. 1 * N Mittwoch, 18. Januar Bezugspreiſe: In Mannheim u Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,80 ohne Beſtellgeld Beſ evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach. Ste e Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe, Haupt⸗Geſchäfts telle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R 1, 46, Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, chwetzingerſtr 19/20 u. Meerfeldſtraße 13. Telegramm⸗ Adreſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Abend⸗ Ausgabe Hlannheimer General Anzeiger Aus der Welt der Cechnix „ Unterhaltungs⸗Beilage 2 Preis 10 Pfennig 1928— Nr. 30 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp⸗ Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. 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Zur Rede Helds wird uns noch aus Berlin berichtet: Wie zu erwarten war, hat der bayeriſche Miniſterpräſt⸗ dent Dr. Held in ſeinem Korreferat über das Verhältnis zwiſchen Reich und Länder gegen alle Pläne und Vorſchläge Stellung genommen, die auf eine gewiſſe Vereinheitlichung der Reichs⸗ und Länderverwaltung abzielen. Er trat mit großer Entſchiedenheit für die Verfaſſungs⸗ und Gebiets⸗ autonomie der Länder und ihre Sicherung ein und verlangte eine Einſchränkung der Geſetzgebungsgrenze des Reiches, Wiederherſtellung der finanziellen Selbſtändigkeit der Länder und Sicherſtellung der Länderverwaltung gegen Eingriffe der Reichs verwaltung. Dabei war es nur konſequent, wenn der bayeriſche Miniſterpräſident ſich auch für die Aufrechterhal⸗ tung der preußiſchen Selbſtändigkeit einſetzte und ſich nur einem Ausbau der preußiſchen Stellung zu einer Vormacht⸗ ſtellung im Reiche widerſetzte. Held hat ausdrücklich verſichert, daß er im Namen der bayeriſchen Regierung ſpreche. Die Ausführungen, die er machte, ſtehen als die Forderungen des Föderalismus der einheitsſtaatlichen Theorie des Hamburger Bürger⸗ meiſters Peterſen ſcharf gegenüber. Es verſteht ſich wohl von ſelbſt, daß die Entwicklung weder den einen noch den andern Weg gehen, ſondern zwiſchen den beiden Extremen einen praktiſchen Ausweg ſuchen und finden wird. Sie wird aber auch unter keinen Umſtänden rückwärts ſchreiten. Die Ausführungen des bayeriſchen Miniſterpräſidenten werden inſofern Anerkennung finden, als man den Willen Bayerns zur Aufrechterhaltung ſeiner ſtaatlichen Selbſtändig⸗ keit unbedingt anerkennen muß. Kein Land im Rahmen des Deutſchen Reiches kann und darf gezwungen werden, dieſe ſeine Selbſtändigkeit gegen ſeinen Willen aufzugeben. Auf der andern Seite aber iſt es unbedingt notwendig, den Weg für eine freiwillige Verwaltungsgemeinſchaft zwiſchen einzelnen Ländern und dem Reich verfaſſungsrechtlich frei zu machen. Daß es ſich dabei um eine Verfaſſungsänderung handelt, muß dem bayeriſchen Miniſterpräſidenten zugegeben werden. Man kann ihm aber nicht folgen, wenn er ſich gegen die Schaffung von Reichsländern wendet und die Behauptung aufſtellt, man ſchaffe Reichsangehörigen beſſeren oder minderen Rechtes, je nachdem ein Land ſeine Eigenſtaatlichkeit behalte oder Reichsland werde. Dieſe Auffaſſung iſt ſe hr an⸗ fechtbar. Man wird dem bayeriſchen Miniſterpräſidenten gegenüber betonen müſſen, daß an verantwortlicher Stelle ſicher niemand daran denkt, die Theorie des Einheitsſtaates ſchematiſch in die Wirklichkeit umzuſetzen. Es wird auch niemand daran gehen, geſchichtlich Gewordenes beiſeite zu ſchieben oder zu zerſtören, ſolange es ſich als lebenskräftig erweiſt. Aber wenn man die Augen der Gegenwart nicht abſichtlich verſchließt, ſo wird man finden, daß manches im Deutſchen Reiche nach neuen ver⸗ faſſungsrechtlichen Formen drängt, nachdem die alten Formen ihren bisherigen Inhalt verloren haben. Dieſe Zeichen der Zeit verdienen entſchieden Beachtung, ſo ſehr man auch den Willen zum ſtaatlichen Eigenleben achten wird. Aus der heutigen Sitzung E Berlin, 18. Jan.(Von unſerem Berliner Bürv.) Die heutige Vormittagsberatung der Länderkonferenz galt faſt ausſchließlich dem dritten Punkt der Tagesordnung, nämlich der Verwaltungsreform in Reich und Ländern. Das Referat hatte der ſächſiſche Innenminiſter Dr. Apelk, das Korreferat der bayeriſche Innenminiſter Stütz e l. Der Vertreter Sachſens ging im erſten Teil auf die Verwaltungs⸗ reform ein, ohne ſich auf Details einzulaſſen. Er beſchränkte ſich darauf, die allgemeinen Geſichtspunkte des Problems her⸗ vorzuheben. Dabei ergab ſich inſofern eine Uebereinſtimmung mit dem bayeriſchen Standpunkt, als auch Dr. Apelt der Mei⸗ nung war, daß die Verwaltungsreform Sache der Länder ſei. Aehnlich wie geſtern der bayeriſche Miniſterpräſident ver⸗ trat auch er die Auffaſſung, daß man an die Verwaltungs⸗ reform herangehen müſſe, gleichgültig ob es ſich um einen Einheitsſtaat oder einen Föderatipſtaat handele. Verbilligun⸗ gen oder Erſparniſſe verſprach ſich Dr. Apelt von der Verwal⸗ tungsreform nicht. Imer wieder legte er den Nachdruck dar⸗ auf, daß das Probelm von den Ländernſelbſt z u löſen ſei. Er gab im weiteren Verlauf die Anregung, erfahrene Länderbeamte zur Zentralverwaltung heranzuziehen. Weiter beſchäftigte er ſich mit der Stellung des Reichs rates. Ab⸗ von der bayeriſchen Auffaſſung vertrat er die Anſicht, daß der Reichsrat nicht mehr zur Stellung des früheren Bun⸗ desrates umorganiſiert werden könne. Der zweite Teil ſeiner Rede galt der Recht sanglei⸗ chung. Ueber die Angleichung des materiellen Rechtes könn⸗ ten, ſo meinte er, die Länder miteinander Vereinbarungen vor⸗ nehmen. Auf dieſem Gebiet ſei ein Einheitsrecht nicht notwen⸗ dig, aber beſtimmte Länder könnten ſich in einzelnen Fragen verſtändigen. Zum Schluß wandte er ſich gegen die Hegemonie Preußens Sie ſei in einem demokratiſch⸗republikaniſchen Staatsweſen nicht mehr möglich. Dr. Apelt beantragte darauf die Ein⸗ ſetzung einer KLommiſſion, die ſich mit allen dieſen Din⸗ gen beſchäftigen ſoll. Der bayeriſche Innenminiſter Stützel erörterte die Gründe, die zur Vereinfachung der Verwaltung drängen. Er wies in dieſem Zuſammenhang daraufhin, daß der Ruf nach der Verwaltungsrefrom nicht nur aus Sparſamkeitsgründen erhoben worden ſei, ſondern daß auch machtpolitiſche Mo⸗ mente in ſtarkem Maße dabei mitſpielen. Stützel faßte ſchlteßlich die Stellung Bayerns in einer Reihe Leitſätze zuſammen, die er der Verſamm⸗ lung unterbreitete. Als das Kernſtück wird darin die Be⸗ reinigung des Verhältniſſes zwiſchen Reich und Ländern mit der Feſtlegung ihrer Betätigungsgebiete bezeichnet. Fer⸗ ner findet man die Forderung nach Stärkung des bun⸗ desſtaatlichen Charakters des Reiches vertreten, die aber ohne grundſätzliche Aenderung der Verfaſſung des Rei⸗ ches herbeigeführt werden müßte. Das vorausſichtliche Ergebnis E Berlin, 18. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) In der Scherlpreſſe, aber auch ſonſt in dem einen oder anderen Blatt wird behauptet, daß man die Verhandlungen der Län⸗ derkonferenz vorausſichtlich heute mit der Einſetzung von drei Ausſchüſſen abſchließen wird, denen die drei durch die Konferenz behandelten Materien überwieſen werden ſollen. Von der Entſchließung, die heute endgültig redigiert werden ſoll, meint man, daß ſie im weſentlichen folgende Kernpunkte enthalten wird: a Die Reichsreform wird durch Reichsländererſchwert werden. Man möge auch von Teilmaß nahmen Abſtand nehmen. Die Hilfe, die für finanzſchwache Länder erforderlich ſcheine, ſoll nicht dadurch herbeigeführt werden, daß man dieſe Länder zu Reichsländern macht. Auch Zwangsmaßnahmen ſollen ſelbſt bei der Enklavenfrage vermieden werden. . Während die Vollverſammlung tagte, war der Redak⸗ tionsausſchuß damit beſchäftigt, dem allgemeinen Kommuniqué die endgültige Faſſung zu geben. Die Arbeiten konnten indeſſen bis zur Mittagsſtunde nicht beendet werden, nachdem noch ſehr weſentliche Aenderungen an dem urſprüng⸗ lichen Text vorgenommen worden ſind, über die man ſich in allen Einzelheiten noch nicht einig gewordenn war. Dem Aus⸗ ſchuß gehören u. a. der ſächſiſche Miniſterpräſident Heldt, der bayeriſche Miniſterpräſident Held, Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius, Staatsſekretär Pünder und Vertreter einiger kleiner Staaten an. Die Geßler⸗Kriſe ! Berlin, 18. Januar.(Von unſerem Berliner Büro.) In unterrichteten Kreiſen nimmt man an, daß die Nach⸗ folgerſchaft des ſcheidenden Reichswehrminiſters nunmehr, das heißt nach Beendigung der Länderkonferenz, ſchnell ge⸗ ordnet werden wird. Bevorzugter Favorit iſt immer noch General Gröner. Dr. Geßler, der mit ſeiner offiziellen Verabſchiedung für heute oder morgen rechnet, rüſtet ſich, Berlin am Samstag zu verlaſſen. Er gedenkt zunächſt nach dem Berge Iſel in Tirol zu gehen. Später, wenn er ſich einigermaßen erholt hat, will er dann vorübergehend wieder nach Berlin zurückkehren. Seinen Dauerſitz wird er fürs erſte in Lindenberg nehmen. Transallantik⸗Konferenz in Verlin Berlin, 18. Januar.(Von unſerem Berliner Büro.) Morgen beginnt in Berlin die große Transatlantik⸗Konferens der an der Nor datlantikfahrt beteiligten Reede⸗ reien, die ungefähr acht Tage dauern wird. Die Berliner Konferenz iſt eine Fortſetzung der Pariſer Beſprechungen und dient, wie die„B..“ zu berichten weiß, internationalen Be⸗ ratungen und dem großen Zweck, den Touriſtenſtrom Ameri⸗ kas nach Europa zu lenken. Auf der Konferenz ſind die großen engliſchen, franzöſiſchen, holländiſchen, deutſchen uſw. Reedereien vertreten, mit Ausnahme der italieniſchen Linien, da für dieſe beſondere Vereinbarungen beſtehen. Schaffung ſogenannter Das Urteil gegen den tſchechiſchen General Gajda, das auf Degradation lautete, wurde von der oberen Inſtanz beſtätigt. * Die Rückgabebill. Der Finanzausſchuß des Senates der U. S. A. hat beſchloſſen, kommenden Montag mit den Beratungen über die Rückgabebill zu beginnen. Zu den Be⸗ ratungen ſind Vertreter aller Intereſſenten zugelaſſen. Baden und der Einheitsſtaat Von E. Obkircher, Erſter Staatsanwalt und M. d. L. Mein Artikel:„Die badiſche Politik im Jahre 1917“ in Nr. 3 der Neuen Mannh. Zeitung“ hat in der„Freiburger Tagespoſt“ vom 14. 1. 1927 Würdigung und Kritik erfahren. Ich will nur auf die Frage noch einmal eingehen, in der heute das große politiſche Problem der Gegenwart und Zukunft zu ſehen iſt, die Verfaſſungs⸗ und Verwaltungs reform. In dieſer Stunde berät ein Kongreß von beiläufig 100 deutſchen Miniſtern in Berlin über das Problem. Es wird dabei wohl vorerſt nichts Grundlegendes herauskommen. Aber gibt nicht allein ſchon die Zahl 100 bei einer Zuſammenkunft deutſcher Miniſter, wobei bei weitem nicht alle Miniſter geladen ſind, zu denken? Die„Freiburger Tagespoſt“ glaubte aus meinen kurzen Bemerkungen über Unitarismus und Föderalismus leſen zu ſollen, daß ich ſtark dem Unitarismus zuneige und freute ſich über den Geg nſatz meiner Auffaſſung zu der meines Fraktionskollegen Dr. Mattes, der Föderaliſt ſei. Ich laſſe dies dahingeſtellt, bemerke nur, daß die Meinungen in dieſer Frage wohl in allen Parteien nicht einheitlich ſind. Ich vertrete deshalb vorerſt nur meine Privatauffaſ⸗ ſung, halte ſie aber für die vorherrſchende in der Deutſchen Volkspartei. 0 Wir feiern in dieſen Tagen überall, wo man den Blick für hiſtoriſche Zuſammenhänge noch nicht verloren hat, oder ſich ihnen abſichtlich verſchließt, die Wiederkehr des 18. Januar als des Tages, an dem 1871 das Deutſche Reich als Bundes⸗ ſtaat unter einem an die Krone Preußens gebundenen Erb⸗ kaiſer gegründet wurde. Dieſe Löſung der deutſchen Frage ward damals ſicher die einzig mögliche, denn die angeſtamm⸗ ten Dynaſtien konnte und wollte Bismarck nicht beſeitigen, wenn er nicht das ganze Werk gefährden wollte. Aber iſt es nicht bedeutungsvoll, daß Badens Großherzog Friedrich., der von aller dynaſtiſchen ehrgeizigen Eigenſucht frei, ſelbſt⸗ loſeſter Helfer und Förderer der Einheitsbewegung, ſich urſprünglich für eine ganz andere Löſung unter Verzicht auf eigene Souveränitätsrechte einſetzte und nur aus Staats⸗ klugheit ſich den Bismarckſchen Gedankengängen anſchloß. Als Idee würde zweifellos auch für Bismarck der Ein⸗ heitsſtaat die erwünſche Löſung geweſen ſein. Vom deutſchen Standpunkt aus hätten dann nach dem Sturz der Monarchien 1918 und dem Wegfall der Rückſichten auf die Dynaſtien eine einheitliche Geſtaltung des Reichs folgen müſſen. Die Weimarer Verfaſſung enthält zwar ſtarke Anſätze, den letzten Schritt hat ſie nicht getan. Das iſt aus der Zeit heraus zu verſtehen. Denn damals war die Einheit des Reichs überhaupt in Gefahr, die Lage durfte nicht durch Nichtbeachtung der ſtarken partikulariſtiſchen Ge⸗ fühle der Stämme und Einzelſtaaten erſchwert werden. Ich bekenne, daß auch ich damals ſolche Beſtrebungen aus meinem badiſchen Staatsgefühl heraus bekämpft hätte. Aber gerade bei uns Badenern liegen die Dinge doch wohl ganz eigenartig. Wenn es überhaupt in Baden, der aus politiſchen Erwägungen und im dynaſtiſchen Intereſſe geſchaffenen Staatsgründung Napoleons. ein geſa mt badi⸗ ſches Staats⸗ und Zuſammengehörigkeitsgefühl gab, trotz der Zuſammenſetzung aus den verſchtedenartigſten Stämmen und einer geographiſch und wirtſchaftlich unzuſammenhängenden Geſtaltung, ſo iſt dies der klugen Staatskunſt und vorbild⸗ lichen Regierung und Verwaltung der Großherzöge aus dem Hauſe Zähringen zu danken. Die Liebe zu dem verdienten Herrſcherhaus ward das einigende Band. Daß wir auch heute noch uns als durch gemeinſames Schickſal verbundene Ba⸗ dener fühlen, nachdem die Klammer gegen unſeren Willen herausgefallen iſt, ſtellt der Staatskunſt der früheren Regie⸗ rungen das beſte Zeugnis aus. i Es iſt aber doch die Frage, ob wir Badener nun nicht, frei von Rückſichten, das Recht und ſogar die geſchicht⸗ liche Miſſion haben, für den einheitlichen Ausbau eines deutſchen Nakionalſtaats zu kämpfen. Wir würden dabei nur an das Wirken unſerer Vorfahren anknüpfen. Denn badiſche Männer waren es, die in erſter Reihe um die deutſche Einheit kämpften. von Rotteck. Welker. Mittermeier, dann F. D. Baſſermann, der in der 2. Bad. Kammer den Autrag auf Errichtung einer deutſchen Ständekammer beim Bundestag„als ſicheres Mittel zur Erzielung gemeinſamer deutſcher Geſetzgebung und einheitlicher Nationaleinrichtun⸗ gen“ ſtellte. Die Folge war die erſte deutſche Nationalver⸗ ſammlung in der Paulskirche in Frankfurt 1848. Sie hat zwar das Werk nicht zuſtandegebracht, aber ſie hat die Wege zum Bismarckſchen Reich geebnet. Die vorwärtstreibende Tätigkeit Großherzogs Friedrichs J. und ſeiner Ratgeber habe ich ſchon erwähnt. Wenn wir alſo heute aus der Entwicklung gerade in Baden am ſchnellſten die unabweisbaren Folgerungen ziehen und bereit wären, unſere Eigenſtaatlichkeit aufzugeben, ſo wäre dies verſtändlich und niemand dürfte uns den Vorwurf der Preisgabe badiſcher Intereſſen machen. Die ganze Bewegung der letzten Monate ging aus von der Finanzlage, blitz⸗ artig beleuchtet durch die Mahnung des Reparatiousagenten Parker Gilbert. Was er ausſprach, war freilich nichts Neues, nämlich daß wir infolge unſerer bundesſtaatlichen Ver⸗ faſſung zu teuer für unſere finanzielle Lage regiert und ver⸗ wältet werden. Wir wiſſen aber noch mehr, nämlich, daß der ſtändige Kampf der Einzelländer, woran Preußens gegen das Reich einen unerträglichen Zuſtand und Kräfteverbrauch geſchaffen haben, ferner daß die Einzelregierungen und Ein⸗ zelparlamente zum großen Teil nur ausführende Verwal⸗ tungsorgane ſind, zwar innerlich widerſtrebend, aber ge⸗ zwungen durch die Macht der Tatſachen. Die in den Einzel⸗ * Im Klanglichen ſchien mir ſogleich die Triolen⸗Figuration der vereinigten Bratſchen und Violoncelle ſo klar und ſinnreich, die Bewahrung des Stiles, alles war uns neu und intere ſeiner geistreichen Schattierung. Und ſo vieles Ander 2. Seite. Nr. 30 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 18. Januar 1928 ländern und Parlamenten geſchaffenen Geſetze größten Teile Vollzugsgeſetze der Reichsgeſetze. Die Möglich⸗ keit ſelbſtändiger Regelung iſt äußerſt gering. So führen die Länderregierungen und Einzelparlamente, im Großen geſehen, doch nur eine Schattenexkiſtenz. Die Finanzhoheit beſteht im weſentlichen in der Verteilung der Mittel, deren Höhe auch von der Reichsgeſetzgebung ab⸗ hängig iſt. 5 Nun ſuchen die Föderaliſten zu beweiſen, daß die Koſten der Regierungen und Parlamente nicht ſo hoch ſeien, wie man annehme und daß durch eine Aufhebung der Länder⸗ ſelbſtändigkeit nicht viel geſpart würde. Das mag fein, iſt aber für mich nicht ausſchlaggebend. Maßgebend muß ſein, daß wir Zuſtände bekommen, in denen eine einheitliche Wil⸗ lensbildung und einen in ſich geſchloſſenen, dadurch auch nach außen ſtarken Stand erhalten. Das von öffentlichen Laſten und Steuern erdrückte Volk kann ferner verlangen, die Regie⸗ rung und Verwaltung mit dem denkbar geringſten Kräfte verbrauch bewältigt wird. Ob ein Parlament wenig oder viel koſtet, iſt nicht ſo weſentlich. Die Kräfte⸗ vergeudung iſt das ſchlimmſte. Ich perſönlich bin aus meinem bis dahin noch geträumten Traum der Eigen⸗ ſtaatlichkeit jäh erwacht, ſeitdem ich ſelbſt die Ehre habe, dem badiſchen Landtag anzugehören. Wir wollen es doch ruhig ausſprechen, daß unſere wirklich großen Aufgaben gering ſind, gemeſſen an dem Arbeitsſtoff, der durch q Anträge aus den Parteien heraus künſtlich geſchaffen wird, Wie viel nützliche Arbeit könnte in der ſo verbrauchten Zeit von den 72 Abgeordneten in ihrem eigentlichen Berufe ge⸗ leiſtet werden! Das Volk hat dafür ein feines Verſtändnis. Man ſehe nur die Wahlbeteiligung an. Es iſt natürkich falſch, ſeine Anſicht von der geringen Bedeutung des Parlaments durch Wahlenthaltung zum Ausdruck zu bringen, ſolange das Parlament beſteht. Aber es iſt die natürliche Wirkung auf die unpolitiſchen Köpfe, die aber ſtellen die Zahl der Nichtwähler. Es iſt jedenfalls unnötig, daß ein Land von der Größe Badens, die hinter der mancher preußiſchen Pro⸗ Bite zurückſteht, von vier Miniſtern und einem vielköpfigen arlament regiert wird. 0 Gegen dieſe Anſicht ſtellen ſich hauptſächlich zwei Gegen⸗ ründe. Der ſchwerwiegendſte iſt die Sorge um die Pflege er kulturellen Eigenart und Einrichtungen. Zum Teil mag dieſe Sorge begründet ſein, zumal bei der großen Entfernung Badens von der Reichshauptſtadt. Das gleiche gilt übrigens für die wirtſchaftlichen Intereſſen. Aber ein Blick auf die Rheinlande, deren Bevölkerung ja auch in vieler Hinſicht dem norddeutſchen Element weſensfremd iſt, lehrt doch, daß die Pflege der rheiniſchen Kultur und Wirtſchaft auch im Rahmen des Geſamtſtaates Preußen möglich iſt. Warum ſollte das am Rahmen des Reiches unmöglich ſein? Die zweite Sorge iſt die Zurückſetzung badiſcher ſind zum 5 vielfach unnötige Landeskinder in ſtaatlichen Beamtenſtellen. Der Ruf: 5 Badenern! findet Gehör. Aber dafür läßt ſich urch bindende Abmachungen Vorſorge treffen. 