Abonnement: 70 Pfeunig monatlich. Vringerlohn 80 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) We N der Stadt Mannheim und Amgebung. aahr Neueſte Nachrichten (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗ Adreſſer „General⸗Anzeiger Mannheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ In ſera te: Anabhängige Tageszeitung. nahme v. Druckarbeiten 341 Die Golonel⸗Zeile.. 25 Pfg. Geleſenſte und verbreſtetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Nebaktiensbureaus Nedattien 387½ Auswärttge Inſerate. 30„ in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Aarlsruhe. Verlags⸗ Die Retlame-Zeile. Mark Schluß der Juſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens% 9 uhr, für das Abenpblatt Nachmittags 8 Uhr. Nr. 586 Donnerstag, 16. Dezember 1909.(Abendblatt.) Die Neichstagsarbeit. Der vorweihnachtliche Abſchnitt der Reichstagsſeſſion iſt verlaufen, wie männiglich das erwartet hatte. Man hat die paar Notgeſetze erledigt und die erſte Etatsberatung dazu. Und dann iſt man mit einem Gefühl der Abſpannung wieder in die Heimat geflüchtet. Das klingt ſonderbar nach dieſen knappen zwei Reichstagswochen und wird im Ernſt doch nicht zu beſtreiten ſein. Die Wahrheit iſt: es liegt etwas wie ſtarke Luftloſigkeit in unſerer politiſchen Atmoſphäre und eine müde Reſignation— nicht die blaſierte Abgeſtumpftheit der Nerven, von der der Herr Reichskanzler ſprach— lähmt jede Tatkraft. Das kam auch ſchon bei den Etatsdebatten zum Ausdruck. In vier Tagen waren die Redeſtröme verſtegt. Buchſtäblich verſiegt, weil niemand mehr etwas ſagen wollte. Vielleicht hatte man auch das Gefühl, daß der Rekrimi⸗ nattonen von Partei zu Partei ſchon genug geſchehen wäre. In der Tat war nach der Richtung denn auch Beträchtliches geleiſtet worden; zumal die unterſchiedlichen Beſtandteile der neuen Mehrheit ſchienen ſich gegenſeitig gelobt zu haben, eine urunterbrochene Kanonade gegen die Breitſeite der National⸗ Hüberalen zu unterhalten. Dennoch muß man rückſchauend im Grunde bekennen, daß die Erörterung dieſer Dinge glimpf⸗ licher ausgegangen iſt, als man anfänglich vermutet hatte. Man hatte ſich doch in ſtillſchweigender Uebereinkunft das Thema von vornharein begrenzt. Auf die November⸗ vorgänge griff niemand mehr zurück; freilich damit auch ſich Gott⸗Natur ihm offenbart.“ kicht auf die Kanglerſchaft Bülows, die ſo um ihre gerechte Würdigung kam. Wobei einzuſchalten ſein wird, daß die Nationalliberalen die Dankesſchuld dem Scheidenden ſchon im Juli abgetragen hatten. So bliebs am Ende bei klein⸗ lichem Gezänk, das dadurch noch keinen höheren Schwung erhielt, daß die drei letzten Zentrumsſprecher die Kraft ihrer anerkennenswert geſunden Lungen zu Monſtreleiſtungen auf⸗ gupeitſchen verſtanden. Und nur von links her, inſonderheit von den Nationalliberalen, die ſich in kluger Zurückhaltung nicht in Vielrederei zerſplitterten, wurden in die Erörterung ein paar Gedanken hineingetragen, die über den Alltag hinausreichten. Daß unter dieſen immer wieder die Frage der preußiſchen Wahlrechtsreform ſich hervor⸗ drängte, verſteht ſich am Rande. Dem heutigen preußiſchen Wahlrecht verdanken wir's, daß das parteiloſe Regiment, die Regierung über den Parteien, die das Ideal des neuen Kanzlers iſt, noch nicht zur Tatſache geworden iſt. werden wir allem zuvor die Hand anzulegen haben. Um ſo mehr als— von der äußerſten Rechten abgeſehen— gerade in dieſem Stück alle Welt den von Herrn v. Bethmann⸗Holl⸗ weg mit Recht geprieſenen„Zwang zum Schaffen“ empfindet. Was die einzelnen Gruppen da noch ſcheidet, ſind bei Licht beſehen nur Nuancen. Die einen verlangen mehr, die anderen weniger. Schließlich werden aber auch die Extravaganteſten krit jeder Abſchlagszahlung, die in Wirklichkeit eine iſt, zu⸗ frieden ſein. Der Herr Reichskanzler ſelber hat ſich über dieſen Gegen⸗ ſtand nicht ausgeſprochen. Er verwies ihn vor das Forum der preußiſchen Landſtube, und wir nehmen einſtweilen an, daß von ihm dort demnächſt ein Mehreres zu hören ſein wird. Auch ſonſt glitt Herr v. Belhmann⸗Hollweg mit Hier allerlei hübſch ſtiliſierten Wendungen, die wohltuender gewirkt hätten, wenn ſie nicht gar ſo deutungsfähig wären, an allen Ent⸗ ſchließungen, an jedem Für oder Wider vorüber. Angenehmer — wir ſagten es ſchon bei anderer Gelegenheit— waren ſeine kurzen Erklärungen über die auswärtige Politik. Es war doch ſchon etwas, daß man den kecken Herausforderungen Italiens nicht mehr mit liebenswürdig graziöſen Scherzen diente; daß ein deutſcher Staatsmann endlich den Mut fand, öffentlich, wenn ſchon vorerſt noch recht ſchüchtern, von der törichten Legende von der angeblich traditionellen, turmhohen ruſſiſchen Freundſchaft abzurücken. Wie denn überhaupt die Behandlung der auswärtigen Dinge das weitaus Erfreulichſte an der heurigen Etatsausſprache war. Die Deutſchen be⸗ ginnen in dieſen Stücken aufzuwachen. Empfinden je länger, je dringlicher die Notwendigkeit, die Sorge um dieſe wich⸗ tigſten Fragen des Staatslebens nicht mehr unbekümmert den unerforſchlichen Ratſchlüſſen der zünftigen Diplomatie zu überlaſſen. Herr v. Schoen, der für ſeine Perſon übrigens nicht einmal ein Zünftiger iſt(obſchon er neuerdings ſich ſo zu gebärden beliebt), ſieht dieſer neuen Entwicklung einſt⸗ weilen noch etwas hilflos und verlegen zu. Ueber den von allen Seiten angemerkten dunklen Punkt— die Entwicklung der marokkaniſchen Angelegenheiten— verhieß er für die Kommiſſion nähere Auskünfte. Alsdann wird über das Kapitel Auswärtiges Amt und auswärtige Politik wohl noch ein Mehreres zu reden ſein. politische Uebersichi. Manunheim, 16. Dezember 1905 Ueber die Ausſichten der Schiffahrtsabgaben wird den„Leipz. N. Nachr.“ aus Dresden von berufener Seite imiigenk!! „Wenn Bayern und Württemberg bisher eine abgäbenfreundliche Haltung eingenommen haben, ſo beruht dies bekanntlich lediglich darauf, daß ihnen Preußen von vornherein verſprochen hat, auf Koſten der Rheinſchiffahrts⸗ abgaben den Main und den Neckar zu kanaliſieren. Heſſen würde ſich zweifellos gern öffentlich den Abgabengegnern zu⸗ geſellen, wenn es nicht durch die Eiſenbahngemeinſchaft mit Preußen zu gewiſſen Rückſichten gezwungen wäre. Die am Unterlauf der Elbe gelegenen beiden Mecklenburg ſind als reine Agvarſtaaten an der Erſchwerung der Einfuhr aus⸗ ländiſchen Getreides und deshalb an der Einführung von Schiffahrtsabgaben intereſſiert; ſie glauben deshalb, ebenſo wie Bayern und Württemberg, ſich über die dem preußiſchen Vorhaben entgegenſtehenden politiſchen und verfaſſungsrecht⸗ lichen Bedenken hinwegſetzen zu können. Dagegen haben die am Oberlaufe der Ströme gelegenen Induſtrieſtaaten, wie Sachſen und Baden ein ſo entſchiedenes, natürliches, von niemand ernſtlich beſtrittenes Intereſſe an der Beibehaltung der Abgabenfreiheit der Ströme, daß kein Menſch es ver⸗ ſtehen würde, wenn ſie nicht unter Berufung auf die Reichs⸗ verfaſſung zähen Widerſtand leiſteten. Der Schaden, der der Volkswirtſchaft dieſer Staaten durch die Abgaben ent⸗ ſtände, könnte durch keine irgendwie beſchaffenen Konzeſſionen Preußens ausgeglichen werden. Es iſt deshalb nicht zu ver⸗ Toile, die in beſtimmten Verkehrstatſachen hervortrete den ohne Rückſicht auf die Leiſtungs Induſtrie gelegt und ſo von der ſtäbtiſchen Bevölkern in erſter Linie getragen. Auch die für die Beſteuerung de wundern, daß der Landtag und alle ſächſiſchen Intereſſen⸗ vertretungen, insbeſondere ſämtliche Handelskammern ein⸗ ſchließlich der Leipziger Handelskammer und ſelbſt der ſächſiſche Landeskulturrat in dieſer Frage einmütig hinter der Regierung ſtehen. Erſt heute wiederum hat der deutſch⸗ freiſinnige Abg. Koch in der Zweiten Kammer unter all⸗ ſeitigem Beifalle erklärt, daß die entſchiedene Kundgebung der Regierung überall große Freude erregt habe.“ Wie die„Leipz. N. Nachr.“ weiter von untebri Seite erfahren, werden ſich die zuſtändigen Ausſchüſſe Bundesrat in den nächſten Tagen mit der preußiſchen lage über die Erhebung der Schiffahrtsabgaben auf deutſchen Strömen beſchäftigen. Bei dieſer Gelegenheit auch die viel erwähnte ſächſiſch⸗badiſche Denkſchrift geg Schiffahrtsabgaben eine Rolle ſpielen, da ſie ſelbſtverſtän den Vertretern dieſer beiden Bundesſtaaten den Weg ihr Verhalten im Bundesrate vorzeichnet. Die Finanzreform wiſſenſchaſtlicher * 25 Der Königsberger Prof. Dr. A. Heſſe veröffentlicht neueſten Hefte der„Jahrbücher für Nation ökonomie und Statiſtik“ eine ausführlich ſuchung über die Reichsfinanzgeſetze von 1909. Er gen zu dem Ergebnis, daß die Frage, ob die im Regier entwurf mit Recht angeſtrebte ausgleichende He ziehung des Beſitzes durch den Erſautz der lehnten Erbſchaftsbeſteuerung erreicht worden ſei, neint werden müſſe. Heſſe begründet dieſes Urteil u. e folgendermaßen: „Die Erſatzſteuern trefſen in der Hauptſache nicht Beſitz, ſondern den Verkehrz; ſie ſtellen keine allgemeine u. gleichmäßige Vermögensbelaſtung vor, ſondern kreffen nur dieſenigen betroffenen Perſoner belaſtet. Und durch die Ueber Steuer wird der Gedanke der Herauziehung des Beſitzes das Gegenteil verkehrt, wie dies am deutlichſten ſich bei der ſteuer und dem Effektenſtempel gezeigt hat. Die Belaſtung i auch inſofern nicht gleichmäßig, als das mobile Kapital in weiteren Umfang herangezogen iſt, als das immobile. Dantit wird die La der neuen Abgaben vorwiegend auf Handel u biliarbeſitzes gewählte Form verſchiebt die Laſt z u gunſten der Städte. Und die Belaſtung der ſtädti und Effektenſtempel und die Konkurrenz hinſichtlich der B den von den Erſatzſteuern nicht erreicht.“ Im Anſchluß hieran führt Profeſſor Heſſe aus, daß nich nur nicht der Ausgleich gegen die Verbrauchsabgaben ge 75 ſchaffen ſei, ſondern ſogar die Laſt der Verbrauchsſteuern die Eigenart der Erſatzſteuern noch erhöht wäre: die dur Auflegung indirekter Steuern ausgelöſte Tendenz der ſteigerung werde durch die Verkehrsſteuern noch beyſt Letztere wirkten als Gewerbeſteuern, verteuerten de 1 5 Seuilleton. Bismarck als Künſtler. Von M. G. Conrad.“ „Was kann der Menſch im Leben noch gewinnen, als daß Natur iſt Kunſt, Kunſt iſt in allem. Nur daß die Schöuheitsfreunde von heute oft bei dem Aeußeren ſtehen bleiben und den Begriff der Schönheit, der Kunſt verengern und zerſplittern. Kunſt iſt alles. Kunſt iſt es auch, die die Wiſſenſchaft, die an ſich ſo unſagbar trockene, erſt genießbar macht. Kunſt iſt vor der Wiſſenſchaft. Kunſt iſt auch vor der Politik. Kunſt iſt alles; nur daß jeder nur das als Kunſt erkennt und anerkennt, das ſeinem Geſchmack als Kunſt er⸗ materiellen Geſchäftsgebarung der Politik? Die großen Bildner der Gefäße, in die ſich die Volksentwicklung ergießt, ſind gewißlich ſeltene Künſtler gleich den wenigen großen Meiſtern der enger umgrenzten eigentlichen bildenden Künſte. Anfangs des vorigen Jahrhunderts erſtand ein großer For⸗ mer und Künſtler, Napolebon. Ausgangs des Jahrhunderts ein zweiter, Bismarck. Faſt als Parallelerſcheinung jenem Goethe, dieſem Wagner. Nur ein genialer Künſtler konnte das Deutſche Reich ſchaffen. Wir hatten Jahrhunderte keinen Bildner, der es zum regelrechten Abſchluß bringen konnte. Erſt der Künſtler Bis⸗ marck wandelte das deutſche Chaos in den künſtleriſchen deutſchen Kosmos. Als ein von Höherem Berufener aus ſich ſelbſt heraus wurde er zum Auserwählten, dem wie ein Blitz der Erleuchtung das von ihm zu Vollbringende klar wurde. Als er ſeinerzeit in den Landtag kam, da fand er dort viele brave und kluge, weſs⸗ heittriefende Männer. Aber keiner konnte mehr als Worte, allen fehlte die tatenbringende Bildnerkraft des Künſtlers. Nicht der jugendliche Junker Bismarck, der Künſtler Bismarck vielmehr ſprach das große Wort: Fragen der Zeit werden gelöſt nicht mit Worten und Reden, ſondern mit Blut und Eiſen. Die ſchaffensfreudige Künſtlerkraft drängte ihn zu Taten. In Frankfurt ſah er die Wäſſerigkeit der deutſchen Kleinſtaaten⸗ ſuppe, und er rät Preußen zur Selbſtändigkeit. In Petersburg erkennt ſein Adlerblick das Ausland, er lernt das Material ken⸗ nen, aus dem er formen will, aus dem er formt. Zug um Zug baut er ſein Werk in ſeiner Künſtlerwerkſtatt. der Deutſchen Reichsverfafſung, der Austritt Preußens aus dem Staatenbunde, der Krieg 1866, der Krieg 70—71. Dann war vie Die Vorlegung Karlsplatz die reichhalli aus ihnen die Staatskünſtlers erkennen. Sammlungen an ſechs verſchiedenen Orten unſe Warum nun macht man nicht ſo Bismarck als Volk verſtändlich? Die politiſchen Aufgaben unter äſthe Geſichtswinkel betrachtet ſind ſicher viel leichter verſtändlich. Bismarck war aber Künſtler auch noch in anderer B hung. Welche wundervolle Kunſt kommt nicht zum Ausdru ſeinen Briefen, in den herrlichen Briefen des Rieſen und Ge helden an die von ihm geliebte Gattin. Bismarck der Künſtler eine Ausdrucksfähigkeit, die z geſtellt werden kann dem Gvetheſchen Werther und den Dr. Martin Luthers. Warum nimmt man nicht Abſchni Briefe, ja ganze Briefe Bismarcks in die deutſchen Leſebüche Noch ein drittes prägk unſeren Staatsbildner Otty v marck zum gottbegnadeten Künſtler. Seine Reden.& ohne Zitate und Phraſen und ſuchte wohl oft nach einem po Ausdruck; ſind denn nicht aber ſeine Reden wahre Mei an Sachlichkeit, Eindrucksfähigkeit und Zweckmäßigkeit? Se „Gedanken und Erinnerungen“ haben dieſen großen künſtleriſch Geiſt und Schwung nicht. Das liegt aber daran, daß ſie du drei, bier Medien hindurchgeſickert ſind. Aber man kan großen künſtleriſchen Richtlinien des gen Bismarck iſt der Zwingherr deutſchen Volkes geworden. Er hat Germanien in den geſetzt und hat ihm zum echten Denutſchtum verholfen. D Deutſchland Bismarck, dem deutſchen Künſtler. Die ſtädtiſchen Fammlungen in Fre Ueber die Neuaufſtellung eines Teils der Sammlu Freiburg wird uns geſchrieben: Seit Jahren ſind die zumteil äußerſt wertvolle Sta weſen, Die Schwarzwaldſammlung and ſi 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt) erhöhten ſomit die Produktionskoſten und drängten auf Preis⸗ erhöhungen hin. Für die volkswirtſchaftliche Entwicklung ergäben ſich aus den neuen Steuern teilweiſe ungünſtige Aus⸗ ſichten. Auch die Ergiebigkeit der Erſatzſteuern ſei weniger ſicher. Die Grundfätze der modernen Finanzwiſſenſchaft wären nicht ausſchlaggebend geweſen.„Es ſind,“ ſchreibt Heſſe zuſammenfaſſend,„die Fragen finanzieller und wirtſchaftlicher Zweckmäßigkeit zu rückge⸗ treten hinter Intereſſengeſichtspunkten und politiſchen Machtfragen.“ Der Tolerauzantrag des Zeutrums. Es iſt ein großer Irrtum, wenn man hier und da im Reichstag angenommen hat, daß der ſogenannte„Toleranz⸗ antrag“ des Zentrums niemals wiederkehren werde. Die von der Partei eingebrachte Reſolution iſt nur ein taktiſcher Schachzug; und ein anderer Ausdruck für den ganzen Toleranzantrag. Das geben die Zentrumsblätter ſelbſt mehr oder weniger deutlich zu. So ſchreiben„Bayr. Courier“ und „Badiſcher Beobachter“, alſo die führenden ſüddeutſchen Zentrumsblätter, übereinſtimmend u..: „Vei kirchenpolitiſchen Aktionen muß man mit Menſche n⸗ alter und Generationen rechnen und namentlich dem Gegner immer ſagen: wir ſind da und fordern unſer gutes Recht. Man darf der beſtimmten Hoffnung Ausdruck geben, daß die Zentrumsfraktion entſchloſſen iſt, zu gegebener Zeit nach dem Verſagen der Reſolution— ſofort wieder den Toleranzantrag einzubringen, da nur Feſtigleit und Ent⸗ ſchloſſenheit zum gewünſchten Ziele führen kann. Die in dieſem Geſetzentwurf niedergelegten Forderungen— namentlich die Zeiheit des Ordenslebens— iſt dem katholiſchen Volksteil eine Herzensſache.“ Das heißt alſo, die Reſolution des Zentrums iſt von vornherein mit dem Hintergedanken geſtellt, daß unter den zu beſeitigenden„Beſchränkungen religiöfer Frei⸗ heit“ auch alle die geſetzlichen Beſtimmungen verſtanden wer⸗ den ſollen, durch die aus den Hoheitsrechten der Staaten fließen. Da ſich in dieſer Beziehung die Bundes⸗ ſtaagten auf den Boden der ultramontanen Auffaſſung un⸗ möglich ſtellen werden, weiß das Zentrum ſehr wohl. Die harmlos ſcheinende Reſolution ſoll dazu dienen, Regierungen und Parteien auf das glatte Parkett der ſcholaſtiſchen Prinzipien⸗ und Begriffsverwandlungskunſt zu locken, um ſie deſto beſſer ſpäter ins Unrecht ſetzen zu können. Eine neue ionſervative Tageszeitung für das Meich. Sh. Der leßte Konſervative Parteitag in Berlin brachte u. a. die bemerkenswerte Feſtſtellung, daß die konſervative Parteilei⸗ aang der Frage der Schaffung eines großen volkstümlichen kon⸗ lrbativen Parteiorgans näher treten will, nachdem man einge⸗ ſehen hat, daß die Bekämpfung der Partei in Sachen ihrer Stel⸗ ungnahme zur Reichsfinanzreform von der Gegenſeite haupt⸗ chlich durch deren Preſſe geſchehen ſei. Das geſchäftsführende rſtandsmitglied Stackmann ließ in den Verhandlungen deut⸗ lich durchblicken, daß es mit der bisherigen konſervativen Preſſe nicht getan ſei, die zu wenig au die Maſſen heraukomme. Man müſſe an die Schaffung einer großen, volkstümlichen konſer⸗ vativen Tageszeitung denken, die bie Intereſſen aller Stände und Berufe vertreten ſoll, deren Angehörige ſich zur konſervativen Partei bekennen. Urſprünglich hatte man daran gedacht, die „Staatsbürgerzeitung“, die jetzt im Verlage der„Deutſchen Ztg.