Badiſche VBolkszeitung.) Telegramm⸗Adreſſe: gu derPoflün Mannhüf.- iſte eingetragen unter Nr. 242. 4 g. monatlich. Bringerlohn 10 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. „Inſerate: Die Colonel⸗Zeite 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel ⸗Nummern 5 Pfg. (103. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. YAn tig der Stadt Mannheim und Umgebung.(Mannheimer Volksblatt.) Serontwortfich: ſür den politiſchen u. Thell Chef⸗Redakteur Herm. M. Aotationsbruck und Berlas den Dr. 9. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei en Das„Nannheimer Journai“ 5 Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannbeim. Mannheimer Journal. e Nr. 183.(Celephon⸗Ar. 218.) Die Unruhen in Paris. Der von den Pariſer Studenten inſcenirte Aufruhr nimmt größere Dimenſionen an, als man Anfangs glaubte. Täglich laufen Nachrichten von dort ein, welche dies beſlätigen. Wir regiſtriren in Folgendem die letzten eldungen. So heißt es unter dem Datum des geſtrigen Tages: In allen auf dem Boulevard Saint⸗Germain an der Stelle der Place des⸗Prös mündenden Straßen werden Barrikaden errichtet. Die Municipalgarde ſteht zur Bewachung dieſer Straßen mit aufgepflanztem Seiten⸗ gewehr Wache. Gegen 7½ Uhr Abends machte auch die Cavallerie einen Vorſtoß gegen den Boulevard Saint⸗ Germain in der Nähe der Place des⸗Pros. Als geſtern der Zuſammenſtoß zwiſchen der Polizei und der Volksmenge erfolgte, hatten die Studenten die Zugänge zur Charité verlaſſen. Es kam zu wiederholten Zuſammenſtößen zwiſchen der Menge und den Poliziſten, welche blank zogen. Beiderſeits gab es mehrere Ver⸗ wundete. Zum Schutze gegen die Angriffe der Polizei bemächtigten ſich die Ruheſtörer der auf dem Platze St. Germain⸗ des⸗Prés ſtehenden Pferdebahnwagen, warfen ſie um und verſperrten mit ihnen die Boulevards. Eine andere den Buſſy⸗Platz beſetzt haltende Gruppe warf ebenfalls Wagen um. Die Polizei zerſtreute ſchließlich die Ruheſtörer, welche einen ziemlich beträcht⸗ lichen Schaden angerichtet haben. Wer wird berichtet: Eine am Dienſtag Abend abgehaltene Studentenverſammlung erklärte, die Studenten verabſcheuten die ſeit zwei Tagen im„Quartier Latin“ begangenen Thaten des Vandalismus. Nachdrückliche Maßregeln ſind ergriffen worden, um dem Wiederauf⸗ treten von Unruhen vorzubeugen. Polizei und Truppen werden verſchiedene Punkte der Stadt beſetzen. Die Blätter ſtimmen darin überein, daß die Unruhen weder das Werk von Studenten, noch von Arbeitern ſeien ſondern von Kerlen niedrigſter Sorte, welche die⸗Be⸗ völkerung verabſcheue. Die Regierung ſoll loſſen haben, die Arbeitsbörſe nicht zu ſchließen. Die Frage der Ausweiſung der ungeſetzlichen Fachvereine ſei lediglich eine juriſtiſche, da die Fachvereine erklärt hätten, ſie weigerten ſich nicht, dem Geſetze zu gehorchen. Die Frage werde den zuſtändigen Gerichtshöfen vorgelegt werden. Man hofft, auf dieſe Weiſe den befürchteten Zuſammenſtoß mit den Arbeitern zu vermeiden. Die Geſammtzahl der verwundeten Ruheſtörer wird auf 300 geſchätzt; davon gelten 40 als ſchwer verwundet. Auf Seiten der Polizei wurden 50 verwundet, darunter zwei lebensgefährlich. Unter den 26 Perſonen, die wegen Ausſchreitungen vom Montag gerichtlich verfolgt werden, befinden ſich nur 5 Studenten. Die Unruhen im lateiniſchen Viertel und in Fau⸗ bourg Saint Germain dauerten bis 3 Uhr Nachts. Unter den vielen Verwundeten ſind manche ſehr ſchwer verletzt. Für Mittwoch waren große Vorſichtsmaßregeln getroffen worden. Aus den Garniſonen von Verſailles, Fontaine⸗ bleau, Compiegne und Vincennes iſt Cavallerie angekom⸗ men. Um 11 Uhr war die Arbeiterbörſe noch geöffnet. Eine ſtarke Abtheilung Stadtgendarmen befand ſich in der Nähe. Die Boulevards Saint Germain und Saint Michel ſind voller Straßenjungen. Viele Mitglieder des ausführenden Ausſchuſſes der Arbeitsbörſe haben geſtern Morgen auf halb 2 Uhr Nachmittags eine Vorladung vor den Unterſuchungsrichter erhalten. Daraus geht hervor, daß die Regierung die bereits kundgegebene Drohung, die Arbeitsbörſe zu ſchlie⸗ ßen, vorläufig aufgegeben hat. Geſtern Morgen haben im Rathhauſe mehrere Pariſer Abgeordnete eine Beſprech⸗ ung mit den Gemeinderäthen gehabt. Sie beabſichtigen, gemeinſam bei der Regierung vorſtellig zu werden. Geſtern wurden 109 Perſonen verhaftet, 30 Schutzleute wurden verwundet. Präſident Carnot wird vorläufig in Paris bleiben. Eine Anzahl Deputirte und Ge⸗ meinderäthe baten den Miniſterpräſidenten Dupuy, er moͤge den Polizeipräfekten Lozé abſetzen und das Militär zurückziehen. Der Miniſter verweigerte beides. 42 Poliziſten und 16 Soldaten der Stadtgarde ſind geſtern verwundet worden. Vier Ruheſtörer, darunter drei Studenten, erhielten heute Gefängnißſtrafen von einem Tag bis zu drei Monaten. Die Reiterei, die ſeit geſtern früh hier eingetroffen iſt, hat ihre Stellungen eingenommen. Am Abend werden mehr als 16,000 Mann Cavallerie in Paris verſammelt Da die Meuterer aus vier verſchiedenen Vierteln, ein. 2 benen ſie ſich zuſammengerottet batten, vertrieben Geleſenſte und nerbreiteiſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. wurden, gibt man der Befürchtung Raum, daß ſie ſich in den Vierteln verbreiten würden, wo ſie bisher nicht geſehen wurden. Man iſt der Anſtcht, daß der Aufſtand ſeit 24 Stunden ſeinen Charakter geändert habe. Es ſind nicht mehr Studenten, die in Erregung ſind, ſondern ſozialiſtiſche und anarchiſtiſche Elemente, die unter dem Drucke der angedrohten Schließung der Arbeitsbörſe die Straßen unſicher machen. Das Ausſehen von Paris iſt andauernd ruhig. Man bemerkte nur Neugierige an den Orten, wo die Schlägereien ſtatt⸗ gefunden haben. Die Polizei läßt die Trümmer der niedergebrannten Kioske, der Eiſengitter und Pferdebahn⸗ wagen fortſchaffen, damit die Meuterer ſich ihrer nicht bei Gelegenheit bedienen können. Die Thore von Paris werden bewacht, um nöthigenfalls die Sozialiſten der Bannmeile zu verhindern, in die Stadt zu kommen und gemeinſame Sache mit den dortigen Hetzern zu machen. Die großen Geſchäfte ſind geſchloſſen. Patrouillen gehen ab und zu. In der Umgebung der Arbeitsbörſe herrſcht vollkommene Ruhe. In den Bureaus ſind die Mitglieder dauernd anweſend. Einige Mitglieder des Executivcomité's der Arbeitsbörſe ſind vom Unterſuchungs⸗ richter Conturier vorgeladen. Der Miniſterrath ſoll die gegenwärtige Lage berathen haben. Politiſche Ueberſicht. Maunheim, 6. Juli. Die nationalliberale Fraktion entſendet in den Seniorenconvent des Reichstags die Abgeordneten Dr. Hammacher, v. Marquardſen, v. Benda und v. Bennigſen. Vorſtg Fraktion ſind die Herren v. Benda, v. Bennigſen, v. Cuny, Dr. Hammacher, riftführer Abg Baſſermann. eten Dr. Hahn, Prinz Schönaich⸗Carolath, art, Dr. Boſtetter, Schwertfeger ſind der Fraktion als Hoſpitanten beigetreten Die Annahme der Militärvor⸗ lage ohne Kommiſſions⸗Ber hung gilt als geſichert. Frei⸗ ſinnige und ſüddeutſche Volkspartei, ebenſo Sozialdemo⸗ kraten ſtimmen vorausſichtlch gegen Kommiſſionsberathung. Die Mehrzahl der Polen iſt für die Vorlage. Die Militärvorlage hat nach den bekannt ge⸗ wordenen Abänderungen jetzt folgenden Wortlaut: Artikel I.§ 1. Die e ee eee des deutſchen Heeres an Gemeinen, Gefreiten und Obergefreiten wird für die Zeit vom 1. Oktober 1893 bis 31. März 1899 auf 479,229 Mann als Jahresdurchſchnittsſtärke feſtgeſtellt. An derſelben die Bundesſtaaten mit eigener Militärverwaltung nach aßgabe der Bevölkerungsziffer betheiligt. Die Einjährig⸗ reiwilligen kommen auf die Friedenspräſenzſtärke nicht in nrechnung. Die Stellen der Unteroffiziere unterliegen in leicher Weiſe wie die der Offiziere, Aerzte und Beamten der Seſtſtellung urch den Reichshaushaltsetat. In offenen Unter⸗ offizierſtellen dürfen Gemeine nicht verpflegt werden.§ 2. Vom 1. Oktober 1893 ab werden die Infanterie in 588 Bataillone und 173 Halbbataillone, die Kavallerie in 465 Escadrons, die Feldartillerie in 494 Batterieen, die Fuß⸗ artillerie in 87 Bataillone, die Pioniere in 23 Bataillone, die i in 7 Bataillone, der Train in 21 Bataillone formirt. Artikel II. Für die Zeit vom 1. October 1893 bis zum 31. März 1899 treten bezüglich der Dienſtpflicht folgende Be⸗ ſtimmungen in Kraft: 8 1. Während der Dauer der Dienſt⸗ flicht im ſtehenden Heere ſind die Mannſchaften der Caval⸗ ferie und der reitenden Feldartillerie die erſten drei, alle übrigen Wenft be d die erſten zwei Jahre zum ununter⸗ brochenen Dienſt bei den Fahnen 5 tet. Im Falle noth⸗ wendiger Verſtärkungen können auf Anordnung des Kaiſers die nach der Beſtimmung des erſten Abſatzes zu entlaſſenden Mannſchaften im aktiven Dienſt zurückbehalten werden. Eine ſolche Bonde des 18 zählt für eine Uebung, in ſinngemäßer Anwendung des letzten Abſatzes des 8 6 des Geſetzes betr. die Verpflichtung zum Kriegsdienſt vom 9. November 1867 (Bundesgeſetzblatt 1867, S. 121). f 2. Mannſchaften, welche nach einer zweijährigen activen D a 10 entlaſſen worden ſind(§), kann im erſten Jahre nach ihrer Entlaſſung die Erlaubniß zur Auswanderung auch in der Zeit, in welcher ſie zum activen 19 0 nicht einberufen ſind, verweigert werden. Die Beſtimmung des 90 60 Ziffer 8 des 9 0 fi e vom 2. Mai 1874(Reichs⸗Geſetzbl. 1874, S. 45) findet auf die nach zweijähriger aktiver Dienſtzeit entlaſſenen Mann⸗ ſchaften keine Anwendung. Auch bedürfen decf Mannſchaften keiner militäriſchen Genehmigung zum Wechſel des Aufent⸗ halts.§ 3. Mannſchaften der Cavallerie und der reitenden Feldartillerie, welche im ſtehenden N5 er drei Jahre activ gedient haben, dienen in der Landwehr erſten Aufgebots nur drei Jahre.§ 5. Alle dieſem Artikel entge enſtehenden Be⸗ ſtimmungen, insbeſondere die bege jen Feſtſetzungen des 5 6 des Geſetzes betreffend die Verpflichtung zum Kriegs⸗ dienſte vom 9. November 1867 und des§ 2 des Artikels v des Geſetzes betreffend Aenderungen der Wehrpflicht vom 11. Februar 1888 treten außer Kraft. Artikel III. Die Beſtimmungen des Artikels II, 8 1, erſter Abſatz, finden für diejenigen Mannſchaften, welche nach baeer em activen Dienſt hiernach zur Entlaſſung zu mmen hätten, im erſten Jahre nach Inkrafttreten dieſes Donnerſtag 6. Juli 1893. Geſetzes keine Anwendung; jedoch zählt eine ſolche Zurückbe⸗ haltung für eine Uebung, desgleichen eine etwaige Einbe⸗ rufung während des angeführten Zeitraumes. 5 Artitel IV. Die§8 1 und 2 des Geſetzes betreffend die Friedenspräſenzſtärke des deutſchen Heeres vom 15. Juli 1890 treten mit dem 1. Oktober 1893 außer Kraft. Artikel V. Gegenwärtiges Geſetz kommt in Baiern nach näherer Beſtimmung des Bündnißverkrags vom 23. November 1870, in Württemberg nach näherer Beſtimmung der Militär⸗ convention vom 21.—25. November 1870 vorbehaltlich der Vereinbarung zwiſchen den Militärverwaltungen Preußens und Württembergs wegen Ueberführung des Fußartillerie⸗ Bataillons Nr. 18 auf preußiſchen Etat zur Anwendung. Zu gewiſſenhaftem Beſuch des bevor⸗ ſtehenden Reichstags fordert die„Nat.