Telegramm⸗Adreſſe: Badiſche Boltszeitung.) Journal Naunheim.“ der Poſtliſte eingetragen unten Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Bringerlohn 10 Pfg. monatli durch die Poſt bez. incl. Poſtan ſchlag M..30 pro Quartal. JInſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfpg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. der Stadt MNannheim und Umgebung. (103. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. An l ig 1 (Mannheimer Volksblatt.) Mannheimer Journal. tüe ben Potttichen u. 94g. 20 en vo en u. allg. J..: Ernſt Müller. für den lokalen und prov. Ernſt Müller. für den Inſeraxentheil: arl Apfel. Kotationsdruck und Berlag den Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ 5 Daß„Nannheimer Journgi“ Gigenthum des fatholiſchen 8 Bürgerheſpitals.) ſümmtl Nr. 198.(Celephon-Ar. 218.) Das Reichsſchatzamt. Von einer„Kriſe“ im Reichsſchatzamt kann man eigentlich nicht ſprechen. Herr v. Maltzahn geht und ein anderer Untergebener des Reichskanzlers wird ihm folgen, das iſt Alles. Neue und eigene Gedanken werden von dem Reichsſchatzſekretär nicht verlangt. Es könnte ſogar unbequem werden, wenn er ſie hätte. Er iſt der oberſten Leitung um ſo willkommener, je weniger er nach Selbſt⸗ ſtändigkeit der Initiative ſtrebt, je widerſtandsloſer er ſich der Forderung hingibt, einen moͤglichſt glatten und guten Etat zu machen. Dies Verhältniß liegt ſo ſehr im Weſen der Inſtitution, daß es praktiſch gar keinen Unterſchied macht, ob der Reichskanzler Bismarck oder Caprivi heißt. Eine Aenderung ſoll jetzt kommen, indem der preußiſche Finanzminiſter ſich der Reichsſteuerreform an⸗ nehmen wird. Wofern nicht die hervorragende Perſön⸗ lichkeit des Herrn Miquel die Aenderung praktiſch wirk⸗ ſam macht, wird aber auch ſein Herantreten an die Reichsfinanzen kaum den Einfluß üben können, den ſo Viele bald hoffen und bald befürchten. Man hat näm⸗ lich auch für die weniger formell als materiell enge Be⸗ ziehung des preußiſchen Finanzminiſters zur Leitung des Reichsſchatzamts Präzedenzfälle. Auch unter Herrn Camp⸗ hauſen war dieſe Beziehung intim genug. Trotzdem war es damals ſo wie vorher und nachher, d. h. auch der beſte Wille zu reibungsloſer gemeinſamer Behandlung der Reichsfinanzen durch Reichs kanzler, Reichsſchatzſekretär und preußiſchen Finanzminiſter konnte nicht hindern, daß das Reichs⸗ finanzweſen auf eine ſchiefe Ebene gerieth. Nun, die Aeußerungen dieſes üblen Verhältniſſes haben gewechſelt, ie nach den Perſonen, aber der Grund iſt immer derſelbe geweſen. Völlig abweichend von den Bedingungen, unter denen ſich normalerweiſe die Finanzverwaltung eines großen Staates mit den übrigen Lebensäußerungen und Nothwendigkeiten der Staatsverwaltung in Einklang zu ſetzen hat, wird im Reiche niemals gefragt: Wieviel Geld haben wir zur Verfügung, und welche Aufgaben können wir hienach erfüllen?— ſondern die Frage iſt immer, wie das Geld beſchafft werden ſoll, um ſolche Aufgaben zu erfüllen, auf deren Begrenzung den finanz⸗ politiſchen Inſtanzen ſo gut wie gar kein Einfluß ver⸗ ſtattet wird, ſo daß alſo die immer wachſenden Aufgaben als etwas Gegebenes da ſind, während der Finanzver⸗ waltung ſeelenruhig überlaſſen wird, den Anſchluß zu ſinden. Seitdem ein Militär an der Spitze der Reichs⸗ geſchäfte ſteht, iſt es in dieſer Beziehung auch noch nicht beſſer geworden. Soll alſo Herr Miquel ſeine bewährten Künſte üben, ſo geht es ihm genau ſo mißlich wie ſeinen Vorgängern im Finanzminiſterium wie im Reichs⸗ ſchatzamt. Er findet einen Zuſtand vor, den er laſſen muß, wie er iſt, und mit gebundener Marſchroute ſoll er einen Weg einſchlagen, auf dem die Geſundung viel⸗ leicht gewonnen werden kann, vielleicht aber auch nicht. Und dies letztere„vielleicht“ iſt das Wahrſcheinlichere. Einem natürlichen Zuſtande der Staatsverwaltung entſpricht es, daß der Finanzminiſter praktiſch ein gewiſſes Uebergewicht über ſeine Kollegen hat. Er muß hart ſein können; er muß, ohne die Gefahr von Kriſen befürchten zu dürfen, ein beſtimmtes Nein ſagen können. Wenn Herr Miquel dies Nein in Preußen oft genug gegenuͤber dringenden Anforderungen von hohem Kulturintereſſe aus⸗ ſpricht, ſo iſt das freilich bedauerlich, aber die in ſeiner Hand konzentrirte Machtfülle bedeutet an ſich etwas Gutes. Darum auch hat es weithin Genugthuunz erweckt, als Herr Miquel es durchſetzen konnte, daß das preußiſche Staatsminiſterium im vorigen Sommer Stellung zur Militärvorlage nahm und daß die preußiſchen Stimmen im Bundesrathe zwar für die Heeresreform abgegeben wurden, unter der Bedingung aber, daß die Abwälzung der Laſten auf die Einzelſtaaten unterbleiben ſolle. Auf den materiellen Inhalt der kommenden Reichs⸗ ſteuer⸗Reform wollen wir hier nicht eingehen; die Ent⸗ würfe ſind abzuwarten und wir glauben, daß wir bald genug von ihnen hören werden. Für jetzt intereſſirt zu⸗ meiſt die Organiſatiousfrage. Daß ſie durch die Theil⸗ nahme des Herrn Miquel an der Steuerreform auch nicht gelöſt, höchſtens voruͤbergehend bei Seite geſchoben werden kann, das liegt, wie geſagt, in den Verhältniſſen. Der preußiſche Finanzminiſter bekommt es vielleicht fertig, für eine gewiſſe Zeit das Gleichgewicht von Reichsein⸗ nahmen und Reichsausgaben herzuſtellen, ohne daß die Einzelſtaaten herangezogen zu werden brauchen. Dann aber wird wieder, wahrſcheinlich ſogar ziemlich raſch, ein Zeitpunkt eintreten, wo das Reich abermals bei den Seleſenſte und verbreiteite Jeiiung in Mannheim und Amgebung. Einzelſtaaten vorſprechen muß, um die tröſtliche Fiktion wahr zu machen, daß das Reich kein Defizit haben kann. Wenn es nicht die Militärlaſten ſein werden, die das Gleichgewicht ſtören, ſo werden es die ſteigenden Aus⸗ gaben für die Verſicherungsgeſetze ſein, die bei Erreichung des Beharrungszuſtandes etwa 100 Millionen jährlich betragen werden. Zu einer durchgreifenden Hilfe ſcheint uns Eins nothwendig: die Einrichtung der Matrikular⸗ beiträge muß vollſtändig abgeſchafft werden und das Reich müßte hierdurch ganz außer Stand geſetzt werden, auf Einnahmsquellen zurückzugreifen, die dem Reiche ein⸗ fach nicht gehören. Wenn dann die Noth ſtiege und wenn ein wirkliches Defizit mit der Tendenz zum Wachſen im Reiche einträte, dann würde hoffentlich die ſchwere Kunſt gelernt und geübt werden, nicht mehr auszugeben, als man hat, und die Balanzirung der Reichsfinanzen aus ſich heraus anzuſtreben, wie es in jedem geordneten Staats weſen geſchieht und geſchehen muß. Solitiſche neberſicht. Mannheim, 21. Juli. Ueber die in der zweiten Auguſtwoche in Frank⸗ furt a. M. abzuhaltende Konferenz deutſcher Finanzminiſter, zu der die Einladungen vom Reichs⸗ kanzler Grafen Capripi ausgegangen ſind, weiß die„Frankf. Ztg.“ folgendes zu melden: Es ſoll zunächſt die gemein⸗ ſame Baſis für die neuen Steuergeſetze geſucht werden; dagegen wird man ſich mit detaillirten Finanzplänen nicht beſchäftigen. Gutem Vernehmen nach ſteht bis jetzt offiziell nur feſt, daß die Reform der Reichsſtempelſteuer zur Erörterung gelangt. Die größte Wahrſcheinlichkeit beſteht aber, daß die Frage der Tabakſteuerreform ein⸗ gehend in Erwägung gezogen wird. Von der Fabrikat⸗ ſteuer verſpricht man ſich ein Mehrerträgniß beſten Falls von 100 Millionen Mark. Dagegen ſoll von einer Aenderung der Bier⸗ und Branntweinſteuergeſetze beſtimmt abgeſehen werden. Beſtätigt wird mir, daß es ſich nicht allein um eine Deckung der durch die Militärvorlage be⸗ dingten Mehrforderungen handelt, ſondern daß die Ueber⸗ weiſungen an die Einzelſtaaten erheblich beſchränkt werden ſollen. Da dieſe Maßregel einer Herabminderung der Matrikularbeiträge entſprechen würde, dürfte ſeitens der Finanzminiſter der Einzelſtaaten das Reformprojekt grund⸗ ſätzlich mit Wohlwollen aufgenommen werden, da nicht nur das Reichsbudget, ſondern auch die Etats der Einzel⸗ ſtaaten auf dieſe Weiſe an Stabilität und Selbſtändigkeit gewinnen würden. Der Kaiſer hat an den polniſchen Reichstags⸗ abgeordneten v. Koscielski nachſtehende Depeſche gerichtet: Neues Palais, 17. Juli. Ich danke Ihnen und Ihren Landsleuten fuͤr Ihre Treue zu mir und meinem Hauſe. Sie ſei ein Vorbild für Alle. Für Ihre hingebende Arbeit verleihe ich Ihnen den Kronenorden 2. Claſſe. Wilhelm I. R. Dem„Reichsanzeiger“ zufolge ergab der Abſchluß des Reichshaushaltsetats für 1892/93, daß insgeſammt an ordentlichen Einnahmen, ſoweit ſie dem Reiche verbleiben, im Vergleich zum Voranſchlag 8,093,163 Mark mehr zur Reichskaſſe gefloſſen ſind. Die Mehrausgaben betrugen 6,953,130 Mark, ſo daß ſich ein Ueberſchuß von 1,140,033 Mark ergibt. Der„Reichsanzeiger“ erklärt, daß die ſchweren An⸗ griffe, welche Herr Guido von Volckamer⸗Kirchen⸗ ſittenbach gegen den Gouverneur von Kamerun, Schuck⸗ mann, anläßlich des im Gefecht bei Balinga erfolgten Todes ſeines Bruders gerichtet hat, in jeder Hinſicht un⸗ begründet ſeien. Dieſe Klagen müßten vor der Kenntniß des amtlichen Gefechtsberichts niedergeſchrieben ſein, da Volckamer gleichzeitig die Hoffnung ausſpricht, daß auch ſein Gefechtsbericht veröffentlicht werden möchte. Dies ſei aber gleichzeitig mit der Veröffentlichung des Schuck⸗ mann'ſchen Berichts geſchehen. Hiernach habe offenbar Volckamer auch von der Veröffentlichung des Schuckmann⸗ ſchen Gefechtsberichts keine Kenntniß gehabt. In der Centrumspartei will der kleine Krieg noch nicht zum Stillſtand kommen. In immer neuen Erklärungen berichtigen die Führer, die geweſenen und die jetzigen einander. Die letzten Veröffentlichungen be⸗ ziehen ſich auf die Bemerkungen, die Herr Lieber im Reichstage über den Hueneſchen Antrag gemacht hatte. Es war vom Grafen Hompeſch behauptet worden, daß der frühere Vorſitzende der Partei, Graf Balleſtrem, in Nannheim. Freitag, 21. Juli 1893. ſelbſt ſeine Anerkennung über die Art, wie dieſes An⸗ trags gedacht worden, ausgeſprochen und mit Rückſicht darauf eine„Meldung zum Worte“ zurückgezogen habe. Graf Balleſtrem freilich konnte ſich dieſer artigen Ge⸗ ſchichte nicht erinnern und erſuchte die„Schleſ. Volks⸗ Ztg.“ dies öffentlich zu erklären. Dieſe Ableugnung veranlaßte Herrn Dr. Lieber nunmehr ſelbſt hervorzu⸗ treten und aufs Neue zu verſichern, daß Graf Balleſtrem ihm zweimal wegen der Behandlung des Antrags und der Perſon des Frhrn. von Huene ſeine Anerkennung ausgedrückt habe, das eine Mal mit dem Zuſatze, daß auch Herr von Huene ſelbſt von der Behandlung der Angelegenheit befriedigt ſei, das andere Mal mit der Bemerkung, daß er(Graf Balleſtrem) ſich auf der Rednerliſte habe ſtreichen laſſen. Herr Dr. Lieber nimmt an, daß die Aufregung und das Wirrſal der„Unglücks⸗ tage“ dem Herrn Grafen die Erinnerung an jene Vor⸗ gänge genommen habe. Die Erklärung klingt indeſſen doch etwas zu geſucht, als daß man ſie ohne Weiteres als baare Münze hinnehmen koͤnnte. Die Herren Graf Balleſtrem und Frhr. von Huene werden ſchon dafür ſorgen, Aufklärung darüber zu verſchaffen, ob nicht der Irrthum auf Seiten des Herrn Lieber liegt, auf deſſen Zeugniß allein, wie ſich jetzt herausſtellt, die Erzählung des Grafen Hompeſch beruht. Intereſſante Mittheilungen aus dem Lag er der Sozialdemokratie werden der„Berl. Boͤrſenztg.