7 * Freitag, 20. Jauuar Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus eder durch die Poſt monatl..⸗M. 260 chu Seite eld. Bei evtl. Aenderung der wirtschaftlichen Verhältniſſe Nach. orderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſthäftsſtelle E6,2. Haupt⸗Nebenſtelle. R.46, Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen Waldhofſtt. 6 e ee 19/20 u. Meerfeldſtraße 13. Telegramm⸗ 5 eneralanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. I2mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel Abend⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnik Wandern und Neiſen Mark über die Phöbus⸗Filmaffüre Die Finanzaktionen des Kapitäns Lohmann Berlin, 20. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Be⸗ vor der Reichstag heute in die Etatsausſprache eintrat, gab Reichskanzler Dr. Marx eine längere Erklärung zur Phoebus⸗ Affäre ab. Er räumte ein, daß die vom Spar⸗ kommiſſar Sämiſch geleitete Unterſuchung einen Tatbeſtand ergeben habe, den die Regierung aufs tiefſte bedauere. Der Kanzler gab weiter eine Darſtellung der Transaktionen des Kapitäns Lohmaun. Bei der Angelegenheit handele es ſich im weſentlichen zunächſt um Maßnahmen zugunſten der Phoebus⸗Filmgeſellſchaft. Mit der finanziellen Unterſtützung, die eigenmächtig von Lohmann eingeleitet und durchgeführt wurde, verſuchte Lohmann die nationale Einſtellung des Unternehmens zu ſtärken. Er hat verſucht, und zwar Anfang 1924, ausländiſches Kapital in das Unternehmen zu leiten. Weiter erfolgte die Transaktion 1925 zur Gewährung von Bürgſchaften. Die erſte Bürgſchaft in Höhe von 8 Millionen Mark wurde vom Reichsfinanzminiſter, Reichswehrminiſter und dem Chef der Marineleitung gegengezeichnet, nicht aber entgegen den Behauptungen in der Preſſe, vom Reichskanzler. Ueber dieſe Bürgſchaft hinaus hat der Kapitän Lohmann der Phoebus⸗Geſellſchaft eine zweite Bürgſchaft in Höhe von 3,5 Millionen Mark zu Laſten des Reiches gegeben. Auch mit dem Berliner Bankverein iſt Kapitän Lohmann in Verbindung getreten und hat Aktien in Höhe von 1,5 Millionen Mk. für das Reichswehrminiſterium erworben. Dem Reich iſt aus der Transaktion ein a Verluſt von 675 000 Mark entſtanden. Dieſe Mittel haben ihm aus der Abwicklung der Heeresgeſchäfte zur Verfügung geſtanden und ſind heute voll⸗ ſtändig erſchöpft. Die Verbindungen werden z. St. abgewickelt oder abgeſtoßen bezw. liquidiert. Das Nähere wird beim Etat des Reichswehrminiſteriums mitgeteilt werden können, da dies reine Reſſortfragen ſind. Zum Schluß ſtellt Dr. Marx noch einmal feſt, daß das Kabinett in der Verurteilung ſich einig ſei. Zur Verhütung ähnlicher Vorkommniſſe ſoll eine Kon⸗ trollkommiſſion eingeſetzt werden, die aus Vertretern des Reichswehrminiſteriums, des Finanzminiſteriums und des Rechnungshofes beſteht. Sie dient zur Ueberwachung der Finanzgebarung des Reichswehrminiſteriums und ſoll eine mißbräuchliche Verwendung von Mitteln von vornherein ver⸗ hüten. Gegen Kapitän Lohmann ſei ein Verfa hren ein⸗ geleitet worden. Soeverings Kritik am Finanzetat Nach dieſem unvorhergeſehenen Präludium trat als erſter Redner der frühere preußiſche Innenminiſter Sever ing ans Pult. Auf der Regierungsbank hat inzwiſchen auch der neu⸗ ernannte Reichswehrminiſter Groener Platz genom⸗ men. Severing drückt die Hoffnung aus, daß der Etat bis zum 31. März verabſchiedet ſein möge, damit dann eine Regierung ans Ruder komme, die dem Willen des Volkes entſpreche. Auf den Etat ſelbſt eingehend beſtritt Severing, daß ein Haushalt, der auf der einen Seite durch den Bruch des Verſprechens der Lohnſteuerſenkung die Beſitzloſen benachteilige, auf der anderen Seite dem Beſitz Vergünſtigungen gewähre, als„geſund“ be⸗ zeichnet werden könne. Severing macht den Finanzminiſter auf den Widerſpruch aufmerkſam, der darin liege, daß Dr. Köh⸗ ler die Lage peſſimiſtiſch beurteilte, als die Beſſerung der Wirt⸗ ſchaftslage einſetzte und nun hoffnungsfroh in die Zukunft ſchaue, da die Konjunktur ſich im Abſtieg befinde. Der Redner forderte, daß endlich Schluß gemacht werdemit Geſetze n, die nicht den geringſten Nutzen bringen und eine Menge Geld koſten. Er nennt das Reichsſchulgeſetz und das Geſetz gegen Shund⸗ und Schmutzſchriften, das ein Schlag ins Waſſer ge⸗ weſen ſei. Von der Länderkonferenz könne man ſagen? Reſolutionär, aber nicht reſolut! Man habe die Füh rung der Reichsregierung auf dieſer Man habe die Führung der Reichsregierung auf dieſer — Vazille ſoll Rede ſtehen! Berlin,(Von unſerem Berliner Büro.) Die N. L.., ziöſe Korreſpondenz der Deut⸗ ſchen Volkspartei, ſieht ſich mit Recht veranlaßt, an Herrn Bazille eine kleine Anfrage zu richten, ſich bitte einmal doch zu erklären, was er mit der auch pon uns aufgeſpießten Wendung von dem„Spiel mit dem Feuer, das den ganzen Kontinent hätte in Brand ſtecken können“ ſagen wollte. Inwiefern könnte denn der enge Zu⸗ ſammenſchluß aller deutſchen Länder und Stämme den euro⸗ päiſchen Kontinent in Brand ſtecken?„Glaubt Herr Bazille, daß eine ſolche Entwicklung von den Herren Poincars oder Moſſulini nicht geduldet und zum Anlaß genommen würde, einen neuen Weltkrieg zu entfeſſeln? Wir glauben nicht daran und können uns auch nicht vorſtellen, daß würde. Jedenfalls ſind wir der Meinung, daß ein jeder Deutſcher, unbeſchadet ſeiner perſönlichen Einſtellung zum Einheitsſtaat, das Recht des deutſchen Volkes, ſich das Haus nach eigener Meinung einzurichten, jeder fremden Einmiſchung gegenüber verteidigen würde. Insbeſondere dürfte ein deutſcher Staatspräſident in dieſer Hinſicht keinen Zwei⸗ el aufkommen laſſen. Wenn Herr Bazille mit ſeinen Worten 20. Jan. die parteioffi es ihnen gelingen. Konferenz vermißt. Die Senſation der Konferenz ſei die Rede des württembergiſchen Staatspräſidenten Bazille ge⸗ weſen, gegen deſſen Aeußerungen der Redner ſchärfſte Verwahrung einlegt. Severing polemiſierte dann gegen Herrn v. Keudell und gegen den Reichs hankpräſidenten Schacht. Die Sozialdemokratie lehne die Stärkung der Be⸗ fugniſſe des Reichsfinanzminiſters als eines Finanzdiktators ah. Zum Wehretat ſpricht ſich Severing mit aller Ent⸗ ſchiedenheit gegen die Forderung für den Panzer⸗ kreuzer aus. Er findet einige lobende, aber weit mehr ta⸗ delnde Worte für Dr. Geßler. Ueber die Phöbus⸗ Angelegenheit verlangt er noch im Hauptausſchuß eine gründliche Erklärung nach der wirtſchaftlichen und finanziel⸗ len Seite hin. Severing geht dann auf die Außen po LAittik ein. Er anerkennt, daß ſie nicht ſo ungeſchickt war, wie ſie von der Deutichnattionalen Partei gefliſſentlich gemacht wird. Er ſpricht die Erwartung nach der baldigen Zurückziehung der Beſatzungstruppen aus. Nochmals ſpielt er auf die Reichs⸗ tagswahlen an: Das deutſche Volk brennt darauf, das Sün⸗ denregiſter dieſer Regierung zu quittieren. (Bei Schluß der Redaktion dauerte die Sitzung noch an.) Der Arbeitsplan bis Oſtern Der Aelteſtenausſchuß des Reichstages legte in ſei⸗ ner heutigen Sitzung das Arbeitsprogramm bis Oſtern feſt. Der Reichstag wird mit einer Pauſe in den Faſtnachtstagen vom 18. bis zum 26. Februar bis zum 31. März tagen, um den Etatzu erledigen. Nach der allgemeinen Ausſprache über den Etat, wird die Beratung über die Ruhrentſchädi⸗ gung beendet werden. Dann folgt die zweite Beratung des Etats des Juſtizminiſteriums, des Auswärtigen Amtes und des Reichsarbeitsminiſteriums, die bereits im Haushaltsaus⸗ ſchuß vorbereitet worden ſind. Das Kriegsſchädenſchlußgeſetz Im Reichstagsausſchuß für Entſchädigungsfragen wurde heute die allgemeine Ausſprache über das Kriegsſchäden⸗ ſchlußgeſetz fortgeſetzt. Abgeordneter Dauch(Deutſche Volksp.] erklärte, für ſeine Freunde bedeute die Regierungsvorlage eine ſchwere Enttäuſchung. An ſich ſei es ſchon mit dem Rechtsſtandpunkt ſchwer vereinbar, wenn eine Entſchädiaungs⸗ pflicht in verſchiedener Weiſe erledigt werden ſolle. Die Vor⸗ lage verletze wichtige Rechtsgrundſätze. Eine Autorität auf die⸗ ſem Gebiete, Dr. Kahl, ſei auch der Meinuna, daß die Feſt⸗ setzung der Reichsverfaſſung widerſpräche. Es ſei auch un⸗ möalich, die Großgeſchädigten als Leute minderen Rechtes zu behandeln. Es müſſe für alle Geſchädigten eine Stamm ⸗ entfſchädigunginaleicher Höhe geben. Darauf kämen dann die ſozialen Zuſchläge. Die Regferunasparteien würden am Ende der Ausſprache einen Vorſchlag machen. Würde die Regierung darauf nicht eingehen, dann werde man den vor⸗ liegenden Entwurf nicht als Schlußgeſetz, ſondern nur als Zwiſchenlöſuna betrachten können. „Neuer Kurs des Jentrums“ Unter dieſer Ueberſchrift beſchäftigt ſich heute die„BZ.“ mit den Beratungen des Zentrumsvorſtandes und bringt zum Ausdruck, daß die Beilegung des Konfliktes zwiſchen Marx und Stegerwald nicht den entſcheidenden In- halt der Zentrumsverhandlungen darſtelle. Die Verhand⸗ lungen ſeien in erſter Linie um die ſachlichen Gegenſätze über über den politiſchen Kurs des Zentrums gegangen. Man dürfe annehmen, daß die Veröffentlichung über die Beilegung des Konflikts nur möglich geweſen ſei, nachdem in irgend einer Form eine Verſtändigung über die Grundlage des Konflikts erzielt worden ſei. Die Gewerkſchaften drängten auf eine Auflöſung der Koalition und ver⸗ langten darüber hinaus eine Garantie für die Aufſtellung der Kandidaten in den Wahlkreiſen und in der Reichsliſte. Das Blatt will wiſſen, daß über dieſe politiſchen Programmforde⸗ rungen der Gewerkſchaftsvertreter eine Verſtändigung erreicht worden ſei. In parlamentariſchen Kreiſen rechne man daher auf das beſtimmteſte mit dem Auseinanderfallen der Koalt⸗ tion unmittelbar nach Abſchluß der Etatsberatungen, der etwa gegen Ende März erwartet wird. Die Folge wäre Reichs ⸗ tagsauflöſung und Neuwahl bis Mai bezw. An⸗ fang Juni. b r.. G etwa andeutet, daß in dem Augenblicke, wo die große Mehr⸗ heit des deutſchen Volkes ſich für den Einheitsſtaat ausſpricht, ein Teil der Minderheiten die Hilfe des Auslandes, etwa Frankreichs, anrufen könnte, ſo wäre das offenſichtlicher Hoch⸗ verrat. Es iſt notwendig, daß Herr Bazille einen klaren und eindeutigen Kommentar gibt. Das ſcheint er uns ſeiner hohen Stellung umſo mehr ſchuldig zu ſein, als niemand die Reichstreue der Württemberger bezweifeln wird.“ Das Hilfsprogramm für die Landwielſchaft Berlin, 20. Jan(Von unſerem Berliner Büro.) Der interfraktionelle Ausſchuß des Reichstages beriet geſtern nach der Plenarſitzung noch in Anweſenheit des Ernährungsminr⸗ ſters Schiele über das Hilfsprogramm für die Land⸗ wirtſchaft. Der Ausſchuß iſt an das Kabinett mit dem Er⸗ ſuchen herangetreten, noch in dieſer Woche eine Sitzung abzu⸗ halten, um die Mittel zu erwägen, durch die der Landwirtſchaft geholfen werden könne. * Volkszählungen in Griechenland. Die griechiſche Kam⸗ e hat eine Vorlage angenommen, die beſtimmt, daß alle zehn Jahre eine Volkszählung veranſtaltet werden ſoll. preis 10 Pfennig 1928— Nr. 34 5 8 6 Anzeigenpreiſe nach Tarif, dei Vorau ahlung je einſp⸗ Kolonelzeile 5 Allgem. Anzeigen 0,40 R. M. Rellamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen wetden höher denechnet e Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. wc nee keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte lusgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufkräge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. SGeſetz und Necht Zu Groeners Ernennung wird uns in Ergänzung der Mitteilungen im Mittagsblatt von volksparteilicher Seite aus Berlin geſchrieben: Die amtliche Ernennung des Generals Groener zum Reichs⸗ wehrminiſter iſt noch raſcher erfolgt, als man urſprünglich geglaubt hatte. Wenn der General Groener, der vor kurzem das ſechſte Jahrzehnt ſeines Lebens überſchritten hat, jetzt zum Reichswehrminiſter ernannt worden iſt, ſo hat ſeine miniſterielle Vergangenheit dabei ſicher eine große Rolle ge⸗ ſpielt. Der Reichspräſident, auf deſſen perſönliche Jnf⸗ tiative die Ernennung zweifellos zurückgeht, hat in ihm den Mann erkannt, der imſtande iſt, trotz ſeiner vorwiegend mili⸗ täriſchen Vergangenheit auch einen Poſten als politiſcher Mi⸗ niſter zu bekleiden. An dieſer Befähigung wird auch ganz gewiß niemand zweifeln. Groener beſitzt politiſche Talente und wird davon ſicher auch in ſeiner neuen Stellung Zeugnis ablegen. Ferner iſt bei ſeiner Auswahl auch die Erwägung ſehr ſtark ins Gewicht gefallen, daß Groener ſeiner ganzen parteipolitiſchen Stellung und Bewertung nach die Ausſicht bietet, auch nach einem etwaigen Wechſel der gegenwär⸗ tigen Koalitionsverhältniſſe ſein Amt und damit die Leitung der Reichswehr in der Hand zu behalten. Der Reichspräſident hat von Anfang an eine endgültige Neubeſetzung des Reichswehrminiſteriums ins Auge gefaßt, nachdem einmal offenbar geworden war, daß man den bisherigen Reichswehr⸗ miniſter nicht mehr auf ſeinem Poſten zu halten vermochte. Er hat dabei ſicher auch an die Notwendigkeit gedacht, den Poſten nicht nur für einige Monate, ſondern für längere Dauer zu beſetzen, da kein Amt ſo dringend einer ſtändigen Führung und Leitung bedarf wie gerade das Reichswehr⸗ miniſterium. Von dieſen Geſichtspunkten aus iſt der Reichs⸗ präſident über den Vorſchlag einer interimiſtiſchen Löſung hinweggegangen und hat einer endgültigen Neubeſetzung den Vorzug gegeben. Im Hinblick auf künftige Koalittonsmöglich⸗ keiten iſt dabei ſchließlich die endgültige Wahl auf den Ge⸗ neral Groener gefallen, nachdem vorher andere Verſuche an der ablehnenden Haltung der angegangenen Perſönlichkeiten geſcheitert ſind. a Gerade wegen ſeiner parteipolktiſchen Einſtellung iſt die Ernennung des Generals Grvener ziemlich ſta + 5 umſtritten. Ueber die parteipolitiſche Zugehörigkeit des neuen Miniſters ſind in den letzten Tagen in der Oeffentlich⸗ keit verſchtedene Verſionen verbreitet worden. Demgegenüber wird man daran feſthalten, müſſen, daß General Wilhelm Grve⸗ ner in ſeiner ganzen politiſchen Haltung demokratiſ ch e Auffaſſungen vertritt. Ob er der demokratiſchen Partei als Mitglied angehört, iſt nicht ausſchlaggebend. Groener neigt vielleicht in manchen Beziehungen auch dem Zentrum zu, hat aber, ſoweit er politiſch hervorgetreten iſt, niemals den De⸗ mokraten verleugnet. Alle, die ihn während ſeiner früheren miniſteriellen Tätigkeit aus der Nähe kennen gelernt haben, ſind davon überzeugt, daß auch heute noch General Groener ſeinen früheren politiſchen Anſchauungen huldigt. Dabei muß unbedingt anerkannt werden, daß er in ſeinem ganzen Auftre⸗ ten und ſeiner Haltung auch den früheren General verrät, der unabhängig und ſelbſtändig zu urteilen und zu handeln ver⸗ mag. Die politiſche Grundeinſtellung des neuen Reſchswehr⸗ miniſters hat aber doch innerhalb der gegenwärtigen Koalition bei einigen Parteien Bedenken hervorgerufen. Es iſt bekannt, daß die Deutſchnationalen der Ernennung einen ziemlich leb⸗ haften Widerſtand geleiſtet haben. Ebenſo ſelbſtverſtändlich iſt es aber auch, daß ſie das Ernennungsrecht des Reichspräſiden⸗ ten unbedingt anerkennen und der Mitarbeit des neuen Reichs⸗ wehrminiſters im gegenwärtigen Kabinett keine Schwierigkei⸗ ten bereiten werden. In mindeſtens demſelben Maße gilt dies auch von der Deutſchen Volkspartei, die ſtets den Grundſatz ver⸗ fochten hat, daß der Reichspräſtdent in dieſen Fragen die Führung haben ſoll. Auch die Deutſche Volkspartei wird des⸗ halb die Eutſcheidung des Reichspräſidenten in jeder Be⸗ ziehung reſpektieren. Trotzdem hat man auch in ihren Krei⸗ ſen urſprünglich wohl eine andere Löſung für die beſſere ge⸗ halten. Es iſt bekannt, daß der Abgeordnete Miniſter Dr. Scholz in ſeiner erſten Unterredung mit dem Reichspräſiden⸗ ten für eine interimiſtiſche Beſetzung eingetreten iſt. Die Deutſche Volkspartei hat auch für den Fall einer Neu⸗ beſetzung des Poſtens ihren Anſpruch angemeldet, der noch aus dem Januar des vorigen Jahres datiert und damals auch von keiner Seite ernſtlich beſtritten wurde. Sie hat ſich deshalb für berechtigt gehalten, im Falle einer endgültigen Beſetzung den Admiral Brüninghaus als ihren Kandidaten zu präſentieren. Dieſe Kandidatur iſt dann allerdings nicht weiter in Betracht gezogen worden, weil an maßgebender Stelle Wert darauf gelegt wurde, keinen alten Soldaten auf den Poſten des Reichswehrminiſters zu berufen. Bei der Ernennung des Generals Groener iſt dieſer Geſichtspunkt dann wieder preisgegeben worden. Es iſt deshalb erklärlich, Nr. 34 * N e Sete. * Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) wenn die Fraktion der Deutſchen Volkspartei bei aller Ach⸗ tung vor der Entſcheidung des Reichspräſidenten dem Lauf. der Dinge doch mit einigem Befremden gefolgt iſt und dies auch dem Reichskanzler zum Ausdruck ge⸗ bracht hat. 5 .0 Geßlers Verabſchiedung J Berlin, 20. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Dr. Geßler hatte zunächſt, wohl weil er weich zu werden fürch⸗ tete, von dem üblichen offiziellen Abſchledsakt in ſeinem Miniſterium Abſtaud nehmen wollen. Nun er ſein Abſchieds⸗ geſuch in der Taſche hat, ſcheint er die Welt wieder etwas freundlicher anzuſehen. Er wird alſo, wie wir hören, doch morgen vormittag ſich offiziell verabſchieden und bei dieſer Gelegenheit ſeinem Miniſterium ſeinen Nachfolger vorſtellen. ernach geht Dr. Geßler auf etwa 14 Tage nach Tirol. Später wird er dann wieder nach Berlin zurückkehren. England und die Sicherheitsfrage Die Note, in der die Londoner Regierung, wie angekün⸗ digt, der Einladung nachkommt, durch die der Sicherheitsaus⸗ ſchuß des Völkerbundes am Schluß ſeiner Dezemberſitzung die Mitgltedſtaaten des Völkerbundes zur Stellungnahme zu gewiſſen Fragen der Sicherheit und Abrüſtung aufgefordert hat, iſt nunmehr im Sekretariat des Völkerbundes eingetrof⸗ en. Ihr Inhalt beſagt im weſentlichen, daß ſich die Lon⸗ doner Regſerung zu keiner Erweiterung ihrer in den Locarnoverträgen und in der Völkerbundſatzung bereits ge⸗ gebenen Bürgſchaften für die Sicherheit anderer Staa⸗ ten bereitfindet, daß ſie Abkommen, die andere Staaten nach dem Muſter der Locarnoverträge abſchließen würden, be⸗ Fre und daß eine gründliche Verminderung der Rüſtungen zu Lande viel zur Verſtärkung der Sicherheit beitragen würde. Obwohl die engliſche Regierung mit dieſer Note an den Völkerbund nur einer Einladung entſprochen hat, iſt ihr Schritt, zumal bei der großen grundſätzlichen Zurückhaltung der konſervatiyen engliſchen Regierung dem Völkerbund ge⸗ genüber beſonders in der Sicherheitsfrage, doch erſtaunlich. Es ſpricht manches dafür, daß für die Abfendung der Note auch innerpolitiſche Erwägungen maßgebend waren, daß darüber hinaus aber vor der Zuſammenkunft in Prag (23. Januar), wo unter Beneſchs Vorſitz die für die Bericht⸗ erſtattung über die Sicherheitsfrage beſtimmten Politiker Holſti(Finnland), Politis(Griechenland), Ruyters(Holland) unter Teilnahme der zuſtändigen Mitglieder des Sekretariats den programmatiſchen Rahmen und Unterbau für die nächſte Sitzung des Sicherheitsausſchuſſes(20. Februar) beraten ſoll, noch einmal deutlich die engliſche Meinung zum Ausdruck gebracht werden ſollte. Dazu meldet uns noch unſer Londoner Vertreter: § London, 20. Jan. Die Nachwirkung des britiſchen Sicherheitsmemorandums iſt ſtär ker, als der erſte Ein⸗ druck erwarten ließ. Es zeigt ſich, daß das Dokument im Ausland mit recht gemiſchten Gefühlen aufgenommen worden iſt und manche Hoffnungen vernichtet hat. Für Frank⸗ reich, das bekanntlich die Sicherheit vertraglich feſtgelegt haben will, bevor man an die Abrüſtung herangeht, bedeutet die engliſche Ablehnung aller neuen Bindungen eine ſchwere Enttäuſchung, wenigſtens ſoweit der Wunſch nach Ab⸗ rüſtung wirklich beſteht. Eine peinliche Ueberraſchung dürfte in Paris auch die Feſtſtellung des Memorandums bereitet haben, daß ſeit dem Locarnopakt leider keine weiteren Ver⸗ träge dieſer Axt beim Völkerbund regiſtriert worden find. Dazu gibt der„Daily Telegraph“ folgende Erklärungen:„Ge⸗ wiſſe Regierungen haben in den letzten Jahren viele alte Allianzen erneuert und neue geſchaffen und zwar unter dem krreführenden Titel von Friedenspakten. Dieſen Regie⸗ rungen wird der betreffende Paſſus des Memorandums nicht gerade Vergnügen bereiten.