11 0 Uebrigens Wäre es nach meiner Meinung nicht einmal ein Unglück, Denn ein Austauſch der Beamtenſchaft ſtattfände. Das gegen⸗ ſeitige Verſtändnis würde dadurch nur gefördert. Ich kann natürlich im Rahmen eines Artikels nur einen Teil der Gründe erörtern, die für meine Auffaſſung ſprechen. Auf Vollſtändigkeit erhebe ich keinen Anſpruch. Noch unmög⸗ licher iſt es, feſte Vorſchläge zu machen, wie das Problem zu löſen iſt. Die Widerſtände partikulaxiſtiſcher Art vor allem in Preußen, Bayern und Württemberg ſind bekannt. Die föderaliſtiſche Einſtellung der Zentrumspartei, die für ihre ausſchlaggebende Stellung in den ſüddeutſchen Län⸗ dern fürchtet, iſt, parteipolttiſch geſehen, begreiflich, ſo ſehr ich ſie bedauere. So erkläre ich mir auch die freundliche Auf⸗ nahme des Ritterſchen Vorſchlags in der Zentrumspreſſe, der Preußen in Reichsländer zerſchlagen und den ſüddeutſchen Ländern ihre Eigenſtaatlichkeit laſſen will. So geht es aber gewiß nicht, ebenſowenig wie durch Schaf⸗ fung eines Großpreußens. Auf beiden Wegen drohte die Gefahr der Mainlintie— oder einer andern Tren⸗ nung, die in ein katholiſches und ein evangeliſches Deutſch⸗ land, alſo den Zerfall der Einheit. Auch zu einer Vereini⸗ gung einzelner Mittelſtaaten, etwa Baden und Würt⸗ te mberg, wird es nicht mehr an der Zeit ſein. Jetzt kommt nur ein Aufgehen der Länder im Reich unter ſtarker Dezentraliſierung der Verwaltung in Frage. Die Widerſtände und Hinderniſſe ſind groß. Sind ſie un⸗ überwindlich? Ich glaube nicht. Auch die Hinderniſſe vor 1870 waren ſcheinbar unüberwindlich. Trotzdem kam die Zeit der Reife im Spiegelſaal zu Verſailles. Freilich, eine viel⸗ köpfige Konferenz von 100 Miniſtern wird es nicht ſchaffen. Wo ſind die ſtarken Führer? Eine Ehrengabe für Lindberghs Mutter geſamt 8658 beſchlagnahmt bleibenden freigegeben turfonds ganze Bezirk Kehl müßte ſich wirtſchaftlich umſtel⸗ len und lebte von der ſehr großen franzöſiſchen Garniſon. Nachdem nun die franzöſiſche — Waſhington, 18. Jan. Pariſer Nachrichten beſagen, daß in den nächſten Tagen der Mutter des Oberſten Lind⸗ hergh ein Buch überreicht werden wird, das autographiſche Glückwünſche zahlreicher hoher Perſönlichkeiten verſchiedener Dänder enthalten wird. U. a. ſind darin Doumergue und General Joffre vertreten. i 3 Noch 1500 Farbige im beſetzten Gebiet In der Dienstags⸗Sitzung des Haushaltsausſchuſſes bes Reichstag machte Staatsſekretär Schmid nähere Angaben über die Lage im beſetzten Gebiet. Die Beſatzungsverminde⸗ rung habe eine entſcheidende Erleichterung nicht gebracht, aber ſie habe doch die politiſche Bedeutung, daß damit die Zuſagen von Locarnd wenigſtens teilweiſe erfüllt worden ſind. Gegen die Schießübungen, die die Landwirtſchaft ſchwer ſchädigten, habe der Reichskommiſſar Vorſtellungen erhoben. Bedauer⸗ lich ſei das Verbleiben von 1500 Farbigen als Begleit⸗ perſonen der Truppen(Zuruf:„Als Train!“) Richtig ſei, daß eine gewiſſe Verſchärfung der Beſatzung ſich in den letzten Monaten geltend mache. Die Geſamtzahl der Ausſchreitungen ſei mit rund 100 Fällen dieſelbe wie im Vor⸗ fahr. Die Strafen dagegen ſeien milder geworden. Ueber die Frage der Ordonnanzen werde ſeit anderthalb Jahren ver⸗ handelt. Beſonders die Ordonnanz 64, die eine Art Mobili⸗ ſierung der Fahrzeuge der Bevölkerung ermögliche, werde mit allen Mitteln bekämpft. Der Haushaltsausſchuß ſetzte heute die allgemeine Aus⸗ ſprache fort. Die Abg. Eſſer(Ztr.), Kirſchmann(Soz.) und Dr. Zapf(D. Vpt.) klagten über die Notlage des weſt⸗ lichen Gewerbes und Uebergriffe der Beſatzung. Der Mut⸗ wille der Offiziere werfe, auch wenn man ihn nicht ſtets tragiſch zu nehmen brauche, immerhin ein eigentümliches Schlaglicht auf die moraliſche Abrüſtung dieſer Kreiſe. Die Lage der Gemeinden ſet kataſtrophal. Staatsſekretär Schmid erwiderte u. a. folgendes: Die Wirkung der Beſatzungsverminderung auf dem Woh⸗ nungsgebiere iſt die, daß 400 Wohnungen bei ins⸗ worden ſind. Die Sonderverfahren und Härteverfahren werden bis Ende dieſes Monats vorausſichtlich zum Abſchluß gebracht werden. Es ſind im Sonderverfahren noch etwa 40 Fälle zu erledigen, im Härteverfahren nur wenige Nachzügler. Im ganzen ſind im Sonderverfahren 50 000 Fälle, im Härtever⸗ fahren mehr als 10 000 Fälle behandelt worden. Ich ſtelle feſt, daß in den bisherigen Verfahren 100 Millionen Reichsmark für die Aufrechterhaltung kleiner und mittlerer Exiſtenzen verwendet worden ſind. Irgend welche Berückſichtigung neuer Anträge iſt ganz ausgeſchloſſen. Der Fonds„Für Wirt⸗ ſchaft und Arbeit“ in Höhe von 800 000 Reichsmark ſoll nach den nochmaligen Verhandlungen innerhalb der Reichs⸗ regierung wieder in den Etat 1928 aufgenommen werden, wie es der Reichsrat wünſcht. Die Summe ſoll aber nicht ver⸗ zettelt werden, ſondern in Zukunft zur Unterſtützung einzel⸗ ner beſonders wichtiger Wirtſchaftszweige verwendet werden. Für die Aufrechterhaltung der Theater und Orcheſter im be⸗ ſetzten Gebiet ſind aus dem Kulturfonds 62 500 Reichsmark bewilligt. Freilich werde auch hier eine Rationaliſierung ein⸗ treten müſſen. Die Saargängerunterſtützung werde die Reichsregierung fortſetzen in Form der Fahrgelderſtattung. Die Not in Kehl Abg. Dietrich ⸗Baden(Dem.) befürchtet, daß das kleine badiſche beſetzte Gebiet bei der Verteilung des Kul⸗ und des Wirtſchaftsfonds zu kurz komme. 0 Beſatzung in der früheren Stärke nicht mehr vorhanden iſt, iſt die Kehler Bevölkerung ohne Geſchäft. Die einzige Möglichkeit, um das wirtſchaftliche Leben wieder zu erwecken, ſei, daß man den Kehler Hafen vergrößert. Staatsſekretär Schmid beſtätigte die Schilderung Die badiſche Regierung bat für ihren Anteil von 400 000 Reichs⸗ mark aus dem 30 Millionenfonds uns noch einige Vorſchläge unterbreitet. Aus dieſem Anteil kaun Kehl wir kſam ge⸗ holfen werden.. Tagung des Internationalen Gewerkſchaftsbundes Im früheren Herrenhaus in Berlin verſammelten ſich am Dienstag zum erſten Mal nach dem Krieg die Delegierten des Internationalen Gewerkſchaftsbundes, wo ſie vom Allgemei⸗ nen Deutſchen Gewerkſchaftsbund begrüßt wurden. Es waren u. a, erſchienen Jouhaux⸗ Frankreich, Hübers⸗Oeſterreich, Higas und Shaw⸗Enaland, von den deutſchen Gewerk⸗ ſchaften Leipart, Graßmann, Saſſenbach, Eagert und Aufhäußer Von der Reichsregierung waren Miniſter Brauns und Stagatsſekretär Geib ſowie Staatsſekretär Trendelen⸗ burg, von der preußiſchen Regierung der Innenminiſter an⸗ weſend. Reichsarbeitsminiſter Brauns würdigte in einer Rede die Arbeit der Gewerkſchaften, die überall da organiſch gewachſen ſeien, wo Kapital und Arbeit ſich gegenüberſtehen. Als edelſte Aufgabe der Gewerkſchaften bezeichnete der Mi⸗ niſter, die Arbeit zu einem Segen zu machen. Die Gewerk⸗ ſchaftsbewegung ſei heute einer der wichtigſten Faktoren für den Frieden geworden. Reichsarbeitsminiſter Brauns ſchloß ſeine Rede mit einem Hoch auf das Proletariat und die Internationale.(1) f RD e Der der Errichtung eines franzöſiſchen temps“ Konflikt zwiſchen Preußen und den Hohenzollern Zwiſchen der preußiſchen Staatsregierung und der Generalverwaltung des vormals regierenden Königshauſes ſchweben ſeit längerer Zeit Streitigkeiten, die jetzt vor das im Abfindungsvertrag vorgeſehene Schiedsgericht gebracht worden ſind. Der Tatbeſtand iſt folgender: Die preußiſche Staatsregierung hat 1918 das Beſitztum des Nee preußiſchen Königshauſes mit Beſchlag belegt und aus dem Ertrag dieſes Grundvermögens hat der preu⸗ ßiſche Finanzminiſter für den Unterhalt der Mitglieder der Hohenzollernfamilie monatlich zu zahlende Beträge feſtgeſetzt Finanzminiſter Dr. Höpker⸗Aſchoff hat 1926 die Zuſchüſſe auf 40 000% monatlich herabgeſetzt. Die Hofkammerverwaltung konnte die Summe nicht herauswirtſchaften und es haben in der Folgezeit mehrfach Anleihekredite aufgenommen werden müſſen, um die bewilligte Summe zahlen zu können. Im ganzen beträgt ſie 1 693 000%. Von dieſer Summe ſind 750 000, die auf dem Weg der Anleihe aufgebracht werden mußten, vom Fiskus in Abzug gebracht worden, ſo daß 943 000/ verbleiben. Da in den Abfindungsverträgen mit den Hohenzollern der preußiſche Staat die Hälfte des geſam⸗ ten Hohenzollernbeſitzes erhält, hat der preußiſche 5 auf die Hälfte der 943 000 /, d. h. auf rund 471000 A, An⸗ ſpruch erhoben. Ferner iſt an das Reich vor dem Abfindungs⸗ vertrag, als von der Hofkammerverwaltung das„Hohen⸗ zollernvermögen unter Aufſicht des preußiſchen Finanz⸗ miniſterlams verwaltet wurde, von den Einkünften des da⸗ mals noch ungeteilten Beſitzes Reichsvermögensſteuer an das Reichsfinanzminiſterium abgeführt worden. Dieſe Steuerſumme hat das vormals königliche Haus vom Reich zurückgefordert und auch zurückbezahlt erhalten. Da nun der in Staatseigentum übergegangene Beſitz Steuerfreiheit genießt, hat der preußiſche Finanzminiſter im Namen des preußiſchen Fiskus die Hälfte der damals an das Reich gezahlten Vermögensſteuer, das ſind 390 000 zurück⸗ verlangt, was die Generalverwaltung der Hohenzollern ver⸗ weigert. Infolgedeſſen mußte auch wegen dieſer Summe das Schiedsgericht in Bewegung geſetzt werden. Letzte Meldungen Brandſtiftung aus Rache — Regensburg, 18. Jan. Im benachbarten Donauſtauf brach geſtern abend ein ungeheurer Brand aus, der 9 Sche u⸗ nen vollſtändig einäſcherte. Von den Brandleitern ſind bis auf einen alle verſichert. Trotzdem iſt der Schaden bei der jetzigen Futterknappheit noch beträchtlich. Insgeſamt ſind 1040 Zentner Stroh und 550 Zentner Heu verbrannt, fer⸗ ner ſämtliche Fahrzeuge und Ackerbauwerkzeuge. Das Vieh konnte„ die Brandurſache iſt zur Zeit noch nicht aufgeklärt, es wird aber Brandſtiftung aus Rache ver⸗ mutet. Der Verdacht fällt auf einige raufluſtige Burſchen, die von der Leitung des Turnvereins von dem am ſelben Abend ſtattfindenden Turnerball ferngehalten worden waren. Man glaubt nun, daß dieſe, um den Turnerball zu verhin⸗ dern, den Brand gelegt haben. Im Kampf mit chineſiſchen Piraten — London, 18. Jan. Nach einer Meldung der„Weſt⸗ minſter Gazette“ aus Hongkong kam es geſtern bei einem Verſuch, ſich des chineſiſchen Dampfers„Sannamhoi“ zu be⸗ mächtigen, zu einem Feuergefecht zwiſchen chineſiſchen Seeräubern und der Schiffsbeſatzung. Hierbei wurden der engliſche erſte Offizier und zwei indiſche Wachtſoldaten von den Piraten erſchoſſen. Außerdem wurden mehrere Europäer und Inder verwundet. Ein britiſches Kanonenboot eilte dem bedrängten Dampfer zu Hilfe, worauf die Räuber entflohen. Ueberflüſſige franzöſiſche Warenhauspläne in Berlin E Verlin, 18. Januar.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Fraktionen des Berliner Stadtverordneten⸗Kollegiums haben ſich in ihrer geſtrigen Sitzung mit dem geplanten Grundſtückstauſch in der Bellevueſtraße befaßt. Der Antrag, die Häuſer 1 und 2 der Bellepueſtraße zwiſchen dem Magiſtrat und einem Grundſtückskonſortium zugunſten Warenhauſes auszutauſchen, wurde von den größeren Fraktionen, mit Aus⸗ nahme der Kommuniſten abgelehnt. Ob weitere Ver⸗ handlungen zwiſchen den Grundſtücksintereſſenten und dem Magiſtrat angebahnt werden, iſt nach Lage der Dinge ſehr zwetfelhaft. Man muß ſchon mit allem Nachdruck betonen, daß ein Bedürfnis für die Niederlaſſung eines Pariſer Warenhauſes in Deutſchland nicht beſteht. als die Warenhäuſer in deutſchen Großſtädten in ihrer Tech⸗ nik und Ausſtattung, baulich vielleicht das Pariſer„Prin⸗ ausgenommen, den franzöſiſchen weit überlegen ſind. Philharmoniſcher Verein Mannheim Beethoven— Bruckner— Franz Schalk 1 5 Spiegel unſerer heutigen Muſik erſcheint uns alles neut: Beethoven, Wagner, Brahms, Bruckner. Und Franz Schalk iſt uns ebenſo neu wie intereſſant. Wie er ſich aus kleinen Anfängen der Opernkapellmeiſterei hinaufgearbeitet hat, wie er von Reichenbach(Böhmen) nach Graz aufſties, dann in Prag drei Theaterjahre amtierte, wie er 18881898, alſo zehn Jahre Opernzeit verbrachte man bedenke nur die „Praxis“ dieſer Jahrzehntzeiten— wie er dann ins Ausland zog, aber um 1900 in der Vaterſtadt Wien Poſto faßte, Leiter der ſogenannten Geſellſchafts⸗Konzerte wurde, 1918 Leiter der Hofoper(Staatsoper): Welche Entfaltung der künſtleriſchen Fähigkeiten Auch Beethoven iſt uns wieder neu geworden. Der junge Meiſter, der in ſieben Jahren(17951802) ſchon ſo viel bedeutende Werke ſchuf, der alsdann einen neuen Weg ein⸗ ſchlug! Er„ſchlug“ wirklich den neuen Weg ein, die Helden⸗ finfonie, das vierte Klavierkonzert und das einzige Violin⸗ konzert bezeichnen uns noch heute die neuen Bahnen eines neuen Jahrhunderts. Und die einzige Oper des Meiſterd „Fidelio“ mit der alle Welt von 1805 revolutionſerenden großen C⸗dur⸗Ouvertüre gehört in dieſe Zeiten der Frühlings⸗ ſtürme. Geſtern war es Broniſlaw Hubermann, der uns Beethovens Violinkonzert näher brachte, ganz nahe an die roße deutſche Vergangenheit, an Joſef Joachims denkwürdige uslegung. Sein Tonvolumen gemahnt an Fritz Kreislec, ſeine Kadenz und die ihr dienſtbar gemachte Technik an Pariſer Vorbilder. Aber dieſe Kadenz war eben ſehr ſubjektiv, um ſo ſchöner gelang der Mittelſatz, warm und edel, am ſchönſten das Rondo mit ſeinen„allerlei Humoren“. Wie wurde aber auch dieſe ſinfoniſche Dichtung mit obli⸗ ater Solovioline unter Franz Schalks Führung begleitet! ügegeben, daß jedes gute Orcheſter dergleichen zu jeder Zeit mit Anſtand durchführt, ſo war doch die Inſpiration fühlbar. Was mein Kollege Dr. K. zur Einführung vorgeſtern ſchrieb, begab ſich zuch genern Abend: dieſe ganz unauffällige Leitung, die Beherrſchung der Technik, die Durchforſchung der. ant. dann die Charakteriſterung des Largo, in welchem ſelbſt die Sechzehntel⸗Auftakte noch„breit“ gerketen, das Ro Bruckner⸗Thema angelangt. Doch wir müſſen zu Bruckner! Ich habe das helle Geführt, daß viele der geſtrigen Hörer mit Bruckner und ſeiner „Fünften“ noch nicht recht einig geworden ſind, Worte können hier nicht weiter helfen, denn den heutigen Aſpekt, die Zuſam⸗ menkunft, Gegenſchein u. Geviertſchein der alten Sternenkunde (Aſtronomie) muß jeder Kunſtfreund ſich ſelbſt gewinnen. Aber vielleicht dient ein Fingerzeig; Max Reger, den wir uns allmählig erarbeiten, ging zunächſt von Brahms aus, ſein Weg führte ihn zu Bruckner. Die Bahnen, die Reger wandelte, die Bahnen ſinfoniſcher Muſik, abſoluter Muſik, ſehen wir nun heute deutlicher wie vor zwanzig Jahren. Hinzugekommen ſind uns die theoſophiſchen Erörterungen, die Erich Schwebſch vor ſieben Jahren über Bruckners Muſik vorgetragen hat. Nicht Beethoven und Bruckner ſoll man— ſo meint er— in eine Entwicklungslinie zuſammenfaſſen, ſondern die Linie von Bach über Beethoven zu Wagner, und von dort zu Bruckner zunächſt einmal ſuchen. Das Geheimnis wire demnach, daß Anton Bruckner als Muſik dauernd in die geiſtige Welt hineinragt. Aus dem Urerlebnis, aus einem überſinnlichen Erleben im Reiche der kosmiſchen Klänge ſind Bruckners Sinfonien entſtanden.