gspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Hau 95 Durch die Poſt monatl..⸗M. 2,80 ohne Beſtelſ eld ei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach ſorderung vorbehalten. Poſtſchecklonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle.6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 46, aſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen Waldhofſtr. 6, eee en tr 19½0 u. Meerfeldſtraße 13. Telegramm⸗ teſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. Lmal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Abend⸗Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Man nheimer Srauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage 2 Aus der Welt der Technik Preis 10 Pfennig 1928— Nr. 42 f Anzeigenpreise nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp⸗ Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen .4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Wuis⸗. gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od, beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim, Wandern und Neiſen SGeſetz und Necht 8 115 den Reit * Rede des Reichsernährungsminiſters . Berlin, 25. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Haushalts ausſchuß des Reichstages ſetzte die all⸗ gemeine Ausſprache über den Haushalt des Reichsernährungs⸗ miniſteriums fort. Reichsernährungsminiſter Schiele er⸗ klärte, die Beratungen des Kabinetts über die Kreditmaß⸗ nahmen für die Landwirtſchaft ſeien noch nicht beendet. Der Miniſter führte dann aus: Der Oſten iſt der weſentlich ſtär⸗ kere Träger der Schweinehaltung. Groß war die öſtliche Kartoffel⸗ und Roggenernte. 3½ Millionen Tonnen Roggen ſind im vorletzten Jahre verfüttert und zum größten Teil in Schweinefleiſch verwandelt worden und von dem Zuwachs an 1 Schweinen in Höhe von über 3 Millionen Stück kam der . größere Teil im letzten Jahre wie auch im Vorjahre aus den öſtlichen Provinzen. An Gerſte wird nur ein kleiner Teil als Schweinefutter verwendet. Eine Ermäßigung der Futter⸗ mittelzölle hilft alſo hier nicht. Es iſt gefragt worden nach den Plänen für die Zwiſchenkredite. Die Rentenbankkredit⸗ anſtalt hat erſtſtellige Hypotheken zu beſchaffen. Die Mittel aus ihren beiden letzten Amerikaanleihen ſind noch nicht völ⸗ lig ausgegeben. Aber das wichtigſte iſt, die Perſonal⸗ und ſchwebenden Schulden von—4 Milliarden ſoweit wie irgend möglich in Realkredite umzuwandeln. Das ſoll durch die Zwiſchenkredite angebahnt und erleichtert werden. Die feſt⸗ gefrorenen Kredite der Landwirtſchaft ſollen aufgebaut wer⸗ den, um ſte möglichſt ſchnell als Betriebsmittelkredite frei zu machen durch Umwandlung der Kredite in zweite Hypotheken. Mit dem Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht iſt Fühlung ge⸗ nommen worden. Er hat dem Plan zugeſtimmt. Die terri⸗ torialen Kreditanſtalten, die zweitſtellige Hypotheken gewäh⸗ ren, ſind die Länderbanken, die in der Zentrale der Landes⸗ banken in Berlin zuſammengeſchloſſen ſind und wohl als Kreditträger für Auslandskredite geeignet ſeien. Wie die Dinge ſich entwickeln werden, können wir heute noch nicht ſagen. Ein neuer Weg liegt hier vor uns. Die Provinz wird wohl die Garantie für die Anleihen zu übernehmen haben. Die Schuld an den ̃ Mißſtänden auf dem Gefrierfleiſchmarkt 1 liegt am Syſtem, namentlich bei den Kontrollmaßnahmen * Ind dieſe lägen bei den Gemeinden. Gerade ich, ſo erklärte 1 der Miniſter, habe Aufklärung durch den Enqueteausſchuß an⸗ 5 geregt und der hat die Dinge aufgehellt. 16 Firmen ſind die Konzeſſionen entzogen worden. Was der En⸗ 3 queteausſchuß in ſeinem Gutachten vorſchlägt, werden wir im 5 weſentlichen zur Grundlage unſerer Maßnahmen machen, . Daß es nicht möglich geweſen iſt, die Liquidation der Reichs⸗ getreideſtelle früher zu beenden, bedauere auch ich. 8 1* Grund dafür ſind die Rechtsſtreitigkeiten, die einfach nicht 1 früher erledigt werden konnten. Es handelt ſich um Streit⸗ 1 werte von insgeſamt etwa 2 Millionen Mark. Das Per⸗ 1 ſonal iſt jetzt ſchon aufs äußerſte abgebaut und wird zum 1. April ohne Ausnahme ausgeſchieden ſein. Deulſch⸗franzöſiſches Handelsabkommen 5 vor der Kammer Die franzöſiſche Regierung ließ am Dienstag der Kam⸗ mer den Geſetzentwurf zur Ratifizierung des deutſch⸗franzö⸗ ſiſchen Handelsabkommens vom 17. Auguſt 1927 zugehen. Die Begründung zählt die Hauptbeſtimmungen und Merkmale, wie Tarifvereinbarungen, Niederlaſſungsklauſeln, Schieds⸗ gerichtsbeſtimmungen, Transferregime uſw. auf und ſchließt 5 folgendermaßen:„Das deutſch⸗franzöſiſche Handelsabkommen 1 bildet ſowohl vom juriſtiſchen als auch vom praktiſchen n Standpunkt aus das vollkommenſte Inſtrument, das beide Regierungen ſeit dem Kriege realiſiert haben. Damit die Beziehungen zwiſchen Frankreich und Deutſchland ſo freund⸗ ſchaftlich wie möglich bleiben und ſo fruchtbar wie möglich 5 geſtaltet werden. war es in der Tat erforderlich, daß gewiſſe * ſeit dem 10. Januar 1925 außer Kraft getretene Jeſtimmun⸗ 1 gen des Verſailler Vertrages durch ein vollſtändiges Statut 5 5 erſetzt wurden und daß dieſes Statut von dem Geiſte der Zu⸗ ſammenarbeit durchtränkt wurde, der ebenſo notwendig für die Entwicklung der Wirtſchaft des einen und des anderen Landes, wie für die Wiederherſtellung normaler Bedingungen in Europa iſt. Weil das am 17. Auguſt 1927 abgeſchloſſene Abkommen von dieſen Geſichtspunkten inſpiriert iſt und dieſe Beſtrebungen verwirklicht, hat die Regierung die beſte Hoff⸗ nung, daß es die Billigung des Parlaments finden werde.“ Strafantrag gegen das Berl. Tabl. Berlin, 25. Januar.(Von unſerem Berliner Bürv.) „B..“, das zwei Offiziere der Seetransportabteilung be⸗ ſchuldigt hat, an der in Kiel aufgedeckten Munitionsſchiebung beteiligt zu ſein, Strafantrag geſtellt, um eine reſtloſe Auf⸗ er Angelegenheit zu bewirken. 8 Skagsausſchüſſen Allgemeine Ausſprache im Haushaltsausſchuß Aus dem Ausſchuß für Entſchädigungsfragen Berlin, 25. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Reichstagsausſchuß für Entſchädigungsfragen ſollte heute die Einzelberatung des Kriegsſchädenſchluß⸗ geſetzes beginnen. Vorher entwickelte ſich aber eine län⸗ gere Geſchäftsordnungsdebatte daraus, daß die Sozialdemo⸗ kraten zunächſt eine Entſcheidung darüber verlangen, ob das Geſetz als Schlußgeſetz oder als Zwiſchenlöſung gelten ſou. Von den Regierungs arteien wurde dagegen eine Zurück⸗ ſtellung dieſer Entſcheidung angeregt und vorgeſchlagen, bis dahin diejenigen Paragraphen zu behandeln, die erledige werden können, unabhängig davon, ob eine Schlußlöſung oder eine Zwiſchenlöſung gefunden wird. Der ſozialdemo⸗ kratiſche Antrag auf Ausſetzung der Beratungen bis zur Entſcheidung der Frage der Schlußlöſung wurde abgelehnt und der 8 6 zur Beratung geſtellt, der den Begriff der Entwurzelung feſtſtellt. Er wurde in folgender Faſſung angenommen:„Ent⸗ wurzelung liegt vor, wenn dem Geſchädigten infolge des Schadens( J) die wirtſchaftliche Lebensgrundlage, die er bet Eintritt des Schadens hatte, entzogen worden iſt. Bei der Entſcheidung hierüber iſt zu berückſichtigen, welchen Erſatz der Geſchädigte außerhalb dieſes Geſetzes durch frühere Ent⸗ ſchädigungsbeſtimmungen bereits erhalten hat oder erhält, ſowie welche Gegenſtände der Geſchädigte zurückerhalten har und welche Beträge er durch unmittelbare Auszahlung der Liqufdationserlöſe der in Frage ſtehenden Werte erhalten hat oder erhält. Der Nachweis der Entwurzelung gilt als geführt, ſofern der Geſchädigte bei Inkrafttreten des vorlie⸗ genden Geſetzes im Nachentſchädigungsverfahren als ent⸗ wurzelt anerkannt worden iſt. Dieſe Beſtimmung finder keine Anwendung, ſoweit die Vorausſetzungen des Abſatzes 2 gegeben ſind.“ f 5 Beim 8 7, der die Wiederaufbautätigkeit defi⸗ niert, verlangt Abg. Dr. Heuß(Dem.) die Berückſichtigung auch der Fälle, in denen ein früher leitender Unternehmer nach dem Schadensfall einen kleineren Angeſtelltenpoſten bis zum Wiederaubau ſeiner ſelbſtändigen Exiſtenz angenommen hat.— Miniſterialdirektor Dr. Dorn erklärt, gerade dieſe Fälle ſollten durch die jetzige Faſſung des Geſetzes auch berück⸗ ſichtigt werden.