2 Erscheint wöchentl. 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl..70 M. u. 80). Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.70., durch die Poſt.70 M. zuzügl. 42 Pf. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42. Schwet⸗ zinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13. Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. Se Freiburger Str. 1. Abbeſtell müſſen bis ſpäteſt. 25. für den folgend Monat erfolgen Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 14 Pf. 79 mm breite Textmillimeter⸗ zeile 78 Pf. Für Familien- und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreise. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 13. Bei Zwangsvergleichen od. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſtimmten Plätzen u für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim Dienstag, 13. Oktober 19412 Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 175 90— Drahtanſchrift: Ne ma ze it Mannheim 153. Jahrgang— Nummer 281 Stürmiſckhes Anschwellen der nommuniſtilthoen Bewegung im Tande churckills Draßhtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 18. Okt. In der in Stockholm erſcheinenden kommuni⸗ ſtiſchen Zeitſchrift„Die Welt“, befaßt ſich ein Emile Burns mit der Aktivität der Kommu⸗ niſtiſchen Partei in Großbritannien. Burns ſtellt feſt. daß die Zahl der Mitglieder der Partei in den letzten Monaten auf das Doppelte geſtiegen iſt und daß von der Partei Gebiete erreicht wur⸗ den, wo die Kommuniſten früher mit ihrer Agi⸗ tation nicht herankamen. Viele neue Betriebs⸗ gruppen ſeien gegründet worden, und viele von den Gruppen, die anfangs nur 10 bis 20 Mit⸗ glieder gehabt hätten, ſeien jetzt auf 100 bis 200 Mitglieder angewachſen. Das aber ſeien nur Anfänge. Es könne jedoch kein Zweifel dar⸗ über beſtehen, daß die Kommuniſtiſche Partei ſchon eine„gewiſſe Arbeit“ geleiſtet habe. da ſie einen großen Einfluß auf die zweite Front aus⸗ üben könnte. Die erreichten Erfolge ſtellen je⸗ doch nur einen Schritt dar zur Erringung eines maßgebenden Einfluſſes der Kommuniſten auf den Gana der Ereigniſſe. 5 Es ſei vor allem eine weitreichende und wirk⸗ ſame Organiſation für die Agitation erforderlich. Die öffentlichen Verſammlungen ſeien bis jetzt die übliche Form der politiſchen Agitation in Großbritan⸗ nien. Die Kommuniſtiſche Partei habe auf dieſem Gebiet ſchon einige ſehr bedeutende Erfolge erzielt. Ihre großen Verſammlungen mit bekannten Red⸗ nern ſeien in faſt allen großen Zentren bekannt. In vielen Großſtädten gebe es keine Lokale, die für ſolche Verſammlungen ausreichten. Dabei habe ſich die Uebertragung der Reden durch Lautſprecher in andere Lokale bewährt. Die große Demonſt ration am Trafalgar Square in London ſtellte„eine ge⸗ waltige Veranſtaltung“ dar. In den letzten Mona⸗ ten ſeien Verſammlungen in einer Reihe von Dör⸗ fern und kleineren Städten abgehalten worden, wo es früher noch wenig politiſche Aktivität gegeben habe. 2 er zitiert daun die Ausführungen des enekalfcllelszs der brit innunfffiſchen ekretärs der britiſchen Kommun a Partei, Harry Pollitt, im Mai dieſes Jahres über den kommnuniſtiſchen Literaturverkauf.„der einzig in der Geſchichte der britiſchen Politik daſteht“. Der geſamte Literaturverkaufsapparat habe in den letzten ſteben Monaten einen totalen Umſatz von 90 000 Pfund erreicht. Mit der Errichtung eines Preſſebüros im Zentrum ſei die Organiſation für die Beſchaffung von Mitteilungen und Korreſpondenzen für die Preſſe erheblich verſtärkt worden. Es gebe jetzt 235 Preſſeorganiſatoren für etwa 400 örtliche Zeitungen. Sie verſorgen die Zeitungen mit Partei⸗ publikationen, Broſchüren, Berichten, Referaten uſw. und hätten einen bedeutenden Erfolg in ihrer Arbeit zu verzeichnen. Sie beſorgten das Bekanntwerden der politiſchen Entſchlüſſe der Kommuniſtiſchen Partei und begegneten Angriffen auf die Partei; außerdem habe man mit der Herausgebe von Wandzeitungen in den Betrieben gute Anfangserfolge gehabt. Wie Burns weiter ausführt, ſei demgegenüber die politiſche„Erziehungsarbeit“ noch im Hintertreffen, was insbeſondere auf die Kriegsverhältniſſe zurück⸗ zuführen ſei. Indeſſen wäre auf dem Gebiet der Aus⸗ bildung von Leitern der Betriebsgruppen, Bezirks⸗ ſekretäre und ähnlichen Funktionären eine außer⸗ ordentlich erfolgreiche Entwicklung feſtzuſtellen. In der Kampagne für die zweite Front und für die Er⸗ höhung der Kriegsproduktion ſeien viele wirkſame erweitert. Moskau erobert 2 Plakate ausgewählt worden. Es könne kein Zweifel darüber beſtehen, daß die Propaganda der Kommu⸗ niſtiſchen Partei einen großen Fortſchritt im Ver⸗ gleich mit allem, was früher geleiſtet wurde, darſtelle, und ihre Wirkung komme in der Unterſtützung für die Hauptlinie der kommuniſtiſchen Politik zum Aus⸗ druck: die zweite Front. 8 Der Verfaſſer bezeichnet dann als das Leit⸗ thema für die weitere Entwicklung der kommn⸗ niſtiſchen Agitation die„Wendung zu den Mit⸗ gliedern der britiſchen Arbeiterpartei, der Ge⸗ werkſchaften und Genoſſenſchaſten“. e Wer die kommuniſtiſche Terminologie, Ideologie und Zielſetzung kennt, weiß, was damit gemeint iſt: Die Auflöſung der in weiten Teilen einſtweilen noch reformiſtiſch geſonnenen Labour Party zugunſten der Kommuniſtiſchen Partei. Angeſichts der Entwicklung der Dinge in Großbritannien beſtehen wenig Zweifel, daß dieſes Ziel erreicht wird. Bolschewististher Kurs in den Dominien Ep. Schanghai, 13. Okt. Auſtraliens Außenminiſter Evatt kündigte die Aufnahme diplomatiſcher Beziehungen mit Sowiet⸗ rußland an. Erſter auſtraliſcher Geſandter in Kui⸗ byſchew wird William Slater, während die Sowjets nach Canberta Andrei Petrowitſch Vlaſov ſchicken. Slater iſt Sprecher der geſetzgebenden Verſamm⸗ lung von Victoria, Blaſov arbeitet zur Zeit im Volkskommiſſariat für auswärtige Angelegenheiten. Sowiei-Gegenangriffe am ferek abgeschlagen Weitere feindliche Kräftegruppe im Kaukasus vernichtet/ fortsetzung der öroßangrifte auf Malta (Funkmeldung der NM.) J. Aus dem Führerhauptquartier, 13. Okt. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Im Nordweſtteil des Kaukaſus wurde in ſchwierigen Waldkämpfen abermals eine feindliche Kräftegruppe eingeſchloſſen und ver⸗ nichtet. Angriffs vorbereitungen der Sowjets wurden an anderer Stelle durch wirkſames Ar⸗ tilleriefener zerſchlagen. 5 a Südlich des Terek blieben von Panzern unterſtützte feindliche Gegenangriffe erfolglos. Deutſche und rumäniſche Kampffliegerkräfte be⸗ legten feindliche Verſorgungsſtützpunkte und Transportbe. beiderſeits der Wol mit Bomben aller Kaliber. Die in dem kanka⸗ Hern Erdölzentrum Gros unf entſtandenen rände wurden durch nächtliche Luftangriffe Im Naum von Stalingr 4 b und an der TNon⸗ Front wurden örtliche Augriffs⸗ verſuche durch deutſche bzw. ungariſche Truppen im Keime erſtickt. Im mittleren und nördlichen Ab⸗ ſchnitt der Oſtfront bei zunehmender Wetter⸗ verſchlechterung nur Artillerie⸗ und Späh⸗ trupptätigkeit, wobei die ſpaniſche Blaue Divi⸗ ſion angreifende Ruſſen im Gegenſtoß reſtlos zurückwarf und ihnen ſchwere blutige Verluſte zufügte. Die Luftwaffe bekämpfte den ſeind⸗ lichen Nachſchubverkehr auf wichtigen Eiſenbahn⸗ ſtrecken im Waldei⸗Gebiet und erzielte Volltref⸗ fer in Ausladeſtationen. f Auf Malta bombardierten bei Tag un Nacht deutſche und italieniſche Kampffliegerver⸗ bände britiſche Flugplätze mit ſtarker Wirkung. J heftigen Luftkämpfen verlor der Feind 15 lugzeuge bei zehn deutſchen Verluſten. Britiſche Bomber führten in der letz⸗ ten Nacht über der Nord⸗ und Oſtſee Störflüge durch, wobei einzelne Spreng- und Brandbom⸗ ben ohne Wirkung abgeworfen wurden. Zwei feindliche Flugzeuge wurden abgeſchoſſen. 8 Leichte deutſche Kampfflugzeuge griffen geſtern im Tiefflug Induſtrieanlagen einer Stadt an der engliſchen Südküſte an. i vom Generalleutnant bis zum Obergefreiten anb. Berlin, 12. Oktober. Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes an: 7 Generalleutnant Erwin Jänecke, Kommandeur einer Infanterie⸗Diviſion, Major Wilhelm Knetſch, 8 Kommandeur eines Infanterie⸗Regiments, Hauptmann Konrad Lyhme, a Bataillonsführer in einem Infanterie⸗Regiment, Oberleutnant Klaus Hilgemann. Chef der Infanteriegeſchütz⸗Kompanie eines In⸗ fanterte⸗Regiments, Oberfeldwebel Ernſt Kruſe. 5 5 Zugführer in einem Panzergrenadier⸗Regiment, Obergefreiter Fritz Fauſt, in einem Infanterie-Regiment. ber italienische Wehrmachtsbencht (Funkmeldung der NM.) + Rom, 13. Oktober. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Dienstag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: An der ägyptiſchen Front verlief der geſtrige Tag ruhig. Im Gebiet von Tobruk nahmen unſere Jäger den Kampf mit einem Verband von amerikaniſchen viermotorigen Flugzeugen auf und ſchoſſen eines von ihnen brennend ab. Ein anderes wurde von deutſchen Jägern vernichtet, während ein drittes durch Treffer der Waffen einer unſerer Pionier⸗ abteilungen zum Abſturz gebracht wurde.. Luftverbände der Achſenmächte erneuerten die heftige Bombardierung der Flugplätze von Malta. wobei die Ziele wiederholt getroffen wurden. Ueber der Inſel verlor die feindliche Luftwaſſe im Luft⸗ kampf 15 Spitfire. a f Sumner Welles hat sich bös in die liessein gesetzt.. von chile und Argentinien offiziell zur Rede gestellt/ Das Absagetelegramm Rios an Roosevelt 5 Ep. Buenos Aires, 18. Oktober. Der argentiniſche Außenminiſter gab bekannt, daß der argentiniſche Botſchafter in Wa⸗ ſhington, Dr. Eſpil, dem Unterſtaatsſekretär Sum⸗ ner Welles perſönlich das Mißfallen der argentini⸗ ſchen Regierung wegen ſeiner Aeußerung in Boſton ausgedrückt und ihn aufgefordert hat, die Tatſachen zu präziſieren, die ſeinen Aeußerungen zugrunde lagen.„Miſter Welles tat dies nicht und entſchuldigte ſich mit militäriſchen Gründen“, wird in der Erklärung feſtgeſtellt.„Der argentiniſche Botſchafter machte hierauf, nachdem er auf den freundſchaftlichen Geiſt der Beziehungen zwiſchen Argentinien und den USA hingewieſen hatte, den Unterſtaatsſekretär auf den übereilten Charakter ſei⸗ ner Beſchuldigungen und auf das Unbehagen, das dieſer Zwiſchenfall in den offiziellen Kreiſen und der öffentlichen Meinung Argentiniens hervorgerufen hat, aufmerkſam“, ſchließt die amtliche argentiniſche Bekanntgabe. 8 1 a i Ueber die Empörung in Chile gibt ein Artikel Aufſchluß. den Expräſident Arturo Aleſſandri in der geſamten chileniſchen Preſſe veröffentlicht. Arturo Aleſſandri iſt eine der hervorragenöſten Geſtalten Chiles. Politiſch im liberalen Lager ſtehend, hat er ſich als Präſident ſtets für die enge Zuſammenarbeit mit Nordamerika eingeſetzt. Aleſ⸗ ſandri ſagt:„Ohne Auftrag, als Chilene proteſtiere ich energiſch gegen den ungerechtſertigten beleidigen⸗ den Angriff auf Chile durch die Boſtoner Rede Sum⸗ ner Welles. Ich glaube, daß mein Widerſpruch die Anſicht des größten Teiles der öffentlichen Meinung Chiles ausdrückt.“ 5 f Der Expräſident betont daun, man habe im all⸗ gemeinen bisher gehofft, die Zeiten des US A⸗Im⸗ perialismus ſeien vorüber. Die USA wünſchten gar keine Vorrechte gegenüber anderen amerikaniſchen Ländern und die USA wollten ihren eigenen Reich tum, Handel und ihr Wohlergehen vermehren, jedoch nicht auf Koſten anderer. 1 f 835 — Dazu ſtellt Aleſſandri wörtlich feſt:„Dieſe Po⸗ litik der Achtung und Harmonie alaubten wir durch Ropſevelt und ſeine Politik der guten Nachbarſchaft verwirklicht zu ſehen. Die Angriffe und Beleidigun⸗ gen Welles machen uns dieſe Grundlagen vergeſſen und ſcheinen die Rückkehr anzudeuten zum unberech⸗ tigten angreiferiſchen Imperialismus früherer Jahre.“. „Ganz Chile uimmt in der Perſon ſeines Präſi⸗ denten“ ſo ſchlietzt Aleſſandri, die Kränkung wie einen Fauſtſchlaa ins Geſicht hin.“ Chiles Präſident Rios ſaate bekanntlich ſeine Reiſe nach Waſhinaton ab. Sein Abſagetele⸗ gramm an Rooſevelt hat folgenden Wortlaut. „Ich ſchätze aufs höchſte den von Eurer Exzellenz in ſo freundſchaftlicher Weiſe dem chileniſchen Bot⸗ ſchafter in Washington, Michels, über die Herzlichkeit ausgedrückten Standpunkt, mit der Sie den Beſuch des Präſidenten von Chile empfangen hätten deſſen wie ſeines Volkes große panamerikaniſche Geſinnung anzuerkennen Sie die Güte hatten. Ich ſehe mich jedoch zu meinem Bedauern gezwungen, Euer Er⸗ zellenz mitzuteilen, daß kürzlich in den USA in Um⸗ lauf geſetzte Nachrichten bezüglich der internationa⸗ len Haltung meines Landes mich zwingen, den Beſuch zu vertagen, den Euer Exzellenz zu machen ich die Ehre gehabt hätte. Sie können ver⸗ ſichert bleiben, daß dies in keiner Weiſe den Ent⸗ ſchluß meiner Regieruna ändert, mit den USA und den anderen Schweſterrepubliken Amerikas auch wei⸗ ter für die Verteidigung des Kontinents zuſammen⸗ zuarbeiten.“ Drahtbericht unſeres Korreſy onde n ten e. Liſſabon, 13. Okt. ch Der ſcharfe Anariff Sumner Welles. der augen⸗ blicklich den beurlaubten e Hull ver⸗ tritt, iles und Argentiniens auf die Neutralität hat nunmehr ein ſehr bemerkenswertes Nachſpiel er⸗ halten. Trotz der offenen Empöruna in den beiden ſüdamerikaniſchen Staaten und trotz ſchärfſter Pro⸗ teſte der beiden beteiligten Regierungen, veröffent⸗ licht die„Newyork Times“ heute einen Kommentar, der zweifellos vom Weißen Haus inſpiriert iſt. „Es gibt Zeiten“, ſo erklärt das Blatt,„in denen die Erforderniſſe der hohen Politik in in⸗ ternationalen Angelegenheiten auch unverblümte Worte der Oeffentlichkeit gegenüber nötig machen. Aus mancherlei Gründen iſt Waſhing⸗ ton der Anſicht, es ſei höchſte Zeit, die Einſtel⸗ lung der letzten beiden neutralen Länder auf der weſtlichen Hemiſphäre in bezug auf den Krieg klarzuſtellen. Dies iſt der Beweggrund für die unumwundene Erklärung Welles.