“ Daß gleiche Blatt glaubt, daß die britiſche„Warnung“ den Präsidenten des Sicherheitskomitees, Dr. Beneſch, ver⸗ anlaſſen würde, eine Reihe von geplanten Programmpunkten für die Tagesordnung der nächſten Sitzung als hoff ⸗ nungslos fallen zu laſſen.„So wird das Memorandum den gewünſchten Zweck erfüllen, dem Sicherheitskomitee Uutz⸗ loſe Verſchwendung von Zeit, Kraft und Geld zu erſparen“, bemerkt froniſch das genannte Blatt. Erotzlis Verbannungsort geändert Wie jetzt bekannt wird, iſt der Verbannungsort von Trotzki abgeändert worden und zwar auf ſeinen Einſpruch hin, Er ſollte zunüchſt nach Aſtrachan verbannt werden, wo augenblicklich die Peſt wütet. Es wurde nun beſtimmt, daß er an den Jakkalſee nach Sibirien verbracht werden ſoll und dort Mitglied einer landwirtſchaftlichen Studienkom⸗ miſſton ſein wird. Der Verbannungsort Viornde iſt durch ſein mildes Klima inmitten von Baumwollpflanzungen und Obſtkulturen bekannt. Eee eee e: Aürmfzenen Karlsruhe, 20. Janaur. Zu Beginn der Vormittagsſttzung verlas Präſident Dr. Baumgartner eine Eingabe des Vereins badiſcher Lehrer⸗ innen, in der die Aufrechterhaltung der Simultanſchule ver⸗ langt wird. Die Lehrerbildungsanſtalten in Freiburg u. Heidelberg Abg. Dr. Obkircher(D. V..) begründete die volkspartei⸗ liche förmliche Anfrage zur Eröffnung der Lehrerbildungs⸗ anſtalten in Freiburg und Heidelberg 1928. Die Anfrage will über die Gründe Auskunft haben, die den Kultusminiſter ver⸗ anlaßten, die Eröffnung der beiden genannten Anſtalten ſchon ins Auge zu faſſen, obwohl der Bedarf an Lehrkräften voraus⸗ ſichtlich auf längere Zeit gedeckt ſein wird. Einmal ſei es die [Koſtenfrage, dann aber auch die Befürchtung einer Ver⸗ größerung der Junglehrernot, die die Deutſche Volks⸗ partei zu ihrer Anfrage bewegte. Zudem ſei ſie gegen eine Konfeſſionaliſierung der Lehrerbildungsauſtalten. Kultusminiſter Leers erwiderte, daß das Unterrichts⸗ miniſterium die Frage der Errichtung der genannten Anſtalten eingehend geprüft hat, auch ſei das Miniſterium ſehr vor⸗ ſichtig bei der Annahme eines vorausſichtlichen Abgangs von Lehrern geweſen. Es ſei richtig, wie der Abg. Obkircher be⸗ tout habe, daß eine genaue Schätzung ſich nicht ermöglichen laſſe; die Erfahrung gebe aber gewiſſe Richtlinien an die Hand. Eine gewiſſe übergeſetzliche Zahl von nicht verwendeten Lehrern ſei vorhanden, doch ſei damit zu rechnen, daß die Zahl der Schulkinder in wenigen Jahren wieder die normale Höhe erreichen werde. Was jetzt an Lehrern eingeſpart wer⸗ den würde, müßte dann wieder herausgeholt werden. Die jetzige leberfüllung der Karlsruher Lehrerbildungs⸗ anſtalt bedinge eine Ueberbürdung des Lehrkörpers, die der Ausbildung der Lehrer nicht förderlich ſei. In Freiburg und Heidelberg ſtänden Räume zur Verfügung. Selbſtver⸗ ſtändlich würden ihre Herſtellung und der laufende Betrieb erhebliche Koſten verurſachen. Man werde ſich entſchließen müſſen, für die überſchüſſigen Kandidaten etwas auszugeben, die ein praktiſches Jahr abſolvieren ſollten. Nach reiflicher Prüfung ſei das Miniſterium zu der Ueberzeugung gekommen, daß die beiden Anſtalten in Freiburg und Heidelberg aufge⸗ macht werden müßten. Abg. D. Mayer⸗ Karlsruhe(B. Vi) erklärte, er ſei nicht der Meinung, daß die Eröffnung dieſer Anſtalten ſchon jetzt not⸗ wendig iſt. Dieſe hätte ruhig noch ein oder zwei Jahre zu⸗ rückgeſtellt werden können. Abg. Dr. Foehr(Zentr.) iſt gegenteiliger Auffaſſung. Allerdings dürften die Anſtalten nur in einer ſolchen Aus⸗ dehnung aufgemacht werden, daß ſie nicht zu einer Vergröße⸗ rung der Junglehrernot Anlaß gibt. Inzwiſchen waren zwei Anträge zu dieſem Gegenſtand eingekommen. Die Knommuniſten beantragten von der Eröffnung der Lehrerbildungsanſtalten in Freiburg und Hei⸗ delberg auf Oſtern Umgang zu nehmen. Von vol kspav⸗ teilicher Seite wurde der Antrag geſtellt:„Die Eröffnung der Lehrerbildungsanſtalt in Freiburg und Heidelberg un⸗ terbleibt vorerſt.“ Abg. D. Mayer⸗Karlsruhe(B. Vgg.) empfiehlt der Regie⸗ rung, ſich die ganze Sache nochmals reiflich zu überlegen. Abg. Hofheinz(Dem.) wünſchte, daß die Regierung die ſozialen Verhältniſſe der 500 Junglehrer genau unterſuchen müſſe; wenn dies geſchehe, könne man der Errichtung der An⸗ ſtalten zuſtimmen, „Ein weiterer Antrag der Bürgerl. Vereinigung wünſcht, daß die ganze Sache dem Haushaltsausſchuß überwieſen wird. Abg„Frau Riegel(Zentr.) gibt ihrer Freude über die Er⸗ richtung der Anſtalten Ausdruck. Kultusminiſter Leers betonte, für die Einſtellung des Miniſteriums in dieſer Frage ſeien keine politiſchen, ſondern rein ſachliche Gründe maßgebend geweſen. Es ginge nicht an, dieſe Frage mit der Junglehrernot zu verquicken. Er, der Miniſter, ſei überzeugt, daß dieſe Not bald überwunden ſein werde. Die Regierung werde alles tun, um die Wünſche nach Möglichkeit zu erfüllen. Der Antrag der Bürgerlichen Ver einigung auf Ueherweiſung an den Haushaltsausſchuß wurde daraufhin gegen die Stimmen der Antragſteller abgelehnt. Da gegen die ſofortige Abſtimmung der beiden übrigen An⸗ träge Einſpruch erhoben wurde, kann die Abſtimmung hier⸗ über erſt nach Ablauf von drei Tagen erfolgen. Stahlhelm und Reichsbauner Zum Aufruf kam ſodann die förmliche Anfrage der Bür⸗ gerlichen Vereinigung, wonach Schülern der Beitritt zu den Jugendorganiſationen des Stahlhelms verboten ſei, während ein entſprechendes Verbot hinſichtlich des Reichs⸗ banners nicht beſtehe. Es wird gefragt, ob die Regierung Freitag, den 20. Januar 1948 im Landtag gewillt ſei, angeſichts der neuerlichen Vorgänge im Reichs⸗ banner dieſen Standpunkt und die daraus gezogenen Eut⸗ ſchließungen aufrechtzuerhalten. 5 Abg. Schmitthenner(B. Vgg.) begründete dieſe Anfrage. Seine Ausführungen wurden des öfteren durch lebhafte Zwiſchenrufe unterbrochen.(So rief z. B. Abg. Dr. Foehr (Ztr.):„Sie glauben wohl, Sie ſind auf dem Kaſernenhofe?! 9 — Vizepräſident Maier⸗ Heidelberg machte das lärmende Haus darauf aufmerkſam, daß man ſich im Landtage und nicht auf dem Kaſernenhofe befindet. f 3 Weiter begründete Abg. Bauer(D. V..) die förmliche Anfrage ſeiner Fraktion:„Iſt die Regierung bereit, in An⸗ betracht der Vorgänge auf einer Weihnachtsfeier der Reichs⸗ bannerorganiſation in Konſtanz den Schülern die Zugehörig⸗ keit zum Reichsbanner in gleicher Weiſe 8 Uu ver⸗ bieten, wie ſie das wee 555 e zu andern olitiſchen Organiſationen getan hat? 5 In ſeinen Ausführungen bemerkte Abg. Bauer(D. V..), er glaube nicht, daß die Vorgänge, wie ſie ſich in Konſtanz abgeſpielt hätten, zu einer Entgiftung der Atmoſphäre führ⸗ ten, ſondern zu einer Vergiftung. Das Reichsbannet ſei eine ausgeſprochene Parteiorganiſation. Redner tritt weiter für die Ehre des alten Offiziersſtandes ein, von dem 25 Prozent das Leben für das Vaterland gelaſſen hätten. In ſeiner Antwort betonte Unterrichtsminiſter Leers, daß das Reichsbanner inſofern eine füberparteiliche Organi⸗ ſation ſei, als es ſich den Schutz des Vaterlandes zur Aufgabe gemacht habe. Er bedauerte die Vorkommniſſe, wie ſie in Konſtanz vorgekommen ſind, aber er müſſe es ablehnen, dieſe als politiſche bewertet zu wiſſen. Er hätte ſich nicht davon überzeugen können, daß das Reichsbanner ſeinen Charakter gewandelt hätte. 5 Zum Schluß brachte die Bürgerliche Vereinigung gemein⸗ ſam mit der Deutſchen Volkspartei zwei Anträge ein: Der erſte Antrag verlangt: Der Landtag wolle be⸗ ſchließen, daß den Schülern die Zugehörigkeit zum Reichs⸗ banner ebenſo unterſagt werden ſoll, wie es dies anderen Organiſationen gegenüber geſchehen iſt.— In dem zweiten Antrage wird die Antwort der Regierung auf die Förmltiche Anfrage miß billigt. Um 19 Uhr werden die Beratungen abgebrochen und auf 15.30 Uhr vertagt. Letzte Meloͤungen Neues Hochofenunglück— Vier Arbeiter ſchwer verletzt — Hörde i.., 20. Jan. Ein neues ſchweres Hochofen⸗ unglück hat ſich geſtern abend auf der Zeche Phönix in Hörde ereignet. Durch das aus dem durchbrannten Ofen herausſchießende flüſſige Eiſen erlitten vier Arbeiter ſchwere Brand verletzungen. Der Zuſtand der Ver⸗ letzten iſt derart ſchwer, daß man an ihrem Aufkommen zweifelt. Todesfall beim Ringkampf — Stettin, 20. Jan. Bei einem Ringkampf in Stettin ſtürzte geſtern abend der Ringer Zernhard Weſener o unglücklich, daß er einen Bruch der Wirbelſäule erlitt und ſtar b. 5 Hingerichtet — Augsburg, 20. Jan. In Kempten im Allgäu wurde heute vormittag der Doppelmörder Robert Uhle 175 yr hin⸗ gerichtet. Nach langem Leugnen hatte der zum Tode Ver⸗ Urteilte am Donnerstag ein Geſtändnis abgelegt. Fünf Todesopfer einer Sturzſee — Kopenhagen, 20. Jan. Der Farber⸗Paſſagierdampfer „Smiril“ erlitt geſtern einen ſchweren Unfall Eine Sturzſee riß den auf Deck befindlichen Rauchſalon in dem ſich drei Damen und zwei Herren befanden, über Bord. Die fünf Paſſagiere ertranken. Mit Mühe und Not entging der Dampfer ſelbſt dem Kentern. Folgenſchwere Exploſion — London, 20. Jan. Amtlich wird aus Lila(neue Hob⸗ riden) gemeldet, daß bei einer Exploſion in einer franzöſiſchen Handelsniederlaſſung ſechs Franzoſen, ein Engländer und drei Eingeborene getötet wurden, während elf Franzoſen und 45 Eingeborene ſchwere Verletzungen erlitten. Verweigerte Aufenthaltsgeuehmigung — Rio de Janeiro, 20, Jan. Dem an Bord des Dampfers „Morena“ geſtern im Hafen von Rio de Janeiro einge⸗ troffenen früheren bulgariſchen König Ferdinand wurde die Genehmigung, an Land zu gehen, verweigert. Kalt oder Warm Von Dr. med. Oskar Witzenhauſen Es gibt Dinge, die immer dringender verlangen, daß ſie in breiter Oeffentlichkeit erörtert werden, ſo auch die Frage: kalt oder war m, natürlich nicht in meteorologiſcher Hin⸗ ſicht, ſondern in ihrer mediziniſchen(prophylakti⸗ ſchen und therapeutiſchen) Bedeutung. Pfarrer Kneipp hat das unbeſtreitbare Verdienſt, die Menſchheit aus ihrer Lethargie, in der ſie ſich in hygieniſcher Hinſicht befand, zu Ende des vorigen Jahrhunderts aufgerüttelt und veranlaßt zu haben, durch Kaltwaſſermethoden der Verzärtelung des Körpers ein Ende zu machen und ihn gegen die Schädigungen der Außenwelt gründlichſt abzuhärten. Hätte ſich Pfarrer Kneipp damit begnügt, ſo hätte er tatſächlich ein verdienſtvolles Werk geſchaffen und wäre zu einem Wohltäter der Menſchheit geworden. In neueſter Zeit macht jedoch wieder ein zweiter Kneipp viel von ſich reden, namens Mark Clement, der im phyſiologiſchen Labo⸗ ratorium des Middleſer Krankenhauſes tätig iſt. Dieſer geht ſogar einen Schritt weiter als Kneipp, er propagiert nicht nur Abhärtung des Körpers, um ſich gegen plötzlich auf⸗ tretenden Witterungswechſel immun zu machen, nein, er ver⸗ langt auch, gleichviel ob Sommer oder Winter, vollſtändige Abſchaffung der Unterkleidung. Man könnte ja über dieſe Ratſchläge hinweggehen und ſie als das bes ichnen, was ſie ſind, ein richtiger engliſcher Spleen,— aber ſie ſind einmal gedruckt, gehen durch die Preſſe der ganzen ziviliſierten Welt und der größte Teil der Menſchheit hat eine heilige Scheu vor jedem gedruckten Wort. Aber dieſe Ratſchläge des Mr. Clement, wenn ſie auch aus einem phyſtologiſchen Laboratortum ſtammen und in der bedeutenden engliſchen Zeitſchrift„Lanzet“ erſchienen ſind, find grundfalſch und geeignet jedem, der ſie befolgt, ſchweren geſundheitlichen Schaden zu bringen. Gerade das Gegenteil von dem, was dieſer Mann ſagt, iſt wahr und richtig, ſowohl für den geſunden Menſchen, wie ganz beſonders für den Kranken. Für dieſen bedeutet die Frage: warm oder kalt geradezu dasſelbe wie die Frage Hamlets:„Sein oder Nichtſein!“, er Kalte Prozeduren darf nur derjenige zwecks Ab⸗ di bärtung an ſich vornehmen oder vorneh und frei von irgend einer Krankheit iſt. Und ob dies der Fall iſt, darüber entſcheiden kann nur der ſachverſtändige, gewiſſenhafte Arzt— niemals der Laie. Wer ſich alſo einer Abhärtungskur unterziehen will(am beſten durch kurze, kalte Abwaſchungen oder kurze, kalte Bäder,—3 Minuten morgens), der höre zuerſt einmal die Anſicht ſeines Arztes. Wer jedoch irgendwie krank iſt oder ſich krank fühlt, ohne daß die Krankheit vielleicht ſchon zum Ausdruck gekommen iſt, der braucht unbedingt für ſeinen Organismus Wärme und zwar intenſive Wärme, ſowohl in der Kleidung wie in der Luft, kurz in ſeiner ganzen Umgebung. Eine ganz beſondere Stellung nehmen in dieſer Hinſicht alle entzündlichen Erkrankungen ein und Hierin wieder diejenigen, die von der Haut oder den Schleimhäuten aus ihren Ausgang nehmen. Der einzelne Menſch iſt nun einmal, wo er ſich auch aufhalte, von der Wiege bis zum Grabe von einem Millionenheer unſichtbarer Feinde(Bak⸗ terien, Bazillen, Coccen) umgeben, die nur darauf lauern, ſich auf ihn zu ſtürzen. g einen Angriffspunkt, von dem aus ſie unbeachtet in den Körper dringen und ihn mit ihrem Gift überſchwemmen. In dieſer Hinſicht iſt geradezu erſchreckend die Zahl der Blut⸗ vergiftungen als Folgen kleinſter Verletzungen und bei bisher kerngeſunden, jugendlichen Perſonen. In all dieſen Fällen iſt Kälte direkt beeinträchtigend, hier wirkt die Zuführung von Wärme, intenſiver, dauernder Wärme laber nicht Hitze, was beachtet werden muß) lebensrettend. Wo man lokal(alſo an Ort und Stelle) ein⸗ greifen kann, ein dauernder feuchtwar mer Umſchlag, ſo z. B. bet entzündeten, kleineren Wunden, Geſchwüren, Furunkel ete. Worauf es beruht, daß die Wärme hier wie bei den meiſten Krankheiten, die auf Infektion be⸗ ruhen, ſo gut wirkt, ſoll hier nur kurz geſtreift werden: Ich erreiche durch ſie eine raſche Mobjiliſierung aller Abwehr⸗ kräfte des Organismus; mit Anwendung z. B. eines feucht⸗ warmen Umſchlags gebe ich geradezu dem Körper eine Mobilmachungsorder, die er ſofort befolgt, ich erreiche weiter⸗ hin, daß der eingedrungene Feind(Bakterien) ſich raſch in ſeiner Stärke(Virulenz) verändert, ſozuſagen umſtellt und abſchwäccht. Jeder Organismus trägt in ſich die wunderbare Jähig⸗ keit aus ſich heraus Abwehrkräfte zu ſchaffen, dieſe Abwehr⸗ kräfte dem eindringenden Feinde in enormer Zahl und in mächtigem Gegenſtoß entgegenzuwerfen. In dieſem Kampf iſt der beſte Verbündete für den kranken Organismus eben e Wärme. 5 Jede kleine Wunde bildet für jene F . Konzert des Lener⸗Quartetts. Da ſpielten ſie wieder in der„Harmonte“, die Herren Jenöb Lener, Joſef Smilo⸗ pits, Sandor Roth und Imre Hartmann. Eine Quartett⸗ Vereinigung von erleſenem Klang, von wundervoller Durch⸗ ſichtigkeit der vier Stimmen, von Feſtigkeit des rhythmiſchen Grundgefühls, von künſtleriſch geleitetem Temperament. Eine wohlige Temperatur erfüllte auch den anuſehnlichen Hörerkreis; der Beifall war außergewöhnlich ſtark, innerlich gehoben, verließen wir den gaſtlichen Raum der„Harmonie“. Es waren drei Quartette, Mozarts B⸗dur⸗Werk, Dehuſſys „Premier Quat uor“ und Beethovens ſchwieriges E⸗moll⸗Quar⸗ tett(59 11). Und eigentlich“ war nach Claude Deébuſſy, dem Glanz⸗ und Prunkſtück eines franzöſiſchen Meiſters, das große Beethovenwerk zu viel des Schönen. Ein anderes Moment kam hinzu: Beethovens Preſto iſt weniger ſchnell als das geſtrige unſerer ungariſchen Gäſte. Mein Nachbar, der es wohl niemals gehört hatte, meinte, es ſei eine Tarantella! Der urwüchſige, derbe Humor Beethovens fehlte, mußte durch das zu ſchnelle Tempo verloren gehen. Auch das Mozart⸗ Finale war nicht mehr das Allegro aſſat im Zweitakt von 1780. Man mag ſichs in ſehr luſtig überſetzen und wird die allzeit vornehme„Allegria“ Mozarts nicht mehr überhetzen Dieſe Bedenken beiſeite geſetzt, waren beide Tongemälde vor⸗ trefflich ſtiliſtert. Und Debuſſy erſt recht. Man müßte dies Werk, das einen Hauptgedanken durch vier Sütze verfolgt, das den alten„Kontrapunkt“ ſo gründlich moderniſtert, das ganze Pizzicato⸗Humoreske liefert, das in edler Dämpfung von allerlei Seelenleid ſingt(Des⸗dur), das mit leidenſchaftlichen Schwung abſchließt, noch zwei⸗ oder dreimal hören. Denn ein⸗ mal dergleichen hören, iſt trotz der Pariſer Kleinvartitur Durand u. Cie.) gar wenig. Das zündende Virtuoſenſtück, die Pizztegto⸗Humoreske des zweiten Satzes gefiel gewiß allge⸗ mein beim erſten Hören, der dritte Satz(Andantino%) iſt aber wohl von höherem Wert. Und das Finale? es hat einſt viel Lärm auf der Gaſſe gemacht, und die Konſervativen waren ſtarr. Heute laſſen wir einen genialen Muſiker, dem in des Lebens Frühlingstagen leidenſchaftliche Bewegung überkommt, einmal nach ſeiner Art glückſelig werden. Es war jedenfalls ein Glanz⸗ und Prunkſtück unſerer Eßren⸗ gäſte. 0 A. Viertes Sinfoniekonzert im Pereinshausſaal der J. G. Farbeninduſtrie. Zum erſten Male konnte nunmehr die neue Orgel in den Rahmen dieſer Veranſtaltungen hinein⸗ bezogen werden, Welch wertvolle Vermonnigfalkigung der Konzertprogramme damit gegeben iſt, bewies dieſer beſt⸗ gelungene Abend. Das prachtvolle Werk durfte den Auftakt ma⸗ chen mit einem Konzert mit Orcheſterbegleitung von G. F Hän⸗ * del, von einem Berufenen am Spieltiſch bedient: Univ.⸗Muſik⸗ . 