— Auf weitere Anregungen des Abg. Dauch (D. Vpt.) erklärt Dr. Dorn, mit der vorliegenden Faſſung ſoll nicht an der bisherigen wohlwollenden Behandlung der Fälle durch das Reichsentſchädigungsamt geändert werden. Der Wiederaufbauzuſchlag könne aber nur für ſolche Fälle ge⸗ währt werden, in denen wirkliche Wiederaufbauarbeit geleistet werde. Abg. Buchwitz(Soz.) richtet am Schluß der Sitzung an die Regierungsparteien die Anregung, ſich bis zur morgigen Sitzung darüber ſchlüſſig zu werden, ob ein Schlußgeſetz oder eine Zwiſchenlöſung gemacht werden ſoll. Vor der Entſcheidung über dieſe Frage habe die Weiterberatung wenig Wert Abg. Dr. Bajershöfer ſuchen, dieſer Anregung zu entſprechen. Wie wir hören, hat die Reichsmarineleitung gegen das (Bayr. Vpt.) erwidert, die Regterungsparteien würden ver⸗ 2. 25— Woldemaras in Berlin Der litauiſche Miniſterpräſident Woldemaras traf heute Mittwoch, vormittags 9 Uhr, begleitet von ſeiner Gattin und einem Miniſterialdirektor des litauiſchen Außenmimwiſte⸗ riums, in Berlin ein. Zum Empfang waren auf dem Bahn⸗ hof Geſandter Köſter, der zur Zeit in Berlin weilende deutſche Geſandte in Kowno, Morath, Beamte des Auswärtigen Amtes, ferner der litauiſche Geſandte mit dem geſamten Per⸗ ſonal der Geſandtſchaft, erſchienen. Um 11 Uhr ſtattete Wolde⸗ maras dem Reichsaußenminiſter und anſchließend dem Staatsſekretär v. Schubert Beſuche ab, die ſpäter erwidert wurden. Heute mittag iſt Woldemaras Gaſt des Reichskanzlers Dr. Marx, während heute abend beim litauiſchen Generalkonſul ein Eſſen in kleinem Kreiſe ſtatt⸗ findet. d 5 Wie der eine Hauseinſturz⸗Kataſtrophe Berlin, 25. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach einer Drahtung der„B..“ aus Kaſſel ſtürzte heute vor⸗ mittag in der Stiftsſtraße in Kaſſel⸗Bettenhauſen ein mehr⸗ ſtöckiges Wohnhaus aus bisher ungeklärten Gründen in ſich zuſammen. Zahlreiche Bewohner wurden unter den Trümmern begraben. Sämtliche Kaſſeler Feuer⸗ wehren ſind an der Unglücksſtätte verſammelt, die ein Bild grenzenloſer Verwuſtung bietet. Alle Sanitätskolonnen wur⸗ den alarmiert. Eine ganze Reihe von Toten und Ver⸗ letzten ſoll ſich unter den Trümmern befinden. Ihre Zahl iſt noch nicht abzuſchätzen, das wird ſich erſt nach den Auf⸗ räumungsarbeiten ergeben. . — Eſſen, 25. Jan. Die vier im Bergbau tarifſchließenden Bergarbeiterverbände beſchloſſen geſtern, entſprechend den in den letzten Tagen gefaßten Beſchlüſſen ihrer Organiſationen, Lohntarif und Arbeitszeit im Ruhrbergbau zum 30. April ds. Is. zu kündigen. Ueber die Höhe der aufzuſtellenden Forde⸗ Antreue ſchlägt den eigenen Herrn Die trüben Erinnerungen an die traurigen Zeiten der Re⸗ volution, des blutigen Kommuniſtenaufruhrs im Ruhrgebiet, der hochverräteriſchen ſeparatiſtiſchen Umtriebe in dem allen Deutſchen beſonders ans Herz gewachſenen Rheinland, die herzbeklemmenden Schreckniſſe der brutalen franzöſiſchen Militärherrſchaft im Ruhrgebiet und die damit in engen Zu⸗ ſammenhang ſtehende kataſtrophale Entwertung unſeres Gel⸗ des, wurden in aufregender Weiſe wieder lebendig in einem großen politiſchen Prozeß, der vom 18. Januar bis zum geſtrigen Dienstag vor der Strafkammer in Köln ſich abſpielte.. 8 Zu Grunde lag die Klage des Grundbeſitzers Dr. Joſeph Limbourg gegen den verantwortlichen Re⸗ dakteur des„Kölner Stadtanzeiger“ Dr. Rhoden, weil dieſer, ebenſo wie zahlreiche andere Zeitungen des Rheinlandes, den f von der Wirtſchaftspartei in den Rheiniſchen Provinzialland⸗ tag gewählten Dr. Limbbourg öffentlich als Separatiſten bezeichnet hatte. Die erſte Gerichtsverhandlung hierüber fand bereits im Oktober vor. Jahres vor dem Amtsgericht in Köln ſtatt. Der Kläger fiel dabei kläglich ab, weil der an⸗ geklagte Redakteur den Wahrheits beweis für ſeine Be⸗ hauptungen erbrachte. Dr. Limbourg wollte ſich jedoch bei die⸗ ſer Entſcheidung nicht beruhigen und brachte die Sache vor die Kölner Strafkammer. Unter einem großen Aufgebot von Zeu⸗ gen und unter Herbeiziehung„berühmter“ Berliner Anwälte durch den Kläger, rollte ſich nun in den letzten acht Tagen unter beſonderer Anteilnahme des ganzen Rheinlandes dieſe Beru⸗ fungsverhandlung in der rheiniſchen Metropole ab.. Wiederholt in dieſen Tagen wurde das Tribunal zur Szene. So erdreiſtete ſich, um nur eins herauszugreifen, der des hoch⸗ verräteriſchen Separatismus beſchuldigte Dr. Limbvurg den als Zeugen geladenen Duisburger Oberbürgermeiſter und ehe⸗ maligen Reichspräſidentſchaftskandidaten Dr. Jarres in öffentlicher Sitzung Ohrfeigen anzubieten. Und warum? Weil Dr. Jarres in gewiſſenhafter Erfüllung ſeiner Zeugen⸗ pflicht Ausſagen gemacht hatte, die dem Kläger unbequem waren. Gleichzeitig unternahmen die von Dr. Limbourg be⸗ ſtellten Berliner Anwälte wiederholt den Verſuch, die ganze Affäre auf ein falſches Gleis zu ſchieben und ihren Kl f dadurch zu entlaſten, daß ſie behaupteten, Dr. Limbourg hä ſich mit ſeinen ſeparatiſtiſchen Beſtrebungen ſeinerzeit in d allerbeſten Geſellſchaft von prominenten deutſchen Po und Staatsmännern befunden.. Da die Welt und insbeſon⸗ dere das uns feindlich geſinnte Ausland bekanntlich immer 5 leichter geneigt iſt, das Schlechte zu glauben als das Gute, ſo hätte die noch von damals her in manchen Köpfen ſpukende und durch die Berliner Anwälte leichtfertiger Weiſe heraufbeſchwo⸗ rene Begriffsverwirrung zweifellos den größten Schaden angerichtet, wenn es nicht gelungen wäre, ſofort a Gerichtsſtelle das verleumderiſch aufgebauſchte Körnchen Wahr⸗ heit, das in ſolcher Verſchiebung des Beweisthemas lag, heraus⸗ zuſchälen und in das Licht der geſchichtlichen Wahrheit zz b len. Worum es ſich dabei handelt, kann man nicht beſſer da legen, als durch eine offizielle Erklärung des Kölner Gerichts, die am geſtrigen Schluß des Prozeſſes vom Landgerichtsdire tor Theiſen abgegeben wurde. Sie lautet: 8 „Der Prozeß war tatſächlich, nachdem er auf dieſer breit Grundlage aufgebaut war, von der allergrößten Bedeutu Des⸗ halb hat das Gericht den außer ordentlichen Schr getan und gibt folgende Erklärung ab: Es iſt keine Son d büündelei, wenn die rheiniſche Bevölkerung nach den ſchw Drangſalen des Krieges, die angeſichts der Nähe des Kri ſchauplatzes ungleich größer waren als im übrigen Deutſchland, weiter angeſichts der Tatſache, daß die Verhältniſſe in der Reichs⸗ hauptſtadt ſehr unſicher waren, Ende 1918 oder Anſan 1919 den Gedanken eines Rhein landſtaates, natürlich i Rahmen des Reiches, erwogen haben; ferner war durchaus in der Ordnung, wenn um die genannte Zelt führ ide Männer des Volkes angeſichts des Bekanntwerdens 5 Annexionspläne beraten haben, dieſe Pläne 5 1 kreuzen, unter Umſtänden durch Bildung eines Bundesſt. Ferner hat es nichts mit Sonderbündelei zu tun, wenn wiederu berufene Leute in den ſchlimmſten Tagen des Jahres 19 Einwilligung und in vollem Einverſtändnis mit der Reich Staatsregierung an die Beſatzungsbehörde in wirtſcha lichen Fragen herangetreten ſind, um eine Erleichterun, Druckes herbeizuführen.“ a 7 2 Die Bedeutung dieſer Erklärung, die beweiſt, daß Kölner Strafkammer ſich der außerordentlichen pol Wichtigkeit dieſes Beleidigungsprozeſſes nicht nur voll wußt war, ſondern ſich auch im Gegenſatz zu ſonſtigen G pflogenheit diesmal für verpflichtet hielt, die angez. pflogenheiten diesmal für verpflichtet hielt, die ang nahme zu löſen und ſie in das klare Licht der hiſto Wahrheit zu ſtellen, kann nicht hoch genug bewertet werd Selten iſt wohl auch ein mit ſo großem Aufwand betriebener Beleidigungsprozeß ſo kläglich geſcheitert, wie dieſer Prozeß des Herrn Dr. Limbourg. Auch vor der Strafkammer war ſeine Sache und die Anerkennung ihrer Berechtigung von At rungen wurden noch keine Beſchlüſſe gefaßt. an. Der Verteidiger des von Limbourg angeklagten Kölner beamten feſtgenommen und in das Unterſuchungsgefängnis wie ein Pfeil, der auf den Schützen zurückfliegt. wofür man der unbeirrbaren Initiative des Kölner Re⸗ Hdakteurs Rhoden und ſeines Verlags dankbar ſein muß und wirtſchaftlichen Fortſchritte wir ſeit jener furchtbaren Zeit gemacht haben. N Boden völlig im Dunkeln. Heute ſtehen wir auf feſtem Boden 5 v. Prittwitz u. Waffron traf Dienstag i 2. Selte. Nr. 42 Neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) Mittwoch, den WB. Januar 1928 ſang an genau ſo