am Montagmorgen übereinſtimmend, Vor einem Jahr beſaßen die Sowfets noch luſt eintrat. Erſcheint wöchentl. 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. 1,70 M. u. 30 Pf. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt 1,70., durch die Poſt 1,70 M. zuzügl. 42 Pf. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwet⸗ zinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8, Se Freiburger Str. 1. Abbeſtell. müſſen bis ſpäteſt. 25. für den folgend. Monat erfolgen Neue Mannheimer Zeitung Giuepret 1 0 Pf. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 14 Pf., 79 mm breite Textmillimeter⸗ zeile 78 Pf. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Srundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 13. Bei Zwangsvergleichen od. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben. an beſtimmten Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Montag, 13. Juli 1942 Mannheimer Neues Tageblatt Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1,-6. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: ernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 e mazeit Mannheim Die Voernicktungsſchlactet von Richew (Funkmeldung der NM.) Aus dem Führerhauptquartier, 13. Juli 3 Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ ut: i Im Südabſchnitt der Oſtfront wird der und in breiter Front verfolgt. Starke Luftſtreitkräfte unterſtützten die Verfolgungs⸗ kämpfe und zerſtörten in Tag⸗ und Nacht⸗ angriffen weitere Uebergänge über Don und Donez. An der Kanukaſus⸗Küſte erzielten Kampfflugzeuge Volltreffer ſchweren Kalibers auf zwei Schwimmdocks im Hafen von Noworo⸗ ſſyſk. Nördlich und nordweſtlich Worneſch wurden bei der Abwehr feindlicher Entlaſtungs⸗ angriffe am geſtrigen Tage 111 Sowjetpanzer abgeſchoſſen. Im Raum ſüdweſtlich Rſchew führte der am 2. Juli begonnene umfaſſende An⸗ griff der deutſchen Truppen, wirkungsvoll unterſtützt durch Verbände der Luftwaffe, nach Durchbruch durch das feindliche Stel⸗ lungsſyſtem in ſchweren Waldkämpfen zur Einſchließung und Vernichtung mehrerer Schützendiviſionen, Kavalleriediviſionen und einer Panzerbrigade. In dieſer elftägigen Schlacht wurden über 30 000 Gefangene ein⸗ gebracht, 218 Panzer, 591 Geſchütze und 1301 Maſchinengewehre und Granatwerfer ſo⸗ wie große Mengen anderer Waffen und Kriegsgerät aller Art erbentet oder ver⸗ nichtet. Die blutigen Verluſte des Gegners ſind ſchwer. Die Gefangenen⸗ und Beute⸗ zahlen wachſen noch an. Ein Dorf iſt genommen worden. Gemeinſam wird es durch Panzer und Schützen von den letzten Reſten der geſchlagenen Bolſchewiſten geſäubert. (PK.⸗Aufnahme: Kriegsberichter Böhmer, HH.,.) ueber 30 000 An der Wolchow⸗ Front wurde ein ſtarker feindlicher Angriff gegen einen Brücken⸗ kopf abgewieſen. Eine auf dem Weſtufer des Wolchow gelandete feindliche Kräftegruppe wurde vernichtet. 5 Im Finniſchen Meerbuſen verſenkten Minen⸗ ſuchboote ein ſowjetiſches Unterſeeboot. Im hohen Norden bombardierten Sturz⸗ kampfflugzeuge die Hafenanlagen von Roſta bei Murmanſk. Mehrere Brände wurden beobachtet. Gefangene eingebrackt Weitere Verfolgung an der Büdfront In Aegypten wurden erneute britiſche Angriffe im Raum von El Alamain verluſtreich abgewieſen. Verbände der deutſchen und italieniſchen Luftwaffe ſetzten die Zerſtörungen britiſcher Flugſtützpunkte auf Malta fort. An der engliſchen Südküſte verſenk⸗ ten leichte Kampfflugzeuge bei Tage im Hafen von Brixham einen britiſchen Bewacher; außer⸗ dem wurde ein großes Frachtſchiff durch Bom⸗ bentreffer ſchwer beſchädigt. Moskaus Schrei nach der Entlastungsfront Die Sowiets setzen in USA und England lnimmel und Hölle in Bewegung Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 13. Juli. Die Vertreter der Sowjets ſuchen alle ihnen irgendwie zugänglichen Zeitungen und Sender Amerikas und Englands für den Gedanken einer ſofortigen Entlaſtungsaktion der Weſtmächte ein⸗ zuſetzen. 5 Dies iſt ihnen auch in gewiſſem Umfang gelungen. Zahlreiche amerikaniſche und einige enaliſche Blätter verlangen am Sonntaa und Montaa die Errichtung einer zweiten Front. Von Linkskreiſen wird unter dem Einfluß der Sowjetbotſchaften immer wieder darauf hingewieſen, daß der Krieg im Falle einer ſowjetiſchen Niederlage auch für die Weſtmächte end⸗ gültig verloren ſei. Einige amerikaniſche Blätter fordern die Schaffung einer zweiten europiiſchen Front unter amerikaniſchem Oberbefehl und ſchlagen für dieſen Poſten General Mac Arthur vor, der ſich von Auſtralien ſofort nach Europa begeben ſoll. Andere amerikaniſche Blätter fordern die Briten auf, endlich einmal ihre im Mutterland ſtehende Ar⸗ anee in Beweauna zu ſetzen und auf dem europäiſche Kontinent zu landen. Weſentlich zurückhaltender iſt man in England, wo im Londoner Sender geſtern ausdrücklich noch⸗ mals darauf hingewieſen wurde, ohne Schiffe könne man niemals eine zweite Front bilden. Man müſſe den Sowjets auf andere Weiſe Entlaſtung ver⸗ ſchaffen. Auch die„Times“ beſchäftigt ſich am Mon⸗ tagmorgen mit dieſer Frage und kommt zu dem Schluß, Entlaſtung ſei jetzt nur auf dem Wege von Materiallieferungen möglich. Allerdings wäre es dringliche Aufgabe der Weſt⸗ mächte, endlich dafür zu ſorgen, daß dieſes Material auch wirklich die Häfen der Sowjetunion erreiche. Drel- Nsthew- Wolchow Drei unvergängliche Zeugnisse deutscher Iapferkeit und deutschen Siegeswillens [(Funkmeldung der N M.) + Berlin, 13. Juli. Wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, wiederholte der Feind am 11. 7. im Raum von Orel mit neu herangeführten, friſchen Kräften ſeine vergeblichen Angriffe gegen die deutſchen Stel⸗ lungen. Als die Bolſchewiſten in einem 18 Km. breiten Vorſtoß die deutſchen Hauptkampfſtellungen zu durchbrechen verſuchten, wurden ſie unter ſchwer⸗ ſten Verluſten an Menſchen und Material durch die deutſchen Infanteriſten und Pioniere ſowie den zu⸗ ſammengefaßten Einſatz der Luftwaffe überall zu⸗ rückgeſchlagen.. ö ſetzten auch am Sonntag wieder in dieſem Kampf⸗ raum über 20 feindliche Panzerkampfwagen ſowie vier Batterien der Bolſchewiſten außer Gefecht. Bei der Bekümpfung des feindlichen Nachſchubs wurden fünf mit Munition und Treibſtoff beladene Züge, zwei Munitionslager und mit Kriegsmaterial 1 Kraftfahrzeuge durch Bombentreffer ver⸗ nichtet. Im Raum von Rſchew führte der konzen⸗ triſche Anariff der deutſchen Truppen am 11. 7. zu einer weiteren Zuſammenpreſſung der ſich verzwei⸗ felt zur Wehr ſetzenden eingekeſſelten Bolſchewiſten. In enger Zuſammenarbeit mit den Verbänden des Heeres, die ſich durch das unwegſame, von dichten Wäldern und weiten Mooren durchzogene Gelände vorarbeiteten, wurde die Vernichtung der in meh⸗ rere Teilaruppen aufgeſpaltenen feindlichen Ver⸗ Bomben deutſcher Kampfflugzeuge U bände durch Bombenangriffe deutſcher Kampfflug⸗ zeuge wirkſam vorbereitet. Die verzweifelten Aus⸗ bruchsverſuche des Feindes, die noch von den wenigen in den Keſſeln verbliebenen Panzern unterſtützt wurden, zerbrachen unter der Wucht der deutſchen Bomben. die dem Feind durch Zerſtörung der Stra⸗ ßen und Flußübergänge auch die letzten Möglichkei⸗ ten nahmen, ſich zum planmäßigen Abwehrkampf gegen die vordringenden deutſchen Truppen zuſam⸗ menzuſchließen. a An der Wolchow⸗ Front ſcheiterten am 11. 7. drei von Panzern unterſtützte Angriffe der Bolſche⸗ wiſten unter hohen Verluſten für den Feind, wobei fünf Panzerkampfwagen durch deutſche Panzerab⸗ wehrkanonen und Artillerie vernichtet wurden. Auch mehrfach wiederholte Vorſtöße des Feindes gegen die deutſchen Brückenkopfſtellungen am Wolchow ſchei⸗ terten im Abwehrfeuer an der unerſchütterlichen Härte der deutſchen Infanterie. Kampf⸗ und Sturz⸗ kampfflugzeuge unterſtützten in rollenden Einſätzen den Kampf der deutſchen Truppen an der Brücken⸗ kopſſtellung. Bereitſtellungen des Feindes im Gebiet oſtwärts des Wolchow wurden wiederholt mit Bomben ſchweren Kalibers belegt. Auch zahlreiche Ortſchaften der Bahnſtrecke Leningrad⸗Moskau, wo Truppen⸗ und Materialladungen ſtattfanden, waren das Ziel wirkſamer deutſcher Luftangriffe. Der Feind erlitt durch die oft aus niedrigſten Höhen abge⸗ worfenen Bomben hohe Verluſte an Menſchen, Waffen und rollendem Material. England sieht die lage der Sowieis für hoffnungslos d „Keinerlei Aussicht, daß der deutsche Vormarsch zum Stehen gebracht werden kann“ 8 Drahtb erichtunſeres Ko rreſpond enten — Liſſabon, 13. Juli. Die Londoner Zeitungen und Sender erklären daß ſich die Lage am Don im Laufe des Sonntag er⸗ neut erheblich verſchlechtert habe. Noch am Ende der vergangenen Woche ſuchte die Preſſe der Weſtmächte nach dem„großen 0 hinter dem Rückzug Timoſchenkos“ und orakelte viel über die neue Taktik des hinhaltenden Widerſtandes und die„elaſtiſche Strategie“ des Sowfetmarſchalls, der die Deutſchen hinter ſich herlocke und in die Falle führen werde. Am Montagmorgen erklärt der Kom⸗ mentator Mac Geachy: „Die Lage für die Sowjets iſt weit kritiſcher als im vergangenen Jahr. 85 Den Deutſchen iſt es gelungen die Nachſchublinien von Moskau nach dem Süden zu erreichen. Lebensader der Sowjetfront iſt verloren gegangen. einen Teil von Polen und Beſſarabien und hatten hinter ſich Hunderte und aber Hunderte von Kilometern Boden, auf denen ſie ſich zurückziehen konnten. Die Deutſchen mußten erſt dieſen breiten Gürtel durch⸗ queren, bevor ſie überhaupt in die Lage kamen, die lebenswichtigen Teile der Sowjetunion zu gefährden. Die Sowjets dagegen konnten ſich weiter zurück⸗ ziehen, ohne daß zunächſt unerſetzbarer Gebietsver⸗ Heute hat ſich die Lage völlig ver⸗ ändert. f f Die deutſchen Panzerdiviſionen gefährden mit jedem Kilometer, den ſie vorſtoßen, wichtige 1 ſtrategiſchen Plan Dieſe ſowjetiſche Stützpunkte und bedrohen den ge⸗ ſamten Nachſchub der Sowjetarmeen. Die im vergangenen Jahr von den Sowjets mit viel Geſchick angewandte Rückzugsſtrategie iſt heute nicht mehr möglich.“ f Im britiſchen Nachrichtendienſt beſprach Veatty die Lage in der Sowjetunion, die er als für die Bolſchewiſten„ſehr gefährlich“ bezeichnet. Die Lage habe ſich nicht zugunſten der Sowjets geändert. Wenn ſie ſich jetzt zurückziehen würden, würden ſie ihre letzten wichtigen Induſtrie⸗ und Land⸗ wirtſchaftsgebiete verlieren. Man könne ſagen, daß die Lage viel gefährlicher geworden ſei. Das ſowietiſche Oberkommando, ſo heißt es in einem anderen Bericht, appelliere weiterhin an den höchſten Einſatz jedes einzelnen Soldaten. Jetzt, wo der Don⸗Uebergang durch die Deutſchen erzwungen ſei, ſeien die Ausſichten ſchlecht, und es lägen noch keine Anzeichen dafür vor, daß der große deutſche Vorſtoß irgendwie zum Stehen gebracht werden könne. Der militäriſche Mitarbeiter von„Dagens Nyhe⸗ ter“, Oberſt Bratt, der die Situation am Don heute einer Analyſe unterzieht, kommt in zurückhaltenden Worten zu dem Ergebnis, daß Timoſchenko eine zernſte Niederlage“ erlitten habe. Der Don ſei als Verteidigungslinie und ſtrategiſche Barriere mindeſtens in ſeinem mittleren Lauf bereits auf's Spiel geſetzt. Durch abwechſelnde und bedeu⸗ tungsvolle Angriffe behielten die Deutſchen die Ini⸗ tiative und man müſſe annehmen, daß dadurch die ſowjetiſchen Reſerven in ungünſtiger Weiſe engagiert würden und die gewaltige Offenſine ſehr bald etap⸗ penweiſe zu dem beabſichtigten geographiſchen Ziel führen werde. ziemlich ſicher Timoſchenko zwingen, ſeine Streit⸗ kräfte nördlich vom Donez zurückzuziehen; wahr⸗ ſcheinlich könne nicht einmal ſein ſüdlicher Flügel dort bleiben, wo er jetzt ſtehe, nämlich am Aſow⸗ ſchen Meer. 5 Damit aber befände ſich die geſamte Armee⸗ gruppe Timoſchenkos, die mindeſtens eine Mil⸗ lion Mann betrage, auf dem Rückzug. „Die größte Ueberraſchung iſt nach weiteren eng⸗ liſchen Berichten aus Moskau die ſtändig wach⸗ ſende Luftüberlegenheit der Deut⸗ ſchen.