* * 1 5 7 5 1 Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe. E mit dem der perſönliche Bezugspreiſe: In Mannheim u Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,80 ohne Beſtellgeld, Beievtl Aenderung der wirtſchaftlichen Vethöltniſſe Rach. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E 6,2. Haupt⸗Nebenſtelle. R 1,•6 Bafſermammchaus) Geschäfts Nebenstellen Waldhofſtr. 6, Schwetzingerſtr 19,20 u. Meerfeldſtraße 13. Telegramm⸗ Adreſſe. Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen Sport und Spie! Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage Abend ⸗ Ausgabe 0 I 0 5 0 I I 0 01 Mer Gon era B lzeiger walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben 0 ler Geil Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Preis 10 Pleunig 1928— Nr. 32 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 1 einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40 R. M. Neklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u Aus⸗ en wird leine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ 2 der für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Manchen Geſetz und Necht General Gröner Neichswehrminiſter Die Ernennung Berlin, 19. Jan.(Amtlich.) Der Herr Reichs⸗ präſident hat auf Vorſchlag des Herrn Reichskanzlers den Reichswehrminiſter Dr. Geßler auf ſeinen Antrag vom Amte des Reichswehrminiſters entbunden und den Reichs⸗ miniſter a. D. General a. D. Gröner zum Reichswehr⸗ miniſter ernannt.. Geßlers Beweggründe e Berlin, 19. Januar.(Von unſerem Berliner Büro.) Dem ſcheidenden Reichswehrminiſter iſt in den letzten Tagen vorgeworfen worden, es ſei eine Art Fahnenflucht von ihm, daß er im jetzigen Moment abträte, es ſo ſeinem Nachfolger überlaſſend, ſich durch alle ſchwierigen Momente der Etat⸗ beratungen durchzupauken. Dieſe Vorwürfe ſcheinen uns einigermaßen an mangelhafter Pſychologie zu kranken. Es gibt— jeder von uns hat dies ſchon an ſich ſelbſt erfahren— Momente, wo man ſo ſehr am Rande ſeiner phyſiſchen und ſeeliſchen Kräfte ſteht, daß man einfach nicht mehr weiter kann und jede Sache, die man in ſolcher Ver⸗ faſſung anpackt, nur ſchädigen würde. Wir glauben, daß das bei Dr. Geßler zur Zeit der Fall iſt. Dazu dürfte aber noch eine andere Ueberlegung gekommen ſein. Alle Welt meint, daß die Neuwahlen zum Reichstag, ob mit Recht oder Unrecht iſt einerlei, einen neuen Auftrieb für die Linke bringen werden. Dieſe Neuwahlen aber können, wie die Dinge ſich zur Zeit anlaſſen, früher kommen, als man bisher annahm. Dann würde, ſolange Dr. Geßler an dieſem Poſten ſteht, oder als Wiederanwärter für ihn in Betracht käme, das Reichswehrminiſterium ſelbſt zum Mittel⸗ punkt des Streites um Koalition und Regierungsbildung werden. Es kann ſehr leicht ſein, daß das eine oder andere gerade an ſeiner Perſon ſcheitern könnte. Wir halten es, wie geſagt, nicht für unwahrſcheinlich, daß Dr. Geßler auch um deswillen, ſozuſagen um freie Bahn zu ſchaffen, einſtweilen vom Schauplatze ſich zurückzuziehen gewünſcht hat, was denn auch nach aller Meinung als ein durchaus richtiger Standpunkt bezeichnet werden kann und muß. Im Intereſſe des Vaterlandes und der Reichswehr, der Dr. Geßler ſieben Jahre lang vorge tanden hat, iſt dringend zu wünſchen, daß durch ſeinen Nachfolger die Reichswehr nicht abermals in den Streit der Parteien gezerrt wird. g Der dritte Reichswehrminiſter General a. D. Wilhelm Groener, der dritte Reichs⸗ wehrminiſter nach 1918, iſt zugleich der erſte Miniſter vom Fach. Sowohl Noske als auch Geßler waren militäriſche Laien und mußten ſich in ein für ſie völlig neues Gebiet ein⸗ arbeiten. Der neue Reichswehrminiſter iſt einer der bekann⸗ teſten deutſchen Generale, der ſich in und auch nach dem Welt⸗ kriege auf verſchiedenen Gebieten große Verdienſte erworben hat. Erſt kürzlich, am 22. November, vollendete er ſein 60. Lebensjahr. 8 5 f Einer alt⸗württembergiſchen Beamtenfamilie entſproſſen, trat Wilhelm Groener, der in Ludwigsburg geboren wurde, nach beſtandener Reifeprüfung im Herbſt 1884 bei dem In⸗ fanterie⸗Regiment Nr. 121 in Ludwigsburg ein, rückte im September 1886 zum Leutnant auf und wurde 1897 nach dem Beſuche der Kriegsakademie zur Dienſtleiſtung beim Großen Generalſtab kommandiert. Zwei Jahre ſpäter wurde er als Hauptmann in die Eiſenbahn⸗Abteilung des Generalſtabes verſetzt, der er ſeit dem Jahre 1912 als Chef mit Unter⸗ brechungen bis zum Jahre 1916 angehörte. Zwiſchendurch war er zwei Jahre Kompagniechef bei dem 98. Infanterie⸗ Regiment in Metz, tat dann Dienſt als Generalſtabsoffizier bei dem Generalkommando des 13.(württembergiſchen) Armeekorps in Stuttgart und befehligte dann ein Bataillon im 120. Infanterie⸗Regiment. f Bei der Mobilmachung wurde Oberſt Groener Chef des Feldeiſenbahnweſens, das nicht nur bei dem Aufmarſch im Oſten und Weſten, ſondern auch ſpäter eine bedeutende, oft aus⸗ ſchlaggebende Rolle geſpielt hat. Das kürzlich vom Reichs⸗ archiv herausgegebene Werk„Das deutſche Feldeiſenbahn⸗ weſen“ gibt uns in allgemein verſtändlicher Form ein Bild über die glänzenden Leiſtungen der deutſchen Bahnen bei der Mobilmachung und ſchildert auch ihre ſpätere Ausnützung für Zwecke der Truppenverſchiebung und Heeresverſorgung. Nach dem Durchbruch bei Tarnow⸗Gorlice, zu deſſen Gelingen die Eiſenbahnen ſehr viel beigetragen haben, Groener im Juni 1915 außer der Reihe zum Generalmajor befördert und erhielt im Herbſt 1915 den Orden Pour le merite, ſowie den württembergiſchen Mtlitärverdienſt⸗Orden, Adel verbunden iſt. Am 1. November 1916 trat Groener als Generalleutnant an die Spitze des neu errichteten Kriegsamtes, das ſowohl die Rohſtoffe er⸗ faſſen, als auch die Ernährung der Bevölkerung ſicherſtellen ſollte. Ihm lag hierbei die ſchwere Aufgabe ob, das ſogenannte Hindenburg⸗Programm durchzuführen und das Hilfsdienſt⸗ Pflichtgeſetz vor dem Reichstag zu vertreten. Im Auguſt 1917 trat Generalleutnant Groener von dieſem Poſten zurück und übernahm eine Diviſion im Oſten, bald darauf wurde er kommandierender General zunächſt des 25. Reſervekorps, ſo⸗ dann des 1. Armeekorps in der Ükraine. Auf Vorſchlag Ge⸗ neralfeldmarſchalls von Hindenburg wurde Generalleutnant Groener Ende Oktober 1918 als Nachfolger des ausgeſchie⸗ wurde Oberſt denen Generals Ludendorff zum erſten Generalquar⸗ tiermeiſter des Feldheeres ernannt und verblieb in dieſer Stellung bis zum Juni 1919. Bald darauf erbat er den Abſchied und nahm ſeinen Wohnſitz in Stuttgart. Vom Juni 1920 bis zum Auguſt 1923 war Groener Reichsverkehrsminiſter und bekämpfte mit Erfolg Beſtrebungen zur Privatiſierung der Reichsbahnen. Poli⸗ tiſch ſtand er der Zentrumspartei nahe. Zahlreiche Ehren wurden General Groener zuteil. So ernannte ihn die philoſophiſche Fakultät der Univerſität Berlin und die Tech⸗ niſche Hochſchule in Stuttgart zum Dr. h..; ſeine Vaterſtadt Ludwigsburg verlieh ihm das Ehrenbürgerrecht. General Groener hat ſich auch als Schriftſteller aufs Beſte bewährt. Sein vor einigen Monaten erſchienenes Werk„Das Teſtament des Grf. Schlieffen“ gehört zu den glänzendſten Büchern über den Weltkrieg. In ſeiner Eigenſchaft als verdienter General und als Miniſter, dem Verwaltungsaufgaben vertraut ſind, biete General Groener die beſte Gewähr für eine erfolgreiche objektive Verwaltung ſeiner ſchweren Aufgabe. Groener und der 9. November Die Rolle, die General Groener am 9. Nopember 1918 in Spaa bei den Beſprechungen über die Haltung des Kaiſers ſpielte, iſt vor einigen Jahren heftig umſtritten worden. Ins⸗ beſondere der frühere deutſche Kronprinz hatte ſchwere An⸗ ſchuldigungen in ſeinen„Erinnerungen“ gegen ihn erhoben. Die gleichen Anſchuldigungen hatte vorher General Graf Walderſee behauptet. Dies führte im Frühjahr 1922 zu dem Spruch eines freiwilligen Ehrengerichts, den Groener ſelbſt erbeten hatte. Dem Ehrengericht gehörten u. a. an: v. Boehn, Generaloberſt; v. Kuhl, General der Infanterie a..; Ziethen, Generalleutnant a..; v. Hülſen, General⸗ major; Graf Finck von Finckenſtein, Generalleutnant a..; v. Eiſenßardt Rothe. Die hauptſächlichſten Punkte dieſes Ur⸗ teils ſtellen feſt: „Das Ehrengericht iſt zu der Ueberzeugung gekommen, daß die von Generalmajor Graf Walderſee gegen die Ge⸗ ſinnung und Beweggründe des Generalleutnants Groener erhobenen Anklagen ungerechtfertigt ſind, und daß Ge⸗ neralleutnant Groener unter den denkbar ſchwierigſten Ver⸗ hältniſſen nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen gehandelt und durch ſein Verhalten und ſeine Maßnahmen dem Nater⸗ land am beſten zu dienen geglaubt hat.“ 5 Die Gerüchte um Keudell Berlin, 19. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie immer, wenn das Parlament ſich nach längerer Pauſe wieder zuſammenfindet, ſchwirren auch heute allerhand Kriegsgerüchte durch die Luft. Die Meldung der„Voſſ. Ztg.“ freilich, daß Herr v. Keudell ſich mit Rücktrittsabſichten trage, wird von den Deutſchnationalen parteioffiziös auf das beſtimmteſte dementiert. Auch an den zuſtändigen Regierungsſtellen weiß man von einer derartigen Abſicht nichts. Auch wir halten nach unſerer Kenntnis, der Keudellſchen Pſyche, derlei Rück⸗ trittsabſichten im Augenblick nicht für vorliegend. Dazu glaubt Herr von Keudell doch wohl zu ſehr an ſich. Man hat es hier und da als zu auffallend bezeichnet, daß der Reichsinnenminiſter bei den Verhandlungen der Länder- konferenz zu wenig hervorgetreten ſei. Daraus iſt wohl dann die Kombination von ſeiner Amtsmüdigkeit entſtanden. Daran iſt wohl nur ſoviel richtig, daß Herr von Keudell der Haltung treu geblieben iſt, die er von Anfang an zu der Länderkon⸗ ferenz und der auf ihr behandelten Probleme eingenommen hat. Ihm ſind alle dieſe Dinge wider den Strich gegangen und er hat die Konferenz nach Möglichkeit zu ſabotieren oder wenigſtens zu meiden geſucht. Offiziös wird dann noch beteuert, daß die Konferenz doch dazu beſtimmt geweſen iſt, den Ländern Gelegenheit zur ausgiebigen Meinungsäußerung zu bieten. Die Reichsregierung wäre von vornherein von dem Gedanken ausgegangen, die Wünſche der Länder an ſich heran⸗ kommen zu laſſen. Infolgedeſſen hätten die Reichs miniſter ſich auch ſo gut wie gar nicht an der Diskuſſion beteiligt. Der Reichsarbeitsminiſter Brauns, der bekanntlich das Wort genommen hat, habe das nur getan zum Zwecke einer ſach⸗ lichen Richtigſtellung, die er in ſeiner Eigenſchaft als Leiter der Verſammlung als unbedingt notwendig erachten mußte. Polniſche Schülerbataillone üben Grenzſchutz Ein ſeltenes Schauſpiel bot ſich, wie die„Weichſelzeitung“ berichtet, am Sonntag den Bewohnern von Graudenz und Umgebung. Ein Bataillon, drei Kompanien Schüler der Graudenzer Mittelſchulen waren, ausgerüſtet mit Militär⸗ gewehren und Bajonett, ausgezogen, um gegen das Deutſche Reich Krieg zu führen. Den„Feldzug“ leitete ein akttver Offizler, Hauptmann des 64. Infanterie⸗ regiments in Graudenz. Als Gefechtsaufgabe war angegeben, ſich möglichſt ſchnell in der Richtung auf Garnſee(Kreis Marienwerder) vorzuſchieben, die feindliche Kavallerie aufzu⸗ halten und den auf polniſcher Seite gelegenen ſtrategiſch wich⸗ tigen Bahnhof zu decken. Wie es heißt, unterzogen ſich die Kinder mit dem Gewehr in der Hand, das oft größer war als ſte ſelbſt, dieſer Aufgabe mit Eifer und Gewiſſenhaftig⸗ kett und ſtürzten nur ſo dahin über die ſonntäglichen, ſchnee⸗ bedeckten Felder. Mittags 1 Uhr defilierte das ſiegreiche Heer vor dem ſiegreichen Stab mit dem Garniſonskomman⸗ deur General Rachmiſtruk an der Spitze. 0 Länderkonferenz und Lutherbund Die Länderkonferenz iſt, trotzdem man die Schatten ſtolzer Vergangenheit beſchwor und ſie in Otto von Bismarcks hiſtork⸗ ſchem Kongreßſaal tagen ließ, ſo gut wie ergebnislos ausgelaufen. Man hat ſich ausgeſprochen: nun ja. Aber man iſt einander nicht nähergekommen. Schlimmer noch: man hat ſichfeſtgelegt und feſtgefahren. Die Enttäuſchung iſt nicht gerade groß, weil im Grunde niemand anderes und mehr erwartet hatte. Niemand wenigſtens, der in den letzten Wochen und Monaten mit anfah, wie dieſe Verſammlung der hundert und einigen deutſchen Staatslenker vorbereitet wurde. Nämlich gar nicht. Die Sache war, wenn wir uns recht erinnern, zunächſt beim Reichsminiſterium des Innern. Das ſtand ihr, durch das bekannte Keudellſche Staatsrecht gebun⸗ den, kühl, fremd, ablehnend gegenüber. Hernach, als nicht mehr viel zu verderben war, ſchien ſie bei der Reichskanzlei gelandet zu ſein. Vernünftige Ueberlegung hätte erfordert, daß man die(schließlich doch vom Reich beſtellten) Referenten eingeladen hätte, ihre Ausarbeitungen der Reichsregierung vorher einzuſenden. Dann hätte das Kabinett mit ihnen ſich befaſſen, zu jedem Punkt einen Beſchluß extrahieren und den oder jenen aus ſeiner Mitte beauftragen können, Willens⸗ meinung und Gründe der Reichsregierung auf der feierlichen Tagfahrt vorzubringen. Von alledem iſt nichts geſchehen. Man hat in der Hauptſache Monologe vorgetragen und in den Formen ſogenannter Debatten aneinander vorbet⸗ geredet. Wie das ja wohl auch ſonſt dieſes Landes der Brauch iſt. Und iſt dann heimgegangen, ein jeglicher zu ſeinem Werk. Die einen in dem Frohgefühl, es den„Berlinern“ wieder ein⸗ mal gründlich beſorgt zu haben. Die anderen noch den unbe⸗ haglichen Nachklang im Ohr von Bazilles, des Franzoſen⸗ ſtämmlings, ſeltſam mißverſtändlichem Wort: dies Spiel mit dem Feuer möchte noch den ganzen Kontinent in Brand ſtecken. Soll der Kontinent wirklich in Brand geraten, weil die Deutſchen zu erkennen beginnen, daß die für eine andere Gewichte verteilung, eine ganz andere Dynamik der Kräfte berechneten Verhältniſſe von Reich und Ländern, von Reich, Ländern und Preußen im Rahmen dieſer republlkantr⸗ ſchen Verfaſſung auf die Länge nicht zu tragen ſind: Geht es denn überhaupt um den Kampf des hergebrachten, deutſcher Gefühlswelt angeblich kongenialen Föderalismus gegen den Einheitsſtaat, von dem man noch in dieſen Tagen leſen konnte: er ſei der alte Traum von Demokraten und Sozialdemokra⸗ ten? Gewiß, dergleichen ſagt man wohl in den Niederungen, da das Tagesgezänk gedeiht. Und der Menge, die gewohnt iſt, in Schlagworten zu denken und an Schlagworten ſich zu er⸗ hitzen, mögen am Ende die Dinge auch ſo ſich darſtellen. In Wirklichkeit aber geht es um das ungleich ernſthaftere Pro⸗ blem, das ernſthafteſte vielleicht, das den Weg deutſcher Volk⸗ heit und ſeines neuen, noch ſchwanken und unfertigen Staats beſchattet: iſt es möglich, daß in Berlin zwei Regierun⸗ gen und zwei Parlamente Politik machen und politiſche Gewalt ausüben? In einem Nebeneinander, aus dem natur⸗ notwendig ein Gegeneinander werden muß? Kann man es den größeren Gebilden, vor allem Süddeutſchlands, zumuten, zwei⸗ mal von Berlin aus, vom Reich und von Preußen, regiert zu werden? Wobei, dank ſeinem ſtrafferen Gefüge, das preußiſche Regiment, ebenſo notwendig, als das ſtärkere, das härter und unbequemer empfundene ſich erweiſen würde? Früher ein mal, in dem von ſchweren Stürmen umbrauſten Frühling deutſcher Republik, hatte man, um ſo fehlerhaftem Kreis ſich zu entwin⸗ den, wohl mit der Zerſchlagung Preußens geſpielt. Dieſe Idee iſt längſt preisgegeben worden. Selbſt Hugo Preuß, der ſis erſann, ſtand in ſeinen letzten Lebensjahren nicht mehr zu ihr, Hatte zu begreifen gelernt, daß mit den Libertäten des Ar⸗ tikels 18 nur das Elend deutſcher Klein⸗ und Zwergſtaateret vermehrt und genährt werden müßte. Man rechnet letzt mit Vorliebe einander vor, wie vie teurer, mit ſeinem Zuvielparlamentarismus, der einzelſtaat⸗ liche Apparat arbeite. Auch ein Geſichtspunkt, wennſchon nicht der beträchtlichſte. Weſentlicher iſt, daß Preußen, das immer noch der mächtigſte Großſtaat blieb, der einzige, der aus eige⸗ ner Kraft ſich zu erhalten vermöchte, zur Not auch ohne das Reich ſich vorſtellen ließe. Schon fetzt umfaßt es zwei Dritter des Reichs an Raum und Menſchen. So aber die anderen mehr oder weniger enklavenartig in den norddeutſchen Bereich eingeſprenkelten oder ihm angehängten Länder ihren Staats⸗ betrieb nicht länger mehr aufrecht erhalten können und coüte que coüte Preußen ſich zu eigen geben: was dann? Wächſt dann nicht rieſengroß, atembeklemmend die Gefahr auf, daß die ſüddeutſchen Länder, nur um ſich ſelber zu behaupten, zu einem Sonderkörper ſich zuſammenſchlöſſen? Die Gefahr der von den Toten erſtehenden Mainlinie, die jedweder Reichs⸗ reform und zugleich allen großdeutſchen Sehnſüchten ein ſchmerzliches Ende bereiten müßte? Wer ſich Mühe gibt, von Vorurteilen frei, von parteipolitiſcher Verliebtheit nicht be⸗ engt, dieſe bange Frage bis zu Ende zu durchdenken, wird ver⸗ mutlich immer wieder auf den Schluß ſtoßen: Trennung von Regierung und Verwaltung bei Haupt und Gliedern. Ver⸗ walten, in jeder möglichen Freiheit, ſollen die Länder. Regte⸗ ren ſoll und darf nur das Reich. Schlagwortartig ausgedrücktt Einheit, doch in wohlgegliederter Vielheit. Von den Ländern und ihren Bürokratien iſt— das ward durch dieſe unter der Deviſe„viel Geſchrei und wenig Wolle“ einherziehenden Kon⸗ ferenz doch wohl dargetan,— nichts mehr zu erwarten. Von den Parlamenten, die Wahlängſte und die Eiferſüchte der Par⸗ teien knebeln, ebenſo wenig. Vor acht Tagen iſt der Dr. Luther mit ſeinem Bund auf den Plan getreten. Man hat ihn zunächſt mit klügelnder Skepſis betrachtet und man ſchaut wohl auch heute noch auf ihn mit allerlei Zweifeln. Und doch wäre es ein wahres Glücks 2. Seite, Nr. 32 — Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe Donnerstag, den 19. Januar 1923 geſchenk, ſo ihm der große Wurf gelänge und er und ſein Bund die Aufgabe zu zwingen lernten, für die ſich ſonſt kein Meiſter finden will. Die Stunde, ſcheint mir, zieht herauf, da dieſer Erneuerungsbund zu zeigen hat, ob er mehr vermag, als wohl⸗ meinende und wohllautende Sprüche über uns auszuſtreuen. Er kann ſich eine Welt, die deutſche Welt nämlich, erobern. R Die heutige Reichstagsſitzung Nur die Rede Köhlers 1 Berlin, 19. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Eine Sitzung des Aelteſtenrates war um die Mittagsſtunde im Reichstag noch nicht anberaumt worden. Vor Zuſammentritt des Plenums halten die Deutſche Volkspartei, die Deutſchnationalen und die Demokraten Fraktionsſitzungen ab. Nach der Sitzung verſammeln ſich das Zentrum, die Wirt⸗ ſchaftspartei und die Kommuniſten zu einer Beſprechung über die politiſche Lage. Man nimmt an, daß nach dem Referat des Reichsfinanzminiſters, das auf etwa zwei Stunden zu bemeſſen iſt, das Haus ſich vertagt, die Generalde batte alſo erſt morgen beginnen wird. Dem Reichstag iſt vom Finanzmintſterium eine Ueberſicht über den Perſonalbeſtand nach dem Stande vom 1. Oktober 1927 zugegangen. Darnach waren zu dieſem Zeitpunkt bei den Hoheitsverwaltungen 97 282 Beamte, 25 001 Angeſtellte und 51 473 Arbeiter, bei der Poſt und Reichsdruckerei 249 125 Beamte, 3 593 Angeſtellte und 44 483 Arbeiter beſchäftigt. Seit dem 1. April 1927 hat ſich die Zahl der Beamten bei den Hoheitsverwaltungen um 2155 Köpfe vermehrt, die in der Hauptſache auf die Reichsfinanzver⸗ waltung entfallen. Ferner iſt eine Vermehrung der Arbeiter um 6 170 Köpfe eingetreten, die hauptſächlich beim Reichsver⸗ kehrsminiſterium erfolgte. Die Zahl der Angeſtellten hat ſich um 1 623 vermindert. Bei der Poſt iſt eine Verminderung der Beamten um 1560 zu verzeichnen, dagegen eine Vermehrung der Angeſtellten um 1418 und der Arbeiter um 1919 Köpfe. **. Die kommuniſtiſche Reichstgasfraktion fordert in einer Interpellation, daß der Reichswirtſchaftsminiſter beim Kartellgericht beantragen ſoll, die am 14. Janugr durch die Eiſeninduſtrieverbände erfolgte Eiſenpreiserhöhung für nichtig zu erklären. Hitlers Gelber aus der Schweiz V Baſel, 18. Jan.(Von unſerem Schweizer Vertreter.] Es wurde ſeinerzeit in verſchiedenen deutſchen Zeitungen die Be⸗ hauptung aufgeſtellt, daß Hitler zu ſeinem Putſch aus der Schweiz Gelder bezogen habe. Dieſe Meldungen ſind kate⸗ goriſch dementtert worden, Nun will das„Aargauer Tagbl.