1 eee 1 * e 5 Mecklenburg⸗Strelitz mit 302,2 und Anhalt mit 299,1 ringſte Lippe mit 30,1 Krankheitsfällen auf das Freitag, den 20. Januar 1928 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 84 Die Krankenverſicherung in Baden Ein Vergleich mit den anderen deutſchen Ländern Die reichsgeſetzliche Krankenverſicherung iſt ein ſeinem äußeren Umfang ein gewaltiger Bau, der von den rund 92 Millionen Einwohnern des Deutſchen Reiches gegen 20 Millionen umfaßt, ſowie ein ſeiner inneren Struktur nach reichgegliedertes ſoziales Inſtitut, alſo nach beiden Geſichts⸗ punkten vollſter Beachtung wert. Ueber dieſe Krankenverſicherung veröffentlicht das Stati⸗ ſtiſche Reichsamt jetzt als Band 338 ſeiner„Statiſtik des Deutſchen Reiches“ eine ganz ausführliche, mit vielen Ta⸗ bellen in alle Einzelheiten eindringende Darſtellung für das Jahr 1925 als letztes Berichtsjahr. Aus der überreichen Fülle des da gebotenen Materials ſei einiges hervorgehoben, um allgemeine Bedeutung, Umfang und Leiſtung der Kran⸗ kenverſicherung in Baden kurz aufzuzeigen und gleichzeitig Badens Stellung in der Krankenverſicherung für deren wich⸗ tigſte Hauptpunkte mit der Stellung der anderen deutſchen Länder hier zu vergleichen. Dabei iſt ſtets im Auge zu be⸗ halten daß Baden nach ſeiner Bevölkerungszahl den fünften Platz unter den einzelnen Ländern des Deutſchen Reiches inne hat. Was zunächſt die Zahl der Krankenkaſſen. das heißt der Ortskrankenkaſſen, Landkrankenkaſſen, Betriebs⸗ krankenkaſſen, Innungskrankenkaſſen zuſammen, angeht, ſo fallen von dem im Jahr 1925— das alſo als Berichtsjahr im folgenden ſtets anzunehmen iſt— im Deutſchen Reich überhaupt tätigen 7670 Krankenkaſſen 323 auf Baden. Baden ſteht nach Zahl der Kaſſen an vierter Stelle der Länder des Reiches zwiſchen Bayern mit 709 und Württemberg mit 275 Krankenkaſſen. Am oberſten Platz der achtzehn Länder ſteht natürlich Preußen mit 4663 Krankenkaſſen, am niederſten Platz der Länder iſt Waldeck mit 5 Krankenkaſſen. Nehmen wir die Mitgliederzahl der Krankenkaſſen, ſo zählt Baden von den 18 234970 Krankenkaſſen⸗Mitgliedern des Deutſchen Reiches 693 989 Mitglieder(und zwar 421 111 männliche und 272 878 weibliche). Mit dieſer Mitgliederzahl ſteht Baden an fünfter Stelle der deutſchen Länder, zwiſchen Württemberg mit 791 848 und Thüringen mit 561548 Mit⸗ gliedern. Die Höchſtzahl von 10 533 793 Mitgliedern hat Preußen, die Geringſtzahl beſitzt mit 9162 Mitgliedern Schaumburg⸗Lippe.. Nach dem Verhältnis der Mitgliederzahl der Krankenkaſſen gur Bevölkerungszahl Im ſteht Baden an neunter Stelle der deutſchen Länder. Durchſchnitt des Deutſchen Reiches kommen auf das Tauſend Einwohner 292,4 Verſicherte der Krankenkaſſen. In Baden entfallen auf das Tauſend der Bevölkerung 300,1 Verſicherte der Krankenkaſſen. Baden ſteht hier zwiſchen den 1 ET ſicherten auf das Tauſend der Bevölkerung. An höchſter Stelle der Länder iſt Sachſen mit 420,7, am niederſten Platz der Länder iſt Schaumburg⸗Lippe mit 190,7 Verſicherten auf das Tauſend der Einwohner. Hinſichtlich der durchſchnitt⸗ lichen Größe der Krankenkaſſen finden wir Baden an zwölfter Stelle der deutſchen Länder. Im Durchſchnitt des ganzen Reiches kommen auf eine Kaſſe 2394.3 Mitglieder. In Baden entfallen auf eine Kaſſe 2162,0 Mitglieder. Baden ſteht damit zwiſchen den Ländern Sachſen mit 2262,9 und An⸗ halt mit 2018,7 Perſonen als durchſchnittlicher Mitgliederzahl einer Kaſſe. Die höchſte durchſchnittliche Mitgliederzahl einer Kaſſe hat mit 10 484,1 Mitgliedern Hamburg; die niederſte beſitzt unter den deutſchen Ländern Schaumburg⸗Lippe mit 832,9 Mitgliedern auf eine Kaſſe. Krankheitsfälle ereigneten ſich in Baden 394 591 von 9 382 379 Krankheits⸗ fällen im ganzen Deutſchen Reich. Nach dieſer abſoluten Zahl der Krankheitsfälle des Jahres 1925 ſteht Baden an fünfter Stelle der Länder zwiſchen Württemberg mit 453 996 nach Thüringen mit 276 512 Krankheitsfällen. Die Höchſtzahl der Krankheitsfälle hat Preußen mit 5 555 746, die Geringſtzahl beſitzt Schaumburg⸗Lippe mit 3668 Krankheitsfällen. Wichti⸗ ger iſt die relative Zahl der Krankheitsfälle, bezogen auf das Hundert der Mitglieder. Da hat Baden 56.9 Krank⸗ heitsfälle auf das Hundert Mitglieder, gegenüber 51,5 im Reichsdurchſchnitt. Mit dieſer Häufigkeit der Krankheitsfälle ſteht Baden an vierter Stelle der Länder zwiſchen Württem⸗ berg und Bremen mit ſe 57,4 und Anhalt mit 528 Krank⸗ heitsfällen auf das Hundert der Mitglieder. Die größte Häufigkeit der Krankheitsfälle von 60,7 hat Lübeck, die ge⸗ Hundert der Krankheitstage zählte man in Baden 228 514865 Krankheitstagen im ganzen Reich. Krankheitstage iſt Baden an direktor Dr. Hermann An kenden d Mit der Aſſiſtenz des prachtvoll ſpielenden Pfalsorcheſters baute Poppens meiſterliche Hand dieſen erhabenen Händel auf, groß in der Struktur und auch ſeeliſch dem Format der Kom⸗ 12 angepaßt: eindringlich das Andante in ſeiner ſchlich⸗ en Thematik, breit und 812 55 das largo e piano, in friſcher Melodik aufguellend die Bourrée. Eine eindrucks⸗ ſtarke Darbietung, die Profeſſor Boehe und Dr. Poppen zu⸗ gleich gedankt ſek. Unter gleich günſtigen Auſpizien ſtand das Schlußwerk des Abends: Taormina, Ton dichtung für großes Orcheſter von Ernſt Boehe. Helle Freude und aufrichtiger Dank, Prof, Boehe auch einmal etwas eig e⸗ nes darbieten zu ſehen! Die Kompoſition iſt das herzlich Und tief geſchaute, das reif gefaßte und trefflich gekonnte Werk des muſtkantiſchen Menſchen Boehe. Conception iſt das eigens Erleben und intuitive Schauen der von der erdrücken⸗ den Reminiszens der Antike beſchatteten, von junger italie⸗ niſcher Sonne überfluteten Landſchaft Taormina. Inhalt iſt eben die landſchaftliche Schönheit des heutigen Taormina mit den ergreifend kontraſtierenden Denkmälern der ver⸗ ſunkenen Römer errlichkeit; Inhalt iſt die Verkettung von Gegenwart und Vergangenheit im Leben der Menſchen, die über dieſes ſonnige Stückchen Erde bis heute gewandert. In⸗ halt iſt, all dies allegorierend, das unausdeutbare Problem von Leben und Tod, vom ſchickſalhaften Werden und Ver⸗ gehen und der über dem Schickſal ſtehenden Ewigkeitshoff⸗ nung. Was Boehe auf dieſen Unterlagen erbaut, iſt tief und ſchön, iſt mitgelebt und— gekonnt! Mehr als die glanzvolle und routinierte Orcheſtertechnik iſt die Glätte der Themen⸗ entwicklung, iſt die Schlichtheit der Form, die o ne moderne Tonakrobatik zu klanglicher und gedanklicher röße führt. Und Größe atmete auch die Aufführung ſelbſt. Boehe diri⸗ gierte mit leidenſchaftlicher Wärme ſein Orcheſter, das an Können und Hingabe ſein letztes bot. 15710 Sauer ein Sonderlob für weiche ſoliſtiſche Bogenführung im ſüßen Eedur⸗Cantabile des 2. Andanke.— Zwiſchen beiden Werken ſprach Dr. Ludwig Wüllne r Berlin Homers„Hek⸗ tors Beſtattung“ aus dem 24. Geſang der Ilias in der melodramatiſchen Bearbeitung von Botho Sig wart. Un⸗ vergeſſen vom vorfährigen Hören der greiſe Rhapſode mit den jungen Augen, die ſich ſaktgetrunken haben an der Schön⸗ heit von Alt⸗Hellgas, wie ſie die Flias überliefert, ſo ſatt ge⸗ trunken, daß der Menſch und Künſtler Wüllner noch immer verſchwenderiſch geben kann. Bannendes Erlebnis dieſe auch von ungebrochener ſprachlicher Künſtlerſchaft zeugende Rezi⸗ tation. Unvergeßlich gewiß den 2000, die mit ſtürmiſchem Bei⸗ fall nicht geizten.— Dank auch dem gewandten Interpreten des Klavierſatzes: Dr. Salomon⸗Frankfurt, der in letzter Mitglieder. 9 556 912 von Nach dieſer abſoluten Zahl der Stunde für die ausgebliebene Orcheſterbegleitung einſprang. Br B; E. B. fünfter Stelle der Länder, zwiſchen Württemberg mit 10 903 382 und Hambura mit 6547617 Krankheitstagen. Preußen hat unter den Ländern die Höchſtzahl von 133 657 206 Krankheitstagen, Waldeck die Geringſtzahl von 82 688 Krank⸗ heitstagen. Baden ſteht an ſechſter Stelle der achtzehn Länder nach der relativen Zahl der Krankheitstage, nämlich mit 1377.1 Krankheitstagen auf das Hundert der Mitglieder, gegenüber dem Reichsdurchſchnitt von 1253,2 Krankheitstagen. Hier iſt Baden zwiſchen Württemberg mit 1377,8 und Preußen mit 12688 Krankheitstagen auf das Hundert der Mitglieder. An der Spitze der Länder iſt Lübeck mit 1592,5? am Ende der Länderreihe iſt Waldeck mit 701,6 Krankheitstagen auf das Hundert Mitglieder. Auf einen Krankheitsfall kommen in Baden 24,2 Krank⸗ heitstage, gegenüber 24,4 im Reichsdurchſchnitt. Baden hat hier den achten Platz der deutſchen Länder, zwiſchen Mecklenburg⸗Stre⸗ litz ſowie Schaumburg⸗Lippe mit je 24,3 und Preußen mit 24,1 Krankheitstagen auf einen Krankheitsfall. Am höchſten unter den Ländern ſteht Hamburg mit 30,6, am niederſten Waldeck mit 18,0 Krankheitstagen auf einen Krankheitsfall. Wochenhilfs fälle zählt Baden 30 567 unter 746781 im ganzen Reich und ſteht damit, der abſoluten Zahl der Wochen⸗ hilfsfälle nach, an vierter Stelle der Länder, zwiſchen Sachſen mit 70787 und Württemberg mit 27621 Wochenhilfsfällen. Gegenüber Preußen an oberſter Stelle der Länder mit 449 922 Wochenhilfsſällen ſteht Schaumburg⸗Lippe mit 319 am nieder⸗ ſten Platz der Länder. Nach dem Verhältnis der Wochenhilfs⸗ fälle auf das Hundert Mitglieder kommt Baden an vierter Stelle der Länder— gemeinſam mit Waldeck— mit 4, Wochenhilfsfällen auf das Hundert der Mitglieder, gegenüber 4,1 im Reichs durchſchnitt. Baden ſteht zwiſchen Anhalt mit 4,7 und Preußen, Thüringen, Heſſen mit je 4,3 Wochenhilfsfällen auf das Hundert Mitglieder. Die höchſte Verhältniszahl von 5,5 hat Mecklenburg⸗Strelitz, die niederſte von 3,5 beſitzen Würtemberg, Lübeck ſowie Schaumburg-Lippe. Sterbefälle hat Baden 4436 unter 112 933 im ganzen Reich. Baden iſt hier an fünfter Stelle der Länder, zwiſchen Württemberg mit 5408 und Thüringen mit 3808 Sterbefällen. Preußen hat von den Ländern die Höchſtzahl von 63 910; Waldeck beſitzt die Niederſtzahl von 45 Sterbefällen. Nach der relativen Häufig⸗ keit der Sterbefälle iſt Baden am ſiebten Platz der Länder mit 6,4 Sterbefällen auf das Tauſend Mitglieder, gegenüber einem Reichsdurchſchnitt von 6,2 Sterbefällen. Baden ſteht zwiſchen den Ländern Bremen mit 6,5 und Heſſen, Hamburg ſowie Mecklenburg⸗Schwerin mit je 6,3 Sterbefällen auf das Taufend der Mitglieder. Die höchſte relative Häufigkeit der Sterbefälle hat Lübeck mit 90; die geringſte beſitzt Waldeck 11 1155 Sterbefällen auf das Tauſend der Krankenkaſſen⸗Mit⸗ glieder. Fügen wir, um die allgemeine volkswirtſchaftliche und ſo⸗ ziale Bedeutung der Krankenkaſſen in Baden zu kennzeichnen. noch einige Angaben über Einnahmen und Ausgaben der Krankenkaſſen in Baden bei. Die Einnahmen aus Beiträgen beliefen ſich auf 50 802 556 Mark(davon 46 628 968 Mark der Arbeitgeber und verſicherungs pflichtigen Mitglieder und 4 173 588 Mark der verſicherungs berechtigten Mitglieder). Die Zuſatz⸗ beiträge für Familienhilfe machten 154 936 Mark aus; die Erträge aus Kapitalanlagen 599 585 Mark, die Vermögens⸗ veräußerungen 5 729 926 Mark, die ſonſtigen Einnahmen 402 705 Mark. Das ergibt eine Summe der Reinein⸗ nahmen von 57 689 708 Mark, mit der Baden an fünfter Stelle der deutſchen Länder ſteht, zwiſchen Württemberg mit 63 776 323 Mark und Hamburg mit 37 175 768 Mark, gegen⸗ über einer Reineinnahme der Krankenkaſſen im ganzen Deut⸗ ſchen Reich von 1385 183 799 Mark. Von beſonderem Inter⸗ eſſe iſt nun die Ueberſicht über die geſamten Reinaus⸗ gaben der Krankenkaſſen in Baden, bei der ſozialen Bedeu⸗ tung der wichtigſten Ausgabepoſten. Die Ausgaben für Kran⸗ kenhilfs insgeſamt betrugen 41 525 818 Mark; die für Wochen⸗ hilfe insgeſamt 2679 564 Mark(darunter für Familienange⸗ hörige 848 525 Mark); die für Fürſorge im allgemeinen 90 583 Mark(davon für Kinderfürſorge 22 075 Mark); die für Sterbegeld im ganzen 420 460 Mark(davon beim Tode von Mitgliedern 327 100 Mark, beim Tode von Familienangehöri⸗ gen 93 360 Mark). Die Verwaltungskoſten machten im ganzen 3 898 250 Mark aus(davon perſönliche 2 794 418 Mark, ſächliche 603 837 Mark). Die Vermögensanlagen betrugen im ganzen 87785516 Mark. Dazu treten noch ſonſtige Ausgaben mit 578941 Mark. So erhalten wir eine Summe der Rein⸗ ausgaben von 57 472 132 Mark, mit denen Baden an fünf⸗ 8 ter Stelle der deutſchen Länder ſteht, zwiſchen Württemberg mit 63 348 364 Mark und Hamburg mit 37 191662 Mark, gegen⸗ über einer Reinausgabe der Krankenkaſſen im ganzen Reich von 1375 100 874 Mark. 1 85 Der Hauptpoſten der Ausgaben, die Krankenhilfe im Betrag von 41 525818 Mark, verdient bei ihrer ſpeziellen ſozialen Wichtigkeit noch eine nähere Zergliederung im ein⸗ zelnen. Die Ausgaben für Krankenhilfe ſetzen ſich zuſammen aus: Krankenbehandlung durch approbierte Aerzte 9 723 750 Mark; bare Leiſtung ſtatt ärztlicher Verſorgung 2337 Mark; Zahnbehandlung 1763 258 Mark; Krankenbehandlung durch ſonſtige Heilperſonen ausſchließlich Hauspflege 108 628 Mark; Arznei und ſonſtige Heilmittel 5971685 Mark; bare Leiſtung ſtatt Arznei und Heilmittel 5352 Mark; Krankenhauspflege 6356215 Mark; Krankengeld 17 603 154 Mark; Hausgeld 605959 Mark; Taſchengeld 102 555 Mak: Hauspflege 1340 Mark; Fürſorge für Geneſende 181585 Mark. ——— Kommunale Chronik Gemeinderatsſitzung in Schwetzingen G Schwetzingen, 20. Jan. Aus der letzten Gemein de⸗ ratsſitzung iſt zu berichten: Der vom Waſſer⸗ und Straßenbauamt Heidelberg mitgeteilte Voranſchlag über die Unterhaltung der Kreiswege im Jahr 1928⸗29 wurde anerkannt. Die auf die Stadt anteilmäßig entfallen⸗ den Koſten in Höhe von 18 110/ ſind im Voranſchlag für 1928⸗29 vorzuſehen. Zugleich beſchließt der Gemeinderat, beim Kreisrat zu beantragen, daß 1] die Kurfürſtenſtraße (Kreisweg 17b) von der Wirtſchaft zum„Kurfürſten“ bis zuem Haus Klever ebenfalls geteert wird; 2) die vorgeſehene Teerung der Mühlen⸗ und Werderſtra ße mit Rückſicht auf den ſtarken Verkehr auf dieſen Straßen unterbleibt und dafür dieſe Straßen mit einer Walzaſphaltdecke verſehen wer⸗ den. Zuvor ſollen die beiderſeitigen Gehwege der Werder⸗ ſtraße mit Randſteinen und einem Plattenbelag verſehen wer⸗ den. Vorbehaltlich Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes wird für Beſchaffung von Gasverbrauchsappa⸗ raten(Gasherden, Gaskochern, Gasbügeleiſen uſw.]) aus verfügbaren Rücklagen des ſtädt. Gaswerks ein weiterer Kre⸗ dit von 10 000/ bereitgeſtellt mit der Maßgabe, daß die von den Gasverbrauchern zur Rückzahlung gelangenden An⸗ und Abzahlungen den Rücklagen wieder zugeführt werden. Wegen Erſchließung von weiterem Gelände zur Anlage von Kaufgräbern wurde Beſchluß gefaßt.— Die Legung von Gas⸗ leitung in der verlängerten Karlſtraße mit einem vor⸗ anſchlagsmäßigen Aufwand von 2100% wurde genehmigt. Die Lieferung einer Zentrifugalpumpe für das ſtädt. Waſſer⸗ werk wurde der Firma Klein, Schanzlin und Becker Ah. in Frankenthal(Pfalz) übertragen.— Die Schlagraumverſteige⸗ rung vom 5. 1. 1928 wurde genehmigt.— Die im Entwurf auf⸗ geſtellte ortspolizeiliche Vorſchrift„Begräbnis⸗ und Friedhof⸗ ordnung der Stadtgemeinde Schwetzingen“, die den allge⸗ meinen e zum 1. März J. J. vorſteht, fand die Zuſtimmung des Gemeinderats. Zit Mitgliedern der örtlichen Inventurbehörde wurden ernaunk: Kaufmann Guſtay Schwab(Vorſitzender), Ratſchreiber Beckon⸗ bach(Mitglied), Poſtaſſiſtent a. D. Michael Bickel(ſtellv Mit⸗ glied).— Anſtelle der infolge Zurruheſetzung aus dem Dienſt der Bezirksgewerbeſchule ausgeſchiedenen Dienerin Schilling wurde der bei der Stadtverwaltung beſchäftigte Kontrolleur Johann Doſer probeweiſe zum Diener der Bezirksgewerbe⸗ ſchule ernannt.— An eine größere Anzahl Gasabnehmer wurden Gaskocher und Gasbacköfen unter den allgemeinen Abgabebedingungen gegen Ratenzahlung abgegeben. Kleine Mitteilungen Der Stadtverwaltung Kehl iſt es gelungen, durch die W Wohnungsbautätigkeit der letzten Jahre die Wohnungsnot in Kehl im weſentlichen zu behehen, ſodaß in abſehbarer Zeit ein weiterer Wohnungsbau aus ſtädtiſchen Mitteln nicht notwendig wird. Der Bürgerausſchuß Kappelrodeck hat den Gemeinde⸗ voranſchlag 1928 genehmigt. Die Geſamtausgaben betragen 182 841 /, die Einnahmen 140 523 /, der ungedeckte Aufwand alſo 41818 J. Dieſer wird durch eine Umlage von 75 Pfg. auf 100/ Grundbeſitz und 5,50% auf 100% Gewerbeertrag aufgebracht. Die ſtädtiſche Sparkaſſe Säckingen hat im Jahre 1927 einen weſentlichen Aufſchwung genommen. Die Sparein⸗ lagen erhöhten ſich von 612000 auf 1063 000, die Giro⸗ und Scheckguthaben von 164 00 auf 172 000 4. Die Summe der von der Sparkaſſe größtenteils als Hypotheken⸗ und Gemeindedar⸗ lehen ausſtehenden Kapitalten ſtieg von 939 000 auf 1362 000% die Zahl der Spareinlagen von 1420 auf 2000. Die Stadr⸗ gemeinde Säckingen konnte von der Sparkaſſe zu Bau⸗ und 1 Zwecken in den letzten beiden Jahren 209 700„ er⸗ alten. Bei der Bürgermeiſterwahl in Michelfeld im Odenwald wurde der Gemeinderat Dreher zum Ortsober⸗ haupt gewählt. 3 „Schulze Hoppe“ Singſpielaufführung der Liſelotteſchule Die Direktion der Liſelotteſchule lud für den geſtrigen Abend Eltern, Freunde, Gönner und Intereſſenten zu einer Singſpielaufführung in den Muſenſaal ein, um ihrem neuen Landheim in Oberfinkenbach aus den Erträgen der Ein⸗ trittskarten klingenden Zuſchuß zu verſchaffen. Der gute Zweck ſcheint, nach der Fülle des Saales zu ſchließen, in er⸗ freulicher Weiſe erreicht worden zu ſein. Es gelangte ein Singſpiel des in Leisnig in Sachſen leben⸗ den Kantors, Franziskus Nagler, das den Titel„Schulze Hoppe“ führt, zur Uraufführung. Die Fabel iſt einfach. Die Bürger in Glücksdorf ſind mit dem Wettermacher nicht einverſtanden und delegieren deshalb ihren Schulzen Hoppe zum heiligen Petrus, zu deſſen Amt auch das Wettermachen gehört. Der heilige Petrus überläßt freigebig auf ein Jahr die Wetterregie dem Schulzen. Schon nach wenigen Monden wird dieſem aber das Geſchäft, bei dem ihm auch der Teufel manches Schnippchen ſchlägt, zu ſchwierig. Reumütig kehrt er heim. Seine Bürger weiſen ihn aber aus, weil er mit ſeiner ungeſchickten Wettermacherei die ganze Ernte verdorben hatte, ſo daß Petrus helfend einſpringen muß. Einfach wie dieſe Fabel iſt auch die Muſik. Aber viel⸗ leicht beſteht gerade darin ihr Wert. Sie fließt überall in ge⸗ ſunder Empfindung einfach und melodtös dahin. Von den Chören iſt zum mindeſten einer, der dann auch im Schlußbilde zur wiederholten Verwendung kommt, ſo geſchickt volkstüm⸗ lich erfunden, daß er ſich im guten Sinne zum Schlager eigner und gewiß noch oft die Räume des Landheims durchßallen wird. Daß der Komponiſt aber auch ernſtere tiefere Töne erklingen laſſen kann, bewies der Auftakt zu dem einen Bilde, wobei ein Odem guter warmer, wenn auch nicht neuer, im trengen Sinne eigener Muſik, zu verſpüren war. Die durchweg von Schülerinnen der Liſelotteſchule beſtrit⸗ tene Aufführung wies überall gute, zum Teil bemerkenswerte Leiſtungen auf. Der unendlichen Mühe der Generalregie und der Einſtudierung der Solorollen, des aus insgeſamt etwa 300 Mitwirkenden beſteßenden Spielkörpers, hatte ſich Profeſſor Dr. Ott mit erfreulichem Erfolge unterzogen. Die ſehr hübſchen Grotesk⸗Tänze wurden von Fräulein Irmgard Mayer einſtudiert. Stürmiſcher Heryorruf belohnte beide für ihre große Mühe. Das durch Herren des Haus⸗ orcheſters der Liedertafel erhehlich verſtärkte Sch ſi⸗ lerinnen⸗Orcheſter der Anſtalt, ſpielte unter der ſichern und umſichtigen Leitung des Muſiklehrers Schmitt der An⸗ ſtalt mit anzuerkennender Sauberkeit. Den Holz⸗ und Blech⸗ bläſerpart, der gewiß auch in ſoweit Reize bergenden Partitus, hatte im weſentlichen ein Flügel übernehmen mü en, den Herr Guſtav Semmelbeck mit ſichtlichem Können meiſterte. Die Aufführung, deren Wiederholung lebhaft zu begrüßen wäre, erzielte bei der dankbaren Zuhörerſchaft ſtarken wohlver⸗ dienten Beifall. Dr Europagemeinſchaft der Bibliotheken. Eine Zeutral⸗ ſtelle zur Orientierung über die Arbeitsmethoden und den Bücherbeſtand der großen europäiſchen Bibliotheken iſt ge⸗ plant, und zum Zweck der Gründung dieſer Zentralſtelle tief⸗ fen ſich am 27. und 28. Januar in Paris die Generaldirektoren der wichtigſten europäiſchen Inſtitute, allen voran die Leiter der Staatsbibliotheken von Berlin, London, Paris, Wien, Rom, Budapeſt, Stockholm, Berlin. Vertreter der Preußiſchen Staatsbibliotheken iſt Generaldirektor Krüß perſönlich. O Doſtojewſkij über deutſche Landſchaft. In den ſiebziger Jahren hielt ſich Doſtofewſki mehrere Sommer hintereinander zur Kur in Ba d Ems auf. Was für einen überwältigenden Eindruck die Landſchaft des Lahntals bei ſeinem erſten Beſuch in Ems auf ihn machte, zeigt ein Brief an ſeine Gattin aus dem Jahre 1874. Nachdem er ſich über das ihm von jeher ner⸗ haßte Berlin weidlich ausgeſchimpft hat, fährt er fort:„Um zehn Uhr abends ging endlich der Zug nach Ems ab. In dieſer Nacht kam ich gar nicht zum Schlafen; wir ſaßen wie Heringe in der Tonne; aber als der Morgen dämmerte.