“ hergeſtellt wird, auf breiterer Grundlage auszubauen. Wie wir jetzt erfahren, iſt dieſer Plan jedoch wieder fallen gelaſſen wor⸗ den, und man geht in Parteikreiſen mit dem Gedanken um, das „Deutſche Volksblatt für Stabt und Land“, das gegenwärtig im Verlage von Reimar Hobbing in Berlin einmal wöchentlich er⸗ ſcheint und in Wittenberg, Bez. Halle, gedruckt wird, als große konſervalive Zeitung für das Reich auszubauen. Das Blatt wird ſchon gegenwärtig in intenſiver Weiſe in der preußiſchen Mon⸗ archie vorbereitet. Schleſiſche Großgrundbeſitzer beziehen nach der eigenen Angabe der beteiligten Kreiſe 100—1000 Exemplare, ebenſo konſervative Fabriks⸗ und Bergwerksbeſitzer zur Vertei⸗ lung unter ihren Leuten. Es iſt demnach alſo auch gewiſſermaßen als konſervatives Arbeiterblatt gedacht. Auch in den Kaſernen hat es Eingang gefunden und wird an die Soldaten zum Teil gratis verteilt. Das Blatt läßt ſich gegenwärtig durch Zuſchriften aus ſeinem Leſerkreiſe beſtätigen, daß es die beſte Lektüre für kleine Handwerker und Arbeiter iſt. Ein Rittergutsbeſitzer be⸗ ſtätigt dem Blatte, daß er es dem Vorſitzenden des Bundes der Landwirte als beſonders wertvoll zur Propaganda gegen die Sozialdemokratie empfohlen und angeregt habe, daß das Blatt von ſeiten des Bundes unterſtützt werde. Da gelegentlich des der Münzen, Zinnſachen ete, in etwas dunkleu Räumen im neuen Nathauſe, die Sammlungen für Urgeſchichte in der Salzſtraße, die der Altertlmer und ſtadtgsſchichtlichen Objekle am Theaterplatz, Natur⸗ geſchichte, und Völkerkunde in der Talſtraße und— last not least— waren die modernen Gemälde, vor allem eine große Kollektion Lugo, eine Anzahl Spitzweg's, Thoma's etc. in der Turnhalle der Hilda⸗ mädchenſchule untergebracht. Doch bedeutet dieſe Zerſtreuung noch nicht den ärgſten Schaden. Fühlbarer noch war, daß die koſtbarſten Stlicke, die herrlichen mittel⸗ alterlichen Teppiche, die koſtbaren alten Gemülde, die mit ſchweren Spfern erkauften japaniſchen Kunſtwerke erſten Ranges dem Publi⸗ kum überhaupt nicht mehr zugänglich waren. u den maßgebenden Kreiſen der Stadt hatte man längſt auf Ab⸗ hilfe geſonnen. Der Plau, ein neues Sammlungsgebäude zu errich⸗ ten, iſt gerade in den letzten Wochen der Verwirklichung bedeutend näher gerückt, zumal der Bürgerausſchuß die Erſtellung eines ſolchen als nächſte, dringende Aufgabe anerkanut hat. Immerhin dauert es erfahrungsgemäß einige Jahre, bis ein ſolcher großer Bau der Voll⸗ endung entgegengeht. Um obigen Mißſtänden für dieſe Dauer Anigermaßen abzuhelfen, hat ſich der Stadtrat zur Schaffung zweier Propiſprien entſchloſſen. Dem neu ernannten Konſervator, Prof. Dr. Wingenroth wurde zur Unterbringung der koſtbarſten Teile der ſtäd⸗ liſchen Sammlungen das ſogenannte Colombiſchlößle übergeben. Dies — auch Villa Colombi genannt— iſt in den ſechziger Jahren von einer zugezogenen Ausländerin, eben einer Gräfin Colombi, auf einem Hügel bei der Eiſenbahnſtraße, einer Baſtion der ehemaligen Stadtbefeſtigung in der merkwürdigen, damaligen Gotik erbaut Worben. Ein vielen Beſuchern Freiburgs gewiß bekannter, prächtiger Park umgibt es. Der Erwerb des Komplexes von den letzten Be⸗ ſitzern, einer Familie Thoma, war eine der Großtaten unſeres weit⸗ ausſchanenden Oberbürgermeiſters. Eine derartige Privatvilla iſt natürlich nur in beſchränktem Maße zur Aufſtellung von Sammlungen geeignet. Die Lichtverhält⸗ Hiſſe, ein niederes Seitenlicht, je nach Zimmerlage Oſt, Weſt oder Süd, die vielfach kleinen Räume boten mauche Schwierlgkeiten. Dafür aber verleiht das Wohnliche eines ſolchen Privathauſes der Aus⸗ ſtellung eine gewiſſe Traulichkeit, wie ſie Muſeumsräumen oft fehlt. Mit allen Mitteln einer Wandbeſpannung mit Kupfer, Leinen, Rips und Peluche, mit der Herrichtung einer Auzahl Türen zu verglaſten Wandſchränken wurden die Räume zur Aufnahme der Kunſtwerke ge⸗ eignet gemacht. Im großen Treppenhaus konuten dle überaus ſeltenen, großen mittelalterlichen Gobelins, ein großer, goldgründiger Flügelaltar, eine Anzahl ſonſtiger Bilder wirkfame Aufſtellung fin⸗ den. In den übrigen Räumen wurden die modernen Bilder, die alten Semälde, darunter die berühmten Werke des Hausbuchmeiſters, des Dans Baldung Grien und des Mathias Grünewald, die fapauiſchen Bilder, Masken, Lacke, Stichblätter, Holzſchnitte und Bronzen unter⸗ — Auf eine ſtren⸗ hiſtoriſche Anordnung kam es dabei weniger an, als auf die Ermöglichung äſthetiſchen Geuuſſes, der iu einer ſolch' MHeinen Sammlung ja leichter zu erreichen iſt. 5 Maunheim, 16. Dezember. Parteitages auch ein energiſcher Hilferuf zur materiellen Unter⸗ ſtützung der konſervativen Parteipreſſe ergangen iſt, ſo erſcheint es nicht ausgeſchloſſen, daß der Plan, eine große konſervative Tageszeitung für die breiteren Maſſen des konſervativen Mit⸗ tel⸗ und Arheiterſtandes zu ſchaffen, von Erfolg begleitet ſein wird. Deutsches Reich. — Die 23. Generalverſammlung des Evangeliſchen Bundes wird vorausſichtlich in der Zeit vom 25.—23. September 1910 in Ehemnitz ſtattfinden. Nach dem vorläuſig feſtgelegten Plan der Tagung wird dieſelbe vom 25. September durch Feſtgottes⸗ dienſt in mehreren Kirchen eröffnet; an dieſe Gottesdienſte ſchließt ſich die Begrüßungsverſammlung, zu der Vertreter der Landeshochſchule, der Behörden uſw. eingeladen werden ſollen. Den Arbeitsverſammlungen am Vor⸗ und Nachmittag des Mon⸗ tag und Dienstag folgen abends große Verſammlungen. Die Hauptſitzung iſt für Mittwoch vormittag vorgeſehen. Als Feſt⸗ lokal wurde das Kaufmänniſche Vereinshaus gewählt. — Zur Frage der Schiffahrtsabgaben meldet das„Geraiſche Tagebl.“: Eine dreigliedrige Koinmiſſion der preußiſchen Regierung bereiſt gegenwärtig die Thüringer Staaten, um die Stimmung der Regierung zur Frage der Schiffahrtsabgaben zu ermitteln. Auch bei der hieſigen Landesregierung iſt dieſe Kommiſſion am Samstag vorſtellig geworden. Wie aus einem benachbarten Staate bekangt geworden iſt, ſollen die Thüringer Staaten indeſſen gegen die genannten Abgaben ſein. — Der Einfluß des Papſtes in Deulſchland. Aus Rom wird der„Voſſ. Ztg.“ gemeldet, der Vatikan habe zur Zeit, als er mit Frankreich gute Beziehungen unterhielt, die deutſchfeind⸗ lichen Kundgebungen in Elſaß⸗Loihringen wenn nicht geradezu begünſtigt, doch geduldet, um der Republik ſich angenehm zu erweiſen. Jetzt aber, da er mit Frankreich ge⸗ brochen hat, weiſt er die Geiſtlichkeit im Reichslande an, ſich künftighin jeder Teilnahme an franzoſenfreund⸗ lichen Kundgebungen zu enthalten. ——— Aus anderen Zeitungen u. Zeitſchriften. Daß das ſozialdemokratiſche Programm böllig ver⸗ altet iſt und nicht einmal von den Radikalen mehr ernſt⸗ haft genommen wird, dafür findet ſich ein neuer Beweis in Betrachtungen, die Wally Zepler in der neueſten Num⸗ mer der„Soz. Monatshefte“ über den„Individualis⸗ mus in der Partei“ anſtellt. Die Genoſſin fragt da: „Wie viele gibtes noch in der Partei, die bereit wären, das Erfurter Programem m t Haut und Haar zu ſchlucken? Wie viele ſind noch feſt davon überzeugt, daß die Entwickelung„mit Naturnotwendigkeit“ zum völligen„Untergang“ des geſamten Kleinbetriebs führt, daß die Bauern zu den vettungslos „berſinkenden Mittelſchichten“ gehören? Welcher Gewerkſchafter wird noch zugeben, daß die wachſende Produktivität der menſchlichen Ar⸗ beit für die Arbeiter nur„wachſende Zunahme der Unſicherheit ihrer Exiſtenz, des Elends, des Drucks, der Knechtung, der Erniedrigung, der Ausbeutung“ bedeutet? Wer ſieht heute, daß die Kriſen„immer umfangreicher und verheerender“ werden? Und wer glaubt in der Gpoche der Gewerkſchaftsbewegung und der durch ſie bewirkten Sozialpolitik, daß die„allgemeine Unſicherheit“ zum„Normalzu⸗ ſtand“ der Geſellſchaft geworden iſt? Ein Punkt nach dem andern wird aufgegeben, oder ſein Geltungsbereich wird eingeſchränkt, und nicht nur von Reviſioneſten, ſondern auch von den prinzipienfeſteſten„Radikalen“; aufgegeben, ſo feſt man einmal daran glaubte, weil die Tatſachen des wirtſchaftlichen Lebens ſich an keinen Glauben binden, wohl aber die ſoziale Theorie, die nur Abſtraktion aus den Tatſachen iſt.“ In der„& „Hilfe“ gefällt ſich Friedr. Naumann indem er über den neuen Kanzler und die Reform des preuftiſchen Wahlrechts handelt, wieder in ſeinen weiten und beſtricken⸗ den Perſpektiven: Der Kaiſer iſt in den letzten Debatten kaum erlvähnt worden, aber er ſtand hinter der Bühne, denn ohne den Kaiſer würde der neue Kanzler ſicherlich ſeines Vorgängers öffentlich und dankbar gedacht haben. Von Bülow weiß man offiziell in der Reichskanzlei nichts mehr, ſeit— Bülow nicht mehr Bernhard heißt. Die Oeffentlichkeit wird aufpaſſen, wann und in welchem Zuſammen⸗ hange der jetzige Kanzler zum nächſten Male das Wort Bülot ſpricht. Wahrſcheinlich wird es ſich bei der Behandlung der preußi⸗ ſchen Wahlrechtsfrage im Landtage nicht bermeiden laſſen, denn hier hat Bülow ſeinem Nachfolger die böſeſte Aufgabe hinterlaſſen, näm⸗ lich eine Thronrede, alſo einen Wortlaut, den der König unter⸗ zeichnet hat. Dieſe Thronrede gehöste ihrer Natur Noch ein zweites Proviſorium geht ſeiner Vollendun entgegen: der Bau einer großen Halle bei den Sammlungen für Natur⸗ und Völkerkunde. Der greiſe, aber noch jugendlich rüſtige Stadtrat Dr. Ficke, der dieſe Sammlungen auf ihre heutige Höhe gebracht hat, unter⸗ nahm im letzten Jahre eine ausgedehnte Reiſe nach Oſtaſien und brachte dort, mit weiſer Beſchränkung auf das Ethnographiſche unter Verzicht auf eigentliche große Kunſtgegenſtände, eine ſelten reichhaltige Kollektion zuſammen. Das geſamte Leben der oſtaſiatiſchen Völker iſt noch allen Richtungen in ihr repräſentiert. Dieſe wertvolle Sammlung hat bder verdiente Forſcher der Stadt geſchenkt. Nach deren Aufſtellung in der proviſoriſchen Halle wird Freiburg ſich einer oſtaſiatiſchen Sammlung rühmen dürfen, wie nicht viele der deutſchen Städte. Neben dieſen beiden reich ausgeſtatteten Proviſorien bleiben die vier weiteren Abteilungen: Schwarzwaldſammlung, Skulpturen⸗ und Münzſammlung, Altertümerſammlung und Urgeſchichte weiterhin be⸗ ſtehen. Dazu bergen die Depots noch eine Fülle durchaus nicht werk⸗ loſen Gutes. Und endlich beſitzt der Münſterbauverein eine reiche Sammlung moderner Kunſtwerke aus ſeinen Lotterieankäufen, für welche eine große Summe noch zur Verfügung ſteht: Kunſtwerke, die ebenfalls würdiger Aufſtellung in dem künftigen Muſeum harren. So wird die Errichtung eines ſolchen zur immer dringenderen Nytwendigkeit und man darf hoffen, daß ſofort nach Vollendung des Theaters dazu geſchritten wird. Erſt dann, wenn der bisherigen Zerſplitterung ein Ende gemacht iſt, wird die Freiburger Bürgerſchaft ſich des ſchon vorhandenen und bis dahin wohl noch reichlich ver⸗ mehrten Gutes vollauf erfreuen können. Wir dürfen dabei das Zu⸗ trauen hegen, daß die weitere Vermehrung ſich in den gegebenen Grenzen im Anſchluß an die Geſchichte der Stadt und die bisherigen Grundlagen hält: iſt man doch von den Zentralmuſeen in Berlin, Nütruberg ete, abgeſehen, allmählich zur Ueberzeugung durchgedrungen, daß ein uferloſes Sammelu ein Unding iſt und daß nur auf Grund der Berückſichtigung eigenartiger Verhältniſſe ſich Eigenartiges ſchafſen läßt. Damit hört aber auch die bisher oft üble Konkurrenz zwiſchen den einzelnen Muſeen auf und ſie können ſich zu gemeinſamem Schaffen brüderlich die Hand reichen. A. E. Buntes Feujlleton. — St. Nikolaus up to date. Bis auf den heutigen Tag, ſo ſchreibt man der„Tägl. Rundſch.“, hat ſich der fromme Biſchof von Myra in der Linderſtube vertreten laſſen. Man konnte da hochintereſſante Studien machen. Allerdings wurde auch mancher Onkel von naſeweiſen Neffen oder Nichten„ent⸗ larpt“, wenn er zu ſehr bekannte Draperien verwendete, die TDiſchdecke und dorunter ein Damennachthemd mit deutlich ſicht⸗ nach zur Bülowzeit und verlangt nun Ausfüh⸗ rung in der ſchwarzblauen Periode. Kein Wunder, daß Bülows Nachfolger nicht gern von ihr hört. Aber ſie iſt da was wird aus dem Königswort? Was wird aus dem Königswort? Der Sozialdemokrat Scheidemann hat in etwas derber Weiſe darauf hingewieſen, daß Verfaſſungsverſprechungen preußiſcher Könige nicht immer in der Vergangenheit den Wert mündelſicherer Papiere ge⸗ habt haben. Ihm hat der Reichskanzler bis jetzt nur mit allgemeiner königstreuer Entrüſtung geantwortet, aber nicht mit der einfachen Zuſage, daß das Königswort eingelöſt werden wird. Dieſe Zuſage aber würde mehr wert ſein, als alles Auf⸗den⸗Tiſch⸗ſchlagen. Wie aber ſoll Bethmann Hollweg auf dieſem Gebiete etwas Praktiſches bieten können? Er wird auch im Landtag die Pythia ſpielen müſſen, die irgend einen Ausſpruch tut, bei dem ſich jeder denken kann, was er will:„organiſche Weiterbildung auf Grundlage der Verfaſſung“ oder ſonſt etw was niemand verſteht. Aber irgendwann muß Ja oder Nein geſagt werden, irgendwann ſiegt Herr von Hehydebrand oder wird beſiegt. Dieſer Tag iſt vermuk⸗ lich der Nordpol für den jetzigen Nachfolger Bismarcks. Wenn er ihm erreicht, dann iſt er ſo müde, daß er ſich wie tot in den Schlitten wirft: heimwärts, heimwärts! Dann erſt kommt der richtige Kagazler für die Regierungsmehrheit, ein Menſch, der die nötigen Nerven hat, um ſich aus Thronreden nichts zu machen. Dann aber beginnt auch erſt die große Bewegung der Linken. Uns wäre es natürlich lieber, ſie finge ſchon heute ar, aber noch verdeckt Bethmann Hollweg für viele die Ausſicht. Noch glauben wir nicht alle an die Macht der Schwarzblauen. Aber jeder Tag wird mehr Aufklärung ſchaffen, und über zwei Kanzler hinweg wird das Miniſterium Heydebrand⸗Hertling emporſteigen. Dann werdem auch die letzten National⸗ heißt es: rechts oder links! Dann liberalen merken, wo ſie hingehören: zur Volksmehrheit. Die Einigung der Liberalen, die nach den letzten Nach⸗ richten hart vor dem Abſchluß ſteht, wird von der„Voff. 3tg.“ mit verſtändiger, aber nicht überſchwänglicher Freude begrüßt: Alſo die Fuſion kommt; ob ſie laut bejubelt oder ſtill beklagt wird, ſie kommt. Es handelt ſich nur noch darum, daß ihr der ge⸗ wünſchte Erfolg nach Möglichkeit geſichert wird. Sie ſoll den Ein⸗ druck machen, daß das freiſinnige Bürgertum nun wirklich einig iſt, und das alte ſchöne Wort ſoll ſich hewähren:„Einigleit macht ſtark.“ Sie ſoll das Selbſtvertrauen erhöhen, ſoll werben und au⸗ siehen. Braucht hinzugefügt zu werden, daß es nottut, vor allem nottut, Fehler zu bermeiden, die eine Vertiefung der neuen Fveund⸗ ſchaft erſchweren? Man will doch nicht lediglich eine mechaniſche, ſondern eine chemiſche Verbindung; man will nicht nur mehvere Körper äußerlich zuſammemtun, ſo daß ſie jeden Augenblick wieder geſchieden werden können, ſondern man will, daß ſie einen neuen Körper bilden, einen eigenen, ſelbſtändigen Körper Dann aber muß man ſorgfältig allem vorbeugen, was trennt.. Nur glauben wir nicht, die Abgeordneten, die mit Hingebung die Vereinigung be⸗ trieben haben, würden der Fuſion oder ihrer beabſichtigten Wirkung im Ernſt dadurch enigegenpirken wollen, daß ſie ſich auf Aemter für einzelne Perſonen oder auſ Perſonen für einzeln. Aemter ver⸗ ſteifen. Das würde den Verdacht unausgeſſp rochener Nebenabſichten erwecken, und nichts iſt wichtiger, als derlei Verdacht im Keime zu erſticken. Gerade zu Anfang muß mit den Imponderabilien gerechnet werden. Aber, ohne Zweifel, das wird geſchehen. Und wenn es ge⸗ ſchieht und die Einigung erfolgt, wicht bloß auf der Grundlage eines Programms, ſondern auf der viel zuverläſſigeren Grundlage der Einigkeit, ſo ſoll ſie auch nicht als ein gleichgültiges Ereignis be⸗ trachtet werden, in das man ſich fügt, weil man es nicht mehr hin⸗ dern kann; nein, dann ſoll der Freude Ausdruck gegeben werden, daß viele zuſammenkommen, die längſt zuſammengehört haben. Es iſt exfreulich, daß wir endlich eine freiſinnige Partei bekommen. Ueber ein kurzes, und ſie wird hoffentlich auch die große frei⸗ ſinznige Partei werden. Budiſche Politik. Richtigſtellung. Mit Bezug auf eine Notiz in Nr. 573 unſerer Zeitung, bittet uns Herr Generalſekretär Thorbecke feſtzuſtellen, daß der an⸗ gezogene Bericht der„Konſtanzer Zeitung“ ſeine Ausführungen in Wahlwies falſch wiedergegeben habe— was von uns auch ohne weiteres angenommen wurde— und ſtellt den Konſtanzer Zei⸗ tungsbericht dahin richtig: 1. Von„Kaſſandrarufen“ des Mannh. General⸗Anzeigers ete. habe ichkein Wort geſagt. 2. Die mir über den„Schwäb. Merkur“ in den Mund ge⸗ legten Worte ſind gleichfalls nicht gefallen, auch die Aeußerung über die„Rund⸗ und Langkopftheorie“ des Bericht⸗ erſtatters iſt unrichtig. 