durch die Poſt bez. incl. Poſt Notationsdruck und Berlag d Celegramm, Adreſſet Badiſche Bollszettung.) der Stadt Maunheim und Umgebung.(Mannheimer Volksblatt.) Journal Naunheim., 9— Sokaſcen u al er onnement: en lokalen un Ernſt Müller. 0 Pfg. monatli 5 Dag g 8 Ul U Kl II 0 1 ru I 4 ſer aet Apfel. ſchlag M..80 pro Qnuartal. nſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Die Reklamen⸗Zeile 66 Pfs. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 W. (103. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ (Das„Nannheimer Jourug!“ t des latholiſchen egergoſpitalg.) ſmmtlich in mnheim. Nr. 179, elephan-Ar. 218.) Keichstagswahlen im Wahlkreiſe RMännheim⸗Schwetzingen⸗Weinheim 7 von 1871—1893. II. A. R. Wie aus dem in der vorigen Nummer hefindlichen Schema erſichtlich, haben wir inner⸗ balb 22 Jahren 10 Reichstagswahlen gehabt. Hier⸗ von verliefen nur 4 derart, daß ein Reſultat erzielt wurde, und zwar war dies ſtets der nationalliberale Kandidat, welcher ſofort im 1. Wahlgang als Abge⸗ ordneter gewählt wurde, wie überhaupt in ſämmtlichen erſten Wahlgängen mit einer einzigen Ausnahme— 1881 Lamey gegen Kopfer— der Kandidat der National⸗ liberalen die höch ſte Stimmenzahl auf ſeiner Perſon vereinigte. Fällen hatten wir Stichwahlen nöͤthig; drei⸗ In 6 mal zwiſchen Nationalliberalen und Demokraten, mit dem Siege des Demokraten(Kopfer, als Handelskammerprä⸗ ſident); zweimal zwiſchen Nationalliberalen und Sozial⸗ demokraten, mit dem Siege des Nationalliberalen(Dif⸗ ens als Handelskammerpräſident und Baſſermann) und einmal zwiſchen Nationalliberalen und Sozialdemokraten, mit dem Siege des letzteren. Mannheim war ſonach Gmal durch einen Nationalliberalen, Zmal durch einen Demokraten und Imal durch einen Sozialdemokraten im eichstage vertreten. Es kommen demnach, was die Stärke betrifft, nur dieſe 3 Parteien als maßgebende in unſerem Wahlkreiſe in Betracht. Die ultramontane Partei hat ſeit 1887 davon Umgang genommen, einen eigenen Kandidaten auf⸗ zuſtellen, indem ſie im erſten Wahlgang regelmäßig mit den Demokraten und Freiſinnigen ſich vereinigte und in der Stichwahl— ſofern eine ſolche ſtattfand— Stellung gegen den nationalliberalen Kandidaten nahm, ſei's direkt, indem ſie den Sozialdemokraten wählte, oder indirekt— mit geringen Ausnahmen— durch Wahlenthaltung oder Abgabe ungiltiger Zettel. Die konſervative Partei, welche in 10 Wahlgängen nur dreimal einen Kandidaten aufſtellte, brachte es in unſerem Wahlkreiſe überhaupt nur im Jahre 1886 auf 1002 Stimmen, während ſie die beiden andern Male ſich zwiſchen—800 bewegte. Sie iſt ſeither als ſolche bei uns verſchwunden, wenn man nicht die ſog.„Deutſch⸗ ſozialen“ als ihre Rechtsnachfolger betrachten will, welche im diesjährigen 1. Wahlgang es auf 815 Stimmen brachten. Werfen wir nun noch einen Blick auf die beiden letzten Wahlgänge, 1890—99, ſo iſt zunächſt ein ſtarker Zuwachs von Wahlberechtigten— 35,124 gegen 31,614— zu konſtatiren, alſo ein Mehr von 3510 Wählern. Von dieſen 35,124 Wahlberechtigten haben ſchon im -Wahlgang nur 28,960 von ihrem Wahlrechte Gebrauch —————ͤ Nach Chicago. Original⸗Bericht des General⸗Anzeigers.) Ph. F. San Francisco, 10. Juni 1898. Liebe Leſerin! Leider war unſere Ankunft in San Francisco nicht vom Wetter begünſtigl und ſo— denn der 2, Eindruck, den wir von der Stadt erhielten, gerade kein 0 N88 wie wir ihn erwartet hatten. 95 iſt nämlich die ch ＋ 5 Athalt bi in Kalifornien, während die beſte Zeit alt diejenige vom Oktober bis Februar iſt. San eo hat ſo zu ſagen ein ewiges Frulahn und ziemlich ausgeglichene Temperatur. Schnee fällt vielleicht alle 15 bis 20 Jahre an einem oder zwei agen. Der reizvolle Wechſel der vier Jahreszeiten iſt hier unbekannt. An und Wicher rennt die Sonne warm vom Himmel herunter und verſichern die zahlreich hier lebenden Deutſchen, daß ſie des⸗ alb auch keine rechte Freude am oder an dampfenden Punſchbowle der Neujahrsnacht hätten. m. Gate“ gelegen, an der Einfahrt vom ſtillen Ozean in die Bucht, iſt San Francisco die weſtlichſte Stadt, welche von den weißen Pionieren gegründet reſp. in die Höhe wurde. Früher hieß die Stelle als eine von den paniern im Jahre 1776 gegründete Miſſion„dolores“ und ſpäter„Lerba buena“. Im Jahre 1846 waren erſt 200 nwohner am Platze und heute ſind es deren über 400,000. Das Terrain, auf welchem die Stadt erbaut iſt, beſteht in gleicber d baeli welche förmlich mit Erdwellen ver⸗ 2 bar ſind. An dieſen ſandigen 5 kletterten die teren Häuſer hinauf, auf 10 ſteilen Anhöhen, daß es heute e wie man dort überhaupt Straßen an⸗ bemerken, da ſie ſich ſehr weit in das Thal hinzieht, aber belort, wenn man in die Seitenſtraßen einbiegt, geht es gauf und 1 und zwar fortwährend; eine gleichmäßig abene Straße gehört hier zu den Seltenheiten. Das Treiben auf den Straßen, welche dem Haupt⸗Ver⸗ Aabre dienen, gleicht demienigen in New⸗Jork. Das Straßen⸗ n der Hauptſtraße iſt hiervon nicht viel zu Geleſenſte und verbreitrtr Zeitung in Maunheim und Amgebnng. Bei der Stichwahl gaben ſogar noch 99 weniger ihre Stimmen ab, darunter eine verhältnißmäßig hohe Zahl— 334— ungiltige. Es wird nun nicht richtig fein, anzunehmen, daß die 6164, welche im 1. Wahlgange nicht wählten, auch bei der Stichwahl zu Hauſe blieben und noch weitere 99 dazu. Im Gegentheil iſt aus den Liſten, welche jede Partei in den einzelnen Wahllokalen zum„Anſtreichen“ der Wähler führte, zu erſehen, daß viele ultramontane und demokratiſche Wähler, welche im 1. Wahlgang wähl⸗ ten, bei der Stichwahl nicht an der Urne erſchienen, von ſolchen, welche Zettel poetiſch ſein ſollenden Inhalts oder ſonſt ungiltige abgaben, ganz abgeſehen. Des⸗ gleichen finden ſich, beſonders auch auf dem Lande, bei der Stichwahl eine ſehr 15 1 Zahl derer ein, welche im 1. Wahlgang nicht gewählt hatten. Vergleichen wir nun zum Schlußſe noch die Stim⸗ menverhäaͤltniſſe der einzelnen Bezirke, ſo iſt zunächſt aller⸗ dings ein Ueberwiegen der ſocialdemokratiſchen Stimmen um 1019 in der Stadt Mannheim zu beachten. Ver⸗ gleichen wir aber dieſe Zahl mit derjenigen in der Stich⸗ wahl 1890, ſo iſt ein thatſächlicher Rückgang an ſocialdemokratiſchen Stimmen in hieſiger Stadt unbe⸗ ſtritten. 1890 bei 15751 Wählern 8471 Soc. und 4693 N. 8. , eee, dee, di, Ebenſo ſtark tritt dieſer Rückgang in dem Landbe⸗ zirke Mannheim zu Tage, wo die Socialdemokraten von 2805 im Jahr 1890 auf 2512 in dieſem Jahre zurück⸗ geworfen wurden, während die.⸗L. von 1936 im Jahre 1890 auf 2515 in dieſem Jahre angewachſen ſind. Noch größer iſt der Rückgang der ſozialdem. Stim⸗ men im Bezirke Schwetzingen, woſelbſt ſie von 2064 im Jahre 1890 auf 1511 in dieſem Jahre ſanken, während die.