Badiſche Boltszeitung.) Telegramm⸗Adreſſe: 80 er Poſtliſte eingetragen u Nr. 2472. Abonnement: 60 Pfg. monatlich. Dringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtanſ⸗ ſchlag M..30 pro Quartal. Juſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. der Stadt Maunheim und Umgebung. Mannheimer Journal. (103. Jahrgang.) Erſcheint wöchentlich ſieben Mal. f ter den pofeichen u. aig ahet r den en u. allg. Chef⸗Redakteur Heem. is 25 et (Nannheimer Volksblatt.) rtkich: für den lokalen und prov. .: Herm. Meyer. tur den Inſeratentheil: Karl Apfel. Kotattonsdruck und 3 der Dr. O. Haas'ſchen Bulh⸗ druckerei. (Das„Maunheimer Journal“ Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt eenen ſümmtlich in Nannheim. Nr. 232.(Celephon⸗Ar. 218.) Geleſenſtt und nerbrriteiſte Jeitung in Mannheim und Amgebnng. Donnerſtag 24. Auguſt 1893. Die Anlage der Sparkaſſengelder in Hypotheken. III. (Siehe Nr. 227 des„.⸗Anz.“) Nachdem Dr. Hecht den Unterſchied zwiſchen einer Sparkaſſe und einem Bankunternehmen in ſeiner dem Miniſterium des Innern unterbreiteten Denkſchrift darge⸗ legt, wirft er die Frage auf, ob man für einzelne Spar⸗ kaſſen, die zu Depoſitenbanken thatſächlich geworden ſind, einen Rückbildungsprozeß einleiten ſoll oder ob man um⸗ gekehrt etwa die Normen der Depoſitenbanken auf alle Sparkaſſen übertrage? Ein ſchablonenhaftes Vorgehen iſt weder nothwendig noch räthlich. Aber die thatſäch⸗ lichen Zuſtände müſſen in den Verwaltungsgrundſätzen ihren Ausdruck finden. In dieſer Hinſicht wird das ſtaatliche Aufſichtsrecht ſich geltend machen müſſen. Es geht nicht an, eine Sparkaſſe, die zu einer Depoſiten⸗ bank geworden iſt, nach den Grundſätzen einer Sparkaſſe zu verwalten. Das birgt Gefahren in ſich, denen der Staat nicht gleichgiltig gegenüber ſtehen kann. Gehen wir zu dem Ausgangspunkt unſerer Betrachtung zurück, ſo ergibt ſich, daß die Quote der Einlagen, die bei Sparkaſſen in Hypotheken angelegt werden darf, nach dem Urtheil der erfahrenſten Sachverſtändigen 500% der Geſammteinlagen nicht überſchreiten darf. Soweit aber dieſe Sparkaſſen ſich zu lokalen Bankinſtituten entwickelt haben, iſt nach bekannten allgemeinen Grundſätzen der Verwaltung von Bankinſtituten die Quote der für Hypo⸗ theken verwendbaren Einlagen niedriger feſtzuſetzen. Im Uebrigen iſt die Normirung der Quote von einer ſorg⸗ fältigen Berückſichtigung der für die Sparkaſſen beſtehen⸗ den Verbindlichkeiten abhängig zu machen. Unter den zahlreichen ſich nunmehr zur weiteren Er⸗ örterung aufdrängenden Fragen berührt Dr. Hecht in ſeiner Denkſchrift lediglich noch die Frage, ob es einer Sparkaſſe geſtattet werden möchte, Amortiſations⸗ Hypotheken zu erwerben? Vorweg iſt zu bemer⸗ ken, daß es in Deutſchland bereits Sparkaſſen gibt, die Amortiſations⸗Hypotheken gewähren. Es wird von prinzipiellen Geſichtspunkten zunächſt in Frage kommen, welche Arten von Amortiſa⸗ tions⸗Hypotheken eine Sparkaſſe gewähren ſoll. Mit dem Begriff der Amortiſation iſt nicht nothwendig das Erforderniß der Unkündbarkeit für die jeweilige Kapitalreſtquote verbunden. Die Gewährung kundbarer Amortiſations⸗Hypotheken kann aber den Sparkaſſen ohne alle Bedenken zugeſtanden werden. Im Intereſſe der Darlehensſchuldner einer Sparkaſſe bedeutet das immer⸗ hin einen weſentlichen Fortſchritt. Man bezeichnet als die drei Erforderniſſe des ländlichen Boden⸗ kredits, daß derſelbe billig, unkündbar und amortiſabel ſein ſoll. Wenn von dieſen drei Erforderniſſen zwei erfüllt ſind, ſo iſt dies immerhin beachtenswerth. Das Erforderniß der Unkündbarkeit iſt allerdings nicht zu unterſchätzen, allein erfahrungsgemäß haben die Spar⸗ kaſſen doch nur ſelten von dem Kündigungsrecht Gebrauch gemacht und ſie werden dies umſo weniger thun, wenn die Quote der Geſammteinlagen, welche für den Erwerb von Hypotheken verwendet wird, nicht unvernünftig hoch gegriffen iſt und durch die richtige Anlage des reſtlichen Aktiv⸗Vermögens für die unentbehrliche Liquidität der Kaſſe geſorgt iſt. Die Rheiniſche Hypothekenbank wird, wie Dr. Hecht ausdrücklick betont, einer ſolchen Reform in der Praxis der Sparkaſſen durchaus freundlich gegen⸗ überſtehen. Sie wird es als einen großen Fortſchritt begrüßen, wenn die zahlreichen Sparkaſſen des Landes auch ihrerſeits den Amortiſationsgedanken in die ländliche Bevölterung hineintragen, wenn ſie in dieſem Sinn Ver⸗ bündete der Bank werden. Die Gewährung unkündbarer Amortiſa⸗ tions⸗Hypotheken ſeitens der Sparkaſſen hat aller⸗ dings erhebliche prinzipielle Bedenken. Die Pfandbrief⸗ inſtitute erhalten auf Grund der Begebung von Pfand⸗ briefen unkündbares, in langen Zeitperioden auf Grund von Verlooſungen rückzahlbares Geld. Dieſer Qualifi⸗ bation ihrer Pfandbrieſſchuld entſprechen die von ſolchen nſtituten gewährten amortiſablen Darlehen. Niemand ſoll andern Kredit gewähren als er ſelbſt hat. Die parkaſſengelder ſind mit größeren oder geringeren odifikationen ſeitens der Glaͤubiger kündbare Einlagen. uf dieſer Grundlage können amortiſable Darlehen nicht gegeben werden. Man könnte allenfalls in Erwägung fiehen, ob Sparkaſſen mit großen Reſervefonds, die in realiſirbaren Werthen angelegt ſind, eine kleine Nuote ihrer Hypotheken⸗Kapitalien auch in unkündbaren amortiſablen Hypotheken anlegen dürften, aber es wird dies offenbar ſtets auf Koſten der Liquidität der Spar⸗ kaſſe geſchehen. Aber mit einer Modifikation der Verwaltungs⸗Grund⸗ ſätze unſerer badiſchen Sparkaſſen im Sinne der vor⸗ ſtehenden Darlegungen würden nicht alle die Wünſche erfüllt ſein, die Dr. Hecht im Intereſſe des badiſchen Sparkaſſenweſens hegt. Die Großh. Regierung hat zu⸗ nächſt ihrerſeits in Bezug auf die Ordnung der Rechts⸗ verhältniſſe und der Verwaltung der mit Gemeindebürg⸗ ſchaft verſehenen Sparkaſſen gethan, was ſie in dem ge⸗ gebenen Zeitpunkt thun konnte. Die Sparkaſſen ſelbſt aber haben zu ihrer Fortbildung und Weiterentwicklung, nach der Meinung Hechts, an eigener Initiative es fehlen laſſen. Es erſcheine nothwendig, daß in erſter Reihe die badiſchen Sparkaſſen zu einem Spar⸗ kaſſenverbande ſich zuſammenſchließen, daß nach ſorgfältiger Vorbereitung auf den badiſchen Sparkaſſen⸗ tagen ſodann alle jene Fragen berathen werden, die in anderen Sparkaſſenverbänden auf der Tagesordnung ſtehen. Dahin gehört die Frage des Uebertragbarkeits⸗ verkehrs, des Syſtems geſperrter Sparbücher, der Ver⸗ wendung des Reinertrags der Sparkaſſen, zahlreiche Fra⸗ gen der Bilanzirung, der Herſtellung einer vollkommen bef riedigenden Statiſtik, der Errichtung einer Geldaus⸗ gleichungs⸗ und Vermittlungsſtelle und der erſt hierdurch erreichbaren Sicherung für kritiſche Zeiten. Politiſche Neberſicht. Manuheim, 24. Auguſt. Wie wir geſtern unſeren Leſern durch Telegramm mittheilten, iſt Herzog Ernſt von Sachſen⸗ Coburg⸗Gotha in der Nacht auf Mittwoch kurz vor 12 Uhr aus dem Leben geſchieden. Die Blätter des In⸗ und Auslandes widmen dem Verſtorbenen zum Theil um⸗ fangreiche Nekrologe, weil in dem Herzoge ein Mann das Zeitliche geſegnet hat, der über die engen Grenzen ſeines Landes hinaus ſich einen geachteten Namen erworben hat. Herzog Ernſt war es, der ſich von Anfang den deutſchen Einheitsbeſtrebungen angeſchloſſen hat, und verdient ſo in dem Herzen des deutſchen Volkes unvergängliches An⸗ denken. Da die Ehe des Herzogs mit Kindern nicht ge⸗ ſegnet war, iſt zur Thronfolge berufen ſein Neffe, der Herzog Alfred von Edinburg, Bruder des engliſchen Thronfolgers, des Prinzen von Wales. Herzog Alfred hat jedoch für ſeine Perſon auf die Thronfolge Verzicht geleiſtet zu Gunſten ſeines aus der Ehe mit der Groß⸗ fürſtin Maria, einer Schweſter des Zaren, entſproſſenen aͤlteſen Sohnes Prinzen Alfred von Edinburg. Letzterer iſt geboren am 15. Oktober 1874 und hat mit Rückſicht auf ſeine vorausgeſehene Thronfolge ſeine Er⸗ ziehung in Deutſchland genoſſen. Bisher ſtand er als Sccondelientenant à la suite des ſechſten thüringiſchen Infanterie⸗Regiments Nr. 95 bei dem deutſchen Heere. Wie nun aber aus Gotha ge⸗ meldet wird, hat nicht der jugendliche Prinz Alfred, ſondern ſein Vater, Herzog Alfred von Edinburg die Herzogswürde übernommen. Es ſcheint alſo ein that⸗ ſächlicher Verzicht nicht vorzuliegen. Er telegraphirte geſtern an den Bürgermeiſter von Gotha:„Tiefbetrübt zeige ich Ihnen und der Bürgerſchaft an, daß heute mein vielgeliebter Oheim nach mehrwoͤchentlichem Krankenlager verſchieden iſt.“—Dreiwöchige Landestrauer iſt angeordnet. Heute findet die Aufbahrung der Leiche im Erdſaal des Schloſſes Reinhardsbrunn ſtatt, morgen Mittag eine Familienandacht. Am Freitag wird der Sarg öffentlich ausgeſtellt. Montag früh 6 Uhr wird die Leiche nach dem Bahnhof Schnepfenthal gebracht. Der von Koburg entſandte Sonderzug trifft dort um 11 Uhr ein. Als⸗ dann findet die Ueberfuͤhrung der Leiche zur Moritz⸗ kirche ſtatt und um 12 Uhr die Beiſetzungsfeier. Der Landtag tritt am Samſtag zuſammen, um die Eidesleiſtung des neuen Herzogs entgegenzunehmen. Kaiſer Wilhelm hat ſich ſofort auf die Trauerbot⸗ ſchaft hin mittels Sonderzug auf die Reiſe begeben und traf geſtern früh bereits in Reinhardsbrunn ein. Dort wohnte er auf beſonderen Wunſch des Herzogs Alfred von Sachſen⸗Koburg⸗Gotha der Eidesleiſtung des Herzogs auf die Verfaſſung bei, welche in feierlicher Weiſe vor dem verſammelten Staatsminiſterium ſtattfand. Miniſter Strenge dankte am Schluſſe der Feier dem Kaiſer für die Theilnahme an derſelben. Die Aufbahrung der Leiche des Herzogs Ernſt, ſowie die feierliche Beerdigung findet in Koburg ſtatt, woſelbſt auch der Kaiſer und die frem⸗ den Fürſtlichkeiten untergebracht werden. In letzter Zeit gingen verſchiedene Nachrichten über angeblich geplante Mehrforderungen für die Marine durch die Preſſe. