Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 30 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez incl. Poſt⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. In ſerate: Alnabhängige Tageszeitung. Gmonbene Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Die Colonel⸗Zeile.. 25 Pfg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Redattten.. 677 Auswärtige Inſerate.. 80„ in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonnta in Berlin und Narlsruhe. Expedition und Verlags⸗ ͤ ͤ 50 buchhandlung 218 Die Reklame⸗Zeile... 1 Mark Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. Nr. 603. Dienstag, 28. Dezember 1909.(Wittagblatt. N. C0ĩ ⁰⁰ Telegramme. Vom Grafen Zeppelin. §8 Stuttgart,(Priv.⸗Tel.) Im Befinden des Grafen Zeppelin zeigt ſich ſchon ſeit einigen Tagen eine ſtetige, 27. Dez. wenn auch langſam fortſchreitende Beſſerung. Den Weihnachts⸗ abend hat der Graf im Kreiſe ſeiner Familie verbracht, auf Wunſch der Aerzte hat er ſich aber wieder ins Katharinenſpitäl begeben, weil die Furunkelwunde im Nacken noch nicht völlig ge⸗ h⸗ heilt iſt. he f. Die Ermordung des deutſchen Reiſenden Burckhardt. 1*Berlin, 27. Dez. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ ſchreibt: 755 Ueber die Ermordung des deutſchen Reiſenden Burckhardt und des früheren italieniſchen Konſulgragenten Benzoni liegen ge⸗ nauere Nachrichten noch nicht vor, Nach Mitkteilung der türki⸗ ſchen Behörden wurden die beiden Reiſenden auf dem Wege von 05 Sans nach Mokka bei Tais von Aufſtändiſchen ermordet. Einige * Gendarmen der Begleitung wurden verwundet. Wo die 5 Lieichen ſich gegenwärtig befinden, iſt noch unbekannt. Die deutſche 5 Regierung tat alsbald in Konſtankinopel die erforderlithen 1 Schritte zur Verfolgung der Schuldigen. Die Pforte teilte mit 5 dem Ausdruck des Bedauerns mit, daß die ſtrengſte Unter⸗ — ſuchung telegraphiſch angeordnet worden ſei. Die Reiſenden 19 wären vom eni 2 05 Konſul in Hodeida vor dem Reiſeanutritt — auf das Gefähr Unternehmens hingewieſen worden. 55. Buxckhardt war ſchon im Jahre lohß dei ſeiner letzten Anweſen⸗ heit im Fhemen bon dem kaiſerlichen Botſchafter in Konſtantino⸗ 53 pel ſchriftlich darauf aufmerkſam gemacht worden, daß angeſichts der dort herrſchenden Zuſtände keinerlei Garanlie für ſeine 5 Sſicherheit beſtehe. Gegenüber anderslautenden Meldungen wird 5 1 feſtgeſtellt, daß Burckhardt keinerlei amtliche Beziehungen oder Aufträge gehabt hat und im Yemen lediglich als Privatmann —5 gereiſt iſt. 5 *Konſtantinopel, 27. Dez Wle der Wali vom Nemen + telegraphiſch mitteilt, iſt ein Sergeant und ein Gendarm der 11 türkiſchen Eskorte des ermordeten deutſchen Forſchers Burck⸗ es hardt und des Italieners Benzoni verwundet worden. Zur Ver⸗ 85 folgung der Mörder ſind türkiſche Truppen entſandt worden. 0 Das Eiſenbahnunglürk in Böhmen. n⸗ Prag, 27. Dez. Geſtern nachmittag legte der verhaftete 75 Bahnaſſiſtent Zey ein Geſtändnis ab und gab zu Protokoll, 85 daß er die Ueberführung des Güterzuges Nr. 351 vollſtändig 1 dergeſſen habe. Schon während der Bergung der Verunglück⸗ eg· ten war es aufgefallen, daß man bei ihnen faft keine Ausweis⸗ 12 papiere und Fahrkarten und nur geringe Geldbeträge vorfand. 15 Die Staatsanwaltſchaft erhielt neuerdings beſtimmte Anhalts⸗ 17 wpunkte dafür, daß während den Bergungsarbeiten der Verun⸗ 6 glückten von verbrecheriſchen Elementen Effekten und Wertſachen 15 geſtohlen wurden, ebenſo ſind Geld⸗ und Einſchreibbriefe, die der, ar verunglückte Zug im Poſtwagen mit ſich führte verſchwunden. 85 Frankreichs Friedensmiſſion. Paris, 27. Dez. Kammer. Preſſenſe interpellierte die 5 Regierung über die Politik Frankreichs in den Verhandlungen, et, zu denen die Orientkriſe den Anlaß gegeben habe und erklärte, 5 es ſei notwendig, in der Kretafrage zu intervenieren, an der 5 Bildung des Balkanbündniſſes mitzuarbeiten und die Unabhän⸗ in Bulgariens zu ſichern. Der Redner ſtellte ſodann feſt, * 8. daß ein Nachlaſſen der Spannung zwiſchen und Deutſchland eingetreten ſei, die gegenwärtig geneigt zi ſein Verabredungen über die Begrenzung der Nüſt ungen zu treffen. Die Stunde ſei gekommen, eine internationale N Friedensorganiſation zu bilden. Frankreich müſſe ſich in Schieds⸗ gerichts⸗ und Abrüſtungsfragen an die Spitze der europäiſchen Nakionen ſtellen. 15 Der Thronwechſel in Belgien. bl..E. Brüſſel, 27. Dez.(Priv.⸗Tel) Die Regierung ließ 15 in den drei franzöſiſchen Schlöſſern des Königs Leopold ſämt⸗ nd liche Papiere beſchlagnahmen, weil ſich unter ihnen Dokumente 55 befinden, die den Staat betreffen. Den Blättern zufolge bereitet 5 die Regierung ein Geſetz vor, das dem neuen König den Titel 0¹ eines Herrſchers über den Kongoſtaat verleiht. Die Ueberſchwemmungen in Spanien. OLondon, 28 Dez.(Von unſerem Londoner Bureau.) Infolge der großen Ueberſchwemmungen in Spanien löſte ſich von dem Gebirge bei dem Dorſe Barea de Valderras ein mäch⸗ r Felsb ck los, der in Tiefe ſtürzte und von dem Dorfe 7 Häuſer ſowie die Kirche zertrümmerte. Dabei wurden nach einem Madrider Telegramm 26 Perſonen getßbtet. Der Mordanſchlag auf den chineſtſchen Prinzregenten. OLondon, 28 Dez.(Von unſerem Londoner Bureau.) Zu dem Mordanſchlag auf den Prinzregenten von Ching meldet der Korreſpondent der„Morning Poſt“ in Shanghai, daß der Verbrecher ein Mandſchu ſei, ein früherer Koch der kaiſerlichen Küche. Er konnte ſofort feſtgenommen werden. Der Prinz wurde nur leicht verwundet. Der Vorfall trug ſich in nächſter Nähe des Palaſtes zu. Frankreich und Marokko. O London, 28 Dez.(Von unſerem Londoner Bureau.) Der Korreſpondent der„Times“ in Tanger berichtet, daß der Abſchluß der Anleihe in Paris in Marokko und ganz beſonders in Tanger außerordentliche Genugtuung hervorgerufen habe, die ſich bereits in einer erhöhten Tätigkeit des Handels bemerkbar mache. Das Attentat auf Karpow. Petersbur'g, 27. Dez. Die Frau Woskreſſenskis, gleichfalls eine Revolutionärin und die Geliebte Karpows, hat „Ruß“ zufolge geſtanden, im Auftrage des revolutionären Ko⸗ mitees das Attentat gegen Karpow vorbereitet zu haben. Schneeſturm in den Vereinigten Staaten. * Newyork, 27. Dez. Im Oſten der Vereinigten Staaten wütete zwei Tage lang ein Schneeſturm, wie er ſo heftig ſeit 20 Jahren nicht aufgetreten iſt. In Chelſea(Maſſachuſets) wurden durch eine Sturmflut brei Perſonen getötet, 1500 ob⸗ dachlos. Die größte Schneehöhe betrug 22 Zoll. Aus Phi ha⸗ delphia wird gemeldet: In Newyork ſind nach den bis⸗ herigen Feſtſtellungen 15 Menſchen dem Sturm zum Opfer gefallen. Der Geſamtverluft an Menſchenleben iſt noch nicht zu überſehen. Der Eiſenbahn⸗, Telephon⸗ und Telegraphenverkehr iſt geſtört. * * Rathen o w, 27 Dez. Der bei ſeinem Onkel in Niebede im Kreiſe Weſthavelland zu Beſuch weilende 19 Jahre alte Schloſſer Hermann Geſerich aus Berlin wurde, als er mit ſeiner Couſine von dem Knecht Joſ. Kniwe aus Gohlitz überfallen und erſtochen. Der ebenfalls 19jährige Täter, der den Ueberfall aus Eifer⸗ ſucht begangen haben ſoll, wurde verhaftet und nach Nauen transportiert. OLondon, 28 Dez,(Von unſerem Londoner Bureau.) Der hieſige türkiſche Bolſchafſter wurde wieder nach Konſtantino⸗ pel berufen, da die türkiſche Regierung ſich mit der Abſicht trägt, ihn zum Großweſir zu machen. —— Politische Uebersſehl. *Mannheim, 28. Dezember 1909 Eiue angebliche deutſch⸗ engliſche Verſtändigung. In No. 599 des„Mannh. Gen.⸗Anz.“ gaben wir aus der von Dr. Rohrbach herausgegebenen e e Korre⸗ ſpondenz eine Mitteilung über eine etwas eigenartige deutſch⸗ engliſche Verſtändigung wieder. Sie ſollte auf zuverläſſigen Informationen beruhen, wir erklärten, daß wir das nicht ohne weiteres zu glaube n vermöchten, traten der angeblichen deut⸗ ſchen Friedenspolitik um jeden Preis ſcharf entgegen und erwarteten amtliche Erklärungen. Dieſe erfolgen nun in reichlichſtem Maße. Die Aeuße⸗ rung der„Köln. Ztg.“ haben wir ſchon mitgeteilt. Heute folgen die Münch. N. Nachr.“, die bekanntlich gleichfalls offiziös bedient werden. Gegen die„zuverläſſigen Infor⸗ mationen“ der Deutſch⸗aſiatiſchen Korreſpondenz ſtellen ſie „beſte Informationen“ ins Feld und auf Grund dieſer ſind ſie befugt, zu melden, daß trotz der ſehr beſtimmt auftretenden Angaben jener Korreſpondenz kein wahres Wort an dieſer als Tatſache hingeſtellten Verſtändigung iſt. Des näheren wird dann ausgeführt: So ſehr in Deutſchland, in amtlichen Kreiſen voran, der Wunſch beſteht, mit England in gutem Einvernehmen zu leben, und ſo ſehr das Wiederaufleben der Deutſchen⸗ hetze im engliſchen Wahlkampf bedauert wird, ſo iſt doch einfach das Faktum feſtzuſtellen, daß eine deutſch⸗en g⸗ F% lottenrüſtung nichtt eyiſtiert. Damit fallen auch die weiteren Behauptungen jener Korreſpondenz zu Boden: Es iſt nicht wahr, daß das deutſche Flottengeſetz nicht durchgeführt werden ſoll; im Gegenteil wird der Ausbau unſerer Flotte in dem Maße und in der Zeit, wie das Geſetz es forkgeſetzt. dafür ſpreche, Tremmen nach Niebede ging, auf der Chauſſee von zum Direktor(erſten Geſchäftsführer) des Hanſa⸗Bundes 9 Ebenſo falſch iſt die weitere Angabe der Deutſch⸗ aſiatiſchen Korreſpondenz, daß die Haltung der deutſchen Regierung in Sachen Mannesmann mit dem Wunſche nach einer Verſtändigung mit England zuſammenhänge. Und endlich ſind die Darlegungen der Deutſch.aſtati⸗ ſchen Korreſpondenz über Deutſchland und die Türkei in Bezug auf Meſopotamien ſchief und irreführend; es iſt auch noch keine Entſcheidung getroffen, weder hinſichtlick des engliſchen Schiffahrtsmonopols noch einer Beteiligung an der Bagdadbahn. 15 Wichtiger als die Berichtigung dieſer falſchen Folge⸗ rungen iſt die Beſeitigung ihrer grundlegenden Voraus⸗ ſetzung, und darum betonen wir nochmals auf das nach⸗ drücklichſte, daß die Meldung von einer deutſch⸗engliſchen Ver ſtändigung in den Tatſachen keinerlei Rückhalt und eine Erfindung iſt. Wie man in England die Meldungen der„Deutſch aſtal⸗ 5 ſchen Korreſpondenz aufnimmt, zeigt folgendes Privat⸗ eg en m unſeres Londoner Korreſpondenten!: OLondon, 28. Dez.„Daily News“ geben die Hoffnung noch nicht auf, daß an der neulich von Dr. Rohrbach ver⸗ öffentlichten Meldung von einem Abkommen zwiſchen Deutſch⸗ land und England d ſach etwas daran ſein könne. Das Blatt beröffentlicht ein langes Telegramm ſeines Berline Korreſpondenten über die Angelegenheit und beſpricht ſie außerdem in einem anderthalb Spalten langen Leitartikel in welchem der Hoffnung Ausdruck gegeben wird, daß die offenkundigen S Schwierigkeiten eines ſolchen Ab kom⸗ mensüberwunden werden dürften. In dem erwähnten Telegramm wird als bezeichnend hervorgehoben, daß daͤs offisißſe Dementi in gut informeuten Kr ſen nur wenig Eindruck gemacht habe und daß n 11 in der Wilhelmſtraße zurückhaltend zeige, was gleichfall daß wichtige Verhandlungen i Gange ſeien. Der Kaiſer und der Reichskanz 9 ſo heißt es weiter, nehmen das größte Intereſſe daran und die Angelegenheit als die bren nend Tagesfrage. Wo ein Wille ſei, da werde auch ein Weg gefunden werden. Der genannte Berliner Korreſpondent iſt der Meinung, daß die Verhandlungen zwecks Abſchluſſes ei deutſch⸗engliſchen Verſtändigung nicht erſt unter dem gegen⸗ wärtigen Kanzler aufgenommen wurden, ſondern daß f auf jener Grundlage geführt werden, die noch von de früheren Kanzler, dem Fürſten Bülow, ausgegrbeitet wurden. Vom Hauſa⸗Bund. Der Oberbürgermeiſter Knoblo ch von Bromberg wählt worden. Die Korreſpondenz des Hanſa⸗Bundes bemerkt zu. di Wahl: Oberbürgermeiſter Knobloch iſt ſeit dem Jahre 188 in dem er die erſte Staatsprüfung beſtand, in mannigfalti Stellungen und Aemtern tätig geweſen. Nachdem er zunäch bei mehreren ſchleſiſchen Gerichten gearbeitet hatte, trat in die ſtändiſche Provinzial⸗Verwaltung der Provinz Po ein. In dieſer arbeitete er mehrere Jahre unter dem maligen Landeshauptmann, Grafen Poſadowsky⸗Wehner, dem ſpätern Staatsſekretär, und wurde bei dieſer Behörde zum Landesrat ernannt. Im Jahre 1899 wurde er zum erſten Bürgermeiſter in Bromberg gewählt und bereits im gleichen Jahre auf Präſentation der Stadt zum Mitglied des Herren⸗ hauſes ernannt. Er bekleidet außerdem das Amt eines ſtell⸗ vertretenden Vorſitzenden des Provinzial⸗ Ausſchuſſes der brovinz Poſen. Herr Knobloch, der ſeit Jahren an der Spitze der Verwaltung der Stadt Bromberg ſtand, hat, wie wir erfahren, es dort verſtanden, ſich das ungeteilte Vertrauen aller politiſchen Richtungen der dortigen Bürgerſchaft zu er werben. Im Herrenhauſe gehörte er von Anfang an, der genannten neuen Fraktion an. Profeſſor Lamprecht über die preußiſche Wahlrechts reſorm. Der Leipziger Hiſtoriker Profeſſor Lamprecht peröffen! ch im„Tag“ einen Artikel, in dem er die ſtaatliche, geſellſchaftliche und volkswirtſchaftliche Entwicklung des Deutſchen 2 beha delt und in dem er dann auch auf die Aufgaben unſerer Zeit ei geht. Hierbei gibt Profeſſor Lamprecht auf die Frage, ob die Periode der wirtſchaftlichen und ſozialen Wandlungen, die wir in den letzten Jahrzehnten durchmachten, ſchon ſo weit abgeſchloſſen ſei, daß auf Grund dieſer Wandlungen ein ſolider Staatsbau au neuer Grundlage geſchaffen werden könne, die folgende Antwor „Man darf dieſe Frage im allgemeinen wohl bejahen. Mögen ſi chauch täclich und ſtündlich noch wirtſchaftliche N rungen und ſoziale einſtellen, im ganzen hat da und die ſoziale Schichtung 777 umriſſene Formen 8 beſteht allerdings eine Abgeſchlof betont hat. Maeeen 405 85 1 5 2. Seite. General⸗Augeiger. Mittagblatt.) Mannheim, 28. Dezember. Wirtſchaftslebens, haben ſich konſolidiert, und die von ihnen ausgehenden Einwirkungen haben die älteren Stände endgültig umgeformt; und in dieſer neuen Struktur ſcheint die Geſell⸗ ſchaft von heute wohl geeignet, Grundlage bereits eines neuen Staatsbaues zu werden.