⸗L. Stimmen von 2818 im Jahre 1890 auf 3179 in dieſem Jahr anſtiegen. Die wenigſten Anhänger zählte die Socialdemokratie von jeher im Bezirk Weinheim. Aber auch dort ging ihre Zahl noch von 1210 im Jahre 1890 auf 1021 in dieſem Jahre zurück, während die.⸗L. Stimmen von 2647 auf 2772 anwuchſen. Bolitiſche Ueberſicht. Mannheim, 2. Juli. Es liegt jetzt die vorläufige Feſtſtellung der ſämmt⸗ lichen indirekten Einnahmen des Reichs für das ganze Etatsjahr 1892—93 vor. Es ſind demnach an Zoͤllen und Verbrauchsſteuern im Ganzen 619,841,179.71 Mark an die Reichskaſſe abzuführen. Es betrugen näm⸗ lich die Einnahmen, an denen ſämmtliche Bundesſtaaten theilnehmen, 594,871,854.38 M. Davon entfielen auf BBBZZ..— bild iſt vielleicht etwas bunter und lebhafter in— Plakate in den koloſſalſten Dimenſionen, Wimpel und Fahnen in allen Farben, Reklamewagen, reich aufgeſchirrte Geſpanne, Reiter auf kleinen, mit mexikaniſchen Sätteln verſe Pferden ſtets im Galopp, alle denkbaren Formen von Equi⸗ pagen und ſonſtigen Vehikeln— Alles das gibt in buntem Gemiſch dem Straßenbild einen N Reiz, der mit jedem Tage ſee aeß wenigſtens bei demjenigen, der ſich nur enen einige Tage hier aufhält. Das Palace⸗Hotel, in welchem wir abgeſtiegen ſind, iſt rgt, ſelbſt vom ſiebten Stockwerk herunter kann man ſeine efe durch einen Canal in den Poſtkaſten gleiten 5 Die Hauskapelle ſpielt in dem rieſig großen Lichthofe. Auf den ſehr breiten mit dicken Teppchen belegten Corridoren, welche alle nach dem Lichthofe gehen, promeniren die Gäſte, während unten die Hotelwagen aus⸗ und einfahren. Die Zim⸗ mer ſind groß und geräumig, mit elektriſcher Beleuchtung, Badezimmer mit warmem und kaltem Waſſer, ſeparatem Cloſet— und dieſes Alles für 2 Dollars 50 Cts. ohne Ver⸗ ben ung was gewiß als ſehr preiswürdig angeſehen wer⸗ en muß. Nächſt der Marketſtreet iſt die Californiaſtreet die intereſ⸗ anteſte, nicht nur durch die Bauten und ihre Bewohner, ſon⸗ ern auch durch die des Straßendam⸗ mes, die geradezu verblüffend ſind. Hier gibt es Strecken, die mit Pferden überhaupt nicht befahren werden können und die cunf zu Fuß nur im Be Leſer tempo zu nehmen ſind. Die Drahtſeilbahn. ier das beſte Beförderungsmittel, welches auch in ſol Ausdehnung und Vollkommenheit vorhanden iſt, wie 5 5 en in einer Stadt. Auf alle Fälle erhält man durch eine Rund⸗ fahrt mit der Kabelbahn den ſchnellſten und beſten Ueberblick über die Stadt, deren ſeltſam anmuthige Eigenart noch da⸗ durch vermehrt wird, daß die meiſten Häuſer in Rückſicht auf Koſten und häufige Erdbeben faſt ganz aus Holz gebaut Sonntag, 2. Juli 1893. Zölle 359,816,959.49., auf Tabakſteuer 11,256,772.79 Mark, auf Zuckerſteuer 65,522,036.54., nämlich nach dem Geſetze vom 9. Juli 1887 an Materialſteuer 12,991,986.58., an Verbrauchsabgabe 52,161,985.11 Mark, nach dem Geſetz vom 31. Mai 1891 368,114.90 Mark, auf Salzſteuer 42,606,158.48 Mark, auf Brannt⸗ weinſteuer an Maiſchbottich⸗ und Branntweinmaterial⸗ ſteuer 19,891,873.40., an Verbrauchsabgabe und Zuſchlag zu derſelben 95,778,558.68 M. Die Brau⸗ ſteuer und Uebergangsabgabe von Bier, woran Bayern, Württemberg, Baden und Elſaß⸗Lothringen nicht theilnehmen, ergab 24,965,518.33 Mark nebſt 3807 Mark Averſum. Alle dieſe Einnahmen zuſammen be⸗ tragen die obige Summe von 619,841,179.71 M.— Die Einnahmen an Reichsſtempelabgaben für Werth⸗ papiere, Kaufgeſchäfte u. ſ. w. und Lotterielooſe beliefen ſich nach Abzug der Erhebungs⸗ und Verwaltungskoſten auf 21,767,821 M. 71 Pf. Darvon fallen auf Steuer für Werthpapiere 3,577,899.48., für Kauf⸗ und ſonſtige Anſchaffungsgegenſtände 9,133,861.46., für Lotterielooſe von Staatslotterien, 7,316,068.17., für Lotterielooſe von Privatlotterien 1,739,997 M. 60 Pf. — Die Einnahme an Spielkartenſtempel berechnete ſich nach Abzug der Verwaltungskoſten auf 1,308,262.78., die Einnahme für verkaufte Wechſelſtempelmarken und ge⸗ ſtempelte Blankets 7,915,609.10 M. Hiervon gehen 2% als Antheil der Landesregierungen und 2¼% als Entſchädigung für die Poſtverwaltung ab, ſo daß 7,559,406.69 M. der Reichskaſſe verbleiben. Endlich beliefen ſich die Einnahmen fur verkaufte Stempel⸗ materialien zur Entrichtung der ſtatiſtiſchen Gebühr nach Abzug der 2½ ⅝ Entſchädigung an die Poſtverwaltung für den Betrieb der Materialien auf 735,444.54 M. Die„Voſſ. Ztg.“ beurtheilt in abfälligſter Weiſe den von Herrn Eugen Richter berufenen konſtituiren⸗ den Parteitag der freiſinnigen Volkspartei. Das Blatt ſagt woͤrtlich:„Wenn der Parteitag in dem Rahmen abgehalten wird, den die„Frſ. Ztg.“ abſteckt, ſo kann heute ſchon geſagt werden, daß nichts dabei herauskommt. Eine Hurrahmajorität wird das Pro⸗ gramm der neuen Partei annehmen, man wird ſich an einigen Schlagworten und großen Siegeshoffnungen be⸗ rauſchen, eine gröͤßere Zahl von Bezirksvereinen wirb begeiſterte Zuſtimmungsreſolutionen faſſen— und das Land, die große Maſſe der freiſinnigen Wähler wird in kurzer Zeit zu der Einſicht kommen, daß ſte über⸗ rumpelt worden iſt.“ Die italieniſche Deputirtenkammer hat mit 216 gegen 82 Stimmen den Voranſchlag der Einnahmen im Staatshaushalte angenommen und damit das ganze Büdget erledigt. Mit beſonderem Intereſſe wird dem weiteren Verlaufe der parlamentariſchen Ver⸗ handlungen über die Emiſſionsbanken entgegengeſehen. Nach⸗ DS— aus dem ſogen.„redwood“, einem ganz vorzüglichen aterial. Die ſchönſten Villen liegen auf dem„Nob Hill“ oder, wie die hier wohnenden Mannheimer ſagen, auf dem Protzenbuckel“, in Mitten ſchöner halbtropiſcher Anlagen, bie das ganze Jahr in gleichem Schmucke prangen, was doch oft 5 850 werden mag. All' dieſe Holzbauten ſind ſo ut perkleidet und geſtrichen, daß ſie den Eindruck maſſiver auten machen. Läßt man den Blick von dieſen oft zu phantaſtiſch aufgeputzten Häuſern mit ihren ſchönen Umgebungen auf die mit großen Schiffen beſäeten Flächen des ſtillen Ozeans und der Bucht hinausſchweifen und dann wieder auf das bunte Gewühl der tiefer Uiegenden Stadttheile, ſo be⸗ greift man den unwiderſtehlichen Reiz, den die in ihrer Art einzige Stadt auf den Fremden ausübt. Zudem iſt auch hier der fernſte Punkt des Weſtens, den die meiſten Reiſenden er⸗ reichen und von da, von der äußerſten Spitze des Cliffhauſes am goldenen Thore nach einem Abſchied an den ſtillen Ozean wenden auch wir uns, um wieder, gen Oſten ſchauend, der entgegen zu ſtreben, von welcher uns die ganze Breite es amerikaniſchen Continentes und der atlantiſche Ocean trennen. Das Völkergemiſch in San Francisco iſt ein ſehr buntes. Amerikaner, Deutſche, Irländer, Franzoſen, indianiſche Miſch⸗ linge, Farbige in allen Schattirungen, Japaner, vor Allem aber, wenn auch der Zahl nach hinter den Deutſchen rangirend, doch um ſo auffallender, die Chineſen, die ich bei dieſer Ge⸗ legenheit zur Genüge ſehen und beobachten konnte. Sie geben der Stadt ein beſonderes Gepräge und nirgends kann man in der Stadt hingehen, ohne nicht c mehr oder minder intereſſante Exemplare dieſer bezopften Söhne des himmliſchen Reiches zu ſtoßen. Frauen ſieht man nur ſehr ſelten auf der Straße; in größerer Anzahl ſind ſie nur auf der für ſie be⸗ onders reſervirten Gallerle des Theaters zu ſehen, welche von ännern nicht betreten werden darf. Es ſollen überhaupt nur ca. 800 Frauen vorhanden ſein, während die Männer auf 40—50,000 geſchätzt werden. Die Chineſen bewohnen das „Chinese Quarter“ und gehört dieſes zu dem Intereſſanteſten, was die Stadt dem Fremden bietet.

