Heim we. Er⸗ parſ. * 121 er⸗ n die 121 Ver⸗ n. — 1 Pariſer Kommentare und Preſſeſpiegel fürchten. Sezugspreiſe; In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,80 ohne Beſtellgeld Beientl Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe Haupt⸗Geſchäftsſtelle 6,2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1, 46, (Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen Waldhofſtr. Schwetzingerſtt 19,20 u. Meerfeldſtraße 13. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. Lmal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel Aus Zeit und Leben Freundſchaftspalt Mannheimer Wiktag⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Unterhaltungs⸗ Beilage Aus der Welt der Cechnik Frauenzeitung —— Preis 10 Pfennig 1928— Nr. 5 Anzeigenpreiſe nach Tarkf, dei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklame 34.⸗M. 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Wie bereits gemeldet wurde, wird der amerikaniſche Vor⸗ ſchlag am Quai d' Orſay vor allem unter dem Geſichtswinkel geprüft, ob eine Unterzeichnung eines ſolchen erweiterten Paktes mit den Verpflichtungen des Völkerbundes zu vereinbaren ſei oder nicht. Die franzöſiſche Regierung iſt der Auffaſfung, daß ein gewiſſer Widerſpruch beſteht zwiſchen dem Pakt, der mit anderen Nationen unterzeichnet werden ſoll, und dem Völkerbundsſtatut. Sie hält es jedoch für zuläſſig, daß das amerikanſſche Volk Verträge mit ande⸗ ren Staaten abſchließt, die dem franzöſiſch⸗amerikaniſchen Pakt gleich ſind. Eine ſolche Konvention, die Amerika mit einer Reihe anderer Mächte binden würde, ohne jedoch die fetzt beſtehenden Beziehungen zwiſchen den übrigen Mächten abzuändern, wird von den franzöſiſchen furiſtiſchen Sachver ſtändigen eingehend geprüft werden, ohne daß fedoch dadurch der Abſchluß eines franzöſtſch⸗amerikaniſchen Schiedsvertrags beeinflußt wird. Nach Informationen aus Waſßhington wird ſich die Schiedskonvention auf alle allfälligen Streitfragen erſtrecken, ausgeſchloſſen diejenigen, auf die Amerika die Monroe⸗ Doktrin anwenden will oder ſolche Fragen, die auf eine dritte Macht Bezug haben. In dieſem Falle würde jedoch waßhrſcheinlich der im Jahre 1914 abgeſchloſſene zweite fran⸗ zöſiſch⸗amerikaniſche Schiedsvertrag in Kraft bleiben, auf Grund deſſen dieſe Ausnahmen einer Verſöhnungs⸗ kommiſſton überwieſen werden könnten. 5 Die heutige Morgenpreſſe gibt ihrer Verſtimmung über die Haltung der Waſhinatouer Regiernug 3 8 W P r Engliſch⸗amerikaniſcher Petroleumkampf London, 4. Jan.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der „Daily Expreß“ bringt in ſenſationeller Form die Nachricht. daß der Preiskampf zwiſchen der Standard Oil Com⸗ van und der Shell⸗Gruppe demnächſt in aroßem Stile auch auf dem enaliſchen Markt durchaeführt werden würde. Hier war bisßer ein Waffenſtillſtand in dem internationalen pPetroleumkriea in Kraft und die verſchiedenen Geſellſchaften bildeten ein Preiskartell. Dieſes Kartell iſt in der letzten Zeit durch eine ſtarke Aktivität der Ruſſiſchen Petroleumgeſellſchaft Aunterminiert worden. die es verſtanden hat. die anglo⸗amerika⸗ niſchen Preiſe auf dem enaliſchen Markt zu unterbie⸗ ten und ſich dadurch trotz aller volitiſchen Schwierigkeiten einen ſteigenden Abſatz in Enaland zu verſchaffen. f Der„Daily Erpreß“ erklärt zu wiſſen, daß die Standard Oil. Company kürzlich ſämtliche Auslandsvertreter nach New⸗ Mork berufen habe. um den Abſatz eines neuen Automobil⸗ brennſtoffes in England und auf dem europäiſchen Kontinent zu beraten. Mit der Einführung des neuen Brennſtoffes wer⸗ den ſich die Amerikaner von den Verpflichtungen gegenüber dem Kartell teilweiſe frei machen können. Enaliſche Kreiſe be⸗ daß ein rückſichtsloſer Konkurrenzkampf einſetzen wird. da die amerikaniſche Geſellſchaft bedeutend kapftalkräf⸗ tiger iſt. als die Shell⸗ Gruppe. Die letztere hat faſt überall aroßen Schaden aus dem Konflikt der letzten Zeit davongetra⸗ gen. Die finanzielle Poſition der Shell⸗Gruppe ſoll ſchon heute ernſtlich zu Bedenken Anlaß geben. Wenn es zu einer Wieder⸗ aufnahme des Preiskampfes auch in England kommen ſollte, ſo könnte das für die Shell⸗Gruppe ernſte finanzielle Folgen baben. Amerikaniſche Verstärkungen für Nitaragua Die amerikaniſche„Säuberungsaktion“ ſoll nach einer Erklärung des Marineminiſters Wilbur mit größter Be⸗ ſchleunigung durchgeführt werden weshalb 1000 Marine⸗ ſoldaten nach Nicaragua verladen werden Die Lage in Nicaragua wurde am Dienstag in einer Kabinetts⸗ ſitzung beraten. Präſident Coolidge beabſichtigt, die pan⸗ amerikaniſche Konferenz, die in den nächſten Wochen beginnt, zu beſuchen. Deshalb werden die Schwierigkeiten in Nica⸗ ragua in Waſhington als unangenehm empfunden. In einzelnen Blättern werden die Schwierigkeiten in Nicaragua auf mexikaniſche Einflüſſe zurückgeführt. Der Widerhall des Konflikts in England 8 London, 4. Jan.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der neue bewaffnete Konflikt in Nicaragua wird hier mit aröß⸗ ter Aufmerkſamkeit verfolgt. Man glaubt. daß die amerikaniſche Regierung über dieſe neue Entwicklung ſehr be⸗ forgt iſt und zwar mehr aus politiſchen als aus militäri⸗ schen Gründen. Die Wirkung der neuen amerikaniſchen Macht⸗ eutfaltung in Mittelamerika auf die unmittelbar bevorſtehende unverhohlen Ausdruck, ganz beſonders die linksſtehenden Blätter. Der„Quotidien“ ſchreibt, man verſtehe in Wa⸗ ſhington ausgezeichnet die Kunſt, einfache Dinge kompliziert zu machen und mit allerlei Hintergedanken Diplomatie zu treiben. Frankreich hätte Amerika einen Dauerfriedenspakt ongeboten und nun käme aus Waſhington ein ganz ver⸗ drehter Gegenvorſchlag, deſſen Bedeutung und deſſen Ziele die öffentliche Meinung Frankreichs nicht begreifen könne. Aufforderung an England und Japan § London, 4. Jan.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Wie der„Exchange Telegraph“ aus Waſhinaton erfährt, hat die amerikaniſche Regierung den Entwurf eines Schiedsver⸗ trages mit Frankreich nicht nur der franzöſiſchen, ſondern auch gleichzeitig der engliſchen und fapaniſchen Regierung überſandt und die beiden letzteren Staaten aufgefordert, auf der Grundlage dieſes Entwurfes Verhandlungen für die Er⸗ neuerung der ablaufenden Schiebsverträge zu beginnen. Inzwiſchen hat ſich die Skepſis in der engliſchen Oeffentlichkeit gegenüber dem amerikaniſchen Vorſchlag derart verſchärft, daß ſich einige Blätter geradezu über die In⸗ haltloſigkeit der amerikaniſchen Vorſchläge luſtig machen. Die Tatſache, daß Amerika den von Briand vorgeſchlagenen Ver⸗ trag für die Aechtung des Krieges abgelehnt hat, und auch in den poſitiven Vorſchlägen allen ernſthaften Konfliktſtoff von der zwangsmäßtigen Schiedsgexrichtsbarkeit ausſchließt, hat hier diejenigen Stimmen verſchärft, die an der aufrichtigen Frie⸗ densliebe der Vereinigten Staaten ernſthafte Zweifel hegten. So ſchreibt die konſervative„Morningpoſt“, die Pazifiſten der Regierung Cvolidge, die dieſen Entwurf nach Paris ge⸗ ſandt haben, ließen es ſich Mühe koſten, daß dieſe Beſtimmun⸗ -gen alles ausſchließen, was ernſthaft als Kriegsgrund in Be⸗ tracht käme. Es iſt ein Glück, daß ein Krieg zwiſchen Frank⸗ reich und Amerika ſo unwahrſcheinlich iſt, wie zwiſchen den Be⸗ wohnern des Nordpols und des Südpols Wenn auf dieſer Grundlage auch zwiſchen England und Amerika Verhandlun⸗ gen ſtattfinden ſollen, ſo dürften ſie nicht gerade in einer gün⸗ ſtigen Atmoſphäre beginnen. f. panamerikaniſche Konferenz in Havanna Hürfte den Vereinig⸗ ten Staaten außerordentlich ungelegen kommen. Auf dieſer Konferenz werden nicht nur die Vertreter des von Waſhington unterſtützten Präſidenten Diaz für Niearagua ſprechen, ſon⸗ dern auch Vertreter der Oppoſitivn. Angeſichts der Tatſache. daß die Vereinigten Staaten eine ganz angerordentlich reprä⸗ ſentative Abordnung auf die Konferenz entſenden werden und die amerikaniſche Oeffentlichkeit ſchon ſeit Wochen auf die Wich⸗ tiakeit dieſer Ereigniſſe vorbereitet worden iſt. bedeutet die neue Entwicklung in Nicaraaua eine Verlegenheit für die Re⸗ gierung Coolidge. deren Ausgang ſich noch garnicht überſehen läßt. Man hält es ſvaar nicht für ausgeſchloſſen, daß die be⸗ waffnete Erhebung von Geanern Coolidges oraa⸗ niſiert worden ſei. um die gegenwärtige amerikauiſche Re⸗ gierung zu kompromittieren. Parker Gübert bei Coolidge Nach einer Meldung aus Waſhington hatte Parker Gilbert am Dienstag eine längere Unterredung mit dem Präſidenten Coolidge. Gegenüber Preſſevertretern verwei⸗ gerte er fſedoch ſede Auskunft über Inhalt und Art ſeiner Beſprechung. Er iſt geſtern abend nach Newyork zurück⸗ gekehrt, um ſich mit den Bankkreiſen zu beraten. Kreſtinski über die deutſch⸗ruſſiſchen Beziehungen Der ruſſiſche Botſchafter in Berlin, Kreſtinski, weilte am Dienstag vormittag in Hamburg, wo er das Inſtitut für Schiffs⸗ und Tropenkrankheiten ſowie die Schiffsbauverſuchs⸗ anſtalt beſichtigte und an einem Frühſtück als Gaſt des Senats teilnahm. Das„Hamburger 8 Uhr⸗Abendbblatt“ veröffentlicht eine Unterredung ſeiner Mitarbeiter mit dem Botſchafter, in der er ſich u. a. über die freundſchaftlichen politiſchen und wirtſchaft⸗ lichen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Rußland äußerte. Die Wirtſchaftsbeziehungen würden immer enger, zumal innerhalb der Maſchinenbau⸗ und elektrotechniſchen Induſtrie. Die deutſche Induſtrie ſpiele beim Wiederaufbau der ruſ⸗ ſiſchen Induſtrie die wichtigſte Rolle. So ſei die deutſche In⸗ duſtrie an einigen Rieſenbauten in Sowfetrußland hervor⸗ ragend beteiligt, ſo beim Bau der elektriſchen Werke am Dujepr und Swir ſowie am Bau des Wolga⸗Don⸗Kanals Auch die kulturellen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Ruß⸗ land hätten ſich in den letzten Jahren ſtändig vertieft. Der Botſchafter erwähnte hierbei die wiſſenſchaftliche Arbeit des deutſchen Profeſſors Vogt am Inſtitut für Gehirnforſchung in Moskau. Zum Schluß betonte der Botſchafter noch die Friedensliebe der Sowjetunion.. — Hamburg, 4. Jan. Die Wahl der neuen Bürgerſchaft in Hamburg iſt nunmehr auf Sonntag, den 19. Februar, feſt⸗ geſetzt worden. Das baltijche Deutfchtum und die Regierungsbildung in Lettland Von Dr. E. Seraphim⸗Königsberg Seit Wochen ſteht Lettland in einer ſchweren Re⸗ gierungskriſe, die ungelöſt ins neue Jahr hinüber⸗ gegangen iſt. Das ſozialiſtiſche Kabinett Sku⸗ jeneek— Zeelens, ſeit langem der Gegenſtand heftiger Angriffe der rechtsgerichteten Parteien, iſt ſchließlich über den mit wenigen Stimmen Mehrheit durchgedrückten Han⸗ delsvertrag mit Sowjetrußland geſtürzt. Die knappe Mehrheit für ihn, die nur durch die Minderheitenſtimmen, und mit ihnen die der deutſchen Fraktion gebildet wurde, zerbröckelte, als die drei Stimmen des demokratiſchen Zentrums die Koalition verließen. Und als vollends die ſechs deutſchen Stimmen infolge ſenſationeller Ent⸗ hüllungen über die von der Linksregierung geheim geduldete Bewaffnung der Gewerkſchaften und Arbeiterſportvereine und über eine die Korreſpondenz bewachende Geheimpolizei der Oppoſttion beitraten, räumte das Kabinett, ohne die Ab⸗ ſtimmung über das eingebrachte Mißtrauensvotum ab⸗ zuwarten, das Feld. Es ſtellte ſich aber bald heraus, daß bei der Stärke der Sozialdemokraten(33 Stimmen) und der Zer⸗ ſplitterung des Bürgertums die erſtrebte Neu⸗ bildung des Kabinetts auf rein bürgerlicher Grundlage nur ſchwer zu erreichen iſt. Zwar erklärte nach längerem Schwan⸗ ken auch das demokratiſche Zentrum ſich für eine bürgerliche Koalition, ſobald man dieſe aber verwirklichen wollte, mel⸗ dete das Zentrum unmögliche, wenigſtens bei der lettiſchen Parteikonſtellation unmögliche Bedingungen an. Der Effekt iſt denn auch der geweſen, daß alle die Parteien, an die ſich der lettländiſche Staatspräſtdent gewandt hat, um ein neues Kabinett zuſtande zu bringen, nach vergeblichem Be⸗ mühen den Auftrag in ſeine Hände zurückgeben mußten, Schließlich beauftragte er die deutſche Fraktion, das Werk eines bürgerlichen Kabinetts zuſtande zu bringen. Dr⸗ Paul Schiemann, der Führer der baltiſchen Fraktion im Landtage, hat ſich nach in der Natur der Dinge liegendem Zögern bereit erklärt. Obwohl er ſich von vornherein dar⸗ tber klar war, daß bei der ſtarken nattonallſtiſchen Welle, die durch das Land geht, der Gedanke eine ſtarke Gefahrenzone in ſich ſchloß, daß es ausgeſucht den Deutſchen gelingen ſollte, was allen anderen mißglückt war. Aber das Verant⸗ wortungsgefühl war ſo groß, daß Schiemann nach Fühlungnahme mit ſeinen Landsleuten ſchließlich ja jagte. Nun iſt auch dieſer Verſuch nach mehrtägigen Verhandlungen am Eigenſinn des demokratiſchen Zentrums geſcheitert und wenn, was als ſicher anzunehmen iſt, das nun der Sozial⸗ demokratie zugefallene Angebot ebenfalls ſcheitert, ſo bleibt nichts übrig, als das vor etwa Jahresfriſt gewählte Parla⸗ ment aufzulöſen und Neuwahlen anzuordnen, die ohne Frage diesmal mit beſonderer Leidenſchaft ausgekämpft wer⸗ den würden, da ein neuer Sieg der Sozialdemokraten eine dauernde Feſtigung dieſer radfkalen Partei in der Regierung bedeuten müßte. a Die Beauftragung der deutſchen Fraktion bleibt nun aber, mag die Aufgabe der Kabinettsbildung ihr auch nicht geglückt ſein, eine Tatſache von ſymptoma⸗ kiſſccher Bedeutung. Denn ein ſolcher Auftrag iſt der deutſchen Fraktion zum erſten Male erteilt worden, ſeitdem die lettländiſche Republik beſteht, mag auch in einem der erſten lettländiſchen Kabinette Balten eine Beteiligung eingeräumt worden ſein. Damals war Ehrhardt Finanzmintſter und von Magnus kurze Zeit Juſtizminiſter. Bisher kennzeichnete die Tatſache, daß bei jeder Kabinetts⸗ bildung eine ſelbſt paſſive Anteilnahme der Minderheiten am Kabinett in allen Vartanten der Hetze lettiſcherſeits abgelehnt wurde, die Lage. Es gab dafür nur zwei Erklärungen: Ent⸗ weder Mangel an Vertrauen oder lediglich von Parteipolitik diktierte bewußt vollzogene Einſchränkung der deutſchen Rechte.. Es iſt daher ſehr willkommen zu heißen, daß die Leitung der neuerſcheinenden Rigaer Wochenſchrift„Riga am Sonntag“, um zu einer Klärung zu kommen, eine An⸗ frage an einige führende lettiſche Parlamen⸗ tarier gerichtet hat, unumwunden Farbe zu bekennen. Es liegen drei Antworten vor, die alle in der Anerkennung der Nützlichkeit, fa der Notwendigkeit gipfeln, daß baltiſche Deutſche in der Regierung Lettlands Sitz und Stimme haben. Daß der Miniſterpräſtdent Skufeneek dafür iſt und die Bedeutung des Deutſchtums in Lettland anerkennt, deckt ſich mit früheren Aeußerungen; vielleicht fällt auf, daß er etwas zögernd ſein Ja gegeben hat. Weit be⸗ deutſamer iſt, daß der Albering, der Führer des als eine Hochburg des Chauvinismus geltenden Bauern bun des mit erfreulicher Entſchiedenheit ſich dafür ausſpricht, daß „eine aktive Beteiligung am Kabinett nicht allein ſchon aus Zweckmäßigkeitsgründen, ſondern auch aus volitiſchen Gründen eine aktive Mitwirkung der deutſchen Abgeordneten am Kabinett erwünſcht wäre“, Von Rechtsanwalt Arved Berg, dem Führer des natio⸗ nalen Zentrums, einem Manne, der zwar ganz Lette iſt, aber doch in der deutſchen Kultur wurzelt, war voraus⸗ zuſehen, daß er rückhaltlos für eine deutſche Teilnahme an der Staatsleitung eintreten würde. Seine Worte verdienen es, ihrer Loyalität und Klugheit wegen feſtgehalten zu wer⸗ den. Er ſchreibt:„Das Zuſammenwohnen verſchle⸗ dener völkiſcher und kultureller Einheiten auf dem Terrt⸗ torium eines Staates bedingt keineswegs nationale Feind⸗ ſchaft und Hader, wenn nicht die Vor herr ſchaft einer eee eee 2. Seite. Nr. 8 Neue Maunhelmer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 4. Jannar 1928 Wenn es den lettiſchen Parlamentariern daher ernſt iſt, ſo Shberverwaltungsgerichts für den Aufbau des in der Ver⸗ zugunſten des Reichs verwaltungsgerichts auflöſen will, b) in Verhandlungen mlt den Regierungen der anderen deutſchen Weimarer Verfaſſung leiſten, was mit dem renyublt⸗ Scrgckſch alt Wannsee Site en eee völkiſchen Einheit über die andere durch äußere Machtmittel gum Ziel geſetzt wird. Im Gegenteil, gibt ein ſolches Zu⸗ ſammenwohnen die Möglichteitgegenſeitiger kul⸗ tureller Befruchtung und Ergänzung. Aus dieſem Geſichtspunkte möchte ich auch die Stellung der deut⸗ ſchen Minderheit in Lettland betrachtet wiſſen und aus ihm findet auch die Frage über die aktive Teilnahme der deutſchen Minderheit an der Regierung ihre natürliche Löſung. Die deutſche Minderheit in Lettland iſt eine boden⸗ ſtändige, feſt wurzeln de völkiſche Einheit, die über ſehr wertvolle kulturelle Kräfte ver⸗ fügt. Ihre Mitarbeit an der Leitung des St agtes iſt unerläßlich. Politiſche Kombinationen, wie ſie im Weſen des Parlamentarismus liegen, können die deutſche Minderheit zeitweilig von einer aktiven Teilnahme an der Regierung ausſchließen, wie das auch mit Gruppen lettiſcher Nationalität vorkommt, grundſätzlich aber kann der Staat der aktlven Mitarbeit einer ſo einflußreichen und wertvollen Gruppe nicht entraten.