* * fonders intereſſant, zu vernehmen, daß das * 1 Dienstag, 24. Januar Witkag⸗ Ausgabe Preis 10 Pfeunig 1928— Nr. 39 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Hau der durch die Poſt monatl..⸗M. 2,80 hne Beſtelle eld Bei evil. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderun chatten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6. 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1.•6, Baſſermannhaus)] Geſchäfts⸗Nebenſtellen. Waldhofſtr.6, Schwetzingerſtr 19/0 u. Meerfeldſtraße 18. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24955 Beilagen: Sport und Spie Aus Seit und Leben 2 Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage annheimer General Anzeiger Aus der Welt der Cochnik Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei e je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen.40.⸗M. Reklamen 34 N. M. Kollektw⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriſten für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Stteiks, Betriebsſtörungen uſw. 1 5 keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte lusgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsstand iſt Mafinheim. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Vauyern und die Lünderkonferenz Milteilungen des bayeriſchen Miniſterpräſidenten * Erklärungen an die Münchener Preſſe Miniſterpräſident Dr. Held hat in München am Montag den Vertretern der Preſſe eine ſehr eingehende Darſtellung gegeben werden. Aber die Geſchichte, den Verlauf und die Ergebniſſe der Läu⸗ derkonferenz gegeben. Die Eindrücke, die die verantwortlichen Staatsmänner Bayerns von Berlin nach Hauſe mitgenommen haben, beſtanden nach den Ausführungen des Miniſterpräſi⸗ denten im Weſentlichen in dem Urteil, das man aus dem Re⸗ ferat und den verſchiedenen Verlautbarungen gewinnen konnte. Vier Hauptergebniſſe ſind es, die Dr. Held ſchon im Intereſſe der Klärung der Probleme nicht hoch genug veranſchlagt wiſſen will: die allgemeine Anerkennung der Un⸗ haltbarkeit des Verhältniſſes zwiſchen Reich und Ländern, wie es die Weimarer Verfaſſung feſtgelegt hat, die Ablehnung des Reichsländergedankens wie die Ablehnung von Teillöſungen überhaupt und ſchließlich das völlige Verſchwinden der Theſe vom billigeren Einheitsſtaat. Zu letzterem Punkte war es be⸗ g ganze Material Über den billigeren Einheitsſtaat demnächſt veröffentlicht wer⸗ den ſoll, ſodaß alſo die Allgemeinheit anhand der Unterlagen ſich ihr Urteil ſelbſt bilden kann. Das Hauptproblem ſieht auch die bayeriſche Regierung in der Frage„Preußen und Reich“, wie ja auch dieſe Frage und nicht etwa das Problem„Nord⸗ deutſchland—Süddeutſchland“ oder gar die Frage des Verhält⸗ niſſes zwiſchen Bayern und Reich den Anſtoß zu der Konferenz und den ganzen Löſungsverſuchen gegeben hat. Die bayeriſche Regierung hat es auf der Länderkonferenz durchaus offen ge⸗ laſſen, im Rahmen der Verfaſſungsreform auch für die beſon⸗ dere Stellung Preußens im Reich, das heißt alſo, für die Hegemonialſtellung, eine Löſung zu finden, die natürlich auf der anderen Seite entſprechendes verfaſſungsmäßiges Gegen⸗ gewicht zur Sicherſtellung der übrigen Länder, nicht zuletzt auch ihres Einfluſſes im Reichsrate, enthalten müßten. Hier iſt es allerdings mit der einfachen Forderung nach der Rück⸗ kehr zur Bismarckſchen Verfaſſung nicht getan, denn ſchließlich haben ſich die Verhältniſſe mit dem Wegfall der Dynaſtien und mit der Einführung des parlamentariſchen Syſtems in Reich und Ländern von Grund auf geändert. Aus der umfang⸗ reichen Diskuſſion über die Verfaſſungsfrage nahm die bay⸗ riſche Regierung die Ueberzeugung mit, daß vielleicht mit Ausnahme von Heſſen und Braunſchweig alle Länder ſich dem von Bayern und Württemherg vertretenen Grundgedanken im weſentlichen anſchloſſen und bei der Löſung der aus ihren Finanznöten erwachſenen Problemen den Haupt⸗ wert auf den Grundſatz freier Vereinbarungen gelegt haben. Wenn es dazu kam, ſo ſcheint nicht wenig die Art und Weiſe dazu beigetragen zu haben, wie von preußiſcher Seite die Eriſtenzfrage gegenüber den kleineren und kleinſten Ländern in der Diskuſſion behandelt wurde. Die Reichsregierung hat ſich ſelbſt, wie man ſchon aus dem Verlauf der ganzen Kon⸗ ferenz entnehmen konnte, ſehr zurückgehalten. Sie wollte woßl der Läuderkonferenz nicht von vornherein mit einer gaanz beſtimmten Stellungnahme gegenübertreten. In den Aus⸗ ſchußverhandlungen war ſie vor allem durch Dr. Curtius vertreten 5 auch Reichsminiſter Dr. Brauns dürfte hier einen maß⸗ gebenden Einfluß ausgeübt haben. Die lebhafteſten Aus⸗ einanderſetzungen haben ſich bekanntlich an die Frage ge⸗ knüpft, in welcher Form die Dinge weiter behandelt werden ſollen. Der Vorſchlag Dr. Peterſens, einen Ausſchuß von „unabhängigen“ Sachverſtändigen einzuſetzen, wurde von Bayern ſehr entſchieden bekämpft, einmal, weil die unab⸗ hängigen Perſönlichkeiten, die man wünſcht, in der Praxis nicht ſo leicht zu finden ſein würden, vor allem aber, weil in einer Frage, die die Länder in ihrer Lebenswurzel trifft, ihre Regierungen das entſcheidende Wort mitreden wollen. Das Ergebnis iſt bekanntlich derr 18er⸗Ausſchuß, dem neun Vertreter der Reichsregierung und die neun Mitglieds⸗ 2 Die franzoſiſch⸗belgiſchen Differenzen Der belgiſche Miniſterrat hat den Beſchluß des Komitees für die franzöſiſch⸗belgiſchen Handelsvertraasverhandlungen. Haß die belgiſchen Unterhändler nicht nach Paris zurückkehren follen, gebilligt, ſowie, ſoweit die dürftige amtliche Auslaſſung erkennen läßt, den franzöſiſchen Vorſchlag zu einer verſbn⸗ lichen Unterhaltung zwiſchen Poincaré, Briand und dem bel⸗ giſchen Außenminiſter abgelehnt. In einer Note, die demnächſt nach Paris abgehen ſoll, werden die belatſchen Gegenforderun⸗ gen aufgeſtellt. Die ſeit langem ſchwebenden franzöſiſch⸗bel⸗ giſchen Handelsvertragsverhandlungen ſind bekanntlich auf dem toten Punkt angelangt und die Angelegenheit hat einen ausgeſprochen politiſchen Anſtrich erhalten. Am meiſten Schwierigkeiten machen die Maſchinenzölle Frankreichs und die Weinzölle Belgiens. Bei den letzteren handelt es ſich um die Forderung Luxemburas. die Belgien beſtrebt iſt. herab⸗ zumindern. „ Die deutſch⸗polniſchen Wirtſchaftsbeſprechungen werden am 28. Januar in Warſchau beginnen. ſtaaten des Verfaſſungsausſchuſſes des Reichsrats angehören. Von den erſteren ſollen fünf Reichsminiſter oder hohe Reichs⸗ beamte ſein, je zwei Verteter der Wirtſchaft und der Wiſſen⸗ ſchaft. Die Ernennung dieſer Vertreter durch die Reichs⸗ regierung iſt noch nicht erfolgt, wird aber wohl bald bekannt Bayeriſcherſeits hat man jedenfalls den Wunſch daß ſich unter den Reichsvertretern auch Reichspoſtminiſter Dr. Schätzel befinde. In der Frage der Zuwahl von Sach⸗ verſtändigen, die der Ausſchuß vornehmen kann, ſcheint keine volle Klarheit zu beſtehen. Dr. Held iſt der Auffaſſung, daß jede Zuwahl eines Sachverſtändigen durch das Reich zwangs⸗ läufig auch die Zuwahl eines Sachverſtändigen durch die Ländergeſamtheit zur Folge hat, damit die Parität gewahrt bleibt. Umſtritten war ſchließlich noch die Frage, in welcher Form der Ausſchuß ſeine Arbeiten erledigen ſoll. Bayern hat ſich dabei gegen das„Gutachten“ gewandt, das einen gewiſſen ideellen autoritativen Zwang für die Weiterbehandlung aus⸗ üben könnte, und es iſt dann ſchließlich auch beſchloſſen wor⸗ den, daß der Ausſchuß lediglich die Vorarbeit für eine weitere Konferenz zu leiſten hat. Es darf hier ein⸗ geſchaltet werden, daß bei der Erörterung der Verwaltungs⸗ vereinfachung auch von Sachſen eine Reihe von praktiſchen Vorſchlägen gemacht worden ſind, wie denn überhaupt Sach⸗ ſen neben Bayern das einzige Land ſein dürfte, das dieſes am allerwenigſten mit Schlagworten zu bewältigende Problem eingehend durchdacht hat. Auch die Abfaſſung des amtlichen Kommunigquss hat langwierige Auseinanderſetzungen verurſacht. Ein Teil der Reichsregierung und der Ländervertretungen hat hier in dem Beſtreben, ein Kompromiß zu ſuchen, Vorſchläge unter⸗ breitet, die ſchon darum nicht allgemeine Zuſtimmung finden konnten, weil ſie der Stellungnahme der großen Mehrheit gegen den Einheitsſtaat nicht gerecht geworden wären. Die Normel„ſtarke Reichsgewalt“ hat ſelbſtverſtändlich die allgemeine Zuſtimmung und auch überzeugte Zuſtimmung Bayerns gefunden. Das wäre aller⸗ dings nicht der Fall geweſen bei der urſprünglich verlangten Formulierung„Stärkung der Reichsgewalt“, die den Anſchein hätte erwecken können, als ob die Länderkonferenz eine wer⸗ tere Erweiterung der Reichszuſtändigkeit wünſche, was durch⸗ aus nicht im Sinne der wahren Sachlage gelegen wäre. Be⸗ ſonders hervorzuheben iſt die Unterſcheidung zwiſchen dem, was in dem Kommuniqué die Länderkonferenz erklärt, und dem, was nur die Reichsregierung für ſich erklärt. Bayern hatte hier eine klarere Trennung auch äußerlich gewünſchr. Dr. Held kam in dieſem Zuſammenhange auch auf das Be⸗ reitſein der Regierung zur Uebernahme einzelner Verwar⸗ tungszweige zu ſprechen. Dieſes Bereitſein war wohl ur⸗ ſprünglich ziemlich identiſch mit einem Willensſein. Hier- gegen hat Bayern lebhaften Widerſtand geltend gemacht, wen es von der Einleitung einer ſolchen Entwicklung gan; zwangsläufig weitere Konſequenzen befürchtet, weil ſchliez⸗ lich die ausgeſprochenen Zuſchußverwaltungen Hoheitsver⸗ waltungen ſind, ſomit eine Aufgabe von Zuſchußverwaltun⸗ gen auch eine Aufgabe von Hoheitsrechten bedeuten würde. In dieſer Frage iſt bekanntlich Heſſen der treibende Keil. Es hat auch bereits Verhandlungen mit Preußen angeknüpft, die aber zu keinem Ergebnis gekommen ſind. Bemerkens⸗ wert iſt jedenfalls, daß das Reich nicht abgeneigt zu ſein ſcheint, für die Uebernahme von Zuſchußverwaltungen Ab⸗ findungsſummen zu zahlen. Aus den grundſätzlichen Darlegungen, die der Miniſter⸗ präſident in ſeinem Berichte einſchaltete, ſei als eines der wichtigſten Argumente die unbedingte Ablehnung der rein wirtſchaftlichen Betrachtung des Staates mit allen ihren mechaniſierenden Schlusfolgerungen hervorgehoben— Auffaſſungen, von denen im weſentlichen Dr. Peterſen bei ſeinem Referat ausgegangen ſein dürfte, und die kürzlich auch der preußiſche Staatsſekretär Dr. Weißmann in einem Ar⸗ tikel behandelt hat. Ein Erſolg der Deutſch⸗Oberſchleſier Wie bereits gemeldet, ſind viele Tauſend deutſche Wähler nicht in die amtlichen Wählerliſten eingetragen worden, weil ihre Zugehörigkeit zum polniſchen Staat polniſcherſeits anz gezweifelt wird. Nunmehr hat der ſchleſiſche Seim mit allen gegen eine Stimme den Proteſt des Deutſchen Klubs gegen dieſe Mißſtände gutgeheißen. Damit iſt die Grundlage für eine deutſche Anfechtung des Wahlergebniſſes und für eine Anrufung des Völkerbundes gegeben. Wie aus Warſchau gemeldet wird, hat der Minder heitenblock geſtern ſeine Kandidatenliſte eingereicht. Gleichzeitig wurde ein Aufruf veröffentlicht, in dem zum Kampfe für die Gleichheit aller Bürger Polens und zur Be⸗ ſeitigung der nationalen Unterdrückung aufgefordert wird. Wahlklagen — Berlin, 24. Jan. Die Reichspartei für Volksrecht und Aufwertung hat gegen das Land Baden und die Nattonal⸗ ſozialiſten gegen Mecklenburg, beim Staatsgerichtshof Klage wegen Wahlrechtsbeſchränkung eingeleitet. Die Aussprache im Reichstag J Berlin. 24. Jan.(Von unſerem Berliner Bürv.) Der Reichsfinanzminiſter Dr. Köhler, deſſen Etat die Krſtik ſo arg zerzauſt hatte, unternahm geſtern einen ſchwachen Ver⸗ teidigungsverſuch. Sichtlich verſtimmt über die„kühle Beur⸗ teilung“, die ſeine Haushaltsaufſtellung für 1928 ſelbſt bet den Parteien der Koalition erfahren hatte, bemühte er ſich klarzulegen, warum er anfangs die Dinge ſo ſchwarz geſehen hatte, die ihm jetzt in erſtaunlich roſigem Lichte erſchienen. Er habe ſeine Kalkulation keineswegs nur auf Grund der günſtigen Konjunktur von 1927 errechnet. Aber er blieb lei⸗ der den Beweis für die Berechtigung ſeiner optimiſtiſchen Veranſchlagung ſchuldig. Freilich will er eingehender ſich noch im Ausſchuß äußern. Warten wir alſo ab. Was er geſtern zu ſeiner Rechtfertigung anführte, war jedenfalls wenig über⸗ zeugend und erhob ſich nicht über ganz allgemein gehaltene Betrachtungen. Die Anfechtbarkeit des außerordentlichen Etats, der in der Ausſprache beſonders ſcharf unter die Lupe genommen worden iſt, gab er kleinlaut zu. In einem Punkt muß man ihm gerechterweiſe zuſtimmen: Es läßt ſich kein geordneter Haushalt führen, wenn nachträglich immer wieder von den Parteien Mehrforderungen geſtellt werden. Leider ſcheint es, daß dieſe Unſitte nicht auszurotten iſt. Länder⸗ konferenz und das Problem der Verwaltungsreform ſtreiſte Dr. Köhler noch einmal kurz. Er war beſtrebt, den Volks⸗ parteiler Dr. Eremer gegen den Fraktionsvorſitzenden Dr. Scholz auszuſpielen, der allerdings wie in manchen anderen, ſo auch in dieſem Belang ſehr ſtark nach der deutſchnationalen Seite hin orientiert iſt. Die übrige Debatte bot wenig Bemerkenswertes. Der völkiſche Redner warf ſich zum Schutzpatron der Splitter⸗ parteien auf, um ſich bei den durch die Aufwertungspraxis der Regierung enttäuſchten Bevölkerungskreiſen anzubiedern. — Die ſtreitbare Frau Gohlke, diesmal matter als ſonſt und durch Heiſerkeit gehandieapt, entwickelte unter boshaften Ausfällen gegen die Sozialdemokratie und noch boshafteren gegen den von Moskau anerkannten Kommunismus die Grundzüge des Sowjetſtaates, wie er ihr vorſchwebt.— Der württembergiſche Sozialdemokrat Keil nahm ſich den Staats⸗ präſibenten Bazille gehörig vor, den der deutſchnationale Herr Quaatz als eine„kraftvolle und außerordentliche Perſönlichkeit“ pries. Im übrigen bemängelte, damit die Einheitsfront gegen den Reichsfinanzminiſter ſich ſchlöſſe, auch Dr. Quaatz das von Herrn Köhler entrollte„einſeitige Kon⸗ junkturbild“. Heute wird der demokratiſche Führer Koch die Aus⸗ ſprache einleiten. Der Parteikampf um die Schule i Berlin, 24. Januar.(Von unſerem Berliner Büro.) Um endgültig Klarheit über das Schulgeſetz zu ſchaffen, wird der Kanzler eine beſondere Aktion unternehmen. Der Kanz⸗ ler will die Initiative ergreifen und hofft, daß dann eine annehmbare Grundlage zu einem Kompromiß gefunden wird. Wir ſehen einſtweilen noch nicht, wie die Schwierig⸗ keiten des§ 20 überwunden werden ſollen, der von den Simultanſchulländern handelt. Die Deutſche Volks⸗ partei hat die Grenzen für ihre etwaigen Konzeſſionen bereits genau umſchrieben. Wie es heißt, wird ſie bereits heute im Bildungsausſchuß einen Antrag einbringen, der das Beſtehen⸗ bleiben der Simultanſchulen in den Simultanſchulländern ausdrücklich fordert. Das aber würde zunächſt noch keinen Bruch der Koalition bedeuten. Sollte das Zentrum kein Entgegenkommen zeigen, ſo halten wir das Zuſtandekommen des Geſetzes nach wie vor für ausgeſchloſſen, wie wir denn überhaupt feſtſtellen möchten, daß die Dinge bisher ganz pro⸗ grammäßig verlaufen ſind. Man hat langſam, ſehr langſam ſogar, verhandelt, man wird nicht früher fertig werden, als bis die Etatberatungen abgeſchloſſen ſind und man wird überraſcht ſein, wie ſich dann alles in Wohlgefallen auflöſt. Das Reichskabinett hat ſich geſtern nochmals mit der Koſten⸗ frage befaßt. Heute ſollen die Ländervertreter gehört werden. Die Verhandlungen, die heute noch über den 8 20 im in⸗ terfraktionellen Ausſchuß gepflogen werden ſollen, ſtehen, wie nicht anders zu erwarten war, unter einem ungünſtigen Stern. Die„Germania“ erklärt heute unwirſch: Das Zentrum würde ſich in der Beziehung nichts abhandeln laſſen. „Für die Zentrumspartei iſt der im 8 20 enthaltene Gedanke ein Kernſtück des ganzen Schulgeſetzes.“ Mit verſtärktem Nachdruck ſetzt ſie ſich dafür ein, daß in der Frage des Eltern⸗ rechts durch das Reichsſchulgeſetz allen Deutſchen das gleiche () Recht gewährt werde. Es iſt für ſie ein unerträglicher Gedanke, daß nach dem Willen der Deutſchen Volkspartet gewiſſe Länder in der Beziehung unter ein Ausnahmerecht(1) geſtellt werden ſollen. Zur gleichen Zeit wird in der„Täg l. Rundſchau“ verſichert, die Fraktion der Deutſchen Volks⸗ partei beſtehe auf der Umwandlung der Schonfriſt für die Simultanſchule in eine unbegrenzte Schutzfriſt. 2. Seite. Nr. 39 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 24. Januar 1928 Man ſieht: Sie können zueinander nicht kommen, das Waſſer iſt leinſtweilen wenigſtens] viel zu tief. Dennoch wird man, wie wir das immer betont haben, zunächſt noch weiter verhandeln. Voll Eifer erklärt die„Germanſa“: Die Zentrumspartei würde die Verhandlungen nicht voreilig ab⸗ brechen, würde vielmehr bei der Fortführung dieſer Verhand⸗ lungen nach einem Ausgleich der beſtehenden Gegenſätze ſuchen (wobei es ſich auch noch um den§ 9 vom ſogenannten„ge⸗ ordneten Schulbetrieb“ und den 8 14 handeln würde). Aber das Ende wird dann doch ſein, wie wir es hier immer vor⸗ ausgeſagt haben: Wenn der Zentrumspartei der Moment zum Abſprung günſtig erſcheinen wird, wird es die ganze Schulgeſetzaktion auf den Sand treiben laſſen. An Koſten ſollen, um das auch in dieſem Zuſammen⸗ hang anzuführen, nach ber Ausarbeitung des Reichsminiſteri⸗ ums des Innern eine einmalige Ausgabe von 30 Millio- nen Mark erwachſen. Gegen die Splitterparteien Berlin, 24. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Heute werden, wie die„Voſſiſche Zeitung“ berichtet, vermutlich die Beratungen zwiſchen den Parteien über den Geſetzentwurf beginnen, der die Frage der Splitterparteien regeln ſoll. Es iſt unter anderem vorgeſehen, daß für jeden Wahl⸗ vorſchlag in jedem Wahlkreis gefordert werden kann, daß er ſo viele Unterſchriften Wahlberechtigter aufweiſt, als die Hälfte der Stimmenzahl beträgt, die zu der Erreichung eines Mandats notwendig wäre. Wetter iſt vorgeſehen, daß für jeden Wahlvorſchlag eines Wahlkreiſes die Hinterlegung eines Geldbetrages gefordert werden kann, der der un⸗ gefähren Höhe der Koſten entſpricht. Schließlich wird in den Verhandlungen erörtert werden, ob dieſe Beſtimmungen auch für die gegenwärtige Geſetzgebungsperiode ihre Gültigkeit erhalten ſollen. s Zur letzten Enzyklika des Papſtes nimmt nunmehr der Evangeliſche Bund in einer längeren Erklärung Stellung. Sie iſt der Meinung, daß der Papſt auf Grund einſeitiger Information zu der ſchroffen Verurteilung der an die Kongreſſe in Stockholm und Lau⸗ lanne ſich anſchließenden Einigungsbeſtrebungen gelangt ſei. Weiter lehnt ſie die Forderung des Papſtes zur Rückkehr in die römiſch⸗katholiſche Kirche als mit der Pflicht chriſtlicher Liebe und Eintracht unvereinbar ab. Die Erklärung ſchließt Arit den Worten: „Wir ſtellen mit Bedauern feſt, daß durch dieſen überaus ſchroffen Eingriff des Papſtes in die ernſten Angelegenheiten des Glaubens und Lebens der geſamten nichtkatholiſchen Ehriſtenheit die Konfeſſionsſpaltung von vömiſch⸗ katholiſcher Seite her erneut verſchärft und damit der konfeſ⸗ tionelle Friede empfindlich bedroht wird. Dem⸗ gegenüber begrüßen wir umſo dankbarer die aus tief empfun⸗ dener Geſamtverantwortung der daran beteiligten chriſtlichen Kirchen heraus entſtandenen Einigungsbeſtrebungen und rufen alle Evangeliſchen dazu auf, in vertiefter Auffaſ⸗ berg evangeliſchen Glaubens und Lebens das Erbe der Kirche er Reformation in Treue zu wahren und ihre Lebenskräfte rade in unſerer Zeit mit allen Mitteln zu ſtärkerer Gel⸗ ung zu bringen.“ Franzöſiſche Finanzpolitik auf dem Rücken Deutſchlands Paris, 24. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der Berichterſtatter ber Finanzkommiſſion des Senats, Chappedelaine, machte einem Vertreter des„Journal“ gegenüber Mitteilungen über die Mittel, die nach ſeiner An⸗ ſicht in Frage kommen, um die öffentliche Sthuld Frankreichs abzutragen, ohne daß man genötigt iſt, zu neuen Steuern Zuflucht zu nehmen:„Man darf die Steuerlaſt ulcht mehr er⸗ ſchweren, erklärte Chappedelaine. In der Zukunft müßten gusſchließlich die Reparatlons zahlungen Deutſch⸗ lands für die Amortiſierung ſowohl der inneren, als auch der äußeren Schuld dienen. Gegenwärtig werden allerdings dieſe Zahlungen teilweiſe für andere Dinge verwendet. Zu⸗ nächſt werden die Koſten für die Beſatzung im Rheinlande auf Reparationsrechnung getragen. Andererſeits wird ein Teil der Reparationszahlungen für den Wiederaufbau der zerſtörten Gebiete verwendet und ſchließlich dienen die Wie⸗ dergutmachungszahlungen auch für die Abtragung unſerer politiſchen und Außenhandelsſchuld, Die Koſten der Rhein⸗ armee werden glücklicherweiſe ſich allmählich verringern und, da die Beſatzungstruppen vorausſichtlich(6) im Jahre 1935 zurückgezogen werden, endlich ganz verſchwinden. Andererſeits werden wir in dieſem Jahre un⸗ ſere Außenhandelsſchuld abtragen und man darf auch hoffen, daß bis 1929 der Wiederaufbau in Nordfrankreich vollendet ſein wird. Die Zahlungen Deutſchlands würden alſo nur noch für die Abtragung der politiſchen Schulden verwendet wer⸗ den. Ich mache darauf aufmerkſam, daß vom nächſten Jahre an der Anteil Frankreichs an den Revyarationsleiſtungen 1300 Millionen Mark d. 9. 7800 Millionen Franken, erreichen wird. Wenn die Durchführung des Dawesplanes reibungslos vor ſich geht, ſo könnte Frankreich auch nach Be⸗ zahlung der in den Schuldenrückzahlungsverträgen mit Ame⸗ rika und England vorgeſehenen Annuitäten noch über einen iemlich beträchtlichen Ueberſchuß verfügen, der eine Amor⸗ kiſaklon der öffentlichen Schuld ohne neue Steuern erlaubt. Dies alles hat natürlich zur Vorausſetzung, daß der Dawes⸗ plan nicht abgeändert wird. Sollte aber eine Abänderung ſtattfinden, ſo hoffe ſch, daß jede Verminderung der deutſchen HBahlungen automatiſch auch zu einer Reviſion der inter⸗ alliierten Schulden führen wird. Uebrigens werden wir niemals zugeben, daß Deutſchland ſeine Reparations⸗ zahlungen einſtellt, ehe wir nicht ſoviel erhalten haben, daß wir für die Regelung der interalliierten Schulden und für die Wiedergutmachung der Kriegsſchäden gezahlt haben oder noch zahlen werden. Zwangsweiſe Wohnungs Räumung Berlin, 22. Januar.(Von unſerem Berliner Bürv.) einigen Tagen ſchon redet man in Berlin über die Zu⸗ 115 0 in den durch den Einſturz bedrohten Häuſern in Char⸗ ottenburg. Die ganze Angelegenheit ſcheint ſich zu einem regelrechten Skandal auszuwachſen. Geſtern mittag gingen den Bewohnern des Hauſfes Hebbelſtraße 17 eine Zuſtellung der Baupolizet zu, in der ihnen aufgegeben wird, gegen eine Zwangsſtraſe bis zu 500 Mark ihre Wohnung bis zum 20. dieſes Monats, nachmittags 6 Uhr, zu räumen, da die Woh⸗ nungen infolge der Rißbildungen nicht mehr den ſicherheits⸗ polizeilichen Vorſchriften entſprächen. Nun iſt aber ein Teil der Erſatzwohnungen gar nicht ſofort beziehbar, bet einem anderen Teil ſind die Mletpreiſe bedeutend höher, als ſie der Bewohner aufbringen kann, und für eine dritte Wohnung iſt ein Abſtand von 2000 Mark verlangt worden. Trotzdem juhren um 6 Uhr die Möbelwagen vor, auf denen in aller Elle die Möbel verſtaut wurden. Dabei gingen zahlreiche. Möbelſtücke in Trümmer. Die ausquartierten Mieter ſtanden mit ihren kleinen Kindern buchſtäblich auf der Straße und fanden ſchließlich bei Bekannten notdürftige Unterkommen. Die Möbelwagen wurden an einem freien und unbewachten Lagerplatz untergeſtellt. Heute nachmittag findet auf dem Wohnungsamt Charlottenburg eine Mieterverſammlung des betreffenden Hauſes ſtatt, die ſich mit dieſen Vorgängen be⸗ ſchäftigen ſoll. J Amerikas bedrohliche Flottenrüſtung S London, 24. Jan.(Von unſerem Londoner Vertreter.) In den Vereinigten Staaten erheben ſich nunmehr die erſten Stimmen der Kritikgegen das neue gewaltige Flotten⸗ programm der Regierung. Senator Borah hat mit bemerkenswerter Deutlichkeit erklärt, daß die urſprünglichen Pläne zur Verſtärkung des amerikaniſchen Handelsſchutzes durch eine Ergänzung der Flotte in den letzten Wochen ſo ge⸗ ändert worden ſeien, daß das neue Programm den Bauder arößten Marine der Welt vorſehe. Das ſei nicht mehr eine Flotte zum Schutz des amerikaniſchen Handels, ſondern für einen unvermeidlichen Krieg. Der Senator ſpielt dabei auf die Diskuſſion im Flottenkomitee des Kon⸗ greſſes an, wo der Admiral Hughes zugeben mußte, daß der Marineleitung bei der Aufſtellung des neuen Bauprogramms die britiſchen Flottenpläne vorgelegen hätten. Borah iſt nicht der einzige, der aus dieſer Tatſache den Schluß zieht, daß ein Krieg mit England drohe. Aber er iſt offenbar faſt der einzige einflußreiche Amerikaner, der in dieſer Entwicklung„glatten Irrſinn“ ſieht. Andere prominente Perſönlichkeiten ſcheinen die Möglichkeit eines engliſch⸗amerikaniſchen Krieges mit einer gewiſſen Genug⸗ tuung zu erwähnen. So hat der Admiral Plunket t, einer der Rangälteſten der amerikaniſchen Marineoffiziere, in einer Aufſehen erregenden Rede erklärt, daß man heute dem Kriege näher ſtehe als je zuvor und daß England der einzig mögliche Gegner ſei. Die Vereinigten Staaten, ſagte der Admiral, treiben eine expanſive Handelspolitik und drängen dadurch andere Völker in den Hintergrund. Dieſe Politik könne kaum anders als durch einen Krieg geändert werden. Aber Amerika werde ſich dadurch nicht abhalten laſſen, nach der Herrſchaft auf dem Meere zu ſtreben. Die Rede des Admirals Plunkett hat in Amerika wie in England enorme Erregung hervorgerufen. Nachdem noch bis vor wenigen Wochen Staatsmänner und Preſſe auf beiden Seiten des Atlantik immer wieder erklärten, daß ein kriegeri⸗ ſcher Konflikt zwiſchen Amerika und England„undenkbar“ ſei, wird heute ganz offen von einer ſolchen Möglichkeit geſprochen. In hieſigen politiſchen Kreiſen nimmt man die Wandlung der Stimmung außerordentlich ernſt auf. Schon ſeit dem Zuſam⸗ menbruch der Genfer Konferenz und ſeit dem ſenſationellen Rücktritt Lord Robert Eecils hat die antiengliſche Stimmung in den Vereinigten Staaten ſich dauernd verſchärft. Einer der ſchärfſten engliſchen Beobach⸗ ter in Amerika, der„Time 8“-Norreſpondent in Waſhington, kabelt heute eine ernſte Warnun g. Es ſei notwendig, erklärt der Korreſpondent, alle Illuſtonen über die Lage in Amerika zu zerſtören. Nach gründlichen Informationen könne ziemlich beſtimmt vorausgeſagt werden, daß das ungeheuere Flottenprogramm, nach dem 71 Kriegsſchiffe mit einem Koſtenbetrag von 740 Millionen Dollar in 5 Jahren aufgelegt werden ſollen, im Kongreß und im Se⸗ nat angenommen werden würden und auch die Zuſtimmung des Präſidenten Cpolidge finden werden, Zwar werde ſich aus den Kreiſen des Senators Borah eine ſtarke Onpoſition er⸗ heben, aber wenn die Atmoſphäre in Waſhington und den brei⸗ ten Maſſen des amerikaniſchen Volkes nicht in einigen Wochen ſich weſentlich verändere, werde die Oppoſitton erfolglos blei⸗ ben. Es würde töricht ſein, ſchreibt der Korreſpondent, zu überſehen, daß Senator Borah ſich heute in einer lächerlich kleinen Minorität befinde und die öffentliche Meinung im ganzen Lande ſei weit davon entfernt, die drohende Möglich⸗ keit, die die Größe der Flottenbaupläne in ſich ſchlteßt, klar zu ſehen. In England haben die geſchilderten Ereigniſfe noch kein offizielles Echo gefunden. Die wiederholte Reduktion des engliſchen Flottenbauprogramms indes zeigt, daß die engliſche Regierung gegenüber Amerika zur Zeit die wichtigſte Chance in einem demonſtrativen Nachgeben ſteht. Briands Antwort „das Ende der Verhandlungen“ Nach einer Waſhingtoner Meldung des„Newyork Herald“ heißt es, man ſei in amerikaniſchen politiſchen Kreiſen der Anſicht, daß Briands Antwort an Kellogg das Ende der Verhandlungen über einen vielſeitigen Antikriegs⸗ pakt bedeute. Angeſichts der Sachlage ſeien weitere Beſpre⸗ chungen zwecklos und es bleibe nur die Hoffnung übrig, daß man durch die mit den Großmächten begonnenen Verhano⸗ lungen zur Veröffentlichung einer Erklärung komme, die „den Krieg verurteile“. Eine ſolche Erklärung würde zwar von„ſehr hoher moraliſcher Wirkung“ ſein, verpflichte aber keine Regierung in irgendeiner Weiſe. Auch die„Chieago Tribune“ ſtimmt in einer Wa⸗ ſhingtoner Information völlig mit der Auffaffung des„New⸗ hork Herald“ überein. Letzte Meloͤungen Eine Giebelmauer eingeſtürzt— Ein Toter — Nütruberg, 23. Jan. Bei einem Neubau der Schuhfabrik Heiman ſtürzte heute plötzlich die Giebelmauer ab und durch⸗ ſchlug das Dach des angrenzenden Lagerſchuppens einer Kohlengroßhandlung, auf dem mehrere Leute arbeiteten. Hierbei wurde der Lagerverwalter Sraas getötet, ein Mann und eine Frau ſchwer und mehrere Perſonen leicht verletzt. Oeſterreich maßregelt Thälmann — Berlin, 23. Jan. Gelegentlich einer Maſſenverſamm⸗ lung, die der Rote Frontkämpferbund von Oeſterreich in Wien am Sonntag nachmittag abhielt, hielt der deutſche Kommuniſtenführer Thälmann eine Rede, in der er gegen die öſterreichiſche Regierung ſcharfe Angriffe richtete. Dar⸗ aufhin erhielt er eine Vorladung von der Polizeidirektion, wo er aufgefordert wurde, das Bundesgebiet ſofort zu ver⸗ laſſen. Verhaftung eines Heilkundigen — Berlin, 24. Jan. Der Vorſitzende des Verbandes deutſcher Heilkundiger, Ferdinand Sto ckhauſen, wurde von der Kriminalpolizei unter dem dringenden Verdacht der fahr⸗ läſſigen Tötung verhaftet. Im Spandauer Krankenhaus iſt eine 30 Jahre alte Frau an den Folgen eines unerlaubten Eingriffes geſtorben, den Stockhauſen an ihr vorgenommen haben ſoll. Stockhauſen beſtreitet die Tat. Badiſche Politik „Hände weg vom Einheitsſtaat Am Sonntag tagte in Baden ⸗Baden der Handels⸗ und Induſtriebeirat der badiſchen Zentrumspartei. Finanzminiſter Dr. Schmitt nahm ebenfalls daran teil. Der Ausſprache lagen folgende Hauptgedanken zu Grunde: 5 Da die heutige Lage der verarbeitenden Induſtrie äußerſt ernſt ſei, Klein⸗ und Mittelinduſtrie einen ſchweren Weg gehen, werde die Steuergeſetzgebung gut daran tun, in Zukunft mehr als bisher bei Neuvorlagen vorher ſich konkrete Unterlagen aus dem Volke zu beſchaffen; denn es beſtehe die Gefahr, daß die Wirtſchaftsvermögen fiskaliſch aus⸗ gehöhlt werden. Dazu verfüge die verarbeitende mittlere Induſtrie nicht über das nötige Geld zur Moderniſterung und Rationaliſterung ihrer Betriebe. Große Kapitalien fließen dem Fiskus zu. Den unternehmenden Kräften in Landwirtſchaft, Handel und Gewerbe dürften nicht die Hände gebunden werden und zwar nicht zuletzt aus dem Grunde, weil ſie doch den beſitzloſen Volksgenoſſen Arbeit verſchaffen ſollen. Die Anleihepolitik des Reichsbankpräſtdenten wurde leb⸗ haft kritiſiert. Von ſtaatspolitiſcher Bedeutung wäre eine Stärkung der Stellung des Finanzminiſters. Man müſſe ein Vetorecht anſtreben, das das Kabinett und der Landtag nur mit qualifizierter Mehrheit aufheben könne. Auch Miß⸗ trauensvoten gegen den Finanzminiſter dürften nur mit der⸗ ſelben qualifizierten Mehrheit ausgeſprochen werden. Ge⸗ ſchaffen werden müſſe ein reichsgeſetzliches Verhältnis zwt⸗ ſchen Einkommen⸗ und Beſitzſteuern. 755 Auch das Kapitel Ein heitsſtaat wurde angeſchnitten und dabei die Parole ausgegeben:„Hände weg vom Einheits⸗ ſtaat!“ Der Einheitsſtaat drücke Baden vollends wirtſchaft⸗ lich an die Wand, weil bereits heute der wirtſchaftliche Schwer⸗ punkt im Norden liege. Aus der Deutſchen Volkspartei Eine Entſchließung zur Beſoldungsfrage Die vom volksparteilichen Landesfachausſchuß für Be⸗ amte einberufene Kommiſſion hat ſich mit der Beſoldungs⸗ ordnung der badiſchen Regierung beſchäftigt und einſtimmig folgende Entſchließung gefaßt: „Obwohl die Beſoldungsordnung der badiſchen Regte⸗ rung noch immer nicht veröffentlicht iſt, iſt doch ſoviel bekannt geworden, daß ſie die badiſchen Beamten ſchlechter ſtellen will, als es bei den Reichsbeamten der Fall iſt. Da auch das Land Preußen und andere norddeutſche Staaten die Reichs⸗ beſoldungsordnung faſt reſtlos übernommen haben, halten wir es für unerträglich, daß das Land Baden ſeinen Beamten gegenüber den mit ihnen bisher gleichgeſtellten Reichsbeamten zurückſetzt. Die zahlreichen unſerer Partei als Mitglieder angehörenden Beamten und Lehrer empfinden eine ſolche Zurückſetzung als bittere Ungerechtigkeft. Zurückſetzung unferer badiſchen Beamten würde dauernde Unzufriedenheit und Unruhe verurſachen, die unſer geſamtes Staatsleben empfindlich ſchädigen und nicht eber verſchwin⸗ den würde, als bis die Ungleichheiten beſeitigt ſind. Wir bitten die Landtagsfraktion dringend, jede Beſoldungsordnung, die derartige Ungleichheiten aufweiſt, abzulehnen und auf die badiſche Regierung dahin einzuwir⸗ ken, daß ſie dem Landtag nur eine Vorlage zugehen läßt, die keinesfalls eine Schlechterſtellung der badiſchen Beamten gegenüber gleichwertigen Beamten des Reiches oder Preu⸗ ßens enthält.“ Die Aeberſchwemmungen in Großbritannien 8 London, 24. Jan.[Von unſerem Londoner Vertreter] Die Ueberſchwemmungen in England, Irland und Schottland haben geſtern noch an Kraft zugenommen. Im Themſetal ſind wieder breite Landſtrecken überflutet und in zahlreichen Dörfern mußten die am Fluß gelegenen Häuſer geräumt werden. Der Verkehr auf den wichtigſten Landſtraßen iſt lahmgelegt. Die im Waſſer liegenden Ortſchaften werden durch Boote mit Lebensmitteln verſorgt. Aehnlich iſt die Lage in den Provinzen Cherſhire und Lancafſhire. In der letzten Provinz hat eine Bodenſenkung in einem verlaſſenen Berg⸗ werk die Waſſer des Flaſh⸗Fluſſes in einen ungeheuren See verwandelt. Ueberall ſind Farmen und einſam liegende Ge⸗ höfte vom Waſſer eingeſchloſſen. In Schottland iſt das be⸗ rühmte Loch Lomand infolge ſchwerer Wolkenbrüche über die Ufer getreten und hat weite Strecken überſchwemmt. Auch dort ſind ſämtliche Wege für den Verkehr unbrauchbar. In London konnten die bisher von den Behörden getrof⸗ fenen Vorſichtsmaßnahmen alle weiteren Unglücksfälle ver⸗ hüten. Die Themſe hat wieder einen ſehr hohen Stand er⸗ reicht und es beſteht bei jeder Flut die Gefahr des Durch⸗ bruchs der Kaimauern. Infolge der jeweils ſchnell vorge⸗ nommenen Ausbeſſerungsarbeiten gelang es jedoch in allen Fällen, umfangreiche Ueberflutungen der Stadt zu verhüten. Der Waſſerſtand iſt gegenüber dem geſtrigen Tag noch nicht neſunken. Es berrſcht weiter höchſte Alarmbereitſchaft. Tragödie unter der Erde — Dortmund, 23 Jau. Wegen einer nicht ordentlich aus⸗ geführten Arbeit hatte der Steiger 5 auf der Zeche Miniſter Stein“ den Wetterkontrolleur Nowickt getadelt. Hierauf entſpann ſich ein Wortwechſel, in deſſen Verlauf No⸗ wickt ein Beil ergriff und damit dem Steiger eine ſchwere Kopfverletzung beibrachte. Um weiteren Hieben zu entgehen, ſtellte ſich der Steiger tot. Der Wetterkontrolleur schaffte nun den vermeintlichen Toten in den Bremsber ſumpf. Mit Mühe arbeitete ſich der Schwerverletzte aus dem Sumpf heraus und wurde nun nochmals von dem Täter bedroht. Von hinzukommenden Bergleuten wurde dann der Steiger aufgehoben und ins Krankenhaus eingeliefert. Der Kon⸗ trolleur wurde verhaftet. Beim Grenzübertritt erſchoſſen — Gleiwitz, 23. Jan. Der 19 lährige Arbeiter Hoyniſch, ein deutſcher Staatsangehöriger aus Zaborze. wurde bei dem Ver⸗ ſuch, die polniſche Grenze an der Scharnafka zu überſchreiten, von einem polniſchen Grenzwächter angeſchoſſen und ſo ſchwer verletzt, daß er nach kurzer Zeit ſtarb. Hoyniſch ließ die Auf⸗ forderung des Grenzwächters, ſtehen zu bleiben, unbeachtet. Die älteſte Fran Deutſchlands geſtorben — Hamburg, 23. Jan. Im Alter von 107 Jahren ſtarb in Emſen(Kr. Lüneburg die Landwirtswitwe Johanna Prigge, geb. Schellhammer, die älteſte Frau Deutſchlands. Verbeſſerung des Zollregimes im Saargebiet? X Paris, 24. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Einer Mitteilung des franzöſtſchen Handelsminiſteriums zu⸗ folge ſind die Verhandlungen mft den Saardelegierten über das Zollregime im Saarland, die noch immer ihren Fortgang nehmen, auf gutem Wege. Es beſteht die begründete Hoff⸗ nung, daß man in einiger Zeit zu einer Eimigung gelangen wird, die nicht allein für Frankreich und Deutſchland annehm⸗ bar iſt, ſondern auch vor aſlem den als notwendig auer⸗ kannten Bebürfniſſen des Saargebietes entſpricht. Eine a 2 1 „!;̃ĩũ b. n. VV%CVV%VõG 0 . 5 2 . r ae 45 . i Abgründe. Dienstag, den 24. Januar 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 39 Wirtschaftliches. Soziales Schwere Mißſtände bei der Gefrierfleiſchverteilung „Der Unterſuchungsausſchuß für Landwirtſchaft der En⸗ guétekommiſſion veröffentlicht ein umfangreiches Gutachten über die Mißſtände bei der Gefrierfleiſchvertel⸗ lung. Der Ausſchuß berechnet, daß der Großhandel allein in den zwölf Monaten von Mai 1926 bis Mai 1927 über den an⸗ gemeſſenen Gewinn hinaus 14 Millionen Mark verdient hat. Dieſer„Mehrwert“, den das kontingentierte, zollfrei ein⸗ geführte Gefrierfleiſch den Verfügungsberechtigten über den augemeſſenen Nutzen hinaus einbrachte, machte den Kon⸗ tinge 1 tſchei u, d. h. das Stück Papier, das zum Ver⸗ kauf des Gefrierfleiſches an den Detailhandel ermächtigte, zu einem zwar nicht gerade reellen, aber dafür ſehr realen Wert⸗ papier. Ein ſchwunghafter Ha ndel mit Kon⸗ tingentſcheinen ſetzte ein. Er iſt zwar vom Gefrier⸗ fleiſchhandel, ſolange es irgend ging, beſtritten worden, vom Unterſuchungsausſchuß aber iſt ſeine Exiſtenz und der ſehr er⸗ hebliche Umfang, den er mit der Zeit annahm, zweifellos frei nachgewieſen worden. Ein weiterer Mißſtand ergab ſich aus dem Neben⸗ einander des verzollten und un verzollten Ge⸗ fri erf le iſches. Das Gefrierfleiſchkontingent befriedigte mit der Zeit den wirklichen Bedarf ſo wenig, daß bereits 1926 nicht weniger als 2000 Tonnen Gefrierfleiſch zu dem Zoll von 45 Mark für den Doppelzentner hereinkamen, die man an⸗ fangs für ganz probibitiv gehalten hatte. Wenn die Groß⸗ händler, wie es dann geſchah, zum Ausgleich für die hohen Zölle den Geſamtabſatz an Gefrierfleiſch entſprechend teurer verkauften, ſo war damit, ſelbſt, ſoweit die Erhöhung des Endpreiſes etwa ausſchließlich zur Zollbezahlung ver⸗ wandt wurde(was natürlich niemals zu kontrollieren war), der Zweck der Kontingentsregelung, nämlich die billige Ver⸗ ſorgung der breiten Maſſen, dennoch geſchädigt. Die Mißſtände, die ſich aus der Kontingentierung des Ge⸗ frierfleiſchhandels ergaben, beſchränkten ſich nicht allein auf den Großhandel. Auch die Spanne zwiſchen den Groß⸗ handelspreiſen und den Ladenpreiſen hat ſich in einer Reihe von Orten derart erhöht, daß von unangemeſſenen Gewinnen zu ſprechen iſt. Städtiſche Nachrichten Die Frauenoberſchule Der Elternabend mit dem Thema Frauenober⸗ ſchule, den der Verein Badiſcher Lehrerinnen in Gemeinſchaft mit dem Verein Frauenbildung Frauen ſtudium am 18. Januar im Caſino veranſtaltet hat, gab in ſeinem ganzen Verlauf das Bild einer bis zur letzten Minute, bis zur letzten Saalecke hin lebendiger Ge⸗ meinſchaft. Hier hatten ſich Eltern mit Lehrer zuſammen⸗ gefunden, um über ein lange ſchon gemeinſam gefühltes Be⸗ dürknis ſich auszuſprechen. Der Intellektualismus unſerer Höheren Schulen und die Anforderungen an die rein geiſtig⸗ theoretiſche Arbeit in ihnen hat viel Not in die Familie, viel Sorge in die Gemüter auch der Lehrer und der Schüler und Schülerinnen gebracht. Vor allem gehobene Laufbahnen aber ſteht bis fetzt— man erlebt es heute noch weit mehr als ſonſt— die Anforderung an die Allgemeinbildung, die den jungen Menſchen durch das Reifezeugnis einer höheren Schule beglaubigt wird— und nur durch dieſes. Und ſo haben wir Jahr um Jahr, obwohl wir es ſchmerzlich empfanden, die Jugendſahre unſerer Knaben und Mädchen in die eiſerne Geſetzmäßigkeit von Studiengängen gezwängt, die ihnen ſchwere Pein verurſachten. Wir haben oft ſehr fragliche Leiſtungen erzwungen, die nur unter dem Druck des Examens möglich waren, und die, weil weſensfremd, abgelehnt und ver⸗ geſſen wurden, ſobald jene Nötigung aufhörte, 1 Nun aber wird es ausgeſprochen, ohne daß etwas Be⸗ ſchämendes darin zu liegen braucht— das Verſagen vieler Schüler und Schülerinnen liegt in der Andersartigkei der Begabungen. Das kann bei Knaben und Mädchen der Fall ſein— bei Mädchen beſonders in ihrer weiblichen Eigen⸗ art. Ganz unbeſchadet der Errungenſchaften der Frauen⸗ bewegung, die für die intellektuellen Mädchen allegleichen Bildungswege wie die der Knaben erkämpft hat, muß doch wahrheits⸗ und erfahrungsgemäß feſtgeſtellt werden, daß es höchſtens etwa 15 Proz. der Schulen der Höheren Lehr⸗ anſtalten ſein werden, die aus Neigung und Begabung heraus die Wiſſenſchaft als Beruf erwählen. Nehmen wir an, daß von den bleibenden 85 Proz. etwa 50 Proz. ohne höheres Bil⸗ dungsſtreben ſich mit mittlerer Reife begnügen, ſo bleiben doch noch etwa 3035 8 regſamer, bildungsfähiger und weiterſtrebender Mädchen, die wir kurz die praktiſchen Intelligenzen nennen wollen. Für dieſe fordern wir eine neue Differenzierung unſeres Bildungsweſens, eine neue Schulart. fahren und getötet. Der Verein Badiſcher Lehrerinnen ſchlägt hierfür den Typ der Frauenoberſchule[(F Os.) vor, eine höhere Schule, auf der mittleren Reife weiter⸗ bauend, zu einer dem Abiturium gleichwertigen Ab⸗ ſchlußprüfung führend, keine Fachſchule, wohl aber die ge⸗ eignete Vorbildung für folgende Berufe: Zunächſt für den heute anerkannte Beruf der Hausfrau, Mutter, Staatsbür⸗ gerin, die in erſter Linie den Konſum beſtimmt, da nahezu zwei Drittel des Geldumlaufs in ihre Hände gelegt iſt; ſodann für die Lehrberufe der Technik(Handarbeit) und Hauswirt⸗ ſchaft, für die Stellen in künſtleriſcher und kunſtgewerblicher Gütererzeugung, auch für die künſtleriſchen Lehrberufe, die Lehrerinnen der Leibesübung, für gehobene kaufmänniſche Stellen, für leitende Stellen in praktiſchen Betrieben, An⸗ ſtalten u. dgl., für ſozlale Berufe, immer unter der grund⸗ legenden Vorausſetzung, daß die FOS. volle Anerken⸗ nung ihrer Gleichwertigkeit mit den anderen zur Reife führenden Anſtalten erhält, und daß das darauf aufge⸗ baute höhere Fachſtudium den gleichen Umfang hat, wie für die Abiturienten der bisherigen Vollanſtalten auch. Die Elternſchaft gewann die Ueberzeugung, daß nach Plan und Ausgeſtaltung, wie ſie ſkizziert wurden, dieſe Schule der weitaus geeignetere Weg in dieſe praktiſch ge⸗ ſtaltenden Berufe hinein iſt und unterſchrieb mit Freuden eine diesbezügliche Erklärung, die an das Unterrichtsminiſterium weiter geleitet wurde. 255 Namensunterſchriften ſind gezählt worden. Die Zahl der Anweſenden war weit größer: nur die Fülle im Saal verhinderte, daß die Liſten Alle er⸗ reichten. Beſonders wichtig und erfreulich war, daß der Leiter der hieſigen dritten Mädchenrealſchule die Verwirklichung des Planes in naher Bälde als durchaus möglich bezeichnete. Grundſätzliche Bedenken liegen im Unterrichtsminiſterium nicht vor. Bei den Unterrichtsbehörden der Stadt beſteht Ge⸗ neigtheit, den Aufbau auf die erwähnte Mädchenſchule in dieſem Sinne zu geſtalten. Die Eltern von Mädchen, die in dieſem oder dem nächſten Jahre die Oberſekundareife erhalten, wurden aufgefordert, vorläufig ggenſeitig unverbindlich ihre Töchter jetzt ſchon anzumelden, damit ſich überblicken läßt, welche Anforderungen an Raum, Lehrkräften und Lehr⸗ mitteln dadurch entſtehen. So iſt zu hoffen, daß es den vereinten Kräften der Eltern⸗, Lehrer⸗ und Schülerſchaft gelingen wird, auch hier in Baden, wie in Wien, Jena und vielen norddeutſchen Städten, dieſem Wunſchbild einer neuen Schulform Geſtalt zu geben. Für Tüchtigkeit und Leiſtung wird es auch an der nötigen Anerkennung nicht fehlen. M. J. * * Verſetzt wurden Bezirksaſſiſtenztierarzt Dr. Karl Bit ſche in Meßkirch unter Ernennung zum Veterinärrat als Bezirkstierarzt nach Mannheim, Verwaltungsinſpektor Karl Lang beim Bezirksamt Mannheim zur Polizeidirektion Baden⸗Baden und Oberwachtmeiſter Joſef Seithel beim Amtsgericht Mannheim zum Landgericht Karlsruhe. * Der„ertrunkene“ Leibburſch. Das„Heidelberger Tage⸗ blatt“ berichtet aus Neckargemünd folgendes heiteres Geſchichtchen:„Zwei vom füdländiſchen Wein mehr als an⸗ geheiterte Studenten begaben ſich hier nach mitternächtiger Stunde an den Neckarſtrand, jedenfalls nicht mit der Abſicht, mit einem Kahn der Muſenſtadt ſich zutreiben zu laſſen, als vielmehr, um zu unterſuchen, ob die Fahrzeuge auch richtig angekettet ſind. Gerade bei der Arbeit begriffen, wurden ſie, durch ihren Lärm herbeigelockt, von einigen Spaziergängern überraſcht. Der eine der Ueberſeeligen wußte ſo unauffällig zu verſchwinden, daß der andere davon nichts merkte und ſtän⸗ dig in Trauertinen im Nachen ſtehend rief:„Mein Leibburſch iſt ertrunken! Mein Leibburſch iſt ertrunken!“ Die am ande⸗ ren Tag angeſtellten Nachforſchungen nach dem Vermißten ergaben, daß man den„ertrunkenen Leibburſch“ noch am Nachmittag in Mannheim, ſtatt im Neckar, in den Federn fand, wo er ſich ausſchlief. * Liebſcher feſtgenommen. Der von der Polizei faſt aller deutſchen Groß⸗ und Mittelſtädte— auch von Mannheim und Ludwigshafen— ſeit Monaten geſuchte Paketſchwindler Liebſcher wurde Sonntag mittag in Stuttgart auf friſcher Tat ertappt und feſtgenommen. Liebſcher erſchien vor irgendeiner Wohnung, übergab den öffnenden Haus⸗ angeſtellten ein Paket mit wertloſem Inhalt und ließ ſich dafſtr Geloͤßeträge oft bis zu 300 Mark aushändigen. Dann reiſte er ſofort in eine andere Stadt und verübte hier die gleichen Betrügereien. * Gefährdung der Kinder im Straßenverkehr. Nach den Ermittelungen der amtlichen preußiſchen Todesurſachen⸗Statt⸗ ſtik für das Jahr 1925 betrug die Zahl der durch Ueberfahren in Preußen getöteten Kinder bis zum 15. Lebensjahr 655. Von dieſen wurden mehr als die Hälfte von Kraftwagen tödlich ver⸗ letzt. Faſt 26 v. H. wurden von ſonſtigen Fuhrwerken, faſt 7 v. H. durch Straßenbahnen, 6 v. H. durch Eiſenbahnen und nicht ganz 3 v. H. durch Motor⸗ oder ſonſtige Fahrräder über⸗ Brieſtauben⸗Ausſtellung Im Saale zum„Jägerhaus“ in Feudenheim ſtellten am Sonntag die vereinigten Brieftaubenzüchter von Feudenheim ihre Siegertauben vom Jahre 1927 aus. 217 muntere Tier⸗ chen, die teilweiſe im vorigen Jahre über 1150 Kilometer in einem einzigen Fluge abſolvierten, waren in ſauberen Käfigen praktiſch zur Schau geſtellt. Die Prämiierung wurde Samstag abend vorgenommen. Es wurden 1. Preiſe zuerkannt in Klaſſe J, Flug von Königsberg(1150 km): a) Männchen: A. Müller⸗Wallſtadt; b) Weibchen: Fr. Mobs ⸗Feudenheim; in Klaſſe II, Flug von Bruck a. d. Leitha(650 Em): a) Männchen: K. Heckmann ⸗Feudenheim, H. Bauer ⸗Feudenheim; b) Weibchen: V. Jeckel und Fr. Moos ⸗Feudenheim; in Klaſſe III, Flug von St. Pölten (565 km: a) Männchen: V. Jeckel, J. Krämer; b) Weib⸗ chen: A. Rihm, J. Lipp⸗Feudenheim; in Klaſſe IV, Flug von Paſſau(400 km]): a) Männchen: F. Rupp⸗Feudenheim, A. Müller⸗Wallſtadt; b) Weibchen: F. Opfermaun, K. Bieder⸗ mann; in Klaſſe V, Flug von Ingolſtadt, Plattling(220 bezw. 320 km): a) Männchen: P. Gramlich, G. Maudanz; b) Weibchen: A. Rihm, F. Opfermann; in Klaſſe VI. Flug von Hall, Ansbach, Ingolſtadt(100 165, 220 km): a) Männe chen, junge: M. Klein⸗Wallſtadt, W. Karch⸗Feudenheim; b) Weibchen: G. Maudanz, A. Künzler⸗Feudenheim. g Die Ausſtellung war am Sonntag gut beſucht. Die aus⸗ geſtellten flinken Flieger wurden allſeits einer genauen Schau unterzogen und das vorzügliche Zuchtmaterial gebührend an⸗ erkannt. Bei dem Flug von Königsberg (1150 km), der bei ſehr ſchlechtem Wetter ſtattfand, traf die erſte Taube am dritten Tag ein. Die Durchſchnittsfluggeſchwindig⸗ keit eines Tierchens beträgt etwa 70 km die Stunde. Es wur⸗ den aber auch ſchon Spitzenleiſtungen von 100 km erreicht. Der Preis einer Brieftaube ſchwankt zwiſchen 20—100 Mk. fe nach den Qualitäten des Vogels. Zum Gabentempel ſtifteten ſämtliche angeſchloſſene Vereine, ſowie die Firmen Schulz u. Schneider, Chr. Schneider, Futterhoͤlg. Spenglerei J. Müller, Bäckermeiſter Karl Leier ſowie die Wirte vom„Jägerhaus“, „Ochſen“,„Stern“,„Schwanen“,„Wartburg“, ſowie Brauerei Eichbaum. Die Leitung der Ausſtellung lag in den bewährten Händen der Vorſtandsmitglieder J. Krämer, H. Bauer, Ge⸗ ſchäftsführer A. Künzler und Kaſſier Rupp. Der Sonntag abend vereinigte die Mitglieder der Ver⸗ einigung, ſowie zahlreiche Freunde zu einigen W * Stunden. Die Geſangvereine Frohſinn, 0 tonſa, ſowie einige Soliſten und Soliſtinnen ſorgten für einen angenehmen, abwechslungsreichen Abend. Kr. N * Ernannt wurde Juſtizaſſiſtent Karl Leonhardt beim Amtsgericht Mannheim zum Juſtizoberſekretär. Vorträge Techniſche Nothilfe Die Ortsgruppe Mannheim der Techniſchen Nothilfe hatte geſtern Abend die Mitglieder ihrer In⸗ genieur⸗ und Wirtſchaftsſtäbe ſowie Vertrauensleute zu einer Sitzung in dem großen Saale der Handelskammer eingeladen. Nach einer Begrüßungsanſprache des Ortsgruppenleiters. Herrn Dr. Wiktſack, nahm Herr Volkswirt Schmidt aus Karlsruhe das Wort, um in längeren Ausführungen über den Entwicklungsgang der Techniſchen Nothilfe in den letzten Jah⸗ ren, über den derzeitigen Stand und die weiteren Aufgaben, zu berichten. Redner führte aus, daß erfreulicherweiſe die Einſatztätigkeit der T. N. aus Gründen der Stillegung oder Stillſetzung lebenswichtiger Betriehe immer mehr einge⸗ ſchränkt werden konnte und daß darin gewiß eine Geſundung unſerer wirtſchaftspolttiſchen und ſozialen Zuſtände erblickt werden könne. Andererſeits habe die T. N. häufig eine ſegensreiche Tätigkeit bet elementaren Naturereigniſſen ent⸗ falten können, wie ſie inſonderheit in den letzten zwei Jahren in zum Teil kataſtrophaler Weiſe über verſchtedene Gegenden Unfres Vaterlandes hereingebrochen ſind. Im Anſchluß an ſeinen Vortrag führte Herr Schmidt einen Film vor, in dem die verheerenden Wirkungen der Waſſerkataſtrophe dargeſtellt waren, von der im vorigen Jahre große Strecken des ſächſt⸗ ſchen Landes heimgeſucht wurden. An den Rettungs⸗ und Aufräumungsarbeiten hatte ſich hier die Techn. Nothilfe mit einer großen Zahl ihrer Mitglieder in ſelbſtloſer und auf⸗ opfernder Wetſe beteiligt. Die Ausführungen des Redners wie auch die Filmvorführung fanden reichen Beifall. * * D. H..⸗Veranſtaltung. Auch an dieſer Stelle ſei noch⸗ mals auf den heute im„Kaufmannsheim“ im Rahmen eines ſoztalpolltiſchen Erbrterungsabends ſtattfindenden Vortrag des Herrn Dr. jur. A. Sefrin über„Das Ver⸗ tragsrecht“ hingewieſen.(Siehe Anzeige.) wre. — 2 2 . Der Wind im Hofe Von D. Luſchnat Drei Wohngebäude mit blinden Fenſterſcheiben und ein Speicher, in welchem Transportware lagert, umſchließen ein Hofgeviert. Durch den Speicher führt ein Torweg nach der Straße. Wenn der Torweg offenſteht. ſpringt der Wind in den Hof und verfängt ſich. Papierabfälle, Stroh, Pavpſchachteln und leichtes Gerümpel wirbeln im Kreiſe herum. Die Dinge ſchei⸗ nen einander zu jagen. Dieſe wilde Bewegung iſt bei Tag und bei Nacht die aleiche. So wirbelt auch die Seele des Menſchen den in ihr an⸗ gehäuften Schutt im Wachen und im Schlaf im Kreiſe herum, als wollte ſie verſuchen. ihn über die Mauern des Leibes hinauszuſchleudern. Windbeweates Tageslicht und windbewegte Finſternis treiben den Kehricht raſtlos im Kreiſe. Eingefangener Luft⸗ zug bewirkt, daß alles umeinander ſich dreht. Aber nichts kann 5 werden. Das ſchachartige Gemäuer ragt zu och. So kann auch die Menſchenſeele ſolange der Leib ſie eingefangen hält. Iſt der Torweg geſchloſſen, ſo herrſcht Stille. Ob Sonne iſt oder Dunkelheit, der ſtanbige Müll ruht. als wäre er eins mit dem Erdboden.