weſen wäre, vor Abonnement: 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 30 Pfg. monatlich, durch die Poſi bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pig⸗ In ſerate: Die Colonel⸗Zeile. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate. 80„ Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. W 2 und Amgebung. der Stadt Mannheim Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) nahmev. Druckarbeiten 841 Eigene Nedaktionsbureaus Redattion 877 in Berlin und Narlsruhe. Erpedition und Verlags⸗ Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim““, Telefon⸗Nummern: Direkkion u. Buchhaltung 1449 Dru⸗erei⸗Bureau(An⸗ ei buchhandlung.. 218 e Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 32 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. (Abendblatt.) Nr. 584. Mittwoch, 15. Dezember 1909. Die hentige Abendausgabe umfaßt 12 Seiten. Die dritte Kanzlerrede, die Elſäſſer und die Franzo en. Die Aufnahme der drei Etatsreden des Herrn v. Beth⸗ mann⸗Hollweg hat ſich in aufſteigender Linie bewegt. Die erſte, innerpolitiſche Rede begegnete auf liberaler Seite ſtarkem Widerſpruche, die zweite Rede, die die äußere Politik zum Gegenſtande hatte, fand ſchon viel lebhafteren Anklang, die dritte Rede endlich, die ſich mit Elſaß⸗Lothringen be⸗ ſchäftigte, begegnete der Zuſtimmung wohl der geſamten alt⸗ deutſchen Preſſe. Selbſt das„Berliner Tageblatt“, das ſonſt an dem jetzigen Reichskanzler ebenſoviel auszuſetzen hat, wie früher an dem Fürſten Bülow, erklärt, von der in der Beth⸗ mannſchen Rede enthaltenen Grundauffaſſung ſympathiſch herührt zu ſein. Die elſäſſiſche und noch mehr die franzöſiſche Preſſe haben dieſe dritte Kanzlerrede weit weniger freundlich aufgenom⸗ men. Selbſt die nationalgeſinnte„Straßburger Poſt“ weiſt mit leiſer Ironie darauf hin, daß der Kanzler die veichs⸗ ländiſchen Verhältniſſe aus eigener Auffaſſung nicht kenne, daß er alſo gewiſſermaßen nur das Sprachrohr der veichs⸗ ländiſchen Regierung geweſen ſei. Der ebenfalls gut deutſch⸗ geſinnte reichsländiſche Abgeordnete Hoeffel, dem der Kanzler in ſeiner Rede verſchiedene Komplimente gemacht hatte, iſt mit Herrn von Bethmann⸗Hollweg nicht recht zufrieden. Er hat dem Ausfrager eines Berliner Blattes erklärt, daß die Quinteſſenz der Kanzlerrede ſehr dürftig ſei. Herr Hoeffel bedauert es, daß der Kanzler es vermieden habe, einen beſtimmten Termin für die von den Elſäſſern ſo dringend ge⸗ wünſchte Autonomie anzugeben. Die demokratiſche„Neue Zeitung“ in Straßburg erklärt kurzerhand, die Kanzlerrede rechtfertige die ſchlimmſten Befürchtungen über die Stimmung in Regierungskreiſen. Noch etwas grobſträngiger iſt der Faden, den die der franzöſiſchen Regierung naheſtehende Pariſer„Petite Repu⸗ Hlique“ ſpinnt. Das Blatt ſagt, Bethmann⸗Hollweg habe die Illuſionen der Elſaß⸗Lothringer aufgeblaſen. ſei die trotzige Anſprache eines preußiſchen Schul⸗ meiſters, der die Elſaß⸗Lothringer gebadelt habe, weil ſie nicht artig genug geweſen ſeien. Man muß ein geringes Maß von Gerechtigkeitsgefühl und Objektivität beſitzen, wenn man die Kanzlerrede in dieſem Lichte beurteilt. Trotz der ſchweren Herausforderung, die ſich ein Teil der elſaß⸗lothringiſchen Bevölkerung in den letzten Monaten geſtattet hat, hat der Reichskanzler nicht den Ton eines zürnenden Pädagogen angenommen, ſondern als ein von höchſtem Billigkeitsſinne erfüllter, Licht und Schatten gerecht abwägender Gentleman geſprochen. Er hat konſtatiert, daß Uebertreibungen und Mißgriffe im Tone nicht nur auf elſäſſiſcher, ſondern auch auf deutſchnationaler Seite vor⸗ gekommen ſeien. Er hat die Charaktereigenſchaften der reichs⸗ ländiſchen Bevölkerung warm anerkannt und die Wahrung ihrer Stammeseigenart als berechtigt und auch von den einwandernden Alkdeutſchen zu berückſichkigend bezeichnet Er! hat ſchließlich auch die Gewährung der politiſchen Selbſtä ndig⸗ Seine Rede keit als wünſchenswert erklärt. Eine gewiſſe Mißachtung hat er nur den Altdeutſchen gegenüber ausgeſprochen, die mit den verwälſchenden Beſtrebungen eines Teiles der elſäſſiſchen Bevölkerung kokettieren und die ſogar dieſe unterſtützen. Wir hätten nur gewünſcht, daß der Reichskanzler gerade dafür weit ſchärfere Ausdrücke gefunden hätte. Denn was kann es Verächtlicheres geben, als wenn ein Altdeutſcher, ſei es aus Gedankenloſigkeit, ſei es aus einer Art Kriecherei, weil er das Franzöſiſche für„feiner“ hält, franzöſiſierende Beſtrebungen fördert, ſtatt zu ſeinem Teile dazu beizutragen, daß die Reichs⸗ länder ſich immer mehr als Deutſche fühlen, die ſie ja doch ſind. In Ländern mit ſtarkem Nationalgefühl, wie in Frankreich oder in England, würde man derartigen Laffen gegenüber die Verachtung ſehr deutlich zum Ausdruck zu bringen wiſſen. War der Kanzler in der Form ſo maßvoll wie nur mög⸗ lich, ſo wird jeder billig Denkende zugeben müſſen, daß er auch in der Sache recht hat, nämlich in der Autonomiefrage. Der Kanzler will dieſe Autonomie gewähren, ſobald die reichsländiſche Bevölkerung ſich durch gutdeutſche Geſinnung ihrer würdig zeigt. Das iſt nun einmal im bürgerlichen und im politiſchen Leben nicht anders, als daß derfenige, der einen gegenwärtigen weniger günſtigen Zuſtand mit einem künftigen beſſeren Zuſtande vertauſchen will, erſt leiſten muß. Die Franzoſen ſind ja in Gebieten, die ſie erworben haben, auch nicht ſo verfahren, daß ſie die politiſche Selbſt⸗ ſtändigkeit gewährt haben, ehe ſie ſich des Wohlverhaltens der Bevölkerung vergewiſſert hatten. Die Vorgänge von Weißen⸗ burg und Mühlhauſen ſind gerade keine Beweiſe ſolchen Wohlverhaltens und wenn Herr Hoeffel ſich darüber beklagt, daß Herr von Bethmann⸗Hollweg im vorigen Jahre in der Autonomiefrage ſich weniger zurückhaltend ausgedrückt habe, als am letzten Montag, ſo möge er ſich eben daran erinnern, daß zwiſchen dem Vorfahre und der diesmaligen Rede Weißen⸗ burg und Mülhauſen liegen. Es wird bei den Elſäſſern ſelbſt, liegen, dieſe üblen Eindrücke zu verwiſchen und dadurch den Zeitpunkt der Autonomie näher zu rücken. Politische Uebersſeht. 5 Mannheim, 15. Dezember 1909 Ene antiklerikale Rede des Münchener Univerſitätsrektors. 5 Der neue Rektor Magnifieus der Univerſität München, Profeſſor Herrmann Paul, Ordinarius der Philoſophie, hat in ſeiner Antrittsrede den Klerikalen einige bittere Wahrheiten geſagt. Er beklagte den Rückgang der Leiſtungen an den bayeriſchen Hochſchulen und erklärte, das komme von der ungeeigneten Vorbildung in den Mittelſchulen, deren Bildungsarbeit vornehmlich auf Rezeption und Gedächr⸗ wis gerichtet ſei. Er ſprach dann von dem Mißbrauch, der in den katholiſchen Sonderanſtalten dadurch getrieben werde, daß die Theologieſchüler dort leichter durchkommen, um dann nach erlangtem Reifezeugnis untzuſatteln. Für dieſe ſei es allerdings beſſer, wenn ſie zu den Bauern gingen. Als darauf⸗ hin mehrere Theologieprofeſſoren mit ihren Studenten die Aula verlaſſen wollten, fanden ſie die Tür, wie üblich bei einer Rede, verſchloſſen. ſprochen worden? T Die Zentrumspreſſe ergeht ſich bereits in leidenſchaft⸗ lichen, aber nicht überzeugenden Proteſten gegen den Rekkor, der mit ſeiner Antrittsrede jedenfalls auf die Proſkriptions⸗ liſte gelangen wird, die das Zentrum für den Kultusekat im Landtage bereit hält und auf der als vornehmſtes Opfer Lujo Brentano wegen ſeiner Teilnahme an der Ferrerdemon⸗ ſtration ſteht. Schiffahrtsabgaben und Verfaſſungsänderung. Bekanntlich dürfen gemäß Artikel 54 der Reichsver⸗ faſſung Abgaben nur für die Benutzung beſonderer Anſtalten, die zur Erleichterung des Verkehrs dienen, erhoben werden Demzufolge wurde der Grundſatz der Abgabenfreiheit durch Jahrzehnte hindurch aufrecht erhalten, obwohl für Inſtand⸗ haltung der Flüſſe alljährlich beträchtliche Summen aufge⸗ wandt werden mußten. Mit dem§ 19 des preußiſchen Waſſerſtraßengeſetzes vom 1. April 1905 ſollte in den Artikel 54 der Reichsverfaſſung Breſche gelegt und die Ab⸗ gabenfreiheit beſeitigt werden. Die preußiſche Regierung er⸗ kannte zunächſt die Notwendigkeit einer Verfaſſungsreform an, verſuchte aber ſpäter, den Artikel 54 dahin zu interpre⸗ tieren, daß die Einführung von Schiffahrtsabgaben auch ohne Verfaſſungsänderung ermöglicht werden könne. Dieſer Auf⸗ faſſung wurde von den Regierungen mehrerer Bundesſtaaten, namentlich Sachſens und Badens, ſowie bedeutenden Staatsrechtslehrern lebhaft widerſprochen. Der frühere Reichskanzler Fürſt v. Bülow forderte darauf vom Reichs⸗ juſtizamt ein Gutachten ein, und auch dieſes entſchied für die Notwendigkeit einer Verfaſſungsänderung im Falle der Einführung von Schiffährtsabgaben. Hiernach ſaß ſich die preußiſche Regierung ſchweren Herzens genötigt, dem Bundesrat eine Vorlage zu unterbreiten, in der eine Ae ſeit langer Zeit, daß es bei der beantragten Verfaſſungs⸗ änderung im Bundesrate mit dem erbittertſten Widerſtande gewichtiger Einzelſtaaten wie Baden, Heſſen u. a. zu vechnen hat. Darüber läßt die kürzlich veröffentlichte Donkſchrift der ſächſiſchen und badiſchen Regierungen mit der bekundeten „eruſten Sorge, daß die Schiffahrtsabgaben weite Kreiſe Deutſchlands wirtſchaftlich ſchädigen, den föderativen Charon⸗ ter des Reiches antaſten, die Eintracht unter den deutſchen Bundesſtaaten ſtören und das Vertrauen in die Unverletz⸗ lichkeit der Verfaſſung erſchüttern würden“, keinen Zweifel aufkommen. Wann iſt jemals ſeit dem Beſtande des neuen Deutſchen Reiches eine ſolch eindringliche, ernſte— man darf ſagen: Warnung von Bundesſtaaten, die ſeither die denkba Preußen unterhalten haben, at beſten Beziehungen zu Was nun die Ausſichten der von Preußen ber ten Aenderung der Reichsverfaſſung betrifft, ſo wer Feuilleton. Der Märchen⸗Grimw. Zum 30. Todestage Wilhelm Grimms(16. Dezember). Von Ernſt Kreowski(Verlin). „Es war einmall So ging's doch faſt immer an? Dann ſaßen wir Kinder nach getauer Haus⸗ oder Schularbeit um„Großchen“ geſchart, die ſo wunderbar zu fabulieren wußte, und ſpäter, als ſie nicht mehr da war, um„Muttchen“, auf deren Gemüt und Geiſt ſich die gleiche Gabe vererbt hatte, mit ge⸗ ſpannten Sinnen, mit klopfenden Herzen. „Es war einmal Dann öffneten ſich die Tore der Märchen⸗ und Sagenwelt und jedes Auge hing voll Andacht an dem Munde der Erzählerin; jedes Ohr lauſchte, lauſchte— mochte draußen ſommerabendliche Pracht durch Flur und Garten ziehen, mochten Frühlings⸗ oder Herbſtſtürme ſauſen, mochte der Winter Flocken ſtreuen oder Eis⸗ blumen auf die Fenſterſcheiben zaubern. Ach, wie wunderſchön war das doch! Jeder, der von ſolch einem Zufallsglücke ſogen kann, wird ſelbſt bis in die Jahre des Greiſenalters jene Erinne⸗ immer goldener hervortau⸗ chen, je tiefer ſeines Lebens Sonne niederſteigt. Wenn dazumal ſchon de zeängſtigt zu verbergen Momentbilder Wilhelms, geſchrieben. Und als von beiden ſprechen. jedem Auge zur Prüfungsſchau überlieferten Zeugniſſe von der Welt des ſeligſten Kinderglaubens, einer Welt, die im Zeitalter der elektriſchen Zauberkräfte wie eruſter ſozialer Kämpfe ſchier ſelber ſchon ins Schattenreich des Märchens und der Sage ver⸗ ſunken erſcheint. Dieſe beiden aber ſind, was ſie immer waren, immer bleiben werden: das unveräußerliche Eigentum des ewig ſich verjüngern⸗ den, urſchöpferiſchen Volksgeiſtes. Nicht auf den ſonnigen Höhen eines wohklebigen Reichtums, ſondern bei den Hütten der Armut ſprießt die blaue Wunderblume auf. Wer ausgeht, um ſie zu ſuchen, wird ſie allda erblühen ſehen in aller Keuſchheit und Na⸗ turfriſche, die ein Treibhausgewächs nimmer haben kann. Viele waren ſchon hingusgezogen. Vor allen gelang es den deutſchen Romantikern, bis an die verſchütteten Quellen und verwilderten Standorte altgermaniſcher Poeſie vorzudringen, um ſo manche Wunderſchätze zu heben. Der Mann aber, dem es beſtimmt ſein ſollte, ſie von allen Schlacken und Staubflecken zu ſäubern und ſie auſs neue ins Volksgemüt zu verſenken, der mußte erſt noch kommen. Und er kam! Oder genauer ausgedrückt: von zwei Männern zugleich floß uns jene Segnung zu. Sie heißen: Jakob und Wilhelm Grim m.„Jeder in Deutſchland weiß von den Brüdern Grimm. Die Kinder wachſen in der Liebe zu ihnen auf. Jeder ehrt ihren Namen. Und dieſe Verehrung des Volkes erbt ſich in den zuwachſenden Geſchlechtern fort. Für ihr Denkmal, das nun in Hauau ſteht, ſteuerten alle Deutſchen bei, auch aus fremden Erdteilen. Kinder und arme Leute brachten oft nur wenige Pfennige.“ So hat einſt Hermann Grimm, der Sohn er Geſchichte des deulſchen Gelehrtentums bilden die einen Ausnahmefall, der noch keine Wieder⸗ holung erfahren hat. Gemeinſchaft ſo gewöhnt, daß mich ſchon das Vereinzeln lehrten„ſeine ſieben Teufel“ zu nennen beliehte wir können gar nicht mehr anders, ] vinus einer jener„Steben“, nicht wollte, daß ffeine glücklichen„Untertauen“] fie ein Ihre geiſtige Entwicklung, ihr Studiengang, ihre gleichgeartete Hinneigung zu einer vollke nen, ſich gegenſeitig ergänzenden und ſtützenden Erſchließung maniſcher Geiſtes⸗ und Gemütskultur, ihr beſtändiges Beie anderſein, ihr wechſelſeitiges Einwirken des einen auf den ar bis der Tod ſie trennte:— das alles will in dieſer Betrachtung verwoben ſein. 855„„ In Hanau ſind die Grimms geboren, Jakob am 4. Jann 1785, Wilhelm am 24. Februar 1786. Im Heſſenlonde Kaſſel und Marburg— haben ſie ihre Gymnaſial⸗ wie Univerſt⸗ tätszeit verbracht; ja noch weit darüber hinaus. Denn an der Kaſſeler Landesbibliothel wirkten beide Dezennien laug als Bibliothekare einkrächtig nebeneinander. Und wenn auch in dieſe erbeitgeſegneten Jahre verſchiedene Reiſen Jakobs nach Paris fielen, ſo waren es doch nur Trennungen auf wenige Monate, obgleich ſolche deswegen doch ſchwer genug empfunden wurden. Nämlich in einem Briefe Jakobs aus Paris vom 12. Juli 1805 teht folgender Ereuß:„— denn, lieber Wilhelm, wir wollen uns einmal nie trennen, und geſetzt, man wollte einen anderswohin tun, ſo müßte der andere gleich aufſagen. Wir ſind nun dieſe Tode betrüben könnte.“ Nun, ein gütiges Geſchick fügte es, ſie ſteis beiſammen bleiben durften; worgn ſelbſt Wilhelms heiratung nichts zu ändern vermochte. Seit 1830 lehrten beide an der Göttinger Univerſität. 1837 wurden ſie mit fünf andere Profeſſoren wegen Proteſtes gegen die Aufhebung der han ſchen Verfaſſung abgeſetzt. Es war derſelbe Köni ö als er ſpäter erkrankte, leine Bulletins erlau einer der Abgeſetzten, der Hiſtoriker Dahlma ſollten“; derſelbe Potentat, de 2. Seite. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt) Preußens Antrag iſt abgelehnt, ſobald ſich im Bundesrate 14 von den 58 Stimmen dagegen erklären. Wie wir in Er⸗ fahrung gebracht, werden gegen die Verfaſſungsänderung ſtimmen: Sachſen mit 4 Stimmen Baden 8 7 Heſſen„ Anhalt 1 5 Sachſen⸗Weimar„. 5 Sachſen⸗Meiningen 55 5 en 1 5 Sachſen⸗Koburg⸗Gotha 75 1 5 Ham burg Daite wären 16 Stimmen vorhanden, die der Ver⸗ ee widerſtreben. Ob die preußiſche Regierung ihre Verſuche, durch. weitgehende Verſprechungen Abgaben⸗ gegner zu Jewinnen, fortſetzen wird, wiſſen wir nicht; nach Lage der Dinge ſcheinen ſolche Bemühungen keinen Erfolg mehr zu verſprechen. In der Tat iſt auf dieſem Gebiete auch das Menſchenmögliche geleiſtet worden. Bayern und Württemberg ſollen durch umfaſſende Kanäle„ans Meer gebracht werden“. Bremen und die Weſerſchiffahrts⸗ intereſſenten hoffen auf die Kanaliſierung der Werra mit Preußiſcher Unterſtützung uſw. Das alles iſt Zukunftsmuſit Inzwiſchen kann man es nur bedauern, daß 275 Frage 5 Schiffahrtsabgaben von vornherein eine ſo prekäre Lage im Reiche heraufbeſchworen hat, wie wir ſie jetzt verzeichnen. Wen die Verantwortung und Schuld dafür trifft, braucht hier nicht weiter erörtert zu werden. E ner ge etzlichen Regelung der Tariſverträge, ö ſie wiederum durch einen Antrag im Reichstag angeregt ft. teht die Regieru ng vorläufig nicht ſympa⸗ thiſch gegenüber. Das geht aus folgenden Ausführungen einer offiziöſen Korreſpondenz hervor: Der im vorigen Jahr im Rei chstag dargelegte Stand⸗ punkt der maßgebenden Stellen ging in Uebereinſtimmung mit der Mehrzahl der Arbeitgeber und auch der Arbeiter⸗ dahin, daß der gegenwärtige Zeitpunkt noch gegs geeignet ſei, in 1 8 augenblicklich ſo erfreuliche lung der Tarifverträge mit geſetzgeberiſchen Maß⸗ men einzugreifen. Bei einer ſolchen könnte es ſich natur⸗ äß überhaupt nicht um eine öffentlich vrechtliche, ſondern in eine zivilrechtliche Regelung handeln, indem den rungen der Tarifverträge ein klagbares Recht ver⸗ ehen wird. Dem fland bekanntlich k bisher eine Beſtimmung zewerbeordnung entgegen, deren Auslegung zu zwei ent⸗ eſetzten Erkenntniſſen des Reichsgerichts geführt hat. un micht zu verkennen, daß, wenn aus den Tarif⸗ en ein klagbares Recht hergeleitet werden ſoll, dieſe nhalt und Umfang eine Begrenzung erfahren müßten, e gegenwärtige durchaus geſunde Entwicklung eine neintragen würde. Wenn man ſich vergegen⸗ aß zurz it etwa 8000 Tarifverträge in Deutſch⸗ g ſind, und dah in einer ganzen nicht bedarf. Auch ſind gewiſſe Fragen, wie die it der Tarifverträge auf die an der Organiſation ttelbar beteiligten Arbeiter, noch nicht geklärt; und olche Klärung kann wohl allein die Praxis bringen. Vorausſetzung für die zivilpechtliche Verleihung der Rechtsfähigkeit an die Berufs⸗ Durchführung ebenfalls zu erheblichen Ein⸗ Entwicklung der Gewerkſch aften führen müßte, Verleihung von Rechten naturgemäß auch die lebernahme von Pflichten in bezug auf die Haftbarkeit ver⸗ tre, Mit Rückſicht auf die vielfachen noch ungeklärten man igher nicht annehmen können, daß in ab⸗ 4eine geſet ſebkice Regelung des Tarikvertrags⸗ htigt iſt. Deutsches Reich. Ein Stellenvermittlungsgeſetz. Wie die„Voff. Zig.“ be⸗ Stellenvermittlungsgeſetz in nächſter Zeit beſchäftigen. Der Inhalt des Geſetzes ent⸗ Spezialgeſetz für für gemeinen Mann würde teilen müſſen ingen kehrten die Brüder Grimm wieder nach Klaſſel ihrer 1841 erfolgten Berufung an die Ber⸗ tät verblieben. Hier iſt Wilhelm Grimm am 16. lſo vor einem halben Säkulum geſtorben, und es ohl, hieran zu erinnern; denn in ihm verehren wir n Märchenerzähler! Das iſt jedoch nicht etwa ſo als ſei er allein es geweſen, dem wir ſie zu verdanken hat auch ſein Teil daran; geſammelt haben beide. r Kaſſeler Tage ſind die„Kinder« und Haus⸗ icht als das Ergebnis einer ſyſtematiſchen Arbeit, ns der herausgegriffenen Reſultate allgemeiner und Lätigkeit geſammelt und gedruckt worden. Freilich der nachſchöpferiſchen Leiſtung von Wil⸗ om ſtoßen wir auf die F Frage der Entſtehung der e dann ihre endgültige Form und Geſtalt er⸗ ellektuelle Urheber kommen zu allernächſt eine rauen aus dem Kaſſeler Umgangskreiſe der die 118 von Und 1 wieder 5 manches 9 Gecheer zu berdanken, die eine Tochter Philologen und Schulmanns Johann Matthias noch als Kind durch bert m K mungen der Gewerbeordnung gedacht. 1 rks Starifverträgen Regelung überg gangen iſt, wie ſie eGewerbe kannte, ſo kommt doch E wicklung zum Ausdruck, die einer geſetzlichen Regelung in der Befürchtung, daß e er dies neue Verfehrs⸗ Dorfe. Marie“ am erſten getan. Es heißt da:„Ein guter 8 Bekanniſchaft mit einer Bäuerin aus Zwehrn, durch welche wir einen anſehnlichen Teil der hier mitgeteilten, darum echt heſſiſchen in ihrer Jugend ſchön geweſen. er der neueren e 5 en Siecher len und Maunheim, 15. Dezember. Schiffsleute vom Juni 1902 und iſt als Erſatz der Beſtim⸗ Eine weſentliche Ver⸗ ſchärfung gegenüber den Verordnungen des genannten Spezialgeſetzes ſieht der neue Entwurf inſofern vor, als die Erlaubnis für Ausübung des Siellendemiflergesgbe on dem Nachweis eines e Bedürfniſſes abhängig ge⸗ macht werden ſoll. Dies bezieht ſich nur auf die Erteilung von neuen aneee — Mecklenburgiſches. Im e haben die Liberalen einen⸗Antrag auf geſetzliche Einführung von V ertretungen in den Bundesſtaaten Der e hat nur einen Paragraphen, der folgendermaßen laute In jedem Staate aus Wahle n der muß eine ne Vertretung be eur geſetz und Heſſſtellung des Sta lich iſt. Außerdem h eine Juterpell Gedenkt de er Eewart tung g.„wel 5 lich der meck f8 der Bundesvat einer Sitzung vom 1875 den mecklend Urgiſchen Negierüngen Ausgeſf 0 nunmehr weitere Folge zu geben, ͤ ſchen 5 5 mecklenbur giſe Regierungen und den gefüh hrten ſungsverhan ſind, und nas die mecklenb gierungen üden auf dem t. 5 der Haltung der NAe Ver ungen 95 zeit nicht 1 1 des Reiches nicht aufrecht erbalerd könnte? ö2272777 2— +4 Kus anderen Zeitungen u. Zeitſchriften. Sehr ſcharf geht die„Köln, Volkszeitung“ neuen Miniſter für Sozialpolitik, Serrn Gericht: Selten haben die Arbeiter vom Miniſter ein ſo ſchroffez Nein auf ihre Sorgen und Wünſche gehört. In ſeiner geſchäftsmäßigen Art klingt es um ſo ſchroffer in einer Frage, bei der weder die enrean⸗ noch die Leiß ſtungsfähigkeit unſerer In⸗ duſtrie, ſondern der brukale Herrenſtandpunkt einiger 1 enige n Kohlenmagnatken in Frage ſteht. War der erſte Deil der Rede ein glattes Nein, ſo vedete der zweite Teil der Del⸗ ükſchen Ausführungen vielleicht um das ſchroffe Nein des erſten Teiles der Rede abzuſchwächen an dem Thema mit Gefliſſenheit vorbei. Die Enttäuſchung unter 920 Arbeitern wird um ſo größer ſein, als Delbrück in ſeinem neuen Amt von ihnen mit großen 1 55 mungen und viel Vertrauen begrüßt worden iſt. Wenn Poſadotvsk een ein Nein ſagen mußte, daun ſprach immer ein ſo 5 liches Bedauern mit, daß er das Nein verföhnlicher klingen machte, und bei Beihmanns ſozial lpolitiſchen Reden ging das Nein unter in dem Meer der ſchönen philoſop iſchen Gedanken. Delbrück hat nur das glatte Nein gehabt. Wer aber auf die wenigen, am Bundesrats tiſche beſetzten Plätze ſah, der fand das Nein dieſer Art erklärlich, nür die Herven aus der Abteilung für Bergbau und Hüttenweſen aus dem breußiſcken Handelsminiſter ium bieten Delbrück Hilfs⸗ dem ins mit Delbrück, kruppen an. Von dieſer Behörde iſt noch nie etwas Gutes für die Arbeiter oder die ihliche Fortentwickelung der deutſchen Sozial⸗ politik gekommen. politit ſein, Will Delbrück ein guter Miniſter für Sozial⸗ ſeiner Zeit als Handelsminiſter befreie. Mit f ſcharfen Worten geißelt das 8 erner Tag den Schweizer Bundesrat, der afaleefeee in Biel zugelaſſen hat: W Bir, können nich zer Schwäche unfe Kabar eß, bei dem man d e Veran 8e 85 Regi ierung anſehen. kommt dieſer en Kampf gegen unſer Heer offen wird, vor, wie wenn ſich eine Raubbande verſammeln wilrde, den nächſten Raubzug zu beraten. Nur handelt es ſich hier nicht 15 Pribatvermögen, die etwa Schaden leiden könnten, ſondern um die Sicherheit des Staates und um unſere Freiheit. Wer uns wehr⸗ los machen will, iſt kein rechter Schweizer, ſondern ein Feind unſeres Volkes und Staates. Wir ſtehen heute wie früher zu der Anſicht, daß jeder Verſuch, unſere Wehr⸗ fähigkeit 3u ſchwächen, micht beſſer iſt, als Hochberrat. Wer ſich aber gar mit andern verbindet, um gruudſätzl lich gegen das Wehrweſen überhaupt eine Karmofſtellung ein⸗ unehmen, iſt ein bocberateriſcher Verſehwörer Und verdient keine oder Duldung. Wir„tap⸗ fern“ Schweizer ſind ein erbärmlich ſchwächliches Geſchlecht ge⸗ worden. Wie wir 15 ſchändlichſten Verbrecher lieber zu Tode füt⸗ bern, als ſie um einen Kopf kürzer zu machen, ſo wagen wir es nicht mehr, gegen Anarchiſten und Staatsfeinde mit ſcharfen Mitteln vorzugehen und ſie z. B. wegen Hochverrates mit Zuchthaus zu beſtrafen. Blaſiert ſtehen unſere Vebörden daneben und ſehen zu, wie die Kerle unſer Schwei zerhaus in Brand ſetzen. Vornehm er⸗ erſten Bandes anzuſprechen. Außerdem werden noch aus der Familie Haxthauſen mehrere Angehörige, die im Paderbornſchen und in der Schwelmgegend anſäßig waren, ſowie auch der Ro⸗ mantiker Achim von Arnim genaunt. Der erſte Band der„Kin⸗ der⸗ und Hausmärchen“ erſchien 1812; der zweite 1815. In der Vorrede zu dieſer Sammlung wird nun ein neuer Name genannt: Frau Viehmännin aus Zwehrn, einem dicht bei Kaſſel gelegenen. Sie hat das für den zweiten Teil geleiſtet, was die„alte Zufall war die Märchen, ſowie mancherlei Nachträge zum erſten Band erhalten haben. Dieſe Frau, noch rüſtig und nicht viel über fünfzig Jahre alt, heißt Viehmännin, hat ein feſtes und angenehmes Ge⸗ ſicht, blickt hell und ſcharf aus den Augen und iſt wahrſcheinlich Sie bewahrt dieſe alten Sagen feſt im Gedächtnis, welche Gabe, wie ſie ſagt, nicht jedem verliehen ſei. Dabei erzählt ſie bedächtig, ſicher und ungemein lebendig mit igenem Wohlgefallen daran, erſt ganz frei, dann, wenn man will, noch einmal langſam, ſo daß man ihr nachſchreiben kann. Man⸗ ches iſt dieſe Weiſe wörtlich beibehalten. Wer au leichte Ver⸗ fälſchung d und daher an Unmöglichkeit langer Dauer der Regel glaubt, der müßte hören, wie genau ſie immer bei derſelben Erzählung bleibt und auf ihre Richtigkeit eifrig iſt; niemals ändert ſie bei einer Wiederholung etwas in der Sache ab und beſſer: ein Verſehen, ſobald ſie es bemerkt, mitten in der Rede gleich ſelber.“ Irrtum wäre es aber, anzunehmen, es ſeien i Märchen wörtliche den Erzählungen nachgeſchrieben, die unter den Leuten umgingen, ſo daß, wenn die Brüder Grimm anderen, ſpäter le⸗ benden Sammlern nicht zuvorgekommen wären, dieſe das„Eigen⸗ tum des ae, gut ſich 0 aneignen können. „In der „in welcher die 5 dann muß er ſich zunächſt von aus rede auf Wilhelm Grimm. der Ueberlieferung, Nachläſſ ſigkeit bei Aufbewahrung kHlärt der Bundesrat: Wir ſehen keinen Grund zum Si ſchreiten! Dieſes Mancheſtertum dieſes laisser faire, Lai sser aller, hat auf wirtſchaftlichem Gebiete 1 ſei edit verloren und wird auch auf politiſchem 8 Man ſagt uns 5 ein ſtarkes ganzen ertragen; allein 0 wir ales 10 ſich gefeſtigtes Volk, 85 daun wird 9990 recht auf die Ne 2858 e e erleiden. olche Extrava⸗ niemand muß auch für die re e Läſterung“ Ganz unzufrieden mit Herrn iſt 5 100 ägl. Rundſchau“: 1 8 8 von tſchaft⸗ geradezu vorbenen re Hartnäckig⸗ der 118 Me ant E eſen auch eſſe wiede er was es in 2 Herr b. 0 8 Leute, die and zerer Meinung ſind, b i 1, loc 10 0 di e Mannesma muſchen Rechte g hinter den Kuliſſen nur handelt ſich in dem ganze n Syndikat mit ingen gel, giern reit darum, ob es etwas deutſchem He utſch⸗öſter⸗ Art 48885 Fii Rechle zu en unanfechtb ſe chung der mar 7 um 15 Franzi 3u vervolt lſtändigen, um 10 Induß rie en 9 5 gewiſſen Una 115 keine 1 5 daß man ſich darum Leiter des deutf zwärtigen Amtes im Reichs⸗ 0 bin nicht genau darüber unterrichtet, in welchem der 895 dbe, dem f oder dem deutſchen, die deut⸗ ſchen Intereſſen mehr vertreten ſind,“ ſo iſt das einfach erſtaunlich. Was jeder weiß, der ſich um die irgendwie gekümmert hat, das müßte auch unſer 8 i 77 8 Herr v. Schoen for 1275 90heteen Maße ein Wahrheit doch ganz gut Beſcheid Gs Hibte wie geſagt, bei dem 55 i i Ginſchuß von deutſchem t Kr 5 die aber ſicher n Me 2 „ zumal ihre Be⸗ ſten Rechtslehrer inglands, haben die ſchen Aftſprüche un⸗ Am aller Nati ionen, auch Fra abſolute Klarheit und 1 ee 4 beſtehen, i das fran⸗ gſiſche Shnditat deines 85 45 95 und erwerben konnte, die es für ſich beanſpr ucht, ſagt v. Schoen ſelbſt mit .. Worten. unſe er Au ges Amt kann ſich doch nicht i ſe Folgerung aus dieſer bon ſeinem ſtceſtellten Dat dfache Ju ziehen. Man n 5 n b. 895 leidet an hilfloſem inneren ſpruch. Seien wir nicht grauſam Zerfaſern wir ſie nicht noch offen wir wieber einm auf das Glück der ketzten Stun⸗ ird Unſer Au diges Amt, aufgerütt t durch die ſter Zeit, wirklich etwas tun. Vielleicht wird en v. Schoen noch k lar. was allen andern klar ſein dürfte, n nicht wieder yom„Figaro“ das Lob erteilt wind, beſſer ien keine Fvanzoſen die franzöſiſchen Intereſſen, Erörler ungen Vadiſche Politim. Die Bierſtenerfrage. Der„Sch wäb. Merkur“ ſchreibt zur Bter Die Regelung der Bierſteuer ſcheint auf Schwierigkeiten z ſtoßen, obwohl ſie eine Konſequenz der Reichsgeſetzgebung und für Baden eine unbedingte Notwendigkeit iſt. Da die Sozialdemokraten aus Grundſatz dagegen ſind, fann das Gef ſetz nur zuſtande wenn die Libevalen ſich mit dem Zentrum verſtändigen. Die Libe⸗ ralen ſind beveit, für das Geſetz a ſtimmen, nachdem die beiden Unterſtufen der Steuer ermäß valen ein Weilchen gappeln laſſen oder will es das Geſetz zum Schei nter dieſen Umſtänden das Geſetz nicht mehr vor dem neuen Jahr 6 eine E ären damit ſchon einverſtanden, aber dem ande dies Einbuße von Aicht viel weniger als 1 Million Mark. und ſi iddenlſchen Gegenden eigentümlich f. mochten, zu einem Märchen verarbeitet worden, was auch Wilhelm Grimm 1 im dritten, wiſſenſchaftlichen Bande vermerkt hat. erhellt, wieviel ſowohl auswählende als zuſammenfaſſende und redigierende Arbeit nötig war“, meint ſehr trefſend Hermaun Grimm,„um diejenige Form der Märchen zu finden, in welcher ſind, welche dem Geiſte des deutſchen ſein(heint⸗ Für dieſe vochſchöpferiſche, ſchlechtweg ausgftelkende auf⸗ bauende Arbeit war aber gerade Wilhelm Grimm der rechte Mann. Er hatte nicht nur ⸗den Drang, anderen zu erzählen, er Volkes eh zu ſtrebt, die Szenen zu Bildern für ſich zu geſtalten. Jakob bezeugt es in feiner leider nur als Torſo erhalten 9 gebliebenen Gedächtnis⸗ Er ſpricht da von ihm als frohen Geſellſchafter, den jedermann gern ſah und um„ſeiner anmutigen Erählungskunſt, zu lauſchen. So war's auch mit ſeinen Arbeiten beſtellt. Sie waren„durchſchlagen von Silberblicken“, die Jakob etendenermesen nicht zuſtanden“; denn„ſeine ganze Art war weniger geſtellt auf Atgde af ruhiges, Inſichausbilden“ In dieſen Worten liegt der Schrüſſel f für e Er rklärung inner⸗ Schauens, ſeiner im Grunde genommenen po ſetiſchen, bild⸗ men. Und Dank dieſer Gabe hat er ihnen, immer feilend und wasgeel end, allmählich die jedenfalls für unabſehbare Zeit gültige Form verliehen, die wir als etwas hinnehmen das mit den Märchen ſelb er or ganiſch verwach ſen iſt! umal ſo bömmen, daß auch un en Erru genſcha gt morden find. Das Zentrum jedoch 5 erhebt mancherlei Vedenken. Man peiß nicht recht, will es die Libe⸗ 1115 bringen. Letzteres 155 kaum anzunehmen. Wahrſcheinlich wird feese un 80 kann alſo früheſtens am 1. April in Kraft treten Die „Hieraus ſchenn die Kinder⸗ und Hausmärchen zu einer Sammlung geworden erzählte auch mit dichteriſcher Auf ſchauung und war zugleich be⸗ neriſchen Natur; und die iſt den Märchen wohl zuſtatten 7 85 Meonnheim, 18. Dezember. ————— Leserelsnoweiser: Gnane Badiſcher Landtag. 2. Kammer.— 10. Sitzung. (Von unſerem Karlsruher Bureau.) 5 JKarlsruhe, 15. Dez. Präſident Rohr hurſt eröffnet 10 Uhr vormittags die Sitzung. Am Regierungstiſch Miniſter des Innern Frhr. v. Bo d⸗ man und Regierungskommiſſare. Eingelaufen ſind folgende Petitionen: 1. Eingabe des 1. Vorſitzenden des Vorſtandes des Landes⸗ verbandes Baden des Bundes deutſcher Militäranwärter mit den von ihm„im Auftrag“ unterzeichneten Petitionen für 2) die Bureauaſſiſtenten, b) die Kanzleiaſſiſtenten, c) die Steuereinnehmer und Steuereinnehmer⸗Aſſiſtenten, 4) die Steueraufſeher um anderweitige Einreihung im Gehalts⸗ ferner e) die Diener um Beförderung nach dem Dienſt⸗ alter. 2. Eingabe des Ingenieur Alfred Flügger in Cannſtadt mit der von ihm„im Auftrag“ des Bundes der techniſch⸗ in⸗ duſtriellen Beamten, Süddeutſche Agitationszentrale, unter⸗ zeichneten Petition(Reſolution), um Einwirkung auf die Gr. Regierung dahin, daß dieſe im Bundesrat für die Wieder⸗ einbringung der unverabſchiedet gebliebenen Gewerbeord⸗ nungs⸗Novelle im Reichstage eintreten möge. Vereinigung der Gemeinde Feuden eim mit Maunheim. Abg. Kopf(Zentrum) erſtattet den Kommiſſionsbericht. Die hier geplante Ver⸗ einigung iſt bereits die dritte, die dieſen Landtag beſchäftigt. Feudenheim hat eine ähnliche Entwicklung genommen wie andere Vorortgemeinden. Der Wunſch nach Eingemeindung iſt bereits in den 90er Jahren von Feudenheimer Bürgern geäußert worden. 1907 wurde vom Feudenheimer Gemeinde⸗ rat der Antrag auf Eingemeindung in die Stadtverwaltung Mannheim geſtellt. Zunächſt erſcheint es befremdlich, daß eine Gemeinde von 5000 Einwohnern in durchaus geordneten Verhältniſſen und guter Verwaltung den Wunſch hat, ihre Selbſtändigkeit aufzugeben. Allein den großen an ſie heran⸗ tretenden Aufgaben ſchien die Gemeinde doch nicht mehr ge⸗ wachſen. Beſonders die Gründung der neuen Gemeinde von Neu⸗Oſtheim machte die Lage Feudenheims weniger ange⸗ nehm. Namentlich die Gefahr war vorhanden, daß die Ein⸗ nabmen aus Neu⸗Oſtheim die Ausgaben nicht decken würden. Darum erſchien der Wunſch nach Eingemeindung durchaus berechtigt. Feudenheims Intereſſen ſind bei dem Abkommen mit Mannheim durchaus gewahrt worden. Feudenheim hat insbeſondere ſich ausbedungen, daß die elektriſche Straßen⸗ bahn alsbald hergeſtellt wird und daß es das Cas und elek⸗ kriſche Licht zum gleichen Preiſe erhält wie Mannheim; weiter ſind die Intereſſen Feudenheims gewahrt durch die bevor⸗ ſtehende Erweiterung des Volksſchulunterrichts in Feudenheim und den Ausbau der Volksſchule, durch die Beſſerſtellung der Beamten und Lehrer u. a. Natürlich ſind die Vorterle für Mannheim größer, zumal ſeine Gemarkungsfläche einen beträchtlichen Zuwachs erhält, ſodaß es der Gemarkungs⸗ fläche von Straßburg und Frankfurt a. M. nachkommt. Dieſe Ausdehnung Mannheims bietet weiter erfreuliche Ausſichten für die künftige Entwicklung dieſer Stadt. Feudenheim ſeine Intereſſen durchaus gewahrt hat, zeigt, doß' das Kirchweihfeſt in Feudenheim auch in Zukunft wie bisher erhalten bleibt.(Große Heiterkeit.) Durch die Eingemeindung Feudenheims gehen dem Wahl⸗ kreis Mannheim⸗Land 5007 Einwohner verluſtig, ſodaß dieſer Wahlkreis nur noch 28 580(bisher 33 587) Einwohner zählt. Dieſe Zahl trifft aber immer noch das Mittel, das wir ſeiner⸗ zeit für einen Wahlkreis angenommen haben. Dann aber iſt auch zu unterſtellen, daß die Einwohnerſchaft des Wahlkreſſes weitergewachſen iſt. Redner geht dann noch näher auf die Einzelbeſtimmungen des Geſetzentwurſos ein. Abg. Vogel(Dem.): kaufte. Durch das Ei heim hatte alles Intereſſe, bauung von Neu⸗Oſtheim k heims. Dafür muß man entſchieden Dank wiſſen. wei Drittel der ſie zu den voll N Daß übrigens Gemeindebürger, die gegen die Eingemeindung waren, genau an⸗ geſehen. Wenn dieſe Bürger ihre bisherige Tätigkeit im Bürger⸗ ausſchuß nicht aufgeben wollten, ſo iſt das ein ſehr ehrenwerter en Mark geſchädigt. Leider hat die Staatsverwaltung ihre Zu⸗ ſtimmung zu dem Ausbau der Straßen gegeben. Durch die berſchiedenen Eingemeindungen nach Mannheim, zu der jetzt Feudenheim tritt und zu der in der laufenden Seſſion viel⸗ leicht noch Rheinau treten wird, dürfte es notwendig ge⸗ worden ſein, für Mannheim eine andere Wahlkreiseinteilung feſtzuſetzen, derart, daß noch ein weiterer ſechſter Wahlkreis geſchaffen wird. Redner ſchließt mit dem Wunſche, daß für die Gemeinde Feudenheim nach ihrer Eingemeindung die Vorteile ſich recht bald einſtellen werden daß aber auch Mann⸗ heim in nicht allzuferner Zeit aus dieſer Eingemeindung Vor⸗ teile ziehen möchte. Abg. Bechtold(ſog.) gratuliert den Feudenheimern zu der Eingemeindung nach Mann⸗ heim. Sie haben bei dieſer das beſte Geſchäft gemacht, und wie wir gehört haben, bleibt ihnen ja auch das Feſt ihrer Kirchweihe erhalten. Auch ich wünſche, daß Feudenheim wie Mannheim aus dieſer Eingemeindung Vorteile haben werden. Abg. Süſtkind(ſoz.) Feudenheim iſt eine weit ältere Gemeinde als Mannheim. Das geht aus der Chronik Mannheims hervor, ich habe das nicht erfunden.(Große Heiterkeit.) Von Feudenheim aus wurden in den Kriegszeiten Bollwerke für Mannheim und Verteidigungs⸗ gräben und andere Kriegsinſtrumente(Stürm. Heiterkeit) gebaut. Feudenheim hat ſeit Jahrhunderten von Jahren(Große Heiter⸗ keit) ſeine beſondere Sprache ſich erhalten.(Heiterkeit.] Die Mannheimer haben ja auch ihre Sprache behalten.(Stürm. Heiterkeit.) Ich glaube, daß man die Mannheimer immer gerne hört lerneute Heiterkeit), zumal wenn ſie in ihrer Sprache von dem trockenen Tone abſtechen, der hier herrſcht. Ich will aber die⸗ ſen Sprung in vergangene Jahrhunderte verlaſſen.(Stürm. Hei⸗ terkeit.) Redner ſchließt mit dem Wunſche, daß Feudenheim wie Mannheim mit der Eingemeindung zufrieden ſein möchten. Miniſter des Innern Frhr. v. Bodman: Es iſt ganz richtig, daß wir nicht mit ſo reiner Freude an dieſe Eingemeindung herangetreten ſind wie an die Vereinigung z. B. von Dorf und Stadt Kehl. Die Bedenken ſind ja in der Regie⸗ rungsbegründung hervorgehoben. Wir haben dort geſagt, daß wir der Meinung geweſen ſeien, daß ſich das große Gemeinweſen Feu⸗ denheim noch auf eine Reihe von Jahren ſelbſtändig hätte erhalten können und daß deshalb kein dringendes Bedürfnis nach Einge⸗ meindung vorgelegen habe. Nun ſagt der Abg. Vogel, die Regie⸗ rung habe ſich dabei wohl ebenſo geirrt wie im Jahre 1901, wo ſie ſagte, daß in abſehbarer Zeit keine Waſſerleitung nach Feudenheim kommen würde, die aber doch 1905 gekommen ſei. Wenn die Re⸗ gierung das geſagt hat, ſo hat ſie ſich in der Tat geirrt. Im vorliegenden Falle könnte ſie ſich ja auch geirrt haben, aber das Bedenken in der Regierungsbegründung iſt doch das Ergebnis von eingehenden Prüfungen geweſen. Ich habe in Feudenheim ſelbſt den Eindruck gewonnen, daß das finanzielle Verhältnis dieſer Gemeinde für drückender erachtet würde, als es tatſächlich iſt. Die Hauptſache iſt aber doch, daß die Regierung ihre Bedenken über⸗ wunden hat und daß ſie Ihnen das Geſetz vorgelegt hat. Die Re⸗ gierung hält nach wie vor den grundſätzlichen Standpunkt auf⸗ recht, daß es nicht genügt, wenn die Vertretung zweier Gemeinden den Beſchluß faßt, ihre Gemeinden zu vereinigen, um nun ohne weiteres die geſetzliche Sanktion zu erteilen. Die Regierung hat die Pflicht, genau zu prüfen, ob das öffentliche Intereſſe und das Intereſſe der beiden Gemeinden die Auflöſung der einen Gemeinde erforderlich oder wenigſtens wünſchenswert macht oder wenig⸗ ſtens rechtfertigt. Ich habe mir deshalb auch die Gründe der 12 Grund für ihren ablehnenden Standpunkt. Ich bin nach wie vor der Meinung, daß die Regierung eine ſelbſtändige Prüfung vor⸗ nehmen muß. Es muß auch das Intereſſe ſpäterer Generationen wahrgenommen werden. Es fragt ſich, ob bei einem derartigen Anwachſen der Gemarkungsfläche Mannheim die Aufgaben auch für eine ſo hochſtehende Gemeinde wie Mannheim zu groß wer⸗ den. Ich habe deshalb mit Freude vom Abg. Vogel vernommen, daß in der Eingemeindungspolitik Mannheims jetzt einen Ab⸗ ſchluß gefunden werden ſoll, daß man auch nicht mehr an die Ein⸗ gemeindung von Seckenheim denkt, ſondern nur noch von Rheinau, wofür allerdings ſchwerwiegende Gründe vorliegen. Die Einge⸗ meindung von Feudenheim würde beſonders dann zu begrüßen ſein, wenn die Stadt Mannheim das neue Gelände zur Erſtellung von billigen und geſunden Wohnungen benützt. Die Erſcheinung, auf die der Abg. Vogel hingewieſen hat, daß nämlich die Gemeinde Feudenheim noch nach dem Beſchluß der Eingemeindung Straßen ausbaut, hat auch michunangenehm berührt. Es iſt vom Abg. Vogel der Wunſch ausgeſprochen worden, daß die veränderte Wahlkreiseinteilung, wie ſie ſich daraus ergibt, daß Feudenheim der Stadt Mannheim angegliedert wird dazu benützt werden möge, um der Stadt Mannheim ein 6. Mandat zu geben. Auch vom Berichterſtatter iſt auf die Veränderungen inbezug auf die Wahlkreiseinteilung hingewieſen worden. Nach dem Wahl⸗ geſetz muß bis zum 1. Januar 1912 die Einteilung der ſtädtiſchen Wahlkreiſe geſetzlich geregelt werden. Die Regierung iſt ſich dieſer Pflicht bewußt und wird im nächſten Landtage einen entſprechen⸗ den Geſetzentwurf vorlegen. Ob dabei Mannheim ein 6. Mandat erhalten wird, bleibe dahingeſtellt. Doch ſei dabei darauf ver⸗ wieſen, daß bei der Wahlkreiseinteilung die Städte hinſichtlich der Durchſchnittszahl an ſich beſſer geſtellt ſind als die ländlichen Wahlkreiſe. Ich lne. indem ich mich an die hier geäußerten Wünſche für das Wohlergehen der beiden Gemeinweſen von Her⸗ zen anſchließe. 