7 i 5. Erſcheint wöchentl. 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. 1,70 M. u. 30 P) a 9 N Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt 1,70., durch die Poſt 1,70 M. Abholſtellen. Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr 42, Schwet⸗ Mannh elmer eues geblatt zinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 55. W Oppauer Str. 8. Se Freiburger Str. 1. Abbeſtell. müſſen bis ſpäteſt. 25. für den folgend. Monat erfolgen zuzügl. 42 Pf. Beſtellgeld Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 14 Pf., 79 mm breite Textmillimeter⸗ zeile 78 Pf. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Srundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 13. Bei Zwangsvergleichen od Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſtimmten Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Montag, 24. Auguſt 1942 Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1.—8. Sete er: Sammel⸗Nummer 249 51 Drahtan Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 178 90 ſchrift: emazeit Maunheim 153. Jahrgang— Nummer 231 (Funkmeldung der NM.) + Aus dem Führerhauptquartier, 24. Aug. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Kaukaſusgebiet ſchreitet der Angriff der deutſchen und verbündeten Truppen in harten Gebirgskämpfen fort. 2 Nordweſtlich Stalingrad erzwangen deutſche Infanteriediviſionen und ſchnelle Trup⸗ pen, von der Luftwaffe hervorragend unterſtützt, den Uebergang über den Don und durchbrachen im Vorſtoß nach Oſten ſtark ausgebaute feind⸗ liche Verteidigungsſtellungen. An der übrigen Don⸗Front ſcheiterten örtliche Angriffe des Feindes an dem Widerſtand italieniſcher Trup⸗ pen. Eiſenbahnanlagen und Transporbewegun⸗ gen im rückwärtigen Gebiet des Feindes ſowie Schiffsverkehr auf der Wolga wurden durch die Luftwaffe wirkungsvoll bekämpft. Südweſtlich Kaluga, nordweſtlich Medyn und bei Rſchew wurden feindliche Angriffe abgewieſen oder in engem Zuſammenwirken mit der Luftwaffe ſchon in der Bereitſtellung zerſchlagen. s Südoſtwärts des Ilmenſees und vor Leningrad wurden örtliche Geländegewinne erzielt und feindliche Gegenangriffe abgewieſen. An der Eis meerfront griffen Sturz⸗ kampfflugzeuge Truppenlager auf der Fiſcher⸗ halbinſel an. Die Sowjetluftwaffe verlor geſtern in Luft⸗ kämpfen 157 Flugzeuge, neun weitere wurden durch Flakartillerie abgeſchoſſen oder am Boden a 0 Acht eigene Flugzeuge werden ver⸗ mißt. Im Weſten bekämpften Fernkampfbatterien a— Heeres militäriſche Ziele im Raum von over. a Bei Tagesſtörangriffen warfen einige bri⸗ tiſche Flugzeuge über dem nordweſt⸗ deutſchen Küſtengebiet Sprengbomben ab. Leichte deutſche Kampfflugzeuge er⸗ zielten im Laufe des geſtrigen Tages bei Tief⸗ angriffen umfangreiche Zerſtörungen in kriegs⸗ wichtigen Anlagen an der engliſchen Südoſtküſte. In der vergangenen Nacht belegten deutſche Kampfflugzeuge eine Stadt der britiſchen Rüſtungsinduſtrie in den Midlands ſowie kriegswichtige Ziele in Oſtengland mit Spreng⸗ und Brandbomben. Es entſtanden zahlreiche Brände und Exploſionen. Deutſche Unterſeeboote verſenkten im öſtlichen und weſtlichen Atlantik ſowie im Karibiſchen Meer 17 Schiffe mit 107 000 BR und zwei Transportſegler. Davon wurden 11 Schiffe mit 64000 BRT aus Ge⸗ leitzügen herausgeſchoſſen. Zwei weitere Schiffe wurden torpediert. Ihr Sinken konnte wegen einſetzender Abwehr nicht beobachtet werden. Neuer Groß- Erfolg in der Atlantik Don-Uebergang bei Stalingrad erzwungen! Beftige Gobirgshämpfe im Raukaſus 17 Schiffe mit 107 00 Un durch-Boote verſenkht e London starrt auf den Don-Bogen Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 24. Auauſt. Die britiſchen Nachrichten vom Montagmorgen berichten abermals darüber, daß die Lage an der Don⸗Front und zwiſchen Don und Wolga. ſich erneut für die Sowfjettruppen verſchlechtert hat. Hinter der immer dringender werdenden Sorge um die Entwicklung an der Donfront rückt ſelbſt die Kaukaſusfront im Augenblick in den engliſchen Nach⸗ richten ſtark in den Hinterarund. Auch dort ſind nach den britiſchen Berichten die Deutſchen am Samstag und Sonntag weiter vorgedrungen. Moskau aibt ſelbſt einen erneuten Rückzug ſüdlich Krasnodar zu, der, wie man in London hinzufüat. eine bedenk⸗ liche Lage für die Sowjettruppen am Ufer des Schwarzen Meeres geſchaffen habe, Englische Lehrer studieren die Souietunion Und Sowietrußlands Botschafter Maisky gibt innen dabei Unterricht! Drahtbericht unſeres Korreſpondenten b— Stockholm. 24. Auguſt. Das britiſche Unterrichtsminiſterium hat jetzt, wie „Svenska Dagbladet“ aus London erfährt, Literatur über die Sowjetunion zuſammengeſtellt und insbe⸗ ſondere an Lehrer verſandt. Bei dieſer Gelegenheit erfährt man, daß in England eine Reihe von Lehrern beabſichtigt, das Studium der Sowjetunion in den Lehrplan einzuſetzen. Für ſolche älle ſoll die Biographie wertvolle Dienſte leiſten. ie Zahl der betreffenden Pädagogen ſcheint recht hoch zu ſein, denn man erfährt gleichzeitig, daß für ſie mehrere Kurſe eingerichtet worden ſind. in denen ihnen ein„objektives“ Bild über die Sowjetunion verſchafft werden ſoll. 5. Man kann ſich von der Objektivität dieſes Dienſtes einen Begriff machen, wenn man erfährt, daß bei dieſen Kurſen auch niemand anders als Maiſky gewiſſermaßen als Gastdozent mit einem Vortrag aufwarten wird. Dieſer Vortraa dient in gedruckter Form als Einleitung zu der Biographie des Unterrichtsminiſteriums. Man kann ſich leicht vor⸗ USA-Flugplätze in Sibirien! Winligt Stalin in seiner Not jetzt in die USA- Forderungen ein? Drahtbexicht unſeres Korreſpondenten 5— Liſſabon, 21. Auguſt. In einem Bericht der ſowjetiſchen TASS⸗ Agentur aus Neuyork wird darauf hingewieſen, in gewiſſen amerikaniſchen Kreiſen beſtehe ein Jutereſſe an der Anlegung amerikaniſcher Flug⸗ plätze auf ſibiriſchem Boden. In dieſem Zuſammenhang wird der Rundfunk⸗ kommentator Volney Hurd sitiert, der ſich vor kurzem über die Möglichkeiten ausgeſprochen habe, nach einem eventuellen Verluſt der jetzigen Zugangs⸗ linien nach der Sowjetunion den Weg über die Nord⸗ route, das heißt über Alaska, die Bering⸗See und Nordſibirien als Hauptverſorgungslinie nach der letxt gestehen es die Amerikaner ein: Sowjetunion zu benutzen. Man gibt zu, daß auf dieſer Verſorgungslinie im Verhältnis zu den jetzigen Wegen außerordentlich wenig Material befördert werden kann, glaubt aber doch Vorbereitungen treffen zu müſſen, um überhaupt noch irgend welchen Kon⸗ takt mit der Sowjetunion zu erhalten. Es iſt auffällig, daß dieſer Bericht ausgerechnet von der TASS⸗Agentur in betonter Form weiter⸗ gegeben wird. Von Volney Hurd zur Sowjetbot⸗ ſchaft in Washington führen manche geheimen Fäden und es könnte ſein, daß Volney Hurd von der Sowjetbotſchaft vorgeſchickt wurde, um die ameri⸗ kaniſche Meinung abzutaſten, das heißt, daß Stalin in ſeiner Not ſelbſt den Amerikanern Flugplätze in Sibirien anbietet. bienpe sollte, Abschlagszahlung' für Stalin sein Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 24. Auguſt. Einige Rooſevelt beſonders naheſtehende Zeitun⸗ gen, wie z. B. die neugegründete„Chicago Sun“, verſuchen ſelbſt in ihren Sonntagsausgaben noch in geradezu arotesker Weiſe die Niederlage von Dieppe nicht bloß in einen Sieg, ſondern ſogar in einen entſcheidenden Sieg,„der das Bild der Welt verän⸗ dert“, umzufälſchen. Wenn das Blatt dabei feſtſtellt, „feit Dünkirchen hat Weſteuropa kein Ereignis geſe⸗ hen, das Dieppe zu vergleichen wäre“, ſo macht es ſich unfreiwillig über ſich ſelbſt luſtig. Dieppe iſt tatſächlich die größte Niederlage der Engländer. die man in Weſteuropa ſeit Dünkirchen geſehen hat. Das Blatt plaudert mit amerikaniſcher Unbe⸗ kümmertheit die in London ſo heftig abageleug⸗ nete Tatſache aus, daß das Unternehmen von Dieppe eine Folge der Moskauer Beſprechun⸗ agen zwiſchen Churchill und Stalin geweſen iſt. Stalin habe„inſtändig“ um eine Eutlaſtung im Weſten gebeten und das Unternehmen von Dieppe habe wenigſtens eine„Teilzahlung“ dar⸗ ſtellen ſollen. 1. In Moskau iſt man aber, wie die letzten Berichte aus der Sowjetunion übereinſtimmend beweiſen, in keiner Weiſe mit dieſem„Teilzahlungsgeſchäft“ ein⸗ verſtanden. Die ſowjetiſche Preſſe hat kaum zu den Ereigniſſen von Dieppe Stellung genommen und hat ſie faſt gar nicht erwähnt. Von der„elektriſte⸗ renden Wirkung“, die nach Anſicht einiger US A⸗ Blätter der Ruf„Die Amerikaner kommen“ gehabt haben ſoll, war in Moskau jedenfalls nicht das ge⸗ ringſte zu bemerken. 5 Auch die Rede, die der britiſche Luftfahrtminiſter Sir Archibald Sinclair am Sonntagabend hielt, beſtätigt erneut, daß der Angriff auf Dieppe nicht ein bloßes„Kommandounternehmen“ war, ſondern ſehr weitgeſteckte Ziele verfolgte. Sir Archibald Sinelair ſprach davon, daß über Dieppe die„größte Luftſchlacht dieſes Krieges“ ſtattgefunden habe und gab zu, daß von britiſchen Flugplätzen nicht weni⸗ ger als 3000 Flüge gegen die franzöſiſche Küſte unternommen worden. Um ſo höher iſt die Tatſache zu veranſchlagen, daß es der deutſchen Verteidigung gelang, dieſen Küſtenangriff unter verhältnismäßig geringen Verluſten abzuwehren. ſtellen, wie ſpäter in den engliſchen Schulen der Unterricht ausſehen wird der von Lehrern erteilt wird, die ihrerſeits von Maiſky geſchult wurden. Auch dieſes Beiſpiel iſt ſehr bezeichnend für die Tendenz in England, die Sowjetunion nicht einfach als einen militäriſchen Verbündeten zu betrachten, ſondern mit ihr auf allen Lebensgebieten in einen möglichſt intimen Kontakt zu gelangen. Man begnügt ſich ſchon lange nicht mehr mit der Lieferung von Kriegsmaterial. Nun ſoll auch die engliſche Jugend Gelegenheit erhalten, den Bolſchewismus lehrplan⸗ mäßig zu erlernen. Es erhebt ſich nun die Frage, wakum eigentlich das kommuniſtiſche Organ, der „Daily Worker“, verboten bleibt. Beileidstelegramm des Teunno an Horthy. Der Tenno ſandte dem ungariſchen Reichsverweſer Horthy ein Beileidstelegramm anläßlich des Todes ſeines Sohnes. Feldmarſchall Dill in London. Feldmarſchall Sir John Dill, der britiſche Vertreter im anglo⸗ameri⸗ kaniſchen Stabschef⸗Komitee, iſt in London einge⸗ troffen. Ueber den Zweck ſeiner Reiſe iſt noch nichts bekannt. f Plötzliche Reiſe Samuel Hoares nach London. Der britiſche Botſchafter in Spanien, Sir Samuel Hoare, verließ Madrid mit dem Flugzeug in Rich⸗ tung Liſſabon, von wo aus er ſich, wie verlautet, nach London begeben will. 1 Nur noch einfache Sommerzeit in Portugal. In Portugal iſt die doppelte Sommerzeit aufgehoben worden. Ab heute iſt die portugieſiſche Zeit die gleiche wie die deutſche Sommerzeit. So endete die sogenannte„zweite Front“ Die gefangenen Briten werden ins Sammellager abgeführt (PK.