nemard eller als 81 One ferstr. 9 bahnhof u f räulein fahre a. üsſteuer wünſcht Herrn on oder belannt * 9268 Bild u. Seſchſt. Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Oder durch die Poſt monatl..⸗M. 200 7 5 Beſtelgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E 6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. K 1,4•6 (Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, Adee ene 19/20 u. Meerfeldſtraße 18. Telegramm⸗ Adreſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen Sport und Spie! Aus Seit und Lebe 2 2 Mannheimer Frauenzeitung dir Ausſprathe im Reichskag Wittag⸗ Ausgabe . Unterhaltungs⸗Beilage N Aeber die Phöbusfilm⸗Affaire und den Reichshaushalt Kriliſcher Neberblick 8 Berlin, 21. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Der erſte Tag der Etatsdebatte im Reichstag hob mit einer Ueber⸗ raſchung an, die Erklärung, die der Kanzler zur Phöbus⸗ af f ä re abgab, bedeutet nach mehr als einer Hinſicht eine po litiſche Senſation. Es iſt ein immerhin ungewöhn⸗ licher Vorgang, daß eine Regierung ſo unumwunden eine Sache preisgibt, die von dem zuſtändigen Reſſort bislang, wenn nicht gedeckt, ſo doch entſchuldigt wurde. Ungewöhnlicher freilich noch mutet der Beſchluß des Kabinetts an, zur Ver⸗ hütung ähnlicher Vorgänge das Reichs wehrminiſtert⸗ u mun ter Kontrolle zu nehmen. Man kann ſich ſchwer vorſtellen, daß Dr. Geßler ſich mit einer ſolchen Maßnahme abgefunden hätte, anders liegt ſchließlich der Fall bei dem neu ernannten Miniſter Groener., der bereits geſtern ſeinen Platz auf der Regierungsbank eingenommen hatte und ſpäter mit einigen Worten Severings Vorſtoß gegen das ihm auvertraute Miniſterium abwehrte. Groener ſteht als neuer Mann den Dingen völlig unbeteiligt gegenüber, ihm mag um deswillen die Liquidierung der peinlichen Angelegenheit leichter fallen als ſeinem Vorgänger. Daß mit der Erklärung des Kanzlers, die im Grunde nichts anderes enthält, als was von uns in den letzten Wochen wiederholt hier angedeutet wurde, das Dunkel nun völlig gelichtet ſei, das über die Trans⸗ aktionen des Kapitäns Lohmann gebreitet iſt, wird nie⸗ mand behaupten können. Severing hat angekündigt, man werde ſich angelegen ſein laſſen, im Ausſchuß die letzten Schleier hinwegzuziehen. Wir möchten bezweifeln, daß es da⸗ zu kommen wird. Es iſt ja nicht das Reichswehrminiſterium allein, das ſich hier eine Blöße gegeben hat, auch andere maß⸗ gebende Inſtanzen haben ſicherlich im beſten Glauben ihren Segen zu dem Geſchäft erteilt und namhafte Perſönlichkeiten verſchtedener Parteirichtungen ſind in den unglücklichen Han. del verſtrickt geweſen. Das einzige Tröſtliche bleibt, daß das Reich, wenn die Angaben des Kanzlers ſtichhalten, finau⸗ ziell verhältnismäßig mit einem blauen Auge davon kommt. Eines allerdings wird aufs dringlichſte zu fordern ſein: Daß künftighin eine einzelne Perſönlichkett, wie der Kapitän Loh⸗ mann, der im Range etwa eines Miniſterialdirektors ſteht, nicht einfach ſo ſelbſtherrlich über Millionen von Staatsgeldern verfügen darf. Werden dagegen Siche⸗ rungen geſchaffen— und es ſteht nach den Beteuerungen des Kanzlers ja wohl zu erwarten, daß das geſchteht— dann wird man ſich am Ende dabet beruhigen können, daß der Mantel chriſtlicher Nachſicht über dieſes höchſt unerquickliche Phöbus⸗ Kapitel gedeckt wird. Die Etatsausſprache ſelbſt nahm an dieſem Tage keinen ſonderlich aufregenden Verlauf. Es iſt Jahre her, daß man den ehemaligen preußs⸗ ſchen Innenminiſter Severing an dieſer Stätte hat ſprechen hören. Ohne Zweifel zählt er zu den fähfgſten Köpfen ſeiner Partei. Wenn ſeine Rede dennoch nicht ganz die Reſonanz fand, die ſich die Oppoſition wohl von ihr verſprochen hatte, jo vor allem auch deshalb, weil Severing ſich eng an das Manu⸗ ſkript hielt. Das mußte die Wirkung eines Redners beein⸗ trächtigen, der ſonſt in ungebundener Form ſeine Gedanken zu entwickeln gewohnt iſt. Die„Generalabrechnung“ der größten Oppoſitionspartei verpuffte mithin vielfach bei der unvermeidlichen Monotonie des Vortrags. An Dr. Köh⸗ lers, wie hier ſchon feſtgeſtellt wurde, ſehr optimiſtiſch aufge⸗ machten Etatsberechnung, traten in der kritſſchen Beleuchtung des ſozialdemokratiſchen Redners augenfällige Män⸗ gel zu Tage. Wie nicht anders zu erwarten war, wurde von ihm namentlich der Wehretat und in dieſem die Forderung für den Panzerkreuzer beanſtandet. Severings, in der Form übrigens maßvollen Ausführungen, waren durchflochten von Polemiken gegen den württembergiſchen Staatspräſidenten Bazllle, deſſen Rede auf der Länderkonferenz er entrüſtet zurückwies, gegen den Innenminiſter v. Keudell und den Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht. Die Außenpolitik Streſemanns dagegen nahm er gegen die Angriffe der Deutſch⸗ nationalen in Schutz. Seine Schlußwendung, daß die ſozial⸗ demokratiſchen„Vaterlandsloſen“ im eigentlichen Sinne die Vaterlandsretter geworden ſeien, löſte höhniſchen Widerſpruch auf der Rechten aus, die abgeſehen von einigen Zwiſchenrufen ſich ſonſt im allgemeinen paſſiv verhielt. Kölns früherer Oberbürgermeiſter, der Deutſchnationate Wallraff, vermied es, ſich auf das Glatteis wahlpolitiſcher Auseinanderſetzungen zu begeben. Die Parole Neuwahlen nach Verabſchiedung des Etats, verurſachte ſeiner Partei be⸗ greiflicherweiſe höchſt unbehagliche Gefühle. Man möchte den Tag des Gerichts in möglichſt weite Ferne gerückt ſehen. So holte Herr Wallraff, denn ſozuſagen, aus dem eiſernen Be⸗ ſtand ſeiner Partei drei Schlagworte allgemeingültiger Pra⸗ gung hervor: Kampf gegen die Kriegsſchuldlüge, Aenderung des Dawesabkommens, Schutz der Währung“. Auch das Ver⸗ langen nach der Stärkung der Stellung des Reichspräſidenten blieb nicht unerwähnt. Der Abwehr der Paul⸗Boncourſchen Formel von einer ſtändigen internationalen Kontrolle des be⸗ kraten an. g 5 555 dungen und volkswirtſchaftlichen Gr ſetzten Gebiets ſchloſſen ſich ausdrücklich auch die Sozialdemo⸗ 15 Wie wenig Vertrauen auch innerhalb der Regierungs⸗ parteien in ſeine Zukunftskalkulationen geſetzt wird, konnte der Reichsfinanzminiſter aus den Darlegungen des Volks⸗ parteilers Dr. Cremer entnehmen, der ſelbſt dem Wirt⸗ ſchaftsleben zu nahe ſteht, um nicht die Schwächen einer Etats⸗ aufſtellung zu verſpüren, die mit der Vorausſetzung einer günſtigen Konjunkturentwicklung ſteht und fällt. Das eben iſt ja das Sonderbare Herrn Dr. Köhlers, der ſich im Gegen⸗ ſatz zu ſeinem Vorgänger Reinhold ſtets ſelbſt als den „ſoliden Haushaltsvorſtand“ herauszuſtreichen beliebt hat, ſein Ziffernmaterial auf denkbar ſchwacher Grundlage aufgebaut hat. Mit bemerkenswerter Schärfe, die offenkundig auf den Reichsinnenminiſter abzielte, tadelte Dr. Cremer die paſſive Rolle, die die Reichsregierung auf der Länder⸗ konferenz geſpielt hat. Er hatte den ſpontanen Beifall der geſamten Linken gefunden, als er der Regierung mahnend zurief:„Die geſchichtliche Stunde nicht zu verſchlafen“. Von den Extremiſten Thälmann und v. Gräfe, die außerdem noch zu Worte kamen, iſt wenig zu berichten. Ge⸗ ſpannt darf man auf die für heute bevorſtehende Rede des Zentrumsabgeordneten v. Guerard ſein, der freilich, wie man ihn kennt, ſich diplomatiſch ſeiner ſchwierigen Aufgabe entledigen wird. Aus dem Sitzungsbericht entnehmen wir noch einige Einzelheiten über die Rede des volksparteilichen Abg. Dr. Cremer. Dieſer ſieht in den Aus⸗ führungen des Reichsfinanzminiſters eine ſtarkes Maß von Optimismus. Das von dem Miniſtergezeichnete Bild ſei zu ſchön, um wahr zu ſein. Es zeige ſich jetzt ſchon deutlich ein Nachlaſſen der Konjunktur. Der Haushalt balanziere nur deshalb, weil eine ganze Menge Poſten erſcheinen, die nur einmalige Einnahmen darſtellen. Bei Verſchlechterung der Konjunktur würden ſich die Steuerſchätzungen als zu hoch erweiſen. Bedauerlich ſei es, daß die Mittel, die dringend für die öſtlichen Grenzgebiete benötigt werden, zugunſten Bayerns und Sachſens gekürzt wurden. Die im vorigen Jahre in den Finanzausgleich eingefügte Beſtimmung, daß die Mehrüber⸗ weiſungen zur Senkung der Realſteuern führen ſollten, ſei leider nicht durchgeführt worden. Der Redner fragt, wo das Steuervereinheitlichungsgeſetz bleibe. Der vor⸗ jährige Finanzausgleich habe ſich zugunſten der Länder und zum Schaden der Reichsfinanzen ausgewirkt. Das verhaßte Preußen müſſe beitragen, um die Einzel⸗ ſtaatlichkeit der kleineren Länder aufrecht zu erhalten. Schon der jetzige Etat zeige alle Züge des Verfalls. Das Ergebnis der Länderkonferenz ſei ein Begräbnis erſter, zweiter oder dritter Klaſſe in einer Kommiſſion. Die Freude an den geringen Ergebniſſen werde noch vergällt durch die Reden des württembergiſchen Staatspräſidenten Bazille und des baneriſchen Miniſterpräſidenten Held. Die Reichsregierung habe auf jede Führung vereichtet, ſie gleiche dem Mann, der acht Pferde vor und hinter den Wagen ſpannt und dann abwartet, welche Pferde ſtärker ziehen. Das Streben des Volkes nach Vereinheitlichung des Reiches ſei nicht zu ver⸗ kennen. Wer dabei beiſeite ſteht, verſchlafe die ge⸗ ſchiſcht liche St nde.(Hört! hört! links.) Wenn die Regierung in ihrer Paſſivität verharre, dann werde das ſouveräne deutſche Volk bei den Wahlen ſein Urteil fällen, da der Reichstag ja in wenigen Monaten ſich zu ſeinen Vätern verſammeln werde. Nicht, wie Dr. Heim behaupte, aus materieſlen Gründen erſtrebe das deutſche Volk die deut⸗ ſche Finheit, ſondern aus denſelben ideellen Gründen, die ſchon die Burſchenſchaften leiteten. Auch Bismarck würde unter den heutigen Verhältniſſen in dieſem Sinne wirken. Der Widerſtand gegen das einheitliche Deutſchland ſei vom nationalen Standpunkt aus nicht zu rechtfertigen. Die Deutſche Volkspartei trete in den Kampf mit der Parole: „Für Freiheit, Einheit und Einheitsſtaat.“ Darauf wird die Beratung um 6“ Uhr abgebrochen. Das Haus vertagt die Weiterberatung auf Samstagabend 13 Uhr. Strafverfahren f gegen die Reparationsſchwindel firmen Gegen diejenigen deutſchen Firmen, deren Beteiligung an den Reparationsſchwindeleien feſtgeſtellt wird, wird, wie das „B..“ zuverläſſig erfahren haben will, von deutſcher Seite in kürzeſter Zeit ein Strafverfahren eingeleitet werden. Ob die Staatsanwaltſchaft, die ſich mit der Angelegenheit be⸗ reits befaßt, ein Verfahren wegen Betrugs oder unter an⸗ deren rechtlichen Geſichtspunkten zur Durchführung bringen wird, kann noch nicht geſagt werden, da die Entſcheidung darüber von dem Ergebnis der noch nicht abgeſchloſſenen Er⸗ mittlungen abhängig iſt. Die Unterſuchung des Reichskom⸗ miſſars wird fortgeſetzt. — Samburg, 20. Jan. Generaldirektor Dr. h. e. Frie⸗ drich Neumann Reichardt der Begründer des Reichardt⸗Werks in Hamburg⸗Wandsbek, vollendete geſtern ſein 70. Lebensjahr. Seinen bedeutenden techniſchen E 5 indſätzen 1 deutſche. Kakao⸗ und Schokoladeninduſtrie weſentlich heutige führende Stellung. Hlannheimer General Anzeiger Aus der Welt der Technik Preis 10 Pfennig 1928— Nr. 35 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen .4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere ſge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu kei Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mafinheim. Wandern und Neiſen Geſetz und Recht Zwei bewegte Tage im badiſchen Landtag Von Generalſekretär Wolf, Karlsruhe Reges Leben herrſchte am 19. und 20. Januar im Ba⸗ diſchen Landtag. Zur Beratung ſtanden am 19. die förm⸗ lichen Anfragen der Deutſchen Volkspartei und der Deutſch⸗ nationalen Volkspartei über die Nichtbefolgung eines Landtagsbeſchluſſes durch die Regierung anläßlich der Inſtruktion des badiſchen Vertreters im Reichsrat zur Beratung des Reichsſchulgeſetzentwurſes. Nachdem die Deutſchnationalen den Reigen der Redner eröffnet hatten, ſprach der deutſchvolksparteiliche Laudtagsabgeordnete Ob ⸗ kircher, der der Regierung nachwies, daß das, was ſie ge⸗ tan hat, nach der badiſchen Verfaſſung ſtaats rechtlich unmöglich und unzuläſſig ſei. Die Haltung des Staatsminiſteriums ſtelle eine Brüskierung des Willens des Volkes dar. Mit großer Schärfe verlangte er von dem demo⸗ kratiſchen Kultusminiſter eine klare Antwort darüber, wie er ſich in Zukunft zu dem Reichsſchulgeſetzentwurf ſtelle. Unter allgemeiner Spannung erhob ſich der Kultus⸗ miniſter Leers. Wer irgend etwas beſonderes von ihm er⸗ wartet hatte, wurde, wie üblich, enttäuſcht. In einer außer⸗ ordentlich nichtsſagenden, kaum 100 Worte umfaſſenden Er⸗ klärung, in deren Mittelpunkt der Satz ſtand:„Die Badiſche Regierung habe, als ſie für die Verhandlung im Reichsrat zum Entwurf Stellung nahm, ernſtlich ge⸗ prüft, ob und inwieweit ſie dem Beſchluß des Ba⸗ diſchen Landtages vom 2. 7. 1927 Folge leiſten kann“ und die mit dem Satz endete:„Es iſt noch nicht abzuſehen, welche Faſſung der Reichsſchulgeſetzentwurf im Reichstag erhalten wirdz daher iſt die Regierung nicht in der Lage, ſich dar⸗ über ſchlüſſig zu machen, welche Stellung ſie gegenüber dem Geſetz, das vom Reichstag noch gar nicht beſchloſſen iſt, ein⸗ zunehmen gedenkt“, verſuchte Herr Leers ſeine wankende Hal⸗ tung zu rechtfertigen. Der Miniſter für Kultus und Unterricht ergänzte dieſe dürftigen Ausführungen noch mündlich und ſchob die ganze Schuld für das Reichsſchulgeſetz auf die deutſchvolkspartei⸗ lichen Miniſter im Reichskabinett.() Er habe es nicht für möglich gehalten, daß ein derartiger Entwurf unter Mitarbeit der deutſchvolksparteilichen Miniſter zuſtande käme. Während ſich Zentrum und Demokratiſche Partei auf eine kurzformulierte Erklärung beſchränkten, verſuchte der ſozial⸗ demokratiſche Abgeordnete Marum ſich an der Deutſchen Volkspartei zu reiben. Beſonders ſcharf griff er den Ab⸗ geordneten Runkel an, dem er vorwarf, daß er dauernd um⸗ gefallen ſei. Inzwiſchen war von der Deutſchen Volkspartei, unter⸗ ſtützt von der Bürgerlichen Vereinigung, folgender Antrag eingegangen: 1. Der Landtag mißbilligt die Stellungnahme der Badiſchen Regierung zum Reichsſchulgeſetz im Reichsrat, die die badiſche Simultanſchule preisgibt und damit dem Land⸗ tagsbeſchluß vom 1. 7. 1927 widerſpricht. 2. Der Landtag ſpricht dem Miniſter des Kultus und Unterrichts Leers wegen ſeiner unzuverläſſigen Haltung und ſeiner der Wichtigkeit der Simultanſchulfrage nicht entſpre⸗ chenden und unzureichenden Antwort das Mißtrauen aus. Der Führer der deutſchvolksparteilichen Fraktion, Dr. Mattes, begründete in äußerſt temperamentvoller Form dieſes Mißtrauensvotum gegen die Regierung. Der Land⸗ tag hat ein Recht, erklärte Dr. Mattes, zu wiſſen, wa vu int ſich die Regierung über den Landtagsbeſchluß hinweggeſetzt hat. Welcher Preis wird von der Demokrat. Par⸗ tei für die Regelung der nächſten Angelegenheit be⸗ zahlt werden? Noch einmal erhob ſich Herr Leers und erklärte, der ganze Reichsſchulgeſetzentwurf ſet deswegen ſo „verkorkſt“ worden, weil die zwei volksparteilichen Miniſter mitgemacht hätten. Im übrigen ſei die Formulierung der Erklärung aus„guten Gründen“ ſo gewählt worden. Damit hat allem Anſchein nach der Miniſter für Kultus und Unterricht ſein Abhängigkeitsverhältnis vom Zen⸗ trum dokumentieren wollen. Noch einmal wies Landtagsabg⸗ Obkircher die haltloſen Angriffe des Kultusminiſters gegen die deutſchvolksparteilichen Reichsminiſter zurück. Mittler⸗ weile war der Lärm ſo groß geworden, daß Herr Obkircher ſich mit Recht zu der Bemerkung veranlaßt ſah, man ſei doch hier nicht in einer Kinderſtube, ſondern im Parlament. Da der Landtagspräſident dieſe Bezeichnung zuließ, ſchien auch er den gleichen Eindruck gehabt zu haben. Und nun kam die Abſtimmung! Eigentümlich, daß der Staatspräſident Dr. Remmele und Juſtizminiſter Dr. Trunk mit abſtimmten und ſo ihren eigenen Beſchluß billigten. Auf allen Lippen lag die Frage: was werden die Demokraten machen? Das Urteil war einſtimmig, „umfallen“, wie auch ihr Kultusminiſter umgefallen iſt, — und ſiehe, es kam ſo! Ziffer 1 des Mißtrauens⸗ antrages wurde mit 47 gegen 10 Stimmen bei 11 Enthal⸗ tungen, Ziffer 2 mit 46 gegen 17 Stimmen bei 5 Enthal⸗ tungen abgelehnt. Der demokratiſche Abgeordnete Hof ⸗ heinz, der bis in die letzten Tage hinein Land auf Land ab gereiſt war und gegen ſeinen Parteifreund Leers in ſchärfſter Form Stellung nahm, der nach Anſicht ſeiner eigenen Partei⸗ freunde verſucht haben ſoll, Herrn Leers von ſeinem Miniſter⸗ Kultusminiſter ſeſſel herunterzuſtürzen, um ſich ſelbſt daraufzuſetzen, ſprach bei der Abſtimmung dem von ihm bis aufs Meſſer bekümpften das Vertrauen aus. Sozialdemokratie und Demokratie haben ihren Beſchluß vom Juli vergangenen Jahres glatt verleugnet. mit ihre Gegenſtand Deutſchen 20. Januar her. der Noch heißer ging es am waren wiederum zwei förmliche Anfragen ., Seite. Nr. 38 Neur Maunzermer Zeitung(Mittag⸗Ausgeeve) Samstag, den 21. Januar 1928 Kultus das bereits anderen politiſchen ſchehen ſei. Der Abg. Schmitt⸗ deutſchvolksparteiliche Abg. Bauer gingen zbanner ins Gericht und wieſen Fall für J deichsbanner ſich politiſch betätigt hat. Zum Schluß der Au hrungen knüpfte Herr Bauer an Briefe des ſpzialdemokratiſchen verſtorbenen Reichstagsabgeordneten Ludwig Frank an, die er aus dem Felde geſchrieben hat, und mahnte zur Achtung des Volkes untereinander. Wiederum find alle Augen auf den Kultusminiſter Leers gerichtet. Stotternd, und ſich um alles Poſitive herumwindend, ringt ſich Herr Leers das Bekenntnis von den Lippen, daß das Reichs⸗ banner unpolitiſch ſei; er könne infolgedeſſen auch kein Verbot für Schüler ausſprechen. Das kam ſelbſt dem Zen⸗ trum und der Sozialdemokratie überraſchend, die wohl mit allem anderen, als wie mit einer derartigen Aeußerung ge⸗ rechnet hatten. Während alſo jedes Kind im Deutſchen Reiche weiß, daß das Reichsbanner nichts anderes iſt, wie eine ſoztaliſtiſche Hilfstruppe, in der Zentrumsleute und Demokraten auf Wohlverhalten geduldet werden, wäh⸗ rend man tagtäglich neue Beweiſe dafür findet, daß das Reichsbanner reine Politik treibt, wie es ja auch in dem Neu⸗ jahrsgufruf des Herrn Hörſing zum Ausdruck kam, hat der Miniſter für Kultus und Unterricht in Baden von all dieſen Dingen nichts gemerkt. Weltfremd ſteht er dort oben und die Zeit ſcheint an ihm vorübergeeilt zu ſein. So iſt es denn nicht verwunderlich, daß in zwei Tagen das zweite Mißtrauensvotum gegen die Regierung kam. Folgen ergeben ſich bei der Zuſammenſetzung der Hadiſchen Regierung daraus nicht. Das aber hat die zwei⸗ tägige Debatte klar und deutlich bewieſen, daß es höchſte Zeit wird, daß nicht nur dieſe kleinen Länderparlamente ver⸗ ſchwinden, ſondern daß vor allen Dingen auch dieſe parla⸗ mentariſchen, von ihren politiſchen Parteien abhängigen Mi⸗ niſter, beſeitigt und durch Fachheamte erſetzt werden muüſſen. Im übrigen war das Niveau der Ausſprache vom 20. Januar zum großen Teil unter Null. 4 Schluß der Reichsbannerdebatte In der geſtrigen Nachmittagsſitzung wurde die Ausſprache über die förmliche Anfrage der Rechtsparteien wegen der Zu⸗ gehörigkeit der Schüler zum Reichsbanner und Stahlhelm fort⸗ geſetzt. Abg. Reinbold(Soz.) erklärte, mit dem Bild. das in Konſtanz bei einer Weihnachtsfeier gezeigt worden ſei, ſollten nicht die Offtgziere getroffen werden, ſondern es ſollte lediglich Ein Vergleich zwiſchen Front und Etappe gezogen werden. Wenn das Bild wirklich ſo beleidigend geweſen ſei, dann hätte es nicht gezeigt werden ſollen. Abg. Scheel(Dem.] führte aus, begrüßenswert ſei der Tag, an dem die ſtaatstreue Geſinnung und Loyalität gegen den Staat. wie er heute iſt. Allgemeingut geworden ſei. Auch Abg. Großhans(Soz.] ſagte, dem Reichsbanner in Konſtanz ſei es niemals in den Sinn gekommen, das Offiziers⸗ koxys im allgemeinen treffen zu wollen. Aba D. Mayer ⸗ Karlsruhe(B..) erklärte ſich mit der Antwort des Kultusminiſters nicht einverſtanden. Er bezeich⸗ nete es als unnötig, nach zehn Fahren ein ſolches Bild, wie in Kouſtanz, zu zeigen. Innenminiſter Dr. Remmele bedauerte die Konſtanzer Ent⸗ gleiſung und teilte mit, der Reichsminiſter des Innern habe letzt einen Bericht angefordert, weil man im Reichstag die An⸗ gelegenheit erörtern wolle. Nach dem Abg. Schreck(Komm.) nahm Abg. Bauer D. V..) die Offiziere gegen ſolche Vorwürfe in Schutz. Schließlich erklärte Kultusminiſter Leers, es ſei über⸗ trieben, aus dem Konſtanzer Vorfall den Schluß zu ziehen, daß der Charakter des Reichsbanners in politiſcher oder unpoliti⸗ ſcher Hinſicht ſich geändert habe. a In der Abſtimmung wurde der von der D. V. P. und der Blürgerl. Vereing. eingebrachte Mißbilliaungsantrag mit 40 Stimmen der Regierungsparteien gegen 15 Stimmen henner ſowie der ſcharf mit dem Re Fall nach, wo das der Antraaſteller abgelehnt. Ein weiterer Antrag, den Schſtlern die Zugehörigkeit zum Reichsbanner zu verbieten, wurde ebenfalls abgelehnt. Zum Schluß der Sitzung wurden 125 000 Mk. für die Un⸗ wetter⸗ und Hochwaſſergeſchädigten bewilligt.— Nächſte Sitzung Dienstag vormittag 9 Uhr. Ein Volkstrauertag in Baden Die Fraktion der Deutſchen Volkspartei und die Bürger⸗ liche Bereinigung unterbreiteten dem Badiſchen Landtag fol⸗ genden Antrag: „Der Landtag wolle die Regterung erſuchen, bis zur Teichsgeſetzlichen Regelung im Lande Baden den Tag, der als Volkstrauertag für die Gefallenen gefeiert wird, im Sinne des 8 1 der landesherrlichen Verordnung vom 18. 6. 1892/17. 1. 28 als einen gebotenen Feſttag zu erklären, an dem entſprechend des 8 7 der Verordnung alle Veranſtaltungen nicht ernſten Gehaltes verboten ſind.“ Der Riß im Zentrumsturm Berlin, 21. Jan.(Von unſerem Berliner Büro). Das Thema des Tages in den Wandelhallen des Reichstages, in den Parteikonventikeln und in der Preſſe iſt der ſogenannte gekittete Riß im Zentrumsturm. Eigentlich ſind die Dinge ganz programmäßig verlaufen. Es war zu er⸗ warten— wir haben das gleich hier ausgeſprochen— daß man zunächſt eine Concordien⸗Formel finden und dann die Ange⸗ legenheit bis zum Parteiausſchuß vertagen würde. Aber man meint vielfach, zumal in der Preſſe der Oppoſitton, daß Herr Dr. Marx ſich nicht heroſſch genug benommen hätte und ver⸗ öhnt ihn ob ſeines Canoſſaganges und ſeiner löblichen Interwerfung. Wir möchten glauben: Man ſollte das per⸗ önliche Zerwürfnis zwiſchen Marx und Stegerwald und Marx und Imbuſch nicht überſchätzen. Hinter dieſem Zer⸗ würfnis ſtehen andere ſtärkere, wenn man will prinzipielle Gegenſätze. Am letzten Ende geht der Kampf garnicht ſo gegen Marz, als gegen die derzeitige Koalition, mit der der Gewerkſchaftsflügel offenſichtlich ſe länger je weniger zu⸗ frieden iſt. Aus der Bereitwilligkeit, mit der Dr. Marx 9 5 Widerſachern entgegengekommen iſt, wird man aller⸗ ings wohl ſchließen müſſen, daß die Ausſichten dieſes linken Flügels und ſein Einfluß auf die Wählermaſſen zur Zeit recht hoch bewertet werden.(Wozu dann freilich noch kommen dürfte, daß Dr. Marx eine ireniſche Natur iſt, wirklich ein anima candida, dem es ein Bedürfnis des Herzens ſein mag, wieder Frieden zu haben mit den Leuten, deren Führer er iſt). Ob Herr Marx dieſes Ziel in vollem Umfang erreicht, Wird man immerhin bezweifeln ktzunen. Im allgemeinen zeigt man in Parlamentskreiſen ſich nicht geneigt, an einen Dauer⸗ frieden im Zentrum zu glauben. Die Baiſſepartei hat wieder Oberwaſſer, der Peſſimismus, der mit früheren Wahlen rechnet. Immer⸗ din iſt wohl kaum anzunehmen, daß Auflöſung und Wahlen Ans ſchon in der aller nächſten Zeit überraſchen. Soviel Ge⸗ wiſſenhaftigkett herrſcht doch wohl bei allen Parteien, daß man zunächſt und unter allen Umſtänden die Etatsberatung zu er⸗ 8 im Aelteſtenrat feſtgelegten Arbeitsplan bis Märg währen. Nachher wird man weiter ſehe ledigen ſich gebunden hält. Die Etatsberatung ſoll nach dem um Curtius über den Dawesplan Auf dem im Rahmen der zweiten Jahres Internationalen Handelskammer verauſt ſprach in Berlin am Freitag abend auch Re ſter Dr. Curtius. Der Miniſter dankte be ſidenten der Internationalen Handelskammer, d ſchen Induſtriellen Pierelli und fuhr dann f der Dawesbericht, an dem Pierelli mitgearbeitet hat, eine er gültige Löſung des Reparationsproblems bringen wollte, ſo feſt und endgültig muß auch für die Zukunft die un⸗ verrückbare Tatſache beſtehen bleiben, daß es ſich bei dem Re⸗ parationsproblem um ein wirtſchaftliches Problem handelt, das im Rahmen der wirtſchaftlichen Möglichkeiten und mit wirtſchaftlichen Mitteln gelöſt werden muß. Aehnlich geartet wie die Aufgaben des Dawesgremiums ſind bis zu einem ge⸗ wiſſen Grade die Aufgaben der Internationalen Handelskam⸗ mer inſofern, als die Geſamtheit der weltwirtſchaftlichen Pro⸗ bleme immer mehr als bisher aus der Sphäre politiſcher Be⸗ trachtungen herausgebracht werden muß. Dies ſchließt natio⸗ nale Wirtſchaftsförderung nicht aus. Die Politik der Staaten muß ſich aber immer mehr von der Notwendigkeit überzeugen, weltwirtſchaftliche Probleme wirtſchaftlich zu erfaſſen und auf dem feſten Boden wirtſchaftlicher Erkenntnis zu löſen, was beſonders hinſichtlich der Außenhandelspolitik eine Kontrolle über etwaige Neben⸗ und Rückwirkungen künftiger Eingriffe bedeutet. Die deutſche Regierung iſt von der Notwendig⸗ keit wirtſchaftlicher Solidarität überzeugt und hegt den ernſten Willen, an dem gemeinſamen Ziel mitzuarbei⸗ ten, die Handelshemmungen auf ein erträgliches Maß zurück⸗ zuführen. Reichsminifter v. Keudell über Bauer und Staat Auf der 10. ordentlichen Generalverſammlung des pom⸗ merſchen Landbundes ſprach in Stettin am Freitag Reichs⸗ innenminiſter v. Keudell über„Bauer und Stgat“. Eingangs bedauerte der Miniſter, daß er nicht ſchon heute, ſondern erſt in den nächſten Tagen ſagen könne, was das Reichskabinett an Notmaßnahmen für die Landwirtſchaft getan habe, jedoch könne er wenigſtens verſichern, daß die Reichs⸗ regierung niemals einen deutſch⸗polniſchen Handelsvertrag auf Koſten der deutſchen Landwirtſchaft abſchließen werde. Zur Länder konferenz übergehend betonte der Redner, daß in den Fragen des Verhältniſſes von Reich und Preußen, der Aufrechterhaltung der Eigenſtagatlichkeit der Länder und einer energiſchen Sparpolitik, wie Verwaltunsreform Einigkeit er⸗ zielt worden ſei. Keinen ſchrecklicheren Rückſchritt könne es aber geben, als eine Zerſchlagung Preußens. Wenn Reformen beſprochen werden, dürften dabei auch die Parlamente ſelbſt nicht außer Acht gelaſſen werden. Den Reichs ſchulgeſetz⸗ entwurf berührend, zerſtreute der Miniſter die Bedenken wegen der Koſtenfrage. öſung der E bezirke be⸗ merkte v. Keudell, daß dieſe für den polttiſchen Gegner nichts anderes bedeute, als ein Mittel, Zwietracht unter der Land⸗ bevölkerung zu ſäen. Dem geſunden Sinn der Landbevölkerung werde es aber gelingen, daß der Pfeil auf den Schützen zurück⸗ pralle. Zum Schluß erklärte der Miniſter, daß er nicht gern in das Kabinett eingetreten ſei. Solange er aber Miniſter ſei, werde er ſich nach wie vor als Beſchützer der Landwirtſchaft fühlen. e Berlin, 21. Januar.