“ Profeſſor Lamprecht weiſt d 8 5 dann darauf hin, daß dieſer S Staats⸗ bau ſichtlich ſchon im Entſtehen begriffen ſei, zumal in mehreren Einzelſtaaten und fährt fort:„In dieſem Augenblick aber Bewegung bis zu ihrem erſten entſcheidenden Ziele, bis ren Neubildung des führenden Einzelſtaats, Preußens, fortge⸗ ſchritten: und die Frage, ob nud wie dieſe Umbildung erfolgen wird, beherrſcht die deutſche politiſche Lage der Gegenwart. Wie aber die D Dinge jetzt liegen, iſt dieſe Frage zugleich auch eine ſonenfrage. Vom hiſtoriſchen Standpunkte aus darf man es ſprechen: die Dinge ſind reif, die Ernte wogt im Halme, und es bedarf nur des kräftigen Schnitters, der ſie ſchneide und einführe. Ein Staatsmann alſo iſt nötig, von großem Zuſchnitt, von unber⸗ brüchlichem E Ernſte und von innerlich wärmender, womöglich auch nach außen zündender Leidenſchaft. Wird er erſtehen, oder iſt er chon am Werke? In dieſem Zuſammenhange wendet ſich der Blick pieler vaterlandsliebender deutſcher Männer in deeen chriſtheili⸗ gen Tagen, mehr als es wohl ſonſt geſchehen würde, dem neuen Reichskanzler zu. Wird es ihm gelingen, ein ſpäter, aber um ſo würdigerer Nachfahr des Reichsfreiherrn aus den Tagen freiheit⸗ lichen Fortſchritts 80 ens zu werden? Wir hoffen und wün⸗ ſchen es von Herzen; und nichts in der bisherigen Art des Auf⸗ tretens des neuen Hengers verbietet, gar ſehr vieles dagegen ermutigt, mit Grund zu hoffen.“ Der Mörder des Polizeioberſten Karpow. Der annke⸗ in Paris lebende ruſſiſche Revolutionär Burzew, der vor einigen Monaten die Aufſehen erregenden Enthüllungen über die Lockſpitzelrolle der Aſew und Hartung machte, nimmt auch zu der Ermordung des Polizeichefs Oberſten Karpow wieder das Wort. 1 erklärt die amtliche Meldung, daß ein Revolutionär Woskreſſenski der cheber des Anſchlags ſei, für falſch. Deeſer ſei ein ebenfalls zon der Polizer in ihren Dienſt ge Keaner abtrünniger Ange⸗ öriger der revolutionären Partei, der wirkliche Mörder ſei ber ein Revolutionär namens Alexander Petrow, über den Burzew folgende Auskunft gibt: In einen Dynamit⸗ uſchlag verwickelt und ſelbſt dabei verwundet, wurde Petrow 906 in Kaſan erhate Es gelang ihm aber nach ſeiner 9 Per⸗ aus⸗ eſung zu entfliehen. Im vo origen Jahre weilte er im lüslande und kehrte unter einem falſchen Namen mit hreren andern Revolutionären nach Rußland zurück. Ver⸗ vaten von Aſew und einer ebenfalls als Lockſpitzel von der olizet verwandten jungen Dame namens Tatiana Zeitlin burden ſie alle in Saratow verhaftet. Im Gefängniſſe er⸗ r er von der Polizei ſelbſt den Verrat Aſews. Man ſchlug ihm vor, um ſein Leben zu retten, ſelbſt wie dieſer in die Dienſte der Polizei zu treten. Nach näherer Ueberlegung ent⸗ oß ſich Petrow, ſcheinbar darauf einzugehen, in Wirklich⸗ aber in Rolle die Verräter in der Partei mit ren eigenen Waffen zu bekämpfen. Man ſchickte ihn nach ersburg zu dem leitenden Chef der Geheimpolizei, dem eral Geraſſimow, der ihm jedoch nicht recht traute. Ein iges Wort brachte ihn ſogar von neuem ins Gefängnis. Als er dann aber von neuem entwichen war und aus der wi dergewonnenen Freiheit der Polizei ſeine Dienſte anbot, ieß dieſe das Mißtrauen gegen ihn fahren und nahm ihn it großer Bereitwilligkeit an. Geraſſimow erfüllte ſogar ſeine Bedingung, die Befreiung ſeiner mitgefangenen Partei⸗ genoſſen von Saxatow zu erwirken, die Petrow ihm als Not⸗ igkeit dafür hinzuſtellen wußte, das Vertrauen in der Partei zu bewahren. Petrow blieb dann zunächſt in Peters⸗ irg, wo er ein Gehalt von 1000 Rubeln monatlich bezog ud als ein neuer Aſew von den wenigen Chefs der Polizei⸗ hörde, die um ſeine Anwerbung wußten, de. Dann ging er ins Ausland, nach Berlin und Paris. entdeckte er rückhaltlos den Führern der revolutionären artei die Rolle, die er zu ſpielen übernommen habe, fand bei ihnen ebenſo offene Mißbilligung dafür. Man über⸗ te ihn, daß die Partei ihn in einer ſolchen Rolle nicht Mitglied behalten könne, obwohl Petrow zum Beweiſe Anderſeits ſchickte Geraſſimow auch ſchon ſeinen Ge⸗ ilfen, den Oberſt Dibitſch, hinter ihm her, um ihn zu ver⸗ laſſen, aus dem Ausland heimzukehren. Dibitſch hatte ſen, Paris und Nizza mit Petrow Zuſammenkünfte. ſer 85 daß er in b i 11 5 18 förmlich verhätſchelt dorthin zurück.„Der jetzige Mordanſchlag erklärt Burzew, „iſt der Racheakt, den er uns, ſeinen Freunden und ehemaligen 8 Parteigenoſſen, auszuführen verſprochen hatte.“ Badiſche Politik. An * Karlsruhe, 27. 2 Stelle des in Bn Ruheſta: d tretenden Rei hsgerichtsrats Dietz, der ebenfalls Badener iſt, wurde Landg i Dürr 1 Reichsgerichtsrat ernannt. Er if gruder des Gener taladjutanten des Groß herzogs,( ralmajors Dürr, und 1852 in Raſtatt geboren; heim ernannt, trat aber Laufbahn über, hter in S Sanwaltliche 1879 wurde er zum Amtsri im gleichen Jahr in die ſtaats 1 wurde 1887 zum Landgerichtsrat und 1897 zum Landgerichtsdirektor dahier ernannt. Arbeite Schöffen. oc. Karlsruhe, Dez. Das Juſtizminiſterium von Arbeitern aßt durch Be⸗ veranſtaltet Erhebungen als Schöffen. ſchwerden über Nationalliberale und Jungliberale. Ueber eine Mißſtimmung im jungliberalen La er glaubt die „Frankf. Ztg.“ unterrichtet zu in Sie ſchreibl:„In junglibe⸗ ralen Kreiſen ilt man unwillig d darüber, daß die naꝛionalliberale Parteileitung d den Antrag des jungliberalen Landesvorſtandes auf Einberufung eines Vorte 8 noch in dieſem Jahre böllig unbeachtet gelaſſen hak. Der Parteitag follte ſich über die durch die Landtagswahlen geſchaffene politiſche ausſprechen. Die Jungliberalen werden nunmehr am 13. und). Februar gemäß einem Beſchluſſe ihres Landesvorſtandes voln Npbemeet dieſes Jahres eine Verſammlung abhalten und ſich über die politi Lage ausſprechen. Sie kreten nach wie vor für eine mögli enge Verbindung mit den Linksliberalen für ein kaktiſe Zuſammenarbeiten mit der Sozialdemokratie im Landtage ei Neunter Zioniſtenkongreß. d. Hamburg, 26. Dezember. Der IX. Zioniſtenkongreß wurde heute früh 10 Uhr im Kon⸗ zerthaus Hamburg in Anweſenheit von 400 Delegierten aus aller Herren Länder und etwa 2000 Gäſten durch den Präſidenten, Herrn David Wolfſohn, eröffnet. Die Rede ging nach einer Begrüßung zu der traurigen Lage der Judenheit über und be⸗ ſchäftigte ſich ſodann mit den Verhältniſſen in der neuen Türkei. Wolfſohn ſtellte gegenüber den Machenſchaften gewiſſer Elemente feſt und erklärte feierli ichſt, daß alle Arbeiten und das Ziel des Zionismus die unantoſtbare ottomaniſche Staatseinheit und die Unantaſtbarkeit ihrer Geſetze zur ſelbſtverſtändlichen Voraus⸗⸗ ſetzung haben. Wir wellen nichts weiter als in einer„Provinz der Türkei“ uns als nationale Einheit ausleben. Nach einigen weiteren Begrüßungsanſprachen des Herrn Dr. med. B. Levi, der für den Synagogenverband der deutſchen israe⸗ litiſchen Gemeinde in Hamburg warme Worte der Begrüßung fand, des Herrn Dr. Frank, Altona, für die Gemeinden Altona, Lübeck, Kiel und des Herrn Dr. Kalmus, Hamburg, der dem Huneß 3000 Mk. als Ehrengabe der Hamburger Zioniſten für ein Stipendium in Paläſtina zur Verfügung ſtellte, hielt D Dr. Max Nordan⸗Paris ſeine große Einleitungsrede. Er verweilte mit beſonderem Nachdruck bei unſeren Verhältniſſen in der Türkei Er unterſtrich noch einmal die Worle Wolfſohns, er betonte aber auch, daß wir nicht Türken werden wollen, wie es einzelne Macht⸗ haber in der Türkei wollen, die uns alle Propinzen der Türkei öffnen wollen, nur Paläſtina nicht, die uns alſo durch Zerſtreuung zum langſamen Aufgehen verurteilen wollen, ſondern, daß wir Juden bleiben wollen, daß wir unſere nationale Einheit unter allen Umſtänden bewahren müſſen. Er ſei auch damit einverſtan⸗ den, daß wir heute ſchon Werte in Paläſtina ſchaffen, aber ſie müßten von nationalen Geſichtspunkten getragen ſein. Nach der mit endloſem Jubel aufgenommenen Rede wurden die Wahlen zum Kongreßpräſidium vorgenommen, die folgendes Reſultat ergaben: Max Nordau⸗Paris, 1. Präſident, Dr. Boden⸗ heimer⸗Köln, D. Tſchlenow⸗Moskau und Ing. M. Uſſiſchkin⸗Odeſſa Vizepräſidenten. Das engere Aktionskomitee[(E. A..), die Herren Wolfſohn, Prof, Otto Warburg⸗Berlin, Jacobus Kaun⸗ Haag, hatten eine Wahl abgelehnt mit der Motivierung, die Exe⸗ kutive gehöre nicht ins Präſidium. Schluß der Vormittagsſitzung. Nachmittags 3 Uhr wurde die Sitzung durch den Rechen⸗ ſchaftsbericht des Generalſekretärs der Bewegung Sokolow über die Tätigkeit des Aktions⸗Komitees und über die Lage der Be⸗ wegung eröffnet. Er konſtatierte, daß ſich die Bewegung in einer geſunden Entwicklung befinde. Die finanziellen Inſtitute befinden ſich in günſtiger Lage, die Banken weiſen ein Vermögen von etwa 7% Millionen Mark auf, der Nationalfonds 8 erreicht eine Höhe von nahezu 2 Millionen Mark. Daran ſchließt ſich die General⸗ über die Zuziehunt Dieſe Maßnahme iſt veran Nichtberückſichtigung der Arbeiter. 0 72 * debatte, die auch morgen 8 8 ...————— Heute abend findet in der Feſthalle des Zoologiſchen Gartens zu Ehren des Kongreſſes ein Schauturnen der jüdiſchen Turner mit Kommers ſtatt. Geſtern vormittag und Freitag abend war in der Gemeindeſynagoge Feſtgottesdienſt, an dem ſich über 2000 Perſonen beteiligten. Aus Stadt und Land. *MNaunheim, 28. Dezember 1909. * Vom Hofe. An beiden Weihnachtsfeiertagen beſuchten die Gpeh Herrſchaften mit der Großherzogin Luiſe den Gottesdienſt in der Schloßkirche. Am 1. Feiertag empfing der Gbbeb den Präſidenten der Generalintendanz der Groß⸗ herzoglichen Zivilliſte Geheimerat Dr. Nicolai, der ſich aus Ur⸗ laub zurückmeldete. 1 * Militäriſches. Mit der Verlegung des Inſanteriere ⸗ 2 in Mülhauſen nach Raſtatt iſt es nun doch ni ſeln ihre Garniſonen. Das Infanterieres Nr. 25 kommt nach Aachen und das rl Anton von Hohenzollern(8 5— Armeeverordnun hohenzollernſchen ig am 1. April 1910, in 1. Januar 1910, aus dem Begi aus und treten zu dieſen Zeiten zum 14. Ar zollernſchen Landen Die Füſilierregir in ſonſtige 14. Armee Aeſbelde— Der zwiſchen den? Acem iſt mehrfach be⸗ el wollten die&(die 40er baben. Bei der letzten erdings unverbindliche nbekommen nun 125 einige ffizierſchule. ber dem Arme ſie eigent rniſſe bei der jährl ichen Rekru⸗ machen die Maßnahmen ge⸗ Dem Vernehmen nach hätte der Großherzog gern eines badiſchen Regimenter(112 oder unten Gründen habe man nach 8 7 0 Hohenzollern) im Lande retats ſollen a uden 12 5 noch n dem berband 15 edert e 1701 n, Künftige Vereinfachung und Erſpar tierung, ſowie VV gründe der im 2 145 kamen als s der 2dder von S Eine großartige Weihnachts jchung hat dien Jirma Do fuß Mig u. Co. in Mi ülhauſe i Anigeſtellten bereitet. alle Arbeiter und Ai berinen 19 2 Mark pro Dienſtjahr als Geſ⸗ den Ange Monatsgehalt ausbezahlt. Da ſich unter den Ar beiterinnen viele mit 30 und 40 Dienſtjahren be dies für ſie eine ganz hübſche Summe. Im ganzen würden über 200 000 M. Ein ſchönes eihnachts ſi nger⸗ Mannheim ſeinen erhielt jeder verheiratete Arbeit 0 6 Mark, Mei iſter und Aufſeh das Doppelte. größte dieſer Schenkung fiel nach ſch. Es ſind Meiſter und Arbeiter darunter, welche 60 und 42 M. erßhielten * Die große Ausſtellung für Kochkunſt, Tafelweſen und ver⸗ wandte Gewerbe findet, wie bereits mitgeteilt, am 5. und 6. Jan. in den in jeder en 1 ergn. Lohn ſowie wurde ein en und Ar⸗ sgeſchenk hat Herr er für jedes Dei Weiſe in großſtädtiſchem Stile ausgeführt. Die be⸗ deutendſten hieſigen Firmen der Hotelbranche haben ihre Mit⸗ wirkung zugeſagt, und wird man ſo viel Neues zu ſehen be⸗ kommen. Die kulinariſche Abteilung wird veranſtaltet von Mit⸗ gliedern des Klubs der Köche, deſſen Vorſitzender, Herr Apfel, Küchenmeiſter im Parkhotel iſt. Die Herren werden alles daran ſetzen, um bei allen Beſuchern einen guten Eindrück zu hinter⸗ laſſen. * Enthebung von Neujahrsgratulationen. machen hiermit Noe 5 darauf aufmerkſam, daß die Hauptliſte heute Abeén d geſchloſſen wird. Die Hauptliſte erſcheint noch vor Neujahr und zwar als beſo ondere Zeitungsbeilage in deutlichem und überſichtlichem Druck. Die Namen werden alphabetiſch geordnet und können leicht nachgeſehen werden. Die Veröffentlichung der Eut⸗ hebungsanzeige wird ihren Zweck nur dann voll erfüllen, wenn ſie bor Neujahr geſchieht; wer alſo noch beine Enthebungskarte beſitzt, der bewirke die Löſung noch im Laufe des heutigen Tages.