Mittwoch. 11. Jauuar Bezugspreiſe: In Mannheim u Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatl.⸗M. 2,80 ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe Haupt⸗Geſchäftsſtelle E66, 2. Haupt⸗Nehenſtelle. R146, (Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen. Waldhofſtr.6, Schwetzingerſtr 19/0 u. Meerfeldſtraße 13. Telegramm⸗ Adreſſe, Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24958 Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben 2 E Gemeinsame Betrügereien von Deutſchen und Franzosen 5 Velrügereien über mehr als 10 Millionen Mark Paris, 11. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.] Auf Grund verſchiedener Klagen des Finanzminiſte⸗ riums wurde eine gerichtliche Unterſuchung in einer Reihe von Schwindeleien veranlaßt, die bei der Durchführung von Sachlieferungsverträgen auf Reparationskonto verübt wurden und an denen ſich ſowohl Deutſche als auch Franzoſen beteiligten. Das bei dieſen Betrügereien angewendete Verfahren war folgendes: Der franzöſiſche Abnehmer deutſcher Reparations⸗ lieferungen, der einen von der Reparationskommiſſion geneh⸗ migten Sachlieferungsvertrag abgeſchloſſen hatte, ließ im Ein verſtändnis mit dem deutſchen Lie feran⸗ ten den zuſtändigen Behörden mitteilen, daß die in dem Ver⸗ trag vorgeſehenen Waren in Frankreich eingeführt worden ſeten, während er tatſächlich nur einen kleinen Teil der Lieferung empfangen hatke. Auf dieſe Weiſe fielen den Betei⸗ ligten beträchtliche Gewinne zu. Andererſeits war dieſes Verfahren mit einem vom Transferkomité nicht geneh⸗ migten Transfer deutſcher Barzahlungen verknüpft. Der Miniſterpräſident hat beſchloſſen, in allen Fällen, wo ſtrafbare Handlungen nachgewieſen werden konnten, die Verantwort⸗ lichen vor die Gerichte zu ziehen. Schon ſeit einigen Tagen wurden ſowohl in Paris wie auch in der Provinz verſchiedene Strafverfahren eingeleitet. ü Die Betrügereien ſollen die Höhe von mehr als zehn Millionen Mark erreichen. Wie„Petit Journal“ weiter erfährt, habe die Polizei auch Feſtſtellungen in Straßburg, Schlettſtadt und Beſancon gemacht. 8. 8 r 1 2 125 — Aus dem Haushalts ausschuß 2 Berlin, 11. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Haushaltsausſchuß des Reichstages trat heute zu einer erſten Sitzung nach der Weihnachtspauſe zuſammen. Beim Etat der Kriegsſchulden verwaltung beanſtandete Abg. Dr. Hilfer⸗ ding(Soz.), daß eine Regierung, die nicht mehr im Amte war, ſondern lediglich die Geſchäfte zu führen hatte, noch eine Anleihe von 500 Millionen aufgelegt hätte. Im wei⸗ teren Verlauf ſeiner Ausführungen beleuchtete der Redner den im Etat ſtehenden Anleihepoſten von 850 Millionen, der lediglich einen Buchungspoſten darſtelle, da in dieſem Jahre keine Anleihe aufgenommen werden könne. Falls eine Situa⸗ tionentſtünde, die die Aufnahme einer Anleihe notwendig mache, habe die Reichsregierung jederzeit die Möglichkeit, die Bewilligung des Reichstages einzuholen. i g Abg. Dietrich⸗Baden(Dem.) ging beſonders auf die konvertierte Reichsanlethe ein, deren Kurs von 87,5 v. H. er für miſerabel hält. Was wolle denn die Reichsregierung tun, wenn eines Tages der Kurs dieſes Papiers wieder ins Wan⸗ ken gerate? Durch ſeine ſchlechte Notierung werde eine künftige Kreditakton des Reiches ſehr erſchwert werden. In der Frage, ob eine geſchäftsführende Regierung berechtigt ſet, noch eine Anleihe aufzunehmen, kam der Redner nicht zu einer beſtimmten Stellungnahme. Entſcheidend ſet, ob eine ſolche Maßnahme durch größte Zwangslage geboten ſei. Staatsſekretär Popitz hält es vom furiſtiſchen Standpunkt für einwandfrei, daß auch eine geſchäftsführende Regierung eine Anleihe aufnehme. Für dieſe Maßnahme ſe: im übrigen die gegenwärtige Regierung nicht mehr verant⸗ wortlich. 5 5 Als Referent über den Etat des Reichsfinanzminiſteriums erſtattet dann Abg. Münz berger(Kom.) ſeinen Bericht. Volkstrauertag am 4. März Der Ausſchuß für die Feſtſetzung eines Volkstrauertages, dem die Religionsgemeinſchaften und die großen deutſchen Körperſchaften unter Führung des Volksbundes für deutſche Kriegergräberfürſorge angehören, hat im Einvernehmen mit den zuſtändigen Behörden einſtimmig beſchloſſen, den Volks⸗ trauertag zum Andenken an die im Weltkrieg Gefallenen auch in dieſem Jahre wieder am fünften Sonntag vor Oſtern (4. März) in ähnlicher Weiſe zu begehen, wie es in den ver⸗ gangenen Jahren der Fall war. Die Feier ſoll in Gottes⸗ dienſten, Läuten der Glocken im ganzen Reiche und Saal⸗ feiern beſtehen. Die immer noch ausſtehende geſetzliche Rege⸗ lung des Volkstrauertages wird, wie von zuſtändiger Stelle erklärt wird,„weiter verfolgt... Die Wirtſchaſtsverhandlungen mit Nolen Berlin, 11. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Die utſch⸗polniſchen Handelsbertragsverhandlungen werden pro⸗ Maunheimer§rauenzeitung e wieder aufgenommen werden. Wie Mannheimer Heneral Anzeiger Unterhaltungs-Beilage 2 2 Insgeſamt ſollen 12 Perſonen in die Angelegenheit verwickelt ſein. Nach Erklärungen eines Beamten des Finanzminiſteriums haben die franzöſiſchen Käufer im Ein⸗ verſtändnis mit den deutſchen Lieferanten die Papiere derart gefälſcht, daß Zollfreiheit für die Einfuhr der auf Reparationskonto gelieferten Waren erreicht wurde. Die Schadenfrage „ Berlin, 11. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Zuſammenhang mit den Betrügereien auf das Reparations⸗ konto bei den deutſchen Sachlieferungen wird die Frage auf⸗ geworfen, wer durch ſie geſchädigt wurde. Da Deutſchland ganz beſtimmte Raten an die Reparationskommiſſion abfüh⸗ ren muß, die von ſich aus die Verteilung vornimmt, ſo tritt eine direkte Schädigung Deutſchlands nicht ein. Natürlich aber ſind wir an der Frage intereſſiert, ob durch die unzuläſſi⸗ gen Geſchäftspraktiken die Transfermöglichkeiten erſchwert oder umgangen worden ſind. Es iſt indes zu beachten, daß bei der Höhe der von uns abzuführenden Summen es ſich hier doch nur um Teilbeträge von ſo untergeordneter Bedeutung handelt, daß merkbare Schwierigkeiten irgend welcher Art nicht zu befürchten ſind. Den komprimitierten Firmen ſind vorerſt die Reparationslieferungen auf längere Zeit(J) ent⸗ zogen worden. Inwiefern die Firmen ſtrafrechtlich haftbar gemacht werden können, unterliegt z. Zt. der Prüfung der maßgebenden Stellen. Auf jeden Fall werden Vorkehrungen getroffen werden müſſen, um in Zukunft ſolche unliebſamen Vorkommniſſe zu verhüten. Eine Verhaftung in Mülhauſen — Paris, 11. Jan. Nach dem„Petit Pariſien“ ſoll in Mülhauſen im Elſaß eine hochſtehende Perſönlichkeit ver⸗ haftet, worden ſein, die verſucht haben ſoll, im Elſaß deutſche Wertpapiere unterzubringen und den fran⸗ zöſiſchen Staatskredit zu ſchädigen. Volkspartei und Schulvorlage Berlin, 11. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) In einem„Vor der Entſcheidung“ überſchriebenen Leit⸗ aufſatz ſtellt die N. L. C. über die Haltung der Deutſchen Volkspartei zur Schulvorlage feſt:„Die Deutſche Volks⸗ partei wird nach wie vor bei den Beratungen unter Wahrung ihres prinzipiellen Standpunktes ſich nur von allge⸗ meinen Intereſſen leiten laſſen. Drohungen über Koalitionsbeſtand oder Nichtbeſtand werden ſie davon auch fernerhin nicht abhalten. Sie will kein Koalitionsgeſetz, noch weniger ein Parteigeſetz, ſondern ein deutſches Kulturgeſetz. Auch die noch außenſtehenden Para⸗ graphen 16:„Einſichtnahme in den Religionsunterricht“ und 20:„Regelung des Schulweſens in den Simultanländern“ werden von ihr unter dem gleichen Geſichtspunkt behandelt. Kommt dann das Reichsſchulgeſetz doch nicht zuſtande, ſo muß die Deutſche Volkspartei die Verantwortung hierfür den Parteien überlaſſen, die ihre parteilich überſpann⸗ ten, einſeitigen Intereſſen auch bei dieſem lebens⸗ wichtigen Schulgeſetz den Geſamt intereſſen des deutſchen Volkes nicht unterordnen konnten.“ Das iſt die Auffaſſung, die von uns hier immer wieder vertreten worden iſt. Streſemanns Geſunoͤheitszuſtand Berlin, 11. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Befinden des Reichsaußenminiſters hat ſich erfreulicherweiſe ſoweit gebeſſert, daß er vorausſichtlich ſchon in den nächſten Tagen das Bett verlaſſen können wird. In der nächſten Woche hofft Dr. Streſemann ſeine Amtsgeſchäfte wieder aufzunehmen. Die Krankheit war, wie man nun ſagen kann, ernſter als ſie der Oeffentlichkeit erſcheinen möchte, zumal in der Sir ⸗ veſternacht war das Befinden des Außenmniſters ſehr kritiſch geworden. 1 Eine Enzyklika des Papſtes In einer Enzyklika nimmt der Papſt zu den kirchenpolitt⸗ ſchen Plänen Stellung. Die religiöſen Einigungsbeſtrebungen zwiſchen den Chriſten bezeichnet der Papſt darin als trügeriſch und wendet ſich kategoriſch gegen die Tendenz für eine engere Vereinigung der Völker auf religiöſem Gebiete, weil dadurch beabſichtigt werde, die Fundamente des katholiſchen Glaubens zu erſchüttern. Die bon Gott geoffenbarte Wahrheit dürfe nichr für Transaktionen irgend welcher Art mißbraucht werden. Eine Förderung der Charitas dürfe nicht zum Schaden des Glaubens erfolgen. Zum Schluß bezeichnet der Papſt eine chriſtliche Glaubensgemeinſchaft, bei der jeder über Glaubens⸗ fragen denken könne, was er wolle, als unmöglich. Dre Aus der Welt zeigen uns durch ihre Initiative, daß das Syſtem, da Preis 10 Pfennig 1928— Nr. 18 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M.Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen Höhere Ge⸗ walt, Streils, Berriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Feruſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht *. der Technik —— 2 Der Kampf um den Frieden Eine tiefe Sehnſucht nach innerpolitiſche r Er- neuerung und außenpolitiſcher Befriedung geht durch die Welt. Praktiſche Auswirkungen dieſer Sehnſucht ſind ſowohl der vom früheren Reichskanzler Dr. Luther ins Leben gerufene„Bund zur Erneuerung des Reiches“ als auch die vielen internationalen Bemühungen, die fortwährend die Welt beunruhigenden Kriegsgefahren möglichſt dadurch zu bannen, daß man nach Mitteln und Wegen ſucht, um die dauernde Aufrechterhaltung des Friedens nach beſter Men⸗ ſchenmöglichkeit zu ſtabiliſteren. Der Durchſchnittseuropäer mit ſeinem gewöhnlichen Menſchenverſtande lebt zwar ſchon lange in dem Wahne oder gibt ſich doch wenigſtens gernsder Hoffnung hin, daß mit der Schaffung des Völkerbun des, zumal nach dem Eintritt Deutſchlands, und mit den Verträgen von Locarno alles geſchehen ſei, was von den Völkern beim heutigen Stande der Politik getan werden konnte, um eine möglichſt dauerhafte Garantie für die Aufrechterhaltung des Friedens zu ſchaffen. Der rauhe politiſche Alltag hat dieſe Gutgläubigen freilich ſchon lange darüber aufgeklärt, daß weden Völkerbund noch Locarnopakt die weltpolitiſche Atmoſphäre ſo haben entgiften können, wie es der Wunſch und das Ziel aller wahren Friedensfreunde ſein muß. Gewiß ſind dieſe beiden Einrichtungen zur Sicherung des Friedens noch jungen Da⸗ tums und keinesfalls dürfen wir die Hoffnung aufgeben, daß der Rahmen, den ſie abgeben, immer mehr mit einem Inhalt gefüllt wird, der den Ausbruch eines Krieges immer mehr er⸗ ſchwert und damit alſo eine weitere Sicherung des Friedens darſtellt. 5 öl⸗ Einſtweilen jedoch erachten auch die Regierungen der Vi ker, die den Völkerbund und den Locarnopakt ins Leben rufen haben, dieſe Dämme gegen den Krieg noch nicht fü nügend ausgebaut und widerſtandsfähig und ſind deshalb darauf bedacht, noch neue Sicherungen für den Friede ſchaffen. Von dieſem Geſichtspunkte aus betrachtet, erb das vom Völkerbund eingeſetzte Sicherheitskomite ſeine Aufgabe darin, alle dem Völkerbund zugehörenden Na⸗ tionen aufzufordern, weitere Vorſchläge für die Sicherung des Weltfriedens zu machen. Auf dieſe Vorgeſchichte der igen täglichen Paktdebatten nochmals ausdrücklich hinzuweiſ l ſcheint uns ſchon deshalb von grundlegender Wichtigk bei dem kaleidoſkopartigem Wechſel und Durcheinande politiſchen Vorgänge und Ereigniſſe auch der aufmerkſame politiſche Zeitungsleſer vieles wieder vergißt, was für die Be⸗ urteilung der Geſchehniſſe von Bedeutung iſt. Sehr chara teriſtiſch iſt nun die Feſtſtellung, daß auf die Aufforderung des Sicherheitskomites hin ausſchließlich Schweden und Nor ⸗ wegen entſprechende Vorſchläge ausgearbeitet und nach Genf geſchickt haben, obwohl man doch beſtimmt weiß, daß z. B. auch Frankreich und Italien die heutigen Friedensſicherun⸗ gen immer noch nicht für genügend erachten, wie Frank Paktangebot an Amerika und Muſſolinis Vorſchlag an B beweiſen, auf die wir gleich noch zu ſprechen kommen werde Daß auch England einen neuen Paktvorſchlag in Ausarbe tung hat, wie geſtern berichtet wurde, ſoll nach heute vorliegen⸗ den Meldungen nicht zutreffen. Von amtlicher engliſcher Seite wird erklärt, daß es ſich nur um eine Zuſammenfaſſung engliſchen Anſichten über das dem Sicherheitskomite vorzuſchlagende Arbeitsprogramm handelt. Da der Te für die Einreichung neuer Friedens⸗ und Sicherheitsvorſch bereits mit dem 1. Januar abgelaufen iſt, bleibt es alſo d daß nur Schweden und Norwegen bei dem Generalſekretä Völkerbundes neue Entwürfe für einen allgemeinen S tungs⸗ und Schiedsvertrag eingereicht haben. Mit der Neuß dieſer Entwürfe ſteht es aber intereſſanterweiſe nun ſo, ihr Hauptinhalt lediglich darin beſteht, daß ſie die Prinzip des Locarnopaktes wieder aufnehmen und vorſehen, de die Rechtskonflikte vor dem internationalen Gerichtshof einem Sondergerichtshofe und die übrigen Konflikte von eine jeweils ad hoc einzuberufenden Schlichtungskomite verhande werden ſollen. Von den gleichen Grundſätzen wie di ſchn diſchen Vorſchläge iſt der Entwurf inſpiriert, den die wegiſche Regierung dem Genſer Sicherheitskomite unterbre Dieſe Hochhaltung der Grundſätze von Locarno kann vo uns Deutſchen nur begrüßt werden. Unſere Genugtuung dar⸗ über kann umſo ehrlicher und tiefer ſein, als ja bekann! auf unſere Initiative hin die Locarnoverträge zuſt kamen und viele von uns angeſichts der enttäuſchend g Auswirkungen, die der ſeinerzeit mit ſo großen Hoff begrüßte Locarnopakt für die Wiederherſtellung unſerer heit hatte, die urſprünglich mit dem Namen Locarno knüpften Erwartungen ſchon längſt ſehr weſentlich her geſtimmt, wenn nicht gar endgültig zu Grabe getrage hatten. Nun kommen zwei angeſehene neutrale Mächte Form, die den Locarnoverträgen zu Grunde liegt, durch gut und recht iſt, und daß nur der Geiſt, mit dem w' erfüllen, d. h. wie unſere franzöſiſchen und engliſchen V tragspartner ihre Auslegung handhaben, nicht wahre 7 densgeiſt iſt. Man kann geſpannt ſein, wie ſich die Mitg des Genfer Sicherheitskomitees, die ſich am 28. Ja Prag zu einer Konferenz treffen wollen, zu den Vorſt der fkandinaviſchen Länder ſtellen werden. 5 Unmöglich kann man bei dieſer Beſprechung, die umter dem Vorſitz des tſchechoſlowakiſchen Außenminiſters Beneſch vor ſich geht, an der Paktdebatte vorübergehen, die nun ſchon ſeit Wochen zwiſchen Paris und Waſhington ſo eifrig im Gange iſt. Was darüber an tendenziöſen Meldungen jetzt alle Tage durch die Preſſe geht, iſt vielfach ſo widerſprue voll, daß es durchaus nicht einfach iſt, ſich ein zutreffend ſer Tag Dr. H er die g deutſche Delegation ach Warſchau an. i Enzyklika gipfelt in einem Appell an d ie irrenden Söhne, zur katholiſchen Kirche zurückzukehren. 