„Wo nehmen dieſe Leute eigentlich ihre Flug⸗ zeuge her?“ Dieſe Frage wird immer wieder ge⸗ ſtellt. Ein Reuterkorreſpondent erzählt, an Stellen, an denen die Deutſchen bis zum 15. Juni etwa 50 bis 70 Flugzeuge beſaßen, greifen mit einem Schlag 500 bis 600 Maſchinen an.„Die Deutſchen haben den Winter benutzt, um rieſige Luftwaffenreſerven zu ſchaffen.“ Dem engliſchen Volk aber hatte man er⸗ zählt, die deutſche Flugzeugproduktion habe ihren Höhepunkt längſt überſchritten! Der ſowjetiſche Hee resbericht von Mit⸗ ternacht gibt erneut die Räumung wichtiger Zentren durch die Sowjets zu, wenn er auch behauptet, dieſe Räumung ſei auf Befehl des Oberkommandos und nicht infolge deutſchen Druckes erfolgt. Alle Mos⸗ kauer und Londoner Berichte halten komiſcherweiſe immer noch daran feſt, daß Woroneſch ſich noch in den Händen der Sowjettruppen befinde, wenn die Lage ſeit Sonntagabend auch kritiſch geworden ſei. er hat ſofort hinter die Niederlagen das Der Durchbruch bei Iſjum werde 153. Jahrgang— Nummer 189 Der Cott der Zahlen * Mannheim, 13. Juli. Der Amerikaner hat einen Gott, an den er un⸗ bedingt glaubt: die Zahl. Nirgends hat der Zahlen⸗ rauſch ſo zu einer Zahlenvergottung geführt wie in dieſem Lande, das ſich ſelbſt ſtolz einmal der „alt und dekadent gewordenen alten Welt“ als das Land der unbegrenzten Möglichkeiten vorſtellte und unter dieſen unbegrenzten Möglichkeiten in Wirk⸗ lichkeit nichts anderes als Zahlenrekorde, in erſter Linie natürlich Rekorde im Geldverdienen verſtand. Mit dieſen Zahlenrekorden haben ſie einmal ſimplen Europäern imponiert; mit ihrem Götzen Zahl haben ſie ſogar einmal den ent⸗ göttertſten aller Kriege, den erſten Weltkrieg gewonnen; mit dieſem Götzen an der Spitze glaubten ſie jetzt auch den zweiten Weltkrieg gewinnen zu können. Es iſt der ſcheußlichſte und für den modernen Menſchen in Wahrheit beſchã⸗ mendſte Trium phdes Materialismus, der hier zu beobachten iſt, eine Anerkennung der toten Materie als Herrin der Völker und der Geſchichte, wie ſie in ſo kraſſer Eindentigkeit und Unhekümmert⸗ heit noch niemals feſtzuſtellen geweſen iſt. Daß die Geſchichte anderen, lebendigeren Geſetzen folgen könnte, als denen einer toten Arithmetik, kommt dieſen Leuten drüben in den USal, in erſter Linie ihrem Präſidenten ſelbſt, gar nicht in den Sinn! Daß ſeeliſche Werte ſtärker und beſtimmender ſein könnten als Zahlenreihen auf dem Papier, erſcheint ihnen als eine Utopie, über die nachzudenken ſich gar nicht verlohnt! Dabei haben ſie Erlebnis und Erfahrung des Krieges vor ſich, dabei ſehen ſie, daß in Wahrheit der Geiſt des deutſchen Soldatentums die Fülle der ſol⸗ datiſchen Macht ſeiner Gegner ſchlägt; dabei können ſie es ſich auf dem Papier errechnen, daß auf den Schlachtfeldern Rußlands nicht die materielle Ueber⸗ legenheit, ſondern höhere Werte des Geiſtigen und des Seeliſchen geſiegt haben, daß ſich gerade hier er⸗ wieſen hat, daß Soldat nicht gleich Soldat und Flug⸗ zeug nicht gleich Flugzeug und Tank nicht gleich Tank geſetzt werden kann, ſondern daß gewogen werden muß, was hinter dem allem ſteht: der Menſch mit der Größe, der Leidenſchaft und der Bereitſchaft ſeiner Seele, mit dem Geiſt ſeiner ſoldatiſchen Be⸗ rufung, mit der Beweglichkeit ſeiner kämpferiſ Fähigkeit und ſeines techniſchen e 9 Wenn irgendwo, dann zeiat ſich hier die fee⸗ liſche Verwandſchaft— ſoweit man in dieſem Rahmen von Seele überhaupt ſprechen kann!— zwi⸗ ſchen dem Bolſchewismus und ſeinen plutokratiſchen Mitſpielern. Beide beten zum aleichen Götzen. Wie Sowjetrußland gealaubt hat. es ge⸗ nüge, und ſei es um den Preis der letzten Würde in der Exiſtenz eines 200⸗Millionen⸗Volkes, Tanks, Geſchütze, Flugzeuge und Maſchinenpiſtolen noch und noch herzuſtellen, und die Millionen ruſſiſcher Bau⸗ ern zu ſoldatiſchen Robotern zu verwandeln, um den Sieg der Weltrevolution über die Erde zu tragen. ſo alaubt auch heute Amerika, es genüge, noch mehr Flugzeuge, noch mehr Tanks, noch mehr Schiffe, noch größere Kanonen und noch ſtärkere Feſtungen zu bauen. um den Siea der nationalſozialiſtiſchen Revo⸗ lution zu verhindern. Es iſt die aleiche Anbetung 95 Zahl, in der ſich Moskau und Waſhington begeg⸗ a Und nur weil dieſer Glaube ſo ſehr der ganzen pſychiſchen Verfaſſung der amerikaniſchen Nation entſpricht, darum ſind auch die bisherigen Schläge des Krieges ſo verhältnismäßig ſpurlos an ihr vorübergegangen. Niemals hat eine Nation här⸗ tere und folgenſchwerere Schläge einſtecken müſſen als die enaliſche und die amerikaniſche Nation im Pazifikkriega: ſie haben den Amerikaner nicht erſchüt⸗ tert,— nicht weil er ſeeliſch ſtark genug wäre, ſolche Schläge zu ertragen. ſondern weil er ſich einfach vor ihrer Wirklichkeit in die Illuſion der Zahl flüchtete. Rooſevelt, der wie keiner die Pſyche ſeiner Landsleute kennt, hat dieſe ſchweren Schläge des Schickſals auf das raffinierteſte pariert: „Zahlen⸗ programm des künftigen Sieges“ geſetzt. Er hat ſei⸗ ner Nation einzureden verſtanden, daß alle dieſe Nie⸗ derlagen die Folge einer Zahlen⸗Unterlegenheit ge⸗ weſen ſeien, es käme nur darauf an, die Zahlen⸗ Ueberlegenheit zu gewinnen, dann wäre alles gut. Niemand hat das begieriger und gläubiger aufge⸗ nommen als das amerikaniſche Volk, dem ſolche „Logik“ ſozuſagen von Kindesbeinen auf das innigſte vertraut geweſen iſt. Seither hat Rooſevelt ſeine Nation von dieſen Altären der Zahl nicht mehr fortgelaſſen. Wurde ſie müde, ſo legte er immer neues gleißendes Kleinod auf dieſen Altären nieder; immer höher türmte er das Flittergold der Programme, daß es Auge, Geiſt und Seele blendete. Schwor er zunächſt dem Volke, im Jahr 60 000 Flugzeuge zu bauen, ſo verſpricht er ihm jetzt 120 000; wollte er anfangs zwei Frachtſchiffe je Tag vom Stapel laſſen, ſo ſind es jetzt ſchon deren drei; wollte er urſprünglich 6000 Panzer im Monat produzieren, ſo genügen ihm heute ſchon kaum mehr 8000; ſchmeichelte er bisher dem Stolz⸗ und oem Ehrgeiz ſeines Volkes mit der Zwei⸗ Ozean⸗Flotte, ſo ſoll es jetzt eine Flotte der ſieben Ozeane werden; wurden urſprünglich Pläne für ein Dutzend neue Flugzeugträger gemacht, ſo werden jetzt— alles natürlich zunächſt nur auf dem Pro⸗ gramm— 50 gebaut. Es iſt wie ein Hexenſabbat, in dem ſich das ganze amerikaniſche Volk im wir⸗ belnden Kreiſe dreht: als erſter voran reitet mit Hui und Hojohl ſein Präſident auf dem Beſenſtiel ſeiner Illuſionen. Im Nebel dieſes Hexenſabbats überſehen aber ſie alle miteinander drei kleine Korrekturen, die die Wirklichkeit an ihren Illuſionen vornimmt. Die eine heißt: Materialbeſchaffung. Daß die Fließbänder der großen amerikaniſchen Induſtriezentren allerhand produzieren können, weiß man; daß ſie allerhand für dieſe Produktion ver⸗ brauchen, weiß man auch: an Stahl, an Gummi, an Oel, an Kupfer, an Zinn, an Aluminium uſw. Alles aber, was hier aufgezählt iſt, iſt inzwischen in Amerika ſchon längſt Mangelware geworden. Es gibt kein Aluminiumgeſchirr mehr für die amerika⸗ niſche Hausfrau, kein Oel mehr für den amerikani⸗ ſchen Autofahrer, und wenn er ſein Auto noch hat und es ihm Donald Nelſon nicht beſchlagnahmt hat, dann verlangt der Staat im Namen der allgemeinen Gumminot die Autoreifen von ihm: um Stahl zu gewinnen aber reißt man ſchon die alten Eiſenzäune ein, und Zinn wird von den amerikaniſchen boy⸗ scouts tellerweiſe aus den amerikaniſchen Haushal⸗ tungen zuſammengeſchleppt! Die amerikaniſche In⸗ duſtrie, bisher gewohnt aus dem vollen zu wirtſchaf⸗ ten, muß jetzt durch Engpäſſe der Rohſtoffverſorgung hindurch, durch die ſie ſich bei ihrem ausgeſproche⸗ nen Individualismus, der ſich jeder Einfügung in zentrale Ordnung und Leitung widerſetzt, nur äußerſt ſchwer hindurchfinden kann. Das iſt oͤas eine. Das andere iſt die Frage der Menſchenbeſchaffung. Amerika hat unge⸗ fähr 130 Millionen Einwohner, ſeine kriegseinſatz⸗ fähige Mannſchaft iſt aber bedeutend geringer, als dieſer Zahl entſprechen würde: niemand anders als Präſident Rooſevelt ſelbſt hat das bekanntlich vor der Preſſe ſeines Landes laut bejammert. Die Gründe — die vielfach vorhandene raſſiſche Minderwertig⸗ keit. die Unterernährung, das Analphabetentum eines großen Teiles der US A⸗Rekruten— brauchen hier nicht im einzelnen behandelt zu werden, es ſind zugegebene Tatſachen. Wie ſoll das von Rooſevelt als Programm aufgeſtellte amerikaniſche Kriegspoten⸗ tial mit dieſen Menſchenreſerven bewältigt werden? Schon heute hat zwiſchen den einzelnen amerikani⸗ ſchen Kriegsreſſorts ein erbitterter Streit ſozuſagen um jeden einzelnen Mann eingeſetzt: Marine, Flieger, Armee, jeder glaubt ſich benachteiligt und jeder verlangt„im Intereſſe des Sieges“ bevorzugte Behandlung. Wie ſoll es dann erſt werden, wenn wirklich die neuen Geſchwader, die heute noch auf dem Papier ſtehen, auf den Fluanlätzen und in den Häfen auf ihre Bemannung warten? Wo ſollen überhaupt gleichzeitig die Menſchen herkommen, um die Kaſernen und die Fabriken zu füllen? Amerika hat gewiß heute noch faſt acht Millionen Arbeitsloſe: aber das iſt nicht ein Beweis für die Stärke, ſondern für die Schwäche ſeines Menſchenreſervoirs. Wer heute nach intenſivſter zweijähriger Aufrüſtung noch arbeitslos iſt, der iſt es, weil er eben für den kompli⸗ zierten Arbeitsprozeß der Krieasrüſtung überhaupt nicht zu verwerten iſt. 5 Aber noch wichtiger als die Frage der Menſchen⸗ und Materialbeſchaffung iſt die Frage der Quali⸗ tätsleiſtung. Die amerikaniſche Induſtrie iſt auf Maſſenproduktion eingeſtellt. Das Fließband ift ihr wichtiger als der Konſtruktionstiſch. Das führt zu qualitativen Minderleiſtungen. Die SA hatten die gleiche aroße Chance, die Deutſchland bei ſeiner Aufrüſtung hatte: ſie konnten ebenſo wie Deutſchland ihre ganze Kriegsrüſtung vollkommen neu und daher unter Berückſichtigung der modernſten techniſchen Fortſchritte aufbauen. Es iſt über⸗ raſchend, wie ſchnell die USA dieſen großen natür⸗ lichen Vorſprung preisgegeben haben. Sie haben damals das jeweils neueſte Standardmodell an Flugzeugen und Tanks auf die Fließbänder gelegt, aber ſie haben ſich wenig Mühe gemacht, zu über⸗ legen, daß im Kriege ſozuſagen jeder Tag einen neuen techniſchen Fortſchritt hervorbringt. kommt es, daß heute zwar ihre Fabriken außer⸗ ordentlich viel, aber keineswegs mehr vollwertiges Kriegsmaterial liefern. Das gilt für ihre Tank⸗ fabrikation, deren Renommier⸗Typ„General Grant“, der in Afrika das große Wunder des engliſchen Sieges bringen ſollte, jämmerlich verſagt hat, wie es von den ameribaniſchen Flugzeugen gilt, die ge⸗ wiß vor einem Jahr eine Höchſtleiſtung der Technik darſtellten, aber mittlerweile zum auten Teil ver⸗ altet ſind. Niemand anders als der Jachmann für die engliſche Aufrüſtung, Lord Beaverbrook, hat die Bedenken gegenüber dieſem Quantitätsgeiſt in der US A⸗Aufrüſtung dieſer Tage im Unterhaus in den Stoßſeuſizer zuſammengefaßt: „Entgegen der landläufigen Anſicht, daß das ununter⸗ brochen laufende Fließband der US A⸗Fabriken den Sieg gewährleiſte, wäre es mir viel lieber geweſen, man hätte dieſe Fließbänder öfters ſtillgelegt und neue Modelle aufgelegt“. Dieſe Vergötzung der ühronung ſchon in ſich. 5 Das wichtigſte Argument, das gegen ſie anzu⸗ führen wäre, iſt dabei noch nicht einmal erwähnt Zahl trägt alſo ihre