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ bezeichnet die Nachrichten aufs Bündigſte für unrichtig, daß die Abſicht beſtehe, im Zuſammenhange mit der Steuerreform im Reiche mit bedeutenden Marineforde⸗ rungen an die geſetzgebenden Faktoren heranzutreten. In Berliner politiſchen Kreiſen betrachtet man die von der franzöſiſchen Regierung abgegebene Er⸗ klärung, daß ſie den Bürgermeiſter von Aigues⸗Mortes beſtrafen wolle, als einen großen diplomatiſchen Erfolg Italiens, der neben der Gerechtigkeit der Sache in erſter Linie dem ebenſo energiſchen als in jeder Beziehung cor⸗ recten und geſchickten Verhalten der italieniſchen Regierung gegenüber den italieniſchen Kundgebungen zuzuſchreiben iſt. In der That war durch dieſe feſte, den Pflichten eines modernen Rechtsſtaates in jeder Beziehung Rechnung tragende Stellungnahme es den Franzoſen ſo gut wie unmöglich gemacht, in der erſten Stellung zu beharren, die, nach den Auslaſſungen der officiöſen Blätter zu ur⸗ theilen, eine ablehnende war. Mit der Italien gemachten Zuſage, den Bürgermeiſter zu beſtrafen, hat die franzöͤ⸗ ſiſche Regierung auf den unhaltbaren Standpunct ver⸗ zichtet, daß Italien in dieſer Angelegenheit kein Recht der Einmiſchung habe. Es erübrigt nunmehr noch, den zweiten Theil der italieniſchen Forderungen, Beſtrafung der Schuldigen, zu erfüllen. In welcher Weiſe dies ge⸗ ſchehen wird, bleibt abzuwarten. Eine große Geneigtheit in dieſem Sinne iſt bei der franzoͤſiſchen Regierung nicht vorauszuſetzen, da der franzöſiſche Miniſter in ſeiner Un⸗ terredung mit dem italieniſchen Botſchafter auf dem Standpunkte beharrte, daß die Italiener der angreifende, alſo ſeiner Anſicht nach ſchuldige Theil ſeien. Man darf hoffen, daß Frankreich auch hierin ſeine Anſicht ändern wird, da auch ihm nichts daran gelegen ſein kann, eine Streitfrage zu verlängern, bei der es ſo offenbar im Unrecht iſt und bei der die italieniſche Regierung durch ihr kluges und feſtes Verhalten ſich die allgemeine Sym⸗ pathie erworben hat. Der franzöſiſch⸗italieniſche Zwiſchenfall bildet unausgeſetzt den Gegenſtand der Preßerörterungen. Die„Agenzia Stefani“ meldet aus Paris, daß der Mi⸗ niſter des Auswärtigen Develle mit dem italieniſchen Botſchafter Reßmann eine Unterredung gehabt habe, worin er ihm erklärte, die Aufnahme der in Aigues⸗ Mortes verwundeten Italiener in die Krankenhäuſer von Marſeille ſei deßhalb verzögert worden, weil die Vor⸗ ſchriften der Satzungen für die Krankenhäuſer erſt hätten erfüllt werden müſſen. Er verſicherte, daß die Unter⸗ ſuchung über die Vorgänge in Aigues raſch vorwärts ſchreite. Zahlreiche Verhaftungen hätten bereits ſtatt⸗ gefunden und weitere ſtaͤnden bevor. Schließlich erſuchte der Miniſter Develle den italieniſchen Botſchafter, ihm die Namen der Opfer anzugeben, damit er die Auszah⸗ lung der Entſchädigung anordnen könne. Geſtern Abend richtete dann der Miniſter Develle an den Bot⸗ ſchafter Reßmann einen Brief, worin er dem⸗ ſelben mittheilte, der Bürgermeiſter von Aigues⸗ Mortes habe ſein Abſchiedsgeſuch eingereicht, aber der Miniſter des Innern Dupuy glaube das Geſuch nicht annehmen zu können. Eine eingehende Unterſuchung über das Verhalten des Bürgermeiſters, der behaupte, die Italiener beſchützt zu haben, ſei im Gange. Nur wenn ſich dieſe Angabe beſtätige, werde ſein Abſchiedsge⸗ ſuch angenommen werden, andernfalls müſſe er ſeines Poſtens enthoben werden. Dieſelbe halbamtliche Agentur veröffentlicht auch die Namen der in Aigues⸗Mortes getödteten und verwundeten Italiener. Danach wurden 7 getötet und 34 verwundet. Eine Regierungsmittheilung ſagt über den Verlauf der diplomatiſchen Verhandlungen wegen der Vorfälle von Aigues⸗Mortes: Die Beſprechungen, die der italieniſche Botſchafter Reßmann heute mit den Miniſtern Dupuys und Develle hatte, trugen einen herzlichen Charakter. Der italieniſche Botſchafter theilte mit, daß ſeine Regierung in allen bedeuten⸗ deren Städten Telegramme anſchlagen laſſen werde, um die erregte Bevölkerung zu beruhigen. In dieſer Depeſche werde hervorgehoben, daß der Bürgermeiſter von Aigues⸗Mortes abgeſetzt, daß Frankreich die Familien der italieniſchen Opfer entſchädigen werde. Er hoffe, daß durch dieſe Bekanntmachung eine richtigere Beurtheilung der Lage eintreten werde. Zugleich beſtätigte der italieniſche Botſchafter, daß ſeine Regierung entſchloſſen ſei, kräftig gegen die Ruheſtörer und gegen die läſſigen Behörden vorzugehen. Die franzöſiſche Regierung werde alle Genuathuuns erhalten. auf die ſie Anſuruch kahe 2. Seite. Seneral-Anzetger. Mannheim, 24. Auguſt. Es ſcheint alſo in der That der Zwiſchenfall, aus dem der bekannte Chauvinismus der Franzoſen leicht eine ernſtere Lage haͤtte machen können, auf dem friedlichen Wege der Verhandlungen beigelegt zu werden, was im Intereſſe des europäiſchen Friedens zu wünſchen iſt. Das ruſſiſche Blatt„Nowoſti“ proteſtirt gegen die beſtändige Behauptung der deutſchen Blätter, als könne der ruſſiſche Finanzminiſter ohne den Berliner Geldmarkt nicht exiſtiren und als fände Rußland das ihm nöthige Geld nur in Berlin. Erſtens liege, wie die „Nowoſti“ aus zuverläſſigſter Quelle erfahren haben wollen, für das Finanzminiſterium nicht die geringſte Nothwendigkeit vor, in der nächſten Zeit eine Anleihe ab⸗ zuſchließen, und zweitens könne Rußland, wenn es eine Anleihe brauchte, dieſelbe in Rußland machen. Der beſte Beweis hiefür beſtehe darin, daß in den Sparkaſſen des Finanzminiſteriums mehr als 50 Millionen baares Geld lägen, welche noch nicht in Papier umgewechſelt ſeien. Drittens würde Rußland, wenn es durchaus einer aus⸗ ländiſchen Anleihe benöthigte, der franzöſiſche Markt, der ruſſiſche Papiere verlange, zu Dienſten ſtehen. Endlich ſei, ſo bemerken die„Nowoſti“ zum Schluß, der deutſche Markt infolge der bedeutenden Verluſte, welche die deut⸗ ſchen Kapitaliſten in der letzten Zeit in italieniſchen, mexikaniſchen, argentiniſchen und anderen Papieren er⸗ litten, ſo geſchwächt, daß die deutſche Preſſe beſſer thäte, ſich weniger mit der Frage zu beſchäftigen, wie Rußland ſeine Anleihen abſchließen werde, als mit einer anderen Frage, ob nämlich nicht die deutſche Regierung beim Ab⸗ ſchluß ihrer eigenen Anleihen auf Hinderniſſe ſtoßen werde.— Man merkt, wie obige Auslaſſungen ein Aus⸗ fluß des Aergers des ruſſiſchen Blattes find, daß nicht Alles ſo geht, wie man in Petersburg möͤchte. Aus Petersburg wird gemeldet, daß die ruſſiſche Regierung Delegirte nach Oeſterreich, Italien und Frank⸗ reich entſandt habe, mit dem Auftrage, in dieſen Staaten Handelsbeziehungen anzuknüpfen, damit ruffiſches Ge⸗ treide mit Umgehung der deutſchen Grenze ausgeführt werden könne.— Dem Graudenzer„Geſelligen“ wird von einer nicht veröffentlichten Verfügung, oder„ge⸗ heimen Anweiſung“ ruſſiſcher Behörden Mittheilung ge⸗ macht, die auf den Schmuggel von Rußland nach Deutſch⸗ land ſich bezieht. Die ruſſiſchen Grenzwachen, die bisher im Gegenſatz zu den an anderen Grenzen geübten Ge⸗ wohnheiten den Uebertritt ſowohl nach, wie aus Ruß⸗ land verhinderten, ſollen am Sonnabend angewieſen ſein, hinfort den Schmuggel ruſſiſcher Waaren nach Deutſch⸗ land geradezu zu begünſtigen. Preußiſche Zollbeamte an der Grenze bei Thorn, wo man in der Nacht zum Sonntag über die Folgen dieſer Verfügung Erfahrungen geſammelt haben will, ſind der Meinung, daß, um namentlich den Schmuggel von Kaviar, Thee, Zigarretten und ähnlichen kleineren hochbeſteuerten Objekten zu ver⸗ hindern, eine weſentliche Verſtärkung unſerer Zollbehörden durch Grenzwachen nothwendig iſt. Aus Stadt und Land. » Maunheim, 24. Auguſt 1893. Wie ſind die Perſonenfahrtasen der badiſchen Giſenbahn entſtanden? Bei Eröffnung der Linie Mannheim—Heidelberg im Sep⸗ tember 1840 konnte man die Fahrpreiſe nicht nach den Be⸗ triebskoſten regeln, da man dieſe damals weder ſchätzen, noch nach den Erfahrungen an andern Orten auch nur annähernd ermitteln konnte; man richtete ſich deßhalb, wie die„Bad. Korr.“ ſchreibt, nach den Taxen, welche die Heidelberger Kut⸗ des für die regelmäßigen Fahrten erhoben. Dieſe betrugen i Verwendung einer vierſttzigen Chaiſe 48 Kreuzer, bei der eines Omnibus 30 Kreuzer, und ſetzte man demgemäß die Fibe⸗ ebühren für die ganze 4½ Stunden oder 18½ km lange trecke Heidelberg—Mannheim dahin feſt: Feuiiletsn. eitigt. Der Schuhmacher Buſch in Berlin hatte ein Paar 07% om 81 Stiche lange Pamenſchuhe ausgeſtellt, die nach dem Fußumriſſe und den Maßen einer Erfurter Dame iner Elevation von 44“ würde dieſes Ungethüm, bei Pre St. Didier in den Alpen aufgeſtellt, 2730 gſchießen und reiche wie einfache Methode einer Nähmaſchinenſtickerei er⸗ — 75 Dieſe neue Erfindung iſt um ſo werthvoller, als man ie beſagte Kunſtſtickerei auf einer jeden beſſeren Hausnäh⸗ maſchine herſtellen kann. Der Berliner Letteverein iſt im Beſitze dieſer neuen werthvollen Praxis, und eine eigens zum Lehren derſelben aus Amerika herübergekommene Dame, Frl. Mathilde Metzger, leitet daſelbſt einen ſoeben eröffneten Lehr⸗ kurſus. Bei der großen Zeiterſparniß, welche dieſe Methode enüber der Handſtickerei darbietet, und bei dem Umſtande, 55 dieſe Kunſtmaſchinenſtickerei thatſächlich nicht von Hand⸗ arbeit zu unterſcheiden iſt, läßt ſich mit Beſtimmtheit erwarten, daß ſich die Damenwelt, aber beſonders die arbeitenden Klaſſen auf das lebhafteſte für dieſe Aufſehen erregende Erfindung intereſſiren werden. — Etwas vom Salz. Uralt iſt der Gebrauch des Salzes(Kochſalzes) zum Würzen der Speiſen, und ſeit alten männiſchen 1. II. III. Klaſſe 48 80 18 Kreuzer; dies gibt dle. und auf 1 km umgerechnet 720 ⁰„9. dabei wurden 40 Pfund Freigepäck gewährt. Bei Gröffnung der weiteren Strecke Seielberer Kaltseuße im Jahre 1843, unter gleichzeitiger Einführung ungedeckter ae nahm man einen endgiltigen Tarif an, wobei man zwiſchen Lokal⸗ verkehr und Fernverkehr unterſchied. Erſterer ging bis zu einer Entfernung von 5 Stunden und betrugen die Einheits⸗ ſätze für die Stunde: * 15 III. V. Klaſſe 12 7 5 3 Kreuzer das ſind für das km 7 4,0 8.5 Pfg. Die Einheitsſätze des Fernverkehrs waren; 12 8 6 4 Kreuzer, alſo für das km 70¹ 214 8,57 2,7 Pfg., dabei wurden 50 Pfund Freigepäck und in der IV. Klaſſe ſog. Traglaſten zugelaſſen. 5 Aber ſchon ihm Jahre 1845 ſah man ſich wegen vermeint⸗ licher Unzuträglichkeiten veranlaßt, die Trennung nach Lokal⸗ und Fernverkehr aufzuheben und dafür folgende Mitteltaxe anzunehmen: 11 775 5, 3, Kreuzer für die Stunde, = 70˙ 4⸗52 3,55 2, Pfg. für das km, das Freigepäck wurde aufgehoben, dafür aber die Traglaſten auch in der III. Klaſſe und zwar bis zu 80 Pfund zugelaſſen. Im Jahre 1847 wurden die Stehwagen gedeckt, jedoch im Jahre 1853 abgeſchafft und die Einheitsſätze, wie dies au ſeitens der anderen deutſchen Bahnen geſchah, von nun a nach geographiſchen Meilen berechnet. In Folge dieſer Um⸗ rechnung und der Aufhebung der Stehwagen ſtellten ſich nun 1 + 85 km in Pfg. auf: I. Klaſſe 7,% II. Kl. 4,3, 0* 700 9. Das Jahr 1856 brachte die erſten Schnellzüge mit I. und II. Klaſſe und einem Taxzuſchlage von 20%ß; erſt im Jahre 1872 folgte die III. Klaſſe nach mit einem Satze von 4, Pf. In des Rückgangs der Einnahmen auf allen deut⸗ Pees Bahnen machte ſich im Jahre 1875 eine allgemeine eiserhöhung im Perſonen⸗ wie Gepäckverkehr geltend und wurden die badiſchen Perſonentaxen ungefähr um 10%ͤ er⸗ höht, ſo daß ſie ſich nun ſtellten auf I. Klaſſe 8 1 5 II. Kl. 5, 1055 III. Kl. 3, Pfg. mit einem in allen Klaſſen gleichen Schnellzugszuſchlage von 1, Pfg. für das km. Einer An⸗ regung der Stände im Jahre 1879, die Einheitsſätze abermals zu erhöhen, wurde ſeitens der Großh. Regierung nicht ſtatt⸗ gegeben. Wohl aber wurde Mitte der 1880er Jahre für die nur mit 3. Klaſſe ausgerüſteten Lokalzüge der Satz auf 2 Pf. per km ermäßigt. Daß neben dieſen normalen Taxen noch eine Anzahl ermäßigter, z. B. für Arbeiter, Schüler ꝛc. be⸗ ſtehen, iſt bekannt. * Hofbericht. Infolge der geſtern Früh an den Groß⸗ gelangten Mit Halun des Herzogs Alfred von Sae en⸗ Koburg⸗Gotha von dem in der verfloſſenen Nacht erfolgten Ableben ſeines Onkels, des Herzogs Ernſt II. von Sachſen⸗ Koburg⸗Gotha, Schwagers unſeres Großherzogs, hat derſelbe die Reiſe nach Metz aufgegeben und wird ſich zu der am 28. Auguſt zu Koburg ſtattfindenden Beiſetzun gfeier begeben. Der Großherzog reiſt am 25. nach Karlsruhe und ſetzt von dort die Fahrt nach Koburg am 26. fort. „Die Generalidee für die großen Manöver in Lothringen hat, wie aus gut unterrichteten militäriſchen Kreiſen verlautez, der Kaiſer ſelbſt ausgearbeitet. Es iſt vielfach die Meinung verbreitet, daß die Ausarbeitung einer Generalidee leicht ſei. Das iſt aber ein 178 0 Irrthum. Wer eine ſolche Generalidee ausarbeiten will, der muß über ein hohes Maß von kriegswiſſenſchaftlicher Bildung verfügen und hervorragend begabt ſein, denn alles muß ſich zwangs⸗ los aus ihr ableiten laſſen und beim Entwurf ſchon voraus bedacht ſein. Was ſonſt den Plan für die Kaiſermanöver anlangt, ſo iſt zu bemerken, daß derſelbe ſtreng geheim ge⸗ halten wird und nur wenigen ſen daß bekannt iſt. Jedoch weiß man in militäriſchen