1 ſierter Seite wird zuviel dazwiſchengefunkt und Bild vom wahren Stande der Dinge zu machen. Vo; 2. Seite. Nr. 18 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 11. Januar 1953 N an Amerika mit der Vorſicht und Slepſfis beurteilen, die nach Iſt es nicht geradezu grotesk, wenn jetzt Frankreich ſo⸗ wohl wie England erklären, daß ſie ſich der von Amerika an⸗ geſtrebten allgemeinen Aechtung des Krieges deshalb nicht an⸗ schließen können, weil die Rückſicht auf Beſtimmungen des Locarnopaktes und des Völkerbundsſtatuts einen völligen und reſtloſen Verzicht auf ſeden Krieg nicht erlauben? Wieweit wir noch von einem wahren Völkerfrieden ent⸗ fernt ſind, das zeigt neben dieſer grotesken Verworrenheit auch ein italieniſches Angebot an Frankreich, das gerade jetzt in geradezu verblüffend rückhaltloſer Weiſe von einem führenden Mitgliede der ttalieniſchen faſziſtiſchen Partei. Franceseo Poppola mit Namen, gegenüber dem rhmiſchen Vertreter des„Echo de Paris“ ausgeplaudert wird. Darnach geht das Ziel der italieniſchen Politik dahin, unter allen Umſtänden koloniale Ausbreitungsmöglichkeiten zu er⸗ halten. Das iſt nicht neu, einigermaßen neu aber dürfte ſein, daß bier von einem italieniſchen Faſziſten, der offenbar den Plänen Muſſoliuis Ausdruck gibt, Frankreich das An⸗ gebot gemacht wird, für freie Hand im Mittelmeer ein Bündnis gegen Deutſchland mit der lateiniſchen Schweſter abzuſchließen und vor allem auch die Sicherheit am Rheine ausdrücklich zu garantieren, obwohl dieſe be⸗ kanntlich ſchon längſt nicht nur von Italien, ſondern auch von dem weit mächtigeren England garanttert worden iſt. Wenn man ſolchen Offenbarungen ſchöner Seelen auch nicht allzu großen Wert beizulegen braucht, ſo zeigen ſie doch, auf was alles man gefaßt ſein muß, wie gering die Verträge von Locarno und das Wirken des Völkerbundes von vielen Seiten immer noch eingeſchätzt werden und auf wie töneren Füßen der Weltſriede ſteht. Einmal aber muß nach den ewigen Geſetzen von Urſache und Wirkung doch die Zeit kom⸗ men, wo die burch ſo viel Blut und Leid geläuterte Friedens⸗ ſehnſucht der Menſchheit ihrer Erfüllung ſo nahe kommt, wie das auf unſerer im Zeichen unaufhörlichen Kampfes ſtehenden Erde überhaupt möglich iſt. In dieſer Hoffnung dürfen wir nicht müde werden, allen Enttäuſchungen zum Trotz immer Wieder und wieder auf dieſes große Ziel hinzuarbeiten. H. A. M. —— m umanglicher Polizeikommandant Der Präſident der Nein en Kommiſſton für Ober⸗ ſchleſten, Calonder, hak eine Entſcheidung gefällt, in der der Terror der polniſchen ehör den gegen⸗ über dem Deutſchtum in Oberſchleſten ins rechte Licht gerückt wird. Der Amtsvorſtand von Brzezie im Kreiſe Rybnik hatte eine Weihnachtsfeier der deutſchen Minderheits⸗ ſchule kurzerhand verboten, nachdem er bereits zuvor dem Polisetkommiſſar Vorwürfe gemacht hatte, weil dieſer bereit war, einen Saal zur Verfügung zu ſtellen. Ferner hatte er ihm mitgeteilt, daß die Polizei den Deutſchen jeden Schutz verſagen werde. Auf eine Beſchwerde des Deutſchen Volksbundes hin mißbilligt Calonder in ſeiner Entſcheidung das Verhal⸗ ten des Poltzeikommandanten auf das Entſchtedenſte. Nach der Genfer Konvention ſei es ausgeſchloſſen, daß Veranſtal⸗ tungen der deutſchen Minderheit mit der Begründung ver⸗ boten werden könnten, daß die öffentliche Ruhe und Ordnung gefährdet ſei. Das Verhalten des Beamten ſtelle eine ſchwere Verletzung der Genfer Konvention dar. Ein Beamter, der mit Maßnahmen gegen die deutſche Minderheit drohe, ſei bhllig untauglich für eine Tätigkeit in einem Gebiet, für das die Genfer Konvention Geltung habe. Der Polizei⸗ kommandant ſei daher unverzüglich zu entfernen. Ne N 8 ſuchungen erfolgen. Die konſervalive Wahlniederlage in England Lonbon, 11. Jan.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Regierung hat, wie bereits kurz gemeldet, geſtern bei einer Nachwahl in Nordhampton eine Niederlage erlitten, die intereſſante Perſpektiven für die kommenden Generalwahlen eröffnet. Der Stieg der Soztaliſten mit 15 371 gegen 14 616 Stimmen des konſervativen Vertreters iſt nur dadurch zuſtandegekommen, daß die konſervative Wähler⸗ ſchaft geſpalten war. Als Vertreter der Partetoppo⸗ ſttion gegen die offtzielle Baldwin⸗Richtung trat ein„un⸗ abhängiger konſervativer“ Kandidat auf, der mit ſeiner Pa⸗ role„Gegen die Regierung Baldwin“, für den wahren Kon⸗ ſervattsmus“ immerhin über 1000 Stimmen erzielen konnte, d. h. gerade ſoviel wie der offizielle konſervative Paxteikandtdak noch zum Siege gebraucht hätte. Die Partei⸗ kriſe, die ſeit längerer Zeit in Erſcheinung getreten iſt und in dem offenen Konflikt zwiſchen Lord Rothermere und Bald⸗ win ihren Höhepunkt erreichte, hat damit zum erſten Male eine konſervatipe Niederlage herbeigeführt. Es wird in der konſervativen Preſſe heute offen zugegeben, daß die Uneinigkeit der Regierungspartei eine ſchwere Gefahr für die nächſten Wahlen darſtelle. Die geſtrige Nachwahl hat gezeigt, daß es ſich nicht um einen Preſſeſtreit oder um perſönliche Konflikte, ſondern um eine eruſte, folgenſchwere Unzufriedenheit mit der Regie⸗ rung handelt. Eine weſtere Lehre der geſtrigen Wahl iſt, daß der Optimismus der Liberalen auch diesmal wieder ſchwer enttäuſcht worden iſt. Obwohl Northampton lange eine Hoch⸗ burg des Liberalismus war, iſt es dem liberalen Kandidaten nicht gelungen, auch nur die Stimmenzahl der letzten Parla⸗ mentswahl wieder zu erlangen. Der„Daily Telegraph“ be⸗ merkt in einem Artikel, daß es tatſächlich heute nur noch z wei Parteien in England gibt, die auf die Unterſtützung großer Maſſen rechnen können: die Konſervativen und die Soztaliſten. Der Wiederaufſtieg des Liberaltsmus dürfte dem⸗ nach mehr in der Stärkung der Idee als in der Vermehrung der Unterhausſitze zu erwarten ſein. Neue ſchwere Kämpfe in China 8 London, 11. Jan.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Konſolidterung der ſüdchineſiſchen Partet ſcheint nunmehr zu einem gewiſſen Abſchluß gelangt zu ſein. General Tſchang⸗ kaiſchek hat eine Proklamation erlaſſen, in der er die Ver⸗ eintgung des militäriſchen Kommandos in ſeiner Hand offtztell bekanntgibt. Es heißt in der Erklärung, die nationa⸗ liſtiſche Partet ſei ebenſo wie das ganze Land am Rande des Zuſammenbruches angelangt. Nur eine ſchleunige Durch⸗ führung des Marſches auf Peking könne die Einigkeit in China unter der Flagge der Kuomintang herbeiführen und dem Volke Ruhe und Frieden geben. In Nordchina haben bereits wieder ſchwere Kämpfe begonnen. Gerüchte über etnen Sieg der Nationaliſten bei Sutſchaufu ſind im Umlauf, doch fehlt vorerſt noch jede Beſtätigung, Der Pekinger Dik⸗ tator Tſchangtſolin hat inzwiſchen in ſeiner Heimatprovinz, der Mandſchurei, mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen. Dort hat das von jeher eingeſeſſene Banditenunweſen einen ſolchen Umfang angenommen, daß mehrere große Städte von Räuberbanden überfallen und ausgeplündert worden ſind. Da die Sicherheit in der Mandſchurei die Grundlage der Pekinger Stellung Tſchangtſolins iſt, wird er eine militäriſche Aktion gegen die Banditen einleiten müſſen, was wiederum ſeine Stellung gegenüber der fübchineſiſchen Armee ſchwächen muß. Es ſind deshalb in der nächſten Zeit weitreichende Ereigniſſe in China zu erwarten. Wie die„Morningpoſt“ aus Peking meldet, ſind für den Ausbau der Eiſenbahn von Peking nach Mußden kürzlich umfangreiche Beſtellungen an europäiſche Lieferanten ergangen, wobei der größte Teil an deutſche Firmen gefallen iſt. Es handelt ſich im ganzen um Aufträge in einer Höhe von 6 Millionen Dollar. Die Dahlemer Exploſionskataſtrophe Berlin. 11. Jan.(Von unſerem Berliner Bitro.) Die letzten Nachforſchungen nach der Exploſion in der Dahlemer Villa haben, der„B..“ zufolge, ergeben, daß keinesfalls ein Selbſtmord Stammers vorliegt. Die Sbduk⸗ tion der Leiche Stammers hat geſtern ſtattgefunden. Es müſſen aber noch einige chemiſche und mikroſkopiſche Unter⸗ — 5 2 2— erhältlich. Letzte Meldungen Arbeitsſchwierigkeiten im Ruhrbergbau — Bochum, 11. Jan. Verſchiedene Zechenverwaltungen des Ruhrbergbaues find an die Betriebsräte mit dem Er⸗ ſuchen herangetreten, zweimal in der Woche eine Viertel⸗ ſchicht(Zwei Stunden) mehr zu verfahren. Die Notwendig⸗ keit dieſer Ueberarbeit wird von den Bergarbeiterverbän b jedoch beſtritten, wobei auf Feierſchichten im Bergbau und die immer noch hohe Zahl der Erwerbsloſen im Ruhrgebiet verwieſen wird. Der Deutſche Bergarbeiterverband hat die Belegſchaften angewieſen, das Verlangen auf Ueberarbeit ab⸗ zulehnen. 5 Selbſtmord vor der Hochzeit — Deſſau, 11. Jan. Der 47jährige Reichsbankrat Burg⸗ hardt erſchoß ſich hter in ſetiner Wohnung einige Tage vor der Hochzeit mit einer angeſehenen jungen Dame, die mit ihrer Mutter zur Vorbereitung der Hochzeit in Deſſau weilte. Die Tat iſt umſo I als die Unterſuchung über die Dienſtgeſchäfte des Burghardt zu Beanſtandungen keinen An⸗ laß gab. Beſtie in Menſchengeſtalt — Berlin, 11. Jan. Der Arbeiter Seeger in Klein⸗ kreuz bei Brandenburg hat in der Nacht das ſechs Monate alte Kind einer mit ihm zuſammenlebenden Frau Suhl er⸗ mordet, weil es ihn durch Schreien ſtörte. Er faßte das Kind an den Beinen und ſchlug es mit dem Kopf auf den Boden. Seeger und Frau Suhl wurden verhaftet. Ein Opfer ſeiner Pflichterfüllung — Dresden, 11. Jan. Auf der Bahnſtrecke Dresden Berlin ereignete ſich geſtern abend ein ſchwerer Unglücksfall. Ein Auto wurde bei Weinböhla in Sachſen auf einem Bahn⸗ übergang durch die zwei gleichzeitig niedergehenden Schran⸗ ken eingeklemmt und kam auf den Geleiſen zum Stehen. Während ſich der Inſaſſe in Sicherheit bringen konnte, lief der Bahnwärter, ein langjähriger Beamter, dem herankom⸗ menden D⸗Zug entgegen, um ihn aufzuhalten. Er wurde von der Lokomotive erfaßt und getötet. Das Auto wurde zertrümmert. 1 800 000 Kronen verſpekuliert — ee 11. Jan. Der Präſtdent der Geſellſchaft „Private Assurandeure“ und frühere Vorſitzende des Aka⸗ demiſchen Schützenkorps in Kopenhagen, Direktor Aage Nan⸗ drup, iſt vor einiger Zeit in eine ernſte Lage e da er von ihm anvertrauten Mitteln etwa 800 000 Kronen bei Spekulationen verloren hat. Nandrup iſt darguf von ſeinen Ehrenpoſten zurückgetreten. Nunmehr hat der ehemalige Juſttzminiſter Steincke in der Kopenhagener Zeitung „Sozialdemokraten“ die Angelegenheit in einem offenen Brief an ſeinen früheren Studiengenoſſen aufgerollt und von dieſem eine öffentliche Rechtfertigung perlangt, Die Sowfetbotſchaft als Aſyl? 0. Paris, 11. Jan.(Von unſerem Partſer Vertreter.) Die Polizei wartete geſtern den ganzen Tag auf eine Ge⸗ legenheit, die verurteilten kommuniſtiſchen Depu⸗ tierten Cachin, Dorriot, Maxty und Duclos feſtzunehmen, Gewiſſen Gerüchten zufolge ſollen ſich die Kommuniſten ſeit Weihnachten in der ſowfetruſſiſchen Botſchaft ver⸗ ſteckt halten, ſich alſo auf exterritortalem Boden befinden. Flugzeugunglück — Newyork, 11. Jan. In ber Nähe von Conaſoharte im Staate Newyork iſt ein von Minſola(Long Island) kom⸗ mendes Paſſagterfluggeng mit drei aſſagteren ab⸗ dei Die drei Paſſagiere und der Pilot fanden dabei en Tod. FCC deulſche Boltspartel Die milttärtſchen Vereine Mannheims veran⸗ ſtalten am Samstag, den 14. Januar, abends 8 Uhr, im Nibelungenſaal des Roſengartens eine Reichsgründungsfeier. Im Mittelpunkt der Feier ſteht die Feſtrede von Profeſſor Dr. Rieger, Direktor des Gymnaſtums. Wir laden unſere Mitglieder zu dieſer Feier ein und bitten um recht zahlreichen Beſuch. Eintrittskarten zu 1 Mk. und 50 Pfg. ſind in unſerer Geſchäftsſtelle, Lameyſtraße 17, Der Vorſtand. Gibt es eine Duplizität der Ereigniſſe? Das Geheimnis der„Geſetzmäßigkeit im Zufälligen“ Wie ber hat ſich der Geſchichte der verhängnisvollen Dupli⸗ zlkät von Kataſtrophen ein weiteres Beiſpiel zugeſellt. Kaum find die Rettungsarbsiten in jenem Unglückshauſe in der Landsberger Allee in Berlin beendet, noch rauchen die Trüm⸗ Aer, noch fließen die Tränen, da wird die Reichshauptſtadt durch die Nachricht von einer neuen geheimnisvoll ähnlichen Kataſtraphe beunruhigt, Wieder iſt ein Haus über ahnungs⸗ Ioſen Bewohnern zuſammengebrochen, und wieder iſt eine Eyploſton die verhängnisvolle Urſache. Dort Gas, hier flüſ⸗ ſige Exploſſivſtoffe der Grund zur Kataſtrophe: die Wirkung dieſelbe, Tote und Verletzte, plötzlich ungeahntes Unglück über zahlreiche Menſchen. Muß ſich da nicht unwillkürlich der Ge⸗ Danke aufdrängen, daß rätſelhafte, uns verborgen bleibende Kräfte hier am Werke ſind, die im ſcheinbar Zufälligen eine Geſetzmä igkeit bewirken. Die Pfſychologen aller Zeiten haben über die Tatſache der Dupligität der Ereigniſſe ſchon immer nachgedacht, aber es ſcheint, daß es utemaͤls gelingen wird, hinter dieſes Rätſel zu kommen. Ganz ohne Hilfsmittel ſtehen wir den Ereigniſſen gegenüber, bei denen keinerlei Verbindungsglied zwiſchen Urſache und Wirkung aufzufinden iſt. Wenn alſo z. B. an ganz verſchiedenen Orten der Welt ſich Unglücksfälle ereignen, die weder mit der Gleichartigkeit natürlicher Konſtellationen oder mit Willeusentſcheidungen der Menſchen etwas zu tun haben. Ein gutes Beiſpiel hier⸗ für iſt der große Theaterbrand in Wien im Jahre 1881, in dem daun noch in mehreren anderen räumlich weit entfern⸗ ten Städten ähnliche Theaterbrände ſich ereigneten, wenn ſie auch nicht an das Ausmaß des Wiener Theaterbrandes heran⸗ reichten. ür unſeren menſchlichen Verſtand beſſer erklärbar iſt jene Art der Duplizttät non Erelaniſſen, bet denen nicht die e Materie, ſondern der Menſch die beſtimemude Rolle It, oder wo durch die Gleichartigkeit der Naturbedingun⸗ gen der Boden vorbereitet iſt. 5 He e wie Erdbeben, Ueberſchwemmungen, Schwkeriger und zugleich intereſſanter wird dieſes Problem, wenn ſich eine Duplizität der Exeigniſſe einſtel 55 di chiſche Beeinfluſſung der Menſthen. Die hört das große Gebiet der Maſſenſuggeſtton. Es genügt hier nur an die bekannte Erſcheinung der Häufung von Selbſt⸗ mordfällen zu erinnern, deren Charakter am beſten durch das 5 9 5 geprägte Wort der Selbſtmordepidemie gekennzeichnet wir Woher kommt es, daß wir oft von einer Periode von Straßenbahnunfällen, von einer Häufung von Eiſenbahnkata⸗ ſtrophen und von der Gleichzeitigkeit von Flugzeugunglücken und von einem raſchen Aufeinanderfolgen von Schiffskata⸗ ſtrophen ſprechen können. an wird ſich wohl noch an die Straßenbahnunfälle entſinnen, die vor gar nicht langer Zeit in Berlin ſich Tag für Tag ereigneten und die trotz größter Vorſichtsmaßregeln vonſeiten der Leitung ſich immer wieder abſpielten. Aehnlich ſteht es mit Eiſenbahnunfällen, die z. B. in Frankreich periodiſch auftraten und Rekordziffern brach⸗ ten. Eine begreffliche Unruhe bewächtigte ſich der Bevölke⸗ rung und dieſe allgemeine Unſicherheit vermehrt dann wieder die Unſicherheit des Dienſt tuenden Perſonals, worauf neue Unglücksfälle ſich ereignen. Im vergangenen Jahr hatte die deutſche Luftſchiffahrt eine ähnliche Kriſe durchzumachen, als nacheinander Flugzeuge abſtürzten, wobei u. a. auch der deutſche Botſchafter in Washington v. Maltzan ums Leben kam. Trotz immer weiterer Ausdehnung des Flugnetzes und der Flugdichte waren jahrelang keinerlei Unglücksfälle zu verzeichnen geweſen, bis plötzlich wieder die wen Duplizität der Ereigniſſe ihre Opfer forderte. ann endlich wird es gelingen, die Rätſel der Duplizität von Ereigniſſen und der Geſetzmäßigkeiten im ſcheinbaren Zufall zu löſen und ſo die Menſchheit von einer bedrückenden Ungewißheit zu befreien. 8 h. Schwalbengeſang Ein weſtdeutſcher Radfahrverein, der ſich„Schwalbe“ nennt, pflegt bei ſeinen Vereinsfeſten folgendes Lied zu ſingen, das ein Verſeſchmied anſcheinend in einer ſehr ſchwa⸗ chen Stunde zuſammengedeichſelt hat: „Die Schwalben fliegen ein und aus, Sie fliegen immer weiter; Sie fliegen um das ganze Haus, Und um den Blitzableiter. Und daß die Schwalbe fliegen kann, Das dankt ſie dem Gefieder, Und wenn die Schwalbe müde iſt, etzt ſie ſichmeiſten s nieder.