ausſichtslos wie in der erſten Inſtanz im vorigen Herbſt. Auch diesmal war die Abweiſung der Klage und die Anerkennung, daß der Beſchuldigte den Wahrheits⸗ beweis erbracht habe, wieder mit Sicherheit zu erwarten. Die Verhandlungen ſchleppten ſich nur ſo hin. Da erſchlen plötzlich der Bruder des Klägers, Herr Peter Limbourg, der als Zeuge ſeinem in harter Bedrängnis befindlichen Bruder beiſpringen wollte. Doch dieſer Peter war es, der nach dem Willen der Vorſehung ſeinem eigenen Bruder nicht Hilfe brin⸗ gen, ſondern ihm ſozuſagen den Gnadenſtoß geben ſollte. Wer fällt, den ſoll man ſtoßen, ſagt Nietzſche. Dieſer Bruder Peter beteuerte unter ſeinem Eid, daß er mit den hochver⸗ räteriſchen Umtrieben, die damals im Rheinlande angezettelt wurden, perſönlich ſo gut wie nichts zu tun gehabt habe und daß er den berüchtigten Separatiſtenführer Dr. Dorten nur ein einziges Mal zu Geſicht bekommen und ſonſt keinerlei Verbindung mit ihm gehabt habe. Schlag auf Schlag aber be⸗ wies man vor Gericht, daß dieſe Ausſagen gelogen und er ſich des Meineids ſchuldig gemacht habe. An Hand von zwei Briefen, die Peter Limbourg an Dorten geſchrieben hat, trgt man für dieſe Feſtſtellungen ſofort den Wahrheitovewels Redakteurs verlas einen Originalbrief, der am 27. Okt. 1919 an Dorten geſchrieben worden iſt und der die Unterſchrift Peter Limbourgs trägt und den jetzigen Zeugen ſchwer be⸗ laſtet. Dieſer muß zugeben, daß es ſich um ſeine Unterſchrift handelt, verſucht ſich aber damit herauszureden, daß ſeine Unterſchrift irgendwie durchgepauſt worden ſei. a Lügen haben kurze Beine. Gar ſchnell erkennt man, welcher Wert dieſer Ausrede belzumeſſen iſt. Es wird dem Zeugen klipp und klar bewieſen, daß er nicht nur 1919 im engſten Zu⸗ ſammenhang mit Dorten hochverräteriſche Pläne aktiv be⸗ trieben hat, ſondern auchnoch und wieder vier Jahre ſpäter. Von der Verteidigung wird nämlich ein Brief vom 1. Noy. 1923 zur Verleſung gebracht, der, wie Peter Limbourg nicht umhin kann zuzugeben, eigenhändig von der erſten bis zur letzten Zeile von ihm geſchrieben iſt. In dieſem Brief heißt es u..: Sehr geehrter Herr Dr. Dorten! Vergeblich habe ich heute verſucht, Sle zu ſprechen. Bei uns im Kreiſe Bitburg ſind Zuſtände, die auf die Dauer nicht haltbar ſind. Wie Ste ſich perſönlich im Jahre hig überze uget haben, war damals die Stimmung unter der Landbevölkerung und dem Mittelſtand vorzüglich, und ich behaupte nicht zu viel, wenn ich ſage, der Kreis Bitburg war der Muſterkreis... Dleſen Erfolg hatten wir hauptſächlich durch die intenſtve Arbeit der Orts⸗ bauernräte unter Leitung von Herrn Pfarrer Bormann, der ein wahrer rhelniſcher Patrlot iſt. Da Herr Bormann, mein Bruder und ich nun nicht im Sinne von Berlin arbeiten, ſondern immer im Intereſſe unſer rhelniſchen Heimat, wurden wird von den Berliner Nutznieſern bekämpft. Dieſe Leute ſind im Bunde mit Herrn Adenauer und Herrn Kaas. Herr Adenauer hat von Herrn Streſemann den Auftrag, die ſogenannte legale Republik auszurufen, d. h. elne bol⸗ ſchewiſtiſche von Berlins Gnaden. Bierbrauereibeſitzer Joſeph Simon(der Name bſt im Brlef unterſtrichen, D. Ber.), ber ſtellvertretender Landrat iſt, hat Herrn J. P. Well in Bitburg erklärt, daß er nur auf die Berliner legale Republik warten würde. Die Leute warten nur darauf, bis Berlin die ſogenannte legale Republik ausrufe, um uns dann in den Rücken zu fallen. Dieſe Leute ſind auch dlefenigen, dle als Sie, hochverehrter Herr Dorten, in Berlin ſprechen ſollten, mit Hilfe von Herrn Landrat Graf Adelmann dafür ſorgten, daß Sie verhaftet werden ſollen. Dies ſehe ich mich verpflichtet, Ihnen mitzuteilen. Mit treurheiniſchem Gruß Ihr ergebener P. Limbourg. Auf ber Rückſeite dieſes Briefes aber ſteht ein Ver⸗ merk, der wert iſt, im Wortlaut hierhergeſetzt zu werden. Er lautet: Reglerung Trier. Mit der Bitte um Kenntnisnahme und wektere Verantaſſung. Es dürfen nur durchaus zuverläſſige Anhänger an der Spitze der Kreiſe pp. ſtehen. Eventuell iſt das Erforder⸗ liche darch eine militärische Operatlon zu er⸗ d wingen. Selbſtverſtändlich iſt vorher(vorher zweimal unterſtrichen. D. Ber.] mit dem zuſtändigen Delegierten Rückſyrache zu nehmen. Wb.(wahrſcheinlich Wiesbaden), 2. 11. 1923. Der General bevollmächtigte Süd Dr. Dorten. Ein Stempel hat folgende Ueberſchrift: Rheinlandſchuß, die Oberleitung Süd. Service de Protectlon de Rhenanle 18 Directioneg Générales. Dadurch aber war und iſt Peter Limbourg gerichtet. Daß es glücklicherweise ſchließlich doch nicht zu„militäriſchen Operationen“ von Deutſchen gegen Deutſche und unter franzöſiſcher Beihilfe gekommen iſt, haben wir wahrlich nicht dieſem„rheiniſchen Patrioten“ zu verdanken. Daß die Ver⸗ leſung ſeines Briefes an Dorten und die plötzliche entſchei⸗ dende Wendung, die dadurch dem ganzen Prozeß gegeben wurde, eine ungeheuere Erregung im Gerichtsſaal auslöſte, kann man ſich denken. Es kam zu hochdramatiſchen Szenen. Peter Limbourg brachte ſtammelnd hervor, daß der Brief zwar von ſeiner Hand geſchrieben ſet, daß er ſich aber nicht mehr daran erinnern könne, ſein Bruder Joſeph aber, der ſeine Sache nun völlig verſpielt ſah, raffte ſich zu der Er⸗ klärung auf, daß er den Prozeß niemals angeſtrengt haben würde, wenn er von den ſo enthüllten intimen Beziehungen ſeines Bruders zu Dorten vorher Kenntnis gehabt hätte. Auch die ſonſt ſo wortgewandten Rechtsvertreter des Klägers wußten zunächſt vor Beſtürzung nicht, was ſie ſagen ſollten. Schließlich ſtand einer der Rechtsanwälte auf und gab die Erklärung ab, daß der Privatkläger die Berufung zu⸗ rückziehe. Der des Meineids überführte Zeuge Peter Limbourg aber wurde nach dieſem ſo kläglichen Scheitern des mit ſo großem Aufwand betriebenen Prozeſſes von Kriminal⸗ überführt. So erleben wir wieder einmal einen warnenden Beweis für die Wahrheit der Worte, daß Untreue ihren ei⸗ genen Herrn ſchlägt. Dieſer leichtfertig herauf⸗ beſchworene Beleidigungsprozeß war wie ein Bumerang, war So hoff⸗ kungslos erledigt wie dieſer Prozeß iſt nun hoffentlich auch das weitere politiſche Leben dieſes Brüderpaares. Im Übrigen hat der Verlauf dieſes Prozeſſes auchſein Gutes. Er hat zur Reinigung des innerpolitiſchen Lebens beigetragen, und er hat uns zum Bewußtſein gebracht, welche politiſchen Damals tappten wir auf ſumpfigem und mit zielbewußtem Willen wieder im hellen Lichte. Wenig⸗ ſtens ſoweft das im Hinblick darauf, daß immer noch feind⸗ liche Truppen in deutſchen Landen ſtehen, überhaupt moglich ge uns dieſe Erkenntnis neue Kraft und Zuverſicht . Vewpvork, W. Fan. Der neue Doch Geldzuſchüſſe aus dem Grenz⸗ zur Behe kult Autrittsbeſuch bei dem P denten Co de voraus ſichtlich zu Begin näch Die Finanzlage des badiſchen Staates 24,3 Millionen Fehlbetrag Keine Steuererhöhung, aber Skeuerverſchiebung Das Reich ſoll die Eiſenbahnſchulden verzinſen Finanzminiſter Or. Schmitt begründete in der heutigen Vormittagsſitzung des badiſchen Landtags in längerer Rede den Staatsvoranſchlag für 1928/9. Dieſer Staatsvoranſchlag, ſo führte der Miniſter aus. ſtehe weſentlich unter drei Zeichen; nämlich Ver m eh⸗ rung des Perſonalaufwandes, Droſſelung ſachlicher, aber noch verſchlebbarer, Ausgaben und Eintritt eines vorerſt noch ungedeckten, aher für badiſche Verhältniſſe und für die heutige Zeit immerhin erheblichen vorläufigen Fehlbetrages für zwei Jahre von rund 24.3 Milliv⸗ nen Mark. Das ſeien die weſentlichen Merkmale des neuen Budgets. Die Droſſelung ſachlicher Ausgaben ſei keine ſpeziell badiſche Erſcheinung. Dieſe Droſſelung hängt weſentlich zuſammen mit der Erhöhung der Beamten beſoldung und mit den Reparationslaſten die jetzt ihren Höhepunkt erreichen und auf die Länder rückwirken. Die Beſoldungserhöhung mache jetzt rund 16,5 Millionen Mark jährlich aus, das jährliche Defizit nur 14 minus 2 12 Millio⸗ nen Mark. Wäre die Beſoldungserhöhung nicht gekommen, ſo wäre im Etat ein fährlicher Ueberſchuß von 165 minus 12.5 Millionen Mark. Dieſe hätten auf eine Beſoldungserhöhung verwendet werden können, ohne daß ein fpehlbetrag entſtanden wäre. Damit ſei nachgewieſen, daß der Fehlbetrag mit jährlich 12 Millionen Mark lediglich auf die Beſoldungserhöhung zu⸗ rückzuführen iſt. Dieſe Feſtſtellung wird wichtig fein, wenn die Länder erneut an das Reich herantreten und um Ausgleich wegen der Beſoldungserhöhung bitten. Die Frage. ob die Deckung des fFehlbetrages von 24 Millionen Mark durch Er⸗ höhung von Steuern erfolgen ſoll, verneinte der Miniſter, Die ſteuerlichen Laſten ſeien ſchon bis zu einer ſchwer erträglichen Höhe geſtiegen. Größere Summen als bisher aus Grund⸗ und Gewerbeſteuer herauszuholen(die nun 37 700 000 Mark minus 4000 000 Mark ⸗ 33 700 000 Mark betragen), war nicht möglich geweſen. Eine Erhöhung der Grund⸗ und Ge⸗ werbeſteuer ſoll alſo inſofern nicht eintreten, als die bisherige Geſamtſumme nicht überſchritten wird., wohl aber wird eine Verſchlebung eintreten, indem die Geſamtſumme von 37,7 Millionen anders verteilt wird, auf Grundvermögen, Betriebsvermögen und Gewerbeertrag, als bisher. Zwar wird nicht das vom Grund⸗ und Gewerbeſteuergeſetz an ſich gewollte Verhältnis von 70: 12: 18 zugrunde gelegt, ſondern das Ver⸗ hältnis von 68, 70: 12, 47: 18, 83. Die Hundertteile der Steuer⸗ arundbeträge werden daher auch eine Verſchiebung erleiden. Das Grundvermögen müſſe bei dieſem Verhältnis 225 Hun⸗ dertteile(bisher 200), das Betriebsvermögen 310.