3. Ich habe vom„Schwäb. Merkur“ und Ihrem Blatte ohne jede Kritik nur bemerkt, daß Sie ſich gegen das taktiſche Ablommen mit der Sozialdemokratie ausgeſprochen haben. In einem anderen Zuſammenhang habe ich Ihre Zeitung nicht erwähnt und weiß recht wohl, daß Sie barem Monogramm uſw. In der ſchönen Schwarzwaldſtadt Freiburg ſind künftig ſolche Zwiſchenfälle ausgeſchloſſen, denn — wie eine Anzeige der„Freiburger Zeitung“ beſagt.— den „Nikolaus ſtellt Inſtitut Blitz. Rote Radler Telephon 226, Kaiſerſtr. 141(Holzmarktplatz). Beſtellungen mit Zeitangabe bis abends 8 Uhr erbeten. Die Gaben ſind zu reſervieren.“ Alſo Romantik auf Grund eines Preistarifes. liche, moderne Zeit! — Die Talente. In der letzten Nummer der„Deutſchen Theaterzeitung“ führen ein Schauſpieler und ein Theaterhabitus ein hübſches Zwiegeſpräch, das hier wiedergegeben ſei:„Habe ich wirklich ſo ſchlecht geſpielt?“ fragte der Schauſpieler.—„Es gibt Tauſende, die weniger Talent beſitzen!“ ſagte Alfred.—„Na alſo!“ ſagte der Schauſpieler.—„Aber ſie werden nicht Schan⸗ ſpieler!“ ſagte Eduard. — Von der Königin Elena erzählt der römiſche Korreſpon⸗ dent des Gaulpis eine Geſchichte, die ein neues Licht auf die Mild⸗ tätigkeit der hohen Frau wirft. Vor einigen Tagen erſchien eine arme, in Lumpen gehüllte Frau in einem Bureau, wo wohltätige Damen Kleidungsſtücke verteilen und den Armen auch andere Hilfe zuteil werden laſſen. Eine junge, ſehr einfach gekleidete Dame nahm die Bittſtellerin poller Güte auf und fragte ſie mit ſanfter Stimme:„Nun, gute Frau, was habt Ihr nötig?“ Die Arme erzählte ihr Unglück: der Mann tot, zahlreiche Kinder, die alte traurige Geſchichte Bewegt gab die Dame der Unglück⸗ lichen 20 Lire, tröſtete ſie und ließ ſich ihre Wohnung ſagen. Am andern Morgen betrat ein elegant gekleideter Herr das ärmliche Kämmerchen der Armen und legte ein Bankbillet über 50 Lire auf den wackligen Tiſch.„Da iſt das Geld, womit Ihr Eure Miete bezahlen ſollt. Und vor der Zukunft braucht Euch nicht bange zu ſein.. Die Königin wird ſich Eurer annehmen „Die Königin“ rief die Frau voller Erſtaunen aus,„das war die Königin, die geſtern ſo freundlich mit mir geſprochen und die Hand gegeben hat?“ Und eniſchuldigend fügte ſie hinzu:„Aber wie hätte ich denn das wiſſen ſollen? Sie war doch ſo einfach an⸗ gezogen! ‚ O du glück⸗ — — . Mannheim, 16. Dezember. Generaf-Mnzeiger.(Abendblatp) jederzeit für eine fortſchrükliche Polilik und die dem Linksliberalismus eingetreten ſind. ——— Stadt ung Pan Aus Stadt und Land. *Maunheim, 18. Dezember 1959. Berſetzt wurden Profeſſor Pius W. Bürgerſchule in Horaberg in gleicher Fühlung mit Wahl an der Höheren Eigenſchaft an die Höhere Höheren Bürgerſchule in die Höhere Bürgerſchule in Hornberg. 1 der Mannheimer Volksſchule. n a Sferie Volks⸗ d Wiief der Volks⸗ und Bürgerſchule fällt auf D ſtatt auf den Tag nach Dreikönig. ſchulrats muß der am der Volks⸗ der Generalverſammlung des im Oktober ausgefallene frühere Anfang. * Vom Wetter. Auf die ſtürmiſche, milde Witterun Anfang des Monats iſt eine Periode heiter en, trock Froſtwetters gefolgt. In der Luftdruckverteilung über Europa ſpricht ſich dies darin aus, daß an Stelle des tiefen Druckes und der intenſiven Zyklonen, die in Europa vom atlanti⸗ ſchen Ozean einbrachen, ein ausgedehntes Gebiet hohen Druckes über Nordeuropa getreten iſt. Ueber Skandinavien hat ſeit einigen Tagen das Barometer einen Stand von mehr als 780 Millimeter erreicht. Auf der Südſeite iſt das Hochdruckgebiet von einer weit ausgebreiteten Luftſtrömung aus öſtlicher Rich⸗ begleitet, welche die trockene Luft von dem zu dieſer Jahres⸗ zeit ſtark erkalteten Feſtland Oſteuropas weſtwärts führt und heiteres Froſtwetter bringt. Dieſe Wetterlage mit öſtlichen Win⸗ den iſt für die Winter Zentraleuropas ſehr charakteriſtiſch und kehrt in faſt jedem Jahre mehrmals wieder. Ihr verdankt Deutſchland ſeine kälteſten Winter und tiefſten Temperaturen. Von großer Bedeutung für das Zuſtandekommen großer Kälte iſt das Vorhandenſein einer ausgedehnten Schneedecke, welche die Erkaltung der bodennahen Luftſchichten fördert. Da zur Zeit eine zuſammenhängende Schneebedeckung über Mitteleuropa fehlt, iſt die Kälte weniger intenſiv. Heute morgen zeigte das Thermo⸗ meter in der Stadt—2 Grad R. an. Kaufmänniſcher Verein Mannheim. Der Kauſmänniſche Verein hielt Dienstag abend einen gutbeſuchten Vereinsabend unter dem Vorſitze des Herrn Direktor Kinkel ab. Nach Ver⸗ leſung des Protokolles der letzten Generalverſammlung, erſtattete das Vorſtandsmitglied, Herr Jacob Kahn, ein Referat über „Kaufmannskammern“. Der Redner nahm einleitend Bezug auf den Erlaß Kaiſer Wilhelm II. vom Februar 1890 und führte weiter aus, daß ſeit dieſem Zeitpunkt die kaufmänniſchen Berufsvereine ihr Hauptaugenmerk darauf gerichtet hätten, durch Geſetzesvorſchriften eine Grundlage zu ſchaffen, auf der ſich die Arbeitgeber und Arbeitnehmer in friedlicher Auseinanderſetzung beraten könnten. Das Ausland ſei uns in dieſer Beziehung längſt voraus. In Belgien, Holland, Frankreich und Italien ſeien Kammern gebildet, welche ſich unter Heranziehung beider Grup⸗ pen mit allen Fragen des gewerblichen und kaufmänniſchen Be⸗ triebes befaſſen. In der Forderung der Kaufmannskammern ſei man ſich überall einig, auch viele Prinzipalsorganiſationen würden das Gerechte der Forderung der Angeſtellten, mitbeſtim⸗ mend zu ſein, bei der Regelung der ihre Intereeſſu berührenden Geſetzesbeſtimmungen, anerkennen. Die kaufmänniſchen Organi⸗ ſationen behandelten die Frage mit dem größten Ernſte und es ſei nur zu bedauern, daß man in dieſer, ſo wichtigen Angelegenheit bis heute noch nicht zu einer vollſtändigen Einigung gelangt ſei. Die Aufgaben der zu bildenden Kaufmannskammern ſeien ſoweit geſteckt, daß wohl allen Wünſchen Rechnung getragen werde. Die Art der Einführung der Kammern habe ebenfalls zu großen Dis⸗ kuſſionen geführt; die einen plädierten für einen Anſchluß an das Kaufmannsgericht, die anderen an die Handelskammern. Der Kaufmänniſche Verein Mannheim ſtehe auf dem Boden der pari⸗ tätiſchen Zuſammenſetzung und unbedingten Selbſtändigkeit der Kaufmannskammern, er verwerfe den Anſchluß an das Kauf⸗ mannsgericht, weil er eine Verquickung der Richtertätigkeit mit irgend einer anderen nicht wünſche. Der Ende 1908 erſchienene Entwurf des Arbeitskammergeſetzes ſehe paritätiſche Kammern vor. Die Handlungsgehilfen und Techniker blieben darin ausge⸗ ſchloſſen mit dem Hinweis, daß ein beſonderes Vorgehen der Re⸗ gierung zu Gunſten dieſer Gruppe in Ausſicht ſtehe. Hoffentlich ſei dieſe Zuſage nur aufgeſchoben und nicht aufgehoben, denn der Gedanke der Notwendigkeit von Kaufmannskammern ſei ſchon auf zu fruchtbaren Boden gefallen, als daß er ſich unterdrücken ließe.— Die Ausführungen des Referenten fanden den Beifall der Verſammlung. Eine Diskuſſion hierüber wurde nicht ge⸗ wünſcht. Alsdann hielt Herr Dr. med Oskar Katz einen Vor⸗ trag über die Beſtrebungen zur Verlängerung des menſchlichen Lebens in den derſchiedenen Zeitaltern der Menſchheit, die man unter dem Namen Nakrobiotik zuſammenfaßt. Der Gegenſtand, immer ein aktueller, ſei es heute in einem Leben mit vorwiegend lebenskür⸗ zenden Komponenten mehr als je. Eine Erläuterung des Begrif⸗ fes„Leben“ ergebe die theoretiſche Möglichkeit eines unbegrenzten Beſtandes desſelben. Der Menſch ſelbſt liefere den praktiſchen Beweis durch ſeine Keimzelle, die unverändert lebend, von Ge⸗ ſchlecht zu Geſchlecht weiter gegeben werde. Zuſammengeſetzte —1 Organismen bieten lebenszerſtörenden Einflüſſen eine große An⸗ griffsfläche; ſchon aus dieſem Grunde ſei ihr Beſtand zeitlich be⸗ grenzt. Dazu trete das Intereſſe der Natur an der Einſchmel⸗ zung verbauchten Lebensmaterials. Bis zu ſeinem Höhepunkte ſei ſie dagegen dem Menſchen ein mächtiger Helfer im Lebens⸗ kampfe, ſolange als er ihrem Intereſſe dem Beſtande der Gattung diene. Sobald ihr Anteil erlahme, müßten darum die Beſtrebun⸗ gen des CEinzelnen und der Gemeinſchaft um die Ver⸗ längerung des Einzellebens beſonders intenſiv einſetzen. Es folgte nun eine chronologiſche Darſtellung. Das alte Griechenland bilde ein beſonders glanzvolles Bild auch im Sinne der Makro⸗ biotik. Klima und Milieu begünſtigten eine zugleich kraftvolle und maßvolle Betätigung der geſamten Lebensäußerung; daher die ſpäte Lebensgrenze der bedeutenden Männer. Bachus und Venus, Krieg und Peſtilenz beeinträchtigen dieſen hohen Stand der Makrobiotik. Im Mittelalter erreiche ſie dann ihren Tief⸗ fſtand durch Vernachläſſigung der Körperkultur(Badeſtuben!) und das licht⸗ und luftloſe Daſein in den Städten. Es graſſierten die Seuchen, Hautausſchläge und eine ungeheure Kinderſterblich⸗ keit. Die Lebensverlängerungsmittel, die man ſo heiß, wie nur je ſuchte, entſprächen dieſer Abkehr von der Natur:— Elexiere, ekelhafte Prozeduren aller Art ete. Die Lebensenge mit ihrer ſozialen und lokalen Beſchränktheit war aber auch ein Nerven⸗ Die diesjährigen Weih⸗ es Unterrichts an Donnerstag den 6. Janug Nach der Verordnung des Ober⸗ und Bürgerſchule bei Gelegenheit des badiſchen Lehververeins in Heidelberg Schultag nachgeholt werden, daher der 11 * Bürgerſchule in Säckingen und Profeſſor Ludwig Buck an der Säckingen in gleicher Eigenſchaft an 959 zu bparer, ein unverbrauchtes Nervenkapital ſicherte dem neuen Ge⸗ 1 — und 3 Prozent Proviſton. urteilte ihn wegen Betrugs zu einer Gefängnisſtrafe von einem ſchlechte ſehr gute Lebensausſichten. Gerade in dieſem Punkte tehe es ſchlimm in der Gegenwart. Die Volksgemeinſchaft trete durch die Hygiene im weiteſten Sinne genommen, zum erſten Male als mächtiger Lebenserhalter im Großen auf. Sie ver⸗ ſchärfe aber dadurch den Daſeinskampf des Einzelnen, der ein Nerbenzehrer von unheimlichen Verbrauch ſei und ſo das kom⸗ mende Geſchlecht im Keimplasma von vornherein ſchädige. Die Gegenwart brauche vorwiegend Gehirne; wir müſſen die anderen Organe zu Helfern desſelben erziehen. Es werden nun die mar⸗ kanteſten Schädigungen und die Richtlinie, die ihre Bekämpfung einzuſchlagen hat, kurz dargelegt. Die Grundforderung der Ma⸗ krobiotik ſeien: 1. Vermehrung der Lebenskräfte, 2. Stählung der Organe, 3. Verzögerung der Konſumtion, 4. Erleichterung der Reſtauration, wie es Hufeland ähnlich ſchon am Eingang unſerer Zeit gefordert. Von dieſen weſentlich defenſiven Maß⸗ nahmen geht dann Redner zu den ausgeſprochenen offenſiven der neueſten Gegenwart über. Das Alter als abwendbare Krankheit werde von den verſchiedenen Seiten bekämpft. Seine Aeußerungen entſprächen denen ganz beſtimmter Krankhei⸗ ten, die hauptſächlich ihren Sitz in den wichtigſten Blutdrüſen: der Schilddrüſe, Geſchlechtsdrüſe ete haben. Sie ſollen alſo mit denſelben Mitteln außer erhaltenden auch organotherapeutiſchen beeinflußt werden. Das Alter ſoll, wenn nicht aufgehoben, doch aufgeſchoben werden, etwa bis zur natürlichen Lebensgrenze des Menſchen, die Hufeland mit 200 Jahren berechnet. Von anderer Seite verſuche man ſogar bereits eine richtige Altersimmuniſie⸗ rung durch Serum! Metſchnikoff bekämpfe in der Darm⸗ fäulnis mittels des Milchſäurebacillus die Alterskrankheit. Eine Schonung und Jungerhaltung der Hautzelle verſuche Schleich. Der Ausgangspunkt dieſer neueſten Richtung ſei die Leugnung des Satzes von der Notwendigkeit des Alters und des Todes. Der Erſolg bleibe abzuwarten. Entgegen dem Satze von dem Ver⸗ hältnis der Lebensfähigkeit zu der Verfeinerung des Organismus überdauere der Menſch alle Geſchöpfe ſeiner Größe. Dies müſſe er der Vernunft verdanken, die ihm auch in dieſer Richtung noch weiter Erfolge beſcheren werde.— Eine lebhafte Diskuſſion be⸗ wies dem Vortragenden, daß ſeine mannigfachen Anregungen auf dankbaren Boden gefallen waren. Am Schluſſe derſelben gab Herr Dr. Katz auf einige Hauptpunkte derſelben in zuſammen⸗ hängender Rede Aufſchluß.— Nachdem noch einige interne Ver⸗ einsangelegenheiten ihre Erledigung gefunden hatten, ſchloß der Vorſitzende mit Worten des Dankes an die Redner, die ſehr an⸗ regend verlaufene Verſammlung. * Frübel'ſcher Kindergarten. Ein reizendes Bild zeigte ſich uns am Montag nachmittag bei der Weihnachtsfeſer des Fröbel ſchen Kindergartens, M 3, 3. Außer den Vor⸗ ſtamdsdamen, Frau Anna Ladenburg und Frau B. Haußer, waren zahlreiche Eltern mit Kindern, Freunde und Gönner der Anſtalt erſchienen. Mit lieblichem Geſang, ſonntäglich angetan, ſo kamen die Kinder paarweiſe herein und ſcharten ſich um die Lei⸗ terin, Fräulein Charlotte Schüler, die es außerordentlich gut verſtanden hatte, ſelbſt angeſichts der zahlreichen Zuſchauer jede Befangenheit fernzuhalten. Sie trugen ihre Weihnachtslieder vor dem ſchönen, brennenden Weihnachtsbaum mit ſolch herzlicher Freude vor, bald einzeln, bald im Chore ſingend, daß es für den Zuſchauer eine Freude war. Jedes einzelne, ſo klein es war, trug zu dem Gelingen des Ganzen bei, ſei es durch ein kürzeres oder längeres Verschen, die alle außerordentlich hübſch, dem Verſtändnis der Kinder augemeſſen, gewählt waren. Auch Knecht Rupprecht i hervorhob, mit dem Luftſchiff Zeppelins, einen Herzen ſchon großex Anhänglichkeit erfreut und auf den zahlreiche Liedchen geſungen wurden. Dann erſchien noch vom Chriſtkindchen geſandt ein Weihnachtsongel und ermahnte die Kleinen mit lieben Worten, weiterhin brav und folg⸗ ſam zu ſein. Lautlos ſtarrten ſie die Erſcheinung an, ſie konnten ſich gar nicht ſatt ſehen an der lichten Geſtalt. Er brachte den Kleinen als Gabe vom Chriſtkindchen Süßigkeiten und die Kinder ſchenkten ihren Eltern die ſelbſtgemachten Handarbeiten. Dies bildete den Schluß der anmutigen Veranſtaltung, die Fräulein Schüler mit ſo beſonderem Geſchick zu treffen verſtanden, daß wohl jeder den Saal verließ mit der Empfindung, daß es für Kinder ſo leicht keinen beſſeren und angenehmeren Aufenthalt geben kann, als den Fröbel'ſchen Kindergarten in M 3 Nr. 3. *Der Verein der Vogelliebhaber(Vereinslokal: Reſtiauraut Por⸗ tugal F 4, 1) gibt mit Bezug auf die verſchtedenen in dieſen Tagen hier ſtattfindenden„Vogel⸗Ausſtellungen“ bekannt, daß er in dieſem bezw. nächſten Jahre von der Veranſtaltung einer Ausſtellung in ſolch beſcheidenem Umfange abſieht, um dem hieſigen Publikum und den aus ganz Deutſchland kommenden Teilnehmern der auf Ein⸗ ladung des hieſigen Vereins an Oſtern 1911 hier tagenden Generalverſammlung der Vogelliebhaber Deutſch⸗ lands eine wohlvorbereitete, überaus reichhaltige Ausſtellung vor⸗ führen zu können. Hundeſperre in Ludwigshafen. Die Hundebeſitzer werden mit Vetrübnis die Kunde vernehmen, daß in der Nachbarſtadt Ludwigs⸗ hafen wieder die Tollwut amtlich konſtatiert wurde, Ueber das Er⸗ ſcheinen der Seuche erfährt der„Ludw..⸗Anz.“ daß ein Hund, der aus der Gegend von Saarburg oder Trier, wo die Tollwut herrſcht, ſich nach Ludwigshafen verirrt hat, wo er in total ermat⸗ tetem und abgehetztem Zuſtand aufgegriffen wurde. Leider hatte das Tier inzwiſchen ſchon eine Perſon gebiſſen. Es wurde der Kopf des alsbald getöteten Hundes nach Berlin an das Paſteurſche Inſtitut geſchickt, wo der Verdacht der Tollwut an dem Tier beſtätigt wurde. Die gebiſſene Perſon hat ſich auch ſofort nach Berlin zur Unter⸗ ſuchung begeben. Dem Publikum ünd den Hundebeſitzern iſt im all⸗ gemeinen Vorſicht zu empfehlen, da noch nicht feſtſteht, inwieweit der ktollwutverdächtige Hund Schaden angerichtet hat. Die behördlichen Maßnahmen und die Anordnungen der Polizei ſind daher ſtrenge zu beachten. Zur Garienſtadtbewegung. Der Gartenſtadt⸗ genoſſenſchaft Nürnberg iſt vom Finanzminiſterium die Mitteilung zugegangen, daß der Genoſſenſchaft ein 65 Hektar umfaſſendes Gelände, im Süden der Stadt gelegen, zwiſchen dem Ludwigs⸗, Donau⸗, Mainkanal und dem Nangierbahnhof, zum Preiſe von 13 000. M. für das Hektar überlaſſen bezw. zur all⸗ mählichen Inanſpruchnahme auf 10 Jahre reſerviert würde. Von dem Kaufpreis kamen für das Hektar 4000 Mark Staatszuſchuß in Abzug. Außerdem ſind für die Finanzjahre 1910 und 1911 in den Staatshaushalt je 25000 Mark für die Gartenſtadt Nürnberg eingeſetzt. Die Genoſſenſchaft zählt nun 1557 Mit⸗ glieder mit 120000 Mark eingezahlter Anteilſumme. Der Be⸗ bauungsplan für das Gelände iſt bereits aufgeſtellt und es iſt beabſichtigt, im Frühjahr 1910 mit dem Bau von 100 Ein⸗ familienhäuſern zu beginnen. Für die noch erforder⸗ lichen Mittel ſollen die Verſicherungsanſtalt und die Landes⸗ kulturrentenanſtalt in Anſprch genommen werden. Die Garten⸗ ſtadt kommt zunächſt an die Halteſtelle der Umgehungsbahn zu liegen, hat alſo Bahnverbindung. Aus dem Schöffengericht. Um rund 1000 Mark legte der Proviſionsreiſende Hans Friedr. Bauer die Zigarrenfirma J. M. Brauer hier in einem Zeitraum von 4 Wochen herein. Der Reiſende gab an die Firma fingierte Beſtellungen in einem Be⸗ trage von 1589 Mark auf. Er erhielt pro Tag 12 Mark Speſen Mit einem Schwall von Redens⸗ arten ſuchte der Angeklagte die Geſchichte abzutun, die Be⸗ ſtellungen waren natürlich alle echt. Das Schöffengericht ver⸗ Die Perſonalien des Mannes konnten nicht feſtgeſte reiſte von 1906 bis Mitte Juni 1908 für die Fabrik Vocking in Leipzig in Türſchließern. Er hatte immer Provpiſion im voraus und gab dafür Alzepte, die er in drei Monaten einzulöſen hatte. Am 15. Juni erhielt er von ſeiner Firma den Betrag von 457 Mark 50 Pfennig, damit er in der Lage war, den zu dieſem Tage fülligen Wechſel einzulöſen, damit er nicht in Proteſt ging. Statt das Geld zu dieſem Zwecke zu verwenden, verbrauchte er aber das Geld für ſich und wollte dem Gerichte den Glauben machen, er habe angenommen, es ſei ein neuer Reiſevorſchuß. Das Schöffengericht verurteilte den Angeklagten zu einer Gefängnis⸗ ſtrafen von vier Wochen.