Ent⸗ Daher reinen bie Opposition gegen die Engländer organisiert sich im Nahen Osten immer mehr Drahtberichtunſeres Korreſpondenten 8— Rom, 13. Juli. Alle britiſchen Staatsangehörigen in Aegypten, deren Anweſenheit vom militäriſchen Standpunkt aus nicht notwendig erſcheint, wurden aufgefordert, bereits in den nächſten Tagen das Land zu verlaſſen. Sie gehen nach Südafrika. Es handelt ſich um rund 4000 Engländer. Der Auszug der Juden und Gaulliſten aus Aegypten geht unaufhörlich weiter. Auffällig erſcheint die Maſſenflucht der Juden, von denen bereits 35000 ausgewandert ſein ſollen. Einige Tauſend Aegypter, die Militärdienſt leiſten ſollten, Lage ſich den britiſchen Häſchern durch die Flucht entzogen. Die britenfeindliche Tätigkeit der irakiſchen Nationaliſten hat die Engländer genötigt, eine ge⸗ wiſſe Anzahl Panzerkampfwagen in den Frak zu ent⸗ ſenden. Einige dieſer Maſchinen, die im Flughafen von Bagdad von General Quinan, dem Komman⸗ danten der 10. britiſchen Armee und vom Miniſter⸗ präſidenten Nuhri es Said beſichtigt wurden, ſind auf geheimnisvolle Weiſe von der Bildfläche ver⸗ ſchwunden. Wie der Polizeidienſt meldet, wird in amtlichen Kreiſen angenommen, daß dieſe Wagen in die Hände der Nationaliſten gefallen ſind, die ſich ſo die erforderlichen Waffen beſchaffen, um im gegebe⸗ nen Augenblick den Krieg gegen England aufneh⸗ men zu können. Der Prinz Said, ein Bruder des Königs Faiſal und des Emir Akdulla von Transjor⸗ danien wurde von den Engländern in dem Augen⸗ blick verhaftet, als er die Grenze zwiſchen dem Irak und der Türkei überſchreiten wollte. Wie verlautet, wollte Prinz Said in die Türkei flüchten, weil er in offenem Gegenſatz zum Regenten des Irak ſteht. In Paläſtina hat ſich die Lage weiter zuge⸗ ſpitzt. Die Aufruhrbewegung iſt im Wachſen, trotz der von den 8 Streitkräften eingeleiteten Maßnahmen. te allgemeine Unzufriedenheit hat ihre Erklärung in den Kundgebungen der zioniſti⸗ ſchen Führer Englands und der Vereinigten Staaten, die zu verſtehen gaben, der Plan, einen eigenen und wahren Judenſtaat zu gründen, habe die Unter⸗ ſtützung der beiden angelſächſiſchen Staaten. Die lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 13. Juli. Am Sonntag waren in London noch nicht die neuen deutſchen Erfolgsmeldungen bekanntgegeben worden, aber ihr Inhalt ſpiegelte ſich in der Sonn⸗ tagsanſprache Lord Alexanders in New⸗ port wider, in der der britiſche Schiffahrtsminiſter Unbehagen um das„Rätsel Churchill“ die Kriuk wagt sich wieder herwor und beweist. wie wenig das Vvertrauensvotum wert war Drahtbericht unſeres Korreſpondenten .— Stockholm, 13. Juli. Die äußerſt kritiſche Lage, deren Ernſt heute in London doch gelegentlich ſchon begriffen wird, bringt eine gereizte Geſpanntheit der Stimmung mit ſich, die deuklich beweiſt, wie wenig das bloße arithme⸗ tiſche Stimmenverhältnis im Unterhaus im Grunde beſagt. Trotzdem kommt ein Anariff etwas über⸗ raſchend, den der„Obſerver“ geſtern in einem Leit⸗ artikel gegen Churchill richtet. Das Blatt konſta⸗ tiert, daß ſeit der Abſtimmung im Unterhaus noch gar nichts geſchehen ſei. 5 Dieſer Mangel an Handlungen könne nur be⸗ deuten, daß Churchill nicht unzufrieden ſei mit der Art, wie der Krieg geführt werde. Dies aber lei eine unmögliche Annahme, da die Kriſe heute nicht kleiner, ſondern ernſter ſei als die nach Singapur und Dünkirchen. Die Maßnah⸗ men der Regierung haben ſich bei der einzigen Probe, die etwas wert ſei, nämlich der Probe im Kampf, als ungenügend gezeigt. Aus allen militäriſchen Geſichtspunkten heraus kann Enaland auf dieſe Art und Weiſe den Krieg nicht ge⸗ winnen. Führung und Schlagkraft, mit anderen Worten Strategie und Produktion ſeien die Kardi⸗ nalpunkte einer Reform. Ein anderer Artikel des gleichen Blattes geht in der Schärfe der Formulierung vielleicht noch weiter. Dieſer Artikel iſt mit Audax gezeichnet und man vermutet in London, daß ſich hinter ihm der neue Chefredakteur des Blattes, Jvor Brown, ver⸗ birgt. Der Artikel ſpricht in kritiſchen Worten von dem„Rätſel Churchill“. Er erinnert an ein Urteil, das vor 20 Jahren über Churchill gefällt und kürzlich in der Debatte wieder zitiert wurde, nämlich daß ſeine redneriſche Begabung zu einer falſchen Einſchätzung ſeiner übrigen Fähigkeiten führte. Mehr als von jedem anderen habe man von Churchill nicht nur die inſpirierende Führung. die er in vollem Ausmaß gegeben habe, erwartet, ſon⸗ dern auch die Kraft und Rückſichtsloſigkeit, die ſo notwendig ſei, um das„Spinnennetz“, das um das England der Vorkriegszeit gezogen worden ſei, hinwegzufegen. Mit Widerwillen bemerke man aber, daß das Gewebe immer noch da ſei. Um das ſagen zu können, muß Audax dann die übliche Ver⸗ beugung vor Churchill machen und zugeben, daß er der einzige„natürliche Führer Englands“ ſei, den man nicht vermiſſen kann, um dann vorſichtig von der„Ungeduld“ zu ſprechen, die die Rückſchläge hervorgerufen hätten, und die auf die Dauer„nicht eine hartnäckige Loyalität gegenüber den alten Mit⸗ arbeitern und adminiſtrativen Sitten“ tolerieren könne. Dieſe Loyalität Churchills gegenüber ſeinen Mitarbeitern ſei„an und für ſich vielleicht bewun⸗ dernswert“, doch entferne ſie ſich deutlich mehr und mehr von der unbedingten Weigerung, den Mangel an Fähigkeiten nicht zu dulden, ohne die aber der Sieg nicht gewonnen werden könne. Es ist ein furchtbar schwerer Kampf in Afrika Nit dem Aufgebot letter Kraft wird von beiden Seiten der Kampf um die El Alamaln-Stellung geführt (Von Krieasberichter Werner Bockelmann.) dnb... 11. Juli.(PR.) Die Panzerarmee iſt in Aegypten in die El⸗Ala⸗ main⸗Stellung, die ſich, gut befeſtigt, vom Meer bis gur Kattara⸗Senke hinzieht, eingedrungen. Mit allen noch zur Verfüaung ſtehenden Kräften hat ſich der Feind zur letzten Verteidiaung aufgerafft und ſich den Diviſionen der Achſenmächte zum Kampf geſtellt. Und jetzt zeigt ſich, wie ſtark die engliſche Kolonial⸗ armee in Nordafrika überhaupt geweſen iſt, denn immer noch ſind ihre Truppen an Zahl beträchtlich. Hier im Raum zwiſchen Alexandria und El Ala⸗ main, zwiſchen dem Nil⸗Delta und den Kattara⸗Salz⸗ worden: dieſes Argument wird von unſe⸗ ren U⸗Booten geliefert! Produzieren iſt gut; produzieren für den Meeresgrund iſt ausge⸗ machter Wahnſinn! Das iſt das eigentliche wirt⸗ ſchaftliche, politiſche und vor allem auch pfuycholo⸗ giſche Dilemma, in das unſere Gegner immer mehr und mehr hineingeraten und aus dem es für ſie keinen Ausweg gibt. Auch der Gott der Zahl weiß hier keinen. Er ſchon gar nicht, denn er iſt ein Gott ohne Gefühl, uhne Seele und ohne Intereſſe. Er dient und verrät gleichermaßen. Und wir ſind deſſen ſicher: je mehr unſere Gegner glauben, ihn in ihrem Dienſt zu haben, deſto mehr werden ſie erkennen müſſen, daß er nur ihr Verräter iſt. Dr. A. W. ſümpfen ſtauen ſich die Reſte der 8. engliſchen Ar⸗ mee, ſtehen Hunderte, Tauſende von Fahrzeugen. Hier wogt der Kampf, und in dem Geflimmer des hellen Tages toben erbitterte Schlachten. Tas erſte Woxt aber ſprechen in dieſen Tagen die unzähligen Flugzeuge, die ſich vom frühen Mor⸗ gen bis in die Dämmeruna hinein hoch oben in den Lüften einen von der Erde kaum wahrnehmbaren Kampf liefern. In rollenden Einſätzen ſtürzen ſich deutſche Stukas fenſeits der Linien in das Getüm⸗ mel. Die britiſche Luftwaffe rollt unabläſſig mit allen Maſchinen, die ſie einſetzen kann, gegen die Truppen der Achſe und fliegt erbitterte Angriffe auf die von der deutſchen und italieniſchen Luftwaffe be⸗ legten Frontfluaplätze. Sbeben areift ein von Jä⸗ gern bealeiteter ſtarker Bomberverband unſeren Nachbarplatz heftig an, und wir ſelbſt wurden ſchon in früher Morgenſtunde von ſeinen Jagdbombern aus unſeren Zelten in die Splittergräben gelockt. Geſtern flogen wir Aufklärung über dem feind⸗ lichen Gebiet. Ohne eigenen Jagdſchutz ſtießen wir tief in den feindlichen Raum hinein, um— von allen Seiten bedrängt, durch tauſend Gefahren— einen Blick in die Lage beim Feinde zu tun. Wir ſahen den heftigen Kampf an allen Teilen der Front, ſahen die aufragenden Qualmwolken der von un⸗ ſerer Artillerie oder öͤͤurch Stukas vernichteten Pan⸗ zer. Und dann blickten wir nach Süden, in den Schlund der gähnenden Wüſte, und nach Norden in die oͤunkle Flut des blauen Meeres, die die dauernd verſchwiegenen Zeugen dieſes Kampfes ſind, der hier um die El⸗Alamain⸗Stellung tobt. Frage kommen, und immer iſt ſeine Mahnung die gleiche, mit der auch ſeine Rede in Newport endete: „Wir brauchen dringend Schiffe, Schiffe. Schiffe.“ Im„Mancheſter Guardian“ wurde am Sonntag aus⸗ geführt, der Schiffsbau in England ſei gegenüber 1940 nicht nur verdoppelt, ſondern verdreifacht wor⸗ den, und die USA denken an eine Verzehnfachung des Schiffsneubaues. Alles dies aber helfe nicht, wenn die Schiffe immer ſchneller wieder verſenkt würden.„Die Unheimlichkeit der Verſenkungen“, ſo drückt ſich das Blatt wörtlich aus, ſei die Achilles⸗ ferſe oͤes Krieges. Nicht mehr Schiffe, aber ſtatt deſſen Bekämpfung und Vernichtung der U⸗Boote ſolle oͤie Aufgabe ſein. 5 Das Rezept, wie England und USA das machen 2 55 hat auch der„Mancheſter Guardian“ nicht ver⸗ raten. Die bevorſtehende Geheimſitzung des britiſchen Unterhauſes ſteht, wie„Stockholms Daabladet“ mel⸗ det, unter den beiden großen Ereianiſſen, die die eng⸗ liſche Oeffentlichkeit aufwühlen, die Durchbrechung der Sowjetfront durch die Deutſchen mit dem über⸗ raſchend ſchnellen Weitervorſtoß nach Südoſten, zum zweiten aber unter der wachſenden Aufregung über die Schiffsverluſte. Jetzt nennt auch die„Times“ ganz offen die Schiffsverluſte der letzten vier Wochen „verlorene Großkampfſchlachten auf den Meeren“. In London iſt, dem„Stockholms Daabladet“ zu⸗ folge, am Samstag eine amerikaniſche Kommiſſion von Schiffsſachverſtändigen eingetroffen, um endlich zur Löſung dex wichtiaſten Frage dieſes Krieges zu lommen, nämlich die Wiederherſtellung der Siche⸗ rung der Transportwege und damit der Bekämp⸗ fung der U⸗Bobpte. Die Kommiſſion ſteht unter der Leitung des amerikaniſchen Generaldirektors Mou⸗ ſon von der United States Shippina⸗Geſellſchaft und iſt 15 Köpfe ſtark. Schiffsverſenkungen dürfen in den USA ſeit dem 1. April nicht mehr bekanntgege⸗ ben werden, aber kein Verbot beſtand bisher, die aus den Schiffsliſten der Neuyorker Börſe geſtrichenen Namen von Schiffen mitzuteilen. Davon macht„Wa⸗ ſhington Times“ ausgiebia Gebrauch. Seit dem 1. April ſind 211 Schiffsnamen geſtrichen worden. „Stockholms Aftonbladet“ meldet aus Waſhing⸗ ton, der amerikaniſche Senator Harriſon gab im Senatsausſchuß bekannt, die USA müßten froh ſein, wenn der Krieg nicht über das Meer getragen werde. Darin kiegt eine wirkliche Erkenntnis, aber auch die ausgeſprochene Angſt vor dem Näherrücken der kommenden Flottenaktionen Japans. gerade das beharrliche Schweigen Japans über ſeine nächſten Ziele, wo ſich Japans aroße Flotte über⸗ haupt befindet, ſtellte die große Sorge dar, die auch Rooſevelts optimiſtiſche Rede am Nationaltag nicht hat aufhalten können.„Die Kriegsbaſen haben ſich zu 90 p. H. zugunſten der Dreierpaktmächte ver⸗ ſchoben“, ſo ſchreibt der neutrale Liſſaboner„Diario“! Der ſtallenische Wehrmachtsbericht Die Kämpfe im Gebiet von El Alamain (Funkmeldung der N M3.) 8 + Ro m, 13. Juli. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Die heftigen Kämpfe im Gebiet von El Ala⸗ main gingen weiter. Die Truppen der Achſen⸗ mächte wieſen neuerliche Angriffe zurück und brach⸗ ten dem Penrer Verluſte an Meuſchen und Panzer⸗ magen bei. Die Luftwaſſe verurſachte in wiederhol⸗ ten Aktionen von teien niet Brände in den feindlichen rückwärtigen Linien und machte eine große Anzahl von Kraftwagen unbrauchbar. Im Luftkampf wurden zwei Curtiß von deuiſchen Jä⸗ gern vernichtet. Sicherungsſchiſſe eines Geleitzuges im Mittelmeer vereitelten Angriffsverſuche eng⸗ liſcher Flugzeuge und ſchoſſen einen Bomber und zwei Torpedoflugzenge ab. Die Schiſſe erlitten keinen Schaden.. Leidenschaften in Luzern ROMAN VON BERT GEORGE 2 Aber nie hatte ſie in Hinsbergs Nähe das gleiche empfunden, als wenn ſie mit Frank zuſammen war. Sobald er neben ihr ſaß, mit ihr allein war, fühlte ſie, wie ein Schauer ſie durchrann. Wenn er lachte und ſeine blitzenden Zähne zeigte, die feſt und geſund wie das Gebiß eines Raubtieres waren, ſo verſchlug es ihr den Atem. Dann ſah ſie ihn an, ohne zu hören, was er ſprach. War er ſtumm und verſenkte ſeine Augen in die ihren, mit einem Ausdruck der ſie ganz gefangen nahm, ſo hätte ſie ſich trotzdem gerne wie von einem Bann befreit. Aber ſie konnte nicht. Etwas lähmte ſie. Das alles war ihr neu, fremd, köſtlich und doch voll banger Gefahr. Sie konnte ſeinen ſchönen, regelmäßig geſchnittenen Mund nicht anſehen, ohne ſich bedrängt und von Sehnſucht erfüllt zu fühlen. Am liebſten wäre ſie davongelauſen, aber von dem heimlichen Wunſch beſeelt, er möge ſie einholen. b Hinsberg hatte ſchmale Lippen, und ſeine Augen waren klug und ſcharf. Sein Geſicht, für gewöhnlich ſtreng und verſchloſſen, erhellte ſich in ihrer Gegen⸗ wart mit einem flüchtigen Schimmer von Güte, die ſofort ſchwand, wenn andere dazu kamen. Leider hatte er nur ſpärliches Haar. Wenn hingegen Franks blonde, von der Sonne gebleichte Mähne im Winde wehte, verſchränkte ſie ihre Hände auf dem Rücken und verkrampfte feſt ihre Finger. weil ſie meinte, ſie könnte ſich vergeſſen und der brennenden Luſt 2 einen Griff in ſeige flatternden Haare 8* Der Baron war in ſeiner Ecke eingenickt. Seine Zigarre lag im Aſchenbecher und war er⸗ loſchen. Hella warf einen ſcheuen Blick auf ihren Vater. Zum erſten Male in ihrem jungen Leben gab es etwas, was ſie ihm vorenthielt. Leiſe klappte ſie ihr Buch zu, erhob ſich vorſichtig, öffnete behutſam die Tür und ging auf den Korridor hinaus. nehmen?“ Die Gegend hatte ſich verändert. Die endloſe Ebene war verſchwunden. Der Zug eilte durch grüne Wieſen, und in der Ferne wurden Wälder, Hügel und Berge ſichtbar. Scharf hörte man das verlang⸗ ſamte Aechzen der Lokomotive, es ging bergauf. Draußen glühte ein heißer Tag. und der friſche „ durchs offene Fenſter hereinwehte, tat ihr gut. 5 Die Korridore entlang hörte ſie von ferne den Kellner:„Wünſcht jemand am Mittageſſen im Speiſe⸗ wagen teilzunehmen?“ fragen. Die Einladung, monoton wiederholt, lam immer näher. Der Rufer war jetzt nebenan, hinter der Tür, die den Korridor der erſten Klaſſe von dem der zweiten trennte. Je⸗ mand im Nebenabteil, der Luſt zu haben ſchien, an der Mittagstaſel teilzunehmen, hielt den Kellner an, und zwiſchen beiden entſpann ſich ein längeres Ge⸗ ſpräch. Ste hörte laut lachen, und eine Stimme, die ihr bekannt vorkam, ließ ſie aufhorchen. Plötzlich war ihr, als ob ihr Herzſchlag ausſetzte, und gleich darauf ſchoß ihr das Blut in die Wangen. 5 Das war Franks Stimme geweſen! Die Korridortür öffnete ſich und der Kellner kam an ihr vorbei.„Wer wünſcht am Mittageſſen teilzu⸗ Mechaniſch löſte ſie für ſich und ihren Vater zwei Plätze, der Kellner gab ihr einen Schein und eilte welter. Der Flügel der nächſten Korridor⸗ türe klappte zu, der Kellner wax verſchwunden, und immer n klang ſeine Frage. Nun war es wieder ſtill. Der Zug brauſte durch Wald, die Telegraphendrähte hoben und ſenkten ſich, und die Räder klapperten in beſtimmtem Rhythmus. Das war gewiß Frank geweſen, oder konnte jemand eine ſo ähnliche Stimme haben? Sie blickte zurück in ihr Abteil und ſah, daß ihr Vater noch immer ſchlief. Unſinn! Wie käme Frank in den Zug? Sie hatte ihn vor einer Woche zum letzten Male geſehen, und es war wie ein Abſchied geweſen, Sie exinnerte ſich, daß ſie an eine Schickſalsfügung dachte. Vielleicht ſollte dieſe Trennuna ſtattfinden, um ſie vor Wirr⸗ nis und Gefahr zu bewahren. Aber jetzt, wo ſie ſeine Stimme zu hören vermeinte, oder eine Stimme, die ſehr der ſeinigen alich— da erfüllte ſie ein Gefühl der Freude. N Sie aing zur Korridortür, öffnete und warf einen Blick ins Nebenabteil. Eine aroße Zeitung verdeckte einen Herrn, der allein ſaß. Hella aina mit aleich⸗ gültiger Miene ein paar Schritte weiter, die Zeitung ſenkte ſich— und alles drehte ſich vor ihren Augen. Sie ſah nur einen blonden Kopf und zwei blaue, luſtige Augen, die ſie lachend betrachteten. Frank! Unwillkürlich wollte ſie umkehren, aber ſchon war er aufgeſprungen, nahm ſie bei der Hand und begrüßte ſie herzlich. Sie brachte keinen Ton heraus, ſondern ſtammelte nur: „Sie—?“ „Ja, ich!“ lachte er.„Aber erholen Sie ſich von Abrem Schreck. Sie ſehen mich ja an, als ob ich ein Geſpenſt wäre. Ziehen Sie nur um Gottes willen nicht die Notbremſe.“ „Ja— aber—“ „Wie ich hierher komme? Ganz einfach. Vor acht Taaen verrieten Sie mir, daß Ste am 15. Juli mit Ihrem Vater nach Luzern fahren und im Hotel P. abſteigen. Dort wohnt zur Zeit die einzige Schwe⸗ ſter meines verſtorbenen Vaters, die frühere Schau⸗ 1 85 77 Romaaneſi. Haben Sie den Namen je ge⸗ r 6 Hella ſah ihn immer noch in ſtummer Verwun⸗ derung an und überhörte, was er fraate. „Eine bildſchöne Frau“, fuhr er fort,„reich, unab⸗ hängig und lebensluſtig. Ich fragte an, ob ihr mein Beſuch angenehm ſei und bekam umgehend eine Ein⸗ ladung von ihr. Fein? Was?“ Sein Geſicht leuchtete vor Freude, 0 „Und Sie konnten ſo ohne weiteres reiſen? Vom Büro weableiben?“ „Aber. Fräulein Hella! Iſt ja mein Urlaub. Ta⸗ rifmäßia feſtgelegt, geſetzlich verankert, nichts dagegen zu machen. Ganze drei Wochen! Einundzwanzig Tage! Die darf ich jetzt in Ihrer Nähe verbringen.“ Froh und glücklich ſah ſie ihn an. „Außerdem“, erzählte er weiter,„will ich bei die⸗ ſer Gelegenheit eine wertvolle Entdeckung, die ich in meinem Laboratorium gemacht habe, von dem be⸗ rühmten Profeſſor Bertrand in der Züricher Klinik erproben laſſen. In Deutſchland iſt ſie nämlich ſchon eingeführt. Wenn alles klappt, dann werde ich ein ſteinreicher Mann wie im Märchen.“ „Ich wünſche es Ihnen von Herzen.“ Dankbar küßte er ihre Hand. „Mein Vater iſt nebenan“, warnte ſie und entzog ihm ſanft die Hand. 5 ch weiß.“ 5 Sie haben uns einſteigen ſehen?“ „Ja. „Und ſitzen ſchon die aanze Zeit neben uns im Abteil?“ „Ja. Und ich werde nachher im Speiſewagen ſogar 77 Ihrem Tiſch ſitzen und mit Ihnen zu Mittag eſſen.“ Aber ich bitte Sie, mein Vater darf von unſerer Bekanntſchaft nichts ahnen! Sie wiſſen. ich bin doch verlobt— er hat ſeine beſtimmten Anſchauungen.“ Sie wurde änaſtlich und ſah ihn erſchrocken an. „Seien“ Sie ganz ruhig, Fräulein Hella, der Kell⸗ ner iſt eingeweiht, er hilft mir.“ „Um Himmels willen, was haben Sie vor?“ „ich will in der nächſten Station mit dem Loko⸗ motivführer ſprechen und ihm den Reſt meines Gel⸗ des geben.“ 5 „Wozu?“ 7 „Er ſoll im Thüringer Wald auf offener Strecke halten. Ich fliehe mit Ihnen, aründe eine Räuber⸗ bande und nenne mich Karl Moor.“ Sie mußte lachen. Nebenan aus dem Abteil des Barons hörte man das Geräuſch der Schiebetür. Frank verſchwand und hüllte ſich in ſeine Zeitung. Hella kehrte zu ihrem Vater zurück. Der Sveiſewagen hatte ſich gefüllt, die Gäſte hat⸗ ten Platz genommen, ſtudierten die Karte, wählten Getränke, leaten ihre Brötchen zurecht und harrten der Genüſſe. die aus der Miniaturküche des geräuſch⸗ los dahinjagenden, ſchwankenden Wagens kommen würden. Alle Tiſche waren beſetzt. Baron Arnholdi und feine Tochter hatten vom Kellner einen Tiſch mit vier Plätzen erhalten, an dem ſie allein ſaßen. Eben, als die Suppe gufaetra⸗ gen wurde. erſchien ein junger, blonder Herr von ausgezeichneter Figur, und ſah ſich etwas enttäuſcht im Speiſewagen um, da er keinen freien Platz mehr entdecken konnte. Die allgemeine, diskrete Teilnahme der mit der Suppe beſchäftiaten Gäſte wandte ſich ihm zu, ohne daß jedoch ihr Appetit darunter litt. Der aufwartende Kellner näherte ſich raſch dem jungen Mann und ſagte laut und vernehmlich: Dort iſt noch ein Platz frei, mein Herr.“ Dabei zeigte er auf den Tiſch, an welchem der Baron und Hella ſaßen, und wo noch zwei Plätze unbeſetzt waren. f(Fortſetzung folgt) „ Denn 2 * Die Stfadiseife * Maunheim, 13. Juli. 5 Verdunkelungszeit: Bedinn 22 Uhr, Ende 5 Uhr. Beachtet die Verdunkelungs vorschriften Direktor Otto Keller gestorben Der dieſer Tage nach längerem Leiden verſtor⸗ bene Leiter des Badiſchen Hafenamtes, Direktor Otto Keller, wurde am 4. April 1885 in Mülhausen i. Elſ. geboren. Im elſaß⸗lothringiſchen Landesdienſt als Regierungsbaumeiſter tätig, machte er den erſten Weltkrieg als Leutnant und Kompanieführer an allen Fronten mit. Da er im Jahre 1918 mit ſeiner Familie aus dem Elſaß ausgewieſen wurde, verlegte er ſeine Tätigkeit als Regierungsbaurat bei der Abteilung für Waſſer⸗ und Straßenbau des Finanz⸗ und Wirtſchaſtsminiſteriums nach Karls⸗ ruhe. Im Jahre 1937 ſiedelte er nach Mannheim über, um den verantwortungsvollen Poſten des Direktors des Badiſchen Hafenamtes zu übernehmen. Ein leuchtendes Vorbild an Fleiß und Pflichterſül⸗ lung für ſeine Gefolgſchaft, war der Verſtorbene ohne Rückſicht auf ſeine Geſundheit bemüht, die Ver⸗ kehrszahlen des Mannheimer Hafens ſtändig zu ſteigern. Dies iſt ihm in vollem Maße gelungen. Der Umſchlag liegt heute weit über der Friedens⸗ höhe. Als treuer Gefolgsmann des Führers be⸗ tätigte ſich der Verſtorbene, der im. Jahre 1929 der Partei beitrat, als Sturmbannführer bei der SA⸗ Gruppe Kurpfalz. Im Mannheimer Wirtſchafts⸗ leben hat ſich der Heimgegangene ein ohrendes An⸗ denken geſichert. Ehrung eines Arbeitsveteranen Obermeiſter Pius Heinlein vollendete am Samstag ſein 80. Lebensjahr. In einem Alter, in dem der Arbeitsmenſch ſchon längſt die wohlver⸗ diente Ruhe genießt, iſt der Jubilar, dem nur un⸗ gewöhnliche Rüſtigkeit ein ſo langes Schaffen ge⸗ ſtattete, ſeit 55 Jahren im gleichen Betrieb tätig. Vertreter der Kreisleitung, des Polizeippäſidiums, der Stadtverwaltung, des Vertrauensrates und der Arbeitskameraden, die ſich vormittags zu einer Ehrung einfanden, konnten feſtſtellen, daß das Ge⸗ burtstagskind durch Blumen und Geſchenke erfreut worden war, die mitten in einer großen Halle auf einem Tiſch aufgebaut waren. Der techniſche Lei⸗ ter würdigte in einer herzlichen Anſprache das Le⸗ ben und Wirken des Jubilars, der mit ſeinen 80 Jahren noch ſo vorbildlich ſeine Pflicht erfülle, daß man von einzigartigen Leiſtungen ſprechen könne. Zu den Gratulanten geſellte ſich auch der um ein Jahr jüngere Senior der Belegſchaft, der ſeit 63 Jahren im Betrieb tätig iſt. Wenn auch wir den Jubilar herzlich beglückwünſchen, ſo möchten wir gleichzeitig die Feſtſtellung nicht unterlaſſen, daß das Werk ſtolz darauf ſein darf, einen Stamm von Mit⸗ arbeitern zu beſitzen, die ihm die Treue halten, bis die körperlichen und geiſtigen Kräfte eine weitere Tätigkeit nicht mehr zulaſſen. ie erste. Femlahrt ee Fabrmasehine ohne pferde Zum 125. Geburtstage des Fahrrades Der 12. Juli kann als der 125. Geburtstag des Fahrrades angeſehen werden; denn an dieſem Tage vollzog ſich ein Exeignis, das großes Aufſſehen er⸗ regte: zum erſten Male trat der Ahnherr des Fahr⸗ rades, die Laufmaſchine des badiſchen Forſtmeiſters Karl pon