“ aus abſolut ſicherer Quelle die Beweiſe beſitzen, daß tatſüch⸗ lich große Geldbeträge aus der Schweiz an Hitler ge⸗ langten. Es ſoll dabei ein Betrag von 20000 Franken von einer deutſchen Großfirma auf dem Umwege über ihre Schweſterfiliale nach München überwieſen worden ſein. Wei⸗ tere 10000 Franken wurden von deutſchen Reichsangehörigen in der Schweiz aufgebracht und etwa 3009 Franken haben ſchwetzeriſche antiſemitiſche Kreiſe zum Hitlerputſch bei⸗ geſteuert. Dieſe Angaben des als ſertös bekannten Aargauer Blat⸗ tes werden in der Schweiz von der als offiziös geltenden Schweizer Depeſchenagentur verbreitet. Eine umfangreiche Brandſtiftung — Kiel, 19. Jan. Mittwoch abend brach in der Maſchinen⸗ bauanſtalt und Automobil⸗Reparaturwerkſtätte der Firma Emil Schulz u. Co, ein gefährlicher Brand aus, der jedoch durch das raſche Eingreifen der Feuerwehr ſchnell gelöſcht werden konnte. Eine Unterſuchung der Kriminalpolizei ergab, daß alle Arbeitsräume mit einer mehrere Zentimeter ohen Oel⸗ und Benziuſchicht bedeckt waren. Zwei Fäſſer mit 100 Kg. Karbid waren angebohrt und mit benzin⸗ getränkter Putzbaumwolle ſollte das Feuer durch alle Räume geleitet werden. Die Exploſion des Karbids hätte genügt, um die Fabrik und ein daneben liegendes Wohnhaus völlig in Trümmer zu legen. Unter dem Verdacht der Brandſtiftung ſind die vier Teilhaber der Firma feſtgenommen worden. Eine Rieſenſchmuggelaffäre in Polen — Warſchau, 19. Jan. In Warſchau iſt eine Rieſen⸗ ſchmuggelaffäre aufgedeckt worden, an der in erſter Linte Oeſterreicher beteiligt ſein ſollen. Bei einer Reviſion bei dem Vertreter der Firma Humhell aus Wien im Hotel Briſtol in Warſchau ſtellte man feſt, daß dieſer als Führer der Schmuggler mit einer ganzen Reihe polniſcher Ariſto⸗ kraten, u. a. einem Fürſten Bobanſki, einem Fürſten Bruckt⸗ Zubſki, einem Grafen Potockt und einem Grafen Zamonyſki in Verbindung ſtand. Diphterie⸗ Epidemie in Paris — Paris, 19. Jan. Seit zehn Tagen ſind in Paris 115 Diphteriefälle amtli emeldet worden. Die Krankheit hat eine zunehmende Tendenz. Die Zahl der To⸗ desopfer iſt bisher nicht bekannt gegeben worden, Schuldebatte im Landtag In 1 der Schuldebatte fand ſich heute auf den Tribünen und in den Logen ein zahlreiches Publikum, beſon⸗ ders aus Lehrerkreiſen, ein. Das Haus ſelbſt war gut beſetzt. Eine kurze Anfrage des Abg. Schmitthenner(Bg. Bag.) über die beabſichtigte Erweiterung der Herren⸗ mühle in Heidelberg, wodurch das Heidelberger Schloß und das Landſchaftsbild überhaupt eine Beeinträchtigung er⸗ fahren könnte, beantwortete Miniſterialrat Dr. Imhof da⸗ hin, daß die Eingabe des Vereins„Badiſche Heimat“ dem Be⸗ zirksamt Heidelberg zur näheren Prüfung übergeben wor⸗ den ſei. Das Innenminiſterium werde, wenn es nötig ſein ſollte, im gegebenen Moment ſich dafür einſetzen, daß die all⸗ gemeinen Intereſſen nicht den Sonderintereſſen unterſtellt werden. Der Reichsſchulgeſetzentwurf Abg. D. Mayer⸗Karlsruhe(Bg. Vgg.) gab darauf eine Begründung der förmlichen Anfrage ſeiner Fraktion über die badiſche Schulverfaſſung und den Reichsſchulgeſetzentwurf. Es wird darin gefragt: 1. Was hat die badiſche Regierung getan, bevor ſie zur Inſtruierung ihres Vertreters im Reichsrat ſchritt, um für die beſtehende badiſche Schulordnung außer⸗ halb Badens und bet der Reichsregierung Verſtändnis zu er⸗ wecken und dieſe zu ſchützen, vielleicht auch für das ganze Reich fruchtbar zu machen, wie ihr dies ſchon im letzten Landtag nahegelegt wurde. 2. Warum iſt ſie von der Beſchlußfaſſung des Landtages in ihren Inſtruktionen abgewichen? Abg. D. Mayer⸗ Karlsruhe wies zunächſt auf ſeine Ausführungen vom 2. Juli vor. Js, im Landtag hin und auf die Vorgänge, die ſich in der Zwiſchenzeit im Reich und im Lande ereignet hätten. Die heutige Debatte ſollte bezwecken, nochmals die badiſchen Wünſche hinſichtlich der Schulfrage klarzuſtellen. Der Interpellant machte der Regierung den Vorwurf, daß ſie ſich über den Beſchluß des Landtages mit den Inſtruk⸗ tionen an ihre Vertreter in Berlin hinweggeſetzt habe. Dieſer Beſchluß hätte für die Regierung in ihrer weiteren Stellung⸗ nahme bindend ſein müſſen. Im Zuſammenhang damit begründete Abg. Obkircher (D. B..) eine förmliche Anfrage ſeiner Fraktion, die ſich mit der einſtimmigen Stellungnahme der badiſchen Regierung am 1. Oktoher 1927 zum Reſchsſchulgeſetz befaßt. Die Interpel⸗ lanten fragen, wie die Regierung, die den Sinn und Ver⸗ faſſung verletzende Nichtbeachtung des Mehrheitswillens des Landtages rechtfertige und ob ſte nunmehr berelt ſei, bei ſich bietender Gelegenheit für die dauernde Erhaltung der chriſtlichen Simultanſchulen in Baden und den anderen Si⸗ multanſchulländern nachdrücklichſt einzutreten. Ferner wird die Regierung gebeten, dem Landtag Mitteilung darüber zu machen, wie hoch die einmaligen Koſten und die lau⸗ fenden Mehraufwendungen ſein würden, wenn das Reichsſchulgeſetz in der Faſſung des Regierungsentwurfs auch in Baden in Kraft treten und die darin gegebenen Möglich⸗ keiten der Anwendung der Schulpolitik ausgeſchöpft würden. Auch warf Abg. Obkircher der Regierung vor, daß ſte die Richtlinten, die der Landtag am 2. Juli v. Is. in der Schulfrage gegeben habe, unbeachtet gelaſſen und damit das badiſche Volk brüskiert habe. Statt ſich nach den Wünſchen des Landtags zu richten, wäre der bekannte Beſchluß des Staatsminiſteriums zuſtande gekommen, der draußen Er⸗ ſtaunen und Entſetzen hervorgerufen habe. Was die badiſche Regierung hier getan habe, ſei ſtgatsrechtlich unmöglich und Unzuläſſig. Die Regterung hätte ſich unter allen Umſtänden an den Beſchluß des Landtages halten oder einen andern her⸗ beiführen müſſen. Das aber hätte ſie unterlaſſen. Die Deutſche Volkspartei im Reichstage werde dem Reichsſchul⸗ geſetzentwurf nur dann zuſtimmen, wenn die Simultanſchule geſichert ſei. Anterrichtsminiſter Leers führte in der Beantwortung der beiden Anfragen u. a, aus: Die badiſche Regterung habe, als ſie bei den Verhandlungen im Reichsrat zum Entwurf Stellung nahm, ernſtlich ge⸗ prüft, ob und inwieweit ſie dem Beſchluß des badiſchen Land⸗ tages vom 2. Juli Folge leiſten könne. Eingehende Bera⸗ tungen und Erwägungen ergaben, daß die Regierung dem Willen der Mehrheit des Landtages nicht in vollem Umfange entſprechen konnte. Es iſt noch nicht ab⸗ Near welche Faſſung der Reichsſchulgeſetzentwurf im e erhalten wird. Die Regierung iſt daher nicht in der Lage, ſich darüber ſchlüſſig zu machen, welche Stellung ſte egenüber einem Geſetz, das vom Reichstag noch immer nicht eſchloſſen iſt, einnehmen wird. In 49 445 weiteren Ausführungen nahm Miniſter Leers zu der Bemerkung des volksparkeilichen Abg. Obkircher Stellung, der Miniſter ſet nicht vorſichtig genug geweſen bei ſeinen Erklärungen. Der Miniſter meinte, an Vorficht aden und das Schulgeſetz hätte er es nicht fehlen laſſen, aber an Vorausſichr. Er habe nicht geahnt, wie ſchwer es ihm werden würde, ſeine Ziele zu erreichen, insbeſondere in Berückſichtigung der Tat⸗ ſache, wie der Entwurf unter der Mitarbeit der volkspartei⸗ lichen Miniſter ausgefallen iſt. Die Meinung, der Landtags⸗ beſchluß habe für die Regierung eine Rückendeckung be⸗ deutet, könne er, der Miniſter, nicht zu ſeiner eigenen machen. Er ſei immer davon überzeugt geweſen, daß ſeine Partei⸗ freunde im Reichstag unbedingt für die Erhaltung der Simul⸗ tanſchule eintreten werden. Oberregierungsrat Zimmermann gab dann die vom Unterrichtsminiſterium ausgearbeitete Berechnung be⸗ kannt. Darnach betragen die jährlichen Mehrausgaben 2574 100 Mk., die einmaligen Ausgaben 8 012 500 Mk. Die allgemeine Ausſprache Abg. Dr. Föhr(Ztr.) gab eine Erklärung ſeiner Fraktion ab, in der betont wird, daß das Zentrum ſeine Haltung in die⸗ ſer Schulfrage zu präziſieren nicht nötig habe, denn ſie ſei doch genügend bekannt. In allererſter Linie müßte die Reichsver⸗ faſſung reſpektiert werden. Die vom Unterrichtsminiſterium errechneten Koſten ſeien viel zu hoch genommen. Seine Frak⸗ tion ſei davon überzeugt, daß keine Mehrkoſten entſtehen würden. Die Regierung könne erſt dann zum Geſetz Stellung 1 wenn der endgültige Beſchluß des Reichstages vor⸗ ege. Abg. Dr. Marum(Soz.) polemiſiert gegen die Haltung der Deutſchen Volkspartei im Reichstag und im Landtag. Aba. Dr. Glockner(Dem.) gab für die demokratiſche Frak⸗ tion eine Erklärung ab. Sie ſtehe auf dem Standpunkt, daß die badiſche Simultanſchule unbedingterhalten blei⸗ ben müſſe. Dieſer Standpunkt werde entſprechend dem Landes⸗ parteibeſchluß auf dem Offenburger Parteitag im vorigen Jahre uneingeſchränkt aufrecht erhalten. Die Fraktion be⸗ dauere, daß es nicht gelungen ſei, im Staatsminiſterium bei der Inſtruktion des Reichsrats bevollmächtigten zum Reichs⸗ ſchulgeſetzentwurf dem in Frage kommenden Beſchluß des Landtags Geltung zu verſchaffen. Dem Unter richts⸗ miniſter wird das Vertrauen ausgeſprochen, daß er ſich füür die Durchſetzung des badiſchen Standpunktes mit allen Kräften einſetzt. Zum Schluß wird betont, die Fraktion werde ſich ohne jede Einſchränkung für die dauernde Erhaltung der badiſchen Simultanſchule einfetzen. Mißtrauensanträge der Oppoſition Nach längeren Ausführungen des Kommuniſten Bock gab der Präſident die Mißtrauensanträge der Deutſchen Volkspartei gemeinſam mit der Bürgerlichen Ver⸗ einigung ſowie der Kommuniſten bekannt. Mißtrauensantrag der rechten Seite des Hauſes hat folgen⸗ den Wortlaut: „Der Landtag wolle beſchließen: 1. Der Landtag mißbflligt die Stellungnahme der badi⸗ ſchen Regterung zum Reichsſchulgeſetz im Reichsrat, die die badiſche Simultanſchule preisgibt und damit dem Landtags⸗ beſchluß vom 1. Juli 1927 widerſpricht. 2. Der Lanbtag ſpricht dem Miniſter des Kultus und Unterrichts, Leers, wegen ſeiner unzuverläſſigen Haltung und ſeiner der Wichtigkeit der Simultanſchulfrage nicht ent⸗ ſprechenden und unzureichenden Antwort das Mißtrauen aus.“ Der kommuniſtiſche Mißtrauensantrag ſpricht ebenfalls der badiſchen Regierung das Mißtrauen aus. Abg. Mayer⸗Karlsruhe(Bürgerl. Vergg.) entgegnet in ſeinem Schlußwort dem Unterrichtsminiſter, die Antwort der Regierung habe die Bürgerliche Vereinigung nicht befrie⸗ digt. Die badiſche Regierung habe in den letzten Monaten dadurch einen groben Fehler gemacht, daß ſie die Agita⸗ tion, die wegen des Reichsſchulgeſetzentwurfes durch das ganze Land getragen worden ſei, nicht eingeſchränkt habe. Auf dieſe Weiſe habe die Simultanſchule mehr an Anſehen ver⸗ loren als gewonnen, denn die Entſchließungen, die in dieſen Verſammlungen angenommen worden ſeien wären ſehr oft anfechtbar geweſen und hätten nicht immer den Tatſachen ent⸗ ſprochen. Die ganze Entwicklung treibe zur Konfeſſionsſchule. Die evangeliſche Kirche wünſche ſie nicht, aber wenn ſie komme, dann müſſe natürlich auch ſie evangeliſche Schulen verlangen. Die Bürgerliche Vereinigung wünſche die Auf⸗ 17 11 der badiſchen Schulverwaltung, ſo wie wir ſie je aben. i Schluß der Vormittagsſitzung 183 Uhr. Fortſetzung 16 Uhr. Ein ungetreuer Direktor — Cleve, 19. Jan. Das erweiterte Schöffengericht Cleve verurteilte nach kurzer Verhandlung den Direktor Friedrich Becker, der bei der Niederländiſchen Faſtage⸗Fabrik erheb⸗ liche Beträge fortgeſetzt unterſchlagen hatte, zu drei Jahren Gefängnis und drei Jahren Ehrverluſt. Eine Bewäh⸗ rungsfriſt wurde nicht bewilligt. 5 Theater und Muſil Das dritte Konzert der Geſellſchaft für neue Muſik brachte Cellowerke, für die der Wiener Celliſt Joachim Stuk⸗ e verpflichtet worden war. Der auf vielen Muſik⸗ eſten erfolgreich hervorgetretene Künſtler, zugleich der Ver⸗ faſſer einer epochemachenden ſpleltechniſchen Anleitung für daß von ihm vertretene Inſtrument und ehemaliges Mitglied des Wiener Streichquartetts, iſt einer der bemerkenswerteſten Vorkämpfer 5 die neue Muſik und hat als ſolcher große Verdienſte. Zu einer vollkommenen Beherrſchung aller Aus⸗ drucks möglichkeiten des Inſtruments geſellt ſich eine tiefe muſtkaliſche Einfühlungsgabe in das gegenwärtige Muſik⸗ dg fee die ſchwerer zugängliche Werke durch die Intenſitüt es Vortrags dem Hörer nahebringt. Dabei ſetzt ſich der Künſtler zuweilen auch für Werke ein, die eine ſolche Auf⸗ gpferung weniger verdienen, wie die Sonate des Italieners Frauco Alfano, die den Abend 905 Der Komponiſt hat Puceinis Turandot nach den vorhandenen Skizzen due ſammen mit Toscanint vollendet, und dieſe Puceiniarbeit ſcheint dem geſpielten Sonatenwerk noch in den thematiſchen Knochen zu ſtecken. Es irrlichterteret zwiſchen ae har⸗ moniſchen Extravaganzen und melodiſcher Banalität hin und her, macht einige Klimmzüge an hohlen Quinten hinauf, kommt aber auf keine bemerkenswerte Höhe dabei. Einzig die inſtrumentale Gegenüberſtellung von Cello und Klavier kann intereſſieren, wobei ſich der Pianiſt des Abends, Profeſſor Friedrich Wührer, als ein Beherrſcher großer Ausdrucks⸗ möglichkeiten erwies; ſeinem Spfel eignet eine außerordent⸗ lich feine Beherrſchung der dynamiſchen Stufen, an denen es in dieſem wie im nächſten Werk durch deſſen Eigenart nicht fehlte. Es war eine Sonate für Cello und Klavier von Debuſſy, beſtehend aus einer Einleitung, einem ſerenaden⸗ artigen Hauptſtück und dem Abſchluß, ein Werk, das den Ein⸗ druck des Skiäzterten und doch Geglückten wie die beſten Stücke Debuſſys hinterläßt. Es teilt mit ihnen nur das ſchillernde Wechſelſpiel der Grundſtimmung nicht, es iſt weniger belichtet als ſeine Geſchwiſter aus dem Klavier⸗ 3110 0 in dem Debuſſys Meiſterſchaft 1 und deſſen beſon⸗ dere Eignung dafür ſich aus dieſem Stück dank der Feinheit des Pianiſten unſchwer erkennen ließ. Es war ganz ange⸗ Hracht, das Werk vor die Suite für Celloſolo von Egon lernt, beſonders ita beeinflußt. ine Klavlerſachen der Fru von I doeſern Kalte 2e de 11 ſtellen. Welleſz hat von Debuſſy ſehr viel ge⸗ Welleſz zu ft Je hat vo 1 dem 9 7 1 die individuellere Empfindung für den Charakter des Inſtruments voraus hat. Das Werk hält die kluge Mitte a ſchwierig und ſpielbar, wobet wir das Gedächtnis Stutſchewskys bewundern, der das alles mit einer beiſpielloſen Selbſtverſtändlichkeit frei aus dem Ge⸗ dächtnis interpretiert. Die barocke Themenbildung, die innere Polyphonte des Aufbaus nehmen in den drei Sätzen gefangen, die das unendlich reiche und tiefe Andante umrahmen. Deſſen wundervolle meloßiſche Linie, gänzlich von der Sang⸗ barkeit befreit und in die Vertikale verbreitert, die Welleſz als Kömponiſt der„Alkeſtis“ mit zwingender Sicherheit beherrſcht, machte den Vortrag dieſes Werkes zu dem ſtärkſten und nach⸗ haltigſten Eindruck des Abends. Die Vermittlung ging ganz in der Tiefe dieſer echten Mufik auf. Die Künſtler, die mit 117 Sonate von Hindemith ſchloſſen, ernteten reichen Nele all. 5 „Der Gwiſſenswurm“ war ber geſtrige Abſchied der Tegernſeer im Neuen Theater. Es war ein ganzes Gewürme. Der Lindwurm ſaß in der Höhle des Soufflier⸗ kaſtens und ſpie mit mächtigem Geräuſch die Worte Anzen⸗ grubers auf die Bühne. Dort war man höchſt gierig auf die Drachenſaat, ſchwamm ihr nach durch das ganze Stück, war dankbar für jede neue Anregung und wand ſich wie ein Regenwurm, wenn der Kollege im Kaſten nicht gleich vom einen zum andern kriechen konnte. Aus dieſem Bandwurm der exſchröcklichen Textnot ließ wenigſtens der Hans Nützel als Erbſchleicher erkennen, daß man es mit Theaterſpielern und nicht mit Schwimmſchülern zu tun hatte. Allerdings ſchten auch die Darſtellerin des Dirndls über das ſchul⸗ pflichtige Alter hinaus zu ſein. Und der'wiſſenswurm? Ei, der ſoll dieſe ganze Tegernſeer Schwimmgeſellſchaft recht kräftig beißen, damit ſie wiſſen, daß man ſo ahnungslos nicht Theater ſpielen ſollte, beſonders nachdem ſie mit zwei andern Stücken ſchon recht Schönes verſprochen hatten und man auf ſo einen Wurmfortſatz nicht gefaßt war. Das nächſte Mal alſo weniger wurmſtichig, bitte!— Verſorgungsauſtalt deutſcher Bühnen. Die von dem Verband der gemeinnützigen deutſchen Theater gegründete Verſorgungsanſtalt deutſcher Bühnen mit dem Sitze in Mün⸗ chen, die den Bühnenangeſtellten Ruhegeld und ihren Hinter⸗ bliebenen Witwen⸗ und Waiſengeld zu ſichern bezweckt und der ſeit ihrem zweijährigen Beſtehen die Staaten Preußen (für die Staatsthegter Berlin, Kaſſel u. Wiesbaden), Bayern, raunſchweig, Meckleuburg⸗Schwerin, Thüringen(für die udestheater Altenburg, Gotha, Meiningen und Weimar), ſeinen Kopf in den Mun Württemberg, ferner die Städte Coburg, Frankfurt a., Hannover, Leipzig, Mannheim u.., insgeſamt 19 Mit⸗ glieder, beigetreten ſind, ſteht zurzeit in Gerede en mit dem Rheiniſch⸗Weſtfällſchen Thegterverband. Am 10. Januar fand im Rathaus zu Bochum eine Beſprechung ſtatt, die den Beitritt der beteiligten Städte mit ihrer hochentwickelten dohſen zur Verſorgungsanſtalt deutſcher Bühnen er⸗ offen läßt. Die aroße Stiftung für die Heidelberger Univerſität, über die wir in der heutigen Mittagausgabe bereits eine vor⸗ läufige Nachricht bringen konnten, wurde in der angegebenen Höhe von 600 000 Mark, wie wir weiter erfahren, von einer Perſönlichkeit aus der chemiſchen FInduſtrie des Rhein⸗ landes gemacht. Die Zinſen ſollen vor allem Angehörigen der Univerſität Reiſen ins Ausland ermöglichen und dadurch den geiſtigen Austguſch mit der Welt fördern. Die endgültige Er⸗ richtung und Gründung der Stiftung ſoll in den nächſten Wo⸗ chen erfolgen. Die Freude darüber iſt in Heidelberger Univer⸗ ſitätskreiſen natürlich ſehr groß. Profeſſor Oncken geht nach Berlin! Wie dem Landes⸗ dienſt der Telegraphen⸗Uniyn aus Berlin gemeldet wird, hat der Münchener Hiſtoriker Prof, Oncken den an ihn ergan⸗ genen Ruf an den Lehrſtuhl für neue Geſchichte an der Unt⸗ verſität Berlin angenommen. Ein ſchwieriger Fall In einem kleinen Städtchen im württemebrgiſchen Schwarz⸗ wald liegt eine ſehr ſchöne Nußbaumallee, die von der Ge⸗ meinde ſehr geliebt und beſonders gepflegt wird. Damit man wiſſe, daß es ſich um Naturſchutz handele, hat der Bürger⸗ meiſter ein Schild anbringen laſſen, welches man nur vom Innern der Allee aus leſen kann, und die Worte trägt: „Das Verlaſſen der Allee iſtunterſagt.“ 1 Der Bürgermeiſter. Es handelt ſich hier um einen beſonders ſchwierigen Fall: erſtens kann man das Schild nur leſen, wenn man die Allee ſchon betreten hat, und zweitens: wie ſoll man wieder raus. kommen, ohne das Verbot zu übertreten? Im Zoo Der Papa führt Fritz in das Aquarium. Man bleibt vor den Schildkröten ſtehen: ö „Papa, guck mal“, 11 855 Fritz plötzlich,„das Tier 85 * Der — 7 A d Rer. n F MN 5 1 5 21 onnerstag, ben 19. Januar 1928 Neue Mannheimer Zeitung([Abenb⸗ Ausgabe] 3. Seite. Nr. 32 Stäotiſche Nachrichten Wie warm ſoll es in den Zimmern ſein? Ueberheizung iſt häufig und ſchädlich Eine große Anzahl Erkältungen und anderer Schädi⸗ ungen der kalten Jahreszeit beruht auf falſcher Erwärmung er Zimmer. Im allgemeinen iſt es beſſer, weniger zu heizen als zuviel. Freilich iſt auch das Gegenteil nicht richtis. Ein Leiter eines großen Unternehmens hat die richtige Anſicht, er könne nur in einem einfgermaßen kühl gehaltenen Zimmer arbeiten. So wird in ſeinem Zimmer kaum geheizt. Auch an kalten Tagen iſt das Fenſter geöffnet. Da er aber ſich weder in der Kleidung danach richtet, noch etwa eine Decke über die Beine breitet, wenn er am Schreib⸗ tiſch itzt, fällt er von einem Erkältungshuſten in den andern, ebenſo die Sekretärinnen, denen er diktiert. Weit häufiger iſt jedoch Ueberheigung der Zimmer In der trockenen, überwärmten Luft ſolcher Wohnräume werden die Schleimhäute der Atmungsorgane für Erkäl⸗ tungen beſonders disponiert. Die Ueberwärmung des Kopfes verurſacht Kopfſchmerzen und vermindert die geiſtige Leiſtungsfähigkeit. Bei der üblichen Kleidung und einer hin⸗ reichenden Luftfeuchtigkeit wird man in Wohnzimmern und Bifros eine Temperatur von 17-19 Celſius als richtig be⸗ trachten dürfen. In Räumen, wo körperlich gearbeitet wird, u. Werkſtätten, Turnſälen uſw., genügen je nach der Art der „erätigleit 10—17» C. Beſſer als Ueberheizung iſt es, lieber ein Kleidungsſtück mehr anzuziehen oder eine Decke über die Füße zu breiten. Auch wo Zentralheizung beſteht, muß in den einzelnen Räumen der Wärmegrad gut regulierbar ſein; denn die perſönlichen Ansprüche jedes einzelnen Menſchen, ſeine Behaglichkeitszone, ſind ſehr verſchieden geſtaltet. Ein Schlafzimmer ſoll im allgemeinen kühl ge⸗ halten ſein. Ein Raum, in dem man mindeſtens den dritten Teil des Lebens verbringt, muß der Geſundheit zu⸗ träglich ſein. Friſche, kühle Luft läßt im allgemeinen den Schlaf feſter und erholungsreicher werden. Eine Temperatur von 14% C. im Schlafzimmer dürfte auch für empfindliche Menſchen hinreichend hoch ſein. Sehr viele Menſchen brauchen aber entſchieden ein kühleres Zimmer, um gut zu ſchlafen. Die Ueberheizung im Schlafwagen iſt ein Hauptgrund, warum den Reiſenden der Genuß des Nachtſchlafes geraubt wird. Im Sommer iſt Schlafen bei offenem Fenſter wünſchenswert, bei kaltem Wetter kann davon aber nur die Rede ſein, wenn das Bett nicht zu nahe am Fenſter ſteht und ſonſt keine Gefahr der nächtlichen Erkältung beſteht. Außer bei ganz kleinen Kindern und bei Kranken iſt Heizung des Schlaf⸗ immers niemals notwendig und empfehlenswert. Dagegen ind warme Decken im kalten Schlafzimmer erforderlich. Eine Schwierigkeit entſteht in jenen Fällen, wo das mngeheizte Schlafzimmer im Winter auch zum Anziehen benützt werden ſoll. Während des Anziehens iſt eine gewiſſe Erwärmung des Zimmers nötig, ſonſt beſteht Erkältungs⸗ efahr, auch die Reinigung leidet darunter. Bei einer Zentralheizung läßt ſich ſa in der Regel morgens vor dem Anziehen mit einem kleinen Griff die nötige Wärme erzielen. Wo Ofenheizung beſteht, iſt die Sache nicht ſo einfach; aber auch hier laſſen ſich Schädlichkeiten vermeiden, wenn die Heizung abends vorbereitet wird und morgens nur mehr raſch angezündet zu werden braucht. Einfacher iſt die Ver⸗ 1 von Erkältungen, wenn das Anziehen und Waſchen in einem anderen, erwärmten Raum vorgenommen werden kann. UAnch des Rewer in dem ein Kranker liegt, darf nicht zu warm ſein 1620 C. ſind im allgemeinen geeignet. Man muß be⸗ enken, daß der Kranke nicht immer warm zugedeckt iſt, ſondern daß er ſich aufdeckt und aufſetzt und dabei wenig bekleidet iſt. Auch hier iſt es beſſer, lieber nicht zu ſehr zu heizen und dafür dem aufſitzenden Kranken eine vollene Jacke oder ein anderes warmes Kleidungsſtück um Bruſt und Arme anzuziehen. Die ärmelloſen, ausgeſchnittenen dünnen Hemden, die manche Frauen tragen, wenn ſie krank ſind und Beſuch erwarten, ſind geradezu ein Hohn auf jede über⸗ legte Erkältungsvermeidung. Auch hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um bei e das Notwendige und Nützliche mit dem Gefälligen verbinden zu laſſen. Dr. W. Schweisheimer. 