Einzelpreis 10 Nl. eitun tue Mannheimer Mannheimer Neues Tageblatt Erscheint wöchentl. 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl..70 M. u. 80 175 Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt 1,70 M. durch die Poſt 170 zuzügl. 42 Pf. Beſtellgeld Abholſtellen: Waldhofſtr 12. Kronprinzenſtr. 42. Schwet zinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 55. W. Oppauer Str. 8. Se Freiburger Str. 1 Abbeſtell müſſen bis ſpäteſt. 25. für den folgend Monat erfolgen Freitag, 16. Oktober 1942 Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle K 1,—6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Remazeit Mannheim 153. Jahrgang— Nummer 284 Afriha Tondons neue Drahtbericht unſeres Korreſrondenten — Liſſabon, 16. Oktober. Im Mittelpunkt der engliſchen Preſſe⸗ und Nundfunkbetrachtungen ſteht heute das plötzliche Auftauchen des ſüdafrikaniſchen Miniſterpräſi⸗ denten Smuts in London. In den Leitartikeln der britiſchen Zeitungen wird Smuts als einer „der letzten großen Ueberlebenden“ des Welt⸗ krieges von 1914/18 gefeiert, deſſen Rat jetzt be⸗ ſondere Bedeutung zukomme. Die„T mes“ orakelt in einem vieldeutigen und wohl gewollt unklaren Leitartikel über die großen Aufgaben, die Afrika bei den künftigen Operationen des Krieges zukomme. f Das Blatt ſchreibt u..:„Der Schutz des Empire rüht zur Zeit auf zwei Angelpunkten, erſtens auf der kleinen britiſchen Inſelgruppe außerhalb Weſteuro⸗ pus und zweitens auf der großen Landmaſſe des zafrikaniſchen Kontinents“. Dieſe beiden Punkte wür⸗ den in den künftigen Monaten an Bedeutung ſogar noch zunehmen. Offenbar will man Südafrika, deſſen Truppen in Libyen und in Aegypten beſonders ſchwere Verluſte erlitten, auf neue zuſätzliche Opfer vorbereiten. 5 Darüber hinaus hat aber die Ankunft Smuts die Diskuſſion über die Aufgaben Afrikas in den kom⸗ menden Kriegsmonaten auch im allgemeinen belebt. Nach dem furchtbaren Fiasko, der Hoffnungen auf die Sowjetunion, die, wie man ſich erinnert, der deut⸗ ſchen Wehrmacht im Oſten in dieſem Sommer ſozu⸗ jagen den Genickſtoß geben ſollte, wird jetzt die Be⸗ deutung des afrikaniſchen Erdteils als Baſis für einen neuen Angriff auf das Lager der Achſenmächte in ganz ähnlicher Weiſe herausge⸗ ſtellt, wie zu Beginn des Jahres 1941 die des Bal⸗ kans und Griechenlands. Die Londoner Zeitungen überbieten ſich in phantaſtiſchen Vorſtellungen, wie es gelingen könnte, von Aegypten und der Weſtküſte Afrikas aus„den Krieg in das Herz des feindlichen Lagers“ zu tragen, genau ſo wie dies einſtmals von der Donau aus geſchehen ſollte. f. Daneben dürfte bei dieſen Beſprechungen des füdafrikaniſchen l aber auch die Sorge um die Zukunft des britiſchen Empires in Afrika eine Rolle ſpielen angeſichts des an der ge⸗ ſamten Weſtküſte und in letzter Zeit auch in Süd⸗ afrika ſelbſt immer anmaßender und ſelbſtherrlicher auftretenden US A⸗Imperialismus. Briten- offensive in Nordafrina geplant Drahtbericht unſeres Korreſpondenten :— Stockholm, 16. Oktober. Wie Churchill im Unterhaus mitteilte, wird Feldmarſchall Smuts anläßlich ſeines Londoner Beſuches vor dem geſamten britiſchen Parlament ſprechen, das heißt vor dem zu dieſem Zweck ver⸗ einigten Ober⸗ und Unterhaus. Die Rede ſoll daun auch über den Rundfunk übertragen werden. ö J Der Beſuch des ſüdafrikaniſchen Präsidenten ſteht nach wie vor im Mittelpunkt der Aufmerkſamkeit der engliſchen Preſſe, die ihm heute ihre Leitartikel widmet. Die engliſche Preſſe verzichtet zwar auf An⸗ gabe des Gegenſtandes der Beſprechungen mit Smuts, läßt jedoch durchblicken, daß dieſe im Zu⸗ ſammenhang mit einer geplanten Offenſive in Nordafrika ſtehen. 5 9 „Daily Expreß“ fühlt ſich durch den Beſuch von Smuts zu längeren Ausführungen über die Ge⸗ ſamtkriegslage angeregt, wobei die Bedeutung Afrikas beſonders hervorgehoben wird. Für Deutſch⸗ land, ſo meint das Blatt, könne ein Sieg in der Schlacht um Aegypten ebenſo wie für die Briten den Schlüffel zum Endſiea bilden. Gewännen die Deut⸗ durch, nahm dann ſhinſkij. fenden Feind, ſchen die Schlacht, dann ſei der ganze Mittlere Oſten in Gefahr, und die deutſche Wüſtenarmee könne ſich mit der deutſchen Kaukaſusarmee treffen. Das Blatt ſcheint ſich jedoch einigermaßen klar über die Schwie⸗ rigkeiten zu ſein, die die Briten in Aegypten er⸗ warten, wenn ſie verſuchen ſollten, ihren lang⸗ gehegten Wunſch, ganz Nordafrika in ihren Beſitz zu bekommen, in die Tat umzuſetzen.„Um die Front in Aegypten zu durchbrechen“, heißt es in dem Ar⸗ tikel,„iſt ein Frontalangriff von unerhörter Wucht erforderlich und neue taktiſche Wege müſſen gefunden werden.“ Alle Hilfsquellen müßten mobiliſiert Die Hintergründe des Smuts-Beſuckes Afrika als„die neue Angrifisbaſis“:: Alles in allem läßt ſich dem Eifer, mit dem ſich die britiſche Preſſe des Beſuches annimmt, entneh⸗ men, wie willkommen ihr die Gelegenheit iſt, von dem inzwiſchen läſtig gewordenen Thema einer zweiten Front ein wenig entbunden zu werden und dem Publikum gegenüber ſtatt deſſen ein Thema zu behandeln, das ſeine Phantaſie in mindeſtens dem gleichen Maße zu feſſeln vermag. Gleichzeitig wird allerdings auch zwiſchen den Zeilen der Leſerſchaſt deutlich genug die ebenſo alte wie bequeme Theſe ſuggeriert, die die Front von El Alamein als einen vollſtändigen Erſatz für die zweite Front anbieten möchte. lraktorenwerk in Stalingrad erstürmt gel nächtlichen 8törangritten auf das Rheinland 22 britische Bomber abgeschossen (Funkmeldung der N MZ.) a +. Aus dem Führerhauptauartier, 16. Okt. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: 5 Die Kampfhandlungen ſüdöſtlich von No wo⸗ roßijſk führten abermals zur Einſchließung und Vernichtung feindlicher Kräfte. In Rich⸗ tung auf Tuapſe ſtürmten deutſche Truppen neue Höhenſtellungen, die für die Fortführung des Angriffes von beſonderer Bedeutung ſind. In Stalingrad ſtieß eine Panzerdiviſion in kühnem nächtlichem Angriff bis an die Wolga zuſammen mit Infanterie⸗ verbänden in hartnäckigen Häuſer⸗ und Straßenkämpfen den Nordteil der Fabrikvor⸗ ſtadt mit dem großen Traktorenwerk Dfher⸗ Starke Luftſtreitkräfte führten Zer⸗ mürbungsſchläge gegen den verbiſſen kämv⸗ während Jagdverbände jede Gegenwirkung der feindlichen Luftwaffe ver⸗ hinderten. An der Don⸗Front vereitelten ungariſche Truppen alle feindlichen Ueberſetzverſuche. Im mittleren und nördlichen Frontabſchnitt bekämpfte die Luftwaffe die rückwärtigen Verbindungen der Sowjets. An der Murman⸗Front wieſen Gebirgstruppen mehrere feindliche Angriffe, zum Teil im Gegenſtoß, blutig ab. Der Gegner zog ſich unter Zurücklaſſung zahlreicher Gefallener auf ſeine Ausgangsſtellungen zurück. Die Flugplätze auf Malta wurden bei Tag und Nacht durch deutſche und italieniſche Luft⸗ ſtreitkräfte angegriffen. Acht feindliche Flug⸗ zeuge wurden abgeſchoſſen, davon zwei im Kampf mit deutſchen Kampfflugzeugen. Die britiſche Luftwaffe führte in der ver⸗ gangenen Nacht Störangriffe auf r heiniſches Gebiet durch. Die Bevölkerung hatte Ver⸗ luſte. An mehreren Orten entſtanden Brände und Gebäudeſchäden. Nachtjäger und Flakartil⸗ lerie ſchoſſen 22 feindliche Bomber ab. Darüber hinaus wurden am Tage bei Angriffsverſuchen auf norddeutſches und franzöſiſches Küſtengebiet drei britiſche Flugzeuge vernichtet. Erbitterte Macht-Luftkämpfe über dem Nheinland + Berlin Oktober. Die britiſche Luftwaffe hat ſich in der vergangenen Nacht bei ihren Störangriffen auf das weſtdeutſche Gebiet eine neue ſchwere Abfuhr geholt. Kaum waren die Briten in das Reichsgebiet eingeflogen, als ſie ſoſort in überaus heftiges und gut liegendes Feuer der deutſchen Flakgeſchütze gerieten. das ſie aus den Feuerzonen der Bodenabwehr vertrieb. Während dieſes Ausweichmanövers wurden die Briten von den deutſchen Nachtjägern gefaßt und es kam in dem rheiniſchen Gebiet zu erbitterten Luft kämpfen. Dabei errang Ritterkreuzträger Leutnant Beier in einer knappen halben Stunde vier Abſchüſſe und erhöhte damit die Zahl ſeiner Nachtjagoſiege auf 36. Oberleutnant Frank ſchoß als Nachtjäger ſeinen 13. bis 15. Gegner ab. Andere Nachtjäger vernich⸗ teten weitere neun feindliche Bomberflugzeuge, während Flakaxtillerie ſechs Britenhomber zum Ab⸗ ſturz brachte. Damit verkor die britiſche Luftwaffe insgeſamt 22 Flugzeuge. Durch die wahllos abgewor⸗ fenen Bomben erlitt die weſtdeutſche Bevölkerung Verluſte. a Das Eichenlaub für Hauptmann johannes Ruemmel + Berlin, 14: Oktober. Der Führer verlieh dem Hauptmann Johau⸗ nes Kuemmel aus Coswig(Sa.), Abteilungs⸗ kommandeur eines Panzer⸗Regiments in Afrika, das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes.. 5 N 1 Schon in den Feldzügen in Polen und im Weſten hatte ſich dieſer vorbildliche Panzeroffizier in jeder Lage bewährt. Am 9. Juli 1941 erhielt er für die Abwehr eines engliſchen Großangriffs zur Ent⸗ ſetzung Tobruks als Oberleutnant und Kompanie⸗ chef das Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes. Anſang Juni 1942 war er an der Einſchließung ſtarker feind⸗ licher Kräfte entſcheidend beteiligt. Damals ver⸗ nichtete oder erbeutete ſeine Abteilung 41 feindliche Kampfwagen, 39 Pak und Flakgeſchütze und 13 Selbſt⸗ fahrer⸗Lafetten. Beim Angriff auf Tobruk über⸗ wand Hauptmann Kuemmel mit ſeiner Abteilung als einer der erſten den Panzergraben und die ſeind⸗ lichen Minenfelder und brach trotz heftigen Wider⸗ ſtandes tief in die feindlichen Stellungen ein. Von Ende Mai bis Ende Auguſt 1942 hatte die Pänzer⸗ abteilung Kuemmel allein 232 feindliche Kampfwa⸗ gen, 118 Geſchütze, 116 Pak und Flakgeſchütze. 31 Selbſtfahrer⸗Lafetten, 11 Panzerſpähwagen und Hun⸗ derte von Fahrzeugen aller Art vernichtet oder er⸗ beutet ſowie 6500 Gefange eingebracht. uilie drängt weiter auf die. eite Front lach seinem. Sachverständigen urteil“ kann sie ohne weiteres gewagt werden!/ Keine Gegensatz Willkie befand ſich durch das ungünſtige Echo ſeiner Drahtbericht unſeres Korreſpondenten 1 5— Liſſabon, 16. Okt. Wendell Willkie, der. wie ſchon berichtet, am Mittwochabend vom Präſidenten Rooſevelt im Wei⸗ ßen Haus empfangen wurde, veranſtaltete am Don⸗ nerstag eine Sonderpreſſekonferenz, in deren Ver⸗ lauf er ſich etwas ausführlicher ausſprach, als dies unmittelbar nach ſeinem Empfana im Weißen Haus ſchon geſchehen war. N n Willkie kam ernent auf ſeine Forderuna der zweiten Front zu ſyrechen und erklärte nochmals. er halte nach wie vor eine zweite Front für abſ⸗ ſolut durchführbar und ſtehe auf dem Stand⸗ 5 1 daß ſie ſobald wie irgendmöglich kommen müſſe.. Er kam auch auf ſeine Anariffe auf die enaliſche und amerikaniſche Generalität zu ſprechen und erklärte, er habe ſich auf ſeiner Reiſe ſowohl in Aegypten, wie im Mittleren Oſten, wie auch in der Sowjetunion ſelbſt mit genügend Sachverſtändigen beſprochen, um ein„klares“ Urteil auch in militäriſchen Dingen für ſich zu beanſpruchen. Er dürſe ohne Prahlerei ſagen. daß er immer ſchon eine aroße Erfahrung in der Be⸗ urteilung von Vorſchlägen techniſcher Sachverſtändi⸗ aer beſitze. Auf Grund dieſer Erfahrungen ſtehe er auf dem Standpunkt, daß eine Offenſive gegen die Achſenmächte vom Weſten her abſo⸗ lut möalich ſei.. Anf die Frage, ob Stalin mit der Errichtung einer zweiten Front im Frühling einverſtanden und zufrieden ſein würde, verweigerte Willkie bezeichnenderweiſe die leben und menſchlichen Werten. klärungen zwiſchen ihm und Moskauer Erklärung verſtändlicherweiſe in einer ſehr gereizten Stimmung. Selbſtverſtändlich gab er der Ueberzeugung Ausdruck, daß die ſogenannten Alliierten den Krieg gewinnen würden, fügte aber hinzu, die Frage ſei, um welchen Preis an Menſchen⸗ Einer der erſten Zwecke ſeiner Reiſe ſei geweſen, den„Alliierten“ und einer Reihe neutraler Länder zu zeigen, daß in den Vereinigten Staaten ein geeinter Wille herrſche, den Krieg zu gewinnen. Es iſt allerdings merkwürdig genung, daß ein Land, das ſich im Kriege befindet, das Bedürfnis verſpürt, in einer ſo auffälligen Weiſe nach außen hin zu zeigen, daß es dieſen Krieg auch gewinnen will. Eine ſolche Erklärung ſcheint uns nicht gerade auf eine innere Sicherheit des Weißen Hauſes bezüglich der Stimmung zu deuten. Willkie ſagte dann weiter. daß er außerdem noch gewiſſe Auf⸗ träge von Rooſevelt erhalten habe, über die er jedoch nichts weiter an dieſer Stelle ſagen könne. Die Gerüchte, daß es wegen der Moskauer Er⸗ Rooſevelt zu. einer. Spannung gekommen ſei, ſind in den Vereinigten Staaten offenbar ſo ſtark, daß Willkie ſich genötigt ſah, ſie aasdrücklich zu dementieren. Schließlich erklärte Willkie, er ſei immer noch der Auffaſſung, daß es a ene ſei, wenn die Streitkräfte der Alliierten unter dem Befehl eines einzigen Mannes ſtänden, und er er⸗ innerte in dieſem Zuſammenhang daran, daß er Ge⸗ neral Mac Arthur für dieſen Poſten als am beſten geeignet anſehe. Dieſe Erklärung läßt frei⸗ lich die in London und Waſhington viel diskutierte die Frage unbeantwortet, ob ein ſolches gemeinſames Oberkommando auch die Somjetunion mit einſchlie⸗ e in dieser Frage zwischen inm und Roosevelt 7 ßen ſoll. Indeſſen ſcheint Willkie dieſe Frage für ſich ſelbſt in ei n verneinenden Sinne zu beant⸗ worten, wenn er nach wie vor auf Mac Arthur be⸗ ſteht. Denn ſein Aufenthalt in Moskau dürfte ihm klar gemacht haben, daß der Kreml niemals ſeine Zuſtimmuna dazu geben wurde, die Rote Armee dem Oberbefehl eines amerikaniſchen oder engliſchen Ge⸗ nerals zu unterſtellen, da man in Moskau offenſicht⸗ lich von den militäriſchen Fähigkeiten dieſer Herren eine ſehr realiſtiſche Vorſtellung hat. 1 ber katastrophale Rückgang der Sowietproduktion Drahtberichtunſeres Korreſpondenten g— Liſſabon, 14. Okt. Ein Vertreter de Gaulles in Moskau berichtet, wie der enaliſche Nachrichtendienſt meldet, über die wachſenden Verſorgungsſchwieriakeiten der Sowiet⸗ union. Die im letzten Jahr an ſich verfügte Verle⸗ auna ganzer Zweige der Rüſtunasinduſtrie nach Oſten hat ſich offenſichtlich nicht oder länaſt nicht in dem erhoſſten Umfang bewährt. Der Vertreter de Gaulles weiſt darauf hin, man dürfe niemals über⸗ ſehen, daß trotz aller Anſtrenaungen die Rüſtungs⸗ produktion der Sowjetunion weit unter der Produktion des Deutſchen Reiches liege und daß die : Sowietunion infſolgedeſſen dringender denn je der Hilfe der Weſtmächte bedürfe. Während der Vertre⸗ ter de Gaulles das Oelproblem als weniger dringend bezeichnet. ſtellt er die Ernährunasfrage, vor allem die Ernährung der Bevölkerung in den Großſtädten in den Vordergrund, die während der kommenden Wintermonate gefährlich beeinträchtiat werden könnte. Spaniens Weg Von unſ. Vertreter in Madrid Dr. Anton Dietrich f— Madrid, 14. Oktober. In Madrid hat die„Saiſon“ begonnen. Wer die höllenheißen Tage des Sommers in San Sebaſtian, in der Sierra de Gredos oder an der Coſta Brava verbracht hatte, ſtürzt ſich jetzt wieder in den Wirbel von Theater⸗Uraufführungen, Film⸗Premieren, Kon⸗ zerten, Ausſtellungen, Einladungen und Empfängen. Dabei iſt allenhalben Optimismus, Selbſtſicherheit und Wohlbehagen feſtzuſtellen. Man ſpürt: es aeht beſſer, es geht aufwärts. Es zeigen ſich ſo die Früchte der beharrlichen, Schritt für Schritt vorgehenden, nüchternen„Nach⸗ Bürgerkriegs⸗Politik General Francos. Dieſer fehlte nie der Ausblick auf golden beſchienene Gipfel einer herrlicheren Zukunft. ihre Tagesarbeit aber war die des Kärrners, der Schutt abfährt, die des Landmannes, der ſeinen Acker beſtellt, ja nicht ſelten die des Tagelöhners, der von der Hand in den Mund lebt. Dem Sieg war nicht die Ueppigkeit des Triumphes gefolgt, ſondern der harte, kleinliche All⸗ tag. Statt der Expanſion und der großen Weltpoli⸗ tik zu leben, vereinigte Spanien ſeine Kraft auf Flurbereinigung im weiteſten wie im engſten Sinne des Wortes und das Ingangſetzen ſeiner erſchütter⸗ ten und geſchwächten Energien. Das ſah aus wie Kleinarbeit und war doch eine Siſyphusaufgabe, deren Erfüllung arm an Genug⸗ tuung und überreich an Verzweiflung ſchien. Ab⸗ gefehen von einigen zehntauſend Schiebern hat auch niemand im Lande während der letzten drei Jahre zu lachen gehabt. Es fehlte am Notwendiaſten, die Preiſe ſtiegen ins Ungemeſſene, und die Stimmung des Volkes ſchwankte zwiſchen Unzufriedenheit und fataliſtiſchem Unalauben. Aber wie nach der Parabel vom optimiſtiſchen Froſch, der, in einen mit Rahm gefüllten Krug gefallen, immerfort ſtrampelte. bis der Rahm zu Butter und zur rettenden feſten Unter⸗ lage geworden war, haben ſich die Anſtrengungen der Franco⸗Regierung ſummiert und haben ihr Re⸗ ſultat gehabt. Eben erſt konnte das Miniſterium für öffentliche Arbeſten berichten, daß die 2651 Brücken und anderen öffentlichen Bauwerke. die im Bürger⸗ kriea zerſtört worden waren, wiederhergeſtellt, daß im laufenden Jahre rund 470 Millionen Peſeten für den Bau von Stauſeen und Straßen ſowie für die Verbeſſerung von Haſſen⸗Anlagen ausgegeben und daß aus 1694 Lokomotiven am Bürgerkriegsende wieder 2541, aus 1740 Perſonenwagen 2957 und aus 45 500 Güterwagen 70 066, alfo faſt ſoviel wie in der Zeit vor dem Bürgerkrieg geworden ſind. Die Han⸗ delsbilanz für 1941, die vor wenigen Wochen veröffentlicht worden iſt. enthält ſchmeichelhafte Jah⸗ len: die Ausfuhren von 1940 im Wert von 394 Mil⸗ lionen Gold⸗Peſeten ſind auf den Wert von 521 Mil⸗ lionen Gold⸗Peſeten geſtiegen, obwohl 600 000 Ton⸗ nen weniger exportiert worden ſind. Im Jahre 1940 hatte ſich aus Exvort und Import ein Minus⸗Saldo von rund 226 Millionen Gold⸗Peſeten ergeben: für das Jahr 1941 beträgt dieſer nur 28 845 459 Gold⸗ Peſeten. Als am 1. Oktober Generaliſſimus Franco den ſechſten Jahrestag ſeiner Ernennung zum Staats⸗ chef feierte, meldete das Finanzminiſterium das Steigen der Steuereinnahmen, und das Miniſterium für Landwirtſchaft verriet u.., daß der nach dem Bürgerkrieg zuſammengeſchmolzene Viehbeſtand ſich nahezu erholt hat. Eindrucksvoll iſt aber vor allem die Beobachtung, daß die Beſſerung im aroßen ſich beim Mann der Straße auswirkt. Noch iſt die Teue⸗ rung groß, und man lebt weder wie der Vogel im Hanffamen noch wie Gott in Frankreich. Doch gibt es mehr Arbeit mit durchweg weniaſtens etwas bef⸗ ſerer, für Spezialarbeiter recht auter Bezahlung und mehr zu eſſen, ja ſoviel, daß der ſchwarze Markt für Lebensmittel ſich heute faſt nur noch auf die Städte Madrid und Barcelona beſchränkt. In allen offiziellen Reden und Kommentaren wie im Alltag kommt zum Ausdruck: Spanien iſt übern Berg! Ein nicht geringer Teil der Bevölkerung— die Sancho Panſa!— iſt nicht bloß damit zufrieden, ſondern ſchon befriedigt. Der vaterländiſche Ehrgeiz der Staatsführung, der Falange, des Heeres und der Jugend ſieht darin das Erreichen einer Stufe, die Ausgangspunkt für weiteren Anſtieg iſt. Als Generaliſſimus Franco im vergangenen Auguſt— in der heißen Zeit, da Sancho Panſa Sommerferien feierte— in Vigo weilte, rief er in die um ihn ver⸗ ſammelten Maſſen hinein:„Das Leben iſt ein Kampf, der Friede nur ein Zufalll“ Auf der gleichen Reiſe erinnerte er an die Opfer des Bürgerkrieges und folgerte daraus die Parole: „Dieſe Opfer brachte unſere Jugend nicht, damit wir am Weg liegen blieben. Unſer Kreuzzug iſt eine Bewegung voll Unruhe und kennt kein Raſten. Wir werden nie raſten! Spanien muß ſich vielmehr in jedem Augenblick moraliſch, religiös, politiſch, militäriſch und wirtſchaftlich auf den Kampf vorbe⸗ reiten.“ Die Vorausſetzung iſt aber„die vollkommene Einheit“. Kaum 48 Stunden nach dieſen Programmreden nahm Generaliſſimus Franco die Umbildung der Regierung vor. Dieſe wurde als Wach⸗ ablöſung“ bezeichnet und bedeutet im gleichen Augen⸗ blick doch noch etwas mehr, nämlich eine Zäſur, einen Einſchnitt, ein Pauſen⸗ und Atemzeichen. Die vom ſpaniſchen Staatschef als notwendige Vorausſetzung betrachtete„völlige Einheit Spaniens“ war für den Beobachter ſeit einiger Zeit wenn nicht gefährdet, ſo doch beunruhigt. Hier war ein Verantwortlicher zum Zankapfel möglicher Parteiung abgeſtempelt, als Sündenbock für alle und alles betrachtet und wies einſtimmig zum Anlaß der Kritik genommen worden. Dort hatte ein anderer ſich als Parteimann einer Bewegung, die keine Partei darſtellen kann, ſo exponiert, daß Reibungen unvermeidlich waren. Die mit ſouveräner Ueberlegenheit und abſolut über⸗ Taſchend vorgenommene Umbeſetzung mehrerer Miniſterien hat die daraus erwachſene Beunruhigung und Belaſtung mit ihrer Urſache beſeitigt. Gleich⸗ zeitig ſind teils bewährte. teils unverbrauchte Kräfte mit neuen Möalichkeiten herangezogen worden. Schließlich hat Generaliſſimus Franco mit der Uebernahme der Präſidentſchaft in der„Junta Poli⸗ tica“ den Willen geäußert, noch mehr als bisher die unmittelbare Verantwortung nicht nur der Füh⸗ runa, ſondern auch der Exekutive zu übernehmen. Wie ſchon die erſten offizibſen Kommentare und füngſt wieder eine offizielle Reaierunaserklärung erkennen ließen. werden die Ideale und die Ziele der ſpaniſchen Regierung durch die Wachablöſung in Spaniens Stellung⸗ keiner Weiſe berührt. — Ä— — . ——— Einer vom nahme im heutigen Weltkrieg iſt abſolut klar: auf der Seite der Achſenmächte und gerichtet gegen den Bolſchewismus und ſeine kapitaliſtiſchen Helfershelfer. Ebenſo deutlich zeiat ſich in der Ar⸗ beit der Reaierung die Abſicht, Spanien, das in den erſten Jahren nach dem Bürgerkrieg allzuſehr nur ſeinen eigenen Sorgen und Nöten leben mußte, Tritt faſſen“ zu laſſen mit den Ereigniſſen und Problemen der weiten Umwelt. Natürlich war nie vergeſſen worden, die Anweſenheit und das Dabei⸗ ſeinwollen Spaniens am Geſchehen unſerer Tage zu betonen. Doch hatte ſolchen Erklärungen bisher nicht der nötige Untergrund an Kraft und Macht gefehlt? Beſtand nicht zwiſchen Können und Wollen ein un⸗ glückliches Verhältnis? Die„neue Wache“ hat end⸗ lich ein Land gleich dem Torero hinter ſich, der nach ſchwerer Verletzung durch den Stier und ſchwieriger Heilung ſein Krankenbett verlaſſen hat. Kontrakte ſchließt. und mit dem Training beginnen kann. Zu⸗ wächſtliegende politiſche Konzeptionen wie iberiſcher Block und Hiſpanität erfahren neuen Auftrieb und finden jenſeits der Grenzen Echo. Es wird von der zVorhereitung auf den Kampf“ geſchrieben und von der„Reſerve Spaniens“ geſprochen. 5 Wenn all dies bei der gleichgebliebenen Partei⸗ nahme für die Achſenmächte und gegen den Weltbol⸗ ſchewismus ſamt ſeinen kapitaliſtiſchen Trabanten —. die erſt in dieſen Tagen dem Abgeſandten Rooſe⸗ nelts Myron Taylor gegenüber bei ſeinem zwei⸗ tägigen Madrider Aufenthalt unverblümten Aus⸗ druck fand— für nahe Zeit noch keine aktive Teilnahme Spaniens großen Stils an den hiſtoriſchen Entſcheidungen unſerer Tage ankündet, bleibt doch die Feſtſtellung, daß das Land, dem ſich die Spanne zwiſchen Ideal und Wirklichkeit ver⸗ ringert hat, heute mehr denn je an eine aktive, über die nackte Alltagsnot hinaus reichende Zukunft den⸗ ken kann und denkt. Es gibt zwar viele Brüder Sancho Panſas, die einzig auf Eſſen und Trinken innen oder mit Berufung auf Cervantes und in ſeiner völligen Verkennung das Regieren und Re⸗ . nur hausbacken vernünftig auffaſſen. zeneraliſſimus Franco ſelbſt als erſten und mit ihm die Beſten in Partei, Heer und Jugend wiſſen mehr und richten ihr Handeln auf das Wort des Erzie⸗ gungsminiſters Ibanez aus:„Wir müſſen uns ohne Rückhalt in die hiſtoriſche Entſcheidung unſerer Tage wagen denn für Spanien ſteht alles auf dem Spiel.“ Die Lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 16. Oktober. Bis geſtern abend hat der engliſche Nachrichten⸗ dienſt noch keine Meldung von den neuen Verluſten durch den Vorſtoß der deutſchen Schnellboote im Kanal gebracht. Dagegen bequemte er ſich zu einem anderen Eingeſtändnis, den teilweiſen Verluſt von Frachtſchiffen zuzugeben. Wenn auch dieſes Ge⸗ ſtändnis keine Namen nennt, ſo wiſſen wir doch, daß es ſich um die letzthin vom OK We gemeldete Ver⸗ ſenkung der großen Frachtſchiffe„Oreades“ und „Ducheß“ of Atholl“ handelt. Die Londoner Blätter verſehen das Teilgeſtändnis ber britiſchen Admiralität mit mancherlei Zuſätzen. „Star“ ſchreibt, die Meldung der Admiralität ſcheine in Widerſpruch zu den voraufgegangenen Meldungen und auch mit den Verſicherungen Churchills in Edin⸗ burgh zu ſtehen.