Ertchelnt wöchenkl 7mal. Sezu spreiſe: Frei Haus monatl..70 zuz Se Freiburaer Str 1 70 M. u. 80 — 21 in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt 1,70 M. durch die Poſt 1,70 2 g 42 Pi Beſtellgeld Abholſtellen: Waldhofſtr 12. Kronprinzenſtr. 42. Schwet · zinger Str. 44. Meerfeldſer 19. Ne Fiſcherſtr 1. Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8 Abbeſtell müſſen bis ſpäteſt. 25 für den folgend Monat erfolgen eue Mannheimer Zei Mannheimer Neues Tageblatt Einzelpreis 10 Pf. Montag, 23. November 1942 Verlag, Schriftleitung und Hauptgeſchäftsſtelle K 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſiſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Hrahtanſchrift: Nema zeit Mannhe im 153. Jahrgang— Nummer 322 Mißlungene Us a- Plane in Waſhington gibt zu, daß die in Afrika erſtrebten Jiele nicht erreicht worden ſind! Afrika Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liffabon, 28. Nov. Auch in den USA mächſt jetzt die Ernüchterung. „Wir haben bereits eine Woche perlo⸗ ren“, heißt es in einem Leitartikel von„Newyork, World Telegram“, der ſich mit den Ereigniſſen in Nordafrika beſchäftigt. Das Blatt ſtellt zwei Tat⸗ ſachen ſeſt: Erſtens habe man geglaubt, daß es bin⸗ neu kurzem möglich ſein werde, die tuneſiſchen wich⸗ tigen Stützpunkte ebenſo wie die algeriſchen in weni⸗ gen Tagen oder Stunden zu beſenen: dies ſei ſehl⸗ geſchlagen. Zweitens habe man geglaubt, Rommel und den arößten Teil ſeiner Truppen abſchneiden zu können;: auch dieſer zweite Plan ſei nicht gelungen. Jufolgedeſſen müſſe man ſich nunmehr in Nordafrika auf ſchärſſte Kämpfe und unter Umſtänden größtes Blutvergießen gefaßt machen, denn das Moment der Ueberraſchung ſei nunmehr völlig ausgeſchaltet. Harte Schläge der luftwsffe gegen die 8. Armee dnb. Berlin, 25. November. In der Cyrenaika fügte die deutſche Luftwaffe im Verlauf des 21. November den Briten harte Schläge zu. Zahlreiche Aufklärungsflugzeuge über⸗ wachten laufend den ganzen Tag über die Bewegun⸗ gen des Feindes, während ſtarke Verbände deutſcher Jagdflieger den Luftraum ſicherten. Unſere Kampf⸗ flugzeuge, die nach den Aufklärungsergebniſſen ſofort auf den ſeindlichen Straßenverkehr angeſetzt worden waren, griffen Panzer⸗ und motoriſierte Kolonnen der Briten bei Derna mit ſehr autem Erfolg an. Volltreffer zerſtörten zahlreiche Panzer und Kraſt⸗ fahrzeuge; ein großer Teil wurde außerdem durch Nahtreffer erheblich beſchädigt. Auch ein britiſcher Flugplatz ſüdlich von Derna und ein großes Zelt⸗ lager der Briten im Raum von Marſa Matruk wurde wirkſam bombardiert. Unſere Luftangriffe wurden auch weiter nach Nordägypten vorgetragen. Oſtwärts Fuka erhielt ein großes Materiallager, das eine wichtige Baſis für den britiſchen Nachſchub darſtellt, mehrere Volltreffer. Nach den Detonatjonen — zahlreiche Brände, die raſch um ſich griffen. Scapinl brandmarkt die Verräter J EP. Vichy, 23. November. Botſchafter Scapini, der Vertrauensmann für franzöſiſche Kriegsgefangenen ⸗ Angelegenheiten, brandmarkte am Sonntag in einer Anſprache vor aus der Gefangenſchaft zurückgekehrten Soldaten den Verrat ehemals führender Franzoſen. Er ſagte: „Führende Perſönlichkeiten haben in ſchurkiſcher eiſe Verrat begangen. Ihr Verhalten iſt nicht nur Verrat an der Nation, ſondern auch Verrat an der Menſchenwürde.“ 5 Wachsende Unruhe in Oran 1 EP. Vichy, 23. Nov. Die Beunruhigung der muſelmaniſchen Bevölke⸗ rung in Oran und Hie daraus entſtehenden Zuſam⸗ menſtöße zwiſchen amerikaniſchen Soldaten und Ein⸗ heimiſchen haben, Meldungen aus Tanger zufolge, eine weitere Verſchärfung erfahren. Eine arößere Zahl von Todesopfern wird ſowohl aus der Stadt Dran wie aus anderen Ortſchaften Franzöſiſch⸗Ma⸗ rokkos gemeldet. Tag und Nacht patrouillieren ame⸗ rikaniſche Polizeiſtreiſen in den Straßen von Oran. In der Nähe von Cekka, ſüdlich von Oran, mußten verſchiedene Ortſchaften auf Anordnung der USA⸗ Militärbehörden von der Einwohnerſchaft geräumt werden. Bei Hausdurchſuchungen wurden Waffen in aroßer Zahl gefunden. Fchwere Abwehrkämpfe südlich Stalingrad sturkere unische Aufklärungskräfte bel Agedabla ꝛutũenges enlagen 10 feindbomber abgeschossen (Funkmeldung der N M3.) + Aus dem Führerhauptquartier, 23. Nov. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: 5 Die Kampftätigkeit im Kaukaſusgebiet beſchränkte ſich auf örtliche Unternehmungen. Im Raum ſüdlich von Stalingrad und im großen Don bogen ſtehen die deutſchen und rumäniſchen Verbände im Zuſammen⸗ wirken mit ſtarken Nahkampffliegerkräften wei⸗ terhin in ſchweren Abwehrkämpfen. f Bei vorübergehender Wetterbeſſerung im mittleren Abſchnitt der Oſtfront waren Kampf⸗ und Sturzkampfflugzeuge zur Bekämpfung feindlicher Artillerieſtellungen und Truppen⸗ unterkünfte eingeſetzt. 5 Südoſtwärts des Ilmenſee⸗ Gebietes wurden wiederholte, von Panzern unterſtützte Angriffe der Sowjets abgewieſen. 8 „ Im Gebiet von Agedabig wurden Vor⸗ ſtöße ſtärkerer britiſcher Aufklärungskräfte gegen die deutſch⸗italieniſchen Stellungen zu⸗ rückgeſchlagen. Die Luftwaffe griff Panzer⸗ anſammlungen, Kraftfahrzeugkolonnen und Barackenlager in der Cyrenaika an und fügte dem Feind erhebliche Verluſte zu. Vor Algier warfen Kampfflieger in der vergangenen Nacht ein Handelsſchiff von 7000 BR in Brand. Ein Zerſtörer und ein großes 1 wurden beſchädigt. Der Hafen und lugſtützpunkte im Küſtengebiet wurden mehr⸗ 5 5 Bomben belegt und ſtarke Schäden ver⸗ urſacht. Nach einem militäriſch wirkungsloſen Ein⸗ flug eines einzelnen feindlichen Flugzeuges in das nordweſtdeutſche Grenzgebiet griffen bri⸗ tiſche Bomber in der vergangenen Nacht einige Orte Südweſtdeutſchlands an. Es entſtanden vorwiegend Brandſchäden u. a. in Stuttgart. Nachtjäger, Flakartillerie der Luftwaffe und Kriegsmarine ſchoſſen— zum Teil ſchon an der Kanalküſte und über franzöſiſchem Gebiet— zehn Flugzeuge, darunter mehrere viermoto⸗ rige, ab. Ritterkreuz für hervorragenden Kampfflieger dnb. Berlin, 22. Nop. Der Führer verlieh auf Vorſchlaa des Ober⸗ befehlshabers der Luftwaffe. Reichsmarſchall Gö⸗ ring, das Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes an Ober⸗ leutnant Koller, Staffelkäpitän in einem Kampf⸗ geſchwader. 5 Ein langer und gefährlicher Weg Lord Alexander: Verforgung der Sowjetunion . ſchwierig EP. Stockholm, 28. Nov. „Die Aufgabe Englands, die Sowietunion zu ver⸗ ſorgen, iſt kaum leichter als die Durchführung der großen Operationen in Nordafrika“, erklärte Ma⸗ rineminiſter Lord Alexander. Jeder Geleitzug, der auf der nördlichen Route nach Rußland fahre, ſei heftigen U⸗Boot⸗ und Luftangriffen ausgeſetzt. Die Verluſte der britiſchen Marine bei dieſen Operationen ſeien, ſo lautete ſein teil⸗ weiſes Eingeſtändnis, auf zwei Kreuzer, drei Zer⸗ ſtörer, drei Minenſuchbobte und ein-Boot geſtie⸗ gen. Warum ist(ripps an Kriegskabinett abgesthoben worden! ber Schlußstein einer Streber-Karriere/ churchil wurde seinen Mvalen endgültig los Draßhtbericht unſeres Korreſpondenten e— Stockholm, 28. November. Die ſchon ſeit langem fällige Ausschaltung von Sir Stafford Cripps aus der Politik iſt zum Wochenende Tatſache geworden. Sir Stafford Cripps verlor ſeine Doppelſtellung als Lord⸗ ſiegelbewahrer und Leiter des Unterhauſes und wurde Staatsminiſter für Flugzeugproduktion. Entſcheidend iſt der Umſtand, daß Cripps. auch ſeine Stellung im Kriegskabinett verloren hat. Damit iſt Cripps ſämtlicher politiſcher Funk⸗ tionen entkleidet worden und auf ein reines Fach⸗ miniſterium abgeſchoben worden. Schon ſeit Mönaten galt es in London als aus⸗ gemacht, daß ſeine politiſche Laufbahn, die durch den Kriegseintrikt der Sowjetunion und durch das Ver⸗ trauen, das Stalin ihm entgegenbrachte, meteorhaft begonnen hatte, eine deutliche Tendenz nach unten zeigte. Es hat ſich herausgeſtellt, daß Cripps zwar unzweifelhaft über einige intellektuelle Fähigkeiten verfügt, daß er jedoch als Staatsmann überall da verſagte, wo er hervorgetreten wax. Offenbar hatte man in London die Mitwirkung Cripps beim Ein⸗ tritt der Sowjetunion in den Krieg erheblich über⸗ ſchätzt. Cripps hat eben das Glück gehabt, gerade zu der Zeit, die Stalin für ſeine Pläne als reif an⸗ ſah, beim Kreml akkreditiert geweſen zu ſein, was ihm in der Heimat den Ruf eines beſonders befähig⸗ ten Politikers eingetragen hatte. Die perſönliche Abneigung, die Churchill ihm gegenüber empfand, verzögerte jedoch den Eintritt Sir Staffords in die Regierung noch um faſt drei Viertel Jahr und erſt am 20. Januar dieſes Jahres zog er, lebhaft applau⸗ diert, in das Kabinett ein. Schon bald darauf er⸗ folgte ſeine Reiſe nach Indien bei deren Be⸗ endigung er dann freilich die reichlich geſpendeten Vorſchußlorbeeren wieder zurückgeben mußte. Scheitern feiner Miſſion in Indien bedeutete in⸗ deſſen einen perſönlichen Triumph für Churchill und die immer lauter ausgeſprochene Meinung, daß Cripps der gegebene Nachfolger Churchills ſei, ver⸗ ſtummte ſehr bald. Dazu kam daß Cripps in ſei⸗ ner Eigenſchaft als Leiter des Unterhauſes den Par⸗ lamentariern gegenüber ſich als außergewöhnlich ungeſchickt erwies, was er ſich dort umſo weniger leiſten konnte, als er keine Partei hinter ſich und zie dabei einflußreichſten Kreiſe der Labour Parity und der Konſervativen eindeutig gegen ſich hatte. Wie der Londoner Korreſpondent von„Svenska Dag⸗ bladet“ berichtet, beſtanden außerdem zwiſchen ihm und Churchill Reibereien wegen der Art und Weiſe, mit der Cripps als Leiter des Unterhauſes Fragen im Namen des Miniſterpräſidenten zu beantworten pflegte. Seine Ausbootung aus dem Kabinett konnte daher nur eine Frage der Zeit ſein, und man darf wohl annehmen, daß auch ſeine neue Stellung als Miniſter für die Flugzeugvroduktion nur ein Ueber⸗ gang zur endgültigen Vergeſſenheit darſtellt. Immerhin hat Churchill ſich bemüht, den Sturz ſeines ohnehin nicht mehr gefährlichen einſtigen Ri⸗ valen wenigſtens nach außen hin ein wenig zu mil⸗ dern. Er ſchrieb ihm einen Brief, in dem es heißt, daß er bei einer Prüfung der gegenwärtigen Kriegs⸗ lage feſtgeſtellt habe, daß die Flugzeugproduktion und die radiotechniſche Entwicklung zwei Fragen ſeien, die jetzt im Mittelpunkt ſtehen. Er denke, daß, wenn Cripps den Poſten als Miniſter für Flugzeug produktion übernehmen wolle, er dem Lande damit einen großen Dienſt erweiſen würde. Auf dieſem Poſten, ſo fuhr Churchill fort, werde Cripps auch mit ihm in ſeiner Eigenſchaft als Verteidigungsminiſter in einem engen Kontakt ſtehen— eine höfliche Un⸗ wahrheit, da Cripps ja gleichzeitig das Kabinett ver⸗ laſſen muß und eine der weſentlichſten Eigenſchaften des Kabinettſitzes ja gerade der enge Kontakt mit dem Premierminiſter iſt. ö 1 Um den Eindruck zu erwecken, als ob Cripps frei⸗ 8 ausſcheidet, legt Churchill ihm dann auch nahe, den Vorſchlag reiflich zu überlegen, den er nur„im Hinblick auf die am meiſten dringende Forderung des Krieges“ mache. Cripps blieb, um ſein Geſicht zu wahren, nichts anderes übrig, als auf dieſes ver⸗ abredete Spiel einzugehen, und ſo erklärte er dann auch ſeine Bereitwilligkeit zur Uebernahme dieſes neuen Poſtens. In einer offiziellen Erklärung heißt es dann noch, daß Cripps nicht im Kriegskabinett verbleiben„will“, weil er auf ſeinem neuen Poſten mit induſtrietechniſchen Arbeiten überhäuft ſei. Es iſt übrigens bemerkenswert, daß Cripps in dem Augenblick ausſcheidet, da die Probleme der Nachkriegszeit vom engliſchen Unterhaus zum erſten⸗ mal ſyſtematiſch beſprochen worden ſind und wenige Tage, nachdem er ſich zu dieſen Problemen in einer großen Rede geäußert hatte. Von Cripps laufen viele Fäden hinüber zu den Intellektuellen, die den Präſidenten Rooſevelt im Weißen Haus umgeben. Dieſe Fäden hat Churchill jetzt zerſchnit⸗ ten, indem er den gefährlichen Mann auf einen tech⸗ niſchen Poſten zwar wichtiger, vom Standpunkt der Aren politiſchen Strategie aber untergeordneter rt abſchob. Uebereinſtimmend wird erklärt, daß grundſätzlichſte die jetzige Kabinettsumbildung die der Laufbahn und deshalb wichtigſte ſeit Beginn Churchills als Premierminiſter iſt. Im Zuſammenhang mit der Liquidierung der politiſchen Laufbahn von Cripps waren dann noch einige Aenderungen notwendig geworden. Der freigewordene Kabinettsſitz wird nun von dem Innenminiſter Herbert