“ ö In der Tat nur auf bieſem Wege kann der lettländiſche Stgat die innere Feſtigung erlangen, die ihm ſo ſehr not tut. müßte die anormale Erſcheinung der Nichtheran⸗ ziehung von Deutſchen zur Regierung ein Ende haben und das neue Kabinett dürfte, von wem es auch gebildet werden mag, auf eine ſolche Beteiligung nicht verzichten. Demokratiſche Anträge zum Einheitsſtaat Von der demokratiſchen Reichstagsfraktion ſind folgende Hütten zur Förderung des Einheitsſtaates eingebracht worden: 1. Der Reichstag wolle beſchließen, den Reichsminiſter des Innern zu erſuchen, unverzüglich gemäß Art. 18 der Relchsverfaſſung Maßnahmen in die Wege zu leiten, um zur Herbeiführung der wirtſchaftlichen und kulturellen Höchſt⸗ keiſtung des Volkes gemäß Art. 18 Abf. 1 der Reichs verfaſſung die zahlreichen in Deutſchland vorhandenen Einſchlußgebiete [Enklaven) baldmöglichſt verſchwinden zu laſſen. 7. Der Reichstag wolle beſchließen, die Reichsregierung zu erſuchen, a) unverzüglich in Verhandlungen mit dem preußischen Staatsminiſterium einzutreten, um die baldige Durchführung des Vorſchlags des preußiſchen Staatsmini⸗ ſteriums herbeizuführen, der die Organiſation des preußiſchen Reichsverwaltungsgerichts zur Ver⸗ faſſung vorgeſehenen r preußiſche Oberverwaltungsgericht fügung ſtellen und das Länder einzutreten mit dem Ziele, deren Zuſtimmung zum KHebergang der Geſchäfte der höchſten Verwaltungsgerichte der Länder auf das Reichsverwaltungsgericht herbeizuführen. g. Der Reichstag wolle beſchließen, die Reichsregierung zu erſuchen, dem Reichstag alsbald die Vorlage einer Reichs⸗ ſtüdteorönung und einer Reichslandgemeindeordnung zu machen, um im ganzen Reiche einheitliche und gut gegliederte Selbſtverwaltungskörper zu ſchaffen. Die Vereldigungsſormel der Reichswehr Laut„Täglicher Rundſchau“ hat Reichswehrminiſter Dr. Geßler über die Vereidigung von Perſonen, die in die Reichswehr eintreten, eine neue Verordnung herausgebracht. Danach hat für den ganzen Standort bei der Einſtellung und Vereidigung der Mannſchaften eine gemeinſame Vereidigungs⸗ formel ſtattzufinden. Die Muſik ſpielt den Präſentiermarſch. 8505 weiſt der leitende Offizler auf die Bedeutung des Eides owie auf die Pflichten der deutſchen Soldaten hin und hat dann den Mannſchaften folgende Eidesſormel vorzu⸗ sprechen: 5 „Ich ſchwöre Treue der Reichsverfaſſung und gelobe, daß ich als lahferer Soldat das Deutſche Reich und ſeine Einrich⸗ zungen jederzeit ſchützen und dem Reichspräſidenten und meinen Vorgeſetzten Gehorſam leiſten will.“ Die Freiwilligen haben darauf die Hand zu erheben und den Eld laut nachzuſprechen. Als Abſchluß bringt der kom⸗ mandierende Offizier ein Hoch auf das Deutſche Reich aus und die Muſik ſpielt das Deutſchlandlied. Völlig haltloſe Angriffe aus Paris V Paris, 4. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Im Organ der franzöſiſchen Sozialiſtenpartel„Populal 881 greift Grumbach den Reichswehrmintſter Dr. Geßler heftig an, weil nach der Meinung Grumbachs die Reinigung der Reichswehr von reaktlonären Elementen noch nicht vollzogen worden ſel.„Nichts beweiſt die Unentſchloſſenheit der gegen⸗ wärtigen Regierung beſſer, nichts zeigt deutlicher, daß ſie ſich ſcheut den Kampf gegen die Feinde der Republik in der Reichs⸗ wehr energiſch zu führen, als der Tertdes neuen Eides, den die Reichswehrrekruten zu leiſten haben. Die Eides⸗ formel enthält nicht einmal den Namen der Republik. Das iſt ohne Zweifel kein reiner Zufall.. Dieſe Kritik an der Eidesformel iſt übrigens in einer 4 8 Note, die offenbar vom Quai'Orſay ſtammt, in allen franzsſiſchen Zeitungen veröffentlicht worden. Es wird Ußerfehen, daß die Reichswehrrekruten den Treueid auf dle kaniſchen Regime in Deutſchland gleichbedeutend ſſt. Grumbach bedient ſich mit Unrecht des Arguments, daß die Eidesformel den revnblikaniſchen Gedanken nicht zum Aus⸗ hruck bringt. Die Rechtspreſſe ſchmledet aus dieſer gänzlich falſchen Interpretierung eine neue Waffe für den Wahlkampf. Ein Bee eisigungsprozeß Berlin, 3. Jan. Vor dem Einzelrichter des Amtsge⸗ richts Berlin⸗Mitte kam heute eine Beleidigungsklager zum Austrag, die General a. D. von Livonkus, ein Mitarbel⸗ ter des bekannten Finanzmannes Michael, gegen den ver⸗ antwortlichen Redakteur der vom Reichstagsabg. Bruhn Dutl.) herausgegebenen„Wahrheft“, Dr. Piltze angeſtrengt akte. Beleidigende Artikel Dr. Pritzes hatten den General bereits 1925 veranlaßt, Pritze vor einem Ehrenrat der Deutſch⸗ natlongken Volkspartei zur Zurücknahme der beleidigenden Aeußerungen zu bewegen. Die Angriffe in der„Wahrheit“ Unterblieben indeſſen nicht, und in der Nummer nom 30. September 1927 wurde General y. Livanius als„Handlanger des Wucherers und Vampirs Jakob Michael“ bezeichnet. Dr. Pritze als verantwortlicher Redakteur wurde zu 2504 Geldſtrafe und den Koſten des Verfahrens nerurteilt, Der Herausgeber der Wahrheit“, Brußn, ſteht als Reichstagsgbge⸗ Irdneter bekanntlich unter dem Schutze der parlamentariſchen Immunitakk. Meuterei einer Feſtungsbeſatzung ergreifen N Durch einen 8 1 f vüſſſe abgegeben ladet“ teilt weiter mit, daß auch Ftaliens Pakt mit Jugoſladien Berlin, 4. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie der„Da“ aus Rom berichtet wird, iſt beſchloſſen worden, das Datum, an dem der„Pakt von Rom“, der Freundſchafts⸗ vertrag zwiſchen Ftalien und Jugofſlawien entweder gekündigt oder erneuert werden muß, um 6 Monate zu ver⸗ ſchleben. Der Pakt war im Januar 1924 auf 5 Jahre abge⸗ ſchloſſen worden, jedoch mit der Klauſel, daß er ein Jahr vor Ablauf, alſo am 27. Januar 1928 entweder gekündigt oder er⸗ neuert werden müßte. Während es in der letzten Zeit hieß, daß entſprchend der in der Zwiſchenzeit eingetretenen Span⸗ nung in dem Verhältnis zwiſchen Jugoſlawien und Italien man auf eine Erneuerung des Vertrags verzichten werde, herrſcht jetzt offenbar auf beiden Seiten Neigung den Vertrag weiter laufen zu laſſen. Ausſchlaggebend iſt dabei wohl der Wunſch Frankreichs im Anſchluß an die auf eine Beſſe⸗ rung der franzöſiſch⸗italieniſchen Beziehungen gerichteten Be⸗ ſtrebungen auch eine Wieberannäherung zwiſchen Belgrad und Rom in die Wege zu leiten. a Der Beſuch, den geſtern der italieniſche Geſandte in Bel⸗ grad General Bodrero dem jugoflawiſchen Außenminiſter abſtattete, hatte offenbar den Zweck, die direkten Verhandlun⸗ gen tber eine Erneuerung des Paktes vorzubereiten. In poltitiſchen Kreiſen verlautet, daß gegebenenfalls auch an eine ee Begegnung Marinkowitſchs mit Muſſolini gedacht werde. Balkan ⸗Nervoſität in London 8 London, 4. Jan.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Geſtern abend verbreitete ſich in London die Nachricht, daß Griechenland die diplomatiſchen Beziehungen zur Tür⸗ kei abgebrochen habe. Man wollte bereits von einem ſchweren Konflikt über die Ausführung des Lauſanner Ver⸗ trages wiſſen. Dieſe Nachricht wird nunmehr offizlös demen⸗ tlert, Griechenland habe lediglich ſeinen Geſandten in An⸗ gora abberufen, um ihn durch einen neuen zu erſetzen. Daß die Nachricht über einen ernſthaften Konflikt zwiſchen Grie⸗ chenland und der Türkei auch in unterrichteten politiſchen Kreiſen einen gewiſſen Glauben fand, iſt immerhin ſehr be⸗ zeichnend für die Situation in den Levanteländern. Die italieniſch⸗griechiſchen Beſprechungen in Rom haben offenbar die Türkei ſehr nervös gemacht. Die Waffenlieferungen nach Angarn V Paris, 4. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Zu der geheimen Waffenſendung nach Ungarn hat die hieſige un⸗ gariſche Geſandtſchaft ein Dementi verbreitet, das dahin lautet, daß es ſich um eine Lieferung für Polen handelt. Demgegenüber wird von hieſiger polniſcher diplomatiſcher Seite erklärt, die Behauptung, die Waffenſendung ſei für Polen beſtimmt geweſen, ſei völlig unzutreffend. Die pol⸗ niſche Regierung habe keinerlei Beſtellung in Italien auf⸗ gegeben. 8 Uebrigens würde man in keinem Falle Waffen, die aus Italien kämen und für Polen beſtimmt wären über ungariſches Gebiet ſchicken. Es ſei vielmehr anzunehmen, daß die Waffen für Ungarn ſelbſt beſtimmt ſeien und nicht für Polen. In den Hauptſtädten der Kleinen Entente iſt, wie man in Paris erklärt, eine eingehende Unterſuchung der Angelegenheit in Gang geſetzt, die wahrſcheinlich ein diplo⸗ matiſches Nachſpiel haben wird. Pilfuoͤßkis Machtſtreben Seit langem iſt es das Beſtreben Pilſudſkis, eine bedeu⸗ tende Machterweiterung des Staatsoberhauptes in Polen auf geſetzlichem Wege zu ſchaffen. Nach einer Information des „Indſtrowanny Kurjer Codztenny“ werden dem im März zu⸗ ſammentretenden Seim verſchiedene Geſetzesprofſekte vor⸗ gelegt werden, denen zufolge die Wahl des Staatspräſidenten nicht mehr durch das Parlament, ſondern durch eine Volks⸗ abſtimmung erfolgen ſoll. Pilſudſki glaubt, dadurch die Parteieinflüſſe auf ein Mindeſtmaß herabdrücken zu können. Im Mai 1926 hat Pilſudſki noch die Wahl zum Staatspräſt⸗ denten wegen der geringen Machtbefugniſſe, mit denen dieſes Amt bisher ausgeſtattet war, abgelehnt. Pilſudſkt dürfte nach der Verfaſſungsänderung eher geneigt ſein, das Amt eines Staatspräſtdenten anzunehmen. Badische Politik Der Landtag — nimmt Anfang der nächſten Woche ſeine Arbeiten wieder auf. Am 10. Januar wird der Rechtspflegeausſchuß zu einer Sitzung zuſammentreten. Am gleichen Tage iſt eine Fraktionsſttzung der Zentrums⸗Partei. Am 13. Januar tritt die Deulſche Volkspartei zu einer Sitzung zuſammen. Die diesmalige Tagung wird vorausſichtlich ſich bis unmittel⸗ bar vor Oſtern hinziehen, da das Arbeitsprogramm des Land⸗ tags ſehr reichhaltig iſt⸗ Die Juſtändigkeit der Schwurgerichte in Preſſevergehen Dem Landtag iſt ein vom Staatsminiſterkum geneh⸗ migter Entwurf eines Geſetzes zur Aenderung des Einführungsgeſetzes zu den Relchsjuſtizgeſetzen zugegangen. Der Entwurf ſoll die in Baden beſtehende Zuſtändig⸗ teit des Schwurgerlchts für Preſſevergehen weiter einſchränken, als es bisher auf Grund des 8 6 des Ein⸗ führungsgeſetzes zu den Reichsjuſtizgeſetzen der Fall war. Dieſe Beſtimmung verfolgte urſprünglich den Zweck, die Zu⸗ ſtändigkeit des Schwurgerichts für Preſſeſachen mit poli- tiſchem Elnſchlag zu erhalten, war aber ſo gefaßt, daß ſeit Jahren auch gänzlich unpolitiſche Tatbeſtände, auch ſolche von geringerer Bedeutung, vom Schwurgericht abgeurteilt werden mußten. Das hatte vor allem für die Fälle des un⸗ lauteren Wettbewerbs und einige verwandte Vergehen einen unerwünſchten und nach der Bedeutung der Sachen nicht ge⸗ rechtfertigten, die Verfolgung erſchwerenden und verzögernden Aufwand an Arbeit und Koſten zur Folge. Die beteiligten Handelskreiſe wünſchten deshalb ſchon lange eine Aenderung dieſes Zuſtandes. Dem Wunſch, deſſen Berechtigung auch von den berufenen Vertretungen der Preſſe anerkannt iſt, trägt der Entwurf in der Weiſe Rechnung, daß er die bisher vor⸗ geſehenen Ausnahmen(Verbreftung unzüchtiger Schriften, Abbildungen und Darſtellungen, Beleidigungen, abgeſehen von Amtsbeleidgungen und von Beleldigungen politiſcher Körperſchaften und Preſſepolkzeldeltktenb um einzelne ver⸗ wandte Tatbestände, wie die Vergehen gegen das Geſetz zur Bekämnfung der Geſchlechtskrankheſten und um den unlau⸗ teren Wettbewerb und die Verletzungen des literariſchen, künſtleriſchen und gewerblichen Urheberrechts ſowie die un⸗ befügte Führung der Bezeichnung„Patentanwalt“ vermehrt. An der Zuſtändigkeit des Schwurgerichts für Preſſe⸗ fachen mit polftiſchem Einſchlag ſoll dadurch nichts geändert werden. ü p. Kreſſenſtein General der Artillerie. Generalleutnant Kreß v. Kreſſenſtein in München iſt mit Wirkung vom 1. Januar 1928 vom Reichspräſtdenten zum General der rtillerie befördert worden. General Kreß v. Kreſſenſtein Leute dauernd mit den Händen ſelten einen Vorgeſetzten grüßen. bekauntiſch der Nachfolger des Generals Reinhardt in Anglücksfälle auf dem Eiſe 7 Kinder auf einer Eisſcholle abgetrieben Von allen Seiten laufen Berichte über Unglücksfälle ein. die durch das Eis entſtanden ſind. Geſtern nachmittag gegen 4 Uhr ſind vom Wilhelmshavener Strand 7 Kin⸗ der, die auf dem Eiſe ſpielten, mit einer Eisſcholle bet Eintritt der Flut abgetrieben worden. Eine Hilfs⸗ aktton wurde von der Marinebehörde ſofort eingeleitet. Ge⸗ gen ſechs Uhr abends konnten aufgeſtellte Poſten noch das 1 8 der Kinder aus der Richtung des Jade⸗Fahrwaſſers hören. Die Kinder gerettet Nach einer heute früh noch aus Wilhelmshaven ein⸗ gelaufenen Meldung iſt es in ſpäter Abendſtunde nach großen Bemühungen gelungen, die auf einer Eisſcholle dahintreiben⸗ den Kinder zu erreichen und an Bord eines Marinebobtes aufzunehmen. * Beim Eislauf ertrunken iſt geſtern auf dem Schwe⸗ rine See ein Schüler, während ein anderer gerettet wer⸗ den konnte. Seit dem 27. Dezember iſt der große Donaudampfer„Sa⸗ zava“ auf der vereiſten Donau eingeſchloſſen. Ein ſchweres Bootsunglück ereignete ſich auf der Save, Sieben Perſonen, darunter zwei Frauen und zwei Kinder, wollten in einem Kahn die Save überqueren. In der Dunkel⸗ heit ſtieß der Kahn gegen eine Eisſcholle und ſchlug um, wo⸗ bei ſechs Perſonen ertranken, während die ſiebente ſchwimmend das Ufer erreichte. Die Donan zugefroren Wie aus Preßburg gemeldet wird, hat ſich die Donau bei Preßburg völlig geſchloſſen. Das Eis hat eine Dicke von fünf Metern. Der Preßburger Hafen wurde geräumt. Für die Siedlungen am Donauufer beſteht bei einem Witterungs⸗ umſchwung größte Gefahr. Schneefall in Paris — Paris, g. Jan. Ein ſtarker Schneefall, der in den geſtrigen Abendſtunden über Paris einſetzte, hat, verbunden mit Regen, der um Mitternacht fiel, in den heutigen Morgen⸗ ſtunden zu erheblichen Verkehrsſtörungen geführt. Die Züge aus der Umgebung erlitten beträchtliche Verſpätungen, wo⸗ durch die Verſorgung der Markthallen zu leiden hatte. Auch im Straßenbahnverkehr machten ſich erhebliche Störungen bemerkbar. Der Verkehr wurde erſt nach 9 Uhr vormittags wieder normal. Letzte Melöungen Selbſtmord im Eiſenbahnzug — Köln, 3. Jan. Im Eilzug 64 der Strecke Elberfeld Köln wurden geſtern in der zweiten Wagenklaſſe der 25 Jahre alte Werner Eickelberg ſowie die 22 Jahre alte Emilie Eich⸗ horn, beide aus Wiesdorf, mit Schußverletzungen auf⸗ gefunden. Der junge Mann war bereits tot, während das Mädchen bei der Einlieferung ins Krankenhaus ſtarb. Die Mordkommiſſtion hat Selbſt mord feſtgeſtellt, da beide ein Teſtament in der Taſche hatten. 5 Drahtloſer Sprechverkehr Deutſchland Amerika ſeJ Berlin, 4. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.] Seit geraumer Zeit hat die deutſche Reichspoſtverwaltung mit den engliſchen und amerikaniſchen Priyatgeſellſchaften, die die drahtloſe Telephonverbindung London Newyork betreiben, Verhandlungen über den Anſchlußß Deutſchlands ge⸗ pflogen. Wie ein Spätabendblatt erfährt, tehen dieſe Ver⸗ handlungen unmittelbar vor dem Abſchluß, 50 voraus- ſichtlich bereits in allernächſter 1755 an die Eröffnung des deutſch⸗amerikaniſchen Sprechverkehrs gegangen werden kann. Freilich wird man zunächſt den Umweg über niederländlſche oder belgiſche Telephonkabelleitungen wählen müſſen; es. ind jedoch auch ſchon Vorbereſtungen für eine direkte Verbindung im Gange. Der Fernſprechverkehr mit Südamerika ſoll ſchon im Frühſahr aufgenommen werden. Die für Bnenos⸗Atres beſtimmte Sprechſtation iſt bereits von Deutſchland dorthin verſchifft worden. Autounglück — Berlin, 4. Jan. Ein ſchweres Unglück ereignete ſich auf der Straße Berlin Halle. Ein Perſonenauto wurde bei Kerzendorf von einem Güterzug erfaßt. Die Schranken waren geſchloſſen und von dem Auto durchbrochen worden. Der Führer des Kraftwagens wurde ſchwer verletzt. Der Berliner Lunapark als Meßgelände Berlin, 4. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie die„Tägliche Rundſchau“ erfährt, plaut der Berliner Magiſtrat, der in den letzten Monaten große Grundſtückskäufe getätigt hat, nunmehr auch den Lunapark zur Erweiterung des Meßgeländes anzukaufen. Man nennt einen Kaufpreis von 6 Millionen Mark. Welche zwingenden Gründe bei der wenlg erfreulichen Finanzlage der Reichshauptſtadt für diefen Erwerb ſprechen, iſt freilich unerfindlich⸗ Aus dem Zuchthaus ausgebrochen 5 — Brandenburg, 4 Jan. Aus dem Zuchthaus in Bran⸗ denburg ſind am Dienstag nachmittag gegen 4 Uhr wieder zwei Gefangene entwichen. Es gelang nach einer aufregen⸗ den Jagd durch die Straßen Brandenburgs, einen der beiden Eutwichenen feſtzunehmen. Der Zweite iſt entkommen. Drei Tote durch Arſenikvergiftung — Breslau, 3. Jan. Der Arbeiter Opitz aus Bernsdorf bei Münſterberg ließ am Neufahrstag nahen Verwandten, das von einer polnlſchen Wirtſchafterin unter feiner Mithilfe bereitet wurde. 5 ſämtliche im Küchenſchrank befindlichen Mehlvorräte herbei. Kurz nach Einnahme des Eſſens machten ſich bei allen ſechs Teilnehmern ſtarke Schmerzen und Brechreiz bemerkbar. Bei Eintreffen eines Arztes war Opitz bereits unter großen Qua⸗ len geſto r ben, während ſeine Schwiegertochter im Sterben lag. Sie ſtarb dann eine Stunde ſpäter eine dritte Perſon iſt inzwiſchen im Krankenhaus gestorben. Die brei noch lehen⸗ den Perſonen liegen in bedenklichem Zuſtande im Kranken⸗ haus. Nach ärztlicher Vermutung dürfte es ſich um eine Vergiftung durch Arſen kk handeln, das verſehentlich ſtatt Mehl den Klößen zugeſetzt wurde. Sonderbare Trunkſucht y Paris, 4. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Wie aus London berichtet wird, iſt in Strawsbuxy eine 70 jährige Frau unter merkwürdigen Umſtänden geſtorben. Seit 30 Jahren trank ſie zu feder Mahlzeit einen Liter Eſſig. Die Folge davon war, daß die ſonderbare Trinkerin nach und nach auf die entſetzlichſte Weiſe abmagerte. Ihre Leiche wog nur 17. Kg. Der Arzt, der an das Toten⸗ bett gerufen wurde, ſtellte eine äußerſt nledrige Bluttempera⸗ tur ſeſt. Arme und Beine der Kranken waren völlig ge⸗ ſchwächt. Die Aerzte wundern ſich, daß die Fran trotz ihrer ſchweren Vergiftung ein ſo geber Alter erreichte. Der Kgl. Mediziniſchen Akademie wird demnächſt ein wiſſenſchaftlicher Bericht über dieſen ſeltenen Fall eingereicht werden. Zugeutgleiſung— 18 Verletzte — Paris, 3. Jan. Kurz nach Verlaſſen des Bahnhofs von Nanbonne iſt geſtern abend ein Zug entgleiſt, wie es ſcheint, weil die Schienen zu weit auseinander gelegt waren. 18 Reiſende erlitten Verletzungen. Zwei Wagen wurden voll⸗ die ihn beſuchten, ein reichhaltiges Mittagsmahl herſtellen.* ſtändig zertrümmert. 5 Zur 1 Klößen holte Opitz 1 1 8 1 1 85 * * „„ rene 1 1 *. 8. 3 „ FE ren e- K 5 5 . . Weinbaugebiete beſſer oder ſchlechter geſtaltet. * Füßen und hatte Zeit. hob den Harrenden in den 8 Meuſchen ans Steuer und kurbelte los. 5 zu können und eines Tages grollte er: * Diittwoch, den 4. Januar 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 8 Die Lage des Deutſchen Weinbaues und das Ergebnis der Weiner nte im Jahre 1927 Den Winzerberufsorganiſatlonen ſtehen für das neue Jahr unterzieht das Organ des Deutſchen Weinbauverbandes und zahlreiche wichtige Standesfragen zur tn. Vel. einer Rückſchau zum Jahreswechſel einer ſachmänniſchen Be⸗ geſetzes, das Schankſtättengeſetz und die Gemeindegetränke⸗ 50 0 13 in das 1 5 1927 iſt der Winzer. mit großen Erwartungen auf einen guten Ausfall der 27er l 5 Ernte, von der er nach den bes lsgegangenen geringen Jah⸗ ſchaftlichkeit im Weinbau u. a. ren und direkten Mißjahren einen reichen Lohn für ſeine mühevolle Arbeit und die erlittenen vielen Entbehrungen er⸗ Aber leider hat auch das Jahr 1927 den erwarteten 0 Im Gegenteil, es hat far vielen Winzern wieder arge Enttäuſchungen bereitet. Die der Landesweinbauverbände„Der Deutſche Weinbau“ trachtung. hoffte. großen Herbſt wieder nicht gebracht. Reben waren allerdings gut durch den Winter gekommen und der Austrieb erfolgte in zufriedenſtellender Weiſe. Es traten auch nur unbedeutende Froſtſchäden auf. Aber das Blüttewetter war ſehr ſchlecht und damit wurde ein Teil der Hoffnungen der Winzer ver⸗ nichtet. Nur teilweiſe fiel die Blüte in günſtigere Witterung; hier war natürlich auch der ſpätere Behang an Trauben beſſer. Gerade die beſten Lagen hatten aber zum großen Teil unter dem ſchlechten Blütewetter zu leiden. Auch während der Sommermonate überwog die ſchlechte Witterung, die mit kur⸗ zen Unterbrechungen bis zum Oktober dauerte. Erſt gegen Ende September ſetzte längere Zeit andauerndes gutes, war⸗ mes Wetter ein, das den Trauben dort, wo ſie hängen ge⸗ laſſen werden konnten, noch ſehr viel nützte. Verſchiedene Weinbaugebiete hatten aber wenig Nutzen mehr von dieſem guten Spätſommer, weil ſie mit Rückſicht auf die ſtark über⸗ hand nehmende Fäule der Trauben vorher mit der Leſe beginnen mußten. Die ſchlechte Witterung im Laufe der Sommermonate hat auch das Auftreten von Krankheiten und Schädlingen begünſtigt, ſo daß überall der Schädlings⸗ bekämpfung die größte Aufmerkſamkeit geſchenkt werden mußte. Aüch einige Hagelunwetter haben verſchledene Wein⸗ baugebiete zum Teil recht ſchwer heimzefucht, ſo einige Striche an der Moſel und Ruwer und in Rheinheſſen. Entſprechend der ungleichen Witterung und entſprechend dem ſtärkeren und ſchwächeren Auftreten von Krankheiten und Rebſchädlingen, war auch der quantitative Ausfall der Ernte. Noch ſelten ſind ſolche unterſchiedlichen Mengen⸗ ertrüge im deutſchen Weinbaugebiet geerntet worden wie in dieſem Jahre. Es ſind Erträgniſſe feſtzuſtellen, die ſchwanken zwiſchen einer völligen Fehlernte bis zu einem vereinzelt er⸗ zielten Vollherbſt. Der Geſamtdurchſchnitt der deutſchen Weinernte dürfte ſich ſedoch nur auf etwa ein Drittel bis eine halbe Ernte belaufen. Auch die Güte des 1927ers, iſt nicht gerade hervorragend ausgefallen. Der Jahrgang 1927 iſt ein brauchbarer Konſumwein mit einigen Spitzen, ragt aber über den Durchſchnitt nicht hinaus. Je nach dem Ernteausfall hat ſich die wirtſchaftliche Lage der verſchiedenen Wo vergält⸗ Win⸗ 2 nismäßig gute Mengenerträge erzielt wurden, ſind die zer in der Lage, die laufenden Ausgaben zu beſtreiten und vielleicht auch einen kleinen Teil der in den vorhergehenden Jahren eingegangenen Schulden abzutragen. Dort jedoch, wo der Ernteausfall gering war, iſt neue Not zu der alten hinzu⸗ gekommen. In dieſen Gegenden ſind die Winzer nicht im⸗ ſtande, die laufenden Jahresausgaben zu decken, geſchweige denn Schulden oder Zinſen zu bezahlen. Dieſe Weinbau⸗ Kebtete fordern daher, daß die fälligen Zinſen für die Win⸗ zerkredite geſtundet werden, weil den Winzern die Möglich⸗ keit fehlt, das Geld aufzubringen. Wenn aber auch einzelne Weinhaugebiete ſich in dieſem Jahre wieder etwas erholen Können, ſo iſt die geſamte wirtſchaftliche Lage des deutſchen Weinbaues immer noch nicht weſentlich gegenüber den Vor⸗ zahren gebeſſert. Die Nackenſchläge, die dem Weinbau in den Jahren ſeit dem Krieg zugefügt wurden, werden ihm noch lange Zeit zu ſchaffen machen. Die guten Weinpreiſe hahen das ganze Jahr über ge⸗ halten, und haben ſogar für die 1927er Weine noch etwas an⸗ gezogen. Es muß beachtet werden, daß zu hohe Preiſe leicht den Wein verbrauch ungünſtig beeinfluſſen können. Dem Weinbau und Weinhandel und den Verbrauchern wäre viel beſſer gedient, wenn die Ernte bei etwas mäßigeren Preiſen reicher geweſen wäre. Die heutigen hohen Preiſe ſind in der Hauptſache auf die ſchlechte Weltweinernte im vergangenen und die nicht über dem Durchſchnitt liegende Weltweinernte im Jahre 1927 zurückzuführen, auch auf die Beſſerung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe in Deutſchland, auf die beſſeren Zollſätze und wohl auch auf die Weinpropaganda. Aber wenn auch das Jahr 1927 wiederum nicht alle Winzerhoffnungen erfüllt hat, wenn auch das jetzt dahingegangene Jahr reich war an Mühen, Beſchwerden und Sorgen, ſo beſteht für den geſamten deutſchen Weinbau doch kein Anlaß, ihm mit Miß⸗ mut und Groll nachzublicken. und recht, wie ſie im deutſchen Weinbau die Regel bilden. Die Hoffnungen ber Winzer richten ſich nunmehr wieder mit aller Zähigkeit unb Ausdauer auf das neue Jahr Legende vom Sauſewahn 5 8 Von A. be Nora Als noch ber Mensch allein war auf der kleinen, engum⸗ zelten Erde, durch wanderte er ſie leicht mit ſeinen kräftigen Aber mit der Zeit weitete ſich die Erde und ſein Wünſchen. Und obgleich er, ſtatt zu ſchretten, oft ſtundenlang lief, ging es ihm doch nicht metzt ſchnell genug und er ſeufste:„Hätt ich Rur, was raſcher wäre, als meine Füße!“ Da lockte Gott das 12 115755 zähmte, zäumte es, und attel. 5 Jetzt vermochte der Menſch die Zeit wieder einzuholen, und viele hündert Jähre war er zufrieden. i Bis eines Tages, da die Erde größer geworden, ihr Raum ihm ͤntglitt und 15 klagte:„Wenn ich nur etwas hätte, was flüchtiger wäre, als Pferde!“ f 5 Schälte Gott eine Rippe aus dem Rumpfe des Roſſes, härtete, hämmerte ſie, bog ſie zum Kreiſe, rollte die neue Maſchine dem Staunenden zu. a 1 So beſaß der Menſch nun ein wett beſſeres, zäheres und linkeres Reittier als das Pferd und fühlte ſich glücklich. Jaägte aufs neue die Zeit. Sie aber flüchtete um ſo behender, je mehr er ſie hetzte, und wieder war es an dem, daß er jam⸗ 8 erte,„Hätt“ ich doch endlich was, das weniger träg, als mein ad! grach Gott aus dem Rahmen die Felgen; streckte, ſtärkte, ppelte ſie und baute Motoren hinein. Setzte den Der Eine Welle ſchien dieſer ſeelig des neuen Gefährtes und chraſte die weiter gewordene, ſich dehnende Welt ohne ranken? Nein. 5 0 i Bald verdroß ihn, Hicht noch freier, ungebundener haſten „Hätt ich nur ein⸗ . das nicht ſo plump und langſam, als dieſes Auto 7 ve!“ Na Es war eben ein Jahr ſchlecht f( letzten Sterne. Vorſchläge z barock Rembrandts, de Ae Die erſten Vorausſetzungen, wie aut ausgereiftes Holz, ſind für ein gutes Weinjahr 1928 gegeben. Bearbeitung bevor, ſo die Erledigung der ſchwebenden Abänderung des Wein⸗ ſteuer, die noch ausſtehenden Handelsvertragsabſchlüſſe, die dringend notwendigen Maßnahmen zur Hebung der Wirt⸗ ., alles Aufgaben, die recht viel Arbeit mit ſich bringen werden N Staͤotiſche Nachrichten Die Mannheimer Theatergarantie vor dem Reichsgericht Die Klage der Stadtyerwaltung Mannheim gegen die Zeichner des Garantiefonds für das Nationaltheater iſt nun freichs gerichtlichen Entſcheidunasgründe in⸗ tereſſieren mit folgenden Ausführungen:. Der Streit der Parteien betrifft die Frage, an welche Vor⸗ ausſetzungen der Garantiefall gebunden iſt. Klägerin meint, daß nach den Bedingungen die Garantie ſchon dann in Anſpruch genommen werden könnte, wenn im Spiel⸗ fahr 1924/5 ſich ein Fehlbetrag bei dem Theaterbetrieb ergäbe, Die Beklagten vertreten dagegen die Auffaſſung, daß aus dem Aufruf des Oberbürgermeiſters zu folgern ſei, daß der Ga⸗ rantiefallnur eintreten ſollte, wenn der Stadt Mann⸗ heim infolge ihrer ungünſtiaen Finanzlage die Lei⸗ ſtung der üblichen Barzuſchüſſe zum Theater nicht mßbalich ſein ſollte. Das Oberlandesgericht hat die Frage zu Gunſten der Beklagten entſchtieden. Die von der Reviſion dagegen erhobenen Angriffe können nicht durch⸗ areifen. Das Oberlandesgericht ſchließt aus dem Aufrufe des Oberbürgermeiſters, daß die Finanznot der Stadt für beide Tetle die Veranlaſſung zu dem Garantievertrage geweſen iſt, und daß die Zeichner den erkennbaren Willen hatten, den Fort⸗ betrieb des Theaters zu ſichern., wenn er durch die Finanznot der Stadt gefährdet war, nicht aber bezweckten, der Stadt die Gefahr eines Fehlbetrages, wie er eingetreten iſt. abzunehmen. In weiterer Auslegung des Vertrages gelangt das Ober⸗ landesgericht zu der Annahme, daß die Zeichnungen ihre Be⸗ deutung verlieren ſollten, wenn die Finanznot der Stadt vor Beginn des Spielfahres wegfallen und die Stadt in der Lage ſein würde, dem Theater wieder die nötigen Barzuſchütſſe zu leiſten. Dieſe Darleaungen enthalten keinen Rechtsirrtum, Vielmehr erforderten Treu und Glauben, daß die Beklagten nicht in einer Weiſe verpflichtet wurden, die über den von bei⸗ den Teilen in Ausſicht aengmmenen Zweck dieſer Verpflichtung weithinausgin g.(VII 410/27.— 16. 12. 27. i8. * Einreichung der Beleße über den Steuerabzug vom Ar⸗ beitslohn, Zu der im Anzeigenteil veröffentlichten Bekannt⸗ machung der Finanzämter wird uns noch weiter mitgeteilt: Während für das Jahr 1926 die Ausſchreibung eines Lohn⸗ ſteuerüberweiſungsblattes für jeden einzelnen Arbeitnehmer angeordnet war, hat ſich der Reichsfinanzminiſter durch Ver⸗ ordnung vom 2. Auguſt 1927 damit einverſtanden erklärt, daß die Verpflichtungen der Arbeitgeber für das Jahr 1927 auf die Lieferung der für Zwecke des Finanzausgleichs nötigen Unterlagen beſchränkt werden. Darnach ſind, ebenſo wie für das Jahr 1925, dem Finanzamt an Stelle der einzelnen Ueber⸗ weiſungsblätter Ueberweiſungsliſten in vereinfachter Form nur für die Arbeitnehmer einzureichen, die nicht in der Beſchäftigungsgemeinde ſelbſt gewohnt haben. Die Vordrucke für die Ueberweiſungsliſten werden von den Finanzämtern in der unbedingt notwendigen Anzahl koſtenlos zur Verfiigung geſtellt. Sofern der Steuerabzug vom Arbeitslohn im Jahre 1927 durch Klebung von Steuermarken vorgenommen iſt, ſind auch die Steuerkarten und Einlagebogen 1927 dem Finanzamt einzureichen. 8 g Vie ane in Maunheim. Im Dezember wurden in Mannheim zum Teil durch Neubauten, zum Teil durch Umbauten 158 Wohnungen neu geſchaffen. Darunter ſind 139 Wohnungen mit—3 Zimmern und 19 Wohnungen mit 4 und mehr Zimmern. Die Zahl der neuen Wohngebäude belief ſich auf 37[davon 3 Kleinhäuſer mit 12 Wohngeſchoſſen und höchſtens 4 Wohnungen), die der Umbauten auf 5. * Ausbau der Rhein⸗Haardtbahn. Die Arbeiten für den dein ed Püree der Rhein⸗Haardtbahn, Linie Oggers⸗ geim⸗Bad Dürkheim, ſollen bald begonnen werden. Die Finanzlerung obliegt den Städten Mannheim und Lu d⸗ wigshafen, Bad Dürkheim wird ſich mit einer Einlage von 70 000/ beteiligen. Auch die Güterbeförderung durch dieſe Bahn ſoll einen weiteren Ausbau erfahren. * Bei der Ergänzungswahl der Schuhmacher⸗Einkgufs⸗ auch, wie mitgeteilt, in letzter Inſtanz abgelehnt worden. Die an de verſchiedene ÜUhre. e paar Schridd mache unn iwer die Brick gehe. „ Neuer Schueefall. Als geſtern abend ein luſtiger Flocken⸗ tanz begann, durfte man annehmen, daß Stadt und Land a wieder ein dichtes Schneegewand erhalten würden. Wieder Erwarten ſtellte Frau Holle ihre Tätigkeit ſehr ſchnell wieden ein, ſo ſchnell, daß es nur zu einer ganz leichten Ueberzuckerung 5 der Straßen und Dächer langte. Der Schneefall iſt durch eine ſtarke Temperaturſteigerung hervorgerufen wor⸗ den. Die Höchſttemperatur a noch 1,5 Gr. C. Kälte gegen 0,9 Gr. C. unter Null am Montag. Heute früh war das Queckſilber mit 0,9 Gr. C. ſchon über dem Gefrierpunkt an⸗ gelangt, während geſtern früh noch 7,2 Gr. C. unter Null ſeſt⸗ geſtellt wurden. Das Minimum betrug in der vergangenen Nacht 2 Gr. C. unter Null gegen 7,4 Gr. C. in der Nacht zum Dienstag. 