“ von geſchätzter Seite gemacht. Danach hat die Zunahme der Sozialdemokratie bei den letzten Wahlen die Partei nicht vollſtändig befriedigt, d. h. ihre Erwartungen nicht erfüllt. In den führenden Kreiſen hatte man auf etwa 50 Mandate gerechnet, die Zahl der Stimmen wurde auf nahe an 2 Millionen geſchätzt, und hat, wie man privatim ausgerechnet, rund 1,850,000 betragen. Den Grund der ein ſtärkeres Wachsthum hinderte, ſieht man im Antiſemitismus, der zwar den Sozialdemokraten kaum alte Stimmen abgenommen, aber den Hinzutritt neuer verhindert habe. Das Thema„Sozialdemokratie und Antiſemitismus“ wird in der nächſten Zeit vielfach auf die Tagesordnung der ſozialdemokratiſchen Verſamm⸗ lungen geſetzt werden. Wie wir ſchon gemeldet, hat Prinz Max von Sachſen, Dr. jur., ein Neffe des Königs Albert, kuͤrzlich den Miluärdienſt aufgegeben, iſt von ſeiner Garniſonſtadt Oſchatz ohne Begleitung abgereiſt, nachdem er für immer von ſeiner Umgebung Abſchied genommen hatte, und zu Eichſtädt ins Kloſter gegangen. Natürlich erregt dieſer Schritt in dem evangeliſchen Sachſen das größte Aufſehen. Ein gelegentlicher Mitarbeiter des„Sächſ. Amtsblattes“ ſchreibt Folgendes: „Da auch bei uns in Sachſen der Grundſatz gilt, daß Jeder nach ſeiner Fagon ſelig werde, ſo würde dieſe That⸗ 1991 an ſich Niemand näher berühren; allein ſie hat einen hochbedeutenden politiſchen Hintergrund, der jeden Vaterlands⸗ freund mit Sorge in die Zukunft blicken läßt. Es handelt ſich hier nicht um eine ſondern um einen Prinzen des königlichen Hauſes, den Neffen des Königs. Man fragt ſich unwillkürlich: Wie war es nur möglich, daß der jugend⸗ liche, hochbegabte, hochgebildete und wohlunterrichtete Prin der ſich in Ehren die Doktorwürde erworben hat, ſeine 9927 bahn aufgeben und den verhängnißvollen Schritt thun konnte? Ganz ſicher nicht völlig aus ſich, aus eigener Entſchließung heraus, ſondern nur unter dem Drucke eines mächtigen Ein⸗ fluſſes. Und wo dieſer zu ſuchen iſt, darüber kann Niemand im Zweifel ſein. Man geht ſicher nicht fehl, wenn man hier auf den Einfluß des Jeſuitismus zurückkommt, wie er in dem Biſchof Wahl zu Dresden(der Genannte hat wohl auch dem Prinzen während ſeines Aufenthaltes in Oſchatz zweimal einen Beſuch abgeſtattet. Bem. des Correſp.) repräſentirt wird. Man weiß, wie regelmäßig der Prinz die von dieſem abge⸗ haltenen Gottesdienſte ꝛc. beſuchte, und man erinnert ſich, wie 9 0 0 dieſer Mann es war, der gegen den Schluß des vorigen andtages ſich berufen fühlte, in der erſten Kammer auf be⸗ ſondere Weiſung aus Rom die Aufhebung des die katholiſche Kirche betreffenden ſächſiſchen Geſetzes vom Jahre 1876 zu verlangen. Es gelang ihm nicht, damals den Kulturkampf nach Sachſen zu tragen, aber daß er im Sinne und Geiſte Roms die Macht des Katholicismus in Sachſen mit allen Mitteln auszudehnen nicht unterlaſſen werde, das befürchtet Jedermann von ihm. Der Gang des Prinzen ins Kloſter iſt eine Wirkung dieſer Beſtrebungen.“ Inbetreff des gegenwärtigen Standes der Angelegen⸗ heit des Bismarck⸗Denkmals hatte der konſervative Verein zu Waldenburg i. S. vor Kurzem eine ſchrift⸗ liche Anfrage an den Reichstagspräſidenten v. Levetzow gerichtet; darauf war folgeude Antwort erfolgt:„Dem konſervativen Verein zu Waldenburg erwidere ich erge⸗ benſt, daß das Komits für die Errichtung eines Denk⸗ mals für den Fürſten Bismarck nach Abſchluß der hier veranſtalteten Sammlungen beſchloſſen hat, die Aufrich⸗ tung eines Denkmals ſo lange auszuſetzen und die ge⸗ ſammelten Gelder ſo lange zinsbar anzulegen, bis mit J. Seite. Seneral-Anzeiger. Mannheim, 21. Juli. der Errichtung des Denkmals für den Kaiſer Wilhelm J. in Berlin würde vorgegangen werden, weil es nicht an⸗ gemeſſen erſchien, den noch lebenden großen Reichskanzler früher als den bereits heimgegangenen Heldenkaiſer durch ein Denkmal zu ehren, und weil auch die Platzfrage nicht unabhängig davon erachtet werden mußte, wo das Denkmal für den Kaiſer Wilhelm I. aufgerichtet werden würde. v. Levetzow.“ Hierzu bemerkt die„Weſtd. Allg. Ztg.“: Die Gründe, welche der Präſident des Reichstages Herr v. Levetzow hier angibt, ſind in keiner Weiſe ſtichhaltig. Die rage des Kaiſer Wilhelmdenkmals iſt längſt erledigt, der latz beſtimmt und das Denkmal längſt in Arbeit, während man von einem Preisausſchreiben für einen Entwurf des Bismarck⸗Denkmals noch nichts gehört hat. Es iſt hohe Zeit, daß die Angelegenheit aus den Händen der Herren, welche— übrigens ohne allen Grund— fürchten,„oben“ anzuſtoßen, wieder weggenommen und in energiſchere gelegt wird. Die Million, welche für das Bismarck⸗Denkmal ſeit Jahr und Tag geſammelt worden iſt, war nicht dafür beſtimmt, zinsbar angelegt zu werden. Das Verhalten des 1 5 v. Levetzow bringt den Kaiſer in den Anſchein einer Geſinnung, die Aller⸗ höchſtihm völlig fremd iſt. Es ſind Stimmen laut geworden, man ſolle das Denkmal in Leipzig oder München errichten. Das geht aber nicht an. Die Leipziger und Münchener wür⸗ den das Geſchenk gewiß mit Freuden annehmen, aber die Gaben waren ausdrücklich für ein Bismarck⸗Denkmal in Ber⸗ lin, der Reichshauptſtadt, beſtimmt. Als Kaiſer Wilhelm J. hocherfreut über die ſo weitverbreitete Feier des 70. Geburts⸗ tages ſeines größten Helden die ewig denkwürdigen Worte ſchrieb:„Es ziert die Nation in der Gegenwart und es ſtärkt die Hoffnung auf ihre Zukunft, wenn ſie Erkenntniß für das Wahre und Große zeigk und wenn ſie ihre hochverdienten Männer feiert und ehrt“— da hat man allerdings es für unmöglich gehalten, daß es nach fünf Jahren Männer geben könnte, welche vor Byzantinismus und eingebildeter Liebedie⸗ nerei zu keinem Entſchluſſe kommen können. Der alte Wrangel hat längſt ein Denkmal in Berlin. So viel wie ihm verdankt die Reichshauptſtadt wohl auch dem Fürſten Bismarck. Und mehr als fünfzehn Jahre lang ſteht in Köln ein Denkmal des lebenden Bismarck, während das Kaiſer Wilhelm.⸗Denkmal noch in Arbeit iſt. Das Berliner Bismarck⸗Denkmal⸗Komité dürfte eheſtens an ſeine Aufgabe erinnert werden. Oeſterreich⸗-Ungarn hat nun thatſächlich eben⸗ falls, wie ſchon längſt befürchtet wurde, ein Futter⸗ ausfuhrverbot erlaſſen. Das Wiener„Amtliche Blatt“ veröffentlicht nämlich eine Miniſterialverordnung, wonach im Einvernehmen mit dem ungariſchen Miniſterium die Ausfuhr von Heu, friſchen getrockneten Futterkräutern aller Gattungen, Stroh, Häckſel über die Geſammtgrenzen des öſterreichiſch⸗ungariſchen Zollgebietes vom Tage der Veröffentlichung durch die Zollämter bis Widerruf ver⸗ boten iſt. Bis 20. Juli aufgegebene Bahn⸗ und Schiff⸗ ſendungen ſind ausgenommen. In der franzöſiſch⸗ſiameſiſchen Affaire liegt heute nicht viel Neues vor. Nach aus Bangkok ein⸗ getroffenen Nachrichten ſoll der ſiameſiſche Hof Vor⸗ kehrungen zur Abreiſe treffen. Unter der Bevölkerung herrſche lebhafte Erregung. Aus London wird berichtet, daß ſowohl der Unterſtaatsſekretär im Auswärtigen Amte Currie in einer Zuſchrift an die„Times“ als auch „Daily Chronicle“ und„Daily Telegraph“ ihre Ent⸗ rüſtung über das franzöſiſche Ultimatum gegen Siam ausſprechen und einſtimmig beweiſen, daß das Abtreten des geſammten linken Ufers des Mekong, 500 Kilo⸗ meter lang, 120 Kilometer breit, Siam faſt um die Hälfte verkleinern würde, und daß die Abtretung die gefürchtete britiſch⸗franzöſiſche Grenze nach den Schan⸗ ſtaaten zu ſchaffen werde, und endlich daß ſie den Ver⸗ kehr zwiſchen China und Siam unterbinden und den Weg nach Südweſt⸗China, als das bekannte Ziel des franzöſiſchen Ehrgeizes, den Franzoſen als Monopol ausliefern werde. Die Beſchlagnahme des Fiſchereirechts —58—————äꝛ'—————— Feuilleton. — Ein luſtiger Huſarenſtreich erfreut heute die Herren und ärgert die ſchönen Damen. In Maria⸗Thereſiopel wuchs 1 während der letzten Wochen der Brauch heraus, daß die as Theater beſuchenden Damen nicht allzu kleine Säckchen aus Plüſch mit ſich führten, in denen ſie ihr ganzes Rüſtzeug, als Theaterglas, Bonbons, Taſchentücher, Flacons und noch anderes bewahrten. Dieſe beſackte Weiblichkeit bot einen drolligen Anblick dar; beſonders reizend ſah es aus, wie dieſe verſchiedenfarbigen dickbäuchigen Dinger aus den Logen herabbaumelten und der Brüſtung eine nichts weniger als ge⸗ ſchmackvolle Dekoration gaben; das ewige Hantiren mit den Dingern war auch nicht geeignet, die Aufmerkſamkeit für die Vorgänge auf der Bühne zu erhöhen. Die Damen trieben ihr Spiel ſo lange, bis der Wellenſchlag dieſer Mode ſeine Kreiſe durch die ganze weibliche Bevölkerung gezogen hatte, bis auch „die 8 die n ihren Beſen führt“, am Sonntag mit ihrem Säckchen neben dem Soldaten ihres Herzens im Dlymp ſaß. Heute iſt in Maria⸗Thereſiopel die Beutelmode todt. nd das kam ſo: Die Huſarenoffiziere mietheten ſämmtliche Logen des Theaters und erſchienen in denſelben, am Arme einen ganz gewöhnlichen Futterſack, den ſie gleich den Damen über die Logenbrüſtung baumeln ließen. Der Spaß erregte große Heiterkeit, und wahre Lachſtürme tönten durch das Haus, wenn die Offiziere Kneifer, Monocle, Bonbons und Taſchentuch, manche gar eine Schnupftabakdoſe ihrem Säckchen entnahmen. Seither ſind die Säckchen der Damenwelt von der Bildfläche verſchwunden. — Eine Skandalgeſchichte in der großen literari⸗ ſchen Welt der franzöſiſchen Hauptſtadt iſt in Paris ſeit einigen Tagen in aller Munde. Es handelt ſich um die Revue des deux Mondes, die erſte und die herrſchende Heil ſchrift Frankreichs. Ihr Leiter und bisheriger Haupttheil⸗ haber Buloz iſt ein Opfer der ungezügelten Neigung für das ewig Weibliche geworden. Er iſt unter die Räuber, die Er⸗ preſſer gefallen, ein ſauberes Ehepaar hat ruhig und zielbe⸗ wußt den Mann, der an der Schwelle der Funſiig ſteht, um einige Millionen geſchröpft, zuletzt noch dazu gebracht, für 600,000 Franes Wechſel zu unterzeichnen, mit einem Wort, ein Vermögen von 300,000 Francs Einkünften faſt ganz zu verſchleudern. Zuletzt hat ein Freund der Familie der Gattin des Geplünderten die Sachlage dargelegt. Frau Buloz hat auf Gütertrennung und Trennung von Tiſch und Bett ange⸗ tragen, den Zugang zwiſchen den Redaktionsräumen