“ ie ders groß, geführlich und auch heiß umſt i Berliner Theater Von Oscar Bie Die Piscatorbühne hat ſich nach dem Muſter von Stanislawpſky ein ſogenanntes Studio eingerichtet, in dem ohne die Direktive der eigentlichen Theaterleitung Mitglieder ſich zuſammenfinden, um nach eigner Wahl des Stückes und der Darſteller ſich ſelbſtüänbig in der Theaterkunſt zu üben und zugleich die junge Literatur zu fördern. Die erſte der⸗ artige Aufführung fand Sonntag vormittag ſtatt. Man ſpielte ein Stück„Heimweh“ von Franz Aa zum allererſten Mal. Es war entſetzlich. Das Stück ſchildert, ſoweit man verſtehen konnte, irgend welche 0 die ſich von Rotter⸗ dam nach der Südſee hin und zurück ſpinnen, Liebesgeſchich⸗ ten, Eiferſüchteleien, intime Unterhaltungen und ſo fort, ohne einen ſichtlichen Zuſammenhang und ohne einen andern Stil als die Verhüllung naturaliſtiſcher Vorgänge in myſti⸗ ſchen Viſtonen. Die Regie wurde von Steckel geführt, durch⸗ aus in der gewohnten Form und manchmal mit Benutzung von Film und Lichtbild. Nachher gab es einen wahnſinnigen Beifall, der von ein paar Pfiffen beſchloſſen wurde. Vor⸗ läufig halte ich es für durchaus unfruchtbar, in dieſer Weiſe auf 5 Entwicklung der Schauſpiel⸗ und Dichtkunſt wirken zu wollen. Das Deutſche Theater wagte es„Peer Gynt“ wieder einmal aufzunehmen, nachdem dieſes Stück früher ſerienwetſe im Leſſingtheater und jetzt immer noch im Schau⸗ ſpielhaus eine gewaltige Reihe von Aufführungen erlebt hat. Hier war der Anlaß der 100. Geburtstag von Ibſen, aber vielleicht mehr noch die Möglichkeit, Werner Krauß in der Titelrolle zu bewundern, der ein unbeſchreihlich grandto⸗ ſes Bild dieſes Weltenumſeglers ſchafft, vom ſbermütigſten Humor in der Jugend, von lachendem Herrſchertum auf der großen Reiſe und von menſchlichſter Lyrik in der Epoche der Reſignation. Vielleicht iſt Krauß zuerſt ein klein wenig au alt, dafür iſt er ſpäter umſo jünger. Die Einheit der Figur, die Ibſen gewiß nicht feſt umreißen konnte, ſtellt er durch ſein gedrängtes Temperament und ſeine kindlich blühende Phan⸗ taſie her. Es war für den Regiſſeur Berthold Viertel nicht leicht, gegenüber dieſer erzenen Geſtalt die Idee und Auf⸗ faſſung durchzuführen, die er zu Grunde legte. Denn er betonte das Märchen. Das Märchen und die Legende in der Jugend, wie an der afrikaniſchen Küſte, in der Sahara, wie m ſich, dieſes hörend, nicht ebenfalls nieder⸗ im Irrenhaus. Am beſten gelang es ihm in den Trollſzenen, wo eine Geſellſchaft von Geiſtern in der Tracht vergangener N — g GS 0 2 ö 1 0 1 1 f liegt. Mittwoch, den 11. Januar 1928 Neue Mannheimer Zettung(Abenb⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 18 Slaͤotiſche Nachrichten Was ſieht man in der Palmenhalle? e 5 5 und Anlagen Bäume und Sträucher denk ſind und ihre kahlen Aeſte und Zweige ausſtrecken, enkt mancher Spaziergänger ſeine Schritte auch ab und zu einmal zur Palmenhalle, zumal ſie ja gerade in den Winter⸗ monaten geöffnet iſt. Von Mitte Mai bis Oktober iſt ihre Pforte geſchloſſen, weil ein großer Teil der Gewächſe wäh⸗ rend des Sommers ins Freie geſtellt wird. Eigentlich ſollte e die des Intereſſanten und Schönen doch ſo e eine weit größere Beſucherzahl aufzuweiſen Die einzelnen Palmenarten ſind ſchon des öfteren in un⸗ ſerem Blatte beſprochen 9 1 9 möchten wir auf einige andere Pflanzen des Hauſes aufmerkſam machen, Gleich heim Betreten der Halle erfreut das Auge das helle Grün von Selaginella, das den ganzen Boden raſenaxtig bedeckt. Das immergrüne Pflänzchen mit ſchuppigen Blättern iſt eine Bärlappart, ge⸗ hört alſo zu den blütenloſen Pflanzen oder Kryptogamen und zählt mit zu den älteſten Gewächſen unſeres Planeten. Man findet es mit vielen jetzt ausgeſtorbenen Bärklapparten ſchon im Kohlenſchiefer verſteinert. In mehreren Arten blüht zur Zeit IFranenſchuh, Cypripedium, der zur großen Familie der Orchideen gehört. Die Perigonblüte iſt ſehr groß, ſchuh⸗ förmig aufgeblaſen, daher auch der Name. Eine Frauenſchuh⸗ art, nämlich den„Europäiſchen Fraueuſchuh“, findet man ver⸗ eingelt auch in ſchattigen Wäldern Badens, hauptſächlich auf Kalkboden, ſo z. B. in der Bodenſeegegend und im Tauber⸗ grund. Anf der Terraſſe fällt durch feuerrote Blüten eine aus Mexiko ſtammende Winterblume auf. Sie wird Weih⸗ nachtsſtern genannt. Die Blumenblätter ſind ungleich⸗ groß. Wenn man ein Zweiglein oder Blättlein zerbricht, fließt ein milchartiger Saft aus, ähnlich wie bei unſeren Wolfsmilchgewächſen. Eine ausländiſche, ſehr wichtige Kul⸗ turpflanze ſteht beſcheiden und kaum beachtet zwiſchen Palmen, jbren Heimatgenoſſen. Es iſt das Zuckerrohr, eine Grasart, dem einheimiſchen Schilf ähnlich. Das Zucker⸗ rohr wird in allen Ländern der heißen Zone, hauptſächlich in Weſtindten, in Plantagen kultiviert. Der ſüße Saft befindet ſich im Mark der Pflanze. Er wird aus den jährigen Schoſſen, 55 1 vor der Blütezeit abſchneidet, durch Walzen ausge⸗ eßt. „Direkt rechts und links des Eingangstores unſerer Halle befinden ſich auch mehrere Exemplare des größten und ſtärkſten Graſes Europas. Es iſt das Pfeilrohr, Pfahl⸗ rohr, auch ſpaniſches Rohr genannt. Unter letzterem Namen iſt es bei uns am bekaunteſten. In Südeuropa wächſt es wild, wird aber auch angebaut, z. B. ſchon am Genfer See. Die Verwendung des Rohrs zu Matten, Angelruten, Stuhl⸗ geflechten etc. iſt bekannt. Manches Büblein hat auch ſchon die üble Erfahrung machen müſſen, daß man das ſpaniſche Röhr⸗ lein zum Ausklopfen des Hösleins verwenden kann. Sogar 15 den erſten Rauchverſuchen der Jungen mußte ſpaniſches Rohr ſchon das Material liefern, wenn der Rauch dabei auch gehörig auf der Zunge gebiſſen hatte und auch andere üble Nachwehen verurſfachte. a 8 * Ausgrabung eines Schlußſteines. Beim Abbruch des Hauſes N 7, 3 wurde im Kellergewölbe ein Schlußſtein ge⸗ funden, der die vergoldete Inſchrift trägt:„Mich erbaute Karl Brunner im Jahre 1835 durch Baumeiſter Philipp Schmidt.“ Der Stein. der demnach 93 Jahre lang im Funda⸗ mente des Hauſes ruhte und in dem feſten Gefüge der Grund⸗ mauern faſt 3 Generationen kommen und gehen ſah, wurde dem Altertumsverein übergeben. Beranſtaltungen Der„Süddeutſche Verband der Speiſe⸗Eisherſteller, Sitz Mannheim“ hielt ſeine Weihnachtsfeier mit Kinderbeſcherung im Re⸗ ſtaurant„zum Engel“ am Meßplatz ab. Einige Vorträge von Heidelberger und Mannheimer Kindern wurden ſehr gut zu Gehör gebracht. Hierauf hielt der Verbandsvorſitzende, Kollege Rehbein eine Anſprache, indem er das Weihnachtsfeſt als ein Feſt für Alle feierte. Dieſes Feſt der Liebe gemahnt uns aber auch einander nach dem ſchönen Gotteswort in Liebe zu dienen.„Liebe deinen Nächſten wie dich ſelbſt“. Dieſe ſchönen Worte ſollen uns ein Leitſpruch ſein und uns aneifern, allen Zank und Streit, Haß und Neid, wovon in der Welt viel zu viel vorhanden iſt, ſpeziell in unſeren Reihen. auszumerzen. Der Beifall der Anweſenden zeigte dem Redner, daß er die rich⸗ tigen Worte gefunden hatte. Seine Rede klang aus in der Bitte, hiernach zu handeln. Bei der Beſcherung wurde jedes an⸗ weſende Kind von Mitaliedern reichlich bedacht. Nachdem noch gemeinſchaftlich einige Weihnachtslieder geſungen waren und einige Kindervorträge die Bedeutung des Tages feierten, wurde zur Vexloſung geſchritten. Einige Anſprachen von Gäſten feierten den Verein. * Die Frauenarbeitsſchule des Evang. Frauenvereins der Melauchthon⸗Pfarrei(Lange Rötter) hat auch diesmal wieder eine Ausſtellung veranſtaltet. Mit Rückſicht auf die Hausfrauen und Mütter, die ohnedies vor Weihnachten ſehr in Anſpruch genommen ſind, wurde der Termin erfreulicher⸗ weiſe auf 8. und 9. Januar verlegt. Umſo zahlreicher war der Beſuch. Die Beſchickung der Ausſtellung war ſehr reich und mannigfaltig. Man ſah viel Neues aus Altem gefertigt und ſehr ſchöne Weißnäharbeiten, ſowie Kleider, Mäntel, Hausröcke für Herren, Hausſchuhe uſw. Die ausgeſtellten kunſtgewerblichen Handarbeiten in jeglicher Technik, ſelbſt Malereien auf Seide, Lampenſchirme, Kiſſen, Tee⸗ und Künſt⸗ lerpuppen, ſind beſonders zu erwähnen. Als Glanzſtück prangte ſogar ein handgeknüpfter Teppich in Smyrnaarbeit. Alle Arbeiten zeugten von großem Fleiß und einer ſehr be⸗ fähigten Lehrkraft. Man darf den Frauenverein zu dieſem Erfolg ſeines gemeinnützigen Wirkens ee 5. Gg. * Falſcher Feueralarm. Geſtern nachmittag wurde von dem Angeſtellten einer Baufirma der Feuermelder im Hauſe D 7, 1 öhne jegliche Urſache in Tätigkeit geſetzt und dadurch um.39 Uhr die Berufsfeuerwehr unnötigerweiſe alarmiert. Da in dieſem Falle der Täter ermittelt iſt, wird die exempla⸗ riſche Beſtrafung nicht ausbleiben. Kommunale Chronik V Mönuchzell(Amt Heidelberg), 7. Januar. Den jüngſten Sitzungen des Gemeinderats iſt folgendes zu entneh⸗ men: Der Gemeinderat iſt damit einverſtanden, daß das Grundſtück Lagerbuch Nr. 1588/15 mit 10 Arx 76 Quadratmeter Bauplatz im Gewann Wengertsgrund an Maurer K. Schmitt und Taglöhner Karl Schlund zum Preiſe von 1200 R verkauft wird.— Ferner wurde beſchloſſen, daß der Mietzins im Schulhaus vom 1. Januar 1928 ab wie folgt feſtgeſetzt wird: a) Für die Wohnung des Hauptlehrers mit Garten gegen Meckesheim auf jährlich 400.;, b) für die Wohnung des Unterlehrers mit Garten gegen Lobenfeld auf jährlich 300 R. /.— Das vom Forſtamt Neckargemünd unterm 3. Jan. 1928 in Abteilung I, 6 neu angeſchlagene weitere Holz mit etwa 80 Feſtmeter ſoll an die Uebernehmer Leonhard Herbold und Hermann Weber zum Preiſe von.49./ je Ster und je 25 Stück zur Aufbereitung übertragen werden. Falls eine gütliche Regelung nicht zuſtande kommt, ſoll die Aufbereitung des neu angewieſenen Holzes alsdann verſteigert werden.— Der Hausbeſitzerin Frau Wollſchläger wurde zur Inſtand⸗ 4 ö 95 Unter den Laſtkraftwagen geraten. Ein Fuhrunter⸗ ſetzung der zugewieſenen Wohnung von der Gemeinde ein nehmer aus Viernheim, der geſtern auf der Käferthalerſtraße unter einen Laſtkraftwagen geriet und einen Schädelgrund⸗ 1 und Unterſchenkelbruch rechts erlitt, wurde ins ſtädtiſche rankenhaus verbracht. * Brieftelegramme im Verkehr mit dem Saargebiet. HSwiſchen Deutſchland und dem Saargebiet werden jetzt Brief⸗ telegramme ausgetauſcht. Die Wortgebühr beträgt wie im innerdeutſchen Verkehr 5 Rpf., Mindeſtgebühr für das Brief⸗ telegramm 1,50.. Die Brieftelegramme müſſen vor der Anſchrift den gebührenpflichtigen Vermerk„L“ tragen. Zu⸗ gelaſſen ſind abgekürzte Anſchriften, die Vorausbezahlung der Antwort und die beſonderen Vermerke Poſtlagernd(GP), Telegraphenlagernd(TR) und Bahnlagernd. Gebühren wer⸗ den in keinem Fall erſtuttet, im übrigen gelten dieſelben Be⸗ dingungen wie für Brieftelegramme des innerdeutſchen Ver⸗ kehrs. Nähere Auskunft erteilen die Verkehrsanſtalten. zu neun Prozent verzinsliches Darlehen im Betrage von 400./ als Sicherungshypothek gegeben. Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß von Gengenbach hatte unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Mack u. a. auch über den abgeänderten Gemeindevoranſchlag 1927/8 zu be⸗ raten, der in ſeiner erſten Faſſung im Oktober abgelehnt wor⸗ den war. Durch Genehmigung eines außerordentlichen Holz⸗ hiebes war es ermöglicht worden, den Umlagefuß beträchtlich zu ſenken. Der Fehlbetrag beträgt 79 807 /, zu deren Deckung 250 v. H. der Steuergrundbeträge notwendig ſind. Die Vor⸗ lage wurde ſchließlich mit 33:15 Stimmen angenommen Auch die weiteren Vorlagen, wie endgültige Feſtſetzung der Ge⸗ meindeſteuer 1926/27, Weganlage im Gemeindewald Iltis⸗ wand, Neuyerpachtung der ſtädtiſchen Grundſtücke uſw., wur⸗ den genehmigt. i 5 .— Aus dem Lande Heidelbergs Kampf um ſein Landſchaftsbild Ebenſo heiß wie erfolalos hat Heidelberas Bürgerſchaft den Kampf gegen den Neckarkanal gefochten aber ſelbſt die größten 15 Kanalfreunde haben das Recht Heidelbergs anerkannt, für 1 ſeine und des Neckartals Schönheit zu ſtreiten. Schließlich haben auch Kanalgegner zugegeben, daß die Allgemeinheit mit gewiſſem Recht verlangen kann. daß ihre Intereſſen gegen die Intereſſen einer kleinen Minderheit zurückzuſtehen haben. Umſo mehr kann aber jetzt die Heidelberger Allgemeinheit und dieſe Allgemeinheit erſtreckt ſich weit über die Grenzen der Heidelberger Gemarkung— verlangen, daß„Belange“ eines einzelnen Induſtriewerkes hinter die„Belange“ dieſer Allgemeinheit zurücktreten. 8. Der Streit um das durch die Heidelberger Herrenmühle beeinträchtigte Landſchaftsbild hat durch den beabſichtigten Bau eines großen Silos neue Nahrung bekommen. Die Mühle hat ſich in ihrem Anfangsſtadium ſehr gut in das Landſchafts⸗ bild eingefügt. Erſt im Anfang des 19. Jahrhunderts hat ſie durch Vergrößerung und Erſtellung eines aroßen Schornſteins eine ſchwere Beeinträchtigung des Landſchaftsbildes gebildet. Geſetzliche Vorſchriften zum Schutze von Natur- und Baudenk⸗ mälern kannte man damals nicht. Dadurch war auch die Er⸗ hauung des Schloßhotels und anderer Häuſer in der Nähe des Schloſſes möalich. N N Im Dezember 1889 hat ſich dann der Heidelberger Schloß⸗ verein hilfeſuchend an den badiſchen Landtag gewandt, der ſich aber zu einem gänzlichen Bauverbot in der Umgebung des Schloſſes nicht verſtehen konnte, weil er darin einen„Eingriff in wohlerworbene Privatrechte“ ſah. Dagegen wurde der Stadt empfohlen, durch Ergänzung der ſtädtiſchen Bauordnung eine beſtimmte Bauart vorzuſchreiben. Die Stadt habe in ihrem eigenſten Intereſſe die Pflicht, für die Erhaltung ihres Haupt⸗ anziehungspunktes Sorge zu tragen. ſelbſt unter Opfern. 5 In den Kammerverhandlungen wurde damals zum Aus⸗ druck gebracht, daß hier ein öffentliches Intereſſe vorliege. das nicht nur Heidelberg. Baden, Deutſchland. ſondern die 106 ganze Welt Anteil an Heidelbergs Lanudſchaftsbild jabe f Trotzdem hat die Herrenmühle im Laufe der Jahre wieder⸗ holt die Genehmigung zu Erweiterungsbauten erhalten. 1908 wurde aber das Geſuch um Baugenehmigung eines Keſſelhauſes mit Kaminanlage abſchlägig beſchieden. Das Miniſterium hat babei betont, daß die Schädigung induſtrieller Intereſſen gegen⸗ über dem wichtigen öffentlichen Intereſſe zurückzutreten habe. Die ſtädtiſche Bauoroͤnung bekam dann 1910 einen Paſſus, der Bauten, die das Geſamtbild der Schloßruine ſowie die land⸗ ſchaftliche Schönheit des Neckartals beeinträchtigen, unterſagt. Nun will die Herrenmühle am Fuß des Schloſſes ein Silo in Grundrißabmeſſungen von 23/18 Mtr. bei einer Höhe von 20 Mtr. bauen. Es iſt gar keine Frage, daß nach den geſetzlichen Vorſchriften die Genehmiauna zu dieſem Bau verſaat werden muß. Sachverſtändige erklären, daß das Silo eine„geradezu erdrückende Wirkung auf die Schloßruine“ ausüben und damit das„Geſamtbild des Schloſſes, ſowie die landſchaft⸗ e des Neckartals auf das ſchwerſte beeinträchtigen werde.. 0 Stadtrat und Bezirksrat Heidelberg haben es in der Hand. dieſe ſchwere Schädigung Heidelberas und ſeiner Schloßruine zu verhindern. 885 kr. * Pforzheim, 9. Jan. Der Schaden, der durch den Stur m in der Nacht zum Samstag in den Waldungen unſerer Um gegend entſtand, iſt größer, als man zuerſt annahm. ſtaatlichen Hagenſchieß wald ſind allein etwa 2000 Fes meter Holz gefallen, im Pforzheimer Gemeindewald etwa 800, darunter rund 500 im Hagenſchieß. Dazu kommen noch etwa 1200 Feſtmeter Fallholz in den Gemeindewaldungen des ſtaat⸗ lichen Forſtbezirks, in Eutingen. Niefern, Oeſchelb Mühlhauſen, Tiefenbronn und Würm. Zuſammen ſind es alſo gegen 4000 Feſtmeter, ein Schaden, wie er in ſolche Höhe ſeit 1920 nicht mehr vorkam. Damals betrug er aller dings über 30 000 Feſtmeter. e I. Odeuheim, 9. Jan. Bei der Taufe des 7. Sohnes des Zigarrenfabrikanten Philipp Vetter hat Reichs prä dent von Hindenburg die Patenſtelle übernommen. * Furſchenbach bei Bühl, 9. Jan. Geſtern vormittag r unglückte in dem Steinbruch der Firma Vering u. Wäch der 63 Jahre alte Ferdinand Huber von Ottenhöfe (Blöchereck) ſehwer. Der Bedauernswerte war mit Abdecken und Freilegen des Felſens beſchäftigt, wobei ihm abfallend Steine die Sthädeldecke einſchlugen. Sein Leben iſt in ernſter Gefahr. 41 * Langhurſt(Gemeinde Schutterwald), 11. Jan. Spiel den Kindern fiel eine Apt in die Hände, Beim Hantiere mit ihr hieb das 4% jährige Töchterchen des Bauarbeiters J Junker ſeinem etwa 3 jährigen Schweſterchen zwei Fin ger ab. Der herbeigerufene Arzt aus Offenburg gl einen der Finger noch retten zu können. 5 855 5 r 2 D Jahrzehnte ungefähr im Stile Daumiers den Peer Gynt geſpenſtiſch umdrängt. Viertel ließ die berühmte Muſtik von Grieg mehr im Hintergrund, um ſich ganz der optiſchen Wir⸗ kung zu widmen. Er wurde dabei reichlich unterſtützt durch die Bühnenbilder von Orcar Strnad, die in ſtarker Ein⸗ bildungskraft nicht nur die norwegiſche Landſchaft verklärten, ſondern auch die phantaſtiſchen Orte Afrikas und ganz beſon⸗ ders großartig das Irrenhaus zur ſinnlichſten Wirkung brach⸗ ten. Das alles war ſehr geſchickt auf einer Drehbühne an⸗ ebrönet, die den Wechſel der Milieus ſo ſchnell beſorgte, wie der Dichter. Auch hier lag der Wert des Abends mehr in den Eindrücken des erſten realen Teils, als in denen des zweiten ſymboliſchen Teils. Höhepunkte wurden die Szenen Peer Gynts mit der Hochzeitsgeſellſchaft und der märchenhaft ſchöne Todesritt des Sohnes mit der ſterbenden Mutter. 