mit dem Hinzufügen, daß dieſe Zahlen das Mazimum bedeuteten. Eine Stütze für den Markt war außerdem das große Decouvert in Dezemberlieferung, das ſich bei der Un⸗ Möglichkeit, die verkaufte Ware ohne Verluſt anzudienen, zu Rück⸗ käufen gezwungen ſah. In den letzten Tagen ſind wir vom höchſten Stande während der letzten vier, Wochen wieder ca. ½ Pfg. zurückgegangen, no⸗ Reren aber heute immer noch—1½ Pfg. über den Kurſen am Tage unſeres letzten Berichtes. In der Zwiſchenzeit haben die Coſtfrachtofferten vollſtändig gufgehört und man kann ſich heute kein Bild machen, was eigent⸗ lich werden wird, wenn die für den diesjährigen Export zugelaſſe⸗ nen 9½ Millionen Sack Santos⸗Kaffee exportiert ſind,. Nach den Ablieferungen in den Konſumländern zu urteilen, iſt von einer knappen Verſorgung zwar nicht zu reden, immerhin ſollen die jetzigen Vorräte bis in den Auguſt n. Is. hinein den Konſum decken, ein Umſtand, der wohl in Erwägung gezogen werden muß, denn wenn es auch mpmentan ausſieht, als ob alle Welt genügend Koſfee habe, wird ſich die allmähliche Abnahme der Vorräte um⸗ ſomehr fühlbar machen, als eine teilweiſe Erſetzung durch neue Importe unmöglich iſt und wir uns immer mehr der nächſten Erute nähern, die, wie oben geſagt, quantitativ den Anſprüchen des Konſums nicht genügen wird. Seit dem 3. Dezember ſind Gerüchte im Umlauf, daß das Verkaufskomitee der Valoriſation in dieſem Monat zuſammenkreten werde, um über Ankauf des in Deuiſchland untergebrachten Teiles der Valoriſations⸗Anleihe und über Aufhebung des Exportlimits zu beraten. Wir erwähnen dieſes Gerücht nur der Vollſtändigkeit halber. Es iſt nach unſerer An⸗ ſicht vollſtändig ausgeſchloſſen, daß nach den ſtrikten Erklärungen des Finanz⸗Konſortiums on den Bedingungen der Anleihe ge⸗ külttelt wird. Im Ueberigen iſt es ziemlich unklar, wie ſich der Arheber des Gerüchtes den Rückkauf vorgeſtellt hat. Es wird zar Leute geben, die ihr Papier zu pari losſchlagen, andererſeits wird es aber auch Viele geben, denen es gar nicht einfällt zu ver⸗ kanfen und ein Mittel, dieſe Leute zum Verkauf zu zwingen, gibt 13 hicht. Wir halten nach wie vor Kaffee beruſen, einem höheren Wertſtande zuzuſtreben und empfehlen deshalb, jeden rubigen Markt zu Käufen zu benutzen. Chile⸗Salpeter. (Driginalbericht des Mannheimer General⸗Anzeigers.) In dem verfloſſenen Berichtsabſchnitte haben die Beſtrebun⸗ gen, Preiſe weiter herabzudrücken, zwar angehalten, der Erfolg ſſt jedoch ausgeblieben, und wenn auch Preisbeſſerungen von Be⸗ deutung nicht zu verzeichnen ſind, ſo hat der Verlauf des Marktes Ddoch deutlich bewieſen, daß in heutigen Preiſen die belannten Bgiſſemomente reichlich distontiert ſind und es nur eines An⸗ dioßes bedarf, um eine ſtarle Hauſſe hervorzurufen. Wie groß die Aufnahmeföhigkeit iſt, hat die Tatſache bewieſen, daß ſich ſofort Hände fanden, die Reſtbeſtände des Pools aufzunehmen, als dieſer Kur Miene machte zu verkaufen, und daß der Markt durch dieſe Verkäufe von 640.000 Zentner nicht die geringſte Abſchwächung erfſuhr. Neuerdings benutzen die Baiſſiers als Argument für ihre Behauptungen die großen Abladezahlen von 249 000 tons im Mo⸗ nat November. Wie die Staliſtik zeigt, haben wir heute ein Plus im ſichtbaren Vorrat