N 8 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins aus . lelle oder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,80 ohne Beſtelgeld Bei evtl. Aenderung der wittſchaftlichen Verhältniſſe kach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlruhe. deen EG, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R. 4⸗6, aſſermannhaus] Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhfſtr. 6, Schwetzingerſtr 19/0 u. Meerfeldſtraße 18. Telegemm⸗ Adreſſe! Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wözentl. Jamal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 4953 Beilagen Sport und Spiel Aus Seit und eben Mannheimer Frauenzeſtung. Unterhaltungs⸗Boiſage Abend⸗ Ausgabe lannheimer. Mannheimer General Anzeiger Aus der Welt der Technik Preis o Pfennig Nr. 2 1928 9 Anzeigenpreiſe nach Tarif, dei Voraus i einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Die Neujahrsempfänge im Ausland Neujahrsempfänze in Paris a Am Sonntag fand im Elyſé⸗Plaſt der übliche Neufahrs⸗ empfang ſtatt. Alle Notabilitäter der Republik ſowie das diplomatiſche Korps haben dem Präſidenten der Republik Neufahrswünſche überbracht. Als Senior des diplomatiſchen Korps hielt der päpſtliche Nuntiu Mſgr. Maglione eine Anſprache. Dieſe war aber weitat unpolitiſcher gehalten als letztes Jahr, wo bekanntlich der damalige Nuntius Ceretti dem Außenminiſter Briand perſalich Kränze band und die Verdienſte um das Zuſtandekomen der Locarno⸗Ver⸗ träge beſonders hervorhob, wal damals in der Rechtspreſſe ſtarke Enttäuſchung hervorgerufe hatte. Die fetzige Anſprache des Nuntius hielt ſich in Allemeinheiten. Er würdigte Frankreichs Verdienſte um den Frieden und wünſchte ihm auch weiterhin Frieden und Wolſtand. Die Völker, die die Schrecken des Krieges leider nick vergeſſen hätten, wünſchten heute vor allem, daß der Friedein Gerechtigkeit und Brüder⸗ lichkeit gefeſtigt werde. Doumergue erinnerte i ſeiner Antwort daran, daß das vergangene Jahr Fortſchrite auf dem Gebiete der Feſti⸗ gung des internationalen Friedens gebracht habe. Der Schiedsgerichtsgedanke und de Begriff der internationalen Gerechtigkeit fingen an, Gemeigut der Völker zu werden. Poincaré, der infolge er kalten Weihnachtstage bei dem fünfmaligen Hin⸗ und Hependeln des Budgets von der Rammer zum Senat ſich eine arke Erkältung zugezogen hat, wohnte dem Neufahrsempfangnicht bei. Aus Anlaß des Neufahrtages hat der Präſident Dou⸗ mergue insgeſamtt 296 Straferabſetzungen gewährt. Meujahrsempinge in Danzig Den diplomatiſchen Gepfogenheiten folgend, fanden auch im Danzig die üblichen Nejahrsempfänge ſtatt. Zunächſt ſtattete der Kommiſſar des Völkerbundes dem Präſidenten des Senats einen Beſuch ab dann der diplomatiſche Vertre⸗ ker der Republik Polen, Miiſter Straßburger, und die übrigen diplomatiſchen Verteter in Danzig. Als Vertreter des Konſularkorps hielten er Doyen, der däniſche General⸗ konſul Koch und der öſterrichiſche Generalkonſul Gell⸗ horn Glückwunſchanſprachn an den Präſidenten des Se⸗ nats, der dieſe kurz erwidere. l Im Artushof fand am kachmittag der traditionelle Neu⸗ fahr sempfang ſtatt, zu der die Spitzen der politiſchen und Verwaltungsbehörden, die Vertreter des Parlaments, der Wirtſchaft und der Preſſe gladen waren. Briand über Frankreichs Außenpolitik Die„Sunday Times in London veröffentlichen ein Interview ihres Pariſer korreſpondenten mit dem franzöſt⸗ ſchen Außenminiſter Brien d. Der Miniſter erklärte darin u.., Fankreich ſei durch hie Verträge Italiens mit Ungarn und Rumänien nicht beuruhigt. Urſprünglich habe auch die Abſicht beſtanden, daß Itlien den franzöſiſch⸗ſerbiſchen Ver⸗ trag unterzeichne. Die nregung dazu ſei ſogar von Rom ausgegangen. Daß ſich Miſſolini ſpäter wieder zurückgezogen habe, ſei nicht Frankreichs Schuld, aber man werde weiter ver⸗ ſuchen, zu einer befriedienden Löſung zu gelangen. In der albaniſchen Frage müſſ Frankreich immer wieder darauf hinweiſen, daß die Intgrität dieſes Landes durch inter⸗ nationale Verträge garntiert worden ſei. Frankreich be⸗ ſitze mit Italien vollkomten normale Beziehungen. Er glaube, daß es möglich ſei, diebalkangrenzen durch eine dem Locarno⸗Pat ähnliche Abmachung zu ſicher n. Ein derarties Uebereinkommen würde mit dem von Rußland vorgeſchlgenen Nichtangriffspakt vollkommen in Uebereinſtimmung ſihen. Vor allen Dingen erwarte er, ſo fuhr Briand fort, vn dem Jahre 1928 eine Regelung der amerikaniſch⸗frarzöſiſchen Beziehungen Er denke an einen Pakt, der den Krieg verbanne und der von anderen Völkern mitnterzeichnet werden könne. Die Lit⸗ winow⸗Vorſchläge ſchinen undurchführbar. Die Abſchaffung aller Waffen ſei unmölich. Er hoffe, daß 1928 die allgemeine Abrüſtung ebenſo Fotſchritte mache wie in Frankreich. Außerdem wünſchler, daß die deutſchfranzöſiſche Annäherung weitere Fortſchritte rache. Diejenigen, die ihn, Briand, da⸗ für ſo ſcharf angriffe, wüßten nicht, daß es nur eine Alter⸗ native gebe: entwede die von ihm und Streſeman n be⸗ gonnene Politik fortaſetzen oder unbegrenzte Aufrüſtung, die unweigerlich zum Krege führen würde. Die Garantie für die Rheingrenzen gegeba zu haben, ſei der Wert des Locarno⸗ Vertrages. Ueberdis werde die Grenze geſchützt ſein, wenn nach der Räumung er Rheinlande dieſes Gebiet entmilitart⸗ ſiert bleibe und unte die Kontrolle des Völkerbundes geſtellt werde. Der Durchrarſch non Truppen durch die Rheinlande würden einen Kriesfall bilden. Ne Kämpfe in Nicaragna — Newyork, 2 Jan. Aus Managua wird gemeldet, daß e in der Nähe de Dorfes Quilali zu einem heftigen Gefecht 31 ſchen nicaraguniſchen und 25 amerikaniſchen Marine⸗ ſol aten gekomme iſt. Ein Niearaguaner wurde getötet und 35 verletzt. Der Jahreswechſel in Warſchau Auch in Warſchau fanden zum Neujahrstage die üblichen Empfänge des Staatspräſidenten und des Miniſterpräſidenten ſtatt, bei denen beſondere Reden ſedoch nicht gehalten wurden. Dafür veröffentlicht die offtziöſe Preſſe eine Erklärung des polniſchen Außenminiſters Zaleski. Sehr bedeutungsvoll iſt die Neujahrsnummer des„Glos Prawdy“, der an erſter Stelle ein Interview mit dem deutſchen Außenminiſter Dr. Streſemann und auf der nächſten Seite eine Unterredung mit dem polniſchen Außenminiſter Zaleski veröffentlicht. Dr. Streſemann habe nach dem Bericht des volniſchen Preſſe⸗ vertreters zum Anfang der Unterredung einige Liebenswür⸗ digkeiten über die Perſon des Marſchalls Pilſudski geſaat, von dem er den Eindruck habe, daß er ernſtlich nach dem Frie⸗ den ſtrebe. Der deutſche Außenminiſter habe dann den Krieas⸗ zuſtand zwiſchen Polen und Litauen als paradox bezeichnet. Der Vertreter des Blattes verſucht bei dieſer Darſtellung der Unterreoͤung die Perſou des Marſchalls Pilſudski wieder in den Vordergrund zu ſtellen. Im übrigen drehte ſich die Un⸗ terredung in erſter Linie um die Wilnafrage, wobei an⸗ ſcheinend der Vertreter des Blattes mehr ſeine Anſichten äußert, als in den Aeußerungen Dr Streſemanns darüber enthalten war. Auch die eingehenden Ausführungen des volniſchen Außen⸗ mintiſters ſind außerordentlich vorſichtig und zurückhaltend. Er meint, daß im vergangenen Jahr von allen Seiten viel Arbeit am Frieden geliſtet worden ſei. Die internationalen Bezie⸗ hungen hätten ſich ſehr gebeſſert, bezüglich der noch beſtehenden polniſch⸗litauiſchen Spannung habe er die Hoffnung, daß man bald zu einem vertraasmäßigen Zuſtand mit Litauen kommen werde und daß auf der anderen Seite der aute Wille vorhan⸗ den ſel. Er ſchloß mit dem franzöſiſchen Wort:„La paix en er Auch der polniſche Finanzmintſter äußert ſich in der Preſſe zu den Ausſichten des Jahres 1928. Er gibt eine ausführliche zahlenmäßige Darſtelluna der Entwicklung des Bubaets und glaubt, daß er für die Zukunft den allmählichen Abbau der Steuern vorausſagen könne. Eine Möglichkeit der Erhöhung der gegenwärtigen Steuern oder die Schaffung neuer Steuern ſeien nicht gegeben, da auch die Regierungsvoll⸗ machten dazu nicht ausreichten. Der Miniſter warnt zum Schluß vor zu großem Optimismus. aber auch vor übertriebe⸗ nem Peſſimismus. Die polniſche Regierung verfolge konſe⸗ quent das Ziel einer gedeihlichen Zuſammenarbeit zwiſchen Regierung. Wirtſchaft und Allgemeinheit. b Die franzöſiſch⸗amerikaniſchen Paktpläne Ueber den Inhalt des amerikaniſchen Paktvorſchlages an Frankreich berichten die Pariſer Blätter, daß folgende Be⸗ ſtimmungen vorgeſehen ſeien: 1) Frankreich und die Ver⸗ einigten Staaten verpflichten ſich, jede Streitigkeit einer internationalen Schiedsgerichtskommiſſion zu unterbreiten; 2) juriſtiſche Differenzen werden zur Entſcheidung des Ge⸗ richtshofes im Haag oder einem anderen von den Parteien einzuſetzenden Gericht unterbreitet; 3) der Vertrag iſt nicht anwendbar in Fragen der Innenpolitik, in Fällen internatio⸗ naler Verwicklungen, bei denen eine dritte Macht in Frage kommt, und wenn es ſich um die Monroe⸗Doktrin handelt. Ferner ſei von amerikaniſcher Seite der Abſchluß eines Vertrages zur Löſung internationaler Differenzen vor⸗ geſchlagen worden, der Kriege vereiteln ſolle. Dieſer Ver⸗ trag würde entſprechend eine Erklärung des Senators Bo⸗ rah nicht einen rein franzöſiſch⸗amerikaniſchen Charakter haben, ſondern auch anderen Staaten, die zur Unterzeichung bereit ſeien, könnten dem Pakt beitreten. Kellogg ſoll an Briand einen Brief gerichtet haben, in dem es angeblich heit, das Ergebnis der beiderſeitigen Verhandlungen würden Ver⸗ träge mit vielen Vertragspartnern ſein. Amerikaniſchen Blättermeldungen zufolge ſollen bereits mit anderen Staaten Vorbeſprechungen über den Beitritt zu dem Pakt ſtattgefun⸗ den haben. Oiſterreichiſch · ungariſcher Grenzzwiſchenfall Nach Wiener Blättermeldungen hat ſich am Neujahrstage in St. Gotthard, der Grenzſtation an der deutſch⸗öſter⸗ reichiſch⸗ungarnſchen Grenze ein ernſter Zwiſchenfall abge⸗ ſpielt, der wie folgt geſchildert wird: Am Nachmittag trafen auf der bereits auf ungariſchem Boden liegenden Grenz⸗ ſtation fünf Waggon mit„Maſchinenbeſtandteilen“ ein. Die Nachprüfung ergab, daß die Ladung aus zahlreichen zerlegten Maſchinengewehren beſtand. Die Sendung kam aus Verona und war für Budapeſt beſtimmt. Die öſterreichiſchen Zollbeamten verlangten die Zurückſtellung der Waggons. Trotzdem ſchob die ungariſche Bahnſehörde unter militäriſcher Bewochung die fünf Waggons auf ein Nebengleis und ver⸗ hinderte ſo den Abtransport durch die öſterreichiſchen Zoll⸗ organe. Die öſterreichiſche Zollbehörde hat zum Zeichen des Proteſtes St. Gotthard verlaſſen, ſodaß die folgenden Güter⸗ züge nicht mehr abgefertigt wurden. Nähere Nachrichten über die geheimnisvolle Affäre liegen noch nicht vor, da aus unbekannter Urſache die Telephonver⸗ bindung mit der Grenzzollſtation unterbrochen iſt, Die Not des Oſtens Von Richard Bahr Seit bald neun Jahren iſt Oſtpreußen, vom Reichs⸗ körper räumlich abgetrennt, eine Inſel und lebt ſein eigenes Leben. Ein karges, dürftiges, von Jahr zu Jahr ſorgenvoller werdendes Leben. Ganz klar iſt man im Süden und Weſten, iſt man auch ſchon diesſeits von Schneidemühl über die beſondere oſtpreußiſche Not ſich wohl nie geworden. Auch die Parteipolitik(und die Parteivoreingenommenheit) hat da ein wenig hineingeſpielt. Oſtpreußen, das Land der Stockagrarier und der großen Gutsbezirke! Das Gebiet, wo man ehedem ſchon als„Nationalmiſerabler“ roter Geſinnung dringend verdächtig galt, heute die Domäne von Schwarz⸗ weißrot und aller, den neuen ſtaatlichen Zuſtänden abgün⸗ ſtiger Stimmungen und Beſtrebungen! Und dann: überall an den Grenzen des Reichs, zumal im beſetzten Gebiet, litt und leidet die Bevölkerung unter ſeeliſchem und wirtſchaft⸗ lichem Ungemach. Warum ſollte gerade den Oſtpreußen, die ja nicht ausſchließlich aus Nachfahren Emanuel Kants be⸗ ſtanden, eine Extrawurſt gebraten werden? Von Zeit zu Zeit, wenn die Hilferufe beſonders dringlich geworden waren, er⸗ mannte man ſich doch an der Zentrale des Reichs, die ja zu⸗ gleich die von Preußen iſt. Man machte Oſtenpreußen⸗ programme, machte einmal ſogar ein„Sofortprogramm“. Aber dann traten eben die Gegenſpieler auf den Plan. Die Nichts⸗als⸗Parteipolitiker. Und die kleinen und großen Neid⸗ linge, die über den eigenen Kirchturm nicht hinwegzuſchauen lernten. Wennſchon einmal der große Reichsſack aufgetan wurde, wollten alle dabei ſein und alle erben. Und ſo ver⸗ liefen die Anſätze, einer nach dem anderen, im Sande. Der Beſchluß, der in hochfeierlichem Kabinettsrat unter dem Vorſitz des Reichspräſidenten die Regierungen des Reichs und Preußens gefaßt haben, iſt preislich. Iſt, ſo wie er da⸗ ſteht, auch verſtändig und nützlich. Indes wird darauf zu achten ſein, daß er nicht dem Geſchick ſeiner Vorgänger ver⸗ fällt. Auch ſchon, daß er nicht irgendwie durchlöchert wird. Es handelt ſich nämlich nicht bloß um eine Provinz mit der oder jenen unliebſamen Bevölkerungsſchichten. Es geht da ganz einfach um ein ſehr weſentliches Stück vom Lebensinhalt des Deutſchen Reichs überhaupt. Oder, wem das nicht orthodox genug klingt: der deutſchen Republik. Es iſt richtig: Oſtpreußen iſt vornehmlich eine agrariſche Provinz. Deshalb ſind die Einwände: man ſoll ja dafür ſor⸗ gen, daß die neue Hilfsaktion auch wirklich der„Geſamtheit“ zugute komme, ſo hervorragend läppiſch. Allenthalben im Oſten iſt die Lage der deutſchen Landwirtſchaft bedrückt. Auf die fetten Jahre der Inflation ſind längſt die mageren ge⸗ folgt. Die Landwirtſchaft iſt das einzige Gebiet, auf dem die „Preisſenkung“ wirklich, ſchon faſt reſtlos, durchgeführt ift. Die Preiſe, die der Landwirt für ſeine Erzeugniſſe, vor allem die tieriſchen, zu erzielen vermag, ſinken und ſinken. Doch alle Produkte, für die er als Käufer auftritt, vom Türnagel über Kunſtdünger und Futtermittel bis zu den Maſchinen, ſteigen unausgeſetzt. Auch die Löhne, nicht anders als in der Stadt, ſind in der bekannten„erfreulichen Aufwärtsbewegung“ begriffen. Das wirkt ſich nicht etwa allein beim Großgrund⸗ beſitzer aus. Auch der mittlere und kleine Bauer wird, und vielleicht noch härter, davon betroffen. Der pflegte Getreide ohnehin nicht(oder ſo gut wie nicht) zu verkaufen. Was er auf den Markt brachte und noch bringt, waren in erſter Reihe Schweine. Aber der Preis, den er jetzt dafür von dem neuer⸗ dings auch vom Großgrundbeſitzer umworbenen Händler er⸗ hält, lohnt die Aufzucht nicht mehr. Und ein Bauer nach dem anderen wird des Kampfes müde, ſchlägt ſeinen Hof für einen Batzen los und zieht in die große Stadt. Um in acht von zehn Fällen dort zu verderben. Ich ſchildere die Dinge hier, wie ich, im Oſten der Mark Brandenbura ſelber wirtſchaftend, mit eigenen Augen ſie ſehe, In Oſtpreußen handelt es ſich im Grunde um die nämlichen Probleme und dieſelben Erſcheinungen. Nur daß ſie, unter der räumlichen Abtrennung. aleich ins Kataſtrophale potenziert werden. Der oſtpreußiſche Landwirt, einerlei ob Groß⸗ oder Kleinbeſitzer, kann ſeine Produkte überhaupt nicht abſetze n. Nicht ſein Getreide, nicht ſeine Kartoffeln, nicht ſein Vieh. Weil er von ſeinen früheren Märkten getrennt iſt⸗ Und weil vor allen Zu⸗ und Abfahrtsſtraßen der aarariſchen Ueberſchußprovinz der fremde Zollwächter und Grenzkommif⸗ ſar ſteht. Dieſe oſtpreufiſche Inſel muß, wenn ihr nicht wirk⸗ ſam. dauernd, ehrlich, ohne ſchielende Nebenabſichten geholfen wird, früher oder ſpäter von der Wurzel her bankerott wer⸗ den. Rings um die Küſten dieſer Inſel aber ſpült gierig die vpolniſche Flut. Hier einen Stein lockernd und dort einen, bereit und. da ſie mit langen Zeiträumen zu rechnen gelernt hat. durchaus willens, die Alleingelaſſenen, Ausgepowerten, nicht mehr Widerſtandsfähigen in ihren Bereich zu ziehen. Schon iſt ſie dabei, ſcheinbar, ohne daß man's recht bei uns ge⸗ wahr wird, den Korridor zu verbreitern. Ganz legitim und „loyal“, nach den Methoden„friedlicher Durchdringung“. Die hatte auch das noch nicht Staat gewordene Polentum meiſter⸗ lich zu handhaben gewußt, Während wir mit lautem Pomp im Poſenſchen„anſiedelten“, ſchoben die Polen, ſtill und behutſam, zum Teil mit Geldern. die ihnen vom preußiſchen Staat ge⸗ liefert worden waren, einen dichten Keil polniſchen Beſttzes nach Weſtpreußen vor bis heran an die Küſte. Das einmal als pro⸗ bat empfundene Mittel wird offenſichtlich auch heute, jetzt, wie behauptet wird, mit volniſcher Staatsunterſtützung, angewen⸗ det. In der Grenzmark, den beim Reich verbliebenen beſcher⸗ denen Reſten von Weſtpreußen und Poſen, mehrt ſich fort⸗ geſetzt, man muß ſchon ſagen: ſyſtematiſch, die Zahl der vol⸗ niſchen Siedler. Den ganzen Korridor entlang dehnt ſich nun ſchon dieſer Siedlerſtrom, ihn zur Linken wie zur Rechten pol, ſternd und gewiſſermaßen abdichtend. . Selte. Nr. 2 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗ Ausgabe] Montag, den 2. Januar 1028 Wer die oſtpreußiſche Frage ſo betrachtet, wird finden, daß 5 ſie mit dem was man ſchlaawortartſa„Oſt⸗Locarno“ zu nen⸗ 10 ken ſich gewohnt bat. immerhin in einigem Zufammenbang ſteht. Die Welshelt, dle neulich im Reichsrat zur Ablehnung des dem Schutz ber oſtvreußiſchen Zufahrtsſtraben beſtimmten g„ führte. erſcheint daburch in einem beſonders bel⸗ 1 n Licht. Die Lage des Handwerks Bom Reichsverbanddes beutſchen Handwerks wird uns geſchrieben: Die Berichte über die wirtſchaftliche Lage des Handwerks im Monat Dezember ſind überwiegend nicht günſtig, Von großem Einfluß iſt im Berichtsmonat der ſtarke Froſt geweſen, der die Beſchäftigung im Bauhauptge⸗ werbe gänzlich ſtillegte und auch die Baunebengewerbe ſehr ſtark an der Ausführung von Arbeiten hinderte. Inſolgedeſſen iſt die Beſchäftigung im geſamten Baugewerbe nicht als gufriedenſtellend zu betrachten, während man dleſen Rlickſchlag als ſaiſonmäßig betrachten könnte, zeigen aber ge⸗ rade diejenigen Handwerkszweige, die zu Weihnachten eine Belebung erfahren ſollten, eine ſolche nicht auf, Das Wei h⸗ nRachtsgeſchäft iſt, ſoweit bis jetzt feſtſtellbar, nicht ſo aus⸗ gefallen, wie es erwartet wurde. Die Hoffnungen, die man an die Erhöhung der Beamtenbeſoldung geknüpft hatte, ſind nicht in Erfüllung gegangen, zum Teil wohl deswegen, weil die Nachzahlungen zur Abtragung von eingegangenen Verpflich⸗ tungen benutzt wurden. Die Landwirtſchaft trat auch nicht in dem gleichen Maße wie ſonſt als Käufer auf, weil die ſchlechten Erntsergebniſſe die finanzielle Lage der Landwirtſchaft ſehr anhaltend beeinflußten, zumal auch noch das Sinken der Schweinepreiſe und der qualitativ ſchlechte Ausfall der Rog⸗ geuernte den wirtſchaftlichen Ertrag der Landwirtſchaft ſchmälerten. Diejenigen Handwerkszweige, die nicht direkt am Weißnachtsgeſchäft beteiligt ſind, konnten nur ſehr ſchwer ihre Außenſtände einziehen, weil das Publikum die verfügbaren Gelder für Weihnachtseinkäufe benutzte. Lohnerhöhungen ſind nur ganz vereinzelt für Handwerkszweige zu verzeichnen, wohl aber noch ein Steigen der Rohſtoffe⸗ und Halbfabrikats⸗ Preiſe, ſo für Leder und Textilen, Zubehörteile für die Elek⸗ troinſtallation und auch für deutſche Uhren. Ausſprache Streſemann⸗Woldemaras Berlin, 2. Jannax.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie wir hören, wird im Januar, vorausſichtlich in der zwei⸗ ten Hälfte des Monats, eine Zuſammenkunft zwiſchen Dr. Streſemann und Woldemaras ſtattfinden. Die Ausſprache der heiden Außenminiſtern wird vornehmlich wirtſchaftlichen und Handelsfragen gewidmet fein, über die ſchon ſeit langem Ver⸗ handlungen ſchweben, die jedoch bisher noch nicht zum Abſchluß 5 werden konnten. Die Zuſammenkunft geht auf eine ereinbarung zurück, die ſchon in Genf getroffen wurde und bei der eine ſpätere Ausſprache als wünſchenswert von beiden Teilen erachtet wurde. Die zwiſchen Deutſchland und Litauen Hisher gepflogenen Verhandlungen haben immerhin zu einem swiſſen Ergebnis geführt, das eine Beſprechung der beiden taatsmänner letzt als zweckmäßig erſcheinen läßt. Letzte Meldungen Tod durch Erfrieren Beuthen(OS.), 3. Jan. Im Pawlowitzer Walbe wurde eine achtköpfige Zigeunergeſellſchaft erfroren aufgefunden; vler Perſonen waren bereits tot, die übrigen vier, die ins Schrauer Krankenhaus eingeliefert wurden, ſchweben in Lebensgefahr. Gattenmord eines 76jährigen — Danzig, 2. Jan. Der in Danzig wohnhafte 78ſährige Otto Bauer hat geſtern früh gegen 8 Uhr ſeine im 73. De. bensjahre ſtehende Frau, mit der er ſeit 1882 verheiratet 1 0 75 mehrere Schüſſe getötet. Dann ſtellte er ſich der olizel. 111 Opfer der Kataſtrophe im Marmarameer — Konſtantinopel, 2. Jan. Nach einer amtlichen Meldung bat die Dampferkataſtrophe im Marmarameere 111 Todes⸗ Gpfer gefordert. Der Dampfer„Sevindſch“, eine frühere JNuxusjacht des Königs von Spanien, war überlaſtet, da der Rapitän eine große Anzahl von Paſſagieren ohne Karten zügelaſſen hatte, war ber Umfang der Kataſtrophe aufangs Richt zu Überſehen. Dampferzuſammenſtoß New Pork, 2. Jan. Im Hafen von New Pork iſt eſtern ein amerikantſcher mit einem engliſchen Dampfer in⸗ folge dichten Nebels zuſammengeſtoßen. Beide Fahrzeuge krlltten ſchwere Beſchädbigungen. Perſonen kamen äber nicht zu Schaben. Folgen der Prohibition — Newyork, 2. Jan. In Newyork ſinb innerhalb von Ein kürkiſch⸗franzöſiſcher Skandal Paris, 2. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die franzöſtſche Skandalchronik iſt in den letzten Tagen des letzten Jahres durch die Aufdeckung der Korruptlonsaffäre der„Sociels des Chantlers“ in St. Nazaire, einer der großen franzöſiſchen Schlffbaugeſellſchaften, bereichert worden. Die Angelegenheit, in der der türkiſche Marineminſſter Ihſan Bey ſchwer kompromittiert iſt, hat in Paris ſtarkes Aufſehen erregt, beſonders in Börſenkreiſen, da ſich aus dleſer Beſtechungsaffäre für die Aktionäre der Geſellſchaft, ſa ſogar für die Inhaber ihrer Obligattonen, ſchwere finanzielle Nach⸗ teile ergeben werden. Eine Perſönlichkeit, die über den Gang der Angelegenheit von Anfang an genau unterrichtet iſt, gibt heute im„La Rumeur“ eine eingehende Darſtellung über dieſen neuen Kor⸗ ruptionsſkandal. Man erkennt daraus, zu welchen Mitteln gewiſſe franzöſiſche Schiffsbaugeſellſchaften greifen, um ſich bie Uebertragung von Arbeiten im Auslaud zu ſichern. Vor drei Jahren beſchloß die Schiffsbaugeſellſchaft von St. Nazaire, die von türkiſchen Agenten verlockende Verſprechungen erhalten hatten, in der Türkel wieder Geſchäfte zu treiben. Ihr Ziel war, das Monopol für alle Neubauten und alle Ausbeſſerungsarbeiten zu erhalten, die im türkiſchen Flottenprogramm vorgeſehen waren. Die diesbezüglichen Verträge waren bereits entworfen und man verſicherte, daß Ihſan Bey die Pläne der franzö⸗ ſiſchen Geſellſchaft ſtark begünſtigte, da ihm unter der Hand ein größerer Anteil am Gewinn zugeſichert wurde. Es handelte ſich in erſter Linie um die Wiederherſtellung des „Javus Selim“, dem ehemaligen deutſchen Schlachtkreuzer „Göben“. Die deutſche Geſellſchaft Flender, die Er⸗ bauerin der„Göben“, trat jedoch zum Aerger der Franzoſen als ernſter Konkurrent auf und ſchien ihnen den Auftrag ſtreitig zu machen. Schließlich einigten ſich aber bie beiden Ge⸗ ſellſchaften und beſchloſſen, die Arbeiten gemeinſam auszu⸗ führen. a Plötzlich aber nahm bie Angelegenheit eine überraſchende Wendung. Der Leiter der Konſtruktionswerkſtätte von St. Nazatre glaubte, es werde ihm infolge ſeiner Beziehungen zum tür⸗ kiſchen Marineminiſter möglich ſein, den beutſchen Kon⸗ kurrenten wegzubrängen. Kurz nachher kündigte die franzöſtſche Geſellſchaft den mit der bdeutſchen abgeſchlof⸗ ſenen Akkord und beide Geſellſchaften reichten ſchließlich der türkiſchen Regierung geſonderte Offerten ein. Während fedoch die deutſche Geſellſchaft für die Durchführung der Arbeiten 450 000 Pfund forderten, eine Summe, die von allen Tech⸗ ulkern als Minimum erachtet wurde, erbot ſich die franzbſiſche Geſellſchaft, die gleichen Arbeiten für die Hälfte dieſes Preiſes auszuführen. Es ſchten, daß die Beſtechungsgelber der franzö⸗ ſiſchen Geſellſchaft und der für ſie in Ausſicht ſtehende Ge⸗ winn den Neid anderer türkiſcher Beamten erregten und der Skandal auf dieſe Weiſe zur Enthüllung kam. Voraus ſichtlich wird die türkiſche Regterung auf Grund bdieſer Korruption zur Beſchlagnahme der von der franzöſiſchen Geſell⸗ ſchaft geleiſteten Kaution ſowie des von ihr nach Kanſtanti⸗ nopel geſchickten Schiffsbaumaterials ſchreiten und ſich wei⸗ gern, die Koſten der bereits ausgeführten Arbeiten zu ver⸗ güten. Die deutſche Konkurrenz Nach einer„Times“⸗Meldung aus Johannesburg hat ſich bei der Oeffnung der Angebote an die Südafrikani⸗ ſchen Etſenbahnen für die Lieferung von 30 000 Tonnen Stahl⸗ ſchienen ergeben, daß deutſche Angebote um 20 Schilling pro Tonne niebriger waren als die engliſchen. Die Lieferung im Werte von 3% Millionen Mark dürfte daher nach Deutſch⸗ land vergeben werden. g Rieſenſener Babiſche Politik Neujahrsfeier der Staatsregierung Am Neufahrstaß fand vormittags im Landestheater ein Feſtakt ſtatt, zu dem die badiſche Regierung Einladungen in alle Kreiſe der Bezölkerung hatte ergehen laſſen. ierzu waren außer den Witgliedern der badiſchen Reglerung die Spitzen der ſtaatlichen, ſtädtiſchen und kirchlichen Behörden bie Vertreter aus Jmduſtrie, Handel, Gewerbe und Handwerk und Kunſt und Wiſſenſchaft, die Vertreter der Gewerkſchaften und Angeſtellten⸗Orzaniſattonen, Reichs⸗ und Landtags⸗ abgeordnete und die Vertreter der Preſſe erſchienen. Nach dem Meiſteringer⸗Vorſplel hielt der frühere Reichs⸗ juſtizminiſter Prof, Jr. Radbru von der Univerſität e eine Auſpiache, in der er die deutſchen Famtlien und die deutſche Arhätsfähigkeit lobte. Stolz und dankbar müſſe man in dieſer Mufahrsſtunde der ungeheueren Wieder⸗ aufbauleiſtung gedenke, ſogleich ſich dann aber auch erinnern, daß gerade in dieſem Jahre die Organiſationsfehler der ge⸗ genwärtigen Arbeits veffaſſung beſonders kraß hervorgetreten ind. Solange in eine Geſellſchaft die gleichzeitige Möglich⸗ keit von Arbeitsloſigket und Maſſenarmut noch nicht über⸗ wunden ſei, ſolange ville Arbeitshände zur Untätigkeit ver⸗ dammt ſeien, ſolange eien wir von einer gerechten Wirt⸗ ſchaftsordnung noch ſelr entfernt. Der Reoͤner würdigte dann die 1 der Selbſtverwaltung der Gemeinden, bie erſt füngſt vom deutchen Volks lebhaft verteidigt worden lei. Als Selbſtverwaltingskörper mit ſtarkem Eigenleben würden auch die deutſchei Eigenländer immer ihre große Be⸗ deutung behalten. Die deutſche Einheit wäre aber uyvoll⸗, kommen, wenn ſie in der heutigen Grenze eingeſchloſſen bleibe. Deshalb müſſe den Ausland immer wieder zugerufen 1„Deutſchland und Oeſterreich ein Volk und ein Reich. 5 Nachdem ber Redner der beiden Reichspräſidenten Fried⸗ rſch Ebert und Hindenburg gedachte, gingen ſeine Ausführun⸗ gen zu außenpolitiſchen Flagen über. Europa warte auf den Handſchlag Deutſchlands ind Frankreichs, die ſich wohl die Hände entgegenſtrecken, deren Hände ſich aber noch nicht ge⸗ funden haben. Alle die gefährlichen europäiſchen Bruder⸗ zwiſte wurzelten letzten Eides in dem ungeklärten Verhält⸗ nis zwiſchen Deutſchland ind Frankreich und würden erſt mit beſſen Bereinigung alfhören, ernſte n zu ſein. Mit einem Bekenntnis zuf Zukunft des Völkerbundes kam Prof. Radbruch am Schluſſt ſeiner Darlegungen noch auf die Parteien zu ſprechen und nahnte mit Rückſicht auf das be⸗ gonnene parteipolitiſche Gloßkampffahr, auf das Wahljahr 1928, den Partetkampf nur ſon größeren Geſichtspunkten und nicht mit kleinlichem Selbſtgiſt zu führen. Nach der mit ſehr lebhafem Beifall aufgenommenen Reds forderte Staatspräſtident Dr Remmele die feſtliche Ver⸗⸗ ſammlung auf, der deutſcher Republik und dem deutſchen Vaterlande in einem dreifechen Hoch Reufahrsgrüße und Neujahrswünſche zu entbtetm. Nachdem die Hochrufe ver⸗ klungen waren, wurde ſteherd das Deutſchlandlied gan bez Mit dem Schlußchor aus Methovens 9. Sinfonſe fand der eindrucksvolle Feſtakt ſeinen Abſchluß, Aeberſchwemmungen in Nordafrila Aus Algier und Marokkt kommen alarmiernbe Ueber⸗ ſchwemmungsberichte. Im Dpartement Oran ſtehen 5000 Quadratkilometer fruchtbarſte Getreideanbaufläche unter Waſſer. Die Ueberſchwemmunzen haben einen größeren Um⸗ fang angenommen als vor enem Monat, wo die Stadt Moſtaganem überſchwemmt würde. Sämtliche ſeitdem unter⸗ nommenen Wiederaufbauarbeitn ſind wieder vernichtet wor⸗ den. Die Eiſen bahn verbndung zwiſchen Oran und Algier iſt unterbrochen. Das Waſſer ſteht in den Ebenen 30—50 em hoch. Die Anſiedler haben ihre Wohnungen maf⸗ ſenhaft verlaſſen. Aus Caſablanca wird zemeldet, daß in Franzöſiſch⸗ Marokko ein rieſiges Dreieck, dis von den Städten Kenitra, Petit Jean und Suk el Arba ingeſchloſſen iſt, mehr oder weniger überſchwemmt iſt. Die Winterernte gelte als ver⸗ loren. Tauſende Stück Vieh ſud durch die Ueberſchwem⸗ mungen umgekommen oder aufgeretenen Epidemien erlegen Da, wo früher Automobile verkehrten, wird der Verkehr ſetz mit Motorbooten beſorgt. l Aus Spaniſch⸗Marokko wird ein Zyklon an ber Küſte nordöſtlich von Mellila gemeldet. Mehrere Fiſcherboote ind geſunken. Man zählt zahlreiche Tote. 1 IN 0 3 1 7 IA een rr e eee 5 3 — een ne eee eee eee erer Neuner Banfraub — Newyork, 9. Jan. Wleder ein Bankraub wurde burch — Lonbon, 2. Jan. Durch eine Feuersbrunſt wurde in der Nacht vom Samstag auf Sonntag die Markthalle von Caſtle Ford in der Grafſchaft Vork vollſtändig zerſtört. Der Schaden beläuft ſich auf 100 000 Pfund, Viele Warenvorräte wurden vernichtet. Bet den Löſcharbeiten wurden zwei Feuer⸗ wehrleute ſchwer verletzt. 5 zwei Tagen durch giftigen Alkohol 16 Perſonen geſtorben. gpwiſchen Oper und Revue Von Oscar Vie Die Weihnachtstage haben uns eine Reihe von Auffüh⸗ ungen gebracht, alter und neuer Stücke, die ein intereſſantes Bild geben von der Entwicklung der Oper ür die Operette zr Revue mit allen Zwiſchengattungen, die für unſere Zeit beſon⸗ bers charakteriſtiſch ſind. Ich will dies Bild kurz aufrollen. Am Aufang ſteht„Fra Diavolo“. Wir hatten eine enr⸗ gzückende Aufführung im Staatlichen Schauſpielhauſe. In dem kleinen Raum kommen dle Vorzüge auch der Opera comique beſonders zur Geltung. Fra Diavolo bleibt das Muſter dieſer Spernklaſſe. Es iſt ſchon die leichte Ahnung der modernen Operette barin in der Karikatur, im Tempo und in der Lie⸗ henswürdigkelt der Meloble. Man muß es ſo fein geſpitzt 8 wie Leo Blech es tut, der ein außerordentliches gan für die ſüße Nettigkeit bieſer Muſik beſitzt. Und man muß eine ſolche Aufführung haben mit Paktiera als Fra Diavolo, der in der großen Räuberarie ſein ganzes reallſti⸗ ſches Temperament und ſeine ebelſte Geſangskunſt entwickelte und mit der Tillyde Garmvp als Zerline, die den wunder⸗ hübſchen zweiten Akt mit großem ſtimmlichen Charme aus⸗ tatktete. Aravantinos hatte neue Dekorationen gemacht, ſehr bewußt nach der grotesken Seite hin, wobei beſonders der welte Akt als ein Durchblick in das Interieur des Hauſes mit ſem Dach und der ganzen Umgebung als ein ſpaſſiger Aufriß der Szene äußerſt gelungen war. Das war einer ber reizend⸗ ten Abende dleſes Winters und eine gute Vorbereitung der Feſtſtimmung. . ann kam die„Schöne Helena“. Wir machen den Schritt von der komiſchen Oper zur lyrſſchen Operette. Grade ler bewahrt Offenbach bei aller Parodle am konſequenteſten en lyriſchen Ton und man hat immer danach geſtrebt, dieſe Operette mit beſſeren Opernkräſten zu beſetzen, um dem Ge⸗ ichts von ſeinem Wert zu nehmen. Aber diesmal wurde Enttaäuſchung. Das Metrovpoltheater hatte Schil⸗ ſelhſt noch ein Voeſpiel zum dritten Akt aus Motiven lings er hatte des Traumduetts hinzukomponſerk aber die Buhne half ihm Epelyne in einem großen Schwindelunternehmen, das mit Man hatte Oeſtvſg den Paris ſingen laſſen, obwohl Nicht. J 8 9 mehr für charakteriſtiſche Tend wage ge gene er do tte der Stroz wie immer durch ſeine nun ſchon Menelaus de bekannte Er ſchoh dadurch den Abend auf 1 humoriſtiſche Seite. Kal ner ſollte bie Dekoratlonen liefern, aber er war ſo wenig fertig, daß man ſich öfters mit alten Nequtſiten helfen mußte. Die Regle blieb ohne Idee und ohne Witz. Das ſchöne Werk wurde lahm gelegt. Alſo verſuchen wir es mit der modernen Operette. Das Theater des Weſtens brachte in einer glanzvollen Ausſtattung von Aravantinos einen neuen Autor heraus, Eruſt Stef⸗ fan, der nach einem Text von Dör mann die Abenteuer des„Münchhauſen“ zur Operette umzuformen verſuchte. Münchhauſen entführt aus Dresden die berüchtigte Aurora, indem er ihr allerlei vorflunkert und ſie mif dem Apparat eines jungen Polen nach einem polniſchen Schloß bringt, wo ſich dann allmählich ſeine Lüge herausſtellt und er den An⸗ ſtand beſitzt durch ein großes. Finale in der Maske eines Betrunkenen ſich beſagte Aurora abzugewöhnen. Zuletzt ſehen wir ihn reſigniert ſeinen Freunden ſeine Abenteuer erzählen, bie Lügen genannt werden, aber doch nichts anderes ſind als Phantaſien, aus denen ſicherlich eine beſſere Operette hätte gemacht werden können. Man ſieht, es verläuft zu lyriſch für eine Operette, und die Handlung bietet auch nicht genug Gelegenheit zur witzigen Situationskomik. Es iſt mehr eine ſchlechte Oper als eine gute Operette. Der Komponiſt ſchreibt Über dem Durchſchnitt, hat viel Bildung, mancherlei Ideen und Inſtinkte, aber er beſitzt dieſe eigentümliche Neigung zur Oper zurück, die für einen Teil unſerer Operetten⸗ komponiſten bezeichnend iſt. Am liebſten ſchriebe er im alten Wiener Walzerſtil, die modernen Einlagen haben etwas Künſtliches. Es bleiben nette Buffoduette zwiſchen Schulz und der Körty, ein Schmachtlied des kräftigen Wirl als Müunchhauſen, ein Liebesduett im Tangotakt mit der opern⸗ N 8055 Aber als Aurora. Das Publikum iſt ungeheuer egeiſtert. a Fruchtbarer iſt die Einſtellung von Granichſtädten in ſeiner Operette Epelynel, die Artur Guttmann im Künſtlertheater ſchmiſſig dirigiert. Ein amerikaniſcher Ro⸗ man liegt zugrunde. Evelyne iſt eine reiche Erbin, der ein Arzt zur Kräftigung ihrer Geſundheit ein Jahr Arbeit ver⸗ ordnet. Sie verwandelt ſich in eine Verkäuferin von Kochöfen, a 1 die Heleng gegeben, obwohl ihr ganz der Harter Stil dafſtr fehlt. Pallenberg rettete die Situation ein Tanzgirl eine Gemüſehändlerin, eine Zettungshänd⸗ lerin, und ſchließlich ſpielt ſie die Rolle der einſtigen reichen chineſiſcher Opilummuſtk das Finale außfüllt, Zuerſt iſt es ſehr 1 e die Geſellſchaft im Schloß, die Kinder des 155 ſehändlers, das Lehen auf der Tanzbühne— Szenen 1 5 f Verblödelung des m die ſp ich 5 und Abwechflung aus allen Ecken des ern maskierte Banditen in Chicago ausgeführt. Sechs Räuber überftelen einen Kaſſieſ der Revenswoob⸗Bank, zwangen ihn, ſie zur Bank zu füßren und die Schränke zu öffnen. Es fielen ihnen 80000 Dyllar in die Hände. Evelyne in allen Metamorphoſen, voller Leidenſchaft, Keck⸗ heit und Geſang. Sie hat den kleinen ſpringlebendigen Hanſen neben ſich, der ihr als trmer Anhänger vom Jazz⸗ pauker bis zum Stiefelputzer durch alle Stationen amerkka⸗ niſchen Lebens folgt. Die Muſik 1 die Wellen 9 Sie iſt voll von heutigem Rhythmus üs in das große Liebes⸗ duett im Boſtontakt, und ſie ſchlägt eine luſtige Brücke von der Jazzerei zur modernſten Akköwlk. Routine mit einem Geiſt, der niemanden 1 Die Schlager folgen ſich wie in 7 in einer Nevue, die für die Anordnig der acht Szenen dies R mal deutlich das Vorbild geweſen.* Einen Schritt weiter; die alte Sperette wird auf Revue 4 4 umgearbeitet. Leo Falls„Pompadour“ mit der un⸗ 5 neraleichlichen Maſſary die uns hür die Exinnerung einer 3 ihrer beſten Rollen hinterlaſſen hat, ulrd nach der hewährten Methode von Charell im Großen Shauſpielhaus zu einem vompöſen Aufzug hiſtoriſcher Trachten und Gemälde nach Entwürfen von Stern, zu einer Revut mit allen Attraktionen der Varietesbühne und des Zirkus, zu einem Glanzſtück eines gewaltigen Ochreſterapparates. Es ſt nicht der Geſchmack derer, die die wahre alte Muſik lieben, aber es iſt ein Zeichen der Dimenſionen unſerer Epoche. Und nun verkleinern wir wieder 5 Dimenſionen inner⸗ halb der Revne und ziehen uns auf das intime literariſche Kunſtwerk zurück, das Friedrich Lolländer in den N letzten Jahren mit Erfolg als parodiſſſche Revne gearbeitet hat. Diesmal heißt es„Bei uns un die Gedächtnis; kirche rum“ Un er e Der. ſtammt von Seeler, dem Leiter der Junge Bühne, die Muſik ſpielt die fanatiſche Weintraub⸗ Jazzkapelle. Es wind ſoniel Geiſt verſpritzt in ſlatirſchen und lyriſchen Deſtillationen unſerer lieben Zeitgeſchichſe, 1 manchmal nur der Kenner der Vorgänge im romaniſchen Cafe mit letztem Verſtändnis folgen kann. Aber hier if Extrakt des Witzes und des Spottes, jener dämonſſchen Kultur, die ſich um die ſtaunende Gedächtniskirche blendend und verblüffend an⸗ 2 2 5 5 *. eee geſtedelt hat. Nene Ausgrabungen in Pergamon Durch die wieder aufgenommenen Ausgrabungen in Pergamon wurden neuer⸗ dings freigelegt: fünf große Arſengl⸗ und Magazinbauten für militäriſche Zwecke, aus dem Ende des 3. Jahrhunderts v. Ehr. ſtammend, au Her Hochfläche der Burg; ferner eine 50 Meter lange und 40 Meter breite palaſtähnliche Anlage der Königs⸗ HMS eren re 0 ann wird es ſeutimentgl und zu lang. bewundernswer Darſt in de zeit mit großem 5 ſtyl(Säulenhalle) und Kultraum, e * * Monkag, den 2. Januar 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗ Ausgabe) 3. Seite. Nr. 2 Stäoͤtiſche Nachrichten Der Schtammoiſh 8 Lokal is iwwerfillt, kein Blatz mer frei, jeder Schtuhl eſetzt. Doch halt! ganz hinne im Eck; jo noch en ganzer Diſch frei. Merkwürdich! do ſitze ſe wie de Hering dicht newe⸗ nanner, un keener traut ſich, au dem eere Diſch Blatz zu nemme. Ja, der Schtammdiſch is aach was Bſonderes, ſozuſage was Beſſeres, was Solides, ir ſchtammt noch aus der gude alde Zeit un liebt die alde zude Sitte. Wozu e Dlſchduch? Solchen Flitterkram verſchuüht er. Awwer blank und weißgeſcheuert muß die vpale Patt ſein. Zigarette⸗ rachende Dämche un Herre ſin ihm en breuel, eweſo die enge hohe Bierbecher, En feſchder, derber achteingutkrug muß es ſein. Un die Schtammdiſchgäſcht ragche ir Pfeifche mit Hallän⸗ der Knaſchter, eener odder der anner ſchubbt, un die Salzweck derfe niemols fehle uffem Diſch. Ich kenn die Herre allminanner, wnigſchdens vum Sehe, e paar aach mit Name, ſo der Bäckemeeſchder Knörzel, de Schbengler Kandel und de penfinierde Rechnungsrat Schretbeis, lauder vollwichdige, ehrſan Börcher. Punkt ſechs Uhr rückt der erſchde an, gewehniglich ſes der Herr Rat. Jetz iſſes halb ſechs und der Diſch noch lee, korz entſchloſſe ſetz ich mich an de leere Diſch, unbhekümmet um den martialiſche Landskrecht, der ſet Schild mit der Üfſchrift: Schtammtiſch! ab⸗ wehrend in die Höh hält, Die Bertl die Kellnerin watſchelt S her,„Entſchuldigen Sie, ds iſt der Stammtiſch.“ Weiß ſchon, ein Helles!„Aber die Herren werden gleich kommen!“ Tut nichts, ich bin ſchon da, alſo ein Helles bitte! Die Berta is verblüfft, geht und brigt mir mei Glas Bier. Schlag ſechs Uhr kommt der Frr Rat. Dienſchtbefliſſe ummt ihm die Berta de Pelzkrageſg und hilft ihm de Mantel ablege. Un jetzt hot der Herr mic erſcht erblickt. Uewer⸗ raſchung, Erſchtaune, Verſchtimmunſ un Aerger wechfle noche⸗ nanner in ſeim Gſicht. En vorwrfsvoller Blick drifft die Berta. Die zuckt die Achſel un micht e Bewegung mit de Händ, was ungfähr heße ſoll: Er geht net, was ſil ich mache. Und do muß mich grad der Deifl ride. Ich denk: Jetzt grad net, letzt bleibſcht erſcht recht hocke. Awwer im höflichſchte Ton ſag ich zum Herr Rat: Entſchuldien Sle, daß ich an Ihrem Tiſche Platz genommen habe, aberes iſt im ganzen Lokal kein Plätzchen mehr frei. Sie geſtattenwohl, daß ich hier vollends mein Glas leer trinke.„Aber gwiß, bleiben Sie nur ruhig ſitzen, Sie ſtören mich durchaus icht.“ Ich bin alſo gedeckt und halte mich am Wort. Mit einm tiefen Zug leere ich mein Glas und beſtlle ein neues. Dan hole ich mir gleich zwei Zeitungen auf einmal. Der Herl gat holt ſich auch eine, was er ſonſt noch nie getan hat, vemutlich, um ſeinen Aerger durch das Leſen abzulenken. Abe ich merk, daß ihm das nicht gelingen will; denn er blättert de Nummern von acht Tagen zweimal, dreimal nacheinander darch, ohne richtiges Intereſſe. Dabei ſchleudert er manchmal üer den Zeitungsrand hinweg einen böſen Blick zu mir herübe Mittlerweil kummt der Bäſermeſchder. Der is ſcheint's emiedlſcher. Er nickt mir wenzſchdens„Gundach“ zu. Vel⸗ lelcht hält er mei Anweſenheit anz in der Ordnung, weil der Herr Rat mich ſunſcht ſicher nt geduld hätt. Un jetzt juckt michs widder.„Proſit, meine errn!“ ſag ich und hebe mein Glas. Wohl obder iwwl miſſe e mer Beſcheid dun. Hot em Herr Rot der Schluß gſchmeckt? Ich möcht's bezweifle. Awwer der Meeſchder Knörzel hot en räfdiche Zug gedan. So ver⸗ Pest e halbe Schtund.'r Her Rat zieht die Uhr. Wo nur ie andern bleiben? Der Meſchder zieht die Uhr un ſecht: 2 le müßde ſchun da ſein.“ die Beria hot die Skatkart ge⸗ brocht. Der Bäckermeeſchder unſchelt ſe un legt ſe widder hin. Sie kumme als noch net. D beide Herre werre unruhig. Gener noch em annere zieht undder die Uhr. Sie kumme als noch net. Ich drink aus un bechtell e friſches Glas. Do guckt de Herr Rat de Meeſchder nörzel an, un de Meeſchder Knörzel guckt de Herr Rat a, un der nickt un ſecht dann in freundlichſtem Ton zu mir: Unſere Partner haben us heut im Stich gelaſſen, haben Sie 810 Luſt, als örter Mann einzuſpringen? Ge⸗ wiß hatt ich Luſcht, un mii hawwe bis um halwer zwölfe gſchbielt. Der Herr Rat hi 47 f Penning gewunne, ich hab ſe verlore, der Herr Körzel frei ausgange. Un als mer enanner Gut Nacht ſag, hot mich de Herr Rat freind⸗ lichſt eingelade, widder zu kinme un mich an ihre Skatabende zu beteiligen. Ich hab zugſgt, un ſeitdem bin ich Schtamm⸗ gaſcht bei der Schtammtiſchunde„Karoſieben“ im Blauen Hecht. A. W. 0 A ** Schuppenbrand. Aus unbekannter Urſache geriet geſtern Mittag in dem Anweſen Oſſenpferch 8 ein kleiner Schuppen mit Grümpel in Brand. Nim Eintreffen des um 12.41 Uhr alarmierten Löſchzuges wardas Feuer ſchon durch den Eigen⸗ tümer gelöſcht. Wappenſchwindel Wie mitgeteilt, ſucht gegenwärtig in Mannheim ein an⸗ geblicher Wappenmaler Privatkundſchaft auf und gibt an, er komme vom Generallandesarchiv in Karlsruhe, dort ſei ein ganz hervorragendes Familienwappen, deſſen Kopierung er übernehme. Das Landesarchiv in Karlsruhe hat dazu mit⸗ geteilt, daß es mit der Sache nichts zu tun habe. Der Unfug der Wappenfabrikation nimmt in letzter Zeit wieder größeren Umfang an. Man hat feſtgeſtellt, daß beſchäftigungsloſe Ma⸗ ler von Haus zu Haus gehen und Lohnaufträge auf Her⸗ ſtellung von Familienwappen ſuchen, ohne die nötigen heral⸗ diſchen und genealogiſchen Kenntniſſe zu beſitzen. Irgend welche urkundlichen Belege für die Führung eines Familien⸗ wappens in alter Zeit werden weder verlangt noch gegeben. Der Nachweis von überlieferten Familienwappen iſt oft ſehr ſchwierig und in der Regel nur in mühſamer archivaliſcher Forſchung zu erbringen. Sehr häufig iſt es der Fall, nament⸗ lich bei bürgerlichen und bäuerlichen Familien, daß die Vor⸗ fahren niemals ein Wappen führten. Auch vor den ſogen. Wappenbüros ſei gewarnt. entnehmen lediglich einem bekannten Wappenbuch wie Siebmacher, ein auf den geſuchten oder ähnlichen Namen lautendes Wappen, nbeküm⸗ mert darum, ob ein tatſächlicher Zuſammenhang zwiſchen dem Träger des Wappens und dem Auftraggeber beſteht, Rechtlich verfolgbar iſt die Führung eines Wappens dann, wenn er bereits im Beſitz einer anderen Familie iſt, doch können Fa⸗ milten, die bisher kein Wappen geführt haben, ſich ein ſolches von einem Berufsheraldiker und Wappenmaler entwerfen laſſen, wenn die Vorausſetzungen gegeben ſind. * * Autobrand. Vermutlich durch unvorſichtigen Umgang mit einem brennenden Streichholz geriet geſtern früh auf dem Parkring ein Perſonenkraftwagen in Brand. Das Feuer wurde durch die um.12 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr mit einer Schlauchleitung gelöſcht. Der Schaden beträgt einige Hundert Mark. Das Auto iſt vollſtändig ausgebrannt. * Mit dem Motorrad verunglückt. Ein 38 Jahre alter, verheirateter Schmiedemeiſter, der mit ſeinem Motorrad auf der Straßenkreuzung Max Joſef⸗ und Brückenſtraße mit einem Perſonenkraftwagen zuſammenſtieß, erlitt einen links⸗ ſeitigen Unterſchenkelbruch. Der Verunglückte wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. * Zertrümmerung einer Plakatſäule. Am Samstag vor⸗ mittag blieb auf der Breitenſtraße am Marktplatz ein Liefer⸗ kraftwagen mit der rechten Vorderkante des Fahrzeuges an der dort nahe dem Gehwegrand ſtehenden Plakatſäule hän⸗ gen, vodurch der obere Teil der Säule in Trümmer ging. Der Vorfall iſt darauf zurückzuführen, daß das Fahrzeug auf der etwas abfallenden Straße nach rechts abrutſchte. Per⸗ ſonen kamen nicht zu Schaden. i * Unfug mit Feuerwerkskörpern. In der Silpeſternacht wurde auf der Dammſtraße von einem bis fetzt noch unbe⸗ kannten Täter ein Feuerwerkskörper von der Straße aus in eine Wohnung des Hauſes Nr. 14 geworfen, wodurch eine Fenſterſcheibe zertrümmert wurde und zwei Vorhänge Feuer fingen. Der Brand wurde von dem anweſenden Wohnungs⸗ inhaber noch rechtzeitig gelöſcht. * Eine erhebliche Störung des Gottesdienſtes in der Trinitatiskirche verurſachte am Samstag nachmittag ein ledi⸗ ger, 38 Jahre alter Taglöhner, der ſtark angetrunken war, Er mußte gewaltſam aus der Kirche entfernt werden. * Mer hat das Geld gefunden? In den letzten Tagen wurden verloren: Ein braunlederner Geldbeutel mit zwet Fächern und 86/ Inhalt, auf der Induſtrieſtraße; ſchwarzgerippter Ledergeldbeutel mit einem Fach u. 110% In⸗ halt, in der Vorhalle des Haupthahnhofes; eine Brieftaſche mit 65/ Inhalt, einem Scheck über 150 /, auf die Vereinsbank Käfertal, ſowie verſchiedenen Papieren auf den Namen Auguſt Hodecker, von Käfertal bis Feudenheim. a * Unaufgeklärte Diebſtähle. In letzter Zeit wurden u. a. entwendet: Zwei dunkelblaue Kinderkleider, verſchieden gar⸗ niert, ein geſtricktes hellblaues Kinderkleid mit kurzen Aermeln, ein geſtricktes Kinderkleid, beigefarbig und blau, ein wollener Jumper, beige mit blau und weiß geſtreift, zwe wollene Kindermützen, weiß mit roſofarbigem und hellblauem Rand, eine lachsfarbige Kindergarnitur aus Wolle, 5 Paar geſtrickte Kindergamaſchen, ſchwarz und weiß, Nachts aus einem Schaukaſten.