— Die Nachtragsliſte mit den Namen der Perſonen, die ſpäter löſen, kann erſt einige Tage nach Neujahr in den Zeitungen veröffenklicht wer den. Beendigung der Umwandlung der Schuellzüge in D⸗Züge. Die Umwandlung aller Schnellzüge in D⸗Züge beabſichtigt die preußiſche Eiſenbahnverwaltung im Laufe des Jahres 1910 zu Ende zu führen. Das erforderliche Material an Wagen für die Durch⸗ führung der Maßregel iſt beſtellt, oder die Beſtellung vorbereitet, ſo daß die Lieferung der 5 nach Bereitſtellung der Mittel durch den Staatshaushalt erung erleidet. Die Wi* Eyeater, Buuft und aeee Richard Waguers Parfifal. Literariſche Einführung.) Ein Literat kann mich nicht begreifen, aur ein boller Menſch oder ein wahrer Künſtler: Nichts weiter fordere ich vom Publikum als geſunde Sinne und ein menſchlich Herz— at Richard Wagner einmal von ſich und ſeiner Kunſt geſagt. 25 Werk erfordert, es zu genießen, den Menſchen in ſeiner Nur er ſchaut durch die Märchenwelt hindurch ievoll in die darin aufgefangene Natur und das Leben ter Wundern und nur er vergißt über dem wahrhaft traum⸗ bbild ihrer ſelbſt die wirkliche Welt des Trugs. Und braucht nicht weniger die Weihe, Feiertagsſtimmung Seine Theorie 9185 ſich um den Ge⸗ llichen K Kunſt, Hieln liegt die Kulturkr raft ſeines Bedeutung das„Wunder“ Bayreuths, wie Her⸗ Fjüngſt die Feſtſ Feſtſpielſtätte genaund hat. zu vergleichen erſteigt vor unſeren Augen 'ie Zeit hoher griechiſcher Kultur, wo die höchſte ion war, wo ſie als erhabenſte Weihe heraus⸗ fnis des Lebens und empfunden wurde eines Volkes. n dem Akkord berauſcht, der ſich ihm aus dem brane e aie der antiken Tra⸗ Weſen betrach⸗ Geburt 952 ans dem Geiſte der Als erſter hat der junge unternommen, in 8 Muſik auf meta⸗ phyſiſchem Untergrund die Brücke zu ſchlagen zwiſchen Wagners Kunſtwerk und dem griechiſchen Drama. Nietzſche hat ſpäter dieſe Brücke mit eigener Hand wieder abgebrochen als der Philoſoph in ihm zur ſchärfſten Lebensbejahung und zur Feind⸗ ſchaft gegen das Chriſtentum mit ſeiner Mitleidsmoral drängte und Wagner ſich einem religiöſen Myſticismus näherte. Die Ueberſendung des Buches Menſchliches Allzumenſch⸗ liches, der erſten noch verſteckten Streitſchrift gegen Wagner und ſeine Weltanſchauung kreuzte ſich mit dem Parſifalter:—„mir wars, als hörte ich einen ominöſen Klang dabei,“ ſagt Nietzſche in ecce homo,„klang es nicht als ob ſich Degen kreuzten?“ Wagners Kunſt, die in Parſifal höchſten Ausdruck gefunden, hörte für Nietzſche von nun an auf zu ſein. Im Grunde freilich war dies Bühnenweihefeſtſpiel nur die letzte, größte Beſtätigung deſſen, was er als wahres Weſen in Wagners Werk inzwiſchen entdeckt. Denn der Parſifal ſteht als letztes Glied in der Reihe, die dom Jlies enden Holländer zur Trilogie Nibelungen führt. In voller Einheitlichkeit und wunderbarer Geſchloſſ enheit ſteht dieſe Reihe vor uns als der gemeinſame Ausdruck ſeiner tragi⸗ ſchen Weltanſchauung und als Erzeugnis eines von höchſter Genialität durchflammten Künſtlergeiſtes. Mit dem Fliegenden Holländer hebt ſie an und das philo⸗ ſophiſche Kunſtwerk Richard Wagners mit ihm. Schon der Fliegende Holländer iſt Verſinnbildlichung der Schopenhaner⸗ ſchen Philoſophie: der Holländer die Verkörperung des raſtloſen Willens. Ein unglückſelig Geſchick peitſcht ihn von Meer zu Meer, bis die ſelbſtloſe Hingabe eines Mädchens ihn erlöſt aus der ſelbſtgeſchaffenen Qual. Klarer ausgeprägt treten dieſelben Gegenſätze im Triſtan hervor: die Glut erotiſcher Sinnlichkeit und heißer Lebensgier und die Weiheſtimmung reinen, mitleids⸗ vollen Frauengefühls, die verzehrende Sehnſucht und der heiße und das leide 5 50 in 1 be Gier zu und 1 zu ſein, die überſchwängli liche Befriedigung und übermößiges Leiden erzeugt, bis Brunhilde in mitleidsvoller Liebe das Weſen der Welt ſchaut und das Symbol dieſes Daſeinswillens in die Tiefen des Rheins verſenkt. Aus Wunſchheim zieh ich fort, Wahnheim flieh ich auf immer: Des ewigen Werdens offene Tore Schließ ich hinter mir zu. Nach dem wunſch⸗ und wahnlos heiligſten Wahlland Der Welt Wanderung Ziel, von Wiedergeburt erlöſt, Zieht nun die Wunſchloſe hin. So lauteten die letzten Worte der Götterdämmerung. Als letztes Werk krönt der Parſifal dieſe Reihe. Amfortas, der König der Gralsritter und der Hüter des Grals, jener koſt⸗ baren Schale, aus der Jeſus das letzte Abendmahl genoß, iſt Rheingold ſmboliſie und heißer Sinnenluſt, der Verführerin Kundry erlegen. Hohn⸗ lachend entriß ihm Klingſor den heiligen Speer, der einſt auch Jeſus traf, und ſchlug ihm die Wunde, die nie heilen will, Es iſt die Urwunde der Menſchheit, die Wunde des Erlöſers ihr 11 8 Amfortas ſelbſt ſetzt beide in ein tiefſinniges Ver⸗ hältnis. Hier durch die Wunde, der ſeinen gleich, Geſchlagen von desſelben Speeres Streich Der dort dem Erlöſer die Wunde ſtach, Aus der mit blutigen Tränen Der Göttliche weint ob der Menſchheit Sehnuch In Mitleids heiligem Sehnen— Und aus der nun mir, an heiligſter Stelle Das heiße Sündenblut entquillt, 0 Ewia erneut aus des Sehnen⸗ Sälen des Friedrichsparkes ſtatt. Die Au Sſtellung wird im Zaubergarten Klingſors, dem Reich teuflichen Lebenswillens ſeiner Reform in Geltung war Mtit mäßlder Anzahlung und kleinen Mannheim, 28. Dezenber General⸗Auzeiger.(Mittagblatt) 3. Serte. Wandlung der Schnellzuge in D⸗ Züge iſt auf den Hauptſtrecken wie von Berlin nach Köln, Hamburg uſw., durchgefuhrt. Es handelt ſſich um eingelne Züge, die deutſe che Mittelſtädte verbinden, aber vielfachen Wechfel von Wagemn bedingen, ſo daß eine recht erhebliche Zahl von Wagen mit Korridor d dafür erforderlich i iſt. Nach der Durch⸗ führung der M aßregel wird es nur noch zwei Arten ſchnellfahrende Zuge in der preußiſch⸗heſſiſe yngemeinſchaft geben, z u⸗ ſch l lagpflichtige b⸗ bge und zuf ſchlagfreie Eil⸗ züge⸗ Zuſchbagpflichtige Sch hnellzüge, die ganz oder teilweiſe aus Coupéwagen beſtehen, 5 ichllich zu Ende des 1910 nicht mehr. Der Tarif nähert Jahves Man zahlt für P⸗Zü 0 ge einen Zu⸗ ſchlag, den man früher als Gebühr für die Platzkarte bezeichnete. Man hat aber jetzt den Vorkeil, daß man bis van 75 Kilometer nur ein Viertel, von 76 bis 150 Kilometer nur 2 855 die Hälfte der früheren Gebühr für die Platzkarte jetzt als Zuſchlag Sut entrichten hat. »Rhein und Neckar, die während der n beträchtlich an⸗ geſchwollen ſind, fallen bereits wieder. Der Rhein iſt von 500 nuf 497, der Neckar von 506 auf k 500 em geſunken. Hilferuf eines armen kranken Familienvaters. Es uns geſchrieben: Sehr verehrl. Redaktion. drängten Notfalle geſtatte mir ganz ergebenſte Bitte an Sie ſtellen zu dürfen. Ich bin infolge eines ſchweren Herzle idens ſchon 7 Monate vollſtändig erwerbsunfähig, bin Schloſ ſſer und Dreher in meinem Beruf, von keiner Seite eine Unt terſtützung, dabei eine 8köpfige Familie, die Kinder ſind alle noch unter 12 Jahren, ſomit kann noch kein Kind einen Pfg. verdienen. In einer Krankenkaſſe werde ich, ſolange ich dieſes Leiden habe, nicht auf⸗ genommen. Ich luchte wöhrend meiner Arbeit tsloſigkeit trotz meines Leidens. das mir oft die heft igſten Schmerzen bereitete, darauf einen Verdienſt, um meiner Familie das tägliche Brot durch den Verkauf von Anſichtskarten und Briefpapier zu beſchaffen. In letzter Zeit jedoch bin ich nicht mehr in der Lage, Treppen zu ſteigen, weil ſich das Leiden dermaßen verſchlimmerte„daß ich oft befürchten muß, bon einem Herzſchlag betrofſen zu wer⸗ den. Ich erſuche Sie nun ergebenſt eine Weihnachtsbitte in Ihr geſchätztes Blatt einzurücken. Vielleicht finden ſich einige mitlei⸗ dige Menſchen, die mir behilflich ſind, daß ich wenigſte ens den armen Kindern die Kleidung und Brot beſchaffen kann.(Näheres iſt in der Expedition des„Mannh. Gen. Anzeiger“ zu erfahren, die auch gern Spenden für die arme Familie annimmt. Die von uns eingezogenen Erkundigungen haben ergeben, daß die Mit⸗ teilungen des armen Hilfeſuchenden leider der Wahrheit vollſtän⸗ dig entſprechen. Die Red. des„Mannh. Gen.⸗Anz.“) Die Gartenſtadtbewegung in Frankfurt. Während ſeit⸗ her die Gartenſtadtbewegung in Frankfurt nur rein theoretiſch ſich geltend machte, iſt man jetzt dabei, die Theorien in die Wirk⸗ lichkeit umzuſetzen. Die Eigen heim Baugeſellſchaft, Gallus⸗Anlage 1, hat an der Eſchersg heimer Landſtraße wieder einen großen Komplex erworben, auf dem 4, 5 und 6 Zimmer⸗ häuſer errichtet werden ſollen. Die Plätze werden in 17051 Größe abgegeben, und zwar berechnet die Geſellſchaft lediglich den eigenen Kaufpreis mit 9 Mark für den Quadratmeter. Die Beſtrebungen ſind nur mit Freuden dadurch auch den minderbemittelten Leuten eene gegeben, ſich ein eigenes Heim zu gründen. Ein! Zimmerhaus kommt inkluſive Bauplatz und eingefriedigtem Gartenland auf etwa Mk. 17 500, ein 5 Zimmerhaus auf 20 000 Mark und ein 6 Zimmer⸗ haus auf 23 000 Mark zu ſtehen. Die äne und Faſſaden⸗ entwürfe läßt die Ge ſellſchaft nach den chen etwaiger Re⸗ flektanten koſtenfrei aufextigen. Auf Wunſch werden die Häuſer Amortiſatiousraten abge⸗ Zeben. Die Geſellſchaft hat ſich die engliſchen Gartenſtädte zum Vorbild genommen. In Eſchersheim hat die Geſellſchaft bereits am Kirchberg derartige Bauten exrichtet. Auch in Heddernheim exiſtiert bereits eine ſchmucke Kolonie, die ſchon mehrfach be⸗ wohnt iſt. Weitere Anlagen ſind geplant in Praunheim, Niederurſel und Homburg.— Und Mannheim? * Statiſtiſche Aufnahme der Erkrankungen und To desfälle an Milsbrand. Nach Anordmung des Bundesrats findet vom 1. Januar 1910 ab eine 1 ſtatiſtiſche Aufnahme der Er⸗ Erankungen und Todesfälle an Milzbrand bei Menſchen ſtatl. Zu dieſem Zweck ſind durch Beſchluß des Bun⸗ desrates auf Grund des Reie chsgeſ vom 30. Juni 1900, betr. die er S die in dieſem Geſetz die Anzeigepflicht auf die Erkrank⸗ 9 55 und Tode 15 an Milzbrand ſowie auf alle Erkrankungen und Todes Sfälle, die den Verdacht dieſor Krankheit erwecken, aus⸗ gedehnt worden. Die Anzeigen, welche unverzüglich nach Eintritt des Kranbheits⸗ oder Todesfalles erfolgen müſſen, ſind mündlich oder ſchriftlich bei dem für den Aufenthaltsort der Erkrankteg oder den Sterbeort zi igen Bezirksamt zu erſtakten. Zur Er⸗ ſtattung der Anzeige der behandelnde Arzt und, wenn ein ic iſt, folgende Perſonen in nachſtehender henfolg Der Haushaltungsvorſtand, jede ſonſt mit der oder Pflege des Erkrankten beſchäftigbe Perſon, derjenige, in deſſen Wohnung oder Behauſung der Erkrankungs⸗ oder Todesfall ſich ereignet hat, de* Leiche ſchauer. wird dann der Faſſung, wie er voy zu Entfernungen In einem ſehr — zu begrüßen, denn es iſt Honigmarkt der Badiſchen Landwirtſchaftskammer. Man ſchreibt uns: Unter dieſer Ueberſchrift bringt Ihr geſchätztes Blatt vom 24. d. M.(Abendblatt) eine Notiz, wornach die Honigmärkte in Karlsruhe, Pforzheim und Mannheim„im allgemeinen befriedigt haben“. Dieſe Nachricht muß in dieſer allgemeinen Faſſung weſent⸗ lich eingeſchränkt werden. Einmal ſchreibt der Landesvereinsvor⸗ ſtand in Nr. 11:„Die Biene und ihre Zucht“:„In Karlsruhe ſind etwa 26 bis 28 Zentner verkauft worden, in Pforz heim weit weniger.“ Zum anderen hat der Honigmarkt hier die Erwartungen zwar erfüllt und etwa 100 Zentner abgeſetzt; aber völlig unzufrieden ſind die Imker des Bezirks ⸗B ereins für Bienenzucht von Manmheim, Das zeigte ſich ſehr deutlich in der am 12. Dezember in der„Rheinſch ſtattgefundenen Bezirksver⸗ ſammlung. Einmütig berurteilte man die vollſtändige Ueber⸗ gehung des Mannheimer Vereins, von dem auch nicht ein ganzes Pfund beigezoge n wurde zum Verkaufe. Die Flutwelle des Honig⸗ marktes im Verein mit den Hauſierern und der famoſe Kunſthonig achen unſeren Imkern mit ihren gefüllten Honigkannen das ehen. Auf der Generalberſammlung am 23. Januar in der „Ah miſchanze“ wird noch deutlicher geſprochen. * Der Zentralverband Deutſcher Arbeiter⸗ und Schrebergärten, Klein⸗ und Familiengärten(Generalſekretär Geh. Reg.