8 Abg. Süßkind(Soz.) macht in erregter Weiſe darauf aufmerkſam, daß auf dem Land⸗ tage 1902 einmütig eine Reſolution gefaßt worden ſei, wonach der Stadt Mannheim ein 6. Mandat bei geſetzlicher Regelung der Wahlkreiseinteilung gegeben werden ſoll. Dieſer Reſolution hätten der Staatsminiſter Brauer und Miniſter Schenkel zu⸗ geſtimmt. Miniſter Freiherr von Bodman: Mir ſind dieſe Vorgänge nicht bekannt. Aber ich beuge mich gern der beſſeren Kenntnis des Herrn Abgeordneten.(Heiterk.) Selbſtperſtändlich iſt, daß wenn eine derartige Regierungserklä⸗ rung abgegeben worden iſt, ſie auch gehalten wird. Die Diskuſſion wird hierauf geſchloſſen. In namentlicher Abſtimmu un⸗ hart die der Herſtell 1 eines normalſpurigen Induſtriegele⸗ und zwar 61 empfehlend, 68 zur Kenntnisnahm pfehlend, teils zur Kenntnisnahme. Ueber ihre der Regierung hat die Petitionskommiſſion einen umfaſſend 45ſeitigen Druck⸗Bericht erſtattet. Der Berichterſtatte⸗ i daß dieſer Bericht bei den Intereſſenten keine ſonderliche W nachtsfreude auslöſen werde, beſonders bezüglich der Petition der Eiſenbahner.(Lebh. Sehr richtig.) Präſident Rohrhurſt gibt Kenntnis von einer Vereind rung des Seniorenkonvents, wonach die Nachweiſungen über Betitionen des Eiſenbahnbaues und der Beamtenfürſorge, ſolet vezüglich des Elementarunterrichtsgeſetzes und des Vermi ̃ ſteuergeſetzes bei den neuen Petitionen ſpäterhin beſprochen ſoe den ſollen. In der Beratung werden eine ganze Reihe von Pekit. nachweiſungen ohne Debatte genehmigt. Ohne Debatte wird u. a. genehmigt die Art der Erled welche die Bitte des penſionierten Weichenwärters Jo Groß in Mannheim um Erhöhung ſeines Ruheg gefunden hat. Die Kammer 1907/08 hatte bezüglich de ſt Teiles der Petition, d. h. ſoweit ſich dieſelbe auf Erhöhung ſtützung betr., der Gr. Regierung zur Kenntnisnahme in dem Sinne, daß dem Bittſteller, wenn ſich eine wir lage bei ihm einſtellt, auf Anſuchen eine einmalſge Un zugewendet werde. Nach Mitteilung des Gr. Finauzm konnte bei Groß, da er und ſeine bei ihm wohnende fähigen 3 Kinder ein Jahreseinkommen von zuſammer Mark haben, ein erhebliches Unterſtützungsbedürfnis nicht erkannt werden. Zur Beſtreitung von Krankheitskoſten w ihm aber trotzdem Ende 1908 eine einmalige Beihilfe von Mark bewilligt. 9 Zur Bitte der Gemeinde Ohlsbach ſowie der Sektion! des Schtwarzwaldvereins in Verbindung mit dem Stadtr burg um Errichtung einer Halteſtelle bei der Warteſtation Schtwarzwaldbahn, deren Erfüllung die Regierung ablehnt, ſpre⸗ die Abgg. Morgenthaler(Ztr.), Monſch(Ztr.) und M ſterialdirektor Schulz. Zur Vitte der Steinhauermeiſter des Main⸗ und Ta um Berückſichtigung bei Vergebung von Steinhauerarbei Sbaatsbauten ſprechen die Abgg. Willi(ſoz.), Maier Neuhaus(Ztr.), Gierich(konſ.), Schofer(Ztr Kurz(ſoz.), ſowie Miniſterialdirektor Schulgz. Von ein Abgeordneten wurde Beſchwerde geführt, daß bei dem aihe Heidelberg ſtatt badiſcher heſſiſcher Sandſtein verwendet twer Nicht entſprochen hat die Regierung der Bitte de Nebenbahn Mosbach⸗Mudau intereſſierten Gemeinden mäßigung der Perſonen⸗ und Gütertarife für dieſe Bah ſprach der Abg. Knebel(Ztr.) im Sinne der Petenten. Gleichfalls nicht entſprochen hat die Regierung der Bit Stadtgemeinde Neuſtadt um Aufhebung des Ausnahmetart die Zahnvadſtrecke auf der Höllentalbahn. Abg. Wit te (Ztr.) empfahl nochmals dieſe Bitte. Abgelehnt hat weiterhin die Regierung die Bitte der den Oedigheim, Bietigheim, Steinmauern um Einlegung beiterzigen auf der Sttecke Karlsruhe—Durmershei Abg. Schmidte⸗ Karlsruhe(Ztr.) proteſtient gegen lehnende Haltung der Regierung. 5 Abg. Morgenthaler(3Ztr.) ſpricht zu der Ablehn Bitte verſchiedener Gemeinden um eine direkte Eiſenbahn dung von Offenburg nach Lahr. Die Abgg. Büchwer(3Ztr.) und Beuedey(dem.] ſy zu der vorläufig äbgelehnten Bitte der Gemeinde Wollman Errichtung einer Halteſtelle bei Wollmatingen. Abg. Geiger(watl.) ſpricht zu der Bitte der Gemei Mühlbach und Eppingen um Erbauung einer Eiſenb 15 15 pingen nach Mühlbach. Die Nagi hat it bingen nach Mürdach zugeſent. Alͤbgoelehnt hat die Regierung die Bitte berſchiedener zum Vewilligung eines Staatzuſehuſſes guw Bau ein⸗ ſpurigen Lokalbahn von Radolfzell über Bohlingen nach De Zu dieſer Erledigung der Petition ſprachen die Abgg. (Ztr.), Schmidt Singen(natl.) und Miniſteriald Schulz. Abg. Hilbert(natl.) ſpricht zur Bitte der Gemein ſchingen um Errichtung einer Güterſtation. Abg. Hummel(dem.) ſpricht zue Bitte des Gen Gremmelbach um Errichtung einer Eiſenbahnhalteſtelle da Abg. Büchner(3tr.) ſpricht zur Bitte der Motorge Bodman G. m. b. H. um Gewährung eines Staatszuf Zur Bitte des Gemeinderats Aufen um Errichtung ein bahnſtation ſprechen die Abgg. Gierich(Konſ.), Sſch wa Görlacher(Ztr.), Milbert(natl.) und Witteman Zur Bitte mehrerer Intereſſenten und Gemeinden zu projelt Titiſee⸗St. Blaſten ſprachen die Abgg. Blüm Dieterle(Ztr.) und Miulſterialdirektor Schul z. Zur Bitte der Intereſſenten des Stadtteils W̃ 1 wegen Beibehaltung des Stückgutverkehrs auf der Station Fr Wiehre ſprachen die Abg. Göhring(natl.) und K t Der Laudtag 1907/8 genehmigte die für eine 1 Landſtraße beim Niederbühler Tor in Raſtatt angef nur für eine Unter führung dieſer Straße. Die⸗ tung hat aber dieſe Unterführung für nicht angängig erk ausgeführt. Hiergegen proteſtlerteu die Abg. Sch m (Ztr und Vogel⸗Naſtatt(dem.) 25 Abg. Venedey ldem.) ſprach zur Bitte des Ste zur Frage der Umgeſtaltung der Konſtanzer Bahuanlage. Abgelehnt hat die Regierung die Bitte mehrerer Gemel Errichtung einer Güterſtation in Oensbach. Hierüber ſp Geppert(Ztr.) ſein Bedauern aus. Abg. Seubort(Ztr.) bedauert die Eutſcheidung der te vezüglich der Bitte des Eiſenbahnkomitees Rippoldsau um Erba einer normalſpurigen Nebenbahn von Wolfach nach Rippoldsau Miniſterialdirektor Schulz erklärt hierzu, daß die Gene tion die Vorarbeiten deshalb nicht in Angriff genommen habe, die Generaldirektion mit dringlichen Bauarbeiten vollauf baſch⸗ 5 und weil vor 1915 größere Bahnprofekte nicht ausgefſ w. önnen. Abg. Neuhaus(Ztr.) bittet zur Geſchäftsordnung trag des Zentrums bei dieſer Angelegenheit mit zu b Antrag lautet: 7585 „Die 2. Kammer möge ihr Bedauern ausſprechen, Regierung bei Erledigung von Petitionen, beſonde wegen Erbauung von Eiſenbahnlinien, die ihr empf wieſen worden ſind, dieſen nicht gebührend getragen und nicht einmal die erforderlichen vorgenommen hat. 75 Abg. Süßkind(ſoz.) und Abg. Rebmann(natl. ſich der ſofortigen Beratung des Antrages, ebenſo Mini Schulz. Die Beratung des Antrages findet nicht ſt Die Regierung iſt der Bitte vieler Gemeinden w einer Bahnverbindung von Langenbrücken über Sinsheim nach Waibſtadt nicht näher getreten; ſprachen die Abgg. Neuwirth(natl.ſ, Ziegelma Freiherr v. Mentzingen(Ztr.) und Miniſtertaldire Abgelehnt hat die Regierung weiter die Erfüllung mehrerer Gemeinden um Erſtellung einer Bahnverbindun Pforzheim und Bretten. Dieſen ablehnenden Standpunk die 1 80 Stockinger(ſoz.), Gierich(konſ.) un 5 (Freiſ.) Zur Bitte der Gemeinde Erſingen um Errichtung ſtation ſpricht Abg. Stockinger(ſoz.); zur Bitte be Frieſingen um Errichtung einer Halteſtelle dortſelbſt d (uatl.]; zur Bitte der Gemeinde Großeicholzheim um eines neuen Aufnahmegebäudes der Abg. Leiſer einer Reihe von Gemeinden um Erbauung eine Engen nach Nenzingen: zur Bitte des Komit Bahn von Eberloch über Mudan 755 Bucher Profekts für eine normalſpurig 4. Seite. General⸗Anzeiger. Abendblatt.) örittens zur Bitte der Steinachtalgemeinden normalſpurigen Eiſenbahn erklärt die Regierung, daß ſie dieſen Peti⸗ tionen bei der gegenwärtigen Finanzlage nicht näher treten könne. Zur erſten der vorgenaunten Petitionen ſprachen die Abgg. Müller (natl.), Büchner(Ztr.) und Weißhaupt(natl.). Zur zweiten Petition ſprachen die Abgg. Knebel(Ztr.), Maſer(ſoz.) und Müller (kgnatl.) ſowie Miniſterialdirektor Schul z. Hierauf ſtellte Abg. Süßkind den Antrag auf Vertagung, der angenommen wird. Präſident Rohrhurſt teilt mit, Kommiſſionsſitzungen frei laſſen will, Samstag eine Sitzung ſtattfinden wird daß er den morgigen Tag zu daß Freitag 2 Sitzungen und Nächſte Sitzung Freitag, den 17. Dez. 10 Uhr: Fortſetzung der heutigen Tagesordnung und S chiffahrtsabgaben. us Stadt und Land. * Mauntzeim, 15. Dezember 1909. 2. 55 Poſtſchalterdienſtſtunden am 19. d. Mts. und au den Weihnachts⸗ feiertagen. J. Die Brief⸗ und Paketſchalter bei den Poſtämtern 1 Planken), 2(Kaiſerring), 3(Neckarſtadt), 4(Akademteſtraße) werden am 19., 25. und 26. Dezember in folgender Weiſe für den Verkehr it dem Publikum geöfnet ſein. 1. Brie fſchalter: Beim Poſtamt findet die Ausgabe von Paketabre ſſen am Schalter 6(neue Schalterhalle) a) am 19. von 8 bis 9 Uhr vorm.; 11 Uhr vorm. bis 1 Uhr nachm. nud von 3 bis 5 Uhr nachm.; b) am 25, von 8 bis 9 Uhr rm. und von 11 Uhr vorm. bis 1 Uhr nachm. und c) am 26. wie Sonntags ſtatt. Die übrigen Schalter bei den Poſtämtern 1, 2, 3 und werden am 19., 25. und 26. Dezember wie ſonſt an Sonntagen(—9 hr vorm. und 12—1 Uhr nachm.) offen gehalten. 2. Paket⸗ unahmeſchalter. Die Annahme von Paketen bei den Poſt⸗ tern 1, 2, 3 und 4 erfolgt: a) am 19. von 8 bis 9 Uhr vorm. und n 11 Uhr vorm. bis 8 Uhr nachmittags; b) am 25. und 26. wie Sonntags 3. Paketabgabeſchalter beim Poſtamt 1. Die Paketausgabe geſchieht: a) am 19. von 8 bis 9 Uhr vorm. und von 11 hr vorm. bis 8 Uhr nachm.; b) am 25. von 8 bis 9 Uhr vorm. und 11 Uhr vorm. bis 1 Uhr nachm., c) am 26. wie Sonntags. II. Am wird der Schalter bei dem Poſtamt 6(Meerfeldſtraße) von—9 Uhr m. und von 11 Uhr vorm. bis 8 Uhr nachm. ausnahmsweiſe ge⸗ et ſein. Am 25. und 26, bleibt dieſes Poſtamt wie regelmäßig an ntagen geſchloſſen. III. Das Poſtamt 5(Induſtriehafen) bleibt 19., 25. und 26. wie ſonſt an Sonntagen geſchloſſen. * Ueber rationelle Verwendung von Parkaulagen berichtet Deutſche Turnzeitung aus Mün chen: Der Prinzregent hat angeordnet, daß der zwiſchen dem Eisbach und der Lerchen⸗ feldſtraße gelegene Teil des Engliſchen Garten 8, der ſog. Hanger, in einer Flächenausdehnung von ungefähr 7½ Tag⸗ werk als Turnſpielplatz für Schüler und fügung geſtellt werden ſoll. Wie ſchmerzlich war es bisher ür Eltern, Lehrer und Erzieher, wenn ſie mit guten und böſen ten oder gar Straſen die Jugend davon abhalten mußten, auf dem grünen, laubumkränzten Hirſchanger, der halt gar zu ckend war, zu tummeln und zu ſtärken, für, ach, ſo lange ſtunden! Und die Wege werden immer länger, um aus Häuſermeer der Großſtadt hinaus auf freie, durch keine cheldrahtzäune und drohende Verbotstafeln abgeſperrte en zu kommen. Gerade in unſeren Großſtädten verlangt an mit allem Grund, daß der Jugend Gelegenheit geboten ſei, ſFweiter Wieſe zwanglos zu ſpielen. Da hat denn der Regent, oft ſchon ſeine ſchöne Zuneigung und treue Sorge für die ugend durch kleine und große Wohltaten gezeigt hat, der Mün⸗ Jugend diesmal eine außerordentliche Wohltat erwieſen. Hirſchanger an der Prinzregenten⸗Lerchenfeldſtraße iſt eine r prächtigſten Wieſen des Engliſchen Gartens, ringsum von mutigen Baum⸗ und Geſträuchgruppen umſtanden und— was 3 wertvoll erſcheint— ganz nahe an dem Stadtzentrum Der Engliſche Garten wird durch dieſe ſegensreiche nordnung des Regenten weſentlich wertvoller für die Be⸗ erung Münchens, zunächſt in hygieniſcher Beziehung, aber in maleriſcher, landſchaftlicher Beziehung. Denn wo es eine lebensvollere Staffage für eine rklandſchaft als ſpielende Kinder und frohe en? arum mögen ſie nur ſpielen und jubeln drun⸗ freien Hirſchanger, unſere Jungen und Mädel, und allen gr. Sgrämlichen Hageſtolzen zum Trotz ſchreien„wie die Joch⸗ Ein froher, treugemeinter Ruf wird darüber hinklingen iederklingen in dankbaren Geſinnungen der„Alten“: Dank egenten für ſeine Güte!— Auch in Berlin wird gegen⸗ die Vermehrung der Parkanlagen und Kinderſpielplätze ommen. Um eine Vergrößerung des Viktoriaſportplatzes unehmen und die für die Großadtjugend ſo notwendigen ihe zu gewinnen, beabſichtigt die ſtädtiſche Behörde, das ar große Aufmorſchgelände zum Tempelhofer Feld für i0 mme von 6 300 000 M. vom Reichsfiskus zu erwerben. Wivant sequentes! equaturerteilung. Amtlich wird gemeldet: Herr Adolf s in Pforzheim, der zum Vizekonſul der argentiniſchen k daſelbſt ernannt worden iſt und als ſolcher das Exequatur namens des Reichs erhalten hat, iſt zur Ausübung konſulariſcher Funktionen im Großherzogtum zugelaſſen worden. 5 Eiſenbahnunfall. Amtlich wird gemeldet: Am 13. Dezember anöver des Güterzuges 6121 ein Wagen, wodurch beide Gleiſe be gehend geſperrt wurden und einige Perſonenzüge mehr beniger erhebliche Verſpätungen erlitten. als ſind nicht vorgekommen. zie zeitweilige Schließung der allgemeinen Meldeſtelle. Wir darauf aufmerkſam, daß die allgemeine Meldeſtelle, das und Auskunftsbureau ſowie das Sekretariat für Arbeiter⸗ ſerung am Samstag, 18. d. Mts. wegen vorzunehmender Reinigung geſchloſſen bleibt. 8 Vereinsnachrichten. r Feuerwehr⸗Singchor veranſtaltet dieſes Jahr wieder liche Weihnachtsfeier mit Tanz am Samstag, Verletzungen des halle, Q 2, 16. Zu dieſer Feier haben der Dirigent rſtandſchaft ein ſehr gediegenes Programm aufgeſtellt. Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr, Fabrik⸗ und wehren, ſowie Freunde und Gönner des Singchors freundlichſt eingeladen. Bemerkt ſei noch, daß in Zivilanzug abgehalten wird. imnkafeſt der Iſr. Vergnügungsvereinigung. Zum erften⸗ ſeit kurzem beſtehende Iſr. Vergnügungsvereini⸗ Zweck es iſt, durch theatraliſche Veranſtaltungen den ehensverein zu fördern, ihre Glaubensgenoſſen und zu ſich eingeladen und zwar auf Sonntag, den 11. geräumigen Saal des Bernhardushofes. Um das u begehen, hatte man ein Programm zuſammenge⸗ einigen Soloſzenen zwei Theaterſtücke enthielt um Erbauung einer nen der Volks⸗ und Mittelſchulen zur ember, abends 8 Uhr, in dem prächtigen oberen Saale Mannheim, 15. Dezember. folgte. Bei dieſem erſten Teile hatte es die Leitung an Aus⸗ ſtattung nirgends fehlen laſſen. Inmitten vieler Lorbeerbäume ſtand der Knabe erhöht, die Kerzen anzündend, vor ihm die weißgekleideten Mädchen, ſo daß ſich ein prachtvolles Bild den Augen des Zuſchauers bot. Nach der Pauſe erfreute Frl. B. Seelig die Anweſenden mit einer Parodie auf das Vilja⸗ Lied aus der„Luſtigen Witwe“, Herr Roſenkranz mit einigen Noveletten und Herr* mit 2 Couplets Otto Reutters. Alle drei wurden aufs lebhafteſte applaudiert. Das meiſte In⸗ tereeſſ brachte man den beiden Einaktern entgegen, von denen zuerſt das Luſtſpiel Artur Schreiners„Der gute Ton im Hauſe „Hillel“ unter der rührigen Regie des Herrn Kamuff in flotter Weiſe aufgeführt wurde. Hierbei taten ſich beſonders hervor die Herren Ph. Cohen, als impoſanter Schwiegerſohn, M. Bor⸗ genicht als köſtlicher Kommerzienrat Hillel, der ſich dieſer Rolle äußerſt gut anpaßte, B. Weiß(Fuchs), Wolf(Bau⸗ mann) und die Damen Blum als Hillels Frau, Kerner [Käte) und die 3 Schweſtern Seelig. Aber noch weit beſſer gefiel die Studie unſeres einheimiſchen Poeten J. Strauß „Der Geburtstag“, die infolge der vorzüglichen Darſtellung und ihres urkomiſchen Inhalts zu wahrem Beifallsſturm hinriß. Herrn Bundſchuh verkörperte Herr B. Weiß, der durch ſeinen ausgezeichneten Vortrag unaufhörlich Lachſalven hervorrief. Ihm würdig zur Seite ſtand Frl. Blum, eine richtige Mannemerin darſtellend. Frl. E. Seelig führte ihre Rolle(Emma) wie Frl. Kerner(Kaufmann Müller) in jeder Hinſicht zufriedenſtellend durch. In Anbetracht deſſen, daß ſich hier nur Dilettanten in den Dienſt der guten Sache geſtellt hatten, muß man die Auf⸗ führung der beiden Stücke als eine recht gelungene bezeichnen. Im Anſchluß hieran fand Ball ſtatt. Großfeuer in Karlsruhe. Ein Schadenfeuer, das an Umfang ſämtliche Brandkataſtro⸗ phen in Karlsruhe in den letzten 50 Jahren übertrifft, brachte letzte Nacht große Aufregung in die Bevölkerung. Gegen 9 Uhr abends war in dem zwiſchen Wilhelm⸗ und Schützenſtraße(Süd⸗ ſtadt) gelegenen Fabrikgebäude der Bau⸗ und Kunſttiſch⸗ lerei Billing u. Zoller Feuer ausgebrochen, das inner⸗ halb einer halben Stunde eine ſolche Ausdehnung annahm, daß ſämtliche Kompagnien der Freiwilligen Feuerwehr alarmiert wer⸗ den mußten. In den in den Fabrikräumen und den Vorhöfen der Fabrik aufgeſpeicherten Holzvorräten hatte das gefräßige Element ſo reichliche Nahrung gefunden, daß die Flammen hoch über die umſtehenden Häuſer ſchlugen. Der ganze Stadtteil wurde mit einem Funkenregen förmlich überſchüttet und die Lohe verbreitete eine ſolche Hitze, daß nicht nur in dem von dem Feuer betroffenen Häuſerquadrat, ſondern auch in einzelnen Häuſern, die durch Straßen von dem Feuerherd getrennt waren, Fenſter durch die ge⸗ waltige Hitze zerſprangen. Die Situation wurde von Minute zu Minute gefährlicher, umſomehr, als gegen 10 Uhr ein ſtarker Nordoſtwind ein⸗ ſetzte, der die Flammen immer mehr entfachte, ſo daß dieſe bald von dem eigentlichen Fabrikgebäude auf das in der Wilhelmſtraße gelegene Bureau und das große fünfſtöckige Wohnhaus der Firma Billing u. Zoller überſprangen. Ebenſo hatten verſchiedene Sei⸗ ten⸗ und Hinterbauten der Schützen⸗ und Wilhelmſtraße Feuer gefangen. Da man infolgedeſſen auch ein Uebergreifen das Feuers auf die Vorderhäuſer der beiden Straßen befürchten mußte, wurde mit der Räumung begonnen. Ja ſelbſt die auf der rechten Seite der Wilhelm- und Schützenſtraße gelegenen Bewohner machten Anſtalten zur Flucht. Trotz der energiſchen Tätigkeit der Freiwil⸗ ligen Feuerwehr ſchien gegen 11 Uhr das Feuer immer noch an Ausdehnung zu gewinnen, ſo daß außer dem ſchon früher erſchie⸗ nenen Feuerpiquet des Grenadier⸗Regiments die geſamte Stamm⸗ mannſchaft dieſes Regiments, ſowie Mannſchaften des Dragoner⸗ Regiments, der beiden Feldartillerie⸗Regimenter und des Tele⸗ graphenbataillons requiriert wurden. Den vereinten Anſtrengungen gelang es ſchließlich, gegen 1 Uhr den Brand ſoweit zu lokaliſieren, daß die Gefahr für die vom Jeuer noch nicht ergriffenen Vorderhäuſer als abgewendet be⸗ trachtet werden konnte. Der Brandplatz bietet einen geradezu traurigen Anblick. Die Fabrikgebäude mit all ihren Maſchinen ſind total ausgebraant, ebenſo die oberen Stockwerke der Häuſer Wilhelmſtr. 9, 13 und 15, ferner wurden ſtark beſchädigt die Häuſer Wilhelmſtraße 7, 17, 19, 21 und 23 und die Häuſer Schützenſtraße 21, 28, 25 und 27; letzteres war ſo ſtark gefährdet, daß man die Hoffnung auf Rettung ſchon aufgegeben hatte. Im Hauſe Wilhelmſtraße 13, in dem ſich die Wirtſchaft zum„Alten Fritz“ befindet, ſind die hinteren Wirtſchaftsräume ſowie die Küche vollſtändig demoliert, ebenſo iſt die Bäckerei des Cafe Wilßer vollſtändig unbrauchbar. Stark gefährdet waren die beiden Schulhäuſer in der Schützen⸗ ſtraße und in der Bahnhofſtraße. Durch einen einſtürzenden Giebel wurde das letztere etwas in Mitleidenſchaft gezogen. Ebenſo groß oder faſt noch größer wie der Feuerſchaden iſt der Waſſerſchaden, da ungeheure Waſſermaſſen in die gefährdeten Gebäude geſchleudert werden mußten. Als einer der erſten war auch Prinz Max auf dem Brandplatz erſchienen, dem die Meldung von dem Brande im Theater übermittelt worden war. Stundenlang hielt er ſich auf dem Brandplatze auf und erſt als die Gefahr eines weiteren Um⸗ ſichgreifens abgewendet war, verließ er ſeinen Poſten. Ferner waren erſchienen die Miniſter Frhr. v. Marſchall und Frhr. b. Bodman und viele Vertreter von Behörden. Der Schaden, der durch Feuer und Waſſer entſtanden iſt, läßt ſich noch nicht überſehen, doch dürfte er ſich auf viele Hun⸗ derttauſende belaufen, da ſich unter den verbrannten Gegen⸗ ſtänden auch wertvolle Maſchinen befinden. Das Feuer ſoll im Maſchinenraum der Billingſchen Fabrik, deren Geſchäftsbücher ge⸗ rettet werden konnten, entſtanden ſein. Durch die Einſtellung d Betriebs werden ca. 200 Arbeiter brotlos. Auch andere nicht in dem Betrieb beſchäftigte Leute erleiden durch dieſen Brand empfindlichen Schaden. So ein junges Ehe⸗ paar, das erſt vor wenigen Wochen geheiratet hat und deſſen unver⸗ ſichertes Mobiliar teils durch Feuer, teils durch Waſſer zerſtört wurde.— Ferner ereigneten ſich auch emige Unfälle. Ein junger Mann, der ſich als Zuſchauer uf inem Glasdach in der Bahnhofſtraße befand und abſtürzte, hat ſich einen Beinbruch zugegogen. 5 Letzte Nachrichten und Telegramme. *Stuttgart, 15. Dez. Das Befinden des Grafen Zeppelin iſt lt.„Frkf. Zig.“ andauernd zufriedenſtellend. Er wird vorausſichtlich anfang nächſter Woche das Katharinenhoſpital verlaſſen können. Das Befinden König Leopolds. m. Budapeſt, 15. Dez.(Tel.) Die gegenwärtig hier ilende Prinzeſſin Luiſe von Belgien hat ſich wiederholt telegra⸗ ch nach Brüſſel gewandt, um die Erlaubnis zu erbitten, am ers erſcheine r den Antwo 21 darin nur Nachrichten über das Befinden des Königs enthalten. Heute telegraphierte die Prinzeſſin der Gräfin von Flandern und erſuchte ſie, dem König mitzuteilen, daß ſie ſehnſüchtig des Rufes harre, an dem Krankenbett des Königs erſcheinen zu dürfen. Das Befinden König Leopolds. Brüſſel, 15. Dez. Es beſtätigt ſich, daß nur eine vor⸗ läufige Operation ſtattgefunden hat, die lediglich den Zweck hatte, den Darm zu entleeren. Die wahre Urfache der Darmverengung und die teilweiſe Lähmung des Darmes konnte vorerſt nicht be⸗ ſeitigt werden, da der Schwächezuſtand des Königs, der in den letzten Wochen 30 Pfd. abgenommen hat, dies nicht erlaubte. Die Entleerung des Leibes, der ſtark angeſchwollen war, iſt nötig ge⸗ weſen, da ſonſt der Tod in wenigen Stunden durch Blutvergif⸗ tung eingetreten wäre. Der König fühlte ſich nach der Operation derart erleichtert, daß er ſofort ſeinen guten Mut wiederfand. Er verlangte zu eſſen und zwar ein Beefſteak. In letzter Zeit hatt⸗ er nur geringe Nah⸗ rung zu ſich nehmen können. Die Aerzte hatten Mihe, ihm aus⸗ reichend zu antworten. Der König wollte gleich darauf lebhaft zu plaudern beginnen, als die Aerzte ihn zur Ruhe ermabnten, was Dr. Gooſens etwas energiſch tat, ſagte der König lächelnd: Der wilde Gooſens will es nicht eiden.“ Am Nachmittag als der Bürgermeiſter M a x eintraf, konnte ſich der König nicht enthalten, ſich von ihm eingehend nach dem Verlaufe der Kriſe im Stadirat erkundigen zu laſſen. Es war überhaupt nicht möglich, den König, deſſen Lebhaftigkeit ſich wieder einſtellte, davon zurückzuhalten, ſich mit den Vorgängen, namentlich der Militärfrage zu beſchäftigen. Prinzeſſin Stefanie iſt heute früh trotz des abweiſen⸗ den Beſcheides des Königs hier eingetroffen und im Palaſt ihrer Tante, der Gräfin von Flandern abgeſtiegen. Sofort nach dem Tode des Königs dürfte vor allem von den Gläubigern der Prinzeſſin Luiſe der Prozeß um die Hinterlaſſenſchaft eingeleitet und die wenig noch vorhandenen Schloß⸗Mobilien unter gerichtlichen Siegel gelegt werden.(Frkf. Ztg.) 8 Dentſcher Reichstag. W. Berlin, 15. Dez. Staatsſekretär Dr. Delbrück und Am Bundesratstiſch: Schatzſekretär Wermuth. 5 Präſident Graf Stolberg eröffnet die Sitzung um 11.15 55 Auf der Tagesordnung ſteht zunächſt die 3. Leſung des Nach⸗ tragsetats Entſchädigung der Tabakarbeiter. In der Generaldebatte bemerkt Molkenbuhr(Soz.): Bei Berechnung des Wertzuſchlagszolles ſoll ein ſechs Mo⸗ nate ſpäter liegender Zeitpunkt für die Berechnung des Wertes angenommen werden. Dadurch würde aber ein höherer Zoll er⸗ hoben werden, als geplant war. Dazu würde es eines beſonderen Geſetzes bedürfen. Von der Regierung dürfe ein ſolcher Termin nicht ſelbſtändig feſtgeſetzt werden. Miniſterialdirektor Kühn: Die Feſtlegung dieſes Termins beruht auf Vereinbarung der Intereſſenten. Nach weiteren Bemerkungen der Abgg. Molkenbuhr und Stadthagen(Soz.) werden die Etats definitiv angenommen. Hierauf wird die Beſprechung der Interpellationen des trums und der Sozialdemokratie betr. den Arbeitsnachweis fortgeſetzt. Zen⸗ FJuhrmann luat. lib.): „Der erregte Ton des Abg. Bömelburg war uunbegründet. Daß die Verhältniſſe im Ruhrrevier dringend einer Verbeſſe⸗ rung bedürfen, darüber beſteht kein Zweifel. Durch das häuftge Wechſeln der Arbeitsſtelle wird die Ordnung des Betriebes ge⸗ ſtört. Durch unzureichende Löhne iſt dieſer Mißſtand nicht be⸗ gründet. Der paritätiſche Arbeitsnachweis iſt auch das Ziel mei⸗ ner Freunde, wir wollen aber nicht, daß der Arbeitsnachweis ein Kampfobjekt wird. Freilich ſtellen ſich der Durchführung des pari⸗ tätiſchen Arbeitsnachweiſes große Schwierigkeiten entgegen. Zu⸗ zugeben iſt, daß der neu einzurichtende Arbeitsnachweis der Ze⸗ chenbetzer eine Verbeſſerung des bisherigen Zuſtandes bedeutet und daß die Mängel des Hamburger Syſtems vermieden perden ſollen, das hat geſtern ſchon der Staatsſekretär betont. Wir erwarten, daß die Zechenverwaltungen bei der Durch⸗ führung dieſer neuen Maßregel loyal verfahren und daß auch die Arbeiter mit kühlem Blut die Entwicklung der Angelegenheit betrachten und der Frieden aufrecht erhalten bleibt. Solkten ſich Mißſtände bei der Handhabung des Arbeitsnachweiſes heraus⸗ ſtellen, ſo werde die Regierung und der Reichstag für Abhilfe ſorgen. Jedenfalls wäre es nicht gerechtfertigt, die Mißſtände von vornherein den Arbeitgebern beizumeſſen. Man darf nicht vergeſſen, daß unſere politiſche und wirtſchaftliche Zukunft zum großen Teil auch auf den Arbeitgebern beruht.(Beifall bei den Nationalliberalen.) Manz(Freiſ. Volksp.): Arbeitgeber und Arbeitnehmer ſolllen darnach trachten, ein⸗ ander näher zu kommen. Durch ſolche Maßnahmen, wie es der einſeitige Zwangsarbeitsnachweis iſt, erfährt die zwiſchen beiden Parteien beſtehende Kluft noch eine Erweiterung und das müſſen wir im Intereſſe des ſozialen Friedens tief beklagen. Die ſchwarzen Liſten haben uns gezeigt, daß die Aechtung von—6000 Arbeitern durch ſie ausgeſprochen worden iſt. Nur durch harmo⸗ niſches Zuſammenwirlen von Arbeitern und Arbeitgebern kann der Betrieb gedeihen. Den Arbeitern den Zwangsnachweis auf⸗ drängen zu wollen, führt zur Erregung der Arbeiter. Mit ſol⸗ chen diktatoriſchen Maßnahmen ſollte man nicht kommen. Ledig⸗ lich mit Anſtand ſollten ſolche Kämpfe geführt werden. Das letz⸗ tere ſcheint aber in Mannheim, wo Arbeiter wegen ihrer poli⸗ tiſchen Geſinnung geächtet wurden, nicht der Fall geweſen zu ſein. Wir huldigen dem Prinzip der paritätiſchen Arbeitsnach⸗ weiſe, meinen aber, daß ſich dieſe nicht im Handumdrehen errei⸗ chen laſſen. Neben kommunalen Arbeitsnachweiſen ſollten anch fachliche gepflegt werden, weil da mehr Rückſicht genommen wird auf die Bedürfniſſe der Induſtrie und weil die Arbeiter dabei auch auf den rechten Platz geſtellt werden können. von Dirkſen(Reichsp.): Wenn man erwägt, daß in vielen Orten die Arbeitgebernach⸗ weiſe mit gutem Erfolg beſtehen und gut funktlonieren, ſo muß man ſich doch fragen, warum in dieſem konkreten Fall ein ſolcher Sturm von Entrüſtung aufgewendet wird. Man muß doch dem Käufer der Arbeitskraft dasſelbe Recht einräumen, wie dem Ver⸗ käufer, dem Arbeiter. Der Zechenverband iſt durch die in der Arbeiterſchaft beſtehenden Mißſtände des Zechenlaufens aſw. zu ſeinen Maßnahmen gezwungen worden. Im Mannheime 1 Fall ſtützt man ſich auf eine einſeitige Darſtellung, ohne die andere Partei zu hören. Material gegen den Zechenverband hat der Mannheimer Arbeitsnachweis nicht geboten. 5 Diurch den jetzt üblichen ſcharfen beleidigenden Ton der ſozialdemokratiſchen Preſſe wird eine Milderung des Gegen⸗ ſatzes zwiſchen den Arbeitgebern und den Arbeitnehmern nicht erzielt. In Wirklichkeit wollen die Sozialdemokraten keinen paritätiſchen Arbeitsnachweis. Sie wünſchen chn in den Hände vielmehr einen achweis, der rbei P re Mannbeim, 15 Dezember. weneral⸗Museiner. Abend latt. 5. Seite. Aus Stadt und Tand. Mannbeim, 15. Lezember 1909. Luftſchiff und Flotte. Ueber dieſes Thema ſprach geſtern abend im Kaſtnoſaal auf Einladung der Ortsgruppe Mann⸗ he im des Deutſchen Flottenvereins Herr Kontre⸗ admiral 3. D. Roſend ahl. Der Vortragende anerkanante Autorität in Marinefragen, war früherer Gouverneur von'Kiau⸗ tſchou und hat als ſolcher die weittragende Bedeutung einer ſtarlen deutſchen Kriegsflotte zu würdigen gelernt, die unferen überſeeiſchen Handel zu ſchützen vermag und die für die nationale Sicherheit und das Anſehen des Reiches unbedingt nötig iſt. Redner beſprach zunächſt die ungeheuren Fortſchrite, die die Luft⸗ ſchiffahrt in den letzten Jahren gemacht habe und die Hoff⸗ nungen, die auf vielen Seiten gehegt werden bez. einer Verwen⸗ dung von Luftſchiffen zu Kriegszwecken. Die Hoffnungen wür⸗ den ſich aber nicht ſo bald erfüllen, denn die Luftſchiffe müßten erſt noch leiſtungsfähiger werden. Sie müßten in denſelben Tem⸗ peraturen fahren können, wie die Kriegsſchiffe, ehe eine prak⸗ tiſche Verwendung im Seekriege in Frage komme. Das Luftſchiff von heute ſei noch zu vielen Zufälligkeiten und Tücken unter⸗ worfen, als daß es ſchon jetzt ein brauchbares Kriegsinſtrument ſei, das für den Seekrieg ernſtlich in Frage komme. Sollten Luftſchiff im Dienſt der Flotte verwendet werden, ſo könne dies nur bei der Aufklärung der Fall ſein. Aber das werde eine natürliche Grenze haben, denn dazu brauche das Luftſchiff helles klares Wetter, was ſpeziell auf der Nordſee ſelten vorkomme. Das Luftſchiff müſſe außerdem ſehr hoch fliegen, denn ſonſt ſetze es ſich den feindlichen Geſchoſſen aus. Sehr ſchwierig ſei auch die Uebermittelung von Meldung. Ein Niedergehen des Luft⸗ ſchiffes auf ein Kriegsſchiff ſei unmöglich wegen des großen Raumes, den das Luftſchiff beanſpruche. Ein Abwerfen von ſchriftlichen Meldungen ſei äußerſt unzuverläſſig und hänge ganz vom Zufall ab. Alſo die Abſchaffung von Aufklärungs⸗ ſchiffen, Torpedobooten und kleinen Kreuzern ſei nach Lage der Dinge unmöglich. Anders verhalte es ſich im Blockadekrieg. Hier könne der Aufklärungsdienſt des Luftſchiffes von größerem Nutzen ſein. Die Frage, ob Luftſchiffe als Kampſmittel im Seekrieg berwendet werden können, verneint der Redner. Mit Geſchützen könne wegen der großen Exploſionsgefahr vom Luftſchiff nicht geſchoſſen werden. Auch durch das Werfen von Bomben könne dem Feind kein ernſtlicher Schaden zugefügt werden, da hier faſt nur der Zufall entſcheide. Daß Luftfahrzeuge jemals Kriegs⸗ ſchiffe erſetzen werden oder könnten, ſei bpöllig ausgeſchloſſen, daher müſſe der Ausbau und Weiterbau unſerer Kriegsmarine fortgeführt werden. Der Redner ging ſodann zu einer Beſprech⸗ ung der Frage der Unterſeeboote über und führte aus, daß von gewiſſer Seite die Unterſeeboote als Erſatz für Schlacht⸗ ſchiffe ausgegeben würden. Aber das Unterſeeboot habe ebenſo wie das Luftſchiff noch zu viel von den Kinderkraukheiten an ſich. Es werde auf Frankreich hingewieſen. Aber die Reſultate, die Frankreich mit den Unterſeeboboten machte, ſeien recht zweifeſhafte. Dieſem Experimentieren habe es Frankreich zuzu⸗ ſchreiben, daß es in einem Dezennium von der zweiten Stelle unter den Flotten der Großmächte an die vierte gerückt ſei. Durch die Fortſchritte der Luftſchiffahrt dürfe alſo von unſerem Flot⸗ tenplan kein Schiff geſtrichen werden, ſo wenig jemand daran denke, wegen der Luftſchiffe die Armee zu vermindern. Auf tech⸗ niſche Zukunftshoffnungen dürfe man ſich nicht verlaſſen. Red⸗ ner ſchloß mit den Worten:„Vergeſſen wir nicht, daß unſere Zukunft nicht ü ber, auch nicht unter, ſondern auf dem Waſſer liegt!“ Großer Beifall folgte den hochintereſſanten Ausführungen des Vortragenden. Zum Schluß wurden noch eine Anzahl Licht⸗ eine „ Elne apparate ete. Der Beſuch war außerordentlich gut. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. 8 Zweites Muſikpereins⸗Konzert. 4 Als eine nachträgliche Zentenarfeier für Felix Mendels⸗ 4 john⸗Bartholdhy(geb. 9. Februar 1809) war wohl das geſtrige zweite Konzert des Muſikverein aufzufaſſen, das ganz auf den Nomen dieſes in unſerer Zeit vielfach unterſchätzten 1 muſikaliſchen Romantikers geſtimmt war. Wenn Mendelsſohn auch die tiefe Glut und Leidenſchaft eines Beethoven verſſagt blieb, jo iſt er immerhin ein genialer Meiſter. Seine Ton⸗ 15 ſchöpfungen zeigen eine formelle Abrundung und eine Schönheit der melodiſchen Linienführung, die noch heute erfreulich wirkt. R. Schumann nennt ihn„den Mozart des 19. Jahrhunderts und Hans von Bülow e ihn ſehr treffend als„das höchſte Formengenie nach Mozart“. Programm enthielt das Fiuale des 1 Aktes der unvollendeten Oper„Loreley“, die F⸗-moll Sonate für Orgel, ſowie die Kantate„Die er ſte Walpurgis⸗ nacht“. Die Kompoſitionsanfänge der„Walpurgisnacht reichen bis in die früheſte Schaffensperiode des Meiſters, die Zeit ſeines Wiener Aufenthaltes, zurück. Die Mehrzahl der muſika⸗ liſchen Nummern aber wurde auf ſeiner italieniſchen Reiſe ent⸗ worfen und ſind neben der A⸗dur Symphonie als bedeutſamſte Frucht dieſer Reiſe anzuſehen. Unter dem lachenden Himmel Italiens regte ſich die Erinnerung an unſere herrlichen deutſchen Wälder beſonders ſtark und ſchöpferiſch in der Phantaſie des jungen Künſtlers. Mit einem wahren Feuereifer ging Mendels⸗ john an die Vertonung der Goetheſchen Dichtung mit der eein Zelter nichls anzufangen gewußt hatte. Die Dichtung ſchil⸗ dert den Kampf zwiſchen Chriſtentum und Heidentum in einem einzigen Vorgang: der Feier der Walpurgisnacht. Mendelsſohn hat Goethes Text beibehalten, aber mit Glück und Geſchick den urſprünglichen Plan bezüglich Verteilung von Chor⸗ und Solo⸗ ſtimmen abgeändert. Wechſelgeſänge zwiſchen Chor und Solo⸗ ſtimmen, in denen die Maifeier„nach altem Brauch gepriaſen wird, Chöre der Druiden in außerordemtlich charakteriſtiſchen Farben gehalten, Geſänge der Prieſter und der Druidenwächter werden von Solopiecen unterbrochen und gehören in ihrer blühenden Erfindung, dem flotten Zug, mit dem ſie entworfen und dem jugendlichen Pulsſchlag, der ſie belebt, noch heute zu den Perlen der geſamten Chorliteratur. Die nachträglich Hinzu⸗ komponierte Ouverture, in der dreiteiligen Sonatenform gehal⸗ ten, ſchildert, wie die Ueberſchrift anſpruchslos angibt,„de ſchlechte Wetter“. Ein jugendlich überſchäumender Humor iſt ſſen, und eine tonmaleriſch intereſſante, die breit gehalte keit den Kampf ſchildert, bilder vorgeführt, u. a. Ballonabwehrgeſchütze, Flugſchiffe, Flug⸗ Weinheim und Schwetzingen für die Zeit vom 1. Jan. Einer Aufforderung des Zentralvereins „das an der Wutach ausgearbeitet. Satze bis zur fanatiſchen Wildheit trefflich angelegt war. Die Partie des Druidenwachlers vertrat Herr Kromer ſehr er⸗ folgreich, muſikaliſch ſicher und mit vorzuglicher Charakteriſierung. Die beiden Tenorſolis ſang Herr Vogelſtrom mit der Kraft und dem Glanz ſeiner ſieghaften Summe. Recht anerkennens⸗ wert gab Fraulein Kofler die kleine Rolle der„alten Frau aus dem Volke.“ Dem Werte war das Loreley⸗Fragment als Einleitung des Konzerts vorangegangen. Die Oper blieb be⸗ kanntlich für unſeren durch und durch lriſch veranlagten Ton⸗ dichter ſtets ein Schmerzenskind, und auch die„Loreley“ würde ichm, trotz der Schönheit der Geibelſchen Dichtung ſo wenig wie„Die Hochzeit des Camacho“ den erſehnten Opernerfolg ge⸗ bracht haben. Im Konzertſaal dagegen har ſich das Finale ſtets behauptet, das romantiſche Spiel der Geiſter des Rheins und die leidenſchaftliche Liebesklage Leonorens regten die Phantaſie des Komponiſten mächtig an, und für ſie fand er auch den ent⸗ ſprechenden charakleriſtiſchen Ausdruck. Die geitrige Wieder⸗ gabe, welche ſich übrigens nur auf die erſte große Szene be⸗ ſchränkte und das ſtimmungsvolle„Ave Maria“, ſowie den „Winzerchor“ in Wegfall kommen ließ, war auch in dieſem Werke eine ſehr erfreuliche. Die anmutigen Reigen der Nixen und der Geiſtergeſang wurden tonſchön und charakteriſtiſch geboten, und in dem Rachechor fehlte es nicht an der Leidenſchaft und Kraft. Die Rolle der Leonore, die der Komponiſt einſt Jenny Lind zu⸗ gedacht, ſtellt an Stimme und Geſtaltungskraft ihrer Ver⸗ treterin ganz exorbitante Anforderungen, die don Fräulein Granfelt geſtern noch nicht ganz erfüllt wurden, wenn auch gerne anerkannt ſei, daß dieſelbe ihr ganzes künſtleriſches Kön⸗ nen einſetzte. Die beiden Werke ſind kurz und wickeln ſich raſch ab, und wohl deshalb ſchob man zwiſchen dieſelben einen Orgelvortrag des Herrn Kapellmeiſters Schmidpeter ein, die bekannte und von dem verſtorbenen Muſikdirektor Hänlein in den letzten Jahren öfters geſpielte Fzmoll Sonate, die übrigens mit der modernen Sonatenform nichts gemein hat, ſondern an die ältere„sonata da chiesa“ anknüpft. Wir haben Herrn Schmid⸗ peter in unſeren Akademien wiederholt als feinfühligen Begleiter am Flügel bewundert. Die geſtrige ſoliſtiſche Produktion an der Orgel ſtand leider nicht auf gleicher künſtleriſcher Höhe. Das Pedal war durchweg zu ſchwach regiſtriert, der ſchöne Mittel⸗ ſatz und das Finale hätten bei ruhigerer Temponahme an Klar⸗ heit gewonnen. F. Mack. * Voſkswirtschaft. Auß der 7. Plenarſitzung der Handelskammer für den K eis Mannheim. 1. Schiffahrisabgaben. Die Zuſtimmungskund⸗ gebung der Handelskammer zur badiſch⸗jächſiſchen Denkſchrift über die Schiffahrtsabgaben iſt bereits in der Preſſe beröffent⸗ ſicht worden. Die Kammer nahm einen Bericht über eine Be⸗ ſprechung mit der Großh. badiſchen Regierung bezügl. der im Reichsanzeiger veröffentlichten ſogen. wirtſchaftlichen Begrün⸗ dung zum Abgabengeſetzentwurf entgegen. Aus dem Bericht ging hervor, daß die Teilnehmer an der Beſprechung durch dieſe Be⸗ gründung in ihrer ablehnenden Haltung gegen die Schiffahrts⸗ abgaben nur beſtärkt worden ſind. 2. Neckarkanaliſation. Mit Genugtuung nahm die Kammer davon Kenntnis, daß entſprechend den wiederholten Vorſtellungen der Handelskammer für den Kreis Mannheim die badiſche Regierung geneigt zu ſein ſcheine, in der Frage der Neckarkanaliſation Württemberg bei den in Bälde beginnenden Verhandlungen über das von Württemberg und Baden gemein⸗ ſam ausgearbeitete Neckarkanaliſationsprojekt größtmöglichſtes Entgegenkommen zu zeigen. 3. Komitee für die Induſtrie und Gewerbe⸗ ausſtellung Turin. Einer Aufforderung der Ständigen Ausſtellungskommiſſion für die deutſche Induſtrie folgend iſt der Präſident der Kammer, Herr Geh. Komerzienrat Leuel in das deutſche Komitee der im Jahre 1911 zur Feier des fünfzigjähr. Jubilaum der Proklamation Italiens zum Konigreich ſtattfin⸗ denden Induſtrie⸗ und Gewerbeausſtellung eingetreten. Die Kammeru nahm zuftimmend davon Kenntnis. 