— ach, Anja, Liebſte, nie im Leben habe ich etwas Aehnliches geſehen!l Was iſt die Schweiz, was iſt die Wartburg im Vergleich zu dieſen; letzten Stück des Weges nach Ems! Alles, was man ſich an Be⸗ zauberndem, Zarten, Phantaſtiſchem in der Landſchaft, der ent⸗ zückendſten in der ganzen Welt, vorſtellen kann: Hügel, Berge, Schlöſſer, Städte wie Märburg, Limburg mit wunderbaren Türmen in überraſchendem Einklang mit Berg und Tal— noch nie habe ich etwas in dieſer Art geſehen! Und ſo ging es 22 55 in den heißen, ſonnendurchleuchteten Morgen bin⸗ ein st. Der Diplomat und die Dame von Welt „Wollen Sie den Unterſchied wiſſen, zwiſchen einem Diplomaten und einer Dame von Welt?“ fragte Talleyrand in einer Geſellſchaft.„Alſo das iſt ſo: Sagt ein Diplomat ja, ſo ſoll das heißen vielleicht, ſagt er vielleicht, ſo ſoll das heißen nein; ſagt er nein, ſo iſt es kein Diplomat. Sagt dagegen eine Dame nein, ſo ſoll das heißen vielleicht; ſacgt ſie vielleicht, ſo ſoll das heißen ja; ſagt ſie ja, ſo iſt es keine Dame von Welt.“ 4. Seite. Nr. 34 Reue Mauuhbeimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 20. Januar 1928 Stäoliſche Nachrichten „Heiliger Bürokratius“ In der Morgenausgabe vom 16. Januar hatten wir eine kotis veröffentlicht, die ſich mit den eigentümlichen Schickſalen eines von Mannheim nach Dresden beſtimmten Waggons be⸗ faßte(übrigens hatte ein Druckfehler, der aus dem 12. Dez. den 16. Dezember gemacht hatte, das Unheil noch vergrößert). Von bahnamtlicher Seite erhalten wir nun nähere Mittei⸗ lungen, die u. a. folgendes beſagen: „Die Unterſuchung hat ergeben. daß der am 21. Dez. bei der Güterabfertigung Mannheim beantragte Ablieferungs⸗ nachweis über den am 16. gleichen Monats nach Dresden ab⸗ geſandten Wagen Papier noch am gleichen Tag telegraphiſch und ſchriftlich nach Dresden⸗Altſtadt weitergegeben wurde. Am 23. traf von da die Antwort ein, daß der Wagen noch nicht eingegangen ſei. Dieſe Mitteilung wurde am gleichen Tag einem Angeſtellten der Abſenderfirma anläßlich einer Nachfrage übermitteltt. Gleichzeitig wurde ihm mitgeteilt, daß nach dem Wagen geforſcht werde. Der Wagen traf am 24. in Dresden ein und wurde am gleichen Tag dem Emp⸗ fänger angemeldet und ausgefolgt. Da die Abnahme an⸗ ſtandslos erfolgte, hielt die Güterabfertigung Dresden die Angelegenheit für erledigt und machte über Eingang und Verbleib des Wagens keinerlei Mitteilung hier⸗ her, ſodaß die Güterabfertigung Mannheim keinen endgül⸗ tigen Beſcheid geben konnte. Es liegt ſonach eine Nachläſſig⸗ keit einer Mannheimer Dienſtſtelle nicht vor. Wo der Wagen den langen Aufenthalt erlitten hat, konnte noch nicht feſt⸗ geſtellt werden. In jener Zeit beſtand große Kälte, die, in Verbindung mit ungünſtigen Windverhältniſſen, den Betrieb auf den großen Rangierbahnhöfen ſehr ungünſtig beeinflußte und ernſte Stockungen im Wagenablauf zur Folge hatte. Gerade Sachſen mit ſeinem dichten Eiſenbahnnetz litt ganz beſonders unter jener Kältewelle und unter ſchweren Betriebs⸗ ſtörungen.“ Die bahnamtliche Dienſtſtelle fügt noch hinzu, daß ſie das Vorkommnis außerordentlich bedauere, ſie aber bei der Be⸗ Urteilung dieſes immerhin ſeltenen Falles die für die Eiſen⸗ bahnverwaltung ganz beſonders ungünſtigen Verhältniſſe in Rechnung zu ſtellen bitte. Kein billig denkender Menſch wird ſich den von der Reichsbahn vorgebrachten Gründen ver⸗ ſchließen. Dennoch bleibt ein ſtarkes Befremden über die Haltung der Güterabfertigung Dresden beſtehen, die trotz telegraphiſcher Nachforſchung durch den Abſender die Ange⸗ legenheit für erledigt erklärt, als ſich der Wagen irgendwo im Dresdener Bereich vorgefunden bit und es nicht einmal für nötig hält, die Abgangsſtation Mannheim von dem Eintreffen des Wagens zu verſtändigen. Dann iſt es ſchließlich auch nicht verwunderlich, daß man die Nachforſchungen nach dem Verbleib des Wagens und den Gründen des langen Aufent⸗ halts unterwegs nicht weiter betrieben hat. Daß ſich dies aus⸗ gerechnet bei der Reichsbahndirektion Dresden ereignete, iſt umſo grotesker, als man gerade dort beſonde; ſorgſam und genau zu ſein ſich bemüht. Denn die Dresdner Reichsbahn⸗ behörde iſt es geweſen, die, wie unlängſt berichtet, der Witwe eines Fahrgaſtes, der im Eiſenbahnwagen vor Abfahrt des Zuges plötzlich verſtarb, zwar das Fahrgeld für die nicht an⸗ getretene und nicht vollendete Reiſe zurückerſtattete, aber 40 Pfg. abzog, weil ihr Mann doch noch lebend durch die Bahnſteigſperre gegangen ſei. Wenn man dienſtlich in 10 Pfennigen ſo genau iſt, dürfte man die gleiche Eigenſchaft doch wohl auch bei einem Objekt erwarten, deſſen Wert in viele Tauſende geht. 8 * * Winterſportzug. Infolge der günſtigen Schneeverhält⸗ niſſe, de ſehr gute Skibahnen im Schwarzwald gebracht haben, ift der inte rſportzug Memuheim Offenburg am 14 0 i Samstag wieder eingelegt. Abfahrt in Mannheim 30 Ahr. * Fahndung nach einem raffinierten Schwindler. Nur unter Mithilfe des Publikums wird es möglich ſein, den von vielen deutſchen Strafbehörden geſuchten Betrüger Kaufmann Reinhard Liebſcher aus Dohna, unſchädlich zu machen. Liebſcher iſt 35 Jahre alt(ſieht etwas jünger aus), mittel⸗ groß, ſchlank, hat dunkle Haare, ſchmales Geſicht, geht gut ge⸗ kleidet und hat ſicheres Auftreten. Sein Trick beſteht darin, daß er in Abweſenheit der Herrſchaft ſich an das Dienſt⸗ perſonal heranmacht und ein angeblich beſtelltes Paket oder einen angeblichen Kunſtgegenſtand gegen ſofortige Zahlung eines höheren Betrages abzuliefern habe. Wenn nötig, geht er auch an das Telephon und täuſcht ein Geſpräch mit dem Hausherrn vor, um ſo ſein Ziel zu erreichen. Hier iſt der Betrüger trotz ergangener Warnungen in den Zeitungen wie⸗ derholt mit Erfolg bei Aerzten, Fabrikanten uſw. aufgetreten. Es iſt damit zu rechnen, daß er wieder hierher kommt. Bei Erſcheinen des Betrügers wolle die Kriminalpoltzei oder die Fahndungspolizei ſofort verſtändigt werden, damit die Feſt⸗ nahme ermöglicht wird. a Das Meiſterſtüch der Polizeiagentin 10 Roman von Otto Schwerin „Hier geblieben, mein Junge,“ ſagte er ruhig.—„Der Hofausgang iſt ſowieſo geſperrt.“ ö Er griff den verlegen grinſenden Burſchen am rechten Handgelenk, und hatte ihm ſofort mit einem Ruck ein feſt⸗ ſtehendes Meſſer aus der Rocktaſche gezogen.— Geladene Piſtolen, Tandelzeug(Diebsbeſteck), fielen unter den Tiſchen zu Boden.— Die Beſitzer entledigten ſich prompt ihrer diver⸗ ſen Corpora delieti.— So wertvoll, beinahe unerſetzlich, das Klamoniß auch ſein mochte, es ſchien immerhin beſſer, ſich ſeiner bei Zeiten zu entledigen, als wegen Beſitzes von Waffen oder Einbrecherwerkzeug gleich verſchütt zu gehen.— Sach⸗ gemäß prüften die Beamten die ſchmierigen Fleppen der Kaſchemmengäſte.— Es ging dabei im großen ganzen recht gemütlich zu.— Widerſtand wurde nicht geleiſtet.— Nur von Fall zu Fall ein unterdrückter Fluch, oder das Aufheulen einer Dirne, wenn irgendwo eine Fleppe als gefälſcht bean⸗ ſtandet oder ſonſtwie verdächtig befunden wurde, und der Be⸗ ſitzer hochging.— Draußen faßte ihn gleich eine Schupo⸗ pakrpuille und zog mit ihm ab.— An einem Tiſch ſaßen zwei Männer, ein älterer mit ſchäbiger Eleganz gekleideter, und ein etwa dreißigjähriger Kerl, der mißtrauiſch bald ſeinen Tiſch⸗ genoſſen, bald die Kriminaliſten fixierte.— Lottka hatte ihm die Ausweispapiere abverlangt.—„Heckmann Guſtav,“ las er. — Geboren am 13. Mai 1896 in Fechenheim.— Gut, Heckmann. — Sie kommen mit.“—„Ich?“ fuhr der Burſche auf.—„Was Aber gemacht?“—„Nas wird ſich auf dem Polizeipräſtdium den 1 Und einige Sekunden ſpäter hatte Heckmann die Patent⸗ feſſef um die Handgelenke.— Der Tiſchgenoſſe legte ſich ins Mittel,— „Laſſen Sie doch meinen Freund laufen.— harmlos. Ich verbürge mich für ihn.“— „So?“ höhnte der Beamte.—„Wer bürgt aber für Sie.— Vielleicht haben Sie die Freundlichkeit, ſich gleichfalls fertig zu machen.— Wir haben auch an Ihrer Perſon einiges In⸗ tereſſe.“— Ein vergnügtes Blinzeln ſtand in den Augen des Kriminalbeamten, als er ſeinem Kollegen und Freund eben⸗ falls die Feſſel umlegte.— „Fertig!“ ſagte der Kommiſſar.—„Wir gehen weiter“ Draußen wurde Heckmann in das Fahndungsauto gehoben und nahm auf dem Rückſitz zwiſchen Lottka und Ballſchuwett Der Mann iſt Kabbeowend Eigendlich iß es jo e Schand, daß ich ſo ebbes twerhaupt verzehle dhu, awer die Vorgſchicht, die muß ich ſchunn dezu ſaache, ſunſcht kann mer des anner nit begreife. Denn des glaabt mer doch ſo ſchnell nit ähner, daß ich in meim ganze Lewe noch bei kähm Kabbeowend geweßt bin. Als Mannemer iß es jo e große Schand, des twerhaupt eiln)zugſchdehe, awer ich habb hald frieher kä Indreſſe draln) ghatt unn wenn mer kä Luſchd zu ebbes hott, dann ſoll mers bleiwe loſſe. Unn ſo iſſes hald kumme, daß ich ſo unerfahre war unn daß mich die Neigierde gekitzelt hott unn ich uln)bedingt aach ſo was emol mitmache wollt. Schunn in de ledſchde Johre hett ich manch⸗ mol Luſchd dezu ghatt, habb awer niemols de Rang kriggt unn ſo habb ich mer vorgenumme, dieſes Johr bſchdimmt uff de erſchde Schlorum zu gehe. Eifrig habb ich die Zeidung ſchdudiert, wo ebbes los iß unn habb mich dann for e Wertſchaft entſchiede, die gſchriewe hott, daß mer kä Schdimmung mitbringe bräucht, weil die ſchunn do ſei. Ich habb mer awer de Kopp verbroche, was mer do aln)ziehe ſoll unn was mer do uffſedze dhät unn bin ſchließlich mit mer änig geworre, daß mer for ſe e Veran⸗ ſchdaldung ſicher de beſchde Aln)zug nemme mißt. Um awer jo ganz nowel zu ſeiln), habb ich noch en weiße Schlips um⸗ gebunne unn de Zilinder uffgſedzt. Wie ich dann ſchunn unnerwegs war, iß mer eiln)gfalle, daß des jo en Kabbe⸗ owend ſei, wo ich hiln)wollt unn daß mer do ſicher e Kabb uffzuſedze hätt. Ich bin alſo nochemol häm unn habb e Dadſchkabb in die Daſch gſchdeckt— for alle Fäll. Wie ich alſo in des Lokal kumme bin, hott mich alles er⸗ ſchdaunt aln)geguckt— habb mich awer weider nit drum ge⸗ kimmert, weil ich ſoviel zu gucke ghatt habb. Des hott alles ſo en komiſche Eiln)druck uff mich gemacht: die viele Leit mit dene Babierkabbe uffm Dez, die viele Fahne unn Girlande, die vunn der Deck runner⸗ ghängt ſinn. Ich war froh, wie ich dann e Blätzel gfunne ghatt habb. Hämlich haw ich mer jo gewinſcht, daß ich mich annerſcht aln)gezoge hätt, denn ich war de Jeinſchde in dem Lokal unn des war mer uln)angenehm, weil ſe mich gleich gafroocht hawe, was ich ſchdifte dhät. Ich ſoll e biſſel mache, denn ſe hätte grad uff mich gebaßt, daß ich die erſcht Rund ſchbringe loſſe dhät. Was habb ich mache wolle, ich habb hald bſchdellt unn ums Rumgucke hawe ſe mer aach ſchunn en rode Fez uffgehockt ghatt. Ich habb zwar erſcht abgewehrt, denn ich wollt doch nix uln)nitzes kaafe— wozu habb ich denn mei Dadſchkabb eilnjgſchdeckt— awer do habb ich kä Ausnahm mache känne unn habb hald mithalde miſſe. Allmählich bin 40 aach warm geworde unn habb mich mit de annere aln)gfreund unn mer ſin in e ganz ausgeloſſene Schoimmung kumme. Ich habb jo ſchwer blude miſſe. Die ganz Bagaſch hott jo blobſe könne, daß es ähm ganz angſcht und bang worre iß. Unn wenn ſe gſaacht hawe, ich ſoll ähne ufflege, dann hott kä Ausredd gholfe, allerdings hawe die annere aach emol ebbes bezahlt, awer mich hawe ſe am Meiſchde gerupft); ſicher hawe ſe ſich eiln)gebild, daß ich viel Monede hätt. Mit der Zeid hott ſich jo mein Rochus gelegt unn ich habb die ganz Gſchicht mit annere Aage aln)geguckt. Obgleich ich nit ähn friher gekännt ghatt habb, ſo hawe mer uns doch gud verſchdanne unn gud unnerhalde. Wie ſchnell iß do die Zetd rumgange unn als mer ans Schunkle kumme ſinn, habb ich en ſtſchd verſchbreche miſſe, widder zu kumme. Des iß aach mei feſchde Abſicht geweßt. Ich habbs, als mer uns verabſchied hawe, jedem in die Hand neigelobt. Uffm Hämweg habb ich mich ſchunn druff gfreet unn hab mich gewunnert, was es doch for liewe Mitmenſche noch gewe hut, die mer ſo per Zufall kenne lernt. Drotzdem mer ziem⸗ lich viel gedrunke hawe, bin ich doch nit gſchwankt, ſunnern bin ganz grad hämgeloffe. Unn um des zu kondrolliere, binn ich uff der Gaß geloffe, immer am Randſtähln) entlang— bloß ware dann mei Hoſſe uff der ähne Seit e biſſel dreckig unn verwedzt. Des habb ich zwar erſcht am annere Morche feſchtgſchdellt unn habb mer aach die ganz Gſchicht nochemol durch de Kobb gehe loſſe. So en Kabbeowend iß jo was ganz ſchänes. Daß ich widder zu ſo was geh, des iß aach ſicher. Awer ob ich mei Verſchbreche eiln)lös, des iß nit ſicher, denn wenn ich widder zu dene geh, dann muß ich doch bloß widdez bleche. Do pack ich liewer die Sach annerſcht aln), denn durch Schade werd mer klug: ich zieh dann en ganze alde Aln)zug aln) unn geh in e Lokal, wo mich kähner kennt. Do werds dann ſicher aach gemietlich werre. Die Haubtſach iß dann, daß ich nie⸗ mand ebbes zahle muß. Vielleicht hott dann aach ähner Mit⸗ leid mit mir unn legt e paar Runde uff—— dann werd awer nvochgholt, was ich des letſchde Mool habb bleche 12 5 * * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht am morgigen Samstag Havarie⸗Kommiſſar Anton May mit ſeiner Ehe⸗ frau Katharina geb. Joſt. — Lange, ehe es Frühling wird Ueber Nacht hat es geſtürmt. Die Zweige der Garten⸗ ſträucher peitſchten an mein Fenſter. Ich wurde wach und hörte eine Weile dem wilden Dängen des Windes zu. Er peitſchte Striche des Regens gegen die Scheiben. Er trotzte ſich in alle Spalten und Niſchen hinein, aber hauchfein mit einem Silberſtimmchen klang ein leiſer Ruf:„Die Güte iſt ſtärker als der Trotz, der Frühling überwindet den Winter. Und am Morgen kam es mir ſo vor, als wenn es gar nicht mehr ſo winterlich wäre. Wohl riß der Wind an dem Bündel Tele⸗ phondrähten, wie an einer wilden Aeolsharfe; wohl ſpürte ich ſeinen eiſigen Odem und die Kraft ſeines Anpralls; wohl ſegelten droben in den Lüften noch die dunklen melancholiſchen Winterwolken, aber ich hörte tief im Ohr immer wieder das holde Klingen und Locken, und das war ſtärker als alles Brau⸗ ſen und Brechen in trockenem Winterholz. 5 Merkt ihr, wie die Kinder auf den Frühling warten? Es wird nicht lange dauern, dann holen ſie die Frihlingsſpiele hervor: den Kreiſel, die Tonkugeln, das Springſeil, die Stel⸗ zen. Und wenn ein ſchöner trockener Tag iſt, zeichnen ſie ſich mit Kreide Figuren aufs Pflaſter, nennen das„Himmel und Hölle“ und hüpfen mit geröteten Wangen darin herum. Herr Griesgram ärgert ſich darüber, denn ſie ſpringen ihm manch⸗ mal auf ſeine ſchön polierten Chevreauxſtiefel. Ich aber freue mich, denn dann weiß ich, daß der ferne Klang des Frühlings ſchon aus dem nächſten nahen Tal wie eine Schalmei herauf⸗ tönen kann, daß bald die erſten Kätzchen im Hage blühn und das erſte Silberwölkchen fröhlich durch die Luft zieht. Lange, ehe es Frühling wird, ſchickt der holde Lenz vorſichtig einen Späher ins Winterland. Er kommt nicht weit, aber in der Einſamkeit ſingt er müten in den Winterſturm hinein ein Lied und ich meine, ich habe in dieſer Nacht ein paar Töne des Liedes gehört. Ich glaube an den Frühling! A. W. N * Inbetriebnahme des neuen Lokalbahnhoſes der O. E. G. 1 früh wird der neue r e der Oberrheini⸗ ſchen Eiſenbahngeſellſchaft an der Friedrichsbrücke in Betrieb genommen. Das alte Bahnhofsgebäude gegenüber der Schule wird abgebrochen und ſoll in Käfertal Verwendung finden. In 14 Tagen bis 3 Wochen ſoll bis Seckenheim ein zwefjaleiſtger Dampfbetrieb aufgenommen werden. Die end⸗ gültige Aufnahme des elektriſchen Betriebes der O. E. G. wird kaum vor Oſtern erfolgen. * Unfälle. Ins allgemeine Krankenhaus wurden geſtern eingeliefert: ein 51 Jahre alter Maſchinenmeiſt er, der in einem Lagerhaus an der Rheinkaiſtraße beim Abmontieren eines Elevators von Teilen gegen die Lagerhausmauern ge⸗ drückt wurde und eine Bruſt⸗ und Rückenquetſchung erlitt, und ein 23 Jahre alter Matroſe, dem auf einem im Hafen liegenden Schiff ein Balken auf den rechten Fuß fiel. * Warnung vor einem Betrüger. Am 6. ds. Mets. hat ein Unbekannter in zwei Fällen auf der Breiteſtraße einige Loſe der Bad. Kriegsblindenlotterie gekauft und jeweils einen wertloſen Kaſſenſchein zu 20 Mk. in Zahlung gegeben. Der Unbekannte wird in einem Fall als ein Mann im Alter von 25—30 Jahren, im andern Falle als ein ſolcher im Alter von 40—45 Jahren bezeichnet. Wahrſcheinlich kommt aber in beiden Fällen der gleiche Täter in Frage, der im Uebrigen als mit⸗ telgroß, unterſetzt, breitſchulterig, mit friſchem, rotem Geſicht und hieſiger Mundart beſchrieben wird. 2 Veranſtaltungen * Gaſtwirts⸗Fachausſtellung. Die Ausſtellung für das Hotel⸗ und Gaſtwirtsfach, Kochkunſt, Kaffeehaus⸗ und Kon⸗ ditorei⸗Betriebe ſowie verwandte Gewerbe in Mannheim, veranſtaltet von der über 700 Mitglieder zählenden Gaſt⸗ wirte⸗Vereinigung, Freie Innung Mannheim, findet von Samstag, 28. April, bis einſchließlich Montag, 7. Mat, in den geſamten Räumen des Roſengartens ſtatt. Die Gruppe „Kochkunſt, Fertige Speiſen“ wird eine beſondere Attraktion auf gaſtronomiſchem Gebiet ſein und ſoll im Muſenſaal plaziert werden. Eine reiche und würdige Beſchickung dieſer Gruppe iſt geſichert. 5 Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen, haben ihre Mitwir⸗ kung der Gaſtwirte⸗Vereinigung zugeſagt, ebenſo auch Mit⸗ glieder des Clubs der Köche benachbarter Städte. Außer der Gruppe 1„Kochkunſt, Fertige Speiſen“ ſind noch weitere 18 Gruppen des einſchlägigen Gewerbes vorgeſehen. Das Intereſſe für die Beſchickung dieſer Abteilungen iſt ſeitens der Firmen ebenfalls außerordentlich rege. Vielfach werden Plätze bis über 100 qm angefordert. ö Der Mann hat recht wenn er von ſeiner Frau Wirtſchaftlichkeit verlangt. Die denkende Hausfrau nimmt kein ſcharfes Waſchmittel, ſondern nur Naumanns weiße Kernſeife„Extrafeine Qualität“ erſt recht, wenn ſie nicht bleichen kann. Naumanns Seife liefert blendend weiße Wäſche mit gutem Duft und zerſtört nicht die Wäſchefaſer. 32 Platz.— Die Türe der Kaſchemme fiel ins Schloß.— Das Ge⸗ gröhl der Gäſte und das Gewimmer der Harmonika ſetzte augenblicklich wieder ein.— Ein heiſerer Baß ſang: ⸗Mädel, heute iſt Johannisnacht, Da wird gleich ein feiner Dreh gemacht, Und, wenn kimmt der ſcharfe„Schmier“, Schnauzt mich an, ganz barſch.——— Denk ich her mn 550 Den Schluß der Gaunerpoeſie konnten die Beamten ſchon nicht mehr vernehmen.— Das Auto der Fahndungskommiſ⸗ ſion war nach der Töngesgaſſe eingebogen und ſauſte die Zeil, Richtung Hauptbahnhof, der Wohnung Dr. Lutz in der Marga⸗ rethenſtraße zu.— Der erſte Teil der Jagd auf die Juwelen⸗ diebe ſtand vor dem Abſchluß.— 12. Kapitel. Als gegen 9 Uhr abends Lutz die Fenſter ſeines Arbeits⸗ zimmers aufriß ballte ſich der Zigarrenrauch in dichten, grauen Schwaden.— Eine sber Schachtel feinſte engliſche Zigaretten, ein gutes Dutzend ſchwere Importen, und beinahe drei Fla⸗ ſchen Schnaps hatte das Verhör mit Heckmann gekoſtet, ein Verhör, das er abſichtlich nicht in den nüchternen Dienft⸗ räumen des Polizeipräſidiums, ſondern in ſeiner eigenen, ge⸗ mütlichen und eleganten Privatwohnung vornahm.— Denn Lutz kannte ſeine Leute.— Es war ihm weniger darum zu tun, den armſeligen Kerl ſo zu überführen, daß ihn der Richter wegen Beihilfe auf einige Monate ins Gefängnis ſtecken konnte, ihm lag daran, den Hauptgauner Gladſtone zu er⸗ wiſchen, die Beute herbeizuſchaffen, und zu dieſem Zweck galt es den Mitſchuldigen Heckmann nach allen Regeln der Kunſt auszuquetſchen.— Während des Verhörs verhielten ſich Dr. Schwarz und Naumann völlig neutral, ſie rauchten ihre Zigar⸗ ren und kippten ihre Schnäpſe.