⸗Rat Biele⸗ feldt, Direktor der Landes⸗Verſicherungsanſtalt der Hanſeſtädte, Lübeck) richtet an die ſtädtiſchen Verwaltungen ein Rundſchreiben, dem wir ſolgendes entnehmen: Die allgemeine Wertſchätzung, deren ſich die Kleingärten dort erfreuen, wo ſie auf gemeinnütziger Grundlage organiſiert ſind, und die mit ihnen erzielten Erfolge laſſen erkennen, daß eine Förderung dieſer Einrichtung dem wohl⸗ verſtandenen Intereſſe jeder Gemeinde entſpricht. Gelingt es doch mit Hülfe der Gärten, die Schäden mangelhafter, vielfach ſchwer zu beſeitigender Wohnungsverhältniſſe zu mildern und auszugleichen, kranke, ſchwächliche und erholungsbedürftige Per⸗ ſonen zu kräftigen und wieder erwerbsfähig zu uhe ſolnde die wirtſchaftliche Lebenshaltung breiter Volksſchichten ſo zu ver⸗ beſſern, daß ſelbſt kinderreiche, bedürftige Familien der Armen⸗ verwaltung nicht zur Laſt fallen. Dazu kommt, daß durch den Gartenaufenthalt die Männer vom Wirtshaus zbe ſuch abgelenkt, die Kinder dem verderblichen Einfluß der Straßen und Höfe enk⸗ zogen und den Eltern näher gebracht, der Sinn für eigene Be⸗ tätigung bei jung und alt geweckt und überhaupt die Lebensgewohn⸗ heiten der weniger bemittelten Volkskreiſe veredelt werden. Des⸗ halb gilt die Tätigkeit des Zentralverbandes der Gründung, Ein⸗ richtung und finanziellen Unterſtützung neuer Gartenkolonien, der Sicherung und Erhaltung beſtehender Kolonien, ſowie der För⸗ derung aller damit zuſammenhängenden gemeinnützigen Unter⸗ nehmungen. Ganz beſonders aber wäre es zu begrüßen, wenn dieſes Rundſchreiben Ihnen Anlaß bieten möchte, der meiſt ohne irgend welches Riſiko und mit geringen Mitteln möglichen Ein⸗ richtung von Kleingärten auch in Ihrer Stadt, insbeſondere durch Bereitſtellung geeigneten Grund und Bodens zu günſtigen Bedin⸗ gungen näher zu treten und ihr Augenmerk auch der Erhaltung und Förderung bereits beſtehender Anlagen zuzuwenden. * Die Bekämpfung der Schundliteratur. Prof. Dr. Brun⸗ ner in Pforzheim, der unermüdliche Kämpfer für Volkserzieh⸗ ung und Volksbildung, iſt mit Staatsminiſterialentſchließung zum Zwe ck der ſyſtematiſchen und energiſchen Bekämpfung der Schundliteratur auf ein halbes ange“ in Berlin ent⸗ hohl literariſch Städten Geſellſchaft für Verbreitung von Volksbildung ſprochen, mit der gemeinſam Prof. Brunner ſon tätig wie auch durch Vorkräge in größeren— 5 wirkſam ſein wird. 5 Stilldrämfen. eingeführten S ge macht. geſetzt. den ſonſtigen Städten, denn im allgemeinen wind häufig von den Müttern geſtillt(ca. 70 Prozent aller Mütter legen an), nur iſt die Stilldauer zu gering. Die Bemühungen der Mukterberatüngs⸗ ſtelle ſind daher auf die Erhöhung der Stilldauer zunächſt gerichtet, und hierin haben die Stillprämien ganz ausgezeichnete Dienſte ge⸗ leiſtet. Dadurch, daß nach dem Syſtem des Leiters der Beratungs⸗ ſtelle die Stillprämie ſich von Monat zu Morat erhöht, wird ein ge⸗ eübt, im Stillen nicht nachzu⸗ 64 Frauen, die n, nun 8 bis 12 waltiger Anreiz auf die Frauen aus laſſen. Tatſächlich wurde dadurch erreicht, früher Kinder nur 2 bis 3 Monate geſtillt Monate lang ihren Kindern die Bruſt xeichte jetzt ſind 139 Frauen durch Stillpre 1 unte dieſen hatten 42 früher Uberhant nicht geſt lillt. * Geſtorben iſt im Alter von 82 Jahren in Metz der faſt 40 Fahre im Heidelberger Bahirhof tätig geweſene Portier Ludtvig 855 chäfer. Sech t im Jahve 1848 unter Oberſt von Hinkeldeh Gefecht von Kandern mitgemacht, ſich an den Maikämpfen in betefligt und dann den Großherzoglichen Hof guf der lucht in die Rheinpfalz begleitet. Später nahm er an den Go⸗ en bei Waghäuſel und Raſtatt teil. * Vandalen. An der Mundenheimer Landſtraße wurden geſtern 577 id die der elektriſchen Straßenbeleuchtung und eins Jahr beurlaubt wor⸗ den. Mit der Gewährung dieſes Urlaubs wurde einer Bitte der Mit den ſeit dem 1. April in Wi esbaden killprämien hat mam die beſten Erfahrungen Es Aind von der Stadt vove ſt 2500 M. jährlich ein⸗ Die Stillverhältniſſe liegen in Wiesbaden anders als in die Theater⸗ Rein in Ausf er Straf benbahn Zer ſchlagen. Als die Dler Pürden Taglöhner Peter Hick, Joſ. Zinſer und Adam Geler cus Mundenheim ermittelt und gur Anzeigs gebracht. in * Aufgefundener Verletzter. In bewußkloſem Auſtene wörte geſtern abond ein junger Mann auf einer Vank am Bahnhofe auf⸗ gefunden, der nach ſeinen Papieren als der 31 Jahre alte arbeits loſe Bierbrauer Joſef Zimmen von Jaufen bei Brühl feſtgeſtell wurde. Nach ſeinen ſpäteren Angaben hal er in Mainz in der Wirk⸗ ſchaft von Daniel Lang Streit bekommen und dort verſchie⸗ dene Hiebe auf den Kopf erhalten. Trotz der offenba⸗ ſchweren Verletzung fuhr er mit der Bahn hierher und vermocht; ſich dann vom Bahnhofe nur noch auf eine in der Nähe ſtehende Bank zu ſchleppen. Ma ſchaffte den Verletzten ins Allg. Kranken⸗ haus. Erhüngt hat ſich im Unterſuchungsgefängnis der 20 Bebhre alte Taglöhner Wilhelm Welker, der dieſer Dage Liner Mat nit dem Meſſer ſchwer verletzte. A * Aus Ludwigshafen. Ein mächtiger Feuerſchein am Nacht⸗ himmel ließ geſtern abend 8 Uhr den Ausbruch eines großen Brandes in Ludwigshafen bermuten! Zum Glück war es nicht ſo ſchlimm, als es ſich von Mannheim aus anfah. Es brannte eine größere Bretterbude des Marmorgeſchäfts Rei chel in der Frankenthalerſtraße. Eine Kompagnie der Freiw. Feuerwehr war ausgerückt, der es gelang, den Brand binnen kur⸗ zer Zeit zu bewältigen und ein Umſichgreifen des Feuer — Wie uns nachträglich gemeldet wird, ſind auch Lagerſchuppen der Dachdeckerfirmen Müller u. Eſſelborn und und Söhne ein Raub der Flammen geworden. In großer Gefe befanden ſich die nahe bei dem Brandherd liegende Villa Ra und die angrenzenden induſtriellen Betriebe. Dank dem energiſche Angriffe der Feuerwehr gelang es jedoch, ein weiteres 11 des Feuers zu verhüten. für Dienstag, den 28. Dezember. H o the ater: 7 Uhr, Abonn. K:„Der Pfarrer von Kirchfeld. Neues Operettentheater: 8 Uhr:„Der eee 5 heits⸗Vorſtellung). 8 Apollotheater: 8 Uhr: Variétsvorſtellung. Börſen⸗Café: Konzert des Schwediſchen Nattonat⸗Hame orcheſters. Wilder Mann: Konzert des eeeeen„Nordſtern“. 4 Hochwaffer. Eblerbach, Dez. Infolge des niedergegangenen Niegens und des eing 90 e Föhnwindes; der den Schnee in dem tembergiſchen Schwarzwalde zum Schmelzen brachte, iſt der Necke aus ſeinem Bett getreten. 1 Kon ſtanz, 27., Dez. Rabid geſtiegen iſt der Pet in den letzten 3 Tagen. Am Donnerstag Leigte er 8 m, am Fre tag 3,07 m und heute 3,10 m. Er iſt alſo in wenigen Tagen um 10 em geſtiegen. 5 Koimittttalpolttifchrs *In Koblenz haben die Stadtverordneten die Aufnahme einer h von b1 Millionen Waß genehmigt, die 5 0 * 99 11 foll Die ee wurde 90n 15 auf 20 erhöht. FJerner iſt eine Erhöhung der Einfommenſteuer um Prozent und eine Steigerung der Gewerbeſteuer in Ausſicht nommen, um die bermehrten Ausgaben decken zu können In Langenberg(Reuß), einem induſtriereichen Marktflecke hat der Gemeinderat, welcher in ſeiner Mehrheit aus S kraten beſteht, den von bürgerlicher Seite geſtellten lehnt, den Kriegsteilnehmern, deren Jgbreseinkomme nicht überſteigt, entweder ganz oder teilweiſe die„ zu erlaſſen. Selbſt der Hinweis auf die Datſache, daß die fracht kommmenden Vekeranen doch fämtlich dem Arbeiterſtand 15 hören und der Ausfall an Gemeindeſteuer ein äußerſt geringer ſe konnte die ſozialdemokratiſche Gemeindevertvetung nicht neranlaſſe⸗ ihven ablehnenden Standpunkt aufzugeben. Die Sozialdemokrati hat. dadurch wieder bewieſen daß ſie für die Hriegsveteranen das geringſte übr 19 hert, nicht einmal für ſolche, die zu dem Arbeiter⸗ ſtand zähken. e * In Elberfeld hatte der Theakerdirektor Otto f Spielzeit 1908/09 die Gewährung eines nachträgl chen Zuſchuſſes von 6000 M. beantragt, da dieſe Spielzeit ihnt nu erkrägnis von 000 M. gebracht habe, er aber durch chſchmiktlich ein Mindeſtjahreseinkommen von 15.000 M. beanſpruche, eine Au ferſſung, die Hon den Stadtverordneten auch als berecht igt aner! wurde. Da der Direktor aber in den 4 FJahren ſeiner Tätigkeit Elberfeld 78 000., jährlich alſo durchſe 40 500 M. ve dient hat, wurde ſein Antrag 0 Gewährung eines 3 6000 M. mit allen gegen 2 St mmen abge lehnt, In Hannover wird, wie in der letzlen Skadlberordn er ſttzung mitgsteilt wuürde, das lallfende Jahr mit einenſerheb! Ueberſchuß abſchl ießen, der auf 6 657 000% M. vsran 9 5 das nächſte Jahr ſind berſchie dene 1 8590 icht genommen und wird der Uebe —— werden. E Tor, ko mint 8 reine in das Reich des Grals und ſieht 179 1900 dumpf be⸗ ſifal iſt die hohe Nufggb e geworden. ginnt er da zu fühl en. Aber er hat das Brennen der Wunde nie ſelbſt erfahren. So bleibt er ſtumm, ſtatt die erlöſende Frage zu kun. Aber auch er erfährt den Strom heißen Lebenswillens, und die Verlockung durch dasſelbe verführeriſche Weiß. Dasſelbe Verlangen nach wildem Sinnesgenuß ergreift ihn, und nun, da er das Leid dieſes Willens an ſich ſelbſt verſpürt verſteht er das Leiden des ſiechen Königs; ohne ſeine Reinheit zu verlieren, wird er wiſſend durch Mitleid und er gewinnt den heiligen Speer, weil er der Verſuchung widerſteht. Prüfungen und Leiden läutert er ſich heran zum Heiligen und erlöſt die Welt von ihrer Schuld und vom fündigen Verlangen. Alſo wieder haben wir den Gegenſatz zwiſchen dem Lebens⸗ willen und weltumſpannender, ſelbſtloſer Mitleidsliebe mit dem einen Unterſchied, daß nicht ein Weib durch ihre individnelle Liebe die Erlöſerin wird, ſondern der Heilige. Dadurch hat denn der Parſifal ſeine eigene Stellung inner⸗ halb dieſer Reihe. Er iſt die lichtvolle Kuppel zu dem gewaltigen ernſten Dome, den Wagners Werk darſtellt. Als religiöſes Muſik⸗ drama hat er der Bühne eine neue Empfindungswelt erſchloſſen, Zuerſt ward er auf ihr das Wunder der Gegenwart des Gott⸗ menſchen unter der äußeren Erſcheinung von Wein und Brot geprieſen und das Geſchehen der Bühne zum Gottesdienſt. Man hat das Werk unſer Nationalwerk genannt wie des Aeſchylos Perſer und des Sophocles Oedipus⸗Trilogie und ein Friedenswerk und das Symbol der wahrhaft deutſchen Friedens⸗ kultur und man hat es rein menſchlich gefaßt als die Dar⸗ ſtellung des ganzen Erlöſungswegs in einem einzigen Menſchen, der als unwiſſender ſeine Laufbahn beginne, der dann im Reich der geſellſchaftlichen Liebe ſein Selbſt zur reinen Kraft läutere und dadurch Erlöſung erlange. Für Wagner ſelbſt— und damit für uns— war der myſtiſch⸗religiöſe ſchlaggebend für ſeinen Charakter. Darum hat er es fern⸗ Gehalt des Werks aus⸗ von der Op 10 5 08 98. 9 ſchreibt Er einmal, der Ausführung meiner letzle n Arhefk“,„iſt 55 deren Charakter dahin immer deutlicher geworden, daß das 9N Bühnenweihefeſtſpiel mit ſeinen unmittelbar die Hſterien der chriſtlichen Religion berührenden Vorgängen un⸗ möglich in das Opernrepertoi re unſerer Theater aufgenommen werden darf.“ Der Parſifal iſt zu dem geworden, was er iſt, auf dem langen Schaffenswege des Meiſters. Er begleitet ihn auf ſeinem ganzen künſtleriſchen Entwicklungsgange. Tröſtend wollte er die Geſtalt am Lager des ſiechen Triſtan erſcheinen laſſen. In Dramenentwürfe taucht er auf und als Held eines ſelbſtändigen Dramas tritt er am Karfreitag 1857 vor Wagners Seele. Von da an reift das Werk allmählich und ſtetig in dem Künſtler heran. Um die Mitte der ſiebziger Jahre, mitten in der Zeit des Kämpfens und Ringens um den Beſitz Bayreuths, iſt die Parſifaldichtung vollendet worden. Im nahen Heidelberg hat ſie Wagner am 16. September 1877 in ihrer endgültigen Faſſung zuerſt geleſen, in Bahreuth nicht viel ſpäter wiederholt. woen von Eſ Parſifalepos war ihm zur Dich⸗ tung Quelle geweſen. Wolfram von Eſchenbach gilt als der Aeſchhlos der mittelalterlichen Dichtung außergeſwöhnlich und ſchwerverſtändlich, oft phantaſtiſch und ohne Maß iſt ſeine Art zu reden, hoch ſein menſchliches Streben und die Macht ſeiner Sittlichkeit und als Dichter beſeelt ihn jene tiefe Seelenſtimmung, die die Grenzen des Irdiſchen und das Leid des Menſchendaſeins ſchmerzlich empfindet und doch nicht irre wird an der Menſchen⸗ natur. Dieſe ſeine Lebensauffaſſung verkörpert ſein Parſifal Sein Lebensbild gilt dem ſittlichen Grundgedanken der Ge⸗ dichte: es iſt die vom Irrtum zur Wahrheit ſich durchringende Seele, die Wohrheit aber iſt die Erkenntnis Gottes und des inneren Verhältniſſes, in dem der Menſch zu Gott ſteht. Das Myſterium von der Erlöſung der ee ſeit durch Chriſtus ev⸗ löſt bei ihm auch den Menſchen vom Zweifel. Richard Wagner ſtellte ſich die Aufcabe, dasſelbe zu im eſce 5ie Pflicht des tälie eld opfernden Mildtätigkeit die höchſte. So iſt bei ner Parſifal der E Erlöſer der fündigen Welt, der rein aus dem Lebenskampf, hexvorgegan; Doll die Sünde der Menſchen, nun guch piſche Vertreterin der fündigen M zum höchſten Heile berufen, ſich duxc veltung würdig macht. Alſo Richt N. leinung noch in dem von tiefem. e 5 1 nur die Verneinung ſei e ee iſt p 5 giofst e böllen Worten, die hier ſc eh löſer ſelbſt ünſer Sehnen, Glaube bid Höffer ſingen. Ihr edelſtes Erbe hinterließ uns die als alles klagende, alles ſagende, tönende Se Religion. Den Tempelmauern enbſchweht, Muſik jeden Raum der Natur neubelebend erlöſungsbedürftigen Menſchheit eine neue Ueber alle Denfbarkeit des Begriffes hing tondichteriſche Seher das inausſprechbare: w fühlen und ſehen es, daß Welt des Wipet nur ein Einem: Aeſtet⸗ Nebtiz. beeen, 8 f ÜUhr, die von 728 Uhr, die bon längere 5 Wauen eacbe e fee 4. Skite. General⸗Auzeiger.