und der Familienwohnung vermauern laſſen, und die Sache wird dem⸗ nächſt vor den Gerichten ihren weiteren Verlauf und unver⸗ meidlichen Ausgang finden. So weit wäre die ganze Ange⸗ legenheit nur eine unerquickliche Familienangelegenheit, ein Ereigniß, wie es auf dem Pflaſter der franzöſiſchen Haupt⸗ ſtctadt, jeder Großſtadt, wenn nicht alle Tage, doch leider häufig genug vorkommt. Was der Sache aber in dieſem Fall eine ondere Bedeutung gibt und die öffentliche Meinung in den hängern immerhin einen Sto als Fauſtpfand ſei nur eine Annexion der Provinzen Ballamdong und Angkor. „Daily Telegraph“ meint, dem franzöſiſchen Miniſter Develle werde es doch nicht gelingen, den Handel von Singapore nach Saigun zu lenken. Man werde die Executivtruppen deeimiren und Develle das Schickſal Jules Ferrys theilen. Die aus England vorliegenden Nachrichten machen es immer wahrſcheinlicher, daß dort Ende des Monats ein Ausſtand der Grubenarbeiter eintreten wird, wie er in dieſem Umfange vielleicht noch nicht dageweſen ſein dürfte. Trotz der ſchlechten wirthſchaftlichen Lage des engliſchen Kohlenbergbaues wollen die Arbeiter die angekündigten 25 Prozent Lohnherabſetzung nicht an⸗ nehmen, ſondern lieber die großen Gefahren und ſchweren Nachtheile einer gewaltigen Arbeitseinſtellung auf ſich nehmen, die unter den jetzigen Verhältniſſen ſchwerlich mit einem Siege der Ardeiter wird endigen können. Man nimmt an, daß gegen dreihunderttauſend Arbeiter ſich an derſelben betheiligen wollen. Die engliſchen Induſtriellen geben ſich unter dieſen Umſtänden die erdenklichſte Mühe, ſich noch raſch vor Thoresſchluß mit ausreichenden Kohlen⸗ vorräthen für mindeſtens ſechs Wochen vorzuſehen. Ent⸗ ſprechend der Dringlichkeit der Nachfrage iſt bereits der Kohlenpreis auf den Gruben um einen Shilling in die Höhe gegangen. In der ſerbiſchen Skuptſchina wurde geſtern mit allen gegen die Stimmen der Fortſchrittler die Ein⸗ leitung der Unterſuchung gegen das Cabinet Avakumowitſch beſchloſſen und ſofort ein Ausſchuß gewählt, der binnen 14 Tagen darüber Bericht zu unterbreiten hat. Der Ausſchuß beſteht aus lauter extremen Radicalen, darunter der Bauer Ratko Tajſitſch, der geſtern das Blut des „Wüterichs Ribarac“ forderte. Aus Stadt und Jand. »Maunheim, 21. Juli 1893. Nachtrag jum 110er-Tag. Außer den ſchon veröffentlichten Depeſchen ſind noch zahl⸗ reiche Entſchuldigungs⸗ und Begrüßungsſchreiben eingelaufen, welche alle ſo viel Anhänglichkeit an das gefeierte Regiment und ſo viel Anerkennung für das Unternehmen ausſprechen, daß es ſehr zu bedauern iſt, daß ſich während des Feſtes im Rheinpark theils wegen der unüberwindlichen Unruhe, theils wegen des Regens keine Möglichkeit bot, wenigſtens die her⸗ vorragendſten Briefe dem ganzen Inhalt nach und von den übrigen die Namen der Verfaſſer den Feſttheilnehmern vor⸗ zuleſen. Zum ber dafür möge es geſtattet ſein, hier zu⸗ nächſt einige der Herren Offiziere zu nennen, welche das Feſt aus der Ferne im Geiſte mitfeierten: die Generale der In⸗ fanterie z. D. von Glümer, 5 80 Malne Roeder von Diersburg, Präſident des Bad. Militärvereinsver⸗ bandes, Freiburg, v. Schlichting, General der Infanterie und kommandirender General des XIV. Armeecorps, von Leszeynski, General der Infanterie z. D. in Repten bei Vetſchau. v. Legat, General⸗Lieut. z.., Bad Wildungen, Unger, General⸗Lt. z.., Görlitz, v. Gerhardt, Gen.⸗Lt. z. D. in Kiſſingen, Freiherr v. Röſſing, Gen.⸗Lt. und Divi⸗ ſionskommandeur, Karlsruhe, im Begriff in Urlaub abzureiſen. v. Janſon, Generalmajor, Kommandeur der 55. Infanterie⸗ Brigade, Karlsruhe, v. Wolff, Generalmajor z. D. in Baden⸗ weiler, v. Stoetzel, Generalmajor a. D. in Karlsruhe, v. Leſſing, Generalmajor z. D. in Borkum, v. Suoro, Gen.⸗ Major z. D. in Berlin. Die Oberſten v. Peternell, a. D. in Karlsruhe, Hieronimus, a. D. in München, Baron de Lorne de St. a. D. in Steffisberg am Thuner See, v. Mayer in Kaſſel, Stoetzer, Regimentskommandeur in Meiningen, Deurer, Kommandeur des 40. Inf.⸗Regts. in Köln, v. Winterfeld, Oberſt z. D. in Wiesbaden, v. Voigts⸗Kö 15 Oberſt a. D. in Deſſau. Ferner 8 Oberſt⸗ lieutenants, 23 Majore, 8 Hauptleute u. ſ. f. Von Sanitäts⸗ literariſchen, wiſſenſchaftlichen und ſogar in manchen hoch⸗ ariſtokratiſchen Kreiſen in Bewegung ſetzt, das iſt, wie aus Paris geſchrieben wird, die eigenthümliche Stellung der Revue des deux Mondes. Dieſe Revue nämlich iſt im Laufe der Zeit, vom Vater auf den bisher regierenden Sohn, nicht nur die erſte Zeitſchrift Frankreichs, vielleicht Europas geworden — von den etwa 40,000 Exemplaren, die ſie abzieht, geht die volle Hälfte ins Ausland— ſondern ſie bildet auch den Mittel⸗ punkt eines großen geſchloſſenen Intereſſenkreiſes. Die Gattin des Leiters, eine begabte, entſchloſſene Frau, die mehr dur faſt männliche Ueberlegenheit als durch weibliche Anmut länzt und neben der Herr Buloz faſt denEindruck der Schüchtern⸗ heit macht, hatte unter dem Schatten der mächtigen Zeitſchrift einen Salon, man könnte faſt ſagen, einen Hof gebildet, der in unſern Tagen republikaniſcher Zerſplitterung und Ver⸗ flachung ohne Lärm allmählich zu mächtigem Einfluß gelangt iſt. Auf dem neutralen Boden ihres reichen gaſtlichen Hauſes fanden die Führer, die hervorragendſten Perſönlichkeiten aller maßgebenden Kreiſen einen angenehmen Berührungspunkt. Nicht nur die Häupter der gelehrten Zunft, der Schriftſteller und Künſtler, ſondern auch die wirklichen Größen der Politik und Finanz und ſogar des Heeres begegneten ſich unter ſeinem Dach, und die Unſterblichen der Akademie, zumal die recht conſervativen, die man auch wohl die Herzogspartei nennt, hatten dort neben dem Palais Mazarin ihren regelmäßigen Sammelplatz. Das Haus Buloz war nachgerade eine Art Durchgangsſtation 95 die Akademie geworden, e für alle diejenigen Kandidaten, durch deren Wahl der Kreis der Unſterblichen ſich nicht ſelbſt mit neuen Ruhmeskränzen ſchmückt und die auf freundliche Förderung und kluges Sammeln von Stimmen angewieſen ſind. Noch ed andere wurde in dieſem Salon mit der Taſſe Thee in der Hand, bei Concert oder Ballmuſik oder bei den dienſttäglichen Diners im Winter durch liebenswürdiges Zuſammenwirken erledigt. Profeſſoren hatten dort ihre Skellen, Profeſſorentöchter ihre Männer und Schriftſteller ihre Preiſe und Auszeichnungen gefunden. Kurz, das Haus Buloz war ein einflußreiches, mächtiges, herrſchendes aus, und alles das iſt heute zuſammengebrochen, und mancher iſt beſtürzt und verſtört. Die Revue des deux Mondes an ſich wird ihre Stellung vorausſichtlich behaupten, wenn ſie auch bei manchen ſittenſtrengen und treuen Leſern und An⸗ 5 erleiden mag. — Trauung im Gefängniß. Man ſchreibt aus Paris, 18. Juli: Im Gefängniß der Sants wurde heute eine Trau⸗ ung vollzogen. Der Bräutigam war der unlängſt zu 20jähr. Deportation verurtheilte Anarchiſt Bricou, der Mitſchuldige Meunier's in dem Attentat gegen Véry, die Braut ſeine Ge⸗ liebte Marie Delange, die bekanntlich von den Geſchworenen freigeſprochen wurde. Ein Beigeordneter des 14. Bezirks ver⸗ mählte die Beiden im Gefängnißbureau— bei geöffneten Thüren, wie es das Geſetz will. Die Zeugen waren 4 Ge⸗ 1 nißwächter. Nach der Ceremonie erhielt Bricou die Er⸗ aubniß, ſi Augenblicke mit ſeiner Frau zu unter⸗ Umſchreibung für die offtzleren der General: und Korpsarzt a. D. Dr. Beck in ——5„Oberſtabsarzt a. D. Dr. v. Minet in Wien und r. v. Corval in St. Blaſien und 3 Anderen. erner Frau ceh v. Renz Wwe. in Lichtenthal und von Beamten Exz. Geh. Rath Dr. Lamey in Mannheim, Oberlandesgerichtsrath Karl Baer(1859 Lieutenant auf Kriegsdauer) in Karlsruhe, Regierungsrath Adalbert Bau⸗ mann in Karlsruhe und anderen Civiliſten. Mehreren beizefgt waren namhafte Beiträge für das Kriegerdenkmal eigefügt. Aus der Zahl dieſer Briefe werden folgende beſonderes Intereſſe erregen. Herr Geh. Rath Lamey ſchreibt: „Für die mir gewordene ehrenvolle Einladung ſur Theil⸗ nahme am Jeſte des 110er⸗Tages ſage ich Ihnen meinen herz⸗ —— 0 9 Dank. Leider iſt der Zuſtand meiner Geſundheit der⸗ malen nicht geeignet, um mir die Theilnahme an dem Feſte zu geſtatten. Ich muß mich daher wohl darauf beſchränken, meine aufrichtige Sympathie für das Feſt auszuſprechen, was ich um ſo offener thun kann, als ich jederzeit in den verſchie⸗ denen Stellungen, in denen ich eine öffentliche Wirkſamkeit entfalten konnke, bewieſen habe, wie ſehr ich einen Stand ſchätze, dem die Vertheidigung des Vaterlandes anvertraut iſt, und wie hoch ich die allgemeine Wehrpflicht und Diejenigen achte, welche berufen ſind, ihre Perſon für den Wehrdienſt einzuſetzen. Daß ich dabei mit beſonderer Zuneigung des Regiments gedenke, das hier in Mannheim in Garniſon liegt, und in dem Familienangehörige von mir dienten, verſteht der von ſelbſt. Es erfüllt mich mit beſonderer Freude, daß der Feſttag zuſammenfällt mit einem Ereigniß, wodurch die all⸗ gemeine Wehrpflicht einen weiteren Schritt gethan hat, um volle Wahrheit zu werden. Sollte die Gunſt der Witterung mir erlauben, mich bei einem der feſtlichen Akte zu betheiligen, ſo werde ich die Ge⸗ legenheit dazu gerne ergreifen. Nochmals beſten Dank.“ Herr General der Infanterie v. Leszeynski ſchreibt: „Euer Hochwohlgeboren danke ich verbindlichſt für dies mich ehrende Einladung zum Jubelfeſte der braven Hundert⸗ zehner. ber ducch gern würde ich der Einladung Folge geben, ich bin aber durch induſtrielle Anlagen, beſonders durch den Abbau eines Schachtes in den nächſten Wochen nicht eine Stunde abkömmlich und muß mir ſo das Vergnügen verſagen, mit meinen alten Kameraden in der zu ſchwelgen. Sie und Ihre Herren Genoſſen thun recht, die Männer zu ſammeln, welche an Deutſchlands Bau hervorragend ge⸗ zimmert haben; die Jetztzeit beginnt zu vergeſſen, die Jugend muß daher erinnert werden, daß gerade Baden es war, welches die nationale Richtung ſüdlich des Mains eingeleitet und durchgeführt hat. Ohne Mathy, ohne Jolly und Freidorf er⸗ reichten wir 1870 nicht, das möchte ich auch heute ausſprechen. Die Erinnerung an dieſe Männer wird Sie im Kampf mit den wieder auflebenden zerſetzenden Elementen ſtärken und kämpfen werden die Badener doch für das, was mit Blut und wunderbarem Patriotismus erreicht iſt. Meinen e Gruß an alle Kameraden und noch einmal meinen Dank für die Einladung.