4. Wahl der Beiſitzer und Beiſitzer⸗Stell⸗ dertreter zur Bereinigung der Handels⸗ und Genoſſenſchaftsregiſter bei den Amtsgerichten 1910 bis 31. Dezenber 1914. Es wurden gewählt die Herren: a. Weinheim: Carl Feder⸗Großſachſen und Wilh. Friedrich Zinkgräf⸗Weinheim als Beiſitzer; Philipp Kinzel und Friedrich Friedrich in Weinheim als Stellvertreter. b. Schwetzingen: Gg. Wittwann⸗Schwetzingen und Carl Ickrath⸗Hockenheim als Bei⸗ ſitzer, M. Kleinſchmitt und Philipp Bräuninger in Schwetzin⸗ gen als Beiſitzer⸗Stellvertreter. Zentralperein für Binneuſchiffahrt. für deutſche Binnen⸗ ſchiffahrt entſprechend benannte die Handelskammer als weiteren Vertreter im großen Ausſchuß des Zentralvereins ihren Sekre⸗ tär Herrn Dr. Blauſtein. 6. Angeſtelltenausſchuß. Entſprechend dem vor⸗ liegenden Antrag von 10 Handlungsgehilfenvereinen beſchloß die Handelskammer einen Ausſchuß für Angeſtellte zur Be⸗ ratung von das Angeſtelltenverhältnis betreffenden Fragen nach den in der Plenarſitzung vom 16. April 1909 feſtgeſtellten Grund⸗ ſätzen über die Bildung von Fachausſchüſſen zu errichten. 7. Brückengeld und Brückenfrachtzuſchlag Mannheim Ludwigshafen. Nach einem Bericht über den Stand dieſer Angelegenheit ſprach ſich die Kammer wieder⸗ holt für eine Beſeitigung dieſer Verkehrserſchwerniſſe aus. 5. 8. Handelsbeziehungen zu den Vereinigten Staaten. Die Plenarverſammlung nahm zuſtimmend Kennt⸗ nis von einer ausführlichen begründeten Eingabe der Handels⸗ kommer an die badiſche Regierung und den Deutſchen Handels⸗ tag bezüglich der Stellungnahme zum neuen amerikaniſchen 2 17 5 Zolltarif. Ausnutzung der Murg⸗Waſſerkräfte. Auf der in Offenburg ſtattgehabten Jahresberſammlung des Badiſchen Ingenieur⸗ und Architektenvereins ſprach Ober⸗ ingenieur Lehn, Vorſtand der Bahnbauinſpektion Gernsbach, über die Ausnützung der Murgwaſſerkräfte. Er vertrat ſein Projekt, deſſen Koſten ſic) auf ca. 19 Millionen beliefen. Es könnten jährlich über 80 Millionen Kilowattſtunden geliefert werden. Der Geſtehungspreis der Kilowattſtunde käme auf ca. 4,5 Pfg. Wie mitgeteilt wurde, hat Oberingenieur Rümmele in Neuſtadt(Schwarzwald) ein neues Projekt über ein Kraftwerk —— kt. Geſ. Lauchh Kichbaum Mannheim 1 8. 101. Süldd, Drabtin d. P4 133 50 133 50 Rheiniſche Der Abſchluß der Norddeutſchen Hochfeeefiſcherei.⸗G. we ſt einen Betriebsverluſt von M. 72 448(i. V. M. 57 194) ein⸗ ſchließlich M. 41 506(M. 37 378) Abſchreibungen auf. Das Er⸗ gebnis ſei durch die ungünſtigen Zeitläufte und die ausl Konkurrenz verurſacht. [Telegraphiſche Handelsberichte ſiehe 6. Seite) * Fronkfurter Effektenbörſe. [Privattelegramm des Gen al⸗Angeiger Frankkurt, 8. De⸗ bot auch heute wieder dasselbe Bild, wie in den le ** Tagen. Die Zurückhaltung, erisiert, erfuhr keine Verär die schwache Haltung der Anziehen der Geldrate von dazu bei, dass die geschäftliche Tätigkeit eher noch meh eingeschränkt wurde. Das Geschäft war sehr still, da Spekulation sich vor weiteren Unternehmungen zurü hielt. Auf dem hiesigen Geldmarkt hat sich nichts v aändert. Tägliches Geld Bahnenmarkt waren die Umsätze gering, durch grösset Umsätze zeichneten sich amerikanische lagen stiller und neigten zur schwäche Tendenz, österreichische Werte anregungslos. fahrtsaktien waren bei stillem Geschäft abgeschw folge von Relaisationen zur trischen Papieren bemerkte mens u. Halske und Licht Kassawerten machte sich lebhaftere Nachfrage gel ebenso in Photographischer Gesellschaft. Von chemis Werten sind Chemische Ma zahlt, Maschinenfabriken abgeschwächt. Von heimisch Anleihen 3 Proz. Werte leicht abgescwächt, 4 Papiere besser gehalten, russische Anleihen habe Kurse angerogen im Hinblick auf das Kommunique Japan. Im weiteren Verlau Anregung. Die Nachbörse blieb behauptet. Es n Kreditaktien 210.,10, Diskonto 196.10, Presdner Lombarden 23.30, B 161, Staatsbahn 188.90, 117.75. Deutsch-Luxemburger 214.30. Pennsylvania notierte 8,40 Proz. bz.., Bast ies b 16. ds. Mts. ex. Dividendens berechnung vom 16. Oktober Telegramme der Continentaf„Telegraphen-⸗Compagnie, Reichsbank⸗Dis —— ändiſche (Fondsböôrse.) Die Bõ welche den Verkehr char aderung heute, vielmehr trug Newyorker Börse sowie das diesem Platz bis auf 8 P. war angeboten. Auf d. Prinz Heinrich-Bahn 3 Schi Abschwächung, in man Abgaben, Edi und Kraft ge nnheim ansehnlich höher be⸗ * ferhielt das Geschäft w Bezugstrech für Pre schein Nr. 12 und mi 1og notiert. kont 5 Prozent. Schlußkurſe. 5„„ Amſtordam kurz 138 55 6 47[Sheck Pariss Helgien„ 60825 0 80.[ barts„e Italſen„ 80 675 06 chweit. Plätze Check London 20.4 20.462 ien 15 London„ 20.427 10,427/ Navoleonsd'or: 25 lane rivadis onto Stsatspapiere. A. Deutſche. 14 15. 4% deutſch. Reichsanl. 102.25 1½.25] Mh. Stadt⸗A. 1908 4 1 1900„ 1909 8 99.90 98 10 5 %%„ 1909—Ausleändiſde 5 8405 84.85/5 Axg. l. Gold⸗A. 1887 % bx. fonſ. 5f ⸗Anl. 102.25 102.255%/ Chineſen 1296 102 6 do. do. 199—— i„„ 1898 9 85 93.90 93.8 ½% Japaner 5„„ 1999-——[Nexitaner dug. 88/90 1 8490 8400 Jbadſſche St.⸗A. 901 101.J0 611 4„ 1908/0 101 80 10.93 40 bad. St.⸗O(abg)fl—-— 96.8 1. 9410 941 3%„„ 1900—.— 3½%%„ 1904 98.25 93 05ʃ 8%„„ 1907—— 93.05 3bayr...⸗A. b. 1915 102 10 102.50 ͤ] 4% do. u. Allg.Anl. 98 50.45 do.„.-Obl. 84.15 84.10 3 Pfälz.⸗B. Prior. 100 70 100 7 93.30 98 4 4 Heiſen von 190 10 010 50 Helſen 81.90 82 4 Sachſen 8530 4 80 4 Mh. Stadt⸗N. 1907 Arktien induſtrieller Unternehmungen. Illd. Zuckerfabru 152.10 151.5 Badd. Im mobtl.⸗Gel. 100. 92 9 Möh. Aktien⸗Brauere 25— 125.— Barkakt. Zweibrücken 86.— 86 Veltzz. Sonne, Speyer 99.— 90 Lementwert Heidelvg. 43— 142 Cementfabr. Kerlſtad! 43 143— Badiſche kutlinfabriſ 456 50 335 50 Ch. Fabrik Grieseim 256.5 25 8 Farbwerk⸗ Höch 461. 468.— Ver. chem. Fabrit U 32770313 Cbenl. Werſe Aldert 49180 492— Akkumut.⸗Fas. Hagen 22. 221 Acc Bee Berlin 24 23.50 Kletn. Geſ. Allgem. 34— 162 50 Heodd. Ku. u. Züdd. Kb. 12 126 hmevet 16710 072 Klektr Gel. Schudert 19 139 7. 122.50 122 70 Slemens& Halske 250 30 2460 147 80 178 eutsch. unvem nr 214 214. riedrichs ütte Bergb. 136— 1 Vaſcineaf. Gritzue Pf. Näbm.u. tahrrad Berawerksaktien. Bochumer Bergban 230.25 249 80 uderns Coneordia Bergo.⸗G. Fürten von 4„ 4 Ung r. Goldreß „ Kronuenren Beczinsliche Loſe. 3 Oeſterreichiſchel86⸗ Türliſch⸗ 17 1 ſkartttietdenfabt. Frkf. gederwerk. 51. Jugbert zpicharz Lederwerke Indwlasd. Walzmihle 15 Adlerfahrradw.feleye Kaſchinenfbr. Hilpe Naſchiaenfb. Badani Dülcrtopßyp 4 25 Kaſſd.⸗Armatf.Klein 110 Gobr. Kayſer köhrenkeßſelfabrit borm. Därt& Co. 84 Scaallpreſſenſ. Frkth. 2 5 Gel,deutſcher Oelfabr 4 2 uno abr. Herz, krkf. Seilinon trie Polff 3wollſb. Vamperts u. camesmgarn Kauhers Zellſt Fabr. Waldz Harpinet Vergbau Kaliw. Peſterr Ob 8 6. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Manuheim, 15. Dezember. Südd. Eiſenb.⸗G. Hamburger Packet Norddeutſcher vloyd 103 30 10. Oen.⸗Ung. Staatsb 159 158 90 Gotthardbahn Aktien dentſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. 116.70 116 50 134.— 84.10 —.——.— Ital. Mittelmeerbahn—.——. do. Meridionalbahn 137— 137.— Baltimore und Odio 118 20 117.75 Berlin, 15. Dez.(Anſangs⸗Kurſe., Kreditaktien Disc.⸗Kommandit Sta atsbahn Lombarden Bochu mer 05 196.— 195.90 240 250.— 249.75 Laurahütte Poönix Harpener Tend.: beh. 197.50—— 218— 212.70 206.50 206 50 Deſt. Südbahn Lomb. 23 60 23 30 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4% Frk. Dup.⸗Bfdb. 99 80 99 80% Preuß Plandb.⸗ fF.K. B. Pfobr.05 958. 99 8] Bank nk. 1919 101.— 101.— „ 5 5 1910 99 80 99 80 Pr.hfdb. unt. 15 99 80 93.80 bPf. ODyp J. Pfob 170 10 10.14%%„„ 17 69 80 99 80 6 93.20 3 20 1% + 14 94.30 942 e Br. Bod.. 9 40.4a 1ſ.,„ 12 82 30 92.30 Gtr. Bd. Pfd. vog 99.70 99 70 11. Pr. Rfdbr.⸗Bk., 32 0 Kleinb. bo!!. 5 1 55 09 99 70 99 70 5 Pr. Mfdbr.⸗Bk.⸗ 5r. v. 9 Dyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ unt. J0 o 90 0 Bhl. anlindb. 12 9 20 93 80 Pfobr, v. os /% h. H. B. Pfb. 99 99.70 99.70 unk. 19 100.— 100. 0/ 5 8„ 1907 99 70 59 70 „fdbr..86%„ d1s 0 99 70 5 89 g. 94 91.— 91.—-]„% 5 1917 9280 99 80 Pfd. 93/06 91.— 91. 2 5 ee „„ Com.⸗Cdl. i„„ verſchied. 91.70 91.70 v. I,unt 10 100 20 100 20 ½„„ 1914 9170 91.70 „ Gom.⸗Obl. 1% Rh..⸗B.. O 91.60. 94.80 v. 87½ 92 80 92 30%. W. B. C..10—.——— Com. Sol. ſ Bf, B. Pr.⸗Obl.—— v. 90/6 52.30 92.30%% Pf. B..⸗H.„5 .unk. 0s 99 10 99.10 ½ Itel.ttl.g. G. B. 72.90—.— „ 12 99.80 99 86 14 99 80 99.80J Lkanng, Zeri.,.⸗A. 569. 669.— Bank. und Verſicherungs⸗Aktien. 184. 134.— Oeſtert.⸗Ung Bank 119. 119 30 Oeſt. Länderd uk 181.— 180 90]„ Kredit⸗An kall 116 60 116 6¼ Pfälziſche Bank 136.50 136%/ Gfälz. Hyp.⸗Bank 248.20 48 49 Breuß. Hypotheknb. 14350 148%Leutſche Reichsdk. 126.70 126.70 126 1 126 10 210.60 210 10 161.10 01.10 194 19 50 10 5 128 0 123 60 Ifial. Bank 151.70 152 40 ö0 Geden-Banf 107.60 0½7½% dhein. Kreditdantk 139.50 89 50 onto⸗Kdomm. 195 90 193.— Rhein. Hyp.⸗B. M. 197.— 197.— vesdener Ban! 161f 160 6[Schaaffb. Bantver. 143.— 45.50 tankf. Hov.⸗Ban! 204 50 204.50 Südd. Bank Rhm. 15—115 f. Hyp.⸗Erzditv. 169.8 60.80] Liener Bankver. 187 90 137.60 Übaut 129.0%70 Südd. Diskont 118.40 118.60 zank Ott⸗mane 146.—146— rankfurt a.., 15 Dez. Kreditaktten 210.30 Dise zuto⸗ andit 196.„ Darmeädter 188.25, Dresdner Zau 161.— Hau⸗ dalsgeſellſchaft 180.80, Deutſche Bant 248 20 Staatsbahn 158.70 ambarden 23.35, Bochumer 24.50, Gelſenkizchen 217.50, Laurahülle Unzarn 35.30. Tendenz: ſtill. Kreditaktien 210.10, Discento⸗Commandit 196.— 158), Lombarden*.30 *** BVerliner Effektenvörſe. aktelegramm des General⸗Anzeigers.) Ise vollzog sich bei stillem Verkehr auf vorwie⸗ ehauptetem Kursniveau. Amerikaner setzten unter Einfluss der schwachen Newyorker Börse niedriger Elektrizitäts- sowie Schiffahrtswerte litten unter jerungen. Am Montanmarkt war auch heute wieder timmung recht fest. Im späteren Verlaufe gab die rtsbewegung in Deutsch-Luxemburger, auf an- instige Ausweise, Anregung zu einer Belebung eschäfts. Das Kursniveau erfuhr hierdurch nur inzelt eine wesentliche Aenderung. Ausser Deutsch- mburger gewannen auch Rheinstahlaktien um mehr Proz. im Werte. Ferner bestand grösseres Inter- ir Russenwerte auf Grund der beruhigenden offi- litteilungen aus Petersburg über die russisch- hen Beziehungen. Russische Anleihe von 1902 Was an, russische Banken erholten sich anfänglich en gestrigen Stand hinaus, ebenso Petersburger ionale Handelsbank. Sonstige Bankwerte liessen egliche Regsamkeit vermissen und gaben meist ent nach. Oesterreichische Werte waren durch ose Haltung der Wiener Börse ungünstig beein⸗ er ohne wesentliche Kursveränderungen. Der 8 5 8 8 verringerte sich im Laufe der Börse noch Die kleinen Besserungen auf dem Montanmarkte, für russische Werte konnten sich indes behaupten. 198 s Geld 4% Proz. Für Schantung Bahn-Aktien im Zusammenhang mit dem steigenden Silber⸗ der dritten Börsenstunde schwächte sich die Hal- zuf Abgaben am Montanmarkte etwas ab. Das Ge- blieb sehr ruhig. Industriewerte des Kassamarktes n, 15, Dez.(Schankurſe.) ndon 20.4 20.660 J Reichsbank 152 50 152.30 aris 8175 81,15[ Rhein. Kreditban! 139.10 139.10 102 40 102.40] Nuſſenbant 156 80 157 10 1909—.——.—[chaaffh. Bankv. 145 20 145 90 94.— Disc.⸗Commandit 119.20 118.70 ———.— taatsbahn 158.20—.— eihe 85.— 85—-[Vombarden 23 40 23.40 102.40 102 40 Balnmore u. Ohio 118.40 117 70 909—-——.—[Canada Vaciſte 18180 189 10 94.— 94.—] Hamburg Packet 134.— 134— 1909—.——.—RNordd. Lloyd 102 80 102 80 85— 85.—] Bochumer 250— 249.60 01 10090—.— Deutſch⸗Luxembg. 2131 214 60 08/09 10l8 10,50] Dortmnnder 94.90 9160 —— 94.— Gelſenkirchner 217.70 217 60 9320—.—[Harpener 206.60 206 20 Laurahütte 197.30 197 20 Phönix 212 70 Voekeregeln 215 60 AKüg. Elektr.⸗Geſ. 263 20 2 Anilin 455 363 50 193— 8 3% Conſols 82%16 829J Moddersfontein 11 10. 4 Reichsanleihe 83¼ 83./Premier 8½% 8˙ 4 Argentinier 89% 89˙ Kandmines 9— 9 4 Italtener 103 ½% 103 ½ Atchiſon comp. 125% 125— 2 Japaner 92 92½/ Canadian 185% 180½ 3 Mexikaner 31— 34— Baltimore ee e 4 Spanier 95½ 95 h% Chikago Milwaukee 161½ 181— Ottoman⸗ank⸗ 19˙% 19%//] Denvers com. 52— 51˙1½ Amalgamated 90% 89/ Frie 35˙½/ 34½ Anacondas 10% 10% Grand TrunkIII pref. 52½ 52 2 Rio Tinto„„ b%½ 21 Central Mining 16% 16˙%%Loutsville 156 ½(157— Cbartered 30% 30¼ Mtſſouri Kanſas Bi De Beers 18˙/ 18% Ontario 50% 50 ½ Gaſtrand 5/% 5˙%][outbern Pacific 133% 184¼ Geduld 2½ 21½% Union eom, 08˙% 207/ Goldfields 5% 55% Steels eom. 94 93% Jagersfontein“[s 8½% Tend. ſtill. Wiener Börſe. Wien, 15. Dez. Vorm 10 Ubr. Kreditaktien 670.70 671— Oeſt. Kronenrente 98.15 96.15 Länderbank 503.— 502.20„ Papiecrente 99.30 99.20 Wiener Bankverein 540.50 546.50]„ Siiberrente 99.35 99 25 Staatsbahn 74.70 744.7% Ungar. Goldrente 113.95 113.90 Lombarden 123.70 124.—„ Kronenrente 92 45 92.45 Marknoten 117.9 117.91 Alpine Monſian 731.70 730.50 Wechſel Parts 95.78 85.68] Tend.;: ruhig. Wien, 15. Dez. Nachm..50 Uhr. Kreditaktien 671.— 670,50J Buſchtehrad. B. 980.— 977.— Oenerreich⸗Ungarn 1778 1774 Oeſterr. Papierrente 99.30 99 20 Bau u. Betr..⸗G.„ Silderrente 99 35 99.25 Unionbank 585.— 583.—„ Goldre tte 118.15 118.15 Unger. Kredit. 783.— 781.— Ungar. Goldrente 113.90 118.90 Wiener Bankverein 547.— 546.—.„ Kronenrente 92 50 92.45 Länderbank 503.— 501.—] Wch. Frankf. viſta 117.91 117.90 Türk. Loſe 222.— 222.—„ London„ 241.12 24ʃ.15 Alpine 731.— 729.—„ Paris„ 95.68 96.65 Tabakaktien———,„ Amſterd.„ 199.80 199 80 Nordweſtbahn—.——.— Napoleon 19.16 19.16 Holzverkohlung 21.45 21.800 Marknoten 117.91 117.90 Siaatsbahn 745.— 744.—UltimosNoten 117.77 117.77 Lomgarden 124.— 124.—] Tend.: ruhig. te lebhafte Nachfrage bei anziehenden Kursen, an- Br. Schrödl, Heidiba. Privatdiskont 4s% Pariſer Börſe. Paris, 15. Dez. Anfangskurſe. 3 d% Rente 99 40 99.35 Debeers 471.— 470.— Sp mier 97.32 97.35 Gaſt and 136.— 185.— Türk. Jooſe 319——.— Goldſteld 141.— 139— Banque Oitomane 32.— 782.— Randmines 226.— 226.— Rio Finto 1974 1252 Londoner Effektenbörſe. Jondon, 15. Dez.(Telear,) Anfangsturſe der Gffeltenbörſe. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 15. Dez.(Telegramm.)(Produktenbörſe⸗) Preiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 14. 15. 14. 15. Weizen per Dez. 223.25 222.50 Mais per Dez..——.— „ Mal 221.220 25„ Mat. 1* Julſi e G N Roggen per Dez. 168 75 166 25 Müböl per Deibr.—.— 84.— „ Mai 173.25 172 75„ Mai 52 10 52.20 „ Jul“!.—.——.— Hafer per Dez. 154 25 156.50 Spiritus Jber loos.— „Mai 160.50 16½50 Weizenmehl 29.75 29.75 „Juli—.—Roggeumehl 21.90 41.9% **** Mannheimer Effektenbörſe. vom 15 Dezember.(Offizieller Bericht.) An der heutigen Börse gelangten die Aktien der H. Fuchs, Waggonfabrik Akt. Ges. in Heidelberg erstmals zur Notierung. Der Kurs dieser Aktien stellte sich auf 192.50 Proz., zu welchem Kurse Abschlüsse stattfanden und blieben die Aktien zu diesem Kurse gefragt. Ferner war Geschäft in Bad. Brauerei-Aktien zu 69 Proz. und in Rhein. Creditbank-Aktien zu 139·30 Proz. Höher notierten noch: Verein chem. Fabriken 343 G. 348., Mannheimer Gummi- und Asbestfabrik-Aktien 146 G. Aktien.„„ Brief Geld 8 Brief Geld —.— 135 65 Lanken. Badiſche Bank Gewrbk, Sveyerö50% E Teausvort u. Veyſicherung. ——— 8 B..⸗G. Rͤſch. Seetr. 89.—.— —.— 101.59 8 Pialr Huo⸗Bant—.— 104— Mannß. Damoſſch.——. Pf. Sp- u. Kdd. Landau—.— 188.—„, Lagerbaus—. 89 50 Rhein. Kreditbank—.— 189 5 Frankona, Rück⸗ und Nitverſ..⸗G. vm. Nöbein. Hyp.⸗Bautk—.— 197. 2 Südd Bank—— 115 0 3 i8c.⸗Geſ.——— 75 Fr. Trp.⸗ Unf. u. Gl.⸗ Südd. Disc.⸗Geſ.— 118.75 VerſGel Ghem. Induſtrie. Bad. Aſſecuranz——— 1620 Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—.— 456— Fontinental. Verſich.—.— 535.— „„„„neu.—[MNannh. Verſicherung—.— 570,.— Chem. Fab Goldenbg.—.— 207[Oberrh. Verſich.⸗Geſ.—.— 735.— Verein 5 105 843[Württ. Tranp.⸗Verſ.—.— 530.— Berein D. Oelſabriken 148.75.— Juduſirie, Weſt..⸗W. Stamm—.— 218.—.6. Sellinduſtrie—.— 124 50 Vorzug 102.———[Dagler'ſche iſchſbr. 114— 118.— ** Braueveien. Emaillirfbr. Kirrweil.—— Bad. Brauere—. 69. Emaillw.Maikammer—.— 98.— Binger Aktienbierbr.————Eltlinger Spinnere!—.— 100.— Durl. Hof vm. Hagen—.— 237—Hüttenh. Spinnerei 85.— Hedd. ku. u. Südd. Kb. 128.— 127.50 arlsr. Maſchtnendau.— 208.— Nähmfbr. Haid u. Neu—.—— ko th. Cell. u. Bapierf. 210—- Eichbaum⸗Brauerei 105— 104— Clefbr Rühl, Worms—. 85— Ganters Br. Freibg. 96.——. Kleinlein Heidelberg 182.—— Homb. Meſſerſchmiti 32——.—Rannz. Gum. u. Asb.—.— 146.— Waes. aueret—.— 225[Kaſchinem. Zaden! 195.——.— Mannb. Aktienbr.—— 125 Odberr,. Glaktrizität—.— 17. Gfalibr. Geiſel, Mohr—.——. Brauerei Sinner wartz, Speyer ls, 2 Sden gutbürgerl., Wohnüngseinrichtungen + Celegraphiſche Bandelsberichte. Von der Frankfurter Börse. Bekanntmachung des Börsenvorstandes: Am Freitag, 24. Dezember wird die Mittagsbörse um 2 Uhr geschlossen. Die Feststellung erfolgt an diesem Tage bereits um resp. 184 Uhr. Die Abendbörse fällt an diesem Tage aus. Neues vom Dividendenmarkt. 85 F r ankfurt, 15. Deg. Die Fraukfurter Bierbrauerei⸗ Geſellſchaft vorm. Heinrich Henninger Söbne hat in ihrer heutigen Generalverſammlung die Anträge der Verwaltung, insbeſondere die Verteilung von 7 Prozent Dividende(i. V. 8 Prozent) auf die Prioritäts⸗ und Stammaktien genehmigt. Abſchlüſſe von Brauereien. Trier, 15. Dez. Der Vierabſatz der Aktienbierbrauerei Union vorm. C. Ueberle u. C. Charlier, Trier, war in 1908/09 infolge der reichen Obſternte, die ehr viel Apfelwein lieferte, und infolge des ungünſtigen Sommers und des durch die neue Brau⸗ ſteuer entfachten Abwälzungskampfes kt.„Frkf Ztg.“ neuerdings von über 44 000 Hektl. auf 39 000 Hektl. geſunken. Eingaben der Handelskammer zu Solingen. m. Solingen, 15. Dez. Die Bergiſche Handelskammer in So⸗ lingen hat früher bereits an den Staatsſekretär des Innern eine Ein⸗ gabe gerichtet, in welcher ſie bat, daß das einem deutſchen Staats⸗ angehörigen in Marokko erteilte Bergwerksrecht von der deutſchen Regierung ſicher geſtellt und vor Angriffen geſchützt werden möchte. Die Handelskammer zu Solingen hat jetzt in dieſer Angelegenheit elne Eingabe an den Reichskanzler gerichtet und dabei ausgeführt, die deutſche Exvortinduſtrie habe deshalb ein großes Intereſſe daran, daß die in Frage ſtehende wohlerworbenen Rechte nicht preisgegeben werben, weil ohne Zweifel ein Uebergang de Bergwerkskonzeſſion an Angehörigen eines anderen Staates zur Folge haben würden, daß die großen, jetzt zu erwarteten Aufträge an Gerätſchaften ete. der deutſchen Induſtrie verloren gehen würden. Die Handelskammer hat den Reichskanzler gebeten, die deutſchen Intereſſen nachhaltig zu wahren. Neuc Photographiſche Geſellſchaft Steglitz. * Berlin, 15. Dez. In der Generalverſammlung der neuen Photographiſchen Geſellſchaft Steglitz wurde It.„Frkf. Ztg.“ ausge⸗ führt: Bei Erwerb der Meſſer'ſchen Unternehmungen handelt es ſich nicht um eine Expanſion, ſondern um den Wunſch, bald wieder zn beſſeren Reſultaten zu kommen, indem man für die Films den Abſatz, der bei der gegenwärtigen Marktlage ſchwer zu behaupten ſein würde⸗ ſicher ſtellt und zugleich die Konſumfäbigkeit der zu erwerbenden Be⸗ triebe durch ein neues Verfahren vergrößert. Vom Londoner Diskontmarkt. London, 15. Dez. Im Diskfontmarkt iſt kt.„Frkf. Ztg.“ vermehrtes Angebot amerilaniſcher Papiere zu bemerken. Verkauf amerikaniſcher Goldbonds. Newhork, 15. Dez. Dem Vernehmen nach ſoll das Bank⸗ haus Speher u. Co. 4 Millionen Dollars St. Louis⸗ und San Franciscaniſche öprog. Golbbonds an die Union Pariſien und die Societat Frauco Americau verkauft haben. Pretserhöbung der amerikaniſchen Drahtprobukte. PNewyork, 18. Deg. Die Preiſe für Dwahtprodukte wurden K.„Frlf. Zus. um 1 Dollar pro Tonne erhaht. *** Aberſeeiſche Schiffahjrte⸗Belegramink Telegraphiſche Schiffahrts⸗Nachrichten des Norddeutſchen Lloyd, Bremen. Dezember 11.: D.„Prinzeß Irene“ abgefahren Neapel, D. „Schleswig“ abgefahren Neapel, D.„Frankfurt“ abgefahren Vigo, D.„Prinzeß Alice“ abgefahren Port Said, D.„Roon“ abgefahren Bremerhaven. D.„Weſtfalen“ angekommen Antwerpen, D. „Friedrich der Große“ angekommen Adelaide, D.„Main“ ange⸗ komunen Bremerhaven, D.„König Albert“ angekommen Gibraltar. Dezernber 18.: D.„Prinz Ludwig“ abgefahren Shanghai, D. „Pring Sigismund“ abgefahren Hongkong, D.„Prinz Eitel Friedrich“ abgefahren Gibraltar, D.„Verlin“ abgefahren New⸗ Nork, D.„Seydlitz“ abgefahren Port Said, D.„Goeben“ ange⸗ kommen Nokohama, D.„Kleiſt“ augekommen Colombo, D.„Derff⸗ linger“ angekommen Aden, D.„Roon“ paſſiert Dober, D.„Schwa, ben“ paſſiert Dover. Dez. 14.: D. Crefeld abgefahren Pernambuco, D. Aachen abgefahren Vigo, D. Kaiſer Wilhelm II. abgefahren Bremer⸗ haven, D. Prinz Eitel Friedrich abgefahren Algier, D. Witte⸗ kind angekommen Montevideo, D. Prinzregent Luitpold angeko. Hamburg, D. Prinz Ludwig angekommen Hongkong, D. König Albert angekommen Neapel, D. Scharnhorſt paſſiert Hurſt Caſtle, D. Caſſel paſſiert Lizard. Mitgeteilt vom Generalvertreter Hermann Malle⸗ brein, Mannheim, Telephon 180, Hanſa⸗OHaus D 1. 7/8. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunſt und Feuilletlon: Georg Chriſtmann: für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder⸗ für Vollswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher. für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direktor: Eruſt Müller. — öbel-Ausstellung au elf grossen Farterre-Schaufenstern In N Mannhbeim's grösstem Spezlalgeschäft für on 5 Fried F. Rötter. FPrernsprecder 136. Das Vergnügen muss ich teuer bezahlen] Der Ball war ja ſchön und ich hab viel getanzt— aber dann die Erkältung auf dem Hermweg! Nun lieg ich ſeit drei Tagen herum und kann kaum atmen! Jetzt endlich hab ich mir Fays ächte Sodener holen laſſen und die erſte Paſtille genommen und ſie hat nuil gut getan. Meine Freunden ſagt, — Maunheim, 15. Dezember 1909. General⸗ inzeiger.(Abendblatt.) zelnen Stadttellen errichte⸗ 58 2 ſen Annahmeſtellen fur Spar⸗ LI EBIG Fl— Elsc Xxtrac Seloſ die ſchlechtelt Jrr gewährt: 5 22 wird tadellos repariert. 22160 ee r dgee: leistet jeder Hausfrau und Köchin et, iel gühege Hes, ‚ reie t„Datr!„ mit 2 1 ie. 1. irsge 0 7 9 2 2478117 75 5 Städtiſche Sparlaſſe Manunheim werzinſt ſämtliche bei ihr voll⸗ gogenen Einlagen tagweiſe; eſrattet auf Antrag die Abbebung von Einlagen auch im Wege des Scheckverkehrs; gibt leihweiſe u. unenttelt⸗ lich ſog. 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In der Nacht vom 12½/18. ds. Mts., zwiſchen und 1 Uhr entſtand in einer Bretterhütte in der Gewann Aterhellung, Gemarkung Mannheim, Feuer, welchem die Hütte ſt 6 Bienenſtöcken und verſchiedene Gerätſchaften zum Opfer Llen. Der Brand wurde vermutlich von einem Italiener, welcher in ktaglicher Nacht ſich in der Hütte ſchlafen legte und vorher ein guer anzündete, verurſacht. Der Täter wurde ermittelt und ver⸗ Haftet. Der Brandſchaden beträgt zirka 220 Mark. Eine Betriebsſtörung der elektriſchen Straßenbahn Wurde geſtern nachmittag auf der Strecke Mannheim⸗Neckarau auf die Dauer bon etwa 2 Stunden dadurch verurſacht, daß beim Ausweichen eines hieſigen Fuhrwerks, welches mit Eiſenſchienen im Gewicht von etwa 150 Zentner beladen war, ein Wagenrad hrach und hierdurch der Wagen auf das Gleiſe zu liegen kam. Zwei Waſchfuhrleute aus Peterstal gerieten geſtern abend in der Wirtſchaft R 4, 11 in Streitigkeiten, wobei ſie ſich gegenſeitig bedrohten. Einer derſelben mußte verhaftet werden, weil er bei dieſem Anlaß auf ſeinen Gegner einen Revol⸗ verſchuß abfeuerte. Verletzt wurde niemand. Berhaftet wurden 27 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ harer Handlungen, darunter ein von der Staatsanwaltſchaft Ulm wegen Diebſtahl i. R. und anderer Vergehen ſteckbrieflich ver⸗ folgter Taglöhner bon Aberhauſen. Aus dem Großherzogtum. He, Karlsruhe, 14. Deg. Geſtern nachmittag wurde in einem Heuſcheppen undeit der Ettlingerbrücke ein 48 Faßre alter Daglöhner von hien tot aufgefunden. Da der Verlebte ein dem Deee Trunke ergebener Menſch war und auch eine Schnaßpsflaſche neben feiner neuen Verſammlun der Leiche lag, iſt anzunehmen, daß der Mann an Alkoholver⸗ giftung geſtorben iſt. Der Tod dürfte bereits vor vier Tagen eingetreten ſein. oc, Dembach(Amt Bonndorf), 14. Dez. Der 16 Jahve alte Hubert Duttlinger wurdeſ erfroren aufgefunden. Pfalz, Heſſen und umgebung. FIFrankfupt, 18. Detz. Wie die„Frkſ Ztg.“ hört, ergibt ſich für das neue Gtatsjahr 1910 bei Zugrundelegung der im März dieſes Jahres bewilligten Steuerfätze, die ſpäterhin erhöht wurden, ein Fehlbetrag von etwa 5 100 o000 M. Zur Deckung wird außer derſtärkter Heranziehung der Steuer⸗ kraft u. a. an eine Erhöhung des Schulgeldes gedacht. Gerichtszeitung. * Heidelberg, 15. Deg. Vor der hieſigen Strafkam⸗ mer kpurde gegen den ſozialdemokratiſchen Parteiſekretär und Land⸗ tagsabgeordneten Emil Maier wegen Uebertretung des Ver⸗ einsgeſetzes verhandelt. Mailer hatte vom Bezirksamt eine Strafverfügung erhalten unter der Beſchuldigung, daß er anläß⸗ lich der verfloſſenen Landtagswahlkämpfe nach Schließung einer von der konſervativen Partei einberufenen Verſammlung eine neue Ver⸗ ſammlung ohne polizeiliche Anzeige veranſtaltet habe. Hiergegen hatte Maier gerichtliche Entſcheidung boantragt. Das Schöffen⸗ gericht klam zu einem freiſprechenden Erkenntnis, indem es annahm, Maier habe nicht gehört, daß die konſervative Verſammlung von deren Leiter geſchloſſen worden ſei. Gegen dieſes Urteil legte der Staatganwalt Berufung ein, die abar von der Strafkammer als unbegründet zurücgedieſen wurde, da nach⸗ dewieſen ſei, daß Majer von der Schließung der Verſammlung keine Kenntnis erhalten habe. Selbſt wenn aber, heißt es in der Urteils⸗ begründung, die Schließung dem Angeklagten zum Bewußtſein ge⸗ kommen tväre, ſo hätte eine Verurteilung doch nicht erfolgen können, da der Angeklagte lediglich eine begonnene Rede zu Ende geführt haße. Aus dieſer Tatſache könne man unmöglich die Veranſtaltung —— n Vereinsgeſetz anzeige⸗ S, die nach de pflichtig ſei, herleiten. Darmſtadt, 15. Ein 21jähriger Prozeß wurde von der 2. Zivilkammer des Landgerichts beendigt. Die Klage wurde am 9. Januar 1888 eingereicht. Die Klägerin iſt längſt verſtorben und hat es nicht erlebt, daß das Haus, deſſen Ueber⸗ eignung an die Beklagte ſie angefochten hatte, ihr zurückgewährt wurde. Durch die Unmenge der Streitpunkte war der Prozeß in das Stadium der Verſandung geraten, bis Landgerichtsrat Welker, der ſ. Zt. als junger Aſſeſſor in demſelben Prozeß als Gerichts⸗ ſchreiber fungiert hatte, vor 3 Jahren als Richter der 2. Zivil⸗ kemmer den Prozeß wieder aufnahm. Nach Zjährigem vorbereiten⸗ den Verfahren, ſowie nach einer Unmenge von Terminen wurde der Prozeßſtoff von Landgerichtsrat Welker ſo geſichtet, daß heute vor beſetztem Gericht die Schlußverhandlung ſtattfinden konnte. Zu dieſem Jubiläum war der Sitzungsſaal feſtlich geſchmückt. Verkündet wird das Urteil am 31. Dezember 1909. Snortliche Rundſchau. .S. C. Der Lanzpreis 1910 für Motorboote, der wä reud der jährigen Bodenſeewoche des Motor⸗Fachtklubs von Deutſchland 8 definitiben Entſcheidung ausgetragen werden ſoll, wpird von 2 deutſchen und einer ſchweizeriſchen Firma umſtritten ſein. Es ſind die Firma Gebr. Körting⸗Hannover, die den Lanzpreis 1907 mit„Sleipner“ gewaun, die Daimler⸗Motoren⸗Geſellſchaft, die 1908 mit„Liſelotte⸗Daimler“ ſiegte, und die Firma Adolph Sauror, deren„Saurer K. I. Voot“ in dieſem Jahre Sieger blieb. Der Entſcheidungskampf des nächſten Jahres wird nur für Boote offen ſein, die nach der ſogenannten Morakoformel gebaut ſind. Dieſe Formel gewährt den Konſtrukteuren weiteren Spielraum. Bei den bisherigen Lanzpreis⸗Rennen waren die großen Touren⸗ bodte und Kreuzer gegenüber den kleinen Rennbooten ſtets im Nach⸗ teil, weil ſich keine genügenden A eichsbergütungen finden ließen. Alle drei Fabriken rüſten ſich ſchon jetzt zur Entſcheidung des klaſſi⸗ ſchen Rennens, das eines der ſpannendſten ſeiner Art werden dürfke. Des. 5153 n eingeſtellten 1 dieß von 2 gleichen. erſu⸗ St Deutſcher Reichstag. 11. Sitzung, Dienstag, den 14. Dezember. Am Tiſche des Bundesrats: Dr. Delbrück, Ca ſpar, Wermuth, Kructke. Präſident Graf Stolberg eröffnet die Sitzung um 11 Uhr 15 Minuten. Die Geſchäftsordnungskommiſſion erſtattet durch den Abg. Dr. Junck(Natl.) Bericht über das Erſuchen der Würzburger Staat anwaltſchaft betreffend die Genehmigung zur Vernehmung des Abg. Schüler(Ztr.) als Sa chverſtän⸗ digen. Der Vernehmungstermin in Würzburg iſt auf den 10. Januar feſtgeſetzt, der Reichstag tritt nach den Weihnachts⸗ ferien am 11. Januar wieder zuſammen. Nach einer Entſcheidung des Reichsgerichts rechnet zur Sitzungsperiode, während deren die Vernehmung eines Abgeordneten als Zeuge oder Sachverſtändiger bon der Genehmigung des Reichstags abhängig iſt, nicht eine längere Vertagung wie die Weihnachtsferien. Die Geſchäfts⸗ ordnungskommiſſion hat die Genehmigung trotzdem verſagt, weil für einen in Bahern wohnenden Abgeordneten der Tag vor dem Sitzungsbegiun erforderlich ſei, um die nötigen Vorbereitungen zu treffen. Das Haus beſchließt nach dem Kommiſſionsantrag. Die zweite Leſung des Nachtragsetats. Berichterſtatter iſt Abg. Er zberger(Zentr.). Die Budget⸗ kommiſſion, die den Nachtragsetat geſtern hat, hat ſſich dahin verſtändigt, alle aus der Beſoldungsreform ſich ergebenden Erörterungen bis zur Beratung des Hauptetats zu vertagen. Das geſchieht auch im Plenum. Für die unterſtüzungarbeits⸗ loſer Tabaka 1b eiter hat die Budgetkommiſſion den in den Nachtragsetat für den 15 0 Teil des laufenden Etatsjahres 9 Millionen auf 2½ Millionen einſtimmig erhöht. Reicht dieſer Betrag nicht aus, ſo iſt die Verwaltung ohne weiteres befugt, auch darüber hinaus noch mehr für die Unter⸗ ſtützung zu verwenden. Abg. Dr. Everling(Natl.): Hätten Sie ſeinerzeit unſeren Antrag angenommen, keine Grenze für die den Tabakarbeitern zu gewährende Unterſtützung feſtzulegen, dann wären wir heute beſſer daran. Ich bin ſtets vor der unangenehmſten der Parlamentskrankheiten, der Sucht zu übertreiben, bewahrt geblieben, aber ich muß doch ſagen, daß die Zuſtände im Tabakgewerbe ſehr bedenklich ſind. Ich fürchte, e n Mitkeſte ee durch die ein ganzes Mittelſtandsgewerbe in ſeiner Leben gebrochen worden iſt. Laſß 0dd Abg. Dr. Marcvur(Zentr.): r t, gibt doppelt. Das ſollte ſich das Rei amt bei der Unterſtützung der Tabakarbeiter merken. Es ſonle dſe im Betracht kommenden Stellen anweiſen, ſchon jetzt vor der end⸗ gültigen Regelung die Unterſtützungen auszuzahlen. 15 Wermuth: r waren von Anfang an lebhaft beſtrebt, die Unterſtützung ſo raſch und wirkſam wie möglich ins Werk zu ſetzen und dann an der Hand der natürlich erſt zu ſammelnden praktiſchen Erfab⸗ bie erlaſſenen Beſtimmungen nachtraglich zu verveſſern. Die Wunſche der Intereſſenten haben tunlichft Berückſichtigung gefun⸗ den. Die meiſten Anregungen, die an uns gekommen ſind, finden in den neuen Beſtimmungen verkörpert. Wir werden aber auch weiter alle Anregungen entgegennehmen, namentlich, wenn ſie grundſätzlicher Natur ſind. Bei Einzeldeſiderien bitte ich den 11 der Landesinſtanzen nicht zu verſäumen. Ich ſage alſo noch⸗ 35 möglichft entgegenkommende und wohlwollende Behand⸗ ung zu. Abg. Frhr. v. Richthofen(Konſ.): Wir haben uns in der Kommiſſion und durch die eben gehörte Erklärung davon überzeugt, daß das Geſetz in jeder Weiſe wohl⸗ wollend ausgeführt werden wird, und ich habe auch das Vertrauen in die Einzelſtaaten, daß ſie der Anweiſung des Schatzamtes folgen und das leiſten werden, was mit den 4 Millionen überhaupt zu leiſten iſt. Ich hoffe ja noch, die 4 Millionen werden reichen; heute kann man das noch nicht beurteilen. Abg. Geyer(Soz.): Die vorläufige Regelung des Geſetzes vor Weihnachten genügt nicht. Ich gebe zu, die neuen Beſtimmungen der Regierung treffen eine beſſere Regelung als bisher aber bis zum Augenblicke haben ſie noch nicht gewirkt, und der Schatzſekretär ſollte gegen die Lod⸗ drigkeit der Zolldirektionen und Unterbehörden einſchreiten. Ich gebe ja zu, daß der neue Schatzſekretär mit großem Entgegenkom⸗ men die Konferenz, die wir für die Arbeiter nachgeſucht haben, herbeigeführt hal. Wie kommt man dazu, die ganze Zigaretten⸗ induſtrie auszuſchließen? Die Nationalliberalen ſind ſchuld daran, daß die Tabakſteuer gekommen iſt.(Widerſpruch bei den Natl.) Sie haben den Boden dazu vorbereitet und es dem Schnapsblock gleichgemacht. Präſident Graf Stolberg: Ich nehme an, daß Sie mit dem Ausdruck„Schnapsblock“ keine Mitglieder des Hauſes meinen.(Große Heiterkeit.) Abg. Geyer(Soz.): Die Liberalen haben alles getan, um im Block zu bleiben, ſie ſind aber doch hinausgeworfen worden.(Widerſpr. b. d. Natl. und Freiſinnigen.) Sie ſind ſchuld an all dem Un⸗ glück, das die Tabakarbeiter betroffen hat. Jetzt ſpielen Sie ſich aber hier als Wohltäter auf. Das iſt eine Demagogie ohne (Präſident Graf Stolberg rügt den Ausdruck.) Abg. Dr. Pachnicke(Fr. Vg.): Wenn Herr Geher behauptet, der Liberalismus ſei aus dem Block hinausgeworfen worden, ſo bewegt er ſich in ſtiliſtiſchen Bildern, die einer Reviſion bedürfen. Wir haben von vornherein ganz beſtimmte feſte Bedingungen für unſere Mitarbeit geſtellt, und als dieſe nicht erfüllt wurden, ſind wir freiwillig zurückge⸗ treten. Das Reichsſchatzamt hat das Seinige getan, die Sache zu beſchleunigen; und mit Genugtuung unterſtreiche ich, daß das Reichsſchatzamt auch Vertreter der Arbeiterorgani⸗ ſationen gehört hat. Dieſe Sitte ſollte allgemein werden, und man ſollte dabei ſämtliche Richtungen hören. Reichsſchatzſekretär Wermuth: Zur Frage der hat der Bun⸗ desrat noch nicht Stellung genommen. Aber für ihre Nichtberück⸗ ſichtigung ſpricht ganz entſchieden der Wortlaut des Geſetzes, und einſtweilen bin ich auch noch ſehr zweifelhaft, ob eine innere Not⸗ wendigkeft vorliegt, ob überhaupt in der Zigaretteninduſtrie die Steuer einen Konſumrückgang und Arbeiterentlaſſungen verurſacht hat. Ich hebe noch einmal hervor, daß ich die Vertreter aller Arbeiterorganiſationen, überhaupt aller Ar⸗ 8 beitergruppen gehört habe. Die Vertreter der Gewerkſchaften chten mich um eine Unterredung, die ich ihnen breitwillig * Tabakſteuer gefallen. ofruphiſcer Meichahrbencht 9 gewährte, und die Herren werden mir bezeugen, daß wir ganz ungezwungen uns ausgeſprochen haben. Darauf habe ich Ver⸗ anlaſſung genommen, auch mit den chriſtlichen und Hirſch⸗ Dunckerſchen Gewerkvereinen zu verhandeln und auch mit den Ver⸗ tretern der nichtorganiſierten Arbeiter. Wenn Verzögerungen bis zu neun Wochen vorgekommen ſind, ſo bedarf es gewiß der Remedur. Abg. Dr. Burkhardt(Wirtſch. Vg.) polemiſiert gegen die Sozialdemokraten, die ſich auch hier ſehr wenig arbeiterfreundlich zeigen. Abg. Erzberger(Zentr.) wirft den Nationalliberalen vor, daß ſie jetzt Agitationsreden hielten, während ſie bei der Finanzreform ſich bereit erklärt hätten, für die Tabakſteuer zu ſtimmen. Die Sozialdemokraten haben gegen den Entſchädigungsantrag des Zentrums geſtimmt, nachdem ihr eigener ausſichtsloſer Antrag abgelehnt war.(Lärmender Widerſpruch b. d. Soz.) Wenn eine Partei auf die Anklagebank gehört, weil der Tabak höher beſteuert worden iſt, ſo iſt das die nationalliberale Fraktion. Sie hat in die geſchloſſene Reihe der Unternehmer und Arbeiter den erſten Keil getrieben, weil ſie fürchtete, daß ſonſt der Block in Stücke ginge. Dr. Weber hat ſich ein großes Verdienſt um das Zuſtandekommen der Tabakſteuer erworben. Er ſollte nicht ſo beſcheiden ſein, dies zu leugnen. der Finanzreform iſt.(Heiterkeit.) Begeben Sie ſich doch nicht in das Gebiet der politiſchen Heuchelei. Form und Höhe der Steuer haben die Nationalliberalen vorgeſchlagen. 5 Abg. Dr. Weber(Natl.) weiſt die Vorwürfe von ſeiten des Zentrums zurück. Der Wert⸗ zuſchlag ſei ein Gedanke des Zentrums. Mit Liberalismus hat dieſes Syſtem nichts zu tun. Herr Erzberger ſollte nicht mit Vor⸗ würfen herumwerfen. Er ſitzt ſelbſt in einem ſehr dünn gebauten Glashauſe.(Beifall.) Die Broſchüre über die Reichstagsauf⸗ löſung, in der er behauptete, ſeine Partei werde neuen indirekten Steuern nicht zuſtimmen, ſchafft er nicht aus der Welt.(Sehr richtig! links.)„Das Zentrum hat mit dem Tabakſteuergeſetz keine Mittelſtandspolitik getrieben. Wir ſind freiwillig aus dem Block gegangen, und die Sozialdemokraten ſind hinter uns hergelaufen. Die pädagogiſche Vorleſung des Frhrn. v. Richthofen war nicht angebracht, denn hier handelt es ſich um eine ſehr wichtige Sache. Es iſt die verdammte Pflicht und Schuldig⸗ keit des Reichstags, daß er ſich darum kümmert. Wir verhetzen nicht, wir klären nur auf. In der Verhetzung leiſten aber die Freunde des Herrn Burkhardt das Menſchenmögliche. Das will ich den Herren gern ins Stammbuch ſchreiben.(Lärm bei der Wirktſch. Vg.) Die ärgſte Demagogie aber finden wir bei den Sozialdemokraten.(Gelächter der Soz.) Sie veitſchen die Maſſen auf und haben längſt das Recht verwirkt, ſich über andere Parteien zu beklagen. Sie ſollten, ebenſo wie das Zentrum, vor der eigenen Tür kehren und uns in Ruhe laſſen. (Beifall bei den Nationalliberalen.) Abg. Molkenbuhr(Soz.) beſpricht nochmals die ungünſtige Lage der Tabakarbeiter, Den berechtigten Inforderungen iſt durchaus nicht Genüge geleiſtet worden. Einige Arbeiter erhielten keine Unterſtützung, weil ihre Arbeitsſtelle nicht in demſelben Hauſe lag, in dem die Zigarr hergeſtellt wurden. Abg. Erzberger(Zentr.): Herr Molkenbuhr hat zugegeben, daß die Sozialdemokraten geger den Antrag Erzberger geſtimmt haben.(Lärm und Zurufe er Soz.: Gegen die Verſchlechterung!) Alſo, Sie geben zu: gegen den Antrag Glesberts.(Lärm der Soz.) Hätten wir uns nicht auf den Antrag Giesberts zurückgezogen, ſo wäre die ganze (Hört! und Beifall der Soz.) Wir woll⸗ ten aber das große nationale Werk der Finanzreform zuſtande bringen.(Lachen der Soz.) Herr Weber ſagt, der Vater des Wertzuſchlags ſei Müller⸗Fulda. Neben Müller⸗Fulda aber ſteht unter dem Antrag von 1898 auch Dr. Paaſche, und den haben Sie doch noch nicht ausgeſchloſſen.(Heiterkeit.) Warum ſo beſcheiden? Sie brauchen ſich wegen des Wertzuſchlags nicht zu ſchämen. (Heiterkeit.) 5 Abg. Dr. Burkhardt(Wirtſch. Vg.): Wir haben niemals eine ſo maßloſe verlogene Agi⸗ tation getrieben wie die Nationalliberalen. Abg. Molkenbuhr(Soz.): In der Agitation gegen uns iſt die niederträchtige Verleum dung verbreitet worden, wir hätten gegen die Ent⸗ ſchädigung der Tabakarbeiter geſtimmt. Nun hat der Abg. Erz⸗ berger dieſe Behauptung hier auch vorgebracht und behauptet, wir hätten gegen den Antrag Giesberts geſtimmt. Er verſchweigt da⸗ bei, daß es gwei Anträge Giesberts gab. Für den erſten, der, die Entſchädigung der Tabakarbeiter enthielt, haben wir ge⸗ ſtimmt, den zweiten aber, der den erſten verſchlechterte, haben wir abgelehnt. Das muß hier feſtgeſtellt werden.