(Mittagblatt) Mannheim, 28. Dezember. Aachtrag zum lokalen Teil. igart 0 und dergleichen. Ferner erhielt jeder eine Anweifſung ft 1eine vollſtändige Tagesverköſtigung mit Logis. Man⸗ che Hat leichtert aufgegtmet, als er für einen Tag einen gedeckten Liſch e. Gewiß bleiben für alle Teilnehmer der Weihnachtsfeier dieſe Tage in guter Erinnerung! *Die Beerdigung von Frau Dina Voiſin van der Vijver „wie wir geſtern mitteiltens um 4 Uhr, ſondern um 4 Uhr ſtatt. Aus Dem Großherzogtum. Feu dienn hieim, 28., Dez. Die letzte Bürger⸗ ls ſechueßſfötzung der hieſigen Gemeinde, bevor ſie ihre Selbſtändigkeit aufgibt, findet morgen Mittwoch abend 8 Uhr And ſacle ſtatt. Die Tagesordnung umfaßt nur zwei 1. Verkündung des Abhörbeſcheids zur 1908er Ge⸗ Mmuſg; 2. Wahl von 9 Mitgliedern des Bürgeraus⸗ Verkreter Feudenheims in den Bürgerausſchuß .gemäß Paragr, 8 des Uebereinkommens über die igung der Gemeinde Feudenheim mit der Stadt⸗Ge⸗ üngemeindung ohne jede öffentliche eier ſo klang⸗ und ſanglos vorübergehen ſoll. Man fühlt ich den Gemeinden Neckarau und Käfertal gegenüber zurück⸗ ſetzt. Die geplante Feier ſoll nach Zeitungsberichten an Dieſer Kalamität wäre nun Geſangvereine vereinigen ſich zur Veranſtaltung eines kstümlichen Konzerts und die Stadt Mannheim 4 zu dieſer Veranſtaltung den Roſengarten an einem Sonn⸗ ymittag Feudenheim zur Verfügung. Wir ſind über⸗ igt, daß eine ſolche Feier befriedigen würde. Aber dann mke man doch auch der lieben Jugend. Und da denken wir an jedes ſchulpflichtige Kind würde keine allzugroße nachen und das Andenken an die Eingemeindung angenehmer Erinnerung erhalten. Vielleicht nimmt Anregung näher zu prüfen. 28. Dez. Am 2. Weihnachtsfeiertag ge⸗ zum grünen Baum“ einige Rowdies mit⸗ nder in Streit, wodurch 4 Perſonen durch Meſſerſtiche nicht vheblich verheitztt wurden, darunter ein Poljizeidiener. Die r ſind verhafklek!“k 92 Srlhie, 24. Dez. Es iſt zweifellos, daß der Heltch den hänberiſchen Ueber⸗ ide des Katholiſchen Oberſtiftungsrats aus⸗ Die Polizei ſand in der Wohnung Hettichs ver⸗ piere und ſonſtiges Material, aus dein unzweifel⸗ terſchaft zu entnehmen iſt. Obſchon zahlreiche Gauners vorhanden ſind, iſt es bisher doch nicht ſelben habhaft zu werden. Es wird vermuütet, ſ ſich Hektich in irgend einem Schlupfwinkel verborgen hält rſt„los“ will, wenn die Sache etwas„verraucht“ iſt. fulz, Heſſen und Amgebung. irmaſens, 27. Dez. Ein Drama mit tödliche m ghat ſich heute vormittag hier abgeſpielt. rger der Waffe löſt und ſchoß ſich eine Kugel in den Mund, die den ſo⸗ d des jungen Mannes zur Folge hatte. Caſtel war ein früher hier anſäſſigen Zahntechnikers gleichen Namens. ——— nachrichten und Celegramme. Hie⸗ Wie die„Pfälz. Pr.“ meldet, ſtieß der Station Hemsbach eine Nachſchubmaſchine auf den Wagen eines mit Militärurlaubern beſetzten Zuges. 13 Sol⸗ igrid Arnoldſon, die berühmte ſchwediſche Diva, iſt angekommen und wird am Mittwoch, den 29. d. M. zrolle als„Mignon“ gaſtieren. Die illuſtre Künſt⸗ te ſdeben ein von ſenſationellem Erfolge begleitetes ſe empfing Mme. Sigrid Arnoldſon in halbſtündiger dienz im Schloß zu Karlsruhe. Am J. Februar begibt zſchwediſche Nachtigall“ nach St. Petersburg, wo ſie Theater zwanzigmal gaſtieren wird und wo ſie das n den Meiſterſingern kreieren wird.— In Peters⸗ erhält Mie. Arnoldſon für 20 Vorſtellungen 100000 Frks. Honorar, welches ſeit Adelina Patti keiner Sängerin and bezahlt wurde Operetteutheater gelängt heute abend„Der Vogel⸗ nheitspreis von 40., Logen und Orcheſterfautenils ſrung, Morgen wird„Die geſchiedene Frau“ gegeben findet eine Wiederholung der Operetten⸗Novität bſemandbder“ ſaftt. iltan Harden wird am 21. Januar im Muſenſaal wieder einen Vortrag in Mannheim halten. eidelberger Unſverſität. In die Reihe der Dozenten Fakultät hat der Tod über die Feierkage neuerdings je Lücke geriſſen; in der Nacht vom Donnerstag auf nach langer Krankheit Pfarrer und Dekau a. D. Dr. Jakob Kneucker im Alter von 70 Jahren. Der ammt aus Wenkheim(bei Tauberbiſchofsheim), wo er i Mannheim.— Sehr verſchnupft iſt man darüber, Der Dresdener Muſeumsdieb. m. Dresden, 28. Dez.(Priv.⸗Telegr.) Die Dr lizei ſtellt jetzt bei in⸗ und ausländiſchen Muſeen Ermittelungen an, ob in letzten Jahren Diebſtähle an Kunſtſachen borgekommen ſeien, die ebenfalls dem hier verhafteten Muſeumsdieb Modrow zuzuſchreiben wären. Nachrichten an die Dresdener Polizei ſind erwünſcht. Ein Giftmord in Paris. Paris, 28. Dez. Heute erfolgte die Exhumierung der Leiche des jungen Pariſer Opernſüängers Godard, der wenige Stunden nach dem Genuß einer Doſis aus einer angeblich mit Autipyriu gefüllten Schachtel ſtarb, Das angebliche Antipyrin ſtammt von der Angeſtellten des Louvre⸗Kaufhauſes Marie Bou⸗ ret. Dieſe wurde geſtern verhaftet, nachdem ſich der Verdacht ver⸗ ſtärkt hatte, daß ſie aus Rache einer beſtimmten Familie Arznei⸗ mittel und Lecksreien zugehen ließ, die ſich als vergiftet heraus⸗ ſtellten. Berliner Draßtbericht. [Von unſerem Berliner Bureau.) Die Statiſtik der preußiſchen Landtagswahl von 1908. Berlin, 28. Dez. Die Statiſtik der preußiſchen Landtagswahl von 1908 iſt vom ſtatiſtiſchen Landesamt ver⸗ arbeitet worden und wird nunmehr veröffentlicht. Die Zu⸗ ſammenſtellung hat die Tendenz, das Dreiklaſſenwahlrecht in ſeinem Kern als jenſeits von Plutokratie und Demokratie ſtehend und deshalb als mittelſtandsfreundlich zu erweiſen, was aber ein vergebliches Beginnen iſt. Die Intendantenkriſe am Wiener Burgtheater. JBerlin, 28. Dez. Aus Wien wird gemeldet: Hof⸗ rat Schlenther, welcher beim Oberſthofmeiſter Fürſt Montenuvo noch immer viel gilt, hat zu ſeinem Nachfolger Direktor Marterſteig in Köln empfohlen. Somit iſt mit Marterſteig als eruſteten Kandidaten für die Divektion des Burgtheaters zu rochnen. Die Unterhandlungen mit Baron Berger ſind aber noch nicht abgebrochen. Berger iſt mit einem Mitglied des Aufſichtsrats des Hamburger Schauſpiel⸗ hauſes z. Zt. in Wien. Der deutſche Landwirtſchaftsrat. Berlin, 28. Dez. Der deutſche Landwirtſchaftsrat iſt zu ſeiner 38. Plenarverſammlung auf den 15. bis 18. Febr. einberufen. Auf der Tagesordnung ſtehen unter anderem folgende Fragen: 1. Die Herkunft der deutſchen Unteroffiziere und Soldaten nach den neueſten Erhebungen vom 1. Dezember 1906; 2. der neue Zolltarif der Vereinigten Staaten und die deutſche Landwirtſchaft; 3. der Schutz der deutſchen Kali⸗ Produktion; 4. Maßnahmen der deutſchen Städte⸗Verwal⸗ tungen für die Fleiſchverſorgung in den Städten; 5. Geſchichte und Bedeutung der Elektro⸗Kultur unter beſonderer Berück⸗ ſichtigung der neueren Unterſuchungen. Die Kwilecki⸗Affäre. Berlin, 28. Dez. Graf Kwilecki, der Gatte der Gräfin Kwilecki, welche ſeiner Zeit unter der Anklage der Kimdesunterſchiebung ſtand, teilt durch ſeinen Rechtsbeiſtand dem Berliner„Lok.⸗Anz.“ mit, daß weder er noch ſeine ver⸗ ſtorbene Gemahlin jemals daran gezweifelt haben, noch heute irgendwie zweifeln, daß der kleine Joſef Stanislaus ſeiner und ſeiner verſtorbenen Gemahlin Sohn ſei. Von der linksliberalen Fuſion. Berlin, 28. Dez. Der Zentral⸗Ausſchuß der Frei⸗ ſinnigen Volkspartei wird zwecks Beratung des Programms und des Organiſationsſtatuts für die Vereinigung der neuen linksliberalen Partei am Samstag, den 15. und Sonntag,, das ſchwere Eiſenbahnunglück in Chotzen auf der Linie der verſtaatlichten Staatseiſenbahugeſellſchaft. Lokomotivperſonal konnte 4 den 16. Januar im Reichstagsgebäude zuſammentreten. Der Tagung geht am Samstag eine Sitzung des erweiterten ge⸗ ſchäftsführenden Ausſchuſſes voraus. Das Eiſenbahnunglück in Böhmen. Wienu, 27. Dez. Die Blätter ſind voll von Einzelheiten über Uchersko zwiſchen Pardubitz und Die Linie iſt eingeleiſig und hat außerdem ſehr dürftige Stations⸗ nerhältniſſe, die die ſtaatliche Verwaltung in der kurzen Zeit ihrer Tätigkeit noch nicht hat abſtellen können. Das Unglück geſchah,(wie ſchon gemeldet wurde) dadurch, daß der Verkehrsbeamte Zeis die Ein⸗ fahrt von Prag her freigegeben hatte, bevor ein Güterzug, der auf dem einen Ausweichgeleiſe einen Schnellzug nach Prag hatte vorbei⸗ fahren laſſen, wieder auf das andere Geleiſe der Station geſetzt wor⸗ den war, ſo daß der von Prag kommende Schuellzug nunmehr mit einer Schnelligkeit von 80 Kilometern auf ihn auffuhr. Regen und Nebel ſowie eine Kurve verhinderten die beiderſeitigen Lokomotiv⸗ führer, die Gefahr rechtzeitig zu erkennen. Der Lokomotivführer des Schnellzuges bremſte erſt etwa 50 Meter vor dem Zuſammenſtoß. Das ſich noch durch Abſpringen retten. Der ſchuldige Beamte Zeis ſuchte den Schnellzug durch Zeichen auf der Station zum Stehen zu bringen, entfernte ſich dann in der Abſicht, ſich zu töten, verlor aber den Mut und ſtellte ſich der Gendarmerie, die ihn verhaftete. Auf der Station herrſchte nach dem Unglück große Kopf⸗ loſigkeit; erſt nach zwei Stunden traf ein Hilfszug aus Böhmiſch⸗ Trübau ein. Von den Schwerverletzten ſtarben bisher ſechs, ſo daß jetzt 15 Tote gezählt werden. ——..————— Kneucker auch ſeit vielen Jahren für die Verbreitung der Steno⸗ graphiekunde unter den Studierenden ktätig. Auch als theologiſcher Schriftſteller iſt Kneuckers Name vorteilhaft bekannt geworden. Deutſche Kunſtausſtellung Baden⸗Baden. Unter dem Protek⸗ torate des Großherzogs von Baden wird Ende März bis Oktober 1910 wieder eine Kunſtausſtellung veranſtaltet, welche Werke deutſcher Künſtler umfaßt. Geplant iſt auch die zeitweilige Hin⸗ zuziehung von Oeſterreichern und Schweizern. Die Ausſtellung findet im ſtändigen Kunſtausſtellungsgebäude an der Lichtentaler Allee ſtakt und wird von der Freien Künſtlervereinigung von Baden veranſtaltet. Außer den Mitgliedern der Vereinigung und den in Baden⸗Baden lebenden oder daſelbſt geborenen Künſtlern ſind nur die in Elſaß⸗Lothringen lebenden Künſtler berechtigt, ihre Werke ohne Einladung zur Ausſtellung anzu⸗ melden. Die Auswahl der Werke erfolgt durch die Jury der ſtändigen Kunſtausſtellung Baden⸗Baden. Die Werke der in Karlsruhe und im Elſaß lebenden Künſtler müſſen einer Vor⸗ jury unterworfen werden; dieſe wird für die elſäſſi in Straßburg durch den Verband Straßburger Künſtler vorge⸗ nommen. Die Anmeldung hat bis ſpäteſtens 20. Februar 1910 an das Sekretariat der Deutſchen Kunſtausſtellung in Baden⸗ Baden, Lichtentaler Allee zu erfolgen. Huchſchulnachrichten. Die Techniſche Hochſchule in Stuktgark hat im laufenden Winterhalbjahr eine Frequenz von 874 Studierenden, darunter drei weiblichen, aufzuweiſen. 649 dabon ſind Württemberger, 225 Nichtwürttemberger. Von den letzteren ſind 180 Reichsangehörige(Preußen 85, Baden und Bayern je 23, Elſaß⸗Lothringen 14, Sachſen 8 uſw.), 40 ſind aus anderen europäiſchen Staaten(Schweiz 30, Oeſterreich⸗Ungarn 3, Rußland und Griechenland je 2, Frankreich, Dänemark und Ser⸗ bien je), 5 aus außereuropäiſchen Ländern(Chile 2, Braſilien, Vereinigte Staaten von Nordamerika und Kapkolonſe je). Als Hoſpitanten ſind 414 Perſonen gemeldet, Architektur ſtudieren — chen Künſtler Frankreichs auswärtige Politik. * Paris, 28. Dez.