10. Januar Bezugspreiſe: In Mannheim u Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,80 1 Beſtelg eld Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe, Haupt⸗Geſchäftsſtelle E 6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R 1,-6, (Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, Schwetzingerſtr 19/0 u. Meerfeldſtraße 18. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spie! Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage Mittag ⸗ Ausgabe Die franzöſiſch⸗engliſchen Bedenken Paris. 10. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Regierung hat dem franzöſiſchen Botſchafter in Waſhington, Claudel, neue Inſtruktionen zukommen laſſen und ihm den Auftrag erteilt, der Waſhinatoner Regierung die Gründe dar⸗ zulegen, die das franzöſiſche Auswärtige Amt veranlaßt haben, gewiſſe Abänderungen an den Projekten Kelloggs hinſichtlich eines erweiterten Antikrieaspaktes vorzuſchlagen. Claudel wird geltend machen. daß Frankreich infolge ſeiner internatio⸗ len Verpflichtungen aus dem Völkerbundsvakt und den von ihm abgeſchloſſenen regionalen Verträgen gezwungen ſei, den Antikrieaspakt, der auf Anregung Amerikas von allen Nationen unterzeichnet werden ſollte. ausſchließlich auf An⸗ ariffskriege zu beſchränken. In hieſigen politiſchen Kreiſen hält man dafür, daß die Vereinigten Staaten ſelbſt unter gewiſſen Umſtänden durch die Anwenduna der von ihnen U i allgemeinen Formel in Verlegenheit kommen unten. Der engliſche Botſchafter Lord Crewe hatte geſtern nach⸗ mittag eine Beſprechung mit dem Außenminiſter Briand, in der er ihm die Anſicht der britiſchen Regierung über den amerikaniſchen Gegenvorſchlag zur Kenntnis brachte. Dem„Petit Pariſien“ zufolge hat Lord Crewe dem franzöſt⸗ ſchen Außenminiſter auseinandergeſetzt, Enaland befinde ſich angeſichts der allgemeinen Faſſung des Kellvagſchen Vorſchla⸗ ges in derſelben Lage wie Frankreich. Auch das Londoner Ka⸗ binett könnte ſich nicht ohne weiteres über den Völkerbunds⸗ pakt und den Locarnovertraa hinwegſetzen, da dieſe gewiſſe Sanktionen vorſehen. Wohl oder übel blieben nur zwei Mög⸗ lichkeiten. Entweder werden die gegenwärtigen Verhandlun⸗ gen wieder abgebrochen. oder man wird zur Formel der bei der letzten Völkerbundsperſammluna präſentierten volniſchen Motion zurückkommen, deren Prinziy übrigens in der Ant⸗ wort Briands enthalten war. Die ungariſche Waffenaffärt V Paris, 10. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Aus Bukareſt wird gemeldet: Die Warſchauer Regierung hat dem rumäniſchen Kabinett mitteilen laſſen, daß keinerlei polniſche Behörden oder Privatfirmen in Italien Waffen be⸗ ſtellt haben. Die Demarche der kleinen Entente in Bezug Zur Gründung des Erneuerungsbundes — 2 Deutſchnationale Stellungnahme b * Die Deutſchnationale Volkspartei veröffent⸗ ö licht folgende Stellungnahme zu der Gründung des Bundes 0 zur Erneuerung des Reiches: „Die Deutſchnationale Volkspartei begrüßt den Aufruf des Bundes zur Erneuerung des Reiches als weiteren Bei⸗ trag zur Löſung dieſer drängendſten aller nationalen Fragen aufs wärmſte. Der Aufruf hält ſich frei von der Befür⸗ wortung unitariſchen Zwanges und betont in gleicher Weiſe wie die deutſchnationale Dezember⸗Entſchließung die Rückſicht⸗ nahme auf die bodenſtändige Eigenart der deutſchen Länder. Das Kernſtück der Erläuterungen Dr. Luthers zum Bundes⸗ programm bildet die Beſeitigung des unorganiſchen Neben⸗ einander der Zentralgewalten des Reiches und Preußens. Als 0* Ausweg aus dieſem Dualismus hat die Deutſchnationale . Volkspartei die Perſonalunion zwiſchen Reichspräſi⸗ dent und preußiſchem Staatspräſidenten, ſowie der Aemter des preußiſchen Miniſterpräſidenten und des Reichskanzlers vorgeſchlagen. Die dem neuen Bund beigetretenen Männer werden ſich darüber klar ſein, daß die Werbekraft und die Ausſichten der ſo erſtrebten Erneuerung des Reiches ſich erſt zeigen können, wenn dieſer ſehr weit geſteckte Rahmen mit prak⸗ tiſchen Vorſchlägen ausgefüllt ſein wird. Wir hoffen, daß ſich dann die treibenden Kräfte des neuen Bundes in der gleichen Einmütigkeit wie heute für ihre Vorſchläge im Sinne der ö nationalen Einigung einſetzen werden. Die Deutſchnationale Volkspartei wird inzwiſchen bei der bevorſtehenden Konferenz der Miniſterpräſidenten allen Vorſchlägen ihre Unterſtützung leihen, die als Wegbereiter für das ganze Programm de „dritten Reiches“ dieſes im beſten Sinne zeitgemäßen und nationalen Gedankens gelten dürfen. Schon heute laſſen ſich Mittel und Wege finden, ohne weitergehende Verfaſſungs⸗ änderungen gerade wirtſchaftliche und finanzielle Mißſtände zu beſeitigen. Es wird Aufgabe des neuen Bundes ſein, den von ihm vertretenen Gedanken der Reichserneuerung in die Parteien und Länderregierungen bineinzutragen und ſie in friedliche . Durchoringung zu überzeugen. Die vom Bund bekämpfte 1 innere Zerſplitterung der deutſchen politiſchen Oeffentlichkeit des Reiches und der Länder darf nicht ihr Gegenſtück in ebenſo zahlreichen Organiſationen und Splitterparteien zur Be⸗ kämpfung jedes einzelnen Uebelſtandes finden. Hierin ei die eigentliche Gefahr für die Erneuerung des Reiches. Die Deutſchnationale Partei wird ſich keinen Vorſchlag verſagen, der Jeeignet erſcheint, Volk und Staat enger zu verbinden un“ bie von der Geſchichte geprägte deutſche Staatsform ſie lebendig entwickeln zu laſſen.“ 1 255 bi Mer Ge f Mannheimer General Anzeiger Aus der Welt der Technik Preis 10 Pfennig 1928— Nr. 15 0 8 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je, einſp. Koleneeile für Allgem. Anzeigen 0,40 NN Metlamen Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, e ee uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od beſchräntte lusgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht um Waſhingtons Paktvorſchlag Neue Inſtruktionen für Frankreichs Votſchafter auf die an der ungariſchen Grenze aufgehaltenen Waffen⸗ ſendungen iſt daher unmittelbar bevorſtehend. Obwohl der Meinungsaustauſch zwiſchen den Regierungen der kleinen Entente noch nicht abgeſchloſſen iſt, kann es als wahrſcheinlich gelten, daß ſie ſich nicht auf eine Kollektivdemarche in Buda⸗ peſt beſchränken werden, ſondern gleichzeitig auch an die Bot⸗ ſchafterkonferenz und an den Völkerbundsrat gehen werden. Die drei Regierungen erachten dieſen Schritt für berechtigt, da ſeit der Aufhebung der interalliierten Militär⸗ kommiſſion die Kontrolle der Entwaffnung Ungarns mit Zu⸗ ſtimmung der kleinen Entente an den Völkerbund abgetreten wurde. Die Aktion der rumäniſchen Regierung wird von Tituleſeu perſönlich geleitet, der ſich gegenwärtig in San Remo aufhält und telegraphiſch in ſtändiger Fühlung mit ſeiner Regierung bleibt. Die Zeitungen machen auf den gro⸗ ßen Eindruck aufmerkſam, den die Einigkeit der Regierungen der kleinen Entente in den ungarnfreundlichen Kreiſen her⸗ vorgerufen hat. Die Blätter kündigen für die nächſte Völker⸗ bundsratsſitzung außerordentlich intereſſante Diskuſſio⸗ nen an. Franzöſiſche Gelder für Muſſolini Nach einer Veröffentlichung des„Populaire“ ſoll Muſſo⸗ lini während des Krieges für dieitalieniſche Kriegs⸗ agitation von der franzöſiſchen Regierung 100 000 Franken erhalten haben, mit denen Muſſolini den„Popo'Italia“ gegründet habe. Der jetzige franzöſiſche Kommuniſtenführer Cachin habe die damaligen Verhandlungen mit Muſſolini geführt. Italien und Jugoflawien Die ſechsmonatige Verſchiebung der Kündigung des ita⸗ lieniſch⸗jugoflawiſchen Freundſchaftsvertrages wird in diplo⸗ matiſchen Kreiſen als eine Vorbereitung für neue Verhand⸗ lungen, die parallel mit den italieniſch⸗franzöſiſchen Verhand⸗ lungen geführt werden ſollen, angeſehen. Angeblich ſoll Bel⸗ grad bereits für ſeine Forderung der Nichteinmiſchung Ita⸗ liens in die inneren Angelegenheiten Albaniens und Wahrung der Unabhängigkeit Albaniens die Zuſtimmung Italiens er⸗ reicht haben, wogegen es die Ratifizierung der Nettuno⸗Ver⸗ träge zugeſtanden haben ſoll. Italten ſoll auch eine Beſſer⸗ ſtellung der jugoſlawiſchen Minderheit zugeſichert haben. Bei den kommenden Verhandlungen ſoll angeblich Frankreich ver⸗ mitteln. Verſchlechterung der Arbeitsmarktlage Die Verſchlechterung der Lage des Arbeitsmarktes, die im November infolge Einſtellung faſt ſämtlicher Außenarber⸗ ten bei den Arbeitsnachweiſen zu 1,13 Millionen neuen Arbeitsgeſuchen geführt hatte, hat ſich in der erſten Dezem⸗ berhälfte in den Saiſonberufen weiter verſchärft. Die Zahl der in den Außenberufen freigewordenen Arbeitskräfte ſcheint jedoch nunmehr den höchſten Stand erreicht zu haben. In dieſem Zuſammenhang iſt nach den Feſtſtellungen der Reichs⸗ anſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung beſonders bemerkenswert, daß die Zunahme der Arbeitsloſen in den übrigen, von der Jahreszeit nicht unmittelbar abhängt⸗ gen Berufen vom 15. November bis 15. Dezember nach den Er⸗ gebniſſen auf das geringe Maß von 14 v. H. beſchränkt iſt. Aber auch dieſe Verflauung dürfte mehr auf die Beeinfluſſung der Induſtrie durch die rein ſaiſonmäßig darntederliegenden Schlüſſelgewerbe zurückzuführen ſein, als auf eine allgemeine konjunkturmäßige Verſchlechterung der Beſchäftigungs⸗ und Wirtſchaftslage. Außerdem iſt die Zahl der bei den Arbeitsnachweiſen ver. fügbaren Arbeitsſuchenden von Mitte November bis Mitte Dezember von 896 000 auf 1 391 000 oder um 55,2 v. H. angeſtiegen. Der Reſtbeſtand des Stellenangebotes iſt gleich⸗ zeitig um 22 v. H. auf 29 000 offene Stellen gefallen. Die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger in der Arbeitsloſen⸗ und Kriſenunterſtützung hat ſich am 15. Dezember bekanntlich auf 17002 000, d. h. ſeit 30. November um 250 000 erhöht. Dieſe Steigerung iſt in der erſten Dezemberhälfte abſolut jedoch noch größer als in der Zeit zwiſchen dem 15. und 30. November. Die Geſamtzahl der Hauptunterſtützungsempfänger und der Not⸗ ſtandsarbeiter in der Arbeitsloſen⸗ und Kriſenunterſtützung beläuft ſich am 15. Dezember auf 1048 000 gegen 802 000 am 30. November 1927. Auswirkungen von Bluns Verleumdungen 21 Berlin. 9. Jan.(Von unſ. Berliner Büro.] Leider hat der Silveſter bericht des Herrn Blun auch im Ausland Verbreitung und eine gläubige Leſerſchaft gefunden. So haben beiſpielsweiſe, wie die„Voſſiſche Zeitung“ feſtſtellt, auch ſpa⸗ niſche Blätter die Beſchreibung der„Berliner Neufahrs⸗ orgien“ mit allen Details, ſogar mit der vom„Journal“ er⸗ dichteten monarchiſtiſchen Platzmuſik der Reichswehr übernom⸗ men. Aus eigenem wird noch hinzugefügt: Die Polizei ſei am Neufahrstage bis um 12 Uhr beſchäftigt geweſen.„die Be⸗ trunkenen die ruhig in den Straßen ſchliefen. aufzuleſen“. Das Bedauerliche an ſolchen Lügengeſchichten iſt ja eben, daß ſie bekanntlich nie berichtigt werden. Das Auslanddeutſchtum und die deutſche Frau Von Prof. E. Maenner, Obmann des LV. Baden des Vereins f. d. Deutſchtum im Ausland“) Außerhalb der Grenzen des Deutſchen Reiches leben 30 Millionen Volksgenoſſen. Sie bilden als Grenz⸗ landdeutſche den Randgürtel des geſchloſſenen deutſchen Sprachgebietes; ſie ſind als Auslanddeutſche inſel⸗ artig über die ganze Welt zerſtreut. Wenig wußten wir von ihnen— noch weniger kümmerten wir uns um dieſe in der Ferne ſiedelnden Deutſchen in den Jahrzehnten wirtſchaftlicher und politiſcher Machtentfaltung vor dem Kriege. Wir waren nicht dazu erzogen— das ergibt ſich aus der Eigenart unſerer geſchichtlichen Entwicklung, und daher nicht daran gewöhnt, über unſere engeren Grenzen hinauszuſchauen und als Volk große volkspolitiſche und kulturpolitiſche Zuſammenhänge zu erfaſſen und auszuwerten. Wir kannten nur den Staat s⸗ gedanken. Die Zeit der Not, die auf uns laſtet, hat uns gelehrt, daß es neben dem deutſchen Staatsgedanken einen andern Ge⸗ danken gibt, der ihm an Bedeutung gleichkommt und erſt durch ſein Mitwirken unſer nationales Daſein zu einem vollen Ganzen abrundet. Es iſt der deutſche Volks, gedanke, der ohne Rückſicht auf politiſche Grenzen alle Deutſchen auf Erden durch das Band der gemeinſamen Abh⸗ ſtammung, der gemeinſamen Sprache, der gemeinſamen Kultur zu einer großen Volksgemeinſchaft zuſammen⸗ ſchließt. Wohl wiſſen wir: Das Elſaß iſt verloren. Eupen und Malmedy ſtehen unter belgiſcher Herrſchaft. In der Nordmark gebietet der Däne. Weſtpreußen, Poſen, Ober⸗ ſchleſten ſind Polen überliefert. Danzig iſt ein von pol⸗ niſchen Machtgelüſten bedrohter, auf die Dauer lebens⸗ unfähiger Zwergſtaat. Litauen hat das Memelländchen ge⸗ raubt. land und Oeſterreich die Heimkehr zum Mutterlande ver⸗ wehrt, und Südtirol, das Land Andreas Hofers, ſchmachtet unter der Gewalt Muſſolinis. Unſere Kolonien ſind uns entriſſen, über unſeren Schutzgebieten wehen fremde Fahnen, Aber eines iſt uns klar: Jene Millionen Volksgenoſſen, die man uns genommen hat, ſind nun erſt recht und in einem tieferen Sinne unſere Brüder und Schweſtern als in den Tagen des Glückes, und wie mit ihnen fühlen wir uns ſchickſalhaft verbunden mit allen Auslanddeutſchen in den ſernſten Landen, deren Vorfahren durch die Enge des deut⸗ ſchen Lebensraumes, durch eigenes Wollen, durch den Zwang der Verhältniſſe veranlaßt wurden, der Heimat Lebewohl zu ſagen und ſich auf fremder Scholle ein neues Leben aufzu⸗ bauen. So verſtehen wir das ſchlichte, von allem Dünkel und f aller Anmaßung freie Wort, das Ludwig Finckh geſprochen hat:„Deutſchland hört da auf, wo der letzte Auslanddeutſche lebt.“ Wir wiſſen aber auch. daß das Auslanddeutſchtum in einem ſchweren Kampf eum ſeine geiſtigen Güter, um ſeine kulturelle und nationale Selbſtbehauptung ſteht. Wir wiſſen, daß in den Mittelpunkt dieſes Ringens, deſſen Ausgang auch über unſere Zukunft entſcheiden wird, die deukſche Schule im Auslande gerückt iſt. Wir wiſſen, daß in vielen Ländern der koſtbarſte Schatz, den unſere auslanddeutſchen Volksgenoſſen beſitzen, die Jugend, infolge deutſchfeindlicher Schulmaß⸗ nahmen der Regierungen von der Gefahr bedroht iſt, ihrem deutſchen Volkstum entfremdet zu werden und damit dem Deutſchtum verloren zu gehen. Und wir wiſſen, daß wir helfen mmüſſen ſo zielbewußt und ſo tatkräftig, als ob es Uns ſelbſt anginge, und daß es unſere Aufgabe iſt, denen dran⸗ ßen ihre deutſchen Schulen zu erhalten und ihre Kinder und Kindeskinder und die ſpäteſten Geſchlechter teilnehmen zu laſſen an den reichen Schätzen deutſcher Kultur und deutſchen Geiſtes⸗ lebens. Wo aber das Wohl der deutſchen Jugend auf dem Spiele ſteht, da darf die deutſche Frau die deutſche Mutter nicht fehlen: da iſt ſte beſonders zur Mitarbeit berufen, Alle Kultur ruht mit ihren feſteſten und tiefſten Wurzeln in der Ur⸗ zelle alles menſchlichen Daſeins, in der Familie. Hier iſt der Frau, der Mutter, eine Stellung zugewieſen, die ſchlechterdings durch nichts erſetzt werden kann. Iſt es vielleicht ein Zufall. daß wir die Sprache, die uns vor allen anderen lieb und ver⸗ traut iſt, unſere Mutterſprache nennen? Wir nehmen ſie⸗ in den Tagen der Jugend, wo unſer Seelen⸗ und Gemütsleben weiches Wachs iſt in der Hand des menſchlichen Bildners, aus der Mutter Mund in Gebet und Sang. in Spruch. Geſchichte. Märchen und Reim in uns auf— und ohne daß wir uns deſſen bewußt werden, ſchlagen mit ihr viele guten deutſchen Tugen⸗ den in uns Wurzel, und als treue Begleiterin wandelt ſie mit uns nach einer wohlbehüteten Kinderſtube hinaus in das Leben. Somit iſt ſchon in der Heimat die Frau und Mutter Hüterin der nationalen Kultur und Erzieherin ihres Volkes, und ſo ſtill ihr Wirken iſt, hebt es ſie doch hinaus über den engen Kreis der Familie, offenbart ſich als einen unſchätzbaren Dienſt an der Volksgemeinſchaft. Noch bedeutſamer iſt ihre Aufgabe in den auslanddeutſchen Gebieten, wo Deutſche unter fremden Völkern und in fremdem Kulturbereich wohnen und es ihnen nicht ſo leicht iſt. ihre Eigenart zu bewahren. Dort iſt vielfach die Familie und in dieſer die Mutter der letzte Hort des Deutſchtums. Solange ſie noch deutſch ſpricht. bleibt die Mutterſprache im häuslichen Verkehr lebendig, und ſie wird ihren Segen ſelbſt dann entfalten, wenn ſie nur in der mundartlichen Form dargeboten werden kann. Bedient ſich aber die Mutter im Kreiſe der Kinder einer fremden Sprache. *) Die Ausführungen des bekannten Verfaſſers haben angeſichts der heute in Mannheim erfolgenden Gründung einer Frau n⸗ gruppe des V. D. A. beſonderen Gegenwartswert. 34.-M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Die neuen Friedensverträge haben Sudetendeutſch⸗ e 5 J 0 11 4 1 N 1 1 1 5 0 . 