⸗Aufn.: Kriegsberichter Hausmann, Sch.,.) General v. Stülpnagel spendet Dieppe 10 Mill. Fr. Als Anerkennung für das disziplinierte Verhalten der Bevölkerung während des invasionsversuches dnb. Paris, 23. Auguſt. Der Militärbefehlshaber in Frankreich, General von Stülpnagel, hat an die Generaldelegation der franzöſiſchen Regierung in den beſetzten Gebieten folgende Botſchaft gerichtet: „Angeſichts der Diſziplin der Bevölkerung des Departements Seine⸗Inferieure, insbeſondere im Gebiet von Dieppe, während des engliſchen Lan⸗ dungsverſuches an der franzöſiſchen Kanalküſte am 19. Auguſt 1942, ſtelle ich zur Verfügung des Präfekts dieſes Departements eine Summe von zehn Mil⸗ lionen Franken, die in erſter Linie zur Er⸗ ſetzung von Kriegsſchäden und in zweiter Linie als erſte Hilfeleiſtung für die zivilen Opfer des engliſchen Bombardements zu verwenden ſind.“ Der Generaldelegierte der franzöſiſchen Regierung in den beſetzten Gebieten ließ General der Infanterie von Stülpnagel eine Antwort übergeben, in der es heißt: „Ich habe die Entſcheidung zur Kenntnis des franzöſiſchen Staatschefs und Marſchall und des Regierungschefs gebracht, und ich bin beauftragt, Ihnen ihren lebhafteſten Dank für dieſe verſtändnis⸗ volle Geſte und großzügige Hilfe zu übermitteln. Die Regierung würdigt ganz beſonders die Ehrung, die Sie der Bevölkerung der normanniſchen Küſte exwie⸗ ſen haben, die durch die Diſziplin u. Ruhe ſich ſtrikt an die vom Stabschef und die Regierung gegebenen Vor⸗ ſchriften gehalten hat. Die durch Sie zur Verfügung des Präfekten des Departements Seine⸗Inferieure geſtellte Summe wird ihren Wünſchen entſprechend verteilt werden. Ich bitte Euer Exzellenz die Ver⸗ ſicherung meiner größten Hochachtung entgegen⸗ zuehmen.“ e ausſchließlich auf der Baſis eines Braſilien braucht, Besseres hatte sie nicht zu tun! Mannheim. 24. Auguſt. Diebraſilianiſche Regierung hat Deutſch⸗ land und Italien den Krieg erklärt. Begründung: Braſilianiſche. Dampfer ſeien auf ihrer Fahrt nach Nordamerika von deutſchen oder italieniſchen Unter⸗ ſeebooten verſenkt worden. Vielleicht iſt das richtig, vielleicht auch nicht— geklärt iſt die ganze Angelegenheit nicht, und es würde keinen Menſchen in der weiten Welt wundern, wenn das Torpedo, das das eine oder das andere dieſer Schiffe getroffen hat, in einer amerikaniſchen oder engliſchen Fabrik hergeſtellt worden wäre. Vor⸗ gänge dieſer Art liegen ja bei den Akten! Aber auch wenn es ſo geweſen wäre: die braſilianiſchen Reeder und ihre Regierung mußten wiſſen. daß ſie ihre Schiffe in eine Zone ſchickten. die von der deutſchen und italieniſchen Regierung durchaus im Einklang mit den Beſtimmungen des Völkerrechts als blockierte Zone erklärt worden war und daher von ihnen als Zone tödlicher Gefahren angeſehen werden mußte. Die angebliche Verſenkung der braſilianiſchen Schiffe durch deutſche oder italieniſche Seeſtreitkräfte iſt alſo nicht der Grund, ſondern höchſtens der Vor⸗ wand der von Rio de Janeiro überreichten Kriegs⸗ erklärung. Der eigentliche Grund iſt wo anders zu ſuchen,— und zwar ganz einfach in der den äußerſten Grad nationaler Selbſtpreisgabe ein⸗ ſchließenden Abhängigkeit der braſilia⸗ niſchen Regierung von Waſhington. Wie ſchon im letzten Weltkrieg, ſo hat auch in dieſem Waſhington in Braſilien den willigſten Helfers⸗ helfer in Südamerika für ſeine Kämpfe gegen euro⸗ päiſchen Aufbau⸗ und Ordnungswillen gefunden. Die beſondere Empfänglichkeit der korrupten Poli⸗ tiker dieſes Landes, an erſter Stelle des braſi⸗ lianiſchen Außenminiſters Aranha, für nord⸗ amerikaniſche Dollar⸗Argumente, die Hilfloſigkeit, die die braſilianiſche Regierung in der Bewältigung der ungeheuren wirtſchaftlichen Aufgaben in den rie⸗ ſigen Weiten ihres Landes zeigt und die ſie auf amerikaniſche Hilfe angewieſen macht, der hoch ent⸗ wickelte Neidinſtinkt der raſſiſch minderwertigen Miſchelemente des braſilianiſchen Volkes gegen die Leiſtungen der vielfach kulturell und wirtſchaftlich führenden, ſehr zahlreichen deutſchen und italieniſchen Einwandererſchicht, die für die Regierung in Rio nicht weniger als für die in Waſhington ſehr verführeriſche Verſuchung, über die ſich immer mehr zuſpitzende innenpolitiſche Kriſe durch einen außenpolitiſchen Ge⸗ waltſtreich hinwegzukommen— alles das hat zu dieſer Kriegserklärung geführt, die ihrem Charakter und ihren Gründen nach monſtrös zu nennen wäre, wenn ſie nicht ihrer tatſächlichen Bedeutung nach ſo gleich⸗ gültig wäre. Denn in Wirklichkeit ändert dieſe Kriegserklärung in keiner Weiſe etwa an dem ſeit dem Abbruch der diplomatiſchen Be⸗ ziehungen zwiſchen Braſilien und den Achſenmächten beſtehenden tatſächlichen Verhältnis. Braſilien war ſchon bisher ein willfähriger Diener der amerika⸗ niſchen Kriegspolitik, wie und wo es nur ſein konnte, es hat ſich nicht geſcheut, dieſe Willfährigkeit ſo weit zu treiben, daß es den Amerikanern ſelbſt die Bil⸗ dung eines eigenen US A⸗Staates, des ſogenannten „Amazonas⸗Staates“, der nominell natürlich unab⸗ hängig ſein, in Wirklichkeit aber ausſchließlich von der USA verwaltet und ausgebeutet werden ſollte, auf ſeinem Staatsgebiet geſtattete. Die Kriegserklä⸗ rung ändert an dieſem Zuſtand nur inſoweit etwas, als ſie jetzt die Auslieferung Braſiliens, ſeiner natio⸗ nalen Lebensintereſſen und ſeiner wirtſchaftlichen Reichtümer an die US A⸗Kriegsführung vollſtändig macht: Das Joch des USA ⸗Zwanges wird auf dem kriegführenden Braſilien noch viel ſtärker liegen als auf einem Braſilien, dem die Berufung auf eine wenig⸗ ſtens nominelle Neutralität bisher noch offenſtand. Deutſchland und Italien werden aber von dem braſi⸗ lianiſchen Kriegspotential und ſeinem eventuellen Einſatz wahrhaftig nichts zu fürchten haben 0 Das hindert ſie allerdings nicht daran, den ver⸗ hänanisvollen Schritt der braſilianiſchen Regierung zu bedauern. Es gab zwiſchen Braſilien und den Achſenmächten keine Intereſſengegenſätze, die ſie ge⸗ geneinander getrieben hätten, es gab nur unendlich viele kulturelle und wirtſchaftliche Beziehungen. die ſie miteinander aufs enaſte verbanden. Deutſchland und Italien hatten den lebhafteſten Wunſch, dieſe Beziehungen aufrechtzuerhalten und weiter auszu⸗ bauen. Die kommende Friedenszeit, die im Zeichen des unwiderſprochenen Sieges der Achfenmächte ſtehen wird, hätte für dieſen Ausbau neue erfolaver⸗ ſprechende Bahnen gewieſen. Die Kriegserklärung der Machthaber von Rio hat dieſe Entwicklung ab⸗ gebrochen. Denn es iſt ſelbſtverſtändlich. daß das Deutſchland der Nachkriegszeit nicht vergeſſen wird, was dem Deutſchland, das in ſeinem ſchwerſten Exi⸗ ſtenzkampf ſtand, angetan worden iſt. Die Folgen wird Braſilien, deſſen Friedenswirtſchaft ſo aut wie wirtſchaftlichen Austauſchverkehrs mit den europäiſchen Konſum⸗ ſtaaten ruht, zu tragen haben. Denn es wird dann nicht ſo ſein, daß Deutſchland und das unter deut⸗ ſcher Führuna ſtehende Europa nach dem Kriegsſchluß ſondern umgekehrt. wird die europäiſchen Abſatzmärkte brauchen! Braſilien hat alſo, wie man es oͤrehen und wen⸗ den mag, für die Gegenwart und für die Zukunft ein ſchlechtes Spiel geſpielt. Der Freiheit eigenen Handelns und eigener Entſcheiduna beraubt, iſt es heute nur der mißbrauchte Handlanger der Waſhing⸗ toner Kriegspolitik und wird es morgen nur das erſte Opfer der Waͤſhingtoner Kriegsniederlage ſein. Die Deutlichkeit aber, mit der dieſe Folgen ſich heute ſchon abzeichnen, wird für die übrigen ſüd⸗ amerikaniſchen Staaten nur eine Warnung ſein, Braſilien auf einem Wege zu folgen, der mit Braſilien — Naturnotwendiakeit zur Auflöſung feder ſüdamerika⸗ niſchen Eigenſtaatlichkeit und zur Auslieferung des ganzen ſüdamerikaniſchen Kontinents an das heute ſchon ſichtbare Schickſal der engliſch⸗amerikaniſchen Niederlage führen muß! Dr. A. W. Die lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) 5— Berlin, 24. Auguſt. Im Londoner„Obſerver“ wird am Sonntag das offene Bekenntnis abgelegt, daß mit der Fortdauer der Fehlſchläge auf den verſchiedenen Kriegsſchau⸗ plätzen die Strategie der Alliierten vor neue Ent⸗ ſchlüſſe geſtellt werde. Das Blatt nennt die immer neuen Durchbrüche der Deutſchen an der Sowjetfront belaſtend und die Nichtfortſetzung des Dieppe⸗ Unternehmens durch die engliſch⸗amerika⸗ niſchen Streitkräfte unverſtändlich. In den wenigen Worten des Londoner Sonntagsblattes ofenbart ſich die Zerfahrenheit und Unſicherheit der Londoner Preſſe, die nur in einem Punkt einig iſt, daß die Lage überall für England ſchlecht ſteht. Das zweitgrößte Londoner Sonntagsblatt„People“ ſchreibt, die Woche ſetzte mit großen Erwartungen ein, von denen am Wochenausgang keine als erfüllt anzusprechen ſei. In den deutſchen Wehrmachtsberichten werden neue Höchſtzahlen vernichteter ſowjetiſcher Panzer und Flugzeuge genannt, wird der Durchbruch wei⸗ terer ſtarker ſowjetiſcher Stellungen gemeldet, das nicht mehr aufzuhaltende Vordringen im Kaukaſus, die ſiegreiche Abwehr neuer ſowjetiſcher Verzweif⸗ lungsangriffe bei Kaluga. Hierbei iſt immerhin zu beachten, daß Kaluga knapp 150 Km. ſüdweſtlich von Moskau liegt, ja faſt ſüdlich von Moskau. Ein neutrales Blatt,„Stockholm Tidningen“, be⸗ Aurteilt am Sonntag die Lage der Sowjets dahin, daß die noch bevorſtehenden zwei Herbſtmonate der So⸗ wietunion keine Chance für eine Wendung der Dinge mehr geben und daß dieſe Erkenntnis die letzten verzweifelten Hilferufe Stalins nach der zweiten Front verſtärke. Auf die erhöhte Aktivität der deut ſchen Luftwaffe an der engliſchen Küſte hatte die„Times“ ſchon am Samstag hingewieſen. In dem Artikel der„Times“ war auch geſagt worden, daß die deutſchen Flieger völlig überraſchend auf⸗ tauchten, bevor Alarm gegeben werde und daß ihre Angriffe nicht mit denen des Vorjahres verglichen werden könnten. In den deutſchen Wehrmachtbe⸗ richten wird von Tag⸗ und Nachtbombardements in Süd⸗ und Oſtengland gemeldet. Braſiliens Kriegseintritt, der auf Rooſevelts Druck hin erfolgte, iſt für die Achſen⸗ mächte militäriſch ohne Bedeutung. Es fehlen dies⸗ mal auch die üblichen Hoffnungsartikel in der bri⸗ tiſchen Preſſe. Man hält diesmal mit den üblichen Vorſchußlorbeeren, jetzt werde das Schickſal ſich für die drei verbündeten Staaten wenden, ſorgſam zu⸗ rück. Reuter begleitet den Kriegseintritt mit einem kurzen Kommentar, in dem es heißt, Braſilien habe ſich entſchloſſen auf die Seite der Sieger geſtellt. Das zu ſchreiben hat der Reuterkommentator den Mut wenige Tage nach der britiſchen Kataſtrophe von Dieppe und nach dem Scheitern aller ſowjeti⸗ ſchen Hoffnungen, die Deutſchen auſhalten zu können. Die Londoner„Times“ meint, Braſilien werde in erſter Linie ideologiſch für die Freiheit der De⸗ mokratien kämpfen, deshalb begrüße England leb⸗ haft den Eintritt in den Krieg. Zur Unkerſtützung der Schlacht auf den Meeren komme Braſiliens ge⸗ ringe maritime Macht kaum in Frage. ie portugieſiſche Preſſe bringt noch keine ein⸗ gehenden Kommentare zu Braſiliens Kriegserklä⸗ rung an die Achſenmächte. Die Zeitung„Noticitas“ in Liſſabon bedauert den Entſchluß Braſiliens, weil er dem ſtammverwandten Land keine Vorteile bringe und weil Braſilien an der Neugeſtaltung Europas auch durch ſeinen Kriegseintritt nichts mehr ändern werde. Der italienische Wehrmachtsbericht Die Briten verloren acht Flugzeuge in Nordafrika (Funkmeldung der NM.) + Rio m, 24. Auguſt. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: In Aegypten endeten Spähtruppzuſammen⸗ ſtöße zu unſeren Gunſten. Einige Kraftfahrzeuge wurden beim Verſuch, ſich unſeren Stellungen zu nähern, vernichtet. 3 „Die feindliche Luftwaffe verlor im Luftkampf ſieben Flugzeuge, fünf davon wurden von Italienern und zwei von deutſchen Jägern abgeſchoſſen. Ein weiteres Flugzeug wurde von der Bodenabwehr von Tobruk zum f gebracht. Feindliche Flugzeuge griſſen geſtern Gela an. Es werden vier Tote und drei Verletzte unter der Zivilbevölkerung ſowie geringer Schaden an einigen Gebäuden gemeldet. „Fragödie der Kurzsichtigkeit“ die politischen und militärischen Hintergründe der englischen Niederlagen in Nordafrika — Liſſabon(Sonderdienſt ö. NM..), 24. Aug. Wie außerordentlich unzufrieden man in bri⸗ tiſchen militäriſchen Kreiſen Kairos die fortgeſetzten Wechſel im Cberkommando und die vielen ſtrate⸗ giſchen Fehldispoſitionen Londons beurteilt, geht aus einem ſehr offenen Bericht des amerikaniſchen Rund⸗ junkkorreſpondenten Leslie Nickels hervor. Nickels erklärte im Neuyorker Nachrichtendienſt, Lon⸗ don und Waſhington hätten niemals die volle Be⸗ deutung des lybiſch⸗ägyptiſchen Kriegsſchauplatzes er⸗ kannt und ihn infolge ihrer Verpflichtungen an die Sowjetunion im letzten Jahr völlig vernachläſſigt. Nickels ſpricht von einer„Tragödie der Kurzſich⸗ tigkeit, die das Denken der britiſchen und ameri⸗ kaniſchen Führer gleichmäßig beherrſcht“. „General Auchinleck beſaß nicht die Stärke, die er be⸗ ſitzen ſollte, als er ſeinen Angriff gegen Rommels Afritatkorps im vergangenen November begann. Trotzdem drang die 8. britiſche Armee bis nach El Agheila vor. Infolge dieſes ſcheinbaren Triumphes glaubten die britiſchen und amerikaniſchen mili⸗ täriſchen und politiſchen Führer, daß der mittlere Oſten nunmehr feſt auf ſich ſelbſt ſtehen würde. Aber die Wiedereroberung der Eyrenaita durch Auchinleck gab kein der Wirklichkeit entſprechendes Bild der wahren Machtverhältniſſe im mittleren Oſten und rief lediglich ein falſches Sicherheitsgefühl hervor. Als die zweite große Offenſive Rommels am 26. Mai dieſes Jahres begann, hatten die maßgeblichen Stellen in London und Waſhington offenſichtlich noch immer nicht erkannt, wie viele Panzerwagen, Flugzeuge und Soldaten notwendig wären, um die Truppen Rommels zu beſiegen. Und was noch tragiſcher war: fie erkannten nicht rechtzeitig, daß die geographiſchen Tatſachen den mittleren Oſten verſorgungsmäßig zu einem der fernſten Kriegsſchauplätze machten. Für die Kreiſe in Kairo, denen die Wahrheit bekannt war, kam der Vormarſch Rommels bis an die Tore von Alexandrien nicht überraſchend. Auchinleck hat ſein möglichſtes getan. Nun iſt er gegangen, nun iſt die Reihe an Alexander, ſein Glück zu verſuchen.“ General Montgomery hat ſeine erſte In⸗ ſpektionsreiſe im nordafrikaniſchen Kriegsgebiet ge⸗ macht, iſt aber, wie engliſche Kriegsberichter von der ägyptiſchen Front zu berichten wiſſen, bleich und erſchöpft ins Hauptquartier zurückgekehrt. Der neue Befehlshaber der 8. Armee leidet bereits unter dem Klima und den Unbequemlichkeiten der Wüſte. Sein Puritanismus, auf den er beſonders ſtolz zu ſein ſcheint, hat inzwiſchen Gelegenheit gefunden, ſich in aller Klarheit zu offenbaren. General Montgo⸗ mery hat nämlich beobachtet. wie ſtark der Verbrauch an alkoholiſchen Getränken bei den Soldaten und Offizieren der 8. Armee iſt, und daher entſchieden, die Verabreichung von Likören und Whisky an die Truppen ganz zu unterdrücken. Mit dieſer Maß⸗ nahme will Montgomery zugleich verhindern, daß ſich weiterhin Zwiſchenfälle mit betrunkenen britiſchen Soldaten ereignen. Wison Ober kommandierender in lran und lrak (Funkmeldung der NM.) + Stockholm. 24. Auguſt. Für Iran und Jrak iſt, wie Reuter amtlich meldet, ein aemeinſames Oberkommando geſchaf⸗ en worden. Oberkommandierender iſt General Sir Henry Maitland Wilſon. Er befehligte zu⸗ letzt die 9. Armee in Syrien, deren neuer Ober⸗ befehlshaber noch nicht ernannt wurde. Aus einer weiteren Meldung aus London geht hervor. daß die britiſchen Truppen in Frak und Fran damit nicht mehr dem Befehl des Generals Alexan⸗ weſenheit befriſtet ſei. der unterſtehen, dem als oberſten Befehlshaber im Mittleren Oſten die 8. britiſche Armee in Aegypten unter General Montgomery und die g. britiſche Ar⸗ mee in Syrien unterſtellt ſind. General Wilſon war bekanntlich früher Ober⸗ befehlshaber der britiſchen Truppen in Griechenland, wo er ſchwer geſchlagen flüchten mußte. Wie aus Teheran gemeldet wird, würden in Basra gelandete nordamerikaniſche Truppen, die über Bagdad gekommen waren, in der Gegend von Kermanſchah in Garniſon gelegt. Anläßlich der Tatſache, daß damit zum erſtenmal reguläre nord⸗ amerikaniſche Truppenverbände auf irantſchem Ge⸗ biet in Garniſon ſtehen, gab der nordameriakaniſche⸗ Geſandte in Teheran im iraniſchen Außenminiſte⸗ rium ähnliche Erklärungen ab, wie ſie ſeinerzeit beim Einmarſch britiſcher Truppen der britiſche Botſchafter gegeben hatte, nämlich, daß dieſe als Freunde kämen, in keiner Weiſe die iraniſche Sou⸗ veränität beeinträchtigen wollten, und ihre An⸗ Faule Washingtoner Ausreden Die Amerikaner wollten gar nicht auf Makin bleiben EP. Liſſabon, 28. Auguſt. Zu dem von den Japanern zum Scheitern gebrach⸗ ten US A⸗Landungsverſuch auf der Inſel Makin, die zur Gilbert⸗Gruppe im mittleren Pazifik gehört, lieat jetzt eine erſte amtliche Aeußerung der Gegen⸗ ſeite vor. In einer Mitteilung des US A⸗Admirals Nimitz. die aus Pearl Habour datiert iſt, heißt es. daß die auf der Inſel Makin gelandeten US A⸗Ein⸗ heiten gar nicht die Abſicht gehabt hätten, dort zu bleiben. Ihr Ziel ſei lediglich geweſen, gewiſſe An⸗ lagen, nämlich Funkſtationen, Lagerhäuſer uſw. zu zerſtören. Die Mitteilung behauptet, nach Durchfüh⸗ rung der geplanten Zerſtörungen hätten ſich die ge⸗ landeten Truppen freiwillig zurückgezogen. Ueber die bei dem Unternehmen erlittenen Verluſte wird nichts geſagt. 5 Alſo wieder ein„planmäßiger Rückzug“, genau wie bei Dieppe. Da wollten ſie angeblich auch nicht bleiben. Willkie wird auch Tſchungkinga beſuchen. Auf ſeiner angekündigten Rundreiſe wird Wendell Will⸗ kie, wie in Waſhington mitgeteilt wurde, auch Tſchunakina beſuchen. N Cxipps will die USA über Indien„aufklären“ Der Imperialist diesseits sucht den Imperlalisten jenseits des Atlantik zu düpleren Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 24. Auguſt. Sir Stafford Cripps hat, ſeitdem er offiziell mit der Indienfrage beſaßt wurde, es ſich ſtets ſehr angelegen ſein laſſen, beſonders die Vereinigten Staaten von der Gerechtigkeit der enaliſchen Sache gegenüber den Indern zu überzeugen. Er weiß, daß fenſeits des Ozeans ein gewiſſes Mißtrauen gegen⸗ über dem britiſchen Imperialismus vorhanden iſt, das freilich inſofern keine Berechtigung hat, als der neue amexikaniſche Imperialismus dem britiſchen ſchon ſeit Jahrzehnten nichts mehr nachgibt. Dieſes Mißtrauen hatte ſich von jeher an der Indienfrage entzündet, und Cripps hat ſich daher ſchon zweimal mit Rundfunkanſprachen gewiſſermaßen an das ame⸗ rikaniſche Volk gewandt. Heute nun unternimmt er den dritten Verſuch, indem er in der„Newyork Times“ nochmals die Haltung Londons gegenüber den berechtigten Forderungen des indiſchen Nationa⸗ lismus darlegt. Die Argumente wiederzugeben ver⸗ lohnt ſich kaum; es ſind die alten: Ein ſofortiger Ab⸗ zug der Briten aus Indien würde Anarchie bedeu⸗ ten, der Ausfall Indiens würde eine fühlbare Lücke in der alliierten Front ſchaffen(das einzige aufrich⸗ tig gemeinte Araument) und nach dem Kriege werde man alles tun, um den Indern zu ihrer Freiheit zu verhelfen. 5 0 „Die Tatſache, daß Cripps den dreimaligen Recht⸗ fertigungsverſuch direkt an die Vereinigten Staaten adreſſiert hat, und daß auch Amery das aleiche kürz⸗ lich getan hat, läßt einen zuverläſſigen Rückſchluß auf die innere Unſicherheit Londons in der indiſchen Frage zu, aber auch auf das britiſche Bewußtſein der Abhängigkeit von den Vereiniaten Staaten. Eine neue Welle von Unruhen Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Bern, Auguſt. Eine neue Welle von Unruhen geht durch Indien. Ein amtliches Kommuniqus meldet, daß in Aſthi im Diſtrikt Wardha und in Schimur im Diſtrikt Chanda ein Polizeiinſpektor und vier Poliziſten getötet worden ſind. Zwei weitere Poliziſten ſollen, wie Finnland weiß, worum es geht Scharfe Abrechnung Tanners mit den Sondertriedensgerüchten der feindmächte EP. Helſinki,. Auguſt. In ſcharfer Weiſe wendet ſich Miniſterpräſident Tanner bei einer Rede anläßlich einer Veran⸗ ſtaltung zur einjährigen Wiederkehr des Tages der Eroberung der Stadt Enſo durch finniſche Truppen egen die im Ausland verbreiteten Finnland hätte gut daran getan, ſich außerhalb des Krieges zu halten. In ſcharfer Form erklärte Mi⸗ niſter Tanner:„Wer ſolche Sachen behauptet, ver⸗ ſteht uns nicht. Man braucht nur darauf hinzuwei⸗ ſen, daß die jetzige Sowjetunion nicht mehr dasſelbe iſt wie das frühere Rußland. Es geht nicht mehr um die Frage einer territorialen Eroberung, ſon⸗ dern um die Frage eines ideellen Kreuzzuges und des Beſtehens Finnlands. Es gibt noch andere Werte als einen Frieden und wirtſchaſtliches Auskommen. Für manche mögen die Begriſſe wie Freiheit, Selbſtändigkeit, Ord⸗ Meinungen, wird. nung leere Worte ſein, aber für uns ſind ſie mehr. Für uns ſind ſie Begriffe, die erſt das Leben lebenswert machen. Ohne Freiheit führt man das Leben eines Sklaven, ohne Selbſtändig⸗ keit kann kein Volk ſeine Aufgaben erfüllen und ſeine Zukunft bauen. In Finnland ſind niemals Betrachtungen darüber angeſtellt worden, welche Seite den Krieg gewinnen Wir haben uns ganz einfach entſchloſſen zu kämpfen gegen einen Angriff, der auf unſer Land ge⸗ richtet war. Wenn man uns mit den Verlockungen eines Separatfriedens kam, hat man aller⸗ dinas taube Ohren gefunden. Das geſchah meiſtens in einem Augenblick. als der Feind ſich gerade be⸗ engt fühlte und bereit geweſen wäre, um ſich ſelbſt eine Erleichterung zu verſchaffen. uns zur Nieder⸗ legung der Waffen zu bringen. Wir wünſchen zu unſerer Sicherheit für unſere Zukunft einen beſtän⸗ digen Frieden für unſer Volk.