Kreiſen, daß die Operationen ſich auf der Linie Buſendorf⸗Bolchen⸗ abſpielen werden. Das 16. Armeekorps wird hierbei die Rolle zu übernehmen haben, welche ihm in einem Kriege gegen Frank⸗ reich zufallen wird, nur kommt dann eine andere Seite von Metz in Betracht. Dieſes Korps rückt unter Vortreiben ſei⸗ ner Kavallerie⸗Diviſton dem 8. Armeekorps, das ebenfalls ſeine Kavallerie⸗Diviſion vorſchickt, entgegen, wobei es zu in⸗ tereſſanten Reitergefechten kommen wird. Nachdem die bei⸗ den Korps auf einander geſtoßen ſind, dürfte das 16. Armee⸗ korps den Rückzug auf Metz antreten, um ſo den Stützpunkt einer Feſtung ſür eine operirende Armee zu markiren. In Zeiten war deshalb das Salz ein hochgeſchätzter Handels⸗ artikel. Trotz des Jahrtauſende langen Verbrauchs iſt auch heute noch das Salz in der Erdkruſte in ungeheuren Maſſen aufgeſpeichert. So groß indeß dieſe Maſſen auch ſein mögen, ſo ſind es immer nur vereinzelte Stöcke, die ſtellenweiſe allerdings wohl mehr als 300 Meter Mächtigkeit haben können, im Allgemeinen aber im Verhältniß zu den uns ſicht⸗ baren Felsmaſſen anderer Gebirgsarten ſo gut wie ver⸗ ſchwinden. Eine andere weit mächtigere Salzquelle ſind je⸗ dieh die Weltmeere. Welch ungeheure Mengen von Salz dieſe enthalten, zeigt eine Berechnung der„Berg⸗ und Hütten⸗ Zeitung“. Der Gehalt an Chlornatrium iſt in dem großen Oceanbecken bten dieß derſelbe, ſowohl an der Oberfläche, wie in den größten Tiefen; der geringe Unterſchied in einzelnen abgeſchloſſenen Abtheilungen hat für den mittleren Fen ban der Geſammtheit kaum Bedeutung. Das Meer bedeckt nun 78 Prozent der geſammten Erdoberfläche von 9,260,000 genbieg deichen Geviertmeilen. Nimmt man die durchſchnittliche Tiefe des Meeres auf eine halbe Meile an, 15 gibt es 3,400,000 Kubikmeilen Meereswaſſer. Ein Kubikmeter Meereswaſſer enthält im Mittel etwa 25 Kilo⸗ 0 Salz, alſo 2,5 Prozent. Danach enthalten 3,400,000 ubikmeilen Meereswaſſer 85,000 Kubikmeilen reines Kochſalz aufgelöſt. Denkt man ſich dieſe Menge Salz in feſter Maſſe, ſo überſteigt ſie alles Feſtland und die ganzen Gebirge der Erde, ſoweit ſie über den Meeresſpiegel ſich erheben. gibt alſo auf dem Es eſtlande keinen andern Stoff, der anch nur alzmaſſen gleichkäme. Daß in dem Salz⸗ annähernd dieſen gehalte de eeres wahrnehmbare Aenderungen eintreten könnten, iſk nicht anzunehmen, vielmehr wird ihm alles in ſtetem Kreislauf noch immer mehr Salz zugeführt. Alle Neecte enthalten mehr oder weniger Salz und führen es dem eere zu. Das Rheinwaſſer führt jährlich 288 Millionen Kubikfuß gelöſter Stoffe dem Meere zu, darunter ſind 2 Prozent Kochſalz, alſo 5,760,000 Kubikfuß; in ähnlichem Ver⸗ hältniß werden das auch andere Flüſſe leiſten. Wenn das feht ale und Thierleben des Meeres auch Chlornatrium zer⸗ ſetzt, alſo verbraucht, ſo ſind das gegenüber den aufgelbſten Maſſen nur unſcheinbare Mengen. Der Vorrath an Salz wird alſo auf der Erde für ewig vorhalten. — Jede Billardkugel koſtet ein Menſcheuleben— dieſe verblüffende Mittheilung, die natürlich aus dem Spleen⸗ lande kommt, wird folgendermaßen„begründet“: Jede Billard⸗ kugel von guter Qualität koſtet zwei Pfund Sterling. Das iſt jedoch nicht alles. Jede Billardkugel von reinem Elfenbein repräſentirt noch außerdem ein Menſchenleben. Die Fang⸗ ähne der Elephanten werden durch Karawanen, welche im nnern Afrikas Handel treiben, gewöhnlich unter der Leitung e beſchäftigt man ſich äußerſt lebhaft mit den aiſermanövern. *Geflügel⸗Ausſtellung. Der badiſche Verein für Ge⸗ flügelzucht mit dem Sitze in Karlsruhe veranſtaltet am 23., 24. und 25. Septembee d. J. in den Räumen der von der Stadtbehörde auch diesmal wieder bereitwilligſt zur Verfüg⸗ ung geſtellten Ausſtellungshalle am Feſthalleplatz in Karls⸗ ruhe eine Geflügelausſtellung, welche, wie zu hoffen iſt, ſich würdig ihren Vorgängerinnen anreihen dürfte. 775 Ausſtell⸗ ung ſollen auch diesmal wieder alle Arten von Geflügel, als: Hühner, Enten, Gänſe, Tauben, Schlachtgeflügel, ſowie in⸗ und ausländiſche Vögel und Geräthe ꝛc. ꝛc. gelangen. Wie zu erwarten ſteht, dürfte die Beſchickung der Ausſtellung eine ahlreiche ſein, da hauptſächlich landwirtſchaftliches Nutzge⸗ ügel angekauft und auch prämirt werden ſoll. Der Verein at auf ſein Anſuchen von der zuſtändigen Behörde die ſtes 9 des frachtfreien Rücktransportes füt nicht verkauftes Geflügel und ſonſtige Ausſtellungsgegenſtände auf den badiſchen, württembergiſchen und bayriſchen Staatseiſenbahnen, den Reichseiſenbahnen in Elſaß⸗Lothringen, der heſſiſchen Ludwigs⸗ bahn, der Main⸗Neckarbahn und den pfälziſchen Bahnen er⸗ halten. Als Preiſe ſind J. und II. Preiſe im Geſammtbetrage bis zu 500 Mark, ſpwie ferner Medaillen oder Anerkennungs⸗ diplome in Ausſicht genommen. Mit der Ausſtelluug iſt ein Glückshafen aller Art von Geflügel und von Gegenſtänden verbunden. Der Geſammtwerth der Gewinne beträgt ca. 5400 Mark. Anmeldebogen nebſt Proſpekt ſind durch den Kaſſier und Schriftführer des Vereins, Herrn Th. Schütz in Karlsruhe, Leſſingſtraße Nr. 1, zu beziehen. Im Intereſſe dieſes für das ganze Land wichtigen Zweiges der Landwirthſchaft iſt zu wünſchen, daß die Betheiligung an der Ausſtellung auch von Seite der ländlichen Bevölkerung eine rege werde. Haupt⸗ ſächlich machen wir die ee e Bezrks⸗ und Geflügelzuchtvereine darauf aufmerkſam, daß denſelben zum Ankauf von 6 eflügel günſtige Gelegenheit geboten iſt. Die endſſenſchaft deutſcher Tanzlehrer, welche im vorigen Jahre in Leipzig gegründet worden iſt, hat es ſich zur Aufgabe gemacht, die Tanzkunſt als erzieheriſchen Faktor zu fördern und den Tanzlehrerſtand 12 Bekämpf⸗ ung aller unwürdigen Elemente zu höherem Anſehen zu bringen. Solche Beſtrebungen ſind auf's wärmſte zu be⸗ grüßen, da ſie dahin zu wirken geeignet ſind, der Tanzkunſt ihre eigentliche Beſtimmung, den jugendlichen Körper beweg⸗ licher und graziöſer zu bilden, mſ Der Tanz darf nur Mittel zum Zweck körperlicher Ausbildung, wie jede tur⸗ neriſche und gymnaſtiſche Bewegung ſein. In dieſem Sinne legt obige Vereinigung auch beſonderen Werth auf die Wie⸗ dereinführung der älteſten Tänze, wie z. B. des Menuets, eines Tanzes, der in hervorragendem Maße graziöſe Geſchick⸗ lichkeit erfordert. Bekanntlich werden dieſe älteren, in unſerer Zeit, da der Tanz mehr Mittel zum Zweck des iſt, leider faſt gänzlich vergeſſenen Tänze mit eſonderer Vorliebe am Berliner Kaiſerhofe gepflegt. Ein neuer Planet wurde von Herrn Charlois auf der Sternwarte in Nizza entdeckt. Der neue Planet iſt 12. Größe und 1155 im Sternbilde des Waſſermannes; er wurde mit Hilfe photographiſcher Sternkarten vom 9. bis 12. Auguſt entdeckt. Die nähere Zeitangabe iſt nach den„Aſtron. Nachr. 1 Uhr 19,6 Min. Morgens den 12. Auguſt, wo der Planet 3215 45“ 48“ öſtlich vom Frühlingspunkte, und 104 1, 16“ vom Nordpol des Himmels entfernt war, mit der täglichen Bewegung von 12“ nach Weſten und 5“ nach Süden. Der vorläufig mit 1893 AF bezeichnete Planet iſt bereits der 30. von den im gegenwärtigen Jahre entdeckten und der 382. in 5 e der kleinen Planeten zwiſchen Mars und upiter. »Verlegung. Wegen Reparatur des Rathhausſaales werden die Termine des Gemeindegerichts und des Gewerbe⸗ gerichts bis auf Weiteres in dem Ausſtellungslokale des Ge⸗ werbe⸗ und Induſtrievereins(Kaufhausthurmſaal) * Die hieſige Artillerie⸗Abtheilung wird am kommen⸗ den Montag, den 28. Auguſt, ins Manöver ausrücken. * Der heutige Bohneumarkt in den kleinen Planken waren überaus reichlich befahren. Der Preis für gute Ein⸗ machbohnen ſtellte ſich auf—10., geringere Sorten—8 Mark per Centner. Sobald reichlicher Regen eintritt, dürfte der Preis jedoch ſinken. Frankfurter Obſtmärkte. Das Comits, welches in den letzten zwei Jahren in Frankfurt a. M. Obſtmärkte mit ſehr gutem Erfolge veranſtaltet hat und— in dieſem Jahre durch Errichtung einer Centralſtelle für Obſtverwerthung weiter bemüht war, zur Hebung des Obſtbaues beizutragen, wird auch in dieſem Jahre zwei Obſtmärkte abhalten. Die⸗ ſelben mußten früher als ſonſt gelegt werden, da das Obſt ſo früh zur Reife gekommen iſt, und werden am 5. und 22. September, wieder in der von den Behörden zur ae 10 85 Stadthalle, ſtattfinden. Zugelaſſen werden ſämmt⸗ iche in Deutſchland gezogene Obſtſorten, ſowie die verſchie⸗ denen Obſtprodukte, endlich, in dieſem Jahre zum erſten Male, von Arabern nach der Küſte Jede große Karawane, welche Aee nach der Küſte bringt, opfert gewöhnlich mehr als amderſcchsig Menſchenleben in den Gefechten und Mordthaten, welche im Laufe der Expedition ſtattfinden. Dreißig Menſchen erliegen uteh dem Fieber oder an⸗ deren Krankheiten, ſowie den Mühſeligkeiten des Marſches. Die Elephantenjagd und die Beſitzergreifung des Elfenbeins erfordern weitere zehn Menſchenleben. Ein Fangzahn von Durchſchnittslänge liefert nur Material für zwei gute Billard⸗ kugeln. Der 0 Theil des Elfenbeins in jedem Fangzahn wird in anderer Weiſe verwendet; eine perfekte Billardkugel muß eine beſtimmte Qualität beſitzen, welche nur in einem Theile des Panagnen efunden wird.— Wir hoffen, daß die Billardſpieler in Zukunft, wenn ſie ſich zu einer Partie Ca⸗ rambolage anſchicken, dem Mann der Billardkugelopfer jedes⸗ mal ein ſtilles Glas darbringen werden! — Von Stufe zu Stufe. Aus San Franeisco wird gemeldet, daß Adam Waldorf daſelbſt durch Oeffnen der dandaden Selbſtmord begangen hat. Waldorf wurde 1851 zu andau geboren, und da er ſchon frühzeitig muſikaliſche An⸗ verrieth, ſo ließ ihm ſein Vater eine mufſikaliſche Aus⸗ bildung zu Theil werden. Im Alter von nur 16 Jahren trat Waldorf in das 5. bayeriſche Chevauxlegers⸗Regiment ein und machte den deutſch⸗franzöſiſchen Krieg mit. Als Offizier nahm er ſeinen Abſchied und kam nach Amerika. Im Jahre 1876 wurde er mit dem Theaterdirektor Szwirſchind bekannt, der in Louisville einige Operettenvorſtellungen arrangirt hatte. Da demſelben in letzter Stunde der See durchgegangen war, ſo kam ihm der mit hübſcher Stimme ausgeſtattete Wal⸗ dorf gerade recht, und letzterer erzielte in der Parthie des Prinzen in der Operette„Blaubart“ einen Erfolg. Waldorf wurde als jugendlicher Held und Liebhaber für die Bühne von Cincinnati dauernd engagirt und eroberte ſich die Gunſt des Publikums, beſonders der Damen, im Fluge. Der angehende Künſtler litt jedoch mehrfach Schiffbruch. Nach der Saiſon von 1886 ſah ſich Waldorf genöthigt, einen an⸗ deren Beruf zu wählen, um ſich über Waſſer zu halten. Er wurde Birrkollektor, verſchwand aber nach anderthalb Jahren unter Hinterlaſſung bedeutender Schulden. In Philadelphig ſank er ſchließlich zum Bänkelſänger herab, nahm in Mil⸗ waukee nochmals einen Anlauf, um wieder ein anſtändiger Menſch zu werden, doch ohne Erfolg, bis er ſchließlich nach dem ſonnigen Kalifornien verſchlagen wurde, wo er, wie ge⸗ meldet, die Bürde des Lebens auf immer von ſich warf. Wal⸗ dorf hat in Cincinnati Frau und zwei Kinder, die er vor fünf Jahren in traurigſter Lage zurückließ. Mannheim, 24. Auguſt. SGeneral Aunzeiger. 