(Von unſerem Berliner Büro.) Neben einer Interpellation der Regierungsparteien, die dem⸗ nächſt im Reſchstag beantwortet werden ſoll, wird bekannt⸗ lich nach den Hilfsmaßnahmen für die notlei⸗ dende Landwirtſchaft gefragt. Eine Kabinettsſitzung, die noch geſtern in ſpäter Abendſtunde ſtattfand, beſchäftigte ſich mit der Hilfsaktion des Re Man nimmt an, daß der Reichsernährungsminiſter Dr. Schiele noch heute im Haushaltsausſchuß die Einzelheiten des Programms bekannt geben wird. m„Lokalanzeiger“ zufolge ſoll das Kabinett geſtern den Forderungen Schieles grundſätzlich zugeſtimmt haben, zumal ſchon der Reichskanzler die Notwendigkeit eines Eingreifſens von Stgatswegen betont hat. Der Reichsinnenminiſter v. Keudell wohnte der Kabi⸗ konnte und — 7 1 D nettsſitzung nicht bei, er hat es für angebracht gehalten, dem erſten Tag der Etatsdebakte im Reichstag fernzubleiben. In Stettin, wo der pommerſche Landbund augenblicklich ſeine 10. Generalverſammlung abhält, hat er, derweilen Sepering ſeinen Etat kritiſch vornahm, die angekündigte Rede gehalten, von der ein haltloſes Gerücht behaupten wollte, daß er in ihr ſeinen Rücktritt proklamieren werde. Das hat ſich, wie hier ja von vornherein feſtgeſtellt wurde, als leeres Gerede erwieſen. Gegen Bazille Im württembergiſchen Landtag iſt von den Sozialdemokraten zu den Erklärungen des württembergiſchen Staatspräſidenten Bazille in Berlin, wonach Beſtre⸗ bungen, zum Einheitsſtaat zu gelangen, ein Spiel mit dem Feuer ſeien, das den ganzen Kontinent in Brand ſtecken könne, eine große Anfrage eingebracht wor⸗ den. Darin wird u. a. erklärt, die Erklärung habe in alle politiſchen Kreiſen Deutſchlands Erſtaunen und Ent⸗ rüſtung hervorgerufen. Man erblicke darin eine Drohung, daß Württemberg für den Fall einer weiteren Fortentwicklung der Einrichtungen des Reiches in der Richtung zum Einheits⸗ ſtaat vom Reich abfallen, vielleicht ſogar einen europäiſchen Brand entfeſſeln würde. Eine derartige Drohung ſei umſo unerhörter, als die württembergiſche Regierung und der Staatspräſident ſelbſt im Verlaufe der letzten Jahre reichs⸗ geſetzlichen Neuregelungen des Verhältniſſes von Reich und Ländern, durch welche die Staatshoheit der Länder beſchränkt und der Einheitsſtaat vorbereitet werde, in zahlreichen Fällen zugeſtimmt habe. Da die Erklärungen des Staatspräſidenten in dem in unbedingter Treue zum Reiche ſtehenden württem⸗ bergiſchen Volke nicht nur keine Billigung gefunden, ſondern im Gegenteil lebhafte Erregung hervorgerufen hätten, wird angefragt:„Iſt das Staatsminiſterinm bereit, dar⸗ über Auskunft zu erteilen: 1. Ob die Rede des Staatspräſi⸗ denten bei der Länderkonferenz in Berlin ihrem Wortlaut nach der Geſamtregierung vorgelegt und von dieſer gebilligt worden iſt? 2. Falls dies nicht geſchehen ſein ſollte, ob die oben angeführte Erklärung des Staatspräſidenten die Zu⸗ ſtimmung der geſamten württembergiſchen Regierung findet?“ Fort mit der Beſatzung! Die Zeitung„Paris midi“ beginnt jetzt mit der Ver⸗ öffentlichüng einer Unterſuchung, die einer ihrer Korreſpon⸗ denten für das Blatt in Deutſchland geführt hat. In dem erſten Artikel erklärt der Verfaſſer, daß er alle völktſchen u. kommu⸗ niſtiſchen Kreiſe Deutſchlands um ihre Anſicht über die Lage befragt hat. Er habe dort nur einen Ruf vernomment alle verlangen das Ende der Beſatzung im Rheinlande. In dem Artikel heißt es weiter:„Wenn die Beſatzung im Rheinlande von allen Deutſchen als ein Hindernis für eine aufrichtige Annäherung zwiſchen Deutſchland und Frankreich betrachtet wird, ſo erſcheint ihnen dies Hindernis jedoch nicht als unüberwindbar. Man hofft allgemein die ſchnelle Löſung, denn man ſieht keine ernſten Schwierigkeiten. Deutſchland erhebt keine Anſprüche bezüglich Elſaß und Lothringen und betrachtet die Rückkehr zu Frankreich als durch die Verträge regelrecht geregelt.„Es gibt keine elſaß⸗lothringiſche Frage mehr“, ſo erklärte man mir in allen Kreiſen. Die Frage iſt geregelt. Deutſchland hat das Abkommen von Locarno unter⸗ ichnet und den Garantiepakt im Weſten. Es hat damit ſeine 4 Grenzen im Weſten anerkannt.“ 1 Verwaltungsreſorm bei der Reichspoſ In der Verwalt tzung vom Freitag teilte der [Reichspoſtminiſter mit, daß die ſeit mehreren Monaten i 3 befindlichen Reformarbeiten nunme einem ge⸗ chluß gelangt ſeier dem Ergebni r mög⸗ u mit De z entraliſation der Ge⸗ und mit der Auswirkung der Referate und der übri⸗ gen Beamten des Rei ns. 5 ier wird im Vollzuge einer Entſe g des Reichstages auf Abminderung der Zahl der Oberpoſtdirektionen vorgeſchlagen werden, 14 Oberpoſtdirektionen aufzuheben. Während des Ueberganges ſollen die aufzuhebenden Ober⸗ poſtdirektionen als Abteilungen der Oberpoſtdirektion fort⸗ beſtehen, der ſie zugeteilt werden. In einer demnächſt in Kraft tretenden neuen Zuſtändigkeitsordnung wird die Tätigkeit des Reichspoſtminiſteriu ausſchließlich auf die Angelegenheiten von grundlegender Bedeutung begrenzt werden. Der Schwer⸗ punktder Geſchäfte wirdin die Oberpoſtdirek⸗ tionen verlegt, wobei dem Präſidenten erhöhte perſön⸗ liche Verantwortung und in gewiſſen Angelegenheiten die letzte Entſcheidung übertragen wird. Angelegenheiten allgemeiner Natur, aber minder wichtiger Bedeutung, werden dem bereits beſtehenden zentralen Reichsamte überwieſen. Der Geſchäfts⸗ gang der Oberpoſtdirektion ſoll dadurch vereinfacht und ver⸗ beſſert werden, daß gemeinſame Angelegenheiten eines größe⸗ ren Verkeh bietes für mehrere Oberpoſtdirektionen bei einer geſchäftsführenden Oberpoſtdirektion zuſammengefaßt behandelt werden. Zur Vereinfachung des Geſchäftsbetriebes der örtlichen Verkehrsanſtalten ſollen, ſoweit wie möglich, ein⸗ zelne größere Aemter als Hauptämter ausgebildet werden, denen die übrigen Aemter eines Ortes oder größere Bezirke als Zweigſtellen unterſtellt werden. Dieſe Zuſammenfaſſung wird im Verkehr zur Oberpoſtötrektion zu den übrigen Behör⸗ den und zum Publikum, ferner für die Verwaltungstätigkeit Verkehrsämter, die Verwendung des Perſonals und der Shaltsmittel weſentliche Vereinfachungen im Gefolge haben. Die Pariſer Preſſe zur Ernennung Gröners Pariſer Zeitungen kommentieren die Ernennung zum Reichswehrminiſter im allgemeinen nicht un⸗ Das„Journal“ ſagt, die Wahl laſſe deutlich die chickte Einflußnahme Hindenburgs erkennen. Der Neichs⸗ räſident habe eine möglichſt allen Parteien genehme Perſön⸗ lichkeit gewählt, Aehnlich iſt die Auffaſſung der Linksblätter. Das„Oeuvre“ ſchreibt, die Wahl beweiſe, daß Marſchall Hin⸗ denburg glaube, daß das deutſche Volk bei den kommen⸗ den Wahlen ſeinem Willen zur Republik und zum Frieden Ausdruck geben werde.„Homme Libre“ iſt der Meinung, daß General Gröner den Wunſch habe, ſich mit den Elementen der Linken zu vertragen. Der Wechſel bedeute deutlich eine Evo⸗ lution. Im„Jutranſigeant“ heißt es, der ſcheidende Wehr⸗ miniſter habe ſeine Aufgabe darin geſehen, im deutſchen Volle eine für den Frieden gefährliche Stimmung zu machen.„Echo de Paris“ nennt den Wechſel im Reichswehrminiſterium das Ende einer Geſchichtsperiode, die offenkundig bewieſen habe, auf welche Illuſionen die militäriſchen Klauſeln des Verſailler Vertrages aufgebaut ſeien. Kein Geheimvertrag zwiſchen dem Reich und Bayern Der„Vorwärts“ verbreitete am Freitag eine ſenſationeſl aufgemachte Meldung über das Beſtehen eines Geheim⸗ vertrages zwiſchen dem Reich und Bayern für den Fall, daß Bayern wieder ſeine Militärhoheit erhalten ſollte. Wie von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, beſteht ein ſolcher Vertrag nicht. Es ſind nur vertragliche Abſprechungen über die ver⸗ ſchiedenen Liegenſchaften, die früher dem bayeriſchen Fiskus gehörten und die bei dem Aufgehen der bayeriſchen Armee in der Reichswehr vom Reich übernommen, aber noch nicht finanziell abgelöſt worden ſind, getroffen worden. Dieſer Vertrag gehört in den Rahmen der finanziellen Auseinander⸗ ſetzung zwiſchen dem Reich und den Ländern, alſo zu dem Gebiet des Finanzausgleichs. Verhandlungen über einen gleichgerichteten Vertrag mit Preußen ſind im Gange. Letzte Meldungen 3 Millionen für Bergmannswohnungen — Bochum, 21. Jan. Der Vorſtand der Reichsknappſchaft beſchloß in ſeiner Sitzung am 19. Januar in Berlin, zur Ers richtung von Bergmannswohnungen drei Millionen Mark als Zuſatzhypothek zur Verfügung zu ſtellen. Der Betrag wird nach dem Beitragsaufkommen an die einzelnen Bezirks⸗ knappſchaften verteilt. Auf das Ruhrgebiet entfallen hiervon .5 Millionen Mark, die an die Treuhandſtelle in Eſſen zur Errichtung von Bergmannswohnungen als Hypotheken⸗Dar⸗ lehen gegeben werden ſollen. Die Tarifverhandlungen der Reichsknappſchaft mit den Angeſtellten ſind geſcheitert. Es 7 wurde beſchloſſen, den Reichsarbeitsminiſter anzurufen. 200 000 Mark unterſchlagen — Duisburg, 21. Jan. Hier wurde geſtern der 24 Jahre alte Prokuriſt Zellemayer von der Dufsburger Zweignieder⸗ laſſung der Seidenweberei Sibille& Co. in Lyon unter dem Verdachte, Unterſchlagungen in Höhe von 200 000 Mark be⸗ gangen zu haben, verhaftet. Der Hoteldieb Schneider verhaftet — Berlin, 20. Jan. Der 25 Jahre alte Otto Schneider, der am 28. Dezember den Diebſtahl an dem Generalmuſtk⸗ direktor Muck in einem Münchener Hotel verübt hat, wurde heute abend in einem kleinen Hotel am Zoologiſchen Garten 5 als er im Begriffe ſtand, einen Hotelgaſt zu be⸗ ſtehlen. 78 7 Ein Flugzeugunglück bei Hannover — Hannover, 21. Jan. Geſtern nachmittag fiel auf der Strecke Eſſen— Hannover ein Flugzeug der franzöſiſchen Far⸗ man⸗Goeſellſchaft, das in dichtem Nebel eine Notlandung vor⸗ nehmen mußte, beim Niedergeben in eine Baumgruppe und wurde ſchwer beſchädigt. Zwei Paſſagiere, ein Herr Knoſt⸗ mann aus Eſſen und ein Herr Henſeler aus Köln wurden ebenſo wie der franzöſiſche Pilot ſchwer verletzt ins Kranken⸗ haus in Tecklenburg eingeliefert. Der Pilot iſt ſeinen Ver⸗ letzungen erlegen. 5 Von einer Lawine verſchüttet — Bern, 21. Jan. Bei Frutigen im Berner Oberland verſchüttete geſtern eine Lawine drei mit Aufräumungs⸗ arbeiten beſchäftigte Männer. Bisher konnte nur die Leiche des einen gefunden werden, Auch die beiden anderen müſſen als verloren gelten, 5 Das Unwetter in Ohio — Newyork, 21. Jan. Nach neueren Meldungen aus Cin⸗ einnati hat der Orkan, der über die Staaten Ohio und Keu⸗ tucky hinwegging, über 100 Städte und Dörfer betroffen. Die bisher feſtgeſtellte Zahl der Opfer beträgt einen Toten und 55 Verletzte, darunter 15 Schwerverletzte. Der Schaden wird auf mehrere Millionen geſchätzt. f 4 . aft rs als ird ES jon zur aN der Es hre Er n be⸗ her, ſtk⸗ rde ten be⸗ 1. — a * 55 preis dürfte insgeſamt billiger werden. Samstag, den 21. Januar 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe 8. Seite. Nr. 88 Stäoͤtiſche Nachrichten Gasverſorgung Mannheim-Frankfurt Die Nachricht, daß am heutigen Samstag in Frankfurt eine Intereſſengemeinſchaft zwiſchen der Stadt Mannheim und der Frankfurter Gasgeſellſchaft abgeſchloſſen wird, hat weit über das Intereſſengebiet hinaus großes Auf⸗ ſehen eregt. So führt die„Badiſche Preſſe“ im Anſchluß an die Mitteilung von dem Beſchluß, mit einem Aktienkapitar von zunächſt 50 000 Mk. die Südweſtdeutſche Gas⸗AG. in Frankfurt a. M. zu gründen, aus: „Mit dieſer Gründung wird die Frage der Ferngas ⸗ verſorgung im Sinne der Gruppenverſorgung um ein beträchtliches Stück weitergeführt. Nicht mehr die Ver⸗ ſorgung von einer einzigen Stelle her, wie es die Kohlever⸗ wertungs⸗AGG. in Eſſen urſprünglich erſtrebte und auch jetzt noch, wenngleich in weſentlich modifizierter Form, möchte, auch nicht die Verſorgung aus ausſchließlich örtlichen Erzeugungs⸗ ſtätten, ſondern die Verſorgung durch techniſch hochentwickelte und leiſtungsfähige Gruppenwerke und deren Zuſammenſchluß zu Intereſſengemeinſchaften iſt die Löſung, die hier erſtrebt wird. Der allgemein wirtſchaftliche Nutzen, wie auch der Vor⸗ teil der dabeſ in Betracht kommenden Kommunen, leuchtet ein: Die mit Recht beklagte, vielfach un rationelle Metßode, auch fiir kleinen und kleinſten Bedarf ein eigenes und dann zumeiſt ſehr teuer arbeitendes Gaswerk zu betreiben, wird durch den Anſchluß an ein ſehr leiſtungsfäßiges Gruppenwert oder an ein Syſtem ſolcher Werke überflüſſig und der Gas⸗ Danehen aber bleibt den angeſchloſſenen Bedarfsgemeinden ein Maß von Selbſtändigkeit gewährleiſtet, das ihnen bei der zentralen Verſorgung, wie ſie von der Ruhr her ins Auge gefaßt war, verloren gehen müßte. Es bleibt abzuwarten, in welcher Form und in welchem Tempo die durch die Südweſtdeutſche Gas⸗AG. angeſtrebte Gruppengasverſorgung ſich vollziehen O 6 wird.“ Wie weiter verlautet hat die Neugründung mit dem Frankfurt⸗Kölner Kohlenfelderbeſitz nichts zu tun. Es ſoll ſpäteren Verhandlungen vorbehalten bleiben, ob ſich noch andere Städte an dem Kohlenfelderheſitz beteiligen. In dieſer Beziehung muß die Frage des Gas⸗ bezugs der Stadt Köln erſt endgültig entſchieden werden. Vorläufig ſollen die Gemeinden zwiſchen Mannheim und Frankfurt mit Gas beliefert werden. Man denkt dabei u. a. an Heppenheim, Bensheim, Worms und Langen. Weinheim und Viernheim werden bereits von Mannheim beliefert. Offenbach iſt ſchon an das Frankfurter Gaswerk angeſchloſſen. Das Frankfurter Intereſſengebiet ſoll ſich über Hanau bis hinauf nach Aſchaffenburg erſtrecken. Mit einem Teil der Orte waren ſchon früher von der Frankfurter Gasgeſellſchaft Verhandlungen eingeleitet, die von der Süidweſtdeutſchen Gas⸗ Aktiengeſellſchaft fortgeſetzt werden dürften. Die Fin an⸗ zterung der Anlagen richtet ſich ganz nach der Ausdeh⸗ nung der Grunvengasverſorgung. Zunächſt ſollen die Koſten aus eigenen Mitteln der Stadt Mannheim und der Frank⸗ furter Gasgeſellſchaft beſtritten und ſpfter der Anleihe⸗ weg beſchritten werden. Von dieſem Plan abgeſehen, dürfte die Frankfurter Gasgeſellſchaft nach Klärung der Frage der kommunalen Anleihen durch die Beratungsſtelle mit einer weiteren Anleihe auf den Markt treten. Der Darmſtädter Standpunkt ö Aus Darmſtadt liegt eine Meldung vor, in der darauf aufmerkſam gemacht wird, daß die Genehmigung zum Legen einer Rohrleitung durch Heſſen von der baldigen Verabſchiedung eines Geſetzentwurfes abhängt, der ſich bei der heſſiſchen Regierung in Vorbereitung befindet und derartige Leitungen von der Genehmigungspflicht des heſſiſchen Staates abhängig macht. Bisher war für die Landgemeinden die Genehmigungspflicht nur beim Kreis einzuholen. Die Städte bedurften keiner Genehmigung. ** Ueberfahren. Geſtern abend wurde ein Maurer⸗ oller, der auf dem Fahrrad nach ſeiner Wohnung in der Kolonie Pfingſtberg fuhr, von einem Mannheimer Lieferauto überfahren. Der Mann, der erhebliche Verletzungen am Kopfe, Schulter und Füßen erlitt, wurde mit dem Sanitätsauto nach ſeiner Wohnung verbracht. Das Fahrrad iſt vollſtändig zer⸗ trümmert. * Ein Kaminbrand entſtand geſtern nachmittag im Haufe H 1, 10, durch Ueberhitzen eines Räucherofens. Die Gefahr wurde durch die um 5,51 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr heſeitigt. e Das Jubiläum 25jähriger Tätigkeit als Einkäufer und Abteilungsleiter der Firma Hermann Schmoller u. Co. kann heute Herr Otto Behrens begehen. Der Jubilar wurde von der Firma und dem geſamten Perſonal durch ſinnreiche Ge⸗ ſchenke geehrt. —— ſprach am Donnerstag abend der längere Zeit vor der beabſichtigten Auswanderung ſich an die ihr ungewiſſes Glück in weiter Ferne ſuchten. Heimat gründen konnten und können. dieſe wichtige Aufklärung. 5 Vorträge Deutſche Kolonien— deutſche Auswanderung Ueber dieſe unſer ganzes Volk ſo tief berührende Frage Leiter des Evange⸗ liſchen Hauptvereins für deutſche Anſiedler und Auswanderer in Witzenhauſen a. d. Werra, Paſtor Tönjes im Evang. Gemeindeverein der Kon⸗ kordienkirche in ſo anſchaulicher und packender Weiſe, daß man wünſchen möchte, alle Auswanderungsluſtigen wären zugegen geweſen. Wie groß das Intereſſe für dieſe Dinge iſt, bewies der außerordentlich ſtarke Beſuch; über 700 Männer und Frauen füllten den großen Saal im Wartburg⸗ Hoſpiz und lauſchten den ernſten und oft auch humorvoll ge⸗ würzten Ausführungen des feſſelnden Redners zwei Stunden lang, am Schluſſe nur bedauernd, nicht noch mehr erfahren zu dürfen. Charakteriſtiſche, zum großen Teile ſelbſt auf⸗ genommene Lichtbilder ergänzten die Ausführungen in treff⸗ licher Weiſe. Aus der Fülle eigenen Erlebens— der Redner war 1 in Deutſch⸗Südweſtafrika— ſchilderte Herr Tön⸗ 1e E Bedeutung und Eigenart der Kolonien und das Leben der Anſiedler vom erſten Anfang im Urwald oder in der Sandſteppe bis zu allmähl. Entwicklung gößerer Farmen, Dörfer und Städte und zeigte mit großem Ernſt, daß nur geſunde, zu jeder Arbeit willige, auf europäiſches Kultur⸗ leben verzichtbereite Menſchen ihr Glück im fernen Sied⸗ lungsland verſuchen ſollten. Wer nicht wohlberaten iſt von den Auskunftsſtellen der Heimat oder bei früheren Sied⸗ lern Anſchluß findet, wird häufig, allzuoft enttäuſcht, an Kör⸗ per und Seele gebrochen und ärmer als vorher zur alten Heimat zurückkehren, wenn er das Reiſegeld noch zuſammen⸗ bringt. Es kann nicht dringend genug geraten werden, eine der amtlichen Beratungsſtellen f— in Mannheim iſt eine ſolche beim Evang. Wohlfahrtspfarramt in 6, 10— zu wenden, wo unentgeltlich alle zuverläſſi⸗ gen und nötigen Auskünfte gegeben werden. Welche Bedeutung gerade die Wahl des künftigen Aufent⸗ haltsortes hat, ſchilderte der Redner in lebhaften Bildern. Das Herz wurde ihm warm, als er der allein ſeit 1922 ausgewanderten 500 000 deutſchen Männer und Frauen gedachte, Wie wohl⸗ tuend wirkten ſeine Feſtſtellungen aus eigener Erfahrung, daß die hinausgezogenen wagemutigen Volksgenoſſen auch draußen überall bemüht ſind, deutſche Ordnung und Sauberkeit, deutſche Gediegenheit hei Hausbau und Anlage der Farmen, deutſche Sitte und Bildung, kurz deutſche Kultur zu be⸗ wahren und wieder zu entwickeln, ſobald es nur geht. Es iſt ein ſchönes Zeugnis für unſere Landsleute, daß ſie überall Schulen und Kirchen einrichten, ſobald es die Mittel erlauben. Draußen lernt eben mancher dieſe in der Heimat oft ſo gering geachteten Dinge erſt recht ſchätzen; der Deutſche nimmt eben überall Herz und Gemüt mit. Bedauerlich iſt nur, daß wie früher auch jetzt wieder die meiſten dieſer wertvollſten Aus⸗ wanderer dem deutſchen Volkskörper verloren gehen, weil wir keine Kolonien mehr haben, wo ſie eine neue deutſche Daß die Deutſchen koloniſieren können, haben ſie überall gezeigt, in Amerika, Kanada, Auſtralien, vor allem aber in den ehemaligen deutſchen Kolonien in Afrika. Und daß auch die Eingeborenen ſich wohl fühlten und die Deutſchen ſchätz⸗ ten, beweiſt die jetzt noch vorhandene Anhänglichkeit und Treue und der Wunſch nach deutſcher Verwaltung. Wenn eine Abſtimmung ſtattfände, würde Deutſchland gut abſchneiden. Auf die Dauer wird man uns nicht vorenthalten können, was alle anderen europäiſchen Staaten in 10—20fachem Ausmaß beſitzen: eigene Kolonien. Allen den erſchienenen Hunderten ſprach der Vorſitzende, Rektor Knodel, aus dem Herzen, als er dem Redner herz⸗ lichen Dank zum Ausdruck brachte und den Wunſch daran knüpfte, daß alle, die ihr Glück in der Ferne ſuchen wollen, dort ein Stück deutſche Heimat gründen und unſerem Volks⸗ tum nicht verloren gehen möchten. Durch einen namhaften Beitrag für die Auswanderer ⸗Beratungsſtelle bekundeten viele ihren Dank und das warme eee * Neue Dienſtkleidung für die Poſtheamten. Das Reichs⸗ poſtminiſterium beſchäftigt ſich augenblicklich mit der Frage einer neuen Dienſtkleidung für die Beamtengruppen der Poſt, die Dienſtkleidung tragen. Es ſoll eine neue Uniform einge⸗ führt werden, deren Schnitt ungefähr dem der für die Reichs⸗ wehr vorgeſehenen Uniform entſprechen ſoll. Man glaubt, daß die neue Uniform ohne den beengenden Kragen uſw. eine Erleichterung beſonders für die Zuſtellbeamten bedeuten wird Wahrſcheinlich wird man für die neue Uniform auch ein neues Blau wählen. Die Einführung der neuen Uniform dürfte jedoch kaum vor März erfolgen können. CCC0CCC0CTCT0T0TTTT 3 Der Korb Das Symbol der Liebesabſage Wie bei vielen anderen Redensarten iſt auch bei dem Begriff„ſich einen Korb holen“, womit die Ablehnung eines Liebes⸗ oder Heiratsantrages umſchrieben werden ſoll, die urſprüngliche Bedeutung längſt in Vergeſſenheit geraten. Man ſpricht vom Korbe ſchlechthin, den man als etwas höchſt Peinliches und Beſchämendes empfindet, man ſagt, daß manche vielumworbene Schöne ſich eine wahre Korbſammlung zulege oder einen ſchwunghaften Korbhandel betreibe, man kennt auch die Angſt vor dem Korbe, die ſo viele Eheſchließungen ſchon verhindert habe, und von der auch mancher ſonſt ſehr mutige Mann befallen werde. Aber immer gebraucht man das Wort, ohne ſich viel Gedanken über Herkunft und Bedeutung zu machen. 9 9 85 Freilich iſt es lange her, daß Sinn und urſprüngliches Bild ſo nahe beteinander ſtanden, wie es bei dem verwandten Begriff„Hahn im Korb“ noch heute der Fall iſt. Und ſelbt die Sitte des ſiebzehnten und achtzehnten Jahrhunderts, einem Liebhaber, deſſen Bewerbung man nicht annehmen wil, einen richtigen Korb zu ſchicken oder zu geben, iſt meiſt nur noch eine bloße Förmlichkeit geweſen, eine Handlung, die als Tradition geübt wurde, deren Sinn und Zweck aber längſt verblaßt war. Au den Urſprung des ſymboliſchen Korbes führt ſchon eher d' ältere Form der Redensart, bei der es nicht hieß:„einen Korb bekommen“, ſondern vielmehr„durch den Korb fallen“. Dieſe Formel, die ſich in Böhmen noch im vorigen Jahrhundert erhalten hatte, findet„ſich auch bei Hans Sachs, der in einem ſeiner Schwänke berichtet, wie„ein junger Geſelle fallet durch den Korb“. a. Und es war ein recht draſtiſches durch⸗den⸗Korb⸗fallen, das in einer derberen und primitiveren Zeit einem Bewerber recht fühlbar machte, daß er nichts oder nichts mehr zu hoffen habe. Beim„Fenſterln“ jener uralten Sitte, die man auf dem Lande noch heute kennt, benutzte man früher ſtatt der Leiter vielfach einen Korb, in dem der Liebhaber des Nachts zum Fenſter ſei⸗ nes Mädchens hinaufgezogen wurde. Das war ganz und ſchön. wenigſtens ſolange das Mädchen noch verlkebt war. Aber wehe dem armen Liebhaber, wenn ſich die Liebe der Angebeteten ab⸗ gekühlt hatte. Der bewußte Korb erwartete ihn zwar noch immer, er durfte auch einſteigen und wurde ſogar hochgezogen. Aber bevor das erſehnte Fenſter erreicht war. ließ das Mäd⸗ Veranſtaltungen d Im 6. Akademie⸗Konzert wird Hans Fideſſer die Tenorpartie in Guſtavr Mahlers Lied von der Erde, das unter Generalmuſikdirektor Richard Lerts Leitung neben der unvoll⸗ endeten Symphonie von Schubert an dieſem Abend zur Auf⸗ führung gelangt, übernehmen. Fideſſer, der bekanntlich in Mannheim das Baritonfach vertreten hat. hat inzwiſchen mit Erfolg umgelernt. *„Der Tanz auf der Palette“, die Redoute der Re⸗ klamefachleute, findet heute abend in den Sälen der Harmonie ſtatt, worauf wir noch einmal verweiſen. Olympiade 19281! Im vorigen Jahre gab das Künſtler⸗ feſt der Mitglieder des Minheimer Nationaltheaters den glanzvollen Auftakt zu den geſellſchaftlichen Veranſtaltungen. Der große Erfolg dieſes Feſtes hat die Künſtler angeſpornt⸗ auch in dieſem Jahre ein ähnliches Feſt zu veranſtalten. Unter dem Motto„Olympiade 1928“ will man alle Verehrer und An⸗ hänger des Theaters zu einem aroßen Koſtümfeſt ein⸗ laden. Der Nibelungenſaal wird zu einem feſtlichen Sport⸗ platz hergerichtet werden, heitere Kämpfe unter den Soliſten (Veranſtalter iſt dieſesmal die Bühnengenoſſenſchaft. Ortsver⸗ band Nationaltheater Mannheim] ſollen in bunter Folge zur Unterhaltung aller Feſtteilnehmer beitragen. In Ausſicht ſtehen für das erwartungsfrohe Publikum große Boxkämpfe, Marathouläufe, griechiſche Wagenrennen. Rinakämpfe. Stafet⸗ tenläufe, Darbietungen indiſcher Fakire. Intereſſieren dürfte vor allen Dingen ein Lauf der Sänger und Schauſpleler gegen die Kapellmeiſter und Regiſſeure. Drei Orcheſter ſpielen zum Tanz auf, im Bierkeller iſt für den nötigen Humor und für die aute Verpflegung geſorat. Alle möglichen Ueber⸗ raſchungen, die eifrige Teilnahme der geſamten Künſtler des Nationaltheaters am Feſte ſelbſt, werden dafür ſorgen daß das Stimmunagsbarometer an dieſem Tage zur ſchönſten Höhe em⸗ porſteigt. Ein Feſt für Jeden, der Frohſinn liebt und der willens iſt, dem Prinzen Karneval ſeinen T ibut zu zollen. * Der Volkskinderga ten des Vereins für Kinderpflege, Elfenſtraße 7, der täglich bis zu 150 Kinder wartet und ver⸗ pflegt und dieſe vor den Gefahren der Straße behütet, wurde am 16. Januar 1928 wieder eröffnet. Es iſt mithin dem Er⸗ werbsleben nachgehenden Eltern und Witwen wieder Ge⸗ legenheit geboten, ihre Kinder in ſichere Obhut zu geben. „ Tobſuchtsanfall. In Angſt und Schrecken verſetzte ein Zigeuner die Barackenbewohner der Siedelung Pfingſtberg zwiſchen Station Seckenheim und Rheinau. Der Zigeuner be⸗ drohte die Leute mit Waffe und Raſiermeſſer und ſetzte ſich wütend zur Wehr, wobei ihn die Zigeunerweiber noch unter⸗ ſtützten, als er von der Mannbeimer Sanitätskolonne abgeholt werden ſollte, zertrümmerte er eine Glasſcheibe des Sanitäts⸗ wagens. Erſt als das alarmierte Ueberfallkommando von Mannheim erſchien, konnte die Ordnung wieder hergeſtellt und der Ruheſtörer abtransportiert werden. Im Krankenhaus ver⸗ ſuchte der Tobſüchtige zum Fenſter hinauszuſpringen, konnte aber von dem Begleitſchutzmann im letzten Moment noch ab⸗ gefaßt werden.. * Neue Erzeugermilchpreiſe. Wegen ſtarker Anlieferung wurde der Erzeugerpreis frei Berlin für gekühlte Vollmilch auf 16,5 Pfg., für Breslau frei Verladeſtation auf 16 Pfg., frei München oder Augsburg für gekühlte Milch auf 19,5 Pfg., für ungekühlte auf 18,5 Pfg. je Liter ſeſtgeſetzt. Der Erzeuger⸗ friſchmilchpreis in Oberſchleſien beträgt zurzeit 15 Pfg., der Richtpreis für eine dreiprozentige Verarbeitungsmilch 145 Pfg. Der Werkmilchpreis in Oberbayern beträgt 16,75 Pfg. bei einer Tagesanlieferung von mindeſtens 800 Liter und zweimaliger Anlieferung frei Molkerei. In Baden werden trotz gleicher Erſcheinung Erzeugermilchpreiſe von 18—20 Pfg. je nach der Gegend mit Zuſchlag für größere Betriebe ab Stall oder frei Sammelſtelle des Lieferorts bezahlt. Kaisers Brust-Carsmelles mit den Sennen.