“ Reuter meldet, verbrannt worden ſein. Ein geſteinigtex Polizeiinſpektor ſei ſeinen Verletzungen erlegen. In Schimur wurden ferner vier Ofiziere getötet. Nach einem Reuterbericht aus Kalkutta hat dort die Polizei gegen Demonſtranten, die in ein Reismagazin einzudringen verſuchten, das Feuer eröffnet. 5 g Der Präſident der Börſenmaklervereinigung in Kalkutta ſei auf Grund der Verordnung zur Auf⸗ rechterhaltung der Sicherheit in Indien verhaftet worden. 13 nationaliſtiſche Zeitungen in Kalkutta, von denen vier in engliſcher Sprache herausgegeben wurden, haben ihr Erſcheinen ab heute eingeſtellt. Sie erklären dieſe Haltung ausdrücklich mit dem freiwilligen Entſchluß, ſie hätten ihr Erſcheinen ein⸗ geſtellt, nicht weil ſie die Unruhen unterſtützten, ſon⸗ dern weil ſie wegen öͤer Ausnahmebeſtimmungen der Regierung ihrer publiziſtiſchen Pflicht nicht mehr nachkommen könnten, die ſie der Allgemeinheit gegenüber hätten. sa- Imperialismus in Mittelamerika Die Bildung einer„mittelamerikaniſchen Union“ ſoll ihm Vorſchub leiſten Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 24. Auguſt. Immer feſter packt der Imperialismus der Ver⸗ einigten Staaten in Mittel⸗ und Südamerika zu. Der wirtſchaftlichen Ueberfremdung der ſüd⸗ und mittel⸗ amerikaniſchen Republiken, die bereits durchgeführt iſt, folgt jetzt die politiſche Unterwerfung. Am ſtärkſten wirkt ſich der Druck ſelbſtverſtändlich in den kleinen amerikaniſchen Republiken aus. In ihnen ſind faſt überall Regierungen am Ruder, die völlig von der finanziellen und politiſchen Unterſtützung Waſchingtons abhängen. In Waſhington möchte man aber die Beherrſchung in dieſen kleinen Republiken vereinfachen und ſtrebt eine unter amerikaniſcher Führung ſtehende„mittelamerikaniſche Union“ an.. 0 Vorgeſchoben wird dabei der Präſident von Nica⸗ ragua, General Somoza, der eine zunächſt„in⸗ offizielle“ Delegiertenverſammlung einberufen hat, in der über die Gründung einer ſolchen Union ver⸗ handelt werden ſoll. Die Union ſoll aus den Staa⸗ ten Guatemala, Nicaragua, Honduras, Coſtarica und Salvador beſtehen. Somoza war von jeher ein Agent Waſhinatons. Er hat ſeinerzeit die Freiheits⸗ bewegung in Nicaragua erdolcht und ailt als Mör⸗ der des Freiheitshelden Sandino, des ſchärfſten Geg⸗ ners der Vereinigten Staaten in Mittelamerika. Alle amerikaniſchen Blätter ſetzen ſich bereits in aller Oeffentlichkeit für dieſen Gedanken ein, vor allen dex„Philadelphia Record“ mit dem Somoza. der in Philadelphia erzogen wurde, ſtets gute Beziehungen unterhielt. Durch Vereinheitlichung der Militärver⸗ faſſung und der wirtſchaftlichen und finanziellen Ge⸗ ſetzgebung hoffen die Vereinigten Staaten, Zentral⸗ amerika einfacher und billiger beherrſchen zu können als heute. 5 5 5 Fleiſchloſer Tag in Chile. In Chile, iſt der Mitt⸗ woch als fleiſchloſer Tag eingeführt worden. Gleich⸗ 3 Hurd wurde die Bentzinrationierung erheblich ver⸗ f 5 a Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer. Herausgeber. Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim. R 1, 4/6. Zur Zeit Preisliſte Nr. 13 gültig enschaften Leidens in Luzern ROMAN VON BERT GEORG E 37 Er könne ihm nichts Weſentliches über Heyſe be⸗ richten, beinahe gar nichts, ſagte Herr von Arnholdi. Der junge Menſch, über deſſen Verbrechen er wahr⸗ haft empört ſei, wäre nur eine flüchtige Reiſebe⸗ kanntſchaft, nichts weiter. Hier in Luzern habe Heyſe dieſe oberflächliche Bekanntſchaft mit ſeiner Tochter mißbraucht, indem er das einzige Alleinſein mit ihr, am Abend des Seefeſtes, benutzte. um ſie zu be⸗ läſtigen. Daraufhin hätten er und ſeine Tochter jede weitere Beziehung mit Heyſe abgebrochen und nicht mehr mit ihm verkehrt.. Allein Dr. Rüti. der ſofort des Barons Abſicht merkte, ſich völlig aus einer ihm ungemein peinlichen Sache loszulöſen. gab ſich nicht zufrieden. Ob er das Fräulein Tochter ſprechen könne? Als er erfuhr, daß ſie ſchon geſtern in ſchwerkrankem Zuſtand in die Klinik des Profeſſors Stanſer gebracht worden war, beſchloß er, ohne Wiſſen des Barons hinzufahren, um die junge Dame zu verhören. 5 Er nahm einen Brief heraus, zeigte ihn dem Baron und fragte, ob ihm die Schrift bekannt ſei. Dieſer, der mit Erſtaunen und Entſetzen Hellas Handſchrift erkannte, ſagte, ſich bemeiſternd, die Schriftzüge ſeien ihm völlig fremud. Dr. Rüti ſteckte den Brief wieder ein. dankte und empfahl ſich. In der Hotelhalle ging er ſofort ans Telephon, ließ ſich mit Profeſſor Stanſer verbinden, der ihm jedoch mitteilte, Fräulein von Arnholdi liege mit beginnendem Fieber an einer ungemein ernſten Nervenſtörung zu Bett, ſein Kommen wäre zwecklos, da ſie vorläufig auf unbeſtimmte Zeit nicht vernehmungsfähia ſei. Dieſe plötzliche ſchwere Erkrankung machte den Kommiſſar ſtutzig und er nahm ſich vor, die Baro⸗ neſſe ſo bald als möalich zu verhören. Der zweitwichtigſte Zeuge den er vernehmen mußte, war Herr van den Bergk, über den er ſo⸗ gleich den Hoteldirektor befragte. Ex erfuhr nur 7 Günſtiges. Die Tatſache, daß Herr van den Bergk ſeit zwei Jahren in herzlicher Freundſchaft zu Frau Romagneſf geſtanden, ſich ſtets ruhig und korrekt ver⸗ halten, anſcheinend wohlhabend und unabhängig war, bewirkte, daß Dr. Rüti vorerſt mit vollem Vertrauen zu ihm hinaufging. 8 Herr van den Bergk hatte die Polizei erwartet. Seitdem der Gerichtsarzt eine Ermordung durch Vergiftung feſtgeſtellt hatte, rechnete er jeden Augen⸗ blick mit einem polizeilichen Verhör. Irgendeine Frage, irgend etwas Unvorhergeſehens mußte ihm das Genick brechen. Er war darauf gefaßt. gleich Heyſe als mutmaßlicher Täter verhaftet zu werden. Seit vierundzwanzig Stunden hatte er ſeine Maß⸗ nahmen getroffen. Alles, was ihn gefährden konnte, hatte er verbrannt. Fliehen konnte er nicht denn er beſaß keine Mittel mehr. In ſeiner Taſche ſteckte ein Browning. Er war bereits angezogen, als Dr. Rüti an ſeine Tür klopfte. 5 „Herein“, ſagte er mit heiſerer Stimme. Der Kommiſſar betrat ſein Zimmer. Kaum hatte Dr. Rüti den Baron verlaſſen, ſo lief dieſer in größter Erregung im Zimmer umher. In letzter Minute drohte alles einzuſtürzen. Hella hatte ſich hinter ſeinem Rücken mit dieſem Verbrecher ein⸗ gelaſſen! Der Brief, den ihm der Kommiſſar zeigte, war von ihr geſchrieben. Sie und Heyſe duzten ſich, ſie waren befreundet! Meine Ahnung meine Ahnung, dachte er voll Verzweiflung. Wenn ſie vor Gericht befragt wurde, ſie mußte bekennen, daß ſie dieſen Brief—— Nein, nein— ſo weit durfte es nicht kommen! Es wäre eine vernichtende Kataſtrophe, die ſeine Tochter und ihn vollſtändig zerſchmettern mußte. „Die Freundin des Mörders“ würde es in allen Zeitungen heißen, man würde ihr Bild neben dem des Verbrechers veröffentlichen— Herr des Himmels — was tun, um dieſe grauenhafte Gefahr abzu⸗ wenden? In ſeiner Bedrängnis kam ihm eine Idee. Er zog ſich ſo raſch wie möglich an, und trotz der frühen Morgenſtunde ſchickte er das Stubenmädchen zu Fräulein Delys. um anfragen zu laſſen, ob er ſie ſogleich in einer unaufſchiebbaren. wichtigen Ange⸗ legenheit ſprechen könne. Das Mädchen brachte eine bejahende Antwort, und er eilte hinüber. Fräulein Delys war von dem Mordfall auf der gleichen Etage, von Franks Ver⸗ haftung und von der ungeheuerlichen Beſchuldigung gegen ihn aufs tiefſte betroffen und hatte eine ſchlaf⸗ loſe Nacht vollbracht. Sie ahnte ſoſort, daß Herr von Arnholdis Beſuch irgend einen Zuſammenhang mit den Ereigniſſen haben mußte. Der Baron erſchien, ſtellte ſich in aller Form vor, bat in tauſend reſpektvollen Wendungen um Nach⸗ ſicht, erging ſich in Komplimenten über ihre Kunſt und kam ſchließlich auf die Sache: Fräulein Delys möge ſein Anſinnen nicht falſch auffaſſen. ſeine Bitte entſpränge dem Herzen des geängſtigten Vaters, der um den Ruf und die Ehre ſeiner Tochter bange, deren bevorſtehende Heirat in Frage ſtünde weil die Verblendete einige kurze Zeilen an den Mörder der Frau Romagneſi, an Herrn Heyſe, gerichtet habe, einen Brief, den die Polizei beſitze. Kühl entgegnete Fräulein Delys ſie glaube nicht eine Sekunde an die Schuld Heyſes. er ſei kein Mörder, ſie halte ihn ganz im Gegenteil für den ehrlichſten und anſtändigſten Menſchen. der ihr im Leben begegnet ſei. 7 Herr von Arnholdi geriet durch dieſe Erwiderung aus der Faſſung. Er entſann ſich an das ritterliche Eintreten Heyſes für Fräulein Delys und begriff ſofort ſeinen Fehler. Es handle ſich weniger um Herrn Heyſe, fuhr er fort, den man ſicherlich vor⸗ ſchnell verhaftete und falſch beſchuldige, als einzig um ſeine Tochter, die, wahrſcheinlich inſolge des Mord⸗ falles, vor Aufregung ſchwer erkrankt ſei. Er möchte ihr jede polizeiliche Befragung erſparen, ſie vor allem vor der Gefahr bewahren, durch ihren unvor⸗ ſichtigen Brief in den Prozeß verwickelt zu werden. Nun vermute er,— und Fräulein Delys möge ihm ſeine Freiheit und Kühnheit um Gottes willen nicht verübeln— daß ſie in freundſchaftlicher Beziehung zu Herrn Heyſe geſtanden. Ob ſie— und abermals bat er ganz verſtört um Nachſicht—. die unendliche Güte aufbringen würde, dieſen harmloſen, nichts⸗ ſagenden und belangloſen Brief als den ihren an⸗ zuerkennen? Fräulein Delys hatte ihn ruhig reden laſſen. Ein einziges Mal hatte ſie ihn unterbrochen, als ſie Frank verteidigte. Sie kannte Franks grenzenloſe Liebe für die Tochter des Barons und wußte mehr darüber, als dieſer ahnte. Was galt ihr der vor Angſt vergehende alte Herr, der Frank feindlich geſinnt war? Was das bedauernswerte junge Mädchen. das, helfen— ſonſt nichts.“ wie ſie annehmen mußte, als Opfer veralteter An⸗ ſchauungen einen ungeliebten Mann heiratete? Aber vielleicht konnte ſie Frank gefällia ſein. „Was ſteht in dem Brief?“ fragte ſie. nachdenklich zum Fenſter hinausblickend. „Nur wenige Worte, die Verſicherung ihrer Liebe und der Wunſch, ihm in ſeiner bedrängten Lage zu Ein trauriges Lächeln umſpielte ihren hübſchen Mund. Wahrhaftig, dachte ſie, ich ſelbſt könnte ihm das geſchrieben haben. Sie wandte den Kopf und ſah den Baron an. „Gut“, ſagte ſie,„ich will dieſen Brief als den mei⸗ nigen anerkennen, ſobald ich gefragt werde. Es ver⸗ ſteht ſich, daß dieſe Täuſchung ein Geheimnis bleiben muß. Herr von Arnholdi geriet außer ſich vor Freude. „Wie ſoll ich Ihnen das danken, Verehrteſte— wie kann Ihnen das meine Tochter danken. die durch Ihre Großmut gerettet wird!