Drais, auf einer öffentlichen Straße in Erſcheinung und vollbrachte mit ſeiner erſten „Fernfahrt“ eine viel bewunderte Leiſtung. In der „Karlsruher Zeitung“ vom 1. Auguſt 1817 erſchien darüber folgender Bericht: „Der Forſtmeiſter Freiherr von Drais, welcher, nach glaubwürdigen Zeugniſſen, ſchon Donnerstag, den 12. Juli des Jahres. mit der neueſten Gattung einer von ihm er⸗ ſundenen Fahrmaſchine ohne Pferde von Mannheim bis an das Schwetzinger Relais⸗ haus und wieder zurück, alſo gegen vier Poſtſtunden Weges in einer kleinen Stunde a Stunde gefahren iſt, hat mit der nämlichen Maſchine den ſteilen, zwet Stunden betragenden Gebirgsweg von Gernsbach nach Baden in ungefähr einer Stunde zurückgelegt und auch hier mehrere Kunſtliebhaber von der Schnelligkeit dieſer ſehr intereſſanten Fahrmaſchine überzeugt. Die Hauptſache der Erfindung iſt von dem Schlittſchuhfahren genommen und beſteht in dem einfachen Gedanken, einen Sitz auf Rädern mit den Füßen auf dem Boden fortzuſtoßen. Die vor⸗ handene Ausführung insbeſondere beſteht in einem Reitſttz auf nur zweiſchuhigen hintereinanderlaufen⸗ den Rädern, um auf allen Fußwegen der Landſtra⸗ ßen fahren zu können, da dieſe den ganzen Sommer hindurch faſt immer gut ſind. Man hat dabei zur Erhaltung des Gleichgewichts ein kleines gepolſter⸗ tes Brettchen vor ſich, worauf die Arme aufgelegt werden und vor welchem ſich die kleine Leitſtange befindet, die man in den Händen hält, um den Gang zu dirigieren. Dieſe zu Stafetten, zu anderen Zwek⸗ ken und ſelbſt zu großen Reiſen ſehr gut zu ge⸗ brauchende Maſchine wiegt keine 50 Pfund und kann für höchſtens vier Karolin, mit Reiſetaſchen und 1 1 5 5 Zugehör, dauerhaft und ſchön hergeſtellt eden. Die Draisſche Laufmaſchine hatte zwar weſentliche Teile des beutigen Zweirades, den Rahmen, ein feſt und ein hewealich damit verbundenes Rad, den Sat⸗ tel und die Lenkſtange, aber es iſt doch ein ſehr un⸗ vollkommenes Mittel der Fortbewegung, und ſein großer Erfolg iſt nur dadurch erklärlich, daß ein ſehr ſtarkes Bedürfnis für ein ſolches vorhanden war. Drais erhielt im Januar 1818 von der badi⸗ ſchen Regierung ein Patent auf ſeine Lauf⸗ maſchine. a Er wurde mit dem Titel„Profeſſor der Mechanik“ penſioniert und konnte nun für die Verbreitung ſei⸗ ner Erfindung wirken. Wie ſehr er damit Erfolg hatte, zeigt die Tatſache, daß ſchon ſehr bald das ba⸗ diſche Oberhofmarſchallamt ein Verbot erließ, nach Mühe Sieger wurde. dem das Laufen mit der Laufmaſchine nur in der Mitte der Hauptwege erlaubt, auf den Fußwegen und allen Nebenwegen aber verboten war. Die „Draiſinen“, wie dieſe Maſchinen nach ihrem Er⸗ finder genannt wurden, eroberten ſich raſch Europa. Drais ließ ſie im Frühjahr 1818 durch einen Vertre⸗ ter in Paris zeigen, und auch in anderen Ländern ſah man kurze Zeit ſpäter derartige Fahrräder im Ge⸗ brauch. Es iſt merkwürdig, wie lange es gedauert hat, bis die Maſchine weiter vervollkommnet wurde. Man ſchmückte ſie ſonderbar aus. Der Sitz auf dem Rah⸗ men wurde durch den Körper eines Pferdes, eines Hirſches oder ſeltſamer Ungeheuer erſetzt. Der Kopf des Tieres trug ein Geſtell in 1⸗Form, das zugleich als Steuer und als Stütze für den Reiter diente. Aber da die Maſchine nur auf ebenem Gelände oder ſanften Abhängen zu brauchen war, wurde ſie faſt wieder aufgegeben, bis um die Mitte des Jahrhun⸗ derts ein techniſcher Fortſchritt einſetzte, der ſie brauchbar machte. g Den weſeutlichſten Mangel beſeitigte 1850 der Inſtrumentenmacher Philipp Moritz Fiſcher aus Oberndorf, indem er das Vorder⸗ a derrad mit einer Tretkurbel verſah. Dieſe Erfindung ließ ſich der Fabrikant Michaux in Frankreich patentieren und ſtellte„Veloecipedes“, ' wie er ſeine Maſchine nannte, fabrikmäßig her. Jetzt wurde das Vorderrad größer gemacht als das Hinterrad, damit bei einer Kurbelumdrehuna eine möglichſt große Strecke zurückgelegt wurde. Und ſo entſtanden die Hochräder, die zunächſt aus Holz hergeſtellt wurden. Die weitere Entwicklung beſtand darin, daß der Antrieb auf das Hinterrad verlegt und das mit Tretkurbeln verſehene Nieder⸗ rad geſchaffen wurde. Die ſchweren Holzſpeichen erſetzte man durch Drahtſpeichen mit metallenem Radkranz. a 1885 kam der Zahnarzt Dunlop in Dublin auf den Gedanken, Luftreifen einzuführen, ſo daß das Zweirad im weſentlichen fertig war und nur noch in ſeinen Einzelheiten feiner durchgebildet wurde. Aber die letzte Erfindung, die pneumatiſchen Reifen, erregten zunächſt nur allgemeines Gelächter, beſonders bei den Berufsfahrern. Erſt als ein Fahrer ſich des verzweifelten Erfinders annahm und ſich bereit erklärte, die Gummireifen bei einem Rad⸗ rennen zu erproben, das in Irland abgehalten wurde, ſiegte die Erfindung. Am Tage des Ren⸗ nens war es ſehr naß. Während die ſchweren Rä⸗ der der andern Fahrer tief im Schlamm einſanken und nicht vorwärts kamen, trugen die Gummiräder den Fahrer verhältnismäßig leicht über den naſſen Boden hin, ſo daß er in allen vier Rennen ohne e. Einen ſolchen Erfolg hatte man vorher noch nie erlebt. Innerhalb der näch⸗ ſten ſechs Monate ſchafften ſich alle Rennfahrer die neueſten Reifen an, mit denen das Fahrrad dann ſeinen Siegeszug durch die Welt antrat. K. eee n Wir wünſchen Glück. Ihren F. Geburtstag feiert heute Frau Marie Göhrig, Bürgermeiſter⸗ Fuchs⸗Straße 69. 0 Vom Planetarium. Der Lichtbildervortrag Entwicklungsvorgänge im Kosmos:„Wie Erde und Mond zur Welt kamen“ wird beute abend wieder⸗ Holt. Rommel verhört englische Generale/ Marschall Mannerheim bei Hitler und Göring der Kampf in Nordafrika/ Das eroberte Sewastopol/ Die Woſchow-Front kp. Das markante Geſicht des Soldaten iſt diesmal Hauptobjekt der deutſchen Wochenſchau. Im Tührerhauptqugartier wird der junge Kampfflieger Oberleutnant Marſeille vom Führer perſönlich mit den Schwertern zum Eichenlaub des Ritter⸗ kreuzes ausgezeichnet. Das zweite beſonders her⸗ worſtechende Antlitz iſt das von Finnlands Marſchall Mannerheim, der einen Gegenbeſuch beim Füh⸗ rer und einen Beſuch im Hauptquartier des Reichs⸗ marſchalls machte. Ein Kabinettſtück liefert die Kamera, indem ſie ein Verhör enaliſcher Generäle durch Marſchall Rym mel vor die deutſche Oeffent⸗ lichkeit brinat. Man erkennt das ſchlecht verhaltene Intereſſe der engliſchen Offiziere an der Perſon des ſtrategiſch ſo bedeutenden Generals und wird das Bild des ſtrena beſtimmt mit den Enaländern ſpre⸗ chenden Marſchalls lange nicht aus dem Gedächtnis verlieren. Das Geſicht des unbekannten Soldaten erleben wir in den Aufnahmen von den letzten Phaſen der Eroberung von Sewaſtopol und von den Kämpfen an der Wolchow⸗Front. Der Maſor, der an der Spitze ſeiner Abteilung mitten im ſeindlichen Feuer am Fernſprecher ſitzt, um Stukas anzufordern, der Unteroffizier, der Generalfeldmar⸗ Neueinstudiert, Der Rosenkavalier“ Die Sonntags- Aufführung im Nationaſtheater Das Nationaltheater hat nach längerer Pauſe den oſenkavalier“, von Werner Ellin⸗ er muſtkaliſch betreut. von Brandenburg ſgeniſch geführt, mit einigen Beſetzungsänderungen wieder in den Spielplan aufgenommen. Die An⸗ ziehungskraft dieſer Strauß⸗Komödie mit ihren geiſtreichen klanaſchwelgeriſchen Schönheiten, ihrem diskret aufgetragenen Zeitkolorit, dem leicht parodi⸗ ſtiſchen Einſchlag und der überlegen ſpieleriſchen Schalkhaftiakeit bleibt auch auf das Mannheimer Publikum unverändert ſtark und zwingend, ſoviel auch gegen gewiſſe Weitſchweifigkeiten innerhalb der Dichtung und gegen die Rüpelhaftiakeit der einen oder anderen Szene geſagt werden mag. Werner Ellinger gab der Vorſtellung mit einer von Schwung und Verve erfüllten Wiedergabe des leidenſchaftlichen Vorſpiels den rechten Auftakt. Im übrigen muſizierte das Orcheſter unter ſeiner von einer gewiſſen fachlichen Reſerviertheit gekenn⸗ zeichneten Leituna prägnant und eindeutig, wenn auch reichlich ſchwer und in der Begleitung durchgän⸗ gig etwas zu wordrinalich gegenüber den Stimmen, ein Umſtand, der die präziſe Faſſuna wichtiger ge⸗ ſanglicher Pointen und die Ausprägung des dem „Röſenkavalier“ eigentümlichen grazibs ausſchwingen⸗ den und flinkfüßigen Luſtſpieltons leicht beeinträch⸗ tigt. Ellingers Sinn für Werktreue und ſein an an⸗ deren Aufgaben bewieſenes ſicheres Stilbewußtſein dürften hier leicht den notwendigen Ausgleich zwi⸗ ſchen Orcheſter und Bühne herſtellen können, auf der faſt überall ſchöne geſangliche Entfaltung und drama⸗ tiſches Leben herrſchte. f 2 Die begehrte Titelpartie des Oetavian wurde diesmal von Käthe Dietrich geſungen. Die im Lyriſchen feſt verankerte Rolle kommt den geſang⸗ lichen Anlagen der Künſtlerin vorteilhaft entgegen. Ihrer außerordentlich ſicheren Muſikalität ſtellte Käthe Dietrich eine gutgelaunte und muntere von einer immer teilnehmenden und lebendigen Mimik wirkſam unterſtützte Darſtellunga zur Geite, der es weder an der ariſtokratiſchen Haltung des„jungen errn aus vornehmem Hauſe“ nach an der gelegent⸗ lich durchaus angebrachten Komödiendraſtik mangelte, 1 hervorgetan hat, der Kanonier, ſchall von Manſtein ſeine Hand hinſtrecken darf, weil er ſich bei der Eroberung eines Forts beſonders der eine Grangte nach der anderen in das Rohr des ſchweren Ge⸗ ſchützes ſchtebt, das eine verderbliche Ladung nach der anderen in die Reihen des Feindes zielt: das ſind die Typen des deutſchen Soldaten, der in kur⸗ zer Gefechtspauſe krotz der Anſtrengung vieler auf⸗ einanderfolgender Kampftage das Lächeln nicht ver⸗ lernt hat. Eine beſonders ſchöne Aufgabe hat die Wochenſchau damit erfüllt, daß ſie die Schwere und Wichtigkeit der ſiegreichen Kämpfe an der Wolchow⸗ Front dem deutſchen Volke noch einmal vor Augen führen kann, das durch die Fülle der großen mili⸗ täriſchen Ereigniſſe der letzten Wochen leicht vergeſſen könnte, was für Leiſtungen hinter den kurzen Sätzen des OK Berichtes verborgen ſind, die ſich mit dem Abſchluß der Kämpfe gegen die eingeſchloſ⸗ ſenen Kräfte der Sowfets am Wolchow beſchäftigen. einen unge ⸗ Die ganze Wochenſchau ſpiegelt Das deutſche heuren Angriffsgeiſt wider. Volk wird dies mit Befriedigung ſeben, denn ſie be⸗ weiſen: Die Oſtfront geht vor! Hans Hubert Senſer t. In gleicher Weiſe vorteilhaft für den muſikaliſchen Geſamteindruck erwies ſich die Beſetzung der Partie der Sophie durch Erika Schmidt der die Bewäl⸗ tigung W außerhalb ihres eigentlichen Be⸗ tätigungsfeldes liegenden Aufgabe erfreulich aut gelang, und die außer in den leuchtenden Schlußge⸗ ſängen namentlich in der Szene der Roſenüber⸗ reichung jenen Silberglanz entwickelte der dem muſi⸗ kaliſchen Weſen dieſer Szene entſpricht, Voll weicher Wehmut, mit ſchöner, faſt objektiver Melancholie im Ausdruck, ſang Glanka Zwingenberg im Be⸗ wußtſein überlegenen Eingedrungenſeins in das muſikaliſche Geheimnis ihrer Partie die Marſchallin. Dem großen Terzett der drei Frauenſtimmen war ſie eine hervorragende Führerin. Heinr. Hölzlins Ochs, hatte, wie es uns ſcheinen wollte gegen frither an Rüpelhaftigkeit des Auftretens nicht gerade zum Meckargemünds sehenswürdigkeiten Das Städtchen Neckargemünd kommt bei den Wanderern aneiſt zu kurz, wenn ſie nach der Ankunft ins Grüne hinauseilen oder am Abend noch ge⸗ vade den Zug erreichen, ſofern ſie nicht noch durch eine der bekannten Gaſtſtätt en feſtgehalten worden find. Deshalb hatte der Mannheimer Alter⸗ tums verein es ſich angelegen ſein laſſen, in einer gemütlichen Wanderung ſeinen Mitgliedern die Sehenswürdigkeiten zu zeigen, zu denen Herr Lucas Beuttner in dankenswerter Weiſe be⸗ reitwilligſt den ortskundigen Führer machte. Im Zuſammenwirken