“ Mit diefen Worten beſtätiat das Blatt völlia unum⸗ wunden, daß es ſich um einen Druckverſuch gehandelt hat, durch den Argentinien und Chile gezwungen werden ſollten, ihre Neutralitätspolitik aufzugehen. Die„Newyork Times“ betont zu allem Ueberfluß, daß dieſe Völker ſich nicht in dem Glauben wiegen ſollten. als ſeien die Vereinigten Staaten ziemlich zufrieden, ſolange dieſe Länder ſtrikte Neutralität beibehalten, denn eine ſolche irrtümliche Anſicht könne auch auf andere amerikaniſche Staaten über⸗ greifen. 2 a 8 Den Kommentar zu dieſer Auffaſſung hat der frühere chileniſche Staatspräſident Arturo Aleſſan⸗ dri gegeben, der in der chileniſchen Preſſe erklärt: „Von der Rio⸗Konferenz wurde ausdrücklich feſtge⸗ leat, daß der Abbruch der Beziehungen zu den Ach⸗ ſenmächten den einzelnen Staaten des amerikani⸗ ſchen Kontinents überlaſſen werde. Die Behauptun⸗ gen des nordamerikaniſchen Unterſtaatsſekretärs ſind eine Warnung an alle amerikaniſchen Länder, die heute für die Sache der USA eintreten und die Nord⸗ amerikaner unterſtützen. Aus den Erklärungen Sum⸗ ner Welles können ſie erkennen, was geſchehen wird, ſobald die USA kein Intereſſe mehr an ihrer Tienſt⸗ leiſtung haben“. Nationen, aber in ihrer weltpolitiſchen Orientierung Roosevelts Krieg gegen Südamerika * Mannheim, 13. Oktober. Das Amerika Rooſevelts führt Krieg auf ſeine eigene Art. Militäriſche Lorbeeren hängen ihm zu hoch: Der Ruhm des Schlachtfeldes iſt auch nichts, was einen echten Yankee, bei dem ſeit altersher das Verdienen, nicht das Opfern, groß geſchrieben wird, ſonderlich locken könnte! Der Durchſchnittsamerika⸗ ner hat ſich auch für dieſen Krieg nicht begeiſtert, weil ihn kriegeriſcher Lorbeer. ſondern weil ihn die Aus⸗ ſicht auf ein gutes Geſchäft gelockt hat. Es ging ihm nicht gut; die Zeit des großen Bufineß war vorbei, der New Deal ſeines Präſidenten hatte Unruhe und Unſicherheit ins Land gebracht— kurz, man hatte Sehnſucht nach einem richtigen großen„boom“, bei dem das Geld ſich mühelos ſcheffeln und es ſich herr⸗ lich in Saus und Braus leben ließ. Der Krieg ſchien gerade die rechte Gelegenheit dazu: War nicht der Weltkrieg auch ſo ein Rieſen⸗Boom geweſen? Hatte er nicht Lloyd Georges Wort:„Nach dem Kriege wird jeder Engländer reicher ſein!“ zwar an den hoffärtigen Engländern Lügen geſtraft, aber an den. biederen Amerikanern wahrgemacht? Warum ſollte es diesmal anders ſein? In, dieſer Vorſtellung und Auffaſſung traf ſich der Durchſchnittsamerikaner durchaus mit ſeiner Regie⸗ rung. Auch dieſe ging in den Krieg hinein als in das große außenpolitiſche Geſchäft, das ihr aus der er dͤachte 5 Führerſchaft etwa durch eigene Opfer zu verdienen, ſondern er ſah in dieſer Führerſchaft nichts anderes als einen gut zu honorierenden Vorſtandspoſten in einem Aufſichtsrat. Er führte genau Buch über ſeine Leiſtungen— aber nicht etwa als Dokument heldiſcher Geſinnung, ſondern als Kaſſenbeleg gegen⸗ über ſeinen Schuldnern, lies: gegenüber ſeinen Ver⸗ bündeten. Und er ſchrieb Rechnungen aus, die ſich gewaſchen hatten: ſür ein paar alte Zerſtörer ver⸗ langte er faſt den geſamten Antillen⸗Inſelbeſitz Eng⸗ lands. Für ſeine aktive Teilnahme am Krieg ließ er ſich mit der zwar nicht formalen, aber faktiſchen Auslieferung des ganzen pazifiſchen und atlantiſchen Imperiums bezahlen. Auſtralien empfängt ſeine Befehle nicht von London, ſondern von Washington; der General, der die auſtraliſchen Imperiumstruppen kommandiert, heißt Mae Arthur; der Kriegsrat, der ihm zur Seite ſteht, ſetzt ſich aus vier amerikaniſchen und zwei auſtraliſchen, aber keinem britiſchen Offi⸗ zier zuſammen. In Neuſeeland iſt es nicht au⸗ ders. Beide Dominions ſind durch beſondere Bot⸗ ſchafter und Geſandten in Waſhington vertreten, beide haben über London hinweg mit den USA be⸗ ſondere Bündnisverträge abgeſchloſſen. Beide haben ſchon wen⸗ geſſen, daß es noch ein britiſches Imperium gibt; London iſt längſt für ſie im Schatten Waſhingtons verſchwunden! Bei Kanada iſt die Entwicklung noch nicht ganz, aber faſt ebenſo weit. Die Verteidi⸗ gung Kanadas hat bekanntlich nicht England, ſon⸗ dern haben die USA übernommen— wobei Waſhing⸗ ton nicht verfehlt hat, gebührend darauf hinzuweiſen, daß die Vereinigten Staaten damit nicht nur eine Pflicht erfüllten, ſondern vor allem ein Recht aus⸗ übten, da Kanada eindeutig zur amerikaniſchen Sphäre gehöre. Es iſt nur eine Folge ſolch pan⸗ amerikaniſcher Proklamation, daß Makenzie King, Kanadas Miniſterpräſident, zwar noch nie nach London aber bereits zweimal nach Waſhington ge⸗ fahren iſt, um ſich mit Rooſevelt über den Krieg zu beraten— und nicht nur über den Krieg, ſondern auch über einen kanadiſchen Zollanſchluß an die Ver⸗ einigten Staaten als Vorbereitung und Einleitung einer politiſchen Union! 5 Man ſieht: Die Vereinigten Staaten Rooſevelts ſimd drauf und dran, am Kriea ganz kräftig zu ver⸗ dienen, zwar nicht auf Koſten ihrer Feinde. denen ſie den Krieg erklärt haben, aber auf Koſten ihrer Ver⸗ bündeten, mit denen ſie den Kriea gemeinſam zu führen gelobt haben! Und doch iſt all das nicht das eigentliche Ziel des USA⸗ Imperialismus: die Fetzen des in Stücke zer⸗ riſſenen britiſchen Imperjiums werden nur ſo neben⸗ bei noch mit verſchluckt. Der eigentliche Ehr⸗ geiz des Waſhingtoner Imperialis⸗ mus ailt Südamerika. Rooſevelt betrachtet im Krieg die aroße, für ihn vielleicht nie mehr wie⸗ derkehrende Gelegenheit, aus den zwei Hälften des amerikaniſchen Kontinents ein einziges vpolitiſches Imperium unter Waſhinatons Führuna zu ſchaffen. Der Traum des alten Theodore Rooſevelt: das Sternenbanner von Alaska bis zum Kap Horn wehen zu ſehen, erfüllt und begeiſtert auch das Herz Franklin Delano Rooſevelts. Wenn er ſo begierig nach dem Kriege ariff, ſo war es ein Griff nach dieſem Traum. Der Kriea hat die ſüdamerikaniſchen Staaten von ihren Verbindungen mit Europa abgeſchnitten. er hat ſie ſamt und ſonders einer ſchweren wirtſchaftlichen Kriſe ausgeliefert: da kam Rooſevelt und bot ihnen an, ſich ihm zu verkaufen! Der Krieg hatte weiter in all dieſen Ländern den böſen Inſtinkten und Ein⸗ flüſſen freien Raum geſchaffen: dem Haß der zahl⸗ reichen jüdiſchen Einwanderer. der ſkrupelloſen Ver⸗ hetzung durch die von Waſhinaton beherrſchte und be⸗ zahlte Preſſe, durch den im Krieg reſtlas von Hollywood abhängig gewordenen Film, durch das von den —ĩͤ Waſhingtoner Sendegeſellſchaften zu hohen Preiſen aufgekaufte Radio: Rooſevelt kam und ſchwenkte das doppelte Banner der amerikaniſchen und demokrati⸗ ſchen Solidarität. Wenige ſüdamerikaniſche Staaten konnten Druck und Lockung widerſtehen, wer zögerte, wurde raſch knieweich gemacht. Alle bis auf zwei, bis auf Argentinien und Chile. verſtanden ſich unter dem Druck Waſhingtons dazu, die diplomatiſchen Be⸗ ziehungen zu den Achſenmächten abzubrechen. Zwei ſüdamerikaniſche Staaten, Braſilien und Mexiko, er⸗ klärten den Achſenmächten den Krieg. Rooſevelt hatte zum guten Teil erreicht, was er wollte: er hatte einen Großteil des ſüdamerikaniſchen Kontinents als wirtſchaftliches und politiſches, und zwei wichtige Staaten als militäriſches Aufmarſch⸗ gebiet erhalten. Und er nützte die neue Situation mit gewohnter Rückſichtsloſigkeit aus: heute amtie⸗ ren bereits amerikaniſche Marinemiſſionen in braſi⸗ lianiſchen und mexikaniſchen Häfen; die braſiliani⸗ ſchen Flugplätze ſind von US A⸗Fliegertruppen be⸗ ſetzt, und in den wichtigen Küſtengebieten Mexikos und Braſiliens hat Waſhington regelrechte US A⸗ Marine⸗ und Luftſtützpunkte errichtet. Von Braſilien und Mexiko aus verſucht Rooſevelt die übrige ſüd⸗ amerikaniſche Front aufzurollen. Bei den Staaten, die ſich durch den Abbruch der Beziehungen zu den Achſenmächten bereits in eine diplomatiſche Front mit Waſhington geſtellt haben, hat er dabei verhält⸗ nismäßig leichtes Spiel. Bolivien, Peru, von Pa⸗ nama ganz zu ſchweigen, haben bereits den Nord⸗ amerikanern Konzeſſionen auf militäriſchem Gebiet gemacht, die ſie gefährlich nahe an die Stellung kriegführender Staaten heranführen. a Um ſo energiſcher und um ſo beharrlicher wider⸗ ſetzten ſich aber bisher Argentinien und Chile dem Waſhingtoner Druck und den Waſhingtoner Lockungen. Zwar haben beide Staaten die Vereinig⸗ ten Staaten als„nichtkriegführend“ anerkannt, zwar haben ſie beide ein demonſtratives Bekenntnis zur panamerikaniſchen Solidarität abgelegt und ihren Willen zur gemeinſamen Verteidigung des Konti⸗ nents bekundet, aber zu weiteren Konzeſſionen an Waſhington waren ſie nicht zu bewegen. Sie haben erkannt, was Waſhington will: nicht den Schutz Süd⸗ amerikas vor einer angeblichen, aber niemals wirk⸗ lichen drohenden Invaſion der Achſenmächte, ſondern die Unterwerfung Südamerikas unter die wirtſchaft⸗ liche und politiſche Befehlsgewalt der Waſhingtoner Regierung. Und ſie waren und ſind entſchloſſen, ihre nationale Würde und Selbſtändigkeit gegenüber die⸗ ſer Drohung zu behaupten. Dieſe Solidarität in der Abwehr Washingtoner Er⸗ preſſungen iſt um ſo bemerkenswerter. als Chile und Argentinien innenpolitiſch durchaus eigene Wege gehen: Argentinien hat in Caſtillo einen ſehr be⸗ ſtimmten, klaren, entſchloſſenen Präsidenten konſer⸗ vativer Herkunft, Chile hat ſich vor ein paar Monaten in einem harten Wahlkampf in Rios einen links⸗ gerichteten Staatsführer gewählt. Gegenüber Wa⸗ ſhington ſtehen Rios und Caſtillo aber in einer Front. Sie ließen ſich bisher auch durch innenpolitiſche Treibereien von ihrer Neutralitätspolitik nicht ab⸗ bringen. In Argentinien, das dem nordamerika⸗ niſchen Druck beſonders ausgeſetzt iſt, haben die Wa⸗ ſhingtoner Propagandiſten das Parlament gegen die Regierung mobilzumachen verſtanden, es hat ihnen nichts genützt; in Chile, das dem nordamerikaniſchen Druck unzugänglicher iſt und bei ſeinen langgeſtreck⸗ ten und ungeſchützten Küſten das Riſiko eines Krie⸗ ges besonders deutlich fühlt, hat der Demokrat Rooſevelt den Demokraten Rios zu umſchmeicheln ver⸗ ſucht: der Erfolg war nicht größer als in Buenos Aires. In der Wut über dieſe politiſchen Niederlagen hat Waſhington nunmehr ſeine Maske fallen laſſen. Der Unterſtaatsſekretär im Waſhingtoner Auswär⸗ tigen Amt und ſein eigentlicher Beherrſcher, Su m⸗ ner Welles, hat gegen die beiden neutralen Staa⸗ ten das gröbſte Geſchütz aufgefahren, das man wohl jemals in der Geſchichte der Demokratie zwiſchen „befreundeten Nationen“ hat ſprechen laſſen. Er hat Argentinien und Chile des Bruches der panameri⸗ kaniſchen Solidarität beſchuldigt, ſie angeklagt in ihrem Lande„Agenten der amerikafeindlichen Mächte zu dulden und es zuzulaſſen, daß von dieſen Agenten Dolchſtöße in den Rücken ihrer panamerikaniſchen Brüder geführt werden“, und unverhüllt gedroht, daß die Vereinigten Nationen dieſem Spiel nicht mehr lange zuſehen würden. Sumner Welles hat ſich wohl von ſeiner Rede eine andere Wirkung verſpro⸗ chen, als eingetreten iſt. Argentinien und Chile ſind nicht, wie er es wohl gehofft hatte, knieweich geworden und als reuige Sünder in das zur Verzeihung be⸗ reits weitgeöffnete Waſhingtoner Vaterhaus zurück⸗ gekehrt, ſondern ſind in ihrer Haltung nur ſtarrer churchill versucht es wieder mit Bluff. Ein verzweifelter rhetorischer Versuch, die Wirkung der deutschen Reden in England abhzuschwächen Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Stockholm, 13. Okt. Anläßlich der Verleihung des Ehrenbürgerbriefes in Edinburgh an Churchill hielt dieſer dort geſtern eine kürzere Anſprache, in der ex auf die allgemeine Kriegslage zu ſprechen kam. Churchill bezeichnete di U⸗Bootfrage als das aroße Problem der engliſchen Kriegsführung. Da er diesmal nicht poſi⸗ tiv zu behaupten wagte, daß die Gefahr beſeitigt ſei, ſo beſchränkte er ſich auf oͤie oͤünne Erklärung. es ſei kein Hinweis zu der Annahme vorhanden, daß das Problem durch die gewaltigen offenſiven und defen⸗ ſiven Maßnahmen ſowie durch die Erſatzbauten in Großbritannien, Kanada und vor allem in den USA nicht poſitiv gelöſt werden könnte. Dieſe Formulie⸗ rung läßt allerdings auch vom enaliſchen Geſichts⸗ punkt aus nicht wenig Möglichkeiten des Zweifels offen. Auch bei dieſer Gelegenheit vermied es Chur⸗ chill, darauf einzugehen, daß erſt kürzlich drei große amerikaniſche Truppentransporter verſenkt wurden. „Um auch etwas Poſitives vorzeigen zu können, rühmte ſich Churchill dann der Terrorangriffe auf Deutſchland. Er behauptete nochmals. daß während des Auguſt und September die ſogenannten Alliierten in einer markanten Weiſe ihre Lufttätig⸗ keit verſtärkt hätten, eine Behauptung, deren Folge freilich nach den Ausführungen des Führers den Briten ſpäter klar werden dürfte. Da Churchill mit poſitiven Tatſachen zugunſten ſeiner Kriegführung nicht aufwarten konnte, ſo nahm er wieder ſeine Zuflucht zu vagen Behauptungen, deren Nachprüfung für das ohnehin kritikloſe eng⸗ liſche Publikum ſchwierig genug iſt. In dieſem Sinne erklärte er, daß während der letzten Zeit ſich Deutſchlands Ausſichten in einem„un⸗ erhörten Grad“ perſchlechtert hätten, wäh⸗ rend die Ausſichten Großbritanniens, der Vereinig⸗ ten Staaten, der Sowjetunion und Tſchungking⸗ Chinas durch„Prüfungen und Sorgen hindurch“ ſich ſtark verbeſſert hätten. 