“ Sehen Sle die relzende junge Dame im Schnee! Wintersport ist ein Vergullge wenn Sie diese köstlich schmeckenden Hustenbonbons bei sich führen. Nie gib es eine Erkältung, sofort beseitigen sie jeden Katarrh, jeden Husten und das lästige Kratzen im Hals.— Kaisers Brust-Caramellen schmecken köstlich, slud gleichzeitig nahrhaft: 15000 Zeugnisse! Kaufen Sie nichts anderes! Paket 40 Pfg., Dose 80 Pfg. 1 Zu haben in Apotheken, Drogerien und wo Plakate slchtbar. —.———᷑᷑Mö.—— haber unbedingt durchfallen mußte. Die Folgen dieſes Fenſterſturzes waren in der Regel aller⸗ dings nicht ſehr ſchlimm, denn Bauernhäuſer ſind gottlob keine Wolkenkratzer. Immerhin, ein blaues Schienbein pfleate der ſo unſanft durch den Korb Gefallene gewöhnlich als Andenken mit nach Hauſe zu nehmen. Deshalb ſaat man in den Nieder⸗ landen von einem abgewieſenen Liebhaber auch nicht, daß er „durch den Korb gefallen wäre, ſondern„eene blaauwe ſcheen loopen“. Dieſe Wendung kennt man auch im Holſteiniſchen, wo man. wenn von einem abgeblitzten Freiersmann die Rede iſt, mitleidsvoll fragt:„Sünd em de Scheenen ok blau?“ Von dieſem grauſamen Spiel iſt man ſpäter abgekommen. Schließlich iſt ein unglücklichex Liebhaber auch ohne Fenſter⸗ ſturz ein beklagenswertes Geſchöpf. Nur der Korb, das Symbol der verſagten Liebe, iſt geblieben. Und wie die glückliche Liebe eine Blumenſprache kennt, ſo hatte ſich für das Gegenteil in manchen Gegenden eine richtige Korbſprache herausgebildet.„Einhenklige“ Körbe gab man, wenn das Mädchen den Bewerber zwar wollte, aber die Eltern ihn ab⸗ lehnten,„zweihenklige“, wenn die Eltern nichts gegen den Freier einzuwenden hatten, aber das Mädchen nicht wollte, und ein„dreihenkliger“ Korb wurde dem unglücklichen Lieb⸗ haber dann geſchickt, wenn Eltern und Tochter gleicherweiſe nichts von ihm wiſſen wollten. In einigen Gebieten hat ſich die urſprüngliche Bedeu⸗ tung des Korbes im Laufe der Zeit ins Gegenteil verkehrt. So war es in der Eifel Sitte, daß nicht der Abgeblitzte einen Korb bekam, ſondern daß der Burſche, der ſein Mädchen ſitzen ließ, oder das Mädchen, das ſeinem Liebſten untren wurde, durch einen alten Korb ohne Boden hindurchkriechen mußten. Das galt als eine Art Ehrenſtrafe, die gewöhnlich noch dadurch verſchärft wurde, daß die verſammelte Dorf⸗ jugend mit dem oder der Ungetreuen, während er oder ſie durch den Korb hindurchkroch, auf nicht gerade zarte Weiſe Schinkenklopfen ſpielte. 125 Dopeſchenwechſel 8 Telegramm:„Bob Tigerjagd verunglückt.“ Antwort:„Sofort Leiche ſenden!“ (Nommt eine Kiſte an mit dem erleaten Tiger]. Telegramm:„Nicht Tigerleiche ſenden, Bobs Leiche ſen⸗ Kunſt und Wiſſenſchaft O Von der Mannheimer Schloßbücherei. Bis 17. Februar veranſtaltet das von dem bekannten Chinaforſcher Paſtor Richard Wilhelm geleitete China⸗Inſtitut in Frankfurt a. M. in Verbindung mit der Preußiſchen Staatsbibliothek, Berlin eine Ausſtellung unter dem Namen„Das Buch in China und das Buch über China“. In verſchte⸗ denen Abteilungen werden dort u. a. die Anfänge der chinefr⸗ ſchen er das Tafelbuch, die Buchrolle, repräſentative alte Drucke der chineſiſchen Buchkunſt, wichtige Ausgaben chineſi⸗ ſcher Klaſſiker, chineſiſche Schwarzholzſchnitte und Farben⸗ drucke, aber ebenſo die moderne chineſiſche Buchproduktion ge⸗ zeigt werden. Zu den Ausſtellungsgruppen, die Reiſebeſchret⸗ bungen über China aus alter Zeit und Berichte der katholt⸗ ſchen Miſſionare darbieten, hat auch die Städtiſche Schloßbücherei in Mannheim einige wertvolke Büch er beigeſteuert. Es handelt ſich dabei um mehrere koſt⸗ bare Drucke aus der Sammlung Desbillons und der Samm⸗ lung Mammelsdorff, die ſich auf die Tätigkeit des Jeſuiten⸗ ordens beziehen, als er zu Beginn des 17. Jahrhunderts be⸗ gann, in China feſten Fuß zu faſſen und ſeinen Miſſtonsgedan⸗ keni auch in dem bisher ſo ſtreng allen abendländiſchen Ein⸗ flüſſen verſchloſſenen„Reich der Mitte“ zu verwirklichen.— Daß die Städtiſche Schloßbücherei in der Lage iſt, der inter⸗ eſſanten Ausſtellung einige Seltenheiten aus dem Gebiete der alten China⸗Literatur, die ſelbſt die größten deutſchen Biblio⸗ theksinſtitute nicht aufzuweiſen haben, zur Verfügung zu ſtellen, beweiſt von neuem, welchen wertvollen Beſitz Maun⸗ heim in ſeiner Schloßbücherei verwaltet und nach wieviel Rich⸗ tungen hin ihre Beſtände an alten Druckwerken wiſſenſchaft⸗ lich und kulturell nutzbar gemacht werden können.— Die Direktion der Schloßbücherei legt ferner auf die Feſtſtellung Wert, daß die an dieſer Stelle in Nr. 532 des vorigen Jahr⸗ gangs angezeigte unbekannte Mannheimer Schiller⸗ ausgabe aus dem Jahr 1803 unter Nr. 1 in der Schilles⸗ i von Herbert Mareuſe(1925; S.—2) aufge⸗ ührt iſt. Starkes Anwachſen unſerer Muſeen. Wer die Tätig⸗ keit der öffentlichen Sammlungen Deutſchlands verfolgt, wird ſeit einiger Zeit feſtſtellen, daß ſie ſich weſentlich geſteigert hat. Eine ganze Reihe von Muſeen iſt neu entſtanden, andere chen den Korb wieder hinabſtürzen. zum Zeichen, daß alles aus (wäre, aber es hatte mit Abſicht einen Korb gewählt. deſſen Bo⸗ den!“ i Antwort:„Bob im Tiger!“ ſind neu ausgebaut worden. el 1 Schenkungen an die öffentlichen Sammlungen find wieder gang und gäbe. Ja man kann ſagen; 1. Seite. Nr. 88 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den. Januar 1928 Film⸗Rundſchau Capitol:„Die große Parade“ Wieder ein dem ſich die Leute, die ihn gedreht haben, ziemlich weit vom Schuß waren. Das eigentlich Kriegsmäßige iſt von einem rührenden Dilet⸗ . Eine Schützenlinie mit Tuchfühlung durch einen Wald fünf Minuten vor dem Feind, Fahrkolonnen in Milli⸗ meterabſtand der einzelnen Autos, ein einſamer, auf dem Schlachtfeld ſich tummelnder Tank, das alles ſind kleine kriegstechniſche Scherze, die eine beneidenswerte Unkenntnis an allen Ecken und Enden offenbaren. Zu dieſer echt ameri⸗ kaniſchen Unbekümmertheit, die zeigt, wie man ſich„drüben“ den Krieg vorſtellt, geſellt ſich die ebenſo amerikaniſche Sentimentalität. Ein funger Pankee kommt als Kriegsfreiwilliger nach Frankreich; mit zwei Kameraden verknüpft ihn enge Freund⸗ ſchaft. Auch die Liebe findet ſich ein, während die Kompagnie in Alarmbereitſchaft liegt: eine kleine Franzöſin hat es ihm angetan, und er hat ſie bald lieber als ſeine Braut über dem großen Teich. Da kommt der— ſtrategiſch etwas ſehr abrupte— Alarm zum Abmarſch zugleich das Zeichen zu einer Szene, die als die beſte und ſtärkſte des ganzen Werkes gelten kann: Wenn die kleine Franzöſin in den abrückenden Kolonnen ihren großen Amerikaner ſucht, um ihm Lebewohl zu sagen. Soldaten, Soldaten, nichts als Soldaten, zu Fuß, in Wagen, unüberſehbar, ſo zieht dieſe große Parade an dem kleinen Mädchen vorüber, ohne daß ſie den gellebten Mann erblicken kann. Wo iſt er? Der Zuſchauer erlebt das in dem Film geradezu körperlich mit. Natürlich findet ſie ihn noch im letzten Moment. Und nun geht es in dieſen Miniatur⸗ krieg, der der großen Parade durch die Nafvität ſeiner Details keine beſondere Ehre macht. Das Schickſal der zwei andern Kameraden verliert man in Nacht und Grauen aus den Augen. Unſer Held wird verwundet und kommt eals Schwer⸗ beſchädigter nach Amerika zurück. Aber es hält ihn dort nicht, ſein xeklamierter Bruder hat inzwiſchen auch die Braut fir ſich reklamiert, ſo fährt er denn wieder zurück, trifft und holt No ſeine Franzöſin. Und neues Leben blüht aus den Roſinen. 5 Mit Humor ſind die Bilder der Etappe gemacht, die ein paar kräftige Kürzungen ſehr wohl vertragen könnten. Die Betonung des Menſchlichen, die in der Abſicht liegt, hätte eine ſtärkere mimiſche Begabung des Haupt⸗ darſtellers erfordert. Dagegen iſt die Schauſpielerin der kleinen Franzöſin von einem außerordentlichen Reichtum an Ausdruck von der Heiterkeit bis zur tiefſten Tragik. Ihre Szenen beleben das Werk. Birgt es eine Tendenz? Kaum, wenigſtens in dieſer Geſtalt nicht mehr; die Deutſchen ſchlagen einen Angriff ab, und in einem Granatkrichter ſtirbt einer der ihren neben dem Helden des Stückes, der ihm noch eine des Films Zigarette gereicht hat.— Der große Aufwand iſt immerhin reſpektabel. Was könnte ein deutſcher Filmregiſſeur damit alles erreichen! *. 8 Ufa:„Um Himmelswillen“ 5 Nicht mit Unrecht wird dieſer Bildſtreifen der Beſte ge⸗ nannt, den Harold Lloyd bisher geoͤreht hat. Der Zuſchauer kommt aus dem Lachen überhaupt nicht mehr heraus. Groteskkomik? Ja. Aber ſo unendlich fein ſervlert, daß ſie auch der europätſche Geſchmack mit Wohlbehagen verdaut. Be⸗ ſchreihen kann man dieſen Streifen nicht. den muß man geſehen haben. Der Humor wirkt nicht aufdringlich oder plump, wie wir es in der amerikaniſchen Filmaroteske nun bald bis zum Ueberdruß gewohnt ſind. ſondern beinahe ſelbſtverſtändlich. Beſonders die Szenen in denen Harold die Verbrecher in das Miſſionshaus lotſt, oder das Feſtkomite zu ſeiner Hochzeit ſchlevpt, ſind fabelhaft. Das Unalaußlichſte aber ſind die Ein⸗ fälle. Einige ſehr aute Filme vervollſtändſgen das Programm. Een Streifen darf nicht pergeſſen werden. Kinga und For eine Hun degeſchichte. Hauptdarſteller ſind zwei kleine Lande. Dz. 1 Alhambra:„Die Stadt der 1000 Freuden“ Paul Richter, der umſchwärmte Titelheld des Siegfried⸗ filmes, hat als Jack lam nach den Plänen ſeines Kompagnons Carlos Carpentaria(Lonahorne Burtonſ einen ins rieſen⸗ hafte gehenden Rummelplatz finanziert. Dies iſt jedoch für den Bildſtreifen vollſtändig nebenfächlich, er hätte gerade ſo gut eine Kneipe aufmachen können, denn mit der eigentlichen Hand⸗ lung hat dies gar nichts zu tun. Dieſe konzentriert ſich viel⸗ mehr um eine Kindesunterſchiebung, die Flams Mutter(Adele Sandrock) vor 30 Jahren begangen hat. Nun erſcheint plötz⸗ lich Jetſam(Gaſton Modot), an dem jenes Verbrechen be⸗ gangen worden war, und kämpft um ſeinen Namen und ſein Vermögen. Die Handlung iſt gewiß nicht ohne Spannung, im Gegenteil, es gibt ſehr intereſſante Motive. Die Darſteller tun ihr Möglichſtes, aber es fehlt der innere Zuſammenhang, der Kitt. Hierzu kommt noch das übliche Beiprogramm. Publikum und Muſeum ſind einander noch mehr näher ge⸗ treten als vor dem Weltkriege. Neben den Gemäldegalerien Atd Kunſtgewerbemuſeen ſind heute techniſche Muſeen und Jachmuſeen aller Art, ſowfe Perſonalmuſeen Gegenſtand der Fürſorge wefter Kreiſe. So iſt es freudig zu begrüßen, daß zum erſten Mal jetzt ein Jahrbuch der Deutſchen Muſeen erſchienen iſt, das der Leipziger Muſeumsdirektor Prof. Dr. Schramm bearbeitet hat. Es bringt die Über⸗ raſchende Mitteilung, daß Deutſchland über 1000 Muſeen heſitzt, daß mehr als 400 wiffenſchaftliche Beamte im Hauptam dieſe Muſeen betreuen, daß viele Hunderte von Männern und Frauen, wo die Anſtellung von Fachleuten nicht möglich tt, ehrenamtlich wertvollſte Arbeit für die deutſchen Muſeen leiſten. Mit Befriedigung erſieht man aber auch aus den Jahrbuch, wie die Muſeen mehr und mehr zuſammenarbeiten um ſich gegenſeitig zu fördern. st. Theater und Muſik Das Karlsruher Landestheater in Heidelberg. Die Oper des Karlsruher Landestheater gaſtierte mit Muſſorgſkys „Boris Godunow“ im Heidelberger Städtiſchen Theater, ge⸗ wiſſermaßen um den Kreiſen, die mit ſolchen Gaſtſpielen eine ſtändige Einrichtung ſchafſen wollen, die künſtleriſche Berechti⸗ gung dazu— negativ ausgedrückt: die Zerſchlagung der eige⸗ nen Oper— zu teſtieren. Da war es doch vielleicht ungeſchickt, ein Werk zu wählen, das wie der„Boris Godunom“ zum größten Teil mit Maſſen arbeiten muß, denn es gibt doch in Heidelberg immer noch genügend Einſichtige, die ſich von der Quantität des Gebotenen nicht über Mängel der Qualität hin⸗ wegtäuſchen laſſen. Läßt man aber trotzdem alle Erwägungen Über Zweck des Gaſtſpiel. beiſeite und ſtellt ſich nur rein kritlſch der Aufführung gegenüber, ſo muß man von vornherein kon⸗ ſtatieren, daß die hieſige Aufführung nicht das Niveau er⸗ reichte, das man von einer Landesbühne erwartet. Zugegeben, daß ſzeuiſch im Bühnenbild end in der Regie— nicht alles ſo gelingen konnte, wie es den Verantwortlichen erwünſcht iſt, weil die räumlichen Verhältniſſe beſchränkt ſind, aber auch Fier hätte bel einſichtiger Beſchränkung des Aufwands— in der Beſchränkung zeigt ſich der Meiſter— vieles gebeſſert wer⸗ den können. Generalmuſtkdirektor Krips den wir ſchon beim erſten ſtädttſchen Sinfoniekonzert als achtbaren Muſiker wit der vordringenden Freude am Klaug und an der Klang ⸗ Eine Man merkt dem Film an, daß die Kommunale Chronik Guter Abſchluß der Bezi Des e Ladenburg arkaſſe(gleich Bezirks für das Jah Zuſammenhang u beträchtlichen Um⸗ t der gleiche wie im gen 30,4 areinlagen 1 Jahr 285 Mk f Vom ſtand(1914 iſt der Sparbeſtand alſo nicht mehr ſehr 1 ö Bilan z m die im hend en ſind, f nen Mark die 1927. mit dem Be ſätze im 2. Vorjahre, ne der Geldkna und betrugen „4 f. V. Trotz ter erhöht kk. gegen — 1,8 eit haben am Ende des 1105 505 Mk. am Anfang. 92 Mill. Mk. fernt, ja 0* 8 und Landesdurchſchnitt. Zum erſtenmal erſcheint das S pareinlagen⸗Aufwer⸗ tungskonto in der Bil 8 gleich voll aufgefüllt zur wertungsanſprüche. Reſervekonto errich iſt mit 48 247 er. Bei der ur Gewährung ſpäter wieder a. 220 177 Mark) und zur Kreditgabe im Kontokorrentverkehr zurück⸗ kehren. Die Kontokorrent⸗Guthaben haben ſich ermäßigt von 667.906 Anfang 1927 auf 455714 Mk. am Ende, gleichzeitig ſind die Kontokorrent' Schulden geſtiegen von 1200 465 Mark auf 1435 475 Mk. Zuſammen ergibt dies eine verme hrte Ausleihung von rund 450000 Mk. Als Reingewinn verbleiben nach allen Abſchreibungen uf 13464 Mk. eine Gewinnverteilung an die Verbandsgemeinden(Laden⸗ burg, Schriesheim, Edingen, Neckarhauſen, Friedrichsfeld, Seckenheim, Ilvesheim und Wallſtadt) iſt in dieſem Jahr noch nicht zu denken, da erſt der geſetzliche Reſervefonds noch um 72 000 Mk. aufgefüllt werden muß. Mark gegen 108 002 Mk. i. V. bedeutend gerin Liquidität im Frühjahr ging die Kaſſe wieder langfriſtiger Hypotheken über, mußte freil 9 mehr zu den kurzfriſtigen Darlehen(Darlehenskonto 1 An Lohnerhöhung der Gemeindearbeiter * Heidelberg, 20. Jan. Die Gemeindearbeiter in Baden ſtehen in Lohnverhandlungen, die ihnen borausſichtlich vom 1. April ab eine Lohnerhöhung bringen werden. Der Heidel⸗ berger Stadtrat hat beſchloſſen, den ſtädtiſchen Arbeitern im Hinblick auf dieſe höchſtwahrſcheinlich kommende Erhöhung der Löhne eine Vorſchußzahlung zu gewähren, die ſpäter angerechnet werden ſoll. 5 Aus dem Lande OOfterßheim, 20. Jan. Der am hieſigen Orte wohn⸗ hafte verheträtete Elektromonteur Leonhard Ru pp iſt in der Rheinpfalz bei Vornahme von elektriſchen Montagearbeiten aus einer Höhe von neun Metern von einem Leitungs⸗ maſt abgeſtürzt, weil die um den Körper geſpannte Trag⸗ gurt geriſſen war. Der Verletzte wurde in das Krankenhaus Annweiler überführt, wo er ſeinen inneren Verletzungen nunmehr erlegen iſt. Der Verunglückte, der ſich vor eini⸗ Mn Jahren hier anſiedelte, war ein fleißiger und ruhiger Mann. P. P. Walldorf, 20. Jan. Im Alter von 73 Jahren ver⸗ ſtarb geſtern hier Altſtadtrat Jakob Himmele. Er be⸗ kleidete eine Reihe öffentl. Aemter, wie Ortsbaukontrolleur, Waiſenrichter, Bezirksbauſchätzer. Nahezu 15 Jahre gehörte Himmele dem Gemeinderat an und war lange Zeit ſtellver⸗ tretender Bürgermeiſter der Gemeinde. * Karlsruhe, 18. Jan. Ein 20 Jahre alter Blechner aus Ettlingenweier, der am 10. Januar in einem Neubau in der Tullaſtraße in einen Drahtnagel getreten iſt, iſt am Montag an Wundſtarrkrampf in einem hieſigen Krankenhaus geſtorben. * Müllheim, 18. Jau. Hier fand eine Verſammlung der Obſtzüchter des Markgräflerlandes ſtatt, um die Frage zu prüfen, ob auch Müllheim an einer größeren Aktion zur Vereinheitlichung der vielen Apfelſorten ſich beteiligen ſolle, die von der Badiſchen Landwirtſchaftskammer mit finan⸗ ziellen Unterſtützungen aus Reichsmitteln in ganz Baden ein⸗ geleitet wurde. Landrat Schmitt wies auf die wirtſchaftliche Bedeutung eines derartigen gewerbsmäßigen Obſtbaues hin. Kreisobſtbauinſpektor Haaſe betonte die Notwendigkeit einer Konzentrierung auf nur gule Obſtarten. Die von der Badiſchen Landwirtſchaftskammer in den großen Städten Badens eingeführten Obſtmärkte haben ſich immer gut be⸗ währt. Es wurden im vergangenen Jahre 32 000 Zentner babiſches Tafe lobſt abgeſetzt. Für eine raſche und durch⸗ greifende Einführung der Vereinheitlichung hat das Reich der Badiſchen Landwirtſchaftskammer 40000 Mark zur Ver⸗ fügung geſtellt. Es wurden für den eis Müllheim acht Apfelſorten für den Anbau feſtgelegt. e ſtärke kennen gelernt haben, hat ſich zu wenig auf die akuſtt⸗ ſchen Verhältniſſe des Hauſes eingeſtellt, das eine viel differen⸗ ziertere dynamiſche Behandlung des Klangkörpers verlangt als ein großes Haus. Die Sänger haben zumeiſt die Akuſttk des munterſchätzt, die unbarmherzig Schwäthen des O Was der Organs und der techniſchen Ausbildung bloßlegt. Karlsruher Oper am meiſten fehlt, das iſt das Geſicht des Enſembles, die Vertiefung, das Ineinanderfügen der Ein⸗ zelnen aufgrund des einheitlicher daukens. Die Regie iſt günſtigſtenfalls gute Schablone, die ſich in den einzelnen Bil⸗ dern auch gelegentlich anderer Meiſter bedient. Daß man an einer Landesbühne Sänger und Darſteller von Format trifft, iſt ſelbſtverſtändlich. So iſt Franz Schuſter(Boris) ein intelltgenter Sänger, der geſchmackvoll ſein Material verwen⸗ det, Malt Fanz(Marina) beſticht durch die Leuchtkraft ihrer Stimme und belebtes Spiel, bei Magda Strack freut man ſich über den echten Alt⸗Klang des Organs, mit Abſtand dürfen daneben noch der indisponfert gemeldete Dimitri von Theo Strack und der Schuiſky von Joſef Witt genannt werden. Zum Beſten der Karlsruher Oper gehört der Chor. 8 Berliner Theater. Die Kammerſpiele hatten einen ſehr hübſchen Abend und einen beſonderen Erfolg. Man gab Maughams Luſtſpiel„Finden Sie daß Conſtance ſichrichtig verhält“? Gewiß verhält ſie ſich richtig. Sie bemerkt die kleine Eheirrung ihres Mannes ſchon ſehr früh, aber ſie ſagt nichts, ſie wird älter und macht ſich ihre eigenen Gedanken, bis ein Jugendfreund von ihr erſcheint, der das erotiſche Leben leiſe aufwirbelt. Das Vergehen des Mannes kommt zu Tage, aber ſie macht keine Szene, ſie bleibt reizend überlegen und ironiſch und bringt den Mgun nur in eine fürch⸗ terliche Verlegenheit. Sie hat ſich unterdeſſen ſelbſtändig ge⸗ macht und einiges Geld verdient, mit dem ſie auch ihren Mann bezahlt, weil ſie auf dem Standpunkt ſteht, eine Proletarier⸗ frau zahle durch ihre Arbeit den Haushalt mit und eine bürger⸗ liche Frau müßte es ihr gleich tun. Den Reſt ihres Einkom⸗ mens verwendet ſie zu einer Reiſe nach Italien, auf der ſie ihr Jugendfreund begleitet, nachdem in einer ergötzlichen Situa⸗ tion wohl ſie, aber nicht ihr Kavalier, dem Gatten den Tat⸗ beſtand erklärt hat. Nach ſechs Wochen wird ſte zu ihrem Mann zurückkehren und das Haus mit ihrer Geſundheit erfüllen. Leopoldine Konſtautin ſpielt dieſe Frau mit einer ſouveränen Zurückhaltung, ſo ganz als Herrſcherin aller Kon⸗ flikte, die durch ihre Hand gehen und die ſie auflöſt. Margarete Dabei erh 0* 5 Bruſt, der ſchwere innere Verletzungen zur Folge hatte. den Tod des Gröhl herbei. * Eichſtätten a.., 18. Jan. Die 61jährige Frau Anna Marie Trautwein zog ſich bei einem Sturz auf der Treppe ſchwere Verletzungen zu.— Im Walde verunglückte der Landwirt Auguſt Danzeiſen. Mit ſeinem mit Holz beladenen Wagen mußte er zwiſchen zwei Fuhrwerken durchfahren. 5 lt er plötzlich von der Deichſel einen Stoß auf die * Miuſen b. Schopfheim, 20. Jau. In den hieſigen Ge⸗ neindewaldungen ſind in der vorweihnachtlichen Zeit von un⸗ bekannter Hand etwa 200 Chriſt bäume wahllos ausge⸗ ſchlagen worden. 100 Stück haben die unbekannten Täter mit⸗ genommen, die anderen haben ſie einfach liegen laſſen. Nachbargebiete Sehe ö e Vomt pfälziſchen Großhandel 2 Ludwigshafen, 18. Jan. Die Lage im pfälziſchen Für den Lebensmittelgroßhandel brachte das Weih⸗ ſchäf übliche Belebung des Geſchäftsganges. . ngen find nicht zu verzeichnen; nur war bis vor kurzer Zeit rückgängig. Das Geſchäft an der Saargrenze hat immer noch unter der mangelnden Kaufkraft der dortigen Bevölkerung zu leiden. Im Kaffee⸗ großhandel ſind die Preiſe infolge der großen braſi⸗ lianiſchen Ernte etwas zurückgegangen. Im Rohtabak⸗ handel dürfte der Einkauf der neuen Ernte in Inlands⸗ tabaken ſo ziemlich beendet ſein. In allen Tabaken iſt Ver⸗ kaufsmöglichkeit zu beſcheidenem Nutzen.. Im Kohlen⸗ handel war in den letzten Monaten die Nachfrage— namentlich im Hausbrand,— dauernd recht rege und konnte im großen und ganzen auch immer befriedigt werden. Ins⸗ beſondere war es ſtets möglich, alle Anforderungen in Kohlen aus den verſchiedenſten Revieren prompt und in den ge⸗ wünſchten Sorten und Körnungen zu erfüllen. Die Schif⸗ fahrt auf dem Rhein war nur mit ganz kurzer Unter⸗ brechung während der Kälteperiode dauernd im Betrieb. Die relativ ſehr großen Vorräte am Oberrhein hätten eine längere Stillegung der Schiffahrt nicht fühlbar werden laſſen. Die Saar lieferte ſtets prompt und hatte ſogar trotz der Jahres⸗ zeit bisweilen unter Abſatzmangel zu leiden. Brenn⸗ lebhaft. Das Geſchäft im Textil⸗Einzel⸗ handel war ſtark von der Witterung beeinflußt. Die ſehr kalten Tage Mitte Dezember v. Is. verurſachten ein ſtarkes emporſchnellen der Umſatzkurve, in warmen Binterartikeln, die aber genau wieder ſo ſchnell zurückging, als die warme Witterung wieder einſetzte. Der Einzelhandel klagt immer eindringlicher über die Aus wüchſe des Hau⸗ ſierweſens, der Wanderlager ſowte über das Ueberhand⸗ nehmen der Abzahlungsgeſchäfte und Einheitspreisläden. * * Ludwigshafen, 20. Jan. Der Allgemeine Deutſche Beamtenbund, Bezirksausſchuß Rheinpfalz, hält am 26. Februar hier ſeine diesjährige Bezirkskonferenz ab.