55 wurhe ein Triumph, ein entſcheidender Sieg des Deutſchen Theaters. a 5 Brechts Komödie„Mann iſt Mann“ iſt ſchon von anderen Aufführungen her bekannt. Hier nahm ſich die Volksbühne des Stückes an, vielleicht, weil in ſeiner Idee, der Entblößung einer Individualität, ſei ſie auch nur ein Hafenpacker, und ihrer namenloſen Einreihung in die Armee auf dem Wege einer grotesken Ironie ein ſozialer Gedanke Die Gefährlichkeit dieſes im Spotte ſo ernſten Dramas wird nur durch eine ganz zielbewußte Aufführung über⸗ wunden, wie ſie uns Erich Engel hier bot. Er fand den Stil eines äußerſt bewegten, halbſtumpfſinnigen, halbtragiſchen Ulks, der beſonders bei dem Verkauf des Elefanten, welcher gar kein Elefant iſt die Grenze des Zirkus ſtreifte. George in der Rolle des Packers war herrlich, von einem milden Blödſinn und einer gottergebenen Dummheit ohne gleichen. Die Weigel als Marketenderin mit der Elaſttizität einer Gliederpuppe iſt die beſte Partnerin. Die Dekorationen von Caſpar Neher ſind genial in der Improviſation der Aus⸗ einanderlegung und Zuſammenpackung der drolligen Kantine, die in dieſem tollen Feldzug mit herumgeſchleppt wird. So lange die Volksbühne ſolche Aufführungen bietet, iſt ſie in keiner ernſtlichen Kriſe. 8 e Ein Siebzigjähriger promoviert. Der volkspartei⸗ liche Stadtverordnete Dr. phil. Paul Küppers, früherer Hauptſchriftleiter des„Bochumer Anzeigers“ und ehemaliger ſtellvertretender Vorſitzender des Verbandes der rheiniſch⸗ weſtfäliſchen Preſſe, wurde an der Univerſität Münſter zum Dr. der Staatswiſſenſchaft promoviert. Seine Diſſertations⸗ arbeit lautete:„Die Kriegsarbeit der Stadt Bochum in den n 1914 bis 1 918“. Dr. Küppers iſt 0 . bereits über 70 5 Die neue Orgel! im Vereinshaus der Z. G. Jarbeninduſtrie Bevor geſtern abend Arno Landmanns Kunſt in dem vom Ausſchuß für Bildungsweſen der J. G. Farbeninduſtrie im Vereinshaus veranſtalteten 1. Orgelkonzert Meiſter⸗ werke von Bach, Liſzt u. a. ertönen ließ und eine zahlreiche Hörerſchar zu ſtürmiſchſtem Beifall hinriß, hatten Vertreter der Preſſe und andere intereſſierte Perſönlichkeiten Gelegen⸗ heit, unter ſachkundiger Anleitung das neue Wunderwerk, die größte Orgel Südweſtdeutſchlands in ihren Einzelheiten zu beſichtigen und ihre Leiſtungen zu hören. Univerſitätsmuſikdirektor Dr. Poppen ⸗Heidelberg und Orgelbaumeiſter Hans Steinmeyer aus Oettingen (Bayern) waren die muſikaliſchen und techniſchen Führer der geladenen Gäſte, die mit lebhaftem Intereſſe ſich davon über⸗ zeugen konnten, welche Umwälzungen die Anwendung der Elektrizität, verbunden mit der Rückkehr zu mittelalterlicher Tongebung und Anwendung moderner Senſationseffekte (Glocken, Tylophon, Donner, Vogelſtimmen uſw.) in der Orgelkunſt hervorgerufen hat. 8 5 Kurz einige Zahlen und Daten: Mit der in der Heidel⸗ berger Stadthalle aufgeſtellten Orgel wurde zum erſten Mal mit Erfolg verſucht, den Spieltiſch von der Orgel zu trennen. Das ermöglicht es, den Spieler zweckmäßig, d. h. z. B. im Orcheſter beim Dirigenten, die Orgel aber da aufsuſtellen, wo ſie ihre volle Klangwirkung zur Geltung bringen kann. Dieſes Prinzip iſt in dem prächtigen Vereinshausſgal in großzügigſter Weiſe ausgebaut worden. Die eigentliche Orgel iſt von außen nicht ſichtbar. Sie befindet ſich hinter den Wänden rechts und links von der Bühne, die zum Teil ent⸗ fernt werden mußten und durch Gitter erſetzt ſind. Die Bühne iſt völlig frei und ihrer eigentlichen Beſtim⸗ mung erhalten geblieben. Die Orgel hat vier Manuale (Spielwerke) und ein Pedal. Das Pedal und das erſte Manual befinden ſich in dem Raum links von der Bühne (vom Zuhörer aus geſehen), das zweite und dritte Manual, vor denen ſich Schwelleinrichtungen in Geſtalt einer vom Spieltiſch aus zu öffnenden Holz⸗Jalouſie befinden, ſind an der rechten Seite untergebracht. Das vierte Manual(Fern⸗ werk), das teilweiſe auch im Pedal ſpielbar und durch zwei hintereinanderliegende Schweller vom Saal abgeſchloſſen iſt, befindet ſich in einem anderen Raum an der Rückſeite des Saales. Die Orgel hat insgeſamt 102 Regiſter und nahezu 70 Nebenzüge und Spielhilfen, die alle vom elektriſchen Spieltiſch aus zu bedienen ſind. Jedes Regiſter beſteht aus! einer vollſtändigen Tonfolge von Pfeifen, die auf einen ſtimmten Klangcharakter(Flöte, Gambe, Trompete ete. ſtimmt ſind. Für die vorhandenen Regiſter benötigt Werk insgeſamt 6076 Pfeifen, die mit den Windladen, denen ſie ſtehen, ein Gewicht von etwa 500 Zentner darſtell Die größte Pfeife iſt 4,92 Meter lang, die kleinſte 11 meter. Die größte Holzpfeife hat einen Querſchnitt 300 mal 240 Millimeter, die kleinſte einen Durchmeſſer vo 3 Millimeter. nen Orgelräumen erfolgt durch ein Kabel, deſſen Länge Spieltiſch bis zum Innern des Hauptwerkes 40 Meter, zum Fernwerk 140 Meter beträgt, und das 600 einzeln Drahtleitungen, die vom Spieltiſch ausgehen, in ſich ſammenfaßt. Einſchließlich des Kabels und der Leitungen i Spieltiſch beträgt die Geſamtlänge des benötigten Drahte etwa 55 Klm., entſpricht alſo ungefähr der Entfernung vo Ludwigshafen nach Heidelberg und zurück. 5 Das kunſtvolle Werk hat mit der Aufſtellung run Mark gekoſtet und iſt in den Monaten April 1927 bis Janu 1928 durch die Firma G. F. Steinmeyer u. Co. in Oet (Bayern) erbaut worden. Der Herſtellung der Bälg! Windladen ſowie der ca. 6000 Holz⸗ und Metallpfei folgte in der Fabrik in Oettingen. Mitte Auguſt 1927 die Zuſammenſtellung der Orgelteile. 8 Das Werk bedeutet einen Höhepunkt im A muſtkaliſchen Lebens, deſſen⸗Förderung ſich die J. G. Far induſtrie in ſyſtematiſcher Aufbauarbeit zum Ziel geſetzt eine wertvolle Ergänzungsmöglichkeit zu den Veranſtalt gen des Pfalzorcheſters und anderen muſikaliſchen Di bietungen.— i A 5 e Anläßlich der Fertigſtellung des neuen Orgelwerks wurd in verſchiedenen Zeitungen bekaunt gegeben, daß die Aufſtel. lung der Dispoſition und die Bauleitung der Orgel durch Dr. Poppen⸗Heidelberg erfolgte. Dieſe Notiz entſpricht in⸗ ſofern nicht den Tatſachen, als nicht Dr. Poppen allein, ſon⸗ dern mit Kirchenmuſikdirektor Arno Landmann zu ſam⸗ men die Dispoſition aufſtellte und die Bauleitung über⸗ nahm, und zwar offiziell im Auftrag der J. G. FJ. * eee Wer br Whrgteſtatton, die * Seite. Nr. 18 — 1 — Mittwoch, den 11. Januar 1928 es der e deer * Ludwigshafen a. Rh. 11. Jan. Nacht wurde ein vor einer Wirtſchaft ſtehender Perſouenkraftwagen fan nen geſtöhlen, Die Fahrt dauerte nicht lauge, da in⸗ folge Ausſetzens der Zündung der Wagen nicht weiter kam Beim Herannahen einer Poltgeipatroullle ergriffen die Täter die Flucht und ließen das Fahrzeug im Stich. Der Eigentümer hat ſeinen Wagen abgeholt und wird ihn künftig gegen Diebstahl ſichern.— Am Samstag nachmittag erſchien bef einer Arößeren Anzahl Geſchäftsleute hier ein unbekannter Mann, der ſich als Geſchäftsführer einer hieſtgen Groß⸗ handlung ausgab und den Geſchäftsleuten im Auftrage der geugunten Firma Aufträge übermittelte. Er hatte ein ge⸗ wandtes Auftreten und erreichte es, daß ihm als Gegen⸗ leiſtung kleinere Geldbetra ge übergeben wurden. Der Unbekannte beſtellte die Geſchäfksleute auf Montag auf das Büro der Holzhandlung, wo ſich herausſtellte, daß alles Schwindel war. N g RNeuſtadt, 8. Dez, Für die 400 Jahrfeier der 5 im Ighre 1929 an Pfingſten in Speyer abgehalten wird, find, wie in der Hauptverſamm⸗ lung des Evang. Kirchengeſangvereins für die Pfalz mitge⸗ teilt wurde, bereits die Pläne feſtgelegt worden. Der Evang. Kirchengeſangperein wird ſich an der Feier in hervorragen⸗ dem Maße beteiligen. Aus dem in der Verſammlung er⸗ ſtatteten Jahresbericht iſt zu entnehmen, daß im Jahre 1927 fruchtbringende Arbeit geleſſtet wurde, daß die Zahl der Vepeine pon 98 auf 106 ſtieg und daß eine rege Tätigkeit na⸗ meytlich im Sgargeblet entfaltet wurde. An Stelle des verſtorbenen Kirchenmuſikdtrektors Karl Auguſt Krauß würde Oberlehrer Blatter gewählt, dem der Titel eines Kirchenmuſtkdirektyrs der Pfalz verliehen wurde. * Lingenfeld bei Germersheim, 9. Jan. In der Nacht zum Sonntag brach zwiſchen 8 und 9 Uhr in dem Manufak⸗ turwarengeſchäft Eugen Rembor gegenüber der Kirche ein Feuer aus, das ſich ſehr raſch ausbreitete, den ganzen Dach⸗ ſtuhl vernichtete und im zweiten Stockwerk durch Vernichtung des Lagerbeſtandes ebenfalls großen Schaden anrichtete. Die alsbald eingreifende Feuerwehr konnte das Feuer auf feinen Herd beſchränken. Das Feuer entſtand aus noch un⸗ bekannter Urſache in Abweſenhelt der Famflie Rembor. Der Schaden iſt durch Verſicherung gedeckt, Nachbargebiete Ausſchreitungen bei einem Fuß ballſpiel „ Darmſtadt, 10. Jan. Auf dem Sportplatz des 1 klubs Olympia kam es am Sopuntag nach einem Fußballſpiel Sate Biblis zu wüſten Ausſchreitungen. Der F. C. Biblis hakte ſchon ein ſieben Mann ſtarkes Poligetlaufgebot auf den Sportplatz gebeten, weil er einen Racheakt für einen Zwiſchenfall vor zwei Jahren befürchtete. Der Spiel⸗ verlauf war normal. Nach dem Spiel kam es unter den Zu⸗ ſchauern zu einem Streit. Sowohl die Bibliſer Mann⸗ ſchaft als auch die wenigen Zuſchauer von Biblis wurden verprügelt. Die Polizei war machtlos. Die Bibliſer Spieker und Zuſchauer, die teilweiſe erhebliche Verletzungen dapontrugen, werden bei der Staatsanwaltſchaft Strafantrag ſtellen. ö* „ Henbach i. Odw, 10, Jan. In einer der letzten Nächte hat ſich die Ende der er Fahre ſtehende Ehefrau eines Ar⸗ beiters in ihrer Wohnung erhängt. Die Frau wurde in den letzten Monaten von ihrem Ehemann völlig vernachläſſigt, ſo daß ſie mit 857 8 kleinen Kindern in größte Nahrungs⸗ 18 kam. Sie bereitete ſich regelrecht auf den Tod vor, in⸗ dem ſte ſich vorher ordentlich wuſch und Trauerkleider anzog. Als am Morgen ihr älteſtes Kind— ein achtjähriges Mädchen— aufwachte, fand es zu ſeinem Schrecken die Mutter leblos vor. Darmſtadt, 8. Jan, Im Gerichtsſaal verhaftet wurde der vorbeſtrafte 30 Jahre alte Fallſchirmabſpringer Karl Ulrich aus Wiesbaden wegen Verleitung zum Meineid. Er iſt vor kurzem zu 5 Monaten Gefängnis und 3 Jahren Ehrperluſt verurteilt worden, weil er gegen ein hieſiges ehr⸗ bares Mädchen unberechtigt ſchwere Beſchuldigungen per⸗ breitete. Ex hatte gegen dieſe Beſtrafung Berufung verfolgt, nahm dieſe aber im Laufe der Verhandlung als ausſichtslos zurlick. Hierbei ſtellte es ſich aber heraus, daß er eine der Zeugiunen veranlaſſen wollte, vor Gericht zu ſeinen Gunſten auszuſagen. Die Folge war ſeine Verhaftung. * Wiesweiler bei Saargemünd, 10. Jan. Am Freitag morgen durchfuhr der? Uhr⸗Zug unſere Station, ohne zu halten. Auf den Anruf des Stalionsvorſtehers in Lauter⸗ ecken mußte der Zug noch einmal zurückfahren, um die Rei⸗ ſenden von hier zu holen. Der Zugführer will kein Licht bei der Station Wiesweiler geſehen haben, Gerichtszeitung Wegen Totſchlags und Totſchlagsverſuchs vor dem Jugendgericht Vor dem Großen Jugendgericht Zweihrücken hatte ſich der in Stahlheim bei Metz geborene Bücker Otto Klein aus Vogelbach zu verantworten. Klein wird zur Laſt gelegt, in der Nacht zum 31. Oktober vorigen Jahres bei Bruchmfhl⸗ bach den Bergmann Schröer von Mieſau durch einen Piſtplenſchuß getötet und den 20jährigen Bergmann Buhles von Niebermieſau durch einen zweiten Schuß ſchwer⸗ verletzt zu haben. Der Tatbeſtand war folgender: Klein hatte mit einem Mädchen von Obhermieſau ein Liebesverhält⸗ nis und ſtand mit den Obermieſauer Burſchen auf Krieg fuß. Am Abend des 30. Oktober verließ Klein mit dem Mäd⸗ chen eine Wirtſchaft in Obermieſau, um das Mädchen nach Hauſe zu begleiten. Auf dem Wege traf er mit Schrver und Bußhles zuſammen, die vorher ebenfalls in der von Klein be⸗ ſüchten Wirtſchaft geweſen waren. Nach Angabe des An⸗ geklagten wurde er von Schröer und Buhles angegriffen und in der Notwehr habe er zwei Schüſſe auf die beiden abgegeben. Er beſtritt, die Abſicht gehabt zu haben, Schröer und Buhles töblich zu treffen. Schrber wurde in die Bruſt getroffen und ſtarb infolge innerer Verblutungen. Buhles wurde in den Hals getroffen, konnte aber in kurzer Zeit geheilt werden. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu zwei Jahren und ſechs Monaten Gefängnis unter Anrechnung von zwel Monaten Unterſuchungshaft. ** J Berurteilte Wilbdiebe. Das Wildererkleeblatt. das in der MRheingegend zwiſchen Speyer und Germersheim einige Zeit ſeiy Unweſen trieb, indem es mit Hilſe von Frettchen u. Netzen fortgeſetzt dem Kleinwild nachſtellte, aber Anfang Dezember von der Gendarmerle ertappt und feſtgenommen wurde, ſtand Kun mehr vor den Schranken des Amtsgerichts Speyer. An⸗ Bering waren der 40 Jahre alte Brückenbauer Ludwig Wil⸗ elm der 28 Fahre alte Schiffer Karl Schopp und der 2 In der pergangenen in der Schillerſtraße von zwei Unbe⸗ 1 2 Jahre alte Arbeiter Heinrſch Laubenſtein von Speyer. Wilhelm wurde Fit 4, Schopp zu 3 und* 2 Monaten Gefänanis verurteilt, Die gefährige Ehefrau Marla Weber, die ſich in der Verhandlung wegen Saßbehleref mit zu perxanſwprten hatte. erhielt an Stelle einer lägigen Gefltnanfsſtraſe eine G ſtrafe von 12 Mark, eld⸗ 5 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) Sportliche Rundſchau 5 b Die vergangene Woche Olympia⸗Ulebungsſpiele Der Deutſche Fußballbund iſt mit der Olympigvorberei⸗ tung ſeiner Mannſchaft für Amſterdam in ein entſcheidendes Stablum eingetreten, Um den ausgewählten Leuten Ge⸗ legenheit zum Zuſammenſpiel zu geben, wurden 2 Uebungs⸗ ſpiele angeſetzt. Das erſte fand am Freitag in München auf dem Platz des S. V. 1860 München ſtatt. Der durch Schnee und Froſt uneben gewordene Boden ließ keine rechte Entfal⸗ tung zu. Der Gegner war eine ſüdbayriſche Kombination. Wenn das Spiel trotzdem intereſſant und ſpannend verlief, ſo iſt das ein Beweis, daß in den Mannſchaften Könner ſteckten. Bei der Olympiamannſchaft klappte es im allgemeinen gur; wie immer kam Kalb erſt nach einiger Zeit in Form, dann ſpielte er als Mittelläufer ganz ausgezeichnet. Kalb, der un⸗ bedingt den Mittelläuferpoſten einnehmen muß, dürfte bei einigermaßen gutem Willen bis Amſterdam ſo in Form ſein, daß er von vornherein der überragende Spieler iſt. Stuhl⸗ fauth(1. F. C. Nürnberg) und Schübel(Union Böckingen), die ſich im Tor ablöſten, waren gleichwertig; Schübel vielleicht noch etwas ſicherer als Stuhlfauth, der in den alten Fehler verfiel, ſich zu weit vom Torx zu entfernen; trotzdem dürfte er für Amſterdam in Frage kommen. Der Sturm hielt ſich ebenſo wie die Läuferreihe im allgemeinen gut. Es erwies ſich auch in dieſem Spiel, daß der ſonſt ausgezeichnete Zeil⸗ felder(.f. L. Neckarau] kein Sturmführer iſt, er iſt ein ausgeſprochener Durchbrenner und daher als Innenſtürmer zu verwenden. Mit ſeinem geſunden Schuß wird er hier immer zu Erfolgen kommen. Beim 2. Uebungsſpiel am Sonntag in Nürn⸗ berg gegen„Nordbayern“ waren einige Umſtellungen vor⸗ genommen worden, die ſich bewährten. Die Verteidigung Hagen⸗tutterer war gut, der letztere ſpielte beſonders wuch⸗ tig. In der Läuferreihe konnte Kalb auch diesmal erſt ſpäter in Schwung kommen, dann war er wie immer gut. Ueber⸗ raſcht hat Martwig Berlin, der als Außenläufer eine ausgezeichnete Leiſtung bot. Im Sturm war nur Zeilfelder etwas ſchwach, obwohl er gegen die übrigen Spieler nicht ab⸗ fiel. Seine Schwäche wurde erſt deutlich, als der Münchener Hornauer an ſeine Stelle trat. Auch dieſes Treffen läßt keinen endgültigen Schluß zu, da einige Leute verletzt aus⸗ ſcheiden mußten. Da der Bundestrainerr Nerz ſowie der Spielausſchußvorſitzende Notar Keyl anweſend waren, dürf⸗ ten die Spiele doch zu beſtimmten Ergebniſſen geführt haben. Auf die genaue Aufſtellung kommt jetzt alles an, ſie zu finden wird Aufgabe des Spielausſchuſſes und des Bundestrainers ſein. Es iſt noch viel Arbeit zu verrichten, bis unſere Aus⸗ wahlmannſchaft olympflaretf iſt. Unſer K⸗orreſpondent ſchreibt zu den Uebungsſpielen: „Natürlich ſteht jetzt nach den Tagen von München und Nürnberg der alte Meinungsſtreit über