7 11 iſt ein ſehr reichhaltiger un ökonomie des Hande 2. Seite. General⸗Anzeiger. Münndem, 2. Jumt. dem die Generäldſekuſſion zum Abſchluffe gediehen ſſt, haben die Debatten über die von von verſchiedenen Ab⸗ geordneten eingebrachten Tagesordnungen begonnen. Viel⸗ fach bemerkt wird, daß Crispi bisher an dieſen Verhand⸗ lungen nicht theilgenommen hat. Wie aus Rom telegraphirt wird, ſoll die Geſundheit des ehemaligen Konſeilpräſidenten erſchüttert ſein. Unlängſt wurde er noch von dem parla⸗ mentariſchen Unterſuchungs⸗Ausſchuſſe vernommen. Nach⸗ dem er verſchiedene Aufklärungen gegeben hatte, betonte er, daß er dieſe Unterſuchung entſchieden mißbilligte, und wendete ſich mit Entrüſtung über die Manie der Ver⸗ dächtigungen, durch die ein Staatsmann wie er genöthigt werde, ſich überhaupt zu vertheidigen. Aus Stadt und Cand. „Maunheim, 2. Juli 1898. *Gerichtsferien. Da mit dem 15. Juli die Gerichts⸗ ferien ihren Anfang nehmen, welche 2 Monate andauern, machen wir das rechtſuchende Publikum darauf aufmerkſam, daß während dieſer Zeit nur in ae Termine abge⸗ halten und Entſcheidungen erlaſſen werden, daß das Gericht indeſſen aber auf Antrag auch andere Sachen, ſoweit ſie be⸗ ſonderer Beſchleunigung bedürfen, als Ferienſachen bezeichnen kann. Die Ferienſachen ſind in§ 202 des Gerichtsverfaſ⸗ ſungsgeſetzes einzeln aufgeführt. *Die niederländiſchen Staatsangehörigen in Deutſch⸗ land werden durch eine Mittheilung der niederländiſchen Ge⸗ ſandtſchaft im„Reichsanzeiger“ neuerdings darauf aufmerk⸗ ſam gemacht, daß nach dem neuen, am 1. Juli in Kraft tre⸗ tenden niederländiſchen Geſetz die niederländiſche Staatsan⸗ ſoen igleß durch zehnjährigen muſch ber im Auslande ver⸗ oren geht, falls nicht der Wunſch der Beibehaltung der Staatsangehörigkeit kundgegeben wird. „Die Waſſerkünſte des Paradeplatzmonuments ſollen am morgigen Sonntag in Th 05 eſetzt werden. Geſtern und heute fanden wiederholt Proben ftatt Die Figuren laſſen pro Stunde circa 60 Cbm. Waſſer ausſtrömen, jedoch beträgt der wirkliche Waſſerverbrauch nur 18 Cbm. ſtündlich, da das verbrauchte Waſſer durch ſinnreiche Vorrichtungen größten⸗ theils wieder in die Figuren zurückgeleitet wird. In Folge de edenn e Waſſerſtandes iſt der Schiffsverkehr auf dem Rhein jetzt ein ſehr lebhafter. Die 5 tigen Salonboote der Köln⸗Düſſeldorfer Geſellſchaft ver⸗ ehren nunmehr wieder regelmäßig, leider aber iſt die Fre⸗ quenz noch immer eine ſehr ſchwache. Darüber 178 auch a dee in den ſämmtlichen Städten und Ortſchaften am Rhein. Ein engliſcher Touriſt wird nachgerade als ein Wunder angeſtaunt. Die Schuld an dieſer Erſcheinung trägt unzweifelhaſt die Chicagoer Weltausſtellung. »Kaufmänniſcher Verein. Der Bericht des hieſigen Kaufmänniſchen Vereins über ſeine 4 un verfloſſenen d bildet eine ganz anſehn⸗ che 38 gedruckte Oktavſeiten Broſchüre. In der Einleitung heißt es: Wenn auch die im Allgemeinen 0 age des Geſchäfts nicht Pers ohne Ein⸗ uß auf die Entwickelung der Kaufmänniſchen Vereine bleiben ann— ein Umſtand, welcher ſich bei unſerem Vereine zu⸗ nächſt in der Stellenvermittlung fühlbar macht— ſo können wir doch mit berechtigter e Verlauf des 28. Verwaltungsjahres zurückblicken. Der Rechnungsausweis zeigt ein befriedigendes Ergebniß; die Mitgliederzahl iſt 955 wachſen; unſere Handelsſchule hat ſich ſowohl numeriſch, a auch hinſichtlich ihrer Leiſtungen fortſchreitend entwickelt; die inrichtung örtlicher Verwaltungsſtellen unſerer Krankenkaſſe innerhalb des e e Verbandes, welche nicht etwa erfolgte, um unſerem Vereine einen beſonderen Vortheil zu verſchaffen, ſondern um auch an anderen Orten das Intereſſe für die kaufmänniſche Vereinsſache überhaupt zu heben, was elbſtverſtändlich jedem einzelnen Vereine zu gute kommt, hat als ein zu gewagtes Unternehmen erwieſen; innere Vereinsleben, geweckt durch die neu eingerichteten Diskuſſionsabende, iſt ein regeres geweſen als er. Auch im abgelaufenen Verwaltungsjahre hat unſer Verein an der Thätigkeit 58 des deutſchen, wie auch des badiſch⸗ 5 älziſchen Verbandes Antheil Vorträge fanden m verfloſſenen Winterſemeſter 15 ſtatt und waren dieſelben theils e ee theils fach⸗ wifſenſchaftlicher Natur. Die allgemein wiſſenſchaftlichen Vorträge hatten ſtets ein großes Auditorium angezogen, während die fachwiſſenſchaftlichen leider weniger zahlreich beſucht waren. Außer dieſen Vorträgen fanden noch 4 fach⸗ wiſſenſchaftliche Vorträge für Lehrlinge ſtatt, welche auch dies⸗ mal wieder wie im vorhergegangenen Winter Herr Haupt⸗ lehrer 17 er übernommen ſhatte. Die Bibliothek hatte 5 eines lebhaften Beſuchs zu erfreuen. Die Wahl der Lek⸗ re erſtreckte ſich dabei— wie in früheren Jahren— vor⸗ wiegend auf die Unterhaltungslektüre, und die Hoffnung, die jüngeren Mitglieder möchten ſich im Allgemeinen mehr der belehrenden Literatur zuwenden, hat ſich leider noch nicht ver⸗ wirklicht. Der Herr Vorſtand des Großh. Bezirksamtes, Geh. 1 65 Freiherr v. Rüdt, hatte die Freundlichkeit, der Bibliothek ein Geſchenk in Roſchers„National⸗ 8 und Gewerbefleißes“ zu widmen. Die Bibliothek umfaßte vom Schluſſe des Berichtsjahres insge⸗ ammt ca. 3675 Bände, oder 125 Bände mehr als am Schluſſe es Vorjahres. Der. des Leſeſaals war fort⸗ während ein ſehr ſtarker. An den Unterrichtskurſen nahmen im Sommerſemeſter 1892 278 Schüler und im Winter⸗ emeſter 1892/93 304 Schüler Theil. Die Handelsſchule at einen Aufſchwung genommen, doch läßt die usdauer in Bezug auf den 5 noch zu wünſchen übrig. Bei dem Zentralſtellen⸗Vermittlungsbureau für Baden und die Pfalz liefen ein 1775 Bewer⸗ bungen gegen 1730 im Vorjahre, Vakanzen 1222, gegen 1264 im Vorjahre, beſetzt wurden 350 Stellen gegen 364 im Vor⸗ jahre. Zu den Mängeln in der Ausbildung vieler Hand⸗ lungsgehilfen, welche ſich der Stellenvermittelung leider ſo häuſig hindernd entgegenſtellen, geſellt ſich jetzt öfters die fehlende Kenntniß er Stenographie. Unterſtützungen an fremdeshilfsbedürftige Handlungs⸗ gehilfen wurden 384 Unterſtützungen an 230 Perſonen eleiſtet, gegen 209 Unterſtützungen an 210 Perſonen im orjahre. Das Ueberſetzungsbureau lieferte 76 Ueber⸗ 0 gegen 57 im e Die Jubiläums⸗ ftung für unbemittelte Handelsſchüler, welche ch auf 2700 M. beläuft, gewährt drei unbemittelten Lehr⸗ lingen Freiſtellen in der Handelsſchule. Das Vermögen be⸗ läuft ſich auf M. 26,199.95, gegen M. 25,528.44 im Vorjahre. Die Mitgliederzahl betrug am Schluſſe des Berichtsjahres, welches vom 1. April 1892 bis 31. März 1893 reicht, 2596 egen 2402 am Schluſſe des Vorjahres. In dem Schlußwort ſeines Berichts bezeichnet der Kaufmänniſche Verein als ſeine nächſte Aufgabe die Gründung einer Wittwen⸗ und Waiſen⸗ unterſtützungskaſſe. „Der ehemalige Direktor und Redakteur der Volks: ſtimme“, Karl Fentz, wurde heute vom hieſigen Schöffen⸗ gericht wegen Beleidigung des Fabrikanten Marz Mayer, 3. Z. Beſitzer einer Papier⸗ Hadern⸗, Holzſtofffabrik hier(vor⸗ her in Ladenburg) zu 50 Mark Geldſtrafe event. 