(Sagt der Theoſoph). Man könnte beſſer ſagen: Bruckner hat keine muſikaliſche Verbindung mit dem Eros unſerer Zeit, ſeine Muſik iſt eine ſeltſame Ver⸗ bindung von Pathos und Ethos. „Im Grunde hilft nur eins, man muß wieder zum vier⸗ händigen Klapferſpiel zurückfinden. Muß man wirklich? höre ich ſpöttiſch fragen. Unbedingt, denn mit zwei Klavier⸗ händen läßt ſich Bruckners fünfte Sinfonie(B⸗dur) kaum bezwingen, dagegen iſt die Bearbeitung zu vier Händen(Uni⸗ verſal⸗Edition Nr. 420), die Joſef Schalk eingerichtet hat, unſeres Studiums wert. Und hier ſind wir beim rechten Die Brüder Franz und Joſef Schalk(1911), beide Spezialſchüler von Bruckner, ſind näm⸗ lich ihrem Meiſter bei der Ausarbeitung der„Laufpartituren“ zur Hand gegangen. Und ſo hat— neben Ferdinand Loewe auch Franz Schalk einen tiefen Einblick in das Lebenswerk Bruckners gehabt. Wir hörten geſtern die authentiſche Aus⸗ deutung, worüber es freilich keine Beweiſe gibt. Aber man fühlt dergleichen: ſogleich im eintretenden Adagio, in der Ueberleitung, im Aufbau des Hauptſatzes(Allegro) in der geiſtreichen Ausdeutung der Seitenpartie, die mit allerlei Be⸗ lebungen und Rückleitungen zum Abſchluß des erſten Teiles führt. Kein Zweifel, ſo hat der Meiſter ſein Werk innerlich gehört. Aber wie ſchwer iſt es, alles dies ins Orcheſtrale zu Übertragen; wie piel„Praxis“ gehört z. B. im Adagio D⸗moll zugleich ſechs und vier Viertel anzugeben. Wie virtuos und ichte(be 8 mit zwei rechten Händen) der Uraufführungen verteilt ſich Aber wir hörten nur die herrliche Muſik, wir lauſchten Bruckners Orcheſtration, die oft mittels Wagners Nibelun⸗ 5 einen neuen ſinfoniſchen Frügling hervorgezaubert. un kam der Satz, der Bruckner den Laien nahebringt: das Scherzo. Es iſt, als ob der Meiſter einmal fröhlich mit den Fröhlichen wird, es iſt wohl die Fröhlichkeit von Oberöſter⸗ reich. Und Franz Schalks Zauberſtab führte uns durch alle die Abwandlungen der Zeitmaße und der„ſchönen Stel⸗ len“; mit ſicherſter Hand geleitete er uns auch durch die Finale⸗Fugenherrlichkeit. Allein hier ſteht der neue Wanderer durch die Brucknerwelt verwirrt und zweifelhaft. Freilich, der erhabene Schluß verſöhnte auch die, welche den kontrapunktiſchen Pfad verloren hatten. Und ſo war es doch ein großer Erfolg für Franz Schalk. Aber auch für das verſtärkte Nationalthegter⸗Orcheſter und für den Philharmo⸗ niſchen Verein und ſeinen Beethoven⸗Bruckner⸗Abend. A. Bl. Theater und Muſik S Das Bad. Landestheater Karlsruhe brachte ſeine erſte muſikaliſche Uraufführung des Winters im 4. Volks⸗ Sinfoniekonzert heraus das nicht einmal der General⸗ muſikdirektor, ſondern Rudolf Schwarz leitete. Das zu taufende Kind war eine Sinfonie, die dritte, von Johanna Senfter, die in Oppenheim a. Rh. ſchafft. Dieſes Opus 43 ertönt gar nicht weiblichzart, dagegen männlichkraftvoll, aus Regers, Wagners und Bruckners Geiſt geboren. Die epigo⸗ nenhafte Miſchung beweiſt nichts gegen die inneren Qualitäten des ſehr ernſt zu nehmenden Werkes, einer innerlich erlebten, kontrapunktiſch gut ausgerüſteten Arbeit voll klangreicher, oft glänzender Polyphonie, über der bedeutſam geſchwungene Motive ſchweben. Ohne konſervativ rückſtändig zu ſein, gehört Johanna Senfter zur komponierenden modernen Rechten, himmelfern radikaler Atonie. Das Werk fand ſtarken Beifall, Joſef Peiſcher ſpielte vorher Mozarts A⸗dur⸗Violinkonzert, tonrein und oft beglückend in ſüßer Kanttlene, in virtuoſer Beherrſchung der Technik, in voller Einfühlung in den Mozartſtil. Peiſcher bedeutet fürs Karlsruher Muſikleben einen großen Gewinn. Dr. K. Prz. 1 Schauſpiel⸗Uraufführungen. Eines ber intereſſanteſten Ergebniſſe iſt die ziffernmäßige Gegenüberſtellung der in einem Jahre neu entſtandenen und aufgeführten Dramen. Im Fahre 1926 entſtanden 393 Dramen; von ihnen wurden nur 192 ge⸗ druckt, aber 278 uraufgeführt(gegen 243 im Fahre 1925). 201 Dramen lagen den Bühnen zur Aufführung im Mauuſkript und nur 77 fertig gedruckt vor. Die erfreulich geſteigerte Zahl auf 99 Städte und etwa 150 Theater. Umſo weniger, 1 u gon — — . 1 Free rn e Fd n A 1 Mittwoch, den 18. Januar 1928 1 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) e 8. Seite. Nr. 0 Städtiſche Nachrichten f Die Jaſchingsnaſe Ste lugt in ihrer intenſtven Röte verſtohlen um die Straßenecken, drängt ſich mit Frechheit zwiſchen die Kette der Stapellager der Inventur⸗Schaufenſter oder grüßt durch das Oberlicht der lampion⸗ und papierſchlangengeſchmückten Gaſt⸗ und Vergnügungsſtätten. In das Aſchgrau des Halbwinters und der Allgemeinſtimmung hallt fernes Schellenklingen. Hunderte und Aberhunderte ſtehen vor der graziöſen Pracht moderner Faſchingsateliers, die auch die äſthetiſche Seite der Karnevalkoſtümierung zeigen. Prinz Karneval hält die Zeit für gekommen, dem vielgeplagten, unter un⸗ endlichen Laſten ſtehenden deutſchen Michel wieder einmal das Reich des Lachens und der ungebundenen Lebensfreude zu zei⸗ gen; ihn für kurze Zeit herauszureißen aus der Quetſch⸗ mühle der Sorgen, der Politik und dem monotonen Räder⸗ werk des werktägigen Daſeins. Hinter verſchloſſenen Fenſter⸗ läden, in verſchwiegenen Räumen, ſpinnt der luſtige Prinz ſeine Fäden oder die trockene Vernunft wird bei toller Aus⸗ gelaſſenheit mit den Mützen aus Papiermachs zugedeckt. Pro⸗ gramme werden entworfen und zum erſtenmal auch wieder das ſchwere Geſchütz der öffentlichen Umzüge auf⸗ gefahren. Der Hausherr ſchmunzelt, die Hausfrau ſeufzt— oder Umgekehrt— je nachdem Söhne und Töchter ſind im Himmel. Ich ſelbſt zähle mich zu dem erſteren und habe ſchon am Bier⸗ tiſch mit einem biederen, von Lebensweisheit ſtrotzenden Schloſſermeiſter Freundſchaft geſchloſſen, der die Metamorphoſe meines Schreibtiſchſchlüſſels zum Hausſchlüſſel vornehmen ſoll. Frauen haben einen beſonderen Scharfblick für Schlüſfelbünde Schwere Sorge macht mir nur die Wahl meines Koſtüms, denn nur einmal im Jahre ſteht die unendliche Skala der Verwandlungsmöglichkeiten vom indiſchen Fürſten und Pro⸗ pheten bis herunter zum Handwerksburſchen zur Verfügung. Für einen Maharadſcha bin ich zu blond, für einen Hand⸗ werksburſchen zu feiſt und für einen Propheten iſt meine Deutſche⸗Michel⸗Viſage nicht feierlich genug. Ich habe nun ein Koſtüm erfunden, Sonnenauf⸗ und untergang, wofür meine körperlichen Proportionen nach beiden Seiten den nötigen Schwung und Abrundung garantieren. Aus dem ſtets ver⸗ ſchloſſenen, geheimnisvollen Kleiderſchrank meiner Frau lugt ſeit Tagen das Saumende eines Faſchingsgewandes. Blau⸗ rote Streifen auf Samt. Bauerndirndl! Die Zeiten ſind vor⸗ bei, wo Heu und Knödel die Phantaſie für Faſtnacht anregten. Heute kann man nur mit Weltwundern à la Fixſterne und Sonne imponieren. Du biſt geſchlagen armes Bauerndirndl! ((Ich werde durch die geſamten Mondwechſel des Jahres dar⸗ unter zu leiden haben.) 5 4 Mein Schneider hat mir eine Geheimtaſche gemacht, in die die täglichen Spargroſchen wandern, die ich dem fidelen Prin⸗ 2 zen zu opfern gedenke. Auf dem Rock mit Taſche ſchlafe ich als Kopfkiſſenerhöhung, was meine Frau geſtern abend end⸗ lich zu der lange erwarteten Frage veranlaßte, was das be⸗ deute. In der vollkommenen Juverſichtlichkeit auf die Findig⸗ keit meines Schneiders ler iſt auch verheiratet) hielt ich meiner Ehehälfte kühn den Rock hin mit dem Vermerk: Ich will das Aufbügeln ſparen; worauf nur die kurze Antwort kam:„Merkwürdig!“— Merkwürdig, echote ich und ſah im Geiſt die rieſige Faſchingsnaſe eines Schaufenſters, dieſelbe Naſe, die in den kommenden Wochen aller Welt einmal gründ⸗ lich eine— Naſe, und zwar recht herzhaften Ausmaßes, drehen ſoll. Der Menſch wohl am höchſten ſteht, Der ſich über ſich ſelbſt erhöht, 18 in dieſes i e 1 es, auch— ſich ſelbſt belacht. 5 5. Mü B 1e. Ac Warum waren die ſtädtiſchen Gebäude nicht beflaggt? Am heutigen Reichsgründungstage hatten die ſtaatlichen Gebäude geflaggt, aber nicht die ſtädtiſchen. Warum wohl? Hatte man's im Drang der Geſchäfte vergeſſen? In den Schulen iſt heute des Reichsgründungstages durch ent⸗ ſprechende Klaſſenfeiern gedacht worden. * Seinen Verletzungen erlegen iſt geſtern nachmittag im een Krankenhaus das 16 Monate alte Kind, das dieſer age in eine mit heißem Waſſer gefüllte Schüſſel gefallen iſt. * Betriehsunfälle. Ins Allgemeine Krankenhaus wur⸗ den geſtern eingeliefert: ein 28 Jahre alter Arbeiter, der zin einem Betriebe in Rheinau bei Transportarbeiten eine Quetſchung des rechten Fußes erlitt; eine 17 Jahre alte Ar⸗ beiterin, der in einem Betriebe in Neckarau durch eine Preſſe die rechte Hand gequetſcht wurde; ein 28 Jahre alter Schloſſer, dem in einem anderen Betriebe in Neckarau ein Eiſenträger eine Quetſchung des linken Fußes zufügte; ein 60 Jahre alter Hafenarbeiter, der bei Verlade⸗ arbeiten ausrutſchte, aus etwa zwei Meter Höhe auf einem an der Uferböſchung liegenden Stein fiel und eine Wirbelſäulen⸗ verſtauchung davontrug. — Veranſtaltungen Gartenbauverein„Flora“ Mannheim Vereinsverſammlung mit Weihnachtsverloſung Die am geſtrigen Dienstag abend im Lokale„zur Lieder⸗ tafel“ abgehaltene Vereins verſammlung war wie immer ausgezeichnet beſucht und nahm einen intereſſanten Verlauf. Erfreulicherweiſe nimmt der Kreis der Blumen⸗ und Pflanzenfreunde ſtets zu, was nicht zuletzt auf die erfolg⸗ reiche Tätigkeit der„Flora“ zurüzuführen iſt. Die Ver⸗ loſungskommiſſion hakte für geſtern abend eine kleine Pflanzen⸗Ausſtellung veranſtaltet, die insbeſondere ſchöne Palmen in reicher Fülle enthielt, von denen eine allein den Jahresbeitrag aufwog. Die zwiſchen dem grünen Blätterdach hervorſchauenden gut⸗ kultivierten und reichblühenden Alpen veilchen nahmen ſich allerliebſt aus. Beſonderes Augenmerk richteten die zahr⸗ reich anweſenden Damen auch auf die vielen Obſt⸗ und Ge⸗ müſekörbe, die alle Früchte des Gartens in ſchönſter Qualität enthielten. Der Vorſitzende, Nik. Roſenkränzer, eröffnete die Verſammlung, bedauerte, daß die Weihnachtsverloſung infolge der ſtrengen Kälte erſt jetzt ſtattfinden konnte und machte ſo⸗ dann die freudige Mitteilung, daß die Verloſung keine Nieten enthalte, alſo alle Nummern gewinnen würden. Das Vor⸗ ſtandsmitglied, Direktor Henſel vom Friedrichspark, der auch die wunderſchöne Pflanzenkollektion für die Verloſung zuſammengeſtellt hatte, ſprach dann über den vor einigen Wochen hier gezeigten Film„Das Blumenwunder“ der J. G. Farbeninduſtrie. Die Beſucher, Laien wie Fachleute, waren von dem Geſehenen nicht nur überraſcht, ſondern über⸗ mältigt. Das war kein nachgeahmter Film, ſondern wirkliches Naturwalten, das auf der Leinwand vorüberzog. Das Er⸗ wachen des Keimlings aus dem Samenkorn, die Entwicklung des Keimlings durch die Bildung der erſten Keimblättchen und der feinen Wurzelſpitze, das Strecken der Stengel und die Entfaltung der erſten Blätter ſind Wunderwerke der Natur Der Aufbau der ganzen Pflanze, die Bildung der Knoſpe, die herrliche Entfaltung der Blüte, deren Abſterben und als Ergebnis die Frucht, die gegebene Möglichkeit der Fort⸗ pflanzung, wurde erſtmals in dieſem prächtigen Film ge⸗ zeigt. Eingehend behandelte der Vortragende dann noch die Bewegungen der rankenden Rebe. Gleich Fangarmen streckt ſolch ein Rebſtock an einer Laube Hunderte von Ranken in die Höhe, alle nach einem feſten Halt ſuchend, um ſich feſthaltend und anklammernd in die Höhe ſchaffen zu können. Die Spitze der Ranke beſchreibt dauernd Kreiſe, die man, weil die Zeit hierzu fehlt, nicht beobachten kann, die aber der Film ſo here lich ſchön zeigte. Daß die rankende Pflanze ſich dauernd in Beewgung befinden würde, hätte wohl vor dem Film Niemand gedacht. Der Vorſitzende dankte dem Vortragenden für ſeine in⸗ ſtruktiven Ausführungen und verbreitete ſich dann noch in Kürze über die 5 Behandlung der Zimmerlinde. Am Schluſſe ſeiner Darlegungen macht er die Mitteilung, daß von einigen Mitgliedern wieder freiwillige Stiftungen gemacht wurden, die zur Stärkung der Kaſſe und des Budgets der Verloſungskommiſſion hochwillkommen ſind und eifrige Nachahmer verdienen. Hierauf wurde mit der Verloſung begonnen, die fröhliche Geſichter hervorrief, da kein Mitglied ohne einen Preis den Saal verließ. ch. * Mannheimer Muſikſchule Viktor Dinand. Die zweite Schüleraufführung der Klavieroberklaſſen von Viktor Dinand hinterließ im allgemeinen einen günſtigen Eindruck. Ohnehin ſchon wußte man, daß an dem Inſtitut fleißig, ſorg⸗ ſam und erfolgreich gearbeitet wird. Die eindrucksvollſte und reifſte Leiſtung des Abends vollbrachte Fräulein Bittel mit ihrem a⸗moll⸗Klavierkonzert von Grieg, das ſich durch Plaſtik und Farbigkeit auszeichnete. Fräulein Trötſchler trug mit leichtem lockerem Anſchlag Brahms Sonate k⸗moll vor. Fräulein Schirmer lieferte in Beethovens-moll⸗Konzert den Beweis einer guten muſikaliſchen Grundlage neben tech⸗ niſch guter Entwicklung. Den Grund, an dieſes wundervolle Konzert eine Kadenz anzuhängen, ſehe ich allerdings vom künſtleriſchen Standpunkt aus nicht ein; Reineckes Kompo⸗ ſitionstalent in Ehren, aber bedarf es hier wie auch in Mozarts Ardur⸗Konzert noch einer Ergänzung?? Auch Hilde Blu m, Marga Gaebler und Alice Saktel ſind lobenswert zu nennen, wenngleich das Spiel der letzteren durch allzu große Befangenheit viel an Schönheit verlor. Fräulein Erika Scheibel erwies ſich als gute Chopinſpielerin, ſie lieh ihm einen weichen runden Ton, ließ es auch an Duft und Grazie nicht fehlen, doch muß ſie Ueberdeutlichkeit und Unterſtreichung vermeiden. Bliebe noch von allen Kurt Kuhn zu nennen, der Schumann's Aufſchwung(den ich mir übrigens in weſent⸗ lich beſchleunigterem Tempo denke) korrekt und ſchön, männ⸗ lich und klar ſpielte; doch ein allzu wacher Intellekt gefährdet zuweilen ſein Spiel. Viktor Dinand war allen ein guter Helfer und verſtändnisvoller Partner. E 2 .. ͤ ͤ rr...»'wm — Die Bilanz der Sonnenflecken Nachdem etwa drei Jahre lang die mit dem Sonnenflecken⸗ maximum in Verbindung gebrachten Witterungs⸗ und Bebenkataſtrophen über die Erde raſten, erhebt ſich die berechtigte Frage, ob nicht in abſehbarer Zeit mit einem Rück⸗ gang dieſes Aufruhres zu rechnen iſt. Die Statiſtik der Sonnenflecken läßt erkennen, daß in dem abgelaufenen Jahre 1927 der mittlere Höchſtwert erreicht ſein dürfte. Immerhin werden auch in nächſter Zeit erhebliche Schwankungen, die wohl hauptſächlich den Einwirkungen des Planetenpaares Venus— Jupiter zuzuſchreiben ſind, nicht ausbleiben. In der . r ö 2 f* 8 7 N V Verlaut des Songenflechen- Harimums 192⁵ W 92* erſten Dezemberhälfte erſchienen wohl bedeutende Flecken, aber in der letzten Hälfte waren nach Beobachtungen des Ver⸗ faſſers nur noch unbedeutende Wirbel ſichtbar. Immerhin darf man dies günſtige Anzeichen nicht zu optimiſtiſch beur⸗ teilen, denn in den gegenwärtigen Jahrzehnten werden die jeweiligen Fleckenmaxima überhaupt beſonders ſtark hervor⸗ treten. Schon vor längerer Zeit hatte ich auf die Aehnlichkeit der gegenwärtigen furchtbaren Wetterkataſtrophen hinge⸗ wieſen, die in den Jahren 1788/89 auftraten und die um die kosmiſche Periode von 139 Jahren von uns zurückliegen. Die furchtbare Kälte des Winters 1788/89 wurde betont! Der ſchwere Kälteeinbruch um den 20. Dezember 1927 hat die Be⸗ deutung des Hinweiſes beſtätigt. Wie das abgelaufene war auch 1788 ein Maximaljahr der Sonnenflecken. Dr. H. H. Krit zin ger. 1 * Feſtnahme. Ein 23 Jahre alter lediger Taglöhner aus Bad Dürkheim, der in letzter Zeit mehrere ſchwere Wohnungsdiebſtähle hier verübt hat, konnte geſtern abend bei Ausführung eines neuen Dlebſtahls in der Werft⸗ ſtraße auf friſcher Tat feſtgenommen werden. * Entdeckung eines Vermißten. Eine überraſchende Auf⸗ klärung fand der Fall eines ſeit November 1927 vermißten Mannheimer Bäckerlehrlings, der aus Heddes⸗ heim iſt. Unſtimmigkeiten mit dem Lehrherrn vertrieben ihn, und da er fürchtete, daß er, wenn er zu den Eltern ginge, zu⸗ rück müſſe in die Lehrſtelle, verſchwand er aus dem Ge⸗ ſichtskreis ſeiner Angehörigen. Zu allem Unglück für die El⸗ tern verbreitete ſich in Mannheim und Umgebung das Ge⸗ rücht, daß der Bäckermeiſter den 17jährigen Lehrling mißhan⸗ delt, totgeſchlagen und im Backofen verbrannt habe. Ein Zu⸗ fall führte die Entdeckung des Vermißten, der von allen Behörden geſucht und von den Eltern ſchon als tot betrauert wurde, herbei. Der Junge hatte ſich bei einem Bauer im Odenwald Arbeit geſucht und erledigte dort ſeine Obliegen⸗ heiten zur vollen Zufriedenheit des Arbeitgebers. Die be⸗ glückten Eltern holten ihn nun ins Elternhaus zurück nach Heddesheim. 