den Wert der Olympig⸗Uebungsſpiele wieder auf. An ſich hatten ja die Uebungsſpiele wenig Gegner, denn man war ja zu der Ueber⸗ zeugung gekommen, daß Uebungsſpiele aus mannigfachen Gründen heraus wertvoller und zweckmäßiger ſejen, als die tim Vorjahre pom D. F. B. abgehaltenen Olympiakurſe, Nur über den Zeitpunkt war man ſich nicht einig, dem D. F. B. wurde vorgeworfen, daß die Uebungsſpiele zu dieſem Termin verfehlt ſeien. Einmal greife man damit ſtürend in die Ver⸗ bandsſpiele ein, zum anderen ſei aber doch garnicht geſagt, daß ein Spieler, der ſich jetzt bewähre, auch in fünf Monaten — alſo zum Zeitpunkt des Olympiſchen Fußball⸗ Turniers in der notwendigen Form ſein werde. Das waren einige der Gründe, die man gegen die Austragung der Uebungsſptele zu dieſem Termin ſprechen ließ. Sie ßaben zweifelsohne einiges für ſich, andererſeits kann man ſie aber guch im gan⸗ zen leicht entkräftigen, und das umſomehr, als man in Milu⸗ chen und Nürnberg doch immerhin einige Erfahrungen ge⸗ ſammelt hat, die für die Uebungsſpiele auch zu dleſem frühen Termin ſprechen. Einen Vorteil haben die beiden Auswahlſpiele ſicher ge⸗ bracht: zum erſten wird man jetzt einige Spieler aus der Liſte der Olympiakandidaten ſtreichen müſſen, zum zweiten und bis jetzt mehr oder weniger ſtark rechnete, zum zweiten ſind dafür aber einige Kräfte in die Liſte eingetragen worden, mit denen man bislang wenkger rechnete oder nicht rechnen. wollte. Wir denken da an Leute wie z. B. Hagen, Kraus, Schübel. Aus der Maſſe ber Okympia⸗Kandidaten hat ſich alſo bei dieſen Spielen doch 1 8 eine beſtimmte Einheit herauskrfſtalliſiert,aus der man dle endgiltige Olymplaelf wird nehmen können. Dieſe Klärung iſt aber doch wohl zwetfels⸗ ohne von großem Wert. Mit der nun herausgefundenen Ein⸗ heit(man kann ſich jetzt ſchon eher eine beſtimmte Elf mit den dazu gehörenden Erſatzleuten denken), kann die Vordereſ⸗ kungsarbeit fortgeſetzt werden. Einige weitere Uebungsſpiele im April und Mai und man wird ſehen, daß die ganze Arbeit doch nicht vergebens war. Man wird ſagen, daß man auch ſchon vorher gewußt habe, dieſe Leute gehörten nicht auf die Kandidatenliſte und müßten durch die Leute erſetzt werden, die ſich jetzt bewährt haben. Gut, aber es fehlte immerhin der Beweis, und daß dieſer Beweis jetzt geliefert wurde, trägt zumindeſt viel zur Beruhigung breiter Kreiſe und zur Stär⸗ kung des Vertrauens in die gefundene Auswahl bei.“ Die Spiele um die Süddeutſche Meiſterſchaft ſind in vollem Gange Auch hier gab es wie immer im Fuß⸗ ballſport von vornherein Ueberraſchungen,. Die geößte brachte wohl in der Runde der Meiſter Wormatia⸗Worms, die einmal gegen Bayern München unentſchieden und gegen Kickers Stuttgart ſogar gewinnen konnte, und jetzt zuſammen mit Bayern München führt. Auch in der Troſtrunde, Gruppe Südoſt, mußte der Tabellenführer Wacker⸗Mün⸗ chen einen Punkt abgeben, S. C. Freiburg konnte gegen Wacker unentſchieden 111 ſpielen. Das gleiche Bild zeigt ſich in der Gruppe Nordweſtt F. S. V. Frankfurt mußte in dem Spiel gegen ſeinen Lokalgegner Rot⸗Weiß Frankfurt in einem:1⸗Spiel ebenfalls einen Punkt abgeben. Von den Führenden haben alſo alle Punktverluſte erlitten. Das erſte Eingreifen von Vf. L. Neckarau war glück⸗ lich, er konnte trotz ſtark geſchwächter Manuſchaft Boruſſia Neunkirchen mit 311 ſchlagen. Der Rheinbezirk hat nun auch ſeinen dritten Ver⸗ treter exmittelt. F. C. 03 Ludwigshafen konnte am Sonntag im Entſcheidungsſpiel.f. R. Mannheim mit:1 beſtiegen..f. R. wird dadurch von, der Teilnahme an den Spielen um die Süddeutſche Meiſterſchaft ausgeſchloſſen und hat jetzt Zeit, ſeine Maunſchaft bis zum Spätjahr neu aufzu⸗ bauen. Der F. V. Speyer muß als dritter Verein in die Kreisliga abſteigen. Die Europameiſterſchaft im Halbſchwergewichtsboren Der deutſche Boxſport hatte am Freitag wieder einen großen Tag. Der Italiener Bonaglia hatte den Europa⸗ meiſter Schmeling um den Titel gefordert. Nach dem Re⸗ kord des Italieners erwartete man einen harten und ſpan⸗ nenden Kampf. Der Italiener war mit dem farbigen Welt⸗ meiſter im Mittelgewicht über die Runden gekommen und hatte ein Unentſchieden erzielt. Es ſollte jedoch anders kom⸗ men: Schon gegen Ende der erſten Runde rannte der Italie⸗ ner in einen Rechten von Schmeling hinein, der ihn zu Boden ſtreckte, wo er ſich auszühlen laſſen mußte. Der Erfolg kam überraſchend; man hatte wohl allgemein an einen Stieg von Schmeling geglaubt, aber man nicht gerechnet. Der erſt Fügt er über eine eiſerne Ruhe und ein ausgezeichnetes Uge, das ihn. 5 exingſten Vorteil wahrnehmen Aus den Rundfunk⸗Programmen Donnerstag, 12. Januar Deutſche Sender: Berlin(Welle 488,9), Könlgswuſterhauſen(Welle 1250) 20 Uhr: Rufliſcher Staatschor, dann Tanzmuſtk. Breslau(Welte 322,0) 20 Uhr: Uebertr. von Berlin, dann Tanzmuſtk. g Frankfurt:(Welle 428,6) 18.80 Uhr Uebertr. von Kaſſel, Konzert, 16.80 Uhr! Konzert, 20 Uhr: Uebertr. von Berlin, dann Tauz⸗ muſik, Uebertr, von Berlin. Hamburg(Welle 394,7) 20 Uhr: Uebertr. von Berlin, dann Tanz⸗ muſik. 4b 1685 erg(Welle 329,7) 20 Uhr; Uebertr, von Berlin. Langenberg(Welle 468,8) 29 Uhr: Oeffentliches Konzert, Uebertr, von Köln, dann Tanzmuſtk. Leipzig(Welle 365,8) 29.15 Uhrt Volkstümliches Orcheſter⸗ konzert. München(Welle 535,7] 21.45 Uhr; Puceini⸗Stunde. Stuttgart(Welle 379,7) 21.30 Uhr: Gaſtſpiel Irene Eden, dann Uebertr. von Berlin, Tanzmuſik. Ausländiſche Sender Daventry(Welle 1604,83) 19 Uhrt Konzert, 17 Uhr: Orcheſter⸗ konzert, 20.45 Uhr: Konzert, 21,40 Uhr; Bratſchenkonzert, daun 18.30 Uhr: Tanzmuſik. Radio Paris(Welle 1750) 21.30 Uhr: Sendeſplel„Juſſe“ von Charpentier, Mallkland(Welle 545) 21 Uhr: Sendeſpiel:„Bafaßgo“, dann Tanz⸗ muſfik. Rom(Welle 480) 20.40 Uhr: Sendeſpiel:„Libellentanz“ v. Lehar. Bern(Welle 411) 20.30 Uhr: Orcheſter vom Kurſaal, 21 Uhr: Harfen⸗ und Geſangsvorträge, dann Orcheſter vom Kurſaal. Zürich(Welle 588,2) 20.30 Uhr: Soliſten⸗ und Orcheſterkonzert. Wien(Welle 517,2) 19,30 Uhr:„Der Traubadoux“, Oper. Prag(Welle 348,9) 19,30 Uhr: Symphoniekonzert, Hebertr. Konzert, Radlo-Spezialhaus Gebr. Hettergatt Marktplatz 6 2, 6 Sämtliche Erſatz⸗ und Einzelteile, Röhren aller Typen, Falk⸗ Anodenbatterien. Lieferung und Montage kompletter Anlagen, Accumulatoren⸗Ladeſtation. läßt. So genügte auch in dem Kampf gegen den Italiener der Bruchteil einer Sekunde, in dem die Deckung etwas ge⸗ öffuet war um Schmelings Rechte blitzartig zum Kinn ſeines Gegners zucken zu laſſen. Dieſe Eigenſchaften, zuſammen mit einer einwandfreien ſportlichen Lebensführung werden den deutſchen Europameiſter beſtimmt noch weiter bringen. Zwei weitere deutſche Boxer ſtreben nach dem Titel eines Europameiſters: Der Federgewichtsmeiſter Paul Noak und der Leichtgewichtsmeiſter Paul Czirſon. 1 18 5 Zeit halten folgende Boxer den tel: Fliegengew! 0 t: Vietor FJerraud⸗Spanien. Bantamgewicht: Henrt alen er Federgewicht: Quadrini⸗Italten(der den Meiſter Rutz⸗Spanien vor einigen Tagen ſchlug). Jeichtgswicht: Luts Rayo⸗Spanien. Feltergewicht: Boſiſig⸗Italien. a Mittelgewicht: Tom Milligan⸗England. 5 Halbſchwergewicht: Max Schmeling⸗Deutſchland. chwergewicht: Paolino⸗Spanien. Europameiſter⸗ Brieffaſten Wir bitten fär den Brieftaſten beſtimmte Einſendungen dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündli Aaslanſte können nicht gegeben werden. Beantwortung ſurſſtiſcher, medizini⸗ 160 und Auf wertungsfragen iſt ausgeſchloßſen. Jeder An⸗ rage iſt die Bezugsquittung beizufügen. Anfragen ohne Namens⸗ nennung werden nicht beantwortet. J. 3. Setzen Sie ſich doch mit einer 4 Schiffsagentur ober direkt mit bem Nordbeuütſchen Lloyd oder der Hämburg⸗Amerifa⸗ Linie in Verbindung. R. Bis zu 100 Mark Monatseinkommen beſteßt Steuer⸗ freiheit, da monatlich 100 Mark ſtenerfrei ſind O. zk. Wenden Sie ſich an die Fürſorgeſtelle für Krlegsbeſchä⸗ digte und Kriegshinterbllebenen im alten Krankenhaus in R 5. K. 10. Ein ſoſches Buch iſt uns nicht bekannt,. Irl. H. gg. 1. In die Wohnung darf er auf keinen Fall ein⸗ dringen. 2. Eine Rechtsfrage, die ſich nur nach genauer Kenntnis der Verhältniſſe entſcheiden Läßt. G. Ah. 1. Wenn der Schnee nachts fällt, muß er morgens in aller Frühe vom Gehweg entfernt werden. 2. Bei eintretendem Froſt muß geſtreut werden, 3. Tritt Tauwetter ein, ſo iſt der Gehweg ebenfalls ſoſort fret zu machen. H. U. 1. Erkundigen Ste ſich beim Sekretariat der Techniſchen eaten in Karlsruhe. 2, Eine ſolche Firma iſt uns nicht be⸗ annt, 1 L. S. 100. Rechtsfragen beantwortet der Briefkaſten nicht. A. Z. Wolljacken reinigen Sie am beſten mit Seifenflocken. Wappen He. He. 1, Ig. 2. Erkundigen Sie ſich bei dem Direktor des Schloßmuſeums, Herr Profeſſor Dr. Walter. Nr. 100. Wenn Sie vor dem Krieg keine Kaminfegergebühren bezahlt haben, brauchen Sie heute auch keine zu bezahlen. Wenn Ste Schwlerigkeiten bekommen, wenden Sie ſich an das Miet⸗ einigungsamt. Fi. Erkundigen Sie ſich beim Statiſtiſchen Reichsamt in Berlin, Auf unſerer Geſchäftsſtelle können Sie im Zeitungs⸗ gewünſchten Adreſſen efnſehen. Dieſe Fragen kann Ihnen nur dle Kleinrentnexfürforge beantworten. K. S. 165. 63 000 Papiermark entſprachen am 7. Mai 1929 8,13 Goldmark. Die Adreſſe eines ſolchen Zirkels können wir Ru. te die G. Frau H. Lu. Ihnen nicht nennen. Kü ¾ ů ͤ5U——!!!..•—•————— Woetternachrichten der Kartstuherandesweiterwarie Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7e morgens) Luft. a See Se a Wind 888 böbr d U e e ee 8 8 m mm C Ss Sts Richt. Stärte S Wertheim 1511— 7 10 5 f ſtill fleichtſ Regen Königſtuhl 568 769 8 4 8 4 SW leicht bedeckt Karlsruhe 120 314] 8 11 7[WS Wleichtſ bedeckt Bad.⸗Bad. 218 7000 911 1 SV'(leicht bedeckt Villingen 780 766,4 1 7 5 8, bedeckt Pebsnge 1275 680,60 0 1—1 SW ſchw. Nebel zaben weil. St. Blaſten 780— 0 62 ſtin bedeckt Höchenſchw.!— 5 Auch geſtern war es in Baden übernormal warm, Ein von den Pyrencen über die Alpen ſich erſtreckender Rücken hohen Druckes brachte Uns zeitweiſe Aufheiterung. Die geſtern über den britiſchen Inſeln liegende Sturmzyklone hat ſich nach dem bottniſchen Meerbuſen verlagert und ruft auf ihrer Oſt⸗ und Sübſeite Regenfälle hervor. Bei der gegenwärtigen Pructver⸗ teilung mit tiefem Druck im Norden wird die Weſtſtrömung anhalten. Wir behalten vorausſichtlich das vielfach wolkige, milde Wetter mit leichten Niederſchlägen. „ Borausſichtliche Witterung für Donnerstag. 12. Januar: Vielfach wolkig und mild, zeitweiſe Nieberſchläge, Südweſt⸗ bis Weſtwinde. D——.... BKK B Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Cuefredatteur Kurt Fiſcher— Perantwortl. Redakteure: ffür Politik:. A Meißner Feuilleton: Dr, S Hayſer— Kommungpelitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Neues ans aner Welt: Wilfy Mülner— Handelsteſt? Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen; i. B. Jac. Faude 99 8 8 8 2 8— Ea en„r 1 144 — n 1 Mittwoch, den 11. Januar 1928 5. Seite. Nr. 18 — 22... TTT 5 2 bee. 0 Ent Reingwinn vor. Für Abſchreibungen werden diesmal 68 000(47 500) seigte ſich auch am heutigen Geldmarkt noch kein Merkmal en 2842 144 8.— leier Reichsbank⸗ Ausweis Der Ausweis der Roichsbank vom 7. Januar zeigt einen Rückgang der geſamten Kapitalgnlage der Bank an Wechſeln und Schecks, Lembards und Effekten um 548,4 auf 2752, Mi kl.. Im einzelnen haben abgenommen die Wechſeln und Schecks um 493,2 auf 2635,5 Mill.„ und die Lombard beſtände um 55,2 auf 23,1 Mill,, Die Anlage in Effekten iſt mit 93,1 Mill./ annähernd unverändert geblſeben. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 420,4 Mill. 4 aus dem Verkehr zurückgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichsban knoten um 393,1 auf 4170, Mill. /, derjenige an Rentenbankſcheinen um 36,3 auf 679,9 Mill. verringert, 15 Mill. 4 an Rentenbankſcheinen wurden in der Be⸗ richtswoche getilgt, Dementſprechend haben ſich die Beſtände der Reichsbank an ſolchen Scheinen um 21,3 auf 44,9 Mill. 4 erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 675,0 eine Abnahme um 404,1 Nill.. 5 Die Beſtände an Gold und deckungsfählgen Depiſen den zuſammen mit 3150 Mill., im einzelnen Gold mit 1 Mill,/ und die Beſtände an deckungsfäbigen Deyiſen mit 285,0 Mill.„ ausgewieſen. Die Deckung der Noten durch Gold allein beſſerte ſich pon 40,9 v. H. in der Vorwoche auf 44,7 v. H. diejenige durch Gold und deckungsfähigen Deviſen von 47,0 v. H. auf 5 5 : 739 Millionen Reutenmarkumlanf. Auf Grund des 8 15 des es über die Liquidierung Umlaufes an Rentenbonk⸗ ſcheinen vom 30. Aug. 1924(BGB. 1 Seite 252) gibt die Reichsbank bekannt, daß bis zum 31. Dez. 1927 1340 311876 Rentenmark in Rentenbankſcheinen eingezogen worden find, ſo daß 739 866 070 im Umlauf verblieben. Von dieſer Summe befand ſich ein Teil⸗ betrag von 28 635 721„ in den Kaſſen der Reichsbank. * Engliſche Bankabſchlüſſe. Die engliſchen Großbanken ver⸗ öffentlichen wie immer frühzeitig ihre Jahresadſchlüße. Der Rein⸗ gewinn don Bare lahs beträgt nach Abſchrelbungen aller zweiſel⸗ Haften oder ſchlechten Schuldneß im abgelaufene Gelchäftsſahr 1927 2 306 828 Pfd. Sterlg., der durch den Vortrag vom letzten Jahr pon 512285 Pfd. guf eine Geſamtſumme pon 2818 616 Pfd. für die Divi⸗ dendenvertetlung gebracht wird. Nach Abſchreibungen und Rlick⸗ ſtellungen wird eine Schtußdtvidende von 10 v. H. ausgeſchüttet.— Die National Proylucſal Bank ſchließt mit eluem Ge⸗ ſamtgewinn von 2093 452 Pfd. ab, zu denen 876 318 Pfd. an Vortrag auß dem letzten Hahn kommen, Hiergus wird eine Dividende von 9 v. H. vertellt, ſo daß die geſamke Dividende für das abgelguſene Geſchäftsjahr ſich auf 18 v. 8. erhöht,— Von weiteren Banken der „big ftve“ ſchließt die Midlaud⸗Bauk mit einem Reingewinn von 2 554 650) Pfd. Sterlg. ab, der durch die vorſährtge Rückſtellung von 828 092 Pfö, Sterlg. auf 3 879 672 Pfd. Sterling gebracht wird. Die Bauk verteilt eine Dividende von ebenfalls 18 v. H. und ver⸗ teilt den verbleibenden Betrag auf Abſchreibungen und Rückſtel⸗ Lungen für das nächſte Jahr.— Der Abſchluß der Zloydsbank weiſt einen Gewinn von 2 475 074 Pfd. Sterlg. aus, der durch den Vortrag aus dem vergangenen Fahre guf 3 009 666 Id. Sterlg. ge⸗ bracht wird. Auf bie A⸗Aktien werb hieraus eine Schlußdivldende von 16 v.., auf die B⸗Axtten von 5 v. H. verteilt, während der 0 verbleibende Betrag von 485 780 Pfd. Sterlg. auf neue Rechnung orgetragen wird. 300 000 Pfund Sterling werden einem Fonds bexwieſen, 280 000 Pfd. Sterlg. auf Bankgebäude abgeſchrieben. de Vereinigte Deutſche Nickelwerke Ach. vorm. Weſtfäliſche Nickelwalzwerke Fleitmaun, Witte n. Co. in Schwerte. Die Ver⸗ waltung wird eine Dividende von 11 v. H. vorſchlagen gegenüber 10 v. H. 1. B. Als Vortrag auf neue Rechnung verbleiben 142 357. in Frankfurt a. M. 1..) Gewinnausſchüttung auf 11,6 Mill. J AK Beſtände an A Mark beanſprucht. Der Rücklage werden 15 700 und dem Delkredere und der Beamtenunterſtützungskaſſe je 10 000/ überwieſen. 2e: Torpedo⸗Fahrräder⸗ und Schreibmaſchinen, Weilwerke AG. Die HV. genehmigte einſtimmig 8 v. H.(wie 2 Auf Anfrage eines ktionärs über die ungewöhnliche Höhe der Handlungsunkoſten (933 977) /, alſo nahezu 200 000% mehr als i..) erklärte die Verwaltung, daß in dieſem Poſten auch Betrjebsunkoſten enthalten ſeien, die guf die vorgenommenen erheblichen Verbeſſerungen im Betrieb zurückzuführen ſeien. Die Fahrradherſtellung habe eine erhebliche Rationgtiſterung erfahren. Die G. iſt im Berichtsjahr zum Bandbefrieb übergegangen. Neben einer verbeſſerten Kfeinſchreibmaſchine habe die G. en neues großes Schreibmaſchinen⸗ modell IV mit ſebr gutem Erfolg iu den Handel gebracht. Bezüglich der Zinführung der Aktien an der Börſe wie ja auch ſchon in der Vorjahres⸗G V. war, wurde ertlärt, daß hierzu zunächſt noch keine Veranlaſſung vorliege. Entſcheidend dürfte hier die Stellungnahme des Mehr⸗ heitsaktionärs, des Bankhauſes Strauß u. Co. in Karls ⸗ ruhe, ſein.