(Beifall b. d. Soz.) Abg. Frhr. von Gamp(Rp.): Es iſt hier ein Streit geführt worden, wer die Urheber des Entſchädigungsgeſetzes für die Tabakarbeiter ſind. Ich kann nun den urkundlichen Beweis erbringen, daß meine Partei die Entſchädigung angeregt hat. Abg. Dr. Weber(Natl.): Wir haben uns auch mit der Sache beſchäftigt, ſie erſchien uns aber damals noch nicht ſpruchreif. Der Abg. Erzberger hat in ſeiner Broſchüre über die neuen Steuern erklärt, daß ſeine Partei für die indirekten Steuern nur ſtimmen könne, wenn die Liebesgabe aufgehoben und andere Bedingungen erfüllt werden. Trotzdem hat das Zentrum ſpäter dafür geſtimmt, Abg. Hormann(Fr. Vp.): Wir ſind im Prinzip für die Entſchädigung an die Tabak⸗ arbeiter geweſen und haben von Anfang an auf die ſchweren Schädigungen hingewieſen, die auch in jedem anderen Gewerbe durch die Steuern entſtehen mußten. Abg. Frhr. von Gamp(Rp.) legt dar, daß ſeine Partei durch die Haltung der Nationalliberalen zur Annahme der Brauſteuervorlage gezwungen worden ſei. Der Kommiſſionsantrag, den Untez ſtützungsbetrag auf 2½ Millionen zu erhöhen, wird ernſtimmig ange⸗ nommen. Im übrigen wird der Nachtragsetat ohne Erörterung angenommen. Die Interpellation über den Arbeitsnachweis. Die Interßellation des Zentrums lautet: Iſt dem Herrn Reichskanzler bekannt, daß Arbeitgeber⸗Verbände, insbeſondere im Bergbau des Rührreviers, durch einſeitige Organtſation des Arbeitsnachweiſes mit [Zwangscharakter, die Rechte der Arbeiter, namentlich die 2J37.——— Seien Sie doch dankbar dafür, daß etwas vom liberalen Geiſte in Vertragsfreiheit und die Freizügigkeit gefährden? Welche Maß⸗ nahmen gedenkt der Herr Reichskanzler gegenüber dieſen Be⸗ ſtrebungen zu ergreifen? Die Interpellation der Sozialdemokraten lautet: Iſt dem Herrn Reichskanzler bekannt, daß die Bergwerksbeſitzer im Ruhrrevier vom 1. Januar 1910 einen»inſertigen Ar⸗ beitsnachweis zwangsweiſe einzuführen gedenken und daß die Arbeiter, davon große wirtſchaftliche Nachteile befürchtend, ſich der Einführung widerſetzen, ſo daß ein ungeheurer wirtſchaftlicher Kampf zu erworten iſt? Iſt der Herr Reichskanzler, um dieſe arbeiterſchädliche Maß⸗ nahme des Zechenſchutzverbandes zu verhindern, bereit, dem Bun⸗ desrat und Reichstag baldmöglich einen Geſetzentwurf vorzulegen, durch den der Arbeitsnachweis von Reichs wegen einheitlich und auf paritätiſcher Grundlage geordnet wird? Abg. Giesberts(Zentr.) begründet die Interpellation des Zentrums. Er legt den Sach⸗ verhalt in ſeiner Entwicklung dar und teilt die bekannte Ant⸗ wort des preußiſchen Handelsminiſters auf die Eingabe der Arbeiterorganiſationen mit. In dieſer miniſteri⸗ ellen Erklärung wird die Sache als ganz harmlos hinge⸗ ſtellt. Da muß man fragen, warum man dann die Sache ohne die Arbeiter gemacht hat, wo man doch die große Beunruhigung voerausſehen mußte, wenn man tatſächlich nichts anderes wollte als was der Miniſter ſagte: Verhinderung des Kontraktbruch des Zechenlaufens, des unregelmäßigen Verlaſſens der Arbeit, un die Abſicht hatte, Ordnung in die ganzen Arbeitsberhältniſſe bringen. Wir halten dieſen Arbeitsnachweis, wie die Arbei nachweiſe der Induſtrie überhaupt, für nicht ſo harmlos. Gew ſind im Ruhrgebiet wie in der Großinduſtrie überhaupt, gewiſf Mißſtände vorhanden, ſo namentlich die Zerfahrenheit im Gedin weſen, die Uneinigkeiten der Kameradſchaften mit den Faktoren, das Gedinge feſtſetzen. Im Jahre 1908 betrug im Ruhrbergb der Zuzug von auswärts mehr als 130 000 Leute, faſt durch außer aus dem Auslande aus der Landwirtſchaft; das wird au bei dem zentraliſierten Arbeitsnachweis nicht oanders wer Alſo für die Landwirtſchaft wird das ebenſo nachteilig ſein bisher. Der Arbeitsnachweis ſoll kein Kampfobjek 8wiſchen Arbeitgebern und Arbeitern ſein. Nu noch die großinduſtriellen Unternehmer halten aus beſtimmte Abſichten feſt an dem einſeitigen Arbeitsnachweis. Die Arbeiter ſchaft und die bürgerlichen Sozialpolitiker ſtehen durchaus dem Standpunkt des paritätiſchen. Leider hat die Regieru nicht rechtzeitig dem paritätiſchen gemeinnützigen Arbelksnachweis ein größeres Intereſſe entgegengebrach Die Abſicht des Hamburger Syſtems der Arbeitsnach weiſe iſt, wofür vielfache Ausſprüche vorliegen, die grundſätzliche und dauernde Ausſperrung der Agitatoren, ihr rückſichtsloſer Au⸗ ſchluß aus dem Arbeiterſtande, die Kontrolle der ausgeſperrten Arbeiter, die Verhinderung von Streiks, der Einfluß auf die Lohnfrage. Es ſind nicht harmloſe Einrichtungen, es ſhſtematiſche Maßregelungsburea iſt nicht ungefährlich, weil zweifellos die Kartellierung des ganzen Arbeitg n weisweſens folgen wird. Der Redner geht auf die M heimer Verhältniſſe näher ein und nennt es ein infam geklügeltes, niederträchtiges Verfahren. Die Handwerker ha ſich im weſentlichen mit der Tarifbewegung abgefunde und arbeiten friedlich mit den Arbeiterorganiſatione⸗ Sie können es den Arbeitern nicht verdenken, daß ſie ſi allen Mitteln zur Wehr ſetzen, die das Geſetz laubt. Der preußiſche Handelsminiſter iſt einſeitig unter Die Arbeitsnachweiſe der Unternehmer ſind dazu da, den Arb markt zugunſten der Induſtriellen zu beeinfluſſen durch Herc ziehung von Arbeitskräften über Bedarf, dadurch die Löhne zi drücken, die Gewerkſchaften und ihre Mitglieder wirkſam zu boy kottieren. Iſt der Arbeitsnachweis erſt zentraliſiert, dann kan jede Gewerkſchaftsaktion, auch jede berechtigle. unterdrückt werden Wenn ein Streik in einer größeren Stadt ausbricht, würde de⸗ Zuzug aus ganz Deutſchland in viel erhöhtem Maße ermöglich ſein. Der Arbeitsnachweis bietet weiter auch die Möglichkei politiſcher Machinationen. Wir glauben an der haxmloſen und! rechtigten Ziele der Arbeitsnachweiſe ſo lange nicht, als ſi unter paritätiſcher Kontrolle ſtehen. Ich fürchte, ſchwere Kämpfe bevorſtehen. 191 5 b. Beth Hollweg hat als Staatsſekretär das ſchön- Wort ge „Ich wüßte keine größere Aufgabe der Gegenwart, als die mächtige Arbeiterbewegung einzuordnen beſtehende Geſellſchaft.“ Die chriſtlich⸗ſoziale Arb ſchaft ſteht rückhaltlos auf dieſem Standpunkt. Aber wi ihn verwirklichen, wenn die verantwortliche Großinduſtrie Maßnahmen trifft, wenn die erſten Führer der deutſchen Induſt alles tun, um die Arbeiter aus der Geſellſchaft auszuordnen u auszutreiben? Der Verband deutſcher Arbeitsnachweiſe ha die Zechenverwaltungen den Antrag geſtellt, man möge de band beauftragen, den geplanten Arbeitsnachweis auf par Grundlage durchzuführen. Ich halte das für einen Ausweg aus den gegenwärtjgen Schwierigkeiten. Begter bernünftige Wünſche der Arbeiter auf dem Gebiet des 2 antwortung für das, was ſich im Ruhrgebiet entwickelt. W können uns it be 8 5 ſozialen Frieden ernſthaft aufrecht erhalten wollen, dann iſt übrig, als ein Einſchreiten der Geſetzgebung. In erſter Lin das Arbeitsnachweisweſen, nicht nur das Stellenverm ng weſen, durch Reichsgeſetz geregelt werden und es muß ausgeba werden, und, ſoweit einſeitige Arbeitsnachweiſe beſtehen, müſſe unter Kontrolle geſtellt werden. Ich bitte den Staatsſekretär, a aufzubieten, was in ſeinen Kräften ſteht, um der bedenklich Entwicklung des Arbeitsnachweisweſens Einhalt zu tun. Abg. Bömelburg(Soz.) begründet die ſozialdemokratiſche Interpellation. Der Ze verband hat jede Vermittlung abgelehnt. Die Herren w ehen keine Parität, ſie wollen mit den Arbeitern nicht verhan Nun haben ſich die Arbeiter in ihrer Not an den preußif Handelsminiſter gewandt. Die Antwort des Miniſters iſt b nend für unſere Verhältniſſe. Er lehnt es rundweg ab, gegen die drohenden Gefahren zu unternehmen. Das Groß heherrſcht eben alles, auch die Miniſter.(Sehr richtig! b. d Im Miniſterſtürzen erreichen die Großkapitaliſten ſchon faf Fähigkeiten der Junker.(Sehr richtig! b. d. Soz.) Aus zu den Zechenbeſitzern hat Preußen den Legitimatſonszwa geführt, damit man die armen Teufel aus dem Ausla in Schach halten kaun. Die Arbeitsnachweiſe der N. in erſter Linie Knebelungsinſtfitute für die organiſationen. Die Arbeitgeber wollen die Lohnregel 10 Seite General⸗ nzeiger.(Mepdpfaffn Mannheim, den 15 Dezember. ihre Hand bekommen. Die ſchwarzen Liſten im Ruhrgebiet ſind für die Bergherren das Mittel, um das Arbeiterſchutzrecht zur „weißen Salbe“ zu machen. Der Kapitalismus iſt bereits vom Cäſarenwahnſinn befallen. Dem deutſchen Volke drohen von dieſer Handvoll Kapitaliſten die ſchwerſten Gefahren. Deshalb muß die Geſetzgebung eingreifen. Nicht jetzt wird dieſer KHampf zum Austrag kommen, ſondern wenn die Hochkonjunktur da iſt. Dann wird es den Arbeitgebern nicht mehr gelingen, die Arbeiter bloß durch erhöhte Löhne einzuſchläfern. Das erklären auch die chriſtlichen Gewerkſchaftskreiſe. Mache ſich die Regierung nicht zum Mit⸗ ſchuldigen, indem ſie einen ſolchen Kampf mit heraufbeſchwört. Wir ſſen in allernächſter Zeit ein Geſetz bekommen, das den Arbeitsnachweis regelt. 3 iſt von allergrößter ſozialpolitiſcher Bedeutung, denn es iſt die Vorausſetzung für die Arbeitsloſen⸗ berſicherung, zu der trotz allen Widerſtrebens die Entwicklung hindrängt. Staatsſekretär des Innern Dr. Delbrück: Die Frage des Arbeitsnachweiſes beſchäftigt den Reichsiag heute nicht zum erſten Male, und ich meine, ſie wird uns heute nicht zum letzten Male beſchäftigen; dazu iſt ſie zu wichtig, dazu iſt es zu ſchwer, den richtigen Standpunkt für die Beurteilung der in dieſer Frage gegen einand enden Intereſſen zu finden, und dazu kommt, daß nach meiner Ueberzeugung die Frage auch für eine Regelung, wie ſie die Interpellanten wünſchen, heute d um mindeſten nicht reif iſt. Den Anlaß zur Inter⸗ pellation hat der Umſtand gegeben, daß im Ruhrrevier vom Zechen⸗ verband ein Arbeitsnachweis mit Zwangscharakter für die Zechenbeſitzer und dementſprechend auch mit indirektem Benutzungszwang für die Arbeiter eingerichtet worden iſt. Ich habe zu prüfen, ob dieſe Einrichtung mit den beſtehenden Rei eſetzen im Einklang ſteht. Ich habe zu prüfen, ob die Vorgänge im Ruhr⸗ rebier Anlaß zu einem alsbaldigen Eingreifen der Geſetzgebung bieten, Nun iſt die erſte Frage, ob der Arbeitsnachweis im Ruhr⸗ revier und ähnliche Einrichtungen im Einklang mit den beſtehen⸗ den Gewerbegeſetzen ſteht, von den beiden Rednern nur geſtreift worden. Ich möchte aber doch mit wenigen Sätzen daran erinnern, daß weder das Geſetz über die Freizügigkeit, noch die Beſtimmung des§ 152 der Gewerbeordnung über die Koalitionsfreiheit, die gleichmäßig für Arbeitgeber und für Arbeitnehmer beſteht, ein Hindernis bilden für die Einrichtung eines derartigen Arbeits⸗ nachweiſes. Der Arbeiter hat das Recht, ſich einen Wohnſitz zu ſuchen und zu ſehen, ob ſich ihm dort Arbeitsgelegenheit bietet. Ein Recht auf Arbeit an einem beſtimmten Orte zutvählen, t dem Unternehmer und ſeinen Organiſationen frei, die Beſchäftigung beſtimmter Arbeiter abzulehnen. Ebenſo wie es dem Arbeiter und ſeinen Organiſationen freiſteht, beſtimmte Betriebe und Arbeitgeber von der Verwertung ihrer Arbeitskraft auszuſchließen, d. h. zu ſperren. Iſt es nun richtig, daß die Ein⸗ richtungen im Ruhrgebiet, die heute Gegenſtand der Kritik ge⸗ weſen Ang; mit den beſtehenden geſetzlichen Beſtimmungen im Ein⸗ klang ſtehen, nicht bloß mit dem Buchſtaben, ſondern auch mit dem Sinn und Geiſt der Geſetze, ſo habe ich mich heute nicht weiter zu beſchäftigen mit dem, was der preußiſche Handelsminiſter in dieſer Angelegenheit getan hat.(Lachen bei den Soz.) Was die Re⸗ gierung und Bundesſtaaten und die verantwortlichen Miniſter der Bundesſtaagten im Rahmen der Reichsgeſetzgebung tun und laſſen, enkzieht ſich verfaſſungsmäßig der Einfluß⸗ nahme des Reichskanzlers und dementſprechend auch der Erörterung dieſes Hauſes.(Lachen bei den Soz.) Der preußiſche Handelsminiſter wird aber im Abgeordneten hauſe(Aha! bei den Soz.) Gelegenheit haben und gern bereit und imſtande ſein, diejenigen Angriffe zu widerlegen, die man hier und ander⸗ wärts gegen ſein Verhalten in der Angelegenheit vorgebracht hat. Nun zur zweiten Frage. Wenn man dieſe Beſtimmungen des Statuts des Arbeitsnachweiſes objektiv anſieht, ſo wird man ſagen können: wenn ſie lediglich dem Buchſtaben nach und lohal gehandhabt werden, ſo würde eigentlich kein Bedenken dagegen zu erheben ſein. Man könnte nun fragen: iſt die reine Möglich⸗ keit, daß dieſer Arbeitsnachweis der Zechenverwaltung nicht loyal, nicht entſprechend dem Wortlaut nach gehandhabt wird, ein hin⸗ reichender Grund, heute ſchon mit der Geſetzgebung vorzugehen? Sollte man nicht warten, ob die Befürchtungen, die man hege, ſich tatſächlich beſtätigen werden? Dem⸗ gegenüber hat man eingewendet, und kann man mit einem ge⸗ wiſſen Recht einwenden, das iſt richtig, aber dieſer Arbeitgeber⸗ nachweis iſt nichts Neues, er iſt errichtet nach Maßgabe des Hamburger Syſtems. Nun nag es ſein, daß der Arbeits⸗ nachweis im Ruührrevier dem ſogenanuten Hamburger Syſtem nachgebildet iſt. Ich möchte aber feſtſtellen, daß mir ein Vertreter des Zechenverbandes geſagt hat: Wir denken gar nicht daran, den Arbeitsnachweis nach Hamburger Syſtem ohne weiteres in das Ruhrrevier zu übertragen. Unſer Arbeitsnachweis iſt milder organiſiert, als das nach oem Hamburger Syſtem möglich iſt. (Abg. Huc ruft: Glauben Sie das?) Ich habe keine Veran⸗ laſſüng, es nicht zu glauben, ſolange ich nicht in der Lage bin, das Gegenteil zu beweiſen. Während nach dem Hamburger Shſtem die Arbeiter ausgewählt werden, wobei gewiſſe Vorſchrif⸗ den zu beachten ſind— das Alter des Arbeiters, ob er verheiratet iſt und wann er ſich zur Arbeit gemeldet hat— ſind im Ruhr⸗ rebier die Arbeitsnachweisſtellen gehalten, den Arbeitsſchein zu erteilen, ſofern eine Arbeitsgelegenheit vorhanden iſt. Beim Hamburger Syſtem wird eine Prüfung über andere Eigenſchaften des Arbeiters außer ſeiner Ausbildung auf Grund einer für jeden Arbeiter geführten Perſonalkarte vorgenommen. Dieſe Be⸗ ſtimmung findet ſich bei dem im Ruhrrevier eingeführten Syſtem nicht. Man hat die Pläne, die nach dem Hamburger Syſtem auf⸗ gebaut ſind, im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Gebiet nicht als zweckent⸗ den, was ohne Not zinen Streik herbeiführen könntel Wer den Streik von 1905 mitgemacht hat, ſeine Schrecken, ſeine ſchlimmen Folgen für Unternehmer und Arbeiter, der wird alles unterlaſſen, was einen derartigen Streik neuer⸗ dings heraufbeſchwören könnte.(Abg. Hus ruft: Sind auch Arbeiter gehört worden?) Ich kann nur mitteilen, was mir mit⸗ geteilt worden iſt. Wenn Sie es nicht glauben wollen, dann laſſen Sie es.(Abg. Hu e: Das iſt keine Antwort!) Nun hat man außerdem auf eine Reihe von Vorkommniſſen hingewieſen, die ſich unter der H weiſe abgeſpielt haben ſollen, man nommen auf Vorgänge in ſchaft ähnlicher Arbeitsnach⸗ hat insbeſondere Bezug ge⸗ Mannheim und Ludwigs⸗ hafen. Ich kann die Richtigkeit dieſer Angaben nicht nach⸗ prüfen. Das iſt aber auch meiner Anſicht nach für die Ent⸗ ſcheidung der Frage gar nicht notwendig. Denn daxüber kann ſich ja ein unbefangener Menſch nicht täuſchen, daß derartige Arbeits⸗ nachweis⸗Einrichtungen gemißbraucht werden können. Es fragt ſich nur: ſind dieſe Mißſtände derartig und ſo groß, daß man noch ein Geſetz über die Koalitionsfreiheit machen ſoll oder nicht? Mein Vorgänger hat ſich im Anfang dieſes Jahres über die Kralitionsfreiheit und die Zweckmäßigkeit eventueller weiterer geſetzlicher? nmungen hier geäußert. Er iſt zu dem Ergebnis gekommen, daß es nicht notwendig iſt, zu einer Aen derung dieſes Geſetzes jetzt zu kommen. Dieſe Auffaſſung teile auch ich. Es würde ſich im vorliegenden Falle um eine Ein⸗ ſchräntung der Koalitionsfreiheit handeln. Halten Sie ſich immer gegenwärtig, daß in§8 152 der Gewerbeordnung nicht nur von Arbeitern und Gewerbegehilfen, ſondern, auch von Gewerbe⸗ treibenden die Rede iſt, und daß gerade in dieſer Parität der Ge⸗ werbetreibenden und ihrer Arbeiter die geſetzliche Rechtfertigung für die ſchrankenloſe Freiheit liegt, die die Gewerbeordnung hin⸗ ſichtlich der Koalitionsfreiheit ſtatuiert hat.(Sehr richtig!) Das dürfen Sie nicht vergeſſen; und nun würde das Verbot beſtimmter Art einſeitiger Arbeitsnachweiſe zweifellos ein Eingriff in die Koalitionsfreiheit ſein.(Zurufe bei den Soz: Ach! keineswegs!) Die Herrſchaft über den Arbeitsnachweis iſt zweifel⸗ los wichtig für Arbeitgeber und für Arbeitnehmer zur Ver⸗ beſſerung der Arbeitsbedingungen. Der Kampf um die Herrſchaft auf dem Arbeitsmarkt, d. h. um den Arbeitsnachweis ſpielt ſich ab in dem Rahmen der Koalitionsfreiheit, wie ſie der§ 152 der Gewerbeordnung gewährleiſtet, und wenn Sie an eine Beſchrän⸗ kung dieſer Koalitionsfreiheit gehen, ſo werden Sie keinen Geſetz⸗ geber der Welt finden, der dieſe Koalitionsfreiheit einſeitig feſtlegt, ſondern wir werden unter allen Um⸗ ſtänden daran feſthalten müſſen, daß das, was wir rechts geben, auch links gegeben wird, und was wir rechts nehmen, auchlinks genommen wir d. Arbeitgeber und Arbeitnehmer haben ſich des Arbeitsnachweiſes bedient mit vollem Bewußtſein als eines Machtmittels im Kampfe um die Verbeſſerung der Arbeits⸗ bedingungen. Nicht die Arbeitgeber— das möchte ich betonen— haben den Arbeitsnachweis mit Zwangsbenutzung erfunden, ſon⸗ dern es iſt eine Erfindung der Arbeitnehmer, und ein großer Teil der Arbeitnehmer hat auf dem Standpunkt geſtanden, daß der obligatoriſche paritätiſche Arbeitsnachweis abzulehnen ſei(ſehr richtigl rechts), ſolange ſie glaubten, daß der einſeitige Arbeit⸗ nehmernachweis mit Benutzungspflicht für ihre Zwecke vorteilhafter war.(Sehr wahr! rechts.) Ich glaube, es iſt noch im Jahre 1907 geweſen, da hat der Textilarbeiter⸗Verband einen Arbeits⸗ nachweis des Charakters mit der ausgeſprochenen Abſicht be⸗ gründet, dadurch einen Einfluß auf den Arbeitsmarkt zu un⸗ gunſten der Unternehmer zu erlangen.(Hört! hört! rechts.) Nun mache ich Ihnen daraus keinen Vorwurf. Das iſt Ihr gutes Recht. Ich frage Sie nur, iſt es zweckmäßig, heute anzufangen mit einer Beſchränkung der Koalitionsfreiheit bei den Unter⸗ nehmern, der ſehr bald auch einmal eine Beſchränkung der Koali⸗ tionsfreiheit bei den Arbeitern dann folgen könnte? Ich halte daran feſt, das Koalitionsrecht des§ 152 der Gewerbeordnung iſt eine abſolut paritätiſche Ginrichtung. Sie kommt den Arbeitnehmern wie den Arbeitgebern gleichmäßig zugute. (Zuruf bei den Soz.: Maſchinengewehre!) Ich würde aus grund⸗ ſätzlichen Erwägungen warnen, irgend eine geſetzgeberiſche Maß⸗ nahme namentlich ſeitens der Arbeiter zu fordern und zu betreiben, die in das Gebäude der Koalitionsfreiheit, unter deren Schutz Sie groß und mächtig in Ihren Gewerkſchaften geworden ſind, eingreift. Nun verlangen Sie, daß von den drei möglichen Formen des Arbeitsnachweiſes der paritätiſche öffentliche Arbeitsnachweis obligatoriſch und der einſeitige Arbeitgeber⸗ und Arbeitnehmernachweis durch die Geſetzgebung ausgeſchloſſen werden ſoll.(Zuruf bei den Soz.: Beiderſeits!) Beiderſeits! Hat denn aber wirklich die Entwicklung der Dinge, wenn man einmal abſieht von den ſozialpolitiſchen Kampffragen, zu einer ſolchen Forderung Veranlaſſung gegeben? Ich habe eine große Anzahl von Tarifpverträgen durchſehen und feſtſtellen laſſen, wie die Frage des Arbeitsnachweiſes geregelt iſt. Es waren ca. 100 Fälle, in denen es ſich um einen Arbeitgebernachweis handelte, von denen 10 obligatoriſch waren; in 246 Fällen handelte es ſich um einen Arbeitnehmernachweis, von denen 105 obli⸗ gatoriſch waren; in 40 Fällen um einen paritätiſchen Arbeits⸗ nachweis, unter denen 29 obligatoriſch waren; in 10 Fällen mit 4 obligatoriſchen handelte es ſich um einen öffentlichen Arbeits⸗ nachweis und in 7 mit 5 vbligatoriſchen um einen Innungs⸗ nachweis. Ich habe auch feſtgeſtellt, daß in den fraglichen Tarifver⸗ trägen 20 Fälle waren, in denen die ausſchließliche Beſchäftigung organiſierter Arbeiter vertraglich gewährleiſtet war. Die Zahl der Vermittlungen betrug bei dem Arbeitgebernachweis 560 000, bei dem Arbeitnehmernachweis 256 000, und bei dem paritätiſchen Facharbeitsnachweis 88 000. Ich erkenne an, daß dieſe Zahlen weder Anſpruch auf Vollſtändigkeit haben, noch daß ſie unbedingt vergleichbar ſind, ſie beſtätigen aber doch das Bild, das ich aus dem Studium der mir zugänglichen Literatur gewonnen habe, nämlich daß der paritätiſche Arbeitsnachweis, — ſprechend akzeptiert. Glauben Sie nicht, daß wir etwas tun wer⸗ namentlich der öffentliche, ſich keineswegs der Verbrei⸗ Kaffee-Handels-Aktiengesellschaft, Bremen. tung erfreut, die man vorausſezen müßte, wenn er wirklich ſo vortrefflich wäre, wie unſere Sozjaltheoretiker im allgemeinen annehmen. Es ergibt ſich ferner, daß in einer großen Zahl von Fällen ſich Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf dem Nachweis der einen oder der anderen Partei geeinigt haben, und daß auch ſo die Zahl der paritätiſchen rbeitsnachweiſe nicht ſo groß iſt, wie man nach d Zahl ihrer Verehrer ſchlteßen ſollte. An dem einſeitigen itsnachweiſe wird auch jetzt noch in vielen Fällen von eiden Teilen feſtgehalten. Im paritätiſchen öffentlichen A achweis liegt eine gewiſſe techniſche 575 iſt für einen großen tlichen viel ſchwieriger, ſowohl beſondere Wünſche der Arbeitge digen, als auch taxieren, als dem leichter Es ergeben ſich aber a rer gewichtiger Be⸗ denken. Was ſoll w itgeber es ablehnen, in den paritätiſchen Arbeitsnachweis einzutreten, oder wenn beiſitzende Arbeitnehmer aus irgend einem Grunde die Geſchäfte in dem Nach⸗ weiſe niederlegen? Sie verweiſen auf die unbeteiligte Spitzſe in der Perſon eines Staat Kommunal⸗ beamten. eſer wird ſehr häufig in die unbequeme Lage kommen, in ſchwierigen Fragen allein entf zu müſſen, und dann wird wieder die Klage über den jetzt ſchon ſo ſehr bekämpf⸗ ten Bureaukratismus laut werden. Trotz aller dieſer Bedenken ſtehe ich aber kein egs auf dem Standpunkte, daß man die Idee des obligatoriſchen Arbeitsnach sals ſolche von der Hand weiſen ſoll. Ich meine nur, daß die Zeit dazu noch nicht gekommen iſt, daß wir wohl ſogar noch lange werden warten müſſen, bis wir zu der Möglichkeit eines obligaſo⸗ riſchen Arbeitsnachweiſes gelangen. Ich ſtehe abweichend vom Abg. Bömelburg auf dem Standpunkte, daß eine Zentraliſation 5 Arbeitsnachweiſes eigentlich ſehr erwünſcht iſt. Es iſt an ſich wohl erſtrebenswert, zu einem öffentlichen pari⸗ tätiſchen Arbeitsnachweis zu kommen. Es wird bereits in dieſem Sinne gearbeitet. In dem Entwurf über das Stellenvermit!ungs⸗ weſen iſt auch die Beſtimmung enthalten, daß gewerbsmäßige Stellenvermittle, die Konzeſſionen nur erhalten, wenn ein wirk⸗ liches Bedürfnis vorliegt, und daß das Bedürfnis zu verneinen iſt, wenn ein öffentlicher Arbeiksnachweis in hinreichender Weiſe für die Vermittlung ſorgt. Dem Reichstag werden demnächſt auch im Arbeitskammergeſetzentwurf weitere Mittel zur Erreichung des Zieles an die Hand gegeben werden, allmählich zu einem vari⸗ tätiſchen und obligatoriſchen Arbeitsnachweis zu gelangen. Ich bin der Meinung, daß die Verhältniſſe bei uns heute nicht derartig ſind, daß wir ſchon jetzt durch ein Geſetz den öffentlichen paritäti⸗ ſchen Arbeitsnachweis obligatoriſch vorſchreiben können. Das wird erſt allmählich erreicht werden können und müſſen. Perſön⸗ lich möchte ich gegenüber dem Abg. Böwelburg, der uns vellige Abhängigkeit von den Zechenherren zum Vorwurf gemacht, bemerken: wir wiſſen uns völlig frei von einer unberech⸗ tigten Abhängigteit, wir fühlen uns völlig frei von dem Streben, der einen oder der anderen beſtimmten Gruppe zu gefallen. Wir ſind lediglich beſtrebt, im Widerſtreit der Intereſſen die Linie zu finden, die uns die Möglichkeit gibt, daß nach Lage der Dinge Erreichbare und Zweckmäßige zu ſchaffen. Das bitte ich nicht außer acht zu laſſen.(Beifall rechts.) Das iſt der Grund, warum wir ſo ſelten in der Lage ſind, de dielem Hohen Hauſe zu ſprechen, ohne daß wir eigentlich von all⸗u Seiten mehr oder weniger Widerſtand finden. Wenn der Abg. Bömelburg der Anſicht iſt, daß wir bei dieſer Gelegenheit das Intereſſe der Arbeitermaſſen nicht hinreichend gewahrt haben gegenüber dem engbegrenzten Intereſſe einer kleinen Unternehmer⸗ ſchaft, ſo iſt er im Irrtum. Man darf doch nicht vergeſſen, daß ſeiner F beweglichen ei noch eine R rechend zu snachweiſe. 7 die Zechenherren nur zum kleinen Teil Eigentümer des Kapitals ſind, das in den Zechen arbeitet. Dieſes Kapital iſt über das ganze deutſche Volk verbreitet in den Händen Heiner Rentner, Witwen uſw.(Widerſpruch bei den Soz.) Wir erxfüllen nur unſere Pflicht, wenn wir ernſtlich beſtreht ſind, ausgleichende Gerechtigkeit zu üben an all denen, die in den großen Betrieben unmittelbar beteiligt ſind.(VBeifall rechts und teilweiſe links.)— Abg. Beuchelt(Konſ.): 0 Arbeitsnachweiſe ſind ſchon viel eingerichtet worden, ohne daß deswegen ſolcher Lärm geſchlagen worden wäre, wie hier. Was liegt denn nun hier beſonders vor? Die Vertragsfreiheit oder die Freizügigkeit der Arbeiter iſt, wie ich nach Einſichtnahme der Beſtimmungen des Arbeitsnachweiſes ſagen kann, nicht beein⸗ trächtigt. Der Arbeiter kann arbeiten, wo er will. Es iſt nur eine Strafe für Nichteinhalten eines Vertrags durch die Arbeiter feſtgeſetzt. Vorteile werden den Arbeitern durch den Arbeits⸗ nachweis zuteil, der Arbeiter kann ſchnell Arbeit finden. Mängel können bei einer neuen Einrichtung leicht vorkommen. Aber das Kohlenſyndikat hat ausdrücklich erklärt, daß es, falls ſich Mängel herausſtellen ſollten bei dieſem Arbeitsnachweis, gern bereit ſei, dieſe dann abzuſtellen. Wir können daher über dieſen Arbeitsnachweis den Stab nicht brechen. Dem Verlangen nach einem Geſetzentwurf über eine paritätiſche Regelung der Arbeitsnachweiſe können wir nicht zuſtimmen Arbeits⸗ nachweiſe bauen ſich am beſten lokal und beruflich auf. Die Sozialpolitik wird fortgeführt werden; darüber ind wir uns alle klar. Aber es wird bedauerlicherweiſe jede ſozlal⸗ politiſche Maßnahme von den Sozialdemokraten diskreditiert. Da⸗ durch werden ſich die Arbeitgeber in ihrem Wirken für ihre Arbeiter nicht abſchrecken laſſen. Möge die Regierung an dem heute vertretenen Standpunkt feſthalten.(Lebhafter Beifall rechts.) Das Haus vertagt ſich. Weiterberatung Mittwoch 11 Uhr. Außerdem Nachtragsetat und die freiſinnige Interpellation über diemecklenburgiſche Verfaſſungsfrage. Schluß 67½ Uhr. Ein Pfund coffeinfreien „Kaffee Hag“ in eleganter Wieihnachtspackung. (Künstlerisch ausgeführte Metallbüchse. Ohne Preis- aufschlag Ueberall zu haben. Alle Sorten Kohlen, K0 8, Sriketts zu billigsten Tagespreisen. 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O 5, 1, geltend zu machen, wid igenfalls die Kraftloser⸗ klärung oben genanntei Pfand⸗ ſcheine erfolgen wird. Mannbdeim, 14 Dezbr. 1909. Städt Leihamt. Zwangs⸗Lerſteigernug. Dounerstag, 16. Dezbr. 190g9, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale Q4, 5 hier gegen bare Zah⸗ lung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 22181 Möbel u. Verſchiedenes. Mannheim, 15. Dez. 1909. Zollinger, Gerichtsvollzz Izwangs⸗Vrrſteigerung. Donnerstag, 16. Dezbr. 1909, nachmittags 38 Uhr werde ich in Waldhof vor dem Schulhauſe gegen bare Zahlung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: Möbel verſch. Art. 12973 Manuheim, 15. Dez. 1909. Klee, Gexrichts vollgieher. Zwangs⸗ Verſteigerung. Donnerstag, 13.• Dez. 1909, nachm. 2 Uhr werde ich im Pfandlokal G 4,5 hier gegen baie Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich berllei⸗ern: 12977 Die Einrichtung eines Fri⸗ feurſalons, 1 Sprechapparat und Möbel aller Art. Mannheim, 15. Deſbr. 1909 Euiſſen, Gerichtsv lgieher. 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Heute nachmittag erſchienen die Obmän⸗ ner der im Deutſch⸗nativnalen Verbande vertretenen Parteien, ferner die Obmänner des ſozialdemokratiſchen Verbandes, des Polenklubs, der Chriſtlich⸗Sozialen und der Union Latina bei dem Miniſterpräſidenten und erklärten ſich übereinſtimmend mit dem Plane einverſtanden, daß zur Abwehr der flaviſchen Ob⸗ ſtruktion vorläufig eine Dauerſitzung in Ausſicht zu nehmen ſei, die bis zur Beendigung der Obſtruktion gegebenenfalls bis zum 81. Dezember währen ſoll. Alle arbeitswilligen Parteien ſtimm⸗ ten dem Beſchluß der Obmänner zu und ſetzten Ordnerkomitees ein, die darüber wachen ſollen, daß die Schichtwechſel der Partei⸗ mitglieder eingehalten werden. König Leopold. * Brüſſel, 15. Dez 6 Uhr abends. Die Aerzte haben noch kein Bulletin ausgegeben, da die Konferenz noch 1½ Stun⸗ den dauern wird. Der Operateur Dr. Dapage erklärte, daß der Zuſtand des Königs eine leichte Beſſerung zeigt, man Habe einen neuen Verband gemacht. Der König habe am Nach⸗ mitiag etwa pier Stunden geſchlafen. .E. Brüfſel, 18. Dez.(Prib.⸗ Tel.) Sämtliche Blätter vom katholiſchen„Pattiole“ bis zur radikalen„Derniere Heure“ und dem ſozialiſtiſchen„Peuple“ halten au der Meldung feſt, daß die Beſtimmungen des Erbſchaftsgeſohes durch König Leb⸗ pold in vechtlich unanfechtbärer Weiſe umgangen ſind. 1 Da nach dem Tode des Königs alles Wertpolle als verſchenkt oder veräußert gerichtlich feſtgeſtellt werde, ſo würden die drei Königstöchter in Belgien keinerlei Rechtsmittel zu einem Vorgehen haben. Das belgiſche Erbſchaftsgeſetz ſchütze lediglich das vorhandene Erbe, es laſſe aber die vborherige Veräuße⸗ rung des Beſitztums ohne Einſchränkung frei. Engliſcher Proteſt gegen Blatchford. * London, 15. Dez. In einer Verſammlung des Exekutiv⸗ zusſchuſſes des engliſch⸗deutſchen Ireundſchafts⸗Ko⸗ mitees wurde heute eine Reſolution angenommen, in der die Verſammlung erklärt, ſie ſei über die von dem Iournaliſten Blatchford vor einigen Tagen in London veröfſentlichten bös⸗ artigen Artikel peinlich berührt. Die Verſammlung erhebe gegen einen durch nichts veranlaßten Angriff auf einen befreundeten Staat Einſpruch und verſichere dem deutſchen Volke aufs neue, welche gute Geſinnung ein großer Teil des engliſchen Volkes ihm entgegenbringt, der nichts mehr wünſche als die Aufrecht⸗ erhaltung beiderſeitiger guter Beziehungen. „Die„Salome“ verboten. OLondon, 16. Dez.(Von unſerem Londoner Bureau.) Die Zenſur verbot die Aufführung des Muſikdramas„Salome“ von Richard Strauß in der Cobent⸗Garden⸗Oper. Die Dentſchenhetze im engliſchen Wahlkampf. Londbon, 16. Dez.[Von unſerem Londoner Buxeau.) Faſt in allen Reden, die bisher in der Zeit des engliſchen Wahl⸗ kampfes gehalten wurden, bilden die beutſch⸗engliſchen Bezieh⸗ ungen das ſtetig wiederkehrende Thema. So hielt geſtern der erſte Seelord MeCenna in Southend eine Rede, in der er erklärte, daß das Volk ſich keine Sorge wegen der Flottle zu machen brauche, die ſtark genug ſei für alle Aufgaben, die ihrer harren. Er wiederholte die ſeinerzeit von dem erſten Seelord Fiſher ge⸗ brauchten Worte, daß„das Volk ruhig ſchlafen könne“. Ein Teil der konſervativen Blätter greift deshalb den Miniſter beſonders heftig an und behauptet, er hätte, wenn die Regierung ein gutes Gewiſſen hätte, erklären müſſen, was für ein Bauprogramm die Regierung für das kommende Jahr vorzuſchlagen gedenke und oß die 4 Dreadnoughts, die in dieſem Jahre bewillig: wurden, eingerechnet werden ſollen oder nicht. Auch Lord Tharles Beres⸗ Lord Beresford, er werde ſich nicht mehr lange an das Geſetz halten, das ihm Schweigen über die Dinge in der Flotte aufer⸗ lege; wenn es nicht bald anders werde, werde er alles bekannt geben. Zugleich fährt der famoſe Miſter Blatchford fort, in der „Daily Mail“ zu hetzen und zu ſchüren. Er veröfſentlicht heute einen Artikel unter der Ueberſchrift:„Verſöhnung oder Kom⸗ proömiß?“, in welchem er mit Vorliebe das wiederkaut, was er bereits früher ausgeführt hat. Er ſagt, daß mit einer Regierung wie der deutſchen, die nur eine Blut⸗ und Eiſenpolitik treibe, der Abſchluß jeglichen Krompromiſſes ausgeſchloſſen ſei. Die Blut⸗ und Eiſenpolitik ſei ſehr einfach: Man nehme ſeinen Nachbarn aufs Korn, ſchmeichle ihm ſolange, bis er in Sicherheit gewiegt iſt, dann fällt man über ihn her, ſetzt ihm das Knie auf die Bruſt und nimmt ihm Uhr und Börſe weg. Solchen Herrſchaf⸗ ten, wie den deutſchen, könne man nicht anders beikommen, als mit Gewalt. Darum müſſe ſich die engliſche Nation darauf vor⸗ bereiten, entweder das Land zu perlieren, oder für dasſelbe zu kämpfen. 5 *** * Reidsville(North Caxrolina), 15. Dez. Die vier letz⸗ ten Wagen eines Paſſagierzuges der Southern Railwahy ſtürzten in der Nähe der hieſigen Station einen 50 Fuß hohen Damm hinunter. Zehn Reiſende ſind tot, 35 wurden verletzt. Badiſcher Landtag. (Von unſerem Karlsruher Bureau.. 8 Ch. Karlsruhe, 15. Dez. Auf der Tagesordnung der heutigen Sitzung der zweiten Kammer ſtand der Geſetzentwurf, der die Voreinigung der Gemeinde Jeudenheim mit der Stadt Mannheim auf den 1. Januar 1910 ſanktioniert. Die Vorgeſchichte dieſer Eingemeindung wie die Eingemeindungs⸗ Bedingungen ſelbſt ſind zu bekannt, als daß ſie nochmals in Erinnerung gebracht zu werden brauchen. Namens der Kom⸗ miſſton referierte der Abg. Kopf(Ztr.), der im einzelnen die Gründe darlegte, welche in der Gemeinde Feudenheim den Wunſch nach Vereinigung mit. Mannheim wachriefen. Er erklärte, daß die Intereſſen der Gemeinde Feudenheim in dem Vertrag mit Mannheim durchaus gewahrt ſeien, ſie er⸗ halte in nächſter Zeit Straßenbahn, eine neue Volksſchule, Beſſerſtellung ihrer Beamten und Lehrer, und auch Licht zu den gleichen Preiſen wie Mannheim, ja ſogar— und das fügte der Referent mit einer verdeckten, aber doch deutlichen Spitze gegen den früheren Abg. Quenzer hinzu— das Kirch⸗ weihfeſt bleibe den Jeudenheimern erhalten. Dor Bericht⸗ erſtatter berührte auch die Frage der Wahlkreiseinteilung, er meinte hier, daß zu einer Aenderung des Wahlkreiſes Mannheim⸗Land durchaus keine Veranlaſſung vorliege. Mehr ausſchließlich vom Standpunkt der Stadt Mann⸗ heim beurteilte der erſte Diskuſſionsredner, Abg. Vogel (Dem.), die Eingemeindung Feudenheims nach Mannheim. Er erblickte hierin zunächſt nur ſchwere Laſten für die Stadt Maunnheim, da die neue Gemarkungsfläche in den nächſten Jahren für ſie von keinerlei weiteren Bedeutung ſein werde. Mit der Eingemeindung Feudenheims ſtellte er die Ein⸗ gemeindungen Neckaraus und Käferthals in Parallele, die im größten Intereſſe Mannheims ſelbſt gelegen geweſen ſeien. Redner beleuchtet ſodann die Verträge, die Feudenheim im Jahre 1905 mit der Süddeutſchen Diskontobank abgeſchloſſen hatte, und ſprach daran anknüpfend die Meinung aus, daß Feudenheim am Ende ſeiner finanziellen Leiſtungs⸗ fähigkeit geweſen wäre, wenn es die nächſten großen Auf⸗ gaben noch auf eigene Rechnung hätte ausführen ſollen. Die Eingemeindung lag darum durchaus im Intereſſe Feuden⸗ heims und ſeiner Bewohner. Einer abfälligen Kritik unter⸗ zog Abg. Vogel den Ausbau einer Reihe von Straßen durch die Gemeindeverwälktung Feudenheims, nachdenti bereits die Eingemeindung beſchloſſen war. Hierin lag eine materielle Schädigung Mannheims. Die Eingemeindungspolitik Mann⸗ heims ſoll nach den Worten dieſes Redners nun ein vor⸗ läufiges Ende finden; nur noch Rheinau ſoll nach Mannheim einverleibt werden, während die Eingemeindung von Socken⸗ heim für die nächſten Jahre nicht beabſichtigt iſt. Zum Schluſſe dieſer Ausführungen wurde das Verlanngen nach einer Neu⸗ einteilung der ſtädtiſchen Wahlkreiſe Mannheims und einem ſechſten Mandat an die Regiekung gerichtet. Der Miniſter des Innern Freiherr v. r auf die Rede des r Fre odman ging I die zweite Kammer am Freitag fortfahren und hi Freiheiten, ohne ſich deſſen Wahrung deutſcher Intereſſen lt hat? Landtage durch einen Geſetzenwurf entſprechen. Dabei ſoll dann auch die Frage erledigt werden, ob Mannheim noch ein ſechſtes Mandat erhält. Bezüglich der Eingemeindung Feu heims ſelbſt entwickelte der Miniſter nochmals die urſpri lichen Bedenken der Regierung, die ſie ſchließlich doch über⸗ wunden hat. Er iſt der Meinung, daß Feudenheim f Selbſtändigkeit noch auf Jahre hinaus hätte aufrecht erhalten können; da aber die Eingemeindung nunmehr vollzogen wir 8 ſo hofft der Miniſter, daß Mannheim auf der neuen Gemar kung für billige und geſunde Wohnungen ſorgen wird. Wenig vermochten das Haus die Ausführungen der Abg Bechtold und Süßkind(Soz.) zu intereſſieren, u inſoweit Süßkind ſeinem Beruf als unfreiwilliger Ko des„hohen Hauſes“ nachkam, quittierte dieſes mit ſtürmiſcher Heiterkeit. Das Geſetz wurde ſchließlich einſtimmig ang nommen. 5 Es folgte die Beratung über die Nachweiſungen bezüg⸗ lich der auf dem Landtage 1907/08 verabſchiedeten Petit Im einzelnen kann die Preſſe die Erledigung dieſer Petitionen durch die Regierung nicht mitteilen, Intereſſenten müſſen auf den Druckbericht der Kommiſſionen verwieſen werden. Ab inſoweit hat der Berichterſtatter, Abg. Schmi dt⸗Karlsru (Ztr.) unbedingt recht, daß die Stellung der Regierun den meiſten dieſer Petitionen, beſonders zu den Eiſenbah betitionen, keine freudige Weihnachtsüberraſchung bedeut So war denn die Debatte nichts weiter als ein fortgeſetztes Proteſtieren der intereſſierten Abgeordneten und ein gleiche Androhen neuer Petitiangen. In dieſer Beſchäfti Inkerpellation über die Schiffahrts⸗Abg ſprechen. Politische Uebersſeht. „ Maunbeim, 16. Dezember 190 „Der Skandal von Kattowitz“ Der Abg. Erzberger ſprach in der Sitzung vom im Reichstag von einem Skandal von Kattowvitz. D gierungs⸗Präſidium von Oppeln hatte 5 Lehrer aus Kat witz nach kleineren Dörfern ſtrafverſetzen laſſen, we den Stadtverordneten⸗Wahlen für die polniſchen Kand geſtimmt hatten. Dieſe Lehrer waren Anhänger der trumspartei, welche überall in Oberſchleſien Wahlkompron mit den Polen gegen die Deutſchen geſchloſſen hatte. D fünf Lehrer haben ſo gewählt in bewußtem Gegenſatz z Miniſterialerlaß von Jahre 1898, der den Beamten ihr nationalen Pflichten genau vorſchreibt. Difziplinar⸗ fahren gegen andere Beamte, die ebenſo wählten, ſchweben noch. Die volniſche und die mit ihr verbündete Zentrums preſſe, allen voran die„Germania“, ſtimmte darob ein wa Wutgeheul an. Nemo me impune lacessit! ſo ſchrieb „Germania“ im vollen Bewußtſein ihrer neu exrun, parlamentariſchen Macht.% Fuür uns liegt der Fall ganz klar. Wenn die Regier! in die von der flaviſchen Raſſe hart umſtrittenen Gebietsteile Beanmte hinſchickt, ſo muß ſie von ihne Dienern des Stgates, verlangen, daß ſie der oberf gabe eines deutſchen Staatsbeamten gerecht werden und haltlos für die Wahrung deutſcher Intereſſen eintrete Beamten müßte das auch der Charakter ihrer exponi Stellung wie die klare Vorſchrift der Regierung zum Be ſein gebracht haben. Weunn ſie trotzdem es vorgezogen k der Regierung in den Rüſcken zu fallen und ihre kl gezeichnete Pflicht zu berletzen, ſo haben ſie auch die zuteil gewordenen Maßregeln auf ſich zu nehmen. All dings kann ihnen nicht das volle Maß der Schuld zugemeſſe werden. Die größere Hälfte fällt der Partei zu, bo ſie ſich haben in die Irre führen laſſen. Die Zentrumspa hat durch ihre im Oſten ſtets überall geübte Praxis, Polen zu unterſtützen und das Deutſchtum zu verraten wieſen, daß ſie es der Regierung unendlich ſchwer m Katholiken, von denen man zum großen Teil annehmen 1 daß ſie parteipolitiſch auf dem Boden des Zentrums f in den Oſten zu verpflanzen. Nichtsdeſtoweniger erhebt je⸗ das Zentrum, anſtatt an die eigene Bruſt zu ſchlagen, he riſch das Feldgeſchrei:„Germaniſierung iſt Proteſte rung!