Neue Erscheint wöchentl. 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. 1,70 M. u. 30 Pl. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt 1,70 M. durch die Poſt 1,70 M. zuzügl. 42 Pf. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr 12. Kronprinzenſtr. 42. Schwet⸗ zinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8. Abbeſtell müſſen bis ſpäteſt. 25. für den folgend. Monat erfolgen Se Freiburger Str. 1. annheimet Zei Mannheimer Neues Tageblatt Einzelpreis 10. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein Freitag, 30. Oktober 1942 (Funkmeldung der NM.) + Berlin. 30. Oktober. Der Duce hat an den Führer nachſtehendes Tele⸗ gramm gerichtet: „Ich danke Ihnen ſehr herzlich, Führer, für Ihre Botſchaft, für die Entſendung einer Abordnung unter Führung von Dr. Len und für die lebhafte Auteilnahme des nationalſozialiſtiſchen Deutſchlan ds an den Feiern anläßlich des zwanzigjährigen Be⸗ ſtehens des faſchiſtiſchen Regimes. In dieſem ziem⸗ lich langen und ſehr wichtigen geſchichtlichen Zeit⸗ raum hat das faſchiſtiſche Regime verſucht, die weſentlichen Probleme des italieniſchen Volkes, die ſein Lebensrecht angehen, auf friedliche und kon⸗ ſtruktive Weiſe zu löſen. Aber immer und überall ſtand ihm die abſolute Feindſchaft der alten pluto⸗ kratiſchen Staaten gegenüber. die in der Blockade durch den Völkerbund ihren Höhepunkt fand. Von jenem Zeitpunkt an wurde es für alle klar, daß unſere beiden Revolutionen ſich zu einem brüder⸗ lichen Pakt der Verbundenheit in Krieg und Frie⸗ den zuſammenſchließen und die Herausforderung der alten Welt annehmen mußten. So marſchieren und kämpfen ſeit drei Jahren unſere Völker und Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle R 1,—6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 „ Die die Vergangenheit vertretende Welt it zum Untergang boſtimmt“ unſere Streitkräfte vereint mit denen der Dreier⸗ paktmächte zuſammen. Kein Zweifel, daß die die Vergangenheit vertretende Welt zum Untergang be⸗ ſtimmt iſt und wir durch den Siea eine Enutſchädigung für unſere Opfer erhalten werden. In dieſer dog⸗ matiſchen Gewißheit überſende ich Ihnen, Führer, meine kameradſchaftlichen Grüße. gez.: Muſſolini.“ bie feiern in Rom Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Rom, 30. Oktober. Der Führer der deutſchen Sonderabordnung Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley widmete am geſtrigen Tage mehrere Stunden dem eingehenden Studium des ſozialen Wohnungsbaues. Die deut⸗ ſche Sonderaboroͤnung hat geſtern vormittag die römiſche Univerſitätsſtadt beſucht, wo ſie vom Rektor, einem Vertreter des Miniſteriums für nationale Er⸗ ziehung und anderen Perſönlichkeiten empfangen wurde. Faſchiſtiſche Univerſitätsſtudenten und ⸗ſtu⸗ dentinnen und eine Abteilung der 4. Legion der Uni⸗ verſitätsmiliz mit Muſik leiſteten die Ehrenbezei⸗ gungen. Die Sonderabordnung beſichtigte das Rek⸗ Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim er Dure dankt dem Führer Ge v torat und die große Aula der Fakultät für Erziehung, Kunſt und Literatur und die in der Rechtsfakultät eingerichtete Sammelſtelle für Kriegsbeſchädigte. Schließlich ſtatteten ſie der Kaſerne der 4. Legion der Univerſitätsmiliz und der Orthopädiſchen Klinik einen Beſuch ab. 5 Die 20⸗Jahrfeier des Marſches auf Rom wurde in ganz Italien mit ernſten Kundgebungen began⸗ gen. bei denen das aroße geſchichtliche Ereignis ge⸗ würdigt wurde. Der normale Rhythmus der Arbeit iſt jedoch nicht unterbrochen worden. 5 Geſtern begannen die Feiern des 5. Jahrestages der Gioventu Italia del Littoria, wie die faſchiſtiſche Jugendorganiſation GIs mit ihrem vollklingenden Namen heißt. Die Feier wird heute um 17 Uhr ihren Höhepunkt erreichen, wenn der Duce im Pa⸗ lazzo Venezia die Preisträger für Kultur und Kunſt, die nationalen Meiſterſchaftsbeſitzer der GIs ſowie die jugendlichen Sieger in verſchiedenen anderen Veranſtaltungen mit Prämien belohnen wird. Die Gase, die bei Bir el Gobi ihre Feuertaufe erlebte, bereits 16 Goldene und zahlreiche Silberne und Broncene Medaillen verzeichnen darf und 1700 Ge⸗ fallene aufzuweiſen hat, beſitzt augenblicklich einen Beſtand von 8754 589 Mitaliedern, das heißt, weit über eine halbe Million mehr als vor Jahresfriſt. die Südsee-Aiedenage der Us-Flotte wirkt sich aus Englische Angstträume:„ Dle Iapaner durchaus in der Lage, die Salomonen inseln zurückzuerobern Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Stockholm, 30. Oktober. Die Lage auf den Salomon ⸗Inſeln wird in Lon⸗ don, wie aus einem Bericht des Korreſpondenten von„Aftonbladet“ hervorgeht, mit immer größerer Sorge verfolgt, vor allem ſeit es bekannt wurde, daß die Japaner bedeutende Streitkräfte auf Gua⸗ dalcanar landen konnten. Mit einem verſteckten Be⸗ hagen zählt heute die engliſche Preſſe den Amerika⸗ nern alle jene mit Verachtung gemischten Vorwürfe vor, die die Briten anläßlich des Verluſtes von Sin⸗ gapur von den Amerikanern einſtecken mußten. Die Unfähigkeit der amerikaniſchen Kriegsſchiffe, dieſe Landungen zu verhindern, wird vom„Daily Tele⸗ graph“ als eine„unerfreuliche Ueberraſchung“ be⸗ zeichnet. Die amerikaniſchen Flottenverluſte müßten groß ſein und man ſehe langſam ein, daß, wenn Amerika ſeine Stützpunkte auf den Salomon⸗Inſeln nicht halten könnte, ſich jede Offenſive gegen die ja⸗ paniſche Pazifikfront immer mehr verzögern würde. Wenn die Seeverbindung mit den Salomon⸗Inſeln abgeſchnitten würde, dann würde die alliierte Luft⸗ waffe in Auſtralien und auf Neu⸗Guinea den Boden⸗ ſtreitkräften auf Guadaleanar kaum einen ſolchen Schutz bieten können, daß ſie ſich dort noch lange hal⸗ ten könnten. g „News Chronicle“ beſchäftigt ſich eindringlich mit einem Eingeſtändnis des ſtellvertretenden Ober⸗ befehlshabers der amerikaniſchen Flotte, Admiral Edwards, daß dieſe im ſüblichen Pazifik „ſtark unterlegen“ ſei. Das Blatt ſtellt die übliche Frage, warum keine Maßnahmen getrof⸗ fen worden ſeien, um der erwarteten japaniſchen Offenſive zu begegnen.„Es muß merkwürdig erſcheinen, daß es ſolauge Zeit in Anſpruch nahm, die japaniſche Bedrohung zu entdecken. Gewiß haben die Japaner den Vorteil näherliegender Baſen, aber man hätte doch wirkſamere Gegen⸗ maßnahmen erwarten können. Die Japaner ſind durchaus imſtande, die Salomon⸗Inſeln zu⸗ rückzuerobern.“ Auch in den Vereinigten Staaten ſcheint man jetzt trotz der Bemühungen des Marineminiſters Knox die Dinge realiſtiſcher zu ſehen als vor Wochen und Tagen. Nach einem Londoner Bericht aus Waſhing⸗ ton zirkuliert in dortigen inoffiziellen Kreiſen die beſtimmte Behauptung, wonach ſich ein großer jſapa⸗ niſcher Flottenverband dem Kampfplatz nähere, und es wird verſichert, daß die Japaner inzwiſchen auf Guadalcanar außerordentlich ſtarke Verbände ge⸗ landet haben. Nach Meldungen aus Waſhington berechnet man dort, daß die auf Guadalcanar gelandeten japani⸗ ſchen Truppen jetzt nahezu 30 000 Mann umfaſ⸗ ſe n, deren Hauptziel es ſei, ſich zunächſt des für die Verteidigung der Inſel ausſchlaggebenden Hender⸗ ſon⸗Flugplatzes zu bemächtigen. Andererſeits berich⸗ tet Waſhington offiziell, daß auch amerikaniſche Ver⸗ ſtärkungen auf der Inſel gelandet ſind. Während General Marſhall, der amertkaniſche Generalſtabschef, in einem Telegramm an Admiral King die Oeffentlichkeit der USA auf„weitere ſchlechte Nachrichten“ aus dem Pazifik vor⸗ bereitet, wird in einem von anderer amerikaniſcher Seite inſpirierten britiſchen Bericht erklärt, die Lage ſei nicht ganz ſo ungünſtia, wie urſprünglich erwartet wurde. Dieſe Meldung befindet ſich aller⸗ dings in geradezu„alänzender Iſolieruna“. Alle übrigen Berichte verraten Sorge und Unruhe. gibt z. Z. der amtliche amerikaniſche Wehrmachts⸗ bericht zu. daß es den Japanern gelungen ſei, auf Gugdalcanar die Stellungen der amerika⸗ niſchen Truppen zu durchbrechen. Durch Gegenangriffe hätten die US A⸗Streitkräfte aller⸗ dings einen Teil ihrer Stellungen der Kampf ſei noch nicht beendet. Gleichzeitig aber wird in weiteren Berichten hinzugefügt. die japa⸗ niſchen Truppen ſeien ſtark überlegen, da es den Japanern gelungen ſei, in den letzten Tagen große Verſtärkungen auf Guadalcanar zu landen. Völlig unüberſehbar ſind noch die Auswirkungen der ſchweren Verluſte an amerikaniſchen Kriegs⸗ ſchiffen auf die Geſamtlage im Pazifik. Dieſe Auswirkung werde nach Anſicht unterrichteter Kreiſe weit über den engeren Rahmen des gebietes hinausgehen. eigentlichen Kampf 5 gewäſſer von Guadalcanar hindeuten. ſeeland umfaſſe. dalcanar⸗Gebiet. So wiedererobert: Die erneute ſchwere Schwächung der US A⸗Kriegs⸗ marine wird, ſo erklärt man, die Sicherung der nach Auſtralien und Neuſeeland führenden Seewege wei⸗ terhin erſchweren und die Iſolierung dieſer beiden ehemaligen Dominions in der Südſee vollenden. Auch heute geben die Berichte der Londoner Kor⸗ reſpondenten der ſchwediſchen Morgenpreſſe die außerordentlichen Beſorgniſſe der britiſchen Haupt⸗ ſtadt über die Lage auf Guadaleanar und im ſüd⸗ lichen Pazifik überhaupt wieder. Die alliterten Trup⸗ pen auf Guadalecanax ſind nun, ſo meldet der Korre⸗ ſpondent von„Stockholms Tidningen“, auf einem 10 Kilometer langen und 5 Kilometer breiten Land⸗ ſtreifen eingekeſſelt, wo ſie von drei Seiten von den Japanern eingeſchloſſen ſind, die alle Vorteile ihrer ſchweren Artillerie, der Kampfwagen und des recht⸗ zeitigen Nachſchubs genießen. Manu fragt ſich heute, oh hier vielleicht ein zweites Bataan entſtehen könne. Der gleiche Korreſpondent ſtellt auch feſt, daß die Japaner jetzt über die ſüdlichen Salomon⸗ Inſeln die Luftherrſchaft hätten und daß die Maſſenlandungen auf die Beherrſchung der Küſten⸗ „Evening Standard“ befaßt ſich in einem ausführ⸗ lichen Artikel mit der Schlacht um die Salomon⸗In⸗ jeln, die das Blatt im Weltmaßſtab zu ſehen verſucht. Der wichtige Flugplatz auf Guadalcanar bedeute mehr als die ganze Zone, die Auſtralien und Neu⸗ 92 Er ſei der Prüfſtein für die Orga⸗ niſation des ganzen alliierten ſtrategiſchen Syſtems. Es könne die Frage diskutiert werden, inwieweit die Japaner für den bezahlten Preis tatſächlich vom Indiſchen Ozean ferngehalten würden und ob es wert ſei, ſoviel Schiffe, die für andere Zwecke ge⸗ braucht werden könnten, zu opfern. Die Japaner hätten offenbar jetzt Vorteile. Sie hätten Maſſen von Kriegsfahrzeugen, u. a. Schlachtſchiffe in Rabaul geſammelt und würfen neue Truppen in das Gua⸗ alca Vieles hänge nun davon ab, vob Admiral Nimitz bereit ſei, die urſprünglich nur lokal ausſehende Begebenheit zu einer Schlacht von ſtrategiſcher Bedeutung für alle Alliierten zu machen. gegeben würden. ſein mit Zenſurbeamten verböten, nicht einmal Beſcheid zugehen ließen, ob ihre Tele Vor dem Kriege wären zwei Drittel der amerika⸗ kaniſchen Flotte im Stillen Ozean, der Reſt im Weſten ſtationiert geweſen, und daran hätte ſich nur wenig geändert. Wenn man nun die letzten Nach⸗ richten von den amerikaniſchen Flottenverluſten im Stillen Ozean prüfe, ſo erſcheinen ſie als„etwas zu⸗ rückhaltend“ und ſcheinen auch nicht die Verluſte von Pearl Harbour einzuſchließen. Rechne man dazu die britiſchen und holländiſchen Verluſte, ſo komme man zu dem Ergebnis, daß der pazifiſche Krieg ſchon ein e gan ze Menge gekoſtet habe: Der Verfaſſer führt dann aus, daß die Kämpfe um die Salomon⸗Inſeln auf die Lage im Mittleren Oſten und auf dem Atlantik einwirken müßten. Die Salomon⸗Inſeln ſeien zu einer Kriſe geworden, und die Art ihrer Behandlung müſſe beweiſen, wie weit die alliierte Kriegsführung zu einer Zuſammen⸗ arbeit gekommen ſei. Die Wüſte Afrikas könnte in großem Ausmaß von der jetzigen Lage im Pazifik beeinflußt werden. i In Newyork ſelbſt hat, wie ein Bericht des dorti⸗ gen Korreſpondenten von„Dagens Nyheter“ erken⸗ nen läßt, der Verluſt des Flugzeuat rägers „Waſp“ zu einer heftigen Kritik an der amerika⸗ niſchen Zenſur geführt, der man in dieſem Falle ins⸗ beſondere vorwirft, daß ſie dieſe Nachricht zu lange zurückgehalten habe.„Herald Tribune“ und andere Zeitungen beſchweren ſich über die Nebelbilduna um die Nachrichten. die von der Armee und Flotte frei⸗ In der Frage der Zenſur im all⸗ gemeinen, ſo ſchreibt der ſchwediſche Korreſpondent, ſei es eigentümlich, zum mindeſten im Hinblick auf die früher ſo harte Kritik amerikaniſcher Korreſpon⸗ denten an der Zenſur im Ausland, insbeſondere in England, daß in dieſen Tagen nur wenige amerika⸗ niſche Journaliſten eine Ahnung von den draſtiſchen Maßnahmen hätten, die getroffen worden ſeien und die den fremden Korreſpondenten ein Zuſammen⸗ die ihnen noch gramme zenſiert ſeien oder nicht. Sowjel-Gegenangriffe e Stalingrad abgewiesen Sieben Sowiei-Tanker auf dem Kaspischen Meer versenkt/ fortgang der schweren Schlacht in Aegypten (Funkmeldung der N MZ.) + Aus dem Führerhauptquartier, 30. Okt. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: In den Bergen nördlich und ſüdlich der Straße nach Tuapſe wurden Gegenangriffe des Feindes abgewehrt. Feindliche Kräfte am Terek⸗Abſchnitt, deren Nachſchubwege durch den Angriff der deutſchen und rumäniſchn Truppen unterbrochen wurden, verſuchten vergeblich, nach Oſten durchzubrechen. In Stalingrad wurde der Angriff mit Unterſtützung von Sturzkampfflugzengen fort⸗ geſetzt und das in den letzten Kämpfen gewon⸗ neue Gelände geſäubert. Fähren und Boote des Feindes auf der Wolga lagen unter wir⸗ kungsvollem Feuer unſerer Artillerie. Südlich der Stadt brachen auch geſtern von Panzern unterſtützte Entlaſtungsangriffe vor den eigenen Linien im Abwehrfener aller Waffen und unter den Bombenangriffen der Luftwaffe zuſammen. Im Kaſpiſchen Meer vernichtete die Luftwaffe in der vergangenen Nacht neun feind⸗ liche Trans portſchiffe, darunter ſieben Tanker. An der Don ⸗ Front zerſchlugen rumä⸗ niſche Truppen einen feindlichen Angriff und brachten eine Anzahl Gefangener ein. Italie⸗ niſche Truppen wieſen einen Ueberſetzverſuch der Sowjets ab. Im Raum ſüdlich Oſtaſchko w bekämpfte die Luftwaffe Truppenbereitſtellungen und Transportbewegungen des Feindes. Zwölf mit Truppen und Material ſtark belegte Ortſchaften wurden zum großen Teil zerſtört. Im hohen Norden richteten ſich ſtarke Luftangriffe gegen feindliche Truppenlager ſo⸗ wie gegen Stadt und Hafen von Murmanſk. An der ägyptiſchen Front ſcheiterte auch geſtern der britiſche Angriff, der nach einer heftigen Artillerie⸗ und Panzerſchlacht mit ſtar⸗ ken Infanteriekräften den Durchbruch zu er⸗ zwingen ſuchte. Vorübergehende Einbrüche wurden von den verbiſſen kämpfenden deutſch⸗ italieniſchen Truppen bereinigt. 39 Panzer⸗ kampfwagen des Feindes wurden vernichtet Ein deutſches Grenadier⸗Bataillon, das die Hauptlaſt des Kampfes trug, ſchoß 13 von den 39 britiſchen Panzern ab. Ein an zwei Stellen durchgeführter Lan⸗ dungsverſuch im Raum von Marſa Matruk wurde durch Flakartillerie und Sturzkampf⸗ flugzeuge vereitelt. i In der Nacht zm 29. Oktober hatten deutſche Sicherungsſtreitkräfte mit britiſchen Schnell⸗ booten ein Gefecht im Kanal, in deſſen Verlauf drei feindliche Boote durch Artillerie⸗ treffer beſchädigt wurden. 4 Bei Tagesverſtößen ſchwacher Kräfte der britiſchen Luftwaffe gegen die Küſte der beſetzten Weſtgebiete und in die Deutſche Bucht ſowie bei nächtlichen Störflügen über dem deut⸗ ſchen Küſtengebiet wurden vier feindliche Bom⸗ ber zum Abſturz gebracht. N Kronprinz Umberto zum Marſchall von Italien ernannt. Kronprinz Umberto von Italien, Herzog von Piemont. iſt durch könialiches Dekret auf Vor⸗ ſchlag des Duce zum Marſchall von Italien ernannt worden. f Tagen, ſo wenigſtens kegiſchen Sinn. gen Flankierungsſchutz für die auſtraliſch⸗amerika⸗ niſchen Verbindunaslinien, namentlich für die Tor⸗ res⸗Straße, einen bedeutſamen Ausganaspunkt für Operationen gegen die auf Neu⸗Guinea gelandeten fapaniſchen Truppen, und ſchließlich eine ausgezeich⸗ nete Baſis für den Verſuch einer ganzen ſüdpazifiſchen Front Japans. den Japanern nicht unbekannt. bereiteten ihn aber dafür um ſo traf er die Amerikaner mit einer ſie 153. Jahrgang— Nummer 298 0* Mannheim, 30. Oktober. Genau drei Wochen vor Ausbruch des japaniſch⸗ amerikaniſchen Krieges hielt der vom Rauhreiter⸗ oberſt zum amerikaniſchen Marineminiſter aufgeſtie⸗ gene Chikagoer Zeitungsverleger Knox ſeine be⸗ kannte Rede, in der er verſicherte, im Falle des Falles würde die japaniſche Flotte innerhalb neunzig Tagen vom Pazifiſchen Ozean hinweggefegt ſein. Es kam bekanntlich anders. Es kam bekanntlich der 7. Dezember, an dem die auf der Reede von Pearl. Harbour gemütlich ſchaukelnden USA⸗Schlachtſchiffe in lodernde Trümmer verwandelt wurden, es kam die Vernichtung der ſtolzeſten engliſchen Schlacht⸗ ſchiffe„Prince of Wales“ und„Repulſe“, die beide innerhalb einer Stunde,„von japaniſchen Bomben wie ein Sieb durchlöchert“, in die Tiefe gingen, es kamen der Verluſt Hongkongs und Singapurs, Bur⸗ mas und ganz Javas, die von der Sturmflut der japaniſchen Offenſive wie in einem einzigen Anprall überflutet wurden, es kamen die Seeſchlachten im Korallenmeer und bei den Midways, die Bedrohung Auſtraliens, die Beſetzung der Aleuten, der Fall Corregidors, des letzten amerikaniſchen Stützpunktes auf den Philippinen— es kam nur eines nicht: ein amerikaniſcher Sieg; nicht einmal ein ganz beſchei⸗ dener amerikaniſcher Sieg, geſchweige denn einer, der die Japaner, wenn auch nicht nach neunzig nach neun Monaten vom Pazifik hinweggefegt hätte! Aus dieſer Situation heraus erklärt ſich zwanglos die ganze US A⸗Kriegsſtrategie gegen Japan: das verzweifelte Bemühen, durch Vertuſchen und Leug⸗ nen die Bedeutung der fapaniſchen Erfolge ab⸗ zuſtreiten, die immer wachſende Ungeduld des amerikaniſchen Volkes nach der ſchon längſt ver⸗ ſprochenen eigenen Offenſive, die unter dem Druck dieſer Stimmung ſtehenden Bemühungen des ameri⸗ kaniſchen Kriegsdepartements, wenigſtens mit einem beſcheidenen Erfolg dieſem nur zu begreiflichen Ver⸗ langen der Nation entgegenzukommen. Vor ungefähr zweieinhalb Monaten war endlich ein ſolcher Erfolg da. Den Amerikanern war ein Ueberraſchungscoup gelungen: auf zwei Inſeln der Salomongruppen, vor allem auf der Hauptinſel, Guadalcanar, die von den Japanern beſetzt wor⸗ den war, konnten unter dem Schutz ſtarker ameri⸗ kaniſcher Seeſtreitkräfte Truppen gelandet, die jäpaniſchen Verteidiger in erbitterten Kämpfen zu⸗ rückgedrängt und Flugplätze angelegt werden. Der Erfola der Amerikaner war nicht ohne ſtra⸗ Guadalcanar bildete einen wichti⸗ Aufrollung der Dieſe Bedeutung Guadalcanars war aber auch Sie ließen ſich zu⸗ nächſt mit dem Verſuch einer Wiedereroberung Zeit, aründlicher vor. Als er vor ungefähr drei Wochen durchgeführt wurde, vollkommen überraſchenden Wucht. Trotzdem es den Amerikanern gelungen war, Tanks auf der Inſel zu landen und ſtarke Luftſtreitkräfte auf die Flugplätze zu legen, konnten die Japaner arößere, mit ſchweren Waffen reichlich verſehene Abteilungen an Land ſetzen und von den herangeführten Fluazeuaträgern die Flug⸗ plätze der Inſel unter ſchweres Bombardement nehmen. In dieſer Situation entſchloß ſich die US A⸗ Marine zu dem arößten ihrer bisherigen Sie ſchickte ein Geſchwader. beſtehend Einſätze. aus vier Schlachtſchiffen. vier Flugzeuaträgern und einer größeren Anzahl von Kreuzern und Zerſtö⸗ rern vor, um die japaniſche Bedrohung Guadaleca⸗ nars, dee zugleich eine Bedrohung der lebenswich⸗ tigen Verbindung nach Auſtralien und Auſtraliens ſelber war, endgültig zu zerſchlagen. Der Verſuch mißlang. In der gewaltigen„See- und Luftſchlacht im Südpazifik“, wie in der japaniſchen Geſchichte des Krieges dieſe Schlacht heißen wird, wurde bei gerin⸗ gen japaniſchen Verluſten die amerikaniſche Flotte aufs ſchwerſte geſchlagen. Von ihren zwanzig Ein⸗ heiten wurden nicht weniger als 11 verſenkt oder einſatzunfähia geſchoſſen, darunter ein Schlachtſchiff und vier Flugzeugträger. Wieder aab in dieſer Schlacht wie in allen bisherigen Seeſchlachten, die zwiſchen Japan und ſeinen Geanern ausgetragen wurden, der Einſatz der japaniſchen Luftwaffe die Entſcheidung: gegen den Hervismus der japaniſchen Flugzeuaführer, die ſich mit der vollen Bombenlaſt auf die feindlichen Schiffe ſtürzten. nützte auch keine noch ſo erbitterte amerikaniſche Abwehr. Wem der Tod weniger bedeutet als der Sieg, der iſt eben in Wahrheit unüberwindlich! Die USA ⸗ Flotte hat zwar ihre Niederlage noch nicht zugegeben— es wäre auch das erſte Mal, daß ſie das täte; aber ihr Leugnen klingt zaghafter als ſonſt, und das Mißtrauen des amerikaniſchen Volkes iſt wacher als je. Auch die forſche Kaltſchnäuzigkeit, mit der Herr Knox perſönlich die japaniſchen Sieges⸗ meldungen als„Schiffergarn“ abzutun verſuchte, haben keinen Eindruck auf das amerikaniſche Volk gemacht. Die eigene Regierung hat es zu oft be⸗ logen, als daß es jetzt nicht den Siegesberichten ſei⸗ ner Feinde glauben ſollte. Es hat zu ſehr die Er⸗ fahrung gemacht, daß das Schweigen ſeiner Regie⸗ rung nur ein Schweigen der Angſt, des Zwanges und der Not geweſen iſt, als daß es jetzt das ver⸗ legene Herumdrücken der Washingtoner Amtsſtellen anders deuten ſollte.: Außerdem iſt aber wohl nun im amerikaniſchen Volke, das bisher die ganze kriegeriſche Entwicklung mit einer Inſtinktloſigkeit ſondergleichen verfolgt hat, ein gewiſſer Inſtinkt für die Bedeutung der ung Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzekle 14 Pf. 79 m breite Texkmillimeter⸗ zeile 78 Pf. gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 13. Bei Zwangsvergleichen od. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſtimmten Plätzen u für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim e Größtes knüpft. Entſcheidungen, um die es geht. aufgebrochen. Es beginnt zu begreifen, daß, wenn es den Krieg zur See gegen Japan verliert, alles verloren iſt. Es ſteht ein, daß die amerikaniſche Flotte ſich Niederlagen nicht leiſten kann, wenn ſie nicht auch zahlenmäßig— von den anderen Bedingungen des Einſatzes gar nicht zu ſprechen!— gegenüber der javaniſchen hoffnungslos ins Hintertreffen geraten ſoll. Vor allem aber erkennt man in Amerika, daß jede ſolche Niederlage Amerikas Japan ſeinem nächſten großen Ziel, Auſtralien, näher brinat. Die ganze Hoffnung Auſtraliens ruht auf der In⸗ taktheit ſeiner Verſorgungslinien nach Amerika. Ein iſoliertes Auſtralien kann ſich unmöglich gegenüber einem japaniſchen Anſturm behaupten. Fällt aber Auſtralien, dann iſt nicht nur das großaſiatiſche Feſt⸗ landsreich, dann iſt auch das aroßpazifiſche See⸗ Imperium Japans eine Tatſache, und zwar eine unerſchütterliche Tatſache geworden. Sieht man die Kämpfe um die Salomonen⸗Inſeln, deren wahrſcheinlichen Höhepunkt die Seeſchlacht vom 27. Oktober darſtellt, unter dieſem Geſichtspunkt, dann erhält das Wort des japaniſchen Informations⸗ miniſters, daß dieſe Kämpfe vielleicht die Entſchei⸗ dungsſchlacht im Pazifik ſeien, einen befonderen Klang. Vor einer kleinen verlorenen Inſel im Welt⸗ meer geht hier in Wahrheit der aigantiſche Kampf um die Weltherrſchaft. Guadalcanar iſt nicht anders als Danzia ein Beweis dafür, wie in dieſem Kriege an Kleinſtes ſich Dr. A. W. Die Lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 30. Oktober. Die Ehrentäge des faſchiſtiſchen Ita⸗ lien haben eine ſtarke Wirkung auf Freund und Feind ausgelöſt. In der italieniſchen Preſſe ſteht Adolf Hitlers Gruß mit an erſter Stelle. Das„Gior⸗ nale d Italia“ nennt Adolf Hitlers Gruß Bum 28. Oktober die Offenbarung einer Herzlichkeit und Treue zu Italien, die in der Geſchichte kein gleich⸗ wertiges Beiſpiel hat. Der römiſche Sender hat die Glückwunſchtelegramme des deutſchen Führers am 28. und 29. Oktober insgeſamt achtmal wiederholt und hat Beispiele der Schickſalsgemeinſchaft der beiden Völker verzeichnet. 8 1 In allen Madrider Zeitungen iſt zu leſen, daß die faſchiſtiſche und nationalſozialiſtiſche e ſich mit dem Siege krönen werde. Die portugieſiſch Zeitung„Noticitas“ nennt die römiſchen Feiertage Rückblick und Ausblick auf das neue Europa. Die Bukareſter Zeitung„Univerſul“ bringt die Berichte über die ereignisreichen Tage in Rom in ſinngemäße Verbindung mit den Ruhmestaten der Achſenmächte an der Oſtfront, an denen auch die mit ihnen ver⸗ bündeten rumäniſchen Truppen hervorragenden An⸗ teil nehmen. Auch in der bulgariſchen Preſſe ſpricht ſich heute das reſtloſe Vertrauen auf den Sieg der verbündeten Nationen ane Die Entwicklung der Lage im Oſten erfüllt alle Erwartungen. Die Eroberung von Naltſchik nimmt der ſowjetiſchen Induſtrie ein Fünftel aller Edelerze, aber auch ein namhaftes Lebensmittel gebiet. In Stalingrad verbluten ſich die Sowiets und über der Stadt herrſcht die deutſche Luftwaffe bei Tag und bei Nacht.„Stockholms Daabladet ſchließt aus den fortgeſetzten Verluſten an ſowſeti⸗ ſchen Schiffen im Nordweſtteil das Kaſpiſchen Mee⸗ des, daß die deutſchen Operationen ſich immer mehr dem Kaſpiſchen Meer näbern. Gleichzeitig hält in Enaland und in USA der ſchwere Schock über die japaniſchen Siege an, Ein Kommentar der Londoner„Exchange⸗Agentur ſchreibt heute:„Die Lage um die Salomon⸗Inſeln zeigt keinen ermutigenden Eindruck mehr“. Die Agentur fügt hinzu, man ſolle aber nicht an über⸗ triebene Verluſte denken, ſondern erſt den Abſchluß⸗ bericht der Waſhingtoner Admiralität abwarten. Dieſelbe Agentur meldet weiter, daß vor Neu⸗ Guineg und vor Auſtralien zum erſten Male japa⸗ niſche U⸗Boote in Erſcheinung getreten ſeien.„New⸗ vhork⸗Times“ meldete geſtern, die Luft⸗ und See⸗ ſchlacht im Raum der Salomon⸗Inſeln hätte am achten Auauſt ihren Anfang genommen. aber der er⸗ wartete Triumph ſei für die USA ausgeblieben. Die„Sunday⸗Times“ ſtellt feſt, daß die Alliierten den Krieg nur gewinnen könnten, wenn es ihnen gelinge, die abſolute Seeherrſchaft zu erringen. Da⸗ zu müßten die Deutſchen aus dem Atlantik, die Ita⸗ liener aus dem Mittelmeer und die Japaner aus dem Pazifik vertrieben werden. Es hat nicht recht glaubhaft gewirkt, als Herr Knox nach altem Muſter die japaniſchen Erfolge ein⸗ ſach aus der Welt zu ſchaffen versuchte. indem er ſie ableugnete. Langſam kommt auch die amerikaniſche Oeffentlichkeit zu der Einſicht, daß die Schlacht bei den Santa⸗Cruz⸗Inſeln zu einer Kataſtrophe für die US A⸗Flotte geführt hat, und das Vertrauen in — amtlichen Bekanntmachungen iſt ganz verſchwun⸗ en. ſolche u. 22 2 fi 1 1 0 . f. Begreifliche Reaktion auf die englischen plane zur Aburteilung der„Ariegsverbrecher Drahtberichtunſeres Korreſpondenten — Stockholm. 