2. Seite. Nr. 18 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 10. Januar 1928 1 wird die Mutterſprache immer mehr in den Hintergrund treten, allmählich verblaſſen und ſchließlich rettungslos dem Tode geweiht ſein. Und hat es nicht ſeine tiefe Bedeutung. daß die Auslanddeutſchen ihre Urheimat das Mutterland und das Volk im Reiche das Muttervolk nennen? Will das nicht ſagen, daß ſie ſich als unſere Kinder betrachten und uns das gleiche kindliche Vertrauen entgegenbringen. mit dem ſich das Kind Jer aütigen Mutter naht? Leat das aber nicht uns die heilige Pflicht auf, dieſer fernen Kinder uns mit derſelben Wärme und Liebe anzunehmen, wie ſie eine ſede Mutter ihren Kindern ſchenkt? Wo es ſich aber bei einem Volke um die Erfüllung großer Gegen warts und Zukunftsaufgaben und um die Betätigung mütterlicher Eigenſchaften han⸗ delt, muß die Frau mithelfen und ſich freudig und bewußt in den Dienſt einer Sache ſtellen, die ihrer Mitarbeit in ſo hohem Maße bedarf, Die Probleme des Grenz und Aus⸗ landdeutſchtums dürfen ihr kein Buch mit ſieben Sie⸗ geln ſein: ſie muß erkennen, daß es auch an ihr liegt, an deren Löſung mitzuwirken. Hierzu bietet ihr reichlich Gelegenheit der Verein für Das Deutſchtum im Ausland der in den letzten Jah⸗ ren einen außerordentlich erfreulichen Auſſchwung genommen hat. In den Ortsgruppen der kleineren Städte gewährt er den Frauen gerne Zutritt— in großen Städten begrüßt er auf das freudigſte die Gründung beſonderer Frauengruppen die an vielen Orten geradezu Erſtaunliches leiſten. Die Erziehung auslanddeutſcher Kinder im Vereinskinderheim zu Eroſſen, die Betreuung auslanddeutſcher Studierender an unſeren Hoch⸗ ſchulen, die Fürſorge für in das Reich ſtrömende ausland⸗ deutſche weibliche Jugend, die Erhaltung deutſcher Kinder⸗ gärten. Schulen und Studentenheime und die Gründung deut⸗ ſcher Büchereien im Auslande: das ſind Dinge, die dem inner⸗ ſten Weſen der Frau entſprechen und in den Frauengruppen des BDA mit ebenſoviel wägendem Verſtande als herzlichem Eifer in Angriff genommen werden. Sie tegen jenſeits aller Harteipolitiſchen Befangenheit, aller weltanſchaulichen Mei⸗ nungsverſchtedenhetten, aller gefellſchaftlichen Scheidewände. Sie gelten für alle draußen und gehen daher alle im Mutterlande an, und ſo verdienen ſie es, von den deut⸗ ſchen Frauen aller Stände in ihrer großen Bedeutuna für das Leben unſeres Volkes gewürbigt und gepfleat zu werden als Dienſt an der deutſchen Volksgemeinſchaft im weiteſten und beſten Sinne des Wortes. Hufarenritte Herrn v. Gusrards Der Abg. von Guérard, der Führer der Reichstagsfraktion des Zentrums, dem es im Gegenſatz zu Dr. Marx bisweilen nicht darauf ankommt, einige innerpolttiſche Fenſterſcheiben zu zerſchlagen, hat gelegentlich des am Sonntag in Neuſtadt abgehaltenen Parteitages des Pfälzer Zentrums einige Attacken gegen die Deutſche Volkspartei geritten, die wohl nicht ohne Folgen bleiben werden. Seine Aus⸗ führungen liegen jetzt in einem Bericht des pfälziſchen Zen⸗ ktrumsorgans der Pfalz, der„N. Pf. Landesztg.“ im Wort⸗ Laut vor. Da dieſer für die politiſche Beurteilung von Wichtigkeit iſt, laſſen wir die Hauptſtellen folgen: .„Das Reichsſchulgeſetz ſteht im Mittelpunkt des innerpolitiſchen Kampfes und wir ſtehen zur Zeit an einem kritiſchen Punkt. Drei Klippen ſind es, an denen die Mei⸗ Aungen ſcharf aufeinanderprallen. 1. Der geordnete Schul⸗ Detrieb: Hier müſſen wir reichsgeſetzlich feſtlegen, wann eine Tonfeſſionele Schule errichtet werden kann. 2. Die Simultanſchule: Dieſe darf nicht alleinherrſchend wer⸗ den und die Grundſchule für den Liberalismus abgeben. 3. Auf ficht des Religionsunterrichtes: Dieſe dritte Forderung hat mit der geiſtlichen Schulaufſicht gar⸗ nichts zu tun. Dieſe Dinge werden zur Entſcheidung kom⸗ men. Wir ſind in den Grenzen dieſer drei Forderungen zu einem Entgegenkommen bereit. Ich mache aber keinen Hehl daraus, daß aus dem Bildungsausſchuß kein Geſetz an den Reichstag kommt, das dieſen drei Mindeſtforderungen nicht gerecht wird. Die Entſcheidung über dieſe Punkte wird vom Zentrum noch im Verlaufe dieſes Monats e r⸗ s wungen und wir werden an die Löſung alles daran ſetzen, ſogar f die Regierungskoalition Wir dürfen es nicht zurückziehen; denn damit wäre ein für allemal das Reichsſchulgeſetz erledigt, Wir fechten den Kampf bis zum bitteren Ende durch und werden den Liberalis⸗ mus zur Entſcheidung drängen. Hier gibt es keinen Kompromis, ſondern nur klare Entſcheidungen. Der jetzige Reichstag wird nicht bis zum Ende ſeiner Periode zuſam⸗ menhleiben. Darum iſt es jetzt für uns Zentrumsleute an Her Zeit, uns für den kommenden Wahlkampf zu rüſten.“ In ähnlichem Sinne äußerte ſich Abgeordneter v. Gusrard in der Delegierten⸗Sitzung des Parteitages. Nach dem Be⸗ richt der„N. Pf..“ betonte er dort zur Koalitionsfrage,„daß das Reichsſchulgeſetz die gegenwärtige Koalition in Gefahr bringen kann. Liberalismus, Sozialismus und Kommu⸗ Aismus arbeiten Hand in Hand, um das Reichsſchulgeſetz zu Fall zu bringen. Das Zentrum aber werde daran feſthalten, ſelhſt wenn es die Koalition E v ſt e. Weitere ſchwere Vorwürfe hat Abg. Gusrard gegen die Dautſche Volkspartei und ihren Führer Dr. Scholz in ſeinen Ausführungen über die Beſoldungsneuregelung und den Abbau der örtlichen Sonderzuſchläge für die Beamten des beſetzten Gebietes erhoben. Nach dem Bericht des pfälzi⸗ ſchen d hat Gusrard behauptet, er habe ſich aufs Eutſchiedenſte bei den Verhandlungen insbeſondere mit der Deutſchen Volkspartei dagegen gewehrt, daß den und ihrem Führer Dr. Scholz Beamten des beſetzten Gebietes die Zuſchläge genommen werden. Dr. Scholz habe ihm, A. Gus rard erklärt, daß ſeine Partei(D. V..) an den Beam⸗ ten des Weſtens kein Intereſſe habe, ſondern nur an der Wirtſchaft des Weſtens(18). Weiter erklärte der Zen⸗ trumsführer, er dürfe ſagen, daß nicht nur die Deutſche Volkspartei, ſondern auch der Beamtenbund in der Frage der Regelung der Bezüge der Beamten des beſetzten Ge⸗ Hietes ihn vollſtändig im Stiche gelaſſen haben. Dieſe Behauptungen des Zentrumsführers v. Gusrard klingen ſo unglaublich, daß man abwarten muß, was Dr. Scholz auf dieſe ſchweren Anſchuldigungen zu ſagen Haben wird, zumal Herr v. Guérard die Dinge ſo darzuſtellen ſuchte, als ſei er der einzige(1 geweſen, der ſich für die Beamtenſchaft des beſetzten Gebietes eingeſetzt habe. Denn nach dem Bericht des pfälziſchen Zentrumsorgans hat er die Behauptung aufgeſtellt, nach dem Verhalten von Dr. Scholz ſei ex allein geſtanden und habe mit allem Nachdruck gerade die Beamten des beſetzten Gebietes in ihren berechtigten Forderungen verteidigt. Er habe trotzdem noch den allmäh⸗ lichen Abbau der Zulage durchgeſetzt ſtatt dem ſofortigen und nach ſchwerſten Kämpfen habe er erreicht, daß Abfindungen bezahlt werden. Nun höre er, daß in einzelnen Ländern der Abbau ſofort durchgeführt werde. Er verſichere, daß keine 24 Stunden ins Land gehen, und er habe in Berlin eine Aktion eingeleitet, die ſich gegen die un rechtmäßige Durch⸗ führung des vom Reichstage beſchloſſenen Beamtenbeſol⸗ dungsgeſetzes wende. Es dürfe niemand weniger bekommen, als ex vorher gehabt habe. Ferner ſei beſchloſſen, daß keine Vorxguszahlungen auf das Gehalt in Abzug gebracht werden dürfen. Was in der Frage der Beſoldungsordnung erreicht worden ſei fei nicht zuletzt und gerade in Hinſicht auf da“ Heſetzte Gebiet, ein Verdienſt des Zentrums. Niemand habe mehr getan als die Zentrumspartei. 3. Ob darin Abg. v. Grerard ſeinen Parteifreund, den Reichsfinanzminiſter Dr.. Ih ler, mit eingeſchloſſen haben will, geht aus ſeinen Ausführungen nicht hervor, zu al er ähnung tat. Dr. Gallardos Dank Im Auswärtigen Amt iſt ein Abſchiedsgruß des argenti⸗ niſchen Außenminiſters Dr. Gallardo eingegangen, den dieſer vor dem Verlaſſen deutſchen Bodens an Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann richtete und in dem er ſeine tiefgefühlte Dankbarkeit zum Ausdruck bringt für alle Beweiſe der Zu⸗ neigung, die ihm während ſeines kurzen Aufenthalts in Deutſchland zuteil geworden ſind. Auch dem Rei Zpräſtden⸗ ten bittet der Miniſter den Ausdruck ſeiner Dankbarkeit zu übermitteln. Berufungsverhandlung im Prozeß Tresckow Vor der Strafkammer des Landgerichts 1 Berlin fand am Montag unter dem Vorſitz des Landgerichtsrats Paulus die die Berufungsverhandlung im Beleidigungsprozeß von Tresckywgegen Badicke ſtatt. Das Gericht erſter Inſtanz hatte Badicke wegen ſchwerer Beleidigung zu 500 Mark Geldſtrafe verurteilt. In der jetzigen Verhandlung beantragte der Vertreter des Beklagten, Juſtizrat Dr. Hahn, ſchon bei Be⸗ ainn der Vernehmung des Beklagten den Aus chluß der Oeffentlichkeit. Nach kurzer Beratung verkündete der Vorſitzende den Beſchluß des Gerichtes, die Oeffentlichkeit zu⸗ nächſt für die Begründung des Antrages durch Juſtizrat Dr. Hahn auszuſchließen. Der Ausſchluß betraf auch die Vertreter der Preſſe. Die vertraulichen Verhandlungen im Beleidiaungsprozeß Tresckow zogen ſich zunächſt mehr als zwei Stu nden hin. worauf ſie durch eine Pauſe unterbrochen wurden. Wie ver⸗ lautet. wurde dabei nicht nur über den Antrag auf Ausſchluß der Oeffentlichkeit verhandelt, ſondern es wurden vom Gericht aus auch Vergleichsverhandlungen mit den Parteien aufgenom⸗ men. Die Partei des Beklagten erklärte ſich zu entgegenkom⸗ menden Aeußerungen bereit, falls der Privatkläger ſeinerſeits die Behauptung zurücknehmen würde, daß Putſchpläne beſtan⸗ den hätten. Zu den vertraulichen Vergleichsverhandlungen wurden auch die als militäriſche Sachverſtändige erſchienenen Mafor v. Hammerſtein vom Reichswehrminiſterium und Generalleutnant Salzen berg zugezogen, die die Rolle von Beratern der Parteien übernahmen. Während der Pauſe fanden noch Beſprechungen zwiſchen den e ſtatt, als deren Ergebnis bekannt gegeben wurde, daß die Veraleichsverhandlungen geſcheitert ſeten. Hierauf folate dann in öffentlicher Sitzung die Ver⸗ nehmuna der Zeugen, Leutnant a. D. Preuß gab an, er habe über eine Verſammlung in Königsberg(Neumark), die mit Selbſtſchutzbeſtrebungen zuſammenhing, dem Herrn von der Lanken Mittetlung gemacht, wobei der Privatkläger Herr von Tresckow zugegen geweſen ſei. Er, der Zeuge, habe ausdrück⸗ lich betont. daß dieſe Mitteilungen vertraulich bleiben müßten. Auf die Frage der Vorſitzenden, ob es ſich dabei um illegale Dinge oder um Putſchpläne des Beklagten Badicke gehandelt habe, erklärte der Zeuge, daß niemals er oder der Major Badicke an Putſchpläne gedacht hätten. Es habe ſich nur darum gehandelt, für den Fall, daß der Artikel 18 Anwendung finde oder ein Einfall von Poken drohte, Selbſtſchutz⸗ kompanien zur Ergänzung der Reichswehr auf dem flachen Lande aufzuſtellen. Der Zeuge Gutsbeſitzer von der Lanken. der Schwager des Privatklägers, ſchilderte die Unterredung in ähnlicher Weiſe, wie der Zeuge Preuß. Putſchabſichten habe niemand gehabt. Der Vorſitzende bemerkte im weiteren Verlauf der Zeugenvernehmung. es ſei bedauer⸗ lich, daß ſich der Prozeß halb öffentlich und halb nichtöffentlich abſpiele. Da das Gericht aber augenommen habe, daß die den als vielleicht in der Preſſe angenommen werde— ſo laſſe ſich dieſes Verfahren nicht umgehen. Nachdem noch Major von Hammerſtein erklärt hatte, daß er gern bereit ſein würde, in geheimer Sitzung über die Waffenlieferungen im Waffenlager reſtlos Aufſchluß zu geben, wurde die Beweisaufnahme ge⸗ ſchloſſen. Für die Plaidoyers wurde die Oeffentlichkeit wieder ausgeſchloſſen.. In der 8. Stunde wurde mitgeteilt, daß die Oeffentlichkeit nicht mehr heraeſtellt würde. Der Vorſitzende ließ dem Reichs⸗ miniſter des Innern, v. Keudel l, mitteilen, daß auf ſeine Zeugenſchaft verzichtet werde. Das Urteil ſoll Dienstag um 12% Uhr verkündet werden. Der Varmat⸗Prozeß Am Mittwoch, 11. Januar, jährt ſich der Tag des Be⸗ ginns der Hauptverhandlung im Barmat⸗Prozeß. Der„.⸗A.“ gibt anläßlich dieſes Tages eine Ueberſicht über die bisher ge⸗ leiſtete Arbeit und die Koſten des Prozeſſes. Bisher iſt an 157 Tagen verhandelt worden. Das ergibt unter 3 grundelegung einer durchſchnittlichen Sitzungszeit von täg⸗ 785 Stunden. In der Hauptverhandlung ſind bisher 400 Ze u⸗ gen und 50 Sachverſtändige vor Gericht vernommen worden. Die Richterbank iſt nicht nur mit zwei Berufs⸗ richtern und zwei Schöffen beſetzt, ſondern es ſind während des ganzen Prozeſſes als Grfatz für Ausfälle dpei Erſatz⸗ richter und ſechs Hilfsſchöffen zugezogen worden. Drei der Hilfsſchöffen ſind inzwiſchen ausgeſchieden, einer im Mai, ein zweiter am 30. September und ein dritter am 25. November 1927. Die Anklage wird von fünf Staatsauwälten vertreten. Als Verteidiger für die elf An eklagten ſind 17 Rechtsanwälte tätig. Die Akten ſind bereits fetzt auf Hauptbände und 1000 Neben bände augewachſen. Die Anklage allein umfaßt 648 Druckſeiten. Bisher ſind 59 Gutachten von Sachyerſtändigen erſtattet worden. Die Protokolle der Hauptverhandlung allein füllen ſieben Akten⸗ bände mit 2800 Seiten. Die Koſten des geſamten über drei Jahre laufenden Strafverfahrens(alſo einſchließlich des ſtagtsanwaltlichen Exmittelungs verfahrens), der Vorunter⸗ ſuchung und der bisherigen Hauptverhandlungen betragen etwa 230 000 l. Darüber hinaus ſei noch folgendes hervorgehoben: Die Drucklegung der Anklage hat etwa 10000% gekoſtet. Durch die Hauptverhandlung ſind bisher an Koſten entſtanden: für richterliche Beamte etwa 28 000„, für Staatsanwälte 17000 t Mark, für Schöffen und Geſchworene etwa 9000 Mark, für Zeugen und Sachverſtändige etwa 22000 Mark. Die an dem Verfahren beteiligten Richter und Staatsanwälte mußten, ſoweit ſie für dieſen Prozeß ausſchließlich 115 Verfügung ge⸗ ſtellt ſind, in ihren ſonſtigen Dienſtſtellen urch Hilfsarbeiter vertreten werden. Daraus ergaben ſich die Perſonalkoſten. Die Oppoſition nach Sibirien verbannt Von der ruſſiſchen Regierung ſind 30 hervorragende Füh⸗ rer der Oppoſttion nach Sibirien verbannt worden. Sie haben bereits Befehl zur Reiſe erhalten. Auch Trotzki, Radek, Jen⸗ dokimow und Sinowjew dürften ſich unter den Deportierten befinden. Ueber Rakowskt wird bekannt, daß er im Gou⸗ vernement Weatka untergebracht werden ſoll, 500 Km. ent⸗ fernt von der nächſten Eifenbahnſtation. Unter den Ver⸗ bannten bezw. zur Verbannung Verurteilten befinden ſich auch Sebriakow, der für die Anknüpfung wirtſchaftlicher Be⸗ aiehungen zwiſchen der Sowfetunſon und den Vereinigten Staaten wichtige Dienſte geleiſtet hat, Smilga, der eine große Nolle beim Wiederaufbau der Sowjelinduſtrie ſpielte, der deſſen unerſchrockene Kritik des angeführten 9 9 a Reichsfinanzminiſters mit keinem Worte E 5 5 viel Aufmerk von 4000 b hebungen konnten als Verbrecher der Arbefter Jnhann Anton Staatsſicherheit gefährdet werden könnte— aus anderen Grün⸗ Hein, geboren am 9. 8. 02 in Düſſeldorf⸗ Gerresheim, und der Landwirt Balke im von ſeiner Wohnnug aus, 8 beſitzer Unland durch einen Schuß in den Unterleib. ſee weſtlich des Feuerſchiffes Die aus 13 Mann beſtehende Beſatzung „Adlergrund“ Meldung aus Buenos Aires bundsliga in einem Schreiben ſchafter gegen die amerikaniſche „Verſtändigungspolitik in der Pfalz General von Francois darf nicht ſprechen 5 Die Ortsgruppe Ludwigshafen der Deutſchen Volkspartei hatte für Sonntag, den 15. Januar, den General von Frangois für einen Lichtbilder⸗ vortrag über das Thema„Hindenburgs Sieg bei Tannenberg“ gewonnen. Der Vortrag ſollte auch in Frankenthal, Zweibrücken, Kaiſerslautern, Neuſtadt und zirmaſens abgehalten werden. Die örtliche Beſatzungsſtelle für Ludwigshafen hat nun den Veranſtaltern mitgeteilt, daß der Vortrag nicht ſtattfinden dürfe, da, wie es in der Begründung heißt,„die Darſtellung von Kriegshandlungen durch eine hohe militäriſche Perſönlichkeit dazu angetan ſei, eine Stimmung zu erzeugen, die im Gegenſatz zu der gegenwärtig im beſetzten Gebiet angeſtrebten Verſtän⸗ digungspolitik ſtehe.“ i Man geht wohl nicht fehl, wenn man in dem Verbot eine Auswirkung der kürzlich erlaſſenen neuen Ausführungs⸗ beſtimmung der Rheinlandkommiſſion zur Frage der Film⸗ verbote ſieht. Der Vortrag des Generals von Frangois findet nunmehr in Mannheim im Nibelungenſaal ſtatt, Das Hockhwaſſer der Themſe § London, 10. Jan.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Ueber 4000 Familien ſind durch die Londoner Flutkataſtrophe vom Samstag obdachlos geworden. Der angerichtete Schaden läßt ſich erſt fetzt einigermaßen überſehen. Es ſtellt ſich her⸗ aus, daß Tauſende von Wohnhäuſern vopläufig unbewohnbar geworden ſind. Im Unterlauf der Themſe, in der Gegend der Docks, ſind zahlreiche Magazine mit wert⸗ vollen Warenbeſtänden überflutet worden. An einigen der größten Docks ſind die elektriſchen Kraftſtationen außer Be⸗ trieb geſetzt worden, woraus ſehr gefährliche Störungen der Schleuſen⸗ und Pumpanlagen entſtanden ſind. Die Ver⸗ ſicherungsbehörden haben einen Schaben von vielen Millionen Pfund erlitten. Bisher hat ſich die Kataſtrophe vom Samstag nicht wiederholt, obwohl kleinere Dammbrüche geſtern mehrfach vorkamen. Dieſe wurden jedoch von dem ſtarken Bewachungs⸗ aufgebot, das Tag und Nacht in Alarmbereitſchaft ſtand, in allen Fällen ſchnell ausgebeſſert. Noch immer herrſcht jedoch in London eine ungewöhnliche Spannung und Sorge, die bei jeder Flut einen neuen Höhepunkt erreicht. Nach Anſicht der Hafenbehörden wird die heutige Nachmittagsflut die letzte große Gefahr mit ſich bringen. Von da an rechnet man mit einer Abnahme der Fluthöhe. In der Preſſe hat inzwiſchen die Frage nach den Verantwortlichkeit der Behörden an Schärfe zuge⸗ nommen und das Unglück wird zweifellos noch ein parlamen⸗ tariſches Nachſpiel haben. K wird morgen nach London zurückkehren um zu entſcheiden, in welcher rm der Oeffentlichkeit Rechnung tragen ſoll. Vorausſichtlich wird eine parlamentariſche Enquetekommiſſion eingeſetzt werden, die in einigen Jahren() einen ausgearbeiteten Bericht für die Akten des zuſtändigen Miniſteriums liefern wird. Die Themſe⸗Ueberſchwemmungen haben Jahr für 5 Jahrhunderten große Verheerungen angerichtet, ohne daß durchgreifende Maßnahmen zum Schutze der Haupt⸗ ſtadt und ihrer Vororte getroffen worden wären. Der Miniſterpräſident Baldwin Weiſe die Regierung den erregten Vorwürfen in Jahr ſeit Die Poſträuber von Ohligs — Elberfeld, 9. Jan. Zu dem ſchweren Poſtraub in Ohligs erfahren wir, daß der Sberſtaatsanwalt von Elberfeld ftr die e der flüchtigen Täter eine erhöhte Belohnung ark ausgeſetzt hat. Durch inzwiſchen erfolgte Er⸗ der Melker Rudolf Larm, geboren am 18. 