— 153/ Bargeld, ein Paar Eheringe mit der Gravierung A. N. und H. A. 1901, ferner ein Paar Ohr⸗ ringe, aus Gold und eine Doublebroſche(Glaube, Hoffnung un Liebe) in der Bürgermeiſter⸗Fuchsſtraße.— Ein ſchwar⸗ zer Herrentuchmantel mit Samtkragen, zweirethig und Quetſchfalte und der Firmenbezeichnung„Georg Jünger“, in einem Lokal in der Langſtraße,— Ein ſchwarzer Samtmantel mit geblumtem Futter und lila Bändern, ein dunkelbrauner Geldbeutel mit verſchiedenen Papieren, auf den Namen Mock; ein brauner Wildledergeldbeutel mit 18% Inhalt; eine kleine ſchwarze Lackledertaſche mit 2 Schlüſſeln, ſowie 2 Kiſtchen Zigarren, Marke„Tafellied“, in einem Labengeſchäfte in H 1. Sie ein * Der verwegene Einbruch in die Karlsruher Juſtißzkaſſe im Landgerichtsgebäude in der Hans Thomaſtraße, von dem wir im Samstag Abendblatt berichteten, iſt höchſtwahrſcheinlich von den gleichen Perſonen verübt worden, die in die hieſigs katholiſche Kirchenſteuerkaſſe eingebrochen ſind. Der Chauffeur der Autodroſchke, der die Gauner am Freitag früh nach Mann⸗ heim brachte, konnte der Kriminalpolizei nähere Angaben über das Ausſehen der drei Fahrgäſte machen, die er in der Nähe des Hauptbahnhofes abſetzte. Es war bis jetzt nicht feſtzuſtellen, ob die drei Gauner ſich hier zunächſt in ein Hotel begaben oder den zunächſt erreichbaren Zug zur Flucht benutzt haben. Bei dem Einbruch in die Karlsruher Juſtizkaſſe haben die Täter nur das bare Geld mitgenommen und die Pfandbriefe, Obliga⸗ tionen und Gerichtskoſtenmarken im Werte von einigen hun⸗ derttauſend Mark liegen laſſen. Außer dem deutſchen Gelde haben die Täter 19 franzöſiſche Franken mitgenommen. Die Spur der Täter wurde hier ſofort aufgenommen und wird wei⸗ ter verfolgt. Den Ermittlungen der Karlsruher Kriminal⸗ polizei iſt es inzwiſchen gelungen, auch das Ausſehen des drft⸗ ten Täters feſtzuſtellen. Er hat mageres, eingefallenes Geſſcht, tiefliegende Augen und trägt ein Augenaglas. Zuerſt bheſtand die Vermutung, daß ein Mädchen im Auftraa der Einbrecher in einem Karlsruher Schreibwarengeſchäft das ſchwarze Ton⸗ papler eingekauft habe, mit dem die Einbrecher die Fenſter der Fuſtizkaſſe verkleideten, um ungeſtört und von der Straße nicht beobachtet, arbeiten zu künnen. Inzwiſchen hat ſich aber herausgeſtellt, daß das Mädchen das ſchwarze Papfer für eine Karlsruher Firma eingekauft hat. Daß man es mit berufs⸗ mäßigen Einbrechern zu tun hat, geht daraus hervor, daß die mit einem beſonderen Schloß und komplizierten Schlüſſeln ge⸗ ſicherte Tür zu der Juſtizkaſſe von den Tätern ohne heſondere Beſchädigungen geöffnet worden iſt. Wahrſcheinlich haben ſich die Einbrecher am Donnerstag abend in das Landgerichts⸗ gebäude einſchließen laſſen, um im Laufe der Nacht zum Frei⸗ tag den Einbruch ungeſtört ausführen zu können. * Schwerer Unfall eines Mannheimer Schaffners in Karlsruhe. Ein Eiſenbahnſchaffner aus Mannheim wollte in Karlsruhe die hinteren Lichter eines auf Bahnſteig 5 ſtehen⸗ den Güterzuges anzünden. Als er zu dieſem Zweck auf den Puffern ſaß, wurde der Zug zurückgeſchoben. Durch den Stoß fiel der Schaffner von dem Puffer und geriet mit dem Fuß unter ein Rad. Der Verunglückte wurde in ſchwerverletztenn Zuſtande nach dem ſtädtiſchen Krankenhauſe verbracht. Veranſtaltungen Die Vereine ehemaliger 112er und 142er Mannheim veranſtalteten im dichtheſetzten„Germaniaſgal“ ihre Welh⸗ nachtsfeter. Die zur Mitwirkung gewonnene Kapelle Mohr gab zur Unterhaltung ihr Beſtes. Das Geſang s Quartett der„Sängerluſt“ hatte mit ſeinen Darbie⸗ tungen einen ſolchen Beifall, daß jeweils eine Einlage not⸗ wendig war. Der Vorſpruch der Kinder war vorzüglich. Den größten Beifall jedoch erntete das Theaterſtück„Das Ehriſt⸗ kind in der Kinderſtube“. Das Stück wurde nur von Kin⸗ dern der Mitglieder aufgeführt. Das zweite Theaterſtüg „Bubi ſchläft“ fand auch Anklang. Der humopiſtiſche Teil wurde durch zwei Couplets bereichert, die durch die Kame⸗ raden Hirth als„Rekrut Fürchterlich“ und Burkhart als „s Resl aus Tirol“ vorgetragen wurden. Der Nikolaus iſt diesmal auch nicht ausgeblieben. Er(Kamerad Ggeling, brachte manche Ueberraſchungen für Groß und Klein. Großen Beifall fand die Gabenverloſung. G. Die Sunlicht Geſellſchaft A.., Mannheim⸗mheinau, veranſtaltete am Abend des 23. Dezember im großen Saal des Friedrichsparks eine ſtimmungsvolle Weihnachtsfeier, zu der ſich ſämtliche Angehörige des Werks vom Direktor bis zum jüngſten Arbeiter unter dem ſtrahlenden Weihngchtsbaum zuſammenfauden; auch die Familien waren mit eingeladen. Die Teilnehmer ſaßen in zwangloſer Reihenfolge an weißgedeckten, mit Blumen und Tannengrün feſtlich geſchmückten Tiſchen, den Saal bis zum letzten Platz füllend. Eine abwechſlungs⸗ reiche Vortragsfolge von etwa 20 Nummern wurde geboten, Die Mitwirkenden, Herren wie Damen, gehörten ausnahms⸗ los zur Arbeitnehmerſchaft der Sunlicht⸗Fabrik. Angeſtellte und Arbeiter hatten ſich freudig in den Dienſt des Feſtabends geſtellt. Es iſt erſtaunlich, wieptel Talent und Können gezeigt wurde. Klavier⸗ und Geigenſpiel wechſelte mit Liedern des Sunlicht⸗Chores, Einzelgeſang, Vorträgen und Theaterſpiel, Auch die Damenabtetlung des Sunlicht⸗Sportklubs war im Programm vertreten. Reicher Beifall ſprach allen Mitwirken⸗ den den Dank ihrer Arbeitsgenoſſen aus. Die feſtlichen Stun⸗ den durchwehte ein ſchönes Gefühl der Zuſammengehörigkeit, dem auch Direktor Hoeffler in ſeiner warmherzigen Aus⸗ ſprache Ausdruck gab. Einen Höhepunkt des Feſtes bildete die Ehrung der Herren Wilhelm Schäfer und Ernſt Pfaff für 2 jährige Tätigkeit, Albert Wyſt, Heinrich Brüch le, Frl. Anna Fuchs und Frau Eliſe Knapp für 15jährige Tätigkeit im Werk. Im gemeinſamen Geſang des von einem Beamten des Werks verfaßten Sunlicht⸗Liedes klang der ſchöne Abend aus, der allen Teilnehmern noch lang als feſtliche Erinnerung im Gedächtnis bleiben wird. eee eee, ke Vom gelnden Soethe In den von Dr. Erich sbſtein in Leipzig herausgegebenen kenntnisreichen„Aerzte⸗Kemoiren“(Verlag von Julius Springer in Berlin] finde ſich bemerkenswerte Berichte von Aerzten über Begegnungg mit Goethe ſein Ausſehen, ſeine phyſiſche Natur, So erzält Chriſtoph Wilhelm Hufeland, der berühmte Arzt und Brfaſſer der„Makrobiotik“ in ſeiner Selbhſtbiographie, die er 831, dem Erblinden nahe, diktiert hat, aus ſeiner Jugend Goethe zog 1776 in Weimar ein. Dieſer junge 27jährige ferige Herr Doktor brachte eine wun⸗ derbare Repolution in zieſem Ort hervor, Es war kein Wunder. Man kann ſick keinen ſchöneren Mann vorſtellen. Dabei ſein lebhafter Geſt und ſeine Kraft, die ſeltene Ver⸗ einigung geiſtiger und körperlicher Vollkommenheit, groß, ſtark und ſchön; in allen körperlichen Uebungen: Reiten, Fech⸗ ten, Voltigieren, Tanzer war er der erſte. Ich habe nie etwas Schöneres und Vollendeeres gefehen, als ihn den Oreſtes in ſeiner„Iphigenie“ darſtllen, Corona Schröter die Iphigenie, v. Knebel den Thoas, zrinz Konſtantin den Phylades. Es war ein echtes Bild des klaſſiſchen Griechentums. Nachher hatte ich ds Glück, ſo berichtet Hufeland weiter, 10 Jahre lang(von 189— 1793) als Goethes Arzt und Freund ſeines näherer Umganges zu genießen. Zwar gab er dem Arzte wenig z tun. Seine Geſundheit war in der Regel, abgeſehen wenſer vom Einfluß der Atmoſphäre her⸗ rührender rheumatiſche und katarrhaliſcher Beſchwerden und beſonders die ſchon dmals vorhandene Dispoſition zu ka⸗ tarrhaliſcher Angina, prtrefflich; aber deſto lieber unterhielt ex ſich mit dem Arzte ils Naturforſcher. Es iſt mir nie ein Menſch vorgekommen, der zu gleicher Zeit körperlich und gei⸗ ſtig in ſo hohm Gradevom Himmel begabt geweſen wäre und auf dieſe Weiſe in dr Tat das Bild des vollkommenſten Menſchen darſtellte. Lin 1. g a ſowohl über ſeine pyſiſchen als geiſtigen Funktionen aus. Aber Produktivitct wr der Grundcharakter im Geiſtigen und Phyſiſchen, und im Pyſiſchen zeigte ſich dieſe Produktivität durch eine reiche Nukition(Ernährung), äußerſt ſchnelle und . reichliche Sanguificalon(Bluterzeugung) und Reproduktſon, eilſſche Selbſthilſe bi Krankheiten und eine Fülle von Blut⸗ leben. 8b. Rache „Auf n Huaba Loiſt ha i a Wut. Wann dem ſei Haus amal a brennt, demlöſch i'wiß's Feuer aus. Fin herrliches Gleichgewicht breitete ſich Theater und Muſik D Urauffſührung im Dresdner Komödienhaus. Am Diens⸗ tag hatte ein dreiaktiges Luſtſpiel„Kleine Komödie“ von Siegfried Geyer, einem Wiener Schriftſteller, im Theater die Komödie bei der Uraufführung einen vollen Er⸗ folg. Es iſt ein Stück im Stile Schnitzlers, eine echt Wiener Unterhaltungskomödie, der eine ſehr hübſche Idee zugrunde liegt und die den Vorzug einer geſchickten Verwickelung der Fäden und einer überraſchenden Löſung des Knotens hat. Während ein vornehm eingerichteter Baron, Junggeſelle, der Einladung zu einem Abendeſſen folgt, empfängt der Kammer⸗ diener im Smoking ſeines Herrn eine Dame, der er ſich als der Baron vorſtellt. Er vermutet in ihr eine vornehme Dame der Geſellſchaft und iſt glücklich, einmal das zu erleben, was ſonſt nur ſein Baron fertigbringt. Unvorhergeſehen kommt dieſer aber zurück, entdeckt den Schwindel, zieht Die⸗ neruniform an und geht auf das Abenteuer ein. Natürlich ſptelen noch andere Beſucher eine Rolle, wobei der Kammer⸗ diener immer der Baron bleibt und der Baron der Diener, bis die Dame erſcheint, mit der der Baron auf dem Weg von Roſenſpenden„angebandelt“ hat. Sie weiß, daß ihr Stuben⸗ mädchen in ihrer Toilette hier iſt und erſcheint nach Verein⸗ barung mit dem Baron als Zofe, die mit dem Baron dem Pärchen ſervieren will. Hier Ueberraſchung, dort Enttäu⸗ ſchung. Schließlich hat die wirkliche Dame ihren Baron und das Stubenmädchen nimmt mit dem Kammerdiener fürlteb. Das Ganze iſt witzig und mit Humor durchgeführt und nur etwas zu breit gehalten, was eigentlich verwunderlich iſt, da der Verfaſſer ſich im übrigen ſehr bühnenkundig erweiſt und die Akte wirkungsvoll zu ſteigern und mit einem Bluff zu ſchließen verſteht. Das Stück wird unter Alfred Haaſes wohl⸗ durchdachter Spielleitung ausgezeichnet wiedergegeben. Den Baron gibt Wolf Kerſten und den Kammerdiener Alfred Haaſe, Beide machen aus ihren Doppelrollen feinpointferte Kabtinettſtückchen. Zu ihnen geſellt ſich ebenbürtig Lotte Klein als Stubenmädchen, die in dieſer Rolle zum erſten Male in dieſem Theater auftrat und dabei ihr liebenswitr⸗ diges, graziöſes und neckiſches Spiel offenbart. Die übrigen Rollen fallen nicht ins Gewicht, An ſtarkem Beifall fehlte es nach keinem Aktſchluß.. Merkwürdiges Schickſal eines Muſikſtückes. Im Jahre 1844 veröffentlichte F. K. Griepenkerl ein Orgelkonzert, das er aus dem Nachlaß des erſten Bachbiographen J. N. Forkel hatte und nach eigenhändigem Vermerk Friedemann Bachs für deſſen Schöpfung hielt.„Friedemann Bachs Orgel⸗ konzert in D⸗moll“ iſt im 1 5 der n immer bhe⸗ rühmter geworden; beſonders ſeit Auguſt Stradal eine vir tuoſe Klauferübertragung davon lieferte, iſt es Repertoireſtück der Pianiſten geworden. Noch heute findet man das Wert in dieſer Faſſung häufig auf Konzertzetteln fälſchlich als von Friedemann Bach ſtammend bezeichnet. Inzwiſchen hat jedoch der Breslauer Muſtkgelehrte Max Schneider im Bach⸗Jahr⸗ buch nachgewieſen, daß das Orgelkonzert keine Schöpfung Friedemanns, ſondern die von ſeinem Vater Johaun Sebaſtian gemachte Bearbeitung eines Concerto gross o(op., 3, Nr. 11) des Venezianers Antonio Vivaldi (46801743) iſt, daß es alſo Friedemann, aus Not oder Wil⸗ lensſchwäche, fälſchlicherweiſe als ſein eigenes Werk in An⸗ ſpruch genommen hat— übrigens bei ihm nicht der erſte und einzige Fall, Erſt kürzlich iſt nun das von Vivaldi ſtammende Urbild, das mit zwei Solopiolinen, einem Solocello, einem Streicherchor von erſten und zweiten Geigen und erſten und zweiten Bratſchen beſetzt iſt, zum erſten Male in Partitur zugänglich gemacht worden, und zwar durch Alfred Einſteim in Eulenburgs kleiner Partitur⸗Ausgabe als Nr. 750) im Vor⸗ wort gibt da der Herausgeber auch kurze ſtilkritiſche Hinweiſe Thomaskantors e Eiteratur *„Paläſtina“. Von Prof. Dr. Hermann Guthe. Mit 158 Ab⸗ bildungen, darunter 6 in Farbendruck, und einer farbigen Karte, Zweite mehrfach umgearbeitete Auflage. kunde Band 21.(Verlag von Velhagen u, Klaſing in Bielefeld und Leipzig.) Die vorliegende zweite Auflage dieſes Werkes hat in text⸗ licher Beziehung und auch in der illuſtrativen Darſtellung mancher⸗ lei Erweiterungen erfahren, die der überragenden Bedeutung bleſes Buches zugute kommen. Paläſtina, das Land der Wunder und der Bedeutung, ſondern guch der kosmopolitiſch eingeſtellte Wiſſen⸗ ſchaftler und gebildete Lale hat für dieſen Band ein beſonderes In⸗ tereſſe. Die Tatſache, daß eine ſtarke Bewegung des Abendlandes ihre Wellen auf das Morgenland und beſonders auf Paläſtina pichtet, gereicht dieſem Buche zum Vorteil; in ihm ſpiegelt ſich nicht nur die gbgeklärte Ruhe und das myſtiſche Empfinden von Jahr⸗ kaufenden wilder, ſondern auch die moderne Zeit, die ihre Entwick⸗ lung auch in der Stille und Abgeſchlebenhelt des Orients breit macht, wird fühlbar darin. Dieſem modernen Fortſchritt iſt es zu⸗ zuſchreiben, daß Paläſtinareiſen mehr denn je ausgeführt werden, und ſo bedeutet dleſer Band jedem geographiſch und völkerkundlich Intereſſierten eine Fundgrube des Schönen und Wiſſenswerten, auf Vivaldis Urbild und die Nachſchöpfung des größten. Monographien zur Erb⸗ a Myſtik, hat nicht nur für den europätſchen Chriſten ungeſchmälerts 525 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 2. Januar 1928 . Seite. Nr. 2 5 Neujahrs⸗Herrenabend der„Liedertafel“ Wenn die Mannheimer Liedertafel ihre aktiven und paſ⸗ ſiven Mitglieder zum traditionellen Neujahrs⸗Herren⸗ abend einladet, darf ſie damit rechnen, daß ſich die Räume des Geſellſchaftsheimes als zu klein erweiſen. So wars auch geſtern wieder. Man mußte ſehr zeitig kommen, wenn man ſich nicht mit einem Sitzplatz ganz im Hintergrunde oder im anſtoßenden kleinen Saal begnügen wollte. An der Vor⸗ ſtandstafel ſaßen neben den beiden Ehrenpräſidenten Groß und Hechler der Ehrenbundesrechner, Kommerzienrat Sauerbeck, die Landtagsabgeordneten Dr. Waldeck und Dr. Wolfhard, die Stadträte Haas, Ludwig und Vogel, die Stadtverordneten Fritz und Walther, Regie⸗ rungsrat Lafontaine, Beigeordneter Dr. Zeiler und die Rechtsanwälte Dr. Alt, Lindeck und Künzig. Nach dem feinnuancierten, ſchwungvollen Vortrag von Meyerbeers„Fackeltanz“ und der nicht minder populären Ouvertüre zu„Leichte Kavallerie“ von Suppé durch das Hausorcheſter unter Herrn Tunzes temperamentvoller Leitung hegab ſich die Aktivität aufs Podium, um unter Kapell⸗ meiſter Mannebecks ſtraffer Leitung die erſte Probe ihres Könnens im neuen Jahre mit der ſehr ſauber und ſtimmungs⸗ reich herausgearbeiteten Wiedergabe der Chöre„Die Hütte“ on H. Kahn und„Wenn die Schwalben heimwärts ziehn“ von Franz Abt zu zeigen. Der rauſchende Beifall bewies, wie ſehr die Zuhörer mit dieſen nach Silveſter doppelt hoch zu bewer⸗ tenden Leiſtungen zufrieden waren. Der 1. Vorſitzende, Prokuriſt Georg Müller, hielt hierauf die Neujahrsanſprache, die er mit der herzlichen Begrüßung der ſtattlichen Korona, iusbefondere der Vertreter der Behörden und der Mitglieder des Sängerkranzes Schwetzingen, einleitete. Als er im Namen des Vorſtandes ein kräftiges Proſit Neujahr! in den Saal rief, weckte er lebhaften Widerhall. Bei einem Rückblick auf das vergangene Jahr, ſo führte der Redner weiter aus, wolle es ſcheinen, als ob man von Jahr zu Jahr die Erwarkungen etwas zuxrückſchraube oder kleinere Wünſche hege. Möglicher⸗ weise ſei dies darauf zurückzuführen, daß mancher Wunſch in Erfüllung gegangen ſei. Da dürfe man nun feſtſtellen, daß im allgemeinen eine Beſſerung der Geſamtlage unſeres Volkes eingetreten ſei und daß unſer deutſches Vaterland ſich wieder Geltung im Rate der Völker verſchafft hat. Trotzdem blieben viele Wüunſche noch offen. Er wolle nicht von Politik und Wirkſchaftsnöten reden, ſondern den Blick auf das wenden, was den Sängern am nächſten liege, auf das deutf che Lied. Das Mäunergeſangsweſen habe im allgemeinen im abgelau⸗ fenen Jahre einen Aufſchwung genommen. Man lebe in einer neuen Zeit und müſſe ſich ihr anpaſſen. Es würde des⸗ halb rückſtäudig ſein, wenn man, der alten Liebe zum Volks⸗ liede nachgebend, ſich den neuzeitlichen Beſtrebungen nicht an⸗ ſchließen würde. Auch auf dieſem Gebiete ſei im vergangenen Jahre eine bedeutende Tat erfolgt durch die Abhaltung der Nürnberger Sängerwoch e, die Zeugnis abgelegt habe von dem neuzeitlichen ſchöpferiſchen Geiſt und Höchſtleiſtungen geſchaffen habe, die größte Anerkennung fanden. Das deutſche Lied und der Männergeſang hätten ſich als Kunſtfaktor Gel⸗ kung verſchafft, ſodaß zu hoffen ſei, daß in Zukunft immer weitere Kreiſe ſich den Beſtrebungen des deutſchen Sänger⸗ büundes anſchließen u. dieſer immer weitere Freunde gewinne. Blicke man hinein ius neue Jahr, ſo dürfe man feſtſtellen, daß 1928 ebenfalls Großes bevorſtehe: Das Deutſche Sängerbundesfeſt in Wien, das eine beſondere Be⸗ deutung durch die Gedächtnisfeier anläßlich des 100. Todes⸗ tages Schuberts gewinne. Das Feſt ſolle aber auch zur Be⸗ kräftigung des Anſchlußgedankens beitragen. Die beiden großen Veranſtaltungen: Nürnberg 1927 und Wien 1928 ſeien mptomatiſch für die Beſtrebungen der deutſchen Sängerwelt. Redner ſchloß mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß der Vor⸗ ſtand der Liedertafel auch im neuen Jahre bei den aktiven And paſſiven Mitgliedern die Unterſtützung findet, die der Verein braucht, wenn er ſich gedeihlich weitenentwickeln und den Beſtrebungen nacheifern ſoll, die der Deutſche Sängerbund im Intereffe des deutſchen Liedes und damit des 120 5 Vaterlandes verfolgt. Das Hoch auf das deutſche Lied, das deutſche Vaterland und die Liedertafel, in das Herr Müller ſeine warmbeſeelten Ausführungen. ausklingen ließ, fand be⸗ geiſterten Widerhall. Mächtig durchbrauſte der Vereinswahl⸗ pruch den Saal. Opernſänger Hellmuth Neugebauer bot Glanz⸗ leiſtungen mit dem Vortrag von vier Liedern:„Der Sieger“ don Kann,„Der Hidalgo“ von Schumann,„Der Frühling zog ein“ von Beines und dem bekannten Trinklied„In der Pfalz“. Der Künſtler, der ausnehmend gut bei Stimme war, weckte mit der vollendeten Wiedergabe geradezu enthuſiaſtiſchen Bei⸗ fall. der„Liedertafel“, das unter der Leitung des Herrn Menz„Die Veſper“ von Beethoven und„Waldeinſamkeit“ von Baumann mit feinſter Abtönung ſang. Es iſt immer eine Freude, feſtzuſtellen, wie eifrig das Quartett an ſeiner Vervollkommnung arbeitet. Herr Georg Müller nahm nach dieſen Kunſtgenüſſen die Ehrung von Jubilaren vor. Für 25 jährige aktive Mitgliedſchaft erhielten die ſil⸗ berne Ehrennadel die Herren Karl Fauth, Otto Heune, Karl Kellermann, Karl Rück und Georg Fro⸗ böſe. Herr Karl Scheuermann, der 50 Jahre der Lieder⸗ tafel angehört, wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Nach dieſem feierlichen Akt wurden die Darbietungen fortgeſetzt, die aus weiteren Muſikſtücken des Hausorcheſters, brillanten Selbſtſchöpfungen unſeres ausgezeichneten Lokaldichters Jacob Frank, des Gaſthumoriſten Heinrich Schäfer und heiteren Quartetten beſtanden. Wenn alle Veranſtaltungen der„Liedertafel“ einen ſo ſtimmungsvollen, harmoniſchen Verlauf nehmen, wie der Neufahrs⸗Herrenabend, dann darf der Vorſtand, zuvor der unermüdliche Vergnügungskommiſſär, Herr Fußer, zufrieden ſein. Sch. Kommunale Chronik Neckargemünd wünſcht Ferngasbezug von Heidelberg * Neckargemünd, 30. Dez. In der letzten Bürgeraus⸗ ſchußſitzung wurde durch Probeabſtimmung feſtgeſtellt, daß der Gemeinderat einmütig die Gas verſorgung Neckargemünds durch das Heidelberger Gaswerk befür⸗ wortete. Das Heidelberger Gaswerk verhandelt ſeit einiger Zeit mit mehreren Nachbargemeinden wegen der Ferngas⸗ verſorgung. Es iſt zu erwarten, daß im Laufe des kommen⸗ den Jahres mehrere Lieferungsverträge abgeſchloſſen werden. Nachdem der Heidelberger Stadtrat in ſeiner letzten Sitzung einen Gasfernlieferungsvertrag mit der Stadt Neckargemünd genehmigt hat, geht Neckargemünd als erſte Gemeinde dieſen Weg. Rücktritt des Bürgermeiſters von Waldmichelbach = Waldmichelbach, 2. Jan. Am(. Januar trat Bürger⸗ meiſter Stein aus Geſundheitsrückſichten in den wohl⸗ verdienten Ruheſtand, begleitet von den beſten Wünſchen für einen angenehmen Lebensabend nach einer langen Zeit treueſter Pflichterfüllung bis zum Aeußerſten. Mit ihm ſchei⸗ det einer der tüchtigſten Gemeindebeamten des Kreiſes Hep⸗ penheim aus dem Dienſt. Faſt während eines Menſchen⸗ alters leitete er mit größer Umſicht die Geſchicke der Ge⸗ meinde, auch unter den erſchwerenden Umſtänden wie die Kriegszeit ſie mit ſich brachte. Unter ſeiner Führung wurde eine Reihe großer Kulturaufgaben in moderner, vorbildlicher Weiſe gelöſt. Er ſchuf ſich bleibende Verdienſte um den Straßenbau und um die Einrichtung der Waſſer⸗ leitung. Unter den ſchwierigſten wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſen ſicherte er der Gemeinde die Verſorgung mit elektriſcher Energie. Faſt ſchien es, daß ſeine letzte Tat über ſeine Kräfte ginge. Doch die Krone ſeiner Schöpfungen, das neue vor fünf Monaten ſeiner Beſtimmung übergebene Schulhaus, ſteht ſtolz, das Landſchaftsbild beherrſchend vor dem von der Kreidacher Höhe aus Ankom⸗ menden. Dieſer Bau gereicht nicht nur der hieſigen Gemeinde ſondern auch dem weiteren Umkreis zur Zierde. Selbſt manche größere Stadt beneidet unſeren Ort um dieſe vorbild⸗ liche Stätte der Jugenderziehung. Die zähe Energie und manche perſönliche Opfer des Bürgermeiſters machten es nur möglich, daß die Grundlagen zur Vollendung dieſer Tat ſtets zur rechten Zeit geſichert waren. Weit über die Ortsgrenzen hinaus war Bürgermeiſter Stein beliebt, geehrt und geſchätzt wegen ſeines offenen, lauteren, liebenswürdigen, vornehmen Weſens, das er bei güttiger Strenge und Exaktheit gegenüber Einheimiſchen und Fremden in ſteter Hilfsbereitſchaft und Partetloſigkeit zeigte. Nie wies er einem Bittſteller die Tür. In ſeinem jüngſten Sohn beſaß Herr Stein eine ausgezeich⸗ nete Stütze. Er verläßt zuſammen mit dem Vater, deſſen rechte Hand er ſchließlich geworden war, ſeinen bisherigen Wirkungskreis.