15 *Das Geld iſt wieder da! Der kürzlich an der Speyerer Filialleiterin Henrich verübte Raubüberfall iſt nun Ikeſtlos aufgeklärt, nachdem man zwiſchenzeitlich auch den feh⸗ lenden Geldbetrag von 250 Mark in der Wohnung des Sprengard, wo er in einem Bette eingenäht war, aufge⸗ funden hat. Der Geſamtbetrag wurde der Geſchädigten wie⸗ der zurückerſtattet. hinauszujagen. Reichsgründungsfeier des Stahlhelm Wie ſeine Hindenburgfeier des vergangenen Jahres im Nibelungenſaal, ſo war auch die geſtrige Reichsgrün⸗ dungs feier des Stahlhelm, Bund der Frontſoldaten. ein voller Erfolg, Kaum vermochten die oberen Säle des Ball⸗ hauſes die zu faſſen, die gekommen waren, die Wiederkehr des Tages deutſcher Größe und Stärke feſtlich zu begehen. In ein Meer von ſchwarz⸗weiß⸗rot war die Bühne getaucht, auf der, umgeben von herrlichen Lorbeerbäumen, die Büſte des eiſernen Kanzlers emporragte. Wie blitzten die Augen, als unſere be⸗ währte Kapelle Mohr, trefflich disvontert, die alten, herrlichen Märſche erklingen ließ, wie wurde der Beifall zum Sturm, als unter den Klängen von„Preußens Gloria“— ausgeführt gon der Kapelle Mohr und dem Splelmannszug des Stahlhelm— die Fahnen der Verbände und Vereine durch den Saal wuchteten, um auf der Bühne Aufſtellung zu nehmen. Dann ward es ſtill unter der Menge., denn eine helle Stimme ſprach den Vorſpruch„Deutſchlands Erwachen“. Blu⸗ men und herzlicher Beifall wurden der Sprecherin, Frl. Fro⸗ böſe, zuteil. Eine andere Stimme folgte ihr nach, ſchlicht und kernig. Ortsgruppenführer Heidſchuch begrüßte die Feſtverſammlung, insbeſondere Major a. D. v. Neuf ville, Landesverbandsführer des Stahlhelm: von anderen prominenten Perſönlichkeiten u. a. den Vorſitzenden des Deutſchen Offiziersbundes, Oberſt Rudolph, ſowie die Vertreter befreundeter Verbände und Vereine und vor allem auch die Pfälzer Kameraden, die es ſich nicht hatten nehmen laſſen, an der Feier teilzunehmen. Ortsgruppeuführer Hei d⸗ ſch uch führte dann u. a. aus: Zum erſten Male hat der Stahl⸗ helm, Ortsgruppe Mannheim, ſeine Freunde und Anhänger zu einer Reichsgründungsfeier zuſammengerufen. Der Stahl⸗ helm hat es übernommen, die alten Farben ſchwarz⸗weiß⸗rot — und nur dieſe Fahne hoch zu halten, ſodann die durch unſer Blut geheiligten Ueberlieferungen der übermenſchlichen Taten des alten Heeres wachzuhalten. In dieſem Sinne arbei⸗ ten wir und ſo erziehen wir die Jugend, damit ſie in der Lage iſt, mitzuarbeiten an dem Bau des dritten Reiches, auf daß wir wieder mit Bismarck ſagen können: Wir Deutſchen fürchten Gott, ſonſt nichts auf der Welt! Dem gemeinſam geſungenen Lied„Ich hab mich ergeben“ folgte der Hohenfriedberger Marſch. Dann wurde es wie⸗ derum ſtill in dem menſchengefüllten Raum. Der Führer des Landesverbandes Baden des Stahlhelm, Major a. D. v. Neufville, ſprach. Vor der Front, ſo führte der Redner u. a. aus, wurde heute vox 57 Jahren das Deutſche Reich geboren. Deutſche Frontſoldaten harrten an ſeiner Wiege, Badener, Württem⸗ berger, Heſſen, Preußen, Sachſen und wie ſie alle heißen, und draußen donnerten die Kanonen ihren Salut nach Paris hinein. Und im Spiegelſgal zu Verſailles brachte Badens Großherzog das erſte Hoch auf den Kaiſer aus. Man mag Republikaner ſein oder Monarchiſt und mag über die Nütz⸗ lichkeit der Monarchie oder der Republik denken wie man will, aber eins bleibt beſtehen, daß das Deutſche Reich, von Bismarck geſchaffen, ſich gründete auf die Staaten, wie er ſie in Deutſchland vorfand, und daß er die Krone einem Kaiſer übergab, der ein königlicher Menſch war, den jeder im Volke verehrte und von Herzen liebte. Das dürfen wir nie ver⸗ geſſen. Denn heute, wo man geneigt iſt, aus den Zeit⸗ verhältniſſen heraus die Geſchichte zu betrachten, kommt man oft dazu, die Dinge anders anzuſehen als ſie waren. Das Bismarckſche Reich beſteht heute nicht mehr. Darüber müſſen wir uns klar ſein. Wenn wir aber einen derartigen Tag feiern, ſo tun wir es im Sinne dankbaren Gedenkens. Wenn das Bismarckſche Reich auch nicht mehr da iſt, ſo iſt uns doch das Deutſche Reich geblieben. Lebt der Geiſt noch, der das Reich 1870/1 geſchaffen hat? Er lebt, er iſt vielleicht teil⸗ weiſe nur übertüncht und ſchlafen gegangen. Aber er lebt im deutſchen Volke, und vor allem, er wird wieder leben! Frontſoldaten haben das Reich erhalten, jeder einzelne Deutſche, der noch etwas für ſein Reich gab. Dieſem Opfer⸗ ſinn iſt es verdanken, daß das Reich noch beſteht. Wir ſind keine Kriegshetzer und wollen nicht unter Hekatomben pon Blut die Freiheit erringen! Wenn wir auch entwaffnet ſind, iſt es dann notwendig, daß wir uns alles gefallen laſſen müſ⸗ ſen? Wir wiſſen, daß es etwas gibt, was Kraft hat, das iſt ein einziger ſtarker Wille. Wille zu leben muß der Deutſche wieder kriegen! Heute aber wollen wir uns fragen: Willſt du, daß der Geiſt der Feinde oder deutſcher Geiſt in Deutſchland herrſchen ſoll? Sollen wir weiter daran halten, daß Deutſchland die alleinige Kriegsſchuld trage? Soll Deutſchland weißbluten, um den anderen zu dienen? Sollen wir auf weiteres dieſe Unſummen für den Feind aufbringen, wo wir doch genau wiſſen, daß wir ſie nicht bezahlen können, ſondern vom Aus⸗ land leihen müſſen? Wollen wir doch lieber königliche Bettler ſein. Dann wird das Ausland vor uns Achtung gewinnen und es wird ſich hüten, den Bettler aus ſeiner armen Hütte Dann wird auch N der Augenblick kommen, wo wir der alten Germania einen neuen 8 winden, und wo wir aus dem Rhein Krone, Szepter und Reichsapfel des Glücks und der Freiheit herausholen. Dann wird Ger⸗ mania wieder daſtehen, ſei es als Republik oder als Mo⸗ narchie, frei und geachtet.. 8 Spontan ſchloß ſich an die mit ſtürmiſchem Beifall auf⸗ genommenen Ausführungen des Landes verbandsführers das Deutſchlandlied. Dann erfolgte unter den Klängen des finn⸗ kändiſchen Reitermarſches der Ausmarſch der Fahnen. Im welten Teil des Abend errangen ſich die Kapelle Mohr mit hren Fanfarenmärſchen und der Spielmannszug des Skahl⸗ helm unter ſeinem tüchtigen Führer Arnold begeiſterte⸗ Anerkennung. Herzlich gefetert wurde auch Kamerad Fu ch aus Pforzheim mit ſeinen prächtigen Liedern(„Heinrich der Vogler“,„Am Rhein“,„Wohlauf noch getrunken den funkeln⸗ den Wein“ und„O Schwarzwald, o Heimat“), der von Kame⸗ rad Haupt am Klavier egen und feinſinnig begleitet wurde, ſowie Kamerad Schneider mit ſeinem Vortrag „Stahlhelm heißt die Parole“. Mit dem großen Zapfenſtreich fand die erhebende Feier ihr würdiges Ende. 525 * * In flagranti ertappt. In der Nacht zum Mittwoch bemerkte ein Wächter der Wach⸗ und Schließgeſellſchaft in dem Herrenkonfektionsgeſchäft Reinhold Vetter, Mittel⸗ ſtraße 50, ein verdächtiges Licht. Die durch einen Paſſanten benachrichtigte Polizei nahm im Laden zwei junge Leute feſt, die ſchon eine Anzahl Anzüge packweiſe zum Abtransport bereitgelegt hatten. Die Diebe ſollen durch das Oberlicht in den Laden eingedrungen ſein. Der eine der etwa 18 Jahre alten Gutedel wohnt im Hauſe ſelbſt. Außer den heiden Dieben wurden noch zwei junge Burſchen abgefaßt, die Schmiere geſtanden hatten. * Dor Autodiebſtahl ſcheint zu einer Spezialität der Lang⸗ finger zu werden. Man entwendet entweder, was viel ein⸗ facher iſt, das Auto und läßt es irgendwo ſtehen, wenn man es nicht verſilbern kann, wie der dieſer Tage mitgeteilte Fall zeigte, oder man begnügt ſich mit Autokoffern, die in den meiſten Fällen ebenfalls nicht wertloſe Sachen enthalten. So wurbe aus. einem Auto vor G 3 ein Vulkanfibrekoffer mit einem Nachthemd mit roten Streifen, 3 Paar wollenen Strümp⸗ fen, 12 leinenen Bakiſttaſchentüchern, einer kleinen Bohr⸗ maſchine, einer ſchwarzbraunen Reiſedecke mit Silberſtreifen, einer braunledernen Aktentaſche mit Proſpekten, einem Etut mit Raſierzeng, einem gelichen Schlafanzug mit grünen und roten Streifen, einem Reiſeneceſſaire mit Inhalt, 2 geſtreiften Herren⸗Zefirhemden, zwei Paar Trikotunterhofen und Unter⸗ jacken entwendet und von einem Auto in der Lenauſtraße ein brauner Rindlederkoffer mit drei ſeidenen Kiſſen mit der Auf⸗ ſchrift„Burkbraun“. Die beiden Fälle zeigen wieder, daß man Autos nicht unbeaufſichtigt auf der Straße ſtehen laſſen darf. Veranſtaltungen Feier im Landesgefängnis Dem in Nr. 26 veröffentlichten Bericht iſt nachzutrggen, daß auch für die evangeliſchen Gefangenen eine Weih⸗ nachtsfeier im Landesgefängnis veranſtaltet wurde. Der neu⸗ ernannte evangeliſche Anſtaltsgeiſtliche, Anſtaltspfarrer Lef⸗ holz, hielt damit zugleich ſeinen erſten Gottesdienſt. Auch bei dieſer Feier wirkte ein Gefangenenchor unter der Leitung des zuſtändigen Anſtaltslehrers mit. Dankbar darf ganz be⸗ ſonders der Mitwirkung einer Dame, Frau Gernsheim, gedacht werden, die wie ſeit Jahren in liebenswürdigſter Weiſe ihre Sangeskunſt zur Verfügung ſtellte. Die ergreifende Weiſe vom„Weihnachtsbaum“ von Peter Cornelius und das ſchlichte„Krippenlied“ von Joh. Seb. Bach vermochten die Weihnachtsſtimmung der Zuhörer in tröſtender und erheben⸗ der Weiſe zu beeinflüſſen. Auch dieſe Feier hat einen erſichtlich tiefen Eindruck auf die Gefangenen gemacht. Kölnische IIleustrierte Leitung morgen neu. Zu bezlehen in der Mauptnebenstelle R 1, 4% in den Nebenstelſen Waldhefstraße 6, Schwetzingerstrahe 19/20 und meerfeldstraße 11, sowie dureh die Trägerinnen. Einzelverkaufspreis: 20 Pfg. * Wilhelm Schäfer Z3u ſeinem 60. Geburtstage am 20. Januar 1928 Von Profeſſor Dr. Gerhard Budde Eine literariſche Notiz von Dr. Joſeph Papeſch über Wil⸗ helm Schäfer beginnt mit den treſſenden Worten:„Wenige „Dichter wüßte ich, deren Werk und Art tröſtlicher, beruhlgen⸗ der und klärender auf deutſche Menſchen dieſer Zeit wirken könnte als das Wilhelm Schäfers. Wenige. die ich im tlefver⸗ ſtandenen Sinne des Wortes deutſcher nennen möchte. Keinen feineren, klügeren und herzhafteren Lehrer und Arzt hat heute die deutſche Seele als ihn.“ Da erſcheint es nicht bloß an⸗ gebracht, ſondern geradezu als eine Pflicht. an ſeinem 60. Ge⸗ burtstage dieſes hervorragenden Dichters zu gedenken und das deutſche Volk darauf hinzuwelſen, welch einen wertvollen Schatz Schüfer ihm in ſeinen Werken geboten hat. dies es wie wenige andere verdienen, deutſche Volksbücher zu werden, weil ſich in ihnen die deutſche Seele in Vergangenheit und Ge⸗ genwart mit ſeltener Klarheit wiederſplegelt. Wilhelm Schäfer iſt ein heſſiſcher Bauernſohn und hei Düſſeldorf aufgewachſen. Er begann feine Laufbahn als Volks⸗ ſchüler, wurde aber bald der Erzähler und Dichter ſeines Vol⸗ kes. Als Dichter zeigte er ſich zum erſten Male in ſeinen „Anekdoten“. Dieſe ſind novelliſtiſche Geſchichten! er hat ſte „Anekdoten“ genannt, weil, wie er ſagt, ſie„in irgendein Stück Weltgeschichte anekdoliſch, d. h. von einer zufälligen Seite aus hineinleuchten.“ Er will mit ihnen an die alte deutſche Volks⸗ epik anknüpfen, die ſeit dem 16. Jahrhundert verſaudet war. Er hat, wie es in einer Würdigung Schäfers durch Otto Do⸗ derer heißt,„mit künſtleriſcher Bewu ſeit die anekdotiſche Dichtung zu einer klaſſiſchen Formvoll, Kung geführt. bie in ihrer eindringlichen Weitſchichtigkeit, ihrer sprachlichen Zucht und Dräſtik und in der auf den Charakter abgeſtimmten ſtili⸗ ſtiſchen Grundfärbung geradezu balladiſch wirkt. Als Epiker hat ſich Schäfer beſonders Johann Peter Hebel zum Vorbild genommen; er hat ſelbſt einmal geäußert, daß er von Hebel gelernt habe,„eins epiſche Sache beim Schoyf packen, nämlich bei der Handlung, und unbeſorgt um Stimmung und ſonſtige Requiſtten der modernen Erzählunaskünſtlerei aufs Ziel losgehen.“ Am herrlichſten begann ſich daun bald das epiſche Talent Schäfers in ſeinen Romanen und in ſeinen No⸗ vellen zu offenbaren. 8. Von feinen Romanen iſt der bekannteſte und verbrettetſte ſein Peſtalozziroman, der unter dem Titel„Lebenstag eines Men ſchenfreun s erſcktenen iſt. Er wurde vor dem Welt kriege begonnen und in ſeinem erſten Winter zu Ende gebracht. Zu Peſtalozzis 100. Todestage(lam 17. Februar 1927) iſt von ihm eine beſondere Jubiläumsausgabe herausgekommen. Schäfer führt uns in dieſem Roman weniger den Pädagogen, als den Menſchenfreund Peſtalozzi vor, der zur Schulmeiſterei kam, um dem Haus des Unrechts, wie er die Geſellſchaft ſeiner Zeit nannte eine Treppe zu bauen, die die verſchiedenen Volksſchichten verbinden ſollte. Was dieſem Roman einen ganz beſonderen Wert und eine ganz beſondere Eigenart ver⸗ leiht, iſt der Umſtand, daß er ganz als Dichtung und gleichwohl auch gang als Wahrheit auf uns wirkt. Ein hervorragender Peſtalosziforſcher, nämlich der vor einigen Jahren verſtor⸗ bene Marburger Philoſoph und Pädagoge Paul Nakorſt, hat inbezug auf Schäfers Peſtalozziroman geäußert:„Ich kann nur ſagen, daß ich den Mann(Peſtalozzi) ganz wie er in eige⸗ nem Studium der Quellen mir lebendig geworden iſt, in dem Bildnis des Künſtlers wiedererkenne.“ Wie in dieſem, ſo iſt auch in dem Roman„Karl Stauffers Lebensgang“ der Held ein Schweizer; aber an die Stelle des Erziehers tritt in ihm der Künſtler, und zwar ein Künſtler, den Schuld und Schickſal innerlich zerreißen. Indem der Ver⸗ faſſer fingiert, daß Stauffer⸗Bern ſeine Memotkren ſelbſt ſchreibt, tritt er ganz hinter ſeinen Gegenſtand zurück, und vielleicht iſt gerade hierauf die tief tragiſch ergreifende Wir⸗ kung zurückzuführen, die dieſe„Chronik der Leidenſchaft“— ſo lautet der Untertitel des Romanus— auf den Leſer ausübt. Ein Schweizer iſt endlich auch wieder der Held von Schä⸗ fers Zwinglibuch„Huldreich Zwingli“; auch in ihm tritt ſeine Kunſt der Stofformung und der Sprachbehandlung wieder meiſterhaft hervor. Er führt uns nicht ſowohl den Reformator, als vielmehr den Staatsmann Zwinalt vor, der eine neue Ordnung der bürgerlichen Welt herbeiführen will. Den Romanen reihen ſich würdig die Novellen Schäfers an, von denen der Verlag Georg Müller⸗München, in dem Schäfers Werke erſchtenen ſind, die bedeutendſten fetzt in einem beſonderen Bande(Wilhelm Schäfer, Novellen) zuſammen⸗ gefaßt hat. Er enthält die Novellen; Die Mißgeſchickten, Die Halsbandgeſchichte, Jakob Imgrund. Winkelmannus Ende. Hölberlins Einkehr und das Fräulein von Rinken, Beſonders erſchütkternd wirken„Die Mißgeſchickten“ und„akob Im⸗ grund“; mit tiefer Ergriffenheit lieſt man auch die Novelle „Hölderlins Einkehr“, die„aus feinſtem Gewebe das Schickſal des großen Dichters, der im Titel ſteht, und der Frau, die mit ihm in der Mitte der Handlung auftrat“ ſplunt. Auch„Win⸗ eines Bahnbrechers unſerer klaſſiſchen Zeit mit den Hemmun⸗ gen ſeiner Seele. Die erſtaunliche Verbindung von hiſtoriſchem Wiſſen und künſtleriſcher Geſtaltungskraft, die ſchon in den Romanen und Novellen Überxaſcht, zeigt ſich in geradezu klaſſiſcher Vollen⸗ dung in den„Dreizehn Büchern der deutſchen Seele“, die man nicht mit Unrecht die Odyſſee des beutſchen Getiſtes genannt hat. Ich alaube nicht, daß es ein zweites Buch gibt, in dem die Herkunft, die Entwicklung und die Sendung der deutſchen Seele in der Weltgeſchichte in ſo wunderbaren Einzelbildern dargeſtellt ſind als es in dieſem Buche geſchieht.„So warm und klug. ſo feierlich und leicht zugleich hat noch niemand die Deutung und Erhellung des deutſchen Weges nach rückwärts und nach vorwärts verſucht, wie Wilhelm Schäfer in ſeinen „Dreizehn Büchern der deutſchen Seele“, dieſer neben und über aller Geſchichtswiſſenſchaft ſchönſten und klarſten Dar⸗ ſtellung des deutſchen Weltſchſckſals, wie es geworden und wie und warum es heute ſo iſt.“(Foſeph Papeſch.) So zeiat ſich Wilhelm Schäfer in ſeinem ganzen Schaffen als ein echt deutſcher Dichter und Menſch, der unſerem Volke Werke von größtem vorbildneriſchem Werte geſchenkt hat und deſſen 60. Geburtstag uns verpflichtet, ihm für ſeine Arbeit an der deutſchen Seele zu danken und zualeich zu wünſchen. daß er auch im ſtebenten Jahrzehnt ſeines reich geſeaneten Lebens in ungeſchwächter Kraft ſeine hohe Sendung weiter erfüllen kann. 8 Literatur N e Illuſtrierte Zeitung, Nr. 3. Das Puſhball⸗ Bild des Titels führt mitten in das heutige Sportamexrikg, wo zurzeit Dr. Peltzer weilt; ſein dritter Brief, den dieſe Ausgabe enthält, berichtet in knapper Anſchaulichkeit von „drüben“, wo ihm die Amerikaner den Namen„Rennende Maſchine“ gegeben haben. Intereſſaute Aufnahmen bilden eine willkommene Ergänzung ſeines Briefes. Vom Kitſch in der amerikaniſchen Reklame kündet ein weiterer Bildarttkel. Die Tatſache, daß ſich üher den Geſchmack doch ſtreiten läßt, wird in ein paar originellen e vorgeführt. Großem Intereſſe wird die Bildfolge„Das Geſicht des Tieres“ be⸗ gegnen. Aufnahmen aus allen Ecken der Welt, von Mode, Kunſt, Kulturgeſchichte, Zeitereigniſſen bieten reiche Ab⸗ wechſlung. Ein beſonders wertvoller Beitrag iſt in dem illu⸗ ſtrierten Aufſatz„Die Kinderſtube als Turnhalle“ gegeben, Für Leſeſtoff iſt ebenfalls wieder reichlich geſorgt. kelmanns Ende“ iſt ein Prachtſtück neuzeitlicher Novelliſtik: ir erfolgen in dieſer Novelle mit Spannung das Ringen (Ueber den Bezug der Wochenſchrift ſiehe die Anzeige in dieſer Ausgabe.) 4. Seite. Nr. 32 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 19. Januar 1928 Cunndags, wann die Glocke leite S gibt net viel Kulturmenſche, dene wo die Sunndaasglocke nir ze ſage hawwe. Un wann's de verſchtockſchte Sünder is, äbhes regt ſich in' m. wann ſo recht feierlich die Glocke afange Je leite. Irgendwo werd's hell bei'm unk Lichtblitze beleuchte Stelle in ſei'm vergangene Lewe, an die wo r ſunſcht faſcht nimi denkt. Mudder, Vadder, Gſchwiſchter, Gſchpiele, e Dorf, e Wies am Bach mit Blumme un Schmetterlinge, e Kerch, un am erſchte vieleicht noch— e Grab. Und der wo ga käe Sait mäe in ſich hot. die wo bei ſo eme feierliche Glockegeleit ins Vibriere un Mitſchwinge kummt, der is noch ärmer als wie de Hiob.— Awer dodevn will ich ſo eigentlich net rede; bei dere Betrach⸗ tung is mr norre die Fedder e bißl ausgerutſcht, weil mr die Gedanke grad ſo dorch de Kopp gange ſin. De Sunndaa is for uns Dorchſchnittsleit immer äbbes Beſunneres Un ſolls a ſei. De äene geht in die Kerch, de anner macht n Morgeſpaztergang vor die Schtadt. wo rr des Geravol und Ge⸗ klingl un töff, töff un tut, tut nimi hört, um ſich zu erbaue, un de Dritte fahrt mit'm Ruckſack un Wannerſchtab in's Gebirg un erlebt do ſei inneri Erhewung. Zu dere Sort ghör ich. De Samsdag war ſunnig un kloor, de Sunndag werd grad ſo, haw ich zu meine Fraa gſat. richt dich, mir packe früh uff un geh'n in de Pälzer Wald. Ich ſoll elcke geh desmol, hot ſe aſat. un ſoll mich orndlich mied laafe, ſie kennt net aut abkumme. Aa recht. ÜUffem Weg nooch'm Ludwigshafener Bahhof treff ich mein Freund Adam. No Addl, a in die Palz? ruf ich n aa.— Dir muß es heit ſchun gut gange ſei, weil'd ſo e frohes Gſicht machſcht. Ja, ſecht er: ich hab was Gutes vor. Hör mol Addl, hot mei Fraa heit morge aſat, ich kann heit net mit dr. du wääſcht jo warum. Awer die vier Vertlcher, wo ich trinke det, wann ich bei dr wär, uns Fahrgeld will ich rausbezahlt hawwe. S Geld haw ich ere glei gewe, un die vier Vertlcher ſoll ſe dennoch grife; die bring ich ere heit opend vun Derkm mit. Un im Weſtedäſchl find't ſe morje früh allerhand Kläegeld.— Des is bei uns nämlich e uaſchriwenes Gſetz: des Geld wo in de Daſche afunne werd, kummt in e extra Kaſſun werd zum„Allgemeinwohl“ verwend't. S is bloß wege de Ordnung, ſecht ſe als. Um uff ſo Zeite ſchpiel ich als gern emol uff die Art de Leichtſinnige. Liewer Gott, was det ma dann do uff de Welt, wann ma ſich gegeſeitig net als emol e bißle Frääd mache det. Gewannert bin ich dann vun Neuſchtadt aus eläe. Schad for den ſchöne Dag, daß net mäe Leit gewannert ſin. S war n wunnervoller ſunniger Wannerdag, wie's in dere Johreszeit ſelte äen gibt. Un ſo ruhig war's, kaum daß ma emol n Vochl Hot bibſe höre. Un wie ich ſo eläe un ſo ſchtill in dere herrliche Sunn geloffe bin, do hawwe dauernd Glocke gelitte Mol vun Neuſchtadt, dann vun Lambrecht, Gimmedinge, Haardt oddr ime ſunſchtige Ort. Un wann ma ſo eläe dohiilaaft. do kummen äehm ſo allerhand Gedanke. Was hot des Simliere foren Wert, ſage als manche Leit; ma macht's jo doch net anerſcht. Hawwe die e Ahnung! Oddr wie des Mädl uff'm Weibiet, wo mr mei Vertlche gebrocht hot, aſat hot: do det ſe dabbich werre, wann ſe de ganze Dag ſo eläe im Wald rum⸗ dabbe det wie ich; ze zwätt mißt ma mindeſchtens ſei.— Hajo, aw ich aſat un hab gelacht. Mir geht's halt ſo ihr Leit: wann's in de Natur ſo ſeierlich ſchtill is. un ſo e fernes Glockeleite hallt iwer Bera un Tal zu mr in die Waldeinſamkeit. dann ſchpringe alle Tore bei mr uff un not fließt un ſchtrömts raus un nei in äehm Ding fort und die Gedanke kumme norre ſo agfloche. Do is mr heit e Gſchpräch eigfalle wo ich emol mit ere Fraa ghat hab. Iwer die Not un iwer die Menſche hawe mir aſchproche. Die Not, hot ſe gſat. beaeant uns ſed'n Dag ſo un ſo viel mol in dere oddr in dere Form. Mir ſehn ſe jedes mol, hawe aach Mitleid mit ere un möchte in dem oddr in jenem Fall gern helfe. De erſchte Impuls.— oddr wie ma ſecht den wo ma hot, hääßt faſcht immer: helf! Awer Bequemlich⸗ keit, Geis odor Mißtraue erhewe ſoffort Widerſchpruch. Ma zögert, geht an de Not vorbei und hot hinnenvoch e ubehaglich Gffüthl!