(Kammer.) Auf die verſchiedenen Interpellationen über die auswärtige Politik erwidernd, legte Pichon dar, Frankreich leiſte, indem es ſeine Verteidigungs⸗ mittel vermehre, der Erhaltung des Friedens einen dauernden und nützlichen Dienſt. Frankreich habe ſeinem Bündnis mit Rußla Ententen und Freundſchaf indniſſe hinzugefügt, durch die ſein Anſehen ſich vermehrt habe. Frankreich bediene ſich dieſer moraliſchen Kraft, nur um auf die Eintracht unter den Völkern hinzuarbeiten, die den Wunſch hätten, daß man ſie nicht eher in Abenteuer ſtürze, ohne daß ſie vorher befragt worden wären. Paris und Petersburg ſeien niemals enger mit einander verbunden geweſen. Der Miniſter erinnerte an die zwiſchen dem Kaiſer von Rußland und dem Präſidenten Eine äußerſt herzliche Er )und ein Einverſtändnis zwiſchen Rußland kſamkeit. England und Italien habe ſich ebenfalls durch die Begegnung der Staats⸗ oberhäupter kundgegeben. Pichon ſtellte feſt, daß die Schwierigkeiten mit Deutſch⸗ land bezüglich Marokkos beſeitigt ſeien. Das deutſch⸗franzö⸗ ſiſche Abkommen, das für beide Teile loyal und zweck⸗ entſprechend ſei, habe ein ſofortiges Nachlaſſen der Spannung zwiſchen beiden Völkern und eine Beſſerung der diplomatiſchen zage in Europa zur Folge gehabt. Das Abkommen erſtrecke ſich ſedoch nur auf die marokkaniſche Frage. Es ſei falſch, Urſache zur Beunruhigung mehr, was aller⸗ dings nicht heißen ſolle, daß es in Marokko keine Schwierig⸗ keiten mehr geben werde. Ich wünſche letzteres zwar, ſagto der Redner, nicht, wage aber nicht, das zu verſichern. Mittler⸗ weile haben wir die kürzlich aufgetauchten Schwierigkeiten beſeitigt. Ich habe mich mit den marokkaniſchen Geſandten über die an dieſer Stelle auseinandergeſetzten Bedingungen geeinigt. Zu der Lage auf dem Balkan übergehend, legte Mini⸗ ſter Pichon dar, daß ſich die Annexion Bosniens und die Unab⸗ hängigkeitserklärung Bulgariens ohne kriegeriſche Verwickelun⸗ gen vollzogen hätten. Anzuerkennen ſei, daß Rußland in der Türkei und Bulgarien vermittelt habe. Die franzöſiſche Politik der Erhaltung des Friedens ſei durch den Stand der Beziehungen Frankreichs zu Oeſterreich⸗-Ungarn in hohem Grade erleichtert worden und ſo habe man ernſtliche Schwierigkeiten friedlich beile⸗ gen können. Der Miniſter gab der Sympathie Frankreichs fütr die Häupter der neuen Türkei Ausdruck, die aus der franzöſiſchen Verfaſſung Anregungen geſchöpft hätten. Zur Kretafrage übergehend, erklärte er ſodann, daß eine endgültige Regelung der Verwaltung Kretas zur Zeit nicht getroffen werden könnte; wenn aber die Zeit gekommen ſei, würden ſich die ſechs intereſſierten Mächte daran beteiligen. Miniſter Pichon ſchloß: Die auswärtige Politik der franzö⸗ ſiſchen Republik entſpricht ihren Intereſſen und hält den Frieden aufrecht. Die Sorge um die nationale Verteidigung wird uns nicht vergeſſen laſſen, was die Republik der Sache der Menſchlich⸗ keit ſchuldig iſt. Hierauf wurde eine Tagesordnung, welche die Erklärungen der Regierungen billigt, durch Handaufheben nahezu einſtimmig angenommen. Stürme und Ueberſchwemmungen. * Madrid, 27. Dez. Außer Santa Chriſtina iſt noch eine Reihe anderer kleinerer Orte durch die Ueberſchwemmung zer⸗ ſtört worden. Auch in den Provinzen Coruna, Pontevedra Aund Lugo iſt der Schaden ungeheuer. An der Küſte bei Vigo ſind 3 Fiſcher⸗ boote untergegangen und zwei Ozeandampfer aufgelaufen. Die ganze Gegend bei Padron iſt in einen See verwandelt. Viele Häuſer ſind eingeſtürzt, Vieh iſt maſſenhaft ertrunken, die Ernten ſind zer⸗ ſtört. Die Regierung hat außerordentliche Mittel bewilligt, um die Bevölkerung der ſchwer geſchädigten nordweſtlichen Provinzen zu unterſtützen. Die Ueberſchwemmung nimmt jetzt ab. * Liſſabon, 27. Dez. Nachdem die Verbindungen notdürftig wiederhergeſtellt worden ſind, läßt ſich die Tragweite der Waſſerkata⸗ ſtrophe überſehen. Fünf Provinzen, nämlich Minho⸗Douro, Beira, Traz os Moutes, Eſtremadura und Alemteſo ſind furchtbar verwüſtet worden. Ungefähr fünfzig M en ch en ſind u m⸗ gekommen. Die Straßen ſind zerſtört, die Brücken größtenteils weggeſchwemmt worden, viel Vieh iſt ertrunken. Die Ausſichten auf eine gute Ernte ſind faſt ganz vernichtet. Außer den gemeldeten Schiffen ſind noch verloren der deutſche Fiſchdampfer Sachſen, die eng⸗ liſchen Frachtdampfer Gascon und Douro, die norwegiſchen Elida und Silvia, die engliſchen Fiſchdampfer Salome, Garpeth und Peckton⸗ caſtle, ferner vier Schlepper und dreiundzwanzig Segelſchiffe von ver⸗ ſchiedenen Nationen. Die überlebende Mannſchaft des deutſchen Dampfers Eintra iſt mit großer Mühe gerettet worden. * Oldenburg, 27. Dez. Von der Beſatzung des Dampfers „Eintra“ von der Oldenburgiſch⸗portugieſiſchen Dampfſchiffsreederei in Oldenburg, welcher infolge der Ueberſchwemmungen im Hafen von Oporto ſich von der Vertäuung losgeriſſen hat, ſind nach Mitteilung der Direktion 9Perſonen gerettet worden und zwar der erſte und zweite Steuermann, der zweite Maſchiniſt, der Koch, zwei Ma⸗ troſen und drei Heizer. Der Kapitän und die übrige Mannſchaft wird noch vermißt. Man befürchtet, daß ſie das Leben eingebüßt haben. 213, Bauingenieurweſen 243, Maſchineningenieurweſen 205, Che⸗ mie 104, Mathematik und Naturwiſſenſchaften 90, allgemein bil⸗ dend? Fächer 19. Kleine Kunſtuachrichten. 5 Die„Neue Freie Preſſe“ meldet aus Wien: Das Mitglied der k. k. Hofoper Signe b. Rappe abſolvierte bor kurzem ein Gaſtſpiel im königlichen Theater in Stockholm und errang durch ihre ausgezeichneten Leiſtungen lebhaften Beifall. Die Stockholmer Blätter loben insbeſondere ihre Margarete in„Fauf und rithmen außer ihrer Geſangskunſt auch ihr außerordentliches Spiel. Der König, der einer der Vorſtellungen beiwohmte, zeichnete Fräulein v. Rappe durch Veifall aus. * Für die Erſtellung eines Richand Wagwer⸗Thea⸗ ters in dem bekannten Kurort Schebeningen bildet ſich in Amſterdam ein Konſortium. * Unſere einheimiſche Pianiſtin Frau Hedwig Marx⸗ Kirſch gibt am 28. ds. in Karlsruhe einen Klavierabend. Die allſeits beliebte Künſtlerin wird— ſo meldet die Karlsruher Zei⸗ tung— Schumann, Schubert und Brahms ſpielen. Im ſtädtiſchen Sammlungsgebäude in Karbs⸗ lung des Karlsruher Hoftheaters von ſeinen erſten pen wird durch Bilder, Pläne, Theaterzettel u. a. vorgeführt, wie ſich das Theater von ſeinen kleinſten Anfäugen zu ſeiner jetzigen Höhe emporgeſchwungen hat. Eine ſolche Ausſtellung dürfte auch in Mannheim, deſſen Theater ja eine ruhmreichere Vergangenheit hat, intereſſieren. Der„Frankfurter Zeilung“ wird aus Riga gemeldet, daß das alte Holzhaus, in dem Rich. Wagner von 1887—1889 als Kapellmeiſter am dortigen Stadtthegter gelebt hat, zum großen Teil ein Raub der Flammen geworden iſt. * Die Aufführung von Leo Fall's Operette„Die geſch . dene Frau“! wurde im Stadkiheater in Plauen verbote ruhe findet zur Zeit eine Ausſtellung ſtatt, die die Ewtwick⸗ Anfängen, 1719, bis zur Neuzeit darſtellt. In verſchiedenen Grup⸗ Mannheim 28. Dezember. Senearl⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Ernſt von Mendelsſohn⸗Bartholdy f. Der Wirkliche Geh.⸗Rat Er nſt v. Mendelsſohn⸗Bar⸗ tholdy iſt in der Nacht zum erſten Weihnachtsfeiertag plötzlich geſtorben. Geheimer Rat v. Mendels sſohn⸗Bartholdy fuhr am 24. Dezember früh von Berlin nach D resden, verheirateten Tochter an der Weihnachtsbe ſcherung keil⸗ zunehmen. Er kam dort in beſtem Wohlſein an und verlebte den Heiligabend ſehr heiter gelaunt im Kreiſe ſeiner Kinder und Enkel. Gegen Mitternacht aber erlitt er plötzlich einen fall, der nach wenigen Minuten den Tod Leiche iſt noch im Laufe des geſtrigen Abends führt worden und wird B ikhauſe Jäge im. wo auch Mittwoch um 1 Uhr eine um bei ſeiner Schlagan⸗ ebeiführte. Die h Berlin ze 53 aufgel auerfeier ſtattfindet. hrt, Am Tro 85 Tage ſoll dann die Ueberführung der Leiche nach dem Gute Börnicke erfolgen, wo der Verſtorbene in der Familiengruft an der Seite ſeiner Gattin beine werd en 1911 Alter 8 5„Jahren errei und Er hat ein er, vier älteſte Schon vor n⸗Bartho holdy von einem Schlaganfall betroffen, von deſſen Folgen er ſich aber nach und nach wieder vollſtändig erholt hatte. Mit Ernſt v. Mendelsſohn, dem Oberhaupte der großen Finanzfamilie Mendelsſohn, iſt einer der geachtetſten und angeſehenſten Vertreter der Berliner Groß⸗ finanz aus dem Leben geſchieden, der durch Jahrzehnte auf dem Berliner Geldmarkt einen großen Einfluß ausübte und die Stellung ſeiner Firma von Jahr zu Jahr verſtärkte. Die Ent⸗ wicklung des letzten Jahrzehnts iſt im Bankgewerbe im allgemeinen dahin gegangen, die Bedeutung der privaten Bankfirmen zurück⸗ zudrängen. Teils ſind ſie in den Hintergrund getreten, teils ſind ſie entweder ganz und gar in die großen Aktienbanken überge⸗ gangen oder zu deren Gruppen in eine enge Verbindung getre⸗ ten, daß ſie auf den größten Teil ihrer Selbſtändigkeit verzichten mußten. Der ſtets anſchwellend de Strom der nahm die Privatbankiers in ſich auf, ein Vorgang, der nach manchen Richtungen hin nicht unbedingt erfreulich iſt, aber dem Werdegang unſerer Zeit entſpricht. Eine der letzten ragenden Säulen iſt die Firma Mendelsſohn, und daß ſie ſich nicht nur erhalten, ſondern auch ihren Rang neben den Rieſenbanken behaupten konnte, war nicht zum wenigſten das perſönliche Verdienſt des klugen Ernſt bon Mendelsſohn, deſſen ernſte, ſtille und umſichtige Arbeit es vermocht hat, daß er ſeine Firma unbeſchädigt durch die Stürme bder Zeit in altem Anſehen ſeinen Nachfolgern übergeben konnte, als er ſich vor zwei Jahren von der aktiven Leitung der Geſchäfte zurückzog. Der Schwerpunkt der Firma Mendelsſohn lag ſeit Jahren in den engen Beziehungen zur ruſſiſchen Regierung und in der führenden Stellung, die ſie im ſogenannten Ruſſenkonſor⸗ Hum einnahm. Obgleich in den letzten Jahrzehnten ein großer Teil des Ruſſengeſchäftes nach Paris ging, gehörte das Haus Men⸗ desſohn doch nach wie vor zu denjenigen Faktoren, die für den ruſſiſchen Staatskredit und den Ruſſenmarkt maßgebend waren. Ernſt v. Mendelsſohn erfreute ſich nicht nur eines geſchäft⸗ lichen, ſondern auch eines großen perſönlichen Anfehens und in dem neuaufſtrebenden Berlin ſtand er unter den Finanz zgrößen, der 5 ie zumeiſt neuern Datums ſind, als Vertreter eines Patrizier⸗ ſtandes da, wie wir ihn in manchen großen Handel Rärken Deutſchlands noch heute haben, wie er aber in Berlin ſel iſt. Nicht nur in den Keiſen einer Berufsgenoſſen er ſich der größlen Achtung, Poner auch n ſtaatlicher Seite wur⸗ den ihm ungewöhnliche Ehrungen zuteil, wie noch vor Jahre ſeine ung zum Wirklichen Geheimen Rat bewies, durch die er die erſt enz im Kre eiſe des privaten Bankfaches wurde. Hätte er das Beſtreßen nach hohen ſtaatlichen Stellungen gehabt, ſo würde ſich ihm als einmal die Gelegenheit gebolen haben, ſolche 51 5 1 Die Inhaber des Bankhauſes Men⸗ elsſohn ſind jetzt die 1 Franz, Robert und Paul v. Men⸗ delsſohn, er ein Sohn des geſtern Verſtorbenen, ſowie Herr Fiſchel. So wie dieſe während der Lebzeit des Seniorchefs in ſeinem Geiſte gearbeitet haben, ſo iſt zu erwarten, daß ſie auch in Zukunft in gleichem Sinne das große und alte Bankhaus, deſſen Anfänge über 150 Jahre zurückreichen, weilerführen werden. Bei den Hinterbliebenen des verſtorbenen Wirk lichen Gehei⸗ men Rats Ernſt v. Mendelsſohn⸗Bartholdy ſind im Laufe des vorgeſtrigen und geſtrigen Tages lreiche Kondolenztele⸗ gramme eingelaufen. Der Kaiſer, die Kaiſerin, Zar Niko⸗ laus II., Miniſterpräſident Stolypin, der ruſſiſche Handelsmini⸗ ſter und der Finanzminiſter Kokowzow, der frühere Minſſter Witte, Reichskanzler v. Bethmann Hollweg, der Präſident des Herrenhauſes v. Manteuffel und andere drückten ihr Beileid aus. Volkswirtschaft . 2 8 Das Wirtſchaftsfahr 1909. Der von den Aelkeſten der Kaufmannſcha Berlin veröffentlichte Rückblick auf das Wirtſ jahr 1909 führt aus daß für einen Teil der gewerblichen Tätigkeit ſich ein ſreund res Bild ergebe, wie auch in den monatlichen über unſeren Außenha ndel, der eine un⸗ zweideutige Wendung zum Beſſeren genommen hat, zum Ausdruck komme. Die Bautätigkeit und das Baugeſchäft lagen in Berlin immer noch ungünſtig, aber weniger ſchlecht als im Vor⸗ lahre. In Verbindung mit größerer Wflüſßigteit war der Umſatz in Bauparzellen, wie die Bautätigleit ſelbſt angeregt, in den letzten Monaten des Jahres aber, im Zuſammenhang mit der wieder einſetzenden größeren Geldknap opheit abermals ſtill. Auch aller Art wie Steine, Träger uſw. verkehr⸗ en lebhafter als 1908. Wenig zufrieden ſind dagegen zahlreiche andere für das Baugewerbe arbeitende Induſtriezl veige. Sie ver⸗ zeichnen zwar Beſſerung des Abſazes klagen aber über noch junbefriedigende Preiſe. Der Berliner Holzhandel konnte die überfüllten Läger exleichtern, zum Teil Antt Preisſteigerungen. Die Preispolitik des Kohlenſyndikars wird, ie der Bericht betont, von den Abnehmern lebhaft bekämpft, weil ſie in einer Zeit, da die Produktion der Abnehmer darnie⸗ erlag, durch Hochhaltung der Preiſe eines wichtigen Rohſtoffes n Wiederaufſchwung gelähmt habe. Für den Berliner Bezirk rachte die Syndikatspolitik eine Verſtä rkung der engli⸗ en Kohleneinfuhr. Für die eiſen⸗ und metallverarbei⸗ ende Induſtrie iſt das Jahr 1909 kein einheitliches geweſen. e Induſtrie der i Maſchinen Geräte meldet infolge günſtiger Ernten des In⸗ und luslandes einen lebhaften Abſatz zu ausreichenden Preiſen. Die origen Jahre ſchwer notleidende Automobilinduſtvie ein günſtigeres Geſchäft, insbeſondere für kleinere Wagen; zekunſtinduſtrie, die Lampenit ie und die Fabrika⸗ einem am 15 Dez und gegen ein⸗ e von 37 4⁵⁵ 00⁰0 tion von Treſoranlagen und Geldſchränken ſind