8. Selte. Rol Verpackungsmaterial. Letzteres ſpielt eine ſo wichtige Ro e im Obſthandel, daß die e deſſelben gewiß aller⸗ ſeits Zuſtimmung finden wird. Alle Verkäufe auf den Märk⸗ ten finden durch von dem Markteomite abgeſtempelte Schluß⸗ ſcheine ſtatt. Die Vermittelung aller An⸗ und Verkäufe findet auch in dieſem Jahre wieder koſtenlos ſtatt. Es iſt auch keinerlei Platzmiethe zu entrichten. Jede weitere Auskunft wird von dem Comité, das Gneiſenauſtraße 15, gegenüber dem Hauptbahnhof, ſein Bureau hat, wohin auch alle An⸗ meldungen für die Märkte zu richten ſind, ertheilt. Das Familien⸗ und Kinderfeſt, welches der Militär⸗ verein am kommenden Sonntag auf dem„Rheinpark“ und der anſtoßenden Koch'ſchen Bleiche veranſtaltet, verſpricht, nach den getroffenen Vorbereitungen, einen ſehr gelungenen Verlauf zu nehmen. Der Feſtzug, an welchem ſich eine ſehr große Anzahl Kinder in den kleidſamſten Trachten betheiligt, wird punkt 2 Uhr von der d e e abmarſchiren und durch verſchiedene Straßen der Stadt nach dem„Rheinpark⸗“ ſich bewegen. Um 4 Uhr beginnt auf dem Feſtplatze das Concert, wozu zwei Muſikkapellen engagirt find und zwar die Jugend⸗Kapelle Waldhof und die Kapelle des 2. bayer. Jäger⸗ bataillons. Von 4 bis 7 Uhr finden Kinderſpiele auf den eigens hierzu errichteten 6 Kinderſpielplätzen ſtatt; um 5 Uhr iſt Kinderpolonaiſe und um s Uhr beginnt der Ball im Saale. Um 9 Uhr wird ein brillantes Feuerwerk abgebrannt.— Hoffentlich iſt der Himmel dem ſchön arrangirten Feſte günſtig und ſtört daſſelbe nicht durch Regen. Das Kirchweihfeſt in Mundenheim, welches von hier aus ſehr ſtark beſucht zu werden pflegt, findet am kom⸗ menden Sonntag und Montag ſtatt. Petroleum⸗Exploſionen. Trotz aller Warnungen liegen wieder verſchiedene Fälle von ſchweren Verletzungen durch leichtfertiges Umgehen mit Petroleum vor. Der am vergangenen Samſtag hier vorgekommene Fall dürfte noch in aller Erinnerung ſein; aber auch anderwärts iſt es in dieſer Beziehung nicht viel beſſer, wie die folgenden Nachrichten beweifen. In Aachen erlitt ein 12jähriges Mädchen aus der gleichen Veranlaſſung ſo ſchwere randwunden, daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird. Zwei weitere Fälle ſind in unſerer nächſten Umgebung In Berkers⸗ eim war es in der vorigen Woche die 28jährige de älterin des Rentners Steinmetz, deren Kleider durch die Exploſion einer Petroleumflaſche in Brand d Glück⸗ lcherweiſe war beſonnene Heue in der Nähe, ſo daß das Mädchen von den brennenden Kleidern rechtzeitig befreit werden konnte. Trotzdem hat es ſchwere Brandwunden, namentlich im Geficht davon getragen. Dieſer Tage ſtarb die Frau des Schriftſetzers Gräſer in Schwanheim unter gräßlichen Schmerzen. Sie hatte ebenfalls aus einer Flaſche Petroleum in das Herdfeuer gegoſſen und durch die Exploſion des Oeles ſchreckliche Brandwunden davon getragen. Wann werden unſere Frauen einmal im Umgehen mit Petroleum vorſichtig werden? *Tödten fremder Katzen. Wiederholt ging durch die Preſſe eine Mittheilung, wonach, einer Eniſcheidung des Reichsgerichts zufolge, jeder Gartenbeſitzer berechtigt ſein ſoll, fremde Katzen, die in ſein Grundſtück eindringen, als Raub⸗ thiere zu behandeln und zu tödten, ſei es durch Schießen, Fallen oder Gift. Ein angeſehener Rechtsanwalt in Dresden, der wegen ſeiner thierſchutzfreundlichen Geſinnung bekannt 0 995 ſich nun die Mühe gegeben, die betreffende angebliche eichsgerichtsentſcheidung ausfindig zu machen. Hierbei hat derſelbe feſtgeſtellt, daß eine ſolche oder auch nur eine ähn⸗ liche Entſcheidung niemals ergangen iſt. Die ganze Sache ellt ſich daher als eine rein aus der Luft gegriffene Erfin⸗ ung dar, die für Jene recht nachtheilig werden kann, welche gegen fremde Katzen vorgehen. * Muthmaßiliches Wetter am Freitag, 25. Aug. Der Luftwirbel im Nordweſten hat ſich über faſt ganz Skandina⸗ vien bis nach Finnland ausgebreitet, aber auch gleichzeitig bis auf 750 mm abgeflacht. Der Hochdruck von 765 mm in umfaßt nunmehr ganz Süddeutſchland mit der weiz und Tyrol. In Mittel⸗ und Süditalien liegt gleich⸗ ſe 8 ein Hochdruck von 765 mm, der uns immer von neuem eiße Winde zuführt. hlreiche vorhandene Gewitterſtörungen bringen zwar da und dort elektriſche Entladungen, aber leider keine Abkühlung. Demgemäß iſt auch für Freitag und Sams⸗ tag fortgeſetzt gewitterſchwüles, aber größtentheils heiteres Wetter zu erwarten. Aus dem Grofherzogthum. Edingen, 22. Aug. 205 verwichener Nacht entſtand auf bis jetzt unaufgeklärte Weiſe in der Scheune des Metz⸗ germeiſters Jung Feuer, das bald einen derartigen Umfang nahm, daß 2 angebaute Scheunen gleichfalls in Aſche gelegt wurden. Den Anſtrengungen der 1 Einwohnerſchaft iſt es zu verdanken, daß weitere in der Nähe befindliche Ge⸗ baulichteiten unbeſchädigt blieben. e 21. Aug. Ein myſteriöſer Vorfall machte in dem öſtlichen Stadttheil viel Aufſehen. Heute Nacht hörten ee in der Wirthſchaft zum„Karlsthor“ das Ge⸗ räuſch eines fallenden Körpers, in das ſich gleichzeitig liche Klagelaute ie aber bald wieder verſtum 2 Bei Tagesanbruch fand man nun im Mühlkanal der Herren⸗ mühle am Rechen den Leichnam eines unbekannten Mannes hängen, der auf der Stirn eine größere Wunde hatte. Gleich⸗ zeitig wurde an der hinteren Seite der Wirthſchaft zum Karls⸗ Lola. Noman in drei Büchern von Paul Perron. (Nachdend nerbagen.) 700 Fortſetzung.) Der Angeredete, ein jüngerer Agent, der ſich wohl hütete, 5——75 Sprache ſeines Chefs zu erwidern, nickte mit em Kopf. „Ich hoffe, wenigſtens die Adreſſe der Verliererin in Händen zu haben.“ „Brav, haſt Du die Liſten der als verloren angezeigten Sachen wandg 2* „Ja, und es fanden ſich vier Adreſſen vor. Bei drei Damen bin ich geweſen, aber die Schuhſchnalle paßte nicht u der anderen, die vorgezeigt wurde. Dieſe Schuhſchnalle at noch einen Fetzen braunes Leder.“ „Gut, gut, aber die vierte Adreſſe...“ „Wird die richtige ſein, Herr Randel, und deßhalb dachte ich, würden Sie wohl gern ſelbſt hingehen!“ „Jawohl, es iſt gut“, erwiderke Randel.„Wie lautet die Adreſſe 2“ „Adele Micon, Kammerfrau bei der Ducheſſe de Lagabel, Rue St. Lazare 25.“ „Dachte ich es doch, eine jener Damen des Quartiers zreda. Die Ducheſſe de Lagabel wurde geboren als Tochter 785 Thürhüterin in Auteuil. Ich kenne ſie dem Namen llecz. Im vorigen Jahre nannte ſie ſich Gräfin Mun, ſie ebte es, ihren Namen und Titel zu ändern. Ihr wahrer ame iſt Toinette Babolet.“ 4 Bei den letzten Worten hatte Randel ſeine Toilette be⸗ et, er ſetzte einen breiten, etwas unmodernen Cylinderhut den Kopf, nahm einen Stock mit großem ſilbernem Knopf kar and und winkte ſeinem Untergebenen, ihm zu folgen. ſurch eine Hinterthür, die nach einer benachbarten Straße führte, gelangten die beiden Agenten wieder in das Volks⸗ an Cield barauf fußren ſie in ciuem Fiater uach chor eine Seſter vorgefunden und iſt daraus zu ſchließen, daß der Unbekannte daſelbſt einen Einbruch zu verüben gedachte, dabei aber von der Leiter ſtürzte, wobei er den Kopf auf⸗ ſchlug und in den Mühlkanal fiel, in dem er dann durch Er⸗ trinken den Tod fand. Der Todte trägt Kleidungsſtücke, die vermuthen laſſen, daß er erſt vor Kurzem aus einer Straf⸗ anſtalt entlaſſen wurde. *Heidelberg, 22. Aug. 1 5 Oberpräſident v. Bennigſen traf geſtern Abend hier ein, übernachtete im Prinz Carl und reiſte heute früh in der Richtung nach Frankfurt weiter.— Fürſt Bismarck wird von Kiſſingen direkt nach Varzin reiſen, Heidelberg alſo nicht beſuchen. O Heidelberg, 23. Aug. Der Direktor unſeres Stadt⸗ theaters, Herr 88 einrich, hat die Einladung zum Abonne⸗ ment auf die Saiſon 1893/94 ergehen laſſen. Aus ihr geht hervor, daß die Direction ein Künſtlerperſonal von 24 Damen und ebenſoviel Herren zuſammengeſtellt hat, wozu noch ein Chor von 20 Perſonen und das techniſche Perſonal tritt. Aus Mannheim figuriren auf dem Perſonalverzeichniß Anna Brüderle, oloraturſängerin und Guſti Spal⸗ ding für zweite Salondamen und Repräſentationsrollen. Die ee beginnen am 24. September. In dieſem Jahre nun wird es 1 definitiv entſcheiden, ob Heidelberg in der That im Stande iſt, gleichzeitig Schauſpiel und Oper zu unterhalten. Großſachſen, 22. Aug. Der Zentner Zwetſchgen koſtet hier 4, höchſtens 5 Mark. Hundert Stück bekommt man für 10 Pfg. ins Haus getragen. Die meiſten werden nach Mann⸗ heim gebracht. *Flockenbach, 22. Aug. 1650 wird der ſd die uter großer Birnen zu 2 Mk. verkauft, und dabei ſind die Leute noch froh, wenn ſie die Birnen los werden. *Sinsheim, 21. Aug. Nach Bekanntmachung der oberſten Behörde haben von Beginn des Schuljahres 1893/4 die bis⸗ herigen ſechsklaſſigen Höheren Bürgerſchulen Kenzingen, Sins⸗ heim und Villingen die Benennung Realprogymnaſium zu führen. * Handſchuhsheim, 23. Aug. Die Arbeiten an unſerer neuen Waſſerleitung ſchreiten ſehr voran. Bis Anfang September wird die etwa 6000 Meter lange Hauptleitung mit ihren vielen Hydranten und Abzweigungen fertig geſtellt ſein. Der nahezu 200 Km. faſſende Waſſerbehälter(Hochbe⸗ hälter) iſt in den nächſten Tagen ebenfalls vollendet. *Nußfloch, 22. Aug. Geſtern Nachmittag ſpielten einige elfjährige Knaben zuſammen. Unter anderm wurde auch das Aufhängen probirt. Einer von den Buben, dem der Strick weh gethan hatte, probirte es nochmals, indem er noch ein Tuch um den Strick wickelte. Diesmal hätte der Bube aber ſein Leben einbüßen können, da er ſich nicht mehr losmachen konnte. Zum Glück hatten die andern Buben ſoviel Geiſtes⸗ gegenwart, den nächſten Nachbar zu rufen, um ihren Kameraden aus der unglücklichen Lage zu befreien. *Gerlachsheim, 23. Aug. Die hieſige Großh. Taub⸗ ſtummenanſtalt ſchließt am 26. ds. Mts. ihr Schuljahr ab. Am Schluß des Schuljahrs 1891/2 zählte die Anſtalt 88 Zöglinge; von dieſen wurden 13 entlaſſen. In der Anſtalt verblieben alſo 75 Zöglinge; neu aufgenommen wurden 20; während des Schuljahres kraten 6 ein, ſo daß zuſammen 101 Zöglinge vorhanden waren. Am Ende des ben belnd zählte die Anſtalt noch 96 Hadckeg Unter denſelben befinden ſich 59 Knaben und 37 Mädchen. *Pforzheim, 22. Aug. In verfloſſener Nacht hat ſich der hier einquartierte, im erſten Jahre dienende Soldat des 6. bad. Infanterie⸗Regiments Nr. 114,— Schoch aus der Seegegend—, mit ſeinem Dienſtgewehr durch einen Schuß ins Herz getödtet. Schoch ſen fant ſich geſtern Abend aus ſeinem Quartier und heute früh fand man ihn erſchoſſen im Gärtchen am Bahnübergange an der Durlacherſtraße. Wie ich von ſeinen Kameraden vernehme, ſoll eine dienſtliche Veran⸗ laſſung hiezu vollſtändig en dle ſein. Seine Jugend⸗ zeit vor ſeiner Einberufung zum Militär ſoll eine ſehr bewegte und ſeine geiſtige Verfaffung nicht immer eine normale ge⸗ weſen ſein. * Raſtatt, 22. Aug. Auf den Gräbern der im Jahre 1849 hier ſtandrechtlich Erſchoſſenen wurden am Jahrestage wieder Kränze niedergelegt. * Aus dem Amtsbezirk Bretten, 21. Aug. Wegen der gegenwärtigen großen Hitze hat auf Anordnung des Bezirks⸗ arztes hier das großh. die Verordnung erlaſſen, daß bis auf Weiteres der Unterricht in den Volksſchulen des Bezirks auf die en ſen verlegt wird. Die Lehr⸗ ſtunden in den einzelnen Klaſſen werden damit beſchränkt und der Nachmittagsunterricht von 12—3 170 fällt aus. Mit dieſer Verordnung iſt einer wirklichen Plage für Lehrer und Schüler abgeholfen. * Offenburg, 22. Aug. Im Rebgebirg zunächſt der Stadt iſt die Waſſernoth ſo groß, daß die Bewohner z. B. von Feſſenbach von ihreu Brunnen kaum noch das nöthige Trinkwaſſer gewinnen können. Seit Tagen muß weiterer Bedarf in der Stadt geholt werden. Wie der„Ort. Bote“ hört, hat der hieſige Gemeinderath der Gemeinde Feſſenbach auf Anſuchen in entgegenkommender Weiſe 2 Brunnen zur Waſſerentnahme zur Verfügung geſtellt. 