— Aus Zorn darüber, daß ſie keine Arbeit erhielten, ſchlugen die Hafenarbeiter Jakob Scherrer und Ph. Baſtian von hier auf dem Arbeitsnachweis eine Fenſierſcheibe ein und bedrohten die Schalterbeamten mit Tot⸗ ſtechen. Es wird auf eine Gefängnisſtrafe von je einer Woche erkannt. * Die Frage der Liuderung der Arbeitsloſigkeit iſt gegemvetr⸗ tig auch in Frankfurt akut. Nach dem Bericht des Sozialpoli⸗ tiſchen Ausſchuſſes der Stadtverordnetenverſammlung iſt durch die jüngſte Magiſtratsvorlage die Frage der Beſchaffung dermehrter Arbeitsgelegenheit erledigt. Der Ausſchuß kommt zu folgenden An trägen an den Magiſtrat: 1. Die Unterkunftsgelegenheit für Ob⸗ dachloſe rechtzeitig nach Bedürfnis zu vermehren; 2. eine Summe zur Auszahlung von Barunterſtützungen an ſolche Arbeits⸗ loſe bercit zu ſtellen, die dei ſogenannten Notſtandsarbeiten nicht beſchäftigt werden können; 3. die mit der Prüfung der Frage der Errichtung einer kommunalen Arbeitsloſen⸗Ver⸗ ſicherung beauftragte gemiſchte Kommiſſion um Beſchleunigung ihrer Beratungen zu bitten. Zur Ausarbeitung eines eingehenden Berichts über die allgemeinen Fragen der kommunalen Sozial⸗ politik wurde ein Unterausſchuß eingeſetzt. 5 * Geſtorben iſt geſtern in Karlsruhe Geh. Oberfinanzrat Wil⸗ helm Sachs im Alter von 64 Jahren. 13 Vergnügungen. * Börſencafé⸗Konzerte. Das„Schwediſche Nation Damenorcheſter Politz“ übt eine außerordentliche Anz ungskraft aus. Das Enſemble bringt ſeine Konzertpiecgen mit einer bewundernswerten künſtleriſchen Hingabe zur Ausführung. Be ſonders Madame Politz bietet in ihren Sololeiſtungen ganz Her⸗ voragendes und erzielt jeden Abend ſtürmiſchen Beifall. Die Ko gerte im Börſencafs genügen den verwöhnteſten Anſprüchen. Es iſ deshalb der Aufenthalt in dem eleganten Café ein äußerſt genehmer und unterhaltender.„ Aus dem Großherzogtum. * Friedrichsfeld, 15. Dez. Auf bis jetzt unauf⸗ geklärte Weiſe brach Montag Nacht in der Scheuer des Land⸗ wirts Michael Dehouſt Feuer aus. Dasſelbe griff ſo raſch um ſich, daß das Vieh nur mit knapper Not gerettet werden konnte. Die Scheuer brannte bis auf die Umfaſſungsmauern nieder. * Monat.— Ein anderer Reiſender namens Strubel Großſachſen, 14. Dez. Bei der Bürger meiſterwahl wurde der ſeitherige Bürgermeiſter, Herr Gg. Petermärkner, mit 188 Stimmen wiedergewählt. Der Gegenkandidat, Herr Gemeinderat Philipp Bürgy, er⸗ hielt nur 20 Stimmen. * Wein heim 15. Dez. 552(574% Schafe: 46(128). Schweinet 1178(1270% Diege (1077), Bienenſtöcke: 221(139), Federvieh: 12 504 18 252) 820(307), Kaninchen Skallhaſen): 783(1046). e Karlsruhe, 15. Dez. Der Vorſteher der Kanzle Wunſch war von jeder förmlichen Feier abgeſehen worden, Arbeitsplatz des Jubilars war heute vormittag mit friſchen men geſchmückt. Davor ſtand der ihm vom Perſonal der poſtdirektion als Andenken geſtiftete Lederſeſſel. Um 9 Uhr wur der Jubilar vom Abteilungsvorſteher, Poſtrat Wacker, an ſei Arbeitsplatz geführt, wo ihm mit einer Anſprache ein herzli Worte der Anerkennung enthaltenes Glückwunſchſchreiben Oberpoſtdirektion mit dem ihm von dem Kaiſer verliehenen Kro nenorden 4. Klaſſe mit der Zahl 50 überreicht wurde. An ſeiner Arbeitsplatz empfing Herr Wasmer im Laufe des Vormittags d perſönlichen Glückwünſche des Vorſtehers, der Räte und der Be amten der Oberpoſtdirektion und der Verkehrsämter am Orte Herr Wasmer iſt am 21. Mai 1843 in Höchenſchwand, Amt St. Blaſien, geboren und am 15. Dezember 1859 als Kanzleigehilf beim Großherzoglichen Amtsreviſorgt Waldshut eingetreten. A 1. Februar 1862 trat er in den Dienſt der Poſt⸗ und Eiſenbahn⸗ verwaltung über, zunächſt als Bureaugehilfe beim techniſche Bureau, der Materialienverwaltung und der Kanzlei der Waldshut und Baſel. Seit 1. Januar 1872, dem Ueber badiſchen Poſtweſens an das Reich, iſt er Vorſteher der der Kaiſerlichen Oberpoſtdirektion in Karlsruhe und zurzei älteſte Beamte dieſer Behörde. * Wenkheim, 15. Dez. Das Feſt der goldenen Ho zeit begingen in aller Stille die Eheleute Melchior Seub hier. Der Ehemann, welcher längere Jahre hieſiger Waldhüt war, hat ſein 91. Lebensjahr zurückgelegt und iſt trotz ſeines Alters körperlich noch ſehr rüſtig. * Pforzheim, 12. Dez. Ein Vorkommnis, wie es in der Goldſtadt Pforzheim möglich iſt, knüpfte ſich an Brieftaubenausſtellung in der Turnhalle an. Zur Verloſung Ulm bezogene Schlagtauben waren aus den Käfigen entkom; und hatten ſich in das Gebälk de 1Turnhalle geflüchtet. 2 er nicht beizukommen war, ſchoß man ſie herab und gab vi ihnen in die Küche einer Wirtſchaft, damit ſie zubereitet würde Dabei fand man im Magen einer Taube eine Men Gold⸗, Silber oder Platina⸗ und Kupf ſchnipfel, die offenbar von Aushauerarbeit herrühren. Taube hat die Schnipfel jedenfalls in der Turnhalle aufgeno men. Ein Schnipfler wird dort ſeine Beute, die er wahrſchein in ein Papier eingewickelt hatte, verloren haben, die Taub das Papier aufgefunden und ſeinen Inhalt wie Sandkörner a gepickt. * Hornberg, 15. Dez. Ein angeblich aus Stut ſtammender, im Hotel„Adler“ wohnhafter Reiſender, welch hier verhaftet und in das Amtsgefängnis Triberg eingelie werden ſollte, fprang bei der Einfahrt des Zuges den Augen des Gendarmen unter die Lokomot wobei demſelben die rechte Hand zur Hälfte und ein ganz abgefahren wurde; auch trug er außer inneren Verletzungen noch erhebliche Wunden am davon. Es beſteht keine Ausſicht, ihn am Leben * Wyhlen(A. Lörrach), 15. Dez. Unglücksfall hat ſich in der Nacht vom Samstag auf 8 General⸗Anzsiger. Abendblatt. am Bau des Kraftwerks ereignet. Ein beim Aufmauern eimes Chaiſſons beſchäftigter Maurer ſtürzte aus einer Höhe von 6 Meter in den Rhein und ertrank. Beim Sturze kiß er einen zweiten Arbeiter mit ſich, der zwar auf feſten Grund fiel, aber ſchwer verletzt wurde. Der Er⸗ trunkene, Schaffolt mit Namen, iſt noch nicht gefunden. Pfalz, Heſſen und Umgebung. Rheingönnheim, 15. Dez. Ueber den Giftmord bringt der„FIrkf. Gen.⸗Anz.“ noch folgende Einzelheiten: Als am Dienstag früh der in der Brückenſtraße Nr. 4 wohnhafte Vogel⸗ bhändler Hartmann das Zimmer ſeiner bei ihm wohnenden Schweſter Maria Hartmann betrat, fand er ſie ſowie ihre dwei Kinder bewußtlos im Bette liegen. Er holte ſofort einen Arzt, der feſtſtellte, daß ſich das Mädchen nebſt ihren zwei Kin⸗ dern vergiftet habe. Der Arzt wandte ſofort Gegengifte an und nahm Magenausſpülungen vor, die aber nur bei dem älteren Kind, dem ſechs Jahre alten Knaben Chriſtian, Erfolg hatten. Bei der Mutter und dem jüngeren Kinde war der Tod ſchon einige HZgeit vorher eingetreten geweſen. Die Mutter, die 24jährige le⸗ dige Näherin Maria Hartmann, hatte ſeit Jahren ein Verhältnis it dem Sohn des Gaſtwirts Grün von Rheingönnheim, der zur Zeit als Unteroffizier in Landshut dient und Vater der zwei inder iſt. Der Bräutigam kam von Zeit zu Zeit nach Rhein⸗ gönnheim und ſuchte die Hartmann auf. In letzter Zeit ſcheinen aber ſeine Gefühle für das Mädchen ſtark nachgelaſſen zu haben, denn er ließ nur ganz ſelten von ſich hören und ſchließlich ſchickte ihm einen Abſagebrief. Das Mädchen nahm ſich das Vorgehen des Unteroffiziers ſo zu Herzen, daß es den Entſchluß ßte, zuſammen mit ſeinen beiden Kindern aus dem Leben zu cheiden. Es verſchaffte ſich zu einem Schränkchen, in dem ſein ruder das zum Vogelausſtopfen benötigte Arſenik aufbewahrte, den Schlüſſel, nahm dieſes Gift ſelbſt und gab davon den beiden indern. Auf dem Tiſch in dem Zimmer fand ſich ein Brief or, in dem die Hartmann wahrſcheinlich über die Beweggründe u ihrer Tat Näheres mitteilt. Dieſer Brief wurde von der olizei in Beſchlag genommen. Das ſechsjährige Söhnchen chwebt in großer Lebensgefahr, die Aerzte hoffen aber, das Kind in Leben zu erhalten. In dem ganzen Orte wird das Mädchen ls ſolides arbeitſames und ordentliches Mädchen geſchildert. Straßburg, 15. Dez. Einem entſetzlichen Ver⸗ brechen iſt die hieſige Kriminalpolizei auf die Spur gekommen. Am 1. Mai ds. Is. fanden Arbeiter des ſtädtiſchen Abfuhrweſens beim Ausladen eines Müllwagens einen vom Rumpfe getrennten Kopfeines Kindes und zwei Tage ſpäter beim Entleeren nes Mülleimers in der Schwendtſtraße Rumpf und F ü ß e nes Kindes. Es wurde damals feſtgeſtellt, daß es ſich um ſe zerſchnittenen Teile eines neugeborenen Kin⸗ es handelte. Als Täterin wurde jetzt die Dienſtmagd B. von hier ermittelt. Sie ſollte am 11. ds. Mts. zur ärztlichen Unter⸗ uchung in die hieſige Frauenklinik verbracht werden. Auf dem ge dahin geſtand ſie einem Kriminalſchutzmann, das Kind, das angeblich nach der Geburt ſogleich geſtorben ſei, mit einem Kü⸗ chenmeſſer zerſchnitten und die Leichenteile nach und nach in einen eimer geworfen zu haben.— Heute nachmittag wurden in Hauſe Züricherſtraße 44 die zwei Kinder des Arbeiters Karcher, 5 u. 3 Jahre alt, mitſamt einer Matratze verbrannt gefunden. Landau, 15. Dez. Heute morgen wurde Kapellmeiſter erich vom 12. Feldartillerie⸗Regiment tot in ſeiner Woh⸗ außzeßn den. Ein Hersſchlag hatte ſeinem Leben ein Ziel beim Anblicke ihres toten Mannes in eine ſchwere Ohn macht ge⸗ fallen war. „ Kaiſerslautern, 15. Dez. Heute vormittag kam von r Regierung die langerſehnte Nachricht, daß für den Amtsbe⸗ rk Kaiſerslautern die Hunde⸗ und Katzenſperre nun⸗ aufgehoben iſt. Mülhauſen, 15. Dez. Die„Neue Mülhauſer Zeitung“ let aus Masmünſter: Der franzöſiſche General a. D. der vor einiger Zeit mit ſeiner Gemahlin, die däbei einen berlor, auf dem Bahnhof in Luxemburg verunglückte, befindet zurzeit hier in Pflege bei ſeinem Sohne, dem früheven franzö⸗ en Militärarzte Kolb. Herr Kolb jun, iſt der Schwiegerſohn Fabrikanten Iſidore Andre, Mitinhaber der hieſigen Weborei re Andre u. Co., und zugleich Kaſſenarzt der Betriebskranken⸗ ſeiner Firma. Die Mülhauſer Garniſon hielt letzte Woche e größeve Uebung in hieſiger Gegend ab und bei dieſer Gelegen⸗ tattete letzten Mittwoch vormittag der Kommandeur der 58. nterie⸗Brigade, General v. Deimling, ſeinem franzöſiſchen ken Kameraden einen Beſuch ab. worüber dieſer hocherfreut war. ral Kolb und ſeine Gemahlin befindon ſich auf dem Wege der ung, wozu ihnen Herr von Deimling gratulierte. Nicht nur den Familien Kolb und Andre, ſondern auch von der ganzon ölberung wird dieſe ritterliche, echt kameradſchaftliche Handlung deutſchen Generals mit Aeußerungen vollſter und lebhafteſter ennung kommentiert. Sportliche Nundſchau. Winterſport. Iwa. Am 18. Dezember, mittags 12 Uhr, wird die In⸗ ionale Winterſportausſtellung Triberg en Protektor, Prinz Max von Baden, feierlich eröffnet. ags iſt Feſtmahl im Schwarzwaldhotel. Am Vorabend egrüßungsbankett, bei dem Herr Profeſſor Dr. Paulke, rlsruhe einen Vortrag über Geſundhelt, Erziehung und Sport „ Der vornehm ausgeſtattete Katalog der Ausſtellung führt usſteller aus aller Herren Länder auf.(Preis 40 Pfg.) m Sonntag, 19. d. M. finden vormittags im Freien Skigelände, Rodelbahn] Vorführungen von Neuheiten in Win⸗ portsgexäten ſtatt. Die Schneeverhältniſſe ſind zurzeit in berg günſtig, die Rodelbahn iſt tadellos. Am 26. Dezember n je Skikurſe, die unter Leitung erſtklaſſiger Lehrer f 51 7. Januar hinziehen. Recht baldige Anmeldung beim illub Triberg iſt ſehr zu empfehlen. 088 8 Pferdeſport. fezheimer Pferderennen. Der Große Preis von Baden d das Fürſtenberg⸗Memorial 1912, die beiden Hauptkon⸗ des internationalen Iffezheimer Meetings, haben bei dem 8. luß nicht der Erwartung gemäß abgeſchnitten. Die deutſchen Unterſchriften für den Großen Preis iſt Vot 70 geſtiegen. Noch erheblicher iſt der Rückgang 78 franzöſiſchen Unterſchriften des Vorjahres nur 41 tgegen. In Wien wurden 5 Pferde genannt. Die nberg ſind in beiden Rennen ſtark vertreten; im gMemorjial nannten ſie 8 Pferde und für den Großen 55 uſſſches der Leiche lag die Ehefrau des Verſtorbenen, die hr auf 84 zurückgegangen, dagegen ſind die franzö⸗ emorſal und zwar ſtehen den 51 deut⸗ roßen Preis ſind noch acht deutſche en, darunter aus dem Weinberg⸗ : und Großherzog; kurrenzberechtigt. Im Fürſtenberg⸗Memorial 1910 wurde für 18 deutſche und 13 franzöſiſche Pferde der vierte Einſatz bezahlt und der zweite Einſatz. Theater, Runſt und Wiſſenſchaft. Heidelberg, 15. Deg. Der außerordentliche Profeſſor der Theologie für altteſtamentliche Disgiplinen Lic. und Dr. phil. Georg Beer in Straßburg hat den Ruf als Nachfolger des Ge⸗ heimrats Merx an der hieſigen Uniberſität erhalten und an⸗ genommen. Von Tag zu Jag. EEin Automobilunfall des Krouprinzen. Berlin, 16. Dez. Heute nacht ſtieß auf der Charlottenburger Chauſſee in der Nähe des Bahnhofes Tiergarten, das nach Potsdam fahrende Automobil des Kronprinzen mit einem ihm entgegenkom⸗ menden Privatautomobil dadurch zuſammen, daß dieſes kurz vor dem kronprinzlichen Automobil, deſſen Fahrtrichtung kreuzend, in eine Nebeuſtraße einviegen wollte, und nun die Chauffeure beider Auto⸗ mobile, um auszuweichen, nach derſelben Seite lenkten. Ein Tritt⸗ brett des kronprinzlichen Automobils wurde eingedrückt, mehrere Fenſterſcheiben gingen entzwei. Der Krouprinz blieb unverletzt, ſein Adſutant, Oberſtleutnant von Oppen, erlitt leichte Schnittverletzungen, die ihn an der Ausübung ſeines Dienſtes nicht hindern. Der Kron⸗ prinz ſetzte die Weiterfahrt nach Potsdam alsbald in einer Automobil⸗ droſchke fort. Das kronprinzliche Automobil folgte ſpäter mit eigener Kraft. Den Inſaſſen des anderen Automobils iſt nichts geſchehen. — Selbſtmord eines Mörders. Dünnwald bei Mülheim a. Rh., 16. Dez. Heute morgen gegen 10 Uhr begaben ſich ein Kölner Kriminalkommiſſar und nech drei Beamte in die Wohnung des Onkels des Komplizen des Mörders Schiefer, um den Mörder feſtzunehmen. Die Beamten gaben bei ihrem Eintritt in die Wohnung vier Schüſſe ab, worauf Schiefer durch ein Fenſter in den dahinterliegenden Stall ſprang und ſich dortſelbſt eine Kugel in den Kopf ſchoß. Der Mörder war ſofort tot. Letzte Nachrichten und Telegramme. m. Saarbrücken, 16. Dez.(Priv.⸗Telegr.) Vor dem hieſigen Schöffengericht iſt die Privatklage des General⸗ ſekretärs Peter gegen den Generalſekretär Tille ver⸗ handelt worden. Letzterer hat Peter den Vorwurf wieder⸗ holter Fälſchungen des Parteibeſchluſſes über die Erklärung, daß Tille ſeinen ſozialpolitiſchen Anſchauungen wegen nicht mehr zur nationalliberalen Partei gehöre. gemacht Tille wurde wegen den ehrverletzenden Angriffen mit 250 Mark Geldſtrafe belegt. Die Widerklage Tilles wurde ab⸗ gelehnt. * München, 16. Dez. In der heutigen Sitzung der Kammer der Abgeordneten führte bei der Beratung des Militär⸗Etats⸗Kriegsminiſter von Horn bezüglich der letzten Kaiſer⸗Manöver aus: Geſtern wurden die diesjährigen Kaiſer⸗ Manöver zur Sprache gebracht und dabei die Frage geſtellt, ob die Hinzuziehung bayeriſcher Truppen von Bayern aus⸗ gegangen ſei. Das iſt nicht der Fall. Es iſt vielmehr vom preußiſchen Kriegsminiſterium angefragt worden, ob gegen die Zuziehung bayeriſcher Korps Bedenken beſtänden. Wir hatten ſeit 1897 keine größeren Manöver, bei denen die unbedingt nötige Teilung der Armee erfolgte, damit die Be⸗ urteilung nach militäriſchen Geſichtspunkten erfolgen konnte und politiſche Eiferſüchteleien ausgeſchloſſen waren. Die Koſten der Manöver werden nicht weſentlich höher ſein, als die der anderen Manöver. Die Mehrkoſten erbalten wir vom Reiche vergütet, dazu haben wir bei den Brigade⸗ und Divi⸗ ſions⸗Manövern geſpart. Wien, 16. Dez. In einer politiſchen Verſannmmkung ber deutſchfreiheitlichen Parteien ſprach man einhellig die Entrüſtung über die Obſtruktion der ſlaviſchen Union aus und erklärte auf das eirtſchiedenſte, die ganze Kraft aufzubieten, um dieſes den Staat. die Verfaſſung und das allgemeine Volkswohl zerſtörende Treiben zu bekämpfen. Man gab der Ueberzeugung Ausdruck, daß unter den gegebenen Verhältniſſen jedes Entgegenſommen gegenüber der ſlaviſchen Union ausgeſchloſſen ſein nuitſſe. w. Wien, 16. Dez.(Abgeordnetenhaus) Die Nede des Abg. Spacek bei der Begründung des Antrages betr. die Pferdezucht. dauerte bis 12 Uhr mittags. Nachdem dann Reſel und Krenn die Obſtruktion verurteilt hatten, erhielt Liſy um 1 Uhr 30 Minuten das Schlußmort. m. Newyork, 16. Dez.