Morriſon, der be⸗ kenntlich Arbeiterparteiler iſt, eingenommen. Eden ſelbſt, der Außenminiſter bleibt, übernimmt als einer der engſten Vertrauten Churchills den Poſten als Leiter des Unterhauſes. In ſeiner Eigenſchaft als Lordſiegelbewaſſrer wird Cripps von dem Konſer⸗ vativen Lord Cranborne erſetzt, der ſelbſt zwar Leiter des Oberhauſes bleibt, aber das Kolonial⸗ miniſterium an den ebenfalls zu den Konſervativen gehörenden Oliver Stanley abtritt. Stanley gehört einer der mächtigſten Familien Englands an. Er iſt ein Sohn Lord Derbys und iſt verheiratet mit einer Tochter des Marqueſe of Londonderry. Obwohl er heute erſt 46 Jahre alt iſt, hat er ſchon eine Reihe von Miniſterpoſten bekleidet. Er war 1933 bis 1934 Transportminiſter, 1934 bis 1935 Arbeitsminiſter, 1935 bis 1937 Erziehungsminiſter, 1937 bis 1940 Handelsminiſter, um 1940 Kriegsminiſter zu werden. Der bisherige Miniſter für Flugzeugproduktion Oberſt Llewellyn wird als Miniſter für Fragen der Kriegslieferungen unter der Bezeichnung„Miniſter⸗ reſident oft the ſuply“ nach Washington gehen. Sein neuer Aufgabenkreis wird offiziell ſo definiert, daß er den Produktionsminiſter auf allen Gebieten, die in ſeinen Tätigkeitsbereich fallen, vertreten ſoll. Ctipps und die Slums Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 23. November. Sir Stafford Cripps, der ſeine Tätigkeit jetzt zwiſchen einer probolſchewiſtiſchen und einer chriſt⸗ lichen Agitation innerhalb der anglikaniſchen Kirche teilt, ſprach geſtern auf einer Veranſtaltung der Kirche in London. Nach einem Gottesdienſt kam er auf die verſchiedenen ſozialen Wohnungsprobleme Englands zu ſprechen und erklärte u..::„Die Slums und Elendsviertel Londons, Birminghams, Mancheſters und anderer Städte ſind eine Beleidi⸗ gung Gottes und der Menſchen“. Cripps vergaß lediglich hinzuzufügen, daß die anglikaniſche Kirche einen großen Teil des Boden⸗ beſitzes dieſer Slums in London und Birmingham in Eigenbeſitz hat und aus ihnen ſeit Jahrhunderten größte Einnahmen zieht! „Und nun erst recht f Von unſerem Vertreter in Rom Hugo Webinger .— Nom, 21. November. Die Mittel, derer ſich die feindliche Kriegspolitik bedient, um Italien für ein Herzensbündnis mit London, Waſhington und Moskau zu gewinnen, ſind erfahrungsmäßig nicht geeignet, dem erſehnten Ziele auch nur um einen Schritt näherzukommen, ge⸗ ſchweige denn es zu erreichen. Wenn der britiſche Rundfunk die Sizilianer auffordert, einen Aufſtand vorzuber es ken, wie er am Oſtermontagabend des Jahres 1282 ausbrach, und bei dieſer neuen Sizilianiſchen Veſper alle Faſchiſten und Anhänger der Achſenpolitik zu ermorden, ſo be⸗ denkt er gar nicht, daß ein ſolches Blutbad einem Harakiri der geſamten ſizilianiſchen Bevölkerung gleichkommen müßte, da doch jeder dieſer Inſelbe⸗ wohner mit Leib und Seele der faſchiſtiſchen Politik verſchworen iſt. Oder glaubt man in London allen Ernſtes, ſich die Zuneigung der Italiener zu erwer⸗ ben, wenn die britiſche Luftwaffe Bomben auf Genua, Mailand, Turin und andere italieniſche Städte ab⸗ wirft? Oder gar, wenn die Kommentatoren des Londoner Rundfunks, wie beiſpielsweiſe Robert Johnſon am 23. Oktober um 21 Uhr 35 Minuten, ſo liebenswürdig waren, den Italienern ausdrücklich zu verſichern, die Engländer täten dies nicht etwa, weil es der Krieg erfordere, ſondern lediglich des⸗ halb, weil ſie die Italiener derart haſſen, daß dieſe Luftangriffe vielen Leuten mehr Vergnügen berei⸗ ten, als die Bombardierung deutſcher Städte?! Und wenn ein anderer britiſcher Rundfunkheld einer großen Hoffnung Englands Ausdruck gab, in⸗ dem er erklärte, auf dieſe Weiſe würde der mora⸗ liſche Widerſtand des italieniſchen Volkes zer⸗ mürbt, ſo müßte, möchte man vermeinen, wenigſtens die Art, wie Italien des 18. November 1935, des Tages der Sanktionen, gedachte, hätte die wahre Stimmung der Italiener gezeigt. Es herrſchte ge⸗ nau dieſelbe Simmung wie vor ſieben Jahren, als ſich ganz Italien erhob gegen die infame wirtſchaft⸗ liche Belagerung. Wie es damals nur eine Mei⸗ nung im ganzen Lande gab und das ganze Volk von dem einen Willen erfüllt war, zu widerſtehen und zu ſiegen, ſo iſt es heute der Fall. Es iſt dieſelbe Entſchloſſenheit, dasſelbe Treuebekenntnis, dieſelbe Siegeszuverſicht, aber auch derſelbe Feind und die⸗ ſelbe engliſche Befürchtung wie damals, da Chamber⸗ laain ſeine Schiffe ſchon bereitſtehen hatte, aber die britiſche Admiralität es mit der Angſt vor den ita⸗ lieniſchen U⸗Booten und Flugzeugen zu tun bekam. Dieſe Angſt iſt der Grund des britischen Haſſes gegen Italien, eines Haſſes, der in dieſem Kriege die Maske hat fallen laſſen. Denn im Grunde genom⸗ men will man mit den Luftangriffen auf Genna doch nur jenen italieniſchen Hafen treffen der es gewagt hat, ſich von einem Stapelplatz britiſcher Kohle und einer Zweignkederlaſſung Liverpöols zu einem großen nationalen Hafen aufzuſchwingen, der ſeine Blüte der eigenen Kraft und Tüchtigkeit zu verdanken hat. Ein Volk, das mit Stolz auf eine mehrtauſendjährige Geſchichte zurückblicken kann, das die Kraft beſaß, allen Schickſalsſchlägen zu trotzen und ſich von keinem Krieg und keiner Invaſion, keinem Vulkanausbruch und keinem Erdbeben hat kleinkriegen laſſen, iſt ge⸗ wohnt, gerade aus dem bitteren Ernſt der Zeiten neue Widerſtandskraft und neuen Mut zu ſchöpfen. In Genua wurden nicht nur zahlreiche Menſchen⸗ leben vernichtet, ſondern auch ſtolze Bauwerke, Häu⸗ ſer, Paläſte, Kirchen, die bisher von allen Kriegen, Bränden und Plünderungen, denen die Stadt im Gang der Jahrhunderte ausgeſetzt war, verſchont blieben. Sehr ſchweren Schaden haben die herrlichen Paläſte genommen, beonders der berühmte Palazzo Roſſo mit ſeiner koſtbaren Gemäldeſammlung, die unter anderem Werke von Tizian, Veroneſe, van Dyck, Dürer und Holbein barg. Die italieniſche Halbmonatsſchrift„Primato“ bemerkt zu den von den Briten als„brillante Unter⸗ nehmung“ hingeſtellten Luftangriffen auf Genua: „Was uns dabei beſonders auffällt, das iſt die un⸗ heimliche Dekadenz, die Britannien abermals um⸗ düſtert, die alle erfaßt und keinen einzigen verſchont, weder ſeine rohen Soldknechte noch die wertvollſten ſeiner Intellektuellen. Keiner von ihnen iſt aufge⸗ ſtanden, um jene leichtfertigen Generäle und Politi⸗ ker zur Beſinnung zu rufen, die die Bombardierung der italieniſchen Städte erflehen und befehlen und ſich am Gemetzel berauſchen. Keiner von ihnen hat die unwiſſenden Flieger ermahnt, die Söhne der Rinderzüchter Auſtraliens und Neuſeelands, die ſich von Europa, Italien, ihrem eigenen Mutterland und von unſerer Vergangenheit und Kultur nur ver⸗ worrene Ideen machen.“ Aber mit den Enaländern läßt ſich nicht ſprechen über die Art. wie der Krieg geführt werden muß. Sie verfolgen mit ihren Luftangriffen beſtimmte Ziele und wähnen, das italieniſche Volk werde da⸗ durch kampfmüde und entſchloſſen, um jeden Preis ſeinem Kriea ein Ende zu machen. Und eben hierin lieat der große Denkfehler der Briten, die auch mit ihrem Raubüberfall auf das franzöſiſche Kolonial⸗ reich in Nordafrika ſchließlich nichts anderes anſtreb⸗ ten, als Italien. das ſie in völliger Verkennung der Gegebenheiten als den ſchwächſten Punkt der Achſe zu bezeichnen belieben, zu treffen und vom Kampf ganz auszuſchalten. Sie ſchätzten Italien falſch hein, indem ſie glaubten, es ſei kraft⸗ und ſaftlos, und werde ſich ſehr aut als Schlachtfeld eig⸗ nen, auf dem oder doch von dem aus Deutſchland niedergerungen werden könnte. Die Briten kennen die Entſchloſſenheit des italieniſchen Volkes über⸗ baupt nicht, ſonſt müßten ſie wiſſen, daß dieſes Volk bereits wiederholt im Laufe ſeiner Geſchichte dem Gana der Ereigniſſe eine fähe Wendung zu geben vermochte und juſt dann, wenn der Kampf die größ⸗ ten Opfer fordert, am zäheſten iſt, und eine Wider⸗ ſtandskraft aufbringt, die alle Hinderniſſe zu beſeiti⸗ gen verſteht. Je härter der Kampf wird, um ſo größer wird der Wille zum Durchhalten. Der Kampfruf der Italie⸗ ner nach dem 7. Jahrestag des Beainns der Sank⸗ tionen und ſomit des eigentlichen Krieges iſt der: „Und nun erſt recht!“ 5 Graf Berchtold ſtarb. Leopold Graf Berchtold, der frühere Außenminiſter der öſterreichiſch⸗ungari⸗ ſchen Monarchie, iſt auf ſeinem Schloß Perznye im Komitat Oedenbura geſtorben. Graf Berchtold wurde 79 Fahre alt. Der Verſtorbene war Oeſterreich⸗ Ungarns Außenminiſter zur Zeit des Weltkriegs⸗ ausbruchs im Jahre 1014. ung Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 14 Pl., 77 mm dreite Textmillimeter⸗ zeile 78 Pf Für Familien- und Kleinanzeigen ermäßigte Srundpreiſe Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 18. Bei Zwangsvergleichen od. Konkurſen wird keinerle: Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſtimmten Plätzen u für fernmündlich erteilte Aufträge Gerichtsſtand Mannheim 1 14 1 1 — machtsſtellung wieder ein, Die lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 28. Nov. Die ſowietiſchen Sieges meldungen, die blisartig aus Mostau über die Welt gefunkt wurden, ſind ebenſo ſchnell wieder verſunken. Bezeichnend iſt, daz auch der geſtrige Sowjerbericht mit keinem Wort mehr den angeblich über die Deut⸗ ſchen im Kautaſus und an der Don⸗Front errunge⸗ nen Sieg erwähnt, ſonbern zu den üblichen Formu⸗ lierungen von der Fortdauer der Kämpfe und per⸗ ſtärktem feindlichen Druck zurückgekehrt iſt. Der deutſche Weormachtsbericht hat inzwiſchen die große Beute bei den Kämpfen im Raum von Naltſchit ge⸗ meldet, ebenſo die Kämpfe bei Stalingrad und im Don⸗Bogen. Die„Times“ ſchreibt, die Sowjets hätten ſich geirrt, wenn ſie den Abſchluz der Kämpfe meldeten. Sie hätten nicht die nachſolaenden deut⸗ ſchen Großangriffe rechtzeitia in Rechnung geſtellt. „Stockholm Aftonbladet“ ſchreibt in ſeinem Lage⸗ bericht über die Sowietfront:„Auch die neue An⸗ griffsbaſis der Sowjets wurde von den Deutſchen genommen und damit ausgeſchaltet. Statt daß die neue Afrikafront die Sowjets von den deutſchen Ar⸗ meen befreien ſollte, rücken die Deutſchen mit den Verbündeten immer noch weiter in das Herz der Sowjetunion. Dieſer Winter wird für die Sowiets ſchickſalsſchwerer verlaufen als der letzte“. Die großen ſowjetiſchen Verluſte der letzten Tage am Terek mit 18 000 Gefangenen und 189 Pan⸗ zern, nennt„Stockholm DTagbladet“ das Ende ſo⸗ wietiſcher Hoffnungen am Teret. Der Kampf ge⸗ gen die Sowjets habe ſeinen Höhepunkt erreicht. Das gleiche Stockholmer Blatt aibt eine Auslaſſung der „Prawda“ vom 19. d. M. wieder. Das Moskauer Blatt ſchreibt:„Unſere Freunde im Weſten täten aut, die Karte der Sowjetunion zu ſtudieren und die erſtaunlichen Opfer der Sowjetunion daraus abzu⸗ leſen, dann würden ſie durch eine zweite Front auf europätſchen Boden der Ueberlegenheit oer Deut⸗ ſchen einen Riegel vorſchieben. Intereſſant iſt auch das Urteil der„Isweſtija“ über die Kämpfe in Nordafrikg. Dort ſteht am 20. d..:„Die Deut⸗ ſchen ſind in Nordafrika angegriffen, aber nicht ge⸗ ſchlagen; ſie ſind ohne ſchwere Verluſte dem Gegner entwichen. Sie können überhaupt nur vernichtend angegriffen werden, wenn ſie vom Oſten und vom Weſten unter Druck ſtehen, wenn die beiden befreun⸗ deten Mächte den Krieg ſtatt nach Afrika nach Weſt⸗ europa tragen“. Dieſe Auslaſſung des Moskauer Blattes iſt intereſſant, aber auch mit dieſer vorgeſchla⸗ genen Taktik iſt Deutſchland nicht mehr zu ſchlagen. An der Spitze der Ereigniſſe ſtehen in der eng⸗ liſchen Preſſe am Wochenanfang nicht mit die Afrika⸗ vorgänge, ſondern fast ausſchließlich die Schiffs⸗ raumfragen und Tonnageverſen kungen auf den Weltmeeren:„Obſerver“ ſpricht die Irge um die Zufuhren ait den Worten aus:„Die ab⸗ ſolute Sicherheit unſeres Nachſchubs und unſerer Zufuhren nach Nordafrikh iſt noch nicht gewährleiſtet. Nur die Schaffung dieſer e kann uns in Afrika den Sieg bringen“.„The People“ ſchreibt: „Im Mittelmeer nehmen wir noch immer keine Vor⸗ m obwohl ſchon vierzehn Toge lang die engliſch⸗amerikaniſche Flotte von Gibraltar aus in das Mittelmeer eingelaufen iſt. Noch geht der Kampf um die Entſcheidung weiter und noch verſtärken die Achſenmächte durch ihre U⸗Boote und ihre Luftwaffe den Druck auf unſere Flotte.