“ „Sie irren“, ſagte Fräulein. Delys und ſtand auf. „Ich tue es weder für Sie noch für Ihre Tochter, einzig für Herrn Heyſe, in deſſen Sinn ich beſtimmt 8 wenn ich Ihre Tochter vor einer Gefahr ütze. Nach weiteren. überſtrömenden Dankesworten, die Fräulein Delys beendete indem ſie zur Tür ging, verabſchiedete ſich der Baron. Ban den Bergk ſaß Herrn Dr. Rüti gegenüber. Gleich nach den einleitenden Worten des Beamten merkte er, daß dieſer noch keinen Verdacht gegen ihn hatte. Er folgte ſeiner Bitte ihm über die Beziehun⸗ gen zur Ermordeten Näheres mitzuteilen und ver⸗ ſtand es, ſein abſichtlich mit männlicher Offenheit geſchildertes Verhältnis zu Frau Romagneſt ſo dis⸗ kret und mit verhaltenem Schmerz zu beſchreiben, daß in dem Kommiſſar keinerlei Mißtrauen erwachte. Er erzählte ihm ſozuſagen die Geſchichte ſeiner Liebe, von der Bekanntſchaft in Neuyork bis zur beider⸗ ſeitigen Abſicht der Eheſchließung in Luzern. Als Zeichen ſeiner Vertrautheit mit ihr zögerte er nicht, den Schlüſſel vorzuzeigen. der ihm jederzeit den Zu⸗ tritt in ihre Wohnung geſtattete und den er bei ſei⸗ ner verzweifelten Flucht durch Franks Zimmer be⸗ halten hatte. (Fortſetzung folgt) Die Stadiseife * Mannheim, 24. Auguſt. Beninn der Verdunkelung 21.20 Uhr, Ende 6 Uhr. Beachtet die Verdunkelungs vorschriften Morgen die Schule nicht vergessen! Der Gchritt in die Mlicht Mit dem Ränzlein auf dem Rücken tritt nunmehr der kleine Mann über unbekannte Brücken ſeinen Weg ins Leben an. Schick vom Stiefel bis zur Mütze. ſo marſchiert der Fiebel⸗Schütze heiter an der Mutter Hand in der Bildung fremdes Land. Was ſich ſeinen Blicken bietet, gibt durchaus ihm keinen Schock, denn der Lehrer, der ihn hütet, hat Humor und keinen Stock. Und im Bänkchen bei den Mädchen ſitzen Lieſelott und Käthchen, Ihm befreundet und bekannt Von ſo manchem Spiel im Sand. Nein, die Schule iſt kein Zwinger für den ABC⸗Mann Klaus! Mutig hebt er jetzt den Finger: „Lehrer, du, ich muß mal raus!“ Lächelnd geht er in Begleitung auf den Ort mit Waſſerleitung, und zum Lehrer ſagt er:„Fein Morgen weiß ichs ſchon allein!“ Alſo findet er ſich munter in den Wandel, in die Pflicht; g bald lieſt er vom Blatt herunter, was ihm in die Augen ſticht. Losgelöſt vom Schürzenzipfel, ſtrebt er hin zum Bildungsgipfel, und mit jedem weitern Schritt weitet ſeine Welt ſich mit! . Willi Lindner. Nelodie und Mhythmus In dieſem erfreulichen Zeichen ſtand der Sonntag im Roſengarten. Veranſtaltungen ſolcher Art tra⸗ gen bekanntlich den Untertitel„Meiſterabend froher Unterhaltung“. Die Etikettierung, ſtimmte diesmal bis auf das Tüpfelchen. Es aing meiſterlich zu, und die Unterhaltung war von billi⸗ gem Betrieb meilenweit entfernt. Ein glücklich ge⸗ ſtalteter Abend, ein ſtilvoller Abend. Schon die Ka⸗ pelle Theo Heldt hielt es nicht mit der Aufdring⸗ lichkeit. Theo Heldt und ſeine neun Leute lieben die dezente Muſik. Man kann an Barnabas von Gezey denken, an das Primat der Geigen. Hier hält ſich ſelbſt die Trompete anaßvoll, ſo puſteſtark der Trompetenbeſitzer auch ſein mag. Die Pro⸗ grammfolge verſchmähte die trivialſten Schlager. Man hörte eine ſolche Muſik nach der genoſſenen Blechherrlichkeit mit wohligem Behagen. Ingeborg Burmeſter hat eine nicht ſonderlich aroße, aber da⸗ für glockenreine Stimme einzuſetzen, mit der das Gebiet des Ziergeſangs mühelos zu erobern iſt. Da⸗ zu noch viel Geſchmack im Vortrag. Mehr kann nicht verlangt werden. Zu den meiſtgehörten Tenören ge⸗ hört Rupert Glawitſch. Kein Rundfunktaa ohne ihn. Und jetzt war er perſönlich gekommen. Mit der ganzen Herrlichkeit ſeines Materials. Donner⸗ wetter. Echter lyriſcher Tenor mit edlem Material, das klug moduliert wird. Man kann leichte und leichteſte Lieder auch mit Stimme ſingen und braucht ſich als kultivierter Sänger nichts dabei zu vergeben. Dazu kam die Tänzerin Maria Szantho, eine ſchöne. raſſige Frau mit der Neigung und Bega⸗ bung zum Akrobatiſchen. Im einleitenden ſpaniſchen Tanz fiel ſie durch weiche Bewegungen auf. Das notengerechte Austanzen der Muſik lieat anſchei⸗ nend weniger im Zielpunkt ihrer Geſtaltungs⸗ wünſche. Frohe Unterhaltung. wie es uns gefällt. n Mit dem Eiſernen Krenz II. Klaſſe aus⸗ Keine Gaudi. Ganz ſo, Franz Schmitt. 5 wurde Gefreiter Heinz Hohlweck, „ 24. Neues Werk der Not-Kreuz-Betreuung: Beruts- und Studlenhilfe für Kriegsgefangene Im Rahmen ſeiner umfangreichen Truppen⸗ betreuung hat das Oberkommando der Wehrmacht ſich insbeſondere auch der beruflichen Aus⸗ und Fort⸗ bildung der Soldaten gewidmet und dafür das ge⸗ eignete Unterrichtsmaterial bearbeitet und heraus⸗ gegeben. Da nun eine Vereinbarung zwiſchen den Krieaführenden auch die gegenſeitige Zulaſſung be⸗ ruflicher Aus⸗ und Fortbildungsſchriften für Kriegsgefangene ermöglicht, konnten ent⸗ ſprechende Wünſche deutſcher Kriegsgefangener erfüllt werden. Das Deutſche Rote Kreuz, dem die ergän⸗ zende Betreuung der Kriegsgefangenen nach den grundſätzlichen Richtlinien des OK W übertragen iſt, hat in engem Zuſammenwirken mit dem Reichs⸗ ſtudentenwerk, dem Verein Deutſcher Ingenieure und dem deutſchen Buchverlaasweſen ſowie insbeſon⸗ dere auch mit den Verwandten der betroffenen deut⸗ ſchen Soldaten die Krieas gefangenen Be⸗ rufs⸗ und Studienhilfſe des Deutſchen Roten Kreuzes“ erſtellt. Schon vorher waren in den Lagern in England, Kanada, Aegypten und Aueſtralien von unſeren Kriegsgefangenen Arbeits⸗ gemeinſchaften gebildet worden, die unter ſachkundi⸗ ger Leitung Sprachen, Geſchichte, Erdkunde, Geopo⸗ litik und Technik aller Art trieben. Bald aber kam der Ruf in die Heimat:„Schickt Bücher“. So wünſchte ein Schloſſer Lektüre. an der er ſich zum Kunſtſchloſſer weiterbilden könne, ein Friſeur und ein Kartograph wollten Fachliteratur ihrer Gebiete, ein Bootsmannsmaat ſich auf ſein Steuermanns⸗ wünſchten gleichfalls. ihre unfreiwillige Muße zur Weiterarbeit zu benutzen. Hier iſt nun über die privaten beſchränkten Hilfs⸗ möglichkeiten des einzelnen das OKW über das Rote Kreuz eingetreten. Zuſammen mit den er⸗ wähnten Stellen wurde das neue Werk aufgebaut. An alle Kriegsgefangenen in engliſcher Gefangen⸗ ſchaft wurde ein Fragebogen geſandt, der. klärte, welche Lehrmittel im Einzelfall in Frage kamen. Eine eigene Suchaktion des Reichsſtudentenwerks, die Hunderte von Studenten und Studentinnen im Reich erfaßt, geſtattet die Erwerbung auch der ſel⸗ tenſten Spezialbücher für die Kriegsgefangenen. Ferner erhalten die Kriegsgefangenen die vom OK W herausgegebenen und ausgezeichnet bewähr⸗ ten„Soldatenbriefe zur Berufsförderung“. Lehr⸗ pläne der Hoch⸗ und Fachſchulen und Inſtitute, die mit hinausgehen, knüpfen das Band noch enger zwiſchen den Lernenden draußen und den Berufs⸗ zielen, die ſie erſtreben. Selbſt zum Doktorexamen kann man ſich auf dieſe Weiſe in der Kriegsgefangen⸗ ſchaft vorbereiten. zumal da das Studentenwerk da⸗ für ſorgt, daß unſere Kriegsgefangenen durch Stu⸗ dienberatung, Fachbücher und Aufgabenſtellung in die Lage kommen, ihr Studium fortzuſetzen oder ein neues zu beginnen. Selbſtverſtändlich kann der kriegsgefangene Kamerad ſich auch in den handwerk⸗ lichen Berufen fortbilden. b So iſt dafür geſorgt, daß auch unſere Kriegsge⸗ fangenen nach ihrer Rückkehr ſchnell den Anſchluß an die heimatlichen beruflichen Anforderungen fin⸗ den können. Sie werden ohne weiteres in der Lage examen vorbereiten. Studenten aller Fakultäten ſein, die notwendigen Prüfungen abzulegen. 5 r 0 Wenn zwei dasselbe lun geſchaut. Jedenfalls, weil ich ſo ſchlecht ſaß! Aber das war doch gar nicht ſchlimm! Ich begann näm⸗ Selbſterlebtes von Friedrich Otto Es kommt einmal unweigerlich die Zeit, in der alle Ausreden reſtlos aufgebraucht ſind. Und dann muß man eben doch fahren! Wie ich neulich. Es war ſehr ſchön und ſo unterhaltend! Meine lieben Bekannten hatten mir vor Antritt der Fahrt nach Berlin Mut gemacht. Der Zug ſei zu dieſer Zeit gar nicht voll. Erſt geſtern habe man... und ſo. Bitte, nicht überheblich ſein. Sie wären auf 17 5 Zuſpruch der lieben Bekannten ebenſo hereinge⸗ fallen. f Auf jeden Fall alſo ſaßen die eiſenbahnmitbenüt⸗ zenden Volksgenoſſen aus dem Oberland längſt feſt und ſicher auf ihren Plätzen, als wir Mannheimer Anfänger den einfahrenden Zug ſtürmten. Umſonſt, alles beſetzt. Nichts, gar nichts. alles voll. Empö⸗ rung, randvolle Empöruna auf unſerer Seite. Und wir waren doch ſo mutig. Immer wieder öffneten wir Abteiltüren, frugen beſcheiden und höflich nach Platz, immer wieder der gleiche eiſige Empfang. Meiſtens gab man uns ſchon gar keine Antwort: aber es waren da auch einige andere, viel höflichere Leute, die uns, zwar wütenden Geſichtes, aber einwandfrei deutlich ein„beſetzt“ entgegengrunzten. Nicht wahr, das war alles ſehr, ſehr unſchön. Sollte man nicht auch einmal außerhalb Berlins einen Höflichkeits⸗ wettbewerb veranſtalten? Bei uns in der„Provinz“ oder in erſter Linie unter den Bahnreiſenden? Viel⸗ leicht bleibt außer den Wettbewerbspreiſen doch etwas hängen. Vielleicht bleiben die Wettbewerber auch nachher noch höflich, obwohl ſie die Preiſe bereits haben oder aber auch die vorübergehende und an⸗ ſtrengende Tätigkeit des Liebenswürdigſeins erfolg⸗ los war. Wieviel ſchöner iſt es doch. nett zueinander zu ſein. Wie erhebend wäre es geweſen, uns freund⸗ lich bedauernd, lächelnd zu ſagen: Leider, leider alles beſetzt, es hätte uns bealückt, gerade Sie, mein Herr, in unſerer Mitte zu haben... und ſo! Aber dann habe ich doch noch einen Platz bekom⸗ men. Einen Eckplatz ſogar. An einer Ecke des Pol⸗ ſterſitzes nämlich. Meine Nachbarn haben mich dabei allerdinas ſo ſonderbar und unverſtändlich böſe an⸗ ſich das für aufrechte Männer geziemt. lich gleich damit, daß ich mich lanaſam aber ſicher in die Reihe der Mitfahrenden bzw. Mitſitzenden ein⸗ ſchob. Auf der Höhe von Bürſtadt ſpürte ich ſchon deutlich das Polſter im Rücken, an meinen Oberſchen⸗ keln allerdings auch ſehr deutlich den Taſcheninhalt meiner Nachbarn zu beiden Seiten. Meſſer, die ſich wegen der Wut ihrer Eigentümer geöffnet haben würden. konnte ich aber nicht verſpüren. Als wir nach Frankfurt kamen, war alles ſchon in beſter Ordnung. Meine Abteilsmitgenoſſen hatten ſich endgültig mit ihrem Schickfal abgefunden; ich durfte mich mit ihnen unterhalten, als ob ich ſchon in Freiburg zugeſtiegen wäre, ich war voll und ohne jeden Vorbehalt in die Gemeinſchaft des Abteils auf⸗ genommen. Es waren eben doch aute, vornehme Menſchen um mich. In Frankfurt allerdinas ereianeten ſich direkt ſkandalöſe Dinge. Der Zua hielt noch nicht richtig, da ſtürzte ſich ſchon die Meute Auchreiſender auf die Wagen. Gleich öffneten einige dieſer aufdrinalichen Leute auch unſer Abteil. Ganz als ob ſie hier zu Hauſe wären:„Ach, Verzeihung, iſt hier vielleicht noch ein Plätzchen frei?“ Wo man doch nur mit der Taſchenlampe zu uns hereinzuleuchten brauchte, um zu ſehen, daß länaſt alles beſetzt war. Und wie auf⸗ oͤrinalich dieſe Leute waren. Auf meiner Gegenſeite müſſe unbedinat Platz gemacht werden, ſagte einer dieſer Leute. im Krieg ſei jede Seite der zweiten Klaſſe ſtatt mit drei mit vier Leuten zu beſetzen. Was ſagen Sie dazu? Bitte ganz objektiv. konnte man ſich eine derartige Unverfrorenheit gefallen laſſen? Sollen wir für unſer autes Geld wie Heringe im Faß ſitzen? Warum ſchränken dieſe Leute ihre Rei⸗ ſen im Krieg nicht ein? Na, wir haben denen mal unſere Meinung geſaat. Offen. ehrlich und laut, wie es allerdings nichts, die neuen Leute blieben bis Ber⸗ lin bei uns im Abteil. Und ſchließlich aing es auch ganz gut, und wir ſind fa auch nicht ſo. Von Gießen an haben wir uns ſogar mit ihnen unterhalten, die Leute waren gar nicht ſo übel.. Die„Moral von der Geſchicht“ bleibt jedem Leſer überlaſſen. 