(230) und der Gewerbeertrag nur 185(200) Hundertteile entrichten Damit trete zunächſt für den Gewerbeertrag eine Entlaſtung ein, andererſeits ergebe ſich eine ſtarke Belaſtung für das Betriebs⸗ und Grundvermögen. Beim Grundvermögen war in den beiden abgelaufenen Bud⸗ getfahren im Steuerſoll ein Fehlbetrag von rund 2 Millionen Mark, alſo für die beiden Budgetjahre 192627 zuſammen ein Fehlbetrag von 4 Millionen Mark vorhanden. Der Fehlbetrag beruhe im weſentlichen darauf, daß die Zahl der Grundſteuer⸗ pflichtigen, deren Geſamtſteuerwert in die Stufe von 10 000 Mark und weniger und in die zweite Stufe von 10—20 000 Mk. entfallen, mangels genügender Statiſtik nicht genau feſtgeſtellt werden konnte. Des weiteren habe die Regierung zu prüfen, ob der Fehlbetrag gedeckt werden könne durch Verände⸗ rung des Gebäudeſonderſteuergeſetzes und zwar einmal durch die Erhöhung des Steuerſatzes, ſowie durch eine andere Einteilung des Landesanteiles auf allgemeinen Finanzbedarf und Wohnungsbau. Die Regierung ſei aber nach eingehender Prüfung zu dem Ergebnis gekommen, eine Aenderung des Gebäudeſonderſteuergeſetzes weder in der einen noch in der anderen Richtung vorzunehmen. Wie früher, ſo erhoffe auch dieſes Mal das Staatsmini⸗ ſterium, daß der Fehlbetrag im Laufe des Haushaltszeit⸗ raumes erwirtſchaftet werden kann. Dies ſetze aber, ſoweit nicht Mehreinnahmen erzielt werden können, einen ſtarken Willen der badiſchen Regierung zum Sparen voraus. Dieſer Wille ſei vorhanden. Artikel 3 des Finanz⸗ geſetzes gebe dem Finanzminiſter eine geſetzliche Handhabe zur Einſparung im außerordentlichen Etat. Auch die im Beſoldungsgeſetzentwurf in Ausſicht genommene Nichtbeſetzung je einer von drei freiwerdenden planmäßigen Beamtenſtellen, werde gewiſſe, wenn auch recht geringe Erſparnis bringen. An⸗ dererſeits werde im Laufe des zweijährigen Budgets eine Abänderung des Finanzausgleichs zugunſten der Länder ein⸗ treten müſſen. Der Miniſter betonte beſonders, daß die vor⸗ geſchriebenen Ausgabenpoſitſonen vom Landtag jedenfalls nicht mehr erhöht werden dürften. Schließlich gewähre auch der Rechtsanſpruch des Landes gegen das Reich auf Auf⸗ wertung und Verzinſung der Eiſenbahnſchulden eine Grundlage zur Vermehrung der badiſchen Einnahmen und Verminderung des Fehlbetrages. Die Höhe des Fehlbetrages zwinge mehr als ſonſt üblich ſei auf allgemeine volkswirtſchaftliche und finanzpolitiſche Fragen einzugehen. Ungünſtige Momente müßten hervor⸗ gehoben werden, das ſchlimmſte aber ſel, daß die Reparations⸗ laſten auf Grund des Dawesplanes 1928 ihren Höhepunkt erreichten. Eine der wichtigſten wirtſchaftlichen Folgen des Dawesplanes werde in Deubſchland die Verminderun 9 der eigenen Kapftalbildung ſein. Die deutſche Wirt⸗ ſchaft ſei daher vom ausländiſchen Geld und von Auslands⸗ anleihen abhängig. Ein weiterer ſchmerzlicher Punkt ſei die ungenügende, landwirtſchaftliche Eigen pro⸗ duktion und die dadurch, ſowie durch ſchlechte Ernte be⸗ dingte Lebensmitteleinfuhr. Wenn der Lebenshaltungsinder nicht erneut ſteigen ſolle, dann müſſe die inländiſche landwirt⸗ ſchaftliche Produktion geſteigert werden. Es fei dringend notwendig, daß durch das Reich eine erneute großangelegte Kreditaktion zu Gunſten der Landwirtſchaft erfolge. In Baden werde eine weſentliche Steigerung der landwirtſchaftlichen Produktion nicht zu erreſchen ſein. Was für die badiſche Induſtrie beſonders ungünſtig wirke, das ſeten die Eiſenbahntarife, deren Abänderung das badiſche Staatsminiſterium in badiſchem Sinne ſeit Jahren mit Nachdruck, aber immer noch ohne nennenswerten Er⸗ folg erſtrebe. Bei der Aufſtellung des Budgets ſei davon ausgegangen worden, daß die Wirtſchaft ſich aufwärts be⸗ wegen wird, wenn keine außerordentlichen Hemmungen ein⸗ treten. Wir dürfen, ſo betonte der Miniſter, Vertrauen haben zu unſerer Wirtſchaft, Vertrauen zu unſerer Währung. Es müſſe aber langſam und vorſichtig vorge⸗ gangen werden, insbeſondere im Ausgeben von Geld und in der Beanſpruchung ausländiſcher Kredite. Verhältnis zwiſchen Reich und Ländern. Der Finanzimniſter erkennt dankbar an, daß das Reich auch während des abgelgufenen Jahres Baden weſentlſche und Weſtfonds gegeben hat, Länderfreiheit fügung eines beſonderen badiſchen Grenzaus ſchuſ⸗ ſes beim Staatsminiſterium angeregt und erwirkt, deſſen Aufgabe es ſein ſoll, die durch die neue Rheingrenze enk⸗ ſtandenen und entſtehenden kulturellen, ſozialen und wirt⸗ ſchaftlichen Schäden nachzuweiſen und feſtzuſtellen, und ande⸗ rerſeits Vorſchläge über den Schadenausgleich im Reich und im Lande zu machen. Für Baden ſei auch in einem beſtimm⸗ ten Gebiet eine Dezenkraliſation zu verzeichnen. Mit Wir⸗ kung vom 1. Oktober 1927 ſei die Reichsbauverwaltung in Baden aufgehoben, deren Geſchäfte ſeſen den badiſchen Be⸗ zirksämtern übertragen worden. Andererſeſts müſſe feſt⸗ geſtellt werden, daß das Reich fortgeſe zt Maßnahmen trifft, die entweder die Einnahmen der Länder ver⸗ mindern oder den Ländern neue Laſten auferlegen, 3. B. die Einführung eines Arbeitsgerichtes. Ganz beſonders ſet zu verlangen, daß das Reich nicht immer mehr in die Eigenſtaatlichkeit der Länder einzugreifen verſuche durch ein Steuervereinheitlichungsgeſetz und außerdem En führung eines gemeinſamen Landesarbeitsamtes. Für jene Länder beabſichtige der Reichsverkehrsminiſter für den gau⸗ zen Stromlauf des Rheins eine einheitliche Reichsſtrombau⸗ verwaltung. Baden müſſe dagegen die ſchwerſten Bedenken gegen die ernente Ausdehnun; der Reichskompetenz erheben. Es ſei ſehr zu befürchten, daß bei der Zuſammen⸗ legung der ganzen Anbauverwaltung das Intereſſe des badi⸗ ſchen Oberlandes vernachläſſigt werde, ſchon bei der räum⸗ lichen Entfernung von Berlin. Eine weitere Beengung der treffe das Gebiet der Auslands ⸗ anlejhen. Es müſſen Uebergangsbeſtimmungen getroffen werden, nach denen Auslandsanleihen wenigſtens noch mög⸗ lich ſeien für die zurzeit beſtehenden kurzfriſtigen Auslands⸗ ſchulden des Landes und beſonders der Gemeinden. Auch ſollte das Projekt des Wohnungsbaues mit Auslandsgeld anerkannt werden. Der beſte Finanzausgleich beſtehe nicht darin, daß das Reich den Ländern Steuerſummen überweiſe, ſondern darin, daß das Reich den Ländern wieder jene Steuern zurückgebe, deren ſie notwendig bedürfen. Eine weſentliche Forderung der Länder gegenüber dem Reiche ſcheine die zu ſein, daß Länder und Gemeinden das Recht der Ein ko m⸗ menſteuerzulage möglichſt bald erhalten. Baden erhebt ferner mit allem Nachdruck die Forderung der Ver⸗ zinſung der Eiſenbahnſchulden. Der Miniſter verbreitete ſich hierauf über Unitarismus und Föderalismus und kam zu dem Ergebnis, daß ein unitariſtiſches Deutſches Reich mit ſeiner gegenmärtigen Finanzlage und bei dem gegenwärtigen Druck der Reparationslaſten einer Reichs⸗ provinz Baden in dem Reichshaushalt kaum eine größere Summe einſtellen würde, als das badiſche Land in ſeinem gegenwärtigen Haushaltplan einſtellt. Wahrſcheinlich wünde eine hadiſche Reichsprovinz kaum wenſger