— Die Verſchiebung des Neubaues vom Ludwigshafener Amts⸗ gericht hat eine größere Zahl von Proteſtſchreiben aus. gelöſt, ſo vom Oberbürgermeiſter, vom Verkehrsverein, von den hieſigen Rechtsanwälten, von den beteiligten Firmen und Geſchäftsleuten u. a. 8 5 üürkheim, 20. Jan. Auf eigenartige Weiſe ver⸗ Dorr übte der Friſeur Gröhl Selbſtmor d. Er grub vor etwa einem halben Jahre in einen Abhang einen Unterſtand und erweiterte dieſen in den letzten Wochen zu einer Höhle mit ſeitlichen Eingängen, die er mit Sandfäcken abdichtete. Nach Vollendung nahm Gröhl 3 Kg. KHarbi d, die er mit Waſſer übergoß. Die ſich entwickelnden Gaſe führten In einem ſechsſeitigen Brief machte er Bekannten Mitteilung von ſeinem Vorhaben. * Bad Homburg, 19. Jan. Zwei hieſige Lehrlinge wollten ſich die Welt einmal ein wenig auſehen. Sie rüſte⸗ ten ſich zu Hauſe mit dem Notwendigſten aus und traten ihre Reiſe an. Weit ſind ſie freilich nicht gekommen, denn ſchon in Mainz kamen ſie der Bahnpolizei verdächtig vor, wurden feſtgenommen und mit dem nächſten Zug wieder heim⸗ befördert, ehe die Homburger Polizei überhaupt ein Fahn⸗ dungserſuchen losgelaſſen hatte. —. EC Marui ervig in MHiete twohmen? Wenn mon durch Erwerb eines Bauſparbrieſes der G. d. 8 für das Geld, das man ſonſt jährlich an Miele johlt, ſich ein lreies Eigenheim ſchaſſen kann. Unkündbares Baugeld ſchon zu 4¾ Sins. Sicherſter Weg, um je nach den Leiſtungen des Sparers in kürzerer oder längerer Zeit, u. U. ſchon in 1 ½ bis 2 Jahren, zum Eigenheim zu gelangen. Frage an bei der Baufparkaſſe det Semeinſchaft der Freunde, 2 Wültenrot, Württ. Sofortige Darlehen werden nicht gegeben. Gedler Familie ein Gigenheim! N In 5 Jahren an 2286 Bausparer 367 Mill. RM e zugeteilt. A 8. Köppke, einſt die Creſſida, macht ein herziges, munteres Püpp⸗ chen aus der Freundin des Gatten, ſehr begabt. Gülſtorff, in einer kurzen, frappanten Epiſodenrolle, Theodor Loos als dis⸗ kreter Fugendfreund, und Roſa Bertens in der Rolle einer lebensklugen Mutter, immer noch auf der Höhe— die Regie von Forſter⸗Larrinaga ſchuf ein wahrhaft geſellſchaftliches Relief. Und dabei zwei ſo aute Sprecherinnen wie die Konſtan⸗ tin und die Bertens: man weiß, wie ſelten das geworden 118 scar 0 Die größten Fehler eines Ehemannes (Nachdruck verboten.] J. Ungalanterie kann eine Frau nie verzeihen. 2. Ein großer Fehler iſt es, wenn der Mann kein Intereſſe für ſeine Frau und ſein Heim zeigt; nur Geſchäftsintereſſe kann keine Frau befriedigen. 3. Andere Frauen anſehen, oder gar noch mit ihnen liebens⸗ würdig ſein, iſt ein nie mehr gutzumgchender Fehler. 4. Topfgucker machen ſich auch nicht beliebt. 5. Allzu große Sparſamkeit, die leicht an Knauferei arenzt. iſt auch keine gute Eigenſchaft. 6. Uebertriebene Ordnungsliebe von ſeiten des Mannes kann eine Frau leicht zur Raſerei bringen. 7. Es ſoll auch eiferſüchtige und empfindliche Männer geben; mit ihnen verheiratet zu ſein, iſt auch kein reines Ver⸗ anügen. Solche können einer Frau das Leben zur Hölle machen. 8. Männer, die immer alles beſſer wiſſen und Rechthaber ſind, gehören nicht zur Kategorie der idealen Männerwelt. 9. Unpünktlichkeſt iſt ein ſehr ſchwerwiegendes Kapitel. Wenn bu ſchon abgehalten biſt, pünktlich heimzukommen ſo be⸗ nachrichtige wenigſtens die Deinen davon; das trägt dazu bei. die Stimmung gegen dich zu heben. 10. Noch ein ſchlimmer Fehler vieler Männer: Nörgle und tadle deine Frau nicht vor anderen; nichts kann ſie mehr be⸗ leidigen und kränken wie dies; nimm ihre Partei vor anderen, auch wenn ſie im Unrecht iſt, das kann jede Frau von ihrem Manne verlangen. Isabella. Zartgefühl Eine funge Witwe heiratet den Bruder ihres Mannes. Jemand bewundert ihre Wohnungseinxrichtung. Sie ſagt: „Ja, mein verſtorbener Schwager hatte ſo viel Geſchmack.“ r X le nn ee ee E eee . Zamstag, den 21. Januar 1028 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) B. Seite. Nr. 88 — una der der nen ren. die Verurteilung eines kommuniſtiſchen Ge⸗ 72 5 e:* un- Glänzende Rehabilitierung eines Rektors ge⸗ Im Laufe des Sommers letzten Jahres waren in der nit⸗ e en e erſchienen, in denen die Er⸗ ziehungsmethoden von Rektor Becker⸗Bender einer Kritik unterzogen und dieſer neben anderen ſchweren Beleidigungen auch ein Prügelpädagoge genannt wurde. Auch wurde dem Rektor die Schuld an dem Selbſtmord des Fortbildungs⸗ ſchülers Otto Henkel zugeſchrieben. Daraufhin hat Becker⸗ f Bender Klage gegen den verantwortlichen Redakteur von . der„Arbeiterzeitung“, Stephan Heymann, erhoben, die hen geſtern vor dem Großen Schöffengericht Mannheim verhandelt ger⸗ wurde. eih⸗ Die Verteidigung hatte hierzu 8 Zeugen geladen, die aber ges. mit Ausnahme von zweien eine ſehr klägliche Rolle ſpielten uur und auf die Pſyche und die Einſtellung und die Diſziplin häft mancher Fortbildungsſchütler ein ſehr ſchlechtes Licht warfen. den Der Angeklagte Heymann, der ſich im Gegenſatz zu an⸗ be deren Beſchuldigten nicht in den Anklageraum zu ſetzen 5 55 brauchte, erklärte einleitend, daß er voll und ganz die Verant⸗ 135 wortung für die Artikel übernehme und auch deren Inhalt 0 988 aufrecht erhalte. Er habe einzig und allein nur das Sy ſt em, 1 g die Methode, treffen wollen. Daß man einen 16jährigen n f Jungen wegen Zigarettenrauchens auf drei Stun⸗ 10 daenin den Karzer ſperren wollte, ſei eine Strafe, die man Wicht anders als„unmenſchlich“ bezeichnen müſſe. Zwiſchen dieſer Strafe und dem Selbſtmord des 16jährigen Fortbil⸗ dungsſchülers beſtehe ein Zuſammenhang, denn es unterliege keinem Zweifel, daß die Schulſtrafe die Urſache des Selbſt⸗ mordes war. Der Vorſitzende verweiſt den Angeklagten wiederholt auf die an die Schüler verteilten Flugblätter der kommuniſtiſchen Partei, in denen nichts davon ſtehe, daß die Jugend das Alter und die Eltern, die Lehrer und die Meiſter ehren ſolle, ſondern daß ſie aufpaſſen und ſich nichts gefallen und ſich nicht ſtrafen laſſen ſollen. Auf dieſe Art und Weiſe erziehe man keine Schltler, ſondern reize ſie zum Ungehorſam. Dieſe Aufforderung zum Ungehorſam ſei um ſo gefährlicher, als ſich die Fortbildungs⸗ ſchüler in den Pubestätsjahren oder beſſer geſagt in den „Flegeljahren“ befinden. Die Eltern der Schüler hätten ſich 0 5 Endes doch an die richtige Inſtanz wenden können. Auch habe es noch keinem Jungen etwas geſchadet, wenn er mal in der Schule eine hinter die Ohren bekam. Das war 97 75 05 auch ſo. 1 ektor Becker⸗ Bender, der im Jahre 1900 als Haupt⸗ lehrer nach Mannheim kam, wurde im Jahre 1924 Oberlehrer und im Auguſt letzten Jahres Rektor. Er genießt nicht nur allſeitiges Anſehen, ſondern erfreut ſich auch des Rufes eines hervorragenden Pädagogen mit ausgezeichneten Unter⸗ richtserfolgen. In den Vorkriegsfahren war er Leiter eines Knabenhortes, wobei ihm von dem damaligen Stadt⸗ ſchulrat Dr. Sickinger wiederholt Worte der Anerkennung und des Lobes gezollt wurden und die Schüler voll Liebe und Ver⸗ ehrung zu ihrem Hauptlehrer emporblickten. Er führte aus, daß er im Jahre 1923 mit der Leitung der Fortbildungsſchule Aus den Mannheimer Gerichtsſülen Redakteurs zu 800 Mark Geldſtrafe die Aufmerkſamkeit im Unterricht geſtört. Er hätte niemals geglaubt, daß man in einer ſolchen fahrläſſigen Weiſe gegen ihn vorgehen werde. Mit guten Worten allein richte man bei der heutigen Einſtellung der Jugend nichts aus. Es gebe junge Leute in der Schule, die außerordentlich ſchwierig zu erziehen ſind. Sie bleiben der Schule fern, aber von einer Entſchuldigung iſt gar keine Rede. In den ſo⸗ genannten Zellen, einer Vereinigung von Schülern, ſitzen Schüler, die keine drei Sätze fehlerlos ſchreiben können. Das ſind traurige Dinge. Vor Oſtern mußte eine Klaſſe wegen Renitenz aufgelöſt und die Schüler in andere Klaſſen verteilt werden. Auf die Frage des Vorſitzenden nach Gummiknüp⸗ peln erwiderte Rektor Becker⸗Bender, er habe nicht nur einen Gummiknüppel, ſondern ſogar mehrere, die er den Schülern abgenommen habe. Bei 2000 Schülern im Jahre ſeien immer 2030, die große Schwierigkeiten machen. Viele Schüler ſchwänzen die Schule mit dem Hinweis, daß ſie Nachtarbeit verrichten mußten. Frage man aber dann bei der Firma nach, ſo ſtelle es ſich heraus, daß es Schwin⸗ del und Trug ſei. Die Burſchen drohen dann mit der „Arbeiterzeitung“. Es ſei vorgekommen, daß ein Schüler mit einem Stuhl auf einen Geiſtlichen losgegangen ſei 1 mit einem Stock auf den Oberlehrer ſchlagen wollte. Schulrat Beck ſtellt dem Rektor Becker⸗Bender ein glänzendes Zeugnis eines gewiſſenhaften und pflichtgetreuen Beamten aus, der ſtets im Intereſſe von Schule und Haus ſein verantwortungsvolle Amt verſehen habe. Fiasko der Belaſtungszeugen Die von der Verteidigung geladenen Zeugen haben faſt gänzlich verſagt. Der ältere Bruder des durch Selbſtmord ge⸗ endeten Fortbildungsſchülers muß zugeben, das ſein jüngerer Bruder, 05 des Rauchverbots, geraucht hatte. Er ſelbſt ſei vom Rektor mit aufs Zimmer genommen und ermahnt worden, auf ſeinen jüngeren Bruder zu achten, daß er das Rauchen unterlaſſe. Die Mutter des Schülers wußte nichts von der Karzerſtrafe ihres Sohnes. Auch habe ſich ihr Sohn niemals über den Lehrer beſchwert. Einer der Zeugen hat angegeben, daß er vom Oberlehrer Becker⸗Bender eine Ohrfeige erhalten habe, auf die er 14 Tage lang zu Hauſe bleiben mußte. Aber auch in dieſem Falle wußte die Mutter nichts davon. Bemerkenswert iſt, das keiner dieſer Zeugen ſich früher darüber beſchwerte. Einer der Zeugen, 28 Jahre alt, will vor 10 Jahren vom damaligen Hauptlehrer Becker⸗ Bender eine Ohrfeige erhalten haben und ſchämt ſich nicht, heute nach Umfluß von 10 Jahren, dies vor Gericht zu er⸗ zählen. Bei einem anderen Zeugen liegt die Strafe ebenfalls eine Reihe von Jahren zurück. Ein bemerkenswertes Schlag⸗ licht auf die Pſyche und die Einſtellung gibt die Vernehmung eines Fortbildungsſchülers, bei dem der Vorſitzende und der Staatsanwalt ernſtliche Bedenken gegen deſſen Verefdigung erheben. Seine Ausführungen ſind derart, daß die Zuhörer wiederholt in Heiterkeit ausbrechen, was vom Vorſttzen⸗ den gerügt wurde. Als ihm der Vorſitzende den religiöſen Eid Veranſtaltungen Samstag, den 21. Januar 1928 Theater: Nationaltheater:„Aid“..30 Uhr.— Apollo: große Variéts⸗Programm mit Enrico Raſtellt..00 Uhr. Unterhaltung: Kleinkunſtbühne„Libelle“..00 Uhr. g Lichtſpiele: Alhambra:„Die Stadt der 1000 Freuden“. Capitol⸗Lichtſpiele:„Die große Parade“. Pa l a ſt Theater:„Der fröhliche Weinberg“.— Scala Th eat e „Sonnenaufgang“.— Schauburg:„Apachen von Paris“. ÜUfa⸗ Theater:„um Himmelswillen“. g Muſeen und Sammlungen: 5 11—1 Uhr.— Kunſthalle: 11—1,—4 Uhr. 5 55588 Das 5 — 2 Schloßbücherei: — leidigung durch die Preſſe zu einer Geldſtrafe von 80 0 Mark, zur Publikations veröffentlichung in der „Arbeiter⸗ Ztg.“ und zu den Koſten verurteilt. a 5 In der Urteils begründung wird u. a. aus Der Angeklagte hat geglaubt, gegen das Sy ſt em geführt: au⸗ zukämpfen. Dann hätte er aber keinen Namen nennen dürfen. Der Wahrheitsbeweis iſt keineswegs gelungen. Die Schüler hatten ſich früher nicht beſchwert; auch die Eltern hatten ſich nie verletzt gefühlt. Der Kläger hat den Rahmen des Züchtigungsrechtes nicht überſchritten, nachdem von den Schülern Tintengläſer, Thermometer und Stühle zertrüm⸗ mert wurden. Das Gericht erachtet es für ſeine Pflicht, es öffentlich auszuſprechen, daß der unglückliche Tod des Fort⸗ bildungsſchülers nicht mit dem Kläger in Verbindung gebracht 5 werden kann. Die Arreſtſtrafe war durchaus richtig. Sicher⸗ lich wäre die Karzerſtrafe erlaſſen oder ermäßigt worden, menn irgendwelche Vorſtellungen von den Eltern oder dem Schüler erhoben worden wären.— Die Verhandlung dauerte. von vormittags 9 Uhr bis nachmittags 1 Uhr. 101 Gerichtszeitung § Karlsruher Schwurgericht. Wegen Kindestötung hatte ſich am 18. Januar vor dem Schwurgericht Karlsruhe die 19jährige Stütze Emilie Winkler aus Pforzheim zu verantworten. Die Angeklagte hatte am 20. November v. J. ihr neugeborenes uneheliches Kind mit einem Taſchentuch erdroſſelt und die Leiche auf dem Kehrrichthaufen vergraben. Auf dem Schuttabladeplatz wurde die in ein Taſchentuch verpackte Kindsleiche ſedoch von Schweinen herausgewühlt. Mit Hilfe des Monogramms auf dem Taſchentuch gelang es, die Täterin zu ermitteln. Die An⸗ geklagte wurde entſprechend dem Antrag des Oberſtaats⸗ anwalts unter Zubilligung mildernder Umſtände zu zweit Jahren Gefängnis verurteilt, worauf ſechs Wochen Unterſuchungshaft in Anrechnung kommen. 155 § Schöffengericht Waldshut. Das Schöffengericht Wald hut verhandelte in ſeiner letzten Sitzung gegen den Gipſe a meiſter Albert Heinemann in Säckingen und den Geſchäfts führer Vondiſch aus Zofingen wegen fahrläſſiger Tötung Es handelt ſich um den Unfall am 20. September 1927, wol der Gipſer Manzard im Betriebe zu nahe an die Trans⸗ miſſionswelle geriet und getötet wurde. Die beid geklagten erhielten anſtellte einer verwirkten Gefängnisſtrafe von je einem Monat je 150 Mark Geldſtraſe.. her⸗. 1 51 vorſagte, den die übrigen Zeugen anſtandslos leiſteten, ver⸗ erurteilt. Der jährige Hilfsarbeiter ewa Ad 540 e FF langte der Junge in dummdreiſter Weiſe den weltlichen Eid. 85 e batte im Juli 1927 9275 Wirt Georg und willen in die Schule kamen. Im Laufe der Zeit hätten Einem der jugendlichen Zeugen wird von ſeinem früheren Schwamm in Klingenmünſter durch falſche Vorſpiegelungen 7 5 ch dann die Verhältniſſe gebeſſerk. Da ſeien die Artikel in Lehrer das Zeugnis eines überaus frechen und rüppe!⸗ mit einem Schuldſchein um 200 Mark betrogen. Er wurd 285 1 Arbeiter⸗Zeitung“ erſchienen. Der Kläger machte dann haften Burschen ausgeſtellt. Charakteriſtiſch für die Ver. vom Amtsgericht Landau wegen gewinnſüchtiger Prival⸗ 11 intereffante Angaben über das 8 8 der N 5 15. 0x e urkundenfälſchung in Tateinheit mit Betrug zu einer 1 5 eine Zeugenvorladung erhalten und mi ieſer zu ektor 4 Sſtr 5 ft verurteilt. rief ö Schülermaterial in der Fortbildungsſchule überm Neckar Becker⸗Bender gegan 8 1000 gefragt hat, 58 bei eigent⸗ gefängnisſtrafe von 5 Monaten und zu den Koſten v 5 Darnach mußten in der Schule zu Oſtern über 100 lich ausſagen ſolle. l 8 Verurteilte Milchpantſcherin. 0 10 ite Stühle neu Weise 5e werden, weil ſich die Schüler in einer i Die Plädoyers Nee e e e da beg Magde ihre 9 5 1 Säule bel t d ee e Erſter Staatsanwalt Feiler bezeichnet die Artikel in lena Fiſcher von Kröppen zu einem Mouat Gefängn 1 in 0 f bi sgehen durft 8 ſich in die Ecke der Schule geſtellt der„Arbeiter⸗Zeitung“ als eine unerhörte Beleidigung eines und 200 Mark Geldſtrafe oder weiteren 20 Tagen Gefängni den 1 1 5 1 5 25 2 9 5 ſehen. Ferner'iſt 5 1 5 pflichtgetreuen Beamten. Die von der Verteidigung vor⸗ verurteilt. Sie hatte wegen Milchfälſchung einen Strafbef im⸗ 1 er 15 9 5 61 Schüler ie Notdu ft in ine Wa ſch⸗ geführten Zeugen batten nicht nur verſagt, ſondern ſich zum über 4 Wochen erhalten, gegen den ſie Einſpruch erhob ihn⸗ ſch üer! b Schulz 5 errichte t. Ande⸗ bab die großen Teil öffentlich als minderwertig erwieſen. Man In der Verhandlung wurde feſtgeſtellt, daß bet den Milch⸗ i ö Tint 3 17 8 1 8 85 W ü 35 5 28. 1. J. 1918 müſſe berückſichtigen, daß in der Schule von Becker⸗Bender proben 37 Teile Waſſer auf 100 Teile Milch nachgewieſen 5 1 f zichteter Schul 9 0 5 185 Ther nome ter wur- dich, piele widerſpenſtige Clemente befinden, gegen die man wurden. f VVV 4 8 12 0 95 hulhauſe 110 105 11 5 ine 5 er buher entſchieden vorgehen müſſe. Becker⸗Beunder habe nur eine ms 8 * 1 1 hä 10 9 un 7 0 b 15 15 Sch 10 Pflicht getan. Durch die Artikel in der„Arb. ⸗Ztg.“ ſeien die bescusgedere diggen un veileger dre en dc„ Flege 151 51 b ö Mi 8 ha le 11 185 135 5 chule Schüler erſt recht aufſäſſig geworden. Der Schaden der nuit mie e en em 8 1 5 Sch 97 f derpölt 155 12 5 5 1 2 Artikel ſei daher recht groß, demzufolge beantrage er auch Cnefredatteur Kurt Ffiſcher—Verantwoktl. Redakteure: für Politik: 5 A. Meißner 9 8 at und die Schüler wiederholt eindringlich. Piel eine Geldſtrafe nicht unter 1000 Mark und Publi⸗ Jeulletun Dr. S Aaeſer— Koauumuggspolei e und dolles Jicharb ach late 8 Sale n 1 5 lle 5 e 1 kationsveröffentlichung. Evo ge G ae le Wiliy Müller— Handelstell: Kur! Ehmer . 2 getragen, die ebenfalls verboten 5 Unter fich n d 1 1 ene e 5 Cb 1 n Schülern wurde geſtochen und mit Schlagringen 0 Sgerichtser ann e 0 4 O bearbelet Im 1 der Schule wurde 1 5 1 An- ſprechung bezw. um gelinde Beſtrafung, um den Augeklagten File putzen noch Messing 1 geige bei der Polſzei Abſtand genommen und die Angelegen⸗ Aich a en ede Einmal mit Lenatol behandelt, hält jahrelang blitzblank. heit von der Leitung geregelt. Was die Artikel in der Das Urteil! Verlangen Sie Lenatol heute noch bei 1 „Arbeiter⸗Ztg.“ anbelange, ſo ſtecke hier ein Schüler dahinter, Das Gericht(Vorſitzender: Amtsgerichtsrat Schmitt. Aueinverkauf: Drogerie Ludwig d Schütthelm, Maunß . der Vater eines Kindes iſt. Die Flugblätter der Schöffen: Fräul. Klara Pohl⸗Maunheim und Bäckermeister 4, g, Telephon Nr. 27 715 und 77 716. i Heinrich Randol⸗Weinheim) fällte folgendes Urteil: Der das nächſte Pußen haben Sie erſpart. a 5 15 Angeklagte, Redakteur Heymann, wird wegen ſchwerer Be⸗... ˙ 55 5 + i 80* 4 L 2 2 2 in 8 N— dis⸗ N N* ner 4 9 5 5 ale, 9,7 5. it aber ne tan⸗ 7 0 0 a 5 2 7. 66 e die H Karte des 8 g 15 5 0 .) N. 5 5 c eſſe i i i 1 eſſe 80 7 8 g 3 5„ 5 in einer Schachie V nit. 8 5 90 1 8 nes f„555 ner f 5 F e(. 5. D hen... 1 5 9 5 der neuen charakfervollen h: ite 1 f f 8 127 ö he⸗ 5 7 55 0 5. d 5 Zigareſe H 11 e ö eee be⸗ 1 N 0 5 ren, dem f 8. Seite. Nr. 88 Reue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 21. Januar 4928 Ein Blicküber die Welt „Die letzte Fahrt öͤes Kreuzers„Breslau“ Von einem Ueberlebenden, Oberſignalmaat d. R. H. Ludwig Am 20. Januar jährte ſich zum zehnten Mal der Tag, an dem unſere ſtolze, treffen zerriſſen auf den Grund des Aegäiſchen Mee⸗ res ſank, den größten Teil ſeiner braven Beſatzung mit ſich riß und ihr ein kühles Grab bereitete. Etwa 35 000 See⸗ meilen, eine Strecke gleich der anderthalbfachen Länge des Aequators, hat der Kreuzer während des Krieges zurück⸗ gelegt, ſiegreich in 25 Gefechten und Unternehmungen hat das Schiff oftmals überlegenen Gegnern die Stirn geboten und 2 ſtets nach geglückter Unternehmung, wenn auch unter erluſten und Beſchädigungen, den ſicheren Hafen erreicht. Nachdem im Herbſt 1917 der Friede zu Breſt⸗Litowsk mit Rußland geſchloſſen, war für uns der Krieg im Schwarzen Meer beendet. Nun galt es, einen Schlag gegen Englands Seemacht im Mittelmeer zu führen. Heimlich wurden alle Vorbereitungen getroffen, Kohlen und Munition übernom⸗ men und jede Woche mehrmals„Klarſchiff“ zur Uebung be⸗ föhlen. Am 19. Januar 1918 kam der Befehl:„Breslau“ aus⸗ laufen zum Kaliberſchießen im Marmarameer. Wir ahnten bereits, daß es etwas weiter gehen würde. Vorbei glitten Schlöſſer und Burgen, die ſonnigen Geſtade des Boſporus, zu letzten Mal grüßte uns das Goldene Horn, Galata und das alte Stambul mit ſeinen prächtigen Moſcheen und ſchlan⸗ ken Minarets. Panzerkreuzer„Sultan Jawus Selim“ (Göben) und vier der ſchnellſten türkiſchen Torpedoboote folg⸗ ten. Mit halber Fahrt wurde der Nachtmarſch durch das Marmarameer angetreten. Unſer Kommandant Kapitän z. S. h. Hippel hielt noch eine kurze Anſprache, erläuterte Ziel und Zweck der Unternehmung und gab uns zu verſtehen, daß der kommende Sonntag ein heißer Tag werden würde. Es galt, die gut ausgebauten engliſchen Stützpunkte und Hafen⸗ plätze auf den griechiſchen Inſeln unter Feuer zu nehmen. Hierauf wurden Vorbereitungen zu„klar Schiff zum Ge⸗ ſecht“ getroffen, Bereitſchaftsmunition gefördert, Baljen mit aſſer für eventuelle Brandgefahr bereitgeſtellt, Gasmasken und Schwimmweſten verausgabt, und jede Waffe dem 1. Offi⸗ ier klar gemeldet. Beim Paſſieren der Dardanellen war es Koch ſtockdunkle Nacht. Schattenhaft erhoben ſich zu beiden Seiten die Steilufer der Meerenge. Vor uns dampfte Göben“ mit abgeblendeten Lichtern,„Breslau“ folgte in 500 Meter Abſtand im Kielwaſſer. Torpedoboote blieben in den Dardanellen zurück. Um fünf Uhr morgens wurde Gene⸗ ralmarſch geſchlagen:„Klar Schiff zum Gefecht“, alles begab ſich auf die Gefechtsſtationen, ich mich auf die Kommando⸗ brücke. Indeſſen paſſierten wir Nagara und die dahinter⸗ liegenden eigenen Netz⸗ und Minenſperren, welche für uns geöffnet waren. Plötzlich wurde die Luft durch einen dumpfen Knall zerriſſen, auf„Göben“ ging das Richtlicht(Kielwaſſerlaterne) aus. Beide Schiffe ſtoppten; nachdem Ruhe eingetreten war, folgte Signal von„Göben“:„Habe Minentreffer, Operation wird fortgeſetzt“. Gegen 6 Uhr morgens paſſterten wir Sed ul Bahr und Kum Kaleh, den Ausgang der Dardanellen, aingen auf hohe Fahrt und ſteuerten mit weſtlichem Kurs auf die noch im Morgendämmern liegende Inſel Ambros zu. An der Südſpitze der Inſel angekommen, erhielt„Breslau“, als das ſchnellere Schiff, den Befehl:„Aufdampfen, vor Göben ſetzen“. Raſch dampften wir an der Oſtküſte von Imbros ent⸗ lang. Der Brite, ſich geborgen fühlend im ſicheren Inſel⸗ hafen von Imbros, traut ſeinen Augen nicht, und ehe er er⸗ kennt, daß es kein Spuk iſt, kracht Salve auf Salve, reißt Eiſen und Stahl und in wenigen Sekunden liegt die eng⸗ liſche Funkſtation an der Kephalo⸗Bucht in Schutt und Trümmern. Leider aber doch zu ſpät. denn ſchon tragen die drahtloſen Wellen der Engländer den Schreckensruf in alle Winde:„Feindliche Kreuzer im öſtlichen Mittelmeer. Alle Handelsſchiffe den nächſten verteidigten Hafen anlaufen.“— Weiter geht die Fahrt an der Oſtküſte der Inſel entlang, ſcharfe Gläſer ſuchen Inſeln und Buchten ab. Plötzlich vom Mars die Meldung:„Transportdampfer mit Zerſtörerbeglei⸗ tung, 4 Strich an Steuerbord“. Sofort faßte unſere Artil⸗ lerie das Ziel. Während der Dampfer ſein Heil in der Flucht ſuchte, nahmen die beiden Zerſtörer das Gefecht auf und kamen in voller Fahrt angebrauſt. 3 Salven gutgeziel⸗ ter 15 om⸗Sprenggranaten hielt ſie in reſpektvoller Entfer⸗ Kung und ließ ſie abdrehen und verſchwinden. An der Nord⸗ ſpitze der Inſel entdeckten wir in einer Bucht zwei ältere eng⸗ liſche Kriegsſchiffe mit einem Dampfer, die„Göben“ unter wir⸗ kungsvolles Feuer nahm und mit mehreren Salven ihrer ſchweren Artillerie eindeckte. Während„Göben7 die Schiffe in der Kephalobucht unter Feuer nahm, umfuhren wir weiter die Inſel und entdeckten zwei friedlich vor Anker liegende engliſche Monitore in einer Bucht. Der 40005000 Tonnen große Monitor„Raglan“ nahm ſofort mit ſeinen ſchweren Turmgeſchützen das Feuer gegen uns auf, jedoch ohne Erfolg. Seine Einſchläge lagen ſämtlich weit. Inzwiſchen ſchlug drüben Salve auf Salve unſerer wohlgezielten Panzerſprenggranaken ein. Innerhalb weniger Minuten ſchoſſen auf dem„Raglan“ hohe Stichflam⸗ men aus dem Vorſchiff und wenige Sekunden ſpäter erfolgte eine gewaltige Detonation. ſatzung in die Luft geflogen, eine rieſige Sprengwolke hinter⸗ laſſend. Unterdeſſen feuerte der 300 Meter dahinterliegende kleinere Monitor M 28, obwohl er ſein Schickſal vor Augen ſah, ruhig weiter, bis ihm eine Salve der„Breslau“ die Backbordwand vollkommen aufriß und er kenternd in den Fluten verſchwand. Drei Hurras brauſten über Deck. Die Alarmnachrichten und der Geſchützdonner hatten die engliſchen Flieger auf den Nachbarinſeln munter ge⸗ macht, die nun ihrerſeits Angriff auf Angriff gegen uns unter⸗ nahmen.„Göben“ feuerte ununterbrochen mit ihren Ballon⸗ Abwehrgeſchützen und holte zwei Flugzeuge herunter. Wir ſchoſſen mit Maſchinengewehren, und ein Schützenzug(40 Mann) mit Gewehren. Bombe auf Bombe krachte ins Waſſer. „Göben“ nahm unterdeſſen noch mehrere Ziele am Land unter Feuer. Hierauf wurde beſchloſſen, die Operation abzubrechen und die Rückfahrt anzutreten, zumal„Göben“ durch Minen⸗ trefſer beſchädigt und Waſſer machte. Beide Schiffe drehten auf Gegenkurs.„Breslau“ dampfte auf, um ſich vor„Göben“ zu ſetzen.. . Hierbei ereilte uns das Schickſal. Eine Mine ſtreifte das Achterſchiff der Breslau. Eine ge⸗ waltige Detonation erſchütterte das Schiff in allen Fugen. Hinter dem Heck ſchoß eine mächtige Waſſerſäule her⸗ vor und viel klatſchend aufs Achterdeck. Die Exploſion war ſo gewaltig, daß wir beide Backbordſchrauben und das Steuer⸗ ruder verloren, die Großmaſtſtange brach und fiel krachend swiſchen den auf der Schanze befindlichen Schützenzug(Flug⸗ zeugabwehr). Durch ſämtliche Telephone ging der Ruf:„Schiff hat Minentreffer, Leckſuchmannſchaft aufs Achterdeck.—“ Mit einem Schlage wurde das Schiff manövrierunfähig und drohte mit der Strömung ins engliſche Minenfeld zu trei⸗ Beu. In dieſem Augenblick hatte„Göben“ unſere gefährliche Lage erkannt und kam mit langſamer Fahrt über den Achter⸗ ſteven ſeitlich auf uns zu und choß uns mit einem Paketen⸗ Apparat eine Leine über das Vorſchiff, um uns ins Schlepptau zu nehmen und in die Dardanellen einzubringen. Während des ſieghafte„Breslau“ von mehreren Mine n⸗ M Das Schiff war mit ſeiner Be⸗ Abſchleppmanövers wurde„Göben“ ebenfalls von einer ine im Backbord⸗Achterſchiff getroffen. Haushoch ſchoß die Waſſerſäule über das Deck der„Göben“, welche nun mit ſich ſelbſt zu tun hatte. Sie gab den Verſuch, ſeinen Kampfgenoſſen abzuſchleppen, auf und ſteuerte mit lanſamer Fahrt und ſchwerer Schlagſeite nach Backbord den Dardanellen zu, Breslau ſeinem Schickſal überlaſſend. 