mit der ſtagtlichen Denkmalpflege ſind eine Reihe alter Fachwerkhäuser des 16. und 17. Jahrhunderts mit ihrem Schmuck von Holzſchnitzerei und Malerei wieder erſtanden, Stücke werkgerechter Zimmermannskunſt, die in den anſteigenden Straßen maleriſche Bilder ergeben, Auch die ehemals ſinnvollen Heilszeichen fehlen nicht. Eindrucksvoll, vornehm und würdig ziert das Rathaus den jetzt freien Markt, aus der 1771 erbauten lutheriſchen Kirche klaſſiziſtiſch umgebaut. Beſonderen Anklang fand ein Adelshof aus der Barockzeit, deſſen Rückſeite, von zwei kleinen Anbauten mit ihren ge⸗ brochenen Dächern ſtilvoll flankiert, wie ein Idyll vergangener Zeit auf den Neckar höch hinausſchaut. Hübſche Haustüren mit ihren Oberlichtern dieſer Zeit und Kellertorumrahmungen des 17. Jahrhun⸗ derts pervollſtändigen das Bild der„artigen, ſehr reinlichen Stadt“, die Goethe in ſeiner Scheveizer⸗ reiſe rühmt. Die drei Tore ſind zwar ſeit über 150 Jahren abgebrochen und nur auf Merians Stich von 1645 zu ſehen; aber größere Teile der Stadt⸗ mauer ſtehen noch, von der jenſeitigen Elſenztal⸗ ſeite am beſten zu überſchauen. Von Strebepfeilern geſtützt, tragen ſie heute als luftige Laſt artige, ſchmale Häuschen, hinter denen das lauſchige Kleppergäßchen in echt mittelalterlicher Enge ein⸗ Vorteil des Geſamteindrucks zugenommen. Geſang⸗ lich charakteriſterte der mit der ſchwierigen Rolle eng verwachſene Künſtler wieder ausgezeichnet. Adam Fendt ſchien in der(noch nicht in jedem Takt ſicher ſtudierten) italſeniſchen Tenor⸗Arie der Leverſzene an der vollen Entfaltung ſeiner Stimme durch eine Indispoſition ere zu ſein, blieb aber dennoch inmitten des Gewimmels der Lever⸗Gäſte unbeirr⸗ bar ſtandhaſt. Wilhelm Trieloff gab der Figur des Faninal den ausgeprägten Ton polternder Aufgeregtheit und Gertrud Walker ſtellte bei be⸗ ſchwingter Beherrſchung der geſanglichen und dar⸗ ſtelleriſchen Aufgabe eine Duenna von beweglichſter Geſchwätzigkeit auf die Bretter. Nora Landerich and Fritz Bartling verliehen dem Intriganten⸗ paar wiederum ſcharf charakteriſierende Züge. Viel Beifall und zahlloſe Hervorrufe! 2 Carl Onno Eiſenbart. eee— „Das schöne Heidelberg im Bild“ Ausſtellungseröfſnung im Heidelberger Kuuſtverein Selbſt die älteſten Mitglieder und Freunde des Heidelberger Kunſtvereins können nicht entſinnen, daß man es in freudiger und durch⸗ aug verantwortung sbewußer Bejahung der jewei⸗ ligen Gegenwartskunſt in den letzten fünfzig, ſechzig Jahren gewagt hätte, den gebeiligten Bann des Heidelberger Traditiönsbewußtſeins durch eine Aus⸗ ſtellung wie die 4 0 eröffnete zu brechen und neben die in ihrer Art unüberbietbaren Maler der Romantik— nicht etwa zu freilich unangebrachtem Vergleich, aber doch als ſchlüſſigen Beweis unmittel⸗ barſten künſtlerſſchen Daſeinsrechtes— die ortsge⸗ bunden Schaffenden der Zeit zu ſtellen. 31 Heidel⸗ berger Maler, darunter aus Mannheim der gebür⸗ tige Heidelberger Otto Hodapp zeigen rund 200 Werke, die gergde dank der im Stofflichen begrün⸗ deten Einheit ihrer Bildthemen um ſo intereſſantere Einblicke in ſtiliſtiſche Eigenart und perſönliche Handſchrift des Einzelnen geſtatten. Sie bekunden übrigens auch, daß der Begriff des „ſchönen Heidelberg“ im weiteſten Sinne gefaßt wurde und nicht etwa nur im Sinne hold verklärter Lieblichkeit oder gar üblicher i denken iſt. Im Gegenteil: ein erſter flüchtiger Um⸗ blick überzeugt bereits, wieviel Spannkraft zu gül⸗ tiger Auseinanderſetzung mit der gerade um ihrer feſtgeprägten Bildhaftigkeit willen auch oft recht problematiſchen Landſchaft um Schloß und Brücke und Neckar hier aufgeboten wurde. So gibt Karl Schropp— um ein paar beſonders eindringliche Beiſpiele vorweg zu nehmen— in meiſterlicher Graphik Blätter von wahrhaft monumental⸗ſum⸗ boliſcher Gewalt; ſo iſt dag große Gemälde der titaniſch aus grünlichen Waſſern emporwuchtenden Brücke von Herbert Graß eine dichteriſche Viſion mitreißenden Schwunges; ſo umgreifen die Farben⸗ melodien hoher Aquarellkunſt von Ernſt Georg Moßler neben dem Schmelz auch die Herbheit der Odenwaldluft; ſo ſind Würteles überlegen er⸗ faßte Durchblicke auf Stadt und Fluß und Berg⸗ kuliſſen eben nicht von geſtern und vorgeſtern, ſon⸗ dern ganz aus dem Heute geſtaltet. Schon die Eröffnungsfeier am Sonntag⸗ morgen im Romantiker ſaal des Kurpfäl⸗ ziſchen Muſeums offenbarte denn auch, in wel⸗ chem Maße Heidelberg ſelbſt dieſe Ausſtellung als ein beſonderes, allen zu Herzen gehendes Ereignis betrachtet. Denn da ſah man neben den offiziellen Vertretern von Partei, Staat, Stadt und Wehr⸗ macht, neben dem engeren Mitgliederkreis des Kunſtvereins und den Malern,— neben Univerſi⸗ tätsprofeſſoren und Studenten ſo manches bekannte — herführt. Nur das obere Tor erhielt 1778 einen Ner⸗ bau, den der Hofkammerrat Dyckerhoff im Stile der Zeit mit zwei Flügelanbauten erſtellte. Das älteſte Gebäude aber ſtellt wohl die St. Ulrichs Kirche dar. Auf der Terraſſe über dem Neckar thronend, ſtammt ſie aus dem Ende des 15. Jahrhunderts. Ihr einfacher ſchlanker Turm geht ſicher in frühere Zeiten zurück. 5 Ein Gang auf der nördlichen Neckarſeite zwiſchen den beiden Brücken zeigte die Spornlage des Städt⸗ chens in der Landſchaft, in deren geſchichtliches Wer⸗ den der Blick nun auch den Dilsberg miteinbeziehen konnte. Wie ſeit der Mitte des 12. Jahrhunderts die Staufer aus Mittelſchwaben dem Rheine zu⸗ ſtrebten und dann allmählich das vorher auf Grund früherer königlicher Schenkungen von Worms be⸗ herrſchte Neckartal in ihre Hand brachten, ſo ſcholben ſich mit der Anlage der Höhenfeſte die Grafen von Laufen(oberhalb Heilbronn am Neckar) aus dem Kraichgau vor, der von der Höhe aus offen vor ihnen lag, wie zu ihren Füßen der ſich nun immer mehr belebende Neckarweg. Lobdengau und Elſenzgau, auch die Gegend von Eberbach ſtanden zeitweilig unter ihrer Herrſchaft, bis ſie aus Vögten des Bis⸗ tums Worms zu Lehensleuten der Pfalzgrafen wurden. Im Schatten des Dilsbergs wird auch Gemünd urſprünglich hochgekommen ſein, das 988 zum erſten Male als Gemundi erwährt wird, bis es unter den Pfalzgrafen 1346 Sitz der Kellerei, d. H. der Verwaltung, wurde, die es bis zum Ueber⸗ gang an Baden 1803 behielt. Eine Beſichtigung des kleinen Ortsmuſeums innere Bild des Ortes in der Weitung des Neckars an der Elſenzmündung und rief das dankbare An⸗ denken an ſeinen Schöpfer wach, den Bürgermeiſter Müßig, der im Krieg gegen Polen den Heldentod ſta rb. H. N Vor dem Einzelrichter:. Da ging es international ⁊u Der Angeklagte ſtammt aus Ekuador, dem heißeſten Teil von Südamerika. Und ſieht auch ſo aus. Lange Zeit hat er in Frankreich gelebt. So kam er wohl auch mit franzöſiſchen Arbeitern zu uns. Seine Frau iſt Italienerin und lebt in Paris. Bei ſo kompli⸗ zierten Verhältniſſen ſpielte der Dolmetſcher ſchon eine gewichtige Rolle. Er mußte nicht nur das Franzöſiſch des Angeklagten überſetzen, auch ein ita⸗ lieniſch abgefaßter Brief von der Frau des Ange⸗ klagten wollte für das Gericht verſtändlich übertra⸗ gen werden. Der Angeklagte beaina einen Vertrauensbruch. Weil er fleißia war und anſtellia, betraute man ihn im Lager mit beſonderen Obliegenheiten. Er lohnte das Vertrauen mit Diebſtählen. Wertvolle Wäſche⸗ ſtücke ſchaffte er auf die Seite und Lebensmittel. Sie wurden wiedergefunden nicht etwa im Schrank des Angeklagten, ſondern in einem ganz anderen Lager. Dorthin hatte er das Diebesgut nämlich bringen laſſen durch einen Arbeitskameraden. Aber davon wollte er in der Verhandlung nichts mehr wiſſen. Alles beſtritt er. Zwei Gurte, die er bei einer harm⸗ loſen Gelegenheit als ſein Eigentum bezeichnete. wollte er überhaupt nicht kennen. Die Zeugen, die klipp und klar ausſaaten, bezeichnete er unentwegt als Lütaner. Es ſprachen aber nicht nur alle Zeugen⸗ ausſagen, alle Indizien gegen ihn, ſondern auch die pſychologiſchen Umſtände. Jeder iſt ſeines Glückes Schmied. Wer dumm lügt, darf ſich nicht wundern, wenn ſich das im Strafmaß ausdrückt! Der Richter verurteilte den Angeklagten zu einer Gefänanisſtrafe von zwei Monaten. An der erlittenen Unter⸗ ſuchungshaft von ſechs Wochen geht kein Tag ab— wegen der Lüanerei. Anſcheinend hat er den Ernſt der Lage im allerletzten Augenblick doch noch erfaßt. Etwas kleinlaut ließ er ſagen, daß er die Strafe doch annehmen wolle. Blick auf ludwigshafen Als Leiche geländet. Vor einiger Zeit war eln gol ⸗ ländiſcher Schäffer in Ludwigshafen bei einem Unglücksfall in den Rhein geſtürzt, ſoſort untergegangen und abgetrieben worden. Nachdem zunächſt alle Nachſor⸗ ſchungen vergeblich geblieben waren, iſt die Leiche des Schifſers jetzt in Gernsheim bei Worms geländet worden. Jubel um Will Glahe. Mit der Verpflichtung des Tanzorcheſters Will Glahe zu einem frohen Sonntag nachmittag im Hindenburgpark hatte die Parkverwaltung einen guten Griff getan. nicht nur der außerordentlich ſtarke Beſuch der Veranſtal⸗ tung, ſondern auch der Beifall, den Will Glahe und ſeine Soliſten einheimſen konnten. Man hörte Tanzweiſen, alte und neue Schlagermelodien alles in allem ein Pro⸗ 5 gramm das für jeden etwas brachte. 8 * .. Hockenheim, 9. Juli. Gefreiter Walter Kurz vom Talhaus wurde dieſer Tage mit dem EK. 2. Klaſſe aus⸗ gezeichnet.. annere, und verantwortlich für Politik: . t. Alois Win baue r. 5 Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeſtung Dr. Fritz Bode& Co. Mannheim. f 1.%. 5 Zur geit Preisliſte Rr. 18 gültig Geſicht aus der Bürgerschaft: Kaufleute und wür⸗ dige altſtädtiſche Handwerksmeiſter, die mit ſolcher Anweſenheit deutlich genug bekundeten, daß ihre angeſtammten Beziehungen zu den Muſen keines⸗ wegs nur auf akademiſcher Grundlage beruhen. Die Vortragsfolge dieſes wie immer ſehr ſtim⸗ 8 1 mungsvollen Auſtaktes umfaßte eine Anſprache des ſtellvertretenden Kunſtvereinsvorſitzers Studien⸗ rat Senger und klug in die Materie einführende Worte des Ausſtellungsleiters Hans Winkler⸗ Deutz, der Sinngebung und Zielrichtung der in dieſer Kriegszeit um ſo bemerkenswerteren Bild⸗ ſchau vom ſchönen Heidelberg mit ſicherem Geühl für das Weſentliche umriß. Martin Baumann, Mitglied des Stadttheaters, ſprach die klaſſiſchen Verſe Hölderlins von der ſchickſalskundigen Burg und pries in ihnen„der Vaterlandsſtädte ländlich Schönſte“ ſo maleriſch, wie nur große Dichtkunſt es vermag. Marga Haas, eine wohl kaum Sechzehn⸗ jährige, ſpielte Schumanns köſtliche Novellette F⸗ Dur und den 2. Satz aus Schuberts A⸗Dur⸗Songte mit einem ſo überraſchenden pianiſtiſchen Können, daß man an der Bekanntſchaft mit dieſem prächtigen jungen Talent ſeine helle Freude hatte. Die Ausſtellung, der gewiß auch viele Mann⸗ heimer ihre Aufmerkſamkeit bis zum 16. Auguſt geöffnet. Ueber Ein 5 ten bald mehr. 5 Margot Schubert. der Rundfunk am Dienstag Reichsprogramm:.. Die Mitglieder der Wiener Staatsoper e N 16 bis 17 Ahr mit Opernmuſik Verdis, Webers!“ 8 Ein ſonimerliches Abendkonzert mit landſchaftlichen Klängen gus alter und neuer Zeit veranſtaltet der Mozarkchor der Verliner Hit⸗ ler⸗Jugend unter Leitung von Erich Steffen von 20.18 bis 21 Uhr. — Abendkonzert von 20 bis 22 Uhr, das unt . N 4 1 Miegel und er— uccinis„Di 2. ſommernacht“ u. a. bringt. e. Deutſchlandſender: Die„Hamburgiſche Tafelmuſit' von Gerhard Atter b r ges„Kleine Siſonie“—— d Al be 4. 8 Wie i e ſind aus dem Programm der Konzertſendung von 17.15 bis 18.30 Ahr hervorzuheben.