5 *Müllheim, 22. Aug. Die Viehankaufs⸗ kommiſſion kaufte fabe und vorgeſtern auf hieſigem Markte 167 Ochſen und Kühe an. Der Ankaufspreis hiefür beträgt 40,300 Mork. Die Landwirthe ſind ſehr zufrieden, da ſie Stadthauſe, und Randel verſchwand in einem der Thorwege, während ſein College im 15 zurückblieb. Es dauerte eine 2 8 Zeit, ehe Randel wieder erſchien und dem Kutſcher efahl, nunmehr nach der Wohnung des Fräulein Duval auf dem Boulevard de Magenta zu fahren. Hier hatte Randel das Glück, Leonie 1 treffen, die etwas verwundert ausſah, als der behäbige alte Herr ins Zimmer trat. „Erſtaunen Sie nicht, mein Fräulein“, ſagte der An⸗ gekommene.„Ich bin's wirklich, Polizeiagent Randel, der Ihnen ſoeben die Karte hat übergeben laſſen, freilich in einer etwas anderen Geſtalt, als in der ſie mich zuletzt ſahen. Solche kleine Metamorphoſen muß ich bisweilen vornehmen. Doch ich ſehe, Sie ſind in Hut und Mantel und wollen ohne Zweifel ausgehen?“ „Leider iſt meine Zeit ſehr gemeſſen, da ich zur Vor⸗ ſtellung muß, indeſſen, einige Minuten, Herr Randel, kann ich Ihnen immer zühören, denn ich rathe wohl recht, wenn ich annehme, daß Sie mich in einer wichtigen Sache ſprechen wollen. Nehmen Sie Platz Herr.., Herr...— haben Sie mit der Figur nicht auch Ihren Namen gewechſelt?“ ſetzte ſie bezaubernd lächelnd hinzu, indem ſie auf einen Seſſel wies und ſich ſelbſt auf einen Divan niederließ. „Allerdings, mein Name in dieſer Vermummung iſt ſtets Louvier, ein paſſender Name für einen Rentier, aber für Sie, mein Fräulein, bin ich Randel. Ueberhaupt ſchönen Damen gegenüber wage ich nie eine Täuſchung.“ „Sie ſcherzen, indeſſen womit kann ich dienen?“ „Oh, ich will Ihnen dienen, meine Dame. Wiſſen Sie, daß ich das Haus gefunden habe, in welches Sie ſo heim⸗ tückiſch hingeſchleppt wurden?“ „Wie? Wirklich? Es wäre Ihnen gelungen? Ich fürchtete ſchon, alle Nachforſchungen ſeien umſonſt!“ „Solche Nachſuchungen erfordern nur Zeit, weiter nichts. Ein Haus zu finden, was einen Garten hat, welches bis an die Mauer an die Straße führt, einen Garten, in dem eine Allee auf einen Hügel führt, der jene Mauer überragt, pah, das iſt nicht ſchwer, wenn man ungefähr weiß, wo man zu ſuchen hat. Sehr viel ſchwerer 8 aber ſein, ein Haus dem zu finden, das gar nicht mehr exiſtirt! ohne den verderblichen Zwiſchenhandel für ihr Vieh gute Preiſe erhielten. Am vorgeſtrigen Tage wurden etwa 450 bis 500 Rindviehſtücke zu Markt getrieben, eine je kaum er⸗ reichte Mul *Müllheim, 23. Aug. Geſtern Abend 6 Uhr wurde die Nachricht hierher gebracht, daß zwiſchen Buggingen und Grieß⸗ heim auf offenem Felde ein hieſiger jüdiſcher Handelsmann — Max Heinrich Heim, geboren im Dezember 1842— er⸗ ſchoſſen worden ſei. Bei dem mangelhaften Nachrichtendienſt mußte erſt feſtgeſtellt werden, ob die That auf Gemarkung Grießheim(Amks Staufen) oder Buggingen(Amts Müllheim) verübt wurde; erſteres trifft indeſſen zu. Der Thäter wurde in der Perſon des 48 Jahre alten Jagdaufſehers Philipp Leibe von Grießheim ermittelt. Als Letzterer im nahen Rheinwald verhaftet werden ſollte, ſetzte er ſich gegen den Gendarmen aus Heitersheim mit dem Jagdgewehr zur Wehr, worauf der Gendarm nach fortgeſetzten Angriffen des Leibe letzteren erſchoß. Als Beweggrund zur That des Leibe wurde ermittelt: Handelsmann Heim betrieb den Leibe ſehr; vor⸗ geſtern verkaufte Leibe 2Ochſen, andern Tages wanderte Heim nach Grießheim, um die 19 50 Leibe bei Abweſenheit ihres Mannes zur Herausgabe des Vieherlöſes zu drängen. Dies gelang dem 1 75 auch. Alsbald kam Leibe nach Hauſe, vernahm das eſchehene, ging mit dem Gewehr dem Händler nach, traf denſelben noch auf Gemarkung Grießheim und ſtreckte den 1 mit einem Schrotſchuß, welcher durch Schulterblatt und unge ging, nieder. Leibe ſoll 6 unmündige, Heim 2 er⸗ wachſene Kinder hinterlafſen haben. * Ueberlingen, 22. Aug. Die Arbeiten zur Gelände⸗ Erwerbung für die zu erſtellende Eiſenbahn Stahringen— Ludwigshafen—Ueberlingen haben geſtern mit der Gemarkung begonnen und verſprechen bis jetzt günſtigen ortgang. Badenweiler, 22. Aug. Vor einiger Zeit verſtarb hierſelbſt ein junger amerikaniſcher Arzt. Auf Wunſch der in St. Louis lebenden Eltern wurde die Leiche kunſtgerecht einbalſamirt, verſargt und nach St. Louis geſandt. Eine weite Todtenreiſe! * Konſtanz, 22. Auguſt. Der„Konſt. Ztg.“ wird aus Schaffhauſen geſchrieben: Als geſtern Vormiktag der Schnell⸗ zug Nr. 475 von hier kommend ſich der Station Herblingen näherte, entgleiſte ein Packwagen. Sofortiges Bremſen hatte zur Folge, daß ſich die Locomotive mit Tender losriß und noch eine Strecke weiterfuhr, während drei Perſonenwagen ans den Schienen herausgeſchleudert wurden. 7 derſelben — 1. und 2. Klaſſe enthaltend— ſtürzten die haushohe Böſchung hinunter, während der dritte auf dem Bahnkörper ſtehen blieb. Ein Wunder darf es genannt werden, daß da⸗ bei außer ganz geringen Schürfungen bei nur vier Perſonen keine Verletzungen vorkamen, trotzdem einzelne Abtheile ſtark mitgenommen und zerſplittert wurden. Allgemein wird die altung des Publikums ſowohl als des Bahnperſonals gelobt. a gab es kein Geſchrei und kein kopfloſes Thun. Im Zug mitfahrende Aerzte, zu denen ſich ſpäter der Bahnarzt geſellte, unterſuchten die Verletzten. U. a. half auch ein ruſſiſcher Arzt, der auf eine be 195 Bemerkung erwiderte, er nehme kein Geld von Deukſchlan an. Es werden auch allerlei Rettungen während der Kataſtrophe gemeldet. So zog ein Herr eine Dame aus dem zerſplitterten Theil des Coupés in das unverſehrte hinüber u. ſ. f. Die Unglücksſtelle war im Umbau begriffen, ſo daß man die Entgleifung damit in Zu⸗ ſammenhang bringt. Die Aufräumungs⸗ und Herſtellungsar⸗ beiten haben ſofort begonnen, doch konnte bis geſtern Abend an jener Stelle noch nicht durchgefahren werden, offt daß 948 0 bedeutende Zugsverſpätungen entſtehen. Man hofft, da is morgen wieder alles in Ordnung gebracht ſein wird. * Eöbrrach, 21. Aug. Die Tuchfabrik Lörrach, vormals u. Cie. iſt geſtern Nachmittag zum Theil abgebrannt. Als Brandurſache nimmt man Selbſtentzündimg infolge der abnormen Hitze an. Pfälziſch-Seſfſiſche Nachrichten. SLudwigshafen, 23. Auguſt. Auf dem Transport von Waldshut nach Kaiſerslautern empfing heute Nachmittag die hieſige Gendarmerie in Mannheim einen Verbrecher, der mit einer außerordentlich ſchweren Kette an Händen und Füßen feſſelt war. Dem Vernehmen nach handelt es ſich um eine Perſönlichkeit, die im Gefängniß zu Waldshut und anderen Orts ausgebrochen iſt und in Kaiſerslautern noch ſchwere 8 azu hat. Deshalb die große Vorſicht.— m Rhein beim Hemshof wurde heute Nachmittag die nackte eiche eines Burſchen im Alter von 16—17 Jahren geländet. Dieſelbe mag ſchon—7 Tage im Waſſer gelegen haben. Aller Wahrſcheinlichkeit nach iſt es der bei Neckarau vorige Woche ertrunkene Burſche. Speier, 22. Auguſt. Heute früh ertönte von den Thürmen der Stadt Choralmuſik. Um 8 Uhr fand eine ge⸗ ſchloſſene Sitzung des Geſammtvorſtandes des Ev. Bundes ſtatt. Von 9 bis 11 Uhr tagten eine Spezialverſammlung, die über die Veranſtaltung apologetiſcher Vorträge und eine ſolche, die über die Bewahrung der konfeſſionell gefährdeten dauge berieth. Von 12 bis 2½ Uhr folgte etne Verfamm⸗ ung des Geſammtvorſtandes des„Ev. Bds.“ und der Zweig⸗ vereinsabgeordneten. Geſtern beſprachen die Vertreter der Ev. Arbeitervereine Deutſchlands die Verſicherung ſchuldlos arbeitslos gewordener Arbeiter. Befürwortet wird, da eine obli atoriſche Verſicherung in dieſem Sinne noch nicht zu er⸗ „Ah, Sie ſetzen mich in Erſtaunen! Das Haus ſollte nicht mehr exiſtiren“ „Es iſt nur noch ein Schutthaufen, der jetzige Beſitzer hat es abbrechen laſſen. Aber in dem Schutt fand ich eine Tapetenthür.. vermuthlich dieſelbe, von der Sie ſprachen. 5 iſt ein Lappen der Tapete, erinnern Sie ſich, ob das immer, in welches man Sie eingeſperrt hatte, in dieſer Farbe tapezirt war?“ Randel wies das Stück Tapete, welches er abgeriſſen Leonie beſah es aufmerkſam, dann ſchüttelte ſie en Kopf. „Ich kann nicht J5 ſagen, aber auch nicht Nein.“ „Sie haben alſo kein gutes Gedächtniß für Farben?“ „O das wohl, indeſſen das Zimmer war durch eine Lampe nur ſchwach beleuchtet. Gewiß, ich weiß die Farbe nicht mehr. Es thut mir leid, wenn ich Ihnen einen Strich durch die Rechnung mache.“ „O durchaus nicht, mein Fräulein, aber vielleicht iſt Ihnen dies Stück Spitze nicht unbekannt?“ Mit Erſtaunen betrachtete Leonie die feine Spitze. „In der That“, ſagte ſie,„dieſe glaube ich wieder zu erkennen. Ich hatte an dem Abend, wo ich entführt wurde, einen Spitzenbeſatz an dem Rock meines Kleides und meine Kammerfrau erzählte mir ſpäter, daß ſie genöthigt geweſen ſei, die Spitze abzutrennen, da ſie zerriſſen geweſen.“ „Eh bien, mein Fräulein, da haben wir alſo ein ganz unzweifelhaftes Indieium dafür, daß Sie in dem Hauſe ge⸗ weſen ſind, das ich nur noch als Schutthaufen geſehen. Aber um ganz ſicher zu gehen, mein Fräulein, zeigen Sie mir doch die Spitze, damit wir vergleichen können.“ Leonie klingelte und ihre Kammerfrau Louiſe trat ein. Kaum war ihr der Auftrag zu Theil geworden, die betreffende Spitze zu holen, als ſie tief erröthete und zu ſtottern b n, ſie wüßte nicht, wo ſie mit der Spitze geblieben ſei, ſie ſei abhanden gekommen.“ „O die ſchöne, theuere Spitze“, rief Leonie aus. Randel fixirte die Kammerfrau mit ſeinen kalten grauen Augen. Cortſetzung folgt.) 4. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 24. Auguſt⸗ Waärten iſt, freiwillige Verſicherungen Die Schwierigkeiten rden durchaus nicht verkannt. Beſchloſſen wurde die Dis⸗ aſſion des Gegenſtandes in der Preſſe. Der Gröffnungsgottes⸗ dienſt ſand heute Abend 5 Uhr ſtatt. In einer über jeder Kritik erhabenen Weiſe verſtand es Hofprediger Faber, in Schlichtheit die Gedanken des Textes(Hebr. 10, —39) und die Schickſale und Hoffnungen der Stadt und des Bundes zu einem logiſchen und nicht minder erbauungs⸗ reichen Ganzen zu verflechten.— Auf Donnerstag werden Tauſende von Proteſtanten zur Grundſteinlegung erwartet. * Speyer, 23. Aug. Die 6. Generalverſammlung des Evangeliſchen Bundes zur Wahrung der deutſch⸗proteſtan⸗ Intereſſen beſchloß die Abſendung des nachfolgenden Sa digungstelegramms an den Kaiſer:„Die in Speyer agende 6. Generalverſammlung des Evangeliſchen Bundes bringt Ew. Kaiſerlichen und Königlichen Majeſtät ihren ehr⸗ erbietigſten und allerunterthänigſten Gruß dar. Mit den Verhandlungen des Gvangeliſchen Bundes ſoll die Grund⸗ ſteinlegung für die Kirche verbunden werden, welche das 8 evangeliſche Deutſchland zur Erinnerung an den eichstag von Speyer im Jahre 1529 errichtet. Es erfüllt uns mit Dank gegen Gott, daß unter den Fürſten, welche damals 25 die ungehinderte Verkündigung der evangeliſchen Wahrheit eintraten, auch ein Mitglied des erlauchten Hohen⸗ 7 751 ſich befand. Ew. en und Königliche ajeſtät haben ſich 1 8 zu der hohen Aufgabe be annt, die Segnungen der Reformation dankbaren und gläubigen Herzens zu bewahren und zu pflegen. Wir bitten Gott, daß er Ew. Majeſtät dazu ſeinen allmächtigen Segen gebe.