“ „Eruennung. Das Miniſterium des Großh. Haufes und der auswärtigen Angelegenheiten hat den 1 80 ühlen⸗ beſitzer Paul Heilig in Konſtanz an Stelle des zurück⸗ getretenen Herrn Kaufmann Gradmann von dort zum Mitglied des Eiſenbahnraths ernannt. * In die internationale ſars der Weltausſtellung zu Chicago iſt vom Reichskommiſſar auch Herr e Dr. Eugen Biſchoff, Lehrer an der Karlsrüher Kunſtgewerbe⸗ ſchuͤle, berufen worden. * Der Badiſche Frauenverein wird vorausſichtlich in den erſten Tagen des Monats September eine zweite Landes⸗ verſammlung in Donaueſchingen abhalten. *Verſtärkung der Garniſon. Auch die hieſige Gar⸗ niſon wird infolge der vom Reichstag beſchloſſenen Verſtärkung unſeres Heeres eine Vermehrung erhalten. Auf dem ſüdöſt⸗ lichen Theil des Exercier⸗Platzes werden zu dieſem Zwecke Wohnbaracken nebſt wirthſchaftl. Gebäuden erbaut. Die hie⸗ ſige Garniſon wird um das neu zu errichtende 4. Bataillon vermehrt. Dasſelbe beſteht aus 8 Offizieren, 1 Aſſiſtenzarzt, 1 Zahlmeiſter, 1 Büchſenmacher, 193 Unterofftzieren und Ge⸗ meinen. Ferner werden die beiden hier befindlichen Batail' lone um je 37 Mann vermehrt. Die Wohnbaracken ſollen im Herbſt 1894 belegt werden; bis dahin werden 200—250 PFP——————————ĩ⁊t̃ ̃ꝗ ̃—— halten. Der nächſte Gefangenentransport wird ihn nach Neu⸗Caledonien führen, und ſeine Frau wird ihm mit dem Kinde, welches in ihrer Unterſuchungshaft geboren hat, dorthin 115 en. — Ueber eine Familientragödie auf Cuba wiſſen ſpaniſche Blätter folgendes zu erzählen: In einer Vorſtadt 5 wurde ein Verbrechen begangen, das das Ende eines urchtbaren Familiendramas bildete. Eines Tages aus einem unbewohnten Hauſe laute Hilferufe. Die herbei⸗ geeilten Poliziſten fanden das Hausthor verf 6 ſich und mußten über die Mauer klettern; kaum hatten ſie ſich aber im inneren Hofe blicken laſſen, als drei Männer das Thor aufriſſen und die Flucht ergriffen. Im Hauſe fanden die einen Leichnam, der 18 Dolchſtiche aufwies. rſt nach zwei Tagen konnte die Leiche des Ermordeten identifizirt werden: es war die eines Aaeſe Antonio Caſa⸗ demunt, eines rhachitiſchen und buckligen Menſchen. Nun wurde ſofort der hochangeſehene Arzt und Apotheker Don Florentino Villa feſtgenommen, bei. dem Caſademunt lange eit als Hausdiener geweſen war; der arme Bucklige hatte ſich dabei in die Frau ſeines Herrn, eine feurige Cubanerin, verliebt und fand merkwürdiger Weiſe Gegenliebe. Ein Jahr vor dem Morde wußte Dr. Villa bereits von dieſem frevel⸗ Liebesverhältniß und hätte ſich ſchon damals rächen önnen; aber die tiefe i bah die er für ſeine Gattin hatte, brachte ihn nicht nur dahin, ihr und ihrem Liebhaber verzeihen, ſondern er ſogar den Letzteren wieder bei ich auf, nachdem er ihn bereits davongejagt hatte. Caſa⸗ emunt knüpfte aber ſofort die unerlaubten Beziehungen zu ſeiner Gebieterin von Neuem an, obwohl er, wie er oft be⸗ tonte, genau wußte, daß er über kurz oder lang ſeine Liebe mit dem Leben werde bezahlen müſſen. An dem verhängniß⸗ vollen Tage miethete er im Auftrage ſeines Herrn ein bis dahin unbewohnt geweſenes Haus in der ſogenannten Ottern⸗ vorſtadt. Als er ſich anſchickte, das Haus für ſeine Herr⸗ deaße einzurichten, wurde er von dem Arzte und zwei ge⸗ ſungenen Meuchelmördern überfallen, niedergeſtochen und art verſtümmelt. Die drei Mörder wurden zum Tode urch den Strang verurtheilt. — Nur immer practiſch. Practiſch ſind die Herren Amerikaner, das muß ihnen der Neid laſſen. Hat da unlängſt eine amerikaniſche Eiſenbahngeſellſchaft in ihren Bahnzügen folgende kurioſe„Bekanntmachung“ anſchlagen laſſen.„Von heute ab wird jeder unſerer Züge einen Capellenwagen mit ſich führen, in welchem einige Prieſter ſich Denjenigen zur Verfügung ſtellen werden, die etwa in Folge von Eiſenbahn⸗ kataſtrophen in Todesgefahr ſchweben ſollten. Durch eine dle deſun von zwei Dollars erwirbt man ein Recht auf die Tröſtungen der Religion. In jedem Zuge wird ſich außerdem ein Juriſt beſinden, der, falls es nothwendig ſein ſollte, die teſtamentariſchen Verfügungen der Reiſenden wird aufnehmen können.“ 9 85 903 232— Mannheim, 21. Juli. Seneral-Anzeiger. 3. Seite. Mann in Maſſen⸗Quartieren untergebracht. In Ausſicht ge⸗ nommen ſind die Aula und die Turnhalle des Gymnaſiums. Herr Magenan hat, wie wir hören, wegen Geſchäfts⸗ überhäufung die Wahl als Mitglied der Theater⸗Commiſſion abgelehnt. An ſeine Stelle wurde Stadtverordneter Pallen⸗ berg zum Mitglied ernannt. „Der Wagenpark der badiſchen Staatseiſenbahnen iſt ſeit Kurzem um eine größere Anzahl vierachſiger Schnell⸗ eee bereichert worden. Dieſe Wagen bieten em reiſenden Publikum bei höchſter Eleganz den denkbar größten 15 05 Jeder dieſer Wagen enthält drei Aborte; die davon geſonderten Waſchräume ſind zugleich mit„Seifen⸗ ſpendern“ ausgerüſtet, einer ſinnreichen Vorrichtung, welche dem Reiſenden neben dem Waſſer zugleich das nöthige Seifen⸗ quantum liefert; die Platzverhältniſſe im Innern der Coupes ſind ſo geräumig, daß kein Reiſender den anderen geniren kann. Neben dieſen Vorzügen iſt es aber hauptſächlich der ruhige Gang dieſer Wagen, welcher ganz beſonders hervorge⸗ hoben zu werden verdient. Das läſtige Rütteln und Schütteln, dem ſonſt der Reiſende ausgeſetzt iſt, fällt hier, ſelbſt bei der größten Geſchwindigkeit von 90 Kilometern in der Stunde, gänzlich fort; nur bei den Kurven äußern ſich die Wirkungen der Centrifugalkraft; das leiſe Zittern der Wagen in vollſter ahrt und auf gerader Strecke erinnert an die Annehmlich⸗ eiten einer Dampfſchifffahrt auf ruhiger Waſſerfläche. Dieſes ruhige, geräuſchloſe Fahren wird hauptſächlich dadurch erzielt, daß die Wagenkaſten auf doppelten Federn ruhen; die Achſen ſind Lenkachſen. Das Gewicht eines jeden dieſer prachtvollen Wagen iſt je 30,100 Kilogramm. Eine ſehr intereſſante militäriſche Gebirgsübung, ein ſogen. Gebirgskrieg, fand in Anweſenheit des Erbgroß⸗ herzogs von Baden ſowie des kommandirenden Generals des 14. Armeekorps, General v. Schlichting, in den Tagen vom 17. bis 20. Juli in den Vogeſen ſtatt. Derſelbe hat, wie der„Bad. Ldsztg.“ berichtet wird, vorzugsweiſe den Zweck, die älteren und neueren Alarmapparte, die Gebirgstransport⸗ mittel u. ſ. w. zu prüfen. An der Uebung nahmen Theil die drei ee in Kolmar und das Dragonerregiment Nr. 14 daſelbſt, das Jägerbataillon Nr. 8 in Schlettſtatt, das Infanterieregiment Nr. 25, 2 Bataillone des Infanterieregi⸗ ments Nr. 111 und 2 Batterien des auf dem Marſch nach Neubreiſach Artillerieregiments Nr. 30. Die Uebung 5 in der Nähe von St. Blaiſe ſtatt. ueber den dieszjährigen Fremdenverkehr wird überall Klage geführt. Nicht nur am Rhein, ſondern auch in der Schweiz und in Tirol iſt man gar nicht entzückt von den diesjährigen Geſchäften; hier wie dort ſind es hauptſäch⸗ lich die Engländer und Amerikaner, welche fehlen. *Preisgekrönte Maunheimer Schützen. An dem in Gßlingen abgehaltenen württembergiſchen Landesſchießen betheiligten ſich auch die Mannheimer Schützen. So viel bis jetzt belannt, erhielten ſilberne Münzen die Herren Kürner, Pfund, Nagel und Humburger. Zwei höhere Preiſe auf der Jagdſcheibe und einen ſolchen auf der Feld⸗Meiſter⸗ ſcheibe wird Herr Karl Pfund hier bekommen. *Eine tropiſche Hitze herrſcht wieder ſeit geſtern. Die Luft iſt außergewöhnlich 11 und drückend. »Ein Rheiniſcher Athletenverband wurde dieſer Tage gegründet, welcher Heſſen, Baden, die Pfalz und Württemberg umfaßt und dem bereits 18 Athletenvereine aus dieſen Staaten beigetreten ſind. Das erſte Verbandsfeſt ſoll im Oktober in Worms werden. * Der Conditorgehülfen⸗Verein hielt letzten Mittwoch im Lokale zum„Schneeberg“ ſeine deen d Generalver⸗ ammlung ab. Nach Eröffnung derſel and, Herrn Welte, erſtattete der Kaſſier, Herr Krug, den Kaſſenbericht, welcher als ſehr gut zu war. Hierauf ergriff Herr Mann das Wort, dankte dem Vorſtand ür die Leitung des Vereins und brachte auf demſelben ein dreifaches Hoch aus. Alsdann ſchritt man Ban ai welche folgendes Ergebniß hatte: Krug, Vorſtand, Schön⸗ herr, Schriſtführer, Gruſe, Kaſſier, Müller und Ring⸗ wald, Reviſoren. *Vereinigung Gabelsberger Stenographen. Vor⸗ eſtern Abend war im Nebenzimmer der Reſtauration„Wein⸗ berg⸗ eine größere Anzahl älterer Stenographen, worunter Chefs angeſehener hieſiger Firmen, zuſammengekommen und 0 ſich Behufs Förderung der Stenographie Gabelsberger'⸗ chen Syſtems am hieſigen Platze zu einer Vereinigung unter obigem Namen conſtituirt. Es wurde beſchloſſen, demnächſt nach verſchiedenen Altersklaſſen Anfänger⸗ und Fortbildungs⸗ können Anmeldungen zu dieſen Courſen ſchon jetzt unter obiger gemacht werden. it Rückſicht auf die Wichtigkeit der Stenographie für jeden, der mit der Feder —5 ſein muß, wünſchen wir der neuen Vereinigung gutes edeihen und günſtigen Erfolg. Statiſtiſches aus der Stadt Maunheim von der 27. Woche vom 2. Juli bis 8. Juli 1893. An Todes⸗ urſachen für die 56 Todesfälle, die in unſerer Stadt vor⸗ kamen, verzeichnet das kaiſerliche de folgende e In 2 Fällen Maſern und Rötheln, in— Fale Scharlach, in 2 Fällen Diphtherie und Croup, in 1 Falle Unterleibstyphus Heth⸗ Nervenfieber), in 1 Falle Kindbett⸗ ſieber(Puerperalſieber), in 1 Falle Lungenſchwindſucht, in 6 Fällen akute Erkrankung der Athmungsorgane, in 23 Fällen Jo ba. Roman in drei Büchern von Paul Perron. kurſe unter der Leitung bewährter ſe einzurichten und (Rachbruc verboren) 4*(Fortſetzung.) „O, ich war entſchloſſen, mein Leben zu vertheidigen, nur die eine Furcht hatte ich, daß die Banditen mich vielleicht den Hungertod ſterben ließen. Indeſſen ließ ich auch geehen Gedanken fallen, denn wäre es auf eine Beraubung abgeſehen geweſen, ſo hätte dieſelbe ja im Wagen ſtatthaben können!“ „Sehr richtig, mein Fräulein. Ich finde deßhalb noch immer keine Anhaltspunkte, die nur dieſe Entführung erklären könnten.“ „Ich erfuhr die Bedeutung ſehr bald, Herr Präfekt. Es mochte 11 Uhr ſein, als mich plötzlich eine heiſere tiefe Männerſtimme aus meinem wachen Traume riß. Ich blickte auf; und an der Wand gegenüber der Chaiſelogue ſtand ein anſcheinend alter Mann.“ „Wie war der ins Zimmer gekommen?“ „Offenbar durch eine geheime Tapetenthür, die ich vorher nicht bemerkt hatte. Ich fuhr vou meinem Sitz auf und griff mechaniſch nach meinem Revolver. In demſelben Augenblick ſchritt der Mann auf den Tiſch zu und blies die Lampe aus, ſo daß mich plötzlich tiefes Dunkel umgab.“ 150 5 Sie ſich die Kleidung des alten Mannes genau „Im Dunkel konnte ich wenig erkennen. Es war ein Mann mit grauem Haar.“ „Was geſchah nun?