von 100 000 tons, d. h. alſo nicht mehr als der Konſum pro Jahr zunimmt. Hierzu kommt, daß vergangenes Jahr die Abladungen der Weſtküſte nach Curopa während der Monate Dezember, Januar und Februar überaus groß waren und man deshalb annehmen kann, daß in dieſer Soiſon während der nächſten drei Monate von dem bisherigen Plus ein großer Teil wieder berſchwinden wird. Sollte unter dem Eindrucke der No⸗ emberzahlen eine Abſchwächung erfolgen, empfehlen wir dringend, dieſe zu neuen Käufen auszunutzen. Baumwolle. (Wochenbericht von Hornby Hemelrpt u. Co., Baumwollmäkler in Liverpool.) (Die Firma macht keine Termingeſchäfte für ihre eigene Reechnung.) Der Markt war während der letzten paar Tage ruhig, aber ſtetig ſteigend und wir ſind wiederum in der Nähe der allerhöchſten Preiſe, welche wir ſeit Beginn dieſer Saiſon geſehen haben Die Zufuhren fahren fort abzunehmen und die Sicht gebrachte Baumwolle iſt um ca. 780 000 Vallen als letztes Jahr. Die Spinnerentnahmen ſind ver⸗ Hälinismäßig groß krotz der troſtloſen Induſtrielage. Die heute veröffentlichte Schätzung des Cenſus Ginners Bureau, wonach bis zum 1. Dezember a. c. 8 878 000 Ballen entkörnt worden ſind, wird im Markte als hauſſegünſtig an⸗ geſehen. Laut dieſem Berichte ſind während der Periode vom 14. Nobember bis 1. Dezember bloß 769 000 Ballen ent⸗ körnt worden gegen 2 380 000 Ballen um die gleiche Periode im Vorjahre, 1042 000 B. in der Saiſon 1907—08, 1 466 000 Ballen in der Saiſon 1906—07. Die Bureau⸗Ernteſchätzung iſt am 10. ds. fällig und die vorſtehende Entkörnungsziffer deutet auf eine niedrige Bureanziffer hin. Ruſſiſcher Getreidemarktbericht. (Driginalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeiger) * Odeſſa, 7. Dez. Das Wetter iſt im ollgemeinen in Rußland winterlich geworden und im Norden, Polen u. Mittelrußland ſind ſchwere Schneemaſſen niedergegangen, gefolgt von Froſt. Auch im Azow herrſcht Froſt, wogegen von der Krim mildes, weiches Wetter gemeldet wird. Im allgemeinen lauten die Berichte über die Winterſaaten günſtiger, obgleich von manchen Plätzen doch Befürchtungen wegen des ſchwachen Zuſtandes der Winter⸗ ſaaten kommen und in der Krim wegen des zu üppigen Wachstums der frühen Saaten. Der Schluß der Schiffahrt im Azow wird täglich erwartet und in Kronſtadt iſt der Hafen vollkommen vom Eis blockiert und die Schiffahrt eingeſtellt. Die Vorräte in den Häfen des Azow ſind faſt geräumt, nur einige Häfen haben noch kleine Poſten behalten; andererſeits ſind die Vorräte in den Häfen des Schwarzen Meeres bedeutend und Nikolajeff meldet große Zufuhren. Viele Eiſenbahnſtationen im Innern ſind ſo voll von Getreide, daß ſie für weitere Aufnahmen ge⸗ ſchloſſen wurden, bis wieder Luft geſchafft iſt. Die Märkte ſind allgemein ruhig und Verkäufer halten immer noch zu⸗ rück. Die Landleute ſind wenig befriedigt von den jetzigen Preiſen und hoffen im Frühjahr mehr Geld für ihre Produkte zu erhalten. Wir perſönlich ſind nicht dieſer Anſicht und fürchten, daß das Gegenteil eintritt. Der Konſum in Deutſchland deckt ſeinen geringen Bedarf in inländiſcher Ware, ſodaß das Importbedürfnis für ausländiſchen Weizen ein kleines iſt. Die Importeure halten ſich daher äußerſt reſerviert. Die Nachrichten aus