Steuern aufbringen müſſen, als der Staat Baden. Es ſollte vielmehr darauf abgehoben werden, daß ein Einheltsſtaat nicht im Wege des Diktats, ſondern im Wege der Verein⸗ barung zwiſchen den Ländern und dem Reich herbeizu⸗ führen ſei. Der Weg der Vereinbarung werde vielleicht ſchwieriger und länger ſein als der Weg der Reichsgeſetz⸗ gebung, aber der Weg der Vereinbarung wirke deſto beſſer. Das Verhältnis zu den übrigen ſüddeutſchen Ländern ſei gut. Es beſtehe enge Württemberg und Bayern in den Fragen die ſie gemeinſam berühren. Hinſichtlich des Streits zwiſchen Württemberg und Baden über die Donauverſickerung bei Immendingen beſtehe beiderſeits der Wunſch nach freundſchaftlicher Verſtän⸗ digung. Sollten die füddeutſchen Bahnen elektrifiziert wer⸗ den, namentlich die Linie München—Stuttgart— Karlsruhe Appenweier, ſo werden neue Beziehungen zwiſchen dieſen drei Ländern entſtehen. Der Miniſter gab dann einen kur⸗ zen Ueberblick über den Staatsvoranſchlag und brachte wet⸗ ter den Wunſch zum Ausdruck, daß die Vorarbeit der Regie⸗ rung und die Entſcheidungen des Landtages unſerer badiſchen Heimat zum Segen gereichen mögen. Nach der Etatsrede, die etwa 13 Stunden in Anſpruch nahm, wurde der Reſt der Tagesordnung aufgearbeitet. a Abg. Martzloff(Soz! berichtete über die Behandlung der Geſuche des Badiſchen Bäckerinnungsver bandes wegen Früherlegung des Arbeitsbeginns und des Nahrungs⸗ und Genußmittelarbeiter⸗ Verbandes wegen Verbot der Nacht⸗ und Sonntagsarbelt, wegen Berufsbildung und Unfallverhütung. Hierzu lagen von ſoztaldemokratiſcher und kommuniſtiſcher Seite Anträge vor, in denen die nach⸗ geſuchte Arbeitsverlängerung im Bäckergewerbe abgelehnt, die Forderungen des Nahrungs⸗ und Genußmittelverbandes zur Kenntnisnahme empfohlen bezw. anerkannt werden. In ſeiner Begründung des ſozialdemokratiſchen Antrages legte Abg. Reinbold(Soz.) ausführlich dar, daß der Land⸗ kag gar keinen Beſchluß faſſen könne, da hierfür Reichsgeſetze maßgebend ſeten. Ein Beſchluß des Landtages würde nicht mehr bedeuten als eine Geſte nach auften. Innenminiſter Dr. Remmele wies darauf hin, daß das ganze Problem ein Streitobjekt bleiben werde, und zwar nicht nur zwiſchen den Arbeitgebern und Arbeitnehmern, ſondern unter den Unternehmern ſelbſt. Das liege in der Eigenart des Gewerbes begründet. In den Großbetrieben der Genoſſenſchaften ſei das Verbok des Nachtbackens einſchnef⸗ dender, weil ſie ihre Betriebe vom Drei⸗Schichten⸗ zum Zwek⸗Schichten⸗Syſtem umſtellen müßte Dieſe Feſtſtellung führte zu einem Zwiſchenfall. Abg. Hoffmann(Zentr.) der auf die Ausführungen des kommuniſtiſchen Abg. Schreck erwiderte, erklärte, der Mintſter des Innern ſei bei der Abfaſſung ſeiner Erklärung in eine Zwickmühle geraten. Er habe einerſeſts den Genoſſenſchaften Rechnung tragen wollen als Sozlaliſt, dann aber auch den Er⸗ rungenſchaften der Revolution. Von ſozialdemokratiſcher Seite wurde dem Redner ein erregtes Unverſchämt“ zugerufen. Vizepräſident M aller wies dieſe Unterſtellung gegen den Miniſter mit ſcharfen Worten zurück und rief den Redner, als er ſeine Feſtſtellung wiederholte, zur Ordnung. Die Debatte wurde ſodann in lebhafter Weiſe über das Für und Wider einer Früherlegung der Arbeitszeit fortgeführt. Von den Abgeordneten Brir⸗ meer(D. Vb). Zoller(.) und Marum(Soz.) wurde die Unterſtellung des Abg. Hoffmann als eine Verächtlich⸗ machung des Miniſters auf das ſchärfſte zurückgewieſen, wo⸗ rauf Abg. Dr. Hoffmann erklärte daß ihm eine Kränkung des Miniſters ferngelegen habe. Innenminiſter Remmele legte die einſchlägigen Be⸗ ſtimmungen der Gewerbeordnung dar und erklärte, die Be⸗ hörden hätten ſich Rechtspflegeausſchuſſes, ſederzeit daran gehalten. Der Antrag des das Geſuch des Bäckerinnungsverban⸗ des der Regierung empfehlend zu überweiſen mit der Maß⸗ gabe, daß die Arbeitszeit nicht verlängert wird, wurde mit 34 gegen 11 Stimmen bei einer Stimmenthaltung ange⸗ ur kultuxeller chaftlicher und ſozialer Schä⸗ nommen. Die Entſchließung des Deutſchen Nahrungs⸗ und 2 ande Ba en waren da es Greuz⸗ Genußmittelarbetterverbandes wurde mit allen Stimmen ge⸗ i eſſen Badens mit großem gen zie der Kommuniſten zur Kenntnis genommen. M in⸗ Zur Beratung ſtand d n eine Reihe von Geſuchen. Fühlungnahme zwiſchen Baden, i Dee enge 7 * 4 3 7 1 J 1 3 5 rene wraunhermer Zeitung(Abend⸗Ausgave) 8. Serte. Nr. 22 Stäoͤtiſche Nachrichten Winterfeſt der Gaſtwirte⸗Vereinigung Fouür die ſich immer mehr vergrößernde Familie der Freien Innung der Hotel⸗, Reſtaurank⸗, Kaffee⸗ aus⸗ und Konditorel⸗Betriebe wird künftighin der Nibelungenſaal der einzige Raum ſein, der für die Ab⸗ haltung des Winterfeſtes in Betracht kommen kann. Da der größte Teil des Parketts für den zwiſchen die unter⸗ haltenden Darbietungen geſtreuten Tanz von Anfang an frei⸗ gehalten wurde, langte geſtern Abend die vorhandene Sitz⸗ gelegenheit gerade aus. Ein kleinerer Raum hätte nicht genügt. Die Vortragsfolge erhielt eine beſonders hochwertige Note durch die Mitwirkung mehrerer erſter Kräfte der Libelle. Nach mehreren Muſikſtücken der Kapelle Mohr und zwei Vorträgen des Doppelqurtetts der„Liederhalle“ begrüßte der Vorſitzende der Gaſtwirte⸗ Vereinigung, Herr Oskar Frankenbach, die Erſchienenen, insbeſondere die Vertreter der Behörden(nur die Handwerkskammer hatte Syndikus Schönel delegiert), der Preſſe, die Kollegen von nah und fern, die zahlreichen Jubilare und die Inhaber der Kaffeehaus⸗ und Konditoreibetriebe als jüngſte Mitglieder, mit herzlichen Worten. Der Redner verwies kurz auf die Zweckbeſtimmung des Winterfeſtes: einmal im Jahre die Mitglieder mit ihren Angehörigen zu einigen die Alltags⸗ ſorgen verſcheuchenden Stunden zu verſammeln, und er⸗ wähnte die im Mai geplante Ausſtellung, die den Nachweis liefern werde, daß das Mannheimer Gaſtwirtsgewerbe auf gaſtronomiſchem Gebiete durchaus leiſtungsfähig ſei. Die Spitzen⸗ und Phantaſietänzerin Olly Weber von der Libelle entzückte alsdann mit einem Walzer und einem Charleſton, während Frl. Käte Back mit einem Rondino von Fritz Kreisler und dem„Ungariſchen Tanz“ von Brahms zeigte, daß ihre Virtuoſität im Geigenſpiel immer weitere Fortſchritte macht. Vor allem überraſchten die weiche, volle Tonentwicklung und die energiſche Bogenführung. Stadtverordneter Knodel der ſtellvertretende Landesvorſitzende, ergriff hierauf das Wort zur Feſtrede und zur Ehrung von 57 Mitgliedern, die der Wirtevereinigung 25 und mehr Jahre angehören. Der Redner machte ebenfalls auf die Ausſtellung im Mai auf⸗ merkſam, die allein ſchon dadurch, daß ſie in den herrlichen Räumen des Roſengartens veranſtaltet werde, geeignet ſel, viele Fremde anzulocken. Die Gaſtwirtevereinigung habe ein Anrecht darauf, einmal im Jahre ein Feſt zu feiern, ein Feſt ohne übertriebene Aufmachung, familiärer Natur, zu dem die Mitglieder mit ihren Angehörigen zu gemütlichem Bei⸗ ſammenſein und regem Gedankenaustauſch ſich vereinigen. Nach dieſen einleitenden Ausführungen charakteriſierte der Redner den Deutſchen Gaſtwirteverband als Kampf⸗ organiſation, die ſich infolge der Zeitverhältniſſe nach dieſer Richtung aus einer berufsſtändiſchen Vereinigung entwickelt habe. Muß doch der Gaſtwirt aus reinem Selbſterhaltungs⸗ trieb einen ſcharfen Exiſtenzkampf führen. Man wiſſe ſehr wohl, daß es in unſerer Bevölkerung noch Kreiſe gebe, die die Wirteorganiſationen nicht als vollwertig anerkennen wollten. Wie in andern Organiſationen gebe es auch in der irtevereinigung räudige Schafe. Man ſei aber beſtrebt, die Elemente, die nicht zum ſoliden, ehrbaren Gaſtwirtsgewerbe gerechnet werden könnten, auszuſchalten. Die Wirteorgani⸗ ſatlon könne infolgedeſſen mit Fug und Recht verlangen, daß ſie als vollwertig anerkannt werde. Das deutſche Gaſtwirtsgewerbe habe bisher herzlich wenig von der Beſſerung des Wirtſchaftslebens verſpürt. Solange es noch Kreiſe gebe, die das Wirtsgewerbe als melkende Kuh betrachteten, ſei keine Ausſicht auf Beſſerung vorhanden. Werde doch ſogar die Auffaſſung vertreten, daß das Gaſtwirts⸗ gewerbe eine 20prozentige Steuererhöhung tragen könne. Die 6000 Gaſtſtätten mit etwa 30 000 Angeſtellten in Baden und die 160 000 Gaſtwirtsbetriebe mit rund einer Million Ange⸗ ſtellten