“ Ein zweites Huldigungs⸗Telegramm wurde von der General⸗ verſammlung an den Prinzregenten Luitpold von Bayern abgeſandt. Freinsheim, 22. Aug. Geſtern Mittag um 2 Uhr ſah man über dem Gebirge Rauch aufſteigen, welches auf einen sroßen Waldbrand ſchließen ließ. Es brannte in dem Ge⸗ meindewald von hier am ſogenannten Krähberg. Der Brand berraſchte drei hieſige Einwohner gerade bei dem Streuwerk⸗ machen; dieſe Leute konnten mit Mühe noch ihr Leben retten. Die Jeuerwehren von Höringen, Leiningen und Hardenburg waren gleich zur Stelle; doch brannten ungefähr 1000 Mor⸗ gen Wald ab. *Germersheim, 22. Aug. Heute Vormittag ſprang ein aus ebürtiges, hier in Dienſt ſtehendes Mädchen in ſe doſtmörderiſcher bſicht in den Rhein, wurde aber durch iſcher wieder dem naſſen Elemente entriſſen und vorerſt in polizeiliches Gewahrſam genommen. *Landau, 28. Aug. Der amtliche Saatenbericht für die falz, Mitte Auguſt, lautet: Die Ernte des Wintergetreides nahezu vollendet; das Druſchergebniß befriedigend; Stroh⸗ ertrag gering. Die Repsausſaat iſt vorgenommen. Klee gut mittel, Zuckerrüben gut, Tabak ſehr gut, Hopfen gering. artoffeln gut. Der Mais ſteht üppig. Ohmet und Rüben 728 ſ 1 0 ausgiebigem Regen gut gemacht. Hafet und ee mittel. *Pirmaſens, 22. Auguſt. Ein frecher Straßenraub wurde zwiſchen Neuhof und Rodalben verübt. Ein kleiner Knabe, der nach Rodalben gehen wollte zur Schule, wurde, wie man der„Pirm. Ztg.“ berichtet, von einem dem Knaben icht bekannten Mann angebunden und ſeine Kleider ſich erthſachen durchſucht. 10 Pfennig, für die der Knabe ſi nach der Schule Eßwaaren kaufen ſollte, nahm der Gauner dem Kinde ab und verſchwand dann, nachdem er den Knaben — 5 losgebunden hatte. Der Thäter iſt bereits ermittelt worden. *Gernsheim, 21. Aug. In dieſem Jahre ſind die be⸗ kannten und gefürchteten„Rheinſchngken“ in ſolcher Maſſe aufgetreten, wie ſeit Jahrzehnten nicht. Auch kommen in unſerer Gegend auffallend viele Fälle von egnptiſcher Augen⸗ krankgheit vor. 21. Aug. In der letzten Nacht wurde der Tüncher Stabel, welcher von hier nach ſeinem Heimathsorte gehen wollte, unterwegs bei Weinheim durch einen Stich in die Bruſt ermordet. Wahrſcheinlich war es auf einen anderen abgeſehen. Ueber die näheren Umſtände iſt noch nichts Beſtimmtes bekannt. Als der That verdächtig wurde ein achtzehnjähriger Ackerburſche aus Offenheim einge⸗ Veter Der ochene war 48 Jahre alt, verheirathet und ater von fünf Kindern. 5 *Mainz, 22. Aug. Geſtern Mittag zogen mehrfa ke Gewitter über die gölſchen Mainz un ingen. In Heidesheim ſchlug Scheéeune in Aſche und beſchädigte zwei Wohnhäuſer. Cagesneuigkeiten. Placcz 23. Aug. Die Beſſerungsanſtalt in Verun — t iu. Die aſaſlen würden ſämmtlich in Gens⸗ iegebäude untergebracht. — en, 23. Aug. Nach dem„Innsbrucker Tagblatt“ iſt Walther Hänel, der Sohn eines Dresdener Juſtizraths, am Schrankogel im Oetzthal abgeſtürzt. Ohne Führer wollte er den Schrankogel erſteigen. M des Bellens eines Pudels, den Hänel bei ſich hatte und der bei der Leiche ausharrte. Der Stock und die Uhr des Ver⸗ bald der ſowie 100 Gulden wurden eine Viertelſtunde unter⸗ halb der Abſturzſtelle gefunden. an fand die Leiche in Folge Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. In Karlsruhe beginnen im nächſten Monat die Proben 25 Eugen d Alberts Oper„Der Rubin“; das Werk, deſſen rext der berühmte Muſiker nach der gleichnamigen drama⸗ tiſchen Märchendichtung Hebbels ſelbſt verfaßt hak, iſt zwei⸗ getig und füllt einen Theaterabend. Als Pianiſt gedenkt'Al⸗ bert in Berlin aufzutreten. Neuer Hoftheater⸗Intendant in Wiesbaden. Die Publikation der Ernennung des Premierlieutenants v. Hülſen zum Intendanten des Hoftheaters in Wiesbaden ſteht in nächſter Zeit bevor. Der Genannte wird am 1. Oktober in ſeine neue Stellung, wofür ihn Begabung und Erfahrung beſonders geeignet erſcheinen laſſen, offtziell eingeführt werden. Herr Hofpauer, der bekannte Direktor der„Münchener“ und beliebte Komiker, iſt ſchwer erkrankt und in eine Heil⸗ anſtalt bei Konſtanz gebracht worden. Das beabſichtigte Gaſtſpiel der Münchener in Amerika unterbleibt deßhalb. Ein Feſt, wie es wohl noch kein Bühnendichter begangen hat, feiert, wie aus Görlitz geſchrieben wird, am 18. September d. J. Guſtav v. Moſer— nämlich ſein fünfzigjähriges Lieutenantsjubiläum, nach⸗ dem er vor einer Reihe von Jahren, am 15. März 1881, bereits ſein fünfundzwanzigjähriges Dichterjubiläum begangen hat. Es liegt zweifellos Humor und eine gewiſſe Ironie in dieſem Jubiläum, aber man wird es verſtändlicher finden, wenn man in Erwägung zieht, daß G. von Moſer aus Liebe zur Kunſt“ die militäriſche Laufbahn 1 95 und zur Feder griff, und wenn man daran denkt, daß die Soldatenzeit des Dichters beſtimmend auf ſein literariſches Schaffen gewirkt,— man denke nur an den„Veilchenfreſſer“, ſeinen„Reif⸗Reiflingen— ſo dürfte die Feier dieſes Lieute⸗ nantsjubiläums gar nicht ſo ungerechtfertigt erſcheinen. Im ahre 1843 trat Moſer in das Gardejäger⸗Bataillon in erlin ein, um ſpäter dem erſten Schleſiſchen Jäger⸗Bataillon Nr. 5 überwieſen zu werden. An ſeinem militäriſchen Jubel⸗ tage werden dem Dichter, wie verlantet, verſchiedene Auf⸗ merkſamkeiten erwieſen werden. Anuton Rubinſtein, welcher ſchon ſeit Monaten in Italien am Krankenbett ſeines jüngſten Sohnes weilt, hat die Oper„Chriſtus“, zu der ihm bbiaſt Bulthaupt den Text gelieſert, nahezu vollendet. Rubinſtein erblickt im 15 wriſtus“ das 6 twerk f Lebens er Blitz ein, legte eine Bergleute von Northumberland entſandten in dramatiſches Experiment wird demnächſt in Lon⸗ don gemacht werden. Es wird geplant, Shakeſpeares„Maß ür Maß“ auf einer Bühne aufzuführen, die nach dem Muſter er Bühnen im 16. Jahrhundert gebaut werden 191 Die Ko⸗ ſtüme werden die aus der Periode der Königin Eliſabeth ſein, und Gruppen von Zuſchauern in Koſtümen derſelben Zeit werden auf den beiden Seiten der Bühne ſitzen. CTholeranachrichten. Amſterdam, 23. Aug. Aus Rotterdam werden zwei Fälle aſiatiſcher Cholera gemeldet. „Rotterdam, 23. Aug. Nach der eſtſtellung ift an Bord eines in der Nähe liegenden Bootes eine Perſon an der Cholera geſtorben; bei einem in Maaslouis ge⸗ ſtorbenen Mann iſt die bacteriologiſche Unterſuchung noch nicht Suer 8 Duisburg, 23. Aug. Nach einer Bekanntmachung des hiefigen Bürgermeiſteramts iſt der im Ruhrorter Kaiſerhafen beſchäftigt geweſene Baggermeiſter Erbel aus Duisburg eſtern im Duisburger Epidemieenhaus an der aſiatiſchen holera geſtorben. Paris, 28. Aug. Die Cholera hat in Nantes während der jüngſt vergangenen Tage eine erhebliche Ausdehnung an⸗ genommen. Aeueſie Aaczrichten und Celegramme. *Berlin, 23. Aug. Aus Rußland wird gemeldet, daß das neue Infanterie⸗Gewehr nach keiner Nichtung den gehegten Hoffnungen entſpreche und an ſo ſchwer wiegenden Mängeln leide, daß die Offiziere nachdrücklich ein anderes Gewehr für die Truppen ver⸗ langen. Die Mannſchaften ſollen beim Schnellfeuern in ſo hochgradige Aufregung gerathen, daß ſie die Herrſchaft uͤber das Gewehr verlieren, deſſen Lauf ſich überdies nach wenigen Schüſſen unerträglich erhitzt. » Reinhardsbrunn, 23. Aug.(Priv.⸗Tel.) Der Correſpondent des Berliner Lokalanzeigers will wiſſen, der Kaiſer, der König von Sachſen, der Großherzog von Baden, Prinz Ludwig von Bayern, der Prinz von Wales und der Herzog von Connaught würden der Beiſetzung des Herzogs Ernſt anwohnen. 0 *Wien, 23. Auguſt. Nach dem amtlichen Pro⸗ gramm für die Manöver treffen Kaiſer Wilhelm und der König von Sachſen den 17. September in Guens ein, wo ſie von den Erzherzögen empfangen werden. Vom 18. bis 25. September ſind die Manöver bei Guens und Mohacs. Am 21. September Abends reiſen die Majeſtäten mit dem Erzherzog Friedrich zur Jagd bei Mohacs ab. Am 26. kehrt der Kaiſer Wilhelm nach Berlin zurück. »Wien, 23. Aug. Wie vorgeſtern, ſo fanden auch geſtern grobe Straßen⸗Tumulte im Bezirk Favoriteu ſtatt. Als die berittene Wache die Straßen fäubern wollte, eröffnete die Menge einen Steinhagel. Die Wache machte von ihrer Waffe Gebrauch, und gab auch Schreck⸗ ſchüſſe ab. Durch einen Saäͤbelhieb wurde ein Excedent ſchwer und drei leicht verwundet. Sieben Perſonen wur⸗ den verhaftet. Bemerkenswerth iſt, daß auch von den Fenſtern her die Polizei uit Töpfen, Steinen und Ziegeln bombardirt wurde. Wenn heute Abend neuerliche An⸗ ſammlungen ſtattfinden, rückt das Militär aus. Wien, 23. Aug. Die Exzeſſe im Bezirke Favoriten haben ſich gegen 8 Uhr Abends wiederholt. Zwei Abtheilungen Sicherheitswache wurden entſendet, welche von den Excendenten, zumeiſt aber aus den Häuſern, mit Steinen, Bügeleiſen ꝛc. beworfen wurden. Nach harter Mühe wurde die Menge um 10 Uhr zer⸗ ſtreut; zwanzig Verhaftungen wurden vorgenommen. Sydney, 23. Aug. Privatnachrichten von den Neuen Hebriden beſagen, es werden Bemühungen ge⸗ macht, um die Annexion der Inſelgruppen Seitens Frankreichs und die Aufhebung des Vertrages mit Eng⸗ land herbeizuführen. Frankreich bewilligte 15,000 Pfund Sterling zur Beförderung der Koloniſation und des Handels der Inſeln. „London, 23. Aug. Die Konferenz der Vergarbeiter⸗ Vereinigung von Großbritannien wurde 136 hier eröffnet in Anweſenheit von 44 Delegirten, welche 232,400 Berg⸗ arbeiter vertreten. Die Debatten fanden bei geſchloſſenen Thüren ſtatt. Nach Mittheilung der Konferenzleitung ſind die Delegirten vom Durhamer Bezirk von der ausgeſchloſſen, obwohl ſie erklärten, daß Stimmzettel über die Streitfrage heute in Durhamſhire vertheilt ſeien. Die Konferenz nahm eine Reſolution an, wonach die Durham⸗ Bergleute aus der Vereinigung Fanbe ſeien. Die eine Delegirten. Die Konferenz vertagte ſich auf heute. TFiterariſches. Ein neues Werk von Zola iſt ein literariſches Ereigniß, das in Frankreich mit Feſten gefeiert und in der ganzen zivi⸗ liſirten Welt mit e erwartet und ernſt gewürdigt wird. Die bekannie Halbmonatsſchrift„Aus fremden Zun Deutſche Verlags⸗Anſtalt) erwirbt ſich deshalb ein wirkliches Verdienſt um die deutſche Leſerwelt, daß ſie ihr jedes Werk Zolas faſt gleichzeitig mit dem 21 085 nal in ſorgſamer, formvollendeter Uebertragung zugänglich macht.„Doktor Pascal“, der neueſte Roman Zolas, der in der franzöſiſchen Ausgabe ſeit Kurzem vollendet vorliegt, und auch in der deutſchen Preſſe ſo eingehend und lebhaft be⸗ ſprochen worden iſt, wird in dieſer Zeitſchrift ebenfalls in den nächſten Heften vollendet werden. Gleichzeitig mit dieſem erſcheinen an größeren Werken in„Aus fremden ungen“„Hermann Rgeli“, eine durch pſychologiſche Feinheit ſich auszeichnende Erzählung aus dem Italieniſchen von F. v. Roberto und ein ausgezeichneter Roman aus dem Norwe⸗ giſchen von Jonas Lie„Drauf los!“ Beſondere Beachtung verdienen die ſtets originellen kleineren Erzählungen, deren jedes el eine bringt, und das geiſtvolle, anregende Feuille⸗ ton: Von„Dieſem und Jenem“. Mannheimer Handelsblatt. Maunheimer Effektenbörſe vom 23. Auguſt. An der heutigen Börſe notirten: Anilinfabrik⸗Aktien 340., Verein Oelfabriken 96 P. Frankfurter Mittagsbörſe vom 23. Auguſt. Die gütliche und endgiltige Beilegung des franzöſiſch⸗ italieniſchen Streitpunktes hat anregend gewirkt, ſo daß aus dem Publikum ziemlich erhebliche Kaufordres für italieniſche Rente vorlagen. Auch die eigentliche Speculation fand keinen rechten ihre ſeither faſt täglich fortgeſetzten Ab⸗ billigen u vergrößern. Viel eher zeigte ſich Deckungs⸗ kroß der Geien Ne⸗ Hbrber Wechſel und Effecken⸗Coürſe die Gefahr von Disconto⸗Erhöhungen in den europaiſchen Vörſenplätzen heute etwas entfernter ſchien. Montanactien waren ſehr ruhig, die Meldungen über ein baldiges Aufhören der engliſchen Arbeits⸗Einſtellungen gaben der Speculation zu einer Cours⸗Correctur nicht genügend Anreiz. Nordd. Lloyd ca. 2 pCt höher. Deutſche Fonds be⸗ behauptet. Von Induſtrieactien gaben 118 Farbwerke und Bad. Anilin 8 1½ pCt. nach, Zellſtoff notiren gleichviel höher.