— Es koſtete kein ſchlechtes Stück Arbeit, Heckmann zu überzeugen, daß er ſich am beſten ſtellte, wenn er rückhaltlos die Wahrheit geſtand.— Der Burſche wies unter Hinweis auf ſeine Gaunerehre, die Zu⸗ mutung, ſeine Genoſſenzuverpfeifen, zuerſt entrüſtet von ſich, mutung, ſeine Genoſſen zu verpfeifen, zuerſt entrüſtet von ſich, ſchließen, er wurde nachdenklich, und fetzt hatte ihn Dr. Lutz da, wo er ihn haben wollte.— Statt Beſtrafung winkte ihm im Gegenteil Geld, denn es konnte keinem Zweifel unterliegen, daß ihm ein Teil der als Belohnung ausgeſetzten großen Summen zufließen mußte, wenn es durch ſeine, Heckmanns, Angaben gelang, die Diebe feſtzunehmen, und die Diebes⸗ beute wieder beizuſchaffen.—— ſprechungen, begann er endlich zu reden, zu„kotzen“, wie der kriminaliſtiſche terminus techniens, nicht gerade vornehm, aber doch bezeichnend, lautet.— 5 Alſo ja, er gab es zu, Gladſtone von Weißenſee her zu kennen, wo er, Heckmann, ſeinen„Knaſt“, wegen eines Ein⸗ bruchsdiebſtahls in einer Villa bei Grünau, abgeſchoben hatte. — Gladſtone, der eigentlich Mare Herſoviei hieß, und aus Neurumänien ſtammte, hatte dort drei Jahre Spitz wegen Taſchendiebſtahls im Rückfalle.— Er ſelbſt, Heckmann, ſet Goldarbeiter, aber augenblicklich arbeitslos, und traf vor einigen Tagen, genauer am Montag, Marc Herſoviei zufällig auf der Kaiſerſtraße.— Darob große Freude.— Heckmann war abgebrannt, hatte nichts„drauf“, und folgte gerne der Einladung ſeines ehemaligen Kumpans zu einer Flaſche Wein und einem guten Abendbrot in der Wirtſchaft in der Saalgaſſe. — Dort vertraute ſich ihm Herſovici an.— Er und der andere, ein gewiſſer Morris Clyde, ein Amerikaner, polniſcher Ab⸗ ſtammung, der auch gut deutſch ſprach, hatten zwei große Coups ausgeführt.— Einen in Holland und einen zweiten in Wiesbaden.— Trotz aller Verfolgung gelang es ihnen, mit der Dritten im Bunde, der ehemaligen Tänzerin Sonja Okun, aus Riga, in Berlin die große Sache zu drehen, und, dieſe war nach Meinung Clydes eine Rieſendummheit, weil ſie ihnen die geſamte Polizeimeute auf die Spur ſetzte, ſo daß ſie ſchleunigſt türmen mußten, und an eine Verwertung der Beute vorerſt gar nicht denken konnten.— Da Dr. Lutz hinter ihnen her ſei, und ſie perſönlich kenne, ſei ihr Signalement überall be⸗ kannt, und hier läge nun der ſonderbare Fall vor, daß ſte Werte von mehreren Hunderttauſend beſäßen, aber an ein Verſilbern nicht denken könnten. „Wir ſind ſchwerreiche Leute“, erklärte Herſoviei mit biſſt⸗ gem Humor,„und beſitzen nicht mal ſopfel, um unſere Penſion im Weſten draußen bezahlen zu können Heckmann, den niemand kenne, ſollte nun den Verſuch unternehmen, einige Stücke der Beute zu Geld zu machen.— Er zog nicht recht, denn ihm ſchwante Gefahr.— „Wie ich gehört habe, daß Sie hinter den Gannoven her ſind,“ ſagte er zu Lutz,„da hat mer die ganz Sach ſchon kaan Spaß mehr gemacht.— Mit Ihnen bind ich mich net gern an.“ —— Da ihm jedoch die Hälfte des Erlöſes in Ausſicht geſtellt wurde, unternahm er doch den Verſuch, wenigſtens eine Kette zu verſilbern, und beim heute projektierten Abſchluß des Ge⸗ ſchäftes, das ihm, wenn es klappte, für ſeinen Teil 3000 Mark einbringen ſollte, ging er auch richtig hoch. 8 Lutz ſorgte dafür, daß das Glas Heckmanns nicht leer wurde, und nach einigen Einwänden, Bedingungen und Ver⸗ Lutz wollte wiſſen, ob Herſovict in der Penſtion Hofgarten wohne?- 5(Fortſetzung folgt) Die Mitglieder des Clubs der Köche, K. A K ee el ee. e 5 S * 3F„F72TTV%%%%%GCG0V0V0TTV FEE CC N. ren 1 J 7 1 die norwegiſchen Springer an Klaſſe allen übrigen voran. lympiaſchanze in St. Moritz mit 63 Mtr., . Freitag, den 20. Januar 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) — Ele 5. Seite. Nr. 34 8— 5— Vom Skiſprung Europäiſche Schanzenrekorde Auf ſchmalen Brettern durch die Luft zu fliegen, un⸗ leſchwert von aller Erdenlaſt, vor und unter ſich die im Winterkleide prangende Natur, bedeutet dem ſportlichen Ski⸗ läufer höchſte Erfüllung. In beinahe dem gleichen Maße be⸗ geiſtert ſich der Zuſchauer an den Leiſtungen. Hier iſt es allerdings auch eine gewiſſe Doſis Nervenkitzel, die den Be⸗ obachter an den Sprunghügel führt. Der Laie ſteht immer noch mehr oder weniger unter dem Eindruck einer gefahr⸗ vollen, ja lebensgefährlichen Leiſtung und doch birgt gerade der Skiſprung kaum eine Gefahrenquelle in ſich. Allerdings ge⸗ hört zu einwandfreier Ausführung der Sprünge ſyſtematiſches Training, Schwindelfreiheit und nicht zuletzt eine gehörige Portion Mut, die jedoch bei einem aktiven Sportsmann die Vorausſetzung bildet. Im europäiſchen Skiſport, man kann wohl auch ſagen im internationalen Skiſport überhaupt, ſtehen ſſt eine leicht erklärliche Tatſache, die durch die nordiſchen Witterungs⸗ und geht. An der Heinrich⸗Adolf⸗Schanze bei der alten Schleſiſchen Baude im Rieſengebirge erreichte H. Striſcheck 70 Mtr. Weite, ohne allerdings ſtehen zu können. Geſtandene Sprünge an der 60 Meter⸗Grenze ſind aber auch hier ſchon erzielt worden. * Von bemerkenswerten Rekordſprüngen in der Schweiz ſeien noch folgende angeführt: Erzenbergſchanze in Lange⸗ bruck 60 Mtr.(Trojani⸗Gſtaad), Jungfrauſchanze in Wen⸗ gen 56 Mtr.(Wuilleumier⸗Lauſanne); Lohnerſchanze in Adelboden 55 Mtr.(Schmidt⸗Adelboden); Titliſchanze in Engelberg 53 Mtr.(Biſchoff⸗Engelberg); Pilatus⸗Schanze in Luzern 52 Mtr.(Schlumpf⸗Unterwaſſer). Seit dem Vor⸗ jahre beſitzt auch Italien einen international erprobten Sprunghügel, den in Cortina d Ampezzo, auf dem der inter-Sport welche Winterſportart man in Rückſicht ziehen will. Dabei iſt rund der halbe Winter vorbei und die größten Konkurrenzen ſtehen vor der Tür; alles, was man bisher beabſichtigte, in wichtigen Ausſcheidungsrennen zuſammenzuführen, um für die einheimiſchen und die Weltmeiſterſchaften nur das Beſte an ſportlichem Menſchenmaterial zu entſenden. Die Trai⸗ ningsmöglichkeiten ſind gleicherweiſe beengt und anſtelle des Winterſportes hat manche Mannſchaft die Leichtathletik trei⸗ ben müſſen. Wie die Dinge ſich weiter entwickeln, iſt heute noch kaum überblickbar. Das eine wird ſchon feſtſtehen, daß in den Höchſt⸗ leiſtungen ſich unter Umſtänden dieſe Hemmung durch den ſchlechten Vorwinter und den erſten Teil des Winters fühl⸗ bar machen wird, oder daß aber eine Ungleichheit dadurch entſtehen wird, daß einzelne Gebiete immerhin einige Mög⸗ lichkeiten zur ſportlichen Vorarbeit hatten. Inwieweit dieſes Moment ſich für die Deutſche Skimeiſterſchaft auf dem Feld⸗ berg, für die Deutſche Bobmeiſterſchaft in Oberhof, für die Rodelmeiſterſchaften und letzten Endes für die Olympiade in St. Moritz auswirken wird, iſt mit Zahlen ſchwer zu erfaſſen, aber eine Rückwirkung dürfte nicht von der Hand zu weiſen Schwede Tore Edman 54 Mtr. weit ſprang. ſein. Es wird entweder die Höchſtleiſtung gedrückt, das heißt, die volle Fähigkeit nicht ganz zur Entfaltung kommen, oder es ſind ge⸗ geographiſchen Verhältniſſe begrün⸗ det wird. Schon von klein auf wird der Norweger zum Skiſport gewiſſer⸗ maßen erzogen. Bub oder Mädel üben ſchon in früher Jugend ſich im Springen auf jeder Stelle, die halb⸗ wegs dazu geeignet iſt, und ſo kommt es, daß ſich unter den kaum erſt der Schule entwachſenen Jungen Sprin⸗ ger allererſten Ranges befinden, die manchen Mitteleuropäer von Rang um nichts nachſtehen. Das bedeu⸗ tendſte Talent iſt der fetzt 19jährige Sigmund Ruud, der im Vorfahre auf der Osnaes⸗Schanze in Nor⸗ wegen mit der gewaltigen Leiſtung von 72 Meter Sprungweite aufwar⸗ tete und damit ſeinen großen Lands⸗ mann, den Olympiaſieger Thulin Thams, der„nur“ 71,5 Meter er⸗ Meichte, noch überflügelte. Waren dieſe Sprünge noch bis vor kurzem für den Mitteleuropäer un⸗ erreichbare Leiſtungen, ſo hat ſich dies jetzt mit einem Schlage geändert, nachdem der funge Schweizer Trojani am letzten Sonntag auf der Ber⸗ nin a⸗Schanze in Pontreſina mit einem geſtandenen Sprung von 72 Meter aufwartete. Die Bernina⸗ Schanze iſt aber, abgeſehen von der neuen Olympiaſchanze in St. Moritz, die ihre Feuerprobe erſt bei den Olympiſchen Winterſpielen zu be⸗ ſtehen hat, neben der norwegiſchen Rekordſchanze die einzige, auf der ſich derartige Weiten erzielen laſſen. Auf allen anderen europätſchen Sprungſchanzen liegt die Grenze des Erreichbaren zum Teil recht erheb⸗ lich unter der 70 Mtr.⸗Grenze. Wenn man einen Blick in die Liſte der europätſchen Schanzen⸗ rekords tut, ſo findet man, daß gerade der berühmteſte, der uralte Sprunghügel auf Holmenkollen bei Oslo nur mittlere Sprünge zuläßt. Obwohl dort alljährlich die Beſten der Beſten zuſammentreffen, bedeutet eine Weite von 43 Mtr. hier ſchon eine Seltenheit. Aus dieſem Beiſpiel erſieht man, wie verkehrt es iſt, von einem europäiſchen Sprungrekord zu sprechen. Es iſt dies genau ſo verkehrt, als wenn man bei⸗ ſpielsweiſe Rekorde im Kugelſtoßen mit verſchiedenen Ge⸗ wichten gleichmäßig bewerten wollte. Man kann daher immer nur von Schanzenrekorden ſprechen. Auf den bekann⸗ teſten mitteleuropäiſchen Sprunghügeln, von denen ſich er⸗ klärlicherweiſe der weitaus größte Teil in der Schweiz be⸗ e ſteht wiederum die Kunſt der Norweger obenan. Der orweger Lislegaard hält z. Zt. den Rekord 1 der eine Landsleute Knud Strömſtad, Ole Oeſterud und Dagfinn Tarlſen diejenigen der Sprunghügel von Chateau d Oeux 54 Mtr.), Gſtaa d(52 Mtr.), bezw. Kloſters(47 Mtr.). Auf den bekannten Sprunghügeln Oeſterreichs, in Bad Aufſee und auf dem Semmering dominierte Dagfinn Carlſen mit 54 bezw. 44 Mtr., während Thulin Thams Leiſtung von Chamonix im Jahre 1924 von 57,5 Mtr. auf die franzöſiſche Schweiz maßgebend iſt. Zum Vergleich ſei angeführt, daß die beſte franzöſiſche Lekſtung auf dieſer Schanze mit 47 Meter(Balmat! regtſtriert iſt. Einer der beſten deutſchen Sprunghügel, die Kochelbergſchanze bei Partenkirchen, kommt mit ſeiner Rekordleiſtung an die 60 Mtr.⸗Grenze heran, wie aus dem offiziellen Schan⸗ „zenrekord des Norwegers Liungman von 59,5 Mtr. hervor⸗ „5 wiſſe Ländervertretungen durch dieſen Umſtand benachteiligt. Im Schwarzwald, der ſich im Hin⸗ blick auf die Deutſche Ski⸗Meiſter⸗ ſchaft, die zeitlich mit dem Abſtand von einer Woche hinter der Olym⸗ piade in St. Moritz ſehr günſtig liegt, um Zuzug zu haben, einer beſon⸗ deren Aufmerkſamkeit erfreut, liegen die Dinge ſo, daß bislang keines der angeſetzten Rennen durchgeführt wer⸗ den konnte, ſoweit der Schneeſport in Frage kommt. Im Skilauf ſind die Ortsgruppenwettläufe im Skiklub Schwarzwald als Ausſcheidungs⸗ rennen für die Gauwettläufe bisher unmöglich geweſen, die Gauwettläufe, ſelbſt wieder Ausſcheidung für die Schwarzwaldmeiſterſchaft, ſind mit ihren Terminen auf Mitte Januar nicht einzuhalten und abgeblaſen wor⸗ den. Die Schwarzwaldmeiſterſchaft, am 28.29. Januar im Nordſchwarz⸗ wald auf der Hundseck vorgeſehen, können eher noch Ausſichten haben, da immerhin noch zwei Wochen Ab⸗ ſtand vorhanden ſind. Durchgeführt werden konnten am Feldberg ledig⸗ lich die Trainingskurſe der Skizunft Feldberg in der Neufahrszeit. Im Bobſport war es nicht möglich, die Rennen der Triberger Bahn durch⸗ zuführen, weil die Schneemengen nicht zusreichten, um die Bahn entſprechend zu bauen. Die Rodelrennen haben ein gleiches Der Hornisgrindeturm im Schnee Winterſportlicher Situationsbericht aus dem Schwarzwald Zur kommenden Deutſchen Ski⸗Meiſterſchaft auf dem Feldberg 23.—26. Februar Der Winter 1927/28 hat ſeine Etikette„unnormal“ end⸗ gültig weg. Es wird ihm ſogar nachgeſagt werden, daß er manchen ſeiner Vorgänger mit ſeiner Mißgunſt gegen alles, was am Winterſport hängt, was in ihm und auch von ihm lebt, noch erheblich übertreffe, daß die unfreundlichen Geſellen des Jahreswechſels 1924ſ5 und 1925/26 noch beſſer waren als das laufende Etwas, das ſich„Winter“ nennen will. Es iſt ein kleiner Troſt für das ſonſt ſo ſtark im Winter beſuchte ſüdweſtliche Grenzgebirge, das in wenigen Wochen der Schauplatz der größten deutſchen winterſportlichen Kon⸗ kurrenz, der Deutſchen Ski⸗Meiſterſchaft(23.—28. Febr.), auf dem Feldberg ſein ſoll, wenn man darauf hinweiſt, daß es in anderen deutſchen Gebirgen auch kaum beſſer, teilweiſe noch ſchlechter war, daß im Harz ein Großer Dauerlauf in ſtrö⸗ mendem Regen gelaufen wurde, daß im Rieſengebirge die Bobfahrer durch matſchigen Schnee ſich arbeiten mußten, daß weite Gebiete der Schweiz ohne Schnee ſind oder nur ſo viel haben, daß es für die Alpen nichts bedeutet. Die ſportlichen Folgen aus dieſer Winterungunſt ſind außerordentlich weitgreifend und unter Umſtänden in ihren Wirkungen nicht abzuſehen. Die Sachlage iſt heute winter⸗ ſportlich ſo, daß noch kein nennenswertes Rennen von weit⸗ tragender Bedeutung abgewickelt werden konnte, gleichviel Schickſal bisher gehabt. Lediglich der Eisſport hat profitiert und verſchie⸗ dene Veranſtaltungen in Triberg, Titiſes und Schwenningen[mit 5. Schwierigkeiten) ſind gut unter Dach gebracht worden. Die wirtſchaftliche Rückwirkung dieſer Win⸗ terungunſt iſt ſehr fühlbar. Der Beſuch im Schwarzwald iſt mäßig, das Hotelgewerbe, die Verkehrsmittel, die Geſchäfte, alles leidet. Es fehlt die Seele des Winters. 8 * Neue Winterſportanlagen in den Vayeriſchen Alpen Für die kommende Winterſportſaiſon ſind in verſchie⸗ denen Winterſportplätzen der Bayeriſchen Alpen neue An⸗ lagen geſchafſen worden, die den geſteigerten und ſich ſtändig ſteigernden Anforderungen des Winterſports entſprechen. unter dieſen Neuanlagen nimmt die Skiabfahrt von der Zugſpitze, die durch den Stollen zum Plattferner ge⸗ ſchaffen und bis Mitte Dezember fertig ſein wird, die erſte Stelle ein. Auf dieſer Abfahrt wird bis Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen ein Höhenunterſchied von nahezu 2000 Metern über⸗ wältigt.— Auch die Skiabfahrt von Kreuzeck nach Garmiſch⸗ Partenkirchen wurde ausgebaut. Dieſer größte bayeriſche Winterſportplatz hat auch am Rieſſerſee eine neue Bobbahn erbaut, die am 26. Dezember mit einem Bobrennen eröffnet worden iſt. Bei Bad Tölz wurde die Skiabfahrt vom Blomberghaus neu markiert und in Winklmoos bei Reit im Winkl wurde der Skiübungsplatz ausgebaut und die Unter⸗ kunftsanlagen vergrößert. In Berchtesgaden wurde mitten im Ort ein neuer, 2000 Meter großer Eislaufplatz ge⸗ ſchaffen und bis Mitte Dezember fertig war, die erſte Anfänger und Fortgeſchrittene ausbildet, wurde ebenfalls neu errichtet. Auch Oberſtdorf im Allgäu hat einen neuen Eislaufplatz geſchaffen. RDV. eee ee ee a Waler luft 88k gesunel 6 1— Winfersporfler! Erholungsbedürffige! Bernau(bad. Schwarzwald) 922 m über dem Meer. . 22 11 gasthaus und pension„Rößle —— L ſchöne am Fuße des Herzogenhornus Feldbergs, ruhige Lage, Zimmer, gute bürgerliche Küche. Penſion M..50 bei vier 9 zeiten. Forellenfſiſcheret⸗ Beſitzer: A. Mänle. S243 St. Blasien pension Gertrud Penſion ab Mark.50. Proſpekte. 243 St. Blasien Fensionelhagen Liegekuren— Penſion ab Mark.—— Proſpekte. 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Sy hoch lag zwar der Schnee nicht, daß man befürchten mußte, darin zu verſinken— aber immerhin waren alle Un⸗ ehenheiten verſchneit und man ſtand auf ſeinen Brettern. Dinauf zog ſich der Weg zum Königſtuhl, glatt getreten auf dem Weg und feſtgefahren auf der Straße— es war ſchon üwel Tage kein Flöckchen mehr gefallen. An ein Fahren war nicht zu denken, die Bretter auf der Schulter ſchritten wir zur Höhe. Die Lungen weiten ſich in der reinen Winterluft Alle Alltagsſorgen ſind vergeſſen. Zwar ſcheint nicht die Sonne, graue Wolken zlehen am Himmel— aber unſerer Freude kut das keinen Abbruch. Endlich am Leopolbdſtein önnen wir unſere Ski an die Füße ſchnallen und mit langen Schritten gehts weiter, abwärts zum Kohlhof. Statt aber einer welten weißen Wieſe, wie wir ſie von der Tromm her ge⸗ wohnt waren, fanden wir eine mit Bäumen durchſetzte un⸗ ſaubere Fläche, auf der ſich ungezählte Menſchen tummelten. Im unſicheren Licht gings hinab in die Mulde und wieder den Hang hinauf. Wo ſo viele Platz finden, wird für uns auch Auch etwas übrig ſein. Das traf zu, aber wir mußten die Feſtſtellung machen, daß das Unſaubere der Fläche nichts an⸗ deres war, als Maulwurfshügel und aufgewühlte Gras⸗ bütſchel. lber wir ſind ja ſo beſchelden geworden in den ſchnee⸗ armen Wintern, daß wir froh waren, wenigſtens fahren zu können, ſteckten aber dieſes bald auf, da bei jeder Abfahrt alles ſo ins Schaukeln kam, daß ſelbſt ein ſicherer Läufer Schwierigkeiten hatte, das Gleichgewicht zu halten. Krachend ging es über Erdſchollen hinweg und unſere Bretteln waren uns(atſächlich zu ſchade, um ſie auf dieſe Weiſe zu ruinieren. Was könnte dieſe Wieſe für Wonne ble⸗ ten, bei etwas höherem Schnee— aber es war eben nicht und lietz ſich nicht ändern. Zum Unglück fing nun auch der Schnee noch an zu pappen und manches zünftige Wort fiel aus un⸗ derem Munde. Aber mit Geduld kamen wir doch zur Höhe und ließen uns die gute Stimmung doch nicht verderben, denn Aus ſtand la noch eine kurze Höhenwanderung und eine lange Abfahrt bevor. Alſo friſch drauf los und wir wurden immer ÜUbermütiger, als mit zunehmender Höhe auch der Schnee trockener wurde und das Gleiten wieder zu einem Genuß wurde. Und aus unſerer erdachten Höhenwanderung wurde guch nichts: Bei dem wenigen Schnee eilte alles in den Winterwald, das Gehen ohne Sk war faſt noch ſchöner als Mit dieſen und wir hatten das Nachſehen. Mußten uns mit Uunſeren langen Brettern höhntſche Blicke gefallen laſſen und Außten auſpaſſen, daß uns die vielen Fußgänger nicht die Spitzen abbrach en. Unſeren Unwillen niederkämpfend kamen wir zum Köngsf jetzt kommt die fabelhafte Abfahrt— tuhl dachten wir. Aber vorher doch noch auf den Turm, einen Blick über die Berge. Sorglos wie das gewöhnt, wollten wir ſie ſchon unten ſtehen laſſen— beſannen uns aber doch noch recht⸗ 8 denn wir waren ſa nicht in abgelegenen Skigebieten, ſondern ganz in der Nähe derr Großſtadt, und da dorthin auch Zudere Menſchen als Skiläufer dinkamen, nahmen wir unſere Bretter unter den Arm und zerrten ſie den engen Turm dinauf. Der Rundblick war auch nicht gerade überwältigend raue Wolken am Himmel, weiße Nebel im Tal—— aber die Abfahrt ſtand ſa bevor.— Alſo angeſchnallt, Dis zur f We Das ſchadet ja Ausweichen norbei wie das läuft, aber nur r fü die Rodelbahn an. n und könner 0 2 es e mit nferen N ſſen Wälzten ſich eg 7 1 And ſo war Haupt kein Die Ski geſchr Für einen Ski Riten 9 5 R nin nes Richt alles ſch Gli gu n Glück ſir 111 A und 2 Henzenschwanet 4 g des Feldbergs gel. 5 ö f. Sgezeichn. Benſion von Basthaus u. Pension Waldec 8 rium ige Zimmer, Ia. Küche. Te rug: Hegenüber an. ſchöne, ge · Tidort. on Wintergäſten dem S4 eustadt Schwarzwald! 