5 i Wir glauben, daß ſelbſt in England eine Behaup⸗ tung dieſer Art doch hier und dort einiges Erſtaunen hervorrufen wird! churchill und das Negerproblem — Genf(Sonderdienſt d. NM.), 13. Okt. Im engliſchen Unterhaus bezeichnete Churchill die Frage des unabhängigen Abgeordneten Driberg nach ſeiner Einſtellung zu der Negerfrage in England als„ausgeſprochen unglückſelig“. Driberg hatte in ſeine Frage die Erwartung gekleidet, daß die engliſche Regierung bei den US A⸗Stellen in England vorſtellig werde im Sinne einer Einſtellung der be⸗ leidigenden Behandlung von Negern in England, weil England keine Raſſenvorurteile kenne. Dem Frageſteller ſprangen ſofort auch andere Abgeordnete bei, die Churchill darauf verwieſen, daß die Neger⸗ frage ſchon zu einem heftigen öffentlichen Streitfall geworden ſei. Die engliſche Regierung müſſe endlich mit einer klaren Haltung in dieſem Punkte hervor⸗ treten. Die Auseinanderſetzung war hauptſächlich aus⸗ gelöſt durch ſchwere Zuſammenſtöße zwiſchen Weißen und Negerſoldaten der USA, wodurch USA⸗Militär⸗ ſtellen in England ſich veranlaßt geſehen hatten, ſelbſt⸗ herrlich in die Befugniſſe engliſcher Verwaltungs⸗ ſtellen durch militärpolizeiliche Maßnahmen ein⸗ zugreifen. Mach neun Wochen gesteht Washington den Verlust dreler Kreuzer bei den Salomon-Inseln ein! EP. Stockholm, 18. Okt. Das USA⸗Marinedepartement gibt am Mon⸗ tagabend bekannt, daß in der Schlacht bei den Sa⸗ lomanen am 8. und 9. Auguſt d. J. die Japaner die nordamerikaniſchen Kreuzer„Quincu“.„Vin⸗ ceunes“ und„Aſtoria“ verſenkt haben. Damit haben die USA nach immerhin„erſt“ neun Wochen ſich wenigſtens zu einem Teilgeſtändnis ihrer ſchweren Niederlage beguemt. Bei allen oͤrei Schiffen handelt es ſich um ſchwere Kreuzer neuer Bauart, die erſt 1933 bzw. 1935 und 1936 von Stapel gelaufen ſind. Der „Aſtoria“ war 9950 Tonnen groß, während der „Quincy“ 9375 Tonnen und der„Vincennes“ 9400 Tonnen Waſſerverdrängung aufwieſen. Die Ge⸗ ſchwindigkeit der drei Schiffe betrug aleichmäßig 32,7 Knoten, die Beſatzungen zählten je 551 Mann. Die Beſtückung der drei Kreuzer war ebenfalls einheit⸗ lich. Sie beſaßen je neun 20,3zöllige, acht 12,7zöllige und zwei.7zöllige Geſchütze, je acht Vierlings⸗Flak⸗ geſchütze ſowie ie zwei Flugzeugſchleudern und fe vier Flugzeuge. Roosevelt ruft die 18 und 19 Jährigen ein! Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Bern, 13. Oktober. In der Kaminplauberei, die Präſident Rooſevelt gestern abend in Washington hielt, bemerkt er daß die Einberufung der 18⸗ und 19jährigen Amerikaner zum Kriegsdienſt erforderlich geworden ſei. Der Bluff der USf-Rüstungszahlen — Genf(Sonderdienſt d. NM.), 18. Okt. Der Sekretär des amerikaniſchen Marineamtes, Barsô, erklärte laut Bericht des„Mancheſter Guar⸗ dian“ in einer Verſammlung von Werftarbeitern, die Rüſtungsanſtrengungen Amerikas würden durch den Wirtſchaftsd ruck beeinträchtigt, den beſtimmte Grup⸗ pen„ohne Opfergeiſt“ ausüben. Der Bevölkerung werde durch den Gebrauch von Prozentziffern über das Anſteigen des Rüſtungspotentials ein durchaus irriges Bild der tatſächlichen Lage gegeben und die Vorſtellung vorgetäuſcht, daß Amerika den Krieg nicht verlieren könne.„Die Selbſttäuſchung durch Prozent⸗ ziffern iſt eine Form des Miinderwertigkeits⸗ komplexes“ ſtellte Bard feſt,„der nach dem Schlag von Pearl Harbour in US entſtanden iſt. Man iſt der Anſicht, daß, wenn zwei Tanks des 10 000 Tanks⸗Pro⸗ grammes aus einer Fabrik hinausrollen, die vorher nur einen hergeſtellt hat, die Produktion dann um 100 v. H. geſtiegen iſt. Das erinnert an einen Men⸗ Men der auf dem Kirchhof zu pfeifen anfängt, um ſich ſut zu machen.“ 5 Auch ſeitens anderer verantwortlicher Stellen der amerikaniſchen Kriegswirtſchaft wird kein Zweifel darüber gelaſſen, daß die Propaganda mit den Produk⸗ tionsſuperlativen und Prozentziffern geeignet iſt, die amerikaniſche Oeffentlichkeit über den Ernſt des Krieges zu täuſchen und die Entſchloſſenheit zu beein⸗ trächtigen, bis an die äußerſte Grenze der An⸗ F zu gehen, um den Krieg nicht zu ver⸗ ieren. 5 Ein zweiter fleischloser Tag In Meuyork „ EP. Liſſabon, 13. Oktober. Nachdem bereits ſeit Monaten der Verkauf von Fleiſch und Fleiſchgerichten am Freitag verboten iſt, richtete La Gaſbſtätteninhaber die Aufforderung, auch dienstags kein Fleiſch mehr zu verzehren bw. keine Fleiſch⸗ gerichte mehr zu verabreichen. La Guardia forderte gleichzeitig zur ſparſamen Verwendung von Speiſe⸗ reſten auf. Glückwunſchtelegramm des Führers zum Ge⸗ burtstag Dr. Tiſos. Der Führer hat dem Präſiden⸗ ten der ſlowakiſchen Republik, Dr. Tiſo, zu ſeinem Geburtstag am 13. Oktober mit einem in herzlichen „Worten gehaltenen Telegramm ſeine Glückwünſche übermittelt. und härter geworden. Sie haben ſich nicht mit der Verteidigung begnügt, ſondern ſind zum Angriff übergegangen und haben in ihren in Waſhington überreichten Proteſten ihrerſeits Sumner Welles vor die Schranken des öffentlichen Gerichts zitiert. Chiles Präſident Rios hat noch ein übriges getan und die bereits angenommene Einladung Rooſevelts, nach Washington zu kommen, zurückgehen laſſen. In ſeinem wechſelvollen Kampf um die imperia⸗ liſtiſche Hegemonie über den ganzen amerikaniſchen Kontinent hat alſo Waſhinaton hier eine neue ſchwere Niederlage erlitten. Argentinien und Chile haben bewieſen, daß das Bewußtſein des eigenen Rechts und der eigenen Würde in Südamerika noch nicht er⸗ loſchen iſt. Mit dieſem noblen Bekenntnis ihres nationalen Selbſtbewußtſeins haben die beiden Staaten aber nicht nur ſich gedient: ſie haben damit dem ganzen ſüdamerikaniſchen Kontinent ein An⸗ recht auf die Zukunft gerettet— gerettet gegen die übrigen Staaten dieſes Kontinents ſelbſt, denen die Geſchichte freilich ſo wenia wie ſonſt Nationen ver⸗ geſſen wird, daß ſie in der Stunde, da ſie von ihnen die große Bewährunasprobe gefordert hat, klein ge⸗ worden ſind! Dr. A. W. Uardia jetzt an alle Hausfrauen und Die lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 13. Oktober. Noch ſind wir von dem Ende der Sommer⸗ und Hepbſtoperationen im Oſten weit entfernt. Im Kau⸗ kaſus, in den Trümmern von Stalingrad, an der Wolga geht es ebenſo unentwegt weiter wie an der Donfront und im mittleren und nördlichen Front⸗ abſchnitt. Beachtſam iſt, daß der OR W⸗Bericht von Kämpfen öſtlich von Leningrad meldet, wo die letzten Reſte der über die Newa vorgedrungenen Sowfet⸗ kräfte über den Strom zurückgetrieben wurden. Dieſe kurze Angabe des OK W läßt die Schlußfolgerung zu, daß die Umſchließung Leningrads auch im Oſten vollſtändig iſt; hieraus ergeben ſich alle weiteren Folgerungen für die kommenden ſtrategiſchen Opera⸗ tionen in dieſem Raum von ſelbſt. Sorgen um Leningrad äußerte in ihrer letzten Nummer die „Times“, die ſchrieb: wenn ſchon das Schwarze Meer für Hilfeoperationen der Weſtmächte abgeriegelt ſei, müßte man dieſe über die Oſtſee hinweg in den Raum von Leningrad verſuchen. Allerdings, ſo fügte das Blatt hinzu, könnte es vielleicht auch hier jetzt zu ſpät ſein, wenn man mit Beratungen und Entſchließungen immer mehr koſtbare Zeit vergehen laſſe. Der große italieniſche U⸗Booterfolg iſt auch bis geſtern abend noch nicht in London und aſhington bekanntgegeben worden. Auch jetzt ver⸗ folgt man hier weiter die Taktik, zu ſchweigen, ſo⸗ lange man die ungeheuer wachſenden Verluſte auf den Meeren noch verſchweigen kann. Dagegen läßt ſich„Daily Mail“ über die Lage im Mittelmeer mel⸗ den, daß ſie zu Beſorgniſſen Anlaß geben. Malta ſei wieder ſchwer bedroht durch erneute feindliche Bombardements bei Tag und Nacht. Beachtſam iſt eine Meldung der Madrider Zeitung„La Nacion“, daß die Sendeſtation Malta wieder einmal ſeit vier Tagen ſchweige und mutmaßlich von ſchweren Bom⸗ ben getroffen worden iſt.„Malta und auch Gibral⸗ tar gehen ihrem Schickſal entgegen, zwar langſam, aber unentwegt“, ſchreibt am Sonntag ein anderes Madrider Blatt, die Zeitung„ABC“. In den Londoner Abendblättern finden ſich noch keine beſonderen Kommentare zur neuen Chur⸗ chillrede, aus der wieder der Haß gegen Deutſch⸗ land ſprach, in der aber auch die U⸗Bootfrage als das größte Problem des ganzen Krieges bezeichnet wurde. Nur im„Star“ ſteht, Churchill habe die große Hoffnung auf den Enoͤſteg gegeben, aber nicht für die gegenwärtige Kriegslage eine Wendung oder eine Erleichterung in Ausſicht geſtellt. Von der zwei⸗ ten Front, der ultimativen Forderung Stalins, ſchwieg Churchill vollſtändig. Das ſtellt auch der „Star“ feſt, und er ſetzt die Schlußworte der Church⸗ 545 in Fettdruck„Tödliche Gefahren bedrohen * Die kommuniſtiſchen Demonſtratko⸗ nen, die am Sonntag in ganz England ſtattfinden, haben in einer Reihe von Städten, ſo in Sheffield, Mancheſter und New Caſtle ut Ausſchreitungen und regierungsfeindlichen Kundgebungen geführt, melden Stockholmer Blätter. Im„Stockholm Dagbladet“ iſt ein Bericht, aus Mancheſter enthalten, in dem es heißt, über vier Stunden habe der Vorüberzug der Maſſen gedauert, und mindeſtens 40 000 Menſchen hätten daran teilgenommen. Man ſah im Zug nur Bilder Lenins und Stalins und habe nur die Inter⸗ nationale und Hochrufe auf das Sowfetſyſtem ge⸗ hört. Vor dem Denkmal Cromwells und vor der Börſe kam es zu Rufen gegen die Regierung und es wurden Reden gegen das britiſche Regierungsſyſtem gehalten und für die Sowjetiſierung Englands. Im „Mancheſter Guardian“ wird in ſehr zurückhalten⸗ der Form über die Vorgänge berichtet; es heißt aber dort:„Man hatte ſehr unerfreuliche Eindrücke von den Demonſtrationen, und was ſich vor dem Denk⸗ mal abſpielte, war faſt ein Angriff auf alles, was dem engliſchen Volk heilig und unverletzlich iſt“. Ueber die Kundgebungen in Sheffield und New Caſtle berichtet„Stockholm Aftonbladet“, daß der Zu⸗ ſchauer nicht mehr wußte, ob er ſich noch in dem kon⸗ ſervatiwen England oder ſchon in einem Sowfjetſtaat befunden habe. ö Im japaniſchen Rundfunk ſprach am Sonntag der Außenminiſter. Die militäriſche Lage mannte der Außenminiſter ausgezeichnet. Der Feind wäre überall geſchlagen worden, wo er angegriffen habe, und er werde von den kommenden fapaniſchen Operationen ebenſo überraſcht werden, wie er von eln bisherigen japaniſchen Siegen überraſcht worden t.. Reichsarbeitsführer Hierl wieder in Berlin. Nach Beendigung ſeiner Beſuche beim rumäniſchen und bulgariſchen Arbeitsdienſt iſt Reichsarbeitsführer Reichs leiter Hierl wieder in Berlin eingetroffen. 1 D— Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer. Herausgeber, Druder und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co. Mannheim. R 1. 4/8. Zur geit Preisliſte Nr. 18 gültig ROMAN von Einer vom nd deR TEN Tir Rus Straß beck mann ſpfelte das Radio. Hinter der Theke ſtand der Mixer Kurt Geiſſelbrecht und rieb ie vernickelten Tabletts nach, auf denen die Liköre ſerviert wurden. Er hatte ſein weißes Jackett ausgezogen und ſich eine grüne Schürze umgebunden. Auf ſeinem muskulöſen linken Unterarm war ein gro⸗ ßer blauer Anker eintätowiert. Er hob den Kopf, als die Tür aufging. Mit einem ſchrägen Blick ſtreifte er den hage⸗ ren Mann, der, ohne die Tür hinter ſich u ſchließen, in der Mitte des Schankraumes egen geblieben war.„Ich dachte, Sie woll⸗ Zirkus gehen, Herr 1. In 05 Bar des Hafenhotels Spieker⸗ ten wieder in den Thiele.“ Der Weinreiſende Hugo Thiele ſchnippte . ſteifen Hut ein wenig in den acken. von einem ſtändigen Aufhorchen erfülltes Geſicht ging ein flüchtiges, etwas hämiſches Lächeln.„Komme ſchon noch zurecht, Geiſſel⸗ brecht. Es iſt erſt halb neun. Verdammt neblig heute, wie?“ Er wandte ſich an die roſig geſchminkte Barfrau, die in einer Box ſaß und an einem Pullover ſtrickte. Die Nadeln, die ihre langen, ſchmalen und beringten Hände ſchnell und geſchickt handhabten, klirrten.„Die Frau iſt in der Küche, Thiele, das wollen Se ja nur wiſ⸗ ſen!“ Ihre Stimme klana verbraucht. Die Lider fielen ſchwer über die mandelförmig eſchnittenen graugrünen Augen. Das hell⸗ blond gebleichte, in kunſtvolle Locken ge⸗ drehte Haar hatte keinen Schimmer von Natürlichkeit. Es ſaß wie eine tote Perücke um das regelmäßige Oval ihres Geſichtes. Das Radio ſpielte ununterbrochen. Man l. wenn es für Sekunden leiſer wurde, hörte man die dumpfen Sirenen Ueber ſein langes, blaſſes, aber ließ Schiffe, die ihre Nebelhörner aufheulen ießen. f Die einzige Birne, die an der Decke glühte, konnte den langen, ſchmalen Raum der Bar nicht erhellen. Die Boxen lagen in tiefen Schatten. Die Reklameplakake von Zigarettenmarken und Sektſorten, die an den Wänden hingen, waren graue, ver⸗ ſchwimmende Vierecke. Nur in dem Rot, Grün und Orange der Likbre. die in Fla⸗ ſchen hinter dem Bartiſch ſtanden. fingen ſich winzige Lichtfunken. Der Weinreiſende Thiele ſtieß einen kurzen Pfiff durch die Lücke neben dem mit Gold überzogenen Eckzahn.„Schlecht ge⸗ launt, Fräulein Alette? Gar keinen Grund; mein liebes Kind. Und dabei haben Sie mir neulich eine intereſſante Geſchichte er⸗ ählt.“ Selbſtzufrieden rieb er ſich die nochigen Hände.„Die Menſchen ſind töricht. Sie wiſſen oft garnicht, was für Werte ſie in ihren Erinnerungen verborgen haben. Memoiren ſind ſtets gewinnbrin⸗ gend. Man muß nur den richtigen Mann dafür finden.