“ Die Auslaſſungen beider Londoner Sonatagsblätter ſtrahlen keine überſteigerte Siegesgewißheit aus, ſie ſprechen aber aus, daß auch den engliſchen Beobach⸗ tern der Kampf ums Mittelmeer nicht den Verlauf genommen hat, wie man in England und Amerika evwartet hatte, und ein harter Schlag nach dem an⸗ deren geht auf Landungstruppen und Landarmee nieder. Wir wiſſen, daß unſere Wehr und unſere Waffen auch im Mittelmeer und in Nordafrika un⸗ bezwingbar ſind, aber Greigniſſe. die kommen werden, greifen wir nicht voraus, im Gegenſatz zu London und Waſhington, die vor vierzehn Tagen voreilig Siegesfahnen gehißt haben, obwohl nichts erreicht wurde als einige Landungen an den Küſten Nord⸗ und Weſtafrikas. 8 E Wie ſich die Briten in Nordafrika verrechnet haben, kann man im„News Chronicle“ von geſtern leſen. Dort ſteht:„Die militäriſchen Sachverſtändigen haben ſich erheblich verrechnet, indem ſie nicht auch gleich⸗ zeitig Tunis beſetzten und damit die Deutſchen hinderten, hier 77 zu faſſen. Wer die Zähigkeit der Deutſchen und ihre Planungen auf weite Sicht kennt, der kann mit einem Scheitern der ganzen Afrika⸗ aktion rechnen. In jedem Fall werden die Deutſchen von Tunis aus den Gegenſtoß anſetzen. Sie werden ſich ſchwer wieder aus Tunis vertreiben laſſen.“ Die „Times“ ſchreibt geſtern:„Die Verſenkungen nehmen immer noch zu und reißen erhebliche Lücken in unſe⸗ ren Schiffsraum. Zur Zeit iſt es ſehr ſchwer, in unſeren Werften gleichen Schritt mit dem Neuen, mit den Verſenkungen zu halten.“ Lord Alexander erklärte am Freitag in Hull, daß ihm die Stärke der feindlichen U⸗Boote unbekannt ſei. walter köhler vor der Hannheimer Mrtschaft Eine eindrucksvolle Fünrung durch die aktuellen probleme der deutschen Kriegswirtschaft Miniſterpräſident Walter Köhler, unter deſſen fürſorgender Betruung und Führung die badiſche Wirtſchaft ihren obenſo verantwortungs⸗ wie ver⸗ dienſtvollen Anteil an den Aufgaben und Leiſtungen der deutſchen Kriegswirtſchaft nimmt, hat heute vor⸗ mittag in der Mannheimer Induſtrie⸗ und Handelskammer in ſeiner Eigenſc t als Vor⸗ ſitzer der Rüſtungskommiſſion für den Bereich der e Cberrhein die Führer der Mann⸗ heimer Wirtſchaft wieder einmal durch den Kreis der Probleme und Aufgaben geführt, die der Krieg der deulſchen Wirtſchaft im allgemeinen und der Mannheimer Wirtſchaft im beſonderen ſtellt. Ausgehend von unſerer militäriſchen Situation, die auf den ungeheueren Erfolgen des letzten Som⸗ mers ſo feſtgearündet ruht. daß auch gelegentliche Rückſchläge die in ihr enthaltene unbedingte Garan⸗ tie des Sieges nicht zu erſchüttern vermögen, ſteute der Miniſterpräſident den Verſammelten die Pflichten vor, die ſich aus dieſem aigantiſchen Exiſtenzkampf unſerer Nation, deſſen ſiegreicher Aus⸗ gang wohl gewiß, deſſen zeitliches Ende aber noch nicht abzuſehen ſei, für jeden einzelnen in der Wirt⸗ ſchaft vrantwortlich Tätigen ergeben: Die unbedingte und reſtloſe Einſtellung aller wirtſchaftlichen Organiſations⸗ und Produktions⸗ kräfte auf die Erforderniſſe der wirtſchaftlichen Kriegsführung, der ſich der einzelne mit ſeinen In⸗ tereſſen ebenſo wie die Geſamtheit unterzuowonen habe; die Pflicht angeſtrengteſter und raſtloſer ſelbſt⸗ ſchöpferiſcher Initiative, die das ganze Wirken der privaten Wirtſchaft beſtimmen müſſe: die Pflicht ſtrenaſter Innehaltung der kriegswirtſchaftlichen Vorſchriften, vor allem auf dem Lohn⸗ und Preis⸗ ſtopp⸗Gebiet: die Pflicht zu ſparſamſter Wirtſchaft im Energie⸗, Treibſtoff⸗ und vor allem im Kohlen⸗ verbrauch— dem einzigen Engpaß, durch den unſere im übrigen rohſtoffmäßia vollkommen einge⸗ deckte Rüſtungswirtſchaft hindurchgeſchleuſt werden muß und ohne Schwierigkeit hindurchgeſchleuſt wer⸗ den kann, wenn nur alle Beteiliaten ihre vaterlän⸗ diſche Pflicht tun: nicht zuletzt ſchließlich die beſon⸗ ders wichtigen, ja entſcheidenden Pflichten, die dem Unternehmer aus den Aufaaben der Menſchen⸗ führunaund der Menſchenbetreuuna er⸗ wachſen, und die nur erfüllt werden können aus dem Geiſte der doppelten Verantwortlichkeit heraus: der Verantwortung gegenüber der. Nation, deren herviſcher Kampf die Herausholuna der letzten Ar⸗ beitskraftreſerven verlangt, und aus dem Geiſte der Verantwortung gegenüber dem ſchaffenden Men⸗ ſchen, der auch im angeſpannteſten Kriegsvetriebe das Bewußtſein haben müſſe, in der Hut eines wirklich alle dieſe Probleme nicht nur dem Verſtand, ſondern auch vor auem den Herzen ſeiner Zuhörer nahezu⸗ bringen verſtand, die Klarheit und Offenheit, mit der er Zuſammenhänge und Hintergründe der Probleme darlegte und aufhellte, die Abgewogenheit im Urteil über Menſchen und Dinge, die verriet, daß hier ein Mann mit ſeinem Herzen zwar mitten drinnen, aber mit ſeinem Urteil über den Dingen ſteht, all das blieb nicht ohne nachhaltigſten Eindruck. Einen beſonderen Teil ſeiner Ausführungen wid⸗ mete der Weiniſterpräſident den Fragen der orga⸗ niſatoriſchen Neuordnung der badiſchen Wirtſchaft durch die langgehegte und, wie die Ent⸗ wicklung zeigte, nur zu ſehr berechtigte Mannheimer Wünſche dank des beſonderen Entgegenkommens, das man bei Miniſter Speer fand, wenigſtens zu einem ſehr weſentlichen Teile erfüllt werden. Zum Schluß nahm der Miniſterpräſident die beim letzten Terrorangriſf auf Karlsruhe gemachten Er⸗ fahrungen zum Anlaß, um auf die beſondere Wich⸗ tigkeit hinzuweiſen, ie allen Fragen des betrieb⸗ lichen Luftſchutzes beizumeſſen ſei. Der Angriſf auf Karlsruhe habe erſtens bewieſen, daß durch ſolche Angriffe weder die nationale Moral noch die wirtſchafliche Avbeitskraft und Einſatzfähigkeit zu er⸗ ſchüttern ſei; er habe aber auch zweitens bewieſen, in welch hohem Maße ein gut vorgebildeter, ener⸗ giſch geführter und von ſelbſtloſem Einſatzwillen be⸗ ſeelter Selßſtſchutz Schäden verhüten könne. Die Aufforderung des Miniſterpräſidenten an die Mannheimer Betriebsführer, wie bisher ihre Pflicht zu tun, und ſo zum Mitträger des deutſchen Sieges zu werden, nahm Handelskammerpräſident Dr. Goebels in ſeinem Schlußwort, mit dem er die eindrucksvolle Veranſtaltung ſchloß, auf mit der Verſicherung, daß die Führer der Mannheimer Wirt⸗ ſchaft ſtets auf dem Platze ihrer Pflicht und ihrer Verantwortung zu finden ſein werden, getreu der Parole, die für die ganze Nation gelte: alles für den Sieg unſeres Volkes! Die Führerehrung bekräftigte dieſes Gelöbnis als feſten Treueſchwur. d w. Wie schwer sind die Usk-Mannschaftsverluste! Japanische Rechtigstellung eines der hellebten Washingtofer Rechenkunststücke dnb. Tokio, 23. November. Der japaniſche Rund unk befaßte ſich am Sonntagabend kritiſch mit den amerikaniſchen 1 über die US A⸗Verluſte. Nach einer Waſhingioner Mitteiluna vom 17. November ſoll ſich die Zahl der 1 verwundeten und ver⸗ mißten amerikaniſchen Offiziere und Soldaten ſeit Ausbruch des Groß⸗Oſtaſienkrieges ohne Ein⸗ beziehung der Verluſte in Nordafrika auf 49 000 belauſen, darunter 17 000 Mann der Kriegs⸗ marine. Es könne kein Zweifel darüber beſtehen, ſo erklärte der Sprecher des japaniſchen Rund⸗ funks, daß die angegebene Zahl weit geringer ſei als die tatſächliche. a „Bekanntlich, ſo wurde im einzelnen ausgeführt, ſeien der USA⸗Marine in den Seeſchlachten im Südpazifik am 26. Oktober u. a. ein Schlacht⸗ ſchiff und drei Flugzeugträger verlorengegangen. Die Zahl der dabei untergegangenen Seeleute be⸗ trage mindeſtens 7800. Ferner ſeien in der gleichen Seeſchlacht drei Kreuzer und ein Zerſtörer geſunken, wobei weitere 3400 Mann gefallen ſeien. Das mache ſchon 11 200 Mann aus. Die Verluſte auf den ſechs weiteren Kriegsſchiffen, die ſchwer beſchädigt wur⸗ den, und die beim Abſchuß von üer 200 Flugzeugen entſtanden, laſſe man außer Anſatz. f In der Seeſchlacht vor der Inſel Guadal⸗ eanar am 12. November hätten die Amerika⸗ ner einen Ausfall von 12 Schiffen gehabt, von denen ein moderner Kreuzer, ein Kreuzer der B⸗Klaſſe und drei Transporter verſenkt und 19 Flugzeuge abge⸗ ſchoſſen worden ſeien, wobei mindeſtens 7100 Gefal⸗ lene zu verzeichnen ſeien. Durch die Nachtangriffe der japaniſchen Marineſtreitkräfte am gleichen Tage ſeien den Amerikanern vier weitere Kreuzer und ein Zerſtörer verlorengegangen, wobei mehr als 4400 Amerikaner ums Leben gekommen ſeien. Die Zahl der in der Seeſchlacht vor Guadalcanar am 12. No⸗ vember Gefallenen belaufe ſich ſomit auf mindeſtens 11 500. f In den beiden Seeſchlachten im Süödpaziſik am 26. Oktober und vor Guadaleanar am 12. November habe alſo die amerikaniſche Marine einen Verluſt von insgeſamt 22 700 Mann zu verzeichnen. Nun habe die amerikaniſche Marine am 21. Sept. mitgeteilt, daß ſich die Zahl der Gefallenen, Ver⸗ wundeten und Vermißten ſeit Ausbruch des Groß⸗ aſtenkrieges auf 14464 Mann beziſſere. Am 12. Nop. aber ſei bekanntgegeben worden, daß ſich die Zahl der Verluſte ſeit Kriegsausbruch auf 17 000 belaufe. Dem⸗ nach würden ſich alſo die amerikaniſchen Verluſte in der Zeit vom 21. September bis zum 12. November auf nur 2600 Mann belaufen. Die Amerikaner, die ſolche Zahlen auftiſchten, ſchienen die übrige Welt des Rechnens für unkundig zu halten, wie dumm ſei es doch, glauben machen zu wollen, daß man ſtatt 22 700 Mann nur 2600 ver⸗ loren habe. Amerikas Kriegskosten Sie betragen bereits jetzt das Doppelte der Welt⸗ 5 kriegskoſten! 5 EP. Liſſabon, 23. November. Wie von amtlicher Seite in Waſhington ſoeben erklärt wurde, beliefen ſich die Kriegskoſten der Vereinigten Staaten bis Mitte November bereits auf 60 Milliarden Dollar. Sie ſind damit ſchon auf das Doppelte der geſamten Kriegskoſten der Vereinigten Staaten im erſten Weltkrieg geſtie⸗ gen. Die monatlichen Kriegskoſten während der letz⸗ ten Monate betrugen je rund 5 Milliarden Dollar. Dienſtpflichtalter in Ungarn auf 19 Jahre herab⸗ geſetzt. Wie der ungariſche Krieasminiſter General⸗ oberſt Wilhelm von Nagy im Wehrausſchuß des Parlaments mitteilte, wird das Mindeſtalter der Dienſtpflicht in Ungarn um ein Jahr, nämlich von 20 auf 19 Jahre, herabgeſetzt. ö Auch Kubas Präſident fährt nach Waſhington. Der kubaniſche Senat nahm einſtimmig eine Ge⸗ ſetzesvorlage an, wodurch der kubaniſche Präſident Batiſta ermächtigt wird, ſich in Kürze auf Einladung Rooſevelts nach Waſhington zu begeben. Indische Freiheitskämpfer zum Tode verurteilt dnb. Madrid, 21. Nov. Drei indiſche Freiheitskämpfer, die Anfang Sep⸗ tember verſucht hatten, aus dem Gefängnis von Bhagalpur zu entkommen, wohin ſie bei Ausbruch der Konareßunruhen mit vielen anderen Indern ge⸗ ſchleppt worden waren, wurden jetzt von den briti⸗ ſchen Zwinaherren zum Tode verurteilt. Drei weitere Inder erhielten, wie Reuter meldet, lebens⸗ längliche Zuchthausſtrafen, während 25 Angeklaate zu Gefängnisſtrafen bis zu fünf Jahren verurteilt wurden. 5 5 Bei dem Ausbruchsverſuch waren ſeinerzeit von den britiſchen Schergen bereits 28 Inder erſchoſſen und 27 verletzt worden. Krise in Australien Mac Arthur will auch die auſtraliſchen Milizen auf den pazifiſchen Kriegsſchauplatz holen Drahtbericht unſeres Korreſpondenten — Liſſabon, 21. Nov. Ueber Auſtralien zieht wieder einmal eine poli⸗ tiſche Kriſe herauf. Wie aus Sydney gemeldet wird, hat ſich zwiſchen Premierminiſter Curtin und dem amerikaniſchen General Mace Arthur auf der einen und der auſtraliſchen Labour Party auf der anderen Seite ein Konflikt entſponnen über die Frage der Verſchickuna der auſtraliſchen Miliz nach Gebieten außerhalb des auſtraliſchen Dominions. Curtin hat ſich, wie berichtet, vor kurzem dafür ein⸗ geſetzt, daß auſtraliſche Miliztruppen wenigſtens auf Neu⸗Guinega und den Salomon⸗Inſeln Seite an Seite mit den Amerikanern kämpfen ſollten. In ſeiner eigenen Partei ſtößt er dabei aber auf Wider⸗ ſtand. Zahlreiche Mitglieder der Labour Party haben ſich gegen den Vorſchlaa ausgeſprochen, der— was man natürlich nicht offen auszuſprechen wagt— 5 amerikaniſchem Druck entſtanden iſt. In dem Bericht aus Syonen wird erklärt, es ſei leicht mög⸗ lich, daz Curtin„am Kreuzwea ſeiner Laufbahn ſtehe“ und daß die Sonderkonferenz der Arbeiter⸗ partei, die für Anfang Dezember geplant iſt, ſeine Regierung zu Fall bringen und vielleicht ſogar eine Spaltung der Partei hervorrufen werde. Der Gegenſatz awisczg eulen aas ſranzöſiſchen anadiern — Liſſabon, 23. Nov.