5 ö * Ein Speicherbrand entſtand geſtern nachmittag im Hauſe Neckarauerſtraße 85 infolge Unvorſichtigkeit heim Auf⸗ tauen einer Waſſerleitung mit einer Lötlampe. Der Braud wurde durch die um.409 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr mit zwei Schlauchleitungen gelöſcht. Trotz ſchnellen Eingret⸗ fens konnte nicht verhindert werden, daß das Dach anbraunte, Außerdem wurde einiges Packmaterial vernichtet. Der Scha⸗ den beträgt etwa 300 /. * Ein Lagerbrand wurde geſtern abend in B 2, 2 durch ein ſchadhaftes Kamin verſchuldet. Die um.04 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr konnte nicht verhindern, daß ein Regal mit Pappſchachteln anbrannte. Der Schaden iſt unbedeutend. * Ein Küchenbrand entſtand geſtern Abend in U 4, 19a durch zu nahes Aufhängen von Wäſcheſtücken am geheizten Herd. Einige Wäſcheſtücke wurden vernichtet. Der Küchen⸗ ſchrank iſt angebrannt. Die Gefahr wurde durch die Berufs feuerwehr beſeitigt, Der Schaden beträgt etwa 60 I. * Verhaftung. Wegen Unterſchlagung amtlicher Gelder in Höhe von etwa 5000 Mark wurde ein beim hieſtgen Be⸗ zirksamt beſchäftigter Verwaltungsoberſekretär verhaftet. 5 * Sein 40jähriges Prieſterjubiläum kann am 12. Sul Prälat Bauer begehen. Unter den Prleſtern, die das gleiche e dieſem Jahre feiern, befindet ſich auch Erzbiſchoß r. Fritz.. Ahre„ Na alſo, liewe Mannemer, ich bidd euch, dhut mer den änziche Gfalle unn ſchännt mer nimmer ſo viel. Es gibt jo noch ſo viel Dinger, die annerſcht werre miſſe— awer nor Geduld— alle der Reih noch, alſo wie mer ſo ſagt: ſo noo unn nooch. Unn des hott uns unſer liewe Schdadtverwaltun an de Uhre bewieſe. Dabei hotts aach blos emol en Schdum⸗ ber nodwendig ghatt unn ſchunn ſinn die Winſch erfillt worre Es iſf noch kähln) Johr her, als emol in der„Nei Mannemer“ e ganze Abhandlung iwer die Uhre gſchdanne iſf unn wp ſich ähne beſchwert hawe, daß die Uhre nit einheldlich gehe dhäte unn daß manchmol en Unnerſchied vunn zwee Miuunde do ſei Unn der Ardikel hott doch en große Wert ghatt: Hall ſinn die Uhre all richdig gange — wenigſchdens e Zeidlang, Awer weil ſo ebbes uff be Dauer doch langweilig werd, wenns nit immer e Aent gibt, ſo hawe mer jedzt Uhre in Mannem, die hawe e unnerſchied bis zu finf Minude. Awer nit zu vergeſſe Mangel, den mer domols geriegt hawe, den weiſt kähne m uff— es geht nit ähne mehr im e Unnerſchied vunn Minude. Alſo hotts en Werd ghatt, daß mer die Sa Schbrooch gebrocht hawe. 5 8 1 Dann hotts noch geheeſe, daß mer viel zu Uhre hätte. Deß hott ſich gach die bedrefſend Schdell Herze genumme unn hott Abhilf gſchaffe. Schdeht mer zu Beiſchbiel an der Nekerbrikk unn guggt e biſſel rum, weeß l Mex woll Schul e dees ü t me U mee drei Uhre nit länge, werd kedzt ſchnell noch ähne geb des nei Bahnhöfel vunn der„Schneſl“bahn nooch Heide Unn wer jedzt noch nit weeß, wie ſchbät daß es iſſ, de Iwerm Meßblatz driwe, am Weinemer Bahnhöfl unn Heſſebahnhof, Unn des ſinn widder drei Uhre, die ſo geng gehe, daß mer grab frooge mechd, noch welcher Zeid gerichdet werre bhäte. Es wär zwor ganz ſchähln), we aach noch e Uhr uff die Feierwach baue bhäte, da e biſſel ausgleicht: vier hiwe unn vier driwe, awer w des iſſ nit ſo notwendig unn es ſoll ſich ſo kähn unnerſchdehe unn ſage, mer hätte zu wenig Uhre un dhät unſere Winſch nit erfille, die mer alnjdeite dhäh will zwor nix gſacht hawe, awer e uhr an die Ewertb die krigge mer in dem Johrhunnert vielleicht doch noch, a des geheert ſo nit doher. N g me 0 Genoſſenſchaft wurden die Schuhmachermeiſter Herr Karl 157 0 11 Vorſtand und Herr Michael Fehn zum Aufſichtsrat Fing Gott eſnen Ace ee dem befennten Geſtange und ſandte bamit den Menſchen hinaus in das All, bis zu Dämmerung und wuchernder Wald AQahe dich an nice hecken den noch blinden Planeten, und der Meusch ward wleber ſeln erſtes bewegtes Weſen Gott aber ſprach zu ihm aus der Kehle des Donners:„Gehl!“ Kunſt und Wiſſenſchaft Das Rudolk⸗Gucken⸗Haus in Jeng, bas ſich zur Auf⸗ gabe ſetzt, einen Mittelpunkt für das Skubium de ſophie Rudolf Euckens zu bilhen und in feinem geiſtigen Austauſch zwiſchen a Und zu perttefen, will zur Erfüllung dieſer Zwecke äuglän⸗ diſchen Gelehrten, die ſich in Deutſchland aufhalten, die Mog⸗ lichkeit zu lebendigem Austauſch mit Vertretern beutſcher Wlſſenſchaft und Kunſt bieten ſowie ausländiſche und deuiſche Studierende zum geiſtigen Austauſch und gegenſeltigen Ken⸗ nenlernen in ſeinen Räumen zuſammenführen. Am 5, Jan. wird das Haus eröffnet, und zwar mit einer Feier in der Aula der Unfverſität bet der Staatsminiſter Dr. Leut⸗ heuſſer eine Anſprache und Prof. Dt. Wundt⸗Jena einen Vortrag über„Kants Geſtalt im Wandel eutſcher Weltanſchauung“ halten wird. 5 a 5 Das Hermannsſchlacht⸗Problem. In wiſſenſchaftlichen Kreiſen gehen ſchon ſeit langem lebhaft die Erörterungen darſtber, wo eigentlich die Hermannsſchlacht zum Austrag ge⸗ komme nſel, Eine neue Lßſung der ſtrittigen Fragen glaubt nun der bekannte Forſcher Dr. Werner gefunden zu haben. In einem Vortrage im Naturwiſſenſchaftlichen Verein in Detmold legte er an Hand mehrerer„Indizien“ dar, daß die Reſte der Römerfeſte Aliſo dort zu ſuchen ſeien, wo ſich heute das Bad Lſppſpringe erhebt, 21 daß der Nordausgang der Dyörenſchlucht mit ziemlicher Sſcherheit als das Schlachtfeld der Hermannsſchlacht bezeichnet werden könnte. 8 O Periobiſierung des Barock. In der Münchner Kunſt⸗ wiſſenſchaftlichen Geſellſchaft machte Prof. Wilhelm Pinder ür Gliederung der Barockepoche, bei denen er den lebendigen Träger der Kunſtentwicklung in den Vorder⸗ grund ſtellt. Er kommt dabet zu folgenden fünf bis Stufen: dem Hochbarock, etwa des Rubens, 1 i inne den Philo⸗ den Kulturvölkern zu fördern 1 0 926 1927. Verlag Dr. A nchen 1927. Verlag Dr. Franz Auslands ch tu m Heft 4. in Donauſchwaben. ihren Von J. Dunz⸗Mannheim 8 Bon der Fimburg über Drei Eichen füßrt ber 50 bpſthaus Kehr dich an nichts“, dahinter legen di 155 es alten Forſthauſes„Schau dich nicht um“ auf dem We nach Jampfechtskreuß; das Forſthaus ſelbſt liegt am Fuß des Borges„Murr mit nicht viel.“„ g 8 Tief drinnen im Pfälzer Walbe, Ein Liebling der Göttin des Lichts, Steßt friedlich auf ſonniger Halde Das Forſthaus„Kehr dich an nichts“. Ein prachtvoller Blick in bie Runde, azu noch der feurige Wein: i Wer wollte in ſolch einer Stunde Gar müteriſch und trübſelig ſein? Der Förſterin reizendes Weſen, Des Forſtmannes freundlicher Blick, Das alles macht ſchnell uns geneſen Und hält uns im Forſthaus zurück. Und müſſen wir ſchließlich wandern, Weil e mahnet zu gehn, Spricht tröſtend der eine zum andern: „Bald wird man uns wieder hier ſehn.“ i 5. Von„Schau bich nicht um“ hört mans Ganz 1 der Windhauch verwiſchts 25. nicht biel“ läßt erlauſcher ockruf: Kehr dich an nichts! 3 Das Deutſchtum an der mittlere nien). Von Dr. Hermann Rü deut f 92 8 Auflage dieſer darf gen beſonders be⸗ i wicklung des Deutſchtums kkleren Donaugebietes aufzeigt. Dieſe G ö ſehr verſchiedenarlig, was im all N let wird und was auch deswegen kaum a ſich die ne der neueren Veröffentlichungen it dem rumäniſchen Tefl des Bängts beſchäftigt. Schi Neufatz und Temesvar gewidme Kührern und Volksorgauifatſonen in 4. Seite. Nr. 5 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 4. Januar 1028 Aus den Rundfunk⸗Programmen Mittwoch, 4. Januar Deutſche Sender Berlin(Welle 483,9), K önigswuſterhauſen(Welle 1250) 21 Uhr: Muſikaliſche Unterhaltung, dann Tanzmuſik. Breslau(Welle 322,6) 20.10 Uhr: Die neue Frau, 21.10 Uhr: „Zwei Bund Schlüſſel.“ Frankfurt(Welle 228,6) vom Opernhaus). Hamburg(Welle dann Tanzmuſik. Königsberg(Welle 329,7) 20.05 Uhr: Kammermuſik, 21.10 Uhr: Frohe Dichtungen, dann Tanzmuſik. Langenberg(Welle 468,8) 20.10 Uhr: Konzert von Köln. Leipzig(Welle 365,8) 20.15 Uhr: Symphoniekonzert, dann Tanz⸗ muſikübertragung von Dresden. München(Welle 535,7) 20 Uhr:„Nanon“, Oper. Stuttgart(Welle 379,7) 12.30 Uhr: Schallplatten, 16.15 Uhr: Konzert, 20 Uhr: Symphoniekonzert, dann Wunſchabend. Ausländiſche Sender: Davenktry(Welle 1604) 12 Uhr: Konzert, 16 Uhr: Balladekonzert, 5 20 Uhr: Die luſtigen Weiber von Windſor, dann Tanzmuſik. Radio Paris(Welle 1750) 12.80 Uhr: Konzert, 21.30 Uhr: Konzert. Mailand(Welle 545) 21 Uhr: Operettenübertragung aus einem Theater. Mom(Welle 450) 29.45 Uhr: Inſtrumentalkonzert. Bern(Welle 411) 20.30 Uhr: Orcheſter vom Kurſaal. Zürich(Welle 588,2) 21 Uhr: Soliſten⸗ und Orcheſterkonzert. Wien(Welle 517,2) 20.30 Uhr: Joſef⸗Kainz⸗Feier.. Welle 348,9) 19.30 Uhr: Symphonie⸗Konzert. 18.30 Uhr:„Carmen“(Uebertragung 394,7) 21.20 Uhr: Ortentaliſches Intermezzo, Prag HRadio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz G 2, 6 Liefert alles für Radio. Komplette Stationen, erſtklaſſige Lautſprecher, ſowie ſämtliche Zubehörteile. Accumulatoren⸗ . Ladeſtation. Veranſtaltungen Hartſtein⸗Gaſtſpiel im Apollotheater Lachſtürme Heiterkeitsorkane durchbrauſen das Apollo⸗ theater. Wilhelm Hartſtein, der ſouveräne Vertreter des goldenen rheiniſchen Humors, iſt wieder da. Er hat diesmal in der„bunten Komödie der Irrungen“ einen Zwefakter mik⸗ gebracht in dem er drei Rollen ſpielt.„Drei grune Jungen“ nennt ſich das Stück, ſeit dem„Stols der 3. Kom⸗ pagnie“ ſeine beſte Schöpfung. Die„drei grünen Jungen“ ind Drillinge. Alle drei haben den gleichen Vornamen: Friedrich. Keiner hat von der Exiſtenz des anderen eine Ah⸗ nung, weil jeder von einer anderen Stiefmutter großgezogen wurde. Der erſte iſt ein wohlhabender Kaufmann, der zweite ein wackerer Seemann, der dritte ein reicher Landmann. Eins und drei ſind ledig, zwei iſt verheiratet. Der Kaufmann beabſichtigt in dem Hotel in dem die drei alles auf den Kopf ſtellen, Hochzeit mit der Tochter eines Gutsbeſitzers zu ſeiern, der Seebär iſt in Hamburg wieder mal ſeiner Frau durch⸗ gegangen und der Landmann hat ſich infolge einer heirats⸗ bermittleriſchen Annäherung der Hotelbeſitzerin eingefunden, um das Terrain an Ort und Stelle zu ſondieren. Alle drei tragen einen grünen Anzug, wohnen im Hotel nebeneinander. Und da ſich die Drillinge ähnlich ſehen wie ein Ei dem andern, entſtehen die unglaublichſten Verwicklungen. Der„Hoch⸗ ſtapler“ Friedrich, der in dreifacher Geſtalt ſpukt, wird ſchließ⸗ lich verhaftet, die einzige Möglichkeit, die Drillinge aus⸗ einauderzuhalten. Die Vorgänge bei der Vernehmung der drei Friedriche auf dem Poltzeipräſidium ſind unbeſchreihlich komiſch. Als endlich durch den Polizeikommiſſar der gordiſche Knoten gelöſt iſt, ſinken ſich drei verſöhnte Paare in die Arme. Die Doppelhochzeit iſt ſicherlich in dem Hotel gefeiert worden, in dem ſich die Drillinge zuſammenfanden. So weit reicht die Handlung nicht. Aber vielleicht ſpinnt Hartſtein den Faden weiter und fabriziert ein neues Stück. Sprechen wir nicht weiter von der Handlung. nur genießbar, weil Hartſtein ſich die Drillingsrolle auf den Leib geſchrieben hat. Zweifellos ſchon phyſiſch eine Höchſt⸗ leiſtung, die die größte Bewunderung verdient, weil der Künſtler faſt ununterbrochen auf der Bühne iſt. Aber auch in der Darſtellung der drei grundverſchiedenen Brüder über⸗ trifft er ſeine bisherigen Bombenrollen. Man muß nur ſehen, wie ſcharf er jeden der drei Drillinge zu charakteriſieren ver⸗ ſteht. Nach unſerem Geſchmack geht er dabei als Landmann ein wenig zu weit. So trottelhaft aus der Art geſchlagen ſollte er den„Landwirt mit den größten Erdäpfeln“ nicht kari⸗ kieren. Ausgezeichnet dagegen iſt der Seebär, der ſchon an⸗ geſäuſelt auf der Bilofläche erſcheint. Und auch beim Kauf⸗ maun iſt die vornehm⸗foviale Art gut getroffen. Hartſtein Ste iſt mor wirkt, der dem Verfaſſer und Hauptdarſteller eigen iſt leitet den Zweitakter vor dem Vorhang mit einem Prolog ein, mit dem er daß Publikum kurz über die Handlung orientiert. Die Truppe, die er mitgebracht hat, iſt vorzüglich eingeſpielt. Das Tempo beſitzt die notwendige Schnelligkeit. Jede Rolle iſt ſehr gut beſetzt, die Ausſtattung und Koſtümierung recht geſchmackvoll mit gut abgetönten Farben. Der Erfolg iſt all⸗ abendlich unbeſchreiblich. Man muß gehört haben, wie die Lacherploſtonen das Haus durchdröhnen, den Dialog manchmal völlig erſticken, um zu ermeſſen, wie köſtlich ſich das Publikum amüſiert, über eine Volkskunſt, die, frei von jeder Zote und Eindeutigkeit, lediglich durch den urwüchſigen Hu⸗ Der beſte Gradmeſſer für die Popularität Hartſteins, der ſich hier längſt Heimatrecht erworben hat, iſt die ausverkaufte Galerie. Hunderte mußten am Sonntag wieder umkehren. Den„Drei grünen Jungen“ geht der Zweiakter„A da m und Eva“ voraus, in dem Hartſtein den Adam, den Ver⸗ trauensmann eines reichen Villenbeſitzers, mimt. Adam, der auf der Wanderſchaft zufällig in die Villa gerät, in der Eva, eine frühere Flamme, als Haushälterin tätig iſt, hat die Aufgabe, dem Perſonal das Lügen abzugewöhnen. Als Wahr⸗ heitsfanatiker bringt er aber nicht nur den Villenbeſitzer in die heikelſten Situationen, ſondern auch ſich ſelbſt. Und ſchließlich beißt er doch in den Apfel, den ihm Eva reicht. Er berommt zwar nicht die 50 000 1, die er ſich vertraglich ſür den Fall geſichert hat, daß er als Währheitsapoſtel vorzeitig an die friſche Luft geſetzt wird, weil er, um eine Kataſtkophe zu verhüten, ſelbſt lügt, aber dafür ſtreicht ſeine Braut, die Eva, die 25 000/ ein, die ihr der Villenbeſitzer für den Fall verſprochen hat, daß ſie Adam herumkriegt. Auch in dieſem Stück, das wertvoller iſt, weil es nicht wie die„Drei grünen Jungen“ lediglich auf den Lacherfolg eingeſtellt wurde, zeich⸗ net ſich die Truppe duch flottes Zuſammenſpiel aus. Auch dieſes Stück erzielt allabendlich einen ſtarken Heiterkeits⸗ erfolg, ohne in der Wirkung allerdings an die„Drei grunen Jungen“ heranzukommen, die ſicherlich bald ſo populär ſein werden, wie die„Feuerwehr“, mit der Hartſtein ſich vor 23 Jahren im Apollotheater ſo glänzend einführte. Sch. Der Marine⸗Verein Mannheim hielt dieſer Tage ſeine Weihnachtsfeier in den Sälen des Ballhauſes inmitten feiner Freunde und Gönner ab. Die Feier wurde durch den Marſch„Unſere Jungen zur See“ ein⸗ geleitet. Alsdann erfolgte die Begrüßungsanſprache des J. Vorſitzenden, Herrn Kühne r, der in kurzer gehaltreicher Rede über Weihnachten und ſeine Freuden ſprach. In wech⸗ ſelnder Folge wurden dann Muſikſtücke von der beliebten Kapelle Mohr vorgetragen. Tiefen Eindruck machte der vom Jungmann Joſef Singer vorgetragene Prolog„Der letzte Mann“, ebenſo ein Dialog und das lebende Bild„Der Lotſe“. Das gutgelungene Theaterſtück„Die vertauſchte Frau“ war für die Mitwirkenden ein voller Erfolg. Humoriſtiſche und Ge⸗ ſangsvorträge geſtalteten das Programm noch reichhaltiger. Es war bereits 12 Uhr geworden, als der Schlußmarſch er⸗ klang. Darauf trat der Tanz in ſeine Rechte, welcher alt und jung noch bis zum frühen Morgen beieinander hielt. Mögen alle, die einem ſolchell Verein ſkeptiſch gegenüber⸗ ſehen, in die Veranſtaltungen dieſer Vereine gehen. Dort fehen, in die Veranſtaltungen dieſer Vereine zu gehen. Dort werden ſie hören von den Taten unſerer Flotte, von den guten Beſtrebungen aller Mitglieder fern jeder Parteipolitik; ſie werden erkennen, daß es nicht nur Menſchen ſind, die draußen auf dem Meer, auf den Schiffsplanken, zum Manne herangereift ſind, ſondern daß ſie auch eine ſtarke Kette bilden, die nach außen den Namen„Marine“ trägt, nach innen aber echte Kameradſchaft in des Wortes edelſter Bedeutung iſt. G. Der Kaun⸗Klub Mannheim e. V. beging am erſten Weihnachtsfeiertage im Saale der Harmonie⸗ Lindenhof ſeine Weihnachtsfeier. Lange vor Beginn der Veranſtaltung war der Saal dicht beſotzt. Das Programm wurde nur von Mitgliedern des Clubs beſtritten⸗ die alle ihr Beſtes gaben und teilweiſe beachtenswerte Fähigkeften zeigten. Der 1. Teil des Programms war ausſchließlich ernſter Natur. Der Reigen der umfangreichen Darbietungen wurde durch einen Prolog eröffnet. Auf die Begrüßungsanſprache des erſten Vorſttzenden folgten Sologeſang, Lieder zur Laute und ein beifällſg aufgenommenes Melodram„Die heilige Ketzel. Den Siegern der dies⸗ und letztfährigen internen Regatten wurden ſodann vom erſten Vorſitzenden Diplome und Plaketten überreicht. Zum zweiten Teil leitete der Nikolaus — — ,,... ¶]]¶Fꝗͤe.eieett Veranſtaltungen Mittwoch, den 4. Januar 1928 Theater: Nattonaltheater:„Hamlet“ 7 uhr.