— So ruht der Schutt in der Seele des Menſchen. wenn ihre Tür geſchloſſen iſt. Helles Schweigen und dunkles Schweigen, beide ſind in gleicher Weiſe unhörbar und ewigkeitsnah. Im Hof mächſt die Stille, bis ſie alles mit ihrem Hauch durchdringt. Wenn ſie ganz dicht geworden iſt und alles in ſich hineingeſchwiegen hat. zwingt ſie ein Lächeln herauf aus dem Reich der Abharünde. Dieſes Lächeln übertanzt die Oberfläche und ſchwinagt ſich auf als Melodie. Häuſer mit blinden Fenſterſcheiben, Sneicher und ſchmutziger Abfall im Grunde des Hofes, alles ſcheint mit anderem Atem zu atmen. So atmet auch die Menſchenſeele anders wenn ſte ihren Gott völlig in ſich hineingeſchwiegen hat. Auch ſie kann durch ihr Stillſein, das bei Helligkeit und Finſternis in aleicher Weiſe wirkt, ein Lächeln heraufzwingen aus dem Reich der nichts herauswirbeln. —— Gerhart Hauptmann Mitglied der Dichterakademie Der Präſident der Akademie der Künſte, Max Lieber⸗ mann und der Vorſitzende der Sektion für Dichtkunſt, Wilhelm von Scholz, haben namens der Akademie und der Sektion Gerhart Hauptmann gebeten, der Sektion beizu⸗ treten. Gerhart Hauptmann hat dieſer Bitte entſprochen und „ an Wilhelm von Scholz folgendes Schreiben ge⸗ richtet: „Sehr verehrter Herr Präſident! Laſſen Sie mich Ihnen nur kurz ſagen, daß ich Ihrer und meiner werten Kollegen Einladung, der Akademie, Sektion für Dichtkunſt, beizutreten, nunmehr mit wärmſtem Dank entſpreche. Vor zwei Jahren habe ich gezögert, mich an der Gründung dieſer Sektion zu beteiligen. Gleichviel ob meine damaligen Bedenken weiter beſtehen oder nicht, die Sektion iſt heute eine Tatſache und nicht mehr, wie damals, ein bloßes Frage⸗ zeichen. Und wenn heute zu dem urſprünglichen Vertrauen des Herrn Miniſters die Einladung meiner Kollegen tritt, unterſtützt von Mty Liebermann und Thomas Mann, denen beiden ich in freundſchaftlicher Verehrung verbunden hin, ſo würde mein Fernbleiben einer Verſündigung an dem Gedan⸗ ken der Kameradſchaftlichkeit beinahe gleichkommen. Ich be⸗ kenne mich alſo hiermit dankbar zur Kameradſchaftlichkeit und verſpreche gern meine anfängliche Skepſis nach Kräften durch den Glauben zu erſetzen. In größter Hochachtung Gerhart Hauptmann.“ Schon vorher hatte er Max Liebermann ſetnen Eintritt in die Akademie durch die telegraphiſche Mitteilung zugeſagt: „Zuſtimmender Brief unterwegs. Bin ſehr glücklich, lieber Meiſter und Freund Liebermann, nun aus einem Saulus ein Paulus geworden zu ſein und von Ihnen ſo Geng empfangen zu werden. Allerherzlichſten Dank und ruß. Der erſte und zweite Preis der„Deutſchen Medizini⸗ ſchen Wochenſchrift“ entfiel zuſammen auf die vier beſten 9 Arbeiten, unter denen ſich eine auch im Sonder⸗ ruck vorliegende Abhandlung des Mannheimer Frauenarztes Dr. Hans Kritzler⸗Koſch. Marine⸗Stabsarzt und Reg.⸗ Med.⸗Rat a.., befindet. Sie behandelt in klarer und um⸗ ſichtiger Zuſammenfaſſung alles Weſentlichen das wichtige Thema:„Der beſte Weg des Medizinſtudiums, insbeſondere der Ausbildung zum pralliſchen Arzt“. 40 deutſche Kunſtausſtellungen für 1928. Aus der Fülle der diesjährigen Ausſtellungen nennen wir die wichtigſten. Berlin: Deutſch⸗Oeſterreichiſche Graphik Januar bis Februar; Mai bis Juni Große Frühfjahrsausſtellung; April bis Sep⸗ tember Große Berliner Kunſtausſtellung; Februar bis April Berliner Sezeſſion; im Herbſt Max Slevogt⸗Ausſtellung. Dresden: Ende April bis Ende Juni Jußfläumsausſtellung des Sächſiſchen Kunſtvereins: Juli bis September Ausſtel⸗ lung des Sächſiſchen Kunſtyereins mit Werken der Gegenwart. — Düſſeldorf: Mal bis Oktober Ausſtellung„Deutſche Kunſt“ (als Ueberblick über das geſamte Kunſtſchaffen der Gegen⸗ wart gedacht.— Darmſtadt: Mai bis September Große Kunſtausſtellung.— Erfurt: Veranſtaltung einer Reihe von Sonderausſtellungen einzelner Künſtler: im Februar Skulp⸗ turen von Marcks⸗Halle; im März Werke von Feininger, im Oktober bis November Werke von Oskar Moll.—„Die Schwarzwälder“, bildende Künſtler des Schwarzwalds, haben im März in Freiburg 1. Br. ihre Sonderausſtellung.— Göt⸗ tingen veranſtaltet ab 15. Januar eine Ausſtellung von Wer⸗ ken Weißgerbers.— Hamburg: im März Ausſtellung der. Hamburger Sezeſſion; im April Dürer⸗Ausſtellung. Hannover: 69. Große Kunſtausſtellung des Kunſtvereins„Der deutſche Künſtlerbund“,— In Magdeburg zeigt vom 15. Ja⸗ nuar bis 12. Februar der Reichskunſtwart eine Ausſtellung „Die Kunſt im Dienſte der Behörden“.— München: Mai bis Oktober: Internationale Ausſtellung im Glaspalaſt.— Nirrnberg: Dürer⸗Ausſtellung vom 7. April bis 9. September. 10 2 6 18 4. Seite. Nr. 39 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 24. Januar 1928 Die kurzfristige Verschuldung der Städte Eine Aeußerung des Präſiden ten des Deutſchen Städtetages Der Präſident des Deutſchen Städtetages, Dr. Mulert, e auf dem am 17. Januar vom Reichs verband der eukſchen Preſſe im Saale des Reichswirtſchaftsrats veranſtalteten Vortragsabend u. a. folgendes aus: „Das Reichsfinanzminiſterium hat bei allen Städten über 80 000 Einwohner eine amtliche Statiſtik über die Höhe der kurzfriſtigen Verſchuldung aufgemacht, deren Durchführung wir nach jeder Richtung hin unterſtützt haben. Danach be⸗ trägt die . kurzfriſtige Verſchuldung für ſämtliche von der Erhebung ergriffenen 59 Städte, deren Einwohnerzahl rund 16 Millionen beträgt, zuſammen 525 Milltonen Reichsmark. Hiervon gehen noch 25 Millionen ab, deren Abdeckung innerhalb dieſes Jahres ohne Aufnahme einer langfriſtigen Anleihe durch Grundſtücksverkäufe uſw. er⸗ folgt, ſodaß im Geſamt rund 500 Millionen übrig bleiben. Hierbei handelt es ſich mit Ausnahme von 2 Fällen mit einem Geſamtbetrage von 17 Millionen durchweg um im Inlande aufgenommene Schulden, und zwar bei öffentlichen Banken, bei privaten Banken und bei ſonſtigen Stellen, Verſicherungs⸗ anſtalten und dergl. Eingeſchloſſen ſind in dieſen Betrag, wie ich ausdrücklich hervorheben möchte, die kurzfriſtigen Kredite, die die Gemeinden bei den Sparkaſſen aufgenommen haben. Ueber dieſe amtliche Statiſtik hinaus haben wir von uns eine gleiche Anfrage an ſämtliche Städte von 25—80 000 Ein⸗ wohner gerichtet, deren kurzfriſtige Verſchuldung hiernach 135 Millionen beträgt. Daraus ergibt ſich zuſammen eine Zahl von 635 Millionen. Die Geſamtſumme der kurzfriſtigen Verſchuldung der deutſchen Gemeinden liegt hiernach um 700 Millionen, bleibt alſo um mehr als die Hälfte hinſichtlich der früher ohne Unterlagen in Umlauf geſetzten phantaſtiſchen Rieſenzahlen zurück. Eine gewiſſe kurzfriſtige Verſchuldung hat es immer gegeben und wird es immer geben müſſen, weil es im lau⸗ fenden Arbeitsprozeß der Städte unmöglich iſt, für jede durch Anleihen zu deckende Ausgabe alsbald eine langfriſtige An⸗ leihe aufzunehmen. Es entſpricht alter kommunaler Uebung, mehrere derartige Aufnahmen zu einer einheitlichen Anleihe zuſammenzufaſſen, deren Begebung dann regelmäßig zum günſtigſten Zeitpunkt im Verlauf der bereits begonnenen Ar⸗ beiten ſtattfindet 0 Der Anleihenbedarf der Gemeinden iſt des⸗ halb ſchwer feſtzuſtellen, weil die Fixierung für einen län⸗ geren Zeitraum bei der Unüberſehbarkeit der kommenden Entwicklung gerade für die Gemeinden kaum möglich iſt. Wir haben uns indeſſen auch dieſer Aufgabe unterzogen, weil wir unſererſeits alle Schritte ergreifen wollten, die im Intereſſe der Reparationspolitik alle unſicheren Momente für die nächſte Zukunft ausräumen könnten. Wir haben uns deshalb be⸗ müht, den Auslandsanleihebedarf der von dem Fragebogen erfaßten Städte für die Zeit bis zum 31. März 1929 zu er⸗ faſſen. Von einer größeren Anzahl Gemeinden liegen die Bedarfsanmeldungen bereits vor. Sie werden von der Be⸗ ratungsſtelle eingehend geprüft werden. Dann erſt wird ſich ein endgültiger Ueberblick über den Geſamtbedarf für dieſe Zeit ergeben. Schon heute aber kann ich hervorheben, daß es ſich dabei nur um Anleihen für die ſogenannten produk⸗ tiven Zwecke im engeren Sinne, d. h. Anlagen für Elek⸗ trizitätswerke, Gaswerke. Waſſerwerke und den Verkehr han⸗ delt. Nicht daxin eingeſchloſſen ſind die Bedürfniſſe für den Wohnungsbau, obwohl ich glaube, daß es ſich gerade hierbei um eine produktive Aufgabe handelt. Nachdem nunmehr völlige Klarheit über die Situation r worden iſt, erſcheint es unbedingt erforderlich, daß te Beratungsſtelle baldmöglichſt ihre Arbeit wieder aufnimmt. Wir haben angeregt, daß in Zukunft an dieſen Beratungen auch ein Vertreter des Deutſchen Städtetages teilnehmen ſon. Ich bin überzeugt, daß der Eindruck eines ſolchen von Ver⸗ antwortung getragenen Schrittes in der breiten Oeffentlich⸗ keit und auch im Auslande, insbeſondere in Amerika, dazu beitragen kann, das Vertrauen in die Güte und Berechtigung kommunaler Anleihen weiter zu ſtärken. Ueber die Form, in der dieſe Anleihe aufzunehmen ſein wird, entſcheiden Er⸗ wägungen der Zweckmäßigkeit. Für den größten Teil der Gemeinden wird dabei ein gemeinſchaftliches Vorgehen in Frage kommen können, für das die Deutſche Girozentrale die gegebene Trägerin ſein würde. Der Städtetag hat be⸗ reits ſeit Monaten in Uebereinſtimmung mit ſeinen Mit⸗ gliedsſtädten die Durchführung beſonderer kom⸗ muünaler Sparmaßnahmen empfohlen, deren Aus⸗ Wirkungen ſich bereits zu zeigen beginnen. Faſt in allen Städten ſind allgemeine Sperrverfügungen erlaſſen worden, durch die die in den Haushaltsplänen eröffneten Kredite nicht ohne weiteres verausgabt, ſondern nur mit beſonderer Ge⸗ nehmigung des Magiſtrats oder Oberbürgermeiſters in An⸗ ſpruch genommen werden dürfen. Ueberall iſt durch eine verſchärfte Kontrolle Gewähr geſchaffen, daß Et at s⸗ überſchreitungen unterbleiben. Bei den gegenwärtig im Gange befindlichen Vorarbeiten für die Etataufſtellung 1928 iſt in allen Städten die Aufmerk⸗ ſamkeit darauf gerichtet, bei den Ausgaben die Anſätze mög⸗ lichſt niedrig zu halten und ſie, wenn irgend gangbar, auch bei den zwangsläufigen Ausgaben unter den Stand des Voriah⸗ res zu ſenken. Darüber hinaus hat bei den großen ſtädtiſchen Arbeiten und Aufträgen eine ſtarke Droſſeluna. in vielen Fällen ſogar eine Einſtellung der baulichen Arbeiten jeder Art Platz gegriffen. Das Beiſpiel einer ſüddeutſchen Großſtadt, in der auf dieſe Weiſe beſchloſſene und in Ausfüh⸗ rung begriffene Arbeiten in Höhe von 60 Millionen Mk. ge⸗ ſperrt wurden, zeigt, welches Ausmaß die beſonderen Sperr⸗ maßnahmen der Städte angenommen haben. Daß dadurch Rückwirkungen auf die Lage des Arbeitsmarktes und die Eut⸗ wicklung der Konfunktur eintreten werden, läßt ſich, ſo be⸗ dauerlich das an ſich iſt, nicht von der Hand weiſen. Wie das kürzlich bereits in der Preſſe verſchiedentlich zum Ausdruck kam., kann die Verſchlechterung des Arbeitsmarktes nicht mehr ausſchließlich als Saiſonerſcheinung angeſehen werden, ſon⸗ dern ſie iſt in gewiſſem Umfange ſchon als konjunkturelles Merkmal zu werten. Die den Städten aufgezwungenen Not⸗ maßnahmen geben für dieſe Entwicklung zum Teil eine Er⸗ klärung.“ St. Eine Entſchließung des Deutſchen Städtetages Im Zuſammenhang mit den vorſtehenden Ausführungen des Präſtdenten Dr. Mulert dürfte intereſſieren, daß in einer Entſchließung des Vorſtan des des Deutſchen Städtetages, der geſtern in Berlin tagte, an die deut⸗ ſchen Stadtverwaltungen die dringende Aufforderung gerich⸗ tet wird, angeſichts der gegenwärtigen finanz⸗ und wirtſchafts⸗ Handelskammer Koblenz in Freier Oberbürgermeiſterpoſten * Lahr, 23. Jan. Die Stelle des Oberbürger⸗ meiſters der Stadt Lahr, der nach 30jähriger Tätigkeit zurücktritt, und die zurzeit freie Stelle des Bürger⸗ meiſters werden zur Bewerbung öffentlich ausgeſchrieben. Für Lockerung der Wohnungszwangswirtſchaft Darmſtadt, 22. Januar. Der Heſſiſche Land ⸗ emeindetag iſt mit einer Eingabe an den heſſiſchen Landtag herangetreten, wonach der Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft ermächtigt werden ſoll, die Landgemeinden, in denen die Wohnungsnot behoben iſt oder nach Beſchluß des Gemeinderats eine Zwangsbewirtſchaftung des Wohnungs⸗ marktes nicht mehr ſtattfinden ſoll, auf Antrag von der Ver⸗ pflichtung des Art. 1 der heſſiſchen Wohnungsmangelverpflich⸗ tung in der Faſſung vom 1. Oktober 1924 gänzlich oder wider⸗ ruflich zu entbinden. Es wird betont, daß eine dahingehende Anordnung von den Landgemeinden als erſter Schritt zur Rückkehr normaler Verhältniſſe auf dem Gebiet des Woh⸗ nungsweſens begrüßt werden würde. Gegen die Einführung der Getränkeſteuer Koblenz, 22. Jan. Gegen die geplante Wiedereinfüh⸗ rung der Getränkeſteuer wandte ſich die Induſtrie⸗ und einer ſcharfen Ein⸗ ſpruchkundgebung. Auch wird von der Kammer die Art und Weiſe verurteilt, in der der Deutſche Städtetag ſeinen Mit⸗ gliedern anempfiehlt, danach zu trachten, daß mindeſtens der frühere Zuſtand wieder hergeſtellt werde. N 8 Schriesheim, 20. Jan. Aus der füngſten Gemeinde⸗ ratsſitzung iſt mitzuteilen: An der hieſigen Volksſchule ſoll vorerſt keine Singſchule eingeführt werden.— Gegen Er⸗ ſtellung eines Schlachthauſes durch Metzgermeiſter Adam Bauer in Schriesheim werden Einwendungen nicht erhoben. — Sämtliche Rechnungen für die Elektrizitätsanlage ſind vor der Anweiſung an Herrn Karl Sommer vorzulegen.— Die Handwerksmeiſter, die elektriſche Leitungen legen, haben vor Ausführung der Arbeit dies auf dem Bürgermeiſteramt Schriesheim anzuzeigen.— Als Vollſtreckungsbeamter ſoll ein Mannheimer Gerichtsvollzieher beſtimmt werden.— Die Ge⸗ meinde erwirbt von Heinrich Urban Eheleute in Mannheim den Miteigentumsanteil von 6/16 an Grundſtück Lgb. Nr. 4115, 10 Ar 16 Im. Acker im Gewann Paſſein, zum Preiſe von 1312,50 RM. . Mönchzell, 20. Jan. Durch das Badiſche Kulturbauamt Heidelberg, vertreten durch Baurat Honikel und Kultur⸗ politiſchen Lage jede Ausgabe, die ſich vermeiden läßt, zu unterlaſſen. Die Städte ſeien durch die ſoziale Not zu äußer⸗ ſter Kraftanſtrengung gezwungen. Ausgaben auf dem Arbeits⸗ markt infolge der Ausgabendroſſelung gingen zu Laſten der Finanzpolitik des Reiches. Den Gemeinden ſeien in der letzten Zeit den, obwohl die Wirtſchaft ſtürmiſch eine Senkung der Realſteuern verlange, wodurch die Gemeindeeinnahmen immer weiter herabgeſetzt würden. Ungelöſt ſei die Wo h⸗ nungsbaufrage für das Jahr 1928 ſowie die Frage der Aufbringung der Koſten für das Reichsſchulgeſetz. Die von der Wirtſchaft in ihrem Notprogramm aufgeſtellte ſchematiſche Forderung nach einer einprozentigen Ausgabenkürzung ſei undurchführbar. Umſo dringlicher ſei die Durchführung einer organiſchen Verwaltungs ⸗ Reform, wobei die e der Gemeinden gebührend berückſichtigt werden müßten. Kommunale Chronik Kommnnaliſierung der Straßenbahn in Kaiſerslautern * Kaiſerslautern, 22. Jan. Die Straßenbahn AG. Kaiſerslautern war bisher ein gemiſchtwirtſchaftlicher Betrieb. Das Aktienkapital von 500 000 Mark war urſprüng⸗ lich in Höhe von 251000, in Händen der Stadt, während der Reſt von 249 000 4 von einer privaten Aktionärgruppe auf⸗ gebracht war. In den Inflationsjahren hat die Stadtgemeinde Kaiſerslautern bereits ein Aktienpaket von 120 000 Mark von der privaten Gruppe gekauft. Die Umſtellung des Kapitals erfolgte im Verhältnis von:1 auf 500 000 Mark. Nunmehr hat die Stadtgemeinde auch die reſtlichen 129 000 Mark Aktien aus den Privathänden zu einem Kurs von 65 v. H. im Weg der Uebernahme des ganzen Vermögens der AG. mit Aktiven und Paſſiven erworben. Eine Liquidation der Geſellſchaft unterbleibt; die Firma wird gelöſcht. Die Straßenbahn wird als Gemeindeanſtalt von der Stadt nach Aufhebung aller bis⸗ her beſtehenden Verträge weitergeführt. Die Obligationen ſind mit 100 v.., die Genußrechte auf Grund Gutachtens der Syruchſtelle mit 80 v. H. zur Einlöſung auf den 1. April 1928 aufgerufen. Eine Dividende kam in den letzten Jahren nicht mehr zur Ausſchüttung. Das Unternehmen hatte unter der mißlichen Wirtſchaftslage im beſetzten Gebiet zu leiden. Die früher frequentierteſte Linie zur Kaſerne hat an Fahrgäſten verloren, weil die Beſatzungsangehörigen die Straßenbahn ſehr wenig benützen. immer neue Laſten aufgebürdet wor⸗ inſpektor Hund, wurde in Anweſenheit der beteiligten Bau⸗ unternehmer die offizielle Uebergabe der Waſſer⸗ leitung vorgenommen. Baurat Honikel dankte den Unternehmern für die Ausführung der Arbeiten und Bürger⸗ meiſter Klug ſprach namens der Gemeinde dem Kultur⸗ bauamt den Dank für die Bauleitung aus. Aus Anlaß der Uebergabe wurde im Gaſthaus„Zur Krone“ ein Feſteſſen veranſtaltet. 0 1 Neuſtadt a.., 20. Jan. In der heutigen Stadtrat⸗ ſitzung wurde die Frage der Errichtung eines Krema⸗ toriums erneut angeſchnitten. Der Verein für Feuer⸗ beſtattung hatte die Garantiezeichnung für die Mittel auf⸗ gebracht, die erforderlich waren, um in die neue Leichenhalle und Einſegnungshalle ein Krematorium einzubauen. In⸗ folge des Einſpruchs der katholiſchen Bevölkerung wurde je⸗ doch die Verbindung zwiſchen Einſegnungshalle und Krema⸗ torium vereitelt. Der Stadtrat beſchloß, dem Bau eines e Krematoriums ſobald wie möglich näher zu treten. — 5 22 een NN Wards 25. 7 7 4 7 5 5 7 7 g . 5 5 5 7 5 5 7 4 5 a 5 5 5 2 4 4 5 5 5 7 . 