„Evening Star“ ſchreibt, man müſſe über dieſe Verluſte ſeine eigenen Gedanken haben und der Mann auf der Straße frage immer wieder, warum man nicht alle Verluſte ſofort und reſtlos mitteile. denn das allein erhöhe den Kampf⸗ und Siegeswillen Englands. E Nach dem Londoner„Economiſt“ geſteht auch die Londoner„Times“ in einem längeren Artikel zur Kriegslage, daß im vierten Kriegsjahr die Ini⸗ tiative immer noch bei den Achſenmächten liege. Die „Times“ zieht zur Beweisführung hierfür die Situa⸗ tion an der Sowjetfront, in Nordafrika, um Malta und auf den Meeren heran. Jeder neue Sturm komme immer noch nach den Plänen der Achſenmächte, während die Gegenpläne der Alliierten in den An⸗ fangsſtadien ſtecken blieben. Schon der„Economiſt“ hatte ausgeſprochen, daß Strategie und Führung der Alliierten verſagen. Die„Times“ geht noch weiter und ſchreibt, die Männer, die bisher den Krieg auf ſeiten der Alliierten führten, hätten heute noch nicht begriffen, daß dieſer Kriea anders geführt werden müſſe als der von 1914—18. Eine neue Technik und neue Waffen würden dieſen Krieg zur Entſcheidung bringen und England dürfe die Stunde des Sieges nicht verpaſſen. Noch vor wenigen Monaten wären die Ausführungen des„Economiſt“ und der„Times“ unvorſtellbar geweſen, noch im Mai dieſes Jahres, als alles auf die große Sommeroffenſive der So⸗ wfiets zur Vernichtung der Deutſchen hoffte. Eine neue ſchwache Hoffnung ſpricht„New Chro⸗ niecle“ aus. Es erwartet einen frühen Winter und den Stillſtand des deutſchen Vormarſches oͤurch die Wetterlage. b alle bisherigen. Im Kaukaſus ſtürmen deutſche und verbündete Truppen immer weiter voran, in Sta⸗ ROMAN vo HARALD BAUMGARTEN Auch dieſe Hoffnung wird trügen, wie tig machen. Im gleichen Atemzug rannte er los. Er hielt nicht inne. bis er in den 2 5 8 N e NMillionen sterben in Indi Illionen sterben in Indien Ene nesige Malaria-Enidemie, der die englische Verwaltung hilflos gegenübersteht, zieht durch das Land Drahtbericht unleres Korreſpondenten a— Liſſabon, 16. Oktober. Es liegen jetzt die erſten ausführlichen Be⸗ richte über die große Malariaepidemie vor, die über Indien hereingebrochen iſt. Sie wird von den engliſchen Korreſpondenten als die ernſteſte Epidemie ſeit Meuſchengedenken bezeichnet. Ihre Ausbreitung werde durch den kataſtrophalen Mangel an Chinin infolge des Verluſtes von Java, das 97 v. H. der Weltproduktion von Chinin hervorbringt, außerordentlich erleichtert. Der Korreſpondent des Londoner„News Chro⸗ nicle“, Stuart Emeny, berichtet:„Täglich ſehe ich in den Straßen von Delhi, wie die Leichen der Opfer der Seuche in weiße Tücher gewickelt auf Bah⸗ ren zur Verbrennung getragen werden.“ Der Kor⸗ reſpondent ſagt, in einem normalen Jahr würden in Indien rund 100 Millionen Malariafälle feſtge⸗ ſtellt, von denen ungefähr eine Million tödlich per⸗ laufen. Dieſe Feſtſtellung iſt eine neue ſchwere Ver⸗ urteilung der engliſchen Kolonialverwaltung, der es bisher nicht gelungen iſt, der Seuche Herr zu wer⸗ den.„In dieſem Jahr wird die Zahl der Toten nach der Anſicht der Aerzte noch unvergleichlich höher an⸗ wachſen, da Chinin nur ſchwer zu beſchaffen iſt und zu Preiſen verkauft wird, die für die meiſten der indiſchen Einwohner faſt unerſchwinglich ſind. Der Durchſchnittsverbrauch in Indien beträgt 210 000 Pfund im Jahr, davon werden nur 80 000 Pfund im Lande ſelbſt erzeugt. Die Regierung hat, um die Lücke auszufüllen, die Vorräte der amtlichen Stellen der Bevölkerung zur Verfügung geſtellt. Dieſe Maßnahme ſteht aber nur auf dem Papier, in der Praxis wirkt ſie ſich nicht aus. An Stelle einer ge⸗ regelten Verteilung von Chinin durch die Regie⸗ rungsſtellen iſt ein ſchwarzer Markt entſtanden. der das Chinin zu hohen Preiſen verkauft. Infolge⸗ deſſen ſind Hunderttauſende von armen Indern zum Tode verurteilt. In den Apotheken gibt es praktiſch keinerlei Antimalariamittel öffentlich zu kaufen. Unter dem Ladentiſch werden gigantiſche Preiſe be⸗ zahlt. So müſſen z. B. für 100 Tabletten Chinin 92 ſh 6 d als Mindeſtpreis bezahlt werden.“ Der Korreſpondent ſaat, daß die Lage noch da⸗ durch verſchlimmert wird, daß die ſynthetiſchen deut⸗ ſchen Antimalariamittel wie z. B. das berühmte Ate⸗ brin, nicht mehr zu haben ſind. da alle Vorräte faſt erſchöpft ſind. Für eine einzige deutſche Atebrin⸗ Tablette werden zur Zeit etwa 2 Schilling bezahlt. Die amerikaniſchen Erſatzmittel für Atebrin, wie z. B. Mepacrin, hätten ſich als nicht ſo aut erwieſen, vor allem bei längerem Gebrauch. Die Erſchöpfung der Chininvorräte in Indien durch die gegenwärtige Epidemie könne aber noch andere, bedeutend kata⸗ ſtrophalere Folgen haben, da die britiſche Armee von Monat zu Monat anwachſende bedeutende Chinin⸗ mengen benötiat, vor allem wenn General Wavell ſeinen Plan durchführen wolle, Burma und Burmas tropiſche Wälder zurückzuerobern. Nene schwere Unruhen dnb. Rom, 16. Oktober. In Karachi kam es, wie Stefani aus Bangkok mel⸗ det, erneut zu ſchweren Zuſammenſtößen zwiſchen indiſchen Demonſtranten und der britiſchen Polizei. Vor dem Gefängnis forderte in einer Kundgebung eine Gruppe von Indern die Freilaſſung der bei den Kundgebungen der letzten Tage Verhafteten. Die Gefängniswache eröffnete auf die Demonſtranten das Feuer. Drei Perſonen, darunter eine Frau, wurden getötet. Die erbitterte Menge antwortete darauf mit Steinwürfen, ſo daß ſich die Gefängnis⸗ wache zum Rückzug in das Innere des Gefängnes⸗ gebäudes gezwungen ſah. Sie ſchoß aber weiterhin aus den Feuſtern, ſo daß die Zahl der Toten auf über 20 ſtieg. Eine Hritiſche Kavallerieſchwadron wurde eingeſetzt, um die Demonſtranten auseinanderzutreiben. Das neue Blutvergießen löſte in verſchiedenen Stadtteilen Proteſtkundgebungen aus. Die Polizei führte etwa 200 Verhaftungen durch. Läden und Fabriken ſind geſchloſſen und Polizeitruppen durchziehen die Stadt. Aus Madras wird gemeldet, daß tauſende jun⸗ ger Muſelmanen nach der Verhaftung eines ihrer Führer zu den Waffen griffen und zu den Kämpfern Bidur Choffal Khans ſtießen, der bei verſchiedenen Treffen die engliſchen Truppen geſchlagen und ihnen hart zugeſetzt haben ſoll. Die Kämpfe auf Madagaskar Hartnäckiger franzöſiſcher Widerſtand dnb. Vichy, 1. Okt. Die franzöſiſchen Streitkräfte auf Madagaskar leiſten den Engländern immer noch erbitterten Wi⸗ derſtand. Nördlich von Amboſidra toben ſeit dem Nachmittag des 10. Oktober harte Kämpfe; trotz aller Geländeſchwierigkeiten und trotz des Mangels an Material verteidigen die franzöſiſchen Truppen jeden Zoll Boden mit Hartnäckigkeit. Die Enaländer haben weiter verſucht, durch Luftangriffe franzöſiſche Flug- plätze zu zerſtören. Dabei ſind ſie auf eine heftige Abwehr der franzöſiſchen Bodenſtreitkräfte geſtoßen, denen es gelang, einen der britiſchen Apparate abzu⸗ ſchießen und die Beſatzung gefangenzunehmen. plumpe Spekulation Noosevelts Die Italiener in den USA aus den Schwarzen Liſten a geſtrichen Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Rom, 16. Oktober. Rooſevelt ließ bekanntlich kürzlich unmittel⸗ bar vor den Wahlen durch ſeinen Juſtizminiſter erklären, die Italiener in den Vereinigten Staa⸗ ten würden aus der Schwarzen Liſte feindlicher Ausländer geſtrichen. Rooſevelt will ſich alſo mit dieſem Manöver die Gunſt der nordameri⸗ kaniſchen Maſſen italieniſcher Herkunft erwerben und deren Einfluß beim bevorſtehenden Wahl⸗ kampf ausnutzen. Dieſe Machenſchaften können nur die Verachtung der Italiener finden. Auch die Italiener in Ame⸗ rika laſſen ſich nicht mehr täuſchen. Sie haben, wie ein von Stefanie ausgegebener Bericht darlegt, ihr wahres Gefühl niemals verborgen und gerade wäh⸗ Badische Infanterie im Kaukasus/ PK. Lange ſchon liegt die endloſe Steppe ohne Horizont mit dem ewigen gelben Einerlei des Son⸗ nenblumenmeeres hinter den Marſchſtiefeln der In⸗ fanterie. Vorbei iſt die Qual des Marſches in die Ewigkeit und überwunden ſind die niederdrückenden ſeeliſchen Empfindungen, die der Raum ohne Gren⸗ zen und Ziel dem Fußſoldaten aufzwingt. Brave württembergiſche, tapfere baoͤiſche Infan⸗ terie, nur einfache Holzkreuze am Wegesrand in weiter Steppe und ſtahlhelmgeſchmückte Grabhügeln in ſtaubüberzogenen, elenden Koſakenſiedlungen kün⸗ den von eurem Heldenzug! Geblieben ſind nur der beißende, alles durchoͤrin⸗ gende Staub, der den Weltkriegsſoldaten an die Champagne erinnert und die unbarmherzig ſengende Glut der Sonne. Und geblieben ſind der Kampfgeiſt, der Wille zum Sieg, der Drang nach vorwärts. Dieſe ewigen Tugenden des deutſchen Infanteriſten. die alles zwingen, die öde Leere zwiſchen Don und Ku⸗ ban, wie die Berge des Kaukaſus. Hell und klar wurde wieder der Blick der Sol⸗ daten der Regimenter der württemberg⸗badiſchen In⸗ fanteriediviſionen, als er endlich die bewaldeten Hü⸗ gel und Berge des Kaukaſus ſchauen durfte. Das Auge des Landſer, eben noch müde und ſtumpf, aus entzündeten Rändern gleichgültig auf das Sturm⸗ gepäck des Vordermannes ſehend, bekam neuen Glanz, dort vorne grüßt die Landſchaft der Heimat. „Ha no, dös iſch ja beinah ſo wie dahoim im Schwarzwald!“ Dieſer treue, ehrliche und grund⸗ anſtändige Soldat wurde in ſeiner Seele von der Grauſamkeit und von der Unmenſchlichkeit der bol⸗ ſchewiſtiſchen Kriegsführung nicht im geringſten be⸗ rührt. Hier am Fuße des Kaukaſus wurde dieſe Tatſache— wie oft ſchon in dieſem Krieg— erneut offenbar. Die Infanteriſten waxen wochenlang im Einſatz, ſchwere Gefechte hatten ſie eben hinter ſich. Geſtern noch ſtellte ſich der Bolſchewik. Vor wenigen Tagen ſtanden ſie im furchtbaren Straßenkampf. Unter den Augen des Feindes hatten ſie im Sturm⸗ lingrad werden die lesten Bunker und Widerſtands⸗ neſter der Bolſchewiſten zerſchlagen und gleiches iſt von der mittleren Front zu berichten, Maltg liegt Tag und Nacht in der Zange der Luftwaffe der Achſenmächte und im Kanal und an Englands Kü⸗ ſten geht das Vernichtungswerk mit unerbittlicher Härte weiter. * Die politiſchen Forderungen der briti⸗ chen Kommuniſten, die auf Befehl Moskaus ſtattaefundenen Maſſendemonſtrationen in Groß⸗ britannien, waren nur Auftakt der Forderungen, die „Daily Worker“ in ſenſationeller Aufmachung ge⸗ ſechzigkerzige Birne, ich bringe ſie ſofort. Ja, ich kann ſolange fortbleiben. Schneu⸗ bracht hat und die die Abſetzung könialicher britiſcher Miniſter und Botſchafter verlangen. Selbſt„Daily Herald“ iſt über den ultimativen Ton der kommuni⸗ ſtiſchen Forderungen empört und ſchreibt. Einariffe in die britiſche Staatsſtruktur müßten zurückgewie⸗ ſen werden, und zwar bedinaunaslos, ſelbſt wenn ſie von unſeren öſtlichen Bundesgenoſſen kommen. Die kommuniſtiſchen Drahtzieher werden ſich durch die Auslaſſungen des ſonſt mit ihnen durch dick und dünn gehenden„Daily Herald“ nicht abhalten laſſen, ihr Ziel konſequent weiter zu verfolgen, auch die britiſche. Staatsmaſchine zu ſowfetiſieren und Moskaus Wil⸗ len zu unterwerfen. durch ſeine ganze Geſtalt. 5 Wie von einer Rieſenfauſt vorwärts geſtoßen begann er zu rend dieſes Krieges oftmals Gelegenheit gehabt, ihre Vaterlandsliebe zu bekunden. Die Anſtrengungen Rooſevelts, der Bewegung der ſogenannten„freien Italiener“ Bedeutung zu geben, ſind, wie die Tagung einiger antifaſchiſtiſcher Elemente in Mon⸗ tevideo beweiſt, auch kläglich geſcheitert. Das gleiche Geſchick hatten die Rundfunkſendungen des Ober⸗ bürgermeiſters La Guardia, der als Jude natür⸗ lich mit der italieniſchen Raſſe nichts zu ſchaffen hat. Ein Loyalitätsakt Argentiniens Drahtbericht unſeres Korreſpondenten 5— Rom, 16. Oktober. In großer Aufmachung veröffentlichen die heuti⸗ gen römiſchen Morgenblätter eine Nachricht aus Buenos Aires, der zufolge die argentiniſche Regie⸗ rung durch ein beſonderes Dekret die Hiſſung der italieniſchen Flaggen am 28. Oktober, dem Tag des Marſches der Schwarzhemden auf Rom, und an den weiteren italieniſchen Nationalfeſten des 4. und 11. November geſtattet hat. ber italienische wehrmachtsbericht Angriff ſtarker Bomberverbände auf die Flugplätze von Malta der NM.) + Rom, 16. Oktober. Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekaunt: Au der Front von El Alamain kein Ereignis von Bedeutung. Ein feindlicher. auf Tobruk verurſachte r ſchoß ein feindliches. keinen Schaden. Die Abwe Die Flugplätze von Malta wurden von ſtarken Bomberverbänden in aufeinanderfolgenden Wellen unter wirkſamem Schutz von Jägern, die im Luft⸗ kampf acht britiſche Flugzeuge abſchoſſen, angegriffen. (Funkmeldung Flugzeug ab. Von Kriegsberichter E. Schneemann boot den Kuban überquert. Dieſe durch alle Höllen gegangenen Männer ſehen einen kleinen Abglanz ihrer Heimat vor ſich und alles Grauen der Schlach⸗ ten iſt weggewiſcht. Ungewollt und unbewußt zeigt der härteſte Kämpfer und der duldſamſte Sieger, der je über dieſe Erde ſchritt, der deutſche Infanteriſt, den unausſchöpfbaren Reichtum des deutſchen Lebens. ... Weit, weit hinten liegt die ſonnendurchglaſte, ausgedörrte Steppe. Die Diviſton, der General und die Regimentskommandeure ſind Ritterkreuzträger, kämpfte lange ſchon im Gebirge. Täler und tiefe Schluchten wurden bezwungen, ſteil ragende Berge geſtürmt, Bunker geknackt, raffinierte Hinderniſſe be⸗ ſeitigt. Immer wieder mußte der Bolſchewik wei⸗ chen, trotz des Stalinbefehls und trotz verſchärfter Strafbeſtimmungen. Meiſt auf ſich allein geſtellt, wie das im Weſen des Gebirgskrieges liegt. kämpfte ſich die deutſche Infanterie durch alle Sperren und Hin⸗ derniſſe und durch ein Gelände, das ihr faſt keine, dem Gegner aber alle Chancen gab, ſchlug und biß ſich durch bis an die Küſte des Schwarzen Meeres, deſſen Weſtufer ſie ſchon kämpfend bezwungen. Deutſche Infanterie, du Unvergleichliche. der du das Vertrauen der Heimat täglich aufs neue recht⸗ fertigſt, wer wird dir einmal dein Heldenlied ſingen? Ein ganz Beſonderer, ein Berufener, ein wehrhafter Dichter und Deuter deiner unſterblichen Leiſtungen? Du aber Heimat, ſei ſtolz auf deine Infanterie und bleibe ihrer würdig! S—— r—— Hauptſchriftletter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer. Herausgeber, Druder und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co.