⸗Lib. Korr. mit folgenden Worten auf:„Wir können unſere Freunde im Reichstage nicht dringend genug ermahnen, in der be⸗ vorſtehenden Seſſion vollzählig am Platze zu ſein. Es iſt die ungelegenſte Zeit des Jahres, in welche dieſe Tagung fäͤllt, Verfügungen über den Sommer, die viel⸗ leicht ſchon lange getroffen waren; werden auf das Un⸗ liebſamſte durchkreuzt. Da liegt die Gefahr nahe, daß der Eine oder Andere ſich vor ſich ſelbſt mit der Er⸗ wägung entſchuldigt, daß es auf ſeine Perſon nicht gerade ankommen werde, zumal ja das Zuſtandekommen der Militärvorlage geſichert ſei. Das Letztere iſt indeß, buch⸗ ſtäblich genommen, noch keineswegs der Fall. Nur wenn die Freunde der Vorlage ohne Ausnahme beiſammen ſind, kann man mit guter Zuverſicht der Entſcheidung ent⸗ gegengehen. Es handelt ſich aber auch nicht allein um die Militärvorlage. Daß die Frage der Koſtendeckung, ſo allgemein man über die Unmöglichkeit, dieſelbe in dieſer Sommerſaiſon zu löſen, einverſtanden ſein mag, in den bevorſtehenden Debatten nicht unerwähnt bleiben werde, war längſt vorauszuſehen. Zum Mindeſten wird der Nachtragsetat, durch welchen die Deckung für das erſte halbe Jahr, vom 1. Oktober 1893 bis 31. Maͤrz 1894, im Wege der Matrikularbeiträge vorgeſehen werden ſoll, von der Oppoſition zu einer eingehenden Beleuchtung der ganzen Finanzaufgabe benuͤtzt werden. Nach An⸗ deutungen ſcheint es jedoch, als ob auch die Reichs⸗ regierung eine derartige Erörterung wünſchte, um einen Anhalt für die Ausſichten ihrer demnächſt einzubringenden Vorſchläge zu gewinnen.“ Die Seſſion der beiden Häuſer des preußiſchen Landtags wurde geſtern geſchloſſen. Die Thron⸗ rede erwähnt vor Allem die grundlegende Umgeſtaltung der ſtaatlichen und gemeindlichen Beſteuerung. DerfKaiſer ſagt darin, er hoffe zuverſichtlich, daß die Neuordnung des ſtaatlichen und gemeindlichen Steuerweſens dem Haus⸗ halte des Staates und ſeiner Glieder gleichmäßig zu gute kämen und dieſe vom Streben nach ausgleichender Ge⸗ rechtigkeit geleiteten Reformen dem Volke zum dauernden Segen gereichen werden. Der Rechnungsabſchluß des vergangenen Jahres habe ſich günſtiger als erwartet ge⸗ ſtaltet. Die Regierung habe ohne Verzug Anordnungen gegen den eingetretenen Streu⸗ und Futtermangel ge⸗ troffen. Es werde Gegenſtand des Kaiſers landesväter⸗ licher Fürſorge ſein, der Landwirthſchaft bei dieſen und anderen Schwierigkeiten zu Hilfe zu kommen. Die Thron. rede ſchließt mit den Worten: Ich ſchöpfe aus dem Er⸗ reichten die Zuverſicht, es werde auch zukünftig gelingen den Aufgaben gerecht zu werden, welche in immer ſteigen dem Maße hervortreten, ſowie daß der Kampf der Mei nungen und Intereſſen nur in patriotiſchem Geiſte geführ Friede im Lande gemehrt werde. Das walt 0 Die engliſche Hauptſtadt ſieht jetzt feſtlich Tage. Es iſt die Hochzeitsfeier des 8 985 97 Mork, welche vorgeſtern ihren Anfang nahm. Sie be gann mit der Einfahrt der Braut und ihrer Eltern. Der Zug wurde von berittener Miliz begleitet. Die Brau nahm wehmüthig Abſchied von White Lodge, der Stätt ihrer Kindheit. Ueberall auf dem Wege bildete die Schul jugend Reihen. Die Kinder grüßten jubelnd die Prin zeſſin. Unter Glockengeläute zog die Braut in Kenſingtor ein, wo ſie geboren iſt. Hier nahm ſie eine Gluͤckwunſch adreſſe der Einwohner entgegen und antwortete darau mit einer kleinen Anſprache. In ihrem Zimmer in Buckingham⸗Palaſt fand ſie ein weißes eee ihrem Bräutigam vor. Abends war Prunkro ſmn im Convent⸗Garden⸗Theater. Sie kam der e ſtellung gleich, die ſeiner Zeit dem 5 breinfahr Ehren veranſtaltet worden war. In 2 bildete eine Ehrenwache der maeren we Fuße und an der Spitze des Kreppenzaußs Hochzeitsglocken aus weißen Roſen mit Strängen au⸗ Orangeblüthen mit Klöppeln aus Glühlichiern ange 2. Seite. Seneral-Anzeiger. Mannheim, 8. Juli. bracht. Die Gäſte langten aus Marlborough Houſe in Staatswagen unter Begleitung von Leibgardiſten an und Lordkammerherrn ins Foyer geleitet, das einem Palmen⸗ garten glich. Trommelwirbel verkündete das Erſcheinen der hohen Zäſte in der Prunkloge; das Publikum erhob ſich und ſtiunnte die Nationalhymne an. Der Vorhang ging auf über dem prachtvollen Bilde der Eingangsſcene von„Romeo und Julia“. Die Gäſte ſaßen nach der Rangordnung, im Ganzen vierzig Perſonen. Die Loge war mit weißem Faltenatlas ausgeſchlagen und glich einem Roſenhain, ebenſo das Theater ſelbſt. Die Herren waren in Militär⸗, Marine⸗, Hof⸗ und Amts⸗Unfformen erſchienen, die Damen vorzugsweiſe in weißen Toiletten und Diamantenſchmuck. In der Diplo⸗ matenloge ſaßen die Botſchafter von Deutſchland, Oeſter⸗ reich und Rußland. Der Theaterzettel war von weißem Allas mit ſieben Medaillonknöpfen der königlichen Familie und des Brautpaares, dazu ein Roſenbouquet und als Andenken die Partitur der Oper in Goldſchnitt. Bei der Ankunft überreichte der Impreſario der Prinzeſſin als Hochzeitsgabe ein goldenes, mit Perlen und Diamanten beſetztes Opernglas. Während der Zwiſchenacte begaben ſich die Gäſte nach dem Foyer, wo Erfriſchungen bereit ſtanden. Die neueſte der von gewiſſen engliſchen und franzö⸗ ſiſchen Blättern mit Vorliebe kultivirten Nachrichten über Palaſtverſchwörungen gegen den türkiſchen Sultan iſt vollkommen aus der Luft gegriffen. Das Gerücht hat allem Anſcheine nach das Fragment einer Verdächtigungsaffaire zur Grundlage, die ſich in Konſtan⸗ tinopel abgeſpielt und bei der es ſich um Folgendes ge⸗ handelt hat. Kürzlich wurden zwei im Majorsrang ſtehende Offtziere des Feuerwehr⸗Regiments, der eine nach Damaskus, der andere nach Erzerum verbannt, weil ſie im Intereſſe ihres Avancements zu einem ſehr verwerf⸗ lichen Mittel gegriffen hatten. Die beiden Offtziere aſpi⸗ rirten auf den in dem betreffenden Regiment vakant ge⸗ wordenen Oberſtlieutenantsrang. Im Eifer der Konkur⸗ renz ſuchten ſie nun einander gegenſeitig durch Verdächti⸗ gungen zu ſchädigen und erſtatteten, natürlich nicht im Dienſtwege, an gewiſſe Stellen in dieſem Sinne abgefaßte Rapporte. An der maßgebenden Inſtanz wurde aber der wahre Zweck dieſer geheimen Berſchte erkannt und die beiden Offiziere wurden in Verbannung geſchickt. Daß wegen dieſer gewiß gerechten Strafe eine große Aufregung im Palaſte herrſche, wie Londoner Blätter melden, iſt eine geradezu lächerliche Behauptung. Der ganze Vorgang intereſſirt höchſtens das Offtzierkorps. Mit großem Mißtrauen beobachten die Engländer die Lage in Aegypten. Der Chediv reiſt am Donnerſtag nach Konſtantinopel ab, begleitet vom Miniſter des Auswärtigen Tigran Paſcha. Der Auf⸗ enthalt in Konſtantinopel wird wahrſcheinlich zehn Tage dauern. Die nationale Partei der Aegypter macht ſich Hoffnung, der Sultan werde während des Beſuches ein Zeichen ſeiner Zuſtimmung zu der anti⸗engliſchen Haltung des Chediv geben. Es verlautet in Kairo ſogar, der Chediv habe den Sultan gebeten, das engliſche Militär durch türkiſche Truppen zu erſetzen und die Abberufung Lord Cromers herbeizuführen. Ein Dexret des Chediv ordnet an, daß das Arabiſche die Grundlage der Er⸗ ziehung in allen Zweigen des Univerſttätsunterrichtes bilden ſolle, obgleich das Studium desſelben immer obli⸗ gatoriſch und ſeine Kenntniß für das Beſtehen der 1 Prüfung unerläßlich geweſen iſt. Feuilleton. —.Eine recht intereſſante Erinnerung an Kaiſer und Feldmarſchall Wrangel erzahlt C. Tokt, eben im„Hannoverſchen Courier“ folgendermaßen:„Es war am 10. Juli 1866 gegen die Mittagsſtunde. Die endloſen Colonnen des I. Armeekorps wälzten ſich unter dem ewig getreuen ſtrömenden Regen ſeit früher Morgenſtunde auf der Straße nach Mähriſch⸗Trübau dahin. Das Regiment, bei dem ich ſtand, befand ſich gerade innerhalb eines langgeſtreckten 170 Die Mannſchaften lehnten ſich er 1 5 und miß⸗ muthig auf ihre Gewehre. Bei den weiter zurück befindlichen Colonnen erhebt ſich lautes Jubelgeſchrei und pflanzt ſich lawinenartig anſchwellend zu uns herauf fort. heißt Papa Wrangel kommt!“ Vergeſſen im Augenblick i alle Müdigkeit, jeder richtet ſich auf, reckt den Hals un neugierig vor, ſo daß nur eine kurze Strecke der Straße zu überſehen iſt. Schon tönt das Geſchrei dicht hinter uns, wir können noch nichts ſehen, hören aber Galoppſprünge und ſtimmen donnernd in das Hurrah ein. Da—— Was iſt as?—— In unſerer unmittelbarſten Nähe verwandelt ſich das Freudenrufen in ein ſchallendes, ausgelaſſenes Gelächter. Aus der nächſten Seitengaſſe des Dorfes kommend, ſprengt ein ſchwarzer Huſar, unter lauten, unverſtändlichen Rufen, mit rollenden Augen den blanken Säbel über dem Kopfe ſchwingend, an unſerer Colonne in raſendem Galopp entlan auf——— einer wild gewordenen Kuh! Die Wirkung 0 unbeſchreiblich. Auch unſer Hurrah erſtickt in der Kehle un Löſt 12 in ein frenetiſches Gelächter der ſich vor unbändiger eiterkeit ſchüttelnden Leute auf. Unter dieſen 1„ öchſter Wonne fährt kaum zwanzig Schritt hinter dem ſelt⸗ amen Huſaren ein eleganter zweiſpänniger Wagen an uns vorbei, auf deſſen ſchwarz lackirter Thür in weißer Farbe die Inſchrift ſteht:„Freiwilliger vom 3. Küraſſier⸗Regiment.“ Aus dem Wagenſenſter heraus ſchaut freundlich lächelnd und nickend der unbedeckte faltenreiche Kopf eines ſehr alten Soldaten mit ſchneeweißen Haaren und eben ſolchem martialiſch geſtutzten und aufgebürſteten Schnurrbart. Das eben noch ſo freundliche Geſicht zeigt unter unſerem Gelächter Erſtaunen, Befremdung—— es wird düſter wie der Himmel über uns und verſchwindet im Wagen. Das Alles zog ſo ſchnell und in ſo peinlicher Reihenfolge an uns vorbei, daß wir erſt zum Bewußtſein der Wahrheit kamen, als Reiter und Wagen unſeren Blick entſchwunden waren. Es war ein Mehlthau auf unſere 1 gefallen. Wir mußten noch an vier Stunden marſchiren, um unſer Ziel, die Stadr Trü⸗ bau, wohin auch das Hauptquartier des Kronprinzen verlegt wurde, zu erreichen— nach einer langen, naſſen Bivouaks⸗ wihe das rtier in Oeſterreich Wereh wurden vom Impreſario Harris empfangen und vom Deutſcher Reichstag. Berlin, 6. Juli. Der Reichstag wählte mit großer Mehrheit v. Levetz o w zum erſten Präſidenten, v. Buol(Centr.) zum erſten und Bürklin(natl.) zum zweiten Vicepräſidenten. 135 Schriftführern wurden gewählt: Braun, Cegielski, ermes, olleufer, Krebs, Kropatſchek, Mer⸗ Wöttche Pieſchel. Zu Quäſtoren: Rintelen und er. Nächſte Sitzung Freitag: Militärvorlage. Aus Stadt und Jand. Mannheim, 6. Juli 1898. Die Geſammtanlagekapitalien unſerer Staats⸗ eiſenbahnen einſchließlich Bodenfee⸗Dampfſchifffahrt und Main⸗Neckarbahn betrugen zu Ende 1892 rund 451,7 Mill. und erhielten eine Verzinſung von 3,19 Proz.; im Vorjahre 314 Proz. Der reine Schuldenſtand bezifferte 155 im gleichen Zeitpunkt auf 330,3 Millionen mit einer Verzinſung von .52 Proz.(der durchſchnittliche Zinsfuß aller Anlehen wird auf nahezu 4 Proz. angegeben). Die Betriebsausgaben haben ſich um etwas mehr als 1 Proz., nämlich auf rund 70 Proz. vermindert. Es wurde ſchon erwähnt, daß in dieſem Jahre der Staatszuſchuß für die en e wieder um! Million erhöht wurde, was bei den Vergleichungen ſeine Wirkung äußert. „Eiſenbahnweſen. Die amtliche„Karlsr. Ztg.