(Sonderdienſt d. Nn.) Die amerikaniſche Monatsſchrift„American Mer⸗ cury“ weiſt in einem Artikel des US A⸗Publiziſten William Henry Chamberlain auf die tiefen Mei⸗ nungsverſchiedenheiten hin, die das kancdiſche Volk trennten und damit die kanadiſchen Kriegsanſtren⸗ gungen lähmten. Beim letzten Volksentſcheid hätten zwar 2,9 Millionen Kanadier dafür geſtimmt, die Wehrpflicht auch auf den Dienſt in Ueberſee aus⸗ udehnen, aber nicht weniger als 1,6 Millionen ätten ſich dagegen ausgeſprochen.„Die Anglokana⸗ dier“ heißt es in dem Artikel,„waren dafür, und die Neinſtimmen machten beiſpielsweiſe in der Provinz Quebec 72 v. H. der Geſamtſtimmenzahl aus.“ Chamberlain warnt davor, die ablehnende Haltung der franzöſiſchen Kanadier etwa auf„Propaganda aus Vichy“ zurückzuführen. Die franzöſiſchen Kanadier hätten vielmehr ein ſtarkes Gefühl der Abneigung und des Miß⸗ traueus gegen ihre Mitbürger engliſcher Ab⸗ ſtammung, und dieſe Abneigung beruhe auf Gegenſeitigkeit. 7 Zwiſchen franzöſiſchen und engliſchen Kanadiern be⸗ ſtehe eine rieſige Kluft verſchiedenen Volkstums, verſchiedener Religion und verſchiedener Sprachen. Dieſe Teilung des Volkes beſtehe auch auf wirt⸗ ſchaftlichem Gebiet, und es gebe keinerlei Aſſimi⸗ lierung.„Die Franco⸗Kanadier fühlen ſich als Minderheit und ſind durch die Ueberzeugung, daß ſie immer wieder zurückgeſetzt werden, ſtark unter⸗ einander verbunden. Sie meinen,“ ihre Volks⸗ gruppe ſei im Staatsoienſt zu wenig vertreten, und der Reichtum des Landes ſowie alle Schlüſſelſtel⸗ lungen politiſcher und wirtſchaftlicher Art befänden ſich zum größten Teil in den Händen von Kanadiern engliſcher Herkunft.“ Deutſch⸗flowakiſcher Konfularvertrag unterzeich⸗ net. Im Auswärtigen Amt iſt von Bevollmächtigten des Deutſchen Reiches und der ſlowakiſchen Republik ein deutſch⸗flowakiſcher Konſularvertrag unterzeich⸗ net worden. Bisher 212 000 finniſche Rückwanderer. Fin⸗ niſcherſeits wird feſtgeſtellt, daß bisher insgeſamt 211905 Rückwanderer nach den wiedereroberten Ge⸗ bieten überſtedelten. 1— Hauptſchriftleitet und boerantwortlich für Polittt: Ddr Alois Winbauet Herausgeber. Drucer und Verleger Neue Mannheimer Zeitung „ Dr, Fritz Bode& Co Mannheim k 1. 68. Zur geit Preisliſte Nr 13 qültie Einer vom Tirftus Strass heck Aber ich traf ihn nicht. .. ᷑ͤ ̃p]ꝗ p]¾. ¼ F§ò k ̃ͤ p ̃ðͤʒ.̃́§»‚. 6˙ Mm... ̃ ̃—ññññññ ñ ̃——ꝛꝛ ̃ĩ——ę— dxxxxx———...........——w— p p ROMAN vod HARALD BAUMGARTEN 3 „Mäßigen Sie ſich“, unterbrach ſie Ried⸗ ler ſcharf,„Kriminalaſſiſtent Knauer iſt kein Spitzel. Er hat pflichtgemäß ſeine Er⸗ mittlungen angeſtellt. Selbſtverſtändlich kenne ich die ganze Geſchichte, die Sie er⸗ zählt haben. Aber ich wünſche ſie jetzt von Ihnen zu hören. Sie werden Ihre Aus⸗ ſage vor Gericht beeiden müſſen. Glauben Sie nicht, uns länger täuſchen zu können!“ Die Drohung prallte an Alette ab. Sie wurde wieder apathiſch. Ruhia ließ ſie ſich auf den Stuhl nieder und ſchlug die ſchlan⸗ ken Beine übereinander.„Ich will beeiden, daß ich die Schulreiterin Angiolina und Holten zuſammen geſehen habe. Ich bin ihnen nachgeſchlichen. Angiolina und Peter Breeſt hatten Streit in der Kantine meines Vaters gehabt.... Heute verſtehe ich mich nicht mehr. Aber. damals meinte ich wohl, Peter Breeſt und ich könnten doch noch zu⸗ ſammenkommen. Ich war wie blind.. Unbemerkt verließ ich bie Kantine, in der Hoffnung, Peter Breeſt allein zu treffen. Nur Thomas Hol⸗ ten ſah ich auf der nachtdunklen Via Ca⸗ racciolg.“ Die Edzard ſaß jetzt unbemeg⸗ lich. Die Gegenwart entalitt ihr. Ihre Lider waren halb geſchloſſen.„Wenn man eiferſüchtig iſt, hat man die ſinnloſeſten Einfälle. Ich bemerkte, daß die Angiolina aug einer Seitengaſſe auf Holten zukam. Es ſah aus wie eine Verabredung.. Ich folgte den beiden ung⸗ſehen.. Ich haßte Angolina und hoffte, daß ſie Peter betrog. „Sie gingen zum Mante Poſilipa hin⸗ auf Die beiden blickten ſich nicht ein einziges Mal um, ſo ſehr redeten ſie auf⸗ einander ein... Ach. wenn ich doch umge⸗ kehrt wäre, aber die Eiferſucht trieb mich vorwärts. Thomas war ein langweiliger Junge, aber er hatte doch wohl Feuer ge⸗ fangen.. Am Rande eines Abhanges blieben ſie ſtehen, und er wollte ſie um⸗ armen. Aber die Angiolina lief von ihm fort.“ Gequält wiegte die Edzard den Kopf hin und her.„Ach— ich höre noch manch⸗ mal den Schrei, den ſie ausſtieß, als das loſe Geröll unter ihren Füßen nachgab und ſie in die Tiefe ſtürzte.“ i „Als Sie das Unglück ſahen, fühlten Ste da nicht die Verpflichtung in ſich, zu helfen?“ Alette machte eine wegwerfende Hand⸗ bewegung.„Wie hätte ich helfen können? Ich war wie gelähmt. Entſetzt ſah ich noch, wie ſich Holten den Abhana hinuntergleiten ließ. Dann verdrängte die Anagſt in mir alles andere. Ich lief nach Hauſe und war froh, als ich in oer Kantine ankam, in der niemand mein Fortſein bemerkt hatte, denn der Clown Valenei gab was aus.“ Erregt ſtand Riedler auf.„Und obwohl Sie wußten, daß Peter Breeſt nicht die ge⸗ ringſte Schuld traf, obwohl Sie ihn liebten, wie Sie ſelbſt geſagt haben. meldeten Sie ſich nicht als Zeugin vor Gericht?“ Einen Herzſchlag lang flammten die Augen der Edzard auf.„Vielleicht wiſſen Sie nicht, was es heißt, überſehen zu wer⸗ den. Ich liebte ihn und haßte ihn zugleich. Jeden Morgen, ſolange der Prozeß dauerte, war ich unter den Zuhörern im Gerichts⸗ ſaal. Ja— ich ſuchte Peter Breeſts Blicke — ich lächelte ihm zu. Wenn er ein ein⸗ ziges Mal mein Lächeln erwidert hätte, ich wäre aufgeſprungen und hätte gerufen:„Er iſt unſchuldig! Ich kann es bezeugen!“. Riedler wandte ſich von ihr ab. Er ver⸗ ſchränkte die Hände auf dem Rücken und ging im Zimmer auf und ab. Man konnte keinen Zweifel in die Ausſagen der Ed⸗ zard ſetzen. Sie deckten ſich gaanz genau mit dem, was Holten geſtanden hatte. Der Tod der Schulreiterin wax ein Unalücksfall. Aber wie kam dann Thiele dazu, Holten zu erpreſſen? ̃ „Wenn Sie die Geſchichte dem Thiele ſo und nicht anders erzählt haben. wie konnte er ſie dann zu Erpreſſungen benutzen?“ „Thiele!“ Verächtlich dehnte ſie den Na⸗ men.„Thiele gab ſich den Anſtrich eines Biedermannes. Auch ich habe ihn dafür ge⸗ halten. Bis zu dem Augenblick. als ich mir alles vom Herzen heruntergeredet Felt Da zeigte er ſein Fuchsgeſicht.„Welch ſeltſamer Zufall, daß ſich Holten und Breeſt getrof⸗ fen haben“, ſagte er und lachte hämiſch.„Ich werde die beiden doch aufklären müſſen. Auf ſo etwas verſtehe ich mich.“ Mehr ſagte er nicht. Ich weiß auch nicht, was er getan hat, nur daß er noch in der aleichen Nacht einen Brief nach Italien ſchrieb.“ „Sie können für heute gehen. Fräulein Edzard“, ſagte Riedler kurz. Faſt er⸗ ſchrocken erhob ſich Alette.„Ja“, erwiderte ſie verwirrt,„ich gehe“. Als läge eine Laſt auf ihren Schultern, neigte ſie den Kopf vor und ging bis zur Tür. Dort wandte ſie ſich noch einmal um, als müſſe ſie eine Erklä⸗ rung verlangen. Der Kriminalrat hatte ſich an ſeinen Schreibtiſch geſetzt und beachtete ſie nicht mehr. Er ſtarrte vor ſich hin und war ganz in ſeine Gedanken verſunken. Die Edzard räuſperte ſich einmal wie verlegen, dann ging ſie raſch hinaus. Ohne ein Wort eilte ſie an Frau Spiekermann und Geiſſelbrecht vorbei, die Treppe hin⸗ unter und aus dem Hauſe. Die Spiekermann hatte ſich noch nicht von ihrem Erſtaunen über dieſes ſonder⸗ bare Benehmen der Barfrau erholt, als ein Beamter ihren Namen rief. Sofort erhob ſie ſich und warf Geiſſelbrecht einen drohen⸗ den Blick zu. Der Mirer ſah ſie mit ernſten Augen an und umgriff mit der Hand ſeinen Mund. Vielleicht deutete ſie dies als ein Zeichen, daß ſie ſchweigen ſollte.„Nein. ich werde alles ſagen. was ich weiß.“ Ihre Stimme war ſo aufdringlich., daß der Beamte fedes Wort verſtehen mußte. Dann rauſchte ſie an ihm vorbei zu dem Kriminalrat hinein. Doch ehe Riedler ein Wort äußern konnte, Geiſſelbrecht vertragen?“ ſchnitt Riedler den Thiele am Montagabend fort ai plapperte ſie los, während ihre funkelnden ſchwarzen Augen jede Decke des Raumes muſterten.„Nein, ſo etwas, Herr Rat! Mir einen Beamten in mein ehrbares Hotel zu ſchicken, unter der Vorſpiegelung, er ſei ein Steuermann. Ich weiß nicht, ob ich mir das gefallen laſſen muß. Ich werde mich be⸗ ſchweren. Noch nie iſt in meinem Hotel...“ „Warum haben Sie mir verſchwiegen, daß Sie ſich ſo ſchlecht mit Ihrem Mixer Redeſtrom Gb. Verblüfft ſchwiea die Spie⸗ kermann, auf ihre Wangen trat eine hek⸗ tiſche Röte.„Er will ja fort von mir, der Herr Geiſſelbrecht. Er hat ein Schiff be⸗ kommen! F Jahre hat man ihn heraus⸗ gefüttert, hat ſich von ihm ſchikanieren laſſen, hat ſic.“. Der Zeigefinger Riedlers pochte hart auf die Tiſchplatte.„Beantworten Sie meine Fragen. Beſtand eine Rivalität zwi⸗ ſchen Geiſſelbrecht und Thiele? Hatten die beiden Streit miteinander?“ 5 Einige Sekunden lang überlegte ſie. Riedler hatte das deutliche Empfinden, daß ſie alle Gedanken ſammle, um den ihr jetzt verhaßten Mixer zu treffen.„Ja!“ ſtieß ſie hervor,„er hatte Streit mit Thiele. Er war eiferſüchtig auf ihn. Lieber Gott, als ob er ſich je mit Thiele hätte vergleichen können. Thiele war ein reizender, liebens⸗ würdiger Menſch, ein Kavalier! Hochge⸗ hildet...“ Sie klapperte mit den Augen⸗ lidern, ließ ihre Handtaſche auffſpringen und brachte ein weißes Taſchentuch mit einem ſchwarzen Rand zum Vorſchein.„Streit hat er ganz beſtimmt mit ihm gehabt. Als dum nie⸗ mals wiederzukommen, da ſagte er mir noch, ich ſolle den Mixer entlaſſen, er intri⸗ giere immer gegen ihn.“ Sie ſchluchzte leiſe und tupfte ſich die Augen ab.„Na, und dann iſt ihm ja Geiſſelbrecht auch nachge⸗ laufen. obwohl er eigentlich gar keinen Aus⸗ gang hatte.“ Sie war enttäuſcht, als Riedler aufſtand und ſich leicht verbeugte.„Ich danke, Frau Spiekermann. Ihre Ausſage genügt mir. Die Täuſchung mit dem falſchen Steuer⸗ mann Knauer müſſen Sie begreifen. Die Polizei hat die Pflicht, alles zu verſuchen, um den Schuloͤigen zu finden. Sie können gehen, Frau Spiekermann.“ „Ja— aber“, ſchnappte die Spiekermann und ſchien geſonnen, noch allerlei und vieles zu ſprechen. Aber der Beamte hatte bereits die Tür geöffnet. Gekränkt verließ Erna Spiekermann das Zimmer. 8 Geiſſelbrecht ſaß noch immer auf der Bank und blickte vor ſich hin, als die Spie⸗ kermann ſchon die Treppe hinunterſtieg und der Kriminalrat aus ſeinem Zimmer kam. Er erhob ſich, ſchon halb in der Meinung, er würde jetzt vernommen. Aber Riedler ging an ihm vorbei. 27. Der Unterſuchungsgefangene Thomas Holten hatte Feder und Papier verlangt. Er ſaß an dem Tiſch und ſchrieb eifrig, als die Tür aufgeſchloſſen wurde. Er ſprang auf und verbeugte ſich korrekt vor dem Kri⸗ minalrat. g Riedler ſtreifte ihn mit einem prüfenden Blick. Abſichtlich hatte er ihn in ſeiner 25 ö ng aufgeſucht. Er wußte, daß die Umge gerade auf Menſchen wie Holten einen ſtar⸗ ken Eindruck machte. ö Holten ſah blaß aus, aber ſeine Augen 1 0 einen klaren, offenen Ausdruck. Sein und war hart geſchloſſen. Er verwiſchte oͤas Knabenhafte in ſeinem Geſicht. Er wirkte ſelbſtbewußt und entſchloſſen. N Riedler erwiderte den Gruß entgegen⸗ kommender, als er ſich vorgenommen hatte. „Sie baten um eine Unterredung.“ „Ich möchte Sie bitten, mir eine Unter⸗ redung mit meinem Freunde Peter Breeſt zu geſtatten. Der Zirkus reiſt heute ab. Es wäre die letzte Möglichkeit einer Ausſprache für mich.“ Ohne Umſtände ſetzte ſich Riedler auf das Felödbett.„Worüber wollen Sie mit Herrn Breeſt reden?“ (Fortſetzuna folgt) ——— 5 Maunbeim, 23. November. Verdunkelungszeit: Beginn 17.40 Uhr, Ende.00 Uhr Beachtet die Verdunkelunds vorschriften Das ſlanò nicht in den Harten. Das Sondergericht Kaſſel verurteilte die fünf⸗ undvierzigjährige Johanna Appel aus Hanau wegen Zerſetzunga der Wehrkraft unter Ausnüt⸗ zung der beſonderen Kriegsverhältniſſe zu drei Jahren Zuchthaus. 