“ Mannheim R 1. 4. 5 Zur geit Preisliſte Nr. 18 gültig ſchmetternde Fanfare, die den erſten Ritt Orlandos ankündigte, verjagte jeden Zwei⸗ ſonſt eingemeißelt zu Tirkus Straß heat 4 Der Reiter Orlando zog eben Fuſtanellas Sattelgurt feſter. Sein ſtets verſchloſſenes, hartes, ausdrucksvolles Männergeſicht war ruhig wie immer. Nur Ceſtnick bemerkte, daß die Naſeuflügel vibrierten. Und die Falten um den e tiefer als ein. 5 Die blauen Augen Orlandos. blank wie ſcharf geſchliffener Stahl, hafteten auf dem großflächigen Geſicht ſeines Kutſchers, aber er ſagte nichts. Er ſchob den linken Fuß in den Steigbügel, und Ceſtnick ſprang hin⸗ zu, den Sattel zu halten. damit ſein Herr aufſitzen konnte. g Mit einem Schwung war Orlando im Sattel. Der Pferdekörper unter ihm bebte. „Reitſtock!“ befahl ex leiſe und ließ die Zü⸗ gel durch die Finger aleiten. Er trug einen roten Frack, wie ihn die Jäger an haben. Die weißen Hoſen ſaßen prall an den lan⸗ en, ſchlanken Beinen. Die Spitzen der kohen Lackſtiefel wippten in den Bügeln. Der Kutſcher ſtarrte zu ihm hinauf, als habe er nicht richtig verſtanden In ſeinen kachtſchwarzen Augen flackerte eine wilde Ungſt.„Reitſtock iſt fort!“ erwiderte er ſumpf und ließ den Kopf ſinken. Aus der Manege drangen die ſilberhellen töße einer Fanfare. Das Signal, daß Or⸗ ſando anreiten ſolle. Im Rina war die rſte hohe Hürde aufgebaut, über die Fu⸗ lanella wie eine Katze ſetzte. „Richtig— ja“— nickte Orlando—„der Reitſtock..“ 5 Und dann gab er Fuſtanella den Kopf ei, die ſich ſofort in einen kurzen Galopp etzte und um die Runduna des Zirkus⸗ anges fegte— zum großen Auftritt hin. Wie benommen ſtarrte der Kutſcher ihr nach. Ruckhaft riß er ſich zuſammen und kief dem Stallburſchen zu, er ſolle Odin fer⸗ Stall kam, in dem es jetzt ſtill und beinahe leer war, denn ſchon waren die ſechzehn Li⸗ pizzaner Hengſte hinausgeführt, die Direktor Straßbeck perſönlich dͤreſſiert hatte. 8 Ceſtnick beugte ſich über eine Futterkiſte und wühlte erregt im Häckſel. Scheu ſah er ſich nach allen Seiten um, verbarg etwas unter ſeinem Rock und lief. wie ein Menſch auf der Flucht, in ſeinen Wagen, den er mit drei Stallburſchen teilte. Er knallte die Tür hinter ſich zu und ſchob den Riegel vor. Kurz darauf erloſchen die Lichter und Ceſt⸗ nick eilte wieder in das Chapiteau. 3 Im Salonwagen des Direktors Vitus Straßbeck warf die ſeidenbeſchirmte Lampe mit dem Meißner Porzellanfuß, der zwei Hengſte im Kampf darſtellte. ein ſanftes Licht auf den Mahagoniſchreibtiſch. Vitus Straßbeck, im Frack, an dem die Ordens⸗ kette hing, überlas raſch einen Stapel Rech⸗ nungen, die der Geſchäftsführer vor ihn hingelegt hatte. Seine ſehnige Hand machte unter jedes Blatt ein Zeichen der Billigung. „Sonſt noch was, Langner? Mein Auftritt kommt gleich. Es wird eine kleine Feier heute geben. Freibier für das Stallperſo⸗ nal Die Artiſten lade ich perſönlich ein. Sie kommen doch auch Langner? Wir gehen in die„Goldene Kugel“. Bringen Sie Ihre kleine Frau mit, Langner!“ Der Geſchäftsführer machte eine Ver⸗ beugung.„Vielen Dank, Herr Direktor.“ Er trat ungeſchickt einen Schritt zurück und verwickelte ſich dabei in die Schnur der Lampe. Sie fiel um, aber geiſtesgeegnwär⸗ tig ſprang Straßbeck hoch und fing ſie auf. Nur eine Birne zerſchellte. Verlegen ſtam⸗ 4 05 der Geſchäftsführer eine Entſchuldi⸗ gung. Vitus Straßbeck lächelte, als ſei der kleine Unfall nicht eines Wortes wert; er hob den Telephonhörer ab, nachdem er einen Knopf auf dem Schaltbrett eingedrückt hatte. Der Elektromonteur Fritz Rapp hörte das Klingeln in ſeiner Zentrale und mel⸗ dete ſich.„Jawohl, Herr Direktor, eine ſel iſt da. Nein, ich komme ſelber, ich habe ja die Schlüſſel 4. Lampenſchrank.“ Rapp hing ab. Die Motoren liefen immer noch auf Höchſttou ren.„Ich geh mal eben zum Alten, Schneuſel. Er hat ne Birne kaputtgehauen. Wie ſpät haben wir denn? Zehn auf zehn? Na, dann wird bald Schluß ſein. Heute Abend zieht der ſicher noch was auf. Hat doch Jubi⸗ äum.“ Der Elektromonteur verließ die Zen⸗ trale und ging in den Wagen nebenan. Sorgfältig ſchloß er auf, machte Licht und holte aus einem großen Schrank eine Birne, zitfte ſte und packte ſie wieder in ihren . Dann pfiff er die Melodie mit. die ganz deutlich aus dem Zelt her⸗ ausklang. Rapp lief raſch und gewandt um das mächtige Zelt herum. Immer ſtand der Zirkus gleich, ob in Barcelona, Berlin, Kopenhagen oder Hamburg. Er hatte ſeine eigenen Wege, die jeder Eingeweihte kannte. Wenn der Zeltmeiſter Dobrovan den Mit⸗ telpunkt beſtimmt hatte, an dem der große Maſt verankert wurde, gruppierte ſich um ihn der ganze Komplex in immer gleich⸗ bleibender Weiſe. „Geſchickt ſprang Rapp über die Seile, die dag Zelt hielten. Die Melodie, die er pfiff, paßte ſich dem Rhythmus feiner Sprünge an. Es war ziemlich dunkel. Der Nebel hatte ſich wie eine ſchwere Haube über ganz Ham⸗ burg geſtülpt. Die Bogenlampen hingen wie blaſſe Monde in einem Meer von Dunſt. Plötzlich ſtolperte Rapp. Er wäre faſt geſtürzt. Erſchrocken ſprang er beiſeite, holte ſeine Taſchenlampe heraus und ließ den weißen Strahl aufblenden. g Für mehrere Sekunden erſtarrte er und fühlte ſeinen eigenen Herzſchlag, der raſend zu hämmern begann. Kalter Schweiß trat auf ſeine Stirn. Er beugte ſich noch etwas weiter herunter, ohne zu wiſſen, daß ſein friſches Geſicht jetzt fahl wie das Zelttuch war. Er wußte nicht, wie lang er ſo da⸗ ſtand und ſtierte. Dann gina ein Zucken ö laufen. Vier Minuten ſpäter ſtammelte er, an die Tür des Salonwagens gelehnt, dem Ge⸗ ſchäftsführer Langner entgegen:„Bei Aus⸗ gang C liegt ein Mann. Tot— erſchlagen.“ Dann preßte er entſetzt, als ſähe er das Bild noch immer vor ſich. die Hände vor die [Augen.„Mord!“ flüſterte er immer wieder. 5„Mord Mord— 595 9 4. Während im Publikum nach der komiſchen Nummer des Clowns Willi mit ſeinem Af⸗ fen Lene eine lebhafte Bewegung der Er⸗ — einem unterdrückten Lachen übertönt wurde, war durch den Haupteingang ein junges Mädchen gekommen, das ſich ſeinen Weg mit der Sicherheit einer häufigen Beſuche⸗ rin bahnte. 5 Viktoria Falck trua ein dunkelblaues Koſtüm, über das ſie einen Regenmantel gezogen hatte, der offen ſtand. Den klei⸗ nen Filzhut trug ſie in oͤer Hand. Das ge⸗ wellte, kaſtanienbraune Haar leuchtete in ſchlank und von einer läſſigen Anmut in den Bewegungen. Die zart geſchwungene Linie des Naſenrückens, der kühn geſchnit⸗ tene, etwas herbe Mund, die entſchloſſene Rundung des Kinns ſtanden in einem reiz⸗ pollen Gegenſatz zu dem verträumten Blick der rehbraunen Augen. Mit kurzen, halblaut geflüſterten Ent⸗ ſchuldjigungen oͤrängte ſie ſich an den Par⸗ kettbeſuchern vorbei und gewann endlich mit einem Aufatmen die Loge 6, die dem Zwerg Willi wegen ihrer Leere aufgefallen war. Ein Erſchrecken lief über ihre Züge. Ihr lebhaftes Geſicht das jede innere und äußere Erregung ſogleich wie ein Spiegel reflek⸗ tierte, verbarg ſchlecht die Beſtürzung, die ſie beim Anblick der leeren Loge überkam. Sie ſchien unentſchloſſen, ob ſie ſich nun ſetzen oder den peinvollen Weg aus dem überfüllten Zirkus zurückgehen ſollte. Die wartung eintrat, die ab und zu noch von einem kupfernen Schimmer. Sie war groß,[f fel. Ihre ſchmale Hand griff nach der über⸗ polſterten Stuhllehne und rückte den Sitz ganz dicht an die Baluſtrade. Die Ellen⸗ bogen auf die mit rotem Samt überzogene Brüſtung ſtützend ließ ſie ihr Kinn in den offenen Händen ruhen. Nun winkte der Stallmeiſter, oer das Aufſtellen der erſten Hürde überwacht hatte, mit einer kleinen Fahne nach dem Auftritt zu, und ſofort hörte man das Dröhnen von Fuſtanellas Hufen auf dem Holzboden. Als Orlando auf dem Fuchs in die Ma⸗ nege ritt— weit vorgebeugt und mit einem leichten Lächeln auf den ernſten Zügen— ließ Viktoria die Hände ſinken und umklam⸗ merte die ſchmale Logenbrüſtung. Unwill⸗ kürlich ſchloß ſie die Augen. Sie ſpürte den Ruck, der oͤurch die Menge ging, jedesmal genau in dem Augenblick, da der Fuchs zum Sprung anſetzte, und erlebte mit bebendem Herzen jene wunderbare Sekunde, da dieſer ſchöne Menſch, wie verwachſen mit der herr⸗ lichen Stute über der Hürde ſchwebte. Dann kam das weiche Klappen, mit dem Fuſtanella e und ſofort— der Orkan des Bei⸗ alls. Ihre Lider mit den langen, dunklen Wim⸗ pern zuckten, Leidenſchaftliche Zärtlichkeit lag in dem Blick, als ſie jetzt zu dem Reiter hinunter ſah. Ein neues Gefühl war in ihr aufgewacht, das ſie nie verlaſſen konnte— eine tiefe, einmalige Liebe. Sie empfand wieder die ſes erdrückende Glück, das ſie immer in Or⸗ landos Nähe berauſchte. Ihr ganzes Weſen ſchien eine Kugel zu ſein, in der ein lodern⸗ des Feuer entfacht iſt, groß und alles ver⸗ brennend durch die aläſerne Wand leuchtend Um ihr Gleichgewicht zu gewinnen, ver⸗ ſuchte ſie, ſich das Bild ihres Verlobten, des Kaufmannes Thomas Holten, vorzuſtelle aber es war unmöglich, weil der düſter Ernſt von Orlandos Mienen. der beherr⸗ ſchende Blick ſeiner blauen Augen, die Wil; lenskraft, die von ihm ausſtrömte, das Bill von Thomas Holten zu einem weſenloſen Schemen verwiſchte.(Fortſetzung folgt) 6 1 7 * Die Stadiseife * Mannheim, 16. Oktober. Verdunkelungszeit: Beginn 19.50 Uhr, Ende.00 Uhr Beachtet die Verdunkelungs vorschriften Nnterſchiel der Generationen Ort der Handlung: eine Reihe von Platanen, auf deren zwar kleinſter, aber dafür ſchwankſter ganz oben in der Spitze zwei Buben turnen. Drei andere ſtehen, Geſchrei verbreitend, unten herum und laſ⸗ ſen ſich die Ernte, in loſen Gehängen pendelnde Platanenfrüchte, ſtückweiſe herunterwerſen. Mütter und ältere Frauen, auch Männer mit eingeborenem Sinn für Volkserziehung können ſowas nicht ſehen. Denn fraglos grenzt es an Unfug, bei dem nächſt den Bubenhoſen auch die Bäume leiden. Die am Stra⸗ ßenrand herumfahrenden Zweige und abgeriſſenen Blätter ſchreien denn auch geradezu danach, daß ein „vernünftiger“ Erwachſener eingreift und die Klet⸗ terkünſtler von ihrem luftigen Sitz herunterholt. Die diesbezügliche Unterredung fängt mit einem väterlich⸗ſachlichen„Was macht Ihr denn da?“ an. Darauf die Buben im Chor:„Mir mache nix!“„So, und die abgeriſſenen Zweige...“— Darauf einer der unten ſtehenden Freibeuter kleinlaut und ſehr gedehnt:„Ha, d iiiie..., während ein zweiter, ſo⸗ uſagen als ſchlagende Antwort auf alle weiteren 8 ein Paar der mühſam genug ergatterten Platanenfrüchtchen in die Höhe hebt und es vor ſeinen liſtig zwinkernden Augen hin⸗ und herbau⸗ meln läßt. Was wiederum die an dieſer Begegnung beteiligte holde Weiblichkeit zu vorwurfsvollem Ein⸗ reifen veranlaßt:„Fallt Ihr nur da runter! Eure uter wird ſchön ſchimpfen, wenn Ihr mit kaputten Knien nach Hauſe kommt!!“ Darauf, in das be⸗ tretene Schweigen der andern, eine piepſende Stimme von höchſtens ſechs Jahren aus dem Pla- tanenwipfel:„Buwe müſſe waghalſia ſein!“ Worauf ſich die vernünftigen Erwachſenen ſtill und gänzlich geſchlagen entfernen. Bert. „ Auszeichnungen. Gefreiter Geora Müh lum, Mittelſtraße 52, wurde mit dem Eiſernen Kreuz 2. Klaſſe ausgezeichnet; Obergefreiter Heinrich Ehresmann, K 2, 5, und Obergefreiter Herbert Weber, Seckenheimer Straße 23, wurden mit dem Kriegsverdienſtkreuz 2. Klaſſe mit Schwertern aus⸗ gezeichnet. a 8 a * Wir wünſchen Glück. Frau Katharina Schenk, geb. am 17. 10. 72 in Hammelbach im Odenwald, kann morgen den 70. Geburtstag feiern. Frau Schenk, Alphornſtraße 48, iſt ſeit 30 Jahren als Zei⸗ tungsträgerin für die NM tätia und betreut uner⸗ müdlich und gewiſſenhaft ihren Bezirk in der Landſchaften ſchenkt. Auf die aleiche Linie gehört der men. Schwetzingerſtadt.— Herr Joſ. Bernhard, Mann⸗ heim⸗Wallſtadt. Kreuzſtraße 8, feiert morgen den 70. Geburtstaa.—. * Mannheimer Künſtler auswärts. In der Gra⸗ zer Tagespoſt leſen wir in einem Bericht über die „Oberrbeiniſche Kunſtausſtellung“ gleich zu Beginn der Kunſtbetrachtuna über Walter Eimer und Lud⸗ wia Straub erfreuliche Ausführungen. Es beißt da:„Die Tatſache, daß die Wiege des Impreſſio⸗ nismus.. in Frankreich ſteht, bleibt auf den natio⸗ nalen Charakter einer wahren Künſtlerperſönlich⸗ keit ohne Einfluß... Ein Beiſpiel für die Wahrheit dieſes Satzes bietet uns eine der ſtärkſten Begabun⸗ gen der Oberrheiniſchen Kunſtausſtelluna. der Mann⸗ heimer Walter Eimer, der. durch die Schule des Impreſſionismus gegangen, aber völlig eigen ge⸗ wachſen und kerndeutſch geblieben, uns die mächtigen Farben⸗ und Formſymphonien ſeiner Lothringer Mannheimer Maler Ludwia Straub, der außer mit einer farbenſchönen Winterlandſchaft mit ebenſo vorwiegend aus der Farbe geborenen üppigen Blu⸗ menſtilleben vertreten iſt..