(Privaktelegr.) Der amerd⸗ kaniſche Milliardär George Gold und ſein Sohn befanden ſich unter den Fahrgäſten des heute mittag gemeldeten Eiſen⸗ bahnunfalles bei Greensboro. Keiner von beiden wurde ernſt⸗ lich verletzt. Der Sohn erlitt eine leichte Quetſchung, während der Sekretär des Milliardärs ſchwer verletzt wurde. Die Reichstagserſatzwahl in Mülheim⸗Wipperfürth⸗Gummersbach Mülheim a. Rhein, 16. Dez Die Rei hstagserſatzwahl im Kreiſe Mülheim⸗Wippersfürth⸗Gummersbach iſt lt. Frkf. Ztg. auf den 14. Februar, eine eptl. Stichwahl auf den 20. Febr. ſeſtgeſetzt worden. Der Zechenarbeitsnachweis. *Eſſen, 16. Dez Die 4 Bergarbeiterorganiſationen planen nach der„Rhein.⸗Weſtf. Zig.“ die Errichtung einer zuſtändigen Stelle für Ueberwachung der Handhabung des Zwangsarbeits⸗ nachweiſes durch die Zechen. Das bei dieſer Stelle eingehende Laterial ſoll geſammelt und dem Miniſter unterbreitet werden. Die Dauerrede im öſterreichiſchen Abgeordnetenhauſe. 5 Wien,(6. Dez.(8 Uhr morg.) Abgeordnetenhaus. Um 6 Uhr 30 Minuten beendete der Abgeordnete Holly ſein vierſtün⸗ diges Schlußwort. Das Haus lehnte die Dringlichkeit des erſten Antrages von den 37 ſeitens der iſchechiſchen Agrariern einge⸗ brachten Dringlichkeitsanträge ab, und verhandelte dann den zwei⸗ ten Dringlichkeitsantrag. Die Sitzung dauert fort. Die Situa⸗ tion iſt unverändert. * Wien, 16. Dez. Spaeek, der um 6½ Uhr früh das Wort zur Begründung des zweiten tſchechiſchen agrariſchen Dring⸗ lichkeitsantrages ergriffen hatte, ſprach noch morgens um 10 Uhr fort. König Leopold. Brüſſel, 16. Dez. 11 Uhr 15 Min. vorm. Die Aerzte er⸗ klärten um 10 Uhr 20 Min., daß die Beſſerung des Geſundheits⸗ zuſtandes des Königs Leopold ſich ſeit Abgabe des letzten Bulle⸗ tins von 8½ Uhr geſteigert habe. Der Patient habe Appetit und etwas Nahrung zu ſich genommen. Den Empfang von Beſuch haben die Aerzte jedoch ſtreng unterſagt. Brüſſel, 16. Dez. Heute vormittag wurde folgender Krankheitsbericht ausgegeben: Der Zuſtand des Königs nach der Operation iſt normal, die Temperatur beträgt 37,2, Puls 70, Atmung 24. Der König verbrachte eine gute Nacht. m. Brüſſel, 16. Dez.(Priv ⸗Tel.) Die von örztlicher für das gleiche Rennen 1911 für 35 deutſche und 44 ausländiſche 18. Dezember⸗ 9 Als er geſtern nachmittag aus einem mehrſtündigen Schlafe erwachte, ſoll er ge⸗ Man erwartet immer könnte. berichten, daß die Baronin Vaughan, welche ja dem König zur linken Hand angetraut iſt, den ganzen geſtrigen Tag im Hran⸗ kenzimmer zubrachte. Man will es nicht glauben, daß der Vater ſo hartherzig ſein kann, ſeine Tochter, die an ſein Sterbe⸗ lager geeilt iſt, die Schwelle zu weiſen, während ſein Geſundheits⸗ zuſtand es ihm erlaubt, ſeine Freundin durch eine Hintertür zu empfangen. Prinzeſſin Stefanie erfreut ſich in Brüſſel großer Beliebtheit der Bevölkerung, die durch das tragiſche Ge Kic ihres Lebens und die Behandlung, die ſie durch ihren Vater erhielt, noch weſentlich geſteigert hat. Die Prinzeſſin hat geſtern bei ihren Verwandten, dem Prinzen und Prinzeſſin Albert ſorwie ihrer Schweſter Clementine Beſuche gemacht. Die Einigung des Tiberalismus. Der Berliner Korreſpondent der„Münchener Neueſten Nachrichten“ meldet ſeinem Blatte: Nachdem die Verſchmelzung der bisher in der freiſinnfgen Fraktionsgemeinſchaft vereinigten drei Gruppen der Links⸗ liberalen im Reichstage durch Annahme des Einigungs⸗Pro⸗ gramms geſtern abend vollzogen worden iſt, wird weiter er⸗ örtert, wie in taktiſchen Fragen bei Abſtimmung im Parla⸗ ment und bei Wahlen ein Zuſammengehen der Frei⸗ ſinnigen mit den Nationalliber alen zu er⸗ zielen iſt. Wie wir hören, beſteht auf beiden Seiten nicht nur der allgemeine, wiederholt von den Führern ausgeſprochene Wunſch, eine Gemeinpürgſchaft des Liberalismus im Reichs⸗ tage zu errichten, ſondern es ſoll auch erwogen werden, auf welche Weiſe und in welchen Fällen beide Fraktionen ihre hundert Stimmen gemeinſam und ge⸗ ſchloſſen ins Feld führen können. Die„Münch. N. Nachr.“ bemerken dazu: „Wenn der taktiſche Zuſammenſchluß aller Liberalen im Reichs⸗ dage— was man fetzt hoffen darf— Beſtand hat, werden alle Be⸗ mühungen der Konſervativen und des Zentrums, dem Kurs der Reichspolitik eine reaktſonäre Richtung zu g ben, nicht verhindern können, daß im Reiche auch die Wünſche des liberalen Bürgertums gebührend berückſichtigt werden.“ In Bochum und dann in Köln hat der Führer der natio⸗ malliberalen Partei, Baſſermann, erklärt, daß die tak⸗ tiſche Einigung der liberalen Gruppen zur unbedingten Not⸗ wendigkeit geworden ſei. In Köln führte er nach dem Bericht der„Köln. Zig.“ zu dieſer Frage aus: Und nun komme ich zu den liberalen Gruppen. Wir Merkwürdig berührte es doch, wenn heute die Blätter haben uſis ja kürzlich im Reichstag freundlich miteinander aus⸗ geſprochen, Herr Wiemer und ich, und ich habe dabei betont, daß die nationalliberale Paxtei niemals an eine Verſchmelzung mit den anderen liberalen Gruppen denken kann. Die nationalliberale Partei iſt zuſammengeſetzt aus allen Schichten der Bevölkerung und wird nach wie vor eine Politik der mittleren Linſe des Bürgertums befolgen. Sie beruht auf dem Boden des Schutzes der nationalen Arbeit auf allen Gebieten in Stadt und Land, Induſtrie und Lamd⸗ wirtſchaft und wird immer in großen Programmpunkten abweichen von den anderen liberalen Parteien. So wird es immer bleiben müſſen, aber eine große Mahnung, die immer und immer wieder ausgeſprochen werden muß, möchte ich hier beſonders betonen: Mir erſcheinen die Zeiten endgültig vorüber zu ſein, daß Liberale unter ſich Gegenkand daturen aufſtellen. (Lebhaftes Bravo.) Alſo nicht eine programmatiſche Verſtändigung, aber die taktiſche Verſtändigung.(Langanhaltendes Bravo.) Bei liberalen Gegenkandidaturen beſteht immer die große Gefahr, daß die beiden Liberalen überhaupt nicht in die Stichwahl kommen. Das ſind Binſenwahrheiten und liegen ſo flach auf der Hand, daß ſie jeder ſehen und danach handeln muß. Der lebhafte Beifall, den dieſe Ausführungen des nationalliberalen Führers fanden, beweiſt, daß auch in der nationalliberalen Partei der Boden für dieſe taktiſche Ver⸗ ſtändigung der liberalen Parteien aufnahmebereit iſt. In der Tat, wenn ſie gelingt, kann der Liberalismus mit neuem und ſtarkem Vertrauen in die Zukunft blicken trotz des ſchwarz⸗ lauen Blocks und trotz des Reichskanzlers. Ohne die Schwierigkeiten zu überſehen, möchten wir wohl wünſchen, daß dieſe taktiſche Verſtändigung erſtmalig bei der Reſorm des preußiſchen Wahlrechts nachdrücklich und erfolgreich ſich geltend mache. Weihnachts⸗Ausſtellungen. *Große Aufmerkſamkkit findet durch die Paſſanten eine ebenſo intereſſante wie geſchmackvolle Ladenausſtattung des Herrn Hof⸗ metzgers Friedrich Fiedler in Q 2, 19/20. Namentlich in den Abendſtunden, wenn die in verſchiedenen Farben erſtrahlenden zahlreichen elektriſchen Glühbirnen ihr blendendes Licht fluten laſſen, macht die Dekoration mit ihrem anmutigen Blumenſchmuck einen vornehmen Eindruck. Man ſieht auch hier wieder, welche be⸗ deutende Wirkung eine kunſtſinnige Hand mit den einfachſten Mit⸗ teln erzielen kann. FNür Mutter und Kind. Mütter, die ihre Kinder ſelbſt nähren, ſollten zur Störkung und Kräftiaung Scoits Emulſion nehmen, deren Einfluß af Beſchaff n geit un) Menge der M ttermilch unverkennbar iſt; denn mau bemerkt bald, wie die Säuglin de gedeihen und m nter werden. Selbſt en empfind⸗ von einem ſchwachen Magen leicht verda t wir. und nicht aufſtößt. Seodtis Emulnon wird von uns ausſchließlich im grogen verkaut, und zwar nie oſe nach Gewicht oder Mas, ſondern nur in verſiegelten Origmal⸗ flaſchen in Tarton intt unſerer Schutzgarke(Fiſcher mit dem Dorich). Seott & Bowne, G m. d.., Frank urt a. M. Benandteile: Feiuſter Medizinal⸗Lebertran 150,0, prima Glyzerin 80o, unetphespborigſaurer Kalk„3, unterphosphorigſaures Natron 2,0, pulv., Tragant 3,0, feinſter arab. Gu umt pulp. 250, 50 1½. Hierzu aromatiſche Emulſion mit Zimt⸗, Mandel⸗ und enee Seite ausgegebenen Krankheitsbereichte fahren fort, den Zuſtand 1 le 2 Tiopfen. licher Gau en wird ohne Mühe Scoits Emuſſton einnehmen, die auch deſtill. Waſſer 129,, Alkohok ü 8 — — 1 55 204(im Vorfahr 93 877 /% Wechſelbeſtände. teiligungen erhöhten fich von 62 948 621 auf 66 624 896% Das neue Geſchäftsjahr weiſt in den bisher eingegaugenen Beſtellungen aufs neue eine Zunahme Mannbeim, 16. Dezember. 5 alenoralseeinvr.„Abendslatt. Oolkswirtschaft. Neue Altiengründung. Das Elektrizitätswerk Beihingen⸗Pleidels⸗ heim hat ſich jetzt, ſo wird uns aus Tudwigsburg geſchrie⸗ ben, nachdem die Regierung des Neckarkreiſes die Konzeſſion er⸗ teilt hat, endgültiglonſtituiert als Aktiengeſellſchaft mit einem Grundkapital von 2½ Millionen Mark, welches in 2500 Aktien zum Nennwert von 1000 Mark aufgebracht werden und wovon 25 Prozent bereits bar einbezahlt ſind. Vor allem intereſſiert an dem Werk iſt die Amtskorporation Ludwigsburg, die ſich mit einem Betrag von 300,000 an der Geſellſchaft beteiligt. Neben dem Oberamtsbezirk Ludwigsburg ſollen die zu gewinnenden Waſſerkräfte auch den angrenzenden Oberämtern Marbach, Waiblingen und Backnang zu gute kommen; im ganzen iſt der Anſchluß von etwa 60 Gemeinden an das Werk geſichert. Auch die Stadt Stuttgart wird ſich an demſelben inſofern beteiligen, als ſie die von ihr vor kurzem erworbene Waſſerkraft Klein⸗Ingersheim in das neue Werk einwirft und ſich auch an dem Ausbau des Wer⸗ kes entſprechend beteiligt, wogegen ſie dauernd den Anſpruch auf Bezug von 35 Prozent der gewonnenen elektriſchen Kraft erhält. Sobald die durch den Eintritt Stuttgarts bedingte Erweiterung der Konzeſſion die Genehmigung der Kreisregierung gefunden haben wird, ſoll die Ausführung des Werkes in Angriff genom⸗ men werden; der Bau ſoll in längſtens 3 Jahren vollendet ſein. Die Intereſſen der Amtskörperſchaft Ludwigsburg werden inner⸗ halb des Aufſichtsrats der Geſellſchaft durch Oberamtmann Reg.⸗ Rat Dr. Bertſch in Ludwigsburg, dieſenigen der Stadt Stuttgart durch Gemeinderat Dr. Mattes wahrgenommen. * K** Siemens⸗Schuckertwerke G. m. b.., Berlin. Das Geſchäftsjahr 1908/09 ſtand weiter unter den Einwirkungen des auf Handel und Gewerbe laſtenden Druckes. Der durch den Preis⸗ druck entſtandene Gewinnausfall konnte nur zum Teil durch die gleichzeitig eingetretene Verbilligung der Rohmaterialien und Ver⸗ beſſerungen der Fabrikationseinkrichtungen eingebracht werden. Der Geſchäftsgewinn ging um.74 Mill. Mk. zurück, dagegen erſorderten die Abſchreibungen diesmal 1817 155 weniger, ſo daß der Rein⸗ gewinn von 10 267 876 ½ noch um rund 73 000 Mark den des Vor⸗ jahres überſteigt. Die Gewinnanteile werden wieder mit 10 pCt. ver zinſt und der Vortrag noch etwas erhöht. Abgelieſert wurden an Maſchinen, Motoren ete. 52 038(i. VB 51587) Stück mit 1201 170(1014 235) Kw. Leiſtung. Vortrag 44910(28 943), Geſchäfts⸗ gewinn 13 279 595(15 018 161), Unkoſten 1 354 959(1 293 429), Obli⸗ gationen⸗Zinſen 885 967(894 907) Abſchreibungen 815 701 (2 662 856), Reingewinn 10 267 876(10 194910), Gratifikationen Mark 850 000(500 000), Beamten⸗ und Arbeiter⸗Disp.⸗Fds. 350 000 (350 000), Gewinnanteile der Geſellſchaft 4 9 000 000(9 000 000), in Prozenten 10(10), Vortrag 67 876(44 910). In der Bilanz ſtehen Grundſtücke mit.98 li. V..62) Mill., Gebäude mit 12.64(12.92) Mill., das Kraftwerk am Nonnendamm mit .61(.69) Mill. zu Buch. In bar, Bankguthaben, Wechſeln und Efſek⸗ ten waren 19.44(14.65) Mill. vorhanden. Die dauernden Beteiligungen erſcheinen durch Abtretung einer ruſſiſchen Beteiligung von 10.00 auf .14 Mill. ermäßigt. Unternehmungen bezw. Beteiligungen an ſolchen, erhöhten ſich infolge einer vorübergehenden Beteiligung von 90.37 auf .31 Mill. Die Guthaben bei Filialen betrugen 23.72(22.27) Mill., die Außenſtände 39.84(42.51) Mill. Angefangene und fertige Fabrikate werden mit 17.20(22.76) Mill., im Bau beſindliche Anlagen mit 15.25 (12.61) Mill., Rohmaterial mit.75(.18) Mill. aufgeführt. Dagegen erſcheinen unter den Paſſiven die Kreditoren mit 24.34(24.83) Mill., darunter.81 Mill. Anzahlungen und.72(11.25) Mill. Guthaben von Geſellſchaften. Das Stammkapital beträgt 90 Mill. Mk. und die Obli⸗ gationenſchuld 19.60(19.81) Mill. Mk. Ueber die Ausſichten bemerkt der Bericht: im neuen Ge⸗ ſchäftsjſahr gingen die Aufträge bisher in recht befriedigendem Um⸗ fange ein. Doch haben ſich trotz der anſcheinenden Beſſerung der wirt⸗ ſchaftlichen Lage die Preiſe noch nicht gehoben. n. Mannheimer Produktenbörſe. Die Stimmung hat ſich weſentlich befeſtigt, da die Offerten vom Auslande höher laufen. Die Umſätze bewegen ſich aber weiter in beſcheidenen Grenzen. Der Konſum verharrt in ſeiner Zurückhaltung. Die Notierungen im hieſigen offiziellen Kursblatt wurden für Weizen ebenſo für Mais um 25 Pfg. per 100 Kg. bahnfrei Mannheim erhöht. Die übrigen Notierungen blieben unverändert. Vom Auslande werden angeboten die Tonne, gegen Kaſſa, eif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗ Ruſſo per Januar⸗Februar M. 174—174.50, do. ungar. Ausſaat. 79 Kg. p. Jan.⸗Februar M. 174—174.50, do. Roſario Santa Fe 78 Kg. per Jauuar⸗Februar M. 175—175.50,b Redwinter 2 p. September M.—, Hartwinter 2 per September.—, Rumän. 2 Proz. blaufrei 78⸗79 Kg. ſchwimmend M. 183184, Rumän. nach Muſter 78.79 Kg. ſchw. M. 180—182, Rumänier 78⸗79 Kg. 3 Proz. blaufrei p. Dezember M. 182—183, Ulkaweizen 9 Pud 20⸗25 per prompt M. 170—171, 10 Pud ſchw. von M. 173—174. Roggen ruſſiſcher 9 Pud 10⸗15 ſchwimmend M. 132 bis M. 132.50, do. 9 Pud 15⸗20 ſchwer M. 133—133.50, nordd. Roggen .74 Kg. prompte Abladung M. 132—1833. Gerſte ruſſ. 58⸗59 per Dezember M. 107—108, do. 59⸗60 Kg. p. Dez. M. 108—109, Donau 58⸗59 Kg. p ſchwimmend M. 107.50—108, do. 59—60 Kg. ſchwimmend M. 108—109, Laplata 46⸗47 Kg. ſchwimmend M.—. Hafer ruſſiſcher prompt 46⸗47 Kg. ſchwimmend M. 110 bis 111, do. 47⸗48 Kg. prompt M. 111—412, Donau nach Muſter ſchwimmend von M. 110—111, do per Dezember M. 112—413, Laplata 46⸗47 Kg. per Januar⸗Februar M. 108 bis 109. Mais Laplata gelb rye terms ſchwimmend M. 123.50 bis 124, do. per Januar⸗Februar M. 123.50, Tonau ſchwimmend M. 123—, Odeſſa M. 124, Novoroſſisk M. 123.50, amerilaniſcher Mixed per Dezember⸗Januar—.— Siemens& Halske,.⸗G. in Berlin. Nach dem Geſchäfts⸗ bericht für 1908/09 war die allgemeine Geſchäftslage während des Berichtsjahres nicht ſehr günſtig, im Ausland noch weniger als im Inland. Einige der Geſchäftszweige ſeien davon nicht unberührt ge⸗ blieben; ſie hatten oͤurch ſcharfen Wettbewerb und durch Zurückhaltung gewichtiger Abnehmerkreiſe, wie namentlich der Behörden, zu leiden. Die günſtigere Lage anderer Abteilungen hatte jedoch zur Folge, daß das Geſamtergebnis des Herſtellungs⸗ und Verkaufsbetriebs und da⸗ mit das Ergebnis überhaupt nicht unerheblich günſtiger ausgefallen iſt als das des Vorjahres. Der Geſamtumſchlag übertrat den vorjährigen um etwa 15 pet. Der Betriebsgewinn betrug 12.797 564 li. Vorj. 11 077 765%., Nach Abſetzung von 854 145 ¼(857 495 ½ für Unkoſten, 1 069 443(1084 777) für Anleihezinſen und 481 177 472 390— für Abſchreibungen ergab ſich, wie bereits berichtet, einſchließlich 1036 212 ½%(1 025 160 ½% Vortrag ein Reingewinn von 11 429 010 Mark(9 688 264%) zur folgenden Verwendung: Rſcklage 1000 000% 6960 091%, Verfütgungbeſtand 350 000%(wie i..), Gewinnanteile 381 996 ½(246 961 0, 12 pt.(11 pt.) Dividen de; 7 550 000 + 5 995 000„ und Vortrag 1 037 014% Bei einem Aktienkavital von 8 000 000%(54 500 000 ½, einer Anleiheſchuld von 25 574000 28 964 00 und Hypothekenſchuld von 1210 000% 185 9000% be⸗ trugen die laufenden Verbindlichkeiten 15 457 652,(14 847 765 0 und die Spar⸗ uns Devoſtten⸗Rechnung 9711 130 ½ 8128 89. Anderfeits verfügte die Geſellſchaft über 179 941%(155 994 bar, 20 892 917 ½(8 164 878 Bankguthaben, 8 801 962(8 778 07 Wertpaviere darunter 7088 991(2 019 165 Staatspspiere und Die dauernden Be⸗ Gnf 4%%e Wieslach v. J. 1905 7 J Telegraphiſche Hundelsberichte. Zahlungseinſtellungen. * Farlsruhe, 16. Dez. In dem Konkurs über das Ver⸗ 3.. 2 mögen der Bürſten⸗ und Pinſelfabrik Flehingen⸗Sikingen C. Memwrat ſoll eine Abſchlagsdividende von 15 Prozent verteilt werden. Hierzu ſind lt. Frkf. Zig. 24614 M. verfügbar. Zu be⸗ rückſichtigen ſind 164095 M. Forderungen ohne Vorrecht. Kölniſche Feuerverſicherungsgeſellſchaft„Cologna“. m. Köln, 16. Dez. Die heutige außerordentliche Hauptverſamm⸗ lung der Köln. Feuerverſicherungsgeſellſchaft„Cologna“ beſchloß die Annahme der Verſicherung gegen Waſſerſchäden. Der Vorſitzende führte aus, dieſer Verſicherungszweig ſei bereits von einer ganzen Reihe anderer Geſellſchaften aufgenommen worden. Wenn es auch keine Erträge abwerfen wird, ſo ſei die Aufnahme doch durchaus not⸗ wendig. Weiter wurden Satzungsänderungen vorgenommen und zwax wurde die Nichthaftung der Geſellſchaft infſolge eines Land⸗ friedensbruches ausgeſchloſſen und die Befugnis zu Unterſchriften ent⸗ ſprechend der Erweiterung des Vorſtandes ausgedehnt. Konkurs der Solinger Bank. „Solingen, 16. Dez. In dem Konkurs der Solinger Bauk wird in der erſten Hälfte des Jauuar 1910 eine allgemeine Gläubiger⸗Verſammlung einberufen werden, in der der Konkursverwalter über den bisherigen Gang der Vergleichs⸗Ver⸗ handlungen mit dem Aufſichtsrat Bericht erſtatten wird. In dieſer Verſammlung ſoll darüber Beſchluß gefaßt werden, ob die Ver⸗ gleichsvorſchläge der einzelnen Mitglieder des Auſſichtsrates angenommen werden ſollen oder nicht. Im letzteren Falle wird der Prozeß durchgeführt. Der auf morgen anberaumte Verhandlungs⸗ termin des Prozeſſes des Konkursverwalters gegen den Anuſſichtsrat iſt deshalb lt.