29. Okt. Der Nachrichtendienſt der„Times“ beſchäf⸗ tigt ſich in einer Meldung aus Moskau heute be⸗ ſonders ausführlich nochmals mit der gereizten Verſtimmung, die gegenüber den Weſtmächten, beſonders aber gegenüber Großbritannien herrſcht. Die Meldung ſügt im Grunde dem, was ſchon bekannt iſt. nichts Neues hinzu, unter⸗ ſtreicht jedoch andererſeits den Ernſt der ent⸗ ſtandenen Problematik in einer Weiſe, die an Eindringlichkeit kaum mehr zu überbieten iſt. Der Bericht geht von der Moskauer Reaktion auf die britiſche Erklärung vom 3. Oktober über die Be⸗ handlung der ſo genannten Krieasverbre⸗ cher nach dem Kriege aus. In Moskau wird be⸗ kanntlich dieſes müßige Spiel mit Rachegedanken im gegenwärtigen Augenblick höchſt überflüſſig emp⸗ funden, weil nach ſowjetiſchen Geſichtspunkten ganz andere Fragen als drinalich erſcheinen müſſen. Die Tatſache, daß die Briten ſich wenig darum bemühen, die militäriſchen Vorausſetzungen zur Befriedigung jener Rachegefühle zu ſchaffen, hat bei den Sowfets den ganzen Komplex von Bitterkeit und Entrüſtung von neuem aufagerührt und offenbar gemacht, der ſich aus dem Ausbleiben der zweiten Front eraibt. „Vor Beginn des zweiten Winterkrieges“, heißt es in dem„Times“ ⸗Bericht,„iſt man in der So⸗ wietunion mehr deun je von dem Gefühl be⸗ herrscht, daß die Alliierten die Siegesmöglich⸗ keiten durch ihre übermäßig vorſichtige Stra⸗ tegie in Frage ſtellen.“ Wie aus der Meldung hervorgeht, iſt die Ankün⸗ digung eines internationalen Gerichtshofes durch England in Moskau noch aus einem anderen Grunde als dem erwähnten gewiſſermaßen in die falſche Kehle geraten: Man ſieht dort in der britiſchen Initiative den Verſuch, die Sowjetunion ſchon heute um die Rachkriegsfrüchte zu betrügen, auf die man auf Grund ſeiner Opfer einen beſonderen Anſpruch zu haben meint.„Man weiß in Moskau“, ſo lautet die Meldung weiter,„daß das Anſehen der Sowjet⸗ union in Europa auf dem Preſtige ihrer Armee be⸗ ruht, während die Engländer ſich ihrerſeits bisher nicht von einer Reihe von Niederlagen erholt haben. In den Angelegenheiten, die Europas Zukunft be⸗ treffen, ſowie bezüglich der Haltung gegenüber den Deutſchen nach dem Kriege glauben die Sowjets da⸗ her ein größeres Recht als die Briten auf Begchtung zu haben. Dieſe Anſichten und Gefühle in Moskau ſind das unausbleibliche Ergebnis des Ausbleibens einer zweiten Front in Europa. Bis die Alliierten in Europa landen, wird jeder diplomatiſche Schritt, den ſie in bezug auf die Zukunft Europas unter⸗ nehmen, als unrealiſtiſch betrachtet werden.“ Gleich⸗ zeitig aber würden oͤie Sowjets„in ihrem nationalen Stolz verletzt“, und es entſtehe der Eindruck, als ob die Opfer der Sowjetunion von den Weſtmächten unterſchätzt würden und man ihren Leiden gleich⸗ gültig gegenüberſtehe. Im Straßenkampf um dnb..., 29. Oktober.(PK.) Am 26. Oktober ſtehen deutſche Sturmgeſchütze und rumäniſche Maſchinengewehrſicherungen am Rande von Naltſchik, klären im Nordteil der Stadt auf und ſichern. Aus dem etwa 20 000 Einwohner dählenden Ort wird auf jeden Soldaten, der ſich nähern will, geſchoſſen. Als der Vormittag des 27. Oktober angebrochen iſt, leitete um neun Uhr ein kurzer Feuerſchlag der Artillerie, der Werfer und . den unmittelbaren Angriff auf Nalt⸗ ſchik ein. An zerſchoſſenen Häuſern in den erſten Straßen geht der Angriff vorbei. An einer Straßenkreuzung ſichern die Sturmgeſchütze. Hinter uns gehen die Geſchütze der Flakartillerie in Stellung und be⸗ kämpfen erkannte gegneriſche Barrikaden, Bunker und befeſtigte Stellungen in Häuſern. Namentlich Eckhäuſer, die einzelne Straßenzüge beherrſchen, werden von den Bolſchewiſten bis zur Selbſtaufgabe verteidigt. Wir fahren mit unſerem Sturmgeſchütz an der Bahn entlang, die ſich durch die Stadt hinzieht. Die. Sturmgeſchütze eröffnen das Feuer. Geſchoß auf Geſchoß jagt hinaus. Nach geraumer Zeit iſt der Bahnhof erobert. Längs der Bahnlinie in Deckung gegen Flankenangriff und gegneriſche Pak pirſchen ſich ͤie Sturmgeſchütze zuſammen mit der Flakartil⸗ lerie vor und hämmern mit ihren Granaten auf zahlreiche hinter Bäumen und an Häuſerecken an⸗ gelegte Bunker. Währenddeſſen orgeln die Salven der Werfer in die Stadt. Im Hintergrund brennen einige Häuſer aus. Zu beiden Seiten der Eiſenbahnlinie gehen deut⸗ ſche und rumäniſche Infanteriſten vor. Sie folgen den Sturmgeſchützen, die ihnen die Breſche ſchlagen, Wieder ein Aufruf an Stalingrads verteidiger Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 29. Oktober. In den letzten engliſchen Berichten aus Moskau über die Lage bei Stalingrad wird abermals zuge⸗ geben, daß die deutſchen Truppen weitere Fortſchritte, wenn auch gegenüber außerordentlich zähem Wider⸗ ſtand, machen konnten. Zwar erklärt man in Lon⸗ don, dieſe Fortſchritte ſeien verhältnismäßig gering, gibt aber gleichzeitig zu, daß die Situation in Stalin⸗ grad ſich jetzt derart verſchlechtert habe, daß ſelbſt ge⸗ ringe Geländegewinne die Lage der Sowjets auf die Dauer immer unhaltbarer machen. Immer näher und näher kämen die Deutſchen in breiter Front an die Wolga heran, die ſie an mehreren Punkten auch bereits erreicht haben. Dieſer Situation entſpricht ein neuer Aufruf an die Truppen von Stalingrad, in dem erklärt wird: „Soldaten! Ihr wißt, daß das Schickſal der Stadt von der Sicherung des Verkehrs auf der Wolga abhängt. Dieſer Wolga⸗Verkehr muß unter allen Umſtänden aurechterhalten werden. Der Geguer darf infolgedeſſen von jetzt ab keinen weiteren Fortſchritt mehr machen.“ Man errinnert ſich, daß derartige Befehle, keinen Zollbreit Boden aufzugeben, im Laufe der Schlacht ſchon mehrfach gegeben worden ſind und dann trotz⸗ dem nicht eingehalten werden konnten. Gleichzeitig melden die engliſchen Berichte weitere deutſche Fortſchritte in der Gegend von Mosdok. „Stalingrad unwichtig“ EP. Stockholm, 30. Okt. Nach engliſchen Berichten aus Moskau erklärte jetzt das ſowjetiſche Oberkommando, daß der Wider⸗ ſtand in den Trümmern von Stalinarad keine ſtrate⸗ giſche Bedeutung mehr habe. Wenn die Kämpfe trotzdem mit arößter Erbitterung fortgeſetzt würden, ſo tue man dies nur deshalb. um möglichſt ſtarke deutſche Kräfte an dieſem Frontabſchnitt zu binden. . ͥ Ay] By ⁵⁰ꝗ f d Generalfeldmarschall von Kluge 60 lahre alt dnb. Berlin, 29. Okt. Am 30. Oktober 1942 vollendete Generalfeldmar⸗ ſchall von Kluge, Oberbefehlshaber einer Heeres⸗ gruppe an der Oſtfront, ſein 60. Lebens jahr. f* Generalfeldmarſchall Günther von Kluge wurde am 30. Oktober 1882 als Sohn des von Kluge in Poſen geboren. Nach dem Beſuch der Kriegs⸗ akademie 1913 in den Generalſtab verſetzt, rückte Haupt⸗ mann von Kluge 1914 im Stabe des 21. Armeekorps ins Feld. Als Generalſtabsoffizier der 236. Inſanteriediviſion wurde er im Oktober 1918 bei Verdun in vorderſter Linie ſchwer verwundet. In das Reichsheer übernommen, ſtieg Hauptmann von Kluge im Wechſel zwiſchen Front⸗ und Generalſtabsſtellun⸗ gen raſch auf. 1034 übernahm er, zum Generalleutnant be⸗ fördert, als kommandierender General das 6. Armeekorps in Münſter und nach der Sudetenkriſe 1938 als General der Artillerie und Oberbefehlshaber die neugebildete Heeresgruppe 6 in Hannover. Bei Kriegsbeginn berief der Führer General von Kluge an die Spitze der in Pommern aufmarſchierten 4. Armee. Mit dieſer Armee vernichtete er die polniſchen Kräfte im Korridor und ſtellte durch den Weichſelübergang bei Kulm die Verbindung mit Oſtpreußen her. Nach dem Polenfeld⸗ zug beförderte ihn der Führer zum Generaloberſten und zeichnete ihn mit dem Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes aus. Im Weſtfeldzug 1940 ſtieß Generaloberſt von Kluge mit ſeinen Panzer⸗ und Infanteriediviſianen zur Kanalküſte durch und bahnte damit den gewaltigen Erfolg der Ver⸗ michtungsſchlacht um Flandern an. Bei der Fortſetzung der Offenſive gegen Frankreich überſchritt ſeine Armee die Somme und eroberte die franzöſiſchen Häfen am Atlantik. Er wurde am 19. Juli 1940 vom Führer zum Generalfeld⸗ marſchall befördert. Im Feldzug gegen die Sowjetunion 1941 nahm der Ge⸗ neralfeldmarſchall hervorragenden Anteil an den großen Keſſelſchlachten der deutſchen Heeresmitte bei Biakyſtock, die Barrikaden ſturmreif ſchießen und den Gegner niederhalten. Im Sturmgeſchütz hören wir die Befehle der rumäniſchen Offiziere, die uns folgen. Wir ſehen, als wir mit ſchnellem Blick hinausſchauen, wie ein rumäniſches Maſchinengewehr in Stellung gebracht wird und einige bolſchewiſtiſche Schützen, die aus 7 05 Dachluke ſchießen, angreift. Bald weicht der Feind.. Unſer Sturmgeſchütz, dem weitere folgen, ſichert indeſſen etwa zwei Kilometer an der Eiſenbahnlinie vorſtoßend. Der Widerſtand der im Straßenkampf geſchulten Bolſchewiſten flackert von neuem auf. Unſer Geſchütz hält auf einen Betonbunker, auf eine Häuſergruppe, auf Erdbunker und öffnet mit ſeinen Kameraden den folgenden rumäniſchen Ein⸗ heiten immer wieder den Weg. An einem Panzer⸗ graben machen wir zunächſt halt. An der Eiſenbahnlinie entlang über den Bahnhof hinaus rollt der Kampf immer tiefer in die Stadt hinein. Wieder orgeln und dröhnen die Granaten der Artillerie, der Werfer und Flakgeſchütze über uns hinweg, während immer mehr Teile des Ortes im Anſchluß daran von den verbündeten Truppen genommen werden. 5 Noch halten die in den Straßenkämpfen typiſchen Einzelgefechte an. Niemand iſt zunächſt ſicher. Aber der feindliche Widerſtand iſt gebrochen. Der Nebel breitet früh ſchon den Schleier der Dämmerung über Naltſchik. Die Sturmgeſchütze nehmen die Verbin⸗ dung mit den im Nordweſten ſtehenden Panzerein⸗ heiten auf. Auch der hier noch an einigen Stellen auf⸗ flackernde Straßen⸗ und Häuſerkampf kann an der Tatſache nichts mehr ändern, daß deutſche und rumä⸗ niſche Truppen die Stadt Naltſchik erobert haben. von Kriegsberichter Heinz Grothz ſpäteren Generalleutnants Minſk, Smolenſk und Wiasma und ſtieß mit ſeiner Armer bis in die Nähe von Moskau vor. Der erfolgreiche Aus⸗ gang der ſchweren Kämpfe im Winter iſt mit ſeinem Na⸗ men ebenſo verknüpft, wie der deutſche Sieg in den erbit⸗ terten Abwehrſchlachten des Sommers 1942. Wahlen auf Island Auch hier Zunahme der Kommuniſten dnb. Kopenhagen, 29. Okt. Die Altingswahlen auf Island haben nach den bei der isländiſchen Geſandtſchaft in Kopenhagen aus Reykjavik eingegangenen Mitteilungen fol⸗ gendes Ergebnis gehabt: Die Selbſtſtändiakeitspartei erhielt 20 Mandate gegen 17 bei den Wahlen am 5. Juli vor der Aende⸗ rung der Wahlordnung, mit der eine gerechte Stim⸗ menverteiluna erreicht werden ſollte, die Fort⸗ ſchrittspartei 15 gegen bisher 20, die Sozialiſten (Kommuniſten) 10 gegen 6, die Sozialdemokraten 7 gegen 6. Die Geſamtziffer der Mandate für das neue Alting beträgt danach 52 gegen früher 49. lücken der Näf Sinclair über den Mangel an ſchweren Bombeunflugzeugen EP. Stockholm, 29. Okt. In einer aufſehenerregenden Rede wies der bri⸗ tiſche Luftfahrtminiſter Sinclair auf den in der RAſß herrſchenden Mangel an ſchweren Bomben⸗ fluazeugen hin und rief die Arbeiter der Flugzeug⸗ induſtrie zu erhöhter Leiſtuna auf, um dieſem Uebel⸗ ſtand abzuhelfen. Nur zu 60% Statt zu ſteigen, fällt die US A⸗Rüſtungsproduktion! Drahtbericht unſeres Korreſpondenten a L Liſſabon, 30. Oktober. Der ſoeben von einer längeren Inſpektionsreiſe zurückgekehrte Produktionschef der USA Knud⸗ ſen T erklärte, er ſei von ſeinen Eindrücken wenig begeiſtert. Er erklärte, die amerikaniſche Produk⸗ tion auf dem Rüſtungsgebiet ſei zur Zeit nur zu 60 v. H. zufriedenſtellend. Von anderer Seite wurde in der Frage der Produktion erneut feſtgeſtellt, daß der Mangel an Rohſtoffen in erſter Linie für das Abſinken der amerikaniſchen Rüſtungserzeugung und für die begrenzte Kriegsproduktion von heute verant⸗ wortlich ſei. Der italienische Wehrmachtsbericht Ernente ſtarke feindliche Angrifſe in Aegypten abgewieſen [Funkmeldung der NM.) f + Rom, 30. Oktober. Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Der Feind griff erneut ohne jeden Erfolg unſere Stellungen an der ägyptiſchen Front mit ſtarken Panzerſtreitkräften an. 8 Einige zu Beginn erſolgte Einbrüche wurden von den tapferen Truppen der Achſe prompt abge⸗ riegelt und ausgeſchaltet. In harten Kämpfen wur⸗ den 39 Panzer vernichtet, darunter 13 durch ein deutſches Bataillon, das ſich beſonders auszeichnete. Die Luftwaffe der Achſe führte wiederholte An⸗ faule aus die feindliche Aufmarſchroute durch und be⸗ egte Truppen⸗ und Materialanſammlungen mit Bomben und MG⸗Feuer. Im Luftkampf ſchoſſen deutſche Jäger drei Flugzeuge ab. 5 Zwei Landungsverſuche in der Gegend von Marſa Matruk wurden unter ſtarken Verluſten für den Gegner durch ſofortiges Eingreifen der Vertei⸗ digung und der Luſtwaffe zum Scheitern gebracht. ROMAN vod 975 9 Einer vom fads Ab NeARTEx Tirſtus Straß bed 10 5 Riedler erhob ſich. Mit geſenktem Kopf ö* neben dem roten Rina hin und her. zum Verdruß Kantlers. der ſolche Störungen bei ſeiner Probe nicht liebte. „Behalten Sie bitte Platz!