im Reich könnten das gleiche Recht wie die anderen Berufsſtände verlangen. Die Betätigung der öffent⸗ lichen Hand ſei ein Schaden für das Gaſtwirtsgewerbe und für die Allgemeinheit. Das deutſche Gaſtwirtsgewerbe werde den neutralen Boden niemals verlaſſen. Aber es ſei notwendig, daß jeder Gaſtwirt in ſeiner politiſchen Organi⸗ ſation dahin wirke, daß die Belange des deutſchen Gaſtwirts⸗ gewerbes mehr als bisher beachtet würden. So ſei die Schaffung von öffentlich⸗rechtlichen Körperſchaften in Form von Gaſtwirtskammern zu fordern, in denen die Intereſſen eines jeden Einzelnen vertreten würden. In Mannheim komme man mit den Behörden ziemlich gut aus, hauptſächlich mit den Staats behörden, die immer ein geneigtes Ohr für die Gaſtwirte hätten, vielleicht mit Aus⸗ nahme bei der Erteilung von Konzeſſionen. Aber auch dieſe Streitfrage müſſe einmal zur Zufriedenheit ausgetragen wer⸗ den. Mit den Gemeindebehörden werde hoffentlich ebenfalls noch ein erträgliches Verhältnis zuſtande kommen. Der Red⸗ ner ſchloß unter ſtürmiſchem Beifall mit dem Wunſche, daf Ehrung der Jubilare 57 männliche und welbliche Mitglleder, die 285 und mehr Jahre der Vereinigung angehören, wurden alsdann aufs Podium gebeten, um die ſilberne Ehrennadel in Empfang zu nehmen. Geehrt wurden: Georg Arnold, Michael Back, Georg Bacher, J. Bühler Wwe. A. Bönig Wwe., Friedrich Bauder, Valentin Blättler, Johann Braun, F. Ballweg Wwe., Robert Bell, Johann Dewald, Peter Dooms, Valentin Ding, Julius Diehl, Heinrich Durler, Jaköb Engert, Heinrich Förſchner, Ernſt Freyer, Heinrich Göktge, Heinrich Gern, Heinrich Hum⸗ mel, David Henes, W. Kienle Wwe., Karl Kupfer, Joſef Kraus, Franz Berrar, Fritz Karl, Johann Kullmann, Auguſt Knieriem, Chr. König Wwe., E. Karcher Wwe., Karl Kaiſer, Joh. Kaißling Wwe., Heinrich Kohlmaier, Heinrich Keller, Jean De Lank, A. Leitz Wwe., Johann Mörtl, Andreas Ober⸗ maier, Friedrich Riegler, Karl Ries, Franz Serrer, F. Schmitt Wwe., Jean Schobert, Jakob Schmeidler, Johann Schmid, B. Schmitz Wwe., Johann Schneckenburger, Wilhelm Schäfer, S. Stahl Wwe., Otto Stahl, F. Steinmetz Wwe., Jakob Ulmer, Adolf Vohmann, Auguſt Wagner, Wilhelm Wegert, L. Wezel Wwe., A. Zillhardt Wwe. Herr Knodel widmete den Jubilaren und Jubilarin⸗ nen herzliche Worte des Dankes für ihre Treue, insbeſondere den beiden Führern Auguſt Wagner(Kreisvorſitzender) und, Heinrich Hummel, und ſchloß mit einem brauſend aufge⸗ nommenen Hoch auf die Ausgezeichneten. Herr Fritz Kar! dankte im Namen der Jubilare, wobei er an die junge Generation die dringende Mahnung richtete, in die Fuß⸗ ſtapfen der alten Kollegen zu treten, damit die Ziele, die die Vereinigung verfolge, erreicht würden. Als leuchtendes Beiſpiel ſtellte er dabei das Mitglied Knieriem hin, das ſeit 50 Jahren der Vereinigung angehöre. Als die Jubilare nach den leichtbeſchwingten Klängen des Sirenenzauberwalzers von Waldteufel den Ehrentan z unter großem Beifall abſolviert hatten, wurde in der Ab⸗ wicklung des Programms fortgefahren. Das Quartett der Liederhalle, das ausgezeichnet bei Stimme was, ſang zunächſt das„Hochzeitsdiner“ und dann zwei Land⸗ häußerſche Komvoſitionen:„Pälzer Muſikante“ und„Fröhlich Pfalz, Gott erhalts“. Es iſt klar, daß die dankbaren drer Lieder rauſchenden Beifall erzielten. Den Abſt ſuß bildeten brillante Darbietungen von erſten Kräften der Libelle. Das Carla Meding⸗ Ballett tanzte eine Groteske und einen Ragtime mit vollendeter Anmut und hervorragender Technik, die Geſchwiſter Rittershaus ſangen„Ane Tage iſt kein Sonntag“ und„Stoßt an, laßt die Becher er⸗ klingen“ ſo prächtig, daß ſie das zweite Lied zumteil mieder⸗ holen mußten, und zum Schluß kamen als Clou die Gebr. Hoppe, die unüßertrefflichen Wiener Komiker, die mit ihrer Vortragskunſt den gleichen großen Erfolg, wie all⸗ abendlich in der Lißbelle erzielten. Die Favelle Mohr, die die Vortragsfolge mit klang⸗ ſchönen Muſikſtücken bereicherte, ſpielte dann noch lange zum Tanz auf, an dem ſich Fung und Alt mit Eifer beteiligten. Gleichzeitig ſchwärmte eine Anzahl junger Damen mit den Tombolaloſen aus, die ſchnell Abſatz fanden, weil die vor und auf dem Podium aufgeßaute Tomboſa wieder ungewößn⸗ lich mit Spenden der Mitalieder ausgeſtattet war. Eine An⸗ zahl Platten mit kulingriſchen Schauſtücken. bef deren Be⸗ trachtung unwillkſtrlich das Waſſer im Munde zuſammenlief, und kunſtyolle Konditoreierzeugniſſe erregten ganz beſondere Bewunderung. Sch. Eigenartige Verichterſtattung wird anſcheinend in der„Neuen Bad. Landesztg.“ ausgeübt. In ihrer Nr. 42 vom 23. Jauuar gibt ſie nämlich eine Reihe von Preſſeſtimmen wieder, die ſich mit den in der Sonntags⸗ ausgabe derſelben Zeitung veröffentlichten Mitteilungen aus der Grünberger Amtszeit des Oberbürgermeiſters Finke aus Hagen i. W. beſchäftigen. Am Schluß des Artikels heißt es: 8„Die Telegraphen⸗Unlon gibt den Stitzungsbericht auszugsweiſe wieder und bemerkt dazu, ſie halte es für be⸗ dauerlich, daß die Mannheimer Volkspartei⸗Rathaus'raktion ſich nicht vorher beſſer über ihren Oberbürgermeiſterkandidaten er⸗ kundigt hatte, bevor ſie ihn ernaunte.“ Nach dem uns inzwiſchen vorgelegten Originalberichts⸗ blatt der T. U. lautet jedoch der entſprechende Abſchuktt fol⸗ gendermaßen: „Es wird in dem Bericht des„Grünberger Wochenblattes“ von Verfehlungen einzelner ſtädt. Beamten während Finkes Amtstätigkeit und über Schadenserſatzanſprüche an Oberbürger⸗ mieſter Finke und den Direktor Kaiſer von der Stadtbank, die aus dem Geſchäft der Exakta⸗Uhrenfabrik entſtanden ſind, ge⸗ ſprochen. Sollte ſich dies bewahrheiten, dann wäre es bedauerlich, daß die Mannheimer Vollspartei⸗Rathausfraktion ſich nicht vorher beſſer über ihren Kandidaten erkundigt hatte, bevor ſie ihn ernannte.“ 0 Es zeigt ſich alſo, daß die„N. B..“, zweifellos nicht ohne beſtimmte Abſicht, den betreffenden Satz aus dem Zuſam⸗ menhang genommen und deſſen Worten einen ganz anderen Sinn gegeben hat. Im übrigen erſcheint es uns angebracht zu ſein, daß ſich die Rathausfraktion der Deutſchen Volks⸗ partei mit dem eigenartigen Verhalten der T. U. vefaßt, die ſich eine Richterrolle anmaßt, wozu ſie als ein über alre Veranſtaltungen Städtiſche Maskenbälle im Roſengarten Das Reklame Plakat für die ſtädtiſchen Masken bälle im Roſengarten iſt von dem Mannheimer Graphiker Harry Mayer entworfen. Auf große Flächenwirkung ab⸗ geſtimmt, verkörpert der Künſtler die Idee des„Welt⸗ Theaters“ durch rieſige, in den Farben rot und gold gehaltene Kuliſſenwände, vor denen ſich die Repräſentanten der fünf Erdteile unter Führung des Welt⸗Theater⸗Intendanten Tſcheng⸗Lo zum Auftreten im großen Welt⸗Theater im Roſen⸗ garten berefthalten. Auf ſchwarzem Hintergrund ſchwebt die Weltkugel über dem Ganzen. Ein in allen Farben ſchillern⸗ der Regenbogen überſpannt das farbenprächtige Bild zum Zeichen der Einigung zwiſchen den Theatervölkern der ganzen Welt. Bei dem erſten ſtädtiſchen Maskenball am Samstag, 4. Februar wird wieder eine Prämiierung der ſchönſten und originellſten Masken ſtattfinden. Die für die diesjähri⸗ gen Bälle ausgegebene General⸗Idee„Welt⸗Theater“ läßt der Phantaſie der Bewerber um die wertvollen Preiſe alleen Spielraum. Um das Prämiierungsverfahren raſch abwickeln zu können und den Ballbetrieb ſo wenig als möglich kenne wird lediglich die Preis⸗Polonaiſe mit anſchließender Preisverteilung ſich im großen Nibelungenſaal abſpielen. (Weiteres Anzeige im Mittagsblatt.) 5 8 * Wiſſenſchaftlicher Vortrag. Am morgigen abend ſpricht im Kaſinoſaal Dr. med. Bachem über die Hochfrequenz⸗ ſtrahlen und ihre Wirkungen auf den geſunden und kranken Menſchen. Der Eintritt iſt frei.(Siehe Anzeige.) N * In der Aufklärungsarbeit über Ernährung und Nah⸗ rungsmittel ſteht im Mannheimer Hausfrauen⸗ bund für den morgigen Donnerstag nachmittag in der Har⸗ monie Lindenhof eine ſehr intereſſante Veranſtaltung bevor. In einem kurzen Vortrage über„Kakao und Schokolade in Haus⸗ und Volkswirtſchaft“ wird die Geſchichte, die Ver⸗ arbeitung der Kakaofrucht zu Kakao und von Kakao zu Scho⸗ kolade, ferner die Nährwert⸗ und die volkswirtſchaftliche Be⸗ deutung dieſer beiden wichtigen Nahrungsmittel behandelt. Sodann wird durch den Ufa⸗Deulig⸗Film„Die braune Göttin? in einer Reihe von Spielſzenen launigen und kurzweiligen Charakters dargeſtellt, in wievieler Hinſicht das Leben des Menſchen und ſeine Geſundheit mit Kakao und Schokolade verbunden ſind.