„Frkf. Ztg.“ vertagt worden. Neues vom Dividendenmarkt. * Biebhrich, 16. Dez. Die Dividende der Chemiſchen Werke vorm. Haas u. E. Albert in Amöneburg hei Biebrich iſt laut „Irlf. Zig!“ wieder auf 32 Prozen!(b. i..) zu ſchätzen. Die Dividende der Deutſch⸗aſiatiſchen Bank wird lt. Frkf. Ztg. auf—8½ Prozent(i. V8 Prozentj geſchätzt. * Berlin. 16. Dez Bei der Konkordiaſpinnerei wird laut 5 N Frkf Ztg. die Dividende auf—8 Prozent(i. B. 0 Prozent) geſchätzt. Dresden, 16. Dez. Die Vereinigten Elbſchiffahrts⸗Ge⸗ ſellſchaften A⸗G. erhalten diesmal auf ihre 2 Mill. Aktien der Dresdner Maſchinenfabrik und Schiffbauwerft Uebigau nur 3 Prozent(i. V. 8 Prozent) Dividende. Vom Kohlenſyndikat, *Eſſen, 16. Deg. Das Kohlenſyndikat beſchloß der Rhein.⸗ Weſtf. Ztg. zufolge die bisherige Einſchränkung für Kohlen(80 Prozent), Koks(67 Prozent) und Briketts(80 Prozent) auch für Januar beſtehen zu laſſen. Saar⸗ und Moſelbergwerks⸗Geſellſchaft. * Berlin, 16. Dez. In der Generalverſammlung der Saar⸗ und Moſel⸗Bergwerksgeſellſchaft wurde ausgeführt, das vorgefundene Kohlenvorkommen, deſſen Fett zur Verkokung für Hochöfenzwecke ſich eigne, habe die Erwartungen übertroſſen. Indeſſen könne einſtweilen die Förderung nicht zur gewinnbringenden Höhe gebracht werden, weil Arbeitermangel und ſtarke Schlagwettergefahrt noch Schwierig⸗ keiten machen. Zur Beſeitigung der letzteren ſollen bei Merlenbach und Spittelſchacht zwei größere Wetterſchächte gebaut werden, wofür 2 Jahre nötig ſind. Bergrat Remy iſt aus dem Aufſichtsrat aus⸗ geſchieden.(Irkf. Ztg.) 55** Rursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. vom 16 Dezember. Die Notierungen ſind in Reichsmart, gegen Barzahlung per 100 Kg bahnfrei hier. Mannheimn, 13 Dez. Leinſ zat 30.— Mk. Mannheimer Effektenbörſe. rom 16 Dezember.(ffirieller Berſcht.) Im Verkehr ſtanden heute: Badiſche Brauerei⸗Aktien zu 70 pt. Sonſtige Veränderungen: Süddeutſche Bankaltien 115,0., Verein Mem. Fabrilen 344 G. 346., Verein Deutſcher Oelfabriken 118., Durlacher Hof 236 G. 287 B. und Brauerei Eichbaum⸗Aktien Obligationen. Pfandbrfefe. Had..⸗J. f. Nhſchit 4% Nh. Hyp.⸗B. unt 1902 90 700 5 85 5105 8 8 verſchied. 91.70 5 Herteangnort 35535500 8555 1% o, Rad. Anflin⸗u. Soda. 102.75 %„ dommung 9130%% Bedelnil. u. Zodafbr Städte⸗Aulehen. 92.5 34½% Freſburg. B. 91 25 G 2 5 5 10955 3½ ed, Hedeſpg. v. J. 1908 98 50, Kcenlen Heſdlha 107. 6 %e Rürg..tuhaus, gonn 10-G 4% Karlsruhe v. J. 1907 1.—„% 8 ee 977580 10 e e, ee, dee 3½95½% Lahr v. J. 1902 93.— G erpic 1%%e Ludwlasbafen„101.— 61½e%, Mannz. Lagerbaus⸗ 40% 5 v. 1906 101. B Feten haß 0 98.00 2 92.— bꝛ 0 5 4% Mannh. Obng. 160 100.25[. es berrer learnttäts⸗ verke, Farlsruße —.—5 „ 180 18%% Pfflt. Chamotte u. 5 1855 11 0 Tonwer“ f. Ffſend. 102 50 6. 1803 91.50 0%% Shucker⸗Oonga, 99.— G 2%„ 1898 915 Gl Nuſſ..⸗ H. Zellſtofff. „„ 1904 91.50 0 Laldnof bel Pernau 406 1905 5 80 5 0 VVVV 1507101 20.G. in Speyer 4½% Pirmuſens unk. 190%5 91.—% Ppebker e 0 4½.0 99.750 4½% Tonw. Offſtein.⸗G. durie⸗Doligann. Dr. H. Voſſen, Sorms—.— %½ Selhefpahrit Welddof10l.—6 —.— 8 102.— Suüdd. Eiſenb.⸗G. Hamzburger Packet Norpdeutſcher sloyd 104. 102 25 Südd Disc.⸗Geſ. Chem. Induſtrie, Bad. Anil.⸗u. Sodaſbr. E. 2 8.„ neu Chem. Fab Goldenbg. 207 Verein chem. Fabriken 346.— 34. Verein D. Oelfabriken 148.— Weſt..⸗W. Stamm „ Vorzug 102.—— Brauereien. Bad Brauere Binger Aktienbierbr. —.— 70 32— —.— 225 Homb. Meſſerſchmiti Ludwigsk. Brauerei Dannd. Aktienbr. Gfal ibr. Geiſel, Mohr Brauerei Sinner Br. Schrödl. Heidibg. —— 125⁵ —— —.— 178 5 Br. Werger, Worms—.— Worm). Br. v. Oerege—.— Pf. Prezh. u. Spifabr. 158——. FTronkfurter [Privattelegtramm de die Grundſtimmung kann aber keit erhielt ſich trotz der Erle nächſt Transportwerte, welche den. Prinz Heinrichbahn gefra größeren Umſätzen gehandelt, hauptet, italieniſche ſchwächer, fahrtsaktien vernachläſſigt. Da belanglos. Die Haltung des die Spekulation legte ſich doch waren wenig umgeſetzt. Der Weizen pfälz, neu 2275 23. fer, bad. neuer 18 16.75. „ Mheingauer—- dafer, nord.— „ norddeutſche 29—— 23 25 Hafer vuſſſcher 1725 18.— „ ruſſ. Azima 2425 2475 La Plata 16.75—.— „ Ulka 23.75 24.25 faisamer.Mixed————.— „ Theodoſia 20 25 2 50„Donau 16.50— nur geringe Kursveränderung. Chemiſche Werte ruhig „ Taganrog 55 25„La Plata 16.50——. haupteter Tendenz. Es notierten Kreditaktien 210, Diskon „ 10 24 505 35 dohlrevs, de nener 27.——.— Dresdner Bank 160.50, Staatsbahn 159, Lombarden 232 „ kleeſamen ee timore 117.80. Bezugsrecht für Pennſhlvania notierte 8, FFi„„„„% für Preßhefe Baſt 150 Prozent bz. G. 5 „ Walla Malla—.———.„Provene. 105—180 Telegramme der Conl'nental⸗Teſegrapfen Compagn „ Kanſas II—.———.—„Eſparſette 35— Reichsbank⸗Diskont 8 Prozent. „ Auſtralier 2—— lposer nordfranzöſ. 120—135 Schlnßkurſ „ La Plata 24.——2425 eind lut Faß 61——.— Schlußkurſe. Kernen neu 2275——.—flübölein Faß 66333 Wechſel. Roggen, pfälzer neu 16.75—.— Backrüböl 66 50——.— 15. 16 1 7 „Nruſſüiſcher—.——— ein⸗Sprit 18. verſt. 10%% 178.— nz „ norddeutſcher 16.75—17.25„„„ en zur; 50 9055 8 9115 Paris „ amertt.—— Noh⸗Kart.ſprit verſt. 8088 175.— Ae 90 6 5 80.2˙ 9 01 Plähe Jevſte, hieſ. 16——1675„ unv eru. 80%88 53.— coeck London 20.42 20.[ien „ Pfalzer 10,50—17 50 Ilkohol hochgr.,„ 92ſ94 53. oade 20 427 043 Navsteonsdor 2 55 madee 3 5„ 88/00 52. e 80 818 onte Auff. uttergerſte 13.——. 5 Nr 00 0 1 2 3 4 Staatspapiere, 4. Deutſche. Weizenmehl—— 55 15 16 U 33 50 32 50 31.— 30.— 29.— 28 72 ſtegaenmeb!l Nr. 0) 2575 1 22 75 4% veulſch. Neich kaul. 122.25 102.30] Mh. Tendenz: Weizen böher. Roggen, Gerſie und Hafer unve ändert⸗ 10 5 93.10 94. 16 4 Mais feſt. 5 5 1909— gs. Kusländiſſve. do. do.1909— 5 93.85 93.95 „„ 1909 —— 4 E 4% bed. St.⸗Olabg)fl 9689 96.8 . 94 10„4 1 2% 1900— 3„ 1904 9505—. 9 52 1907 98.05—— zbabr..⸗B...1015 104.50 102 50 4„„„ l518 10240 1 25 4% bo. u Allg. Anl. do..⸗Obl. 84.10 83.2 3 Plälz.⸗W Priot. 100.70 100.00 5„„„ 85 4 Heuen von 190 101 50 101 56 4 Heſſen 52 81.9 14 Sacken 84 80 84.5 1 Ab. Stadt⸗A. 10̃— Bochumer Bergban 342 80 250. uderus 117%%0⁰016 70 Cencordia Bergb.⸗G Leutſch. Unzem uri 214. 215 Irtedrichs ⸗ktie Sergs. 16—136 Gelienktr ner 217.90.50 5 Aktien deutſcher und auslä 118 50 118˙6 184.10 32 70 — DegHua. Stiats- 158 90 59 ranken. Brief Gerr“ Brief Geld Badiſche Bank—.— 18565 Trausvort 5 Gewrbk. Sveyerso/—.—— t. Verſicherung. Rfälz. Bant—.— 1001 S..⸗G. Roſch. Seett. 89,.— Pfälz. Hyd.⸗Bant— 194 Mannh. Damyfſchl.—.— Pf. Sp⸗ U. Cdb. Landau—.— 138. 5 Lagerdaus—. Rhein. Kreditbank—.— 189 5 Frankona, Riick⸗ und Rhein. Hyp.⸗Bank— Aitver..⸗G. vm. Südd Bank— 11 30] Bad Rück⸗ u. Mito. —— 118.75 — 456— ——— —.— 218.— ——Ettunger Spinnere Durl. Hof vm. Hager 237 236—. Fuchs Wgf. Hdlbg.—. 192.50 Eichbaum⸗Brauerei. 102—— Hüttend. Spinnersn 85 Elefdr. Rühl, Worms—„ 85—Hedb. Ku. u. Südd. Kb. 128.— 127.50 Ganters Br. Freibg. 96.——. Karlsr. Miſchinendaun 208.— Kleinlein Heivelderg 182.——. —.— —.— 212.50 „Schwartz, Speyer—.— 114. „S. Wels, Speyei—— .Storch., Spever—.— 738 8N.— 7 Frankfurt a.., 16. Dez. Fondsbörſe. Obwohl i Newyork geſtern die tonangebenden Papiere zum Teil Kur Beſſerungen erfuhren, machte ſich heute eine weitere Geſchäf ſtille bemerkbar. Der Verkehr blieb wiederum in engen Grer den. Die Tendenz unterlag nur geringen Schwankungen, da ſendere Anregungen nicht vorlagen. Merkliche Widerſtandsf lation zum Ultimo vorgenommen wurde. Zu erwähnen ſind die Kurſe nur geringe Veränderung erfuhren, Elektriz! Halkskewerke blieb eindruckslos. Der Kursſtand bei dieſen „ 84.85 8485 e. r. nf. 3/⸗Anl. 102.25 102 45 8 8490 84 85 Gadiſche St. ⸗A. 901 1011 101.10 „1908/09 101.95 10175 .45 93.80 Bergwerksaktien. tien. Ir. Trp.⸗Unf. u. Gl.⸗ Verſ.⸗Gel. Bad. Afſecuranz——..— Fontmental. Berſich. Mannh. Verſicherung Oderrh. Verſich.⸗Geſ. Württ. Tranp.⸗Verf. Induſtrie, .⸗G. f. Seilin duſtrie Dingler'ſche Aſchfbr. 114— 118.— Emaillirfbr. Kirrweil. Smaillw. Maikanmer—.— 98 —.— 105— —.— 735.— 530— —— — Nagmfbr. Haid u. Reu——— Lo dth. Call. u. Bapierf. 210—-—. Ranns. Gum. u. a8— 146. Naſchinem. Gadenk⸗ 5 Oderr⸗. Glektrizitit .Närmu. Fahrcadt Gortk.⸗Zement odldg 144— .. Schu kert⸗Geſ. Süde. Otast⸗Induſt. Serein Freid. Zisgelw. 120—-— Speyr. 7—. oürzmaste Neudadt Zeil offadz. Waldssf Zuckerſor. Gaggauſe Zuckerraft. Maang. Effektenbörfe. s Gen al-An engers K immerhin als feſt bezeichnet wa ichterung, welche von der Sp teilweiſe belebter gehandelt we gt und höher. Schantungbahn be Lombarden und Staatsbahn Baltimore pre'shaltend, Schif s Geſchäft in Banken war ge Induſtriemarktes war feſt, a einige Zurückhaltung auf, we Geſchäftsbericht der Sieme 5 Arg. t. Bold⸗A. 1887 0% Ehineſen 1598 e 4½% Javaner Nexitaner auß. 88/90 3 Lextkaner inne e Bulgaren 3¼ italien. Nente (%s Oes. Silberren 4½ Papier Oe ferr. Goldrente Vorkug. Seri⸗ 4% ndue Nußen 19%5 50 1 Rugen von 1880 91 4 pan. ausl. Wens 1 Fürten von 1908 88 Ung z. Molsrenſe 95 4„ Kronenreun 92.5 Se, zinsliche 8ſ.. 8 Oeſterrrichiſchals8 74 Fürkiſche 180 PDarp⸗ aes Reraban Kalfw. Weſterregeln 215 30216 90 Oderſchn. Stſanindu tr. 106 50106.89 göntg 5 Br. Kontgs⸗ u. Laurgh. 9 gerwerkſch. Ragleben 1 adiſcher Transportanſtalt 1 Deß, Südbahn omd. 28.80 28.25 ut General⸗Anzeiger. Nde Mannheim, 16. Dezembe 1 Slb. Zuckerfabri 151.50152. Badd. Immobil.⸗Geſ. 99.90 99 80 Gichbaum Mansheim 101.— 100. Mzh. Aktien⸗Brauerei 125.—125 Parkakt. Zweibrücken 86— 80. eltzz. Sonne, Sveyer 90. 9l. Cementwerk Hebdeldg. 142.—.143 20 Cementfabr. Kerlſtaßt 143— 42 50 Badiſche Anilinfabrik 455 50 456.7 Naf bineuf. Gritzuer Cb. Fabrik Griesheim 25 30253.2 Kka 466.— 467. 8 Mg. 343.—34450 dert 492—494 7 5 4555 50 138 3 50 cugſtſeiden ab. gederwerk. Jypſcharz Leder verke Ludwizsh. Walzmihl⸗ Frkf. Düärrkt opp Gobr. Fapſer Köbrenkepelfabrik vorm. Dürr& Co. 23.50 22 50 Eleitr.⸗Geſ. Allgen. 262 80 461 50 edd. 115 u. Südd. Kb. 126. 1215 107 25 107.25 lektr.⸗Ge. Schuckert 139 70 139. 122 70 122.5 Siemens& Halske 249.90 249 5ʃ Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 99 80 99 8¹ Schügſabr. Herz, Frkſ. Seiliaducrie Wolff 'wollſp. Sampertsm. Kameigarn Kaiſers!. Zellſtoffabr. Waldho. Frk. Oyr.⸗Gfdt 99 80 .. Pfobr.05 99 80 1910 99 80 95 80/ .Poo 10 20 100 5 20 93.2“ 44.40 914 1 99.70 99 70 15— Fr. Midbr.⸗Bk. Kleinb. b 01 99 70,6% Pr. Ifdbr.⸗Bk. Iyp.⸗Pfd.⸗Kom. Hbl. unkündb. 12 % Rh. H. B. Pfb. 03 o 100.—4% 1907 „ 25 1917 80. 1919 * * 4% Preuß. Pfandb.⸗ Bant nk. 1919 % Pr. Pfdb. unt. 15 %0„ eſ Pr. Kod.Ar. Sertd. Pfd. vod 5 99 Fuk. Ca 99 70 0 Pidbr.⸗ UnRb, 10 5 ope IUnz, 14 100.— ½„ Pfdbe..g 389 ft. 94 91.— 91 0%„ Pfd. 36006 91.— 91.— 4 7*„Gom.⸗Nbl. 1ſ„ B. 1, unt 16 100 20 100 200/„ R9 N. Pf 99 90 99.90 ** verſchied. 5 .B..O B. C. B. 10 e Pr.⸗Obl. 42.30%e Pf. B. Pr.d. 99 100/ taleſttl.g. F. B. „ Com.⸗Obl.% v. 87/01 92 30 92 30 09 „Com.⸗Ool. v. 98/08 25 Pfdb. ank. os 5 12 14 92.0 99,10 99 80 99.80 99.80 99˙8· Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien, 164.— 134.— Qeſter ⸗Ung Ban 119 30 119.30 Oeſt. Länderb ul 180 90 80 80„ Kredit⸗An kal r u. Sist⸗G. 116 60 116.500 P Alzſſche Bauk iſtädter 178 186 05 166,.— Pfälz. Hyp.⸗Bank 5 Bar 248 40 248.20] Breuß. Hypotdekab. an? 148 80 149.[Feutſche Keichsdk. 070 for.sofndzan. Kreditbank 193.—196—[Rhein. Hyp.⸗D. M. 160.66 160 400[Schaaffß. Bantver. 204.50 204 50 Sids. Bauk Ahm. 160 80 168.80l Siener Baulver. 129.70 129 Züdd. Diskont rengh, Zeri.⸗ 35. A. noels⸗Geſ ant Ousmane nkfurt a.., 16. Dez. J0 bit 196.20, Darmkädter 133.—, Dresduer Zan Sgeſellſchaft 180.80, Deulſche Lank 24820, .35, Vochu mer 250.25, arn 95.16. Tenden)? beh. Nachbörſe. Kredilaltien 210.—, gaksbaßn 159.—, Lomvarden 23.25 *** Pariſer Rörſe. 8, 16. Dez. Anfangskurſe. 98 50 97.42 —.— 219 50 762.— 31.— 1952 1959 Berliner Effektenbörſe. Disconto⸗Comm Debeers Gait, and Goldſteld Randmines 16. Dez. Fondsbörſe. en amerikaniſchen Eiſenmarkt, Kaufluſt für Hüttenwerke geweckt hatte. Auch alen Konvention für Draht und Drahtwar daraufhin mit Beſſerungen um mehr als ein anderen Gebieten zeigte ſich dagegen nur es Intereſſe, ſo für Shantungbahnaktien, .Hnellpreſen(. Frttt. Ver deut tſcher Oel fabr. 147 70 l4. Stac! Abche Gelſenlizchen 217.50, Laurahütte Auf dem entwickelte ſich bei Beginn des Verkehrs ein angeregtes Ge⸗ der wieder recht günſtig lautende Bericht des Iron Age ferner die Preiserhöhung tabeiſen ſeitens der weſtdeutſchen Eiſenhändler von neuem Atlien induſtrieller Aaer 192.75 194.— .Jugbert 64— 64 123.40 23 25 158. 152.10 Aslerfabrradw. Kleyer 363 73 364 50 [Aaſchinenfhr. Hilpert 84.80 84 80 Naſchinenfb. Badenia 197 80 197 80 342. 282 —339 10 238 50 Armatf. Klein 110.50 110 50 m. eu. Fahrradf 131.89 131.60 38.50 206— 2 955 118.80 118. 580 124.— 124. 58— 58 10 200.— 208.— 302.75 501.24 101.— 101 99.80 99 80 99 80 100— 942 94.— 93.30 92 30 569,— 569. 126.70 126.70 126 10 126.1. 210 10 210.— 161.10 161 20 193.50 194 128 69 124.30 152 40 152,50 129 50289 50 125— 196.50 50 145 10 115 115 3 137.60 187 50 118.60 118.60 146— 146.— Kreditaktten 2 10.—, Dise uto⸗ 160.80 Hau⸗ 159.— anndit 196.— 470.— 173.— 135.— 136.— 139.— 1410. 226.— 227.— Montan⸗ die Meldung in Ausſicht genommenen Preiserhöhung ſeitens der In⸗ en, ſowie die bungen eines deutf ſchen Drahtſtifte⸗Syndikats und einer ntion der Feinblechwerke ſtärkten die Zuverſicht der Speku⸗ auf eine weitere Beſſerung der Konjunktur in der Eiſen⸗ e. Bochumer, Hohenlohe⸗, Phönit⸗ und Rheinſtahlaktien Prozent ein. für einzelne die bei leb⸗ Imſätzen ihre Aufwärtsbewegung fortſetzen konnten, ferner werte eine Anregung bot. Schließlich zogen duf Meinungskäufe etwas an. ein Prozent.**VVK. waren iche e Fulr ſehlte es an Anregung. Täglich kündbares Ge Sonſtige Werte vorwiegend ſchwächer. „Dez.(Deviſennstierungen.) 168.45 168.47lviſta New⸗Nor! 80.775 80.80 ang kur: Pelersburg S0.55 80.60 lang 81.90 80 c0[korz Warſchau 8. Heinrich⸗Bahn⸗Aktien, auf welche die Feſtigkeit der auch Kanada⸗ Auch Dynamittruſt⸗Aktien kus öſterreichiſche ld bedang 4½ dritter Börſenſtunde ſtill. Kanada⸗Altien feſt. Be⸗ Kanada notierte 9,60 Proz. Von Induſtriewerten es lagen Drahtwerte und einzelne Maſchinenfabri⸗ Privatdistont 418.75 418.75 84.725 84.75 ———.— ———.— —.——— —.——.— — 197.20 212.70 213 40 den geſtrigen Stand. 8 50 205. 50 55 Berlin, 16. Dez.(Schlusturſe.) Wechſel London 20.460 20.465] Reichsbank 152.30 152 50 Wechſel Paris 81.15 81.15 Kbein. Kreditban! 139.10 138.9 405 Reichsanl. 102.40 102.40 Rußeabant 157 10 156 70 1909—.·———[Schaaffh. Bankv. 145 90 145 50 15. Neich anl. 94.— 94.— Disc.⸗Commandit 118.70 118.20 1909—.——.— taalsbahn—.——.— Reichszuleihe 85— 85.— gombarden 23.40 23.20 45 Gonſols 103 40 102.40 Balttmore u. Ohis 117.70 117.90 8 0%„ 1609—.———Fanada Baeiſte 189.10—.— 3 75 61% 5 94.— 94.— Hamdurg Packet 134.— 138 50 37%„ 1908—.——.— Nordd. Lloyd 102 80 102 40 3 2⁰ 7 85.— 84 90] Zochumer 249.60 250— 4% Bad. v. 1901—.— 101— Deutſch⸗Guxembg. 214 60 215.10 4e%„„ 1908/9 101.50 101.80 Dortmun der 9460 95.10 3%„ konv. 94.——.—Gelſenkirchner 217 60 217.10 3%„ 1902/%67— 93 30 Harpener 206 20 266.20 3½% Bayern 93.40 93 40 Vaurahütte 197 20 197.— 3 Heſſen 93.50—— Phönix 212 40 212.70 6% Heſſen 81.80 81.0] Wezeregeln 215.50 216— 30% Sachſen 84.50 84·40 Allg. Elektr.⸗Geſ. 261.60 260. 4% Japaner 1805 56.— 96.10 Anilin 450.— 454 60 35% Italiener———.— Anilin Treptow 364.— 364 90 4% Ruſſ. Anl. 1902 30 60 90.80 Brown Bovari 199.60 192.20 4% Bagdadbahn 87.10 87.10 Cem. Albert 491— 490— Oener. Kreditaktien 210——.0. Sleinzeugwerke 235 50 235— Berl. Handels⸗Geſ. 180.75 180.80 slberf. Farben 482— 480.— Darmſtädte Bank 136.— 136.20 Celluloſe Konheim 205 40 206— Deutſch⸗Aſiat. Ban!k—.— 149 50 Kültgerswerken 187.— 186 20 Deutſche Bantk 248.40 248.40 nwaren Wiesloch 106.— 107.50 Disc.⸗Kommandit 196. 196 90 Wf. Dra ot. Langend. 246— 253.50 Dresdner Bank 160.70 160.40 Zelloff Wardhof 301 50 302 10 Privatdiskont 4¾% W. Berlin, 15 Dez Telegr.) Nachbörſe. Kredil⸗Aktien 209 90 210—Staatsbahn 159.——.— Diskonto Komm. 196,20 195 90Lombarden 23.39 28 20 Londoner Effektenbörſe. London, 16. Dez.(Telegr,) Anfangskurſe der Siektenbörſe. 