“ Im weiteren Verlauf der Kunſtbetrachtung ſind die durchgeiſtigten Gips⸗ bildniſſe der Mannheimerin Grete Fleiſchmann lobend erwähnt. 5. * Wer macht mit? Der Bezirk Mannheim der Deutſchen Lebens⸗Rettungs⸗Gemeinſchaft beginnt am Sonntag, den 18. Oktober, in der Halle III des ſtädt. Hallenbads um 12 Uhr mit einem Kurs im Rettungs⸗ ſchwimmen für den Grundſchein der DRG. Die Ausbildung iſt unentgeltlich; die Eintrittsgebühr zum Bad iſt von den Teilnehmern zu entrichten. Anmel⸗ dungen werden bei Kursbeginn entgegengenommen. * Drei Tonbildveranſtaltungen der Aachener Bauſparkaſſe,„Dein Eigenheim durch Bauſparen“, finden 2 den 17. Oktober, nachm. 17 Uhr ſo⸗ wie Sonntag, den 18. Oktober, vormittags 11 Uhr und nachmittags 17 Uhr im Hotel Wartburg⸗Hoſpiz, F 4,—9, ſtatt. e Auträge auf einmalige Elterngabe können mit geſchloßf darauf, daß die Vorarbeiten noch nicht ab⸗ geſchloſſen ſind, vorerſt noch nicht eingereicht werden. Die Abgabe der Anträge erfolgt in alphabetiſcher Reihenfolge, wozu noch beſonders aufgerufen wird. —— e Richard schläft auf Lorbeeren Der erſte Wagnererfolg vor hundert Jahren Am 20. Oktober 1842 wurde Wagners Oper„Rien z i“ mit großem Erfolg in Dresden uraufgeführt. ö Als junger Kapellmeiſter hatte Richard Wagner den hiſtoriſchen Roman„Rienzi“ geleſen. Die heroiſche Figur des päpſtlichen Notars Rienzi, der im 14. Jahrhundert von der entſchwundenen Größe und Herrlichkeit des alten rö⸗ miſchen Reiches träumte, ſich zum Volksführer empor⸗ ſchwang und in tragiſcher Weiſe unterging, feſſelte den Feuergeiſt, denn es war ein Opernſtoff nach ſeinem Ge⸗ ſchmack— wenn auch außerhalb des romantiſchen Gebietes liegend, ſo doch packend und himmelweit entfernt von der üblichen Süßlichkeit und Banalität der damals gangbaren Operntexte. In Riga hatte Wagner die Arbeit begonnen. Aber erſt in Paris, wohin der junge Muſiker aus Riga geflüchtet war, hatte Wagner trotz der furchtbaren Not die Kompoſition des gewaltigen Werkes beendet. Dann ent⸗ ſchloß ſich Wagner, die ſchwere Partitur dem Intendanten des Dresdner Hoftheaters zu ſchicken. Er hatte ſich davon überzeugt, daß die Oper nur in Deutſchland Verſtändnis finden konnte. da ſich das Werk nicht an die Oberflächlich⸗ keit, ſondern an tiefer empfindende Zuſchauer wandte. Mit klopfendem Herzen zerris Wagner den Umſchlag eines Briefes, das den Stempel der Königl. Hoftheater⸗ Intendanz trug. Er las die in einem papiernen Kanzlei⸗ deutſch verfaßte Mitteilung: 185 „Nachdem nunmehr ſowohl das Textbuch Ihrer anher geſandten Oper Rienzi, als die Paritur derſelben ſorgfäl⸗ tig geprüft wurden, iſt es mir angenehm, Ihnen die Zu⸗ ſicherung der Annahme dieſer Oper zu geben und wird die⸗ ſelbe, ſobald tunlich, hoffenlich im Laufe des nächſten Win⸗ ters, auf dem Königlichen Hoftheater zur Darſtellung kom⸗ Der Intendant Freiherr von Lüttichau.“ Kurz darauf verließ Wagner Paris, um ſich in die Hei⸗ mat zu begeben und dafür zu ſorgen, daß Rienzi würdig herausgebracht werden konnte. Die Dresdner Hofoper ſtellte dazu ten Apparat zur Verfügung, ein erſtklaſſiges Orcheſter, ein glänzendes Chorperſonal und die beſten Soliſten, den Tenor Tichatſchek und die berühmte Sängerin Wilhelmine Schröder⸗Devrient, die Wagner bereits in ſeiner früheſten Jugend bewundert hatte. Als der Komponiſt zum erſten Male bei der Probe erſchienen, fiel ihm der Chordirektor Fiſcher um den Hals.„Sie haben ein Meiſterwerk kom⸗ poniert,“ rief er begeiſtert aus. leriſch⸗kulturpolitiſchen lief der Regiſſeuer Heine em jungen Komponiſten einen ausgezeichne⸗ Herbstreigen Schöner leider/ der Hansheimer banenshelennnung Wie die Schwalbe zum Sommer, ſo gehören die Modellſchauen der Mannheimer Damen⸗ ſchneider⸗Innung zum Mannheimer Herbſt und zum Mannheimer Frühling. Diesmal hatten wir es an dichter als dicht beſetzten Tiſchen in den Geſellſchaftsräumen des Park⸗Hotels mit dem Herbſt, der auch ſchon für den Winter vorſorgt. Ent⸗ ſprechend zeigte die Frankfurter Mode⸗Zen⸗ trale auf ihrer Deutſchlandreiſe, die ſie übrigens mit ganz überraſchend großem Erfolg erſtmals auch ins Elſaß führte und im Warthegau zum Abſchluß bringen wird, überwiegend Wolle und wollartige Gewebe, dazu auf den ſehr flüſſig und elegant wir⸗ kenden Mantelmodellen auch dezent angebrachten Pelz. Zu allen Gewandungen, ob Gebrauchskleid für morgens oder aparte Schöpfung für Nachmittag und Abend, gab es den paſſenden Hut, diesmal nicht aus einheimiſcher Werkſtatt, ſondern mit über⸗ legenem Stilgefühl von der Modezentrale für dieſe Kollektion mitgeliefert. Und wenn wir oben vom „Herbſtreigen“ ſprachen, ſo war das nicht nur eine all⸗ gemeine poetiſche Wendung, ſondern Mitglieder des Nationaltheater⸗ Balletts hatten ſich in richtiger Erkenntnis der tieferen, quaſi künſt⸗ Bedeutung als Vorſühr⸗ damen zur Verfügung geſtellt und wandelten zu den Klängen der teils feldgrauen Hauskapelle als wahre Grazien der Mode durch die vielverſchlungenen Gänge. Am Mikrophon aber wirkte, da die Wehr⸗ macht für ſo etwas Verſtändnis zu haben ſcheint, als Urlauber auf Nachmittagslänge Rudi Förſter vom Nationaltheater und brachte trotz fehlender Torten nebſt dampfenden Kaffeetaſſen dank ſeinem famoſen Hamburger Mundwerk(„Rieſenklappe, aber wundervoll“ flüſterte ſachkundig meine Nachbarin) das Haus alsbald in glänzendſte Laune. Was er anſagte, war auch danach. Schick ohne Extravaganzen, daher nach der Modellmappe der Modezentrale auch für die geübte Damenſchneiderin am Ort ſo gut zu kopieren wie zu variieren. Dabei ſowohl die Punkte als auch etwa vorhandene Vor⸗ räte zur Umarbeitung gern berückſichtigend und die jetzt im Kriege angenehme taktvoll⸗zurückhaltend ſich präſentierenden kleinen Neuheiten klar zum Aus⸗ druck bringend. Wer dort war, der weiß nun, daß für Herbſt und Winter 1942/3 die Länge nach unten ziemlich unverändert bleibt, daß man bluſige Rücken⸗ teile und einſeitige Taſchen liebt, daß„Sparfalten“, leicht betonte Hüften und weniger ausgearbeitete Schultern zum modiſchen Bild gehören, daß jedoch die betont ſchlichte Note des Geſamteindrucks, etwa für den Röntgenblick der liebenden Freundin, durch ſo manche entzückend feine Werkſtattarbeit in Step⸗ perei, Soutache, Bieſen, Stickereimotiven oder kunſt⸗ voll gezogenen und gerafften Effekten doch nur ein ſchöner Schein iſt. Selbſt die ſo harmloſen„kleinen Kleidchen“ aus flanellartigen Stoffen in Karo oder Streifen haben ſo raffinierte Gruppierungen von Schräg und Quer, daß man immer wieder ſagen muß: Hut ab vor ſo liebevoller Feinarbeit! Sollen wir denen, die nicht dabei waren, nach⸗ träglich mit Einzelheiten den Mund wäſſerig machen? Den Sehnſuchtsſchrei der Frauen nach dem nächſten Fälligkeitstag neuer Punkte zum Fortiſſimo ſtei⸗ gern? Frau Obermeiſterin Kieſer, die mit uner⸗ anüdlichem Eifer auch diesmal den 5 gegen zahlloſe Schwierigkeiten um das Zuſtandekommen der nun bald im zehnten Jahre abgehaltenen Ver⸗ anſtaltung ſiegreich überwunden hat, flüstert an⸗ geſichts des einhelligen Publikumserfolges ja auch den alten Kehrreim, der uns alle begleitet:„Wenn wir nur mehr Zeit hätten...!“ M. S. eee straffere führung des Selbstschutzes Die Terrorangriffe der britiſchen Luftwaffe auf die Wohnviertel deutſcher Städte haben dem Selbſt⸗ ſchutz ein neuartiges, ernſteres und ſoldatiſcheres Ge⸗ ſicht gegeben. Die wachſende Gefahr für die Wohn⸗ ſtätten der Bevölkerung erfordert Verſtärkung aller Abwehrmaßnahmen. die Heranzie⸗ hung aller geeigneten Kräfte, und letzten Endes den rückſichtsloſen Einſatz im Ernſtfall. Die Heranzieſuna der geſamten Bevölkerung für den Selbſtſchutz, die Verſtärkung der Ausbildung und andere Maßnah⸗ men haben jetzt ihre Vollendung in einem Erlaß des Reichsminiſters der Luftfahrt und Oberbefehlshabers der Luftwaffe über die Führung der Selbſtſchutzkräfte bei der Schadenbekämpfung gefunden. Es handelt ſich hier um eine arundſätzliche Neuordnung von be⸗ ſonderer Bedeutung. Im Ernſtfall darf es unter keinen Umſtänden eine Verzetteluna oder Zerſplit⸗ terung der Kräfte geben, wenn nicht die ſtraffe Füh⸗ runa der Geſamtabwehr im Luftſchutzort gefährdet werden ſoll. Dieſer Erkenntnis trägt der neue Er⸗ laß, über den die„Sirene“ berichtet, Rechnung. Er beſtimmt, daß mehrere Luftſchutzgemeinſchaften. in der Regel die eines Re B⸗Blocks, unter der Führung einer hierfür beſonders geeigneten Perſönlichkeit zu⸗ ſammenzufaſſen ſind. Der ſchnellen, ſachkundigen und konzentrierten Brandbekämpfung kommt im Selbſt⸗ ſchutz die arößte Bedeutung zu. Deshalb ſind für die Zufammenfaſſung der Luftſchutzgemeinſchaften in erſter Linie die taktiſchen Geſichtspunkte der Brand⸗ bekämpfung maßgebend. Unter denjenigen, die für die Führung der Selbſtſchutzkräfte bei der Schaden⸗ bekämpfung in erſter Linie in Frage kommen. nennt der Erlaß zunächſt die Amtsträger des Reichsluft⸗ ſchutzbundes, dann die Luftſchutzwarte und ferner, ſo⸗ fern die ſonſtigen Aufaaben der Partei dies zulaſſen. die politiſchen Leiter. Entſcheidend für die Auswahl ſind allein Führereigenſchaften und notwendige Kenntniſſe im Luftſchutz. Es kommen auch nur Män⸗ ner für die Auswahl in Betracht. Der vom ört⸗ lichen Luftſchutzleiter ausgewählte Beauftragte, der einen polizeilichen Ausweis erhält, hat während des Fliegeralarms ſtändia Kontrollaänge durch die Luft⸗ ſchutzgemeinſchaften ſeines Bereiches auszuführen. Wenn er einen Schadensfall feſtſtellt, deſſen die Luft⸗ ſchutzgemeinſchaft unter Führung ihres Luftſchutz⸗ wartes nicht Herr werden kann, ſo übernimmt er die Führung der Bekämpfung. Er kann dabei auch Kräfte aus anderen Luftſchutzgemeinſchaften ſeines Bereiches einſetzen oder Hilfe aus benachbarten Be⸗ reichen anfordern. Somit hat der Selbſtſchutz nun⸗ mehr auch im Ernſtfall die ſtraffe Führung, die ſich nach den Erfahrungen als notwendia erwieſen hat. Ein alter Afrikaner berichtete Einen Mann wie Hugo König, der über zwan⸗ dig Jahre ſeines Lebens in Oſtafrika zugebracht hat, arf man wohl als alten Afrikaner bezeichnen. Geſtern ſprach er im Volksbildungswerk über ſeine Erlebniſſe als Pflanzer und Farmer. Im Jahre 1907 ging er nach Deutſch⸗Oſtafrika. Nahe beim Kili⸗ mandſcharv pflanzte er Kokosnüſſe, Baumwolle, Gummi, züchtete Rindvieh und Schafe und brachte durch Fleiß und Ausdauer etwas hinter ſich. Der Krieg, den er als Soldat unter Lettow⸗Vorhbeck mit⸗ machte, ſtrich das Ergebnis ſeiner Arbeit einfach aus. 1920 verſuchte er es in Portugieſiſch⸗Mozambique als Die Proben wurden unter Wagners Auſfſicht fortgeſetzt vom Morgen bis zum Abend. Am 20. Oktober 1842 ver⸗ kündeten die Theaterzettel der Königl. Hofoper die Urauf⸗ führung der großen tragiſchen Oper Rienzi, Text und Muſik von Richard Wagner. Die Vorſtellung fing wegen der ungewöhnlichen Länge des Werkes bereits um 6 Uhr an. Das Theater war aus⸗ verkauft. Alles war in Dresden Namen und Klang hatte, 910 ſich im feſtlich erleuchteten Raum ein Stelldichein. temlofe Spannung lag in der Luft. Dann ſchnitt ein langgezogener ſcharfer Trompetenſtoß die Totenſtille— der erſte Takt der großangelegten Ouvertüre. Nach dem erſten Akt brach ein orkanartiger Beifall aus. Aus dem Parkett und aus allen Rängen rief man die Na⸗ men der Sänger und den Namen des Komponiſten. Wag⸗ ner war, ohne es zu merken, auf der Bühne angelangt. Er verneigte ſich linkiſch. Der Tenor Tichatſchek, vom Erfolg angefeuert, packte den Komponiſten, ſchüttelte ihn und küßte ihn auf beide Wangen. Der zweite Akt endete mit demſelben Beifall. Wieder mußte Wagner vor dem Vorhang erſcheinen. In der Pauſe im Theater umher, um die Aeußerungen des Publikums zu hören. Die Stimmung war für den Komponiſten außerordentlich günſtig. Erſt gegen halb zwöff war die Oper zu Ende. Dennoch hatte niemand das Theater verlaſſen. Nachdem der Vor⸗ hang zum letzten Male gefallen war, trat eine Stille der Ergriffenheit ein. Dann erhob ſich ein neuer Beiſallsſturm,, ein Strampeln, Klatſchen und Hervorrufen, wie es die Dresdner Oper noch nie erlebt hatte. Jetzt verlor auch Wagner die Nerven. Seine Spannung löſte ſich in Wein⸗ und Lachkrämpfe. Er umarmte alle, die ihm in den Weg kamen, und wiſchte ſich immerzu den kalten Schweiß von der Stirn. Gegen halb eins verließ Wagner mit ſeiner Frau Minna das Theater. Man begab ſich in ein Gaſthaus, um den Sieg zu feiern. Die Küche war jedoch geſchloſſen. Wag⸗ ner ging mit ſeiner Frau langſam nach Hauſe. Beide wa⸗ ren ſo ergriffen, daß ſie kein Wort ſprachen. Wagner ging ſofort zu Bett. Er konnte lange nicht einſchlafen und wälzte ſich ruhelos herum. Irgend etwas kitzelte ihn un⸗ barmherzig unter dem Bettlaken. Als Wagner ſich darüber beſchwerte, lachte ſeine Frau and zog das Laken ab. „Du ſollteſt im buchſtäblichen Sinne des Wortes auf Lorbeeren ſchlafen, Richard,“ ſagte die gute Frau und zeigte einige trockene Lorbeerblätter, die ſie unter das da⸗ ken gelegt hatte! b— Bereits am frühen Morgen war Wagner in der Thea⸗ terkanzlei. Er wollte in der allzu langen Oper Striche gebieteriſch die Pflanzer. Wieder ging es aufwärts, bis ihn die Welt⸗ wirtſchaftskriſe und der Mangel jeglicher Kolonial⸗ eſinnung im Syſtemdeutſchland aus dem Sattel hob. as war im Jahre 1930. Klar, daß er allerlei au erzählen wußte— und durch Lichtbild belegte—, von Freud und Leid des Pflanzers, von der Liebe der Eingeborenen zu ihren deutſchen Herren und von der Schuftigkeit der Engländer gerade in kolo⸗ nialer Beziehung. Durch praktiſche Beiſpiele wider⸗ legte er das Märchen von der deutſchen Unfähigkeit zu koloniſieren. Wo Deutſche am Werk waren, ging es vorwärts— Engländer kennen nur die kurz⸗ friſtige Ausbeutung. Ein ebenſo kurzweiliger wie intereſſanter Abend, für den ſich die zahlreichen Hörer ſehr dankbar zeigten. Att. Vor dem Einzelrichter: Ein selbstgerechter Herr Als man ihm das letzte Wort gab, meinte er:„Ich glaube, daß hier ein Freiſpruch am Platze iſt“. Ein Freiſpruch dafür, daß er ſeinem Luftſchutzhauswart während des Alarms zwei Ohrfeigen gegeben?! Als Antwort auf eine für jeden deutſchen Volksgenoſſen ſelbſtverſtändliche Anordnung. Aber bei ihm gibt es keine Selbſtverſtändlichkeiten. Bei ihm gibt es nur Krach. Krach in allen Lebenslagen, Krach bei jedem Anlaß. Noch kein Hauswart ſah im Hauſe dieſes Renitenten nach dem rechten, der unbehelligt blieb. Seine Erziehungsmaßnahmen innerhalb der eige⸗ nen Familie ſind mehr als oͤrakoniſch. Er iſt ſtets anderer Meinung, und wehe, wenn man ſie nicht ach⸗ tet. Das iſt, ſo ungefähr drückte er ſich aus, ein An⸗ griff auf ſein Ehrgefühl. Die jeweilige Gegenſeite hat kein Ehrgefühl. Die Gegenſeite bleibt auch nie ſachlich. Nur er. Dem vernehmenden Kriminal⸗ beamten lief er einfach davon. Warum?