3. 04 in Salus ken (Neidenburg) ermittelt werden, die auch den ſchweren Poſt⸗ raub in Kloſternauſitz und den Mord an dem Kriminalbeamten in Jena verübt haben ſollen. Nach einer telegraphiſchen Mit⸗ teilung aus Baden haben ſich beide Täter an einem der letzten Tage in Bühl aufgehalten und von da den Weg über den Rhein eingeſchlagen. Es wird deshalb angenommen, daß beide nun die Flucht in Richtung Frankreich planen. Hierzu erhalten wir aus Breiſach noch folgende ergän⸗ zende Meldung: Ein Kraftwagenführer aus Freiburg, der eute früh zwei Männer von Freiburg nach Breiſach gefahren hatte, exrſah in einer dortigen Wirtſchaft aus einem gerade dort ausgehängten Steckbrief, daß er die beiden Raubmörder Hein und Larm, 1 und dabei zwei am erſchoſſen und in Jena einen Kriminalbeamten getötet hatten, gefahren hatte. 0 Zu⸗ über Breiſach nach Frankreich gelangen. Der Chauffeur be⸗ 10 a e d die Be 5 g 9 1 ünf S in 5 f 5 mit ſtatbtonen und Polizeiorgane alarmierten. a eberfall⸗ lich fünf Stünden eine Verhandlungsdauern von insgeſa komma nd nahm mit Poligeipunden die Verfolgn Flüchtlinge auf. Ein Polizeihund verfolgte eine Spur, die in den Rheinwald führte. jedoch noch nicht gelungen, die beiden Raubmörder auftzu⸗ finden. Die Verfolgung wird weiter fortgeſetzt. die das Poſtamt in Ohligs am Rhein aus⸗ Poſtbeamte erſchoſſen, ferner das Poſt⸗ in Kloſternguſitz ausgeraubt und den Poſtverwalter Die beiden Verbrecher wollten anſcheinend hörden, die ſämtliche Greng⸗ der Bis geſtern abend 10 Uhr war es Letzte Meldungen Von einem Bullen zerfleiſcht — Dresden, 10. Jan. Auf dem Schlachtviehhof wurde einem Viehtreiber von einem wildgewordenen Bullen der Leib aufgeſchlitzt. Bruſt ſchwer verletzt. Ein anderer Treiber wurde dabei an der Den politiſchen Gegner erſchoſſen Bremen, 10. Jan. In Bodberge in Oldenburg erſchoß Verlaufe eines politiſchen Streites in der er belagert wurde, den Hof⸗ Ein Dampfer geſunken— Die Beſatzung gerettet Swinemünde, 10. Jan. Der Lübecker Dampfer„Ger⸗ rud“ iſt am 7. Januar bei den ſchweren Stürmen in der Oſt⸗ „Adlergrund“ untergegangen. iſt vom Feuerſchiff aufgenommen worden. f Methylalkoholvergiftung— 25 Perſonen geſtorben — Madrid, 10. Jan. Wie aus Larache in Spaniſch⸗ Marokko gemeldet wird, ſind dort 40 Perſonen nach Genuß von Methylalkohol hergeſtelltem Branntwein erkrankt, von denen 25 geſtorben ſind. 93 Bergleute verſchüttet— Bis auf 24 geborgen — Newyork, 10. Jan. Nach einer Meldung aus Weſt⸗ Frankfort im Staate Illinois wurden durch eine Exploſion in einem Kohlenbergwerk 93 Arbeiter abgeſchnitten. Bisher elang es, alle Verſchütten bis auf 24 ans Tagieslicht zu be⸗ fördern. Zwei Arbeiter waren von der Exploſton ſofort etötet worden. * Gegen Amerikas Einſchreiten in Nicaragua. Nach einer hat die argentiniſche Völker⸗ an den amerikaniſchen Bot⸗ Intervention in Nicaragug Feuilletoniſt Sosnowski, ſamkeit auf ſich zog, ſowie andere . vroteſttert. ere , n s S r Sas — — 5 Wee — 2 777777 Dre eiten es en auen eee err d- ga . 4 Hab Dank von dem, der Dich oft entbehren muß.“ N Dienstag, ben 10. Januar 1928 3. Seite. Nr. 18 Aus dem Tüligkeilsgebiet des Mannheimer Arbeitsamtes . Eindrücke in einer Sitzung des Spruchausſchuſſes. Von den vielen Geſetzen, die uns die Nachkriegszeit be⸗ chert hat, finden wir wenige, die von ſo einſchneidender Be⸗ deutung für den einzelnen, wie für die große Maſſe des arbeitenden Volkes ſind, wie gerade das neue Geſetz über Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung. Und es kann keinem Zweifel unterliegen, daß gerade dieſes Geſetz nicht hoch genug gewertet werden kann. Warum? Weil wohl ein jeder— mit wenig Ausnahmen— in die Lage kommen kann, die Hilfe dieſes Geſetzes in Anſpruch nehmen zu müſſen, ſei es in Form von Arbeitsvermittlung, Berufsberatung, Lehrſtellenvermittlung, Krankenverſicherung Arbeitsloſer, Ar⸗ beitsloſenunterſtützung u. ä. 5 Aus dieſem Grunde darf man wohl annehmen, daß es von Intereſſe für jeden einzelnen iſt, einmal in den Sitzungsſaal 1 folgen, wo eine Verwaltung, wenn man ſo ſagen darf, ſtecht ſpricht, ſo gänzlich bar von allem Formellen, nur erfüllt pon dem Gedanken, der ſich vielleicht lieren läßt: „Die Wirkung allen formellen Rechtes beruht im tiefſten Sinne nicht auf dem Formellen, ſondern auf dem Geiſt 0 ſeiner Handhabung.“ Doch nicht juriſtiſche Darlegungen iſt der Zweck dieſer Zeilen. Nein! Ein„Erleben“ will ich verſuchen wiederzugeben, nur nebenbei einige charakteriſtiſche Hauptmerkmale der Mriſtiſch⸗formellen Seite feſthalten. Ja wahrhaftig ein Er⸗ leben, um mit Piloty zu ſprechen,„ein wirklich echtes Er⸗ 9 5 an dem Geiſt und Seele in beſtimmter Weiſe beteiligt ind.“ Ganz allmälich füllt ſich der faſt dürftig beſcheiden ausge⸗ ſtattete Sitzungsſaal. Die da kommen, ſchriftlich geladen vom Arbeitsamt, ſind, um die Worte des Vorſitzenden des Spruchausſchuſſes zu gebrauchen,„die Aermſten der Armen“. Mehr oder weniger Opfer der Zeit, Opfer der wirtſchaftlichen Notlage eines Volkes, das ringt, ringt im Bewußtſein ſeiner moraliſchen Kräfte im dunklen, aber beſtimmten Gefühl der Selbſtbehäuptung und Selbſtgeltung. Der Alte im ſilbergrauen, gelichteten Haar, gekrümmt von der Laſt der Jahre und geſtützt auf einen Stock, löſt mit itternder Hand die Hülle des abgetragenen, aber ſauberen antels. Schwer, mit keuchendem Atem, läßt er ſich in der fußerſten Ecke des kleinen Saales auf einem der bereitſtehen⸗ den Stühle nieder. Müde und matt iſt der Blick. Nur ab und zn ſtreift er mit blinzelndem Auge den leiſe kniſternden Ofen, der mit behaglicher Wärme den Raum füllt. Gleichſam:„Ein Mittelgroß, wie folgt kurz ſormu⸗ Auf dem Fuße folgt ihm die Jugend. 5 ſchmächtig mit unſtetem, kühnen Blick, ſelbſtbewußt und doch Aunſicher. Unſicher im Bewußtſein ihres kleinen„Ichs“, un⸗ ſicher im harten Kampfe mit dem Schickſal— dem Alltag. Nichts von der abgeklärten Ruhe jenes Alten dort in der Ecke, nichts von der ſtummen, großzügigen Beſcheidenheit, nur erfüllt von der marternden Gewißheit:„Du biſt alles und doch nichts!“ Gewiß iſt ihm die Tiefe dieſes Gedankens noch nicht zum Bewußtſein gekommen, doch der Denkende fühlt es mit ſtrenger Sachlichkeit im Vergleich zu jenem Greis. Keck und leicht nimmt auch der junge Mann Platz, weitab von der Nähe des Alten. Wiederum öffnet ſich die Tür und hereintritt, ſchüchtern und etwas aufgeregt, eine Frau in den mittleren Jahren. Man merkt ihr ſofort an, daß ſie wohl den Kreiſen angehört, die, wenn auch finanziell nicht beſonders gut geſtellt, ſo doch immerhin ein kleines Einkommen, wenn nicht gar etliche Spargroſchen ihr eigen nennen. Die perſonifizierte, ehrlich⸗ raffende Sparſamkeit. Freundlich iſt der Gruß, ſauber, ordenr⸗ lich und nicht aufdringlich die Kleidung. Wie ſich ſpäter her⸗ ausſtellt, die Nutter eines jugendlichen Arbeitsloſen.— Mutterliebe!— In raſcher Folge füllt ſich der Saal mehr und mehr. Ueber 20 Perſonen, in der Mehrzahl männlichen Geſchlechtes, er⸗ warten den Spruchausſchuß des Arbeitsamtes. Die leichte Unruhe im Saal wird abgelöſt durch eine ſtrenge, ernſte Stille, als der Ausſchuß durch eine Nebentür den Saal betritt. In der Mitte der Breitſeite des Längstiſches, der von zwei anderen flankiert wird, laſſen ſich der Vorſitzende, rechts von ihm ein Vertreter der Arbeitgeber und links ein ſolcher der Arbeitnehmer nieder. Der Protokollführer an einem der flankierenden Tiſche. Doch, wer iſt dieſer Spruchausſchuß und was wird hier verhandelt? Zum beſſeren Verſtändnis wolle hier geſtattet ſein, einige grundlegende Beſtimmungen des N Geſetzes feſtzuhalten. Wie eingangs bereits kurz angedeutet, iſt Zweck und Ziel bes Geſetzes, ſoweit die Arbeitsloſen⸗verſicherung in Betracht kommt, nichts anderes, als die Arbeitsloſigkeit durch ſtagtliche Maßnahmen zu erfaſſen, zu mildern und möglicht unſchädlich zu machen. Somit beſtimmt das Geſetz:„Träger der öffentlichen Arbeits⸗Vermittlung und Arbeitsloſen⸗Ver⸗ ſicherung im Deutſchen Reich iſt die Reichsanſtalt für Ar⸗ beits⸗Vermittlung und Arbeitsloſen⸗Verſicherung. Sie iſt eine Körperſchaft des öffentlichen Rechts und ihr Sitz iſt Berlin. 88 1 und 3. Ihre Organe ſind: 1. Der Vorſtand der Reichs⸗ anſtalt. 2. Der Verwaltungs rat der Reichsanſtalt. 3. Der Verwaltungs ausſchuß der Landes⸗Arbeitsämter und 4. der Verwaltungsausſchuß der örtlichen Arbeitsämter(S). Die unterſte Behörde der Reichsanſtalt iſt alſo der Ver⸗ waltungsausſchuß des Arbeitsamtes. Dieſer beſteht aus dem Vorſitzenden des Amtes oder deſſen Stellvertreter, Vertreter der Arbeitgeber, Arbeitnehmer und öffentliche Körperſchaften als Beiſitzer. Die Anzahl der Beiſttzer wird durch den Ver⸗ waltungsausſchuß der Landes⸗Arbeitsämter beſtimmt und muß mindeſtens fünf betragen, wobei unter den Vertretern der Arbeitnehmer zum mindeſten ein Angeſtellter ſein muß(§). In allen Organen der Reichsanſtalt ſollen Frauen vertreten ſein(8 14). Die Amtsdauer beträgt 5 Jahre(8 16). Die Be⸗ ſtellung iſt nur möglich, wenn der Vorgeſchlagene 24 Jahre alt, deutſcher Reichsangehöriger und im Beſitze der bürgerlichen Ehrenrechte iſt(§ 17). Die Verwaltung des Amtes iſt ehren⸗ amtlich und unentgeltlich(8 18). Aus dieſen Verwaltungsausſchüſſen heraus werden nun für die Landesarbeitsämter die ſogen. Spruchkammern und für die örtlichen Arbeitsämter die ſogen. Spruch au s⸗ ſchüſſe gebildet. Dieſe Spruchkammern und ſchüſſe find alſo, ganz allgemein betrachtet, nichts anderes als Beſchwerdeinſtanzen zu Gunſten der Arbeitsloſen gegen die Eutſcheidungen des Vorſitzenden vom Arbeitsamt. Denn der Vorſitzende des Arbeitsamtes hat allein an Hand des Geſetzes zu erwägen und zu prüfen, ob ein Arbeitsloſer in den Genuß der Unterſtützuno kommen kann oder nicht. Gegen ſeine Ent⸗ ſcheidung iſt Ginſpruch bei dem Spruchausſchuß und gegen dieſe Berufung an die Spruchkammer möglich. Das charakteriſtiſche Merkmal dieſer Neuerung im Gegenſatz zur alten Fürſorge liegt eben darin, daß jetzt nur noch von einer Verſicherung geſprochen werden kann. Die Folge davon iſt die, daß der Geſetzgeber, genau wie bei jeder anderen Art von Verſicherung, eine gewiſſe Gegen⸗ leiſtung verlangt. Inſofern ſtellt er Anforderungen, die er⸗ füllt ſein müſſen, will der Antragsſteller überhaupt in den Ge⸗ nuß der Unterſtützung kommen. Anforderungen, die nament⸗ lich, ohne hiermit Kritik üben zu wollen, für die Uebergangs⸗ zeit oft als drückend empfunden werden müſſen. Da ſie für den Arbeitsloſen von ſo ungeheurer Bedeutung ſind, mögen ſie hier noch kurz Erwähnung finden. Erſt dann iſt die Au⸗ wartſchaftszeit erfüllt, wenn der Arbeitsloſe in den letzten 12 Monaten in einer verſicherungs⸗ pflichtigen Beſchäftigung geſtanden hat, d. 9. landläufiger ausgedrückt: Er muß während 26 Wochen im Jahr in regulären Dienſten bei einem Arbeitgeber geweſen ſein. Freilich findet ſich in dieſer Hinſicht noch eine kleine Milderung dieſer Forderung. Der Geſetzgeber nennt es Kriſen unterſtützung. Doch auch hier wieder gewiſſe Be⸗ dingungen, denen der Arbeitsloſe Rechnung tragen muß. Statt 26 Wochen muß der Arbeitsloſe nur 13 Wochen in einer ver⸗ ſicherungspflichtigen Beſchäftigung geſtanden haben(s 95 und 101). Der Unterſchied der beiden Unterſtützungsarten iſt der, 99 55 die Beträge der Kriſenunterſtützung niedriger gehalten ſind. Doch nach dieſen ganz allgemein gehaltenen, aber ſehr wichtigen Darlegungen über Zweck und Ziel des neuen Ge⸗ ſetzes kehren wir zurück zu unſerer Sitzung. Laut und ver⸗ nehmlich erſchallt die Stimme des Protokollführers. Ein Mann in den beſten Jahren erhebt ſich und ſchreitet aufgefordert vor den Tiſch des Ausſchuſſes. Er vertritt ſeinen arbeitsloſen Sohn. der, der Not gehorchend, eine ſeinen Kräften und ſeiner Aus⸗ bildung nicht entſprechende Arbeit angenommen und ſte nun nicht weiterführen kann. Die Unterſtützung war ihm, wie ſich nunmehr herausſtellt, infolge falſcher Anſchuldigung„lieber“ Mitmenſchen entzogen worden. Ein wenig weitſchweifig, jedoch klar und ohne Widerſpruch ſind die Angaben des Vaters. Nur ſelten erfolgt eine Zwiſchenfrage. Nachdem er geendet, eine wortloſe, fragende Wendung des Vorſitzenden an ſeine Beiſitzer un oder Ausſchuß zieht ſich zur Beratung ins Neben⸗ zimmer zurück. Nicht lange läßt er auf ſich warten. Der Spruch, den er nunmehr verkündet; lautet:„Dem Einſpruch wird ſtattgegeben“, d. h. alſo, der Arbeitsloſe kommt wieder in den Genuß der Unterſtützung. Freudeſtrahlend mit dar * Spruchaus⸗ iE⸗ barem Gruß verläßt der beglückte Vater den Verhandlungs- raum. Bruchteile von Sekunden ſtreift mein Auge das Mienen⸗ ſpiel der Anweſenden und ruht dann auf den Männern, die dieſen Spruch gefällt. Es iſt, als ob ſich auch in ihren Zügen die Freude deſſen wiederſpiegelte, der mit freundlich⸗dankbarem Lächeln ſoeben von ihnen gegangen. Doch der erneute Aufruf des Schriftführers zerſtört ſtummfrohe Betrachtungen. Am Verhandlungstiſch die Jugend. Mit heiſerer und keifender Stimme fordert ſie gebietend in einem Ton, den nur die eiſerne Ruhe des Vorſitzenden zu meiſtern vermag. Gelaſſen und ſtreng zugleich wird dem Burſchen eröffnet, daß ſein Einſpruch abgelehnt werden muß, da er die Vorausſetzungen, die das Geſetz fordert, nicht er⸗ füllt. Beſchuldigungen, die nur beweiſen, mie weit er bereits den Weg, der„bergab“ führt, gegangen, ſind die Antwort. Weiter geht die Verhandlung. Noch einmal ein wenig ſchönes Intermezzo, das aber mehr auf Unverſtändnis und drückende Not zurückzuführen iſt. Doch dieſes verblaßt untes dem Eindruck jener Mutter, die jetzt leiſe und gefaßt vor den Verhandlungstiſch ſchreitet, Auch ihr Anliegen, oder beſſer das ihres Sohnes muß abge⸗ lehnt werden, da die Merkmale für die Bedürftigkeit ihrer Familie nicht erfüllt ſind. Ohne Widerrede nimmt ſie die Eutſcheidung entgegen und geht, wie ſte gekommen. Doch noch iſt das„Erleben“ nicht erſchöpft. Nein! Es ſteigert ſich mehr und mehr mit dem Fortſchreiten der Ver⸗ handlung. Ein ſtiller heroiſcher Kampf auf deiden Seiten. Die Partner der einen ſind: Verzweifelte Notlage, Unkenntuſs und„Nichtverſtehenkönnen“, vielleicht ſogar das„Nichtver⸗ lterenwollen“ ihres Glaubens an die Barmherzigkeit der Menſchen. Die der anderen:„Pflichterfüllung“ wie das Geſetz es befiehlt, gepaart mit edlem, veinen und ſelbſtloſem Mitleid. Tröſtend unterbricht der Vorſitzende die jammernden Klagen mit dem erlöſenden Wort: „Wenn wir nach eigenem Ermeſſen handeln könnten, wäre jedem Einſpruch ſtattgegeben worden.“ Müder und ſtiller wird der Kampf. Er neigt ſich, obwohl noch etliche Fälle zur Verhandlung ſtehen, ſeinem Ende. Der Aus⸗ ruf des Beiſitzers der Arbeitnehmer:„Die Leute müſſen ja glauben, wir haben gar kein Verſtändnis für ihre Notlage“, läßt auch den Geringſten der Armen erkennen, daß die, die dort ſitzen, gebunden ſind an das Geſetz und an ihre Pflicht. Doch ſie fühlen mit uns und wir— danken es ihnen. Feierliche Stille liegt über der Leere des Raumes. Leiſe flüſtert ein feines, feines Stimmchen: „Daß wir Menſchen nur ſind, Der Gedanke beuge das Haupt Dir. Doch daß Meunſchen wir ſind, Hebe Dich freudig empor!——“ Dr J. Städtiſche Nachrichten Wohnungsbau in Mannheim Im Jahre 1927 wurden in Mannheim 2557 Wohnungen neu erſtellt, davon nur 97 ohne ſtädtiſches Baudarlehen. In den Fahren 1910/4 wurden im Jahresdurchſchnitt 1504 Woh⸗ nungen gebaut. 