“ rief er laut aus dem Käfig.„Das Herumrennen macht meine Tiere nervös.“ 5 5„Verzeihung!“ erwiderte der Kriminal⸗ 1 rat, ohne im geringſten über die Zurecht⸗ 0 weiſung gekränkt zu ſein. Aber er verließ 0 das piteau und blieb im Eingang des 45 Zeltes ſtehen. 5 Der Kaſſenwagen zeigte den Vorverkauf 9 5 für die nächſten drei Tage an. Der Lärm pDPieſer kleinen, in ſich abgeſchloſſenen, in ſich kreiſenden Zirkuswelt drang auf Riedler * ein. Er hörte die Inſtrumente der Muſical⸗ Clowns, Pferde wieherten laut. die ewig laufende Lichtmaſchine donnerte wie ein 4 ferner Zug, der über eine Brücke rollt. Ein 5 Mann in einem gut geſchnittenen, dunkel⸗ grauen Anzug kam vorbei und grüßte höf⸗ lich, den Kriminalrat ſcharf durch die Bril⸗ *tTIllleengläſer muſternd. e„Guten Tag, Herr Valenei!“ gab Ried⸗ ler den Gruß zurück.„Keine Probe heute?“ 7 15 Valenei neigte den Kopf zur Seite. Sein 9 ſtilles, feines Gelehrtengeſicht war voller Freundlichkeit.„Ich habe den Vorteil, nicht 1 ehr probieren zu müſſen“ meinte er leicht⸗ 1 in und mit einem deutlichen Unterton von 1 umor,„meine Entres ſitzen— ein für alle⸗ 1 85 Sie gehören zu den Kunſtwerken, 8 ie unverändert.“ ö„Gewiß, gewiß!“ fiel Riedler raſch ein und ging weiter. Das fehlte noch, daß der 5 own ihn wieder in ein Geſpräch über Raf⸗ heel verwickelte. So konnte er das ironiſche ——— 8 1 1 1 Lächeln nicht bemerken, mit dem Valenei ihm nachſah. Es hätte ihn beſtimmt ſtutzig gemacht und an der Seite des Clowns feſt⸗ gehalten. 5 Riedler ging auf den Kaſſenwagen zu 2 öffnete nach einem kurzen Klopfen die ür. Fräulein Stemmler drehte unwillig den Kopf.„Ach— Herr Kriminalrat.“ Raſch warf ſie einen Blick in den kleinen Spiegel, der neben dem Sitzplan des Zirkus hing. „Ja, liebes Fräulein, ich muß noch einige Fragen an Sie richten.“ „Ich ſchließe den Vorverkauf in acht Mi⸗ nuten. Wenn Sie ſo lange Platz nehmen wollen.“ Geduldig ſetzte ſich Riedler und ſah zu, wie Fräulein Stemmler einige Käufer ab⸗ fertigte. Dann zog ſte das Fenſter her⸗ unter und ſchob den Vorhana darüber. „Ich dachte, ich ſei aus der Geſchichte heraus“, klagte ſie und neiate ſich etwas vor, um mit ihren kurzſichtigen Augen in den Mienen des Kriminalrates zu ſehen. „Ich möchte Sie bitten, morgen zu einer Vernehmung zu kommen. fräulein Stemm⸗ ler. Ich habe eine diesbezügliche Vor⸗ ladung der Einfachheit halber gleich mit⸗ gebracht.“ Riedler überreichte ihr ein For⸗ mular.„Morgen um zehn Uhr, bitte.“ Mit zögernden Fingern griff die Kaſ⸗ ſtererin nach dem Blatt.„Es iſt ſchrecklich“, ſeufzte ſie und zog die ſchmalen Bogen ihre/ Brauen hoch,„obwohl nichts in den Zei⸗ tungen ſteht, hat ſich der Vorfall bereits herumgeſprochen. Ein paar Leute haben ſchon gefragt.“ Riedler überhörte die Gereiztheit der rundlichen Kaſſiererin, deren ſchwere, aus verſchiedenen goldenen Plättchen gefügte Ohrringe wie leiſe Glöckchen klingelten. „Sie werden morgen vor meinem Zimmer einen Mann ſehen, Fräulein Stemmler. Sie ſollen mir dann ſagen. ob dieſer Mann der gleiche iſt, der geſtern abend ſo ſpät eine Einlaßkarte verlangte.“ Sofort erhob ſich die Kaſſiererin und ſtreckte abwehrend die Hände aus.„Das werde ich nicht können. Lieber Gott— es iſt dunkel auf dem Platz, trotz der Bogen⸗ lampen. Bei mir kommen Hunderte von ee an den Schalter. Wie ſoll ich N „Ng, wir werden es weniaſtens ver⸗ ſuchen“, erwiderte Riedler freundlich. Nervös drehte ſich die Stemmler um und griff nach den Karten, die für die nächſte Vorſtellung gebündelt in einem Kaſten lagen, und begann ſie abzuzählen. Ueber ihr verblühtes, vollwangiges Geſicht lief Röte und Bläſſe. Die kleinen Ponnylöck⸗ chen zitterten auf ihrer gerunzelten Stirn. Plötzlich hatte Riedler die feſte Ueber⸗ zeugung, daß auch dieſes Fräulein Stemm⸗ ler etwas verberge. ö ſcher Ceſtnick, der Reiter Orlando und— richtig— ja, auch der Clown Valenei! „Sie haben den Mann, der erſchlagen 27575 doch auch geſehen, Fräulein Stemm⸗ Er 5 5 Die Karten fielen faſt aus den eifrig zählenden Fingern der Kaſſiererin.„Ja, ge⸗ wiß, ich bin hingelaufen.„Es iſt etwas paſſiert“, rief draußen einer laut. Ich meinte, es wäre ein Unfall.“ „Haben Sie den Mann vorher ſchon ge⸗ ſehen?“ Fräulein Stemmler zwinkerte mit den Lidern. Jäh füllten ſich ihre Augen mit Tränen.„Ich habe es mir ſchon gedacht...“ ſchnuffelte ſie,„ich habe die ganze Nacht nicht ſchlafen können...“ Riedler horchte auf.„Sie ſind verpflich⸗ tet, alles anzugeben, was das Verbrechen aufklären könnte. Wann haben Sie den Mann geſehen?“ „O Gott, o Gott— was wird der Herr Direktor von mir denken, wenn ich ſo offen bin. Aber es laſtet auf meiner Seele. Es Ebenſo wie der Kut⸗ verfolgt mich förmlich. Vorgeſtern früh.“ Sie trocknete ſich die Augen. Riedler rührte ſich nicht. Er durfte jetzt das Mitteilungs⸗ bedürfnis der Frau durch keine Zwiſchen⸗ fragen ſtören. Nach einem tiefen Seufzer begann Fräulein Stemmler auch ſogleich zu ſpre⸗ chen.„Der Mann— ich weiß nicht, wie er heißt, nur daß er tot auf dem Raſen lag —, ich erkannte ihn ſofort an dem Vogel⸗ geſicht und dem auffallenden, halblangen Mantel, kam vorgeſtern vormittag an meine Kaſſe. Er grüßte höflich und ſagte, er müſſe den Herrn Orlando ſprechen, er ſei ein alter Freund von ihm. Dort drüben geht ſein Kutſcher, erwiderte ich. Ceſtnick führte näm⸗ lich ehen den Rappen Odin aus dem Stall. Der Mann ging ſogleich auf den Kutſcher zu, nachdem er ſich ſehr liebenswürdig be⸗ dankt hatte. Ich beobachtete noch, daß er ſich mit Ceſtnick unterhielt. Daraufhin führte Ceſtnick Odin in das Chapiteau. Es dauerte auch gar nicht lange, da kam Herr Orlando. Er hatte einen Trainingsanzug an. Und das war ſo merkwürdig. Herr Orlando ſah ſich überall um, obwohl der Mann ein paar Schritte von ihm entfernt ſtand. Mir kam es ſo vor, als kenne er den Mann gar nicht, der doch erzählt hatte, er ſei ein alter Freund von ihm.“ Beifällig nickte Riedler.„Sie beobach⸗ ten ſehr ſcharf, Fräulein Stemmler.“ Geſchmeichelt lächelte ſie.„Lieber Gott, wenn man ſo lange meinen Poſten inne⸗ hat. Wenn man hier an der Kaſſe ſitzt, heißt es auſpaſſen. In Barcelona iſt es mir einmal paſſiert..“ „Sie wollten mir berichten, was ſich nun zwiſchen Herrn Orlando und dem Thiele abſpielte, Fräulein Stemmler.“ „Ach ſo, ja, richtig. Alſo der Fremde kam auf Herrn Orlando zu und grüßte freundlich. Dann gingen ſie nebeneinander auf und ab. Der Fremde ſprach auf Herrn Orlando ein. Ich wollte ſchon meine Ab⸗ rechnung fertig machen. Da geſchah das Ueberraſchende.“ Die Wangen der Kaſſie⸗ rerin fingen an zu glühen. Offenſichtlich hatte ſie ſelbſt Freude an ihrer eigenen Wichtigkeit bekommen.„Plötzlich alſo ſehe ich, wie Herr Orlando den Fremden an der Bruſt packt. Ich reiße das Fenſter hoch, weil ich meinen Augen nicht traute. Denn Herr Orlando iſt doch ſonſt der ruhigſte und zurückhaltendſte Menſch.„Herr Orlando“, rufe ich aus dem Fenſter. Aber er ſchien es gar nicht zu hören. Wie ein Bündel alter Kleider ſchüttelte er den Fremden hin und her. In der Rechten hatte er den Reitſtock und drohte damit. Schließlich gab er dem 7 0 einen Stoß. daß er rückwärts tau⸗ melte und beinahe zu Boden geſtürzt wäre. Nein, Herr Kriminalrat, wie der Mann dann über das Feld lief— es ſah zu komiſch aus, wie die Mantelenden flogen. Herr Orlando ſah ihm einen Augenblick nach und kehrte, als ſei nichts geſchehen, ins Chapiteau zurück.“ „Haben noch andere Perſonen den Vor⸗ fall mit angeſehen?“ „Das glaube ich nicht. Orlando iſt doch mit dem Fremden in dem Gana dort drü⸗ ben geweſen. Der Wagen der Lichtmaſchine verdeckt die Sicht vom Eingangsplatz.“ „Und Sie können beeiden. daß der Mann mit dem Orlando Streit hatte. der gleiche war der geſtern abend ermordet wurde?“ Jäh ſchien Fräulein Stemmler wiede ins Gedächtnis zu kommen, was ihre Aus ſagen nach ſich ziehen konnten. Den Man: tel und die Schuhe glaubte ich wiederzu erkennen“, entgegnete ſie voyſichtig. Riedler erhob ſich.„ech danke Ihnen Fräulein Stemmler. Ihre Ausſagen waren ſehr wichtig.“ Mit einem freundlichen Gruf verabſchiedete er ſich von der Kaſſiererin die, als wolle ſie ihre Nervoſität vertuſchen mit unglaublich geübten Fingern die Kar! ten für die nächſte Vorſtellung durchzuzäh len begann.(Fortſetzung folgt) Z 8er eee Oe s —. 20 8 ng ETI Die Stadiseife * Mannheim, 30. Oktober. Verdunkelungszeit: Beginn 19.10 Uhr, Ende.30 Uhr Beachtet die Verdunkelungs vorschriften Ehrlicher Zauſch Gegen ihn kann man billigerweiſe nichts ſagen. Nur der Tauſch, der mit Vorliebe in den ſchattigen Regionen der Ladenthekenunterſeite vor ſich zu gehen pflegt, ruft unſere Empörung wach. Kein böſes Wort auch über die Tauſchgeſuche im Inſera⸗ tenteil der Tageszeitungen. Ueber ſie iſt höchſtens ein Schmunzeln am Platz. Man muß die Tau ſch⸗ geſuche mit Andacht durchleſen— ſo ſchön und ſo auf⸗ ſchlußreich ſind ſie. Zeige mir dein Tauſchgefuch und ich will dir ſagen, wer oͤu biſt. Was du notwendig haſt. weiß ich ja ohnehin „Tauſche elegante Abendſchuhe, neuſilberfarben, mit hohem Abſatz, gegen Kleider⸗ oder Mantelſtoff“. Iſt das nicht die Abſage an den Glanz und der ver⸗ ſuchte Anſchluß an die Biederkeit? Was nützt der elegante Abendſchuh, wenn der Wind eiſig durch die Gegend fegt? Wozu überhaupt Eleganz, wo das Wärmebedürfnis ſo aroß iſt?„Suche Haushalt⸗ waſchmaſchine, biete dagegen ſchönen Silberfuchs“. Auch hier wird die Eleganz verſchmäht zugunſten der Befriedigung ganz dringender Bedürfniſſe. Das ſaubere Hemd iſt uns nun einmal näher als der pikfeine Silberfuchs. Oder ſollte es doch ſein. Es kommt zuweilen aber auch anders. Nicht das mit dem Hemd und dem Silberfuchs, ſondern das mit den Tauſchgeſuchen.„Biete neuwertige Kleidung, japa⸗ niſchen Bronzeleuchter. Moliere⸗Ausgabe, ſuche mo⸗ derne Bücherecke, möalichſt mit Schreibpult, eptl. Biedermeier⸗Vitrine, Doſtojewſkii(Brüder Kama⸗ raſow und Memoiren aus einem Totenhaus), Ari⸗ ſtopyhanes(11 Komödien in der Ueberſetzung von Voß).“ Dieſer freundliche Tauſcher bleibt ſich treu, er verläßt nicht die Höhe einer kultivierten Lebens⸗ führung, er hat nichts Alltägliches nötig. Neu⸗ wertige Kleidung aibt er preis für Doſtojewſkij und Ariſtophanes. Im vierten Kriegsjahr! Entweder hat er die Schränke noch vollhängen oder er iſt ein reinblütiger Idealiſt. Vielleicht trifft beides zu— dann wirkt ſich der Idealismus nicht hemmend aus. Tauſch! Früher ſagte aan„Gefugger“ dazu. Früher konnte man aber auch eine Waſchmaſchine, ein Paar elegante Abendſchuhe mit hohen Abſätzen, einen Silberfuchs oder gar Bücher im Laden kaufen. Die veränderte Situation heiligt die Mittel.—tt. Wer kennt diese Flugzeugmuster! Schon ſeit einigen Wochen findet das Schau⸗ fenſter der Dienſtſtelle des NS⸗Fliegerkorps, Sturm 9/80 in der Mittelſtraße bei der Straßenhahnhalte⸗ ſtelle Alphornſtraße, großes Intereſſe. Nicht nur die flugbegeiſterte Jugend, ſondern auch Erwachſene finden ſich immer wieder dort ein, um die Auslagen au beſichtigen und ſich von dem hohen Stand der Ausbildung im NS⸗Fliegerkorps und vor allem auch davon zu überzeugen, daß der beſten Luftwaffe der Welt durch die Ausbildung im NSs⸗Fliegerkorps auch der beſte Nachwuchs geſtellt wird. Daß der Aus⸗ bildunasſtand, insbeſondere die fliegerhandwerkliche Schulung des NS⸗Fliegerkorps, auf ſehr hoher Stufe ſteht, dafür legen die ausgeſtellten Arbeiten Zeugnis ab. Jeder Fachmann wird beſtätigen müſſen, daß z. B. das z. Z. ausgeſtellte ſogenannte Schatten⸗ rißmodell einer Ju 88(Metallarbeit) eine derart genaue Maß⸗ und Feilarbeit erfordert, die nur durch eine gründliche und gewiſſenhafte Ausbildung mög⸗ lich iſt. i In der Zeit vom 2. November bis 15. November 1942 führt nun der NSͤ⸗Sturm 9/80 unter dem Titel:„Wer kennt dieſe Flugzeugmuſter?“, einen Schaufenſterwettbewerb durch, bei dem es ailt, nicht nur die einzelnen Flugzeuamuſter genau zu bezeich⸗ nen. ſondern darüber hinaus auch nach Möglichkeit Nationalität, Verwendungszweck und ſonſtige beſon⸗ dere Einzelheiten des betr. Flugzeugmuſters anzu⸗ geben.(Z. B. Ju 97 Sturzbomber, einmotorig, ein⸗ ſaches Leitwerk mit Fahrwerk, Knickflügel.) Für die beſten Einſendungen ſtehen Prämien in Form von Büchern, Flugmodellen ſowie Baubogen des NS⸗Fliegerkorys zur Verfügung. Einſendungen ind mit genauer Ad reſſe und Angabe des Alters des Einſenders in verſchloſſenem Umſchlag mit der Aufſchrift„Wettbewerb“ bis ſpäteſtens Montag. den 16. 11. 