“ 5 „Ich hörte die Stimme des Mannes, der offenbar ent⸗ fernt von mir an der Seite des Fenſters ſtand. Es entſpann ſich nun zwiſchen uns folgende Unterredung: M„Fräulein Duval, ich bin ein Abgeſandter der Familie ontraillet und bitte Sie, mir einige Augenblicke Gehör zu Ken, um Ihnen die eigenthümliche Weiſe, wie und weßhalb dierher gekommen i erklären.. N en durch den Vor⸗ akute Darmkrankheiten,(in 28 Fällen Brechdurchfall, Kinder bis 1 Jahr 23.) In 18 Fällen ſonſtige verſchiedene Krankheiten. In 2 Fällen gewaltſamer Tod. * Erdbeben. Man ſchreibt uns: Geſtern Nachmittag ſind von verſchiedenen Perſonen in meiner Wohnung— Rheinſtraße— Erdſtöße wahrgenommen worden. Der erſte erſte Stoß erfolgte 2 Uhr 17., ein zweiter 2 Uhr 26., ein dritter 2 Uhr 52., ein vierter 3 Uhr 35 M. Die Stöße waren ſchwach. Vielleicht ſind die Stöße noch von Anderen verſpürt worden. *Großfeuer⸗ Allarm. Wie alljährlich, ſo fand auch eſtern Abend eine Allarmirung der geſammten Feuerwehr ſtatt. Der Zweck eines ſolchen Allarms beſteht darin, nicht allein die Schlagfertigkeit der Mannſchaft ſelbſt zu prüfen, ſondern auch Gewißheit darüber zu erlangen, ob ſich die Ge⸗ räthe und Hülfsmittel der Feuerwehr in einem tauglichen Zuſtande befinden. Eine ſolche Uebung iſt in dem Programm der Feuerwehr vorgeſehen und der Zeitpunkt derſelben dem Commando überlaſſen. Geſtern Abend 7 Uhr 15 Min. wurde nun von dem Commandanten der Freiwill. Feuerwehr Herrn Bouquet in Anweſenheit der Herren Oberbürgermeiſter Beck, des Bezirksamtmannes und des Regiments⸗Comman⸗ deurs von dem Melder an der Rheinthorkaſerne Kleinfeuer gemeldet; die Berufsfeuerwehr war bereits nach 8 Minuten am Platze und nun ertheilte e Bouquet dem Obmann der Berufsfeuerwehr den efehl, Großfeuer zu mel⸗ den; dies geſchah und nach wenigen Minuten tra⸗ ten bereits die Signaliſten der Feuerwehr in Thätigkeit und auch der Thürmer waltete ſeines Amtes. Nach Verlauf von 10—12 Minuten rückten die einzelnen Abtheilungen der verſchiedenen Compagnien mit ihren Geräthen an. Die 3. Compagnie war, weil am nächſten, die erſte am Platze; um 7 Uhr 50 traf die Feuerwehr der Neckarvorſtadt, welche den weiteſten Weg zu machen hatte, ein. 12 Minuten nach Meldung des Feuers waren ſämmtliche Feuerwehren der inneren Stadt mit ihren Geräthen zur Stelle; die einzelnen Abtheilungen wurden nun ſofort nach ihrem Eintreffen zum Angriff auf das Brandobjekt kommandirt. Der Uebung lag der Gedanke zu Grunde, daß der Dachſtuhl der Zeughaus⸗ kaſerne in Flammen ſtehe und durch das Flugfeuer auch die gegenüberliegende Rheinthorkaſerne Feuer gefangen habe. Am Solbeter legte man den Rettungsſack an und eine große Anzahl oldaten und Knaben wurden mittelſt deſſelben herabgelaſſen. Sodann folgte ein a9 0 00 Angriff des geſammten Corps auf das Zeughaus und die Rheinthorkaſerne. 3 Schiebleitern und zwei Spritzen traten am Zeughaus und eine Schiebleiter und 2 Spritzen an der Infanteriekaſerne in Thätigkeit, außer⸗ dem wurden 4 Hydranten benutzt.— Um ½9 Uhr war die Uebung beendet und es erfolgte die Kritik, bei welcher die obengenannten Herren ſich ſehr lobend über die Schlagfertig⸗ keit der Feuerwehrmannſchaften und die raſche Befolgung der gegebenen Signale ausſprachen. Die Mannſchaft rückte als⸗ dann ab und defilirte am Pfälzer Hof vor dem Komman⸗ danten und den der Uebung beiwohnenden Staats⸗ und ſtädtiſchen Beamten. Um 9 Uhr waren ſämmtliche Geräthe wieder in den Spritzenhäuſern untergebracht. *Muthmaßliches Wetter am Samſtag, den 22. Juli. Der neue Luftwirbel im Nordweſten hat ſich auf 740 m/ m vertieft und wandert wie angekündigt, über Südſkandinavien langſam nach der mittleren Oſtſee, weshalb nur noch im ſüdweſtlichen Frankreich, Oberitalien, der Schweiz, Süd⸗ deutſchland un ee das Barometer etwas über Mittel ſteht. o lange das barometeriſche Minimum noch über der Nordſee oder Südſkandinavien ſteht, wird in Süddeutſchland das heiße, zu Gewittern geneigte, im übrigen aber größtentheils trockene Wetter in Süddeutſchland fort⸗ dauern, dagegen aber in kühles regneriſches Wetter um⸗ ſchlagen, wenn das Minimum die Oſtſee erreicht haben wird. Demgemäß iſt für Samſtag noch gewitterſchwüles und zu elektriſchen Entladungen geneigtes, ſür Sonntag abgekühltes und größtentheils regneriſches Wetter in Ausſicht zu nehmen. Ants Ddeirt Grofheriogthirnt. J. Waldhof, 20. Juli. Soeben erläßt der hieſige Turn⸗ verein an die Vereine des Rhein⸗Neckar⸗Turngaues, ſowie an einige benachbarte, der deutſchen Turnerſchaft angehörende Vereine, die Einladungsſchreiben zu ſeinem, Sonntag, 13. Auguſt d. Is. in alt herkömmlicher Weiſe ſtattfindenden 16. Stiftungsfeſte, verbunden mit Einzelwettturnen. Zu dem⸗ ſelben iſt folgendes Programm aufgeſtellt: Morgens 6 Uhr: Tagwache, Vormittags: Empfang der ankommenden Vereine. Präzis 10 Uhr: Sitzung des Kampfgerichts im Nebenzimmer der Reſtauration Jäckel, vormals Katzenberger(Vereinslokal). Nachmittags ½1 Uhr: Aufſtellung des Feſtzuges vor dem Waldhofe— Sandhofener Straße— nach Reihenfolge der Anmeldungen. Nachmittags 1 Uhr: Feſtzug durch die ver⸗ be e Straßen nach dem Feſtplatze: ½2 Uhr: Beginn es Einzelwettturnens, nach demſelben Schauturnen. Abends 7 Uhr: Preisvertheilung auf dem Feſtplatze. Während des Turnens Concert auf dem Feſtplatze. Nach der Preisver⸗ theilung Feſtbankett in der Reſtauration Jäckel, vorm. Katzen⸗ berger(Gartenwirthſchaft). Zu obigem Feſte ſieht der feſt⸗ ebende Verein einem recht zahlreichen Beſuche Seitens der Pauvereine ze. entgegen und hofft, daß dieſelben, wie in früheren Jahren, in großer Anzahl am Wettturnen theil⸗ nehmen, damit daſſelbe Zeugniß ablege von dem hohen Ziele und dem lobenswerthen Zwecke der edlen Turnerei. Ich antwortete nichts, merkte mir aber, wo der Mann e ſtehen mußte, und ſuchte mich leiſe ihm zu nähern. kach einer kleinen Pauſe erklang die Stimme wieder aus einer anderen Gegend des Zimmers. „Es nützt Ihnen nichts, mein Fräulein, mir mit Ihrem Revolver nachſtellen zu wollen. Ich weiß genau, wo Sie ſich befinden, und höre das Rauſchen Ihres Kleides, das Knarren Ihrer Schuhe, ich, wie Sie hören, oder vielmehr nicht hören, Filzſchuheſangelegt habe.“ Als ich mich nach der Richtung hin bewegte, wo ich den Unbekannten ſprechen hörte, ſtreifte ich ſeinen Rock, aber 118 ſo flüchtig, daß, als ich zugriff, meine Hände leere Luft a en. „Es nützt Ihnen nichts, mein Fräulein“, ſagte wieder der Unbekannte,„mich greifen zu wollen. Wenn Sie dieſe Jagd nicht aufgeben, verſchwinde ich wieder und komme morgen Abend zu gelegener Zeit wieder, dann dürfte ſich Ihre Aufregung bedeutend gelegt haben. Setzen Sie ſich auf die Chaiſelogue und hören Sie, was ich Ihnen zu ſagen habe. Ich komme im Auftrage der Familie Montraillet, ziehe es aber vor, ſelbſt Ihnen unbekannt zu bleiben.“ „Wenn die Familie Montraillet etwas zu fragen nöthig hat, ſo hätte ſie mich ſicherlich nicht vor der polizeilichen Nachſtellung gewarnt“, erwiderte ich nun. „Sie irren. Hätten wir nicht vorher mit der Polizei gedroht, Sie würden vermuthlich nicht eingewilligt haben, ſich entführen zu laſſen.“ „Und was will die Familie Montraillet von mir?“ „Nichts von Bedeutung, mein Fräulein. Sie will, daß Sie ohne alles Aufſehen aus nach Amerika auswandern und niemals wieder hier auf⸗ tauchen, um einen ähnlichen Skandal zu provociren, wie der jetzige.“ „Das nennen Sie„nichts von Bedeutung“, mein Herr?“ fragte ich den Unbekannten. „Die Familie Montraillet bietet Ihnen dafür eine halbe flen Franken baar ausgezahlt, wenn Sie ihren Wunſch erfüllen.“ Wie? Ste woltte irtlih mein Narzt aate 1 W aris verſchwinden, daß Sie * Schwetzingen, 20. Jult. Die hieſtge Großh. höhere Bürgerſchule, den Lehrplan der Realgymnaſten beſitzt, feiert am 29. d. M. das Feſt ihres 25jährigen Beſtehens, womit zugleich der Schlußakt für das diesjährige Schulzahr verbunden iſt. Der derzeitige Vorſtand der Anſtalt, Herr Profeſſor Auguſt Ferdinand Maier, hat aus dieſem An 2 eine umfangreiche, 90 gedruckte Oktavſeiten umfaſſende Feſt⸗ ſchrift herausgegeben, welche ein getreues Bild entwirft von der Geſchichte und Vorgeſchichte der Anſtalt und eine äußerſt ſorgfältige, gründliche und gediegene Arbeit darſtellt, deren Studium jedem Freunde der Anſtalt ſowie überhaupt jedem Freunde der Schule warm empfohlen werden kann. Nach der Feſtſchrift hat die Anſtalt ſeit ihrem Beſtehen bis heute 980 Knaben und 25 Mädchen, alſo 1005 Kache e unter⸗ atholiken, 519 richtet. Hiervon, waren 373 oder ca. 37,1% oder 51,6% Proteſtanten, 105 oder 10,4% Israeliten, 6 oder 0,6% Altkatholiken, 2 oder 0,2%% Freireligibſe; ferner 445 Knaben und 5 Mädchen, zuſammen 450 oder 44,8% Aus⸗ wärtige, 535 Knaben und 20 Mädchen, zuſammen 555 oder 55,2% Einheimiſche. *Heidelberg, 20. Juli. Die Nachricht, daß Fürſt Bis⸗ marck im Laufe dieſes Sommers auf ſeiner Reiſe na oder von Kiſſingen hierher kommen werde, tritt mit Beſtimmtheit auf. Der Wi Ae wird einige Tage hier bleiben und in der Villa Landfried im Stadttheil Neuenheim Woh⸗ nung nehmen. 55 * Freiburg i. Br. Der 14. oberrheiniſche Aerztetag 118 am 20. d. M. hier ſtatt. Für das geſammte Publikum ürfte es von hohem Intereſſe ſein, daß im Programm auch ein Vortrag des Herrn Prof. Dr. med. Thomas Ueber das neue Umfflerſche Kindermehl“ eingeſetzt iſt. Ein Beweis, wie ſchnell ſich diefe vorzügliche Kindernahrung Bahn bricht. * Schopfheim, 20. Juli. Der eine der beiden. 0 9 0 verhafteten Gauner, Namens Alois Frauenlob, iſt na ülhaufen abgeliefert worden. ſowie der hier noch inhaftirte Pſeudodragoner Kuttler ſind dringend ver⸗ dächtig, die Kaſſe des Milchdepots in Mülhauſen geplündert zu haben. Nachträglich ſei noch mitgetheilt, 51 ie beiden Strolche bei ihrer Verhaftung ſcharfgeladene Revolver bei ſich trugen und Frauenlob außerdem noch ein offenes Stell⸗ meſſer in der Taſche hatte. * Lörrach, 20. Juli. Die Chocoladenfirma, deren Chef, wie vorgeſtern berichtet, ſeinen Arbeitern eine Stiftung von 50,000 Mk. vermachte, heißt nicht Rud. Richard u. Co., Ser⸗ riöres, ſondern Rud. Suchard u. Co. Serrieres. Pfälziſch-Helliſche Kachriaten. TLudwigshafen, 20. Juli. Der 20jährige Schuh⸗ machergeſelle Johann Merklin aus der Schweiz wurde wegen einer in einer Wirthſchaft verübten Beleidigung des Kaiſers verhaftet. 