— Privat⸗Disconto 4¼ pCt. Fraukfurter Effekten⸗Societät v. 23. Aug., Abds. 6½ Uhr. DOeſterreich. Kredit 266⅛3, Diskonto⸗Kommandit 170.75, Berliner Handelsgeſellſchaft 128.40, Dresdner Bank 134, Banque Oktomane 112.90, Mittelmeer 93.20, Prince Henri 55.50, Meridionalaktien 115.80, Heſſiſche Ludwigsbahn 105.80, Ungar. Goldrente 93.60, Zproz. Portugieſen 21.70, Gproz. Mexpikaner 56.90, Nordd. Lloyd 111, La Veloee 75, Bochum 116, Gelſenkirchen 133.50, Harpener 124.80, Hibernia 107.50, Laura 94.70, Türkenlooſe 25, Gotthard⸗Aktien 144.90, Schwei⸗ zer Central 111.80, Schweizer Nordoſt 102.10, Union 70, Jura⸗SimplonSt.⸗Akt. 58.20, 5proz. Jaliener 84.50. Mannheimer Marktbericht vom 24. Auguſt. Strod er Ztr. M. 3,50, Heu per 125 M. 6,00, Kartoffeln von M 8,80 bis 0,00 per Ztr., Bohnen per Pfd. 10 5„Blumen⸗ kohl per Stück 30 115 Spinat per Portion 20 Pld., Wirſing per Stück 10 Pf., Rothkohl per Stück 25 Pf. Weißkohl per Stück 12 Pf., Weißkraut per Stück 18 M. Kohlrabt 5 Knollen 12 Pf., 5 alat per Stück 5 Pf., Endivienſalat per Stück 8 Pf., Fe 15 per Portion 00 Pf., Sellerie per Stück 6 Pf., Zwlebeln per Pfd. 8 Pf., rothe Rüben per Portion 20 Pf., weiße Rüben per Port. 15 Pf., gelbe Rüben per Portion 15 Pf., Carrotten per Buſchel 3 Pf. Pflück⸗ Erbſen per Portion 25 5„ Meerrettig per Stange 20 Pf., Gurken per Stück 2 Pf., zum Einmachen per 100 Stück 0,40., Aepfel per 1202 8 Ff, Birnen per 25 Stück 30 Pf., Pflaumen per 100 Stück o0 Pf., Zwetſchgen per 100 Stück 20 Pf., Kirſchen per Pfd. 00 75 Trauben per Pfd. 20 Pf., Pfirſiche per 5 Stück 30 Pf., Aprikoſen per 5 Stück 25 Pf., Nüſſe per 25 Stück 25 52.per pſb per 6955 0⁰0 795 Eier per 5 Stück 30 Pf., Butter per Pfd. 1,20., Handkäſe per 10 Stück 40 Pf., Breſem per Pfd. 40 ch. 8 5f per 1,20., Barſch per Pfd. 70 Pf., Weißfiſche per Pfd. 30 Pf., Laberdan per 191 00 Pf., Stockfiſche per Pfd. 00 Pf., Haſe per Stück 0,00., Reh per Pfd. 100., Hahn Gung) per Stück 1,50., 1 7(äung) per Stück 1,50., Feldhuhn er Stück 1,25., Ente per Stück 2,50., Tauben per Waar 0,90., Gans(lebend) per Stück 3,00 M, geſchlachtet per Stück 5,50 M. Mannheimer Vieh⸗ und Pferdemarkt am 28. Auguſt. Es waren beigetrieben und wurden verkauft per 100 Ko. Schlachtgewicht in Mark:— Ochſen I. Qual.—, II. Qual. —,— Schmalvieh I.—, II.—.— Farren I.—, II.—. 19. Kälber I. 140, II. 120. 171 Schweine I. 120, II. 112. ————.— Arbeitspferde————. — Milchkühe—————— Ferkel——.— Schafe ——.— Lämmer——.— Ziegen——.— Zicklein er ——. Zuſammen 190 Stück. Mannheimer Produktenbörſe vom 23. Aug. Weizen er November 16.25, März 16.60, Mai 16.90. Roggen per Piov. 14.70, März 14.70, Mai 14.70, Hafer per Nov. 15.50, März 15.65, Mai 15.85, Mais per Nov. 11.25, März 11.60, Mai 11.70 M.— Tendenz: flauer. Flaue Tendenz für Weizen und Roggen bleibt an der Tagesordnung und nur bei größeren Preiskonzeſſionen fanden ſich Abnehmer dafür. Hafer ohne Angebot, Mais nachgebend. Mannheigter Haſen Verkehr vom 22. Auguſt. i 8 5 Schiffer en. Kap. Kommt von Ladung Hafenmeiſterei II. Engels Gör. Kanneng. 7[Ruhroct Kohlen 1600⁰0 Urmetzer Die Hoffnung Rotterdam Stückgüter 1802 Zeüggemann Nei chen Ruhrort Kehlen 16650 Becker 5 Gebröders e Rotterdam Stückgüter 75⁵ Zimmermann Katharina Heilhroun! Schwefelnes 587 1. veiſt 7 Abvende 588 Schwarz d0 Duisburg Kohlen 15600 Stagb urm zu Caub Antwerpen Stückgüter 16000 v. Beckum aria Rotterdam 0 5192 Wendt Mannheim 41 Straßburg 5 70⁰ Haſenmeiſterei IV. au liſabeth Hochfeld Kohlen 41⁰0⁰0 Agi krer 8400 Leutz liſabeth Jagſtfeld Salz 60⁰0 1 5 Brüder 4 85 60⁰ Rimmermann Saee Hochhauſen Gyps 62⁰ Vorreuther ſilipp Neckarſtein'ch Steine 630 Loh inz Fr. Kan Duisburg Kohlen 1040⁰ Goch da 2 1 1400⁰0 Rilttgers Helgoland Ruhrort 0 11800 Schifferdecker Ruhrort 10 2 1100⁰ buchlob Anna Eliſe„. 13500 Quindeau Thexeſia 7 70⁰⁰ Sch mitz inigkeit 2— 112⁰0⁰ Römer ohaun Zuſtar 1 8 970⁰ Schretk ſchreck Heilbronn Bretter 100⁰0 Schumacher Einigkeit Ruhrort Kohlen 1170⁰ v. Marwick N 1 0— 9800 Borgards T. Schürmann 8 0 10 1625⁰0 Witzer Eva Sophia 8 9360 Küpper Deulſcher er 0 5 164⁰⁰ Terjung Aung Certraub 0 9 5 Ulff Liebling 0 1 8300 Göttert Helena 2 5 10 79⁰ Specht Anna Maria Duisburg 1330⁰0 Eſer Johanna Heilbronn Anfäde 1086 Emmig Feebrie Jagſtfeld Sals + 694 Hauck riedrich 550⁰ Bretzer Eliſabetih 2 7 650 Kuſſel Catharina Neckarſtein'ch. Steine 6⁰⁰ 5loßholz: 2242 odm. angekommen—— cbm. apgegangen. Vom 23. Auguſt: afenmeiſterei I. Elaßmann Siegfried 15 ſbotte dam Stücgäter— Blum Bismarck„ 2 Sorum lberfeld Köln 2— Reſenacker Nerdinand Brühl Steine 5 Limbeck utflies 7 2 Hoffmann Speyer 80⁰ New Pork, 22. Auguſt. De gbretcennder nc Fen Line, Antwerpen). Der Dampfer„Noordland“, am 12. Aug. ab Antwerpen, iſt heute hier angekommen. Mitgetheilt von der Generalagentur Conrad Herold in Mannheim, G 7, 25. Waſſerſtandsnachrichten vom Monat Auguſt. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 19. 2. 23.] 24. Bemerkungen Konſtanz 6,64 3,54 ee 1 Abds. 6 U Kehl 2,52 2,39 N. 6 U. Lauterburg.. 3,54 8,38 Abds. 6 U. Maxau 3,74 38,54 2 U Germershei 0,90 0,62.-P. 12Uul. Mannheim 3,47„24 3,16 8,16 Mgs. 7 U. Mainz ,67 1,62 1,48.-P. 12 U. Bingen ,56„41 10 Kaub 1,73 1,55 2 U. Koblenz 1„„„ 1,8 1,69 10 U. Köln.6 1,48 2. Nuhrort. ,08 0,88 9 U. vom Neckar: 0 Maunheim 3,11 Heilbronn. 0,40 0,39 37 0,40 2. Waſſerwärme des 23. ds.: 19½ R. Liebhaber von praktiſchem Schuhwerk, mit breiten, run⸗ den und ſpitzen Fagonen mit breiten, niederen, mittleren und bohen Abſätzen finden die arößte Auswahl, auch in ganz e E 4, 6, am Fruchtmarkt untere E Artikeln, nur bei Geort N e ien General⸗Anzeiger. Mannheim, 24. Auguft⸗ Hekanntmachung. Das Baden in öffent⸗ lichen Gewäſſern betr. (170) No. 59495. Nachſtehend Eingen wir die ortspolizeiliche orſchrift vom 1. Juni 1874 mit dem Anfügen zur öffentlichen enntniß, daß wir gegen Zuwider⸗ handelnde ſtrafend einſchreiten Herden: 12017 Das Baden im Rhein und Neckar iſt nur in den ad⸗ und Schwim m⸗ anſtalten geſtattet, an allen anderen Plätzen nach 5 75 des.⸗St.⸗G.-B. ver⸗ oten. Mannheim, 17. Juni 1899. Großh. Bezirksamt: — Dr. Schmid. Konkursverfahren. Nr. 42082. In dem Konkurs⸗ verfahren über das Vermögen des Tapeziers Auguſt Vetter in Mann⸗ heim iſt zur Prüfung der nach⸗ träglich angemeldeten Forder⸗ ungen Termin auf Dienſtag, 5. Sept. 1898, Vormittags 9 Uhr vor dem Großherzoglichen Amts⸗ gerichte III hierſelbſt anberaumt. Mannheim, 28. Aug. 1898. Galm, Gerichtsſchreiber des Großherz. Amtsgerichts. 15996 Konkursverfahren. Nr. 42120. Das Konkursver⸗ ahren über das Vermögen der Firma H. Röth& Cie. in Mann⸗ eim wurde durch Beſchluß Großh 3 Amtsgerichts vom 21. Auguſt 1893 nach Abhaltung des Schlußter⸗ mins und Vornahme der Schluß⸗ vertheilung wieder aufgehoben. Mannheim, 21. Auguſt 1898. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts. Beutel. Bonkursverfahren. No. 42,301. In dem Konkurs⸗ verfahren über das Vermögen des Wirths Auguſt Gutmann hier iſt zur Abnahme der Schluß⸗ rechnung und zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schluß⸗ verzeichniß Termin vor Abth. V des Amtsgerichts beſtimmt auf Donnerſtag, 14. Septbr. 1893, »Vormittags 9 Uhr. Mannheim, 24. Auguſt 1893. Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts Beutel. 15993 — Konkursverfahren. No. 42,114. In dem Konkurs⸗ verfahren über das Vermögen des Küblers Karl Kirſch in annheim iſt zur Abnahme der Schlußrechnung und zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichniß Termin vor Gr. Amtsgericht hier Abth. V be⸗ immt auf 15994 ennerſtag, 14. Septbr. d.., Vormittags ½9 Uhr. Mannheim, 24. Auguſt 1893. Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts Beutel. Ohmelgras⸗ Perſtrigernng Nr. 25226. Das Ohmetgras von nachbenannten ſtädt. Grund⸗ ſtücken wird an folgenden Tagen leweils im ſtädt. Bauhofe loos⸗ Weiſe verſteigert und zwar: Weiee e 25. Auhuſt 1893, ormittags 10 Uhr von der Schweinsweide, der Kuh⸗ weide 1. Gewann, der Fahrlach, em Roſengarten., II. u. III ewann, dem Altneckar bei dem oſengarten, dem Neckardamm, er Streitwieſe und der Böſchung 5 der Weideanlage in der Har⸗ Nachmittags 2 Uhr von dem Schnickenloche, der Rhein⸗ Nisenn. dem Hinderſchledig, dem Rheindamm, dem Altneckar bei en großen Neuwieſen. amſtag, den 26. Auguſt 1893, Vormittags 10 Uhr von dem Ochſenpferche—7, der Schaafweide, dem Schaafweid⸗ amm, dem Altwaſſer zwiſchen Friedrichsbrücke und Amicitia, en Hohwieſen, der Seckenheimer Brodwieſe, der 125 am weißen Sand, dem Pfeifferswörth nebſt Vorland, der II. Sandgewann und den Sellweiden, dem Sand⸗ rain und das Gras von derßPark⸗ anlage jenſeits Neckars. annheim, den 16. Auguſt 1893. ie Cultur⸗Commiſſion. Bräunig. 15686 Lemp. 3. Schur lerverfeigtrung. 1 Die 3. Schur Klee von nachbe⸗ annten ſtädtiſchen Grundſtücken Wd 15939 Montag, den 28. Auguſt, im„Vormittags 10 Uhr ſtädtiſchen Bauhofe loosweiſe Zerſteigert und zwar: Von der Kuhweide 2. Gewann, Foos 18, 19, 20, 25, 26, 27. (rü on der 2. Sandgewann, nere Sandgrube) 1 Mg. 1 Btl. Sgb on der 10. Sandgewann Nr. 1311 3555 1954 909 3„ 1322 1 Mg. 3 Btl.1 Kth. Friadden von der chriſtlichen ten Toſverwaltung angekauf⸗ errain in der 4. Sandge⸗ Nann. 5 hect. 77 ar 21 m Von dem chriſtlichen Friedhofe, M orplatz und Rabatte. ſtunheim, 20. Auguſt 1898. ie Cufturcommiſſion: unig. W Verpachtung der Mannheimer Winterſchaaf⸗ weide pro 1893/4. Nr. 25708. Die Benützung der ſtädt. Schaafweide für den Winter 1893/94, welche ſich auf ca. 3000 mrg. Ackerland und 660 mrg. Wieſen ausdehnt, wird Dienſtag, den 5. Septhr. 1893, 5 Vormittags 10 Uhr im ſtädt. Bauhofe in fünf Ab⸗ theilungen an den Meiſtbietenden öffentlich verſteigert. Es wird hierzu bemerkt, daß dieſes esn zum erſten Male der ſog. Käferthaler⸗Diſtrict, welcher 1184 mrg. an Aeckern und Wieſen umfaßt, als 3. Abtheilung jenſeits Neckars zur Verſteigerung kommt. Der Pächter hieſiger Schaaf⸗ weiden kann den Pferch aufſchlagen, wo und zu welchem Preiſe er will. Die Pachtbedingungen liegen in der Stadtrathskanzlei zur Ein⸗ ſicht offen. Mannheim, den 19. Auguſt 1898. Der Stadtrath: Bräunig. 15970 Winterer Hekauntmachung. Der Bedarf der ſtädtiſchen Schlacht⸗ und Viehhofverwaltung an Marktgeld⸗, Stallgeld⸗ und Schlachthausgebührenſcheinen für die Zeit bis Ende 1894 ſoll im Submiſſtonswege zur Lieferung vergeben werden. Angebote auf dieſe Lieferung wollen bis längſtens Samſtag, 26. Auguſt l. Is., „Vormittags 11 Uhr verſchloſſen und mit der Aufſchrift: Lieferüng von Marktgeld⸗ ſcheinen ic. für den Schlacht⸗ und Viehhof“ verſehen auf dem ſtädtiſchen Rechnungscontroll⸗ büreau— Rathhaus III. Stock immer Nr. 6— unter Anſchluß von Papiermuſtern und genauer Angabe der Lieferungsfriſt einge⸗ reicht werden, woſelbſt die Liefer⸗ ungsbedingungen und Muſter zur Einſicht aufliegen und jede ge⸗ wünſchte Auskunft ertheilt wird. Das Ergebniß der Submiſſion wird innerhalb 8 Tagen nach obigem Termin den Intereſſenten bekannt gegeben, 15838 annheim, 19. Auguſt 1898. Bürgermeiſteramt: otz. Hartmann. Hellanntmachung. Wegen Reparatur des großen Rathhausſaales werden die Termine des Gemeindegerichts und des Gewerbegerichts bis auf Weiteres in dem Ausſtellungs⸗ lokale des Gewerbe⸗ und Indu⸗ ſtrievereins(Kaufhausthurmfaal) abgehalten. 15971 Mannheim, 22. Auguſt 1893. Bürgermeiſteramt: Klotz. Steigerungs⸗Anhündigung. In Folge richterlicher Verfüg⸗ ung werden dem Baumeiſter An⸗ dreas Nuzinger hier die nach⸗ beſchriebenen Liegenſchaften am Reitge den 25. 