“ ſchreibt: Badiſche Blätter haben eine Mittheilung gebracht, wonach kürzlich von der Großh. Eiſenbahnverwalkung mehrere neue elegante Schnellzugswaggons bei einer Deutzer a beſtellt worden ſeien, und es wurde im Tone des zorwurfs die Frage daran geknüpft, weßhalb dieſe Waggons nicht bei der hieſigen Wagenfabrik in Arbeit gegeben worden ſeien. Ob etwa die Deutzer Fabrik ein Patent auf die Wag⸗ gons habe. Ein„Patent“ beſitzt die fragliche Firma aller⸗ nenlt nicht; ſie hat vielmehr die Aufträge, wie wir aus zu⸗ verläſſiger Quelle erfahren, einfach aus dem Grunde erhalten, weil bei dem der Beſtellung vorausgegangenen Bae das Angebot der Deutzer Firma in ſehr erheblichem Betrage dasjenige aller anderen Firmen unterboten hat. Dazu kommt, daß die hieſige Wagenfabrik zu jener Zeit mit Beſtellungen überhäuft war, daß ſie die neuen Waggons erſt zwiſchen uguſt und Dezember d. J. nach und nach hätte liefern koͤn⸗ nen, pend es der Verwaltung der Gr. Staatseiſenbahnen gerade darauf ankommen mußke, die neuen Wagen ſchon während der diesjährigen Hauptreiſezeit Feen Dies i der ſehr einfache Grund, weßhalb die Beſtellung in Deutz un nicht hier erfolgte. Die für die neuen Schnellzüge mit 85 Kilometer Geſchwindigkeit beſtimmten Lokomotiven ſind faſt ſämmtlich der hieſigen Maſchinenfabrik in Arbeit gegeben worden. Pfälziſche Eiſenbahnen. Montag, 7. Auguſt, wird ein Sonderzug von Straßburg nach Köln über Weißenburg⸗ Münſter a. St. abgelaſſen, zu welchem Fahrkarten II. und III. Claſſe zur Hin⸗ und Rückfahrt mit 42tägiger 15 ir zu ermäßigten Fahrpreiſen nach Coblenz, Bonn und Köln verausgabt werden Die Abfahrt des Zuges faheyſt von Neu⸗ ſtadt um 1 Uhr Mittags, Ludwigshafen mit fa rplanmäßigem Zug 10 um 11 Uhr 22 Min. Vorm., Speyer mit fahrplan⸗ maßlgem 05 89/10 um 10 Uhr 21 Min. Vorm. Die Rück⸗ fahrt, welche ſpäteſtens bis zum 17. September l. werden muß, kann bis dahin mit jedem die betreffende Wagen⸗ klaſſe führenden fahrplanmäßigen Zuge über Münſter a. St. erfolgen. Bei der Rückreiſe iſt innerhalb der Giltigkeitsdauer auf den auf den Fahrkarten bezeichneten Stationen(Bonn, Mehlem, Rolandseck, Remagen, Coblenz, Boppard, St. Goar, Bingerbrück und Münſter a. St.) unbeſchräͤnkte Fahrunter⸗ kaaen geſtattet. Reiſende von Ludwigshafen, Speyer, Neu⸗ ſtadt und Landau können die Rückreiſe über MainzWorms ausführen, wenn ſie 85 die Strecke Bingerbrück(Bingen)— e ee oder Frankenthal beſondere Fahrkarteu en. Die Zahl der Beſtrafungen wegen Bettelus und Landſtreicherei im Jahre 1892 betrug 6380, diejenige der beſtraften Perſonen nur 5220, da bei 1160 Fällen im Laufe des Jahres bereits beſtrafte Perſonen wiederholt beſtraft wurden. Gegen das Vorjahr hat die Zahl der Beſtrafungen um 29,0 pCt., die der beſtraften Perſoneu um 27,6 pCt. zu⸗ genommen, während von 1890 auf 1891 nur Zunahmen von 8,8 bezw. 6,6 pCt. zu verzeichnen waren und vorher, von 1880 bis 1890 die Beſtrafungen, von 1884 bis 1890 die Beſtraften mit wenigen Ausnahmen(1885, 1888) regelmäßig abgenom⸗ men hatten. Die Zahl der Beſtrafungen erreichte wie in den — eine Stunde vor Trübau ſchleppten mein Freund Becker und ich uns mühſam mit hängenden Köpfen neben unſeren Leuten und die Chauſſee dadurch ungebührlich verengernd, ahin, im Zuſammengehen, wenn auch im ſtummen, Tro ed„Wie geht's, Kameraden?“ ertönte es plötzli binter uns, kurz, aber freundlich. Ich ſah nicht auf, ich antwortete nicht. Becker auch nicht auf, aber im Weiter⸗ trotten knurrte er mit Galgenhumor:„Fragen Sie lieber wie looft's? Der Regen looft wie verrückt, die Oeſterreicher loofen wie verrückt, und wir loofen wie verrückt!“ Ein hei⸗ teres, mehrſtimmiges Lachen bewog uns doch zur Aufſchau. Ein großer, ſchöner und eneral mit blondem Voll⸗ bart und einer Marſchpfeife im Munde, ritt neben uns und lachte uns aus prächtigen blauen ee ane Mit einem elaſtiſchen Satz, der jedem Equilibriſten Ehre ge⸗ macht hätte, waren wir plötzlich auf unſeren richtigen Plätzen in der Kolonne. Wir müſſen ganz merkwürdige Geſichter bei unſerem Kunſtſtick gemacht haben, denn laut und berſnen lachend trabte der Kronprinz Friedrich Wilhelm mit ſelnen zwei Begleitern weiter. Einige Stunden nach dem Ein⸗ rücken in Türbau ſchlenderten mein Freund Becker und ich trotz unſeres Ru 99 in den Straßen der über⸗ füllten Stadt umher, das bunte, maleriſche Treiben darin mit neugierigem Intereſſe beobachtend. Da kommt der Kronprinz zwanglos, ohne Begleitung, von den ahnungs⸗ loſen Leuten nicht erkannt, die Straße daher. Wir 557 eifrigſt Front vor dem hohen Herrn. Dieſer grüßt leutſelig, ſtutzt, wie ſein Blick uns im Vorbeigehen 80 und ſchreitet dann mit leiſem Lächeln auf uns, denen das Herz wild pocht, zu.„Na, wie looft's jetzt?“ redet er uns an und freut ſich unſerer Verlegenheit. Gleich darauf ruft er einen achtlos vor⸗ beieilenden Soldaten an!„Sie da! Sagen Sie mal, Grenadier, wer bin ich?“ Dieſer antwortet, nachdem er ſtark beunruhigt die ſtraffſte Haltung angenommen, in dem lauten Ton aus der Inſtructionsſtunde:„—— err—— err— Obberſ t von Wäddel ſin Se!“ Dabei ſteht er dreiſt und frei“, wie die Vorſchrift es verlangt, dem Frageſteller in's Auge. Dieſer beat— und er zeigt keine Spur von Humor dabei—:„Die eute kennen nicht einmal ihren Kronprinzen und Feldherrn, der ſie zum Siege geführt hat!“— Als er unſere beſtürzten Mienen bemerkt, fährt er mit etwas weniger Unwillen fort: Der hier iſt ſchon gnädiger; ein Anderer erklärte mich vor⸗ in für den Unterofftzier Sziczicki oder ſo was Aehnliches zum ieſen.“ Dabei fällt ſein Blick auf die Nummer unſerer Achſel⸗ ſtücke, und mit ſehr ernſtem Geſicht ruft er:„Ah, von dem Regiment! Was war das heute bei Ihnen, wie Se. Exzellenz der Generalfeldmarſchall v. Wrangel vorüberkam?“ Mit kurzen Worten wird der von dem Huſaren verurſachte ver⸗ Etwa Hngnzpvole Zufall berichtet. A ſpricht der Kron⸗ 1 a „beendet Vorjahren(pom Jahr 1888 abgeſehen) im Monat Jannar mit 928 Fällen ihren höchſten und in den Frühjahr⸗ und Sommermonaten ſinkend, im September mit 284 Fällen ihren tiefſten Stand. Bei den Männern hat ſich die Zahl der Be⸗ ſtrafungen gegen das Jahr 1891 um 1462 oder 31,5 pCt. vermehrt, während ſie bei den Frauen um 26 oder 8,5 pCt. zurückgegangen iſt. Die Abnahme der Beſtrafungen von Frauen iſt ſeit 1889 eine ſtetige. *Der Betrieb der Anſtalt für Arbeitsnachweis jeg⸗ licher Art in Karlsruhe, Hebelſtraße 23, hat während der erſten ſechs Monate des laufenden Jahres einen ſehr guten Fortgang gehabt. Es wurden 2595 Geſuche eingetragen gegen 3418 im Jahre 1892. Von den 684 5 ſämmtlicher Arbeitgeber konnten 592, alſo 86 Proz., befriedigt werden und von den 1758 Geſuchen ſämmtlicher Vſares 969, ühe 54 Proz. gegen 59 bezw. 28 Proz. des Vorjahres. Aehnliche 8 ſind bezüglich der Vermittlung von Dienſtboten⸗ 5 en zu verzeichnen. Dieſe günſtige Weiterentwickelung hängt eils mit den erſten Anzeichen einer allmählich wieder er⸗ wachenden regeren Geſchäftsthätigkeit zuſammen, theils aber auch mit Aenderungen bezüglich der Geſchäftsleitung. Anläß⸗ lich der diesjährigen Reſerviſtenentlaſſung, welche zin der zweiten Hälfte des Monats September zu erwarten iſt, ſoll erſtmals der Verſuch der Arbeitsvermittelung alle diejenigen Arbeitſuchenden gemacht werden, welche innerhalb des Großherzogthums in Arbeit treten wollen. Die Verhandlungen zur Einleitung eines recht lebhaften Verkehrs zwiſchen der Karlsruher und der in Mannheim in's Leben tretenden 7 1 welcher ſich zweifellos für alle Betheiligte als ſehr nutzbringend erweiſen wird, ſind bereits mit gutem Erfolge eingeleitet. * Die niedere Jagd verſpricht allem Anſchein nach eine recht gute zu werden. Das überaus trockene Frühjahr iſt für die Vermehrung der Haſen äußerſt günſti ſunghaſen ſind früh geſetzt worden un ommen. Ebenſo haben ihr Brutgeſchä Hühnerjagd im Bom Tabakmarkt wird der„Südd. Tabakztg.“ ge⸗ ſchrieben: In letzter Zeit regt ſich die Kaufluſt wieder etwas mehr und gilt dies hauptſächlich für gute bad. Oberländer Cigarrentabake.„Die Hauptnachfrage darin vorwiegend in Umblatt mit Einlage⸗ und Einlagetabaken. Auch in Driginalwaare(d. h. nicht ſorſirt) wurden verſchiedene Ab⸗ faſt alle ho 0 ie Hühner bei dem ſchönen 8 und hofft man auf eine gute erbſt. geweſen. Die e⸗ er chlüſſe gemacht. Hierländiſche Fabrikanten betheiligen ſich ledt am Einkauf. Wir hören, daß ein bedeutender abritamt einen größeren Poſten 92er Oberländer zu 42—49 M. in Driginalwaare gekauft haben ſoll. Ein hie iger Händler kaufte von einem Spekulanten einen Stock 92er Weiersheimer, ferner einen Stock Oberländer. Der hier anweſende Händler aus Algier ſoll ſchon Verſchiedenes gekauft haben. 9 achdem nun die Tabake vollſtändig fertig ſind, kann man bezüglich ge⸗ nannter Oberländer Tabake nur wiederholt konſtatiren, daß dieſes Material faſt durchweg für die Fabrikation eeignet iſt. Sowohl in Brand und Geſchmack, als auch in der Er⸗ giebigkeit läßt daſſelbe in den meiſten Fällen nichts zu wünſchen 1 8 Was nun die Kräftigkeit des Tabaks anlangt, ſo war die Befürchtung weit ärger, als es in Wirklichkeik der Fall iſt. Es iſt auch anzunehmen, daß der Verkauf dieſer Sachen ein ſchlanker bleiben wird. “Mannheimer Sängerkreis. Der am 15. November 1892 gegründete bereits über 200 Mitgieder zählende Verein „Mannheimer Sängerkreis“ unternahm am vergangenen Sonntag einen Fane nach Heidelberg und Um⸗ gebung. Die Theilnehmer, wohl weit Aber 2 erſonen, ordneten ſich, unter Vorantritt der Waldhofer Kuldenkapelle, ſofort nach Ankunft in Heidelberg zu einem Zug und fort gings I eidelberg über das Schloß nach dem herrlich gelegenen Wolfsbrunnen, wo Ra gemacht und Erfriſchung eingenommen wurde. Nach einſtündiger Erholung ſetzte man die Tour über Schlierbach na des Gaſthen fort, wo ſich in den herrlichen Gartenanlagen des Gaſt auſes zum Adler alsbald ein munteres Treiben entwickelte. Die Zeit bis de der um 8 15 erfolgten Rückfahrt nach Mannheim wurde abwechſelnd durch Geſangs⸗ und Muſikvorträge ausgefüllt; auch das übliche kam zur Geltung. Gelegentli dieſer Veranſtaltung hat der Mannheimer Sängerkreis be⸗ wieſen, 85 er dem längſt gefühlten Bedürfniß des An⸗ einanderſchließens der Familien der Schwetzinger⸗ vorſtadt eine glückliche Verwirklichung geſchaffen, und daß er ſich einen uniſchtigen Vorſtand in der Perſon des Herrn Lamerdin und einen tüchtigen Geſangsdirigent in der erſon des Herrn Hofmuſikus Unger errungen hat. err Hofmuſikus Unger verdient alle Anerkennung, daß er in der kurzen Zeit des Beſtehens des„Mannheimer Sänger⸗ kreis“, den aus 50 Sängern beſtehenden Chor, ſchon ſo weit durch ſeinen bcl Fleiß und ſeine große Energie brachte, daß derſelbe ſich bereits mit den beſten Chören der rinz mit aufgehellter Miene,„gewiß derſelbe Huſar, der Pen c1 an plötzlich ausgebrochener Tobſucht in's Lazareth gebracht iſt.— Iſt mir aber doch des alten Herrn wegen lieb, den Zuſammenhang zu erfahren.“— Nach einer Pauſe mit leichtem Ko e mehr für ſich:„Bleibt doch unange⸗ nehme Geſchi e das, unangenehme Geſchichte!