— betſcht doch helfe ſolle, denkt ma ſich;— tröſch't ſich awer aach glei mit dem Gedanke: annere wern ſchun helfe. Sehn ſe, hot die Frag gſat, do will ich ihne n Fall verzehle, der wo mr ſchun viel Frääd gemacht hot. weil ich uff des Kumando „helf“ gleich zugepackt hab. S war vor eme Johr ame Werdag morgens 10 Uhr, do bin ich am Schaufenſchter vun eme Bäcker⸗ lade ſchteh gebliwe Un wie ich mr ſo iwerleg, was ich kaafe will. do hör ich, wie ſich zwää junge Handwerksborſch berote, od ſe for die paar Penning. wo ſe noch hawwe, äbbes ze eſſe kaafe ſolle un dann die Nacht im Freie zubringe, oddr ob ſe in die Herberg zum iwernachte geh und dodevor hungere ſolle.— Ich hal mr die zwää Kerlcher betracht un hab ſe aaſchproche: ich hab aachen Bu draus irgendwo in de Welt. vun dem ich net wääß, ob x jetz was ze eſſe hot; un im Gedenke an den, un weil'd rn gude Eindruck uff mich macht, lad ich eich ei zum Middageſſe,— punkt zwölf ſeider in meine Wohnung. Un wie die zwäl am De zwölfe kumme ſin. do war mei Diſch weis gedeckt, s Blumme⸗ ſchtreißl hot a net afehlt, un e Middageſſe war gericht, wie ſich's for unſerääns ghört, wann ma liewe Gäſcht hot. Un als liewe Gäſcht hawe ſe ſich erwieſe. Sie hawe mr verzehlt un gebeicht, als wann ich ihr Mudder wär. An dem Dag hawe ſe käe Nahrungsſorge mäe ghabt. Un beim Abſchied hot jeder noch e Mark Zehrgeld vun mr griggt. Sie ſin am annere Dag weitergereiſt, hawe irgendwo Aerwet griggt un ſchreiwe mr ſeit der Zeit alle gebokt; ball e Aln)ſichtskaart, ball n Brief. Un jedes Schreiwe is voller Dank un Frääd. Un weil mr grad an dem Thema ſin, ſolle ſe a des trau⸗ rige Schtickl noch wiſſe: kummt do letſcht mei Freundin, wo in ere öffentliche Speiſeanſtalt kocht, un verzehlt mr vun eme ganz alte zittrige Mann, der wo jeden Dag um die Eſſenszeit in den große Speiſeſaal kummt. Do kummt'r un waat, bis die Leit ihr Supp geſſe henn. Dann geht'r rum un guggt, wo noch was in de Eßnäp gebliwe is. Die Reſchte ſchitt'r zamme in e Schiß'l un löfflt's dann langſam aus. Manchmol kummts awer vor, daß'r nix mäe find't, dann nimmtr e Schißl, füllt ſe mit Waſſer un ißt des Waſſer mit'm Löffl. Is des nit himmeltraurig? Do haw ich net annerſcht gekennt, hab meinere Freundin 2,50 Mk. gewe un gſat: ſo, dodevor gibſcht de dem aarme Menſch zeh Dag lang e Portion Supp; vielleicht erbarmt ſich in dere Zeit jemand um'n. Im annere Fall miſſe'r halt weiter ſeh, was ze mache is. Seht ihr Leit, des hääßt ma zugegriffe un gholfe zur rechte Zeit, am rechte Objekt, un mit'm rechte Mitkel. So e Hilf is net nor im menſchliche, ſunnern aach im vaterländiſche Sinn e Tat. Un dodebei is des e Fraa, wo ganz uff ſich ſelwer aln)gewieſe is, jed'n Dag ſchaffe geh muß un for drei Kinner ze ſorge hot. Ich kennt noch viel derartiges vunere verzehle, will awer zum Schluß e ähnlichi Guttat vun zwää Fraue aus de beſſer⸗ aſchtellte Kreiſe bekanntgewe.„Meine Freundin und ich“, hot 'r die äe devu verzehlt,„waren in einem Schweizer Badeort zu einer vierwöchentlichen Kur. Eines morgens ſah ich durch das gardinenverhängte Fenſter und gewahrte einen jungen Mann, der auf der anderen noch unbebauten Straßenſeite in ergreifend ſorgenvoller Stellung auf einem Stein ſaß. Bar⸗ häuptig, den Kopf in beide Hände geſtützt, die Augen ünver⸗ wandt vor ſich auf den Boden gerichtet, erregte er mein innigſtes Mitleid. Ich rief meine Freundin herbei. Lange ſaß der Mann ſo da; nichts an ihm regte ſich. Endlich ſenkte ſich ſeine rechte Hand langſam in die Rocktaſche und brachte eine Brotkruſte zum Vorſchein. Erſt verſuchte er davon ab⸗ zubeißen. Und als das nicht ging, feuchtete er das Brod mit Speſchel an, ſaugte daran und ſchabte mit den Zähnen die weichgewordene Schicht ab. Er vergaß ſich ganz in dieſer Tätigkeit und wurde immer haſtiger dabei. Uns Beiden kamen die Tränen: o Gott, was muß der arme Menſch Hunger haben! Hier müſſen wir helfen. Unſer Plan war gemacht. In einen Brieſumſchlag taten wir ſoviel Geld, daß es ihm für eine Anzahl Tage zum Leben gut reichen mochte. Und auf einen beigelegten Zettel ſchrieben wir: „Nimm! Das ſchickt Dir Deine Mutter und läßt Dich grüßen“. Wir riefen das Wirtstöchterlein, gaben ihm die Weiſung, dem fremden Mann den Brief mit den Worten:„Nimm! Das ſchickt Dir Deine Mutter“, zu übergeben und davonzuſpringen. Hinter der Gardine verſteckt beobachteten wir nun die Szene. Als der Mann den Brief entgegengenommen und geöffnet hatte, überkam ihn zuerſt eine Starre. Dann ſprang er jäh⸗ lings auf, fiel wieder auf ſeinen Sitz zurück, ſchlug die Hände vor's Geſicht und weinte, wie ich noch nie einen Menſchen habe weinen ſehen. Uns ergriff das Benehmen des Mannes derart, daß wir alle Mühe hatten, unſere Bewegung zu meiſtern und uns nicht zu verraten. Als er ſich nach geraumer Zeit einigermaßen gefaßt hatte, ſtand er auf und ſtarrte mit tränennaſſem Geſicht unverwandt auf unſer Haus. Viertel⸗ ſtundenlaug. Mit ſeinen Blicken ſuchte er die Fenſter ab und brachte uns in große Verlegenheit, denn wir wollten nicht ent⸗ deckt werden. Endlich, nach einem langen, das ganze Haus umfaſſenden Blick wandte er ſich langſam zum Gehen. Wir Beide haben an dieſem Morgen viel gelernt.“ Mach'r jetz zu dene Gſchichte dein Vers ſelwer, liewer Leſer, ich brauch'r dodezu jo nix mäe zu ſage, als daß ſe wohr ſin. Ich beton des dandewege extra, weil ich bei ähn⸗ liche Beſchreiwunge ſchun öfters gfragt worre bin, ob ſe meiner Fantaſie entſprunge, odd'r wohr wäre. Aener hotemol gſat: des is jo ferchterlich, ſo was gibt's jo gar net.— Hot der e Ahnung! Sunnerbar, trotz dem helle Sunneſchei ſchicke 'r heit die Glocke lauter ſchwermütige Gedanke, un ich muß dauernd ame Problem rumknawwere, wo ich mir ſicher noch die Zäh ausbeiß. Awer des ham ich ſchun rausgfunne, daß der Marktbericht Der heutige Markt zeigte wiederum eine ſehr gute Be⸗ ſchickung. Alles war in Hülle und Fülle vorhanden nur nicht die Käufer, die jedenfalls das kurz nach 8 Uhr einſetzende ſtarke Regen⸗ und Schneewetter von dem Beſuche abhielt. Die Händ⸗ ler werden alſo begreiflicherweiſe mit dem Verkaufsgeſchäft nicht beſonders zufrieden geweſen ſein. Der Gemüſemarkt war vor allem mit Spinat ſehr reichlich verſehen, dann kam Roſenkohl, Wirſing, Gelbe und Rote Rüben, Rot⸗ und Weißkraut uſw. Auch in Salaten und Kartoffeln herrſchte ein ſtarkes Ueberangebot. Der Obſt⸗ markt war mit Orangen und Aepfeln beinahe überladen. Birnen traf man nur vereinzelt an und die Kaſtanien ſind bereits vollſtändig von der Bildfläche verſchwunden. Wie bei allen anderen Artikeln war es auch bet den Fiſchen. Die Verkäufer waren gezwungen einen großen Teil unverkauft wieder mit nach Hauſe zu nehmen. Beim Geflügel war es kein Haar beſſer. Eine erfreuliche Tatſache kann noch ge⸗ meldet werden. Der Preis hat ſich nun auch für Süßrahm⸗ butter etwas geſenkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts ver⸗ ſtehen ſich die Preiſe, wo nichts anderes vermerkt iſt, in Pfennig für ein Pfund. Kartoffeln—6; Salatkartoffeln 15—16; Wirſing 22—25 Weißkraut 18—20; Rotkraut 25—28; Blumenkohl, Stück 20—130; Ro⸗ ſenkohl 45—50; Gelbe Rüben 10—15; Rote Rüben 10—15; Spinat 25 bis 30; Zwiebeln 20—22; Knoblauch, Stück—10; Schwarzwurzeln 40—60; Kopfſalat, Stück 25—40; Endivienſalat, Stück 20—45; Feld⸗ ſalat 100—140; Kreſſe 100—120; Meerrettich, Stück 20—70; Suppen⸗ grünes, Bſchl. 10—12; Schnittlauch, Stock 30—50; Peterſtlie, Bſchl. 10—12; Aepfel 10—40; Birnen 12—35; Nüſſe 45—75; Zitronen, Stück —10; Bananen Stück 10—20; Süßrahmbutter 200240; Landbutter 160180; Weißer Käſe 50—55; Honig mit Glas 150—180; Eier, Stück 11—25; Hechte 140—160; Barben 120; Karpfen 140—160; Schleien 160 bis 180; Breſem 80—120; Kabeljau 40—50; Schellfiſche 4060; Gold⸗ barſch 4050; Stockfiſche 35—50; Backfiſche 50-60; Hahn, lebend, Stück 150—400; Hahn, geſchlachtet, Stück 200—750; Huhn, lebend, Stück 150—400; Huhn, geſchlachtet, Stück 200—800; Enten geſchlachtet, Stück 500—800; Gänſe, lebend, Stück 700-800; Gänſe, geſchlachtet, Stück 800—1600; Rindfleiſch 110—120; Kuhfleiſch 70; Kalbfleiſch 120; bis 130; Schweinefleiſch 100—110; Gefrierfleiſch 70; Feldhaſen⸗Ra⸗ gout 120; Feldhaſen⸗Braten 180; Reh⸗Ragout 100 Reh⸗Bug 150: Reh⸗Rücken und Reh⸗Keule 200—250; Wildenten, Stück 200— 250. Das Kindererholungsheim auf dem Heuberg Im vergangenen Jahre war man im Kindererholungs⸗ heim auf dem Heuberg beſtrebt, durch Einſtellung auf neue Arbeit und neuer Fürſorgezweige den durch fortgeſetzte Ein⸗ richtung weiterer Erholungsheime größerer Städte uſw. dro⸗ henden Ausfall auszugleichen. So wurde ein Kurs für er⸗ verbsloſe Mädchen eingerichtet, der zehn Wochen dauerte und von rund 250 Mädchen beſucht war, die Kurſe für erholungsbedürftige, fortbildungsſchulpflichtige Mädchen wur⸗ den auch im Sommer fortgeſetzt. Zum erſten Male fanden Kriegerwaiſen, Mädchen im Alter von 14—17 Jahren, für einen ganzjährigen Haushaltungskurs Auf⸗ nahme auf dem Heuberg. Ebenfalls neu eingerichtet wurden Kurſe in Leibesübungen für Schülerinnen höherer Lehranſtalten. Alle dieſe Maßnahmen bewirkten, daß die Zahl der Kinder im Erholungsheim ſich auf 7393 mit 319 502 Fortune portionen erhielt. Einſchließlich Heilſtätte und Fortbildungs⸗ ſchule ſtieg die Zahl der Verpflegungstage während des Rech⸗ nungsjahres auf 440000. Aus Preußen waren 2343 Kinder im Erholungsheim, darunter allein 1209 aus Schleswig⸗Hol⸗ ſtein. Baden ſchickte 2036 Kinder, Württemberg 832, Heſſen 727, Sachſen 337 uſw. Der Ausbau der Heilſtätten wurde im Jahre 1927 fortgeſetzt, ſodaß nunmehr Platz für 300—310 Betten vorhanden iſt. Der allgemeine Ge⸗ ſundheitszuſtand im letzten Sommer wird als durchaus günſtig bezeichnet. Von Epidemien blieb der Heuberg ver⸗ ſchont. In dieſem Jahre ſoll eine Lehrerin für die Heil⸗ ſtättenkinder angeſtellt werden, um den Kindern nach längerem Aufenthalt auf dem Heuberg die Möglichkeit zu e nach ihrer geſundheitlichen Heilung den Anſchluß an die Schulbil⸗ dung ihrer Altersgenoſſen zu finden. Wenn man Dir ſagt Jawol. Denk' gleich an Läkeroll Beugt Husten und kleiserkeit vor; hemmt die Entwieklung schädlicher Keime; beugt wirklicher Erkrankung des Halses und der Atmungsorgane vor; ist von prominenten Persön-: lichkeiten empfohlen. Preis Mx. O, 50 und ME J. 8¹⁹0 Wille zum helfe faſcht immer do is, wann die Not ſichtbar werd. Franz Flächsenhaar. Beuthien ck Schultz G. m. b.., Berlin Va * a Das Meiſterſtüch der Polizeiagentin Roman von Otto Schwerin 11. Kapitel. Das Auto der Frankfurter Fahndungsabtetlung hielt vor⸗ ſorglicherweiſe nicht direkt vor dem Hauſe Battonſtraße 152, ſondern fuhr in die Langeſtraße ein.— Lediglich der Chauffeur blieb im Wagen zurück.— Dr. Schwarz mit Lutz und Nau⸗ mann ging nach der Battonſtraße voran, die drei anderen Be⸗ amten folgten in einem kleinen Abſtand.— Das Haus Nr. 152 war ein altes Gebäude, wie die meiſten Häuſer der Batton⸗ und der angrenzenden Allerheiligenſtraße, aus dem Anfange des 18. Jahrhunderts ſtammend.— Die ſechs Männer traten ſchnell ein, und durchſchritten einen langen dunklen Hausgang, dann ſtiegen ſie die knarrenden, winkligen Treppen zum dritten Stock hinauf.— Der Stadtplan, den Dr. Schwarz vor⸗ ſorglich zu Rate gezogen hatte, verriet ihm, daß ein Hofaus⸗ gang nicht exiſtierte, es ſchien daher überflüſſig, die Rückſeite 1 nach der Langeſtraße gelegenen Hauſes obſervieren zu aſſen- Schwarz klingelte im dritten Stock.— Möller, Schneider ſtand auf einem verbeulten Blechſchildchen.— Eine junge Frau, ein kleines Kind auf dem Arm, öffnete, und ſah über⸗ raſcht und erſchrocken auf die vielen Männer, die auf der Treppe ſtanden. Neugierige Geſichter erſchienen auf dem Treppenpodeſt des vierten Stocks.— Schwarz ſtellte gewohn⸗ heitsmäßig den rechten Fuß zwiſchen Türe und Angel und trat ſchnell ein.— „Kriminalpolizei!“ ſagte er ruhig.—„Sie haben einen Mieter namens Heckmann?—— Iſt er zu Hauſe——?“ Die Frau gab erſchrocken den Eingang frei.— Die Be⸗ amten drängten auf den, nur von einer blakenden Petroleum⸗ lampe ſchwach erleuchteten Vorplatz.— Auf einer Kordel, die quer über den Vorplatz gezogen war, hingen Wäſcheſtücke zum trocknen.— „Herr Heckmann iſt ausgegangen,“ ſagte die Frau ängſtlich. „Haben Sie noch andere Mieter?“— „Nein!“— „Dann wollen Sie mich bitte in das Zimmer Ihres Mie⸗ ters führen, wir müſſen eine Durchſuchung vornehmen.“— Die Frau öffnete eine Tür und die Beamten betraten einen mittelgroßen Raum.— Lottka entzündete eine auf dem Tiſche ſtehende Petroleumlampe.— Das Zimmer enthielt außer einem billigen Bett mit farbigen Bezügen, einem Schrank aus Tannenholz, einer wackligen Kommode und dem Tiſch, keine weiteren Möbelſtücke. und ſtrömte jenen Geruch der Armut aus, der den Kriminalbeamten nicht neu war.— Auf einem Holzſtuhl ſtand ein Waſchgefäß mit ſchmutzigem Waſſer, einige ebenfalls ſchmutzige Wäſcheſtücke lagen im Zim⸗ mer nerſtreut, teils auf dem Boden, teils auf dem Bett, das noch nicht hergerichtet war.— Bayer hatte ſich ſofort in einer Art, die Routine verriet, an die Unterſuchung des Zimmers gemacht.— Alles, was nur ein ganz entferntes Intereſſe be⸗ anſpruchen konnte, wurde auf den Tiſch gelegt.— Ballſchuweit kramte inzwiſchen ſchon den Schrank aus.— Auf dem Tiſch lagen nach wenigen Minuten ein alter, ungeladener Trommel⸗ revolver, mehrere zerleſene Nic⸗Carter⸗Schmöker und ein fettiges Notizbuch.— Lutz griff es auf.— Der Inhalt ſchien reichlich belanglos.— Das Fragment eines halb zotigen, halb überſchwenglichen Liebesbriefes, den Heckmann vielleicht Zur gelegentlichen Verwertung irgendwo abgeſchrieben hatte oder diktiert bekam, mehrere nichtsſagende Adreſſen, für die ſich Lutz aber trotzdem eingehend intereſſierte, und als letzte Eintra⸗ gung, eine anſcheinend friſche Nottz, mit Tinte, die Telephon⸗ nummer Taunus 34 847, dahinter das Wort Freitag.— Frei⸗ tag war heute.— Er wechſelte mit Lottka einige Worte Dieſer verſchwand ſofort.— Inzwiſchen hatten Bayer und Ballſchu⸗ weit ihre ſchnell, aber ſorgſam geführte Unterſuchung ſoweit beendet.— Aus dem Kopfkeil des Bettes zog Bayer einen kleinen Pappkarton, eine ehemalige Pralinenpackung hervos, und 1 auf den Tiſch.— Schwarz öffnete und ſagte nur zAha!“— Dann reichte er Kommiſſar Naumann das Schächtelchen.— Es enthielt ein prachtvoll gearbeitetes Diamantenkollier, und 5 Ringe mit anſcheinend wertvollen Steinen.— Naumann nickte.— 8 „Von Mariani u. Haydeck“, ſagte er ruhig.—„Wir ſind auf der rechten Spur.“— Lottka erſchien wieder. „Die Nummer iſt ermittelt, Herr Doktor,“ ſagte er.—„Es iſt der Anſchluß der Penſion Hofgarten in der Miquelſtraße.“ „Sehr gut,“ meinte Lutz.—„Ich muß Sie leider nochmals bitten, ein zweites Telephongeſpräch zu führen, aber nur dann, wenn es unbemerkt geſchehen kann.— Rufen Sie ſofort Fräu⸗ lein Peterſen an, ſie möchte mit Roderich die Penſion Hof⸗ garten beaufſichtigen, bis wir in einigen Minuten aber nichts tun, als warten.— Falls, was immerhin möglich wäre, Herr Gladſtone die Penſion Hofgarten vor unſerer An⸗ kunft verläßt, Feſtnahme.“—— „Glauben Sie, daß Gladſtone in der Penſion Hofgarten ad⸗ geſtiegen iſt?“ fragte Naumann intereſſiert.— „Es iſt nur eine Vermutung, Herr Kollege,“ antwortete Lutz,„aber beinahe eine Wahrſcheinlichkeit.— In einer Stunde wiſſen wir mehr.“— 5 Schwarz hatte die beſchlagnahmten Gegenſtände inzwiſchen in eine Aktentaſche verpackt.— „Wir ſind hier fertig,“ ſagte er.—„Es eilt!“ Wenige Minuten ſpäter ſaßen die Beamten wieder im Kraftwagen, der durch die Battongaſſe nach der Fahrgaſſe fuhr und in wenigen Minuten vor der Töngesgaſſe hielt.—„Fah⸗ ren Sie hinüber nach dem Einhornsplatz,“ gab Dr. Schwarz dem Chauffeur an.— Die Gelnhäuſergaſſe iſt eine alte, enge Gaſſe, die von der Töngesgaſſe nach der Schnurgaſſe führt.— Als die Kriminal⸗ beamten in die Gaſſe einbogen, paſſierten ſie, wie zufällig, die Schupopatrouille.— Der Führer nahm Dr. Schwarz ſcharf ins Auge und legte unauffällig die Hand an den Tſchako.— Gegen⸗ über in einem Hausgange ſtand ein ziemlich zerlumpt aus⸗ ſehender Burſche und paffte an ſeiner Pfeife.— Er ſah über die Beamten hinweg, als ſeien ſie Luft.— „Einer unſerer Leute,“ ſagte Dr. Schwarz leiſe.—„Die Abſperrung iſt ſchon vorgenommen,—— und, wir ſind am Ziel.— Dort iſt die Spelunke, die wir ſuchen.“—— Als die Beamten über die Straße ſchritten, ertönte von irgendwoher ein lauter Pfiff aus dem Dunkel.— Schwarz zog den Revolver.— „Verdammt,“ knurrte er.—„Wir ſind ſchon verzinkt.— Jet ran! Er riß die Türe zu der Kaſchemme auf, aus der Johlen, Geſchrei, Weiberkreiſchen ertönte.— In einem Winkel wim⸗ merte eine Ziehharmonika.— Von rechts aus dem Dunkel tauchte eine Schupopatrouille von drei Mann auf.— Schwarz drang als erſter in die Wirtſchaft ein.— 5 „Hände hoch! Kriminalpolizei!“— Hinter ihm ſtanden be⸗ reits ſeine Beamten, die Piſtolen ſchußfertig in den Händen.— Tiefe Stille legte ſich plötzlich auf den niederen, mit beißendem Tabakqualm angefüllten Raum.— Die paar Dutzend Gäſte, darunter wahre Zuchthausphyſiognomien, ſahen teils ängſtlich, teils mit verbiſſenem Grimm auf die„Greifer“.— Ein jun⸗ ger Burſche wollte, an der Wand entlang gehend, durch die ſelbſt dort ſind. Eventuell ſoll ſie den Kriminar⸗ beamten des Reviers in der Oberlindau mitnehmen. Sonſt Hintertür zum Hof hinaus verduften.— Ballſchuweit trat ihm entgegen.—(Fortſetzung folgt) * n enen nene irn f hieſige Waſſerverſorgung, 1 meinſchaft mit den Nachbargemeinden Sandhauſen und St. Ilgen errichtet worden iſt, bringt der Gemeinde eine Ein⸗ 1 burden aus einem Altmetall⸗Lager in Neckarau 125 Kg. Kupferabfälle und 50 Kg. Meſſingabfälle entwendet. Letztere 1 1 dem heſſ. Staatsverband auszuſcheiden. a Aufhebung der Enklaven und Exklaven praktiſch von Bedeu⸗ tung, dann verlangt der Gemeinderat für die Stadtgemeinde ö Albert genehmigt. Straßenbahn für das abgelaufene Betriebsjahr ſieht in In der Darmſtädter fſitzung plan in Neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabey B. Seite. Nr. Neue Prüfungsordnung Das badiſche Miniſterium des Kultus und Unterrichts hat eine neue Ordnung der Prüfung, die die ſtaatliche An⸗ ſtellung für das künſtleriſch Lehramt im Zeich⸗ nen und in der Muſik an Höheren Lehranſtal⸗ ten und an Ja chſchulen bedingt, veröffentlicht. Für die Zulaſſung zur Prüfung, die in der Regel jährlich einmal ab⸗ gehalten wird, iſt erforderlich, daß der Bewerber im Beſitz eines Reifezeugniſſes einer Höheren Schule iſt, das zum Hoch⸗ ſchulſtudium in Baden berechtigt, darauf mindeſtens acht Halbjahre ſeinem Berufsſtudium ordnungsgemäß obgelegen hat, während dieſer Zeit Vorleſungen über Pädagogik und während vier Halbjahren jeweils eine mindeſtens zwei⸗ ſtündige Vorleſung oder Uebungen aus dem Gebiet der deutſchen Sprache und Literatur oder der Geſchichte oder der beſchreibenden Naturwiſſenſchaften mit Erfolg beſucht hat. Das Studium für das Lehramt im Zeichnen erfolgt auf der Landeskunſtſchule in Karlsruhe, das Studium für das Lehr⸗ amt in der Muſik in den erſten zwei Jahren am Badiſchen Konſervatorium in Karlsruhe oder an einer anderen vom Miniſterium zugelaſſenen Anſtalt, und in den weiteren zwei Jahren an einer Univerſität. Die Prüfung findet ſchriftlich, praktiſch und mündlich ſtatt. Hieran ſchließt ſich ein anderthalbjähriger Vorbereitungs⸗ dienſt, über den das Miniſterium nähere Anordnungen treffen wird. Iſt die Prüfung nicht beſtanden, ſo kann ſie in den folgenden zwei Jahren einmal wiederholt werden. Die beſtandene Prüfung verleiht kein Anrecht auf Verwendung im Staatsdienſt. Auch können Anſprüche der nach der neuen Prüfungsordnung geprüften Lehrer hinſichtlich ihrer Beſol⸗ dung oder Vergütung aus dieſer Verordnung nicht hergeleitet werden. 5* * Bedeutender Metalldiebſtahl. In der Nacht zum 17. Jan. ſtellen 32 Zentimeter lange und 5 Zentimeter hohe Käſtchen mit je 36 Löchern dar. * Brieftaubenmarder. Am 16. Januar wurden aus einem Garten am ſogenannten Saupferchweg 3 Paar lerchen⸗ farbige Brieftauben und in der Nacht zum 16. Januar 6 Brief⸗ tauben, lerchenfarbig und blau, in Neckarau entwendet. Kommunale Chronik Wimpfen bleibt im heſſiſchen Staatsverband * Wimpfen a.., 18. Jan. Der hieſige Gemeinderat hat beſchloſſen: Verſchiedene Veröffentlichungen in der Preſſe zu der Frage der Aufhebung der Enklaven und Exklaven im Deutſchen Reiche gibt dem Gemeinderat Veranlaſſung, zu er⸗ klären, daß Wimpfen keine Veranlaſſung hat, von ſich aus aus Wird die Frage der Wimpfen das Recht der Selbſtbeſtimmung. Das Bergzaberner Schwimmbad Bergzabern, 15. Jan. Für das neue Schwimmbad hat der Bade⸗ und Schwimmverein das ſämtliche Gelände koſten⸗ los an die Stadtverwaltung abgetreten. Mit den Erdarbeiten wurde bereits begonnen. Die Erbauung des Bades wurde vom Stadtrat der Firma Wayß u. Freytag in Neuſtabt a. H. übertragen.— Durch einen bekannten Wünſchelrutengänger wurde auf dem der Stadt überlaſſenen Gelände vor einigen Wochen eine Quelle feſtgeſtellt, die in einer Tiefe von 100 bis 120 Meter verläuft. Der Bade⸗ und Schwimmverein knüpfte In die Uebertragung des Geländes die Bedingung, daß die Stadt innerhalb eines Jahres eine Bohrung vornimmt. * 8 Neckarhauſen, 18. Jan. In der jüngſten Gemein de⸗ katsſitzung wurden gegen den Entwurf einer bezirks⸗ polizeilichen Vorſchrift über das Mitführen von Anhängern an Zugmaſchinen Einwendungen nicht erhoben.— Im Fried⸗ hof ſollen zwei Ruhebänke aufgeſtellt werden.— Dem Reichs⸗ hund der Kriegsbeſchädigten wird die Vergnügungsſteuer für eine Unterhaltung nachgelaſſen.— Die Bockverſteigerung ſo⸗ wie die Verſteigerung der Abfuhr des Abraumes am Fried⸗ hof werden genehmigt.— Von dem Ankauf von Straßen⸗ gelände für die Verlängerung der Schloßſtraße wird vorerſt Abſtand genommen.