1942, mittags 12 Uhr, eintreffend, an die Dienſtſtelle des NScK⸗Sturmes 9/8, Mannheim⸗ Nord, Mittelſtraße 46 einzuſenden, bzw. bis zum genannten Zeitpunkt dort abzugeben. * Spiritnoſen werden gemäß einer Bekannt⸗ machung des Ernährungsamts abgegeben. Ein fest für die Augen: „Deutsche Zeichenkunst der Gegenwart Manier bedrohte Zeichenkünſte. Eine Schau von dem Rang und der Qualität der gegenwärtigen Sonderausſtellung der Kunſthalle „Deutſche Zeichenkunſt der Gegenwart“ müßte eigentlich von allen Mannheimern, die die Kunſthalle beſuchen, als ein Feſt der Augen mit Dankbarkeit hingenommen werden. Nicht alles, was heute gemalt wird, ſtimmt froh, manches läßt. doch recht kühl. Die deutſche Zeichentunſt der Gegenwart berührt näher und ſtärker, nicht nur in Einzel⸗ leiſtungen, vielmehr gerade in ihrer ganzen Breite. Unſere erſte Umſchau unter dem Ausſtellungsgut bedarf noch der Ergänzung. Sehr feine, zarte und reingeſtimamte Arbeiten zeigt Albert Burkart, München, insbeſondere ſind ſeine Mädchen⸗ und Frauenköpfe, mit Silberſtift oder Blei zu Papier gebracht, von raffaeliſcher Idealität. Wählt er auch kleine Formate und einen hauchzarten Strich, ſo ſieht nichts recht eigentlich niedlich aus. Alles iſt groß geſehen. Albert Burkart wahrt mit Däreriſcher Treue große Traditionen. Wie nobel und verſtänd⸗ nisvoll die vom Leben gebeugten, ſchickſalskundigen alten Frauen am Zaun, wie entzückend das Kinder⸗ bild Gertrud. Paul Weſterfrölke, Gätersloh, verfügt über glänzende, gelegentlich von(flacher) Wenn er auf deren Erleichterungen verzichtet, entſtehen unter ſeinem klaren Blick und ſeiner ſicheren Hand gegenſtands⸗ nahe und ſtimmungsſatte Meiſterwerke. Ganz aus dem Spiel anmutiger Linien entwickelt Joachim Lutz, Mannheim. z. Zt. im Felde, das reizvolle Por⸗ trät der Leſenden, aus Licht und Schatten modelliert er ſorgfältig das Bildnis des Knaben Pieter und das beſonders fein geformte Bildchen Pieter malt. Hauchzart und dennoch ſtreng erſteht unter dem mit unüberbietbarer Feinheit geführten Silberſtift ein Blick auf die Rückſeite von Stift Neuburg. Die Ge⸗ bäude erſcheinen hinter einem Zaun aus laubfreien, erſtarrten Baumſtämmen. Lavierte Federzeichnungen aus Frankreich, zahlenmäßig beſcheidene Beſtandteile einer reichen künſtleriſchen Ausbeute, runden das Bild dieſes glänzend gerüſteten Könners ab. Albert Tornister der Heimatfront In jedem wohlgeordneten Haushalt ſteht für den Fall des Fliegeralarms das Luftſchutzraumgepäck bereit. Es iſt verſtändlich, daß bei längeren Pauſen zwiſchen zwei Luftangriffen das eine oder andere Stück aus dieſem Gepäck genommen wird, weil man es gerade braucht. und daß man vergißt, es wieder hineinzulegen. So ſtellt manchmal das Luftſchutz⸗ raumgepäck nur noch ein trauriges Ueberbleibſel ehemaliger Sorafalt dar, und im Ernſtfall beginnt erſt ein nervöſes Suchen und Laufen nach dieſem oder jenem Gegenſtand. Immer wieder muß des⸗ halb die ernſte Mahnung erhoben werden: Hal⸗ tet Euer Luftſchutzraumaeväck klar! In der„Sirene“ werden in dieſem Zuſam⸗ menhang einige Ratſchläge für die Zuſammenſtellung der Dinge gegeben, die in das Gepäck gehören. Aller⸗ dings gibt es keine allgemeingültige und verbind⸗ liche Form dafür. Was der einzelne hat und was er braucht. iſt zu unterſchiedlich. Früher galt die Regel, daß in das Luftſchutzraumgebäck alles gehört, was auch einen längeren Aufenthalt im Luftſchutz⸗ keller erträalich macht: Warme Decken, Kiſſen, Mundvorrat, eine Thermosflaſche mit warmem Ge⸗ tränk, Handarbeiten, Bücher, und Zeitungen, Unter⸗ haltungsſpiele und Kinderſpielzeug, ferner die wich⸗ tigſten Perſonalpapiere und das Bargeld, Schmuck⸗ gegenſtände, Lebensmittelkarten, Kleiderkarten und ſonſtige Dinge, die an Gewicht leicht, aber ſchwer zu erſetzen ſind. Die Praxis hat aber gezeigt, daß ein ſolches Luftſchutzraumgepäck a war für den Aufenthalt im Schutzraum ausreicht, nicht aber, wenn ein Total⸗ ſchaden entſteht. Deshalb gehört in das Luft⸗ ſchutzgepäck auch das. was in der erſten Zeit nach einem Totalſchaden unbedinat gebraucht wird. Jeder muß z. B. etwas Wäſche und ein Paar Strümpfe zum wechſeln haben, damit er nicht nach 48 Stunden wie ein Landͤſtreicher ausſieht. Für Raſierzeug, einen Kamm, eine Zahnbürſte, ein Taſchentuch, einen Löffel oder Streichhölzer hätte mancher nach der Zer⸗ ſtörung ſeiner Wohnuna ein kleines Vermögen ge⸗ geben. Vor allem hat es ſich als notwendig erwie⸗ ſen, dem Gepäck ein Eßgeſchirr, möalichſt unzer⸗ brechlich, und ein Eßbeſteck beizufügen, damit man nicht am nächſten Tag an der Feldküche warten muß, bis ein anderer dieſe Dinge ausleihen kann. Die vorſorgliche Mutter eines Kleinkindes braucht neben einigen Windeln und ſonſtiger Wäſche, der Flaſche uſw. vielleicht auch ein einfaches Kochgeſchirr. mit dem weniaſtens ein behelfsmäßiges Süppchen bereitet werden kann. Praktiker empfehlen, im Familienrat eine Liſte der Gegenſtände aufzuſtellen, die in das Gepäck ſol⸗ len. Das Luftſchutzraumgepäck iſt der Torniſter der Heimatfront geworden. Es aibt zwar kein allgemein⸗ gültiges Rezept, aber es muß das hinein, was den Volksgenoſſen ſo lange geſund und arbeitsfähig hält, Ludwig, Mannheim, zeigt drei Bildniſſe, meiſter⸗ liche Hervorbringungen ſeines maleriſchen Sehens. Hans Brück, Mannheim, überraſcht mit tempera⸗ mentvollen, ebenſo bedächtig wie dicht gearbeiteten landſchaftlichen Blättern. Die Kreide⸗Arbeiten Otto Hodapps ſind lockerer gefügt und machen von der Kunſt künſtleriſchen Auslaſſens ſtärkeren Ge⸗ brauch, ſie beſchränken ſich auf Weſentlichſtes, laſſen Begabung und leichte Hand erkennen. Mehrere große, in ſich vollendet ausgewogene Tuſcharbeiten des gefallenen Hans Dochow führen noch einmal ſchmerzlich vor Augen, wie viel wir mit dieſem her⸗ vorragend begabten Künſtler verloren haben. Wert⸗ volle Skizzenblätter aus dem Nachlaß zeigen, wie Hans Dochow Land und Leute im Oſten, wo er kämpfend fiel, geſehen hat. Lilo Brill, Karlsruhe, iſt mit geſchmeidigen Arbeiten in Kreide, Hermann Fiſcher, Karlsruhe, mit hübſchen Feder⸗ und Kreide⸗Arbeiten, Hermann Gehri, Freiburg, mit groß geformten, etwas ſtarren Kreide⸗Arbeiten vertreten. Hermann Ull⸗ rich, Berlin, ein routinierter Könner, malt mit un⸗ heimlich gewandtem Pinſel ſpannungsreiche Genre⸗ Bilder, Alfred Kniſpel, Berlin, ſteuerte fein auf⸗ gegliederte Landſchaften und gediegene Vergegen⸗ dvärtigungen bedeutender Architekturen(Deſſau, Birnau) bei. Wir ſchließen mit Albert Birkle, Parſch, für deſſen rhythmiſch bewegte und abrundende Art das Blatt„Winter in Schleſien“ bezeichnend iſt. Mit ſeinem großen Können hat er atmoſphäriſch reizvolle Impreſſionen aus Paris und groß und plaſtiſch geſehene Geſichts⸗Landſchaften an Ge⸗ fangenen aus Tunis und Algier eingebracht. Die Sonderausſtellung„Deutſche Zeichenkunſt der Gegenwart“ hat hohes Niveau und gehört unſtreitig zu den ſchönſten Leiſtungen der Kunſthalle, was an⸗ geſichts der ſchwierigen zeitlichen Umſtände doppelt unterſtrichen zu werden verdient. Sie könnte von vorbildlicher Wirkung für eine lernbegierige Jugend unſerer Schulen werden. Dr. F. W. Koch. Was in das Luftschutzraumgepäck gehört bis ihm die Gemeinſchaft aushelfen kann. Selbſt⸗ verſtändlich muß an dem Luftſchutzraumgepäck ein haltbares Schild mit Name und Anſchrift ſein, im Gepäck ein Doppel der Adreſſe. Darüber hinaus empfiehlt es ſich, eine Garnitur Wäſche und Klei⸗ dung bei einem Verwandten oder Bekannten in der aleichen Stadt aufzubewahren, der dafür dem ande⸗ ren eine ebenſo vollſtändige Garnitur überaibt. Viele werden dazu nach drei Jahren Krieg nicht in der Lage ſein. Dieſe können dann vielleicht wenig⸗ ſtens im Sommer die Winterſachen und im Winter die Sommerſachen anderswo unterbringen, damit für 5 7 Zeit ein behelfsmäßiger Ausgleich/ ermöa⸗ icht wird. a kr Wir wünſchen Glück! Frau Katharina Tſchierſchwitz, Waldhofſtraße 7, iſt heute 75 Jahre, Frau Margareta Wolf, H 7, 37, iſt heute 65 Jahre alt. Ihren 65. Geburtstag feiert morgen Frau Magd. Gaßam ann, geb. Hellmuth, G 7, 17. ei Vorſicht, Kleintierhalter! Bei den jetzt ein⸗ ſetzenden langen Nächten und der durch die Zeit⸗ umſtände bedingten Verdunkelung iſt lichtſcheuen und diebiſchen Perſonen mehr Gelegenheit als ſonſt zum Begehen von Straftaten gegeben. In letzter Zeit haben es anſcheinend mehrere Täter beſonders auf Kleintierſtälle in den Vororten und den Stadt⸗ randgebieten abgeſehen. Es wurden in der Haupt⸗ ſache Stallhaſen entwendet, die ohne Zweifel zum Teil wieder verkauft worden ſind. Wer kann hierzu ſachdienliche Angaben machen? Wer hat in letzter Zeit Haſen zweifelhafter Herkunft gekauft und wer weiß, wer ſich in jüngſter Zeit Haſen zugelegt hat? Mitteilungen, die auf Wunſch vertraulich behandelt werden, erbittet die ſtaatliche Kriminalpolizei Mann⸗ heim, L 6, 1, Zimmer 211, Tel. 35 851, Nebenſt. 8182. ** Vorträge der Kunſthalle im Muſenſaal des Roſengartens. In der Vortraasreihe„Die deutſche Kunſt der Goethezeit“ ſpricht am Sonntag, dem 1. November— nicht wie urſprünglich vorge⸗ ſehen, am 8. Nopember— pünktlich 11 Uhr, Direk⸗ W. Paſſargae über„Philipp Otto Hinweis a Die kirchenmuſikaliſchen Feierſtunden der Chriſtuskirche, die eine längere Unterbrechung erfahren haben, beginnen wieder mit der am Sonntag, d. November, 17.00 fuhr, ſtatt⸗ findenden kirchenmuſikaliſchen Reformationsfeier. Zum Vortrag gelangen Werke von J. S. Bach, Leo Haßler, Max Reger u. a. Der Bachchor der Chriſtuskirche in Mann⸗ heim beſtreitet gemeinſam mit dem Pauluschor Ludwigs⸗ hafen⸗Frieſenheim unter Leitung von Profeſſor Artur Berg den vokalen Teil. Karl Fiſcher⸗ Bernauer bringt Rezitationen zum Reformationsfeſt zum Vortrag. Kirchenmuſikdirektor Dr. Oskar Deffner Kiel, der letzte Schüler und Aſſiſtent von Profeſſor Dr. Wolfrum⸗Heidel⸗ berg, wird erſtmals der Mannheimer Gemeinde mit Wer⸗ ken von Bach und Reger dienen. 180 g a n. Streiflichter auf Weinheim U Weinheim, 29. Okt. Im Mannheimer Krankenhaus ſtarb kurz vor Vollendung ſeines 58. Lebensjahres an den Folgen einer Operation der bekannte Mitbürger Kauf⸗ mann Adolf John, Hauptſtraße. Vor dem Weltkrieg, in dem er zweimal verwundet und mit Kriegsauszeichnungen geehrt wurde war er in Straßburg tätig. Zuletzt war der Verblichene zwei Jahrzehnte als Kaſſenleiter an verant⸗ wortungsvoller Stelle im öffentlichen Dienſt bei der Reichsanſtalt für Arbeitsloſen vermittlung und Arbeits⸗ loſenverſicherung beim Arbeitsamt in Weinheim und nach deſſen Auflöſung in Mannheim tätig und ſtellte ſich als kerndeutſcher Mann in den Dienſt für Volk und Vaterland. — Am Freitag begeht Herr Peter Gebhard, Moltke⸗ ſtraße, in beſter Friſche ſeinen 84. und Frau Pet. Dattge Witwe, Burggaſſe, ebenfalls in guter Rüſtigkeit ihren. Geburtstag.— Der Vater des hieſigen Metzgermeiſters und Gaſtwirts„Zum goldenen Schaf“, Heinrich Neuer, Altgaſtwirt in Beerfelden, Auguſt Neuer, iſt dort kurz nach Vollendung ſeines 94. Lebensjahres verſchieden. Heidelberger Querschnitt Von der Univerſität. Wie die Preſſeſtelle der Uni⸗ verſität mitteilt, iſt der ſtellvertretende Leiter des In⸗ ſtituts für Leibesübungen Dr. Hirn zum außerplan⸗ mäßigen Profeſſor ernannt worden.— Dr. rer. nat. habil. Fritz Goos wurde mit der Lehrbefugnis für Phyſik zum Dozenten ernannt.— Dr. med. habil. Wilhelm Doerr wurde mit der Lehrbefugnis für allgemeine Pathologie und pathologiſche Anatomie zum Dozenten ernannt. Perſonalien vom Verſorgungsamt. Regierungsinſpektor Karl Redmann wurde zum Regierungsoberinſpektor und Verwaltungsſekretär Emil Jungmann zum Re⸗ gierungsinſpektor ernannt. Zwei Pilzwanderungen zum Wochenende. Am Samstag⸗ nachmittag findet nochmals eine Pilzwanderung in den Wald von Sandhauſen ſtatt. Treffpunkt um 15 Uhr in Sandhauſen beim Rathaus. Abfahrt in Heidelberg mit der Straßenbahn um 14 Uhr nach Leimen. Eine weitere Pilzwanderung erfolgt am Sonntagvormittag ins Drei⸗ eichengebiet. Bergfriedhof. Rund um Schwetzingen —pf. Schwetzingen, 28. Okt. Dem Major und Bakk.⸗ Kommandeur Karl Ortlieb, der Sohn einer bekannten hieſigen Bürgersfamilie, wurde für hervorrragende Tapfer⸗ keit das Deutſche Kreuz im Gold verliehen. * Schwetzingen, 29. Okt. Im hohen Alter von 84 Joh⸗ ren iſt hier Kaufmann Ludwig Zeller geſtorben. Der Verewigte war ein tüchtiger Geſchäftsmann und war weit 1955 15 Grenzen der Stadt Schwetzingen als ein ſolcher ekannt. * Planukſtadt, 29. Okt. Ein Gang durch die Felder zeigt, daß unſere Bauern und Landwirte ihre Kartoffeln zum allergrößten Teil ſchon eingebracht haben. Auch die Dick⸗ rüben ſind zum Teil ſchon eingemietet. Nur noch verein⸗ zelte Aecker ſtehen zum Abernten da, die aber in den näch⸗ ſten Tagen auch drankommen. Ueberall kann man ſchon die neue Suat aufſprießen ſehen, es wird nicht mehr lange dauern und der letzte Acker iſt mit dem Wintergetreide be⸗ ſbellt. Dann beginnt für den Bauersmann eine ruhigere Zeit, die er benützt, um ſeine Geräte wieder in Ordnung zu bringen und für das neue Jahr vorzubereiten. * Plankſtadt, 27. Okt. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit konnten hier die Eheleute Willi Seßler und Frau Ka⸗ tharina, geb. Büchel, Friedrichſtraße, in guter Geſundheit feiern.— Auf dem Schießſtand des hieſigen Kleinkaliber⸗ Schützenvereins wurde das abſeits ſtehende Aborthäuschen von bis jetzt Unbekannten zerſtört. Die Vereinsleitun hat, um dieſem gemeinen Unfug ein Ende zu machen, eine Belohnung von 500 Mark ausgeſetzt. Dieſe Summe erhält derjenige, der Anhaltspunkte geben kann, die zur Ermitt⸗ lung der Täter führen. * Oftersheim, 29. Okt. Bei der jüngſt in Heidelberg ſtattgefundenen Schutzhundeprüfung der Stufe 1, 2 und 3 konnten ſich auch die hieſigen Hundeführer mit großem Er⸗ folg beteiligen. So wurden gewertet: Schutzhunde 1 an er⸗ ſter Stelle mit 94 Punkten und ſehr gut Thereſens Gäa, Führer Otto Dietz, Beſitzerin Frau Kuntze, Hof Glashagen. An 2. Stelle mit 92 Punkten und ſehr gut Ilka vom Rheinwaldſtern, Beſitzer und Führer Unteroffizier Fritz Lemmes, Oftersheim, Züchter Albert Helmer, Neckarau, Waldweg. * Oftersheim, 27. Okt. Rentner Johann Löhr 3. Friedrichſtraße 7, konnte in voller Rüſtigkeit ſeinen 80. Ge⸗ burtstag feiern. 