“ Dann wieder u uns mit freundlichem Kopfnicken und ironiſch lächelndem Vuck⸗„Na adieu, Kameraden! Loofen's weiter wie verrückt“ Damit ſetzte Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen ſeine Promenade fort. — Man muß ſich zu helfen wiſſen. In England iſt ein frommer Paſtor, der ſich ſchon längſt über die—— Ein⸗ ſchreibgebühr für Briefe geärgert hatte, auf ein ſinnreiches Mittel verfallen, ſeine wichtigen Briefe mit aller Sorgfalt für weniger Geld befördert zu ſehen, ohne das Poſtamt zu betrügen. Er ſchickt ſie einfach unfrankirt und legt für den Empfänger ſeines Briefes das doppelte Porto in den Brief⸗ umſchlag. Ein unfrankirter Brief wird von der engliſchen oſt mit noch größerer Ehrfurcht behandelt, als ein hoch ver⸗ ſicherter, da die Poſt an dem Strafporto ein gutes Geſchäft zu machen gedenkt. Der Adreſſat erhält ſeinen Brief daher ebenſo ficher, als ob dieſer eingeſchrieben wäre; 85 das Straſporto findet er im Briefumſchlag Erſatz und der fromme aſtor hat einen Penny, d. h. 33½ v. H. erſpart.— Etwas ehnliches, ſo ſchreibt der„Voſſ. Ztg.“ ein Mitarbeiter, ſah ich mal im Zollamt zu Queenborough, wo das Gepäck der aus Deutſchland über enen kommenden Reiſenden unter⸗ ſucht wird. Bekanntlich darf man nur 49 Cigarren zollfrei nach England einführen, was darüber iſt, wird ſchwer ver⸗ zollt. Ebenfalls ein engliſcher Geiſtlicher, mit dem ich zu⸗ ſammengefahren, war es, der hier auf eine ſinnreiche Art ſich half, Gleich wenn man den Dampfer verläßt, wird das Hand⸗ gepäck unterſucht, mit dem man dann in den ſchon bereit⸗ ſtehenden Eiſenbahnzug ſeinen Platz belegen kann. Mein Paſtor zeigt dem Zollbeamten eine angebrochene Cigarrenkiſte mit 49 Stück, die er in ſeiner Handkaſche ganz oben auf gelegt hatte.„Kann paſſiren!“ lautete der Beſcheid. Er eht damit um Eiſenbahnzug und belegt ſich ſeinen Platz. Inzwiſchen ind die aufgegebenen Koffer an's Land und müſſen vor den Zollbeamten geöffnet werden. Mein Paſtor greift ſich natürlich einen anderen der zwanzig Beamten und zeigt ihm eine obenauf liegende Cigarrenkiſte mit 49 Stück.„Sonſt keine Cigarren im Koffer?“ wird er gefragt, und antwortet der Wahrheit gemäß:„Nein!“„Kann paſfiren!“ erhält er zum Beſcheid. Als wir wieder im Zug nach London ſaßen, ſagte der fromme Herr triumphirend zu mir:„Sehen Sie, nun habe ich 98 Cigarren deklarirt und die Eſel von Beamten haben mir keinen Zoll dafür abgenommen!“ 80 74 2 Lin 7 erhielt von ſeinem Präſidenten, Herrn Reichstagsabge⸗ Mannbfim, 8. Juli. 90 Seneral-Anzeiger. 8. Seite. —— 9 Stadt meſſen kann. Die in Ziegelhauſen zum Vortrag ge⸗ ruher Blatte geſchrieben:„Der Schwindler hielt ſich unter ſund ſchloß mit einem Hoch auf den Großherzog. Frl. Fre brachten Neder wurden brieis glocee mit ſchöner] dem Namen Ainceng auf, während er ſich in dem Fremden⸗ übergab die prachtvolle Fahne. Hierauf hielt 9 55 buch eines Gaſthauſes als„Alexander“, Maler aus München, verwalter Herrmann von Ep enbach(ein geb. Man Auffo ſung in der Vortragsweiſe durchgeführt und fanden rauf genden Beifall. Unter ſolchen Umſtänden verſpricht das für das Spätjähr in Ausſicht genommene Konzert des Ver⸗ eins reichen Erfolg. Gabelsberger Stenographentag. No einmal kommen wir auf den am Sonntag, 9. d. M, hier ſtattfindenden Steno⸗ graphentag des ſüdweſtdeutſchen Gabelsberger Stenographen⸗ Verbandes zu ſprechen, indem wir darauf aufmerkſam machen, daß zu dem Vormittags ½11 Uhr anberaumten Vortrag des 11 Oberregierungsraths Profeſſor Krieg, Vorſtand des gl. ſtenographiſchen Inſtituts zu Dresden, über:„Das gabels⸗ bergiſche Lehrgebäude als Gegenſtand des öffentlichen Unter⸗ richts“ Jedermann unentgeltlich Zutritt hat. Der Eintritt in den Park ſteht z. Zt. des Vortrags gegen Vorzeigung einer Einladung ebenfalls frei. Solche Einladungen wurden in großer Anzahl an hieſige Firmen verſchickt, und ſtellt der Gabelsberger Stenographen⸗Verein außerdem Jedermann, der ſich dafür intereſſirt, eine ſolche zur Verfügung. Neben dieſem Vortrag, der gerade jetzt allgemeines Intereſſe verdient, dürfte auch die ſtenographiſche Ausſtellung, verbunden mit Vor⸗ führung verſchiedener Schreibmaſchinen, eine bedeutende An⸗ ziehungskraft ausüben. Der Zutritt zur Ausſtellung ſteht ebenfalls Jedermann frei. Der Verein jugendlicher Mitglieder der hieſigen nationalliberalen Partei veranſtaltete geſtern Abend im Saale des„Schwarzen Lamms“ eine Verſammlung, in welcher 1 Herr Jacob Kuhn einen etwa 1½ſtündigen hochintereſſanten politiſchen Vortrag hielt, der von den Anweſenden mit dem größten Intereſſe und der geſpannteſten Aufmerkſamkeit ver⸗ folgt wurde. An die lichtvollen klaren Ausführungen des Kuhn ſchloß ſich eine eingehende fruchtbringende Dis⸗ uſſion, an der ſich erfreulicherweiſe eubes def die jüngeren Mitglieder des Vereines in hervorragender Weiſe e Die Mittheilung, daß unſer Neice es ddende r. Ernſt Baſſermann zum Schriftführer des Vorſtandes der natio⸗ nalliberalen Reichstagsfraktion ernannt worden iſt, wurde von der Verſamm lung mit ſtürmiſchem Jubel begrüßt. Der hieſige Ruderelub, welcher auf den Regatten Mainz und Frankfurt ſo großartige iege errungen ordneten Ernſt cſchrede von Berlin aus folgendes herzliche Glückwunſch e „An den Mannheimer Ruderclub. Zu den ſchönen Er⸗ 85 ſpreche ich meine herzlichſten Glückwünſche aus, verbunden mit dem Ausdrucke der Freude, daß der Club ſeine alte Höhe wieder erklommen hat. Mit herz⸗ Niech Gruß Baſſermann, Mitglied des deutſchen eichstags.“ Beſichtigung des Wespin⸗Waiſenhauſes. Der Stiftungsrath der Familie Wespin⸗Stiftung hat den dankens⸗ werthen Beſchluß gefaßt, die am 29. Juni eingeweihte, an der eckenheimer Straße neuerbaute Waiſenanſtalt dem Publikum zur Beſichtigun zu öffnen, und zwar kann dieſe Be ichtigung während der Monate Juli, Auguſt und September an jedem tale Freitag und Sonntag von Nachmittags 2 Uhr an ſtatt 121 eber die Nebenbahn Mannheim⸗Heidelberg brachte 80 Mannheimer Wan in ſeheer Ausgabe 125 0. Juni Nr. 167 unter der Bezeichnung:„Mißſtand“ Klage eines Anwohners darüber, daß die ſ. Z. vom Stadt⸗ rich gewünſchte ſeſl ſe längs der Geleiſe am Fried⸗ ei sring noch t ſei, und daß ebenſowenig die von 92 itgliede Bürgerausſchuſſes beantragte rauchver⸗ zehrende Lokomottv⸗Feuerung gehandhabt werde Dieſer Klage gegenüber wird uns von kompekenter Seite mitgetheilt, daß hier⸗ derben. nur von derStaatsaufſichtsbehörde Abhilfe geſchaffen wer⸗ en könne. Es iſt nämlich in einem Erlaſſe Gr. Finanzminiſteriums vom Auguſt 1890 ausdrücklich betont, daß es Sache der Staatsaufſichtsbehörde ei, darüber zu entſcheiden, an welchen Stellen im Intereſſe der öffentlichen Sicherheit eine Ein⸗ Fale ung der Bahn geboten hinſechtli Ebenſo iſt im gleichen rlaſſe hervorgehoben, daß hinſichtlich der Verwendung des Brennmaterials für die Lokomotivfeuerung die Ueberwachung lediglich der Staatsaufſichtsbehörde Hiernach können Beſchwerden nach dieſen beiden Richkungen nur bei der allein Staatsaufſichtsbehörde vorgebracht werden. *Schwere Gewitter ſind geſtern über die Rheinpfalz niedergegangen. In Worms fuhr der Blitz in eine Baum⸗ pe und ſchlug inmitten einiger dort Schutz ſuchender rbeiter ein. Zwei Perſonen blieben auf dem Flecke todt, einer dritten wurde der Körper aufgeriſſen. Die Getödteten d die Arbeiter Gg. Scherer aus Worms und Bohn aus obenheim; der Schwerverletzte ſad f Arbeiter Joh. Stückler aus Worms. Die Genannten ſämmtlich verheirathet. Die Kleider und Schuhe der Getroffenen ſind theilweiſe auf⸗ Seal und geplatzt. Ein Junge, der im Begriff ſtand, ebenfalls unter einer Pappel Schutz zu ſuchen, war noch mehrere Schritte von derſelhen entfernt, der Schlag niederging; er wurde von der Wucht deſſelben etwas in die öhe gaeben und zu Boden geſchleudert, ohne daß er etwas avontrug. * Der Gemäldedieb, welcher der hieſigen Gemälde⸗ ſammlung ſeinen zweifelhaften Beſuch abſtattete, hat auch Karlsruhe nicht verſchont. Ueber ſein dortiges Auftreten, welches vor etwa 4 Wochen erfolgte, wird in einem Karls⸗ Tola. Roman in drei Büchern von Paul Perron. (Nachbend nerbaten.) 800 Fortſetzung.) „Jedem Andern würde 50 die Thür weiſen. Da Sie es aber ſind, Gaſton, der mir ſo wahre Frenndſchaft erzeigt hat, ſo bitte ich Sie, ewalt anzuthun und ruhiger zu werden. Dann werden Sie zu der richtigen Einſicht gelangen und auch das widerrufen, was Sie mir eben vorwarfen. Gehen Sie jetzt, ich trage keinen Groll im Herzen gegen Sie!“ „Leonie!“ rief der junge Mann in edler Aufwallun aus.„Ich bitte ſchon jetzt um en Net Mein Zorn i5 e mich hin. Ich that's wirklich zu Ihrem Beſten!“ Ich 2 aube es“, erwiderte Leonie und reichte ihm die Hanb.„Aber jetzt gehen Sie“ Das war zum zweiten Male in ſo kurzer Zeit, daß Leonie das Geſpräch mit Gaſton kurz abgebrochen hatte, jedes Mal war ſie dazu gezwungen worden durch ein unheimliches Gefühl, welches ſie fürchten ließ, es käme irgend eine Sache ins Geſpräch, die vielleicht den völligen Bruch zwiſchen ihr und ihm zur haben könnte. Das Verhältniß zwiſchen Beiden hatte ſich anſcheinend nicht gelockert, im Gegentheil war Gaſton entſchieden der Meinung, daß es ſeinerſeits nur noch eines Wortes bedurfte, um das Geſtändniß der Gegenliebe von Leonie's ſchönen Lippen zu locken. Leonie dagegen empfand jetzt häufig einen läſtigen Zwang, ſie kam ſich ſelbſt ſo bedeutend älter und erfahrungsreicher vor, als der junge Student, daß ſie faſt wie eine ältere Schweſter zu ihm ſprach. te hatte ſie ſich wirklich über ſein Benehmen und ſeine rache geärgert und ſeine Gegenwart doppelt läſtig empfunden. Sie ahnte, daß er ihr einen ſchlechten Dienſt Beflech L ſollt Grad ie Befürchtun eonie's ſollten in einem Grade zu⸗ dee ße eeidkrecln Der Artilel das Alambeau“ 0 eingeſchrieben hatte. Derſelbe trat geſellſchaftlich außerordent⸗ lich gewandt auf, wollte große Reiſen hinter ſich gehabt 1 zeigte ſich auf dem Gebiete der Malerei wie der Ton⸗ unſt ſehr bewandert. Mit großer Vorliebe ſang er aus allen möglichen Opern(beſonders Wagner) Tonſätze und Feisde eine bemerkenswerthe Kenntniß der betreffenden Opern, r verkehrte während ſeines flüchtigen Aufenthaltes auch mit hervorragenden Malern, ſoweit ein aufdringlicher Beſuch „Verkehr“ genannt werden kann. Nach dem bis jetzt bekannt gewordenen Mannheimer Diebſtahl iſt eine Epiſode nicht ohne Jutereſſe, die ſich hier zugetragen. Wenige Tage vor ſeiner fluchtähnlichen Abreiſe— er hatte bei einigen neuen Bekannten, nachdem er ſein Portemonnaie„verloren“, einen kleinen Pump angelegt, erſchien er mit einer größeren Anzahl von Antiquitäten, kleinen reizenden Nippfigürchen, die er auf Reiſen erworben haben wollte. Der Gedanke. iſt jetzt zuläſſig, daß dieſer abgefeimte Induſtrieritter 1650 Gegenſtände in irgend einer Alterthumshalle gleichfalls geſtohlen hat.