15 Conſols 82%% 82% Moddersfontein 0% 10 Reichsanleihe 83% 83¾ Promier 8 8 4 Argentinier 89% 89/ Randmines 9 9— 4 Italiener 103 ½% 103½] Atchiſon comp. 125— 125% 2 Japaner 92¼ 22½% Canadian 180˙% 184“½ 3 Mexikaner 1— 34 Baltimore 120 2 120% 4 Spanier 95½ 93/ Chikago Milwauke, 161— 161— Ottomanb ank 10% 19˙ Denvers com. Amalgamated 89% 90%[Erie 54 355/5 Angeondas 10% 10½%½[Grand TrunkIII pref. 52½ 52% Nio Tinto 77½% 775 5„ döl 21% 2178 Central Mining 16˙% 161½ Loutsville 157— 158— Cbarzered 30¾ 30— Meiſſouri Kanſas 51½% 51 ½2 De Beers 18¾ 28Ontario 50 ½% 50%½ Gaſtrand 5% 5½onihern Paeific 134¼ 135ʃ˙% Geduld 2½% 2˙½ Union eom, 207/ 208, Gold fields 5˙% 55% Steels aom. 93˙% 939 Jagersfontein 8% 8˙% Tend.“ ſtill. Wiener Vörſe. Wien, 16, Dez. Vorm. 10 Ubr. Kreditaktien 671.— 669.20 Oeſt. Kronenrente 96.15 96.10 Länderbank 502.20 500.50]„ Papierrente 99.20 99.15 Wiener Bankverein 546.50 545.—„ Silberrente 99 25 99.15 Staatsbahn 744.70743.20 Ungar. Goldrente 113.90 113.90 Lombarden 124.—123.—„ Kronenrente 92.45 92 45 Marknoten 117.91117.90] Aipine Montan 730.50 727.10 Wechſel Paris 95.68 95.56] Tend.: willig. Wien, 16. Dez. Nachm..50 Uhr. Kreditaktien 679.80 fbd 30 Buſchkehrad. B. 071.— Oe terreich⸗Ungarn 1774 1773 Deſterr. Pepfenent te 99 20 Bau u. Betr..⸗G.——.—„ Silherrente 99.25 Unionbank 583.— 583.—„ Goldrente 118.15 118.15 Ungar. Kredit. 781.— 781.— Ungar. Goldrente 113.90 113.30 Wiener Bankverein 546.— 545.—:„ Kronenrente 92.45 92.45 Länderbant 50J.— 500.— Wch. Frankf. viſta 117.80 117.87 Türk. Loſe 222.— 222.— London 244.15 241.12 Alpine 729.— 729.— Paris 95.65 95.66 Tabakaktien———= Amſterd.„ 199 80 198.80 Nordweſtbahn—.——.— Napoleon 19.16 19.16 Holzverkohlung 2180 21.90 Marknoten 117.90 117.57 Staatsbahn 744.— 743.70 Ultimo⸗Noten 117.77 117.77 Lomgarden 124. 124.—] Tend.: beh. Berliner Produktenbörſe. * Berlin, 16. Dez. Produktenbörſe. Der Weizen⸗ markt eröffnete in feſter Haltung infolge der ungünſtigen Getreide⸗ berichte aus Argentinien und K Käufe für Hamburger Rechnung. Nach Befriedigung der Kaufluſt gingen die Preiſe ſpäter unter dem Ein⸗ fluß der herrſchenden Geſchäftsſtille wieder etwas zurück. Roggen, Hafer und Mais behaupteten heute bei ſtillem Verkehr ungefähr Rüböl war durch Deckungen befeſtigt. Vertin, 16. Dez.(Telegramm.)(Proouftenborſe.) Preiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 15 16. 15. 16. Weizen per Dez. 222.50 223.50 Mais per Dez.. J „ Nai 220 25221.50„ Ma! 5 Juli 5—.—.— Roggen 11 5 166 25 186 75 Müböl per Dezbr. 54.— 54.40 172 75 178.50„ Mai 52.20 52 50 Jull—— 5 Hafer per Dez. 156.50 156 Spiritus 7oer looo—.— „ Mai 16.50—.Weizenmehl 29.75 „ Juli—.—oggenmehl Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 16. Dez Getreide narli.(Telegramm.) 15. 16. per 50 kg ver 50 kg Weizen ber April 13 93—— willig 1363—— feſt 5 at 18719— 1387— 1178—— willig 1184—— feſt Roggen ber Avrit 989—— 995—— 885—— tuhig 888—— Hafer per Avril 759—— 7 6⁰ ———— willig—— D ſtelig Mais ver Mai Kohlraps Augu 13 30—— träge 1330—— träge Wotter: Nebel, Kalt. Liverpooler Börſe. Liverpool, 16. Dez.(Anfangsturſe.) 15. 16. Weizen per März 7/10½ ſtetig 7½1˙— Fetig „„Na 79ꝗb Mafs ver Dez. 55%½ träge— kräge per Dez. 5/6¼ Aberſeriſche Schiffahrts⸗Eelegramme. eeeee 10. Dez.(Dradtbericht der Amerttan vine vutbampton.) D er Schnelldampfer„St. Prul“ am 4. von a deute dier angetemmen. Aautwerpeu, I1. Dezor Traytvericht der teo⸗Slül⸗vine 5 Der Dampfer„Vaderland“, am 1. Dez. von New⸗Mork ab, iſt heute hier augetommen. New⸗ork, 14. Dez.(Drahtbericht der Red Star Line, Ane⸗ werpen. Dor Dampfer„Finland“, am 4. Dezbr. von Antwerpen ab, iſt heute hier angetommen Rew⸗Horß, 14. Dezbr.(Drahrbericht der White Star Line Southampton.) Der Shnolgampfer„Occanic“, am 8. Dez. don Southampton ab, iſt baute mittag gier angetommen. Sonehampton, 15. Dez.(Drahtbericht der White Star Line Houtbampion.) Der Schnelldampfor„Adriatic“ am 8. Dez. von New⸗Jork ab, iſt beute mittag dier angetommen. Holland⸗Amerikalinie. Dampfer Rotterdam von Newyork nach Rotterdam, 2. Dez. in Rotterdam eingetroffen; D. Nieuw Amſterdam von Newyort nach Rotterdam, 11. Nop. in Rotterdam eingetroffen; D. Noor⸗ dam von Rotterdam nach Newyork, 5. Dez. Lizard paſſiert; D. Ryndam von Newyork nach Rotterdam, 30. Nov. von Newyork abgegangen; D. Potsdam von Newyork nach Rotterdam, 22. November in Rotterdam eingetroffen D. Statendam von Rot⸗ terdam nach Newyork, 7. Dez. in Newyork eingetroffen. Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſebureau Gund⸗ lach u. Bärenklau Nachf, Mannheim, Bahnhofplatz, direlt am Haupt⸗Bahnhof. *** Telegraphiſche des Norddeutſchen Nloyd remen. Dezember 15.: D. Bülow angekommen Hongkong, D. Prin⸗ zeß Alice abgefahren Neapel, D. Pork abgefahren Bremerhaven, D. Kaiſer Wilhelm II. abgefahren e, D. Kronprin⸗ Zeſſin Cecilie abgefahren Newyork, König Albert abgefahren Neapel, D. Caſſel paſſiert Ealbonen, D. Scharnhorſt paſſiert Vliſſtgen D. Norderney paſſiert Dover. Mitgeteilt vom Generalvertreter Hermann Malle⸗ brein, Mannheim, Telephon 180, Hanſa⸗Haus D 1, 78. ****** 2 N* Marx& Goldschmidt, Mannheim Telesramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Nr. 36 und 1637. 16. Dezember 1909. Proviſionsfrei! Ver 7 Lir ſind als Selbſttontrahenten Ahefe Aufer unter Vorbehalt: 10 70 .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. 9. H. 10⁰ Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 320 M. 310 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 240— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien— 56 Vorzugs⸗Aktien— 99 Benz& Cö., Rheiniſche Gasmotoren, Mannheim 146— Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 30 zfr. Bruchſaler Baauerei⸗ Zeſellſchaft 66— Ludwigshafen 240— Chbemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 89 Daimler Notoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim 134— Fahr Gebr.,.⸗Geh., Pirmafens 126— Filterfabrik Enzinger, Worms— 182 Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim 70— Frankenthaler Keſſelſchmiede 8— 87zfr Herrenmühle vorm. Genz Heidelberg 90zfr Herzogpark, Terrain⸗A.⸗G., 123 U23— Lindes Eismaſchinen 3— Neckar ſulmer Fahrradwerke 5 14 Pacific Phosphate Shares junge— Pfälziſche Mühlenwerte, 120— Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft 3 104 zfr Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G,, Mannheim 186— Rheinmühle werke, Mannheim 140— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 112— Schiff⸗ und Maſchinenban.⸗G. Mannheim, Stammalktien— 90Czſr Stahlwert Mannheim— 111¹ Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 110— Südbdeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine— M. 185 Unionwerke,.⸗G., Fabrikenf. Beauerel⸗Einrichtungen 115— Unionbrauereſ k tarlsruhe 50— Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mann! heim— M. 430 Waggonfabrik Raſtatt 91— Waldhof, Bahngeſellſchaft 10¹— Immobiliengeſellſchaft— 120 öft Zuckerfabrit Frankenthal— 02 Benz u. Co. Bezugsrechte 5 99 4% — e— eeeemeee, Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmaun; für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Frauz Kircher. für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direktor: Ernſt Müller. Or. Wegener's Thee berühmt zur Beſeitigung von Hartleibigkeit, Verſtopfung, Leber⸗ und Gallenſtörung, ſowie Hämorrholden. Angenehm zu nehmen und prompte Wirkung ohne jede Beſchwerden. Preis Mark.50 in Apo⸗ theken erhältlich, wenn nicht, wende man ſich an die Ferromanganin⸗ geſellſchaſt⸗ Frankfurt a.., Kronprinz— 55. 2128 eeeeeee weei Wirkung wird ſich trinke eine Zeit lang Bioſon und die Erhältlich das 2795 1285 8 ſofort im All emeinbefinden bemerkvar machen. ca. 5 in 18155 heken und COMLET MALLEA sgbsSE ATEN ae Ffts5 paplERKURBE MSCixpuffs Söinntsinoen 8102 TApETENH-HAuvs vON DERRLIMN Aut⸗ *4 General⸗Inzeiger. Abendblatt.) Besonders beachtenswerl! 0 om breite reinwoll. Serges Freitag und Samstag: Gratis-Ausgabe unserer beliebten Luftballons bei jedem Einkauf. Zum Verkauf ausgelegt sind grosse Posten Sommer- Seidenstoffe, Eoliennes, Crepons voie Schwarze Kleiderstoffe von 2 Mk. per Meter für eleg. Jackenkleider zu dem fabelhaft billigen Preis Reinwollene Cheviots u. Covercoats in schwerz, mafine und 22 neuen Farben 18*0 uU. 1* Mk. p. Meter zu hesonders billigen Freisen in Cheviof Satm-Copyercoat, Serge, Tuch und Alpacca. und Winter-Kleiderstoffe Neue Frühj ahrs-Blusen gestreift und einfarbig, ca..50 Meter die Bluse Besonderèe Gelegenheit: Seidene Kleider Mx,. 2. 40.70. oo Crepons und Moiré, ca. 7 Meter in Eolienne die Robe Mk, 27.— 31.50 42. Weihnachts-Kleider fur Madchen-Ceschenke Wollstoffe in hellen, mittlern und dunklen Farben, das Kleid Mk. 4. 50 5. 90.50 10.50 12.— Bürſen⸗Wochenbericht. W. London, 11. Dez. Die am Donnerstag vorgenommene Ermäßigung der Bank⸗ rate auf 4% Prozent bedeutet zwar, daß die Bank⸗Behörde jetzt zu⸗ ibt, daß das Aergſte der Geldmarkts⸗Anſpannung überſtanden iſt, ieferte jedoch der Börſe, welche dieſe Anſicht bereits ſeit längerer Zeit ſich zu eigen gemacht hatte, lein neues Hauſſe⸗Argument. Dieſes Er⸗ eignis ließ die Effektenmärkte ſomit unbeeinflußt. In heimiſchen Staatsfonds fanden während der ab⸗ gelaufenen Woche größere Prämienkäufe ſowie auch Baiſſedeckungen ſtatt, infolgedeſſen die Kurſe ſich zunächſt kräftig erholen konnuten. Das höhere Kursniveau führte jedoch zu Realiſationen ſeitens kürzlicher Käufer, auch kam im Zuſammenhang mit den Geldbedürfniſſen des Jahreswechſels einiges, als vorübergehende Anlage dienendes Ma⸗ terial an den Markt. Für auswärtige Staatsfonds zeigte ſich befriedigende Tendenz. Bevorzugt waren wiederum Ruſſen und Japaner und auch für argentiniſche Fonds herrſchte gute Nachfrage. Schwach lagen Ko⸗ lumbier, da bis jetzt noch keine Rimeſſen für den noch ausſtehenden Reſtbetrag der Koupongelder erfolgt ſind, und auch die Regierung keine Antwort auf die ihr gemachten Vorſtellungen gegeben hat. Peruaner konnten weiter kräftig anziehen auf Gerüchte, daß eine Reorganiſation des Aktienkapitals der Peruvian Corporation bevorſtehe. Derartige Gerüchte ſind nichts neues, wir bezweifeln auch, ob ſie diesmal mehr Grundlage haben als früher, obwohl es vielleicht wünſchenswert er⸗ ſcheint, vor der angeblich beabſichtigten Einführung in Paris die Frage der auf die Vorzugsaktien rückſtändigen Zinſen zu löſen. Nach den Meldungen aus Newyork zu ſchließen, ſcheinen die Sanierungs⸗Pro⸗ jekte der Honduras⸗Schuld augenblicklich Fortſchritte zu machen. Unter dieſen Umſtänden dürfte der kurs der Honduras⸗Bonds, der ſeit einiger Zeit auf etwa Lſtr. 11½ gehalten hat, wohl langſam dem be⸗ abſichtigten Rückkaufpreis von Lſtr. 15 näher kommen. Im Laufe der nächſten Wochen wird die Emiſſion von Lſtr. 250 000 öproz. Moute⸗ negro⸗Anleihe(zu 97 Proz.) erwartet. Das Anlehen iſt durch Zoll⸗ garantie geſicherl. Großen Zeichnungserſolg verſpricht man ſich Richt. Eine ſehr kräftige Erholung erfolgte auf dem engliſchen Bahnenmarkt auf die günſtigen Einnahmen und die gute Handelsſtatiſtik hin. Auch der zugunſten der Bahnen abgegebene Ur⸗ teilsſpruch der Eiſenbahnkommiſſion in Sachen der Kohlenfrachten wirkte ſtimulierend. Die Spekulation hat ſich auf dieſes Gebiet mit einiger e deshalb geworfen, weil ſie erwartet, daß nach den Neuwahlen die hieſigen Geſchäftsverhältniſſe eine raſche Beſſerung zeigen werden, von der die Bahnen unbedingt profittieren müſſen. Am amerikaniſchen Eiſenmarkt hat ſich die Tendenz gebefſert, nachdem die Botſchaft Taft's als äußerſt gemäßigt befriedigenden Ein⸗ Fruck gemacht hatte. Immerhin extſtieren noch Momente derx Unſicher⸗ heit— in der Geldmarktslage— in anberacht der fortdauernden Gold⸗ exporte und in den Lohnforderungen der Bahnarbeiter. Bezüglich der letzteren wird allerdings verfſichert, daß im Falle die Löhne erhöht werden, auch die Frachtenſätze geſteigert werden dürften. Da jedoch die Haltung Taft's den großen Korporationen gegenüber noch unklar iſt, ſo iſt keineswegs mit Sicherheit anzunehmen, daß ein derartiges Anſuchen auf höhere Frachttarife in Waſhington beſonders ſympathiſche finden wird. Während der letzten Wochen wurde der Markt ſeitens der Finanzgruppen gut geſtützt, was darauf hindeutet, daß denſelben zum Jahresende zur Bilanzierung hohe Kurſe erwünſcht ſind. Bon anderer Seite wird jedoch verſichert, daß in dem Standard Oil Truft oder dem verſtorbenen Magnaten Harriman naheſtehenden Kreiſen bei feſten Börſen realiſtert wird Beſondere Beachtung fanden Norfolk und Weſtern Railway auf Dividendengerüchte. 5 Bezüglich der Kupferkombination liegt wenig Neues vor, die Unterhandlungen dauern anſcheinend fort, und eine Einſchränkung der Produktion ſcheint ſicher. Dies wird ohne Zweifel günſtig auf den Kupfermarkt einwirken. Weniger klar hingegen kann man bezüglich der daraus für die Kupferwerte ſelbſt zu erwartenden Nutzen ſehen. In der hieſigen Liquidation zeigte ſich Stückemangel für Boſton Copper Shares. Sehr feſt lagen Steel⸗Shares auf günſtige Berichte über den Geſchäftsgang und das Reſultat des laufenden Quartals. Man diskutiert die Möglichkeit einer weiteren Dividenden⸗Erhöhung. Größeres IJntereſſe zeigte ſich für Canadian⸗Shares auf Gerüchte, daß die Abſtoßung des Landbeſitzes an eine ſeparate Landgeſellſchaft bevor⸗ ſteht, und daß für eine Cauadian⸗Paeifie⸗Aktie eine Aktie der Land⸗ geſellſchaft verteilt werden ſoll. Der Wert der letzteren wird auf zwiſchen 60 bis 80 Dollar geſchätzt. Weniger günſtig lauten die argeutiniſchen Witterungs⸗ berichte. Dies hat eine Abſchwächung auf dem Gebiete der argen⸗ tiniſchen Eiſenbahnen verurſacht. Argentine North Caſtern„B“ De⸗ bentures liegen wiederum feſt, und haben den detachierten Kvupon ohne Schwierigkeit eingeholt. Die letzten Nachrichten bezüglich der befürchteten Froſtſchaden ſind übrigens beruhigender. Anſcheinend iſt nur ein Teil der Provinz Buenos⸗Ayres davon betroffen. In der letzten Verſorgung haben ſich die Reportſätze auf Gol d⸗ minen⸗Aktien billiger geſtellt. Dies beweiſt, daß die En⸗ gagements jetzt weſentlich reduziert, und daß die ſchwachen Poſitionen ausgeſchieden ſind. Auch hinſichtlich der Arbeiterfrage herrſcht, dank der befriedigenden Aeußerungen Sir Julius Wernhers, hoffnungs⸗ vollere Anſicht, wenn auch vorerſt die Beſſerung nur eine langſame ſein dürfte. Die Kontremine ſchritt daher zu größeren Deckungen, und auch Prämienhändler, die während der flauen Börſen Ware an den Markt gebracht hatten, ſehen ſich zu Rückkäufen veranlaßt. Allerdings ſchließt der Markt eine Kleinigkeit unter den höchſten Preiſen ab, namentlich in den leitenden Spekulationswerten, wie Modderfontein, Goldfields und Randmines, in denen die Steigerung ſcharf geweſen iſt. Für Dividendenzahler herrſcht weiter gute Nachfrage auf die bevorſtehenden Dividendenerklärungen. Befriedigt hat die Dividen⸗ denerklärung der City und Suburban Company, welche 4 verteilt, ebenſo wie die erſte Dividende von 5 Prozent auf Wolhuter Shares. Seit einigen Tagen zeigt das Kav gleichfalls Kaufluſt für einige ſeiner Spezialwerte. Van Ryn Deep Shares ſtiegen auf Gerüchte von guten Aufſchließungen. Einiges Intereſſe herrſchte für Conſoltdated Main Reef und Main Reef Weſt Shares, auch Bartjes wurden für ſüd⸗ afrikaniſche Rechnung gekauft. Rhodeſiſche Werte waren während der letzten Tage ſehr feſt, beſonders De Beers und Jagersfontein. Wie verlautet, hat das Diamantenſyndikat die Produktion beider Minen für das FJahr 1910 übernommen. Auch die Premier⸗Mine hat große Steine abgeſetzt, wie denn überhaupt die Aufnahmsfähigkeit des Steinenmarktes eine ſehr große geblieben iſt. ** Stuttgarter Lebensverſicherungsbank a. G.(Alte Stuttgarter). Der Aufſichtsrat genehmigte in ſeiner Sitzung vom 14. Dez. 1909 die von der Direktion für das Jahr 1910 feſtgeſetzten Dividenden: Die Dividende der nach Plan A! verſicherten Mitglieder beträgt 37 pCt. der ordentlichen Jahresprämie und 18% pCt. der alternativen Zuſatzprämie(wie im Vor⸗ jahre); die nach Plan& 2 Verſicherten, die auf die Nach⸗ gewähr rückſtändiger Dividenden verzichten, erhalten im Jahre 1910 eine Dividende von 44 Prozent der ordentlichen Jahresprämie und von 22 PCt. der alternativen Zuſatzprämie(gegen 48 pCt. und 21½ PEt. im Vorj.), die Dividende nach Plan B(im Verhältnis der ein⸗ gezahlten Prämienſumme) beträgt 2,65 pCt. der ſeither ent⸗ richteten Jahresprämien(wie im Vorf.); die älteſten nach Plan B verſicherten Mitglieder erhalten demnach in 1910 eine Dividende von 87,45 pCt. einer Jahresprämie. Der; nach Plan A 3(Dividendenerbſchaftsplan) Verſicherten wer⸗ den die gleichen Dividenden wie den nach Plan A 2 Beteilig⸗ ten gutgeſchrieben. Büchertiſch. Die Schaffſtein'ſchen Volksbücher haben für kommende Weih⸗ nachten eine wertvolle Vermehrung durch eine Reihe von neuen Büchern erfahren. Dieſe Nachricht dürfte von den vielen Freunden der Schaffſtein'ſchen Volksbücher mit um ſo größerer Genugtuungg aufgenommen werden, als die neu herausgegebenen Volksbücher ſich wiederum durch einen gediegenen Juhalt auszeichnen und die beſte Unterhaltungslektüre bilden. Die Bücher eignen ſich tufolge ihrer vornehmen Ausſtattung, ihres ſauberen Druckes ſowie ihres feſſelnden Inhaltes zu den ſchönſten Weihnachtsgeſchenken und dürften von Alt und Jung, namentlich aber von der heranwachſenden Jugend, mit größter Freude begrüßt werden. Ein weiterer, nicht zu unter⸗ ſchätzender Faktor iſt die beiſpielloſe Billigkeit ber Schaffſtein'ſchen Volksbücher. Von den in dem rührigen Verlage von Hermann und Friedrich Schaffſtein in Köln a. Rh. neu erſchtenenen Volks⸗ büchern ſeien erwähnt: Die Schildbürger, für Jung und Alt, wiedererzählt von Guſtav Schwab. Preis hübſch geb..