0 erer Gefiederte Herbstwanderer In heißen Sonnentagen barg der Bauer das Brot des Jahres. Nun dröhnen die Dreſchmaſchinen im Land ihr Lied. Doch weht der Wind über Wei⸗ zenſtoppeln, wendet der Sommer zum Scheiden ſich. Mit leiſe abfallendem„ſieb“ zieht ein kleines Vögelchen über die Ackerflur nach Süden. Ein gleiches folgt in 20 Meter Abſtand, dann noch ein drittes, viertes und fünftes. In flachem Bogenflug eilen ſie in Haushöhe dahin. immer wieder leiſe lockend, daß die Verbindung im Familienverband nicht abreißt. Läßt ſich der Spitzenflieger auf einem Sturzacker nieder, ſo fallen die folgenden dicht bei ihm ein. Mit hurtig trippelnden Schrittchen haſten ſie gemeinſam zwiſchen den Furchen hin, da eine Mücke haſchend, dort ein Räupchen mit dem dünnen ſpitzen Pfriemenſchnäbelchen aufnehmend. Stelzen⸗ artig gewandt ſind die Bewegungen dieſer hochbeini⸗ gen Bodenvögel. Beim Verhoffen wippt der ſchlanke Körper vornüber, daß das lange Schwänzchen nach⸗ zittert. Die helle Bruſt mit den dunklen Längsſtri⸗ chen hebt ſich deutlich vom ſatten Braun der friſchen Ackerſchollen ab. Wieſenpieper ſind es, die droben in Norwegen oder Finnland auf quelligen Hochflächen die ſchöne Zeit des Jahres verbrachten. Ein rätſelvoller innerer Zwang drängt ſie jetzt auf die weite, gefahrvolle Reiſe hinunter an die Ge⸗ ſtade des Mittelmeeres und hinüber nach Afrika in ihre Winterherberge. g. Die Herbſtwanderung unſerer Zug⸗ nögel hat ſchon lebhaft eingeſetzt. An den Ufern der Bäche und Flüſſe tummeln ſich über⸗ dus dex Mappe des olalieltoulcſitexs Beleidigungen Der Induſtriearbeiter wurde montags zur Rede geſtellt, weil er am Sonntag nicht zur Arbeit ge⸗ kommen war. Im Laufe dieſes Geſprächs gab es Beleidigungen auf beiden Seiten. Der Arbeiter nun folgerte aus den gegen ihn gefallenen beleidigenden Aeußerungen, daß er in dieſer Firma nicht mehr weiterarbeiten könne. Er wollte dies vom Arbeits⸗ gericht beſtätigt erhalten, was aber nicht geſchah. Die Entſcheidung hält die Klage für nicht be⸗ gründet. Der Kläger ſei unentſchuldigt der Arbeit ferngeblieben und habe ſeine angebliche Krankheit wohl nur vorgeſchützt. Wenn die beiden Vorgeſetzten des Klägers bei ſeiner Zuredeſtellung auf ſeine Aus⸗ fälligkeiten und beleidigenden Aeußerungen ihrer⸗ ſeits mit Beleidigungen geantwortet haben— ſo ſagt die Urteilsbegründung— ſo berechtige dies ſelbſtver⸗ ſtändlich den Kläger nicht zur friſtloſen Löſung des Arbeitsverhältniſſes, denn er ſelbſt habe dieſen Vor⸗ gang durch ſein Verſchulden ausgelöſt und die Vor⸗ geſetzten hätten in Wahrnehmung berechtigter Inter⸗ eſſen, insbeſondere zur Aufrechterhaltung der unbe⸗ dingt erforderlichen Diſziplin, gehandelt. Das Gericht war auch überzeugt, ſo wird am Ende des Urteils dem Kläger ins Stammbuch geſchrieben, daß der Kläger dieſe Vorgänge nur deshalb heran⸗ ziehen wolle, um von der Beklagten wegzukommen und eine neue Arbeitsſtelle auf ſeinem früheren Handwerk anzutreten. Jedenfalls habe der Kläger nicht dargetan, daß ihm ein wichtiger Grund zur Döſung des Arbeitsverhältniſſes zur Seite ſteht. Die Küchenhilfe i war nicht zufrieden mit der Herrſchaft. Das Eſſen ſei mangelhaft geweſen, es habe Streitigkeiten ge⸗ geben und ſie ſei ſchlecht behandelt worden. Die andere Seite, die Dienſtherrſchaft, ſagte, es habe Schwierigkeiten mit der Küchengehilfin gegeben, ſie habe unentſchuldigt gefehlt, ſie ſei nachläſſig im Dienſt geweſen. Man habe ſich geeinigt. daß ab 31. Juli das Arbeitsverhältnis zu Ende ſei. Die Klägerin nannte den 15. Auguſt als den Schluß⸗ termin und ſie verlangte, als ſie ab 1. Auguſt die Stelle aufgab, noch Lohn für 15 Tage. In der Sitzung des Arbeitsgerichts kam es zu keinem rich⸗ tigen Ergebnis, weil die Klägerin auf eine Frage des Vorſitzenden nach neuer Arbeitsaufnahme ein⸗ ſeitig die Verhandlung abbrach und den Saal ver⸗ ließ. Das gefällte Urteil brachte die Abweiſung der Klage. Es könne keinem Zweifel unterliegen, ſtellte die Urteilsbegründung feſt, daß das Dienſtverhält⸗ nis zum 31. Juli ordnungsmäßig gelöſt wurde. Die Beklagte habe zum Beweis drei Zeugen mitgebracht, die aber nur deshalb nicht vernommen worden ſeien, weil die Klägerin den Saal verließ. Nach dieſem ungebührlichen Verhalten hätte ange⸗ nommen werden müſſen, daß ſie ihren Anſpruch fallen laſſe. Auf die Zeugenvernehmung komme es aber auch deshalb nicht an, weil es der Klägerin ein Leichtes geweſen wäre, ſofort eine andere Stelle zu bekommen, wozu ſie in der heutigen Zeit ſelbſt⸗ verſtändlich verpflichtet geweſen wäre.„ ſichtbare Finſterniſſe, meter. nur der Beginn der Findernis beobachtet all die ſchmucken weißen Bachſtelzen, nahe, Ver⸗ wandte der Pieper, oft in Geſellſchaft mit Gebirgs⸗ ſtelzen und den zierlichen gelben Vichſtelzen. Mit lautem„Zilipp⸗zilipp“ erhebt ſich immer wieder die kleine Schar, fliegt eine kurze Strecke ſtromab, um zu neuer Atzung auf den Uferſteinen zu landen. Nicht überſtürzt und haſtig, wie im Frühjahr, da die ſüße Geißel der Liebe die gefiederten Geſellen mit Macht in die Heimat trieb, ſondern gemächlich, faſt zögernd, vollzieht ſich der Herbſtzug unſerer Kleinvögel. Unauffällig, doch ſtetig fließend über viele Wochen, ſtrömt das Wanderheer dem Ziele zu — den uralten Wanderſtraßen ſolgend—, vom ſiche⸗ ren Inſtinkt geführt. In unſerem tiefeingebrochenen Rheintal⸗Graben erleben wir alljährlich das geheimnisvolle Schau⸗ ſpiel des Herbſtzuges. Viele fremde Vogelarten in größerer Zahl laſſen ſich dann hier beobachten. Die meiſten Durchzügler raſten im Mannheimer Gebiet. kürzere oder längere Zeit, ja, manchen unter ihnen ſcheint es ſo gut zu gefallen, daß ſie in milden Win⸗ tern hier bleiben und nicht nach Afrika reiſen, wie ſie es den gelehrten Büchern nach tun müßten! Die ziehenden Pieper⸗ und Stelzenarten mit ihren leiſen Locktönen, die allenthalben aus der Luft herunterzittern, ſind untrügliche und eindringliche Zeichen des beginnenden Spätjahrs. Das ſchlichte Sieb⸗ſteb“, oder„iſt⸗iſt“, bringt eine wehmutsvolle Abſchiedsſtimmung in die noch ſonigen Tage. Der Sommer ſcheidet! 8 Himmlische Verdunkelung Der kommende Mondumlauf bringt zwei bei uns i eine totale. Mondfinſternis übermorgen früh, und eine teilweiſe Bedeckung der Sonne durch den Mond am 10. September. Voll⸗ mond iſt morgen früh um 5 Uhr 53 Minuten. Die Erdbahnebene ſchneidet der Mond aber erſt morgen um 9 Uhr, ſo daß er, nachdem er von der Nordſeite der Erdbahnebene auf die Südſeite hinüberwechſelt, zur Vollmondzeit noch 1200 Kilometer nördlich des Erdſchattenmittelvunktes ſteht. Dieſer hat aber in Mondentfernuna einen Durchmeſſer von 9400 Kilo⸗ Es tritt alſo eine totale Mondfinſternis ein. Sie beginnt mit dem Eintritt des Mondes in den Halbſchatten der Erde um 2 Uhr.7 Minuten, wird aber erſt ſichtbar. wenn der Mond in den Kernſchatten um 4 Uhr 0,5 Minuten eintritt. Um dieſe Zeit be⸗ ainnt der Mond in der Mitte der linken Seite ſeiner Scheibe eine Einbuchtung zu zeigen, die immer weiter um ſich greift und um 5 Uhr 0,9 Minuten ſchließlich die ganze Mondſcheibe überzogen hat. Durch die Ein⸗ wirkung der irdiſchen Atmoſphäre, die den roten Teil der Sonnenſtrahlen in den Kernſchattenkegel hinein⸗ bricht, wird eine völlige Verdunkelung der Mond⸗ ſcheibe verhindert. Sie bleibt vielmehr, dunkelrot ge⸗ färbt, während der ganzen Finſternis ſichtbar. Um 6 Uhr 35 Minuten beainnt der Mond wieder aus dem Kernſchattenkegel hervorzutreten und hat ihn um 7 Uhr 33 Minuten wieder vollkommen verlaſſen. Mit dem Austritt aus dem Halbſchatten um 8 Uhr 34 Mi⸗ nuten iſt die Finſternis beendet. Der Mond bewegt ſich während dieſer Zeit von der Oſtſeite Südameri⸗ kas(Pernambuco] zur Weſtſeite dieſes Kontinents. Nachdem der Mond am Mittwoch in Mannheim um 6 Uhr 39 Minuten ſchon untergeht, kann bei uns werden. Die Totalität beainnt aber ſchon um 5 Uhr. ſo daß die Hauptſache zu ſehen iſt. 0 Genützt hat nsciwäsche auf Bezugssthein Zu der neuen Bekanntmachung der Reichsſtelle für Kleidung und verwandte Gebiete. in der bei Klärung von Einzelfragen der Spinnſtoffbewirt⸗ ſchaftung u. a. die Spinnſtoffe aus Papiergarn oder Papiergewebe für bezugſcheinpflichtig erklärt wur⸗ den, iſt ergänzend hervorzuheben, daß die Papier⸗ kragen weiterhin punktfrei bleiben. Auf⸗ gehoben wurde gleichzeitig die Beſtimmung, daß buntgewebte und bedruckte Tiſchdecken. Gedecke und Mundtücher aus Kunſtſeide oder Zellwolle auch auf Punkte der Kleiderkarte abgegeben werden Hürfen. Dieſe Tiſchwäſche wird alſo von nun an nur noch auf Bezugſchein zu haben ſein. Für Handtücher. und Frottiertücher war die gleiche Regelung bereits vor einiger Zeit erolgt. * Aufbewahrungsfriſt für Geſchäftspapiere. Bis⸗ her bezog ſich die Verkürzung der Aufbewahrungs⸗ friſt auf fünf Jahre lediglich auf die Wareneingangs⸗ verordnung vom 20. 6. 1935. In Kürze iſt nun eine Verordnung zu erwarten. nach der die zehnjährigen Aufbewahrungsfriſten für Schriftgut auf dem Gebiet des Handelsrechtes einſchließlich des Aktienrechts, des Rechts der Geſellſchaften mit beſchränkter Haftung und des Rechts der Erwerbs⸗ und Wirtſchaftsge⸗ noſſenſchaften ſowie auf dem Gebiet des Steuerrechts bis auf weiteres auf fünf Jahre herabgeſetzt werden ſollen. Es wird daher richtig ſein. wenn ſich die zum Führen von Geſchäftsbüchern verpflichteten Kreiſe ſchon jetzt auf dieſe Maßnahme einſtellen und ebenſo auch die Altpapier⸗Erfaſſungsbetriebe auf die Durchführung der Verordnung einrichten. „ Das Beiſpiel des Soldaten. Der Staatsſekre⸗ tär der Luftfahrt und Generalinſpekteur der Luft⸗ waffe, Generalfeldmarſchall Milch, wendet ſich im neueſten Heft der„Sirene“, der illuſtrierten Zeit⸗ ſchrift des Reichsluftſchusbundes, mit einem Auf⸗ ruf an die Luftſchutzfront in der Heimat. In dieſem Aufruf, der nicht nur die im Luftſchutz aktiv tätigen Volksgenoſſen, ſondern darüber hinaus auch das ganze Volk angeht, heißt es zum Schluß:„Seht auf den Führer und denkt immer an das Beiſpiel unſerer Soldaten, denen wir die Heimat erhalten wollen! Werdet ſelbſt Soldaten, tapfer, hart und zu jedem Opfer bereit! Das Schickſal des Vater⸗ landes liegt mit in eurer Hand!“ Wie immer führt dann„Die Sirene“ mitten in die praktiſche Arbeit des Selbſtſchutzes hinein und vermittelt dem Leſer in Wort und Bild notwendige Erkenntniſſe aus den von Luftangriffen heimgeſuchten Gebieten. von der Kunst zur wissensthaft a Zum 100. Geburtstag 2 des Hiſtorikers Karl Theodor von Heigel am 25. 