“ Ertrunken. In Worms fiel Nachts der 38 Jahre alte Schiffer Johann Rahm aus Stockum bei Ruhrort über das Bord eines der Firma Haniel in Ruhrort gehörigen Schiffes und ertrank. Konkurſe in Baden. Karls ruhe. Ueber das Ver⸗ mögen des Gaſtwirths Wilhelm Röſch und deſſen Ehefrau, Eva geb. Hensler, verwittwete Haager. Konkursverwalter 4 le arl Burger in Karlsruhe; Prüfungstermin Montag, 4. Auguſt. * Muthmaßliches Wetter am Freitag den 7. dec Die Depreſſion aus Spanien iſt nordwärts vorgerückt, bedeckt jetzt die nördliche 0 Frankreichs, Südenglands, Holland und das Deutſche Reich links der Elbe. iſt auch der Hochdruck über der Nordſee und Südſkandinavien weiter nordwärts gedrängt worden. Die angekündigten Gewitter ſind am Mittwoch in ganz Süddeutſchland zahlreich zum Ausbruch elangt, ohne daß hierdurch die elektriſche Spannung in der tmoſphäre abgenommen hätte. Für Freitag und Samſtag iſt bei nur zeitweiliger Aufheiterung immer noch ſchwüles un zu Gewittern geneigtes Wetter in Ausſicht zu nehmen. Aus dem Grofheriogthum. » Ketſch, 2. Juli. Geſtern wurde hier allgemein mit der 1 begonnen. Auf den Sandfeldern fällt dieſelbe ehr gering aus; die ſchwereren Böden liefern einen beſſeren Ertrag. Der Futtermangel iſt auch hier ſehr groß, wird jedoch gelinderk durch zwei Mal wöchentliche Grasabgabe aus dem Rheinwald. Streu ſollen wir nächſtens auch bekommen. Der Stand iſt ein ſehr ſchlechter. Hackfrüchte un Kartoffeln ſtehen bis jetzt ſchön. Obſt gibt es heuer ſehr wenig. Die kalten Nächte haben alles verdorben. Tabak wird dieſes Jahr hier gar keiner mehr gepflanzt. * Schwetzingen, 4. Juli. Hier verſammelte ſich auf Einladung des Herrn Bürgermeiſter Mechling eine An ahl Hopfenbau treibender Einwohner im Rath ausſaal, um über den dermaligen Stand unſerer 10 ſprechen, die in manchen Lagen ziemlich viel zu wünſchen übrig laſſen. Es werden nun wie auch anderwärts Proben mit dem Be⸗ ſpritzen der Pflanzen gemacht werden und wird zu dieſem weck Herr Klein aus Mannheim hierherkommen. Der Vor⸗ itzende des Komitees für die de ſandte in letzter Zeit Zirkulare an die Mitglieder, ob für dieſes Jahr die Ausſtellung, die voriges Jahr bekanntlich verſchoben wurde, abgehalten werden ſolle. Es ſind nun bis jetzt ver⸗ ſchiedene Antworten eingetroffen, theils für, theils gegen die Abhaltung der Ausſtellung. Ueber die in ehende Einfuhr, von ruſſiſchen Zopfen, die an Güte den beſten bayeriſchen ar e ſollen, wird lebhaft geklagt und es ſollen bei der hohen Reichsregierung Mittel und Wege ge⸗ 2 werden, um durch entſprechenden Zoll die Entwerthung es im eigenen Lande erzeugten Produkts zu verhindern. *Weinheim, 5. Juli. Geſtern Morgen ſtürzte der dem Herrn Gärtner Schropp gehörige Brunnen ein. Er war durch die Waſſerleitung entbe rlich geworden und ſollte zuge⸗ worfen werden. Um die Backſteine, mit denen der Brunnen gemauert war, noch benützen zu können, ſollten ſie herausge⸗ nommen werden und waren ſchon 4 Meter von unten abge⸗ brochen. Als geſtern Morgen mit der Arbeit fortgefahren werden ſollte und der Gehilfe Hagedorn den erſten Stein 10 Meter tief wegnahm, das ganze Gemäuer ein und begrub den Gehilfen. Die ee wurden ſofort begonnen, doch wurde es eee 4 Uhr, bis man den Verſchütteten, natürlich todt, hervorbrachte.— Am Sonntag Abend ſaßen Herr Bürgermeiſter Ehret nebſt verſchiedenen anderen Herren im Garten des Herrn Reiffel hier, als plötz⸗ lich in der Dämmerung viele Steine von der Straße aus auf den Tiſch der Herren flogen. Herr Bürgermeiſter Ehret wurde am Arme getroffen, während die anderen Herren mit dem Schrecken davon kamen. Man hört überall hier Drohungen, daß nächſtens die Stadt an vier Ecken angezündet wer wird. Das iſt ein gelinder Vorgeſchmack des Zukunftsſtaates. X. Spechbach, 5. Juli. Am vergangenen Sonntag feierte der hieſige Militärverein das Feſt der Fahnenweihe. Es waren 24 auswärtige Militärvereine und der Vorſttzende des Gauverbandes, Herr Hofpaur aus Heidelberg, erſchienen. Der 1. Vorſitzende, Herr Bauer, begrüßte die Feſtverſammlung einem Streichhölzchen vergleichbar, war in das Pulverfaß der ewig ſenſationslüſternen Pariſer Welt geflogen und hatte eine Exploſton, wenigſtens für die zunächſt bdetheiligten Perſonen zur Folge. Nicht nur, daß die zablreichen Zeitungen den Artikel nachdruckten und demſelben eine koloſſale Verbreitung brachten, ſondern jedes Blatt fühlte ſich veranlaßt, neue Holzſcheite zu dem lichterloh aufflammenden Skandal herbei⸗ zutragen. Da das„Flambeau“ ſeinem Artikel von vornherein einen politiſchen Charakter gegeben hatte und den Adel an den Pranger zu ſtellen ſuchte, ſo brachten natürlich die ge⸗ mäßigten Zeitungen Artikel 8 94 die radikalen. In den nächſten beiden Tagen regnete es rtikel unter allerlei ſkanda⸗ löſen Titeln:„Das Verbrechen der Familie Montraillet“, „Die Gräfin im Tricot“,„Das geraubte Teſtament“,„Die Erbſchleicher⸗Affaire von Tours“ u. ſ. w. u. ſ. w. und das Publikum ſtürzte ſich wie ein wildes Raubthier auf die Stücke Fani die ihm zugeworfen wurden. Die Mitglieder der amilie von Montraillet kamen ſchlecht weg, aber nicht minder auch Leonie, die man für die Anſtifterin des Skandals hielt oder zu halten 115 Die Schmähreden wurden ihr ebenſo gewiſſenhaft in Haus geſandt, wie diejenigen, die ihre Partei nahmen. Man hielt nicht mit der Meinung zurück, daß ſie ein Baſtardkind des Barons von Troſſart ſei, daß ſie von Haus aus leichtfertig ſei, und ein Blatt hatte 7 5 die Unverſchämtheit, eine Reihe von Männern, meiſtens Circus⸗ habitues, auf die nach der Reihe ihre Liebhaber geweſen ſein 0 ten. Lola weinte Thränen der Wuth, ſie ſchloß ſich ein, wollte Niemanden ſehen, obgleich die Reporter wie Sand am Meer ihre Wohnung belagerten. Im Circus meldete ſie ſich krank, denn nicht um alle Welt hätte ſie ſich öffentlich zeigen mögen. Am Tage darauf las ſie, daß im treus Loyal ein großer Skandal geweſen, daß das Publikum nach ihr gerufen und als ſie nicht erſchienen, einen Höllenlärm gemacht hatte, ſo daß Polizei hatte einſchreiten müſſen. Sie dankte Gott, daß ſie nicht im Eircus geweſen, aber dieſe Befriedigung währte nur ganz kurze Zeit, denn Zeitungen und anonyme Briefe brachten ihr aufs Neue Aufregung und Kummer. Bald wurde bekannt, daß die neue Skandalaffaire bereits maſſenhaft gerichtliche Klagen und Duelle hervor⸗ gerufen hatte. Nandalih rtchele ſie, als ſie las, daß der eimer) eine wohlgelungene, treffliche Feſtrede, bedeutungsvoll 910 voll patriotiſcher Begeiſterung. Ein reges, fröhliches Treiben enkwickelte ſich dann auf dem Feſtplatze⸗ und fand das ſchöne Nie erſt am ſpäten Abend ſeinen Abſchluß. * Michelbach, 4. Juli. Gegenwärtig iſt man in unſerer Gegend vielfach mit der Herſtellung von Beerenwein aus Johannis⸗, 1 80 Erd⸗, Heidel⸗, Him⸗ und Brombeeren be⸗ ſchäftigt. Es liefert dieſer Beerenwein in Erman elung des theueren Traubenweines ein ſehr billiges und auch geſundes Getränk. * Karlsruhe, 5. Juli. Am verfloſſenen Sonntag wurde bei Maxau ein leerer Kahn angehalten, in welchem ver⸗ ſchiedene Herrenkleider lagen. Seit dieſer Zeit fehlt Pro⸗ feſſor Dürr am hieſigen Gymnafium, welcher mit Vor iebe Kahn gefahren iſt, aber des Fahrens nicht ſehr kundig war. Man vermuthet, daß ihm während des ein Unglück zugeſtoßen und er dabei ertrunken iſt. Die Leiche wurde noch nicht aufgefunden. 88 Karlsruhe, 5. Juli. Das hieſige Schwurgericht hatte ſ heute mit ener blutigen Affaire zu beſchäftigen, welche ich in der Nacht vom letzten ſengſarntag auf Af der tag in dem hieſigen Proſtituirtenviertel abſpielte. Au der Anklagebank befanden ſich der 24 Jahre alte ledige Maſchinen⸗ former Ludwig Nerting von Frankweiler(Rheinpfalz) wegen Todtſchlags und der 30 Jahre alte verheirathete Maſchinen⸗ former Friedrich Gehrig von Käferthal Körperver⸗ letzung und Widerſtands. Am Samſtag den 20. Mai verübte in der kleinen Spitalſtraße ein Haufen Leute allerlei Unfug. Die Schutzleute mahnten wiederholt zur Ruhe und der Schutzmann Haß beſonders forderte die Angeklagten auf, ſich ordentlich zu benehmen. Haß und der Schutzmann Gegenwarth erhielten aber nur höhniſche und heraus⸗ fordernde Antworten. Als Haß den Nerting für verhaftet erklärte, weigerte ſich dieſer, zur Polizeiwache zu 17 85 und brachte Haß 2 Stiche in den Hals bei, ſo daß Haß als⸗ bald todt zu Boden ſtürzte. Dem Schutzmann Gegenwarth wurde, während er mit Nerting beſchäftigt war, von Gehrig der Säbel weggeriſſen, mit dem nun Gehrig dem Schutzmann Gegenwarth ſofort zweimal über den Kopf ſchlug. ſo daß be⸗ deutende Wunden entſtanden. Das Benehmen des Publi bei der Geſchichte war ein ſehr bedauerliches. 95 wurde durch Zurufe auf die Schutzleute gehetzt und auf etztere aus dem Haufen heraus geſ 9 55 Es erhielten Nerting 12 Jahre Zuchthaus, Gehrig 6½ Jahre Gefängniß. *Wertheim, 5. Juli. In Bettingen wurde ein Mädchen von einem ſogenannten Neuntödter in den Hals geſtochen. Sofort ſchwoll letzterer wie der ganze Oberkörper derart an, daß ärztliche Hilfe in Anſpruch genommen werden mußte. * Müllheim, 5. Juli. Das vorgeſtrige über die hieſige ſend gezogene Gewitter hat neben dem erfriſchenden Regen Unglücksfälle zur Folge gehabt; ſo erſchlug in Bamlach der Blitz einen unter einen Nußbaum geflüchteten 1 Knaben. Sein Vater, Joſef Rheinthal, welcher neben dem Erſchlagenen ſtand, kam mit dem Schrecken davon. Die Bei⸗ den waren mit Kirſchenpflücken beſchäftigt und ſuchten unter dem Nußbaum Schutz vor dem herannahenden Gewitter. Im Bezirk Staufen richtete der Blitzſchlag an Vieh und Häuſern ebenfalls bedeutenden Schaden an. * Freiburg, 5. Juli. Der im Mai d. J. hier geſtorbene Oberförſter Jat einer der beſten Vogel⸗ und aſe enkenner des Landes, hat werthvolle Sammlungen hinterlaſſen, welche dem Vernehmen nach verkäuflich ſind. Wir machen Liebhaber hierauf aufmerkſam. * Schopfheim, 5. Juli. Der Thurmbau auf der hohen Möhr war der Faere e der Tagesordnung auf der letzten Verſammlung des Schwarzwaldvereins. Es wurde be⸗ ſchloſſen, den Reſt des Thurmes in Honz aufzuführen und den Thurm eventuell 25 Meter hoch zu bauen, wenn die Ausſicht dadurch weſentlich gewinnen ſollte. Urſprünglich war die Höhe des Thurmes auf 23 Meter feſtgeſetzt. Das Projekt eines Holzaufbaues hat neben dem Vorzug der Billigkeit daß den Vortheil, daß es am ſal dieſen durchführbar iſt, ſo da der an beſtimmt noch in dieſem Jahre fertig geſtellt wer⸗ en kann. Pfäliſch-Heſfiſche Rachrichten. s Deidesheim, 5. Juli. Seitdem ſich ungefähr ſchon vor 14 Tagen an Rebſtöcken in Gärten und an Häuſern roth⸗ efärbte Trauben zeigten, beginnt dieſe Erſcheinung nun auch im Freien und wurden bereits auch von da roth⸗ gefärbte Traubenbeeren vorgezeigt. Es iſt als ſicher anzu⸗ nehmen, daß bei Hebelt gr der gegenwärtigen Witterung nach 8 Tagen auch helle Frankentrauben anzutreffen ſein werden. Noch in keinem Jahre war man diesbezüglich ſo 7 daran, als in dem gegenwärtigen.