— Für die Errichtung einer Shell⸗Tank⸗ anlage wird die Geſtattungsgebühr feſtgeſetzt.— Die Kanali⸗ ſierung der Friedrich⸗Ebertſtraße von Gg. Werz bis zur Um⸗ formerſtation ſoll durchgeführt werden; in der verlängerten Hildaſtraße ſoll eine Rinne gelegt werden.— In der darauf⸗ folgenden Bürgerausſchußfitzung wurden die Fleiſch⸗ beſchaugebühren neu geregelt, ſowie die Satzungen für die P. P. Walldorf, 17. Jan. Der Voranſchlag der ſtädt. Einnahme 38 500/ vor. Die Haupteinnahmen ſind: Per⸗ ſonenbeförderung 30 000 J, Gepäck 200 /, Expreß 200 1, Be⸗ förderung der Poſt 2000. An Ausgaben ſind zu nennen: Perſönlicher Aufwand(Gehälter und Verſicherung der Wagen⸗ führer und Schaffner) 9080 /, Dienſtkleider 400 /, Oeffentl. Abgaben 3500 /, Stromkoſten etwa 4000 /, Unterhaltung der Wagen und Gleisanlagen 10 150 J. Die Straßenbahn, die bereits 25 Jahre beſteht, hat ſich in ihrem Betrieb bisher ſelbſt erhalten können und bedurfte ſeitens der Stadtgemeinde keines Zuſchuſſes. Einige Betriebsjahre ergaben ſogar Ueber- ſchüſfe, ſodaß es auch immer möglich war, Neuanſchaffungen an Wagen und Erſatzteilen zu beſtreiten. Im abgelaufenen Be⸗ triebsjahr wurden rund 460 000 Perſonen befördert.— Die die im Jahre 1910 in Ge⸗ nahme von rund 24 200/(Waſſerzins). Dieſer Einnahme ſtehen folgende Ausgaben gegenüber: Ablieferung an die Waſſerwerksgeſellſchaft für Bezug des Waſſers 16 300, 2000/ für Neuanſchlüſſe, Verzinſung des reſtlichen aufge⸗ werteten Kapitals von 23 750/ gleich 1500% Zins. Kleine Mitteilungen 5 ür gerausſchuß Sulzfeld beſchäftigte ſich . 8 9 1 1 0 La 4 1927.28 Nach dem Voranſchlags⸗ entwurf beträgt der durch Umlage zu deckende Fehlbetrag 61851 ¼, der ſich aus 220 945% Ausgaben und 159 004 Ein⸗ nahmen errechnet. Vom Grundvermögen werden 1/25, dom Betriebsvermögen 0,50% und vom Gewerbeertrag 9,36/ je 100/ Steuerwert erhoben. Nachdem durch Erſtellung des neuen Tiefpumpwerkes am Schlachthaus die Waſſerverſorgung der Stadt Sin⸗ gen hinſichtlich der Menge des benötigten Waſſers auf viele Jahre hinaus gelöſt worden iſt, war bisher der Waſſerdruck, beſonders bei plötzlich auftretendem ſtarken Waſſerbedarf, bel Brandfällen uſw., noch unbefriedigend. Nach dem Vorbild der Stadt Stuttgart hat ſich die Stadt Singen nun für eine au t d⸗ matiſche Waſſerdruckregulierung entſchieden, dle es geſtattet, für jedes Stadtgebiet den erforderlichen Waſſer⸗ druck zu erzeugen und zu regulieren. Die Koſten werden auf etwa 60 000/ veranſchlagt. Die Fertigſtellung iſt bis März zu erwarten. i a 5 g Stadtverordneten⸗ wurden mehrere Einſprüche gegen den Bebaunngs⸗ der Annaſtraße zwiſchen Wilhelminen⸗ und Karl⸗ raße zurückgewieſen. Damit ſteht dem Er we tterungs⸗ Aus dem Lande Großfeuer in St. Georgen St. Georgen, 19. Jan. Geſtern abend 11 Uhr brach in der Werkzeugmaſchinenfabrik Gebrüder Heinemann, mit⸗ ten in der Stadt, Großfeuer aus, das mit raſender Schnel⸗ ligkeit um ſich griff und das Ver waltungsgebäude und die Lagerräume erfaßte. Erſt nach mehrſtündigen Be⸗ mühungen gelang es der Feuerwehr, das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken. Der Schaden iſt ſehr groß; die Brandurſache noch unbekannt. Durch das Feuer wurde die telephoniſche Verbindung mit St. Georgen vollſtändig geſtört, da die Fernſprechleitungen über den Brandherd hinwegführen und durch das Feuer geſchmolzen ſind. Gegen die badiſche Beſoldungsreform! St. Freiburg, 18. Jan. In einer aus dem ganzen Frei⸗ burger Bezirk ſtark beſuchten Verſammlung des Bezirks⸗ vereins badiſcher Juſtizamtmänner fand eine lebhafte Aus⸗ ſyrache über die kommende badiſche Beſoldungsordnung ſtatt. Schwere Verſtimmung hat es hervorgerufen, daß der badiſche Finanzminiſter Dr. Schmitt einen Entwurf ausgear⸗ beitet hat, der gegenüber der neuen Beſoldungsordnung des Reiches eine weſentliche Verſchlechterung für die badi⸗ ſchen Juſtizamtmänner bedeutet. Es Ausdruck gegeben, daß der badiſche Landtag verhindert, daß die badiſche Regierung ihre Beamten ſchlechter bezahlt als das Reich. Bei gegenteiliger Regelung würde der Kampf nur umſo ſchärfer einſetzen. Zur Frage der Verwaltungsreform forderte die Verſammlung einmütig die Verreichlichung der Juſtiz. * ö Karlsruhe, 18. Jan. Heute vormittag entſtand in der Amalienſtraße in einer Wohnung dadurch ein Zimmer⸗ brand, daß eine Frau vor dem brennenden Ofen Bri⸗ ketts aufgeſchichtet hatte, die durch herausfallende glühende Aſche in Brand gerieten. Zwei Zimmer brannten völlig aus. Weiterer Schaden wurde durch das ſchnelle Eingreifen der Feuerwache verhütet. Dieſer Fall mahnt zur Vorſicht. f 0 Schwetzingen, 19. Jan. Geſtern nachmittag ereignete ſich im Schloßgarten ein ſchwerer Unglücksfall. Dem hieſigen Polizeiwachtmeiſter Werner glitt beim Holzhacken die Art aus und ſchlug mit der Schneide ſo heftig gegen die Stirn, daß eine klaffende Wunde entſtand. In bewußtloſem Zuſtande wurde der Verunglückte mit dem Sanitätsauto nach dem Kran⸗ kenhaus verbracht. Werner ſoll außer der Kopfverletzung eine Ge hirnerſchütterung und eine Zungenverletzung er⸗ zu ſein. 8 „ Hockenheim, 19. Jan. Altbürgermeiſter Martin Schü tz. der lange Jahre die Geſchicke der Stadt Hockenheim leitete, iſt vorgeſtern im Alter von 81 Jahren geſtorben. Der Heim⸗ gegangene iſt Veteran von 1870/71 und kam als Kriegsgefan⸗ gener in die Pyrenäen an der ſpaniſchen Grenze. Schütz ſtand in hohem Anſehen. N * Kuppenheim(Amt Raſtatt), 18. Jan. Geſtern nachmittag gegen 4 Uhr mußte ein Flugzeug, ein Eindecker, in dem ſich nur der Führer befand, in der Nähe vom Schloß Favorit nie⸗ dergehen. Der Führer des Flugzeuges, der in Karlsruhe auf⸗ geſtiegen war und nach Stuttgart fliegen wollte, hat die Fahrt⸗ richtung verfehlt. Er ſah ſich gezwungen bei Kuppenheim die Landung vorzunehmen. Das Flugzeug wird heute mit Auto nach Karlsruhe wieder transportiert. 25 * Pforzheim, 18. Jan. In einem Hauſe der Genoſſen⸗ ſchaftsſtraße kam geſtern nachmittag ein jähriges Mädchen in die heiße Waſchbrühe eines umſtürzenden Waſchkeſſels. Das Kind wurde ſo ſtark verbrüht, daß es nachmittags ge⸗ ſtorben iſt. * Hauſach i.., 18. Jan. Der Kinzigtalgau badiſcher und württembergiſcher Muſikvereine hielt am Sonntag in Elgersweier ſeine alljährliche Generalverſammlung ab, die ſich eines zahlreichen Beſuches erfreute. Der wichtige Punkt der Tagesordnung ob, wann und wo in dieſem Jahre wieder ein großes Muſikfeſt ſtattfindet, war Urſache einer län⸗ geren Debatte. Als Feſtorte bewarben ſich Schonach und Hau⸗ ſach. Die Verſammlung entſchied für Hauſach und zwar ſoll das Feſt am erſten Sonntag nach Pfingſten ſtattfinden. * Freiburg, 17. Jan. Auf einer in Littenweiler abgehal⸗ tenen Konferenz wurde vom Vorſitzenden der Studienkommiſ⸗ ſion für die Schauinslandbahn mitgeteilt, daß die Er⸗ bauung der Bahn auf den Schauinsland nunmehr end⸗ gültig feſtſteht. Auch die Finanzierung ſei geregelt. Die Stadt Freiburg braucht keinen Zuſchuß zu leiſten, ſie erhält ſogar für das für den Bahnbau notwendige Gelände Bezah⸗ lung. Die für den Bahnbau noch fehlende Reſtſumme von 120000 Mark ſoll durch Aktien aufgebracht werden. * Weildorf(Amt Ueberlingen), 17. Jan. Der ledigen Nä⸗ herin Stefanie Bucher blieben beim Eſſen einige kleine Knochenſplitter im Halſe ſtecken. Trotzdem ſofort ärzt⸗ liche Hilfe in Anſpruch genommen wurde, ſtarb die Frau am dritten Tage an den kleinen Verletzungen und ihren Folgen. Aus der Pfalz * Ludwigshafen, 19. Jan. Am Montag drangen bis jetzt noch unbekannte Täter in zwei Säle der Gräfenauſchule ein, erbrachen dort die Schränke und entwendeten daraus zum Nachteile des Vereins für Knaben⸗ und Mädchenhort kleine Hämmer, Seife, Laubſägen, Scheren. Maßſtäbe, 10 Handtücher und eine Geige.— Ein unbekannter Täter er⸗ ſchwindelte ſich geſtern nachmittag in einem Geſchäft in der Bismarckſtraße drei Paar Socken, wobei er ſich als Rechts⸗ anwalt Dr. Weil vorſtellte. Die Socken nahm er ohne Bezah⸗ lung an ſich, beſtellte dann noch mehrere Socken, die ihm auf das Büro geſchickt werden ſollten. Als die Sachen dorthin aus. Den gleichen Trick vollführte der Schwindler noch in einigen Geſchäften, wobei er aber keinen Erfolg hatte. Der Täter trug eine goldgefaßte Brille und ſprach Ludwigs⸗ hafener Dialekt. Er trug in allen Fällen eine neue ſchwarze Aktentaſche bei ſich. 5 es Neuſtadt, 18. Jan. Die Lage des Weinhandels an der oberen Haardt war in den letzten drei Monaten von dem Ausfall der Weinleſe in ſämtlichen deutſchen Erzeu⸗ gungsgebieten beeinflußt. Während in der Pfalz ſelbſt der Ertrag 11 Durchſchnitt als recht befriedigend bezeichnet wer⸗ den konnte, gab es in den anderen Gebieten vielfach Fehl⸗ her bſt e. Infolgedeſſen wandte ſich das Kaufintereſſe in weit größerem Ausmaße den Pfälzer Weinen zu, als dies in ſon⸗ ſtigen Jahren der Fall war. Dieſe ſtarke Nachfrage hatte zur Folge, daß die Preiſe ſich auf ihrer außergewöhnlichen ſich ſo teuer einzudecken, daß ein nennenswerter Nutzen im regulären Verkaufsgeſchäft ſchwerlich zu erwarten ſteht. Die Erhöhung der Zuckerungsgrenze von 20 auf 25 Prozent für 1927er kam in erſter Linie den Weinen aus geringeren Lagen zugute, ſodaß letzten Endes für ſolche Weine die gleichen Preiſe bezahlt wurden wie für die Erzeugniſſe der beſſeren Gebirgslagen. Während der letzten Wochen hat die Nach⸗ frage merklich nachgelaſſen. Es erſcheint nicht ausgeſchloſſen, daß, obwohl bei den Winzern die Keller ſchon in großem Um⸗ fange geräumt ſind, die Preiſe ihre jetzige Höhe nicht werden halten können. Der Schwerpunkt für die Entwicklung des Weingeſchäftes wird allerdings in der Geſtaltung des deut⸗ ſchen Wirtſchaftslebens liegen, da naturgemäß jede Verſchlech⸗ terung ſich ſofort in der Abſatzmöglichkeit des Weines fühlbar machen wird. Auch an der Vorderhaardt war das Wein⸗ bau der heſſiſchen Landes verſicherungsanſtalt nichts mehr in Wege. 5 a geſchäft in den letzten Monaten bei ſteigenden Preiſen ziem⸗ lich lebhaft.„ a ö 8 wurde der Erwartung geſchickt wurden, ſtellte ſich das Ganze als Schwindel her⸗ Höhe hielten und der anſäſſige Weinhandel gezwungen war, haben. Die Verletzungen ſcheinen nicht lebensgefährlich verſtändigengutachten, als auch die verſchiedenen Zeugenaus⸗ Umüſſen, die Hyänen der Rennbahn werden verſchwind „Pforzheim der Wahrheit zuwider unter Eid Ausſagen gemacht, Ludwigshafen, 19. Jan. Durch die Abſtellung zahlreicher Verkehrsfahrzeuge in der Ludwig⸗ und Kaiſer⸗Wilhelmſtraße iſt die glatte Abwicklung des ſtarken Verkehrs erheblich be⸗ einträchtigt worden. Um dieſen Mißſtänden abzuhelfen, iſt der Verſuch gemacht worden, in der Kaiſer⸗Wilhelmſtraße zwiſchen Ludwigſtraße und dem Rhein einen Parkplatz zu errichten. Der Parkplatz iſt durch eine kleine Inſel mit einem Schild(P) Parkplatz kenntlich gemacht worden. Allen Fahrzeugen, die nunmehr länger hier zu tun haben und ge⸗ wöhnlich ſeither in der Ludwig⸗ und Kaiſer⸗Wilhelmſtraße abgeſtellt waren, müſſen ſich zur Aufſtellung künftighin dieſes Parkplatzes bedienen. In der Hauptverkehrsſtraße dürfen Fahrzeuge nurmehr auf kurze Zeit anhalten zum Auf⸗ und Abladen von Gütetrn oder zum Aus⸗ und Einſteigen von Perſonen. * Berghauſen, 18. Jan. Dem Gärtner Wühl von hier wurden in der Nacht vom 16. auf 17. Januar aus ſeiner Obſtbaumſchule etwa 35 einjährige Obſtbaum⸗ veredelungen geſtohlen. Der Beſitzer wurde dadurch er⸗ 0 heblich geſchädigt. Der Täter iſt noch unbekannt. 418 5 Nachbargebiele * Pfungſtadt, 18. Jan. Auf Veranlaſſung des Ortsge⸗ werbevereins ſoll im Auguſt d. Is. in Pfungſtadt eine groß⸗ zügige Werbewoche für das einheimiſche Gewerbe als Pfungſtädter Woche abgehalten werden.. 0 * Darmſtadt, 18 Jan. Geſtern abend gelang es der Krimnalzolizei, den letzten Beteiligten bei dem Einbruch bei der Firma Stegmüller feſtzunehmen. Es handelt ſich um den 20 Jahre alten Ludwig Eugen Böttcher, der auf ſeiner Flucht auf die Polizeibeamten ſchoß. Böttcher gibt zu, an dem Einbruch beteiligt zu ſein, leugnet aber, auf die Be⸗ amten geſchoſſen. zu haben.— Zu der kürzlich erlaſſenen Karnevals verordnung für Heſſen iſt zu bemerken, daß Faſtnachtsumzüge in den Orten, in denen ſie herkömmlich ſind, genehmigt werden können. Damit ſind die dem Karne⸗ valsvergnügen gezogenen Grenzen erweitert worden. Dagegen bleibt das Maskentreiben auf offenen Straßen nach wie vor verboten, um Auswüchſe und unliebſame Vorkommniſſe, die mit der Not der Zeit in Widerſpruch ſtehen oder zu Zwiſchen⸗ fällen mit der Beſatzung führen können, zu vermeiden. Gerichtszeitung Marlsruher Schwurgericht Zuchthaus wegen Meineids Wegen Meineids ſtand am 18. Jau. das 21jährige Dienſt⸗ mädchen Elſe Schuck aus Böhlingen vor den Geſchworenen in Karlsruhe. Die Angeklagte hatte in einem beim Amts⸗ gericht Neckarſulm anhängigen Unterhaltsprozeß ihres un⸗ ehelichen Kindes am 16. Juni 1926 vor dem Amtsgericht die zur Folge hatten, daß der Beklagte Sch. zur Zahlung des Unterhalts für das uneheliche Kind der Angeklagten verurteilt wurde. Die Schuck legte nun ein unumwundenes Geſtändnis ab. Oberſtaatsanwalt Heinsheimer beantragte wegen Mein⸗ eids ein Jahr 6 Monate Zuchthaus, während der Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Seiyvel unter Hervorhebung mildernder eſichtspunkte die geſetzliche Mindeſtſtrafe von einem Jahr Zuchthaus für ausreichend erachtete. Das Schwurgericht ver⸗ urteilte die Angeklagte zu einem Jahr Zuchthaus ab⸗ züglich der Unterſuchungshaft. Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden auf die Dauer von drei Jahren aberkannt. Außerdem wird ſie für dauernd unfähig erklärt, als Zeugin oder Sachver⸗ ſtändige eidlich vernommen zu werden. Die Angeklagte unter⸗ warf ſich dieſem Urteil. g g eee eee ee e 8 Zwei Autounfälle mit tödlichem Ausgang vor dem Baden⸗ Badener Schöffengericht. Am 18. Jan. gelangten vor dem Schöffengericht Baden⸗ Baden zwei Badener Autounfälle zur Verhandlung, die beide ein Menſchenleben gefordert hatten. Der erſte Fall war der Tod des Held aus Baden⸗Weſt, der, wie erinnerlich, ſeinerzkit auf der Badener⸗Straße von einem Kraftwagen dern Omnibusgeſellſchaft angefahren, zu Boden geworfen und ge⸗ tötet worden war. Die Verhandlung ergab, daß eine Fahr⸗ läſſigkeit des Führers inſofern vorliegt, als er bei Unüberſicht⸗ lichkeit der Fahrſtraße die Straßenbahn unter keinen Umſtän⸗ den hätte überholen dürfen, und daß andererſeits er unbedingt den vor ihm fahrenden Radfahrer Held hätte bemerken müſſen. Das Gericht erkannte auf eine Gefängnisſtrafe von 6Mona ten abzüglich 3 Monaten Unterſuchungshaft. 5 Der zweite Fall beſchäftigte ſich mit dem Unglück, das ſich durch Ueberſchlagen eines kleinen Opelwagens auf der Badenerſtraße ereignete, bei dem der Badener Mechaniker Kohlbecker den Tod gefunden hatte. Sowohl das Sach⸗ ſagen und die Ausſagen des Wagenführers Fritſch ergaben 5 keinerlei Anhaltspunkte für eine Fahrläſſigkeit. Das Tempo dar Fahrt war mäßig und trifft inſofern kein Verſchulden dern Wagenführer, da das Abſpringen eines Reifens ein unvor⸗ hergeſehenes Ereignis darſtelle. Das Urteil lautete auf Frei⸗ ſpruch. Die Koſten fallen der Staatskaſſe zur Laſt. Tricks der„Tipſter“ beim Dummenfang „Sonderbarerweiſe gibt es noch immer breite Schichten der Rennbeſucher, die, ſtatt ihre Wetten beim Toto oder d konzeſſtonſerten Buchmachern abzuſchließen, ihr Heil bei de „Tipſtern“, den„Leuten mit den guten Beziehungen“, ſuchen Eine Verhandlung vor dem erweiterten Schöffengerich Düſſeldorf beleuchtete die ühlen Macheuſchaften „Tipſter“ mit grellem Schlaglicht. Der frühere Bereiter Ke Biesgen, der als„Charles Viſant, Trainer“ in einem Düſſel dorfer Hotel feſtgenommen wurde und unter den Wettern als „Charles“ bekannt war, wurde überführt, eine ganze Reihe Rieſengewinne von Wettern erwähnt. Unter den Zeugen ftel eine 66jährige Frau auf, die nach ihrer eigenen Angabe von den Angehörigen unterhalten wird, im ſelben Atemzuge aber erzählte, ſie habe an einem Tage auf die„todſtcherer Tips“ des Biesgen 60/ verloren. Vernichtend für Biesge alias Charles Viſant, war die Ausſage eines früheren Mit⸗ gliedes einer Rennreiterorganiſation, das zunächſt ene daß Biesgen niemals in den Liſten des Unionklubs als Jocken geführt worden ſei, der dann auch erklärte, auch ihm ha Biesgen auf Grund eines der gefälſchten Briefe hohe Wetten aufdrängen wollen, und der ſchließlich das vielſagende Urteil über das ganze Syſtem der Tickſter fällte:„Die mir ange⸗ gebenen Pferde a den nicht gewettet, denn Herr Vor⸗ ſitzender,— wenn man ein Rennreſultat voraus⸗ ſehen könnte— dann liefen die Tipſter heute nicht mit ſchiefen Abſätzen herum!“—„Sehr richtig,“ ergänzte der Vorſitzende,„dann würden ſie ſelbſt ſetzen und bald reich werden!“— Beide Angeklagten wurden verurteilt: Biesgen zu vier Monaten, Peez zu ſechs Wochen Gefängnis.— Noch einige ſolcher Prozeſſe, und das Publikum wird über die Märchen der„Tipſter“ aufgeklärt ſein. Dieſe Schädlinge werden ihr jetzt ſchon ſchlecht gehendes Geſchäft ganz aufgeben Nr. 82 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 19. Januar 1928 Ein Blick über die Welt Ein Papagei hält Paris zum Narren Ein Papagei hat es zuwege gebracht, de und Feuer⸗ wehr eines ganzen Viertelz in Paris durch Hilferufe zu alar⸗ mieken. Dieſer ſprachenkündige Vogel mit dem bunten Ge⸗ fieder verurſacht nach dem„Wiener Neuen Journal“ dem franzöſiſchen Staat eine Ausgabe von 5000 Fres, Liis, dieſen klaſſiſchen Namen führt der Papagei, gehört allerdings zu den Prachtexemplaren ſeiner Raſſe und hat dank ſeinem Aben⸗ teuer nun in Paris eine Tagesberühmtheit erlangt. Es war um die mitternächtliche Geiſterſtunde, als der wackere Hausbeſorger eines fünf Stock hohen Palais in der Rue Jouffroy plötzlich von einer Hauspartei, die Hals über Kopf in ſein Zimmer ſtürzte, geweckt wurde,„Kommen Ste raſch“, rief ſie dem Manne zu.„Im vierten Stock iſt ein furchtbares Unglück geſchehen.“ Der Hausbeſorger eilte zum Aufzug und nun horchten beide an der verſchloſſenen Tür der Wohnung der Schauſpielerin Madame Lamand. Herz⸗ zerreißende Hilferufe drangen aus der Wohnung. „Zu Hilfe, zu Hilfe, ach, ich ſterbe!“ Der Hausmeiſter ſtand noch einige Augenblicke ratlos vor der Tür, die er vergebens aufzuſprengen verſuchte. In⸗ zwiſchen waren die meiſten Hausparteien im vierten Stock erwacht, verſammelten ſich vor der Wohnung und ſuchten dem Hausmeiſter, der die Tür einbrechen wollte, behilflich zu ſein. Die gellenden Rufe„Zu Hilfe, zu Hilfe, ach, ich ſterbe!“ wiederholten ſich von Minute zu Minute, Nun wurde die Poltzet telephoniſch von dem Vorfall in Kenntnis geſetzt. Fünf Minuten ſpäter hielt ein Auto, dem zehn Poliziſten entſtiegen, vor dem Tor. Hals über Kopf rannten ſie über die Treppen auf den vierten Stock hinauf und machten verzweifelte Verſuche, die ſchwere Tür, die dieſer Attacke ſtandhielt, zu ſprengen. Auch die Künſte eines Schloſſers verſagten. Die Tür war von innen offenbar mit ſchiweren eiſernen Stangen verſchloſſen. Nun wurde die Feuerwehr alarmiert. Zwei Trains kamen in wenigen Minuten an, lange pneumatiſche Leitern wurden aufgeſtellt und behend kletterten Feuerwehrleute und Poliziſten über die Leiter hinauf. Man ſchlug die Fenſter und die Rouleaus ein. Dann traten zwei Poliziſten mit Revol⸗ vern in der Hand durch die Breſche in die Wohnung. Man war auf das Entſetzlichſte gefaßt. N Deutſchland Fiſchſterben in der Oſtſee Seit Anfang Dezember 1927 macht ſich in den Stralſunder Gewäſſern bei den gefangenen fßFiſchen ein eigenartiger Carbol⸗ [Phenol]⸗Geſchmack bemerkbar. Daneben zeigt ſich ein auffal⸗ lend ſtarkes Fiſchſterben. Einem Stralſunder Großhändler gingen auf dieſe Weiſe 164 Zentner Aale ein. wodurch dem Händler ein Verluſt von 25000 Mark entſtand. Nach auswärts verſchickte Waren wurden wegen Minderwertigkeit unter⸗ bewertet. Ein Gutachten des Deutſchen Seefiſchereivereins in Berlin nimmt als Urſache der Erſcheinung die Verunreinigung des Waſſers durch teerartige Verbindungen an, die beim Len⸗ zen von Schiffen oder aus Abwäſſern der Fabriken in das Waſſer gelangen. Das Saargebiet als Verbrecher⸗ Eldorado In den Straßen von Saarbrücken werden immer häufiger funge Burſchen beobachtet, mit ſchmutziger Kleidung und ehe⸗ mals hochmodernem Schuhzeug. Viele ſprechen ein fehler⸗ haftes Franzöſiſch. Es iſt internationales Verbrechertum niederſter Sorte, das zwiſchen Paris, Straßburg, Forbach und Saarbrücken hin und her pendelt und nicht allzu ſehr gehin⸗ dert ſeinen dunklen Geſchäften nachgeht. Ein glücklicher Zu⸗ fall verhilft unſerer neuerdings beſonders aufmerkſamen Poltzei zur Feſtnahme von ſchweren Jungen, die ſeit Monaten in den Fahndungsblättern faſt der ganzen Welt geſucht wer⸗ den. Bemerkenswert iſt dle in ſolchen Verbrecherkreiſen um⸗ gehende und offen geäußerte Meinung, daß das Saargebiet ſich wegen ſeiner derzeitigen internationalen Zwitterſtellung vorzüglich als Unterſchlupf eigne. Polen 0 Ein Konſul als Betrüger Die ſtändig in Wien lebende polniſche Gräfin Angela Oſtrowska, eine überaus begüterte Dame, hielt ſich un⸗ mittelbar nach dem Kriege in Warſchau auf. Als ſie nach mehrmonatigem Aufenthalt in der polniſchen Hauptſtadt nach Wien zurückkehren wollte, war ſie in einiger Verlegenheit, weil ſie einen Barbetrag von rund zehntauſend Dollar beſaß und nicht wußte, wie ſie bei den damals beſtehenden äußerſt ſtrengen Deviſenvorſchriſten, die die Ausfuhr einer ſo großen Summe aus Polen unmöglich machten, die Geldſumme über die Grenze bringen konnte. In dieſer Situation vertraute ſie ſich einer Verwandten an, die ihr den Rat gab, ſich an den damals noch in Amt und Würden befindlichen öſterreichiſchen Konſul in Warſchau, Ba⸗ ron Adolf Rohn⸗Rhon au, zu wenden der ſicherlich kraft ſeiner amtlichen Stellung in der Lage ſein werde, ihr zu helfen. Gräfin Oſtrowska, die den Konſul ſchon von meh⸗ reren Begegnungen in der Warſchauer Geſellſchaft her kannte, trug ihm ihre Bitte vor, die Dollars nach Wien überweiſen zu laſſen, Der Baron erklärte ſich in galanter Weiſe bereit, den Wunſch der Gräfin zu erffllen. Seither hat die Gräfin ihr Geld nicht wiedergeſehen. Als ſie einige Zeit nach ihrem Eintreffen in Wien an den Konſul eine Mahnung richtete, wußte ſie dieſer zu vertröſten und immer wieder hatte er Ausreden bei der Hand, wenn ihn die Gräfin nach dem Verbleiben des Geldes fragte. So ingen einige Monate dahin, bis die Arſſtokratin erkannte, daß ſtie die Düpterte ſei und erſtattete die Anzeige. Rohn⸗ Rohnau wurde vor einigen Tagen in St. Erhart(Steier⸗ mark] verhaftet. ö Frankreich Blindgängerhandel in Norbfrankreich Die Betrügereien mit den auf dem Schlachtfeld von Artois gufgeleſenen Geſchoſſen nehmen außergewöhnlichen Umfang an. Die enaliſche Firma Locke hatte nur das Recht, Metall⸗ Heſtandteile zu kaufen, nicht aber gebrauchsfähige Geſchoſſe, gleich ob deutſchen oder franzöſiſchen Urſprungs. Tatſächlich aber kaufte ſie nichtexplodierte Geſchoſſe und Granaten, wie die Anklage behauptet, im Werte von 80 Millionen Franken, wie die Firma behauptet, im Werte von 80 000 Franken. In Lille und anderen Orten der Departements Nord und Pas de Calais finden Nachforſchungen ſtatt. Schweden Eine ſchwebiſche Feſtung wird niedergelegt Die ſchwediſche Regierung hat beſchloſſen, daß dle Feſtung Karlsborg nach dem Beſchluß des ſchwediſchen Reichstags von 1925 ſofort niedergelegt werden ſoll, England e England will die Themſe zähmen Der durch die Ueberſchwemmuna der Themſe in London angerichtete Sachſchaden läßt ſich fetzt ungefähr überſehen. Ueber 6000 Menſchen ſind oödachl rden und baben ſaſt alles verloren. Die geſamten en zwingen. Der Salon war hell beleuchtet; mitten auf dem Tiſch ſtand ein Käfig, darin ein prachtvoller Papagei. Als er der Politiſten anſichtig wurde, ſchrie er:„Zu Hilfe, zu Hilfe, ach, ich ſterbe!