(Weiteres Anzeige.). * Eiſenbetonkurſus. Am Freitag, 27. Januar beginnt im Saal 33 der Gewerbeſchule in C6 ein 30ſtündiger Vo z⸗ tragskurſus zur theoretiſchen und praktiſchen Einführung in den Eiſenbetonbau. Der Kurs, der vom Deutſchen Zement⸗ bund veranſtaltet iſt, wird von Dipl.⸗Ing. Waltz abgehalten. (Weiteres im Anzeigenteil.) 5 1 * * Ueberfahren. Heute vormittag wurde in der Breite⸗ ſtraße zwiſchen Q und E von einem Motorradfahrer, der die Straßenbahn überholen wollte, eine Frau überfahren, die die Straße überqueren wollte. Die Frau erlitt einen Bein⸗ bruch. Der Motorradfahrer fuhr, ohne daß er nach der Frau umſchaute, davon. Da die Nummer noch erkannt wurde, kann er zur Verantwortung gezogen werden. N 5 das Gaſtwirtsgewerbe wachſe, blühe und gedeihe zum Segen Parteien objektiv informierendes Telegraphenbüro über⸗ 4 e der Allgemeinheit. Haapt nicht dernen APUEOA AG. BE 5 Zu Thomas Hardy's Tod Von Ludwig A. Boß⸗Mannheim Thomas Hardy's Tod bedeutet für die engliſche Literatur einen herben Verluſt; galt er doch bei ſeinen Landsleuten als Englands hervorragendſter Schriftſteller. Ein langes, ar⸗ beiksreiches Leben iſt zu Ende gegangen; denn die Periode ſeines literariſchen Wirkens begann im Jahre 1871, in dem er ſeine erſte Erzählung veröffentlichte und fand ihr Ende im Jahre 1927, in dem er ſein letztes Gedicht drucken ließ. Die hohe Auffaſſung ſeiner künſtleriſchen Sendung, ſeine Wahr⸗ g jebe, ſeine Abneigung gegen alles Auffallende ſeine dich⸗ tebiſche Fruchtbarkeit und die Originalität ſeines Genies, das den weiten Bereich literariſchen Schaffens vom Roman bis zur Lyrik, von der Lyrik bis zum großen, mit epiſcher Breite angelegten Dramen umſchloß, machte ihn zur eindrucksvollſten Dichtergeſtalt des heutigen England. Der Dichter kam in Upper Bockhampton, in der Nähe von Dorſetſhire am 2. Juni 1840 zur Welt, Der Name Hardy iſt in dieſer Gegend weitverbreitet und geachtet. Man be⸗ hauptet,— und der Dichter ſelbſt ſcheint dieſe Behauptung nie gauz von ſich gewieſen zu haben— daß zu dem Zweige der Hardys, dem er entſproß, Nelſon's berühmter General gehört babe, dem er auch ſehr ähnlich geſehen haben ſoll. Des Dich⸗ rers Vater war ein Ae Bauunternehmer, deſſen Verhält⸗ niſſe zu der Zeit, da der kleine Hardy das Licht der Welt er⸗ blickte, nicht gerade glänzend, doch immerhin erträglich waren. Von Upper Bockhampton aus ging Thomas jeden Tag mit ſeinem Schulranzen bepackt nach Dorſetſhire und in ſeinem ſpäteren Leben pfelgte er gern ſeinen Freunden und Be⸗ ſuchern die Wieſen zu zeigen, auf denen er als Junge ſpielte und ſie zu den Bächen und Flüßchen zu führen, in denen er an ſbillen Sommerabenden mit ſeinen Kameraden badete. Th. Hardy begann als Baumeiſter, vertauſchte aber bald den Zeichenſtift mit der Feder. Er war üher 30 Jahre alt, als ſeine erſte Arbeit„Desperate Remedies“ gedruckt wurde, Dieſe Erzählung ſowie ſeine nächſte„Under the Greenwood Tree“ erſchienen anonym. Erſt ſein Roman 4 Pair of Blue Eyes“, der im Jahre 1878 erſchien, trug des Dichters Namen. Das Jahr 1874 brachte ihm mit ſeiner Dorfgeſchichte„Fern vom Getümmel der Welt“ ſeinen erſten größeren Erfolg. Der Nalkuralismus Zolas, der zwei Jahrzehnte brauchte, um in England Eingang zu finden, auf dieſem unwirtlichen Boden! aber ſich nur ganz kurze Zeit behaupten konnte, ging an Hardy 505 ſpurlos vorüber. Seine Romane„Tess ok the'Urber⸗ villes“ und ganz beſonders„Jude the Obscure“ machten dieſer neuen literariſchen Bewegung große Zugeſtändniſſe. Wohl war jetzt ſein literariſcher Erfolg ſicher geſtellt und ſein Name würde überall genannt, doch die engliſche Kritik griff ihn äußerſt heftig an und rückte beſonders ſeinem ſchwarz⸗ ſeheriſchen Peſſimismus kräftig zu Leib. An der Peripherie der großen Städte, dort wo die raſch wachfenden Induſtrieplätze gierig hinausgreifen in das freie, unberührte Land, wo aber ſchon die Zuckungen ſtädtiſchen Lebens zu verſpüren ſind, wo das Land doch ſchon nicht mehr ganz Land iſt, dort ſucht Hardy ſeine Stoffe und auch dort, wo die Leidenſchaft, nicht allein die Liebe, Elemente zuſammen⸗ führt, die im Gegenſatz zueinander ſtehen, die ſich feindlich geſinnt ſind, ſcheinbar um ſie zu verſöhnen, in Wahrheit aber um ſie im gegenſeitigen, unerbittlichen Kampfe zu vernichten. Hardy iſt immer wahr und aufrichtig Er iſt weit davon ent⸗ fernt, irgend eine ausgeſprochene Tendenz zu vertreten. Aber immer u. immer wieder drängt ſie ſich dem Leſer ganz von ſelbſt auf. Früher zeigte er, daß unſere ſchlimmſten Feinde— das, was wir das Schickſal nennen— in uns ſelber lauern, daß ein kleiner, unverſchuldeter Fehler unſeres Charakters lang⸗ ſam das Verhängnis herbeiführt. In„Teß“ und„Jude“ iſt der Peſſimismus ſo weit gediehen, daß die Menſchen nicht an ihren Schwächen, ſondern an ihren Tugenden zugrunde gehen, und das Schickſal daſteht, als hätte es ſeine Freude an den grauſamen Ungereimtheiten unſeres Lebens. 5 Aber iſt das alles, was Hardy uns zu bieten hat? Nein! Denn ſonſt wären ſeine Romane nicht zu genießen. Hardy iſt ein großer Künſtler. Seine Werke ſind Symbole. Man hat Hardy den Meiſter engliſcher Heimatkunſt genannt; aber dieſe Formel faßt das ganze Weſen ſeiner Dichtkunſt nicht in ſich. Gewiß, Hardy hat die Schönheit ſeiner engeren Heimat mit ſcharfen Sinnen erfaßt und in treffſicheren Worten vereinigt. Aber wunderbar und gewaltig iſt es, wie die ſchlichten, heimat⸗ lichen Geſtalten, die er ſchildert, zu elementarer Größe empor⸗ wachſen, wie Lebensaugenhlicke in dieſem engen Erdenwinkel ſich zu herbiſchen Schickſalshöhen emportürmen. So ſind Hardys Romane viel, viel mehr als bloße Heimatkunſt, ſie ſind Menſchheitsdichtung geworden. f f f Nach Hardys eigenen Ausſagen hat die ſcharfe Kritik es vermocht, ihm das Intereſſe an der Schaffung weiterer Ro⸗ mane zu nehmen. Er ſchrieb tatſächlich keine Romane und No⸗ eſt. 5 geſchaffen hatte, das zu den Gewa! tigſten gehört, was die engliſche Literatur hervorgebracht ha ein Werk, das— wie es eben nur das Werk eines ganz große Genies kann— die poetiſche Philoſophie der Geheimniſſe de Lebens verbindet mit der eingehendſten Kenntnis der geſchit lichen Tatſachen und dem ſcharfen Blick für alle menſt Irrungen und Wirrungen. 8 Nachdem Hardy viele Jahre lang in Paris und in Londo gelebt hatte, zog er ſich endlich in ſeine Heimat nach Dorſet zu rück und baute ſich nach eigenen Plänen außerhalb Dorcheſter ein Haus.— Lange Wanderungen durch die heimatlichen ren und Wälder, die Beſchäftigung mit volkskundlichen Stu dien, der Umaana mit Arm und Reich. Hoch und Niedrfe die Beobachtung der Tiere und Vögel, die er leidenſcha liebte, füllten ſeine Mußeſtunden aus, ſchenkten ſeinem Alte Sonne und Freude; fern vom Getümmel der Welt, fand er i der inniggeliebten Heimat Ruhe und Frieden. 5 2 Uraufführung ſoll am 9. Februar Michaelis hat ihrem neuen dreiakti „Erling auf der Schaukel“ geg mann für die deutſche Bühne bearbeitet hat. vellen mehr. Die Erzählung„The Well⸗Beloved“, die dann noch 5 74 8 des Wiener Burgtheaters Manuſkript angenommen. 1 * K 7 1 4. Seite. Nr. 42 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den W. Januar 1928 Aus den Rundfunk⸗Programmen Donnerstag. 26. Januar Deutſche Seuder Berlin(Welle 483), Königswuſterhauſen(Welle 1250 20 Uhr: Volkstümliches Orcheſterkonzert, daun Funktanz. Breslau(Welle 922,6) 20 Uhr: Uebertragung von München, 22.30 Uhr: Uebertragung von Berlin. Frankfurt(Welle 428,6) 18.30 Uhr: Uebertragung von Kaſſel, Konzert, 10.30 Uhr: Konzert. 