Auſtralien und Indien lauten weiter günſtig. Wenn auch von Argentinien verſchiedentlich Gerüchte in Um⸗ lauf geſetzt ſind, daß teils Regen, teils Heuſchrecken und ſonſtige andere Ereigniſſe der Ernte geſchadet hätten, und man kaum mehr für den Export erwarten dürfte, als in der letzten Saiſon, ſo iſt das Angebot dieſes Landes in letzter Zeit doch ſtärker geworden, denn erſte Laplata⸗Häuſer ſind zu Verkäufen geneigt, und aus dieſem Grunde ermäßigen ſich die Preiſe. In Europa werden die im Januuar und Februar ein⸗ ſetzenden großen Taplata⸗Verſchiffungen kaum verfehlen, einen Druck auf das jetzige Preisniveau auszuüben. Die Ab⸗ ladungen von Rußland waren auch in der letzten Woche be⸗ deutend und Nikolajeff wird während der nächſten Wochen von ſeinem großen Vorrat ſchon Poſten abzuſtoßen ſuchen. Weizen: Südrußland bleibt noch immer reſerviert und Odeſſa hat von ſeinem Weizenlager noch nichts ver⸗ kauft. Nordrußland iſt dagegen am Markte und bleibt auch weiter Verkäufer zu Preiſen von M. 170—171 für 10 P. bis 10,5 auf prompte und Dezember⸗Abladung. Laplata afferiert ſeine Ware per Januar und Februar reſpektive Febr.⸗ März zu M. 168. Roggen: Südrußland fordert für ſchwimmend und nahe Abladung 9 10⸗15—15,20 P. M. 180—131. Die zweite Hand iſt bereit, zu M. 129 abzugeben, ohne Abſchlüſſe dazu erzielen zu können. Käuſer ſind vereinzelt bei M. 127—128 zu finden. Gerſte ſchwankend. Man handelte ſchwimmend und per Dezember zu M. 106,50, Januar M. 108, Februar⸗Juni M. 109,50. Leinſaak geht mit M. 283 für Aproz. zu bewerben, wogegen 278 wert iſt. Raviſonkuchen flau. M. 92 mag machbar ſein. Leinkuchen etwas beſſer gefragt, der Wert iſt zirka M. 161. P. A. D Mannheimer Handels⸗ und Marktberichte. Mühlenfabrikate (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“). E. Mannheim, 10 Dez. Die Mühlenbeſitzer und Fändler waren mit dem Geſchäftsgange in dieſer Woche ganz zufrieden. Alle Mühlenfabrikate fanden Abnehmer in ziem⸗ lich gleich großer Quantität mit ihrer Produktion. Weizen⸗ mehl hatte etwas beſſere Nachfrage als Roggenmehl, das aber in dieſer Woche ſtärker als in den Wochen vorher geſucht war. Futterartikel blieben bei anziehenden Preiſen geſucht. Nament⸗ lich war es wieder Kleie, welche beſonders beachtet war, aber auch von allen Futtermehlſorten wurden Abſchlüſſe für kurze Lieferzeiten betätigt. Die Tendenz aller Mühlenfabrikate iſt in den letzten Tagen ſteigend. Die heutigen Notierungen ſind: Weizenmehl Nr. 0 M. 32, desgleichen Nr. 1 M. 30,50, desgleichen Nr. 9 M. 28,50, desgleichen Nr. 4 25,50, Roggen⸗ mehl Baſis Nr. 0⸗1 M. 24,25, Weizenfuttermehl M. 13,40, Gerſtenfuttermehl M. 13,50. Roggenfuttermehl M. 14,25, ſeine Weizenkleie M. 10,50, grobe Weizenkleie M. 10.75, Roggenkleie M. 11,35. Alles per 100 Kilo brutto mit Sack ab Mühle zu den Konditionen der„Vereinigung Süddeutſcher Handelsmühlen.