“ Die Barfrau Alette Edzard legte mit einer heftigen Bewegung das Strickzeug auf den Tiſch. Ihre Bruſt hob und ſenkte ſich unter dem knappen, grellroten Jumper. „Ich will nicht, daß Sie das ausnutzen, was ich Ihnen erzählt habe, Thiele. Ich ſage es ſonſt der Frau, hören Sie?!“ Mit ein paar raſchen Schritten ſtand Thiele vor ihr. Er ſtrich über ihre kunſt⸗ vollen Locken.„Ausgerechnet Sie. Alettchen! Sie haben den Mund zu halten. nicht wahr? Was ſchadet es, wenn dieſen Geld⸗ protzen was abgenommen wird?“ Wütend unterbrach ſie ihn.„Orlando iſt kein Geldͤprotz.“ Sein Lachen ſchepperte.„Wer will denn was von dem Zirkusreiter? Der wird ſich ſchon früh genug das Genick brechen.“ Unwillig ſchob ſie ſeine Hand zurück und ordnete ihr Haar. Mit wiegenden Schritten war Kurt Geiſ⸗ ſelbrecht hinter dem Schanktiſch hervorge⸗ kommen. Er drehte das Radio aus. Sein einfaches Geſicht war vor Zorn gerötet, Die Adern glänzten bläulich an den Schläfen, die ſchon graumeliertes Haar zeigten. „Machen Sie, daß Sie auf Ihr Zimmer kommen, Herr Thiele. Ich will nicht, daß Sie mit der Alette ſolche Heimlichkeiten haben.“ 5 Er ſtand ein wenig ſchlapp, die Schul⸗ tern hängen laſſend, vor dem viel größeren Thiele. Aber in ſeinen blauen Augen drohte eine ſolch kalte Feindſchaft. daß Thiele den Kopf zurückwarf, als wollte er einem Schlag ausweichen.„Ziehen Sie ſich erſt mal den Rock an“, höhnte er über den Kopf des. Mixers hinweg.„Das Hotel Spiekermann iſt ein erſtklaſſiges Etabliſſement. Es iſt un⸗ paſſend, wenn der Mixer in Hemoͤsärmeln ohne Weſte hier herumläuft.“ Geiſſelbrecht zuckte mit den breiten Sthultern und rückte mit dieſer Bewegung die Hoſenträger zurecht, die ihm immer un⸗ bequem waren. Die vielen Jahre, die er zur See gefahren war, hatte er einen Le⸗ dergürtel getragen. Schwerfällia ſuchte er nach einer paſſenden Antwort. Die Haustür ſchlua polternd auf. Laute Stimmen erfüllten den Korridor. Mit einer raſchen Bewegung drehte ſich der Mixer um, nahm ſeinen weißen Rock vom Haken und zog ihn an. Thiele, den Kopf noch immer im Nacken. ſtelzte wie ein Sieger auf die Tür zu, über der ein Schild„Privat! Eintritt verboten!“ hing. Die Barfrau Alette ſtopfte das Strick⸗ zeug unter ein Kiſſen in einer Box und ſtrich ſich den Seidenrock zurecht. Ihre Augen lockten, als ſie hüftenwiegend den eintretenden Gäſten entgegenſchlenderte. „Wollen die Herren in einer Box Platz nehmen?“ Die acht Matroſen ſahen ſich unentſchloſ⸗ en um. Der Aelteſte von ihnen faßte Alette erb um die Taille.„Meinetwegen in einer Bop!“ rief er, ſich aufſpielend,„kommt rein, Jungens. Ich bin hier wie eee Er machte eine weitausladende Bandbe egung „Meine Crew von der Montevidev, Alette. Setzt Euch Kinder! Und nun los. Muſtk!“ Der Mixer hate das Licht aufgedreht. Jäh lag die Bar in einem ſo grellen Lam⸗ Feadeladd daß die Gäſte, die aus dem trüben 5 8 8 hereingekommen waren, blin⸗ zelten. Geſchäftig machte Alette ſich an dem Plattenſpieler zu ſchaffen. Unter Lachen und derben Witzen nahmen die Seeleute Platz. Wie Wanderer, die nach langem Marſch end⸗ lich zur Ruhe gekommen, fielen ſie auf die weichen Kiſſen, die die Holzbank um den runden Tiſch in der Box bedeckten. Der Ellenbogen des einen bohrte ſich in die Seite des Kameraden.„Die hat Beine, was? Kriegſt du nirgends beſſer zu ſehen als bei Spiekermann!“ Er lachte ſchallend. Das Grammophon begann einen Schla⸗ ger zu ſpielen. „Runde Grog! Wir ſind verdammt dur⸗ ſtig.“ Die rauhen. fröhlichen Stimmen lärmten durch die Bar. ö Alette klapperte ihre Blechmarken vor Geiſſelbrecht hin, der die Gläſer auf einem großen Tablett oroͤnete. Sie neigte ſich über die Theke.„Mach doch keinen Streit mit dem Thiele! Die Frau hält zu ihm. Du ziehſt nur oͤen kürzeren.“ Der Mixer ließ ein Glas nach dem andern voll kochenden Waſſers laufen. Seine Brauen waren dicht zuſammengezogen. Sein Geſicht mit der feſten, geraden Naſe un dem vollen Mund zeigte düſtere Entſchloſ⸗ ſenheit.„Ich laß mir das nicht länger von dem Thiele gefallen“, erwiderte er langſam, wie es ſeine Art war zu ſprechen.„Traurig genug, daß die Frau ſich von ſo einem Windhund beſchwatzen läßt. Was haſt du ihm für Geſchichten erzählt. daß er ſich jetzt ſo aufſpielt? Das hängt doch mit dem Zir⸗ kus zuſammen.“ Die Barfpau ſtellte noch einmal das Tablett mit den Groggläſern das ſie eben hatte wegtragen wollen, nieder. Nervds zuck⸗ ten ihre Augenlider.„Ich hab ihm nur ein Erlebnig aus Neapel erzählt, es fiel mir ein, als ich den Orlando im Zirkus er⸗ kannte. Mein Gott, du weißt ja— wir r alle zu viel getrunken an dem Abend. a ſchwatzt man manches.“ „Ich möchte mal wiſſen, was die Frau dazu ſagen würde, wenn ſie wüßte, daß du an jenem Abend mit dem Thiele aufs Zim⸗ mer gegangen biſt.“ Alette warf einen ſchnellen ängſtlichen Blick über ihre Schulter zurück.„Sprich doch nicht ſo laut, Herrgott— manchmal packen einen eben die alten Erinnerungen und da muß man ſein Herz ausſchütten. Ich kenne doch den Orlando und ſeinen Freund Tho⸗ mas Holten von Neapel her. als ich noch in der Küche bei Zirkus Verani war. Du hätteſt den Orlando damals kennen müſſen. Wir waren alle verrückt nach ihm, ſolch ein ſchöner, ſtrahlender Menſch war das!“ Alettes Mundwinkel zogen ſich nach unten.„Ich brauch nur in den Spiegel zu ſehen, um zu erkennen was das Schickſal in fünf Jahren aus einem Menſchen machen kann. Ja, Geiſſelbrecht— wenn man alles vorausſehen könnte... Bei Verani wurde unſere Schulreiterin Angiolina ermordet. ... Der Orlando wurde angeklagt. Da⸗ mals war er noch gar kein Artiſt, aber er war mit der Angtolina zuſammen geweſen.“ Sie lachte kurz und bitter auf.„An ſeinen Freund Holten dachte niemand— der war ja bei Nacht und Nebel abgereiſt, der 5 Nein, man hält beſſer den Mund. Der Hol⸗ ten iſt ja jetzt ein großer Mann geworden. Schlimm genug, daß ich es dem Thiele er⸗ zählt habe!“ a Ein lauter Zuruf ließ ſie herumfahren. „Kommſt du endlich. Puppe? Hier bei uns iſt dein Platz! Stimmung— Humor! Kin⸗ ners— ſitzt nicht da wie aus rangierte He⸗ ringsfänger!“ Wie ertappt hob Alette ſofort das Tablett hoch. Aus den Gläſern ſtieg der würzige, ſtarke Duft des Rums. Mit einem Allexweltslächeln auf den geſchminkten Lip⸗ pen ging ſie auf den Tiſch der Seeleute zu. (Fortſetzung folgt) 2 e „ d A San en marer Die Stiadiseife »Maunheim, 18. Oktober. verdunkelungszeit: Beginn 19.50 Uhr, Ende.00 Uhr Beachtet die Verdunkelungs vorschriften Zur Beruhigung aller Kleintierhalter! Es ſcheint eine wiederkehrende Erscheinung zu ſein, daß allemal im Herbſt, wenn die Kaninchen ihr Winterfell kriegen und die Hühner zum Eierlegen keine Luſt mehr haben, von unverantwortlichen Ele⸗ menten alle möglichen Gerüchte in Umlauf geſetzt werden, die den Kleintierhaltern das Leben vergäl⸗ len. Wir erinnern uns jedenfalls genau, daß uns ſchon etwa vor Jahresfriſt einmal die angenehme Aufgabe zufiel, im Namen des Städtiſchen zu erklären, daß ſtraße 3. * Wir wünſchen Glück. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiern die Eheleute Karl Rißlin a und Frau Käthe geb. Bandel, Lenauſtraße 49. Frau Marie Allmis Ww., Q 5, 3, Frau Frieda Dut⸗ tenhöfer geb. Brenckmann. Langſtraße 6 und Frau Pauline Gunſt geb. Friedrich, S 2, 19, feiern mor⸗ gen den 70. Geburtstag. 5. 5 n Vom Planetarium. Die Lichtbildervorträge der Reihe„Das Intereſſanteſte aus Naturwiſſen⸗ ſchaft, Medizin und Technik“ wechſeln von Mitte Oktober ab wöchentlich mit Vorträgen der Reihe Ge⸗ beimniſſe des Lebens, die am Donnerstag, dem 15. Oktober, mit dem Vortrag„Die Zelle als Grund⸗ element des Lebens und Zellkolonien“ beginnt. Der Vortrag wird am Freitag und Montag(16. und 19. Oktober) wiederholt. In der Vortragsreihe der Kunsthalle: pr. Richard Benz-Heidelberg über„Die Kunst der Goethezeit Der„gebildete“ Deutſche mit guter literariſcher Beſchlagenheit hat, wenn von Goethes Verhältnis zur bildenden Kunſt ſeiner Zeit die Rede iſt, in aller ſchuldigen Ehrfurcht unwillkürlich ein ebenſo leicht betretenes Gefühl, wie wenn das Thema„Goethe und die Freiheitskriege“ oder„Goethe und Beetho⸗ ven“ zur Debatte ſteht. Erſcheinen doch da, im ob⸗ jektivierenden Lichte rückblickender Geſchichtsbetrach⸗ tung nach landläufiger Meinung gewiſſe kleine Menſchlichkeiten, Grenzen der perſönlichen Urteils⸗ fähigkeit und— Urteilswilligkeit, die der bewun⸗ dernde Nachfahr als etwas peinſame Schatten über dem ſtrahlenden Bilde des Olympiers zu empfinden geneigt iſt. Dennoch: wo ſoviel Licht iſt, bleiben die Schatten unvermeidlich. Und Goethe iſt nicht weniger Goethe, wenn man in lebendiger, das zeitlos Gültige wertender Geſamtſchau neben ſeinem, gerade für die bildende Kunſt des Jahrhunderts um ihn ſo maßgeb⸗ lichen Wirken die 7550 für den größten und genialſten Menſchen unvermeidbaren ſubjektioen Befangen⸗ heiten und Fehlleiſtungen des kritiſchen Vermögens mit einbezieht. Denn richtig gedeutet, gehören auch ie zum Ganzen— ſind auch ſie der Goetheſchen Welt⸗ ſchau ſo innig verwurzelt, daß mancher Weſenszug, manche uns überlieferte Reaktion auf die Menſchen und Dinge ſeines Lebenskreiſes ohne jene„Schön⸗ heitsfehler“ kaum begreiflich wäre. a Wie überaus anregend und bei der unverkenn⸗ baren Blickrichtung unſerer Gegenwart auf die klaſ⸗ ſiſche Epoche im aktuellſten Sinne lehrreich ſolche Be⸗ trachtung ſein kann, bewies Dr. Richard Benz mit feinem Vortrag. deſſen hohe Meiſterſchaft des Wortes und der zündenden geiſtigen Durchdringung den Auftakt der diesjährigen Kunſthallenveranſtaltungen im Roſenaarten zu einem wahren Geburtstagsfeſt des nunmehr endgültig begonnenen vierten Jahr⸗ zehnts dieſer im Mannheimer Kulturleben unent⸗ behrlichen Einrichtung werden ließ. Als einer der tiefſten Kenner der Materie zeigte Richard Benz— fern aller pfeudowiſſenſchaftlichen Phſlologentüftelei — Goethes Stellung zum bildneriſchen Schaffen jener im Blickfeld ſeiner gewaltigen Erſcheinung ſtehenden Jahrzehnte zwiſchen dem ausklingenden Spätbarock und dem auch gegen den alternden Dich⸗ terfürſten und ſeinen Weimarer Muſenhof ſich voll⸗ Zehenden endlichen Durchbruch der Romantik im Sinne des Wortes von der geprägten Form, die lebend ſich entwickelt. Geprägt iſt Goethes Stellung inſonderheit zum Menſchenbild— hinſichtlich der Landſchaft blieb er ſelbſt in ſeinen„klaſſiſchſten“ Pertoden dank dem Mangel entſprechender Vorbilder bei weitem unbe⸗ fangener— von allem Anfana an durch die Kindheit und Jugend im Frankfurter Daſeinskreis, der an Stelle elementarer Eindrücke von großer deutſcher Barockkunſt nur die von allen Anzeichen einer Ver⸗ fallszeit begleitete Erſcheinungswelt des Rokoko zu bieten hatte. Gepräat aber iſt die Haltung des Augen⸗ menſchen Goethe weſentlich auch durch das eigene hübſche Zeichentalent, das ihm zu Zeiten mehr denn die Dichtkunſt als eine wahre Berufung erſchien, aber unabhängig von aller ſpäteren britiſch⸗theoretiſchen Befaffung mit den Fragen der bildenden Kunſt eine gewiſſe kindliche Stufe künſtleriſcher Fertigkeit nie überſchritten hat. Hieraus aber entwickelte ſich jener „hemmende Nachteil“, in dem Dr. Benz eine weſent⸗ liche Urſache für Goethes oft einſeitige Stellung⸗ nahme ſieht: er fühlte ſich ſein Leben lang dem Be⸗ rufskünſtler gegenüber als Dilettant und hatte da⸗ her— bei dem Kosmopoliten Goethe eine typiſch deutſche Eigenſchaft!— vor allem Gekonnten, ja ſelbſt nur Routinierten, den arößten Reſpekt. Kommt hierzu die Schulung durch Oeſer, der in ſtrikter Ab⸗ lehnung des Barocks einer aufgeklärten Klaſſik das Wort redete und in Goethe unwiderſtehlich das Ideal Her ſtillen Einfalt und edlen Größe aufrichten half; kommt nach Ueberwindung einer ſo dämoniſch⸗diony⸗ ſiſchen Geſtalt wie des Schweizer Malerdichters Hein⸗ rich Füßli mit der erſten italieniſchen Reiſe, den Lehren Philipp Hackerts die volle Hinwendung zur Antike, ſo eraſbt ſich daraus auch in Fragen der Kunſt jene Haltung, von der Goethe ſpäter zu Ecker⸗ mann ſaate:„Ich war froh, mein nordiſches Erbteil verzehrt zu haben und wandte mich zu dem Tiſch der Griechen.