— Muſenſaal im Roſengarten:„Das lebende Magazin“. 8 Uhr.— Apollo:„Adam und Eva“ und„Dreigrüne Junge n 34 8 Uhr. Konzerte: Violinabend Prof.(Har⸗ monieſaal). 8 Uhr. Unterhaltung: Kleinkunſtbühne„lbelle“. 8 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Schwere Jungen u. leichte Mädchen.“ Palaſt⸗ Theater:„Belphegor“.— Scala⸗ Theater: „Petronella“.— Schauburg:„Orient⸗Expreß.“— U fa⸗ Theater:„Das tanzende Wien“. Vorführung.00 Uhr abends. Stber.— Franz Waldkirch Planetarium: Kommunale Chronik Noch ein amtsmüder Oberbürgermeiſter * Lahr, 3. Jan. Oberbürgermeiſter Dr. Altfelix wird, wie aus einem Schreiben an den dienſttuenden Stadtrat her⸗ vorgeht, mit Ablauf ſeiner Amtsperiode im Sommer nächſten Jahres in den Ruheſtand treten. Am 21. Dezember war er 29 Jahre im Amt tätig. K L. Nußloch, 3. Jan. Der Gemeinderat genehmigte einen Vertrag mit der Mannheimer Stadtreklame über die Aufſtellung einer Plakatſäule auf dem Lindenplatz.— Zur Regulierung der Straße erwirbt die Gemeinde verſchiedenes Gelände bei der Aufteilung des Brandplatzes an der Loppen⸗ gaſſe. Ebenſo ſolches am Beinteweg zur Geradlegung der verlängerten Wilhelmstraße.— Der Gemeinderat erklärt zur Gründung eines Gemeindezweckver bandes für die Durchführung der Fern gas verſorgung ſein Einver⸗ ſtändnis.— Das Aufarbeiten des Gabholzes wird an einen Unternehmer vergeben. Die Gemeinde bezahlt für einen Feſtmeter Nutzholz 2,50., für ginen Stern Breunholz 3,50 R/ und für ein Viertelhundert Wellen 8,50 R. I.— In der Gemeinde Nußloch wurden in den Jahren 1926 und 1927 zuſammen 44 Wohn häuſer mit 86 Wohnungen erſtellt. ch. Neckarbiſchofsheim, 2. Jan. In der letzten Bi r ge r⸗ ausſchußſitzung bewilligte der Ausſchuß 2000 Reichs⸗ mark für einen ev. zu erwartenden Betriebsausfall bei der Nebenhahn im laufenden Jahre. Ferner wurde der außer⸗ ordentliche Holzhieb genehmigt und der Voranſchlag für 1927/28. Der durch Umlage zu deckende Aufwand beträgt 45 000 Mark. Es werden erhoben 1,20 vom Grundvermögen, 44 Pfennig vom Betriebsvermögen und 9 Mark vom Ges werbeertrage. 5 Kleine Mitteilungen Die Beſtimmungen über die Gewährung von Prämien für Freimachung von Wohnungen ſind in Heibel⸗ bera dahin geändert worden, daß künftig für große teure Wohnungen Prämien grundſätzlich nicht mehr gewährt werden, ſondern nur noch für kleinere Wohnungen, deren Friedens⸗ mietwert unter 1000 Mark liegt. Der für das Rechnungsjahr 1927/8 vom Gemein d e⸗ rat in Adelsheim aufgeſtellte Voranſchlag wurde ein⸗ ſtimmig angenommen. Der Voranſchlag ſchließt mit einem ungedeckten Aufwand von 58 320 A, der durch Verwendung von 17 000„ verfügbarem Ueberſchuß vom Vorfahre und durch Erhebung von 41300/ Gemeindeſteuern zu decken iſt. Der Gemeinderat in Hochſpeyer beſchloß, von der Erhebung des 10prozentigen Zuſchlags zur Friedensmiete ab 1. April wie auch von der 20prozentigen Erhöhung ab 1. Okto⸗ 1100 1927 abzuſehen, ſo daß die Miete weiterhin nur 100 Prozent beträgt. g 5 Der Stadtrat von Ku ſe l beſchloß. für das Rechnungas⸗ fahr 1927/8 mit den alten Umlageſätzen auszukommen. ob⸗ wohl dadurch der für rein ſtädtiſche Zwecke verflüabare Umlage⸗ 15 515 den Prozentſatz vermindert wird, den der Bezirk mehr erhebt. R RTRRRTDTDTDTDTkrr::: Maſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dez./ gan. über der teils die Mitglieder mit Gaben beſchenkte, teils Nhe pegel] 0. gl..8. 4. Near-Pegelf 30.51. 1. J 2 J 8,0 4 manchem Anweſenden die kleinen Verfehlungen im verfloſſe⸗ Walde nen Jahr mit viel Humor vorhielt. Eine meiſterhaft geſun⸗ Schuſteringen 97505 12555 720 Jagſſſed 197 fe 149 108 gene und gespielte Auſtrittsſzene, ſowie zwei Terzette aus dem f. 837671)65.35.88 e 0 8 8 8 5 au 1„65 3,55 8, „Fidelen Bauer? wurden viel belacht und trugen viel zu einer Mannheim 93.68 5,865.49 2,432.38 glänzenden Stimmung der Anweſenden bei Den Höhepunkt Caus 4 28 785.85 7 des Abends bildete eine Duoſzene„Die beiden Kneckes“ be⸗ Köln 3 nannt, die ſich in originellſter Aufmachung den Schwächen ihrer lieben Clubkameraden annahmen. Das Lachen wollte kein Ende nehmen. Die einzelnen Darbietungen waren von muſikaliſchen Vorträgen umrahmt. Eine von Mitgliedern ge⸗ ſtiftete reiche Tombola ſtand zur Verloſung zur Verfügung. * 8 eee Nationaltheater Mannheim f f Neu einſtudiert: Goethes„Clavigo“ Grau in grau wie der Schneehimmel begann das Schau⸗ ſpieljahr 1928. Der Clavigo iſt ein Seitenzweig am Haupt⸗ ſtamme der Dramaik Goethes; dennoch nein deshalb ein ſehr wirkungsvolles Stück, in erſtaunlich kurzer Zeitt aus den Memoiren des begabteſten Schlingels aus dem Frankreich des 18. Jahrhunderts, des Hofuhrenmachers, Waffenlieferanten, Großunternehmers und Bühnendichters Caron de Beau⸗ marchais ſehr wörtlich und geſchickt zuſammendramatiſiert. Das ganze Geheimnis der Wirkung des Stücks liegt in den Worten Clavigos„ſo unerwartet von einem Zuſtand in den andern“ und in den mit ſicherer Kontrapunktik geſchaffenen Gegenſätzen der Rollen. Für deren Vertreter bedarf es intereſſanter Darſteller, de. h. ſie müſſen ſo überzeugend für ihre Aufgaben vorbeſtimmt ſein, daß ſie in Atem halten. wenn ſie nur die Bühne be⸗ kreten. Aber der Atem erſtarrte zum Gähnen. Da iſt z. B. der Clavigo Birgels, unſeres ausgezeichneten Hamletdar⸗ ſtellers. Gewiß eine Leiſtung über dem Durchſchnitt, faſt überzeugend in der Schwäche. Aber der Hofmann, der Em⸗ porkömmling, der einflußreiche, galante, aalglatte Spanier, den es aus einer Stimmung in die andere reißt? Der Schrei⸗ ber des Clavigo, nicht Clavigo ſelbſt. Immer mit der rech⸗ ten Hand auf der Wange, wie bei Zahnſchmerzen; und Birgel kann doch ſonſt ſo gut den echten Schmerz glaubhaft machen! Clavigos Gegenſatz heißt Carlos. Karl Mär x gibt ihn. in⸗ dem er mit ſeinem weichen Sprechorgan gurgelt: dabei ver⸗ ſchluckt er alles ſo daß man ihn nicht verſteht. Die große Auseinanderſetzung mit Clayigo, in der ſich Goethe gegen⸗ über dem Original ganz ſelbſtändig gemacht hat, war aber micht nur unverſtändlich dem Wort, vielmehr auch dem Sinne nach. Dieſer Hofmann hat ſich wirklich ein Herz für ſeinen Freund Carlos bewahrt, nicht nur Jronſe und Klugheit. „Freundſchaft gegen Leidenſchaft“ hat Goethe ſeine Aufgabe inmal rückſchauend ſelbſt gekennzeichnet. Wo blieb das bei leſer Seiltänzerei? Nein, nein, man kann dieſe Rollen nicht alle ftber einen Leiſten ſchlagen. Das iſt auch der Fehler Hanns Barthels, dem der Beaumarchats zugefallen war. Das Original, das ſo hieß, war der genialſte Schieher und Prozeſſenmacher vor der Re⸗ pokution, deren Sturmpogel er wurde. Bei Goethe der den bheſchönigenden Memotren folgt, wird in den Ausbrüchen überzeugend, die er ſtets gleich, aber wir⸗ er zum Heros, aber zum Heros mit Eſprit. Daran fehlte es. Barthel iſt nur Film„über kurz oder lang mit der Oper ſith verbinden“ und reed anes rr 88er a eker Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr Paas Neue Mannheimer Zeitung G. m. 5. H. Mannheim E. 8, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Ebefredatteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. S Sport und Neues aus aller Welt; Gericht und alles Ulebrige: Franz Kircher— Anzeigen i. B. Jac. Faude kungsvoll gibt. Sonſt haut er beſtändig mit der 5 5 6850 1 Fauſt auf einen imaginären Tiſch, macht ein Geſicht, als habe er Bitter⸗ waſſer getrunken, und zieht die Mundwinkel nach unten. Mit dieſem Requiſit kann man allein nicht auskommen. Die un⸗ nötige Rolle ſeines Begleiters Saint George wurde in der Darſtellung von Gert Wolfram noch unnötiger. Buenco verblaßte ganz in den Simshäufer ſchen Spielhemmun⸗ gen, nur Hans Godecks klare Sprache und Art trat in der Rolle des Gilbert aus dem männlichen Enſemble völlig be⸗ friedigend hervor. Goethes Liebe gilt der Marie, in deren Geſtalt noch der Seſenheimer Roman nachklingt. Dieſe Rolle, die ganz zwi⸗ ſchen Leben und Tod in einem ſtändigen Zittern ſchwebt, ge⸗ hört zu den ſchwierigſten Aufgaben. Die hochbegabte Clare Winter hat ſie auf ihre Art überzeugend gelöſt. Es lag Seele, Empfindung, Schmerz. Jenſeitigkeit in dieſer Wieder⸗ gabe, an der der neue Beweis eines ſo ſchönen Talents beſon⸗ e Die diesſeitige Sophie ſpelte Helene Ley⸗ enius. 5 a a Erich Dürr, der Regiſſeur, ließ, wohl der Not gehor⸗ chend, das Ganze vor Vorhängen ſpielen, von denen ſich ein paar Möbel aus der Rokokogegend abhoben, ohne im gering⸗ ſten den doch ſtets betonten ſpaniſchen Rahmen audeuten zu können. Der opernhafte Schluß— nicht umſonſt hat ein Komponiſt das ganze Stück in Muſik geſetzt— kam in dieſem Nebelgrau doch noch recht ſtimmungsvoll heraus. Dex Beifall wartete bis zum Ende, um dann mit einer merkwürdigen Heftigkeit in die Todesſtimmung des Ausklangs einzubrechen. Das Theater war ſchlecht beſucht. Dr. 5 Ueber die Zukunft der Oper.„Wie denken Sie über die zeitgemäße Weiterentwicklung der Oper?“— ſo heißt eine Rundfrage der„Deutſchen Bühne“ Darauf ſind u. a. folgende Antworten eingelaufen:„Grau iſt alle Theorie. Es aibt nur eine hündige und erſchöpfende Antwort: Die erlöſende be⸗ freiende Tat des Genies“ ſagt Lep Blech.„Noch niemals haben ſchöpferiſche Naturen an die Frage gedacht, was zeit⸗ gemäß iſt.“(Walther Braunfels.) Paul Graener ver⸗ langt Klarheit, Einfachheit, Sparſamkeit der Mittel und„nativo⸗ nalen“ Stil, eine Ausdrucksweiſe, die unſerer nationalen Kul⸗ tur entſpricht und die deutſchen Juden ebenſo eigen iſt wie deutſchen Chriſten, wenn ſie nur mit der Liebe zu ihr und ihrem Geiſt geſättigt ſind.“—„Ich denke.“ ſo antwortet Haus Pfitzner,„daß eine Entwicklung der Over unmöglich iſt, wenn ſie zeitgemäß ſein ſoll“. Manuel de Fal la ſieht den eee Frans Schreker meint lakoniſch es werde zupfel über dieſe Dinge geredet und geſchrieben.„Man laſſe uns doch und die Oper ein paar Jahre in Ruhe!“ ö Woher kommt das Wort„Strohwitwe“? In ſeinem ſoeben bei Moritz Schauenburg in Lahr erſchiene⸗ nen Buche:„Von deutſcher Sprache“ hat der bekannte Sprach⸗ forſcher Profeſſor Otto Behaghel in Gießen auch dem Wort Strohwitwe“ eine kleine Betrachtung gewidmet und das Wort dadurch erklärt, daß er es als Analogiebildung zum „Strohmann“ aufgefaßt wiſſen möchte; wie der Strohmann kein wirklicher Mann, ſo ſei auch die Strohwitwe keine wirk⸗ liche Witwe und auf Grund dieſer Gemeinſamkeit ſei dieſer Name von der Strohpuppe, die einen Mann darſtellt, auf die „Witwe auf Zeit“ übertragen worden. Dieſe Deutuna iſt ſicher⸗ lich beſſer als der vor längeren Jahren unternommene Er⸗ klärungsverſuch einer berühmten deutſchen Akademie, die von der„Strohwitwe“ aus eine Brücke nach Indien ſchlug und au uralte indogermaniſche Vorſtellungen anknüpfte, um dem Wort einen Sinn zu geben; aber man darf doch bezweifeln, ob es die wirkliche Erklärung bietet! Der„Strohmann“ tritt im Volks⸗ leben und in der Volksſprache nur in ſeltenen Fällen und bei beſonderen Gelegenheiten auf; ſo beiſpielsweiſe, wenn in man⸗ chen Gegenden beim Erntefeſt oder bei der Kirchwethe eine einen Mann darſtellende Puppe verbrannt wird. Davon ab⸗ geſehen, wird das Wort im Sinne von„vorgeſchobener Mann“ gebraucht der einem anderen zur Deckung dient; in dieſem Sinne gehört es aber ausſchließlich der Sprache der Gebildeten an und es iſt ſehr unwahrſcheinlich, daß etwa von dieſem Sbrachgebrauch aus die„Strohwitwe“ ihren Namen bekommen hätte. Ueberhaupt liegt es doch wohl näher, eine weibliche als eine männliche Perſon als Namenspatin für die„Strohwitwe“ zu bermuten; eine ſolche iſt aber in der Tat vorhanden, und dieſe, nicht der Strohmann, hat ohne Zweifel der„Strohwitwe“ ihren Namen gegeben. In vielen ländlichen Deutſchlands namentlich in Thüringen und Sachſen, war und ii es wohl noch üblich, eine Jungfrau. die als ſolche in den Stand der Ehe trat, mit einem Myrtenkranz zu ehren: der Jungfrau dagegen, die ſolcher Ehre nicht mehr würdia war. wurde von den Burſchen des Ortes in der Nacht zum Hohn Stroh und Häckerlina vor die Tütr geſtreut, und ſie hieß danach eine Strohfunafer“. Von einer ſolchen Jungfer, die koine iſt iſt dann der Name zweifellos auf die Witwe. die keine iſt. übertragen worden, und von der„Stroßwitwe“ iſt dann der Name auch auf ihren männlichen Schickſalsgenoſſen, den „Strohwitwer“ in ſelbſtverſtändlicher Entwicklung üßer⸗ gegangen. 85 5 f 1 Sch. ee eee Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder= N Willy Müller— Handelsteit; Kurt Ehmer Gegenden 4 ert u d . * ene nl „ * allein beſetzt. Miktwoch, den 4. Januar 1928 Reue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Inventur⸗Ausverkauf! Inventur⸗Ausverkauf! So ſchreit es aus den Zeitungsanzeigen, ſo verkünden auffallende An⸗ ſchläge an den Mauern und in den Auslagen zahlloſer Ge⸗ ſchäfte. Die Zeit der großen Ausverkäufe iſt da, die Zelt der billigen Einkaufsgelegenheiten für das Publikum, die Zeit ſchwerſter Arbeit für die Kaufleute und ihre Angeſtellten. Inventur⸗Ausverkaufl Ein Zauberwort für die Leute, die gern billig kaufen. Inventur⸗Ausverkauf! Ein Wort mit bitterem Beigeſchmack für das kaufmänniſche Perſonal im Einzelhandel Die Inventur⸗Ausverkäufe beſitzen, wenn man von all den geräuſchvollen und lebhaften Aeußerlichkeiten abſieht, eine große Bedeutung für den deutſchen Handel und damit für die deutſche Volkswirtſchaft überhaupt. Fördern ſie doch den Warenumſatz in hervorragendem Maße, und es iſt wohl nicht zuviel geſagt, wenn man behauptet, daß ſie einen außerordentlich hohen Anteil am Geſamtumſatz beſitzen. Nach einer neueren Statiſtik beträgt der durch Inventur⸗ Ausverkäufe getätigte Umſatz in vielen Geſchäften durch⸗ ſchnittlich 10—30 Prozent des fährlichen Geſamtumſatzes. Ganz abwegig wäre es, zu glauben, die Inventur⸗Ausver⸗ käufe fänden nur ſtatt, um dem Kaufmann Gelegenheit zu bieten, ſeine alten Ladenhüter loszuwerden. So iſt es keines⸗ wegs, ſchon aus dem einfachen Grunde, weil es heute Laden⸗ hüter im früheren Sinne kaum mehr gibt. Unter den heutigen ſchwierigen wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſen und insbeſondere unter dem Geſichtspunkt der Rationaliſierung, von der aus an ſich ſchon auf Typiſterung und damit auf Verminderung überflüſſiger Auswahl Wert gelegt wird, iſt ohnehin jeder Kaufmann von vornherein ſtreng darauf bedacht, nur ſolche Ware einzukaufen, von der er genau weiß, daß ſie hinſichtlich der Qualität und der Geſchmacksrichtung des Publikums auch wirklich ſchnellen Ab⸗ ſatz verſpricht. Selbſtverſtändlich läßt es ſich dabei nicht ver⸗ meiden, daß gewiſſe Saiſonartikel kurze Zeit liegenbleiben. Grundſätzlich aber iſt der Inventur⸗Ausverkauf— das muß man wohl beachten— kein Handel mit Ramſchware. Er dient vor allem der Steigerung der Liquidität, die nun ein⸗ mal zum Geſchäftsabſchluß gehört und das Disponieren für das neue Geſchäftsjahr weſentlich leichter macht. Vor dem Inventur ⸗ Ausverkauf kommt die Inventur. Die Ladentür iſt geſchloſſen. Ein proyiſoriſch angebrachtes Schild bekundet:„Wegen Inventur heute kein Verkauf! Am Montag beginnt unſer großer Inventur ⸗ Ausverkauf. Billigſte Gelegenheiten!