5 * Ketſch, 27. Okt. Der Reb⸗ und Obſtbauverein hielt im Gaſthaus„Zum wilden Mann“ eine gut beſuchte Ver⸗ ſammlung ab, bei welcher Vereinsführer Schäfer über die Obſtbaufragen im Kriege ſprach. Beſonderer Wert ſoll auf die Neuanpflanzung von froſtfeſten Sorten gelegt werden. Dadurch ſollen die Auswinterungsſchäden vermindert wer⸗ den. Der Gemüſeanbau wurde auch hier ſtark erweitert und gute Erträge erzielt. 5 Blick auf Ludwigshafen Neuer Obermeiſter. Mit Wirkung vom 1. Oktober ab wurde durch Verfügung der pfälziſchen Handwerkskammer für die neugebildete Innung des Bauhandwerks für den Stadt⸗ und Landkreis Ludwigshafen der Baumeiſter Chriſtian Liebler in Ludwigshafen als Innungs⸗Ober⸗ meiſter beſtellt. Vortragsabend des Reichskolonialbundes Am kommen⸗ den Montagabend führt der Reichskolonialbund im Kon⸗ zertſgale des Pfalzbaues eine große Vortragsveranſtaltung durch. Dabei ſpricht Profeſſor Dr. Schürmann von der Univerſität Göttingen über das Thema„Afrika in der Weltwirtſchaft“. 0 Für Briefmarkenſammler. Die Gemeinſchaft deutſcher Sammler in der KfF⸗Sammlergruppe veranſtaltet am näch⸗ ſten Sonntagvormittag eine Zuſammenkunft aller Ludwigs⸗ hafener Briefmarkenſammler. Dieſe Briefmarken⸗Tauſch⸗ veranſtaltung findet im großen Bürgerbräu in der Lnd⸗ wigſtraße ſtatt. Das Beutepferd Von Adolf Eidens Wir waren faſt ausſchließlich Jungens aus der Stadt, als wir im Kriegsſommer 1918 zu Bauern ins nieder⸗ rheiniſche Grenzland kamen, um bei der Ernte zu helfen. Ich wurde einem Bauern in Schaufenberg zugeteilt, einem ſehr aufgeſchloſſenen und recht modernen übrigens, deſſen Betrieb trotz den immerhin ſchon faſt vier Jahren Krieg glänzend im Schuß war. Mir gefiel's dort großartig— bis auf die Tatſache, daß wir hier plötzlich den„Umgang mit Pferden“ lernen mußten; das Pferd aber, ſo ſchien es mir anfangs, war in der Tat ein wildes Tier, das dem Menſchen nach dem Leben trachtet. Die meiſten von ihnen hatten Mucken, größere und kleinere(die man jeden⸗ falls kennen mußte), und es gehörte ſchon eine Portion Routine dazu, um ganz ohne Huftritte oder ſonſtige Schi⸗ kanen durch den Tag zu bzw. durch den Stall zu kommen; „ vorderhand zumindeſt wurde ich die blauen Flecke nicht los. Un dann bekamen wir eines Tages ein Beutepferd, ein ſchönes, wenn auch etwas aus der Form geratenes Tier, aber widerſpenſtig und zu nichts zu gebrauchen. Mein Bauer, der ſelbſt drei Jahre an der Front geſtanden und um Leiſtung und— Leid der Kreatur im Kriege wußte, verſuchte es mit allen Mitteln, wie ſie ein gutes und tierliebendes Herz eingibt, vergebens. Wer freilich mochte wiſſen, woher die Renitenz kam, wer konnte dahinter kommen, welche Erlebniſſe und Schrecken auf das arme und nun ſichtlich verwirrte Pferdehirn eingeſtüirmt waren? n dachten wir daran, den Gaul wieder abzugeben, nur ein letzter Verſuch ſollte noch unternommen werden. Zuſammen mit der beſonnenen Fanny wurde er vor einen der ſchweren Erntewagen geſpannt, um von einem großen Feldſtück, etwa eine Viertelſtunde vom Hof entfernt, die letzten Weizengarben heimzuholen. Das Pflaſter des Hofes dröhnte vom wilden Hufſchlag, höchſt indigniert und wohl auch nicht ohne Sorge blickte die braune Fanny auf den ungebärdigen Kameraden an der Deichſel und auch auf uns zwei, die wir auf dem Wagen ſtanden. Aber der Bauer ließ nicht locker. Im Trab ging es zum Tor hin⸗ aus, auf die Dormſtraße. Doch dieſer Trab, der mir ſchon recht bedenklich nach Galopp ausſchaute, dauerte keine Mi⸗ nute, dann riß der wie raſend um ſich ſchlagende Schwarze den friedlichen Gefährten an ſeiner Seite mit— der Weg zum Feld wax in wenigen Minuten erreicht; erſchreckt und mit bleichen Geſichtern blieben unterwegs die Leute ſtehen und blickten uns entgeiſtert nach: Leben und Tod! 5 Das kleinſte Hindernis, ein Moment, in dem der Fah⸗ rer die Herrſchaft über die raſenden Tiere verlor, und wir hätten rettungslos mit gebrochenem Genick im Straßen⸗ es war eine Fahrt auf graben gelegen. Aber unentwegt hielt die, Hand die Zügel, ſtarr und mit einer eiſernen Kraft, die mir damals wie heute unbegreiflich iſt; wir erreichten das abgemähte Feld, deſſen harte Stoppeln den Widerſtand für die Räder er⸗ höhten. Doch erſt, als wir zwei⸗, dreimal kreuz und quer über den Acker gejagt waren, ließ das mörderiſche Tempo der Pferde etwas nach, nicht freilich der Bauer, der nun auch die Kraftprobe ganz beſtehen wollte: jetzt wahm er die Hand nicht weg, jetzt trieb er, fünf⸗, ſechsmal noch, den Schwarzen rund um das weite Feld, bis er mit zit⸗ ternden Flanken von ſelbſt ſtehen blieb und aus großen und verwirrten Augen den Mann anſchaute, der abſprang, um ihm den ſchweißtriefenden Hals zu klopfen. Nie werde ich das Bild vergeſſen: den Schlußakt einer „Pferdekur“— nicht im böſen Sinne, denn wir fuhren in dieſem erbitterten Zweikampf ohne Peitſche und ohne Gebrüll oder Geſchrei, es war wirklich ein männlicher Kampf geweſen: Kraft gegen Wildheit, zähmender Wille gegen entfeſſelte Leidenſchaft. Ebenſo gut hätte der Menſch unterliegen können, kurzum, es war ein durchaus ehrliches Spiel, das wir gewonnen hatten. Seltſam genug übri⸗ gens, daß von Stunde an der Schwarze nicht mehr tobte: er wurde ein famoſer Stallgenoſſe, und als ich ihn nach Jahren wiederſah, hätte ich in dem inzwiſchen ſchwer und füllig gewordenen Roß kaum das wilde Kriegspferd aus dem Sommer 1918 wiedererkannt. eee „ Das neue Bühnenwerk von Richard Strauß München, im Oktober. Von allen Zeichen einer großen Premiere umgeben, er⸗ . neueſte Bühnenwerk von Richard Strauß in er reiche Uraufführung, die unter der Schirmherrſchaft des Reichsminiſters Dr. Goebbels ſtand.„Capriccio“ heißt dieſes Konverſationsſtück für Muſik. Der Dirigent Clemens Krauß trat damit zum erſten Male auch als Librettiſt an die Seite des Komponiſten. Das Werk ſtellt ſich(in einem Aufzuge, aber abend⸗ „Capriccio füllend) als eine Neuheit in der Bühnenliteratur dar: Eine theoretiſierende Komödie, deren Perſonen Grundfragen einer künſtleriſchen Weltanſchauung erörtern, wird mit muſi⸗ kaliſchen Mitteln geſtaltet, obwohl die Wirkung auf die Zuſchauer vorwiegend von Bedeutung und akuſtiſcher Ver⸗ ſtändlichkeit des Wortes abhängt. Dieſe Thematik des neueſten Strauß⸗Werkes ſpiegelt zugleich den Handlungs⸗ inhalt wider. Ob dem Wort oder dem Ton, der Dichtung oder der Muſik der Vorrang gebühre, ob die alte italie⸗ niſche Oper mit ihrem Ziergeſang auf belangloſe Texte oder die muſikaliſche Tragödie im Sinne Glucks den höheren künſtleriſchen Wert beanſpruchen darf— über ſolche Fragen diskutieren die Perſonen der„Caprieceio“⸗Handlung. Auf dem hiſtoriſchen Hintergrunde des Streits, den um 1775 die Anhänger Glucks und Piceinis in Paris aus⸗ fochten, hat Clemens Krauß dramatiſche Figuren erfunden, die zugleich als Sinnbilder der von ihnen vertretenen Künſte figurieren: Ein Dichter, ein Muſiker, ein Theater⸗ direktor und andere. Die beiden erſten werben um die Liebe einer verwitweten Gräfin, die ſich für keinen von ihnen entſcheiden kann und— ſelbſt allegoriſche Symboli⸗ ſierung der Oper im Gluckſchen Sinne— ſchließlich beide zu gemeinſamem Schaffen zuſammenführt. ünchener Staatsoper ſeine überaus erfolg⸗ Das Textbuch iſt außerordentlich flüſſig, geiſtreich und bühnenſicher geſchrieben. Obwohl es poetiſche Vertiefung und in manchem Betracht auch hiſtoriſche Wahrſcheinlich⸗ keiten meidet, eignete es ſich mit ſeinem ſprühenden Witz. ſeiner glitzernden Jronie und der zugleich amoureuſen und allegoriſch bedeutſamen Handlungsführung vorzüglich als Kompoſitionsgrundlage für einen Richard Strauß. Anknüpfend an das„Ariadne“ ⸗Vorſpiel und gewiſſe „Roſenkavalier“⸗Situationen, entwickelt Strauß im„Ca⸗ priceio“ einen neuen muſikaliſchen Konverſationsſtil. Für ihn iſt die verſtändliche Wortdeklamation oberſtes Geſetz. Er iſt rhythmiſch außerordentlich vielfältig profiliert und folgt dem Textwort mit virtuoſer Wendigkeit. Dabei ver⸗ breitert ſich das ſorgſam artikulierte Parlando immer wie⸗ der zu einer gu orecemüß aer Geſangslinie von betören⸗ der Schönheit.“ Auch mehrere Enſembleſätze und Einlagen von italieniſchen Geſangsnummern ſind in dieſen neu⸗ artigen Organismus eingegangen. Das Orcheſter, das meiſtens kammermuſikaliſch bis zum Aeußerſten aufgelich⸗ tet iſt, hat im weſentlichen illuſtrierende, ſtützende und farbengebende Funktionen. In einem zauberhaften Rokokoſaale von Rochus Glieſe war ein Enſemble erleſenſter Sänger⸗Darſteller vereinigt. Eine vollendete Leiſtung vollbrachte Viorica Urſuleac als Gräfin, ihr ebenbürtig war der Theater⸗ direktor von Georg Hann. Horſt Taubmann und Hans Hotter als die beiden Liebhaber, Walter Höher⸗ mayer als nationaler gräflicher Philoſoph, Hildegard Ranczak als gezierte Schauſpielerin, Irma Beilke und Franz Klarwein als italieniſches Sängerpaar waren weitere Stützen einer aufs Feinſte geſchlüffenen Dar⸗ bietung des Werkes, das dem Komponiſten im Kreiſe ſeiner Helfer einen Premierenerfolg mit endloſen Ovationen des Publikums eintrug. Das Werk wird eine Ausnahme⸗ ſtellung auf dem muſikaliſchen Theater einnehmen. ein artiſtiſcher Leckerbiſſen für Feinſchmecker der Opern⸗ bühne. Johannes Jacobi. Es iſt Mozart in der Gedok An einem jüngſt im Handels kammerſaal veranſtalteten Lichtbildervortrag der Geoͤok zeigte Fräulein Bachmann eine Reihe wenig bekannter Bilder aus Mozarts Leben auf. In ihrem Thema„Mozart in der Mozartſtadt Mann⸗ heim“ wies ſie eindringlich die einzelnen Etappen auf dem Wege des jungen Genies nach. Die tiefen Eindrücke, die der junge Mozart auf der erſtmals ohne Vater Leopold unternommene Reiſe empfing und deren nachhaltige Wir⸗ kung auf ſein Künſtlertuwm ſchilderte ebenſo feſſelnd wie hiſtoriſch getreu Prof. Dr. Grüninger aus ſeinem Buch über Mozart. Herzlicher Beifall dankte den Vortragenden. Maria Dillinger. Eine neue Sinfonie von Hermann Schröder. Im Rahmen der„Feſtlichen Tage der Kunſtſtadt Düſſeldorf“ kam unter der klar ausdeutenden Stabführung Hugo Bal⸗ zers die„Sinfonie in d“ von Hermann Schröder zur Uraufführung. Der noch jugendliche Tonſetzer, der in Köln wirkt, erwies ſich mit dem impoſanten Werk als ein überragender Könner. Seine Tonſprache iſt im Grundton berb und nähert ſich einer ſachlich überlegenen Geiſtigkeit, die das kämpſeriſche Weſen der Gegenwart meiſterlich ein⸗ fängt und über das Mittel einer außergewöhnlich beherrſch⸗ ten Orcheſtertechnik zum Ausdruck bringt. Schröder erſtrebt offenkundig eine Syntheſe zwiſchen altklaſſiſcher Geſetz⸗ mäßigkeit und einer neuzeitlich unromantiſchen Auffaſſung, die am eheſten mit der gehaltvollen Betonung einer männ⸗ lich⸗ernſten Lebensbejahung zu kennzeichnen wäre. Das Werk erzielte in Anweſenheit des Komponiſten ſtarken Beifall. Wilhelm Rau pp. Theater, Musik und Kunst in Kürze Die Uraufführung der Oper„Die Kluge“ von Carl Orff wird Mitte Februar kommenden Jahres am Opern⸗ haus in Frankfurt ſtattfinden. Im Funsbrucker Krankenhaus iſt am Mittwoch Direktor Ferdinand Exl, der Gründer und Leiter der Exl⸗Bühne, im 67. Lebensjahre geſtorben. Hertha Hofmann und Ilſe Spohn, Schülerinnen der Mannheimer Geſangsſchule Nora Vogel⸗ Zimmermann, haben bei den letzten Prüfungen der Reichstheaterkammer in Karlsruhe die Bühneneignungsprüfung beſtanden. — Wee ee und verantwortlich für Politik: t. Alois Win bauer. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitun Dr. Fritz Bode& C0 Mannheim. R 1. 48. 5 J tz Zur Zeit Preisliſte Rr. 18 gültig — Treffpunkt um.30 Uhr im Steigerweg am 57 sport 1 15 der Sport am wochenende Der Monat November wird wieder reich an großen ſportlichen Beranſtaltungen, mit zum Teil internationalem Einſchlag ſein. Beſonders aktiv ſind die 255 Fußballſpieler die allein zwei Ländertreffen auf der Karte haben. Der erſte Novemberſonntag bringt in der Stuttgarter Adolf⸗ Hitler⸗Kampfbahn den Länderkampf mit Kroation, bei der die in Bern ſiegreich geweſene Elf: Jahn; Janes, Miller; Kupfer, Rohde, Sing; Lehner, Walter, Willimowfki, Kling⸗ ler, Urban Gelegenheit hat, neue Lorbeeren zu ernten. Kroatien iſt zwar kein zu unterſchätzender Gegner, aber auf deutſchem Boden darf man doch mit einem ſicheren deut⸗ ſchen Sieg rechnen. Kroatiens Farben wird wahrſcheinlich die komplette Vereinsmannſchaft von Gradjaufki Agram vertreten.— Ein zweites Länderſpiel ſteigt in Budapeſt, wo Ungarn und die Schweiz unter der Leitung des deut⸗ ſchen Schiedsrichters Fink(Frankfurt a..) die Klingen kreuzen werden.. In Süddeutſchland iſt das Meiſterſchaftsprogramm etwas kleiner als ſonſt. nicht in Frage kommt. In Baden: Vi Mannheim— BiB Mühlburg; S Waldhof— VfTuR Feudenheim; 1. Fc Pforzheim— 5 Im Daxlanden; Phönix Karlsruhe— Freiburger FC.— 5 Handball nehmen in den ſüddeutſchen Gauen ebenfalls die Punkte⸗ ſpiele ihren Fortgang. Baden: TV 46 Mannheim— SV Waldhof; TV 98 Sek⸗ kenheim— Poſt Mannheim; Tſchaft Käfertal— TV Hand⸗ ſchuhsheim; Reichsbahn Mannheim— VfR Mannheim; BVfe Neckarau— Jahn Seckenheim.