8. Karl Theodor von Heigel hat ſich auf den verſchiedenſten Gebieten der künſtleriſchen Schöpfung betätigt: er verſuchte ſich als Schriftſteller und Dra⸗ matiker, dann auch als Maler, bis er ſich ſchließlich dem Studium der Hiſtorie zuwandte. Nach kargen Studienjahren an der Münchener Univerſität trug ihm die Löſung der Preisfrage„Das Herzogtum Bayern“ neben Siegmund von Riezler einen Preis ein. Seine Biographie Ludwig., die beſte Dar⸗ ſtellung ſeiner Zeit, erwirkte ihm die außerordent⸗ liche Profeſſur an der Univerſität, 1883 wurde er Pro⸗ feſſor für Handels⸗ und Kulturgeſchichte an der Mün⸗ chener Techniſchen Hochſchule. 1885 erhielt er den Lehrſtuhl ſeines Lehrers Gieſebrecht und wurde Di⸗ rektor des Hiſtoriſchen Seminars. Unter Karl Theodor von Heigels zahlreichen Werken ſeien ſeine Städte⸗ und Landſchaftsbilder. „Landshut, Regensburg, Nymphenburg“, ſeine„Zwölf Charakterbilder der neueren Geſchichte“(Prinz Eu⸗ gen, Andreas Hofer, Gneiſenau uſw.) und ſein aröß⸗ tes Werk„Deutſche Geſchichte vom Tode Friedrichs des Großen bis zur Auflöſung des Reiches“ hervor⸗ gehoben. Erwähnenswert iſt auch ſeine Abhandlung „Wert und Berechtigung der völkiſchen Bewegung“. die 1914 erſchien und uns ein ausgezeichnetes Ur⸗ teil über die geſunde politiſche Anſchauuna des Hiſto⸗ rikers aibt. 1904 erfolgte ſeine Ernennung zum Präſidenten der Bayeriſchen Akademie der Wiſſenſchaften, zugleich wurde er auch Generalkonſervator der wiſſenſchaft⸗ lichen Sammlungen des Staates. Der weitſchauende Gelehrte, ein lebhafter Förderer der nationalen Wie⸗ derauferſtehung, ſtarb am 22. März 1915 zu München. Theater, Musik und Kunst in Kürze e Goethe⸗Medaille für Profeſſor Dr. Richard Schorr. Der Führer hat dem ordentlichen Profeſſor Dr. phil. Richard Schorr in Aumühle(Bezirk Hamburg) aus Anlaß der Vollendung ſeines 75. Lebensjahres in Anerkennn ſeiner Verdienſte um die aſtronomiſche Wiſſenſchaft u um den Aufbau der Hamburger Sternwarte die Goethe⸗ Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft verliehen. * Die Goethe ⸗ Medaille für Dr. Ern ſd Kuhnert. Der Führer hat dem früheren erſten Direk⸗ tor der Preußiſchen Staatsbibliothek geh. Regierungsrat Dr. Ernſt Kuhnert in Berlin⸗Friedenau aus Anlaß der Vollendung ſeines 80. Lebensjahres in Würdigung ſeiner Verdienſte um das deutſche Bibliotheksweſen die Goethe⸗ Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft verliehen. * Uraufführung eines Freiburger Dra⸗ matikers. Arthur Schneider, der Cheſdramaturg der Freiburger Städtiſchen Bühnen, vollendete ſoeben das Schauſpiel„Bushido“(Der Weg des Samurai), das die Bühnen der Reichsmeſſeſtadt Leipzig zur Uraufführung angenommen haben.— Der Freiburger Frang Peter Flamberg vollendete ſoeben das Luſtſpiel„Ich denk wie Götz von Berlichingen“. i Jeder muß mithelſen um Bonstillstand 3 vermeiden. Räder müssen f ne lar den Siegl — 2 FFF 2 3 —— 5 5 Glänzende krlolge der 8 Noller Zweiter im Kajak-Einer. Mit einer eindrucksvollen Gefallenenehrung wurde der Haupttag der Internationalen Kanu Regatta auf dem Starnberger See eingeleitet. Dann rollte ein ausgezeichnetes Programm ab, das in bezug auf Pünktlichkeit und Genauigkeit ein Muſterbeiſpiel war und deſſen Ablauf ſich dramatiſch ſteigerte, bis das Schluß⸗ rennen, der Höhepunkt des Tages, der Kajak⸗ Vierer, entſchieden wurde. Hier wurde die Frage nach der ſchnellſten Mannſchaft Europas geklärt. Lange Zeit lagen drei deutſche Mannſchaften in Front. Das Rennen ſchien bereits gelauſen zu ſein, als plötzlich die Ungarn mit Balatoni als Schlagmann in einem unglaub⸗ lichen Endſpurt nach vorn ſtießen, dabei zwei deutſche Mannſchaften überholten, aber an der glänzenden Schluß⸗ arbeit der beſten deutſchen Einheit doch ſcheiterten. Rieſiger Beifall der 2000 Zuſchauer auf der Promenade ſowie der Inſaſſen der nach Hunderten zählenden Boote belohnte die hervorragenden Leiſtungen der Mannſchaften. In den Vorrennen am Vormittag waren die ſchwächſten Boote bereits ausgeſchieden, ſodaß u. a. alle Vertreter der Slo⸗ makei am Nachmittag nicht mehr in Erſcheinung traten. Von den übrigen Ergebniſſen iſt zu erwähnen, daß nach zweimaligen Siegen der deutſchen Meiſterin Annelieſe Bohrmann(Düſſeldorf) über Lehmenkühler(Lipp⸗ ſtadt) diesmal die frühere Meiſterin wieder das beſſere 5 Ende für ſich hatte. Im Zweier⸗Kajak der Männer wur⸗ 1 den die Gebr. Kaſt(Mainz) in:20,3 nur dritte und im Kajak Einer wurde Noller(Mannheim) mit 440,2 Noller- Mannheim mit Bochle, Ellering und Feldmann im Kajak-Vierer schnellste europäische Mannschaft. Die Mannheimerinnen Volz und Kocher Erste im Kajak-Zweier. Volz, Kocher, Kriebs und Ernst Dritte im Kajak- Vierer. Volz Vierte im Kajak-Einer b Hannheimer Kanuten Zweiter. Bei den Frauen wurde Volz(Mannheim) im Kajak⸗Einer in:15,41 Vierte und im Kajak⸗Vierer belegte die Mannheimer Mannſchaft Volz, Kocher, Kriebs und Eruſt in:38,9 den dritten Platz. Ergebniſſe: 5 Kajak⸗Einer: Männer: 1000 Meter: 1. Ungarn(Ba⸗ latoni):31,65, 2. Deutſchland(Noller⸗ Mannheim) :40,2, 3. Deutſchland(Rittſteiger⸗Salzburg):45,1, 4. Ita⸗ lien(Cornacchia):46,5, 5. Deutſchland(Feldmann⸗Godes⸗ berg):47,8, 6. Deutſchland(Ellering⸗Hamborn].:53,8, 7. Ungarn(Bajody), 8. Schweiz(Bottland), 9. Italien.— Kajak⸗Zweier: 1. Ungarn(Balatoni⸗Blaho] 412,0, 2. Deutſchland(Hradetzky⸗Triebe):18,4, 3. Deutſchland. 4. Ungarn, 5. Schweiz.— Kajak⸗Vierer: 1. Deutſchland [(Noller, Boehle, Ellering, Feldmann):49,2, 2. Ungarn (Balatoni, Blaho, Kovacs, Bajoethy), 3. Deutſchland(Ap⸗ pel, Bleß, Gebr. Kaſt). 1 0 Frauen⸗Reunen: Kajak⸗Zweier: Deutſchland (Volz, Kocher, Mannheim):44,4, 2. Ungarn(Dery⸗ Jarmei]:45,2, 3. Deutſchland(Boehle⸗Raſche, Duisburg) :46, 4. Deutſchland(Appel⸗Marvik, München):59.— Kajak⸗Vierer: 1. Deutſchland(Boehle, Raſche, Witt⸗ ſchies, Kohrmann, Duisburg⸗Düſſeldorf:33,4, 2. Ungarn :37,5, 3. Deutſchlnad(Mannheim):38,9, 4. Deutſchland (München).— Kajak⸗Einer: 1. Deutſchland(Lehmen⸗ kühler⸗Lippſtadt), 2. Deutſchland(Kohrmann⸗Düſſeldorf) :08,9, 3. Ungarn(Dery):14,7, 4. Deutſchland(Vol z, Mannheim) 315,4, 5. Ungarn. 5 15 Ruch Vin Mannheim unterlag in Stuttgart Das zweite Spiel in Stuttgart übertraf noch das noran⸗ gegangene an Tempo, Einſatz und techniſchen Feinheiten. Wenn auch die Bewegungsſpieler immer etwas mehr am Ball waren, hielt die Spannung bis zum Schluß an. Die Stuttgarter präſentierten ſich in ſtrahlender Laune und beſtens gerüſtet für das bevorſtehende Tſchammer⸗Pokal⸗ 5 Spiel gegen den Meiſter von Moſelland. Insbeſondere die Läuferreihe Kraft⸗Richt⸗Kneer gab den Aktionen Kraft und Schwung. Bei der Pauſe führte der VfB bereits mit Treffern von Puhane und Scherzer:0. Ein Eigentor des Gaſtſpielers Czaika(Fortuna Düſſeldorf) bildete ſpäter den einzigen Erfolg des VfR Mannheim. Scherzer und Lehmann ſtellten das Endergebnis her. 5 Fußball im Reich In Zwickau: Sachſen— Mitte:1(:). 20 8* Danzig⸗Weſtpreußen— LSV Aodler Deblin 2 Heſſen⸗Naſſau: Aufſtiegſpiel:: Alemannia Nieg— SC Opel Rüſſelsheim:3; Kriegserinnerungspreis: Kickers Of⸗ fenbach— Rotweiß Frankfurt a. M.:0, FSW Frankfurt — SW 98 Darmſtadt:0. Kurheſſen: Freundſchaftsſpiel: BC⸗Sport Kaſſel— Sp Kaſſel 23. Donau ⸗ Alpenland: Meiſterſchaftsſpiele: Auſtria Rapid Wien:10, Fc Wien— Vienna:7, Wiener Sportklub— Sturm Graz:2, Wacker— Reichsbahn:0, Floridsdorfer Ac— Admira:3. Liänderſpiel 5 In Preßburg: Slowakei— Rumänien 110. 2 Fußball im Ausland Rumänien: Umirea⸗Tricolore Bukareſt— Hask Agram :0, Venus Bukareſt— Hask Agram 11. 1 88 Mur die Westmark ging leer aus HJ⸗Gruppeuruderwettkämpfe in Frankfurt a. M. e- dee ee Mädel vom Mainzer RV und der RG Worms in den beiden Stilruder⸗Prüfungen und im Schlagzahl⸗ Rennen, die ebenfalls zu den Gruppenkämpfen zählten. Der ſchwere Vierer fiel an den RV Kaſſel, der Achter an die ſchneidig rudernde Mannſchaft der Neuwieder 05 Guter Sport wurde auch in den Rahmenkämpfen geboten. 0 Die Endkampfteilnehmer an den Deutschen Sommerspielmeisterschaften Zur Ermittlung der Endrundenteilnehmer an den Deutſchen Sommerſpielmeiſterſchaften, die zuſammen mit den Titelkämpfen der Turner im Zwölfkampf und im Acht⸗ kampf der Turnerinnen am 5. und 6. September in Nürn⸗ berg entſchieden werden, wurden in Landsberg(Warthe), Bremen, Ludwigshafen und Auſſig vier Zwiſchen⸗ rundenturniere ausgetragen. Dabei wurden folgende End⸗ kampfteilnehmer ermittelt: Fauſtball der Männer: DB Linz 1862, Lichtluftbad Geſ. Frankfurt, MTW 1847 Braun⸗ ſchweig und TV Hamburg⸗ Rothenburgsort.— Korbball der Frauen: Berliner Turnerſchaft, DTS 1847 Hannover, T Schweinfurt und Leipziger Frauen SC. Ludwig Hoermann allen überlegen Vor über 100 000 Zuſchauern und dem däniſchen Ge⸗ ſandten in Berlin ſowie Gauleiter Manke an der Spitze der Ehrengäſte wurde am Sonntag in der ſchleſiſchen Hauptſtadt das Internationale Straßenren⸗ nen„Rund um 8 Breslauer Rathaus“ aus⸗ getragen. Die Nationalmannſchften von Deutſchland, Däne⸗ mark, Ungarn und der Slowakei ſtritten auf der 80⸗Km⸗ Strecke um den Länderſieg. Italiens Straßenfahrer hatten in letzter Stunde wegen Urlaubsſchwierigkeiten abſagen müſſen. Das Rennen endete nach 40 Runden zu je 2 Km mit dem überlegenen Sieg des deutſchen Straßenmeiſters Ludwig Hoermann(München) nach:11,40, Stunden mit 66 Punkten vor dem Breslauer Mirke mit 43, Ras⸗ Anderſen war zweimal, 8 Schultze je einmal im Spurt erfolgreich. .(Deutſchland):11,40,5, auch der Breslauer Mirke mit vier Punktſiegen. Der Däne Valenta und der Chemnitzer Ergebuiſſe: 1. Hoer mann 66 Punkte, 2. Mirke(Deutſchland) 43 Punkte, 3. Ras⸗ muſſen(Dänemark) 31 Punkte, 4. Volenta(Deutſchland) 21 Punkte, 5. Saager(Deutſchland) 20 Punkte, 6. Kors⸗ holm(Dänemark) 13, 7. Anderſſen(Dänemark) 12, 8. Schulze(Deutſchland) 10, 9. Notas(Ungarn) 7 Punkte. Italiens Leichtathleten siegten Der achte Länderkampf zwiſchen Italien und der Schweiz in der Leichtathletik hebt ſich aus der Reihe der übrigen, ſämtlich von den Azzuri gewonnenen Begegnungen durch den knappen Sieg der Gäſte mit 77:87 Punkten deutlich ab. Die Schweizer erwieſen ſich in Zürich als ein ſtark verbeſſerter Gegner und ſtellten den erſten zehn Plätzen der Italiener fünf eigene Siege gegenüber. Als beſte Ein⸗ zelleiſtung muß der neue Landesrekord von Mario Ro⸗ meo im Stabhochſprung mit 4,17 Meter gewertet werden. Noch nicht erzielt ſind in Europa in dieſem Jahre die 51,18 Meter, die Conſolini im Diskuswurf erreichte. Die gleiche Weite im Weitſprung hatten Federzani und Studer mit 7,37 Mtr. Marzi gewann die 400 Mtr. in 48,0 und die 800 Mtr. in:52,3. Bei den Schweizern feierte und die 800 Meter in:52,3. Bei den Schweizern feierte Paul Haenni in beiden Kurzſtrecken einen Doppelerfolg in ſo ſchnellen Zeiten wie 10,6 und 21,9 Sekunden. Be⸗ merkenswert iſt noch die 400 Meter Hürdenzeit des Schwei⸗ zers Chriſten mit 53,9 Sekunden. Tennis- Turnier in Herrenalb Der Tennisclub Herrenalb trug auch in dieſem Jahre ſein traditionelles Tennisturnier aus. Für Klaſſe A la⸗ gen 60, für Klaſſe B 40 Meldungen aus Mannheim, Pforzheim, Darmſtadt uſw. vor. Ergebniſſe: Herren⸗Einzel: Fütterer(Mannheim) durch Los eutſchieden. 