8 Uhr 55 hatten wir den erſten Minentreffer erhalten. Inzwiſchen waren 10 Minuten verfloſſen. Hilflos trieben wir mit der Strömung hinein ins Minenfeld. Da krachte die zweite Mine im Steuerbord⸗Maſchinen⸗ raum. Bald darauf die dritte Backbord⸗Mittſchiffs, das ge⸗ ſamte Mitteldeck unter Waſſer ſetzend. Nach kurzer Pauſe folgte der vierte Minentreffer an Backbord, kurz hinter der Kommandobrücke. Es war ein fortwährendes Krachen. Dazu kreiſten in geringer Höhe ein Dutzend engliſcher Flieger, die mühſeelig abgewehrt wurden. Durch überſtürzende Waſſer⸗ ſäulen waren bereits viele Kameraden über Bord geſpült und ſchwammen längsſeits des Schiffes. Viele davon waren ver⸗ wundet. Das Schiff lag ſtark nach Backbord über und drohte zu kentern. Man konnte ſich nur mit Mühe auf dem ſchief⸗ liegenden Deck halten. Bereits nach dem dritten Minentreffer kam der Befehl:„Alle Mann von Bord“. Zu beiden Seiten ſah man die Leute über Bord klettern oder ſpringen. Manche vollkommen nackt(ſie kamen alle durch die Kälte um). Viele ſah man mit prall aufgeblaſener Gummiſchwimmweſte von dem hochliegenden Vorſchiff abſpringen, wobei meiſt die Weſte zerplatze. Von der Kommandobrücke geſehen, bot das Mittel⸗ und Achterdeck ein fürchterliches Bild: die Bereitſchafts⸗ munition rollte durcheinander, Tote und Verwundete dazwi⸗ ſchen, das Achterdeck war bereits vollkommen überflutet. Zwei Rettungsflöße waren flott gemacht und an den Kuttern mühy⸗ ten ſich mehrere Kameraden, um die beiden an Bord vorhan⸗ denen Boote flott zu bekommen. Nur bei einem glückte es. Der Backbordkutter konnte ins Waſſer gelaſſen werden, brach aber beim Aufſetzen mitten auseinander wahrſcheinlich durch Artilleriefeuer leck geſprungen oder überlaſtet. Dabei fand auch unſer verehrter Kommandant, Kapt. z. See v. Hippe den Tod in den Fluten. 5 Im Waſſer ſpielten ſich ergreifende Szenen ab. Viele Kameraden ereilte der Tod ſchon nach kurzem Aufenthalt im Waſſer infolge Herzſchlags. Die Temperatur betrug—8 Grad. Dazu wehte ein eiſiger Oſtwind. Viele Kameraden trieben bereits tot in ihren Schwimmweſten. Auch ich machte mich klar zum Ausſteigen, zog Wachjackett und Schuhe aus und rutſchte an einem Träger der Kommandobrücke herunter, denn ſämtliche Treppen waren durch die letzte Exploſion an Deck geſtürzt. Ich kletterte über die Steuerbord⸗Reeling und verweilte noch einige Sekunden auf der ſchrägliegenden Bord⸗ wand. Mehrfaches Krachen im Achterſchiff veranlaßte mich abzuſpringen, gerade noch im rechten Augenblick, denn ſchon brauſte das das Waſſer ins Achterſchiff und der Schiffskörver glitt ruckartig nach Achtern ins Waſſer. Durch mehrere kräftige Schwimmſtöße brachte ich mich in Sicherheit. Ich konnte noch beobachten, wie unſer ſtolzes Schiff mit hocherhobenem Bug, aus allen Ventilen Luft und Dampf abblaſend, mit wehender Flagge in die Tiefe ſank, alles in ſeiner Nähe gurgelnd mit ſich reißend. Bootstrümmer und Wrackſtücke bedeckten die Unglücksſtätte. Viele Kamera⸗ den klammerten ſich krampfhaft an dieſe Trümmer. Auf große Strecken war die See mit einer ſtarken Oel⸗ und Koh⸗ lenſtaubſchicht bedeckt. Nach längerer Zeit begann dann das große Sterben. Die Kälte ließ die Glieder erſtarren, öde und ausgeſtorben lag das Aegäiſche Meer. Weit im Weſten ſay man die„Göben“ den Dardanellen zuſteuern. 8 Nach und nach wurde es ruhiger an der Unglücksſtätte, die Strömung trieb die Ueberlebenden auseinander. Einer nach dem anderen ließ den Kopf hängen. Endlos deuchte die Zeit. Wie mit tauſend Nadeln ſtach die Kälte in den Gliedern. Maucher gab die Hoffnung auf. Lange konnte keiner mehr aushalten. Plötzlich zeigten ſich im Weſten zwei Rauchwolken, die ſich mit großer Geſchwindigkeit näherten. Zwei eng⸗ liſche Zerſtörer kamen in voller Fahrt herangefagt. Neue Hoffnung belebte uns. An der Unglücksſtätte angekom⸗ Der mittelamerikaniſche Staat Nicaragua, in dem die Vereinigten Staaten einen erbitterten Krieg gegen den General Sandino führen, ſteht gegenwärtig während der Tagung des panamerikaniſchen Kongreſſes im Vordergrund der Aufmerkſamkeit. Wie ſieht dieſer Staat aus, von dem ſich ſicher die meiſten eine ganz falſche Vorſtellung machen? Wie es in Wirklichkeit dort zugeht, wird ſehr anſchaulich in der„Times“ von einem Engländer geſchildert, der dem Lande vor ein paar Jahren einen Beſuch abgeſtattet hat. Auch damals konnte man bei der Ladung in Corinto, dem Haupthafen an der Pazifiſchen Küſte des Landes, von der Revolution erzählen hören, die ſtändig tobte, und von dem Ueberfall auf amerikaniſche Marineſoldaten. Ein amerika⸗ niſches Kanonenboot lag an dem dürftigen Qual. Aber ſeine Anweſenheit allein vermochte offenbar den revolutionären Geiſt des Landes nicht zu dämpfen. Corinto iſt ein ziemlich einſamer Hafen, eine Woche Schiffahrt von Panama und drei Wochen von San Franzisco entfernt. Wie ſo ziele andere Hafenplätze an der Pazifiſchen Küſte liegt es müßig und ſchläfrig da. Es hat keine Straßen nach unſeren Begriffen. Sandbedeckte Pfade durch⸗ kreuzen den Ort. Nur vor den wenigen Läden und vor dem Hotel findet man ein ſchmales Holzpflaſter. Von Wagenver⸗ kehr iſt nichts zu merken. Alles wird auf den Rücken von Mauleſeln befördert. Von dem Hotel ſchweigt man am beſten. Die Schlafzimmer ſind durch Bretter getrennt, die nicht ein⸗ mal bis zur Decke reichen und die in der Nacht den Ratten zu Kletterübungen die beſte Gelegenheit bieten. Von Corinto führt eine Bahn parallel der Küſte nach Süden. Die Lokomotive wird mit Holz geheizt. Natürlich ſind nur Wagen einer Klaäſſe vorhanden, in denen eine ſehr gemiſchte Geſellſchaft Platz nimmt: Soldaten, die ſich zu ihrer „Truppe“ begeben, Bergleute, die an ihre Arbeitsſtätte fahren, Engländer oder Amerikaner, die eine Kaffeeplantage in den Bergen betreiben und Eingeborene aller Art. Auch Tiere ſahren in dem Wagen mit. Von Zeit zu Zeit hält der Zug, um an Ort und Stelle die Holzvorräte für die Heizung der Lokomotive zu ergänzen. Bald wird es dunkel; an Beleuch⸗ tung iſt in dem Zuge nicht zu denken. Fahrgäſte mit prak⸗ tiſcher Erfahrung nehmen ſich deshalb eine leere Flaſche und eine Kerze mit und ſorgen auf dieſe Weiſe für das nötige Licht. Je nach Bedürfnis verlaſſen die Fahrgäſte die. Bahn auf offener Strecke. So auch der Engländer, der die Schil⸗ derung veröffentlicht und der die erſte Nacht. auf der Farm eines freundlichen Deutſchen zubrachte und von dem Fami⸗ lienvater ebenſo wie von der Hausfrau und den blondgelockten Kindern willkommen geheißen wurde. In Nitaragua men, ſtoppten ſie, um mit der Rettungsaktion zu beginnen. e ſchoſſen ſie aber wieder vorwärts, in voller Fahrt in Richtung der Dardanellen. Aller Augen ſahen ihnen nach. Zugleich ſah ich vier türkiſche Torpedoboote in großer Fahrt von der einlaufenden„Göben“ detachiert, quer über minen⸗ verſeuchtes Gebiet auf uns zukommen. Die beiden engliſchen Zerſtörer, an Bewaffnung und Deplacement den türkiſchen Booten doppelt überlegen, ſchlugen nach kurzem Gefecht die Türken in die Meerenge zurück. Hierauf kamen die Eng⸗ länder zurück, ſetzten Boote aus und begannen mit der Bergung der Ueberlebenden. Durch die Strömung weit abgetrieben, fand ich, an Bord ge⸗ nommen, bereits den größten Teil der Ueberlebenden bei⸗ ſammen, frierend, halb erſtarrt an dem wärmenden Schorn⸗ ſtein hocken. Nachdem die Engländer alles gründlich ab⸗ geſucht, dampften die beiden Boote ſceliſch und„Lizzard“), ein jedes hatte etwa 80 Mann aufgefiſcht, nach dem engl. Hafen und Stützpunkt Mudros auf der giechiſchen Inſel Lem⸗ nos. Deutſche Flugzeuge ſandten uns auf dieſer Fahrt noch einige Bombengröße. Nachts erreichten wir Mudros und blieben daſelbſt ſechs Wochen, um ſpäter nach Saloniki über⸗ führt zu werden Von hier aus wurden wir zur Hälfte nach Aegypten, der Reſt nach Malta abtransportiert. Von der 500 Mann ſtarken Beſatzung wurden 8 Offiziere und 154 Mann gerettet. Wochenlang wurden die Toten der„Breslau“ an den Küſten der Inſeln des Aegätſchen Meeres angeſpült. Das Meer gab ſeine Toten wieder! Deutſchland Ein Giftmordverſuch nach 10 Jahren aufgeklärt Auf einem Bauernhof im Pinzgau wurde jetzt nach 10 Jahren ein Giftmordverſuch aufgeklärt. Eine entlaſſene Magd hatte in Briefen ihre Bäuerin als„Gift⸗ ſchlange“ bezeichnet, und Nachforſchungen ergaben, daß Verwandte der Bäuerin ſeinerzeit nach einem von ihr zu⸗ bereiteten Eſſen ſchwer erkrankt waren. Die Verdächtige wurde verhaftet und dürfte nach dem vorliegenden ſchweren Belaſtungsmaterial ihrer Strafe nicht entgehen. Eine ungetreue Buchhalterin Nach Unterſchlagung von 18000/ iſt aus Pots da m die Buchhalterin Eva Chevaltker geflüchtet, die dort ſeit Jahren beim Potsdamer Beamtenverein tätig war. Von den veruntreuten Geldern hat ſie 8000/ einer Freundin in Potsdam geſchenkt. Wie die Ermittlungen ergaben, reichen die Unterſchlagungen bis in das Jahr 1926 zurück. Der Polizei hatte die Buchhalterin vor ihrer Flucht eine genaue Aufſtellung der unterſchlagenen Gelder zugeleitet. Argentinien Aufdeckung einer Organiſation für den Handel mit weißen Sklaven in Buenos Aires Wie aus Buenos Aires gemeldet wird, hat dort die Auf⸗ deckung einer Organiſation für den Handel mit weißen Sklaven größte Senſation hervorgerufen. Ein Mitglied des Jockeiklubs, der in der argentiniſchen Geſellſchaft eine Rolle ſpielt, wurde mit zwei anderen Männern im Zuſammenhang mit der Angelegenheit verhaftet. Amerika Sturm auf ein Gefängnis. In Flint(Michigan) unternahm eine Menge von etwa zehntauſend Meuſchen einen Sturm auf das Gefän g ⸗ nis, um einen Mörder zu lynchen, Adolf Hotelling, der ein fünfjähriges Mädchen ermordet und zer⸗ ſtütckelt haben ſoll. Als ſich die Menge vor dem Gefängnis anſammelte, verſuchte er Selbſtmord zu verüben, wurde aber daran von den Wärtern gehindert. Der Gefängnisverwaltung gelang es nicht, die wütend anſtürmende Menge mit Schüſ⸗ ſen und Gasbomben in Schach zu halten. Erſt als 200 Mann Miliz ankam, konnte die Ruhe wieder hergeſtellt wer⸗ den. Der Gefangene wurde darauf in das Staatsgefängnis in Jonia überführt. Auch hier ſammelte ſich ſofort eine Meuſchenmenge an, die zur Zeit auf 15 000 Mann geſchätzt wird und die das Gefängnis angreift und bereits zahlreiche Fenſterſcheiben zertrümmert hat. Auch hier machten die Verteidiger von ihren Schußwaffen Gebrauch und ſchleu⸗ derten Gasbomben auf die Angreifer. Im Augenblick treffen ſtarke Abteilungen von Miliz ein, die Menge zu vertreiben. Es ſcheint, daß ſie der Angreifer Herr werden. 82 Am nächſten Tage fuhr der Engländer weiter nach Leon, einer kleinen ſpaniſchen Stadt mit weißen Häuſern. Die Bewohner ſind eine fröhliche Miſchung von mittelameri⸗ kaniſchen Indianern und den Nachkömmlingen alter ſpaniſcher Familien. Von Leon ging es ins Innere des Landes. Es gab keine Fahrgelegenheit und deshalb nahm man ſeine Zuflucht zum Mauleſel, der den Reiter tagelang geduldig über ſtaubbedecktes, ebenes Land trug. Manchen war der Weg vielleicht ſchon zum Unheil gediehen. Denn der Wegesrand war beſät mit den ge⸗ bleichten Knochen von Zugochſen. In der Luft zogen lauernde Geier ihre Kreiſe, die vielleicht vor kurzem noch ihren Hunger geſtillt hatten und auf neue Beute hofften. Man kam auch durch Wälder, wo die Papageien des Abends ſchrien und die Dunkelheit durch Leuchtkäfer erhellt war. Hier und da ſtand ein tropiſcher Baum in vollem Blütenſchmuck und rieſengroße Schmetterlinge wiegten ſich in der Luft. Breite Flußläufe mußten gekreuzt werden, deren Bett zu dieſer Jahreszeit voll⸗ ſtändig ausgetrocknet war. Von der Revolution merkten die Reiſenden wenig, bis ſie eines Abends plötzlich bei dem Betreten eines Dorfes im Dämmerſchein durch eine Reihe von drohend gehobenen Ge⸗ wehrläufen aufgehalten wurden. Sie bildeten eine ziemlich Zahlreiche Geſellſchaft und die Partei, die gerade an der Herrſchaft war, hielt ſie offenbar für den„Feind“. Durch ein paar Worte wurde der Irrtum aber aufgeklärt und ſeitdem ſah man nichts mehr von der Revolution. Nur einmal noch tauchte ein miltäriſches Bild vor den Augen der Reiſenden auf. Es waren Indianer und Miſchlinge, die einen kläg⸗ lichen Anblick boten und die man mit einem langen Strick zu⸗ ſammengebunden hatte, um ſie als„Rekruten“ in die„Armee“ der einen oder der anderen Partei einzureihen. Es wurde er⸗ zählt, daß der Strick immer wieder zurückgeliefert werden müſſe, da der Rekrutenoffizier nur dieſen einen beſaß. „Die Reiſenden brachten eine Nacht in einer indianiſchen Hütte zu, wo ſie ihre Hängematten zwiſchen zwei Pfoſten feſt⸗ banden und den Raum mit der Familie und den zum Haus⸗ halt gehörenden Hühnern, Kühen und Schweinen teilten. Auch in einem engliſchen Bergwerk übernachteten ſie. Auf ihrem Wege nach Matagalpa, einer anderen halb ſpaniſchen Stadt, trafen ſie den Weg geſperrt durch eine endloſe Reihe von Ochſenwagen, die mit Kaffeeſäcken beladen waren. Alles in allem ein Land mit einer völlig zurückgebliebenen Bevölkerung, das aber dem unternehmenden amerikaniſchen Geſchäftsmann die beſten Gelegenheiten bietet. . r 1 F. . Samstag, den 21. Januar 1928 7. Seite. N Während die Quellen über Faſchingsveranſtaltun⸗ gen in Alt⸗Mannheim nur dürftig fließen, iſt der Karneval von 1841 in einer hieſigen Chronik aus⸗ führlich geſchildert. Wir entnehmen dem Artikel folgendes: Mannheim hat ſich in die Reihe der Städte am alten Vater Rhein, die längſt dem Helden Carneval huldigen, als die jüngſte Schweſter auf eine würdige Weiſe eingeführt. Schon die Feier des vorzährigen(1840er) Carnevals, an wel⸗ cher St. Hubert die Jagdgeſellen von den Nibelungen an bis zu den jüngſten Fuchsſägern vor Augen führte, hatte ſei⸗ tens des Publikums die regſte und lebhafteſte Aufnahme ge⸗ funden. Obwohl manche der Anſicht waren, daß die Darſtel⸗ lung des Ganzen zu enſthaft gehalten und daß der Carneval ausſchließlich in das Gebiet der Komik und des Witzes zu ver⸗ weiſen ſei, iſt der Phantaſie immerhin eine wohltuende Rück⸗ erinnerung an die Helden der Nibelungen, an die Gefährten des Kaiſers Maximilian, die Wallenſteiner uſw. geblieben, welche die Meinung der Andersgeſinnten nicht durchdringen ließ. Jedenfalls blieb der Totaleindruck, den der vorjährige Carneval in der Oeffentlichkeit hervorgebracht hat, überwie⸗ gend zugunſten des mit ebenſoviel Eleganz als hiſtoriſcher Treue durchgeführten Maskenzuges. 5 Die Erwartungen, die man von der Darſtellung des dies⸗ jährigen(1841er) Carnevals hegte, waren hochgeſteigert; ſie wurden aber in der Tat in jeder Beziehung bei weitem über⸗ troffen. Die Feſtoroͤner hatten ſich die Aufgabe geſtellt, uns ins 13. Jahrhundert zurückzuführen und das Hof⸗ lager des Hohenſtaufers Friedrich ll. in Worms, wo die Verehelichung mit der Prinzeſſin Iſabella von Eng⸗ land(geb. 20. Jult 1255) ſtattfand, mit allem Glanze und der Pracht der anweſenden Könige, Fürſten, Grafen, Geſandten und ſonſtigen Notabilitäten zu veranſchaulichen. Dieſe Auf⸗ gabe haben die Mitglieder des Carnevalvereins mit ſeltenem Eifer und großer Aufopferung gelöſt— dank namentlich der Gewandtheit und Sachkenntnis des genialen Malers Fröh⸗ lich, von deſſen unerſchöpflichem Talent ſämtliche Koſtümie⸗ rungen Zeugnis ablegen, vom kaiſerlichen Brautpaar an⸗ gefangen bis zu den untergeordneten mitwirkenden Per⸗ ſonen leinſchließlich Rüſtung, Waffen, Pferdegeſchirr udgl.). Im Gegenſatz zu dieſer ernſteren Abteilung war der zweite Teil des Zuges rein komiſch geſtaltet. Held Carneval hat den alten Rhein überredet, aus ſeinem grünen Bette zu ſteigen, zum Schneider Wiedemann ſich zu begeben und zu ſagen:„Ach, meſſen Sie mir doch ein Wammſel an!“ Der alte Rhein iſt ein luſtiges altes Haus, ſein Schoßkind iſt der Wein. Venetia, die vor vielen Jahren ſchon deklarierte einzige junge Braut des Helden Carneval, und andere Da⸗ men durften nicht fehlen; denn wo nicht Frauen ſind, herrſcht kein Humor, und man kann ſelbſt der Narrheit nicht zumuten, weiberſcheu und junggeſellig zu ſein. Pantalone, Harlekine, Pierrots, Columbine mußten auftreten, desgleichen der Deutſche Schalk Eulenſpiegel. Die Narrengarden der Städte Mainz und Köln kamen zu Beſuch und unſere wackere Honneurgarde hatte einen General gefunden. Wir freuen uns deſſen und erkennen darin den Anfang der All⸗ gemeinheit der Mannheimer Narrheit. Der 0 begann am Sonntag vom Schloß aus unter dem günſtig⸗ ten Wetter eines ſchönen Frühlingstages und durchzog die meiſten Straßen der Stadt. Die alte Honneurgarde bezog, neu uniformiert und in größerer Zahl, das zu dieſem Zweck auf dem Paradeplatz errichtete Zeltlager und machte beim Vorbeimarſch des Zuges die militäriſchen Honneurs, Vorher aber wurde der Fahnenſchwur in gemeſſener Feierlichkeit von dem Corps unter der bezeichneten Formel:„Ja, wie erfüllen unſere Pflicht und wanken in der Narrheit nicht“ abgehalten. Gleich darauf erſchien der General der Garde in Begleitung des Funkengenerals, des Generals dex Mainzer Ranzen⸗ garde, gefolgt von dem Mainzer und Mannheimer Schalks⸗ Karren. Bei der Ankunft des Generalſtabes ſalutierte die Garde in muſterhafter Weiſe. Der General mit ſeinem Stab inſpizjerte die Mannſchaft und begab ſich ſodann wieder wei⸗ ter, um ſich an den großen Maskenzug anzuſchließen. In den Zwiſchenräumen, wo die Garde nicht unterm Gewehr ſtand, bildeten ſich im Lager höchſt poſſierliche Gruppen, die mit kreffendem Witze allerlei Schwänke zum beſten gaben und dabei folgende Narrenlieder ſangen: 1 1. In Mannheim wachſen jetzt die echten Narren, Am Rhein, beim guten Wein, Da laufen ſie mit ellenlangen Sparren Und— bilden ſich was ein. 2. Und Mannheim iſt das wahre Narren⸗Eden, Die Luſtakademie.. Die eigne Kapp gefällt zwar dort nur jedem, Doch Tücken kennt ſie nie. 3. Ste ſind ſo herzlich in den Schellenkappen, Ihr Klang ſcheucht Haß und Schmach. O könnten ſie die ganze Welt nur flappen, Dann wär der jüngſte Tag. 4. Drum Hand an's Glas, laßt hoch die Narrheit leben! Ihr Reich ſei feſt umdämmtzs) Laßt dem Verſtand das Seine auch daneben, Bis ihm der Sparren kömmt.“) II 1. Brüder alle in der Runde, Stimmet an der Narren Chor, Daß er geh von Mund zu Munde, Daß er kling' an jedes Ohr. Auf die Herzen, auf die Sinnel Denn die Luſt, ſie vochet dran, Neben Liedern, Wein und Minne Bricht ſich auch die Narrheit Bahn. 2. As ein Bild aus grauen Jahren, lẽs der deutſchen alten Zeit Wird dem Aug ſich offenbaren, Wenn der Momus“] es gebeut. Kaiſer, die wir längſt begraben, Helden, die in heißer Schlacht Ritterlich gefochten haben, Seht, ſie ſind uns neu erwacht. 8. So verliert der Ernſt der Tage Sſch in heitrer Gegenwart, aſt erſcheint er uns als Sage, I mit muntrem Scherz gepaart. Luſtige Geſtalten reihen Sich an unſern Kalſerzug, Und ein jeder von den zweien Gibt dem Auge Stoff genug. 4. Was bleibt da uns noch zu fordern, Als ein Nachwuchs ſo wie wir? Mög' der Narrheit Flamme lodern, Sich erhalten ihr Panier! Man beachte den pudelnärriſchen Reim! Momus iſt in der Mytholoaie der Alten der Gott N 9 Anm.: *) Anm.: des Spottes und Tadels. Er wird dargeſtellt als Greis oder hagerer Jüngling mit Satyrgeſicht und Norrenkoppe. Mannheimer Faſching im vorigen Jahrhundert Und die Enkel unfrer Söhne Sich erfreu'in am gleichen Tun, Singen dieſe Jubeltöne, Wenn wir längſt im Grabe ruh'n. III. 1. Wie geht's doch in der Welt ſo bunt Und durcheinander her, Als ob die Freude auf dem Hund Und kein Vergnügen wär. Und dennoch hängt noch kein Komet Herunter ſeinen Schwanz; Drum wer noch einen Spaß verſteht, Herbei zu Schmaus und Tanz! Heida, Juchhe! 2. Die Narrheit ſpannet heut ihr Netz Aus über Klein und Groß, Drum laſſet mir das Kriegsgeſchwätz Und laßt mir den Franzos! Wir wiſſen's ja und ſagen's frei: Sobald es an der Zeit, Sind wir mit Gut und Blut dabei, Wenn wir auch Narren heut! 3. So lange noch in unſrer Bruſt Das Blut, das deutſche wallt, Iſt für den Ernſt und für die Luſt Empfänglich jung und alt. Herein deshalb, du lieber Gaſt, Du, Freude, komm zum Mahl, Würz uns, was du beſcheeret haſt, Kredenze den Pokal! 4. Laut ſpreche unſer Rundgeſang, Des Herzens Jubel aus; Wer weiß es denn von uns, wie lang Uns deckt dies frohe Haus; Geht doch das halbe Leben hin, Eh' man einander kennt; Und kaum hat Freund den Freund geliebt, Hat ſchon der Spaß ein End. 5. Bei ſo bewandter Sache ſoll Benutzen man die Zeit. Drum Freunde, ſchenkt die Gläſer voll Und trinket wacker heut! Und laſſet jedes andre Wort Von Krieg und Kampfgeſchret, Der Augenblick ſei unſer Hort, Es leb' die Narreteil! IV. 1. Ein luſtig Leben führen wir, Ein Leben voller Wonne. Die Kappe auf dem Schädel hier, Beſcheint uns hinterm Kruge Bier Kein Mond und keine Sonne! Da halte, wer ſich halten kann; Wir ſind ja Narren alle. Und jeder noch ſo kluge Mann, Sieht er in unſerm Kreis ſich an, Trabt ſeine Mähr zum Stalle, 2. Kurz, ob der lieben Narretei Streicht alle Welt die Segel, Und legt nun einer gar ein Ei,) Erhebt der ganze Chor Geſchrei: „Was ſind wir luſt'ge Vögell Deliberieren dies und das Der Luſtbarkeit zu Ehren; Und das iſt dann der größte Spaß, Wir ſtreiten ohne Unterlaß Als ob geſcheidt wir wären.“ 3. Da gab's ſchon gar viel Gaudium, Bis man vereint ſich hatte. Wer aber,— ſagt das Narrentum,— Nicht Spaß verſteht, der guck' ſich um, Daß ihn der Geiſt beſchatte. t Das iſt der Geiſt des Carnevals. Der Geiſt der frohen Laune; errſcht der in Mitte dieſes Saals, ann brechen wir auch jedenfalls Kein ſtörrig Reis vom Zaunel „ Xn Der Zuſammenfluß von Fremden war an dieſen Tagen ungeheuer groß. Mit der Eiſenbahn allein kamen am 20. Februar 367, am 21. Februar 2605, am 22. Februar 1158, am 28ten 625, zuſammen 4751 Perſonen nach Mannheim. Am Montag den 22ten hielt der Maskenzug abermals einen Umzug durch mehrere Straßen der Stadt. Die Hon⸗ neurgarde hatte ebenfalls wieder ihr Lager bezogen. Am Abend war großer Maskenball in den vereinzelten Lokalen der Bühne und des Konzertſaales. Anweſend dabei waren über 2000 Perſonen. Am Dienstag den 29 ten wurde von den Mitgliedern des Carnevalszuges dem kalſerlichen Brautpaar die Wiege feierlichſt übergeben. Am Abend war abermals großer Maskenball. Am Mittwoch den Zaten ver⸗ ſammelten ſich gegen 12 Uhr nochmals die Mitglieder des Carnevalpereins in Narrenkappen auf der großen Terraſſe im Schloßgarten. Es wurden Reden gehalten und Narren⸗ lieder geſungen. „Vom Wilden Weſten zum Korallenmeer.“ Erlebniſſe und Abenteuer eines Ueberſeedeutſchen. Von Victor Ott⸗ mann. Mit 10 Vollbildern von A. Roloff, Verlag Deutſche Buchwerkſtätten G. m. b.., Leipzig. In dem vorliegenden neuen Werk behandelt der bekannte Reiſeſchriftſteller und Er⸗ zähler ein ungewöhnliches Menſchenſchickſal, die Wander⸗ und Werdeſahre eines deutſchen Auswanderers auf ſeinem weiten Wege von den Prärieen und Canyons des amerikaniſchen Weſtens über Kalifornien, Hawali, Mexiko und Süd⸗Amerika zu den Koralleninſeln des Stillen Ozeans. Die Tatſachen ſind der Wirklichkeit entnommen. Wie ſich der Held der Geſchichte, durch ein unerwartetes Ereignis plötzlich vor den Kampf ums Daſein geſtellt, unter mannigfachen Wechſelfällen des Glücks in den verſchiedenſten, oft ſehr abenteuerlichen und gefährlichen Lagen mannhaft bewährt, um es ſchließlich zum erfolgreichen Südſeepflanzer zu bringen, das iſt in einem gepflegten Stil ungemein ſpannend erzählt, feſſelnd von Anfang bis zu Ende. Der Leſer lernt dabei auf die unterhaltendſte Weiſe ein großes Stück Welt und viel Seltſames kennen, wie z. B. die geheim⸗ nisvolle Oſterinſel mit ihren rätſelhaften Steinbildniſſen Man weiß, daß Vitor Ottmann, ſelber ein weltbewanderter Mann, ſeine Bücher nicht am Schreibtiſch austüftelt, ſondern die Stoffe aus eigener Anſchauung, eigenen Erlebniſſen ſchöpft: das iſt es, was ſeinen glänzend entworfenen Schilderunen aus Natur und Menſchentum ferner Zonen die Verläßlichkeit und die unmittelbare Friſche verleiht. Alles in allem ein treffliches Buch, überdies ſehr gediegen ausgeſtattet und von Künſtler⸗ hand packend jlluſtriert. *) Anm.: Etwa= leiſtet ſich einer einen Narrenſtreich. Vom Schneidergeſellen zum Palaisbeſitzer Ein Lebensbild des Konrad Rutſch von Dühren Von Domänenrat Honegger⸗Mannheim Nicht mühelos, vom Schickſal und Fürſtengunſt beglückt, wie Fürſt Karl Auguſt von Bretzenheim, der natürliche Sohn des Kurfürſten Karl Theodor von der Pfalz und der Josepha Seyfferl, ſondern durch eigene Kraft, unermüdliche Arbeit und reſtloſes Streben brachte es Konrad Rutſch, der Sohn eines kleinen Bauern in Dühren bei Sinsheim, zu ſolchem Wohlſtand, daß er nicht nur ſeine Verwandten tat⸗ kräftig unterſtützen, ſondern ſchon mit 41 Jahren einen Teil des Schwabenheimer Hofes und im Alter von 49 Jahren das Palais des Fürſten Karl Auguſt von Bretzenheim in Mann⸗ heim erwerben konnte. Ueber die wechſelvollen Wanderjahre Konrgd Rutſchs und die Gründung einer geſicherten Exiſtenz in Petersburg als Leibſchneider des Zaren Nikolaus(. gibt uns ein Zeit⸗ genoſſe und Landsmann Rutſchs in der Sonntagsbetlage zu den Mannheimer Tageblättern Nr. 102 vom 28. Dezember 1834, ſtolz darauf, die perſönliche Bekanntſchaft dieſes Mannes gemacht zu haben, mit etwa folgenden Zeilen Aufſchluß: Konrad Rutſch habe vor ungefähr 25 Jahren, alſo etwa im Jahre 1809, z. Zt. der ſchlimmſten Bedrängnis und wirt⸗ ſchaftlichen Not Deutſchlands, ſeinen Geburtsort Dühren bei Sinsheim verlaſſen, weil ihn ſein Vater nicht ernähren konnte und Konrad in einem Alter von 16—17 Jahren— er war 1793 geboren— noch zu ſchwach war, ſich ſelbſt etwas zu ver⸗ dienen. So irrte er, heißt es wörtlich weiter, in den benach⸗ barten Ortſchaften umher, bis er endlich zu einem Schneider auf dem Lande kam, der ihn aus Menſchlichkeit das Schneider⸗ handwerk lehrte. Wegen ſeines Fleißes und ſeiner Aufmerk⸗ ſamkeit in der Lehrzeit, wurde er ſchon nach 2 Jahren von ſeinem Meiſter losgeſprochen. Jetzt ging Rutſch auf die Wanderſchaft, durchreiſte Frankreich, arbeitete eine zeitlang in Paris, wendete ſich ſodann nach London, wo er in der Stulzi'ſchen Werkſtätte Beſchäftigung und Unterhalt fand Der Gewerbefleiß dieſes Hauſes ſpornte den fungen Geſellen zur Nachahmung an und erweckte in ihm das Streben nach Selh⸗ ſtändigkeit. Da aber dieſe, wie er berechnete, in London für ihn nicht zu erlangen war, ſo beſchloß er, nach Petersburg zu gehen und dort ſein Heil zu verſuchen. Rutſch hatte während ſeiner Abweſenheit ſeinen armen Verwandten zu Dühren, beſonders ſeinem damals noch lebenden Vater(Chriſtoph Heinrich, geb. 1753, geſt. 1830), häufig Unterſtützungen zu⸗ fließen laſſen; dies und eine kleine Spekulation, die gänzlich mißlang, verurſachten, daß er in Petersburg mit leeren Hän⸗ den, jedoch mit einigen guten Empfehlungen verſehen, ankam. Aber auch dieſe fruchteten wenig; ſie waren an Londoner Schneider gerichtet, die ſich in Petersburg etabliert(nieder⸗ gelaſſen) hatten und eine Konkurrenz für unerwünſcht hielten. So irrte der junge Rutſch 6 Wochen lang ohne Arbeit und ohne Geld durch die Straßen von Petersburg. Endlich kam ex zu einem Schneider namens Wolf, einem Iſraeliten aus Berlin, der ſich, weil er an den Augen litt, wieder nach Hauſe ſehnte. Wolf gab ihm Arbeit und machte ihm ſchon nach einigen Wochen den Vorſchlag, mit ihm in Gemeinſchaft zu treten, was Rutſch mit Freuden annahm. Wolf konnte nur drei bis pier Geſellen beſchäftigen— nach 6 Monaten ſäßen deren 25 in der Werkſtätte, die Wolf alsdann ſamt Warenvorräten und Buchausſtänden ſeinem Aſſveter(Genoſſen) auf angemeſſene Zahlungstermine abtrat. Es dauerte nicht lange, ſo war die Rutſcheſche Werkſtatt die beſuchteſte in ganz Petersburg und die Verfertlgung der Garderobe des Kaiſers, welche ihm anvertraut ward, mochte nicht wenig beigetragen haben, ſein Geſchäft in Aufnahme(Aufſchwung zu bringen. Sehr oft hatte ſich der Leibſchneider des Zaren ſeiner armen Verwandten in Dühren erinnert. Die Gelder, die er ihnen jährlich zufließen ließ, hatten ſie gegen Mangel ge⸗ ſchützt; aber, wie ſtaunten die armen Leute, als im Auguſt dieſes Jahres(1834) ein ſtattlicher Wagen, mit 4 Poſtpferden beſpannt, in das Dorf fuhr, vor der Hütte des Peter Rutſch hielt— der Bruder hieß nicht Peter ſondern Jakob Friedrich, geb. 1779, geſt. 1850— ein ſchöner— ſoytel wie eleganter, ſchön gekleideter— Mann herausſtieg, in die Stube trat und ſich als den lang abweſenden Bruder, in den übrigen Rei⸗ ſenden aber ſeine Frau, ſeine Kinder(Konrad, Saſcha und Bulla), Dienerſchaft ete., vorſtellte? Die Reiſe wurde unternommen, um die Exiſtenz des Bru⸗ ders(Jakob Friedrich), der Schweſter(Juliane Margarethe), nebſt deren 6 Kindern und einer anderen Schweſter(Maria Margarethe), die als Witwe in Sinsheim wohnte, auf eine dauernde Weiſe zu gründen. Rutſch, der am beſten wiſſen konnte, daß nur durch Arbeitſamkeit und Fleiß das menſch⸗ liche Glück geſichert werden kann, beſchloß, in der Gegend ein Landgut zu kaufen, es vorerſt ſeinen Verwandten in Nieß⸗ brauch, ſpäter aber, ſofern ſie ſich deſſen würdig zeigten, viel⸗ leicht gar als Geſchenk zu überlaſſen. So kaufte Konrad Rutſch den Bläßiſchen Anteil des Schwaben helmer Hofes bei Ladenburg für die bare Summe von 60000 Gulden und reiſte nach Kaufabſchluß nach Petersburg zurück, Der Zeitgenoſſe Rutſchs ſchließt ſeine Erzählung mit den Worten, er kenne mehrere Männer, die arm geweſen, ſich ein Vermögen erworben haben und ihrer armen Verwandten ge⸗ denken, aber dieſe reinen Abſichten, dieſes ſchonungsvolle Be⸗ nehmen gegen die, deren Schutzengel er iſt, dieſes brüderliche Anſchmlegen an die armen Geſchwiſter, kurz, dieſes fromme Gemüt habe er nur bei Konrad Rutſch aus Petersbur gefunden. 