5 Ein intereſſantes Urteill Wiſſen möchte man nur, ob Frau Appel, die ſeit langen Jahren ge wer bs⸗ mäßige Kartenlegerin war, dieſes Urteil vorausgeſehen und vorausgeſagt hat,— oer pflegte ſie ſich ſelbſt nie die Karten zu ſchlagen? Die Art, wie ſie ihre Kundſchaft unter denen, die nicht alle werden, bediente, maa ihr ſelber komiſch vorgekom⸗ men ſein. Jetzt im Kriege hatte ſie veſonderen Zu⸗ lauf, vornehmlich an weiblichen Kunden. die irgend etwas über die Schickſale im Fe de ſtehender Ange⸗ hörigen wiſſen wollten. Frau Appel machte keine aroße aſtronomiſch⸗aſtrologiſche Rechnung auf. ſie nahm auch keinen Erſatzkafleeſatz zu Hilfe, ſie ließ Karten ſprechen. Rot oder ſchvarz, das war ihre Frage an das Schickſal. Sie ſagte, je nachdem ſie rote oder ſchwarze Karten auslegte, Gutes(Leben, Geſundheit, Urlaub) oder Schlechtes(Tod, Vermißt⸗ werden, Verwundung, Krankheit) voraus. Man be⸗ greift, daß ſie ein ſolches Verfahren von haarſträu⸗ bender Einfachheit auf ihre eigenen Angelegenheiten nicht anwenden wollte. In gemächlichen Zeiten maa der Gang zur„Kar⸗ tenplätſch“ eine harmloſe Angelegenheit ſein. Was erfuhr man da ſchon aroß? Ob der künftige Liebſte blond oder braun, ob Veränderungen bevor⸗ ſtehen. ob Geld zu erwarten ſei— und was der⸗ gleichen Privatangelegenheiten mehr ſind. In den Sturmzeiten der Weltgeſchichte iſt es damit eine andere Sache. Die Sibylle Johanna Appel„weis⸗ ſagte“ einer Frau aus den Karten, ihr Mann werde fallen oder als Krüppel heimkommen, einer anderen, ihr Sohn, deſſen Tod amtlich feſtſtand, ſei noch am Leben: einer ͤritten, ihr Mann werde in Kürze auf Urlaub kommen. und einer weiteren Frau, ihr Sohn ſei in großer Gefahr, werde ſie aber überſtehen. Ge⸗ wagte Prophezeiungen, die nicht ohne ſchwerwiegende Folgen blieben: Eine Frau, der wiederholt Unheil mit ihrem Mann im Felde prophezeit war, erlitt ſchließlich einen ſchweren Nervenzuſammenbruch. Das Unheil war ba, ihre ſeeliſche Widerſtandskraft war vollſtändia zermürbt. Aehnliches wurde auch noch in einigen anderen Fällen ermittelt. Es entſtan⸗ den in den Kreiſen um die Spielkartenſibylle große Beunruhigungen. Man erzählte die verhängnisvol⸗ len Sprüche herum und ſtiftete damit viel Verwir⸗ rung der Gefühle in einer Zeit, an deren ſeeliſche Kraft beſonders hohe Anſprüche geſtellt ſind. Bereits 1941 hatte die Polizei eine Verwar⸗ nung ausgeſprochen. Aber der Zulauf riß nicht ab, und er erbrachte leicht, viel zu leicht verdientes Geld. Die Behörden nahmen ſich der Sache dann noch einmal an. Der Erfolg war das oben zitterte Urteil des Sondergerichts Kaſſel, das ſich Frau Ap⸗ pel offenbar nicht vorausgeſaat hat, ſonſt hätte ſie doch wohl den verbrecheriſchen Unfug beizeiten ge⸗ laſſen. Im Zuchthaus hat ſie jetzt drei Jahre Zeit, über ihre Zukunft ganz ohne Karten nachzudenken. Mit dieſem Urteil wird über eine Schuldige der Stab gebrochen, verurteilt werden aber damit auch Aberglaube, Leichtgläubigkeit und be⸗ klagenswerte Urteilsloſigkeit aller jener Menſchen, die praktiſch dazu beitragen, daß ſolche merkwürdige Blüten der Geſellſchaft überhaupt ge⸗ deihen können. Die Karten ſind für harmloſe Spiel⸗ chen nach Feierabend da. Und wer Geld zuviel hat, ſollte heute eine andere Verwendung dafür wiſſen, als es einer„Kartenplätſch“ auf den Tiſch zu legen. Das Bewußtſein, zur Linderung echter Not beigetragen zu haben, iſt fraglos edler und aufbau⸗ ender als die Nöte, in die der Wahrſpruch aus den Karten verſetzt. Zwiebelfisch. E ĩðVjd0bbã Spare Gas und Du hilfſt ſiegen! Warmes Waſſer zum Zähneputzen und Ra⸗ ſieren braucht nicht erſt zu kochen. Drehe den Gashahn rechtzeitig ab! P ĩðĩVnu d Wir wünſchen Glück. Der frühere Bürovor⸗ ſteher Franz Strodel, Friedrichsring 40, wird am 23. November 80 Jahre alt. Das Feſt der ſilbernen 8 feiern am 24. November die Eheleute Tobias ichael, Juſtizſekretär, und ſeine Ehefrau Anna, geb. Keilmann, Mannh.⸗Wallſtadt, Am Bahnhof 29. 4 Wintermäntel und Anzüge auf die zweite und dritte Reichskleiderkarte. Um aufgetretenen Zwei⸗ feln entgegenzutreten, wird von amtlicher Stelle dar⸗ auf hingewieſen, daß im Gegenſatz zur vierten Reichskleiderkarte ſowohl die zöeite als auf die dritte Reichskleiderkarte intermäntel, Herren⸗ und Knabenanzüge ſowie deren Einzelteile oder der aur Herſtellung derſelben benötigte Oberſtoff wäh⸗ rend der geſamten Laufzeit der zweiten und dritten Reichsbleiderkarten ohne Bezussſchein bezogen wer⸗ den können. Wie ſeinerzeit bekanntgegeben wurde, iſt die Geltungsdauer der zweiten Reichskleiderkarte bis zum 31. Auguſt 1943, die der dritten Reichs⸗ kleiderkarte bis zum 30. Juni 1944 verlängert worden. 5 u Reichs ſonderzuſchuß für Kleiurentner. Auch in dieſem Jahre erhalten Kleinrentner, denen der laufende Reichszuſchuß gewährt wird, nach einem Er⸗ laß des Reichsarbeitsminiſters im Dezember einen einmaligen Sonderzuſchuß aus Reichsmitteln nach denſelben Grundſätzen wie im vorigen Jahr. Die Bezirksfürforgererbände zahlen den Sonderzuſchuß mit den Bezügen für Dezember aus. Eines be⸗ ſonderen Antrages bedarf es nicht. u Wie iſt das mit der Tanzſtunde? Wie bereits fpüher bekanntgegeben, ſind Tanzluſtbarkeiten bis auf weiteres verboten. Es wird noch einmal darauf . daß Tanzluſtharkeiten von Tangzſtunden⸗ zirkeln, Vereinen, vereinsähnlichen Zuſammen⸗ ſchlüſſen, auch wenn ſie nicht öffentlich ſind, nicht ſtatt⸗ inden dürfen. Lediglich reiner Tanzunterricht für gendliche bis zu 18 Jahren in Tanzſchulen iſt er⸗ laubt. Taänzkränzchen, Abſchlußbälle, die hiermit im Zuſammenhang ſtehen, ſind verboten. Angehörigen * itlerfugend iſt die Teilnahme an Tanzſtunden 1 Mädeln vom vollendeten 15. Lebensjahre an erlaubt. Für alle anderen Angehörigen der HJ iſt eine Teil⸗ nahme nicht zuläſſig. Sellſtverſtändlich darf der Dienſt in der HJ durch die Teilnahme am Tanz⸗ unterricht keineswegs beeinträchtigt werden. * Ueber Tankansweiskarten und Fahrrabberei⸗ fung ſiehe die einſchlägige Bekanntmachung. * Die Stabtannahmeſtelle für Expreßgut im Rathaus ſetzt in einer Bekanntmachung neue An⸗ nahmezeiten feſt. r ungens vom vollendeten 16. Lebensjohre, bei vollen Tongemälde. er verſtand es au Auf der Suche nach kostmarten Obstsorten Herbstwersammlung im Gartenbauverein Käfertal In der gutbeſuchten Herbſtverſammlung erſtat⸗ tete der Vereinsführer Heitzmann Bericht über die Beiſpielsanlage mit den 140 fungen Obſt⸗ bäumchen und ihren recht guten Ertrag in dieſem Jahr. Für den Kleingarten iſt der Spindelbuſch der ideale Obſtbaum. Empfehlenswerte Sorten ſind: Weißer Klarapfel mit Genußreife im Juli⸗Auguſt, Schöner aus Bad und Cronecel im September, Zueca Maglio im Oktober, Freiherr v. Berlepſch bis Weihnachten und der allerbeſte iſt Ontario, der im Nachwinter erſt ſeine Vollreife bekommt. Ueber die Zukunft des deutſchen Obſtbaues ſprach Direktor Bußjäger. Unſer Lſtertrag ſteht in keinem Verhältnis zu dem Bedarf. Urſachen dieſes Mißverhältniſſes ſind einmal die großen Froſt⸗ ſchäden an den Bäumen in den harten Wintern 39/40 und 41/42. Zuerſt erfroren die Baumſtämme, dann die Baumwurzeln und die Knoſpen. Die Lehre aus diefen Kataſtrophen ſind: in den Höhenlagen des Odenwaldes litten die Bäume weniger wie in der Tiefenlage, in geſchloſſenen Baumſtücken mehr wie die Einzelbäume, an erhöhten Straßenrändern auch viel weniger wie in feuchten Wieſen⸗ und Ackergrund⸗ ſtücken. Steinobſt erlitt größeren Froſtſchaden wie Kernobſt, aus dem Süden ſtommende Obſtarten wie Pfirſiche, Aprikoſen und Mandeln ſind faſt ganz ver⸗ nichtet, altdeutſche Lokalſorten überſtanden die Kälte beſſer. Die Wiſſenſchafter ſuchen neue. froſtwiderſtands⸗ fähige Sorten zu züchten. Im Gemüſe⸗ Getreide⸗ und Kartoffelanban iſt es gelungen. den Ertrag in Hen letzten Jahrzehnten zu vervie fachen. im Obbſt⸗ bau wird ähnliches erſtrebt, natürlich dauert das Obſtbaues hin 10 Jahr vergehen, ſollen recht viel länger. Angeſtrebt wird: ſpätblühende Obſtſorten zu flanzen, damit die Frühjahrsfröſte nicht mehr ſchaden können. 5 1 Eine andere Richtung ſucht das Heil des deutſchen im Bezug von Unterlagen aus Rußland oder aus dem eigenen Walde. Möglich iſt es, für das Wirtſchaftsobſt zur Marmelade⸗ und Süßmoſtberei⸗ tung ſolche froſtwiderſtandsfähige Maſſenträger zu züchten, doch für das Tafelobſt zum Friſchgenuß heißt es Raſſenzucht treiben. Solche wiſſenſchaftliche Er⸗ kenntniſſe beſchäftigen die Fachſchaft Obſtbau. Um aber die Ertragslücken raſch zu ſchließen, müſſen die Feld⸗ und Gartenbeſitzer möglichſt viele Neu⸗ pflanzeungen vornehmen. Dies iſt ſehr ſchwierig, weil der Nachfrage kein genügendes Angebot aus den Baumſchulen zur Verſüaung ſteht. Aus dieſem Grunde und weil bis zur Ertragsfähigkeit immer⸗ viele Beeren⸗ ſträucher angepflanzt werden. Die Johannisbeere iſt die R„Vierlanden“ iſt gegen den Froſt widerſtͤndsfähig. Brombeeren wachſen raſch in der Ertrag, Himbeeren leiden häufich unter der Ruten⸗ krankheit, gegen die noch kein Mittel bekannt iſt. 8 Johannisbeeren ſind auf dem Markte ſehr geſucht. Zur Pflege der vorhandenen Bäume gilt: Aus⸗ lichten, Mooſe und Flechten allkratzen, Mumien und Raupenneſter entfernen gut düngen und die Schäd⸗ lingsbekämpfung durch das Anlegen von Klebgürteln und das Spritzen mit Oſeſtbaumkarbolineum im Nackwinter. Oft genannte, leider nicht immer be⸗ folgte Mahnungen! Dem ſehr rührigen Direktor Bußjäger wurde der gebührende Dank ausgeſprochen. eee 75 lahre Iiedertranz Neckarau Mit einer geſchickt zuſammengeſtellten Programm⸗ Nage im ſtimmungsvollen Rahmen beging der eckarauer Männergeſangverein„Liederkranz“ am Sonntagvormittag die 75lährige Wiederkehr ſeines Gründungstages. Das kleine Streichorcheſter gab mit der Ouvper⸗ türe zu Schuberts„Roſamunde“ den fröhlichen Auf⸗ takt. Dann erhoben ſich Tenöre und Baß des Lieder⸗ kranzes und des Schweſtervereins„Germania“, der ſeit kurzer Zeit eine Chorgemeinſchaft mit dem Ge⸗ ſangverein Liederkranz bildet, unter der Leitung des 5 Schuhmacher zum brauſenden Weihe⸗ geſang. a 5 Nun eine kurze Raſt im bunten Wechſel der Dar⸗ bietungen. Sängerkreisführer Hügel nahm die Ehrungen ror. Er überreichte dem Sangesbruder Jofef Stark vom Liederkranz die Goldene Sänger⸗ nadel für. und dem Vorſtand Kimmer ſo⸗ wie dem Sangesbruder Joh. Grimm die Silberne Sängernadel für 2 lährige Mitglieödſchaft. Auch von der„Germania“ wurde Sangesbruder Groy für 50jährige und Sangesbruder Paſſet ür 40 jährige Mitgliedſchaft ausgezeichnet. Die feierliche und ge⸗ tragene Weiſe der Mozartſchen„Weihe des Geſangs“, von der Chorvereinigung vorgetragen, ſtand am Schluß der Ehrungen.. 4 Beethovens Andante aus der 1. Symphonie, vom kleinen Streichorcheſter geſpielt, bildete die würdige Einleitung des zweiten Teiles. Anſchließend betrat wicder der Männerchor die Bühne. Gut wurde die warme, weiche Stimmung des Schubertliedes„Die Nacht“ getroffen. Auch der ſpäter vorgetragene Ge⸗ ſana„Abendfriede am Rhein“ geſtaltete ſich durch das vorzügliche Stimmaterial zu einem wirkunas⸗ Hans Schweska vom Nationaltheater war ein vorzüglicher Interpret Schumannſcher Muſik in den Liedern„Der Hidalao“ und„Sonntag am Rhein“, ebenſo vorzüglich, der Jrängen⸗ den, bewegten Stimung der Löweſchen Balladen gerecht zu werden. a Wirkungsvoll war auch der Abſchluß durch den Geſana„Was iſt des Deutſchen Vaterland“, gemein⸗ ſam vom Männerchor und Orcheſter vorgetragen. Große Jubiläumsfeiern verbieten ſich heutzutage. Aber der Verein kann trotzdem zufrichen ſein. Dieſe ſchöne Feier war, wertvoller und brachte den Zu⸗ hörern größeren Gewinn als manche rauſchende Feſtlichkeit. 8. schön war's bei den Konditoren Der reizende Vorfall ſpielte ſich nicht in einer kleinen Konditorei ab, ſondern im großen Saal der Harmonie. Die ganze Innung hatte eingeladen— verwundete und kranke Soldaten aus den chan waren die lieben Gäſte. Behaglichkeit zu ſchafſen, iſt der oberſte Grundſatz eines jeden Konditors und Karfeehausbeſitzers, und wenn die ganze Innung zuſammenſteht, dann muß der Laden erſt recht klap⸗ pen. Er klappte auch Obermeiſter Kettemann reimt, brachte aber auch fremdes Bios die Vertreter der Partei, der Wehrmacht, des oken Kreuzes, der Handwerkskammer und der Be⸗ hörden willkommen und entbot den zahlreich er⸗ ſchienenen Soldaten natürlich einen beſonders herz⸗ lichen Gruß. Die Unterhaltung beſtritten Kräfte des Nationaltheaters; Claus W. Krauſe hatte ſelbſt ge⸗ Dichtgut, luſtige Proſa und Lautengeſang, Grete Scheiben hofer blieb als Butterfly und als Wienerin ſiegreich Adam endt ſteuerte die metalliſchen Tenortöne bei und uſtay Kreuz bemühte ſeine geſchickten Finger für das Kylophon und die blanke Hexerei. Homann⸗ Webau und einige ſeiner Mannen vom Muſikzug der S A⸗Standarte ließen ſich die muſikaliſche Ver⸗ brämung des Nachmittags angelegen ſein. Die Kon⸗ ditoren hatten nicht nur für künſtleriſche Genüſſe ge⸗ ſorgt, ſondern auch für berufseigene Genüſſe für gleich und für ſpäter. Alle Achtung vor den Mann⸗ heimer Konditoren. Die Soldaten zeigten ſich denn auch für alles mehr als dankbar. Und die beſnders geladenen Frauen der zur Wehrmacht einberufenen Berufskameraden waren gleichfalls ſichtlich erfreut. 