“ Der Verbrecher, der das Leben des Vogels bedrohen ſollte, war nirgends zu ſehen. Die Poli⸗ ziſten nahmen den Käfig zu ſich und ſchickten ſich an, die Woh⸗ nung zu verlaſſen. 75 Inzwiſchen ſpielten ſich auf der Straße aufſehenerregende Szenen ab. Vor dem Hauſe hatte ſich eine nach vielen Tau⸗ ſenden Köpfen zählende Menge verſammelt, es kamen immer neue Laſtautos mit Poltziſten an, als ob das Leben von Hun⸗ derten Menſchen bebroht wäre. Der Papagei wurde im Käfig auf das Polizeikommiſſariat gebracht, zumal in der Wohnung der Schauſpielerin außer dem buntgefiederten Vogel kein Lebeweſen aufzufinden war. Der Papagei erklärte bei ſeinem „Verhör“:„Zu Hilfe, zu Hilfe, ach, ich ſterbe!“ Mehr war aus ihm nicht herauszubekommen. Am nächſtfolgenden Tage mel⸗ dete ſich im Polizeikommiſſariat die Beſitzerin des Vogels, die Schauſpielerin Madame Lamand. Nun klärte ſich die Situa⸗ tion raſch auf. Madame Lamand hatte am Abend vorher eine hochdramatiſche Szene memoriert. Der gelehrige Vogel lauſchte ihrer pathetiſchen Deklamation. Als dann die Herrin, die zu einer befreundeten Familie nach Paſſy eingeladen war, die Wohnung sorgfältig verſchloſſen und von ihrem Lieblings⸗ vogel Abſchled genommen hatte, begann er die ſveben gelern⸗ ten Worte genau im ſelben Tonfall, wie es die Schauſpielerin getan hat, zu deklamieren Ein ſeltſamer Zufall wollte nun, daß zur ſelben Stunde im Viertel der Markthallen ein Stier, der geſchlachtet hätte werden ſollen, gleichfalls zur polizeilichen Intervention Anlaß gab. Der Stier hat ſich von ſeinen Henkern losgeriſſen, zer⸗ trümmerte eine Holztür und gelangte ſo ins Freie. Wild rannte er über die Straße, von den Flelſchhauern und Poli⸗ ziſten verfolgt. Einen Zeitungskolporteur, der des Weges kam, ſtieß das Tier beiſeſte, ſodaß der Mann auf der Straße bewußtlos liegen blieb. Der Verkehr auf der Straße ſtockte mit einemmal, Straßenbahn und Autos hielten an und es dauerte eine Viertelſtunde, bis es den vereinten Bemühungen von zehn Wachebeamten und einer Truppe von Fleiſchern nach dem improviſierten Stiergefecht gelang, das Tier zu be⸗ durch die Wucht der einſtrömenden Waſſermengen zertrüm⸗ mert und teilweiſe fortgeſchwemmt worden. In Weſtham wur⸗ den die Wohnungen von etwa 1600 Familien zerſtört, wodurch 45000 Menſchen obdachlos wurden. In Weſtminſter haben die Fluten ähnlich gewütet. Ueber 800 Haushalte wurden dort ruiniert. In Bermondſey wurden gleichfalls über 600 Familien ihrer Heime beraubt, und in Greenwich. Lambeth, Southwark und Deptford wurden je über 200 Familien aus ihren Wohnun⸗ gen vertrieben. Der angerichtete Schaden beläuft ſich nach vor⸗ ſichtiger Schätzung bereits auf über eine Million Pfund. Lord Desborough, der Vorſitzende der Themſe⸗Hafenkommiſ⸗ ſion, erklärt, daß die einzige Garantie gegen eine neue Ueber⸗ flutung Londons eine hohe, etwa eine halbe Meile lange Themſeſperre zwiſchen Tilbury und Gravesend ſein würde, die mit einem Koſtenaufwand von acht bis zehn Millionen Pfund gebaut werden könnte. Gleichzeitig würde dadurch die Themſe von Tilbury bis Teddington, der erſten Flußſperre, in einen mächtigen See verwandelt werden, der den Flußverkehr inner⸗ halb der Stadt von den Gezeiten unabhänaig machen würde. Die Fluthöhe in London erreichte heute morgen um 37 Uhr die der normalen Frühfahrsfluten, womit die Gefahr neuer Ueberflutungen endgültig beſeitiat ſein dürfte. Rußland Das Kinderelend in Rußland Die Meuterei, die in einem Kinderheim in der Nähe von Moskau ausgebrochen iſt, lenkt die Aufmerkſamkeit von neuem auf das furchtbare Elend des kindlichen Vagabundenweſens in Rußland. Mit dem Eintritt der kalten Witterung ſind die heimatloſen Kinder in großen Scharen vom Lande wieder in die ruſſiſchen Städte gezogen. Man ſchätzt ihre Geſamtzahl auf 5 Millionen. Die meiſten von ihnen ſind Waiſen und ſtammen von Eltern ab, die in den ewigen Revpoluttions⸗ kämpfen umgekommen oder von der Tſcheka(Geheimpoltzei) getötet worden ſind. Viele von ihnen wiſſen ihren Namen nicht mehr. Manche können nicht einmal ſprechen. Sie alle treiben ſich in Banden in den Städten umher, ſtehlen und ſuchen ſich ihre kärgliche Nahrung zuſammen, wie ſie eben können. Die Sowjietbehörden können dieſer Plage nicht Herr werden. Sie haben ſich in der letzten Zeit darauf beſchränkt, die kindlichen Vagabunden aus den großen Städten auf das flache Land zu vertreiben und einen kleinen Teil von ihnen in Erziehungsanſtalten unterzubringen. Unmittelbar vor der Feier des zehnten Jahrestages der bolſchewiſtiſchen Revo⸗ lution hat man in erſter Linie Moskau und Petersburg von dem jugendlichen fahrenden Volk nach Möglichkeit geſäubert, um den fremden Gäſten etwas vorzutäuſchen. Es wurden be⸗ ſondere Wächter angeſtellt, um die verwahrloſten Wander⸗ vögel den Städten fernzuhalten. Aber alle Maßregeln haben nichts genutzt. Die kindlichen Vagabunden ſind wieder da und zuweilen tun ſich 40 oder 50 von ihnen zuſammen, um eine Wirtſchaft zu ſtürmen und ſich der Speiſen zu bemächtigen. Es iſt bezeichnend, daß ſte in Moskau im Dezember nicht weniger als 20000 Fenſterſcheiben eingeſchlagen haben. Für die Er⸗ ziehung zum ordentlichen Menſchen ſind dieſe Kinder ſo gut wie verloren, wie die Vorfalle in dem Moskauer Kinderheim von neuem beweiſen. 0 Der im vorigen Frühfahr als falſcher Arzt entlarvte Hoch⸗ ſtapler Karl Richard Schuchardt, iſt, ehe noch die gegen ihn geführte Vorunterſuchung wegen ſeiner zahlreichen Schwin⸗ deleten beendet werden konnte, auf eigenartige Weiſe ver⸗ ſtorben. Schuchardt hatte im Unterſuchungsgefängnis plötzlich angefangen, den„wilden Mann“ zu ſpielen und war zur Beobachtung feines Geiſteszuſtandes nach der Irren⸗ anſtalt Herzberge übergeführt worden. In der Fortführung ſeiner Rolle hatte er ſich einen tiefen Schnitt in die Bruſt zugefügt und in die Wunde Federhalter, Bleiſtifte und ſogar eine brennende Zigarette hineingeſteckt. Daraus war eine ſchwere Infektion entſtanden, an deren Folgen Schuchardt jetzt geſtorben iſt. * Zuletzt war Schuchardt vier Monate mit Hilfe Ne fälſchten Zeugniſſe als Arzt an der Lungenheilanſtalt Grabowſee bei Oranienburg tätig geweſen und von dort ver⸗ ſchwunden, als ihm der Boden unter den Füßen zu heiß wurde. Er verſuchte dann als„Dr. med. Becher eine ärzt⸗ liche Praxis in Wünsdorf bei Zoſſen auszuüben, und würde hierbei entlarvt. Die gegen Schuchardt geführte Vor⸗ unterſuchung ergab, daß er ſchon ſeit Jahren als falſcher Arzt aufgetreten iſt. Er hat im Kreiskrankenhaus in Lemgo in Sinn d, in einem Krankenhaus in Heſſen und ſogar Amerika Was kommt dort von der Höh? Am Samstag ereignete ſich in Managua ein außerordent⸗ lich ſeltſamer Unfall. Von einem Marineflugzeug fleleine Bombe auf ein Reſtaurant herunker, wo etwa 12 Perſonen frühſtückten. Die Bombe drang in die Mauer des Hauſes hinein, die Sicherheitsvorrichtung verhinderte aber ihre Exploſton, ſo daß die Sache gimpflich verlief. Fünf Kinder in Philadelphia verbraunt. In der Vorſtadt Germantown von Philadelphia wurde das Gemeindehaus durch einen ſiebenjährigen Knaben, der verſehentlich ein brennendes Zündholz fallen ließ, in Brand geſteckt. Fünf Kinder fanden den Tod. Mexiko Mexikaniſche Räuberromantik. war vor drei Wochen von mexikaniſchen Räubern verſchleppt worden, die für ſeine Freilaſſung ein Löſegeld von 15000 Dollars forderten. Da ſich die Räuber ſtändig auf der Flucht vor den Regierungstruppen befanden, hatte Barber große Anſtrengungen und Entbehrungen zu erdulden. Jetzt iſt es ihm gelungen, ſich aus dem Berglager nach Cuernavaca zu retten. Er hatte ein Geſpräch der Anführer der Bande belauſcht, daß man ihn zu töten beabſichtige, wenn das Löſe⸗ geld nicht binnen weniger Tage zur Stelle ſei, zumal man ihn wegen der Verfolgung durch die Regierungstruppen nicht mehr länger feſthalten köunte. Barber entſchloß ſich daher, bei der nächſten Gelegenheit die Flucht auf Leben und Tod zu wagen. Im Laufe eines heißen Nachmittags erſchlug er ſeine vor Uebermüdung eingeſchlafenen vier Wärter mit Flaſchen und Steinen undkounte nach Cuernavaca entfliehen, wo er vollkommen erſchöpft in zerlumpten Kleidern eintraf. Auſtralien Die Lichtſignale des Fußgängers Mit vollem Ernſt und aller amtlichen Würde hat Senator Hewitt, Vorſitzender des Finanzausſchuſſes, in dem Parla⸗ ment des Staates New York einen Entwurf eingebracht, der für Fußgänger Front⸗ und Rückenbeleuchtung als Schutz gegen Unfälle einführen will. Der Entwurf ſchreibt zu dieſem Zwecke vor, daß alle Fußgänger auf öffentlichen Wegen außerhalb einer Stadt ein deutlich ſichtbares Licht ſowohl vorn wie hinten anzubringen haben, und zwar von Sonnenunter⸗ gang bis Sonnenaufgang. Der Senator erklärte ausdrück⸗ lich, daß ſein Entwurf nicht ſcherzhaft gemeint ſei. Wahrſchein⸗ lich liegt ihm aber doch die Abſicht nicht ganz fern, die lebens⸗ gefährlichen Zuſtände auf den amerikaniſchen Landſtraßen ſatiriſch zu beleuchten. Lebensgefährliche Ameiſen In Queensland in Auſtrallen hatte der Cowboy Joe da ein Ameiſenabenteuer zu überſtehen, das ihm beinahe das Leben gekoſtet hätte. Er betreute eine große Rinder⸗ herde auf einer Station in der Nähe von Charters Towers. Beim Reiten durch dichtes 0 ſtieß ſein Pferd gegen einen Baum. Der Reiter wurde abgeworfen und blieb verwundet und mit gebrochenem Schenkel liegen. Als er aus ſeiner Be⸗ wußtloſigkeit erwachte, machte er zu ſeinem Schrecken die Entdeckung, daß ein Schwarm von Termiten ihn angefreſſen hatte. Er verſuchte ſie mit der Hand zu verſcheuchen, verlor aber bald wieder das Bewußtſein. Acht Stunden lang lag er am Boden, nur hin und wieder bei vollem 997790 n wäh⸗ rend die Termiten das Zernagen ſeines Körpers ſorkſetzten. Inzwiſchen war das Pferd reiterlos vor ſeinem Stalle an⸗ gelangt. Einige Männer, die ſich ſofort auf die Suche be⸗ gaben, fanden den Cowboy in einem bemitleidenswerten Zu⸗ ſtande, Sie kamen gerade noch zur rechten Zeit, um ihn bor dem Tode zu retten, und mit ſchweren Bißwunden in das Krankenhaus einzuliefern. Dank ſeiner kräftigen Natur wird der junge Mann ſich von ſeinen Verletzungen wieder erholen. China Oeffentliche Opiumhöhlen in Ching. Unter dem Schutz der chineſiſchen Nanking⸗Regierung hat ſich ein„Mediziniſches Büro zur Bekämpfung des Opium⸗ genuſſes“ gefildet, dem das Recht zuerteilk iſt, Opium einzuführen. Vor kurzem ſind 29 Tonnen türkiſchen Opiums in Shanghaj angelangt, die für dieſes Büro beſtimmt waren und an ſeine Adreſſe weitergeleitet wurden. Der merkwürdige Umſtand, daß ein Büro zur Bekämpfung des Opiums dieſes Rauſchgift einführt, findet eine auffallende Erklärung, wenn man weiß, daß in der letzten Zeit ſowohl in Peking wie in Tientſin eine große Zahl von Oplumrauchſtuben unter dem bedeutet„Räume, in denen das Opium abgewöhnt wird.“ Dieſe Rauchſtuben ſind ebenſo wie das oben erwähnte Büro von der Regierung genehmigt, ſind aber ganz im Gegenſatz zu ihrem Namen Stätten unbeſchränkten Opiumgenuſſes. Sie ſind nichts weiter, als behördlich anerkannte Opiumhöhlen. Zweimal im Monat kommt der Steuereinnehmer, um die Gebühren abzuholen. Die Steuern ſind ſo abgeſtuft, daß der Inhaber der Räume monatlich einen Betrag von ungefähr 50 Mark für jede Lampe bezahlen muß, die in ſeinem Betriebe brennt und außerdem eine Verbrauchsabgabe, die ſich nach dem Gewicht des umgeſetzten Opiums richtet. In den meiſten dieſer Opiumhöhlen, die in aller Oeffentlichkeit betrieben wer⸗ den, koſtet Opium für eine Pfeiſe etwa 80 Pfennige bis 1 Mark, wenn der Raucher mit dem gemeinſamen Zimmer vorlieb e den ſeparierten Zimmern wird ein entſprechender Aufſchlag erhoben. Das Ende eines falſchen Arztes Mit falſchen Zengniſſen jahrelang praktiziert in einer Univerſitätsklintk gearbeitet, Obwohl Schuchardt keinerlei akademiſche Bildung hatte, verfügte er über ein erſtaunliches mediziniſches Wiſſen. Schon in ſeiner Schulzeit kaufte er ſich von ſeinem Taſchengeld medi⸗ ziniſche Lehrbücher, in denen er ſtudierte. Ex hat auch, um ſein„Wiſſen“ zu vervollſtändigen, damals bereits Viviſek⸗ tionen an Mäuſen und Katzen vorgenommen. Nach Fälſchung ſeines Alters gab et ſich als Militärunterarzt aus. Er hatte ſich auch die Doktorpromotton nen und Zeugniſſe über ſeine Tätigkeit an verſchledenen Univerſitätsklinklken. In Wirklichkeit war Schuchardt Fürſorgezögling ge⸗ weſen, aber mehrfach auf b ſeines Vaters auf den Geiſteszuſtand unterſucht worden wobei er wiederum ver⸗ ſchiedene mediziniſche Kenntniſſe aufſchnappte Trotzdem Schuchardt erſt 28 Jahre alt iſt, hat er ſchon erhebliche Vorſtrafen erlitten. In der Strafanſtalt Zwickau machte Schuchardt die Bekanntſchaft eines Fritz Peukert, der Peukert, der ſich noch im Unterſuchungsgefängnis befindet, ſchwebt außerdem noch ein Strafverfahren wegen Verſiche⸗ rungsſchwindeleien. Er war viermal gegen Unfall verſichert und hat merwürdigerweiſe nach Abſchluß der Verſicherungen jedesmal ſofort einen Unfall erlitten. Die Hauptverhand⸗ lung gegen Peukert wird in Kürze ſtattfinden. Der amerikauiſche Bergwerksbeamte Lymann Barber Namen„Tſchie Neh Schih“ eröffnet worden ſind. Der Name ihn zu ſeinen Schwindeleien angeſtiftet haben ſoll. Gegen e . 1 or 19 ahren Hauten und ver- N kauften wir den ersten Wagen unseres Modells T. Bei An- kündigung dieses Modells erklärten wir dem Publikum: „Vir werden einen ⸗lVwagen für die große Menge bauen. Dieser Jagen wird groß genug für die Familie, aber auch klein genug für den Ein- zelfahrer sein. Der FVagen ꝛuoird aus bestem Material hergestellt wer. den, und die einfachsten Methoden moderner Ingenieur · issenschaft werden Verioendung finden. Den- noch wird der Preis dieses Vagens so niedrig sein, daß jedermann, der ein angemessenes Gehalt bezieht, sich den Besitz eines Automobils wird leisten können.“ Wenn ich heute von neuem im Ge- schäftsleben beginnen müßte, oder wenn man mich fragen würde, was ich über meine bisherige Geschäftspoli- tik denke, so würde ich nicht einen Satz der obigen Ankündigung abän- dern; denn sie kennzeichnet in we⸗ nigen Worten Wesen und Wirken der Ford Motor Company und er- klärt auch die einzigartige Entwick- ung, die die Gesellschaft genommen hat. In den letzten 19 Jahren haben wir 15 Millionen Ford-Wagen gebaut zund damit die Welt um 300 Millio- nen Pferdekräfte bereichert. Doch ich betrachte diese Maschinen, die meinen Namen tragen, nicht als ploße Maschinen. Sie sind mir der greifbare Beweis für den Erfolg meiner Ideen, meiner Theorie, die danach strebt, unser aller Dasein an- genehmer zu gestalten. Das Modell T war ein Pionier.— Als wir den Entschluß faßten, jenes Modell zu bauen, da gab es noch keine öffentliche Nachfrage nach Automobilen. Gute Straßen waren eine Seltenheit, und nur ganz wenige abenteuerlich gesonnene Menschen ließen sich zum Kauf eines Auto- mobils bewegen. Der Ford-Wagen bahnte der Auto- mobil- Industrie erst den Weg und leitete den modernen Straßenbau ein. Er überwand Zeit und Entfer- nung und vermittelte Zivilisation auch nach den entlegensten Orten. Der Ford- Wagen brachte den Men- schen mehr Muße. Er verhalf ihnen dazu, mehr und besser zu arbeiten, — und dies in kürzerer Zeit und mit grögerer Freude. ir haben einen neuen Jagen ge- baut, den Ansprüchen unserer Tage zu genügen! Wir sind uns bewußt, daß sich die Verhältnisse in den letzten Jahren stark verändert und auch eine Ver- besserung und Verfeinerung der Automobilkonstruktion notwendig gemacht haben. Wir haben daher einen neuen Wagen gebaut,— einen durch und durch neuen, vom alten grundverschiedenen Ford-Wagen— der diesen veränderten Verhältnissen entspricht und den erhöhten An- sprüchen unserer Tage Rechnung trägt. Wir glauben und wissen, daß der neue Ford, den Sie ab Montag, den 23. Januar 1928 in den meisten Ford- Verkaufsstellen besichtigen können, im Automobil-Bau einen ebenso großen Schritt nach vorwärts be⸗ deutet, wie seinerzeit das Modell T, als es im Jahre 1908 auf den Markt kam. Elegante, eindrucksvolle Linien füh- rung und prächtige Farben. Der neue Ford ist fundamental ver- schieden von Modell T, nur der Grundsatz billigster Herstellung bei höchster Qualität ist beibehalten worden. Kein Wagen gleicht dem neuen Ford in Ausführung, Güte und Preiswürdigkeit. Der neue Ford ist außerordentlich ansprechend in Linienführung und Farbe. Nicht minder wichtig jedoch ist die tech- nische Schönheit des Motors. Stets sollte man dieser technischen Voll- endung gedenken, wenn man die Vorzüge des neuen Ford in Betracht zieht. Das neue Modell besitzt eine außer- ordentliche Schnelligkeit für einen Wagen seiner Preisklasse; eine Schnelligkeit, die den praktischen Erfordernissen unserer Tage vollauf genügt. Die Welt geht schneller voran als früher, wir leben und arbeiten inten- siver. Wir kennen den Wert der von HENRY FORD Zeit.— Wenn man sich im Jahre 1908 mit 50 oder 60 Kilometer- Stun- den- Geschwindigkeit zufrieden gab. verlangt man heute mindestens 80 oder 90 Kilometer. Wir geben Ihnen diese Geschwindigkeit. Ruhiges und ausgeglichenes Fahren bei jeder Geschwindigkeit. Auch mit der schwächeren Maschine (8 Steuerpferde, 2 Liter Hubvolu- men) können Sie bequem Ihre 85 Kilometer in der Stunde fahren. Die Geschwindigkeitsgrenze des Wa- gens liegt jedoch noch höher. Erhöhte Geschwindigkeit verlangt auch bessere Bremsen. Die neuen Ford-Vierradbremsen bürgen für größte Zuverlässigkeit und Sicher- heit. Der neue Ford fährt ruhig und aus. geglichen bei jeder Geschwindigkeit. Er ist beweglich, wendig und flink. Und im modernen Großstadtverkehr noch leichter zu lenken, als das durch sein rasches Anfahren bestens bekannte Modell T. Der neue Ford ist dauerhaft. Dauer- haftigkeit bestimmt den wahren Wert eines Motors. Der Ford-Wagen ist stets dafür bekannt gewesen, daß er Sie sicher ans Ziel bringt— und auch wieder zurück. Zu dieser schon sprichwörtlichen und unbestrittenen Zuverlässigkeit gesellt sich beim neuen Modell noch größte Bequem: lichkeit und gediegene Eleganz. Im Ford zu fahren, wird Ihnen ein Ver- gnügen sein, einen Ford zu besitzen, Ihr wirtschaftlicher Vorteil. Der neue Ford ist nicht an einem Tage gebaut, und der Plan, ihn zu bauen, ist nicht an einem Tage ge- kagt worden. Seit Jahren schon ar- beiten unsere Ingenieure an dem neuen Modell und in meinen Gedan- ken hat es ein noch längeres Dasein. Wenn wir einmal die Produktion auf genommen haben, fabrizieren wir schnell; aber wir arbeiten lange an den Hlänen und Entwürfen. Wir lassen uns in dieser Hinsicht nicht drängen. 12 Jahre haben wir daran gewandt, unser altes Modell T zu verbessern, ehe wir es überhaupt der Offentlichkeit übergaben. Es wäre daher unverständlich, wenn wir die- ses neue Automobil auf den Markt gebracht hätten, ohne vorher die unumstößgliche Gewißheit seiner technischen Vollkommenheit gewon- nen zu haben. Die Modelle A und AF(8 bzw. 13 Steuerpferde, 2 Liter bzw. 3,28 Liter Hubvolumen)] sind die Frucht jahre- anger Studien, jahrelanger Versuchs- arbeit. Alle Einzelheiten sind in der Praxis wiederholt geprüft und ver- bessert worden. Der Erfolg dieser Modelle steht außer Frage. Er ist unausbleiblich, denn der neue Ford ist das Ergebnis unserer Erfahrungen beim Bau von über 15 Millionen Automobilen. Ford Preise ohne Ford Methoden sind unmöglich. Der Preis unseres neuen Modells ist entsprechend den Grundsätzen un- serer Gesellschaft überaus niedrig. Wir haben es stets vorgezogen, viele Wagen mit kleinem Cewinn zu ver- kaufen, statt nur wenige Wagen mit großem Gewinn. Wer unsere Preise nachahmen wollte, könnte dies nur auf Kosten der Qualität tun.