— Anterhaltungsorcheſter unter Leitung von Max Schönherr und Karl Eiſeſe, Chor und Soliſten e 21 1— Eine„Stunde 5 rm inzeriſcher n Itſamer Muſik der Gegenwart. e vervollſtändigte das ., Das bewies 72 1 a 5 ſchenken werden, ſſt Sport · Nachrichten Fußballnationalspieler im Examen Mit dem am Sonntag im Berliner Polizeiſtadion ver⸗ Aunſtalteten zweiten Uebungsſpiel haben unſere National⸗ ſpieler ihre praktiſchen Vorbereitungen auf den am kom⸗ menden Sonntag in Sofia bevorſtehenden Länderkampf mit Bulgarien abgeſchloſſen. Reichstrainer Herberger kann mit den Leiſtungen durchaus zufrieden ſein, zeigten ſich ſeine Schutzbefohlenen doch einer ſtarken Mannſchaft von Tennis Boruſſia mit:0 Toren klar überlegen. Es traten zuerſt Jahn, Janes, Miller, Kupfer, Pledl. Sing, Malecki, Decker, Walter, Willimowſki an. Die Boruſſen wurden durch Sold als Mittelläufer und Urban als Links⸗ außen weſentlich verſtärkt. Nach der Pauſe traten bei den Nationalen Schmaus für Pledl und Burdenſki für Ma⸗ lecki ein. Tennis iſt ſeiner Rolle als Uebungspartner in ſehr guter Weiſe entgegengekommen, denn es gelang den „Veilchen“ durchaus offenes Feldſpiel zu erzwingen. Al⸗ lerdings mußte der eigene Angriff an der weitaus ſtärke⸗ ren Abwehr der Nationalmannſchaft ſcheitern. Auf der anderen Seite gab es nicht ſo fließendes Zuſammenſpiel wie erwartet. Viel waren die Tore, das Ergebnis feiner Einzelleiſtungen von Decker und Walter(ie 2) und Willi⸗ mowſki. Lediglich das dritte Tor durch ſchönes Zuſammenſpiel von Walter und Malecki durch Decker zuſtande. Es durften kaum Zweifel beſtehen, daß die vorausſichtliche deutſche Länderelf wie folgt ſtehen wird: Jahn, Janes, Miller, Kupfer, Sold, Sing, Malecki, Decker, Walter, Willimowſki, Arlt. Sold erſcheint wirkungsvoller als der Münchener Pledl und der Wiener Willibald Schmaus, der allerdings nicht als Verteidiger eingeſetzt wurde.. Fußball im Reich In den Gauen Berlin⸗Mark Brandenburg: Hertha BSc— Lufthanſa :4, Minerva— Luftwaffen S Berlin 123, Viktoria 89 — Fürſtenwalde:0. 1 Sachſen: Dresdner SC— SC Planitz 312, Döbelner SC— Tura 99 Leipzig:1, VfB Leipzig— SpVgg Leipzig 11. 1 Köln⸗Aachen: Düren 99— Vfe Benrath:3, Kölner Be— Köln⸗Sülz 07:1, Tus Neuend— Phönix Ehren⸗ feld:2, Bayenthal— Viktoria Köln:6. Moſelland: Kreisauswahl Eſch— Pariſer Soldatenelf :4, Städteſpiele Koblenz— Luxemburg 43. Nordmark: In Hamburg: Hamburg— Südhannover — Braunſchweig 12. Generalgonvernement: In Krakau: Generalgouverne⸗ ment— Oberſchl.:1. 5 Mitte: Bf 96 Halle— 1. SV Gera(MS):5, 1. S Jena— ES Gotha:0, SW 05 Deſſau— LSV Nord⸗ hauſen:4, Wacker Halle— S 99 Merſeburg 513, Ordn.⸗ Polizei Lübeck— LS Pütnitz:3, SW Hildesheim— SVG Kaſſel:2. 22. Offenbacher Nuder-Regatta Die ausgezeichnet beſetzte 22. Offenbacher Ruderregatta, verbunden mit der 18. Offenbacher Jugendwettfahrt brachte eine ganze Reihe ſchöner und ſpannender Rennen. Eines der ſchönſten Rennen war zweifellos das im Vierer v. St., das der Berliner Hellas mit Luftkaſtenlänge vor den Junioren der Frankfurter Germania gewann. Die Germanen hatten vorher die Berliner im leichten Vierer m. St. ſicher mit 2/4 Längen hinter ſich gelaſſen. Den ſchweren Vierer m. St. holte ſich der Straßburger/ im Alleingang, während im Senior⸗Einer dem Frankfurter Wagner der Preis zugeſprochen wurde. Der erſte Achter des Würzburger RV nahm außer Wettbewerb am zweiten Achter teil und erzielte mit:07 die beſte Zeit. Würzburg hat die Abſicht, am deutſchen Meiſterſchaftsrudern in Ber⸗ lin⸗Grünau teilzunehmen.. Von den zahlreichen Wettbewerben für die Heß iſt der Gebietsvergleichskampf im Vierer m. St. zu erwähnen, den Heſſen⸗Naffau mit dem Boot des Mainzer RV vor Baden(Renngem. Mannheim) gewann. Die Ergebniſſe: Vierer m. St.(Leichtgewicht): 1. Germania Frank⸗ furt:30,2, 2. Hellas Berlin:47,1.— Vierer m. St., n 1./ Straßburg.484(Alleingang).— erer o. St.: Hellas Berlin:17,f, 2. Germania rankfurt:18,0.— Zweiter Achter: 1. Würzburger 2. Mannſchaft) 318,1, 2. Kölner RV 77:25,(1. Mannſchaft).— Jugendrennen: Vierer: Gebietsvergleichs⸗ kampf: 1. Heſſen⸗Naſſau(Mainzer RV) 530,4, 2. Baden(Renngem. Mannheim):54,1.— Gig⸗Achter: 1. Mainzer RW 519,4, 2. Franken Schweinfurt:21,2.— Doppelzweier: 1. Bonner RW 82 601,7, 2. Mainzer RW 6203,1, 3. WS Krupp⸗Eſſen:16, 4.— Vierer(Leicht⸗ gewicht): 1. Germania Homberg(Rheinland):28, 4, 2. Mainz⸗Weißenauer RW 535,1.— Achter: 1. Renn⸗ * Mainz 449,1, 2. Schwaben Heilbronn E 8 8 Deutsche Schwimm- Meisterschaften Die Schlußergebniſſe Männer: 200 Meter Kraul: 1. Matr. Gefr. Schroeder (Kriegsmarine Kiel):22,5 Meter, 2. Marine Art. Las⸗ kowſki(KM Kiel):23,2, 3. Rauber(Klagenfurter AC) 226,4. 1500 Meter Kraul: 1. Matroſe Lehmann(KM Kiel) 21,22,2, 2. Arendt(Poſeidon Berlin) 22,08,5, 3. Däubler(Klagenfurter AC) 22:41, 9. Frauen: 100 Meter Rücken: 1. Weber(SV Bayreuth :21, 2. Weſthelle(Undine M⸗Gladbach):21,5, 3. G. Herr⸗ bruck(SV Pirmaſens):23,5. 3 mal 100 Meter Kraul: 1. Düſſeldorfer S9 3‚45,2(Schäferkordt, Engelhardt, Karnatz), 2. Schandau 04, 3. Schoneberger ES 357,3. vor der Pauſe kam Männer: Turmſpringen: 1. Kitzig(ES Berkin) 133,76, 2. Haaſe(Poſt Hamburg) 124,19, 3. Polly(EWA Wien) 119,85. 400 Meter Lagenſtaffel: 1. LSV Berlin (Birr, Temke, Schlüricke):13,5, 2. AS Breslau:19, 9, 3. Hellas Magdeburg 519,9. Waſſerball⸗Endſpiel: Luftwaffen SV Berlin— SV München 1899:1(:0) um den dritten Platz: SV Duis⸗ burg 98— Magdeburger SC 96:4(:). Deutschlands Schwimmer gegen Uagarn Im Anſchluß an die Titelkämpfe in Hirſchberg wurde die deutſche Mannſchaft aufgeſtellt, die am 18. und 19. Juli in Darmſtadt zum 18. Länderkampf gegen Ungarn antritt. Die Mannſchaftsaufſtellung ſtellt gleichzeitig faſt eine Liſte der neuen Meiſter in den Einzelwettbewerben dar, ledig⸗ lich in der kurzen Kraulſtrecke ſteht die Wahl noch offen zwiſchen dem Meiſter Ulli Schroeder und Ruprecht Koe⸗ ninger, der in den Staffelwettbewerben eine hervorragende Form zeigte und nur durch taktiſche falſche Nennungen ohne Titel blieb. Gegen Ungarn ſtarten: 100 Meter Kraul: Uli Schroeder oder Ruprecht Koeninger(beide Kriegs⸗ marine Kiel), 400 Meter Kraul: Hans Lehmann(KM Kiel). 1500 Meter Kraul: Hans Lehmann(KM Kiel), 200 Meter Bruſt: Erwin Temke(LS Berlin), 100 Meter Rücken: Uli Schroeder(KM Kiel). Turmſpringen: Heinz Kitzig(LSV Berlin). Kunſtſpringen: Hans Aderholt(LSV Breslau). 4 mal 200 Meter Kraul: Ruprecht Koeninger, Manfred Laskowſki, Uli Schroeder, Hans Lehmann lalle Kriegsmarine Kiel). Ungarns Schwimmer für Darmstadt Für den am 18. und 19. Juli in Darmſtadt bevorſtehen⸗ den Länderkampf gegen Deutſchland hat Ungarn ſeine Schwimmerſchaft bereits wie folgt aufgeſtellt: 100 Meter Kraul: Reszoe Elemeri und Bela Hamori; 400 Meter Kraul: Nandor Tatos und Richard Veghazy; 1500 Meter Kraul: Nandor Tatos und Ferenc Vörös; 100 Meter Rücken: Deszö Kovacs und Tibor Galambos; 200 Meter Bruſt: Deszö Fabian und Sandor Szidedi: Kunſt⸗ und Turmſpringen: Laszlo Hidvegi und Holoban. Noch nicht endgültig beſtimmt iſt die Waſſerballmann⸗ ſchaft. Hier ſtehen Dr. Mezey, Dr. Tolny, Dr. Kanaſſy, Sziwos, Hazay, Brandy, Lemhenvi, Boſſi, Molnar und Kislegi in engerer Wahl. a Das Treffen in Darmſtadt iſt der 18. Länderkampf der deutſchen und ungariſchen Schwimmer, der erſtmals im Jahre 1924 in Budapeſt durchgeführt wurde. Dieſer Auftakt iſt ein Meilenſtein in der Geſchichte des europäiſchen Schwimmſports, denn er ermöglichte im Jahre 1926 in der ungariſchen Hauptſtadt die erſten Europameiſterſchaften im Schwimmen. In der langen Reihe der bisherigen Länder⸗ kämpfe gelangen jeder Mannſchaft ſechs Siege, während fünf weitere Begegnungen unentſchieden endeten. Das letzte Treffen fand im Jahre 1940 in Budapeſt ſtatt und wurde von Deutſchland mit 23:21 Punkten gewonnen. Kegelmeisterschaften auf Bohle In Wernigerode, dem ſchönen Harzſtädtchen, und dem einſtigen Wirkungskreis des verſtorbenen Verbands⸗ führers P. Schluck, gelangten am Wochenende die deutſchen Kegelmeiſterſchaften auf Bohle zum Austrag. Bei dieſem zweiten Teil der deutſchen Kegelmeiſterſchaften— der dritte auf Scherenbahnen, folgt am 25. und 26. Juli in Kaſſel— taten ſich beſonders die Berliner hervor, wie aus folgenden Ergebniſſen zu erſehen iſt: Männer Einzelmeiſterſchaft: 1. Manns(Spandau) 1475 Holz, 2. Beier(Spandau) 1462, 3. Lang(Münſter) 1454. Sechſermannſchafts⸗Meiſterſchaft: 1. Berlin i 4397, 2. Berlin 2 4352, 3. Aachen 4 3044. Dreierklubkampf⸗Meiſter⸗ ſchaft: 1. Tennis Boruſſio(Berlin) 2 391,2. Preußen (Königsberg) 2 358, 3. Elektra(Berlin) 2357.— Senioren⸗ Einzel: Keßler(Berlin) 715, 2. Schwarzer(Breslau) 715, 3. Lobbes Hamburg) 711. Senioten⸗Dreierkampf: Fi e Berlin 2 156, 2. Görlitz 2 195, 3. Hamburg 133.— Frauen⸗Einzel: Reichsſiegerin: Lieschen Eggert (Berlin) 720, 2. Leni Sprenger(Hannover) 716, 3. Erna Zimmer(Danzig) 716.— Dreierkampf: Reichsſieger Potsdam 2132, 2. Kiel 2118, 3. Stettin 2116. ludwig Hoermann Straßenmeister Mit Start und Ziel in Saarbrücken wurde am Sonn⸗ tag auf einer 135 Kilometer langen Strecke durch das Saarland die deutſche Straßen⸗Radmeiſterſchaft der Ama⸗ teure entſchieden. Den Titel ſicherte ſich der Münchener Ludwig Hoermann nach einer Fahrzeit von:39:55 Stun⸗ den mit einer Radlänge Vorſprung vor dem fungen Ber⸗ liner Schwarzer. Der für den OS Mainz ſtartende Nürnberger Kittſteiner wurde vor Saager⸗Berlin und dem Moſelländer Kaas(Dippach) Dritter. Der Sieger, der die Meiſterwürde ſchon einmal im Jahre 1939 gewonnen hatte, fuhr einen Durchſchnitt von rund Kilometern. Am Start der Meiſterſchaft waren von den gemeldeten rund 100 Fahrern 1, darunter alle Fahrer, denen man Ausſichten auf einen Titelgewinn gegeben hatte. Obwohl die Strecke einige tückiſche Steigungen aufwies, konnte das die ſtarken Fahrer ernſtlich nicht in Verlegenheit brin⸗ gen. Lediglich der Münchner Voggenreiter fiel vorzeitig zurück und ganz zum Schluß mußte auch noch der Titel⸗ verteidiger Bronold(Chemnitz) die 16köpfige Spitzen⸗ gruppe ziehen laſſen. n Saarbrücken rüſteten 14 Fahrer zum Endkampf. Der Berliner Anger zog den Spurt an, aber als ſtärkſter Fahrer erwies ſich dann Ludwig Hoermann, der Berlins Heß Hoffnung Schwarzer um eine Radlänge hinter ſich ieß. nur in begrenztem Umfange eintraten. Die Ergebuiſſe: 1. Hoermann(München):39.55 Stunden(Durch⸗ ſchnitt 37 Stundenkilometer), 2. Schwarzer(Berlin), 3. Kittſteiner(LSV Mainz), 4. Saager(Berlin), 5. Kaas (Dippach), 6. Anger(Berlin), 7. Valente(Wien), 8. Boc⸗ caren(Wuppertal), 9. Egerland(Berlin), 10. Pfannen⸗ müller(Nürnberg), 11. Meyers(Dippach), 12. Schulze (Chemnitz), 13. Schoch(Straßburg), 14. Dock(Hollerich), alle dichtauf, 15. Rettig(Straßburg):46:07 Stunden. Deutsch-türkische Tennis freundschaft Koch und Egert wieder in der Schlußrunde Die Wettkampfreiſe der beiden deutſchen Tennisſpieler Engelbert Koch und Dr. Kurt Egert in der Türkei ſteht vor ihrem Abſchluß. Im Tennisturnier von Iſtanbul haben unſere Vertreter nun, wie ſchon in Ankara, zu⸗ ſammen die Endrunde erreicht. In allen ihren Spielen haben ſie bisher ausgezeichnet abgeſchnitten und für den deutſchen Tennis ſport in der Türkei neue Freunde ge⸗ wonnen. Die Aufnahme unſerer Spieler war über alles Lob erhaben und das ſachkundige, ſtets ſehr zahlreiche Publikum hat die gezeigten Leiſtungen gebührend gewür⸗ digt. In Iſtanbul trafen die Deutſchen mit den türkiſchen Spitzenſpielern zuſammen, die bei größerer Wettkampf⸗ erfahrung für die Zukunft das Beſte verſprechen. Eine beſonders befähigte Spielerin ſcheint die türkiſche Mei⸗ ſterin Gorodetzki zu ſein. Bei den Männern ragt Kizil heraus, gegen den in der Vorſchlußrunde des Iſtanbuler Turniers Dr. Egert kein leichtes Spiel hatte. Erſt