12 d.., achmittags 2 Uhr im hieſigen Rathhauſe öffentlich verſteigert, wobei der endgiltige Zuſchlag erfolgt, wenn die Schätz⸗ ung mindeſtens geboten wird. Beſchreibung der Liegenſchaften. 1. Das vierſtöckige Wohnhaus dahier Lit. M 8 No. 10, neu bezeichnet Schwetzingerſtraße No. 9, Tatterſallſtraße No. 27, mit Wirthſchaft und zwiſchen Eiſenbalken ausgewölbtem Keller, nebſt vierſtöckigem Seitenbau mit 1 88 Eiſen⸗ balken ausgewölbtem Keller, neben J. C. Schroth und Stadtgemeinde, taxirt 90,000 M. 2, Das dreiſtöckige Wohnhaus dahier Schwetzinger⸗Straße No. 81½, mit Verkaufsladen und in Eiſen gewölbtem Keller, ſowie dreiſtöckigem Ab⸗ ortsgebäude, neben Eliſabeth Nuzinger und Friedrich Keller, taxirt 24,000 M. Mannheim, den 24. Juli 1893. Der Vollſtreckungsbeamte: Großh. Notar. Matt es. 15168 Steigerungs⸗Ankündigung. In Folge richterlicher Verfüg⸗ ung wird dem Bäcker ſchrtebene Teifel hier die nachbeſchriebene Liegenſchaft am 15169 Dienſtag, den 29. Auguſt 1893, Nachmittags 2 Uhr im hieſigen Rathhauſe öffentlich verſteigert, wobei der endgiltige Zuſchlag erfolgt, wenn die Schätz⸗ ung mindeſtens geboten wird. Beſchreibung der Liegenſchaft. Das vierſtöckige Wohnhaus da⸗ hier Kepplerſtraße No. 2c, mit in Eiſen gewölbtem Keller, Wirth⸗ ſchaft und Dachwohnungen, ſowie einem zweiſtöckigen Nebenhaus in der kleinen Wallſtadtſtraße, Wohn⸗ haus mit Bäckerladen, neben Peter Emrich, Joſef und Xaver Hofmann und Straßen, taxirt 60,000 M. Mannheim, den 27. Juli 1893. Der Vollſtreckungsbeamte: Großh. Notar. Mattes. 2 Großh. Staatseiſen bahnen. Verſteigerung. Am 1597 Samſtag, den 26. ds. Mts., Nachmittags 3 Uhr verſteigern wir in unſever Land⸗ güterhalle II öffentlich gegen Baarzahlung 1 gebrauchtes Zweirad, wozu Kaufliebhaber einladet. Mannheim, 23. Auguſt 1893. Gr, Güterverwaltung. Steigerungs⸗Ankündigung. In Folge richterlicher Verfüg⸗ ung wird dem Wagner Jakob Kempf hier die nachbezeichnete Fiegenſchaft am 15170 Montag, 28. Auguſt 1893, Nachmittags 2 Uhr im hieſigen Rathhauſe öffentlich verſteigert, wobei der endgiltige Zuſchlag erfolgt, wenn die Schätz⸗ ung mindeſtens geboten wird. Beſchreibung der Liegenſchaft. Der dreiſtöck. Hinterbau jenſeits des Neckars im neuen Stadttheil Lit. C 2 Nr. 7, neu bezeichnet Mittelſtraße Nr. 7 mit Schienen⸗ keller und Dachgaupen, einſtöck. Seitenbau u. einſt. Werkſtatt im Hof aus Fachwerk und Knieſtock, neben Johann Heinrich Gräf III. und Lüdwig Sauer Eheleuten, 70 5 zu 20000 M. age: Zwanzigtauſend Mark. Mannheim, 24. Juli 1898. Der Vollſtreckungsbeamte: Großh. Notar. Mattes. Erbvorladung. Zur Erbſchaft am Nachlaſſe des am 10. Auguſt 1893 in Freiburg verſtorbenen Univerſitätsbuch⸗ halters und Quäſtors a. Michael Beidinger ſind berufen die Nachkommen der verſtorbenen Geſchwiſter derſelben und zwar: 1. Des Bruders Theobald Bei⸗ dinger von Ladenburg, 2. Des Bruders Joſef Beidinger von Ladenburg, 3. Des Bruders ohannes Beidinger von Seckenheim Amt Schwetzingen, 4. Der Schweſter Anna Maria Roth geb. Beidinger von Laden⸗ burg. 15931 Die Erbberechtigten werden hiemit erſucht, ihre Erbanſprüche innerhalb einer Friſt von einem Monat zum Auaß des Beizugs bei der Verlaſſenſchaftsverhandlung bei dem Unterzeichneten in ſeiner Kanzlei Nr. 11 der Wallſtraße mündlich oder ſchriftlich anzumel⸗ den und ihre Erbberechtigung nach⸗ Freiburg, I7. Auguſt 1803 reiburg, 17. Augu j. Der Großh. Notar für Diſtrikt II. v. Hollander. Behauntmachnug. (292) No. 78100. Eingefangen und bei Waſenmeiſter Stamm untergebracht: 15961 Ulmer Dogge, männlich, braun mit weißen Füßen. Großh. Bezirksamt. Gehmdgrasverſteigerung. Kommenden 15916 Freitag, den 25. ds. Mts., Vormittags 10 Uhr wird das Oehmdgras im hieſigen Schloßgarten gegen Bagarzahlung öffentlich verſteigert. Zuſammen⸗ künft bei der Schloßterraſſe. Großh. Hofgärtnerei. Oeffentliche Verſteigerung. Im Auftrage werde ich Montag, 28. Auguſt cr., Vormittags 11½ Uhr 100 Sack Moldangerſte nach aufliegendem Muſter gegen Caſſa, abzüglich 3 Monat Bank⸗ disconto, frei Bahn hier im hieſigen Börſenlokal E 6, 1 öffentlich verſteigern. Mannheim, 23. Auguſt 1 a x. Gerichtsvollzieher, C 4, 2. Heffentliche Verſteigerung. Freitag, 25. Auguſt d. Is., Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale Q 4,5: 1 Kaſſenſchrank gegen Baarzahlung im Vollſtreck⸗ ungswege öffentlich verſteigern. Mannheim, 23. Auguſt 1898. Tröndle, 16020 Gerichtsvollzieher, U 5, 27. Schafweide⸗Verpachtung. Wallſtadt(Amt Mannheim). Die hieſige Winterſchafweide, welche mit 200 Stück Schafen be⸗ trieben werden kann, wird: Mittwoch, 30. Auguſt d. Is., Vormittags 11 Uhr für das Jahr 1893/94 im Rath⸗ hauſe dahier öffentlich verſteigert. Wallſtadt, 21. Auguſt 1898. Bürgermeiſteramt: 15864 Hecker. Die Kirchweihe in Mundenheim findet Sonntag, den 27. und Montag, den 28. Auguſt 1893 in herkömmlicher Weiſe ſtatt. Mundenheim, 20. Auguſt 1893. Der Bürgermeiſter: 15969 Weber. Pferde⸗Herkauf. Am 15973 Samſtag, 26. Aug. ds. Is., Vormittags 10 Uhr wird am Schloßſtalle(Schnecken⸗ 8hof) zu Mannbeim 1 Dienſtpferd der 3. Abtheilung des Feld⸗Ar⸗ tillerie⸗Regiments Nr. 14 öffent⸗ lich meiſtbietend gegen Baarzahl⸗ ung verſteigert. Vorzügl. gut ſitz. Coſtüme, Facon von 6 M. an, fertigt 15118 Damenſchneiderei, N 3, 15. 0 2 n— 2 D. tratzendrillich, Heudence Piqus. wünſcht ſein. Oeffentliche Herſteigerung. Freitag, 25. Auguſt d. J5., Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandkokal Q 4, 5 dahier: 1602 1Anzahl ſilberne Löffel, Gabeln, Meſſer, 1 Schreibtiſch, 2 Pianino, 4 Kommoden, 4 Chiffonier, zwei Tiſche, 2 Kanapees, 1 Waſchkom⸗ mode, 1 Nähmaſchine, 3 Spiegel, 8 Bilder, 2 Ladentheken, 1 Waaren⸗ ſchrank, 1 Waage mit Gewicht, 2 Strickmaſchinen. 1 Spülmaſchine, 1 Bohrmaſchine, 1 Sgiten⸗Spinn⸗ maſchine und ſonſt Verſchiedenes gegen baare enlich im Vollſtreck⸗ ungswege öffentlich verſteigern. Mannheim, 24. Auguſt 1899. ſchenauer, Gerichtsvollzieher, C 1, 15. Oeffentliche Verſteigerung. Am Freitag, den 23. d. Mts., Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q 4, 5 im Vollſtreckungswege: 16011 1 aufgerüſtetes Bett, 1 Kana⸗ pee, 5 Bilder, 2 Vogelkäfige, 1 Grabſtein, 1 zweiräderiger Karren, eine Parthie Damenkleiderſtoffe, Bodenläufer, Flanell, Betk⸗ und Hemdenzeug, Waffeldecken, roth Und weißer Damaſt, Cattun, Ma⸗ Möbelkattun, Handtücher, Schür⸗ zenzeug, Regenſchirme, Cravatten, ſeidene Halstücher, Kinderkleidchen, Schürzen aller Art, Bettteppiche und⸗Tücher, Tiſch⸗ und Kommode⸗ decken, Gardinen, Damenunter⸗ röcke und Verſchiedenes gegen Baarzahlung öffentlich verſteigern. Die Verſteigerung der Manu⸗ fakturwaaren findet beſtimmt ſtatt. Mannheim, Stz 1898. ör Gerichtsvollzieher. Bütte. In unſerer Arbeiterkolonie Ankenbuck fällt die Ergänzung unſerer Vorräthe an Bekleidungs⸗ gegenſtänden nothwendtg. Wir richten daher an die Ver⸗ trauensmänner und Freunde unſeres Vereins die Bitte, Samm⸗ lungen insbeſondere von für unſere Zwecke noch brauchbaren Schuhen, Weißzeug, Socken, alten Teppichen und Decken, ſowie von Röcken, Hoſen, Weſten u. dergl. zu veranſtalten; auch die Abgabe von inhaltlich guten Büchern und Schriften, Geſangbüchern und Heften wäre erwünſcht. Außerdem wolle man Klengen der bad. Bahn, wenn Frachtſendung, undPoſt Dürrheim, wenn Poſtſendung— abſenden. Die Abſendung kann auch an die — Sofienſtraße 25— erfolgen, von wo aus die Weiterbeförder⸗ ung veranlaßt werden wird. Die Zuweiſung von Geldgaben würde uns ebenfalls ſehr 1010 11012 Karlsruhe, den 1. Juni 1893. Der Ausſchuß des Landesver⸗ eins für Arbeiterkolonien im ee Baden. Geheimerath Dr. L. v. Stößer. Stiftungs⸗ und Spar⸗ kafſeugelder auf 1. Hypotheken zu bill. Zinsfuß und coulanten Bedingungen vermittelt 40069 Karl Seiler, Bchhlir, bei ev. 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Zu beziehen durch die Expedition des „General-Anzeigers“ (Manunheimer Journal). Danksagung. 5 Für die zahlreichen Beweiſe herzlicher Theilnahme an dem uns betroffenen ſchweren und unerſetzlichen Verluſte unſeres geliebten Gatten und Vaters 160 Friedrieh Bresch, beſonders dem Militär⸗ und Brauerverein, ſowie den Herren Kollegen der Brauerei Eichbaum, dem Herrn Dr. Gutkind, der Niederbronner Krankenſchweſter, dem Herrn Pfarrer Becker für die troſtreichen Worte ſpreche ich den herzlichſten Dank aus. Mannheim, den 24. Auguſt 1893. Katharina Breſch nebſt Familie. cd El IJn der Synagoge. Freitag, den 25. Auguſt, Abends 7 Uhr. Samſtag, den 26. Auguſt, Morgens 9½ Uhr. Dr. Steckelmacher. e Previgt: Herr Stadtrabbiner 6. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 24. Auguſt. Dir. Dr. Schneider Wormſer Brauer⸗Akademie SAMEHHMENHAHHNHHHAHEHHEAIE EDas Hotel Bellevue auf dem 2 Schlossberg Heidelherg eignet ſich für Spätſommer und Herbſtanfang in hervor⸗ ragender Weiſe als Luftkurort. 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Der Vorſtand. Militär⸗Herein Mannheim. Sonntag, den 27. Auguſt 1893 findet im 15991 ein Familien- und Kinder-Fest ſtatt.— Dem Feſt geht ein Kinderfeſtzug vorauf, welcher ſich von ſanken An dem Jag nehmen Theil die Kinder im Alter von 6 14 Jahren von Mitgliedern der Vereine: Erſter Mannheimer Veteranen⸗ u. Sterbekaſſen⸗Verein, Kamgſe ⸗ Militär⸗Verein, Verein deutſcher pfgenoſſen. Der Feſtzug iſt in 3 Abtheilungen eingetheilt: 8 Die 1. Abtheilung— Kinder von—8 Jahren, ſammelt ſich an der Friedrichsſchule, 25— Kinder von—11 Jahren und Fahnengruppe ſammelt ſich im.Schulhofe asengrupv „ 8.„— Kinder von 12—14 Jahren, Tannenbaum⸗ gruppe und Guirlandengruppe ſammelt ſich im K 2⸗Schulhofe. Die Mitglieder der verſchiedenen Vereine ſchließen ſich an der Queue des Zuges an. Die einzelnen Abtheilungen müſſen pünktlich um ½2 Uhr auf dem Hauptfſammelplatz— Friedrichsſchule— etreſfer Ale ſpäter erſcheinenden Kinder können ſich am Feſtzug nicht be⸗ theiligen. Als Feſtabzeichen haben alle Kinder, welche ſich am Feſtzu betheiligen ſollen, eine Schärpe zu tragen, welche 115 Preſe 7— 15 20 Pfg. an bei Herrn Karl Ehmann, d 3, 18 zu haben ſind. Schluß des ärpen⸗Verkaufs: Samſtag, den 26. Abends Nun. chärpen⸗ f̃ ſtag Auguſt, Abmarſch des Feſtzuges punkt 2 Uhr. Auf dem Feſtplatz werden 8 Spielplätze und lein Kinder⸗Tanzplatz errichtet. Von 11 Uhr ab: Preiskegeln(6 Preiſe). Von 4 Uhr ab: Coneert von der Jugend⸗Kapelle Waldhof unter Leitung ihres Dirigenten, Herrn Muſik⸗ lehrer A. Hammel und der Kapelle des Kgl. 2. bayr. 12 Jäger⸗Bataillons unter Leitung des Dirigenten Herrn Degel⸗ Von 4 Uhr ab: ſchaftsgegenſtänden. Von 4 bis 7 Uhr: Kinderſpiele. Um 5 Uhr: Kinderpolonaiſe. Von 8 Uhr Abends ab: Ball im Saal. Um 9 Uhr: Feuerwerk. Die Aufſicht führenden Perſonen ſind durch beſondere Ab⸗ Verlooſung von Wirtn⸗ eichen— weiße Rofette— kenntlich gemacht und iſt deren An⸗ ordnungen, im Intereſſe der Aufrechterhaltung der Ordnung, unbe⸗ der a üpt⸗Eing, Rheinpark J.„Der Haupt⸗Eingang zum Rheinpark— am Rhein— bleibt Jwährend des Einpaſſirens des Feſtzuges für das Publikum geſperrt. Um etwaigem Gedränge bei Einpaſſiren des Feſtzuges an N den Kaſſen vorzubengen, haben wir bei Herrn Franz Arnold, H I, 3 und „ Theodor Sohler, am Paradeplatz Verkaufsſtellen für Programm, welche zum Eintritt berechtigen, eingerichtet. Die mit im Vorverkauf gelöſten Programms verſehenen Perſonen wollen den Eingang durch den Saal— vom Rhein- damm aus— benutzen. Veutr Meditinal⸗Vertin Nunnhein ſb..) 1. Claſſe: 2. 1 Perſon 15 Pfennig wöchentlich Wittwen mit Kinder 20 Pfennig wöchentlich 75 A. 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