2 1 5 7 85 5 5 4 4 5 7 5 7 2 N 8 N N 8 8 N N 8 8 N 8 5 N N 8 N N 8 8 8 N 8 8 8 2 N N N 85 N 8 8 8 8 8 8 8 N 8 N 8 2 8 N 8 A 8 8 N N N 8 N 8 8 N N J N N J J N 8 8 8 5 Theater und Muſik „Theater“ auf dem Theater. Uraufführung in Weimar. Ein neues Werk von Heinrich Lilienfein, „Theater“, kam im Deutſchen Nationaltheaterr in Weimar zur Uraufführung. Dieſes„Stück“, wie es Lilienfein ohne Umſchweife nennt, hält ſich abſeits von der lauten, bunten, aufgeregten Dramatik unſerer Tage. Es iſt ein Seelendrama, das dem Dichter aus jahrelangem Ringen um die Bühne er⸗ wachſen iſt. Im Mittelpunkt ſteht eine Schauſpielerin von großem Können, die aber ſchmerzlich fühlt, daß ihr das Höchſte rer Kunſt noch verſchloſſen iſt. Ein Theateragent enthüllt ihr mit rückſichtsloſer Offenheit, ja Brutalität den Grund: ſie Hat noch nichts erlebt, ihr Weibtum iſt noch nicht erwacht. Tiefſtes Erleben ſoll ihr aber bald beſchieden werden in der Diebe zu einem jungen Freund, den ſie heiratet. Sie zieht ſich von der Bühne zurück und lebt ganz ihrer Liebe. Dabei entfaltet ſich ihr Weſen zur Blüte; Lebenskräfte und Leiden⸗ ſchaften werden wach. Aber nun ſehnt ſie ſich auch zurück zum Theater, ſie will wieder ſchaffen, Menſchen geſtalten. Sie iſt eben ganz Künſtlerin; das zurückgezogene Leben des lieben⸗ den Weibes kann ihr auf die Dauer nicht genügen, während ihr Mann ſie ganz für ſich haben und mit dem Theater nicht teilen will. So ſtreben beide auseinander. Sie kehrt zur Bühne zurück, und als ihr ein großer Erfolg beſchieden iſt, da weiß ſie daß das Theater ihr unentrinnbares Schickſal iſt. Sie zahlt dieſe Erkenntnis mit dem Verluſt ihres Mannes, der ſie verläßt. Dafür wird ſie— wenn auch hoffnungslos — weitergeliebt von dem Theaterdirektor und dem Dichter; aber ſie reicht ihren Arm dem Theateragenten, als deſſen ge⸗ lehrige Schülerin ſie ſich bekennt. Dieſe Handlung entwickelt ich geradlinig, in einfachem, logiſchen Aufbau. Die Menſchen find klar gezeichnet, wenn auch in den Nebenfiguren nur leicht ſkissziert. Es iſt ein abſeitiges Stück, das mit zarten und ſub⸗ tilen Mitteln arbeitet, und das ſeingeiſtig iſt wie die At⸗ moſphäre Weimars, in der es entſtanden iſt. In der Haupt⸗ rolle der Schauſpielerin Irene betonte Emmy Sonnemann eine herbe Weiblichkeit. Für die Inſzenierung hatte ſich Ge⸗ neralintendant Dr. Ulbrich liebevoll eingeſetzt. Der Erfolg war ſehr ſtark, Lilienfein wurde oft gerufen. n 5 Deutſche Schauſpiele am Bosporus. Hans Brock⸗ maun der uns ſchon voriges Jahr mit Elſe Heims, Fer⸗ dinand Bonn und einer Reihe anderer guter Kräfte hier beſucht hat, macht auch diesmal eine Balkangaſtſpielreiſe, die ihn am 1. Februar mit ſeiner aus der ei n RNeinhardt⸗ bühne hervorgegangenen Truppe nach Kon opel füh⸗ rſtellung unächſt ren. An dieſem Tage wird er ſeine Bo 5 [Vorliebe für die ausländiſche Muſik iſt bei einem großen Abendfeſt in der deutſchen Botſchaft be⸗ ginnen. Daran ſollen dann zirka 7 öffentliche Vorſtellungen in einem der beiden Peraer Wintertheater ſich anſchließen. Hoffentlich wird Brockmann den gleichen Erfolg haben wie voriges Jahr, damit ſich dieſe deutſchen Gaſtſpiekreiſen zu einer feſten Gewohnheit auswachſen. Jedenfalls wartet Kon⸗ ſtantinopel auch diesmal mit großer Spannung auf das Gaſtſpiel. O Schlechtes Theatergeſchäft am Broadway. Die beiſpiel⸗ los große Zahl der Fehlſchläge, die die Theater am Broadway in Newyork in dieſer Saiſon mit ihren Neuheiten erlebt haben, hat die Theater in eine außerordentlich kritiſche Lage verſetzt. Von den hundert neuen Stücken, die während der Saiſon herausgekommen ſind, hatten nur vierundzwanzig einen nachhaltigen Erfolg, während dreizehn über einen be⸗ ſcheidenen Achtungserfolg nicht hinauskamen und zwei⸗ undſiebzig einen ausgeſprochenen Durchfall erlebten. Die Ver⸗ luſte, die die Theater zu verzeichnen hatten, ſind bei einigen Stücken ungemein groß. So hatte das Cosmopolitan⸗Theater in einer einzigen Woche einen Verluſt von 85 000 Dollar zu beklagen. Andererſeits fehlt es natürlich auch nicht an er⸗ folgreichen Stücken, die der Theaterkaſſe rieſige Einnahmen verſchafften. So erbrachten beiſpielsweiſe vier Stücke in der Weihnachtswoche Kaſſeneinnahmen von je 50 000 Dollar. Für die kritiſche Lage der Theater am Broadway werden verſchiedene Gründe angeführt. Man klagt vor allem, daß die zeitgenöſſiſchen Bühnenſchriftſteller nicht verſtünden, ſich auf den veränderten Geſchmack des Publikums einzuſtellen, weiſt daneben aber auch darauf hin, daß Newyork überhaupt zu viel Theater habe, ſo daß ein Mißverhältnis zwiſchen Nach⸗ frage und Angebot beſtehe. Rußland bevorzugt die deutſche Muſik. Die Früh⸗ fahrsſaiſon in Leningrad bietet den Muſikfreunden in der ehemaligen Hauptſtadt zahlreiche Werke, die das ruſſiſche Publikum, das durch Bürgerkrieg und Blokade von der Außenwelt völlig abgeſchnitten war, noch gar nicht kennt. Die im Rußland von heute noch genau ſo groß wie früher. Wie es in Rußland immer der Fall war, werden unter den ausländiſchen Kom⸗ pofitionen vor allem deutſche Werke bevorzugt. Die Phil⸗ harmoniſche Geſellſchaft von Leningrad hat in ihr Programm Kompoſitionen von Schönberg, Hindemith, Pfitzner und Krenek aufgenommen. Es folgen weiter in Rußland unbe⸗ kannte ſinſoniſche Werke von Bsla Bartok. Maurice Ravel, Marius Milhaud und Honegger. Kompoſitionen von Stra⸗ winſki und Prokowjew, die man im Auslande längſt kennt, werden in der Heimatſtadt der Komponiſten in dieſer Saiſon zum erſtenmal geſpielt werden. Aber auch ältere deutſche Muſikwerke, die man in Leningrad noch nicht gehört har, ſtehen auf dem Programm, ſo die dritte und vierte Sinfonie von Guſtarv Mahler ſowie die dritte und neunte Sinfonie von Bruckner. Als Dirigenten erſcheinen gleichfalls bet⸗ nahe ausſchließlich namhafte deutſche Künſtler, wie Brund Walter, Clemens Krauß, Otto Klemperer, Hans Knappents⸗ buſch und der ehemalige Dirigent an der Berliner Staatsoper Fritz Stiedry. Wenn man bedenkt, daß die Staatsoper von Leningrad ſehr häufig Richard Strauß“„Salome“ und „Elektra“, Schrekers„Fernen Klang“ und viele Werke von Wagner aufführt, ſo ſieht man, daß ſich die deutſche Kunſt im modernen Rußland der größten Vorliebe erfreut. Johann Strauß III. über die Wiedergeburt des Walzers. Johann Strauß, der Neffe des Komponiſten der „Blauen Donau“ und Vertreter der dritten Generation der Dynaſtie der Walzerkönige, weilt zur Zeit in London, wo er eine Reihe von Konzerten geben wird. Den Berichterſtattern der Zeitungen gegenüber ſprach ſich Johann Strauß III. zu⸗ verſichtlich über die Wiederkehr des Walzers aus, der ſeiner Meinung nach in neuer Herrlichkeit erſtehen wird. „Die Jazzmuſik“, erklärte er,„iſt eine Reaktion auf die Kriegszeit. Sie iſt eine Mode der Zeit und unterſcheidet ſich in nichts von den anderen Modetorheiten, denen die Frauenwelt huldigt. Wie dieſe wird der Jazz, der aus der Zeit geboren iſt, mit der Zeit wieder verſchwinden, und es wird nicht lange dauern, bis er nur noch eine Mode von geſtern iſt. Der Walzer iſt der König des Tanzes und wird es immer bleiben. Er iſt ſchpn im Anzuge, und ich bin der feſten Ueberzeugung, daß er bald wieder in größerer Gunſt ſtehen wird, als er je genoſſen hat.“ Daheim Baumann. angeſäuſelt in ſein Hotel torkelnd. verwechſelt die Türen und fällt in das falſche Zimmer. wo ihn eine ener⸗ aiſche Dame ſofort mit einem Regenſchirm vermöbelt. Baumann lächelt verklärt:„Gott ſei Dank, ich bin zu Hauſe!“ Chemie 5 Chemieprofeſſor:„Sie wiſſen, Kandidat Meyer, daß die vorgeführten Gaſe abſolut tödlich wirken. Was für Schrit““ würden Sie unternehmen, um dieſen Wirkungen zu ent⸗ gehen?“ Kandidat Meyer: Lange, Herr Krofeſſor!“ 1 1 Wee 0c 7% ˙ AAV% . A ö ee e eee l. e Dienstag, den 24. Jauuar 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 39 — HHH c Veranſtaltungen Dienstag, den 24. Januar 1928 Theater: Nationaltheater:„Clarig“..30 Uhr Apollo: . Kation 5 0 2— Apollo: Das große Variété⸗Programm mit Enrieo Raſtelli..00 Uhr. Konzerte: 6. Akademiekonzert(Muſenſaal)..30 Uhr. Vorträge: Freier Bund: Dr. Hackel„Petersburg—Petrograd Leningrad(Die Seele einer Stadt.)“ AK..15 Uhr. Unterhaltung: Kleinkunſtbühne:„Libelle“,.00 Uh . ö 8„ 85 hr. Lichtſpiele: Alhambra:„Die Stadt der 1000 Freuden“.— Capttol⸗Lichtſpiele:„Die große Parade“. Pa ſlaſt⸗ Theater: Einmalige Kindervorſtellun.830 Uhr Das K. u. K. 5 Ballettmädel“— Scala ⸗T 2 ater: on aufgang— Scha u b urg„Apachen von Paris“.— Ufa⸗ Theater:„Um Himmelswillen“. . Muſeen und Sammlungen: Schloßbücherei: 11—1,—7 Uhr.— Kunſthalle: 10—1,—4 Uhr: Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde: Vorführung: 8 Uhr. Vorſübrun Veranſtaltungen Regimentstagung in Mannheim. Der Verein der Offiziere des ehem. 17. Bayr. Inf. ⸗Regts. ver⸗ aulaßt während der Pfingſtfeiertage 1928 aus Anlaß der 50. Wiederkehr des Grün dungstages des Regi⸗ ments in Mannheim eine große Jubiläums⸗ und Wiederſehensfeier. Eingeladen dazu ſind alle Ange⸗ hörigen des ehemaligen 17. Bayr. Inf.⸗Regts. ſowie ſeine Gründungsformationen, des ehemaligen., 8. und 10. Bayr. Jäger⸗Bataillons. Die Leitung der Veranſtaltung liegt in den Händen des Herrn Hanns Ritter von Zahler, Kant⸗ ſtraße 8. Jilm⸗Rundſchau Schauburg: Die Apachen von Paris 5 Die amerikaniſche Geſellſchaft zur Hebung des unmora⸗ liſchen Europa hat eine Kommiſſion nach dem verderbten alten Erdtteil geſandt, die die Verhältniſſe dort ſtudieren ſoll. Es würde beinahe an„O Gott ich danke Dir, daß ich nicht bin wie dieſe da—“ grenzen, wenn die drei Abgeſandten der Sitten⸗ verbeſſerer ſich in der europäiſchen Laſtenwelt nicht ganz pudelwohl befinden würden. Da iſt zunächſt einmal Charles Vanel, das männliche Oberhaupt der Kommiſſion, der trotz ſeiner zahlreichen Schriften gegen den Alkohol an der„feuch⸗ ten Atmoſphäre der Pariſer Kaſchemmen unverhohlenen Ge⸗ fallen findet; auch Olga Limbury muß die Vorzüge des verpönten Rauſchgiftes anerkennen und gar die kleine Lig Eibenſchütz findet den Betrieb in der Moulin rouge und den Apachenkneipen wundervoll und verliebt ſich ſtehenden Fußes in Mylerd(Jaques Catelain), den Häuptling einer ausgekochten Apachenbande. Savonette(Ruth Weyher) My⸗ Iards derzeitige Frau, gibt aber ihren geliebten Häuptling nicht ſo ohne weiteres frei. Unterſtützt von den übrigen Mitgliedern der Bande verſucht ſie ihn zu halten. „Der Film iſt ſpannend von Anfang bis zu Ende und ſteht weit über dem Durchſchnitt. Ein prächtiges Luſtſpiel„Wer niemals einen Kuß geküßt. mit Hoot Gibſon in der Hauptrolle, ein Kulturfilm und die Ufa⸗Schau vervoll⸗ ſtändigen das empfehlenswerte Programm. Palaſttheater:„Das k. u. k. Ballettmädel“ Im Mittelpunkte einer ſeligfrohen Vergangenheit ſteht Wien. Eine Unſumme von pikanten Hiſtörchen durchweben ſeine leichtgeſchürzte, ungeſchriebene Chronik, die dem findigen Autor immer wieder neues, drehwertes Material für den Kurbelkaſten liefert. Der Ballettherzog Sixtus(Albert Paulig) hat zum großen Aergernis ſeines erleuchten Hauſes für dies Ballettkorps ein weit größeres Intereſſe, als für die militäriſchen Uebungen der k. k. Armee. Seine Gunſt bedeutet den Damen Karriere und ſo iſt es nur ſelbſt⸗ verſtändlich, daß ſie ihren hohen Gönner nach allen Regeln der Kunſt vergöttern. Die kleine Guſtl Sonnleithner(Dina Grallaß iſt neben ihrer Tätigkeit in der letzten Quadrille des Balletts ein Muſter von Unpünktlichkeit. Und eben dieſer etwas zweifelhaften Tugend verdankt ſie ihr Glück, denn eines Morgens rettet ſie im letzten Augenblick ein Dogcart, deſſen ſchneidiger Lenker ſie an dem Operntürl abliefert. Der Portier erſtarrt in Ehrfurcht. Der Kavalier war Erzherzog Sixtus in höchſteigener Perſon. Die Guſtl kannte aber ihren Retter nicht und er hatte ſie auch noch nie bemerkt. Gott, ſie war ja noch in der letzten Quadrille. Seine Aufmerkſamkeit konzentrierte ſich vorläufig noch auf die Primaballerina(Car⸗ men Cartellieri). Wie ein Lauffeuer geht die Kunde durch das Haus:„der Erzherzog und die Guſtl“. Die Guſtl hat aber ſchon einen Intereſſenten. Der Adjutant des Erz⸗ herzogs(Werner Pittſchau) war ihr unter dem ſolid⸗ bürgerlichen Namen Poldi Pimpelhuber begegnet. Nun ent⸗ ſtehen Verwicklungen, von einer geradezu überwältigenden Komik. Schließlich löſt ſich aber doch alles in Wohlgefallen auf und die Guſtl bekommt ihren Adjutanten.— Neben den bereits Genannten verdient Richard Waldemar als k. k. Ballettmeiſter noch beſondere Erwähnung. Hierzu kommt das übliche Beiprogramm. Dz. 5———ů Aus oem Lande Wildſchafe im Odenwald * Heidelberg, 23. Jan. Als neueſte Wildart hat der Oden⸗ wald eine Mufflonfamilie, beſtehend aus einem Pärchen mit vierjährigem Lamm, aufzuweiſen. Schon ſeit längerer Zeit iſt das Paar in der Erbacher Gegend und ſcheint den Mars⸗ berg als Hauptſtandort zu bevorzugen. Wie das„Heidelberger Tagebl.“ vernimmt, wurden die Tiere ſeinerzeit von Fabrik⸗ beſitzer Freudenberg in Weinheim ausgeſetzt. Die eigentliche Heimat der europäiſchen Mufflons ſind die In⸗ ſeln Korſika und Sardinien im Mittelländiſchen Meer, von wo aus jährlich zahlreiche Stücke zum Zwecke der Ein⸗ bürgerung in andere Länder verſchickt werden. Das Mufflon⸗ wild gehört zur Gattung der Wildſchafe. * —4d.— Seckenheim, 24. Jan. Zu Grabe getragen wurde geſtern der im Alter von 80 Jahren verſtorbene Friedrich Freund, Veteran von 1870/71. Der Kriegerbund gab ſeinem ehemaligen Kameraden beim Leichenbegängnis das letzte Geleite. —5 Uhr:— Planetarium: kr. Heidelberg, 28. Jan. Hier wurde unter dem Vorſitz von Seminardirektor Fiſcher und Univerſitätsprofeſſor Dr. Lüttge eine evangeliſche Akademikervereini⸗ gung gegründet. Die Vereinigung bezweckt den innerlichen Zuſammenſchluß der Gleichgeſinnten, kirchliche und politiſche Parteiintereſſen ſollen ausgeſchaltet ſein.— Stadrat Klein (Verein. bürgerl. Gruppen) hat ſich um die Stelle des Bürger⸗ meiſters von Hockenheim beworben.— Der Direktor des Standesamts, Philipp Heck, ſeit 1897 beim Standesamt tätig, tritt in den Ruheſtand.— Zwei achtfährigell) Knaben verſuchten einen geſtohlenen Hund zu verkaufen, wurden aber der Polizei und dann ihren Eltern übergeben. L. Philippsburg, 24. Jan. Um den Verluſt ihrer Zöpfe bezw. die Verminderungeſhrer Schönheit trauerte ein hieſiges Dienſt mädchen ſo ſtark, daß ſie in ihrer Verzweiflung zu einer Flaſche Lyſolgriff und ſich ſo voll einſchenkte, daß ſie jetzt in ſchwerverletztem Zuſtand in dem hieſigen Krankenhaus darniederliegt. Pforzheim, 19. Jan. Einen guten Fang machte die hieſige Polizei bei einer Frühſtreife am Dienstag in einer Scheune am Wartberg. Es wurden 5 Perſonen feſtgenommen, darunter ein Mann, der ſiebenmal wegen Betrugs ausge⸗ ſchrieben iſt. * Schenkenzell, 19. Jan. Geſtern früh fand man den ver⸗ witweten, faſt 70jährigen Adolf Haaſer in ſeinem Schlaf⸗ zimmer erhängt vor. Als er zu der gewöhnlichen Zeit nicht zum Vorſchein kam, ließ man die Türe gewaltſam öffnen und fand ihn bereits tot vor. Eine gegen ihn eingeleitete Unter⸗ ſuchung und die Dienſtentlaſſung als Totengräber ſcheint den Unglücklichen zur Tat veranlaßt zu haben. Nachbargebiete Schwerer Verkehrsunfall * Darmſtadt, 23. Jan. Ein Auto, das mit 4 Perſonen beſetzt war, rannte in der Nacht von Samstag auf Sonntag auf der Roßdörfer Chauſſee mit ſolcher Wucht gegen ein Mo⸗ torrad, daß der Lenker Peter Brehm(Roßdorf) wie ſeine auf dem Soziusſitz mitfahrende Frau heruntergeſchleudert wurden und ſchwer verletzt liegen blieben. Brehm erlitt ſchwere Kopfverletzungen, ſeine Frau einen ſchweren Schädelbruch, während der Führer des Autos, Kaufmann M. Hahn aus Auerbrach, mit Schnittwunden davonkam. Die Darmſtädter Rettungswache wurde ſofort alarmiert, die die Verletzten zunächſt in das nahe Beſſunger Forſthaus ſchaffte. Beide Fahrzeuge, die ſchwer beſchädigt waren, wurden be⸗ ſchlagnahmt, bis die Schuldfrage geklärt iſt.— In der Heidel⸗ bergerſtraße überfuhr ein aus Richtung Eberſtadt kommen⸗ des Auto, das der Beſitzer Krämer ⸗Eberſtadt ſteuerte, den Fuhrmann K. Seipel, der ein Pferd führte und, ebenfalls aus Richtung Eberſtadt kommend, die rechte Stra⸗ ßenſeite innehatte. Der Fuhrmann erlitt ſchwere Verletzungen am Kopfe und einen komplizierten Unterſchenkelbruch. Er mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Das Pfred war nicht mehr zu retten und mußte ſofort getötet werden. Der Zuchthäusler als Geldtransporteur * Frankfut a.., 22. Jan. Der Heizer Wilhelm Bir x vom ſtädtiſchen Arbeitsamt ſollte geſtern mit einem Ange⸗ ſtellten des Arbeitsamtes 30000 Mark zur ſtädtiſchen Hauptkaſſe bringen. Während der Angeſtellte ſich einen Augen⸗ blick enfernte, ſuchte der Heizer mit dem Geldſack das Weite. Birx iſt ein wegen Diebſtahls mit Gefängnis und Zuchthaus häufig vorbeſtrafter Mann. Hierzu wird uns von unſerem Frankfurter O. Sch.