“ Es redet von Entziehung ſtaatsbürgerlicher Recht zu exinnern, daß es ſelbſt Mißbrauch der Religton zu politiſchen Zwecken d a hürgerliche Selbſtheſtimmung des deutſchen But ſichtsloſeſter Weiſe und mit Mitteln, wie ſie kei Gebote ſtehen, hintanhält. Hat dieſe Partei lich kaß von Entrüſtung verſchwondet, wer nüber de ſe wird nachgerade unerträglich. **** Berlin, 15. Dez. Das Zenlbrum brachte im Reichstage folgende Interpellation ein: Iſt dem Reichskanzler bekannt, daß Reichsbeamte wegen Ausübung ihres kommu⸗ nalen Wahlrechts von Kattowitz an einen andern Ort verſetzt worden ſind? Was gedenkt der Reichskanzler zu tun, um ſolchen Beſchränkungen in der Ausübung des bürgerlichen Rechtes entgegenzutreten?— Auch die Polen brachten in der gleichen Angelegenheit eine Inter⸗ pellation ein. Die Fleiſchteuerung. Die ſächſiſche Zweite Kammer verhandelte eine frei⸗ ſinnige Interpellation: Was gedenkt die Regierung gegen die Fleiſchteuerung zu tun? Abgeordneter Koch begründete die Inter⸗ pellation. Er verlangte im Intereſſe der Volksgeſundheit nament⸗ lich eine weitere Grenzöffnung für das Schlachtvieh und eine Er⸗ leichterung der veterinärpolizeilichen Vorſchriften für die fremde Fleiſcheinfuhr. Staatsminiſter Graf Vitzthum v. Eckſtädt gab zu, daß die Schweinefleiſchpreiſe heute einen Höchſtſtand erreicht haben. Er fürchtet auch, ſie würden, wie die Rindfleiſchpreiſe, niemals wieder auf das Niveau der Preiſe vor 1906 finken, hält aber eine Gefahr für die Volksgeſundheit nicht für vorliegend. Der Miniſter gibt nicht der Einfuhrerſchwerung, ſondern weſent⸗ lich den Auswüchſen im Zwiſchenhandel und dem zähen Feſthalten der Fleiſcher an den hohen Preiſen die Schuld an der Fleiſch⸗ leuerung und will dieſe Auswüchſe durch Viehabſatzgenoſ⸗ ſenſchaften und allgemeine, einheitliche, einwandfreie Preis⸗ Rotierungen auf den Viehmärkten bekämpfen. Sonſt ſoll alles beim alten bleiben. Die Linke polemiſierte nach⸗ drücklich gegen dieſen auch von den Konſervativen verteidigten Standpunkt. Nationalliberale und Freiſinnige verlangten eine weitere Grenzöffnung und Milderung der veterinärpolizeilichen Erſchwerungen der Fleiſcheinfuhr. Die Sozialdemokraten for⸗ derten die Beſeitigung aller Lebensmittelzölle. Von den Natio⸗ nalliberalen ſprachen die Abgeordneten Singer und Göpfert. Da die Regierung an ihrem agrariſchen Standpunkt feſthält, bleibt die Interpellation ergebnis Rußlaud und Japan. Die beſchwichtigende Mitteilung der Petersburger Telegra⸗ Bhen⸗Agentur über die Beziehungen zwiſchen Rußland und Japa lann als eine richtige Wiedergabe der augenblicklichen Lage an⸗ geſehen werden. In der Tat haben die Gerüchte über japaniſche Rüſtungen, die einen unmittelbar bevorſtehenden Angriffskrieg vorbereiten ſollen, leinen Hintergrund, und es liegt kein Anlaß zu der Annahme vor, daß Japan, wie es in den ruſſiſchen Alarm⸗ Nachrichten behauptet wurde, in kürzeſter Zeit über Rußland her⸗ fallen werde. Ganz von ſelbſt können aber die Mitteilungen über bebrohliche Abſichten Japans auch nicht entſtanden ſein, und wenn man erwägt, daß ſie aus Oſtaſien von der ruſſiſch⸗chineſiſchen Grenze ſtammen, ſo iſt die Annahme wohl zutreffend, daß ſie auf die Fortſchritte japaniſchen Koloniſation in der Mandſchurei zurückzuführen ſein werden. Nur widerwillig hat Rußland auf die Mandſchurei Verzicht geleiſtet und es nicht aufgegeben, noch immer in ihr durch das Mittel der Eiſenbahn einen ſtarken politiſchen Einfluß auszuüben. Ebenſo aber ſucht Japan in dieſen Gegenden ſeinen Einfluß zu ſtärken, und zwar kut es das durch das Anſetzen einer mit großem Erfolg und echt japaniſchem Zielbewußtſein betriebenen Koloniſation, deren Wir⸗ kung ſich jetzt ſchon bemerkbar macht. Altchineſiſche Städte wie Mukden haben nicht nur einen ſtarken japaniſchen Bevölke⸗ rungszuſchuß erhalten, ſondern um die Stadt ſind neue japaniſche Viertel angelegt, die nach ihrer ganzen Lage an der Eiſenbahn ſehr bald den wichtigſten Teil der Stadt bilden werden. Nord⸗ wärts wird in ähnlicher Weiſe vorgegangen, und dieſer japaniſchen Koloniſalion haben die Ruſſen nichts Gleichwertiges entgegenzu⸗ ſetzen. Daß ſolche Vorgänge bei den an Ort und Stelle lebenden Ruſſen Beklemmungen hervorrufen, iſt begreiflich, und es iſt Wahrſcheinlich, daß daraus die übertriebenen Nachrichten über Einen bevorſtehenden japaniſchen Angriffskrieg entſtanden ſind. Deutsches Reich. — Deutſch⸗ſchwebiſcher Handelsvertrag. Die„Nordd. Allg. Zig.“ ſchreibt: Durch die am 14. Dezember in Berlin ſtatk⸗ gehabten Notenwechſel wurde die Gültigkeit des am 31. Dez. 1910 ablaufenden deutſch⸗ſchwediſchen Handelsvertrages bis zum 1. Dezember 1911 verlängert. Der Notenpwechſel wird nach den Weihnachtsferien dem Bundesrat und dem Reichs⸗ tag zur Beſchlußfaſſung vorgelegt. Theater, Kunſt und Theater⸗Rutiz. Die Intendanz teilt mit: In Puceinis Oper der 2 Madame Butterfly“, die in vollſtändiger Neuausſtattung am Sonn⸗ wärken in den Hauptpartien die Damen Tuſchkau(in der Titelrolle) und Freund und die Herren Vogelſtrom und Kromer mik. Die Regie führt der Intendant, Dirigent iſt Artur Bodanzky. Aus dem Neuen Operettentheater wird uns gemeldet: Heute abend berabſchiedet ſich Herr Hofopernſänger Alfred Sieder bom Mannheimer Publikum in der Rolle des Faßbinders Lot⸗ leringhi. Auch ſonſt wird die heutige Erſtaufführung des Bopccaccſio manch Intereſſantes darbieten. Herr Ober⸗Re⸗ giſſeur Langendorf und Herr Kapellmeiſter Schaffner haben mit viel Fleiß und Mühe die Einſtudierung geleitet, ſo daß man auf den Verlauf des heutigen Abends wohl geſpannt ſein kann, Morgen findet eine Aufführung des Vogelhändlers ſtatt. Der Kunſtgewerbe⸗Verein„Pfalzgau“(Verein für angewandte Kunſt und künſtleriſche Kultur“) hielt am 8. d. ſeine diesjährige Generalverſammlung ab. Bevor in die Tagesordnung eingetreten Urde, gedachte der Vorſitzende Herr Roman Reiſth der im ver⸗ gangenen Jahre dahingeſchiedenen Miiglieder Juwelier Franz Arnold, Geh. Kommerzienrat Karl Ladenburg und Geh. Hofrat Dr. Felix Hecht, zu deren Ehrung ſich die Anweſenden von den Sitzen hoben. Dann wurde der Jahresbericht erſtattet und den aktiven Vorſtandsmitgliedern Decharge erteilt. Nach dem Vortrag des Herrn Kunſthändler Franz geſtatten die Finanzen des Vereins auch im neuen Jahre größere Unternehmungen. So teilte der Vorſitzende Reith mit, daß für Anfang nächſten Jahren ein Björnſtjerne Björn⸗ ſon⸗Abend vorgeſehen iſt, an dem der älteſte Sohn des berühmten Dichters, Herr Björn Björnſon hier ſprechen wird. Der Verein will — wie dem Bericht des Herrn Vorſitzenden zu entnehmen iſt— zuch ferwerhin größere Ziele und Aufgaben im Antge behalten und linksliberalen Fraktionsgemeinſchaft ſtellte den Entwurf des Einigungspragramms und des Organiſationsſtatuts mit den beſonderen Uebergangsbeſtimmungen fertig. Der Entwurf, von dem der Fraktionsgemeinſchaft Kenntnis gegeben worden iſt, geht nunmehr an die einzelnen Parteiinſtanzen, wird aber alsbald veröffentlicht werden. Als Name der geeinigten Partei ſchlägt der Viererausſchuß„Deutſche freiſinnige Volkspartei“ vor. Die Parteiverſchmelzung dürfte damit in greifl Nähe gerückt ſein. Badiſche Politik. Ein politiſcher Beleidigungsprozeß j. Mannheim, 16. Dez. Herr Otto Ammon, der Karlsruher Mitarbeiter des„Schwäl nimmt bekanntlich in der ſüddeutſchen Eiſenbahnreform⸗ frage einen entſchiddden preußenfreundlichen Standpunkt ein und hat d t die geſamte ſüd⸗ deutſche Preſſe ſchon zu der ſchärf ik herausgefordert. Die„Volksſtimme“ brachte in 9 einen Artikel, der unter Wiedergabe eines Artikels aus der Feder Ammons, dieſe Auslaſſungen einer ſcharfen itik unterzog. Ueber⸗ ſchrieben war der Artikel„Der Schuhputzer Preu⸗ ßens“ und er wurde„Agent für die Verpreußerung Süd⸗ deutſchlands“ genannt, der„würdelos diejenigen anflegelt, die den Beſtrebungen Süddeutſchlands ganz zu einer Provinz Großpreußens zu machen, entgegentreten.“ Dieſer Artikel fand das Mißfallen des Herrn Ammon und er reichte Privat⸗ klage gegen den damals für den badiſchen Teil verantwort⸗ lichen Redakteur Emil Hauth ein, die vorgeſtern vor dem Schöffengericht zur Verhandlung gelangte. Der durch Rechts⸗ anwalt Dr. Hirſchler verteidigte Angeklagte der Kläger ließ ſich durch Rechtsanwalt Fiſcher⸗Karlsruhe vertreten— bemerkte zu der Anklage, Herr Ammon bediene ſich in ſeinen Artikeln gewöhnlich eines weit ſchärferen Tones gegen alle diejenigen, welche nicht ſeinen Standpunkt teilen, aber bis jetzt ſei es noch keinem Redakteur einer Zeitung eingefallen, deswegen Klage zu erheben. Der Angeklagte wurde nur wegen formaler Beleidigung zu einer Geldſtrafe von 25 M. verurteilt und dem Kläger das Recht zugeſprochen, das Urteil im„Schwäbiſchen Merkur“ und in der„Volksſtimme“ zu veröffentlichen. en Merkur“, 1* Kommunalwahlen. 2Plankſtadt, 16. Dez. Die diesjährigen Erneue⸗ rungs⸗Wahlen zum Bürgerausſchuß endigten, nachdem geſtern die Wahl in der 1. Klaſſe ſtattgefunden hat, mit einem vollſtändigen Siege der vereinigten bürgerlichen Par⸗ teien. Der Bürgerausſchuß ſetzt ſich jetzt zuſammen aus 24(gegen vorher 28) Nationalliberalen, 34(28) Angehörigen des Zentrums, 1 Nationalſozialen und 1(4) Sozialdemokraten. Nach der zwiſchen den bürgerlichen Par⸗ tejen getroffenen Uebereinkunft werden bei der kommenden Erneuerungswahl die 60 Sitze unter den Liberalen und dem Zentrum hälftig geteilt.— In der Zeit zwiſchen Weihnachten und Neujahr findet hier Bürgermeiſterwahl ſtatt. Eiſenbahnerverſammlungen. e. Hockenheim, 15. Dez.(Von unſ. Korreſp.) Am kom⸗ menden Sonntag, 19. Dezember, nachmittags 3 Uhr, findet im „Stadtpark“ hier ebenfalls eine große öffentliche Gi ſen⸗ bahnerverſammlung ſtatt, in welcher über die Verhält⸗ niſſe des Eiſenbahnperſonals referiert wird und zu welcher mehrere Landtagsabgeordnete ihr Erſcheinen zugeſagt haben. Die Giſenbahner ſind überhaupt gegenwärtig ſehr rührig, ſo finden Sonntag außer hier auch in Müllheim, Offen⸗ burg und Rüdelfingen große öffentliche Eiſenbahnerver⸗ ſammlungen ſtatt, die ſämtliche vom„Bad. Eiſenbahner⸗Verband“ einberufen wurden. Ob durch dieſe Verſammlungen für die Lage der Eiſenbahnbedienſteten viel erreicht wird, möge dahingeſtellt bleiben. Die allgemein ungünſtige Konjunktur, die ſchlechte Finanzlage des Staates laſſen durchgreifende Verbeſſerungen nicht zu und ohne ſolche iſt nicht viel zu verbeſſern. Aus den Landtagskommiſſionen. F. Karlsruhe, 15. Dez.(Von unſ. Karlsr. Bureau.) Die Kommiſſion für Juſtiz und Verwaltung bereit heute den Entwurf des Fahrnisverſicherungsgeſetzes. Eine An⸗ zahl der Beſtimmungen des bisherigen Geſetzes iſt durch das am 1. Januar in Kraft tretende Reichsgeſetz über den Verſicherungs⸗ vertrag überflüſſig geworden, ſodaß eine neue Faſſung notwendig wurde. Die 1. Kammer hat in einigen Punkten die Regierungs⸗ vorlage abgeändert, die Kommiſſion der 2. Kammer hielt jedoch in ihrer Mehrheit dieſe Abänderungen für unbegründet. 2. Seite. General⸗Angeiger.(Mitagbtatt.) Mannheim, 16. Dezember. tereſſen entſprungenen Maßregeln der Regierung entfaltet,— Die linksliberale Einigung. Der Viererausſchuß der Zu Berichterſtattern wurden ernannt die Abgg. Büchner (Zr.) für den G Frank(ſoz.) für und Pfandbüch zentwurf betr. die Irrenfürſorge und der Abg. das Geſetz betr. die Bereinigung der Grund⸗ 0 Dez.(Von unſ. Korreſp.) Die Bud⸗ getkommiſſion beriet heute nachmittag das Budget der 5 Straßenbauberwaltun. In Titel die Bezirksverwaltung ſind gegenüber Stellen weniger angefordert. In der Kom⸗ umſomehr, als etzung der Stellen überhaupt verzichten. Daraufhin wird die tion genehmigt. Eine längere Debatte knüpfte ſich wieder an die Frage des Vorbereitungsdienſtes der Ingenieur⸗ ſet prakkikanten. Die Regierung ſteht im weſentlichen auf ihrem bisherigen Standpunkt. Von ſozialdem. Seite wird ange⸗ regt, der Staat möge die Koſten für die Teerung der Landſtraßen übernehmen. Der Miniſter erklärt, der Staat trage bereits die Hälfte der Koſten. Seitens der Sozialdemokraten wird Beſchwerde darüber geführt, daß in den Waſſerwirtſchaftsrat keiner ihrer An⸗ gehörigen und auch kein Vertreter der Arbeiter gewählt wurde. Das Budget des Waſſer⸗ und Straßenbaues wird genehmigt. Der Waldmichel klagt. Karlsruhe, 15. Dez. Wie der„Bad. Beobachter“ meldet, hat zeitung“ Strafantrag geſtellt. Die„Bad. Landeszeitung“ hat bekanntlich wiederholt die Behauptung aufgeſtellt, Dr. Schofer habe öffentlich die Unwahrheit geſagt, indem er vor 4 Jahren be⸗ hauptet habe, er ſei nicht der Verfaſſer der Waldmichekbroſchüre. Liberale Agitation. Wertheim a.., 15. Dez.(Von unſ. Korreſp.) Der vor einigen Jahren gegründete liberale Volksverein will nun auch in Stadt und Land eine regere Tätigkeit entfalten. Mit einem geſtern abend in der„Kette“ abgehaltenen Familienabend hat er ſich gut eingeführt. Den Umſtänden entſprechend war die Verſammlung gut beſucht. Was geboten wurde über die politiſche Lage im Reich, in Baden, über Parteikonſtellationen und Organi⸗ ſation war regſten Beifalles wert. Der Redner, Herr Oberſteuer⸗ Inſpektor Bürk vom hieſigen Großh. Finanzamt, ſprach darüber ruhig, ſachlich und prägnant. Für den unterhaltenden Teil war ein Vortrag mit Lichtbildern über„Die Erhebung Deutſchlands gegen Napoleons Gewaltherrſchaft“ vorgeſehen, gehalten von Herrn Großh. Notar Fürſt, welcher in gewandter Weiſe den dank⸗ baren Zuhörern in Wort und Bild jene Zeiten vorführte. Herr Schörlin ſprach als Verſammlungsleiter den Herren den wohl⸗ verdienten Dank aus. Schiffahrtsabgaben. Der Tarifplan Preußens für den Rheinperkehr. Die„Frkf. Zeitung“ iſt in der Lage, den von der preußiſchen Regierung ausgearbeiteten Tarifentwurf für die Er⸗ hebung von Schiffahrtsabgaben auf dem Rhein, Main und Neckar bekannt zu geben. Der Tarif ſieht fünf Klaſſen vor, mit Sätzen von 0,1 Pfg., 0,08 Pfg., 0,06 Pfg., %4 und 0,02 Pfg. für 1 tkm. Tarifklaſſe 1: 0,1 Pf. für 1 tkm. Von den in Schiffen beförderten Gütern iſt für jede Tonne und jedes zurückgelegte Kilometer 0,1 Pf. zu zahlen für folgende Güter: Aſphalt, künſtlich gereinigter, Baumwolle lrohe), Bier, Branntwein, Farbholz, Fette(ſiehe auch Kl. III), Fiſche, Ger ſte. Getreide landeres, Glas und Glaswaren, Hafer, Hölzer, außereuropäiſche, Holzwaren(feine) und Möbel, Hülſenfrüchte, Kaffee, Kaffeeſurogate, Kakao, Leder und Pelzwerk, Maſchinen, Inſtrumente und Teile ſolcher, Mehl und Mühlenfabrikate, Obſt, friſch und getrocknet, Oele, Oelſaat, Petroleum und andere Mineralöle, Reis, Roggen, Spiritus, Sprit, Tabak(roh), Weizen und Spelz, Zucker in Brocken, Würfeln uſw., auch gemahlen; ſog. Stückgüter. Tarifklaſſe II: 0,08 Pf. für 1 tku. Bleiglätte, Bleiweiß, Bleigrau, Eiſen, verarbeitetes, aller Art, Felle, Flachs, Gemüſe, Hanf, Harze aller Art, Häute, Heringe, Holzwaren, grobe, Jute, roh, Kartoffel, Melaſſe, Sfrup, Salpeterſäure, Schwefelſäure, Soda, Steingut, Tonwaren, fei⸗ nere, Wein, Wolle, roh, Zinnaſche, Zucker, roh. Tarifklaſſe III: 0,06 Pf. für 1 thm. ſich nicht in einſeitiger Fachſimpelei und Intereſſenvertretung er⸗ gehen. Amuch ſoll zur geiſtigen Befruchtung unſeres künſtleriſchen Lebens hervorragenden Vertretern der modernen Kunſt, Literatur und Wiſſenſchaft das Wort erteilt werden, wie dies bisher geſchah (man denke an die Vorträge von Henry van de Velde, Joſef M. Olbrich, Hermann Obriſt, M. G. Conrad, Max Grad, Prof. Her⸗ geſell). Vor allem aber ſoll im ne babe der Ze eift„Mannheim inſt“ Gewicht gelegt werden. Dieſe Zeitſchrift, die zunächſt in iläumsjahre zur Behandlung aktueller uns betreffender Kunſtfragen herausgegeben worden war, wird nunmehr fortlaufend erſcheinen und ſich der heimatlichen Kunſtpflege beſonders annehmen. Nach Kräften ſoll für die höhere und dankbare Schätzung der Mannheimer Kunſt in Vergangenheit und Gegenwart gewirkt und zum Schutze ettwa bedrohter Güter eingetreten werden. Das Blatt ſoll im heimiſchen Boden wurzeln, während die Vorträge mehr von den allgemeinen modernen Kunſt⸗ und Kulturbewegungen Rechenſchaft ablegen ſollen. Außerdem ſind im neuen Jahre auch ſpezielle kunſtgewerbliche Unternehmungen ge⸗ ſichert, über die noch beſonders berichtet wird. Nach geſchloſſener Diskuſſion und einſtimmiger Annahme der Vorſchläge wird zu den Wahlen, reſp. Wiederwahlen geſchritten. Hiernach ſetzt ſich der Vorſtand aus folgenden Herren zuſammen: 1. Vorſitzender: Roman Reith(Kunſtgewerbliches Atelier), Vorſtandsmitglieder: Rechts⸗ anwalt Dr. OBelenheinz, Prof. M. Oeſer, Kunſthändler Karl Franz(i. Fa. Louis Franz), Prof. P. Schäfenacker, Maler A. Schenk und neu hinzutretend Fabrikant Sali Lion(i. Ja. M. Reutlinger). Mitglieder des Ausſchuſſes ſind: Frau Hofrat Bernthſenu, Frl. Babette Ha en, Bildhauer Auguſt Knapp, Maler Michel Koch, Architekt Wendel Leonhard, Ingenieur Laun, Oberamtsrichter Dr. Leſer, Architekt Rud. Tilleſſen. Als Reviſoren wurden die Ferren Kaufmann Joſef Krebs und Bildhauer Karl Grißmann wiedergewählt. 4. Der Streit um die Schutzfriſt. Noch immer wogt in literariſchen, künſtleriſchen und buchhändleriſchen Kreiſen der Streit um die Frage hin und her, ob die beſtehende dreißig⸗ jährige Schutzfriſt für Werke der Literatur und Kunſt auf 50 Jahre auf die weitere Heraus⸗ ten * 8 * Jahre verlängert werden ſolle oder nicht. Im neueſten„Lite⸗ rariſchen Echo“ werden eine Reihe gutachtlicher Aeußerungen zu dieſem Gegenſtande mitgeteilt, aus denen hervorgeht, daß die überwältigende Mehrheit der ſchaffenden Künſtler ſelbſt für die dreißigjährige und gegen die fünfzigjährige Schutzfriſt ſtimmt. Für die Verlängerung treten u. a. nur Richard Dehmel, H. H. Ewers, Ludwig Fulda, Paul Heyſe, Gerhart Hauptmann, Her⸗ mann Sudermann ein. Die Aufrechterhaltung der dreißig⸗ jährigen Schutzfriſt fordern u..: Peter Altenberg, Ludw. Bar⸗ nah, Richard Batka, B. Blüthgen, Wilhelm Bode, M. v. Brandt, Lily Braun, Felix Dahn, Fr. v. Defregger, Prof. Delitzſch, W. Dörpfeld, Paul Ernſt, Profeſſor R. Eucken, Guſtav Frenſſen, Karl Frenzel, Martin Greif, Ernſt Haeckel, Maximilian Har⸗ den, Hermann Heſſe, Friedrich Kallmorgen, Joſef Kohler, Harl Krebs, Prof. Laband, Karl Lambrecht, Adolf Laſſon, Otto Leſſing, Paul Lindau, Franz v. Liſzt, J. H. Mackay, Max Marterſteig, Fritz Mauthner, Paul Meyerheim, Wilhelm Oſt⸗ wald, Ludwig Pietſch, Wilhelm Raabe, Gabriele Reuter, Anna Ritter, Julius Rodenberg, Paul Schlenther, Georg Schwein⸗ furth, Prof. Spahn, Friedrich Spielhagen, Fritz Stahl, Johs. Trojan, Adolf Wagner, Prof. Waldeyer, J. V. Widmaan, Ulrich v. Wilamowitz⸗Möllendorf Adolf Wilbrandt uſw. Aus der Fülle der Antworten, die der Muſikſchriftſteller Albert Friedenthal geſammelt hat und am eingangs erwähnten Orte teilweiſe im Wortlaut mitteilt, ſei nur der warnende Satz Wil⸗ helm Raabes wiedergegeben:„Wer in der Geſellſchaft, in der Preſſe, in öffentlicher Verhandlung oder gar im Reichstag dafür ſtimmt, daß die Schutzfriſt für Werke der Literatur, der bilden⸗ den Künſte oder der Muſik nach dem Tode der Urheber von dreißig auf fünfzig Jahre verlängert werde, macht ſich einen ſchweren Verſündigung an ſeinem Volke ſchuldig!“ *.** der Abg. Dr. Schofer gegen die Redaktion der„Bad. Landes⸗ — 5 rr —. Mannheim, 16. Dezember. Senernlzsiageiger.(Wiitagbian); 3. Sen Kork, Lohe, Lumpen aller Art, Pappe zur Dachherſtellung, Pech, Piaſſava, Pottaſche, Ramie, Rohr, Salzſäure, Sauerkraut, Steine (bearbeitet) und Steinwaren(ſiehe auch Klaſſe IV), Streu, loſe, Teer, Tonwaren, grobe, Werg, Zinkaſche, Zinkſtaub. Tarifklaſſe IV: 0,04 Pf. für 1 tkm. Anthrazit, Aſphaltſteine, ſſand und rohe,»erde, Eis, Emballagenfaſtagen, Fäſſer, Kiſten, Säcke(teilweiſe auch in Kl. III und VA), Feldſpat, Gips, Hölzer: Harte und weiche Brenn⸗ holzſcheite, Hölzer: Weiche Stämme, Hölzer: Weiche Schniti⸗ waren, Holzkohle, Holzwolle, Kalk, Kreide. Salz, Steine(bear⸗ beitete) und Steinwaren(ſiehe auch Kl. III), Tierhaare, Ton⸗ röhren, Traß, Waſſerglas, Zement, Zement⸗ und Betonwaren (teilweiſe auch in Kl. III). Tarifklaſſe V: 0,02 Pf. für 1 tkm. Abfälle, Aſche, Baryt, natürlicher, Braunkohlen, Düngemittel aller Art, Erde und Lehm, Erdfarben, Erze leinſchl. Eiſenerze), Flußſpat, Futtermittel, Glasbrocken, Heu, gepreßt, Holzſtoff und Zelluloſe(breiartig), Kaliſalze zum Düngen, Kies, Knochen, Knochenkohle, gebrauchte, Knochenmehl, Koks, Leim⸗ leder, Lohkuchen, Moos, Müll, Pflanzen, auch lebende Bäume, Sträucher, Rüben, Salz(Vieh⸗ und Glauber⸗), Sand, Scherben von Tonwaren und Glas, Schiefer, Schlacken. Steine, natür⸗ liche, Steine, gebrannte(Mauerſteine und Dachziegel), Stein⸗ kohlen, Stroh, gepreßt, Ton, Torf, Wegebaumaterial, Wur⸗ zeln von Bäumen. Neben dieſen von der Schiffsladung erhobenen Abgaben ſoll eine weitere Abgabe auf Perſonendampfer und Flöße entfallen. Die Abgabe ſoll betragen: 2) Von Perſonendampfern für jede Tonne ihrer Tragfähigkeit und jedes zurückgelegte Kilometer 0/4 Pf. neben den für die mitbeförderten Güter vorgeſehenen Abgaben: b) von Flößen für je 10 Quadratmeter der Oberfläche mit Einſchluß des Flottwerks und Waſſerraums und für jedes zurückgelegte Kilometer: 1. wenn die Flöße ganz oder keilweiſe aus vierkantig beſchlagenen Hölzern beſtehen 0,04 Pf.: 2. andernfalls 0,02 Pf. Abgabenfrei ſollen bleiben: J. leere Schiffe, abgeſehen von Perſonendampfern; 2. Güter in Schiffen von höchſtens 200 Tonnen und Perſonendampfer von höchſtens 50 Tonnen Tragfähigkeit; 3. Güter, welche dem Reiche oder dem Haushalte eines Bundesfürſten angehören oder für deren Rechnung befördert werden: 4. Güter und Schiffe, welche den Zwecken einer bundes⸗ ſtaatlichen Strombauverwaltung dienen: 5. Güter, welche im Durchfuhrverkehr über ober⸗ Theiniſche oder andere ſüddeutſche Häfen von und nach Oeſterreich, der Schweiz, Italien und Frankreich beför⸗ dert werden. **** Der Tarifentwurf für die Schiffahrtsabgaben wird zuſam⸗ men mit der preußiſchen und ſächſiſchen Denkſchrift in den näch⸗ ſten Tagen im Bundesrat zur Verhandlung kommen. ——— Großzfener in Karlsruhe. e. Karlsruhe, 15. Dez. Zu dem Großfeuer in der Süd⸗ ſtadt ſchreibt uns unſer e⸗Mitarbeiter noch: Der Brand in der vergangenen Nacht dürfte ſeit dem Hoftheaterbrand wohl der größte in hieſiger Stadt geweſen ſein, wurden doch außer dem gan⸗ zen ausgedehnten Fabrikanweſen, den umfangreichen Holzlagern, dem Kontorgebäude, welche völlig zerſtört ſind, noch das maſſive Wohngebäude, Wilhelmſtraße 7, ferner 10 Wohnhäuſer vom Feuer ergriffen und mehr oder weniger ſtark beſchädigt, vier benachbarte Gebäude ſind durch Waſſer ſtark beſchädigt. Der Brand bot für den ruhigen Beobachter manch' beachtenswertes, zunächſt muß bez. der Haltung des Publikums geſagt werden, daß dieſe nicht ganz einwandfrei war. Die abſperrende Polizei, ſpäter die Militärkommandos hatten eine äußerſt ſchwierige Ar⸗ beit, die Leute zurückzuhalten, die beſonders von der Bahnhofſtraße her in lebensgefährlicher Weiſe ſich keilten, allen an der Spitze die — holde Weiblichkeit. Es hätte mancher gar zu naſeweiſen„Dame“ und derer waren gar nicht wenige, nichts geſchadet, wenn ein kalter Waſſerſtrahl ſie getroffen hätte. Als Ihr Berichterſtatter, der durch die plötzliche Rötung des Himmels aufmerkſam gemacht, ſchon ſehr früh— vor der Feuerwehr, die verhältnismäßig ſpät alarmiert wurde— am Brandplatze eintraf, bot die Wilhelm⸗ ſtraße gegen die Schützenſtraße zu ein grauſiges Bild, dichte Rauch⸗ wolken, ein beängſtigender Funkenregen vom raſenden Sturm ge⸗ peitſcht. machten die Paſſage unmöglich. Der außerordentliche Waſſerverbrauch machte ſich bald in bedenklicher Weiſe bemerk⸗ bar, Waſſer war genug da, aber kein Druck— die Leiſtung der Dampfſpritze war ungenügend in anbetracht der zu den hohen Bauten. Hätte das Waſſer genügend Druck gehabt, ſo wäre das Wohngebäude von Billing u. Co. ſicher ganz erhalten worden, ſo war das unmöglich. Als gegen 411 Uhr die Gefahr am höchſten, wurde die geſamte Garniſon alarmiert und außer den ſchon frühzeitig eingetroffenen Grenadieren, die neben der Ab⸗ ſperrung auch im Ausräumen hervorragendes leiſteten, trafen zu⸗ nächſt ſämtliche verfügbaren alten Mannſchaften des hieſigen Dra⸗ gonerregiments, ferner Abteilungen der beiden Artillerieregimen⸗ ter und des Telegraphenbataillons ein. Von beſonderer Gefahr bedroht war die Ecke der Wilhelm⸗ und Schützenſtraße durch das Flugfeuer und die Windrichtung, die Schneefangbretter auf der Apotheke brannten bereits, in den Lagerräumen der Apotheke waren größere Beſtände von Spirituoſen und ſonſtigen brenn⸗ baren gefährlichen Stoffen. Die Rettung dieſes gefährlichen Ge⸗ biets iſt allein der Tätigkeit der Automobilſpritze zuzuſchreiben, deren 4 Schlauchleitungen in der Minute etwa 1000 Liter Waſſer oder mehr auf die gefährdetſten Punkte warf. Dieſe Spritze und die ſich vortrefflich bewährende Brandmauer des„Alten Fritz“ retteten den Stadtteil vor einem großen Unglück, war doch letztere ſtundenlang dem wütendſten Flammenſturm ausgeſetzt, dem ſie glänzend Stand hielt. Sobald dieſe Mauer fiel, war das ganze Gebiet ein Raub der Flammen. Merkwürdig war, daß viele Be⸗ wohner der gegenüberliegenden Häuſer ihre Läden nicht geſchloſſen hatten— dies ſollte doch in erſter Reihe unter den Schutzmaß⸗ regeln ſtehen, allerdings waren die meiſten wohl mit Räumen be⸗ ſchäftigt. Die Urſache des Brandes iſt noch nicht aufgeklärt, im Gegenſatz zu der anderweitigen Mitteilung, daß der Brand im Keſſelhaus entſtanden, hörte Schreiber ds., daß vermutlich der Trockenraum der Ausgangspunkt geweſen. Der Geſamt⸗ ſchaden dürfte bedeutend höher ſein wie man zuerſt annahm. Dem Vernehmen nach war allein das Fabrikanweſen und Lager mit 820 000 Mark verſichert, dazu kommt noch der ſehr große Ge⸗ bäudeſchaden, das zahlreiche Mobiliar ete., ſo daß man mindeſtens mit 34 Millio Mark rechnen muß. Ein Glück war, daß gegen 11 Uhr der Wind abflaute und ſich drehte. Mit welcher Stärke der⸗ ſelbe die Flammen peitſchte, geht daraus hervor, daß bis zur in der Luftlinie 1 Kilometer entfernten Brauerſtraße und Waffen⸗ und Munitionsfabrik Funken flogen und die dortigen Bewohner ihre aushängende Trockenwäſche in Sicherheit bringen mußten. Durch den Brand wird möglicherweiſe auch die Eröffnung des neuen Großſtadteafes„Odeon“(Schottenhamel) verſchoben wer⸗ den müſſen, da die für dasſelbe beſtimmte Einrichtung ebenfalls völlig verbrannt ſein ſoll. Zu bedauern ſind neben den brodlos gewordenen 180 Arbeitern der Firma Billing u. Co. die gering verſicherten Bewohner der oberſten Stockwerke und Seitenbauten der betreffenden Gebäude, deren ganze Habe mehr oder weniger zu Grunde ging. * Karlsruhe, 15. Dez. Heute abend wurde die ſtändige Feuerwache nochmals nach dem Brandplatz gerufen, da im 5. Stock des Hauſes ein kleines Feuer aufloderte, doch war die Sache bald erledigt.— Die Firma Billing u. Zoller beſchäftigte 180 Arbeiter, davon 66 Schreiner, 29 Maſchinenarbeiter, 23 Glaſer, 7 Zuſchnei⸗ der, 7 Schloſſer, 2 Bildhaner, 15 Taglöhner. Die Arbeiter⸗Ver⸗ ſammlung, die heute abend ſtattfand, will eine Kommiſſion er⸗ neunen, die die Aufgabe hat, mit der Firma zu verhandeln auch betreffs der Krankenkaſſe uſw. Die Organiſierten erhalten Unter⸗ ſtützung. Wie verlautet, hat die Firma Billing u. Zoller das Meainzerſche Etabliſſement in der Gartenſtraße gemietet, um dort den Betrieb baldigſt fortſetzen zu können.— Der Groß⸗ herzog beſichtigte heute nachmittag die Brandſtätte und ſprach dem Fabrikanten Billing ſeine Teilnahme aus. Karlsruhe, 15. Dez. Auf dem Brandplatz war die Feuerwehr den ganzen Vormittag mit Ablöſchen der brennenden Trümmermaſſen beſchäftigt. Unter dem eingeſtürzten Mauerwerk, dem aufgeſchichteten Holz, glimmte die rötliche Glut, ab und zu ſchlugen wieder helle Flammen empor. Betritt man die Brand⸗ ſtätte von der Wilhelmſtraße aus, ſo überſieht man deutlich, welche Verheerungen das Element angerichtet. Zur einen Seite ſteht total ausgebrannt das zweiſtöckige Haus, in dem ſich die Bureaus befanden, auf der anderen Seite das Privathaus, deſſen Rückge⸗ bäude ebenfalls ganz ausgebrannt iſt. Von dem Privathaus führt der Weg über Schutt und Geröll, verbogene Eiſenträger, unter dem herabgeſtürzten Glasdach zu dem eigentlichen Brandherd. Da ſieht es nun wüſt und graus aus. Aus dem Schutt ſchauen noch tal unbrauchbar gewordene, von der ungeheuren Feuersglut ver⸗ borgene Maſchinen hervor. Das Dampfkeſſelhaus iſt größten⸗ teils in ſich zuſammengeſtürzt. Ebenſo ſind die Mauern der Werk⸗ ſtätten geborſten und von dem Feuer ſo durchglüht, daß ihr Ein⸗ ſturz zu befürchten iſt. Die öſtliche Giebelmauer iſt ebenfalls ein⸗ geſtürzt, mächtige eiſerne Träger, Mauerſtützen uſw. liegen in irven Durcheinander. Das Feuer hat hier gewaltig gehauſt. Eiſenteile von Maſchinen, Röhren, Träger, die Gleiſe einer kleinen Rollbahn ſind geſchmolzen und zu faſt unerkennbaren Formen umgeſtaltet. Das Holzlager, das an die Schützenſtraße grenzt, ſteht total unter Waſſer, aber immer noch ſchwält es unter den Holzſtößen. Hier iſt zumteil ſehr wertvolles Material vernichtet worden. Die von einem auswärtigen Blatte gebrach Nachricht, die Entſtehungsurſache ſcheine auf Unvorſichtigkeit eine Arbeiters zu beruhen, entbehrt einer haltbaren Unterlage. U* ein Bild von der Größe des Brandes zu geben, dürfte es von Intereſſe ſein, zu erfahren, daß der rote Jeuerſchein nicht in ganz Karlsruhe und der näheren Umgebung, ſondern auch Bruchſal, Malſch, Ettlingen uſw. deutlich zu ſehen war. Auch Bewohner der Pfalz, die an den Rhein ſtrömten, nahmen de weithin ſichtbaren Feuerſchein wahr. Wie der„Bad. Pr.“ not mitgeteilt wird, wurde aus dem fünften Stockwerk eines angre zenden Hauſes eine ſchwer erkrankte Frau von einem jungen M im letzten Momente, als man ſchon dabei war, den Dachgieb einzureißen, in Sicherheit gebracht. Nus Stadt und Land. „Mausheint, 16. Dezember 19 * In Audienz empfangen wurden vom Großherzog geſtern u Rechtsanwalt Dr,. Hachenburg und der ruſſiſche Vizekonft Bender bon hier. 12 * Meßuhrordnung. Das Zentralblatt für das Deutſche R Nr. 70 vom 9. Dezember 1909, enthaltend die Meßuhrordnur liegt auf dem Bureau der Handelskammer zur Ginſichtnahm * Beſchäftigung jugendlicher Arbeiter in Lumpenſortiera ten ete. Reichsgeſetzblatt Nr. 61, enthaltend die Bekanntmachun vom 8. Dezember 1909 betr. die Beſchäftigung jugendlicher Arbeit bei der Bearbeitung don Faſerſtoffen, Tierhaaven, Abfällen od kann auf dem Bureau der Handelskammer eingef werden. »Verein Frauenbildung⸗Frauenſtudium, Abteilung Maunheim. Dienstag, 14. ds. Mts., ſprach im genannten Verein Fräulein ſtud, phil. Marie Bernays⸗Heidelberg über das „Fabrikarbeiterſchickſal“, Die Vortragende war Monate unerkannt als Fabrikarbeiterin tätig und ihve leben aus der Erfahrung geſchöpften Darlegungen, die eine tiefe ge Durchdringung des Erlebten verrieten, hinterließen einen tenden Eindruck bei den Zuhörern. Auf den Inhalt des Vort einzugehen, unterlaſſen wir, da wir dieſen bereits vor Wochen, als der Vortrag in Heidelberg gehalten wurde, gegeben haben. Weihnachtsſpielfeſt. Der Fröbelſche Kin garten F 1, 11, veranſtaltete am Sonntag unter Mitwi der Schülerinnen des Fröbel⸗Seminars ſein diesjähriges W nachtsſpielfeſt, das ſich eines äußerſt zahlreichen Beſuche ſeitens der Eltern und Freunde der Anſtalt erfreute. Unte Gäſten bemerkten wir u. a. Herrn Stadtſchulrat Dr. Si ger, Herrn Stadtrat Gordt und viele Lehrer der hi Schulen. Frl. R. Grünbaum, Vorſteherin des S gab in ihrer Anſprache einen kurzen Rückblick über das n zehnjährige Beſtehen der Anſtalt und deren Weiterentwick Nach einem hübſch geſungenen, von Herrn Hauptlehrer S geter dirigierten Chor der Seminariſtinnen, kamen nen zum Vorſchein, die den eigentlichen Mittelpunkt des bildeten. Klein Hänschen entläuft der Mutter und erlebt, reuevoll heimkehrt, Vielerlei und Schönes. Er kommt a Markt, wo die kleinen Käufer und Verkänfer gar eifrig a zu den zwitſchernden Schwalben und den luſtigen Muſika Den Höhepunkt der heiteren Kinderſpiele bot wohl die gartenkapelle, die friſch und ſchmetternd eine Sonate von M mit ihren Inſtrumenten begleiteten. Die kleinen geſchickten Zeich ner löſten manchen Ruf der Bewunderung im Publiku Nachdem die Kinder, die ihren Eltern gearbeiteten Feſt mit anmutigen Worten überreicht hatten, kamen dom hoch die Englein, die brave Kinder belohnen wollten. ein rührender Anblick, die verklärten Geſichtchen, die Händchen zu ſehen, als die liebliche Weiſe der Engel ertönt zweiter Teil ſtanden die Darbietungen der Großen auf de gramm, doch immer ſo, daß ſie dem Rahmen eines Kinde Herrmann, von einer jungen Dame des Seminars verſtändn begleitet. Eine andere Schülerin trug Gedichte der beka Kinderdichterin Frieda Schanz vor. Frl. Margarethe& mann, Lehrerin für äſthetiſche Tanzkunſt, hatte 24 ju Mädchen des Seminars einen Bauerntanz einſtudiert, de haften Beifall fand. Die graziöſen Tanzfiguren, das bunt Bild, gefiel ſo gut, daß der Tanz wiederholt werden mußte. Schluß gab es no chgroße Heiterkeit.„Die böſen Sieben deten den Abſchluß des ſchönen Feſtes, das einen Einblick ge in das frohe Leben und Treiben, das im Kindergarten un minar waltet. 7 * Apollo⸗Theater. Der heutige Programmwechſel Großd. Bab. Hof, und Nationattheater in Manudeim. Geſpenſter. Ein Doppelgaſtſpiel und wahrlich eine künſtleriſche Erquickung beſonders in dieſem Winter. O fürchtet nichts, es gibt noch eine Schauſpielkunſt in Deutſchland, eine Leben und Wirklichleit und Seele geſtaltende Darſtellungskunſt. Frau Praſch⸗Grevenberg war geſtern nicht zum erſten Male in Mannheim. Eine vornehme verinnerlichte Frau Alwing bot ſie uns, garnichts von der üblichen Schak lone äußerlicher Ueber. legenheit, die ſo von oben mit wohlſtudierter Kühle auf die Bühne und die Menſchen und Manders, das große Kind, ſchaut, um dann als eine ſo unbegreiflich liebende Mutter zu erſcheinen. Nein, vor⸗ nehm, innerlich, ein ſtarkerfülltes Leben, das ganz durchgelitten, gang durchgekämpft hat, aber innerlich ſchön, weil harmoniſch ge⸗ blieben iſt, ſo ſchön, daß es auch nach außen hin bezwingend fein, groß und bedeutend ſich gibt. Ein Leben, das zum Kunſttverk ſich bildete durch Schuld und grauſame Not und inneren Kampf. Wie beſtimmt iſt jede Geſte, meiſternd, befehlend, aber gehalten auch jede, ſelbſtverſtändlich edel, natürlich vornehm. Und dieſe kare Sprache der feinen und feſten Hände fühet uns in das Innere, in die große, gedankenvolle, gütige, verzeihende Ruhe: Helene Alving. Aber dieſe feinen und feſten, ruhig gebietenden Hände können ſo bang auch zittern, ſo weh ſich krampfen. Dieſe Frau der Ruhe und vornehmen Stille iſt eine bezwingende Mutter, eine der großen, ſich ſelbſt für das Liebſte opfernden Mütter. Man vergegenwärtige ſich noch aus dem letzten grauenvollen Akt: wie ſie den wilden, ele⸗ mentaren Aufſchrei der Qual und der Erköfung surückſchickt ins Innerſte— man ſieht, wie er ſie dort, im Tiefſten geborgen, gerreißt. Das vergißt man nicht, dieſen ungeborenen Schrei des gequälten Muttecherzens und vergißt nicht dieſe feinen, feſten Hände und die ſtarke, erkämpfte 5 5 und Schuld tapferen und großen Frau. Und das Bild im ganzen von ſo wunberkarer Nallalichkett und Selbſtverſtändlichkeit, ſo ohne Phraſe und ohne Poſe, und dadurch gerade ſo ktiefbewegt, daß man nicht genug auf Den Kunſt der Darſtellung hinweiſen kann, die aus Es iſt begreiflich, das das Intereſſe bon dieſer bedeutenden Frau Alving ein wenig abgelenkt wurde durch Alexander Mofiſſi, den Darſteller des Oswald. In Mannheim wohk noch nicht gelannt, in Berlin einer der geprieſenen und bewunderten großen Menſchen⸗ darſteller. Reinhardt hat ihn entdeckt und in Kämpfen gegen kri⸗ tiſche Widerſacher emporgehoben, Reinhardt, der zu den Bühnen⸗ leitern gehört, die dem Enſemble, der Kunſt und Eigenart des Schauſpielers ebenſoviel Verſtändnis und Intereſſe entgegenbringen, wie der Inſzenierung.(Im Mittelpunkt ſteht der Darſteller und der wirklichgroße Bühnenleiter iſt der, der den ſcharfen Falken⸗ blick des Künſtlers für das ſchauſpieleriſche Talent oder Genie beſitzt und ſeinen Ehrgeiz wie ſeine erſte Pflicht darin erblickt, ein En⸗ ſemble von Talenten zuſammenzubringen; es iſt ein künſtleriſches Mißverhältnis und Mißverſtändnis, das Enſemble verfallen zu laſſen zugunſten glanzvoller und feiner ſzeniſcher Impreſſionen.) Es gibt heute Kritiker in Berlin, die wahre Dithhramben auf Ale⸗ vander Moiſſi bichten, den feinnervigen Italiener, der ein großer deutſchen Schauſpieler in recht jungen Jahren wurde Wer geſtern ſeinen Oswald ſah, wird geneigt ſein, in das laute Lob einzu⸗ ſtimmen. Welch eine wunderbare, mächtige Kunſt der Sprache, deren Reiz durch den unverkennbaren ausländiſchen Akzent nur noch erhöht wird. Ein eigentümlich ſinnlich reizendes Dunkel tönt und klingt in ihr, eine ſatte, intenſive Schwere und dann wieder eine ſcharfe, klingende Helle, gegen die es keine Widerſtände gibt, die niedertritt, zwingt, herriſch die Umwelt meiſtert. Dieſe Stimme kann ſo warm und ſinnlich weich locken, ſo lüſtern ſpielen und kann ſtechen wie ein blitzſchnell zufahrender Dolch. Und biegſam, ge⸗ ſchmeidig, lüſtern und ſcharf iſt die feine, fugendlich ſchlanke Ge⸗ ſtalt, und ebenſo zauberhaft beibeglich das Spiel der Mienen. Das ſind die äußeren Mittel einer, man möchte faſt ſagen, unerſättlichen und unerſchöhflichen Gabe, ins Innerſte eines Menſchen, der ver⸗ ſchiedenartigſten Weſen, ſich ganz einzubohren, ganz tief drinnen in der berkörperten Geſtalt zu ſitzen, ſie, nur ſie zu ſein, mit heißer Leidenſchaft und wollüſtiger Gier, Leben, Leben, Leben geſtaltend, formend aus ſich herauszuſchleudern. geſtern vor war nie anders, ſo fühlen wir mi innerſtem Zwang, wie der, der Ganz gewiß, Oswald Alving eigentümlich krankhaft gedämpft hereintritt, ſo ſonderbar, und überzeugend dekadent, ſo ungeſund und wurmſtichi leidenſchaftlichen Anſprache an den Paſtor Manders, wo ſckon ſo irr und ſaftlos und geiſtesabweſend am Tiſche zuſammen⸗ fällt. Moiſſi wird als der große und faſt geniale Darß Zuſammenbruchsgeſtalten bewundert; in der Tat, er iſt ihr ſchaftlicher künſtleriſcher Bezähmer, der auch dem äußeren heitsbilde, ſei es mit ſcharfer Beobachtung wirklicher Fälle mit genialer Intuition nachgeht, ſo unbedingt nach Wahrheit Wirklichkeit ſtrebend, daß das grauenhafte Bild des körpe und geiſtiger Lähmung verfallenden und dann verfallenen ganz entſetzlich lähm tund drückt. Aber ſo ſtark Moiſſi a äußeren Verlauf der Gehirnerweichung in ſeinen Phaſen m⸗ gibt im Voraufgehenden mehr, er gibt mit der Macht und ſeiwer Sprache, mit der wilden Leidenſchaft ſeines Blutes ſeeliſchen Qxvalen, die ganze brennende Hölle des Verdamm wehe Weinen des ſchuldlos Verurteilten, die ſchaurige Klag Anbklage, die in die Nacht hinaustönt, den tiefen, entſetzlichen ſchrei der Kreatur, die in der ze: leiſchenden Pranke der monen ſich verblutet. Das war es wohl was den Hörer im z Akt ſo namenlos und gewaltig bezwaug, die Hinaushebun Falles ütber ſeine pathologiſche Seite in das Bereich des We der großen ſeeliſchen Dunkelheit und Schaurigkeit, die uns f zlweif⸗lt ſtöhnen und aufſchreien laſſen, woher und wozu ſinn dieſes wurmſtichigen Daſeins auf der Erde. 0 eine dämoniſche Viſion eines dämoniſchen Künſtlerge entfetzensbang das Zimmer durchr ſich zur Erde und kann weinen, weinen, weinen, daß un ſtill ſteht os ſo viel Jammer und Not Das Publikum wer nicht ſehr zah dahinſtarb. Der jung und müde und ſchon gleich ſo weiſe—, aber die, die es hingezogen, egt für dieſe großen Offenbarungen d. 4. Seite. Seneral⸗Auzeiger.