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Die Schanze hat die örtliche Lage der alten Waldſchanze, jener hiſtoriſch in der Entwicklung des deutſchen Skiſportes gewordenen An⸗ lage, iſt aber im Lauf der letzten drei Jahre im Zuſammen⸗ wirken von Ski⸗Club Schwarzwald und der vorbildlich tat⸗ kräftigen Ortsgruppe Skizunft Feldberg völlig umgebaut und den neueren Anforderungen angepaßt werden, ſodaß man füglich von einer neuen Schanze ſprechen kann. In welchem Ausmaß dies der Fall iſt, erhellt daraus, daß im ganzen rund 40 000 Mark für die Schanze aufgewendet worden ſind. In Verbindung mit dieſer Leiſtung darf aber nicht die außer⸗ ordentlich entgegenkommende Haltung der Fürſtlich Fürſten⸗ bergiſchen Domänen⸗Verwaltung vergeſſen werden. Die Schanze hat ihre Feuerprobe bereits beſtanden in den Ver⸗ bandswettläufen des Ski⸗Club Schwarzwald und im Inter⸗ nationalen Oſterſpringen, wobei die 50 Meter⸗Marke ſchon überſprungen wurde. Für die Deutſche Meiſterſchaft wurden vor allem noch Ergänzungen durch weiteren Waldaushau vorgenommen, ſo daß Springer wie Zuſchauer freiere Sicht haben. Von links und rechts ſowie von allen Seiten unten iſt jetzt weite freie Sicht. Im Auslauf wurde eine neue Tribüne errichtet, die für 400 Perſonen Platz bietet. Weiter oben nimmt eine kleinere Tribüne mit 70 Perſonen Tragkraft die Ehrengäſte, die Preſſe und die Kampfrichter auf. Die ganze Anlage wird ſtabil mit Drahtgeflecht ein⸗ gezäunt, durch das drei Eingänge gehen, einer vom Feld⸗ bergerhof her, einer weiter oben bei der Schanze und ein dritter von unten am Karl⸗Egon⸗Weg. Die Tribünenplätze ſtellen ſich auf zehn, die gewöhnlichen Stehplätze auf zwei Reichsmark. W Die Ski⸗Meiſterſchaft des Ski⸗Club Schwarzwald Infolge der Austragung der Deutſchen Ski⸗Mei⸗ ſterſchaft auf dem Feldberg(23.—26. Februar) wird die Schwarzwaldmeiſterſchaft des Ski⸗Club Schwarz⸗ wald dieſen Winter im Norden des Gebirges und zwar auf Hundseck durch den Gau Hornisgrinde am 28. und 29. Januar ausgetragen, leider im terminlich unvermeidlichen Zuſammen⸗ fall mit der Schweizer Mannſchaft in Gſtaad. Für die Meiſter⸗ ſchaft iſt an der Hundseck eine neu ausgebaute Schanze am Rieſenkopf entſtanden. Die Meiſterſchaft wird erworben durch Teilnahme am Langlauf(16 km am 28. Jan., 9 Uhr) mit Start bei Hundseck und Ziel bei Unterſtmatt und am Sprunglauf(am 29. Jan., 10.30 Uhr) am neuen Hügel Hundseck. Die Schwarzwaldmeiſterſchaft iſt tnternatlo⸗ nal offen und bringt dem Sieger neben dem Titel den ſilbernen Ski des Ski⸗Club Schwarzwald. Weiter iſt dieſer 27. Verbandswettlauf des Ski⸗Club Schwarzwald mit dem Geländelauf(Dr. Tauern⸗Gedächtnislauf) am 28. Jan., 14 Uhr, dem Langlauf für die Jungmannen über 5 km am 28. Jan.,.80 Uhr, und anſchließend der Langlauf für badiſche Polizeimannſchaften. Erſtmals wieder wird der Damen⸗ lauf in den Verbandswettlauf aufgenommen, nachdem er mehrere Jahre durch einen viel umſtrittenen, offenſichtlich auch ſportlich zu eng gefaßten Beſchluß des Deutſchen Ski⸗ verbandes weggefallen war. Der Damenſkilauf dürfte nach ſeinem heutigen Stand ein Recht auf eine Leiſtungsprüfung haben, die ſelbſtverſtändlich von entſprechend ernſten An⸗ forderungen getragen ſein muß. Der Damenlauf iſt am 29. Januar, 9 Uhr, angeſetzt. Meldeſchluß(nur durch die Gaue iſt der 28. Januar. Nenngeld 50 Pfg. und 1 Mk. für den zuſammengeſetzten Lauf. Als Preiſe ſtehen ſieben Ehren⸗ preiſe zur Verfügung. Die zweiten und dritten Sieger er⸗ halten Diplome. Begrüßungsabend am W. Januar und Preisverteilung am W. Januar finden auf Kurhaus Huünds⸗ eck ſtatt. W. R Jur Geſchichte des Schlittſchuhſports Eiſe ſind 5 nderts nach⸗ damals auf einer 5 Bogen⸗ und n ebeuge waren damals in dieſem Sport kannte. ſtebziger J n keinesfalls vergleicht der Mond und all was man alles, ng zu erhalten, eriſche Figuren iſterung des Eiskunſt⸗ n Haines, vorbehalt entſprechende Mitarbeit in dieſer Fortbewe wodurch ja eigentlich erſt größere und ki hervorzubringen ſind. Dieſe Mode n des n Jahrhunderts nach rlin, Wi nd St. Petersburg de. Nar lich in Wien konnte Haines ſich großen Anhang gewinnen 8 iſt ein Verdienß des, Wiener Eislaufvereins, ni raft für eine ſyſtematiſche Ordnung des modern E ufes eingeſetzt zu haben, und damit die Grundl ten und beliebten Sport zu ſchaffen. rſchaft im Kunſtlaufen wurde im Jahr f erſte Europa⸗ me 1 i burg ausgetragen, die erſte Weltmeiſter St. Petersburg, die erſte Meiſterf 8, und die erſte Paarlauf 1K 1 e n. 24 1 die Belebung, die vom Winterſport kommt, ſich notgedrungen Freitag, den 20. Januar 198 zwei Frauen dreißig Meilen auf Schlittſchuhen in ningen 5. zwei Stunden zurücklegten. Aehnliche knapp Hider Wettkämpfe auch ſchon häufig in dieſer Zeit in anderen hollän⸗ iſchen Städten ſtatt. So erzählt die Chronik von einem großen Wettkampf der Frauen in Leeuwarden im Jahre 1805, an dem allein 140 Frauen teilgenommen haben ſollen, von denen die Jüngſten vierzehnjährig, die Aelteren aber his zu fünfzig Jahren zählten. Als Preiſe waren wertvolle Schmuck⸗ ſachen ausgeſetzt. Auch in England war der Schnellauf ſchon vor langen Jahren weit verbreitet. Auf engliſche Sitten iſt auch die damalige Feſtſetzung der Streckenlänge zurück, zuführen, die in engliſchen Meilen und in Yards ausge⸗ ſchrieben war und erſt in der neueren Zeit in Metern feſt⸗ geſetzt wurde. Die erſte europäiſche Meiſterſchaft im Schnell⸗ lauf fand 1891 in Hamburg ſtatt, während die erſte Welt⸗ meiſterſchaft 1893 in Amſterdam ausgeſchrieben wurde. E. 7 Der lauwarme Winter 8 Es ſcheint, daß der laufende Winter ſeine ſchon genügend berüchtigten Vorgänger der Jahre 192425 und 1925/26 noch in den Schatten ſtellen will. Die Schneearmut und die Unbe⸗ ſtändigkeit der Witterung ſteht in der abnormen Entwicklung wohl ſo ziemlich an erſter Stelle ſeit etwa zwanzig Jah⸗ ren, eine Erſcheinung, die noch verſchärft wird durch die un⸗ gemein weitreichende Ausdehnung dieſer Erſcheinung über große Teile des Kontinents. Es iſt ſo ungefähr das ganze Mitteleuropa davon betroffen und alle ſeine Winterſport⸗ gebiete, ob nun dem Mittelgebirge oder den alpinen Regionen angehörend, leiden unter dieſem Zuſtand ganz außerordent⸗ lich. Der größte Teil der Winterſportplätze iſt lahmgelegt. Selbſt die in genügenden Hochlagen der Alpen einigermaßen.. begünſtigſten Plätze weiſen ſo geringe Schneehöhen auf, daß V dort nicht viel anzufangen iſt. Seit dem Tauwetter, das aus⸗ a gerechnet auf die Weihnachtts⸗Neujahrszeit einſetzte und die gut begonnenen Hoffnungen des Winterſports vernichtete, ſind die ganzen deutſchen Gebirge, mit Ausnahme kleiner Teile der Kämme im Schwarzwald, Rieſengebirge, einzelner Teile der bayriſchen Alpen, in Wirklichkeit ſchneefrei. In den Alpen haben ganze weite Gebiete der Schweiz im Berner Oberland. in den Zentralalpen und im Südweſten Schnee⸗ höhen von Null bis zwanzig Zentimetern. In den als Schnee⸗ löcher bekannten Gebieten Graubündens muß ſich der Winter⸗ ſportler mit maximal 40 Zentimetern über ſchlecht verſchneite Hänge mühen, der ſchneereiche Arlberg bleibt ebenfalls bet höchſtens 40 Zentimetern ſtehen, und dabei all dieſe geringen Mengen nur in Meereshöhen von rund 1500 Meter aufwärts. Nun ſchien endlich auf den Dreikönigstag, am 6. Januar, Freund Winter ſich zu beſinnen. Es kam zu verbreiteten Schneefällen, teilweiſe heftigen Stürmen. Die Schneehöhe war im Wachſen und kam wieder auf knapp einen Viertel⸗ meter. Jedoch kaum gefallen, ſo zerronnen. Es folgte wie⸗ derum rapide Erwärmung, die auch bis in die hohen Lagen ging und die Temperaturen über den Gefrierpunkt trieb. In Lagen von 800 Meter 7 Grad Wärme. Wieder eine Hoff⸗ ß nung weniger, und wo noch am Samstag Schnee gelegen ö hatte, war am Sonntag ſtumpfe, greulich⸗graue Wieſe mit kümmerlichen Schneereſten, um die ſich die Südweſtwinde balgten. Während des Sonntags nachmittags kam es dann auch noch zum Regenfall, ſodaß die letzte Hoffnung wieder dahin war. Ergebnis: auf feſtgetretenen Wegen eine un⸗ brauchbare, ſogar gefährliche Vereiſung der dünnen Schnee⸗ lage, ſonſt im Freien das Nichts. Dieſe Geſtaltung des Winters beginnt ſich allmählich zu einer wirtſchaftlichen Rückwirkung ſchlimmer Art auszuwachſen. War ſchon das ganze Weihnachts⸗Neu⸗ jahrsgeſchäft total verdorben, ſo lebte doch die Hoffnung auf Januar immerhin, weil ja ſchließlich Schnee doch kommen mußte. Der Januar hat mit ſeinem Beginn genau ſo ent⸗ täuſcht wie der abtretende Dezember. Der geſamte Winter⸗ ſportverkehr liegt brach. Das, was wirklich geht, ſind ein⸗ zelne Tropfen. Die Gaſtſtätten ſehen ihre beſten Winter⸗ wochen dahin, die Verkehrsmittetl wie Eiſenbahn, gerüſtet wie die Hotels mit vollen Kammern, ſo ihrerſeits mit Sport⸗ zügen, hat enorme Ausfälle, die Geſchäftsleute bis zum klein⸗ ſten Mann herunter, die von belebten Plätzen Einnahmen haben, vermiſſen dieſe. Bis in die kleinſten und tiefſten Ka⸗ näle wirtſchaftlicher Verflechtung dringt der enttäuſchende Zug dieſes Winters. Schwach der Troſt, daß unter dieſem Zuſtand weite Gebiete faſt gleichmäßig leiden bedauerlich, daß auf kleine Regionen verteilt und ſich dort konzentriert. * Garmiſch⸗ Partenkirchen hat ſeine Sportaulagen verbeſſert⸗ „In Garmiſch⸗Partenkirchen, dem größten deutſchen Win⸗ terſportplatz, ſind in dieſem Jahre zahlreiche Neuerungen ge⸗ ſchaffen worden. Der Verkehrs⸗ und Winterſportverein Gar⸗ miſch hat die Anlagen für den Winterſport ausgebaut und vermehrt. Auf dem Sportplatz 9 iſt ein Sporthaus und Clubheim errichtet worden, das mit elektriſchem Licht und Zentralhetzung ausgeſtattet iſt, und deſſen Gaſträume freie Ausſichten auf eine ebenfalls neu angelegte Eisbahn und einen neuen Schießſtand für 12 Schützen ermöglichen. Auch das Ziel der Hausbergrodelbahn befindet ſich vor dem Häuſe, ſo daß viele Veranſtaltungen vom Hauſe aus beobachtet wer⸗ den können, ohne daß die Zuſchauer der kalten Witterung ausgeſetzt ſind. Der Verein hat ferner die im vorigen Jahrs angelegte große Treuzeckrodelbahn, nicht nur eine der ſchönſten, ſondern auch eine der längſten Rodelbahnen Deutſch⸗ lands, deren Start an der Bergſtation und deren Ziel an der Talſtation der Kreuzeckbahn iſt, weiter ausgebaut. Auch die Sklabfahrt vom Kreuzeck iſt neu angelegt, ſo daß ſelbſt 6 er geübte Läufer, nachdem ſie das Kreuzeck mit der on erreicht haben, dieſe ſchöne Abfahrt, die ebenfalls Sportplatz Hausberg endet, ohne efahr wagen italien. Riviera Neroli sz, Savoy Hotel inmitten Blumen u. Paſmen. Erstkl. Familienhotel Der jetzigen Geldwahrung angepaßte Preise. Prospekte. Frau C. Beeler. 1000 Meter über dem Meer Gasthaus„Zum Oehsen“ Wintersportplatz 1. Ranges nde, Sprungſchanze, Rodelbahn.— Gute Unter⸗ egung.— Sentralheizung. 25 ki Proſpekte durch den Beſitzer. Lobos Stockwald-St. Georgen Gasthof und Pension„Rose“ „ Vorzügliches Skigelände. Rodel⸗ und Schlttten bahn. 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Langenberg(Welle 468,8) 20.15 Uhr: Luſtiger Abend aus Köln, dann Nachtmuſik und Tanz. Leipzig(Welle 365,8) 20.15 Uhr: Militärkonzert, dann Funkbrettl. München(Welle 585,7) 19.30 Uhr: Konzert, 21 Uhr: Luſtige Münchner Stunde, Tanzfunk. Stuttgart(Welle 379,7) 12.30 Uhr: Schallplatten, 15 Uhr: Kon⸗ zert, 20.15 Uhr: Wunſchabend, Richard Wagner dann Tanzfunk Ausländiſche Sender: Daventry(Welle 1004) 12 uhr: Konzert, 21 Uhr: Tanzmuſik. Radio Paris(Welle 1750) 13.30 Uhr: Konzert, 21.30 Uhr: Bunter Abend. Mailand(Welle 550) 20.50 Uhr: Gemiſchtes Konzert, Tanzfunk. Rom(Welle 450) 20.40 Uhr: Wagnerabend. Bern(Welle 411) 20 Uhr: Volkstüml. Abend, dann Tanzfunk. Zürich(20 Uhr: Populärer Abend, dann Tanzfunk. Wien(Welle 517,2) 20.45 Uhr: Frühling, Operette von Lehar, dann Tanzmuſik von Hotel Briſtol. Prag(Welle 348,9) 19.30 Uhr: Aida, Uebertr. Nat. Th. Preßburg. Konzert, gaadio-Spezialhhaus Gebr. Rettergatt Marktplatz G 2, 6— fel. 26547. Das Urteil unſerer Kunden über Monette! 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Er knüpfte daran die ernſte Mahnung an alle Ortsgruppen, in ihrer Werbetätigkeit nicht zu erlahmen, da die Zahl von 23 Ortsgruppen mit rd. 5000 Mitgliedern in keinem richtigen Ver⸗ hältnis zu der Zahl der 72 000 gefallenen Badener ſtehe. Der 1. Schriftführer, Stadtbaurat Kemmer, erſtattete den Ge⸗ ſchäftsbericht über das geſamte Arbeitsgebiet, wobei er den günſtigen Erfolg der Werbung in den Landgemeinden, bei der Patenſchaftswerbung, Werbung der Ortsgruppe Konſtanz in der Schweiz und der Wanderausſtellung für Friedhofs⸗ kunſt, die 1928 weiterläuft, hervorhob. Präſident Oberpfarrer Siems ſchilderte in eingehender Darſtellung die Schwierigkei⸗ ten und Hinderniſſe, die auch im letzten Jahr der geſetzlichen Feſtlegung des Volkstrauertages entgegenſtanden, und bat, auch in dieſem Jahre den Tag an Sonntag Reminiscere, 4. März in gleicher Weiſe wie 1927 zu begehen, der einen großen Erfolg gehabt habe. Es wurde beſchloſſen, den Volks⸗ krauertag wiederum möglichſt eindrucksvoll auch in Baden zu geſtalten. Im weiteren Verlauf der Verhandlung wurde beſchloſſen, kleine Reiſen nach den Kriegerfriedhöfen im Ausland den Ortsgruppen zu überlaſſen, unterer beſonderer Mahnung ur Vorſicht hierbei.— Die ſatzungsgemäß ausſcheidenden Mitglieder des geſchäftlichen Vorſtandes, der 2. Vorſitzende, Prälat a. D. D. Schmitthenner, und der 1. Schriftführer, Stadtbaurat Kemmer, konnten ſich zur Weiterführung ihrer Aemter aus geſundheitlichen bezw. dienſtlichen Rückſichten nicht entſchließen. An ihrer Stelle wurde Oberkirchenrat Dr. h. c. Rapp zum 2. Vorſitzenden und Oberregierungsrat * Dr. Jierau zum 1. Schriftführer einſtimmig gewählt. Das Ausſcheiden der beiden genannten Herren bildet einen ſchweren Verluſt für den Landesverband, da beide von An⸗ beginn im Jahre 1919 ihre vollen Kräfte und reichen Erfah⸗ rungen in uneigennütziger Weiſe zur Verfügung geſtellt haben. Stadtbaurat Kemmer trat in die Reihe der Beiſitzer, ſodaß ſein Rat und ſein Beiſtand dem Landesverband in ge⸗ wiſſer Weiſe wenigſtens erhalten bleibt. Aus dem Landt ad- Seckenheim, 20. Jan. Das hieſige katholiſche Pfarr⸗ 5 1 5 55 heimgeſucht, dem jedoch nur geringe Beute zufiel. 4 Bühl, 18. Jan 15 der Nacht auf Montag wurden auf dem hieſigen Güterbahnhofe ſechs üterwagen er⸗ brochen und Waren geſtohlen. Von den Tätern hat man noch keine Spur. 5 Kehl, 18. Jan. In der Nacht auf Sonntag kam es in den ſtädtiſchen ohnbaracken zwiſchen mehreren dort wohnenden Familien zu einer erregten N ſetzung, die ſich ſchließlich zu einer förmlichen Schlacht ent⸗ wickelte. Auf beiden Seiten kämpften Männer und ben miteinander, wobei ſich das„ſchwache Geſchlecht“ der geleerten Bierflaſchen als Hiebwaffe und Wurfgeſchoſſe bediente. Es gab eine ganze Reihe mehr oder minder ſchwer 1 Die Gendarmerie mußte eingreifen, um den ampf zu Ende zu bringen. 5 5 4 Willftatt(Amt Kehl), 18. Jan. Auch iſt nunmehr die Tabakablieferung beendet, die Abnahme und Ver⸗ wiegung ging ab Montag vormittag vor ſich und brachte ein geſchäftliches Treiben in Willſtätt. Daß das Hage 1 des letzten Sommers bei dieſem Haupterwerbszweig 125 Landwirte großen Schaden angerichtet hat, trat 975 ei klar zu Tage. Für hagelbeſchädigte Ware wurden 50, für Qualitätsware 55/ bezahlt. Erntete man in hagelfreien ahren von zwei Seſtern(18 Ar) bis zu acht Zentner Tabak, 5 mußten ſich viele Pflanzer dieſes ahr mit drei Zentner begnügen. Trotz dieſer Einbuße waren die Pflanzer größtenteils mit dem erzielten 1 11 1 8 * Schlächtenhaus bei Kandern, 19. Jan. Seit Weihnachten und 8 521 in der Gemeinde Schlächtenhaus ſtark die Grippe, die auch ſchon Todesopfer gefordert hat „ Nonnenweier bei Lahr, 18. Jan. Am Sonntag feierten die Eheleute Wilhelm Zimmermann 1 das Feſt der 5 Hochzeit.. 5 5 1 1 18. Jan. Die leidige Unſtitte des Hochzeitsſchießens hat wieder einmal ein Opfer gefordert. Beim Abſchießen einer Piſtole explodierte dieſe und flog dem Schützen an den Kopf. Auch an der Hand wurde der Schlitze verletzt. und noch weniger X Wolfach. 18. Jan. Hier wurden drei Handwerks⸗ burſchen feſtgenommen, von denen der eine vom Schwur⸗ gericht Offenburg geſucht wird. Der zwekte. der ſich einen fal⸗ ſchen Namen beigelegt hatte, entpuppte ſich ſchließlich als ein aus einer norddeutſchen Erziehungsanſtalt Entwichener. Müllheim, 18. Jan. Geſtern abend fand, umrahmt von einem feierlichen Gottesdienſt, die Neuwahl des evangeliſchen Stadtpfarrers der Stadt Müllheim für den als Re⸗ ligionslehrer nach Heidelberg berufenen Pfarrer Lauer ſtatt. Mit allen 58 abgegebenen Stimmen wurde Pfarrer Speck aus Langenſteinbach(Amt Ettlingen) zum Stadtpfarrer ge⸗ wählt. Der Gewählte iſt 36 Jahre alt und ſteht auf dem Boden der poſitiven Kirchenrichtung. Lenzkirch. 18. Jan. In der Maſchinenfabrik Mende in Unterlenzkirch entſtand aus bisher unbekannter Urſache Feuer das das noch neue Anweſen in kurzer Zeit in Schutt und Aſche legte. Die Feuerwehr mußte ſich auf die Rettung der anliegenden Wohnhäuſer beſchränken. 5. * Säckingen, 19. Jan. Der Direktor der Geſellſchaft für Bandfabrikation in Säckingen⸗Niederhof und Hänner, Otto Reimann, verſtarb auf der Fahrt nach dem ſchweizeriſchen Hochgebirge in Zürich an den Folgen eines Schlaganfalls. * Stockach, 18. Jan. Im hieſigen Stadtwald wurde eine Tanne gefällt, die eine Vä nge von 38 Metern aufweiſt und einen Umfang von 3,15 Meter, einen Meter über dem Stock gemeſſen, hatte. Der Rauminhalt auf 30 Meter Länge mißt noch 11,22 Fm. ohne Abholz. Die Lebensdauer des Tannenrieſen dürfte ungefähr 120 Jahre betragen. Eichen bei Schopfheim. 18. Jan. Der 70 Jahre alte Dienſtknecht Johann Albiez von Altenſchwand wurde in der Nähe des Anweſens ſeines Dienſtherrn Wilhelm Grether, an einem Baum erhängt aufgefunden. Der Grund zur Tat dürfte darin zu ſuchen ſein, daß Albiez der Kreispflegeanſtalt Wiechs überwieſen werden ſollte, wogegen er ſich ſträubte. * Konſtanz, 18. Jan. In dieſem Jahre kann die Ste⸗ phanskirche, der zum zweiten Male im Anfang des 11. Jahr⸗ d. h. es ſind 500 Jahr vergangen, ſeit die Kirche in ihrer jetzigen Geſtalt errichtet wurde. Der Kirchturm wurde erſt im Jahre 1485⸗86 vollendet. Von dem älteren Bau der St. Ste⸗ phankirche, der zum zweiten Male im Aufabng des 11. Jahr⸗ hunderts, vielleicht auch ſchon im 10. Jahrhundet aufgeführt wurde und nach alten Aufzeichnungen für die damalige Zeit bedeutend geweſen ſein muß, haben ſich keine Spuren mehr Aus der Pfalz * Ludwigshafen a. Rh., 20. Jan. Der Unbekannte, der in den letzten Tagen hier und anderwärts unter den Namen Dr. Weil und Dr. Wolf Betrügereien verübte, gab geſtern hier nochmals eine Gaſtrolle. Er kaufte ſich bei einem Juwelier einen Brillantring und hatte„zufällig“ ſeine Geldbörſe nicht dabei. Der Juwelier war ſo liebenswürdig und überließ ihm trotzdem den Ring, den der angebliche Dr. Wolf am Nachmittag bezahlen wollte. Er ließ ſich nicht mehr ſehen.(Das kommt davon, wenn man keine Zeitung lie. D. Schriftl.)— Drei jüngere Burſchen von hier verkauften am 17. Jan. einem hieſigen Althändler 30 Kilogr. Kupfer⸗ draht. Dieſer dürfte von einem Diebſtahl herrühren und wurde deshalb von der Polizei beſchlagnahmt.— Geſtohlen wurde geſtern abend gegen 12 Uhr einem Schiffer von hier ein Herrenfahrrad im Werte von 150.— Geſtern nach⸗ mittag ſtahl ein 22 Jahre alter, lediger Tagner ſeinem Kameraden, einem 24 Jahre alten erwerbsloſen Tagner, nach⸗ dem er den ganzen Nachmittag mit ihm herumgezecht hatte, in einer Wirtſchaft in der Steinſtraße, einen Zehn markſchein. Das Geld war noch von der in der Früde abgeholten Erwerbsloſenunterſtützung übrig geblieben. Dem Täter konnte das geſtohlene Geld wieder abgenommen werden. pbl. Sportliche Runoͤſchau Abſchluß des Dortmunder Sechstagerennens Dewolf/ van Kempen Sieger * Dortmund, 19. Jan.