“ 5 . Mit Beute reich beladen! Y N Drinnen im Laden herrſcht ein Wirrwarr, als ſei hier vor fünf Minuten ein Erdbeben vor ſich gegangen. Waren der unmöglichſten Art treiben ſich überall herum. Der erſte Verkäufer ſteht, in der einen Hand das Metermaß, in der andern eine lange Liſte, auf einem Tiſch und dirigtert das Ganze. Warenballen werden herbeigeſchleppt, geöffnet, geprüft, notiert, mit neuen Preisauszeichnungen verſehen und wieder woanders hingeſchleppt. Der Chef ſtürmt mit Rieſenſchritten aus ſeinem Privatkontor hervor.„Herr Wegener,“ brüllt er,„Herr Wegener, wo ſind denn die fünf Ballen Schotten⸗ ſtoff? Meinen Sie etwa, die will ich Ihnen zu Ihrer ſilbernen Hochzeit verehren? Raus mit der Ware!“— Und er verſchwindet. „Herr Bollmann,“ ſchreit jetzt Herr Wegener,„Herr Bollmann, wo ſind die fünf Ballen Schottenſtoff? Die gehören doch in Ihre Abteilung.“ Worauf Herr Bollmann Herrn Schmidt anſchnauzt, der der dritte Verkäufer iſt. In⸗ 0 N Hauptleidtragende find die armen Ehemänner 8 zwiſchen ſucht der vierte Verkäufer den Lehrling.„Anton, Anton, Anton!“ Unter einem Stoffhaufen hervor erklingt ein dumpfes Gemurmel. Anton iſt ſchon faſt in Erſtickungs⸗ gefahr. Er wird hervorgezogen und mit einem gehörigen Donnerwetter bedacht. Die Strafpredigt iſt nicht allzu ernſt gemeint und wird daher von Anton auch entſprechend ge⸗ wertet. Am Abend iſt dann alles ſchachmatt, aber die fünf Ballen Schotten liegen im Schaufenſter. Juventur! Inventur! Aber nicht nur die Geſchäftsleute und ihre Angeſtellten die Leidtragenden bei dem Inventur⸗Ausverkauf, auch die armen Ehemänner haben allerlei auszuſtehen. Da wer⸗ den ſie heimtückiſcherweiſe vor Schaufenſter mit billigen Waren geführt, da hält man ihnen die Ausverkaufsanzeigen in ihrem Leibblatt dicht unter die Naſe, da wird gebettelt und geſchmeichelt, Geduld, Geduld, verlaß mich nicht! Das iſt der Stoß⸗ ſeufzer aller Verkäufer und Verkäuferinnen in der Zeit des Inventur⸗Ausverkaufs. Ganze Völkerſtämme durchziehen die Läden, aber nicht jeder kauft. Viele treibt nur die Neugierde her. Beſonders die Frauen können unſchwer dem Reiz des Schauens und Prüfens widerſtehen. Gar zu verlockend iſt es ja auch, immer und immer wieder zwiſchen den voll⸗ beladenen Tiſchen herumzuſchlendern, hier und da ſtehen⸗ zubleiben und all die Herrlichkeiten näher zu betrachten, die ſo furchtbar billig ſind. Jetzt ſteht die kleine dicke Frau mit der ſpitzen Naſe ſchon zum viertenmal vor dem Tiſch mit den Seidenſtoffreſten. Müde erklingt— ach, zum wievielten ſind N Am Tage vor Beginn des Ausverkaufs herrſcht im Laden ein unbeſchreiblicher Wirrwarr, Mal wohl?— die Frage der Verkäuferin:„Womit kann ich dienen, meine Dame?“ Die kleine dicke Frau befühlt den Stoff und hält ihn ſo dicht an das Geſicht, daß man denkt, ſie wolle ihn mit ihrer ſpitzen und langen Naſe nachmeſſen. Ein hoffnungsloſer Fall! Die kauft beſtimmt nicht Aber noch unangenehmere Gäſte ſtellen ſich beim Inven⸗ tur⸗Ausverfauf ein. Da wandert eine ſehr fröhlich aus⸗ ſehende elegante junge Dame eben munter zur Ausgangstür, als plötzlich ein älterer Angeſtellter vor ihr ſteht. Kommen Sie doch bitte eben einmal mit, gnädige Frau!“ Bie junge Dame wird blaß, aber das merkt man nicht, weil ſie genügend gepudert iſt. Faſt ſieht es aus, als wolle ſie davonlaufen, aber dann ſieht ſie in nächſter Nähe ein paar Verkäufer ſtehen, die einen ſo merkwürdigen, ſprungbereiten Eindruck machen. Sie folgt gehorſam dem Führer. In einem ver⸗ ſchwiegenen Zimmer wird die junge Dame unter der Aſſiſtenz einer Angeſtellten merklich dünner. Sie hat ſich beim In ventur⸗Ausverkauf gut eingedeckt. Ein halbes Dutzend Hemden, vier Paar ſeidene Strümpfe und ein Dutzend Taſchentücher werden ihr abgenommen. Alles ohne Kaſſen⸗ zettel gekauft. Jetzt heult ſie wie ein Schloßhund. Mit zitternder Hand unterſchreibt ſie das Schriftſtück, in dem ſie ſich verpflichten muß, das Geſchäft nie wieder zu betreten. Dann wird ſie entlaſſen.„Gut davongekommen,“ flüſtert ſie, als ſie auf der Straße iſt.„Schade, ich hätte die Sachen ſo gut gebrauchen können.“. Inventur! Aber ſelbſt der ſchönſte Inventur⸗Ausverkauf nimmt ein⸗ mal ſein Ende. Dann kommt die große Abrechnung und alles iſt im großen und ganzen zufrieden. Die Geſchäfts⸗ leitung freut ſich, daß ſie gut umgefetzt hat und wieder neue Ware einkaufen kann. Das Perſonal jubelt darüber, daß endlich ſtillere Tage kommen. Und die Käufer ſind auch zufrieden, beſonders aber ſind es die, die die Gelegenheit benutzten, um ſich eine billige Ausſteuer zuzulegen. Nur diejenigen, die nicht kaufen konnten oder nicht wollten, die ſeufzen jetzt:„Schade, man hätte doch die Gelegenheit aus⸗ nutzen ſollen, da es ſoboo billig war. Aber beim nächſten Inventur⸗Ausverkauf, da tun wir es beſtimmt!“ Herbert Steinmann. err l* Sportliche Runoͤſchau Großer Preis von Deutſchland Das Ergebnis wird für die Automobil⸗Weltmeiſterſchaft 1928 gewertet 5 Der Automobilklub von Deutſchland bringt ſozuſagen als Neujahrsgruß die Ausſchreibung für den„Großen Preis von Deutſchland“, der am 15. Juli für Reun wagen das Intereſſe der dem Automobilſport ergebenen inter⸗ nationalen Gemeinde auf den Nürburgring lenken wird. Der Große Preis von Deutſchland für Rennwagen wird über eine Entfernung von rund 500 Km ausgetragen. Die genaue Länge der zurückzulegenden Entfernung wird in den Ausführungsbeſtimmungen bekanntgegeben. Als Fahrzeuge werden alle Rennwagen, die den internationalen Karoſſerie⸗ beſtimmungen hierfür entſprechen, ohne Beſchränkung des Zylinderinhaltes zugelaſſen. Das Gewicht der Fahrzeuge darf nicht geringer als 550 kg und nicht höher als 750 kg ſein. Eine Erhöhung des etwa unter 550 kg liegenden Eigen⸗ gewichts durch Ballaſt iſt auf keinen Fall ſtatthaft. Die Ka⸗ roſſerie kann für ein oder zwei Sitzplätze eingerichtet ſein, je⸗ doch wird das Fahrzeug während des Rennens vom Fahrer Nach den Beſtimmungen der Reunen, die für die Weltmeiſterſchaft gelten, darf Fahrerwechſel ſtattfinden, aber nur einmal während des Rennens vorgenommen wer⸗ den. Fahrer und Erſatzführer müſſen vorher benannt bezw. der Sportkommiſſion bei der Abnahme vorgeſtellt werden. Die Fahrzeuge müſſen mit den für das Herkunftsland des Fahrzeuges feſtgeſetzten Farben übermalt ſein. und zwar: Begien: Gelb, Nummern ſchwarz; Deutſchland: Weiß! Nummern rot; England: Grün, Nummern weiß; Frankreich: Blau, Nummern weiß; Italien: Rot, Nummern weiß: Oeſterreich: Weiß und Schwarz, Num⸗ mern rot auf weißem Grunde; Schweiz: Rot und Weiß, KRummern weiß auf rotem Grunde; Spanien: Gelb und Rot Nummern weiß auf rotem Grunde; Tſchecho⸗ ſlowakiſche Republik: Rot⸗ und Blaukariert, Num⸗ mern weiß auf ſchwarzem Grunde; Vereinigte Staa⸗ ten: Weiß und Blau(Karoſſerie und Haube weiß. Hinter⸗ teil blau), Nummern blau auf weißem Grunde. Bei den Rennwagen erhält der Sieger einen Ehren⸗ preis und 40000 Mk., für den Zweiten ſieht die Dotierung 20 000 Mark und für den Dritten 10000 Mk. vor. Das Nennungsgeld beträgt 500 Mark, wovon die Hälfte ſpäter zurückvergütet wird. Als Einſchreibegebühr ſind 1000 Mk. Garantie zu hinterlegen, die der Fahrer natürlich zurück⸗ erhält. Nennungsſchluß iſt am 20. April bei der Sport⸗ kommiſſion des Automobil⸗Clubs von Deutſchland. Berlin W D, Leipzigerplatz 16. Da die Ergebniſſe des„Großen Preiſes von Deutſchland für Rennwagen“ für die Automobilweltmeiſter⸗ ſchaft 1928 gewertet werden, iſt mit der Abgahe der Nennungen aller Fabriken, die ein Anrecht auf Weltmeiſter⸗ qualität ihrer Fabrikate geltend machen, zu rechnen. Hocken Der Abſchluß der Frankreichreiſe des Kölner S. C. 99 Alle drei Spiele klar gewonnen.— Geſamttorverhältnis 12:3 Die Reiſe der Hockeymannſchaft des Kölner S. C. 99 nach Frankreich hat- mit einem großen Triumph des deutſchen Hockeyſports abgeſchloſſen. Die Kölner, die in Deutſchland nur einen Mittelrang einnehmen und keineswegs zu den Spitzenmannſchaften gehören, haben ihre drei Spiele ſicher gewonnen und das glänzende Torverhältnis von 12:3 heraus⸗ geholt. Nach dem:2⸗Sieg über Racing Club de France Paris traten die Kölner im Pariſer Sucy⸗Stadion gegen die Elf der 5 Union Athletique Intergadzlarts au und gewannen mit:0 Toren. In der erſten Spielzeit verrichteten die Rheinländer ſyſtematiſche Zermürbungsarbeit, hatten aber ebenſo wie die drittbeſte Pariſer Mannſchaft keine zählbaren Erfolge zu verzeichnen. Nach dem Seitenwechſel war die Widerſtandkraft der Franzoſen gebrochen. In regel⸗ mäßigen Abſtänden erzielten die Kölner vier Tore und ver⸗ ließen mit:0 als ſichere Sieger den Platz. Die Deutſchen hinterließen einen weſentlich günſtigeren Eindruck als die zu gleicher Zeit in Paris weilenden engliſchen Mannſchaften. Univerſität Oxford ſpielte gegen Stade Frangais:2 und das gleiche Ergebnis erzielte Middleſex gegen den von Köln glatt geſchlagenen Racing Club. 0 Im letzten Spiel bildete eine der beſten franzöſiſchen Mannſchaften, F. C. Ronen, den Gegner der Rheinländer Auch hier blieben die Deutſchen⸗ mit:1 erfolgreich. Obwohl das durch Regen aufgeweichte Spielfeld beiden Mannſchaften die Arbeit ſehr erſchwerte, war der Kampf in Rouen der hochwertigſte der drei Treffen, denn der F. C. Rouen bot ebenſo wie die Kölner ein reines und faires Spiel und auch die beiden Schiedsrichter waren in ihren Entſcheidungen peinlich genau. Das erſte Tor erzielten die Rhenländer ſchon bald nach Beginn, aber noch vor der Pauſe glich Rouen aus. In der zweiten Halbzeit waren die Kölner durchweg ſtark überlegen, konnten aber nur noch drei Tore erzielen, da das ſchlammige Spielfeld kaum genaues Zuſammenſpiel zuließ. Von den vier Toren der Deutſchen reſultierten zwei aus verwandelten Strafecken. Der beſte Mann der Franzoſen war der ſehr ſtockſichere Mittelläufer, auch die Verteidigung arbeitete ſehr gut. 5 Schwimmen Höhepunkte der Frühjahrs⸗Schwimmzeit Zu den großen internationalen Schwimmwettkämpfen, die vom 4. bis 6. Februar in Berlin und am 7. und 8. Februar in Magdeburg durchgeführt werden, liegt bereits eine Reihe feſter Zuſagen von führenden internationalen Schwimmſportgrößen vor. Für die mittleren und längeren Freiſtilſtrecken haben u. a. der franzöſiſche Meiſter Taris vom SCE Paris und der tſchechiſche Meiſter Antos⸗Prag ihre Meldungen abgegeben. In den Staffelwettkämpfen werden beſtimmt die beſten deutſchen Maunſchaften zur Stelle ſein. Hier liegen Zuſagen von Hellas Magdeburg, Poſeidon Leip⸗ zig, Sparta Köln, Poſeidon Berlin, BoruſſiaSileſia Breslau bereits vor, weitere von Magdeburg 96 ſowie ausländiſchen Staffeln ſind mit Beſtimmthett zu erwarten. Die Kämpfe werden Höhepunkt der Frühlahrs⸗Schwimmzeit bilden. 8. Seite. Nr. 5 * Mheinſelden(Baden), die Badiſche Landeselektrizitäts⸗ gehören, gemacht. Wenn die dadurch erhofften Zwecke, wie genguere dieſer Verbindung dafür ſorgen, daß die verkauften Waren in Nor⸗ — Kraftwerk Ryburg⸗ Schwörstadt 2c. in Rheinfelden Die Geſellſchaft, die zur Nutzbarmachung der Stauſtufe bel Nieber⸗ ſchwörſtadt im Oktober 1926 gegründet wurde und an der die Motor⸗ Columbus ⸗ AG. für eleltriſche Unternehmungen in Baden (Schweiz), die Kraftübertragungswerke Rheinfelden Derſor gung Ac.(Badenwerk), Karlsruhe, und die Nordoſt⸗ Schweizeriſchen Kraftwerke AG., Baden(Schweiz), zu je einem Viertel beteiligt ſind, veröffentlicht nunmehr einen Bericht über das erſte GJ. vom 9. Oktober 1926 bis zum 30. September 1927. Die nerlishene Konzeſſion genehmigte dle Errichtung eines Stau⸗ wehres durch den Rheln, die Herſtellung eines ofſenen Vorbeckens am rechten Rheinufer, die Errichtung eines Maſchinenhauſes mit Tur⸗ binengnlage, das durch einen Inſelpfeiler mit der Wehranlage ver⸗ unden ſei und einen Ablaufkanal. Die nutzbar gemachten Waſſer⸗ Eräfte des Rheins würden derart verteilt, daß je die Hälfte auf das ſichweizertſche und auf das badiſche Staatsgebiet entfielen. Die zum Bau des Werkes über das AK. von 30 Mill. Frs. Mingus erforderlichen Geldmittel ſollen auf den Zeitpunkt des Be⸗ darfes durch langfriſtige Anleihen oder durch Vorſchüſſe beſchaft wer⸗ den. Zur Erleichterung der Aufnahme von Anleihen hätten ſich die Gründer verpflichtet, nach Beendigung der Bauarbeiten auf die Dauer der Anleihen je ein Viertel der Jahreskoſten der G. zu bezahlen. Durch dteſe Verpflichtung ſeien nicht nur die mit der Betrlebsführung guſammenhängenden Koſten und Abſchreibungen, ſondern der ge⸗ ſamte Kapitaldienſt der Anleihen und Schulden, ſowie auch eine an⸗ gezdeſſene Verzinſung des Aktienkapitals im Voraus geſichert. Feder Beteiligte habe Anſpruch auf 22,5 v. H. der feweils verfügbaren Kraft des Werkes und darüber hinaus bis zu 2,5 v. H. der ſeweils verfüg⸗ baren Kraft gegen ein auf gleicher Grundlage berechnetes Entgelt. Ueber die Bau arbelten wird berichtet, daß ſte in erſter Linſe aus einem Stauwehr quer durch den Rhein und dem ſich daran an⸗ ſelllteßenden Kraftwerksgebäude beſtehen werden. Bei den günſtiaſten Wafſerſtüänden würde die Lefſtung ſlch auf etwa 90000 K W. efaufen. Die mögliche Geſamterzeugung an elektriſcher Arbeit werde im Jahre sdurchſchnütt über 000 Mill. H. betragen. Im Februar 1927 hätten die Arbeiten für die Her⸗ ſtellung des Stauwehres vergeben werden können. Die Herſtellung des Kraftwerkhauſes mit den Uferbefeſtigungen auf der baödſſchen Seite hahe die aus den Firmen Grün u. Bilfinger Ac. in Mannheim und Ph, Holzmann Ach in frankfurt gebildete Ar⸗ beitsgemelnſchaft erhalten. Bel der Vergebung der Wehranſchlüſſe iſt u, a auch die Maſchinen fabrik Augsburg⸗Nürn⸗ berg Ach berückſichttät worden. Die Bau arbelten find be⸗ reifs go flem Gange. Bis zur Betriebseröffnung wird von der Aufſftellung einer Gewinn⸗ ud Verſuſtrechnung Abſtand genom⸗ men werden, Sämtliche Unkoſten einſchl. der Bauzinſen, aber zu⸗ Füglich der Einnahmen und der Habenzinſen werden den Bauar⸗ belten belaſtet. In der Bitanz erſcheint das nicht eingezahfte Ack. auf der Aßtfyſeite mit 21 Mill. Frs. Die Anlagen figaurieren mit 6437 103 Frs. Hierher gehören die Vorarbeiten und Konzeſſſonsgebühren, die Ausgaben für Kraft⸗ und Waſſerverſorgung, die Fransnortanlagen U. g. iu, Kaſfe und Banfauthaben werden mit 2988 007 Frs. aus⸗ bewleſen und verſchledene Schuldner 241622 Frs. Auf der Nafftpſeite ſind bei 30 Mill. Ac, Gläubiger von 973 936 Frs. verzeichnet. * Nationaliſierungsbeſtrebungen bei der Reichsbahn. Das Loch⸗ karten verfahren, das, von Amerika übernommen, ſchon in den ver⸗ ſchlodenſten Großbetrieben Deutſchlands, Gryßbanken uſw., ſeit Jah⸗ ven mit gutem Erfolg zu Abrechnungszwecken, Statiſtik uſw. ange⸗ wendet worden iſt, wird ſeit einiger Zeit auch in einzelnen Reichs⸗ bahndlreltionsbezirken erprobt. Vom 1. Januar 1928 ab wird ein neller Verſuch damit im Bezirk der Reichsbahndiref'tionen Frank ⸗ Furt M. und Mainz, die zum Verkehrskontrollbezirk Darmſtadt und ſchnellere Erfaſſung der Güterverzehrseinnahmen ſowie Erſpa⸗ rung an⸗Perſongl, erreſcht werden ſollten, wird geplant das Loch⸗ ehen im ganzen deutſchen Reichsbahnbereich einzuführen. 