0 *Neuſtadt, 19. Juli. Die 5. bayriſche Diviſion wird nach neueren Beſtimmungen an der diesjährigen Kaiſerparade des 16. Armeekorps bei Metz nicht theilnehmen, ſondern zur it der Parade(am 5. oder 6. September) bei Homburg in zothringen, nördlich von St. Avold Stellung nehmen. Zu den dreitägigen Kaiſermanövern des obengenannten Korps, welche an der Nied, einem kleinen von Süden nach Norden fließenden und zwiſchen Saarlouis und Merzig in die Saar mündenden Salten und öſtlich davon am., 8. und 9. September ab⸗ gehalten werden, wird die Diviſion herangezogenßwerden. Sport. Ruderſport. Der Mannheimer Ruderverein„Amieitia“ hat unterm 17. Juli dem„Waſſerſport“ folgende Erklärung rbffentlichung übergeben: In dem Berichte über die annheimer Regatta erwähnt der Berichterſtatter eine„ge⸗ drückte“ Stimmung, die auf derſelben geherrſcht haben ſoll, anläßlich des Vorgehens eines Vereins. Der Mannheimer Ruderverein„Amicitia“, der hier gemeint iſt, hat ſich veran⸗ laßt gefühlt, Erkundigungen einzuziehen über 2(nicht etwa ein halbes Dutzend) Ruderer von betheiligten Vereinen. Jeder Verein hat ein Recht, dieſe Erkundigungen über die gegneriſchen Mannſchaften 5 und iſt es ſogar die Pflicht eines jeden Vereins, Uebelſtände ans Licht zu bringen, edoch erwartet man, daß, wenn es zum Proteſt konimt, ieſer Proteſt möglichſt vor dem Beginn der Regatta dem betr. Vereine mitgetheilt wird, damit er ſeine Maßregeln treffen kann. Der Ruderverein Amieitia hat auf der dies⸗ jährigen Regatta in Frankfurt a. M. ſo gehandelt anläßlich eines Proteſtes, der allerdings nicht die Amateurfrage betra und der zu Gunſten der Amicitia entſchieden wurde. Es i dies ein vollſtändig dorrektes Verfahren, und iſt es uns un⸗ begreiflich, wie man darin eine Beunruhigung ſüddeutſcher Ruͤderer finden kann, wenn ein Verein über ſeine Gegner Er⸗ kundigungen einzieht, zu welchen er laut Wettfahrtsbeſtimmungen berechtigt iſt.— Am Mittwoch vor der Mannheimer Regatta wurde in unſerer Vorſtandsſitzung beſchloſſen, von Proteſten in beiden Fällen abzuſtehen, und war ſomit für unſeren Verein die Sache erledigt. Wir müſſen nun unſer Befremden darüber ausſprechen, daß der Berichterſtatter ſich nicht takt⸗ voller benommen und auf Redereien und Hetzereien Unbe⸗ rufener gehört hat. Es wäre jedenfalls ſeine Pflicht als Berichterſtatter des erſten Waſſerſportblattes geweſen, nicht auf Grund derartiger Gerüchte einen Schmähartikel gegen einen geachteten Mannheimer Verein zu ſchreiben, ſondern ſich vor allen Dingen erſt Klarheit zu verſchaffen bei un⸗ ſerem Vertreter auf der Mannheimer Regatta. Derſelbe „Davon iſt nicht die Rede. Was geht's Sie auch an, wenn Sie das baare Geld bekommen? Sie können in Amerka von dieſem Vermögen hübſch das Leben genießen!“ „Und wenn ich auf den Vorſchlag nicht eingehe, wenn ich das Geld zurückweiſe?“ „Sie werden es nicht thun. Sie können das Geld ſchon morgen bekommen, wenn Sie ſchwören, ewiges Stillſchweigen über den heutigen Abend zu bewahren und die Familie niemals zu beläſtigen.“ „Ich zauderte, Herr Präfekt, was zu thun ſei, Sie können 115 wohl denken, daß ich auf einen ſo ſchändlichen Vergleich, er mich wie eine Erpreſſerin und Verbrecherin hinſtellte, nicht eingehen wollte. Und doch ſah ich ein, daß ich mich völlig in den Händen des Unbekannten befand, der ſeinen Namen nicht nennen wollte, aber ſagte, daß er ein Beauf⸗ tragter der Familie Montraillet war. Während ich noch nachſann, wie ich mich aus der Gefangenſchaft befreien konnte, fühlte ich einen leiſen Luftzug und zugleich ein Kniſtern. Dann hörte ich noch einmal die Stimme des Unbekannten. „Ich frage Sie heute Abend zum letzten Mal, ob Sie auf meinen Wunſch eingehen, wenn nicht, ſo ſehen Sie mich vor morgen Abend nicht wieder und können während deſſen im Dunkeln nachdenken über das, was Sie mir morgen Abend zu ſagen haben.“ „Ich muß mich beſinnen“, erwidere ich.„Geben Sie mir fünf Minuten Bedenkkzeit.“ „Gut, fünf Minuten“, ſagte der Unbekannte. „Ich hatte ſchnell meinen Plan gefaßt. Meine Sinne und mein Verſtand ſagten mir, daß der Unbekannte an der Tapetenthür ſtehen mußte, durch welche er ins Zimmer ge⸗ kommen und daß er dieſelbe bereits ein wenig geöffnet hatte. Ich mußte ihn dort überfallen und mit ihm das Freie zu gewinnen ſuchen. Um mich nicht durch meine Schritte zu verrathen, zog ich leiſe und geräuſchlos meine Schuhe aus, indem ich dabei einen heftigen Huſtenanfall affektirte und ſteckte ich die Schuhe in meine weiten Manteltaſchen.“ Sarlichuso„ dab 125 Seſte. General⸗Anzeiger. Mennheim, 21. Juli. würde ihm offtziell die Mittheilung gemacht haben, daß der 5 wigsb 107.60 ienburger 75.50, 3proz. rtugieſen Verein„Amieitia“ wohl Erkundigungen eingezogen, jedoch in Geſchäftliches. 240 95 8 0 beiden Fällen Umgang genommen hat, Proteſte einzureichen und daß unſer Verein unter allen Umſtänden die Nobleſſe gegen eine Concurrenz zu wahren weiß und durch frühzeitige Mit⸗ heilung derſelben Gelegenheit gegeben hätte, im Proteſtfalle bei Zeiten Schritte zu thun.— Die Beunruhigung ſcheint demnach nur in der Phantaſie des Berichterſtatters exiſtirt zu haben, denn es iſt uns unbegreiflich, wie irgend ein Ver⸗ ein ſſich beunruhigt fühlen kann, wenn er vollkommen ſicher iſt, daß ſeine Herren Ruderer dem Amateur⸗ Paragraphen entſprechen. Wir halten es für unſere Pflicht, wenn nöthig, immer derartige Erkundigungen einzuziehen und ſind der feſten Ueberzeugung, daß dann auch die nöthige Strenge in Bezug auf den Amateur⸗Paragraphen ausgeübt wird. Der Vorſtand des Mannheimer Rudervereins„Amicitia“: Dr. I. Präſident, Herm. Hauer, I. Schrift⸗ Uhrer. Kagesnenigkeiten. — Stettin, 19. Juli. Einem ruchloſen Verbrechen ſind auf dem Dominium Groß⸗Schönfeld bei Fiddichow vier Men⸗ ſchenleben zum 117 gefallen. Dort war in einem Familien⸗ hauſe eine Anzahl polniſcher Schnitter mit ihren Familien untergebracht. Einer dieſer Schnitter hatte einen heftigen Zank mit ſeiner Frau gehabt, der dazu führte, daß er beſchloß, das Haus in Brand zu ſtecken, um ſich ſeiner Frau zu ent⸗ ledigen. Er führte ſein Vorhaben in derſelben Nacht aus, legte Feuer an, wodurch das Gebäude vollſtändig eingeäſchert wurde. Seiner Frau gelang es, ſich zu retten, dagegen die Frau eines anderen Schnitters mit ihren drei Kindern den Tod in den Flammen. Ein Schnitter, der noch einmal in das brennende Gebäude drang, um eine erſparte Geld⸗ ſumme von 146 Thalern zu retten, wurde unter den Trüm⸗ mern des einſtürzenden Daches begraben. Er wurde noch lebend, aber mit ſchweren Verletzungen hervorgezogen. Das geſuchte Geld hatte er noch erlangt und in den Schaft ſeiner tiefel geſteckt. Der Brandſtifter wurde feſtgenommen, als er im Begriff ſtand, ſich auf einem Dampfer einzuſchiffen. — Rudolſtadt, 20. Juli. Amtsrichter Langethal wurde wegen Unterſchlagung von Kollateralgeldern vom hie⸗ ſigen Schwurgericht 5 6 Jahren Zuchthaus, 1500 Mark und 10 Jahren 8 uſt verurtheilt. Die Verhandlung nahm 4 Tage in Anſpruch. — Prag, 20. Juli. Einen entſetzlichen Selbſtmord un⸗ ter faſt beiſpielloſen Umſtänden verübte hier der fünfzehn⸗ jährige Schüler der dritten Gymnaſialklaſſe in Klattau, Joſef Nader aus Kralowitz, indem er von dem 48 Meter hohen hiſtoriſchen„ſchwarzen Thurm“ herabſprang und mit zer⸗ chellter Hirnſchale todt liegen blieb. Der Selbſtmörder hatte ich vom Thurmwächter ein Fernrohr geliehen, lange die Gogend betrachtet, dann auf den Ringplatz herabgeblickt, ſo⸗ 75 das Fernrohr bei Seite gelegt, gewartet, bis eben vor⸗ überſchreitende Frauen vorübergegangen waren, und bevor ihn der Wächter zurückzuhalten vermochte, ſich zu dem 19 baren Sprunge übers Geländer geſchwungen. Das otiv der That war ſchlechter Studienfortgang. — Paris, 18. Juli. Am 12. Juli deg ein junges Paar in einem Gaſthofe der Rue St. Honore ab und ſ unter den Namen Herr und au Bauer, aus Verſailles kommend, ein. Tags darauf gingen beide zuſammen aus, am 14. ſah man Bauer allein mit einem großen Pakete nach Fache kommen. Am 15. verließ er den Gaſthof gegen 1 Uhr achmittags und verſchwand. Erſtaunt darüber, daß die Frau ſich ſchon ſeit zwei nicht hatte blicken laſſen, drang der Wirth mit einem Nachtſchlüſſel in das Zimmer. Im Bett lag eine Leiche, und im Zimmer zerſtreut fand man verſchiedene Vorbereitungen zu einem Selbſtmorde oder Morde: ein Kohlenbecken, einen geladenen Revolver und einen Strick mit Schlingknoten. Der Mann, der im Laufe des Tages aufgefunden werden konnte, erklärte, ſie hätten beide die Abſicht gehabt, ſich durch Erſtickung zu tödten, aber der Tod hätte ihn nicht gewollt, und als er ſeine Frau todt ah, wäre er ausgegangen. Ein Augen⸗ und 0 ätte ſie ſo traurig geſtimmt, daß ſie ſterben wollte. Theater, Zunſt und Wiſſenſchaft. Kirchen⸗Concert. Für das am nächſten Montag Abend 8 Uhr in der Trinitatiskirche ſtattfindende Concert des Berliner Domchors thut ſich in hieſigen muſikaliſchen Kreiſen ein lebhaftes Intereſſe kund, wie es der ſich ſeltene Genuß auch vollauf verdient. Beſonders bemerkens⸗ werth iſt zugleich, daß die berühmten kgl. Domſänger auf ihren Reiſen ſeit vielen Jahren(durch Deutſchland, die Schweiz, durch England, Dänemark, Schweden) es ſchon zu einer 5 ohen Zahl von Concerten gebracht haben, daß in dieſer Woche— am 16. Juli— in Marb 0 ihr 500ſtes Concert ſtattgefunden hat. Die Marburger Blätter rühmen einſtimmig dieſes ehrenvolle Ereigniß und ſind voll des Lobes über den gehabten Kunſtgenuß. Mögen auch ſele in Mann⸗ heim die allenthalben hoch anerkannten Kun ſtleiſtungen der unter Leitung des Herrn Prof. Alb. Becker ſtehenden erliner Domſänger durch zahlreichen Beſuch die gebührende Würdi⸗ gung erfahren. Frankfurter Stadttheater. Man ſchreibt uns: Ueber die künſtleriſche Thätigkeit in den beiden ſtädtiſchen Theatern während der be Saiſon dürfte nachfolgende Auf⸗ ſchteden von Intereſſe ſeiu. In der Oper wurden 13 ver⸗ chiedene Werke neu in das Repertoir aufgenommen und zwar kamen zum erſten Male zur Aufführung:„Gringoire“, „Baſtien und Baſtienne“,„Der„Bajazzo“,„Diamant des Geiſterkönigs“(Märchen),„Die Rantzau“,„A santa Lucia“, „Galeano“(Operette),„Das Sonnta skind“ und das Ballett: „Eine Entführnng aus dem Ballſaal“. Neu einſtudirt: „Czaar und Zimmermann“,„Liebestrank“,„Sneewitchen“ (Märchen),„Das Penſionat“.