(Drahtber.) Das dritte Dort⸗ munder Sechstagerennen hat in den letzten Tagen wirklich das gehalten, was es auf Grund ſeiner glänzenden Beſetzung verſprach. Der Publikumserfolg der Veranſtaltung war bei⸗ ſpiellos. Faſt an jedem Abend war die große Weſtfalenhalle ausverkauft, beſondersſſtark war der Andrang der Maſſen am Samstag, Mittwoch und Donnerstag, wo jeweils Tauſende vor den geſchloſſenen Toren ſtanden und Polizei zur Aufrecht⸗ erhaltung der Ordnung aufgeboten werden mußte. Obwohl ſchon in den erſten Tagen das Feld auf Jagden ging, blieben doch Ueberrundungen lange aus. Einmal erſchwerte die Länge der Bahn Ueberrundungen, dann waren aber auch zu viel gleichſtarke Paare im Rennen. Erſt als einige Paare Schwächemomente bekamen, riß das Feld auseinander. Schließlich fiel am letzten Nachmittag die endgültige Entſchei⸗ dung. Dewolfvan Kempen, die ſich ſchon beim 19. Berliner Sechstagerennen glänzend aufeinander eingeſpielt zeigten, konnten den Sieg davontragen. Allerdings hatten ſie dabei inſofern Glück, als das Rennen in den entſcheidenden Stun⸗ den des Donnerstag⸗Nachmittags für ſie neutraliſtert war, da 171 Dewolf und dann van Kempen ſtürzten. Stärker als jeder von den Beiden fuhr der Italiener Linari. Trotz ſeiner vielen Stürze war er ſowohl bei den Jagden, wie auch bei den Wertungskämpfen ſtets vorne. Sein Partner Binda konnte weniger imponieren, er hatte viele Schwächemomente, die ſchließlich auch das Paar um den Sieg brachten. Die Ueberraſchung des Rennens war das junge deutſche Paar Rauſch/ Hürtgen. Die Rheinländer zeigten ſich in den Jagden als ſehr ſtark und brachten ſich aus eigener Kraft an die Spitze des Teldes. Mit ihnen hätten die Franzoſen Wambſt/ Laque⸗ hay, die in den letzten Tagen an ihre Glanzzeiten erinnerten, aber ſchließlich die Nerven verloren, auf gleicher Höhe landen müſſen. Sehr gut hielten ſich auch wieder die jungen Ber⸗ liner Ehmer/ Kroſchel. Die Zährend der letzten Stunden noch erwarteten Jagden blieben aus. Lediglich Suter/ Richli vermochten ziemlich kampflos eine ihrer Verluſtrunden wieder wettzumachen. Das acht Runden zurückliegende Paar Bruskie/ Schorn wurde gegen neun Uhr aus dem Rennen genommen. Von den 16 Spurts der letzten Stunde holten ſich Linari und Kroſchel je vier, Lorenz, Ehmer und Knappe je zwei, Miethe und Tonani je einen. In den 145 Stunden wurden insgefamt 3594, 100 Km. zurückgelegt. Das Endergebnis: 55 Dewolf⸗ Belgien/ van Kempen⸗ Holland 471 Punkte. 2. Rauſch/Hürtgen⸗Deutſchland 9s Punkte.— Eine Runde zurück: 3. Linari) Binda⸗Jtalten 536 Punkte. 4. Ehmer Kroſchel⸗Deutſchland 426 Punkte. 5. Dederichs/ Knappe⸗ VVÿßẽ;5 ee e 359 P. 7. Richli/ Suter⸗Schweiz 331 Punkte. 8. Kroll/ Mi. Deutſchland 177 Punkte. 5 5 e Ortsausſchuß für Leibesübungen Die große Sportwerbewoche im Mai. Der Ortsausſchuß Mannheim für Leibesübungen und Jugendpflege iſt der Repräſentant aller Vereine und Ver⸗ einigungen Groß⸗Mannheims, die Jeibesübungen u. Jugend⸗ pflege treiben ohne parteipolitiſche Bindung. Er umfaßt folgende Sportzweige: Turnen, Fußball— Rugby, Schwer⸗ athletik und Boxen, Waſſerſport, Wandern, Radfahren, Ski, Reiten, Kegeln und Vereinigungen, die ſich ſpeziell der Ju gendpflege widmeu. Die ihm anugeſchloſſenen Vereine haben eine Mitgliederzahl von 32000 Leuten. Seine Hauptaufgabe erblickt der Ortsausſchuß: a) in der Vertretung von Forde⸗ rungen der ihm angeſchloſſenen Vereine den Behörden gegen⸗ über; b) in der Unterſtützung der Vereine bei der Errichtung von Turn⸗, Spiel⸗ und Sportgelegenheiten; c) in der Abhal⸗ tung und Organiſation von größeren turneriſchen und ſport⸗ lichen Veranſtaltungen; d) in der Förderung der Jugend⸗ pflege; e) in der Aufklärung der Bevölkerung über den Wert der Sportbewegung. a In dieſem Jahre tritt der Ortsausſchuß mit einer großen Sportwerbewoche, die im Rahmen der ſtädtt⸗ ſchen Mai⸗Veranſtaltungen läuft, vor die Oeffentlichkeit. Hter⸗ bei werden ſämtliche Sportarten ſich zeigen. Daneben wird ſich der Ortsausſchuß mit dem Vorführen von Sport⸗ filmen und entſprechenden Vorträgen werbend an die größere Oeffentlichkeit wenden. Als erſte derartige Veranſtaltung läßt er am Sonntag, (22. Januar), vormittags 11 Uhr, im„Alhambra“⸗Lichtſpiel⸗ theater den Leichtathletik⸗Lehrfilm des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen laufen, der nicht nur dem aktiven Sportsmann, ſondern jedem überhaupt sportlich Intereſſierten eine Fülle von Wiſſenswertem vermitteln wird. * * Die Gauwettkämpfe des Skiklubs Schwarzwald, Bezirk Rhein, werden am Sonntag beſtimmt auf dem Ruhſtein zur Durchführung gebracht, da die Witterung im Gebirge um⸗ geſchlagen hat und reichlich Neuſchnee gefallen iſt. gnellag Serge On g.—— A 2 0 8%% 25 1 O wolken. O heilte: 0 halb bedeckt. 8 wolkig O dedeckt. o Regen. f GGGraupeln. Nebel. K Gewitter O Windſtälle. A ſehr leichter Oſt. mäßiger Südfüdweſt. E ſtürmiſcher Nordweſt. z Schnee. Die Pfeile fliegen mit dem Winde. Die bei den Stationen ſtehenden Zahlen geben die Tempe⸗ ratur an Die Linien verbinden Ort mit ef em auf Neresgin an üm gere neten Luftdruck 5 Wetternachrichten ser Karisruhervandeswelterwarie Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) Luft. Tem e 2 2 2 N 2 3 8 See · SS 222 Wind 88 2 böte di ne Se. Wette 8 8 m nim d Ses Seis Richt. Stärke 8 Wertheim 1516— 1 5 0 We lleichtſ bedeckt] 7 Königſtuhl] 568 770,2—1 12 NW leicht Nebel Karlsruhe 120 771.0 3 9 2 NNW„ bedeckt 9 Bad.⸗Bad 213 770,9 2 5 1 NO 3 Regen 16 Villingen 780 771.7—1 3 1 NW]„ bedeckt 15 Feldbg. Hof 1275 689.6 5—6 IJ)„ Nebel 20 Badenweil.]— 770,33 0 8 O NW„ 5 0,5 St. Blaſien 8——1 2 1 W 55 5 Höchenſchw—— Nach dem raſchen Durchzug der Tiefdruckrinne, der uns im Gebirge ergiebigen Neuſchnee brachte, iſt heute morgen der Hochdruckrücken von Skandinavien bis Spanien wieder hergeſtellt, ſo daß wir bei Luftzufuhr aus Nordoſt Froſtwetter auch in der Ebene erhalten werden. Vorausſichtliche Witterung für Samstag, bis 12 Uhr nachts: Kälter bei nordöſtlichen Winden lallenthalben Froſt), noch vereinzelt Schneefälle. Amtlicher Schneeberichtsdienſt der Badiſchen Laudeswetterwarte Beobachtungen vom 20. Jannar Dobel, 12 Zentimeter, 12 Zentimeter Neuſchnee, etwas ver⸗ harſcht. l. Schnee, minus 2 Grad. Bühlerhöhe, Plättig, 6 Zentimeter, 68 Zentimeter, Neuſchuge, etwas verharſcht, tr. Nebel, minus 2 Grad, Ski und Rodel mäßig. Hundseck, 20 Zentimeter, 10—15 Zentimeter Neuſchnee, etwas verharſcht, tr. Nebel, minus 2 Grad, Ski und Rodel gut. Herrenwies 20 Zentimeter, 10—15 Zentimeter, Neuſchnee, etwas verharrſcht, l. Schnee, minus 2 Grad, Ski und Rodel gut. Untersmatt, 25 Zentimeter, 16—20 Zentimeter Neuſchnee, etwas verharſcht, l. Schnee, minus 2 Grad, Ski und Rodel gut. Breitenbrunn, 20 Zentimeter, 16—20 Zentimeter Neuſchnee, Pulver, Schneetreiben, minus 1 Grad, Ski und Rodel gut. Hornisgrinde, 45 Zentimeter, 31—45 Zentimeter Neuſchnee, Pulver, l. Schnee, minus 5 Grad, Ski und Rodel ſehr gut. Mummelſee, 20 Zentimeter, 11—15 Zentimetr Neuſchnee, etwas verharſcht, tr. Nebel, minus 3 Grad, Ski und Rodel gut. Ruheſtein, 30 Zentimeter, 21—30 Zentimeter Neuſchnee, Pulver, J. Schnee, minus 8 Grad, Ski und Rodel ſehr gut. Triberg, 25 Zentimeter, 16—20 Zentimeter Neuſchnee, Pulver, bewökt, minus 2 Grad, Ski und Rodel gut. Schönwald, 35 Zentimeter, 31 Zentimeter Neuſchnee, Pulver heiter, minus 3 Grad, Ski und Rodel gut. Schonach, 28 Zentimeter, etwas verharſcht. 2 Grad, Ski gut, Rodel mäßig. St. Georgen, 18 Zentimeter, 11—15 Zentimeter Neuſchnee, Pulver, l. Schnee, 0 Grad, Ski und Rodel gut. Königsfeld, 20 Zentimeter, 11—15 Zentimeter Neuſchnee, Pulver, I. Schnee, minus 1 Grad, Ski und Rodel gut. Furtwangen, 30 Zentimeter, 25 Zentimeter Neuſchnee, Pulver, J. Schnee, minus 3 Grad, Ski gut, Rodel mäßig. Titiſee, 25 Zentimeter, 11—15 Zentimeter Neuſchnee, Pulver, be⸗ wölkt, minus 2 Grad, Ski und Rodel gut. Neuſtadt, 30 Zentimeter, 21—30 Zentimeter Neuſchnee, Pulver, bewölkt, minus 2 Grad, Ski und Rodel gut. Feldberg, 55 Zentimeter, 31—48 Zentimeter Neuſchnee, Pulver; I. Schnee, minus 5 Grad, Ski und Rodel ſehr gut. St. Blaſien, 45 Zentimeter 31—45 Zentimeter Neuſchnee, Pulver, bedeckt, minus 1 Grad, Ski gut, Rodel mäßig. l Höhenſchwand, 42 Zentimeter, 31—45 Zentimeter Neuſchnee, Pulver, bewölkt, minus 3 Grad, Ski und Rodel ſehr gut. Wildbad, 20 Zentimeter, 16—20 Zentimeter Neuſchnee, gekörnt, l. Schnee, minus 1 Grad, Ski mäßig, Rodel gut. Hinterzarten, 25 Zentimeter Neuſchnee, glänzende Skibahn. ————T7—————TV—.—.—.... ̃ ͤoU1mn.]. Herausgeber: Drucker und 1 Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Cbeſredatteur Kurt Fiſcher— Perantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. S Kapſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richar Schönfelder Sprühregen, plus Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil, Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige Franz Rircher— Anzeigen: 1. B. Jar. Faubde 3. Seite. Nr. 34 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe] Freitag, den 20. Januar 1928 * 4 Wir tſeh akts · und Handelszeitun Die Reichsbahn im Dezember 1927 Der Güterverkehr der Deutſchen Reichsbahn im Dez. nahm wle alljährlich ab, jedoch nicht in dem Umfang wie im De⸗ zember 1926. Die Zuckerrübenverarbeitung ping zu Ende, die Erntetransporte hörten auf, und kälteempfindliche Güter konnten nicht befördert werden. Außerdem wirkte der ſtarke Froſt auch lähmend auf die Bautätigkeit und auf den Verſand von Bauſtoffen ein. Dieſe Rückgänge konnten nicht ausgeglichen werden durch die Transporte, die der Reichsbahn durch Behinderung der Schiffahrt zufielen. Es waren nur 3,81 Mill. Wagen zu ſtellen gegenüber 4,15 Mill. im November, die Wagenſtellung hat alſo um 3,83 v. H. abgenommen. Sehr lebhaft entwickelte ſich dagegen der Expreßgutverkehr. Der Kohlenverſand war zu⸗ friedenſtellend, er überſtieg den vom November. Nach Rotterdam wurden etwa 11500 To. mehr befördert, der Koksverſand nach Luxemburg ſtieg um 22 000 To., ſonſt hat ſich die Ausfuhr nur wenig geändert, es wurden für das Ruhrgebiet geſtellt 769 70g 795 6017 Wagen. Oberſchleſien 148 627(147894). Der Verſand künſtlicher Düngemittel war lebhaft, beſonders wegen des ſteigenden Auslandabfages. Der Kartoffelverſand blieb infolge des Froſtes klein. Zur Rübenverarbeitung wurden nur noch 111 886(377 072) Wagen geſtellt. Die Beförderung von Bau⸗ ſtoͤffen ging, wie oben erwähnt, ſehr zurück, für Zement wurden faſt 50 v. H. weniger Wagen geſtellt als im Vormonat. Der Perſonen verkehr zeigte das übliche Bild des letzten Jahresmonats: an den Werktagen ſchwach, Sonntags eine ſtarke Belebung, vor allem des Nahverkehrs, zum Weihnachtsſeſt ein be⸗ trächtlicher Fernverkehr, der nur wenig hinter dem des Vorjahres zurückblieb. Insgeſamt wurden 2670(2158 Dezember 1926) über ⸗ pleunmäßlige Perſonenzüge gefahren. Es wurden eine Reihe von r duen Ausnahmetarifen eingeführt, u. a. für Holz und Holzwaren, für Eiſen⸗ und Metallwaren, eine Reihe von Ausnahmetariſen wurden verändert bezw. verlängert. Im Monat Dezembe verelnnahmte die Deutſche Reichsbahn 42190 Mill. 4, davon 283,91 Mill. aus dem Güter⸗ verkehr, 98,12 Mill. 4 aus dem Perſonen⸗ und Gepäckverkehr und 89,98 Mill. ſonſtige Einnahmen. Es wurden ausgegeben für Be⸗ trieb und Unterhaltung 305,26 Mill. 4, davon 116,13 Mill. 4 ſach⸗ liche Ausgaben; 59,72 Mill. 4 für Erneuerung der Reichseiſen⸗ bahnanlagen; 54,99 Min. exforderten der Dienſt der Reparations⸗ ſchuldverſchreibungen; 8,44 Mill.„ wurden als Rückſtellung für die geſetzl.. und 3,70 Mill.& als Rückſtellung für Vorzugsdividende benutzt. Für werbende Anlagen wurden 51,5 Mill. 4 aufgewandt, die zunächſt aus den für andere Zwecke vor⸗ geſehenen Rückſtellungen aus dem Vortrag 1928 gedeckt wurden. Der Perſonalſtand betrug Ende November 712 870 Köpfe gegen 728 801 Köpfe, die Verminderung im November iſt in der Hauptſache auf Verkehrsrückgang und auf Entlaſſungen von Zeitarbeitern infolge Einſchränkung der Bautätigkeit und Außenarbeiten zurückzuführen. 217 Getreibe⸗Krebitbank Ac. in Berlin. Der AR. beſchloß der GB. am 15. Februar vorzuſchlagen, auf das im Jahre 1927 auf 3,5 Mill.& erhöhte AK. wieder eine Dividende von 10 v. H. zu verteilen Schweizeriſcher Großbankabſchluß. Die.⸗G. Leu u. Co. er⸗ zielte für das Geſchäftsfahr 1927 einſchließlich Vortrag einen Rein⸗ gewinn von 4,178 Mill. Fr. gegen 3,275 Mill. Fr. im Jahre 1926. Auf die Prioritätsaktien wird eine Dividende von 8 v. H.(wie i..) und auf die Stammaktien von d v. H.(wie i..) ver⸗ teilt. Dem Reſervefonds werden 500 000 Fr. überwieſen, der damit auf 4,5 Mill. Fr. gleich 10 v. H. des Kapitals gebracht wird. Auf Grund der Beſchlüſſe der Generalverſammlung vom 28. November ſind vom 1. Januar 1028 ab die bisherigen Stamm⸗ und Prioritäts⸗ aktien einander gleichgeſtellt. % Allgemeine Elſäſſiſche Bankgeſellſchaft, Straßburg. Soweit Bis etzt überſehbar, werden für 1927 vorausſichtlich wieder 11 v. H. Dividende zur Verteilung gelangen.(AK. Frs. 100 Mill.). 2: Mitteldeutſche Stahlwerke A. In der AR.⸗Sitzung wurde der Aöſchluß für das erſte Geſchäftsjahr der Geſellſchaft, das am 30. September 1927 endet, vorgelegt. Der Betriebsüberſchuß nach Deckung fämtlicher Zinſen, Verwaltungs⸗ und Handlungsunkoſten ſtellt auf 11,27 Mill. 4. Hiervon werden in Abzug gebracht Ab⸗ schreibungen auf Anlagen in Höhe von 3,58 Mill.& ſowie Steuern und ſoz. Aufwendungen von 3,99 Mill. 4, zuſammen 7,55 Mill., e daß ein Reingewinn von 3,72 Mill. 4 verbleibt, der wie folgt verwendet werden ſoll: Für eine proz. Dividende auf das 50 Mill. 4 betragende AK. 3,5 Mill. 4, als Vergütung für den Aufſichtsrat 85 848 4. Nachdem ein Betrag von 5000 4 zur Abrun⸗ dung des Reſervefonds auf 5 Mill.& verwandt worden iſt, ſoll der Restbetrag in Höhe von 131017 4 auf neue Rechnung vorgetragen Werden. In der Bilanz ſtehen zu Buche die Anlagen mit 51 Mill. einſchliezlich noch nicht fertiggeſtellter Neubau⸗Anlagen im Betrage von.6 Mill. 4, die Forderungen mit 23 Mill. 4, die Werke mit 5 Mill. 4,— er die Verpflichtungen mit 9 Mill. 4, nicht Abgerechnete Kreditoren mit 8,8 Mill. 4. Produktion und Um⸗ ſatz der Mitteldeutſchen Stahlwerke haben ſich im erſten Jahre ihres Beſtehens günſtig entwickelt. Die Förderung an Rohkohlen betrug 1,3 Mill. Tonnen, die Rohſtahler zeugung 520 000 Tonnen; der Umſatz an Fremde 98 Mill.&. J 5 v. H. Dividende bei Oberbedarf. In der AR.⸗Sitzung der Oberſchleſiſchen Eiſenbahn⸗ Bedarfs AG. in Gleiwitz wurde beſchloſſen 5(0) v. H. Dividende vorzuſchlagen, ferner die in Polniſch⸗Oberſchleſien liegenden Werke in eine Geſell⸗ ſchaft einzubringen, in die von Seiten der Gräflich Balle⸗ ſtremſchen Verwaltung die beiden Gruben Wolfgang und Graf Franz ſowie das elektriſche Kraftwerk Nicolaus eingebracht werden, eine Transaktion, durch welche die bisher faſt ausſchließlich in der Eiſeninduſtrie liegenden Intereſſen der Friedens ⸗ hütte weſentlich erweitert werden. Es handelt ſich dabei alſo um die vor einigen Tagen angekündigte Transaktion rie ⸗ denshütte⸗Ferrum⸗Balleſtrem.! Der Dividendenvor⸗ ſchlag kam, wie die heutige Börſenhauſſe zeigt, unerwartet, de noch vor wenigen Tagen beſtimmt verlautete, man wollr die Ausſchüttung unterlaſſen und die innerhalb der Verwaltung für eine Dividende eintretende Gruppe ſei in der Minderheit. (5) Vereinigte Deutſche Nickel⸗Werke, AG. vorm. Weſtfäliſches Nickelwalzwerk, Fleitmann, Witte u Co., Schwerte i. Weſtf. Dem Bericht über das Geſchäftsfahr entnehmen wir u. a. folgendes: Das Geſchäftsjahr iſt ohne nennenswerte Störung dahingegangen. Das Anternehmen war während desſelben für das In⸗ und Ausland gut beſchäftigt und konnte dementſprechend den Umſatz gegen das Vor⸗ jahr erheblich ſteigern. Der Rechtsſtreit mit den Feuerverſicherungs⸗ Geſellſchaften wurde durch Vergleich beendet. Es wird beantragt, aus dem ausgewieſenen Reingewinn von 1850 025 /, ſollen 13 v. H. Dividende auf die StA. und 6 v. H. auf die VA. ver⸗ teilt werden. Zum Vortrag auf neue Rechnung gelangen 142 858, Das Werk iſt für das neue Jahr reichlich beſchäftigt. * Eiſenhüttenwerke Keula bei Muskau AG. Der Abſchluß weiſt für 1927 wieder einen Verluſt und zwar von rund 248 000 4 aus (k. V. Verluſt 115 488). Die im Zug befindliche Umſtellung des Betriebes hat ſich nach Mitteilungen in der Aufſichtsratsſitzung auch im abgelaufenen Geſchäftsjahr noch nicht ausgewirkt. A. E..⸗Bilanzſitzung am 25. Januar. Wie mitgeteilt wird, findet die Bilanzſitzung bei der A. E. G. am 25. dſs. Mts. ſtatt. An der Börſe rechnet man bekanntlich mit einer Dividenden ⸗ erhöhung von 7 auf—9 v. H. In der Verwaltung iſt man ſich über das genaue Ausmaß der Erhöhung dem Vernehmen nach noch nicht ſchlüſſig geworden. HBilanzſitzungen des Siemens⸗Konzerns. Wie verlautet, findet die Bilanzſitzung der Siemens ⸗Schuckert⸗Werke am 28. d. M. ſtatt. Der AR. der Siemens u. Halske AG. tritt am 27. d. M. zuſammen. An der Börſe rechnet man bekanntlich bei Siemens u. Halske mit einer 2prozentigen Dividendenerhöhung (t. V. 10 v..). Zu den internationalen Zuckerverhandlungen. Die Berliner Zuckerverhandlungen drehen ſich jetzt im weſentlichen um die Feſt⸗ legung der Ausfuhrkontingente der beteiligten Zucker erzeugenden europäiſchen Länder, nachdem im Wege freundſchaft⸗ licher internationaler Vereinbarung bereits feſtgelegt worden iſt, daß Kuba ſeine Erzeugung auf 4 Mill. Tonnen einſchränkt. Zwiſchen der deutſchen und pol niſchen Zuckerinduſtrie ſoll bereits ein gewiſſes Einverſtänd nis über die Ausfuhrmengen erzielt worden ſein. Die Tſchechoſlowakei beanſprucht aber ein Export⸗ kontingent nach Deutſchland, das von der deutſchen Delegation ab⸗ gelehnt wird. Ungarn und Belgien blieben dieſen Verhandlungen bisher fern. Man hofft, daß zunächſt bei dieſen Verhandlungen zwiſchen den europäiſchen Ländern 6 der Welterzeugung an Rüben⸗ zucker erfaßt wird. * Die neuen Bandeiſen⸗Rabatte. In der Frage der Feſtſetzung der Rabatte und Händlerpreiſe für Bandeiſen iſt der Vorſchlag der Bandeiſenvereinigung, den Rabattſatz des Werkhendels von 4 1 pro To. auf 2,80 4 herabzuſetzen, fallen gelaſſen worden. Dieſe Regelung hätte eine Gleichſetzung des Verkaufspreiſes für den Werkhandel und die Bandeiſen vereinigung auf 158/ pro To. be⸗ deutet. Wie wir erfahren, iſt man zurzeit in Verhandlungen über eine anderweitige Preisregelung. * Preisvereinbarung für Mitterbleche. Im Anſchluß an die letzte Mitgliederverſammlung des Grobblechverbandes iſt eine Ver⸗ einbarung über Preiſe für Mittelbleche zuſtandegekommen, wonach ein Mindeſtpreis für Mittelbleche von 155„, Frachtgrundlage Eſſen ſeſtgelegt worden iſt. Hierzu haben ſich ſämtliche Werke bereit er⸗ klärt. Auch wird angenommen, daß in den neuen Feinblechkontrakten die veränderte Rohſtoffgrundlage ſich ausdrücken werde. Die großen Werke fordern ſchon fetzt durchweg bis 180„ pro To. für 1 bis 3 Millimeter⸗Bleche. 