59. ie: Das Abkommen J. G. Farbeninduſtrie—Norfk Hydro. Ueber das Abtommen, das zwiſchen Norſk Hydro und der J. G. Farbentinduſtrie geſchloſſen worden iſt, bringt die norwe⸗ giſche Preſſe jetzt folgende Einzelheiten: Das Uebereinkommen ſieht einen Aktienpaketaustauſch zwiſchen beiden Geſellſchaſten vor, um ein gegenſeitiges Intereſſe zwiſchen beiden Teilen von vornherein zu garantieren. Außerdem werden die Patent⸗ und Lizenzrechte gegenſeitig ausgetauſcht. Schließlich übernahm die J. G. Farben im weſentlichen auch den gemeinſamen Verkauf der Norſt⸗Hndro⸗ Produltion. Der Verkauf auf dem norwegiſchen Markt iſt Norſt Hydro vorbehalten geblieben. Innerhalb Norwegens wird der Ver⸗ Lauf von Kaltſalpeter und anderen Düngeſtoffen eigener Produk⸗ tion der norwegiſchen Geſellſchaft vorbehalten. Norſk Hydro ſoll in Wegen bleiben; der Käufer hal eine dahin lautende Verpflichtung ſchriftlich zu geben. J. G. Farben verpflichtet ſich, ohne die Ein⸗ zwilligung von Norſt Hydro keinen Kalkſalpeter oder andere Bünge⸗ ſtoffe nach Norwegen einzuführen. Der Verkauf bleibt in Nor⸗ wegen ſebesmal der Norſt Hydro vorbehalten. Norſt Hydro hat in Norwegen den billigſten Weltmarktpreis einzuhalten. Die geſchloſ⸗ ſenen Abkommen, die ab 1. Juli 1927 rechtskräftig wurden, laufen vorläufig bisszum 30. Juni 1032 und ſind von da an automatiſch um Unf Jaht jedesmal zu verlängern. Der Truſtkontrollrat hat ſeine uſtimmung zu dieſem Ueberelnkommen gegeben, wobei er vorgus⸗ ſagte, daß bees Ueberein ommen keine andere Preisbverpflichtung 8 bie börgenannte für Norſt Hodro innerhalb Norwegens be⸗ inge. 8 5 3 7% Klein, Schanzlin u. Becker ech. in Frankenthal(Pfalz). Der Berſcht für 1626/27 verzeichnet eine mengenmäßig gure Be⸗ chüftigung ohne ziffernmäßige Umſatzangabe; um ben erhöhten l psderungen gerecht zu werden, mußte dle Belegſchaft vermehrt und die Maſchinenfabrik weſentlich ergänzt werden, was erhebliche Ausgaben mit ſich gebracht habe. Die vorgenommenen Er wei⸗ derungen und Verbeffetun gen hätten ſich 192627 noch Kicht auswirken können. Die Bemühungen um neue Märkte ſeien Wie ſein Vorgänger war auch der Monat Jul! voll Unſicherheit. Allmählich neigte ſich die Tendenz mehr zur Schwäche und die Preiſe gingen, nach einer vorübergehenden Befeſtigung, im Monatsverlauf zurück. In Deutſchland ſetzte die anfangs von gutem er be⸗ günſtigte Erntebewegung ein, die Vereinigten Staaten ſchätzten ihre Winter⸗ und Sommermetzenernte amtlich auf 853 Millionen Buſhels egen 832 Millionen Buſphels tatſächlicher Ernte im Vorjahr; auch er Stand des canadiſchen Weizens fand zuverſichtliche Beurteilung. Von Auſtralien und Argentinien wurde eine Erholung der anfangs unter Trockenheit leidenden Saaten gemeldet und damit die Welt⸗ ernte günſtiger beurteilt. Gegen Monatsende verſchlechterten ſich je⸗ doch die europäiſchen Ernteausſichten wieder, well Regen und Un⸗ wetter in vielen Gebieten Schäden anrichteten. Trotzdem blieb die Tendenz am Weltmarkt, unterſtützt durch verbilligte Seeſrachten, rückgängig. Als dann mit elner peiteren Verzögerung der euro⸗ pälſchen Ernte gerechnet werden mußte, begann ſich von Deutſchland, England, Frankreich, Belgien und Itallen wieder Nachfrage geltend an machen, ſodaß der Markt dauernden Schwankungen unterworfen war. Das deutſche Inlandgetreide alter Ernte ſchled in dieſen Mo⸗ naten von der Preisbildung aus. Anfangs Auguſt war es klar, daß man in Deuſchland angeſichts der fortdauernden Niederſchläge mit einer verſpäteten Einbringung und einer Beeinträchtigung der Qualität rechnen mußte. Auch England ſah ſich gezwungen, ſtarte Käufe vorzunehmen, Canada meldete Fröſte und ebenſo wie Amerika Roſtſchaden. Erſt gegen Ende des erſten Berichtsmongts der neuen deutſchen Ernte ſah man etwas klarer, auch lübezug auf die Welt⸗ ernte, die jetzt zuverſichtlicher beurtellt wurde— vom Inter⸗ nationalen Ackerbaubüro in Rom als Durchſchnittsernte bezeich⸗ net— was eine Abſchwächung zur Folge hatte, zumal Argentinien anfing, den Mörkten gute Saatenſtandsberſchte zu ſchicken und auch In Auſtralien die erwünſchten Niederſchläge eintraten. Die erſten September⸗Wochen ließen bei nachgebender Tendenz einen ſeſten Unterton erkennen, der Markt verflaute ſeboch, als das vor⸗ läufige Ernteergebnis an Weizen in Amerika mit 861(t. V. 832) Millionen Buſhels, in Canada mit 459(410) Millionen Bufhels ge⸗ ſchätzt wurde und ſich ergab, daß Amerlka auch eine günſtige Roggen“, Hafer⸗ und Gerſtenernte haben werde. Der Weltmarkt war nunmehr zur Stütze auf den euxopälſchen Zuſchußbedarf angewieſen. Vorüber⸗ gehend ſtagnterte das Geſchäft, erfuhr ſedoch eine kleine Anregung, als gegen Monatsende Auſtrakien Trockenheit meldete. Die Freude der Hauſſiers war aber von kurzer Dauer, denn Argentinien berich⸗ tete über eine vergößerte Anbaufläche und guten Sagtenſtand, auch Indien über ein gutes Fortſchrelien der wachſenden Ernte. Bei den hierauf ernlebrigten Preiſen trat wieder einige Nach⸗ frage hervor, doch war die Tendenz im Oktober international, ſchwach, weil jetzt feſtſtand, daß die Welternte die vorjährige unbedingt übertreffen werde, Der canabiſche Weizenpool griff in dieſem Moment inſofern iu dle Preisgeſtaltung ein, als er mit An⸗ geboten ſtark zurückhlelt und auch nur mittlere Qualitäten ofſerlerte. Der eurvopäiſche Konſum hatte aber lebhaftes Intereſſe für beſte Sort/ n zur Beimiſchung zu feinem eigenen Getreide. Gegen Monatsmitte ergab ſich dann doch ein erheblicher Preis⸗ rückſchlag, weil Amerika große Mengen nach Europa verſchiffte, die nicht gleich Käufer fanden und auf die Märete drückten. Zudem lau⸗ teten die argentiniſchen Erntegusſtchten gut und auch in Auſtrallen hatten ſich infolge von Regenfällen die Ernteausſichten verbeſſert. Ein durchaus ungenügendes Mehlgeſchäft ließ den Markt weiter verflauen, worauf ſich der eaundiſche Pool entſchloß, mit größeren Angeboten herauszukommen und Preisnachräſſe einzu⸗ räumen. Der Nopember eröffnete in zuverſichtlicher Stimmung, wobei ſich die Märk“- auf lebhafte Nachfrage Englands, teils auch Deutſchlands und wieder ungünſtige Nachrichten aus Auſtralien ſtützen konnten, teilweiſe war die keſtigkeſt auch in erhöhten See⸗ frachten begründet, Als dle europäiſche Nachfrage jedoch nachließ. trat ein Umſchlag ein, der nur von lurzer Dauer mar, weil auſtelle Europas wieder der Ferne Oſten, insbeſondere Japan, als Käufer auftrat, ſodaß die Prekſe ſich wieder erholen konnten. Dabei ſprach auch mit, daß die jetzt eingebrachte auſtraliſche Ernte hinter der vor⸗ jährigen zurückbleibt. In Canadg ſind gegen Ende des Jahres die Iſtlichen Häfen zugefroren und ble Exporttätigkeit behindert, ſodaß der Konfum auf amerikaniſches Erzeugnis angewieſen bleibt, bis argentiniſcher und auſtraliſcher Weizen neuer Ernte verfügbar iſt. 7 Beſſere Sorten Manitoba⸗Welzen blieben geſucht und erzlelten höhere Preiſe, zumal Italien und Franzreich gezwungen find, größere Poſten davon zu beziehen, weil ihre eigene Weizenernte teilweſſe nicht mahlfählge Ware geliefert hat. Insgeſamt ſtand jedoch der Dezember unter dem Einfluß der großen ar⸗ gentiniſchen Ernte, von der jetzt berelts 75 v. H. geſichert ſind. Die Verladungen von La Plata ſind denn auch im Steigen geg xiſſen. Die Forderungen blieben gegen Jahresſchluß be kleinem Geſchäft ziemlich unverändert, weil die Mühlen angeſichts des bei⸗ naße ſtockenden Mehlabſatzes im Einkauf zurückgalten, Für ble Prelsgeſtattung von Roggen iſt auch an ber Deutſch land ma gebend. Unter den wichtigen Halmfrüchten betrug im Durchſchnikt 2 5 a woran Rußland als großer Selhſtverbraucher allein mit 20 Millionen To, betefligt iſt. Dagegen ſtellte ſich die Welternte für Weizen im Durchſchnitt auf nada 10 ammen nut 21 Millionen To. Roggen erzeugen, iſt hieraus . Die Wellwarenmärkte im Jahre 1927 Von Georg Haller, Mannheim legte. Der Auguſt brachte heftige Schwankungen, zunächſt mit rück⸗ läufiger Tendenz auf eine gute Roggenernte in Amertta, dann ſtei⸗ gend, weil Polen den Exporkzoll auf dieſe Getreldeart verlängerte und damit bis 30. Juni 1928 als Ver käufer am Weltmarkte ausſcheldet. Im September konnten die Preiſe weiter anziehen, da viel Ware nach Polen und der Tſchecho⸗Slowakei ging. Im Verlauf dieſes Monats betrug die Preisſpanne gegen Welzen nur noch 13 ½ pro Tonne. Im Ottober konnte ſich der Roggenpreis unter Schwankungen international be⸗ ſeſtigen, in Deutſchland ſtieg er um 12/ die Tonne auf knappe Zu⸗ fuhren, die die deutſchen Mühlen wiederholt zwangen, amerikaniſchen Roggen zu kaufen, was ein weiteres Anſteigen verhinderte; gegen Monatsende trat ein Preisrückgang um 10„ ein. Der vorletzte Jahresmonat brachte zunächſt eine Erholung um 0/ und eine An⸗ näherung an den Weizenpreis bis auf 3% pro Tonne. Da es an guter Ware fehlte, wurde weiter zu Weſternroggen gegriffen, das brachte jedoch keine weiteren Preisrückgänge, weil Klagen über den Ausfall der deutſchen Kartoffelernte laut wurden. Gegen Schluß des Jahres wurde wenig Roggen gehandelt, weil es an Abſatz für das Roggenmehl fehlte. Der Preis blieb ziemlich behauptet, Gerſte Jahres ruhig bel einiger Nachfrage für Braugerſte * lag anfangs des mkttlerer Sorten. Für Futtergerſte wirkten die hohen Roggenpreiſe anregend. Der März zeigte ſtarkes Auslandsangebot, namentlich in chileniſcher Gerſte, feinere Braugerſten konnten ſich ledoch etwas beſeſtigen. Die Feſtigkelt für Futtergerſte hielt auch im Raf an bet nur kleiner Nachfrage für Braugerſte, Im Juli wurde nur Aus⸗ landsware gehandelt, in neuer Inlandsgerſte war das Geſchäft er⸗ ſchwert. Im Auguſt iſt Braugerſte gefragt geblteben, der Sep⸗ tember brachte ſteigende Nachfrage am Weltmarkt; gute Quglitäten Braugerſten fanden raſche Käufer; im letzten Quartal ind nur geringe Preisveränderungen zu verzeichnen gewefen; an unſeren ſüddeutſchen Märkten blieben gute Qualitäten Braugerſte dauernd geſucht und hoch bewertet. Für ö * Iuttergerſte f hat die ſchlechte eurppälſche Kartoffeternte des Vorfahrez gleich zu Jahresbeginn und nach den ſkandinaptſchen Ländern ſtützte den Markt für Haſe 95 der im Jult ſeinen höchſten Stand erreichte, nachdem die chileniſchen und argenttuſſchen Angebote kleiner geworden waren und für beſfere Qualitäten Inlandsware Nachfrage auftrat, Von Auguſt ab war der Markt rückgängig und ſelbſt kſchechiſche, polniſche und engliſche Käufe lonnten im letzten Vierteljahr elne größere Steigerung nicht mehr herbeiführen. Die Bewertung blieb ſtabil.. 5 Mais begann das Jahr in ruhiger Haltung und lag nach einem vorlber⸗ gehenden Aufſchwung im Mal bis Anfang Auguſt faſt unverändert, Als die großen argentiniſchen Verſchiffungen aus einer um 40 v. H. höheren Ernte(als ſie im Durchſchnitt der letzten fünf Jahre be⸗ tragen hatte) Europa erreichten, war dle Stimmung im September und Oktober ſchwach. Die letzten zwei Monate des Jahres brachten jedoch vermehrte europäiſche Nachfrage und haufflerende Tendenz, die ſich unter dem Einfluß der Zoller höhung für Induſtrie⸗ mais auch auf Deutſchland übertrug. Die letzte Jahresbörſe in Mannheim brachte um 10—15 Cents pro 100 Kg. erhöhte Preiſe. Be⸗ ſonders gefragt blieb nahe Ware. Die Preisentwicklung der einzelnen Getreidearten wie des Mehls veranſchaulicht die zweiſpaltig nachſtehende Tabel E. Wie die weltere Entwicklung gehen wird, läßt ſich na⸗ turgemäß nicht vorausſagen, da dies von der Witterung, den Trans⸗ portverhältniſſen und den neuen Anbauflächen abhängt. Wie die amerikaniſche Reglerung dem Internatlonglen Aerbau⸗ inſtitut in Rom mitteilt, wurde im Herbſt 1997 in den Vereinigten Stagten eine Geſamtfläche von 19 383 000 Hektar gegenüber 17 590 000 Hertar in 1926 und 17 206 000 Heltar im Mittel der Jahre 1921 bis 1925 mit Getreide angebaut. Die An bauſfäch ee iſt ſomit 10,2 bezw. 12,7 v. H. grbßer, Das genannte Inſtitut hat über die ver⸗ fügbaren fügbaren Ausfuhrmengen und den Zuſchüßbebarf folgende Berechnung aufgeſtellt 5 a Fur den Export Ta fächlich ür den Exporf ſächl! P dal per gent ervorttert(Mil ds) 0 Verfigaß 5 1 005 1924 228 287 70⁰ 1528107 260 5 19256 205 164 19271928 280 J 2100 * ſchätzungswelſer Bedarf der Zuſchußlönder. Der CEinfuhrbedarf an Weizen der Zuſchußkänder würde alſo hinter dem des Vorjahres urückbleiben, zumal auch Roggen und Kertofſeln reichlich ausgefallen ſind. Auch für die Rar⸗ toffelerute ſtehen ſetzt Zahlen zur Verfügung, die ſich auf Ge⸗ biete von zwei Dritteln der Welterzeugung be de en. ie hal die Schätzungen übertroffen. 1 5 3 gtartoffelernte(in Mill. 53): Durchſchn. D 7 2 1 85 1 194 1878 18091913 Lu opa Ader) 4 8 Kanada und 18.4 8 111 110 135 1 zufammen 4 Bande? T8 185 1184 T Die deut ſche Kartoffelernte ſteult ſich auf 2701 w. 84 848 Tauſend Tonnen Früh⸗ 5 Spättartoffeln. D. bieſe Ernte um rund 2. Millionen Tonnen größer, d. 9. ſie beträgt rund 25 h. H. mehr, als die Ernte von 19286, allerdings berückſichtigt wer en muß, daß 7,1 v. H. genen 4, v. H. im Vorfahr der artoffeln als 4 1 9 Daß N der n Ernte 1927 fütz Fruchtarten wurbe lürz an dieſer Stelle veröffentli braucht daher nicht wieberholt werben. 5 8 (Fortſetzung folgt) 1927. 86.58 58. Haben ſich Alcht geändert. 5 Aicht ohne Erſolg geblieben. Die Verwaltung hofft, daß ſich auch die im Jahre . 90 ſich ſtets.. l E laſſen. In der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung hat ſich der ab üglich 191 0— 5 5 5 5 ö der Unloſten ausgewieſene Fabrikallonsüberſchuß um LN e 8. 27 nee! W222 er ee en e ge enen Saber Nod e l 76 000„ auf 351 767, erhöht, an Vortrag ſtanden 24000„ wenlger Ned ine: 152 182 17750 1115 1 85 70 gür Verfügung. Bel 148 033% Abſchreibungen geht der Relnge⸗ Hard Winter 104,02 157 153% 138% 149% 134% 171% 159% 180% 143% 1651 149 149¼ 146% win n mit 212 461/ um 14 000 4 über den vorfährigen hinaus. Dle[ Mafs lo ko 70,63 84 89% 36% 310% 88% 109% 112% 117% 118% 1 55 129 144 177 Dipidende iſt bekanntlich unv. 6 v. H. In der Vermögens⸗ Cyleago, een buſhel 85 05 85 15 5 0 5 0 15 2 2 9255 T2 55 8 N 9 28* ger 1 0, 7 a u f ſt 0[ning auf 30. Jan. 1927 ſind Un 0 0 9 die Schuldner Berlin, Ui N. ger Tonne 5 1 15 100% 107%] 119% 111 100¼ 98 9 7 68½% 103% 108¼ auf 1,82(1,80), die Vorräte auf 1,89(1,06), das Anweſen erſtreckt Wei en 190,90 2684 100 7075 0 805 ih nur auf Rohmaterialien und Halbfaßrikate, während die Fertig⸗ Roggen 154.30 288½ 2545 245% 25 115% 255 75 775 256 25⁴ 248 ½ 241½ 763 abrikate eine Verminderung erfahren haben— und Immopilſen Graugerſte 18,0 17s es ae ieee 227283 205.207 240.570 125 1 271 241 920 2871 unnd Einrichtungen auf 189(1,57) geſtiegen, Wertpapiere, Kaſſe, Hafer 162,20 184 197 184 200%½ 232 247 265% 265% 1 5 220.286 220-2 270.265 Becher 0,17 dc is). Ebdenſo ſtiegen Gläubiger auf 2,18(1,01) und Mils lets— 187 01 88% id 108½ is 86 is 9192 5 200 Sieberſculden auf i i. Ac. und Rücklage und g peiw. 100 1h m. Bar fen verun 20,90 54% 7% 35¼ 0 34,0% 355 N 218 9% Obligationen 9,19(22).— In der e 15 1 4 onen ö e ee bee des ds. ep 80, 87.0 88-97 88.67% 3½ 88% gl.% 980% 307% 86 Mis) ſoll das Stimmrecht der 15 000% Val Lit B. von dem 100 ka m Sack frei Berlin. 20,88 3884 ½ 35/87 ½ 396% 35t 7— 5 a 8 3 Mfachen kin den dre ſteuerfreten Fällen) auf das öſache her abge⸗ mn eee e e 25 7 86 ¼ 30% 25 8% 26 88 21 89.30 600 52488% 32.3800 82.34 61.40.3390 e N 5 1 N eee eee eee e a r Kuppenheim Werk Ach in Pforzheim. Das mit dem 930, Junt 6. e 4. 10 je 10 45 g beit habe auch die Deutſche Reichspoſt der Mologa⸗Geſellſchat g 1927 abgefaufene GJ. ſchließt bei 10 456(11319)„ Abſchreibungen eee aun de 5 08 Mologa⸗Geſellſchaft weder Kre⸗ 5 1 Mit 1 55 Gewinn von 2056(27 921)% ab der zur Verminderung 8 Ar f geſtellt, noch Verluſte aus Anlaß der Liguf⸗ Berliner Metalſporſe vom 3. Januar f des Verluſtes vom Vorfahr e 0 Die Bilanz zeigt bei dierung erlitten. 8 e in feſtmart fur Ag. 4 einem As don 120000„ und 12 000„ Rücklagen an Aktiven: Bar⸗ 8 8. eſtände, Schuldner, Waren 174512(178 606) ,, an Maſchinen, Ein⸗ N ene 8 ee in 415 1 richtung, Werkzeugen abzüglich den Abſchrelbungen 94 109(101875) l. Deviſenmarkt lg. 5 7 4 an Verbindlichkeiten 162487(171 404 l. Fa 1 1 N Aab ö gz.——— üttenzinn—— 2 7: Jelten u. Gnilleaume Ach. in Rumänken. Die Kabekkabrik[„ Heute vormittag errechnen ſich aufgrund der geſtrigen Newyorker wenn, Verk. 5 Ricke 500 5 Helten u. Guillegume Ach. in Köln hat diefer Tage in Rumänſen, Schlußkurſe folgende Parftäten: I 75 n 7925 9 200 und zwar in Klauſe burg eine Nlederlaſſung exrichtet. 