— Im laufenden Jahre ſei der Geſchäftsgang im großen und ganzen günſtig. Das Jaßhresergebnis hänge aber eee von dem Ausfall des Fahrradgeſchäftes als einem Saij⸗ ſongeſchäft im Frühjahr ab. Mit Aufträgen ſei das Unternehmen gegenwärtig derart verſehen, daß nur ein Drittel davon laufend gusgeführt werden könne. : Marswerke AG. in Nürnberg⸗Doos. Das Geſchäftsfahr 1926⸗27 ſchließt einſchließl. des Vortrags von 190 9014/ mit einem Ueberſchuß von 376 360 4(i. V. 256 991) ab. Der Agt. ſchlägt der GVB. vom 18. Febr. Verteilung von wieder 7 v. H. Dividende auf die VA. und wieder 10 v. H. auf das auf 2 Mill./ erhöhte St AK. vor. Nach Vornahme der Abſchreibungen und Zuweilſungen an die verſchiedeuen Fonds in ähnlicher Höhe wie in den Vorjahren verbleibt ein Vortrag für das neue Geſchäftsjahr in Höhe von 137355. Im laufenden Geſchäftsjahr iſt das Unternehmen bis letzt gut beſchäftigt, doch laſſen die Preiſe noch zu wünſchen übrig. 22? Die Vertruſtung der ſchweizeriſchen Uhreninönſtrie. Mit dem Sitz in Biel iſt die AG,, Treuhanbdſtelle für die ſchwelzeriſche Uhrenſubuſtrie mit einem Ack. von 20000 Franken gegründet wor⸗ den, Ein ſechzezngliebriger Verwaltungsrat mit 8 Bankvertretern und Vertretern der Uhreninduſtrie wurde beſtellt. Präſtdent des Verwaltungsrates iſt der Direktor der Berner Kantonalbank E. Scherz. Mit der Gründung der Treuhandſtelle Ach, iſt ein weiterer wichtiger Schritt zur Vexrtruſtung der ſchwelzeriſchen ÜUhreninduſtrie 2 worden. Die Treuhandſtelle bat die Aufgabe, alle Kollektiv⸗ konventtiozten der ſchweigeriſchen Uhreninduſtrie zu überwachen und mit Hilfe aller Jutereſſentet eine Kreditkontrolle über die Geſwälte der Ühreninduſtrie durchzuführen. Dieſe Kreditkontrolle ſoll vor allem die in der Uhrenbraunche herrſchenden geſährl. Mißbräuche im Zahlungsweſen bekämpfen und die Zahlungsbedingungen, beſonders am Auslandmarkt, einer Sanierung unterziehen. 2 Zuckerraffinerie Taugermünde Fr. Meyers Sohn Ach. Die Geſellſchaft, die die Tan germün der Konſerven⸗ un d Schokoladen ⸗JFabrikeu Fr. Meyer u. Co. übernommen und dabei das Ask. von 9 auf 11,6 Mill, erbößte, erzielte 1926⸗27 bei 1,19 Mill./ Abſchreibungen 876 032(t. V. 540 193) 4 Reingewinn, woraus 6(5) v. H. Diyidende verteilt werden. ze: Verſchmelzung Peter⸗Cailer⸗Kohler— Neſtle. Mie ans Genf gemeldet wird, haben die Verhandlungen über eine Verſchmelzung der Geſellſchaften Neſtle mit Peter⸗Callex⸗Kohler zu einem günſtigen Ergebnis geführt. Die Verſchmelzung wurde beſchloſſen, und zwar auf der Grundlage des Austauſches von 4 Abtien der Pecs. gegen eine Neſtle⸗Aktie. Danach machen alſo die Verſchmelzungsheſtre⸗ bungen guch in der Schweiz ziemlich ſtarke Fortſchritte. Zuerſt machten ſie ſich in der Uhreninduſtrie bemerkbar, fetzt zeigt ſich in der Schokoladeninduſtrie ſchon das zweite Ergebnis dieſer Ra⸗ klonaliſterungs⸗ und Zuſammenfaſſungsverſuche. Denn eine andere bedeutende Gruppe in der Schokolgdeninduſtrie, der Chscolat⸗ Frankfurter angeregt worden 27 einer Auſpannung; im Gegenteil: die geſtrige Verknappung für Tagesgeld erwies ſich als nur vorübergehend. Bei der erſten Notierung war die Kursgeſtaltung nicht einheitlich, es über⸗ wogen jedoch die Kursrückgänge von—2 v. 3. J. G. Farben war mit minus 2 v. H. angeboten Am Elekknamarkt hatten Geffürel u. Siemens u. Halske einen Verluſt von je minus 2,25 b.., die übrigen Elektrswerte gaben nur bis 1 y. H. nach. Der Montaumarkt lag ſtill, trotzdem die neue Eiſen pre erhöhung ſichex zu ſein ſcheint. Die Kurſe blieben kuapp behauptet, nur Mannesmann und Haxpener gaben je 1 v. H. nach. Ban ken vernachläſſigt und wenig verändert. NSu. konnten 1 v. H. an⸗ zlehen, trozdem von der Verwaltung eine Sproz. Dipidende demen⸗ tiert wird. Auch Zell Waldhof 1 v. H. böher. Bei den Ghrigen Marktgebteten ergäben ſich überwiegend kleine Kursabbröckelungen bis 1». O. Am Anléeihemakkt gab Ablbſungsſchuld oßne Ausloſung 4 v. H. nach. Altbeſitzanleihe dagegen etwas feſter. An Markt der Auslandsrenten Türken angeboten und ſchwächer. Im weiteren Verlauf herrſchte anhaltendes Angebot und die Kurſe gaben erneut—2 v. H. nach, Tagesgeld war zu 4,5 8, H, leichter, Berlin geſchäftslos und ſchwach Im heutigen Voxmittagsverkehz hexrſchte erſt eine freundlichere und zuverſichtlichexe Stimmung bei Kuxsbeſſerungen pan 12 v.. Die ſeit Tagen beſtehende Zurückhaltung nahm im Verkaufe des Vormittags wieder ein ſtärkeres Ausmaß an, zumal beim offislellen Börſenbeginn. Nachrichten die ſonſt wahrſcheinlich einen großen Ein⸗ fluß ausgeübt hätten, wirkten heute gar nicht. Unterſtützt durch dle herrſchende Geſchüftsloſigkeit— die zweite Hand ſehlte der Börſe auch weiterhin— ſchritt die Spekulation zu einem weſteren Abban ihrer Leerverkäufe großeren Stils vor, die bei der fehlenden Aufnahme⸗ fähigkeit einen Druck guf das Kursniveau ausüben mußten. Die erſten Kurſe zeigten ein wenig einheitliches Ausſehen, Meiſt über⸗ wogen die Abſchwächungen, die ſich ini Rahmen pon—3 v. H. hielten, ledych ſind bei einer Reihe Aktien auch Kursbeſſerungen im ſelben Ausmaß zu verzeichnen. Sehr feſt lagen Akku mit einem Gewinn von 4,5 v. H. Schubert und Salzer verloren dagegen 8 v. H. Nach Baginn konnten ſich zum Teil leichte Erholungen durchſetzen. Im ſpäteren Verlauf wurde es aber wieder überwiegend ſchwächer, Am Geldmarkt hielt die Flüſſigkeit unveründert an. Tagesgeld war mit—6 v.., zum Teil mit—3,5 v. H. nicht unterzubringen. Monatsgeld 78% v. H. Warenwechſel 67 v. H. Reportgeld mit—8,5 v. H, angeboten, Deutſche Auleihen lagen uneinheitlich, Neubeſitz war ſchwächer, Alt⸗ beſttz dagegen feſter. Ausländiſche Reuten waren bis auf Mazebonſer und Mexikaner ſeſter, Bukareſter verloren 1 v. H. Goldpfandbrſeſe konnten leicht anziehen. Liquidationspfandbrieſe und Anteile uneſn⸗ heitlich, eher feſter. Roggen getellt, Obligationen gut behauptet, In der zweiten Börſenſtunde blieb es unter Schwankungen ſchwach, Der Kaſſamarkt lag auch heute bet kleinem Geſchäft überwiegend ſchwächer. Lindſtröm konnten 9 v. H. auf Meldungen von gutem Geſchäftsgang gewinnen. Die neu zugelaſſenen Zprozentigen Deutſch⸗Kommunalobli⸗ gatlonen der Preußiſchen Zentralbodenkredit.⸗G. wurden heute zum erſtenmal gehandelt. Der Kurs ſtellte ſich bei einem Umſatz von 50(00 auf 96,5 bz. Geld. Im weiteren Verlaufe bileb die Stimmung ſchwach, doch konnte ſich auf Deckungen der Tagesſpekulation das Geſchäft zum Schluß etwas erholen. Die erſten Kurſe wurden fedoch meiſt unter⸗ ſchritten, Ver. Glanzſtoff konnten 11 v. H. gewinnen. 1 internationalen Deviſenmarkt blieben Deviſen gegen Reichs⸗ mark eher angeboten. Der Dollar ging bis.1990 zurück. Spanſen ohne größere Umſötze 28.308,34 gegen London. Gegen Newyork war London mit 4,8745 geſucht, nach.8740 Termindeviſen gegen Reichsmark ſind zu exmäßigten Sützen angeboten. Berliner Deviſen Diskontſätze; Reſchsbank 7, Lombard 8, Privat 6 u. 6½ v. 5. f und Silberſcheideanſtalt Ach. in ankfurt Tohler⸗ Konzern bat, wie wir vor einigen Tagen meldeten, uch 10. Janugf II. Jannar Paeitar Fstoß am n n 125 9 Abſchluß 1 v. H. weitgehende Vereinbarungen getroffen über eine Arbeitsgemein⸗ 1 2 2 Fr Dividende. Auf eine Aktionäranfrage, weshalb die dem geſetz⸗ ſchaft mit dem italieniſchen Unſea⸗ Konzern in Turin. Holland 100 Gulden 169,18 169,47 169,06 169,0 159,74.5 N 1 5 Summe von 508 000„ gus dem—— über 100 Prachmen.814.826] 5,814] 5,6 81,.— 10 ichen Reſerveſonds gutgeſchriebene Summe von 563 0 en 5 Brüel. 100 Bel 300 0 50.8 5967 Berkauf von 3156 Stück Vorrgtsaktten im Geſchäſtsjahr 1926⸗27 nicht% Schweizer Muſtermeſſe Baſel 1928. Die 12. Schweizer Mu⸗ 055 17705 e 8 755 8181 8187 94705 155 2 1 75 7 dem durchſchnittlichenBörſenkurs entſpreche, wurde von der Ver⸗ ſtermeſſe 1928 findet vom 14. bis 24. April ſtatt. Es kann nach dem Hellen„ 100 fan, H. 10882 40,782 10.55 10,58 1058 8 waltung erklärt, daß dieſe Vorratsaktien nicht am freien Markt Staude der Anmeldungen wieder mit rund 1000 Ausſtellern ge⸗ Italſen.. 100 ge 2,0 22. 22.105 22,88 81 1 verwertet, e zu gewiſſen geſchäftlichen Transaktionen ver⸗ rechnet werden. Die Meſſe umfaßt 20 Induſtriegruppen in ſtrenge Südſlawien„„„ 00 Dinar 809 30600 773.402,81. 5 wendet worden ſeien. durchgeführter Zuſammenfaſſung. Sehr zweckmäßige Meſſe⸗ e 2 120 5 129 30 10 8 112,89 112,81 112.50 3 5 Ein Ferroſtlizinm⸗Ablommen J. Farben— Rüde. Zwiſchen neubauten und eine gute Organiſation ermöglichen eine 1 9105 e 100 Ke 111.55 11177 11150 1 1 95 8 2 Weck.* der 1 25 1 2 Ie bon J Nen. e e und angenehme Abwicklung der Geſchäfte. Bars„100 Fronten 19405 1 14749 19 5 9 5 nappſack, beren n Höhe pon 5 ich faſt po 2 Prag 100 Kronen 12,485 12, 124.453 8808 ſtändig im Beſitze der J. Farbenſnduffrie befindel, iſt ein Neber⸗ Vörſenberichte vom 1. Janvar 1928 e eg canten 60,68 888, 89, 60,0 120 95 einkommen getroffen worden, und zwar anſcheinend über eine zeit⸗ 1 5 8 Spa 00 Leva.929 090 7,058 8. 10 wellige Reber taff g der Auge im Ferroſfibi⸗ Frankfurt überwiegend etwas ſchwächer Spanlen„„„ 100 Peſeten 7235 1041 132 725481 5 9 N 5 2 5 4 Stockhom 100 Kronen 112,69[118,11 112, 118.04 112,80.5 tum ⸗ Syndikat. Eine kleinere neben dem Goldeubergwerk Die im Verlauf der geſtrigen Abendbörſe in Erſſheſnung ge⸗ Wien. 100 Schſliing 50,0 59.82 945 55,20 50,0% 675 in Knappſack gelegene, feinerzeit vom Ne, gekaufte Anlage fur kretene etwas feſtere Stimmung konnte ſich zu Beginn der heutigen Pudapeſ 100 0nd 1880.] 7,8 75,0 78,86 79, 79.42 6 Ferroſiligium kiege ſeit längerer Zeit ſtill, Das RWas will berech⸗JBörſe nicht behaupten. Die Tendenz war überwiegend etwas Auends⸗Aſces Nan„1 Peſ⸗ 59160.75.70.704% 42 10 zigt ſein, die Erzeugung jederzeit wieder aufzunehmen, worauf aber ſchwächer, da die Spekulallon zum morgigen Medio weſterhin Lanada... 1 Canad. e 10 91 1 1 4185 4580— wegen ber Geringfügigkeit der Quote zunächſt kein Gewicht gelegt verſchiedene Abgaben vornahm in der Enttäuſchung darüber, daß die 1 91 75 33553 55 29070 445 5 75 8 8 8 5,48 wird, f erwartete Beteiligung des Publikums am Börſengeſchäſt aus blieb. Konſtantinbpel 1 türk 5 25183] 2,17.180 2184 18,456 0 4 Schramm, Lack- und Farbenfabriken Ach in Offenbach g, M. Die Umſaßtäkigkeſt bewegte ſich wieder inallerengſten London 1 fd. 20,488 20,496 20,446 20486 2043 4,5 Beſtätigung früherer Mittellungen lech letzt der AR. der HB.[Grenzen. Die Grun dſtimmung der Börſe war ziemlich New Dor... 1 Dollar 196] 4,204 4,1950 4,2030 4,108.5 Ur das abgelaufene G. 192627 die Ausſchüttung eines Gewiün⸗ widerſtandsfähig, da die ſtarxke Entlaſtung der Reichsbank in dio de Janeiro. 1 Mitres 504] 0,500] 0,.506.862. anteils von 10(gegenüber 1. B. 7 v..) aus 159 164(02 160)„ der exſten Jannarwoche einen günjngen Eindruck machte. Ferner Uruguay.. 1 Gold Peſ.] 4,206 4,804] 4,27“ 4,264 484 Je D E— 5 8—— 2. 2 5 Kurszeitel der Neuen Mannheimer Zeitung ark je Stuck ten, bel Stückenotſerungen in Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten, del Stückenotſerung verſehenen en Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit Die mit T verſehen. Wia dee Mannheimer Effektenbörſe vom 11. Januar 10128 282 Jgd 0 Kardergb. Mole 4250 1 0 Bank 176,0(178,0 Bad. Afſeturanz 252,0 252,0. ga„Maſch. 48. 8ſl Bopoth i. 700,0 205, Continent. Berſ. 91 e, H. Knorr. 175.0 1125 1105 oopoth, Bk. 184,0 183,0 Mannheim, Perſ. 181.(188.0 1 2 Gumm 322 Rh. Erebitbank. 18,0184, Oberrh. Verſ. 170,0 170, 0 Reckarſulmchezg. 208.58 Südd. Disconto 148,0148,0 Pfälz. Mühlen. 10,0162 g A. ⸗G. für Seilind 85,84,— Portl. gem Heib. 138, 148,8 Durlacher Hef, 138,9 13 9 Heng 4 Sie 08.0 e e 1750 1895 Kleinleln Heidelb. 187,5 187, J. G. Farben 289,5 27 Oſſiheinmüglenw. ag, 5 05 Ludwigs, Akt r 225,922, Uhenania„ 59,89,—. Wanß 4 1817 142.0 1290 Schwarz⸗ Storch. 178,0 175, Gebr. Fahr„. S8 Jellſtof Waldhof 268,0 150 Werger Worms 188,018, 0 Deutſche Linol. 286,025, 0 Süd, Zucker 145.0145, Frankfurter Voͤrſe vom 11. Januar 75 Tchelſenk. Gußſt. 142,0[Bast.⸗G. 1 5 Bauß⸗Akelien. 90 Bergban 125 0 8 8 2 1 2 ib! 7,0 TIiſe Bergb. St. A. 236,028, Be. enkel Meg VV eee 2 Vdren Ind 189,0—— Kalt Weſteregel⸗ 186,7 188,0 Bingetallwerke. !(bb ahr Hp, u. 280. 1770178, J Mansfeld Akt Jeg, Ch. Broch.. 86,5087, I ür Hanke. 12718900 Oberſchl.& eb, db. 90.55 Cement Heldeld. 144,512.90 1Berliner Hand. 257,0 262,0 J Olapt⸗Min. An. 405048 Cement Karlſtadt 182,0 181,0 ICom. u. Pripatb. 477,077 TVobniz Bergoan 101,5½ 104 Chamotteflunaw 115,0118,0 TDarmſt u. Natb. 240,288, IAhein. Braunk. 749,050 Shen, W. Aldert—— 192,0 D. Hypothetenbk. 140,0 0 Saw. eilbronn 9 0 Tont⸗Nürnb.Nzg. 175,0. IDeniſche Bank 163,0 188,5 Fellus Vergba zr e rwaimler Motor 9,78 91.78 D. Effelt. u. ech, 130,0 180,0 Beke u, aura hütte 81. S060 Ocelb⸗u e Anſt. 208,2 203,0 D. Heberſes⸗Bank 11,0 19,3. Dyckerh& Widm.. D. Breinsgauk 108.0108, Trausport⸗ Aktien. Dingler Jwelbr. Foisconte⸗Geſ. 189.0 610 Schantungdahn 8, Dürkeppwerk Ft. 40.— 7. Dresdner Ban 9 Tout 1 3 80 500 1500 Düſſeld-Rat Dürr 78,— e 137,5 184,0 TRerdß. Lloyd 157,7 188,7 Ehen Kaiſersl. 38.50 250 IMiteelb. Ereb. B. 220,0(410,0 Seſterr.-A. S. e o etene ic n 2,90 9 001650 Baltimore c Ohio 10/7110. 0c Bad. Wolle—. 30.— 0 Emag ffrankf,. 87, Emaillest. Ullrich 22,752.50 E — * 5 e 2828 165 eſterx, Cred. Anſt 38,28 5 Hyp. Bt. 295,0. Juduſtrie⸗Aklien. Pfätz. 5 301732 Enzinger Union 33,— 92 6Z2ZF?&ußſng!!!!! 15 ö H. Kempf⸗ Stern 708 a 1.200 727 4 1183.0 164.0 H. Kempf⸗Sternd 186,0 288,0 Ettling Spinn½ 280,„ Sb, Betbgen 425 9 dad. Hater UE ti 3 35 17 65 Schöfferg. Bindg. 38 Faber Schleicher 102, Wiener Bankver. 17,85 1765.5 hwarg⸗Storch 1755 175,0 J. G. Farbenind. 279 7 2 Württb. Noteabk.—.— 152, Se.2 K Lang. Verf G. 150.0 148,0 Wer ger 188,088, Fahr Gebr. Pirm 52,50 54,59 Mannh, Verſ.⸗G. 150.04 8 Felt, Guiſt, arls 13070128, Frankf. Allg. Berſ. 178,5 70/7 Adt, Gebr. 58,35, f 5 Berrg⸗ erf. G. Adler Oppenheim 5 Feinmech. Jetter 1777 77 Frankf, Rn. Mito.. 16, Adler Kelkyer. 67,25 87,80 Fref, Pok.& Wit. 77, 5 TA. E. G. St. al. 168.5 168,0 Juchswaggon z: mee Aſchaff. Buntpap. e Goldſchmidt T. 1170177. Vergwert⸗ Allien. Asche, Zellſtoff 184,181 Gritzner M. Dur! 125,5 128,5 JBochumer Guß. e Grkrftiv. Mm. 9%—— ee eee ee ee, Bilge 551860 2„ Elel Halde Neu, Mäh. 35,00, 5 4 149,0 1450 IBubernus Ei JD. Juxemb, Berg—, ad e 0 7 gk. Bad. Elektr. e e 8 Glahn. erg Gab. Maſch. Dur. 145,0, 18,0 Hammerſen Metallgeſ Frankf. 185, 164.0 10%% U- 10..2] i 10. 11. Hanfwerke Füßen 141, 2142.0 Neckar. Fahrzg. 108.1109, 0 Uhrenfabr. Furtw Hilpertelrmaturf, 50— Nrh. Leder Spier 98,50—,— ger, deutſch. Oelf, 98.— 91, Firſch Kupfen M. 316.0 515,0 Peters uniongrrf 113.5 118,8 D ech Ind Mainz 108,04,5 Hoch⸗ g. Mae 1210 8 1 Kayſer 63,5958, Ter. Stahlwerke—— Holzmann, Phil. 141,018.90 de We 90.—— Ver. lilkramarinf. 146.1145, Holzvertoßl.Ind 71, 15,5 Porzelan Weſſel 81.—32.— Ber, Zellſt. Berlin 154.0158. Junghans St. ⸗A. 90,1090 10 Rein. Gebb& Sch 123,0,128,5 Bogtl. Maſch. St. 30 3080,50 Aamemg. Ralfersl. 2070207, Nheinelekt St. u 154.5 185. 0 Neige Haft St 278.050 Karlsruh, Maſch. 16,75 18, Rh ⸗Maſch.Jeuder 19.—. 20,80 Valthom. Seil u. K 78,8. Vemp, egen. Ai ache 56,5058,-Wayß& Freytag 142 0141, Klein, Sch. K Hecker 128,5—— fiebeck Montan—.— 8 5 e 178.0/178,0 3 e TZell Waldhof St 265, 00288, 0 1 en Braun— r ene Robberß Daruiſt.—. 2 Co. Hock, 57.— 88,— Gebr. Foeder, D. 148,0 148,0 Freiverkehrs⸗Kurſe. ILahmeyer& Co, 189,169, Müttgerswerke 67,75 95,10 enz— Zech Augsburg 128,—.— Schlinck e C. Hg. 9, 08,— Brolvn. Bon a.———— gederwerk Rothe. e Schnellpr. Frank. 88.—. Raſtatter Wagg... Ludwigsh. Walzm 136,0 90 Tech uche 177 95 18, Ufa 90,—90.— gutz Maſchinen., 80,—1Schuckert, Nrog. b Jas dc Ae Se eker suche werte f 123,024 Schuß fabrik Herd 21,836,855 d. 5 5 e de) Seine.. e en Sd Fraß. e u abr i ese e, Moenus St. i. 1715 70,5 Sund dagen 1550 5 5 ldpz 89,955 Rotoren denz 7 Südd Zucker.. 145,0 43,8 4% P. Schug. 90 8,10, 8,20 Motoxf, Sberürf 77.77. Tricotzs. Beſigb e% b. Schußg. 1. Berliner Vörſe vom 11. Januar 3 7 1 Chem. Albert„ 132.2 181,7 Bankb⸗Aßztien. 1594. 1 Concord. Spinner 139,5 1202 Bank f. Brauind. 188,9 ſ189,8 Aeeumulatoren 156, 8 Vankver 150,2 149,0 Adler& Oppenh 2910 250.0 e 155 8 1555 12750 Vant f. el. Werte 10,18% Adlerwerre n ee deere 186 01060 TWerl. Handelsg. 2048 eee, ech t Berthr zw. 1440 5 pee län de 100.0 los; Ion f. Bringt. 