“ 5 Die praktiſche Nutzanwendung vor allem der Wei⸗ Zelt mutet uns in vielem heute ſeltſam ge⸗ nug an. Sie bringt mit geringen. dafür um ſo be⸗ deutungsvolleren Ausnahmen nicht zuletzt dank dem von Goethe rückhaltlos zugeſtandenen Einfluß des 1791 aus Rom berufenen„Kunſtmeyer“ eine uns ſchmerzlich dünkende Protektion des Mittelmäßigen, öffnete ſich Goethe trotz ſeiner Rückblick und Ausblick im Obst- und Gartenbau birektor Bufjäger sprach auf der Spätjahrsversammlung. des Onst- und Gartenhauvereins Neckarau Bank an Bank, gedrängt ſitzend, tagten die Obſt⸗ und Gartenbauer von Neckarau in den Lokalitäten des Gaſthauſes zum„Ochſen“, eine Berichterſtattung über die Leiſtungen des ablaufenden Erntejahres ſowie die Arbeiten für das kommende von ihrer Vereinsleitung entgegenzunehmen. In ſeiner Er⸗ öffnungsanſprache begvüßte der Vorſitzende Valentin Wahl ganz beſonders wieder den Leiter der ſtädtiſchen Garten verwaltung, Gartenbaudirektor Bußjäger, der das Hauptreferat zu über⸗ nehmen die Güte hatte. Herr Wahl betonte den aus⸗ nehmend günſtigen Ausfall der diesjährigen Ernte faſt auf der ganzen Linie. Wenn bei den Obſtbäumen in einzelnen Sorten, wie Aepfel unnd Zwetſchgen, nur ein geringes Erträgnis zu verzeichnen iſt, ſo trägt daran der Fvoſt der letzten Jahre ſchuld, weil unendlich viele Bäume erfroren ſind und der neue Einſatz ſich erſt in Jahren auswirken kann. Beeren⸗ ſträucher ſind befriedigend. Die Kartoffelernte ging über die zuerſt gehegten Erwartungen hinaus. ebenſo Gemüſe, nur die Bohnen haben gelitten. Der Redner beſpricht die ſchönen Erfolge in der Beiſpielsanlage des Gartenbauvereins im Niederfeld. Ueber die Er⸗ gebniſſe zahlenmäßigen Nachweiſes erfolgt Bericht in nächſter Sitzung. Erfreulich ſind die Erfolge mit den Erdbeerkulturen. Im weiteren gibt der Referent die neuen Beſtimmungen über die Klebegürtel an den Bäumen bekannt. Die nutzbringende aufopfernde Tätigkeit des Baumwartes Ernſt Orth im Obſtbau vermerkte der Redner mit gebührenden Anerken⸗ nungsworten. Anſchließend ergreift Direktor Bußjäger das Wort. Er ſchildert zunächſt die Urſachen des Obſtaus⸗ falles infolge des Erfrierens zahlloſer Bäume im Deutſchen Reich während der verfloſſenen ſtarken ſtarken Kälteperioden und der Schwierigkeiten der Neubeſchaffung von jungen Bäumen, da auch in den Baum⸗ und Zuchtſchulen die Bäume vernichtet wor⸗ den ſind und es Jahre bedarf, bis dieſe Lücke wieder ausgeglichen ſein wird. Ueber die Züchtung neuer Sorten und ihre Ertrags möglichkeiten eröffnet der Redner intereſſante Perſpektiven. Beſonders gelan⸗ gen Spindelbäume, Spindelbuſch, Zwerg⸗ obſtanlagen ſowie der Gemüſebau in den Vorder⸗ grund der Erörterung. Wichtia ſind die Pfrop⸗ fungen der Bäume und widerſtandsfähige Stammbildungen. Um die ſchädlichen Einwir⸗ kungen der Nachtfröſte zu verhindern, werden in der letzten Zeit Verſuche angeſtellt, durch neue Spritzun⸗ gen die Blüteperiode der Bäume zu verzögern. Auch die Kleingartenbauvereine ſind an der Arbeit, auf dieſem Gebiet neue Reſultate herbeizuführen. Red⸗ ner macht auf intereſſante Obſtbaumanlagen in Wies⸗ der glatten Formenſchönheit. der Nachahmung des von Raphael Mengs und ſeinem Kreis gepredigten Dogmas. deren ſich Künſtler wie etwa Tiſchbein oder Angelika Kauffmann mit einem geradezu verhäng⸗ nisvollen Eifer befleißigen. Noch kleinere Größen aber, deren Namen in der Kunſtgeſchichte kaum mehr zählen, ſind die von Goethe oft bis zur Ueberſchwäng⸗ lichkeit gelobten Preisträger ſeiner jahrelang veran⸗ ſtalteten Weimarer Bilderausſtellungen, während ein ſo echtes Talent wie der Klaſſiziſt Asmus Carſtens unter Goethes und des Kunſtmeyers Mitwirkung in Schillers Zeitſchrift„Die Horen“ publiziſtiſch er⸗ ledigt wird. Doch wenngleich auf der einen Seite die hohle Glätte ſüßlicher Schönmalerei Triumphe feiert und das Schwergewicht der Parteinahme Weimars im Tagesſtreit der Kunſtrichtungen heute bedauerlich scheinende Entſcheidungen herbeigeführt hat, ſo Kampfanſage gegen alles, was romantiſch heißt, in ehrlicher Bewunderung und Anerkennung der Kunſt eines Caſpar David Friedrich oder trat zu Philipp Otto Runge u. deſſen„geheimnisvoll⸗anmutiger Welt“ in herzliche Freundſchaftsbeziehungen. Sulpiz Boiſſerése aber, den man wohl einen Erzromantiker dennen möchte, weiß Goethe auch zeitweiſe für Franz Pforr zu gewinnen und hilft ihm damit weiter an⸗ geſichts der Fauſtilluſtrationen von Cornelius das tiefe Unbehagen gegenüber der„Unvollkommenheit der Altdeutſchen“ zu überwinden. Altersweisheit und Altersreife gleichen ſchließlich über alle antikiſch determinierte Grundſätzlichkeiten hinweg Goethes Verhältnis zur Kunſt ſeiner Zeit harmoniſch aus. Und wenn Friedrich Preller in ſeinen Weimarer Fresken den typiſchen Einfluß Goethes auf die deutſche Bildung des 19. Jahrhunderts poſthum zum Ausdruck gebracht hat, ſo iſt es das ſouveräne Talent eines Neureuther, deſſen Handzeichnungen aus Dürerſchem Erbe den alten Goethe noch einmal alles heitere Schauensglück empfinden laſſen, das ihm die edelſte Gabe der bildenden Kunſt an die wei e eu ſein ſchien. S. ſonſt 2 ſchroffen loch und Limburgerhof aufmerkſam. Ein Unterſchied iſt zu machen zwiſchen Hausgarten und Baumgarten draußen in der Gemarkung. Für erſteren zählt der Referent eine Reihe von empfehlenswerten Sorten auf. Aepfel, namentlich den in unſerer Gegend gedei⸗ benden Ontario und Kalvill, an Beerenſträuchern Stachel⸗, Erd⸗, Brombeeren und Johannisbeeren, namentlich in jetziger Zeit ſchwarze Johannisbeeren, welche eine aute Wirtſchaftszucht verbürgen. Auch Steinobſt, Kirſchen und Zwetſchgen dürfen nicht ver⸗ nachläſſigt werden. Im Baumgarten ſind nur Hoch⸗ ſtämme und Maſſenerträgniſſe zeugende Bäume anzulegen. Es iſt zu berückſichtigen, daß in der kommenden Friedensgeit der Obſtbau ſchon deshalb weſentlich geſteigert werden muß, weil ja die Bevölkerungszahl des kommenden Deutſchland eine enorme Steigerung erfahren wird. Zum Schluß ſeiner ausführlichen Darleaungen beſpricht Herr Buß jäger die Schädlingsbekämpſung; die Entfernungsabmeſſungen beim Anlegen des Obſtgar⸗ tens. nachbarliche Grenzentfernung, welch letztere bei Sträuchern 0,45 Meter und bei Bäumen über zwei Meter Höhe 1,8 Meter beträgt. Bei der Düngung, die nach Möglichkeit in Stallduna gegeben werden ſoll, iſt erforderlich, daß die Baumlöcher tief genug kommen, damit auch die Baumwurzeln von der Dün⸗ gung reſtlos erfaßt werden und nicht arkranken. Künſtlicher Dünger ohne Vorhandenſein von Humus iſt zwecklos. Wir haben neben unſerem Baumkarbo⸗ lineum noch kein Univerſalſpritzmittel. aber ohne Spritzung kommen wir nicht aus. Auf die in der Septemberausgabe des Badiſchen Obſt⸗ und Garten⸗ baues als Fachzeitſchrift erſchienenen bemerkenswer⸗ ten Auslaſſungen von Direktor Dr. Möckel in Wies⸗ loch über„FZüchtungsforſchung beim Obſt“, und Direktor Dr. Kotte in Auguſtenbera über„Die Aufgaben bei der Schädlingsbekämp⸗ fung“ ſowie die übrigen Unterweiſungen dieſes Fachorgans macht der Redner noch beſonders mit dem Erſuchen zum Nachleſen aufmerkſam. Deutſch⸗ land muß leben und ſiegen! 5 Nach dem von der Hörerſchaft mit großem Bei⸗ fall aufgenommenen inſtruktiven Vortrag ſtattete Herr Wahl dem Redner den Dank der Neckarauer Obſtzüchter ab und teilte mit, daß auch in dieſem Jahr wieder größere Mengen Düngerkalk an die Mitglieder abgegeben werden ſollen. Es wurde eine Liſte aufgelegt zwecks Eintragung der Bedarfsmen⸗ gen und Größe der Anbauflächen. Anmeldungen können in beſchränktem Maße noch bei den Mitglie⸗ dern des Führerringes erfolgen. Der Garten⸗ bau verein feiert dieſes Jahr ſein 60⸗ jähriges Beſtehen, das in Anbetracht der Kriegszeit natürlich nur in beſcheidenem Rahmen herausgeſtellt werden kann, doch ſoll zu Anfang des nächſten Jahres eine zwar einfache, aber ihrer Würde entſprechende Veranſtaltung ſtattfinden. Allgemeine Ausſprache mit Fragenbeantwortung bildete den Abſchluß der lebhaft verlaufenen Tagung. Die Fleischer bescherten Gemütlichkeit Man ſage nichts mehr über unſere Fleiſcherinnung. Wer hat überhaupt ſchon etwas Abfälliges über ſie geſagt? Geſtern ging ſie auf jeden Fall weit über das hinaus was ihr die Berufsypflicht vorſchreibt. Sie hatte nämlich Verwundete und Frauen von Berufs⸗ kameraden, die unter den Waffen ſtehen, zu einem geſelligen Nachmittag ins Palaſt⸗Kaffee„Rheingold“ geladen. Das ergab ein übervolles Haus! Den ei⸗ gentlich gemütvollen Teil beſtritten die tüchtige Ka⸗ pelle Fred Jacobi, zu der auch die Schlagerſängerin Elfriede Krumlow gehört, der Geſangverein der Fleiſcherinnung unter dem umſichtigen Julius Neck, Max Baltruſchat, dem die tenoralen Schmelztöne ſo⸗ zuſagen nebenamtlich liegen, und Williams, amü⸗ ſanter Oberflunkerer und Beſitzer einer Mannheimer Lippe. Für den ſogenannten inneren Menſchen ſorg⸗ ten die Fleiſcher ſelber. Sorgten mit Bedacht. Sie ſorgten ſogar für die Verwundeten, die nicht hatten kommen können, durch eine Geldſpende von über 1000 Mark. Bei ſo günſtigen Vorausſetzungen mußten ſich die Soldaten und Soldatenfrauen ja pudelwohl füh⸗ len, und die diesbezügliche Frage des Obermeiſters Winkler wurde denn auch aus ehrlichem Herzen bejaht. Dank der Wen Dank den Helferinnen, die ſich zu dieſem ſchönen Zweck beſcheiden unter das Bedienungsperſonal gemiſcht hatten, und Dank ſchließlich auch der Leitung des Hauſes gelber. Filmrundschau Palaſt:„Unter dem Kreuz des Südens“ Tropiſches Afrika. Hier verwiſchen ſich die Gren⸗ zen der Ziviliſation— die Liebe nimmt robuſte Formen an. Liebe? Vielleicht iſt es nur Leiden⸗ ſchaft, aber ſie iſt immerhin ſtark genug, die Werk⸗ beſeſſenheit zu trüben. Wir erleben einen Ausſchnitt aus dem Leben italieniſcher Koloniſten, erleben den unheilvollen Einfluß einer Frau auf die Männer, die ihren Weg kreuzen. Einer iſt auserwählt— und muß die Gunſt beinahe mit dem Verzicht auf ſeine igenſte Auſgabe erkaufen. Da versi tet er im ketten Augenblick doch lieber auf die Fran— Be ihrerſeits wieder genug Seelengröße beſitzt, um ien dieſen Verzicht zu erleichtern. Den Böſewicht, der Liebe und Werk ſtörte, frißt der Sumpf. Das alles wird in dieſem italieniſchen Film ziemlich gradlinig erzühlt. Handlungsträger ſind gute italieniſche Schauſpieler und ſpielfreudige Eingeborene. die Kamera blieb bei der Gradlinigkeit. Mindeſtens hat ſie auf die Möglichkeit einer Landſchaftsſymphonie verzichtet. Franz Schuitt. Streiflichter auf Weinheim 12 Weinheim, 12. Okt. Im Zeichen echter Volksgemein⸗ ſchaft ſtand die ſchlichte Feierſtunde zu der ſich die Beamten und Angeſtellten des hieſigen Amtsgerichts anläßlich des 70. Geburtstages ihres jahrzehntelangen Dienſtvorſtandes Dr. Ludwig Kampp, im Schloßpark⸗Kaffee eingefunden hatten. Nachdem der Jubilar die Geſolgſchaft und den Amtsgerichtsrat Weber(Mannheim)] in herzlichen Worten willkommen geheißen hatte, würdigte er mit Dankeswor⸗ ten die treue Mitarbeit der geſamten Gefolgſchaft. Juſtiz⸗ Oberinſpektor Ott brachte namens der Gefolgſchaft den Dank für die Einladung zum Ausdruck. Das in echter Kameradſchaft verlaufene gemütliche Beiſammenſein wurde mit Gedichtvorträgen in Weinheimer Mundart durch den Heimatdichter Juſtiz⸗Inſpektor Phil. Randoll ſtimmungs⸗ voll umrahmt.— Zu einem außerosdentlichen Appell hat⸗ ten ſich die Mitglieder der RSKOV'⸗Kameradſchaft am Sonntagnachmittag zahlreich im Saale der„Burg Windeck“ eingefunden. Nach der Begrüßung und Gefallenenehrung durch Kameradſchaftsführer Malter, gab dieſer in auf⸗ ſchlußreichen Erläuterungen an Hand von Beiſpielen die neuerdings eingetretenen Aenderungen und Verbeſſerun⸗ 25 auf dem Gebiete der Kriegsopferverſorgung bekannt. Insbeſondere verbreitete ſich der Redner über die Antrags⸗ ſtellung und Antragsberechtigung bezüglich Gewährung einer einmaligen Elterngabe in Höhe von 300 Mark. Der eindrucksvolle Appell wurde mit einem dreifachen Sieg Heil auf den Führer und ſeine ſiegreiche Wehrmacht durch den Kameradſchaftsführer geſchloſſen. Heidelberger Querschnitt Eine Zweigſtelle der Stadtbücherei wird am kommenden Mittwochnachmittag für die Stadtteile Rohrbach und Kirchheim im Haus Heinrich⸗Fuchs⸗Straße 10 eröffnet. Damit wird ein langjähriger Wunſch erfüllt, der durch die Kriegsverhältniſſe immer größer geworden war. Sta⸗ tiſtiſche Erhebungen der Stadtbibliothek hatten ergeben, daß ein großer Teil der Buchentkeiher der Volksbücherei aus dieſen Vororten ſtammte. Die Buchausgabe der reich zu ſammengeſtellten Bibliothek erfolgt nun jeden Mittwoch von 16 bis 20 Uhr. Das EK. 1. Klaſſe erhielt Hauptmann und Abteilungs⸗ Kommandeur Werner Hof, Mitinhaber der Hof⸗Apotheke am Bismarckplatz. Eine Achtzigjährige. Frau Roſa Wallmann, geb. Schäfer, Trägerin des ſilbernen Muter⸗Ehrenkreuzes, vollendete im Stadtteil Wieblingen ihr 80. Lebensjahr. Aufhebung des Bahnhaltepunktes Jägerhaus. Der zwi⸗ ſchen den Bahnhöfen Heidelberg⸗Karlstor und Schlierbach⸗ Ziegelhauſen gelegene ſchon ſeit längerer Zeit unbeſetzte Haltepunkt Jägerhaus⸗Wolfsbrunnen wird am 2. Novem⸗ ber geſchloſſen. Blick auf Ludwigshafen Dienſtappell der NS Delp. Im großen Saal des Ich. Feierabendhauſes findet am nächſten Mittwochabend ein Dienſtappell der NSDap für die Ortsgruppen Süd, Mitte, Nord, Frieſenheim und Hemshof ſtatt. Bei dem Appell, an dem ſämtliche Formationen der Partei, die Politiſchen Lei⸗ ter, die Hauswarte, Ha und BDM teilnehmen, ſpricht der Kreisleiter Dr. Holzer. Warnung vor einem Betrüger. Ein geriſſener Scheck⸗ fälſcher treibt z. Z. in der Vorderpfalz ſein Unweſen. Mit einem gefälſchten Scheck und einem Soldbuch, das aus einem Gepäckdiebſtahl ſtammt, erſchien der Gauner bei einer Speyerer Bank und erſchwindelte ſich dort einen größeren Geldbetrag. Vor dem Schwindler, der wahrſcheinlich ver⸗ ſuchen wird, auf dieſe Weiſe auch anderwärts zu Geld zu kommen und der etwa 25 Jahre alt iſt, ſchlank und mittel⸗ groß iſt und zeitweilig eine Brille trägt, wird gewarnt. trügerin geſucht. Als eine Arbeiterin aus Ludwigs⸗ hafen mit dem Zug in Mannheim ankam, erbot ſich eine im gleichen Abteil anweſende Frau, die behauptete, eben⸗ falls aus Ludwigshafen zu ſein, der Arbeiterin behilflich zu ſein und ihr die Einkaufstaſche bis zur Straßenbahn zu tragen. Die auffallend„gefällige“ Frau benutzte ſedoch die Gelegenheit, mit der Einkaufstaſche, in der ſich u. a. ein größerer Geldbetrag und eine bunt geblumte ſchwarze Damenſtrickweſte befanden, zu verſchwinden. Nach der Be⸗ trügerin, die etwa 50 Jahre alt, 1,58 Meter groß, dunkel⸗ blond und kräftig iſt, wird gefahndet. Sachdienliche Mit⸗ teilungen nimmt die Kriminalpolizeiſtelle in der Wittels⸗ bachſtraße entgegen. Meiſterabend froher Unterhaltung. Die Nec„Kraft durch Freude“ führt am kommenden Sonntag und Mon⸗ tag im Konzertſaale des Pfalzbaues einen Meiſterabend B Unterhaltung durch. Die Mitwirkenden ſind Hans uſch mit ſeinen Soliſten ſowie der bekannte Schallplatten⸗ und Rundfunktenor Hans Schurike. Gaſtſpiel Julius Patzak. Im Rahmen der Konzerte der Stadt Ludwigshafen wird am 3. November im Konzert⸗ ſaale des Pfalzbaues der erſte Soliſtenabend veranſtaltet. Dazu wurde Kammerſänger Julius Patzak vom Staats⸗ theater München verpflichtet, der, am Flügel begleitet von Hubert Gieſen, Lieder und Arien ſingen wird. 5 Ausgabe von Lebensmittelkarten. Die Lebensmittelkar⸗ ten für den 42. Verſorgungszeitraum werden im Einver⸗ nehmen mit dem Kreisleiter der NS Da von den Politi⸗ ſchen Leitern in der zweiten Hälfte dieſer Woche den Ver⸗ brauchern zugeſtellt. Die Beſtellſcheine der Lebensmittel⸗ barten ſind bis ſpäteſtens Montag, 10. Oktober, den Ver⸗ teilern vorzulegen. Die Zulagekarten für Schwer⸗ und Langarbeiter müſſen von den Betrieben bei der Schwer⸗ arbeiterſtelle des Ernährungsamtes abgeholt werden. 