— Im a Hocken wird in den Gauen Heſſen⸗Naſſau, Baden, Württemberg und Franken um die Punkte gekämpft.— Der . b Radſport verzeichnet als wichtigſtes Ereignis die deutſchen Meiſter⸗ ſchaften und Reichs ſiegerwettbewerbe im Saalſport. Wieder iſt Hannover Schauplatz dieſer großen Veranſtaltung, bei der allein 60 Radball⸗Mannſchaften an den Start gehen werden. Beſte deutſche Klaſſe iſt vor allem im Radball und Kunſtfahren zur Stelle und ſo wird es wieder heiße Kämpfe um den Sieg geben.— Der Pferdeſport bringt die letzten Galopprennen des Jahres in Frankfurt a. M. Weiter veranſtalten noch Köln(Preis des Winter⸗ favoriten), Berlin⸗Karlshorſt, Dresden und Hannover.— Die Hitler⸗Jugend führt in Frankfurt a. M. ihre erſte deutſche Fauſtball⸗ meiſterſchaft durch; die Endrunde wird von nicht weniger als 32 Mannſchaften beſtritten.— Erwähnenswert iſt wei⸗ ter ein H⸗Fußballkampf zwiſchen Baden und Württem⸗ berg, der in Stuttgart als Auftakt zum Länderkampf Deutſchland— Kroatien ſtattfinden wird.— Für die g— Eisſportler iſt die Fachamtstagung in Berlin ſehr wichtig, werden doch hier die großen Veranſtaltungen der kommenden Mo⸗ nate feſtgelegt und genehmigt.. Deutsche Fußballelf unverändert Für den am Sonntag, 1. November, in Stutk⸗ gart bevorſtehenden Fußball⸗Länderkampf Deutſchland— Kroatien wird Reichstrainer Herberger die gleiche Mann⸗ ſchaft aufbieten, die vor 14 Tagen in Bern über die Schweiz ſiegreich war. Das lag nahe, zumal das Probeſpiel in Ludwigsburg gleichfalls dieſen Weg wies. So werden denn im 197. Länderſpiel des deutſchen Fußballſports, dem neunten des laufenden Jahres, bewährte Kräfte antreten, unter denen ſich nicht weniger als zehn Soldaten befinden. Eine kleine Ausnahme iſt vielleicht erforderlich, falls ſich eine Fußverletzung des linken Verteidigers Miller nicht mehr reſtlos beheben läßt, tritt an ſeine Stelle der Ham⸗ burger Adamkiewicz. Es werden alſo ſpielen in Stuttgart: Jahn(Berliner SV 92/; Janes(Hamburger SV), Miller(LS Ber⸗ lin) oder Adamkiewicz(Hamburger SV): Kupfer (Schweinfurt 05), Rohde(TVo Eimsbüttel), Sin 9 FAMILIEN-ANZ EIGEN liche Nachricht. Nachrichten Wir erhielten die schmerz daß mein (Stuttgarter Kickers) Lehner[(B⸗W Berlin), Walter 1. FC Kaiſerslautern), Willimowſki(München 60), Klingler(IJ Daxlanden), Urban(Schalke 04). In Bereitſchaft ſtehen Flotho(Schalke 04), Kolb(Ein⸗ tracht Frankfurt), Bergmann(Eimsbüttel) und Gauchel (TuS Neuendorf). 15 f a Kroatien hat Schwierigkeiten Der ſchöne Plan des kroatiſchen Fußballverbandes, die vollſtändige Meiſterelf von Gradjanſki Agram zum Länder⸗ ſpiel nach Stuttgart zu entſenden, wird ſich leider nicht verwirklichen laſſen. Der Mittelläufer Jazbinſchek und der Rechtsaußen Cimermancic ſind an Grippe erkrankt, die Verletzung des rechten Läufers Lechner iſt ſchwerer, als vorher angenommen. Dieſe drei Spieler ſind daher nicht einſatzfähig. Der§ASgc⸗Mittelſtürmer Kacijan iſt gleich⸗ falls verletzt, während der Halblinke Antolkvvie(Grad⸗ janſki) aus disziplinären Gründen für die Aufſtellung nicht in Frage kommt.. In engerer Wahl ſtehen z. Zt. folgende Spieler: Tor: Glaſer; Verteidiger: Brozovic, Dubac(alle Gradjanſki); Läufer: Caikowſki(HAS), Cucec(Concordia), Pleſche (Gradjanſki); Stürmer: Wölfl(Gradjanſki), Hleſchcic, Ko⸗ ceie(beide HAS), Kovkeza(Concordia), und Kokotovic (Gradjanſki). g deutsche Boxmannschaft ausgewählt Die deutſche Boxſtaffel für den 5. Länderkampf gegen die Schweiz am 10. November in Baſel iſt vom Fliegen⸗ bis Schwergewicht bereits wie folgt aufgeſtellt worden: Nikolaus Obermauer(Magdeburg), Karl Dietrich(Mainz), Günther Strangfeld(Herten), Herbert Nürnberg(Poſen), Alfred Herchen bach(Mainz), Joſef Grünwald(Deſſau), Herbert Kleinwächter(Berlin) und Heinrich ten Hoff(Ol⸗ denburg).— In der gleichen Beſetzung wird die deutſche Mannſchaft auch den Freundſchaftskampf am 12. Nöbvember in Bern beſtreiten.. Deutſchlands Fechter für den Dreiländerkampf Ungarn Italien— Deutſchland vom 19. bis 22. November in Bu dapeſt wurden jetzt namhaft gemacht. Die Mannſchaft iſt einſchl. Erſatzkräften 14 Köpfe ſtark. Es kämpfen u. a. Eiſenecker, 0 Liebſcher, Kroggel, Pfalumbaum(alle Berlin). Wahl —Ä— und Eſſer(Düſſeldorf) ſowie Adam(Wies⸗ baden). g Deutſchlands Fechterinnen zum Pokalkampf gegen Un⸗ garn am 22. November in Budapeſt ſind Lilo Allgaier, Hed⸗ wig Haß, Giſela Krausgrill(alle Offenbach a..) und Brigitte Schöne(Chemnitz). 5 1 52 Zehn Dauerfahrer ſtarten am Sonntag, 1. November, bei den Radrennen in der Berliner Deutſchlandhalle, und zwar Lohmann, Hoffmann, Schorn, Heimann, Langhoff, Weſenberg, Rintelmann, Matyſiak, Ehmer und Weckerling. Brief fasten K. W.„Hat ein ſelbſtgeſchriebenes Teſtament auch Gül⸗ tigkeit ohne notarielle Beglaubigung? Kann der älteſte Sohn nach dem Tode der Eltern eine Erbteilung verlan⸗ gen?“—— Nach 8 21 des Geſetzes über die Errichtung von Teſtamenten und Erbverträgen vom 31. 7. 38 kann der Erblaſſer ein Teſtament in ordentlicher Form durch eine eigenhändig geſchriebene und unterſchriebene Erklärung errichten. Notarielle Beglaubigung iſt nicht erforderlich. — Wenn nach dem Tode der Eltern unter den Kindern eine gütliche Einigung über die Verteilung des Nachlaſſes nicht zuſtande kommt, kann jeder Erbe beim Nachlaßgericht(No⸗ tariat) die Auseinanderſetzung beantragen. In dieſem Verfahren kann der von Ihnen genannte älteſte Sohn ſeine Rechte geltend machen. B. K.„Der älteſte Sohn lebt verheiratet in der Land⸗ wirtſchaft ſeines Vaters. Er iſt fußleidend, ſoll aber ſpä⸗ ter die Landwirtſchaft übernehmen. Die Mutter iſt geſtor⸗ ben, der Vater will wieder heiraten. Kann der Sohn ſein mütterliches Erbe verlangen?“—— Der Sohn kann nach dem Tode ſeiner Mutter die Auszahlung ſeines Erbteils verlangen. Wenn der Sohn krank und nicht in der Lage iſt, ſich ſelbſt zu unterhalten, iſt der Vater unterhaltspflich⸗ tig, ſoweit er bei Berückſichtigung ſeiner ſonſtigen Ver⸗ pflichtungen im Stande iſt, ohne Gefährdung ſeines ſtan⸗ Lerdon(beide Frankfurt), Jaxt(Offenbach), Vom Weinbau Wenn auch das Weinjahr 1942 in der Geſchichte als Kataſtrophenjahr eingehen wird, da der Winzer in keiner Weiſe auf ſeine Koſten gekommen iſt und keinerlei Lohn für ſeine Mühe und Arbeit für ſich verbuchen kann, ſo iſt doch feſtzuſtellen, daß das Wenige jedenfalls von ſehr guter Qualität ſein wird. In der Pfalz iſt die Weinleſe beendet worden. Die Moſtgewichte bewegten ſich an der 100⸗Grad⸗Grenze. Die neuen Weine kamen ſehr ſchnell in Gärung. Der Aus⸗ ſchank des 1942er iſt jedoch ſehr gering, da allgemein vom Erzeuger eingekellert wurde. Nur kleinere Quanten wurden dem örtlichen Handel abgeliefert. Allgemein ſoll der Neue im Faß ausgebaut und ſpäter auf Glas ge⸗ nommen werden. 2 5 8 Auch in Baden iſt die Leſe nahezu abgeſchloſſen Günſtig ſchneidet das Markgräflergebiet ab, wo die Elbingreben, die diesmal an der oberen Moſel wollſtändig verſagt haben, einen zufriedenſtellenden Ertrag lieferten; ebenſo auch die Gutedel. Die Qualität iſt ausgezeichnet, die Moſtgewichte gut und der Säuregehalt niedrig. Im Elſaß iſt die Weinleſe noch im Gange. Mengen⸗ mäßig wurden die Schätzungen erreicht. Qualitativ ent⸗ ſpricht der„Neue“ den an ihn geſtellten Erwartungen. Die Trauben waren allenthalben geſund und die Moſte ſind ſauber und brühig. Die Gewichte liegen in dieſem Jahr höher als im vergangenen Herbſt. Für die Schweizer Schiffahrt Der ſeit 1904 in Baſel beſtehende„Verein für die Schiff⸗ fahrt auf dem Oberrhein“, deſſen Hauptziel es war, die Rheinſchiffahrt bis Baſel zu verwirklichen, hat, nachdem das Ziel ſeit langem erreicht iſt, ſeine Liquidierung be⸗ ſchloſſen und als„Baſeler Vereinigung für die Schweizer Schiffahrt“ neue Geſtalt angenommen. Der Vorſitzende, P. Jverin, erklärte in der Gründungsverſammlung, die ſchweizeriſche Rheinſchiffahrt habe zweifellos große Ent⸗ wicklungs möglichkeiten und habe in der Nachkriegszeit einen neuen Aufſchwung zu erwarten. Baſel ſei für den künf⸗ tigen Großverkehr gerüſtet. Auch die wertvollen Projekte der Rheinſchiffahrt bis zum Bodenſee ſeien ſolide Unter⸗ lagen für die Zukunft. Man könne ſicher ſein, daß die be⸗ vorſtehenden Verhandlungen mit den deutſchen Behörden ſich im Geiſte beſten Einvernehmens, wie er von jeher herrſchte, abwickeln werde. In der neuen„Baſeler Ver⸗ einigung für die Schweizer Schiffahrt“ iſt auch der Ver⸗ band der Intereſſenten in der Schweizer Rheinſchiffahrt aufgegangen. Daneben beſtehen aber mit regionalen Son⸗ derintereſſen der„Schweizeriſche Rhone⸗Schiffahrtsverband und der„Noroſchweizeriſche Sthiffahrtsverband“ in Schaff⸗ hauſen Ein geſamtſchweizeriſcher Verband konnte noch nicht geſchaffen werden. 0 desmäßigen Unterhalts den Unterhalt zu gewähren. Wir empfehlen dem Sohn, ſich an das Nachlaßgericht(Notariat) zu wenden und dort die Auseinanderſetzung zu beantragen, falls unter den Miterben eine gütliche Einigung nicht zu erzielen iſt.. J. P. Leutnant Strelow erhielt am 25. März 1942 als 84. Soldat das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes. Er hat 68 Gegner abgeſchoſſen. Wegen der Feloͤ⸗ poſtnummer ſetzen Sie ſich einmal mit dem Wehrkreiskom⸗ mando in Verbindung. N 5 E. Sch. Wegen einer ſolchen Durchſage müſſen Sie ſich an den Reichsſender Stuttgart wenden. 0. P. K. Vetter und Baſe können, wenn beide geſund ſind, einander heiraten. N 5„„ Frau T. Sie müſſen Ihr Oel da holen, wo Sie ein⸗ getragen ſind. Wer Ihr Lieferant iſt, müſſen Sie ja wiſſen. J. B.„Welche Sender übermitteln Grüße von der Heimat an die Front?“—— Wenden Sie ſich an den Bel⸗ grader Sender in Belgrad, Miloſa Belikop 16.— Ueber einen ſolchen Sender iſt uns nichts bekannt. A. Kl. Ueber dieſen Skifahrer konnten wir nichts in rfahrung bringen. 5 2 5 a 8 5³ Sch. ach möchte Biloͤberichterſtatterin werden und bitte um Angabe über Art und Dauer der Aus bildung und Ausſichten in dieſem Beruf.“—— Hierüber gibt Ihnen der Landesverband der Badiſchen Preſſe im Reichsverband der Deutſchen Preſſe in Karlsruhe, Auskunft. 6 Besitze von Nahrmittelkarten sind(Ger meinschaftslager Krankenanstalten usw.). erteilen die Ernährungsamter wirischafts · Meldungen Ritterſtraße 22, genaue ——— ö Palast-Tageskino, J 1, 6, spielt ab PM. THEATER A Un aufführung! AKursrückschläge an den Aktienmärkten Berlin, 30. Oktober. Am Freitag kam es an den Aktienmärkten bei der Er⸗ öffnung zu einem ſtärkeren Kursrückſchlag. Die Umſätze waren hierbei wiederum gering, nur einzelne Standart⸗ werte wurden in größeren Beträgen gehandelt. Die Zahl der Strichnotierungen iſt wieder geſtrichen. Das Angebot hat ſich indeſſen auf zahlreichen Marktgebieten verſtärkt, zumal zum Zwecke der Kurs requirierung vielfach Material. zur Verfügung geſtellt wurde. Am Montanmarkt verloren Höſch und Rheinſtahl je 0,25 ſowie Vereinigte Stahlwerke 1 v. H. Buderus, Mannesmann und Stolberger Zink blieben unverändert. Von Braunkohlenaktien verloren Deutſche Erdöl 0,25, Ilſe⸗Genußſcheine 0,50 und Ilſe⸗Berg⸗ bau 2 v. H. Kaliaktien und Bauwerte wurden durchweg geſtrichen. In der chemiſchen Gruppe ſetzten Farben um 0,50 v. H. niedriger ein, wobei der Notiz ein Umſatz von 120 0000„ zugrunde lag. Von Gummi⸗ und Linoleum⸗ werten ſtellten ſich Conti⸗Hummi um 1,50 v. H. niedriger. Am Elektroaktienmarkt wurden Lahmeyer um 0,25 v. H. höher bewertet und AEG auf Vortagsbaſis notiert. Akku⸗ mulatoren ſchwächten ſich um 1 v. H. ab. Verſorgungs⸗ aktien wurden faſt durchweg geſtrichen oder unverändert notiert. Lediglich Bekula ermäßigten ſich um 7 v. H. Kabel⸗ und Draht⸗ ſowie Auto-Aktien wieſen nur kleinſte Veränderungen auf. Bei den Maſchinenbaufabriken gaben Rheinmetall Borſig um 26 und Demag um 0,50 v. H. nach. Zu erwähnen ſind noch Reichsbankanteile mit minus 050 und Weſtdeutſche Kaufhof mit minus 0,75 v. H. Zellſtoff⸗ und Brauereianteile wieſen keine nennenswerte Bewegungen auf. ſtrichen. * Verſchroten von Gerſte. Von der Hauptvereinigung der deutſchen Getreide⸗ und Futtermittelwirtſchaft wird nochmals auf die Ausſtellung einer beſonderen Freigabe⸗ beſcheinigung für das Verſchroten von Gerſte hingewieſen. Mühlen und andere dafür zugelaſſene Verarbeitungs⸗ betriebe dürfen Gerſte nur gegen Vorlage einer ſchriftlich ausgeſtellten Genehmigung über die Freigabe einer be⸗ ſtimmten Menge verſchroten. Jede Verarbeitung ohne eins derartige Beſcheinigung iſt unzuläſſig und daher ſtrafbar. Frankfurt a. H.. 29. 196,2 Deutsche bestverzinsliche Werte g 8 30. 29. DEUrSCHE SraATSANLEHHEN 4% Schatz D. R 38 100.0 100.0 Altbes. Dt Reich. 168,4 168,6 Sr ANLEIHEN 4% Heidelberg 20. 102.0 102.0 4% Mannheim 27, 102,0 102,0 4% Pforzheim 8 PFANDBRIEFE 0 R 30. 196,0 249.0 166.0 185.0 268.0 1740 Dt. Gold u. Silber Deutsche Steinzeug Durlacher Hof Eichbaum-Werger Elektr. Licht u. Kraft Enzinger Union IG Farben„ e. Grün u. Bilfinger Harpener Bergbau Heidelberger Zement. 1. Hoesch Bergwo.. 173,0 Holzmann Ph. Klein. Schanzl., Becker Klöckner-Werke Enn Ludwisshaf. Akt. Br. „5. Ludwiashaf. Walzm. Mannesmann Metall gesellschaft.. 147,0 Rhein. Elektr. Mannh. 8 Rhein- Westf. Elektr. Rütgers—— Salzdetfurtn.... 