mit den Ergeb⸗ niſſen des Berichtsjahres zufrieden Das Gleiche gilt für den Handel mit Gold⸗ und Silberwaren und Juwelen. Wegen ſchlechter Lage ihrer Abnehmerinduſtrien hatte beſonders die Fabrikation von Werkzeugmaſchinen und Werk⸗ zeugen zu klagen. Die Elektrizitätsinduſtrie hatte im Ganzen ein gutes Jahr. Große Aufträge gaben die Ueber⸗ landzentra dlen, an denen im Berich hre gebaut wurde, gute Ausſichten bietet ferner die Elektriſierun g von Vollbahnen, die im Jahre 1909 dadurch einen Schritt weiter gebracht wurde, daß die preußiſche Regierung die erſten Voll⸗ bahnlokomotiven für dieſe Betriebsart in Auftrag gab. In Licht⸗ und Kraftanlagen war weniger zu tktun. Die Tertilinduſtrie hatte ſteigende Wollpreiſe. Der Geſchäft Kammgarnſpinnereien war gut, dagegen der der une reien unbefriedigen d. Auch die Lage der ation Tu hat ſich ge rt. Als beſonders gut wird der Geſ gang in der Phantaſie⸗, Wirk⸗ und Strikwarenbranche bezeichnet. Die Preiſe für Baumwolle ſtiegen im Berichts⸗ jahr um etwa 60 Prozent. Die Herrenkonfektion war ſtärker beſchäftigt, infolgedeſſen auch der Handel mit Konfektionsſtoffen : Die Wäf chebranche klagt lebhaft über Schädigung des Exports durch die internationale hutzzollpolitik. Im Papierhandel ließen Preiſe und Beſchäftigung viel zu wünſchen übrig. Die chemiſche Großinduſtrie verzeichnet im allge⸗ B meinen eine beſſere eſchäftigung, auch die Ausfuhr hat zuge⸗ nommen. Die S duſtrie hatte teuere Rohmaterialien. Die Parfume rieinduſtrie wurde durch die vorgeſchlagene, aber ſchließlich abgelehnte Steuer auf Riech⸗ und Schönheitsmittel ſtark beunruhigt, weil die Händler mit Einkäufen zurückhi elten. Auf dem Häute⸗ und Fellmarkt vollzog ſich eine 20 bis 30prozentige en der Preiſe, verurſacht durch die beſſere Beſchäftigung der derinduſtrie und die Kon⸗ kurrenz der dee hen Käufer. Die amerikaniſche Zollpolitik wird für dieſen Geſchäfts zweig von hervorragender Bedeutung werden. Die Schuhwaren⸗Induſtrie litt unter dem Mißverhältnis zwiſchen hohen Lederpreiſen und niedrigen Verkaufspreiſen. Ungünſtig Induſtrien und Handelszweige, auf welche die Stenern der Reichs⸗Fingnzreform von unmittelbarem Einfluß ſind, namentlich das Brauerei⸗ gewerbe, ſowie die Tabak⸗Induſtrie und der Tabakhandel. Die Erhöh ung der Brauſteuer iſt ſo erheblich, daß ſie bei einer Reihe von Brauereien den ſeither erzielten Jahres⸗ Reingewinn überſteigt. Es kommt daher für die Brauereien alles darauf an, ob ſie die erhöhte Steuer auf die Konſumenten abzuwälzen in der Lage ſind. Auch die Tabak⸗ und Zigaretten⸗Induſtrie und der Tabakhandel lagen ungünſtig. So günſtig ſich die Erfolge für die Landwirtſchaft in den letzten beiden Jahren durch die zum Teil ernormen Ernten und die zum Teil außerordentlich hohen Preiſe finanziell geſtal⸗ ten, ſo wenig günſtig hat der Getreidehandel im Jahre 1909 abgeſchnitten. Der Zwang, angeſichts des großen Bedarfs an ausländiſchem Getreide, beſonders an Weizen, ein aſſortiertes Lager zu halten, erwies ſich im Auguſt und September, als am Weltmarkte die Preiſe infolge der glänzenden Ernten Rußlands und Amerikas plötzlich ſcharf zurückgingen, als äußerſt verhäng⸗ nisvoll und verurſachte Verluſte, die den ſonſtigen Betriebsgewinn des Jahres mehr als aufzehrten. Der Produktenbörſe hat die geſetzliche Sicherheit für den Lieferungshandel mit Händlern, Müllern und Landwirten die die 0 zum Wrene vom 8. Mai zu geben ver⸗ ſucht hat, eine kleine Wendung zum Beſſeren gebracht, ohne der Berliner Börſe auch nur annäbernd diejenige e Stellung und den⸗ jenigen Einfluß wiederzugeben, die ſie in den Zeiten vor dem 1. Januar 1897 hatte. Unter Hinweis auf den gegen frühere Jahre verringerten Zufluß von Gold aus dem Ausland betont der Bericht die Notwendigkeit, daß unſere Wirtſchafts⸗ und Handelspolitik bemüht ſein müſſe, unſerem Export die Grenzen zu öffnen. Mit denſelben Zollmauern wie wir, umgeben ſich auch die anderen Staaten, oder vielmehr ſie über⸗ trumpfen uns in dieſer Beziehung. Das lege aber die Frage nahe, ob ein Fortſchreiten auf dieſer Bahn überhaupt noch möglich iſt, und ob nicht ein Ein halten und ein Abbauen im Intereſſe aller Völker liegen würde. Man dürfe ſich nicht verheh vlen, daß die Zollerhöhungen, die vom Ausland entweder geplant oder ſchon ausgeführt ſind, zum Teil, wenn nicht abſichtlich gegen uns gerich⸗ tet, jedenfäͤlls vorzugsweiſe gerade unſere Induſtrie treffen, wie man denn in der Geſchichte der Schutzollbewvegung wiederholt auf die Tatſache ſtoße, daß die fremden Länder ihre Schutzzoll⸗Er⸗ höhungen mit dem Hinweis auf unſer 1 begründet haben. Die was chſende Verpflichtung der Bebölkerung Deutſchlands in Handel und Induſtrie zeige, daß, ſo wenig das Gedeihen anderer Berufsſtände beeinträchtigt werden ſoll, in wachſendem Maße das Wohl der Geſamtheit abhängig ſei von dem Gedeihen von Handel und Gewerbe, und daß auf die Wünſche der letzteren die gebüh⸗ rende Rückſicht genommen werden ſollte. In dieſem Zuſammen⸗ hang bedauert der Bericht lt.„Frkf. 3ʃ9. die Wiedervorlegung des Enkwurfes einer neuen Telephon⸗Gebührenord⸗ nung. Als eine Nichkberückſichtigung berechtigter Wünſche pfinde man auch, daß die Wiederherſtell ung des billi⸗ gen Ortsporfos, die bei Vorlage der Reichsfinanzreform gewiſſermaßen als Kompenſation für ſo biele Neubelaſtungen in Ausſicht geſtellt war, gänzlich von der Tagesordnung verſchwunden und daß die Wiederabſchaffung der Jahrk art enſteuer im Reichstage ausdrücklich abgelehnt worden iſt. ***** In dem Konkurſe 5 z und Kreditvereins zu Ober⸗ Mockſtadt(Oberheſſen), e. G. u, H 1 75 am 29. und 30. Dez. eine Abſchlagsgzah. ung 7 10 Prozenſt erfolgen. Bis jetzt ſind im ganzen mehr als 2½ Milli 155 Mark Jorderungen angemeldet. Telegrapghiſche Handelsberichte. Deutſcher Neichsbanl⸗Ausſweis vom 23. Dezbr. 909, (Tlill. Mk.) gegen die Aktlva: Vorwoche. Metall⸗Beſtansgz/ 983 702 000— 1 937 000 Darunter Golldsds»sd J3456 546 h0%— 3036 000 Meichs⸗Kaſſen⸗Schene 63 219 600— 1450 000 Noten anderer Banken 31378 000 4682 000 Wechſelbeſtand 978 439 000. 20 429 000 Lombardoarlehen S88 64 000 2872 000 Effektendeſtand„208 002 000 + 22 820000 Sonſtige Aktivaaga 2217586 000—1580 005 Paſßſos Grundkapital. unverändert Reſerveſondss„664811 000 unverändert Notenunlauf WW d aee d0 Depoſiten. 629 675000— 39 691 000 Sonſlige Paſſigg 54 911000 1642 000 Die deutſche Reichsbank befindet ſich mit Mk, 88 718 000 in der Notenſteuer gegen eine Notenſteuer von Mk, 6 668 000 Produkte. Oklbr. 56.—., 55.50 G. Eiſen und Metalle. New⸗NYork, 27. 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In den Wellen rauſchte es hohl und unheimlich— jener Ton, der jedem erfahrenen Seemann das Herz klopfen macht. „Sie werden uns helfen“, ſagte einer der Bootsleute zuver⸗ ſichtlich.„Wenn die Herrſchaften an Bord ſind, haben wir es gut, die ſind ſehr menſchenfreundlich. Als das letzte Mal bei der Kieler Woche die großen Böen den armen Rennjachten ſchlimm zuſetzten, ſchleppte die Carmen“ auf Befehl der Prinzeſſin manche Jacht in den Hafen.“ „Den Kommandanten kenne ich,“ meinte Fritz erleichterk.„Er iſt ein fixer Kerl!“ Marie ſah ihn aufatmend an. Sie wußte, daß es in der Ma⸗ rine kaum ein größeres Lob gab, als wenn man einen andern mit„fixer Kerl“ titulieren konnte. 8 8 Richtig, jetzt ſtoppte die Stationsjacht ab. Nun nahm auch der Wind eine andere Richtung. Er ſprang Aher. 9* 89 je Ex: 0 5 80 die Erpd. 4, 8, 2 Tr., 1 g. mbbl. Zim. .Rleyen, Rarlsruhe.G 7, 12 parterke. 1 88 8 m. Penſ. zu verm. 22195 11811 21) Es ſtörte ihn ouch * Fritz widmete ſich KRampf dms Feh. nicht, daß Ernſt einmal leiſe 31¹ Marie ſagte: „Er füngt an, ſich als Mann zu fühlen. Er hat ſich ſehr ver⸗ Roman von Hans von Hekethuſen. (Nachdruck verboten.) ändert. Ich hörte es neulich einen der Seeoffiziere ſagen.“ „Finden Sie das, unnatürlich?“ fragte Marie. „J bewahre!“ meinte er moquant.„Für Sie war er ja ſtets ſo eine Art von unantaſtbarer Koſtbarkeit.“ „Ja,“ ſagte ſie kurz. Ellis war ſelig. Ihre ſchönen Augen leuchteten in glühender Freude. Sie ktrieb die andern dazu an, immer weiler zu ſegeln. Das Land verſchwand mehr und mehr, und die frohe Laune der vier jungen Leute ſteigerte ſich. Die zwei Schiffer, die das ſchmucke Boot bedienten, ſahen jetzt nach dem Himmel. Sie nickten ſich zu, und dann wechſelten ſie den Kurs. „Es gibt ein Wekter“, meinte der eine ruhig. „Alſo heimwärts!“ Bald verdunkelte ſich der Himmel. Düſtere, ſchwarze kürmten ſich auf, und leiſe grollte der Donner, „Wir werden naß,“ meinte Fritz und ſah bedauernd hellen Kleider des jungen Mädchen. (FJortſetzung.) „Gut“, ſagte er nachdenklich.„Ich will an Deine Worte den⸗ Ee Ach Marie, wenn mir der Himel doch einmal eine ſolche Frau wie Du beſcherte! Ich glaube, dann würde etwas aus mir!“ FJetzt lachte ſie und ſtand auf. „Komm, wir wollen ſegeln! Ich habe Geld mit und lade Dich ein.“ Hand in Hand ſchritten ſie an das Ufer zurück. An einer der Brücken trafen ſie Ernſt und Ellis. Fritz eilte ihnen erfeut entgegen. Aber Marie ſah befremdet auf beide. Es war nicht das erſtemal, daß ſie Sonntags Ernſt mit der Kleinen traf. Ellis zählte nun ſechszehn Jahre, und ihre große Schön⸗ heit en:wickelte ſich auffallend. Fritz ſtellte unter Jubel feſt, daß die beiden auch ſegeln woll⸗ ten. Das war ja prächtig; ſo konnte man die Fahr: gemeinſam machen. auf die Sie kam langſam „Es iſt gut, daß Ihr kommt“, meinte er luſtig.„Marie hat 5 näher. Auf dem Maſt erſchien ein Flaggenſignal, das Fritz ſo⸗ mir eine Strafpredigl gehalten.“ jählings herum und legte ſich ſchwer in die glänzenden, hellen gleich überſetzte. Nun galt es, den Wind abzuſchneiden und ge⸗ — 5 8 A 8 5 8 5 Sie ſah ihn bittend an und er ſchwieg. Sie wunderte ſich, Segeln. Das Boot kreuzte nun beſtändig und hielt ſich ſo gut es fahrſos hinter den Dampfer zu gelangen. Fritz arbeitete mit den ging landwärts. Aber nur langſam kam man dadurch vorwärts. Das Wetter zog indeſſen eilig herauf. Die Wellen begannen ſich zu türmen, und das Waſſer nahm eine graue, unheimliche Farbe an. Der Frohſinn aus dem Bceote war gewichen. 2 11 zu zwei Bootsleuten mit aller Krafl. Gottlob, das Reffen der Segel glückte, ſie wurden niedergeholt, und dann hieß es Obacht auf das Schlepptau geben, das ihnen jetzt vom Achterdeck zugeworfen wurde. Es fiel klatſchend ins Waſſer, Fritz bog ſich weit aus dem kleinen Boot, ſtemmte die Füße feſt unter eine der Sitzbänke und wie übermütig er allmählich wurde. Er begann alle auch Ernſt, ſo daß dieſer ſchließlich ſarkaſtiſch ſagte: „Fritz hat etwas Angenehmes erlebt! Wir Männer werden 855 toll, wenn unſere Eitelkeit gekitzelt worden iſt. Iſt es ſo, Fritz?“ necken, Man verfolgte „Vielleicht!““ antwortete dieſer leichthin. mit Spaunung, mie weit man ſich dem Lande Nun ſchrug erfaßte es. Marie war ſchweigſam geworden. Sollte Ernſt recht haben?der Regen praſſelnd hernieder und durchnäßte die Inſaſſen bis Ellis ſchrie laut auf und klammerte ſich angſtvoll an Marie die Haut. „Das dumme Gewitter“, meinie Ellis kleinlaut. Die Bootsleute ſahen ſich ſchweigend an und veroppelten ihre Aufmerkſamkeit. Die Briſe hatte längſt das Wohltuende verloren, ſie war Auch dieſe war blaß geworden, als ſie ihren guten Fritz in dieſer gefährlichen Lage ſah. Aber nun wich ihre Angſt, denn er ſchwang ſich in das Boot zurück und hielt das Tau in den zerſchundenen Händen. Es ging alles unglaublich ſchnell. Sie kamen erſt wieder Aber die allgemeine Fröhlichkeit riß auch ſie mit fort. Draußen auf offener See, als das Boot mit ihnen wie gejagt über die weißen Schaumkämme dahinflog, ſtimmte auch ſie in den Jubel ein..... Es war eben doch etwas Herrliches um dieſes Dahin⸗ ſtürmen über das gefährliche, naſſe Element. Ernſt beobachtete ſie verſtohlen. Sie zog ihn immer wieder an, obwohl er ſich dagegen wehrte. Am meiſten machte ihm die Wahrnehmung zu ſchaffen, daß ſie mehr Fröhlichkeit der Laune als des Herzens beſaß. Er ſpürte das zuweilen ſcharf beraus, und das reizte ihn förmlich. Doch ließ er ſich ihr gegenüber nie aus ſeiner überlegenen Gelaſſenheit heraustreiben. Er ſagte ihr lieber mit der ruhigſten Miene von der Welt eine Schmeichelei oder eine Bosheit, ſchon deshalb, weil es ihr entgegen war. Gerade daß ſie unter dieſen verſteckten Angriffen immer mehr ſchwül und drückend. Die dunkle Wolkenbank, die noch vor kurzer Zeit feſt am Horizont geſtanden und mit dieſem faſt zuſammen⸗ ſchmolz, teilte ſich jetzt und kam eilends näher. Immer höher ging die See und warf das Boot hin und her. Es ſchoß in die Tiefe und hob ſich dann wieder auf den Sturzwellen empor, wie eine Nußſchale. Fritz war ganz ſtill geworden. Er und die Bootsleute allein erkannten die Gefahr, in der ſie ſich befanden. Wer konnte denn auch ſo etas denken, daß der ſchöne Sonntagnachmiltag eine ſo perſöntich erſtarkte, fand ſein kühler Kopf intereſſant. gefährliche Wendung nehmen ſollte? zur Beſinnung, als das feſtgemachte Schlepptau anzog und die „Carmen“ mit ihnen davonging. „Der hat Kräfte für zwei“, meinte einer der Bootsleute. Sie waren beide nicht mehr jung und hatten ſteife Knochen. Hei, war das eine Fahrt! Das Boot, im ſicheren Schutz der „Carmen“, jagte über die Schaumkämme fort, und näher und näher kam das nun doch ſehr erſehnte Land. Keiner der In⸗ ſaſſen dachte an den praſſelnden Regen. Gottlob, man war ge⸗ borgen. (Fortſetzung folgt.) .