1 Die. Frönlich Pfalz“ rührte sich Ausgeſprochen närriſche Dinge verbieten ſich ja im Augenblick von ſelber, aber die Pflege der Geſel⸗ liakeit kann nie und nimmer eine Sünde ſein. Im Gegenteil. Alſo hatte die„Fröhlich Pfalz“ in ihrer Stammbura„Liederhalle“ einen Familiennachmit⸗ taa aufgezogen und viel Gegenliebe damit gefünden. Präſident Reiſcher fungierte als Mittelsmann, im heißeſten Karnevalsgetümmel erprobte Leute, wie Heiner Hofſtetter, Spindler ſenior, Jule Setzer, der linksrheiniſche Ehrenpräſident Schütz und das rechtsrheiniſche Ratsmitglied Uhria beſoraten das Krämchen. Eine kleine Kapelle ſpielte munter auf. Es war nett, gemütlich, fröhlich und pfälziſch.—tt. Stweiflichter auf Weinheim * Weinheim, 22. Nov. Den Höhepunkt der Sonntags⸗ veranſtaltungen bildeten die aus Anlaß des 80jährigen Beſtehens der Freiwilligen Feuerwehr Weinheim in ſchlichtem Rahmen veranſtalteten Feierlichkeiten in An⸗ weſenheit von Vertretern der Partei, Stadt und Staat ſowie zahlreichen Ehrengäſten.— Unter Führung des Meiſters Poltronieri ſpielte am Sonntagvormittag im „Apollo“ ⸗Saale das Poltronieri⸗Quartett Werke von Boc⸗ cherini, Brahms und Smetana im erſten Abonnementskon⸗ gert des Kammermuſttwereins.— Eine ſtark beſuchte Ver⸗ ſammlung hielt die Ortsfachgruppe Imker ⸗ Schüßler im Gaſthaus„Zum grünen Baum“ ab, zu der auch die Bienen⸗ züchter aus den Bergſtraßorten zahlreich erſchienen waren. — Wegen Erledigung dringender Arbeiten bleibt die Kar⸗ tenſtelle für die Stellung von Anträgen auf die Erteilung von Bezugſcheinen für Spinnſtoſfe und Schuhwaren bis auf weiteres geſchloſſen.— Die Stadt läßt am Mittwoch, in der Wirtſchaft„Zum Müllheimer Tal“, 55 Loſe Laub⸗ ſtreu aus den ſtädt. Waldungen öffentlich vergeben.— Amt für Kriegsopfer der NSDAP: Die Elterngabe von 300 Mk. für alle Eltern, die in dieſem Kriege einen Sohn verloren haben, wird nur auf Antrag gewährt. Die Eltern, die den Antrag noch nicht geſtellt haben, werden gebeten, dies ſoſort faſfenden Rattenbekämpfungsakkion nachanbo ken. Die Kameradſchaft der NS Os iſt gerne bereit, den Eltern bei der Antragſtellung behilflich zu ſein. Die Vordrucke können in der Geſchäftsſtelle(Peſtalozzi⸗ ſchule, Eingang Schulſtraße) in Empfang genommen wer⸗ den. Sprechſtunden ab ſofort nur noch dienstags und frei⸗ tags von 18 bis 19 Uhr.— Auf dem Felde der Ehre fiel Obergefreiter Hermann Stein, Sohn der Familie Georg Stein, Guſtav⸗Kammerer⸗Straße 2.— Auf dem Wein⸗ heimer Schweinemarkt am 21. November waren zugeführt 72 Ferkel. Bei amtlicher Preisnotierung und gutem Marktverlauf wurden 60 Tiere, das Stück zu 35 bis 105 Mark, verkauft. 5 8 Reidelberger Ouerschnitt Die Wieblinger Ehetragödie vor Gericht. Vor der Strafkammer des Heidelberger Landgerichts hatte ſich der zwanzigjährige Walter Albert Schneider wegen Mordes zu verontworten. Er hat am 12. April auf einem mit ſeiner jungen Frau vereinbarten Spaziergang oieſe ſpät abends bei eingetretener Dunkelheit in den Neckarkanal geſtoßen, um ſich ihrer zu entledigen, nachdem er kurz vorher eine Scheidungsklage gegen ſie eingeleitet hatte. Nach dem Tod ſeiner Frau, deren Leiche erſt zwölf Tage ſpäter am Stauwehr beim Schwabenhei⸗ mer Hof gefunden wurde, ſpielte er den vollkommen Harmloſen und erſtattete bei der Polizei Anzeige, ſeine Frau habe ihn und ſein Kind im Stich gelaſſen. Nach ſei⸗ ner Verhaftung behauptete er zunächſt, ſeine Frau ſei aus felbſtmörderiſcher Abſicht vor ſeinen Augen in den Neckar geſprungen und untergegangen. Auf die Frage, warum er als guter Schwimmer keinen Rettungs⸗ verſuch unternommen habe, erklärte er, er habe ſei⸗ nen guten Anzug angehabt. Später geſtand er ſeine Tat ein. Er habe ſeiner Frau einen Stoß gegeben, ſo daß ſie ins Waſſer ſtürzte. Dieſes Geſtändnis hat er dann widerrufen und erzählte eine phantaſtiſche Geſchichte von einem gemeinſamen Verſuch. aus dem Leben zu ſchei⸗ den. Man habe ſich auf die OEcG⸗Brücke auf die ſchmale Außenſeite geſtellt. Er habe ſeine Frau mit einer Hand gehalten. Plötzlich ſei ihm eingefallen, daß er als guter Schwimmer nicht ertrinken könne und habe von ſeiner Frau eine Piſtole verlangt, die ſie in ihrer Handtaſche gehabt habe, da er ſich erſchießen wollte. Als er aber die rau losgelaſſen habe, ſei ſie ins Waſſer geſtürzt. Das ericht kam nach eingehenden Erhebungen und Zeugen⸗ vernehmungen zum eindeutigen Schuldbeweis. Das ärzt⸗ liche Gutachten unterſtrich beſonders die Kaltſchnäu⸗ zigkeit und Gemütsrohheit des fungen Ange⸗ klagten. Die Vorausſetzungen für den 8 51 ſeien für ihn nicht gegeben. Er trug zwar das Verwundetenabzeichen und behauptete in ſeinen Bekanntenkreiſen, er habe einen Lungen⸗, Rippen⸗ und Kopfſchuß, iſt aber niemals verwundet worden. Eine Liebſchaft mit einer Witwe, die von ihm jetzt ein Kind erwartet, gab ſeiner Ehe den letzten Reſt. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zum Tode und zum dauernden Verluſt der bürger⸗ lichen Ehrenrechte. 75. Geburtstag. Fran Marie Zipf Witwe, Berghet⸗ mer Straße 41, die frühere Beſitzerin des Gaſthofs„Gol⸗ dener Pfau“, feierte am Sonntag in Friſche und Humor ihren 75. Geburtstag. N Zur Erkennung von Flugzeugtypen veranſtaltet das NS⸗Fliegerkorps zur Zeit im Schaufenſter Hauptſtr. 72 einen Preiswettbewerb, wofür ſchöne Preiſe aus⸗ geſetzt ſind. Der Zweck iſt, die Bevölkerung für die Er⸗ kennung der Flugzeugtypen zu intereſſieren und zur Mit⸗ arbeit anzuregen. Im Deutſchen Alpenverein wurde beim letzten Vor⸗ tragsgbend das Mitglied Hauptmann Heiner Schweik⸗ kardt zur Verleihung des Eichenlaubes zum Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes beſonders herzlich begrüßt. Sodann hielt der Bergſteiger Peter Baumgart einen feſſeln⸗ den Vortrag mit Farblichtbildern über die Schönheiten des Pitztales und die Wunderwelt des Kaunergrates. 2 Blick auf Ludwigshafen Großkundgebung der NSDAP. Die Kreisleitung der NSDAP Ludwigshafen veranſtaltet am kommenden Sams⸗ tagabend im großen Saal des JG⸗Feierabendhauſes eine Großkundgebung. Bei der Kundgebung ſpricht Gauleiter und Reichsſtatthalter goſef Bürcke l. Die Veranſtal⸗ tung wird von muſtkaliſchen Darbietungen des Muſikzuges der SA⸗ Standarte 17 umrahmt. Zu der Kundgebung iſt 122 a Ludwigshafener Bevölkerung herzlich ein⸗ geladen 5 Rattenbekämpfungsaktion. Im Rahmen einer um⸗ im geſamten Gau Weſtmark wird auch in Ludwigshafen in der Zeit vom 26. bis zum 28. November Sieſe Aktion durchgeführt. Um den Vernichtungsfeldzug gegen die Ratten zu einem vollen Erfolg zu führen, müſſen ſich alle Volksgenoſſen an den ſeſt⸗ geſetzten Termin halten. Alle Hauseigentümer. Pächter oder Verwalter ſind gehalten, ſich an der Bekämpfungs⸗ aktion zu beteiligen. Die Polizei wird in Zuſammenarbeit mit der Reichsarbeitsgemeinſchaft für Schadenverhüturg in den Häuſern Stichproben vornehmen. Neues Einwohnerbuch. Das neue Einwohnerbuch der Stadt Ludwigshafen iſt jetzt erſchienen. In ſeinem erſten Teil ſind die Behörden, Banken, Schulen uſw. aufgeführt. Daran ſchließt ſich das Einwohnerverzeichnis und eine Ueberſicht über die Ludwigshafener Firmen an. Im An⸗ ſchluß daran ſind die verſchiedenen Ludwigshafener Vor⸗ orte und ihre Einwohnerſchaft aufgeführt. Alles in allem handelt es ſich bei dieſem neuen Einwohnerbuch um ein n Spiegelbild des geſamten Ludwigshafener ebens. a Freuke für unſere Verwundeten. Unter der Leitung von Leo Schatt bereitete der Männergeſangverein„Aurora“ den im Reſervelazarett Marienkrankenhaus untergebrach⸗ ten Verwundeten eine beſondere Freude mit einer fein zuſammengeſtellten Liederſtunde, bei der Volks⸗ und Sol⸗ datenlieder erklangen. Die Sänger, die dabei erneut Be⸗ weiſe ihrer ausgefeilten Vortrogskultur ablegten, fanden bei den Soldaten dankbare Zuhörer und herzlichen Beifall. C ̃˙ NN... ́ d. n x Außerordentliches Akademiekonzert Beethoven beherrscht das Feld Gerhart Taschner spielt das Violinkonzert Glanzpunkt dieſes ganz dem Genius Beethovens ge⸗ weihte außerordentliche„ das in der Sonntagmorgenſtunde die Akademie⸗Gemeinde im Muſenſaale verſammelte, war unſtreitig die erlebnis⸗ ſtarke Wiedergabe des Violinkonzerts durch Ger⸗ hart Taſchner, den fungen Meiſtergeiger, der ſich nun⸗ mehr auch in Mannheim das Konzertpodium ſteghaft er⸗ obert hat. Er ſpielte dieſes herrlichſte aller. mit einer für ſeine Jugend erſtaunlichen künſtleriſchen Reife. Seine Vertrautheit mit der Formſtruktur, den tech⸗ niſchen Fineſſen und dem Ausdrucksgehalt des Werkes und nicht weniger die überlegene geiſtige Geſtaltung des Stof⸗ fes durch die ihm eigens intuitive Fähigkeit, ſentliches und Charakteriſtiſches der Beethovenſchen Tonwelt mit ſicherem Ohr und innerem Spürſinn zu erfaſſen, nötigten Bewunderung ab. Taſchner entwickelt eine von blühender Geſundheit ſtrotzende ganz unſentimentale Tonfülle, die, von gebändigtem Muſikgefühl geteitet, ſelbſt in Augenblik⸗ ken temperamentvpoller Energie⸗Entladungen nie die Aus⸗ drucksgrenzen einer hochentwickelten Klangkultur durch⸗ Raise Bei malelloſer Intonationsreinheit bis in die knifflichſten Momente erſchien das erſte Allegro in meiſter⸗ licher Klarheit und Schönheit. Der Larghetto⸗Mittelſatz erhielt unter Taſchners Händen durch eine ſtellenweiſe faſt unirdiſche Kang⸗ und Empfindungsreine echte künſtleriſche Weihe. Mit berückendem Ton, im Forte breit und groß, im Piano von zauberiſcher Zartheit, frei von virtuoſer Vergewaltigung und jeder Rubato⸗Selbſtgefälligkeit er⸗ klang in überlegener Ruhe des Vortrags, die nur vor⸗ übergehend hier und da durch ein gewiſſes Temperaments⸗ Ungeſtüm leicht erſchüttert wurde, der Finalſatz. Unver⸗ kennbare Merkmale der reproduktiven Eigenart Taſchners verrieten auch die mit famoſer Oekonomie des Bogens ge⸗ brachten Kadenzen. Zwiſchen dem von Karl Elmen⸗ dorff mit ausgezeichneter Anpaſſungsfähigkeit geführten Orcheſter und dem Soliſten herrſchte ſchönſte Harmonie. Der Geiger wurde enthuſiatiſch gefeiert und dankte mit einer äußerſt ſublimen Wiedergabe der Beethovenſchen Violin⸗Romanze in F. g Als reine Orcheſterwerke ſpielte Elmendorff die in ihrer vortragsmäßigen Gliederung ganz beſondere Sorg⸗ falt und Liebe verratende und(bis auf kleine Zufallsſtük⸗ ken im berühmten Trompetenſignal) zu ſchönſter Tiefen⸗ wirkung geführte Leonoren⸗Ouvertüre(Nr. g) und die ſeltener zu hörende Ouvertüre„Zur des Hauſes“, eine zur Einweihung des Wiener Joſef⸗ ſtädtiſchen Theaters geſchriebene Gelegenheitskompoſition, die beim Hörer merkwürdig widerſprechende Empfindungen Weihe erregt und eine gewiſſe Kühle verſtrömt, die darauf ſchlie⸗ ßen läßt, daß das Werk ſo ganz aus innerem Drange her⸗ aus wohl kaum geboren worden iſt. Aber der ſie ſchuf, war der Beethoven von 1822, der Schöpfer der Miſſa ſo⸗ lemnis und der Neunten Sonfonie, ein Meiſter alſo, der Unbedeutendes gar nicht mehr ſagen konnte und der, nachdem ihm die Gelegenheit einmal die Feder in die Hand gedrückt hatte, mehr und mehr vom Geiſt ergriffen ward und auch dieſem Stück Muſik ſchließlich deutlich ſpür⸗ bar ſchöpferiſchen Odem einhauchte Als Schlußſtein dann aus Beethovens weltlichem Chor⸗ ſchaffen die wenig bekannte Fantaſie für Klavier, hor und Orcheſter lop. 80), eine Kompoſition, die, wenngleich ſie die Hand des Titanen nur ſchwach ſpftren läßt, in ihrer ſchlichten Einfachheit und der einer Auffüh⸗ rung keinerlei Schwierigkeiten bereitenden knappen Fak⸗ tur ſich dem Rahmen einer morgendlichen Konzertmuſik recht vorteilhaft einfügen läßt und umſo willlommener iſt, wenn ein Meiſter der Taſten wie Profeſſor Hermann Zil⸗ cher dem Klavierpart als dem tonangebenden Haupt⸗ faktor und Mittler zwiſchen Orcheſter und Chor eine ſo friſch und männlich zupackende Deutung übt, wie ier. Der von Karl Klauß betreute, Lurch Mitatieder es Ludwigshafener Beethovenchor verſtärkte Singchor des Nationaltheaters ſang die im nachgsahmten Rhythmus des„Freude ſchöner Götterfun⸗ ken“ gehaltenen blumig⸗hymniſchen Reime Chriſtoph Kuff⸗ ners mit beſter Haltung und Elmendorff hielt auch hier die Zügel des Ganzen feſt und ſicher in der Hand. 9995 Carli Onno Etilenbart. Musikalische Feierstunde in der Christuskirche Eine kirchenmuſikaliſche Feierſtunde in der Chriſtus⸗ kirche, dem Totenſonntag zugedacht, erhielt ihren ergrei⸗ fenden Inhalt durch die ſeeliſch tiefen Werke von Johann S. Bach und einige ausdrucksſtarke Stücke aus der „Trauerhymne“ von Händel. An der Orgel der Chri⸗ ſtuskirche ſaß diesmal Hans Schön nam + ru ber. Sein formal ſtreng geſaßtes Spiel durchleuchtete die Struk⸗ tur der Bachſchen Muſik, Präludium und Fuge in e⸗Moll geſtaltete der Künſtler klar in dem Reichtum der organi⸗ ſchen Verſpannungen des groß angelegten Werkes. Auch bei der Begleitung bewährte ſich die Sicherheit des Künſt⸗ lers in einem zuverläſſigen Wiſſen um das notwendige Maßhalten und Einfügen. Dem Stücke für Violoncello(„Air“ und„Andante aus der So⸗ nate in P⸗Dur“] von Bach ſpielte Oswald Philippſen eindringlich. 