10 Tagen Haft verurtheilt. Es handelte ſich um einen in No. 37 der „Volksſtimme“ vom 18. Jebr. d. J. veröffentlichten Artikel 2— ˖—————.»vKK—ßß—————˙˖;ͤẽ—— entz über von Seiten der Fabrikinſpektion im Jahresbericht 891 geſchilderte Mißſtände, die ſich in der früheren Laden⸗ burger Fabrik des Privatklägers herausgeſtellt haben ſollen, referirte, doch Bemerkungen beleidigender Natur hinzufügte. Rechtsanwalt Dr. Löb vertrat den Privatkläger, während Rechtsanwalt Dr. Schottler den Angeklagten vertheidigte. Fentz war perſönlich anweſend. „1%% Neit e„ Heriogthun: * Karlsruhe, 30. Juni. In der Wohnung des preußi⸗ ſchen Geſandten v. Eiſendecher wurde ein Ginbruchsdiebſtahl verübt. In einem Pulte wurden ungefähr 1500 M. ver⸗ wahrt, die der Dieb nach Erbrechen bezw. Anbohrung des Be⸗ hälters ſich aneignete. Aus einem in der Nähe befindlichen S ſtaht er 200 M. Man iſt dem Diebe auf der pur. MPfilziſchh-Hefliſche Rachrichten. *Speyer, 30. Juni. Der 25 Jahre alte frühere Schuh⸗ macher, jetzt Ziegelbrenner, Jakob Stephan von Altlußheim hat ſeine Schwiegermutter, die Winzers⸗Wittwe Elias Fiſcher, im Streite mittelſt Beißzange und Meſſer lebensgefährlich verletzt. Der 60 Jahre alten Frau iſt der Schädel geſpalten. Sie wurde aus ihrer Wohnung, wo das Verbrechen geſchah, in das Hoſpital verbracht. An ihrem Aufkommen wird ge⸗ zweifelt. Der Unmenſch wurde verhaftet. Pirmaſens, 30. Juni. Geſtern Nachmittag traf der Diviſions⸗General v. Kylander aus Landau hier ein, um ſich perſönlich von der Sachlage zu überzeugen. Das Militär wird bis Dienſtag hier bleiben und dann auf 50 Mann reduzirt werden, die auf unbeſtimmte Zeit hier bleiben ſollen. Es kommen keine Ruheſtörungen mehr vor. Heute gingen Schutzleute und Gendarmerie, ſtets von Milikärpatrouillen begleitet, in die verſchiedenen Fabriken, um dort bei den Ar⸗ beitern Nachſuchungen nach Revolvern und den hier ſo be⸗ liebten Kneipmeſſern zu halten. *Mainz, 30. Juni. In der Scholz'ſchen Fabrik hat ſich heute Morgen ein Unglücksfall zugetragen. Ein Fabrikmäd⸗ chen Namens Wolf, welches an einer Papierſchnefdemaſchine beſchäftigt war, hatte einen Bogen Papier verdorben es zer⸗ knitterte denſelben und warf ihn auf den Boden. Im Momente aber, als es ſich bückte, wurde es von dem Schneidemeſſer der Maſchine erfaßt und ihm der Kopf vom Scheitel bis zu dem Hals durchſchnitten. Das Mädchen war ſofort todt. TLagesnenmigkeitten. — Ueber die Verhaftung des Tenoriſten Roberto Stagno zu Frankfurk a. M. wird Folgendes mitgetheilt: Zwiſchen Stagno als Beklagtem und ſeinem früheren Im⸗ preſario Emil Dürer als Kläger ſchwebt bei dem Berliner Landgericht in erſter Inſtanz ein Civilprozeß. Am 10. Mai d. 9. en in dem Mailänder„Corriere della Sera“ eine Berliner Depeſche, die in der Ueberſetzung etwa folgenden Wortlaut hatte:„Aus Berlin erhalten wir die Nachricht, Giulio Belmonte Cangialoſi, der bekannte Induſtrieritter, der beh augenblicklich in Berlin im Gefängniß befindet, ſoll, wie behauptet wird, das Haupt einer ausgebreiteten Verbrecher⸗ bande ſein, deren hervorragendſtes 15 ein gewiſſer Emilio Dürer iſt, der aus Berlin wenige Tage vor der Ver⸗ daß ber des 1 e verſchwand. Die Polizei hat ermittelt, daß der wahre Name Dürer's Dingueler iſt, daß er von Ge⸗ burt Böhme und nicht amerikaniſcher Bürger iſt, wie er vor⸗ ibt. Nach gewiſſen Daten befinde ſich Dingneler in Italien.“ Dürer, der als Journaliſt und Impreſario in Italien und beſonders in Mailand wohlbekannt iſt, hielt ſich 5 Zeit mit der an ff⸗Tournee“ in Trieſt auf und erfuhr auf telegraphiſche Anfrage von der Redaktion des„Corriere“, daß dieſe Nachts eingetroffene Depeſche, die mit„Ugo“ unterſchrieben war, in dem Glauben, daß ſie von dem Berliner Korreſpondenten Ugo Sogliani herrühre, auf⸗ unter der Spitzmarke:„Wie man Geſetze e worin genommen worden ſei. Herr Sogliani hatte ebenfalls 8 90 wer dieſe Depeſche, der er vollkommen fernſtehe und die ſich ſofort als plumpe Verleumdun charakteriſire, eingeſandt habe. Der Verdacht der Thäterſchaft lenkte ſich ſofort auf Stagno, der aus dem Zivilprozeß mit Dürer urſprünglichen Familiennamen und ſeine Staatsangehörigkeit wiſſen konnte. Dürer ſtellte bei der Staatsanwaltſchaft Strafantrag nur wegen verleumderiſcher Beleidigung, da bei einem ſolchen, durch die Preſſe begangenen Bubenſtücke ſicher⸗ lich ein öffentliches Intereſſe zur Strafverfolgung vorliege. Auch die Berliner Polizei hatte durch ihre italieniſchen Agenten bereits von der Depeſche dienſtlich Mittheilung und intereſſirte ſich dafür, ihren anonymen Mit⸗ arbeiter bei der Entdeckung der Verbrecherbande kennen zu lernen. Auf Antrag der ee e er⸗ emd die Beſchlagnahme des Depeſchen⸗Originals bei em Berliner der Sicherhent, d und die Schriftvergleichung ergab mit einiger Sicherheit, daß der Schreiber der Depeſche Stagno's Privatſekretär Joſef Finzer ſein müſſe. Hieraus war die Theilnahme Stagno's als Anſtifter 15 folgern. Nun wäre die Depeſche nur eine verleumderiſche Beleidigung, wenn ihre Urheber nicht die Unterſchrift„Ugo“ gebraucht hätten. 10 gaben ſie dem Telegramm den Charakter einer rkunde, und ſie begingen, indem ſte von ihr zum Zwecke der Täuſchung der Redaktion Gebrauch machten, eine Urkunden⸗ ſcher Dieſelbe iſt ſogar gemäߧ 268 des St..B. eine chwere, weil ſie dae iſt, um einem Anderen Schaden zu⸗ zufügen. Die Staatsanwaltſchaft 1 am 27. Juni Antrag auf Verhaftung geſtellt; an demſelben Tage noch iſt der Haft⸗ befehl vom Gerichte erlaſſen und, wie bekannt, ſchon Tags darauf zu Frankfurt a. M. vollſtreckt worden.