3 1927 war alſo die Wohnungsproduktion um 1053 Wohnungen größer wie in den unmittelbaren Vorkriegs⸗ jahren. Seit Feſtigung der Währung wurden in Mannheim Wohnungen gebaut: 1924: 565, davon 285 ohne ſtädtiſche Beihilfe 1925: 777, davon 124 ohne ſtödtiſche Beihilfe, 1926: 1459, davon 97 ohne ſtädtiſche Beihilfe, 1927: 2557, davon 97 ohne ſtädtiſche Beihilfe. Bereits 1926 ſtand Mannheim hinſichtlich des Woh⸗ nungszugangs im Verhältnis zur Beyöl⸗ kerungszahl an zweiter Stelle unter den deutſchen Groß⸗ ſtädten. Es iſt anzunehmen, daß es auch 1927 wieder an der Spitze ſein wird. Die ſtädtiſchen Baudarlehen werden zum⸗ teil aus dem Ertrag der Gebäudeſonderſteuer, zumteil gus von der Stadt aufgenommenen Anlehensmitteln gewährt. Da die Aufnahme von Anlehen ſeit einigen Monaten ſo⸗ zuſagen ausgeſchloſſen iſt, wird die Förderung des Wohnungsbaues durch die Stadt im gleichen Umfang wie bis⸗ her bei Fortdauer dieſer Verhältniſſe leider nicht e 1 —— Kochkunſt⸗Literatur (Bon unſerem Pariſer Vertreter) Seitbem Katharina de Medicis die Kunſt der Küche aus Italien nach Frankreich verpflanzt hat, philoſophieren, und äſthetiſteren ranzoſen über Ga i taigne, der Ahne all dieſer Schriftſteller, aina ihnen mit dem Büchlein„Ueber die Wiſſenſchaft der Freſſe“ voran und leitete damit die endloſe Reihe gelehrter Studien über die Kochkunſt ein, Im Zeitalter der Bourbonen 0 a K auf das Eſſen— um einen euphemiſtiſchen Ausdruck für die Vertilaung gewaltiger Fleiſchguantitäten zu gebrauchen— das neunzehnte Jahrhundert, im Zeichen des Hochbürgertums und der Verfeinerung des Genuſſes b tiſchen Zug in die Kochkunſt. Man fing an, zu dichten, Kaſſerollen zu zaubern. N worden. dafür konzentrierte ſich franzöſiſchen Kochkunst, Brillat⸗⸗ Savarin, Romantiker Chateaubriand, leitete die dritte Epoche ner„Phyſiologie des Geſchmacks“ ein. Er aab miſchen Schriftſtellerei „Schaumſchläger und Feder lehrte er 1 geahnten Geheimniſſe des menſchlichen Gaumens ein, das große Wort:„An der Tafel zeiat ſich der an der Tafel läßt uns den ſehen 5 5 datiert der Freundſchaftsbund zwiſchen Koch⸗ R Vietor Hugo verherrlichte ihn in eine Generation ſpätromantiſcher kunſt und der Etteratur. Tiſchreden und Gedichten. Poeten, mit dem beleibten Char ſtellte ihre 1 in den Dienſt Hüterin der„art culinafre“ iſt 5 dieſen Verſifexen, deren Reime dazu beſtimmt waren. Leſer das Waſſer im Munde zuſammenlaufen zu laſſen, einen ebenſo großen Platz ein, wie dritten Republik, die ſich n be gebrochenen Kaiſerreich erhob, aing es recht ſchlecht. Politiſche Zweckeſſen ſind den micht hold. 0 a 1 tons fü pParteipolitiſche Errungenſchaften viel mehr als eine raffinzer zubereitete Fleiſchſpeiſe, die den Eſſer zu gaſtronomiſchen Be trachtungen verleitet. Charles Monſelet an der Spitze die Genüſſe des Gaumens. Mon⸗ legte man größeren Wert ſtehend, brachte den roman⸗ für den Gaumen Geſchmacks⸗ Symphonien aus Bratpfannen und Der Magen war bereits ſchwächer ge⸗ die Erfindung des Kochkünſt⸗ lers auf Zunge und Gaumen. Fachkreiſe der Gaſtronomie ſpre⸗ chen vom heroischen, klaſſiſchen und romantiſchen Zeitalter der der Zeitgenoſſe des mit ſei⸗ der gaſtrono⸗ den ſtärkſten Antrieb. Mit Kochlöffel. Kochen, weihte in die kaum prägte Mann von Geiſt, die hübſche Frau ihre reizendſten Gebär⸗ der zehnten Muſe. die iſt. Das zweite Kaiſerreich 1 em den Komödiendichteru. In der aus dem beſiegten und zuſammen⸗ den Kochkunſtliteraten Genüſſen der Küche Reichlicher Weingenuß fördert das Verſtändnis für Deshalb gibt es in Frankreich nirgends ein ſchlechteres Eſſen als auf politiſchen Banketten. Der Wein muß in Strömen fließen. Den franzßbſiſchen Gaſtronomen der Nachkriegszeit war es vorbehalten, die Kritik der Kochkunſt auf den Schild zu erheben. Wir leſen fetzt nicht bloß die Rezente feinſchmeckeriſcher Roman⸗ ſchriftſteller, wie des Herrn Paul Rebour(der vor fünf Jahren auch einen Küchenzettel für die franzöſiſch⸗deutſche Verſchmel⸗ zung entworfen hat), ſondern auch kritiſche Beurteilungen ehr⸗ würdiger alter Gerichte und neuer„Kompoſitionen“. Wie ein Muſikrezenſent in einem uraufgeführten Werke nach orcheſtra⸗ len Klangfarben(man ſaat auch: Witzen) ſucht, ſo koſtet der Kochkunſt⸗ Kritiker mit ſeinem Gaumen höchſt nachdenklich und ernſt die Fineſſen einer ihm zur Beurteilung vorgeſetzten Speiſe aus. Die Rezenſion über ein Menu wird mit derſelben Gewichtiakeit zu Papier gebracht, wie über ein neues Werk von Strawinsky, Milhaud. Honnegger. Paris beſitzt heute ſeine Kritiker der Kochkunſt, wie die Provinz. Jede Zeitung entſen⸗ det ihren Fachmann zu Mahlzeiten, die— nach Ueberzeugung der Veranſtalter— eine„hiſtoriſche Bedeutung“ beſitzen. Es gibt Kammermuſtikvereinigungen für alte Muſik, es gibt Aga⸗ ven für Kochkunſtwerke des achtzehnten Jahrhunderts. Es aiht Aufführungen exotiſcher Muſik, es gibt Neger⸗ und Maori⸗ Platten. Streng fachlich— fort mit aller Romantik!— spricht der Gaſtronome über das Werk Es lächelt nur der, den es ärgert, daß er nicht hier und da zu einem Rezenſenteneſſen eingeladen wird. Und die Zeitungsleſer forſchen in den Kri⸗ tiken eifrig nach, ob ſie nicht die eine oder andere kochkünſt⸗ leriſche Leiſtung am häuslichen Herd zubereiten können. Der 1 als Koch iſt in Frankreich eine durchaus würdige Er⸗ ſcheinung. Der Anregung gaſtronomiſcher Schriftſteller folgend, grün⸗ det man„Feinſchmecker⸗Klubs“. In einer Neufahrsſtatiſtik leſe ich, daß ſich die Zahl dieſer kulinariſchen Vereinigungen feit 1921 um zweihundertvierzig erhöht hat. Heute zählt Paris an die ſechshundert Klubs; jede Provinzſtadt nennt etliche Dutzend ihr Eigen. So entwickelt ſich ſehr raſch eine Litergtur der Gourmands. In der vorigen Degemberwoöche entſtand 1 ein Klub der„trapailleurs gastronomes“. Die kommuniſtiſche „Humanite“ entſandte ihren fachmänniſchen Berichterſtatter zur Eröffnungsmahlzeit, die außerordentlich wohlſchmeckend war, ohne„in die Völlerei der Kapitaliſten und Bourgevis zu verfallen.“ Ein Volksblatt, der„Petit Pariſien“, veranſtaltet ein Preisausſchreiben folgender Art: es werden zwölf Koch⸗ rezepte veröffentlicht; in jedem iſt ein kleiner„gaſtropomiſcher „Irrtum“ enthalten. Wer dieſe zwölf Irntümer herausbekammt, der erhält den erſten Preis, der darin beſteht, daß er als Ehren⸗ gaſt an den zwölf Monatseſſen des Klubs der Hundert teilneh⸗ men darf.. Fachzeitſchriften gibt es die Menge, der Bücher⸗ markt wird mit lehrreichen Schriften über die Magie der Küche verſorat. Die„Chefs“ der modernen fransöſiſchen Kochkunſt. Montagne und Eseoffier, erzielen als Autoren ebenſo ſtarke Auflagen, wie ein Maurice Dekobra mit der„Madonng im Schlafwagen“, die ja ſchließlich auch ein Produkt ſchriftſtellexi⸗ ſcher Kochkunſt iſt. Es gibt Opfer der Radiologie, der Wiſſenſchaft. Auch die Gaſtronomie fordert ihre Opfer. Eines der ſympathiſchſten iſt der Kritikus Curnonsky, der ſeinen franzöſiſchen Namen ab⸗ gelegt und aus den lateiniſchen Worten eur(warum) und non (nicht), neben dem polniſchen Anhängſel„sky“, ein drolliges Pfeudonym hergeſtellt hat. Curnonsky iſt genötigt, täglich ein halbes Dutzend Referate über Menus zu ſchreiben. Im Winter fährt er zwiſchen halb eins und drei Uhr von einem Defeuner zum andern. Die Beſprechung von Diners kann er nicht mehr in vollem Umfang beſorgen und läßt ſich„vertreten“. Die erſten Hotels reißen ſich um ihn, den Unbeſtechlichen, den ſtren⸗ gen, aber gerechten Kritiker. Curnonsky nimmt inſolge ſeiner angeſtrengten Tätigkeit enorm zu. Er beſitzt das Körpergewicht von hundertfünfzehn Kilogramm und ſetzt ſich an die Tafel, wie einer, der aus Leidenſchaft für die Kunſt ſein phyſiſches Ich zum Opfer bringt, Wenn der Frühling ins Land zieht. muß er in die Kurorte, wo ſeine Ratſchläge hoch bezahlt werden. Stolz nennt ſich dieſer oberſte Schiedsrichter der Kochkunſt: Cur, der Erſte g Er macht in dieſen Tagen pfel von ſich reden, weil er gegen die Tafelreden iſt.„Sie plaudern nett ſoder galant],“ ſo ſchreibt er,„mit einer entzückenden Tiſchnachbarin oder mit einem alten Freunde, den Sie wiedergefunden haben. Da klopft plötzlich ein langweiliger Herr mit ſeinem Meſſer ans Glas was ſchon an und für ſich ein nulgärer Akt iſt! oder mt ſei⸗ nem Löffel an die Taſſe und verlangt gebieteriſch das Schwei⸗ gen der Tafelrunde. Dann erhebt ſich der Herr über ſeinem ſchmutzigen Teller und einem Serviettenknäuel, es wird an den Schaumweinkelchen gebimmelt, dienſte und die Tugenden eines Neffen, den alle Anweſenden beſſer kennen als er ſelbſt. Oder er ergeht ſich in allgemeinen Betrachtungen, die damit enden, daß er die Zuhörer auffordert, beim Arbeitsminiſter über das Anhalten aller Eilzüge bei Parriey⸗Laſſortie norſtellig zu werden. Dieſe Tafelreden ſind den Gaſtronomen ehenſo unerträglich, wie das Geknatter eines Hazz während der Mahlzeit.“ Curnonßkn ſetzte ſeine Theorie in die Praxis um. Auf einem eleganten Baukelt, dem er als „Prinz der Gaſtronomen“ beiwohnte, wurde er gebeten, eine und der Herr feiert die Ver⸗ ä „fühlt man ſich wohler, wenn man ſitzt, 4 Seite. Nr. 15 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 10. Januar 1028 Das ſchwere Autounglück in Wieblingen Verhaftung des Mannheimer Wagenführers Wie bereits gemeldet, wurde Sonntag abend der Hotel⸗ heſitzer Eiſele in Wieblingen von einem von Hetdelberg kommenden Perſonenauto erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß er wenige Augenblicke darnach ſtar b. Wie jetzt feſtſteht, ge⸗ hört das Auto einem Mannheimer Bankdirektor, der es ſelbſt ſteuerte. Im Wagen ſaß der Sohn. Eiſele wurde ſchrecklich zugerichtet. verſtümmelt. Der Lenker des Autos wurde vorläufig in Haft genommen. Eiſele ſtammte von Oberbexbach in der Pfalz und wohnte ſeit 1904 in Wieblingen, wo er mit einer Wieblingerin verheiratet war. Er gehörte nach der Ein⸗ gemeindung von Wieblingen im Jahre 1920 bis zum Novem⸗ ber 1922 dem Heidelberger Bürgerausſchuß als Mitglied der Zentrumsfraktion an. Wie wir noch erfahren, kehrte Eiſele mit der Straßen⸗ bahn von Heidelberg nach Wieblingen zurück. Als er aus⸗ geſtiegen war und nach dem Hotel Eiſele, Hauptſtraße 127, ſich begeben wollte, wurde er ungefähr 40 Meter von ſeiner Wohnung entfernt von dem Mannheimer Auto erfaßt, deſſen Herannahen er nicht bemerkt hatte, da ſich ſeine Aufmerkſam⸗ keit auf ein von der anderen Seite kommendes Auto konzen⸗ trierte. Das Unglück ereignete ſich am Ortsausgang in der Nähe der Halteſtelle Wieblingen⸗Oſt der Straßenbahn. Wie verlautet, ſollen von Mannheim her zwei Autos die Unglücks⸗ ſtelle paſſiert haben. Beim Ausweichen vor dieſen beiden Wagen iſt Eiſele von dem von Heidelberg kommenden Auto erfaßt worden. Eiſele hinterläßt außer der Witwe drei Kin⸗ der, von denen zwei verheiratet ſind. Eine Tochter befindet ſich noch im elterlichen Hauſe. * * 13 205 Erwerbsloſe im Amtsbezirk Mannheim. Am 4. Januar betrug die Zahl der beim Arbeitsamt Mannheim, öffentlicher Arbeitsnachweis für den Amtsbezirk Mannheim, gemeldeten Arbeitſuchenden 13 205(9945 männliche, 3260 weib⸗ liche). Davon entfallen 10 132(7327 männliche, 2805 weibliche) auf den Stadtbezirk und 3073(2618 männliche, 455 weibliche) auf den Landbezirk. Von den Hauptunterſtützungsempfängern erhalten 5802(4830 männliche, 972 weibliche) Arbeitsloſen⸗ Unterſtützung und 1955(1460 männliche, 495 weibliche Kriſen⸗ unterſtützung. Da am 28. Dezember die Zahl der Erwerbs⸗ loſen auf 12 779 ſich belief, iſt eine weitere Steigerung um 426 eingetreten. Durch die Beendigung des Weihnachts⸗ geſchäftes iſt im Nahrungs⸗ und Genußmittelgewerbe, im Verkehrsgewerbe, in den kaufmänniſchen Berufen und in der Berufsgruppe Lohnarbeit wechſelnder Art ein Rückgang der Beſchäftigungs möglichkeiten eingetreten. Das Bau⸗ gewerbe entläßt noch ſtändig Arbeitskräfte. In der ört⸗ lichen Metallinduſtrie fanden in der Berichtswoche keine Ent⸗ laſſungen ſtatt. Bei gutem Beſchäftigungsgrad haben die In⸗ duſtrie für Eiſenbahnbedarf, die Elektroinduſtrie, das Gewerbe für Geſundheits⸗ und Körperpflege, ſowie das Vervielfälti⸗ gungsgewerbe ihre Aufnahmefähigkeit nicht nur behauptet, ſondern ſogar noch erweitert. * Wieyiel Obſtbäume hat Mannheim? Die Fuhr⸗ und Gutsverwaltung hat in der Feldgemarkung Mannheim im Monat Dezember 1927 eine Zählung der Obſtbäume vorgenommen. Es wurden feſtgeſtellt: 16381 Apfelbäume, 9537 Birnbäume, 8200 Zwetſchgenbäume, 1351 Nußbäume, 517 Kirſchenbäume und 1753 ſonſtige Obſtbäume. Die Bäume be⸗ finden ſich in folgenden Stadtteilen: Alt⸗Mannheim 2888, Frieſenheimer Inſel 235, Käfertal 1359, Neckarau 26 598, Feudenheim 2259, Sandhofen 3871, Rheinau 493. i Verein Rechtsſchutzſtelle ſſtir Frauen und Mädchen E. V. Es iſt immer noch nicht allgemein genug verbreitet, daß obiger Verein zweimal wöchentlich, und zwar Montags und Freitags, jeweils von—6 Uhr unentgeltlich Sprech⸗ ſtunden in N 2, 4 abhält. Dort iſt Gelegenheit gegeben, daß ſich die Frau mit der Frau ausſprechen und ihr Herz erleich⸗ tern kann. Seien es Anſprüche, die an Väter unehelicher Kinder geſtellt werden, ſeien es Ehezerwürfniſſe, Kaufver⸗ träge, Eintreibung von Mietſchulden— es bleibt nichts un⸗ verſucht, um zu helfen, wo Hilfe möglich iſt. Mannheimer Notgemeinſchaft Nur noch in der Stille kann die Mannheimer Notgemein⸗ ſchaft weiter wirken. Daß ihr dies gelingt, daß ſie auch jetzt moch einem kleinen Kreiſe von Angehörigen des Mittelſtandes dienen kann, verdankt ſie einer Reihe von Gönnern, die ſich ſeit nahezu 2 Jahren bereit gefunden haben, monatliche Spen⸗ den in Form von Patenſchaften zu geben. Dadurch wird es ermöglicht, 37 Einzelperſönlichkeiten oder Familien monatlich kleine Gaben zu überſenden, deren Fehlen eine tiefe Lücke für die Betreffenden bedeuten würde. Es war auch möglich, einem größeren Kreiſe alter Schützlinge eine Weih⸗ nachtsfeierſtunde zu bereiten. Eine beſondere Veranlaſſung hatte die hierfür notwendigen Mittel gebracht. Ein ungenannt bleiben wollender Freund der Notgemeinſchaft hat gar die Summe von 500 Mark für die Schützlinge geſpendet. Dank ſet den Spendern der Patenſchaften ausgeſprochen. Mögen ſich zu den alten Freunden neue geſellen, damit das Werk der Not⸗ ruflich nur noch bis Sonntag, 15. Januar, im gemeinſchaft weitergeführt werden kann. CCC ͤͥͤ ³˙ AAA R 72 ²Ü ³QA ⁵ ð Rede zu halten.„Nach einem ſo prachtvollen Eſſen,“ ſprach er. als wenn man ſteht. Trinken wir einen Schnaps und opfern wir dem Gotte des Schweigens...“ Es ward mäuschenſtill im Saal. Dann trank jeder ſein Likörgläschen leer. Curnonsky iſt bisweilen der Schrecken der Reſtaurants. Seine Feder iſt ſcharf gewürzt. Unlänaſt ſchrieb er:„Wenn Ihnen in einem Reſtaurant der Oberkellner mit Augenzwinkern halblaut ſagt:„Monſieur ſollten eher dies als das nehmen,“ dann mißtrauen Sie der Küche... Die Folge war, daß den„maitres'hotel“ im Fachblatte die Mahnung er⸗ teilt wurde, ſich dem Gaſte gegenüber ſtrenaſter Zurückhaltung zu befleißigen, keine Werturteile abzugeben. Von der Frau wird in gaſtronomiſchen Betrachtungen, wie ſie die Zeitungen täglich bringen, faſt nicht geſprochen. Die Literatur der Kochkunſt wendet ſich an den Mann als den Ge⸗ nießer, der ſich nach Maßgabe ſeiner materiellen Mittel zum ernſthaften Gaſtronomen ausbilden kann. „Der Barbier von Sevilla“ Sonderveranſtaltung des Bühnen volksbundes Die Theatergemeinde des Bühnenvolksbundes hat ſich mit einer Sonderveranſtaltung ſelbſtändig gemacht, nachdem ſie vom Nationaltheater ein paar mehrfach nachgeſuchte Opernvorſtellungen nicht erhielt. Es liegt uns fern, uns in dieſen Zwiſt einzumiſchen, aber wir erinnern daran, daß wir fiels an dieſer Stelle mit Nachdruck auf die Bedeutung der Theatergemeinden hingewieſen haben, die endlich, nach der Trennung von den Abonnements, ihre eigentliche Selbſtän⸗ digkeit dieſen gegenüber erhalten haben. Dabei iſt es nichts als ihr gutes Recht, wenn ſie wegen des Spielplans Forde⸗ rungen ſtellen, die ihren erzieheriſchen Abſichten entſprechen und ſich nicht von den Möglichkeiten des Theaters entfernen. Nachdem ſich der Bühnenvolsbund in dieſer Richtung ver⸗ gebens bemühte, hat er ſich nun ein eigenes Enſemble für bier Abende heſtellt, die geſtern ihren Anfang nahmen. Die Wahl des„Barbiers von Sevilla“ iſt außer⸗ ordentlich geſchickt, beſonders, wenn man die Bühne berück⸗ ſichtigt, daß ſich die Vorſtellung auf den engen Rahmen der Mufenſgalbühne beſchränken mußte, die keinen Chor und keinerlei große Szenerie verträgt. Wie geſchickt ſich der Bühnenbildner Wilhelm Reinking mit der Not dieſer Ein Bein war vom Kotflügel baar Brettlein abgefunden hat und einen leichten, 5 luftigen, voll aufgemachten Baſilio, und Adolf Jäger bemüht ſich als * Vom Zug die rechte Hand abgefahren wurde dieſer Tage dem in Neuoſtheim wohnhaften Inhaber eines Friſeur⸗ geſchäfts, in dem Augenblick, als er in den von Frankfurt am Main kommenden Perſonenzug abends.44 Uhr in Langen, ſeinem Heimatsort, wo er geſchäftlich zu tun hatte, einſteigen wollte. Kaum hatte er das Trittbrett des eben einfahrenden Zuges betreten, ſetzte ſich der Zug auch ſchon in Bewegung und ſchleuderte den Bedauernswerten ſo unter den nach⸗ folgenden Wagen, daß er zwiſchen die Gleiſe zu liegen kam. Nach Ausſage des Verunglückten ſind 3 oder 4 Wagen über ihn weggegangen. Der Unfall wurde erſt bemerkt, als Bahn⸗ bedienſtete lange Zeit, nachdem der Zug die Station verlaſſen hatte, den Mann zwiſchen den Gleiſen liegend auffanden. Das Perſonal des Zuges hatte den Unfall ebenfalls nicht bemerkt. Der Familie des Bedauernswerten wendet ſich die allgemeine Teilnahme zu, zumal da der Betroffene erſt ſeit einigen Wochen ein Damen⸗ und Herren⸗Friſeurgeſchäft eröffnet hat und bei ſeinen Kollegen als eine erſtklaſſige Kraft gilt. Die Schuld an dem Unglück wird der Bahn beizumeſſen ſein, da der Zug zu raſch abfuhr. Der Verunglückte befand ſich ſchon einige Zeit auf dem Bahnſteig. Die Wagen waren mangelhaft beleuchtet. Außerdem erſchwerte Neuſchnee das Einſteigen. * Ihren 70. Geburtstag feiert heute Frau Marie Barth geb. Feeſer, wohnhaft F 5, 11. Veranſtaltungen Deutſche Ehrenlegion E. V. Ritterſchaft Mannheim Die Ritterſchaft Mannheim der Deutſchen Ehrenlegion hielt am Samstag im großen Saal des Kaufmannsheims bei zahlreichem Beſuch einen von vaterländiſchem Geiſte durch⸗ wehten Familienabend ab, dem auch eine große Anzahl Vertreter der hieſigen militäriſchen Vereine beiwohnten. Der Vorſitzende, Oblt. a. D. Bittel, begrüßte die erſchienenen Kameraden und deren Damen, insbeſondere aber den Redner des Abends, Major a. D. Freiherr Löffelholz von Col⸗ berg ⸗ München, und den Vorſitzenden des Rhein⸗Neckar⸗ Militärgaues, Hauptlehrer Kreutzer. Die muſikaliſche Leitung beſtritt die Kapelle Seezer, die nicht nur flotte Militärmärſche, ſondern auch klaſſiſche Kompoſttionen in guter Ausarbeitung zum Vortrag brachte. Frl. Schwemm ſprach re mit Wärme und Ausdruck. Dann hie Freiherr Löffelholz von Colberg eine Anſprache, in der er ſich über die Zwecke und Ziele der D. E. verbreitete, die in ſchwerſter Zeit des deutſchen Vater⸗ landes gegründet wurde. Er warf zunächſt einen hiſtoriſchen Rückblick auf die