189,0 Salzwerk Heilbronn. Schwartz-Storchen Seilindustrie(Wolff) Siemens u. Halske Süddeutsche Zucker Zellstoff Waldhof, 121.3 121,0 BANKEN Badische Bank... 135 Bavr. Hvp. u..-Bank 137.0 Commerzbank. 147 Deutsche Bank Frank. Hvp. Gypf. R. 13—15 2— % Mein Hvb. Ban 24—26 R-... 4% Rh. Hvp.-B 44 u. 45 10,5 103.5 4 Rh Hvv.. Bank 47 102,5 102,5 INDUSTRIE OBLICGATIONEN 4 DI Ind.-Bank 31 102,5 102,5 5. Gelsenkirchen v. 86 8 % Krupp e 886, 4 Ver. Stahlwerke 100,0 5 16. Farb RM-Anl. 2 AKTIEN Ada-Ada Schuhfabrik Adlerwerke Klever Adt Gebr. EGO Aschaffenb. Zellstoff Auasb.-Nürnb. Masch. Bavr Motorenwerke Brown Boveri& Cie Contin. Gummi Daimler-Benz. Deutsche Erdòl — — 102.7 100,0 2 167.0 135.7 184.5 145.0 245.0 153.5 182.7 165.2 —— —— 22* —— Pfälz. Hyvp.-Bank 198.0 Rhein. Hvp.-Bank — 174.0 Zwischenkurs. Waſſerſtandsbeobachtungen 27. 28. 29. 30. Rheinnegel 27. 5 Mannheim. 2,65.56 2,08 150 175 Kaub 1,90 1,80 15 2 Köln. 1, 80 Aheinpegel. Rheinfelden Breisach. n Straßburs xau... 3,81 2,14.16 Neckargegel 3,80.74 Mannheim 2,75 2,58 2, 55 2,20 .80 Als Kleidung 3 - Vormittags. In. Wieder- Ein großes Lust- Textil⸗ Die Reichsaltbeſitzanleihe wurde geß⸗ Die glückliche Geburt unseres kräftigen Stammhalters Hubert Hermann zeigen in dankbarer Freude an: Maria Schenck geb. Stopfer und Hermann Schenck. Käfertal- Süd, Aeußere Bogen- Straße 4 2. Z. Hedwig-Klinik, Dr. Laemmle. St3743 Wir haben uns vermählt: Fritz Brenk, Verw.-Maat(Sv.) . Anneliese Brenk geb. Kurpan. Azhbeindammstr. 40(z. Z. Kriegs- marine) Mh.-Waldhof, Hohen- 2 2 Salzaer Str. 4, den 31. Okt. 1942. Kirchl. Trauung: Johanniskirche 31. Oktober, 11.30 Uhr. 29629 lieber Mann und treuer Le- benskamerad. unser guter. lieber Papa. Sohn. Bruder, Schwieger- sohn. Schwager und Onkel Ernst Redzich Obergefr. in ein. Gebirzsläger-Reat. bei den schweren Kämpfen im Osten im Alter von 29 Jahren sein junges Leben für Heimat u. Vater- land geopfert hat. Er folgte sei- nem vor 2 Jahren gefallenen Bru- der Erich im Heldentod nach. Mhm.(H 7. 30). Rittersbach. 30. 10. 42 In tiefer Trauer: Frau Lina Red- zieh geb. Berg und Kinder Karl- heinz. Ernst und Rudi: Familie Franz Redzieh und Geschwister: Familie Josef Berg und Angehö- rige: nebst sämtl. Anver wandten. Statt besonderer Anzei Nach kurzem. schwerem Leiden entschlief heute. Fräulein Amtl. Bekanntmachungen Else Valentin Mhm.(Schwarzwaldstr. 39), 29. 10. 42 Frau Luise Stock geb. Valentin Magdalene Würtz. Die Beerdigung findet am Samstag. dem 31. Oktober 1942. 13 Uhr. auf dem Hauptfriedhof statt. Auch wir betrauern den Heimgang unserer Betriebsfũhrerin. 5 Gefolgschaft Kaffee Konditorei Valentin. Meine liebe Frau. unsere gute Mut- ter, Schwiegermutter. Schwester. Schwägerin, Tante und Base. Frau Elisabeth Eckstein geb. Hook ist am 26. Okt. im Alter von fast 73 Jahren verschieden und wunsch- gemäß in aller Stille feuerbestattet worden. Altrip a. Rh., Deggendorf. 29. 10. 42. In tiefem Leid: Hugo Eekstein. Oberlehrer..; Thekla Eekstein; Werner Eckstein. Landgerichts- rat(z. Z. Wehrm.);: Ida Eekstein geb. Jung u. übrige Anver wandte. Meine liebe Frau. unsere gute Mut- N ter und Großmutter, Frau Babette Kiefer geb. Volkert ist heute nach kurzem. schwerem Leiden im Alter von nahezu 72 Jah- ren von Gott in die Ewigkeit ab- gerufen worden. Mhm.(Langerötterstr. 72), 29. 10. 42 In tiefer Trauer: Familie Daniel Kiefer: Familie Heinrich Steck. Beerdigung: Samstag. 13.30 Uhr. Danksagung Statt Karten Für' die vielen Beweise herzl. Teil- nahme beim Hinscheiden meines lieben Mannes und treusorgenden aters Reinhold Schimmel sagen Wir allen. die ihn während seiner Krankheit besuchten und ihn auf seinem letzten Gange begleiteten. ein herzliches Vergelts Gott. Be- sonderen Dank dem Herrn Stadt- pfarrer und Herrn Kaplan. den Schwestern sowie der Gefolaschaft der Firma Heinrich Lanz. den Hausbewohnern für Kranz- und Blumenspenden. Mhm.(Lindenhofstr. 82). 29. 10. 42. Im Namen der trauernden Hinter- bliebenen: Wilhelmine Schimmel. erzeugen. Bezussrechtes der Sonderzuteilung von Spirituosen. Alle männlichen und weiblichen über 18 Jahre alten Verbraucher erhalten eine Sonderzuteilung von je% Flasche (0,35 U Trinkbranntwein(Spirituosen). In die Verteilung werden sämtliche Städte und Gemeinden Badens einbe- zogen. Es wird erwartet. daß Haus- haltungen, die Trinkbranntwein selbst vom Bezug der jetzt zur Verteilung kommenden Spirituosen ab- sehen. Eine Nachkontrolle in dieser Hinsicht bleibt vorbehalten. Dem Be- zuge des Trinkbranntweins durch die Verbraucher hat eine Vorbestellung bei den für Trinkbranntwein zugelas- senen Verkaufstellen des dels vorauszusehen. Zu diesem Zweck haben die Bezugsberechtigten bis spä- testens 7. 11. 1942 die für die 42. Zu- teilungsperiode(19. 10. bis 15. 11. 1942) geltenden rosa oder blauen Nährmit- telkarten den Verkaufsstellen. bei de- nen sie den Trinkbranntwein beziehen wollen. zur Abtrennung des Abschnit- tes N 35 vorzulegen. Auf Nährmittel- karten Jgd und Klst dürfen Bestel- lungen nicht erfolgen. Da die blauen Nährmittelkarten SV/ G 42 für alle über 3 Jahre alten Selbstversorger mit Ge- treide gelten. haben die über 18 Jahre alten Inhaber dieser Karten den Ab- schnitt N 35 zunächst durch ihre Kar- tenstelle mit dem Dienststempel ver- sehen zu lassen. Nicht abgestempelte Abschnitte N 35 der Nährmittelkarte SV/G 42 dürfen von den Einzelhan- delsverkaufsstellen nicht angenommen werden. Um sicher zu stellen. daß der Trinkbranntwein später nur bei der Verkaufsstelle bezogen wird. bei der er bestellt ist. haben die Verkaufs- stellen bei Abtrennung des Abschnittes N 35 den Stammabschnitt der Nähr- mittelkarten auf der Rückseite mit dem Firmenstempel merk sonst in Gemeinschaftsverpflegung be- 1 15 Andliche Verbraucher. die nicht im! Vorbeck, Tattersallstragße 39. 1 Einzelhan- und dem Ver- „Tr“ zu versehen. Da die spä- tere Abgabe des Trinkbranntweins nur gegen Vorlage des von den Ver- Kaufsstellen in der geschilderten Weise gekennzeichneten Stammabschnitts der Nährmittelkarten erfolgen darf, ha- ben die Verbraucher. wenn sie ihres nicht verlustig gehen wollen. diesen Stammabschnitt sorg- fältig aufzubewahren. Bei der Voran- melduns ist je Abschnitt eine saubere Leerflasche ohne Vergütung beim Ein- zelhandel abzuliefern. da die Spiri- tuosen einschlieſlich Glas zur Abgabe gelangen. Die Ausgabe der Spirituo- sen au die Verbraucher erfolgt in der 43. und 44. Zuteilungsperiode gegen Abtrennung eines Kartenabschnittes Nährmittelkarte. der s. Z. noch bestimmt werden wird Vorlage des mit dem Firmenstempel versehenen Stammabschnitts der Nähr- mittelkarte der 42. Zuteilungsperiode. Für anstaltsmäßig untergebrachte oder und gegen den Lagerleitungen usw. auf Antrag die erforderlichen Bezugscheine unter Zugrundelegung der Zahl der in der Gemeinschaftsverpflegung stehenden über 18 Jahre alten Verbraucher. Diese Bezugscheine, die über ½¼ Fla- schen(0,7 J) zu lauten haben, sind bis spätestens 7. 11. 1942 den zugelas- senen Verkaufsstellen zu übergeben. Die Insassen von Gefangenenanstal- anstalten für Schwachsinnige u. Gei- steskranke sowie Kriegsgefangene und ausländische Zivilarbeiter kommen für diese Sonderzuteilung nicht in Be- tracht. Das gleiche gilt für Juden. Ueber die Ablieferung der Bestell- abschnitte durch die Kleinverteiler erfolgt besondere Bekanntmachung. Landrat- Ernähr t Abt. B ten. Trinkerheilstätten. Heil- u. Pflege- Nationaltheater Mannheim. Frei- tag, 30. Okt., Vorstellung Nr. 58, Miete F 6, 2. Sondermiete F 3: „Tosca“, Musikdrama in drei Akten von G. Puccini. Anfang 18 Uhr, Ende nach 20.15 Uhr. Alhambra. 2. Woche! Der große Erfolg!.30,.00 und.30 Uhr. Luise Ullrich in:„Der Fall Rainer“, Der Leidensweg zweier Liebenden mit Paul Hubschmid, Karl Schönböck, Elisab. Markus, Nationaltheater Mannheim. Ein- trittskartenverkauf. Von Mon- tag, den 2. Nov. d. J. an findet der Eintrittskartenverkauf an der Theaterkasse, B 2, ga, nur von 10 bis 14 Uhr(an Sonn- u. Feiertagen von 11 bis 13 Uhr) und% Stunde vor Beginn der Vorstellung an der Abendkasse Statt. Der Intendant. 188 Für die Stadt Mannheim wird die Zu- teilung auf ½ Flaschen(0,7 J) für je- den einzelnen männlichen und weib- lichen Verbraucher über 18 Jahre er- höht. Im übrigen gilt die obige Be- kanntmachung auch für die Stadt Mannheim mit der Maßgabe, daß die für den Verkauf von Spirituosen kon- zessionierten Einzelhandelsgeschäfte nur solche Abschnitte N 35 der Nähr- mittelkarte für Erwachsene anneh- men dürfen, die den Aufdruck„Mann- heim-Stadt“ tragen. 5 Städt. Ernährungsamt Mannheim. TANZ SCHULEN Tanzschule Helm, M 2 Nr. 15 b. 3. Kursbeg. B 6, 15, Ruf 269 17. Tanzschule Knapp, Qu 1, 2. Kurs- beginn 3. Nov. Persönliche An- meldung täglich v. 1820 Uhr. Geschäfts- Empfehlungen Deutsche Sparwoche 1942, 26. bis OFFENE STELLEN Heizer 2. Mitbedien, uns.'heizg. of. ges., Nähe Rheinlust-Park- ring. Ang. u. P St 3472 a. Gsch. In der gewaltigen Sparerfront 31. Oktober. Bedenke auch Du: darf es keine Lücken geben. jetzt Sparer werden! Städt. Spar- kasse Mannheim. a 122 Buchhalterin gesucht, zuverlässige Kraft. Eintritt nach Uebereink. Bewerbungsschreiben mit Ge- haltsang. an Bettenhaus Wagner & Co., H 1, 4 29 410 Kontoristin oder Stenotypistin, evtl. auch halbtagweise, für sof. gesucht. Georg Jacob, Speiseöl. Großhdlg., Mannheim, Secken- heimer Straße 62-64. 29 600 Jüng. Kontoristin ges. Kammer- mayer, Tullastr. 10, Tel. 434 31. Halberg sucht laufend: Stenoty- pistinnen und Kontoristinnen, ferner Laufmädchen und Büro- gehilfinnen.— Angebote an die Personal-Abteilung der Halberg Maschinenbau u. Gießerei AG., Ludwigshafen a. 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Ein Mädchenherz im Zwiespalt der Leidenschaften, dem die aufkeimende erste Liebe über alle Kameradschaft hin- weg schwere Schuld auferlegt. Wochenschau und Kulturfilm. Jugendliche nicht zugelassen! Schauburg. Drei große Märchen- Vorstellungen! Morgen Samstag- nachm..30 Uhr, Sonntagvorm. 10.45 Uhr und Montagnachm. .30 Uhr mit dem entzücken- den Märchenfilm:„Hänsel und Gretel“; 2.„Die verlorene Königs- krone“; 3. den Farbfilm„Vom Bäumelein, das andere Blätter hat gewollt“. Kleine Preise! Capitol, Waldhofstr. 2, Ruf 527 72. Heute bis einschließl. Montag: Danielle Darrieux in der köstl. Komödie Ihr erstes Rendezvous“. Ein feiner, Neueste Woche! Jgdl. nicht zug.! Tägl..45,.00,.50, So. ab.35. Gloria-Palast, Seckenheimer Str. 13 Heute letzter Tag!„Der ver- kannte Lebemann“. Ein toller Filmschwank mit R. A. Roberts, Grethe Weiser, Theo Lingen, Trude Marlen u. a. Neueste Wochenschau n. d. Hauptfilm. .40..00,.30. Igdl. nicht zugel. Gloria-Palast SeckenheimerStr. 13. Voranzeige! Ab Samstag:„Ihr erstes Rendezvous“, Ein Gonti- nental-Film in deutsch. Sprache mit Danielle Darrieux. Gold. Armreif, Querschnitt, rund, ziseliert, von Hindenburg-Allee bis Friedhof verloren. Abzugeb. gegen gute Belohnung. Köhler, Max-loseph- Straße 13. 29 628 Lichtspielhaus Müller, Mittelstr.41 Heute bis einschließl. Montag: „Die Piebeslüge“. Ein Difufilm mit Alida Valli, Fosco Giachetti. Olga Tschechowa, Willy Eich- amüsanter Fim! Spiel;„Knox und die lustigen Vagabunden“, Pat und Patachon (Originah, Hans Moser, Leo Sle. zak, A. Sandrock, Rolf Wanka. Der Film der großen Komiker! Der Film; der wieder Lach- stürme entfesseln wird! Neueste Wochenschau Kulturfilm. Jugend ist in den beiden ersten Vorstellungen zugelassen! Be- ginn: Hauptfilm: 10.50, 12.45, .50,.15,.45; Wochenschau: 12.20,.15,.25,.50,.15 Uhr. Beg. d. Abendvorstell.20 Uhr. Film-Palast, Neckarau, Friedrich- Straße 77. Heute.15 und.30: La Jana in:„„Der Tiger von Eschnapur“ anschliegend die Freude bereitet ist Bleyle-Kleidung fest verankert im Vertrauen 1 der Verbraucher. Eine Auswahl dieser gesun- bewährten Klei- den, dung finden Sie bei gſquum Mannheim 05 27 Kin der-Abtelleng Wochenschau. Film-Palast, Neckarau. Sonntag .30 Uhr Jugendvorst.:„Mario“, Schicksal eines tapferen Jungen. Saalbau, Waldhof..00 und.45 Ehr. Heute bis Montag:„Burg- theater“. Ein Willy-Forst-Film mit Werner Krauß, Willy Eich- 5 anatorlum Dr. Amelung Mönigstein n Taunus Innere Krankheiten Eanziährig geöffnet! Hervenkrankheiteo berger, Hortense Raky, Olga Tschechowa, Hans Moser u. v. A. Jugend hat Zutritt! Freya, Waldhof..00 u..30 Ihr. Heute bis Montag: Heidemarie Hatheyer, Attila Hörbiger in dem Ungarn- Film:„Zwischen Strom und Steppe“. Für Ju- gendliche verboten! Kʒ0ONZERTE WHW-Grofkonzert der Luftwaffe Sonntag, 1. Nov. 1942, 15 Uhr, im Nibelungensaal des Rosen- gartens. Ueber 300 Mitwirkende! 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Mitwirkende: An der Orgel: Kirchenmusik- direktor Dr. Oskar Deffner-Kiel; Rezitationen: Karl Fischer- Bernauer; der Bachchor der Christuskirche unt. Mitwirkung des Pauluschors Ludwigshafen- Friesenheim, Leitung: Professor Artur Berg. Eintritt frei. Evang. Kirchengemeinderat Mannheim. ENTFLOGEN Eine zu Herzen geh. Handlung! Rot. Ld.-Geldbeutel m. Inh. v. H 6 verl. G. Bel. abz. Ruf 28524. Neueste Woche! Jugdl. ab 14 f. Tagl. 350. 550,.25, So. ab 135, Grün. Wellensittich entfl. Abz. geg. Bel. Neu, Dalbergstr. AI. 5. Str. CONTINENTAL. Schreibmaschinen lohnen gute Pflege durch noch längere Lebensdauer. WANDERER WERKE