⸗Mit⸗ arbeiter noch geſchrieben: Das ſtädtiſche Arbeitsamt hat jeden Tag eine ziemliche Summe Geld auszuzahlen, beſitzt aber aus einer falſch angebrachten ſtädtiſchen Sparſamkeit keinen eigenen Geldſchrank und mußte jeden Nachmittag nach Dienſt⸗ ſchluß die nicht verausgabten Gelder nach der ſtädtiſchen Hauptkaſſe zurückbringen. Das Geld befand ſich in einer Holz⸗ kiſte. Als Birx und der Ueberwachungsbeamte im Begriffe waren, abzufahren, entledigte er ſich ſeines Begleiters, indem er ihm ſagte,„der Direktor des Arbeitsamts wünſche ihn noch zu ſprechen“. Kaum war der düpierte Beamte ins Haus zu⸗ rückgekehrt, als ſich Birx auf ſein Fahrrad ſchwang und davoneilte. Die Kriminalpolizei ergriff prompt die nötigen Maßnahmen, umſtellte noch in der Nacht die Wohnung Birr in einer Altſtadtgaſſe, aber dieſer, der in wenigen Minuten zum reichen Mann geworden war, fand höchſtwahrſcheinlich eine beſſere Schlafgelegenheit. Die leere Holzkiſte und die blaue Dienſtmütze des Heizers wurde am Samstag in den Homburger Parkanlagen gefunden. Von dem Täter ſelbſt fehlt noch jede Spur. Die Stadt Frankfurt hat in den letzten Jahren verhältnismäßig häufig ähnliche Verluſte erlitten. Der Fall iſt hier noch ganz beſonders gravierend, weil Birx wegen Einbruch und Diebſtahl nicht nur mit Gefängnis, ſon⸗ dern auch mit Zuchthaus beſtraft iſt. Daß man ausgerech⸗ net einem polizeibekannten Verbrecher einen derartigen Ver⸗ trauenspoſten übertrug, kann die Oeffentlichkeit im Augen⸗ blick nicht richtig verſtehen. Man iſt auf die Stellungnahme des Arbeitsamts geſpannt. 8 a Lampertheim, 20. Jan. Eine größere Anzahl Tages⸗ blätter brachten kürzlich Berichte über ein am 8. ds. Mts. zwiſchen dem Fußballklub Biblis und dem hieſigen Fußballklub Olympia auf deſſen Sportplatz ſtattgefundenen Fußballſpiel, in denen das Verhalten der hieſigen Zuſchauer gegenüber den Bibliſer Spielern und Beſuchern kritiſiert und auch der Polizei ein gewiſſer Vorwurf gemacht wurde. Da dieſe Be⸗ richte geeignet ſind, nicht nur die Zuſchauer und den hieſigen Fußballverein, ſondern auch die ganze Gemeinde zu diskredi⸗ tieren, ſo hat ſich das Polizeiamt veranlaßt geſehen, folgenden Bericht herauszugeben:„Die Berichte über das am 8. d. M. in Lampertheim zwiſchen Fußballklub Biblis und dem Fuß⸗ ballklub Olympia Lampertheim ſtattgefundene Fußballſpiel entſprechen nicht den Tatſachen. Der Sachverhalt iſt vielmehr folgender: Dem Wettſpiel wurde auf Wunſch des Bibliſer Fußhallklubs polizeilicher Schutz gewährt, da man von ſeiten Biblis Ausſchreitungen gegen die Spieler ihres Klubs be⸗ fürchtete. Der Spielverlauf war indes ein vollſtändig nor⸗ maler. Es kam lediglich nach dem Spiel in dem Klublokal des Lampertheimer Fußballklubs zwiſchen den beiden Mann⸗ ſchaften(Lampertheim— Biblis) zu einer kurzen Auseinander⸗ ſetzung, die nur einige Augenblicke dauerte und die ſofort durch das Dazwiſchentreten eines Polizeibeamten geſchlichtet wurde. Es iſt alſo nicht zutreffend, daß Spieler der Mann⸗ ſchaft Biblis oder Zuſchauer aus Biblis verprügelt wurden. Ein Einſchreiten der Polizei machte ſich nur in dem vorauf⸗ geführten Falle erforderlich.“ ieee eee Ein Urteil von Vielen:„Da ich schon mehrere Jahre zum Putzen meiner Zähne Chlorodont benutze, gestatte ich mir, Ihnen mitzuteilen, daß ich, seit ich Chlorodont verwende, Schneeweiße Zähne bekommen habe. Ich hatte früher Zahnbelag und versuchte mit allen möglichen Mitteln denselben zu beseitigen, was mir mißlang, bis ich Ihre vor- zügliche Zahnpaste Chlorodont kaufte und auch probierte. Chlorodont allein führte mich zum Ziel. Ich werde heute oft beneidet und gefragt, Womit pflegen und putzen Sie Ihre Zähne? hne: C hlorodonf Sportliche Rund ſchau Deutſche Ruder⸗Regalten 1928 Für die kommende Ruderſaiſon gibt der Deutſche Ruder⸗ Verband jetzt die genehmigten Termine bekannt. Entgegen den Erwartungen iſt das Programm wieder ſehr umfangreich. U. E. hätte der D. R. V. darauf achten müſſen, daß in dieſem Jahre, das uns ſo große Ereigniſſe bringen wird, eine Ver⸗ kleinerung des Programms am Platze geweſen wäre. Durch die zahlloſen kleineren Veranſtaltungen werden nur die Kräfte zerſplittert, was im Intereſſe der Olympiavorberei⸗ tungen gerade nicht wünſchenswert iſt. Daran ändert auch die Tatſache nichts, daß der D. R. V. 7 Regatten als offizielle Olympia⸗Prüfungen feſtgelegt hat. Nachſtehend die genehmig⸗ ten Termine. a f Mai: 27. Halle/ Saale; 28. Elbe⸗Achter und Vierer in Dresden. Juni:.—3. Saar⸗Regatta zu Saarbrücken; 3. Frühjahrs⸗ regatte des Berliner Rg..; Mitteldeutſche Verbands regatta zu Deſſau; Mittelrheiniſche Verbandsregatta zu Koblenz; Internationale Bodenſee⸗Regatta zu Konſtanz;.—10. Säch⸗ ſiſche Verbandsregatta zu Dresden; Moſel⸗ und Saar⸗ Regatta zu Trier(Olympia⸗Vorprüfung); 10. Bernburg; Frankfurt/ Oder(Olympia⸗ Vorprüfung); Stuttgart; Worms: 16.—17. Große Grünauer⸗Regatta zu Berlin(Olympia⸗Vor⸗ prüfung; Niederrheiniſche Regatta zu Köln; 17. Calbe S Karlsruhe; Nordweſtdeutſche Verbandsregatta zu Kaſſel; Roſtocker Verbandsregatta; 23.—24. Weſer⸗Regatta zu Bre⸗ men; Haupt⸗Regatta zu Frankfurt a. M.(Olympia⸗Vorprü⸗ fung); Hannover, Potsdam; 24. Siebengebirgs⸗Regatta zu Godesberg: Elbe-Regatta zu Magdeburg; 30. Schleſiſche Haupt⸗ regatta zu Breslau; Freiſtaat⸗Regatta zu Danzig; Hügel⸗Re⸗ gatta zu Eſſen; Gießen: Verbands⸗Regatta zu Schweinfurth; Große Leipziger Regatta(Olympia⸗Vorprüfung!; Ober ⸗ rheiniſche Regatta zu Mannheim(Olympia⸗Vor⸗ prüfung): Große Alſter⸗Regatta zu Hamburg(Olympia⸗Vor⸗ rüfung). g 1 3 Juli: 1. Große Leipziger Regatta(Olympia⸗Vorprü⸗ fung); Oberrheiniſche Regatta zu Mannheim (Olympia⸗Vorprüfung); Große Alſter⸗Regatta zu Hamburg (Olympia⸗Vorprüfung); Schleſiſche Haupt⸗Regatta zu Bres⸗ klau; Freiſtaat⸗Regatta zu Danzig; Hügel⸗Regatta zu Eſſen; Wüzburg; Gießen; Verbands⸗Regatta zu Schweinfurth; 7. bis 8. Deutſche Meiſterſchafts⸗Regatta zu Hann o⸗ ver(Olympia⸗Ausſcheidung); Große Mittelrhein⸗Regatta zu Höchſt a.., 8. Regnitz⸗Regatta zu Bamberg; Donau⸗Strom⸗ regatta zu Paſſau; 8. Verbandsregatta zu Heidel⸗ berg; Neckar⸗Regatta 1 14. bis 15. Deggendorf; Lahnregatta zu Limburg; 45. Rhein.⸗Weſtf. Regatta zu Duis⸗ burg⸗Ruhrort; Verbandsregattg zu Hanau a..; Oder⸗ Regatta zu Stettin; 21. bis 22. Große Mainzer Regatta; Oſt⸗ markenregatta zu Königsberg Pr.; 22. bis 23. Offenbach a..; 29. Bad Ems. 5 Auguſt:.—10. Olympiſche Ruder⸗Regatta zu Amſterdam; 19. Mittelrheiniſche Herbſtregaatta zu Boppard. 5 September: 2. Mitteldeutſche Herbſt⸗Regatta zu Deſſauz Rhein.⸗Weſtf. Herbſt⸗Regatta zu Eſſen⸗Ruhr; 6. Donau⸗ Herbſtregatta zu Regensburg; Sächſiſche Herbſt⸗Regatta zu Dresden; 9. Herbſt⸗Regatta zu Halle a..; 15. Dauerruderu Orſoy⸗Weſel; 16. Herbſt⸗Regatta zu Leipzig. Boxen Um die ſüdweſtdeutſche Amateur⸗Boxmeiſterſchaft Die Zwiſchenrunde im Mainbezirk Vor ſehr gutem Beſuch gelangten in Fechenheim dle Zwiſchenrundenkämpfe um die Bezirksmeiſterſchaften der Amateurboxer für den Bezirk Main zur Durchführung. Die Ergebniſſe: 5 Bantam: e eee e zwingt Hechler⸗Darmſtadt in der 3. Runde zur Aufgabe.— Mitzel⸗Mainz ſchlägt Langmann⸗ Frankfurt nach Punkten.— Feder: Mielke⸗Frantfurt ſiegt kampf⸗ los über Holzhauſen⸗Fechenheim; Erler ⸗Frankſurt ſchlägt Bletz⸗ Mainz nach Punkten.— Leicht: Winterbauer⸗Frankſurk zwingt Seckel⸗ Frankfurt 1. Runde zur Aufgabe; Röder⸗Frankfurt zwingt Bürkle⸗Wiesbaden 3. Runde zur Aufgabe.— Welter: Weiß⸗Frank⸗ furt gewinnt gegen Heß⸗Darmſtadt durch Disquallfikation; Bleul⸗ Frankſurt ſchlägt Eckert⸗Mainz nach Punkten.— Mittel: Hieſtand⸗ Frankfurt ſchlägt Mager⸗Höchſt nach Punkten; Beſt⸗Mainz gewinnt kampflos gegen Nickel⸗Offenbach. * Der Verein für Leibesübungen e. V. Mannheim⸗ Neckarau hat es unternommen, die diesjährigen Gaumeiſter⸗ ſchaften des Rhein⸗Neckargaues des Deutſchen Athletik⸗Sport⸗ verbandes von 1891 abzuwickeln. Die Kämpfe finden im Vereinshaus in Neckarau am Waldweg am 29. Januar und 26. Februar, jeweils nachmittags ſtatt. Meldeſchluß iſt am 25. Januar. Es kann heute ſchon geſagt werden, daß die kompletten Mannſchaften des Vereins für Körperpflege 1886 Mannheim, der Sportvereinigung 1884 Mannheim, der Boxy⸗ abteilung des Mannheimer Fußballklubs Phönir Mannheim, ſowie des veranſtaltenden Vereins Verein für Leibesübungen Neckarau antreten werden, ſo daß ſpannende Kämpfe zu er⸗ warten ſind. Literatur *„Sport und Sonne“, Das Januarheft bringt wieder Sport⸗ beiträge bekannter Meiſter und Sportſchriftſteller. Bevorzugt iſt diesmal natürlich der Winterſport. Walter König ⸗ München, ein bekannter Läufer behandelt die Vorbereitungen der Skiläufer zu den Olympiſchen Winterſpielen. Richard Girulatis bringt in⸗ tereſſante Einzelheiten über die Deutſche Fußball⸗Olympla⸗Mann⸗ ſchaft. Tennis⸗Weltmeiſter Lacoſte⸗ Frankreich und der Sport⸗ lehrer Dörr plaudern über ihre Sportarten. Außer dieſen Auf⸗ ſätzen enthält das Heft wie immer noch viele lehrreiche Beiträge, Prächtige Bilder ſchmücken zudem noch den reichhaltigen Text, (Verlag R. Celle⸗Eysler AG. Berlin SW.). Waſſerſtanssbeobachtungen im Monat Januar Rhein Pegel] 18. 19. 20. 21.23. 24. Meckar⸗Pegelſ 18. 19. 20, 21 23 24. Waldshut„ 1 71 0 Schuſterinſel o. 600 73.90.85 0,80.77 Mannheim.73.08 3,J07/8.37 3 843.22 290 2,20.12.11 2,30 2,15.11 Jagſtfeld„ 0 70 1,42 137 Maxau..8588 47 406 405 i Mannheim.—.02.95 3,163,213,12 Caub.41 3193250.68% Köln.008.158 3 26.27.48.85 Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. 5. H. Mannheim, E 6, 2 5 Direktton Ferdinand Heyme. Chefredatteur Kurt Fiſcher— Verantwortl, Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. S Kayſer— Kommunalpolttik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Miiller— Handelsteil“ Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Frans Kircher— Anzeigen i. V. Jac. ande lch kann dann Ihre Zahnpaste Chlorodont weiter empfehlen, daß auch unsere Mitmenschen zu einem guten Resultat kommen, wie ich. Anbei ein Bild, woraus Sie ersehen wollen, daß meine Zähne auch wirklich schneeweiß sind, trotz des Rauchens. Wenn das Bild nicht mehr benötigt wird, bitte ich um Rücksendung.“ Berlin-Tempelhof, Chr. R.(Originalbrief bei unserem Notar hinterlegt.)— Oberzeugen Sie sich zuerst durch Kauf einer Tube zu 60 Pfg., große Tube 1 Mk. Chlorodont- Zahnbürsten.25 Mk., für Kinder 70 Pf. Chlorodont-Mundwasser Flasche.25 Mk. verlange nur echt Chlorodont und weise jeden Ersatz dafür zurüdæ. Zu haben in allen Chlorodont- Verkaufsstellen. Man ebene, 9. Seite. Nr. 89 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 24. Januar 1928 2 Ein Blitküber die Chineſiſche Münzen und Vanknoten In China waren Banknoten im Umlauf, lange ehe dieſes Hebei mite in anderen Ländern gebräuchlich wurde. Der enezianer Marco Polo, der bekannteſte Weltreiſende des Mittelalters, der in den letzten Jahren des 13. Jahrhunderts den Mongolen Groß Khan Chubilai beſuchte und über Süd⸗ ching zurückkehrte, erzählt von einer eigenartigen chineſiſchen Währung. Wie er berichtet, war an dem Hofe des Khans ein dunkles Papier, das kunſtvoll aus der Rinde des Maulbeer⸗ Baumes gefertigt und mit dem Siegel des großen Kaiſers ver⸗ ſehen war, als Geld im Umlauf. Der Venezianer konnte ſich vor Erſtaunen nicht faſſen und hielt die Erſcheinung für etwas Wunderbares. Im fernen Oſten war das Papiergeld aber damals weit davon entfernt, etwas Ungewohntes zu ſein. Nach dem Tode des großen Khan ließ ſein unwürdiger Nachfolger Papiergeld in großen Maſſen herſtellen und rief dadurch die 5 Inflation hervor, die in der Geſchichte bekannt gewor⸗ den iſt. Wahrſcheinlich hat man damals in China aus den Erfah⸗ rungen der Inflation den Schluß gezogen, daß man am beſten überhaupt auf Geld verzichtete. Jedenfalls gewößnte man ſich daran, als Tauſchmittel nur noch ein gewiſſes Silbergewicht zu brauchen, den ſogenannten Tael, eine Silbermenge, die nach dem normalen Preiſe rund 2 Mark wert iſt. Da aber der Wert des Silbers ſich nicht gleich bleibt, ſo kann man von einer beſtimmten chineſiſchen Währung überhaupt nicht ſprechen. Die einzige Währungsgrundlage beſteht in einem gewiſſen Silbergewicht. Dieſes Tauſchmittel konnte in früherer Zeit allenfalls als hinreichend betrachtet werden. Die Art der modernen Geſchäfte aber erfordert irgend ein Zahlungsmittel. Deshalb hat die Mandſchu⸗Dynaſtie Silberdollars prägen laſſen, die etwa ein Tael wert waren. Als die Dynaſtie ge⸗ ſtüürzt und die Republik eingeführt wurde, kam auch der Sik⸗ berdollar außer Gebrauch. Erſt Nuan Schikai ließ wieder mehrere Millionen Silberdollars prögen. Nach ſeinem Sturz wurde aher die Silberwährung wieder aufgegeben. Seitdem Hat die Regterung in Peking kein Geld mehr prägen laſſen. Das Silbergeld, das noch im Umlauf iſt, ſtammt entweder aus der früheren kaiſerlichen Zeit oder aus der Regierungs⸗ zeit Muans. Es wechſelt in ſeinem Werte ſe nach dem Silber⸗ gewicht, das die einzelnen Münzen aufweiſen. Die Miinzen aus dem Jahre 1915 ſind ziemlich vollwertig, die anderer Jahr⸗ gänge dagegen ſind ſchlecht. Sie alle müſſen ſorgfältig gewogen und auf ihren Silbergehalt geprüft werden, ehe man ihren wirklichen Wert feſtſtellen kann. n Deutſchland Der„Spuk von Moabit“ geht wieder um Ein unheimlicher Mann, der aber nicht ſehr gefährlich zu ſein ſcheint, hat ſich fetzt wieder im Nordweſten Berlins geseigt. In den frühen Moraenſtunden erwachte hier die Pförtnerfrau eines Hauſes und ſah in ihrem Schlafzimmer einen fremden Mann, der ihr miteiner Taſchenlatern e ins Geſicht leuchtete. Aber noch bevor ſie um Hilfe rufen konnte, ſprang der nächtliche Gaſt wieder zur Tür hinaus und gverſchwand. Mitaenommen hatte er nichts. Eine Stunde ſväter. zwiſchen 4 und 5 Uhr, hatte eine Fa⸗ milie im erſten Stock des Seitenflügels das gleiche Erlebnis. Das Schlafzimmer der Eltern ſchloß er von außen ab. in das Zimmer der drei Töchter von 18—20 Jaßren dagegen aging er hinein. Als er dem einen Mädchen ins Geſicht leuchtete und ihr die Bettdecke weanehmen wollte. ermachte ſie und rief um Hilfe, Der Früßaaſt verſchwand auch ßer gleich wieder und entkam ſiher den Hof nach der Straße. Später eraen ſich. daß er in der Kſiche einen Apfel veyrſpeiſt und 6 Mark efn⸗ geſteckt hatte. Man hat es ßier ohne Zweifel mit demſelben Manne zu tun. der vor 17 Jahren einmal 14 Tage lang im Moabiter Stadtniertel Tnukte“ Auch damals verüßte er keine größeren Diebereien. Hier verzehrte er ein paar Stullen und dort ſonſt eine andere Kleiniakeit. Spielhöllen in Berlin f Nach der Schließung der Spielklubs ſind die wilden Spfelbetrleße in Berlin wieder ſtark in die Höhe ge⸗ gangen Die Polfzei hat in den letzten Tagen wieder eine ganze Reiße Razzien unternommen. In der vergangenen Nacht murde in der Schönhauſer Straße eine Spielßölle ausgefoßen. Beim Eindringen der Beamten ſprangen viele Gäſte aus dem Tenſter in den Hof hinaus. Es wurden nicht weniger als 38 Perſonen feſtoenommen. darunter 12 Perſonen. die bereits wegen Haſardſviels vorbeſtraft waren und meßrere Auslän⸗ der denen aus aleichen oder anderen Gründen ein Aufenthalt in Berlin verboten war. Oeſterreich Das Begräbnis eines Troubadonrs Der ungariſche Zigeunervrimas Cunpi poſzi ſtarß vor kurzer Zeit in Wien. Man hatte dem Verſtorbenen den Beinamen des unagariſchen Tronbabours gegeben. denn kein Pußtageiger brachte ſeinem Publikum ſo eindrucksvoll füßklingende Melodken zu Gehör. Euypi Joſzi ſtarb an den Folgen eines Lungenſeidens und wurde. da er ſich keinem an⸗ erkannten Bekenntniſſe zu rechnete. oßne Beiſein der Geiſtlich⸗ keit ßegraßen. Aus gans Wien und Umaebung kamen jedoch die Angehörigen ſeines Stammes herbei. um im die letzte Ehre zu erweiſen. Cuvni Joſzi wurde ſeine Lieblinasgeige ins Grab mitgegeben. Auf den Schultern ſeiner Orcheſter⸗ mitalieber und unter den Klänger von 120 Zigennergeigen wurden die irdiſchen Ueßerreſte in die Erde geſenkt. Ein ſelt⸗ ſames Trauerorcheſter, das weder Märſche nock Chorzle ſnielte. ſondern die alten melancholiſchen Zigennerweiſen. durch deren Vortrag der Verſtorbene ſtets ſeine Zußärer zu Tränen ge⸗ rührt hatte. Als die Erdſchollen auf den Sara rollten, ſpielten die Pußtaſöhne alte Wiegen und Schlummerlieder, die die Mütter in den Städten Ungarns ihren Kindern ſingen. a. a Der Dieb als Schaufenſtervnvpe Aus Graz wird gemeldet: In dem Städtchen Voftsber 0 berſuchte fünaſt ein Dieb in das Geſchäft des Kaufmanns Weiß einzudringen. Aber der Kaufmann hatte ein Alarm⸗ läutewerk angebracht, das fabelhaft funftionterte. Sofort eilte Herr Weiß mit einem Stock bewaffnet herbei und der über⸗ raſchte Dieb wußte ſich nicht anders zu helfen, als in das Schaufenſter zu ſpringen, wo er in einen Damenvelsmantel ſchſüfte, ſich einen Damenßut tief ins Geſicht ſtülvte und dann. mit dem Geſicht zur Straße, die Auslagevnnne ſnfelte. Herrn Weiß aber entaina die Bereicherung ſeines Schaufenſters nicht. Er holte ſich den ungebetenen Gaſt heraus und ſſperaab ihn der Polizel. Das Gericht verdonnerte den Schäker au 6 Mo⸗ naten Kerker. 