Entſtehung des Ordens, der von ſeinen Gegnern ſtets angefeindet werde. Umſo ſtärker ſei die Zu⸗ nahme des Ordens in allen Gauen des deutſchen Vater⸗ landes. Die Zugehörigkeit zur D. E. bringe eine Reihe von Pflichten. Die innere Pflicht eines Ritters der Ehren⸗ legion ſei ein unbedingtes und ſchrankenloſes Hingeben an das Vaterland. Die D. E. pflege nicht nur die alte Treue und Kameradſchaft, ſondern auch die alten ſoldatiſchen Tugenden des Eintretens des Einzelnen für das Ganze, und das Unter⸗ ordnen unter die eiſerne Diſziplin. Unſerer heutigen Jugend fehlen dieſe alten ſoldatiſchen Eigenſchaften. Mancher Familienvater wäre herzlich froh, wenn er ſeine Sprößlinge wieder ein oder zwei Jahre deim Militär unterbringen könnte, damit ſie zu tüchtige Männern erzogen würden, 2 Millionen Kameraden habsg für die ſchwarz⸗weiß⸗rote Flagge, unter der Deutſchland groß und mächtig wurde, ihr Leben gelaſſen. Dieſe alte deutſche Reichsflagge, die im Aus⸗ lande heute noch mit jubelnder Begeiſterung begrüßt werde, könne daher niemals vergeſſen werden. Major a. D. von Baer dankte dem Redner für ſeine mit ſo lebhaftem Beifall auf⸗ genommen Ausführugen, appellierte an die Angehörigen der D.., insbeſondere aber an die Frauen und Mütter, in dieſem Sinne die heranwachſende Jugend zu erziehen und forderte zu treuem Zuſammenhalten auf. Hauptlehrer Kreutzer ö vom Rhein⸗Neckar⸗Militärgauverband überbrachte die Grüße dieſer Organiſation und verband damit den Wunſch, daß ſich die einzelnen militäriſchen Vereinigungen endlich einmal in einemgroßen militäriſchen Verband zuſammen⸗ finden möchten, um damit die Stoßkraft der militäriſchen Vereine zu befeſtigen. Nach den mit ſtarkem Beifall aufgenommenen An⸗ ſprachen erfreuten mehrere Soliſten durch ihre Darbietungen. Erwähnt ſeien die Damen Frieſer, Schmidt, Neuber, Schwemm und Herr Kotie. Eine Tombola enthielt wertvolle Gewinne. Ein Tanz beſchloß den vaterländiſchen Abend, der der D. E. eine große Anzahl neuer Freunde und Gönner gebracht hat. ch. * * Wilhelm Hartſtein im Mannheimer Künſtlertheater Apollo. Wilhelm Hartſtein, der beliebte rheiniſche Komiker, deſſen luſtiger Schwank in 2 Bildern„Adam und Eva“ zu⸗ ſammen mit der bunten Komödie der Irrungen in 2 Bildern „Drei grüne Jungen“ allabendlich unter dem jubelnden Bei⸗ fall des ausverkauften Hauſes in Szene geht, bleibt unwider⸗ Künſtlertheater Apollo. reizenden Opernrahmen erſtellte, der die Verwandlung der erſten zur zweiten Szene im Stil der Stegreifkomödie zuließ, war eine ganz erſtaunliche Leiſtung, die man ſich hier künftig zum Vorbild für die leidigen Aufführungen im Muſenſaal nehmen darf. Auch was der Regiſſeur Arthur Maria Ra⸗ benalt, wie der Bühnenbildner vom Landestheater in Darmſtadt, mit der Gliederung der Enſembles und vor allem in der Deutlichkeit der Dialoge erreichte, verdient als ein Muſterbeiſpiel dafür betrachtet zu werden, wie man ſich dieſen ungefügen Raum lautlich und ſzeniſch bei all ſeinen Tücken untertan machen kann. Im Verlauf des Abends vergaß man immer mehr, daß man es mit der ungeſchickteſten aller Büh⸗ nen zu tun hatte, ſo ſuggeſtiv und unmittelbar wirkten die ſzeniſchen Vorgänge. Daran war vor allem auch das Enſemble, zumal in ſeinen komiſchen Teilen, ſchuld. Es beſtand aus Kräften des Frankfurter Opernhauſes, denen ſich in der Rolle der Roſine Irene Eden zugeſellte. Die Künſtlerin ſchien unter einer hemmenden Indiſpoſition zu ſtehen, die ihr die Entfaltung ihrer ziergeſanglichen Mittel von einſt ſpürbar erſchwerte; aber mit der charmanten Gymnaſtik ihrer Darſtellung eilte ſie über alles Beeinträchtigende leichten Fußes und noch leich⸗ teren Gewichts(kommt etwa daher der ſtimmliche Fehl⸗ betrag?) hinweg, um ihrem ſpaniſchen Püppchen eine feine, ſchelmiſche Komödienwirkung zu geben. Die Frankfurter hatten einen ihrer Beſten in Richard von Schenk entſandt, der den eigentlichen Erfolg des Abends begründete. Sein Doktor Bartolo war eine ganz köſtliche Figur, von ſchönſter Deutlichkeit im Dialog, deſſen älteſte Scherze und erprobte Improviſationen ihre friſche Wir⸗ kung bis in den leten Winkel ausübten, ſtimmlich trotz eines Auflugs von Heiſerkeit im erſten Akt von der vollen Wucht eines echten Baßbuffos. Die tauſendfältige Mimik dieſer breiten Geſichtsfront, der bei aller Deutlichkeit doch ſtets feine, im beſten Komödienſtil gehaltene Humor konnten ihre Wir⸗ kung nicht verfehlen, die ſich denn auch bis zum Schluß ſtei⸗ gerte.— Alfred Permann, der hier bereits durch ſeinen Don Giovanni bekannte lyriſche Bariton der Frankfurter Oper, bringt wenigſtens ſtimmlich die graziöſe Schlankheit mit, die die Rolle des Schlingels Figaro erfordert; wie ein Raſtelli ſollte er ſich durch dieſe turbulenten meiſterlichen En⸗ ſembles hindurchſonglieren, aber es kann nicht jeder ein Raſtelli ſein, auch der berühmte de Luca hat nur ſein köſtliches Parlando, um der Beweglichkeit von Roſſiuis Werk zu folgen. Hans Erl gibt einen dunkel getönten, ſehr humor⸗ Mannheimer Hausfrauen Der„Bunte Abend“ des Mannheimer M erren] findet kom⸗ bundes für Mitglieder und Gäſte(au menden Donnerstag im Caſino ſtatt.(Weiteres Anzeige.) * D. H..⸗Muſikabend. Die Muſikabteilung der Ortsgruppe Mannheim im Deutſchnationalen R veranſtaltet heute im Konzertſaal der Harmonie, D 2, 6, einen Mozart⸗Haydn⸗ Abend. Die erſt ſeit kurzer Zeit beſtehende Muſikabteilung, die ſchon ſehr viel zur Verſchönerung der D. H. VB.⸗Veranſtal⸗ tungen beigetragen hat, hat ſich außerordentlich angeſtrengt, um den Beſuchern einige genußreiche Stunden zu bereiten. Es wäre deshalb wünſchenswert, daß ſie in ihren Beſtrebun⸗ gen durch einen zahlreichen Beſuch unterſtützt würde. Jilm⸗Runoſchau Palaſttheater:„Belphegor“ Der zweite Teil des Kriminalftlmes, der unter dem Namen„Der König der Detektive“ läuft, bringt die etwas überraſchende Löſung des Myſteriums und zieht den [Schleier, der über der Perſon des Louvre⸗Geſpenſtes liegt, hinweg. Auch im zweiten Teil iſt jede ſenſationelle Kraft⸗ leiſtung, die ſonſt die Fabrikmarke der Detektipfilme iſt, ver⸗ meden. Und es iſt gut ſo. Der Bildſtreifen bekommt auf dieſe Weiſe den Schein der Wahrſcheinlichkeit, ohne dadurch an Spannung etwas einzubüßen. Ganz ausgezeichnet iſt die Figur, die Marcell Navarre verkörpert. Beſonders ſeine Charakterſtudie als Antiquitätenhändler iſt prächtig getroffen. Nicht minder gut ſind Elvire Vautier und Albert Meyer. Alles in allem kann man ſagen, daß der Film von der großen Mehrheit der Detektivromane angenehm abſticht und daß er gut auf die Pſyche des Publikums abgeſtimmt iſt, zeigt der große Andrang zur Kaſſe. Nebenher laufen die Streifen„Die von der Infanterie“, der ernſte und heitere Bilder aus der früheren K..⸗Infanterie vermittelt, ferner„Wildfütterung im Hochgebirge“ mit prächtigen Naturaufnahmen aus 89 8 ſchneiten Gebieten der bayeriſchen Alpen. 2. Kommunale Chronik Der Wunſch nach einem unbeſetzten Groß⸗Fraukfurt Frankfurt a.., 8. Jan. Im Zuſammenhang mit der Eingemeindung von Höchſt nach Frankfurt wurde ein Antrag angenommen, der den Magiſtrat erſucht, bei dem Reichsaußen⸗ miniſter vorſtellig zu werden, bei der franzöſiſchen Regierung einen Schritt zu unternehmen, daß der beſetzte Teil des künftigen Groß⸗ Frankfurt vom 1. April 1928 ab von der Beſatzung geräumt wird. Die heutige Be⸗ ſatzungszone durchſchneidet das künftige Groß⸗Frankfurt und trennt einen weſentlichen Teil vom Hauptteil der Stadt Frankfurt a. M. ab, wodurch erhebliche Verwaltungs⸗ und Verkehrsſchwierigkeiten entſtehen. Der Streit um die Friedelsheimer Waſſerverſorgung * Friedelsheim, 4. Jan. Eine Ausſchußſitzung der Friedelsheimer Waſſerverſorgungsgruppe nahm Kenntnis von dem Proteſt einer Bürgerverſammlung in Wachenheim gegen die Brunnenbohrungen der Friedels⸗ heimer Waſſerverſorgungsgruppe. Der Ausſchuß ſtellt feſt, daß die Unruhen, die in die Wachenheimer Bevölkerung hineingetragen worden ſind, jeder Begründung entbehrten. Die Angelegenheit ſei bereits durch die Geologiſche Abteilung des Landesamtes für Waſſerverſorgung in München unter⸗ ſucht worden, wobei feſtgeſtellt wurde, daß ein Verſiegen der Quellen, die die Wachenheimer Brunnenkammer für Lauf⸗ brunnen ſpeiſen, nicht zu befürchten iſt. Der Ausſchuß be⸗ ſchloß aber trotzdem, um den Wachenheimer Befürchtungen vorzubeugen, bei dem Brunnen 3, der eine Tiefe von 50 Mtr. hat, das Oberflächenwaſſer abzuzementieren, damit dies den Wachenheimer Bürgern erhalten bleibt. Im übrigen ſieht der Ausſchuß dem angekündigten Waſſerprozeß mit Ruhe ent⸗ gegen. Bei günſtiger Witterung dürften die Bauarbeiten in 5 bis 6 Monaten beendet ſein. Das Waſſer der vier Brunnen wurde ſowohl durch die öffentliche Unterſuchungsanſtalt Speyer als auch durch die Bakteriologiſche Unterſuchungsan⸗ ſtalt 1 unterſucht und in jeder Hinſicht als einwandfrei befunden. Kleine Mitteilungen Für die ausgeſchriebene Stelle eines Pfandmeiſters der Stadt Bensheim haben ſich nicht weniger als 68 Bewer⸗ ber gemeldet. Aufspringen 4 Hände und des Geſhte, ſchmerzhaftes Brennen, ſowie Röte und Juckreiz der Haut Creme Leodor. Gleichzeitig herrlich duftende losmetiſche Unterlage für Puder. Tube 60 Pf. und 1 Ml. Erhältlich in allen Chlorodont⸗Verlaufsſtellen. 8 gratis bei Einſendung dieſes Inſerates durch Leo⸗Werle.⸗G., resden⸗N. 6 5 5 Graf nach Kräften, ſeine ſtimmlichen Qualitäten mit den Forde⸗ rungen des Belcanto in Einklang zu bringen. Wie der Kapellmeiſter Max ee mit dieſem Enſemble ſo ein Finale wie das des erſten Akts aufbaut, iſt eine Dirigentenleiſtung allererſten Ranges. Die ganze Fein⸗ heit der ftalieniſchen Meiſteroper lag in dieſer kundigen Interpretation, die ſich auch an manchen Härten und Bläſer⸗ launen des Frankfurter Sinfonieorcheſters nicht kehrte. So kam ein Abend zuſtande, immer reicher an Stimmung und Laune, der rechte Genuß einer komiſchen Oper und deshalb den Verauſtaltern wie den Ausführenden beſonders zu dan⸗ ken, denen reicher Beifall wurde. Dr. K. Rudolf G. Binding lieſt im Rahmen der literariſchen Abende der Buchhandlung Tillmann am Freitag, den 13. Ja⸗ nuar, im großen Saal der Harmonie aus eigenen Werken. Rabindranath Tagore als Schauſpieler. Man hörte oder las vor einiger Zeit Berichte und Schilderungen, die ſich mit dem Geſundheitszuſtande des berühmten Philoſophen⸗ Dichters, Rabindranath Tagore, beſchäftigten. Er ſei alt und müde geworden, hieß es u. a. vor kurzem, und er habe ſich faſt ganz von der Außenwelt zurückgezogen. Er beſchäftige ſich nur noch mit ſeinen Meditationen über zeitloſe Fragen, laſſe ſich ſehr ſelten vor Beſuchern ſehen oder, wenn er es tue, ſo pflege er in Gedanken verloren abſeits zu verharren und ſich höchſt ungern und beſtenfalls nur mit einigen Worten in bie Geſpräche und Verhandlungen zu miſchen, die ſein Suhn als ſein Sachwalter und Vertreter, mit den Zeitungsberichterſtat⸗ tern, den Anhängern und Freunden ſowie den Verlegern uſw. führe.— Dieſe vielleicht durch das zunehmende Alter des greiſen Dichters verurſachte Teilnahmsloſigkeit ſcheint nun aber einer neuen, geradezu erſtaunlichen Aktivität gewichen zu ſein. Aus Kalkutta kommt die Nachricht, daß Rabindranath Tagore nicht nur ein neues Schauſpiel verfaßt hat, ſondern daß er in dieſem bei der Uraufführung ſelbſt als Schauſpieler und ſogar als Sänger aufgetreten iſt. Das Stück iſt eine ſymboliſche Darſtellung der Jahreszeiten und in Verſen ge⸗ ſchrieben. Tagore brachte ſeinen Part mit wohllautender und kräftiger Stimme zum Vortrag und ſpielte, wie berichtet wird, mit geradezu jugendlicher Beweglichkeit und Lebhaftigkeit. Seine Auftritte wurden umrahmt von Tän und Geſang⸗ ſtücken, welche Rabindranaths Schüler und Sh lerinnen auf⸗ führten, und welche der greife Dichter ihnen ſelber einſtudiert hatte. Sein Erſcheinen auf der Bühne erregte begreiflicher⸗ weiſe Senſatton, und das Stück fand ſtärkſten Beifall. . werden beruhigt und ausgeheilt durch die wundervoll kühlende, reizmildernde 2 N S * n en ere e cp „ u n d nent: d o Seen e e u ren Kno n . un M„ 1 * Und heſſiſchen Regierung Schritte „ Tienztag, den 10. Januar 1928 Nene Mannheimer Zeitung(Mittag Ausgabe) . f l Friedrichsfeld, 10. Jan. Unter dem Verdacht ſein Zaus ſelbſt angeſteckt zu haben, wurde ber frühere Eiſenbahnangeſtellte Geiſen, bei dem es in vergangener Woche nachts gegen 78 Uhr brannte, verhaftet. Am Abend vor dem Brand iſt Frau Geiſen mit den Kindern abgereist. Geiſen kam gegen 2 Uhr vom Wirtshaus und bald darauf görte man Feuerrufe. Am Samstag war das Gericht an der 2 1 5 cr. Heidelberg, 9. Jan.„Bühne, Film und Zirkus au dem Hapagdampfer Oceana“, ſo hieß 5 b 185 jährtgen Bühnenballs, das eine überaus zahlreiche und zzahl“⸗willige Schar in die Stadthalle gelockt hatte. Man fühlte ſich wirklich auf einen großen Ozeandampfer verſetzt, Sonnendach, rauchloſer Kamin, Nebelhörner, ſchmucke Matro⸗ ſen und würdige Kapitäne des„Hapag“ begleiteten auf der Fahrt nach Amerika. Die Prohibitionszone wurde nicht er⸗ reicht. Die verſchiedenartigſten Darbietungen der Künſtler wurden freudig aufgenommen, die Tombola brachte ſchöne Gaben, eine Trägerin der„N. M..“ war glückliche Gewinne⸗ pin eines Damenfahrrads, das von einer Mannheimer Firma geſtiftet war. Heidelberg, 9. Jan. Infolge ber für Bau-, insbeſon⸗ dere für Betonierungsarbeiten ungünſtigen Witterung, ſind die Arbeiten an der Stauſtufe Hirſchgaſſe zurzeit faſt völlig ſtillgelegt. Sollte die in den letzten Tagen eingetretene warme Witterung anhalten, ſo iſt beabſichtigt, die Arbeiten möglichſt ſofort wieder in größerem Umfang aufzunehmen. . HSeidelberg, 9. Jan, Die Heidelberger Geſang⸗ pereine wollen bei genügender finanzieller Unterſtützung durch die Stadt und die anderen Verkehrsintereſſenten beim 10. Deutſchen Sängerfeſt, das bekanntlich vom 19. bis 22. Juli in Wien ſtattfindet, einen großen Heidelberger Feſt⸗ wagen für den Feſtzug ſtellen. Heidelberg, 9. Jan. Am Freitag ſchoß ſich bei einer Fele auf Edinger Gemarkung der Beſitzer des Schwaben⸗ eimer Hofes eine Schrotladung in den Fuß. Er mußte ſofort in das Heidelberger Krankenhaus überführt werden. Die Zehen ſind abgeſchoſſen. „h. Neckarbiſchofsheim, 6. Jan. Geſtern fand hier eine Ortsbereiſung ſtatt. Nach Abhörung der Gemeinde⸗ 1 8 und Bedienſteten und Entgegennahme einer Be⸗ chwerde nahm Landrat Strack⸗Sinsheim die beſonderen Wünſche der Gemeindeverwaltung entgegen. Die ſich ſehr fühlbar machende Verſchlechterung im Verkehrsweſen wurde beſonders eingehend behandelt. Den breiteſten Raum nahm die Frage der reſtloſen Aufnahme des Nebenortes Helmhof in Neckarbiſchofsheim in Anſpruch. Der Gemeinderat Neckar⸗ biſchofsheim zeigte ſich auch diesmal zur Aufnahme des Neben⸗ ortes im Prinzip einverſtanden, während der Sprecher für Helmhof wegen der zu erwartenden höheren Umlage dem Eingemeindungsgedanken ablehnend gegenüberſtand. Die einzige Löſung iſt nur in einer zwiſchenſtgatlichen Regelung zu finden. Es werden nach dieſer Richtung bei der badiſchen 4 unternommen. An die Verhandlungen ſchloß ſich ein Rundgang durch die Stadt an mit Beſichtigung der Gemeindeanſtalten. „ Anenheim bei Kehl, 8. Jan. Geſtern brach in einem Zimmer des Anweſens des Kaufmanns Jakob Roß auf his⸗ her noch unaufgeklärte Weiſe Feuer aus. Durch energiſches Eingreifen der Hausbewohner und Nachbarn konnte eine größere Ausdehnung des Feuers verhütet werden. Immer⸗ gin iſt an den im Zimmer aufgeſtapelten Warenvorräten durch Feuer und Waſſer beträchtlicher Schaden angerichtet worden. Aus der Pfalz Das Wirtſchaftsleben der Pfalz Eg. Ludwigshafen, 5. Jan. Das Wirtſchaftsleben it der Pfalz hat ſich während des Jahres 1927 zum Vorjahr weit produktiver geſtaltet und hat zum allgemeinen Wieder⸗ aufbau einen bedeutenden Schritt vorwärts geführt. Dieſe Tatſache ſpiegelt ſich beſonders klar in einem Zahlennergleich der Er werbsloſen bewegung. Während am Jahres⸗ ende 1926 die Zahl der Erwerbsloſen ſich noch auf 39 076 belief. erfuhr ſie im Laufe des Jahres 1927 einen Rückgang um 16 228 auf 22.848. Ein gleich günſtiges Verhältnis iſt auch bei den Erwerbsloſen und Kriſenunterſtützten feſtzuſtellen. Die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger verbeſſerte ſich bei einem Stand von 30 277 im Dezember 1926 um 17 399 auf 12878. Die Zahl der Kriſenunterſtützten weiſt dagegen einen geringen Rückgang auf. Während die Kreditnot und ſchlech⸗ ten Zahlungseingänge im Fahre 1926 noch erſchreckend aroß waren, Konkurſe und Geſchäftsaufſichten und die ſogen. ſtillen Vergleiche für das Geſchäftsleben beſonders ſchädigend ſich auswirkten, übten die wirtſchaftlichen Mißſtände im Fahre 1927 auf die Geſamtkonfunktur einen weniger hemmenden Einfluß aus. Im April 1927 berechtigte die Geſtaltung der Wirtſchafts⸗ lage zum erſtenmal wieder zu der Hoffnung auf eine allmäh⸗ liche Beſſerung und Feſtigung der Verhältniſſe. Der Eingang von Aufträgen hatte ſich bei mehreren Betriebszweigen zuſehends gebeſſert. Die im Mai langſam, aber ſtetig vorwärtsſchreitende Beſſerung bot Ausſicht auf eine weitere Entwicklung, obwohl ſte ſich noch nicht gleichmäßig hei allen Induſtriezweigen auswirkte. Im Juni und Ful hielt die günſtige Entwicklung weiter an, doch wurde der Konkur⸗ renzkampf in der Induſtrie außerordentlich ſcharf, ſodaß die erzielten Preiſe vielfach nicht mehr befriedigten. Selbſt das Exportgeſchäft ließ kaum noch Gewinn möglichkeiten übrig. Im Monat Oktober machte ſich in der Aufwärtsbewegung eine Stagnation durch das deutliche Nachlaſſen der Auftrags⸗ eingänge bei den meiſten Induſtriezweigen bemerkbar. Die Folge davon war, daß die Zahl der Exwerbsloſen⸗ und Kriſen⸗ unterſtützten wieder erſtmals eine Zunahme erfuhr. Im De⸗ zember geſtaltete ſich die Wirtſchafts⸗ und Arbeitsmarktlage noch ungünſtiger und der Eingang an Aufträgen ließ durchweg nach. Die Auftragsbeſtände waren meiſtens ſy gering, daß ſie teilweiſe ſehr raſch aufgearbeitet wurden. Abſatzſtockungen tra⸗ ten überall hervor und die Folge war Betriebseinſchränkung und Kurzarbeit. Trotzdem hat die Arbeitsmarktlage in der Pfalz im Fahre 1927 gegenüber dem Vorfahre eine weit aünſtiaere Entwicklung aufzuweiſen. Die Arbeitsmöalichkeit nahm von Monat zu Monat zu. Iſt durch die Witterungseinflüſſe in dem letzten Viertel des Jahres 1927 auch eine Verſchlechterung ein⸗ getreten, ſo kann dieſe im Verhältnis zu dem Geſamtaufſtieg doch nur als unweſentliche Saiſonerſcheinung angeſprochen werden. 