— Nach den letzten Meldungen iſt Stagno bereits wieder auf freien Fuß geſetzt worden. Literariſches. Wer nach Tirol reiſt, und es gehen jährlich gegen 100,000 Deutſche nach Tirol, der wird gut thun, ſich die ſoeben bei A. H. Payne in Leipzig erſchienene neueſte Karte von Tirol und Vorarlberg anzuſchaffen. Sie iſt von ſeltener Klarheit und Reichhaltigkeit und koſtet dabei nur 2 Mark, während alle anderen Karten, die einigermaßen neu ſind,—6 Mark koſten. Sie iſt im Maaßſtabe von—400,000 ausgeführt, alſo etwa in demſelben Maaßſtabe wie die kleinen Spezial⸗ karten im„Meyer“. Selbſt wer größere Detailkarten beſitzt, wird ſie als Ueberſichtskarte vortrefflich benutzen können. Die Reichsbank hat den Privatdiskonto auf 3¾ pCt. ermäßigt. Mannheimer Produktenbörſe vom 1. Juli. Weizen er März 17.60, Juli 16.50, November 17.10. Roggen per ärz 15.50, Juli 15.20, Nov. 15.36. Hafer per März 15.80, Len 17.40, Nov. 15.55. Mais per Juli 11.75, Nov. 11.95. endenz: flauer. Trotz niedrigeren amerikaniſchen Courſen war die Tendenz für ſämmtliche Artikel gut behauptet und fanden lebhafte Umſätze ſtatt. Badiſche Thonröhren⸗ und Steinzeugwaaren⸗Fabrik in Friedrichsfeld. Die geſtern im Geſellſchaftslokale in Friedrichsfeld ſtattgefundene Generalverſammlung genehmigte die Bilanz. Herr Director Hoffmann und der Auſſichts⸗ rath erhielten Decharge, dagegen wurde dieſelbe dem früheren Director Eſpenſchied, der einen gedruckten Einſpruch egen den Reviſionsbericht vorlegte, verweigert. Die Be⸗ ſchlüſſe des Aufſichtsraths wurden genehmigt— alles mit überwiegender Stimmenmehrheit. Herr Eſpenſchied drohte Klage an nach A. 222 und 199 D. H. G. Der Auf⸗ ſichtsrath hat ſich den Ausführungen der Reviſionscommiſſion angeſchloſſen und beträgt darnach die Unterbilanz nicht wie ſrüher angegeben M. 154,787.70, ſondern M. 159,179.74. Hilferuf aus Schneidemühl. Kaum ſind die Wunden der folgenſchweren Ueberſchwemmun vom Frühjahr 1888 vernarbt und ſchon wieder hat ein elementare Ereigniß unſere im Aufblühen begriffene Stadt von ca. 16000 Ein⸗ wohner heimgeſucht. 12538 Bei Bohrung eines arteſtiſchen Brunnens brach aus einer Tiefe von 75 Metern ein mächtiger erdhaltiger der aller Maßregeln ungeachtet in einem Zeitraum von 5 Wochen rund 3400 Kubikmeter ausgeſchwemmter Erde dem Erdkörper entzog und an den bedrohten Stellen allmälig Bodenſenkungen bis zu 1 Meter verurſachte. Die dadurch entſtandenen Verwüſtungen ſpotten jeder Beſchreibung. Der Erdboden klaffte auseinander, das Straßenpflaſter und die Trottoirplatten hoben ſich und bildeten Hügel mit Hohlräumen, die Gebäude barſten auseinander und ſtürzten zum Theil zuſammen, Die noch ſtehenden Gebäude müſſen geſprengt und abgetragen werden. Von der Kataſtrophe ſind 20 Grundſtücke mit theilweiſe werthvollen 2⸗ und aſtöckigen Häuſern betroffen. 86 Familien mit 327 Köpfen haben ihre Wohnſtätten verlaſſen müſſen; ihre Exwerbs⸗ ſuellen ſind beeinträchtigt, der Kredit iſt erſchüttert; die Hausbe⸗ itzer, Haus und Hof verlierend, ſind der Verarmung Preis gegeben. ſchtt entſtandene Schaden wird auf mehr als eine Million Mark geſchätzt. Zur e dieſes Elends ſind wir zuſammengetreten. Unſere Hilfe reicht aber nicht aus. Wir wenden uns daher an die allgemeine Wohlthätigkeit, an den Gemeinſinn aller Bürger des weiten deutſchen Vaterlandes mit der dringenden Bitte, ſich der Noth der Verunglückten durch Spendung von Gaben zu erbarmen. 5 Unterſtützungsbeiträge nimmt die hieſige Stadt⸗Haupt⸗Kaſſe entgegen. An die Redaktionen der Zeitungen richten wir die Bitte, dieſen Aufruf durch Aufnahme in ihre Bläter verbreiten zu helfen. Schneidemühl an der Oſtbahn, Prov. Poſen, 28. Juni 1898 Freiherr v. Wilamowitz⸗Möllendorff, Oberpräſident der Provinz Poſen. v. Tiedemann, Regierungs⸗Präſident zu Bromberg. v. Colmar⸗Meyenburg, Regierungs⸗Präſident zu Lüneburg. v. Schichow, Landrath des Kreiſes Kolmar i. K. Wolff. Erſter Bürgermeiſter. Arndt, Erſter Staatsanwalt. R. Arndt Stadt⸗ verordneten⸗Vorſteher. Herz Berliner, Rentier. Brann, Rabbiner. Profeſſor Vraun, Gumnaſial⸗Direktor. Dr. Brieſe, Stadtver⸗ ordneter. Dr. Davidſohn, Stadtverordneter. Drewitz, Mühlen⸗ und Stadtrath. Gaebel. Juſtizrath und Stadtrath. enſerowski, Königl. Poſtdirektor. Dr. Glaß, Rechtsanwalt un Stadtverordneter. Grützmacher, evangeliſcher Pfarrer. Köpp⸗ Rechtsanwalt und ſtellvertretender Stadtverordneten⸗Vorſteher. Kuhncke, Apothekenbeſitzer und Stadtrath Lindner, Landgerichts⸗ Präſident. Nedwig, Beigeordneter. Pfaehler, Major z. D. und Bezirks⸗Kommandeur. ademacher, Stadtratb. Samuelſohn, Stadtrath. Stock, 1 55 Voßköhler, Königl. Baurath. ichert, Stadtrath. Elyſium Mannheim. Mie verehrl. Theilnehmer an unſerem Sonntag, den 2. Juli 1898 nach Neckargemünd-Schwalbennest-Hinterburg · Neckarsteinach (daſelbſt Unterhaltung im Gaſthaus zum„Goldenen Hirſch“) unte⸗ Velteilane unſerer Muſik⸗Kapelle ſtattfindenden Hirſch“ 12685 Familien-Ausflug werden gebeten, ſich frühzeitig(vor ½12 Uhr) am Hauptbahnhe ueremenkunft am einzufinden. Abfahet 11 r 45 Minuten. Fahrkarten zu ermäßigtem Preiſe ſind von ½11—½ 12 Uhr daſelbſt beim Vorſtande zu haben. Die verehrl. Damen und Herren ſowie deren Familienange⸗ hörigen, welche zu unſern ſonſtigen Veranſtaltungen Einladungen 0 ſind zur Theilnahme an dieſem Ausflug freundlichſt ein⸗ geladen. Der Vorſtand. Mezr VWortheile erwachsen denjenigen Inserenten, Felche ihre Inssrtlans- Aufträge durch die erste und älteste Annoncen-Expedttiom Haasenstein& Jogler, Actiengesellschaft., k. 3, L, partere, Manmnheimm, femsprecher 498. ausführen lassen, denn: 7 1. erhalten sie nur die Original. Zellenpreise der Zeitungen berechnet, auf welche je nach Umfang der Aufträge der höchste Rabatt gewährt wird, 2. es genügt— auch für die grösste Anzahl von Zeitungen — stets nur eine Abschrift der Anzeige, 3. ersparen sie ausser Zeit und Mühe für Korrespondenzen, das Porto für die Briefe und Geldsendungen an die ver- schiedenen Zeitungen und 4. sind sie gewissenhafter, rascher Erledigung, vorthellhaf- ten Satzes, sowie im Bedarfsfalle des obledtivsten, faon· kundigsten Rathes sicher. Zeltungs-Verzeichnisse und Kasten-Vorausberechnangen auf Wunsch gratis und franco. 4708 Hausentwäſſerungen, Pläue, Koſtenanſchläge und ſolide Ausführung durch Ph. Fuchs& Priester,„ Sthwetzinger⸗Straßt Ar. 45. Aelephon Ar. 634. Zu Auskünften jederzeit gerne bereit. Kirchen⸗Anſagen. Katholiſche Gemeinde. Jeſuitenkirche. Sonntag, 2. Juli. 6. Sonntag Pfingſten. 6 Uhr Frühmeſſe. 8 Uhr Militär⸗Gottesdienſt. ½10 Ußr Predigt und Amt. 11 Ubr hl. Meſſe. Von 12—2 Uhr iſt die Kirche geſchloſſen. 4 Uhr Beerdigung des hochw. Herrn Geiſtl. Rathes und Stadtpfarrers Koch. In der Jeſuitenkirche Predigt und Einſegnung der Leiche. Danach Zug durch die Breite Straße zum Friedhof. Es wird drtngend gebeten, den Weiſungen der Ordnung genau zu folgen. Montag 9 Uhr Traueramt. Kathol. Bürgerhoſpital. Sonntag, 8 Uhr Singmeſſe. Untere katb. Pfarrei. Sonntag, 2. Juli. 6. Sonntag nach Pfingſten. Quartalsfeſt der Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaft. 6 Uhr Frühmeſſe. 8 Uhr Singmeſſe. ½10 Uhr feierliches 7 amt mit Predigt. 11 Uhr hl. Meſſe. ½2 UhrChriſtenlehre für die Knaben der 2 letzten Jahre. ½ Uhr Corporis⸗Chriſti⸗ Bruderſchaft. Am Montag und Donnerſtag ½¼8 Uhr iſt Schüler⸗ gottesdienſt für die Mädchen und am Dienſtag und Freitag für die Knaben. Laurentiuskirche. Sonntag, 1. Juli. 6 Uhr Beicht. 7 Uhr Frühmeſſe m. Communian. ½9 Kindergottesdienſt. ½10 Uhr Predigt und Amt. 11 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen. 2 Uhr Chriſtenlehre für Knaben. ½3 Uhr Aloiſtus⸗Andacht.(Die chriſtl. Mütterbruderſchaft wird auf Sonntag, den 9. Juli verſchoben) „——•„25„„„„B̃„̃⁵ẽ˖Vrù ů.