— Wir sind die einzige Automobil-Fabrik der Welt, die auch die Urproduktion in ihren Bereich einbezogen hat. Wir kördern unsere Kohlen selbst, erzeugen unseren eigenen Stahl, un- ser eigenes Glas. Wir fertigen nahe- zu alle Teile unseres Wagens im eigenen Betrieb. Es ist jedoch unser Prinzip, dag wir an all diesen Ur- produktionen nichts verdienen wol- len. Die Vorteile der vertikalen Gliederung unserer Produktion sind vielmehr seit jeher nur unseren Kau- zern in Form ungewöhnlich niedriger Preise zugute gekommen.— Unser Geschäft ist es, Automobile zu bauen, unser Stolz ist es, mit dem geringsten Nutzen zufrieden zu sein. Wir sind in der Lage, unser neues Modell so außerordentlich billig zu verkaufen, weil wir neue Wege ge⸗ kunden haben, den Wert unseres Produktes zu erhöhen— und dies ohne Steigerung unserer Unkosten. Das neue Modell ist nicht entstanden unter dem Druck eines im voraus festgesetzten niedrigen Preises. Un- sere Konstrukteure kannten nur eine Parole: Qualität. Sie werden den neuen Ford-Wagen ab Montag, den 23. Januar 1928 be- sichtigen und sich davon überzeugen können, daß alles, was ich über Aus- schen, Leistungsfähigkeit, Komfort, usw. gesagt habe, richtig ist. Wir waren stets bestrebt, zum Fort- schritt im Automobilbau, zum Ge- deihen der Volkswirtschaft und zur persönlichen Wohlfahrt von Millio- nen von Menschen nach Kräften bei- zutragen. Unser größter Erfolg in diesem Wirken ist jedoch unser neues Modell: Der neue Ford. 8. Seite. Nr. 32 —— Neue Mauuheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) rund Die deutſche Maſchinenausfuhr 1927 % Milllarden Deutſchland im Ma Der letzte Monat des Jahres 1927 Deutſcher Maſchineubananſtälten in 8 K leicht tsdehnung der Arbed. Der Arbeb⸗Konzern in Luxemburg kommenden HV. vor, den Vorſtand und Verwaltungsrat die G. durch Neuangliederung verſchie⸗ zu vergrößern. Außerdem ſoll der Verwal⸗ d durch drei Mitglieder erweitert werden. Be⸗ ident Mayriſch in den Verwaltungsrat des Kon⸗ ußerdem iſt beabſichtigt, die Longdoz⸗Gruppe der 8 eintreten. d anzugliedern. führt, keinen Richtung abt:? Stahlwerke Becker AG. in Willich. Von der Verwaltung führenden Kurve des 3 Abnahme der wird mitgeteilt, daß die vor einigen Jahren nen aufgenommene Anfragen und Aufträ 1 r nur un⸗ He ing von Tiesziehblechen und Karoſſerieblechen ſich gut ent⸗ bedeutend war, ſo verſtärkt ſich doch der k, daß man es nicht wie de. Die augenblickliche Erzeugung beträgt rd. 300 To. Das mehr mit einer ſcheinung, ſonde mit einer Ab⸗& rk ſei voll beſchäftigt, ebenfalls ſei die Hochofenanlage anbsge⸗ zember ge⸗ chwächung der Inlandsktouju zu tun hat. chäft war in den letzten drei Monaten unve ſcheinen ſogar vereinzelt etwas mehr Geſch kommen zu ſein. Im Jahre 1927 blieb zwar die Verſandmenge Tonnen noch unter der Verſandmenge der Vor Mill. Tonnen, aber die günſtige Inlandskonju weſentliche Steigerung des Inlandabſatzes mit f Konjunkturlage im Ausland ſchlechter deutſch⸗franzöſtſchen Handelsvertrages konnte, fahrten die großen Anſtrengur um die Wiedergewinnung ihrer alten Geſchäft und die wachſende Anerkennung der Qualität deutſcher Mö⸗ ſchinen auch zu einer Steigerung der Ausfuhr. England wurde überholt und der Platz hinter den Vereinigten Staaten wieder er⸗ von rachte eine zdem die wa Übſchluß des ſich noch nicht au rken en der Maſchineninduſtrie ellung im internationalen reicht. Der Ausfuhrüberſchuß der Maſchineninduſtrie betrug rund 7 Milliarden/ und ſtellt damit den höchſten Wert von allen deutſchen Induſtrien dar. Dieſe Erfolge wurden von der deutſchen Maſchineninduſtrie er⸗ rungen, obwohl ſich einerſeits faſt alle Selbſtkoſtenbeſtandteile ſtei⸗ gerten, andererſeits aber inſolge der ſcharfen Wettbewerbsverhält⸗ Riſſe eine Erhöhung ihres Preisſtandes nicht möglich war. Der Maſchinenpreis index des Statiſtiſchen Reichsamts ſtan“ November 1927 auf 136,9 gegenüber 3 im Durchſchnitt des Jahres 1926 mit ſeinen durch die Kriſe aufs äußerſte gedrückten Preisver⸗ hältniſſen, bei gleichzeitiger Stelgerung des Großhandelsindex von 434 auf 140. A Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Bodenkreditbauk in Köln a. Rh. wir ſchon mitteilten, erhöht das Inſtitut ſeine Dividende für auf 9 v. H. gegen 8 i. V. Die VA ſollen, erhalten wieder 7 v. H. Der Reingewinn beträgt 1069 450„, i V. 820 447), zu dem noch 165 928„,(81041) Vortrag treten. Der AR. erhält 40 811,(28 740), ferner werden für Gratiſikationen und Unterſtützungen an Beamte wieder 45 000/ verwandt, der Rück⸗ lage 300 000„(200 000) zugeführt und 334 046/ auf neue Rechnung vorgetragen(t. V. außerdem 100 000„ an die Agioreſerve). Dem Geſchäftsbericht iſt zu entnehmen, daß einſchließlich der verkauften, aber nicht abgerechneten Stücke ein Zuwachs an Pfandbriefen von 32,8 Mill. /, an Kommunalſchuldverſchreibungen von 15,5 Mill. zu verzeichnen war, zu denen noch 30,4 Millionen Mark 4% proz. Viquidationsgoldpfandbriefe treten, die als erſte Abzahlung an die Beſitzer von Pfandbriefen alter Währung gegeben worden ſind. Die Nachfrage nach Hypotheken ſet das ganze Jahr hindurch lebhaft geweſen, doch bedürfe mehr als je die Qualität der Objekte gewiſſenhafteſter Prüfung. In der Bilanz werden Bankguthaben mit 8,8 Mill. 4(9,9), Lombard forderungen mit 0,5 Mill./(1,3) und Debitoren mit 1, Mill./(0,5) ausgewieſen. Die hypothekari⸗ ſchen Golddarlehnsforderungen ſind von 73,2 auf 131,8, die Golb⸗ Fommunal⸗Darlehnsforderungen von 11 auf 20,2 Mill./ geſtiegen und die Goldhypotheken für die Rentenbank von 4,8 auf 7,1 Mill./ Anderſeits weiſen unter den Paſſiven Goldpfandbriefe eine Er⸗ höhung von 70,1 auf 129,9 Mill., Golbkommunalobligationen von 10,1 auf 25,6 Mill. 4 auf. Kreditoren ſind mit 6,6 Mill. 4 faſt unverändert. * Abfatzkreditverſicherungsabkommen Citroen mit Vaterläubiſche und Rhenanjg. Die franzöſtiſchen Automobilwerke Citroen haben, wie holländiſche Blätter melden, mit der zum Konzern der Vater⸗ ländiſche und Rhenania Verſicherungs⸗AGG. gehörenden Vaterlandſche Aſſurantie Miy in Rotterdam ein Kreditverſicherungsabkommen für ihren geſamten Außslandsabſatz abgeſchloſſen. Die Höhe des Ver⸗ ficherungsbetrages wird von der Entwicklung des Auslandsabſatzes der franzöſiſchen Automobilwerke abhängen.— Die Richtigkeit dieſer Meldung wird von der Vaterländiſche und Rhenanig Verſicherungs⸗ AG. beſtätigt, die durch Rückverſicherung an dem Abkommen inter⸗ eſſtert iſt. 25; Lignoſe Ac. hat keine Verkäufe von Farbenaktien vorge⸗ nommen. Wie die Direktion der Lignoſe AG. mitteilt, ſind von dieſer Seite in den letzten Tagen keine Aktien der J. G. Farben⸗ induſtrie verkauft worden. Es beſtehe zurzeit auch nicht die Ab⸗ ſicht, J. G. Farben⸗Aktien zu verkaufen. Damit entbehren die Ge⸗ rüchte, die an der de ae Berliner Börſe im Zuſammenhang mit der Abſchwächung der Farben⸗Aktien inſoweit kurſierten, der Be⸗ gründung. Mülheimer Bergwerksverein in Mühlheim a. d. Ruhr. Obwohl der Abſchluß noch nicht vorliegt, wird angenommen, daß die Ge⸗ winnzahlen vom Vorfahr nicht erheblich abweichen werden. Man Wie 5 8 die, wie bekannt, beſeitigt werden Reinholdhötte ohne Einſchränlung im Betrieb. Der vor⸗ Auftragsbeſtand ſichere für die nächſten zwei Monate volle am 31. Dezember 1927 abgelaufene Ge⸗ häfts sweiſen, der die Verteilung einer beſcheldenen Diyidende(i. V. 0) zulaſſen wird. Die Ver⸗ waltung glaubt ſich heute über die Divibendenfrage noch nicht äußern zu ſollen. 2: Eifelkraftwerke Ach.— RW. in Eſſen. In dieſen Tagen fand in Luzemburg eine AR.⸗Sitzung der Eifelktaftwerke AG. Ruhr⸗ talſperren ſtatt. Wie mitgeteilt wird, wurden in der Sitzung alle mit der Konzefflonsfrage zuſammenhängenden Punkte beſprochen. Dabei wurde feſtgeſtellt, daß die Verhandlungen mit ber preußiſchen und luxemburgiſchen Regierung erhoffen laſſen, daß das Projekt ſeiner baldigen Verwirklichung zugeführt werden kann. Näheres über die Bedeutung der Angelegenheit iſt vom RWe. einſt⸗ weilen nicht zu erfahren. 16: Kapitalerhöhung der Feldmühle Papier⸗ und Zellſtoffwerke Ach. in Scholwin bei Stettin? Die Bilanzſitzung des A, wird Ende nächſten Monats ſtattfinden. Bei dieſer Gelegenheit will man ſich auch darüber klar werden, ob und zu welchen Bedingungen eine Kapitalserhöhung, über die an der Berliner Börſe ſchon ſeit ge⸗ raumer Zeit Gerüchte im Umlauf ſind, vorgenommen werden ſoll. Das GZ. 1927 hat einen guten Verlauf genommen, ſo daß beſtimmt mieder der gleiche Gewinnanteil wie i. V.(12 v..) ausgeſchüttet werden dürfte. * Ludwig Weſſel AG. für Porzellau⸗ und Steingutfabrikation in Bonn. Von Verwaltungsſeite wird mitgeteilt, daß das am 31. Dez. abgelaufene GJ. einen normalen Verlauf genommen hat. Die Be⸗ ſchäftigung ſei zufriedenſtellend geweſen, jedoch war es unmöglich, einen Gewinn zu erzielen, da eine Rationaliſierung infolge der ungünſtigen Lage des Unternehmens unzweckmäßig erſcheint. Hier⸗ nach ſtehl noch nicht feſt, ob der vorjährige Verluſt in Höhe von 89 521/ bei 1005 000% AK. getilgt werden kann, da die Abſchluß⸗ arbeiten noch nicht beendet ſind. 5 2: Höhere Gewinnausſchüttung bei der Donau⸗Dampfſchiffahrts⸗ geſellſchaft. Wie verlautet, wird die Donau⸗Dampfſchiffahrtsgeſell⸗ ſchaft in Wien für das abgelaufene GJ. einen höheren Gewinnanteil gusſchüttten. Die Divibendenſchätzungen in Börſenkreiſen bewegen ſich zwiſchen 7 und 8 S.(i. V. 6.). * Der Poſtſcheckverkehr im Dezember. Ende Dezember 1997 betrug die Zahl der Poſtſcheckkopten 922 373 gegen 920 386 Ende November. Der Zugang beträgt mithin 1900. Im Dezember erfolgten 39 519 900 Gutſchriften über 6482,9 Mill./ und 29 104 000 Laſtſchriften über 6416, Mill., ſo daß der Umſatz 62 623 000 Buchungen über 12 899,1 Mill./ betragen hat. Bargeldlos ſind hiervon 10 217,8 Mill./ beglichen. Das durchſchnittliche Guthaben guf den Poſtſcheckkonten belief ſich Ende Dezember auf 612,0 Mill. 4 Im Ueberweiſungsverkehr mit dem Ausland ſind 11,0 Mill.& umgeſetzt. Vörſenberichte vom 19. Januar 1928 Frankfurt freundlicher und leicht gebeſſert Die Börſe eröffnete heute überwiegend etwas erholt. Das Geſchäft blieb, wie an den Vortagen, im allgemeinen ziemlich ruhig, da ſich das private Publikum wieder faſt nicht daran be⸗ teiligte. Andererſeits fehlten aber heute größere Abgaben von dieſer Seite, ſo daß einige weitere Rückkäufe der Baiſſepartei, die ſchon geſtern abend ziemlich ſtark gedeckt hatte, genügten, um kleinere Kurserholungen herbeizuführen. Die Stimmung war etwas freundlicher, vor allem im Hinblick auf den Geldmarkt. Hier war heute eine allgemeine Erleichterung zu verzeichnen. Bel der erſten Kursfeſtſetzung überwogen gegenüber der geſtrigen Abend⸗ börſe die kleinen Kursbeſſerungen, die nur in einzelnen Fällen über 1 v. H. hinausgingen. J. G. Farben lagen trotz etwas lebhafterer Umſätze nur gut gehalten. Etwas hervor traten Rhein. Braunkohlen und Zement Heidelberg mit plus 2 v. H. und am Elektromarkt Geſfürel, die 1½ v. H. höher eröffneten. Ferner blieben Kaliwerte beachtet, Im Angebot lagen dagegen Zell Waldhof mit minus 1½ v.., auch Wayß u. Freytag gaben erneut 1 v. H. nach. Nach der erſten Notierung konnte ſich die Stimmung weiter etwas beſſern, Am Anleihemarkt lagen Ablöſungsſchuld behauptet. Von Ausländern hatten Türken etwas regere Umſätze bei wenig veränderten Kurſen. Im weiteren Verlaufe wurde das Geſchäft ſehr ſtill, die Grundſtimmung blieb ſedoch freund⸗ rſehen läßt, für da ſch ahr einen Gewinn au ſch 17,75 notierten. 5 5 zu einer Geſchäftsbelebung. Die r 5 Durchſchnitt 1 v. H. höher. Farben zogen bei größeren Umſätzen um 2 v. H. an. Nur in Polyphon war eine ſtärkere Abſchwächung feſt⸗ zuſtellen Weltere Spezialbewegungen hatten im Verlaufe Ober⸗ bedarf, Rhein. Braunkohlen, Feldmühle, Berger, Bemberg, Glanz⸗ ſtoff und Spritwerke. Anleihen im Verlaufe eher feſter. Aus⸗ länder behauptet. Pfandbriefe ſtill, Anteile wieder Erwarten feſter und bis 1 v. H. erhöht, ſonſt eher ſchwächer. Der Geldmarkt iſt unverändert Privatdiskont 6,25 v. H. Auch in der eiten Börſenſtunde blieb die Stimmung freund⸗ lich. Sberſchleſiſche Werte blieben gefragt. Die Aufnahme der Di⸗ bidenbenzahlung bei Oberbedarf(5 v. H) laſſe auch für die übrigen Werte mit günſtigen Abſchlußziffern rechnen. Größere Auslandskäufe wollte man in Swenska beobachten. Dagegen gaben Polyphon im Verlauf weiter nach. Der Kaſſamarkt zeigte bei verſchwindend kleinem Geſchüft geteilte Haltung. Die Ab⸗ ſchwächungen betrugen 1 bis 5 v..; die ſtärkeren Verkäufe haben ſedoch nachgelaſſen. Die Börſe ſchloß in freundlicher Stimmun bei Durchſchnittsgewinnen von 1 bis 3 v. H. Oberbedarf plus 8, Feld⸗ mühle plus 5, Stolberger Zink plus 5 v. H. Swenska plus 8, und Polyphon minus 6 v. H. 5 6 Die Geld ſätze zogen leicht an, dadurch verſtärkte ſich das Deviſenangebot, Der Dollar ging bis.1950 zuruck. Spanten feſter, gegen London.40 nach 28.50. Paris ſchwächer, Ja eine Diskonkherabſetzung geplant iſt. London wieder geſucht mit.8760 nach.8755 Newyorker Uſanee. Perliner Deviſen Diskontſätze: Reichsbank 7, Lombard 8, Privat 6% v. Affſch I. Janzer f. Fe erer 1M u N für G. J 85. G. Hage% Holland 169,48 169,13 169,47 168,74 4,5 Athen 5, 5,544] 5,556 61, 10 Brüſſet. 100 Belga 56,58 88,42 58,84 87.5 Hanzig 100 Gulden 81,72 81,88 81,74 681,99 81,72 6 Helſingfors.. 100 finnl. M. 10,558 10,579 10,552 10,572] 10,87 6 Italſen 100 Lire 22,185 22.225 22,188] 22,228] 1, 7 Südflawien... 100 Dinar.385.899 7,8 7,897 81. 7 Kopenhagen. 100 Kronen 112,38 112,58 112,31 112,53 335 5 Liſſabon 100 Eskubo] 20,48 20,82 20,4 20,37 488.8 8 Oslo„„„100 Kronen 111,54 111,78 111,57 111, 112.50 5 Paris„„„ 100 Franken 15,485 16,525 18,4718, 81.— 4 Prag„„ 100 Kronen 12,428 12.449 12,424 1 85,06 5 Schweiz.. 100 Franken 60,775 89,985 7 80,925 81,20.8 Safes 1 l 3,027] 8,033].027.083 81. 10 Spanien.. 100 Peſeten 71.557189 712 72,08 1, 5 Stockholm„„ 100 Kronen 112,88 112,90 112,80 112,82 112,59 95 Denn 100 Schilling 359,08 39,20 05 39,17 59, 6, Dudapeſt 100 Pengö- 12500 Kr. 73,30 73, 79, 7% 784 6 Buenos⸗Alres... 1 Pef. 1,791 1,788] 1,71] 1,85 17 10 Canaba... 1 Canad. Dollar 4,185 4,198] 4,185 4,195 4,199— Japan. 1 Den.863 1,867] 1,970] 1,974] 2,082] 5,8 Kairo 1 Pfd. 20,987] 21.007] 20,982] 217003] 20, 2 Konſtantinopel„ 1 türk. Pfd. 2,177 98 2,183 2,187] 18, 10 25 0 13 15 Ale 1 2! 52 20,43 34 ew Hork ollar.* Rio de Janelrd.. 1 Milreis 9,05.507* 05.909 Urugua9g.. 1 Gold Peſ. 4,2896] 4,294 4,2761 4,841 4,84 Mannheimer Probuktenbörſe vom 19. Jan.(Eigenbericht), Die Tendenz am heutigen Produktenmarkt iſt unveränbert rußhig mit Ausnahme von Mais und Gerſte, die nach wie vor. liegen. Von Auslandweizen iſt augeboten:(alles in hfl. öiſp. eif, Rotterdam): Manitoba 1 zu 16,50; 2 28,75; 8 14, 4 13,75; 6 12,40) Auſtral. 18,597 Kanſas 2 14; Baruſſo 79 Kilo 13,65; Roſafé 79 Kito 18,75; Red⸗ winter 2 13,55;(in): Ausl. Roggen 20,50; inl. Roggen 25,50; ink, Weizen 25,50— 26,25; ausl. Hafer 24, inl. 22,25—24,50; inl. Braugerſte 28,5031; ausl. geſtrichen, Futtergerſte 22,5028 Mais gelbes m. S. 22; Biertreber 1818,25; Weizenmehl ſübd. 3737,50; Weizen⸗ brotmehl ſüdd. 28— bis 29,50; Roggenmehl 1 34,50. 36,50; Weizenfuttermehl 15,2516, Weizenkleie ſein 1414,25; Roggen⸗ kleie 1515,50. 5 * Viehmarkt in Mannheim vom 19. Januar. Preic ür 30 Kg. Lebendgewicht, Zufuhr insgeſamt 971 Stiick. einzelnen wurden erzielt: 85 Kälber, 6) 7275; c) 6670 d 5805. 21 Schafe 6) 4247, 285 Schweine, e) 5088 5) 56565 e) 5854. 699 Ferkel und Läufer, das Stück 1029. 7 Ziegen. Marktverlauf: mit Külbern rechnet damit, daß die Geſellſchaft in der Lage ſein wird, wieder lich. Die Kurſe konnten ſich gut behaupten. Tägliches Geld 5/½ mittekmäßig, geräumt, mit Schweinen mittelmäßig, ausverkauft, 7 h. H. Dioldende zu vertellen. bis 10 v. H. mit Ferkeln und Läufern lebhaft. 5 25 g 3. 1 N 1 5 Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten, bei Stückenotierungen in Mark ſe Stück Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich bie mit. verſehenen noch in 51% verſtehen. Mannheimer Gffektenbsrſe vom 19. Januar 19.19. 19.19. 18. J 19. 175,0 174 Bad. Aſſekuranz 252,028 2,0[arfsruh. Maſch, 17.—17.— 205,0 200,0 Continent. Verſ. 91.—91.— C. H. Knorr.. 11,0170, 175,0 175,0 Mannheim. Verſ. 140.0 189,0 Mannh. Gummi 32.— 32. 555 Bank 5 51 fälz.Hypoth. Bk. 15 8 Bk. Nh. Ereditbank 189,0 188,9 Oberrh. Verſ... e Neckarſulmſhrzg. 105,0 195,0 Südd. Disconto 14701470 Pfälz. Mühlenw. 188,0 768,0 A. ⸗G. für Seilind—.— Portl. Zem Heid. 1379 188,0 e Hof„ 143,0149,.0 N& Cle... e h. Elektr..⸗G. 152,5 152,0 Kleinlein Heivelb. 187,5187,5 J. G. Farben 263,0 2570 Uiheinmühlenw. 140,0 149,0 Ludwigsh. Akt. Br 235,0 228,0 Rhenania 80 ß& Freytag 138,0138,0 Schwartz⸗Storch. 1750175,[Gebr, Fahr„58.5550[Zellſtoff Waldhof 258,0285,0 Werger Wornis 159,0 158,0 Deutſche Linol. 251,00240,0 Süd. Zucker 140.0139, 0 * Frankfurter Börse vom 19. Januar 7 TGelſenk, Gußſt. 139,0 137,0 Baſt.⸗ K. Banke⸗Alekien. IHarp. Bergbau 188,5 1915 Bahrlſch. Spiegel 78,— 78,25 TAllg. D. Erebitb 145,7 145,2 IIlſe Berg. St. A. 228,288, 0 Beck E Henkel 681.— 31. Lafee Bunt 17404745 Kali Aſch b. 170,0 171,0 IBergm. Elektr. 18,0182, Bank f Brau. Ind 192,0 182,0 Lali Weſteregel. 176,0181,0]Singietallwerke—. Bayr. Boden cr. B I Mannesmannr. 150,2 154,5 Brem.⸗Beſigh. Oel 74.—74,.— Bayr. Hyp. u. Wb. 1 Mansfeld Akt. 116,5120,0 Ch. Brockh..⸗W. 84.34. IBarmer Vankv. 14“ 10berſchl E. Bed. 79,8068,—[Cement Heidelb. 18750 188,0 IVerkiner Hand. 580,0 264,0 1 tavi⸗Miu. An.—— zhegſcketmnent Karlſtadt 179,0. 179,0 IEomu-Privatb. 174 Tcgenix Bergbau 9780[Chamottennnaw T Daremſt u. Natb. 234 hein. Braunk. 239 Chem, W. Albert 125,9125.0 [Salzw. Hellbronn 10 Tellus Bergbau 1 BR. u. Laurahütte 77. D. Hypothekenbk.—.— IDeuiſche Bank 10355 5 D. Effekt. u. Wechſ 128,9 0128, D. Ueberſee⸗Bant 110,0 109 D. Vereinsbank 104,01 nt. Nürnb. Bzg. 170,0 170.0 ler Motor 97,5088, 5. Anſt. 190, 1193,58 Transport⸗ Aktien. 19¹ 188,0 7 5 13. Neckarſ. Fahrzg. 105,0 Nrh. Leder Spler 98,.— Peters Unſonßrkf 113,0 Pf. Nähm. Kayſer 63,85 Philipps G. Frk 50,.— Porzellan Weſſel 31.— Rein. Gebb& Sch; 129,0 1Rheinelekt. St. A 152,0 Rh. Maſch. Leuder 22,.— Rhenania Aachen 52,75 Rlebeck Montan— Riedinger Maſch.— Rodberg Darmſt.—— Gebe. Moeder, O. 145,0 Freiverkehrs⸗Rurſe. Rüttgersmerke 92,.— 93,25 Benz Schlinck& C. Hög. 88,.— 38. Schnellpr. 3 85 78,50 Schramm Lackf. 137,0 1 Schuckert, Nebg. 181,0 Schüßf. Berneis 61,75 Schuß fabrik Herz 24, Seilinduſtr. Wolff 81,.— IStemenss palsk. 282,0 Südd, Draht..—.— S. Led. St.Ingbert—— Südd. Zucken.. 139 2 Tricotw.Beſtgh⸗—. 161. 19. 18. J 19. 10470 96,.— 112,2 64.— 59.— 31.80 125,0 153,7 52,75 18, Hanſwerke ffüßen 136 2 Hilpert Armaturf. 91.59 Hirſch üpf. u. M. 118,5 118,8 Hoch⸗ u. Tiefbau 87—87.— Holzmann, Phil. 141,5 9808 Holzverkohl.⸗Ind 75,59 75,15 Junghans St.⸗A. 88 5088, Kammg.alſersl.—— 205.0 Karlsruh. Maſch. 16,50 16,50 Kemp, Stettin—.— Klein, Sch. KHecker 121.0 Knorr, Heilbronn 170.0170, Konſerven Braun 67,2567. Kraus& Co Lock. 56.— 55. Lahmeyer& Co. 169,0 ,186,5 Lech Augsburg 124,2 124,0 Lederwerk Rothe—. Ludwigs Walzm 135.0184 Lutz Maſchinen.. Zug ſche Induſtt. Malnkraftwerke 120.2120, Metallgeſ Frankf. 180,5 188,8 Mez Sühne Miag, Mühlb.. 143.7 Moenus St. A. 70... Motoren Deuß. 65,.— Motorf, Oberürſ.-. Berliner Börſe vom 19. Januar Bauk⸗Alelien. Induſtrie⸗Aktien.[Chem Albert 4280 Concord. Spinner 133,0 Bank f. Brauind 181,8 Accumulatoren 1540158, a Barmer Bäntver. 147,0 Adler& Oppeny. 219,0 IDaimler Benz; 86 Dank f. el. Werte 152,7 Adlerwerke. 67 Pbeſſauer ca 180 Berl. Handelsg. 280,0 A⸗G. f. Berkhrsw. 185.2 Otſch⸗Atlant⸗el 104,0 ICom..Privatb. 178,0 Alexanderwerk 63,506 IDarmſt. u. N ⸗B. 235,0 Allg. Elektr.⸗Geſ 168,0 JDeutſche Bank. 163,5 Ammendorf-Pap. 224,525 Dt. Ueberſee Bk. 1072 Anglo⸗ t. Guano—— Disc. Command. 158,0 Anhalt, Kohlen= 88,85 Dresdner Bank 157,0 Annener Gußſt.—— Frankf. Allgem. 174.5174, Aſchaffpg. Zeilſt. Mitte Kredb. 1 5 1 Augsb. Nb. Maſch Oeſterr. Creditbk. 37,— 38,15 e, mcc! Mantth Berſicher. 3 Pane e Reichsbant. 190,719 9/8 n Hemderg Rhein. reditbk. 132, 18, benen cel Süd deutech Disc, 143.8149,2 Her. Gud. Sa Berl. Rarlsr. Ind Berlin. Maſchb 1 124,0] Elektr. Lieferung Bing Nürnberg.—,—,—Elktr. Licht u. fr. Bochum. Gußſt.„Emaille Ulleich Gebr. Böhler 8 Enzinger⸗Union Braunk. u. Brikett Eſchw. Bergwerk Br.⸗Beſigh. Oelf. Bremer Linoleum—, Bremer Bulkan 143,0 Bremer Wolle 191,7 2090 Brown, Bov.& G 15850 2035 104 Buderus Eiſenw 98, Ver. deutſch. Oelf.—.— Bfich Ind Mainz 101,0 1 Ver. Stahlwerke— Ver. Ultramarinf. 147,0 Ver. Zellſt. Berlin 130.5 Vogtl. Maſch. St. 73.—. Boigt& Häff. St. 175,0 * 1 Ufa 90. 81.— D. Anl Ablöſgsſch 16,05 285.5 10% Mh. Stadt 29 103,5 % Ng Stadt 2 98,25 Z benhhychlopfs 87,25 140.0 9% Pf Hochldpfö g 97,50 „4% D. Schutzg. 03 7,95 4% D. Schußg. 14. 183.2 143,5 164,5 264,5 174,7 238.2 164,4 107.2 158,7 153,7 — 1Deuſche Erdöl. 130,7 Deutſch. Gußſtahl 99,.— 95 Deütſche Kabelw.—.