(Nittagblatt.) Mannheim, 16. Dezember. 0 2 12 2 bous“ wird Prang alle Fäden ſeiner großen Kunſt ziehen und Maipfi brni 1ndoe„oit N 1 dem üblikum bergnüg inden bereiten. In dem vorhergehen⸗ den Variétéprogramm, das eine Reihe guter Nummern, u. a. den e iſten„Raphael enthält, iſt die Attraktion Dhereſe Re berühmteſte Schulreiterin der Welt. eli“ Sbt die n 3½,5 Madame Renz war noch nie in Mannheim. * Handelshochſchule. dauernder Erkrankung ſeine heute angeſetzten Vorleſungen nicht Herr Dr. Altmann kann wegen an⸗ abhalten. *Geſunken iſt der im Anh Maunheim Nr. 1“ auf der „Flora“ unweit von Ehrental. Wegen fahrläſſiger Tötung wurde geſtern von der burger Strafkammer der Generaldirektor der Vereini heimer Theater, Herr Jakob Laßmann, ange des Sad alfahrt Straß⸗ Mann⸗ Woche Gefängnis verurteilt. Laßmann hatte in Straßburg mit ſeinem Automobil einen ſchwerhörigen Mann totgefahren. * l 22 2 Wegen beträchtlicher Unterſchlagungen verhaftet wurde geſtern ein jüngerer Angeſtellter der Rheini ſchen Trans⸗ bort⸗Geſellſchaft von William Egan u. Co., namens Karl Blum. Die Unterſchlagungen, die ſchon längere Zeit zurückliegen, wurden durch geſchickte Manipulationen verdeckt. Eien Hauptanhaltspunkt für die Unterſchlagungen gewann man bei den Recherchen, die durch die mißtrauiſch gewordene Firma angeſtellt wurden, durch die Entdeckung, daß Blum bei einer Hiefigen Bank ein Sparkonto angelegt hatte, das nach und nach die Höhe von etwa 5000 Mark erreichte. Vor einigen Tagen zündigte Blum das Sparkonto mit der Angabe, daß er von hier wegsiehe. Die Braut, eine frühere Ladnerin, namens Eichelmann, die von dem jungen Manne vollſtändig ausgehalten wurde, wurde mit der Abhebung der Summe beauftragt. Davon hatte die ge⸗ ſchädigte Firma Wind bekommen. Als das Mädchen vorgeſtern nachmittag auf der Bank erſchien, wurde es hingehalten, bis ein Kriminalſchutzmann auf der Bildfläche erſchien, der außer dem Mädchen auch den vor dem Bankgebäude wartenden Blum feſt⸗ Rahm. Das Pärchen wurde zwar wieder freigelaſſen, weil die Firma von einer Verfolgung Blums Abſtand nehmen wollte, geſtern morgen aber von neuem in Unterſuchungshaft genommen, weil ſich bei der inzwiſchen vorgenommenen eingehenden Reviſion ber Geſchäftsbücher der geſchädigten Firma heraugseſtellt hatte, daß die unterſchlagene Summe die Höhe der„Spareinlage“ weit überſteigt. Beleuchtung der Treppenhäuſer! Auch dieſen Winter wurden Uns von verſchiedenen Zeitungs⸗Trägerinnen kleinere Unfälle, welche beim Tragen der Zeitungen durch unbeleuchtete Treppenhäuſer entſtanden ſind, gemeldet, weshalb wir unſere berehrlichen Abonnenten in ihrem eigenen Intereſſe hiermit auf die geſetzlichen Vorſchriften betr. Haftbarkeit bei Unfällen aufmerkſam machen. Wir bitten, für die Beleucſch⸗ (üng der Treppenhäuſer beſorgt zu ſein. Die Neugeſtaltunz der Mannheimer Reunbahn⸗ Es war vorauszuſehen geweſen, daß der Badiſche Rennverein gus den wenig glücklichen Verhältniſſen, unter denen ſein dies⸗ jähriges Meeting zu leiden gehabt hatte, das Facit ziehen und zu grundſätzlichen Aenderungen ſeiner Bahn ſchrei⸗ ten würde. Berechtigten, ſachlich ruhigen Vorſchlägen hat der Badiſche Rennverein nie ſein Ohr verſchloſſen, und in dieſer An⸗ nahnte hat man ſich auch dieſes Mal wieder nicht getäuſcht. Es waven dem Verein nach Schluß des diesjährigen Meetings Mehrere renntechniſche Fragen dringend an's Herz gelegt worden, die ſich in allererſter Linie darauf bezogen, zuvörderſt mit allen Mitteln dem Geläuf ſeine beſondere Aufmerkſamkeit zu widmen And für eine vollſtändige Umpflanzung desſelben Sorge (ragen zu wollen. Des weiteren handelte es ſich um Aenderung einiger Sprünge, wie z. B. des Tribünengrabens und des Großen Grabeus in der Diagonale nach der Mauer. Dann ferner wurde die Bitte ausgeſprochen, verſchiedene Kurſe, d. h. den verſchiedenen Jahrgängen entſprechend, einzuführen, die Totaliſatorräume zu bergrößern uſw. Nun, allen dieſen gewiß ſehr mannigfaltigen Geſuchen iſt, ſo ſchreibt die„S welt“, der Badiſche Verein in denkharſt weitg er Weiſe entgegengekommen, er iſt allen dieſen Vorſchlägen bis aufs Jota gerecht geworden. Es wurde ein geuer Plan ausgearbeitet, der dann einſtimmig die Genehmigung Des Direktoriums fand. Für die Pflege des Geläuſs erbat man ſich zur ſachlichen Un⸗ Ebſtützung die Erfahrungen des langjährigen Bahnverwalters Schöon vom Frankfurter Renn⸗Klub, der dann auch ſchon im frühen Sommer die Maunheimer Bahn aufſuchte und im Ver⸗ ein mit dem Gartenbauinſpektor Lippel und dem Gutsverwal⸗ ler Krebs aus Mannheim dem Badiſchen Verein ſeine Vor⸗ ſchläge unterbreitete. Das Mannheimer Geläuf iſt dann unver⸗ Zzüglich und von Grund auf einer neuen Pflege unterzogen wor⸗ den, Es wurden alle noch vorhandenen Terrainwellen geebnet. In der erſten Hälfte des Auguſt ſchritt man dann dazu, die ganze Ausdehnung der Bahn friſch einzuſäen und mit einer drei Zenti⸗ eter hohen Schicht ſeinen Sandes abzudecken. Dann wurde Weißklee eingeſät und mit einer ſcharfen Wieſenegge tüchtig gesggt. Damit ſich das junge Gras im Winter nicht umlegt und fault, wurde im Spätherbſt nochmals gemäht. Den Winter über deckt eine gut Zentimeter hohe Kompoſtdüngung den Boden. Bei Eintritt des Frühjahr wird man mit der ſachgemäßen Behand⸗ lung des Geläufs weiter fortfahren. Der Frankfurter Bahnver⸗ walter wird zu dieſem Zweck regelmäßig die Bahn aufſuchen und für ſachgemäße Behandlung Sorge tragen. Was alſo in dieſer Hinſicht ſeitens des Badiſchen Vereins geſchehen konnte, iſt ge⸗ ſchehen, und man wird alſo, was die Pflege des Geläufes betrifft, in Zukunft nicht die geringſte Sorge zu tragen brauchen. Ebenſo wie mit dem Geläuf ließ ſich der Badiſche Verein Kuch alle weiteren Anregungen dringlichſt am Herzen liegen, die Auze Rennbahnanlage wird in kurzen Etappen eine olkſtändige Umgeſtaltkung und Neuanlage er⸗ ahren. Da aber natürlich ſo durchgreifende Aenderungen nicht in Jahresfriſt ausgeführt werden konnten und anderſeits das dget des Vereins auf einmal zu ſtark belaſtet worden wäre, ſo hat man ſich die Ummodelung auf etwa drei Jahre verteilt. Die ſaämftlichen Aenderungen ſind bereits endgültig genehmigt. Als ſde und wichtigſte Bedingung iſt, wie bereits betont, die Ver⸗ beſſerung der Rennbahn im engeren Sinne in Angriff genommen eah bereits im Laufe des Sommers fertiggeſtellt worden, ſo daß, was das Geläuf betrifft, die kommenden Rennen davon ihren zutzen haben werden; die Rennbahn an ſich iſt dann des weiteren neun Meter gegen den Neckardamm zu verſchoben worden, ſo daß ein dementſprechend breiterer Raum vor den Tribünen gewonnen ürde, der nun eine großartige Paſſage bietet. Was nun die Sprünge anbetrifft, ſo iſt der Tribünen⸗ prung mit ſeinem etwas verdeckten Graben ganz fortdgefal⸗ 1. An ſeine Stelle iſt jetzt der große Graben getreten, der bisher ſo unglücklich in der Krümmung der Diagonale nach der Mauer lag, während wiederum an deſſen frühere Stelle ein leichter und ſehr fairer Engliſcher Sprung aufgeführt wurde. Die Ricks vor den Hecken werden genau nach Mufter der Grunewaldſprünge angebracht. Sämtliche Hecken ſind geſchnitten und teilweiſe neu angepflanzt worden und hierbei der Verſuch mit Buxbaumpflanzungen gemacht worden. Die Linienfüh⸗ rung der Rennbahn iſt auch, der Anregung entſprechend, eine vollſtändig neue geworden; die der großen Rennen wird in Zuku nicht noch ein zwe Mal über die ſchweren Sprünge wie bisher führen, ſondern hinter denſelben, dem Neckardamm zu, iſt ein neues Bahnſtück erſchloſſen worde das leichtere Hinderniſſe in Geſtalt von einem kleinen Graben, ſw. aufweiſt. Ueber dieſen Kurs würde dann auch te Klaſſe von Rennen, die ſich in der Hauptſache an jüngere Pferde wenden, nur gelaufen werden. Alſo auch in dieſer ht wäre mancher Stein des Anſtoßes beſeitigt. Durch dle eſchließung des neuen Bahnſtücks längs des Tribünenſprunges wurde andererſeits bezweckt und auch erreicht, dem Publikum des innen gelegenen zweiten Platzes die Möglichkeit zu nehmen, nahe 10 2 an die großen Tribünenſp e heranzukommen. Sſelbe muß ſich in Zukunft in dem e ſſenen Raum zwiſchen kleiner Bahn und Galo Der zweite Platz iſt jetzt in ſeiner ganzen Ausdehnung mit einer eiſernen Umzäunung verſe⸗ hen worden, die das bisher ſo läſtige und ſtörende Herumrennen größerer Maſſen von ſelbſt verbietet. zwiſchen der alten Bahn und dem neuen Stück gelegene Gelände darf überhaupt nicht mehr betreten werden, Automobile und Fuhrwerke dürfen nicht mehr das Innere der Bahn berühren. Das ſind im großen und ganzen die Errungenſchaften, von denen bereits die Rennen 1910 profitieren werden. Fürwahr mehr, als man für den nächſten Abſchnitt erwarten konnte und durfte. In Mannheim hat man aber nie halb gegeben, man gab, ſchnell gegeben, die einzigen Möglichleiten, im Kampf mit der Konkurrenz Sieger zu bleiben. Eine zweite Etappe, f 1911 fertig zu ſtellen, wird die Vergrößerung der Platzverhält niſſe hinter den Tribünen umfaſſn. Dazu gehört der vollſtän⸗ dige Neubau des Totaliſators, zu welchem Zweck be⸗ reits von den einſchlägigen Beamten eine Studienreiſe nach Ber⸗ lin unternommen wurde, um die Einrichtungen der Grunewald⸗ Bahn in dieſer Beziehung in Augenſchein zu nehmen. Für die kommenden Rennen 1910 wird vorläufig in einem proviſoriſchen Gebäude die Zahl der Totaliſatormaſchinen auf mehr als das Doppelte erhöht werden. Das alte Gebäude wird dann abgeriſſen und durch vier neue erſetzt werden. Der Sattelplatz wird ferner gut auf das Doppelte ſeiner heutigen Ausdehnung gebracht wer⸗ den. Die dritte und letzte Etappe, für 1912 fertig, wird dann den 8 28 4 Neubau einer großen und komfortablen Tribüne an Stelle des jetzigen techniſchen Betriebsgebäudes bilden. Ein endgültiger Beſchluß des Mannheimer Direktoriums hat die Badenia wieder auf die Höhe von 50000 Mark gebracht. Das reiche Rennen bleibt als Handicap für Pferde aller Länder beſtehen, öſterreichiſche Pferde werden aber in Zukunft auch keine Ausnahmeſtellung mehr einnehmen, ſondern müſſen wie die an⸗ deren Ausländer, einige Wochen vor dem Rennen in deutſchem Beſitz ſein. Jerner wurde beſchloſſen, eine Erhöhung des Preiſes vom Rhein und des Preiſes der Stadt Mannheim um je 5000 Mark vorzunehmen, erſteres, als Inländer⸗Handicap ausgeſchrie⸗ ben, würde dann einen Wert von 15000 Mark repräſentieren, letzteres, ein Altersgewichtsrennen für Pferde aller Länder, einen ſolchen von 20000 Mark. Das ſind wahrhaft großzügige Beſtre⸗ bungen, ſowohl was die neue reiche Ausgeſtaltung des Pro⸗ gramms, als auch die Neugeſtaltung der Bahn anbetrifft. Ent⸗ ſchlüſſe, die mehr als jedes lobende Wort den Arbeitsgeiſt und die Beſtrebungen der Mannheimer Herren kennzeichnen. Der Ba⸗ diſche Verein hat das nur denkbar Möglichſte getan, die Quittung der Rennſtälle lann nicht ausbleiben; einem ſo groß angelegren und vornehmen Vorgehen kann man nur mit vollſter Sympathie entgegenlommen. Letzte Nachrichten und Telegramme. m. Kattowitz, 16. Dez.(Tel.) Fünf Poſtaſſiſten⸗ ten, die bei den Studtverordnetenwahlen dem polniſchen Kan⸗ didaten ihre Stimme gaben, ſind in kleinere Städte des Regie⸗ rungsbezirks Breslau verſetzt worden. W. London, 15. Dez. Der Univerſität ſpendete Otto Beit 215000 Pfund Sterling als Otto Beit⸗Gedächktnisſtiftung für mediziniſche Forſchungen. Zum Berliner Fraueumord. * Berlin, 16. Dez. Bei den Nachſorſchungen wegen der Er⸗ mordung der Proſtituierten Anna Aruholzs wendet die Polizei ihr Intereſſe neuerdings den Kaſchemmen und deu in dieſen Lokalen verkehrenden Zuhältern zu. Als geſtern Abend der Kriminal⸗ beamte Wild einen berüchtigten Zuhälter namens Schotte aus einer Kaſchemme in der Brandenburgerſtraße heraus feſtnehmen wollte, leiſtete der Verbrecher dem Beamten erheblichen Widerſtand und verletzte ihn durch Meſſerſtiche und Schläge mit einem Schlagring ſehr ſchwer. In ſeiner Notwehr zog der Beamte ſeinen Dienſtrevolver und gab einen Schuß auf Schotte ab, der dieſem durch das Herz drang und den ſofortigen Tod herbeiführte. Der ſchwer verletzte Beamte wurde nach dem Krankenhauſe verbracht, Lawinenſtürze. * Innsbruck, 16. Dez. Aus vielen Tälern Tirols lauſen Meldungen über Lawinenſtürze ein, die zumteil ſchweren Schaden verurſachen und den Verkehr hemmen.— Im Grödener⸗Tale riß eine Lawine drei Meuſchen mit, die ſich zwar retten konnten, aber ſo ſchwere Verletzungen erlitten, daß ſie wahrſcheinlich töt lich ſind. Eine Dauerrede: bgeordneten⸗ ſchechiſchen Agrariers Kotlarz ausgefüllt, der ſeit 1 Uhr mittags, alſo ſchon zehn Stundem in tſchech Wien, 15. Dez. Die heutige Sitzung des A hauſes iſt bis jetzt, nachts 11 Uhr, von der Rede des 10— hiſcher Sprache redet. Nach zehn Uhr abends wurde die Sitzung auf 5 Minuten Unterbrochen, da Kotlarz den Saal auf kurze Zeit verlaſſen mußte. Hierauf ſetzte er ſeine Rede fort. Seine Partei⸗Ge⸗ noſſen überreichten ihm Kaffee, Tee und Pilſener Urquell. * Wien, 16. Dez. Kotlarz ſpricht um 1 Uhr nachts bereits zwön lf Stkunden. Die Sitzung wurde wiederum auf fünf Minuten unterbrochen, da Kotlarz den Saal auf kurge Zeit verlaſſen mußte. Sitzung verläuft ohne Zwiſchenſall. Um Mitternacht trat der S chichtwechſel ein. Viele Abgeordnete erſchienen in Hausſchuhen und brachten Schlafpolſter mit. Die Präſidenten wechſeln einander ab. Um halb 2 Uhr kommt es zuturbulenten Lärm⸗ ſgenen. Ein Galeriebeſucher ruft in der Saal:„Das laſſen wir uns nicht gefallen, das iſt unerhört. Ich zahle jährlich 4400 Gulden Steuer und laſſe mich nicht betrügen und be⸗ ſtehlen!“ Auch eine Dame ruft von der Galerie:„Pfui, pfui!“ Im Saale entſtehtgroßer Lär m. Der Präſident wird aufgefordert, die Galerie räumen zu laſſen. Der Lärm —8 Die wird immer größer. Bei der Räumung der Galerie kommt es zu Zuſammenſtößen. Endlich legt ſich der Lärm, und Kotlarz ſpricht fort. Das Befinden König Leopolds. m. Brüſſel, 16. Dez.(Telegr.) Man iſt über den Zuſtand des Königs völlig im Ungewiſſen. Am Abend hieß es, daß eine bedeutende Verſchlimmerung eingetreten und daß das Ende ſtündlich zu erwarten ſei. Dieſe Nachricht wurde jedoch von der Umgebung des Königs und der Aerzte in Abrede geſtellt und es wurde verſichert, daß der Patient in der Nacht mehrere Stunden geſchlummert habe und daß eher eine Beſſerung eingetreten ſei. Befrem⸗ dend iſt es indeſſen, daß die Aerzte ſich trotz mehrmaliger Beratung nicht zur Veröffentlichung des Krankenberichts ent⸗ ſchließen konnten. Vorherrſchend iſt der Eindruck, daß die Entſcheidung nurmehr eine Frage der Zeit iſt. Außer ſeiner Tochter Clementine hat der König niemand empfangen. 5 J Berlin, 16. Dezbr. Das geſtern abend ausgegebene Bulletin lautet: 73 Herzſchläge, die Temperatur beträgt 37½ Grad, für die Nacht iſt keine Gefahr. Der König ruht. Es ſſt nunmehr feſtgeſtellt, daß die Darmoperation die eigentliche Ur⸗ ſache der Krankheit nicht enfernt hat. Nach dem Bauchſchnitt fanden die Aerzte, daß der König eine gründliche Operation nicht beſtehen würde und beſchränkten ſich deshalb auf halbe Arbeit. Bei den fortgeſetzten Lähmungen iſt eine zweite Operation not⸗ wendig, bei der jedoch die größte Gefahr zu beſeitigen iſt. Die Tätigkeit der Eingeweide iſt fortgeſetzt lahmgelegt. In Belgien und Brüſſel macht ſich ungeachtet der Sympa⸗ thien für den kranken Herrſcher, deſſen große Verdienſte um das Land nicht verkannt werden, eine ſtarke Mißſtimmung darüber geltend, daß die Mitglieder der Königlichen Familie von dem Krankenbette des Königs durch die Anweſenheit der Baronin Vaughan vertrieben werden. Es erſcheint nicht ausge⸗ ſdieſe Stimmubng ſich zur öffentlichen Demon⸗ ſchloſſen, daß ſtration gegen dieſe Dame verdichtet. Lenkbare Luftballous. Paris, 15. Dez. Der Kriegsminiſter keilte der Militärkommiſſion d enats mit, daß die Situation bezüg⸗ lich der Lenkballons für das Militär nicht im mindeſten be⸗ unruhigend ſei. Er, der Miniſter, habe alle zweckdienlichen Anweiſungen gegeben. Trotz der Ereigniſſe der letzten Jahre werde Frankreich in kurzer Zeit verſchiedene lenkbare Luft⸗ ſchiffe in Dienſt ſtellen können. Mehrere Lenkballons werden jetzt abgeändert und könnten ſofort felddienſtſähig ſein. Mehrere andere lenkbare Luftſchiffe befänden ſich im Bau und werden 1910 in Dienſt geſtellt und die militäriſche Luft⸗ ſchiffahrt in eine glänzende Stellung bringen. Was die Aeroplane anbelangt, beſtätigte der Miniſter bezüg⸗ lich der Apparate Bleriots, Farmans und Wrights, die bereiks abgegebenen Erklärungen und forderte die anderen Konſtruk⸗ teure der Armee auf, brauchbare Apparate zu liefern, ins⸗ beſondere ſolche, die zwei Perſonen tragen können. Die lenk⸗ baren Aeroplane werden dem Geniekorps überlaſſen, eine Anzahl derſelben wird aber auch der Artillerie überwieſen werden. * Mailand, 16. Dez. Der vom Ingenieur For⸗ lanini hergeſtellte Lenkballon„Leonardo da Vinci“, der vor einigen Wochen ſeinen erſten größeren Flug unter⸗ nahm, erſchien geſtern unerwartet oberhalb Mailand und legte eine Rundfahrt von einigen Kilometern zurück. Beriiner Drahmbericht. [Bon unſerem Berliner Burean) Die Verſöhnung mit den Welfen. Berlin, 16. Dez. Aus München wird gemeldet: Prinz⸗ regent Luitpold empfing geſtern den ſeinen Weihnachtsurlaub antretenden Prinzen Ernſt Auguſt, Herzog von Braunſchweig⸗ Lüneburg und überreichte ihm den Hubertusorden, die höchſte bayeriſche Auszeichnung. Im neuen Kurs. Berlin, 16. Dez. Dem Zentrumsführer und erſten Vizepräſidenten des Reichstages Spahn iſt das Prädikat eines Wirkl. Geh. Oberjuſtizrats verliehen worden. Die Nomreiſe des Kanzlers. Berlin, 16. Dez. Reichskanzler Dr. v. Bethmann⸗ Holfweg wird, wie der„Giornale Italia“ zu melden weiß, wahrſcheinlich erſt Oſtern Rom beſuchen. Die linksliberale Fuſion. Berlin, 16. Dez. Der Entwurf für die Verſchmelzung der drei linksliberalen Parteien iſt am Dienstag vom Vierer⸗ Ausſchuß der freiſinnigen Fraktionsgemeinſchaft abgeſchloſſen worden. Am Dienstag abend wurden die Entwürfe für das Programm und das Organiſationsſtatut der neuen Partei der Fraktionsgemeinſchaft unterbreitet. Abg. Haußmann nahm Gelegenheit, den Mitgliedern des Vierer⸗Ausſchuſſes, den Abgg. Müller⸗Meiningen, Schrader, v. Payer und Dr. Wiemer in herzlichen Worten den Dank für ihre mühevolle und anſtrengende Arbeiten auszudrücken. Zunächſt werden die drei bisherigen Parteien allein Partei⸗ tage einberufen, um auf ihnen die Zuſtimmung zu der Eini⸗ gung auf Grund der Vorſchläge des Vierer⸗Ausſchuſſes einzu⸗ holen. Alsdann wird ein Geſamtparteitag der neuen Partei die Konſtitution der„deutſchen freiſinnigen Volkspartei“ vornehmen. Vermutlich werden noch einige Monate vergehen, ehe der formale Zuſammenſchluß endgültig durchgeführt iſt. Das Ginigungsprogramm iſt ſehr um⸗ fangreich. In 9 Abſchnitten ſind die programmatiſchen Forderun⸗ gen der neuen Partei zuſammen geſtellt. Beigefügt iſt der Ent⸗ wurf des Organiſationsſtakuts und der Entwurf der Uebergangs⸗ beſtimmungen. * Verhaftung eines Hochſtaplers. Berlin, 16. Dez. In einem vornehmen Hotel wurde geſtern hier unter dem Verdacht des Betruges und der Hochſtapelei ein Belgier namens Leon de Meulemeeſter verhaftet. Meulemeeſter iſt der Sohn eines zwölffachen Millio⸗ närs in Brüſſel, der aber wegen ſeiner ſchlechten Streiche, die ihm ſchon mehrere Jahre Gefängnis eintrugen, von ſeiner Familie verſtoßen und entmündigt wurde. Er war ſchon einmal vor 4 Wochen von der Kriminalpolizei verhaftet worden, auf eine Anzeige einer deutſch⸗amerikaniſchen Witwe, der er mit einem Komplizen 28 000 M. entlockt hatte. Er wurde aber wieder frei⸗ gelaſſen, weil ihm der Betrug nicht direkt nachgewieſen werden onnte. Mannheim, 16. Dezember. Genearl⸗Auzeiger.(Mittagblatt) Nachtrag zum lokalen Feil. * Bom Schütteſchen Luftſchiff, an deſſen Weiterbau während der ganzen letzten Zeit emſig gearbeitet wurde, erfährt die „Schwetz. Ztg.“, daß die 13 Gaszellen, aus denen das Luftſchiff ſich zuſammenſetzt, vom nächſten Montag ab mit dem bereits ein⸗ getroffenen Gas gefüllt werden, damit der Oberbau ſich hebt und die notwendigen Montierungen am unteren Teile der Konſtruk⸗ tion(Anbringung der Propeller, Gondeln) etc. vorgenommen werden können. *Geſtorben iſt in Neuſtadt Kommerzienrat Karl Hoch, der Inhaber der bekannten Weinfirma. Polizeibericht vom 16. Dezember 1909. Unfall. Am diesſeitigen Rheinbrückenaufgang wurde geſtern nachmittag ein verheirateter Maurer von hier, während er mit einem Handkarren von der Rheinbrücke herunterfuhr, von einem Straßenbahnwagen von hinten angefahren und gegen einen im gleichen Augenblick entgegen kommenden Straßenbahnwagen geſchleudert. Er erlitt hierdurch Verletzungen am Kopfe, linken Arm und Rücken und mußte im Sanitätswagen dem Allg. Krankenhaus zugeführt werden. Ein 68 Jahre alter lediger Schuhmacher von hier wurde geſtern nachmittag infolge körperlichen Leidens in hilfloſem Zu⸗ ſtande von der Kaſernen⸗Wache des Grenadier⸗Regts. Nr. 110 vor der Kaiſer Wilhelm⸗Kaſerne aufgenommen und durch eine Polizei⸗ patrouille in das Allgemeine Krankenhaus berbracht. Unaufgeklärte Diebſtähle. Von noch unbekannten Tätern wurden in letzter Zeit dahier entwendet: a in der Nacht vom./. d. Mts. auf einem Acker zwiſchen Windmühl⸗ und Viehhofſtraße, Gewann Kleinfeld hier aus einer Bretterhütte 3 Stallhaſen(2 graue engliſche Widder und ein ſchwarzer Seiden⸗ haſe); d) in der Nacht vom 14./15. d. Mts. auf den Kapuziner⸗ Planken zwiſchen N und O 6 etwa 93 Chriſtbäume; c) in ver⸗ gangener Nacht in hieſiger Stadt eine goldene Uhr und Kekte und ein rechtsſeitiger Schuh. Um ſachdienliche Mitteilungen an die Schutzmannſchaft wird erſucht. Verhaftet wurden 23 Perſonen wegen barer Handlungen. verſchiedener ſtraf⸗ Vergnügungen. *Wilder Mann. Ab heute Donnerstag beginnen in dem be⸗ liebten Reſtaurant„Wilder Mann“ täglich Konzerte des Damen⸗ orcheſters Nordſtern. Vergnügungs⸗ und Vortrags⸗Kalender 1 für Dounerstag, den 16. Dezember. Doftheater: 7 uhr: Abonn. B: Hoffmanns Erzählungen. NReues Operettentheater: 8 Uhr: Premiere: Bocaccio (Alfred Sieder als Gaſt). 5 Apollotheater: 8 Uhr: Variétévorſtellung(neues Programm). — Apollvcafé(parterre) 7½ Uhr: Konzert des J. Oeſterreichiſchen Salonorcheſters„Beethoven“.— 9 bis 11 Uhr: Bierkabaret.— 11%½ bis 2 Uhr: Kabaret„Intim“, Heiterer Künſtlerabend. Teunisplatz: Bei anhaltendem Froſt: Eisbahn, Abendlaufen mit Konzert. Kaiſer⸗Panorama im Kaufhaus, Bogen 56. bis 12 Uhr und von 2 bis 4 Uhr. I. Reiſe: New⸗Nork. uniontheater: Bis 11 Uhr abends: Kinematographiſche Vor⸗ führungen. 8 8 Thaliatheater: Bis 11 Uhr abends: Kinematographiſche Vor⸗ führungen. 5 Konzert des ſchwediſchen. Börſen⸗Café: Orcheſters. Wilder Mann: Konzert des Damenorcheſters„Nordſtern“. Terminus: Konzert des 1. Internationalen Damenorcheſters „Union“. Ratskeller: Konzert der Damenkapelle(Dir. Nobitſch). Neuer Storchen, K 1, 2: Küuſtlerkonzert der Original⸗Wiener⸗ Damen⸗Kapelle(Geſchw. Kachlik). Gerichtszeitung. * Berlin, 15. Dez. In dem Prozeß Echtermeyer und Genoſſen, der ſeit zwei Wochen die ſechſte Strafkammer des Berliner Landgerichts 1 beſchäftigte, wurde heute in ſiebenter Abendſtunde das Urteil verkündet. Es lautet gegen Echker⸗ meyer wegen Betruges in drei Fällen auf fünf Jahre Ge⸗ fängnis und fünf Jahre Ehrverluſt, gegen Grunsfe ld we⸗ gen Betrugs in zwei Fällen auf zwei Jahre Gefängnis, gegen Laufer wegen Betrugs in 3 Fällen auf ein Jahr ſechs Monate Gefängnis und gegen König wegen Betrugs in einem Falle auf neun Monate Gefängnis. Die Angeklagten Weißenberg und Dietz wurden freigeſprochen. ———— Volkswirtschaft. Pfälziſche Nühmaſchinen⸗ und Fahrräder⸗Fahrik vorm. Gebr. Kayſer, Kaiſerslautern. der geſtern ſtattgefundenen Generalverſammlung der Pfälziſchen Nähmaſchinen⸗ und Fahrräder⸗Fabrik vorm. Gebr. Kayſer in Kaiſerslautern wurden die Vorſchläge des Vorſtandes und des Aufſichtsrates einſtimmig angenommen und die Verteilung einer Dibidende von 9 Prozent(wie im Vorjahr) genehmigt, welche bei der Geſellſchaftskaſſe, der Rheiniſchen Creditbank in Kaiſerslautern, der Rheiniſchen Ereditbank in Mannheim und der en ſämtlichen Filialen, ſowie bei der Deutſchen Vereinsbank in Frank⸗ furt a. M. ſofort zahlbar iſt. Die aus dem Aufſichtsrat turnus⸗ mäßig ausſcheidenden Mitglieder, die Herren Kommerzienrat Guſtav Adt in Forbach i Lothr. und Paul Ritter in Kaiſers⸗ lautem, wurden per Akklamation wiedergewählt. Maſchinenfabrik Wery.⸗G., Jweibrücken. In der geſtern ſtattgehabten Generalverſammlung der Ma⸗ ſchinenfabrik Wery,.⸗G., Zweibrücken, in der 5 Aktionäre Mk. 580 000 Kapital vertraten, fanden die Anträge der Verwaltung einſtimmige Annahme. Es gelangt demnach nach reichlichen Ab⸗ ſchreibungen und Rückſtellungen eine ſofort zahlbare Dividende von 8 Prozent zur Ausſchüttung, während M. 11 298.80 auf neue Rechnung vorgetragen werden. Ferner wurde beſchloſſen, zur Stärkung der Betriebsmittel und Neuaufnahme einiger Ar⸗ tikel das Aktienkapital auf M. 1 500 000 zu erhöhen. ö Berzeichnis der Börſen im Deutſchen Reich. Die Handels⸗ zammer zu Berlin hat ein Verzeichnis der Börſen und börſenähn⸗ lichen Einrichtungen im Deutſchen Reich herausgegeben und bei Geöffnet von 10 Von Genua nach National⸗Damen⸗ Verzeichnis kann auf dem Bureau der Handelskammer Mannheim eingeſehen werden, ſämtliche Börſenordnungen im e deutſche Eiſen Die Geſell⸗ reinnahmte im 621 431 gegen de tverkehr jeder Börſe die Gegenſtände des Börſenverkehrs angegeben. Das 112922 gegen M. 108 354. Seit Beginn des Geſchäftsjahres wurden insgeſamt M. 5 488 667 gegen M. 5 132 687 oder Mark 355 980 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorfjahres einge⸗ nommen. Die Betriebslänge der Nebenbahnen beträgt 320.99 Pn gegen 314.47 Kilometer i.., die Länge der Kleinbahnen 106.51 Kilometer gegen 104.84 Kilometer. Iſiswerke.⸗G. in Nürnberg. Die geſtrige, ſtellenweiſe etwas erregt verlaufene Generalverſammlung der Iſiswerke.⸗G. in Nürnberg genehmigte den Abſchluß per 30. Juni d. J. mit 403 gegen 16 Stimmen, wobei ein Aktionär Proteſt zu Protokoll gab, weil ihm die Einſichtnahme in die Geſchäftsbücher verweigert wurde. Der jetzige alleinige Direktor Dr. Kohl erhielt mit 231 gegen 16 Stimmen die Entlaſtung, während ſie dem verſtorbenen Vorſtands⸗ mitgliede Scherf mit 395 gegen 3 Stimmen verweigert wurde. Für die Entlaſtung der jetzigen Mitglieder des Aufſichtsrats ſtimm⸗ ten 364, dagegen 11 Aktien. Den früheren Mitgliedern des Auf⸗ ſichtsrates Konſul Birkner und Otto Lorenz wurde die Entlaſtung mit 395 gegen 3 Stimmen verweigert. Dann wurden die bis⸗ herigen Mitglieder des Aufſichtsrats wiedergewählt. Nach einer Mitteilung der Direktion ſind die Verſandziffern des laufenden Jahres höher als die des Vorjahres. ** * Telegraphiſche Handelsberichte. Forlſchreitenbe Beſſerung auf dem belgiſchen Eiſenmarkt. m. Köhn, 16. Dez. Vom belgiſchen Eiſenmarkt wird der„Kölu. Ztg.“ gemeldet: Die letzten Wochen haben unleugbar noch weitere Fortſchrilte in Beſſerung des Marktes gemacht. In der erſten Woche des Novembers nahm unter dem Schutze der beſonders feſten deutſchen Ausfuhrnotierungen, der Stetigkeit des engliſchen Fertigmaterial⸗ marktes und begünſtigt durch beſonders vorteilhafte überſeeiſche Frachtſätze, die Kauftätigkeit ſowohl zur Ausfuhr wie im Inlands⸗ geſchäft noch zu und die Folge war, daß ſich die Notierungen auf der ganzen Linie des Marktes weiter zu heben vermochte. Bei der ſehr haſtigen und umfangreichen Kauftätigkeit hielt aber bald der Ver⸗ brauch ſeine Bedürfniſſe für das 1. Vierteljahr 1910 für gedeckt, ſo⸗ daß eine gewiſſe Ruhe in der Kauflätigkeit gegen Ende des Monats eintrat. Die Stimmung der Eiſenmärkte blieb indeß ſowohl im in⸗ neren wie im überſeeiſchen Geſchäft ſehr ſeſt. Nachdem die für No⸗ vember eingetretene Ermäßigung der indiſchen Frachten von 6 sh 6 p. die Tonne mit dem 1. Dezember aufgehört hat iſt dort der Verbrauch für die nächſte Zeit gedeckt und einige Kreiſe glauben auch, daß man Schwierigkeiten haben wird, die durch den Frachtenunterſchied ſich er⸗ gebenden höheren Preiſe bei den indiſchen Verbrauchern heraus⸗ zuſchlagen. Andererſeits iſt die in letzter Zeit ſich bemerkbar machende nicht immer ganz ſo feſte Haltung der Ausfuhrpreiſe einzelner Arttkel darauf zurückzuführen, daß einige Ausſuhrfirmen einige Poſten unter den von den Märkten notierten Preiſen anboten. Aus der Schiffahrtsbrauche. m. Hamburg, 15. Dez.(Priv.⸗Telegr.) Die Reederei⸗ und Handelsgeſellſchaft m. b. H. teilt mit, daß der Antrag auf Konkurs⸗ eröffnung einſtweilen mit Genehmigung der Seekransportgeſell⸗ ſchaft als Hauptgläubigerin zurungezogen worden ſei. Es wird eine außergerichtliche Erledigung der nur unter den Geſellſchaftern vovliegenden Schwierigkeiten angeſtrebt. Nenes vom Dividendenmarkt. m. Amſterdam, 16. Dez.(Telgr.) Die Sumatra⸗Palembang⸗ Petroleum⸗Geſellſchaft kündigt eine außerordentliche Ausſchüttung von 33 fl pro Aktie an bei dem Antrag des Verkaufs der Vorzugsrechte auf die in ihrem Beſitze befindlichen Aktien der Königl. Petroleum⸗ Geſellſchaft. Amerikaniſches Ernteergebnis. w. Waſhington, 15. Dez. Das Ackerbauminiſterium gibt die Ernteerträge wie folgt an: Winterweizen 446 366 000 2 772 376 000., Hafer 1007 353 000., Roggen 32 239 000 Buſhels und Gerſte 170 284000 B. 0 Induſtrielles aus Amerika. * Newhork, 15. Dez.(Tel.) Das Fachblatt„Iron“ ſchreibt: Die Preiſe für Drahtſtifte ſteigen um 1 Doll. Man erwartet, daß die weſtlichen Elſenbahnen nach dem J. Jau. bedeu⸗ tende Wagenbeſtellungen vergeben werden. Spezifikationen in Fertigmaterial ſcheinen ziemlich umfangreich zu ſein. Die Preiſe für Roheiſen ſind faſt überall an der pazifiſchen Küſte etwas nie⸗ driger. Die Metall Trades Aſſociation entſchloß ſich, eingeführ⸗ tes Baumaterial zu verwenden, die Eiſenbahnen auf das vom Oſten verladene Material die f nicht zu⸗ — .0l Djiffe erenzialfrachtſätze den Perſonenverkehr geſtehen wollen. Es ſind bereits 20000 Tonnen im Ausland beſtellt worden. Die Amer Sheat und Tnſple⸗Company in Gary eröffnet eine neue VBelriebsanlage⸗ ** N Sss 9* 7 2 7227 Telegraphiſene Zörfenberichte. N. Effekten. Briüſſel, 15 Dez. Schluß⸗Kut Küles von 14, 5 4% Rraſilianiſch“ Anleih, 1889 66.87]—.— 4⁰⁰ Spauiſch alt ere Aneier Eti tie n3))—.—— ——9462 Türten⸗Loſe 53F3732 2.50 219 70 Ottomandank Jn 8—1—— Lürenhu ziſche Priuce enibsggsgsgsgs ¶UE! arſchau⸗Wiener 5 5 397—.— VBa lp raio 15. Dez, Woechſe! zu' Lendo 10 ½. Produgkte. Niun Rar 18. Dez Kurs vom 13.5 13 Kurs vo 14 15. Daumail afe 11000.00 Schut. Nobeu.B) 1465 1425 „ ail Galfy 32.00 11 h0% chmaz Wilton 1436 14.20 „ im unern 10.½00 11(ag brſma Ium 5 6 „ Exp. u. Gr. U,.000 10.000] Jacket Nuskov. de.67.67 „ Krb. n Kont. 0 900.000 Kaffre Riogeo. 7 lel. 8115 8 ½ Baunwolle loko 15 0 10 Dezb..50.55 do Deer. 1482.88] o. Januar.60.60 de. Jan. 1494 14.9o. Februar.35.65 do. ebr. 15.10 ail do. Mär.70.70 do. Medtz% reil.75.75 do. Apriz—— do. Mat.80.80 de. Dat 1588 15.59 do. Juni.85.85 de. Juni 155 155 o Jul 6 85.90 do. Juli 15.57 15. 5. Auguſt.84.90 do. Auguſt 15.6 15.40] do. Sept..85.90 Laimw. New⸗ do Okt..85.90 Orl loles 78— 13 ds. Novbr..85.90 do. per Jan. 15.23 15,25 Weit zed. Wintell. 12 ½ 127 de., per Nai! 15.3 15.9] do. Teibr. 122 ¼/ 122— Petrol raf Caſes 10.45 10.45] so. Mat 117 ¼¼ 117— o, ſtane woite. de. Jul 107/ 107 New Nork 805⁵.05] Mais Dezbr. Petrol.taß whtt. do. Seai 72— 738 Phtladelphia.05.05] MeheSp..eleare.30.80 Per. Ird. Bilanc.48.4[Get-eidefrachtna h9 Terven. few⸗Nork 38 ½ 58 ½ Hvervooſl 2½ 2. do. Savanab. 54%/ 53 ſ% do. London 2— 2— chl 5 110 13.90] do. Antwerv. 1% 1% Rotterdam 5— Buſhels, Frühjahrsweizen 290823 000 Buſhels, Mais etig, ſpaniſch 13..9, Glasaow 15. Auetion 8 97/, New⸗Hork, 1 Zinn Straums London, 15 Dezbr. 23..6. ſpeztal Mirken 29 12.8. rants, per Kaſſa 500/4 ver Monal 50/8. Amſteroam, 15. Dezbr. Banca⸗3 Kupfet Superioer Jugot vorrütizgz Roh⸗Etienam Nortdern Foundry ne 2b. Tonle Stahl⸗Schienen Wa gon frei öſtl. Irbr. Nachm. 5 Uhr. Dezor. Koheiſen, feſt, 5. Dezemver. —* Eiſen und Mekalle. (Schtutz.) Kupfer träge, p. Kaſſa 59.1, 8 Mon. 60..3,. Zinn ſtetig per Kaua 148..6, 3 Nou. 149.15 en zliſth 183 10., Zink ſtetig, Gewöhnl. M widd esborougb e Heule 1275 1825 32693275 1825..875 .— Chicago, 15. Dez. Kurs vom 14. 15. Kurs vom Weizen Dezbr. 113— 112 5½ Leinſaat Jult Mat 110% 110 ½ Schmalz Dez. dl 99]%. 99, 1 an. Mais Dezbr. 62%, 61 ¼„ Mai „ Mai 66 /½ 65 ½ Pork Dez. „Juli 65 85 Rogge loko 77— 77—-, Mai „Dez⸗———— Rioppen De:. 5 78— 79—„ Hafer Dez. 48% 43%„ Mai „ Mai 44% 44% Speck Leinſaal Nord⸗PWP.——. inn, Tendenz träge, okt 891 Pegelſtatione n Datum ) Oſtwind Heiter,— 4 C. .3 .89 8,72 .98 .69 0,08 vom Nhein: 11. 12. 13. 14. 15. 16. Conflauns 3,00.98 2,%/ Waldsznt.62.95.91 Hüningen?).66 1,66 1,50 1½40 1,35 Kehhlli. 22,24 2,19 2,0.95.92 Sauterburg 8 76 3,58 3,52 Magan J11,17 4,10.00 3,88 8,78 Germerszeiim 3,61.34 Maundeim[59 3,47 3,38.20 3,87 Wainngn 11,55 1,43 1,3 1,21.05 Bin gen 2,15 2,04 94 waubd. 2,73 2,60 2 45 3,30.16 bleuz 5,06 2, 6.70 NRüR— 3,97 3,38 3,12.86 Mugrort 2,92 2,66 2,38 vom Nedkar: MNaun deim.66 3,55.42 3 31 3,18 Heilbronz. 11.30.20 1,20 1,14 1,10 Tiefſte 5 Rezept für Weihnach Höchſte Temperatur den 15 Dez. + 1,6 vom 15./16. Dez.— 5,8 Geſchäftliches. tskonfekt, welches mit * Mutmaßliches Wetter am 17. und 18. Dezember tag und Samstag iſt eine Fortfetzung des trockenen u kalten Wetters in Ausſicht zu nehmen. Witterungsbesbachtung der meteorslogiſches Ststis Naunheim. 8 7 2 5— 5 8. 8 8 35 5 22˙ Datum ZSeit 3 8 52 8 3 + 52 233 3 33 E 23 38 8 8 5 5 15. Dez. Rorg. 7760,9 0,2 N3 15.„ Mittg. 2 760,01,2 N2 15, fAbds. 9,%½760,6.0 16. Dez. Rorgz. 70760,9—5,0 N2 d Billig und doch gut iſt die Grundlage der Rezepte von Backwunder. Wir verweiſen auf das im Inſeratenteil befi Backwunder her Verantwortlich: Fritz Jo Direktor: — Eruſt Müller. — — eine wirklich geſchenke. —— werden. und zwar: ſtatt. Wir machen unſere Leſer F— ein⸗ Nr. 49377J. Mannheim, —— Nerſte Badiſche, Pfälzer, Rhein⸗, Burgunder⸗ und Bordeauxweine. Zahlungsbedingungen ſind beim ſtädtiſchen Rechnung kontrollbureau im Kaufhaus, Zimmer Nr. 156, b der Roſengartenverwaltung und beim Verbrauchs⸗ ſteuerinſpektor im Rathaus zu erhalten. 225 Die Weine werden in Mengen vo Flaſchen ansgeboten. 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Ernſt unterbrach ſeine Gedanken:„Ich ſchicke herum und laſſe Deiner Mutter ſagen, wir behielten Dich hier. Unſer Dienſt⸗ mädchen kann hinzuſetzen, ich reiſte bald und wollte Dich nicht fortlaſſen.“ Dias ſtimmte nun zwar, aber unehrlich kam ſich Fritz doch vor. „Fritz, keine Schwäche! Es iſt auch Schwäche, ſich ſchuldig — Laß ſie merken, daß Du ſelber denken und empfinden ann Dieſe Worte wirkten. Fritz ſtand krotzig auf und ſagte:„Ja, bleibe. 5 Ja, chämte 10 ſchon lebk der Regungen, die inzwiſchen ch ihren Sinn gegangen waren. Sie hatte freundlich ſein ruhig mit ihm ſprechen, wenn er heimkam; aber jetzt. der Junge ſolchen ungezogenen Trotz zu zeigen imſtande „dann mußte er ihre Strenge Gewähre von jetat bis Weihnachten, auf Handschuhe: Krawatten, Hosenträger, Kragen, Manschetten u. Serviteurs, bei Bareinkäufen! Rabatt! 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Dann gab es noch einmal eine ergebnisloſe Ausſprache, in der Fritz ſehr ruhig und blaß blieb, in der die Mutter wieder alle Selbſtbeherrſuchng verlor. Seine plötzliche Entſchloſſenheit reizte ſie aufs höchſte. Er hatte ſich ſchon zum Gehen gewandt, als er noch einmal ſtehen blieb und mit halb erſtickter Stimme ſagte: „Mutter, ich ſehe, wir zwei verſtehen uns nicht. Ob das meine Schuld iſt, mag mir die Zukunft zeigen. Dann wwill ich kommen und ehrlich bereuen, aber eher nicht.“ Dann ging er und ließ die erzürnte Frau allein. Sie lauſchte, wie er in ſein Zimmer emporſtieg. Sie hörte ihn oben gehen, ruhelos, wie gepeinigt, und eine heiße Unruhe überfiel ſie nun doch. Der Schlaf mied ſie in der Nacht. Erſt gegen Morgen ſank ſie in einen feſten Schlummer, matt und todmüde an Leib und Seele. Einmal glaubte ſie die Haustür gehen zu hören; auch ſchien jemand mit einem harten Gegenande gegen das Treppengeländer zu ſtoßen, aber ſie täuſchte ſich wohl. Der Wind knarrte draußen in den alten Aeſten der Kaſtanien im Garten. Ihre eregten Ner⸗ ven ließen ſie nun ſchon ſeit Tagen allerlei aufregende Geräuſche hören. Als ob Geſpenſter kichernd durch das Haus huſchten und ſich an ihrer ſeeliſchen Zerſchlagenheit beluſtigen wollten. Und ſie war doch eine gläubige, ſtreng kirchliche Frau! Wie konnte ſie einem ſolchen Aberglauben verfallen und Unheil in den „Oken ihres alten Häuschens wittern! Nein, das Unheil und das Böſe mochten zu den guttloſen Leuten ſchleichen; in ihrem von Sünden Möglichkeit rein polierten Eigentum war— 0 Und 0 ſchlief ſie Lſcroft beber ** 1 Das Unglaubliche war geſchehen! Fritz war fort. Auch einen großen Teil ſeiner Sachen hatte er mitgenommen. Heiße Pein überflutete ſie als ſie das gewahrte. Sollte ſie fpagen, wohin er ſei? Konnte ihn jemand geſehen haben? Hatte ihm etwa das Geld zu dieſer Flucht gegeben? Sicher war es ſo. Aber gerade dann nur nichts merken laſſen! Keine Unruhe zeigen. In ein paar Tagen war er ſicher wieder da. Bis dahin mußte man dieſen verwegenen Schritt totſchweigen oder zu er⸗ klären ſuchen. Sie hätte ſich totſchämen müſſen, wenn jemand erfuhr, daß ihr Sohn infolge eines Zerwürfniſſes mit ihr das Weite geſucht habe! O dieſe Rückſichtsloſigkeit, dieſer empßrende Undank! War dieſes ſelbſtändige Fühlen in dem Jungen wirklich ſeine Natur oder nur die ſündhafte Einflüſterung durch andere? Sie redete ſich feſt ein, daß es nur ſo und nicht anders ſein könne. Aber nachgeben konnte ſie nun nicht mehr— jetzt nun ſchon gewiß nicht. Am Nachmittag bam Frau Wallner mit neugierigen Aeuglein herüber. Der Kummer der alten Dörthe, die ſich drüben über das Verſchwinden ihres Lieblings in der Küche des Nachbarhauſes ausgeweint hatte, hatte dieſes aufregende Geheimnis längſt ver⸗ raten. Dörthe ahnte nicht, welchen Schlag ſie ihrer Herrin damit verſetzen mußte. Aber Frau Wallner kam ſchön an. Auf ihre teilnehmenden Worte fund ſie nur kalte Ablehnung. Fritz ſei verreiſt, hieß es, er käme in einigen Dagen zurück. Gekränkt zog die alte Dame wieder ab. Sie hatte mehr Ver⸗ trauen erwartet, vor allem ein Mutterherz, das ſich tröſten ließ. Nichts macht bekanntlich bitterere Reſte als neugierige Teil⸗ nahme, die ihre Rechnung nicht findet. Frau Wallner hielt Trudchen zum Troſt einen Vortrag, wie gut ſie es habe, nur eine Tochter zu beſitzen. Man ſei ja bei einem Sohne von ungeheueren Gefahren umlauert, wie man nun bei Fritz ſehe. Trudchen wurde blaß und ſchußeg. Sie hörte wohl zu, aber ihre Gedanken folgben dem alten Spielkameraden. Sie betete am Abend heiß und tief, er möge wiederkommen und feiner Mut⸗ ter dieſen grenzenloſen Kummer erſparen. Aber er kam nicht. Gernketans llt“ Mannheim, den 15 Dezember. General⸗ nzeiger. (Mittagßlatt.) 