5 N Der Häffelesgucker gibt Männer, un ſie ſolle gar net ſelte ſei', Die gucke in de Küch in jeden Haffe nei'. Mar heeßt ſe Häſſelesgucker, Küchedripler noch. Nadierlich meent mar domit kein gelernde Koch. Ste wiſſe'r genau: Do drin ts Budderſchmalz, Un in dem Dippche Schweinefett, do's Mehl, do's Salz. ö Mach mol die Prob, ſie greife niemals fehl, Verwechfſle nie die Eſſigflaſch mim Oel. In alle Küchkünſchde wiſſe ſe Beſcheid. Die Fraa, wu ſo en Mann hot, dut mer warrlich leid. Wär meiner ſo en Häffelesducker, ich, Ich jagt'n mim Kardoffelſchtampfer aus'r Küch. A. W. Holsentlindungeh und Erlöſtungen Hiabin e,, ,. „PTT SNIITEN 5 SaHR ren i ApOHEEEN U, DE NER. ente aste A8 Dem 10 1 8. Sec r. eee lee e eee ee eee ee eee Tragiſche Maskonbälle Von Dr. Emil Leuk Tragiſche Maskenbälle rotieren um eine Frau; zwei Män⸗ ner, reine Charaktergegenſätze, kämpfen maskiert um ſie. Die Arſprüngliche arabiſche Bedeutung der Maske, maſcharah, Spott, trifft mitten ins Problem; man verbirgt ſich äußerlich, um innerlich frei zu ſein. Ein wollüſtiges Gefühl der Freiheit, „eine bedeutende Erweiterung verſönlicher Macht, läßt geſell⸗ 5 ſchaftliche und ſoziale Hemmungen fallen und gewährt falſche N Meinungen der anderen über den Maskierten. Die Aehnlich⸗ keit mit Traumbildern iſt auffallend: auch bei dieſen Nacht⸗ feſten fällt Zenſur, die Kontrolle des Tagesbewußtſeins fort. es treten Könige auf und Bettler, geharniſchte Ritter, wilde Tiere und ſkurille Spaßmacher ſchlagen ihre Kapriolen. Der Menſch verkleidet ſich, um ſeeliſch un verkleideter zu ſein. Wäh⸗ rend wir uns im Wachen dauernd kritiſieren. und uns ſtets Fragen vorlegen wie:„Darf ich das tun? Werde ich mich nicht blamieren?“, fällt im Traum, in Hypnoſe und Ekſtaſe am Maskenball, dieſe Selbſtprüfung fort. Nicht die Vernunft. ſon⸗ dern der Wunſch dirigiert, und alle Wünſche, die am Tage ſchla⸗ fen, werden wach zur Nacht und unter der Maske. Zwei europäiſche Zentren, der Norden— Schweden— und der Süden— Italien— geben Sinn dieſen Tragödien. Gu⸗ ſtav III., König von Schweden, liebt Melanie, die Frau ſeines einzigen Vertrauten Ankarſtröm. Zwei Gegenſätze des Man⸗ nes der leichtlebige Herrſcher, ein Don Juan, und der ſchwer⸗ blütige Freund. eine Fauſt⸗Natur, im Zauber und Widerſtreit um eine Frau. Sie liebt Beide; den geiſtigen Leichtflüſſigen und den menſchlich Tiefgründigen. Irdiſche Erotik und müt⸗ terliche Gefühle kämpfen in ihr, verfallen an beide Grundſtufen männlichen Prinzips. Auf einem Maskenball(15. 3. 1792) fällt die Entſcheidung. Sinne überſprühen, gleichzeitig zermartert Denken, und beide Pole ſcheinen maskiert, doch neutral zu ſein. Da klopft Graf Horn den vermummten Könia mit den Wor⸗ ten:„Gute Nacht, Maske“, auf die Schulter, und Ankarſtröm ſchießt mit ſeinem Piſtol in des Freundes Herz. Eine Sekunde lang ſtarren ſie einander an, der Eine jauchzend vor Glück, der Andere zerknirſcht von Haß, nach außen aber nur zwei kalte, 9 Masken, bis die eine, einer Puppe gleich. rücklings ſchlägat. Dieſe Idee rückten Textdichter der Verdiſchen Oper„Mas⸗ kenball“ in bürgerliche Sphäre. Im Taumel des Tanzrauſches, in der Wirrnis maskierter Paare, fällt der leichte Sinn durch die Erdkraft des Willens. Das Problem des Doppelgängertums taucht ins Licht der Betrachtung. E. T. A. Hoffmann. klaſſiſcher Geſtalter dieſer Zweiteilung des Menſchen, läßt keines ſeiner Werke frei von Anſpielungen auf dieſes Thema. Nur im Zwieſpalt verſchle⸗ denſter Empfindungen, feindlichſter Gefühle, geht das höhere Leben auf. In der„Prinzeſſin Brambilla“ grandfoſeſte Dop⸗ pelgängernovelle der Weltliteratur, über die Heine begeiſtert ſchrieb:„Wer über der Prinzeſſin Brambilla nicht den Kopf verliert hat keinen zu verlieren,“ liebt der Schauſpieler Gialto Favpa die ärmliche Gigeinta Soardi. Sie dünkt ihm Prinzeſſin zu ſein, der er nicht nahen dürfe, wenn er ſelbſt ein Prinz nicht ſei. Auf dem Karneval in Rom kämpfen nun ſeine beiden maskierten Ichs das graziöſe des Prinzen Cornelio mit dem irdiſchen Ich des Capitan Pantalon. Bald fallen ſie ſich als Freunde in die Arme. und ſchluchzen vor Rührung, bald durch⸗ flammt ſie die Glut des erneuten Zweikampfs. Die romantiſche Natur unterliegt auch hier der eroͤhaften. Ein Gelächter aller Masken ſchäumt auf, wie man des Prinzen Leichnam trägt, der Capitano, kaltblütig ſein breites Schwert in die Scheide ſtößt, und mit ſtolzem Schritt den Corſo hinabſtampft. Aehnlich verläuft der Maskenball im„William Wilſon“, einer vorbildlichen Geſtaltung des Doppelgängerſtoffes, des Ichromans von Edgar Allan Poe. In ſeiner Kindheit ſchon begegnet er einem, der mit ihm Namen, Geburtstag, Geſtalt, Sprache und Gaug ſo ſehr teilt, daß ſie für Zwillinge gelten und doch grundverſchiedene geiſtige Typen ſind. Der Eine, luxuriös, verſchwenderiſch, überſchießend an Lebensfreude und Weiberfreund, der Andere ewiger Warner, das Gewifſen los⸗ gelöſt aus dieſem Körper und ſelbſt Geſtalt geworden. Der Eine, der Don Juan, flieht von Ort zu Ort, ruhelos durch Europa, und der Doppelgänger immer ihm nach, durchkreuzt ſeine Untaten Pläne und Verführungsgelüſte. Endlich ver⸗ ſucht ſich William Wilſon um jeden Preis vom drückenden Tyrannen zu befreien und in Rom, auf einem toſenden Mas⸗ kenball, kommt es zur Kataſtrophe. Nach kurzem Zweikampf ſtößt er dem Doppelaänger den Degen ins Herz. Da blickt er plötzlich in einen aroßen Spiegel, nähert ſich in größtem Ent⸗ ſetzen dem Bilde, aus der Fläche ſtarren ſeine eigenen Züge, Blut beſudelt; ſein Geaner iſt es. vor ihm ſtehend, und er ſelbſt hätte ſich einbilden können, er ſei er, der da ſpricht:„Du haſt geſiegt, und ich unterliege. Dennoch, von nun an biſt du auch tot— tot für die Welt, den Himmel und die Hoffnung! In mir Maskeubälle. zuerſt in Italien aufaetaucht, wurden überall bald heimiſch. Ihre tiefe Tragikomödie erkannte erſt Chriſtian Dietrich Grabbe. In ſeinem„Don⸗Juan und Fauſt“ treffen ſich die beiden Extreme männlicher Urtypen, Lebemann und Grübler, Sinnes- und Vernunftmenſch auf dem Maskenball in Rom und beide, Freunde zuerſt, geraten durch die Liebe zur Donna ⸗Anna in Zwiſt auf Leben und Tod. Der eine verliebt durch den Trieb, der andere durchs Gemüt. Zwei typiſche Ver⸗ treter romaniſcher und germaniſcher Volksüberlieferung. Ein ähnliches Doppelgängermotiv, nur ſymboliſcher noch, hat Shakeſpeare verwertet. Auch er nahm einen alten, längſt bekannten Vorwurf, wie die arößen Dichter, immer Seher letz⸗ ter Formen, einen fertigen, unantaſtbar und heilig gewor⸗ denen Stoff zum Kunſtwerk formen. Sie erfinden nicht Geſchehniſſe, nur den Sinn einer überlieferten Fabel. Wenn es aufs bloße Erfinden ankäme, wäre Dumas Vater der größte, Doſtojewski der kleinſte Dichter geweſen.— Die Geſchichte von Romeo und Julia war gegeben. Der Dichter erſt ſchuf aus dem Was ein Wie. Zwei Gegenſätze auch hier auf dem Masken⸗ feſt: Tybalt, ein Capulet und Romeo ein Montague. Der eine ein maſſiger rauher Krieasmann ohne Menſchlichkeit, Romeo, zwieſpältig zerfahrener Grübler zunächſt. ein Fauſt, den erſt die Liebe zum Menſchen geſtaltet. Beim erſten Blick war Liebe. kommt er zu ſich, wird eins mit ſich ſelbſt. Die große Liebe in der Welt des Streits. Romeo und Julia mußten maskiert ſich nahen, um ſich zu erkennen, und mußten ſterben darum. Alle wußten von dieſer Schuld um die Wahrheit, um ewige Liebe, die Künder Triſtan und Iſoldes. Hero und Leanders. Abälard und Héloiſes, Paolo und Francescas. Die große Wahrheit iſt gerdammt verborgen, vermummt zu ſein, und dann erſt zum Leben zu erwachen, wenn ein großer Menſch ihr ſeine eigene Seele auf die Lippen drückt. Tybalt ſtirbt und Romeo und Julia folgen ihr nach. Iſſt die romantiſche, myſtiſche Liebe nicht höhere Wirklichkeit als kleinlicher Streit zweier feindlicher Häuſer um Konvention, Beſitz und Egoismus? Der ewige Kampf zwiſchen Verſtand und Sinn zwiſchen Tier und Gokl. Dieſe Liebestraabdie, fung und lebendig die Leſſing die größte aller genannt, überlebt Zeiten und Völker. Erſt die Leichen Romeos und Fulias voll⸗ bringen das Liebeswunder. Die Feinde verſöhnen ſich, Erben des Krieges der Geſchlechter. Die Liebe mußte ſterben, die Masken fallen, um die Menſchen vom Haß zu erlöſen. Mittwoch, den 18. Januar 10 — 1 1 5 0 Die Technik der Diebe— Schutzmaßnahmen gegen . Der Viehdiebſtahl nimmt in unſeren geordneten Staats⸗ verhältniſſen erfreulicherweiſe nicht den großen Umfang an, den er beiſpielsweiſe in Rumänien, Ungarn und vor allem in den Vereinigten Staaten erreicht. Immerhin fällt aber be⸗ ruüfsmäßigen Viehdieben auch in Deutſch ine große A zahl wertvoller Tiere zum Opfer. Auf Gr eſonders ge⸗ lagerter Umſtände iſt dem Viehdieb leider nur ſchwer beizu⸗ kommen. Ein Tier wird des Nachts aus dem Stall entwendet. Bevor der Eigentümer den Diebſtahl noch entdeckt hat, iſt es bereits geſchlachtet oder wird auf einem nur wenige Meilen vom Tatort entfernten Markt verkauft. Technik des Viehdiebſtahls folgt in vielen Einzelheiten dem gewöhnlichen Einbruchsdiebſtahl, vor allem inſofern, als die Sache zuerſt haargenau ausgespäht(ausbaldowert) wird. Die Spezialiät des Viehdiebſtahls verlangt ein ganz genaues„Vertrautſein mit der Materie“. Aus dieſem Grund werden die Diebſtähle ſelbſt häufig in den erſten Nachtſtunden getätigt. Die ländliche Bevölkerung geht im allgemeinen früher zu Bett und hat auch meiſtens einen weit feſteren Schlaf, als der mehr oder weniger nervöſe Städter. Dem Diebſtahl unmittelbar voraus geht das Ködern“ oder„peigern“ des Wachhundes, der auf faſt allen Bauernhöfen zu finden iſt. Der grimmigſte Köter wird zu⸗ traulich, ſobald die Diebe eine läufige Hündin mit ſich führen. Er iſt auch häufig ſchlecht genährt und fällt gierig über einen Leckerbiſſen her, den ihm der Dieb vorwirft. Daß dieſer in den meiſter Fällen vergiftet iſt, nur nebenbei. Mit⸗ unter wird ſogar der Hund von irgend einem Komplizen kurz vor der Tat vergiftet. Das plötzliche Verenden des Hundes — nicht nur auf einem Bauernhof, ſondern auch in einer Stadtwohnung— iſt mehr oder weniger immer daß erſte An⸗ zeichen eines bald zu erwartenden Einbruchs. Viehdiebe haben in vielen Fällen ein leichtes Arbeiten, weil die Ställe in leichtſinniger Weiſe durch alte verroſtete Fapanzelct es„geſichert“ ſind, deren Sprengung leicht iſt. n dunkler Nacht wird das beſte Tier, ſagen wir einmal ein ferd, aus dem Stall gezogen. Der Dieb iſt mitunter gegen ſeinen Willen gezwungen, alle Tiere mitgehen zu laſſen, weil die anderen unruhig werden, wenn ein Genoſſe zu einer ihnen ungewohnten Zeit fortgebracht wird. Der Dieb hat häufig entweder Filzſchuhe mitgebracht, die, um verräteriſches Klappern zu vermeiden, dem Pferd über die Hufe geſtreift werden, oder aber er umwickelt die Hufe einfach mit Stroh. Um ängſtliches Schnauben zu verhüten, wird dem Tier die Naſe mit zwei Fingern zugedrückt. Daß der Pferdedieb ſich der Arbeit unterzieht, dem Pferde die Eiſen verkehrt aufzu⸗ nageln, um eventuelle Verfolger über die Fluchtrichtung zu täuſchen iſt Romanrequiſit. Hiezu iſt in den wenigſten Fällen Zeit. Der ſicherſte Schutz gegen Pferdediebe beſteht erſtens in einem guten Schloß(die geringe Ausgabe macht ſich be⸗ zahlt), zweitens im Halten von zwei Hunden, von denen der eine vor Einbruch der Dunkelheit in den Stall geſperrt wird. Wer über größeres Perſonal verfügt, tut gut daran, einen Knecht in unmittelbarer Nähe des Stalles oder im Stalle ſelbſt ſchlafen zu laſſen. Unter ganz ähnlichen Verhältniſſen vollieht ſich der Rinderdiebſtahl. Hierbei iſt beſonders bedauerlich, daß derartige Diebſtähle meiſt einen armen kleinen Bauern ſchädigen, deſſen einziges N⸗ Die Vereinsnachrichten Der 1. Deuiſche Polizeihund⸗Verein e. V. Sitz Duisburg, Zweigverein Mannheim Bielt dieſer Tage im Reſtaurant„zum Schützen“ bei Mitalied Morawitz ſeine diesjährige General⸗Verſamm⸗ Lung ab. Zu Beginn der Tagesordnung aab der 1. Vorſitzende. Poliseiſekretär Gutermuth, bekannt, daß das langiährige Mitalied Heinrich Chriſtmann nach langer ſchwerer Krank⸗ heit dem Verein durch Tod entriſſen worden ſei. Zum ehren⸗ den Angedenken erhoben ſich die Mitalieder von ihren Plätzen. Nach Bekanntgabe der Tagesordnung wurde durch den 1. Vorſisenden der Jahresbericht verleſen. Hierbei zeigte lich, daß der Verein in ſportlicher und in geſelliger Hinſicht ein⸗ wandfrei daſteht. Es wurden im vergangenen Geſchäfts jahr eine Pfoſtenſchau für Deutſche Schäferhunde mit der Orts⸗ gruppe des D. S. V. Mannbeim⸗Lindenhof und eine Pfoſten⸗ ſchau für ſämtliche Polizeihundraſſen, ſowie eine Schutz⸗ und Polizeihundprüfung veranſtaltet. Auch außerhalb Mannheims Hat ſich der Verein an verſchiedenen Polizeihundprüfungen be⸗ Kriminaliſtiſche Plauderei von Otto Schwerin Hundediebſtahl in den Städten Viehdiebe— Der Wertobjekt die ſchlecht verwahrte Kuh darſtellt. Eine einzelne Kuh aus einem gutbewachten Gutshof mit großem vollen Stall herauszuholen, iſt für den Dieb ein recht ſchwieriges und vor allem auch gefährliches Unterfangen. Die geſtohlene Kuh wandert ſofort zum Hehler, der faſt immer ein Metz⸗ ger iſt. Wenn das Tier erſt einmal geſchlachtet und das ver⸗ räteriſche Fell weggeſchafft iſt, dürfte jede Aufklärungsmög lichkeit des Diebſtahls oder eine Ueberführung der Täter unmöglich ſein. In vielen Gegenden Deutſchlands blüht auch der Hammeldiebſtahl. Der Gauner macht hier meiſtens einen ſogenannten„Unterkabber“, d.., er bohrt von außen ein Loch durch den Fußboden oder er bricht eine Wand durch. Der Hammel wird entweder im Stalle ſelbſt abgeſtochen und in einem mitgebrachten Sack verpackt oder— der Fall zählt durchaus nicht zu den Seltenheiten— die ganze Herde wird mit Hilfe des Leithammels, dem die anderen Tiere blindlings zu folgen pflegen, abgetrieben. Es iſt vielleicht intereſſant zu erfahren, daß berufsmäßige Viehdiebe einen Platz, der ihnen erſtmalig gute Beute brachte, gern ein zweites und auch drit⸗ tesmal heimſuchen. Der Beſtohlene tut gut, nach dem erſten Diebſtahl ſeine Aufmerkſamkeit und Vorſicht zu verdoppeln, möglichſt unſere auf derartige Delikte„geaichte“ Gendarmerie ſofort zu verſtändigen und ſich die nächſten Nächte vielleicht abwechſelnd mit dem Landjäger und einem Nachbar auf die Lauer zu legen. Schon mancher Viehdieb ſoll auf dieſe Weiſe „gekappt“ worden ſein. Daß auch Gänſe, Enten, Hühner und Kaninchen geſtohlen werden, ſoll nur der Ausführlichkeit hal⸗ ber erwähnt werden. Dieſe Kleintiere werden faſt immer an Ort und Stelle„erledigt“ und in mitgebrachte Säcke verpack 8 Tierdiebſtahl, der beſonders in den Städten blüht, iſt der Hundediebſtahl. Der Hundedieb arbeitet nach drei Geſichtspunkten. Entweder er will billig einen Raſſehund„erwerben“, er iſt ein Ver⸗ ehrer von Hundefleiſch oder er beabſichtigt ſich eine Beloh⸗ nung zu„verdienen“. Bekannt iſt die häufig geradezu krank⸗ hafte Liebe mancher Hundebeſitzer, die ſelbſt vor dem häß⸗ lichſten, raſſeloſen„Scherenſchleifer“ nicht Halt macht. Auf dieſe Gefühle ſpekuliert der berufsmäßige Hundedieb, indem er das Tier an ſich lockt oder abfängt. Ueber die Tricks, die hierbei häufig zur Anwendung kommen, wollen wir, da wir ja keinen Leitfaden für Hundediebe zu ſchreiben haben, mit Stillſchweigen hinweggehen. Einige Tage nach dem Diebſtahl inſeriert der Dieb, daß ihm ein näherbeſchriebener Hund„zu⸗ gelaufen“ ſei, der gegen Erſtattung der Futterkoſten bezw. einer Belohnung abzuholen iſt, oder er wartet, bis der Ge⸗ ſchädigte ſelbſt eine Belohnung ausſetzt. Ein Schutz gegen dieſe Gaunerpraktiken iſt ſchwer, denn in vielen Fällen kann der Hundebeſitzer ſeinen Liebling nicht immer und überall überwachen. Es wäre aber vielleicht zu prüfen, ob nicht bei der Kriminalpolizei eine Stelle geſchaffen werden könnte, wo alle jene Leute gemeldet und regiſtriert werden, die einen Hund gegen Erſtattung derr Futterkoſten inſerieren oder auf ein Inſerat des Geſchädigten zur Ablieferung bringen. Da der Hundediebſtahl recht einträglich zu ſein ſcheint, wird man einer Perſon, die zwei⸗ oder mehrmals„herrenloſe Hunde“ abliefert, ſeitens der Kriminalpolizei einem eingehenden Ver⸗ hör zu unterziehen haben, das— deſſen ſind wir im Voraus überzeugt— in vielen Fällen mit einer Strafverfolgung des „edelmütigen Aufbewahrers“ enden dürfte. 