2 Den weiteren Lebenslauf dieſes hochachtbaren und intereſ⸗ ſanten Mannes zu ſchildern und ſein Bild mit noch lebhafteren Farben auszumalen, verdankt der Verfaſſer dieſes Artikels der freundlichen Auskunft des evangel. Pfarramts und des Bürgermeiſteramts Dühren und einer daſelbſt noch lebenden Großnichte Rutſchs namens Julchen Odenwald, ſowie den lie⸗ benswürdigen Mitteilungen einer noch in Mannheim woh⸗ nenden hochbetagten Enkelin des Konrad Rutſch, Frau Alma S. Witwe, die noch einen Teil ihrer Jugendjahre im Palais ihres Großvaters verlebte und ſich noch in ſeltener Geiſtes⸗ friſche der Schilderungen desſelben erinnert. Eine Photo⸗ graphie des Großvaters ziert der Enkelin Heim. Nach dem Kirchenbuch Dühren war ein Jakob Rutſch im 17. Jahrhundert aus Schlatt im Kanton Schaffhauſen aus⸗ gewandert und hatte ſich in Gauangeloch bei Sinsheim nieder⸗ gelaſſen. Söhne des Obigen zogen 16783 ͤ nach Dühren bei Sinsheim. Der Urenkel des Jakob Rutſch, der am 10. No⸗ vember 17583 geborene Chriſtof Heinrich Rütſch iſt der Vater des ſpäter zu großem Wohlſtand gelangten Johann Konrad Rutſch. Die Mutter des letzteren war Margaretha geb. Lud⸗ wig aus Steinsfurth. Sie ſtarb 1830, erlebte alſo noch den Aufſtieg ihres Sohnes, hatte aber nicht das Glück, ihn, der das Elternhaus als Knabe verlaſſen, noch einmal zu ſehen. Nach der Erzählung der Enkelin war Konrad Rutſch ſchon früh von einem außergewöhnlichen Wandertrieb beherrſcht. Sein Vater ließ ihn nur unter der Bedingung in die Fremde, daß er das Schneiderhandwerk erlernte, weil er hoffte, ihn dadur von ſeiner Reiſeluſt abzubringen. Aber ſein Entſchluß ſtan feſt und wir finden Konrad Rutſch nach entbehrungsreichen Wanderfahren in Petersburg als Beſther einer bedeutenden S8. Seite. Nr. 35 Schneiderwerkſtätte, zu deren Kundſchaft kein geringerer als“ der Zar Nikolaus J. von Rußland zählte. Der tüchtige Hand⸗ werker brachte es raſch zu einem ſchönen Vermögen und ſtand in hohem Anſehen, denn eine Dame aus dem deutſch⸗xuſſiſchen Adel, Julie von Düren eine Offizierswaiſe, reichte ihm in Petersburg die Hand zum Bund fürs Leben. Sie ſchenkte ihm zwei Söhne und 2 Töchter. Ein Sohn Konrad, der als Arzt in Heidelberg ſtarb, und die beiden Töchter Saſcha und Bulla, erblickten in Petersburg das Licht der Welt; die Wiege des jüngſten Sohnes Alexis, ſtand in Mannheim. Die Tochter Saſcha vermählte ſich mit einem Kaufmann Karl Eiſſen⸗ hardt in Mannheim, deſſen Schweſter Joſephine die Gattin des als Führer der badiſchen Revolutionäre berühmt gewordenen Fritz Hecker war. Eine Tochter der Saſcha Eiſſenhardt iſt die mehrfach erwähnte, noch in Mannheim lehende Enkelin Alma, die andere Tochter iſt die Witwe des bekannten Hiſtorikers Max Wingen roth. Sowohl Fritz Hecker wie ſein Schwager Eiſſenhardt fanden in Amerika ihre letzte Ruheſtätte. Ueber die erſte Reiſe des Konrad Rutſch von Petersburg nach Dühren erzählte ſeine Enkelin, daß er wegen ſeiner fei⸗ nen Kleidung und wohl auch infolge ſeiner feinen Lebensart an den Gaſthöfen, an denen er mit ſeinem Wagen Halt machen mußte, ſtets als„Herr Baron“ oder als reicher Engländer begrüßt worden ſei, aber dieſe Bücklinge und Schmeicheleien ſtets mit den orten abgelehnt habe:„Ich bin kein Baron, ſondern ein einfacher Schneidermeiſter“. Jedenfalls wollte der welterfahrene, ſparſame Mann verhüten, daß am andern Morgen auch die Bücklinge auf der Rechnung ſtanden. Vor ſeiner Rückkehr nach Petersburg überließ er den Schwabenheimer Hof ſeinem Neffen Georg Heinrich, dem Sohne ſeines 14 Jahre jüngeren Bruders Jakob Friebrich Rutſch, der ihn vermutlich nur 3 Jahre bewirtſchaf⸗ tete und 1837 wieder nach Düren zog, von wo aus er öfters ſeinen Verwandten(Beilſtein) in Petersburg beſucht haben ſoll. Mit beſonderer Liebe hing nämlich Konrad Rutſch an ſeiner Nichte Kartharine Margarethe, der 1818 geborenen Tochter ſeines Bruders Jakob Friedrich. Dieſe war an einen Karl Friedrich Beilſtein verheiratet. Als der Leib⸗ ſchneider des Zaren mit Rückſicht auf die Geſundheit ſeiner an Malaria leidenden Frau ſich ſchweren Herzens entſchloß, ſein gutgehendes Geſchäft aufzugeben und Petersburg zu ver⸗ laſſen, ließ er Beilſtein und deſſen Familie von Dühren nach Petersburg kommen und übergab ihm ſein blühendes Geſchäft. Es dürfte im Jahre 1837 geweſen ſein, als Konrad Rutſch ſich mit Familie in Mannheim niederließ. Der Schwabenheimer Hof wurde wieder verkauft und dafür das ſpätere Thor⸗ Be cke ſche Anweſen in D 7, 1 in Mannheim erworben. Nach einer Schilderung der Enkelin lag das Wohnhaus idylliſch zwiſchen Gärten, die der darauffolgende Eigentümer Thor⸗ becke größtenteils überbauen ließ. Als ſich im Jahr 1842 Ge⸗ legenheit bot, das Palais Bretzenheim in A 2 zu erwerben, griff Konrad Rutſch zu und kaufte es, wie ſein Urenkel, Pro⸗ ſeſſor Max Wingenroth im Vorwort zu ſeiner Monographie „Verf affelt und das ehemalige Palais Bretzenheim(jetzt heir ge Hypothekenbank in Mannheim“(191.erſchienen im Verlag der Druckerei Dr. Haas zu Mannheim) mitteilt, laut Grundbucheintrag vom 5. April 1842 um 60 500 Gulden. Etwa 60 Jahre zuvor hatte es Kurfürſt Karl Theodor für ſeinen natürlichen Sohn, den gefürſteten Karl Auguſt von Bretzenheim— deſſen Mutter war Foſefa Seyffert für einige 100000 Gulden erbauen laſſen. In dieſem Bau nit über 120 nach der Straße gehenden Fenſtern, der außer den Nebenräumen etwa 60 Gemächer enthielt, gab, wie Win⸗ genroth weiter erzählt, ſeine Großmuter Saſcha, die Tochter Konrad Rutſchs und Gattin des Kaufmanns Karl Eiſſenhardt die„Diners“ für die lieber Politiker Mannheims vor dem Jahre 1848, bei denen der Schwager Eiſſenhardts, Fritz Hecker, der damals Anwalt beim Oberhofgericht war und im benachbarten Hauſe B 1, 10 wohnte, den Mittelpunkt bil⸗ dete. Für dieſe liberalen Beſtrebungen ſeiner Verwandten hatte jedenfalls Konrad Rutſch beſonderes Verſtändnis. f Unt dieſe Zeit erwarb Konrad Rutſch von Frau Maria von Dalberg⸗Acton und Frau Herzogin von Dalberg Witwe überdies das ſchöne, am Rhein oberhalb Worms auf Gemar⸗ kung Frankenthal gelegene Hofgut Petersau, das er durch ſeinen Neffen Georg Heinrich Rutſch bis in die oer Jahre hewirtſchaften ließ, in denen das Gut an Theodor Bohnen⸗ berger aus Pforzheim überging. Nach einer Erzählung der Enkelin Alma flüchtete ſich im Jahre 1848 nach dem miß⸗ lungenen Putſch ein Teil der Mannheimer Revolutionäre, Anter ihnen jedenfalls Konrad Rutſchs Verwandte und Freunde, auf dieſes Hofut. Als es um die Sache der Auf⸗ rührer ſchlecht ſtand, fuhr Saſcha Eiſſenhardt heimlich auf einem Kahne den Rhein hinunter, erhielt auf das ihr anver⸗ Jraute Loſungswort Einlaß in die Petersau und riet ihren Angehörigen und deren Genoſſen zu ſchleuniger Flucht. Wie Hecker ließ ſich auch Karl Eiſſenhardt nach dem mißlungenen Aufſtand in Amerika nieder. Seine Witwe Saſcha kehrte nach ihres Gatten Tod(1860) mit den Kindern nach Deutſchland zurck, wo ſie im elterlichen Palais Bretzenheim liebevolle Aufnahme fand. Als Hecker nach der Reichsgründung ſeiner deutſchen Hei⸗ mat im Sommer 1873 einen Beſuch abſtattete, traf er Konrad utſch nicht mehr am Leben. Seinem raſtloſen Wirken hatte .. Rene MNaunbeimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Die alte Weinheimer Münzſtürte Von Ph. Pläſterer⸗Mörtelſtein Nicht alle frühmittelalterlichen Münzſtätten Badens ſind in der glücklichen Lage, ſo zahlreiche Prägeſtücke noch auf⸗ weiſen zu können, als gerade die ehemalige Weinheimer Münze. Lange Zeit wußte man allerdings auch von dieſer Prägeſtätte recht wenig und noch manche Punkte harren hier der Aufklärung. Doch würde der Weinheimer Münzenfund von 370 Halbbrakteaten— doppelſeitig geprägte, dünne Münzen des Mittelalters— nicht vorliegen ſo müßte die heutige„Münzgaſſe“ jeden, welcher mit Weinheims Geſchichte etwas vertraut iſt, darauf hinweiſen, daß die Stadt an der Bergſtraße früher einmal eine eigene Münze hatte. 755 wird„Villa Winenheim“ zum erſtenmal in einer Lor⸗ ſcher Urkunde genannt und der Abt Werinther erhielt im Jahre 1000 von Otto III. für ſeinen Ort„Winenheim“ einen öffentlichen Markt; Kaiſer Heinrich IV. beſtätigte am 5. April 1065 das Marktrecht zu Weinheim und verlieh ferner dem Abt Udalrich vom Kloſter Lorſch das Münzrecht da⸗ ſelbſt als Eigentum. Der Wortlaut der Urkunde macht es wahrſcheinlich, daß die an den Abt übertragene Münze vorher ſchon längere Zeit als kaiſerliche Präganſtalt an der verkehrs⸗ reichen Bergſtraße exiſtierte. Nur liegen aus dieſer Zeit keine ſicheren Münzfunde vor. Aus der Weinheimer Münzſtätte ſtammen ungefähr 120 Münzen und zwar wurden ſie um das Jahr 1180 geprägt. 208 Stück ſind als Lorſcher Münzen um dieſelbe Zeit geprägt, feſtgeſtellt worden. Die Entzifferung iſt bei dieſen mittelalter⸗ lichen Münzen ſchwer, da ſie weder Jahreszahl, noch immer ein Umſchrift haben und die Ausprägung der Zeichen und Fi⸗ guren auch mangelhaft ſind. Den Weinheimer Münzen ſind aufgeprägt: Ein natürlich ſtehender Adler(Reichsadler), Weintrauben, ein befußtes Kreuz mit verſchiedenartigen Ge⸗ genſtänden in ſeinen Winkeln, ein Perlkreis und menſchliche Figuren. Aehnlich wie Lindau am Bodenſee in ſeinen mittelalter⸗ lichen Münzen einen Lindenzweig, Worms einen Lindwurm, welcher an das Nibelungenlied erinnert, das Kloſter Wein⸗ garten eine Weintraube, Bern den Bären, Schaffhauſen den Turm mit dem herausſpringenden Schafsbock, Baſel den Baſelſtab, Hammerſtein am Rhein einen Hammer, Minzen⸗ berg eine Minze auf Siegel und Münzen haben, ſo ſind den Weinheimer Münzen eine Weintraube aufge⸗ prägt, welche oft voll und mit großen Beeren, oft klein und mit wenigen Beeren erſcheint. Vielleicht wollte der Stempel⸗ ſchneider damit die guten und die ſchlechten Weinjahre kenn⸗ zeichnen. Konrad von Hohenſtaufen, der Bruder Friedrich Rotbarts, der Gründer der Kurpfalz, erſcheint auf der einen Seite als Figur und auf der andern Seite mit Adler, da er auf ſeinen Siegeln und in der Fahne den Reichsadler als Symbol ſeines Pfalzgrafenamtes hatte. Neben Samstag, den 21. Januar ig W. 7* eee dieſen weltlichen Zeichen erſcheinen auch abtiſche Zeichen 155 den Münzen, die deutlich den Zuſammenhang mit Kloſteg“ Lorſch, das ja in Weinheim reich begütert war, hinweiſt. . Die Abtei Lorſch beſaß ſeit 1000 das Münzrecht für 1 Brumat im Unterelſaß, für Weinheim(1065) und für! Lorſch ſelbſt(1067). (Kraichgau) und dem Kloſter Schönau(Heidelberg), welche in der Viernheimer Gemarkung begütert waren, mehrmals erwähnt. Die Lorſcher Münzbilder zeigen Geiſtliche mit Ton⸗ ſur, Geiſtliche mit Mitra, Aebte mit Weintrauben— dieſe Die Lorſcher Münze iſt urkundlich auch einigemal im Zuſammenhang mit dem Kloſter Sinsheim Münzen ſind in der Weinheimer Münzſtätte für das Kloſter. Lorſch geprägt worden—, Kreuzſtäbe, befußte Kreuze acht ſtrahlige Sterne. ar i: Palmzweig findet ſich vor. Er war der Schutzheilige des Kloſters Lorſch, zu welchem Tauſende früher wallfahrteten und deſſen Leichnam 765 von Rom nach Lorſch gebracht worden war. Durch dieſe Wallfahrten entwickelte ſich ſicherlich nebem dem Kloſter ein bedeutender Handelsverkehr, welcher wohl auch Anlaß für die Errichtung einer Münzſtätte in Lorſch war. ö Dieſe alten Weinheimer und Lorſcher„Silberpfennige“ wurden durchweg zwiſchen 1180 und 1200 geprägt und be⸗ ſaßen ungefähr eine Kaufkraft von 70 bis 90 Pfennig. Der Edelmetallgehalt, in dieſem Falle Silber, iſt ein ſehr hoher; das Gewicht betrug nicht einmal ein Gramm und ſie haben einen Durchmeſſer von 2 bis 4 Zentimeter. wundern, daß dieſe ſo dünn ausgeprägten Münzen, welche wohl in einem Kriege vergraben wurden, ſich bis auf den heutigen Tag erhalten haben. . 155 10 beim Bau des Weinheimer Volksbades in der Grundelbach unter Bürgermeiſter Ehret gemachte mittelalterliche Münzenfund, der ſich jetzt im Beſitz der Stadt Heidelberg befindet, hat in den Münzreihen des Gebietes Lorſch-Weinheim⸗ Heidelberg zahlreiche Lücken aus⸗ gefüllt und zugleich zahlreiches Material für die Geld⸗ und Wirtſchaftsgeſchichte der Pfalz wichtiges zu Tage gefördert und vielleicht kann dieſe wertvolle Sammlung durch Stücke, welche ſich jetzt noch in Privatbeſitz“ befinden, weiterhin er⸗ gänzt werden. Ein gütiges Schickſal hat dieſen Fund vor dem Einſchmelzen bewahrt. Denn als in Baden die Zeit der „Heckenmünzen“(15. u. 16. Jahrh.) kam, wurde ſo manche alte gute Silber- und Goldmünze zur Metallgewinnung einge⸗ ſchmolzen und ſchlechteres Geld daraus geprägt. So ging ja auch der bekannte Kronſchatz des Markomanenkönigs Marbod (70 v. Chr.), welcher aus nahezu 7000 alten Goldmünzen mit einem Gewicht von 50 Kg. Gold beſtund, durch Einſchmelzen bis auf wenige Stücke verloren. der Tod am 3. Juli 1872 ein Ziel geſetzt. Seine um 10 Jahre jüngere Gattin Julia folgte ihm am 14. April 1882 nach. Beide ruhen neben ihren Töchtern Saſcha und Bulla auf dem Mannheimer Friedhof an der öſtlichen Umfaſſungsmauer un⸗ weit der neuen Urnenhalle. Das Palais Bretzenheim blieb noch bis zum Jahre 1899 im Beſitz der Erben Konrad Rutſchs. Bei ihrem Bedürfnis nach behaglicherem Wohnen verkauften ſie das zu Geſchäfts⸗ räumen beſſer geeignete Palais an die Rheiniſche Hypotheken⸗ bank. 5 So hatte Konrad Rutſch die Exiſtenz ſeiner Familie auf ſichere Grundlage geſtellt. Mit welchem Erfolg er auch für ſeine jüngſten Verwandten ſorgte, beweiſt das Emporkommen ſeines Großneffen Fritz, eines Sohnes des Karl Friedrich Beilſtein, der Rutſchs Geſchäft in Petersburg weiterführte. Dieſen älteſten Sohn Fritz ließ Konrad Rutſch auf ſeine Koſten in Deutſchland Chemie ſtudieren. Infolge ſeiner Tüchtigkeit erhielt er einen Ruf nach Petersburg, wo er es zum kaiſerl. ruſſiſchen Staatsrat mit dem Prädikat Exzellenz und zum erb⸗ lichen Adel brachte. Auch im Stillen wirkte dieſer trotz ſeines Reichtums be⸗ ſcheiden gebliebene Selk-made-man Gutes. Nach Ausſage ſeiner Enkelin ſoll u. a. das Waiſenhaus, das in der Mitte des letzten Jahrhunderts in der Schwetzingerſtraße errichtet wurde, der Auregung und finanziellen Beihilfe Konrad Rutſchs und ſeines Freundes Baſſermann ſeine Entſtehung verdanken. So hat ſich Konrad Rutſch von Dühren vom armen Baueruſohn und einfachen Schneidergeſellen durch eigene Kraft zum Hofguts⸗ und Palaisbeſitzer emporgearbeitet, hat eine weitverzweigte höchangeſehene Familie begründet hat durch unermüdliche Sorge für die Seinen und ſtilles Wirken zum Wohl der Allgemeinheit überall Segen verbreitet und ſich ſo itber das Grab hinaus die Verehrung, Liebe und Dankbarkeit ſpäterer Geſchlechter geſichert. Literatur * Alfons Goloͤſchmidt,„Auf den Spuren der Azteken“, Ein mexikaniſches Reiſebuch mit 63 Bildoͤbeigaben. Berlin 1927. Univerſal⸗Bücherei für Alle.(Der 4. Band der Jahres⸗ reihe 1927.) Bekanntlich war Alfons Goldſchmidt mehrere Jahre als Profeſſor der Nationalökonomie an der Univer⸗ ſität von Mexiko tätig. Dieſe Zeit benutzte er nun, Land und Leute dieſes intereſſanten und wichtigen Gebietes zu ſtudieren, von dem die meiſten Europäer ſehr unklare Vor⸗ ſtellungen haben. Für die Europäer ſind die Azteken, die Urbewohner des heutigen Mexiko, die Panoptikum⸗Rarität einer abſterbenden Raſſe, die einſtmal normal war, heute aber nur noch als Ueberbleibſel in Karikaturen exiſtieren ſoll. In Wirklichkeit ſind die Azteken noch heute als Raſſe ſtark und edel, eine Hoffnung Amerikas. Dieſes Bauernvolk iſt langſam, aber voll Energie. Wer heute durch Mexiko wandert, trifft überall Spuren ſeiner alten Kultur, die für immer zerſtört zu ſein ſcheint. Alfons Goldſchmidt hat aber auf Grund ſeiner vielſeitigen Studien in ſeinem neuen Werke den Nachweis erbracht, daß die Azteken zwar heute in Mexiko ſelbſt allen Einfluß verloren haben, ſich aber wieder heftiger zu regen beginnen, als noch zur Zeit der ſpaniſchen Kolonial⸗ herrſchaft. Die braunen Millionen ſind in Bewegung ge⸗ raten und ſind, wie alle Farbigen, heute auf dem Wege, ſich politiſche Selbſtändigkeit und innere Freiheit zu erobern. Aus dieſen reichen Erfahrungen über Land und Leute ſchreibt Al⸗ fons Goldͤſchmidt in feiner, dabei populärer Art, die nirgend⸗ wo platt wirkt, dieſes große Reiſebuch voll Leben und ſprühendem Geiſt, reich an menſchlichen, politiſchen, ökonomi⸗ ſchen und kulturellen Erkenntniſſen. Brahms⸗Ausgaben Im April 1897 iſt Johannes Brahms geſtorben, die Schutzfriſt von dreißig Jahren iſt mit dem 1. Januar 1928 abgelaufen. Die Werke, die Brahms uns gegeben hat, ſind Freigut geworden! Während Franz Schuberts Nachlaß, als der Meiſter im November 1828 ſtarb, noch zum größten Teile ungedruckt war und man noch Werte wie die Es dur⸗ Meſſe und die große Cdur⸗-Sinfonie entdecken konnte, hat ſich im Nachlaß von Johannes Brahms wenig des Ungedruck⸗ ten vorgefunden. Brahms hatte beizeiten„aufgeräumt“, und o bot ſich dem Wettbewerb der Editoren wenig Fundglück dar. Außerdem war Brahms, wie ſeine Briefe an das Haus Simrock beweiſen, ein peinlicher Reviſor ſeiner ſelbſt. Die Ausbeute an Stichfehlern iſt daher ganz unbedeutend; auch Druckfehler, die nicht viel zu bedeuten haben, verbeſſern ſich leicht. Gleichwohl iſt ein kurzer Spaziergang durch unſere Brahms⸗Ausgaben zeitgemäß. Wir begiunen mit den Mitteilungen des Muſikverlages Breitkopf u. Härtel⸗Leipzig. Dem altberühmten Muſik⸗ hauſe erwuchs mit Ablauf der Schutzfriſt die Aufgabe, neben der kritiſchen Geſamtausgabe in 26 Bänden auch die wün⸗ ſchenswerten„Einzelausgaben für den praktiſchen Gebrauch“ herguszubringen. Man rühmt ſich der abſoluten Vollſtändig⸗ keit. Hier gibt es kein Nachſchlagen und Verleger⸗ Suchen, kein Fragen und Vergleichen, denn Breitkopf u. Härtel ringen„einfach alles“. Das iſt gewiß zu loben; zu loben 95 vor allem, ß man jetzt auch„Sämtliche Orgelwerke“ in einem Dreimarkbande erwerben kann, während früher die Choralvorſpiele, das allerletzte Werk— geſchrieben zu Iſchl int Sommer 1896— allein 4 Mark gekoſtet haben. Ob aber Nachlaßwerke wie die Sarabanden, die Chaconne nach Bach für die linke Hand allein, die Gavotte von Gluck im aller⸗ dickſten Klavierſtil noch Liebhaber finden? Mag ſein, daß die äußere Ausſtattung von keiner andern Edition erreicht wird. Aber dann die Preiſe; wenn man genau nachrechnet, wird man finden, daß das Leipziger Haus etwa 20 Prozent höher verkauft als B. Schott⸗Söhne in Mainz. Nur finden Piele) nicht heraus, daß ſich/.20 zu/ 1 verhält wie 420 zu 100. Die Ausgabe„für den Brahms ⸗ Kenner, den Berufsſänger und den Wiſſenſchaftler“, die Ausgabe der Ge⸗ ſellſchaft der Muſtikfreunde rühmt man als einzig⸗authentiſche. Bänden abge⸗ 1 r Eulenburgs„Kleine Partiturausgabe“ ging ſchon vor Weihnachten 1927 mit gutem Beiſpiel voran.„Werke von Johannes Brahms in teilweiſe verbeſſerten Ausgaben, mit Einführungen von Wilhelm Altmann zu bedeutend ermäßigten Preiſen“, hieß die Loſung.„Vorzüglich zu Feſt⸗ geſchenken geeignet“; nämlich bevor eine Konkurrenz der⸗ gleichen drucken durfte! Dieſe Kleinpartituren haben ſich ja ſehr beliebt gemacht. Und um die Sachlage zu erläutern: die vier Sinfonien von Brahms kaufte man ſchon 1927 für je zwei Mark, die berühmten Streich⸗Sextette für je eine Mark. Alſo um die Hälfte des früheren Preiſes. Die letzten Eulen⸗ burg⸗Erſcheinungen: Glucks Iphigenie in Tauris, Pergoleſis Stabat mater(nach dem Autogramm) ſeien hier wenigſtens erwähnt. Doch wir müſſen zu Brahms zurückkehren und wollen die Edition Peters befragen. Sie iſt eine ganz ſchlaue, unter den„Er eſenen Chorwerken mit vollſtändigem Aufführungsmaterial“ finden wir auch Brahms'„Deutſches Requiem“. Die große Partitur ſoll 12/ koſten, die kleine 4 J. Wie bei Eulenburg Man mag vergleichende Studien anſtellen und den Katalog der Edition Peters durchforſten, die Hauptſache kommt noch: der neue Brahms ⸗ Katalog wird im Februar 1928 verſandt werden. Und dies iſt wiederum ſchlaun Nun kommt der„Clou“: Brahms in der Edition Schott: in Einzelausgaben. Jede Nummer koſtet 40 Pfg. Und volks⸗ tümliche Bände ſehen uns freundlich an. Der„muſikaliſche Reklam“ in neuer Auflage; eine hieſige Muſikalienhandlung hat ein ganzes Brahms⸗Schaufenſter mit Edition Schott ge⸗ ſchmückt. Johannes Brahms im lebensgroßen Bruſtbilde nimmt die Mitte. Brahms gehört nunmehr der All⸗ gemeinheit. Für viele waren die hohen Preiſe der Urausgabe Hemmungen; die Gerechtigkeit fordert aber, zu ſagen, daß Fritz Simrock dem Freunde einſt fürſtliche Honorare gezahlt und an Brahms— kaufmänniſch geſprochen „nichts verdient hat“. Erſt um 1907„rentierte“ ſich der Brahms des Hauſes N. Simrock Nun könnte man ſagen: dieſe 40⸗Pf.