1 Jan. Auf Grund ber Zuſammenſtellungen Landesamtes werden die vorläufigen Erx⸗ ebniſſe der Viehzählung vom 1. Dezember 1927 für Paper(ohne Saggebiet) bekanntgegeben. ezählt wurden 1927 408 171 Pferde(1926 414773 e 8 681795 Stück Rindpieh(3 560 584), 2319 481 Schweine( 100 860), Schaafe(407.061), 360 638 Ziegen(429 000), 11206 727 Feder⸗ vieh(10 923 635) und 325 790 Bienenvölker(824 535). „ Edenkoben, 8. Jan. Als Eigentümer des geheimnis⸗ vollen Fundes eines Mantels mit 1040/ in Gold und Silber wurde ein geiſteskranker Blinder ermittelt, der ſich in einem Anfall von Verfolgungswahn des Mantels und des Geldes entledigte. Bei einer Hausſuchung bet dem Blinden wurden weitere 20 Mark in Gold gefunden. Der bedauerns⸗ werte Mann, der zunächſt in das hieſige Krankenhaus einge⸗ Hefert wurde, mußte geſtern in die Heil⸗ und Pflegeanſtalt Klingenmünſter verbracht werden, da er im Krankenhaus alles demoltierte. 5 Spener 8. des Statiſtiſchen 974245 M Gerichtszeitung Ein internationaler Taſchendieb vor Gericht Ein internationaler Taſchendieb großen Formats, der Ruſſe Alexander Magnid o w, hatte ſich am 5. Januar vor dem Düſſeldorfer Schöffengericht zu verantworten. Am 8. Dezember wurde er auf dem Düſſeldorfer Hauptbahnhof in dem Augen⸗ blick verhaftet, als er einer Dame an der Bahuſteigſperre die Geldbörſe entwenden wollte. Magnidow hat ein be⸗ wegtes Abenteurer⸗Leben hinter ſich. Schon mit 19 Jahren, als er auf der Kadettenſchule Kiew war, verübte er kleine Diebſtähle und wurde entlaſſen. Dann begannen ſeine Abenteurerfahrten, die ihn durch faſt alle Länder und Städte Europas führten. Von Deutſchland aus reiſte er ſelbſt bis nach Braſilien, wo er in Rio de Janeiro ein Papiergeſchäft gründete und nach Montevideo gingen ſeine Irrfahkten. Ueberall wurde aber ſein Treiben entdeckt und er ausgewieſen oder hinter Schloß und Riegel gebracht. Vor dem Richter gab er ſeine Schandtaten zu, Magnidow ſchützt aber Not vor. Die Polizei ü ſeiner Anſicht nach an allem Schuld. Da er nie⸗ mals recht Arbeit bekam und ſo mußte er, um ſeine Frau und zwei Kinder zu ernähren, die ebenfalls auf der Anklagebank erſchtenen waren, ſtehlen. Das Gericht verurteilte ihn im Rückfall und wegen Zechprellerei zu 13 Monaten Zuchthaus. ** n Erpreſſer. Vor dem i Heidelberg ſtand am Samstag hier der dojährige Dachdecker Joſeph Schmitz aus München⸗ Gladbach, der ſich der Erpreſſung ſchuldig gemacht hat. Die Verhandlung fand unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtatt. Es wurde feſlgeſtent, daß der Angeklagte an zwei hieſige Kaufleute Erpreſſerbriefe gerichtet, von ihnen Geld verlangt und ihnen gedroht hat. Von dem einen erhielt er 40% Schweigegeld; der andere lehnte es ab, die ver⸗ langten 100/ zu zahlen. Der Angeklagte, der nicht vor⸗ beſtraft iſt und den unglückliche Familienverhältniſſe und Not 90 Erpreſſer gemacht haben, wurde zu zwei Monaten „»fängnis verurteilt. Ein Unglücksfahrer vor Gericht. Der Kraftwagen⸗ führer des hieſigen Herz⸗Jeſu⸗Kloſters in Neuſtadt a. d. Haardt, der 0 jährige Emil Köhler, hat im Mat und Juni vorigen Jahres mit dem Reklamekraftwagen für das My⸗ ſterienſpiel„Moſes“ zwei Kinder tokgefahren. Im Mai überfuhr er im Schönthal bei Neuſtadt einen vierjährigen Knaben, im Juni zwiſchen Lachen und Speyerdorf ein ſieben⸗ jähriges Mädchen. Das Schöffengericht Neuſtadt verurteilte ihn wegen des Falles Schönthal zu drei Monaten Gefängnis, weil es annahm, daß Köhler zu ſchnell gefahren und nicht ge⸗ nügend Signal gegeben hat. Wegen des Falles in Lgchen⸗ Speyerdorf wurde er freigeſprochen, weil das Mädchen hinter einem Fuhrwerk hervor direkt in das Auto hineinlief. Sportliche Rund ſchau Winkerſport Südweſtbeutſche Eisſport⸗Meiſterſchaften Bei einigermaßen anſprechenden Eisverhältuiſſen gelang⸗ ten in Schwenningen am Neckar die ſüdweſtdeutſchen Meiſter⸗ ſchaften im Eislaufen und Eishockey zur Entſcheidung. Die gezeigten Leiſtungen ſtanden im allgemeinen auf beachtlicher Höhe, ſowohl im Schnellaufen wie bei den Kunſtläufen. Die Ergebniſſe: Schnellaufen. 500 Meter für Neulinge: 1. Rauh ⸗Stuttgart 1702,09 Min, 7. Rieger⸗Schwenningen 107,3 Min.— 1500 Meter für Neulinge: 1. Rau⸗ Stuttgart:19,3. 2. Götz⸗Schwenningen:09,6 Min.— 500 Meter für Junioren: 1. Rauh Stuttgart 1189 Min. 2. Walker:45,2 Min.— 1800 Meter für Junioren: 1. Rauh⸗Stutt⸗ gart 410,3 Min. 2. Walker:33 Min. Kunſtlaufen für Herren: Neulinge: 1. Groß⸗Triberg. 2. Dr. Keck⸗Frankfurt.— Junſoren: Groß⸗Triberg 89,75 Punkte. 2. Gottſtein⸗Triberg 74,5 Punkte. Kunſtlaufen für Damen: Neulinge: 1. 2. Frl. Jetter⸗Stuttgart.— Junioren: 1. 70,5 Punkte. 2. Frl. Jetter⸗Stuttgart 56 Punkte. Eisſchießen: 1. Sec, Schwenningen(Mannſchaft Buchinger). 2. ScC. Schwenningen(Mannſchaft Staffler). Eishockey: SEC. Schwenningen SC. 80 Frankfurt:2; HE. Stuttgart-S. 80 Frankfurt.0; WSV. Titlſee Sc. 80 Frank⸗ furt:1; HCE. Stuttgart- Es. Schwenningen:1, Sc. Schwen⸗ ingen Wes. Titiſee 311; HE. Stuttgart-WSV. Titiſee 211. * Akademiſcher Skiländerkampf England Schweiß Knapper Endſieg der Engländer Die britiſch⸗ſchweizeriſche Univerſitäts⸗Skibegegnung wurde mit dem Geländelauf abgeſchloſſen, nachdem England den Slalomlauf in der Geſamtwertung knapp gewonnen hatte. Der hier errungene Vorſprung genügte für den Ge⸗ ſamtſieg, da die Schweizer im Geländelauf auf ihren beſten Mann Reuge⸗Bern, den Sieger des Slalomlaufes, verzichten mußten, da dieſer ſich beim Training verletzt hatte. Trotzdem konnte die Schweiz durch Weber den Einzellauf mit:35,5 vor den Engländern Ford und Pitman ſowie den Geſamt lauf mit 76,454 zu 76,388 Punkten zu ihren Gunſten entſcheiden. In ber Geſamtwertung blieb jedoch England mit der überaus knappen Differenz von 0,686 Punkten ſtegreich. Der Anglo⸗ Swiß⸗Pokal fiel Weber zu. Hockey M. T. G.— Eintracht Frankfurt a. M.:1 Das in Frankfurt ausgetragene Spiel war ein ſchöner Kampf, der manchmal vielleicht etwas de hart wurde. Mann⸗ heim zeigte ſich wieder einmal von der beſſeren Seite und bot eine einheitliche Leiſtung. Die Angriffsreihe teilte ſich in den Erfolg, indem jeder der Stürmer ein Tor erztelen könnte. Eintracht leiſtete bis zum Schluß energiſchen Wider⸗ ſtand und konnte in den letzten Minuten den verdienten Ehrentreffer einſenden. 7 Mabſport Leipziger Sechstagerennen Nach 90 Stunden Das dichtgefüllte Leipziger Achtlleion wurde in der Nacht vom Sountag zum Montag wieder von einer Spannung in die andere verſetzt. Faſt ununterbrochen währten die Jagden, die fortgeſetzt Veränderungen in der Klaſſierung der Fahrer brachten. Gegen 4 Uhr morgens konnten ſich endlich die Ita⸗ liener Girardengo⸗Negrint, die ſchon während der ganzen Nacht die treibenden Kräfte geweſen waren, allein an die Spitze des Feldes ſetzen, nachdem ſte noch die bis dahin recht wacker gefahrenen Rieger⸗Junge abgeſchüttelt hatten. Das nächſt den Italienern ſtärkſte Paar des Feldes dürften zwei⸗ felsohne Tietz⸗van Hevel ſein. Koch⸗Buſchenhagen und Ver⸗ mandel⸗Frankenſtein mußten Strafrunden einſtecken.— Der ontagnachmittag verlief ziemlich ruhig, die Fahrer hatten wieder ſichtlich von den Anſtrengungen der voraufgegangenen Nacht genug. Nur die Wertungskämpfe belebten das Rennen ein wenig. Der erfolgreichſte Spurtfahrer war wieder der Italiener Negrini, der allein vier Spurts von fünf beſtittenen gewann. Nach 90 Stunden, um 5 Uhr Montagnachmittag, hatte das Frl. Rückert⸗Triberg. Frl. Büttner⸗Tittſee führende Paar 212,240 m. zurückgelegt, Der Stand des Rennens: l. Girardengo⸗Negrini 268 Punkte. Eine Runde zurück: 2. Rieger⸗Junge und Tietz⸗van Hevel je 118 Punkte. 4. Nebe⸗Seifferth 59 Punkte. Zwei Runden zu⸗ rück: 5. Lpuet⸗Mouton 150 Punkte, 6. Thollembeck⸗Lewanow 101 P. 7. Vermandel⸗Frankenſtein 97 Punkte, 8. Maes⸗Beh⸗ Beranſtaltungen Dienstag, den 10. Januar 1928 Nationaltheater:„Bioletta)“(La Traviata)..80 Uhr, Theater: — Muſenſaal(Sonderveranſtaltung des Bühnenvolksbundes]; „Der Barbier von Sevilla..30 Uhr.— Apollo: „Adam und Eva“ und„Drei grüne Jungens“ .00 Uhr. Unterhaltung: Kleinkunſtbühne„Etbelle“. 8 Uhr. Lichtſpiele:„Alhambra:„Der Landarzt“.— Pa baſt⸗ Theater:„Belphegor“,— Scala ⸗ Theater:„Ge⸗ — Schauburg:„Am Rande der Welt“.— hetzte Frauen“. t 16— Capitol⸗Lichtſpiele: Ufa⸗ Theater:„Caſanvpa“. „Gehetzte Frauen“. Muſeen und Sammlungen: Schloßbücherei: 11—1, 7 Uhr.— Kunſthalle: 11—14,—4 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde:—5 Uhr.— Planetarium: Vorführung: 8 Uhr. PCCCCCFCCFCCFCCFCCCCFCCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVTVVTVTVTVTV+T—— rendt 93 Punkte. Drei Runden zurück: 9. Hahn⸗Fricke 107 Punkte. 10. Debaets⸗Dhaemers 75 Punkte. 11. Hille⸗Carpus 67 Punkte. 12. Perſyn⸗Verſchelden 42 Punkte. Vier Runden zurück: 13. Koch⸗Buſchenhagen 31 Punkte. * Erich Möller in Paris ſiegreich Er ſchlägt Linart und Sawall Paris, 8. Jan.(Drahtber.) Rund 8000 Zuſchauer wohn⸗ ten den Sonntagsrennen auf der Pariſer Winterbahn bet, deren Höhepunkte die nationale Wintermeiſterſchaft der Flieger und die internationale Wintermeiſterſchaft der aus⸗ ländiſchen Steher waren. An den Dauerrennen beteiligten ſich auch die helden Deutſchen Erich Möller und Walter Sa⸗ wall. Der in Paris ſehr beliebte Opelfahrer Möller konnte einen ſchönen Sieg über Weltmeiſter Linart und ſeinen Jandsmann Sawall davontragen und ſich damit die Winter⸗ meiſterſchaft ſichern. Den erſten Vorlauf ber 30 Km gewann Linart in 26:02, Min. mit 225 Meter Vorſprung vor Sawall, der beim 12 Kilometer an Schleebaum vorbeigezogen war und ſich mit dem zweiten Platz begnügte. Nach dem Start des zweiten Vorlaufs hatte erſt der Amerikaner Jaegher die Spitze. Aber ſchon nach 5 Em ging Möller an ihm und Ver⸗ leyn vorbei und ließ ſich die Führung nicht mehr nehmen. Möller ſiegte in 25:28,2 mit 40 Meter vor Jaegher und Ver⸗ keyn. Der über 50 km führende Endlauf brachte die beiden Erſten aus jedem Vorlauf zuſammen. Möller arbeitete ſich bald an die Spitze und beendete das Rennen in 44:20, Min. als überlegener Sieger. Hinter ihm hatte Linaxt einen har⸗ ten Kampf mit Sawall auszufechten, konnte aber ſchließlich doch mit 290 Meter Abſtand hinter dem Sieger mit nur 5 Meter vor Sawall den zweiten Platz belegen. Jaegher lag weltere 500 Meter zurück.— Die Wintermeiſterſchaft der Flieger ſicherte ſich Weltmeiſter Michard mit 3 Punkten vor Faucheux 4, Schilles 5 und Galvaing 6 Punkte. * Dreiſtunden⸗Mannſchaftsfahren in der Dortmunder Weſtfalenhalle Dortmund. 8. Jan. Einen gelungenen Auftakt zu dem bevorſtehenden Sechstagerennen bildete am Sonntag in der Dortmunder Weſtfalenhalle das Dreiſtunden⸗Mannſchafts⸗ fahren, das vor ausgezeichnetem Beſuch in Szene ging. Das Rennen nahm einen intereſſanten Verlauf und endete mit einem Siege der Berliner Ehmer⸗Kroſchel, die die meiſten Punkte geſammelt hatten. Die erſte größere Jagd gab es nach der erſten Stunde, wo die Italiener de Markini⸗Mori, ferner Krüger⸗Noerenberg eine Runde einbüßten. Zu Be⸗ ginn der dritten Stunde verſuchten die Italiener ihren Ver⸗ luſt gutzumachen und ihr Vorhaben ſchien ſchon geglückt. Als ſie das Feld faſt erreicht hatten, zog Stockelyncks los und konnte— von ſeinem Partner Goebel gut unterſtützt— im Verein mit Ehmer⸗Kroſchel, Pagnoul⸗Duray und Döllberg⸗ Neumann eine Bahnlänge gewinnen. Das Endergebnis ſtellte ſich wie folgt: 1. Ehmer⸗ Kroſchel 61 Punkte mit 118,400 Km., 9. Pagnoul⸗Duray 50 Punkte, 3. Goebel⸗Stockelyncks 37, 4. Düllberg⸗Neumaunn 30 Punkte.— Eine Runde zurück: 5. de Martini⸗Mori 37, 6. Lorenz⸗Oszmella, 7. Rauſch⸗Hürtgen.— Zwei Runden zurück: 8. Krüger⸗Noerenberg, 9. Schorn⸗Bruskie. — Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Januar Aheln⸗Pegel] 4. 5. 8..] 9. 10. Neckar-Wegelf 4. 5. 6. 7. 8. 10. Waleshut N Maxau Mannheim Caub Köln 1 90.57 Mannheim 90.57 275 2,80 .75 Jagſtfeld 10 1740 242.422,89.44 105 110—* 85 1 1 Hergusgeber: Drucker und Verleger Dructeret Dr. Haus Neue Mannheimer Zeitung G. m. 5. H. Mannheim, E 6, Direktion Ferdinand Heyms. Cbefrebatteur Kurt feiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Polſtik: H. A. Meißner— Zenuilleton: Dr. S Kayſer— Fommunalpolktik und Lokales: Richard Schönfelder Sort und Neues aus aller Welt! Willn Müner— Handelsteil! Kurt Ehmer— Gericht und affes lebrige! Fray! Firchef Anzeigen“ i. N. Jae, Faude 2 2— NM Annheimer Einwohnerbuch Wir Nen bei Wohnungswechsel Berufswechsel Eigentumswechsel Aenderungen in der Verwal- tung von Gesellschaften ele. Titelänclerungen von Firmen gencterung der Fernspfech- Nummern b u. 58... uns schriftlich Mitteilung zukommen zu lassen, damit die Eintrage im Ein- Wohnerbuch richtig erfolgen können. Verlag des Memnheimer Einwohnerbuch E 8, 2 6. Seite. Nr. 18 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) * Bom Geld-, Bank- und Vörſenweſen in Vaden Die älteſten Geldinſtitute in Baden ſind die Sparkaſſen, die an⸗ fänglich als Waiſenkaſſen gegründet wurden und über deren Entwick⸗ lung wir in Nr. 605 berichteten. Die Anfänge des Bankweſens in Baden laſſen ſich in das 1. Viertel des 18. Jahrhunderts zurückver⸗ folgen. Das älteſte, heute noch beſtehende Bankhaus iſt das Bank⸗ gaus J. A Krebs in Freiburg i. Br., das im Jahr 1721 als Handelsgeſchäft gegründet worden iſt. In das Jahr 1785 fällt die Entſtehung des Bankhauſes W. H. Laden burger u. Söhne, in das 1792 die des Bankhauſes Hohenemſer u. Söhne in Mannheim. Beide Firmen haben lange Zeit im Wirkſchaftsleben des Mannheimer Platzes und darüber hinaus eine angeſehene Stel⸗ lung eingenommen und ſich durch großzügige Handhabung des Bank⸗ kredites große Verdienſte um die Förderung von Handel und In⸗ duſtrie erworben, bis ſie im Laufe der letzten Jahrzehnte des vorigen Jahrhunderts in neuzeitlichen, größeren Bankinſtituten aufgingen. Von älteren Bankinſtituten in Karlsruhe ſind der Hofbantier Haber, David Seligmann, Salvini und andere, von Freiburger Geldinſtituten— neben Krebs— die Gebrüder Kapferer und Ge⸗ brüder Mez zu erwähnen; in Pforzheim betrieben die Kolonial⸗ warenhandlung Schenk und die Weinhandlung Homburger in grö⸗ ßzerem Umfang auch Bankgeſchäfte. Als gegen Mitte des vorigen Jahrhunderts die erſtarkende In⸗ duſtrie und der aufblühende Handel anfingen, alle verfügbaren Napftalien immer mehr an ſich zu ziehen und der gewerbliche Mittel⸗ ſtand in große Kreditnot geriet, wurde eine Reihe von gewerb⸗ lichen Mittelſtandsbanken, zunächſt in Form von AG., ies Leben gerufen. Die erſte derartige Bank war die im Jahr 1847 gegründete Mannheimer Handwerkerbank, die dann ſpäter (1860) in die auf genoſſenſchaftlicher Grundlage beruhende Mann⸗ heimer Darlehenskaſſe umgewandelt wurde. In der Folge iſt der kleingewerbliche und der landwirtſchaftliche Perſonalkredit hauptſächlich durch Kreditgenoſſenſchaften gepflegt worden. Die erſte gewerbliche Genoſſenſchaft des Landes— nach dem Syſtem von Schulze⸗Delitzſch— war das in Karlsruhe⸗Mühlburg im Jahr 1851 gegründete Kreditinſtitut. Ihm folgte wenige Jahre ſpäter die Vereinsbank Karlsruhe. Bedeutungsvoll für das badiſche Bankweſen wurden die 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts; in dieſem Zeitraum entſtanden die Badiſche Bank, die Rheiniſche Creditbank, die Rheiniſche Hypothekenbank, alle in Man nheim; das Bankhaus Straus u. Co. in Karlsruhe ſowie der Pforz⸗ heimer Bankverein Kayſer, Becker u. Co. Auch kamen in diefer Zeit die erſten ländlichen Kreditgenoſſenſchaften nach dem Syſtem Raiffeiſen auf. Einen weiteren Auſſchwung er⸗ hielt das badiſche Bankweſen zu Anfang des neuen Jahrhunderts, einmal durch Gründung der Süddeutſchen Disconto⸗Ge⸗ ſellſchaſt, durch Errichtung von Filialen Berliner Großbanken(z. B. der Dresdener Bank, der Darmſtädter und Nationalbank uſw.) ſowie durch Gründung von Fachbanken (3, B. der Badiſchen Landwirtſchaftsbank, der Badiſchen Bauern- Bank uſw.]). Beſonders groß war die Zahl von Bankgründungen in der Juflationszeit, von denen aber die meiſten in den letzten Jahren wieder eingegangen ſind. Nach dem Erdebnis der 1925er Gewerbezählung gibt es heute in Baden 155 Sparkaſſen, 169 Kredit⸗ und Effektenbanken, 1 Noten⸗ bank(Badiſche Bank in Mannheim und Karlsruhe), 1 Hypotheken⸗ bank(Rheiniſche Hypothekenbank in Mannheimßj, 21 Reichsbank⸗ filialen, 51 Fachbanken ſowie 736 landwirtſchaftliche und 88 gewerb⸗ liche Kreditgenoſſenſchaften. Beſchäftigt waren in dieſen Be⸗ trieben insgeſamt rund 7000 Perſonen, von denen über die Hälfte(4500) in Kredit⸗ und Effektenbanken beſchäftigt waren. Bei der Mehrzahl der genannten Kreditinſtitute bleibt die Zahl der Heſchäftigten Perſonen je unter 10; nur 95 beſchäftigten 11 und mehr Perſonen, 8 ſogar über 100, Zu den bedeutendſten Effektenbanken Unſeres Landes gehören die Rheiniſche Creditbank, Süddeutſche Dis⸗ conto⸗Geſellſchaft, die Darmſtädter und Natipnalbank, die Dresdener Bank, die Badiſche Girozentrale, die Commerz⸗ und Privatbank, ſowie die beiden Privatbanken in Karlsruhe: Veit L. Homburger und Straus u. Co. Von den oben erwähnten 169 Kredit⸗ und Effektenbanken tragen 105(d. ſ. 62 v. H. aller Bankbetricbe) die Rechtsform einer Filiale. Die Zahl der in Baden beſtehenden Börſen beträgt 3: es handelt ſich dabei einmal um die im Jahr 1884 gegründete Effekten⸗ börſe in Mannheim, um die 1862 ins Leben gerufene Produkten⸗ börſe in Mannheim, ſowie um die im Jahr 1923 gegründete Pro⸗ duktenbörſe in Karlsruhe. Börſenmäßige Einrichtungen gibt es in Baden 2, nämlich die Kehler Börſenvereinigung und die Freiburger Weinbörſe. 