7 y dd lp. e Stimme der dientung- mitten im Krieg Bom deutſchen Dichtertreffen in Weimar Weimar, im Oktober. In einer Feierſtunde zu Ehren von Adolf Bartels, anläßlich des deutſchen Dichtertreffens, verkündete Mini⸗ en Pont ent Haegert eine beſondere Ehrung des grei⸗ en Vorkämpfers einer völkiſchen Literaturforſchung, der im November ſeinen 80. Geburtstag feiern wird. Mini⸗ ſterialdirigent Haegert würdigte die politiſche Seite des literariſchen Kampfes von Adolf Bartels, den Mut, die ſeeliſche Stärke und die geiſtige Kraft des Mannes, der als einzelner antrat, um einen Kampf durchzukümpfen, in dem viele andere verzagten, des treuen Gefolgsmannes des Führers und Sehers der Bewegung. Dann gab er die Einrichtung einer Adolf⸗Bartels⸗ Stiftung be⸗ kannt, der die Aufgabe zufällt, jährlich 20 000 Mark zur Fortſetzung des wiſſenſchaftlichen Werkes von Bartels an deutſche Autoren für Förderung der neuen Kulturwiſſen⸗ ſchaften einzuſetzen. Anſchließend ſprach Hermann Burte zur Würdigung und Perſönlichkeit des Werks von Adolf Bartels. Zu Beginn der Arbeitstagung des Dichtertreffens ſprach Edwin Erich Dwinger über das Thema„Der Bolſche⸗ wismus als Bedrohung der Weltkultur“. Im zweiten Vortrag ſprach Wilhelm Ehmer über„Schöpferiſche Wirkungen des Krieges“. Ehmer tat dar, welche ſchöpfe⸗ riſchen Wirkungen, welche ſeeliſchen Kräfte der Krieg in dem durchſchnittlichen Menſchen zu entfeſſeln vermag. Gerhard Schumann hielt einen Vortrag über „Kriegsbericht und Dichtung“. Schumann ſtellt Umfang und Grenze der beiden Begriffe feſt und behandelte die Frage: Wieweit ſoll der Dichter Berichter ſein? Die Fä⸗ higkeit des Berichters iſt gebunden an ſofortjiges Reagie⸗ ren auf das Geſchehen und ſofortige Ausſage darüber. Der Dichter aber muß warten können, die Dinge in ſich wach⸗ ſen laſſen, bis ſie ſich dann faſt von ſelbſt ae Bild geſtal⸗ ten. Zunächſt wird das ungeheuerliche Geſchehen des Krie⸗ ges den wahren Dichter verſtummen laſſen. Schumann geht dabei ſoweit, von einer„Schweigepflicht“ des Dichters zu ſprechen. Nur die Oberflächlichen werden nicht um dieſes Wort verlegen ſein, der wahre Dichter aber muß mit„bei⸗ lig nüchternem“ Blick auf den Kampf blicken und ſein Herz feſtigen, dann kommt in unbekannter Stunde einmal der innere Befehl, dem er folgen muß und aus dem das Dicht⸗ werk des Krieges entſpringt, Georg von der Vring warf mit ſeinem 8 über„Das Einfache in der Dichtung“ viele Probleme auf. Vring ging bei ſeinen Darlegungen von der Tatſache aus, daß bedeutende Dichter immer einfach geweſen ſeien, daß aber gerade in neuerer Zeit aus der füngſten Vergangen⸗ heit Dichter oft ſich nicht der Einfachheit befleißigen, ſon⸗ dern im Gegenteil das Komplizierte als das einer großen Hdichteriſchen Form Angemeſſene angeſehen hätten. Was die Wirkung des Einfachen in der Dichtung betrifft, ſo liegt oft gerade im„Fortlaſſen“ das Geheimnis. Der Dichter ſoll dem Leſer keinesfalls nach dem Munde reden, ihn je⸗ doch in ſich ſelbſt aufnehmen und als Zeuge bei der Arbeit unſichtbar in ſeiner Nähe wiſſen. 4 ar l ems. d. Deutſche Stipendien für ausländiſche Dichter Bei einer Zuſammenkunft der in Weimar verſam⸗ melten Dichter und Schriftſteller auf der Wartburg gab Wilhelm Ehmer die Schaffung von zwei Stipen⸗ dien für aus ländiſche Dichter und Schriftſteller bekannt. Die Mittel ſind von der deutſchen Sektion der europäiſchen Schriftſtellervereinigung aufgebracht worden, um ihren ausländiſchen Kameraden die Möglichkeit zu einem intenſiven Kennenlernen des deutſchen Volkes und Kulturlebens zu verſchaffen. Es ſollen dazu von dem räſidenten der Vereinigung Dr. Hans Caroſſa in jedem Jahr zwei Ausländer zu einem halbjährigen Studienauf⸗ enthalt in Deutſchland eingeladen werden, wobei es den Gäſten freigeſtellt iſt, wo und in welcher Form ſie ihre Eindrücke in Deutſchland ſammeln wollen. Die Stipen⸗ dien ſind ſo dotiert, daß die Gäſte im Laufe eines halben Jahres durch das ganze Reich veiſen und ſie deſſen wich⸗ tigſte Städte und Landſchaften kennen lernen können. Die Ankündigung von Wilhelm Ehmer ſand begeiſterte Zuſtim⸗ mung bei den ausländiſchen Dichtern. Umgekehrt wurde anläßlich dieſer Weimarer 8 con eine Anzahl deutſcher ——— zu Aufenthalten und Vorträgen im Ausland ein⸗ 0„ Aus dem Nationaltheater. Intendant Friebrich Brandenburg hat das Luſtſpiel„Corona“ von Eugen Linz zur Uraufführung im Nationaltheater Mann⸗ heim angenommen. (Ein auſſehenerregender Bilderdiebſtahl. Eine Dieb⸗ 1957 Neter von 13 geſtohlenen Gemälden hervorvagen⸗ er Meiſter im Werte von 20 bis 30 Millionen Franken wurde in Paris aufgeklärt. Ein Großgrunobeſitzer aus der Gegend von Orleans hatte vor einem Jahre ſeine Ge⸗ mälde von Paris auf ein in der dortigen Gegend befind⸗ liches Schloß gebracht. Als er ſeine Schätze einige Zeit ſpäter einem Freunde zeigen wollte, waren ſie verſchwun⸗ den. Nach einjähriger Suche gelang es der franzöſiſchen olizei, den Dieb zu faſſen. Es handelt ſich um den frü⸗ eren Kammerdiener des Beſitzers der Kunſtſchätze. Die Gemälde ſind durch ganz Frankreich gewandert und ſchließ⸗ lich nach Antibes an der Mittelmeerküſte gekommen. 4 der gebotenen Gemälde wurden bei der Mutter des Diebes wie⸗ ergefunden. Die Frau behauptet, die fehlenden neun Ge⸗ mälde verbrannt zu haben, weil ſie ſie nicht an einen Antiquar habe verkaufen können. Unter den vermißten Werken befindet ſich ein Gemäldes von Solario aus der Schule Leonardo da Vinci, das anläßlich der 900⸗Jahres⸗ feier Leonardo da Vineis im Jahre 1039 in Mailand aus⸗ eſtellt war Aus das auf mehrere Millionen Franken ge⸗ chätt wird. Außerdem fehlt ein Werk von Golin d' Amiens Louis der XI.“, das ebenfalls einen Wert von mehreren Millionen Franken darſtellt, und ein Holzſchnitt von Clouet„Eliſabeth von Oeſterreich“.. Theater. Musik und Kunst in Kürze Die Eſſener Oper brachte mit ſtarkem Erfolg ein vergeſſenes Bühnenwerk von Anton Dvorak zur Auf⸗ führung:„Ruſalka“, ein lyriſches Märchen in drei Ak⸗ ten, das die Beſucher durch ſeine erleſenen muſikaliſchen Schönheiten entzückte. * Ing Seidelß vielgeleſenes Buch„Das W 1 nſch⸗ . 5 an 112 8 nzöſiſcher Ueber⸗ g im Verlag Plon⸗Paris erſcheinen. E rde von Edith Vincent übektragen.. 77 * Im Rahmen der Veranſtaltungen des europäſſchen Dichtertreffens in Weimar eröffnete Reichsſtatt⸗ halter und Gauleiter Sauckel die Jahresſchau des deutſchen Schrifttums 1942. Die Jahresſchau umfaßt rund 690 Titel, das ſind ungefähr 70 mehr als im vergangenen Jahre, Der Rundfunk am Mittwoch Reichsprogramm: Mittagskonzert im alten Rathaus zu Bremen mit Werken aus Oper und Konzertſaal von 12.45 bis 14.00 Ahr.— Von 14.15 bis 14.50 wird die Abendſendung des 10. Oktober mit tänzeriſchen Werken un⸗ ſerer Zeit wiederholt.— Von 15.30 bis 16.00 Uhr eine gefällige Kon⸗ „ die u. a. das Menuett aus dem Lauten⸗Quarkett von oſeph Haydn enthält.— Von 16.00 bis 17.00 Uhr Ausflug in die Welt der neuzeitlichen Operette.— Eine unterhaltſame Stunde für Front und Heimat mit Muſik und bekannten Sportlern von 20.20 bis 21.00 Uhr.—„Wenn der Tag zu Ende geht“ erfreut Barnabas von Goͤczy a Melodienreigen für Front und Heimat von 22.40 bis f r. 5 Deutſchlandſender: Konzertſendung von 17.15 bis 18.30 Uhr mit Werken von Mozart, Buſoni, Boccherinf und Dvorak.— Eine„kleine Operettenreiſe“ unter⸗ nehmen Juliane Döderlein, Heinrich Benſing, Foſef Peiſcher unter Leſcwezer au— 8 9 21.00 Ahr.— Mit„An⸗ er Mu warte ois Pachernegg mit einem Anterhal⸗ tungsorcheſter von 21.00 bis 22.00 Uhr auf. 3 0 — „ * Sport · Nachrichten Am Erinnerungstag des Kärntner Volkes an das ſtolze Bekenntnis ihres Deutſchtums berief der Sportgauführer von Kärnten, Ernſt Kollenz, die Amtswalter des NS⸗ Reichsbundes für Leibesübungen zu einer Sondertagung nach dem Waffenſaal im Klagenfurter Landhaus ein. Reichs ſportführer von Tſchammer und Oſten wohnte der Tagung als Ehrengaſt bei und hielt eine Anſprache, in der er mit großer Eindringlichkeit die innere Kraft des deutſchen Sports und oeſſen Bewährung an der Front und in der Heimat während des großen Kriegsgeſchehens dar⸗ legte. Bei einer Beſichtigung des Klagenfurter Sport⸗ geländes in Begleitung des Oberbürgermeiſters der Stadt Klagenfurt ſagte der Reichsſportführer ſeine vollſte Unter⸗ ſtützung für den weiteren Ausbau der Anlagen zu, wie überhaupt der Gau Kärnten als einer der Eckpfeiler des deutſchen Reiches nach dem Kriege bei der Erſtellung von ſportlichen Kampfſtätten vom NS⸗-⸗Reichsbund für Leibes⸗ übungen beſonders gefördert werde. Die Spiele der 1. Spielklasse Unterbaden⸗Oſt Am Sonntag wurden folgende Spiele ausgetragen: Kirchheim— Eppelheim:3 Rohrbach Wiesloch:2 Leimen—. 05 Heidelberg:3 Union Heidelberg— Walldorf:5 Handſchuhsheim— Baiertal.1 Sandhauſen— Wehrmacht⸗Erf.(a..):0 Kirchheim gewann auch ſein zweites Spiel gegen Eppel⸗ Beim knapp:3 und iſt jetzt ungeſchlagen Tabellenführer. 25 konnte nur einen Punkt holen und liegt etwas *— Rohrbach beſiegte Wiesloch hoch:2 und dolgt mit einem Verluſtpunkt hinter Kir eim. Wies lo— fünf⸗ ten Tabellenplatz ein. 55 75 F 5 Heidelberg konnte in Leimen:1 gewinnen und ſich zusammen mit Rohrbach den zweiten Tabellenplatz ſichern. Leimen liegt am Tabellenende. Union Heidelberg erlitt durch Walldorf eine klare 085 Niederlage. Heidelberg liegt nahe am Tabellenende. Wall⸗ dorf iſt auf dem vierten Platz. Handſchuhsheim ſchlug Baiertal:1 und iſt noch ohne Verluſtpunkt. Der Auftakt für Handſchuhsheim war gut. Baiertal liegt mit am Schluß. Sandhauſen bezwang in einem Spiel außer Wettbewerb die Wehrmacht⸗Erſatz:0. Sandhauſen konnte erſt in der zweiten Halbzeit eine gute Leiſtung zeigen. Wie steht's im süddeutschen Hockey? Nicht nur im Fußball und Handball, ſondern auch im Hockey konnten in den letzten Wochen die Meiſterſchafts⸗ kämpfe gut gefördert werden. Als erſter der ſüddeutſchen Gaue wird vorausſichtlich der Gau München⸗Oberbayern ſeinen Meiſter nennen können, denn hier ſtehen die ſchon im Sommer begonnenen Punktekämpfe kurz vor ihrem Abſchluß. Entſche idend für die Meiſterſchaft iſt der am kommenden Sonntag zwiſchen Wacker München und Jahn München ſtattfindende Rückkampf; ſpielt Wacker wenigſtens unentſchieden, dann iſt ihm der Titel ſicher, im Falle einer Niederlage wird Rotweiß München Meiſter ſein. Auch im Gau Württemberg iſt man mit den Meiſterſchafts kämpfen ſchon recht weit. Der letztjährige Titelträger, Ulmer TSG 46, büßte vor 44 Tagen in Stuttgart bei den Spielen gegen Reichsbahn und Kickers gleich drei Punke ein und nun ſind die Ausſichten, die Meiſterwürde erneut zu erringen, nicht mehr allzugroß. Stark nach vorn geſchoben hat ſich die Elf des VfR Heilbronn, aber auch die RSG Stuttgart kann das Rennen noch machen. AJn Baden haben ſich nach drei Meiſterſchaftstagen die ſtarken Heidelberger Mannſchaften TG 78(die den Titel zu verteidigen hat) und HC mit je:1 Punkten eine klare Führung vor der Mannheimer Konkurrenz erkämpft. TG 78 und HC ſpielten gegeneinander torlos und ge⸗ wannen weiterhin je zwei Kämpfe, die TG 78 zuletzt gegen VfR Mannheim:0 und der HE gegen den TV 46 Mann⸗ heim ſogar mit:0. Heidelberg hat alſo die beſten Aus⸗ ſichten, auch in dieſer Spielzeit den Meiſter zu ſtellen.— FAMILIEN-ANZ EIGEN Ein kräftiger Sonntagsjunge Klaus-Dieter angekommen.— In großer Freude: Hildegard Wehrle geb. Gleich, 2. Z. St.-Hedwig-Klinik, Kurt Wehrle, z. Z. im Felde. Mannheim, 11. Oktober 1942. den jeweils In Heſſen⸗Kaſſan ſcheint es wieder zu einem Zweikampf zwiſchen dem deutſchen Altmeiſter TVB 57 Sachſenhauſen und Sc Frankfurt 4880 zu kommen, die trotz vielen Spie⸗ lerabgängen immer noch ſtarke Mannſchaften ins Feld ſtellen. Nach dem Ausfall des SC Weiß⸗Blau Aſchaffen⸗ burg, der nun im Sportgau Mainfranken ſpielen muß, ſtehen in der berichtigten Tabelle Sachſenhauſen und 1880 mit je:0 Punkten auf gleicher Höhe.