„Der Mann blieb nicht ſachlich“. Wirklicher Tatbeſtand: Er hatte nur verſucht, auf einen kameradſchaftlichen Ton mit ihm zu kommen. 5 Der Typ des Querulanten. Seine gewaltigen, von derben Worten nur ſo ſtrotzenden Schriftſätze an die Behörden kennzeichnen ihn hinreichend. Auch daß er gegen die erſte Strafverfügung voller Empö⸗ rung ſofort Einſpruch erhob, gehört zum Querulan⸗ dene e Der Richter zögerte nicht, die urſprüng⸗ lich ausgeſprochene Geldſtrafe in eine Gefängnis⸗ ſtrafe umzuwandeln. Schließlich iſt der Hauswart ja kein Freiwild. Ert. en Nur gegen Rückgabe leerer Flaſchen. Der Reichskommiſſar für die Preisbildung hat den Han⸗ del ermächtigt, die Lieferung von Füllgütern von der Rückgabe einer aleichen Anzahl leerer Flaſchen abhängig zu machen. Härten aber ſollen dabei ver⸗ mieden werden. Insbeſondere ſind Verbraucher, wie Bombenbeſchädiate, aus dem Wehrdienſt Ent⸗ laſſene oder Neuzugezogene, bei denen der Beſitz leerer Flaſchen nicht vorausgeſetzt werden kann. trotzdem im Rahmen des Möalichen zu beliefern. f. Hausfrauen! Altpapier und Einwickelpapier gehört nicht in den Mülleimer.. das Altpapier und die Papierfabriken machen daraus neues Ein wickelpapier! 30 machen wir Suppenwürze für den Winter! ltbare Suppen⸗ und Soßenwürze, die unſere güche im Winter vom Einkauf unabhängig macht, iſt ein Wunſch vieler Hausfrauen. 1 guten Zubereitungs methoden, die pier zur Sache im Umlauf ſind, möchten wir den Vorſchlaa einer be⸗ ſonders kochkundigen Leſerin von der Bergſtraße an⸗ fügen. Er heißt folgendermaßen⸗ 95 2 Pfund 8 8 2 Han 2 fund Lauch, 2 Pfund reife Tomaten, 2 Gelberüben, 2 Pfund Zwiebeln, eine Hand voll Peterſilie, gut putzen und, waſchen, durch die Fleiſchmaſchine öͤrehen, mit 1½ Pfund Salz ver⸗ mengen, in einen Steintopf einſtampfen, zubin⸗ den und kühl aufbewahren. Wer keine Zwiebeln und keine Peterſilie hat, kann ſie ohne Schaden für das Ganze weglaſſen. Es reicht dann ein Pfund Salz. Zum Gebrauch in der Küche wird man ſich tunlichſt jeweils ein kleines Gefäß voll der aromatiſch duftenden Würze abfüllen und den großen Steintopf möglichſt nicht allzu oft in Be⸗ wegung ſetzen. Auf drei Liter Suppe gibt man un⸗ gefähr ein bis zwei Eßlöffel der Würze zu, darf dann natürlich nicht weiter ſalzen. Fördert durch Eure Mitgliedſchaft zur NS deren Vorſorgearbeit für die Geſunderhaltung des deutſchen Menſchen. Heidelberger Ouerschnitt Bankdirektor Adolf Heppes konnte am Donnerstag fein vierzigjähriges Arbeitsfubiläum bei der Dresdner Bank feiern. Er trat vor vierzig Jahren als junger Kaufmann bei der Bank in Mannheim ein und kam 1910 nach Heidel⸗ Den mancherlei berg, wo er ſpäter die Leitung der Bankfiliale übernahm. Unter ſeiner zielbewußten Leitung nahm die Filiale einen guten Aufſchwung. Adolf Heppes 2 als ſtellvertreten⸗ der Vorſitzender dem Auſſichtsrat der Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn an und leitet als Beauftragter der Rei gruppe Banken die Berufserziehung des Bankennachwuchſes im Gau Baden. a Streiflichter auf Weinheim U Weinheim, 15. Okt. Zu der erſten Veranſtaltung des 1 in Weinheim am 20. Oktober iſt es gelungen. die weit über die Grenzen des Großdeutſchen Reiches be⸗ kannte Liederſängerin Gertrude Pitzinger zu verpflichten. —. In letzter Zeit mehren ſich die Fälle, daß Jugendliche mit Waffen hantieren und an verſchiedenen Plätzen der Stadt ihre Schießkunſt üben. Sie denken dabei nicht an die ſich daraus ergebenden Folgen. Neuerdings wurde ein Jugendlicher zur Anzeige gebracht, weil er im Hirſchkopf⸗ gebiet mit einem Flobert in leichtſinnigſter Weiſe umher⸗ ſchoß und dabei Menſchen gefährdete. Außerdem wurde die Waffe ſichergeſtellt, damit ihr Einzug erfolgen kann. An die Eltern und Erzieher ergeht die Bitte, ihre Auſſichts⸗ pflicht nicht zu vernachläſſigen. 92 Blick auf Ludwigshafen Sitzung der Ratsherren. Am Freſtagnachmittag um 16 Uhr findet im großen Sitzungsſaal im Stadthaus⸗Süd eine Sitzung der Ludwigshafener Ratsherren ſtatt. Gelegenheit wird Stadtkämmerer Dr. Stabel einen Be⸗ ſchluß über die gemeinnützigen Zwecken dienenden An⸗ ſtalten und Rechtsrat Dr. Schlich den Erlaß einer vor⸗ übergehenden ortspolizeilichen Vorſchrift über den Feld⸗ ſchutz bekanntgeben. 5 Von der Volksbildungsſtätte. In der Reihe der Veran⸗ ſtaltungen der Volksbildungsſtätte Ludwigshafen im kom⸗ menden Winterhalbjahr nehmen die Dichterleſungen einen breiten Raum ein. Für den Auftakt wurde Agnes Miegel, wohl die bedeutendſte der lebenden Dichterinnen für näch⸗ ſten Samstagnachmittag, nach Ludwigshafen eingeladen, um aus ihren Werken zu leſen. Die Veranſtaltung findet im Konzertſaal des Pfalzbaues ſtatt; ihre muſikaliſche Um⸗ vahmung beſorgen Eliſabeth Jung und Annemarie Schwei⸗ zer mit Klavier⸗ und Cellovorträgen. g Wer hat leerſtehende Räume? Alle Räume, die zur Zeit leerſtehen, müſſen unverzüglich beim Städtiſchen Quartier⸗ amt in der Ludwigſtraße 40 gemeldet werden. Der Melde⸗ pflicht unterliegen alle Wohnräume, Räume von ſtill⸗ gelegten oder z. Z. nicht betriebener Geſchäfte, Büros, Jagerräume, Hallen, Kellerräume, Scheunen und ſonſtigen Räume im Stadtkreis Ludwigshafen. Zur Anmeldung verpflichtet ſind die Eigentümer bzw. die Verwalter. Erfolgreiche Schützen. Die Schießabteilung der Kamerad⸗ ſchaft Ludwigshafen der NSK OV konnte im Laufe des Jahres 1942 beſondere Erfolge erringen. Die Mannſchaft gewann als erſter Reichsſieger den Wanderpreis des Stabs⸗ chefs der SA. Außerdem konnten in dieſem Jahre fünf Schießauszeichnungen in Bronze, 15 in Silber und weitere — 4 in Gold an beſonders erfolgreiche Schützen verliehen werden. Angefahren und ſchwer verletzt. Das Opfer eines Ver⸗ kehrsunfalls wurde eine Frau in der Oggersheimer Straße. Beim Ueberqueren der Straße mit einem Hand en wurde die Frau von einem aus Richtung Bad Dürkheim kom⸗ menden Zug der Rhein⸗Haardt⸗Bahn zu Boden geworfen und überfahren. Die Verunglückte trug dabei ſchwere Ver⸗ letzungen davon. Hinweis Erſter Kammermuſikabend der Akademie. Die Muſi⸗ kaliſche Akademie der Stadt Mannheim veranſtaltet im Konzertwinter 1944 vier wertvolle Kammermuſik⸗ abende im Saal der Harmonie, D 2, 6. Am 1. Abend (Dienstag, 20. Oktober, 18 Uhr) bringen Mitglieder des Nationaltheater⸗Orcheſters mit Richard Laugs am Flu⸗ gel das Klavierquintett f⸗moll von Johannes Brahms zum Vortrag. Dem folgt Franz Schuberts Streichquintett ur.. machen. Der Tenor Tichatſchek ließ ſich nichts ſtreichen, denn er fand die Partie„geradezu himmliſch“. Auch die zweite Vorſtellung war ausverkauft. Die Kri⸗ tiken über Rienzi waren günſtig. Ueber Nacht war aus dem Namenloſen ein bekannter, wenn nicht gar berühmter Komponiſt geworden. So fiel es nach dem Erfolg des Rienzi Wagner nicht ſchwer, ſeine nächſte Oper, den„Flie⸗ genden Holländer“ ebenfalls in Dresden herauszubringen. Die Uraufführung war für Anfang Januar des nächſten Jahres vorgeſehen. ( Die Goethe⸗Medaille für Hugo Thimig. Der Führer hat dem Hofſchauſpieler i. R. Hugo Thimig in Wien aus Anlaß ſeines 70jährigen Bühnenjubiläums in Würdigung ſeiner Verdienſte um das deutſche Theaterleben die Goethe⸗ Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft verliehen. Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels ſandte an Thimig ein herz⸗ liches Glückwunſchtelegramm. (Walter Gilbrichts neues Bühnenwerk. Im Danziger Staatstheater wurde Walter Gilbrichtg neues Schau⸗ ſpiel„Der große Helfer“ uraufgeführt. Gilbricht zeigt hier den ewigen Zuſammenſtoß des Genies mit der Welt und ſein anfängliches Unterliegen, darin der ſpätere Triumph ſich bereits abzeichnet, am Beiſpiel Franz Anton Mesmers, des Entdeckers des tieriſchen Magnetismus, der zu Ausgang des achtzehnten Jahrhunderts als erſter Arzt für eine ſeeliſche Therapie eintrat und Wunderheilungen vollbrachte. Der Verfaſſer gibt ein Szenarium aus dem Leben eines genialen e es gelingt ihm aber nicht, das Genie und ſein Geſetz glaubhaft zu machen, es gelingt ihm nur oͤie neue Beweisführung für ſeine Theſe: Die Welt wehrt ſich gegen das Wunder, weil ſie das Außer⸗ ordentliche haßt. Der Dialog des Stückes iſt nicht ohne Reiz. Das Spiel fand freundlichen Beifall, für den auch der anweſende Autor danken konnte. 2 E. K. Wiechmann. cheater, Musik und Kunst in Kürze Hans Pfitzner iſt zuſammen mit dem Dirigenten Bertil Wetzels berger in Paris eingetroffen, um die Proben für die Wiederaufnahme ſeines„Paleſtrina“ in der Großen Oper ſelbſt zu leiten. * Arnold Bron nen erſcheint mit zwei neuen Stücken wieder im Spieplan der deutſchen Bühnen.„Hlorian 4 ein Luſtſpiel aus der Shakeſpeare⸗Zeit wird in der Regie Otto Falckenbergs an den Münchener Kammerſpielen ur⸗ aufgeführt und won Guſtaf Gründgens im Berliner Staats⸗ theater nachgeſpielt werden; das Napoleon⸗Schau⸗ ſpiel N“ hat H aufführung erworben. der Rundfunk am Samstag Reichs programm: Bunte Anterhaltungsſendung mit Opern und Konzerkſtücken unter dem Titel„Wandern und jagen) von 10.00 bis 11.00 Ahr.—„Bunter Samstag⸗Nachmittag“(Zuſammenſtellung und Leitung Hanns Dekner) von 16.00 bis 18.00 Ahr.— Muſikaliſche„Kinderſpiele neuzeitlicher Komponiſten erfreuen in e Charakterſtücken von 18.15 18.30 Uhr.—„Melodie und Rhythmus“ des deutſchen Tanz⸗ und ace er e e 20.20 bis 21.00 Uhr.— Die Kapellen Erich „ Schönherr, 1 Butz, Fritz Hoolzwart enden das Tagesprogramm mit beſchwingten tänzeriſchen Wei b 22.30 bis.00 Uhr. 2 8550 e*. Deutſchlandſender: Nudolf Watzke ſingt Lieder von Hugo Wolf und Richard Strauß in der Konzertſendung von 17.10 bis 18.30 Uhr, die unter Leitung von Ernſt Prade ſinfoniſche Muſik von Max Trapp und Paul Gränet ent⸗ Bei dieſer einz Hilpert für die Berliner Erſt⸗ 7 hält.— Martina Wulf, Joop de Vries, Theo Hermann, Herbert Heine⸗ mann bringen„Euch zur Freude“ unter Leitung von Otto Ebel von Soſen von 20.15 bis.00 Uhr beliebte Opern⸗ und Konzertmuſik. ber kundfunk am Sonntag Reichsprogramm: „Schatzkäſtlein“ von.00 bis 10.00 Uhr. Dichtungen von und Tieck bis zu Kolbenheyer mit muſikaliſcher Amrahmung du Kammermuſik der Wiener Philharmoniker.—„Kulturfilm⸗Muſik“ von 15.00 bis 15.30 Uhr.— Walter Ludwig, Marcel Wittrich, Herbert Ernſt Groh, Haus Moſer, Ilſe Werner, Wilhelm Strienz und viele andere hören wir mit klingenden Grüßen für Front und Heimat in der bunten AUnterhaltungsſendung„allen zur Freude“ von 16.00 bis 18.00 Uhr.— Oswald Kabaſta dirigiert mit den Münchener Phil⸗ harmonikern ein Mozart⸗Divertimento und Beethovens 3. Sinfonie von 18.00 bis 19.00 Uhr.—„Heute Abend bei mir“— eine fröhliche e mit tänzeriſcher und volkstümlicher Muſtk von 20.20 bis 5 85 5 Heutſchlandſender: Käte van Tricht ſpielt auf der Orgel des Bremer Doms unter Mitwirkung von Franz Lauſchmann(Oboe) von.00 bis.30 Uhr Werke von Händel und Bach.— Hans Chemin⸗Petits Kantete„An die Liebe“ erklingt mit dem Kammerorcheſter Edwin Fiſcher und Tilla Briem. Friedrich Wührer ſpielt ein Klavierwerk von Robert Schu⸗ mann von 15.30 bis 15.55 Uhr.