8 Ungarn Eine rückgängig gemachte Todeserklärung Aus Budapeſt wird gemeldet: Der Großgrundbeſitzer Graf bor Lazar war vor dem Krieg nach Amerika ausgewan⸗ ert. Da er fahrzehntelang kein Leuenszeſchen vo ſich gab ließen ihn vor einem Fahre ſeine Geſchwiſter, G. und Gräfin Morie. für tot erklären. Die beld Daneben gibt es in China eine Unmenge von Banknoten. Jede chineſiſche Reglerung— und es gibt ihrer mindeſtens ein Dutzend— läßt Banknoten drucken, die zum Teil völlig wert⸗ los ſind, zum Teil aber auch zum vollen Silberwert des nominellen Betrages angenommeſ werden. Dazu kommt, daß jede chineſiſche Bank von irgendwelcher Bedeutung und jede große ausländiſche Bank in China ihre eigenen Noten ausgibt. Auch die von den ausländiſchen Banken gedruckten Noten lauten auf chineſiſche Silberdollars und werden überall gern zum vollen Werte ihres Nominalbetrages angenommen. Die chineſiſchen Banknoten haben meiſtens eine abenteuerliche Laufbahn, wie wir ſie aus den Zeiten unſerer Inflation nur allzu gut kennen. Sie treten vielleicht mit einem ganz anſehnlichen Silberwert ins Leben, kommen aber dann im Laufe der Zeit immer mehr herunter, bis ſie ihr Daſein mit dem Papier⸗ werte beſchließen. Als Beiſpiel diene die Zentralbank von China, die in Kanton von dem bekannten chineſiſchen Republi⸗ kaner Sunyatſen gegründet wurde und ebenſo wie die aus⸗ ländiſchen Banken ihre eigenen Noten im Umlauf brachte. Dieſes Papiergeld galt als gut, bis zum April vorigen Jahres die Kantonregierung durch die innere Uneinigkeit der ſüd⸗ chineſiſchen Bewegung und durch militäriſche Aufſtände ins Wanken geriet Nunmehr ging es mit den Noten der Zentral⸗ bank von China bergab. Im Junjf waren ſie kaum noch etwas wert und ſind gegenwärtig nur noch eine papierne Erinnerung. Aehnlich wie die Zentralbank haben auch chineſiſche Ban⸗ ken in Schanſi, Peking, Schanghai und in einer großen Zahl anderer chineſiſcher Städte ihre eigenen Noten in Umlauf geſetzt. Auch der ſogenaunte chriſtliche General Feng brachte ſein eigenes Papiergeld unter die Leute. Die Ein⸗ zigen, die an dem amerikaniſchen Papiergeld etwas verdienen, ſind die Amerikaner. Die Chineſen finden beſonderes Gefallen an Banknoten, die entweder durch ihre Zeichnung oder durch ihre Farbe etwas beſonderes darſtellen. Derartiges Panter⸗ geld kann aber in China ſelbſt nicht angefertigt werden. Man bezieht es deshalb faſt ausſchließlich aus Kalifornien. Fur bunte und gut gezeichnete Banknoten. die etwa einen Nominal⸗ wert von 40 Millionen chineſiſcher Dollars haben, müſſen die Chineſen der amerikaniſchen Druckfirma etwa 3400 000 Dollars zahlen. nur Zahlung in amerikaniſchem Golde, die ſich über zu verſanden, kommen alſo Selbſtverſtändlich nehmen die Amerikaner Bei der Pavierflut, China ergießt, um bald in völliger Wertloſigkeit auf ihre nur die Amerikaner Koſten. traten darauf die Erßſchaft ihres Bruders an. Nun erhielt die Familie nor einiger Zeft einen Brief von dem verſchollenen Grafen Tibor aus Virginia. Da aber die Geſchwiſter die Echt⸗ heit des Briefes bezweifelten und annahmen. eine Verbrecher⸗ bande wolle ſich in den Beſitz der Erbſchaft ſetzen, wurden Recherchen eingeleitet. Nun traf aber vom Grafen Tibor neuerlich ein Brief ein, der von einem Notar beglaußiat war. In dieſem, an ſeinen Bruder Dionns gerichteten Schreiben reproduzierte der Verſchollene ein Geſpräch. das er mit ſeinem Bruder beim Begräbnis ihres Vaters geführt hatte. Dieſer Beweis wurde nun für echt befunden und es iſt nun der An⸗ trag geſtellt worden, die Todeserklärung wieder rückgängig zu machen. Pole Doppelleben eines Banditen In Sosnowiee wurde der ſehr vermögende 51ährige Kaufmann Johann Lewandowſk durch Beamte der Lod⸗ zer Unterſuchungspolizei wegen Teilnahme an vielen Ban⸗ diten⸗Ueberfällen verhaftet. Der Verhaftete iſt ein berüchtig⸗ ter Bandit der in Wirklichkeit Joßaun Walnzewſki heizt und beretts 14 Jahre Zuchthaus wegen ſchwerer Raußltherfälle ab⸗ geſeſſen hatte. Er erfreute ſich in ſeiner Stadt allgemeiner Hochachtung, da niemand von ſeinem Doppelleben etwas ahnte. Bei ſeiner Verhaftung verſuchte er ſich mit einem Revolver zu erſchießen, doch wurde er daran gehindert. Jngoflavien Amtlich beglaubigte Totenerweckung In Karlowatz, einer Stadt in Slawonien, kam die Polizei einem ſeltſamen frommen Betrug auf die Spur. Die Angehörigen eines Geſchäftsmannes, der in hohen Fahren ge⸗ ſtorben war, zeigten den Tod nicht der Behörde an, ſondern verbaraen den Todesfall und den Körper des Verſtorbenen länger als eine Woche, weil ſie den Verſuch machen wollten, den Toten durch Gebete wieder aufzuerwecken. Sie bedienten ſich dazu eines angeblich wundertätigen Hirten namens Arſa Ewetkowic, der telegraphiſch nach Karlowatz gerufen wurde. Als die Polizei von dieſer Angelegenheit erfuhr, ordnete ſie die ſofortige Beſtattuna des Toten an und wies den Schaf⸗ hirten aus der Stadt. Der Hirte zeiate auf der Puljfseiſtation, wo man ihn vernahm. ein dickes Buch in dem 72 Gemeinde⸗ behörden in Serbien. Bosnien und der Herzegowina efdlich be⸗ ſcheinigt hatten daß er einen oder ſogar meßrere Tote in jeder Gemeinde ins Leben zurückgerufen habe. Die Behörde ließ ſich aber durch dieſe amtlichen Beglaußfaungen nicht betören. ſon⸗ dern ſorgte dafür, daß der angebliche Totenerwecker keinen meiteren Hufng mehr in der Stadt anrſchten konnte. Eine Erbſchaftsangelegenheit, die zwiſchen Port Natal in Slidafrika und Proßnitz ſpielt, beſchäftigt nach dem„Wiener Neuen Journal“ gegenwärtig die Olmützer Polizei. Am 3. Februar 1914 ſtarb in PortNatal der Grübenbeſitzer James Dela vare und hinterließ ein Vermögen von 93 Millionen Dollar, ohne ſemanden zum Erben einzuſetzen. Dieſes Geld wurde in Dover in Maryland angelegt und iſt inzwiſchen rieſig angewachſen. Die Nachricht von dem Tode des füdafri⸗ kaniſchen Nabobs ging damals durch alle Zeitungen der Welt und kam dadurch auch zur Kenntnis der in Proßnitz wohnen⸗ den Frau Maria Delavare. Dieſe hakte in ihrer Jugend einen Neger namens Delavare kennen gelernt und geheiratet. Vor ſefnem Tode hatte der Neger ſeiner Frau erzählt, in Südafrika lebe ein millionenreicher Verwandter, von dem er noch eine große Erbſchaft zu erwarten hätte. Frau Delavare hatte alle Mittel in Bewegung geſetzt um ſich in den Beſſtz des ihr gebührenden Erbes zu ſetzen. Mit größter Mſthe hafte ſie ſich alle Dokumente verſchafft, durch welche die Verwandt⸗ ſchaft mit dem Südafrikaner nachgewieſen wurde. Dabei war ihr ein Ingenieur namens S 5 ora behilflich geweſen. Infolge des Krieges und der Nachkriegswirren war die Angelegenheit ins Stocken geraſfen. Im Seytember vorigen Jahres hatte nun Ingenieur Sekora in Olmütz zufällig den Chauffeur Anton Kopal kennen gelernt, einen einund⸗ zwanzigiährigen fungen Menſchen, der in Wien gehoren iſt. Koval erzählte Sekora, er habe ganz Amerika und Afrika be⸗ chwiſter Richtigen, die E reiſt. Aus dieſem Grunde hielt Ingenieur Sekarg den jun⸗ gen 8 der ſehr gewandt aufzutreten verſtand, für den röſchaftsfache zum rfolge zu führen. Er über⸗ Frontſtellungen machen ſich —— elt Tod eines mehr als hundertjährigen italieniſchen Prieſters In Turin ſtarb im Alter von 104 Jahren Don Pero Galli, der älteſte der italieniſchen Prieſter. Nach der Schil⸗ derung der italieniſchen Blätter war der Greis bis zuletzt rüſtig und lebensfroh. Seine einzige Schwäche beſtand in der Vorliebe für das Zitieren lateiniſcher Verſe. Nach ſeinen eigenen Worten war die Lebensregel. der er ſein hohes Alter und ſeine unverminderte Friſche verdankte:„Die Bibel für den Geiſt und Polenta für den Körper.“ Polenta, das Haupt⸗ nahrungsmittel des italieniſchen Bauern,. und überhaupt ein italieniſches Nationalgericht, iſt ein Maisgrützebrei in Fett ge⸗ backen. 5 Litauen Die Eiſenbahn als Findelſtätte b In der letzten Zeit. ſo ſchreibt die„Rigaiſche Rundſchau“, ſcheint das Ausſeßen von neugeborenen Kindern in Etſenbahn wagen modern geworden zu ſein. Vom 1. Januar an haben bereits ſechs Mütter ihre Säuglinge in Eiſenbahnwagen„vergeſſen“ und es der ſo viel geplagten Eiſenbahnverwaltung überlaſſen, für die weitere Lebensfahrt der armen Würmer zu ſorgen. Mit dem Berliner Zuge ſind drei Babies allein und wohlbehalten in Riga eingetroffen; die litauiſchen Behörden wiederum melden, daß in den letzten Wochen zwei nur einige Wochen alte Lettländer in Litauen eingetroffen ſind. Da die ausgeſetzten Kinder gut verborgen ind, werden ſie, falls ſie ihre Anweſenheit nicht vorzeitig durch Schreien verraten, meiſt erſt am Endpunkt ihrer Reiſe beim Reinigen des Wagens entdeckt. Vor einigen Tagen entdeckte ein Schaffner in Riga bei der Reinigung eines Wa⸗ gens unter der Bank ein Körbchen; er öffnete dieſes und fand in ihm in Lumpen gehüllt und friedlich ſchlummernd ein etwa vier Wochen altes Kind. Die aufgefundenen Kinder werden dem Säuglingsheim übergeben. Belgien 0 Japaniſche Auszeichnung für ein Brüſſeler Wahrzeichen Japan hat der bekannten Brüſſeler Brunnenfigur „Manneken Pis“, dem Wahrzeichen von Brüſſel, eine beſon⸗ dere Ehre erwieſen. In der japaniſchen Legende nimmt Momo⸗Taro einen ähnlichen Platz ein wie die Brunnenfigur in der Chronik der Stadt Brüſſel. Um dieſe Verwandtſchaft auch äußerlich zum Ausdruck zu bringen, iſt das Gewand des Helden Momo⸗Taro der Brunnenfigur verliehen worden. Die Feier war nach der Schilderung der Brüſſeler Blätter außerordentlich eindrucksvoll. Das Gewand aus feiner Seide, reich mit Silber⸗ und Goldſtickereien verſehen, wurde der Brunnenfigur von Adatſchi, dem japaniſchen Botſchafter in Brüſſel, mit Hilfe eines Vertreters der japaniſchen Preſſe angelegt. Der Oberbürgermeiſter von Brüſſel, Max, nahm die Widmung mit Dankesworten entgegen. 5 Frankreich Die Ausbeutung der franzöſiſchen Schlachtfelder In Frankreich iſt ein Teil der Schlachtfelder im Kriegs⸗ zuſtand erhalten geblieben, in erſter Linie zugunſten der Fremdeninduſtrie, die im Sommer Führungen in dieſen Be⸗ frken veranſtaltet. Die Verwahrloſung der ehemaligen aber auch andere zunutze, indem ſie den Boden nach Krlegsmaterial abſuchen und die Funde verkaufen. Trotzdem die franzöſiſche Regierung dieſen Han⸗ del wiederholt verboten und ſtrenge Ueberwachung angeord⸗ net hat, kommen doch immer wieder neue Fälle vor. So wird aus Boulogne berichtet, daß die franzöſiſche Behörde gegen⸗ wärtig wieder einmal einem ſchwunghaften Handel mit ſolchem Altmaterial auf der Spur iſt. Der Vertrieb dieſer Metallgegenſtände iſt deshalb unter Umſtänden ſehr gefähr⸗ lich, weil ſich noch zahlreiche Exploſivgeſchoſſe darunter he⸗ finden, die noch nicht unſchädlich gemacht worden find. Es ſind eine Reiße von Händlern in Lille, Cambrai, Arras und Boulogne in die Angelegenßeit verwickelt. Ferner hat in den Geſchäftsräumen einer engliſchen Firma in Boulogne eine Hausſuchung ſtattgefunden. Man hat hier tatſächlich eine große Anzahl von geladenen Schrapneſls und Granaten und anderem gefährlichen Mate: jal vorgefunden und beſchlag⸗ nahmt. Die franzöſiſchen Behörden ſetzen die Unterſuchung mit großem Eifer fort. Dem ganzen Handel und den damit verbundenen Gefahren würde am ſicherſten ein Riegel vor⸗ geſchoben, wenn man ſich entſchließen könnte, die Schlacht⸗ felder ſamt und ſonders aufzuräumen und wieder zu bebauen. Spanien Ein Piſtolenduell mit überraſchendem Ausgang In dem Park des Queluz⸗Palaſtes in der Nähe von Liſſabon wurde am Samstag vorſger Woche nach einem Be⸗ richt engliſcher Blätter zwiſchen dem früßeren Ratspräſiden⸗ ten Cunhaleal und dem Leutnant Pintocorrea ein Duell auf ſonderbare Art„ausgefochten“ Der Ehrenhandel hatte ſich bereits monatelang hingezogen, ehe man ſich dazu entſchloſſen hatte, die beiden Gegner einander mit der Piſtole in der Hand gegenüberzuſteflen. Man hatte die Duellanten in einer Entfernung von 35 Schritten aufgeſtellt und nach bekannten Regeln beſtimmt, daß die Piſtolen abgefeuert wer⸗ den ſollten, ſobald der Unparteiiſche bis drei gezählt hätte. Der ehemalige Ratspräſtdent warf ſich aber ſchon bei der Zahl zwei zu Boden und feuerte gleichzeitig mehrere Male wie wild in die Luft. Sein Gegner verzichtete unter dieſen verſößnt Umſtänden darauf, ſeine Waffe abzuſchießen und ſchied un⸗ von dem„Kampfplatz“, 5 Die Rieſenerbſchaft aus Südafrika gab ihm die wichtigen Dokumente mit dem Erſuchen, ſie in Wien dem engliſchen und dem amerikaniſchen Konſul vor⸗ zulegen und die Erbanſprüche der Frau Marie Delavare gel⸗ tend zu machen. Kopal fuhr katſächlich nach Wien, kehrte aber, höchſt kleinlaut geworden, von dieſer Reiſe zurück und be⸗ richtete, er hätte nicht vief auszurichten vermocht. Allerdings hätten ſich zwei Wiener Rechtsanwälte, Doktor Felix Hitſ ch ⸗ mann und Dr. Ludwig Kaltenegge 1, bereit erklärt, ſich für die Sache zu intereſſieren und dieſen hätte er die Doku⸗ mente übergeben. Als einjge Wochen vergingen, ohne daß Ingenteur Sekora oder Frau Delavare in der Angelegenheit etwas hörten, be⸗ gann Sekora Verdacht zu ſchöpfen. Er wandke ſich brieflich an die Wiener Rechtsanwälte. Dr. Hitſchmann teilte mit, er habe die Dokumente nie bekommen. Kopal babe wohl einmal telephonſſch angerufen und eine Zeit für einen Beſuch ver⸗ einbart, ſei aber dann nicht in der Kanzlei erſchienen. Von Dr. Kaltenegger bekam Ingenieur Sekora keinerlei Beſchafd. Konal will, wie er Sekora erzählte, gelegentlich eines zweiten Beſuches in der Kanzlei Dr. Kalteneggers der im November ſtattgefunden baten ſoll. auf dem Schreibliſch des Anwalts einen Brief geſenen haben, in welchem eine Perſönliehegit 500 00 Doſtar bot, falls die Dofnmente der Pran verſchmän⸗ den. Sekora hat nunmehr bei der Olmützer Polisef die An⸗ zeige erſtattet und geſtern murde oval verhaftet, da der Ver⸗ dacht beſteht, daf er die Dokumente veruntrent hat, Koval erklärt, non der Angelegenßeit nichts zu wiſſen. Es müſſe ſe⸗ mand mit ſeinem Namen Mißbrauch getrieben hahen. Der Aufklärung der Angelegenheit wird mit großem Intereſſe entgegengeſehen. 1 1 4 Dienstag, den 24. Januar 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5 75 Seite. Nr. 39 Die Wellkohlenerzeugung 1927 Neue Rekorderzeugung Obwohl es noch einige Monate dauern wird, bis man einen ge⸗ nauen Ueberblick über die Weltkohlenerzeugung auf Grund des 1975 handenen ſtatiſtiſchen Materials erhält, kann man doch ſchon jetzt feſtſtellen, daß die Förderung 1927 eine neue Rekkordhöhe er⸗ reicht hat. Das iſt in erſter Linie dadurch möglich geweſen, daß in der Welt⸗Kohleninduſtrie nur ſehr wenige ſoziale Kämpfe zu ver⸗ zeichnen waren, und daß man 1927 infolgedeſſen unter normaleren 8 Bedingungen als in den letzten Jahrer arbeiten konnte. Eine 1 Steigerung der Förderung iſt dann auch durch die Ver⸗ längerung der Arbeitstage in England und Spanien erreicht worden. Nur ein Teilſtreik in der Weich⸗ 1 kohlen⸗Induſtrie der Vereinigten Staaten verurſachte einen Ausfall 2 pon ca. 40—50 Millionen Tonnen. Aber dieſer verhältnismäßig 3 ſterke Ausfall in den Vereinigten Staaten wurde durch die Produk⸗ „ tions⸗Erhöhungen in den anderen Zentren wieder ausgeglichen. Nach der Förderungsſtatiſtik des Völkerbundes belief ſich die Welt⸗Kohlenförderung Anfang 1927 auf 115 Mil ⸗ 1 onen Tonnen monatlich. Im März wurde der Rekord von 21 Millionen Tonnen erreicht, wobei die Welt⸗Braunkohlenför⸗ derung von ca. 15,8 Mill. To. nicht einbegriffen iſt. Eine engliſche ö Schätzung, die ſich auf die Förderung für die erſten 10 Monate des 1 Jahres ſtützt, beziffert die Welt⸗Kohlenförderung für die Haupt⸗ 0 erzeugungs⸗Länder wie folgt: enn ern nne 1 1927 1926 1925 4 in Millionen Tonnen: Vereinigten Staaten 556,5 601,7 530,8 Großbritannien 259, 128,8 248,1 Deutſchland 185,0 176,4 163,8* Frank 37,3 35,7 29,1 Frankreich 51,8 51,4 47, 1 Japan 30,0 29,2 81,5 Rußland 30,6 26,4 17,6 Indien 21,0 20,2 21,1 Belgien 27,3 26,0 23,1 Saargebiet 13,5 13,7 13,0 Tſchechoſlowakei 14,4 14, 16,9 Holland 9,2 6,6 6,8 Kanada 12, 11,7 9,4 Südafrika 121 12,4 11,2 Insgeſamt 1 259,9 115,2 1 169,7 Die vorliegende Liſte enthält einige der kleineren Erzeugungs⸗ länder nicht. Ihre Förderung hat jedoch für den internationalen Kohlenmarkt kaum Bedeutung. Aus der Geſamtſchätzung geht her⸗ vor, daß das neue Jahr eine neue Rekord⸗Koßhlenförderung bringen wird. Im Jahre 1913 belief ſich die Welt⸗Kohlenförderung auf 1241,7 Millionen Tonnen. 5 *] einſchl. Braunkohlnfördrung * Eine neue Hypothekenbank. Unter der Firma Nord weſt⸗ deutſche Bodenkreditbank AG. iſt unter Beteiligung der Bankhäuſer Z. H. Gumpel in Hannover und Jaffa u. Levin in Berlin eine Hypothekenbank mit einem Aktienkapital von 2 Mill. Mark mit dem Sitz in Bückeburg gegründet worden. Dem AR. ge⸗ hören an Dr. G. Gumpel(Hannover], Dr. J. Kahn⸗Jaffa(Berlin, Notar Dr. E. Friedländer und RA. Dr Birnbaum(Berlin). Den Vorſtand bilden Dr. Bernhard Kahn und Dr. Fritz Pudor. * Um die Phönix⸗Dividende. Im Zuſammenhang mit dem zu⸗ nehmenden Intereſſe für Aktien der„Phönix“, AG. für Bergbau und Hüttenbetrieb in Düſſeldorf, waren an der Börſe Gerüchte zu hören, daß die Phönix⸗Dividende die Ausſchüttung der Stahlwerke um 1 v. H. überſteigen würde. Hierzu hört man nun, daß einige nicht in die Vereinigten Stahlwerke eingebrachten Beteiligungen des Phönix recht gut aoſchneiden werden, aller Vorausſicht nach aber nur die gleiche Gewinnausſchüttung wie beim Stahltruſt zur Ver⸗ teilung gelangen wird. Da man ſchon fetzt annehmen kann, daß trotz aller noch vorhandenen Widerſtände die Vereinigten Stahlwerke 6 v. H. Gewinnanteil zahlen werden, ſind auch beim Phönix nur 6(3) v. H. zu erwarten. 5 * Eſſener Bergwerksverein König Wilhelm in Eſſen.