8 n r Die Neubautätigkeit im Wohnungsverband 5 Villingen⸗Land Triberg, 17. Jan. Im abgelaufenen Jahr hat ſich die Zahl der vom Wohnungsverband Villingen⸗ Land geförderten Wohnungsneubauten nahezu verdoppelt. Gegenüber 67 Wohnungen im Jahr 1926 wurden 124 Wohnungen neu erſtellt. Dabei haben die Bau⸗ darlehen nicht etwa eine Herabſetzung erfahren, ſondern ſind in den einzelnen Fällen gleich hoch geblieben. Von einer Er⸗ höhung des Zinsfußes konnte abgeſehen werden. In 21 Gemeinden des Verbandes ſind neue Wohnungen erbaut worden, mithin in mehr als der Hälfte der Verbandsgemein⸗ den. Die Stadtgemeinden Triberg und St. Georgen haben den Wohnungsbau wieder in vorbildlicher Weiſe durch die Hergabe von Gemeindemitteln gefördert. Es wurden in bei⸗ den Orten 24 bzw. 20 Wohnungen erſtellt. Es folgen dann Königsfeld mit 14 und Bad Dürrheim und Tennenbronn mit 12 Wohnungen, in weiterem Abſtand die ländlichen Gemein⸗ den Dauchingen und Schönwald mit je 6, Schonach und Peterzell mit je 5, Buchenberg mit 4, Niedereſchach mit 3, Ueberauchen, Mönchweiler und Fiſchbach mit je 2, Gremmels⸗ bach, Kirchdorf, Klengen, Marbach, Neuhauſen, Obereſchach und teiligt und gut abgeſchnitten. Nach Bericht der Reviſoren über den Kaſſenbeſtand. der tros der aroßen Auslagen ſehr aut iſt und dem Geſamtvorſtand Entlaſtung erteilte, wurde zur Ne u⸗ wahl der Vorſtandſchaft übergegangen. Die Wahl urwart 1 Zuchtwart Chr. Gutermuth. 1. Dreſſ Dies, 2. Dreſſurwart und Platz⸗ und Gerätewart Rückber, Kaſſenreviſoren Franz Zimmermann und Beifitzer Joh. Brümmer und Oskar Kolb. ten, die bis auf einige Ausnahmen dem früheren gehört haben, nah re Aemter einſtimmig an. D ſttzende. Hans Ha dankte im Namen des vorjäbrigen Geſan nd und gelobte. Höhe zu halten. au 8 ie Nach dem Referat des He Sämt * 22 1 1 A ßen Verdienſte um nen zu Ehreu⸗ gende Mitalieder in An mitaliedern ernannt: Frau ler und Küfermeiſter Adam Halt Berſammluna wurde zu einer kl 0 * einen Feier bumoriſtiſchen B die Alt un Vorträgen übergegangen. die? zunt Eintritt der Polizeiſtunde zuſammenhielt. — 44 Kommunale Chronik Die Koſten der Geſolei Köln. 17. Jan. Wie dem 1. 7 ar gemeldet wird. bat die Nachprüfung der Koſtenſt Bel den Dauer bauten der Geſolei im d geben daß der Boranſchlag von.5 Million nicht weniger als fünf Millionen Mark überſchritten Schnelligkeit. mit der die Bauten errichtet werden mußten. die Aufſtellung eines ordentlichen Koſtenvoranſchlags unmbalich . dätten. In der Sauptfache ſei aber die Ueberſchrel⸗ können aus Mange auf die dauernden Streiks zurückaufn mehr wie folgt zuſammen: 1. Vorf wovon 12 318 257% reine Spareinlagen waren. Die Zahl 2. Vorſitzender Adam Halter, 1. S der Sparbücher ſtieg um 667 auf 24016 Stück, ſodaß jetzt faſt mer mann, 2. Schriftführer Frau jeder vierte Freiburger wieder ein Sparbuch hat. Auf jedes meiſter Adam Halter. 2. Schatzmeiſter Fra Buch entfallen durchſchnittlich 512,49, für 1927, während die 8 entſprechenden Zahlen für 1926 471,36 /, für 1924 319,30 J * es Herrn Guter mutßh bezüglich der Umgeſtaltuna des U nasplaßbes am Neuen Mannßeimer Weg mit befor n Naturanlagen und Boren, das mit aroßem Intereſſ a n wurde wurden fol⸗ 8 wurden iſt. Der Prüfungsausſchuß weiſt darauf bin. daß die Pfaffenweiler mit je einer Wohnung. a Die öffentliche Sparkaſſe Freiburg hat im Dezember 1927 wieder einen beträchtlichen Zuwachs an Ein⸗ legern und Einlagen zu verzeichnen. Die Summe der frem⸗ den Gelder belief ſich am Monatsletzten auf 15 335 146 J, betragen. * Heddesheim, 17. Jan. Aus der jfüngſten Gemeinde⸗ ratsſitzung iſt zu berichten: Das Baugeſuch des F. Spo⸗ nagel wurde unter dem Vorbehalt, daß das Bauvorhaben geſetzlich ausgeführt wird, unterzeichnet.— Die im Leichen⸗ haus erforderlichen Tüncherarbeiten wurde dem wenigſtneh⸗ menden Submittenten übertragen.— Die Lieferung von Brennholz in die Schulhäuſer wurde ebenfalls dem wenigſt⸗ nehmenden Submittenten zu ſeinem Angebot frei Keller über⸗ tragen.— Der n ſeit enigen Jahren genehmigte Schlauch⸗ turm ſoll alsbald ausgeführt und die Arbeiten im Submiſ⸗ ſionswege vergeben werden.— Die vorhandenen Düngermittel das Gemeindeumbruchgelände ſollen ſof. an Ort und Stelle ren und geſtreut wer Das Beifahren ſoll verſteigert Für dieſen ſoll ſofort eine 3 Meter breite Weinheim na, 8 der Schulgüter auf—4„ je Ar f nis genommen.— Einem Geſuch a N infolge der großen Wohnungsnot nicht Kleine Mitteilungen ereisrat Mosbach bewilligte zur Beſtreitung inr ng der Kreiswinterſchule Tauberb fi athausumbau in Wall⸗ 51 weiterer Land⸗ 0 2 ‚ d Wertheim wur⸗ Durchführung einer neu⸗ Kreisrat in Unterhand⸗ 92 — Zur i ng iſt der lungen z ner Anleihe von 200 009. Die Kraftwe die Mosbach Buchen erhielt eine Beihilfe von 1009 l. ür die anderen Kraftwagenlinien im Kreisgebiet Aus dem Lande Perſonalveränderungen im badiſchen Staatsdienſt Verſetzt in gleicher Eigenſchaft wurde Prof. Dr Her⸗ mann Ruppel in Freiburg(Realgym.) an die Neub rg Sberrealſchule in Freiburg, Prof. Rudolf Schäfer, bisher al Lehrerſeminar I in Karlsruhe, an die Helmholtz⸗Oberre ſchule daſelbſt, Prof. Alfred Wagner vom ehem. Lehr 1 ſeminar 1 Karlsruhe an die Fichteſchule— Abteilung Karl⸗ Wilhelmſchule— in Karlsruhe, Reallehrer Robert Eckert vom ehemaligen Lehrerſeminar 1 Karlsruhe an die Helm⸗ holtz⸗Oberrealſchule in Karlsruhe. * Oberſchwarzach, Amt Mosbach. 18. Jan. Der Kleine Odenwald war wegen ſeines rauhen Klimas und der zuſam⸗ menhängenden dichten Waldungen nach ſeitheriger Annahme kaum oder garnicht beſiedelt. Deſto mehr Aufſehen erreate eim und, den Landwirt Jakob Groß von Oberſchwarzach dieſer Tage gemacht hat. Er ſtieß beim Umgraben einer an den Schwarzbach angrenzenden Wieſe, die inmitten des Dorſes an der Stelle liegt, wo von der ſchmalen Talſohle ein etwa 20 Me⸗ ter hoher Hang ſich erhebt, auf eine aus rohen Steinen auf⸗ geſchichtete Mauer von etwa 70 em Breite. Dicht bei der Mauer fand ſich ein wohlerhaltener Steinhammer mit Durchbohrung(Steinbeil), zwei nußgroßen Perlen mit Durch⸗ bohrung aus gebranntem Ton und ein aroßer Sandſtein, der zum Schleifen der Werkzeuge benutzt worden war, Vermutlich handelt es ſich um einen Fund aus der jüngeren Steinzeit, der umſomehr überraſcht, als ſolche Funde im Gebiet des Kleinen Odenwalds bis jetzt noch nicht gemacht wurden. Dem Ergebnis einer wiſſenſchaftlichen Beurteilung ſieht man mit Intereſſe entgegen. f JI. Sinsheim, 17. Jan. Landwirtſchaftsrat Vetter von der Bad. Landwirtſchaftskammer ſprach hier für die Gründung einer Viehverwertungsgenoſſenſchaft, um die Spanne zwiſchen Konſumenten⸗ und Produzentenpreis zu verringern. Unter Ausſchaltung des Zwiſchenhandels ſoll eine für beide Teile befriedigende Löſung angeſtrebt werden.. L. Zeutern, 17. Jan. In einer von 200 Winzern beſuch⸗ ten Verſammlung referierte der Schriftführer des Bad. Winzerverbandes Freiburg Freiherr von Göler über die derzeitige Lage der Weinbauern. Am Schluſſe der Verſammlung wurde eine Entſchließung gefaßt, in der ein⸗ mütig gegen eine Wiedereinführung der Gemeinde⸗ Getränkeſteuer Stellung genommen wurde, da darin eine Benachteiligung des Winzerſtandes zu erblicken ſei. ch. Helmhof bei Neckarbiſchofsheim, 16. Jan. Das gol⸗ dene Eheſubiläum des Beigeordneten Johann Rüg⸗ ner mit ſeiner Ehefrau Eliſabeth geb. Eiermann geſtaltete ſich zu einem Feſt für die ganze Gemeinde. Der Geſangverein brachte am Samstagabend ein Ständchen an das ſich Au⸗ ſprachen und Glückwünſche anſchloſſen. Die Stadtgemeinde Wimpfen ehrte das Jubelpaar durch ein Geſchenk, denn Rligner iſt mit der Wimpfener Bevölkerung als langjähriger Pächter des Spitalgutes eng verbunden. Der heſſiſche Staats⸗ präſident ließ eine Glückwunſchadreſſe mit Geſchenk über⸗ reichen, dem ſich der Reichspräſident in gleicher Weiſe an⸗ geſchloſſen hat. Der Kirchenchor überreichte dem Jubelpaar ein Geſchenk mit den herzlichſten Wünſchen. Die kirchliche Feier fand durch Herrn Stadtpfarrer Chriſt unter Anteil⸗ nahme der ganzen Bevölkerung ſtatt. * Sinzheim bei Baden⸗Baden, 17. Jan. Geſtern ſtarb im ſtädtiſchen Krankenhaus in Baden⸗Baden der Ehrenbürger der Gemeinde Sinzheim, Dr. Fiſcher, im Alter von 67 Jahren. Ueber 40 Jahre war er in der hieſigen Gemeinde Arzt. Anläßlich ſeines 25jährigen Ortsjubiläums wurde er von der Gemeinde zum Ehrenbürgerdſernannt. * Königsfeld im Schwarzwald, 17. Jan. Am letzten Frei⸗ tag wurde von der hieſigen Gendarmerie ein etwa 22jähriger franzöſiſcher Deſerteur feſtgenommen. Der hatte ſich in einen wenig betretenen Raum der hieſigen Knabenanſtalt ein⸗ geſchlichen und ſich ſchon ſeit vier Wochen von einem Dienſt⸗ mädchen verpflegen laſſen, ohne daß etwas davon bemerkt wurde. Er war ſchon früher einmal in einem hieſigen Be⸗ triebe beſchäftigt. Der Verhaftete wurde in das Villinger Bezirksgefängnis eingeliefert. * Müllheim, 17. Jan. Auf dem am Montag abend kurz vor 7 Uhr in Müllheim eintreffenden Perſonenzug wurde unter dem Bremſerhäuschen auf einem Brett mehr liegend als ſitzend zwiſchen den Puffern ein 15 Jahre alter Junge auf⸗ gefunden. Er wollte ſchwarz von Baſel nach Frankfurt fahren, wo er angeblich eine Tante hat. Es fehlen ihm jeg⸗ ſchon ſoerſtarrt, daß er ſich nicht auf den Füßen zu halten vermochte. Er wurde wieder nach Baſel zurücktransportiert. * Stockach, 17. Jan. Am Sonntag abend wurde die Ein⸗ wohnerſchaft in kurzer Zeit durch Sirenenſingnale zweimal in Alarm verſetzt. Das erſte Mal brannte das Gemeindehaus des nahe gelegenen Airach vollſtändig nieder. Außer dem Mobiliar der Familie Bilger, die das Haus bewohnte, konnten noch die ſchriftlichen Akten der Gemeinde in Sicherheit gebracht werden, während die landwirtſchaftlichen Geräte zum Teil verbrannten. Da die Geſchädigten ſchwach verſtchert ſind, dürfte der Schaden ziemlich hoch ſein.— Gegen 11 Uhr brannte im Burgtal die dem Landwirt Biller gehörige Scheune nieder. Die Höhe des Schadens kann noch nicht feſt⸗ geſtellt werden. Die Brandurſache iſt unbekannt. * Konſtanz, 17. Jan. Zur Zeit macht eine Betrügerin die ganze Bodenſeegegend unſicher. Es handelt ſich um das 28 Jahre alte Dienſtmädchen Frida Sprühler aus Beckin⸗ gen(Kanton Aargau), die hier wie in Lindau, Friedrichshafen und Singen a. H. Betrügereien großen Stils verübte. In Kreuzlingen wußte ſie auf Rechnung eines Pfarrers zwet goldene Herren armbanduhren zu erſchwindeln. Ein andermal erſchwindelte ſie ſich wieder auf Rechnung eines Pfarrers geſtrickte Weſten, dann Skier mit Zubehör uſw. Die Betrügerin konnte bisher nicht gefaßt werden. * Leuſtetten bei Konſtanz, 17. Jan. In dem zur Gemeinde gehörenden Ortsteil Steinenberg, am Fuße des Heiligenberg, brannte das Anweſen der Witwe Freiheit, deren Mann vor zwei Jahren einen tödlichen Autounfall erlitt, vollſtändig nieder. Die Beſitzerin ſelbſt iſt von der Gemeinde Leuſtetten aus im Bezirksſpital Heiligenberg. Die entfernt wohnende Nachbarſchaft wurde erſt auf den Feuerſchein aufmerkſam und konnte den Mieter, Michael Blum, vom Brande verſtän⸗ digen. Fahrniſſe wurden keine gerettet, ſelbſt die Ziegen konnten kaum in Sicherheit gebracht werden. Als Brand⸗ urſache muß wohl Selbſtentzündung von den Futtervorräten angenommen werden, da der Brandherd erſt am Lagerungs⸗ ort beobachtet werden konnte. Kaisers Brust-Caramellen mit der/ Tannen: Jahren bewährte Hlustenmittel, köstlich sehmeckend, dart uber die Dieses selt 38 Winterzeit bel Innen nicht fehlen! Daun werden Sie verschont sein ver Austen, „Dose 80 Pfg. an Mitteln keine Zuſchüſſe gewährt erden. ö 8 5 i Heiserkeit, Katarrh. verscleimuns. Paket 40 Pff Zu haben in Apeibeken, Droxeſlen und wo Plakate sichibar. — liche Geldmittel. Der Körper des Jungen war von der Kälte u r u en 2 A D u * d tio en u un 3 Wien — Mittwoch, den 18. Januar 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 30 Aus den Rundfunk⸗Programmen Donnerstag, 19. Januar 5 Deutſche Sender: Be 1 0 n(Welle 488), Königswuſterhauſen(Welle 1250) 5 19.30 Uhr;„Die Macht des Schickſals“, Oper, dann Tanzmuſik. Breslau(Welle 322,6) 20.10 Uhr:„Die Räuber“ von Schiller 5 dann Tanzmuſik. 5 Frankfur t.(Welle 428,6) 13.30 Uhr: Uebertrag. von Kaſſel, Konzert, 16.30 Uhr: Konzert, 20 Uhr: Uebertrag. von Stuttgart, 8 dann Uebertrag. von Kaſſel und Berlin. Hamburg(Welle 394,7) 20 Uhr: Joſé Eibenſchütz⸗Konzert Tanzfunk der Norag. 735 s W 20 Uhr: (Welle Langenberg(Welle 468,8) 19.40 uhr: Uebertrag. von Köln, „Schinerhannes Schauſpiel, dann Konzert von Café Corſo. Leipzig(Welle 365,8) 20.15 Uhr: Symphontiekonzert. Mün 105 n(Welle 535,7) 20 Uhr: Konzert, 21.15 Uhr: Kammer⸗ muſik. d Stuttgart(Welle 379,7) 12.30 Uhr: Schallplatten, 16.15 Uhr: Konzert, 20 Uhr: Symphoniekonzert. 5. Ausländiſche Sender Daventry(Welle 1604) 14 Uhr: Schallplatten, 17 Uhr: Konzert, 20.45 Uhr: Sendeſpiel, dann Tanzmuſik. Radio P ar i 8(Welle 1750) 13.30 Uhr: Konzert, 21.30 Uhr: Sende⸗ i ſpiel„Rheingold“ von Wagner. Mailand(Welle 550) 21 Uhr: 2. Uebertrag. der Oper„Manon“ 9 von Maſſenet. Rom(Welle 450) 20.40 Uhr: Sendeſpiel. Auswahl aus der Ope „Die Königin“ von Gilbert. 5 5 Bern(Welle 411) 20 Uhr: Duetten⸗Abend, 21.20 Uhr: Orcheſter vom Kurſaal. Zürich(Welle 588,2) 21 Uhr: Schlager⸗Abend. (Welle 517, 20.05 Uhr: Volkstümliches Orcheſterkonzert. Prag(Welle 348,0) 20.10 Uhr: Operette. Hadio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz G 2, 6— fel. 26547. Lion Lautſprecher wieder neu eingetroffen! Owin 3 Röhren⸗ empfänger einſchl. Röhren Mk. 50.— der erſtklaſſige Europa⸗ empfänger. Accumulatorenladeſtation. Nachbargebiete sw. Mainz, 17. Jan. Zu den Blättermeldungen, wonach aus Anlaß der Fertigſtellung des Domes am 27. und 28. Mai ein Domfe ſt mit hiſtoriſchem Feſtzug geplant ſei und ein hoher päpſtlicher Würdenträger neben Nuntius Pacelli erwar⸗ tet werde kann das„Mainzer Journal“ mitteilen, daß die zu⸗ ſtändige kirchliche Behörde dieſen Meldungen fern ſteht. Die Erneuerungsgrbeiten werden vorausſichtlich bis Pfingſten noch nicht ſo weit beendigt ſein, daß im Dom Gottesdienſt gehalten werden kaun. Früheſtens im Monat Auguſt dürften die Re⸗ noplerungsarbeiten zum Abſchluß gelangt ſein. * Ditzenbach bei Offenbach a.., 17. Jan. Wre man zu einem Babi kommen kan, mußte ein hieſtger Wirt erfahren. Reiſende Leute konnten ihre Zeche nicht begleichen und ließen als Pfand den Kinderwagen zurück, in dem ein jähriges Kind lag. Der Wirt, ein Witwer, konnte damit nichts anfangen und erſtattete Anzeige bei der Ortspolizei. Gerichtszeitung Karlsruher Schwurgericht Vor dem Schwurgericht Karlsruhe hatte ſich am 17. Jan. der 22jährige Wickelmacher Joſef Haag aus Kirrlach wegen Totſchlags zu verantworten, der am 2. Oktober vorigen Jahres ſeinen im gleichen Hauſe in Kirrlach wohnenden Vater durch Meſſerſtiche getötet hat. Mit der kapi⸗ taliſterten Kriegsrente des Vaters, der Kriegskrüppel iſt und ſeinen rechten Arm nicht mehr e kann, hatte man das Haus erbaut, in das der Angeklagte nebſt ſeinen Eltern und Geſchwiſtern im Januar 1927 einzog. Der Vater betätigte ſich in Haus⸗ und Landarbeiten. Ab und zu gab es Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen Vater und Sohn, deren Urſache der Angeklagte nicht anzugeben vermag. An dem Unglückstage morgens benutzte der Vater das Rad des Sohnes zu einem Ausflug in die Gegend von Malſch. Gegen Mittag kam er zurück. Nicht die geringſte Differenz ſtörte den Frieden des Hauſes. Der Sohn wollte dann mit dem Rade nach Philippsburg fahren, verließ auch das Haus und fuhr ein Stück Wegs davon. Er kam jedoch nicht aus Kirrlach hinaus. Bei der Kirche drehte er plötzlich um und kehrte zurück, weil er meinte, daß es zu Hauſe Streit gäbe. Die Frage, wie er dies ahnen konnte, beantwortete er dahin, er habe dies geahnt, weil es öfters zu Streitigkeiten Königsberg Oper. 329,7)„Iphigenia auf Tauris“, kam. Der Angeklagte traf ſeinen Vater mit ſeiner Mutter ſcheltend im Hofe an. Er fragte, was los ſei und verlangte ſeine Ruhe, worauf er ohne weiteres ein Küchenmeſſer hervorzog und auf ſeinen Vater blindlings