— Mit dem Schneiden es Kornes hat man bereits begonnen. Man kann ſo⸗ wohl in Bezug auf Körner, als auch Stroh mit dem Aus all recht zufrieden ſein. Am beſten von den Getreidearten ſteht die Gerſte, die ganz beſonders vielverſprechend iſt. Harthauſen, 4. Juli. Der Schwegenheimer Jagdhüter des Herrn Bauer von Haardt, Johs. Staab wurde auf ſeinem Dienſtgange durch Harthauſen am hellen Tage, als er an einem Hofe vorbeiging, rücklings überfallen und gep Ge au rügelt. Auch ſpielte das Meſſer eine Rolle. Hätten nicht andere ektor Montraillet den Redakteur des„Flambeau“ gefordert habe und ſich am anderen Tage mit ihm ſchlagen werde. Einen wahren Rattenkönig von Duellen und Klagen ſchien der eine Artikel des„Flambeau“ zu haben. durnaliſten unter ſich, Journaliſten mit den Migliedern der ontraillet'ſchen Familie, Adelsmitglieder unter ſich wollten ſich ans Leben, und das nicht genug, auch in der Deputirten⸗ kammer kam es zu heftigen Auseinanderſetzungen zwiſchen Deputirten verſchiedener Parteien. Und in all 1 onflikte war der Name des„Findlings Leonie“ oder der„leichtfertigen Signora Lola“ hineingemengt. Leonie hatte plötzlich eine Berühmtheit erlangt, um die ſie eine Halbweltdame vielleicht beneidete, die aber jeder anſtändigen Frau, jedem keuſchen Mädchen nur Abſcheu einflößte. Und das war es, was Leonie im tiefſten Innern ſchmerzvoll quälte, daß ihr gut Name für immer befleckt worden war, während ſie ſich do ſelbſt völlig unſchuldig fühlte. Am peinlichſten berührten ſie dieſe öffentlich ausgeſchriebenen Nachforſchungen nach ihrer Geburt und qualvoll ſank ſie auf ihr Sopha zurück, als zwei Tage nach dem Erſcheinen des Artikels ein Blatt folgende Nottz brachte:„Signora Lola oder Fräulein Duval, geweſene Baronin Troſſart hat, wie uns ein alter Circushabitus mit⸗ theilt, eine merkwürdige Aehnlichkeit mit der vor ca. 20 Jahren hier in Paris aufgetretenen„Mademoiſelle Keres“, owohl was Geſicht und Wuchs als auch was ihr Talent betrifft. Mademoiſelle Xeres wurde, wie man ſich noch erinnern wird, in der Nähe von Amiens ſchwer verletzt in einem Hotel garni aufgefunden. Ehe ſie ſtarb, hatte ſie noch die Kraft, zu ſagen:„Mein Gemahl hat mich gemordet.“ Von jenem angeblichen Gemahl hät man nie wieder etwas gehört und das Verbrechen iſt ungeſühnt geblieben. Dieſe Reminiscenz dürfte, ſo ſchreibt unſer Gewährsmann, von Intereſſe ſein, wo Signora Lola, welche, wenn ich mich recht erinnere, ihr volles Ebenbild iſt, im Mittelpunkt der Diskuſſion ſteht. Es iſt leicht möglich, daß ihre Perſon in irgend welcher Beziehung zu den an dem genannten Verbrechen betheiligten Perſonen ſteht, zumal die Kunſtreiterin Keres kurz vor ihrer Ermordung einem kleinen Mädchen das Leben gegeben hatte, das mit den angeblichen Gattenmörder verſchwunden iſt.“ Gortjcküng joigt9 junge Graf 0 1 77 EE 8 1 5 7975 4 Seite. e, e General · Anzeiger. Harthäuſer Bürger abgewehrt, ſo hätte dieſer Ueberfall für den dienſteifrigen Jagdhüter von den ſchlimmſten Folgen ſein können. Die Urſache iſt jedenfalls die, daß ein Hart⸗ häuſer vor Gericht ſtand, weil er ſchon im Laufe des Winters von Staab ertappt wurde, als er ein Reh„ſchlüpfelte“. Zweibrücken, 5. Juli. Wie die„Zweibr. Ztg.“ hört, kommt die anläßlich der letzten Ruheſtörung nach Pirmaſens abgerückte 4. Kompagnie des hieſigen Bataillons erſt am 15. d. M. von dort wieder hierher zurück. Gerichtszeitung. *Mannheim, 5. Juli.(Strafkammer.) Vor⸗ ſitzender: Herr Landesgerichtsdirector Ullrich. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Herr I. Staatsanwalt Dietz. 1) Im Juni d. J. bemerkte der Möbelhändler Jakob Pollatſchek hier, daß ihm in ſeiner Kaſſette ein größerer Geldbetrag abhanden gekommen war. Der Verdacht lenkte ſich auf ſeine Dienſtmagd, die 15 1 alte Henriette Mül⸗ ler von Unterſchüpf, die ſich zu 1 15 Zeit auffällig viel neue Sachen angeſchafft hatte. Die Müller iſt heute nur ge⸗ kanrig ein 10⸗Markſtück geſtohlen haben, das ſie unter einer Bettlade aben will. Wie viel die Müller außerdem entwendet hat, iſt nicht feſtzuſtellen. Der Gerichts⸗ hof erkennt gegen die Müller unter Berückſichtigung des Strafmilderun der Jugend auf 3 Wochen Gefäng⸗ niß, die 5 100 ie Unterſuchungshaft als verbüßt gelten.— 2) Im April und Mai d. J. hatle der 14 Jahre alte Ge⸗ werbeſchüler Philipp Harbarth von hier mehrere Tage die Gewerbeſchule geſchwänzt. Um der Beſtrafung zu ent⸗ gehen, fälſchte er auf den Namen ſeines Vaters eiuen Ent⸗ ſchuleer Aen den er am 14. Mai d. J. dem Gewerbe⸗ ullehrer Münz überbrachte. Harbarth hat ſich des⸗ halb heute wegen Urkundenfälſchung vor der Strafkammer zu verantworten und wird zu 1 Tag Gefängniß verurtheilt. — 8) Durch die falſche Angabe, er habe bei einem hieſigen Gypſermeiſter beſtimmte der ſchon beſtrafte, 34 Jahre alte Taglöhner Konrad Wagner von Trier, am 17. No⸗ vember v. J. den Schuhmacher Leo Veit hier zur Gewährung von Koſt und Logis. Nach einigen Wochen, am 10. Dezember v.., verſchwand iBet Wagner, ohne bezahlt zu haben, unter Mitnahme eines Bettſtückes und einiger Kinderſachen aus der Reit'ſchen Wohnung. Der Durchbrenner wurde jedoch ermittelt und erhält jetzt wegen Diebſtahls und Betrugs 6 Monate a niß.— Y Die 19jährige, ſchon mehrmals vorbeſtrafte Volksſängerin Frieda Hrer Be von Mundenheim, eignete ſich im Mai d. J. einen ihrer Bekannten, Karoline Leipolt hier, gehörigen Sonnen⸗ ſchirm im Werthe von 10 M. an und machte ſich damit nach Worms auf und davon. Die Heller wird deshalb 1 55 Diebſtahls im Rückfalle mit 4 Monaten We e 1 Monat Unterſuchungshaft, beſtraft.— 5) Am letzten Mai⸗ marktdienſtag in ſpäter Na mde geriethen der 17 Jahre alte Fabrikarbeiter Ludwig Hermann Seitz von hier und der 5 1 8 Karl Foshart im Streite um die Begleitun eines Mädchens auf der Schwetzinger Straße hier thätli aneinander. Foshart hatte dem Seitz, der ſich dem Mädchen aufdrängen wollte, einen Schlag mit der Hand verſetzt, worauf Seitz ſeinem Gegner einen Meſſerſtich in den linken Oberarm beibrachte. Vom Schöffengericht wegen zu drei Wochen Gefängniß verurtheilt, — Seitz Berufung ein, die aber abgewieſen wurde. Als Vertheiger fungirte Herr Rechtsanwalt Dr. Katz.— dEinen netten Empfang bereiteten die Ehefrau Klara Heller geb. Hügenell und deren Tochter Anna Heller hier, einer Frau Agſtätter, als Letztere kürzlich zu ihnen kam, um einen kleinen Geldbetrag einzukaſſtren. Frau 081 wurde da von Frau Heller mit einem Schürhacken geſchlagen und von deren Tochter mit Fußtritten bedacht. Mutter und Tochter waren wegen dieſer Affaire ſchöffengerichtlich zu 5 und 8 Tagen Gefängniß verurtheilt worden. Die von ihnen einge⸗ legte Berufung wird als unbegründet verworfen. Die Ver⸗ theidigung der Angeklagten hatte Rechtsanwalt Dr. Köhler en. übernomm Sport. Maunheimer Regatta. Je näher der Tag der dies jährigen Regatta heranrückt, deſto eifriger werden die Vor⸗ bereitungen zu derſelben vom hieſigen Regattaverein getroffen. Die Mitglieder des Vereins(Delegirte der 3 hieſigen Ruder⸗ vereine) 1 55 bereits die ihnen übertragenen Vorarbeiten zum rößten Theil erledigt. Die Mühlau zeigt ſchon ein anderes ild, denn ſeit einigen Tagen wird an dem Aufſchlagen der dem Regattaverein gehörigen gedeckten Tribüne ꝛc. gearbeitet. Die Regatta ſelbſt wird wohl an Betheiligung wie an Be⸗ deutung die großartigſte werden, die je hier abgehalten worden iſt. Die erſten ſüddeutſchen Vereine vom Rhein, Neckar, Main und Lahn werden ihre nautiſche Ausbildung und Kraft mit einander meſſen und wird es, nach den bisherigen Regatten in Mainz und Frankfurt zu ſchließen, zu heißen Kämpfen bei den einzelnen Rennen auf unſerer Regattaſtrecke, der ſchönſten und unparteiiſchſten Deutſchlands, kommen. Ganz beſonderes Intereſſe erregen die beiden erſtklaſſigen Rennen im Vierer und im Achter, bei welchem die erſten Mannſchaften der e Rudergeſellſchaft„Germania“ und des Mainzer udervereins um die Siegespalme ſtreiten werden. Ferner ift von großem Intereſſe das Rennen im Einer um die Meiſterſchaft vom Rhein, welche in dieſem Jahre auch wieder hier zum Austrag kommt. Ebenſo ſind es noch verſchiedene andere Rennen, welche ſehr großes Intereſſe erregen und hier namentlich der Junior⸗Vierer. Auf dieſes Rennen iſt der vom Großherzoglich Badiſchen Cultusminiſterium genehmigte Staatspreis geſetzt. Die Regierung hat durch die höchſt dankenswerthe Genehmigung dieſes Preiſes gezeigt, welch' hohe Sympathieen auch ſie dem Ruderſport entgegen bringt. Der Staatspreis, ein großartiger in Gold getriebener Pokal im Renaiſſanceſtil, iſt bereits bei der Firma Netter& Co., den in banten hier, angekauft. Auch der hieſige Stadtrath at in dankenswerther Weiſe wieder, wie bei den bisherigen Regatten einen Preis bewilligt, um welchen die eob im Achter fahren werden. Eine Neuerung iſt noch hervorzu⸗ heben, und zwar ſind die Ehrenzeichen für die Sieger in vollſtändig neuer hergeſtellt und dürften durch ihre künſtleriſche Ausführung berechtigtes Aufſehen erregen. Für Reſtauration auf dem Feſtplatze und den Zuſchauerplätzen 6 beſtens geſorgt. Das Concert wird von der geſammten renadierkapelle unter perſönlicher Leitung des Herrn Kapell⸗ meiſters Vollmer ausgeführt. Rheiniſcher Regatta⸗Verband. Es ſchweben Verhand⸗ lungen, welche darauf hinauslaufen, zwiſchen Mainz, Frank⸗ rt a, M. und Mannheim einen Regattaverband zu gründen. lIjährlich ſoll an einem der drei Plätze eine große Ver⸗ bandsregatta ſtattfinden, indeſſen es den Vereinen unbenom⸗ men bliebe, neben dem Verbandsfeſte lokale Ruder⸗Regatten abzuhalten. Fagesneuigkeiten. — Potsdam, 4. Juli. Ein tief tragiſches Geſchick waltet über der Familie des königlichen Wildmeiſters Weber in Wildpark bei Potsdam. Nachdem ſich kaum das Grab über der Leiche der Tochter, die ſich in Athen vor einiger eit aus Liebesgram vom Parthenon herabgeſtürzt hatte, ſer er ſchloſſen, hat ſich am Sonntag wiederum ein hoffnungsvo Sohn erſchoſſen. Der junge Mann diente beim Leib⸗Garde⸗ Hufaren⸗Regiment, wo er vor Kurzem zum Unteroffizier avanecirt war. Der junge Weber war fortwährend kränklich, ſo daß er überhaupt nicht zum Militär genommen werden ſollte und nur auf ll des Kaiſers, dem der Vater Buts vorgetragen hatte, bei den Leibe⸗Garde⸗Huſaxg iy geſtellt war. Am Sonntag befuchte der junge Weber eneee bei denen er den Kaffee einnahm. Die Mutter bemerkte durch das terz daß auf dem Waldweg die Braut ihres Sohnes, eine örſterstochter aus Barnim, daherkam, und machte ihren ohn mit den Worten:„Jetzt kommt Marie!“ auf den Be⸗ ſich des jungen Mädchens aufmerkſam. Schweigend erhob ich der junge Weber, und man glaubte, er würde ſeiner Braut entgegengehen, bis plötzlich auf dem Hol ein Schuß erdröhnte, der, wie ſich alsbald ergab, dem Leben des jungen Mannes ein jähes Ende bereitet hatte; mit demſelben Ge⸗ wehr, mit dem ſich vor einigen Jahren ſein beim Garde⸗ Jäger⸗Bataillon ſtehender Bruder getödtet, hatte er ſich er⸗ ecl Was ihn in den Tod getrieben, ſteht feſt, och dürften darüber 28715 i eben, die Weber vor⸗ 15 zur Poſt gegeben batte. Mit 19 855 Sohn verliert der chwergeprüfte Wildmeiſter ſchon ſein viertes Kind durch Selbſtmord. — Madrid, 4. Juli. Das amtliche Blatt meldet, daß in Palafrugell(Provinz Gerona) fünf Perſonen unter cholera⸗ verdächtigen Erſcheinungen erkrankt ſind. Theater, Zunſt und Wiſſenſchaft. Aus Wiesbaden ſchreibt man: Der Intendant des hieſigen königlichen Theaters, Geheimer Hofrath Adelon,— aus Altersrückſichten ſein Abſchiedsgeſuch ee welches ihm auf wiederholten Wunſch per 1. Oktober bewilligt wurde. Er leitete 25 Jahre hindurch das hieſige Theater. Mit der Fertigſtellung des Theaterneubaues erhält Wiesbaden ſomit auch einen neuen Intendanten. Als ſolcher wird Lieutenant v. an Sohn des verſtorbenen General⸗Intendanten von Hülſen, genannt. —— Literariſches. Der Schwarzwald von Baden⸗Baden bis zur Schweizer Grenze nebſt Hegau und Kaiſerſtuhl. eben von Scher Buſſemer, Schriftführer der Sektion Baden des chwarzwaldvereines. Zweite Auflage.