44,0 f446%0 Perauderwere. 5858,20 Deen,—.——.— I Barmen. 8086, Aug tere ee% Tesche Erb 51 780513572 1 Deutſche Bank 167,0158,0 Ammendorf. Pap. 228,5 229,0 0 ch Guß tag! 10..1020 It. Ueberſee Br. 411,49, unglo⸗ St. Guano. Peuzſche 12 90,— 84, Lite ommand, 260 H a0 fabatt Nocken t. es Deuſche Kalk e 88—.— Dresdner Ban: 182,111, Aunener Gußſt. 15 1 Teiche Maſch 71.75 717¹5 7 5 Augen 778, dt aeg Fand. 1189 410 Beatſche Stemeh 26570255 Mitteld. Kredb. 222.0 221, 60 Ausb. Keb Masch. 116,0 117,0 0 Wolli 30,30 33,5 Oeſterr, Krebitbk. 33. 36,— Halcke Maſchin. 122.0,120,5 Peutſch. Elfen. 80,89, Mannh. Verſicher.—— Bamag⸗Meguin 28.750— Donnersmarck),——— Reichsbank. 192 091,5 J. P. Bemberg 4525445, Dürener Metal 205,8 209,0 Agein. Exeditbk. 1 kBergmaun Elkt. 183,5187,0 Dürkoppwerle 30,775 Südbeutſch. Disc 147/7145 11 55 b 0 5. 8 F Dynamm Nobel 135,114, 5 Berl, arlsx. Ind 61,780,— Crausport⸗Altien.[Herlin. Maſchb 12,7 725,2 Elertr, Lieferung 173,572, f Bing Nürnberg.—,, iElttr.vicht u, Kr. 213,521, ID, Reichsbahn. me T ochum, Gußft. Emaille Uürich. 24.— 24,18 Schaltangeg ze 1 0 105 Gebr. Böhlercko.—. Enzinger⸗Unteg 88.— 51,28 i e B 1 1555 Eſchm, Bergwerk 210,010, Südd. Eiſenoahn 89.5 67,65 Bremer Mnoleun—. Fahld., List& 66. 140,010, 0 Baltimore:. 110,—.— Bremer Vulkan 145.0148, T Facbenid. 279,8278,5 THeutſch⸗Auſtral g Bremer Wolle 195.0188, eldmfihle Papier 204.0 208,0 150 140 Drown, Bon. Kc. 158,5 152.9 Felten& Guſll. 428,0 40 2140 Daderus Elfen 102,7 10,0 n Frier. atio 2 * 85 — 1538 182,6 Chem. Heyden 139.7434, ien in Elbeſchiff, 80,2580,—-[Chem, Gelſenk. 88,75182,— Gaggenau.⸗A. 39,.— 37,28 10. J 11. 10. J. 11. 10. Neher Tertt 429,042, mans feld. Ark. 129,2 2100 TWeſtereg. Aralt 13601182 I Gelſenk, Geraw, 143.214,50 Markt: u. 979005 74,5173,3 Wicking⸗Cement, 183,0183,0 IGelſenk. 5. ech, 115 And, 7150 5 leslochronwar 1010 010 Genſchow& Co. 10,8105, Meß Söhne.80, German. Portl.⸗g 208,0 208,0 Migg⸗Mühlen 145,7 42,2 Wittener Gußſt. 39,35 55 Gerreshelm. Glas 141.0142 0 Mix& Geneſt 42 40,30 Wolf, Budau 56, Jef. Felt Unter 701.590 wWotoren Deuz.——. geuſtoff Perein 183,9 182, Gebr. Goedhardt 130, 180,0 an 187 Waldhof 265.0 265.0 Ge A. e 0 1553 1075. 5 berg C. B, e ee Neckarfulm Fhrzg 107 e 10 Nordd Woll, 1650 170, Are den e rißner Maſchin. 124,0 125,7 TOßerſchl. E. Bed. 99,— 89.25 8* Grkrftw. 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St 183.0 181,7 Sachſenwerk, 128.9124,% Uh ian IHohenlohe⸗Wrk. 19,25 19,.— J Salzdetfurth 248,848. 10% Nh. Stadt———— Phil. Holmaun 144,2 142,2 Sarotti. 192,0 182,98% Mh. Stabt 28— 5,10 orchwerke. 17580116, Scheidemantel 27 26,288 Rogg 195 Tout dtareſch 95,— 34,50 705 übert& Salz 359,0.350,0 U eee 905.20 1Schugert& Cö 188.2 167,0% Land ch. Mogg 8, Le 8,28 10ile Bergbau 78,0288, Schuhfabrie Herz 27,80 20, 8 dee dad, 40.040 Tens e e 292,5,784.0 b) Ausl. Neutenwerke. Webr. Junghans 90.— 88.50 8055 891„ 71.78. 5% Mexikaner 43, Kahla Porzellan 108,5 105,0 Stetener wulkan 4% Befk. Schaßa 3, Na a1. 15 1796 0 n 3 4—7 0 Volden 8 arlsr. Maſchin. 16,— 17,78% ee„ ond, Nie. E, M. denn e Sid ge dn 15201050 Silterrte—.— Klöcknerwerke 139.012, Sud Immo bil. 102,5 1010 4½% Papierrte. C. H. Knorr. 175,5 178.5 Teleph. Berlinen 81, 79,59 4% Kirk. A.„Anf 10,80 Kollm. Jourdan 92 9,75 ThoerlOelfabr,. 102,5 104,5 4%„B Bagd.⸗Eiſ,! 15, Gebr. Körting 98,80 93,50 Tletz, Leonhard 193,2 184,0 4% 1 8,80 Ard 17 5 7 5 Transradis. 136.0 185,7 1% 15 75 rauß& Cie, Lok. 57. 1 Maſch 118,0%„ Bollob ast 1365 Kronprinz Metall 125.0 427,0 e 00 5 0 150 0 5„ 100.⸗Los 27,75 Kyffhäufer⸗Hütte 74,7578,— Aer ure Au 93 4% MS„Mi 24, 84 . 5 98. 445 0. Saaemee 8 Ce 300 9 geg er hen e 100 6 F Laurahlltte 90,75 79,75 P. 8 Nickelw. 178,2 179,5 G 0 157,753, 255 5 7 0 835,1885,0ʃ Adenberg.. du. Schuhfbrnc c 92,.— 82,28 JCal Sha 350,0 9512 IB. Stahlwerke. 105,7 105,2 Lingel Schuhfabr 78,— 76,25 P Staglw v. d. Zyp 208, 206,0 Linke& Hoffm. Ver lltramarinſ. 148,5148,0 „ 258.0 250 Voget Telegraph, 96,5085,— 9 Lyrenz Voigt& Haeffner 180.5180,%%%unat Ser 1 9 76 5 Lohe Born. sem. e ee Posta Mich. 70,%, e e 107 0 Magirus.⸗G. 52,50 54,— Wanderer ⸗Werke 226.0217,5%%„„III 19, 18,65 IMannesgaan 139,2 156,2 Weſer. Akt.⸗Geſ. e Tehllantepec,. Mebio⸗Engagements und nahm ſogar heſonders in einigen Werten iſſener Metall 141.0 3877 5 2 n 1 9 9 6. Seite. Nr. 19 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe] Mittwoch, den 11. Januar 1928 Untenbhaltungs-Beilage 8. Drei Hände Von R. Buttkus⸗Mannheim Hände offenbaren die tiefſten Geheimniſſe des Charak⸗ ters, doch dieſe verlangen, um erkannt zu werden, geübten und intuitiven Seherblick. Die meiſten würdigen die Hand nur als praktiſches Werkzeug oder als körperlichen Schön⸗ heitsmaßſtab, doch, ſie als beinahe vollendeten Ausdruck der Geiſtes⸗, Seelen⸗ und Körperkräfte zu betrachten, iſt bisher den Wenigſten in den Sinn gekommen. Die Hand enthüllt in jeder ihrer Formen den Charakter. Daß dem tatſächlich ſo iſt, dafür ſprechen ſo viele Beweiſe, als es Hände gibt. Wer gute Vergleichungs⸗, Kombinations⸗ ſowie Be⸗ obachtungsgabe beſitzt, zudem lebhaftes und tiefes Empfinden Hat, wird ſicher bald bei fleißigem Forſchen und Nachprüfen ein guter Hand⸗Diagnoſtiker. rei Hände von bekanntlich charaktermäßig grundver⸗ ſchiedenen Menſchen, die in ihrer Arbeit Ueberragendes ge⸗ Rate ben, ſeien hier kurz nach ihrer Ausdrucksform be⸗ Arteilt: Wagners Hand iſt urwüchſig in den Formen und bezeichnet ſomit den urſprünglichen, in den Empfindungen ſich frei ge⸗ benden Charakter. Die mächtige Energie und Schaffenskraft, die Wagner ſo ungewöhnlich auszeichnete, charakteriſiert ſich beſonders in der aufallenden Länge und Feſtigkeit des Dau⸗ mens.(Er reicht faſt bis zum erſten Beugegelenk des Zeige⸗ fingers, was nur bei großen Willensmenſchen vorkommt.) Die ganze Hand, beſonder die Finger zeigen 1 fl Unbeug⸗ ür ſames, vor nichts Zurückſchreckendes an. Der einen Künſtler unverhältnismäßig breite und dicke Handrumpf läßt mit Sicherheit erkennen, daß in Wagner neben künſtleriſchen auch phyſiſche Leidenſchaften gewaltig getobt haben. Die Hand, insgeſamt geſehen, hat etwas Dämoniſches, Dunkel⸗Triebhaf⸗ tes an ſich, doch die gegenüber dem Handrumpf überragende Fingerlänge ſpricht beſſer, als alle Bücher es vermögen, für die echt geniale Geiſtesart dieſes einzigartigen Charakters. Ein Menſch mit gleicher Dämonie und geringerer Geiſtigkeit, als ſie Wagner zu eigen waren, wäre ohne Zweiſel in Un⸗ moral erſtickt. Seine zu ſteter Eurladung drängenden Kräfte ſind durch ſeine große Kunſtbegabung idealiſiert worden und haben ſo einen glücklichen Ausgang gefunden. Die recht un⸗ gelenk wirkenden Finger geben zu verſtehen, daß der geniale Komponiſt auf dem Klavier ein nicht ſo großer Meiſter war. 2. Rubens' Hand hat in ihren Ausdrucksformen ſaſt nichts gemein mit der von Wagner. Während dort eine Ueber⸗ fülle von Kraft und Geiſt in einer beinahe brutalen Art ſich widerſpiegelt, ſpricht hier die vollendete Weichheit und Har⸗ monie der Formen für einen ebenſo weichen. nach den Har⸗ moniegeſetzen lebenden Menſchen. In der Hand lieat nichts von Überragender Willenskraft und dämoniſcher Triebhaftia⸗ keit, ſie iſt zu fein, zu zart gegliedert, ſie könnte die Hand iner elwas männlich betonten, geiſtreichen Frau ſein. Auch der im Händebetrachten Ungeübte wird ſie ohne Weiteres als eine dem Gefühlsmenſchen zugehörige erkennen. Während Wagners Hand gefühlsmäßige Kunſt und berechnenden Verſtand, beides in Widerſtreit liegend, verrät, zeigt die von Rubens einen un⸗ Abenteuer in Spanien Skizze von Herbert Grote Silberner Mondſchein lag über den ſtillen Straßen von Salamanca. Da heulte in langgezogenen Tönen ein Hund: zwei, drei andere fielen ein und vereinigten ihre Stimmen zu einem melancholiſchen Klagelied. Unter dem Balkon eines Hauſes in der Calle real ſtand einſam ein Student und ſang zu den Klängen einer Mandoline ſeine Liebe in den klaren Ster⸗ nenhimmel hinauf.⸗ unbekümmert um den lauten Widerſpruch der Köter:„Holde Juanita,— ſchönſte Sennorita.— Neiae Dich zu mir!— Ich verdurſt' nach Dir..“ „Nein, das ſollen Sie nicht, edler Franzoſe!“ unterbrachen ihn da die polternden Laute einer unſympathiſchen Baßſtimme. Ein kalter Waſſerſtrahl ſchoß dem Sänger ins Geſicht und er⸗ ſtickte das ſchöne ſelbſt verfaßte Liebeslied in aurgelnden Tönen. Gekränkt entwich der Student aus dem Bereich des drohenden Waſſers hinüber auf die andere Straßenſeite. Da legte ſich ihm eine Hand auf die Schulter, er fuhr herum und blickte in die zornſprühenden Augen eines Spaniers. Hinter dieſem ſah er noch zwei Kavaliere aus einem dunklen Torweg hervortreten. „Sennor“, ſagte der Zornige,„ich habe das klägliche Ende Ihrer Serenade beobachtet. Es iſt noch keine genügende Strafe dafür. daß ein Fremder die Tochter des Alkalden mit ſeinen Liebes⸗ beteuerungen kränkte, nachdem die Sennorita ſchon einem kaſtiliſchen Edelmann das beſeligende Verſprechen mit ihren dunklen Augen zunickte. Leiſten Sie mir Genuatuung für die Dame meines Herzens. Ziehen Sie blank!“ „Nein, nicht hier, Don Miquel!“ leate ſich einer ſeiner Be⸗ gleiter ins Mittel.„Nicht hier, wo uns die Scharwache über⸗ raſchen kann. Laſſen Sie uns mit dem fremden Caballero Zeit und Ort verabreden, wo Sie von ihm Rechenſchaft fordern kön⸗ nen.“ Unwillig und nur zögernd ſteckte der Beleidigte ſeinen Degen in die Scheide:„Sie haben recht, Don Jago! Ein Ritter von Calatrava darf ſich nicht der Gefahr ausſetzen, von den Jüngern der Hermandad feſtgenommen zu werden. Iſt es Ihnen genehm, Herr Franzoſe, wenn wir uns morgen früh um fünf Uhr im Wäldchen am Segovianer Tor treffen?“ Der Student nickte verzweifelt. Ihm war jämmerlich zu Mute; das kalte Bad hatte ihn bis auf die Haut durchnäßt, und zähneklappernd hüllte er ſich in ſein kokettes Seidenmäntelchen. „So eine dumme Geſchichte! Kaum bin ich eine Woche hier, da muß mir ſo ein eiferſüchtiger Kampfhahn ein Duell auf den Hals laden Ich werde einfach nicht hingehen.“ Fröſtelnd zog er ſeiner Wohnung zu. Da hörte er hinter ſich Schritte und ſah den einen Freund des Calatravaritters ihm folgen.„Donner⸗ wetter“, dachte der Franzoſe,„der will wohl ſehen. wo ich wohne! Den werde ich an der Naſe herumführen!“ Er wollte deshalb an ſeiner Wohnung vorbeigehen, doch der Spanier er⸗ »ichte ihn mit wenigen Schritten:„Wo wollen Sie noch hin, geſtörten Rhythmus, hiermit beweiſend, daß der Künſtler nicht nur im Malen. ſondern auch in der harmoniſchen Lebens⸗ führung ein Genie war. Eine kaum zu überbietende Einheit⸗ lichkeit in der Geiſtes⸗ und Gefühlsrichtung zeigen Rumpf und Finger an. Der Daumen iſt im Verhältnis nicht ſchwach, tritt aber merklich gegenüber der Fingerlänge zurück: er offenbart uns, daß Rubens keine Anariffsnatur, ſondern den Umſtänden ſich anpaſſende, anſchmiegende, ſelbſt ſich unterordnende geweſen iſt. In keiner Weiſe verrät die Hand eine kämpferiſche, ſich be⸗ wußt auflehnende Natur. hat alſo auch hierin nichts mit der Wagnerſchen gemeinſam. Rubens war, nach der Hand zu ſchließen, ein teilweiſe Nachahmungen geſchickt verwertender und teils inſpirativ ſchaffender Charakter, als Lebenskünſtler zu bequem, ihm ſich leicht bietende äußere Erfolge abzulehnen. Sein im Verhältnis zu anderen bedeutenden Künſtlern mäßig betonter Ehrgeiz war nicht kraftvoll genug, ihn im Geheimen davor zu bewahren. Wagners feſte Hand dagegen zeigt Ehr⸗ geiz. Kraft und Eigenart in ſeltener Fülle an, daher ſeine be⸗ wußte Ablehnuna gegen alles, was ſeine Individualität ſchmä⸗ lern könnte. 3. Eine von den eben genannten Händen in faſt jeder Eigen⸗ ſchaft abweichende iſt die Hand Voltaires. Der weit⸗ greifende, berechnende, zyniſche. unbeirrbar⸗kritiſche Verſtand ſpricht hier allein ſchon aus den Fingernägeln, aus jeder Krümmung, ſelbſt aus der kleinſten Faltung der Haut. Gefühl und Gemüt verrät die Hand wenig. Bei Voltaire hat der faſt ſeelenloſe, aber durch Gedankenſchärfe blendende Geiſt wahre Triumphe gefeiert; am augenfälliaſten hierfür ſpricht der lange, verknöcherte, die Hand beherrſchende Daumen. Dieſe Hand verrät ſowohl in der Geſamtheit als auch in den Einzelheiten einen Geiſt von überragender Schärfe und Vielſeitigkeit; dies zu erkennen, muß jedem gelingen, der nur einigermaßen Blick für Hände hat. Die eigentümlichen Knoten an den Fingern ſind bei faſt allen Geiſtesmenſchen anzutreffen, ſie verraten das Vorwalten des Verſtandes, allerdinas ſind ſie bei Voltaire's Hand, weil zu ſtark und mehr aufgetrieben, auch Anzeichen für Gicht. Man 198 7 2 P e laſſe die Hände nicht ſo unbeachtet, denn ſie können viel ſagen! friſchauf ſind zu unſerem kleinen Stelldichein!“— Wütend kletterte der Student die Treppe zu ſeiner Wohnung hinauf. Ein Blick auf die Straße überzeugte ihn. daß man ihm einen Poſten vor das Haus geſtellt hatte. An ein Ausweichen war alſo nicht zu denken. —— Pünktlich ſtanden ſich am anderen Morgen die beiden Feinde gegenüber, und die Freunde des Calatravaritters über⸗ nahmen den Dienſt als Sekundanten. Die Degenſpitzen kreuz⸗ ten ſich. Der Franzoſe fühlte ſich ſterbenselend: er hatte ſeinen Degen immer für ein wunderſchönes Spielzeug gehalten, ſet⸗ nem Fechtlehrer aber nie Ehre gemacht. So ſtach er nur Jlind⸗ linas und verzweifelt nach ſeinem Gegner. Plötzlich fiel zu ſeinem größten Erſtaunen der Spanier ſteif wie ein Brett rück⸗ linas zu Boden. Die Sekundanten ſtürzten auf ihn zu und riſſen ihm das Wams auf.„Gut getroffen. Sennor.,“ ſagte einer von ihnen.„Er iſt tot! Fliehen Sie ſofort nach Frankreich! Wenn Sie dem Alkalden in die Hände fallen ſchickt er Sie für Don Miauels Tod auf die Galeeren!“ Drei Tage ſpäter raſte eine Karoſſe durch die Straßen von Irun: drinnen ſaß der franzöſiſche Student, und unter dem Sitz waren die tauſend Dublonen verſtaut. die ihm ſein Vater für den zweifährigen Aufenthalt auf der Hohen Schule in Sa⸗ lamanca mitgegeben hatte. Er ſaß in Todesänaſten, denn hin⸗ ter ihm her jagten drei berittene Alauazils. Nur wenige hun⸗ dert Schritt trennten Verfolger und Flüchtling. doch drüben winkten ſchon die Türme der franzöſiſchen Grenzveſte. Da tauchte auch ſchon der klare Spiegel der Bidaſſoa auf: wenn er den Fluß vor den Spaniern erreichte, war er in Sicherheit. Plötzlich warf ihn ein fürchterlicher Stoß gegen das Dach der Karoſſe. und die Kutſche leate ſich auf die Seite. Der Franzoſe raffte ſich hoch, kletterte aus dem Verſchlag und ſah den Kut⸗ ſcher höhniſch arinſend neben dem umgefahrenen Meilenſtein und dem zerbrochenen Rad ſtehen. Hundert Schritte waren es noch bis zum Flußufer, und hundert Schritte hinter ihm preſch⸗ ten die Alauazils heran. Es gab kein Beſinnen für den Ver⸗ folgten: er ließ ſeine tauſend Dublonen im Stich und raſte dem Fluß zu; er warf ſich ins Waſſer und erreichte halb ſchwimmend. halb watend das franzöſtſche Ufer. Gerettet! Frohlockend drehte er ſich um und— ſtaunte. Da ſtand Don Miquel, den er doch erſtochen hatte, und neben ihm hielten ſeine beiden Freunde, alle drei in der Tracht ſpaniſcher Alaua⸗ zils. Vor denen war er Hals über Kopf geflohen! Sein Duell⸗ gegner lüftete höflichſt das Barett und rief ihm über das Waſſer freundlich zu:„Vielen Dank, Herr Franzoſe, für Ihre tauſend Dublonen: die waren uns mehr wert als Ihr Leben, das ich Ihnen im Duell hätte nehmen können. Wenn Sie wie⸗ der nach Salamanca kommen, ſo ſingen Sie ruhia Ihr Liebes⸗ lied unter Donna Juanitas Balkon weiter, denn ich bin weder der Kavalier dieſer Dame. noch Don. noch Ritter von Cala⸗ trava, noch Alguazil!“ Der Franzoſe hat es aber vorgezogen, ſeine Studien in undr? Legen Sie ſich lieber ſchlafen damit Sie morgen früh Bordeaux fortzuſetzen: dort war er vor Abenteuern ſicher. Waldis Buße Humoreske von Carry Brachvogel Mein Freund, der Pſychologe Sanftmeter, iſt eine Seele von einem Menſchen und hält demgemäß nichts von ſtrengen Erziehungsmaßregeln. Er lebt in dem holden Wahn, ein vor⸗ trefflicher Pädagoge zu ſein und verabſcheut auf dem Gebiet der Erziehung alle Handgreiflichkeiten. 