einſtach, bis dieſer mit einer ganzen Reihe von Verletzungen im Hals. Bruſt, Geſicht und Rücken blutüberſtrömt zu Boden ſank Da⸗ mit nicht genug, hieb er mit den Fäuſten auf den am Boden liegenden Vater ein und krat ihn mit Füßen. Nach der Tat, deren Urſache der Angeklagte nicht anzugeben vermag, machte er ſich mit dem Rade davon. Als die Polizei am Tatort er⸗ ſchien. wurde er von ſeiner Schweſter zurückgeholt. Die Leu⸗ mundszeugen ſtellten dem Getöteten ein gutes Zeugnis aus, über die häuslichen Verhältniſſe habe er ſich jedoch nicht im⸗ mer zufrieden geäußert. Der Sohn hatte einem Zeugen wiederholt erklärt,„er habe keinen Vater“,„er ſteche ihn f noch tot“. Der ärztliche Sachverſtändige, Obermedizinalrat Dr. Hans Roemer⸗Karlsruhe) hat bei der Unterſuchung des Angeklagten keinerlei krankhafte Defekte feſtſtellen können. Bei Begehung der Tat habe er ſich wohl in Erregung befunden, ohne daß jedoch ein krankhafter Außgnahmezuſtand vorlag. Der Staats⸗ anwalt beantragte Verurkeilung wegen Verbrechens im Sinne der Anklage zu zwölf Jahren Zuchthaus. Der Verteidiger, Reg,tsanwalt Peter, trat für eine mildere Beurteilung des Tatbeſtandes unter dem Geſichtspunkt ein, daß der Schuldige bei Begehung der Tat ſeinen Vater nicht gekannt haben könnte. Das Schwurgericht erkannte auf elf Jahre drei Monate Zuchthaus, abzüglich 3 Monate Unterſuchungs⸗ haft, und fünf Jahre Ehrverluſt. Fee Aus der Pfalz * Bellheim, 17. Jan. Als ein hieſiger Händler am Sams⸗ tag abend längere Zeit in Knittelsheim in einer Wirtſchaft ſich aufhielt, bekam ſein Pferd anſcheinend Heimweh und trat mit dem Fuhrwerk den Heimweg nach Bellheim an. Dabei verlor es jedoch den Weg und fuhr auf das Feld, wo es erſt am andern Morgen gefunden wurde. :: Elmſtein bei Neuſtadt a.., 18. Jan. In dem zu unſerer Gemeinde gehörigen Jagelbach hat ſich geſtern abend ein ſchwe⸗ res Unglück ereignet. Die Ehefrau des Wilhelm Schenk, der zur Zeit ſich bei der Fremdenlegion befindet, legte vor ihrem Ausgang zu einem Beſuch die beiden 4 und 5 Jahre alten Kin⸗ der zu Bett. Als ſie zurückkehrte, waren die Kinder im Rauch erſtickt, der vom Zimmerofen ausging. Auf welche Weiſe muß erſt die gerichtliche ö die Rauchentwicklung entſtanden iſt, Unterſuchung feſtſtellen. * Kaiſerslautern, 17. Jan. Der Pfälziſche Architekten⸗ und Ingenieurverein trat dieſer Tage hier zuſammen, um das abgelaufene Vereinsjahr durch die Jahreshauptverſamm⸗ lung zu beſchließen. Der erſte Beſuch galt dem im Ent⸗ ſtehen begriffenen Sender. Nicht weit von der Funkanlage entfernt liegt der neue Hochbehälter der Kaiſerslauterner Waſſerverſorgung. Hierauf fuhr man wieder in die Stadt, um zwei der neu erbauten Wohnhausanlagen zu beſichtigen. Der Jahresbericht des Vereins ließ eine erfreuliche Tätigkeit erkennen und zeigte, daß der Hauptwert darauf gelegt wird, die Zuſammenarbeit zwiſchen Architekt und Ingenieur hervor⸗ treten zu laſſen. Das kommende Jahr wird inſofern ver⸗ mehrte Tätigkeit bringen, als die Tagung des Verbandes Deutſcher Architekten⸗ und Ingenieure in Ludwigshafen ſtattfinden wird. Sportliche Rundſchau Die vergangene Woche Der Boxſkandal in Berlin Nach dem großen Erfolg des Europameiſters Max Schme⸗ ling im Berliner Sportpalaſt über den Italiener Bonaglia, der von den Zuſchauern begeiſtert gefeiert wurde, erlebte der Münchener Ludwig Haymann am vergangenen Freitag in ſeinem Kampf gegen den Amerikaner Brid Gorman in der Kaiſerdamm⸗Arenag einen ungeheuren Skandal, an dem er allerdings unſchuldig war. Das Publikum wollte Haymann einfach ſtegen ſehen und war enttäuſcht und aufgebracht, als die Punktrichter dem ausgezeichneten Amerikaner den Punkt⸗ ſieg zuſprachen. Wie immer, wollte das Publikum den Rich⸗ tern den Ausgang des Kampfes durch Schreien und Toben diktieren. Es ſei vorausgeſchickt, daß Haymann gegen den erſt⸗ klaſſigen Amerikaner einen ganz großen Kampf lieferte, der unbedingt Anerkennung verdient und ihm berechtigte Hoff⸗ nung auf den deutſchen Meiſtertitel gibt. Es darf aber bei Betrachtung des Urteils nicht vergeſſen werden, daß die erſten fünf Runden glatt an Gorman gingen, der in dieſer Kampf⸗ phaſe unbedingt der beſſere Boxer war und ſich einen Vor⸗ ſprung an Punkten herausarbeitete. Haymann konnte drei Runden für ſich buchen und zwei endeten ziemlich gleichauf. Die Zuſchauer, die Haymann in den letzten Runden im Vor⸗ teil ſahen, vergaßen die Ueberlegenheit des Amerikaners in den erſten fünf Runden und ſahen Haymann als Endſieger. Als dann der Punktſieg des Amerikaners verkündet wurde, hob ein Skandal an, wie er bis jetzt im deutſchen Boxſport noch nicht dageweſen iſt. Die Richter wurden mit allen mög⸗ lichen Gegenſtänden beworfen, ſodaß im Augenblick eine Fort⸗ ſetzung der übrigen Kämpfe unmöglich war. Der Europa⸗ meiſter Schmeling, der in den Ring ſtieg, um die tobende Maſſe Menſch zu beruhigen, hatte damit kein Glück. Ruhe trat erſt wieder ein, als Haymann wieder im Ring erſchien und erklärte, er werde Proteſt gegen das Urteil anmelden. Da bis jetzt kein Proteſt eingelaufen iſt und die Boxſport⸗ behörde das Urteil als zurecht beſtehend anerkannt hat, iſt an⸗ zunehmen, daß die Erklärung Haymanns nur ein geſchickter Schazug war, um die Zuſchauer zu beruhigen, denn er war ſich ſicher genau bewußt, daß er in dem Kampf nicht Sieger war. Willy Meisſ ſchreibt in der„Voſſiſchen Ztg.“ u..: „Ich hatte die Runden folgendermaßen(Haymanns Punktzahl vorangeſtellt)::10,:10,:10,:10,:10, alſo die erſten fünf für Gorman, dann 10:9, 10:10, 10:9, 10:7, 10:9. Summe 94: 95 gegen Haymann ein glattes Unentſchieden, das beſagt aber noch keines⸗ wegs, daß mein Urteil beſſer war als das der Richter, die offenbar Gormans Leiſtung zu Anfang— und nicht mit Unrecht— höher ein⸗ ſchätzten als Haymanns immer ungenaue Arbeit gegen Ende, Den⸗ noch war Haymann gut und verdiente die Symathie der Zuſchauer anz ebenſo, wie Gorman die Antipathien nicht verdiente. Beide goxer arbeiteten vorbildlich fair.“ Soweit Meisl, dem man unbedingt Sachkenntnis zuerkennen muß. Auch er gibt Haymann günſtigenfalls ein Unentſchieden, an einen Sieg denkt und dachte er nicht. Wie der Kampf auch ausging, Haymann hat ſich gegen beſte Weltklaſſe ausgezeich⸗ net geſchlagen, dieſer Kampf hat ihn gerade bei den Ameri⸗ kanern beſtimmt weiter gebracht. Es hat aber faſt den Anſchein, daß auch bei Boxkämpfen ein gewiſſer Teil der Zuſchauer weniger aus ſportlichem In⸗ tereſſe als vielmehr aus Luſt am Radaumachen kommt. Auf derartige Elemente muß gerade der Berufsboxſport, der bei uns im allgemeinen langſam vorwärts kommt, verzichten, ſie ſchaden weit mehr, als einige gute Boxkämpfe ſelbſt der Weiterentwicklung des Boxſports nützen. Olympig vorbereitungen Die Vorbereitungen der deutſchen Olympia⸗Ski⸗ mannſchaft haben jetzt ſchon Erfolge gebracht, die gute Ausſichten auf die Olympiſchen Winterſpiele eröffnen. In Pontreſina traſen ſich am Sonntag die Auswahlmannſchaften der Schweiz, Japans und Deutſchlands. Die Deutſchen ſchnitten ganz hervorrargend ab, von ſieben erſten Plätzen be⸗ legten ſie fünf. Den weiteſt geſtandenen Sprung vollbrachte der Schweizer Trojani mit 72 Meter. Die Ausbildung, die in ſyſtematiſcher Steigerung vor ſich geht, ſcheint nach dieſen Erfolgen zu ſchließen auf dem rechten Wege zu ſein, man darf allerdings nicht vergeſſen, daß das zur Verfügung ſtehende Läufer⸗ und Springermaterial das beſte darſtellt, was wir überhauckt ſtellen können. Die deutſche Auswahlmannſchaft im Waſſerball die ſchon einige Uebungsſpiele hinter ſich hat, ſcheint jetzt in ihrer endgültigen Aufſtellung gefunden zu ſein. Sie ſpielte am Sonntag in der Aufſtellung: Erich Rademacher(Hellas — — ——— — 9 2 VI! 3 ei A mei eee ee eee D 5 8——— D 8 S 8— ä D 8 8 8 S Na 1 Dine Magdeburg), Cordes(Hellas Magdeburg), Gunert(Waſſer⸗ freunde Hannover), K. Bähre(Waſſerfreunde Hannover), Schürger(Bayern 07 Nürnberg), Amann(Hellas Magde⸗ burg), und Kipfer(Waſſerfreunde Hannover, früher Mann⸗ heim) gegen eine gute Magdeburger Stadtmaunſchaft, die ſie mit 14:1 Toren glatt überſpielte. Am nächſten Sonntag wird die deutſche Auswahlmannſchaft in Paris gegen Frankreich ihr Können unter Beweis ſtellen müſſen. Frankreich errang bekanntlich 1924 die Weltmeiſterſchaft im Waſſerball. Eine Vorausſage über den Ausgang des Länderkampfes, mit dem gleichzeitig die Austragung einiger Schwimmwettbewerbe verbunden iſt, läßt ſich nicht geben, da zur Beurteilung der beiden Mannſchaften kaum ein Maßſtab vorhanden iſt. Wir vertrauen aber auf die deutſche Mannſchaft und wiſſen, daß ſie ſich ehrenvoll ſchlagen wird. Das Spiel iſt als General⸗ probe für Amſterdam zu betrachten. Die Spiele um die Süddeutſche Meiſterſchaft ſahen am Sonntag zum erſten Male alle drei Vertreter des Rheinbezirks im Kampf. Der Meiſter S. V. Waldhof hatte bei ſeinem erſten Spiel gegen die Stuttgarter Kickers Pech, mit:1 mußte er ſich ſchlagen und die Punkte in Stuttgart laſſen. Dieſe Niederlage verdankt Waldhof einzig und allein ſeinem techniſch ausgezeichneten, aber vor dem Tore hilfloſen Sturm. Anfangs der Verbandsſpiele konnte der Sturm ber Waldhöfer ſchießen, heute hat er es vor Ueberkombinatton verlernt. Auf dieſe Art werden die Siege in der Runde der Meiſter nicht zu häufig ſein. Die Vertreter in der Troſtrunde: V. f. L. Neckar au und 03 Ludwigshafen, waren glücklicher, ſie gewannen ihre Spiele: Neckarau gegen 05 Saarbrücken überlegen mit :0 und Ludwigshafen knapp aber verdient gegen Boruſſig Neunkirchen mit.1. Neckarau, das ſich anſcheinend trotz zahlreichen Erſatzes jetzt wieder zuſammengefunden hat, dürfte neben dem F. S. V. Frankfurt die meiſten Ausſichten auf den erſten Platz in der Gruppe Nordweſt haben. Von den übrigen Meiſterſchaftsſpielen intereſſiert noch die Kataſtrophe des F. B. Saarbrücken in München gegen Bayern mit:10 und der 710⸗Sieg des 1. F. C. Nürnberg über 1860 München. Ein Erfreuliches haben die Spiele bis jetzt gebracht: Sie wurden ohne An ahne äußerſt fair und anſtändig— be⸗ ſonders auch im Publikum— durchgeführt, was man von den Verbandsſpielen nicht behaupten kann. Wenn die Meiſterſchaftsſpiele in dieſem Geiſte weiter durchgeführt wer⸗ den, kaun für den Fußballſport viel verlorenes Gelände wieder zurückerobert werden.—.— O wolken, O heiter. O halb bedeckt,& wolkig. bedeckt. o Regen. Graupeln. Nebel. K Gewitter G Windſtille. Os fehr leichter Oſt. mäßiger Südſudweſt. E ſtürmiſcher Nordweſt. K Schnee, Ole Pfeile fliegen mit dem Winde. Die bel den Stationen ſtehenden Zahlen geben dle Tempe. ratur an. Die Linien nerbinden Orte mit gleichem auf Meeresniveau ümgerechneten Lukfbruck Woekternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarle Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) Luft“ Tem- S. 8 5 2 See · 2 22 Wind 8 8 8 böbe de e e e Wette 3 32 m mm C Ss Seis Kicht, Starte S Wertheim 151 2 6 Wleſchtſ bedeckt Königſtuhl] 568 765,7 0 3—1 NW leicht Nebel Karlsruhe 120 766,1 2 8 SN„ bedeckt Bad.⸗Bad. 218 765,6 8 6* Villingen 780 767,5 4 22 75 7 Feldbg. Hof 1275 6858 6 3—6 N„ Nebel Baden weil.“ ö St. Blasten 780——1 2 2 ſtil bedeckt Höchenſchw.— Das geſtern über der Nordſee lagernde Tiefdruckgebiet hat ſich durch Zufluß von Kaltluft aus Norden aufgelbſt. Es be⸗ ſteht ſetzt von Schweden bis Mitteldeutſchland ein nach Süden gerichtetes Druckgefälle, ſo daß hier Nordoſtwinde eingetreten ſind, die Kaltluft heranführen. Auch Sübweſtdeutſchland wird bald in den Bereich der Nordoſtſtrömung kommen. Eine neue tieſe Zyklone weſtlich Frlands gewinnt vor der Hand keinen Einfluß auf unſere Witterung. Wetterausſichten für Donnerstag, 19. Januar: Kälter. Schwarzwald überall Froſt und einzelne leichte Schneefälle. ſpäter aufheiternd, nordöſtliche Winde. — ̃ ⁵˙—̃. ̃7˙ r—— ů———— Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Hgas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 8, 2 Direktion Ferdinand Heyme, Jeuilleton: Dr. S Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelber— So, SER, MN. i. Haake Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Polltik: H. A. Meißner 5 Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil! Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: 1. N. Jac. faude 6. Seite. Nr. 30 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Weitere Entlaſtung der Reichsbank Verringerung des Wechſelbeſtandes um 304,6 Mill./— Um 243,1 Mill. geſenkter Notenumlauf Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 14. Januar hat ſich die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 294,7 auf 2 457,3 Mill./ veringert. Im einzelnen haben die Beſtände an Wechſeln und Schecks um 304,6 auf 2 330,9 Mill.„ abgenommen, während die Lombardbeſtände um 10,0 auf 38,2 Mill,% angewachſen ſind. Die Effektenbeſtände ſind mit 93,3 Mill.„ annähernd unverändert geblieben. An Reichbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 277% Mill./ aus dem Verkehr zurückgefloſſen. Der Umlauf an Reichsbanknoten hat ſich um 243,1 151 3 927,9 Mill., derjenige an Rentenbankſcheinen um 34,9 auf 645,1 Mill./ veringert. Die Be⸗ ſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen haben ſich dement⸗ ſprechend auf 79,8 Mill.„ erhöht. Die fremden Gelder zeigen eine Abnahme um 19,9 auf 655,1 Mill. l. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen insgeſamt ind mit 2 150,1 Mill.„ wie in der Vorwoche ausgewieſen, im ein⸗ gelnen Gold mit 18640 Mill. /, die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen mit 286,1 Mill.. Die Deckung der Noten durch Gold allein beſſerte ſich von 44,7 in der Vorwoche auf 47,5 v.., diejenige durch Gold und deckungs⸗ fähige Deviſen von 51,5 in der Vorwoche auf 54, v. H. 25: Dipidenden⸗ und Kapitalerhöhung der Rheiniſch⸗Weſtfäliſche 1 1 Voden⸗Kredit⸗Jank AG. Köln. Der Geſchäftsbericht für das abge⸗ lauſene Geſch sjahr zeigt eine geſunde kräftige Wefterentwicklung, ſo daß die Bank in der Lage iſt, nach reichlichen Rückſtellungen eine Dividende non 9(i. V. 8) v. H. der auf den 8. Febr. nach Berlin einberufenen GB. in Vorſchlag zu bringen. Der Umlauf an Goldpfandbriefen und Goldkor nmunalobligationen konnte ſich um ea. 48 Mill./ erhöhen. Es wird der GV. mit Rückſicht auf die er⸗ reichte geſetzliche Umlaufsgrenze eine Kapitalerhöhung um auf 9 Mill./ vorgeſchlagen. Die WA. ſollen in Wegfall kommen. Für die vorſigh tige Beleihungstätigkeit der Bank ſpricht der Umſtand, daß ſich die Darlehensforderungen bei den freiwilligen Verkäufen noch unter 400 v. H. des Verkaufswertes bewegen. : Die neue Werft⸗ Konzentration. Von der Deutſchen S ch i f fs und Maſchinenbau⸗ AG., Bremen(D deſchimag wird nunmehr offiziell erklärt, daß mit den Werken A. S AG., Weſermünde, AG. Neptun, Schiffswerft und fabrik, Roſtock, und Nüſchke u. Co., Schiffswerft, Keſſelſchmiede und Maſchinenbauanſtalt AG., Stettin, Verhandlungen wegen Er⸗ werbung dieſer Geſellſchaften durch die Deſchimag gepflogen werden. Die Deſchimag hat auf Anfang nächſter Woche eine AR.⸗Sitzung ein⸗ berufen, in der die Angliederungspläne zur Verhandlung ſtehen. 1 Dresdener und Leipziger Schnellpreſſen⸗Fabrik AG. In der AN.⸗Sitzung berichtete der Vorſtand, daß bei ſtark geſtiegenem Um⸗ ſatz der bisherige Verlauf des Geſchäftsjahres den gehegten Erwar⸗ tungen entſprochen hat und angeſichts des noch vorliegenden erheb⸗ Seebeck Maſchinen⸗ lichen Auftragsbeſtandes auch auf das im September v. N, um 1 Mill./ erhöhte Aktienkapital wieder eine gleich hohe Divi⸗ 5 ende(10 v..) erwartet werden könne. land verkauften Lizenzen gibt es überhaupt leicht geweſen ſei. In den erſten Monaten litten die Börſenfirmen unter der Fülle der Geſchäf tsaufſichten und Zahlungsſchwierigkeiten. In der zweiten Hälfte und insbeſondere gegen Schluß des Jahres erſchwerten die gewaltigen P reisrückgänge am Getreide- und Mehl⸗ markt das Goſchäft und geſtalteten den einen oder anderen Betrieb verluſtbringend. Im Anſchluß an die Erſtattung des Jahresberichtes erfolgte die Neuwahl für ſechs ausgeſchiedene Vorſtandsmit⸗ glieder. Es wurden als Vertreter der Abteilung Landesprodukte gewählt Emil Bakofen, Raſtatt, Richard Bur ger, Mann⸗ heim, Frleöͤrich Hoepfner, Karlsruhe, Joſef Kaufman u, Kehl; als Vertreter der Abteilung Weine und Spleitäuſen Wilhelm Brenk, Pforzheim; als Vertreter der ſonſtigen an der Börſe vor⸗ handenen Geſchäftszweige Fabrikant Hans Dieffenbacher, Karlsruhe. Die Handelsbilanz der deutſchen Filminduſtrie Wenn man den Ziffern der Handelsſtatiſtik glauben wollte, ſo wäre die Außenhandelsbilanz der deutſchen Filminduſtrie aktiv In den erſten elf Monaten des Jahres 1927 wurden 19,2 Millionen Meter belichteter Filme im Werte von 7,11 Mill./ ausgeführt und nur 9,8 Millionen Meter im Werte von 1,87 Mill./ eingeführt. Es ergäbe ſich danach ein Aktivſaldo von etwa 5,2 Mill.. In Wirk⸗ lichkeit iſt dagegen, wenn man auch keine präziöſe Endziffer er⸗ rechnen kann, die Handelsbilanz der deutſchen Filminduſtrie ſtark paſſiv. Es kommt eben nicht auf die Ein⸗ und Ausfuhr der Filme ſondern auf den Unterſchied zwiſchen den Lizenz ⸗ gebühren an, die die deutſchen Filmverleiher vom Ausland zu empfangen und an das Ausland zu bezahlen haben. Der Deutſche Filmverband berechnet die Summe, die Deutſchland an die amerika⸗ niſchen Filmproduzenten alljährlich abführt, auf 16 Mill. /, während nach der amerikaniſchen Statiſtik von dem Geſamtwert der an das Ausland abgegebenen Filmlizenzen mit 75 Millionen Dollar nicht weniger als 16 Millionen Dollar(nicht /) aus Deutſchland ſtammen ſollen. Ueber den Wert der von Deutſchland an das Aus⸗ keine Statiſtik; doch kann dieſe Ziffer gegenüber dem Wert der Importlizenzen nur be⸗ ſcheiden ſein. :7 Aunveränderte Roheiſenpreiſe. ben 5 für den Monat en Preiſen aufgenommen. elne Aenderung erfahren. 