“ ſtark zurück, ſofortige Abladung iſt ſüdruſſiſche Leinſaat guter Qualität Dezember⸗Abladung nur noch Mark Südbdfrüchte. (Originalbericht des„Mannheimer General-⸗Anzeigers“). Dampfäpfel. Nach vorübergehender Abſchwächung hat ſich der amerikaniſche Markt wieder etwas befeſtigt und hahen die Preiſe um ca. M. 1,50 angezogen. Kaliforniſche Aprikoſen ſind jetzt wieder gefragt und notieren je nach Marke und Sorke M. 90—135 per 50 Kilo eif Rotterdam! Kalif. Birnen unverändert; die Lager an den Seeplätzen ſind klein, Preiſe verhältnismäßig billig zu nennen. Birnen⸗ ſchnitze: Levantiner und ital. in guter Nachfrage zu ſeitherigen Preiſen gehandelt. Roſinen und Korinthen haben noch immer nicht die verdiente Begchtung gefunden. Die Forderungent ſind andauernd unverändert bei mäßigen Umſätzen. Haſelnuß⸗ kerne und Mandeln waren ſeither gefragt, insbeſondere dis⸗ ponible Partien. Auf ſpätere Lieferungen ſind die Forde⸗ rungen etwas ermäßigt. Pflaumen: Bos.⸗Serb. ſowohl als auch die Kaliforn. ſind weſentlich unverändert, nur vereinzelt kommen einmal vorübergehend billigere Angebote an den Markt, die ſofort untergebracht werden. Leder. [Driginalbericht des Mannheimer General⸗Anzeigers.) Der Markt brachte in verfloſſener Woche weſentliche Aende⸗ rungen nicht. Chevreaux verkehren lebhaft. Speziell machen ſich farbige Leder bemerkbar. In Box⸗Calf iſt das Geſchäft ſehr ſchwierig. Ware iſt von den Fabrikanten nur in bo⸗ ſchränkten Quantitäten zu erhalten bei hohen Preiſen. Jack⸗ leder werden prompt abgeſetzt. Auch Rind⸗ und Roß⸗Boy verzeichnen zufriedenſtellende Umſätze. Holz. [(Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“)]. Die Langholzhändler ſind in der Eindeckung immer noch zurückhaltend. Beſſer kaufen die Sägewerke. Der Einkauf iſt im Walde auch während der letzten Zeit ſehr umfangreich geweſen und die Verkäufe brachten faſt überall ein günſtiges Reſultat. Durch die höher gehenden Preiſe für Rohholz, ſind natürlich diejenigen für Bretter, Dielen und ſonſtigen Schnittwaren auch feſtere geworden und ſo iſt die Unternehmungsluſt im allgemeinen jetzt eine beſſere. Neuer⸗ dings ſind verſchiedene größere Poſten Holz an den Rhein ge⸗ langt, die durch den Nonnenfraß beſchädigt waren. Vielfach wurde angenommen, das dieſe einen Einfluß auf die Preiſe der guten Ware ausüben wird. Doch iſt das bis jetzt noch nicht ge⸗ + +. ſchehen. 11 Vielmehr behauptet ſich nach wie vor der feſte Preis⸗ ſtand der ſüddeutſchen Ware. kanthölzer für Bauzwecke ſind iafolge der vorgeſchrittenen Jahreszeit weniger lebhaft begehrt. Die Sägewerke klagen da⸗ her über nicht genügende Beſchäftigung. Letztere verlegen ſich aus dieſem Grunde mehr auf die Herſtellung von Brettern. Es ſcheint aber, daß doch die Preiſe für Bauhölzer auch in ein ſtabileres Stadium treten. Dies iſt ja auch nicht zu verwun⸗ dern, nachdem die Rundholzpreiſe höhere geworden ſind. Wochenbericht über den Viehverkehr vom 6. bis 11. Dezember. [Driginalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“). Der Rindermarkt war gut beſchickt. Der Auftrieb an Großvieh betrug 1136 Stück. Der Handel war ſchleppend⸗ Preiſe pro 50 Kg. Schlachtgewicht: Ochſen M. 74—84, Bullen (Farren) M. 62—68, Rinder M. 66—78, Kühe M. 50—72. Auf dem Kälbermarkt ſtanden am 6. ds. Mts. 277 Stück, am 9. ds. Mts. 387 Stück zum Verkaufe. Geſchäftsverkehr teilweiſe mittel und ſchleppend. Preiſe pro 50 Kg. Schlacht⸗ gewicht M. 70—90. Auf dem Schweinemarkt ſtanden am 6. ds. Mts. 1609 Stück, am 9. ds. Mts. 1104 Stück. 