— Möchte auch die neue Ortsleitung ſo be⸗ währten Männern anvertraut werden. CCCCCCCãũã ccc( (Neu hinzutretenden Beziehern der„N...“ wird auf Wünſch der bereits erſchienene Teil des Romans koſtenlos Hachgeliefert.) 4 us Malter der Bultzeugentt Roman von Otto Schwerin „Kein allzu ſicherer Aufbewahrungsraum“, meinte der Amerikaner kopfſchüttelnd. a „Stimmt“, erklärte der Holländer,„die Steine liegen aber im allgemeinen verſchloſſen im Hotelſafe, zufällig habe ich ſie vor einer Stunde abgeholt.“ Gladſtone hatte bereits eine Lupe aus der Taſche gezogen und beugte ſich mit dem Edelſteinhändler intereſſiert über den Tiſch. Suyder öffnete vorſichtig das Käſtchen und ließ eine größere Anzahl etwa 50 bis 60, teils geſchliffene, teils rohe Diamanten, in verſchiedenen Größen im Sonnenlicht flimmern und blitzen.— 1 Der amerikaniſche Intereſſent nahm einige Steine vor⸗ ſichtig in die Hand und prüfte ſie fachmänniſch durch ſein Vergrößerungsglas. Schließlich wählte er rund ein Dutzend Diamanten aus und legte ſie in den Klappdeckel des Leder⸗ käſtchens. „Ich bin eventuell bereit, die hier ausgeſuchten Steine zu erwerben“, ſagte er.„Bitte machen Sie Ihr Gebot, aber Aunter gefälliger Berückſichtigung der für Sie angenehmen Tatſache, daß ich Kaſſenkäufer bin.“— Der Holländer nickte, zog einen goldenen Bleiſtift aus der Weſtentaſche und ſtellte einige Berechnungen an.— Plötzlich wurde draußen wider die Türe geklopft. Die 5 beiden Männer ſchraken zuſammen, und Snyder bedeckte un⸗ willkürlich ſeine Koſtbarkeiten mit einer Zeitung, die neben dem Käſtchen auf dem Tiſche lag. Aergerlich, ob der Störung, öffnete er die Türe zu ſeinem Salon. Draußen ſtand eine junge, gutgekleidete Frau, die den Holländer mit einem höf⸗ lichen, beinahe etwas zu devoten, Kopfnicken begrüßte. „Was wünſchen Sie Madame?“ fragte Snyder, gewalt⸗ ſam ſeinen Unwillen unterdrückend.— Er ſtand zwiſchen den beiden Türen und warf ängſtliche Blicke nach dem Zimmer⸗ iunern, wo ſeine Diamantenkollektion, die ein Vermögen wert war, unter der Zeitung auf dem Tiſche lag. „Kann ich Sie einen Augenblick ſprechen, Herr Suyder“, ſagte die Dame mit höflicher Beſtimmtheit. „Ich— ich bin— wie Sie ſehen, beſchäftigt, Madame— habe Beſuch— nielleicht in einer halben Stunde.—“ iich balte Sie mit meiner Sache nur wenige Minuten auf, Pine kurze— aber dringende Angelegenheit.“ „Man ſoll Damen gegenüber nicht unhöflich fein,“ ſagte Glasſtone 2881 E ˖ it der D— er lachte herzlich,„Ich könnte eine mißtraufſel Ihrerſeits verſtehen und ſogar billigen. natürlich mit hinaus.—— Ich wünſche gar Diamanten allein im Zimmer zu ſein“, fuhr er mit ge⸗ nicht mit den Nicht minder erfolgreich war das Doppelguartett Aus dem Lande Tr. Ladenburg, 30. Dez. Eine ſoziale Fürſorgetätigkeit entfalten Kriegerbund und Kriegerverein Ladenburg. die wieder zu Weihnachten ihre Altveteranen und deren Witwen mit Weihnachtsgaben erfreuten. Auf ihre Befür⸗ wortung hin gewährte die Stadtgemeinde den braven Altveteranen eine Weihnachtsbeihilfe von 20 RM. Die Ka⸗ meradſchaften der 109er und 110er Ladenburgs tun den wacke⸗ ren alten Regimentskameraden wo es geht Gutes und Er⸗ freuliches und dokumentieren dadurch den Geiſt echter Ka⸗ meradſchaft. c Schwetzingen, Jan. Ueber den bereits im heutigen Morgenblatt gemeldeten Unfall erfahren wir noch folgendes: Das etwa 4 Jahre alle Söhnchen des Schachtmeiſters Albert Bofinger war im Begriffe, mit ſeinem um ein Jahr älteren Schweſterchen die Großmutter zu beſuchen. Zu dieſem Zwecke nahmen die Kinder, wie ſchon öfters, den Weg über die Bahnüberführung. Unterhalb der Brücke wollten die Kinder die Straße überqueren, um auf den linksſeitigen Gehweg zu kommen. Als die Straßenbahn von der Brücke kommend die Ueberführungsſtraße abwärts fuhr, befand ſich das Mädchen bereits guf dem linken Gehweg. Der kleine Knabe. der von der Schweſter auf die Straßenbahn durch einen Zuruf aufmerkſan gemacht wurde, hat ſich nach anfäng⸗ lichem Zögern vor der Gefahr erſt im letzten Augenblick ent⸗ ſchloſſen, über die Schienen zu ſpringen, um zu ſeiner Schweſter auf den Gehweg zu gelangen. Dabei wurde der Junge von dem Straßenbahnzug erfaßt und überfahren. Das Kind war ſoforf tot; ein Fuß und der Kopf wurden abgefahren. Der Körper des Kindes hatte ſich unter der zweiten Achſe des Motorwagens feſtgeklem'! und konnte erſt nach längeren Bemühungen geborgen werden. Den Führer des Straßekbahnzuges dürfte keinerlei Schuld an dem Unglück treffen. c Schwetzingen, 2. Jan. In der Silveſternacht wurde ein jähriger Burſche aus Oftersheim in der Nähe des hieſigen Hauptbahnhößss durch einen Schuß aus einer Flobertpiſtole verleſt. Eine Piſtolenkugel blieb dem Jungen in einem Bein ſtſcken. Ein hieſiger Arzt entfernte die Kugel durch eine Operktion. c Altlußheim, 2. Jan. Die Eheleute Georg Schröck 1 konnten dieſer Tage das Feſt der goldenen Hochzeit feiern. Beide Jubilare erfreuen ſich noch guter Geſundheit und gehen täglich ihrer Arheit nach. Der Ehemann iſt ſchon 30 Jahre lang hier Leichenſchauer. l rr. Baden⸗Baden. 1. Jan. Die Feier von Silveſter und Neujahr bewegte ſich bei uns in den üblichen For⸗ men. Am Samstag abend herrſchte ziemliche Ruhe Kurz vor 12 Uhr aber begann es lebendig zu werden. Als um 12 Uhr dann die Glocken das neue Jahr einläuteten, ließ ſich das Knallen von Feuerwerkskörpern vernehmen, Raketen ſtiegen in die Luft und in den Straßen und auf den Höhen leuchtete bengaliſches Licht auf. Der von der Städt. Kur⸗ verwaltung im Kurhauſe veranſtaltete Silveſterball hatte eine außerordentlich zahlreiche Tellnehmerſchaft aufzuweiſen und nahm einen glänzenden Verlauf. Das Wetter war kalt und da nirgends eine Schneedecke vorhanden iſt, war der Frem⸗ den⸗ und Sportverkehr ein miimaler. * Freiſtett bei Kehl, 30. Dez. Bei den Ausſchachtungs⸗ arbeiten in der Nähe des urilten Heidenkirchleins wurde eine große Menge menſchlicher nochen und Schädel fret⸗ gelegt. Anſcheinend iſt man hier auf eine alte Begräbnis⸗ ſtätte geſtoßen. Die Funde werden von ſachverſtändiger Seite Unterſucht. 5 5 Aus Handel und Wandel [(Sinweiſe auf Anzeigen) 5 * 100 Jahre Frauck. Es dürfte wohl wenig Hausfrauen geben, denen der altbekannte Kafſezuſatz Aecht Franck mit der Kaffeemühle oder Kornfranck, der Erſatz für Bohnen⸗ kaffee, oder Kaffeegold, das Karlsbader en für die feine Küche, nicht bekannt ſind. Deshalb iſt es auch von allgemeinem Intereſſe zu hören, daß die Firma Heinrich Franck Söhne, Ludwigsburg⸗Herlin, in dieſem Jahr auf ein hundertfähriges Befſehen zurückblicken kann. Aus beſcheidenen Anfängen hat ſch dieſes Unternehmen zu ſeiner heutigen Bedeutung entpickelt. Franck⸗Erzeugnißſe werden in der ganzen Welt geſchitzt und verwendet und in 26 Fabriken hergeſtellt. Das iſt pohl der beſte Beweis fur erſtklaſſige Qualität. a dämpfter Stimme fort. Und ohne die Antwort des Holländers abzuwarten, ſchritt er an ihm vorbei, faßte die hübſche ſchlanke Frau mit einem forſchenden bewundernden Blick ins Auge, und verließ den Salon, um draußen das Ende der Unter⸗ redung abzuwarten.— Er ſah noch, wie der Holländer, der ſeinen Unmut nur ſchwer unterdrücken konnte, die Dame zum Platznehmen aufforderte, dann ſchlenderte er den Hotel- gang hinunter, und nahm, in einem Klubſeſſel wartend, Platz. Er mochte drei Minuten gewartet haben, als die junge Dame aus dem Zimmer des Holländers wieder herauskam, ohne Gladſtone auch nur einen Blick zu ſchenken, an ihm vorüberſchritt und die breite teppichbelegte Treppe hinabſtieg. Im gleichen Augenblick erſchien auch Snyder unter der 1 1 55 Zimmers und winkte Gladſtone wieder näher zu treten. Der Holländer war ärgerlich.„Eine derartige Unver⸗ ſchämtheit“, ſagte er erregt,„iſt mir nun doch noch nicht vor⸗ gekommen. Was meinen Sie, was die hübſche, elegant ge⸗ kleidete Frau von mir wollte?—“ Gladſtone ſah ſeinen Geſchäftsfreund fragend an.—— ö „Denken Sie dieſe Frechheit?! Anbetteln wollte ſie mich. —. Eine ganz gewöhnliche Schnorrerei.— Wir kennen uns flüchtig, weil ſie,—— ich bin doch ſchon zwei Tage hier,—— im Speiſeſaal neben mir ſitzt.— Sie erwartet Geld, von irgendwoher, Geld, das nicht ankommt.— Und ich,—— ausgerechnet ich—— ſollte mit einigen hundert Mark,— billiger tut's ſie's nicht,— aushelfen.“— Gladſtone ſchien hier ein willkommenes Abenteuer zu wittern, jedenfalls ſtimmte er nicht in die Schimpfereien des Holländers ein. „Der Dame kann vielleicht soch geholfen werden“, meinte er und zupfte die Krawattennadel zurecht.„Welches Zimmer bewohnt ſie?“ „Dafür mich zu intereſſieren war bisher weder Gelegen⸗ heit noch Veranlaſſung“, knurrte Snyder.„Aber der Portier wird Auskunft geben können.“—„Sie haben recht, der Portier“, wiederholte Gladſtone und ſchloß hinter ſich die Tür zum Salon.—„Aber Jetzt laſſen Sie uns zuerſt das Geſchäft zum Abſchluß bringen und nennen Sie Ihren Prets. Hoffentlich ziehen Sie mir das Fell nicht zu ſehr über die Ohren, damit die paar hundert Mark für die feſche Lady noch übrig bleiben.“— Snyder hatte bereits wieder die Türe ſeines Schlaf⸗ zimmers geöffnet und die Zeitung aufgehoben.—— Mit ganz verdutztem Geſicht ſtarrte er auf den Tiſch, wo das Käſtchen vor einigen Minuten noch geſtanden hatte. Der Tiſch war leer. Gladſtone war ohne auf den Holländer vorerſt zu achten, ans Fenſter getreten, nun wurde er durch ein Stöhnen Snyders darauf aufmerkſam, daß etwas Außergewöhnliches ſich ereignet hatte. Der Holländer war we wie ein Lein⸗ tuch, in einen Stuhl geſunken, der rechte Mundwinkel! hing ee e und ſeine Finger zitterten auf der roten ſchdecke ecke.— polizei.. „Mann Gottes!“ rief Gladſtoͤne.—„Was iſt Ihnen denn?!—— So reden Sie dochll „Die Diamanten——“, ſtamnelte Snyder,—— Sie —— ſind fort—— geſtohlen——, Röchelnd und ſtoßweiſe kamen die Worte durch ſeine geſchloͤſſenen Zähne hervor.— Gladſtone fuhr zuſammen.— Das iſt doch ausgeſchloſſen——“, ſagte er hart. „Niemand konnte doch wohl das Zimmer betreten haben. —— Die Steine müſſen hier ſein. f Die beiden Männer ſuchten netpös, an allen möglichen und unmöglichen Stellen des Zimmers—— ohne Erfolg.— „Ich bin ein Bettler!“ ſtöhnte Snyder.—„Die Diaman⸗ ten bedeuten ſo ziemlich mein ganzes Vermögen.“— „Sind ſie verſichert?“—— „Ja, natürlich,—— aber die Aſſekuranz wird ſich zu drücken ſuchen, wird Schwierigkeiten machen, weil die Sachen nicht ordnungsmäßig verſchloſſen waten.“ Gladſtone ſchüttelte mehrere Male energiſch den Kopf. „Ich ſtehe vor einem Rätſel“, meinte er.„Außer Ihnen und der jungen Frau war doch nienand im Zimmer?“ „Hier im Schlafzimmer war überhaupt niemand“, ſtieß Snyder wie geiſtesabweſend heraus. Das Zimmer, wo das Käſtchen hier auf dem Tiſche ſtand, wurde gar nicht betreten, und die Türe ſtand zudem noch einen Spalt offen, ſo daß ich jedes Geräuſch in meinem Schlafzimmer hätte ver⸗ nehmen müſſen.“—— Gladſtone hatte aud de die Wände unterſucht. „Seltſam“, murmelte er.„Nach Lage der ganzen Situa⸗ tion können die Diamanten gar nicht aus dem Zimmer ver⸗ ſchwunden ſein.“— ö „Ja, aber wo ſtecken ſie denn?“ ſchrſe Snyder auf. „Das muß ſich finden. Türen hal das Schlafzimmer nicht. Die Wände und der Fußboden ſind 1 Das Fenſter, das einzige Fenſter des Zimmers iſt verſchloſſen.— Ich ſtehe vor einem Rätſel.“——— i 5 Snyder hatte ein ſeidenes Taſchentucz aus der Taſche ge⸗ zogen und fuhr ſich über die wieder gerßtete Stirne, wo der Schweiß in kleinen Tropfen perlte.——— „Soviel ſteht feſt, die Diamanten ſind nicht mehr hier,“ ſagte er gefaßter.„Das Fauenzimmer muß, wenn es auch nicht ſelbſt die Diebin war, gar nicht die Diebin ſein konnte, doch in irgend einer Weiſe mit dem Vorfall zuſammen⸗ ſtecken.——— Bitte, Mr. Gladſtone, wollen Sie mir einen Gefallen tun?— 33 „Verfügen Sie über mich, Herr Snyder.“— „Gehen Sie doch ſofort zum Portier.— Die Frau muß angehalten werden, ſie muß zur Verfügung bleiben, ſte iſt die einzige Zeugin in dieſer myſteriöſen Angelegenheit.“ zGewiß,—— ſehr gerne,—— wenn— aber—— wenn die Dame— was ich mit einiger Wahrſcheſnlichkeit annehme, — nicht mehr im Hotel aufzufinden iſt, was dann——— 71 „Dann——— ja dann—— ſtöhnte Snyder,„dann bleibt nichts anderes übrig, als das zu tun was wir eigenk⸗ lich ſofort hätten tun müſſen,—— Anzeige bei der Kriminal⸗ (Fortſetzung folgt) 2 1 * —ç Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) . Seite. Nr. 7 Montag, den 2. Januar 1928 Aus den Rund funk⸗Programmen 6 Dienstag, 3. Januar 1928 Deutſche Sender Berlin(Welle 483,9), Königswuſterhauſen(Welle 1250) 20.30 Uhr: Aus der Geiſterwelt. e(Welle 322,6) 20.15 Uhr: Uehertr. v. Gleiwitz, Ouver⸗ üren. Frankfurt(Welle 428,6) 13.30 Uhr: Konzert v. Kaſſel, 16.30. Uhr: Konzert, 20.15 Uhr:„Hidalla“, Drama. Hamburg(Welle 394,7) 20.10 Uhr:„Nachtaſyl“, dann Tanzfunk. Königsberg(Welle 329,7) 20 Uhr: Entwicklung der Orcheſtermuſik, dann Tanzmuſik. 0 Langenberg(Welle 468,8) 20.15 Uhr: Leichte Muſik v. Köln. Seipzig(Welle 365,8) 20.15 Uhr:„Das Mahl der Spötter“, dann Tanzmuſik. M 115 925(Welle 535,7) 20.45 Uhr: Peter von der Oſten, Zigeuner⸗ ieder. 25 Stuttgart(Welle 379,7) 12.30 Uhr: Schallplatten, 16.15 Konzert, 20 Uhr:„Don Carlos Infant von Spanien“. Ausländiſche Sender: Daventry(Welle 1604) 13 Uhr: Konzert, 20.45 Uhr: Orcheſter⸗ lonzert, dann Tanzmuſik. Radio Paris(Welle 1750) 13.30 Uhr: Konzert. Mailand(Welle 545) 21 Uhr: Gemiſchtes Konzert, dann Tanz⸗ i muſik. f Rom(Welle 450) 20.45 Uhr: Leichte Muſik.. 4 Bern(Welle 411) 20 Uhr: Konzert, dann Orcheſter vom Kurſaal. Zürich(Welle 588,2) 20.40 Uhr: Cello⸗Konzert, dann Tanzmuſtk. Wien(Welle 517,2) 19.30 Uhr: Abonnementskonzert. Prag(Welle 348,9) 20 Uhr: Konzert, dann Tanzmuſik. Radio-Spezialhaus Gebr. Rettergott Marktplatz 6 2, 6 Monette 4 Röhren⸗Empeänger( 69,50] bleibt auch im nenen Jahre der große Saiſonſchlager. Verlangen Sie unverbind⸗ liche Vorführung und Koſtenvoranſchläge. Accumulatoren⸗ 0 Ladeſtation. n Nachbargebiete Die Uhr: Konzert, 21.30 Uhr: * Ludwigshafen a. Rh., 2. Jan. Am Samstag, 81. 12. 27. wurde einem arbeitsloſen Tagner deſſen Fahrrad durch un⸗ Abbrennens von Feuerwerks körpern in der Sil⸗ veſternacht wurden auch dieſes Jahr hier wieder mehrere Perſonen verletzt und mußten ins Krankenhaus überführt werden. Einem der Verletzten, einem ſieben Jahre alten Knaben, ging die Ladung einer Rakete beim Abſchießen in das rechke Auge, wodurch dies erheblich verletzt und wahr⸗ ſcheinlich das Augenlicht verloren gehen wird. Ferner wurde die Scheibe eines Auslagekaſtens in der Bismarck⸗ ſtraße durch einen aus einem Hauſe geworfenen Feuerwerks⸗ körper zertrümmert.— In der Silveſternacht gerieten in der Rohrlachſtraße zwei Perſonen wegen Abbrennens von Feuerwerkskörpern in Streitigkeit, wobei einer davon einen erheblichen Meſſerſtich in das Geſicht erhielt. 5* Oppau, 1. Jan. Drei Jagdpächter, Jakob Dehus. Fritz Willerſinn und Jakob Willerſinn, von hier haben bei einer Streife in ihrem Jagdbogen gegen Oggersheim vier⸗ zehn Wildgänſe erlegt. Die erlegten Tiere haben ein Gewicht von je fünf bis ſieben Pfund.. * Hirſchhorn(Pfalz), 30. Dez. Infolge des überaus großen Angebots von ſchlachtreifen Schweinen an die Metzger der Ortſchaften des Lautertales wollen dieſe für das Pfund Lebendgewicht nur 55 Pfg, bezahlen, trotzdem der Ver⸗ Taufspreis auf 120/ ſtahen blieb. Die Landwirte griffen deshalb wieder zur Selbſthilfe, denn in üllen Ortſchaften ſetzen die Hausſchlachtungen und der freie Verkauf der Land⸗ wirte ein. In faſt allen Bauernhäuſern iſt heute Kalb⸗ und Schweinefleiſch zum Preiſe von 80 Pfg. erhältlich. ſteuergeſetz wurde der hieſige Weinhändler und Brennerei⸗ hbeſitzer Jakob Dächert nach einer Kontrolle der Zollfahn⸗ dungsbeamten, denen er Widerſtand leiſtete, in Haft genom⸗ 5 men. Der bei ihm beſchäftigte Küfermeiſter wurde ebenfalls 1 verhaftet. N ü* Saarbrücken, 30. Dez. Vor einem Monat iſt der Maſcht⸗ niſt Johann Klein von Schaffhauſen nach Unterſchlagung von Partei⸗ und Zeitungsgeldern flüchtig gegangen und har die Sorge für ſeine Familie der Gemeinde überlaſſen. Dieſer Tage erhielt nun ein hieſtger Bergmann einen Brief nebſt Bild von Klein aus der Fremdenlegion mit der An⸗ frage, wie es ſeiner Familie gehe. Klein war ein etfriger kommuniſtiſcher Agitator.— Die Stürme der letzten Tage aben ſowohl im Trierer Hochwald, als auch in den Wäldern es Saargebietes ſchwere Schäden angerichtet. Starke Bäume wurden durch die Gewalt des Sturmes entwurzelt. Die Telegraphenleitungen wurden an vielen Stellen durch ſtürzende Bäume zerſtört. l 9 bekannte Täter geſtohlen.— Durch den Unfug des unſinnigen Landau, 1. Jan. Wegen Vergehens gegen das Monopol⸗ 5 * St. Ingbert, 30. Dez. Auf den zu der Grube„Itzen⸗ plitz“ gehörenden Sägewerken iſt man in den letzten Tagen umfangreichen Holzſchiebungen⸗ und Unterſchla⸗ gungen auf die Spur gekommen. Seit einigen Monaten bereits war beobachtet worden, daß ganze Wagenladungen Nutzhölzer, vor allem aber Pitchpine, auf geheimen Wegen als Abfallholz das Werk verließen. Trotz allen ſofort vorgenommenen Unterſuchungen konnte damals kein Licht in das Dunkel gebracht werden. Die Grubeleitung ließ nun bei einigen Beamten, die ſich durch übertriebene Lebenshaltung auffällig machten, Hausſuchungen vornehmen, wobei feſtge⸗ ſtellt wurde, daß es ſich um Unterſchlagungen in Höhe von mehreren 100 000 Franken handelt. Ein Betriebsleiter und ein Abteilungsmeiſter wurden ſofort verhaftet. Gegen weitere Angeſtellte ſchwebt das Verfahren.. sw. Darmſtadt, 2. Jan. Das neue Jahr hat mit einem herrlichen Winterſonntag ſeinen Einzug gehalten. Der letzte Jahrestag brachte wie üblich feſtliche Stimmung, die aber an den Vorjahren gemeſſen in ziemlich ruhigen Bahnen ſich be⸗ wegte. Je mehr ſich der Tag und damit das Jahr ſeinem Ende zuneigte deſto lauter wurde es in den Straßen. Die Feuerwehr beſchloß das alte Jahr und begann das neue Jahr mit je einem Kellerbrand. Allzu vorwitzige Feuerwerks⸗ körper hatten auf dem Mathildenplatz Nr. 4 und in der Wienerſtraße Kellerbrände entzündet, die jedoch raſch gelöſcht werden konnten. Leider kam es auch wieder zu einer Anzahl Unfälle und Streitigkeiten, bei denen das Meſ⸗ ſer recht loſe ſaß. Auf der Inſel kam es zu einer Schläge⸗ rei, in deren Verlauf ein junger Mann eine Fußverſtauchung und Rißwunden davontrug, ein Mann wurde durch eine Stichwunde am Oberſchenkel ſchwer verletzt. Ein Hilfsarbeiter bekam eine Stichwunde in das rechte Knie. Einem jungen Mann ging ein Froſch in der Hand los und verurſachte Brandwunden, ferner ging einem jungen Mann die Piſtole los, wobei er ſeinem Kameraden die Hand durchſchoß. Alle Verletzten wurden durch die Rettungswache bezw. die frei⸗ willige Sanitätskolonne verbunden oder ins Krankenhaus überführt. 