2: Preiserhöhung für Nieten. Der Nietenverband hat mit ſo⸗ ſortiger Wirkung den Grundpreis für Gewichtsnieten um 10/ auf 245& erhöht und den Rabatt für Handelsnieten um 2,5 v. H. herab⸗ geſetzt. Ueber die Geſchäftslage erfahren wir, daß die Aufträge noch immer nicht zu einer ausreichenden Beſchäftigung der Ver⸗ bandswerke ausreichen. Vörſenberichte vom 20. Januar 1928 Frankfurt feſter An der heutigen Börſe erfuhr die Tendenz eine merkliche Erholung. Die Stimmung war wieder freundlicher und zuverſichtlicher, ohne daß ſedoch das Geſchäft weſentlich an Umfang zunehmen konnte. Die Privalkundſchaft beteikiate ſich auch heute nicht reger am Geſchäft, die Spekulation nahm aber in ziemlich ſtarkem Maße Deckungen vor, da ein bedeuten⸗ des Decouvert beſtanden haben ſoll. Anregend wirkten die Er⸗ mäßigung der Kreditzinsſätze der Berliner Stempelvereinigung und die franzöſiſche Diskontherabſetzung. Weiterhin erhofft man aus den in der kommenden Woche ſtattfindenden Bilanzſitzungen der ACG. und des Siemens⸗Konzerns die bekannten Dividendenerhöhungen. Schließlich ſtimulterten die verſchiedenen günſtigen Abſchlüſſe in der Montaninduſtrie. Lebhaftere Umſätze verzeichnete wieder der Farben markt: J. G. konnten zum erſten Kurs bereits 3 v. H. anziehen. Stärker verlangt waren ferner Geffürel mit plus 4 v. H. Elektro werte gewannen im übrigen 1 bis 3½ v. H. Ferner lagen Zellſtoff werte merklicher erholt: Waldhof zogen 9 ½ Aſchaffenburg%½ v. H. an. Am Mon tun markt konnten ſich Kurs⸗ beſſerungen von durchſchnittlich 2 bis 3 v. H. bdurchſetzen unter Be⸗ vorzugung von Oberbedarf. Schiffahrtswerte blieben da⸗ gegen heute vernachläſſigt und nur gut behauptet. Auf den Abrigen Marktgebteten ergaben ſich überwiegend Kurserholungen von 1 91s 2 v. H. Im weiteren Verlaufe blieb die Stimmung freundlich und die Kurſe konnten erneut bis 1 v. H. anziehen. Das Geſchäft wurde jedoch merklich ſtil ler. Geldmarktlage kaum verändert. Tägliches Geld 5½ v. H. i Berlin anziehend Schon im heutigen Vormittagsverkehr war die Grundſtimmung unverkennbar freundlicher, ohne daß dies in den Kurſen ſtärker zum Ausdruck kam. Die erſten Kurſe lagen auf Deckungen und Rück l aufe der Spekulation ziemlich einheitlich auf allen Marktgebieten 1 bis 8 v. H. höher. Bemerkenswert feſt Mon ⸗ tanwerte, in denen man Käufe des Rheinlandes beobachten wollte. Sehr lebhaftes Geſchäft hatten Harpener, Mannesmann, Köln⸗Neueſſen und Truſtwerte. Schleſiſches Bergwerk Beuthen eröffneten 374 v. H. höher und konnten im Verlauf weitere 4 v. H. anziehen. Auffällig ſchwach lagen Bemberg mit einem Verluſt von 9 und Stolberger Zink ca. 3 v. H. Von ſonſtigen Spezialbe⸗ wegungen ſind Berger zu nennen, die im Verlaufe 57 v. H. gewannen. Auch Zell Waldhof blieben nach einem Anfangsgewinn von 574 v. H. weiter feſt. Schubert u. Salzer, die ſchon 4 v. H. höher einſetzten, zogen um weitere 4 v. H. an. Auch am Elektromarkt war das Geſchäft zeitweiſe recht lebhaft Anleihen lagen ruhig, An⸗ leiheablöſungsſchuld für Neubeſitz lebhaft und feſt und beinahe 1 v. H. höher. Ausländer geſchäftslos. Anatolier und Mazedonier etwas gefragt. Pfandbrke ſe feſter, Liqufdationsanteile weiter geſucht und bei größeren Umſätzen 5 bis 1„ höher. Der Gel d⸗ markt iſt etwas leichter, Tagesgeld 46, Monatsgeld-8, Wa⸗ renwechſel rd. 674 v. H. Privatdiskont unverändert. Im w eiteren Verlaufe hielt die freundliche Grundſtim⸗ mung an. Spezialbewegungen in Bergmann, Ilſe, Schuckert, Berger, Stolberger Zink, Schleſiſche Bergwerk, Salzdefurth uſw. traten be⸗ ſonders in Erſcheinung. Der Kaffamarkt wies bei kleinem Ge⸗ ſchäft.— proz. Befeſtigungen auf. Bemerkenswert feſt lagen Brauereiaktien. Auf Befürchtungen, daß die morgen erſcheinende Außenhandels⸗Bilanz eine Verſchlechterung aufweiſen könnte, wurde es gegen Schluß wieder etwas ſchwächer und die höchſten Tageskurſe behaupteten ſich nicht. Im allgemeinen lagen die Kurſe über Anfang, Stolberger Zink wieſen einen 6,5proz. Gewinn auf;: Ilſe 3, Schuckert 3,75 v. H. höher. Im Deviſengeſchäft waren Deviſen gegen Reichsmark ziemlich unverändert. der Dollar notierte 4,1955. Spanien nach der vorübergehenden Befeſtigung auf 28,38 gegen London, wieder 28,48. London international ſchwächer 4,8755 nach 4,8765. Die Diskont⸗ ermäßigung in Paris blieb ohne Einfluß auf den Kurs. Berliner Devisen diskontſätze: Reichsbank 7, Lombard 8, Privat 6/ v. 5. — Teich 1. J. 7 2 l 5 1— nugr 0. Januar ar in. R. M. für 83. D M. 2 Holland.. 100 Gulden 169,13 189.47 169,15 189,49 168,74 Athen 100 Drachmen.544 5. 5, 5, 81.— 105 Brüſſel 100 Belga 500 P⸗Fr. 88,42 58,54 888. 58,58 88,87.5 Danzſg.... 100 Gulden 81,74 81.808172 81,88 81.72 8 Helſingfors.... 100 flunl. M. 10,552 10,572 10,552 10,572 10,87 8 Italen... 100 Lire 22,185 22,225 22,185 22.2 8¹.— 7 Südſlawien.. 100 Dinar 7,883] 7, 7, 5 81.— 7 Kopenhagen.. 100 Kronen 112,31 112,53 112,83 112.52 112,50 8 Liſſaboen... 100 Eskudo 20,43 20,4 20. 20, 87 8 Oslo 100 Kronen 111,57 111,79 111,62[111,84 112.50 5 Paris 100 Franken] 16,47 186,51 16,475 186,515 81.— 8 Bragg. 00 Kronen 12,24] 12,444] 12,421 12.441 88.06 25 Schweiz 100 Franken 80,788 80.82„480,89 81,20.8 ofta„„„„„ 100 Leva 3,027] 8,083.827] 8,088 81. 10 Spanien.. 100 Peſeten] 71,92 72,06 71,781.87— 8 Stockhom.. 100 Kronen 112,80 112,82 112857 112,79 112,80.8 Wien. 100 Schilling 89.05 89.17 88,07 89.19 89,07 875 Sudopeſt 100 Pengö= 12500 Kr.] 73.273,42 78.28 78,42 78,42 6 Buenos⸗Alres 1 Pes. 1,181.785 1,782] 1788 1752 10 Canada. 1 Canad. Dollar 4,185 4,195 4,188].181].1888 Japan 8 55.870].874] 1867].871 2,082 5, Kalrgn„ I Fd„982 21,002 20,882 21.002 20,092— Konstantinopel.. 1 türk Pfd.].188 2,187] 2170] 2,174] 18,858 10 Sonden 8 0,489 20,478 20,4420 45 20,48 45 New Dork.... 1 Holler 481] 4189 41818 4188s 4,8 3 Rlo de Janeiro... 1 Milreis 0,8055 0,5075 5,5805 5507 1,862 Urugu ag.... 1 Gold Peſ. 1.276 4,284 4,2761.284] 484 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeſtung Arten und Auslandsanlelden in Prozenten. dei Stückenotierungen in Mark ſe Stuck Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe wäßrend ſich die mit. verſehenen noch in 81% verſtehen. Mannheimer Sffektenbörſe vom 20. Januar 19. J 20. 1. J 29. 19. bank 17401740 Bab. Aſſekura A 0 e berge Maſch. 17.— 22 Bopoth. Bi. 50 200 0 Continent. Berß. 1 61— C. 5. Knerr. 170,0 8 oth. Bk. 175,00175,00[ Mannheim. Berſ. 189.0 140.0 Mann. Gummi 32.— Se e 158588.0 Svereb. Berſ..—.——.— Neckarſumgbrza. 105.0 Süd. Disconto 147.0 147,0 Pfölz. Müßlenw. 188,0 .-G. für Seilind 81.—81.— 7 Zem Heid. 188,0 OVenz 4 Cie. Elektr..-G. 152.0 5 N Farben OARbenan 0 0 20. 2 175.0 82.— 104,0 188,0 141.0 158.0 140,0 141.0 282.0 141.0 Durla ef„ 1438,00148. e dn e. 187.5187, Zubwigah Akt. Br 228,022, Schwargz⸗Storch. 178,0 175, Werger Worms 159,018, Frankfurter VBorſe vom 20. Januar Bank- Alekien Telſen?. Gußſt. 187.0 Baſt A. GG. IHarp. Bergbau 191,5 89 Spiegel 75,28/74.80 D. Creditb 145.2148, JIlſe Bergd. St. A. 238.0 Beck& Henkel 81.—81.— 124.074, 0% Rall Aſchersleb. 141.0 TBergm' Elektt. 183.0188, ITRali W el. 181.0 Bing Metallwerke—. I Mannesmannr. 154,5 1 Mansfeld Akt. 120,0 120,0 1berſchl. E. Bed. 88. IStavi⸗Win. An. 41,80 TByönit Bergbau 9,50 Rhein. Braunk. 248,025, Salz io. 1—.— Tellus Bergbau 131 BK. u. Laurahütte 78,50 Transport- Aletten. Rheinmühlenw. 140,0 a2 Wayß& Freytag 138,0 Zedr. Fahr Jan aldhof 285,0 Deutſche Linol. Add. Zucker 139.0 Badiſche Bank Bank 8 182,00185, Bayr.„u. W. 1740 Fare Banku. 147,5 1 Serlinet Hand. 284.9287, TCom. u. Pripatb. 125,0 I Darmſt. u. Ratb. 298.9 D. Hypeihekendk. 140.0 1. che—. 3* D. Effekt. u. Wechſ. 8 ere an 10,0108, D. Vereinsbank 104.9104, Drem.⸗Beſigh. Oel 74.——.— Cb. Brockh..⸗W. 84.—86.— 8 ideld. 189.0 1917 179,0 1810 178.0 cement Karlſtadt 178,0 Thamotteunnaw Then. W. Albert 125,0 Tont.Nürnd. zg. 170.0 IDatmier Motor 88,15 Dold⸗u S. Anſt. 183,5 Dyckerh& Widm.—.— Dingler Zweibr.—.— IDisconto-Geſ.— 159,7 Scdentungdehn Dürkoppwerk St. 78.—78.— Fbapag„ 149,0 148,0 Duüſfeld. Rat. Dürr 75.—78.— 5 1 Slayd 181,018[Fiſen Kaiſersl.— Tuts. Licht u. K. 218.5 108,0 Kiſ. 88d. Wolle 32.80—,— . S. 8. altimore& Ohio 108.5 05—— Frankf. 81. 81.— Induſtrie⸗Akkien. Emafllest. Ullrich 22.—22.— 7 Enzinger Union 51.—52,.— Eichd.⸗Mannd. T—.——.— Eßlinger Maſch. 75,.—78— Ettling. Spian.-+ 280,0 e oh. Blei 78,50 aber Schleicher 88.50 J. G. Fardenind. 287,5 aht Gebr. 5 d. warz⸗Stor Derger 188.0188 19. J 20. 19. 20. 19. J 20. 18. 20. 18. 20. Hanfwerke Füßen 18806ſ138 5 Neckarſ. Fahrzg. 104.0108, 2 uhrenfabr. Furtw—.——.— Gebhard Textil. 182,8 189,0 T Mans feld. Akt. 118801298 1„ Alkali 1780 1889 Oilpertürmaturf. A Nrh. Leder Spier 88.—98.— Rer. deutſch. Oelf. 87.—87,.—.Gelſenk. Beam. 139,5 141,2 Narkt⸗ u. 5 188.0155, Wicking⸗Cement. 181.8158, Hirsch Kupfen N. 118.5 dies Peters uniongref 112,2 113,0.. h. Ind. Mainz 103,503, 1. Gelfenk. Gußſt. e Rech. Web. Bind. 228 9232.5 DieslochTonwat 100,0 100.0 * 87.— 88.80 N ß 3& Co. 7977 2999 85—* 5 75 3 5 288.0450 Ind 781 35 Boiltpos A G. Fek 59,—50,.— Jer. Utramarinf. 147,014½,0 German. Portl.⸗3 201, bſaneg⸗. Wittener Gußſt. 89.— 82, Slbsertehl. Jus 25,15 7,8 VBorzeltan 8 81.80 81,.— Ber. iellet. Beclin 159.0015058 Gerresheim. Glas 141.0 13¼ Pig& Geneſt 187,5 138.5 Dolf, Budau„88,25 58,75 Junghans St.⸗A. 88.— 89.50 Rein. Geöb a Sch: 128,0 124,0 dent g. 17508 3 1 Nez—.—.— Heuer eren. 18.0 f8 0 „Kalſersl. 208,0 208.0 IRheinelekt. S 32,7 154,2 Zeigt& Häff. St. 179,0179,5 Bedr. Goedhardt 180 Wein 00 Karlsen, Masch 18.50 16,50 N Masch Sender 5 152 Volldem-Seitu d 78.78,— dGoſdſc mid T. 1140150 Mühlbeim Berg. 188.9 183.9 F Zemp, Stettin— 5 Aachen 5775 53,05 Wanß a Freytag 189 7 14l,5 Goes C. 5.:. Ress ſulg Frs 188. 2ſ88.2 Freiverkehrs ⸗Kurſe. Klein, Sch.& Becker 117,0 118.8 Riebeck Montan———.— n 5 Gotbaer Daggon f Rordb. Wollk. 181,0185,0 Fare Fasdernn di 6 Piedrge Aas.—— den Bebber S: 287. 0Jes.5 Selene, Mae. 2 049 Ober sg. S Bed. 88.— f 2 Sei Reid::: 5 0— rkrftw. Mm— 18.40 1857 W 3 e ee e e ee Seadchre-Kurge. e u Tsahmever& Co. 186,5 187,0 Rüttgerswerke 83.28 88,60 Benz Gr s 3 1080 108,2 T Pböntg Bergb. 89,85 101.8 Peideurg 55 5 2 3 Lech Augsburg. 124,0 124,2 Schtinck& C. Hog. 88,— 88,— Brown., Son.& C. ruſchwitz Textil 105, 1 0 5 eee 7899 7780 Lederwerk Rothe—.— 5 rank. 78.— 78,25 Raſtatter Wagg. Hackechal Draßt 58 80 88.59 3 kudged. Wage. 28502878 Frügershal 18814855 Judwigsb. Walzm 183.0 184,0 Schramm Lackf. 137.0370 fs. 0. 90.— Halleſche Maſch. 183,184, 0 no Baptef 284.9.288,9 Petersb. Int. Sb. 2,30.80 Jutz Maſchinen.—.— 30,.—1Schuckert, Nrög. 184.7 1875 Sammer. Spinn. 141,8142.1 en 242,0244,5 Ronnenberg. dus ſche Jnduſtt.———.— Sus Berne 10.85 7,30 eſtverzinsliche Werte. Pannor.Egeſt. 84.%63.— Pg Flegel 15..1850 Cuſtenbagk. 879 35 Malnkrafrveree 129.1.2 Seit drr cel 24.— fl.— deln Abts sgsſth 16 58.10 Hanf Been:—.——— Abelnfelden tat 18270 180,5 Sefer r akvaet 28 87 887 55 188.5 184.0 Seilinduſtr. Wolff 31.—81.— 10% he Hanſa Lloyd.—, en e 5 ft 182. 28 Südfee Phosphat 47,— 47.— 28 See e teme deck, 8 5,58% fn Sad 1 88 85 8 55 Fasten ge. Ha 28.— 2280 Thel. 1 10 la.. 060 „ 1430 148 7 Süd. Draht... egg, adt d 88.288,25 Harkort Sergwerk 28. 28.— INeinſtahl. 1A. 8 5 l Moch Al. 58 47=ed St.Ingbert——. Noon 87. orden. Lergd. 190.0 183,5 TAbenants Cgem 58,57 a) Reichs ⸗ u. Staatspap. venus St. A.—— ebf pcidpfü g 87.8750 i 22.80 L Riebeck Montan 151,0152,0 —..— Südd. 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Wecte 184,188, 0 Adlerwerke:.. 88.5089.— 7 Gas. 178,017, FSumdoldtutaſch 38,— 38,— LS Salz 341,0 345,5 ¼ Roggenrentb. 8,10 8,15 eee eee e eee de 0 D.* 20 Werk 1 1— Taue e 8. 151——— 5 Sean 77 70180 b) Ausl. Rentenwerte. eutſche Bank. 164, Ammendorf. Pap. 5 che 25 Sinner.-. 77.78.50; g ß/ Disc Command. 158.7 Anhalt. Rohlen. 88,85 38.85 Deutſche Kabel. 92.50 83,75 TKaliw. Aſchersl. 172,0 173,0 Stoetr Kammgru 1838.5 188.7 4% 8— 34.80 IDresdner Bank 158,7 Annener Gußft.———,— Deutsche Kall.. Kartsr. Magin. 17.— 17,— Stoe wer Rähm, 82.— 80,»SGedeante 80 rankf. Augen. 174,8 174.2 Aſchaffeg. Zeuß. 778 deulſche Masch. 88.— 8850 C.. gen).—.— Stolberger Zint 218.0 21878, Sete 1 Min Kredd. 218.0 218,0 Augsb. Nb. Maſch. 158,2 105,7. 95 Dl 55— 885 en 128.0 123,0 Südd Immtobll. 88,—88.— 88 e N Deltert Srediudk..1——galcer Maſchin. 12080120, 7 Deutsch Eiſenh. 87.2895, F. F. Knorr. 148.2 170.5 Teleng. Bertinet 19 7 7 8 Mannh. Verſicher. Won Bamag⸗Meguin 23.50 29,30 Dongersmarck 3 Kollm.æ Jourdan 88.— 3,— ThoerlDOelfabr.. 100.7100, 74%„ Bagd.⸗Gif.I 14.85 14,50 Aeichs bent 5 5 J 5.—— 47,0 Dürener Meta 1 Gebr. Körting 83.7590,— Tietz, Zeondard 18.9290, 0%„„ 11 18.018,85 Sdobeudch. Bier, 145.3 14 5 Peccggaan Gtr 148.9 89 0 8e ö JVTTCFTFTTTFTFFFCCCCTCTCCCC ch. eb. gerl.⸗Gub Hut. 343,0 2 1 a Berl. Rarlsc. Ind 81.50 Crausport⸗ Aktien. FBerlin. Macchd 124, 15. Reichsbahn— kg Nürnderg.—.— Toe Guß Schantungbayn.50 5 Ang Lok. 1. Str. 0 Segen. u. Beitett Sade cee 8.— 88.80 Ste Beſtgh. Delf. 78.80 178.0 11558 2 88, Tuch Waggen e eee. d Liſt& Co. 138.8 137,7 25„14890148,.G. Farbenind. 267.0270, 1 148,0 148,7 180.5 3 213.90218,1 15.5 33 21 4 Dromn. Bop.& C. 181.0 153,0 Felten& Guitl. 122,0123,0 Wanka Dich 219,0 210 5 Buderus Elſenw. 100.0 Verein 55 Nei 11,7 118,2 Unionwerk Naſch 125.2 129,0 Larziner Papier 145.5147, 5 1 1 ex. Chem. Charl 154,0 157,0— 3. Diſch Nickel. 18.0 177% Seu.78 17 IB. Glanzſt. Eldf. 870.5 577,0 3% Od. I. Stb alte eie 2. Schubf Bras W 70.8978. 3% Gen K St I. Stahlwerke. 108,0 107,7 4% De. Goldprior. 3 S Stablm v. d. Zyp 200, 200,0 3 123.0123. N 168.2182.7 Kronprinz Metall Kyffhauſer⸗Dütte Lagmeyer& Co Laurahütte 4%„ Zollod. 1811 18.2518, 22 50 7 4% USt. R813. a 191428.— 28, * * —5 378,0 375,0 40 N. 2 ü. 8— inte s Hoff. 7e. Ber Uttramarinf. 147.0 148.0 5 5 8 8 8 9 Soßel Telegraph. 92.508875 4ůõÆt.„Obligat.——— e cen eee e e Vogtland. Maſch. 78.— 78.75 257005 11 18,— 18.40 Magirus.-. Wanderer ⸗Werke 217.0227,0 5„„ 2 1 18,25 18,58 Wafer. Akt. Ges.— IMannesmonn 5% Tepuantepec, Dl * N N 8 5— 1 N A 1 5 ** —— 14 7 1* 4 1 aber ten⸗ Er⸗ und den EG. igen. der der . H. v. H. rner 3 5½ Urs⸗ Be⸗ da⸗ igen is un g ehen. tlage nung irker gend auf DN chten dann, ithen v. H. von be ⸗ . 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Wenn man den Kerl nur erwiſchen tät, der das Feuer glegt hat. In die Flammen werfen ſollt ma ihn.“ Sein Wunſch wurde erfüllt — die Gendarmen nahmen ihn feſt. Am 13. Januar ſtand er nor den Geſchworenen, der Brandſtifter Johann Hofbauer. Seine W der dem Gericht gegenüber war verblüf⸗ fend: Haß ober Feindſchaft gegen die beiden Bauern, deren Hof er angezündet hatte? Keine Spur. Es waren ja ſeine guten Freunde! Vorſitzender:„Warum alſo doch?“ An⸗ geklagter:„Wiſſen S. Herr Hofrat, i war Feuerwehrmann mit Leib und Seel. Die Gmoa hat zu meiner größten Freud a Motorſpritzn angſchafft, a ſchöne neue Motorſpritzn. Und die Einweihung war ſo feierlt, und a ſo a ſchöns Feſt hat's gebn, daß i no lang drandenken werd.—— Aber— es hat halt net breunng wolln. Die ſchöne Spritzn is in der Remiſn gſtandn und hat z' roſten angfangn. Und dös hat mi kränkt, Vorſitzender:„Nun— und—?“ Angeklagter;„No, der Spritzn und mir hat gholſn werdn müſſn. Auf d' Nacht hab mitm Schnellfeuer(Zündholz) ſelber nachgholfn. Na bin i ins Bett und hab mi ſchlaffu gſtellt und beim Alarm bin i auf und zum Löſchn. Denn i bin Feuerwehrmann mit Leib und Seel!“— Die Gexichtspſychiater ſtellten lt. Münch. Ztg, feſt, daß Johann Hofbauer kein Narr iſt, ſondern nur ein bißchen gern den Humpen lupft und auch das nicht ſtark. Die zeſchworenen hörten es gern diesmal, daß der Angeklagte kein Narr iſt, und ſprachen ihn ſchuldig. Sechs ahre lang wird der„Feuerwehrmann mit Leib und Seel“ nun 19 Kerker von der ſchönen neuen Motorſpritze träumen nnen. Die beleidigten Damen vom Amt Ein merkwürdiger Gewährsmann Auf Strafantrag der Oberpoſtdirektion Berlin hatte ſich der Vertreter Karl Ullrich wegen Beleidigung der Da⸗ men eines Fernſprechamtes vor dem Großen Schöffen⸗ gericht Berlin zu verantworten. Ullrich war mit ſeinem Fernſprechamt in Differenzen geraten. Er war mit den Ge⸗ ühren im Rückſtand geblieben, ausgepfändet und der Fern⸗ ſprecher war ihm weggeholt worden. Als ſich ſein Antrag auf iederherſtellung des Anſchluſſes verzögerte, ſchrieb er einen Brief an das Fernſprechamt, in dem er u. a. behauptete:„Das Fernſprechamt geſtattet den Damen, daß ſich dieſe Herren in die Dienſträume nachts mitnehmen, die ſie einige Stunden vorher im Café kennen gelernt haben.“ Auf das Erſuchen des Fernſprechamts, dieſe ungeheuerliche Behauptung mit Tatſachen zu belegen, erwiderte der Angeklagte, daß er an die Schweigepflicht gebunden ſei. Das Amt möge nur ſämt⸗ liche Damen vernehmen, dann werde man ſchon hinter die Wahrheit kommen. Vor Gericht berief ſich der Angeklagte auf einen Gewährsmann. Das war der Kaufmann Dagobert Lewinthal, der als Zeuge mit der Behauptung auftrat, daß er eines Abends um 11 Uhr in einem kleinen Cafe eine Dame kennengelernt habe, die bis 12 Uhr mit ihm zuſammengeſeſſen hätte. Er habe für ſie Kaffee und Schnäpfe bezahlt und ſet von ihr dann eingeladen worden, mit ihr mitzukommen. Die Dame hahe ihm, da, wie ſie ſagte, zum Nachtdienſt mußte und nur eine Pauſe gemacht hätte, aufgefordert, ins Fernſprachamt mitzukommen. Sie habe ihn dann nach oben in den Ex⸗ friſchungsraum genommen. Die als Zeugen vernommenen Aufſichtsbeamten, die an den beiden etwa in Frage kommen⸗ den Tagen im Oktober Nachtdienſt gehabt hatten, bekund ten, daß die Angaben dieſes Zeugen vollſtändig unmöglich ſeten. Auch die Ortsbeſchreibung des Zeugen Lewinthal, dem der Landgerichtsdirektor C. vorhielt, daß er ſchon recht oft vorbeſtraft ſei, erweckte bei den Beamten Kopfſchütteln. Sie bezeichneten die Angaben als reine Phantaſteprozukte. Das Gericht bedauerte, daß nur vier Damen vom Amt Strafantrag geſtellt hatten, und nicht das Fernſprechamt für ſämtliche An⸗ geſtellte, ſonſt wäre die Strafe höher ausgefallen. So lautete das Urteil nur auf 600 4 Geldſtrafe. * 5 Die großen Diebſtähle in Baſel vor Gericht. Im ver⸗ gangenen Sommer fanden in Baſel eine Reihe aufſehen⸗ erregender Diebſtähle ſtatt, die am hellen Tage aus⸗ geführt wurden. Es wurde u. a. das Schaufenſter eines Uhrengeſchäfts faſt vollſtändig ausgeräumt. Die ge⸗ ſtohlenen Sachen betrugen einen Wert von 50000 Mk. Bei den Angeklagten handelt es ſich um einen Polen und einen aus Viehhof(Preußen) ſtammenden Arbeiter. Der Pole wurde. zu 3 Jahren 3 Monaten Zuchthaus und ſpätere Auswei⸗ ſung, der aus Deutſchland ſtammende Arbeiter zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt, zur Herren. flir Damen: Leder ſoppen Leder- ſacken Leder- Mante/ Leder Mante. Leder- Mugen Ledet- Hauben Fahrpelze Hlerrennelre- Auſodecten auffeur-Belleidung Maanhels 9 3, 420 Heute nacht entsehlief sanft nach schwerem Leiden mein lieber Mann, unser treubesorgter Vater, Bruder, Schwiegervater, Großvater, Schwager und Onkel, Herr Larl Schweitze im Alter von nahezu 65 Jahren.*281¹ MANNRHRHIM-WALDH OF, den 20. Januar 1928. Altrheinstr. 23 Die trauernden Hinterbliebenen: Frau Kätchen Schweitzer geb. Hanf Joseph Schweitzer u. Familie Aenne Schweitzer. Die Beerdigung findet am Montag, 28. Januar 1928, nachmittags 3 Uhr, in Käfertal statt. Verkäufe Geschäftshaus Nähe Planken sehr an zu verkaufen, Sinstige belenenhelt Prachtvolles poliert. anale ſpottbillig zu verkauf. E I. 7. paxterre, Wohn- und erforderlich ea, RM. 10— Angeb. unt. EK 17 an die Geschäftsstelle: 2275 Zu verkaufen: 1 groß. Transparent inerei. Glasſchilder, verſchiedene Schaukäſten, 99150 mehrere große Fenſter mit Bleiverglaſung, verſchiedene A 1 mit Glas Herren-Maske und Fgeettolas, iſto, einm. getr., Kloſett mit Spilkäſten, Ventilatoren, 15 1 r 2 boppelelektriſche Uhren, Linoleum, 1 Tiſch, 1 Kaffeemaſchine und 1 Staubſauger. Näheres J 1.—1, 3 Treppen rechts. 3306 klegant. Salon Vertreterfirma mit Vitrine gut eingef., ſof. zu verk.(Lebensmittel). U cee i en. e (Jagöſtückf.30 m la. an die e. 1 Schreibmaſchine, Jackett⸗Anzug. Gr. 48 ſchl. 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