5 Mein Teckel hört auf den Namen Waldi, das heißt, er hört auf ihn, wenn es ihm gerade paßt. Paßt es ihm nicht, ſo ſtellt er ſich an, als ob er Rodrigo oder Carabas hieße, läßt mich mit „Waldi“ heiſer rufen und tut, als ginge es ihn nichts an. So geſchah es auch, als ich an einem ſchönen Sommertag mit ihm und Sanftmeier über Land ging, meine Aufmerkſamkeit teilend zwiſchen den erbaulichen Reden des Pſychologen und den wilden Sätzen Waldi⸗Rodrigos, der heute wieder aus⸗ ſchließlich dem ſpaniſchen Namen zugetan war und es völlig ignorierte, wenn ich ihm warnend zurief, ſich nicht in Streitig⸗ keiten mit andern Hunden einzulaſſen oder harmlos dahin⸗ wandelndes Federvieh als jagdliche Beute zu betrachten. Als er einmal eine ältliche Ente, die tiefſinnig vor einer Pfütze ſtand, aufſcheuchte und ſich ſodann anſchickte, ihr den Garaus zu machen, fuhr ich mit meinem Schirm unſanft zwiſchen Willen und Tat:„Sackerloter, willſt du wohl die Ente in Ruhe laſſen, ſonſt—“ Milde verwies mir Sanftmeier meine Heftigkeit und Aus⸗ drucksweiſe: „Stellen Sie ihm doch die Sache gütig und objektiv(ob⸗ jektiv iſt ein Lieblingswort Sanftmeiers!) dar! Waldis In⸗ telligenz iſt ſo groß, daß er verſteht, wenn man ihm freundlich zuredet..“ Die Gelegenheit zu freundlichem Zuſpruch bot ſich unver⸗ züglich. Kaum war die Enten⸗Affäre beigelegt, ſo entdeckte mein Teckel einen Trupp Hühner, der aus einem Bauernhof herauskam, um ſich auf den die Straße beſäumenden Wieſen und Feldern freundlich zu ergehen. Schwupp! haſt du's ge⸗ ſehen? Waldi hinter ihnen her, mitten unter ſie hinein und ehe die erſchrockene Schar ſichs träumen ließ, hatte er ein blühendes weißes Cochinchinahuhn erwürgt. Dann erinnerte er ſich plötzlich, daß er nicht Rodrigo oder Carabas hieß und jagte, wie von den Erinnyen verfolgt, zu mir zurück. Ich glaube nicht, daß die Erinnyen ſich um tote Hennen bekümmert haben, aber dem Waldi nahten ſie dennoch, und zwar in Geſtalt⸗des ſchimpfenden Bauern, der jammernden Bäuerin und eines ſchweigſamen aber unheilkündenden Pru⸗ gels in des Bauern Hand. Und das Strafgericht vollzog ſich in dreifacher Auflage: zuerſt vom Bauern, dann von der Bäuerin, dann von mir, denn ich war wütend, nicht nur über „das mißliche Vorkommnis“(wie Sanftmeier es nanntel), ſondern auch über den Preis, den ich für das ermordete Huhn bezahlen mußte, ein Preis, in dem die Riſikoprämte für fünf⸗ zig Jahre im voraus eingerechnet war.... Mit der Miene ttiefſter Mißbilligung ſah Sanftmeier, wie dramatiſch ſich Untat und Strafe ablöſten. Auf dem Heimweg hielt er das in Papier gewickelte, entſeelte Huhn les ſollte wenigſtens einen Braten geben!) ſorgſam im Arm und ſprach gütig und belehrend auf Waldi ein, der tat, als hätte er ſich nie für Rodrigo oder Carabas ausgegeben. „Du warſt ſehr unartig! Ein braves Huhn haſt du totge⸗ biſſen! Deinem Frauchen haſt du Kummer bereitet! So etwas tut ein guter Hund nicht! Und du willſt doch ein braves Hünd⸗ chen ſein, nicht wahr? Alſo darfſt du ſo etwas nie wieder tun! Dann hat dich Frauchen auch wieder lieb!“ Es ging eine ganze Weile in dieſer Tonart. Ich dachte mir mein Teil, ob Waldi ebenfalls, weiß ich nicht. Er gin mit ſchlapphängenden Ohren, die Schnauze tiefgeſenkt und ſa wirklich wie das Bild der Bußfertigkeit aus. Zu Hauſe an⸗ gelangt, zog er ſich ſogleich in ſeinen Schmollwinkel hinter den Ofen im Speiſezimmer zurück und kam weder an dieſem noch am folgenden Tag zum Vorſchein. Sanftmeier triumphierte:„Habe ich's nicht geſagt? Güte und Vernunft, damit regiert man die Welt! Die rohe Fauſt⸗ gewalt hat garnichts über ihn vermocht, aber auf meine Worte hin hat er offenſichtlich Einkehr in ſich gehalten! Er bereut. Er kaſteit ſich. Er wird nie wieder ein Huhn an⸗ rühren, darauf leiſte ich den Eid!“ f Und ſo durchdrungen war er von ſeinem Erfolg und Waldis Läuterung, daß er trotz meines Widerspruchs das der bratene Huhn zu Waldis Schmollwinkel hintrug.„Siehſt du Hundchen, das iſt das arme Huhn, das du umgebracht haſtl Nicht war, du möchteſt nichts davon eſſen?“ a Ich war darauf vorbereitet. daß Waldi mit einem Satz das Huhn an ſich reißen würde, aber— o Wunder!— er be⸗ harrte hei ſeiner bußfertigen Ablehnung. Er beſchnüffelte es nicht einmal, ſah es nur mit müdem Schielblick an, als wollte er ſagen:„Die Eitelkeiten der Welt ſind für mich abgetan!“ Sanftmeier war ergriffen und ſtellte das Huhn auf den gedeckten Tiſch. Er ſagte:„Güte! Güte! kann gegen dieſe beiden an?!“ Ich geſtehe, daß meine pädagogiſchen Grundſätze der Strenge und Handgreiflichkeiten gegenüber Waldis Bußfertig⸗ keit und anſcheinend tiefer Reue etwas ins Wanken gerieten. Wie, wenn Sanftmeier doch recht hätte? Wenn Zweibeiner wie Vierfüßer doch wirklich auf gutes Zureden mehr reagierten wie auf Prügel? Ich betrachtete den Büßer im Schmoll⸗ winkel hinter dem Ofen und wurde faſt noch nachdenklicher als er ausſah. Dann mußte ich in die Küche, um noch eine kleine Vorbereitung für das Abendbrot zu treffen, deſſen 1 das gemordete und gebratene Huhn darſtellen ollte. Juſt ſetzte ich eine Schüſſel voll herrlichen grünen Salat auf den Tiſch und auf die andere Seite des Huhns eine Kompottſchale, als die Klingel der Haustüre ertönte. Ganz unerwartet kam ſehr lieber Beſuch von auswärts, mit dem ich mich ſo herzlich freute, da ßich beinahe Sanftmeier nebſt Waldi vergeſſen hätte. Zu rechter Zeit kam aber Sanftmeier herzu, der ebenfalls herzlich willkommen hieß und geheißen wurde, und nun ſchwatzten wir eine Weile in meinem kleinen Gartenzimmer, bis ich, mich meiner Hausfraulichkeit erin⸗ nernd, ausrief:„Nun wollen wir aber gemütlich zu Abend eſſen! Wie gut, daß wir gerade heute ein Hühnchen haben!“ Und Sauftmeier, der zuweilen auch ein Philoſoph, natürlich ein optimiſtiſcher Philoſoph iſt, bemerkte mit weiſem Lächeln: „Ich ſage es ja immer: Alles wendet ſich ſtets zum Guten! Man muß nur die Geduld haben, es abzuwarten!“ Erhoben von ſolcher Zuverſicht, betraten wir das Speiſe⸗ zimmer. Da ſtand auf dem Tiſch zwiſchen Salatſchüſſel und Kompottſchale— ein gebratenes Huhn?— o nein! Eine leere Platte ſtand da, auf der auch nicht das winzigſte Hühner⸗ knöchelchen zu gewahren war... Aber aus dem Schmoll⸗ winkel hinter dem Ofen vor ſchmatzte und kaute und krachte es behaglich wie von Knöchelchen und Knochen, die ein ſcharfes Gebiß zerbricht. Sanftmeier ſtand vernichtet. Ich konnte mich nicht ent⸗ halten zu ſagen:„Alles wendet ſich ſtets zum Guten! Man muß nur die Geduld haben, es abzuwarten! Waldi hat ſie offenbar gehabt!“ Es folgte noch eine handgreifliche Auseinanderſetzung mit dem Schlemmer im Schmollwinkel, der Sanftmeier mit ge⸗ runzelten Brauen und nachdenklicher Stirne beiwohnte. Was er ſich von Waldi und mir dachte, hat er mir nie verraten.—— Güte und Vernunft,— wer 9 Storchen-Drogerie, Marktplatz, R 1. 6 45 * 7 Mittwoch, den 11. Januar 1928 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Sekte. Nr. 18 5 bewahrungsort für derart wichtige Ausweispapfere.— Hier Lucas Cornelius Snyder ſaß vor Dr. Lutz in deſſen Das Meiſterſtück der Polizeiagentin in Baſel machte er ſie unſchädlich.— Und die Komplizen— Arbeitszimmer in Frankfurt g. be.— Er war auf einen 100 Ro Otto S die erledigten mich,— der ich redlich ſchlafend in einem] telephoniſchen Anruf ſchleunigſt nach Frankfurt gereiſt.— man von Otto Schwerin Abteil zweiter Klaſſe lag, denn ich wähnte Gladſtone durch Carlotta Peterſen hatte ſich ein wenig abſeits von den Aber der Foncttonatre auf der Schweizer Zollſtatton dachte anders. Er hörte wohl die Erzählung der fungen Frau mit Außerlich höflichem Intereſſe an. Er machte aber ein recht ſpöttiſches, ſkeptiſches Geſicht. Schließlich verſtand er ſich doch dazu, nach Frankfurt zwecks Aufklärung zu tele⸗ phonieren. Bis zum Einlaufen der Antwort mußte aber Carlotta, unter Verdacht des Schmuggels, in Gewahrſam der Zollbehörde bleiben!—— Gerade als ſie ihre Taſche aufnehmen und einem der Zollwächter nach einem Nebenraum folgen wollte, brachten zwei andere Zollbeamte, einen jüngeren, hochgewachſenen, ſchlanken Herrn, der den Eindruck eines Schwerbetrunkenen machte, denn er hielt ſich nur mühſam auf den Beinen und mußte von den Zollbeamten rechts und links geſtützt werden, um nicht hinzufallen. Carlotta faßte den Mann ſcharf in die Augen und ſtieß einen lauten Schrei der Ueberraſchung aus.— Das war—— doch—— Dr. LVutzd!——. Wie kam Dr. Lutz nach Baſel— und in einem der⸗ artigen Zuſtand?— Sie ſprang auf Lutz zu, ſchüttelte ihn derb. Lutz griff blöde an den Kopf.— „Gott ſteh mir beil Herr Doktor, was iſt mit Ihnen]? „Waſſer,“ ſtöhnte er mit leiſer Stimme.— Einer der Beamten, der nun doch merkte, daß es ſich hier nicht um eine gewöhnliche Trunkenheit handelte, brachte ein Glas.— Lutz trank mit durſtigen Zügen und ließ ſich ſchwer auf die Bank fallen, die ſonſt zur Aufnahme der zu revidierten Gepäckſtücke diente. „Wir ſind beide reingefallen, Carlotta,“ ſagte er leiſe. „Hereingelegt worden, wie noch nie im Leben!—— Nach Ihrer Abfahrt in Frankfurt hatte ich doch Bedenken, und fuhr, ohne, daß Sie es merkten, in einem Taxtauto nach, in Darmſtadt beſtieg ich nach Ihnen den gleichen Schnellzug.— Carlottg war ſprachlos.— Ohne eine Antwort zu finden ſtarrte ſie ihren Chef an. Die Zollbeamten fanden überhaupt keine Erklärung und hörten intereſſtert der Debatte zu.— „Ich habe Sie heimlich aber genau beobachtet,“ fuhr Lutz fort, und leerte ein zweites Glas Waſſer.—„Sie haben Ihre Sache recht nett gemacht. Vergaßen aber die Kumpane im Nebenabteil zu beobachten, Gladſtone hat Sie erkannt, er hat Ihnen auch die Legitimatſon aus dem Mantel genommen,— nebenbei bemerkt iſt die äußere Manteltaſche auch kein Auf⸗ Sie bis zur Grenze ſicher überwacht, und feſtgebalten.— Mit Chloroform oder irgend einem ähnlichen Teufelszeug wurde ich betäubt und hier in Baſel, auf der Endſtation, von den Zollbeamten gefunden.— Das iſt— Fräulein Detektiv —— die Geſchichte des größten Reinfalls, den wir je erlebt haben. Herr Glabdſtone und ſeine Genoſſen ſind mit der Diebesbeute längſt jenſeits der Grenze, und in Sicherheit.—“ Carlotta richtete ſich ſtolz auf, nahm behutſam die blonde Perücke ab, legte ſie in ihr Köfferchen und holte das Leder⸗ käſtchen heraus. „Ste haben Recht, Herr Doktor, Glabdſtone iſt uns aller⸗ dings durch die Lappen gegangen,“ antwortete ſie mit einem leiſen Bedauern in der Stimme,.—„Aber, nur allein für ſeine ſchurkiſche Perſon— nicht mit der Diebesbeute.— Nein, Herr Doktor, diesmal hatte ich doch mal mehr Erfolg, als Sie,— Ich beſitze die Diamanten Snyder s. Hier ſind ſie.“ Lutz griff begierig zu. Er öffnete den Kaſten und richtig, auf ihrer Unterlage von blauem Samt lagen die Steine, dle ſoviel Aufregung und ſoptel Aerger gekoſtet hatten.— „Gott ſei Dank!“ ſagte er.—„Mir iſt letzt ſchon wieder beſſer. So war die Reiſe wenigſtens nicht ganz umſonſt.—“ Dann wandte er ſich höflich an die Zollbeamten.— „Ich danke Ihnen, meine Herren, für Ihre Unterſtützung. Ich bin Dr. Lutz von der Frankfurter Kriminalpolizei.—— Hier iſt meine Ausweiskarte.— Und die junge Dame iſt keine Schmugglerin, ſondern tatſächlich meine Agentin Fräu⸗ lein Carlotta Peterſen.— Falls Sie mir nicht glauben, Herr Polizeileutnant Sigriſt aus Baſel kennt uns beide, und wird uns gerne legitimteren.— Der Verbrecher bzw. die Ver⸗ brecher, denn es ſind drei, ſind zwar über die Grenze ent⸗ kommen, aber die Diebesbeute haben wir ihnen— wie Sie ſehen, noch auf deutſchem Boden abgejagt.— Wir beide wer⸗ den daher mit dem nächſten Zug zurückfahren.— Der Abreiſe von Fräulein Peterſen dürfte nach dieſer Aufklärung wohl nichts mehr im Wege ſtehen.“— „Nein, mein Herr,“ ſagte der Schweizer Fonettonatre und mile die rechte Hand an den breiten Schirm ſeiner Uniform⸗ mütze.— „Die Dame iſt frei——.“ Dr. Lutz zog dankend ſeinen hellgrauen Filzhut. beiden Männern in einen tiefen Backenſeſſel gekuſchelt und olterte mechaniſch ihre Fingernägel mit einem weſchen ederläppchen.— Snyder machte ein beinahe glückliches, zufriedenes Geſicht, „Daß der Kerl, dieſer Lump von Gladſtone ausreißen konnte,“ ſagte er,„iſt zwar bedauerlich, ich ſelbſt hätte ihm auch gerne einen tüchtigen Denkzettel gewünſcht.— Aber ſchließlich iſt es für mich das Wichtigſte, daß meine Steine wiederbeſchafft wurden. Ich freue mich, Fräulein Peterſen die verſprochene Belohnung auszahlen zu können.—— Zwanzig Prozent der Wertſumme—— viel Geld,— gnädiges Fräulein.——“ „Ich habe für das Geld ſchon Verwendung, Herr Suyder,“ warf Carkotte lachend ein. Soviel Geld, wie ich gebrauchen kann, beſitzen Sie gar nicht.— Ich benötige dringend völlig neue„Schale“, einen feinen Velourhut, wie er bei Köhler auf dem Goetheplatz ausgeſtellt iſt, möchte mir auch mal wieder eine nette Erholungsreiſe leiſten, kurz und gut, laden Sie nur die Zechinen ab, Herr Snyder.“ Carlotta erhob ſich, holte aus einem kleinen Eichen⸗ ſchränkchen eine bauchige, dunkelgrüne Flaſche, und goß drei große Kelchgläſer mit einem dickflüſſigen, aromatiſch duften⸗ den Likör bis an den Rand voll. „Auf die Fader elch fang der Diamanten wollen wir mal einen Kloſterberg Karthäuſer genehmigen. Proſit! meine Herren!“ Lutz hatte inzwiſchen den kleinen Lederkaſten aus dem 1 genommen, und vor Snyder auf den Tiſch ge⸗ tellt. Freudeſtrahlend griff der Holländer zu und öffnete den Deckel. Dann beugte er ſich über die Diamanten. 1 überzog ſich ſein Geſicht mit einem dunkelroten Schein. Die Hand, die das Jer gerade zum Munde führen wollte, blieb mitten in der Luft ſtehen, die Finger ſpretzten ſich und das Glas 112 g Boden, wo es kltrrend zerſchellte. Lutz ſprang erſchrocken auf. i „Herr Snyder! Um Gottes Willen! Was iſt Ihnen?!— Der Holländer ſah Lutz ſtarr au.— Die Augen traten beinahe aus ihren Höhlen.— Dann ſchlug er mit der rechten Hand auf den Tiſch, daß es krachte.— (Fortſetzung folgt) —— FbCCͥũͤã ũãããdbddbTdbTdbdbTbTbTbPTPFTPTFTFTT Multerschukurs liebevoller Anhänglichkeit in erhebender Weise wir aufs wärmste Dank. MANNHEIM, im januar 1928. geb. Weingärtner Danksagung. Anläßlich des Todes meines unvergeßlichen Mannes, unseres treubesorgten Vaters, wurden uns von allen Seiten Kundgebungen großer Verehrung, treuer Freundschaft und druck gebracht. Für dieses wohltuende Oedenken sagen Frau Emilie Bilfinger auch Ilm Namen aller Kinder. unter Leitung des Mannheimer Mutter⸗ ſchutzes E. V. und bes Badiſchen Frauen⸗ vereins vom Roten Krenz. Nang Kurs umfaßt 12 Abende. ursdauer ungefähr 4 Wochen. 1 Teil. Bau u. Verrichtung des menſchlichen Körpers im allgemeinen Frau Dr. Grgeff Beſonderhetten des Kindes, des weiblichen Körpers Frau Dr. Graeff Schwangerſchaft, Geburt, Wochenbett Frau Dr. Graeff Allgemeine Hygiene Frau Dr. Graeff Infektionskrankheiten Frau Dr. Graeff Erziehungsfragen im Kindesalter Herr Dr. Neter, Kinderarzt Anfertigung von Kinderwäſche Frl. Kiſt und Frl. Haner, Handarbeitslehrerinnen. 8. Teil. Im e e bezw. Mütter⸗ e zum Aus- 424 m. Pflege und Ernährung des Säuglings mit Uebungen Prof. Dr. Heß Muttermilch, Kuhmilch, Bereitung der Nahrung Prof. Dr. Heß Körperliche und geiſtige Entwlcklung des indes Prof. Dr. Heß Körperpflege, Bab, Bekleidung Prof. Dr. Heß Vorbeugung von Krankheiten Danksagung. Für die uns beim Heimgang unserer lieben Mutter, Frau 5—1184⁴ Christine Böhringer geb. Zweigart erwiesene Teilnahme sprechen wir unseren herzlichen Dank aus. Friedrich Böhringer u. Famille, Mannheim(Lenaustr. 40) 10. Januar 1928. Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme beim Heimgang unserer innigst geliebten Anny sowie für die herrlichen Kranz und Blumenspenden, sagen wir aui diesem Wege unseren herzlichen Dank. Mannheim, Nuitsstraße 18, 11. Januar 1928. Familie E. Kiffner. Von Joer Neise zurück Dr. Gg. Wertheimer atharet f. Baut Harn- u. Heschlechtskrankhekten. Lichtvebandl. Sprechstunden 10-1-6 Uhr. Em Tel. 31882 Ie Sofort lHeiere 101 fämtl. Bücher auf Ra⸗ ten oh Preiserhöhg. Anfr. an Poſtlager⸗ karte Nr. 26. 1107 Wo kann jg. Frl. in den Abendſt. gründl. das Friſieren u On⸗ dulier erlern.? B43 Zuſchrift. u. 8 0 62 an die Geſchäftsſtelle. O 7, 8 Hluleauge Tinktur. 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