⸗Ausgabe wird wohl nicht mehr wert ſein! Ein Irrtum, denn vertraglich hat das Haus B. Schott⸗ Söhne von N. Simrock die neuen Reviſions⸗Ausgaben— namentlich die vortreffliche Ausgabe der Klavierwerke(Mayer⸗Mahr) übernommen. Weiter wären noch die Repiſionen von Joachim und Schnabel⸗Fleſch und die Brahms⸗Album⸗Bäude(leicht und mittelſchwer) zu nennen, mit denen Max Lauriſchkus ſich ein Brahms⸗Denk⸗ mal geſetzt hat. Die Lieder von Brahms„in neuer Aus⸗ geben, und koſtet 800900 Mark. Sie wird aber zunächſt nur vollſtändig in 26 eben, 0 Glücklich, wer für Brahms Krübrigen kann„ i i 8 keines Lobes bedürfen, wahl“ und die„Ungariſchen Tänze“ ſollen beſonders genannt 727... · Acc.. werden. Es ſind billige und gute Auswahlen; und wenn ich den Namen Max Reger hinzufüge, deſſen Lied⸗Ueber⸗ tragungen(mit„Wir wandelten“ als Klavierpoeſie endend) ſo haben wir unſern Spaziergang 5 A. B glücklich beendet. „ * 1 * Georg Büchmann:„Geflügelte Worte“. Der Zitatenſchatz des deutſchen Volkes. Geſammelt, erläutert und auellenmäßig nachgewieſen von Georg Büchmann. Fortgeführt von Walter Robert Torn o w, Friedrich Streißler u. Alfred Streiß⸗ ler. Verlag Deutſche Buch⸗Gemeinſchaft, Berlin. Die„Ge⸗ flügelten Worte“, Georg Büchmanns klaſſiſches Werk, unter⸗ ſcheiden ſich grundſätzlich von jedem anderen Buche, das Zitate, Redensarten oder Sprichwörter geſammelt bringt. Was Büch⸗ mann geleiſtet hat, iſt keine Sammeltätigkeit, ſondern Forſcher⸗ arbeit. Aber was dabei herauskam, iſt nicht trockene Gelehr⸗ ſamkeit, ſondern höchſt lebendige Wiſſenſchaft, die jeden Gebil⸗ deten feſſelt. Es handelt ſich nämlich darum, dem Urſprung aller landläufigen Zitate und Redensarten, die als„geflügelte“ Worte zum feſten Beſtandteil unſeres Sprachſchatzes geworden ſind, nachzuſpüren. Und ſo wird der Leſer' in die intereſſan⸗ teſten Abſchnitte der Kulturgeſchichte und der Literatur, aber auch vieler anderer Wiſſensgebiete geführt. Ein Buch von ſo lebendiger Fülle unterhaltſamer Belehrung mußte ſich im deutſchen Volke Bürgerrecht erwerben, und daß dieſes Werk nun auch in die Serie der Deutſchen Buch⸗Gemeinſchaft auf⸗ genommen wurde, war eine Notwendigkeit: Jede Bibliothek, in der unſere Klaſſiker vertreten ſind, bedarf einer geradezu ſelbſtverſtändlichen Ergänzung durch den„Büchmann“. Die vorliegende Ausgabe des„Büchmann“ iſt kein bloßer Ab⸗ klatſch des Büchmannſchen Werkes, ſondern ſie ſtellt eine durch⸗ greifende Neu⸗ und Umarbeitung dar, die alles das bietet, was dem deutſchen Sprachſchatz. von großen Männern oder bei denkwürdigen Gelegenheiten als bleibendes Element einverleibt wurde. Die Einteilung des Stoffes läßt die Viel⸗ ſeitigkeit des Werkes ahnen: Aus der Bibel— Aus Sagen und Märchen— Griechiſche Zitate— Lateiniſche Zitate— Aus der deutſchen Literatur— Aus der deutſchen Geſchichte— Aus der franzöſiſchen Literatur— Aus der franzöſiſchen Geſchichte— Aus der enagliſchen Literatur— Aus der engliſchen Geſchichte— Aus der italieniſchen Literatur— Aus der italieniſchen Ge⸗ ſchichte— Aus der ſpaniſchen Literatur— Aus der ſpaniſchen Geſchichte— Aus der ruſſiſchen Literatur und Geſchichte— Aus der polniſchen Literatur und Geſchichte— Aus der 1975 . diſchen Literatur und Geſchichte— Aus der amerikaniſchen G schichte— Aus Recht und Weſetz. mit Halbmond, Lilien, Schlüſſelgriffe, Knoſpenſzepter und ſechs bis 5 Auch der heilige Nazarius mit Man muß ſich . . enn Sie den neuen Ford sehen, werden seine feinabgetönten Farben und die eleganten Linien so gleich Ihren Beifall finden. Dieser Beifall wird in rück haltlose Bewunderung über. gehen, wenn Sie Ihre erste Fahrt im neuen Ford antreten. Dann erst werden Sie voll er- kennen, welch außergewöhn⸗ lich guten Wagen wir Ihnen für wenig Geld bieten. Kraft und Schnelligkeit des neuen Ford werden Sie mit frohem Stolz erfüllen, und der Wunsch, dieses vollkommene Fahrzeug zu besitzen, wird Sie nicht mehr verlassen. Bald werden Sie die Wendig- keit und Sicherheit des neuen Wagens im Großstadtverkehr schätzen lernen und es wird Ihnen selbstverständlich er- scheinen, daß Sie als Erster die Straßen überkreuzen, wenn die grüne Verkehrslampe auf leuchtet. Auf der Landstraße werden Sie die ausgeglichene Ruhe des Fordwagens loben, wenn Sie Ihre 80, 90 oder 100 Kilometer fahren. Sie werden fühlen, was Kraft und Schnellig keit wirklich bedeuten. Der neue Ford nimmt Stei⸗ gungen mit einer Leichtigkeit, die Sie bei einem Wagen seiner Preisklasse niemals für möglich gehalten hätten; er überholt spielend selbst große Wagen und auch auf langen Touren werden Sie wenig ermüden, in froher Stimmung die Schön. heiten der Natur genieben und frisch und wohlbehalten Ihr Reiseziel erreichen. So ange- nehm und bequem fährt man im neuen Ford! Doch Schönheit und glänzende Fahreigenschaften sind es nicht allein, die den neuen Ford zu dem„außergewöhnlichsten Wert“ stempeln, der je dem Publikum geboten wurde. Drei Worte sind es, die schon für das brave alte Modell T ge- golten haben und die der neue Ford erst recht mit Stolz in sei- ö nem Banner trägt: Zuverlässig — einfach langlebig. Besꝛichien Sie Die Leistungen der Maschine werden die des berühmten Modell T- Motors noch weit übertreffen, denn wir haben in der Zwischenzeit gelernt, alle Teile unseres Wagens fester und besser zu gestalten, ohne Stei gerungen des Gewichtes oder der Kosten in Kauf nehme zu müssen. a Uber 10 Millionen Wagen des Modells T sind heute noch im Dienst, nachdem sie 150000, ja 200 000 und mehr Kilometer zurückgelegt haben. Der neue Ford wird noch bessere Resul- tate aufzuweisen haben, denn es ist Henry Fords Ehrgeiz, wie er selbst sagt:„Jedes Einzelteil derart solide zu bauen, daß kein Mensch es nötig haben sollte, sich je ein zweites Automobil anzuschaffen.“ Vierradbremse und neue Schaltung Nebenstehend finden Sie zum ersten Mal korrekte technische Angaben über den neuen Wagen. Vertiefen Sie sich ins- besondere in die Abschnitte über den Motor, die neue Karosserie, das Getriebe, das auf Rollenlagern läuft, die neue Vierradbremse, die hervorra- genden Houdaille- Stoß fänger, die neue Zündung sowie das neue Oelsystem und die Viel- fach- Trockenscheiben- Kupp- lung. Und dann merken Sie sich eine Viertelstunde vor, die Sie einem Besuch bei unseren autorisierten Fordhändlern widmen wollen, um über das neue Modell unterrichtet zu werden. Ob Fachmann oder Laie, ob Autobesitzer oder nur liebhaber, Sie werden einen großen Eindruck mit nach Hause nehmen, denn der neue Ford ist ein Wagen, der den Bedürfnissen von heute und morgen gerecht wird, ja, er ist die fortschrittlichste Verkörpe- rung des modernen, Wirt. schaftlichen Verkehrsmittels überhaupt. ** — FORD 0 BERLIN- WES TIAFEN Nhren Jie um 23. Jan. 18 Hr I den Berliner NI FuunH DOH: Der nene Sord imm Maisersaal am Too“ W uber Erwarten preise sein die aulomisleten 2 Einzelheiten über den neuen Ford Abgesehen von der großen Auswahl in Karosserien können Sie zwischen zwei Motoren wählen: Entweder den 8 Steuer- PS-Motor, oder den 13 Steuer- PS-Motor. 8 Steuer- PS(2,053 1) Geschwindigkeit: 85— 90 km p. St. Brennstoffverbrauch je 100 km 78 Bremsleistung: 28 PS bei 2600 Um- drehungen 13 Steuer-PS(3,285 1) Geschwindigkeit 95105 Km p. St. Brennstoffverbraueh je 100 km 1012 Bremsleistung: 40 PS bei 2200 Um: drehungen Die neue Viertadbremsæ Die Vierradbremse ist eine Ford-Sonder- konstruktion. Die Bremsen sind zuver- lässig und von einfachster Art: Sie lassen sich ohne besondere Werkzeuge und in kürzester Zeit von außen einstellen, so- daß sie genau und sicher arbeiten. Alle vier Bremsen können sowohl durch das Bremspedal als auch durch den Hand- bremshebel betätigt werden. Das neue Wechselgetriebe Das neue Ford-Wechselgetriebe hat drei Vorwärtsgänge und einen Rückwärtsgang. Die Hauptwelle läuft auf Kugellagern, die Nebenwelle auf Rollenlagern und das ZwWischenrad des Rückwärtsganges liegt auf einem Bronzelager. Dies ist die beste Art der Lagerung, die bei Luxus- wagen, jedoch nur bei wenigen der leichteren Automobile zu finden ist. Alle Zahnräder des Getriebes sind aus bestem, vergütetem Chromstahl hergestellt. Mit der leichten und geräuschlosen Schaltung werden Sie außerordentlich zufrieden sein, das Wechseln der Geschwindigkeit verursacht nicht das geringste Geräusch, und der Druck eines Fingers genügt, um den Schalthebel von einem Gang in den anderen gleiten zu lassen. Das neus Schmiersystem Auch die Schmierung ist eine Ford- Sonderkonstruktion und beruht auf dem Prinzip der kombinierten Pumpen- und Schleuderschmierung. Die Pumpe schafft das Oel zur Ventilkammer, von Wo es unter natürlichem Gefälle zu den Haupt- lagern der Kurbelwelle fließt. Finger- artige Oelschöpfer sind auf dem Pleuel stangenlager angebracht, so daß durch die Drehung der Kurbelwelle das Oel in die Pleuelstangenlager eintritt und außerdem durch Schleuderung auf alle arbeitenden Teile des Motors gleichmäßig übertragen wird. 5 Vollkommene Kühlung Der Motor besitzt eine Zentriſugal- Wasser- pumpe und einen großen Kühler. Der Ventilator läuft auf der Pumpenwelle und ist nach Art der Flugzeugpropeller konstruiert. Es ist daher kaum möglich, den neuen Ford-Motor zu überhitzen: Das neue Zündungssystam Es ist einfach und arbeitet störungsfrei. Die neue Dynamo ist nach denselben Grundsätzen konstruiert wie die Maschinen in den Kraftwerken. Es gibt nur eine Zündspule, die in einem wasser- dichten Gehäuse verkapselt ist. Das Sicherheitsschloß ist in denzündungs- stromkreis eingeschaltet. Es ersetz. nicht nur den gewöhnlichen Zündungs- schalter, sondern erdet, wenn ausge schaltet, den gesamten Stromkreis. Das Kabel für den primären Strom ist vom Schalter bis zum Verteiler, also in seiner ganzen Länge durch eine Stahlhülle ge- schützt und wird durch Anschluß an dag Verteilergehäuse geerdet. Hierdurch wird mibbräuchliche Inbetriebsetzung durch Umlegen vonLitzen, die den Stromkreis wiederherstellen sollen, unmöglich. Die Troctenlamellenkupplung Diese Kupplungsart ist bekanntlich die zuverlässigste, sie ist auch am leichtesten zu betätigen, da sie sanft und weich greift. Blastische und sichere Querfedern Die Federn sind halbelliptisch und für das neue Modell besonders entworfen. Diese Art der Federung ist auch im Modell T verwendet worden und wurde gewählt, weil es tatsächlich keine bessere Federung gibt. Die Federn werden aus Federstahl höchster Qualität hergestellt: die Blätter sind breit und dünn. Zahl und Stärke der einzelnen Federblätter Wechseln jeweils nach der Schwere der Karosserie, so daß stets die richtige Wirkung erzielt wird. Hydraulische Stoßdampfer Der beste und teuerste Typ hydraulischer Stoßdämpfer gehört zur Normalaus- rüstung. Tiefe Schwerpunktlage, sehr geringe ungefederte Masse und gute Fahr- eigenschaften der Querlederung wirken dahin zusammen, daß der neue Ford einer der bequemsten Wagen auf der Straße ist. Schöne Linienführung der Karosseris 8 Die neuen Ganzstahlkarosserien mit ihren kräftigen, vollrunden Kotflügeln, sind eine besonders glückliche Vereinigung der Forderungen des europaischen und des amerikanischen Geschmackes. Appa- ratur, Ausstattung, Polsterung, sind ge- diegen. Die Polster sind weich geledert und mit schönem, dauerhaftem Ueber- zug versehen, Tür- und Fenstergriffe sind vernickelt, der Geschwindigkeitsmesser, die Benzinuhr und das Amperemeter, sowie der Zündschalter sind auf einem mattvernickelten Schaltbrett montiert, das in der Mitte beleuchtet wird. Schein- Werfer und Kühlerhaube sind stark ver- nickelt. ahl unter viar Farban Die Farbenkompositionen des neuen Ford-Automiobils sind besonders künst-⸗ lerisch und anziehend. Vier Farben für jede einzelne Karosserie stehen zur Ver- fügung. Käufer können folgende Farben wählen: 1. Niagarablau, Arabischer Sand, 3. Morgen-Grau, 4. Stahlblau. Der Ueberzug besteht aus Pyroxylin (Nitrozellulose-Lack), einem der besten und haltbarsten Ueberzüge für Karosse- rien, der allen Witterungseinflüssen stand hält und nur schwer durch äußere Einflüsse zu beschädigen ist. Ein gerduschloser Wagen Die Konstrukteure haben die denkbar 5 ö größte Vorsicht walten lassen, um jegliches Quietschen, Knarren und Klappern zu vermeiden. Schmierung durch Fetipresse Das Chassis wird durch ein neues und außerordentlich praktisches Druckver- fahren geschmiert. Vormalausrũstung aller nauen Fordwagen Elektrischer Anlasser, 5 Drahtspeichen- räder, automatischer Scheibenwischer, Geschwindigkeitsmesser, Benzinuhr, Amperemeter, Instrumentenbeleuchtung, Rückspiegel, Stopp- und Schlußlicht, Oel- messer, Zündungs- Sicherheits- Schloß, kompletter Werkzeugkasten. rok cori AN Ae . 10, Sefte. Nr. 33 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 21. Januar 1928 * 5 Die Lage der Kraftfahrzeuginduſßtrie Wie alljährlich um die Jahreswende war auch diesmal im De⸗ zember und in den erſten Januarwochen des neuen Jahres das Kraftfahrzeuggeſchäft ziemlich ruhig. Vereinzelt ſind ſogar Be⸗ kriebseinſchränkungen vorgenommen worden. Hieraus auf eine an⸗ anhaltende Zurückhaltung ſchließen zu wollen, wäre jedoch verfehlt. Alle Anzeichen, insbeſondere die wieder in erhöhtem Maße bei Fabriken und Händlern eingehenden Aufforderungen auf Angebots⸗ abgaben, laſſen erkennen, daß die erwartete Belebung in nicht allzu ferner Zeit eintreten dürfte. Einige Firmen haben zum Jahres⸗ wechſel auch wieder Preisermäßigungen, diesmal allerdings nur in geringem Umfange vorgenommen. Viele ber bisherigen 4, und 6⸗ ehlindrigen Kraftfahrzeuge erſcheinen im Bauprogramm 1928 mit g und 8s⸗cylindrigen Motoren und uſtruktlonsver⸗ beſſerungen bezw. Vervolltommnungen bei und z. T. Ermäßigung des bisheri sprei der Verein Deutſcher Gummifabrikanten gab kürzlich eine ziemlich erhebliche Preisermäßigung für alle Fabrikate feiner Mitglieder ab 1928 bekannt: Im Einzelnen war der Beſchäftigungsgrad während der letzten Wochen unter Berückſichtigung des oben Geſagten, folgender: Die Nachfrage nach Motorrädern für Perſonen⸗ und Warenbeſör⸗ derung war in ſchwachen und mittelſtarken Typen etwas reger, in ſchweren Maſchinen weiter nachlaſſend. Bei der Gruppe Per- Ionenwagen wurde der höchſte Umſatz in den Typen bis zu PS. erzielt. Den Anfragen der letzten Zeit nach zu urteilen, macht ſich gegenwärtig auch ein gewiſſes Intereſſe für ſtärkere Wagen be⸗ merkbar. Neben einer von weiten Kreiſen erwarteten allgemeinen Beſſerung der Wirtſchaftslage, dürfte dieſe Erſcheinung auf die er⸗ hebliche Steuerermäßigung zurückzuführen ſein, die nach dem neuen Steuergeſetz ab 1. April 28 für Perſonenwagen mit mehr als 10 Steuer Pe eintritt. Dieſe Tatſache und der 19, der eine ſuceeſſive Ermäßigung des Zuſchlages zur Kraftfahrzeugſteuer von gegenwärtig 25 v. H. bis auf 15 v. H. für das Rechnungsjahr 29⸗9 Heſtimmt, ſind die einzigen Lichtpunkte des neuen Kraftfahrzeug⸗ ſteuergeſetzes. Im übrigen ſind grundlegende Umänderungen bezw. Erleichterungen nicht eingetreten. Deutſchland iſt und bleibt leider das für Kraftfahrzeuge am höchſten beſteuerte Land der Welt, In Kraftomnibuſſen waren ebenfalls die kleineren und mittleren Tupen jedoch nicht über 14—18 Sitzen bevorzugt. Das Geſchäft in zubrmalen Laſtkraftwagen aller Stärken war, erwartungs⸗ gemäß, durchweg ruhig, wenn gleich das Intereſſe für leichte Schnell⸗ Jaſtwagen naturgemäß im Vordergrunde ſtand. Ebenſo zurück⸗ haltend wie in Laſtwagen verhalten ſich die Intereſſenten für Elektro⸗ und Spezlalfahr zeuge. Allem Anſcheine nach werden die z. Zt. nicht unbedingt notwendigen Neuanſchaffungen bis zu der am 4. Mat 28 beginnenden, im Rahmen der Leipziger Meſſe n veranſtaltenden Automobilausſtellung für Laſt⸗, Liefer⸗ und Spezialfahrzeuge zurückgeſtellt. Die Muſterſchau ſieht folgende 4 Gruppen der Nutzkraftwagenverwenbung vor: a) Laſtwagen für jeglichen Güterverkehr; b) Perſonen⸗Verkehrsfahrzeuge; e) Spezial⸗ wagen für kommunal und gemeinnützige Zwecke; d) Kraftfahrzeuge für die Landwirtſchaft. 8 Zum Schluß ſet noch die ſchon gemeldete erfreuliche Tatſache erwähnt, daß der Monat November 27 zum erſten Male eine für Deutſchland aktlue Kraftfahrzeugaußenhandelsbilanz zeigt. Einer ganz geringen Abnahme der Ausfuhr ſteht eine ca. 50proz. Er⸗ mäßigung der Einfuhr gegenüber dem Vormonat entgegen. Zweifel⸗ Los ſpielt die ſ. Zt. erwähnte Kaufunluſt bei dfefem Ergebnis mit. Ebenſo muß auch fernerhin mit Schwankungen und ſchärfſter Aus⸗ Iandskonkurrenz gerechnet werden. Als ſicher aber darf angenommen werden, daß die ſchlimmſte Gefahr für die deutſche Kraftfahrzeug⸗ induſtrie überwunden iſt. G. Ah. * Pfälziſche Hypothekenbank.— Abfindungsangebot. Wie das Juſtitut mitteilt, wurde es von der Aufſichtsbehörde ermächtigt, an die Inhaber unſerer 4% v. H. Liquidationspfandbriefe wleder 40 v. H. des ursprünglichen Pfandbrlebetrages und zwar gleichfalls in 4% v. H. Liquidationspfandbriefen auszuſchütten, Gleichzeitig erhielt das Inſtitut die Ermächtigung, den Inhabern von Anteilſcheinen zu Pfandbriefzertiftkaten, die, wie bekannt nach 40, 30, 20 und 10. geſtückelt ſind, eine Barabfin dung in Höhe von 12 v. H. gemäß Art. 85 DB. vom 20. November 1925 anzubieten.— Hierzu iſt zu bemerken, daß die in der Pfandbrlef⸗ tellungsmaſſe zur Zeit noch befindliche Minimal guote 11,286 v. 85 des urſprünglichen Pfadbriefgoldmarkbetrages umfaßt, während die Mazimalguote ſich gen au auf 12 v. H. er⸗ Technet. Das Angebot wird mit Genehmigung der Aufſichts⸗ hörde in der Weiſe ergehen, daß der Pfandbrlefteilungs⸗ maſſe ein Barbetrag in Höhe von 11,1 v.., alſo weniger als die Minimalquote entnommen wird, während die Bank aus einenen Mitteln 0, v. H. im aus machenden Betrage von 110277% zu⸗ ſchleßt. Die Annahme des Abfindungsangebots würde eine erheb⸗ liche Beschleunigung und Vereinfachung der Li⸗ g uldation der Teilungsmaſſe bedeuten, da die bezugs⸗ berechtigten Anteilſcheine im Geſamtnennwerte von etwas über 1 200 000„ in mehr als 60 000 Stücken umlaufen, und demgemäß bei Einbeziehung der Zertliftkate in die oben erwähnte zweite Ausſchüt⸗ tung die Ausgabe welterer 8 als 60 000 kleinſter Stücke not⸗ wendig wäre, für die die nach Vornahme der zweiten Ausſchüttung verbleibende Reſtauote nur mehr Zwergbeträge erbringen würde. 3% Neue Amerikagründung der J. G. Farben— Agfa. In den Vereinigten Staten iſt unter der Firma„Agfa⸗Ansco Photo Products Corporation“ ein Unternehmen in Gründung be⸗ riffen, das die Intereſſengebiete der amerikaniſchen Anseb Photo roduets Incoporated und der Agfa(J. G. Farbeninduſtrie) zu ge⸗ melinſchaftlicher Arbeit in den Vereinigten Staaten vereinigen ſoll. 2% Stinnes verkauft das frühere Kupfer⸗ und Meſſingwerk Elberfeld. Wie bereits gemeldet, verhandelt die Stinnes Gmb., Mülheim⸗Ruhr, mit einer inländiſchen Gruppe über den Verkauf der Anlagen der früheren Kupfer⸗ und Meſfingwerke AG., Elberfeld. Durch Liquidation der Kupfer⸗ und Meſſingwerke Ac. in Elberfeld ſind dieſe Anlagen auf die Stinnes Gmbß., Mülheim⸗Ruhr, übergegangen und für den amerikaniſchen Krebit als veräußerbarer Beſitz der Stinnes Gmbh,, Mülheim⸗Ruhr, auch verpfündet worden. Die neue Gruppe in⸗ tereſſiert ſich vorerſt hauptſüchlich für die Werke bei Langen⸗ erg, wo neben den bisherigen maſchinellen Anlagen bedeulende neue Bauten teilweiſe bis auf die Maſchins fertigſtehen, teilweiſe mitten im Bau ſind, aber vor 1 Jahren nicht verwendet werden. Da die neue Gruppe hier zunſchſt den Betrieb aufnehmen ſoll, milßten die nicht vollendeten Bauten vorerſt fertigeſtellt werden. Ein weiteres Intereſſe beſteht noch für die Anlagen in Oefe in Weſtfalen, die für den Verkauf kaum in Frage kommt. 1 Auch der Zinkbeſitz der Grafen Henckel von Donnersmarck ſoll verkauft werden. Nachdem die Henckel von Donners marck⸗Beuthen Eſtates⸗Limited ihre Antonie ngütter Steinkohlengruben verkauft hat, ſchweben jetzt noch Verhandlungen über den Verkauf der Zinkerz⸗ gruben und Zinkhütten der Henckel⸗Geſellſchaft. Eine polniſche Nach⸗ richtenſtelle berichtete in dieſen Tagen, daß die Schleſiſche AG. Ur Bergbau⸗ und Zinkhütten betrieb eln An⸗ gebot von 4 Mill. Dollar auf dieſen Beſitz gemacht hee, Wie wir erfahren, hat die verhandelnde Gruppe, dem außer der SA., auch noch andere Intereſſenten angehören, bisher noch kein verbindliches Angebot gemacht. Ein ſolches iſt erſt in etwa 14 Tagen zu erwarten und dürfte im übrigen erheblich unter der genannten Summe liegen. Ass, für Eiſeninduſtrie und Brückenbau(vorm. Johann Caſpar Harkort] in Duisburg. Das Unternehmen wird, ſoweit es ſich bis⸗ her überſehen läßt, für das mit dem 31. Dezember 1927 abgelaufene 9 einen Gewinn ausweiſen, der die Verteilung einer be⸗ ſcheidenen Divoldende zulagen wird(i. V. keine Dividende auf Ste. Es iſt jedoch noch nicht ſicher, ob der Gewinn tatſächlich gur Ausſchüttung einer Dividende benutzt werden wird. Die Geſell⸗ ſchaft iſt beſonders durch Brückenbauaufträge im Rheinland und Weſtfalen befriedigend beſchäftigt. Die Verwaltung glaubt, ſich heute über die Divldendenfrage noch nicht äußern zu können. 2 Zu der Auslandsauleihe der Vereinigten Elektrizitätswerke Weſifglen.— Rückzahlung eines 3 Mill. Dollars Vorſchuſſes. Zu der Meldung über die bevorſtehende Auflegung der 20 Mill. Dol⸗ lars prog. Anleihe der Vereinigten Elektrizitätswerke Weſtfalen wird uns von maßgebender Seite mitgeteilt, daß aus dem Erlös der neuen Anleihe nicht die 1925 aufgenommene 7½ Mill. Dollars Oiproz. Anleihe abge löſt, ſondern ein vor einigen Wochen den Vereinigten Elektrizitätswerken Weſtfalen von den anterikaniſchen Emiſſtonshäuſern Speyer u. Co. und Harris, Forbes u. Co. ge⸗ wührter Borſchuß in Hübe von 3 Mill. Dollars zurückgezahlt werden ſoll. Die alte Anleihe kann allerdings zu jedem Zins⸗ termin— Juni und Dezember— ganz oder keilweiſe gekünd lot Teil des Konzeſftonsgebietes Von den ſüodeutſchen Waren und Produktenmärkten G. H. Mannheim, 20. Jan. Ueber Weizen lagen Nachrichten, die den Markt weſent⸗ Ulſch beeinfluſſen hätten können, nicht vor. Die amerikaniſchen Staaten Kanſas und Oklahoma klagen über ungenügende Schnee⸗ decke und befürchten ein Erfrieren der jungen Saat; auch aus Europa werden Bedenken in dieſer Richtung laut. ie Auſtraliſche Welzenernte wird jetzt offiziell auf 109,28 lionen buſhels ge⸗ ſchätzt. Dieſe Schätzung bleibt etwas hinter den bisherigen Erwar⸗ tungen zurück,. Im Vorfahre wurden 162 Millionen buſhels tat⸗ ſächlich geerntet. In Nordamerika riefen die großen ſichtbaren Beſtände bei den Hauſſiers einige Nervoſttät hervor, man weiſt aber demgegenüber auf den noch vorhandenen Einſuhrbedarf und die ge⸗ ringen Beſtände der Zuſchußländer hin, die einen weiteren Rück⸗ gang der Preiſe unwahrſcheinlich machen, da nunmehr der Bedarf bis zu den neuen europäiſchen und amerikaniſchen Ernten aus dem vorhandenen Getreide zu decken bleibt. Wenn die Welternte auch 100 Milltonen buſhels größer ſei als letztes Jahr, ſo bleibt dabei doch zu berückſichtigen, daß ſie in manchen Ländern Europas, zum Teil auch in Canada, qualitativ ungünſtig ausgefallen iſt. Von der großen argentiniſchen Weizenernte ſollen über 50 v. H. be⸗ retts plaziert ſein. Die Umſätze an unſerem Markte bewegten ſich in engem Rahmen, wofür ſich die Gründe aus dem Mehlgeſchäft herleiten. Verlangt wurde u. a. für fälligen Auſtral⸗Weizen 14½ Fl., transborde Rotterdam⸗Antwerpen, für argentiniſches Getreide, Roſa Fé, 80 Kg., geladen, und Februar⸗Abladung, 13½ Fl., desgleichen 79 Kg., billigſt, 13% Fl., ſpäter für Februar⸗Abladung 18,40 Fl., März⸗Abladung 13,45 Fl., Baruſſo, 79 Kg., Januar⸗ Februar⸗Abladung, 13,30 Fl., März⸗Abladung 13,40 Fl. und für Manitoba 4, Pacifie, von der zweiten Hand, für ausgehenden Dampfer 13,07% Fl. cif Rotterdam. Von inländiſchem Weizen wurde Ware erſter Frankfurter Qualität mit 25,50 4 und vorder⸗ pfälziſcher Landweizen mit 25,50— 25,75 /, franko oberrhelni⸗ ſcher Mühlenſtation gehandelt. In Roggen fanden zwar nur kleine Umſätze ſtatt, er konnte ledoch ſeine ſtetige Tendenz beibehalten. Danach koſtete badiſcher Roggen 25, pfälziſcher und heſſiſcher 25,25 25,75/ ausländi⸗ ſcher 26,25 20,50 /, die 100 Kg. Parität Mannheim. Am ameri⸗ kantſchen Markt hatten in der erſten Januarwoche ziemlich große Ab⸗ gaben ſtattgefunden. Inzwiſchen hat ſich jedoch gezeigt, daß die gro⸗ ßen Roggenſtaaten Illinois und Jowa diesmal nicht ſovſel abzu⸗ geben haben als gewöhnlich und man war genbtigt zur Erfüllung der Kontrakte, Ware von Kanſas und Nebraska zu beziehen, die eine große Roggenernte zu verzeichnen hatten. Für Plaka ⸗ Roggen, 7273 Kg., Januar⸗Februar⸗Abladung, wurden zuletzt 12,45 Fl. cif Rotterdam gefordert. Das Mehlgeſchäft verlief ohne jede Belebung, insbeſon⸗ dere blieb der Mehlabruf außerordentlich ſchleppend. Infolge dieſer Verhältniſſe ſind nur noch einige oberrheiniſche Großmühlen voll beſchäftigt, alle übrigen arbeiten mit Einſchränkungen und es ſcheint nur noch eine Frage der Zeit, wann man aus den jetzigen Betriebs⸗ einſchränkungen zu Stillegungen kommt, ein Vorgang, der bei einer der hieſigen Großmühlen bereits eingetreten ſein ſoll. Die Mühlen⸗ Forderungen lauteten für Weizenmehl, Spezial 0, mit Sack, auf 37,25„, vereinzelt wird aber bereits mit 36,95/ direkt von den Mühlen abgegeben. Roggenmehl lag unverändert. Gerſte hatte ſehr feſten Markt. Die Malzfabriken traten als Käufer auf. Die in der Vorwoche genannten Ppeiſe, die damals verlangt wurden, werden neuerdings geboten, ſoweit es ſich um gute Gerſten handelt. Auch in dieſer Woche iſt wieder oſtpreußiſche Braugerſte nach Mannheim gehandelt worden. Auch wurden jn der letzten Zeit große Poſten elſäffiſche und innerfranzöſiſche Gerſte ge⸗ handelt, die zu Schiff an die Rheinſtationen gelangt. Ste wird von den Mälzerelen und Brauereten erworben, die dieſe Gerſte im Ver⸗ edelungsverkehr als Malz wieder nach dem Ausland zum Verkauf bringen. Futtergerſte blieb vernachläſſigt. Man verlangt da⸗ für, je nach Qualität, 21,50 23,50 /, franko Mannheim. Die Um⸗ ſätze in elſäſſiſch⸗franzhſiſcher Gerſte waren bemerkenswert, Plata⸗ Gerſte, 65 Kg. wurde mit 12.90 Fl. eif Rotterdam angeboten. Hafer hatte ruhiges Geſchäft, da ſedoch die inländiſchen Be⸗ ſtände ſtark abnehmen, konnte ſich der Artikel im Preiſe aut behaup⸗ ten, zumal auch das Ausland höhere 5 die werden. Sollte eine vorzeitige Rückzahlung erfolgen, ſo dürfte dafür vorläufig nur ein Teilbetrag der Anleihe in Betracht kommen, Eine Entſcheidung iſt in dieſer Hinſicht jedoch noch nicht getroffen worden. * Perſchmelzungen in der italſeniſchen elektriſchen Induſtrie. Die HV. der Soc. Italiana di Elettrochimteg in Rom (Tap. 42 Mill. Lire) hat jetzt das Aufgehen der G. in die Soc. Merldionale di Elettfieitta von Neapel(AK. 300 Mill. Lire, das durch AR.