— mel⸗ end⸗ 2515 41III. —* Maunheim, den 28. Dezember 1909 General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.)— Rok o do. eines gleichgvoßen jungen Manmes und man—— inm den Fommen 8 Be 7 IU mrr noch untweſentliche Unterſchiede finden.“ Ganz in demſelben (Neachdruck verboten). un E ell E on. Sinme äußert ſich der Präſident der Nationalen Zeichmer Alademie Ich kannte in Schwetzingen einen jungen Dragonerleutnanut.— Engliſche Schülerweisheit. Eine amüſante Ausleſe bvon John W. Alexander. Er nennt die übertriebene Muskelentwicklung Er war ein reizender junger Menſch, liebenswürdig und ſehr 10 haxisznen aus den Heften engliſc Schüler wird im bei der Frau eine Bebeidigung de äſthetife chen Sünnes und ſieht in gutmütig. Aber er hatte trotz ſeiner Herzensgüte eine kleine Unive ith Corveſpondent ver tlicht, der ein Preisausf dem Strebe Frau nach dieſer Richhung eimen Mangel an Schwäche, Steckenpferd will ich lieber ſagen, das klingt beſſer, an die britiſch' Lehverwelt erlaſſen hatte für die luſtigſte Sammli ung Kultur und ice eine nationale Gefchr, denn die deun jeder von uns Menſchen reitet doch mehr oder weniger ſein komiſcher Ausſprüche aus den Aufſatzheften der Schüler. Den Preis ung des Körpers muß ſich 1555 Vd;sus5 5 Steckenpferd. Sein Steckenpferd war eine große Schwärmerei gewann ein Lehrer, der dem Blatte eine olle Sammlung Woolf, der für eine große Turnhalle in Chioago Wam für die galante Rokokozeit. Er ſagte einmal zu mir:„Sig können her kindlicher Aporismen ü der einige entnommen ſein ee 8 e 18 1 ſich gar nicht denken, wie ſehr ich mich in jene Zeit hineingelebt„Die Erde, ſo ſchreibt ein 55 iſt eine 55 gaee e e ee ee erleachhe Hutend e 25 habe, ich he alles ganz deutlich vor mir.“ öu lebte er noch ene Kugel.“ Ein e Lord e iſterd a ſein Werk und bemerkbe:„Dieſe Frauengeſtalten ſind 880 Ner 2 ſeiner Geſchichte Gebäuden abte l. abeee 15 es Recht auf den bri⸗ kaum zu unterſcheiden von den mämmlichen, aber ſie ſinſd abhſolut ſo ſehr mit jener Zeit verknüpft iſt. Eines Tages, es war an iſ Beleraue das maturgetreu, die Modelle kennt feder. Ich geſtehe ehrlich, ehe ich einem ſchönen Morgen, Anfang Juni, bekam ich von ihm eine Aden 1 dieſen Fries begann, war ich aufs höchſte verwundevt über die Karte. über nach Schwetzingen. Lieber., ſchrieb er mir, kommen Sie doch he ute her⸗ Wir wollen eine kleine kunſthiſtoriſche Wanderung durch den Park unternehmen. Ich folgte der freund⸗ lichen Einladung. mein Freund ab. In Schwetzingen angekommen, cholte mich Zumächſt ſtärkten wir uns mit einem guten Mittagsmahl, und bei fröhlichem Geplauder ſtießen wir mit einem alter ſchönen Pfäl gang auf das Wohl des kleinen Ruhepauſe ging die nur flüchtig beſucht, dann g zerlandes an. Wanderung an. ing es hinaus in den Das Schloß wurde Park Iüt datzu, 5„Das en Liniem.“ g hervor, die zu erkennen, ob ein Menſch „Ein Winkel iſt ein Dveies Parc allel ogramm iſt eim — Wen die L als 100 Prog. te, wäre ſie der Geſun„Die Jahr⸗ Gvavitation iſt das, das alles verhindert, fartgufliegen.“—„Mar⸗ Nach einer tin Luther hat den Kreislauf des Blutes erfunden. ſeren„blauen Jungen“! Aus Ki ie 5 Zig.“: Als„Feſt der Liebe“ im hen die Beſat „Voſſ. und ſeinen herrlichen Alleen, und lauſchigen Plätzcher den zungen eer e engliſchen Anlagen liegt das ſogen, Badehaus. 9 5 Theodor 5 1 ſie 55 er i Jahreet ſei eſchenke auf dem Altar der es in den letzten Jahren ſeiner Schwetzinger Reſidenzzeit 0 1755 5 5 1 75 5 5 kkommen werden am Vord de W. 05 für ſeinen Gebrauch erbauen, wenn er das Bedürfnis von dem geräuſchvollen Hofleben für einige Es iſt ein einſtöckiges Gebäude im toskaniſchen offene Vorhalle betritt mar Zeit zurüc hatte, ſich zuziehen. deſſen Plafond mit einem Gemälde geziert iſt, Aurora die Nacht vertreibend, ein Werk des Zu beiden Seiten dieſes Sa darunter auf der einen Seite das dr anderen Seite das das mit ſeiner bis an die D denem Holz und den italieniſchen 1 aus den Mittel⸗ Unteroffjiziere und Mann kan Stil. Durch eins etwa 10 und 5., die auf jede rſchüff einen mäßig großen bvalen Saal, der Kantine entfallen. erl wird 1 5 Auſ vaud für die Weih⸗ 5 nachtsfeier ganz bedeutend eingeſchränkt werden. Aus freien Stücken Hofmalers Guibald aus Stuttgart. näml en die Beſatzungen ſämtlicher Kriegs⸗ ales liegen je drei kleinere Kabinette, ſchi fße auf einen großen Teil der auf ſie entſallenden Beträge Täfelung eingelaſſen ſind, einen künſtleriſchen Wert beſitzt. Nebenbei ſei erwähnt, daß der Kurfürſt in dem Gartenſaal mit einigen ſeiner Hofmuſiker des öfteren in intimem Kreiſe ſehenswerte Mart morbad, auf Verzicht geleiſtet zu Gunſten der Hinterblieb enen trauliche Schreibzimmer des Kurfürſten, der 27 J Finkenwärder Fiſcher, die den 11 1 5 Stürmen ecke reichenden Täfelung aus berſchie⸗ in der Nordſee zum Opfer gefallen ſind. GEim wahrhaft herzerfvew'm⸗ Landſchaftsbildern, die in die der Bezveis des Edelmuts unſerer Blaujacken, der ihnen zur Ehre gereicht. — Die moderne Damenfigur. Wird die Frauengeſtallt männlich? die ein amerikaniſches Blatt aufwirft und zu der ſich A Newyork wird berichtet: veſſante Frage, eine Reihe Das iſt die inte 85 5 ed kannter amerikaniſcher Bildhauer und Gelehrbe ausführlich äußern. chubart. Mein 5 175 57 ael 422957 5 ſche geben zadte Denn mit dem zunehmenden Intereſſe der modernen Amerikamerin Räume, und ganz beſonders gefiel uns das ſchon erwähnte für Sport und alle Arten anſtrengender körporlicher Uebung geßt Schreibzimmer, halten iſt. Kronleuchter aus zeigen ließ. bon einer ich nach dem Schreibz immer dar, der mich auf kamin narlehnt⸗ Freund da, kleine Offenbar hatte er ie Arme ſeinen blauen Augen ſo träumeriſch in das Grün hinaus, als wenn es keine Sorgen auf der Welt gäbe. und erfreute mich ich ſtehen Maler hätte verewigen ſoll So ſtille wie möglich entfernte ich Freund nicht zu ſtören. Dpaußen unter den alten Bäumen dachte ich darüber nach, daß es Menſchen gibt, denen die Natur die Gabe verliehen hat, die Zeit, in der ſie in ihrer Phantaſie leben, und für Augenblicke feſt zu halten. Dabei fiel mir ein Vortrag ein, welchen einmal ein 9 5 . ſozuſagen heraufzubeſchwö ören dieſes Thema gehalten hat. das noch vollſtändig in Die Beſchließerin Franlent einem der Räume, worauf ich mit Nein antwortete, und mir ihn Es iſt ein kleines Blumengen Dame der Hofgeſellſchaft ausgeführt Spitzenkraufe vorgeſteckt, ſeiner Einrichtung er⸗ heine Umformung der wefblichen Geſtalt Hand in Hand, deren Folen fragte mich, ob mir der kleine ſchon heute für das vorurteilsfreie Auge nicht zu verkennem iſt.„Die haler Porzellan aufgefallen ſei inamerikaniſche Frau von heute,“ ſo äußert ſich der Bildheruer Potter, und eine Faſt atem an dem veizenden Bilde, en. mich wieder, zinde, das Modell ſoll m 185 dem griechiſchen Schönheitsideal „iſt mehr män ferner denn je. le 8 Allmähl hat ſich dieſe Umwandlung vollzogen, aber Modelle, die ich in meinem Abelier empfing, Ich hatte bisher nur n gemalt, die keine übertriebenen körperlichen Amſtrengungen tten und ſo jene weichen fließenden Linien boten, die iſtleriſchen Intenionen entſprachen. Aber bei dieſem Werk Eihe ich die moderne Turnevin geſtalten, und ſo mußte ich wohl bei Modellen bleiben. Ich hoffte, umtzeer ihmen ſch önentwickelte zkeln zu finden und ertrartete auch eine gerviſſe gerbe Strenge Form, aber ſtatt deſſen ſannd ich Frauengeſtalten, die den jumgen enfiguren 55 männlichen Studenten überraſchend ähnelten, Die Struktur der Mückenmusbel in wag männlich und die genauen Heſungen zeigten dann auch, daß das moderme Mädchen nur wvenig von ihrem Bruder abtweicht. Zu einer Pfyche, einer Amazone, einer oder einer Nymphe wird anan in einigen Jahrzehhnten wohl 8 mach einem Modell ſuuchen.“ Zu den Künſtlern geſellt ſich eiderin; der Inhaber eines der größten Londoner Schnei⸗ telit Mr. Hitchins, ſtümmt in feinen Beobachtungen mit dem Urbeſl der Künſtler vorbehaltlos zu.„Wär können keine Kleider mehr nach Modellen arbeiten laſſen; die Sportsleidemſchaft hat die körperliche Entwicklung der Frau in eine andere Richtung gedrängt. Als ich kürzlich der Tochter einer alten Newyorker Familie enhlärbe, ich könne mit ihrer Taille nichts anfangen, weil ihre Geſtallt wie Marmor ſei, antwortete ſie lachend:„Ich reite auch täglich fünf Meilen und ſpiele eifrig Golf.“ Vor 10 Jahren noch konnte man eine Frauemgeſtalt durch die Kleidung verſchönen. Heute nicht mehr. Diie Schultern ſind breit, man kann ſie wicht mehr ſchmäber ausfehen laſſen. Die Taille iſt weit und bkanm nicht mehr eingeſchnürt wer⸗ den. Wenn die Hüften wieder in Mode kommen, ſo werden die modernen Frauen ſich Polſter anſchaffen müſſen. Eine Mo dellrobe, die vor 10 Jachren noch für eine normale Durchſchnittsfigur paßte, kann von der Amerikanerin von heute nicht mehr getragen werden.“ TAusnafme⸗ Tage meinen 115 Postkarten mit Photographle! Postkarten mit Photographie! Zopfperrücke aufgeſetzt. r mich nicht kommen hören, denn er ſchauet mit Um Nmeule los blieb ma das ein meinen Man nehme 0 Die neue ſportbegeiſterte kleine Hüftenanſätze: worden ſein. Als ihren Abſchluß ſcheint ſie jetzt erreicht zu haben. Die Muskelentwick⸗ zurückkam, bot ſich mir ein Anblick lung iſt durch ſtete börperliche Anſtrengung auf ihven Höchſtpunkt der Türſchwelle zurückhielt. An das Marmor⸗ geſteigert, odaß der moderne dem Athleten näher e verſchlungen, ſtand mein junger ſteht als der griechiſchen Schönheit.!“ Der Künftler ab vb ine Rock hat 0 3 iekn der ne auentypus damit äſthetiſchen Reiz gewonnen ha e, denmn inen Rock oben etwas aufgeknöpft, cine] der neue Frauenth r‚ẽʒ1ll, e 1 55 Geſtalt mit ihren harten wulſtigen Muskeln iſt weder ch ſy: 1 ſch und entbehrt all der weichen fließenden Kur⸗ 855 15 mam früher als ein weſentliches Schönheitselement wei“lichen Geſtalt gu war.„Eine 2 0 Hei Sb⸗ dle einſchn ulterlinje der älteren Generation iſt verſchwunden. Frau zeigt einen flachen Bruſtkaſten, außerordentlich breite muskulöſe Schultern, eine bveite Daille und burz, alle Eigenheiten der Meatuesgeſtalt. ein naturgetreues Abbiſd eines modernen Mädchens, ders Alri9 Danis oder Golf ſpielt und ſtelle ſie neben die Geſtalt aber e ein anderes als das der Mimner⸗ eit gehö der Schultern male ſauft Die Karten werden innerhalb 12 Stunden goliefert. postlartan mit Photograpie von heute bis 1. Januar liefern wir Ul. ——— Annonden-Annahme fur alle2el. 5 tungen u. dor Welt 8 Mannhelm 1 27l. N EAnn Hohes Einkommen. Die Fabrikations⸗Lizenz für einen leichten, billigen Bau⸗ ſtein D. R. P. iſt für die Be⸗ zirke Mannheim⸗Heidelberg u. Rheinpfalz ganz oder ge⸗ trennt zu vergeben. Zur Fabrikation ſind keine Ma⸗ ſchinen und koſtſpielige Ein⸗ richtungen erforderlich, daher kein großes Betriebskapital. Im Winter bei jeder Kälte fabrizierbar. Glänzende Gut⸗ achten von Behörden u. Pri⸗ vaten, ſowie Nachweis über Reutabilität tu anderen Be⸗ zirken liegen vor. 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Jauuar 1910, abends 3 Uhr: 1 al im Friedrichspark. Die Einzeichnungsliſte liegt bei Kamerad Licht(Alte Sonne), F 3, 14, auf; ebendaſelbſt werden auch Vorſchläge fül Einzuführende vom Montag, den 27. Dezember, abends von ½0—½11 Uhr, und die folgende Tagen bis einſchließlich Donnerstag, den 6. Januar 1910, jeweils abends von ,9—½11 Uhr, entgegengenommen. 5 20 — auf: bei Kamerad: De Lant, R 3, 1; Schlimm, Waldpark⸗ ſtraße 203 Weber, Riedfeloſtraße 66; Gäng, 8 6, 20; Hoffmaunn, F 6, 6, und Ziegler, 0 5, 1 Die Eintrittskarten ſind am Montag, den 3. Januar und Donnerstag, den 6. Januar 1910, abends von ½9 bis ½1 Uhr, im Lokal„Alte Sonne“, N 3, 14, in Empfang zu nehmen. Das Ballkomitee: Witzigmann. NB. Der Zutritt zum Ball iſt für Nichtfeuerwehrleute nur unter 15 der Eintritts karte und für Feuerwehr⸗ leute nur in Uniform Helm und Beil) geſtattet 33048 Sammlung für den unbemittelten Kranken zur Auſchaffung künſtlicher Beine. Transport Es gingen weiter ein: F. B. 1., F. K. W. 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