32 5 X · * Abkommen des Bauxit⸗Truſts mit der JG. Farben? Wie in Budapeſter Börſenkreiſen verlautet, ſoll die Bauxit Truſt AG. mit der J. Farbeninduſtrie ein Abkommen für Belieferung mit Bauxit getroffen haben. Die JG. Farbeninduſtrie will Bauxit bei der Er⸗ zeugung von Kunſtdünger verwenden. Der wichtigſte Grundſtoff hier⸗ für iſt die Phosphorſäure, die nach den Verſuchen auf Grund des Liltenroth⸗Urbainſchen Verfahrens aus Rohphosphat am beſten er⸗ zeugt werden kann, wenn zu ſe einer Tonne Rohphosphat zwei Ton⸗ nen Bauxit hinzugemiſcht werden. Bei dieſem Verfahren wird als Nebenerzeugnis hervorragender Bauxitzement gewonnen, der noch wertvoller iſt als die Phosphorſäure. Auf dieſe Art würde die JG. Farbeninduſtrie ihre Erzeugung verbilligen und außerdem erſtklaſſi⸗ gen Bauxitzement verwerten können. Die hierauf bezüglichen Ver⸗ ſuche ſeien bereits vollkommen abgeſchloſſen und jetzt erfolge die praktiſche Verwertung dieſer Erfindung. Um den großen Bedarf der JG. Farbeninduſtrie an Bauxit decken zu können hat die Bauxit Truſt⸗Geſellſchaft ihr AK. füngſt bedeutend erhöht und wird ihren Betrieb weſentlich erweitern. Die Bauxit Truſt AG. ſchließt ihr GJ. am 31. Januar. Die Bilanz dürfte im März veröffentlicht werden Wie in eingeweihten Kreiſen verlautet, iſt eine Dividende von 10 Schweizer Franken gegen 3 Schw. Fr. i. V. in Ausſicht ge⸗ nommen. Während i. V. die Dividende bloß für 102 000 Stück Aktien ausbezahlt wurde, ſind in dieſem Jahr 163 000 Stück Aktien dividendenberechtigt, ſo daß die Geſellſchaft an Dividenden 1,63 Mill. Schw. Fr. ausbezahlen wird. Von der JG. Farben wird ein ſolches Bauxit⸗Lieſerungsabkommen abgeſtritten.(Die Schriftl.) ze: Ausdehnung des eungliſchen Chemietruſts. Der engliſche Chemietruſt hat der großen Metallfirma Elliott in Birmingham (Kapital 670 000 Pfd. Sterl.) angeboten, gegen je 1⸗Pfd.Sterl.⸗ Stammaktie von Elliott eine Stammaktie zu 1 Pfd. Sterl. nominal und eine halbe Vorzugsaktie des Chemietruſtes einzutauſchen. Der engliſche Chemietruſt verlangt Abſetzung der bisherigen Direktoren von Giott. Die Elliott⸗Geſellſchaft kontrolliert vier andere Metallfirmen des Birmingham⸗Diſtrikts, deren Aktien ſich in ihrem Beſitz befinden, und nach dem neuen Vertrag ebenfalls an den engliſchen Chemietruſt übergehen werden. Der Vertrag ſelbſt hat Gültigkeit, wenn mindeſtens 75 v. H. der Aktionäre von Elliott einverſtanden ſind, was zu erwarten iſt, nachdem ſich die Direktoren von Eliott ſelbſt zum Aktienumtauſch bereit erklärt haben. :2 Klöckner⸗Eiſen Ach. in Duisburg.— Umgründung der Grundkreditbank. Die Einbringung der Eiſenintereſſen ſowie der onſtigen Beteiligungen in die Klöckner⸗Eiſen AG., die ab 1. Jan. 4028 mit einem AK. von 12 Mill../ ins Leben getreten iſt, erfolgte unter Benutzung des Mantels der dem Klöckner⸗Konzern zugehörigen Grundkreditk⸗ er AG.⸗Duisburg. Dieſe G. erhöhte ihr Kapital von 2 auf 12 Fill. R. und änderte ihre Firma in Klöckner⸗Eiſen AG. ab. Die neuen Aktien übernimmt Geheimrat Peter Klöckner mit ror⸗ läufig ein Viertel ſofortiger Bareinzahlung. Dem AR. der neuen G. gehören außerdem noch Florian Klöckner und Fran Peter Klöckner an, Die Grundkreditbank wird als G. m. b. H mit einem Kapital von 100 000 R. neu gegründet. Kapitalerhöhung bei Junkers Motorenbau. Der Junkers⸗ Molorenbau Gmb. in Deſſau, der ſein Kapital nach der Währungs⸗ ſtabiliſierung auf nom. 000/ herabſetzte, erhöhte jetzt das AK. auf 2, Mill. ,. dis Hacke thal Draht.— Wieder Dividende. Der Geſchäftsgang Hal ſich auch im Jahre 1927 befriedigend geſtaltet, ſo daß mit der Wiederaufnahme der Dividendenzahlung wieder gerechnet werden kann. Ueber die Höhe der Adsſchüttung könne man noch nichts Be⸗ ſtimmtes ſagen, da die Inventurarbeiten noch nicht weit genug vor⸗ geſchritten ſeien. Die finanzielle Lage habe ſich im Laufe des Jahres 1927 durch Aufnahme einer özinſ. Anleihe in Höhe von 3. Mill., die zur Stärkung der Betriebsmittel und Tilgung der Bank ſchulden diente, verbeſſert. Jusbeſondere hat die A b ſt eo ß u ng nwerſchiedener Beteiligungen in Bremen und Dels dem Unternebmen nicht unerhebliche finanzjelle Gewihne gebrach Di e Wirtſchaßt des Ausla 8 2 noͤes 1927 Rückblick auf das ſchweizeriſche Wirtſchaftsjahr 1927 (Von unſerem dauernden ſchweizeriſchen Z W Mitarbeiter) 8 Baſel, Ende Dezember. Wie das Jahr 1927 eine allgemeine weitere Kon⸗ ſolidierung der politiſchen und wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſe gebracht hat, ſpiegelt ſich das ſchweizeriſche Wirtſchafts⸗ jahr in dieſem Weltbild wieder. Im Ganzen war auf allen Gebieten eine Beſſerung zu verzeichnen, die ſogar teil⸗ weiſe weit über die gehegten Erwartungen hinausragte. Die Schweiz hat ſich bemüht, zum Syſtem langer Handels verträge zurückzukehren. Der ſchwei⸗ zeriſch⸗tſchechiſche Handelsvertrag gab dem Jahre 1927 das Gepräge, das ihm das Vorjahr im deutſch⸗ſchweizeriſchen auf⸗ drückte. Das Syſtem gegenſeitiger uneingeſchränkter Mei ſt⸗ begünſtigung und die Herabſetzung der Zölle brachte einen weiteren Ausbau der Beziehungen zum wirt⸗ ſchaftlichen Auslande. Ferner wurden mit Italien, Finn⸗ land, der Türkei und Polen Erleichterungen auf dem Gebiete der Zollanſätze erreicht. Dies ſowie die allgemeine Weltlage brachten es mit ſich, daß das Wirtſchaftsjahr diesmal wieder eine bedeutende Beſſerung verzeichnet. Ein Rundblick über die wichtigſten ſchweizeriſchen In⸗ duſtrien zeigt ein erfreuliches Bild. Im Rohfſeiden⸗ geſchäft waren die erſten Jahresmonate allerdings flan. Doch die Stabiliſierung der franzöſiſchen und italieniſchen Valuta brachte es mit ſich, daß der ſchweizeriſche Markt in der zweiten Jahreshälfte wieder mit Erfolg in Konkurrenz tre⸗ ten konnte. Große Rückwirkungen hatte die Stabiliſisrung der beiden Valuten vor allem für die Seidenweberei, die dann noch durch die Verbilligung des Rohmaterials günſtig beeinflußt wurde. Der Abſatz ſchwetzeriſcher Seidenſtofſe konnte ſich ſo wiederum ſteigern. Als Hauptabſatzgebiet kommt immer noch England mit 44 v. H. des Gefamterports in Frage. An zweiter Stelle ſteht Kanada, dann folgen Auſtralien, Oeſterreich und Deutſchland. Leider trat die für die Seidenbandinduſtrie erhoffte Beſſerung nicht ein. Eine kleine Belebung fand nur die Fabrikation von Samtbändern. Dafür hatte die Baumwollinduſtrie einen umſo deutlicheren Auſſchwung zu verzeichnen. Zwar lagen auch da noch gewiſſe Gewebe gedrückt, ſo ging faſt garnichts in Calicots⸗Geweben, dafür gewann aber das Garn⸗ und Tüchergeſchäft an Aus⸗ dehnung. Ein Sorgenkind der Schweiz, die Stickerei⸗ induſtrie, hat auch 1927 wieder alle Anſtrengungen ge⸗ macht, um ſich ein Plützchen an der Sonne zu ſichern. Eine ſtarke Vermehrung des Abſatzes war aber wiederum nicht möglich. Großbritannien, Amerika und Britiſch⸗Fndien find immer noch die Großhezüger ſchweizeriſcher Stickereien, wo⸗ bei allein Britiſch⸗Indien in zehn Monaten für über zehn Millionen bezog. Die Wollinduſtrie iſt charakteriſiert durch eine ununterbrochene Feſtigung und Steigerung der Preiſe. Die Kammgarnſpinnerei hatte das ganze Jahr über befriedigende Beſchäftigung, doch zeigt ſich da immer noch der Einfluß der großen Valutalager mit billigſter Ware, die zu⸗ erſt ganz abgeſtoßen ſein müſſen, bevor eine endgültige Beſſe⸗ rung erwartet werden kann. 27. NS. Elne neuere Nachricht aus daß das am 31. Dez. abgelaufene GJ. einen befriedigenden Verlauf genommen habe. Die Um ſätze hätten ſich ungefähr verdoppelt. Die Belegſchaft habe im Jahre 1927 eine Erhöhung um rund 2700 auf 5000 Mann erfahren. Die Herſtellung habe ſich ſtarkerhöht. Es ſeien etwa 230 v. H. mehr Autos, rund 73 v. H. mehr Motorräder, etwa 135 v. H. mehr Fahrräder und etwa 300 v. H. mehr Freilaufnaben hergeſtellt worden. Die Umſtellun g auf Fließarbeit werde vorausſichtlich bis Februar be digt ſein. Da für die notwendigen Eweiterungen nicht unerheblche Mittel benötigt werden, wird man voraus ſichtlich die Gewinn⸗ ausſchüttung(i. B. 8 v..) nicht er höhen. 5: Magirus wieder dividendenlos? Das G. 1927 der E. D. Magirus AGG. in Ulm hat ſich im zweiten Halbjahr entſchieden ge⸗ beſſert, doch ſind die erzielten Preiſe immer noch nicht ſehr befrie⸗ digend. Wie in den beiden letzten Jahren, ſo dürften die Stel. auch für 1927 wieder dividendenlos bleiben. Zurzeit iſt die., wie ſchon vor einiger Zeit berichtet, gut beſchäftigt. : Gründung einer Hanomag Schlepper ⸗Vertriebsgeſellſchaft. Nachdem die Deutſche Kraſtpflug⸗Geſellſchaft mbH. ihre Arbeit auf⸗ gegeben hat, erfolgt der Vertrieb der bekannten Rad⸗ ud Ketten⸗ ſchlepper Hanomag durch die Geſellſchaft ſelbſt. Die bisherigen Zweigſtellen der Deutſchen Kraftpflug⸗Geſellſchaft in Berlin, Bres⸗ lau, Stettin, Leipzig, Köln und Lübeck werden unter der Bezeich⸗ nung„Hanomag⸗ Schlepper, Vertrieb“ weitergeführt. Auch die früheren Generalvertretungen bleiben beſtehen. jäl Wieder Verluſt der Badiſche Uhrenfabrik Ach. in Furt⸗ wangen. Die G. weiſt für das am 30. Juni 1927 bendete GJ. bei 1205 000% AK. wieder einen Verluſt aus. Da der vorjährige mit 144 540„ vorgetragen wurde, ſtellt ſich der jetzige auf 287 000 J. Wie die Unterbilanz beſeitigt werden ſoll, iſt nicht bekannt. Die HB. am 4. Februar ſoll über die Verbuchung des Verluſtes Be⸗ ſchluß faſſen. a : Hamburg⸗Amerikaniſche Uhrenfabrik in Schramberg. Die ., die bekanntlich mit Gebr. Junghans und den Ver. Freiburger Uhrenfabriken(Schleſien) in JG. ſteht, weiſt auf 30. Juni 27 ein⸗ ſchließl. 30 645% Vortrag Roheinnahmen mit 2099 018 3273 157) aus. Nach Abzug der Generalunkoſten von 2 635 622(2 907 532)% ſowie nach Abſchreibungen von 234 606(214978)/ verbleibt ein Reingewinn von 128 790(150 645), über deſſen Verwendung keine Angaben gemacht werden(t. V. 4 v. H. Dividende). z: Deutſche Ton⸗ und Steinzeugwerke Ach. in Berlin. Aus Verwaltungskreiſen verlautet, daß der bevorſtehende Jahres⸗Ab⸗ ſchluß für 1927 ein in jeder Hinſicht ſehr zufriedenſtellendes Bild aufweiſen werde. Keinesfalls ſei mit einer Verringerung der Dividende gegenüber dem Vorjahre zu rechnen(k. V. 10 v..). Der Abſchluß laſſe ſich indeſſen in ſeinen Einzelheiten noch nicht überſehen. Der Geſchäftsgang ſei weiterhin günſtig. zs: Gefährdung der Sichel⸗Abwicklung. Die Auflöſung der Jul. Sichel u. Co. Kom m. Gef. a. A. in Mainz ſcheint jetzt vor dem Ende zu ſtehen. Trotz der geſetzgeberiſchen Schwierigkeiten hat ſich bekanntlich die Agft in Luzern bemüht, neue Betriebsmittel zu ſchaffen und die noch vorbliebenen Aktiven auszuwerten. Nun⸗ mehr wird gemeldet, daß dieſe Bemühungen ergebnislos ge⸗ blieben ſind. Die finanzielle Lage der Agfi ſcheint im Gegenteil äußerſt ernſt geworden zu ſein. Im Falle ernſter Schwierigkeiten(man ſpricht von eventueller Zahlungs⸗ unfähigkeit der Agfi) kann der noch erwartete Umtauſch von Sichel⸗ aktien nicht mehr erfolgen. Dieſer war im Verhältnts von 25 Skchelaktien gegen eine Agfi⸗Aktie zu 1000 Frs. gedacht, nachdem die Agfi ihr Kapital 15:1 auf 1 Mill. Frs. ermäßigt und wieder auf 2 Mill. erhöht hatte. In dieſer Lage bleibt für die Sichelgeſellſchaft nur noch eine Barausſchüttung übrig, da auch Verfuche, die ver⸗ bliebenen Sichelaktien hoch wirtſchaftlich auszunützen, kürzlich ge⸗ ſcheitert ſind. An ſich fſüd die bisherigen Liguidations⸗ erlöſe beſſer als die Anſätze in der Liguldations⸗ Eröffnungsbilanz. Jedoch iſt eine Ausſchüttung an die Aktionäre angeſichts der hohen Koſten und der laufenden und noch zu erwartenden verwickelten Prozeſſe ſehr fraglich geworden. ze: Rouſerrenfabrik Joh. Braun Ac. in Ffeddersheim bei Worẽms. Das GZ. 192728 iſt bisher günſtig verlaufen. Die G. war imſtande, ihre Bankſchulden ſo gut wie völlig abzudecken. Man konnte den Fabrikationsgewinn voll aus den laufenden Betriebs⸗ einnahmen finanzieren. Nachdem man für 192927 eine an ſich mög⸗ liche Gewinnzahlung zurückgeſtellt hatte, ſoll für das laufende Jahr wieder eine Gewinnausſchüttung zu erwarten ſein. 2? Frankonia Schokolade⸗ und Konſervenfabrik orm, W. F. Wucherer u. Co, Ach. in Würzburg. Die TS der auf 28. Januar einberufenen SW. enthält nuch eins Beſchlußfaſfung über die, Er 9 0 5 des Grur ite :? Trotz Umſatzverdoppelung keine Dividendenerhöhung bei neuer St., ferner die m bis zu 500 000 l durch Ausgabe Beſſere Jahresabſchlüſſe zeigen auch der Mohhäute⸗ markt und die Lederinduſtrie. Letztere hai ſich immer mehr auf Qualitätsprodukte und Modeneuheiten ſpezialiſiert. Zwar hatte der Sommerverkauf unter der naßkalten Witte⸗ rung zu leiden und auch der trockene Vorwinter wirkte nicht fördernd auf den Verkauf, wer aber mit Modeartikeln auf⸗ warten konnte, hatte beſten Erfolg. Die Maſchinen⸗ induſtrie der Schweiz kämpft noch immer gegen die billiger arbeitende Auslandskonkurrenz. Von einer Feſtigung der allgemeinen Lage kann bei ihr nicht geſprochen werden. Einer gedeihlichen Entwicklung der Maſchineninduſtrie ſtehen immer noch die hohen Produktionskoſten, die durch die geſteigerten Lebensanſprüche bedingt ſind, entgegen. Aehnlich ſtehen die Dinge bei der Elektrizitäts induſtrie, die zwar die deutſche Konkurrenz im vergangenen Jahre weniger zu ſpüren bekam, jedoch immer noch auf eine Belebung des Geſchäftes wartet. Nicht daß das vergangene Jahr einen Rückgang ge⸗ bracht hätte, aber weder die Erfolge noch die Ausſichten ſtehen glänzend. Es fehlt im Auslande noch an vorzüglich arbeiten⸗ den Verkaufsorganiſationen, die den Abſatz vergrößern helfen könnten. 5 Einen erfreulichen Aufſchwung hat die Uhren induſtrie, die immer noch große Teile des Landes beſchäftigt, zu ver⸗ zeichnen. Die geſteigerte Nachfrage nach Uhren und ver⸗ wandten Artikeln berechtigt zudem zur Annahme, daß auch das kommende Jahr günſtig verlaufen werde. Unter den Käufern nahmen die Vereinigten Staaten von Nordamerika den erſten. Platz ein, aber auch in Euxopa erobern ſich die ſchweizeriſchen Produkte langſam ihren Markt zurück. Dieſes Ergebnis geht auf eine planmäßige Zentraliſation in der Uhreninduſtrie zurück, durch die ſowohl Reklame, Verkauf uſw. einheitlich geregelt werden. Speziell die Luxusuhren haben einen unglaublichen Abſatz gefunden, da ſie auch mit geringerer Konkurrenz rechnen müſſen und ſpeziell in Amerika, Auſtralien und England geſucht waren. Einen wichtigen Aktivpoſten beſitzt durch das vergangene Jahr die Hotel induſtrie. Obſchon die Witterung im großen Ganzen nicht günſtig war, nahm die Zahl der Gäſte doch ſtetig zu. Der Retiſeudenſtrom kam vor allem von Deutſchlan d, das das Hauptkontingent ſtellte, dann aber auch aus Amerika, Kanada und Frankreich. Die engliſche Kundſchaft blieb dieſes Jahr ziemlich ſtark zurück. Die Fremdenorte haben teilweiſe bis zu 19 v. H. größere Be⸗ ſetzungszahlen wie im Vorjahre. Daß dies auch auf die Ein⸗ nahmen der Schweizeriſchen Bundesbahnen Rückwirkungen haben muß, iſt begreiflich. Es zeigt ſich dann auch eine erfreu⸗ liche Steigerung der Einnahmen. Ob dies zwar bald zu einer Herabſetzung der noch immer im Verhältnis zu anderen Ländern ungemein hohen Taxen der Schweizerbahnen führen wird muß abgewartet werden. 5 5 So bietet das abgelaufene Wirtſchaftsjahr ein freund⸗ liches Bild und erweckt auch für die weitere Entwicklung des geſamten ſchweizeriſchen Wirtſchaftslebens beſte Ausſichten. in and Karnatzki AG. in Wer ⸗ die Aenderung der Firma in Schokoladenwerke Ac. nigerode ſowie über Frankonia 7? Einigung bei der Nordatlantik⸗Konferenz.— Erhöhung der Raten. Auf der Pariſer Nordatlantik⸗Konferenz iſt es zu einer völligen Einigung gekommen. Die Paſſageraten werden erhöht wer⸗ den. Bezeichnend für den wiederkehrenden Einfluß der deutſchen Schiffahrt iſt, daß die Konferenz unter Leitung des Direktors Stadtländer vom Nord deut ſchen Lloyd ſtand. Wie wir über die Einzelabmachungen weiter hören, ſollen die Sätze um 10 bis 30 Dollar für die modernen Schiffe und um 5 bis 15 Dollar für die zweitklaſſigen Schiffe, ſowie um 5 bis 10 Dollar für die alten Schiffe erhöht werden. *: Ergebnisloſe Verhandlungen im weſtdeutſchen Eiſenhandel. Die am Samstag in Düſſeldorf gepflogenen Verhand⸗ lungen zwiſchen den fünf Firmen der Weſtdeulſcher Eiſen⸗ handel G. m. 5. H. mit den Vertretern des Wer khande l s ſind, wie wir erfahren, ergebnislos verlaufen. Der neuer⸗ liche Verlauf zeigt die feſte Geſchloſſenhei“ in der Auffaſſung der in der G. m. b. H. zuſammengefaßten Firmen, die in den letzten Tagen von anderen Seiten verſchiedentlich angezweifelt worden iſt. Doviſenmarkt Nach den Newyorker Schlußkurſen errechneten ſich heute vor⸗ mittag: 0 10. 