— Hilde Scheppan, Peter Anders, Joſef von Manowarda, Inſtrumentalſoliſten mit Michael Raucheiſen am Flügel eröffnen einen kleinen Kammermuſtkzyklus mit unbekannten, zum Tell neu aufgefundenen, ernſten und heiteren Liedern von Otte Nicolai, dem Schöpfer der„Luſtigen Weiber von Windſor“ von 20.185 bis 21.00 Ahr.— Querſchnitt durch Verdis Oper„Der Troubadour“ von 21.00 bis 22.00 Ahr. — naler Radrennen iſt. Im 85 Fußball ſteht hier vor einer ſehr rtretung 21 ſchlagen und im sport · Nachrichten Mit dem 27. Fußball⸗Länderſpiel Deutſchland— Schweiz 5 Bern und dem 12. Handball⸗Ländertreffen Deutſchland — Ungarn in Budapeſt weiſt das Wochenend ⸗Spoxtpro⸗ gramm zwei Verauſtaltungen von überragender Bedeutung auf. In Hannover kommt es zu einem Rugby ⸗Städte⸗ kampf zwiſchen Hannover und Mailand, während die Ber⸗ liner Deutſchlandhalle wiederum der Schauplatz internatio⸗ werden die Meiſterſchaftskämpfe des Sonntags natürlich vom Berner Länderkampf' überſtrahlt. 6 ſchweren Schweizer Nationalelf zählt zu den ſpielſtärkſten der Welt. Sie konnte vor 1½ Jahren an gleicher Stelle die deutſche Die deutſche Elf Aufgabe, denn die Frühjahr 1942 auch in Wien mit dem gleichen Ergebnis die Oberhand behalten. In den. fortgeſetzt. ſüddeutſchen Gauen Bf Pforzheim; JV 04 N Bf TuR Feudenheim— Straßburg— Rec Straßburg: Scé Schiltigheim; SV Schlettſtadt wird um die Punkte gekämpft. einen Gau⸗Vergleichskampf Im Handball nerſchaft Käfertal. 8 f a Hocker gibt es Meiſterſchaftsſpiele in Nugby Reichs hauptſtadt.— Im 8 Nadſport lin⸗Hoppegarten, Krefeld, zeichnet.— Im Lager der * 2 Boxer find die beiden Gau⸗ V werden die Punkteſpiele Baden: BfB Mühlburg— S Waloͤhof; Vfe Neckarau Raſtatt— Phönix Karlsruhe: FV Daxlanden. Elſaß FC Mülhauſen— F Walk: Mars Biſchheim— SpVgg Kolmar; FC Kolmar— — FV Hagenau. Auch in den übrigen Gauen und Bereichen des NSR Außerdem gibt es ei zwiſchen Niederſchleſien Sudetenland in Breslau.— Die Münchner Stadtelf fährt nach Kroatien und beſtreitet ein Städteſpiel gegen Agram. noch und 2 Vergleichskämpfe mit Männer und Frauen beſtreiten die Gaue Mainfranken und Bayreuth in Würzburg.— Im Heſſen⸗Naſſau, Baden, Württemberg und Bayern, während es im N zu einem Städtetreffen zwiſchen Hannover und Mailand kommt. Zwei Tage ſpäter ſpielen die Italiener in der 5 gibt es internationale Steherrennen in Bochum und Ber⸗ lin(Deutſchlandhalle), während der. 1 5 Pferdeſport SGalopprennen zu München⸗Riem, Frankfurt a.., Ber⸗ Dresden und Hannover ver⸗ 5 0 ergleichskämpfe zwiſchen Weſtmark und Weſtfalen zu nennen, die am Samstag in etz und am Sonntag in Merlenbach vor ſich gehen wer⸗ 5 den. Beiderſeits ſind recht ſtarke Mannſchaften aufgeboten. Die Waldlaufmeiſterſchaften aus. 2. Leichtathleten 5 g des Sportgaues Weſtmark tragen in Saargemünd ihre 5 Die deutsche Fußbalielf Noch vor der Abreiſe nach Bern hat die Reichsſport⸗ Erſatz: Flotho(Schalke og), Boigtmann Adamkiewicz(Hambunger SB) München). 5 (Sc Planitz), und Krückeberg(1860 il Neckarau spielt gegen Vim Mannheim Am Sonntag empfängt der Bfè Neckarau den Dabellen⸗ führer Bfgt Mannheim(nicht wie durch dnb gemeldet Pforzheim). Die Neckarauer, die bereits zwei Niederlagen erlitten haben, werden wohl alles aufbieten, um nicht wei⸗ ter zurückzufallen. Der VfR dagegen wird die größten An⸗ ſtrengungen machen, um weiter ungeſchlagener Tabellen⸗ führer zu bleiben. Die Neckarauer ſetzen alles daran, um eine möglichſt ſtarke Mannſchaft zuſammenzubringen. Auf alle Fälle wird es ein intereſſantes Spiel geben. Als Vorſpiel trifft im Handball der Ve Neckarau auf den SV Waldhof. Seglersport im 3. Kriegsſahr Schon im Hinblick auf den Wert, den die deutſche Kriegsmarine der Schulung ihrer Offiziere und Maun⸗ ſchaften im Segelſport beimißt, mußte der Deutſche Segler⸗ Verband alle Kraft aufbieten, um auch im dritten Kriegs⸗ jahre in ſeiner Sportart das Höchſtmaß des Möglichen zu erreichen. Das Wettkampfprogramm ſah rund 280 Wett⸗ fahrten vor, davon etwa 130 auf den acht Revieren Groß⸗ Berlins und 150 auf den übrigen deutſchen Revieren, auf denen trotz des Krieges der Segelſport noch möglich war. Die Melde⸗ und Startziffern ſind auf vielen Revieren ſehr hoch geweſen und hätten ſich auch in Friedenszeiten durch⸗ aus ſehen laſſen können. Alles bisher Dageweſene wurde aber in den Schatten geſtellt durch die Wettfahrten am Volksſporttag des Waſſerſports. Viele deutſche Reviere melden eine bisher nie dageweſene Beteiligung, allein in den acht Revieren Berlins waren 1348 Boote am Start, alſo eine Seglerflotte, wie ſie bisher weder in Deutſchland noch ſonſtwo in der Welt zuſammenkam. Frankfurter Rennen 8 Gaſtſpiel des Pfälziſchen Neun vereins Auf der Frankfurter Bahn iſt am Sonntag wieder der Pfälziſche Rennverein Haßloch zu Gaſt, der ſchon anfangs September mit gutem Erfolg als Veranſtalter auf⸗ getreten iſt. Haßloch hat diesmal nur ein Hürden⸗ und Jagdrennen ausgeſchrieben, dafür aber fünf Flachrennen, die alle ſehr gut beſetzt ſein werden. Auch in den beiden Hindernisrennen werden genügend Pferde geſattelt, ſo daß wieder ein recht ereignisreicher Nachmittag in Niederrad, zu erwarten iſt. Im einleitenden„Preis von Dürkheim (1400 Meter) gelten die aus dem Stall Haniel ſtammende Elſatia und Paquerette IX als beſonders ausſichts reich, während man im Hürdenrennen um den„Preis von Speyer“(2800 Meter) wieder mit Argentello gehen, deſſen ſchärfſte Widerſacher Atlanta und Oſtinato ſein werden. Das lange Flachrennen um den„Preis von Neuſtadt“(2100 Meter) ſollte die Steherqualitäten von Roſe Rouge erneut beſtätigen. Im„Otto⸗Snermondt⸗Erinnerungs⸗Jagdrenuen“ (4000 Meter) müßten Fink und Rappa das Ende unter ſich ausmachen. Auf dem langen Weg könnten auch Feldpoſt und Eichenbruch beſſer zur Geltung kommen. Das„Graf⸗ Holck⸗Flachrennen“(1800 Meter) wird ſich Louaſon kaum entgehen laſſen, doch muß mit Galalith, Barida II und Landherr gerechnet werden. Im„Preis von Ludwigs⸗ hafen“ ſind Auguſtus und Waltraud die überlegenen Pferde, von deren der Stute die Strecke beſonders zuſagen wird. Schließlich bringt der„Preis von Frankfurt“(1400 Meter) noch einmal die Flieger zuſammen. Impreſſion J, Fatima, Port of Spain ſcheinen beſonders ausſichtsreich zu ſein, falls nicht Manipur erſt hier an den Start geht. Unſere Vorausſagen: 1. Rennen: Elſatia— Paquerette IX—, Ladrone.— 2. Nennen: Argentello— Atlanta— Oſtinato.— 3. Ren⸗ nen: Rappa— Fink— Feldpost.— 5. Neunen: Louaſon— Ga la⸗ lich— Farida II.— 6. Rennen: Waltraud— Auguſtus— Edelmarder.— 7. Rennen: Manipur— Impreſſion 1— Fatima.. Wirtschafts- Meldungen Ein Pionier der Agfa 85 Jahre alt 0 Am 17. Okübr. 1942 wird Dr. Momme Andreſen 85 Jahre alt. In Riſum in Schleswig geboren, ſtudierte er. hauptſächlich in Dresden und Jena Chemie, ging nach be⸗ ſtandenem Examen in die Vereinigten Staaten von Amerika und trat 1887 als Chemiker in die Aktiengeſellſchaft für Anilinfabrikation in Berlin ein, die ſpäter als Agfa ein Teil der JG Farbeninduſtrie Aktiengeſellſchaft wurde. Sein ſpezielles Arbeitsgebiet— die organiſchen Hydrexyl⸗ und Aminoverbindungen—, ſyſtematiſch ausbauend, entdeckte er, daß para⸗Phenylendiamin(1888), Eikonogen(1889) und p⸗Amidophenol und ſeine Derivate als Entwicklungsſub⸗ ſtanzen für photographiſche Schichten hervorragend geeig⸗ net find. Dann gelang es ihm, aus p⸗Aminophenol einen konzentrierten und haltbaren Entwickler, das Rodinal, herzuſtellen, und damit ſchuf er einen der berühmteſten und populärſten Entwickler. Dieſe Erfindungen wurden die Veranlaſſung, daß die Agfa im Jahre 1889 eine photo⸗ graphiſche Abteilung ſchuf, deren Leiter. Dr. Andreſen wurde. Zuerſt wurden photographiſche Entwickler und Hilfsmittel hergeſtellt, 1893 wurde die Plattenfabrik ge⸗ gegründet, 1910 die Filmfabrik in Wolfen und 1925 kamen die Papierfabrik Bayer und das Camerawerk von Rietzſchel hinzu. So hat ſich auf den Erfindungen und dem Organi⸗ ſationstalent von Dr. Andreſen die Agfa aufgebaut, die das größte photographiſche Unternehmen Europas iſt und deren Erzeugniſſe Weltruf genießen und über die ganze Erde verbreitet ſind. Vom Mannheimer Getreidegroßmarkt rich Kling, Schriesheim; Gottfried Blaul in Fa. König & Herf., Oggersheim, zu Vorſtands mitgliedern des Amt⸗ lichen Großmarktes für Getreide und Futtermittel, Mann⸗ heim, auf die Dauer von vier Jahren wieder ernannt. Als Vertreter der Landwirtſchaft wurden gemäß Ver⸗ fügung der Landesbauernſchaft, Karlsruhe, die Herren: Bürgermeiſter Valentin Treiber, Plankſtadt(Vorſitzen⸗ der des GWV„Baden“, Karlsruhe), Alfred Borxrheimer, Ortsbauernführer, Grenzzhof, Willi Schneider Rit⸗ tershof b. St. Ingbert auf die Dauer von vier Jahren zu Vorſtands mitgliedern des Amtlichen Großmarktes für Ge⸗ treide und Futtermittel, Mannheim, ernannt. 5 Zum Vorſitzenden wurde wiederum Bürgermeiſter Valentin Treiber, Plankſtadt(Vorſitzender des GWV „Baden“, Karlsruhe) berufen. Zu ſtellvertretenden Vor⸗ ſitzenden Friedrich Kolb, Futtermittelgroßhändler, Mann⸗ heim, Eugen Werner in Fa Werner& Nicola, Mann⸗ heim. Ihre Amtsdauer erſtreckt ſich auf zwei Jahre. * Aktiengeſellſchaft Bad⸗ und Salinenverein, Bad Dürk⸗ heim. Dieſes im Beſitz der öffentlichen Hand befindliche Unternehmen berichtet über das Jahr 1941, daß ab 1. Juni 1942 nach Wegfall der i. V. den Betrieb beeinflußenden Ein⸗ wirkungen der normale Kurbetrieb durchgeführt werden konnte. Die Frequenz des Bades war ſehr befriedigend, die ſtarke Inanſpruchnahme der Kureinrichtungen brachte eine Erlösſteigerung aus der Kurmittelabgabe über den⸗ jenigen des letzten Friedensjahres hinaus. Der Abſatz von Heilwaſſer ſtieg leicht. Der Pachtvertrag mit dem Pächter der geſellſchaftseigenen Gaſtſtätten wurde gelöſt, das Kur⸗ parkhotel vom 31. 5. bis 6. 10. 1941 in eigener Regie be⸗ trieben. Trotz dieſer günſtigen Entwicklung ergab ſich durch die außerordentlich hohe Zinsbelaſtung ſowie notwendige Anlageabſchreibungen ein Neuverluſt von 1 740(i. V. 13 137), wodurch der Geſamtverluſt bei 260 637 Vor⸗ Roſe Rouge— Habibdy— Puck.— 4. Rennen: L 3 8 2. f es Geschäft f Berlin, 16. Oktober. Am Freitag wurden bei Feſtſetzung der erſten Kurſe die meiſten Aktienwerte geſtrichen voͤer unverändert nytiert. Nur vereinzelt kam es zu erwähnenswerten Kursſchwan⸗ kungen. Das Geſchäft hielt ſich erneut in engen Grenzen. Zu einem leichten Rückſchlag kam es am Montanmarkt.— Auf dem genannten Marktgebiet verloren Klöckner und Vereinigte Stahlwerke je 0,25, Buderus 0,50 und Rhein⸗ ſtahl 0,75 v. H. Mannesmann wurden um 0,25 v. H. her⸗ aufgeſetzt. Am Braunkohlenmarkt ſchwächten ſich Ilſe⸗Ge⸗ nußſcheine gegen den Kaſſakurs vom 14. ds. Mts. um 1,25 v. H. ab, Deutſche Erdöl und Rheinebraun lagen unver⸗ ändert. Bei den Kaliwerten konnten ſich Salzdetfurth(— 0,25 v..) nicht voll behaupten. In der chemiſchen Gruppe wurden Farben um ½ v. H. heraufgeſetzt. Goldſchmidt gaben demgegenüber um 0,75 v. H. nach. Am Elektro⸗ aktienmarkt wurden AEcz geſtrichen und alsbald ebenſo wie Lahmeyer auf Vortagsbaſis notiert. Verſorgungswerte wurden bis auf RWé, Deſſauer Gas und Schleſ. Gas, die unverändert lagen, geſtrichen. Von Autoaktien kamen BMW um, v. H. höher an. Bei den Maſchinenbau⸗ fabriken ermäßigten ſich Demag um 0,75 v.., Rheinmetall Borſig ſtiegen um 7 und Berliner Maſchinen um 0,50 v. H. Kabel⸗ und Draht⸗ ſowie Metallwerte und Textilaktien wurden geſtrichen oder unverändert bewertet. Brauerei⸗ anteile erhielten durchweg eine Strichnotiz. Zellſtoffwerte wieſen nach beiden Seiten unbedeutende Veränderungen auf. Am Markt der variablen Renten ſtellten ſich Reichs⸗ altbeſitz wiederum auf 168,50. Frankfurt a. H 8 3 ran Ur A. e ot Gold u. Silber. 193.5 193.5 Deutsche ſestverzinsliehe Werte Deutsche Steinzeug„ 249.0 249.0 5„ 16. 15. Durlacher Hof.. 6,0 1 brurscng sraar SAN ENENT Fiche ufze hf u Kraft 268.0 268.0 4% Schatz D. R 88. 100.5 109.5] Enzinger Union.„ Atbes Dt Reich. 68.5 168,716 Farben.. 124, 174.5 SraDbraxLEHEN 3 u. 1—: 186.2 1255 i 0 102.0. arpener Bergbau 745 15 1 L 102.0 102.0 Heidelber zer Zement.. 157.2 4% Porz,„„Hoesch BergwW, 172,0 171.7 g 8 Holzmann Ph. Ne PPANDBRIE FE Klein. Schanzl. Becker- 2 % Frank Hvo Gp Klöckner-Werke 173.0 173.5 R 13-15... 102,5 Lanz A. G., 143.0 1415 4% Mein. Hvo. Bank Ludwisshaf. Akt.- Br. 160,0 160.0 E 3 und 1„ Ludwieshaf Walzm 9 4% Pfalz Hvo Bank Mannesmann 157.5 157.9 24—26 B—9——9 7, Metalleesellschaft, 147.5 147,5 % RD Ho-B 44 u 45 103,5 103.5 Rhein Elektr. Mannn... 4 Rh fle. Bank 47 102.5 102.5 e Elektr. 1 1915 ütgers 1.. P C1 4% Dt Ind.- Bank 31 102.6 102,6 Salzwerk Heilbron d 6. Gelsenkirchen. 80,, Sehwartz-Storchen 163.0 4% brunn e d„ 102.