des Windkeſſels zum Bekanntmachung. Die Einrichtung und Reinhaltung der Bierpreſſionen in der Gemeinde Neckar⸗ hauſen betr. Nr. 60455. Nachſtehend bringen wir die mit Erlaß des Großh. Heren Landeskommiſſärs hier vom 21. VI. 98 Nr. 2840 für voll⸗ ziehbar erklärte Ortspolizeiliche Vorſchrift betreffend die Errichtung und Reinhaltung der Bierpreſſionen in 15 Neckarhauſen vom 3. Juni l. J. zur allgemeinen Ortspolizeiliche Vorſchrift die Eiurichtung und Reinhaltung der Bierpreſſionen in der Gemeinde Neckarhauſen. Auf Grund der§ 87a und 94 P. St. G. B. bezüglich der Er⸗ Reinhalkung der Bierpreſſionen in Neckarhauſen wird de uimmt: 1. kuienee ue ſind nach Maßgabe der nachſtehenden Beſtimmungen einzurichten und jederzeit zu unterhalten. Dieſelben unterſtehen in dieſer Richtung einer ſtändigen polizeilichen Beauf⸗ 12586 ſichtigung. Von jeder beabſichtigten Neuanlage oder Hauptreparatur einer Bierdruckvorrichtung iſt dem Gr. Bezirksamt eine Woche vor Beginn der Arbeit unter Vorlage der Werkpläne und einer Beſchreibung ſchriftliche Anzeige zu erſtatten. 2. „„Als Druckmittel darf nur filtrirte atmoſphäriſche Luft oder flüſſige Kohlenſäure benützt werden. Die Anwendung von Bierpumpen, welche das Bier unmittelbar aus dem Faſſe drücken, ſowie die Anwendung von Spritzvorrich⸗ tungen beim Fullen der Gläſer Wird der Gebrauch von Bierdruckvorrichtungen, bei denen 10 0. Kohlenſäure als Druckmittel dient, beabſichkigt, ſo iſt der bei Groß . vorher einzureichenden ſchriftlichen Anzeige(8 1) die Beſcheinigung eines 2. Afe Sachverſtändigen über die Prüfung der zur Aufnahme der flüſſigen und eee Kohlenſäure be⸗ ſtimmten Behälter beizufügen, gus welchem erhellen muß, daß Explo⸗ ſionsgefahr nicht vorliegt. Dieſelben dürfen nur nach ertheilter beſonderer Er aubniß des Bezirksamts und nur unter 5 der in dieſer ſchriftlich auszufertigenden Erlaubniß geſtellten Be⸗ dingungen in Benutzung genommen werden. Bezüglich des Materials der Einrichtungen und Reinhaltung der Leitungen gelten ſinngemäß auch für dieſe Apparate die unten folgenden Vorſchriften. 0§. 4. Die als Druckmittel zu benützende Luft muß aus dem Freien und zwar von einem Orte aus zugeführt werden, welcher ſeiner Lage nach keine Verunreinigung der Luft befürchten läßt. Ehe die Luft in den Windkeſſel tritt, muß ſie durch einen geeig⸗ neten Filtrirapparat geleitet werden. Die in letzterem befindliche 1 5 oder Salicylwatte muß mindeſtens alle zwei Wochen erneuert erden. 8 5. ur Verhütung und Beſeitigung von Verunreinigungen des bei den Luftdruckapparaten zu benützenden Windkeſſels iſt zwiſchen dem⸗ ſelben und der Luftpumpe, wenn ſolche geölt wird, ein Oelfänger e Ferner hat der Windkeſſel, welcher der Zugänglichkeit halber frei ſtehen muß, am tiefſten Theile einen Ablaßhahnen und eine am unteren Drittel angebrachte, in geeigneter Weiſe verſchließ⸗ bare u enthalten. Bei Neuanlagen iſt der Kopf 5 A e einzurichten, wodurch die beſondere Reinigungsöffnung in Wegfall kommt; endeinh iſt zur Verhinderung des Einteitts von Blerſchleim in die Lüftleikung am Schlund des Faſſes oder in der Leitung ein Rückſchlagsventil von einem der eitung mindeſtens gleichen einzulegen. Zur Regulirung des Druckes muß am bei Neuan⸗ lagen auch an der Ausſchankſtelle ein Mans:eter vorhanden ſein, welches erkennen läßt, wie ſtark der Druck inneryns der Leitung iſt; mehr als eine Atmoſphäre Ueberdruck iſt nicht zuläſſig. Ausnahmen hiervon machen Wirthſchaften in böger gelegenen Stockwerken und das Maximum des Luftdruckes für den einzelnen Jall hat 115 der amtliche Sachverſtändige feſtzuſtellen. Die für die Aufnahme des Biers beſtimmten Leitungsröhren ſämmtlicher zum Abzapfen benützten Druckvorrichtungen müſſen einen innern Durchmeſſer von mindeſtens einem Centimeter haben und dürfen nur aus reinem nicht mehr als ein Prozent Blei enthaltenden Zinn hergeſtellt ſein. Bei den dermalen vorhandenen Leitungen kann ein Durchmeſſer von mindeſtens 8 Millimeter ausnahmsweiſe zugelaſſen werden. Die außer den Leitungsröhren zur vorübergehenden Aufnahme von Bier beſtimp ten Theile der—ruckvorrichtungen dürfen, wenn ſie aus Metall gefertigt ſind, entweder nur aus reinem nicht mehr als ein Prozent enthaltenden Zinn oder aus in der inneren Flä 0 ſtark verzinnten Kupfer hergeſtellt ſein; ſog. Kühlcylinder ſind ni geſtattet. Die Einſchaltung einer Glasröhre zwiſchen Faß und Hahn zuläſſig, auch darf der ſebene S 2155 55 vom ee aufſatz bis auf den Boden des Faſſes reichende Rohr) aus ver⸗ zinntem Meſſing beſtehen. Alle Rohrverbindungen ſind durch ſogenannte Ueberwurfs⸗ muttern herzuſtellen Reines nicht mit Metallfalzen bearbeitetes Kautſchuk aber nur ſolches, darf an den Biegungsſtellen der Bierlei ngsröhren in Stücken bis 15 Centimeter Länge zur Verwendung kommen. Die zur Zuleitung von Luft dienenden Röhren können auch aus anderen Metallen als Zinn hergeſtellt ſein und müſſen von ihrem Endpunkt in einen mit einer freien Siebplatte verſehenen Trichter auslaufen. S.. Jede Bierleitung, welche eine Geſammtlänge von mehr als einem Meter hat, iſt mit einer Vorrichtung zu perſehen, welche die Feſtſtellung des Zuſtandes in Innern der Röhren jederzeit aus⸗ kreichend ermöglicht und amtli! verſchloſſen werden kann. Dieſe Vorausſetzung trifft bei dem Controlhahn Syſtem A. Kaiſer zu. Nähere Anweiſung wegen Anbringung des Control⸗ hahns bleibt im einzelnen Falle vorbehalten. 8 8. Die und insbeſondere die zur vorüber⸗ ehenden Aufnahme des Bieres beſtimmten Leitungsröhren und ſonſtigen Theile derſelben ſind ſtets in reinem Zuſtande zu halten. Die Reinigung hat mittelſt Durchleitens von 15 panntem heißen Dampf oder mittelſt heißer Soda bezw. Aeznatronlöſung unter Nach⸗ ſpülung mit kaltem reinem Waſſer mindeſtens einmal wöchentlich zu 8 Nach dem Reinigen iſt jedesmal der Stocher herauszu⸗ nehmen und auszuwaſchen. 8 Außerdem müſſen die Windkeſſel mindeſtens vier Mal im Jahr geöffnet und wenn erforderlich gereinigt werden. bi de Inhaber einer Leitung hat ſelbſt dafür 15 orgen, daß ie Reinigung derſelben in der einen oder andern zuläſſigen Art in genügender Weiſe geſchieht. 