— Im Sportgau Franken haben die Punktekämpfe erſt am vergangenen Sonntag begonnen. Die ſtärkſte Einheit ſcheint hier der Nürnberger HTC zu haben. Daß auch in allen genannten Gauen die Frauenſpiele einen recht breiten Raum einnehmen, ſei der Vollſtändig⸗ keit halber ebenfalls vermerkt. Handballspieler wurden geprüft Die in Brief zu einem Lehrgang zuſammengezogenen Handballſpieler traten gegen den niederſchleſiſchen Gau⸗ meiſter LSV Reinecke⸗Brief zu einem Probeſpiel an. Die Nationalen gewannen ſicher mit 16:5(:3) Toren. Am Donnerstag erfolgt ein weiteres Uebungsſpiel, das für die Aufſtellung der Mannſchaft gegen Ungarn am 18. Ok⸗ tober in Budapeſt maßgebend iſt. Galopprennsport für das Kriegs- νñ7t Der Renntag für das Kriegs⸗Winterhilfswerk am Don⸗ nerstag in Berlin⸗Karlshorſt unterſcheidet ſich in ſeiner äußeren Geſtaltung nur wenig von den ſonſt üblichen Ver⸗ anſtaltungen auf dieſer Bahn. Aber in ſportlicher Hin⸗ ſicht weiſt dieſer Tag einen beſonderen Höhepunkt auf, der in den zahlreichen Nennungen unſerer führenden Flach⸗ rennſtälle, die ſonſt in Karlshorſt nur ſelten vertreten ſind, lzu ſuchen iſt. So ſtarten Pferde der Ställe Haniel von Rauch, Schlenderhau, Mydlinghoven, Mülhens und des Heeresgeſtüts Altefeld. Es ſind ſo viele Nennungen zuſammengekommen, daß beſonders im„Preis der Kame⸗ radſchaft“, im„Heimatdank⸗Rennen“ und im„Preis der Opferbereitſchaft“ mit Rieſenfeldern zu rechnen iſt. Nach 30 Jahren Der franzöſiſche Langſtreckenläufer Lalanne ſtellte in Bordeaux einen neuen Landes rekord im 10 000⸗Meter⸗ Laufen mit 30:22,8 Minuten auf. Damit fiel ein Re⸗ kord, der über 30 Jahre beſtand, denn Frankreichs großer Langſtreckenläufer der Vorweltkriegszeit, Jean Bouin, hatte am 16. November 1911 ſchon die hervorragende Zeit von 30:58,8 Minuten erzielt, die damals auch Weltrekord war. Der Weltrekord iſt inzwiſchen um eine volle Minute verbeſſert worden, aber den Landesrekord konnte Lalanne erſt jetzt, nach über 30 Jahren, ſchlagen. Badens Fußball⸗Elf zum Kampf gegen Moſelland am 25. Oktober in Luxemburg wurde wie folgt aufgeſtellt: Speck(VfB Mühlburg); Schneider, Kleber(beide SV Wald- hof); Müller, Rohr, Lohrbacher(alle VfR Mannheim); Schwab, Danner(beide. VfR Mannheim); Erb(SV Wald⸗ hof); Lutz, Striebinger(beide VfR Mannheim). Die Moſelland⸗Fußballelf tritt gegen Baden in folgen⸗ der Beſetzung an: Lahure(FC Niederkorn); Schäfer(TuS Neuendorf); Weiler(FC Petingen); Feller(Stadt Düde⸗ lingen); Baden(Eintracht Trier); Klee(Tus Neuendorf; Kremer(Moſelland Luxemburg); Raſſelnberg(Eintracht Kreuznach); Reuter(SV Düdelingen); Gauchel, Aurednik (beide Tus Neuendorf). 8 Heinz Wengler(Bielefeld), einer der erfolgreichſten deutſchen Radſportler, ſtarb im Oſten im Kampf gegen den Bolſchewismus den Heldentod. Brieffusten M. 100. Anonyme Anfragen werden nicht beantwortet. N. W. 7. Sie übergeben die Angelegenheit am zweck⸗ mäßigſten einem Rechtsanwalt. Meſſingkäfer. Der Meſſingkäfer gehört zu den Diebs⸗ käfern, die teils im Holz bohren, teils in verſchiedenen tier⸗ und pflanzlichen Abfällen, aber auch in Vorräten le⸗ ben. Der Meſſingkäfer iſt vier Millimeter lang, braun, goldgelb behaart und allgemein verbreitet in Vorräten, Blumenerde, Teppichen uſw. Er iſt ſchädlich. wirtschafts- Meldungen Zur verinsung der Eisernen Sparguthaben Die Kreditinſtitute berechnen die Zinſen für die bei ihnen angelegten Eiſernen Sparguthaben nach einem Ver⸗ fahren, das das Reichsaufſichtsamt für das Kreditweſen geregelt hat. Die Kreditinſtitute haben dann davon aus⸗ zugehen, daß die laufenden ſparfähigen Feſtbeträge(3. B. 3„ oder 6 4 wöchentlich, 13„ oder 26/ monatlich) beim vierten Tag nach der Lohnzahlung oder der Lohnabrech⸗ nungen eingehen. Für die Zinsberechnung von Eiſernen Sparbeträgen einmaliger Zuwendungen(3. B. Weihnachts⸗ zu wendungen, Geſchäftsjahresabſchlußprämien) gelten beide Sondervorſchriften.— Der Reichsminiſter der Finan⸗ zen hat durch Erlaß vom 2. 10. 1942 die Arbeitgeber ver⸗ pflichtet, den Kreditinſtituten, die ſie für das Eiſerne Spa⸗ ren ihrer Gefolgſchaftsmitglieder beſtimmt haben, die Mit⸗ teilung zu machen, deren es bedarf, um die Zinsberech⸗ nung durchzuführen. Die Arbeitgeber müſſen danach dem Kreditinſtitut als⸗ bald, ſpäteſtens am 31. 12. 1942 mitteilen, an welchem Tag ſie üblicherweiſe den Lohn oder das Gehalt an ihre Ge⸗ folgſchaftsmitglieder auszahlen und für welchen Zeit⸗ raum der Lohn oder das Gehalt gezahlt wird. Arbeitgeber, die für den üblichen Lohnzahlungszeitraum nur Abſchlag⸗ zahlungen leiſten, und eine genaue Lohnabrechnung erſt für einen längeren Zeitraum(Lohnabrechnungszeitraum) vornehmen, müſſen den Kreditinſtituten alsbald ſpäteſtens am 31. 12. 1942 den Tag der Lohnabrechnung und den Zeit⸗ raum für den die Lohnabrechnung vorgenommen wird, mitteilen. Die Mitteilung iſt nur einmal zu machen. Sie iſt nur dann zu wiederholen, wenn ſich die mitgeteilten Zeitpunkte der Zeiträume ändern. Der Erlaß des Reichsminiſters der Finanzen ſchreibt weiter vor, daß die Arbeitgeber die Sparbeträge von ein⸗ maligen Zuwendungen in den vierteljährlichen Sparnach⸗ weiſungen beſonders zu bezeichnen und dabei anzugeben haben, an welchem Tage die bezeichneten Sparbeträge ab⸗ geführt ſind. Die Anordnung gilt erſtmals für die Spar⸗ nachweiſung, die am 10. 10. 1942 abzugeben iſt. Mannheimer Getreidegroßmarkt Mit dem Beginn der Hackfruchternte, mit der zur Zeit die Landwirtſchaft ſtark in Anſpruch genommen iſt, tritt demzufolge allgemein der Druſch des Getreides zurück, ſo daß auch eine zeitliche Beruhigung am Brotgetreidemarkt zu verzeichnen iſt. Die Mühlen ſind mit Mahlgut für die nächſte Zeit gut verſehen. Im Weizen beſteht noch Nach⸗ frage. Bei Roggen und Gerſte liegen kleinere Angebote vor. Durch Anordnung der HVoͤchuß wird nun auch den Verteilern, die Brotgetreide zum Zwecke des Weiter⸗ verkaufes vom Erzeuger unmittelbar abgenommen haben, eine Erfaſſungsprämie in Höhe von 1 1 per Tonne in der Zeit vom 1. Juli 1942 bis 31. Januar 1943 gewährt. Durch dieſe Anordnung ſoll der Erfaſſungsverteiler zur ſofor⸗ tigen Erfüllung ſeiner Ablieferungspflichten angeregt werden. Hafer kommt wenig an den Markt. Induſtriegerſte iſt es geſchäftslos. Der Mehlmarkt iſt unverändert, Weizenmehltype 1050 wird ſehr gut gefragt, während bei Brotmehl flüſſiges Angebot beſteht. Roggenmehl wird reichlich angeboten. Futtermittel werden geſucht. Durch die erhöhte Vermahlungsquote hofft man auch größeren Anfall von Schälkleie und Mühlennacherzeugniſſen. Bei Pferdemiſch⸗ futfer erfolgen bezugſcheingemäße Zuteilungen. 5 Der Rauhfuttermarkt iſt weiterhin unverändert ruhig. In Brau⸗ und K. L. gen keine Früchte ernten. Lediglich das in Ihren Garten gefallene Obſt gehört Ihnen. Sie können von Ihrem Nach⸗ bar verlangen, daß er die überhängenden Aeſte entfernt. Chr. H. Eine ſolche Beſtimmung beſteht nicht. Nur wenn es ſich um den einzigen Sohn eines im Weltkriege gefallenen Soldaten handelt, erfolgt auf Antrag eine Zu⸗ rückziehung aus der Front. A. K. 84. Dieſe Fragen kann Ihnen das Verſorgungs⸗ amt in Heidelberg ausführlich beantworten. H. H. Ihre Tochter wendet ſich am beſten an den Wehr⸗ Nein, Sie dürfen von den überhängenden Zwei⸗ Geringe Wertschwankungen 8 Berlin, 13. Oktober. Die Aktienmärkte boten auch am Dienstag ein ziemlich ſarbloſes Bild. Wiederum kam es zu zahlreichen Strich⸗ notierungen. Vielfach war ein Ausgleich zwiſchen Angebot und Nachfrage auf unveränderter Kursbaſis möglich. So⸗ weit Wertſchwankungen eintraten, hielten ſie ſich in engen Grenzen. Am Montanmarkt wurden Rheinſtahl um 1 v. H. herabgeſetzt. Vereinigte Stahlwerke, Höſch und Buderus blieben unverändert. Mannesmann lagen gut behauptet (). Bei den Braunkohlenwerten veränderten ſich nur Deutſche Erdöl, die 0,50 v. H. höher lagen. Kaliwerte wurden geſtrichen oder unverändert notiert. Chemiſche Pa⸗ piere veränderten ſich nur unbedeutend. Rütgers ſtiegen um ½ und Farben um 0,25 v. H. Gummi⸗ und Linoleum⸗, Kabel⸗ und Draht⸗, Metall⸗, Bau⸗ und Tertilwerte erhiel⸗ ten bei Feſtſetzung der erſten Kurſe durchweg eine Strich⸗ nötiz. Am Elektroaktienmarkt wurden Lahmeyer und ACG unverändert notiert und die übrigen Werte geſtrichen. Bei den Verſorgungsaktien wurden Deſſauer Gas um 9,25, RWE um 0,75 und Schleſ. Gas um 1 v. H. heraufgeſetzt. Bekula gaben um 0,50 v. H. nach. Bei den Autowerten büßten Daimler 7 v.., bei den Maſchinenbaufabriken Demag 0,30 v. H. ein. Zellſtoffaktien gaben unerheblich nach. Waldhof ermäßigten ſich um s und Aſchaffenburger um 0,50 v. H. Als ſchwächer ſind noch Reichsbank mit minus 35, Hotelbetrieb mit minus.50 und Eiſenbahnver⸗ kehr mit minus 0,75 v. H. zu erwähnen. Am Markt der variablen Renten notierte die Reichsaltbeſitzanleihe 16875 gegen 1681/8. * Papierfabrik Aug. Koehler AG, Oberkirch(Baden). Bei dieſer Familiengeſellſchaft ſtieg im Geſchäftsfahr 1941 der Jahresertrag weiter auf 2,17 gegenüber 497 Mill. I im Vorjahre an, auch ao Erträge wieſen eine Steigerung von 20 000 auf 43 900„ auf. Demgegenüber beanſpruchten der Perſonalauſwand 1,05(1,04), Steuern 0,47(0,33) und ao Aufwendungen 0,27(—), darunter 0,26 Mill.[ Steueru für frühere Jahre. Unter Berückſichtigung von 81 800 (84 800) 1 Anlageabſchreibungen und 75 000 60 000) 1 Zuweiſung an die Unterſtützungskaſſe ergibt ſich ein Rein⸗ gewinn von 242 487(387 689), der ſich durch den Vortrag auf 914 733(418 246)/ erhöht. Daraus wird laut HV⸗ Beſchluß eine 6prozentige Dividende(unv.) auf die 1,89 Mill.„ St.⸗Aktien und eine 8()prozentige Dividende auf die 0,21 Mill.„ Vorzugsaktien ausgeſchüttet. Dt. Gold u. Silber Deutsche Steinzeus„ 24 Durlacher Hof Eichbaum-Werger Elektr Licht u. Kraft Enzinger Union Frankfurt a. H. Deutsche festverzinsliehe Werte 12. 13. DEUTSCHE SrAATSANI. EINEN 4% Schatz D. R. 38 100,5 100.5 —— Altbes Dt Reich 168.0 168,06 Farben 3 SraDTANLEIHEN 1 u. 9 5 e 5 1„ arpener Bergbau 85 ene 75 8 100,5 102,0 Heidelber zer Zement. 4e FPlorzheim&.„. r Hefen n zmann 3 PFANDBRIEFE Klein. Schanzl., Becker % Frank. Ho Gpt. Klöckner-Werke B.-18„ K 1ç0çé6·ö.m 4% Mein Hv. Ban Lud wigshaf. Akt.- Br. 90„ Ludwigshaf. Walzm Mannesmann Metallaesellschaft Rhein Elektr. Mannh. Rhein · Westf. Elektr. Rütgers——.— Salzdetfurtb Salzwerk Heilbronn. 3 und 8. 4 4% Pfalz Hvo Bank 2420 R 20. 755 es 4% Rh Ho-B 44 u. 45 103.5 103.5 4 Rb Ho- Bank 47 102,5 102,5 INDUSTRIE OBLIGATIONEN % Dt Ind.-Bank 37 102,6 102,6 5. Gelsenkirchen o 86.. Schwartz-Storchen 4½ Krupp e 88....... 102.5 Seilindustrie(Wolff) 4% Ver Stahlwerke 100, 100,0 Siemens u Halske 116 Farb RM-Anl. 29.... Süddeutsche Zucker AKTIEN Zellstoff Waldhof 120,0 120,0 Ada-Ada Schuhfabrix 167.0 167.0 BANK EN Adlerwerke Klever 134.7 135,0 Badische Bann 134.0 135,0 Adt Gebr 2 4%,„„ Bayr Hvp. u..-Bank 137,0 137.0 A E G e 181 5 181.5 Commerzbank., 146.5 146,0 Aschaffenb Zellstoff 145.0 144.0 Deutsche Bann 149.5 Auasb.-Nürnb Masch 238.5. Deutsche Reichsbank 143.5 143.2 Bavr Motorenwerke 147.5 147.7 Dresdner Bank., 146.7 146,7 Brown Boveri& Cie 179.5 179.5 Pfalz. Hvv.- Bank Contin. Gummi... 165,5 168.0 Rhein. Hvp-Bank. 178.2 178,5 Daimler-Benz.... 196.5 Deutsche Erdöl, 174.5 174.5„ Zwischenkura. Ausgabe von Seefischen.— Die nächste Fischverteilung erfolgt am Dienstag, dem 13. GKkt. 1942, ab 10 Uhr, und Mittwoch; dem 14. Okt. 1942, bis 12 Uhr, gegen Vorlage der gelben Ausweiskarte zum Einkauf von Seefischen in zuständigen Ver- kaufsstellen. Zum Ankauf wer- den zugelassen die Kunden der Ausland wohnhaft sind. zur Ableistung der Militärdienstpflicht eingezogen“ da für sie die Vergünstigung der Militär- dienstbefreiung hinfällig geworden ist. Alle ital. Staats angehörigen. welche sich in den obengenannt. Ver- hältnissen befinden. müssen daher bis längstens 15. Oktober 1942/ XX beim Kal. Ital. V. Konsulat Mannheim ihre derzeitige Militärposition, ihre Adresse und ihren Jahrgang mitteilen. Es machtsfürforgeoffizier, Kaiſerring 16. e THEATER FILM- THEATER Nationaltheater Mannheim. Diens- tag, 13. Okt., Vorstellung Nr. 39, Miete A 5, 1. Sondermiete A 3: „Der Wildschüts“ oder„Die Stimme der Natur“, Komische Oper in 3 Akten von A. Lortzing. Anfang 18 Uhr, Ende geg. 21 Uhr Schacht- Se. Verkaufsst. Nr. d. Ausw.-Karte] wird darauf aufmerksam gemacht. daß g 1 Appel 13911690] Nichtbefolgung die Fahnenfluckter- 8 o er 8 klärunc nach sich zieht. Das Kon- Unsagbar hart und schmerz- 2 Graßberger 8 1151-1380 sulatsamt wird die Einberufung durch OFFENE STELLEN lieh traf uns die Nachricht. 3 Heintz. 121141450 Stellungsbefehl bestätigen. Die Ein- daß unser lieber. herzens- 4 Keilbach 17812110] berufenen erhalten außer freier Fahrt Tüchtige Betonpoliere, guter Junge. Bruder und Neffe 5 Krämer„24813050 eine Reisevergütung. Eine entspre-] meister u. Maschinenmeister für Heinz Heusler 6 Frickinger.. 22212650 Dodurttigen Fammiflen Jer-Püperufg. hollängische Großbaustelle Sehitze in einer Panzerläger-Abt. 7 Mayer. 2261-278 ü 712 d einer Antragsstellung] sucht. Umgehende Bewerbg. mit 8 Müller 5 1991—2420 nen au 8 run einer ntragsstellung 1 1 1 d N frühest Ein- 21 Jahre alt, den Heldentod ge- 9 Nord 5 80419580 beim zuständigen Ital. Konsulat bezahlt. ohnforder. sowie frühest. storben ist. Wir verlieren etwas Nordsee, S 5 41495 9a Nordsee, Mittelstr. 10 Reuling I Seppicchk 12 Vogelmann * E Kostbares. Er wird nie vergessen. Mhm.(Schimperstr. 16). 13. 10. 42. In tiefem Schmerz: Max Heusler: Friedel Heusler geb. Ball; Rolf 12141-12660 2591—3160 2251—2810 „3161-3730 R. V. Consolato'Italia Mann- heim Richiamo alle armi. Sono richiamati alle armi tutti i conna- zionali delle elassi dal 1909 al 1921. trittstermin an Bauunternehmg. H. Vatter, Mannheim, Bismarck- platz 21, Tel. 405 20. 28 127 Berliner Großfirma der Elektro- industrie sucht für ihren Betrieb im Stamm- Anfragen an Biegler, St2703 „ 13 Wittig 1741—2140 residenti acche temporaneamente al!“ ind e maan Leh, Heuser: Walter Kugel. 14 Zeilfefder 4— 930 eden Keb, baung e eee e ede ede seen u um. mant: Rlarta Heusler geb. Kar- 15 Zöller 12811520 obblichi di leva. Dal richiamo sono] sichtigen Personalsachbearbeiter, e Aipert Heusler(Mainz). 