⸗Beſchluß ſchon auf 450 Mill. Lire erhöht iſt) beſchloſſen. Die„Dinamo“ in Malland, die zum Bro wn⸗ Boverl⸗ Konzern gehören und deren Werke ſüdlich vom Sim⸗ plom liegen(Kapital 50 Mill. Le.), nimmt vier von ihr abhängige kleinere Unternehmungen in ſich auf. Es ſind dies die Soe. Oſſo⸗ lana Elettriea in Intra(Ag., 1,60 Mill. Lire), die Soc Aziende Elettriche Alltata in Mailand(Ack. 1 Mill, Lire, die Luce in Mal⸗ land(AK. 0,24 Mill. Lire) und endlich die Soc. Elettrica del Pellino in Mailand(AK. 1 Mill. Lire). ze: Horch⸗Werke Ac, in Zwickau. Wie verlautet, war der Ge⸗ ſchäftsgang bei der Geſellſchaft im GJ. 1926⸗27 ſo gut, daß man an dle Wiederausſchüttung einer angemeſſenen Diolden de gehen kann. In Ausſicht genommen ſeien 8 v. H. * der Gerresheimer Glashüttenwerke vorm. Ferd. Heye Bet dem befriedigenden Verlauf des Geſchäftsfahres 1927 iſt mit der gleichen Dipldende wie im Vorfahr(7 v..) zu rechnen. 1: Dinidendenverboppelung bei Gummi⸗Elbe. Das Geſchäft der Gummiwerke„Elbe“ Ach. in Pieſterſtz bei Klein⸗Wittenberg(Elbe) hat ſich im Jahre 1927 ſo günſtig entwickelt, daß elne Dividenden⸗ verdoppelung auf 10 v. H. ſtattfinden ſoll. * Habermann u. Guckes⸗Liebold AG. bleibt wieder diyidendenlos Zu den Gerüchten, daß dleſes Unternehmen, das bekanntlich zum Kreis der„Miag“ Mühlenbau⸗ und Induſtrie⸗AG. gehört, für das am 31. Dez. beendete GJ. 1927 wieder dividendenlos bleiben wird, erfährt der DH., daß dles vorausſichtlich den Tatſachen entſprechen werde. Die Bllanzſitzung des AR. findet wahrſcheinlich nicht vor Anfang April ſtatt, ſo daß man jetzt noch kein endgültiges Urteil ab⸗ geben kann. Die Bilanzarbeiten ſind noch nicht beendet, da ins⸗ beſondere die Abſchlüſſe der ausländiſchen Niederlaſſungen noch fehlen. Das GJ. habe einen nicht ſo befriedigenden Verlauf ge⸗ nommen, wie man es erwartet habe. Die G. führt außerdem noch elnen Prozeß gegen das Gußſtahlwerk Wilten. Da man nicht weiß. ob dieſer zu einem günſtigen Ende durchgeführt werden kann, wird man ſich, wie l.., zu erneuten Rückſtellungen veranlaßt ſehen. 1% Vergleich in der Gladbecker Mühleninſolvenz. Zu der ge⸗ meldeten Zahlungsſchwierigkeit der Mühlen werke H. Büſcher AGG. Gladbeck, iſt mitzuteilen, daß der außer gerichtliche Vergleich auf der Grundlage von 40 v. H. inzwiſchen zuſt ande⸗ gekommen iſt. Die Landwirtſchaftliche Zentralgenoſſenſchafts⸗ kaſſe Münſter hat als Hauptgläubigerin die ſelbſtſchuldneriſche Bürg⸗ ſchaft übernommen. Die Leitung der Zentralgenoſſenſchaftskaſſe in Münſter weiſt die in der Angelegenhekt gegen ſie erhobenen Vorwürſe einer unzweckmäßigen Vergebung der für landwirtſchaft⸗ liche Zwecke beſtimmten Kreölte damit zurück, daß dieſes Engage⸗ ment ſeinerzeit bei der Uebernahme des Spar⸗ und Darlehens kaſſenvereins in Gladbeck als Filiale der Zentralgenoſſenſchaftskaſſe von der Gladbecker Kaſſe übernommen werden mußte, * Hofbräu Ach. Bamberg und Erlangen. Die Geſellſchaft wird für das am 30. Sept. abgelaufene Geſchäftsjahr eine Dividende von 9 v. H. gegen 8 1. V. in Vorſchlag bringen. ze: Neue dentſche Eiſenerzfunde. Mit großem Intereſſe werden urzelt die bergmänniſchen Auſſchlußarbeiten in der Gegend des Fichtelberges in Sachſen verfolgt, die der Erſchließung von Mag ⸗ netelſenerzlagern dienen. Vor einem halben Jahrhundert gab es zwar ſchon an der böhmiſchen Grenze Ersgruben, doch kamen die Betriebe ſchließlich zum Erliegen. Nunmehr wurde ein Teil des erzverdächtigen Beländes mittels moderner geophyſtkaliſcher (magnetiſcher und elektriſcher) Sthürfmethoden vermeſſen und erheb⸗ liche Maſſen von Erz in geringer Tiefe ſeſtgeſtellt. Bereits ietzt laſfen ſich angeblich etwa? Mill. To als abbau würdig bezeichnen. In dieſem Jahre werden die Vermeſſungen weitergeführ! werden und ſpäter ſollen durch die als Studlengefellſchaft tätige Deutſche Erggewinnungs A. in Berlin Schächte kiedergebracht werden. Gleichzeitig wird der größte noch unerſorſchte geophyſikaliſch vermeſſen 5 Ablader ſogar mit Angeboten zurückhalten. Plata Hafer, 40 bis 47 Kg., geladen und Januar⸗Fehruar⸗Abladung, ſtellte ſich auf 10,90 Fl. eif Rotterdam, füdd. Hafer, prompt, koſtete 23,50—24, waggonfrel, desgl. beregnete ſüdd. Ware 21—21,50 l. Mais iſt feſt. Wenn bei uns dieſe Feſtigkeit mit dem Klein⸗ werden der Beſtände alter Ernte und reger Nachfrage des Konſums begründet werden, ſo iſt das einleuchtend, dagegen ſteht man den hohen, binnen Wochenfriſt ſogar um einen Gulden erhöhten Forder⸗ ungen der amerikaniſchen Ablader ſkeptiſch gegenüber, In Mann⸗ heim diſponible Ware bedang 21,50—22(Vorwoche 20,75—21), für die 100 Kg. mit Sack auf Bezugsſchein. Neuer Mais, April⸗Abla⸗ dung ſtellte ſich direkt bei den Abladern auf 9,15. eif Rotterdam. Die hohen amerikaniſchen Forderungen führt man auf das Spiel⸗ motiv in Amerika zurück, weshalb man dem Markt in ſeiner Ganz⸗ heit die jetzige Feſtigkeit nicht auf lange Zeit hinaus zutraut. Im Waggongeſchäft koſteten dieſe Woche die 100 Kg. mit Sack 21,75 bis 22/ gegen 20,75—21„ in der Vorwoche. Auf Intervention des Vereins zur Wahrung der Rheinſchiffahrtsintereſſen hat das Landesfinanzamt Düſſeldorf zugeſagt, daß diefenigen Maispartien, die in den letzten Tagen des Februar Emmerich paſſieren und vor⸗ ausſichtlich nicht mehr rechtzeitig ihren Beſtimmungshafen bis zum 20. Februar erreichen, ſämtlich in Emmerich zur Zollabfertigung ge⸗ langen können, Für Futtermittel blieb die Nachfrage mäßig. Einiges Intereſſe erwies ſich für Biertreber und Malzkeime. Für Trocken⸗ ſchnitzel werden die erhöhten Forderungen der Fabriken in Süd⸗ deutſchland nur zögernd bewilligt, dagegen finden Mitteldeutſchland und nach dem Rheinland ſtatt. für die 100 Kg. Nachmehl 22,50— 22,75, Weizenfuttermehl, je nach Qualität, 15,25 16,50, Kleie. fein 14, mittelgrob 14,75, grob 15 ,. Maisſchrot müßte infolge der erhöhten Maispreiſe heute 23,50, bringen, doch fanden hierzu Geſchäfte nicht ſtatt. Biertreber koſteten 1818,25, Malzkeime 17,25 17,75, Rapskuchen 18,25, Erdnußkuchen 24,75, Trockenſchnitzel, prompt, ſüdd. 11,7512„ ab Fabrik. Von Rauhfutter war gepreßtes Roggenſtroh zu 4,40—4,70/ gefragt, 7 8 5 Kleeheu leicht nachgebend auf 7,20— 7,80/ bezw. 8, 60 is 9,20, Infolge der feſten Gerſtenpreiſe hatte Malz gleichfalls feſte Tendenz. Die großen ſüdd. Mälzengien verlangen für die 100 Kg. Ia, pfälziſche Charaktermalze 52 J. Franzöſiſches Malz iſt mit 28. 210 fr. Franken, unverzollt, ab Grenze, angeboten, doch entſpricht die Qualität nicht den Anforderungen der ſüdd, Brauereien. In den Kreiſen des Hopfen handels und der Brauereien heſchäftigte man ſich eingehend mit den von Bayern ausgehenden Anregungen, Hopfen in Zukunft nur mit Herkunfts nachweis zu handeln. Die Stimmung dafür iſt nicht ſehr groß, weil alte Hopfenfirmen, die ſeit vielen Jahrzehnten mit ihren Abnehmern in Verbindung ſtehen, die Notwendſakeit dieſer Maßnahme nicht ein⸗ ſehen. Man gibt aber zu, daß ſich ſeit der Nachkriegszeit manche Firmen mit Hopfenhandel beſchäftigen, die den Brauereien keine abſolyte Gewäßr für die Prunenienz des angebgtenen Hopfens durch ihre Firma allein bleten. Das Geſchäft in Baden ſtagniert faſt nollſtändig. Man nennt badiſchen Hopfen im Ortiainalzuſtand, erſte Kaſten ah Produftionsplatz fe nach Qualität und Farbe, mit 100 bis 270„ der Zentner, elſäſſiſchen Hopfen aus der Hagenauer Ge⸗ gend, unverzollt aß Produfttonsgebiet, ſe nach Qualität und Farbe, mit fr. Fr. 500—1200 der Zentner. Am Tabakmarkt kamen im badiſchen Oberlande, im Ried, einige hundert Zentner zu 60—68/ zum Verkauf. Die erſte Fer⸗ mentation der Herbſttabake iſt beendet. Die guten farbigen Tabake haben ihre Qualität behalten und ſind vorwärts gegangen. Rinvan zu bisherigen Preiſen geſucht. In der Rheinſchtffahrt iſt der Warenſtand gut, die Frachtenlage unverändert. An den Seehäfen wird der Schlepy⸗ lohn nach den Ruhrhäſen für die Laſt von 2000 Ka. nach dem 27½ his 30⸗Cents⸗Tarif gerechnet. Er beträgt von der Ruhr nach Mann⸗ heim 11,10% von Mannheim nach Karlsruhe 9,40 /, nach Straß⸗ burg 0,80, die Tonne, die Schiffs fracht von Rotterdam nach Mannheim ohne Schleppen beträgt Fel. 1,80. die Getreide fracht Rotterdam— Mannheim 2 Fl. Größere Partien können auch darunter Untergebracht werden; von Antwerven wird ein Zuſchlag von 25 Cents h Die N an den Seehäfen ſind der hferauf berechnet. Naßresseft entſprechend norma Abſchlüſſe nach Verlangt wurden 2 9. Die Anleihebedürfniſſe der deulſchen Städte Die Beratungsſtelle für Auslandskredite beſchäftigte ſich in ihrer letzten Sitzung mit dem Ergebnis der Umfrage, die be den deutſchen Städten mit einer Einwohnerzahl über 80 600 veranſtaltet worden iſt. Die Umfrage, die ſich auf den Zuſchußbedarf aus Steuern, Betriebsüberſchüſſen uſw. erſtreckt, ferner auf den Schuldenſtand und den Anleihebedarf, iſt von 56 Städten beant⸗ wortet worden. Drei Städte haben mangels eines Anlethebedürf⸗ niſſes keine Antwort erteilt. Ferner ſind auch die drei Hanſeſtädte an der Umfrage nicht beteiligt, Die kurzfriſtige Verſchul⸗ dung ohne Berlckſichtigung vorübergehender Betriebskredite, die aus laufenden Einnahmen gedeckt werden, wird von den in Frage kommenden Städten auf 524,7 Millionen/ angegeben. Die Darlehen lauten faſt ausſchlleßlich auf„4. Die Antworten geben auch einen Ueberblick über die nach Meinung der Städte für Neu⸗ anlagen erforderlichen Inveſtitionen. Die Beratungsſtelle wird in Line Vorprüfung eintreten, um einen Anhalt dafür zu gewinnen, welche Beträge für die Beſchaffung am Auslandsmarkt vorgeſehen werden müßten. 26: Ergebnis der Berliner Zuckerverhandlungen: Deutſche Ex⸗ portqauote 16 v. H. Die Verhandlungen, bie en 1 zwiſchen den Vertretern der Zuckerinduſtrien Deutſchlands und Po⸗ lens ſowie des Ausſchuſſes für den Schutz des tſchechoflowakiſchen Rübenbaues und der tſchechoflowakiſchen a gepflogen wurden, haben folgende Ergebnfs gehabt: Zwiſchen den drei Ver⸗ tragsinduſtrien wurde über die Aufteilung einer angemeſſenen Geſamtexportmenge eine Einigung erzielt; dieſe beträgt 1,15 Mill. Tonnen. An ihr wird die Tſchechoflowakei mit 66 v.., Polen mit 17,5 und Deutſchland mit 16,5 v. H. beteiligt ſein. Der internationale Arbeitsausſchuß nimmt ſeine Tätigkeit Anfang Februar auf. :? Weitere Ausſprachen zur Eiſenpreise öhung.— Gemein⸗ ſame Verhandlungen der Nohſtahlgemefaſchaft und 1 5 Avi. Die Rohſtahlgemeinſchaft und die Arbeftsgemeinſchaft der eiſenverarbei⸗ tenden Induſtrie(Avi) werden, wie verlautet, am 24. Januar zu einer gemeinſamen Sitzung in Düfſeldorf zuſammentreten. Die Sitzung, bei der, wie üblich, die Ausfuhrvergütungen für die eifen⸗ verarbeitende Induſtrie feſtgeſetzt werden, erhält ihr beſonderes Ge⸗ präge dadurch, daß voraus ſichtlich eine eingehende Ausſprache über die Preiserhöhung ſtattfinden wird. In der Zwiſchenzeit wird die elſenſchaffende Induſtrie in internen Verhandlungen zu der Ent⸗ ſchließung der Avi bezüglich der Eiſenpreiserhöhung Stellung nehmen. Von dem Ergebnis der kommenden Beratungen wird es egg bee ee zu einer Aenderung der Preis⸗ ungsbeſchlüſſe, insbeſondere was die Frachtbaſſs Neunkirchen für Süddeutſchland anlangt, bereitfinden. 1 1 9 Deviſenmarkt Nach den Newyorker Schlußkurſen errechneten ſich heute vor⸗ mittag: 20. 210 20. 24. 20. 21 London Paris 124,05 124,02 Holland-Schro. 209,45 209, 45 Lond. ⸗Stockh. 15 18,15 Lond. ⸗Brüſſel 84.98 84588 Mattd.⸗Schw, 2740 27.46 Lond. Nabe d 76549 2 48 Lond.⸗Maſld. 92,20 92.15 Kabel Holland 2,476 2,478 Maild.⸗Parts 184,55 184.60 Jabel Schweiz.190 8,1910 Lond. ⸗Holland 12,08 12,08 Bruſſel⸗Paris 88465 354 70 ond Schweſz 55,01 28,30 London Oslo 18,80 18,81 Holland⸗Patis 10,28.028 Paris-Schweig 20.40 20.40] Lond.⸗Kopenh. 18.20 18.20 Kabel⸗London.57] 487 In.⸗Mk. laſſen ſich algende Kurle eſtſtellen donden... 20.47 20.44 Prag 1242 12.440 Narr. 82 1187 Paris. 16 49 16.49 Oslo„111.7511170 Argentinien.792 1784 ürich 80 31/ 80,83 Kopenhagen. 12.4511,85 Japan 17 1640 Mailand 22.19 22.200 Stockholm 112 7011265 New⸗Hork...195 4,190 Holland 169.2576980 J Brüſſel 58.48 88.49 0 2* 2 8 Berliner Metallbörſe vom 20. Januar Preiſe in Feſtmart für 1 Kg. 19. 20. 19. 20. Elektrolyttupfen 135,25 185,25 Aluminium in 5 Raffinadekupfer 5—.— Barren 2,14.14 el—.— Zinn ausl.—.— 5 Rohzink Bh. Pr, Hüttenzinn 1 2 8 ist Ver, Nickel 8,50 3,50 Blattenzint————. Antimon 9,821.00 0,881.00 Aluminium.10.10 Silber für 1 Gr. 78 80 79 80 78 79. a 8 5 N * 1 N 2 n t 2 u eue oa ea — Sandhofen:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Dreßler; 10.45 Chriſtenlehre Samstag, den. Januar 1928 Neue Mannheimer Zeſtung(Mittag⸗Ausgabe) 11. Seite. Nr. 88 Gottesdienſt⸗Ordnung Evangeliſche Gemeinde Sonntag, den 22. Jaunar 1928. Trinitatiskirche:.80 Uhr Predigt, Vikar Dr. Schilling; 10 predigt, Pfarrer Renz: 11.18 Kindergottesdlenſt, Ulkar Br. Schilling; 25 12291 e 0 0 Pfarrer Renz. 5 ukordienkirche: 9 Uhr Chriſtenlehre für Knaben, Kirchenrat von Schoepffer; 10 Predigt, Kirchenrat von Schoepffer; 1120 Rinder⸗ gottesdienſt, Vikar Bucherer; 11.15 Chriſtenlehre für Mädchen, Kirchenrat von Schoepffer; 6 Predigt, Vikar Bucherer. Christuskirche: 10 Predigt, Geh. Kirchenrat D. Klein; 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Krieger; 6 Predigt, Vikar Krieger. Friedenskirche: 10 Predigt, Landeskirchenrat Bender; 11.15 Chriſten⸗ lehre, Landeskirchenrat Bender; 6 Predigt, Vikar Dr. Schilling. Johanniskirche: 10 Uhr Predigt, Pfarrer Emlein; 11 Chriſtenlehre, Pfarrer Emlein; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Schropp. Zutherkirche: 10 Uhr Predigt, Pfarrer Jundt; 11 Kindergottesdienſt, Vikar Dr. Schütz; 11 Chriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Frantz⸗ mann u. Pfarrer Dr. Lehmann; 6 Predigt, Vikar Dr. Schütz. Melauchthonkirche: 10 Predigt, Pfarrer Heſſig; 11 Kindergottesdienſt, Vikar Steiger; 11 Chriſtenlehre, Pfarrer Rothenhöfer; 6 Predigt, Vikar Steiger. Neues Städt. Krankenhaus: 10.30 Predigt, Vikar Krieger. Diakoniſſenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Scheel. Fendenheim: 10 Predigtgottesdienſt, Pfarrer Mutſchler; 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt, Pfarrer Mutſchler;.15 Chriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Mutſchler. Käfertal: 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Luger;.15 Kindergottesd., Pfarrer Luger;.30 Chriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Luger. Matthäuskirche Neckarau:.45 Predigt, Paſtor Tönjes aus Witzen⸗ hauſen a. d..; 11 Kindergottesdienſt der Südpfarret, Pfarrer Fehn; 1 Chriſtenlehre der Südpfarrei, Pfarrer Fehn. Rheinau:.30 Predigt, Vikar Schmidt⸗Clever; 10.30 Chriſtenlehre für Knaben; 11.30 Kindergottesdienſt; abends 6 Lichtbildandacht. f. Knaben, Pfarrer Dürr; 11.30 Kindergottesd., Vikar Dreßler. Pauluskirche Waldhof: 9 Uhr Chriſtenlehre für Knaben, Vikar May; .45 Hauptgottesdienſt, Vikar May; 11 Kindergottesd., Vik. May. Wochengottesdſenſte Trinitatiskirche: Dienstag, 24. Jan., abends 8 Andacht, Pfarrer Roſt; Mittwoch, 25. Jan., vorm. 7 Morgenandacht. Kon ordienkirche: Donnerstag, 26. Jan., abends 8 Andacht m. Bibel⸗ beſprechung, Vikar Karle. Ehriſtuskirche: Mittwoch, 25. Jan., abends 8 Andacht, Pfr. Dr. Hoff. Friedenskirche: Mittwoch, 25. Jan., abends.30 Andacht, Pfr. Walter. Johanniskirche: Donnerstag, 26. Januar, abends 8 Andacht, Vikar Schropp. Entherkirche: Mittwoch, 2. Jan., abends 8 Andacht, Pfr. Frantzmann. Melauchthonkirche: Mittwoch, 25. Januar, abends 8 Bibelſtunde, Pfarrer Heſſig. Fendenheim: Donnerstag, 28. Jan., abds. 8 Andacht, Pfr. Mutſchler. Käfertal: Donnerstag, 26. Jan., abends.45 Andacht, Pfr. Luger. Matthäuskirche Neckarau: Donnerstag, 26. Jan., abends.30 Wochen⸗ kirche, Pfarrer Fehn. Rheinau: Donnerstag, 28. Januar, abends 8 Bibelſtunde im Ge⸗ meindehaus. Pauluskirche Waldhof: Donnerstag, 26. Jan., abends.30 Andacht im Konfirmandenſaal, Vikar May. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften. Evang. Berein für innere Miſſion A. B. Stamitzſtraße 15: Sonntag 11 Sonntagſchule; 3 Verſammlung; 5 Jungfrauen⸗ verein: Dienstag 5 Frauenſtunde; 8 E. V. l..; Donnerst..15 Bibelſtunde.— K 2. 10: Sonntag 11 Sonntagsſchule, 5 Jung⸗ frauenverein;.15 Verſammlung: Dienstag.30 Frauenſtunde; Samstag.15 Bibelſtunde C. B. J. M.— Schweßilngerſtraße 90: Sonnt. 11 Sonntagsſch.; s Verſammt.; ö Jungſtaueunder.; 8 E. B. „.; Dienstag 5 Frauenſt.; 8 Bibelbeſpr. f. Manner u. Jungl.; ounerstag 8 Bibelſtunde; Freitag 8 Jungfrauen verein; Saus⸗ tag 8 C. B. 1. M.— Neuoſtherm, Leiblſtr. 1d: Freitag.30 Fraueu⸗ ſtunde.— Nedarau, Fiſchertr. 31: Sountag 1 Sountagsſchule; Versammlung; 8 Jungſraueuverelu; Dieustag 8 Bibelſtunde; Samstag 8 Bibelſtunde des C. V. J. M.— Nbelrnau, Dauiſcher Tiſch: Sonntag 1 Sountagsſchule; 3 Verſammlung; Mittwoch .15 Bibelſtunde; Samstag 8 Bibelſtunde des C. V. I. We.— Belleuraße 52: Sountag 11 Sountagsſchule; 8 Verſammlung; Monlag 8 Jungfrauenverein; Dienstag.15 Männerbibelſtunde; Freuag.15 Bibelſtunde.— Sandhofen, Kinderſchule: Sountag 4 Verfaumtung; bntag 8 Jungfrauenverein; Donnerstag.80 Bibelſtunde.— Luzenberg, Gerwigſtr. 12: Sonntag 11 Sountags⸗ ſchule;.30 Verſammlung; Freitag 8 Bibelſtfunde.— Waldyof, Kinderſchule: Dienstag.15 Bibelſtunde— Feudenheim, untere Kinderſchule: Sonntag 8 Bibelſtunde; Mittwoch.15 Bibelſtunde. Sectenheim, Kinderſchule: Mittwoch.15 Bibelſtunde.— Neckar⸗ ſpitze, Kinderſchule: Mittwoch 8 Bibelſtunde.— Käfertal, Ge⸗ meindehaus; Sonntag 8 Verſammluug. Verein für Jugendpflege e. V.„aus Salem“, K 4, 10. 2 Zuſam⸗ menkrunft des Zungmanner⸗Kreiſes, gleichzeitig Sountagsſchule; 4 Jugendverein für jg. Mädchen;.30 Jungſchar⸗ Kreis(14⸗ bis 16jahrige; 8 Evangeliſations⸗ Vortrag. Dienstag 8 Gebetſtunde. Mittwoch 8 Männer⸗Werſammlung. Donnerstag 4 Frauen⸗Ver⸗ ſammlung; 8 Blaurreuz⸗Verſammlung. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗ Heim“, L 11. 4. Sonntag nachm. 2 Kinderſtunde; 4 Jugendverein; abends 8 gemiſchte Ver⸗ ſammlung. Dienstag abend 8 Gebetſtunde. Mittwoch abend 8 Mannerſtunde. Donnerstag nachm, 4 Frauenſtunde. Freitag abend 8 Jugendverein. Evang. Gemeinschaft, U 3. 28. Sonntag.90 u. 4 Predigt; 11 Sonn⸗ tagsſchule.— Wittwoch.15 Religtonsunterricht; 8 Bibelſtunde. Donnerstag 4 Miſſionsfrauenſtunde; 8 Jugendverein. Baptiſten⸗ Gemeinde, Maz⸗Joſefſtr. 12. Sonntag.30 und 4 Predigt⸗ gottesdieuſt; 11 Sonntagsſchule;.30 Vortrag im Jugendverein. Mittwoch abend.15 Bibelſtunde. Süddeutſche Vereinigung für Evangeliſation u. Gemeinſchaffspflege, Lindenhofſtr 34.— Gemeinſchaft innerhalb der Landeskirche.— Sonntag nachm..30 Jugendbund für entſchiedenes Chriſteutum, junge Männer; nachm. 4 desgleichen für jg. Mädchen; abends 8 Wortvertündigung für jedermann.— Montag abend 8 Frauen⸗ ſtunde.— Dienstag abend 8 Jugendbund für junge Männer.— Mittwoch nachm..30 Mädchenbund für das Alter von 10—15.; abends 8 Bibelſtunde für jedermann.— Donnerstag abend 8 Jugendbund f. junge Mädchen.— Samstag nachm..30 Knaben⸗ bund für das Alter von 10—15 Jahr.; abends.15 Männerſtunde. Die Heilsarmee C 1, 15.— Sonntag vorm..30 Heiligungs⸗Ver⸗ ſammlung; Sonntag u. Mittwoch 8 Heilsverſammlung; Freitag 8 Heiligungsverſammlg.— Sonntags⸗Schulen: Sonntag 11 u. .30: Mittwochs 5: Donnerstag 4 Liebesbund. Evang.⸗luth. Gemeinde. (Diakoniſſenhauskapelle, F 7. 29) Sonntag nachm. 5 Predigt und hl. Abendmahl, Pfarrer Wagner. Anmeldung von.30 an. Methodiſten⸗ Gemeinde Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtr. 26. Sonntag vorm..80 Predigt, Prediger S. E. Gebhardt; 11 Sonntagsſchule; abends 8 Evange⸗ liſations⸗Predigt, Prediger S. E. Gebhardt.— Montag abend 8 Jugendbund:„Jugenderlebniſſe in Auſtralien“.— Dlenstag abend 8 Führer⸗ u. Verwalter⸗Verſammlung.— Mittwoch abd. 8 Bibel⸗ u. Gebetſtunde.— Donnerstag nachm. 3 Frauenmiſſions⸗ verein.— Samstag nachm..30 Religtonsunterricht. Katholiſche Gemeinde. Obere Pfarrei(Jeſnitenkirche). Sonntag von 6 an Beichtgelegenh.; 8 Männerſtunde und E. V. j..: Donnerstag.15 Bibelſtunde; .45 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe mit Predigt;.30 — 2 2 A L eee 2 I Kindergottesdienſt m. Predigt;.30 Hauptgottesdlenſt m. Predigt u. Amt; 11 hl. Meſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre;.80 Hers⸗ Mariä⸗Bruderſchaftsandacht mit Segen. St. Sebaſtiauuskirche(Untere Pfarreiſ. Sonntag. 1. Feier des Patroziulums; 6 Frühmeſſe und Beginn der Beichtgelegendeltz 7 hl. Meſſe u. Generaltommunion der Jungfrauenkongregationz 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Patrozinlumsfeier mit Feſtpredig levlt. Hochamt, Tedeum u. Segen; 11.16 Kindergottesdienſt m Predigt;.80 ſeterl. Veſper mit Segen; abends.30 Sebaſtlanus⸗ andacht mit Segen. N Heilig⸗Geiſt⸗Kirche. Sonntag: Kommuntonſonntag der Jungfrauen: 6 Belcht und hl. Meſſe; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt; .30 Predigt und Amt; 11 hl. Meſſe mit Predigt; 2 Ehriſtenlehre für dle Jungfrauen;.30 Herz⸗Maria⸗Andacht. Liebfrauenkirche. Sonntag von 6 an Betlchtgelegenheit;.30 Früh⸗ meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; 11 Sing⸗ meſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre der Jünglinge;.30 Andacht zur Mutter Gottes. Kath. Bürgerſpital. Sonntag.80 Singmeſſe mit Predigt; 10 Gym⸗ naſiumsgottesdienſt. Herz⸗Jeſu⸗Kirche Neckarſtadt⸗Weſt. Sonntag 6 Frühmeſſe und Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt und Bundes⸗ kommunion der Jungfrauen;.30 Predigt und Amt; 11 Kinder⸗ gottetzdienſt mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Mädchen;.30 Herz⸗ Jeſu⸗Andacht mit Segen. Bonifatinskirche Neckarſtadt⸗Oſt. Sonntag 6 Frühmeſſe u. Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für die Jünglinge;.30 Andacht zur hl. Familte und Gebet um Wieder⸗ vereinigung im Glauben. Joſephskirche Mannheim⸗Lindenhof. Sonntag 6 Beicht;.30 Früh⸗ meſſe;.30 Generalkommunion des Müttervereins;.30 Sing⸗ meſſe mit Predigt; 10 Predigt u. Amt; 11.30 Singmeſſe m. Pred.; 2 Chriſtenlehre für Jünglinge;.30 Andacht zur hl. Familie. Jakobspfarrei Neckarau. Sonntag 7 Frühmeſſe;.15 Singmeſſe meſſe mit Predigt und Generalkommunkon der Schulkinder;.15 Chriſtenlehre für Jünglinge;.45 Hochamt mit Predigt; 14.15 Singmeſſe mit Predigt;.80 Chriſtenlehre für Mädchen. Mannheim⸗Waldhof. Sonntag 6 Beicht; 7 Kommunionmeſſe m. Früh⸗ predigt(Generalkommunion der Ernſttommunikauten):.30 Amt mit Predigt in der Kapelle der Spiegelſabrik;.80 Predigt und Amt; 11 Singmeſſe u. Homilie in der Kapelle der Spiegelfabrik; 11 Schülergottesdienſt mit Predigt und Singmeſſe;.30 Chriſten⸗ lehre für die Jungfrauen, hernach Veſper. St. Laurentiuskirche Käfertal. Sonntag.30 Beicht; 7 Frühmeſſe; .30 Schülergottesdienſt mit Predigt; 10 Predigt mit Amt;.80 Ehriſtenlehre für Jünglinge; 2 Andacht zur hl. Familie. St. Peer und Paul, Mannheim ⸗Fendenheim. Sonntag vorm..80 hl. Beicht;.15 Frühmeſſe;.30 Schülergottesdienſt; 10 Haupt⸗ gottesdienſt; nachm..15 Chriſtenlehre für die Jünglinge; 145 Weihnachtsandacht. Rheinau. Sonntag.30 Beicht;.30 Frühmeſſe mit Monatskommun. der Jungfrauen;.30 Hauptgottesdienſt, darnach Chriſtenlehrez 2 Andacht zu Ehren der hl. Familie. Alt⸗Katholiſche Gemeinde(Schloßkirche) Sonntag, den 22. Januar, vorm. 10 Uhr Deutſches Amt mit Predigt, Chriſtengemeinſchaft Bewegung für religiöſe Ernenerung. Sonntag, 22. Jan., vorm. 10 in der Kapelle des Heinr.⸗Lanz⸗Kranken⸗ hauſes: Die Menuſchenwelhehandlung, ebenſo 10 Uhr in L 11. 21, part.; 11.15 in L 11. 21 Sonntagsfeier für Kinder.— Montag, 28. Jan.,.15 in L 11. 21, part. Arbeitsgruppe über„Das Ur⸗ chriſtentum“.— Mittwoch, 25. Jan.,.15 im Vortragsfaal L 11. 21 part. Gemeindeabend mit Gästen.— Dienstag früh 7, Freitag.80 in der Kapelle des.⸗Lanz⸗Krankenhauſes: Die Menſchenweihe⸗ handlung. 2 D 2 Sehr einfach: 5 „Nehmen Sie 0 16 0 160% 5 Ln 144 4ů1 1 4 0 2 4 4 mmm %, i 0 % 0 wird immer größer, wenn Sie ein ſchlechtſitzendes und läſtiges Feder⸗ bruchband od. Gummiband tragen. Durch ſolche Bänder verſchlimmert Brucheinklemmung, die operiert werden muß und den Tod zur Folge haben kann.) Deshalb liegt es in Ihrem Intereſſe, ſich meine äußerſt Durch Tag und Nacht Tragen meiner Bandagen haben ſich nachweis⸗ lich Bruchleidende ſelbſt geheilt. geheilt. Ich bin wieder in meinem östen Lebensjahre ein ganzer und glücklicher Menſch“! a „Ich ſehe mich genbtigt, Ihnen 0 + Ihr Bruch + ſich das Leiden und kann zur Todesurſache werden.(Es entſteht bequeme, unverwüſtliche Spezial ⸗ Bandage anfertigen zu laſſen. Werkmſtr. A. B. ſchreibt u..:„mein ſchwerer Leiſtenbruch iſt Landwirt Fr. St. ſchreibt u..: nach 2 Jahren meinen innigen Dank auszuſprechen... wurde ich ganz befreit von meinem Leiden.“ Bandagen von 15/ an. Für Bruch⸗ und Vorfalleidende koſten⸗ los zu ſprechen in: Mannheim Dienstag, 24. Januar von—12 und —7 Uhr Hotel Union a. Hptbhf.; Heidelberg Mittwoch, 25. Januar von 812% Uhr Hotel Tannhäuſer; Weſuheim⸗Bergſtr. 25. Jannar von—7 Uhr Hotel Pfälzer Hof. S4 K. Ruffing, Spezial⸗Bandagiſt, Köln, Kaiſer⸗Wilhelmring 256. Piano Grolrlan/ Steinweg Kalm/ Caniaiorſ, f. P. 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