8 Zoweit zur. Dampfreinigung nicht ſtationäre behördlich ge⸗ nehmigte Dampfkeſſel benützt werden können, darf die Reinigung mittelſt Durchleitens von geſpanntem Dampf nur mittelſt ſolcher Apparate ausgeführt werden, welche von dem Großh. Bezirksamte als geeignet bezeichnet worden ſind. § 9. Die Inhaber der Bierdruckvorrichtungen ſind dafür verantwort⸗ lich, daß die an dem Controlhahn angebrachte polizeiliche Plombe nicht unbefugter Weiſe entfernt, oder beſchädigt wird. Für jede Bierdruckvorrichtung iſt auf Koſten des Inhabers dem Letzteren ein Reviſionsbuch zu behändigen, welches als Zubehör zur Preſſion mit derſelben an einen etwaigen Nachfolger übergeht und nicht beſeitigt werden darf. 8 10. Die regelmäßige Unterſuchung mittelſt des Controlhahns bezüg⸗ lich der Reinhaltung der Bierdruckvorrichtungen findet durch den amtlich verpflichteten Sachverſtändigen monatlich ſtatt. Derſelbe wird ſich außerdem vierteljährlich über den Vollzug der Vorſchriſt des§ 8 Abſ. 13(Windkeſſel) verläſſigen und auf be⸗ ſondere Weiſung des Großh. Bezirksamtes die Beſchaffenheit der ierdruckvorrichkung im Allgemeinen einer Unterſuchung ünterziehen. Der amtlich Sachverſtändige hat die hierfür be⸗ konders feſtgeſetzten Gebühren zu 1 Beſtehende Bierdruckvorrichtungen, welche in der einen oder Adern Nüaluns den Wiaen Vorſchenften midl entſprechen. müſlen General⸗Anzeiger. F 2, 7 Erſtes Spezial⸗Reſte⸗Geſchäft Kirchenſtraße F 2, 7 Ginklang gebracht werden. Res aus prima reinwoll. Aleiderſtoffen Eſiſer, Gerner, Preißer u. langauer Fabtiltt zu unerreicht billigen Preiſen. Ferner empfehle ganz außerordentlich billig: Buntes Bettzeug, weiß Damaſt, weiß und bunt Flockpiqué, Bettuchleinen, [Hemdenleinen, Handtücher, Bettbar⸗ ſchend, Schürzenſtoffe, Cattun, Druck⸗ ſtoffe, Tiſchtücher, Tafeltücher, Gedecke, [Servietten und große Poſten engl. Tüll⸗Vorhänge in breit und ſchmal. . Nindemann Erſtes Spezial⸗Reſte⸗Geſchäft F 2, 7 Kirchenſtraße F 2, 7. 5 e Mannheim, 2. Jull. 12529 Invzaogz munk uemmoz ainmpzuich⸗snogusbejsch obinig sasquoſog uvb anzgt nält denſelben ſpäteſtens vier Monate nach deren Inkrafktreten in 7775 8512 zuwiderhandlungen werden nach Maßgabe der im Eingange ange 11 58 5 Geſetzesbeſtimmungen(mit Geldſtrafe bis zu 100., im Fa lle der Unbeibringlichkeit mit iederholte Beſtrafung wegen insbeſondere des 8 9 haben zur Folge, daß die aft) beſtraft. ebertretung dieſer Vorſchrift, enützung der Bier⸗ druckvorrichtungen nur unter ganz beſonderen Beſtimmungen geſtattet oder nach porheriger ſchriftlicher Androhung ganz unterſagt wird. Neckarhauſen, 3. Juni 1893. e Entwurf wird luß. hiermit für die hieſtge Gemeinde E als ortspolizeiliche ee ee (gez.) Zieher. Beſchluß. ie vom hieſigen Bürgermeiſteramt genehmigte Di Vorſchrift betre end die Einrichtung und einhaltung der Bierpreſ⸗ ſtonen in hieſiger Gemeinde wird in allen Theilen(88 1 bis mit 12 als ortspolizeiliche Vorſchrift für die Gemeinde Neckarhauſen iermi angenommen. Neckarhauſen, 3. Juni 1893. Gemeinderath. Mannheim, 26. Juni 1893. Großh. Bezirksamt. SStener. Bekannimachung. Die Reparatur der Jungbuſchbrücke dahier betr. (179) Nr. 68,128. Mit Bezug auf unſere Bekannt⸗ machung vom 27. d. Mts. (im Amtsblatt Nr. 177) bringen wir zur öffentlichen Kenntniß, daß die Arbeiten an der Jungbuſchbruͤcke auch noch den 2. u. 3. Juli in Anſpruch nehmen werden; die Sperre dieſer Brücke wird deshalb hin⸗ ſichtlich des Fuhrver⸗ kehrs auch auf dieſe Tage ausgedehnt. 12661 Mannheim, 30. Juni 1893. Gr. Bezirksamt. Dr. Schmid. Hekanntmachung. Am 1. Juli werden in den zum Beſtellbezirke der Poſtagentur in Sasbachwalden Peelten Orten Biſ retten⸗ bronn Poſthülfſtellen eingerichtet werden. 12581 Karlsruhe(Baden), 29. Juni 1893. Der Kaiſeriche Ober⸗Poſtdirector, Geheime F. e Stkanntmachnng. Am 1. Juli wird in Büchen⸗ bronn bei der daſelbſt befindlichen Poſthülfſtelle eine Telegraphen⸗ anſtalt mit Fernſprechbetrieb er⸗ öffnet. 12582 Baden) 29. Juni 1898. Der Kaiſerliche Ober⸗Poſtdirector, Geheime Le et, eß. gelannkmachnng. Am 1. Juli werden in Eiſingen und Göbrichen bei den daſelbſt befindlichen Poſthülfſtellen Tele⸗ graphenanſtalten mit Fernſprech⸗ 1 12580 Karlsruhe (Baden), 29. Juni 1893. Der Kaiſerliche Ober⸗Poſtdirector In Vertretung Hennemann. Dem Fender meiner goldenen Uhr F. Wieſt, Diener, ſei auch auf dieſem Wege öffentlicher Dank geſagt. Frl. A. 12586 Rollläden und Jalouſien jeder Conſtruktion werden gut u. billig reparirt von 11885 5. Weide, F 4. 9. Sttigerungs⸗Aulündigung. In Folge richterlicher Verfügung werden den Wirth Heinrich Chri⸗ ſtian Schäfer Eheleuten am 9 den 4. Juli 1898, achmittags 2 Uhr im Rathhaus dahier die nachbe⸗ ſchriebenen Liegenſchaften öffenklich verſteigert, wobei der Zuſchlag erfolgt, wenn mindeſtens der Schätzungspreis erreicht wird. Beſchreibung der Liegenſchaften. 1. Das vierſt. Wohn⸗ u. Wirth⸗ ſchaftsgebäude Nr. 5 der Fried⸗ richsfelderſtraße mit gewölbtem Keller und dreiſtöck. Seitenbau rechts, Wohngebäude mit 2 u. einſt. ſeſaal⸗Anbau mit gewölbter Küche Souterrain im Flächenmaß von 516,78 qm, neben Heinrich Lanz, Nomen Herdegen und Guſt onnenmacher, taxirt 95000 M. 2. Das zweiſtöck. Wohnhaus da⸗ hier ase. des Neckars 11. Querſtraße Nr. 87 mit Schienen⸗ keller, Dachgaupenwohnung, ſowie dreiſt. Querbau im Flächenmaa von 206 19 neben ſe bſt ut Joh. 185 ellenreuther, taxirt zu 9 xir 8. Das zweiſt Wohnhaus da⸗ 795 jenſeits des Neckars 11. Quer⸗ raße No. 39 mit Schienenkeller und N i dreiſt. Seitenbau im Flächenmaaß von 207 qm neben ſelbſt und Richard Adelmann, taxirt zu 9000 M. Mannheim, den 3. Juni 1898. Der Vollſtreckungsbeamte Großh Notar: Mattes. 11462 Cigarren⸗Verſteigerung. Dienſtag, den 4. d. Mts., Vorm. v. 10 Uhr und Nachm. v. 3 Uhr ab verſteigere ich in Folge Geſchäfts⸗ aufgabe in 12567 ſt 3,4, Branereigahringer, 20,000 Stück gut abge⸗ lagerte, beſſere Sorten Cigarren, als Felig, Brafil, Sumatra u. Habana, in beliebigen Poſten und zu jedem annehmbaren Gebot. NB. Günſtige Gelegenheit für Jedermann, Wiederverkäufer u. Wirthe. Proben im Verſteigerungslocal. Gg. Anſtett. erhalten gründl. Ausbil⸗ Dameuzne, Theoret. u. prakt. im Zuſchneiden, Richten und Probiren 10748 Mannheimer Zuſchneide⸗Akad. N 3. 15 Kurſus 25 u. 45 Mk. ſowie h e eee Zum Handelsregiſter wurde ein⸗ getragen: 12615 1. Zu.⸗Z. 318 Firm.⸗Reg, Bd. IV. Firma:„Georg Franz Hoch⸗ ſchwender“ in Mgnnheim. In⸗ haber iſt Georg Franz Heinxich Hochſchwender, aufmann in Mannheim. 2. Zu.⸗Z. 314 Firm.⸗Reg. Bd. IV. Firma:„C. Eimer“ in Mannheim. Inhaber iſt Conrad imer, Kaufmann in Mannheim. 