—. Ein köſt⸗ liches Buch, das die Lachmuskeln nicht zur Ruhe kommen läßt. Ein weiteres ſehr empfehlenswertes Buch betitelt ſich Reineke, der Fuch s, eine Sage aus dem Königreich der Tiere. Preis eleg, geb .80. Ein Buch, das insbeſondere die Kinderwelt mit dem Tierreich bekannt macht und das ob ſeiner originellen Erzählungen wegen überall das größte Entzücken hervorrufen wird. Ein weiteres Buch behandelt die Abentener der ſieben Schwaben und des Spiegelſchwaben von Sudwig Auerbacher. Preis hübſch geb. 4 Wir können die Schaffſtein'ſchen Volksbücher nur beſtens empfehlen. Meneral⸗Auzeiger. Afendhſa.5 Mannßbeim, 18. Dezember. Enthebungen von Aeujahrs⸗Gratulgkionen. Für das Jahr 1910 werden wiederum Karten zur Ent⸗ hebung non Neufahrs⸗Gratulationen ggen Entrichtung von wenigſtens zwei Mark ausgegeben. ſonen, welche Karten gelöſt haben, werden in den hieſigen Zeitungen veröffentlicht und zwar in der am 31. Dezember erſcheinenden Hauptliſte alle diejenigen, welche bis ein⸗ ſchließlich 28. Dezember abends Karten gelöſt haben.— JIn einer nach Neufahr erſcheinenden Nachtragsliſte werden die⸗ jenigen bekannt gegeben, welche ſich nach dem 28. entheben laſſen. Karten werden vom 14. Dezember ab ansgegeben: im öffentlichen Verkehrsbureau, Bureau der Armenkommiſſion N 45 Fauſhaus, Eingang Breiteſtr.) Nr. 22, II. Stock(Standesamt, Zeitungsexpeditionen, in den in den Buchhandlungen und Zigarrenläden dahier, welche durch Aushängen dieſer Anzeige ferner: kenntlich gemacht ſind; daſelbſt, Zimmer Nr. 5, in in Neckarau: Wir bitten von der Einrichtung der Enthebungskarten, deren Exlös zu Geſchenken für Unbemittelte, vornehmlich für verſchämte Arme verwendet werden wird, recht zahlreich Gebrauch zu machen. Die gütigen Schenkgeber Dankes derjenigen verſichern, deren Not zu lindern die Spenden beſtimmt ſind. Schluß der Hauptliſte, die vor Neujahr als beſondere Zeitungsbeilage erſcheint, mit dem 28. Dezember abends. Mannheim, im Dezember 1909. im Rathaus daſelbſt Zimmer Die Namen der Per⸗ Dezember Bogen 47/8, im III., Zimmer Ar. 104 „ im N 0 hier, Zimmer Eingang Marktplatz), in den Muſikalienhandlungen, ſowie in den Schaufenſtern in Käfertal: im Rathaus Waldhof: beim Portier der werden ſich des warmen 33067 ee Zwangs⸗Verſteigerung. Freitag, 17. Dezember 1909, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale 24, 5 hier gegen bare Zah⸗ Iung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 13005 Möbel u. Sonſtiges. Mannheim, 16. Dez. 1909. Füger, Gerichtsvollzieher. Geſdverkehr 35 000 Tuk. als II. Hypotheke auf ein Haus in beſter Lage d. Stadt per 1. Jan. od. 1. April ge⸗ ſucht von Selbſtgeb. Off. u. 13003 an d die Exped. ds. Bl. 7 Awalgs⸗ Verfeigerung. Freitag, 17. Dezember 1909, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlolale, 4 5 hier gegen Barzablung im Vollſtreckungswege öffenk⸗ lich verſteigern: Möbel aller Art, 1 Partie Dawenkleider⸗ und Seiden⸗ ſtoffe, Ansputzartikel 17 55 Mannheim, 16 Dez. 1909 Roſter, Gerichlevollzieher. 5 bosser Posten gtickereiblnsenstofte reizende Fältchen mit Stickerei abwechselnd %½ Meter Stoff ganz bestickt in Carton 45 8* 9˙5 100/112⁵ Beliebtes Weihnachtsgeschenk. Ernst Kramp. Dies statt besonderer Anzeige. Teilnehmenden Freunden und Bekannten hiermit die schmerz- liche Mitteilung, dass unser geliebter unvergesslicher Gatte, Vater, Grossvater, Schwiegervater und Schwager Herr Jakob Sei nach langem schwerem Leiden sanft dem Herrn entschlafen ist. Die tieftrauernden Hinterbliebenen, Mannheim, Bürgermeister-Fuchsstrasse 9. Die Beerdigung findet Freitag nachmittag /3 Uhr von der Leichenhalle aus statt. 22232 Milttag-i. Tecndtsebe . 22, 3. St., an gutem 1 Mittag⸗ und Abendtiſch können noch einige beſſere Herren teilnehmen. 22222 E Lincrusta Papierkörbe 15 Schirmständer 5 Truhen 5 Zeitungshalter 5 Wäschepuffs empfehlen wWir zu stets beliebten Weihnachtsgeschenten in grosser Auswahl, billigst List& dchlolterbeck p 7, 1, Heidelbergerstr. fel. 2 Sonntags ist unser Geschüft 2 von H bis 7 Uhr geöffnet. 14 13585 1658. ——— —— Nunderbare Delg zomälde SLber 86Ell sofort enorm billig abzugeben. 22224 A. Herrmau Hotel Viktoria, Mannheim. Gelegenheitskauf. 5 Hochf ines eich. Sehlafzimmer, Partie einzelne Schränke, Bettſtellen, Diwans, Schreibtiſche u. a. ſehr billig zu verkaufen. Pistiner, K 3, 21. Relzende NMürnberger Spiele! e„Töß Töff“ Höchit originell. Geſellſchaſtsſpiel. Ausg. 1 Mk..60. mobilenen Huppe Pik..60. Nusg. II ſwöner ausgef. mit 6 groß. Auto⸗ Ausg. III Extra Hochfein, mit 12 gr. Automobilen aus Z un, Huppe ꝛc. in eleg. Karton Mk..75. Winterſport. Neues luitiges Geſellſchaftsſpiel. Ausg. I Mk..60. Ausg U mit origen Rodelbahn Mk..60. ausgabe, großer Ausg. III Pracht⸗ ausgeſtanzter Spielplan(Berg im Winter) zum Aufſtellen, origin. Rodelbahn zum Auf⸗ u. Abbewegen der Ktauren ꝛc. Mk..50. Neiſe durch die Hauptſtädte ſcha tsſpiel Mit. 2 10. EGuropas. Belehrendes Geſell⸗ rger Zauberkaſten. Das Ideal aller Belehr⸗ und Be⸗ ſchalligungsſoiele. ſreles Auftreten ꝛc. 1 mit 1 Spielen Mk..50 15 Spielen Mk..— 17 Spielen Mek..— 18 Spielen Mk..— 20 Sptelen Mk..— 3 5.„ Eiweckt Geſchicklichkeit, Selbſtändigkeit, 6.„ 22 Spielen Mk..— 24 Spielen Mk..— 27 Spielen Mk..— „ 29 Spielen Mk. 10.— 7 0 8 9. 10, mit 32 Spielen Inhalt Mk. 12.— Reſtrung von Mek..— an(dei Voreinſendung) ranko Nachnahme 80 Piennig ertra. Verfandhaus Curt Stockhauſen in Nürnberg 4272 Kngtgesucde Wird zu Ostern in ein erstes Ateller gesucht, Ph otogra phen- Gelegenheit zur wirk⸗ Lehrling lich Sründlichen Aus- bildung in der künst⸗ lerisehenſhotographie. Sehrittl. Oftert. unter Vx. 4287 an die Exped. Bekanntmachung. Erneuerungswahl in den Stiftungsrat der Familie Weſpin⸗Stif⸗ tung betr. Nr. 50523 J. In der heute ſtattgefundenen Wahltagfahrt wurden bis Dezember 1915 zum Mitglied des Stiftungs⸗ rats der Familie Weſpin⸗ Stiftung gewählt: 1. Lamerbin Adam, Glaſer⸗ meiſter, 2. Leo Adolf, Kaufmann 3. Teſcher Ludwig, Bank⸗ direktor. Ich bringe dies mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntuis, daß die Wahlakten während 8 Tagen im Kauf⸗ haus— Stadtratsregliſtratur III. Stock, Zimmer Nr. 101 — zuür Einſicht der Wahl⸗ berechtigten offen liegen und daß etwaige Einwendungen oder Beſchwerden gegen die Wahl in derſelben unerſtreck⸗ lichen Friſt bei dem Bürger⸗ meiſteramt anzuzeigen und unter Bezeichnung der Be⸗ weismittel auszuführen ſind. Mannheim⸗ 14. Dez. 1909. Der Oberbürgermeiſter: Martin. 33069 Staib. Bekauntmachung. Die Ausführung der perio⸗ diſch wiederkehrenden Reini⸗ gung der Keſſel in unſerem Elektrizitätsberk— Indu⸗ ſtriehafen— ſoll für das Be⸗ triebsjahr 1910 vergeben werden. Bedingungen hierfür kön⸗ neu in unſerem Bureau K 7, Zimmer Nr. 4 während der Dienſtſtunden von—12 Uhr und—½7 Uhr bezogen wer⸗ den. 38068 Angebote mit entſprechen⸗ der Aufſchrift ſind bis ſpäteſtens Donnerstag, 23. Dez. 1909, vormittags 11 Uhr verſchloſſen bei uns, Zimmer Nr. 4, einzureichen. Mannheim, 13. Dez. 1909. Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke: Pichler. Merkur Smyrna-Tafel-Feigen in 1 Pfund-Karton Elnzige absolut rein und hygien. präpar. Feigen empflehlt Schlossdrogerie L 10, 6 PTel. 4592. Reh ſehr billig Ragout 50 Pfg. S le el und Ziemer 910 4 Mk. an Braten 80 Pig. Hasen von 2 Mk. an 13011 RNagout 60 und 70 Pig. J. Enab, d 1. 14 286⁵ zwiſchen Q t and 2 0 ſt 7 Zwangs⸗Verſteigerung. Berligg⸗ 17. Dezember 1999, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal hier 4 5 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öfſentlich ver⸗ ſteigern: Ein Elektromotor mit Vorgelege, ſowie Möbel verſchiedener Art und Sonſtiges. Am gleichen Tage, vor⸗ mittags 10 Uhr mit Zu⸗ ſammenkunft Dammſtr. 32: ca. 12 ohm Bretter(teils Hartholz), ca. 3½ obm Dielen, ca. 5 ebm Rahmenſchenkel. Die Verſteigerung des Holzes findet beſtimmt ſtatt. Mannheim, 16. Dez 1909. Armbruſter, Gerichtsvollzieb er. 130 19 — —— 2 Vermischtes Beitragen 7 9 1 22 rückändiger Büther ſowie Erledigung von Kerre⸗ ſpondenzen übern mmt Kauf⸗ mann mit eigener Schreib⸗ maſchine. Mäßige Prelſe. Offerten unt. 22172 an die Exped. „Von ca. 590 Hühnern täglich garantlert friſche Trink⸗Eier Ludwigshafen a. Rh., Wilhelm Buſchſtraße 7, G. Michel. 12982 Eine ſchwarze Katze in der Gegend der Mollſchule⸗ Seckenhe merſtraße abhanden gekommen. Abzu eben gegen gute Belohnung Bachſtr. 3, 22234 ln Tarkaulen. Lampertheim In dem aufblühenden Städt- chen mit 10000 Einwohnern Ist an bester Geschäftslage eln grösseres Anwesen mit geräumigen Rückgehauden, Zu jedem Zweck geeignet und grossem Garten ver- anderungshalber, preiswert Eu verkaufen. Ofkerten unter Nr. 12990 an dle Exnedit- d. Bl. erb. Ruſſiſche Teemaſchine(S movar), Gasbadepfen mit Zinkwanne, eiſerne Bettſtelle m. Drahtmatratze, einf. 2tür. Kleiderſchrank wegen Platz⸗ mangel ſof. zu verkaufen. 22220—8 5, 1, 1—— aeee ee Intolge Ersparnis hoher Ladenmiete verkaufe 12872 Pianos erstkl Fabrik. mit teils lofahr Garantie vorläutig etws 160 Mark uater früherem Prois. aur M 2, 17a, l. Gelegenheitskanf. Ein tadelloſes, nur einige⸗ male geetee, Piauo für 400 Mark(Ankaufspreis 750% zu verkaufen. Nähere Aus⸗ 8515 erteilt Herr Hofmuſikus Guſtav Dauer, Landteil⸗ ſtraße 12. 22225 Gelegenheitskauf. Die Petterelthei, Erfählung d. d. Vol sleben v. O. Ludwi 9 Prachtausgabe v. Dr r Schweizer m. 76 Bildern v. Ernſt ⸗ mann. Stark. eleg. geb. Ouart⸗ band. Das ſinntaſte Geſchenk f. ſ. Mädch u. Frauen, ein klaſſ. Hausbuch. Ich liefere ſolange Vorrat, kadellos neue Exempl. ſtatt früh Preis Mk. 10, jetzt für nur Mk..50 franko.(Nachn. 80 Pfg extra). Benutz Sie dieſe günſtige Gelegenheit, Sie werd. damit gr. Freude machen. 4273 Curt Stockhauſen, Halen-uo preiswert zu verkaufen. Näh durch Auguſt Thiel, Duis⸗ burg⸗Ruhrort, Poſtfach 8 12989 Wagen⸗Nerkauf: Landaulet, gehr., für Arzt paſſend, ſowie Landauer, Coupé, Viktoriawagen, neu und gebr., Federnrollen und Federhandwagen hat billig abzugeben. 13002 Anton Schlachter, Wagenbau, Mannheim⸗ Neckarau. Tel. 4166. 1 Nettag⸗aſſenſchrank und 1 bmplette Bade⸗Cinrichtung Mit Vaiſlant⸗Gas⸗Ofen gebraucht, billig zu verkauf, wilh. Printz, PF 5, 11/12. 12997 HMamera 9 12 m Abelde zu verk. Lutherſtr. 25, 4. St. 5 Stellen finden- Eine eruklaſſige, alte Verf. Akt.⸗Geſ, ſucht für Ober⸗ und Hinterbaden, je! tücht Herrn als Iunſpektor gegen Firum, Reiſeſpeſen u. Pio⸗ uſton per 1. Januar 1910 zu engagieren. Off. unter Nr. 22221 an die Eryedition ds. Blattes. Jerpſerfränlein hübſch u. fslid, für Hetel in der Pfalf geſucht. Offerten mit Bild, welches zurückerſtattet wird, au Hotel Mainzer Hof, Kuſel. 12991 Fräulein das gut kochen kann und in allen häuslichen Arbeiten be⸗ wandert iſt, ſofort geſucht. Gefl. Off rten unt. N. 22223 an die Expedition d. Bl. Geſucht eine flotte Stenotyplstin und eine Telephonlstin zum möglichit ſofortigen Eintritt. Off. u. Nr. 1300 an die Exv. ds. Blattes 12896 au! 9 reitag, den 17. Dez., ab ez., morgens 9½ Uhr. Morgens 7½ 18. Dez, morgens 8½% Uhr, die kochen lann und ſich a Arbeiten Unterzieht, zur Führung eines beſſeren Hanshaltes 5 einzelnem Herrn geſucht. 5 unter L. M. Nr. 12960 rpedition ds. Blattes. Laufnädchen 13010 1 Grun, Friedrichsplatz 3. Mehtere Mähchen wade8e ſucht und empiohlen. Bureau Bohrer, 12968 H 5, 21 Tel. 35186. Hletgesuche Sehr häuslich veranlagter junger Naufmann ſucht in herrſchaftlich, Hauſe volle Penſton, möglichſt mit Familienanſchl. Off. unter Nr. 21870 an d Exv. d. Bl. Schön möbl. im Weſten der Stadt, 1 Treppe bevorzugt, auf 1. Anar ge⸗ ſucht von jungem Kaufmann. Offert. m. Preis uuter L. R Nr. 22740 a. d. Exp. d. Bl. Miet⸗Geſuch. Nagazin, Werkſtatt und—4⸗Zimmer⸗ Wohnung bis 1. April 1910 ept früh. geſ. Offert. unter 12992 an die Expdt. d. Bl. Wrischeſen Tüchtige, kautionsf. Wirtslente auf 1. April 1910 für gut⸗ gehende Wirtſchaft iunerhalb des Ringes geſucht. Schriftl. Offert. an Brauerei Sinner, Rheinquaiſtr. 10 hier. 12988 LVagazine] B 7, 4 große Maggzin⸗ und Bnkeguräumt (früher Kaffeegroßhandlung Loss) zu vermieten. 12975 6. Jatoh „12. Tel. 398. 5 94, 3ſtöck. Magazin ſof. zu vermieten. 12722 + 2. 4, ein kleineres Maga⸗ zin zu vermiet. 21067 Fabrik⸗Räume hell, ca. 200 am, für jed. Be⸗ trieb geeig., m. elektr. Kraft, elektr. 8. u. Gas, ganz od. geteilt z. 11646 Näh. Vandleilſtr. 122 Ein dreiſtöck. Magazin mit gutem trocken. Keller u. evtl. mit Kontor ſofort oder ſpäter zu vm. Näh. H 7, 35. 11802 Verkstätte. Dummſtr. 32. Souterrain⸗Magazin— Werkſtätte nächſt Vahnhof Neckarſtadt ev. mit Wohnung od. Bureau ſof. zu vm. 12984 Schwetzingerſtr. 130, helle 65 am große Werkſtatt Torein ſofort At billig zu verm. 22229 Keller P 6, 20, ſcöner Kefer, 122 am groß, für jeden Be⸗ trieb geeign., zu verm. 12182 M. Marvan, Tel. 7000 u. 7002 2 Vermieten M. 6, LEA Schöne 3⸗ 3 4Zimmerwoh⸗ nungen mit Bad, Speiſekam⸗ mer u. Manſarde bis 1. April zu vermieten. Näheres Böck⸗ ſtraße 5 parterre. 22230 907 28 part., 2 od. 3 Zim⸗ 5 mer als Bureau ſoſort zu verm. 2221⁵ Näheres daſelbſt. Luiſenring47 8. Stock, mit od. per April eptl. vermieten. Näh. Baubureau 8—. Lanzſtr. 24. 12999 5 Zimmerwohnung Grohe Merzelbraße l, Nähe Bahnhof, 2. u. 3. Stuck in neuem Hauſe, modern aus⸗ geſtattet ſofort zu vermieten. m. Bad ete. ohne Manſ. früher zu äheres parterre. 12848 In der Haupiſynagoge. ends%½ Uhr, Samstag, den Nachmitt igs 2˙½ Uhr Jugend⸗ dien iſt mit Schrifterklärung, abends 5½¼ Uhr. An den Wochentagen,. Uhr, abends 4 Uhr. In der Clausſynagoge. Freitag, den 17. Dez, abends 4½ Uhr, Samstag, den abends 5½ Uhr. An den Wochentagen, Morgens 7½ Uor, abends 4 Uhr. Eine Haushalferia, 15 en de flervorragand, Miitel bei Schwäene zusländen bsiderlel ssschlechtes. Haunheim: Löwen-Apotheke. E 2, 18. Telef. 610. 1881 0 50 700 Jabl. Herren gebildeten Standes, welche eruſtes Intereſſe für eine höhere Lebeus⸗ auffaſſung und Weltanſchauung haben werden zur Mitarbeit in einer Freim.⸗Loge auf ſpiritueller Grundlage(ohne pol. oder konfeff. Tendenz! eingeladen. Intereffenten werden gebeten ſich unter J. 687 F. M. an Rndolf Hosse, Hann- helm zu wenden. 9071 Von einer Strickwaren und⸗ Tricotagen⸗Fabrik in Stutt⸗ gart wird zu valdigem ein tüchtiger Reiſender für guteingeführte Tour in Bayern u. Mitteldeutſchland gelucht. Derſelbe muß gute Branchekennt⸗ niſſe beſitzen und mit Erfolg gereiſt haben. Bei gutem Ge⸗ balt und feſten Speſen wird Verkauisproviſton noch vergütet. Nur ſchrütliſe Angebote mit ausfügrlicher Augabe ſeitheriger Tattglkeit, Gehalt auſprüchen, Alter, Zeuguis⸗Abſchriften und welche Gegend bereiſt hat unter T. 894 F. M. an Rudolf Moſſe. Stuttgart erbeten. n emten. Rheinſtraße 4 7 Zimmer, Küche mit Zubeh. ſof. od. per 1. April zu ver⸗ mieten. Näh. parter; einzu⸗ ſehen von 10—4 Uhr. 11498 Rheinstr. 10 4. Stock, Wohnung von 7 Zimmern, Küche, Badezim⸗ mer, Speiſekammer, Man⸗ ſarde, 2 Kellerabteilungen per ſofort oder ſpäter preis⸗ wert zu vermieten. Näheres bei 11833 Rheiniſche Kohlenhandel⸗ und Rhederei⸗Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Maun⸗ heim, Parkring 27—29. 50 Schimpertraße 13 Zwei 4 Zimmerwohnungen(1. U. 2. St.) mit Speiſeka nmer, Badezimmer, Man arde, Keller⸗ u. Sypeicherräume ſind auf 1. April 1910 an beſſere e zu vermieten. 25158 Zu erſrag. Hauptl, L. Malſch, Schi pertraße 13. 8 2, his 3 Zimmerwohuung, in ſchön, freier Lage Damm⸗ ſtraße 32 mit Bad ey. mit Werkſtätte od. zu verm. 8 Neubau. Schöne 8 Zimmer⸗Wohnung 2. Stock mit Bad, Speiſekam. und eventl. Magdkammer per ſotort oder ſpäter zu vermieten. Waldhofſtraße lia, beim Meßplatz. Näh. daſ. Küreau, Ho“ 11720 Seckenheim. In ſchönfter Lage 3 Zimmer mil Balkon, Küche ꝛc. zu ver⸗ mieten. Elektriſch. 5— Waſſerleitung. „Joſef Koger. Wilbelnſteaße⸗ INobi Zimmer f D1., 32 Tr., ſchön möbl. Zimmer auf Parade⸗ platz gehend, per 1. Januar zu veꝛ mieten. 13006 8, 5, möbl. Zimmer zu ver⸗ mieten. 12²⁵³é 6 2 14 3 Tr., ſchön möbl. 5 immer p. 1. Jan. zu verm. Nüh Laden. 12997 Parkting 23, park,, kleg. möbl. errenzimmer nebſt Schlafkabinet an ſein. Herrn zu vermieten. 22235 Gutmähl. Wohn⸗. Schlafzinm. mit jed. Komfort für einen Herrn der beſſ Stäude ausgeratlet, z. v. Kirchenſtr. 16, part., e 4