9 Frankfurt a.., 1. Jau. Auf der Nidda beim Vorort Praunheim brachen zwei Kinder im Alter von neun und elf Jahren beim Eis lauf plötzlich ein und verſchwanden unter der Eisdecke. Die herbeigerufene Feuerwehr konnte nach langem Bemühen die beiden Kinder nur als Leichen bergen. * Mainz, 29. Dez. In der Gaſtwirtſchaft des Metzgers und Wirtes Ludwig Roder in der Liebfrauenſtraße ging es luſtig zu. Die Gäſte tanzten und ſangen, während der Wirt Ziehharmonika ſpielte. Der Chauffeur Gall, der erſt ſeit kurzer Zeit verheiratet iſt, ſtiftete einige Glas Bier. Plötzlich kam es zwiſchen ihm und einem anderen Gaſt beim Tanzen zu einer Auseinanderſetzung, die alsbald in eine Keilerei ausartete. Gall zog ein größeres Taſchenmeſſer, während die anderen mit Biergläſern drohend wurden. Der Wirt trat zwiſchen die Streitenden, brach aber bald mit dem Ruf„ich bin geſtochen“ zuſammen. Er ſtarb nach wenigen Minuten. Der Stich war ihm direkt ins Herz gegangen. Der ſofort vernommene Täter behauptet, angetrunken ge⸗ weſen zu ſein, der Wirt ſei ihm direkt ins Meſſer gelaufen. Der Täter wurde ſofort verhaftet. Er wird als ruhiger Menſch geſchildert. der nicht aufreizend veranlagt ſei. Der Getötete kinterläßt Frau und drei Kinder im Alter von 10—15 Jahren. :: Mainz, 30. Dez. Am Mittwoch vormittag wurde bei Amöneburg eine männliche Leiche angeſchwemmt, die von der Polizei geborgen wurde. Der Tote wurde als der ſeit ſieben Wochen vermißte 47 Jahre alte Koch Emil Höpfinger aus Frankfurt a. M. identifiziert.— Eine zweite Leichenlän⸗ dung erfolgte Donnerstag vormittag am Rheinufer zwiſchen Mombach und Budenheim. Es handelt ſich um einen Mann von etwa 50 Jahren. Nach der Kleidung zu ſchließen, gehörte der Mann dem Arbeiterſtand ann i 5 Gerichtszeilung Der Mann, der nichts mehr wiſſen will Als wandernder Geſelle erſchien bei einem Metzgermeiſter der Geſelle Willi., um nach Arbeit nachzufragen. Der Metzgermeiſter, offenbar ein ſehr leicht gerührter Menſch, ſetzte ſich für den Geſellen ein und da er die Erfahrung ge⸗ macht hate, daß die Metzgergeſellen aus Leipzig eine gute Wurſt machen, verſprach er, dem Geſellen, eine Stelle aus⸗ findig zu machen. Da der Burſche ziemlich abgeriſſen und Arnett war, borgte der Meiſter ihm Handwerkszeug und Arbeitszeug. Auch ließ er ſich zu einer Geldhingabe über⸗ reden. Danach erſchien der Burſche aber nie mehr. Zu der Geldͤhingabe hatte der Geſelle den Meiſter durch unwahre An⸗ gaben veranlaßt. Als man den Geſellen ins Gefängnis ein⸗ lieferte und ihn wegen ſeines eigentümlichen Verhaltens auf ſeinen Geiſteszuſtand unterſuchen ließ, wollte er ſich auf nichts mehr entſinnen. Der Arzt brachte ihn aber ſchließlich doch zum Reden. Aber wenn der Arzt auf die Straftat zu ſprechen kam, ſchwand dem Häftling immer wieder das Gedächtnis. Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) Luft- Tem S. 8 8 See S822 Wind 8 1 e e e e e Welten m mm C SS Ses Nicht. Stärke„ Wertheim 151]— 10 0[11 ſtillſezg heiter Königſtuhl 368 773,2 8—3 8 S0 mäß. Nebe Karlsruhe 120 772.60—4 42—5 0 leicht wolter Bad.⸗Bad 213 772,0 5 2 S0„ Nebe Villingen 780 7728—4 2 5 00 f, Felöbg. Hof 1275 6390 4—5 9 89 Vadenweil.—— 9 St. Blaſien 780 4 1 4 ſtil Höchenſchw!—— e über den britiſchen Inſeln werden ſich nordoſtwä⸗ Die Unterſuchung ergab aber, daß der Angeklagte ſtmullerte und vollkommen verantwortlich iſt. Das Amtsgericht Fran k⸗ furt a. M. verurteilte den Geſellen jetzt wegen Betrugs zu fünf Monaten Gefängnis, wobei die Vorſtrafen e ſchwerend Berückſichtigung fanden. 5 * N 8 Eine rückfällige Diebin. Wegen Diebſtahls im Rückfall hatte ſich die 21 Jahre alte Fabrikarbeiterin Eliſe Weſſa von Speyer zu verantworten. Sie ließ ſich Anfang November bei dem alleinſtehenden Schuhmacher Heinrich Brandau ihren Abſatz am Schuh befeſtigen. Bis dies geſchehen war, ſpülte ſie auf Wunſch des Schuſters in der Küche deſſen Geſchirr, Die Angeklagte entwendete dabei einen 50 Markſchein. Da Amtsgericht Speyer brachte dieſe Tat bei der ſtrafrechtlichen Beurteilung mit einer bereits am 23. November wegen einer Unterſchlagung ausgeſprochenen Gefängnisſtrafe von 1 Monat in Zuſammenhang und verhängte gegen ſie unter Berückſich⸗ tigung mildernder Umſtände, die in der wirtſchaftlichen Nol und der mangelhaften Erziehung begründet ſind, eine Geſamt⸗ ſtrafe von 5 Monaten und 14 Tagen. 3. Mon 420% gen& don er e ee 5 — 2 orm. ee 1———— e 2 r 2 1455 K — — 25 9 222 A N— 2 e N e 5 5 I 0 ——, e e ——ů— 5 G 8 5 79 0. — 0 08 2 Cen 905 5. 1 2 0 Owolkenzs. O beiten& halb bedent.. wolkig O bedeckt, e Regen. G Graupeln. Nebel. K Gewitter G Windſtille.* ſehr leichter Oſt. mäßiger Südſüdwelt. O ſtürmiſcher Nordweſt. I Schnee Die Pfeile ſliegen mit dem Winde. Die bel den Stationen ſtehenden Zahlen geben ole Fe ratur an Die Linien verbinden Orte mit gleichem auf Meeresniveau umgerechneten L Wetternachrichten der KarlsruherLandeswetter Bei wechſelnder Bewölkung fielen geſtern nur auf Bar und im Südſchwarzwald unweſentliche Niederſch! Die nach Südweſten abfließenden neuen Kaltluftm ſich über die Oſtſee bis an die Alpen vorgeſchoben b neuen Druckauſtich herbeigeführt. Die kräftigen Strömung 8 verlager⸗ ſo daß wir mit einer Fortdauer der bisherigen i rechnen dürfen. 1885„ Wetterausſichten für Dienstag, den 3. Jaunar nachts: Vielfach heiter, Fortdauer des meiſt trocken bei ſüdöſtlicher Luftzufuhr. f 5 Herausgeber: Drucket und Verteger Druckerei Dr Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim, k 8, 2 * Direktion Ferdinant eee 55 Cbeſredatteur Kurt Fiſcher— Veramwortl. Redakteure: Für Polutk: H. Mei Teuilleton: Dr. S Kayſer— Kommunglpolitik und Lokales Richard Schönfe Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil. Kurt Eh Gericht und alles Uebrige: Franz Kirchex— Anzeigen 1. B. Jac. aud . 10 5 L Ul Lcd Habe R Al. . 1. SN quisse, g 0 ge el e f lbs geg. 409% U e . 9 04 Sir umS pH 3 95 1 155 1 8 FNAN(K und 5 ebe Lebe 5 s werden 5 15 Uber⸗ 12⁰ Hillion EN Jassen elrunlkef. Nor ran cl Se e ee 15 Miele Aberlecl e e en hes e leuten erleppk- 4 er 9 eb* 1 N. un 5 eee 2 0 604 vor e 1 85 wu fre ee 0 e * rank. 5500 0 ee. in 1 i 1 W ke 552 eit, us’ qu sei. liese 9 is dee khrer, Fczeuquisse in. 9 Aec kf Franck g 1 90 ealiqe we⸗ 5 5 * iq s borg Montag, den 2. Januar 1928 . 1 0 Winterſport ö 24 Nationen für St. Moritz gemeldet 5 Melbeſchluß für die II. Olympiſchen Winterſpiele 4 Mit dem 31. Dezember iſt die Friſt für die Anmeldungen 3 uu ben in der Zeit vom 11, bis 10. Februgr in St. Moritz 1 zum Austrag kommenden II. Olympiſchen Winterſpielen ab⸗ 1 gelaufen. Laut einer Mitteilung des Organiſationskomitees 155 häben bis zu dieſem Termin 24 Nationen ihre Teilnahme 7 an den Wnterſpielen zugeſagt und entſprechende Meldungen abgegeben. Die 24 Nationen ſind: l Argentinien, Vereinigte Staaten von Nordamerika, Bel⸗ glen, Deutſchland, England, Eſtland, Finnland, Frank⸗ 1 Teich, Holland, Italien, Japan, Kanada, Lettland, Litauen, 1 Turemburg, Norwegen, Oeſterreich, Polen, Rumänien, Schwe⸗ 1 85 den, Schweiz, Tſchechoflowakei, Ungarn und Jugoflawien. 15„Mit Ausnahme des Skeletonrennens hat Deutſchland alle 45 Welthewerbe der Winterſplele beſetzt. Da die namentlichen 755 Meldungen der Teilnehmer erſt drei Wochen vor Beginn der Sbiele abgegeben werden müſſen, kann man ſich zur Stunde Erst nur einen allgemeinen Ueberblick machen. Zu den ver⸗ schiedenen Wettbewerben haben ſich gemeldet: Eisſchnellaufen: Deutſchland, Oeſterreich, Kanada, Eſt⸗ land, Vereinigte Staaten, Finnland, Frankreich, England, Holland, Italien, Litauen, Lettland, Norwegen, Schweden, Tſchechoflowakei. ö 5 Damen⸗Eiskunſtlaufen: Deutſchland, Oeſterreich, Bel⸗ ö gleu, Kanada, Vereinigte Staaten, Frankreich, England, Un⸗ garn, Norwegen, Schweiz, Jugoflawien. „ Herren⸗Kunſtlaufen: Deutſchland, Oeſterreich, Belgien, Vereinigte Staaten, Kanada, Finnland, Frankreich, Eng⸗ land Ungarn, Norwegen, Schweden, Jugoſlawien. Pagr⸗Kunſtlauſen: Deutſchland, Oeſterreich, Belgien, Nanada, Vereinigte Staaten, Finnland, Frankreich, Eng⸗ land, Ungarn, Norwegen, Schweiz, 30 Km.Ski⸗Langlauf: Deutſchland, Oeſterreich, Kangda, Vereinigte Stagten, Finnland, Frankreich, Ungarn, Italien, Japan, Norwegen, Polen, Schweden, Schweiz, Tſchecho⸗ 1 ſlowakei, Jugoflawien. 8 1 18, km-Ski⸗Langlauf: Deutſchland, Oeſterreich, Kanada, 1 Vereinigte Staaten, Finnland, Frankreich, Ungarn, Italien, Japan, Norwegen, Polen, Schweden, Schweiz, Tſchecho⸗ ſlotvakel, Jugoflawien. Sprunglauf: Deutſchland, Oeſterreich, Kanada, Vereinigte Stagten, Fiunlanb, Frankreich, Italten, Ungarn, Japan, Norwegen, Polen, Schweden, Schweiz, Tſchechoſlowakei. „Kombinierter Lauf: Deutſchland, Oeſterreich, Kanada, Vereinigte Staaten, Finnland, Frankreich, Italien, Ungarn, . Norwegen, Polen, Schweden, Schweiz, Tchecho⸗ 5 bing kei. . Skeleton⸗Rennen: Oeſterreich, Belgten, Ver. Staaten, 1 Frankreich, England, Italien, Schweiz, Argentinien. 8 Boßbfleigh: Deutſchland, Oeſterreich, Belgien, Vereingte Stügten, Frankreich, England, Holland, Italien, Luxemburg, Rumguſen. Schweiz, Tſchechoſlowaketl, Argentinten. Eishockey: Deutſchland Oeſterreich, Belgten, Kanada, Vereinigte Staaten, Frankreich, England, Ungarn, Polen, Schweden. Schwelz, Tſchechoſlowaket. Militär⸗Ski⸗Patronillenlauf: Deutſchland, Fronkreich, Ftallen, Norwegen, Rumänien, Schweiz, Tſchecho⸗ ſlowakel! Polen. 4 5 Eishockey in Nürnberg Det EB. Füſſen trug am Sonntag mit feiner erſten n zwel Spiele in Nürnberg aus. Am Vor⸗ imiktag spielten die Allgäuer gegen die Nürnberger HG.:1, ein Eegehnis, das durth alle drei Spielzeften hindurch gehalten würde. Am Nachmittag trugen die Gäſte ein Troffen gegen den 1. F. Nürnberg aus, das ſie mit 210 gewannen, nachdem die hekben Tore bereits in der erſten Szielzelt gefallen waren. — Der Mluchener EV. wollte ebenfalls in Nürnberg ſpfßlen, trat aber nicht an. g Berliner Schl. El. in Troppan 5 zwefte Mannſchaft des Berliner Schl. Gl., ver⸗ ſtätt allerdings durch den Schweden Melander aus der erſten Mafinſchaft, ſpielte am Sonntag in Troppau gegen den EV. Troppau und unterlag mit:2 Toren. Die Berliner werden bei ihrem nächſten Spiel in Chamonix den Tor⸗ wart Leinweber von chüſſen in der erſten Mannſchaft aus⸗ probieren, nachdem dieſer zuletzt durch großartige Lefſtungen Aufgefallen iſt. Ss. Rieſſerſee begibt ſich von Davos aus nach St. Mortz wo er am Dienstag gegen die Paris Cana⸗ Dias und am Mittwoch gegen den ES. St. Moritz Wettſpieke Austeigt.— Der Cottage EV. Wien, der kürzlich gegen N eſſerſee ſpielte, trägt am 7 und 8. Januar mit ſeiner erſten Mannſchaft zwei Spiele in Juſſen aus. Eishockeybetrieb in der Schweiz Der Stuttgarter H. C. in Caux ſiegreich Sehr lebhafter Betrieb herrſchte am Neujahrstag auf ſchwelzeriſchen Eishockeyfeldern. In St. Moritz wurde das nelle Eisſtadion mit einem Spiel E. H. C. St. Moritz gegen KUntverſttät Cambridge eingeleitet, das:2 endete. Unentſchte⸗ den endete auch das 2. Treffen zwiſchen Cambridge und den Canadians, wo das Schlußergebnis 111 lautete. Der Sküttgarter H. C. gaſtierte weiter in dem Badeort Caux und feierte hier einen ſchönen:1⸗Sieg über Star Lauſanne.— Der Ak E. H. C. Zürich trat in Mürren einer zweiten Mannſchaft von Cambridge gegenüber und ſiegte mit 573 Toren.— Ein größeres Turnier ging in Wengen vyr ſich. N L. Zürich ſchlug Adelboden:0 und Cambridge ſpielte geil Wengen 313. Wengen ſchlug dann Adelboden 81 und Cambridge blieb mit 48 knapp über Adelboden egg 0 daß Ak.... Zürich und Univerſität Cambridge das End⸗ das die Züricher mit:0 als ** Ideale Skiverhältniſſe in St. Moritz hrend bei uns ein großer Teil der winterſportlichen Verafſtaltungen wegen ungenügender Schneelagen abgeſagt werden müſſen, hört man aus Sk. Morttz, daß dort die Ski⸗ derhäältniſſe die denkbar beſten ſind. Die ſehr kalten Tage der letzten Woche haben die Schneeſchicht angehärtet und inzwiſchen iſt die Schneefläche von zirka 15 em hohem Pulverſchuee be⸗ orden, wodurch eine glänzende Skiföre geſchaffen unter ſich ausmachten, n Thunberg wieder in Form i Er hervorragende fiuniſche Eisſchnelläufer Claes Thun⸗ und Blomg Thunberg in lich niemals in Frage ſtand. Finnland, k am Silveſter und Neufahrstage tag ſptelten die Prager dann — Ausländiſche Eishockeyſpieler in Deutſchland Eine Reverſemannſchaſt des Wiener E. V. weilte am Sonntag beim S. E. Rieſſerſee und gewann gegen deſſen Reſerve:1. In der erſten Splelzeit kam Wien zum Füh⸗ rungstor und verteidigte dieſen Vorſprung bis zum letzten Abſchnitt, wo beide Mannſchaften noch je einen Treffer er⸗ zlelten. Die Oeſterreicher hatten ihren beſten Mann in dem Torwart Lichtſcheln.— Die Reſervemannſchaft des E. V. Fu ſ⸗ ſen(Allgäu empfing in Füßen ein kombiniertes Team des E. V. Innsbruck. Innsbruck hatte. ſeine Stütze in der aus der erſten Mannſchaft entnommenen Verteidigung, die außerordentlich geſchickt arbeitete. Im erſten Drittetl kamen die Füſſener zu einem Treffer. Das zweite Drittel verlief nach ausgeglichenem Spiel torlos und im letzten konnte Füſ⸗ ſen durch ein weiteres Tor das Reſultat auf 210 ſtellen. Fußball B. f. B. Stuttgart in der Gruppe Württemberg Dritter S. G. Stuttgart unterliegt im Eutſcheibungsſpiel 974(021) Nachdem am vergangenen Sonntag der., B. Stuttgart und der S. C. punktgleich geworden waren, mußte heute auf dem Kickersplatz in Degerloch ein Entſcheidungsſpiel um den dritten Tabellenplatz ausgetragen werden, Zu dem ſich weit über 7000 Zuſchauer eingefunden hatten. Den ausgezeich⸗ neten Schiebsrichter Fritz⸗Oggersheim ſtellten ſich beide Mannſchaften in ſtärkſter Aufſtellung. Der.. B. machte von Beginn des Spieles an den weſentlich reiferen und techniſch wie kaktiſch ſtark überlegenen Eindruck, ſodaß der Sieg eigent⸗ Die...⸗Mannſchaft fand ſich bald zufammen und leitete ſehr gefährlich Angriffe ein, die aber zunächſt an der glänzenden S..⸗Hintermannſchaft ſcheiterten. Der Schlebsrichter Fritz gab in der 30, Minate eine ſehr harte Elfmeterentſcheidung, doch Rutz ließ die für V. f. B. große Chance aus. Aber wenige Minuten ſpäter holte Reebmann dennoch für den.. B. die Führung. Trotz weite⸗ rer Ueberlegenhelt konnte der..B. keine Erfolge vor der Pauſe erzielen. Nach Seltenwechſel läuft die Kombinattonsmaſchine des Vf. B. glänzender. Der Mittelſtürmer gibt nach feiner Paß⸗ folge eine zirkulierte Vorlage an Vallendor, der dann unhalt⸗ bar in die Außerſte Ecke einſendet. Drel Minuten ſpäter führt ein feines Dribbling von Rutz, der ſich als unſtreithar beſter Mann auf dem Platze erwies, zum dritten Tor. Der S. C. iſt ſtark reſigniert und läßt ganz bedenklich nach. Bei weiterer drückender Ueberlegenheit vermag der Linksaußen Becker eine Flanke von Koch zum vierten Treffer einzuköpfen⸗ Damit hatt der S. C. der ſich niemals recht finden und ent⸗ wickeln konnte, das Splel verloren. Bei B. f, B. ließ lediglich die Verteidigung zu wünſchen übrig, dagegen zeigte der Tor⸗ wart Gröbel wleder ein großes Spiel. Rutz überragte im Sturm ſeine ſämtlichen Mitſpieler in techniſcher und tak⸗ iſcher Beziehung und rechtſertigte durchaus dadurch ſeine Nominierung als Olympiakandldat, Bei dem.. kounte lediglich die Verteidigung trotz großer Ueberlaſtung durch die völlig ausfallende Läuſerreihe befriedigen, Im Sturm vermißte man diesmal jeglichen Zuſammenhang. Schieds⸗ richter Fritz⸗Oggersheim waltete mit großem Geſchick und Ueberlegenheit ſeines Amtes, wenn man auch mit der Elfer⸗ 1 in der erſten Halbzeit nicht ganz zufrieden ſein onnte. * D. F. C. Prag ſpielt in Weſtdeutſchland zweimal unentſchieden Der Deutſche F. C. Prag ſchloß ſeine Weſtbeutſchlandreiſe mit zwei unentſchiedenen Spielen ab. Die Deutſchböhmen trafen am Samstag auf die Sp. Vg. 07 Köln⸗Sülz, die von dem alten öſterreichiſchennter⸗ natlonalen Swatoſch hervorragend geführt wurde. Nach durchaus ebenbürtigem Splel konnten die Rheinländer ein ehrenvolles:3(Halbzeit 111) Reſultat verbuchen. Am Sonn⸗ 6 in Barmen gegen eine ver⸗ ſtärkte Mannſchaft von Schwarz⸗Weiß Barmen. Auch hier gab es nach ſchönem Spiel ein unentſchlebenes:1⸗Reſultat. * Fußball⸗Länderſpiel Italien Schweiz:2 Verdienter Sieg der beſſeren Mannſchaft Bei prächtigem, wenn auch ſehr windigem Wetter, krugen Italien und die Schweiz am Neufahrstage in Genua einen Fußball⸗Länderkampf aus, der auch für den Europa⸗Pokal ae⸗ wertet wurde, Das von dem Engländer Rous aut geleitete Treffen ergab einen verbienten Sieg ber heſſeren Italiener, der von 15 000 Zuſchauern ſtürmiſch beſubelt wurde. Ftalien zeigte kechniſch und taktſſch die weitaus beſſeren Leiſtungen, Die Schweizer können es lediglich dem hervorragenden Spiel ihrer Verteidigung zuſchreiben. daß die Tordifferenz nicht arö⸗ ßer wurde. Die durchweg überlegen ſpielenden Italiener ain⸗ gen in der erſten Halbzeit durch ihren Mittelſtürmer Libonatti in Führung. Wenig ſpäter glich die Schweiz durch Abegalen II aus. Nach der Pauſe griffen die Jtaliener fortgeſetzt wuchtig an. Sie kamen auch in der 14. Minute durch Libonattj zu einem zweiten Tor, jedoch gelang es den Schweizern durch Abegglen l ein zweitesmal den Ausgleich zu erzielen. In der 24. Minute konnte dann Magnozzſ nach einem Durchbruch mit einem Prachtſchuß den entſcheldenden Treffer erzwingen. Gegen Schluß des Spieles wurden die Schweizer vollſtändig zurück⸗ gedrängt, ihre Hintermannſchaft ließ ſich aber nicht mehr ſchla⸗ gen. Leichtathletik Ole beſten Leichtathleten Amerikas 5 5 Hinblick auf die bevorſtehenden olympiſchen Spiele in Am athleten der Vereinigten Staaten von Nordamerika, die„La Gagelta deno Sport! Mafland veröffentlicht, ſehr intereſſant. In der Aufſtellung ſind einige Leiſtungen enthalten, die eine offizielle Anerkennung ſeitens des Amerikaniſchen Leicht⸗ athletik⸗Verbandes nicht erfuhren. Bemerkenswert iſt aher die überaus große Zahl gleichwertiger Leiſtungen So findet man 0 e im 100 Vardslaufen allein 8 Leute, die es auf 9,6 Sek. bringen. Im 290 Varbs⸗Lauf rangiert Paddock mit 21,4 Sek. erſt au 10. Stelle. Im Hochſprung iſt die Hiedrigſte regiſtrierte Leiſtung 103 Meter, die von 11 Leuten berſprungen wird. Im Weitſprung ſteht die ſchlechteſte Leiſtung auf 7,23 Meter, und auch da ſind elf Leute mit beſſe⸗ ren Leiſtungen vertreteſt, Dik 4 Meter⸗Grenze im 1 ſprung iſt von ſieben Athleten überſchritten und die gleiche Zahl hat im Speerwerfen mehr als 60 Meter erreicht. Ein eweis, über welch ausgezeichnetes, reichhaltiges Material Amerika verfügt, ſelbſt wenn eine kritiſche Nachprüfung der Eiſte hier und da Unrichtigkeiten ergeben ſollte. Wir laſſen nächſtehend die Liſte folgen: 100 Yards: Borah 9,6 Sek., Bowmann 9,6 Sek., Hubbard 9,6 Sek., Aldermann 9,6 Sek., Pappas 9,6 Sek., Quinn 9,6 Sek Barnglomow 9,6 Sek., Miller 9,6 Sek., Schmetz 9,7 Sek.— 220 Yards: Borah 20,9 S Glendenning und Wayeotte(beide 21 Sek.), Everingham aun, Ellis, Deck, Paulſen, Bartholomew, Rockwell, 8 Paddock, aſle 2½ Sek.— 440 Yards: 5 ermann 48,3 Sek., Barbutti, ſterbam iſt eine Zuſammenſtellung der beſten Leicht⸗ Butler und Philipps ſe 48,5 Sek.— 880 Yards: Akeny:52, Min., Martin:53,4 Min., Wattſon 158,6, Conger:53,83, Siltig:54,2.— Eine Meile: Hahn 412,2 Min., Goodwin 415,6, Conger 417,2, Cox:18,6, Wills:21 Min.— 120 Yards Hürden: Werner 14,6 Sek., Nichols, Leiſtner, Maxwoll, Dye(Je 14,6 Set.).— 220 Yards Hürden: Spence 23,4 Sek., Maxwoll, Spielmann je 23,6 Sek., Cuhel, Kaer (Je 23,8 Sek.).— 440 Yards Hürden: Glbſon 52,6 Sek., Taylor 52,9 Sek., Grumbels 53,3 Sek.— Hochſprung: Osborn 198 Meter, Kling 1,98 Meter, Burg, Work, Maſors und Coggeshall ſe 190,5 Meter.— Weitſprung: Hubbard, 7,98 Meter, Bates 7,54 Meter, Hill, 7,49 Meter, Zombro 7,46 Meter, Flanagan 7,6 Meter, Jones Mathias je 7,45 Meter.— Stabhochſprung: Carr 4,26 Meter, Barnes 4,19 Meter, Edmonds 4,11 Meter, Myers 4,07 Meter, White 4,04 Meter.— Kugelſtoßen: Hoffmann 15,14 Meter, Schwartze 15,08 Met., Houſer 14,00 Meter, Kreiz 14,78 Meter, Kuck 14,75 Meter.— Diskus⸗ werfen: Hoffemann 47,05 Meter, Houſer 45,97 Meter, Rineſvot 45,30 Meter, Kreutz 44,94 Meter, Thornbill 44,92 Meter.— Speerwerfen: Hines 62,71 Meter, Harlow 61,43 Meter, Joaquin 61½1 Rinehart 60,85 Moroney 60,67 Meter. 5 2 Lammers— Körnig— Honben— Dr. Wichmaun Das Zuſammentreffen zwiſchen den beſten Sprintern der DSB. und dem Turnermeiſter Lammers⸗Oldenburg ſcheint nun endlich zur Wirklichkeit zu werden. Die Deutſche Sportbehörde hat ihre Ge⸗ nehmigung zu einem Start von Houben und Körnig gegen Lammers am 7. März im Berliner Sportpalaſt beim Hallenſportſeſt des Ver⸗ bandes Brandenburgiſcher Athletik⸗Verelne erteilt. Da die D. ihrerſeits mit einer Zuſtimmung kaum auf ſich warten laſſen wird, dürfte dem überaus intereſſanten Sprinterkampf nichts mehr im Wege ſtehen. Das Feld ſoll noch durch einen vierten Mann, den Frankfurter Dr. Wichmann, vervollſtändigt werden. Schwimmen Küppers Rekordverſuch mißglückt Wiederholung in den nächſten Tagen Der Deutſche Meiſter im Rückenſchwimmen, Ernſt Küp⸗ pers⸗Vierſen, unternahm am Neujahrstage im Ruhorter Hal⸗ lenbad, das eine Baſſinlänge von 25 Meter aufweiſt, einen Angriff auf den von ihm ſelbſt mit:11, Min. gehaltenen Deutſchen Rekord im 100 Meter Rückenſchwimmen. Der Ver⸗ ſuch mißglückte, Küppers verfehlte zweimal die Wende und ſchwamm nur eine Zeit von:12,7 Min.