85.1 9 50„Hut u. Friebr IV. ma:„Wilh. u. Friedr. Kuhn“ in Mannheim. Der am 29. Mai 1893 zwiſchen Sigismund ie Kuhn und Eliſabetha katharing Becker in Grünſtadt er⸗ richtete Chevertrag beſtimmt, daß die Gütergemeinſchaft auf die reine Errungenſchaft beſchränkt werde, im Sinne der Artikel 1498 u. 1499 des in der Pfalz geltenden bürgerlichen 4. Zu.. 568 Geſ.⸗Reg. Bd. VI. Firma:„Gbtzl& Comp.“ in Mannheim. Der am 19. Juni 1893 zwiſchen Bernhard Cahn und Gliſe Oberndörfer in Mannheim errichtete Ehevertrag beſtimmt: Jedes der künftigen Eheleute wirft von ſeinem gegenwürtigen Vermögen die baare Summe von fünfzig Mark in die Gemeinſchaft ein. Alles übrige Vermögen. welches die Brautleute z. Zt. des Eheabſchluſſes beſttzen und welches ihnen während der Ehe durch Erb⸗ ſchaft oder Schenkung oder unter irgend einem anderen unentgelt⸗ lichen Titel zufällt, wird verliegen⸗ chaftet, deshalb von der Gemein⸗ aft ausgeſchloſſen und mit allen darauf ruhenden Schulden für Sondergut desjenigen der künftigen eleute erklärt, von welchem es.808 0 .Zu.⸗Z. 5 588 0 Bd. VI. Firma:„Julius Loeb“ in Mannheim. Der am 14. Juni 1898 zwiſchen Alfred Loeb und Auguſte Hanover in Bühl er⸗ vichtete Jedes der Brautleute legt in die angehende Gütergemeinſchaſt nur Einhundert Mark ein, während ſte all' ihr übriges, 1 u. künftiges, bewegliches u. unbe⸗ wegliches, actives und paſſives Eheeinbringen von derſelben aus⸗ ſchließen und verliegenſchaften. 6. Zu.⸗Z. 315 1 Bd. IV. Firma:„Auguſt Reichert“ in Mannheim. Inhaber iſt Auguſt Reichert, Kaufmann in Mann⸗ eim. J. Zu.⸗Z. 45 Firm.⸗Reg. Bd. IV. Firma: 555 M. Eles“ in Mannheim. 2 Firma iſt er⸗ loſchen. 8. Zu.⸗Z. 77 Geſ.⸗Reg. Bd. V. 11 Mohr u. Cp.“ in Mannheim. Guſtar Federhaff iſt aus der Geſellſchaft ausgeſchieden und deſſen Vertretungsbefugniß 5 Friedrich Mohr junior Kaufmann in Mannheim, iſt als weiterer Theilhaber eingetreten, je⸗ doch nur berechtigt, die Firma per Procura zu zeichnen. 9 Bd. 15 Firma:„F. Briſſel“ in Mannheim. Die Firma iſt er⸗ loſchen. Mannheim, 28. Juni 1892. Großh. Amtsgericht III Mittermaier. Die Maurer⸗ und Zimmerarbeiten um Umbau des Iſrael. Kran⸗ en⸗ und Pfründnerhauſes, E 5, 9 ſind zu vergeben. Leiſtungsfähige, ortsangeſeſſene Unternehmer erhalten(ſoweit der Vorrath reicht, gegen Erſatz der Selbſtkoſten für Inſerirung und Umdruck) Formulare zum Aus⸗ füllen der Preiſe. Die Wahl unter den niedrigſt Bietenden bleibt vorbehalten. Alles Nähere A 2, 7 Parterre links Vormittags zwiſchen 10—11 Uhzs 12288 u.⸗Z. 877 45 Fahndung. I. Dahier wurde Folgendes entwendet: 1. Am 4. und 11. v. Mts. in der Mannheimer Oelfabrik, 1 rothge⸗ Tricothemd und 1 graues ägerhemd. 2 n der Zeit vom 19. bis 2t. v. Mis. in der Herberge eiſernes Kreuz“(G 5, 16) 1 dunkelblaue, kleinkarrirte Kammgarnhoſe und 1 hellgelbe, roth⸗ und blauge⸗ blumte Weſte. 3. In der Nacht vom 28/7. v. Mts. am Neckarvorland, 1 hell⸗ raue, leinene Wagendecke(„Gg. arl Zimmer, Mannheim“ gez.). 4. In der Zeit vom 24. bis 28. v. Mts. im Hauſe D 3, 11, 1 Kinderwagen. 5. Am 29. v. Mis. auf dem Hauptbahnhofe 26 Liter Milch. II. Unterſchlagen wurde nach⸗ bezeichnete Wäſche von einer un⸗ bekaunten Wäſcherin, die eg. 25—26 Jahre alt, mittelgroß, unterſetzt, etwas corpulent u ziemlich breit über die Schultern iſt, friſches rothes Geſicht und dunkte Hagre hat und angeblich in Petersthal wohnhaft iſt: 1. zwei weißleinene Frauen⸗ hemden 8. 8. ee 2. eine weiße Bar 3. eine graue Barchentunterhoſe. 4. zwei Damaſthandtücher(,8. .12˙ gegaichnet, 5. ein grau⸗ und weißgeſtreiftes, ſeidenes Aaa ue e bucch 6. ein Paar weiße, durchbrochene Vorhänge. 7. ein Paar weiße, wollene Se eind weize Piane Bettlage eine weiße Pique⸗ acke. 9. ein weißleinenes Taſchentuch 0,.8..“ 9 25 Um ſachdienliche Mittheilungen wird erſucht. 12691 Mannheim, den 1. Juli 1898. Criminalpolizei. Meng, Polizei⸗Commiſſär. Turn⸗Verein. Gegründet 1846. VUAUnſeren verehrl. Mitgliedern zu Nachricht, daß die uebungsabende Irswie folgt feſtge⸗ ſetzt find: 44978 Turnhalle U 2(Friedrichsſchule) Montag: Kürturnen, Dienſtag: Männerturnen, Mittwoch: Riegenturnen, Donnerſtag: Riegenturnen Freitag: Riezenturnen m. Samſtag: Riegenturnen. Männerturnen, ) Nur für Jugendturner. Jeweils von—10 Uhr. Der Vorſtand. Anmeldungen zum Beitritt in den Verein beliebe man ſchriſt⸗ lich an den Vorſtand zu richten, auch werden ſskche an den Uebungsabenden in den Turn⸗ Gummi⸗Schläuche Strahlrohre Verſchraubunge n gut und billig bei 8055 Heinrich Helwig, M 2. 8. Lager techn. Gummi⸗ und Asbeſtwaaren. hevertrag beſtimmt: Strickarbeiten werden ſolid und billig aus⸗ eführt von der Maſchinen⸗ ſtel erei 8989 Frau Lina Schäfer, 0 185 Schwed er, 1. 2. Stock. Triberg dad. Schwarzwal 750 M. üb. M. Hotel und Pension Bellevue, in reizender Lage am Hochwald in nachster Nähe d. Wasserſüneß beliebtes Haus ersten Ranges mit gressem, schattigen Garten. 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Die Zuweiſung von Geldgaben würde uns ebenfalls ſehr er⸗ wünſcht ſein. 11012 Karlsruhe, den 1. Juni 1893. Der Ausſchuß des Jandesver⸗ ſeins für Ardbeiterkolonien im Gr Ge deim lh ogthum Baden. dr. L. v. Stößer. maſſiv Gold zu Mk. 14, 40, 25, 30 das Paar, unter Garantie des angegebenen Feingehalt. Uhren⸗, Gold⸗ u. Silberwaaren⸗ Nachttiſche, Handtuch⸗ und Garderobe⸗ ſtänder, Waſchkommode, Chiffonnier, Bettladen in Holz u. Eiſen, Stühle ꝛe. amas ellen mit Bettladen von M. 44.— an Stroh⸗, Seegras⸗, Woll⸗, Pflanzen daunen⸗Roßhaarmatratzen, Federn Aa Roßhaar, Drillch, Bar⸗ nt, Bettzeug, Betttuchleinen ꝛc. empfiehlt in nur ſolider Waare Max Keller, 3, lI. 6 Die weltbekannte 52 rik Bettfedern-Fab Suſtap Luſtig, Berlin., Prinzen⸗ ſtraße 46, verſendet gegen Nachnahme Alen unter 10.) garant. neue vorzügl. lende Bettfedern, das Pfd. 55 Pf. Halbbaunen. das Pfb. N. 1,25, P. weiſte Halbdaunen, d. Pfd. M. 1,75, Lorzägl. Daunen, das Pfb. M. 2,85. Fai Don dieſ. Daunen genügen fund zum größten Oberbett. 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Mannheim, den 8. Juni 1898. Activa. Bilanz per 31. Dezember 1892. Passiva. . 4 Werft⸗Conto 776888 Actien⸗Capital⸗Conto 600000— 8% Abſchreibung 621011 Acceptations⸗Conto 467045 714277 Hypothek⸗Contos. J100000 5054] 7193081 e 611 0 Maſchinen⸗Conto.. 414571 n 8 8% Abſchreibg..M. 67841.25 542730 Meſerpefonds Gonte Conto 47005 10 7604001 Gewiun⸗ und Verluſt⸗Conto Zugang 4953033 8299884 Werkzenge⸗ u. Geräthe⸗Conto 27050 87 8% Abſchreibung 2164 08 2488634 Zugungz 5752.50 306381084 Abſchreibung der Erſatz⸗ Anſchaffungen 154924] 2908960 Modelle⸗ u. Zeichnung.⸗Contoſ 9124977 3% Abſchreibung 7399.96 Extra-Abſchreibung 1800.— 9099ſ96 82149571 Zugang 3300— 85449051 Mobilien⸗Conto 161929 8% Abſchreibung 129054 148975 Zugang 110680] 1501ʃ55 SchwimmenderKrahn⸗Conto 1931094 8% Abſchreibung 154488 1776606 Zugangg 121269 1897875 Electr. 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