(Commiſſions⸗Verlag von Friedr. Spies, Baden⸗Baden.) Der e dieſer kleinen Schrift, ein eifriger Förderer des Schwarzwaldvereins, bezweckt damit den Touriſten ganz beſtimmte Vorſchläge mit genau ausgeführten Touren zu geben. Die Darſtellung beruht ohne Ausnahme 30 eigener Erfahrung und Anſchauung an Ort und Stelle; keiner der bis jetzt erſchienenen Führer be⸗ handelt die Touren mit der Genauigkeit, wie ſie der Verfaſſer anſtrebte. Die der einzelnen Punkte iſt mög⸗ lichſt knapp gehalten, weil der Schwerpunkt des Führers in den Touren ſelbſt liegen ſoll. Eine dem Werkchen beigefügte Karte b. zur Orientirung und iſt dem Führer beſonders angepaßt. Aeneſe Nathrichten und Celegramme. „Berlin, 5. Juli. 78 Mitglieder der konſerva⸗ tiven Fraktion, der Reichspartei und der Natlonallibe⸗ ralen traten heute Vormittag zur Berathung über den Plan der Grundung einer wirthſchaftlichen Vereinigung in Ausdehnung auf alle wirthſchaftlichen Gebiete zu⸗ ſammen und ſetzten eine Kommiſſion zur Ausarbeitung der Satzungen ein. Später ſoll eine Verſammlung be⸗ hufs Beitritts anderer Fraktionen ſtattfinden. Das Centrum brachte im Reichstag einen Antrag auf Auf⸗ hebung des Jeſuitengeſetzes ein. * Berlin, 5. Juli. Die 1. Leſung der Militär⸗ vorlage findet wahrſcheinlich am Freitag ſtatt. Der Auf⸗ ruf der Freiſ. Vereinigung verlangt innerhalb des Rah⸗ mens liberaler Grundfätze eine freie Bewegung des Ein⸗ zelnen. Der Liberalismus müſſe Einfluß auf die Geſetzgebung und Verwaltung im Reich und in den Ein⸗ zelſtaaten gewinnen. Unterzeichnet haben außer den Ab⸗ geordneten u. 4. Bamberger, Hänel, Mommſen, Hoffmann, Bunſen.— Nach der nat.lib. Korreſpondenz unterzeich⸗ nete der Kaiſer das Ausfuhrverbot auf Stroh, Heu und Hafer, das heute in Kraft tritt. Berlin, 5. Juli. Der„Reichsanzeiger“ veröffent⸗ licht das Verbot betreffend die Ausfuhr von Heu, friſchen und getrockneten Futterkräutern, Stroh und Häckſel bis auf weiteres. Der Reichskanzler iſt ermächtigt, Aus⸗ nahmen zu geſtatten. Die Verordnung tritt am 5. Juli in Kraft. Berlin, 5. Juli. Nach einer Blättermeldung ſind von den 994 vor drei Tagen an den Bund der Land⸗ wirthe verſendeten Fragebogen betreffend die Futterver⸗ hältniſſe 194 zurückgekommen. 61 derſelben ſprechen von Futternoth, 77 von Futtermangel, 56 halten noch eine Beſſerung durch Regen für möͤglich. Berlin, 5. Juli. Die„Norddeutſche Allgemeine Zeit⸗ ung“ ſchreibt: Nachdem ein Einverſtändniß mit der ſpani⸗ 2 5 egierung über die Verlängerung des handelspolitiſchen opiſoriums bisher nicht zu Stande gekommen iſt, unterlie⸗ 5 die en en Provinzen ſeit dem 1. Juli bei der Ein⸗ uhr nach Deutſchland dem deutſchen Generaltarif. Die Ver⸗ andlungen über den Abſchluß eines Handelsvertrags, be⸗ ztehungsweiſe eines Proviſoriums, werden fortgeſetzt. *Berlin, 5. Sarz Einige badiſche Abgeordnete, vor Allen der Frhr. v. Hornſtein, ſetzten alle Hebel in Bewegung, um für die Grenzbezirke Badens eine Aufhebung des Aus⸗ fuhrverbots der FJuttermittel zu erhalten. Altona, 6. Juli.(Priv.⸗Tel.) Seit 8 Uhr Abends brach großes Feuer in der Elbſtraße aus, welches ſich auf den vierten Boden der Kaffeeſortiranſtalt Stuͤcken u. Andreſen verbreitete und von beiden Seiten ergriff. Desgleichen den großen Getreideſpeicher von Seorg Wöhnert und andere Nebenhäuſer. Um Mitternacht hoffte man die Weiterverbreitung verhindern zu köͤnnen. Von Hamburg waren mehrere Dompf Schiff'ſpritzen herbeige⸗ eilt. Der Schaden wird auf mehrere Millionen geſchätzt. *Bern, 5. Juli. Die Conferenz der an den 1 5 5 angrenzenden Staaten in Bregenz hat einen Vertrag über die 1 5 Bodenſee vereinbart. Die Unterzeichnung findet eu; att. *Paris, 6. Juni.(Priv.⸗Tel.) Elf Uhr Abends fand ein blutiger Zuſammenſtoß in der Rue Ecoles ſtatt. Polizeiſoldaten ſchoſſen, ein Mann wurde durch Säbel⸗ hiebe getödtet, ein Pferdebahnwage verbrannte vollſtändig. Man glaubt, daß derſelbe mit Petroleum begoſſen war. Um Mitternacht herrſchte Ruhe. Im Laufe des Abends kamen angeblich über 200 Verhaftungen vor. Mannheimer Handelsblatt. Manunheimer Effektenbörſe vom 5. Juli. An —*——BR Mannheim, J8. Juki. Mannheimer Vieh⸗ und Pferdemarkt amwe 5. Ju Es waren beigetrieben und wurden verkauft 5 Schlachtgewicht in Mark:— Ochſen I. Qual.—, II. Qual. —,— Schmalvieh I.—, II.—.— Farren I.—,.—. 170 Kälber I. 100, II. 80. 148 Schweine I. 116, II. 112. .Luxuspferde———.— Arbeitspferde———. Milchkühe—————„— Ferkel—.— Schafe——, — Lämmer——.— Ziegen——.— Zicklein——. Zuſammen 318 Stück. Stück 10 Pf., Zwiebeln per Pfd. 10 Pf., rothe Rüben per Portion 20 Pf., weiße Rüben per Port. 60 Pf., gelbe Ruben pf. Pflück⸗ 00 Pf., Aepfel per 105 40 Gurken per Stück 15 Pf., zum Einmachen per 100 Stück Pflaumen per 100 Stück 19 0 , rauben 00 Pf., Rüiſe e per 5 Stück 50 5„ Aprikoſen per 5 15 Pf., üſſe per 25 Stück 00 Pf., Haſſelnüſſe per 7 85 Pf., ier per 5 Stück 25 Pf., Butter per Pfd. 1,20., Handkäſe per 10 Stück 40 Pf., Breſem per Pfd. 2 p 1,20., Barſch per Pfd. 70 Pf., Weißfiſche per— 12 00 Pf., Stockfiſche per Pfd. 25 Pf., Saße per Stück„00., Reh per Pfd..20., Hahn Geang per Stück 1,50., Huhn(äung) per Stück 1,50., Feldhuhn per Stück 0,„00., Ente 55 Stück 2,50., Tauben per Paar 0,90., Gans(leben per Stück—7 M. Mannheimer Produktenbörſe vom 5. Juli. Weizen per Juli 16.60, November 17.20, März 1894 17.65, ai 1894—.—. Roggen per Juli 15.30, Nov. 15.35, März 1894 15.30. Hafer per Juli 17.20, Nov. 15.50, März 1894 15.85, Mais per Juli 12.15, Nov. 12.05, März 1894—.— M.— Tendenz: behauptet. Die Tendenz für ſämmtliche Artikel blieb heute bei geringen Umſätzen gut behauptet. Schifffahrts⸗ Nachrichten. Mannheimer Hafen⸗Verkehr vom 4. Jult. S9· ommt von, Sadun 1 55 Hafenmeiſterei III 9 Auſtatt Theodora Notterdam Getreide 11172 Böhringer Ruhrort 8„ 4 11766 Vetter 55 u Kavl„ 5 2975 fum uſanng 5 5 74+ 5 Ludwigs hafen 0 2102 Wagner N 0—— Urmetzer poton 1 1 Induſtrie 12 Straßburg Stuſck 20⁰ Heim ubnul“ fnete Je K Bings ſcanz Auguf otte dam Schwefelnes 9810 Sauz Johann Ruhrort Kohlen 40³0 Wunderle Deutſche Treue 1 7 9 9000 Spicker deo ochfeld 12400 Kumpf Sophie irſchhoöen Steine 1500 Gries haber Griesbaber Fpeing ſeim 6⁰⁰ Hauck Gebr. Marx 4 Altrit 82⁰ 2„ 8 1 410 Müller 1 5 64⁰0 Haldl Anda Rußrort Kohten 6000 aub mann Doruſſia 7 7960 Janſen Flora 5 830⁰0 Nn Marie Auna 43— 2 1150 Floßholz: 1810 cbm. angekommen—— obm. abgegangen. Vom 5. Juli: Hafenmetſterei I. Dedant Schiller Notterdam Stückgüter— Bauer Willem 1 N— Müske Gerwania Nöln 7— Bock Catharina Neckarſtein'ch Steine 900 67 Tott mit uns 1 ert Vo ſung + 4 R eſenacker Serdeen Brätt 32 50⁰ New Pork, 4. Juli.(Drahtbericht der Red Star Line, Antwerpen). Der Dampfer„Weſternland“, am 24. Juni ab Antwerpen, 105 heute hier angekommen. Mitgetheilt durch die alleinige General⸗Vertreter Gund⸗ lach& Baär enklau in Mannheim. Dampfer„Elbe“, welcher am 24. Juni von Bremen abgefahren war, iſt am 4. Juli, Morgens 10 Uhr wohlbe⸗ 1 in New⸗York angekommen. Mitgetheilt durch Ph. Jac. Gglinger in Mannheim, alleiniger, für's Großherzogthum Baden conceſſtonirter Ge⸗ neralagent des Norddeutſchen Lloyd in Bremen. Waſſerkundsnachrichten vom Monat Juli. egelſtationen atum: hein: 1. 2. 3. 4. 5. 6. Bemerkunger Konſtanz 59 3,59 3,80 3,60 3,60 -82 2,29 2,29 2,26 Abds 6 u. 2,69 2,86 2,61 2,59 2,59 N. 6 u Lauterburg.. ,79 3,76 3,70 8,68 3,67 Abds. 6 U. Maxau 397 3,96 3,89 3,84 3,88 2 U. Germersheim 1,07 1,07 1,02 0,94.-P. 12 U. Mannheim.. 3,64 3,62 3,59 3,51 8,47 3,46 Mgs. 7 u. Mainz ,79 1,79 1,75 1,71 1,86.-P. 12 U. VBingen I,671,65 1,63 1,61 1,55 10 u. Zauß.. 6.70.8.77 l,%e. Kobleuz. ,96.94 1,1 1,91(1,86 10 U. Kölnn 79 1,79 1,78 1,72 1,69 2 U. Nuhrort. 1,09 1,10 1,10 1,07 L,07 9 u. vom Neckar:— Mannheim 660 3,61 38,56 8,48 3,43 8,42 Seitee.. J0,62 0,42 0,42 0,68 0,48 0,44 2 U. Waſſerwärme des Rheins am 5. ds.: 19R. Geld⸗Sorten. N Mk..70—65.Imperials Mk. 16.20—65 20 Fe.Stgee„16 22 18—— in Geld„.20—16. Engl. Souveseigus 20.38—84 Liebhaber von praktiſchem Schuhwerk, mit breiten, run den und ſpitzen Fagonen mit breiten, niederen, mittleren un' zohen Abſätzen finden die größte Auswahl, auch in gan billigen Artikeln, nur bei Georg Hartmann Schuhgeſchäft E 4, 6, am Fruchtmarkt untere Eche 443). Kemmerich's Fleiſch⸗Pepton. Den unausgeſetzten Be mühungen Kemmerich's ift die Löſung des weiteren großen und ſchwierigen Problems gelungen, neben den Extraktivpſtoffer und Nährſalzen des Fleiſches auch die Eiweißſtoffe desſelber in einer durch Waſſerdampf gewiſſermaßen künſtlich bewirkten orm der Verdauung auszuziehen, ſodaß dieſe wichtigen Nähr offe ohne Weiteres und ohne die Nothwendigkeit der Ein wirkung von a e(Pepſin und Salzſäure) diren in die Säftemaſſe des Organismus übergehen. Es iſt deshal einleuchtend, daß ſich das nach dieſem Prinzip dargeſtellt Kemmerich'ſche Fleiſchpepton, welches neben der hohen Gehalt(80 pCt.) an peptoniſieten Eiweißſtoffen aus durch den Gehalt an den Würzeſtoffen und Nährſalzen de Fleiſches und deshalb durch einen feinen Geſehmack ausge eichnet iſt, in allen Fällen von eie un eizzuſtänden des Magens mit beſtem Erfolge anwenden läßt Für Rekonvaleszenten, Kranke, ſchwächliche oder in der Em wicklung zurückgebliebene Kinder, ſowie zur Verhütung de' Bleichſucht wird Kemmerich's Fleiſchpepton von Phyſtologer und Aerzten 1ſt als das geeignetſte und vorzüglichſte, dis her unerreichte Mittel empfohlen, um nicht nur den Kr der heutigen 1 notirten: Waghäusler Aabhef 228 64., Brauerei Schwartz 98., Zellſtofffabrik Waldhof 223 bez. rfall aufzuhalten, ſondern auch neue Kräfte zu geben und Waetelb a befördern und zu beſchlkuntgen 2 Mannheim 6. Juli. Bekanntmachung. Das Baden in öffent⸗ lichen Gewäſſern betr. (170) No. 59495. Nachſtehend bringen wir die ortspolizeiliche Vorſchrift vom 1. Juni 1874 mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntniß, daß wir dgen Zuwider⸗ n handelnde ſtrafe einſchreiten werden: 12017 Das Baden im Rhein und Neckar iſt nur in den Bad⸗ und Schwim m⸗ anſtalten geſtattet, an allen anderen Plätzen nach § 75 des.⸗St.⸗G.⸗B. ver⸗ boten. Mannheim, 17. Juni 1899. Großh. Bezirksamt: Dr. Schmid. Handelsregiſtereinträge. Nr. 35307. Zum Handelsre⸗ giſter wurde e Zu.⸗Z. 569 Geſ.⸗Reg. Bd. VI. Firma:„Dürkheimer Schaum⸗ weinfabrik, Actiengeſellſchaft“ in Mannheim. Die außerordentliche General⸗ verſammlung vom 28. Juni 1893 hat die Auflöſung der Geſellſchaft und die Beſtellung des Heinrich a Kaufmann in Mannheim, und des Emil Schuſter, Wein⸗ händler in Ungſtein als Liquida⸗ toren beſchloſſen. Jeder derſelben iſt für ſich allein die Firma in Liquidation zu zeichnen. Mannheim, 4. Juli 1893. Gr. Amtsgericht III. Mittermaier. Verſteigerung von Früchten auf dem Halm. an denh s e. Montag, den 10. d. Vormittags 10 uhr wird im ſtädtiſchen Bauhofe das Ernteerträgniß auf dem Halm von folgenden Grundſtücken loos⸗ weiſe verſteigert, und zwar: Die Gerſte von dem Acker Labch. Nr. 1073 in der 4. Sand⸗ gewann im Maße von 56 ar 8 qm. Der Hafer von den Sellweiden⸗ looſen Nr. 22, 28 u. 24, im Maße von 102 ar. Der Hafer von den Altneckar⸗ ſtücken bei den großen Neuwieſen ca. 80 ar. Mannheim, den 3. ſſton 1898. Cultur⸗Commiſſion: Bräunig. 