1: Der amerikaniſche Anleihemarkt offen. Der Ne wyorker Großbankier der GV. der International! A reptance Bank, daß die Pauſe im deutſchen Anleihegeſchäft bald vorüber ſei und die amerikaniſchen Märkte dann wieder deutſchen produktiven Anleihen Der Roheiſenverband Februar d. Auch die hat J. zu unveränder⸗ Zahrungsbedingungen haben für Deutſchlaund wieder Paul Warburg erklärte in offen ſtünden. Der Notenwechſel zwiſchen Parker Gilbert und der Reichsregierung habe den künftigen deutſchey Anleihen eine noch ſicherere Baſis gegeben. * Verdoppelter Ausfuhrüberſchuß der USA. 1927. Nach Mit⸗ teilungen des„Bureau of Foreign and Domeſtie Commerce“ belief ſich die Ausfuhr der Vereinigten Staaten im abgelaufenen Jahr auf etwas mehr als 4925 00 Dollar(2,5 v. H. Zunahme gegen 1926), während die Jahreseinfuhr mit 4 230 000 000 Dollar(5 v. H. Abnahme gegenüber 1926) beziffert wird. Der Ausfuhrüberſchuß von mehr als 700 Mill. Dollar verdoppelt nahezu die Aktivität der amerikaniſchen me e verglichen mit dem Jahre 1926. 2 Januar. Kali Weſteregeln bevorzugt und 8 v. H. höher. J. G. Farben eröffneten nur aut behauptet. Elektrowerte gewannen 1 bis 2½ v..; Lahmeyer dagegen 1 v. H. abgeſchwächt. Etwas niedriger eröffneten Zell Waldhof mit minus 1 v. H. Gleich nach der erſten Kursfeſtietzung wurde die Tendenz allgemein wieder etwas ſchwächer. Man verwies auf die ſtark geſtiegene Arbeitsloſig⸗ keit, die nicht nur auf ſaiſonmäßige, ſondern auch auf konfunkturelle Gründe zurückgehe. Farben lagen beſonders im Angebot und waren 2 v. H. abgeſchwächt. Am Anleihemarkt war kaum Geſchäft. Deutſche Anleihen blieben behauptet, Ausländer eher etwas ſchwächer. Im weiteren Verlauf blieb die Stimmung ſchwach. Die Speku⸗ lation nahm Abgeben vor und die Kurſe ſanken durchſchnittlich um—3 v. H. Tägliches Geld 6 v. H. Berlin nach freundlicheren Anſätzen weiter ſchwach Die Abſchwächung der geſtrigen Frankfurter Abendbörſe war auf Deckungen der Spekulation im heutigen Vormittags⸗ verkehr zwar überwunden worden. Die erſten offiziellen No⸗ tierungen waren jedoch ſchon wieder nicht mehr voll behauptet, ob⸗ wohl ſich, die Grundſtimmung etwas gebeſſert hatte. Der heutige Reichsbankausweis hatte nur vorübergehend einen gewiſſen Eindruck gemacht, und blieb gegenüber der herrſchenden Geſchäftsloſigkeit ohne Wirkung. Dagegen fand die neue Freigabe⸗Meldung etwas ſtärkere N und beeiflußte die Tendenz der in Frage kommenden Märkte. Die Veränderungen gegen die geſtrigen Mittagsſchlußkurſe hielten ſich in engen Grenzen. Die Spekulation war wieder zumeiſt auf ſich angewieſen, das Publikum war eher Abgeber. Etwas größere Gewinne wieſen auf: Stolberger Zink, 3, Oſtwerke 5,5, Schultheiß⸗ Patzenhofer 3, Polyphon 3,75 v. H. mehr. Stärker gedrückt lagen Mansfeld 3,75, Feldmühle 3, Schubert u. Salzer 5, NAG. 9,25, Zell Waldhof 4,5 und Glanzſtoff 4 v. H. minus. Eine nach den erſten Kurſen eintretende Befeſtigung war von kurzer Dauer und die Notierungen bröckelten vornehmlich auf innerpolitiſche Befürchtungen wieder ab. Während Freigabewerte relativ wider⸗ ſtandsfähig lagen, verloren die führenden Papiere bis zu 3 v.., Glanzſtoff gaben 8 v. H. nach. Anleihen ruhig und unter Schwankungen nachgebend, des gl. n eher ſchwächer. Pfand⸗ briefe lagen ſtill und bis 2 H. gedrückt; auch Obligationen ſchwächer. Große Umſätze 76 5 heute in Farben⸗ Bonds ſtatt, die mit 140 v. H. im Angebot lagen. Ueberhaupt dürfte die ſchwache Hartung des Farbenmarktes zu der allgemeinen Verflau⸗ ung beigetragen haben. Man ſprach davon, daß ein größeres Far⸗ benpaket ſeinen Beſitzer wechſeln ſollte, und daß der Kurs aus dieſem Grunde unter Druck gahalten werde. Am Geldmürkt war Tagesgeld mit 4,5 bis 6,5 v. Hs wieder etwas geſuchter. Mo⸗ natsgeld 78% v.., Warenwechſel rd. diskont wurde abermals um 6,25 v. H. erhöht. Im Verlaufe blieb die Haltung ſchwach. Beſonders Far⸗ ben waren ſtärker angeboten und beeinflußten die übrige Börſe. Auf Farbenbonds wurden große Beträge umgeſetzt ca. 150 Mill. und gingen von 145 auf 140 zurück. Der Kaſſamarkt war aus⸗ geſprochen flau. Die Abſchwächungen betrugen ſchon bei kleinſtem Angebot und nur geringer Aufnahmefähigkeit bis 6 v. H. und ver⸗ einzelt darüber. Gegen Schluß trat eine leichte Erholung ein, ſo daß die Kurſe zwar über den niedrigſten Tagesturſen aber noch 1 bis 2 v. H. unter Anfang lagen. Farben hatten 3, Berger 3,5, Stolberger Zink 4,5, Schubert u. Salzer 4, Löwe 5,25 v. H. Kunſt⸗ ſeide 11 bezw. 13 v. H. verloren. 673 v. H. Der Privat ⸗ 5 v. H. für beide Sichten auf 1 5 Pypoth. Bk. 180, 00175 Rh. Ereditbank 134.0 13300 Südd. Disconto 147, 0 147,0 rh. Verſ.—.——.— Neckarſulmfehrzg. 103,0105,0 älz. Mühlenw. 158, 0 188,0 .⸗G. für Seilind 84, gel. ortl. Zem Heid. 8 9 155 urlacher Hof. 148, 0 148,0 Benz& Cie..— Rh. Elektr..⸗G. 158,015 3 3985 cb. 187,5 187.5 J. G. Farben 271.5 288,0— enw. 140,0 140,0 Akt. Br 225,0 henania 55,58,& ffreytag 143,0 138,0 175,0 175,0 Gebr. Fahr„ 38,.—58,.— Zellſtoff Waldhof 22,0253, 0 Werger W 158,0 158,0 Deutſche Linol. 288.0 2510 Südd. Zucker 144.0 140.0 Frankfurter Vörſe vom 18. Januar 7 E Gußſt. 139,0— OfBaſt.⸗G. 244,0 Bank- Aktien. ISa 1 Bayriſch. Spiegel— 14 750 D. 0 i 147,5145,7 TIlſe d Beck& Henkel 82.—81.— Babgge 3 174,0 1770[K Bergm. Elektr.—.— 189,0 Bank f. Bra. Ind 185,0182,0! Bing Metallwerke—.— Bayr. Bodens r. B Brem.⸗Beſigh. Oel 74.—74.— Bayr. Hyp. u. Wo. Th. Brockh..⸗W. 89.—85.— TBarmer Bankod. Cement Heidelb. 137,0187,0 Berliner Hand. 28 ICom. u. Privatb. 1Darmſt. u. Natb. 2 D. Hypothekenbk. 1 Deutſche Bank .ffekt. u. Wechſ. Cement Karlſtad: 255 Chamottedlnnaw 1 nk. 242,0 288,5 Chem. W. Albert 127.0 Cont.Nürnb. Bzg. 173,0 Daimler Motor 90,45 DGold⸗u. S. Anſt. 193,0 Dockerd& Widm.—.— e Srausport- Aktien.—— ler Zweibr. 179,0 125.0 170.0 Bergbau Bu. Laurahütte 78.— 77.— 3 5 irkoppczert St. 78.— 78.— 5 ae 138.0 148,0 Düſſeld.Rat. Dürr 78.—15,.— 17.079. 5 05 149,4 150,5 Eiſen Kaiſersl. 24,— 85. 220,0 215,0 Qeſterr.⸗H. St. B. ekt. Licht u.. 222,5215,0 468,0 188,0 Baltimore 2 80 0 1⁰³ 5010 Dad. Wolle—, 5 5 37.15 37580 ag 3 40— 81.— 5 7 3 zmailleSt.Uürich—.— ——. Juduſtrie-Alctien. Cnzing— 1 Aang. blinder Mac. 778 ⸗Sternd 185,2 106,0 5 pinn. J. 230, 0 2480 257 00 Wager Bankver. Württbd. Notenbk. Manng. Verſ.⸗G. gaag ue G. Farben— 268. 2 5 ür Gebr. Pirm. 57,75 8 1 2 56,8556, 65 el-Guill. Carls 127,0 15 1. Adt, 8 berrh. Verſ.⸗G. 188,0— im—,——.— Feinmech. Jetter 98. ee e e e de J t 7 5 IA. E. G. St.— 170.0188, uchswaggon-. Bergwerk⸗ Aktien. nuſchaff Buntsap.—. Hase tſchmibt T. 114,113, Aſchaff. Jenſof 175.7178700 Crizner M. Duri 125,5 Grerftw. Mm. 8%—.— Grün, Bilfinger 157 5 ald 8 85* 15 4 82 0 IDochumer Guß.— IBuderus Eiſen 103. 1 88.— Bahnbed, Darmſt. 5 30.38.— 5 Luxembd. Berg———.— Badenia Weing. Eſch de 1—— 3 Fleftr.- VDergw.— e e gel Waldhof St 259.525 Knork Heilbronn 5 17ü.0 Riedinger Maſch.. 8 5 ferven Braun 68,5087, 25 Rodberg Darniſt.— 2 e Se Loc. 55.— 56.—, Gebe Roeder, B. 148.0 1480 Sreiverkehrs⸗Kurſe. ITahmeyer& Co. 170,.188 9 JRüttgerswerte 95.— 92,.— Benz 8 Lech Augsburg. 128 00124, Schlinck& C. Hög. 38,88,— Brown., Bop. 3 dederwerk Rothe—.——.— Schnellpr. Frank. 80.— 18,50 Raſtatter Wagg.. Judwigsh. Walzm 135.0135. 5 1 5 1 u 9.— Lutz Maſchinen... ſuckert, Nr 0 9 8 8 Zu ſche Juda Sub. 82.50 81,75 Feſtverzinsliche Werte. uhfadrit Herz 24,25 linduſtr. Wo Siemens ha Udd. Draht—.— Led St. Ingbert—.——. Zucker. 142.5139 24 Mainkraftwerke 120,0 120.2 Metallgeſ. Frankf. 183. 8 180.5 Mez Söhne 5 5— Miag, Mühld. 711 Moenus St. A. 10—,— Motoren„Deutz 85.— 87,— D. Anl Ablöſgsſch 18.60 18,0 7 10% My Stadt 28 103.5 1038,— 3 10 Nh Stadt. 28 94,75 85,25 %o ldpfs½ 97.— 87,25 1 e 97.52 97,50 Schug. 98.52 7585 Motorf. Oderürf. 78,.——.— Tricotw. Beſigh-. 25 0 d. Schußg. 14———.— Berliner Börſe vom 18. Januar g j f 3 Ehem. Albert.. 128.0124. 0 Bauk- Aktien. Induſtrie- Aktien. oneord. Spinner 137,5 188.0 Bank f. Brauind 184, 0181,5 Accumulatoren.—.—154, 5 Barmer Bankver. 180,2147,0 Adler& Oppeng—— 1850 Daimler Benz 89.— 88. Bank f. el. Werte 164.5182, 12 Adlerwerke. 81.—87.— 8 5— Gas. 118, 11175, 2 TSgerl. Handelsg. 261.5460 0 UG. f. Derkorstw. 164.1 88 2 Dich ⸗Attant⸗ Tel 106.0 104.0 Iom. u. Privatd. 178,0 478,0 Alexanderwerk 68.— 88.80 175 c.-Lugemd.—. 1Darmſt. u. N-B. 239.425, Ges 171.1188, O. Eiſenb.⸗Signal.—.— 1 Deutſche Bank 167,0 168, Pap. 22,0224, 1 Deuſche Erdöl 186, 01130,7 1 Dt. Uederſee Bk. 108..107, glor Et.. Deutſch. Gußſtahl 100,092,— IDisc. Command. 10.0 258, Anhalt. Ko 87 5 Kabelw.—.— Ibrezdner Bant 180.8 157.0 aaa 80 5 Jrankf. Allgem. 174,5 174.5 Aſchaffdg. FFC Mitreld. Krebb. 220.0 210,0 Augs b. Ab. Maf 0. Deutſche F— 253,0 Oeſterr. Creditbk. 37,88 37,— Dale Maſchin 55 che Wollw. 88.— 58,— Mannh. Verſicher.—— 8 zeutſch. Eiſenh. 88,75 85,25 Reichsbank 182 25 1 Megan Donnersmarck.—— Rpein Ceedubr 133.2 482775 P. Bemderg Dürener Metal 212,209, 8 Snaden tich. Disc. 148.2143. Bergmann Elkt. Dürkoppwerke 17.78, 5 5 9 Nobel 182,0 127,0 Crausport⸗Aktien. ö ID. Reichsbahn 85 765 759 9 Schuntungbagn 7,30 In 8 5 0 zinger⸗Union 40. a5. 150 8 Braunk u. Oeſchw. Bergwerk 218,0418,0 80 r. ⸗Beſigh. 3—.— 2020 dee ds 5 Nabe g Liſt E Co 138,0 135,0 12—— 3 5 5 Bremer Bulkan 0 G. Farbenind. 270.0 282,7 N eutſch- Auſtral 1470 148 6 Bremer Wolle 8 215,5208,0 5 8 rin. 208,0 Brown, Ber cd& Guill. 128,0 122,0 Ian Dich 29.0 203 5 Juderüs Eifenw. 102.0 180 111, I Rordd, Lie 1511145, Chem deer 131.5 8 1 Verein ade f. 78.806,— der eiſenk. 10,18, 0 Paggenan.- L. 60. f i f 1 1 8 8 N Die Kurſe am Deviſenmarkt ſind bei kleinen Umſätzen 2: Elite Diamant⸗Werke AG. Wie wir erfahren, wird bei der Nach dem Bericht des Büros erklärt ſich die Verminderung im Werte 2 5 prof e 880 tten Kapitalerhöhung den Aktionären ein der Einfuhr nach den Vereinigten Staaten durch eine auffallende wenig verändert. Die Mark iſt etwas feſter, gegen Dollar 4,1970 Bezugsrecht von:2 zu einem wenig über pari liegenden Senkung der Einfuhrvreiſe. In Warenmengen ausgedrückt hat 9895.1980, Spanien abgeſchwächt, gegen Pfunde 28,57 nach 28,52 Kurs nee ben werden. die amerikaniſche Einfuhr nämlich zu, nommen, ohne daß hierdurch 1 15 ſich wieder erholt und notiert gegen Dollar 4,8760 Millioneninſolvenz im weſtdeutſchen Mühlengewerbe. Die der Wertverlust hätte ausgeglichen werden können. Zuſammenfaſſend nach 88. 5 a Gladbecker Mühlen werke H. Büſcher AG., Gladbeck wird geſagt, daß der amerikaniſche Außer nhandel trotz einer allge⸗ Berliner Deviſen (Abk. 200 000), die bereits zweimal akkordiert haben, befinden ſich meinen Senkung des Weltpreisſtandes und trotz der rüchtäuſigen 3 5 0 ö nunmehr als Aktiengeſellſchaft zum dritten mal in Zah' heimiſchen Wirtſchafts onfagktur einen bemerkenswerten Aufſchwung Diskontſätze: Reichsbank 7, Lombard 8, Privat 6½ v. h. lungsſchwierigkeiten. Die Paſſiven ſollen über zwei zu verzeichnen habe. Die Vermehrung der amerikaniſchen Ausfuhr 8 Milllonen„ betragen. Beteiligt ſind mit erheblichen Summen deute auf eine ſt tärkere Stellung der Vereinigten Staaten auf dem Amklich 17. Januor 19. Januar 5 5 btreidei. f g öſtliche Mühlen: Weltmarkte, während der gleichgebliebene Stand der Einfuhr ein in. R. M. für G. IL. 3. G. 5 füge Getreideimporteure, ferner ſüddeutſche und öſtliche 0 98111 8 eig die Aufwä 4 0. die Hauptgläubigerin mit einer N 5 1,2 1 055 J deutlicher Beweis für die Aufwärtsentwicklung des Landes ſe 0 1 e 8 169,44 1685814 169,48 1.5 85 die Land wirtſchaftliche entralgenoſſen⸗ n rachmen 1 f 55.558 615 10 9 d Hypothek ar 5 9 ich Brüſſel. 100 VBelga⸗ 500 P Fr. 38,45 58,57 88.44 88,58 558 ens ae e in Munſter, die allerdings durch eine Hovothe an Bör enberi te vom 18. Januar 1928 Bene. 109 due e e 55 2. Stelle gedeckt ſein dürfte. Vergleichsverhandlungen ſind bereits Heſſingfors.. 100 fun M. 19.55) 10877 19.889 1070 1 —T c Frankfurt erholt Slater 100 du. 88 4 0 n 7 zu einer außergerichtlichen ordierung zu gelangen. Die D. 0. 5 e 5 Susſlowien mar.88 40.885.369 61. 7 führung der Aktion ſoll nach ſicheren Informationen die Haupt⸗ An der beutigen Vörſe konnte ſich die Stimmung merklich ere] Kovenbagen.. 109 Kronen 11.51 112.59 112783 12, 112.50 5 läubigerin, die Landwirtſchaftliche Zentralgenoſſenſchaftskaſſe in Bolen und das Geſchäft war etwas lebhafter als an den Vortagen. Liſſabon.. 100 Eskudo 20.0 20.44 20,48 29.52 5 8 Mur tte übernehmen wollen, die auch das größte Intereſſe an einer Das private Publikum beteiligte ſich zwar nicht reger am Markte, Oslo.. 109 Kronen 11154 111.7 11154 11178 112.50 5 11 0 10 85 nde 1 Erledi ung der Angelegenheit hat. Der Umſtand, ſondern hatte im Gegenteil verſchiedentlich Verkaufsordres her⸗ Paris.. 00 Franken 16,485 18,525 15,485 16,525 81.— 4 est ˖f d kin Zentral enoſſenſchafts kaſſe, die als gelegt, die Spekulation ſchritt jedoch in ſtärkerem Maße zu Dek⸗ S 8 120. 95 12,45 12,428 12.448 85,08 5 r m 8 thensweſens kungen, da in den letzten Tagen ziemlich viel Werabgaben vorge⸗ eis. 100 franken 80 80,98. 69,775 80,885 81,20.8 Sammelſtelle des landwirtſchaftlichen Sper⸗ und Darlehensweſens 8 8 Sofia. 100 Leva] 3,027] 3,033 3,027] 3,033 81. 10 ihre Gelder in erſter Linie landwirtſchaftlichen Stellen zuzuleiten gemmon worden ſein ſollen. Einen auten Eindruck machte vor allem Spanien.... 100 Peſeten.78 192.55 168 81 5 5 ait einer derartigen Summe an der Inſolvenz betelli ligt iſt, der weiter entlaſtete Reichsbankauswers. Ferner war die heutige Srocboim... 100 Kronen 112. 112, 112.8 1120 112.89 3,5 ba 8 5 er 75 11 0 ſtändlich, daß die Landwirtſchaftliche Zen⸗ Geldmarktlage etwas leichter; namentlich am Tagesgeldmarkt iſt die Wien.. 100 Schilling 58,0 58,21 59.08 89,20 5.8 gibt zu den 5 23* un 8 55 580 der Age Nachfrage weiter etwas zurückgegangen. Gegenüber den Kurſen 1 100 Pengö= 12500 Kr. 73.295 78,435 73,90 79,44 78,42 8 kralgenoſſen 1 5 skaſſe in Münf 9 des der geſtrigen Abendbörſe war bet der erſten Notierung die Mehr⸗ Duende Alres: Peſ. 181] 78 1781] 78 1752 10 in landwirtſchaftlichen Kreiſen es unternimmt, einem außerhalb des zahl der Papiere—2 v. H. erholt. Auf einigen Spezialgebieten Canada.... 1 Canad Dollar] 4,188 718 18 188 88— land mirtſchaftlichen e ſtehenden Betrieb einen konnte ſich das Geſchöft weſentlich lebhafter geſtalten. Namentlich 5 5 3 fd. 9885 24.908 20067 21.000 20.002— derartigen Betrag zur Verfügung zu ſtellen.. Schiffahrtswerte waren gefragt auf die Meldung, daß am Montag Konstantinopel... türk Pd.18..185.177.181 18,458 10 arlsruher Börſe. Der Verein„Karlsruher Börſe“(e..) der Finanzausſchuß des amerikaniſchen Senats die öffentliche Be⸗ Fondn 1 Pfd. 20, 20. 20,445 20.485 20,48 45 hielt kürzlich ſeine diesjährige Mitgliederverſammlung ab. Aus dem ratung über die Freigabebill aufnehmen wird. Hapag gewannen Nem Port... 1 Dollar 4184 4,202 4,1930.2010.198.8 Geſchäftsbericht iſt zu entnehmen, daß das verfloſſene Jahr für alle daraufhin 24, Nordd. Lloyd 3½ v. H. Lebhaftere Umſätze verzeich⸗ 155 de Janeiro 1 Milkeis 0,805.5 0,505.507 1,362 Angehörigen der an der Börſe 8 Geſchäftszweige nicht neten ferner Kalipapiere auf den befriedigenden Kaliabſatz Ende Uruguag.... 1 Gold Peſ.!.288 4,294] 4,2861.284 4,84 1— a—. 18. 18. 17.J 18 N 1718. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeltung Hanfwerte Füßen 140,7 1852 gegart eng. 26.0] les o ubrenfabr.Furtw—.