— Im Schauſpiel wurden 46 verſchiedene Werke neu dem Repertoire eingefügt, wovon 28 zum erſten Male dargeſtellt wurden und zwar: Joſephine Bonaparte“,„Roſa Domino“,„Eine Lection“,„Das Jubi⸗ läum“,„Man ſoll nichts verſchwören“,„Nach Madrid“, „Die Schweſtern“,„In Civil“,„Einſam“,„Das Wunder⸗ ind“,„Cäſar Borgia's Ende“,„Orientreiſe“,„Der Comö⸗ diant“,„Weh dem der lügt“,„Zwei glückliche Tage“,„Hei⸗ math“,„Nathalie“,„Hertha“,„A santa Lucia“,„Talis⸗ man“,„Kriemhilde“,„College Crampton“,„Wahlverwandt“, „Frou⸗Frou“,„Nach dem Ball“,„Ein Muſter⸗ a e“ In Gotha, wo augenblicklich die Proben zu den Muſter⸗ vorſtellungen in vollem Gange ſind, 8159 ein reges, künſt⸗ leriſches Treiben, das lebhaft an Bayreuth erinnert. Ein von Künſtlern, denen Dr. Freih. v. Hartogenſis im Namen des Herzogs in liebenswürdig gaſtfreundlicher Weiſe die Honneurs macht, hat ſich in der lieblichen thüringi⸗ ſchen Reſidenzſtadt verſammelt. Wir nennen nur die Kapell⸗ meiſter Levi, Mottl, Schuch, Sucher, die Sängerinnen Doxat, Goetze, Herzog, Malten, Mottl⸗Standhartner, Renard, die Sänger Anthes, Buls, Philipp, Reichmann, Scheidemantelu am. Auch die Komponiſten der Preisopern, ſowie das Ballet vom Leipziger Stadttheater unter Vallet⸗ meiſters Golinelli Führung werden für die bereits weit vor⸗ eſchrittenen Proben, welche die Herren Harlacher und Lüp⸗ ſchi leiten, demnächſt erwartet. Unter den zahlreichen An⸗ meldungen befinden ſonen die hervorrag endſten Kapazitäten der Kunſt, Wiſſenſchaft und Literatur, an ihrer Spitze der in Gotha anſäſſige Guſtar Freitag. Es möge daher nochmals darauf hingewieſen wer⸗ bden, daß Billetbeſtellungen an das„ Stephan Lenbeim Nachf. in Gotha zu richten ſind 1 7 bietende Umlauft und Forſter, ſich außer einer Anzahl fürſtlicher Per⸗ Der jungen rührigen Firma Fleiſchhacker& Möhrle, Glühlampen⸗Fabrik in München⸗Paſing, iſt von der Kgl. Eiſenbahn⸗Direction in Hannover die Lieferung des geſamm⸗ ten Bedarfs an elektriſchen Glühlampen für 1893/4 über⸗ tragen worden. Es iſt dies bekanntlich die einzige Firma, die ein Patent auf„Erneuerung“ ausgebrannter Glühlampen be⸗ ſitzt. Alleinige Vertreterin für Baden, Pfalz und Elſaß iſt die Firma Moye& Stotz in Mannheim, Inſtallations⸗ geſchäft für elektriſche Licht⸗ und Arbeitsübertragungs⸗Anlagen, die in genannten Landeskheilen eine große Reihe elektriſcher Beleuchtungs⸗Anlagen inſtallirte. Aeneſſe Nachrichten und Telegramme. * Darmſtadt, 20. Juli. Die angebliche Verlobung des Großherzogs mit der Prinzeſſin Viktoria Melita, Tochter des Herzogs von Edinburgh, wird in den hieſigen Hofkreiſen lebhaft beſprochen. Dieſelbe ſoll jedoch erſt ſpäter offiziell bekannt gegeben werden, da die Prinzeſſin erſt im November 17 Jahre alt wird. »Berlin, 20. Juli. Wie die Correſpondenz des Bundes der Landwirthe mittheilt, befinden ſich unter den ungefähr 100 Abgeordneten, die der freien wirthſchaft⸗ lichen Vereinigung des Reichstags beigetreten ſind, 22 Nationalliberale. *Berlin, 20. Juli. Von der Reichsmarineverwaltung wurde vor längerer Zeit ein Plan zur Befeſtigung der Elbe⸗ mündung, ſowie Errichtung einer Marineſtation entworfen, welchem jetzt näher getreten werden ſoll. * Wien, 20. Juli. Aus hieſigen Getreidehändlerkreiſen verlautet, die deutſche Regierung beabſichtige wegen Be⸗ willigung einer Uebergangsfriſt bei Durchführung des Futter⸗ ausführverbotes bei der r Regierung zu inter⸗ veniren; da auch hieſige intereſſirte Kreiſe in Sinne Petitionen vorbereiten, ſo dürfte die Ausfuhr früher abge⸗ ſchloſſener Juttertransporte bewilligt werden. * Paris, 20. Juli. In dem heutigen Miniſter⸗ rathe wurde beſchloſſen, daß Frankreich ſich amtlich an der Ausſtellung in Brüſſel, nicht aber an der in Ant⸗ werpen betbeiligen werde. *London, 20. Juli. Wie das Reuterſche Bureau aus Tientſin von geſtern meldet, ſoll die chineſiſche Regierung in⸗ feaen der letzten Ereigniſſe in Siam Maßnahmen zur Unter⸗ ützung Siams getroffen haben. * Birmingham, 20. Juli. ünfundzwanzigprozentigen Lohnherabſetzung Folge der angekündigten beſchloß der den Gruben derjenigen Beſitzer, welche keine Lohnherabſetzung beabſichtigen, kündigen, aber das gegenwärtige Vertragsver⸗ hältniß innehalten ſollen. Mannheimer Handelsblatt. Allgemeiner Deutſcher Verſicherungs Verein in Stuttgart. Vom 1. Januar bis 30. Juni 1893 wurden neu abgeſchloſſen 23,378 Verſicherungen über 212,882 Perſonen. Die Zahl der in der Unfallverſicherung angemeldeten Schaden⸗ fälle betrug 3,256; von dieſen hatten 18 den ſofortigen Tod und 75 eine gänzliche oder theilweiſe Invalidität der Verletzten zur Folge. Von den Mitgliedern der Sterbekaſſe ſtarben in dieſem Zeitraum 267. Am 1. Juli 1893 waren 122,176 Po⸗ licen über 846,369 verſicherte Perſonen in Kraft. Mannheimer Effektenbörſe vom 20. Juli. An der heutigen Börſe notirten: Anilinfabrik⸗Aktien 345.50 G. Alles Andere ohne Veränderung. Coursblatt der Maunheimer Börſe vom 20. Juli. Obligationen. 3½ Babiſche Obligat. 100.50 53% Rhein, Hyp⸗Pfanpprieſe f 97.— 55 4 Bab. Oblig. Mark 104 20 bzſ4 R. Hyp.⸗Pſdbr. S. 48—49 101 25 95 „ 186 106 40 biK 5 151 70 6 4 fl. 102.50 G4 55„ 62—85 102.50 bz 4„ T. 100 Sooſe 187— 63% Mannheimer Sbt. 18888 98.20 63 3 Reichsanleihe 86.90 bzü 4 188s 102 5% P 3 15 191.— bzſa 2„ 16890 03 75 5; 4 5 106.80 5304 Heidelberg 102.20 8 3 Preuß. Conſols 86.90 böſ4 Fretvurg i. B. Obl, 102.80 bz 3½%„ 75 101. bz42„ 5 2 97.— 4— 106.80 bzs½ Ludwigsbafen Mk. 109.60 E 4 Baher. QAßligationen Mk. 107.— bi4 10 1 102.25 P 4 Pfälg. Zudwigsbahn Mr. 124.— bz4½ Wagh. Zuc erfabritk 100.— 8 4„ Ludwigsbahn fl. 10180 605 Oggersheimer Spinnerei 100.— bz 4„ Maxbahn 104.— bzſ5 Verein Ehem Fabrilen 101.50 bz 4„ Nordbahn 104.— bzſes Weſteregeln Alkal werze 102 89 8 3½„ Giſenbahne! 99.— 54½ H. Pr.-O, d. Spey. 8. 101.50 bz 4. Zellſteſffabrik Waldho 104.— 6 Aktien. Badiſche Bank 118.— bz Nheiniſche Ereditbank 123.— bz Heidelberger Altien drauevei 185.— 6 Kbein. Oyp.-B. 88 t. E 147.50 C Srauerei Schwartz 92.— bz Pfälz. Hyp.⸗Bank 188 75 bz Sinner Brauerei⸗, 198— 6„neut 137.25 b3 Werger' ſche Brouerei 64.— bz Pfätziſche Bauk 118 30 PBadiſche Brauevei 65.— be Piaunheimer Volksbank Ganter, Brauerei Freiburg 1ea 75 E Dentſche Unionbank Gewerbebank Spever 50 116.— Jandaner Bollsbank 60% E 124.— 6 a 9718 7 ichſ aun ampfſfch! iff. Cbln. kebeinen Seesdehſahrt Pfälziſche Zudwigsbahn 226.— bz bad. Schifffahrt⸗Aſſeeuranz 700.— P „ Maxbabn 42.— P] Bad. Rück⸗ u Mitverſich. 340.— E 3 Nordbahn 114.— bz Mauxheime⸗ Verſich⸗ ung 570.— eee e Bahn 38— P] Mannheimer Rückverſich. 410.— 8 Stam„ b. Ber ch. Fabr. 88— P] ürtt. Trausportrerſich. 510.— 8 Sorzugs⸗AArt„ 142.— P Oberrhein. Bers.-Geſellſchaft 840.— 6 Badiſche Anilln⸗ u. Soda 345 50 6 Oggersbeimec Spinnerei 39— 6 Weſteregeln Alkaliwerke 122.— bz Ettlinger Spinnerei 109.— P Chem. Fabrik Gold nberg 94.— bz] Mannbeimer Lagerhaus 86.— P Hofmann u. Schötenſack 70.— P Mannh. Gum.- u. Asbſbrk. 100— bz Berein D. Oetfabriken 96.— öz] Karlsruher Maſ vinenbau 140.— E Wagbänsler Zuckerfabrik 62.50 bö] Hüttenbeimer Spinnere! 67.— bz Maunbeimer Baclerraffin. 112.— 6 Karlsr. Nähmf Haid n. en—.— Mannheimer Uktlenbrauerei 140.50 8 Berein Speyerer Ziegelwerke 98.— 8 Eichbaum⸗Brauerei 114.— bz Pfälz. Preßh u Spritfabr. 146— Ludwigshafener Brauetei 212.— 8 Portl.-Jementwk. Heidelberg 131 55 8 Schweßinger Hranerei 29.— P Lmateeent Waldhef 224— 6 Branerei z. Storch 107.— P Gma erke Maikammer 106.— b Frankfurter Mittagsbörſe vom 20. Juli. Während ſich eine feſte Grundtendenz auch heute behaupten konnte, ſtellten ſich ie Courſe auf vielen Gebieten etwas niedriger, ſo daß die Börſe nicht die ganze eſtrige Beſſerung zu ratiftciren gewillt ſ ien. Die Ur 5 iervon war ein niedrigerer New⸗Yorker Silber⸗Preis. Namentlich ſind Northern⸗Pacifte⸗Werthe zurückgegangen, deren Rückgang wegen des der Deutſchen Bank an jener Bahn auf die Aectien dieſes drückte. Auch Mexicaner waren wieder ſchwach; Montanwerthe nicht gänſtge geſtriger Höhe, weil in Folge des augenblicklich ungünſtigen Kohlenabſatzes von Seiten des Syndicats eine Productionseinſchränkung von 15 pCt. vorgeſchlagen werden ſoll. Von Verlin wurden auch Meldungen von theurem Gelde(man 1J b eutl ultimo Geld zu 5 pCt. geſucht haben) als Urſache der heutigen Ab⸗ ſchwächung an 5 Das Geſchäft hat wieder ſehr ſtark nachgelaſſen. Kohlen⸗ und Eiſenactien haben die im Abend⸗ verkehr erzielten befeſtigten Preiſe meiſt wieder auf die Nive⸗ aus von geſtern Mittag reduetren müſſen. Zproc. deutſche — 0 0,20 über geſtern.— Privat⸗Disconto 3¼ pCt. rankfurter Effekten⸗Societät v. 20. Juli, Abds. 6½ Uhr. Oeſterreich. Kredit 274¾, Diskonto⸗Kommandit 178.35, Verliner Handelsgeſellſchaft 155.40, Deutſche Bank 154.30, Dresdner Bank 139.50, Ban Ottomane 113.90, Lombar⸗ den 87⅛, Eſakathurn.A. 209 ½, Mittelmeer 99.70, Meridionalaktien 124, ſ. üdweſt 76.50, Heſſiſche Lud⸗ ergarbeitercongreß, daß ſämmtliche Bergarbeiter ſelbſt in 22.10, 6proz. Mexikaner 58.15, Bad. Anilin 346.50, 8 ſter arbwerke 330, La Veloce 78.50, Bochum 120.50, Gelſen⸗ irchen 134, Harpener 125.30, Hibernia 107.10, Laura 101¹, Gotthard⸗Aktien 156, Schweizer Central 116.90, Schweizer Nordoſt 108, Union 75, Jura⸗Simplon 58, Sproz. Italiener Luxuspferde———.— Arbeitspferde———.— Milchkühe———.— Ferkel——. 4 Schafe 20—25, — Lämmer——.— Ziegen——.— Zicklein——. Zuſammen 344 Stück. Mannheim, 20. Juli.(Mannh. Börſe). Produkten⸗Markt. Weizen pfälz. neu. 17.75——.— Hafer, württ. Alp 18.50—19.— „ norddeutſcher 17.50—.—„ norddeutſcher—.—..— „ ruſſ. Azima 18.75—19.501„ ruſſiſchenr—.———. „ Saxonska—.———.—]„ amer. Mixed 17.25—17.50 „ Girka 19.———.—Mais amer.Mixed 12.75——.— „ Taganrog 18.25—18.75„ Donau 12.50—12.75 „ rumäniſcher 16.25—17.50]„ La Plata—.——. „amerik. Winter 17.50——.— Kohlreps, deutſch. 27.—.—.— „ Milwaukee 17.75——.— 55 ungar.—.———.— „ Californier 18.———.—Wicken 17.50—18.50 „ La Plata 17.25—17.50 Kleeſamen dſch. I.—..—.— „ Kanſas II. 17.50—17.75„ II.—.—.— Kernen 18.——.—„ Luzernne Roggen, pfälz. alt. 15.75——.—„Provene.—.. „norddeutſcher 15.50—15.75 Eſparſette... Gerſte, hierländ.—.———.— Leinöl mit Faß 49.50——.— „ Pfälzer—.————Rüböl„„ 62.——.—.— „ ruſſiſche 12.75—13.— Petroleum Faß fr. „ rumäniſche 12.75—13.75] mit 20% Tara 17.50——.— Hafer, badiſcher 18.——18.50 5Oer Rohſprit, Inl. 107.50—.— 70er do. unverſteuert 23.75.— 1 2 3 4 25.— Roggenmehl Nr. 00 0 15 31— 28.— Weiz Nr. 0 25.— Getreide unverändert. Mannheimer Produktenbörſe vom 20. Juli. Weizen per Juli 16.25, November 16.80, März 1894 17.25, Mai 1894—.—. Roggen per Juli 15.—, Nov. 14.85, März 1894 15.05. Hafer per Juli 17.—, Nov. 15.10, März 1894 15.15, Mais per Juli 11.75, Nov. 11.85, März 1894 12.20 M.— Tendenz: flau. Die Stimmung für laufende Weizentermine konnte ſich behaupten, ae mußten ſpätere Sichten weiter ae Roggen auf ſtarkes Angebot flau, Hafer ebenfalls 26.— 1) 22.— 23.50 19.50 weichend. Mais ruhig. Amerik. Produkten⸗Märkte. Schlußcourſe vom 20. Juli. New- York Thicago Mouat Weizen Mais Schmalz Caſſee Weizen Mais Schmalz März—.—————.—————— November————.——.——.— ieeeeee Januar Jebruar—————.———— Mai———.——.————.— Juni———.——.————— Juli 70⁰ 47 9 90—.— 62⁰5 381/.6 Auguſt 71¹⁶ 47⁴8.—.——.————— Se ptember 79˙ 47, 10.20 15.80 665%5 397 10.— Oktober—— 47%̃—•—.——.———.— De zember 80¹1—.— 15.40(—— März———.——.— 15 15————.— April——r—————— Schifffahrts ⸗Nachrichten. Maunheimer Hafen Verkehr vom 19. Juli. Schiffer ev. Kap. 5ff Kommt von Ladung Ctr. Hafenmeiſterei II.