— Wieder 12 v. H. Dividende. Die G. wird für das am 31. Dez. abgelaufene GJ. wieder 12 v H. Gewinnanteil auf die StA. und 17 v. H. auf die Prioritätsanteile ausſchütten. Dieſe Gewinnausſchüttung iſt durch das bekannte Abkommen mit dem Stumm⸗ Konzern als Min⸗ deſtgewinnanteil feſtgelegt und wird unabhängig auch von einem Minderergebnis für das GJ. 1927 vorgenommen. Dagegen ſeien die Preiſe unzureichend. 5 .2 G. Wohlmuth u. Co. AG. in Furtwangen. Die GV. ge⸗ nehmigte einſtimmig den Abſchluß. Dem AR. wurde RA. Dr. Kutt⸗ Mannheim neu hinzugewählt. Aus dem vorgelegten Ge⸗ ſchäfts bericht iſt zu entnehmen: Während das vorausgegangene Ge⸗ schäftsjahr mit einem Verluſt abgeſchloſſen hat, weiſt die diesjährige Bilanz einen Reingewinn von 4699,95/ auf. Der Brutto⸗ überſchuß beträgt 414 468,76, der wie folgt beanſprucht wurde. Geſamtunkoſten 363 863,57 J, Abſchreibungen 45 905,24, ſodaß der enannte Reingewinn zum Vortrag auf neue Rechnung verbleibt. n der Bilanz erſcheinen unter den Aktiven Immobilien mit und Mobilien mit 32 500, Außenſtände und Guthaben mit 540 685,70 Mark(darunter 76 167,75/ Wechſel) und Waren mit 312 914,69. ie Paſſiven betragen neben dem Aktienkapital mit 400 000 und dem Reſerveſonds mit 40 000 /, Darlehen und dergleichen 75 677,81 a verſchiedene Verbindlichkeiten 469 040,64/(darunter 316 103 Bank⸗ ſchulden und 78 378 Akzeptverpflichtungen), Deleredere 20 000 und Rückſtellung 175 781,99 J. 5 * Deutſche Bergin Ach. in Heidelberg.— Erhöhte Unterbilanz. Die Geſellſchaft, deren AK. von 1 Million/ ſeit Jahren im Beſitz der Internationalen Bergin Compagnie voor Olie en Kolenchemie im Hag ſich befindet— auch Vertreter der J. G. Farben ſitzen im Aufſichtsrat der Heidelberger Geſellſchaft—, berichtet über das Jahr 1926, daß umfangreiche Verſuche in den kontinuierlichen Verſuchs⸗ anlagen durchgeführt, und für eine Reihe von Kohlenſorten die tech⸗ niſchen Arbeſtsbedingungen im Dauerbetrieb und die Ausbeute an Oel aus der Kohle feſtgeſtellt worden ſind. Das bezieht ſich auf die ſogenannte kleitechniſche Apparatur, während in der Rheinauer Groß⸗Verfuchsanlage für Verflüſſigung von Kohle, welche Anfang 1925 betriebsfertig geworden war, neue Arbeiten nicht vorgenommen urden. Das Ergebnis war befriedigend. Die Hochdruckapparatur harbeitete zufriedenſtellend und die Ausbeute an Oel entſprach den 5 Erwartungen. Ueber die Wiedergewinnung des Waſſerſtoffs aus den Reaktionsgaſen wurden umfangreiche Forſchungsarbeiten neu aufgenommen und beträchtliche Fortſchritte erzielt. Auch wurden Verſuchsarbeiten zur Unterſtützung der Verhandlungen der Intern. Bergin Cie, ausgeführt. Die Anlage ſteht nach der Bilanz nach rund 200 000% Abſchreibungen noch mit 1 638 287/ zu Buch gegen 1818 929„, im Vorfahr. Die ſchon im Vorfahr mit 245 326 aus⸗ gewieſene Unterbilanz erhöhte ſich durch den Saldo der Einnahmen und Ausgaben um 70800 4 auf 315 626. Neben dem AK. von 1 Mill. 4 haben Gläubiger 1018 952 4(1 155 130) au fordern. Vergleichsverfahren und Konkurſe im Handelskammer⸗ 5 bezirk Mannheim 5 8 Vergleichsverfahren: Aufgehobene: Bauunternehmer P. Binger 25 alleiniger Inhaber der Firma Bingert, Baugeſchäft in unheim, Heinrich Lanzſtr. 24.(Nach Beſtätigung des Vergleichs gemäß 8 67 Abſ. 1. a N f Eröffnete: Elektro⸗ Metallgeſel!⸗ bangen. 0 g. Mannheim, D 2,6.(KB.: Rel. Rödlingshöfer in annheim, A 3, 9, Fernſpr. 33391).— Wil[i Lauck, Mannheim⸗ Feudenheim, Neckarſtr. 14.(KB.: Kaufmann Heinrich Job in Mann⸗ heim, Thoräckerſtr. 5, Fernſpr, 28539).— Aufge hobene: Kauf⸗ mann Robert Kahn, Inhaber der Firma Damenmoden Robert Kahn in Mannheim,(früher C 1,).(Nach Abhaltung des Schluß⸗ termins und Vornahme der Schlußverteilung).— Schuhhändler Kaſpar Schwabel in Ketſch.(Schlußtermins und Schlußver⸗ teilung). Jacob Dorn jun., Cigarrenfabrik in Hockenheim. Nach Schlußtermins und Schlußvertellung).— Lutz u. Co.,(In⸗ baber Karl Lutz u. Alfred Leva) Wolle und Strumpfwaren, Ma⸗ ſchinenſtrickerei, R 8, 5a.(Nach rechtskräftiger Beſtätigung des Zwangsvergleichs aufgehoben). . 1 8 Die auf den Stichtag des 18. Jan. Reichsamts 5: Großhandels ſtand ahlen. 5 e Großhandels⸗Inderziffer des Statiſtiſchen war mit 138,8 gegenüb er Von den Hauptgean 20 000, Maſchinen, Anlagen und Einrichtungen mit 79 100, Werkzeuge Roggen inlneuer25.75. Vorwoche(189) nahezu unverändert. die Indexziffer für Agrarſtoffe um 1 Das ruſſiſch⸗ amerikaniſche Geſchäft Ruſſiſche Umwerbung der amerikaniſchen Wirtſchaft— Aus bau des ruſſiſch⸗amerikaniſchen Handels— Das Naphtha⸗ geſchäft— Der Farquahr⸗Vertrag (Von unſerem Moskauer Berichterſtatter) Noch vor dem Bruch mit England machte ſich in der ruſſi⸗ ſchen Außenhandelspolitik die Tendenz bemerkbar, das Ge⸗ ſchäft mit Amerika größtmöglichſt zu foreieren. Nachdem der Abbruch der ruſſiſch⸗engliſchen diplomatiſchen Beziehungen vollzogen wurde, ſetzte dieſe Politik der Sowjetregierung mit neuer Stärke ein. Dieſe Umwerbung der amerikaniſchen Wirtſchaft durch die Sowjetregierung iſt nicht zuletzt auf politiſche Momente zurückzuführen. Es iſt anzunehmen, daß man in Moskau von einem ſtarken Ausbau des ruſſiſch⸗amerikaniſchen Geſchäfts einen Fortſchritt in der bis heute noch ſtagntierenden Frage der Anerkennung der Sowjetregierung durch Amerika erhofft. Nun iſt nicht zu leugnen, daß es der Sowjetregierung ge⸗ lungen iſt, den Handel mit den Vereinigten Staaten im Wirt⸗ ſchaftsjahr 1926⸗27 bedeutend auszubauen, was ſich aus den nachfolgenden ſowjetamtlichen Daten ergibt(in Mill. Rbl.]: 1926/2 7 1925% 2 6 .S. A. Deutſch⸗ Eng⸗.S. A. Deutſch⸗ Eng⸗ land land land land Geſamtumſatz 116,7 325,0 294,6 145,0 283,2 912,5 Ausfuhr nach 17,3 167,6 197,5 25,1 111,0 187,1 Einfuhr aus 149,4 157,7 97,1 119,9 172, 125,4 Es iſt überaus bemerkenswert, daß vom allgemeinen Rückgang des ruſſiſchen Imports, der im Wirtſchafts jahr 1926⸗27 zu verzeichnen war, ſämtliche wichtigſten Lieferländer Rußlands mit einziger Ausnahme der Vereinig⸗ ten Staaten betroffen worden ſind. Während beiſpiels⸗ weiſe die ruſſiſche Einfuhr aus Deutſchland im Berichtsjahr von 172,2 Mill. Rbl. 1925⸗26 auf 157,7 Mill., und diejenige aus England von 125,4 Mill. auf 97,1 Mill. zurückgegangen iſt, ſtieg der Import aus Amerika von 119,9 Mill. auf 4% Miu. Rubel. Intereſſant iſt ferner, daß die ruſſiſche Handelsbilanz im Verkehr mit Deutſchland und England zugunſten Ruß⸗ lands altiv iſt, während ſie im Verkehr mit den Vereinigten Staaten einen ſehr erheblichen Paſſivſaldo zu Ungunſten Rußlands aufweiſt. Dieſe Tatſache beweiſt am beſten, daß Rußland in der zweiten Hälfte des Wirtſchaftsfahres 1926⸗27 die Vereinigten Staaten bei der Auftragsvergebung auf Koſten der genannten beiden anderen Lieferländer berück⸗ ſichtigt hat. Auch der prozentuale Anteil der Vereinigten Staaten am ruſſiſchen Geſamtimport iſt 1926⸗27 im Vergleich zum Vor⸗ jahre ſtark geſtiegen(in): 1926/7 1925/26 Vereinigte Staaten 29,0 17,8 Deutſchland 25,2 25,6 England 15, 18,6 Somit haben die Vereinigten Staaten 1926⸗27 England in der ruſſiſchen Einfuhr verdrängt und den zweiten Platz, hart hinter Deutſchland eingenommen. In der ruſſiſchen Einfuhr aus Amerika nahmen 1929 ⸗27 Rohſtoffe(Baumwolle uſw.) mit 50 505 000 Dollar gegenüber 8 039 000 Dollars 1913⸗14 den erſten Platz, Landmaſchinen(vor allem Traktoren) den zweiten Platz ein. Von der amerikg⸗ niſchen Geſamtausfuhr an Landmaſchinen entfielen 25 v. H. auf den Export nach Rußland, von der Traktorenausfuhr 14 v.., von der Baumwollausfuhr 10 v. H. Die Einfuhr von Induſtrieausrüſtungen weiſt gegenüber 1913⸗14 ebenfalls eine ſtarke Steigerung auf und zwar von 4292 000 Dollar auf 11285000 Dollar. Mithin ſpielen die Vereinigten Staaten als Lieferant von Anlagen für die Sowjetinduſtrie eine ſteigende Rolle. In der ruſſiſchen Ausfuhr nach den Ver⸗ einigten Staaten, die noch immer relatiy gering iſt, entfielen 10 Mill. Doll. auf Rauchwaren gegenüber nur 312 000 Doll. 1913⸗14, wobei die Abſchlüſſe in zunehmendem Maße direkt mit den amerikaniſchen Abnehmern getätigt wurden, 621000 Doll. auf Borſten(19 000). Die Rohlederausfuhr— 344900 Doll.— war im Vergleich zum Vorkriegsexport(13,5 Mil⸗ lionen Doll.) nur gering. Auch die Holzausfuhr nach den Vereinigten Staaten blieb ſtark hinter dem Vor rien ande zurück. Von der amerikaniſchen Geſamteinfuhr an Därmen entfielen 33,5 v. H. auf den Import aus Rußland. In den letzten Monaten ſind ruſſiſcherſeits in den Ver⸗ einigten Staaten ſowie mit Vertretern amerikaniſcher Fir⸗ men in Moskau und Leningrad Verhandlungen üher Ma⸗ ſchinenlieferungen und dergleichen eingeleitet worden. So wurden mit der amerikaniſchen Firma Chain, Beldt u. Co. Verhandlungen über Lieferung von Conveyeranlagen für die Leinigrader Fabriken, vor allem für Metall⸗ und Sägewerke und das Waſſerkraftwerk„Swirjſtroj“ angebahnt, wobei die Firma Niederlaſſungen in Moskau und Leningrad zu errich⸗ ten plant. Sodann wird mit der Firma Weſtinghouſe äber weitere Lieferungen der Firma für den Naphthatruſt des Bakugebiets„Asneft“ verhandelt. Größere Beſtellungen für das Waſſerkraftwerk„Dujeproſtroj“, in erſter Linie auf An⸗ lagen zur Mechaniſierung der Bauarbeiten, ſind in Amerika bereits vergeben worden. Die Chicagper Maſchinenbaufirma Sullivan erhielt gleichfalls größere Beſtellungen auf Dreh⸗ hänke, Kompreſſoren und andere Aus cüſtungsgegenſtände. Mit dem amerikaniſchen Finanzmann Lindſay wurden Ver⸗ handlungen üher Beteiligung amerikaniſchen Kapitals am Ausbau des ruſſiſchen Flugweſens eingeleitet, wobei auch die Mitarbeit deutſcher Wiptſchaftskreiſe in Ausſicht genommen ſein ſoll. Schließlich begibt ſich eine Kommiſſion nach den Ver⸗ einiaten Staaten, um Beſtellungen auf Anlagen für die Me⸗ chaniſierung der Arbeiten beim Bau der Turkeſtan⸗Sibirien⸗ Eiſenbahnlinie zu vergeben. . 0,9 v. H. auf 132,1(138,3) zurückgegangen. Die Indexrziffer für inbuſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren hat um 9,2 v. H. auf 184, (134,3) und diejenige der induſtriellen Fertigwaren um 0,3 v. H. auf 156,3(155,8) angezogen.. 8 Deviſenmarkt Nach den Newyorker Schlußkurſen errechneten ſich heute vor⸗ mittag: 21¹ 24 21 2 21. 24 Lonbon-⸗Parie 124,02 124,02 Holland ⸗Schw. 208.47 209,55 Lond.⸗Stocky. 18,15 18.16 Lond.⸗Brüſſel 34.96 34.08 Malld.⸗Schw s. 27,48 27.4 Lond.⸗Madrid 2,48 29,71 Lond.⸗Malld. 92.15 92,10 Kabel Holland 2,478 2,477 Maild.⸗Paris 134.60 134,65 Kabel Schweiz 5,1910 5,183 Lond.⸗ Holland] 12.08 12,07 Brüſſel⸗Parie 354 70 0 Lond Schweiz 25.80 25,31 London⸗Oslo 18,31 18,31 Holland ⸗Paris-.026 10.26 Paris⸗Schweiz 20.40 20.41 Lond.⸗Kopenh.] 18.20 18.20 Kabel London!.87.875 In.⸗Mk. laſſen ſich gigende Kurſe eſtſtellen London.. 20.44 20 45 Prag 12.44 12.43 Madrid...87 71.25 Paris 16.49 18 49 Oslo. 11.70 111.70 Argentinien 1,784 1,794 Zürich 80.88 80 51 Kopenhagen 117.35 112.35] Japan..8640.61 Mailand.. 22.20 22.21 Stockholm.. 112 65 112 65 New⸗Dork..196.19 Holland... 169.30 169.35 Brüſſel 58.49, 53,47 N Mannheimer Produktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrel Mannheim mit Sack. zahlbar in RM Amtliche Preisnotierungen vom 23 Januar 1928. Weizen ink neuer 28.75.26.25 Hafer ausländ. 24.50.26.—] Mleſenheu loſe 720..80 ausl. 28.75 31.—] Mais gelbes m Sack 21.75⸗22.— Rotkleehen 8 8 'mehl. Spez. 0 Sp. 38 70.37.50 Luz.⸗Kleeh. verg. B. 30..80 „ ausl. 26.— 26 25 Weizenbrotm m. S....„ a unperg. b. 40.80 Brau-Gerſte kinl⸗ 5 Roggenmehl mit S. 34.50-36.50 Preß⸗Stroh.40..80 ausl.) 29.— 30. Weizenkleie m. Sack 14.—.—Gebund. Stroh.80..20 Futter⸗Gerſt. 22.50-23.50 Trackentreber 18.—.18 50 Raps mit Sack. Hafer inländ. 22.75.2475 Rohmelaſſe—.——.[Kleſeimen———- Bemerkenswert iſt die in der Sowjetinduſtrie vorherrſchende Tendenz, amerikaniſche techniſche Kräfte in immer ſtärkerem Maße zur techniſchen Hilfe⸗ leiſtung heranzuziehen, während früher hauptſächlich deutſche Induſtriefachleute nach Rußland berufen wurden. So wurde der amerik. Ingenieurfirma Stuart, James Cook u. Co. die techniſche Beratung des Kohlentruſts des Moskauer Beckens „Moskwugolj“ und des Südruſſiſchen Erztruſts„Jurt“ über⸗ tragen. Die techniſche Beratung des Kohlentruſts des Donez⸗ werkes„Dnejproſtroj“. Sodann ſind zahlreiche Bauprojekte längerer Zeit übernommen, ebenfalls die Hugh L. Cooper Corp. die techniſche Beratung beim Bau des Waſſerkraft⸗ werkes„Dnjepoſtroj“. Sodann ſind zahlreiche Bauprojekte für Metallfabriken in Amerika beſtellt worden, während das Ingenieurbüro Frine, Chicago, die techniſche Beratung beim Ausbau der ruſſiſchen Metallinduſtrie übernehmen ſoll. In 5 Amerika weilte vor kurzem eine Delegation des Oberſten Volkswirtſchaftsrats der Sowjetunion, die mit amerika⸗ niſchen Firmen nicht nur über ruſſiſche Beſtellungen, ſondern auch über eine weitgehende techniſche Mitarbeit der Amerk⸗ kaner verhandelt hat. Ruſſiſcherſeits wird alles getan, um das Intereſſe der amerikaniſchen Wirtſchaft für Rußland zu erwecken. Von der ruſſiſchen Handelsgeſellſchaft in Newyork, Amtory Trading Corp., die als Sowſethandelsvertretung in den Vereinigten Staaten fungiert, iſt die Eröffnung von Muſtermeſſen ruſſiſcher Waren in Newyork und Chicago ge⸗ plant. Sodann iſt die im Jahre 1916 in Newyork gegründete Ruſſiſch⸗Amerikani che Handelskammer vor einiger Zeit auf ruſſiſche Initiative reorganiſiert worden, wobei ihr von amerikaniſcher Seite die Chaſe National Bank, die American Locomotive Corp., Harriman u. Co., Dillon, Read u. Co., United States Steel Products Co. u. a. hervor⸗ ragende Firmen beigetreten ſind. 5 55 Eine Sonderſtellung im ruſſiſch⸗amerikaniſchen Geſchäft nehmen die Lieferungs verträge des Allruſſiſchen Naphthaſyndikats mit der Standard Oil Co. of Newyork, die zu den bekannten Auseinanderſetzungen innerhalb des Rockefeller⸗Konzerns und mit der Shell⸗ Gruppe geführt haben, ein. Vor erniger Zeit ſoll mit der Standard Oil Co. of Newyork ein neuer Vertrag auf Liefe⸗ rung von 360 000 To. ruſſtſcher Naphthaprodukte durch das All⸗ ruſſiſche Naphthakontingent, das aus Rußland zur Ausfuhr nach Amerika gelangt, ſich auf insgeſamt etwa 1,5 Mill. To. ſtellen würde. Die ruſſiſchen Naphthatruſts haben in den Ver⸗ einigten Staaten eine eigene Vertretung errichtet, an deren Spitze der bisherige Leiter des Naphthatruſts„Großneft“ Oparin, ſteht. 8 Einen weiteren Ausbau haben die ruſſiſch⸗amerikaniſchen Handelsbeziehungen durch den bekannten Jarguahr⸗ Vertrag mit der Sowjetregierung erhalten. Bei dieſem Vertrag handelt es ſich bekanntlich um die Gewährung eines ſechsjährigen Kredits von 40 Mill. Doll. für die ie Die Rolle gegenwärtig wärtig noch wenig wahrſcheinlichen Zuſtimmung des amer; kaniſchen Staatsdepartements ab erhält die Farquahr Gruppe das Recht zur Finanzierung des Ausbaues mehrerer ſüdruſſiſcher Eiſenbahnlinſen, ſowie der Neuausrüſtung und Erweiterung der Hafenanlagen in Nikolajew und ferner das Recht auf Konzeſſionen zur Errichtung eines neuen Hütten⸗ und Stahlwerks mit einer Jahresproduktion von 1 Mill. To. Roheiſen und 750000 To. Walzſtahl. Die Baukoſten dieſes Werkes werden auf 120—130 Millionen Rbl. berechnet, Was die ruſſiſchen Sicherheiten anbetrifft, ſo ſollen die Ruſſen einen entſprechenden Betrag in Wechſeln bei deutſchen oder amertka⸗ niſchen Großbanken hinterlegen, wobei die Wechſel das Giro der Ruſſiſchen Staatsbank kragen ſollen. Außerdem dürfte eine Realgarantie innerhalb Rußlands in Frage kommen. 111 Verzinſung der Kredite ſoll nicht mehr als 9,5 v. H. be⸗ ragen.. 5„ Die Frage der deutſchen Beteiligung an dem Farquahr⸗Geſchäft iſt noch in der Schwebe. Wie ver⸗ lautet, wird Farquahr demnächſt in Deutſchland erwartet, um die Verhandlungen mit den deutſchen Gruppen weiter zu füh⸗ ren. Inzwiſchen hat ſich eine ruſſiſche Metallkommiſſion tach Amerika begeben, die die näheren Einzelheiten des Abkom⸗ mens feſtregen wird.. Ein ſtarks Hemmnis für die Entwicklung der ruſſiſch⸗ amerikaniſchen Bezfehungen iſt noch immer die Zurückhal⸗ tung der amerikaniſchen Banken bei der Kre⸗ ditgewährung. Bekanntlich hat das amerikaniſche Staatsdepartement noch vor kurzem vor weitgehenden ruſſiſchen Kreditgeſchäften gewarnt. Nur zwei große amerika⸗ niſche Banken haben bei ruſſiſchen Beſtellungn größere Kre“ gewährt, und zwar die Chaſe National Bank und die Equi table Truſt Co. of Newyork, deren Vizepräſident, Leblanc Sentember in Moskau geweilt hat. Eine Delegation Ruſſiſchen Staatsbank hat vor einiger Zeit in Newyork 50. 5 Verliner Metallbsrſe vom 23 Zanuar 1 5 5 Preiſe in Feſtmark für I Ag. 8 1 5 28 10. Elektrolyttupfe 185.28 185,25 Aluminium in 8 5 Kaffinadekupfer—.——.— Varren.14 5 ei—.——— Zinn ausl.—.——— Rohzint Bb. Pr. uüttenzinn 8 5 r—.— Ricke.50 255 Plattenzint—.———— Antimon.92100.85..00 Aluminfum.10.10 Silber für 1 81. 78 50 79 50 78 50-79 50 London 23. Januar. Metallmarkt.(In Alt.. d. eng. t. v. 1016 Kg.) 19. 23 16. 23. le 99 . 8 5 2,1 Kupfer Kaſſa 61,35 62,25 veſtſelec 67.—(.75 Jint 26,05 26.15 do. 3 Mona 61.25 62.— Nickel, Zu 2 28 Elektro! 97.— 67.—] Zinn Kaſſo 249.— 54.15 Neu lu 192 8 8. Seite. Nr. 39 Neue—— Zeitung— Dienstag, den 24.—. 1928 Generalagent für Bezirk Mannheim und Rheinpfalz pon alter Verſicherungs.⸗G., die ſämt⸗ liche Zweige, hauptſächlich Feuer, be⸗ treibt, gesucht.— Der vorhandene Beſtand wird übertragen. 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