7. Seite Wilhelm Bergdollt vormals M. Trautmann. HI, 5 Breitestrasse NA, 5 85 Aeltest renommiertes Spezialgeschäft für 5 Herren- u. Knabenbekleidung 2744 Er. Hof-l. 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Hochbauamt bürfte es zur Genüge bekannt ſein, daß die alte Neckarbrücke morgens gegen 8 Uhr, ſowie nachmittags vor 2 Uhr am meiſten begangen wird. Wie nun gerade um dieſe Zeit die Gehwege auf der Brücke gekehrt und gereinigt werden dürfen, iſt einfach un⸗ begreiflich. Ob der Straßenſtaub in der Luft herumfliegt, oder ob ſich der Schmutz auf die Kleider und Schuhe der Paſſanten ſetzt, iſt dem Straßenkahrer gleichgültig. Warum aber fängt man mit dieſer Arbeit nicht nach 8 Uhr bezw. nach 2 Uhr an, nachdem ſich der Menſchenſtrom verlaufen hat? Bis zu dieſer Zeit könnten doch die mit dem Kehren beſchäftigten Arbeiter wo anders tätig ſein. Sppiel kann und darf das Publikum verlangen, daß einigermaßen Rückſicht genommen wird. Einſender dieſes nimmt an, daß bei einigem guten Willen an zuſtändiger Stelle Abhilfe geſchaffen werden könnte. Im Sinne Vieler. **** Straßenbahnſchmerzen. Da ich in Käferthal wohne und meine Frau gezwungen iſt, öfters mit der elektriſchen Straßenbahn nach Mannheim zu fahren, um Einkäufe zu machen und zudem noch ein drei Johre altes Kind mitnehmen muß, iſt es erklärlich, daß man mit den eingekauften Waren nicht auch noch das Kind auf den Schoß nehmen kann. Da meine Frau nun für das Kind ein Kinder! llett löſen wollte, antwortete der Schaffner: daß dann das Kind doch aufſtehen müßte, worauf meine Frau einen Fahr⸗ ſcheim für Erwachſene löſen wollte, worauf der Schaffner abermals ſagte, dann müſſe das Kind den Platz trotzdem frei machen und wenn ein Erwachſener käme und den Platz bean⸗ ſpruche, könnte es noch der Fall ſein, daß ſich das Kind ſogar vorne auf den Wagen ſtellen müſſe. Nun möchte ich doch wiſſen, ob der Schaffner nach ſeiner Inſtruktion ge⸗ handelt hat. E. H. *** Seit ca. 6 Wochen wird an der Ausführung der elektri⸗ ſchen Sktraßenbeleuchtung der Mittelſtraße, welche ſchon un Sommer d. J. vom Bürgerausſchuß genehmigt wurde, ge⸗ Arbeitst. Die betveffenden Hauseigentümer, welche zur Anbringung der Einrichtung einverſtanden waren, haben Undank geerntet, indem die ausführende Firma ſehr rückſichtsſos vorgeht. Das Hauen bon Söchern hat einen koboſſalen Schmutz und Staub werurſacht, welchen zut entfernen man vergeſſen hat. Mam hätte übrigens beſſer daran getan, einen Steinhauer mit dem Löcherhauen, Durchbohren von Stackgurben und Eir ſaſſen der Rohrleitungen zu beauftragen, wor et manches Zerſplittern von Steinen und ſomit ein unſchones Aus⸗ ſchen der Häuſer unterbliezen wäre. Beim Aufgraben für die Zu⸗ ſeitung bat man es nicht der Mihe wert gefunden, den übrigen Grund abzufahven und ſo blieb ſolcher über Sonmtach bei dem jetzigen ſtarken Verkehr liegen. Die Kinder ſorgen ja eigentlich für ee. kann niemals dort bestehen, wo sich die Betriebsleitung mit unzuverlässigen Kraftmaschinen abmüht Angebote, sachverständige Beratungen kostenlos durch DLF 9 ſie ſolchen in die Hausflure und auf die Trot ſchleppen, natürlich zum größten Aerger der Hauseigentüner. Es wäre überhaupt ſehr wünſchenswert, wenn die Ausführung etwas beſchleunigt würde. Auch was die Straße anbetrifft, wäre manches zu ändern. So werden z. B. im oberen Teile der Mittelſtraße, ſobald Regenwetter eintritt, Schotter ein⸗ gelegt und das„Einwalzen“ bleibt den Fußgängern und Fuhr⸗ werken überlaſſen. Das Schlimmſte davon aber iſt, daß Schotter durch den Straßenverkehr und durch Kinder auf und in die Geleiſe der Straßenbahn gelangen, wobei doch zweifellos die Schienen und Wagen notleiden. Es wäre deshalb ſehr wünſchenswert, daß der Schotter eingewalzt würde, oder noch beſſer wäre es, der Streifen awiſchen den beiden Geleiſen würde gepflaſtept. Hoffentlich ge⸗ nügen dieſe Zeilen, daß man au zuſtändiger Stelle für Abhilfe Sorge trägt. Ein Hauseigentümer im Namen vieler. **** „Dürfte man an die Intendanz des Hoftheaters die Bitte vichten, Humperdincks„Hänſel und Gretel“ wieder einmal auf dem Spielplan erſcheinen zu laſſen! Dieſes poeſievolle Mär⸗ chenſpiel würde ſicher gerade zur jetzigen Zeit freudige Aufnahme bei Groß und Klein finden.“ H. E. *** Aus Neckarhauſen wird uns geſchrieben: Es wird z. Zb., wie alljährlich, bitter geklagt über die ſchlechten Gehwegsverhältniſſe klängs der Main⸗Neckarbahn und zwar Strecke„Viadukt-Neckar⸗ hauſen bis Eiſenbahnbrücke“ Man iſt ja ſchon ſeit Jahren her die ſchlechte Unterhaltung des Gehweges von ſeiten der Eiſenbahnverwaltung gewöhnt, aber gerade in dieſem Winter iſt der Zuſtand des Gehweges grauenhaft. Dies kam vielfach daher, daß in dieſem Spätjahr die Eiſenbahnbrücke repariert und bei dieſen Arbeiten der Gehweg von Fuhrwerken total verfahren wurde. Man ſollte doch glauben, daß, wenn die Reparaturkoſten der Brücke(obwohl ein Bedürfnis) viele Tauſende verſchlungen haben, auch noch 100—200 Mark für Inſtandſetzung des Gehweges aufzubringen wären; zumal 3. Zt. mindeſtens 150 Perſonen täglich die Bahn benützen, und alle dieſe gezwungen ſind, den Schlammwog 2 bis Amal täglich zu durchqueren. Es iſt dies aber nicht genug. Die Beleuchtung an dieſer Stelle bezw. Gehweg fehlt vollſtändig, obwohl die elek⸗ triſchen Drähte oben vorbeiziehen und daher bei einem kleinen bißchen guten Willen Abhilfe geſchaffen werden könnte. So⸗ dann kommen wir zum Pahnhof Ladenburg. Es iſt der Eifenbahnverwaltung gut bekaunt, daß nur ein Flügel der Tütre des Warteſaales 3. Klaſſe geöffnet iſt. Da ſollte man aber doch in den Wintermonaten wenigſtens mehr Rück⸗ KAusserordentliche Vorteile, infolge ihrer Wirtschaft- lichkeit, Dauerhaftigkeit und Zuverlässigkeit bieten für jeden Betrieb WOL-'sche Patent-Heissdampf.Lokomobilen mit Leistungen von 10—800 PS. Frar Kfurt E i. besellsshaftsf isferen au billigsten Preisen. Anfertigung v. säntl. Haararbeiten empfiehlt Frau ſeyer.48 veralteten, kohlenfressenden oder 60²⁰ Magdeburg-Buckau Filiale: 11065⁵ Verlangen Sie ausdrücklich Reismehlseife? nur mit dem Namen 15 OUO HKess. Brr—BrBB—————rr—;;ttt..———— iſt, daß es nur als ein Wunder betrachtet werden kann, daß Kaiserstr. 75. bis heute noch kein Unfall vorgekommen iſt. Es ſtehen doch jeden Abend bei den Zügen Nr. 267, 269 und 271 ca 200 bis 300 Perſonen auf dem Perron eng beiſammen und alle dieſe harren auf den Ausgang ins Freie, wo jedoch nur einer nach dem andern herauskann. Da kommt es vor, daß bei Schnee⸗ und Regenſchauer die Letzten, bis ſie in den Warte⸗ ſaal gelangen können, vollſtändig durchnäßt ſind. Könnbe da bei ſchlechtem Wetter durch öffnen der ganzen Türe nichb leicht Abhilfe geſchaffen werden? Dann weiter: Kaum hat man den Fuß von dem Bahnhofsgebäude ins Freie geſetzt, da gehen auch ſchon die elektriſchen Bogenlampen aus und es wird ſtockfinſter umher. So kommt es vor, daß ſich die Leute durch die Verblendung gegenſeitig anrempeln und iſt es oft ſchon zu Unannehmlichkeiten gekommen. Würden die elektriſchen Bogenlampen nach Abgang des betr. Zuges nur noch—10 Minuten lang brennen, ſo würde damit jedem gedientb ſein. ſicht nehmen, zumal der Andrang zu den Abendzügen ſo ſtark — trteiner für Vviele Rinderkochherde Fuif Pupgenhichen. Heende dedbelt Ht Haihnachten! Sehſfessrſede Befshr fif des ieſende Nind aus. Hruspeſto lostenios Abelglsclieæ EleHNEEesellschaft ι esbaden. 15. 12 Kohlen Koks „ 763 und Holz Franz Kühner& 00. Unh. O. Frickinger& Franz Kühner) Sureau: 8 Telephon: 0 4, ga. Mo. 408. perf. Plakatmaler, empfiehlt Junge ſtrebſame Eheleute F Deutſcher Reichstag. 12. Sitzun g, Mittwoch, den 15. Dezember 1909. Am Tiſche des Bundesrats: Dr. Delbrück, Wermuth, Kühn. 5 Präſident Graf Stolberg eröffnet die Sitzung um 11 Uhr 15 Min. Der Nachtragsetat wird in dritter kurzer Ausſprache verabſchiedet. Die Arbeitsnachweis⸗Interpellationen. Die Beſprechung wird fortgeſetzt. 55 Abg. Fuhrmann(Natl.): Wenn man den Arbeitsnachweis ruhig und objektib prüft und ſich des erregten Tones enthält, mit dem die beiden Inter⸗ pellanten geſprochen haben, ſo kann man nicht zu dem Urteile der Juterpellanten kommen. Bei der Beurteilung muß man ſich ſragen, ob durch den Arbeitsnachweis eine Beſſerung des bisherigen Zuſtandes herbeigeführt wird. Die Ver⸗ Zältniſſe im Ruhrrebier waren bisher ſo, daß ſie dringend einer Veſſerung bedürfen.(Sehr richtigf) Der Wechſel der Arbeite r auf den Belegſchaften iſt außerordentlich groß: er beträgt 63 bis 98 Prozent. Die Folgen dieſes unregelmäßigen Leſung nach Arbeitens ſiet man dann auch in den außerordentlich häufigen Pfändungen der Arbeiter. Bei einer Zeche von 24000 Mann kamen über 19 000 Pfändungen vor.(Hört! Hört!) Ungünſtige Lohnverhältniſſe oder dergleichen ſind aber nicht daran ſchuld, denn der Durchſchnittslohn der geſamten Belegſchaften betrug im Jahre 1902, gelernte und ungelernte Arbeiter zuſammengenommen, 3,82 Mk. im folgenden Jahre 3,88 Mk., und es geht weiter in den nächſten Jahren: 3,98 Mk., 4,03 Mk., 4,37 Mk., 4,87 Mk., und lebt im letzten Jahre bei der zurückgehenden Konjunktur iſt der Jurchſchnittslohn gefallen um 5 Pfg. auf 4,82 Mk.(Hört! Hört!l) Bei einer Berechnung für die gelernten Arbeiter allein käme man nmoch auf einen höherxen Lohnſatz. Jedenfalls ſind die Arbeits⸗ verhältniſſe unhaltbar geworden. Vielfach ver⸗ dingen ſich die Arbeiter nicht nur bei einer Zeche, ſondern bei mehreren, ſo daß die Unternehmer dann in ernſtliche Verlegenheit geſetzt werden und die Sicherheit des Betriebes bedroht wird. Bei der Betrachtung der ganzen Frage müſſen wir berückſichtigen, daß unſere ganze wirtſchaftliche Struktur ſich geändert hat, daß wir aus einem Agrarſtaat ein Induſtrieſtaat geworden ſind. Im Jahre 1850 betrug die Kohlenförderung des Ruhrreviers noch 1,7 Millionen Tonnen, heute 82,7 Millionen Tonnen. Da⸗ mals wurden 18 000 Bergarbeiter beſchäftigt, heute ſind es 335 000. Den ländlichen Bezirken ſind mehr als eine Million Menſchen entzogen worden. Wir ſind ſtets dafür eingetreten daß der Entwicklungsprozeß zum Induſtrieſtaat nicht überſtürzt wird. Wir ſehen in der Landwirtſchaft einen Jungbrunnen, den wir uns nicht berſchließen laſſen wollen.(Sehr gut! rechts.) In den 70er und sder Jahren gaben wir 200⸗ bis 300 000 Menſchen an das Ausland ab, jetzt ſind es jährlich nur noch 20—30 000. Dem ſteht die wachſende Zahl der Einwanderer in Deutſchland gegenüber, die den Beweis liefert, daß das heimiſche Land nicht imſtande iſt, den ganzen Bedarf an Arbeitskräften zu liefern. In Preußen waren im Jahre 1905 etwa 454 000 anſäſſige Aus⸗ länder, 1908 waren es 780 000. Die Induſtrie zieht mehr fremde Arbeiter heran als die Landwirtſchaft.(Hört! Hört! rechts.) Dieſe Verhältniſſe des Arbeitsmarkts und die wechſelnde Kon⸗ junktur haben ſchon ſeit lange zu Erwägungen über einen geord⸗ neten Arbeitsnachweis geführt. Auch wir ſtreben nach dem paritätiſchen Arbeitsnachweiſe, aber ich weiſe darauf hin, daß die Arbeitnehmer ſelbſt davon wenig halten, daß ſie vielmehr ver⸗ ſuchen, auch die Arbeitsnachweiſe als politiſches Kampfmittel aus⸗ zugeſtalten. Der Redner führt zum Beweiſe Reſolutionen ver⸗ ſchiedener Gewerkſchaftskongreſſe an. Druckerzeugt Gegen⸗ Ddruck. Auf die Arbeiterorganiſationen folgte die Arbeitgeberorga⸗ niſation, auf den Arbeitsnachweis der Arbeiter der der Unter⸗ nehmer. Der Redner führt Beiſpiele aus der gewerkſchaftlichen Preſſe an, worin dieſe direkt auffordert, auch die paritätiſchen Ar⸗ beitsnachweiſe möglichſt zum politiſchen Kampfmittel auszunutzen. Baſſermann hat ſich ſchon im Jahre 1901 für den paritä⸗ tiſchen Arbeitsnachweis erklärt. Aber bei aller Aner⸗ kennung des erſtrebten Zieles, das auch nach Anſicht meiner Freunde in abſehbarer Zeit zu erreichen ſein wird, müſſen wir doch ſagen, daß die bisherigen Erfolge des paritätiſchen Arbeitsnach⸗ weiſes nicht gerade glänzend geweſen ſind. Als Nachteil der heute beſtehenden paritätiſchen Arbeitsnachweiſe hebe ich hervor die Tat⸗ ſache, daß die Arbeitnehmer auf die Stellen, die eben frei ſind, verteilt werden und oft nicht der rechte Mann an die rechte Stelle kommt. Eine weitere Schwierigkeit liegt in ihrer Stellung⸗ nahme zu Streiks und Ausſperrungen. Der Nach⸗ weis ſollte neutral ſein, aber die Praxis hat gelehrt, daß er es nicht iſt. Der Arbeitgeber muß den rechten Mann an die rechte Stelle ſetzen können, und er muß ſelbſt der rechte Mann an der rechten Stelle ſein. Nachder Anſicht meiner politiſchen Freunde werden die jetzigen trau⸗ rigen Zuſtände im Ruhrredier durch den Ar⸗ beitsnachweis des Zechenverbandes ganz ge⸗ wiß eine Verbeſſerung erfahre n. Es ſind geſtern gegen das Hamburger Syſtem Vorwürfe erhoben worden auf Grund der bekannten Broſchüre über den 2 weis in Mannheim. Es iſt mir heute! daß manches von dieſen Vorwürfen nicht zutrifft. Mißſtände beſtanden im Oktober vorigen Jahre A den Jahre konnte kein einziger Fall herangezogen werden. Der Staatsſekretär hat ſchon geſagt, d der neue Arbeitsnach⸗ weis im Ruhrrevier manche Mängel des Hamburger Syſtems nicht aufweiſe. Wir hoffen ſehr, daß der Zec erband dieſes Inſtru⸗ ment in lohaler und friedfertiger Weiſe handhaben wird Die vom Zechenverband mögen 1 de Herren ulwortung bewußt ſein, die ſie mit 3 Arbeitsnachweiſes auf ſich genommen haben. Aber ich möchte auch eine Mahnung an die Anbeiter undihre Organiſationen richten. Wenn wir heute dieſe Frage hier beſprechen, dann wollen wir etwa 5 zu dem Zwecke tun, Oel ins Feuer zu gieße ſondern um den Frieden, der heute dort iſt, aufre 1 erh 0 Ut 8 n. Ich glaube, aus der Stimmung dieſes Hauſes heraus werden auch die Mitglieder, die ſich als Arbeiterber ter bezeichnen, die Gewißheit entnehmen, daß, wenn der Zech iberband ernſte Mißſtände durch den Arbeitsnachweis einführen Jolte, in dieſem Hauſe immer oine Majovrität auch der Re⸗ gierung— zu haben ſein würde, die dann geſetz.e b eriſch eingugreifen in der Lage wär 95 Noch ein allgemeines Wort ewiſſe Mißſtimmung gegen paritätiſche Arbeitsnach weiſe rührt zi 15 Teil von Aeußerungen ihrer Freunde her, die doch das Bedenkli ch e 1 ankündigen. Danach ſoll ſich der diseſer Entwick 1 9 h d. Arbeitsnachweis ſchließlich zu einem Arbeitsgamt entwickeln. Dieſen Weg können meine bolitiſchen Freunde nicht mit⸗ gehen. Der Arbeitsnachweis ſoll kein Kampfobjekt ſein, ſondern eine neutrale Stelle, und wir können ihm nicht die Möglichkeit und Berechtigung geben, Mindeſtlöhne, Arbeitszeiten feſtzuſetzen. Wenn jemand dieſe Aufgaben überhaupt hat, dann ſind wir es hier in dieſem Hauſe mit der Regierung zuſammen. (Sehr richtigl) Meine politiſchen Freunde ſind ſtets warm für den ſozialpolitiſchen Fortſchritt eingetreten. Wir haben in einer Interpellation kundgegeben, daß wir die Pen⸗ ſionsverſicherung der Privatbeamten für ein notwendiges Werk halten; wir werden nicht ruhen und nicht raſten, bis auch dieſer ſozialpolitiſche Wunſch der Privatbeamten in Erfüllung gegangen iſt. Aber eins wollen wir bei allen dieſen Dingen nicht vergeſſen. Wir ſehen ſie zu leicht und zu oft nur mit einem Auge an, nicht mit dem anderen Auge des Arbeitgebers. Wenn unſere Arbeitgeber über unſere Sozialpolitik manchmal klagen, dann klagen ſie bloß darüber, daß unſere Sozialpolitik heute unter einen Schematismus und Formalismus gekommen iſt, der ſich mit dem Weſen der Sozialpolitik nicht verträgt. Wir ſind einig darüber, daß die Tüchtigkeit der Arbeiter und die Intelligenzz der Privatbeamten die Stellen auf dem Weltmarkte uns errungen haben, die wir heute beſitzen. Aber dabei dürfen wir nicht vergeſſen, was wir der Initiative und der Arbeitsfreudigkeit der Unternehmer ſelbſt danken. Wollen wir alſo bei unſeren künftigen ſozialpolitiſchen und wirt⸗ ſchaftlichen Aufgaben das eine im Auge behalten, daß dieſe Initiative, dieſe Arbeitsfreudigkeit und Unternehmungsluſt der Arbeitgeber nicht geraubt werden darf, da unſere wirt⸗ ſchaftliche wie auch unſere politiſche Zukunft noch zu einem guten Teil auf den Arbeitgebern beruht. (Lebhafter Beifall.) Abg. Manz(Fr. Vp.): Der Zwangsarbeitsnachweis iſt ein gefährliches Ey⸗ bperiment in der jetzigen ſchwülen Temperatur. Arbeitgeber und Arbeiter ſollten ſich doch über neue Maßnahmen vorher ver⸗ ſtändigen, damit die ſoziale Kluft nicht noch erweitert wird. Sie haben vor der Einführung des Zwangsnachweiſes keinerlei Fühlung mit den Arbeitern genommen. Das iſt ein unmoderner Standpunkt, der die Arbeiter leicht auf den Gedanken bringen kann, daß man ſie knechten will. In Hamburg und Mannheim ſcheint man nicht mit anſtändigen Waffen zu kämpfen. Darunter leidet die Freizügigkeit und das Recht der politiſchen Betätigung. Hoffentlich tritt der Staats⸗ ſekretär gegen ſolche Mißſtände energiſch auf. Gventuell muß die Klinke der Geſetzgebung ergriffen werden, wenn eine Störung der geſetzlich garantierten Koali⸗ tionsfreiheit vorliegt. Wir vertreten unbedingt das Prinzip des paritätiſchen Arbeitsnachweiſes. Ein kräftiges Mittel zur Klärung der ganzen Frage wäre eine Rebviſion der§S§ 152 und 153 der Gewerbeordnung, natürlich derart, daß für Arbeiter und Arbeitgeber gleiches Recht vorhanden iſt. Dieſer Arbeitsnachweis muß natürlich eine neu⸗ trale Stelle ſein, denn einſeitige Maßregeln ſchaffen nur böſes Blut.(Beifall.) Abg. von Dirkſen(Rp.): Der Vorredner hat von der ſchwülen Luft im Ruhrgebiet ge⸗ ſprochen. Die Schuldfrage hat er aber nicht erörtert. Jedenfalls ſind die Zechenverwaltungen nicht ſchuld daran. Vor zwei Jahren hatten wir die Radbod⸗Affäre, voriges Jahr die ſchwar⸗ gen Liſten, und jetzt kommen wieder dieſe Interpella⸗ tionen. Gibtes denn niemals Ruhe für das un⸗ glückliche Ruhrrevier? Waren denn die Interpellatio⸗ nen nach der Antwort des preußiſchen Handelsminiſters überhaupt noch notwendig? An ſich gehört die Sache gar nicht zur Kompetenz des Reichstags. Wer das Schreiben des Miniſters geleſen und die Antwort des Staatsſekretärs gehört hat, kann ſich der Erkennt⸗ nis nicht verſchließen, daß der Zechenverband berechtigt war, den Zwangsnachweis einzuführen, daß die Regierung keinen Anlaß zum Einſchreiten hat, daß die den Unternehmern untergeſchobenen Mo⸗ tive nicht beſtanden haben, und daß Mißſtände nicht zuer⸗ wähnen ſind. Woher kam nun die moraliſche Entrüſtung? Das liegt daran, daß ein Teil der Preſſe und ſelbſt Leuchten des Kathe⸗ ders zunächſt immer nur an die großen Maſſen den⸗ ken. Der Arbeitgeber verlangt aber das gleiche Recht wie der Arbeiter. Der Käufer der Arbeitskraft will an Rechten hinter dem Verkäufer nicht zurückſtehen. Die Arbeitgebernachweiſe funktionie⸗ ren ſehr gut. Ihre Exiſtenzberechtigung muß alſo zugeſtanden werden. Die Regierung hat gar keine Urſache einzu⸗ greifen. 1 chenverband denkt nicht daran, die Koalitions⸗ freiheit einzuſchränken. Der Redner verlieſt zum Beweiſe die ein⸗ zelnen Beſtimmungen des Zwangsnachweiſes. Die Angriffe gegen zie Zechen ſind höchſt einſeitig. Wie kann man gegen ſie Dinge ins Feld führen, die in Hamburg und Mannheim paſſiert ſind? Der neue Nachweis iſt erſt im Entſtehen begriffen. Warten Sie ſeine Tätigkeit dochab! Es liegt auch durchaus im Intereſſe des Mittelſtandes wenn die Arbeiterſchaft ſeßhafter wird. Selbſt ein Mann, wie Profeſſor Franke, ſteht in der„Soz. Praxis“ dem Zwangsnachweis ſympathiſch gegenüber. Die ganze Sache iſt von der Sozialdemokratie aufgebauſcht worden, die in einer allgemeinen Verhetzung ihr Heil ſieht. Der wahre Grund iſt der Wunſch nach einer Zentraliſie⸗ g der von den Gewerkſchaften beherrſchten paritätiſchen Nach⸗ e durch das Reich, wodurch eine Erhöhung der Arbeiterrechte geführt würde. Die Lobeserhebungen über die paritätiſchen N e ſind unberechtigt. Hunderte ſolcher kommunaler Nach⸗ weiſe haben gar keine Bedeutung. Der Hamburger Arbeitgeber⸗ nachweis hat dreimal ſoviel geleiſtet, wie alle paritätiſchen zu⸗ ſammen. Bei Ausſtänden nehmen die paritätiſchen Nachweiſe faſt ſtets gegen die Arbeitgeber Partei. Sie ſind eben nicht paritätiſch. her kann man es den Arbeitgebern nicht verübeln, wenn ſie da⸗ gegen Front machen. Wir müſſen uns in acht nehmen, daß die bürgerlichen Paritätsfreunde nicht zu weit gehen, daß ſie ihre Theorien nicht in die Praxis übertragen auf Koſten der Unternehmer, die man nicht ewig als quantite négligeable behandeln darf. Wir danken dem Staatsſekretär für ſeine Stel⸗ Wir haben mit einem großen Teil der Bevölkerung daß auf ſozialpolitiſchem Gebiete daß die Finanzkraft der Arbeitgeber endlich einmal daß man ſich vor gewagten Experimenten wir ein Jahr lang mal den neuen Nachweis Abg. Kuleski(Pole): Wenn man dem Vorredner glauben könnte, ſo wäre kein Engel ſo unſchuldig wie die Unternehmer. Die Herren ſtreben aber nur danach, die Arbeiter in ein Abhängigkeitsverhältnis zu bringen. ſgeſündigt wird. Abg. Behrens(Wirtſch. Vg.): Auf ſozialpolitiſchem Gebiete können wir noch lange nicht zur Ruhe kommen. Das beweiſen die 118 Initiativanträge, die dem Reichstag vorliegen. Die Erregung im Ruhrrebier iſt⸗ ſehrgroß. Die Mißſtimmung tritt gerade bei den einheimiſchen Bergleuten ſcharf hervor. Die Großinduſtrie hat berefts die Produktion in der Hand, jetzt will ſie auch die Arbeiter in die Hand bekommen. Auch die Grubenbeamtenſchaft leidet unter dieſen Verhältniſſen. Sogar Miniſter Sydow hatte anfäng⸗ lich Bedenken, die er allerdings nur in ſehr zarter Form deir Unternehmern gegenüber äußerte. Nun wendet man ein, daß die Beſtimmungen ſehr harmlos ſeien. Auch in den Satzungen der freien Gewerkſchaften ſteht nichts davon, daß ſie ſozialiſtiſch ſind, und doch wird das niemand ableugnen. Nicht auf den Buchſtaben der Beſtimmungen kommt es an ſondern auf den Geiſt, in dem ſie ausgeführt werden, und in dieſer Hinſicht haben wir ernſte Be⸗ ſorgniſſe. Der Redner wirft die Frage auf, ob die Arbeiter denn berechtigt ſeien, den Unternehmern zu mißtrauen. Er bejaht ſie und weiſt darauf hin, daß die führenden Männer im Bergweſen ſich von jeher geweigert hätten, die Arbeiterorganiſationen als ver⸗ handlungsfähig anguerkennen. Ueber kurg oder lang wird der DeL Arbeitsnachweis reichsgeſetzlich geregelt werden müſſen; dann wird der Arbeitsnachweis wirklich neutral ſein, * wenn er aus dem Kampfe der Parteien herausgenommen wird. Auch heute noch iſt dem Arbeitgeber vieles erlaubt, das den Arbeiter— würde er ebenſo handeln— ins Gefängnis bringen würde. Die nattonale Arbeiterſchaft will keine einſeitige Begünſtigung, ſie will Gleich⸗ berechtigung. Hätten Arbeitskammern ſchon beſtanden, ſo hätten die im Ruhrrevier jetzt die Dinge regeln können. Freilich der Arbeiterſekretärparagraph iſt von äußerſter Wichtigkeit dabei. Mehr Dampf, Herr Staatsſekretär! Abg. D. Naumann(Fr. Vg.): Der Staatsſekretär ſtellte ſich geſtern ganz korrekt auf den Standpunkt der Gewer beordnung von 1869, und mit dieſen Begriffen des Jahres 1869 beleuchtete ex eine Situation, die inzwiſchen vollſtändig anders geworden iſt. Die Gewerbeordnung von 1869 beruht auf dem Gedankengang des Vertrags, den der einzelne mit dem einzelnen ſchließt. Heute gibt es dieſen Vertrag des einzelnen mit dem einzelnen nur noch in den allerunterſten Schichten des gewerblichen Daſeins, In der Kohleninduſtrie gibt es dieſen Einzelvertrag nicht. Das Kohlenkontor macht die äußere Politik, und im Grunde ſind es dieſelben vierzehn Größen, die im Kohlenſyndikat allein die Kontingentierung in der Hand haben, die auch im Zechenverhand die ausſchlaggebende Macht ausüben— die ari ſtokrati ſche Republik des Mittelalters! Und dieſer Apparat wächſt ſich heute aus zu einer Ark territorialer Herrſchaft, wie ſie im Mittel⸗ alter unter dem Schutz des Kaiſertums heranwuchs und ſchlietzlich das alte Kaiſertum geſprengt hat. Den Arbeitern gegenüher etabliert ſich die Obrigkeit, eine Obrigkeit unter dem Schutz des 162.000 Arbeiter werden aus dem mit etwas gemiſchten Gefühlen an. Sie laſſen die Zechenbertreter hierin bertreten und verteidigen, das gehört zur Gew älterer Zollunterſtützung.(Heiterkeit.) Aber wer die R. des Grafen Kanitz gehört hat, weiß, daß es auch eine zweite faſſungsweiſe auf Ihrer Seite gibt. Die vielen hunderttauſend Menſchen, die immer neu in das Ruhrgebiet hinzugebracht werden, ſind Rohmaterial, vielfach noch ſehr rohes Material, und vieles von dem, worüber Sie ſich hier holen, Kontraktbruch uſw. das Statut ſei harmlos. Statute find meiſt har (Sehr richtigl links.) Das liegt im Weſen habe übrigens nie gefunden, daß die Staatsregierung frü ſie Vereine auflöſen wollte, ſich auch nur an den der Statuten gehalten hätte.(Sehr gut! lit immer gefragt, was denn durch ein ſolches Statut zweckt würde. Was hilft es, wenn der Staatsſekretär in der Führung dieſes Kohlenregimes drin ſitzt! 0 es vielleicht ſo, wie es Königen ſo oft geht, daß ſie kei 9 haben von dem, was da unten im Namen des Königs im einzelnen Der Kohlenkönig hat Größeres zu tun. Im übrigen liegt es im Syſtem. Sortierungsapparat aufgeſtellt hat, dann tut er auch ſeinen politiſchen Dienſt gegen die gewerkſchaftliche und politiſche Be⸗ tätigung der Arbeiler.(Sehr richtig! links.) Hier muß der Stagt als Dritter eingreifen, und das iſt die Stelle wo der Staats⸗ ſekretär zu ſprechen hätte, nicht juriſtiſch, und eine Komz f ſondern politiſch.(2 ſtimmung links. Abg. Kreth ruft: Aus bei den Sog.: Maſchinengewehre!) Herr auch alle Menſchen nach ſich ſelbſt(Lebhafter; Staatsſekretär verwies die preußiſchen Landtag berwieſen wird, dann wird ſie an ein ganz merkwü berwieſen.(Stürmiſche Heiterkeit links, Unruße re bor herrſcht das iklaſſenwahlrecht, und ganz offenbar können in einem Lande mit einemunanſtändigen Wahlreacht keine anſtändigen Dinge gemacht werden.(Große, anbaltende Unruhe rechts.) nicht über de n 7 Frage N Wenn dieſe Sache nach Preußer 05 81898 La Präſident Graf Stolberg: deutſchen Einzelſtaates ſprechen.(Beifall rechts; Abg. D. Naumann(fortfa ieſelben Worte gebra aucht hat. Ich ſage aber n der auf einem Klaſſenwahlrecht politik getrieben wer den muf en Staate is FNento Fck N „daß in einen gebaut iſt, die St ſolche Firmen 9 nachweiſen arbeiten. s uum cuiquc auf wirklich den Char winder t paritäti Preußen tun, wenn es hätte, n ſeinem Ein preuß ſonf lauter Furcht Mae die er an der werdet!(Sehr gut! links.) In Preußen das Dreiklaſſenwahlrecht gedeckt, und im R ren zu re ann, der doch greift der 10 Seite General⸗Anzeiger.(Mittaablatt.) Mannheim, den 16. Dezember. ſekretär nicht ein, weil die Sache hinüber gehört in die Dunkel⸗ kammer Preußens.(Lachen rechts.) So ſtehen wir wieder einmal auch in dieſer Frage vor der Hauptfrage der gegenwärtigen deutſchen Politik, ſtehen wir vor der Tatſache, daß wir die Grundſätze der Parität, der Ordnung und der Gerechtigkeit nicht durchführen können, weil im ver⸗ zwickten Haushalt unjerer Verfaſſung die Sache von rechts nach inks und von links nach rechts geſchoben wird.(Abg. Kreth ruft: t Mannheim Preußen?) Mannheim iſt nicht preußiſch, aber die Regierung hat mit einer Unterſuchung eingegriffen und Rede gehalten, wie wir ſie hier gehört haben. Abg. Kreth ruft: Und Hamburg, iſt das Warum ſind denn die Herren auſ de⸗ Rechten für das gegenwärtige preußiſche Landtagswahlrecht? inftig iſt! Lebhafter Bei⸗ zeil es vernünftig iſt! Das un⸗ lrecht nennen Sie vernünftig, Ihr Standpunkt iſt: was mir nützt, rnünftig.(Sehr gut! links.) mein Geſetz über den Arbeitsnachweis gefordert 1 rf man keineswegs daran denken, alle Arbeitsnachweiſe zu monopoliſieren oder zu zentraliſieren. Ueberall dort, wo auf dem Boden von Tarifverträgen Arbeitgeber— und Arbeiterverbände in einem Verhandlungsſyſtem miteinander ſtehen, wird es das Beſte ſein, daß auf dieſem Syſtem der Arbeitsnachweis geſchaffen wmird. Die ſtaatliche Einmiſchung ſoll erſt dann einſetzen, wenn ein Nachweis obligatoriſch iſt. Führen Sie aber für einen ganzen Arbeitszweig, wie jetzt im Kohlen⸗ rebier, einen obligatoriſchen Arbeitsnachweis ein, durch den alle anderen Arbeitsnachweiſe ausgeſchaltet werden, da muß das Geſetz ſagen: Dann müßt Ihr ihn paritätiſch machen. Weihnachten, das Feſt der Liebe, hat der Zechenverband aus⸗ erſehen zur Einführung dieſes Arbeitsnachweiſes.(Stürm. Bei⸗ fall b. d. Freiſ. und Soz., große Unruhe rechts.)[Von der Mittel⸗ tribüne ruft eine ſchwarzgekleidete Frau: Und ich und meine Kinder bekommen nichts! Von rechts ruft man: Hurra, die Suffragetts! Die Frau wird bon den Tribünendienern hinausgebracht; ſie gibt an, die Witwe eines Oberſteigers zu ſein, der auf der Zeche Borſig in Oberſchleſien verunglückt ſei.] er 78 wird, Staatsminiſter Delbrück: Dem Abg. Behrens, der ſich darüber wundert, daß das Arbeitskammergeſetz ſo ſpät kommt, ber terke ich, daß ich verſucht habe, der Frage eine andere Löſung zu geben; erſt nach⸗ dem ich mich überzeugt habe, daß dieſe noch größere Schwierigkeiten mochen würde, habe ich mich entſchloſſen, den verbündeten Regie⸗ rungen die Einbringung der Vorlage vorzuſchlagen. Ueber die Ginzelheiten werden wir uns hier unterhalten können, wenn ſie vorliegt. Ich ſelbſt habe das größte Intereſſe daran, das Geſetz ſo bald wie möglich zu verabſchieden. Herr Naumann meint: Ach, dieſer Miniſter kommk nicht hin⸗ weg über eine rein formaliſtiſche Behandlung der Ringe. Ihm fehlt das Verſtändnis für das, was ſeit 1869 paſſiert iſt, ihm fehlt das Verſtändnis und der gute Wille! Wenn der Abg. Naumann meine Rede noch einmal durchſieht, wird er finden, daß mein Gedankengang doch etwas anders war. Ich habe zunächſt prüfen müſſen, ob die beſtehenden Geſetze einem Arbeitsnachweiſe, wie er im Ruhrgebiet gegründet werden ſoll, widerſprechen oder nicht. Und es iſt gut geweſen, daß ich das ge⸗ tan habe, denn ich bin dadurch noch einmal in die Lage gekommen, der Legende entgegengutreten, als ob der§ 152 der Gewerbeord⸗ nung nur für die Arbeiter und nicht auch für die Arbeitgeber ge⸗ ſchaffen ſei.(Zuruf bei den Soz.: Legende iſt gut!) Ich bin auch nicht gang ſo einfältig in meinen bolkswirtſchaftlichen Anſchauungen, wie Herr Naumann annimmt und gebe ihm gern zu, daß man auch ohne ſo eingehende Studien, wie er ſie gemacht hat, zu der Anſchauung kommen kann, daß ſich die Verhältniſſe ſeit 1869 geändert haben.(Heiterkeit und Sehr gut! rechts.) —ꝗ hat die wirtſchaftliche Entwicklung zu Verhältniſſen ge⸗ ihrt, die man bei dem Srlaß der Gewerbeordnung nicht vorausgeſehen hat Eine andere Frage iſt es, ob nicht gerade der§ 152 die Grundlage für die kulturelle und wirt⸗ ſchaftliche Entwicklung der Arbeiterſchaft geweſen iſt. Auf dem Boden des§ 152 ſind die Arbeiter dazu gelangt, ſich gewerkſchaft⸗ lich zu organiſieren. Unter der ſchrankenloſen Freiheit, die dieſer Paragraph bietet(Lachen bei den Sog.), haben ſich ihre Organiſationen zu einer Macht entwickelt, die ſich nie herausge⸗ bildet hätte, wenn von vornherein reglementariſche geſetzliche Be⸗ ſtimmungen geſchaffen worden wären. Das Ergebnis dieſer Be⸗ trachtungen iſt, daß es im Intereſſe aller nicht richtig iſt, ſchon jetzt, wie Herr Naumann vorſchlägt, grundſätzlich den Boden der Frei⸗ heit des 8 152 zu verlaſſen und an ſeine Stelle ein reglementari⸗ ſches Geſetz treten zu laſſen, das Arbeitgeber und Arbeitnehmer in der freien Betätigung innerhalb ihrer wirtſchaftlichen Kämpfe einſchränkt. Ich habe ja geſtern ausdrücklich zugegeben, daß dieſe Koalitionsfreiheit auch erhebliche Miß⸗ ſtände zeitigt und gezeitigt hat; aber wenn auch ein findiger Juriſt die Fähigkeit hätte, die Fälle feſtzuſtellen, in denen ſolche ſtrafrechtlich geghndet werden jollen, ſo bliebe immer noch die Schwierigkeit der Feſtſtellung, wer denn eigentlich dafür beſtraft werden ſoll. Ich habe anerkannt, daß ſich die Verhältniſſe ſeit 1869 erheblich geändert haben. Ich bin aber im Zweifel, ob heute der Zeitpunkt gekommen iſt, um in eine bvölliggrund⸗ ſtürzende Aenderung unſerer Auffaſſung über die Koalitiousfreiheit einzutreten oder nicht. Ich habe aber auch geſtern weitergehend geſagt, trotz⸗dieſer grundſätzlichen Bedenken will ich gern die Lage prüfen, ob überhaupt zurzeit die Einrichtung von Zwangsarbeitsnachweiſen auf paritätiſcher und öffentlicher Grundlage am Platze ſei. Und da meine ich: zu einem Zwange iſt der Zeitpunkt noch nicht gekommen. Wir würden vor ſtehen, die wir tatfächlich zu löſen außer ſtande ſind. Ich habe mich gegen den Gedanken deES paritätiſchen Arbeitsnachweiſes auf öffent⸗ licher Grundlage trotz der Bedenken, die ich ausgeſprochen habe, nicht ablehnend verhalten. Ich habe nur geſagt, wir können ihn heute nicht zwangsweiſe einführen; aber wir wollen uns bemühen, ihm allmählich mehr und mehr Boden zu ſchaffen, nicht allein durch eine Förderung der Propaganda des Verbandes deutſcher Arbeitsnachweiſe, ſondern auch auf dem Wege der Geſetzgebung, inſoweit man auf dieſem Wege indirekt die Beſeitigung anderer Arbeitsnachweiſe und die Konſolidierung und Vermehrung der paritätiſchen Arbeitsnachweiſe erreichen kann. Ich glaube, das Programm, das ich Ihnen da entwickelt habe, iſt doch wohl nicht ſo ärmlich, nicht ſo unfruchtbar und nicht ſo abſolut negatib, wie es der Abg. Naumann vorhin darzuſtellen beliebt hat. (Sehr wahr! rechts) Aber nun möchte ich auf eins aufmerkſam machen. Ich habe nach dem, was geſtern und auch heute zum Teil geſagt iſt, die Empfindung, daß wir auf wirtſchaftlichem und ſozialem Gebiete einen erheblichen Schritt vorwärts gekommen ſind und zwar um deswegen, weil bisher noch nicht mit diefer Ent⸗ ſchiedenheit von ſeiten ſämtlicher Arbeiterber⸗ — Anzkauf. leh kaufe getr. Hleider FJacko- Roek-, Frack-Anzüge 5 KHosen, Schuhe, Stief 1, Asbel und Betttedern ete. Zahle die höchste Preise. Gell. Bestell. per Post en Brym, G 4, 13. Komme auch ausserhsſb. Kaufe aueh Fartiewaren. treter der Wun rochen iſt, friedlich und itgebern An⸗ gelegenheiten zu regeln. Das 2191 itif Schuldfrage unterſuchen— zwiſchen tgebern und Arbeitnehmern beſteht, eine Kluft, deren Be⸗ ung allen Parteien dieſes Hauſes und den verbündeten erungen gleichmäßig am Herzen liegen muß, eine Kluft, die e große und wertvolle Teile unſerer Volkskraft von der ſamen Richtung Strebens ablenkt. Aber ein r Redner hat geſagt, man muß verlangen, daß überall einwandsfreien Waffen gekämpft wird. Ich krage Sie: iſt das von ſeiten der Arbeiter gegenüber den Arbeit⸗ gebern immer geſchehen? Würden Sie alle die ſchweren Beſchul⸗ igungen aufrecht erhalten, die Sie erhoben haben gegen die nberwaltung, aus Anlaß des Unglücks in Radbod? Würden Sie, wenn Sie mit mir unter vier Augen wären, alle die Beſchul⸗ digungen aufrecht erhalten wollen, die der Abg. Hus mir und der ſeiti Regi preußiſchen Bergwerksverwaltung im vergangenen Jahre hier im R age gemacht hat?(Abg. Hus: Warum haben Sie den Be⸗ amten die Ausſage verweigert?) Nein, meine Herren, das würden Sie nicht tun? Ich habe zu viel mit Arbeitern im Leben verhan⸗ delt, um nicht zu wiſſen, daß ſie einſichtiger ſind, als ſie gelegentlich gezwungen ſind, ſich im öffentlichen Leben zu geben. Wenn wir überhaupt zum Ziel kommen wollen, dann helfen nicht Beſtimmungen, die ein paxritätiſches gemeinſchaftliches Arbeiten borſchreiben, ſondern dann können uns nur Ge⸗ ſinnungen auf beiden Seiten helfen, die ein paritätiſches und ge⸗ meinſchaftliches Arbeiten äehrlich anſtreben.(Lebhafte Zu⸗ ſtimmung), und dieſes erreichen wir nicht, wenn immer und immer wieder einſeitig hier nicht die Intereſſen der Arbeiter vertreten werden— das iſt Ihr gutes Recht— aber die Schuld an allem, was paſſiert, einſeitig auf die Schultern der Arbeitgeber gelegt wird, ohne daß man ſich daran er⸗ innert, daß auf der anderen ite manches bittere Wort fällt und manches geſchtieht, was die Arbeitgeber ſchwer zu kränken und zu verletzen und mit Beſorgnis zu erfüllen geeignet war.(Sehr gut!) Das wollte ich* f‚ Und wenn der Abg. hnen ſagen. Naumann der Meinung geweſen iſt, daß wir in Preußen nicht in der Lage wären, Parjität zu üben, ſo kann ich Ihnen nur ſagen, ich habe den Eindruck, daß, ſowie ſozialpolitiſche Fragen kommen, auch der auf Grund des allgemeinen Wahlrechts gewählte Reichstag ebenſo wenig in der Lage iſt, Parität zu üben; denn die Parität wird nicht geübt gegenüber dem Unternehmer.(Zuſtim⸗ mung rechts, Lebhafter Widerſpruch der Sozialdemokraten.) Wir hören nur Anklagen, nur Veſchwerden gegen die Unternehmer. Aber niemals wird anerkannt, daß der Unternehmer ein berechtigtes Glied im Rahmen unſerer ganzen Volkswirkſchaft iſt. Ich habe übrigens nicht geſagt, daß ich nicht auf dieſe Angelegenheit hier näher eingehen will, weil es eine preußiſche Angelegenheit ſei! Ich habe nur geſagt, das was ein einzelner Bundesſtaat und ſeine Miniſter im Einklange mit den Reichsgeſetzen unternehmen, gehört berfaf ſungs⸗ gemäß in die Einzellandtage, und wir können es hier nicht im Reichstage zum Gegenſtand einer Erörterung machen. Im übrigen aber wird Abg. Naumann mir doch zugeben müſſen, daß ich materiell auf alle etwa in Betracht kommende Fragen ein⸗ gegangen bin. Auch hat der Abg. Naumann meine Ausdrucksweiſe mit dem Wort„plebefiſch“ falſch aufgefaßt; er hat eine ein⸗ zelne Floskel herausgenommen, um Waffen gegen das zu ſchmie⸗ den, was ich ausgeführt hale. Er hat geſagt, ich hätte von der armen Witwe geſprochen, die an dem Kapikal der Zechengeſell⸗ ſchaften beteiligt ſe: Das habe ich nicht getan. Ich habe nur geſagt, man ſoll doch nicht glauben, daß die Zechenherren, die wenigen Leute, die da als Vertreter des Bergbaues in die Er⸗ ſcheinung treten, tatſächlich die allein Intereſſierten ſind, ſondern intereſſiert ſind auch an unſerer Induſtrie alle Beſitzer von Ak⸗ tien. Unter den Aktienbeſitzern ſind manche Leute, die das Geld nicht übrig haben. Das wird mir jeder beſtätigen, der einmal eine Vormundſchaft gehabt hat Dann iſt mir borgeworfen, ich hätte keine Arbeiter gehört. Der Arbeitsnachweis iſt eine Angelegenheit, mit der ich mich ſeit Jahren beſchäftige. Ar⸗ beitnehmer und Arbeitgeber haben in meinem Zimmer geſeſſen, als ich noch preußiſcher Handelsminiſter war. Ich habe mit Arbeit⸗ gebern und Arbeitnehmern verhandelt und verhandeln laſſen. Ich habe mich im vorliegenden Falle um Einzelheiten in den Ver⸗ handlungen nicht gekümmert. Ich habe aber die einzelnen Abge⸗ ordneten der perſchiedenſten Parteien ge⸗ ſprochen. Auch hat mich ein Vertreter des Zechenverbandes be⸗ ſucht. Auf dieſe Weiſe bin ich in die Lage gekommen, ſpeziell auf eine Aeußerung des Vertreters der Herren vom bergbaulichen Verein zurückzugreifen. Im übrigen werden mir alle diejenigen, mit denen ich bisher zu arbeiten die Ehre hatte, beſtätigen, daß ich mich nicht einſeitig informiere, daß meine Tür niemandem verſchloſſen iſt, er mag ſein, was er will, und mag heißen, wie er will, wenn er mir irgend welche Wünſche vorzutragen hat.