— Rnitenberg Alid Antwerpen[Getreide 10098 Bretzer Eliſabeth Heilbronn Eyps 72⁰ Miß D. A. Geſ. 4 Rotterdam Petroleum 12196 Gertges Duvertus Duisburg Kohlen 940⁰ Braudeel Nil Lüttich Schtenen 5862 Schlevach Maria Eliſabeth Rotterdam Stückgüter 8228 Schwenzer Peter Melchers Antwerpen Getreide 19590 bell Preſto Rotterdam 15 16526 Sinaeve Guſtave Zütt ich 17 Sars Gbert Katharina Ruhrort Stückgüter 260⁰0 Hafenmeiſterei IV. Joſten Boruſſia Ruhrort Kohlen 100⁰⁰ Heckmann Hdomberg„ 5 9700 Demmer T. Schürmann 1 7 4 8300 Schmitt Die Jungſoau Hirſchhoen Steine 60⁰0 Schweickert Gebr Baumann 1 Altrip 9 60⁰ Hook Bebr. Baumann 2 4 2 860⁰ Jakob D. Bküm 1 5 60⁰ Seibert D. Blum 3— 5⁰⁰ Dimbeck 3. Kaiſerwerth 2 670 Bungert Auguſt Hochſeld Kohten 980⁰ 20 dient u dagſn ioce üller nton 1 23 95. giegelet! Spel 755 rrmann Sp..-Ziegelei 1 eyer eine 75⁰ ruber E Sudwig Hochfeld Kohlen 4840 5loBHols: 169 ohm. angekommen—— obm. abgegangen. Vom 20. Juli: Hafenmeiſterei I. Karbach Ioethe Röln[Stückgütes— 1 Rhein 1 5— v. Wyngarten Emma Rotterdam 7— R eſenacker Brühl Steine 50⁰ Hermann Sp. Ziegelw. Speyer 2 800 Dampfer„Trave“, welcher am 11. Juli von Bremen ab 1 wär, iſt am 20. Juli, Morgens 6 Uhr wohl⸗ behalten in New⸗York angekommen. Mitgetheilt durch Ph. Jac. Eglinger in Mannheim⸗ alleiniger, für's Großherzogthum Baden coneeſſionirter Ge, neralagent des Norddeutſchen Lloyd in Bremen. Waſſerſtandsnachrichten vom Monat Juli. Datum: Pegelſtationen i 19. 20.] 21. Bemerkungen vom Rhein: 16.] 17. 18. Konſtanz. 3,57 3,56 3,61 3,81 3,71 Hüningen... 2,80 2,53 8,84 4,06 2,75 Abds. 6 U. Kehl. 2,66 3,012,82 3,02 3,18 N. 6 U. Lauterburg.. 3,75 4,10 8,95 4,10 4,28 Abds. 6 U. Maxau 3,87 4,28 4,10 4,30 4,45 2 U. Germersheim 0,90 1,11½1,32 1,30 1,48.-P. 12U. Mannheim 3,45 3,50 3,85 3,80 3,95 4,10] Mgs. 7 U. Mainz ,601,64 1,78 1,92 1,90.-P. 12 U. Bingen ,49 1,511,58 1,77 10 U Kaub 1,64 1,671,74 1,95 1,94 2 U Koblenz ,76 1,78 1,82 1,94 2,08 10 U. Köln ,52 1,54 1,60 1,67 1,86 2 U. Ruhrort... 0,85 0,88 0,90 0,94 1,03 9 U. vom Neckar:: Mannheim 3,42 3,45 8,82 8,77 3,90 4,06 V. 7 U. Heilbronn. 0,50 0,42 0,60 0,52 0,520,51 2 U. Hüningen(Telegr. vom 21. ds., Morg. 8 Uhr): 3,68. Waſſerwärme des Rheins am 20. ds.: 16½“ N. Geld⸗Sorten. Dulaten Mk..70— 65 Nuſſ. Imperials M. 16.70—65 20 Fr.⸗Stücke„ 16 22—18 Dollars in Gold„ 420—16. Engl. Sonvereigns 20.38—34 II f Aähmaſchinen 7 nur allein zu haben bei Martin Decker A.4 —ů— General⸗Anzeiger. D. Selte. Mannheim, 21. Juli. Bekannimachung. 5 den Monaten April, Mai und Juni 1893 ſind im Amtsbe⸗ irke Mannheim geſtorben(ohne Todtgeburten 814(Stadt Mann⸗ heim 550). 13847 Darunter waren unter einem Jahre 365(Stadt Mannheim 226), im Alter von 1 bis 15 Jah⸗ ren 118(Stadt Mannheim 86). Es ſtarben im Amtsbezirke: an Blattern 0, an Maſern 1(Stadt Mannheim), an Keuchhuſten 8 (Stadt Mannheim), an Ruhr O, an Typhus 4(Stadt Mannheim ), an Rachendiphtherie 12(Stadt Mannheim 10), an Kehlkopfkrup 15(Stadt Mannheim 11), an Scharlach 2(Stadt Mannheim), an Puerperalfieber 3(Stadt Mannheim). Die Zahl der Erkrankungen be⸗ trug in Mannheim: an Typhus April 3, Mai 1, Juni 2; an Puer⸗ peralfieber April 0, Mai 1, Juni 2; an Scharlach April 9, Mai 21, Juni 21; an Diphtheritis April 3, Mai 4, Juni 6; an Blattern April 0, Mai 0, Juni 0. Mannheim, den 18. Juli 1898. Der Großh. Bezirksarzt. Vergebung von Maurerarbeiten. Die Herſtellung einer Stütz⸗ mauer in Altenbach, Bezirksamt Heidelberg, ſoll Namens der Gemeinde Altenbach auf dem Submiſſionswege in Akkord ge⸗ geben werden. Die Voranſchlagsſumme be⸗ trägt 1822 Mk. 5 Die Angebote ſind ſchriftlich verſiegelt und mit entſprechender Aufſchrift verſehen, bis längſtens Samſtag, den 29. ds. Mts., Vormittags 10 Uhr auf dem Büreau der unterzeich⸗ neten Stelle einzureichen, woſelbſt inzwiſchen die Pläne und Be⸗ dingungen zur Einſichtsnahme aufliegen. 13895 Heidelberg, den 19. Juli 1893. Gr. Waſſer⸗ u. Sträßenbau⸗ Inſpeetion. Konknrsverfahren. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Kaufmanns Pibour 8 15 auß in Mannheim In dieſer Sache erfolgt Schluß⸗ vertheilung, wozu Mk. 1154,55 verfügbar find. 8 Laut beim Großh. Amtsgericht annheim niedergelegtem Schluß⸗ verzeichniß werden dabei berück⸗ ichligt: Mk. 16,25 bevorrechtete, Mk. 9777,80 unbevorrechtete Forderungsbeträge. Mannheim, den 20. Juli 1898. Der Konkurs⸗Verwalter: Georg Fiſcher. 13867 Sehauntmachung. Die Ausfüßrung des ſchmiede Sherrenglunde Heacheen zum Neubau der 2 tealſchule ſoll im Wege des öffentlichen Ange⸗ bots vergeben werden. 13698 Angebote hierauf ſind ver⸗ chloſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis 1 Montag, den 24. Juli 1893, Vormittags 11 Uhr unterfertigter Stelle einzu⸗ en, zu wecher Zeit die Er⸗ nung derſelben in Gegenwart a erſchienener Bieter ſtattfindet. Angebotsformularxe werden egen Erfatz der Umdruckkoſten erſelbſt abgegeben. 5 annheim, den 18. Juli 1898. Hochbauamt: Uhlmann. Vergebung von Zimmerarbeit. Nr. 2087. Die Herſtellung einer 400 Ifd. m. lungen Schwarten⸗ Einfriedt um die neue ſtädt. Baumſch e, ſoll im Submiſſions⸗ wege vergeben werden. Angebote, Bache nach laufenden Meter ge⸗ ſtellt ſein müſſen, ſind portofrei, verſiegelt und mit entſprechender Aufſchrift verſehen, ſpäteſtens bi Samſtag, den 23. Julf 1898, ormittags 10 Uhr, bei unterzeichneter Stelle einzu⸗ reichen, woſelbſt Bedingungen u. Angebotsformulare gegen Er⸗ attung der Vervielfältigungs⸗ oſten in Empfang genommen werden können. 13846 Den Bietern ſteht es frei, der Eröffnung der eingelaufenen An⸗ 05 an genanntem Termin eizuwohnen. annheim, den 20. Juli 1893. Tiefbauamt: aſten. Heſſentliche Berſteigerung. A 13891 m Samſtag, 22. ds. Mts., Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q 4, 5 Vollſtreckungswege: 1 Tiegeldruckpreſſe und 1 Schnelldruckpreſſe egen Baarzahlung öffentlich ver⸗ ern. annheim, 21. Juli 1893. Störk, Gerichtsvollzieher. Jechtunterricht. u einem Curs für 13856 Rapier(Hon. 12 Mrk) Anmeldungen unter D. K. 18866 an die Exp. erwünſcht. 17 gekauntmachung. Die Erhebung des Schulgeldes für die Bürgerſchule betr. Das Schulgeld für den Beſuch der Bürgerſchule— vierteljährlich zum Voraus zahlbar— wird für die Zeit pro 23. Juli bis 23. Oktober d. Is. auf 24. ds. Mts. zur Zahlung fällig nur Montag, den 24. d. Mts. und Dienſtag, den 25. ds. Mts., Vormittags in den Stunden zum Einzug kommen, welche den Schülern u. Schülerinnen der Bürgerſchule mit der Aufforderung noch be⸗ ſonders bekannt gemacht werden, den Betrag von? Mk.mit zubringen. Wir erſuchen die Zahlungs⸗ pflichtigen, hiernach das Schulgeld für das II Quartal d. Js. ent⸗ richten zu wollen. 18810 Mannheim, den 18. Juli 1893. Die Stadtkaſſe: Hoffmann. Ankündigung. In Folge richterlicher Verfüg⸗ ung werden dem Bierbrauer Michael Beckenbach in Feudenheim, die nachverzeichnetenLiegenſchaften am 13896 Freitag, den 11. 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Die Zöglinge beſuchen die ſtädt. Schulen, und iſt ſomit für ihren Unterricht hinreichend geſorgt; aber für die freie Zeit, für die Ferien und die langen Winter⸗ abende fehlt es an belehrender und unterhaltender Lektüre. Aus eigenen Mitteln kann die Stiftung dieſem Mangel nicht abhelfen. Dies haben verſchiedene wackere Männer, Familienväter eingeſehen und durch Schenkung von Jugend⸗ ſchriften den Anfang zu der ſo wünſchenswerthen Bibliothek ge⸗ macht. Der humane Sinn der Mann⸗ heimer Bürger hat ſich ſchon ſo oft bewährt, daß es wohl nur dieſer Bitte bedarf, um eine größere Anzahl derſelben zu bewegen, dem ſchönen Beiſpiel zu folgen, und auf die Frauen richtet ſich be⸗ ſonders höffend der Blick. Es findet ſich ja in manchem Haus dies oder jenes geeignete Buch, welches unbenützt daliegt, aber in der Anſtalt geiſtigen Segen bringen kann, und wofür der Dank der Waiſen nicht aus⸗ bleiben wird Auch die kleinſte Gabe iſt willkommen. Entgegengenommen werden die Bücher von dem Verwalter der Anſtalt und dem Unterzeichneten, ſowie ſämmtlichen Mitgliedern des Stiftungsraths. 18893 Mannheim, den 19. Juli 1893. A. Banspach, Hauptlehrer. Gößtes Lager ſier, aller Sorten Möbel, Betten, Spiegel ete. im Laden 13492 Bitte. In unſerer Arbeiterkolonie Ankenbuck fällt die Ergänzung unſerer Vorräthe an Bekleidungs⸗ gegenſtänden nothwendig. Wir richten daher an die Ver⸗ trauensmänner und Freunde unſeres Vereins die Bitte, Samm⸗ lungen insbeſondere von für unſere Zwecke noch brauchbaren Schuhen, Weißzeug, Socken, alten Teppichen und Decken, ſowie von Röcken, Hoſen, Weſten u. dergl. zu veranſtalten; auch die Abgabe von inhaltlich guten Büchern und Schriften, Geſangbüchern und Heften wäre erwünſcht. Außerdem wolle man eine Sammelſtelle zur Empfangnahme beſtimmen und die geſammelten Gegenſtände an Hausvater Lam⸗ parter in Ankeubuck— Station Klengen der bad, Bahn, wenn Frachtſendung, und Poſt Dürrheim, wenn Poſtſendung— abſenden. Die Abſendung kann auch an die Zentralſammelſtelle in Karlsruhe — Sofienſtraße 25— erfolgen, von wo aus die Weiterbeförder⸗ ung veranlaßt werden wird. Die Zuweiſung von Geldgaben würde uns ebenfalls ſehr er⸗ wünſcht ſein. 11012 Karlsruhe, den 1. Juni 1898. Der Ausſchuß des Landesver⸗ eins für Arbeiterkolonien im Großherzogthum Baden. Geheimerath Dr. L. v. Stößer. arels dükl- gbk o 2 9 ace Wie haben Sie es nur fertig gebracht, daß dieſes Mal die Fußböden ſo prachtvoll geworden ſind? 9074 Mit,O. Fritze's Bernſtein⸗ Oel⸗Lackfarbe“ iſt es weiter kein Kunſtſtück, dieſelbe übertrifft an Haltbarkeit und elegan⸗ tem Ausſehen alle anderen Fußbodenlacke. Niederlage bei Jos. Samsreither, P 4, 12, Strohmarkt. Damen find. liebev. verſchw. Aufnahme bei Aug. Gölz, Ww. Hebamme, Weinheim a. B. H 5, 2 u. M 5, ſa. Müll. I. 20. 1116 iste Mannpeimer Typogtaphpische Apstat Wendling Dr. Kaas& Co. Halt stets vorräthig: e2 Frackthriefe N 2 2 —.. dee 5— 5 8 15 8. 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Gegründet 1846. 5 Unſeren verehrl. 5 Nachricht, daß die uedungsabende E wie folgt feſtge⸗ ſetzt ſind: 44978 Turnhalle U 2(Friedrichsſchule) Montag: Kürturnen, Dienſtag: Männerturnen, Mittwoch: Riegenturnen, Donnerſtag: Riegenturnen“ Freitag: Riegenturnen u. Samſtag: Riegenturnen. Männerturnen, ) Nur für Jugendturner. Jeweils von—10 Uhr. Der Vorſtand. Anmeldungen zum Beitritt in den Verein beliebe man ſchrift⸗ lich an den Vorſtand zu richten, auch werden ſolche an den Uebungsabenden in den Turn⸗ hallen entgegengenommen. Caſino⸗Geſellſchaft Am Samſtag, dru 22. Juli er., Abends 8 Uhr beginnend, im Schützenhauſe Gartenfeſt mit Tanz. Einführungen ſind geſtattet, aber vorher bei Herrn Buchhändler Albrecht, N 4, 12, anzu⸗ melden.— Alles Nähere durch Rundſchreiben. 13800 Der Vorſtand. Casino. Wegen Bücherreviſion wollen ſämmtliche Bücher bis 29. d. M. abgeliefert werden. 13839 Im Monat Auguſt bleibt die Bibliothek geſchloſſen. Der Vorſtand. Pelocipediſten⸗Nerein Mannheim. 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