5 Die Begegnung mit einigen Stücken aus der Trauer⸗ hymne von Hä del war künſtleriſch ſehr ergiebig. Händels Eigenart, wie ſie ihn von Bach abzeichnet, ſein dem Grüb⸗ leriſchen weniger zugeneigter Charakter, offenbart ſich auch in dieſer Kompoſition. Der Trauermarſch für Streichorche⸗ ſter und Orgel iſt keineswegs, wie man Händel oft deuten ſeeliſchen Stimmungs⸗ gehalt der Werke ſchloß ſich ſein Spiel gehaltvoll auf. Zwei möchte,„äußerlich“; aber das Leben ſteht mit einem ſieg⸗ haften Glanz ſpürbar über all dieſen Tönen der Trauer, in die er auch in unmittelbarer Hingabe nicht reſtlos ver⸗ ſinkt Irene Ziegler vom Nationaltheater, die auch zwei Geſänge von Bach darbot, ſang eine Arie aus dem Händelſchen Werk mit dramatiſcher Belebung. Der Chor, gebildet aus dem Bach⸗Chor der Chriſtuskirche und dem Thor der Paulus⸗Kirche Ludwigshafen⸗Frieſenheim, wirkte ebenſo wie das Orcheſter mit Erfolg mit an der Ausgeſtal⸗ tung der würdigen Gedenkſtunde für die Toten, an deren Gelingen Prof. Arthur Berg durch ſeine zuverläſſige Durcharbeitung und künſtleriſch einfühlende Leitung weſentlich beteiligt war. l Dr. W. Oeſer. 7 deutsches meater in den Mlederlanden“ Eröffnung mit„Don Giovanni“ den Haag, im November, In der Haager Staatsſchauburg wurde in würdigem Rahmen das„Deutſche Theater in den Nieder⸗ landen“ feierlich eröffnet. Als Ehrengaſt war Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels erſchienen. Der glanzvollen „Don Giovanni⸗ Aufführung“ die den Auftakt der deutſchen Theaterarbeit in den Niederlanden bildete, ging ein Feſtakt voraus, in deſſen Verlauf Reichs⸗ Ane Reichskommiſſar Dr. Seyß⸗Inquart hervor⸗ hob, daß dieſes Theater zu gegebener Zeit vor allem dem deutſchen Soldaten Freude und Anregung bringen ſoll. Der Reichskommiſſar ſprach ſeinen Dank allen denen aus, die geholfen haben, dieſes Theater zu errichten. Dieſer Dank gelte beſonders dem Reichsminiſter Dr. Goebbels, 29 1 Zuſtimmung und Hilſe das Werk vollendet orden ſei. In der Inszenierung des Intendanten Dr. Nufer und unter der muſikaliſchen. on Wilhelm Fra n⸗ gen, dem es gelang, in wenigen ten ein aus Muſi⸗ kern ungleicher künſtleriſcher Herkunft und verſchiedenſter Nationalität beſtehendes Orcheſter zu einem tonſchön ſpie⸗ lenden Klangkörper zu formen, nahm die Eröffnungsvor⸗ ſtellung einen feſtlichen Verlauf. Ernſt Rufer iſt der Bühnenbildner, der einmal mit der Enge des Raumes ſdas aue Theater hat ſeinen ſtändigen Sitz in der Staats⸗ chauburg in den Haag) vechnen muß zum anderen darauf bedacht ſein ſoll, daß außer den Haag auch noch die Städte Amſterdam, Rotterdam, Arnheim und Haarlem beſpielt werden. Rufer löſte das Problem dieſer erſten Aufführung ſehr geſchickt. Die geſangliche Form, hier und da noh recht unterſchiedlich, wurde weſentlich durch die Unterſtrei⸗ chung des Darſtelleriſchen gehoben. 1 172 75 Kreis der geladenen Gäſte dankte mit beſonders herzlichem Beifall für die Aufführung. die eine kulturelle Tat auf neuem Poſten bedeutet. 7 Erich Trautmann. 8 4 —— * ——— ö 1 ö Pauſe mit:0 in Front lagen. sport · Nachrichten Immer wieder TS Plankſtadt In der Gruppe 2 war an dieſem Sonntag alles volzäh⸗ lig am Start, nur hörte man allſeits Klagen über zu ver⸗ ſpäteten Spielbeginn. So wurde in Rohrhof gar ſo ſpät begonnen, daß erſt mit dem Einbruch der Dunkelheit das Spiel zu Ende war. Wo bleibt für die 1. Klaſſe der 743⸗ Uhr⸗Spielbeginn? Die Ergebniſſe dieſes Sonntags: Hommelwerke— Hockenheim:1 Bopp u. Reuther— Plankſtadt:6 Wieſental— Oftersheim:3 Rohrhof— Schwetzingen:1 ö Kurpfalz— Daimler⸗Benz:4 Ueberwiegend dominierten alſo die Platzherren. Nach der Abbuchung des erſten Hommelſieges gegen die zurück⸗ getretenen Brühler, gab es nun den erſten„gewerteten“ Sieg über Hockenheim. Eben alls mit 321 behielt Rohrhof die Oberhand über Schwetzingen, die ihrerſeits bei der Spielleiter war Höhn ( Mannheim). Für die Rohrhöſer Tore, die erſt kurz vor Schluß zuſtande kamen, zeichneten hauptſächlich Sams⸗ tag und Geſchwill verantwortlich. Plankſtadt fand bei Bopp u. Reuthed zwar tapfere, aber am Ende doch erfolgeſe Gegenwehr vor, wobei ſich beide Mannſchaften ein überaus flottes Spiel lieferten. Plank⸗ ſtadt führt mit 8 Spielen, 16 Punkten und 52:9 Toren klar die Tabelle. Im torreichen Treffen in Wieſental mußte Oftersheim mit:5 Federn laſſen, während Kurpfalz Neckarau mit 114 der BS Daimler⸗Benz unterlag. Der kommende Sonntag bringt: Hockenheim— Bopp u. Reuther Schwetzingen— Kurpfalz 5 Daimler⸗Benz— Hommel. Ungarischer Sieg im Säbelfechten Im Säbelmannſchaftskampf gab es beim Dreiländer⸗ fechten in Budapeſt den erwarteten ungariſchen Sieg. Die deutſche Mannſchaft mit Eiſenecker, Liebſcher, Eſſer und Schubert ſetzte in Anweſenheit des deutſchen Ge⸗ ſandten von Jagow den Italienern zunächſt harten Wi⸗ derſtand entgegen, und wurde nur knapp mit:7 geſchla⸗ gen. Der kleine deutſche Meiſter Julius Eiſenecker be⸗ ſiegte dabei den baumlangen Italiener Juiſin Gaudini mit:4. Dagegen vermochten unſere Fechter gegen die Ungarn nur einen Punkt zu retten, den Hans Eſſer gegen Gervies mit:1 herausholte. Der 1511⸗Erſolg der Un⸗ 2 war enttäuſchend nach dem hervorragenden Abſchnei⸗ en gegen Italien. Der entſcheidende Endkampf zwiſchen Italien ud Ungarn war zweifellos der Höhepunkt des Turniers. Die Ungarn gingen ſchnell mit:0 in Füh⸗ rung. Zwar kamen die Italiener immer wieder dicht heran, aber nach dem Stande von:3 gewannen die Ma⸗ gyaren Gefecht auf Gefecht, um ſchließlich bei:3 am Ziel ihrer Wünſche zu ſein. In der Geſamtwertung haben jedoch die Italiener mit 16 Punkten vor Ungarn mit 10 und Deutſchland mit 4 Punkten die Führung behauptet. Badens fechtsleg i im Vergleichstreſſen der Gebiete Franken, Hochland, Bade Das Vergleichstreffen im Floreitfechten BD der Ge⸗ biete Franken, Hochland, Baden, begann mit zwei Mann⸗ ſchaftskämpfen am Sonntagvormittag, während der letzte „ Kampf am Nachmittag ausgetragen wurde. Im erſten Kampf ſtanden ſich die Gebietsmannſchaften von Franken und Hochland gegenüber, Wie erwartet ſiegte das Gebiet Franken mit 11:5. Den zweiten Kampf beſtrit⸗ ten die Mannſchaften der Gebiete Franken und Baden. Baden den zweiten Sieg erringen konnte, oder ob febes Gebiet einen Mannſchaftsſieg davontragen ſollte und erſt die Einzelſtiege die Entſcheidung bringen mußten. Schon im erſten Durchgang jedoch gelang es Baden klar in Füh⸗ rung zu gehen und ließ ſie ſich bis zum ſicheren Sieg mit :11 nicht mehr nehmen. 5 3 Somit wurde die badiſche Gebietsmannſchaft(G. Wolff⸗ Heidelberg, B. Röder⸗Weinheim, J. Sprenger⸗Konſtanz, H. Müller und E. Kling, beide Mannheim] mit zwei Mannſhaftsſiegen wider allem Erwarten erſter Sieger. Den zweiten Sieg errang ſich das Gebiet Franken mit eimem Mannſchaftsſieg vor dem Gebiet Hochland mit 0 Mannſchaftsſiegen.— Beſte Einzelfechterin war Gretel Wolff⸗Heidelberg. Zwiſchen den Kämpfen zeigte Diplom⸗Fechtmeiſter Clau⸗ dio Azara⸗Mannheim, Schauübungsfechten mit einer BDM⸗ Fechterin und einer Fechterin des BDM⸗Werkes„Glaube und Schönheit“, die ſeine Trainingsarbeit in Baden an⸗ ſchaulih machte. Das Kampfgericht wurde von den Ge⸗ bietsfachwarten Fechten Bergan⸗Nürnberg und Höfler⸗ Mannheim geleitet. Die Durchführung und Leitung des Turniers lag in den Händen der Gebietsfachwartin Fech⸗ ten Marianne Krannich⸗Wenkebach. Unsere fethterinnen siegten Im Herausforderungskampf der deutſchen und ungari⸗ ſchen Fechterinnen ſiegten unſere Vertreterinnen über⸗ legen mit 10:6 Punkten. Die Budapeſter Sporthalle war bei dieſem Wettkampf wieder dicht beſetzt, beſonders ſtark war die Hitler⸗Jugend auf den Rängen vertreten. Es war ſchnell eine deutſche:1⁊⸗Führung erkämpft, doch die Unga⸗ rinnen erzielten ſowohl bei:4, als auch bei 555 Gleich⸗ ſtand, aber zum Schluß wurde es doch ein klarer Erfolg von Hedwig Haß, Lilo Allgeier, mit je vier Siegen, als obe Fechtedinnen, ferner von Giſela Krausgrill und Leni ofer. Ein pionier des Kinderturnens Zum Kinder⸗Werbeturnen des TV Mannheim Nach dem Erlaß des Führers vom 21. 12. 1938 obliegt dem Nes⸗Reichsbund für Leibesübungen die Leibes⸗ erziehung des deutſchen Volkes. Der Reichsbund betrachtet ſeine Tätigkeit nur als Stückwerk, wenn er bei ſeinem Aufbau nicht ganz unten anfängt, um bereits beim Kind die. Leibesübungen zur Lebensgewohnheit zu machen und Vorſorge zu treffen, daß ein Hineinwachſen der Jugend in den Segensquell artgemäßer und frohbewegter Leibes⸗ übung ſichergeſtellt wird. Kinderturnen iſt für ihn eine Lebensfrage. 3 Die Tragweite dieſer Frage ſpielte im Turnerlager be⸗ reits vor Jahrzehnten eine Rolle. Der TV Man n⸗ heim 1846 war einer der erſten, die dem Kin der⸗ turnen eine Heimſtätte bereiteten und der ſich ſeither zals vorzüglicher Sachwalter bewährt hat. Mancherlei Hem⸗ mungen zum 3 hat er ſich durchgeſetzt und bildet heute mit gegen 1400 Mitgliedern ſeiner Kinder⸗ und Jugend⸗ bteilungen einen nicht mehr wegzudenkenden Zweig voll Saft und Kraft am Stammbaum des bald 100jährigen Vereins, ein Bindeglied nach innen und nach außen zur Familie. Beim Werbeturnen am letzten Sonntag warf der Ver⸗ einsführer K. Groß einen Rückblick auf dieſen ſtolzen Zweig des Vereins. Darnach wurde bereits 1903 das Kin⸗ derturnen mit der beſcheldenen Zahl von 12 Knaben aufgenommen. In wenigen Monaten ſtieg die Zahl auf 100 und nach dem erſten Schauturnen 1905 war der An⸗ drang ſo ſtark, daß eine zweite Abteilung aufgemacht wer⸗ den mußte. Innere Feſtigung und natürliches Wachstum waren die Kennzeichen ſeither, ſo daß im Laufe der Jahre noch weitere Abteilungen folgten. Das Mädchenturnen bereits 1899 mit 20 aufgenommenen, zeigt nach Ueberwin⸗ dung verſchiedener heute uns lächerlich erſcheinender Vor⸗ urteile, eine gleich ſtolze Entwicklung, ſo daß die Zahl der 7 Kinderabteilungen in der Turnerwelt achtunggebietend daſteht. Der geiſtige Vater und langjährige Betreuer des Kinderturnens im TV Mannheim 1846 iſt der verdienſt⸗ volle jetzige Ehrenoberturnwart des Vereins F. Schwei⸗ leiſtungsgemäß. ten ſich recht vorteilhaft ein. Bei ber Werbeſchau traten drei Faktoren beſonders in Erſcheinung. Zunächſt der außergewöhnliche Andrang des Publikums, das Saal, Bühne und Galerie voll beſetzte, um Zeuge dieſer Feiertagsarbeit an Leib und Seele zu ſein. Stunden dieſer Befriedigung und ſtiller Freude ſenk⸗ ten ſich in die Herzen der Zuſchauer. Tatenfrohe lebens⸗ bejahende Jugend ſchlug alles in ihren Bann und ihr mit⸗ reißendes Beiſpiel veranlaßte eine große Zahl fernerhin auch in Reih und Glied zu treten. Dieſem Rahmen entſprach der Inhalt zahlen⸗ und Ob ſie einſtürmten und blitzſchnell die Halle belegten oder mit einem friſchen Lied einmarſchierten. immer waren es Gruppen, die durch ihre Wucht auffielen. Was ſie turnten, war friſch und lebendig, war kämpferiſch eingeſtellt und wurde draufgängeriſch gemeiſtert. Wen riß es nicht mit, als eine ganze Riege von Schülerinnen hem⸗ mungslos mit Schmiß und Schwung im Salto über den Tiſch ſetzte! a Drei neue Leiter, Turner der erſten Riege, führ⸗ An Müllers Stelle betreut J. Endres das Gros in der Halle. Die neu errichtete Filiale auf dem Lindenhof iſt P. Hafner anvertraut und O. Heß ſchult diejenigen Schülerinnen, die ihren Bewe⸗ N nur noch mit turneriſchen Delikateſſen ſtillen wollen. g Württembergischer Schylmmersleg Württembergs HJ⸗Schwimmer gewannen in Heilbronn mit 100 Punkten einen Vergleichskampf gegen Weſtmark mit 93 und Baden mit 92 Punkten. Württemberg kam ſo⸗ wohl bei der HJ als auch beim Do jeweils auf den erſten Rang, während Baden bei der HJ zweiter und beim Jung⸗ volk dritter Sieger wurde. Im Waſſerball ſiegte Württem⸗ berg I mit:1 über Baden und Württemberg II mit 70 über Weſtmark. 