—. Hesgard Terri 180 40 88 H H ansfeh. Akt. 120,1 118,5.Weſtereg. Alkalt 182,“ 178.0 Hilpert Armaturf. 91.— 91.50 Nrh. Leder Spier 18 ITGelſenk. Be 142.0 137,0 Markt⸗ u. Kühlh. 166.5 168,0 Wicking⸗Fenent, 151.0/148,0 Aktien und Auslandsanleihen in 3 bei Stückenotlerungen in Mark ſe Stück Hirſch Kufen 113.5 118,5 Peters unt 1Gelſenl. Gußſt.—,—. Mech. Web. Sind. 237.5 224.0 Wiesloch Tenwat 97,— 100.0 Die mit T verſehenen Werte ſind Terminfurſe während ſich die mit I. verſehenen Hoch⸗ u Ti u 87.—87—. Pf. Nähm. Genſchow& So. 104,889, Meg Söbne 68,68,— Siſſener Metall 1456128.5 noch in Bi⸗% verſtehen. Holzmann. Phil. 142,5 5415 8 Sl.7 German. Portl.⸗3 207.8 201.7 Niag⸗Müglen 143,914, Wittener Gußſt. 88,5051. hei Effektenbörſe v 18. Januar Holzverkohl.⸗Ind 78,15 75,55 Porzellan Weff 50. 1 185 791.8 85 4 den 8980 58 Wolf, Buckan.. 36,28 annheimer Fektenborſe vom Jan Junghans St.⸗A.—. 88 50 Mein Gebb 0 Vogtl. 0 Bel felkt Unter. 228. 2 otoren eutz. 68.= geufßtoff Verein. 152,2 150,0 M g f Kammg. Raiſersl. 189,0 TRheinelekt. St. 152.0 e 5 1 5 St. 5055 9 55 Goedhardt B Mannh. 1570 135 0 Zellſt Waldhof 250,0 251˙b l 4 Aſſ 28270 252 905 tsruh. Maſch.— 112 Karlsxug. Rasch.— Rb. Maſch. Lender 22.22,— Bolkbom Seil u. g 78.—.—. 5 W 88 19 04040 B 175,0 175,00 Bad. Aſſekuran 25 arlsru af— 11— 8— 7 737 3 7—.——.— 7 5 1 Nah Hag 81.155 8 0 Sentinet. Verf, 21. 8. 5. Knorr 178 0f 0 Sten eee Seger 125 9 Rieber Monten rad Brepkea 1 e Gotbaer Waggon. Nordd Wollk. 188.26, Sreiverkehrs-Kurſe. 5 0 Maunheim. Berf. 1400 140.0 Mann. Gummi 32,— 32,— Klein, Sch. Becker 5 Adler Kali Benz⸗ Motor Deutſcheßetrol. Diamond 5 210 131 9 Loberſchl. E. Bed. 88.— 1 berſchl. Roksw. 98.— Gebr. Großmann 112,011.09 Grün& Bilfinger 188 158.0153. e* Koppel 182,5 1 Gruſchwitz Textil 106. 70104. 5 TPoönix Bergb. 100.0 eldburg och frequenz Hackethal Draht 89.5089.— Rathgeb. Wagg. 25—.— Fele Halkeſche Maſch. 6g..188. 0 Peuhaz Parte 20 Betersb. Int. db. 2 Hammerf Spinn. 147,5 147.0 JRgein Praunkhl. 242.0238, Ronnengerg Hannov. M. Egeſt. 66,75 86,50 1 Sean e 62— Ruſſenbank 35 80 Hann. Waggon———— Rgein Elektrizit. 182.8 Sloman Salpeter 87.80 Hanſa Liogd—.—„ raft 20 Südſer Je dal 47.— Hog.⸗Wien Gum. f gein. Masch. Sed. Hia. 80,— 80, Harkort Bergwerk 28.—IRheinſtahl 178, 0 kHarpen. Bergb. 187 7 Tg eren Chem 87,50 en pen Hartmann Maſch. 23 1 1510 neee e 052 Hedwigshütte 5 1— Hilpert Naf B. 5— E Arstssger. 18,82 Polece Aen. 5.8 Reichsanl. 2 87.50 81, Hirſch Kupfer 1— 2 21.— Goldanleige 85,78 Hirſchberg Leder 118.0 ütgerswerke%½ B. Koglenanl. 12.70 Tooeſchcklſ. u. St. 146.7 188,2 Sachſenwerk 5% Prß Kalianl..12 8,12 Ipobenloge⸗Brk. 18. T Salzdetfurth 210% Nh. Stadt. 25—.— Phil. Holzmann 142,5 Sarotti: 3% My. Stadt. 28 88,.—. Horchwerke. 2,0 Scheidemantel. 26.2518 5¾ Roggenwert.—— 8 4 Salz 848,0 388,0 5¼ Roggenrentb. 8,08 8,10 8 5 Co 55 0 1 88 ¾ Lan dich. Rogg—.— 8,29 Thſfabri Herz r Siemensaßpalske 7785 75 d) Ausl. Rentenwerte. Sinner.⸗G.. 77,.—77,.— — 2. Megitauer. 43.— 42,59 Stettiner Bulkan——. 2% e Schatza. 32. 75 825 75 Sto ehr 5 188,2 163.14. Bold rente 34. 20— Stoewer Nüägm. 85.— 84, 8„ econb. Rte. 1,50 1580 44%], Sülderrte..25—.— Jen Papiecrte.—.— Stolberger Zint 215,5 2¹⁰,0 2 Südd Immodil. 97,.— 95. 4% Türk. Ad.⸗Anl. 10,25 4%„ Bagd.⸗Eiſ. 1 15.— Teleph. Berliner 77,.— Tdeer Oelfabr. 101.0 150,7 185,0 4* 8 18,37 13.50 kurt untfänl.—.— Tietz, Leongard 184.5 5 3 135.5 5unionwerk Naſch 130,0 1 8 285 25 3 Papier 148.0 144.0, St.„1313—.— Ver. B. Frkf. Gum. 94 75 82, 50 5 5 1914——2 Ber. Chem. Sharl 186,0 8„ Goldrie 24.68 B. Diſch. Nickelw. 174,0 12 Kronr. 1,65 1. 7B. Glanzſt. Elöf. 583.0 8 1 oe 1825 Ane. Liandenderg B. Schuhf Urn W82.— 8% e. u IK 8070—.—— Ibart Lindferam 804,088 B. Stahlwerke 9 0 4% de. S eldprior.—— Lingel Schutzfabr 78, 1573,85 BStaglw v. d. Zup 208, 88 Süd. a.. Linke& Hoſſm.—.— N Ber Ultramarinf. 148,5 148,2.60%„neue Bs.—.— Lud. LoeweckGo 274„88,3 Sogel Telegrapg. 94,— 9,%„ Obligat.— F. Lorenz 119.00110,5 Bog& Haeffner 180,0 180,0 1555 Anal. Sek. 18,80 Lothr. Portl. Cem. 58 Vogtland. Maſch. 80,— 19 4% 85 — 2.— *„ 78.— 11.5 80.— 125,0 143.0 78075 1743 Humboldt Maſch 36.— 37,.— 229,5 IIlſe Bergbau 282,5 M Jüdel& Co. 148.0 Gebr. Junghans 88. 5 Kahla Porzellan 114 IKaliw. Aſchersl. 175 Karlstr. Maſchin. 17, C. M. Kemp 138 Klöcknerwerke 128.5 128,2 C. H. Knorr 173,017, 7 Kollm. Jourdan 89,—87.— Gebr. Körting 51 8083,25 Koſtheimer Cell.— 2 Krauß& Cie, Lok. 88. 25 88,2 Kronprinz Metall 128. 00.128.0 Kyffhauſer⸗Oütte 74,— 12,.— Sahmener& Co 171. 9 17 0 Laurahütte, 0 78,50 Linde s Eis maſch 156.0 0 150 e 15 Magirus., G. 38.— 32,25 Wanderer Werke 218.5 Aeg 4 Tenne mann 18181804 Weser. Gef. Tante ls“ 09 8888 4 311 888 1 81 818 1188 6 SAS 1 4 * 5 . Mittwoch, ben 18. Januar 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabeſ 7. Seite. Nr. 30 „ B05 Meiſterſtüch der Polizeiagentin Roman von Otto Schwerin Sie tranken Wein, und was mir auffiel, was über⸗ haupt allein mein Intereſſe erweckte, war die Tatſache, daß ſie engliſch ſprachen.— Nicht laut, aber doch laut genug, daß auch ein am Nebentiſch ſitzender Zuhörer Bruchteile der Unterhaltung ſchnappen konnte. Ich hörte, hinter meiner Zei⸗ tung verborgen, aufmerkſam zu.— Ich ſpreche und verſtehe engliſch ziemlich gut. Aus dem Geſpräch war zu entnehmen, daß die beiden feinen Kerls anſcheinend zuſammen gehörten und der dritte ein früherer Bekannter des Jüngeren der beiden ſein mußte. Die Bekanntſchaft ſtammle aus Weißenſee her, und ich wußte, daß dort ein bekanntes Zuchthaus oder Gefängnis iſt.— Es handelte ſich um ein Geſchäft, das der Kerl mit der Windjacke für die beiden anderen erledigen ſollte. Dieſer zog aber nicht recht. Er warf in die engliſche Unterhaltung einige bekannte Gaunerausdrücke hinein, wie roßer Lampen, undufte Sache, verſchütt gehen und anderes. Aher die beiden anderen ſchienen ihn doch endlich zu über⸗ reden, und er verſprach, ſein Möglichſtes zu tun. Sie ſollten ihm eine Kette heimlich unter dem Tiſch zuplanten. Als ich das Wort Kette hörte, war ich ganz Neugier und Spannung. Und wirklich bemerkte ich, wie der jüngere der beiden Gäſte dem Kerl in der braunen Windjacke unter dem Tiſch einen Gegenſtand zuſteckte, der weiß ſchimmerte und länglich war. Sofort durchfuhr mich der Gedanke.— Das find die Berliner Juwelendiebe.— Die äußere Beſchreibung paßte auf die beiden, und ich überlegte, was zu kun ſei. Ich hätte ſchnell zur Polizeiwache in der Neuen Kräme laufen können, oder konnte die Kriminalpolizei anrufen. Es ſchien mir aber zu gefährlich, denn, wenn die Diebe in meiner kurzen Ab⸗ weſenheit ausrückten, hatte ich überhaupt gar nichts. Ich beſchloß zu warten. Ich kann Ihnen ſagen, daß ich damals nicht ſo ruhig war, wie eben, wo ich Ihnen die Sache in Ruhe erzählte. Für mich ſtand es beinahe feſt, die Berliner Juwelendiebe vor mir zu haben, und die Belohnung ſtach mir in der Naſe.— Als die drei nach wenigen Minuten auf⸗ brachen, zahlte ich auch, und witſchte auf den Römerberg hinaus. Am Gerechtigkeitsbrunnen wartete ich. Die drei gingen über den Römerberg, bogen in die Neue Kräme ein, bis zur Zeil, und der Mann in der Windjacke ging nach rechts, die anderen beiden nach links, Richtung nach der Hauptwache. Ich konnte nur einer Partei gleichzeitig folgen und es ſchien mir wichtiger die Wohnung des Mannes zu ermitteln, der die Perlen zum Verkauf erhalten hatte.— Er N Heute verschied plötzlich und unerwartet meine liebe Frau und Mutter meines einzigen Sohnes, Frau 782 Maria dl Faller geb. Staehelin Ludwigshafen a. Rh., den 17. Januar 1928 Brunekstr. 11 In tiefer Trauer: Heinrich Faller. Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 19. Januar, nachmittags 3 Uhr, auf dem Friedhof in Friesenheim von der Friedhofkapelle aus statt. Beileidsbesuche dankend verbeten. Usktankentassg füt ausangesteltte F ertabſe Mannheim.. 0 91 i Kleineres e auf 11. und 12. Februar 1928 anbe⸗ raumt geweſenen Wahlen zum Vorſtand der Haus Kaſſe kommen in Wegfall, da die elngekom⸗ 1 111 L menen Vorſchlagsliſten insgeſamt nur ſoviele Anab rat 51755 55 Wählbare nennen, als Vertreter zu wählen tigen Bebingungen ſind. Der neue Kaſſenvorſtand ſetzt ſich hier⸗ nach wie folgt zuſammen: Arbeitgeber ⸗ Vertreter: Herr Wilhelm Reubelt, Kaufmann, 0 8. 1/12 Frau Fanny Boehringer, L 9. 1a, Fräulein Maria Scheffelmeier, P 2. 1. Stellvertreter: Herr Fr. Langenbein, Syndikus, Tullaſtr. 28 Herr Karl Vock, Prokuriſt, P 7. 7a Herr Guſtav Knodel, Rektor, U 4. 14. Verſicherten⸗ Vertreter: Fräulein Mathilde Oechsler, H 7. 85 Fräulein Joſefine Kunz, Parkring 2 billig zu verkaufen. Zu erfragen in der Geſchäftsſtelle. 2019 Stock-Motorrad Stener⸗ und führer⸗ ſcheinfrei, fahrbereit, zu verkaufen. B247 Adr in der Geſchſt. 2 Behr. Hobelhänke abzugeben. 8230 Ludwig Nanſch, 81 Uhr, dend mit ſchnellen Schritten die Zeil hinab, bog in die Aller⸗ helligenſtraße ein, und betrat dann das Haus Batton⸗ ſtraße Nr. 152. Wenige Minuten ſpäter wurde ein Fenſter des dritten Stocks hell. Ich ging fiebernd vor Erregung nach Hauſe, ſtellte am nächſten Morgen durch unauffälliges Be⸗ fragen der Wirtsleute feſt, daß ihr einziger Mieter, ein gewiſſer Heckmann, ein Goldarbeiter ſei. Jetzt wußte ich genug, Non auf die Kriminalwache, und ließ mich hier beim Wablte ommiſſar Dr. Schwarz melden, dem ich alles er⸗ zählte.——“ „Jawohl,“ ſagte Schwarz,„das ſtimmt. Das ſind die Tatſachen. Ich Überlegte hin und her, ob wir dieſen Heck⸗ mann uns mal vornehmen ſollten. Aktenbekannt iſt ein Goldarbeiter Heckmann in der Battonſtraße nicht. Ich hätte dieſen Mann mal vorladen oder gleich feſtnehmen können, ließ es aber bleiben, da es in erſter Linie darauf ankommt, die geraubten Koſtbarkeiten beizuſchaffen. „Sehr richtig!“ warf Naumann ein. „Und,“ fuhr der Kommiſſar fort.—„Eine Vorladung oder Feſtnahme des Heckmanns hätte die anderen, Gladſtone und Genoſſen, die die Werte beſitzen, und deren Feſtnahme weit wichtiger iſt, kopfſcheu gemacht. Nur durch Heckmann konnte ich an die Hauptgauner kommen, und Heckmann wird, ohne daß er eine Ahnung haben kann, genau überwacht. Jeder Schritt, den er tut, iſt uns bekannt, ſede Nachricht, die er erhält, erfahren wir innerhalb weniger Minuten. Bis jetzt hat er ſich mit Gladſtone nicht in Verbindung geſetzt. Er hat die Perlenkette im Beſitz,— und unterhandelt mit einem Winkeljuwelier, der ſie ihm abkaufen will.— Daß dieſer Juwelier niemand anderes iſt, als einer unſerer Beamten, nur nebenbei.— Ich glaubte Lurch dieſen Beamten an die anderen Komplizen zu kommen, aber,— hier klappte es nicht. Heckmann verrät weder den Aufenthalt, noch den Namen ſeiner Genoſſen.— Er ließ zwar durchblicken, daß er außer der Kette noch vieles andere zu verkaufen habe, und da“ die Sohre alles andere als„lampenfrei“ ſei, aber jeder Verkauf ginge nur durch ihn. und über ihn, ſeine Auftrag⸗ geber dürfe er und könne er nicht nennen. Nach reiflichem Ueberlegen habe ich mich nun entſchloſſen, heute abend zu⸗ zugreifen. Wir konnten bisher die Namen und den Auf⸗ enthalt Gladſtones und Genoſſen nicht in Erfahrung bringen, und es iſt mit der Wahrſcheinlichkeit zu rechnen, daß dies auch innerhalb der nächſten Tage nicht gelingt.— Alſo mit Rückſicht hierauf noch zuzuwarten, halte ich für überflüſſig, darüber hinaus iſt jede Verzögerung jetzt von Uebel, denn die Diebe können gewarnt werden, und, außerdem wartet die Oeffentlichkeit auf einen Erfolg in der Berliner Sache.— Dieſen Erfolg ſoll ſie heute abend ſehen, und wenn es nur verein für FBugrhestattung Mannneim-Lud Igshafe- E. V. Unſere diesjährige ordentliche Mitgliodewersammlung findet Donnerstag, den 2. Februar, abends im oberen Saale des„Großen Mayerho]“, Q 2. 16, ſtatt. Die Tagesordnung derſelben lautet: Erſtattung des Jahres⸗ u. Kaſſenberichts; „Entlaſtung des Vorſtandes; „ Erſatzwahl für die ausſcheidenden Vor⸗ ſtandsmitglieder und Rechnungsprüfer; Abänderung des g 8 der Satzungen; Beratung etwaiger Anträge, welche bis ſpät. 25. Januar beim Vorſtand eingehen. Um zahlreiches Erſcheinen der Mitglieder bittet 712 Der Vorſtand. . g eln Teilerfolg iſt, dann—— na,— dann iſt's nicht unſere Schuld.—— „Was beabſichtigen Sie zu tun?“ fragte Lutz.— „In einer halben Stunde heben wir die Wohnung Heck⸗ manns in der Battonſtraße rückſichtslos aus. Er ſelbſt ſitzt augenblicklich in der Wirtſchaft zum Grünen Galgen in der Gelnhäuſergaſſe.— Dort wird er im Augenblick verhaftet, wo ein Teil unſeres Fahndungskommandos eine Hausſuchung in ſeiner Bleibe hält. Ich habe ein großes Be⸗ amtenaufgebot zur Verfügung und die weiteren Schritte hän⸗ gen vom Ergebnis des Abends ab. Hat noch einer der Herren eine Frage?“ Lutz und Kommiſſar Naumann ſahen ſich an.— Naumann ſchüttelte den Kopf.— „Nein, antwortete Lutz.„Wir ſind mit allem einverſtan⸗ den. Die Hauptſache iſt, daß es ſchnell geht, daß blitzſchnell auf allen Seiten zugleich zugegriffen wird. „Wir haben drei Autos zur Verfügung“, erwiderte Schwarz,„und es erübrigt ſich nur noch, die drei Poltzeireviere der inneren Altſtadt, am Geiſtpförtchen, in der Neuen Kräme und in der Battonſtraße anzurufen, damit ſie uns jederzeit Schupo bereithalten.“ „Wann kann dies geſchehen?“ „Sofort.— Wir fahren in fünf Minuten ab.“ „Einverſtanden,“ erklärte Lutz und erhob ſich, auch Nau⸗ mann griff nach ſeinem Hut. 11 8 können mitfahren, Herr Lebus,“ meinte der Kom⸗ miſſar.— Der Bankbeamte drehte ſeine Mütze unſchlüſſig zwiſchen den Händen.— „Ich weiß nicht,——— Herr Kommiſſar,—— ich möchte doch lieber nicht.—— Ich muß meine Mutter ernähren,— — und—— die Rache.— „Gut!“ erklärte Dr. Schwarz.„Wie Sie wollen.— Ste können morgen früh hier um 8 Uhr nachfragen.—— Für heute ſind Sie entlaſſen.— Ich danke Ihnen einſtweilen.— „Herr Lottka!“ Dr. Schwarz hatte die Türe aufgeriſſen.— Die drei Spezialiſten der Frankfurter Fahndungsabteilung ſtanden bereits in Hut und Mantel.— Bayer ſchob gerade einen Patronenrahmen in ſeine automatiſche Piſtole und ſteckte die Waffe in die äußere Manteltaſche.—„Es geht los, meine Herren.— Benachrichtigen Sie die Reviere, Herr Loltka, wir ſechs fahren mit dem erſten Auto von hier ab. Die anderen beiden Wagen folgen uns leer und nehmen die Beamten unterwegs an den ausgemachten Treffpunkten auf.— Wir fahren direkt nach der Battonſtraße.— Die anderen ſperren unauffällig das Quadrat in der Gelnhäuſergaſſe ab.— Den Plan beſitzt Sekretär Will bereits?“——(Fortſ. folgt.) gegen rote Hände und unſchöne Hautfarbe verwendet man am beſten die 018 weiße, feifreie Creme Leodor, welche n Händen und dem Geſicht jene mane Weiße verleiht, die der vornehmen Dame erwünſcht iſt. Ein beſonderer Vorteil liegt auch darin, daß dieſe Anſichtbare Mauereme wundervoll kühlend bei Juckreiz der Haut wir und gleichzeitig eine vorzügliche Unierlage für Buder i Der nachhaltige uf dieſer Creme gleicht einem dauftiſch gepflückten rühlingsſtrauß von Veilchen Maiglöckchen und ieder, ohne enen berüchtigien Moſchusgeruch, en die dornehme Wen verabſcheut— Preis der Tube 860 Pf. und 1 Mi— In allen Chlorodont⸗ Berlaufsſtellen zu haben.— Bei direller Einſendun dieſes Inſerates als Druckſache mii genauer un deutlich geſchriebener Abienderadreſſe auf dem Am⸗ schlag erhallen Sie eine kleine Probeſendung loſten⸗ los Werſand durch Leo Werte A.., Dresden ⸗N. 5 Wohlgelegen 388. 1 5 Eliſe Dahlhauſen, Werderſtraße 28 räulein Sofie Eckert, M 1. 8 5 Thereſe Kern, Eliſabethſtraße 3 räulein Käthe Remmele, L 5. 1. Stellvertreter: Fräulein Marta Adlmüller, G 2. 2 Fräulein Lotte Dietz, O g. 5 Fräulein Joſefine Wörner, Colliniſtraße 80 Fräulein Lene Rath, 0 3. 4a Fräulein Emilie Forſter, Sofienſtraße 16 Fräulein Anna Leu, L 10. 8. Die Gültigkeit dieſer Wahl kann innerhalb einer Woche nach Erſcheinen dleſer Bekannt⸗ machung bei dem Kaſſenvorſtand oder dem Verſicherungsamt angeſochten werden. Schweinepfeffer U in nadel D 6, 2 Weinhaus Holzapfe Donnerstag ab 6 Uhr Stamm: Sehinken in Brotteig m. Kart.-Salat Dekatur aller Art von Stoffen Samt- und Flüschdämpfung Hans Schober d 7, 15 u. 10 e 8 5 b Haf 1 mit Toreinfahrt, gr. Hof und 50 6 As 300 am gewerbl. Räumen, ſo⸗ wie 3 Büroräumen, zu Handels⸗ als auch Fabrikationszwecken geeign., ſofort bezlehbar zu verkauf. Erſorderl. Anzahl. 30 000 4. Näh. Immobflien⸗ Heilmann(R. D..) Mannheim, m. bayr. Knödeln foffiger Ausführung Crösseres Anwesen in elnem Vorort Mannheims Ems e e Pilsen annere! u. 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