50 Kg. Schlachtgewicht koſteten 73—77 M. bei ſchleppendem Geſchäftsverkehr. Von Holland kamen 230 Stück geſchlachtete Schweine. Der Pferdemarkt war mit 105 Stück Arbeitspferden und 228 Stück Schlachtpferden beſchickt. Der Handel mit Arbeitspferden war mittelmäßig, mit Schlachtpferden ſchlep⸗ pend. Preiſe für Arbeitspferde M. 300—1300, für Schlacht⸗ pferde M. 30—170 pro Stück. Milchkühe wurden 40 Stück aufgetrieben. Der Handel war mittelmäßig. Preis pro Stück M. 200—480. Der Ferkelmarkt war mit 287 Stück beſucht. Handel lebhaft. Pro Stück wurden M.—13 bezahlt. Rheinſchiffahrt. [Driginalbericht des Mannheimer General-⸗Anzeigers.) Die heftigen Niederſchläge vergangener Woche verurſach⸗ ten ein rapides Steigen des Rheins und ſeiner Nebenflüſſe,. Beſonders war dieſes am Main, der Nahe, Moſel und Ruhr der Fall; jedoch mußte der Betrieb der Schiffahrt auf den Rhein wegen Hochwaſſer noch nicht eingeſchränkt werden. Die oberrheiniſchen Fahrten wurden wieder voll und ganz auf⸗ genommen und entwickelte ſich auf der ganzen Strecke bis Straßburg ein äußerſt lebhafter Verkehr. Die Frachtſätze, die ſich an den Seehäfen etwas gebeſſert hatten, gingen durch den günſtigen Waſſerſtand ſofort wieder zurück, da die großen Kähne vollaſtig abgeladen werden konnben und leerer Schiffs⸗ raum in Ruhrort⸗Duisburg ſowohl als auch in Antwerpen, Amſterdam und Rotterdam genügend angeboten wurde. Doch war der günſtige Waſſerſtand nur von ganz kurzer Dauer. Oberhalb Mannheims müſſen alle abgeladene Fahrzeuge wieder leichtern und ſind bereits bei zu tief gehenden Schiffen unliebſame Havarien zu verzeichnen. Wünſchenswert wäre es, wenn hier ſeitens der Strompolizei eine ſtrengere Kon⸗ trolle ausgeübt werden würde, ähnlich wie dies auf der Waal in Holland zur Geltung kommt und ſich vorzüglich bewährt. Am Oberrhein wird in dieſer Beziehung mehr nach eigenem Ermeſſen und gleichzeitig auf Koſten anderer gewirt⸗ ſchaftet. Beſonders iſt dies bei einzelnen Reeder der Fall. Die kürzlich in Rotterdam und Ruhrort gegründete Ver⸗ einigung von Schraubendampfer⸗Beſitzern iſt bereits wieder ſo gut wie aufgelöſt und wird nach alter Weiſe mit den Schlepplohnſätzen wieder geſchleudert, zugunſten der Trans⸗ port⸗Unternehmer, zum Nachteil der Bootsbeſitzer. Ueber den Frachtenmarkt iſt folgendes zu berichten: In Amſterdam waren die Verladungen nach rheiniſchen Stationen ſchwach, fremder Schiffsraum wurde nicht gechartert und konnte dorten alles in eigenen Kähnen der Transportunternehmer verladen werden. Die Erzverfrachtungen in Rotterdam nach den Ruhrhäfen konnten kaum bei ½ Löſchzeit die Höhe von fl. 0,30—0,40 per Laſt= 2000 Kg. erreichen und während bei Stückgüter nach dieſer Station inkl. aller Speſen kaum fl. 1,20 per Laſt erzielt wurde. Die Schiffsmiete nach Mannheim betrug bei freiem ſchleppen und leichtern per Laſt fl. 1,50 und ganze Uebernahmen nach Mainz, Worms und Mannheim M.—7 per Laſt. In den Häfen Ruhrort⸗Duisburg machte ſich auch nicht der richtige Spätjahrsverkehr bemerkbar und wurden dorten per Tonne gleich 1000 Kilogramm zu M. 0,70 nach Mainz und Mannheim nach Börſenberichten abgeſchloſſen, während die Schlepplöhne per Tonne auf M. 0,65 eventl. M. 0,75 ſtunden. 1 Im Talgeſchäft ab Mannheim waren die Frachtſätze nor⸗ mal, während Schleppkraft ſehr geſucht war, Geſchnittene Tannen⸗ und Fichten⸗ 4 14 4