5 SS- und Po'izeiboxer siegen in Oslo Im Rahmen der Truppenbetreuung fand in Oslo ein Kampfabend deutſcher Amateurboxer ſtatt. Die/ und Po⸗ lizei hatte eine Reichsmannſchaft entſandt, die gegen die Staffel der Wehrmacht antrat. Die aus naheliegenden Gründen nicht ſo gut vorbereiteten Soldaten konnten nur einen Kampf gewinnen, zeigten ſich aber als kampfſtarke degge die mit wenigen Ausnahmen nur knapp unter⸗ lagen, Es gab folgende Ergebniſſe: g 5 Leichtgewicht: Dixkes( beſ. Uffz. Behring(W) n..; Bergenſtroth(Pol.) beſ. Uffz. Hebrock(W) n. P. Welter⸗ gewicht: Pankrath(½) beſ. Gefr. Jauert(W) u. P. Schmiot(Pol.) beſ Uffz. Bergner(W) 1. Rd. k. o. Mittei⸗ gewicht: Kochanek(Pol.) beſ. Gefr. Hentrich(W) n. 115 Simuteit(Pol.) beſ. Gefr. Spazierer[(W) n. P. Halb⸗ ſchwergewicht: Wachtm. 1 beſ. Knödl(% n,.; Frick(Pol.) beſ. Uffz. Amelung(W) 2. Rd. k. o. Schwer⸗ gewicht: Kleinholdermann(/) beſ. Uffz. Bork(W) 3. Runde k. o.. Die ½ und Polizei ⸗Boxer beſtreiten noch weitere Kämpfe in Drontheim und Bergen. Rleßer See- Prag:2 Eisſport⸗Auftakt in München Die Eröffnungsveranſtaltung auf der Münchner Prinz⸗ regenten⸗Eisbahn wurde zu einem ſchönen Erfolg. Die 3000 Beſucher, unter ihnen viele Soldaten, erlebten vor allem einen ſchnellen und guten Eishockeykampf, den der deutſche Meiſter SC Rießer See mit:2(:0,:2,:0) Toren gegen die NSVG Prag gewann. Rießer See trat mit einigen Nachwuchskräften an und hatte im erſten Sturm neben Dr. Strobl und Lang den Münchner Stern ſtehen. Bei den Pragern fehlte ein zweiter Sturm, was ſich natürlich ungünſtig auswirkte. Vor allem in der Ab⸗ wehr war der Meiſter mit inger, Wild und Dr. Schnek überaus ſtark, aber auch beide Sturmreihen zeigten ſchon gute Zuſammenarbeit. Lang und Stern ſorgten im erſten Drittel für eine:0⸗Führung und Lang erhöhte auf:0, bevor die Gäſte durch ihren Sturmführer Sauer zwei Ge⸗ gentore erzielten. Rießer See antwortete mit 4 Treffern von 58 456„ auf neue Rechnung vorzutragen 0,75 v. H. Wirtschafts- Meldungen Um die Erhaltung des Fachgeschäft In einer Amtsträgertagung der Fachabteilung Schokv⸗ aden und Süßwaren der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel uin Berlin behandelte der Leiter der Reichsgruppe Handel, Dr. Franz Heyler, die Möglichkeiten zur Förderung und Erhaltung exiſtenzberechtigter Fachgeſchäfte des Ein⸗ zelhandels. Der Tagung wohnten auch Vertreter der wirtſchaftlichen Vereinigung der deutſchen Süßwarenwirt⸗ ſchaft ſowie der Hauptgeſchäftsführer der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel bei. Das Einzelhandelsgeſchäft mit breitem Warenſortiment hat ſich beſonders in unſerer Ernährungs⸗ wirtſchaft als kriſenfeſter Hauptträger der Güterverſorgung des Volkes im Kriege erwieſen und durchgeſetzt. Dagegen werden die ſpezialiſierten Fachgeſchäfte durch kriegsbedingte Verknappung auf ihrem Rohſtoff⸗ und Produktionsgebiet umſo ſtärker in Mitleidenſchaft gezogen. Wirtſchaftsfüh⸗ rung und Berufsorganiſation befaſſen ſich deshalb gegen⸗ wärtig auch beſonders mit der Frage, wie dem für eine hochſtehende Volkswirtſchaft unentbehrlichen Fachgeſchäft über die kriegsbedingten Schwierigkeiten hinweggeholfen werden kann. * Brauerei Kleinlein.⸗G., Heidelberaz. Der zum 16. Dezember 1942 einberufenen HV. der Brauerei Klein ⸗ lein.⸗G., Heidelberg, wird u. a. die vom AR. beſchloſ⸗ ſene Kapitalberichtigung in noch nicht bekannter Höhe zur Kenntnis gegeben werden. Das alte AK. beträgt 1,0 Millionen Mark. * Kollmar u. Jourdan.⸗G., Pforzheim. Die Kollmar u. Jourdan.⸗G., Pforzheim, genehmigte in ihrer heu⸗ tigen Hauptverſammlung den Geſchäftsbericht für das Jahr 1941/42. Es wurde beſchloſſen, aus dem Reing e⸗ winn von 193 456 /, einſchl. 36 626, Gewinnvortrag aus 1941, für das berichtigte Aktienkapital von 2,7 Mil⸗ lionen Mark eine Dividende von 5 v. H. mit 135 000 Mark verteilen(was den früheren 6 v. H. auf das alte Aktienkapital von 2,25 Mill. 1 entſpricht), und den Reſt Vorſtand und Aufſichtsrat wurde einſtimmig Entlaſtung erteilt. Bankier J. Friſch, Stuttgart, wurde dem Aufſichtsrat neu hinzugewählt. 0 Vneinheitiiche Haltung 5 N Berlin, 23. November. Die Aktienmärkte lagen zum Wochenbeginn bei kleinen Umſätzen uneinheitlich, wobei ein ſchwächerer Grundton überwog. Die Veränderungen nahmen bei Feſtſetzung der erſten Kurſe jedoch nur geringes Ausmaß an. Die Zahl der Strichnotierungen war wieder bemerkenswert hoch. Am Montanmarkt verloren Ver. Stahlwerke 75, Hoeſch und Mannesmann je 0,25 und Stolberger Zink 0,50 v. H. Buderus kamen um t v. H. höher an. Klöckner und Rhein⸗ ſtahl blieben unverändert. Bei den Braunkohlenwerten ſtiegen Ilſe Genußſcheine um 0,25 und Leopolögrube um Von Kaliwerten gewannen Kali Chemie 1 v. H. In der chemiſchen Gruppe bröckelten Farben und Schering je um 0,25 v. H. ab. Elektro⸗ und Verſorgungswerte wur⸗ den zumeiſt geſtrichen oder unverändert notiert. Niedriger lagen RWE um 0,25, Acc und Deſſauer Gas je um 0,50 ſowie Charlotte Waſſer um 1 v. H. Bekula, EW Schleſien und HEW kerzielten letzte Kurſe. Akkumulatoren ſtellten ſich um 76 v. H. höher. Bei den Autowerten büßten Daim⸗ ler 8 v. H. ein. Die Anteile von Maſchinenbaufabriken ſowie Brauereiwerte wurden geſtrichen oder unverändert notiert, Metall⸗, Bau⸗, Textil⸗ und Zellſtoffaktien erhielten oͤurchweg. eine Strichnotiz. Bei den Kabel⸗ und Draht⸗ werten wurden Felten um 0,50 v. H. heraufgeſetzt. Schwä⸗ cher lagen Reichsbank um 0,25, Weſtd Kaufhof um 78, Gebr. Junghans um 7 und Ach für Verkehr um 7 v. H. Am Markt der variablen Renten gab die Reichsaltbeſitzanleihe auf 169,60 gegen 169,5 nach. 5 Amtl. Bekanntmachungen Dieſer ſollte nach harten Gefechten ein unerwartet großer Erfolg für die badiſchen BDM⸗Fechterinnen werden. Ge⸗ lang es ihnen doch nach einem Gleichſtand von:7 den Kampf über die ſtarke Frankenmannſchaft mit:9 Siegen für ſich zu entſcheiden. Noch ſtand ſieg davontragen ſollte, denn bei dem nun folgenden Mann⸗ 3 Ee r. es offen, wer den End⸗ Er hinterließ ſeinen Nachfolgern Baumbuſch und K. Müller ein gutes Erbe. nen zeichnete ſich oͤurch ſtetige Leitung— Reallehrer K. Butz und Frau Storz— aus. in den verſchisdenen Abteilungen gibt das Vertrauen, daß unſer deutſches Turnen durch ſtarke junge Träger mit küh⸗ Auch das Mädchentur⸗ Das pulſterende Leben von Stern, Dr. Strobl und Wild(2) und im Schlußdrittel war ſchließlich Wild noch einmal erfolgreich.— In den Pauſen ſah man die deutſche Altmeiſterin Lydia Veicht, deren Auftreten nach einjähriger Pauſe ein Erfolg war, den deutſchen Meiſter Erich Zeller, die Meiſterin Conſtanca Vigorelli und die italieniſche Münchner Waſſerſtandsbeobachtungen Rhelnnegel 20. 21. 23. neinteidepd 2,002.04 2,04 1,62 1,56 N.31 2,31 Stralbura.20.20 2,20 23. Rheinnegel 20. 21 Mannheim 2,51.51 Kaub. 1,66 1,65 .54 Köln. 1,53 1,52 .26 2,15 Negckargegel 22. 28. .49.41 1,65 J1,61 1,49.44 2,50 62,58 2, 48 2,47 ſchaftskampf Hochland— Baden war es noch fraglich, ob nem Mut und Schwung freudig vorwärts getragen wird. Nachwuchsläuferinnen Jell, Mayer, Mittelbevger u. Aller. Farau.81.76.75.72 Mannheim heim. der 20. November 1942, Städt. 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November 1942 Böckstraße 3. 5 In tiefer Trauer: Ihre Kinder und Verwandten. Beerdigung findet Dienstag. 24. 11. 12 Uhr. auf d. Hauptfriedhof statt Ausgabe von Tankausweiskarten für Kraftstoff. Die Ausgabe von Tankausweiskarten für Kraftstoff er- folgt im Monat Dezbr. 1942 an Ver- braucher mit* Anf anasbuchstaben: B 8. Dezember 1942 C. D. E., 9. Dezember. 1942 e 3. 10. Dezember 1942 H. J.. 11. Dezember 1942 E., 14. Dezember 1942 M. N.. 8. Dezember 1942 O. P. Ou. R 2. 9. Dezember 1942 S. Sch., 10. Dezember 1942 Sk. T. U. V 4. 11. Dezember 1942 W. X. V. Zz., 14. Dezember 1942 An Samstagen bleibt die Geschäfts- stelle geschlossen. Für eine reibungs- lose Abwickelung der Kraftstoff-Aus- gabe sind die vorstehenden Zutei- lungstermine genau einzuhalten: Aus- nahmen können nicht gemacht wer- den. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen. daß 1. nur eine Kraft- stoflzuteilung erfolgt. Nachforderun- gen können nicht berücksichtigt wer- den. 2. Kraftstoff. der bis zum 14. Dez. 1942 nicht abgeholt wird. ist verfal- len. 3. Kraftstoffzuteilungen können nur gegen Vorlage des Fahrtenbuches er- folgen. Wegen Abrechnungsarbeiten bleibt die Treibstoftstelle ab 21. No- vember 1942 geschlossen. Städt. Wirt- schaftsamt Mannheim. Treibstofl- und Reil 1. Ablieferung von Reifenkarten. Ge- mäß Anordnung Nr. 51 der Reichs- stelle für Kautschuk und Asbest(Ab- leferunss- und Bezuss regelung für Fahrzeug-Kautschuk-Bereifungen) vom 11. September 1939 und der hierzu erlassenen Ausfũührunssbestimmungen sind die Reifenkarten stillgelegter Kraftfahrzeuge sofort an das Städt. Wirtschafstamt. Abt. Treibstofl- und Reitfenstelle. Mannheim. L. 2. 9. abzu- Hnetern. Zuwiderhandlungen gegen die Bestimmungen dieser Anordnung wer- den bestraft nach den Vorschriften Verordnung üben den Warenver“ kehr vom 4. September 1934(Reichs- gesetzblatt I S. 816) in der Fassung „Beztenstelle von Ersatzbereifung für Fahrräder sind im Mouat Dezbr. 1942 die nach- stehenden Bestimmungen maßgebend: Ersatzbereifungen werden abgegeben: 1. an Schichtarbeiter. deren Weg zwischen Wohn- u. Arbeitsstätte min- destens 3 km beträgt 2. an Körper- behinderte, deren Wes zwischen Wohn- und Arbeitsstätte mindestens 4 km beträgt und kein öffentliches Verkehrsmittel auch in sozialer Hin- sicht benutzt werden kann. 3. Ge- schäftsräder. Es können nur die drin- gendsten Anforderungen berücksich- tint werden. Für die Aushändigung eines Bezusscheines hat der Antrag- steller eine Bescheinigung seines Ar- beitgebers üher die Tätigkeit(2. B. Schichtarbeiter usw.). die Entfer- nung zwischen Arbeitsstätte u. Woh- nung. über soziale Verhältnisse sowie darüber. daß das Rad täglich benützt wird. vorzulegen. Der Arbeitgeber haftet für die Angaben in der Be- scheinigung. In allen Fallen ist die alte Bereifung in den Geschäftsräu- men der Reifenstelle. L 2. ga, abzu- geben. Für die Abgabe von Ersatz- bereifung d. h. für den Erwerb von neuen mit Gummibereifung versehe- nen Fahrrädern. werden die vor- stehenden Bestimmungen für Ersatz- bereifung sinngemäß angewendet. Die Abgabe von Ersatzbereifung wird wie folat geregelt: Die Bezuascheine wer- den in den Geschäftsräumen der Treibstoff- u. Reifenstelle. Mannheim. L. 2. ga. an Wochentagen in der Zeit von—12 Uhr und 15—17 Uhr an Antrassteller. bei denen die geforder- ten Bescheinigungen vorgelegt wer- den können., ausgegeben. mit den An- fangsbuchstaben: A=Ba-Be Nittwoch. 2. Dez. 1942 BI By Donnerstag. 3. Dez. 1942 D— E; Freitag. 4. Dez. 1942 F Montag. 7. Dez. 1942 G Dienstag. 8. Dez. 1942 Ha—He Mittwoch. 9. Dez. 1942 Hi HY—-J Donnerstag. 10. Dez. 1942 Ka—- Ko Freitag. 11. Dez. 1942 Kr KVY— IL. Nontas. 14. Dez. 1942 M Dienstag. 15. Dez. 1942 NO--Ou Mittwoch. 16. Dez. 1942 R Donnerstag. 17. Dez. 1942 S- Sch sSchi Freitag. 18. Dez. 1942 Schl-Schy Montag. 21. Dez. 1942 St-T-V Dienstag. 22. Dez. 1942 W--V- z Mittwoch. 23. De An Samstagen bleibt die Reifenstelle geschlossen. Städt. Wirtschaftsamt Mannheim. Treibstoff- u, Reifenstelle. Bekanntmachung! Von Dienstag, den 24. 11. 1942 an. werden die An- nahmezeiten für Expreßaut bei der Stadtannahmestelle Mannheim Rat- haus durchgehend auf.00— 17.00 Uhr festgesetzt. Reichsbahnverkehrsamt. Jrundstück-u. Kapitalmarkt Heidelberg geleg., 1939 erb., mit Vorgarten, Balkon, Garage, Bad, Hausgarten usw., geg. ähnliches Objekt in Mannheim, am liebst. Neuostheim od. gleichw. Wohn- lage, zu tauschen ges. Angebote unter Nr. 31 122 an die Geschst. Einfamilienhaus, mögl. in Vor- ort Mannheims, evtl. geg. Bar- auszahlung, dringend zu kauf. ges. Ang. U. Nr, 31 383 à. d. G. Suche in Mhm. od. weit. Umgeb., Bergstr., Neckartal, Pfalz, Baden mögl. aber in Nähe ein. Stadt- ein Wohn- od. Geschäftshaus zu kkn. Anz. bis 20 000 M. Inh. od. 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