8¹ 4 8¹ 4. 4. 81. e 1. 50 50 50 5 3 De Felten u. Gullleaume Ach. wird durch die Klauſenburger Nie- London⸗Paris 124,02 12402[Holland. Schw 208.50 209.45 Lond. Stoch. 1007 18.11 London 8. Jaunat Metallmarkt.(In est.. d eng. t. b. 1018 Kg.) Fung den rümäniſchen Markt mit den von ihr erzeugten Let⸗ Lond. ⸗Prüſſe! 840 84, 0 aud. Sch, 27 2785 Lond. ⸗Madeld 26.1 28,88 5 2 8. Ble 2285 22.88 Kabeln verſorgen. Die neue Niederlaſſung hat mit der Lond⸗Malld. 9240 240 Kabel Holland 2471 27 Pad ⸗Parſs 134.0 133,0 Lupter Kaſa 51,48 8 deftfelec⸗ 66.25 68.25 Zint 28,— 1613 hen Fabrit„Jidola“ die Arbelt bereits aufgenommen. Fabel Schwe 544 5 Lond. ⸗Houand 12. 1365 Brüſſel Bare.590 858.5 do. among 60 65 845 Dackel 2 AJutchibe.51 28, 18.— 8 5 FF 5 Lond ⸗Schweizſ 25,28 28,29 London Osſo 19.84, 18,38 Holland⸗Paris 025 10,6 56 Elektrol 57.— 57. Zinn Kaſſo 26580 835 Neqau ius 1 Neichs pot bei der Mologa⸗ Porte Schweiz 20 80 20.58 Lond⸗Kopenh. 18 20, 1820 Nobel Landon 4564 4081 a 1 5 * 5* 15 8* eis!„3. 8 3 eth. 40 18. London 0 5 2 5 Preußlſche Preſſedleuſt mit In R. m dend) Kur, eben Frachtenmarkt in Duisburß Ruhrort vom 3. Jan. ier Antwort auf London Prag 40 1 4 Mee 70 0 18s f f e 2 f che Staat Par 0 eie i 0 Agenten 1788 191 Das Geſchaft an der heutigen Börſe war ſehr tilt. Inn den gewährt 50.1 Kopenhagen 1126 112.45 93 85„„ eos s Sberrbein wurben überhaupt keine Schiffe angenommen, während hal 922 1 8 e 1 1% ert„ 845 4180] Fe Transporte nach Roklerbam Rur minimal waren. Die Frachten haft erli 0. 8188.„ 5 5 f 5 8 5 Mittwoch, den 4. Januar 1928 lebhafte Nachfrage gebracht; Ausfuhr nach England 1 K 0 9 9 * 1 9 5 er Mittwoch, den 4. Januar 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 8 Aus dem Lande ? Heddesheim, 2. Jan. Die Schützengeſellſchaft hielt am Neujahrstagabend ihre übliche Weihnachtsfeier im Hirſchſaale mit einer Anſprache des Oberſchützenmeiſters Winter und der Gabenverloſung beim hellſtrahlenden Lichterbaum mit anſchließendem Schützenball ab. Bei dieſer Gelegenheit wurde auch der neue„Schützenkönig“ für das begonnene Jahr ausgerufen und ihm das äußere Ehren⸗ zeichen hierfür, die ſilberne Schützenkette, vom Vor⸗ ſtand überreicht. Der glückliche Empfänger iſt diesmal das langjährige treue und bewährte Mitglied Kaufmann Gg. Ebinger. Die Veranſtaltung war ſowohl von Schützen — beſonders waren auch die zahlreich beigetretenen Jung⸗ ſchützen erſchienen— wie auch von Ehrengäſten recht zahl⸗ reich beſucht und verlief höchſt einmütig und befriedigend. Kr. Heidelberg, 3. Jan. Die Zahl der unterſtützungs⸗ berechtigten Er werbsloſen im geſamten Arbeitsnach⸗ weisbezirk Heidelberg(Amtsbezirke Heidelberg, Wiesloch, Sinsheim und Eberbach) beträgt nach dem letzten Stand 4740 (in der Vorwoche 3587). Davon ſind 4128(2985) männlich und 612(602) weiblich. Im Stadtbezirk Heidelberg wurden 1996(1614) Erwerbsloſe gezählt. Davon ſind 1692 (1312) männlich und 304(302) weiblich. In Notſtandsarbeit befinden ſich nach dem letzten Stand keine Erwerbsloſe. In der Vorwoche waren 15 Erwerbsloſe in Notſtandsarbeit. Außerdem befinden ſich in der Kriſenfürſorge 909(822) Er⸗ werbsloſe. * Heidelberg, 3. Jan. Privatmann Jakob Küche rer in Heidelberg, Leopoldſtr. 49, begeht heute in ſeltener geiſtiger und körperlicher Friſche ſeinen 85. Geburtstag. An den Kriegen von 1866 und 1870-71 hat er aktiv teilgenommen und hat ſich trotz ſeines hohen Alters während des Weltkrieges 1914—4918 unermüdlich in den Dienſt des Roten Kreuzes ge⸗ ſtellt. Viele Auszeichnungen ſchmücken ſeine Bruſt. Herr Kücherer iſt Mitgründer und Ehrenkolonnenführer der Sanitätskolonne vom Roten Kreuz, Vorſtand des Kriegervereins, Ehrenmitglied des Militärvereins, Mit⸗ gründer und Ehrenmitglied des Männergeſangvereins„Ein⸗ tracht“ in Heidelberg. ch. Unterſchwarzach, 2. Jan. Die Neufahrsnacht verlief ruhig. Die hieſige Muſikkayelle ſpielte auf dem Marktplatz das neue Jahr ein. Die Sitte des Schenkens von Neufahrs⸗ brezeln durch die Paten iſt im Schwinden; man ſah nur hie And da einen ſolchen kleinen Brezelträger. der ſein Sprüchel von der Brezel hergeſagt hatte. ö ch. Hüffenhardt. 2. Jan. Die hieſige Waſſerleitung wird in den nächſten Tagen für einige Stunden des Tages dem Betrieb übergeben. Durch den Froſt konnte der Waſſerturm, der 26 Meter hoch wird, nicht fertiggeſtellt werden. Vor dem Früh⸗ 19155 wird mit einer endgültigen Ferttaſtellung nicht zu rechnen ein. ch. Siegelsbach. 2. Jan. Hier ereignete ſich ein ſchwerer Un⸗ alücksfall. Der Landwirt und Fuhrmann Ernſt Martin Mann wollte an ſeiner Scheuer einen durch den Sturm verurſachten Schaden ausbeſſern. Dabei brach die von ihm beſtiegene Leiter entzwei und Mann ſtürzte rücklings auf den hart⸗ gefrorenen Boden, wy er ſich eine ſo ſchwere Verletzung des Rückgrates zuzog, daß er ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben. verſtor ben iſt. * Singen, Il. Jan. Am Baſaltwerk Hohenſtoffeln ſtahr ein Arbeiter zwei Kollegen je 100/ und zwei Hemden.— Der Gendarmerie iſt es gelungen, die Diebe feſtzuſtellen, die den großen Einbruchsdiebſtahl vor etwa drei Wochen in dem Debensmittelgeſchäft Friedrich Graf in der Worbliugerſteuße begangen haben. Die Täter, ein Mann und eine Frau von Hier, wurden geſtern verhaftet und ins Amtsgefängnis nach 1 Jan. Der Metzger Friedrich Kohlſtetter in Wimsherm. deſſen Anweſen kürzlich zum zweiten Male zwangsverſteigert wurde, ließ ſeine beiden Pferde buch⸗ ſtäblich verhungern. Eines der delden Tiere mußte not⸗ geſchlachtet werden., das andere hofft man zu retten. Urloffen bei Offenburg, 1. Jan. Wie nun feſtgeſtellt wurde, war der 15 Jahre alte Sohn des Kaufmanns Arthur Sauer, der auf der Bahnſtrecke Offenburg— Freiburg tot aufgefünden wurde, im Zuge eingeſchlafen. Als er erwachte, ſprang er ſchlaftrunken aus dem Zuge und ſtürzte ſich zu Tode. Erſt morgens wurde die Leiche aufgefunden. *Oedsbach bei Oberkirch, 1. Jan. Im hieſigen Berg⸗ werk wurde der Bergmann Michael Hoferer vom Oeds⸗ bach⸗Dörfle in einem Stellen von einer einſtürzenden Wand hängenden Geſteins verſchüttet und ſo ſchwer verletzt daß er nach einer Stunde verſchie d. Ein mit ihm arbei⸗ tender Kamerad namens Kimmig aus Lautenbach konnte ſich mit knapper Not durch einen geſchickten Sprung über den Förderkarren hinweg aus der Gefahrzone retten. Sein gleich⸗ zeitiger Warnungsruf an den Kameraden Hoferer kam leider zu ſpät. 6 5 * Buchenberg bei Villingen. 3. Jan. Der 42fährige Land⸗ wirt Simon Rapp von hier geriet auf dem Heimweg in der Neufahrsnacht in nüchternem Zuſtande infolge ſeiner großen Kurzſichtigkeit in den Brandweiher. Dort wurde er tags darauf ertrunken aufgefunden. Im Arm hielt er noch einen Kranzkuchen, den er beim Spiel gewonnen hatte. Der Tote hinterläßt ſeine Frau mit fünf unmündigen Kindern. Aus der Pfalz Einweihung der größten Orgel der Pfalz * Ludwigshafen, 3. Jan. Die J. G. Farbenin duſtrie in Ludwigshafen veranſtaltet am Dienstag, 10. Januar, abends 8 Uhr, im großen Saale des Vereinshauſes der J. G. Farbeninduſtrie in Ludwigshafen ein Konzert, in dem die neue Orgel, die größte der Pfalz, die zweitgrößte Süddeutſch⸗ lands, zum erſten Male geſpielt werden wird. ** 2 Pforzheim der * Germersheim, 2. Jan. In den letzten Tagen trieb ſich ein gewiſſer Eugen Bomkratz, angeblich Schloſſer aus Mün⸗ chen, umher, der in tiefer Andacht verſunken, zu einer außergewöhnlichen Zeit in der hieſigen katholiſchen Kirche von Perſonen beobachtet, aber nicht weiter behelligt wurde. Er iſt als jener Mann erkannt worden, der im hieſigen Pferr⸗ haus einen größeren Betrugsverſuch unternahm, der ihm aber mißglückte. Daraufhin verſchwand er, wurde aber in Neuſtadt von der Polizei erwiſcht und feſtgenommen. Die hieſige Gendarmerie entdeckte im Gepäckbüro des hie⸗ ſigen Bahnhofs einen von einer Frau zur Verwahrung auf⸗ gegebenen Handkoffer, der Brechwerkzeuge, Tür⸗ und Kir⸗ chentürſchlüſſel und Sachen enthielt, die ein bisher unbekannt gebliebener Einbrecher in Kehl bei Straßburg, wo er ins Arbeitsamt einbrach, nebſt einer Summe Geldes geſtohlen hat. Dieſer Koffer gehört dem Bomkratz, der mit einem Frauenzimmer umhergezogen iſt. Zweifellos hat Bomkxratz den hieſtiger Opferkaſtendiebſtahl, den Diebſtahl im Schulhaus und die Opfeſtockdiebſtähle in Sondernheim und in der Um⸗ gegend von Landau ausgeführt. :: Kaiſerslautern. 3. Jau. Ein hieſiger Arbeiter, der ſich kurz vor den Feiertagen mit einer Bandſäge verletzte, be⸗ achtete zunächſt die Wunde nicht. Als er ſich am zweiten Feier⸗ tage in ärztliche Behandlung begab, wurde ſchon Blut ver⸗ giftung feſtgeſtellt. Obwohl der Arbeiter dann ſofort nach Heidelberg verbracht wurde, ſtarb er wenige Tage ſpäter an Blutvergiftung. Nachbargebiete Mehrere Autos verbrannt * Mainz, 8. Jan. Heute vormittag verbrannten bei eines kleinen Exploſion in der Garage einer Flaſchenfabrik von Kupferberg in Budenheim mehrere Autos. Zwei Laſtautos und zwei Perſonenwagen wurden vollſtändig ver⸗ nichtet. Einige Fahrer erlitten durch Stichflammen erhebliche Verletzungen. * : Alzey, 3. Jan. Geſtern nachmittag entſtand in dem Vors führungsraum der„Drei⸗König⸗Lichtſpiele“ eine Explo⸗ ſion, durch die der gerade vorgeführte Film„Der fröhliche Weinberg“ in Flammen geriet und vollſtändta ver⸗ 555 annte. Der Vorführer ſelbſt erlitt leichtere Brandwun⸗ en. * Mainz, 3. Jan. Am Bahnübergang ereignete ſich am Sonntag abend ein ſchwerer Unfall. In der von Mom⸗ bach kommenden überfüllten elektriſchen Straßenbahn hatte der Oberſchaffner Andreas Weiß auf dem unterſten Tritt ⸗ brett des Wagens Aufſtellung genommen und ſtürzte von hier, als der Wagen plötzlich ſtark gebremſt wurde, ab. Er blieb mit einem Schädelbruch bewußtlos am Boden liegen. Der Arzt konnte nur noch den Tod des Beamten feſtſtellen. Der Verunglückte hinterläßt eine Frau und ſieben Kinder. Gerichtszeitung Ein Heiratsſchwindler in Reinkultur Bittere Erfahrungen haben zwei ledige Zeuginnen bel ihrer Bekanntſchaft mit dem Kellner Robert Zorn machen müſſen, der in einer jetzt gegen ihn ſtattgefundenen Verhand⸗ lung vor dem Großen Schöffengericht Frankfurt a. M. von dem Staatsanwalt als ein Heiratsſchwindler in Rein kultur bezeichnet wurde. Eine Modiſtin war das erſte Opfer, Sie lernte Zorn auf dem Magdeburger Hauptbahnhof kennen und in ihrer Heimat in Walldorf ließ man ſich aufbieten. Die Hochzeit ſollte mit großem Pomp gefeiert werden. Von Gießen ſollte ein Teil der Reagimentskapelle beſtellt werden und der Bruder des Bräutigams, ein Leutnant, der dort diente, würde beſtimmt erſcheinen. Unterdeſſen verſtand er es, dem Mädchen die Erſparniſſe abzugaunern und ſogar zum Verkauf ihres kleinen Hauſes zu bewegen. Während einer Krankheit des Mädchens ſah ſich der Bräutigam aber ſchon wieder nach einer andern Lebensgefährtin um. Er verlobte ſich mit einer Kontoriſtin, die ihm mehrere Geldbeträge lieh. Ein Zufall führte die Kontoriſtin mit der erſten Braut im Krankenhaus zuſammen. und da gingen ſchließlich beiden die Augen auf. Der Betrüger wurde zu 1½ Jahren Gefängnis und 8 Fah⸗ ren Ehrverluſt verurteilt. Einen Bürgſchaftsvertrag gefälſcht. Wegen einer leicht⸗ ſinnigen Handlung hatte ſich der 33 Jahre alte Reiſevertreter Wilhelm Heſſer aus Karlsruhe zu verantworten. Als dieſer bei der Firma Thirry dort als Reiſender angeſtellt und ein Bürgſchaftsvertrag abgeſchloſſen werden follte, fälſchte er zur Sicherung dieſer Stellung die Privat⸗ urkunde auf den Namen ſeines Vaters. Das Amts⸗ gericht Speyer erkannte hierin ein Verbrechen der ſchweren Urkundenfälſchung und verurteilte ihn, unter Einrechnung der am 28. Sptember d. J. wegen Unterſchlagung verhängten einmonatigen Gefängnisſtrafe zu einer Geſamtſtrafe von 1 Monat und s Tagen Gefängnis. —— K Radolfzell überführt. Danksagung. Für die zahlreichen und wohltuenden Beweise herzl. Teilnahme sowie für die vielen Blumen und Kranzspenden bei dem unerwarteten Hinscheiden meiner lieben Frau, unserer unvergeßlichen guten Mutter und Tochter Frau 263 Sophie Weiekum geb. Ruff sagen wir allen herzl. Dank. Besonders danken wir den Herren Direktor Dr. Kissling. Dr. Schneider. Dr. Nerlinger für die liebevolle Behandlung, den Schwestern des städt. Krankenhauses für die auf- opfernde Pflege und Herrn Stadtpfarrer Dr. Hoff für die trostreichen Worte am Grabe. Mannheim. den 3. Januar 1928 Richard Wagnerstr. 52 u G 4. 8 Die trauernden Hinterbliebenen: Eduard Weier um u. Kinder Karl Ruff u. Frau — Von der Reise zurück! Dr. med. C. Kabisch Spezial- Arzi für Krampfaderleiden. Elektrophssikal. Kurans falt. Frankfurf a. Main Bockenheimer Lendsiraße 2 Tel. M. 71120 Sprechstunde für Private u. sämtl. Krankenkassen wochentäglich-12,-7 Uhr, Samstags-12 Uhr. 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Leere Kisten abzugeben. 1075 Warenhaus Kander 2 5 Einreichung der Belege über den Steuer⸗ abzug vom Arbeitslohn. 1 ge Nach den 8s 5 und 6 der Verordnung vom öffentlich verſteigern: 3 Bücherſchränke, drei 2. 8. 27 über die vereinfachte Einreichung der Schreibtiſche, 3 Kaſſenſchränke, 4 Schreib⸗ Belege über den Steuerabzug vom Arbeits⸗ maſchinen, 3 Rolladenſchränke und verſchied. gegen bare Zahlung lohn für das Kalenderjahr 1927 ſind die die Fehlanzeigen und ſofern die Lohnſteuer ſtimmt. im Markenverfahren entrichtet iſt, die Steuerkarten nebſt beklebten Steuermarken, Zwängs versteigerung. Donnerstag, den 5. Jaunar 1928, nach⸗ mittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q. 2 Möbel. Ferner an Ort und Stelle: 1 groß. Ueberweiſungsliſten, die Beſcheinigung oder Kaſſeuſchrank mit Treſor, vorausſichtlich be⸗ Mannheim, den 4. Januar 1928. Träumer, Gerichtsvollzieher⸗Amtsvz. im Vollſtreckungswege 100 bis ſpäteſtens zum 29. Februar 1928 an das zuſtändige Finanzamt einzureichen. Die Ein⸗ reichung der Belege kann nach Ablauf der E n D 1e Rlun 9g. Im habe mich in Mannheim als 13 672 Friſt durch Geloͤſtraſen erzwungen werden. Mannheim, den 4. Januar 1928. 88 Finanzamt Mannheim⸗Stadt und Neckarſtadt. Wir machen die Häus⸗ und Grundſtücks⸗ eigentümer darauf aufmerkſam, daß ſie bei Glatteis die Gehwege früh morgens bezw. unter Tage ſoſort nach eingetretener Glätte mit Aſche oder Sand zu beſtreuen haben. Eisſchleifen auf den Gehwegen ſind von den Eigentümern der anſtoßenden Grundſtücke alsbald zu entfernen. Bei Schneefall haben die Haus⸗ und Grundſtückseigentümer und die Stadtgemeinde die Gehwege, ſo oft es nötig wird, vom Schnee zu reinigen und für den Verkehr offen zu halten. Bei Tauwetter haben die Haus⸗ und Grundſtückseigentümer das ſich vor ihren Häuſern und Grundſtücken ergebende Eis und den Schnee der Gehwege und Straßen⸗ zin nen aufhauen zu laſſen. Die Reinigungs⸗ Krankenpfleger und Masseur nledergelaſſen und empfehle mich zu täglichen Verſorgungsgängen(Umbetten, Einſpritzung., Verbinden ete.), wo ärztliche Vorſchriften ge⸗ ſchulte Hilfe verlangen, ſowie zu Maſſagen aller Art, ebenſo für Hühneraugenſchneiden u. Fußpflege. Erich Sydow, ärztlich geprüft. Heilgehilfe u. Maſſeur, Hühneraugenoperat., Mannh., F 7. 16, II., Tel. 21 113 b. Kremer. Größeren Posten Aiungsmakulatar hat abzugeben Se 500 nur Mannheimer Zeitung möglichst zu ebener Erde gelegen, evtl. auch Untergeschoss u. 1. Stock mit Aufzug und Garagemöglichkeit in guter Lage sofort gesucht. Angebote mit Preisangabe unter QA 115 an die Geschäftsstelle. 24 Ehepaar ſucht 2 leere Zimmer mit Küche. 234 Ang. m Preisang. u. O d 66 an Geſchſt. 1 bis 2 Zimmer mit Küche oder 1 leer. Zimmer mit Kochgel. geſucht. Karte vorh. Angeb. u. G an die Geſchſt. P 65 2988 Hoclellen Obers zu laslischte. 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