— 9 Deutſche Kall JDeutſche Maſch. 2 Deutſche Steinzg. Deutſche Wollſd. Deutſch. Eiſenh. 50 Donnersmarckh. 5 Dürener Meta Dürkoppwerke Dynamit Nobel 1500004 120,512 29.— 259,025 55,— 3 85,25 209,8 Trausport⸗Aktien. 1D, Reichsbahn 5 5 Schantungbayn 7,30 7 Allg. Lok. u. Str. 183,5 184.7 Aachener Kleind.—.— Südd. Eiſenbahn 86,8586, Baltimore 109,0, 216.0 24,87 179,0 13.50 —— 8 Liſt& Co 135,0 J. G. Farbenind. 282,7 Feldmühtepapier 206,0 Felten& Guill. 122,0 109,0 t. Friſter 111,2 1800 78,50 145, Fader Bent 15752 9 85 tungbahn 8 18ů— dner Ban 75 antungbahr S e er rr 7 75 1.⸗Bank 1 N n 75, 5 . Ab. u. M⸗G. 130,0 Nordd, Lloyd 130,151[Eiſen Kaiſersl. 85,— 35, 1 1 8 5 Qeſterr.⸗U. St. Br—— Elektr. Licht.. 215,0 219.58 Baltimore& Ohio 1090109,[Elſ. Bad. Wolle—.— 32,50 1 Emag Frantf.. 81,— 81, Atr: 1 EmaitleSt.Ullrich—.— 22. 7 Zuduſtrie⸗Alkien. Enzinger⸗Ulnton 51,—51.— Eichb.⸗Manny. Eßlinger Maſch. 78,75. 86,0——[Ettling. Spinn. 230,0480,0 259,0 73.50 Schöfferh. Bindg. 337,033, 38,30 Schwargz⸗Storch 174,0 178,5 2975 Mannh. 7 0 5 Werger 58,0158, Fahr Gebr. Pirm. 55,.— 85,— l 10 171,2 1787 Adt, Gebr. 56,65 88,50 Felt. Guill. Carls 121,5 1 8 berg Ber ech. edler Oppenheim———.— einmech. Jetter 88,— 96, r if he 16.—16.— Adler N 88.25 89,75 Urkf. Pok.& Wit. 76,—75.,50 .. e Sen. 168,0 170 1[Kuchswaggon z.—.— Vergwerke⸗ Aktien. FCC IBochumer auß. Aſchaff, Zeuſtoff 142,0 7s, 0ſchritzner N. Dur 12,0127, Wuderus Eiſen 98 Grkiftw. Mm.% 85 1„ ilfinger 153,0 5 We N Ilcde enk. Bergw.— 14% l Chem. 3 5 78, 16,50 She 75 50 fc, 8 Gaggenau.. 40.— Uhrenfabr.Furtw— Volthom Seil un 78,.—78.— Wayß& Freytag 139,5139 7 288 1Zell Waldhof St 251,0257,0 Drown. Bop& C.—.——.— 79.— Raſtatter Wagg.—.— 7 8 Festverzinsliche Werte. 16.55 103.5 95,25 97.25 97055 .80 — 126.9 187.5 87.— 176,0 104,0 1 Dtſch.⸗Luxemb.—.—. D. Elſenb.⸗Signal———.— 66,50 89. 178.— 75.— 127,0629,0 174,076, 7 51 31.— 216,0 2110 122,0 111,7 9 Juchs Waggon. 28.— 18. Gebhard Textil 183,0 TGelſenk. Bergw. 187,0 IGelſenk. Gußſt.—.— Genſchow& Co. 9 19. 18.19. 132,5 J Mansfeld. Akt. 116,8 118,8 139,5 Markt⸗ u. Kühlh. 166,0 165,0 —.— Mech., Web. Lin b. 224,0 228.0 60 Portl.⸗g 2010204 N 90 1400 1490 W erman. Portl.⸗ 8 JJ Miag en. 149,0 140,0] Wittener Gußſt. 5 5 12155 719 1 e N 99— 0 Wolf, Bocauß 5 Bes..elkt. Unter.„ 5 okor, eutz, 88,88, , TGoldſchmidt Th. 110,7 114 Müßtteim Berg. 135.0 135.0 2 C. B.. 8 785 0 8100 1170 —.. 2 ner an 1 5 1 0 Adler Rali.. Gritzner Maſchin. 127,0 ToOberſchl& Bed 89,— 69. Gtkrftw. Myms5% 18.40 10 ber. Kotew. 93.5 97.— e a 7 17, Gehr, Großmann 111.0 17704 Gen Pan ger 153.0 184.0 f Orenſtee Kopped 180.5 488.) Piamenb Gruſchwig Teilt 104,5 108, Hackethal Draht 89.— 86.30 Halleſche Raſch. 155.0 18,0 Hammerf.Spinn. 147.0 Nag e 66,3064, 75 ann. Waggon,—. Hanſa Lloyd.. Hbg.⸗Wien Gum.—.— 92,75 Harkort Bergwerk 26,.— 26,— Harpen. Bergb. 187,7 Härtmannſaſch. 22,85 Hedwigshütte 112,5 he Maſch. 91.2591.— Wicking⸗Cement. 148,0 Mieslochronwar 100,0 Wiſſener Metall 138,0 a 1 aa Alkali 178.0 Sreiverkehrs⸗Kurſe. — — 1 2 ***„„ ochfreguenz.. 180, rügershall„ 140,0 Petersb. Inteßdb. 2,802 Ronnenberg.—.— Rathgeb. Wagg. 90.— 88.50 Reisholz Papier 251,5 264.0 e 1— kein. Chamotte 64,64 Ruſſenbank. 3,60 Toene ent 5 5 1 5 Se 85/87 E. 2 J.— Rhein. Maſch, eb. 28,80 29.5) 1 8 Phosphat 38, IRheinſtah!„ 130,71 3 Iſthenanig chem 57,89 IRiebeck Montan 19,0151, [Romb. Hütten. Roſitzer Brgunk. Roſizer Zucker 5 Kückforth. Ferb. 91, TRütgerswerke 91,15 93,2 Sachſenwerk ISalzbetfurth DAnlublöſgsſch.! 52,40 dig Zſobne Austoſgsr. 18785 2878608 Reichsanl. 27 87,506 8 Goldanleihe.. 95,659 5¼ B. Kohlenanl, 12,62 1 h Sue „Stadt. 25-, Sarotti. 0181.5 67% Mö Stadt. 28—.— Scheldemantel. 28,15 5% Roggenwert, Lech 9 18 05 341,05% Roggenrentb. 8,10 Schuckert 9 181, 5/8„Rogg 8,29 Schuhfabrik Herz 24 24, an dſch dog des ISiemensaßalske 284,0 288,0 S.⸗G.. 77.—77.— Stettiner Vulkan Stoehr e 1 92 11 1888 Schatza. 32,75 Stoewer Nüähm.„80082,.— e Stolberger Zin 210,0 18,0 9 0 5 e 5 5 Südd Immiobil. 55,— 98, 1% Papierxte.— Teleph. Verlinet 78— 78,75 4% Türk A5. ⸗Anl. 10,85 ThoerlOelfabr. + 100,7 100,7 4%„Bagd.⸗Eiſ. 1 14,50 Tietz, Leonhard 195,0 199,0 4% ö Transradio 134,084. Anionwerk Raſch 128.0125, 2 Varziner Papier 144,0145.5 Ber- B. Frei, Gum. 92,80 Ber. Chem. Charl.—.— 0 J. Diſch. Nickelw. 170,0.175,0 T. Glanzſt-Elof, 370,05 B. Schuhfeuck 81, IB. Stahlwerke. 105,5 BStahlw v. d. Zyp Ver lIltramarinf. 143,2 Vogel Telegraph 93.— 92,50 Volgtick Häeffner 199,0 179,8 ö Vogkländ⸗ Maſch. 79.7 1 1119. Magirus.⸗G. 52,235 Wanderer Werke 214.0 27.0%%„„III 18,15 IM smann 150,21 488,0 l. Weier. Akt. ⸗ Gef.. 8% Tehuuntepec.—.— 1 5 indr& Aufferm. 118.0 irſch Kupfer 113,5 Hirſchderg Leder 117.7 1Hoeſchczlſ. u. St. 148,21 Thohenlohe⸗Wek. 17,50 Phit. Holzmann 141,5 Parchwerde ae 1111 Humboldt Maſch 37.—36.— Ilſe Bergbau 226,5 M. Jüdel& Co. 146,0 Gebr. Junghans 83.— Kahla Porzellan 112,0 IKaliw. Aſchersl. 1 85 123,2 1702 87,— 89,25 88,75 8 2 r — 7 — 2 5% Mexikaner 42,50 172.0 Karlsr. Maſchin. C. M. Kemp Klöcknerwerke C. H. Knorr. Rollm. K Jourdan Gebr. Körting Koſtheimer Cell. 5 Krauß& Eie Lok. 59,153 Kronprinz Metall 125.0 Kyffhauſer⸗Hütte 72,74, [Sahmeyer& Co 167.01 Vaurahütte 78,5077, Vinde's Eismaſch 154,015 Dindenberg= Carl Lindſtröm 383,0 Lingel Schuhfabr 78,85. Linte ck Hoffſm. Lud. Loeweck Co. 28 F. Lorenz 110,5 Lothr⸗Portl. Cem.———.— 2 1* 1 % Türk.unifünl.—.— 4%„ BBollob. 1911 18,85 7005.-Los 28,50 „1914 25,30 Goldrte—-— Kronr. 1,70 3% Os. Il. Stb. alte—.— 00% De. 1K Sr Gee. Goldprior.—.— 3.% Südöck a. .60%„ neuer.—.— 4%„ Obligat.—.— 4½% Anat, Ser. 1 19, 1 55,25 56,25 151.0 Zellſt. Walbhof 25102570 ——— * f ö 1517,50 TPbönir Bergb. 97,25 99,85 1 5 7 22 5190. a) Reichs- n. Staatspap. 52,20 b) Ausl. Nentenwerke. „Goldrente———.— 13,50 13,50 4½%% USt. N19 13 24,1 „e FS 8 1 81 28 N 88 3 8 3 1 2 S= 1 1 Donnerstag, den 19. Januar 1928 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe] 9. Seite. Nr. 32 Aus den Runodfunk⸗Programmen Freitag, 20. Janug“ Deutſche Sender Berlin(Welle 483,9), Königswuſterhauſen(Welle 1250) 20.30 Uhr: Stunde der Lebenden, 22.30 Uhr: Nachtmuſik. Breslau(Welle 322,6) 20 Uhr: Fröhlicher Karl Jander⸗Abend. Srankfſurt(Welle 428,6) 18 Uhr: Schallplatten, 16.30 Uhr: Hausfrauennachmittag, 20.15 Uhr:„Die fremde Frau“, Schau⸗ ſpiel, dann Uebertrag. von Kaſfel, Spätkonzert. Hamburg(Welle 394,7) 20 Uhr:„De ruge Hoff“, Bauernkomödie, Uebertrag. von Kiel, dann Uebertrag. ausländ. Sender. Königsberg(Welle 329,7) 20.05 Uhr: Vortragsabend Trieſch, Streichquartett, dann Tanzfunk. Langenberg(Welle 468,8) 20.15 Bunter Abend, aus Köln, dann Nachtmuſtk und Tanz. Leipzig(Welle 305,8) 20.15 Uhr: Er und ſte, und Sie und er, dann Tanzfunk. en(Welle 535,7) 20 Uhr: Die Faſchingsfee, Operette von alman. Stuttgart(Welle 379,7) 12.30 Schallplatten, 16.15 Uhr: Konzert, 20.15 Uhr: Uebertrag. von Frankfurt. Ausländiſche Sender: Daventry(Welle 1604) 12 Uhr: Konzert, 20 Uhr: Uebertragung von London, dann Tanzfunk. Radio Paris(Welle 1750) 13.30 Uhr: Konzert, 21.30 Uhr: Sende⸗ ſpiel, Madame Sans Gene, dann 9. Symph. von Beethoven. Mailand(Welle 550) 20.30 Uhr: Feierabendliches, dann Tanzfunk Rom(Welle 450) 20.45 Uhr: Orcheſter⸗ und Vokalkonzert. Bern(Welle 411) 20 Uhr: Uebertrag, von Genf, dann Kurſfaal⸗ Irene Orcheſter. Zürlch(Welle 588,2) 20 Uhr: Konzert des Hausorchefters. Wien(Welle 517,2) 19.30 Uhr: Der ſchwarze Domino, Oper von Auber. Prag(Welle 348,9) 20.10 uhr: Aus Smetanas Opern, dann Tanzfunk. adlo-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz G 2, 6— fel. 26547 Monette 4 Röhren(69,50), das ideale Empfangsgerät, iſt nach wie vor ſtark begehrt. Probieren Sie auch die neueſten Valvo⸗Röhren, Sie verbeſſern Ihren Empfang. ——ẽ...——̃. ͤ̃—— Aus dem Rechtsleben Reichsgerichtliche Entſcheidungen bpdl. Vor dem Schwurgericht Frankenthal hatte ſich am 1. Junt 1926 der Taglöhner Johann Hoffmann wegen Totſchlags zu verantworten. Er hatte einen Mann durch Meſſerſtiche ſo ſchwer verletzt, daß dieſer ſtarb. Im Verlauf des gegen ihn anhängig gemachten Schwurgerichtsverfahrens behauptete Hoffmann, er ſei imſtande, das Meſſer, mit dem er die Tat begangen habe, in der Taſche mit einer Hand zu öffnen. Der Staatsanwalt bezweifelte dieſe Behauptung und erſuchte den Angeklagten, dieſes Experiment nocheinmal vor⸗ zunehmen. Es verſagte zweimal, worauf der Staatsanwalt erklärte, daß jetzt genügend bewieſen ſei, daß der Angeklagte das nicht könne, was er behauptet habe. Darauf zog Hoff⸗ mann blitzſchnell das Meſſer aus der Taſche, öffnete es und ſtürzte auf den Staatsanwalt los, um auf ihn einzuſtechen. Von Zeugen wurde er zurückgehalten. Für beide Taten zuſammen erhielt H. vom Schwurgericht in Frankenthal 12 Jahre Zuchthaus. Hoffmann legte gegen das Urteil Reviſion ein und gab an, er ſei in ſeiner Verteidigung unzuläſſig beſchränkt worden, denn man habe die Ladung von wichtigen Zeugen abgelehnt. Der Erſte Strafſenat des Reichsgerichts hat dieſe Reviſion verworfen, weil das Schwurgericht in Frankenthal den Vorſatz zur Tat ſo genügend feſtgeſtellt habe, daß die angebotenen Zeugen am Ergebnis der Verhandlung nichts mehr hätten ändern können. Am 2. Juni v. Js. hat das Landgericht in Frankenthal den Ingenieur Hermann Penther wegen fortgeſetzter An⸗ ſtiftung zum Verrat von Betriebsgeheimniſſen zu einer Geld⸗ ſtrafe von 2400/ verurteilt. Penther hatte den Angeſtellten einer chemiſchen Fabrik in Ludwigshafen veranlaßt, ihm die erneuert Wasch- u. Erneuerungsmittel. afen d. Rh., [Rezepte zur Herſtellung von Erſatzmitteln für natürliches [Harz, für Bernſtein und Elfenbein zu verſchaffen. Das hatte der Angeklagte auch getan und war wegen Verrats von Betriebsgeheimniſſen ſelbſt zu 1200/ Geldſtrafe verurteilt worden. Penther hatte nun gegen das ihn be⸗ ſchwerende Urteil Reviſion beim Reichsgericht eingelegt, die aber vom Erſten Strafſenat des Reichsgerichts verworfen wurde. Penther behauptete in ſeiner Reviſionsbegründung, das Gericht habe zu Unrecht eine fortgeſetzte Anſtiftung an⸗ (genommen. Das Reichsgericht ſchloß ſich dieſer Meinung nicht an. Das Landgericht in Frankenthal habe einwandfrei feſtgeſtellt, daß der Mitſchuldige des Penther von dieſem noch bearbeitet worden ſei, als er ſchon mit der Lieferung der Fabrikationsgeheimniſſe begonnen gehabt habe. Demnach ſei eine fortgeſetzte Verleitung vollſtändig erwieſen. Sporiliche Runoſchau Schwimmen Rekordverſuche in Duisburg⸗Ruhrort Frl. Reni⸗Erkens⸗Oberhauſen ſchwimmt neuen deufſchen Rekord.— Eruſt Küppers Rekordverſuche mißglückt; er erreicht zweimal:12 Minuten Am Dienstagabend unternahmen die deutſche Freiſtil⸗ ſchwimmerin Frl. Reni⸗Erkens⸗Oberhauſen und der deutſche Rückenmeiſter und Rekordmann Ernſt Küppers⸗Vierſen, im Rahmen des Werbeſchwimmfeſtes des S. V. Ruhrort 09, Rekordverſuche. Zuerſt ſteigt Ernſt Küppers ins Waſſer, um ſeinen eigenen deutſchen Rekord im 100 Meter⸗Rückenſchwim⸗ men zu unterbieten. Nach einem Fehlſtart kam Küppers ſehr ſchlecht weg und durchſchwamm die erſten 50 Meter in 33,6 Sekunden, ſo daß es ſchon jetzt kaum mehr als wahrſcheinlich erſchten, daß der Rekord fallen würde. Die Uhren zeigten dann auch für die 100 Meter 1112 Minuten. Der Rekord war alſo nicht unterboten, ſondern nur erreicht. Küppers kündete dann einen erneuten Verſuch zum Schluß der Veranſtaltung an. Anſchließend verſuchte Frl. Reni⸗ Erkens den deutſchen Rekord im 200 Meter⸗Freiſtilſchwimmen, der von Frl. Lotte Lehmann⸗Dresden mit:50,4 Min. ge⸗ halten wurde, zu verbeſſern. Die Oberhauſenerin begann in ſehr ſchnellem Tempo, kämpfte auf dem letzten Teil der Strecke mit verbiſſener Energie und erreichte ſchließlich die 200 Meter Marke in der neuen deutſchen Beſtzeit von 247,9 Minuten.— In der Pauſe des Waſſerballkampfes zwiſchen S. V. Ruhrort 09 und S. V. Ruhrort⸗Meiderich:2) unter⸗ nahm dann Eruſt Küppers einen erneuten Rekordverſuch. Nach einem abermaligen Fehlſtart wegen ſchlechtem Start⸗ kommando kam der Vierſener ſehr gut ab, erreichte die 50 Meter in 33 Sekunden, ſo daß begründete Hoffnung be⸗ ſtand, daß der deutſche Rekord verbeſſert wurde. Auf den letzten Metern machten ſich aber die Anſtrengungen des erſten Verſuches bemerkbar und als Küppers das Ziel erreichte, zeigten die Uhren abermals nur die alte Beſtzeit von :12 Minuten.— Der Kölner Spartamann Derichs, der die deutſchen Farben am kommenden Sonntag beim Schwimm⸗ länderkampf Frankreich⸗Deutſchland in Paris vertritt, unter⸗ nahm noch einige Starts auf der 25 Meter⸗Bahn. Er belegte die 50 Meter Freiſtil in 27,4 Sekunden und die 300 Meter⸗ Freiſtil in:59 Minuten. Alhletil Rüstungen der Schwerathletik Der Deutſche Athletik⸗Sport⸗ Verband von 1891 iſt mit ſeinen Vorbereitungen für die Olymptiſchen Wettkämpfe im Gewichtheben, die in fünf Gewichtsklaſſen vom Feder⸗ bis zum Schwergewicht als Dreikampf im beid⸗ armig Reißen, Drücken und Stoßen am 8. und 29. Jult zum Austrag gelangen, bereits ſoweit vorgeſchritten, daß fünf Olympiakandidaten endgültig feſtſtehen. In Anbetracht der hervorragenden Leiſtungen, die die deutſchen Gewichtsheber in letzter Zeit erzielt haben, ſoll jede Klaſſe mit der höchſt zu⸗ ae Zahl von zwei Bewerbern beſetzt werden. Es ſind zu dieſem Zweck weitere Aus wahlkämpfe angeſetzt worden. In dieſen kreten ſich gegenüber: Leichtgewicht: Mühlberger„Mannheim, Beer„Lähr, Helbig⸗ Plauen; Stephan ⸗ Magdeburg; Halbſchwergewicht: von Trzebiatkowſki⸗Dortmund, Bierwirt⸗Eſſen. Seiden- oder Florstrümpfe und Seidenwäsche ist ein Pariser Special- Heldlelberg Unt für die 8 N 9 2 1 8 Sent, Mann Die bereits feſtſtehenden fünf deutſchen Gewichtheber für Amſterdam ſind: Leichtgewicht: Reinfrank⸗Mannheim; Mittelgewicht: Zinner⸗ Würzburg und Hofmann⸗ Magdeburg; Halbſchwergewicht: Vogt⸗Ochtendung; Schwer⸗ gewicht: Straßberger⸗München. 3% en. e 9 A led O wolken tes, G heiter. 0 halb bedeckt.& wolkig. E bedeckt. e Regen. Graupeln. Nebel. K Gewitter O Windſtille. cehr leichter Oſt. mäßiger Südſdweſt. E ſtürmiſcher Nordweſt.& Schnee. Die Pfeile fliegen mit dem Winde, Die bei den Stationen ſtehenden Zahlen geben die Lempe⸗ ratur an. Die Linien verbinden Orte mit gleichem aufMeeresmoeau umgerechneten Luftdruck Woelternacheichten der Karlsruherbandeswelkerwarie Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) „Lust, Tem Se z 222 Wind 883 e a e e e eee ee, m m e Se 5 Ses Nicht. Stärte S Wertheim 1511— 1* 0 ſtüll bedeckt Königſtuhl 568 762,8—1 11 80 leicht Nebel Karlsruhe 120 762,6 2 5 Ss leicht bedeckt Bad.⸗Bad. 213 762,22 3 8 0 NO„Regen Villingen 780 764,4 0 2 1 8„Schnee Feldbg. Hof 1275 6836—4—5 7 Sy ſſtark 2 gadenweil.“— St. Blaſten 780— 1 2 1ſtill 2 Höchenſchw.!—— Geſtern abend erreichte uns die Kaltluft mit einſetzendem Oſtwind und verurſachte im Gebirge neue Schneefälle. Auf dem Feldberg liegt heute 15—25 em Schnee. Eine heute morgen von der weſtlichen Nordſee bis nach Südfrankreich reichende Druckrinne zieht in Begleitung von Niederſchlägen raſch über uns hinweg. Auf ihrer Rückſeite folgt mit ſteigendem Druck ein großes Aufheiterungsgebiet. Wir rechnen daher für morgen mit allgemeinem Uebergang der Niederſchläge in Schnee und Eintritt von Froſtwetter auch in der Ebene. Wetterausſichten für Freitag. 20. Fannar: Kälter bei auf⸗ friſchenden nördlichen bis nordöſtlichen Winden lauch in der Ebene Froſt], zeitweiſe Schneefälle, ſpäter Aufheiterung und Verſchärfung des Froſtes. Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefrevatteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales; Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelstell: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: l. V. Jac. Faude 2 Kl. Packung f.-5 Paar Strümpfe 25 Pfg. gr. Packg. f. 20.24„ 1 75 Pfg. ist in jedem einschlägigen Geschäft erhältlich. S192 Schimperstraße 19, Telephon 33565. eim, 3. Nie 5 Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme peim Hinscheiden meines lieben unvergeßlichen Mannes, Herrn 2157 Metzgermeister Joseph Handschuh sage ich an dieser Stelle Allen innigsten Dank. MANNHEIM, den 18. Januar 1928. Im Namen der Hinterbliebenen: Frau Henriette Handschuh Ww. lane, Plandscheine, der bisherigen Firma als Einzelkaufmann weiterführt. M. Hirſchland& Co., Mannheim. Kauf⸗ mann Adolf Roſenſtein in Mannheim iſt als perſönlich haftender Geſellſchafter in die Ge⸗ ſellſchaft eingetreten. Ein Kommanditiſt iſt ausgeſchteden und zwei Kommanditiſten ſind eingetreten. Jacob Feitel, Mannheim. Kaufmann Franz Feitel, Mannheim, iſt als perſönlich haftender Geſellſchafter in die Gefellſchaft ein⸗ getreten. Brillanten Perlen, Gold, Silber, Platin, Zahngebisse, Oelgemälde, Porzel- Alferfümer u. Sonstiges Kauft, tauscht und verkauft Strong reell B207 1„Haus Globus“ Alexander Margultes, günter Samer weer Inhaber iſt Alexander Mar⸗ u A, 1, gulies, Kaufmann, Mannheim. 8 Gugler& Schnepf, Gerüſtbau⸗ und Ver⸗ 6 teibanſtalt, Mannheim. Die offene Handels⸗ Zu verleihen: Hübſch. geſellſchaft hat am 10. März 1927 begonnen. Winzermädel,.50, Perſönlich haftende Geſellſchafter ſind Rudolf Feſche Pirette,.—, Gugler, Schreinermeiſter, und Georg Auguſt einfach, Domino.50. Riedfelbſtr. 25, 2. St. Mitte. 22158 Schnepf, Kaufmann, beide in Mannheim. Die Geſellſchafter ſind nur gemeinſam zur Ver⸗ tretung der Geſellſchaft berechtigt. Friedrich Loſch, Mannheim. Inhaber iſt Friedrich Loſch, Kaufmann, Mannheim. 7 Die glüdliche Gehutt eines kräftigen Jungen zelgen hocherfreut an a) vom 16. Janug Haftung, Mannheim, Berlin. Hermann u. Else Kaufmann sche geb. Weiss 2149 geündert. Erwerb und Betrieb Amtliche Bekanntmachunge Handels regiſtereinträge Tertilbetriebs⸗Geſellſchaft mit beſchränkter Der Geſellſchaftsvertrag der Geſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung iſt am 16. 26. Auguſt und 1. September 1919 feſtgeſtellt und am 27. Auguſt 1920 und 31. Dezember 1924 Gegenſtand des Unternehmens iſt Rheiniſche Verlagsanſtalt Adolf Schähfer Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mann⸗ heim. Adolf Schähfer und Wilhelm Fiſcher ſind nicht mehr Geſchäftsführer. Walther Bartels in Mannheim iſt zum Geſchäfts⸗ führer beſtellt. Wilhelm Rietheimer, Mannheim. Firma iſt erloſchen. 55 Amtsgericht Mannheim. G. 4. ind unschön, Bi 1 Warzen befreit dureh meine Warzentinktur. Flasche 75 Pfg. 295 1 1928: Zweigniederlaſſung, Sitz von Textilfabriken. Das Mannheim, 19. 1. 28, Rupprechtstt. 3 U Zwangs versteigerung. reitag, den 20. Jaunar 1028, nachm. 2 Uhr 355 dh int Pfandloral O 6. 2 bier geg. bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentl. ver⸗ ſteigern: 4 e 8 Schreibmaſchiu., 4 Schreibtiſche, 2 aſſenſchränke, 1 Geldkaſſe, 4 Kredenz., 1 Konzertflilgel, 1 Standuhr, ein Büfett, 1 Lastkraftwagen, 1 Radio ⸗ Apparat, ca. 300 Bücher, 1 Bandſäge, 1 Kreisſäge, drei Motoren und andere Sachen verſchieb. Art. eim, den 19. Januar 1928. 1 1 e Gerichtsvollsieher. Stammkapital beträgt 45 000 Re Geſchäfts⸗ Storchen-Drogerie, Marktplatz, R I. 6 führer iſt Syndikus Max Behlke in Berlin. 5 2— A Dem Kaufmann Frledrich Hofmann in Mann⸗ Vermietungen 0 heim iſt Prokura erteilt. Jeder Geſchäfts⸗ eee führer iſt zur Vertretung 215 Geſellſchaft 50 0 lbſtändig berechtigt. Als nicht eingetragen 15 Wie deren Die Bekanntmachungen 2 E Se 0 C80 1 2 der Geſellſchaft erfolgen durch den Deutſchen Reichsanzetger. b) vom 18. Januar 1928: Allmayer& Co., Mannheim. Die Geſell⸗ ſchaft iſt aufgelöſt. Das Geſchäft mit Aktiven 8 und Paſſiven und ſamt der Firma iſt auf den geg. Drin Gefellſchafter Kaufmann Adolf Allmayer in ſoſort zu vert Mannheim übergegangen, welcher es unter an die Geſchäft Sehr ſchöne 64 85— Wochenraten von.50 M an FEABRIK- VERKAUF STETIE Mannheim, N 4, 10 Leiter: b, ING Tel. 204 84 Tel. 204 84 S ARATIS 100 em Mannschaftsfennen Ssleger: Kroll-Miethe aut Breslau; 8. 1 28, N 58. 11 Achtung Autobesitzer I! 8 Ste sparen viel Geld, Zeit und Aerger, wenn Sie Ihre Batterie jeden Monat nachsehen und laden lassen. Im abonnement nur kk. 20.— pro Jahr. Motoreg-Beaufstehtgungs-& Hanfelsgesehschaft J.-B. büro: Mannheim, N 3, 11 Telephon 328 83 5 Elegante ſeidene 8 15 Damen Maske. zu verleihen. 12144 Weis anner- U 1 U 3, 22, Hoffmann. a Aeg d 1 empfiehlt ſich für Transporte von und nach jge Dam u. Hrn. der Bahn und Stadt, Prompte Bedienung. Angebote unter X XN 32 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes, 197 * 98 vart. F 10. Seite. * Nr. 32 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabeſ Donnerstag, den 19. Jannar 1928 0 nusinnaus BIDHANNMNERE(6 MANNHEIM, e TEIL. 25009 CEöFFNET!-J7 e EMEA sfRIi8 00 Us FRE PREISE: 33. 18: 59; HEN RATE SAU owe AR Friedel Dann. Ferd. Heckel, In Ludwigshafen: Spieuel& Sohn und ab 15 Uhr Der Sonntag. Aüent im Nibelungensaal. . U. A. W..“ Das heitere Jorfaschinngs-Nabareit von Künstlern des Nationaltheaters: Walter Friedmann, Alster, Karl Haubenreißer. Bum Krüger, Rolf Schickle. Kapelle Becker.— Wirtschaftsbetrieb. Karten von Mk. 0,90 bis.40 an der Konzertkasse R. O 3. 10, Mannheimer Musikhaus, Verkehrsverein, N 2,&, bei Spiegel& Sonn, im Rosengarten Ludwigstr. 18 und Am Sonntag im Rosengarten von 11—13 Musikhaus Kurpfalz. Aenne Häuser, eine Raoul . NAX INI Ni Polizeistunden verlängerung 886 Tel. 28344 O 7. 13 Ich bin von heute 27187 2 95 tame für Motor⸗, melden. 5 Vorder⸗ und 2 Getriebe und Lenkungs, ſowie alle ſon⸗ ſtigen Chaſſis⸗Arbeiten fur sofort gesucht. 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