16 Adler 1581 1910 1 f Schiff eselusi agli Ufficiali. Tutti 1 conna-“ mögl. mit Erfahrungen auf dem 8 8 5 758 n W 40 zionali che si trovano nelle condizioni] Gebiet der Personalverwaltung. r e eee Vor dem Einsatz in Speyer er- eeaufd ertrage 15 1.„ 2„ 5 e municare 1 5 15 N prossimo folgt Einarbeitung i i 2 0„ e 7. a questo R. V. Consolato. la propria 5 8 5 5 1b. — r 25 20 Droll,„„ 541— 690] vosizione militare, il proprio indirizzo 1555 1 5 la 1 05 Urgrofmutter 21 Betz„„„ 321— 440 e la classe di leva.. Questo R. V. ichen 77 5 aden unte 5 hn. ia Ri 22 Hofmann 401 490] Consolato provvederà poi al richiamo] wort„WW 1/53“ unt. Nr. 28 130 Maria Rieger 23 1 Schreiber,'feld 461— 550] individuale con cartolina precetto.- an die Geschäftsstelle d. BL. erb. im Alter von nahezu 81 Jahren. 7 chreiber, k le l 550] Coloro che non si atterranno à dueste 5 0 5 fort Mannheim. den 13. Oktober 1942. 2⁴„ Seckenheim 431— 22 disposizioni incorreranno nel. reato Heizer für Zentralheizung sofo Grabenstraße 9/ T 3. 16. 25„ Sandhofen 421— 520 di diserzione. Non sono tenuti a] gesucht. 1 In tief. Trauer: Familie Stephan 26 Goedecke, Seckenh. 381— 470 rispondere i lavoratori collettivamente M 7, 17, Tel. 244 75. Rieger. Fuhrunternehmer; Fami- 27 Ueberle. 2 19412350] e regolarmente ingaggiati dalle Con- 28 J. Schreiber, Niosth. lie Breitenmoser. Beerdigung: Mittwoch..30 Uhr. 29„'auer Str. 30 V 31 5 allstadt Dauenkun l„.-Lanz-Str. Für die überaus zahlreichen Beweise herz. u. Iiebevoller Anteilnahme beim Heimgange meines lieben Mannes. 33 unseres guten. treusorgenden Vaters. un „Mittelstrage Schwiegervaters. Opas. Bruders und 35 Kocc gh Onkels. Herrn Wilh. Lautenschläger 36 Wellenreuther sprechen wir all denen. die ihm die 37 Walk letate Ehre erwiesen haben u. dureh 38 Gugger zahlr. Kranz- u. Blumenspenden so- 39 Ank 5 Wie schriftl. u. mündl. seiner gedach- Anker, 3 ten u. uns zu trösten suchten. unser. Der Anspruch auf herzl. u. tiefgefühlt. Dank aus. Ganz besond. Dank Herrn Stadtpfr. Lutz für d. wohltuenden u. tröst. Worte am Grabe sowie d. Betriebsführg. u. den Krbeitskam. d. Fa. BBC Mhm.-Käfert. bis 12 Uhr erfolgt. 34 Schreiner, Sandhof. 1331—1600 1221—1450 verfällt, falls die Abholung nicht am Mittwoch, 14. Oktober 1942, nährungsamt Mannheim. 281— 350 federazioni. 1 391— 500] Kal. Italienisches V. Konsulat- Mann- 2 331.— 400] heim Einberufungen zum Militär- Werden. 9 9 dienst. Zur ital. Wehrmacht werden 31— 290 einberufen alle ital. Staatsangehörigen 1— 30 der Jahrgänge 1909 bis 1921. welche 261— 280] auch nur vorübergehend im Ausland 231— 260] Wohnhaft sind und die bereits ihre Militärdienstpflicht geleistet haben. Von der Wiedereinberufung sind Offi- ziere ausgeschlossen. Alle ital. Staats- Schneider per sofort gesucht,. Kl. Wohng. kann evtl. z,. Verf. gest. W. Bergdolt, H 1, 5. Kim. Lehrling von bedeut. Textil- Großhandlung p. sofort gesucht. Ang. unt. Nr. 28 133 a. d. Gesch. Für die Wiedereröffnung unseres Hauptausschankes tücht. Koch, Beiköchin, Küchenmädchen und 741— 890 5485 8 85 K Bedienungspersonal sofort ges. 691— 80] obgenannten Verhalten benden. Person. Vorstellung be Haas, 971-1190] müssen bis längstens 15. Oktober Hauptausschank der Aktien- 421.— 490] 19% X beim Ital. V. Konsulat in] brauerei Ludwigshafen a. Rh. Lieferung] Mannheim ihre derzeitige Militärposi-]“ Schillerstraße 28. 28 128 Städt. Er- Mannheim(S 4. 19). 12. Oktober 1942 In tief. Trauer: Frau E. Lautenschläger geb. Böck u. Kinder u. alle Verwandten Obstverteilung. Am 12. folgte Zuweisung an Mannheim. verteiler Nr. 46— 69, und 78. Städt. eee 5 5 5 1 i U später 10. 42 er-] bestätigen. Von der Meldung sind Wir anchen für sofort oder. die Klein-] alle diejenigen ital. Arbeiter befreit. Kontoristin, evtl f. e 74— 75 die in Kolonnen(Kollektiv) und regel- Angebote erbeten an affee mäſlig von den ital. Konfederationen] Kossenhaschen. 394 Danksagung Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme sowie für die Kranz- und Blumenspenden anläßlich des Hinscheidens meiner lieben, unver- R. V. Consolato'Italia- Mann- heim Chiamata alle armi per Mobilitazione. Sono chiamati alle tion. ihre Adresse und ihren Jahr- gang mitteilen. Es wird darauf auf- merksam gemacht. daß Nichtbefol- gung die Fahnenfluchterklärung nach sich zieht. Das Konsulatsamt wird die Einberufung durch Stellungsbefehl zur Arbeit nach Deutschland ange- worben worden sind. Anordnungen der NSDAP geßlichen Frau Emilie Korndörfer sage ich Verwandten, Freunden und Bekannten innissten Dank. Ebenso herzl. Dank für die aufopfernde Tätigkeit des Herrn Dr. Weber. den Diakonissen sowie für die trostrei- chen Worte des Herrn Pfr. Walther. Mhm.(Dammstr. 21). 12. Okt. 1942 Heh. Korndörfer. Amtl. Bekanntmachungen Kartoffeleinkellerung. Die Kar- toffelbestellungen werde ich un- gefähr wie folgt ausführen: Park- ring u.-Quadr. am Mittwoch u. Donnerstag, 14. bzw. 15. 10.; -Quadr. am Freitag u. Sams- tag, 16. u. 17. 10.;-Quadr. am Montag— Mittwoch, 19.—21. 10.; -Quadr. am Donnerstag Sanis- tag, 22,.— 24. 10. Albert Necker- mann, Kartoffelgroghdl., H 7, 37. armi tutti i connazionali delle elassi dal 1910 al 1916 residenti all'estero der compiere la ferma di leva essendo ver essi cessato il beneficio dell' ammissione a dispensa.- Tutti i con- nazionali che si trovano nelle condi- zioni suesposte sono pertanto tenuti za comunicare entro il 15 ottobre pros- simo a questo R. V. Consolato la propria posizione militare, il proprio indirizzo e la classe di leva.- Ouesto R. V. Consolato provvederà poi al ri- chiamo individuale con cartolina pre- cetto. Coloro che non si atterranno a queste disposizioni incorreranno nel reato di diserzione.- Ai militari che rimpatriano. oltre al viaggio gratuito. verrà concessa un'inditaà di viaggio. Un congruo soecorso siornaliero sarà pagato alle famislie dei rimpatriati, che ne faeciano richista a R NS-Frauenschaft. Achtung. Ortsfrauen- schaftsleiterinnen! Am 14. 10., 15.30 Uhr, Besprechung in N 5. 1. Achtung Ortsfrauenschaftsleiterinnen! Verwun- detenbetreuung: Mittwoch. 14. 10., 14 Uhr. Lazarett I: Donnerstag. 15. 10, 14 Uhr. Lazarett II. 5 Koch od. Köchin für Werksküche, energisch, fleißig u. zuverlässig, für sofort oder später gesucht. Ang. unt. Nr. 28 135 A. d. Gesch. Buchbinderei- Arbeiterinnen, auch halbtagweise, werden eingestellt. Mannb. Großdruckerei, R 1.-6. Aelt. Alleinmädchen(od. Frau) in ruh., neuzeitl. Einfamilienhaus zu ält. Ehepaar gesucht. Strigel, Feudenheim, Ziethenstraße 121. Fernsprecher 524 76. 26 988 Zuverl. Hausangestellte u. Putziran in Einf.-Haus ges. Frau Merse- burg, Leibnizstr. 26, Ruf 443 89. Geschäfts-Empfehlungen Bei der Kopfwäsche das Haar nicht regellos durcheinander- reiben, sondern bei der Massage in einer Richtung nach vorn schieben! Sonst verfilzt es leicht. Zur Kopfwäsche das nicht- alkalische„Schwarzkopf. Schaumpon“. 11⁰ V. Consolato.. Kal. Ital. V. Konsulat Mannheim Einberufung zum Heeresdienst durch Mobilisierung. Zur ital. Wehrmacht 5 Blumenzwiebeln, Hyazinthen, werden alle ital. Staatsaugehörigen der Jahrgänge 1910 bis 1916, die im Tulpen, Krokusse, Narzissen, Blau- Sternchen. Iris. E. Schmidt KG. Badisches Samenhaus, S 1, 3, In gepfl. Privathaushalt auf dem Lindenhof zuverlässige Haus- angestellte gesucht. Tel. 215 81. Pflichtjahrmädchen in die Oststadt gesucht. Tel. 428 18. 28134 Wir suchen Stundenfrauen für Reinmachearbeiten(ab morgens 5 Uhr). Vorstellung erb. Kaffee Kossenhaschen. 84 394. VERMISCHTES Privat- Mittag- und Abendtisch, Innenstadt, von ält. Herrn. ges. Breite Straße, neben Nordsee. Ang. unt, St 2711 an die Gesch. Uta-Palast. Heute Erstaufführung! .45,.00 und.30 Uhr. Willy Fritsch und Renée Deltgen in: „Anschlag auf Baku“. Ein hoch- dramatisches Filmwerk der Ufa mit Lotte Koch, Fritz Kampers, H. Zesch-Ballot, P. Bildt, E. Ponto, A. Wäscher, J. Brennecke, A. Engel. Musik: Alois Melichar. Spielleitung: Fritz Kirchhoff. Dieser Film zeigt Dinge und Ge- schehnisse, wie man sie in die- ser Realistik kaum zuvor ge- sehen hat. Von der Arbeit der britischen Geheimagenten bis zu den gewaltigen Oelbränden, von dem mörderischen Kampf ge- dungener Banditen bis zu bac- chantischen Festen internatio- naler Millionäre entsteht in die- sem Ufa-Film ein dramatisch erregendes Bild internationalen Machtkampfes um den Rohstoff Oel. Vorher: Neueste Wochen- schau.- Für Jugendl. ab 14 J. erlaubt! Geschlossene Vorstellg. Bitte Anfangszeiten beachten! Uta-Palast. Große Märchenfilm- Vorstellungen morgen Mittwoch und Donnerstag, jeweils nach- mittags.15 Uhr. Das herrliche deutsche Märchen,, Dornröschen“ Dazu ein lustiger Kasperfilm: „Kasper und der Waldgeist“. Preise; Kinder 30, 50, 70, 90 Pfg., Erwachsene 20 Pfg. mehr. Wir bitten, die Kleinen zu begleiten. Kassenöffng. eine halbe Stunde Vox. Beginn.. Vorverkauf! Gloria-Palast, Seckenheimer Str. 13 Helke letzter fag! Das Schick-⸗ Sal einer großen Liebe:„Ver- lassen“. Ein Difu-Film in deut- scher Sprache. Neueste Wochen- schau..40,.00 und.30 Uhr. Jugendliche nicht zugelassen! Gloria-Palast, Seckenheimer Str.I3 Voranzeigel— Ab Mittwoch in Wiederaufführung: Zarah Lean- der in:„La Habanera“ mit Fer- dinand Marian, Karl Martell. Lichtspielhaus Müller Mittelstr. T1. „Die große und die kleine Welt“ Ein Filmlustspiel mit Viktor de Kowa, HCh. George, Adele Sand- rock. P. Henckels, L. Schmitz.a. Neueste Woche, Jgd. nicht zugel. Täglich.30,.40 und.30 Uhr. Regina, Neckarau, Fernruf 482 76. Wir verlängern bis einschließl. Donnerstag den überragenden Erfolg:„Violanta“. Ein hoch- dramatischer Gebirgsfiim im Rahmen eines menschlich er- greifenden Geschehens von Liebe, Schuld und Sühne. Be- ginn jeweils.15 und.30 Uhr. Freya, Waldhof..00 u..45 Uhr. Heute bis Donnerstag: Gustav Fröhlich und jutta Freybe in: „Alarm auf Station III“. Ju- gendverbot!— Voranzeige! Ab Freitag:„Die große Liebe“ Saalbau, Waldhof..00 und.45. Ab heute. 7 Jagel Zarah Leander in:„Die grofle Liebe“ mit Paul Hörbiger, Grethe Weiser, Viktor Staal u. a. Ein Frauenschicksal unserer Zeit. Jugend hat Zutritt! Alhambra. 2. Woche! Der groge UN UN Heiterkeits- Erfolg!.45,.00 b IERIHAIL. T 0 und.30.„So ein Früchtchen“ mit Lucie Englisch, Fita Benk- hoff, Maria Andergast, Paul Hörbiger, Will Dohm, Rudolf Platte, Erich Fiedler, Paul Henckels, Walter Steinbeck u. a. Wochenschau und Kulturfilm. Jugendl. über 14 J. zugelassen! Schauburg. 2. Woche! Der Film, der alt und jung begeistert! „Das grole Spiel“ mit René Deltgen, Gustav Knuth, Heinz Engelmann, Josef Sieber, Hilde Jansen, Maria Andergast, Lucie Höflich.— Das große Fußball- Endspiel ist in Farbenaufnahmen lestgehalten. Wochenschau u. Kulturfilm.- Idgl. nicht zugel.! Capitol, Waldhofstr. 2, Ruf 52772 Stärker als die Liebe“ nach d. Roman Die beiden Wildtauben“ mit Karin Hardt, Paul Richter, Leny Marenbach, Iv. Petrovich. Neueste Woche! Jgd. nicht zugel. Täglich.45,.00 und..50 Uhr. Palast-Tageskino. J 1. 6. spielt ab 11.00 Uhr vormittags.- In Erst- aufführung:„Unter dem Kreuz des Südens in deutscher Sprache. Eine romantische Lie- besgeschichte voll Abenteuer u. Leidenschaft. Neueste Wochen- schau Kulturfilm. Jugend über 14 Jahren zugelassen]! Be- ginn der Abendvorst..20 Uhr. Anfangszeit.: Hauptf. 11.05,.00, .10,.25 Wochenschau 12.25, .20, 4351.50 Uhr. Film-Palast, Neckarau, Friedrich- Straße 77. Heute.15 und.30 Gust. Fröhlich. Heli Finkenzeller in dem Kriminalfilm:„Gleis- dreieck“(Alarm auf Gleis): Libelle. Täglich 19 Uhr, Mittwoch u. Sonntag auch 15 Uhr:„Parade der Artistik“, Raphael Wulf mit Chiquita& Chicco in ihrem Musikalsketsch Das verhinderte Konzert“ und 11 neue Attrak- tionen.. Kassenöffnung abends 18 Uhr, nachm. 14 Uhr. Kabarett Palmgarten, zwisch. F 3 u F 4. Täglich 19.45 Uhr, außer- dem Mittwoch und Donnerstag 16.30 Uhr u. Sonntag ab 16 Uhr: Das groge Kabarett Varieté Programm.. Vorverkauf in der Geschäftsstelle F 3, 14, v. 10.12 und 15-18, Uhr. Fernspr. 226 01. 1 Meisterabend froher Unterhaltg. Freitag, 16. u. Samstag, 17. Okt., 19 Uhr Musensaal Rosen- garten. Rudi Schuricke, der be- liebte Lied- und Schallplatten- Sänger Hans Busch mit seinem Orchester. Veranstalter: Heinz Hoffmeister, Mannh. Gastspiel- Direktion. Karten von RM 1. bis.50 an der Konzertkasse der Mk. Gastspieldirektion H. Hoff- meister, O0 7, 9, Ruf 232 51 und K. F. Heckel, O 3, 10, Ruf 221.52. VERANSTALTUNGEN Städt. Planetarium. Donnerstag, 15. Okt., 19.30 Uhr, mit Wieder- holungen am Freitag u. Montag (16. und 19. Okt.): Lichtbilder- Vortrag der Reihe„Geheimnisse des Lebens“: Die Zelle als Grundelement des Lebens und Zellkolonien. Kartenbestellung „ mit Ruf 34051. Heute Erstagfiiäkzang! WinyfRirsch, ENEEHHOTSEN III V Ein Ufa- Film mit Lotte Koch, Fritz Kampers Arib. Wäscher, H. Zesch- Ballot, P. Bildt, E. Ponto Spielleitung: Fritz Kirehhoff Deutsche Wochenschau Beginn:.45..00 und.30 Uhr Für Jugendliche ab 14 Jahren erlaubt! 4 4 4 HobElLscHAU W Nach? Max achelkn findet am 15. Okt. 1942, nachm: 4 Uhr, im Parkhotel statt. Damenschneider- Innung Staatliche Lotterie-Einnahme S TURMER. O 7. 11 HIP's Kindernährmittel nicht„aus dem Handgelenk“ der Flaschenmilch beigeben, sondern sparsam und genau, also nach den Angaben der HIP P- Ernahrungstabelle] Hips KN DE RN ANRIN El. Für Kinder bis zu 1½ Ihr. ge- gen die Abschnitte A, B. C, O der Klst Brotkarte in Apo- the ken und Drogerien.