mit:6,:3, 62,:2 gab der ausge zeichner veranlagte Türke ſich geſchlagen. Weſentlich leichter hatte es Koch mit:0,:1,:0 gegen den Türken Aygen. Im Doppel haben Koch und Dr. Egert mit:2,:2 über Subaz⸗Kris gleichfalls die Schlußrunde erreicht, in der ſie mit den Türken Akewp⸗Kizil zuſammentrefſen werden. Tennis⸗Abſchluß in Iſtanbul Mit dem End ſpiel des Tennisturniers in Iſtanbul fand die Wettkampfreiſe der Deutſchen Engelbert Koch und Dr. Kurt Egert in der Türkei in Anweſenheit des deutſchen Botſchafters v. Papen und des deutſchen Geſandten Dr. Kroll einen ganzvollen Abſchluß. In ihrem letzten Kampf zeigten die beiden Deutſchen noch einmal ihr Kön⸗ nen. Koch gewann auch dieſes Endſpiel:6,:2,:2,:5. Im Doppel zeigten Koch Egert mit einem 611,:6, :0⸗Erfolg über die türkiſchen Meiſterſpieler Akez⸗ Kizil große Ueberlegenheit. Abſchließend überreichte Prof. Goek en Muhterem als Vorſitzender des Iſtanbuler Tennisverbandes den Deutſchen ihre Preiſe. Auf einem Abſchiedseſſen im Kaſino wurden die Deutſchen herzlich verabſchiedet. * Nachtrag zu den Badiſchen Leichtathletikmeiſterſchaften: Frauen: Kugelſtoßen: 1. Un beſcheid(MTV Karls⸗ ruhe) 13,41 Meter(neue Jahresbeſtleiſtung), 2. Stelzer (Univerſität Freiburg) 10,70 Meter. Hochſprung: IL. Kö⸗ nig(MTW Karlsruhe) 1,52 Meter, 2. Evers(Univerſität Fveiburg) 1,45 Meter. . D yd v Wirtschafts- Meldungen Strichnotizen bei vielen Werten l Berlin, 13. Juli. Wohl ſelten wieſen die Aktienmärkte eine derart ruhige Eröffnung auf wie zu Beginn der neuen Woche. Weitaus die meiſten Werte erhielten eine Strichnotiz. Vielfach lauteten die Kurſe unverändert, während Veränderungen Eine Zurückhal⸗ tung beſteht auf der Kauf⸗ und Verkaufsſeite. Am Mon⸗ tanmarkt gaben Harpener um 0,75 v. H. nach. Buderus, Mannesmann und Vereinigte Stahlwerke ſtellten ſich auf Samstagsbaſis. Die reſtlichen Werte dieſes Marktgebie⸗ tes wurden geſtrichen. Bei den Braunkohlenwerten zo⸗ gen Ilſe⸗Genußſcheine gegen die Notiz vom 9. d. M. um 1,50 v. H. an. Rheinebraun blieben unverändert. Am Kaliaktienmarkt wurden nur Salzdetfurth(minus 0,75 v..) notiert. In der chemiſchen Gruppe wurden Farben auch nach Veröffentlichung der Kapitalberichtigung und der echten Kapitalerhöhung geſtrichen. Golöſchmidt und Rütgers ſteigen je um 0,25 v. H. Gummi⸗ und Linoleum⸗, Kabel⸗, und Draht⸗, Bau⸗ und Textilwerte wurden durch⸗ weg geſtrichen. Bei den Eelektroaktien blieben AEch und Siemens, letztere bei größerem Umſatz, unverändert. In Akkumulatoren iſt der Dividendenabſchlag auf das berich⸗ tigte Kapital bei der kursmäßigen Bewertung zu berück⸗ ſichtigen. Lahmeyer büßten 0,25 v. H. ein. Verſorgungs⸗ werte lagen gleichfalls ſehr ſtill. Charlotte Waſſer brök⸗ kelten um. und Bekula um 0,25 v. H. ab. Autowerte lagen nicht behauptet. Hier gaben BMW um 0,25 und Daimler um 0,50 v. H. nach. Bei den Maſchinenbaufabri⸗ ken ſtiegen Rheinmetall Borſig um 0,50 und Demag um 1 v. H. Zu erwähnen ſind noch von Zellſtaffaktien Wald⸗ hof mit + 0,50, ferner Weſtd. Kaufhof, die 2/8 v. H. ge⸗ wannen. Am Markt der variablen Renten notierten Reichsaltbeſitz wiederum 166,50. Frankfurt a. N. Dt. Gold u. Silber.. 192,0 191.0 Deutsche festverzinsliche Werte Deutsche Steinzeua. 246.0 246.0 18 11.. 3. 5 1 Zichbaum-Werger 2. 188. f Drurschg sraursANlEEN Flektr Hic Kraft 286.0 4% Schatz D. R. 38. 100.8 100.7] Enzinger Union Altbes. Dt. Reich. 166,6 166.2 16 Farben SraDbrANLEIHEN Gesfũrel————Ä. Grün u. Bilfinger 9% Heidelberg 282...f 1675 169.0 4% Mannheim 27.,, 103.0 188.0 Heidelberger Zanant % Pforzheim 28. 103,0 103.0 Hoesch BerawW. Holzmann P 5 8 PFANDBRIETE Klein. Schanzl. Becker 5 225 i Frank. Hvp. Gpf. i 0 Klöckner-Werke R. 13—15„.... Lanz A. G % Mein Hvb. Bank Lud wisshaf. Akt. Br. % Laudwiashaf, Walm— Mannesmann.. 156.5 156.5 Rr r „Rh. Hyp.-B 44 u. 65 5 ein, Elektr. M h.. 22 4 Rh He Bank 47 102,5 102.5 Rhein Westf. Elektr. 175,5 176,0 INDUSTRIE OBLIGATIONEN Rütgers 4% Di Ind.- Bank 32 108.8 8 e e ee— 5 Selsenki„ 86 104.1 104. 85 % Prang v.. 1025 1040 n 4% Ver Stalprerkö, 108,0 108.0 Semen u. Holle. 138.2 138.0 1 16. Farb NRM-Anl. 2. Süddeutsche Zucker. AKTIEN Zellstoff Waldhof. 120,0 120,8 Ada-Ada Schuhfabrik 167.0 167.0 BANKEN Adlerwerke Klever. 162.7 162.7 Badische Bank.. Adt. Gebr.———„Bayr. Hvp. u..- Bank* 55 2 u i 105 85 Commerzbank, 146,2 146.2 affenb. Zellsto 4 5 151.2 151,2 „ Deutsche Bank„.. Bavr Motorenwerke 196,7 195,7 Brown Boveri& Cie- Pfalz. Hyp.-Banxk e N Contin. Cummi. 168,5 1840] Rhein. Hin.— 184. 184.5 Daimler-Benz.... 199.0 200,5— Deutsche Erdôi. 175,2 175,1 1%% Zwischenkura. Kapitalberichtigung bei der JG Die JG⸗Farbeninduſtrie hat ihr Grundkapital auf den 31. Dezember 1941 um 25 v.., das ſind 225 000 000„ auf 1125 000 000/ durch Zuſchreibung zu Beteiligungen be⸗ richtigt und die 40 000 000% Vorzugsaktien ohne Verän⸗ derung ihres Nennwertes im Stimmrecht angeglichen. Das berichtigte Grundkapital erreicht mit 1 105 000 000% etwa Dresdner Bank. 1 wieder den gleichen Nennbetrag wie in den Jahren 1926 .— 1,,— bis 1931.— Mit der Kapitalberichtgung wirtſchaftlich ver⸗ bunden iſt eine von der oßV am 11. Juli 1942 beſchloſſene echte Kapitalerhöhung um 235 000 000 Stammaktien auf 1 400 000 000 l. 7 Für 1941 werden 6 v. H. Dividende auf das berichtigte Stammkapital verteilt. Die Ermäßigung gegenüber der bisherigen achtprozentigen Dividende auf Grund der B⸗ prozentigen Kapitalberichtigung entſprechenden Parität von 6,4 Prozent gleicht ſich durch das Bezugsrecht und die Ein⸗ zahlungsbedingungen aus. Im übrigen wurden in der HV vom 11. 7. 1942 die Regularien erledigt und die turnusmäßig ausſcheidenden Auſſichtsratsmitglieder wie⸗ dergewählt. Obst- und Gemüsepreise in Baden Mit Wirkung vom 13. Juli treten für Baden nachſte⸗ hende Obſt⸗ und Gemüſeerzeugerpreiſe in Kraft: Spinat 11 Pfg. pro Pfund, Kopfſalat 6, 4 und 2 Pfg. je Stück, Blumenkohl 33, 29, 25 und 16 Pfg. je Stück, beim Verkauf nach Gewicht 27 und 17 Pfg. pro Pfund. Wirſingkohl 10 und Weißkohl 9 Pfg. je 500 Gramm, Kohlrabi 5, 3,5, 2 Pfg. je Stück. Tomaten 40 Pfg. je Pfund, Karotten mit Laub 14 Pfg. pro Bund, halblange Sorten 11 Pfg., Erbſen 14 Pfennig ab 16. 7. 12 Pfg. je Pfund, Buſchbohnen 35 Pfg., Stangenbohnen 41 Pfg. je Pfund, Rettiche 10 und 6 Pfg. per Bund, große 8 und 5 Pfg. je Stück, Gurken 7 Pfg. pro Pfund, Rhabarber 4 und 3 Pfg. pro Pfund, Lauch 12 Pfennig pro Pfund. Eroͤbeeren 35 und 91 Pfg. je Pfund, Johannisbeeren 19 und 40 Pfg., Stachelbeeren 18, Himbeeren 8 und 32 je Pfund, Heidelbeeren(Sammlerpreis) 30 Pfg., Kirſchen 30, 26 und 2 Pfg. je Pfd., Sonderklaſſe 32 Pfg. je Pfund. * Zuckerfreigabe. Als 14. Freigabe 1941.42 wurden 5 v. H. der Jahresfreigaben 1941⸗42 beſtimmt. Sie gilt mit Wirkung vom Freitag, 10. 7. für Verkäufe zur prompten Lieferung. Das gleiche gilt auch für die unverkauften Mengen aus den Jahresfreigaben 1940-41. Jeder Wagen mehr- 720 SrumdEw AE DEIN SAZ gegen den frind Helſt mit] Lastet die Güterwagen voll aus! Nader müssen rollen für den Siegl —— Flugmotorenwerke Ostmark FAMILIEN-ANZEICEN Als Verlobte grüßen: Luise Bechtel Eberhard Zedler Mannheim Feudenheim(Lieb- frauenstraße 16)- Breslau(2z. Z. Wehrmacht). StS246 Todes-Anzeige Allen Freunden. Bekannten und Verwandten sei die schmerzliche Nachricht übermittelt, daß mein herzensguter Mann. unser treu- sorgender Vater. Bruder. Onkel. Schwager. Schwiegersohn und Schwiegervater. Herr, Robert Zolg Todes-Anzeige Nach läng. schwerem Leiden ist Karl Pfaff im 62. Lebensjahr schlafen. Mannheim(J 1.). 13. 7. 1942. Die trauernden Hinterbliebenen. sanft ent- Beerdigung: Dienstag. 13% Uhr, Hauptfriedhof. Wir verlieren in dem Verstorbe- nen einen treuen und pflicht- bewußten Mitarbeiter. Betriebsführer und Gefolaschaft der Lebensmittel-Groß handlung Hans Bayer. Ou 7. 24. Werkmeister nach arbeitsreichem Leben im Alter von 69 J. nach schwerem. mit unsagbarer Geduld ertrage- nem Leiden in die Ewigkeit ab- berufen wurde. Mh.-Feudenheim. Wartburgstr. 30 den 11. Juli 1942. Mit tiefempfundenem Dank für alle Liebe und Aufopferung um seine Angehörigen trauern an seiner Bahre: Paula Zolg geb. Bürger; Hubert Zolg und Käthe Gehria: Familien: Frits Zols: Törk-Zolg: Andreas Bürger: Friedrich Bürger: Jos. Breitner: Danksagung Statt Karten Für die vielen Beweise herzlicher Teimahme an dem schweren Ver- luste meines lieb., unvergeßlichen Mannes Willi Zimmermann sage ich allen, die ihm die letzte Ehre erwiesen. sowie für die überaus liebevolle Pflege meinen aller- herzlichsten Dank. Mannheim(Weylstraße Nr. 26). den 13. Juli 1942. Frau Friedl Zimmermann geb. Seiberlich. Robert Bürger: Eugen Bürger: 8 Heh. Sommer nebst Anverwandt. Die Beerdigung findet am Diens- tag. dem 14. Juli 1942. nachm. Geschäits- Empfehlungen 15 Uhr. von der Friedhofkapelle Feudenheim aus statt. Danksagung Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme b. Hinscheiden meiner lieben. treusorgenden Schwester Gretel Rapp. spreche ich allen, die ihr die letzte Ehre erwiesen haben. meinen tiefempfundenen Dank aus. Im besonderen danke Richtige Kopfwäsche: Vorwäsche: Hälfte des angerührten Schaum- pons auf das stark angefeuchtete Haar, gut durchmassieren und ausspülen! Hauptwäsche: Mit dem Rest Haar einschäumen, dann ordentlich nachspülen. So haben Sie den größten Nutzen aus dem nicht alkalischen „Schwarzkopf-Schaumpon“. ich der Betriebsführung und den Gefolgschaftsmitsliedern der Sun- licht-Gesellschaft AG. für die ein- VERLOREN drucksvollen Worte u. die Kranz- spenden. Mannheim(Heinrich-Lanz- Str.). den 10. Juli 1942.. Anteils Rapp. 5 7 Schw. Wildleder- Portemonnaie m. Inhalt in Telephonzelle am Hauptbahnhof von armer Frau liegen gelassen. Abz. geg. Be- lohnung auf dem Fundbüro. Amtl. Bekanntmachungen Verkauf von Schokoladeerzeng- nissen und Süflwaren. Die vor- handenen Bestände gestatten die Abgabe von 125 Gr. Scho- koladeerzeugnissen für Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jah- ren. Die Abgabe erfolgt in der Zeit vom 14. bis 18. Juli 1942 gegen Abtrennung d. Abschnit- tes X 1 der Mannheimer Ein- kaufsausweise in gelber, grüner und blauer Farbe. Auf rote Einkaufsausweise wird keine Ware abgegeben. Ein Anspruch auf Lieferung besteht nicht. An Stelle von Schokoladeerzeug- nissen können auch 125 Gr. Zuckerwaren bezogen werden. Die Kleinverteiler haben die Abschnitte X 1 bei Abgabe der Ware abzutrennen, auf Bogen von je 100 Stück aufzukleben und bei unseren Kartenstellen gegen Empfangsbescheinigung abzuliefern. Etwa verbliebene Restbestände und etwaige wei- tere) Zuteilungen dürfen die Kleinverteiler nicht abgeben, sie müssen vielmehr für einen wei- teren Aufruf bereitgehalten werden. Städt. Ernährungsamt Mannheim.(189 TAUScH-ANZ EIGEN Gasherd, neuwertig, gegen elektr. Herd, 220 Volt, z. tauschen ge- sucht. Evtl. Aufzahlung An- gebote u. St 8241 an die Gesch. Kinderschuhe, fast neu, Gr. 32, zu tauschen ges. geg. Gr. 35. Heng, Laurentiusstraße 20, pt. OFFENE STELLEN Hilfsarbeiterinnen sofort gesucht. Brauerei Habereckl, Qu. 4, 4 Zuverl. Stundenfrau für 4 mal in der Woche für—3 Stunden vorm. gesucht. Krauß, M 7, 15. suchen für Arbeits vorbereitung: Teilkonstrukteure, Konstrukteure für Vorrichtungen u. Werkzeuge; technische Zeichner u. Zeichne- rinnen mit guter Vorpraxis; Lehrenkonstrukteure, Normen- konstrukteure; Fertigungsplaner für spanabhebende Fertigung u. Motorenmontage zum Aufstellen der Arbeitspläne und Festlegung der Arbeitszeiten; Zeitnehmer, Zeitstudier mit gut. 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