1. Hüni(München), 2. Damen⸗ Einzel: 1. Frau Mörbel(Pforzheim), 2. Frau Frühſtück (Köln) durch Los. Herren ⸗ Einzel, Klaſſe B: 1. Klee (Bonn), 2. Hilsdorf(Darmſtadt) durch Los. Damen⸗Ein⸗ zel, Klaſſe B: 1. Frl. Kaſſube(Pforzheim), 2. Frau Brendlein(Frankfurt durch Los. Herren ⸗ Doppel: 1. Fütterer(Mannheim), Berk(Heidelberg), 2. Hüni (München), Schneider(Stuttgart) durch Los. Gemiſchtes Doppel: Herr und Frau Brendlein(Frankfurt), 2. Frau Petſch(Karlsruhe), Schneider(Stuttgart) durch Los. Fußballmeiſter Schalke ſpielte am Sonntag in Wupper⸗ tal, wo er eine Kombination von Blaugelb Wuppertal und Wehrmacht mit:2(:1) bezwang. 5 Der Saarbrücker Fußballpokal wurde im Endſpiel vom VF Saarbrücken mit 2ꝛ0 gegen die TSG Merlen⸗ bach gewonnen. 5 Augsburg und Nürnberg⸗Fürth trennten ſich in ihrem erſten Fußball⸗Städtekampf:1(:). Reiter⸗Augsburg und Luther⸗Fürth ſchoſſen die beiden Treffer. Südbayerus erſte Punktſpiele der neuen Fußballmeiſter⸗ ſchaft verliefen ohne Ueberraſchungen. 1860 München legte den Neuling Bajuwaren München mit:0 herein, aber Wacker hatte zu kämpfen, um den ebenfalls aufge⸗ ſtiegenen VfB München mit:1 niederzuhalten. Zehnter Verein in der Gauklaſſe Nordbayern dürfte vorausſichtlich Viktoria Aſchaffenburg werden, die das erſte Entſcheidungsſpiel in Würzburg bveven die Kickers:2(:0) gewann. Die HJ⸗Ruderer von Heſſen⸗Naſſau, Weſtmark, Kur⸗ heſſen und Moſelland kämpften in Frankfurt um die Fahrkarte nach Berlin⸗ Grünau. Heſſen⸗Naſſau ſiegte bei der JI im Doppelzweier, leichten Vierer, beim BDM in allen drei Wettbewerben. Den HJ⸗Achter ge⸗ wann das Gebiet Moſelland, den ſchweren Vierer das Gebiet Kurheſſen. Die heſſen⸗naſſauiſche Boxſtafſel ſiegte in Metz über eine lothringiſche Auswahl mit 10:6 Punkten, mußte ſich aber in Merlenbach gegen eine vorwiegend einheimiſche Acht mit einem:8 unentſchieden begnügen. 5 Die Frankfurter Pferderennen hatten wieder Maſſen⸗ chen werden. Im übrigen traten bei 2* N Wirtschafts- Meldungen Ruch heute viele Streichungen 2 Berlin, 24. Auguſt. Auch zu Beginn der neuen Woche hat ſich an der Ver⸗ faſſung der Aktienmärkte kaum etwas geändert. Aus Man⸗ gel an Angebot mußten die meiſten Papiere erneut geſtri⸗ kleinen Umſätzen überwiegend leichte Steigerungen ein. Etwas ſchwächer lagen Montanwerte, während ſonſt die Wertſchwankungen zufallsbedingt waren. f Am Montanmarkt verloren Vereinigte Stahlwerke, Mannesmann und Höſch je 0,25 v. H. Buderus gaben um 0,75 v. H. nach. Rheinſtahl erhielten eine Strichnotiz. Am Braunkohlenaktienmarkt wurden Rheinebraun um 0,25 und Deutſche Erdöl um 0,50 v. H. höher bewertet. Bei den Kaliaktien gewannen Salzdetfurth 1 v. H. Von chemiſchen Papieren wurden Schering unverändert notiert, die übri⸗ gen Werte geſtrichen. Eelktro⸗ und Verſorgungswerte la⸗ gen gleichfalls ſehr ruhig. ACG und Schleſ. Gas gewan⸗ nen je 0,50 v. H. Bekula ſtiegen um 1,25 v. H. Lahmeyer, RWe und Charlotte Waſſer ſtellten ſich auf Samstagbaſis. Deſſauer Gas bröckelten um 0,25 v. H. ab. Von Autower⸗ ten wurden BMW unverändert notiert und Daimler ge⸗ ſtrichen. Bei den Maſchinenbaufabriken erhöhten ſich Rheinmetall Borſig um 0,25, Demag um 0,50 v. H. Zu erwähnen ſind noch Weſtdeutſche Kaufhof und Bemberg mit je plus 0,50 v. H. ſowie Feldmühle mit minus/ v. H. Frankfurt a. N 8 0 t. Gold u. Silber. 198.0 Deutsche festverzinsliehe Werte Deutsche Steinzeun 249.0 249,0 8 22. 21. Durlacher Hof. 3 850 our sCHE srAATSANLEIHHEN Fiete ur HenteRr git 267.0 287.0 0„Elektr Licht u. Kraft 2673. 4% Schatz D. R. 38 100.5 1 u—— 5 Enzinger Union Altbes Dt Reich 166.5 166,46 Farben e 7* 20 6 SraDbTANLEIHEN ferd u. ane— 179,0 9 1. 7 102.51 Harpener Bergbau, r 75 e 8 138 25 102,50 Heidelber aer Zement. 165,0—, 44% Plorzueim M 103,0. Hofer PE.. 1036 1735 praNDERETR Flein. Schanzl. Becker.. 4½ Frank. Hep Gpf. FF. 1290 8 R. 1315. eee„ 2 nz.-G..... 148,5 4% Mein Hv. Bank Lud wiashaf. Akt.- Br. E 3 unldl( 3.[Ludwisshaf. Walzm. 4% Pfalz Hvp Bank Mannesmann.. 157.5 156.2 2426 R-9.... NMetallgesellschaft. 148,5 4% Rh. Hp-B 44 u. 43 103,5 103.5 Rhein. Elektr. Mannh.... 2 4 Rb flvp. Bank 47 102.5 102.5 9—.— Westf. Elektr. 1228 174.7 taers 8 156.0 DbUSTRIEOBTICATIo NENA I Salzdetfurth., 186.7 187,0 % Dt lud.-Bank 37 102.8 102.8 Salzwerk Heilbronn 202.0 5. Gelsenkirchen v 80 102.7 102.6 Schwartz- Storchen % Krupp e 80. 102.0 102.3 Seilindustrie(Wolf)) 4% Ver Stahlwerke 103.0 102.0 Siemens u flalske. 16. Farb Rzi-Anl. 2 112,0 113,0] Süddeutsche Zucker— 203.5 203.5 AKTIEN Zellstoff Waldhof. 120,1 120,0 8 125 167.0 BANKEN Aalerwerke Klever 147.5 4 1] Badische Bank,. e.— rn Lechaftenb Zelltod, 1520 24.„ Heutsche Rant. 1818 180 Auasb,-Nürnb Masch..,, Deutsche Reichs 143.0 142.7 Barr Motorenwerke 151.5 151.5 Presdner Bank, 148,2 147.5 888175 9 Cie 1550 1 8 Pfälz. Hvb.- Bank„ ontin. Gum——— 5 5 1 8 2. 2 Daimler-Benz.... 201.0 200.0 VVU!!nnx 5 5 Deutsche Erdöl. 176,0 176,0» Zwischenkurs. 5 Rationalisierung im Braugewerbe Der Reichsernährungsminiſter hat die Hauptvereinigung der deutſchen Brauwirtſchaft ermächtigt, aus kriegswirt⸗ ſchaftlichen Gründen Mälzereien und Brauereien Brau⸗ gerſte und Braumalz nicht mehr zuzuteilen und die Ver⸗ arbeitung von bereits zugeteilten Rohſtoffen zu unterſagen. Eine Entſchädigungspflicht gegenüber den betroffenen Be⸗ trieben und ein formelles Beſchwerderecht beſteht nicht. ** Bauer Kurt Zſchirnt Vorſitzer des Vorſtandes der Reichsſtelle für Getreide. Bauer Kurt Zſchirnt, Vor⸗ ſitzer der Hauptvereinigung der deutſchen Getreide⸗ und Futtermittelwirtſchaft, iſt zum Vorſtandmitglied der Reichsſtelle für Getreide, Futtermittel und ſonſtige land⸗ am Main zuſammen. s In der Endausſcheidung auf die deutſchen Waſſerkampf⸗ ſpiele trafen am Sonntag die Jung⸗Ruderer von Heſſen⸗ Raffau, Kurheſſen, Weſtmark und Moſelland in Frankfurt 1 In ſcharfen eſſen⸗Naſſau mit dem Rüſſels heimer RK 8(Bann 841) im leichten Vierer und Mainzer RV Bann 117) im Doppelzweier als Sieger hervor. Darüber na behaupteten ſich die heſſen⸗naſſauiichen BDM⸗ Wettbewerben ging muſſen(Dänemark) mit 31, Valenta(Deutſchland) mit 21, Saager(Deutſchland) mit 20, Korsholm(Dänemark) mit 13 und Anderſſen(Dänemark) mit 12 P. In der läng⸗ ſten Wertung hatte Deutſchland mit 7 Punkten vor Dänemark mit 16, Ungarn mit 35 und der Slowakei mit 36 Punkten einen klaren Erfolg errungen. 5 Hoermann befand ſich in großartiger Form. on de fünfmal belegte er den zweiten Platz. Sehr gut hielten ſich 15 Wertungen gewann er allein Der deutſche 7 und weitere beſuch zu verzeichnen. den Waldfrieder„Gradi y vor Im tragenden Preis vom Sportfeld kam nur ein ſchmales Feld an den Ablauf, aus dem„Fra⸗ ter“ den reichen Preis entführte. dick ſiegte überraſchend„Farida II“ „Edelmarder“ und„Roſe Rouge“. Der große Preis von Baden fiel Ausgleichsveranſtaltung des Iffezheimer Rennvereins an . v unter W. Helld, der Sa- murei“ um 5 und„Berber“ um 6 Längen ſchlung Im Preis von Mittel⸗ „Fregatte“, bei der Hoppegartener wirſchaftliche Erzeugniſſe— Geſchäftsabteilung— Berlin, beſtellt worden. Er führt den Vorſitz im Vorſtand der Reichsſtelle. 5 5 5 * Die Zahl der Poſtſcheckkonten iſt im Juli um 8833 Konten auf 1584 928 geſtiegen. Auf dieſen Konten wurden bei 83,6 Millionen Buchungen 32,7 Mrd.„ umgeſetzt. Da⸗ von ſind 28,1 Mrd./ oder 86 v. H. unbar beglichen wor⸗ den. Das Guthaben auf den Poſtſcheckkonten betrug Ende Juli 2340 Mill. J, im Monatsdurchſchnitt 2316 Mill. A. 7 . Todes-Anzeige Nach kurzer Krankheit starb plötz- FAMͤILIEN-ANZ EIGEN lich meine liebe Frau u. Tochter, 18 .. Tiefes Leid brachte uns die 9 unfaßbare Nachricht. daß 8 mein lieb. u. treusorgender Mann. der herzensgute Vater sei- ner beiden Kinder. unser braver, unvergeſlicher Sohn. Bruder, Seh wiegersohn. Schwager u. Onkel 5 1 Bäckermeister Otto Flach Oberschütze in einem Ers.-Batl. bei den harten Kämpfen im Osten im Alter von 34 Jahren für Führer. Volk und Vaterland den Helden- 1 tod starb. Mannheim(Elfenstr. 30). Darm- stadt. Neckarsulm. 23. Aug. 1942. In tiefem Schmerz: Gretel Flach geb. Bockmaier mit beiden Kin- dern Otto und Trudel: Christian Flach u. Frau. Eltern; Luise Bock- mayer. Witwe. Schwiegermutter sowie alle Geschwister u. Verw. Schwester und Tante Marie Schmitt geb. Kampp Mannheim(Traitteurstr. 14), den 24. August 1942. Die trauernden Hinterbliebenen: Karl Schmitt: Frau Kath. Kampp (Mutter) nebst Geschw. u. Verw. Beerdigung am Dienstag. ½3 Uhr. Allen Freunden u. Bekannten die schmerzliche Nachricht. daß meine liebe Frau. unsere treusorgende Mutter. Großmutter. Schwester u. Tante. Frau Lina Freund geb. Braun am 18. 8. 42 sanft entschlafen ist. Mannheim(Seckenheimer Str. 106) In tiefer Trauer: Ludwig Freund und Angehörige 2 Todes-Anzeige Nach kurzer, schwerer Krankheit starb mein lieb., herzensguter Mann mein treusorgender Vater. Herr 8 Franz Brunner 0 Ingenieur Mannheim(Heinrich-Lanz-Str. 43). den 23. August 1942. In tiefem Leid: Frau Trudel Brunner mit Sohn Franz nebst allen Verwandten. Beerdigung: Dienstag. 15 Uhr. von Friedhofkapelle Neckarau aus. * Die Beisetzung unserer unvergeß- lichen Entschlafenen hat in aller 8 Stille stattgefunden. [ꝑKellerei Rheinhessen KAUF-GESUCHE Kl. Kassenschrank zu kaufen ges. Ang. unt. St 0195 an die Gesch. Gut erh. gebr. Herd zu k. ges. Breitenreicher, Jean-Beckerstr.7 1 Couch, 1 Teppich 250—350 u. Brücke zu kauf gesucht. Angeb. u. Nr. 23 888 an die Geschst. Todes-Anzeige Meine liebe Mutter. Schwieger mutter. Oma. Schwester. Schwa- gerin und Tante. Frau Berta Krummel . geb. Merkle ist nach langer. schwerer Krank- heit im Alter von 65 Jahren von uns gegangen. Mannheim. den 22. August 1942. Meerfeldstr. 63 Rheindammstr. 1 In tiefer Trauer: Hermann Krummel und Frau Wiltrud geb. Weigel und Kind Heide: Familie Schick, Schwäb. Gmünd: Familie Guth. Baum- garten: Familie Bloching. Uigen- dorf.. 5 Beerdigung findet am Diens- Die tag. dem 25. S. 42. um 1 Uhr statt hofstraße 57, Tel. 502 65. 361 Gebrauchte Möbel kauft geg. bar: Möbelverwertung J. Scheuber, U 1, 1. Grünes Haus, Ruf 273 37 Gebrauchte Möbel, Kleider, Schuhe, Wäsche, Pfandscheine sowie Oelgemälde, Bronzen und Por- zellane kauft laufend Schäfer. An- und Verkauf, Schwetzinger Str. 47. Tel. 439 68(106 Leere Kartons laufend gesucht. Schanzenstraße 26, Schneider. VERKAUFE Alteisen usw. kauft Feickert. Wald- fläche 1500* 750 mm, Preis 80 Mk., und 3 Pausrahmen für Zeichnungen Din A—3, Preis 40 Mk. 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