12811 Kieſer. Kleeverſteigerung. Die zweite Schur Klee von Rnachbenannten ſtädtiſchen Grund⸗ ſtücken wird 12814 Montag, den 10. d. Mts., PVormittags 10 Uhr im ſtädtiſchen Banhofe loos⸗ weiſe verſteigert, und zwar: Von der Kuhweide 4. Gewann: Loos: 18. 19. 20. 25. 26. 27— 8 Morgen 3 Ptl. 27 Ruthen. Von der 10. Sandgewann: Egbch. Nr. 1311 u. 1322— 5 Morgen 8 Ptl. 1 Rth. Ferner von dem zur Er⸗ weiterung des chriſtlichen Friedhofes angekauften Terain in der 4. Sandgewann: 5 Hectar 67 Ar 21 ꝗqm. Männheim, den 3. Juli 1899. Cultur⸗Commiſſion. Bräunig. Kieſer. Wespin⸗Waiſenhaus. Nachdem die officelle Eröffnung des Waiſenhauſes am 29. Juni Deam Todestage der Stifterin äulein Katharing Dorothea spin— ſtattgefunden hat, laden wir die verehrliche Ein⸗ Aasaft a zum Beſuche der n 12869 ſtalt ein. Der Beſuch kann während der Monate Juli, Auguſt und Septem⸗ ber an jedem Dienſtag, Freitag und Sonntag von Nachmittags 2 Uhr an ſtattfinden und wollen ſich die Beſucher zu dieſem Zweck an den Verwalter wenden. Mannheim, den 3. Juli 1898. Stiftungsrath der Familie⸗ Wespin⸗Stiftung: Bräunig. Winterer. Obſt⸗Verſteigerung. Der Ertrag der ſtädtiſchen Apfel⸗ und Birnbäume an dem Koſengartenweg zwiſchen der Bahn des Velocipedclubs und dem Alt⸗ neckar, ſowie an der Landſtraße nach Heidelberg zwiſchen Luiſen⸗ —5 und dem BenderſchenGarten, wir Montag, den 10. Juli d. Js., Vormittags 10½ Uhr im ſtädtiſchen Bauhofe loosweiſe verſteigert. 12219 annheim, 4. Juli 1893. Die Culturcommiſſion: Klotz. Kaufmann mit Mk. 5000 0 Kapital geſichert, hohe 3·, Antheil am Reingewinn. Off. unter Nr. 12874 an die „ erbeten. 12902 7 Heffenlliche Jerſteigernng. Freitag, den 7. Juli d. Is., Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q 4, 5 dahier 1 Kaſſenſchrank, 1 Pianino, 1 Spiegelſchrank, 2 aufgerüſtete Betten, 5 Kommoden, 1 Nähma⸗ ſchine, 3 Chiffonier, 2 Kanapees, 1 Tiſch, verſchiedene Bilder, eine Parthie Grabſtein⸗Photographien, A en e 1 Muſter⸗ buch und Kramers und Behrens Ornamente gegen baare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern. 12910 Mannheim, den 5. Juli 1893. Eſchenauer, Eerichtsvollzieher, C 1, 15. Heſſenllicht Perfeigernng. A 12901 m Freitag, den 7. ds. Mts., Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q 4, 5: im Vollſtreckungswege: 1 Gasmotor, 3 Wandreale, 1 Ladentheke, 1 Schreibtiſch, 2 Kommode, 1 Chiffonier 1 Kanapee, 1 Regulateur, 1 zweirädriger Karren, 1 Waſchkommode, 1 Billard, 1 Tiegeldruckpreſſe, 1 Pferd. 1 Bordwagen, 1 Parthie Damenſtrohhüte, ferner im Auf⸗ trage 1 Parthie Cognac und Kirſchwaſſer egen Baarzahlung öffentlich derſtelgern. ee 5 Juli 1893. 1* Gerichtsvolizieher, O 1, 12. eeeeeee Statt beſonderer Anzeige. Elise Olivier Eugen Ehlers Verlobte. Mannheim Frankfurt a/ M ß Juli 1893. 1a5de 2 eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee II. Hypothetze geſucht, M. 8500 als II. Hypotheke auf ein Haus in guter Lage geſucht. Das Haus, welches zu M. 70160 Feſcgun iſt belaſtet mit einer Hypotheke von 42100 M. Offerten erbitte unter Chiffre A. B. 12909 an die Expedition dieſes Blattes. 12909 50 Mark geg. hoh. Zins u. monatl. Rück⸗ zahlg., von einem jung. Kaufm. zu leihen geſucht. Offerten sub Hg. Nr. 12908 an d. Exp. 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Hamilton'ſcher 12011 Hofphotograph 4 der goldenen Medagille für Kunſt a we aft Seiner Königl. Hoheſt 5 Großherzogs von Baden, ſowie höchſter Auszeichnungen u. a. zu Brüſſel, Frankfurt aM., Freiburg ½B., Paris. ersten Ranges. 1 MANAHEIu 20. ꝗ4K 2, 7. No. 103. Telephonanſchluß No. 709. No. 472. Telephon Turn⸗Verein Mannheim. Diejenigen unſerer Mit⸗ glieder, die das Frei⸗ 2 burger Kreis⸗Turnfeſt beſuchen wollen und auf Fahr⸗ preisermäßtgung und Frei⸗ Quartier reflectiren, müſſen ſich Freitag, 7. Juli in der Turnhalle U 2 oder Samſtag, 8. Juli im Lokal anmelden, oder bis dahin ſchriftlich bei dem Vorſtand. Für verſpätete kann keine Garantie für oben erwähnte Vergünſtigungen über⸗ nommen werden. 12854 Der Vorſtand. Maunheimer Ruderverein „Amieitia“. Unſern verehrlichen Herren Mitgliedern zur Nachricht, daß die Kartenausgabe zur 13898 XV. Oberrheinischen Regatta von Donnerſtag bis inel. Samſtag, jeweils Nachmittags von—2 Uhr bei Herren Baumſtark& Geiger ſtatt⸗ findet. Der Vorſtand. P. S. Tribünenkarten können gegen Umtauſch der Mitglieder⸗ karten und Zuzahlung von M..50 in Empfang genommen werden. Sing-Verein. Sonntag, 9. Juli 1893, in den Gartenlocalitäten des Badner Hofes Nachmittags 3 Uhr Gartenfeſt, wozu wir unſere verehrl. Mit⸗ glieder nebſt deren Familienan⸗ gehörigen höfl. einladen. Der Vorſtand. Neue grüne Kern heute eintreffend. 12922 46881 vu. Gund Fhden Militätverein Mannheim. Wegen Erkrankung des Vereins⸗ dieners iſt deſſen Stelle ſofort aus der Zahl der Vereinsmit⸗ glieder zu beſetzen. 12886 Schriftliche Bewerbungen ſind bis ſpäteſtens Samſtag, den 8. er. zu richten an den Vorstand. Ev. Arb.⸗Verein Samſtag, den 8. Juli Dis kussion über:„Maximalarbeitstag. Referent: Herr Stadtpf. Hitzig. Sonntag, den 9. Juli Aus flug nach Schriesheim Mitglieder, welche daran theil⸗ nehmen wollen, ſind gebeten ſich bis Samſtag im Lokal zu melden. 12918 Der Vorſtand. umäannscz, Verein s Wegen Reviſion bleibt unſere Bibliothek von Montag, den 3. 1910 ab bis auf Weiteres ge⸗ chloſſen. 12678 Die Wiederöffnung wird ſ. Zt. bekannt gegeben. Wir bitten unſere verehrlichen Mitglieder die in ihrem Beſitze 10 Ja Bücher bis ſy äteſtens 15. Jult an uns zurückzuliefern. Der Vorſtand. Bayern-Verein. (Vereinslokal Reſtr. Kaiſerring.) Vereinsabend jeden Jamſtag Landsleute ſtets willkommen. 12495 Der Vorstand. Neue holländ. Nollhätinge Malta-Kartoffeln Wein⸗ u. Cham⸗ pagner⸗Eſſig Essig-Essenz altes Kirſch⸗ und Zwetſchenwaſſer Rum, Arae Cognae Rordhänſergurnbranntwein 8. Seite. (ca. 450 ver is Mk..85 5 e U. wie ſchwarze, weiße und farbige Sei faßeſte 75 Pf. bis Mk. 18.65 p. Meter— glatt, geſtreift, karrirt, gemuſtert ꝛc.(ca. 240 verſch. Qual. u. 2000 verſch. Farben, Deſſins ꝛc.) 48291 Seiden⸗Damaſte v. 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Die dadurch entſtandenen Verwüſtungen ſpotten jeder Beſchreibung. 12818 Der Erdboden klaffte auseinander, das Straßenpflaſter und die Trottoirplatten hoben ſich und bildeten Hügel und Hohlräumen, die Gebäude barſten auseinander und ſtürzten zum Theil zuſammen. Die noch ſtehenden Gebäude müſſen 0 und ee werden. Von der Kataſtrophe ſind 20 Grundſtücke mit theilweif werthvollen 2⸗ und zſtöckigen Häuſern betroffen. 86 Familien mi 327 Köpfen haben ihre Wohnſtätten mü 15 ihre Erwerbs⸗ quellen ſind beeinträchtigt, der Kredit iſt erſchüttert; die Hausbe⸗ ſitzer, Haus und Hof verlierend, ſind der Verarmung Preis gegeben. ſchübt entſtandene Schaden wird auf mehr als eine Million Mark geſchätzt. Zur Milderung dieſes Elends ſind wir zuſammengetreten. Unſere Hilfe reicht aber nicht aus. Wir wenden uns daher an die allgemeine Wohlthätigkeit, an den Gemeinſinn aller Bürger des weiten deutſchen Vaterlandes, mit der bringenden Bitte, ſich der 2 Noth der Verunglückten durch Spendung von Gaben 15 erbarmen. „Haupt⸗Kaſſe uni 1893. Unterſtützungsbeiträge nimmt die hieſige Stad entgegen. Schneidemühl an der Oſtſee, Provinz Poſen, 29. Freiherr v. Wilamowitz⸗Möllendorff, Oberpräſident der Provinz oſen. v. Tiedemann, Regierungspräſident zu Bromberg. v. Colmar⸗ ee Regierungs⸗Präſident zu Lüneburg. v. Schwichow, Landrath des Kreiſes Kolmar in P. Wolff, Erſter Bürgermeiſter. Arndt, Erſter Staatsanwalt. R. Arndt, Stadtperordenten⸗Vor⸗ ſteher. at⸗ Berliner, Rentier. Braun, Rabbiner. Profeſſor Braun, Gymnaſial⸗Director. Dr. Brieſe, Stadtverordneter. Dr. David⸗ ſohn, Stadtverordneter. Drewitz Mühlengutsbeſitzer und Stadt⸗ rath. Gaebel, Juſtizrath und Stadtrath. Genſerowski, Kgl. Poſt⸗ direktor. Dr. Glaß, Rechtsanwalt und Stadtverordneter. Grütz⸗ macher, evangeliſcher Pfarrer. Köpp, Rechtsanwalt und ſtellver⸗ tretender SAndnet Landgerich le Kuhncke, Apothekenbeſitzer u. Stadtrath. Lindner, Landgerichts⸗Präſident. Nedwig, Beigeordneter. Pfaehler, Major, z. D. und Bezirks⸗Kommandeur. Rademgcher, Stadtrath. amuelſohn, Stadtrath. Stock, Propſt. Voßköhler, Königl. Baurath. Wichert, Stadtrath. Nr. 19595. Vorſtehenden Hilferuf bringen wir zur öffentlichen Kenntniß mit dem Anfügen, daß Gaben für die Verunglügten im Rathhaus II. Stock Zimmer No. 6 entgegengenommen werden. eeee e e Seeger. Belannkmachung. Der Aufhang von Plakaten in den Perſonenwagen der Mann⸗ heim⸗Weinheim⸗Heidelberg⸗Mannheimer⸗Localbahn ſoll an einen ge⸗ eigneten Unternehmer vergeben werden. Reflectanten wollen bei unſerer Betriebs⸗Inſpection in Mannheim, Neckarvorſtadt mel⸗ den, woſelbſt die Bedingungen eingeſehen werden können. 12915⁵ Ban⸗ u. Betriebs⸗Verwaltung für ſüdd. Aebenbahnen. Bekanntmachung. Der nächſte hieſige 12893 Zucht- und Fettviehmarkt wird am Montag, den 10. d. Mts. abgehalten. 0 Da. Zufuhr in der Regel 800—1000 Stück. Bretten, den 4. Juli 1898. Bürgermeiſteramt: F. Withum. Mechaniſcht Baummoll⸗Jyinnerei und Weberei Ludwigshafen a Rh. Bei der heute ſtattgehabten dreißigſten Verlooſung wurden nachſtehend verzeichnete 82 Stück Partial⸗Obligationen unſeres Prioritäts⸗Anlehens zur Heimzahlung per 1. October 1893 beſtimmt: 1. 36. 42. 68. 84. 90. 136. 180. 190. 224. 225. 254. 264. 320. 329. 358. 377. 421. 437. 490. 494. 508. 508. 524. 532. 533. 549. 568. 575. 590. 628. 648. 644. 658. 661. 696. 697. 703. 734. 762. 778. 852. 861. 974. 998. 1016. 1063. 1086. 1087. 1098. 1108. 1114. 1146. 1153. 1168. 1177. 1191. 1192. 1231. 1275. 1287. 1289. 1291. 1297. 1300. 1388. 1353. 1368. 1390. 1406. 1407. 1414. 1418. 1462. 1474. 1507. 1510. 1521. 1527. 1546. 1555. 1561. Die Einlöſung findet ſtatt bei den Herren W. H. Laden⸗ burg 8 Söhne, Mannheim, bei der Königl. Filialbank, Ludwigshafen a/ Rh. und an unſerer Kaſſe in Oggersheim. „Oggersheim, den 4. Juli 1899. 5 12903 die Pirettion der Meth. Banmwoll⸗Zpinnerei und Weberei Ludwigshafen a Rh. 4 Mannheimer Liederkafel. Donuerſtag, 6. Juli Familien-⸗Abend im Seckenheimer Schloß in Seckenheim Abfahrt mit Muſik mit Zug 6 Uhr 20 Min. ab Bahnhof an der Friedrichsſchule. Weitere Züze gehen 7 Uhr 18 Min. und 8 Uhr 37 Min. ab. Rückfahrt mit Extrazug. 12714 Wir laden unſere Mitglieder hierzu freundlichſt ein Der Vorſtand. Todes-Anzei e. Statt jeder beſonderen Anzeige. 7 Freunden und Bekannten die traurige Mittheilung, daß unſer lieber Bruder, Schwager und Onkel 1 41 3 Georg Friederich, Kaufmann geſtern Morgen von ſeinem langen und ſchweren Leiden erlöſt wurde. Um ſtille Theilnahme bittet 12884 Im Namen der Angehörigen Chriſt. Bechtel, Stationsmeiſter. 8f 15 Die Beerdigung findet heute Nachmittag 5 Uhr vom all⸗ gemeinen Weaneab R 5 aus 4 6. Seite. General⸗Anzeiger. Maunheimer Parkgeſelſchaft. Freitag, den 7. Juli, Abends—11 Uhr Grosses CONCERT der Kapelle des 2. Bad. Gren.⸗Reg. 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