„%% Seihindustrie(Wolft) 4% Ver Stahlwerke 100,0 100,0 Siemens u Halske 3 16 Farb RM-Anl. 2:. Süddeutsche Zucker 210.0 219,5 AE TIE N. I Zellstoff Waldnof—. 120,0 120,0 Ada-Ada Schuhfabrir 167.0 187,0 i BANKEN Adlerwerke Klever 135.7 135. Badische Banz 135,0 135.10 dt Gebr.— 4 82.5 Barr Hp. u. W. Bank 187.0 187.0 decbed, a. 40 140 ener ank de 40 fia 5 3 4. 5 Ausb. Narnb Masch 240.0] Deutsche Heichsban 143.2 1432 Bavr Motorenwerke. 149.0 148.0 Dresdner Bank 46,5 146,7 8 3 Cie 1 180.9 Pfalz Hvp-Bank e, ntin. Gum n 5 85 55 178.2 178.2 Daimler-Benz..... 197.2 197.0 e 5 Deutsche Erdõl. 174.0 174.0„ Zwisehenkur.. g Brieffasſen A. Z. In dieſem Fall iſt gegen die Ueberlaſſung des Hausſchlüſſels an die Schweſter nichts einzuwenden. A. M. 13. Ueber die genaue Zubereitung kann Ihnen am beſten ein Küfermeiſter Auskunft geben. „ G. M. Einen Mehrurlaub von zwei Tagen gibt es führung durch Reichstrainer Herberger folgende deutſche für den Fußball⸗Länderkampf gegen die Schweiz am ntag in Bern bekanntgeben laſſen: Jahn(Berliner SV 92); Janes(Hamburger SV), Wil⸗ ler[LS Berlin); Kupfer(Schweinfurt 05), Rohde(TVd Eimsbüttel), Sing(Suttgarter Kickers); Lehner(Blau⸗ iß Berlin), Walter(1. FC Kaiſerslautern), Willimowſki (60 München), Klingler(J B. Daxl.), Urban(Schalke 00. Ta. Gemäß Anoroͤnung des Badiſchen Finanz und Wirt⸗ ſchaftsminiſters wurden auf Vorſchlag der Induſtrie⸗ und Handelskammer Mannheim die Herren: Friedrich Kolb, Futtermittelgroßhändler, in Fa. Werner& Nicola, Mannheim; Bernhard Zahn in Fa. Jakob Zohn II., Hockenheim; Carl Adolf Den ig in Landw. Hauptgen., Pilger in Fa. Bad. landw. Zentralgen., Karlsruhe; Hein⸗ Mannheim; Eugen Werner Ludwigshafen⸗Rh.; trag auf 332 377 Dir. Eugen wendungen 0,053 anſteigt. Kurbetrieb (0,047) Mill./ beanſpruchten. Soeben erhielten wir die un- FAMILIEN-ANZ EIGEN faßbare Nachricht. daß unser E über alles geliebter. hoff- nunssvoller Sohn. Bruder. Bräuti- gam. Neffe. Vetter und Enkel 5 Paul Gethöfer HGBeereiter in einem Inf.-Reat. im bläh. Alter von 21 Jahr. durch einen tragischen Unfall im Osten sein Leben lassen mußte. Nannheim(Siedlung Schönau). I Bonderburzer Straße 25. In tiefer Trauer: Familie Jakob Gethöfer, Eltern; Walter Gethöfer. Bruder; Ilse Wirzintz. Braut; Fam. Friedrieh Wirzing. 8 Fam. Heinrieh Gethöfer: Willi Sethöter. Verwaltungsinsp. und Frau: Hans Gethöfer. Feldwebel (Z. Z. im Felde); Fam. Hans Zink; Hans Zink. Obergefr.(2. Z. im Felde); Groß vater u. Anverwandte Tieferschũttert erhielten wir heute die unfaßbare und so cschmerzliche Nachricht. daß unser sonniger Junge. Bruder. Schwager und Onkel Dr. Hermann Söhngen Dunterarzt in einem Art.-Rent. Inh. des EK. II. Kl. und des silb. Verwundetenabzeichens im Osten uns entrissen wurde. Er starb in treuester Pflichterfüllung für Führer. Volk und Vaterland im blübenden Alter von 27 Jahren den Heldentod. 5 8 Braun- schweig(Saarstr.). 16. Okt. 1942. In tiefem Leid: Gescehwaderarzt Dr. A. Söhngen und Frau Clary geb. Ketteler; Dipl.-Ing. Erieh Söhngen und Frau Brisitte geb. Kaulen: nebst Kindern Uls. Jan und Jörs. on Beileidsbesuchen bitte Abstand nehmen zu wollen. Nach kurzer Krankheit entschlief im Alter von 45 Jahren am 14. Oktober 1942 unerwartet mein ge- liebter Mann. unser herzensguter Vater. wohlvorbereitet, Herr 1 Adolf Schoch Mannheim-Rheinau. 16. Okt. 1942. Leutweinstraße 39. In tiefer Trauer: Frau Elisabeth Schoch und Kinder Margarethe. ianne; nebst Anver wandten. Beerdigung findet am Samstag. . Okt. 1942. nachm. 2 Uhr. auf dem Flauptfriedhof Mum. statt. Das 1. Seelenamt für den Verstor- benen ist am Dienstag. 20. Okt. 42. S Uhr. in der Heilisgeistkirche. Danksazung Statt Karten Für die vielen Beweise der Anteil nahme an dem so schweren Schick- salsschlag. den ich durch den allzu —— en Tod meines Ib. unvergeßl. annes Franz Riegler erlitten habe. age ich auf diesem Wege allen Bekannten sowie den Hausbewoh- nern herzl. Dank. Insbesondere danke ich der Gefolgschaft der Fa. Int. Transport-Kontor Mannheim. Mannheim(K 4. 22). 16. Okt 1942. In stiller Trauer: Frau Wilhelmine. Riegler. VEXMISCHTES Meine innigstgeliebte Mami, unsere liebe. unvergeßliche Tochter und Schwester. Fraun Dr. oec. publ. Leonore Kinkelin geb. Bothof g ist nach langem. schwerem Leiden für immer von uns gegangen. Ludwigshafen a. Rh., 14. Okt. 1942 In tiefem Schmerze: Doris Anne- ret Kinkelin: Dr. Heinrich Bot- hof und Frau Helene geb. Was- ner: Marianne Bothof. 5 Die Beisetzung findet in aller Stille statt.- Von Beileidsbesuchen bitten Wir Abstand zu nehmen. — 5 Amtl. Bekanntmachungen Obstverteilung. Die 10. Zuteilung an die Kleinverteiler in der Innenstadt ist abgeschlossen. Ebenso wird am 16. 10. 42 die Zuteilung an die Kleinverteiler in der Neckarstadt zum Ab- schluß gebracht. In Waldhof, Waldstraße 17—19, lagerndes Obst wird am 16. 10. 1942 um 15 Uhr durch die Firma Alt zur Verteilung gebracht. Sämtliche Kleinverteiler in Waldhof, Gar- tenstadt und Schönau wollen sich zur angegebenen Zeit an der vorgenannten Verteilungs- stelle einfinden. Am 16. 10. 42 erfolgt Zuweisung an die Klein- verteiler in der Schwetzinger- stadt. Verständigung erfolgt durch uns. St. Ernährungsamt. Zuteilung von Käse. Die weiterhin günstige Erzeugungslage ermög- licht eine zusätzliche Zuteilung von 62,5 Gr. Käse auch in der 42. Zuteilungsperiode. gabe erfolgt auf den-Abschnitt der Reichsfettkarten 42 für alle Altersstufen einschließlich der Reichsfettkarten SV 1 bis 7 so- Wie auf den Abschnitt WI der Wochenkarten für ausländische 1 der ersten Woche. je Ausgabe der Käseration auf den F- Abschnitt der Reichsfett- karte usw. ist für die ganze 42. Zuteilungsperiode zulässig. Auf die Abschnitte W I der 2. bis 4. Woche der Wochenkarten für ausländ. Zivilarbeiter darf Käse nicht abgegeben werden. Die Verteiler werden für diese Käseausgabe nach Weisung der Hauptvereinigung der deutschen Milch- und Fettwirtschaft be- liefert. Sie haben die F. u. W- I- abschnitte bei der Warenabgabe abzutrennen und nach Ablauf der 2. Zuteilungsperiode zur Ausstellung von Käsebezug- scheinen bei unseren Zweig- stellen abzuliefern. Die mit dem Aufdruck„J“ versehenen Nührmittelkarten berechtigen nicht zum Bezug dieser Käse- zuteilung. St. Ernährungsamt. Die Ab- TAUSCH-ANZ EIGEN Suche.-.-Mantel mittl. Größe, Mädchenmantel für 14jähr.., Herr.-Handschuhe. Gebe neuen Radio, elektr. Bügeleisen, Kom. Kleid u. Ww. Schuhe Gr. 35. An- zuseh. So.-12 Uhr. Alfr. Wüst, Sandhofen, Viernheimer Weg 142. e 100 Schlafdecken zu verm. htwort Transportagent Frank- 5 i 5 28 405 Bettstelle m. Rost, Matr. u. Nacht- „Einderlieb. Mädchen zu 3j Rinde THEATER FII. M- THEATER und Kurmittel⸗ abgabe brachten 0,114(0,088), Mieten 0,002(unv.), Wein⸗ und Gartenbau 0,002(0,001), Wäſcherei 0,010(0,012), ao⸗ Erträge 0,001(0,044) Mill. 4(i. V. kur noch 0,064), während der Perſonalaufwand 0,038(0,028), Zinſen 0/017(0,020), Beſitzſteuern 0,019(0,023), 1 7 Für 5 ſchreibungen wurden 7466(57 180) 4 herausgezogen. Hotel und Trauben⸗ hierfür nicht. rechnet werden. Krankheit nen Mieter. Berlin beantworten. RN. C darf auf den Urlaub nicht ange⸗ Kohlen. Die Koſten für die Kohlen tragen die einzel⸗ J. P. Alle Fragen kann Ihnen der„Film⸗Kurier“ in ö R. C. Eine eigene, Verarbeitung kann wegen der Um⸗ ſtändlichkeit des Verfahrens kaum in Frage kommen. Lichtspielhaus Müller Mittelstr. 41. Heute bis einschließl. Montag: OFFENE STIIEN Zur Bewachung ein. Materialhalle Während d. Nacht u. Bedienung der Heizung suchen wir mögl, sofort eine zuverlässige Kraft. Bewerbg. mit Lebenslauf sowie Angabe des frühesten Eintritts- termins erb. Frankl& Kirchner, Fabrik für Elektromotoren und elektr. Apparate, Mh.-Neckarau. Lagerarbeiter für dauernd od. aus- hilfsweise gesucht. Klöckner Eisenhandel G. m. b.., Lager- betrieb Industriehafen, Friesen- heimer Straße Nr. 9. 28 412 von Elektro-Brennschneidmasch. stellt sofort ein: Maschinen- Friedrichstraße 47, Tel. 420 18. Heizer zur Bedien. d. Zentralheiz. gesucht. Einkaufsgen. deutscher Messerschmiede und Schleifer meister e mbH., Mhm., L 14. 8. Schuljunge z. Kohlen-Tragen ges. 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Ein Film, der alt und jung begeistert! „Das große Spiel“ mit René Deltgen, Gustav Knuth, Heinz Engelmann, Josef Sieber, Hilde Jansen, Maria Andergast, Lucie Höflich.- Das groge Fußball- fanden ist in Farben aufnahmen festgehalten. Wochenschau u. Kulturfilm.- Jugendl. Zugelass.! Capitol, Waldhofstr. 2, Ruf 527 72. Heute bis einschließl. Montag: „Sag' beim Abschied leise Ser- vus“ in Willy Forst's ergreifen- dem Meisterwerk„Burgtheater“. Neueste Woche! Igdl. zugelass.! Tägl..45,.55,.40, So. ab.35. g* Schnauzerhündin(Mittelschlag), Salz-Pfeffer, 6 Mon., eingetrag., einwandfrei in allen Teilen, gibt preisw. ab: Joh. Sturm, Lauden- bach, Bergstraße. 28 402 Anordnungen der NSDAP Gloria-Palast, Seckenbeimer Str. 13 Das sehnsuchtsvolle Lied esges Frauenherzens. Zarah Leander: „La Habanera“ mit Karl Martell, Ferdinand Marian, Paul Bildt u. a. Vorher: Neueste Wochen- schau. Beginn:.40,.00 und .30 Uhr. Jugend nicht zugelass. NS-Frauenschaft Wohlgelegen: 16. Okt. 19.30 Uhr. Besprechung der Stahs-. Zellen- und Blockfrauenschaftsleiterin- nen im Durlacher Hof. Wallstadt- Straßenheim: Samstag. 17. 10. 20 Uhr findet im Parteilokal„Zum Pflug“ einge öffentliche Kundgebung statt. Für sämtl. Mitglieder der NS- Frauen- schaft. Frauenwerk u. Jugendgruppe und Hauswirtschaft: Waldpark: Zei- tungen abholen bei Frau Friedlin. Waldparkstr. 26. Horst-Wessel-Platz: tisch gegen Couch od. Chaiselg. zu tauschen ges. Tel. 26 24. gesucht. Tel. icht. 41383. 28421 1 ist Teilnahme Pflicht:- Abtg. Volks-“ Palast-Tageskino, J 1. 6. spielt ab 11.00 Uhr vorm. In Erstauf- führung:„Unter dem Kreuz des Südens“ in deutscher Sprache. Eine romantische Liebesge- schichte voll Abenteuer und Leidenschaft.- Neueste Wochen- schau EKulturfilm. Jugend über 14 Jahren zugelassen!— .00,.10,.25,.45, Wo.-Schau: 12.25,.20,.35,.50,.05. Be- Anfangszeiten: Hauptfilm 11.05, Paula Wessely, Joachim Gott- Die Geschichte einer groß. Liebe. Tägl..30,.30,.30 Hauptfilm, Sonnt..20. Woche am Schluß. Regina, Neckarau, Fernruf 482 76. Heute bis einschl. Montag.15 und.15 Uhr. Das menschlich fesselnde Schicksal der Wiener Musikerfamilie Strauß mit der Hörbiger, Friedel Gzepa, Maria Andergast, Grethel Theimer, Hans Holt, Fred Liewehr: „Unsterblicher Walzer“. Ein völlig neuartiger Wiener Film. Sonntag nachm..30 Uhr große Jugendvorstellun gg Film-Palast, Neckarau, Friedrich- straße 77. Heute.15 und.30: „Die Liebeslüge“. Anschließend die Wochenschau. f straße 77. Samstag.00 u. Sonn- tag.30: Märchen-Vorstellung: Die verzauberte Prinzessin“. Freya u. Saalbau, Waldhof..00 u..45. In beiden Theatern! Ein Liebe“.. Ein Frauenschicksal unserer Zeit mit Zarah Leander, Viktor Staal, Paul Hörbiger. Grethe Weiser u. a. Jugend hat Zutritt! KONZERTE Sonntags Konzerte der Stadt Mannheim im Nationaltheater. Künstl. Gesamtleitung: kapellmeister Karl Elmendorff. Sonntag, 18. Okt. 42, 11.15 Uhr: 1. Konzert mit dem National- theater-Orchester. Leitung: Karl Elmendorff— Solisten: Erika Schmidt(Koloratursopran), Adam Fendt(Tenor), Dr. Herb. Schäfer (Cello). Vortragsfolge: 1. Paul v. Klenau: V. Symphonie(zum ersten Male);.a) Werner Egk: * Strophenlied für Koloratursopran u. Orchester(zum ersten Male), ) W. A. Mozart: Arie aus II ré pastore; 3. Luigi Boccherini: Violoncell.- Konzert B. dur; .4) Franz Schubert:„Frühlings- glaube“,„Ganymed“, b) Richard Strauß:„Nachtgesang“,„Wie sollten wir geheim sie halten“; 5. A. Dvorak: Scherzo capriccioso für großes Orchester op. 66(zum ersten Male).— Eintrittspreise: RM.45 bis RM.55. 5 N UNTERHALTUNG Libelle. Täglich 19 Uhr, Mittwoch u. Sonntag auch 15 Uhr: 2 frohe Stunden mit Fred Kaiser, dem bestbekannten Humoristen und Otto-Reutter-Interpreten und 12 neuen Attraktionen. Kassen- öfknung jeweils“ ½ Stunde vor Beginn der Vorstellungen. Palmgarten„Brückl“ zw. F 3 u. F 4 Tägl. 19.45 Kabarett, außerdem Mittwoch u: Donnerstag 16.30 u. Sonntag 16.00 Nachm.-Vorstel- Zeitungen abholen bei Stephan, Brahmsstraßbe: 6. ginn der. Abendvorst..20 Uhr. lung. Heute neues Programm. Schalk in:„Ein Beben lang“. Neueste Woche! Jgd. nicht zugel“ und.25 Uhr, Sonntag nur.30 ganz großen Besetzung: Paul Film-Palast, Neckarau, Friedrich- beispielloser Erfolg:„Die große Variationen über ein altes Wiener 11 us G 7 ef ZTIIeNNU DbaRMHOI-WERK drk SMD c . ö Heute Ziehung! NMſassenlose Staatl. Lotterie-Einnahme Stürmer, O 2, 11 choh- u. ledderpflege? Nich jecle Schohcreme is? a 8 5 Staats- „Spore Strom“ bedeutet nicht: zegnöge dich mit schlechtem Licht, mm iunssxAn G. 5e hon bu ouch: . Mel Licht und kleinen Stromvethrouch. „ & 825 gu Vorverkauf Fernspr. 226 01.