— Küppers will den Verſuch in den nächſten Tagen wlederholen und dann gleich⸗ zeitig auch den von dem Amerikaner Lauffer mit 1111, Min. gehaltenen Weltrekord angreifen. Radſport Neujahrs⸗Rabreunen in Münſter Die Neufahrsradrennen in der Halle„Münſterland“ in Münſter hatten wieder einen ſehr anſprechenden Beſuch auf⸗ zuweiſen. Das Programm bot sportlich ſehr intereſſaute Kämpfe. Im Mittelpunkt ſtand ein internationgler flieger kampf, der bem jungen Oskar Rütt einen ſchönen Erfolg brachte. Er gewann den Endlauf der Erſten deutſchen Meiſter Fricke und dem Italiener Mori. Im End⸗ lauf der Zweiten ſieate Hürtgen vor dem Amerikaner Bruskle und dem Italiener de Martini. Im Endlauf der Dritten blieb Hahn vor Damerow und Dellereg ſiegreich. Ein 300 Runden⸗ Punktefahren für Berufsfahrer flel in:12:26 Std. mit 44 Punkten an Göbel vor Fricke 26 Punkte,. Rütt 4 Punkte. Alle 0 en en Platz belegte Damerow mit 88 Punkten vor de Markinf mit is Punkten. anderen Fahrer wurden über rundet, den vlerten Bragard mit 14 und Hürden mit 12. Im Runden⸗Zeitfahren ſtellte Oskar Rütt mit 10 Sek. einen neuen Bahnrekord auf. Mori benötigte 10,1 Sek. Die Amateure kamen u. a. in einem 200 Runden⸗Mannſchaftsfahren zu Wort. das von der Mann⸗ ſchaft Schllugmann⸗Heyen mit 87 Punkten vor Benninahoff⸗ Standhaft(16) und Eſeler⸗Girſe(10) aewonnen wurde. Automobilſpeet Rückblick auf die Autoſaiſon 1927 Die Erfolgreſchſten am Volant Während der deutſche Motorradsport alljährlich in offiztel⸗ len Meiſterſchaftsrennen ſeine Beſten ermittelt, gibt es ge die Automobilrennſahrer einen derartigen Gradmeſſer der Lel⸗ ſtungsfähigkeit nicht. Um die Beſten ünd Erfolgreichſten feſt⸗ zuſtellen, muß man daher zur Statiſtik greifen. Dieſe gibt zwar vie alle derartigen Aufſtellungen, nicht immer den richtigen Wertmeſſer ab, ſchon deshalb nicht, weil der Aufbau verſchle⸗ dener Veranſtaltungen an ſich bon Grund auf falſch war, viele Alleingänge zeitigte, die natürlicherweiſe ſportlich kaum gewertet werden können, außerdem iſt in verſchiedenen Fällen ein guter Platz in manchem Rennen höher zu bewerten als ein Sieg in einer weniger bedeutungsvollen Veranſtaltung⸗ Trotzdem dürfte aber eine Zuſammenſtellung der Reunerfolgs unſerer Größen des Volants nicht unintereſſant ſein. In dieſer Statiſtik ſind neben den deutſchen reſerviertn offenen bzw. internationalen Rennen auch die unter Beteili⸗ gung ſtattgefundenen großen Rennen des Auslands, wie Klau⸗ ſenpaßrennen, Königsal⸗Jilowitſcht, Semmering⸗Rennen, Ecce Homo ⸗ Bergrennen, Schwabenberg⸗Rennen uſw. einbegriffen. An der Spitze der Tabelle marſchtert der bekannte Hanomag⸗ Fahrer Buthenut⸗Hannover, der mit 18 erſten, einem zwei⸗ ten und brei dritten Plätzen den Vogel abſchoß. Dicht hinter ihm folgt ein Fahrer, der im Gegenſatz zu Butheuut grund⸗ verſchiedene Typen benutzte. Es iſt der Ludwigshafener Georg Kimpel, der mit ſeinen großen und ſchnellen Wagen, teil⸗ weiſe Bugatti, teilweiſe Mercedes⸗Benz, in zahlreichen Reu⸗ nen die ſchullſte Zeit des Tages herausholte, insgeſamt 17 erſte Preiſe einheſmſte und noch drei A zweite Plätze be⸗ legte. An dritter Stelle rangiert Karl Kappler⸗Gernsbach, ebenfalls in allen bedeutenden Rennen 79 7 wo er mit ſeinem ſchnittigen Simſon⸗Supra 16mal Erſter und viermal weiter tburde. Der„König der Bergfahrer“ Heußer⸗Klein⸗ Schmalkalden, folgt auf dem vierten Range. Der weit über Deutſchlands Grenzen hinaus bekannte Steyr⸗Fahrer brachte es auf 14 Siege vor dem jungen W. Carſten⸗Elmshorn, der insgeſamt zehnmal als Erſter das Zlelband paſſierte. Dann kommt ſchon als erſte Dam, die als Rennfahrerin Uberaus tüchtige Gräfin Elnfledel⸗München, die manchen ihrer männlichen Kollegen die Na zeigen konnte und nicht weniger als neun erſte, ſieben zweite und drei dritte Preiſe davontrug, Auf je acht Siege kamen Graf Kalnein⸗ Schloß Domnau, Frau Liane Roehrs⸗ Hannover, Kerſting von Hameln und Dellmann ⸗Dortmund; dann folgen Bi⸗ ſchoff⸗Hannover, Momberger⸗ Frankfurt und Voigt⸗ Halle mit je ſieben erſten Preiſen Die Mereebes⸗Fahrer Ca⸗ racetolkasetlin und Roſen berge r⸗pforzheim, die un⸗ ſtreitig an der Spitze der deutſchen Automobilrennfahrer ſtehen, was das Können und die Fahrkunſt anbelangt, ſind die näch⸗ ſten in der Liſte vor v. Meutzel⸗Moſau, Frhr. v. Trütſch⸗ le r⸗Brackelsberg⸗Milſpe und Hans Stuck⸗ster z. Von un⸗ ſeren rennfahrenden Damen iſt nach Gräfin Einſiedel und Frau L. Roehrs Frau Mahnkopf⸗Aldmers(Stettin) die Beſte. Sie kam auf insgeſamt fünf erſte und zwei zweite Preiſe und hat damit nur einen geringen Vorſprung vor Frau Lüning⸗Hamburg, die insgeſamt viermal mit einem erſten, zweimal mit einem zweiten und viermal mit einem dritten Preis ausgezeichnet werden konnte... glatt vor dem 1 * 7 A 2 00 1 . 725 7 . 7 7. Seite. Nr. 2 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 1927 Arteile und Hoffnungen badiſcher Wirtſchaftsführer Wie im Vorjahre haben wir auch diesmal uns an eine Reihe maßgebender badiſcher Wirtſchaftsführer gewandt, uns ihre Anſicht über das im Jahre 1927 Erreichte und ihre Hoffnungen für das Jahr 1928 zur Verfügung zu ſtellen. Fabrikant Richard Lenel Präſident der Handelskammer Mannheim und des Badiſchen Induſtrie⸗ und Handelstages Die Vorausſage in meiner Silveſterbetrachtung von 1926 hat ſich zu meiner Freude als richtig erwieſen. Die Kon⸗ junktur, deren erſte Ausſtrahlungen vor Jahresfriſt erſt Aunſicher zu erkennen waren, hat ſich zun Hochkonjunktur der Erzeugung ausgewachſen, hat ſo ziemlich alle Ge⸗ werbe, Handels⸗ und Induſtriezweige erfaßt, hat 1% Millio⸗ nen Erwerbsloſe dem Arbeitsprozeß wieder eingefügt, eine für unſere Lage kennzeichnende Erhöhung der Kohlenförde⸗ rung und Roheiſengewinnung gezeitigt, auf die Einnahmen von Reichsbahn und Reichspoſt, ſowie vor allem auf die Steuereinnahmen die günſtigſte Auswirkung gehabt. Auch handelspolitiſch dürfen wir zufrieden ſein. Iſt es doch gelungen, von anderen Abkommen ganz abgeſehen, mit Frankreich einen Handelsvertrag zu ſchließen, der, wenn er guch natürlich weit davon entfernt iſt, alle Wünſche zu be⸗ friedigen, doch erheblich umfaſſender und Erfolg berſprechen⸗ der iſt, als man noch vor einem halben Jahr zu hoffen wagte; mit Polen, unſerem handelspolitiſch ſo wichtigen Nachbar, ſtehen wir in ausſichtsreichen Verhandlungen. Die Stellung, die Deutſchland ſich im Konzert der Mächte zu erringen ver⸗ ſtand, der Einfluß der deutſchen Delegation im Völkerbund, zeigen eine dauernde Stärkung unſerer Welt⸗ geltung, eine Bedeutung, die nur der richtig einſchätzen wird, der ſie mit Deutſchlands Lage und Behandlung etwa im Jahre 1924 vergleicht. Iſt alſo alles ia ſchönſter Ordnung und beſter Entwick⸗ lung? Leider: Nein! Die an ſich ſo erfreuliche Entfaltung Anſerer Wirtſchaftskräfte, das ungeahnt ſchnelle Aufblühen unſeres Wirtſchaftslebens hat deutlich die ſchweren Schäden erkennen laſſen, die aus den Kriegs⸗ und Nachkriegsjahren übrig geblieben ſind und zu deren Heilung lange Jahre mühſeliger, fleißigſter Arbeit, nüchterne Selbſterkenntuis nötig ſein werden und vor allem eine zielbewußte, ſtarke, von Partei⸗ und Länderintereſſen unbeeinflußte, ſparſa me Staats⸗ leitung und eine Verwaltungsreform an Haupt und Gliedern. 8 Die Ankurbelung unſerer Wirtſchaft war nur möglich durch Darlehen, die uns das Deutſchland vertrauende Ausland zu verhältnismäßig günſtigen Bedingungen zur Verfügung geſtellt hat. Je ſtärker ſich der Umſchwung be⸗ merkbar machte, je größeren Umfang die Konjunktur er⸗ reichte, um ſo ſchneller wuchs der Geldbedarf. Nicht nur zur Aus⸗ und Umgeſtaltung unſerer Fabriken, beſonders auch zur Verſorgung mit Rohmaterjalien und Halbfabrikaten wurden enorme Summen benötigt. Zugleich ſetzte an den Börſe n, angeſtachelt durch die günſtigen Berichte vom Wirtſchaftsgang in Handel und Induſtrie eine bedenkliche Höherbewertung aller Börſenwerte und verbunden damit ein Spekulationsfieber ein, zu deſſen Aufrechterhaltung ge⸗ waltige Beträge kurzfriſtigen Auslandsgeldes hereingenom⸗ men wurden. 5 3 Dieſe ſchnell wachſende Auslandsverſchuldung verfolgte die Reichsbank als Hüterin unſerer Währung mit banger Sorge, und als wiederholte Mahnungen nichts fruchteten, er⸗ griff ſie draſtiſche Maßregeln, die zunächſt den Börſen⸗ krach vom 13. Mat und in weiterer Auswirkung die Ab⸗ droſſelung der Auslandsanleihen zur Folge hatten. Die Maß⸗ nahmen des Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht haben aus⸗ giebige und ſehr verſchiedene Beurteilung gefunden. Das berühmte Memorandum Parker Gilberts und das Echo, das es in der maßgebenden Auslandspreſſe erfahre hat, gibt dem Standpunkt des Reichsbankpräſidenten recht. Gewiß werden wir noch geraume Zeit nicht auf Unterſtützung durch Auslandskapital verzichten können, dazu iſt unſere Wirtſchaft zu ausgeblutet, die Neubildung von Kapital durch Reparations⸗, Steuer⸗ und ſoziale Laſten zu ſtark behindert, aber das Tempo unſerer Verſchuldung bedarf ſorgfältiger Erwägung.* Es darf nicht dazu kommen, daß die deutſche Wirtſchaft zu ſtark überfremdet wird, daß wir zu ſtark in die Hörigkeit des Auslandes geraten. Unſere Außenhandelsbilanz ſpricht eine ernſte Sprache. Der Paſſiv⸗Saldo dürfte dieſes Jahr drei Milliar⸗ den überſchreiten, unſere Ausfuhr iſt nicht entfernt der Aus⸗ dehnung unſerer Inlandsgeſchäfte entſprechend geſtiegen, unſere Fertigwarenausfuhr bleibt, auf Friedensmark um⸗ gerechnet, ganz gewaltig hinter den Zahlen von 1913 zurück. Eine weiſe Beſchränkung in der Hereinnahme fremder Gel⸗ der iſt daher unumgänglich nötig. Am ungefährlichſten iſt noch die Aufnahme langfriſtiger Anleihen für produktive Zwecke, wenngleich uns auch da Beiſpiele anderer Schuldner⸗ ſtaaten, beſonders der von den Vereinigten Stgaten abhängig gewordenen amerikaniſchen Republiken, beweiſen, wie oft wirtſchaftliche Abhängigkeit zu politiſcher Un⸗ ſelbſtändigkeit führt. 5 Außer den ſchweren Sorgen der Kapitalverſorgung gibt die Lage der deutſchen Landwirtſchaft, ihre Ertrags⸗ loſigkeit und ihre beängſtigend ſchuell zunehmende Ueber⸗ ſchuldung zu größten Bedenken Aulaß. Wenn wir auch hoffen dürfen, daß die großen techniſchen Errungenſchaf⸗ ten, auf die Deutſchland mit Recht ſtolz ſein kann, die Stick⸗ ſtoffgewinnung aus der Luft, die Oelgewinnung aus der Kohle und manches Andere, erst im Anfangsſtadium der Entwicklung Begriffene, uns vom Ausland unabhängiger machen werden, ſo können wir doch nur dann auf eine zu Buch ſchlagende Minderung des Paſſiv⸗Saldos unſerer Handelsbilanz rechnen, wenn es gelingt, den Ertrag unſerer Land wirt⸗ ſchaft an Lebensmitteln und Fntte⸗ offen ſel- ern zu ſteigern, was durchaus möglich iſt, aber nur erreicht werden kann, wenn das Reich und die Länder ih gehend zu Hilfe kommen. ö 5. Am ſchlimmſten ſteht es um Oſtpreußen, das der Hilfe am bebürftigſten iſt, und wo außer wirtſchaftlichen auch ſehr ge⸗ wichtige politiſche Gründe durchgreifende Staatsmaßnahmen zur gebieteriſchen Pflicht machen, was leider bei uns in Süd⸗ deutſchland viel zu wenig verſtanden und gewürdigt wird. —* aus ihrer Lethargie erwachte, im Verein mit amerikaniſchen Auslands⸗Anleihen unſerer Wirtſchaft wieder ein beſchei⸗ denes Betriebskapital zu beſchaffen. funktur für unſere Wirtſchaft, die während des ganzen Jahres 1927 anhielt. ö befinden, ergibt ſich aus verſchiedenen Merkmalen. Zunächſt aus dem Verbrauch Fochkonunkmr— und ſterung unſerer Währung hat ſo überwältigende Beweis unſeres Könnens, unſeres zähen Willens, unſerer Anpaſſungs fähigkeit an ſchwierigſte Verhältniſſe gegeben, daß die Lage ſich ergebenden und durch ſie bedingten Erſchwer niſſen fertig zu werden verſtehen. reich und Amerika ſein. Möchten ſie das Ergebnis zeitigen ziehen. untereinander ermöglichen. * Dr.⸗Ing. e. h. K. Schnetzler Direktor der Brown, Boveri u. Cie. A. G. nach Silveſterbetrachtungen kümmern. D doch nu: zum Teil richtig. In der elektriſchen In du ſt rie iſt der Einfluß von Momenten, die jährlichen Schwankungen von einem Saiſongeſchäft ſprechen kann. meiſten lich im Winter liegt und die ihre Neuanſchaffungen danach richten müſſen. Dieſe durch die„Saiſon“ bedingten Wellen kehren jährlich wieder und ihre Größe beſtimmt das Wirtſchaftsbild weſentlich, da ſie ſich auch indirekt über andere in das Verſorgungsgebiet der elektriſchen Induſtrie gehörende Induſtrien auswirken. Das Jahr 1927 hat im großen und gauzen dieſe Nach⸗ fragsperioden in geſunder Weiſe und in weſentlich ſtär⸗ kerem Ausmaß gezeigt, als das Jahr 1926, ſodaß auf den meiſten von der elektr. Induſtrie gepflegten Ge⸗ bieten der Beſtellungseingang befriedigend war, auf vielen den Charakter einer Hochkonjunktur zeigte. Der Bedarf an elektriſcher Energie iſt weiter im Anwachſen be⸗ griffen und hätte zweffellos einen noch ſtärkeren Anſtieg ge⸗ zeigt, wenn die Beunruhigung des Kapitalmark⸗ tes vox allem im Herbſt dieſes Jahres nicht zu einer ſpür⸗ baren Zurückhaltung geführt hätte. Da aber die Ur⸗ ſachen, die zur Belebung des Geſchäftes der Elektroinduſtrie führten, weiter beſtehen und geſund ſind, ſo iſt zu hoffen, daß dieſe unnötige und vermeidbare Beunruhigung der Wirtſchaft gerade von dieſer Induſtrie wieder überwunden werden wird. Eine Sorge, die indeſſen nicht mit ſolcher Zuverſicht be⸗ kämpft werden kann, gilt der Entwicklung der Her⸗ ſtellungskoſten einerſeits und der Verkaufs⸗ prebſe andererſeits. Während die letzteren immer ſchärferem Druck ausgeſetzt ſind, gerade von ſolchen Ab nehmern, bei denen man Verſtändnis und Intereſſe an einer geſunden Entwicklung der deutſchen Elektroinduſtrie erwarten dürfte, bewegten ſich im vergangenen Jahre die Her⸗ ſtellungskoſten ſtändg in aufſteigender Linie, ſodaß die Weltmarktpreiſe an vielen Stellen ſchon überſchritten ſind, Man weiß, vaß andere Induſtrien unter den gleichen Er⸗ ſcheinungen zu leiden haben und daß damit Gefahren für die deutſche Wirtſchaft erwachſen, die unabſehbar ſind. Die Mannheimer Induſtrie, deren Löhne zu den höchſten im Reiche gehören, muß ſich darüber klar ſein, daß dieſe ge⸗ fa 1 en Auswirkungen ſich bei ihr zue rſt zeigen werden. Dr. rer. pol. e. h. Venno Weil Wenn wir das Merkmal einer günſtigen Konjunktur in der Möglichkeit ſehen, alle vorhandenen Betriebseinrichtungen auszunutzen, den Arbeitern Beſchäftigung zu geben und an⸗ gemeſſene Betriebsgewinne zu erzielen, ſo unterliegt es keinem Zweifel, daß viele Zweige unſerer Wirtſchaft ſich in einer ſolchen Konjunktur befinden; ſie wurde eingeleitet zu Beginn des Jahres 1926 und zwar zunächſt durch die Börſe. Während der vorangegangenen Deflationskriſe hatte ſich weiter Kreiſe unſerer Wirtſchaft ein übertriebener Peſſimismus bemächtigt. Da war es dann die Börſe, die Freunden eingriff und dem Markte eine Stütze gab. Dazu kam, daß nach Ausmerzung ſchwacher Elemente zund über⸗ engagierter Groß⸗ Konzerne das allgemeine Vertrauen in eine Beſſerung der Verhältniſſe wieder erwachte. Eine ſtarke Förderung erhielt die Lage unſerer Wirtſchaft durch den engliſchen Bergarbeiter⸗Streik, der es den deutſchen Werken ermöglichte, ihre Halden zu räumen, alte verloren gegangene Verbindungen wieder anzuknüpfen und eine gewaltig an⸗ gewachſene Schuldenlaſt abzutragen. Zugleich geſchah gerade in der Groß⸗Induſtrie(J. G. Farben, Vereinigte Stahl⸗ werke) alles Mögliche, um durch Zuſammenſchluß und Neu⸗ Ordnung der Betriebe(Rationaliſierung) aus der aufge⸗ wandten Arbeit den größtmöglichen Nutzen zu ziehen. Schließ⸗ lich war es auch möglich, durch eigene Erſparniſſe und durch * So entwickelte ſich im Jahre 1926 die günſtige Kon⸗ Daß wir uns auch heute noch in ihr von die 8555 Rüngen der dentſchen Wirtſchaft ſeit der Stabili⸗ 1 5 e Erwartung berechtigt iſt, daß wir auch mit den aus der Sehr wichtig wird der Ausfall der im Jahre 1928 bevorſtehenden Wahlen in Deutſchland, Frank⸗ daß aus der wachſenden Erkenntnis von der gegen⸗ ſeitigen Verflechtung der Intereſſen die Regie⸗ rungen die Kraft, den Mut und den Willen ſchöpfen, aus dieſer Einſicht auch die ſo nötigen Folgerungen zu Nur eine ſolche Einſtellung wird auch eine endgültige und für alle Teile erträg⸗ liche Feſtſetzung der Schuldenregelung Guro⸗ pas an Amerika und der europäiſchen Staaten Wenn man es unternimmt, am Jahresende jeweils eine Beſchreibung der Wirtſchaftslage in der verfloſſenen Periode zu geben, ſo könnte es zunächſt ſcheinen, als ob ein ſolcher Zwölfmonateausſchnitt recht willkürlich gewählt ſei, da ſich die großen und charakteriſtiſchen Perioden wirtſchaftlicher Be⸗ Induſtrie gerechnet hatte, ſind auch nur zum geringen Tei wegung wenig um unſern Kalender und unſer Bedürfnis hereingekommen Trotz aller internationalen V as iſt jedoch nur unterliegen, ſo groß, daß man für gewiſſe Zweige geradezu g Dies gilt vor allem für den Bedarf der Landwirtſchaft und für den der Elektrizitätswerke, deren Belaſtungsſpitze bekannt⸗ Dies dalszeuug 10287 1 8 In dieſem Zuſammenhang muß noch auf eine andere un⸗ erfreuliche Erſcheinung hingewieſen werden, die ſich im hie⸗ ſigen Induſtriegebiet im vergangenen Jahre zeigte. Reſervoir an Facharbeitern des Mannheimer Bezirks war mit beginnender Konjunktur ſo raſch er⸗ ſchöpft, daß die durch Auftragseingang und Leiſtungsfähig⸗ keit der Fabrikationseinrichtungen ermöglichte Uma tz ſteigerung nur in ſehr beſchränkter Weiſe zur [Auswirkung kommen konnte. Hier ſind der Stadt⸗ „verwaltung für die nächſten Jahre die wichtigſten Aufgaben geſtellt, die ſie in verſtändnisvoller Fühlung mit der heimiſchen Induſtrie zu löſen trachten mu Es kann nicht oft genug wiederholt werden, daß nur engſtes Zuſammenarbeiten und gegenſeitige Hülfe alle für die ſüdweſtdeniſche Wirtſchaft maßgebender Faktore Bedeutung innerhal dieſer ihre alte Selbſtändigkeit und der geſamtdentſchen Wirtſchaft erhalten kann. * 250 Kommerzienrat VB. Spielmeyer Vorſitzender des Süddeutſchen Exportvereins Wenn ich in Bezug auf die Lage des deutſchen Exp das verfloſſene Jahr an mir vorüberziehen laſſe, muß i ſagen, daß es nicht zufriedenſtellend war. Der Ex: port hat durchaus nicht ſo zugenommen, wie man es erwar tete und wie es im Intereſſe der deutſchen Wirtſchaft müßte. Reparationsaufträge, auf welche die deutſche ha udlungen in Stockholm und Genf iſt vorläufig ſeh wenig, Ausſicht vorhanden, daß die Zollſchranken. die nach wie vor faſt überall Deutſchland gegenüber beſtehen, auf⸗ gehoben oder auch nur verringert werden. Dabei gehen im⸗ mer mehr diejenigen Länder, die bisher einen mehr oder weniger großen Teil unſeres Exports aufgenommen habe dazu über, ſich von uns unabhängig zu machen, indem ſie ſich ſelbſt auf die Herſtellung der betreffenden Fabrikate ef richten. Dazu gehört in erſter Linie Polen; aber auch die Balkanländer und die Ueberſeeſtaaten, beſonders in Su amerika, unterſtützen die Einrichtung und Vergrößerung b miſcher Induſtrien in weitgehendem Maße. Ein Teil der deutſchen Induſtrie und des deutſchen H dels konnte allerdings im vergangenen Jahre den Umſatz Exportgeſchäft heben, aber das genügte doch nicht, den Au s⸗ fall bei anderen Geſchäftszweigen wettz um ache n. Um imneuen Jahre ein beſſeres Ergebnis zu erreichen, müſſen unſere Vertreter bet den internationalen wirtſchaftlichen handlungen ſich im höchſten Maße anſtrengen Hebung unſeres Exports zu ermöglichen, ſonſt wird es au nicht denkbar ſein, die Laſten, welche uns von unſern frühe Feinden auferlegt ſind, zu tragen. N Leider ſind auch kaum Ausſichten vorhanden, daß d Steuern und Abgaben für Handel und Induſtrie mäßigt werden. Dazu kommt auch, daß durch Kü rz u der Arbeitszeit und Lohnerhöhungen bei de Eiſeninduſtrie die Selbſtkoſten des deutſchen Fabrike auch des weiterverarbeitenden, weiter erhöht werden. E ihm immer ſchwieriger werden, auf dem Weltmarkt g. die viel günſtiger geſtellte ausländiſche Induſtrie aufzu men. Hoffentlich nützt die Aktion der deutſchen W ſchaftsverbände inbezug auf größere Sparſamk den Staats⸗, Länder⸗ und Gemeinde⸗Behörden etwa ö wenigſtens von dieſer Seite Handel und Induſtrie keine ſchlimmerung, ſondern möglichſt Beſſerung zu erwarten Es bedarf aller Anſtrengungen der deufſchen Ind des deutſchen Kaufmann und des deutſchen Ingenier inbezug auf Erzielung günſtiger Selbſtkoſten, damit ſich im neuen Jahr und für die weitere Zukunft im portgeſchäft behaupten! Dabei müſſen ſie aber mehr denſenigen Seiten unterſtützt werden, die Deutſch unabhängiger von der Einfuhr aus d Auslande machen können, ſodaß auch in dieſer We die deutſche Handelsbilanz endlich ein günſtigeres A. ſehen erhält. 35 1 1. Dezember 604000— iſt nur auf die Jahreszeit zur zuführen und berechtigt noch nicht zu generellen Schlü Dabei haben die Preiſe für die Lebens halt! nur eine mäßige Erhöhung erfahren, die zu einem lichen Teil auf die geſetzliche Erhöhung der Mieten zuführen iſt. 8. i Trotz aller dieſer befriedigenden Momente kann günſtige Konjunktur nicht als elne allgemeine zeichnet werden. Abgeſehen davon, daß eine unſerer Wirtſchaftszweige— ich nenne nur die Binnenf fahrt und die Maſchinen⸗Induſtrie— an ihr überhau teilnehmen, bleiben die Erträgniſſe unſerer Unternehmu insbeſondere in der Schwer⸗Induſtrie, weit hinter dem zu was nicht nur im Intereſſe der Unternehmer, ſondern im allgemeinen Intereſſe, nämlich im Intereſſe der dingtnötigen Kapitalbildung zu beanſpruch In welch beſorgter Lage muß ſich die Elſeninduſtrie befſi wenn ſie lieber ihre Werke ſtillegen als unter den geg Verhältniſſen weiter arbeiten will! 5 Das Problem unſerer Wirtſchaft liegt in den ih erlegten Laſten. Und von dieſem Geſichtspunkt aus die Frage nach der weiteren Geſtaltung der Konfunktur⸗ verhältniſſe zu beurteilen. 9 5 7 . Ich ſtehe nicht auf dem Standpunkt, daß die ge eine„er borgte“ iſt. Man kann ohne Kapital kein ſchaft betreiben und deshalb waren die aufge Auslands⸗Auleihen, wenigſtens, ſoweit ſie ſchaft zugefloſſen ſind, unbedingt notwendig. Es iſt falſch, anzunehmen, daß ſie erſt die paſſive bilanz verurſacht haben. Vielleicht könnte man ab daß dieſe durch die Auslands⸗Anleihen ermöglich Man könnte aber auch weiter ſagen, daß die paſſive 5 bilanz ſo lange hingenommen werden muß, wie n vollen Betrieb unſerer Wirtſchaft die Läger wieder 51 inge cha r . Seite. Nr. 2 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 2. Jannar 1928 hren können, und auch dann erſt werden unſere Zins, ätze wieder auf einen normalen und erträglichen Stand zurückgehen. Um nuuſere Wirtiſchaft zu einer normalen Reute zu bringen, muß durch die Geſetzgebung alles geſchehen, waßs ihre ſchweren Laſten erleichtert. Man braucht nicht ausgeſprochener Unktarier zu ſein, um * wünſchen, daß auch politiſch, im Verhältnis des eiches zu den Ländern, diejenige„Rationaliſierung“ Eintritt, die es ermöglicht, die ſteuer lichen Laſten auf ein erträgliches Maß zurückzuführen. Daß unſere Verwaltung im Verhältnis zu der anderer Länder zu teuer iſt, unterliegt wohl keinem Zweifel. Amerika gibt für ſeine Verwaltung auf den Kopf der Bevölkerung nicht mehr aus als wir, obgleich es ein o viel reicheres Land iſt, und ſeine Lebenshaltung ſo viel teuerer als die unſere. Daß, wenn wir unſere Währung nicht in Gefahr bringen wollen, auch die öffentliche Hand ſich in ihren Ausgaben und dem⸗ gemäß auch in der Aufnahme von Anleihen, insbeſondere Auslands⸗Anleihen, die größte Beſchränkung auferlegen muß, bedarf keiner beſonderen Betonung. Die Ausführungen des Reichsbankpräſidenten in ſeiner Bochumer Rede vom 18. No⸗ vember werden ſicher an allen Stellen, für die ſie beſtimmt war, Beachtung finden. Man kann auch das wärmſte Herz für die Arbeiter haben und doch unzufrieden ſein mit der fortwährenden Steigerung ihrer Anſprüche. Das gilt für die Arbeitszeit mehr noch als für die Löhne. Der Arbeiterſtand muß ſelbſt⸗ verſtändlich in der Lage ſein, ſich und ſeine Familien gut zu ernähren und zu kleiden. Er ſoll, wenn er von ſeiner Arheitsſtätte nach Hauſe kommt, frohe und geſunde Geſichter um ſich ſehen und geldlich ſo geſtellt ſein, daß auch die kultu⸗ Er ſoll aber auch daß 1 1 1 Dr. Robert Maber Vorſtanbdsmitglied der Rheinſchiffahrts⸗A.