10 7. 10 London-Paris 124,0 1124,01 Holland-Schw. 209. 150209. Lond.⸗Stockh.] 18,09 18,11 Lond.⸗Brüſſel 34.91 34.03] Maild.⸗Schwz. 27,45 27,45 Lond.⸗Madrid 28.31 28,28 Lond.⸗Maild. 92.48 92,15 Kabel Holland.479 2401 Maild.⸗Paris 134.57 184,60 Kabel Schweiz! 5,18] 5,19 Lond.⸗Holland 12.98] 12,09 Brüſſel-Paris 855 10 35495 Lond ⸗Schwelz 25,28 25,29 London Oslo 18.33 18,24 Holland⸗Paris 1,0255 10.28 Paris⸗Schweiz] 20,891 20.39 Lond.⸗Kopenh. 18.19 18.19 Kabel ⸗London.87.873 In.⸗Mk. laſſen ſich algende Kurſe eſtſtehen London 29.460 20.47] Prag. 12.44 12.48 Madrid 72.27 72.47 Paris. 16.50 16.51 Oslo 111.8511187 Argentinien 1781 1792 Zürich 80.92] 80,87 Kopenhagen„117.50 117.52 Japan...8675 1,878 Mailand.. 22,21 22 23 Stockholm. 1180711807 New-⸗Dork. 4,197.202 Holland... 16927169. Brüſſel.. 58.61 88.61 0 Mannheimer Probuktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim mit Sack. zahtbar in RM. Amtliche Preisnotierungen vom 9. Januar 1928. Weizen inl neuer 28.—.—.—[Hafer ausländ.—.——.—]Wieſenheu loſe.20..80 „ ausl. 28 75⸗81.25 Mais gelbes m Sack 20.75.21. Rotkleeheu—.—.— Roggen inl.neuer?.75—.—'mehl. Spez, Sp. 37..0 Luz.⸗Kleeh. verg..80..80 ausl. 26.25.28.50 Weizenbrolm m. S. 27.29.50„z unvperg. E. 40.80 Brau⸗Gerſte(inl⸗ Roggenmehl mit S. 84. 7536,25 Preß⸗Stroh.40.80 ausl.) 25.75.29.25 Weizenkleſe m. Sack 14...— Gebund. Stroh.80..20 Futter- Berſte 22.50.28,50 Trackentreber 18.—.18 50 Raps mit Sack.. Hafer inländ. 22.75.24.— J Rohmelaſſe.——.[Kleſeamen—— Berliner Metallbsrſe vom 9. Januar Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 8. 9. 8 9. Elektrolptfupfei 188.25 185,50 Aluminium in Raſſinabekupfer 1 5 Barren 2,14 2,14 Blei— inn ausl. 5 8 Rohzink Bb.⸗Pr.) üttenzinn—.— 2 „ fr. Berk.)—5 Nickel 3,50.80 Plattenzint——— 5 Antimon 9,8500 9888 Aluminſum.10.10 Silber für 1 Sr. 79.75.8075 79 80.80 50 London 8. Januar. Metallmarkt.(In Eſt. f. d. eng. t. v. 1016 Kg.) 8. 8. 6. 8. J Blei 22.88 22,28 N e 9 152 N 66.75 686.75 Zint— 26— . 8 Mona 82.. ickel——— ckllb. p. Fl. 22. 2 de. Elektro 97.25 87.25] Zinn Kaſſe 236.— i 8 258.15] Regulus * Preiserhöhung des Verbandes Deutſcher Gas⸗, Waſſer⸗ und Dampf⸗Armaturenfabrikanten. Der Verband hat infolge weiterer. Verteuerung der Geſtezungskoſten die ſofortige Erhöhung des im Oktober v. J. feſtgeſetzten Aufſchlags von 10 v. H. auf mindeſtens 12,5 v. H. beſchloſſen. Frachtenmarkt in Duisburg ⸗MRuhrort vom 9. Jan. Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe ſehr gering. Es waren verſchiedene Bergreiſen am Markt, wofür durch⸗ weg in Fracht angenommen wurde. Es wurden bezahlt 1,05 1 ab Ruhrort und 1,20 ½ ab Kanal, Bafſis Mannheim. Lohleufrachten blieben mit 1,15% ab Ruhrort und 4,40/ ab Kanal unverändert. 5 idenerhöh, Beſchlußfaſſung über die Genehmigung der Verwaltungskreiſen ſpricht davon,[Verſchmelzung mit der Fer d Die Export⸗ * Nn Dienstag, den 10. Januar 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 18 Eure e Berkündete: Monat Dezember 1927 und Januar 1928 29. 50. 81. N. 3. Kaufm. Herbert Lützner u. Klara Schwar Schloſſer Auguft Grebert u. Anna Hiſchoff Kraftwagenführ. Alb. Lehmann u. Klara Eble Tanzlehr. Emil Trautmann u. Lottchen Mayer Schreiner Karl Baier u. Joſefa Kneier Schreiner Otto Liebel u. Maria Heilmann Schloſſer Karl Adelmann u. Anna Weinmann Kaufm. Hugo Mann u. Mathilde Feibelmann Chemiker Dr. phil. nat. Eugen Gaertner und Maria Stiefel Bäcker Eug. Engelberger u. Maria Enzenroſe Kaufmann Karl Hunn u. Maria Anna Reh⸗ berger geb. Wolf Chemiker Georg Foehner u. Franziska Martin Arbeiter Walter Gusdorf u. Hildegard Menk geb. Zill Schneider Karl Freund u. Marie Rudolph Direktor Auguſt Rub u. Luiſe Walter Schreinermeiſter Arthur Kemmer und Anna Bausback Büroangeſtellt. Herm. Schäfer u. Barb. Rutſch. Getraute: Monat Dezember 1927 und Januar 1928 24. Maſch.⸗Gehilfe Ludwig Greil u. Maria Kraus Elektromont. Alfred Ritter u. Walburga Dell Redakt. Dr. phil. Ernſt Hirſch u. Luiſe Strauß Hilfsarb. Ernſt Diefenbach u. Barbara Biereth Schmied Karl Hagendorn u. Margar. Heißler Taglöhn. Daniel Ebinger u. Karoline Ebinger geb. Dettinger Schloſſer Guſt. Eleſer u. Margareta Hufnagel Kaufmann Moritz Hamburger u. Roſa Levy Elektromonteur Wilhelm Keiſtler u. Katharing Henkelmann Eiſendreher Karl Schmidt u. Anng Müller Kaufm. Benno Daube u. Berta Egenhäuſer Kaufm. Richard Dörr u. Luiſe Rothenhöfer Rottenmeiſter Karl Eppinger u. Anna Biehl Bäcker Oskar Fiebinger u. Klara Drees Bankbeamter Rudolf Schönberger und Doris Köhler Schuhm. Karl Weingärtner u. Anna Walther Metalldreher Franz Batzler u. Ottilie Bos Mechaniker Heinrich Baumann u. Roſa Bowitz Schloſſer Karl Brechner u. Anna Krug 0 f Former Heinr. Feuerſtein u. Anna Lamprecht Schloſſer Karl Gärtner u. Erneſtine Heck Monteur Eugen Grethel u. Ida Kraus Vertreter Joſef Horn u. Cäcilia Beikert Arbeiter Karl Koos u. Maria Kübler Zimmermann Aug. Lacombe u. Eliſe Zingraff Hilfsmaſchin. Heinr. Müller u. Paula Gebhart Kfm. Franz Rauchenberger u. Anna Milden⸗ berger geb. Iſemann Eiſendreher Rud. Schaumann u. Maria Engel Eiſendreher Emil Straßburger u. Ther. Grön Oberſtadtſekretär Otto Altmann und Elfriede Wallmann Metzger Tobias Wehe und Eliſabetha Herbel geb. Conde Automechaniker Karl Braß u. Emma Werſt Zementeur Kaſp. Hildenbrand u. Eliſ. Müller Maurer Philipp Knapp u. Anna Merkel Funktelegraphiſt Hans Pfrengle und Sophia Rentmeiſter Gummtarb. Albin Schmiedel u. Eliſab. Seib Taglöhner Umbert Coſalter u. Frieda Schmidt Kellner Friedrich Fuß u. Anna Gold Verſ.⸗Direktor Eugen Kahn u. Erneſtine Kahn Glöckner Wilh. Imbs u. Anna Beck geb. Egner Kraftwagenführer Willi Krüger u. Sofie Kolb Taglöhner Chriſtian Steinle u. Elſa Vogel. Geborene: Monat Dezember 1927 17. 20. Zur Bereitung von Suppen und Soßen Fabrikant Georg Trepel e. S. Hia⸗Ingo Straßenbahnſchaffner Felix Leop. Levyn e. S. Alfred Richard Polizeiwachtmeiſter Joh. Paulus Antes e. T. Hannelore Schloſſer Martin Probſt e. T. Inge Irma Dreher Wilhelm Fußer e. S. Hans Alfred Schneidermeiſter Joſef Eble e. T. Erika Mar⸗ got Eliſabeth Chemiker Dr. ing. Hans Schmelz e. T. Edith Chriſtiane Buchdruckereibeſitzer Alexander Friedr. Walter Hentſchel e. S. Werner Walter Arbeiter Franz Wilh. Diefenbach e. T. Martha „Händler Karl Rich. Weber e. S. Joh. Albrecht Monteur Emil Belſchner e. S. Emil Otto Wirt Georg Auguſt Kuhm e. T. Vera Inge⸗ borg Herta Eiſendreher Johann Ewald e. S. Herbert Dekorationsmaler Karl Gottlieb Zürn e. S. Karl Hermann Eiſendreher Philipp Johann Mitſch e. T. Mar⸗ got Helene Elsbeth 24. Monteur Heinrich Otto Thrum e. T. Dagmar Alwine Ingenieur Heinrich Dietrich Ewald Aſche e. S. Heinz Dieter Emil Fabrikarb. Valentin Haas e. T. Elfriede Elis. Schloſſer Eug. Joh. Wagner e. S. Georg Eug. Rechtsanwalt Dr. jur. Wilhelm Bergdold e. T. Eva Barbara Dek.⸗Maler Karl Herm. Zürn e. S. Achilles Bauarbeiter Friedrich Horſch e. S. Friedrich Buchbinder Otto Zuck e. T. Ingeborg Marg. Bautechniker Karl Lauer e. S. Kurt Schloſſer Adam Haberkorn e. S. Adam Landwirt Karl Hörner e. T. Gerda „ Schloſſ. Pet. Ant. Senftleber e. S. Karl Heinz Kranenführer Jakob Krauß e. S. Heinrich Buchdruckmaſchinenmeiſter Friedr. Wilh. Schütz e. T. Gerda Maria Bauingenieur Robert Adam Richard Fuhrig e. T. Katharina Ruth Kaufmann Leon Brandsdorfer e. S. Manfred Major a. D. Hans Heinrich Otto v. Schultzen⸗ dorff e. T. Chriſta Helga Giſela „ Küfer Franz Albert Rothkegel e. T. Erna Kaufm. Auguſt Arnold e. T. Giſela Wilma Dreher Bernh. Stroh e. T. Annelieſe Hildeg. Kaufmann Alfred Orbach e. T. Alice Eſter Mechaniker Friedrich Dörrmann e. T. Hanne⸗ lore Lieſelotte Maſchinenformer Rudolf Frank e. S. Günter Landwirt Alois Kettner e. T. Steuermann Herm. Auguſt Kohn e. T. Eſther Maria Elektro⸗Inſtallationsmeiſter Rob. Decker e. T. Waltraud Hafenarbeiter Hugo Stahl e. S. Brund Hugo Bäcker Georg Demeter e. S. Friedrich Poſtſchaffner Alb. Einzmann e. S. Paul Alb. Metzgermeiſter Chriſtian Ebinger e. S. Kurt Verwalt.⸗Aſſiſt. Heinr. Hör e. S. Hans Ludwig Hafenarbeiter Wilh. Eichelsheimer e. T. Maria Friſeur Ferd. Herrmann e. S. Gerhard Ferd. Telegraphenarbeiter Friedrich Wilh. Schneider e. T. Annelieſe Erika. Geſtorbene: Monat Dezember 1927 und Januar 1928 27. Barbara Thereſe geb. Gramlich, Ehefrau des Bankbeamten Max Hentſchel, 45 J. 5 M. led. berufsloſe Katharina Mack, 29 J. 3 M. Eva geb. Künzler, geſch, von Schreiner Paul Simon, 53 J. 6 M. 28. 29. 80. 81. 10 0 2. 8. Tagl. Heinr. Chriſtian Karl Küper, 68 J. 9 M. Vermeffungsrat Egon Krauth, 58 J. 8 M. Kaufmannslehrling Otto Kerber, 16 J. 1 M. Friebrich Demeter, 37 Stund. Marta Elifabeth Erika Rölcke, 8 J. 8 M. Friedrich Ernſt Alfred Zink, 1 Tag Suſanna geb. Eldracher, Witwe des Heizers Ferdinand Rothenberger, 85 J. Bücherreviſor Dr. rer. pol. Hans Zimmer⸗ mann, 33 J. led. Schloſſer Karl Friedr. Diehm, 28 J. 11 M. Hafenarbeiter Wilhelm Engelhardt, 29 J. 4 M. Albert Fritz Dengel, 3 Tage led. berufsl. Wilhelmine Danecker, 66 J. 10 M,. Sofie Wilhelmine geb. Ruff, Ehefr. des Kauf⸗ manns Eduard Weickum, 44 J. 2 M. Brunhilde Pauline Gugler, 2 J. 8 M. Hermann Frank, 1 Tag Dentiſt Eugen Kurt Walter Kloſe, 48 J. 3 M, Maſchiniſt Joſef Haug, 54 J. 6 M. Arbeiter Wilhelm Jeſſe, 71 J. Schuhmachermeiſter Chriſtian Johann Binder, 55 J. 6 M. Marie geb. Schneider, Ehefr. d. Fabrikarbeit. Peter Meyer, 64 J. 10 M. Hans Pfleger, 13 J. 4 M. Katharina geb. Witter, Witwe des Steinbild⸗ hauers Heinr. Friedr. Müller, 61 J. 3 M. Taglöhner Philipp Kühlewein, 72 J. Roſa geb. Leitz, Witwe des Schneidermeiſters Karl Dürr, 72 J. 5 M. Arbeiter Albert Ochs, 56 J. 4 M. Genoveva geb. Weber, Witwe des Maſchiniſten Wilhelm Dirrmann, 73 J. Kupferſchmied Max Franz Joſef Müller, 58 J. 1 Monat Heinrich Glück, 5 M. 14 Tg. Schloſſermſtr. Hch. Ernſt Matzinger, 35 J. 1 M,. Kaufmann Franz Anton Loes, 55 J. 5 M. Eliſe geb. Mayer, Wwe. des Bankiers Guſtav Ladenburg, 77 J. 9 M. Inge Ellen Crößmann, 3 Tage Kranenführer Eduard Sebaſttan Blaß, 49 J. Anna geb. Fiſcher, Witwe des Werkmeiſters Auguſtin Bartl, 64 J. 11 M. led. Kfm. Joſef Ludwig Huttanus, 54 J. 6 M. Anna Maria geb. Bräunig, Wwe. d. Zimmer⸗ manns Peter Fend, 71 J. 3 M. Schuhmachermeiſter Friedrich Heinrich Theodor Bormann, 66 J. 5 M. 2 — Luise Wedler geb. Springer Hermine Günther geb. Springer Adolf Springer Sofie Nahme geb. Springer Else Schäfer geb. Springer Friedhofskapelle aus stalt. Statt besonderer Anzeige. am Sonntag, den 8 Januar entschlief in Gott dem Herrn nach langem, schweren mit großer Geduld ertragenem Leiden unsere innigstgeliebte, treubesorgte Mutter, Schwieger. mutter, Großmutter, Schwester und Tante, Frau Sophie Springer geb. von Au Mannheim(Emil Heckelstr. 15), Huchenfeld. Görlitz, Ludwigshafen, Harrisburg(U. S. A) Penns.,, den 9. Jan. 1928. In tiefer Trauer: f Wühelm Wedler dakob Günther Adolf Nahme Karl Schäfer Babette Springer geb. Emmert und 9 Enkelkinder. Die Beerdigung findet Mittwoch nachmittag 230 Uhr von der 880 Tieterschüttett machen wir Freunden, Verwandten und Bekannten die traurige Mitteilung, daß meine liebe, unvergeßliche Gattin, Frau Susanna Weib geb. Lehr unsere liebe Tochter, Schwiegertochter, Schwester, Schwägerin und Tante nach kurzem, schwerem Leiden sanft entschlaten ist. 949 In tiefer Trauer: Fritz Weiß, Käfertal, Außere Querstr. 10 Fam. Hch. Lehr,„ 3 55 Fam Willi Weiß, Mannheim, Industriestr. 35 Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 11. Jan, nachm 3½ Uhr von der Leichenhalle Käfertal aus statt. Twänssverstelgerung. Mittwoch, den 11. Jannar 1928, nach⸗ mittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswegs öffentlich beſtimmt verſteigern: Eine Partie verſchted. Stühle, 8 verſchied, Roll⸗ und Diplomatenſchreibtiſche, Akten⸗ ſtänder, Akten ⸗Rollſchränke, 5 Schreib⸗ maſchinen, Schreibmaſchinentiſche, Bücher⸗ geſtelle, Meſſing⸗Flurgarderoben, Büro⸗ lampen, Schreibzeuge, ſowie eine größere Partie Büromöbel und Utenſilien, ferner Karteiſchränke und 4 Kaſten aus Holz u⸗ Stahlblech mit Zügen. Die Verſteigerung wird an folgenden Tagen in Käfertalerſtr. 162 fortgeſetzt, und zwar: Eine große Partie Material zur Fertigung v. Karteiſchränken, Werkzeuge, Maſchinen verſch. Art, 1 Lackier⸗Einrichtung, Motore, eine große Partie Karteikaſten, Winkel⸗, Flach⸗ und Rundeiſen, Schwarz⸗ u. Weiß⸗ blech, Transmiſſionen, Handwagen, Pack⸗ kiſten, eine Druckerei ⸗ Einrichtung, Setz⸗ material und verſchiedenes Neu⸗ und Alt⸗ material. Zeit und Ort der Verſteigerung wird jeweils bekannt gegeben. 846 Weiler, Obergerichtsvollzieher. mia Tiſche, Stühle, ſow. 1 Eßzimmer 1Büfett u. viele Einzelmöbel alles gut erhalten. Anzuſ.-12 u..6 Uhr U 1, 1. Grünes Haus (Verſteig.⸗Saal). eee 111 Tadenſneſen in all, Größen billig Daniel Aberle, 6 3, 19 Todes-Anzeige. Verwandten. Freunden Gatte, unser lieber Sohn, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Herrn entschlafen ist. Frieda Otte geb. Schäfer Eduard Otte und Frau Hersfeld, Landenhausen. Magdeburg. Böckingen, New- Tork, 1½% Uhr von der Lelchenhalle aus statt, und Bekannten die traurige Nachricht, daß mein lieber, treubesorgter Sehwiegerschn,; 952 Karl Otto, ciaser im Alter von 31% Jahren Montag morgen 3 Uhr nach kurzer schwerer Krankheit sanft in dem Die trauernden Hinterbliebenen: und seine leben Geschwister Mannheim(Bürgermeister Fuchsstr. 65“. Kassel, Freiburg. den 9. Januar 1928. Die Beerdigung findet Mitt roch nachmittag O 7, 8 Em? Letztes Viertel auf die Gemeinde⸗ Nechnungsjahr 1927. gültigen Forderungszettel nuar 1928 fällig. bis 12.30 Uhr von cler Reise zurück Dr. Gg. Wertheimer kacharrt. Haut- Ham- U. Geschlechtskrankheiten, Lichivehandl. Sprechstunden 10-1-6 Uhr. Tel. 31882 nt. Veröttenthehungen dar Salt Mannheim der Vorauszahlungen und Kreisſteuer für das Das letzte Viertel der auf Grund der end⸗ über Gemeinde⸗ und Kreisſteuer für das Rechnungsjahr 1926 zu leiſtenden Vorauszahlungen auf die Ge⸗ meinde⸗ und Kreisſteuer 1927 wird am 15. Ja⸗ Wer bis ſpäteſtens 16. Ja⸗ nuar 1928 nicht zahlt, hat die geſetzliche Ver⸗ ſäumnisgebühr in Höhe von 2 vom Hundert des rückſtändigen Betrages zu entrichten und die Zwangsvollſtreckung zu erwarten. Schalterſtunden bei der Stadtkaſſe von 8 und von 14.30 bis 16 Uhr, Samstags von—12 Uhr; bei den Gemeinde⸗ ſekretariaten der Vororte nach den Rathäuſern ausgehängten Anſchlägen. Stadtkaſſe. Irauerbrieie Andere Ol. da G. m. b. H. E 8, 3. Stickhuſten. Keuchhusten Ein bewährtes Hausmittel iſt der Rheiniſche Trauben-Brusthonig Flasche.50 U..80 Storchen Drogerie, Marktplatr, RI. 6 in den 2, 4 Eiche in allen Farben und zu jeder Einrichtung passend, in Birke u. Nußbaum 5 En grober Pgsten Bel Alg. 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Neugebauer Georg Germont Christian Könker Gaston Vicomte de Letorieres Alfred Landory Flolotta Vaterr Flora Bervoix Baron Douphal Huge Voisin Marquis von Aubigny Siegfried Tappolet Doktor Grenvil Karl Mang Annina, Dienerin bei Violetta Johanna Blatter Josek, Diener bei Violetta Josef Schnicke Ein Diener Floras Hans Karasek Ein Kommissionär Heinz Berghaus APOIlIO Nur noch 6 Vorstellungen Abends 8 Uhr Harisfein i 5 8309 „Drei grüne dungen“ Komödie in 2 Bildern mit Musil, vorher „Adam und Eva“ der lustige Schwank in 2 Bildern. Vorverkauf bis Sonntag: Iageskasse(Tel 2102) 85 2 von 10 bis ½1 und ab 3 Unr ununterbrochen eöffnet, Konzertkasse Heckel, Mannheimer uslkhaus. Ludwigshafen: Reisebüro Kohler, Kaiser Wilhelmstr. 81 u. Kiosk am Ludwigsplatz G I Dienstag, den 10. Junuur .00.20 Fr Ein Wellanschauungsliim voll Wucht und tiefster Wirkungskralt Regle: Karl Grune In den Haupttollen: Brigitte Helm Albert Steinrück Camilla v. Hollay, Wh. Dieterle Der Film erzählt das ergreifende Schicksal einer Müllerfamilie, das gleichsam sympathisch für das aller Menschen ist. Musikalische Leitung: 1228 Kapellmeister Loe Jodl rrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrmrfꝶqꝶꝶꝶmmmmmmſimg 5 IIS SLA Kan-Frledriech- Gymnasium Mannheim rantag, den 16. Januur 1928, abends s Uhr im Musensasle des Rosengartens Antiker Abend Spielleiter: Karl Neumann- Hoditz, Einübung der Tünze: Aenny Haens, vom Nationaltheater Mannheim. 5 Vortrags felge: 1. Ouvertüre.. Mozart 2. Vorwort über„Antiko Komödie“ a„„ Prof. Dr. Schatz 3. Drei Einakter d. griech. Dichters 5 Herondas aus dem 5. Ihrh. v. Chr. 4. Zwei Tänze der Mädchen nach der Musik v. Gluck„Iphigenie in Aulis“ 5.„Milis Gloriosus“ Schwank d. römi- schen Dichters Plantus(.2. Jhrh. .Chr.) nach gric Vorlage. 9 Reinertrag zu Gunstea bedürft. Schüler. 5 Kartenverkauf bei Heckel. Kunst- strabe, Musikh. i d. Heidelbergerstr. Papierhaus Karcher, Tullastr. 10 und beim Hausmsbr. d. 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Schnell hatte es sich herumgesprochen, wie billig man jetzt bei uns kaufen kann und jeder wollte möglichst das Beste für sich gewinnen. größere Kundenzahl zu bedienen— aber wir Jetzt sind alle Vorkehrungen getroffen, um eine noch trotzdem 8 1 möglichst Vormittags zu kommen — und am besten gleieh morgen früh — denn noch ist vieles da, das Sie gebrauchen, und maß- los billig kaufen können. bitten Sie „ nee * nerne.eeen 4 l