(Beifall.) Ich möchte zum Schluß nur dem Wunſche Ausdruck geben, daß der verſöhnliche Zug, der heute im großen und ganzen die Ver⸗ handlungen beherrſcht hat, die Oberhand behalten möge. Dann werden wir von ſelbſt zu einer paritätiſchen Regelung nicht nur dieſer, ſondern auch vieler anderer Fragen kommen. Nur auf dieſer Grundlage werden wir die wirtſchaftlichen und ſozialen Zwiſtigkeiten aus der Welt ſchaffen.(Lebhafter Beifall.) Abg. Schirmer(Zentr.): Die Arbeiter haben begründete Beſorgnis, daß das Statut des Arbeitsnachweiſes nicht nach ſeinem Worklaut gehandhabt werden wird. Dazu haben wir Arbeiter und die Arbeiter⸗Organiſationen bisher zu üble Erfahrungen mit dem Zechenverband und anderen Induſtrieverhänden gemacht. Man will ſich nicht auf das Ruhr⸗ revier beſchränken. In allen Induſtriegebieten will man in gleicher Weiſe vorgehen und Zwangsarbeitsnachweiſe gründen. (Hört! hört]) Darum rufen die Arbeiter nach der Hilfe der Ge⸗ ſetzgebung. Abg. Vogel(Natl.): Der paritätiſche Nachweis iſt wohl erſtrebenswert, die ganze Frage iſt aber noch nicht ſpruchreif. Das Koalitionsrecht wollte die Zechenverwaltung nicht beſchränken. Die Freizügigkeit iſt un⸗ entbehrlich im Intereſſe der Arbeiter und des ganzen Bergbaues. Wo Arbeitermangel herrſcht, wie im Ruhrrevier, iſt die Koali⸗ tionsfreiheit niemals gefährdet. Die Zechemerwaltung wollte nur den übermäßigen Belegſchaftswechſel einſchränken. Sie hat ſich redlich bemüht, den Wünſchen der Arbeiter nachzukommen. Kein Arbeitsnachweis iſt ſo mild ausgefallen, wie der hier ſo biel an⸗ gefeindete. Abg. Sachſe(Soz.): Die Bergarbeiter haben all ihre Hoffnungen auf den Reichstag geſetzt. Aber nach dieſem Verſagen wird mancher Fluch von Bergmannslippen fallen. Die meiſten Redner und auch der Staatsſekretär haben den paritätiſchen Arbeitsnach⸗ in Flaschen, Syphons und Gebinden: Bei mir gelangen ausſchlſeßlich eigene Flaſchen mit eingedruckter Firma zur Verwendung Weiue in allen Preislagen.— Jelzer- und Apollinaris-Jrunnen. F. E. Hofmann, 8S6, 23, weis als ihr Ziel erklärt. Schieben Sie es nicht auf die! lange Bank, Herr Staatsſekretär; bringen Sie das Arbeitskammer⸗ gefetz ein und regeln Sie es darin. Herr v. Dirkſen hat dem Staatsſekretär ein Lob exrteilt. Im vorigen Jahre hat Herr von Dirkſen bei der Interpellation über die ſchwarzen Liſten im Namen des Zechenverbandes verſprochen, daß niemand mehr auf die ſchwarze Liſte kommen ſoll. Dies Verſprechen hat er nicht gehalten. Aber der Kampf kommt, wenn Sie nicht Hilfe ſchaffen, wenn kein Reichsgeſetz kommt. Die Bergleute müſſen den Kampf führen, um aus der Zwangsjacke herauszukommen. Aber ſie wer⸗ den ihn erſt dann führen, wenn die Arbeiter es wollen. Wir haben ihn jetzt verhindert; ihn auf die Dauer zu verhindern, liegt nicht in unſerer Macht, und wenn wir mit Engelszungen reden. Staatsſekretär Dr. Delbrück: Der Abg. Sachſe hat geſagt, er könne in das Lob nicht einſtim⸗ men, das der Abg. v. Dirkſen mir geſpendet hat. Das kann ich begreifen. Das iſt eine ehrliche Kritik meiner Anſchauungen, die ich ſelbſtberſtändlich hinnehme. Ich bin dem Abg. Sachſe für die Objektipität und für den vornehmen Ton, mit dem er mich kritiſiert hat, außerordentlich dankbar. Dieſe Kritit ſticht angenehm ab gegen die Art, wie der Abg. Naumanngegen michpolemiſiert hat. Der Staats⸗ ſekretär zitiert die Stelle aus der Rede Naumanns über die „plebejiſche Maſſe“ und bemerkt dazu: Ein derartiger Vorwurf iſt mir in meiner langen Beamtentätigkeit noch nie gemacht worden, und er wiegt um ſo ſchwerer im Munde eines Mannes, deſſen Kunſt und Herrſchaft über die Rede allgemein bewundert wird. Ich habe nichts weiter hinzuzufügen und überlaſſe die Beurteilung ſeiner Ausführungen dem Hauſe.(Lebhafter Beifall rechts.) Ich möchte zum Verſtändnis dieſer meiner geſtrigen Rede ſagen: ich ſtehe auf dem Standpunkt, daß man bei der Beant⸗ wortung einer Interpellation ſo nüchtern, vorſichtig und ſachlich berfahren ſoll, wie nur möglich, und ich habe mich darum wohl gehütet, an irgend welchen Dingen Kritik zu üben, die ich nicht habe kontrollſeren können. Ich habe mich nicht darauf beziehen können, was Herr Giesberts höchſt hhpothetiſch geſagt hat, ich habe aber auch darauf verzichtet, über die Vorkommniſſe in Mannheim zu ſprechen, weil ich außerſtande war, mir ein Urteil darüber zu bilden, inwieweit die uns ge⸗ machten Angaben richtig ſind oder nicht. Ich habe aber die badi⸗ ſche Regierung erſucht, über die Vorgänge Grmittelungen anzu⸗ ſlellen. Das Ergebnis iſt noch nicht in meinen Händen. Ich meine aber, daß es dagegen, daß die Regierung ekwas billigen ſollte, was gegen den Anſtand oder gegen die guten Sitten ver⸗ ſtößt, oder was zum Schaden der Arbeiter beſtehende geſetzliche 55 umgeht, keiner Verſicherung von meiner Seite edarf. Was ſoll es mit dem Hinweis auf die Reichsgewerbeordnung? Der Arbeitsnachweſs im Ruhrrevier ſoll erſt in Funktion treten: wir wiſſen daher nicht, ob Verſehlungen vorkommen werden; die zuſtändigen Behörden würden in einem ſolchen Falle ſelbſtverſtänd⸗ lich einſchreiten. Ich betone nochmals, daß hüben und drüben ſcharf übertrieben wird. Ich ſtehe Herrn Hus jeden Tag zur Verfügung und werde ihm dankbar ſein, wenn er mit ſeinen Wünſchen zu mir kommt. Der Staatsſekretär macht ſodann nachträgliche Mitteilungen über die Radbodaffäre und ſchließt mit der nochmaligen Verſicherung, daß er für jeden Arbeiter, wie für den Vertreter jedes anderen Standes, jedergeit zu ſprechen ſei. Geheimer Oberbergrat Meißner ö weiſt die Angriffe Sachſes im einzelnen zurück. Die Aufdeckung der Radbodgrube konnte nur unter möglichſter Schonung der Arbeiter vorgenommen werden. Es durften nicht neue Menſchen⸗ leben aufs Spiel geſetzt werden, bloß um über die wahren Urſachen Aufklärung zu erhalten. Abg. D. Naumann(Fr. Vg.): Ich habe die geſtrige Rede des Staatsſekretärs nur zum Teil angehört und hatte alſo den Eindruck, daß die einzige Stelle, wo er einen warmen Ton in der im übrigen fachlich und amtlich ge⸗ haltenen Rede fand, die war, als er von den Intereſſen der kapitaliſtiſch Mitbeteiligten ſprach, von dem kapitaliſtiſchen Syſtem, hinter dem der Zechenverband ſteht. Das ift mir um ſo mehr aufgefallen, da die Dibidenden der Bergwerksaktien im ſtändigen Aufſtieg begriffen ſind, während die Löhne nach einer Zeit des Aufſteigens im Sinken begriffen ſind. Durch den Zwangsarbeitsnachweis fürchte ich einen weiteren Lohndruck, Nun hat der Staatsſelretär erklärt, ich hätte ihn falſch aufgefaßt. Ich ſchränke dar um lohalerweiſe meine Be⸗ merkung ein. Nach meiner Auffaſſung habe ich aber zunächſt loxrekt den Standpunkt derer vertreten, deren Intereſſen mir ge⸗ fährdet ſchienen. Die Abſicht einer perſönlichen Verletzung muß von vornherein vollkommen ausſcheiden. Die Leiſtungen und die hervorragende Tätigkeit der Unternehmer der deutſchen Großinduſtrie habe ich nicht verkannt, wie der Staatsſekretär meinte, ſondern in meinen verſchiedenſten literariſchen Arbeiten wohl zu würdigen gewußt. Ich wünſche nur, daß bei den Unternehmern das Menſchlich⸗ Soziale bei ihnen auf gleicher Höhe ſtehen möchte wie das Induſtrielle und Kaufmänniſche. Das Koalitionsrecht der Zechen⸗ beſitzer wollen wir ebenſo wenig wie das anderer anfechten. Die Frage, um die es ſich hier handelt, dreht ſich darum, nach welchen Grundſätzen ſind Arbeitsnachweiſe zu beurteilen. Wir fordern ja darum, daß man überhaupt das Verfahren des Arbeitsnachweiſes geſetzlich regeln ſoll. Zu einer vollſtändigen, endgültigen Kodi⸗ fizierung der Gewerbeordnung wird man nicht kommen, ſolange das Gewerbe im Fluß iſt. Ihre Kodifizierung aber iſt notwendig, denn jetzt iſt ſie für Unternehmer wie für Beamte eine Geheim⸗ ſchrift; ſelbſt verſierte Beamte haben außerordentliche Schwierig⸗ keiten. Abg. v. Dirkſen(Rp.) wendet ſich gegen Bemerkungen der Abgg. Behrens und Sachſe. Herr Sachſe überſchätzt meine Intimität mit dem Zechenverband. Ich bin nicht in der Lage, für ihn ein Verſprechen abzugeben Soviel habe ich aber erreicht, daß die harte ſechsmonatige Aus⸗ ſchlußfriſt durch eine vierzehntägige erſetzt iſt. Ich bin nicht be⸗ fugt noch berechtigt, dem Staatsſekretär Lob oder Tadel zu er⸗ teilen. Im Auftrage meiner Freunde habe ich meine Genug⸗ tuung ausgeſprochen über ſeine Objektivität. Dieſes Gefühl der Genugtuung darf ich aufrechterhalten und hoffe, daß es ihm nicht ſchaden wird. Abg. Dr. Arendt(Rp.): Mein Zwiſchenruf„Ausnahmegeſetz“ meinte natürlich nicht Ausnahmegeſetze gegen die Arbeiter, ſondern im Zuſammenhang der Rede Naumanns Ausnahmegeſetze gegen die Arbeitgeber. Die Beſprechung ſchließt. Nächſte Sitzung: Dienstag, 10. Januar, 2 Uhr. Mecklenburgiſche Verfaſſungs⸗Interpellation, die heute eingegangene Interpellation über die Kattowitzer Maßregelungen und Juſtizgeſetze. Für den Maushalt und Festlichkeiten empfehle 3780 1 Flaſhe ½ Flaſche Hauptdepet sshter Blere. Telenhon 446. Schluß 6% Uhr. Dee Eürstenbersbräu. Taſelgetr. S. M. des Kaiſers 70 5 Pig⸗ i 35530 26 Jür ordentlichen, fleißigen, jungen Mann aus beſter MRulmpacher L. Alktienbr.(ärztlich empfohlen). 30 16„ Tamitie, wird in einem hieſtgen oder Ludwigshafenen Aöskritzer chwarzbie— 25„ Engros⸗ oder FJabrikationsgeſchäft Stellung als Iisener Kaisergneil!„ 350 30„ 2 Würgerbräu„nafen hell 20 u. 10 Pf. dunkel 18 5 Stout v. axeler Lerkins d Comp:. 30—, Pale die, Bass Compp 3J30 Grätzer hier 20„ für Bureau geſucht. Sprachen(Frauz.& Engl.) etwas bewandert. Gefl. Angebote unter Ne, 4161 an die Exped. d. Bl 4 Betreffender hat gute Realſchulbildung, ſcheibt ſchöne Haudſchrift, gewandten deutſchen Stil und iſt auch 4 — — 9 Mannheim, den 16. Dezember 190% Mittagblakt.) 11. 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Magiſtrat und Stadtverordnete beſchloſſen ein flaches Dach, weil ſich darunter Heu und Stroh beſſer banſen laſſen. Da kam aber der Vevein Halleſcher Kunſtfreunde und verlangte mit Rückſicht auf das veizvolle Landſchaftsbild ein maleriſch wirkendes hohes Dach. Die ſtädtiſchen Behörden lehnten ab, aus Zweckmäßigkeitsgründen und weil auf dem Gute bereits andere Gebäude mit flachen Dächern vorhanden waren. Die Kunſtfreunde holten nun zur Unterſtützung ihres Verlangens die Gutachten zahlreicher Kunſtverſtändiger aus ganz Deutſchland: Berlin, München, Dresden, Leipzig, Darmſtadt, Karlsruhe uſw. ein, die ſich allerdings für ein hohes Dach aus⸗ ſprachen. Die Regierung berbot daraufhin, dem Kuhſtall, der in⸗ zwiſchen ſeiner Vollendung entgegen ging, ein flaches Dach zu geben. Die Stadt fügte ſich nicht, ſondern beſchwerte ſich beim Oberpräſidenten. Der ſtellte ſich gleichfalls auf die Seite der Kunſt⸗ freunde. Die ſtädtiſchen Behörden haben nunmehr aus der Dif⸗ ferenz eine Prinzipfenfrage gemacht und wollen im Verwaltungs⸗ ſtreitverfahren feſtgeſtellt wiſſen, ob die Regierung ein ſo weit, gehendes Eingriffsrecht hat, wie ſie ſich, veranlaßt durch die Wünſche privater Kunſtverſtändiger, hier zueignet. Inzwiſchen haben die ſtädtiſchen Behörden notgedrungen den Bau eines proviſoriſchen Daches bewilligen müſſen, da bereits Witterungsunbill in dem unbedeckten Gebäude das Zerſtörungswerk begann. — Eine Jagd auf Suffragetten. Drei Dinge vor allem halten gegenwärtig das Intereſſe des engliſchen Zeitungsleſers gefangen, und das ſind: die innere politiſche Kriſis, die Frage deutſcher Freundſchaft oder Feindſchaft und die Suffragetten, welch letztere ein wefentliches Element des öffentlichen Lebens geworden find. Sobald irgend eine bedeutendere politiſche Handlung vor ſich geht, werden Beamte und Schutzleute nervös und die Jagd auf Sotffra⸗ getten beginnt. Am Vorabend der gigantiſchen liberalen Verſamm⸗ lung in der Albert⸗Halle in London geſtaltete ſie ſich beſonders luſtig. Die kriegsluſtigen Suffragetten hatten bereits ſeit einigen DTagen dunkle Andeutungen verlauten laſſen, daß auch diesmal der Schlachtruf„Stimmrecht für Frauen“ die Rede des Premiermini⸗ ſters unterbrechen würde. Sie hatten es fertig gebracht, gerade an dieſem Vorabend die Albert⸗Halle für ihre Begrüßungsverſamm⸗ lung der Mrs. Pankhurſt zu mieten. Die Hallenwärter aber, von dunklem Drange getrieben, ſuchten nach Schluß des Meetings das Gebäude ſorgfältig ab, und ſiehe da, in der Orgel verſteckt fanden ſte eine Suffragette. Sie hatte ſich in einem faſt unzugänglichen Platze häuslich niedergelaſſen, lag auf einem Kopfkiſſen mit reich⸗ lichem Proviant auf der einen und einem Rieſen⸗Megaphon auf der anderen Seite,„wie ein Dachs in ſeinem Loch“, Als ſie endlich herausgeholt wurde, war ſie von Kopf zu Juß mit Schmutz und Staub bedeckt. Nun ging die Jagd mit Hunden luſtig vorwärts, und der Spürnaſe des Wauwaus gelang es um etwa 2 Uhr morgens, eine zweite Frau zu entdecken, die ſich hinter dem Vorhang einer Loge verborgen hatte Um 9 Uhr ſtöberte ein Jeuerwehrmann eine dritte Frau in einem der Vorräume auf. Er ſperrte ſie in einen Warteſdal um den Fall zu rapportieren, als er zurückkehrte, war ſie aus dem Fenſter entwichen. Und immer weiter wurde geſucht. Zwei Suffragetten hatten ſich unter dem Podium verſteckt, genau unter der Stelle, von der aus Mr. Asquith ſeine Rede halten würde. Offenbar war ihre Abſicht geweſen, von ihrem unterirdiſchen Ver⸗ ſtecke aus gegen den Fußboden zu trommeln, um ihm einen Heiden⸗ ſchrecken einzujagen. Auch dieſe wurden entdeckt und hinausgeworfen. Eine ſechſte fand man in einem Kaſſenſchalter. Um 5 Uhr nachmittags war die Jagd beendet, nachdem auch das Dach auf das ſorgfältigſte abgeſucht worden war. Der Abend des großen Meetings beſvies, daß die Treibjagd gründlich das Revier geſäubert hatte, denn keine Stbrungen fanden ſtatt. Eine einzige Suffragette hatte gewagt, ſich dennech Eingang au verſchaffen, und Feais au dieſem Zwecke po⸗ gar die Kleidung des verhaßten Geſchlechts angelegt. Sie hatte ſich als Meſſenger Voh verkleidet, weil jedes Weſen in! iblicher Tracht ſtreng am Eintritt berhindert wurde. Doch ihre gar zu üppigen Formen verrieten ſie, und auch ſie wurde hinausgeworfen; recht energiſch ſogar, nicht als Dame, ſondern als Meſſenger Boy zum Gaudium der Anweſenden. — König Manuel und Lily Elſie. Weshaßb iſt König Manuel von London in die Heimat zurückgekehrt, ohne ſich mit irgend einer engliſchen Prinzeſſin verlobt zu haben? enau bweiß das das „Newhork American Journal“, das ſich aus London telegraphieren läßt, daß der junge portugieſiſche Monarch alle vorher gefaßten Heirätspläne aufgegeben habe, weil ihm die Operettenſängerin Lily Elſie, die in London die„Luſtige Witwe“ kreiert hat, beſſer gefiel, als alle Prinzeſſinnen zuſammengenommen Der König erklärte Lily Elſie für die ſchönſte und berückendſte Frau der Welt und er⸗ ſchien mehreremale im Theater, in dem ſie auftrat, um ſie ſingen zu hören und ihr ſeine Bewunderung kundzutun. Wenn er— ſo ſchreibt das amerikaniſche Blatt— fleie Wahl gehabt hätte, würde er der anmutigen Bühnenkönigin ſicher Herz und Hand und den bortugieſiſchen Königsthron angeboten haben. Wenn er So aber muß der arme, beklagenswerte König verzichten. Auch ein Opfer ſeines Berufs — Veronika Groſſer. Man ſchreibt dem„Verl. Tagebl.“: In dem Prozeß über„Das Revolverattentat im Reichsgericht“ bietet die Perſönlichkeit der Gattin des Angeklagten ein nicht minder intereſſantes Bild eines auf⸗ und niederſteigenden Menſchenſchick⸗ ſals, wie der Angeklagte ſelbſt. Veronika von der Lippe iſt der Mädchenname dieſer unglücklichen Frau, die einſt in ihrer Jugend durch ſtrahlende Schönheit zu großem Glücke prädeſtiniert erſchien. Wäre dieſe Schönheit in reichem Hauſe erblüht, ſo wäre dies Glück aller Wahrſcheinlichkeit nach ein dauerndes, feſtbegründetes geweſen. Aber der Vater des anmutigen Mädchens war nichts weniger als reich.„Oskar bon Lippe, Leutnant a..“ ſtand auf ſeiner Viſitenkarte, die in den vornehmen Häuſern des Tiergartenpiertels nur zu bekannt war. Frühzeitig Witwer geworden, war Herr v. d. Lippe mit drei Kindern ohne jede Mittel nach Berlin gekommen und hatte gehofft, auf ſeinen adligen Namen hin irgend einen Poſten zu bekommen. Als das mißlang, kaufte er ſich ein Päckchen aus den beſten Nähutenſilien und ging damit in die Häuſer der Reichen, in denen die Viſitenkarte ihm ſchnell Eingang bei der Dame des Hauſes verſchaffte, die, ſo überrumpelt, dem adligen Händler die offerierten Nähutenſilien gut bezahlte. Die bildſchönen Kinder,— ein hoch⸗ begabter Sohn und zwei Töchter,— erhielten eine gute Erziehung, Veronikr, die Füngſte, durch eine Freiſtelle in einer guten Erzieh⸗ ungsanſtalt. Als ſie von dort heimkehrte, war ſte das blühende Leben, ein temperamentvoller Sprühteufel, der eben einer anderen Bewachung bedurft hätte, um ſich in dem großen Verlin zurechtzu⸗ finden. Nur allzubald war ſie verlobt mit einem zum deutſchen Reichsgeſundheitsamt kommandierten Offtzier, der die ſchöne Vero⸗ nika in der Paſſage kennen gelernt hatke. Damals war man noch verlobt, die etwas weniger bindende Form„mit einander gehen“ war noch nicht allgemein bekannt. Aber„er“ hatte nichts und ſie hatte nichts; er wurde dann von Berlin verſetzt und ſo nahm die Sache ein Ende Zwiſchendurch ſpielte dann auch ein Roman des Bruders der ſchönen Veronika. Der reichbegabte Jüngling hatte ſich mit einer Frau verlobt, die den Jahren nach ſeine Mutter hätte ſein können und Witwe und Mutter war. Trotz aller Einreden der Angehörigen war die geiſtreiche, auch literariſch tätige Frau mit hochariſtokratiſchem Namen nicht zu bewegen, von dem jungen Menſchen, der nichts beſaß und nichts var, zu laſſen. Die ſtandes⸗ amtliche Trauung ſollte ſtattfinden, die Angehörigen verſammelten ſich mit dem Bräutigam im Hauſe der Braut, da zog ſich dieſe in ihr Zimmer zurück, um ſich zu dem entſcheidenden Gange anzukleiden, und— kehrte nicht wieder. Sie hatte ſich mit Zyankali vergtftet. Veronika aber ging weiter ihre Bahn, und bald konnte ihr Vater erzählen, daß es ihr glänzend gehe, daß ſie Reitpferde, Dienerſchaft und Equjpage habe. Der Traum ihrer Jugend war in Erfüllung gegangen. Sie hatte den reichen Groſſer geheiratet. Wie viele der Jugendgenoſſinnen mögen damals die ſchöne Veronika, deren Schweſter eine ſolide Volksſchullehrerin geworden war, beneidet der der haben. Und nun dies Ende! Nach endloſen Kämpfen, nach Not und Sorgen die Fahrt nach Leipzig mit der Abjzicht, ſich im Eiſenbahnzuge zu pergiften! Arme, ſchöne Veronika! ———ů— Damen-Tricot- Handschuhe mit angerauhtem Futter Paar Damen-Tricot- Handschuhe mit angeraubtem Futter und 2 Druckknöpfen Reinwollene, wWeissgestriekte Damen-Sport- Handschuhe 5 5 Ein grosser Partie-Posten glegante Damen-Handschuhe nur ganz vorzügl. Qualitäten, darunter feinste Suede imit., grösstenteils mit imit. Pelz oder Seidenſutter 9 5 Elg. sonstig. Verkfspr. b..500 Mk. 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Dezember. Büchertiſch. (Anzeigen bei der Redaktion eingelaufener Bücher und Zeit⸗ Ausführliche Beſprechungen nach Auswahl.) ophus Michaelis, Totentanz.(Berlin Weſtend, Erich Reiß erlag, Preis broſch. M..50, eleg. geb. M.).— Der erſolg⸗ reiche Verfaſſer der„Revolutionshochzeit“, der Dich⸗ 575 bietet uns in dem vorliegen⸗ hllus Phantaſtiſcher Erzählungen eine neue eigenartige Gabe. Die Novellen, die aus dem Geiſte der Renaiſſance her⸗ aus geboren ſind, und die der Todes zen Faden miteinander verini pft 9 7 5 Kompoſition von dem untrnalſchen hiſth 119 80 955 faſſers, von ſeinem ſichere„„„ 5 Wortzunſt. Wir FJormgefühl und ſeiner meiſterhaften Vortkunſt. Wir verweiſen u. a. auf die Erzählung„Der Kaiſer“, die in ihrer ganzen herben Anlage einem ſeltſamen alten Holz⸗ Ichnitt gleicht und auf die Novelle„Der Ritter“, deren Stil und Farbenglut ſich zu der vollendeten Schönheit erleſenſter Roman⸗ tik erhebt. 5 Friedrich Jacobſen, Die Lore ame Tore. Roman. Preis geheftet 4., elegant geb. 5 M. Verlag von W. Vobach u. Co., Bevein⸗Leipzig⸗Wien. Es iſt ein Buch, in dem jeder noch gerne ſinnend weiterlieſt, auch wenn er es lang ſchon zugeſchlagen“. Als man jung war. Roman von Kund Hjortö.(Berlin Weſtend, Erich Reiß Verlag, Preis broſch. M. 3, geb. M..50 Hiortö entwirft ein anſchauliches Bild von dem Elternhauſe der Heldin des Buches, von dieſem Heim, wo Poeſie und All⸗ tagsgezänk gleichermaßen an der Tagesordnung ſind. Eugenia wirft ſich natürlich der Poeſie in die Arme und wächſt zum verſchrobenen Blauſtrumpf heran. Da platzt in die häusliche Einſamkeit der phantaſtiſche Liebesbrief eines Seminariſten und Dichterlings. Der Brief iſt für Eugenig ein Ruf des Schick⸗ ſals. Die Literatur ſpielte die Kupplerin, und ſie verlobt ſich mit dem Schreiber des Briefes. Schnell naht beiden die Enttäuſch⸗ ung. Dem verſtiegenen Dichter gehen bald die Augen für Eugenias und ihrer Familie Unnatur auf, und ernüchtert wen⸗ det er ſich ab. In ihrer Not verliebt ſie ſich in den anfangs gar ſkeptiſchen Freund ihres Bräutigams und verbirgt ihm auch ihre Gefühle nicht. Er wird überrumpelt und fühlt ſich halb gefeſſelt, halb angewidert von all der Familienverrücktheit; wie der Bräutigam aus dem Schwärmer ein Wirklichkeitsmenſch wird, ſo wird er aus dem Zweifler zum Gläubigen. Und doch über⸗ wiegt dann die Abneigung; er mißdeutet Eugenias Offenheit und wird ſo ihre zweite Enttäuſchung. Sie entwickelt ſich zur mannstollen Berühmtheit ihres Städtchens und heiratet einen ihr gleichgültigen Mann. Erſt nach Jahren erkennt jener den wahren, geſunden Kern ihrer Natur, erkennt die eigene Dumm⸗ heit und Blindheit und nähert ſich ihr wieder: und ihre alte Liebe iſt nicht erloſchen. Sqhllers ſämtliche Werke. Hiſtoriſch⸗kritiſche Ausgabe in swanzig Bänden. Unter Mitwirkung von Prof. Dr. K. Berger, Prof. Dr. E. Brandenberg, Dr. Th. Engert, Dr. E. Höfer, Prof. Dr. Köſter, Prof. Dr. A. Leitzmann, Prof— Dr. F. Muncker, herausgegeben von Geheimrat Prof. Otio Güntter und Prof. Dr. Georg Witlowski. Mit einem Bildnis Schillers und einem Briefe als Handſchriftprobe. 10 Leinenbände M. 20. Feine Aus⸗ gabe M. 28. Luxusausgabe M. 36. Salonausgabe(12 Bände) M. 30. Leipzig, Max Heſſes Verlag. Eine Monumentalausgabe der Werke lers bringt der bekannte Leipziger Klaſſiker⸗ verlag Maz Heſſe auf den diesjährigen Büchermarkt. Eine lange Reihe literarhiſtoriſcher Größen hat ſich zur Löſung der ehrenvollen Aufgabe vereinigt. Bis jetzt liegen zwei Teile der Aüsgabe, Band 2 und 3, die„Gedichte“ umfaſſend vor, deren Herausgabe ſich der Direktor des Marbacher Schiller⸗Muſeums Geheimrat Prof. Otiv Güntter unterzogen hat, und denen er eine umfaſſende Einleitung vorausſchickt: ein zuverläſſiges Regiſter bildet den Schluß des 3. Baudes. Die weiteren Bände werden in kurzen Zwiſchenräumen folgen. Inhantt Wolfgang Goethe. Lebensbild eines großen Men⸗ ſchen, der reiferen Jugend dargeſtellt von E. Berg. Mit einem Titelbild und 28 Texkbildern. Gotha. Friedrich Andreas Perthes.⸗G.(Preis broſchiert M. 3, geb. M..] Eine den Bedürfniſſen und dem Faſſungsvermögen der reiferen Jugend beiderlei Geſchlechts angepaßte Darſtellung des Lebensganges Goethes fehlte bisher, und dieſe Lücke wird durch das vorliegende Werk ausgefüllt. Es bringt keine kritiſchen Betrachtungen, keine Inhaltsangaben der des Dichters, ſondern es will der heranwachfſenden männlichen und weiblichen Jugend durch die ſebendige Schilderung des äußeren Lebens und der inneren Er⸗ lebniſſe Goethes den Menſchen Goethe ſo nahe bringen, daß ſie, bon Teilnahme und Liebe zu ihm erfülkt, zur Lektüre ſeiner Werke ſich gedrängt fühlt und in diefen eine Welt von Wahrheit und Schönheit in ſich aufzunehmen befähigt wird. Die Kenntnis des inneren Lebensganges des Dichters mit ſeinen quälenden Zweifeln und tragiſchen Konflikten bildet die beſte, ja die un⸗ erläßliche Vorbeveitung für das Verſtändnis ſeiner Werke; dieſe Vorbereitung wird in dem vorliegenden Werke geboten. Jakab Mich. Reinh. Lenz, Geſammelte Werke, Bd. 2 und 3. Paul Caſſirers Verlag, Berlin W. 10(Preis: Band 2: M. 3, broſchiert, M. 4 gebunden. Preis: Band g3: M..50 broſchiert, M..50 gebunden.] Mit dieſer Geſamtausgabe ſeiner Werke will der Verleger dem deutſchen Publikum Gelegenheit dazu geben, dieſem im Leben Schiffbrüchigen, nach ſeinem Tode miß⸗ Handelten Poeten, endlich die ihm ſchuldige Gerechtigkeit wider⸗ fahren zu laſſen. Der Herausgeber hat in gewiſſenhafter Arbeit alle die Forſchungen der Siwers, Erich Schmidt, Weinhold, Urlichs, Maltzahn uſw. dieſer Ausgabe zunutzen werden laſſen, und die Texte ſind, geſäubert von den fälſchenden Faſſungen früherer Bearbeitungen, dem Wortlaut der Original⸗Nieder⸗ ſchrift Lenzens nach Möglichleit gleichgebracht. „Mit dentſchen Koloniſteljungens durch den braſilianiſchen Urwald“(Preis M. 3) betitelt ſich das ſpeben im Verlag von Friedrich Engelmann in Leipzig erſchienene Werk des Herru Oberleutlnant Dr. Wettſtein. Der Verfaſſer ſchildert Selbſt⸗ Werle Der erlebtes in äußerſt packender und in intereſſanter Sprache. Er erzählt der deutſchen Jugend ſeine Ausreiſe nach Braſilien und ſeine Erlebniſſe während der Urwaldstour mit ſeinen deutſchen „Koloniſtenfungens. Der Verfaſſer hat mit dieſem Werk eins der beſten bisher erſchienenen Jugendbücher geſchaffen. Die ſo leben⸗ digen, zugleich mit größter Begeiſterung geſchriebenen Schil⸗ derungen ſind nicht nur als Reiſebeſchreibung und Erzählung beachtenswert, ſie enthalten zugleich eine Menge feiner Menſchen⸗ und Lebensbeobachtungen und bieten unaufdringlich eine Fülle guter Erziehungsmaßregeln. Das beſte Geſchenk für unſere A Jarh und Kalender 1910 für Kohlenhandel und Induſtrie. Verlag von H. A. Ludwig Degener, Leipzig. Ent⸗ hält u. d. kommerzielle Charakteriſtik und Liſte ſämtlicher deutſcher Steinkohlen⸗, Braunkoblen, Brikelt⸗ eic. Werke und die wirtſchaft⸗ lichen Organiſationen des Koblenhandels ete. ̃ Slhackleton, 21 Meilen vom Südpol(komplett in 40 Lie⸗ ferungen à 50 Pfg. oder 2 Bände gebd. M. 20.—). Wilhelm Süßerott, Hofbuchhändler, Berlin W. 30.— Leutnant Shackletons die Aufmerkſamkeit der ganzen Kulturwelt in er⸗ böhtem Maße auf das Südpolgebiet geienkt Zwar bal dieſe Er⸗ bis zum Südpol vordringen können, aber ſie iſt bis in ſeine unmittelbare Nähe gekommen. Zudem hat ſie reiche, wiſſenſchaftliche Ausbeute gezeitigt, hat neue Landgebiete feſtgeſtellt und iſt dort auch auf Spuren von Kohlen⸗ und Erz⸗ lagern geſtoßen. Im Vergleich zum Nordpol ſtehen der Exrei⸗ chung des Südpol weit größere Schwierigleiten im Wege. Endloſe eiſige und eisbedeckte Waſſerflächen dehnen ſich zwiſchen den ſüdli⸗ chen Kontinenten und dem Pol, und mit Grönland fehlen hier auch die Grönländer, die den Nordpolfahrern die Arbeit ſo we⸗ ſentlich erleichtern. Aber während im Norden die Landmaſſen ſchließlich in vereiſtes Meer übergehen und der Pol im Waſſer liegt tauchen, umgekehrt— gegen den Südpol Kontinente aus der Flut, ein 4000 Meter hoher feuerſpeiender Berg, der Erebus, öffnet ſeine Schlünde und der Pol ſelbſt liegt, wie Shackleton feſt⸗ geſtellt hat, auf feſtem Boden. Mit Shackletons kühnem Vorſtoß nach dem Südpol beginnt eine neue Epoche in der Erforſchung des nun geheimnisvollſten Punktes der Erde. Nicht bioß kam er ihm näher, als irgend jemand vor ihm, er war in ſeinem Bereich, ſah ihn auf einer Hochfläche vor ſich und nur die widrigſten Um⸗ ſtände zwangen den kühnen Forſcher kurz vor Erreichung des Zie⸗ les zur Umkehr. Die Bedeutung ſeiner Reiſe, die er in dem Buche „21 Meilen vom Südpol“ felbſt ſchildert, wird dadurch nicht geſchmälert. Es iſt ein prächtiges Werk, das ſich wie ein geſpannter Roman lieſt. Mit äußerſter Sachlichkeit ſchildert der Führer die an hochdramatiſchen Momenten reichen Erlebniſſe der unerſchrockenen Forſcher in einer klaren Sprache, wie ſie ſei⸗ nem einfachen Weſen entſpricht. Wir ſehen ihn und ſeine Genoſ⸗ ſen, wie ſie unter den fürchterlichſten Gefahren Schritt für Schritt in unbekannte Breiten vordringen.„Die eisſtarren Polarländer“, ſo ſagt Shackleton ſelbſt im erſten Kapitel,„ergreifen das Herz eines jeden, der eine Zeit in jenen Zonen verbracht hat— das können Menſchen, die niemals über die Grenzen der Ziviliſation hinausgekommen ſind, unmöglich nachfühlen.“ Und gerade deshalb wird der Zauber jener Eisregion dem Werke eine große Zahl von Leſern verſchaffen. Mit ſeinen vielen hundert farbigen und ſchwaczen Bildern, die, wie auch der Text, dem Humor zu ſeinem Rechte verhelfen, wird Shackletons Buch eines der meiſtgeleſenen Bücher der Saiſon werden. Auf vielen Weihnachtstiſchen wird es eine beſondere Zierde bilden!— Die wiſſenſchaftlichen Ergebniſſe von Leutnant Shackletons Südpolarexpedition, die hier nicht wiederzugeben ſind, werden Anfang Januar 1910 in einem beſonderen Bande im gleichen Verlage veröffentlicht werden. Eine deutſche Anthologie fürs Volk. An Anthologien deut⸗ ſcher Gedichte haben wir eher Ueberfluß als Mangel. Die unter dem Titel„Deutſche Dichtung“ von A. Gänger heraus⸗ gegebene neue Anthologie mit 18 Bildniſſen und ſechs Handſchrif⸗ ten, 8 v. 319 Seiten, in Originaleinband 3 M.(Verlag von G. Frehtag in Leipzig und F. Tempsky in Wien) zeigt aber ein enk⸗ ſchieden eigenes Gepräge. Natürlich kann eine Ausleſe der beſten deutſchen Gedichte, der lyriſchen, der erzählenden und der ſpruch⸗ weisheitlichen, von den Tagen Walters von der Vogelweide bis in die Gegenwart nicht eigenbrödleriſch vorübergehen an jedem hochberühmken und allbekannten Gedicht. Das tut auch die An⸗ thologie von A. Gänger nicht, doch ſie hat zu den bekannten Stücken ſo viel halb oder gar nicht Bekanntes gefügt, daß ſelbſt der literariſch hochgebildete Leſer dieſes ſchöne Volksbuch deutſcher Versdichtung mit hohem Genuß und zu bleibendem Gewinne Seite für Seite betrachten und ſich immer wieder feſtleſen wird. Die meiſten Gedichte unſerer Leſebücher fehlen in dieſer Antho⸗ logie, weil ſie durch die Schule unverlierbarer Beſitz ſelbſt der Halbgebildeten geworden find. Gedichte wie der Erlkönig, der Fiſcher, der Sänger von Goethe, die Bürgſchaft, der Taucher, der Graf von Habsburg, Sängers Fluch von Uhland, der Poſtillon von Lenau wurden nicht aufgenommen. Dadurch wurde Platz für eine beträchtliche Zahl bochherrlicher Gedichte, die den mittelgebildeten Leſern gar nicht oder nur mit ein paar Anfangsverſen bekannt ſind. Auch das iſt zu rühmen, daß dieſe Anthologie unſere trefflichen Lyriker der Gegenwart den weiteſten Volkskreiſen nahebringt. Sie greift mit ſicherem Geſchmack für das wahrhaft Wertvolle nicht nur in die reiche Lyrik der Nachfolger Goethes hinein, ſondern berückſich⸗ tigt ſo ziemlich alle zeitgenöſſiſchen Dichter, die etwas Eigenes zu ſingen und zu ſagen haben. Die Bildniſſe unſerer bedeutendſten Liederdichter, dazu ſechs Liederhandſchriften von Goethe, Uhland, Heine(Die Loreleyl), Storm, Keller, Marie von Ebner⸗Eſchen⸗ bach, ſind ein reizender Schmuck dieſes ſchön ausgeſtatteten Werkes. Das Eigenuheim des Mittelſtandes. Wer mit 500 bis 800 Mark jährlich eine ſeinen Bedürfniſſen durchaus nicht genügende Mietwoh⸗ nung in der Stadt bewohnt, der kann in einem Vorort in geſunder ländlicher Umgebung für dieſen Preis ſchon ein idylliſches eigenes Häuschen mit Garten bewohnen, in dem er ſich mit ſeiner Familie wohlfühlt, denn ſchon für 8000 bis 16 000 Mk. erhält man ein ſchmuckes Häuschen und wer unoch beſcheidener iſt, braucht ſogar nur die Hälfte anzulegen wie es Muſterbeiſpiele eines uns vorliegenden Buches be⸗ weiſen: Das Eigenheim des Mittelſtaudes. Ein Führer für alle die⸗ jenigen, die ſich ein Eigenhaus bauen laſſen oder kaufen wollen. Von E. Abigt, ea. 200 Seiten mit 150 Abhildungen Hausplänen ete. Preis 5 5(Porto 20 Pfg. Weſtdeutſche Verlagsgeſellſchaft m. b.., Wies⸗ aden 39. Todgeweihle Seelen. Verlags⸗Anſtalt G. m. b. Novellen von L. Frei.(Concordia Deutſche H. in Berlin W. 30). Preis geh. 2 4, geb. 3 Todgeweihte Seelen! Das ſind die Seelen derer, die dem Leben nicht zu geben vermögen, was des Lebens iſt. Die an dem Leben ihrer eigenen Tage leiden, weil in ihnen das Idealbild einer vberfunkenen oder erſehnten Zeit übermächtig lebt und lockt. Seelen die ſich wund kämpfen an den engbegrenzenden, herabziehenden Be⸗ dingungen, am Alltäglichen, Ewig⸗Menſchlichen ihrer eigenen Natur und der ihrer Umgebung. Das ſind die ſeltſamen Seelen derer, die einer verfeinerten, luſtüberdrüſſigen Kultur angehören, für die Geuuß und Freude ein Schmerz, und der Schmerz eine Sehnſucht iſt. Die letzte dieſer Erzählungen, die eine Art von Epilog bildet, iſt das Lied einer Erlöſung vom geiſtigen Tode, das Lied von dem Siege einer über den ſtarken und freien, vornehmen und ritterlichen Seele furchtbaren, den ſelbſterſchaffenen Geiſt des Lebens. Das neue Werk Felſings führt den Titel: Gefahrvolle Fahrten. Kolonialerzählung aus Oſtafrika. Es ſpielt in den nördlichen Binnenländern unſerer Kolonie zwiſchen dem In⸗ diſchen Ozean und dem uns zur Hälfte gehörenden größten aller afrikaniſchen Seen, dem Viktoria⸗Nianſa. Dieſes neue Werk des beliebten Autors tut wiederum alle Vorzüge ſeiner wahrhaft glänzenden, farbenleuchtenden Erzählerkunſt dar, vor allem in den Szenen, die uns mitten hineinverſetzen in die bald gran⸗ dios üppige, bald ſchauerlich öde Natur Afrikas. Die Vorzüge des Buches berechtigen zu der Ueberzeugung: das Werk wird ſicherlich ſeinen Weg machen, und noch begeiſterter aufgenommen werden als ſeine Vorgänger! —— Geſchäftliches. Ein willkommenes Weihnachtsgeſchenk! Die vielen Freunde von Dralles Illuſion im Leuchtturm, Blütentropfen ohne Alkohol, wird es intereſſieren zu erfahren, daß dieſes Lieblings⸗ parfüm, das ſich im Sturm den Erdball erobert hat, auch in hocheleganten Ausſtattungen zu haben iſt. So gibt es da reizende Miniatur-Leuchttürmchen in verſchiedenen, künſtleriſch ausge⸗ führten Modellen, aus Kupfer, Alpacca⸗Silber, in Goldfarbe uſw. Jedes dieſer Leuchttürmchen liegt in einem geſchmackvollen, die Kraniche des Ibykus bon Schiller, des ſeidegefütterten Etui und bildet ſo ein originelles, aber dabei vornehmes, hochwillkommenes Weihnachtsgeſchenk. Dralles Illuſion im Leuchtturm gibt den Duft von Maiglöckchen, Veil⸗ chen, Roſe, Veſteria uſw. in höchſter Vollendung und Natur⸗ treue wieder und iſt überall zu haben. Alleiniger Fabrikant; Georg Dralle, Hamburg. 5 „— Volkswirtſchaft. Vom Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kuxenmarkt. Bericht von Gebr. Stern, Bankgeſchäft 25 Dortmun d, 14. Dez. 1909. (Vor der Börſe). Durch das lebhafte Intereſſe, das die Voxr⸗ gänge am Kalimarkte für ſich in Anſpruch nahmen, trat der Koh⸗ lenkuxenmarkt in der Berichtswoche in den Hintergrund Die tatſächlich beſſeren Mitteilungen aus der Kohleniduſtrie mach⸗ ten keinen Eindruck und da ein Teil der Privatſpekulation Um⸗ tauſchoperationen von Kohlen in Kaliwerten vornahm, iſt der Kursſtand gegen die Vorwoche leicht abgeſchwächt. Von ſchweren Werten wechſelten einige Dorſtfeld bei etwa M. 14 700.—, Lau⸗ genbrahm bei M. 26 700.—, Lothringen bei M. 29 100.— bis 29 300.— und König Ludwig bei M. 32 700.— ihre Beſitzer. Für Friedrich der Große zeigte ſich bei Berichtsſchluß wieder erhöhles Intereſſe, ſo daß der Preis bis etwa M. 25 500 anziehen konnte, Von mittleren und leichten Papieren wurden Weſtphalen bei leh⸗ haften Käufen intereſſierter Seiten bis etwa M. 8200.— geſtei⸗ gert. Auch für Adler bei Kupferdreh zeigte ſich im Verfolg der Gewerkenverſammlung Intereſſe, ſo daß der Kurs bis etwa Mark 4000 anziehen konnte. In den übrigen Werten fand nur ein ganz vereinzelter Beſitzwechſel zu meiſtens leicht nachgebenden Preiſen ſtatt. Am Braunk ohlhnmarkte blieben Hamburg zu dem ge⸗ beſſerten Kurſe von M. 650.— begehrt. Die übrigen Notierungen bplieben nominell. Um ſo umfangreicher war das Geſchäft am Halimarkte, wo ſeit dem Jahre 1905 keine ſo bedeutenden Umſätze getätigk wurden, wie in der Berichtswoche. Möglich iſt ſogar, daß die Um⸗ ſätze der letzten Tage die bisher überhaupt größten auf dieſem Ge⸗ biete waren. Nachdem wir in unſeren letzten Mitteilungen die Bereitwilligkeit des Herrn Schmidtmann, auf einer annehmbaren Grundlage zu einer Einigung mit dem Syndikate zu kommen, melden konnten, iſt endlich am 10. Dezember ein Uebereinkommem zwiſchen dem Syndikat und dem Schmidtmannkonzern erfolgt, wonach die beiden außenſtehenden Werke Aſchersleben und Soll⸗ ſtedt dem Syndikate beitreten. Dagegen willigt dieſes in eine Neuordnung der amerikaniſchen Marktverhältniſſe ein. Nachdem die Verkaufskontrakte mit dem Internationaltruſt aus der Welt geſchafft ſind, bleibt die Erledigung der ſogenannten Bradleykon⸗ trakte übrig, von denen nunmehr nicht zu erwarten iſt, daß ſie dem Syndikate Schwierigkeiten bereiten werden. Das Abkommen bie⸗ tet für das Syndikat eine durchaus annehmbare Grundlage zur weiteren Entwicklung des Abſatzes. Leider müſſen wir es uns verſagen, in dem engen Rahmen eines Wochenberichtes alle die Vorteile hervorzuheben, die der nunmehr als geſichert erſcheinende neue Syndikatsvertrag ſowohl für die Beteiligten, als auch für di Induſtrie ſelbſt enthält. Nach den wiederholten und harten Enttäuſchungen, die Publikum und Unternehmung in dem letzten halben Jahre erfahren hatten, brach nach Bekanntwerden der Ein⸗ zelheiten des neuen Abkommens eine elementare Aufwärtsbewe⸗ gung am Markte durch. Das Publikum legte in ganz bedeutens dem Maße Kaufaufträge an den Markt und die angebotene Ware konnte auf allen Gebieten ſchlanke Aufnahme finden. Dabei ſtellte ſich heraus, daß das ſpeykulative Material nicht bedeutend war Bevorzugt waren in erſter Linie die ſog. Ausbeutewerte, 905 denen perlautete, daß die zurückgehaltenen Gewinne in Form von Extraausbeuten zur Verteilung gelangen ſollen. Es ſtellten ſich etwa 400.— gewannen. in großen Mengen Heiligenroda bis M. 5 300.—, Sachſen Weis mar bis M. 5700.—, Siegfried 1 bis M. 5750.—, Hanſa Silber⸗ berg bis M. 4000.—, Immenrode bis M. 4 900.—, Günthers⸗ hall bis M. 5500.— und Salzmünde bis M. 4 100.— gekauft. Aber auch in den übrigen hierher gehörigen Papieren fand ein nennenswerter Beſitzwechſel ſtatt. Weniger umfangreich bleibes einſtweilen noch die Umſätze auf dem Aktienmarkte, wo ſich die Steigerungen zwiſchen 3 und 6 Prozent bewegen. Unverändert auf dieſem Markte ſchließen Heldburg, Steinförde und Teutonig. Der hauptſächlichſte Verkehr fand in Adler Kaliwerke und K ü⸗ gershall ſtatt, während für die Werte des Südharzkonzerns ſich nur an einzelnen Tagen ein ausgeprägteres Intereſſe zeigte Ber⸗ naſtläſſigt waren die ſogen. Bohrwerte, wenngleich auch hier eine Anzahl Steigerungen feſtzuſtellen ſind, von denen diejenige bei Neuſollſtedt mit etwa M. 300.— hervorgehoben zu werden ver⸗ dient. Der Erzkuxenmarkt krat unter den obwaltenden Um⸗ ſtänden gänzlich in den Hintergrund und nur ganz vereinzelt wur⸗ den Preiſe für Bautenberg, Louiſe Brauneiſenſtein und Henriette genannt. per Meter Henneberg⸗Seide e in ſchwar, weiß und farbig 7 5 für alle Lebenszwecke. frich 9300 von Mk..10 an Verlangen Sie Muſter. G. Henneberg, 300 Wer Kräftigung bedarf, trinke eine Zeit lang Bioſon und die wohltätige Wirkung wird ſichh ſofort im All emeinbefinden bemerkdar machen. Erhältlich das Paket ca. Kilo 3 Mark in Apotheken und Drogerien. 1783 Ein täglicher Begleiter. 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