⸗G. vorm. Fendel Mannheim Das Fahr 1027 war in der Geſchichte der Rheinſchiffahrt kein beſonders ereignisvoller Zeitaoſchnitt. Während die zweite Hälfte des Jahres 1926 durch den engliſchen Berg⸗ arbettexrſtreik eine beſondere Note erhalten hatte und in das anze itheinſchifſahrtsgeſchäft, vor allen Dingen aber in die e ein kräftiges Leben gebracht hatte, war das a 0 f 1927 frei von irgendwelcher Bewegung. ber Waſſerſtand war das ganze Jahr hindurch vorzüglich. Die Zeiten, in denen die 0 eingeſchränkt werden mußte, umfaßten nur ganz wenige Tage ünd ſind eigentlich erſt im ſetzten Monat des Jahres praktiſch geworden. Dieſer außerordentlich günſtige Waſſerſtand bildet auch die Erkla⸗ rung für die ungewöhnlich lange Fahrtmöglich⸗ kein der Strecke von Straßburg bis Baſel. Wahrend in normalen Jahren ſich die Baſler Fahrt auf dem Rhein guf—5 Monate erſtreckte, konnte in dieſem Jahre vom Monat 1155 an bis eluſchlleßlich Oktober die Ober⸗ be ade ausgelbt werden. Dem neuen Baſler Hafen kam dies in beſonderer Weiſe zugute. Die Rekordziffer des Um⸗ ſchlags an den Baſler Hafenaulagen hat alle früheren Jahre wel hinter ſich gelaſſen und verzeichnet für das zu Ende ge⸗ hende Jahr einen Güterumſchlag von 750000 Tonnen. Auch konnte ſich bei dem günstigen Wa keln. Straßburg iſt ebenfalls in n ffer aufzuweiſen. Man hofft daſelbſt zu⸗ verſichtlicht 5 einen Umſchlags⸗ und Durchgangs ⸗ ßherige zweitgrößte Rheinhafen Mannheim überfligelt. 125 5 1 sche eren Mengen zum Export gelangende Kali der elſäſſi⸗ chen Kallwerke, Mheintransport nach Leitung der aus dem Eiſenwaren über Straßburg kehrsauſſchwung zuſtande gebracht. N chende arifpolitik war es möglich, zu erzielen. uſere beutſchen Oberrheinhäſen ſind. zer Aer haſen in a uſehen, wie der ausländiſche Konkurren a 82 begünſtigt wird, während das Peke g E 5 Häfen hinarbeitet. Schi ahrzeuge, die mit Maſſengu leu, Straßburg kommen, ladung entweder na rechnen. von den 1 See 15 ögelaufenen Jahr na Elentlich belebt. Es iſt dies in er Führen, daß die Erzankünfte in rbentliche Verteuerung der Schi l herr den in der zweiten üßtmöglichen Einſchränkung f 5 ehlmengen des guüfgeholt worden. Daz r nach den Seehäfen parationgskohlen, ſo daß auch hier von einem Auſſchwung des Im ö re een wer r Mittelrhein⸗ Maunheim⸗Lu uderun ffahrtsbetrieb. Die Getreide, Düngemittel uſw., können hier und von dem Niederr ter Linie darauf otterdam ſich im en kann. 9 J 7 n i 1 5. Geh nken, daß er in einer ſozialen Republik lebt, i 8. R Mheinſchiffahrt und Reichsbahn Jahre gehabt das Oberrheingeſchäft von und nach Straßburg⸗Kehl 1 glänzend entwik⸗ er Lage, eine Rekord⸗ perkehr von 6 Millionen To. Damit iſt der bis⸗ t rsmonopol der utſchen Neichsbabn auf eine Verödung der deutſchen Dieſer neue Talverkehr von Straß⸗ 1 6 7 iſt ein außerordentlich erwünſchter Ausgleich add 5 ben dihein hinauf nach beſtimmt auf eine Rück⸗ ch der Ruhr oder nach den Seehäfen fen her hat ſich das 1 im ein Urück⸗ e e en gegen das vergangene Jahr ſehr geſteigert haben. end iſt 1555 u erblicken, daß die außer⸗ 01 Ifsfrachten auf der See und älfte des Jahres 1926 zu der Erzeinfuhr geführt Jahres 1926 ſind im Jahre 1927 u kommt im Talverkehr von der gleichmäßig ſtarke Export anz er⸗ ort⸗ und Exportverkehrs von in der mehr als in irgend einem anderen Staate für ſoziale Fürſorge geſchieht.. Auf unſerem Volke ruhen die ſchweren Laſten der Reparatlonsleiſtungen. Noch wiſſen wir nicht, wie hoch ſich deren Geſamtbetrag belaufen wird. Eines aber iſt ſicher, daß man uns nicht ſchönen und alles aus uns heraus⸗ holen wird, was möglich iſt. Nur durch äußerſte Anſtrengung des Einzel⸗ nen, durch vollkommene Ausnutzung ſeiner Leiſtungsfähig⸗ keit und durch die größte Sparſamkeſt können wir uns wie⸗ der wirtſchaftlich und politiſch zur Freiheit durch⸗ ringen. Wir haben in den beiden abgelaufenen Konjunktur⸗ ſahren das alles faſt vergeſſen. Und doch hängt von der Einſicht des Einzelnen, von der Zuſammenarbeit aller, nicht weniger aber auch von der Klugheit und Weisheit unſerer Regierenden ab, ob wir auf dem gegenwärtigen Stand unſerer Wirtſchaft verbleiben und uns weiter entwickeln können. Wem von uns ſollte aber ein ſolches Ziel nicht am Herzen liegen? * Michael Rolſchilo Vizepräſident der Handelskammer Maunheim und Vorſitzender des Kleinhandels⸗Ausſchuſſes der Handelskammer Den Verkauf im Jahre 1927 kann man als gut be⸗ zeichnen. Eine Umſatzerhöhung iſt in vielen Betrieben des Einzelhandels eingetreten, hauptſächlich durch die Abnahme der Arbeitsloſen. Ein Teil der Arbeitnehmer wurde wieder kaufkräftig. Durch ausländiſches Kapital im Jahre 1927 wurde Produktion und Konſumtion befruchtet, was auf die Geſamt⸗Wirtſchaft nicht ohne Einfluß blieb. Für Maunheims Einzelhandel bedeutet das Jahr 1927 ein Jahr der Moderniſierung. Viele Geſchäfte haben ſich nach innen und nach außen hin verbeſſert; ins⸗ beſondere ſſt auf dem Gebiet der Beleuchtung ſehr vieles geſchehen. Durch die Kriegsjahre und der Inflationszeit blieb Deutſchland hinter den anderen Stagten, in dieſer Rich⸗ tung hin, zurück, und ſo kam es, daß plötzlich mit elementarer Wucht zu den neuzeitlichen Verbeſſerungen geſchritten wurde. Se Wer wohl in der Relation Seehafen— Oberrhein, als Ruhr—Ober⸗ rhein haben die Frachten eine gewiſſe Stabilität in dieſem Wenn auch dem Schiffer ſelbſt keine großen Verdienſte verblieben ſind, ſo war doch eine gewiſſe gleich⸗ förmige Beſchäfligung und eine gleichförmige Verdienſtmög⸗ lichkeit vorhanden. Ungenügend waren nach wie vor die Ver⸗ hältniſſe auf dem Schleppmarkte. Auch hier war der Beſchäftigungsgrad ein ziemlich gleichförmiger. Man kann ſogar ſagen, daß die Beſchäftigung etwas boſſer geweſen iſt, als in den beiden Vorjahren. Dagegen bewegte ſich der Schlepplohn von der Ruhr nach Mannheim nach wie vor auf der Höhe von 1 /, was zur Deckung der baren A tslagen des Schlepobetriebes für Verſicherung und laufende Repara⸗ turen langen mag, aber keinerlei Möglichkeit zu irgend⸗ welchen Amortiſatibnen oder Erneuerungen bietet. Es iſt ein bemerkenswerter Verſuch gemacht worden eine Beſſerung auf dem Schleppmarkte durch einheitliche Schleppzen⸗ tralen herzuſtellen. Der Verſuch wurde ſowohl an der Ruhr von den ſog. Kohlenkontorreedereien, als auch in Rotterdam von den Schlepphbootsbeſitzern gemacht, die nach der Ruhr ver⸗ ſchleppen. Beide Schleppzentralen haben nach kurzer Zeit ein unrühmliches Ende gefunden. Der Zuſammen⸗ ſchluß war in beiden Fällen ein derartig loſer, daß der freie Markt noch immer ſeinen Bedarf außerhalb der Konvention unterbringen konnte. So mußte denn wieder einmal eine Hoffnung, auf dem Schleppmarkt eine Beſſerung im Wege des Zuſammenſchluſſes herbeizuführen, zu Grabe getragen werden. Die Verſuche haben jedenfalls gezeigt, daß auf dem Wege eines loſen Zufſammenſchluſſes und ohne entſprechende Siche⸗ rungsmittel eine Löſung dieſes Problems nicht möglich iſt. Wenn heute überhaupt einmal die Möglichkeit beſtehen ſoll, eine Form zu finden, dem Schleppbetrieb eine lebenfähige Exiſtenz zu ſchaffen, ſo kann es u. E. nur dann geſchehen, wenn die Schleppkraftin eine einzige Han dgelegt wird und in einem Pol ohne Rück⸗ ſicht auf die Angehörigkeit der jeweiligen Anhängeſchiffe der Schleppbetrieb ausgeübt wird. Ein Blick auf die entgegen⸗ ſtrebenden Intereſſen der Reedereien einerſeits, auf die natio⸗ nalen Gegenſätze und wirtſchaftlichen und arbeitsrechtlichen Unterſchiede der Schleppſchiffahrt der verſchiedenen Flaggen andererſeits, zeigt zur Genüge die ungeheuren Schwierigkeiten, die ſich hier ergeben. Auf der einen Seite ſtehen Kohlenkontor⸗ reedereien mit feſten Auftragsmengen und feſt vereinbarten Raten; ihnen gegenüber die ſog. freien Reedereien, die jedes Kilo Transportgut ſich im freien Markte ſuchen mliſſen. Es genügt ferner der Hinweis auf die vollſtändig verſchiedene Ein⸗ ſtellung der nationalen franzöſiſchen Schleppſchiffahrt und der Schweizer Schiffahrt gegenüber den ſelbſtändigen Einzelbe⸗ trieben der Deutſchen und Holländer. Und endlich ſind die Arbeitsverhältniſſe an Bord eines franzöſiſchen, eines bel⸗ giſchen, holländiſchen oder deutſchen Fahrzeuges, trotz der Weſensgleichheit des Betriebs, außerordentlich verſchieden, ſo daß alſo nirgends mit gleichen Verhältniſſen und Voraus⸗ ſetzungen zu rechnen iſt. Da auch für die kommenden Jahre dieſe Widerſtände beſtehen und im Augenblick noch kein Mittel gefunden iſt, um dieſe auseinanderſtrebenden Elemente zuſammenzuführen, ſo iſt auch der Ausblick in das neue Jahr für die Rheinſchiff⸗ fahrt, insbeſondere für die Schleppbetriebe Auer brenl tritbe. Die Tatſache iſt nun einmal nicht zu beſtreiten, daß die vorhandene Schleppkraft zu groß iſt für das Ge⸗ ſchäft in ſeinem heutigen Umfange. Der Entſchluß, Fahrzeuge endgültig außer Betrieb zu ſtellen und dieſe abzuwracken, iſt für an ſich neuzeitliche und brauchbare Arbeitsmaſchinen außerordentlich ſchwer. So wird denn damit zu rechnen ſein, daß auch für abſehbare Zeit dieſes Ueberangebot an Schlepp⸗ kraft vorhanden ſein wird und daß nach wie vor auf fede Ver⸗ zinſung und Amortiſation des Ankagewertes dieſer wertvollen Rheinſchlepper verzichtet werden muß. Was ſpeziell die deutſche Rheinſchiffahrt angeht, ſo ſieht ſie mit ſorgendem Blick nach den Ahſichten ihrer großen Schwe⸗ ſter, nämlich der deutſchen Reichsbahn. In die 1 4 dieſes Monopolbetriebes iſt es gelegt, der kleineren Schweſter die Exiſtenz zu nehmen oder ſich mit ihr zu vertragen. War es ehedem möglich, zwiſchen Eiſenbahn und Binnen⸗ ſchiffahrt ein erträgliches Verhältnis herzuſtellen, ſo daß dieſe beiden Verkehrsinſtitnte nebeneinander und mitein⸗ ander arbeiteten, ſo ſind an und für ſich dieſe Möglich⸗ keiten auch heute noch bei gutem Willen gegeben. Speziell der Rhein, und hier wieder die Oberrheinplätze Mann⸗ heim, Ludwigshafen, ſowie die Mainſtationen Frankfurt 1 0 55 und rheinaufwärts die Städte Karlsruhe und Kehl bedürfen dringend einer diesbezügl. Verſtändi⸗ gung mit der Reichsbahn. Wenn es der Reichsbahn nicht möglich iſt, durch eine generelle Aenderung ihres Tarif- ſyſtems dieſen Hafenplätzen entgegenzukommen, ſo bleibt kein anderer Weg, als wenigſten durch Ausnahmetariſe (ſog. Waſſerumſchlagstarife) den Häfen wieder das zu ge⸗ eſſen orwärts aben. Sehr viel ſchwerer glaube ich, wird das Johr 1928 ſein. Das Prophezeien iſt eine ſehr mißliche Sache, weil es oft anders kommt, als man vermutet. Aber durch died Ver⸗ knappung des Kapitals wird an und für ſich manche Einſchränkung eintreten müſſen, und da die Wirtſchaft, det es Induſtrie, ſei es Großhandel oder Einzelhandel, ſehr eng miteinander verwachſen ſind, und ein Teil immer von dem andern abhängig iſt, ſo iſt anzunehmen, daß wir ein Jahr nor uns haben werden, das ungleich ſchwerer ſpin wird, als das Jahr 1927 war. * Baurat Dr. h. t. J. Nallin ner Vorſtandsmitglied der Daimler⸗Benz Az, und des Reichs⸗ verbandes der dentſchen Automobil⸗Induſtrie Das Jahr 1927 war für die geſamte deutſche Induſtrie ein Fahr der ſchärfſten Probe in Bezug auf Umſtellung und Rationaliſierung der Betriebe. Galt es doch dem Auslande gegenüber zu zeigen, daß der Deutſche im Stande iſt, im i Wettkampfe wie⸗ der die alte Stellung einzunehmen, die er vor dem Kriege hatte. i. Sehr zuſtatten kam dieſen Beſtrebungen die zu Beginn des Jahres 1927 einſetzende erhöhte Kaufkraäft inner⸗ halb des deutſchen Abſatzgebletes, welche auch zu Beginn der Wintermonate anhielt und es ermöglichte, die Fabrika⸗ klonseln richtungen zu erneuern und zu er⸗ gänzen, um die Herſtellung der Waren immer rationeller zu geſtalten. Darum konnte auch der im Hinblick auf die ausländiſche Konkurrenz so dringed nötige Preis⸗ ahhau für fertige Waren eintreten und 2 unter Bei⸗ hehaltung der deutſchen Qualität. Die dentſche Antomobilinduſtrie hat iu nationalen und internationalen Konkurrenzen ihre alte Reberlegen⸗ heit kund getan und die Automobilausſtellün⸗ gen in Paris, London, Genf, Brüſſel uſw. haben erwieſen, daß man den deutſchen Erzeugniſſen das Ke Intereſſe entgegenbringt. Auch die geſchäftlichen Erfolge dieſer Ausſtellungen laſſen hoffen, daß der deutſche Export ſich wieder beleben wird. Leider iſt immer noch Au beobachten, daß der Ver⸗ kauf ausländiſcher uto mobile in Deutſch⸗ and immer noch zunimmt, obwohl die deut ſche Induſtrie preiswerte und gute Fabrikate den ausländiſchen Wagen gegenüber ſtellen kann. Die Käufer ausländiicher Wagen ſe, inen ſich nicht bewußt zu ſein, welchen Schaden ſie damit der deutſchen Wirtſchaft zufügen, daß ſie ihr Geld nach dem Ausland abführen. Hoffentlich bringt das Jahr 1928 eine Wandlung in dleſer Beziehung. Es iſt jedoch zu bedenken, daß das neue Jahr eine weſentliche Herabſetzung der Zölle für ausländiſche Wa⸗ gen bringt und die deutſche Automobilinduſtrie iſt zu änßerſter Anſpannung ihrer Kräfte gezwungen, um der erneuten Begünſtigung der Einkuhr fremder Erzengniſſe wirkſam zu begegnen. Aber ſelbſt im eigenen Lande iſt dem vergrößerten Abſatz ein Feind erſtanden, nämlich die neue Nutomobilſteuer, welche ſtatt der beaufragten Verbilligung zu einer Verteuerung der Automobilhaltung führt, wenigſtens was die Mehrzahl der im Gebrauch befind⸗ lichen Kraftwagen aubetrifft. Im Hinblick auf dieſe Tatſachen ſcheint der Erfolg der bisher eingeſetzten Beſtrebungen in der Automoßilinduſteie im Jahre 1928 ein ſehr ungewiſſer zu ſein. Rechnet man in Deutſchland die ungeh. ſoz. Laſten und Steuern für Stadt und Gemeinden hinzu, ſo gehört ein großes Maß Selbſtyerx⸗ trauen dazu, um zu glauben, daß unſere deutſche Auto⸗ mobilinduſtrie der ausländiſchen Konkurrenz wird ſtaud⸗ halten können. Dieſes Selbſtvertrauen war bisher vorhanden und wir wollen es auch beibehalten; wir können es auch, der Deutſche auf das Wohl ſeines Vaterlandes 1 iſt, die ſtaatlichen und ſtädtſſchen Steuerbehörden ihre Furderungen nicht überſpannen und die Reichsbehörden mehr als bisher, die Automobilinduſtrie als eine nationale Induſtrie be⸗ tachten und für deren Erhaltung dadurch Sorge tragen, daß jede weitere Belaſtung von ihr fern gehalten wird. Seren. Aus dem Jahresbericht des Vereins Hamburger Rheder Die wirtſchaftliche Lage der Seeſchiffahrt Wenn das Jahr 1926 eine Beſſerung in der Lage ſchiffahrt brachte und wenn hierbei ein e der See mit dem engliſchen Kohlenſtreik unverkennbar war, ſo zeigte ſich hieran, daß die Gleichläufigteit in der Entwicklung der Weltwirtſchaft und der Seeſchiffahrt nur bedingt vorhanden iſt. Der große Kohlenſtreik war im Rahmen des Wiederaufbaus der Weltwlrtſchaft nach dem Kriege ein e und ſomit weltwirtſchaſtlich geſehen ein ſchä⸗ digendes Ereignis, mochten auch einzelne Voltswirtſchaften daraus vorübergehende Vorteile ziehen. In der Schiffahrt iſt man ſich von vornherein bewußt geweſen, daß die Beſſerung nur künſtlich war und hatte ſic, demgemäß auf einen entsprechenden Rückſchlag gefaßt ge⸗ macht. Man ſah voraus, daß nach Beſeitigung der Störung die na⸗ türliche Gleichläufigkeit der Lage der Seeſchiffahrt zur allgemeinen weltwirtſchaftlichen Lage wieder hergeſtellt würde. Das Erwartete iſt mit einem 79105 ückgang der Frachtrgten nach Beendigung des engliſchen Kohlenſtreits Ra(Frachtindex der engliſchen Chamber of 1 1919 g 5 100; Mal 1920: 97,4, Februar 1927: 138,2, September 1927: 114,0, Oktober 1027: 119.), Die Raten liegen alſo zwar etwas höher als vor dem Begtun des engliſchen Kohlenſtreiks, aber entſprechend dem großen Angebot an Tonnage verhältnismäßig noch immer ſehr e Das hlermit gekennzeich⸗ nete immer noch beſtehende Mißuerhältnis zwiſchen Einnahmen und Ausgaben hat eine weitere Verſchärfung erfahren durch die zuſätz⸗ lichen Belaſtungen aus der allgemeinen Erhöhung der Löhne und Gehälter im letzten alblahr, während anderſeits das ſgiſon⸗ mäßige Anziehen der Raten im Herbſt in dieſem Jahre kaum ſeſt⸗ zuſtellen war. Aus dem Geſamtbild hebt ſich die Lage des Taſſggsge ce ver⸗ hältnismäßig am gangen hervor. Die für das Jahr 1997⸗28 vor⸗ geſehene ſtarke Verminderung der deutſchen Einwanderungsgugten für die Vereinigten Staaten kſt für dieſes Jahr nicht erfolgt, was vom allgemeinen Standpunkt aus beſonders deshalb erfreulich ill, weil darin eine gerechtere Würdigung der nn des deutſch⸗ amerikaniſchen Elemenſes innerhalb der Bevölkerung der Vereinig⸗ ten Staaten zu erblicken iſt. Hinzuweiſen ſſt ferner auf die ſtel⸗ ende Bedeutung Kanadas alß Einwanderungsztel auch für Deutſche Her Reiſe⸗ und Touriſtenverkehr mit den Vereinigten Staten hat ſich weiter entwickelt. 1 en zeigt⸗der Paſſagierberkehr mit Süd⸗ amerika einen leichten Rückgang.— Hervorgehoben ſei endlich die weltere Entwicklung auf dem Gebiete der Seetourxiſtik(Perguſt⸗ gungs⸗ und Erholungsreiſen. Im Raßmen der oben gekennzeich⸗ neten wenig günſtigen Geſamtlage iſt die Lage des Frachtgeſchäftes in der. e im allgemeinen befrledigend. Der Verein um⸗ faßte zum Schluß des Geſchäftsjahres 60 Reedereien mit einer Ge⸗ ſamttonnage von 1636 269 Bruttoregiſtertonnen, d. 9. 50 v. H. der deutſchen Handelsflott. Der Rücktritt des Heren Boeger von der Leitung des Vereins habe eine Neuwahl des erſten Vorſitzenden er⸗ ſordert. Die Verwaltungsratsſitzung vom 10. Dezember wählte Ge⸗ ande Cuno(Hapag) zum erſten und Eggert zum zweiten Vor⸗ ſitzenden. ze: Doch Kapitalerhöhung bei Mannesmann? Zu den Börſen⸗ gerüchten über Dividendenerhöhung und Kapftalerhöhungspläne er⸗ klärt die Verwaltung: Ueber die Dividende könne, bevor nicht Ab⸗ ſchluß vorliegt, nichts geſagt werben. Die Ergebniſſe der letzten Mo⸗ nate dieſes Jahres ſeien gegenüber den voraufgegangen Mongten dude abgefallen. Die Aufſichtsratsſitzung, die ſich mit der Divi⸗ ende zu befaſſen habe, finde vorausſichtlich im Apell ſtatt. Durch die Finanztransaktion vom Februar ſelen wohl die Bedürfuiſſe für die im Gange befindlichen Neubauten in Huckingen gedeckt. In den übrigen Werken ſei aber noch manches zu verändern und zu ver⸗ beſſern.— Dangch ſteht alſo in der Frage der Dividende noch nichts feſt, während man bezüglich der Kapikalerhtzhung aus der Erkfä⸗ ndigung rung der Verwaltung eher eine Beſtätigung herausleſen möchte. 5 eee ee, 2 1 K * N 1 Durlacher Hof. Ne ell. Berg. 2 20 5 10 Montag, den 2. Januar 1028 Neue Maunheimer Zeltung(Abend⸗ Ausgabe 9. Seite. Nr. 3 Die Gelodſätze an der Berliner Borse ine Reberſicht über die Entwicklung der Zi Let zwei Jahre zeigt, daß die fämtlich 5 Jahres 1926 ziemlich beträchtlich gef ˖ waren, während des jan fenden Jahres jedoch wieder ungefähr ebenſoweit in die Höhe ge⸗ gangen ſind. Die Unterbrechung dieſes gleichförmigen Verlaufs Furch die Spitze im Dezember 1920 erklärt ſich duch die Anſpannung um den Jahresletzten. Es ſcheint, als wenn ſich dieſe Beanſpruchung in dleſem Jahre etwas weniger ſtark ausprägt. Nonstsgele Ne 4 Tsguenes Geld- 95 e 3 l Selclsstze 2 an cler 1 ö Berliner Börse 7 f 5 Ee 2 2* Die Sätze für Monatsgelb ſind beſonders angeſtiegen. Sie hatten im Novemberdurchſchnitt die Höhe von 8,80 v. H. erreicht und ſingd nach einem kurzen Rückgang zu Anfang Dezember neuerdings auf rd. 9,5 v. H. gekommen. Die geſtrichelte Kurve in dem Schau⸗ bild zeigt die Entwicklung der letzten Wochen gegenüber den ſonſt in der Kurve dargeſtellten Monatsdurchſchnittswerten. Infolge der Darſtellung von Monatsdurchſchnittswerten er⸗ 17555 ſich in dem Schaubild für die Veränderungen der Reichsbank⸗ iskontſätze tellweiſe unrunde Jahlen, die der ſprungweiſen Bewe⸗ gung der Bankrate nicht immer unmittelbar folgen. Sp. e nſaueen für Geſchäſte in J. G. Farben⸗Bonds. Gemäß Be⸗ ſchluß der Ständigen Kommiſſion für Angelegenheiten des Handels in amtl. nicht notlerten Werten beim Centralverband des Deutſchen Bank⸗ unb Bankiergewerbes(E..] gelten bei Geſchäften per Er⸗ ſcheinen in J. G. Farben⸗Bonds voll bezahlte Stücke als ver⸗ ſchloſſen und ſind demgemäß nur voll bezahlte Stücke lieferbar. Alle per Erſcheinen gehandelten Stücke werden bis zum Erſchetnungstag, der ſeinerzeit vom Börſenvorſtand vorausſichtlich kurze Zeit nach dem erſten Einzahlungstermin feſtgeſetzt wird, franko aller Zinſen gehandelt. s Um die Erweiterung des Farbftoffrartells. Den in Paris er⸗ ſcheinenden Blättern zufolge geſtattet die engliſche Re⸗ gerung nicht, daß die britiſchen Farbſtofffabrikanten ſich dem Kartell anſchließen, das zwiſchen deutſchen und franzöſiſchen Fabri⸗ kanten vor einiger Zelt in Frankfurt a. M. abgeſchloſſen worden war Doch hofft man, daß es der Gruppe der engliſchen Farbſtoffabrikan⸗ ten gelungen ſein werde, mit dem Kartell wenigſtens eine Gent⸗ lemen Agreemet abzuſchließen. Die ſchwelzereriſche chemiſche 3 wird ſpäteſtens in einem Monat dem Kartell bei⸗ treten. Der Newyor Harald erfährt, daß die Verteilung des Ex⸗ 18 ſo erfolgen 3 daß die beutſchen Fabrikanten 70 v. G. ie ſchweizeriſchen 10 v. H. und bie franzöſiſchen Uu ve, H. zugeteilt erhalten werden. Röhren⸗Verbaud und Stahlwerk Niederrhein.⸗G. in Düſſel⸗ Dort.— Abſchluß der Berhandlungen. Die Verhandlungen zwiſchen 115 Aktionären der Stahlwerk Niederrhein.⸗G. und 2 Band in Bel bark ud, mie bereits gemeldet, nun⸗ wehr abgeſchloffen worden mit dem Ergebnis, daß der Röhren⸗Ver⸗ hand bie Hälfte des 1950 000. betragenden.⸗K. der Stahlwerk Nieberrhein.⸗G. zu par erworben hat. Die Stahlwerk Nieber⸗ rhein.⸗G. verzichtet auf Grund der getroffenen Vereinbarun⸗ gen auf die Durchführung ihrer bekannten Bau⸗ Y läne. Daß nach dem patentierten Verfahren der Flrma Sack arbeitende Rohwalzwerk wird auf der Abteilung Bochumer Verein der Vereinigten Stahlwerke.⸗G. gebaut.— Welche Herren vom Röhren⸗Verband für den.⸗R. der Stahlwerk Niederrhein.⸗G. vorgeſchlagen werden, ſteht zurzeit noch nicht feſt. Wie ferner ver⸗ lautet, iſt damit zu rechnen, daß Phönig die Herren ſeiner Verwal⸗ merkbar, da der! tung, die wegen der Pläne des Stahlwerkes Niederrhein aus dem AR. der Verein. Stahlwerke.⸗G. ausgeſchieden waren, demnächſt gur Wieberwahl in den.⸗R. präſentieren wird. Wanderer⸗Werke.— Ein wertvolles Bezugsrecht? Wie wir gören, iſt bas Betriebsprogramm der G. noch ulcht entfernt abgeſchloſſen. Es iſt deshalb damit zu rechnen, daß im Laufe dieſes Jahres auch die reſtlichen zum Nennwert aktlolerten 2 Mill. Vorratsaktlen noch begeben werben, wobei die Aktionäre wieder Ausſicht auf ein wertvolles Bezugsrecht haben. Bekanntlich wurben ihnen ſ. Zt. die im letzten.⸗J. begebenen 2,783 Mill. Vorratsaktien 5 135 v. H. im Verhältnis von:1 angeboten.— Wie ſtark ſich die G. techulſch bereits in den.⸗J. 1924 bis 1928(für Zwangs ve rgleichs reviſor Heinrich Job, in Mannheim 1926/7 liegen die Bllanzzahlen noch nicht vor] gerüſtet hat, geht daraus hervor, daß in dieſen zwei Jahren bie Zugänge an Gebäuden, 5 8 946 601& Geſamthuchwert dieſer Konten. * Keine Dividendenerhühung der Deuiſche Linoleumwerke.⸗G. Zu den Gerüchten, daß für das am 81. Betz abgelaufene.⸗J. eine Dividende von 18 v. H. gegen 15 8. H. i. V. verteilt werden ſoll, wird von zuſtändiger Stelle erklärt, daß eine Dividenden⸗ erhöhung keinesfalls in Frage komme, daß man viel⸗ hr annehmen könne, daß wieder 15 v. H. vorgeſchlagen werden der Geſchäftsgang habe ſich verhältnismäßig günſtig ent⸗ wickelt. Berichtigung. Die letzte Mitteilung in ber erſten Spalte unſerer [Nr. 606 beziebt ſich auf den Abſchluß der Sunlicht⸗Gefell⸗ sch aft.⸗G. in Mannheim. Durch einen Fehler beim Aus⸗ wechſel n der Korrekturzeillen kam irrtümlich die Ueberſchriftszeile den Abſchluß der Brauexreigeſellſchaft Eichbaum betreffend darüber. Vergleichsverfahren und Konkurſe im Handelskammer⸗ bezirk Mannheim 15 Geſchäftsaufſichten. Aufgehobene: Mannheimer Kunſt⸗ Aitographie, Buch und Steindruck, Ferd. Mackeldey Jungbuſchſtr. 18.(Nach rechtskräftiger Beſtätigung des aufgehoben), 5 2. Vergleichsperfahren. Erbffnete; Bauunternehmen Peter Bingert, alleiniger Inhaber der Firma Peter Bingert,;! ſchäft in Mannheim, Heinrich Lanzſtr. 24.(Vertrauensverſor reviſor Heinrich Job in Mannheim, Thoräckerſtr. 1 Kann, Kaufmann, Inhaber der Firma„Badenia“ haus für Herren und Damen, F 3, 9.„ oräckerſtr.). ſanna Black geb. Knaup, Hörner in Schwetzingen). in Mannhe im, Su 3. Konkurſe. Er öffnete: Modiſtin in Schwetzingen.(KB. RA. Nachlaß ber Frau Cäctilie Kretſchmer geb. b zuletzt in Mannheim, 8 1, 6.(KV. RA. Dr 1. Horch in Mannheim) Hanel Eichhorn, Hoch⸗ und Tief⸗ und Eiſenbetonbau in Mannheim Sandhofen.(KV. RA. Dr. Fritz Morgenroth in Mannheim, N 2,). Aufgehobene:„Hawag“, Kraftfahrzeugzubehör G. m. b. H. in Mannheim, Kaiſetring 40,(Nachdem Schlußtermin abgehalten und die Maſſe verteilt iſt).—„Boelag“ Benzin⸗Benzol⸗del G. m. b.., in Mannheim, B 7, 15.(KV. und Poſtſperre nach erfolgter Abhal kung des Schlußtermins und Vornahme der Schlußverteilung aufgehoben).— Zurückgewieſene: Albert Schanz, Kohlen⸗ großhandlung in Mannheim, N 7, 8,(Wohnung Auguſta⸗Anlage 19). (Wegen Mangels Maſſe und da ein zur Deckung der Koſten ent⸗ ſprechender Vorſchuß nicht geleiſtet worden iſt). Ae nderung der Waſſerumſchlagstarife 6 u für Kohle Ab 1. Auguſt v. Jahres hat die Deutſche Reichsbahn ⸗Geſell⸗ ſchaft den ſeit einigen Jahren beſtehenden Kohlenumſchlagstartf Eu durch beſonders ermäßigte Stationsfrachtſätze ab Mannheim nach ſüdbadiſchen und fübwürttembergiſchen Empfangsorten ſo geändert, daß das Vorkriegsverhältnis zwiſchen gebrochener Bahn⸗ Waſſer⸗ Bahnfracht und direkter Eiſenbahnfracht wieder hergeſtellt wurbe. Merkwürdigerweiſe wurde der Rheinauhafen bei dieſer Maßnahme als nicht zu Mannheim gehörig betrachtet, denn ſeine Frachtſätze blieben unberückſichtigt. uf entſprechende Vorſtellungen der Han⸗ delskammer Mannheim in Verbindung mit dem Kohlenkontor Weyenmeyer u. Co. hat nun die Deutſche Reichsbahn⸗Geſellſchaft mit Wirkung vom 290. Dezember auch Rheinau in bdleſen Stationstarif einbezogen. Es ergeben ſich darnach ab Station Rheinauhafen Ermäßigungen von 10 bis 70 Pfg. pro Tonne. Bei dieſer Gelegenheit wurden auch die Sätze ab Mannheim nach Mannheim⸗Induſtriehafen nochmals berechnet mit dem Erfolge, daß teils kleine Ermäßigungen, teils auch Erhöhungen verfügt wurden. Die Erhöhungen treten gem. .6 Abſ. 5 der Eiſenbahn⸗Verkehrsordnung zwei Monate nach Ver⸗ Aentlichung, alſo am 29. Februar 1928 in Kraft. Die an ſich ſelbſt⸗ ve ändliche Forderung der Handelskammer Mannheim, daß die nente en Sätze für Rheinauhafen rückwirkend ab 1. Auguſt in Geltung kommen, weil ſonſt eine ungerechte, unterſchiedliche Behandlung der Kohlenintereſſenten erfolgt, iſt bis jetzt nicht erfüllt. Wir hoffen, daß ſich die Deutſche Reichsbahn⸗Geſellſchaft bieſer Pflicht nicht entzieht. Um keine Mißverſtändniſſe aufkommen zu laſſen, bemerken wir, baß diefe Tarifänderung mit der Benachteiligung Mannheims gegen den Hafen Karlsruhe nichts zu tun hat. Dieſe beſteht nach wie vor, und die Verhandlungen darüber ſind 2 5 nicht abgeſchloſſen. Vörſenberichte vom 2. Januar 1928 Frankfurt feſt Zum Jahresbeginn war die Tendenz an ber Börſe ſeſt. Die Stimmung blieb zuverſichtlich, vor allem im Hinblick auf die weitere Geldmarktentwicklung, die optimiſtiſch beurtellt wird. Heute ſchon machte ſich eine gewiſſe Erlelchterung am Geldmarkt be⸗ ahresultimo bereits vollſtändig abgewickelt zu ſein ſcheint, was allgemein befriedigte. Anregend wirkte auch die plötz⸗ liche Kursſteigerung für Neubeſitzanlelhe. Das Ge⸗ ſchüft war jedoch nicht weſentlich lebhafter als an den Vortagen und beschränkte ſich wieder im weſentlichen auf einige Spezial ⸗ werte, dle bei ſtärkerer Nachfrage merkliche Kursſteigerungen erzielen konnten. Von privater Seite ſog der Ordre⸗Eingang bet den Banken weiter recht beſcheiden ſein. Lebhafte Umſätze verzeich⸗ neten der Farben markt. J. G. Farben konnten 4% v. H. an⸗ ztehen. Stark verlangt waren ferner Scheideanſtalt mit plus 8 v. H. Intereſſe zeigte ſich außerdem für die Banken, die—3 v. H. bewannen, ſerner für Schiffahrtswerte mit plus 1,5 bis ſtigen Betriebseinrichtungen 5 442 838 betragen 0 1 weiter an. . Stärkere Kursſteigerungen erfuhren bier Riebeck 8 mit plus 7,5 v. H. Sonſt hielten ſich die Kursbeſſerungen ing renzen von—2 v. H. Kaliwerte waren auf den günſtigen hresbericht bes deutſchen Kaliſyndtikats wieder gefragt und 1 bis 3,5 v. H. feſter. Zellſtoffwerte lagen—5 v. H. höher, Am Elektromarkt war das Geſchäft etwas ſtiller, doch konnzen ſich auch hler Kursbeſſerungen von—8 y. H. durchſetzen. Licht und Kraft waren ſogar 5 v. H. geſteigert. Anleihe⸗Ablhſfung ubeſttz) zogen, wie ſchon erwähnt, 1,15 v. H. an. Ausländiſche Renten waren ebenfalls etwas höher Im weiteren Ve erlaufe zogen die Kurſe ſtberwiegens Am Montanmarkt war Rheinſtahl ſtaxk begehrt und erneut 375 v. H. höher. Mannesmann waren dagegen eher au⸗ geboten. Am Geldmarkt war Tagesgeld zu 7 v. H. etwas leichter, ebenfalls Monatsgeld. Berlin weiter befeſtigt die erſte Börſe des neuen Jahres hatte, wie man am Schſuſſe [des Jahres angenommen hatte, ein recht freundliches und feſtes Ausſehen. Die Jahresberichte und Ausblicke der Preſſe, die überwiegend zuverſichtlich gehalten waren, in denen zum Auß⸗ druck kommt, daß dle Beſchäftigung der Induſtrie zum Schluſſe des Jahres vergli mit dem Jahre 1926 bedeutend beſſer war, gaben daß die Konfunktur ſich auf derfelben Höhe der Hoffnung Raum, zeigen werde. Die freundliche Stimmung wurde ganz beſonders beeinflußt durch die ſchon heute ſtärker zu ſpütrende Erle ſch⸗ terung am Geldmarkt. Man glaubte, daß im Zuſammen⸗ hang mit dieſer Erleichterung wohl in Kürze die Zinsſätze ſich ver⸗ billigen werden. Im Vordergrund des Intereſſes ſtanden heute Ablöſunasſchuld far Neubeſitz, in denen mon heute Käufe von intereſſanter Seite beobachten konnte. Der Kurs zog um etwa 1 v. H. bei ſehr lebhaftem Geſchäft an. Im Durchſchuit lagen dteerſten Kurſe 1518 3 v. H. über den letzten Sams⸗ tagkurſen. Banken und Schiffahrtswerte, dle ſchon im Vormittagsverkehr ſtark gefragt waren, konnten bis 4 p, H. ar f⸗ holen, Berliner Handel und Mitteldeuteſche ſogar bis 8 v.. Am Montanmarkt waren wieder Ilſe und Maximilianshütte grit 3. bis öproz. Kursbeerungen angeregter gehandelt, Mannesmann konnten trotz großen Angebots um 1 v. H. anztehen. Für Zellſtoff und Textilwerte beſtand heute große Nachfrage bei bis zu 8 v. H. höheren Kurſen. Am Markte der ausländiſchen Renten erhielt ſich das ſchon in den letzten Tagen großes Intereſſes für Mexikaner, Auch ausländiſche Städte lebhaft und feſter. Am Pfandbrief markt war die Grundtendenz bei größerem Geſchäft freundlich. Trotz verſchtedener Zinsabſchläge waren boch überwieged hößere Kurſe feſtzuſtellen. Beſonders ſeſt lagen die Liguidatienspfandbrieſe und Anteilſcheine. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 6% bis 815% v. H. reichlich angeboten, Monatsgeld 8½ bis 9½ v. H. De⸗ viſen waren heute im Zuſammenhange mit dem leichten Geldſtand gefragt. Der Privatdiskont wurde heute um 4 d. H. für beide Sichten auf 6% v. H. herabgeſetzt. Im Verlaufe wurbe es auf Realiſatlonen zum Teil etwas nachgebend, doch blieb die Haltung weiter durchaus freunblich. Der Kaſſamarkt lag wieder ſehr feſt, die Umſätze waren zum Teil recht erheblich. Im Durchſchuitt betrugen die Kursſteiger⸗ ungen bis 5 v.., jedoch waren auch ſolche bis zu 10 v. H. zu ver⸗ zeichnen. Auf die Ermäßigung bes Privatbtskonts wurde die Stim⸗ mung wieder freunblicher und das Geſchäft nahm an Umfang zu Gegen Anfang lagen die offtzlellen Kurſe meiſt etwas höher. Etzunelne Werte wie Rütgerswerke, Rhein. Braunkohle, Berliner Maſchtnen, Aktien für Verkehrsweſen, Rheinſtahl, Iilſe Bergbau, konnten 8 v H. und darüber gewinnen. Berliner Deviſen Diskontſöe: Reichsbank 7, Lombard 8, Privat 6% d. H. Amtlich De ſemder 2. Januar E in. R. M. für.. G. L N. Iten Holland.. 100 Gulden 169,17 169.51 169,23 169,57 188,76.5 Athen 1⁰⁰ Drachmen 5,614] 5,826 5,614].626 81, 10 Brlüſſel. 100 Belga 500 P Fr. 56,54 58,88 59.55 58,87 58..8 Danzig.„. 4100 Gulden 31,89 81,88 81.78 81.8881 8 8 Helſingfors..„ 1000 finn. M. 10,529 10, 10,587 10,557 81. 8. talen 100 Lire 22,105 22,145 22,13 22,1781, 7 Südflawien.„ 100 Dinar 7,.402 7,91 7408 81 75 Kopenhagen„„ 100 Kronen 112,22 112,44 112,80 112,52 112.80 8 Liſſabon„„„„„„ 100 Eskudo 20,65 20,59 20,65 20.89 59.57 8 Osla.„„„„„ 100 flronen 111,838 111,58 111,44 111,68 112.50 3 Paris„„„„„ 100 Franken 16,475 16,515 16,485 18,525 81. 8 Prag„ o o e„ 100 Kronen 12.898 12,418 12.41] 12.49 86,082 8 Schweiz„„ 100 Franten 80,88 80,99 60,84 81,.— 61,20.8 Sofia„„„%„„ 100 Leva 8,022] 3,028 3,022.02881. 10 Spanien„„„„„ 100 Peſeten 70,83 70,97 71,671. 8 8 Stockholm. 100 Kronen 112.84 118,06 112,88[118.98 112.89 4 Wien* 1⁰⁰ Schilling 59,13 89,25 59,187 88,287 170.8 Budapeſt i100 Pengs 12500 Kr. 73,19 73,39 78,28 78,87 688,062 6 Buenos⸗Aires Peſ. 1,789 1,792 1,789 1,788] 178 10 Canada 1 Cana. Dollar 4,177.185 4,170 1877 2 Japan en.958 1,960.962] 1,888] 2,092.8 Acts 1 Fd. 20,958 20,595 20,963 210-W Konstantinopel 930„1 bart Ib. 2,172].178 2,176].189 18, 10 onen d.[ 20,428 20,468 20,441 20 481 20,68.8 New Port. Dollar 4,1850 1980 4,1870.1989 4,198.5 Nio de Janelro„ 18 Milreis 0,504 0,50 0,5085.8088 87% Urugung... 1 Gold Peſ.! 4,8361 4,3441 4,888] 48444. Mannheimer Produktenbörſe vom 2. Jan.(Eigenbericht Die erſte Börſe im neuen Jahre bekundete unverändert ruhige Haltung Von Auslandweizen iſt angeboten:(in hfl.) Manitoba 2 zu 15,50 8 14,15, 4 13,40, 5 13,40, Auſtral 14,63, Kanſas 2 13,78, Baruſſo 78 Kilo, 13,60, Redwinter 2 14, Roſaſé 79 18,68.(In): ausl. Roggen 26—20,26, inl. 25,50, inl. Weizen 20, ausl. Hafer 25,502 f. inf. Hafer 2224, inl. Braugerſte 28,50—31, Futtergerſte 22,5028 Futtermais 21, Biertreber 1818,50. Weizenmehl fübd. 37,30 87,78, Welzenbrotmehl füdd. 27,50 29,50, Roggenmehl 60—7ogrog, 383,50 10 8 86, Weizenfuttermehl 15,50—16, Wetzenklele fein 14, Roggenklete 5 Rapskuchen 18,28 18,50. 2,3 v. H. Am Montanmarkt waren Rheinſtahl mit plus 3,5 v. H. eee eee eee eee eee eee eee ee eee ne eee eren Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. dei Stückenotterun* in Mark ſe Stuck Die nut 1 versehenen Werts ind Terminkurſe während ſich mit T berſehenen noch in Bi⸗% verſtehen. Mannheimer Effektenbörſe 1 2. Januar A.. 2. 17.—17.— 1155 0178.0 450 2. Sab. Bank 5 i 178,00178.0 Tälz Hypoth. B Ah. 9 Opoth⸗ 81 178 0ſ77570 9. Greditbank 183.0 188.0 Süd. Disconto 148. 0148.0 180.0160. 0 Kleinl ein elderb. 187.5018785 Sawa Akt. Br 215, 0218.9 A. Bab. Astra 250,0 250 0 Karlsrut. Masch Continent. Berf, 81.—91.— Knorr Mannheim, 0 181..181. 5 Mannß. Gun 84 Oberrh. Vers. e e 8. 104. 0 104.0 Pfälz. Mühlenw. 152. 00 152.0 A. G. für Seilind 88, 64 5 Zem Heid. 145, 0 148.0 Benz& Cle... ö 155 5. Elektr. AM. G. 188,0 lf. 0 J. G. ffarben 278,0 280.0 8 140.0 125 9 111 125 1 50 —— Rhenan ig 8—Wayß Freyta 148.001 Jebr. ahr„382. ell ſto 1h auch Sinel. 360 04250 od Süd e Frankfurter Boͤrſe vom 2. Januar eee Gußſt. 124.513,[Baſt.⸗S. 288.0 Baul⸗Aklien. 1978 5 13 1700 0 5 0 S6 Fee 0 28.— 7 148,0 TAlſe Ber ne N Nun he Bank 15 g d de i dereleh. 474. f 6 Fee Elen 187 0ſfle Hank Brau. Ind 185.5 585,0 IKali Weſteregel 184.7 156.5 Ping Metallwerke— Bayr. Boden er. B 150.0 I Nannesmannr. 158,0 Brem.⸗Beſigt. Oel 7— B30. pp. u. WH. 17,0 17555 1 Mansfeld Att. 128,6 115.Cb. Broch. N. W. 88.— Farmer Bankv. 180,0 151,7 TOberſchl E. Bed. 91,2,— gement Heidelb. 14558 Terliner Hand. 259,020] Otapt⸗Min. An. 8g, 50 Cement arlſtadt 182.0 182,0 Ten. u. Privath. 179, 00 810 rene epa 409 8 105. 5 E 107,0—, darth. u. Narb. 27.0 c aan ara 167 0 18 Ehem. W. Albert 12701820 Hypothekenök. 141,0 145,0[Sacw. Heilbronn 28,0 CöntRürnbenzg. 175,0172.0 Ne Har 0 lee Seren 0 3 einten. ter 990728 UT D. Ueberſee⸗Bank 105,0 10 5 18, 5 . 105.0 105 Crausport⸗Alclion.. Dingler Zweilbr.—— 164501885 Send Dürkoppwerk St. 79.—78.— Feupag. 14 850 Düſſeld. Nat. Dürr 74.— 75.— „OTMordd. Sloyb 155 01570 Eiſen Kaiſersl. 86,50—.— Gestern.. e e ee ice. 211. 0 2167 Baltimore ck Ohio 108,810, 2 Clſ. Bad. Wolle 38, Saftes ue 29,— 8— 7 7 mailleSt Et. 8„ Zuduſtrie⸗Aktien. ee ee 1 7 Eichb.⸗Manng. + 280 00 Eßlinger Maſch. 77.— Ahein. Hyp. Bunt 175,5 180,0 Ptempf⸗ Stern 10, 04% 0 3 Spinn. 230.0 . Disconte 1455145 0 Mainzer StA. 287,098, 908 oh. Blei 80. Wiener Bankper. 17.8 17.65 Schöfferh. Bindg. 544,0 fs, 20,5 258 chleicher 89.50 Württb. Noteabt. 185,0 168,0. 2 J. G. Jarbenind, 276,0 Sanz Verf ⸗G. 148,5 1440 Werger 1 lalg. Ger. 178. 140, dt, Gebr. 56,80 58,10 Adler Orpenheim e bx. Pirm. 54.75 5 Felt. Guill. Carls 128.2 185, 0 164,0 Adler Kleuer. 86. 089.75 IA. E. G. St. ⸗A. 1725 174,51 Feinmech. Jerter 95,50 Frtf. ok. 6 Wit. 77,75 Aſchaff, ZBuntpap. Aſchaff, Zelkſtoff 1650 0 188.5 Fuchswaggon 50 Sahnded. eldſchmidt T. 119,012 1 7 er M. Durl 122,8 155. Berg. 1 Wei ad. Elektr. Grteftw. Mm. 8% Dad Aa sc, Dasrd, 4 . e 2 N — 1 2 N S8 8 — . 885 e — 2 888 Ire Erkfri. 95.7 Tela, 15. Uu. M⸗G. .Mitreld. Ered..? zürnverg. Bs. B. Heſte 5 Grin, Bilfinger 160,0 Halba gteu,-. 54. A ammesſ en.„ 0 145.01 enk. Berges, ee, 77 1650 55 843801 81. 2. Uhrenfabr. Furtw 15. Ber. heutſch. Oelf 87.50 115,00... Ind Mainz 102,2 683,—[TBer. Stahlwerke—. Ber. Ultramarinf. 148,018, . Ver. Zellſt. Berlin 1480149. 11300 Bogtl. Raſch. St. 88 30. 188.0 Boigt& Haff, St 182,0 151,0 Nh. Maſch. Jeuder 18.— 18,— Bolthom Seit u. 65.— 64.— Rhenania Aachen 54,54,— Wayß& Freytag 145 0 145,0 Riedel Monken—.——.— gen Walbnof S. 278.2278, een e 1 8 Robbe armiſt.— 0 50 189.0 Sreiverkehrs⸗Kurſe. Benz 22 Gebr. Roeder, D. 18 TRütigerswerte 98.901024 lind a E. 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Bergwerk 196.2 81 Neckaxſ. Fahrzg. 104,0 Nrh. Leber Spler 98.— 1 5 Unionßrkf 110,0 Bf. Nähm. Kayſer 61.50 Ahllippsu G. Ark 5 5 Porzellan Weſſel 31.— Rein. Gedb& Sch; 110.5 IRheinelekt. St. A 153,8 2. 107,0 97.— 8750 103,0 21 7. Hanfwerke Füßen 189,7141.0 Hilpertarmaturf. 86. Hirich Kupf. u. M. 118.0 115 0 Hoch⸗ u. Tiefbau 90,. Holzmann, Phil. 155..154, 5 Holzverkohl.⸗Ind 78,75 75,25 Junghans St. A. 51 el, 50 Rammg.Kaiſersl. 210,010. Rarlsrüh. Maſch 17. 11. 90 Remp, Stettin Klein, Sch.& Becker 1¹⁰.105. 0 Knort, Heilbronn 178.0—.— Konſerven Braun 55.— Kraus& Co Lock. 58. 54.— TLahmeyer& Co. 170.0,170.5 Lech Augsburg, 128,5 147, 0 Lederwerk Rothe—.—. Ludwigsh. Walzm 130.0 150, 5 8 Lutz Maſchinen. 30,.— 28.— Zußz ſche Juduſtr. 85 Mainkraftwerle 122.0127. F 194,5197.2 Mez S 5 1077 Aung, Mühtt. 18.9 85.7 Moenus St. A 1072,80 Motoren Deuß 52, 62.— Mototf. Oberüxſ. 77. 1 10.— Berliner Börſe vom 2. Bault⸗Alkien. Induſtrie⸗ Aktien. Bank f. Brauind 190,7 Accumulatoren 153.0 Barmer Bantver 149. 7 Adler& Oppeng 178.0 Dant f. el. Werte 171,7 178,2 Adlerwerke„. 3/50 Berl. Handelsg. 258,0 7575 1 A⸗G. f. Verkhrsw. 168,0 1 ICom. u. Wripatb. 178, 1 3057 Alexanderwerk 57. IDaruiſt. u. N B. 280,089, TAug. Erektr. 82 17/15. I Deutſche Bank 167.8188, Ummendorf, Pap. 229,4 Dt. Ueberſee Bt. 108. 109,2 Anglo⸗ Et. Guano TDisc. Command. 163 2168, 2 Anhalt. Roylen 84. 30 LDresdner Ban! 163,0 184, Annener Gußſt.—.— Frankf. Allgem. 178,0 179.2 uſcha fog. Jeelſt⸗ 183, Tine. Krebb. 5 7 1952 0 Augs b. 9b. Maſch. 119,0 Oeſterr. Srediebk. 39,89,— Falcke Maſchin. 122.0 Mannß.Berſicher... Sana 30.— Reichsbank 100.0 90185,0 J. P. Bember 83.0 geln. Crebltök. 183, 00184, 5 Bergmann lt. 124 51 Slüddeutich. Bis. 18.0 148,0 Berl.⸗Gub. Hut, 344.7 Verl. tarlsr. Ind 71.75 Crausport⸗Aletien. l taſchd 1 2 ing Nüenbetr 1D, Reichsbahn—,. 95 7 9550 Tdhachum. Gugſt 8 Schagtungbahn 6785 7,25 Gebr. Böhler. Allg. Lok. u. Sir. 0 8555 Aachener Rleinb.— —Braunk. 1. 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Hufen Ferae: 8 121,5 Mühlheim Berg. 164 9 1100 gelt Waldhof 27100297 —Meckarſulm. ſtorzg 5 e Wollt 154 0 00 Sreiverkehrs⸗Rurſe⸗ 93 Adler Kalt „ Denz⸗Mo ter Seng 2— 0 110 2 0 1255 IOberſchl. Koksw. 10.„0 Deut 74 1 IOrenſt.& ſtoppel 138.01. Da 1788 Tböntz Bergb 103.7 108.6 Heldburg wurde ace, h ede: 888 Reisholz Papier 270.0 Peter sb. Int. Hö..20 Hammerſ Spinn. 149.5 IRveindraunkbl. 250.9 25 10 30 Bennenber N annog M. Cgeſt. 75,80 78, Azein Eda notte 85. 0 80.50 Ruffendank„.85 ann. Waggon 1 dein lektrizit. 1550 185 5 Slaman, Salpeter—.— anſa lo 1— Möeinfeldenſtraft 185, 8 78 5 0 Wos. 60. Wien Guß 84.— 97.— Pein Mad. Leb 10, 15 177 15 80.85. gerede ee den 5 Fparven. Bergb. 198,6188.7 Tchbenanig Ghem 58 51 105 577 10 Aelchs u. Stantepah Hartmann Naſch. 28, 390 3 IRiebeck Montan 18300182, DAnlubls 182.12 Hedwigshltte 120.0 88.0 fene n 5 sas ſich, f 1. Hilpert Maf b. 86. olttzer Beaun Donne Auslöfgse. 18.80 110 2 0 0 6% Reichsanl. 97 885 80 .0 Nr 8 r 9 00Koſitzer Zucker 11 Sies Kube Nücforth. Ferb. i Hirsche Veber 125, 0 TRütgerswerke 86.—„. Kohlenant 12.80 ILHoeſchcl. u. St. 182.0 Sachſen werk. 12.6 55 17 Prß Kalſank 8,40 Tpobenlohe⸗Wrk. 15,75 ISalzdetfurttz OI% pig. Stadt. 38 102,7 e 1950 8 Sarotti 3% Mh. Stadt. 23 85, orchwberle 5% Ro t..11] 8,90 Foumboldt Masch 81.35 525 mode 924 005 8 Scheldemantel. 28,78 28.45 ISchubert ck Salz 343. 5 840, 7 Wige Bergbau 245.0ſ253.0 5% Lanbſch ogg 8,1 Judel& Co. 170.0 1717 Sch ickert k Cy 193,0 198,2 Schuhfabrit Herz 22.— 301.7 7 Gebr. Junghans 90. 50805 85 8 Kahla Porzellgn 108.0 107.5 IStemensspalske 285. 81805 Kaliw. Aſchersl. 177.2 1155 7 Sinner... 73 Stetiiner Vulkan—, Karlstr. Maſchin. 18, 75 18,25 C. M. ftemp. Stoehr Kammgrn 180.8 Stoewer Nähm. 80.30 — Stolberger Zint 225,2 Kidangrwerke 13970 80.0 S Jranobil. 100 C. H. Knorr. 175,5 175,5 7 Rollm.& Jourban 80.75 9176— Gebr. 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Witter nach kurzem schwerem Leiden im 61. Lebensjahre sanft entsehlafen ist. MANNAREIM(Waldparkstraße 37), den 1. Januar 1928. Die trauernden Hinterbliebenen: Familie Fritz Witter Familie Anton Heller Die Beerdigung lindet am Dienstag, nachm. 2% Uhr ler Käte Müller Famille Jakob Witter Familie Karl Witter von der 18 Heute verschied naeh langem Leiden mein gellebter Vater, unser guter Bruder, Schwager und Onkel Herr Theophil Heilig Mh. Neckarau, den L Januar 1828 (Fischerstiaße 12) In tisflem Schmerz: Helene Heilig. Die Beerdigung fludet am Diens- tag. 3. Januar., nachm. 8 Uhr von der Friedhofkapelle Neckarau aus statt 64 Man bittet von Beileidsbesuchen abzusehen. Danksagung. Für die zahlreichen Beweise herzlicher Teilnahme, sowie für die Blumen- und Kranzependen del dem Hinscheiden meiner lieben Frau. unserer guten e Schwieger und Großmutter 40 Ffau Wilhelmine Moser sagen wir allen herzlichsten Dank. Besonders danken wir Herrn Stadt- pfarrer Mayer für die trost reichen Worte und den Diakonissen Schwestern kür die aufopfernde Pflege. Die trauernden Hinterbliebenen: Martin Moser und Kinder. Betr. Masken. Aae Wir suchen die ür unsere Wir suchen für verſchieb. größere Bezirke Deutſchlands tüchtige, bei den maßgebenden Perſönlich⸗ keilen der Induſtrie und Großverbranchern von Druckſachen gut eingeführte Herren als Vertreter für ein neues Klischeeloses Druckverfahren. Wirklich rührigen, ſtrebſamen Herren bieten sich, weil konturrenzlos, große Abſatz⸗ und Verdienſtmöglichkeiten. Angebote von nur ſolchen Bewerbern, die obigen Eigenſchaften entſprechen, erb. unter 2 118 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl. Vertreter für gut eingeführten, leichtverkäufl. elektr. Apparat zum Beſuche von Privatkundſchaft geſucht. Bei Eignung feſtes Gehalt, Pro⸗ viſion und Speſen.* 41 E. M. O. 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