20.15 Uhr: Uebertragung von Kaſſel„Das Narrengericht“ Singkomödle, Uebertr. v. Berlin. Hamburg(Welle 394,7) 20 uhr: Da Jeſus auf Erden ging. Konzert, dann Tanzfunk der Norag. Königsberg(Welle 320,7) 20.05 Uhr: Goethezeit, dann Funktanzſtunde. Jangenberg(Welle 468,8) 20.15 uhr: Uebertragung von Köln Afrlta⸗Vortrag und Konzert, dann Nachtmuſik. Leipzig(Welle 365,8) 21.15 Uhr: Orcheſterkonzert. München(Welle 535,7) 20 Uhr:„Almenrauſch und Ebelwelß“ Oberbayr. Volksſtück mit Geſang. l Stuttgart(Welle 379,7) 12.30 Uhr: Schallplatten, 16.15 Uhr: Konzert, 20 Uhr: Konzert, 21.15 Uhr: Uebertrag. von Frankfurt, 22 30 Uhr: Uebertragung von Berlin, 23 Uhr: Tanzmuſik. Ausländiſche Sender Däventery(Welle 1604) 14.30 uhr: Schallplatten, „Fidelio“, Sendeſplel, dann Tanzmuſik. Radio Paris(Welle 1750) 13.30 Uhr: Sendeſpiel„Chonchette“, Operette. Mailand(Welle 550) 20.50 Uhr: goldenen Weſten, Oper. No m(Welle 450) 20.40 Uhr:„Die luſtige Witwe“, Operette. Wien(Welle 517,2) 20.05 Uhr: Oper„Cavallerla ruſticana“, dann„Diamileh“, Oper. Bern(Welle 411) 20 Uhr: Cello⸗Vorträge, 20.90 Uhr: Orcheſter. Zürich(Welle 588,2) 20 Uhr: Konzert, 20.30 Uhr: Schweizerlieder. Prag(Welle 348,9) 19.30 Ur: Symphonie⸗Konzert. Radio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz G 2, 6— fel. 26547. Monette 4 Röhren ⸗Europa⸗Empfänger in Verbindung mit dem neuen Lion⸗Lautſprecher geben trotz billigen Preiſes glänzenden Rundfunkempfang. Accumulatoren⸗Ladeſtation. Film⸗Rundſchau Alhambra:„Der große Unbekannte“ Unter den Detektivromanen und Senſationsfilmen, mit denen der heutige Markt überſchwemmt iſt, nehmen die, die Wallace ihre Exiſtenz verdanken, unzweifelhaft eine erſte Stelle ein. Der Schöpfer iſt ſo ehrlich und ſchreibt„Kol⸗ portagefilm“ unter den Titel. Ja, es iſt„Kolportage“, aber alle Geſtalten, ſei es nun hier, im„Hexer“, im„Nächer“ oder wie die Werke des raſch berühmt gewordenen Mannes alle heißen mögen, ſind gezeichnet von Meiſterhand. Die ganze Handlung iſt mit Hochſpannung geladen. Der Zuſchauer bleibt im Unklaren bis zum Schluß, der natürlich nicht ver⸗ raten werden darf. Gewiß, einige Szenen ſind da, die aus dem Zuſammenhaug herausfallen, mit denen der Beſucher nichts anzufangen weiß und die ſich auch zum Schluß nach glücklicher Löſung nicht in das Geſamtbild einfügen laſſen. Aber ſie erhöhen die Zweifel und haben den Zweck, den Be⸗ ſchauer von der Spur abzulenken. Viel Unwahrſcheinliches iſt da. Wie ein dichtes Rankenwerk hat es die Handlung um⸗ ſponnen. In dem dadurch hervorgerufenen Halbdunkel voll⸗ zieht ſich das geheimnisvolle Geſchehen. Aber all das macht nichts. Man kommt auf ſeine Rechnung. Man wartet mit geſpannter Aufmerkſamkeit auf den Axthieb, der den gordi⸗ ſchen Knoten auseinanderhaut. Die ſchauſpieleriſchen Leiſtun⸗ gen ſind den Anforderungen entſprechend gut. Hierzu kommt noch das übliche Beiprogramm. Dx. Aus dem Lande Aus dem fahrenden D⸗Zug geſprungen Tot auf der Bahnſtrecke aufgefunden * Schwetzingen, 24. Jan. Geſtern nachmittag nach 2,15 Uhr iſt die 19 Jahre alte Gertrud Schulzig aus Kehl, die ſich mit ihrer Mutter von Mannheim aus auf der Heimfahrt befand, etwa 300 Meter nördlich des Bahnüberganges nach Friedrichsfeld aus dem in voller Fahrt beſindllchen -Zug 270 geſprungen. Die Lelche des Mädchens wurde eine Viertelſtunde ſpäter von einem Bahnbeamten ge⸗ funden, der auf der Strecke die Signallampen nachſah. Das Mädchen hatte einen Schädelbruch erlitten und iſt beim Sturz wahrſcheinlich ſofort tot geweſen. Die Mutter, die wohl annahm, daß ſich ihre Tochter nur vorübergehend aus dem Abteil entfernt hatte, meldete den Verluſt des Mädchens erſt in Graben⸗Neudorf.— Die Leiche der Verunglückten wurde in die Schwetzinger Leichenhalle gebracht und iſt in⸗ zwiſchen von der Staatsanwaltſchaft zur Beerdigung frei⸗ gegeben worden. Wahrſcheinlich wird die Tote nach Kehl überführt. Ueber die Urſachen der Tat beſtehen lt. Schw. Ztg. nur Vermutungen; Zeugen, die den Vorfall beobachteten, ſind nicht vorhanden. Wahrſcheinlich handelt es ſich um einen Selbſtmord infolge von Schwermut, zumal das Mädchen ſchon früher Selbſttötungsabſichten geäußert haben ſoll. Der Vater der Verſtorbenen, ein Rechnungs rat a.., lebt in Kehl. * ker, Heidelberg, 24. Jan. Das Wetter im Januar iſt den Bauten an der Stauſtuſe Karlstor ſehr entgegen ge⸗ kommen. Die Arbeiten zwiſchen Bleiche und Palais Weimar ſchreiten rüſtig vorwärts. Wenn in den nächſten Tagen die Spundwände gezogen ſind, kann das„Baufeld II“ überflutet werden. Die Ufermauer an der Herrenmühle geht ebenfalls ihrer Vollendung entgegen, auch der Schwimmbagger unter⸗ halb der Alten Brücke, der während des Froſtes feiern mußte, Arbeitet wieder. Im Baufeld Karlstor iſt durch zwei parallele Maſſive Betonmauern der obere Schleuſen vor ho gebildet; eine dazwiſchenliegende dritte ſtittelmauer wird gebaut. Die Schleuſe wird hier eine Länge von etwa 150 Metern erreichen. Melodramen aus der 20.30 Uhr: Konzert, 21.30 Uhr: Das Mädchen aus dem ſer mit Recht gezählt wird. Nachbargebiete Der Mord bei Cronberg aufgeklärt. Der Mörder ertränkt ſich im Main. Die Leiche geländet * Frankfurt a.., 24. Jan. Am 209. November ver⸗ gangenen Jahres wurde bekanntlich bei Cronberg die 27 Jahre alte Auguſte Gerber ermordet aufgefunden. Nach den Tatumſtänden zu ſchließen, konnte nur ihr Bräutigam, der Arbeiter Peter Müller aus Oberhöchſtadt als Täter in Frage kommen. Müller ging ſeinerzeit nach dem Mord ohne Mantel und Kopfbedeckung flüchtig. Alle Nachforſchungen nach ihm waren bisher ergebnislos. Am 21. Januar wurde nun im Gebiet der Landeskriminalpolizeiſtelle Frankfurt eine äußerſt deformierte männliche Leiche aus dem Main ge⸗ ländet. Ein Erkennen der Perſon nach ihrem Aeußeren war nicht mehr möglich. Die an Hand der an der Lelche noch be⸗ für die organiſatoriſche und techniſche Entwicklung des Sport⸗ weſens, ſofern es auf die Pflege der Leibesübungen und die Heranbildung einer geiſtig und körperlich geſunden Jugend abzielt, ein. Ungebeugt von der Laſt der Jahre tritt er in das achte Jahrzehnt ſeines Lebens ein, das ihm einen heiteren Rückblick auf ſeine Wirkſamkeit im Dienſte der Allgemeinheit geſtatten möge. r Aus Handel und Wandel (Sinweiſe auf Anzeigen) Mit der Hapag nach dem Orient. Konſtantlnopel, Jeruſalem und Kairo waren während der Wintermonate immer ſchon bevor⸗ zugte Reiſeziele. Mit ihrem Vergnügungsreiſendampfer„Oceana“ veranſtaltet die Hamburg ⸗ A merika Linde in den kommenden Monaten zwei große, nahezu 4 Wochen dauernde Ortentfahrten. Die erſte, am 9. Februar in Genua beginnende Relſe erſtreckt ſich über Neapel, Meſſina, Athen und Konſtantinopel nach Paläſtina und Aegypten und findet ſchließlich nach einem Beſuch auf Korfu am findlichen Reſte von Bekleidungsſtlicken vorgenommenen in⸗ tenſiven Feſtſtellungen ließen den Verdacht zu, daß es ſich bei dem unbekannten Täter um den Mörder der Gerber handeln könne. Durch Entſendung eines hieſigen Kriminalbeamten zu den Angehörigen des Müllers wurde feſtgeſtellt, daß die vorgezetgten Stoffreſte Teile der Bekleidung des Verſchwun⸗ denen ſind. Die bei dem Ertrunkenen vorgefundene Krawatte wurde u. a. auch von den Angehörigen als ein Geſchenk der Ermordeten an Müller bezeichnet. Dem Zuſtand der Leiche nach iſt zu ſchließen, daß Müller unmittelbar nach der Tak den Tod im Main geſucht und gefunden hat. Ein Lokomotivführer ſpringt von der Maſchine in die Lahn und rettet eine Frau aus den Fluten * Frankfurt a.., 24. Jan. Am 9. Juni vergangenen Jahres fuhr der Lokomotivführer Martin Fauſt von Lim⸗ burg als Führer einer Lokomotive von Weilburg nach Lim⸗ burg. Zwiſchen Weilburg und Guntersau bemerkte er in der hochangeſchwollenen Lahn eine Frau mit dem Tode ringend. Kurz entſchloſſen brachte er den Zug zum Stehen und ſprang in voller Kleidung und geſchwitztem Körperzuſtand in die Lahn. Mit vieler Mühe gelang es Fauſt, die Frau unter eigener Lebensgefahr zu retten. Für dieſe hervorragende Tat, die als ein vorzüglicher Beweis von Entſchloſſenheit und Selbſtaufopferung angeſehen werden kann, wurde Fauſt durch das Preußiſche Staatsminiſterium die Rettu ng s medaille am Band verliehen. * * Darmſtadt, 23. Jan. An den Folgen einer Schlägerei, die er am Abend des 11. Januar in ſeiner Heimat hatte, iſt nunmehr der etwa 25jährige Oberleutnant a. D. Dingel⸗ dein aus Reichsheim i. O. im Krankenhaus geſtorben. In dieſem Streit erhielt D. einen Schlag mit einem hölzernen Kartoffelſtößer auf den Kopf. Drei der Beteiligten an dem Streit, der in einer Wirtſchaft ſtattfand, ſind in Haft genom⸗ men worden. Sportliche Rundſchau Athletik Neuer Weltrekord im Gewichtheben Bei einer Veranſtaltung in St. Etienne zeigte ſich der funge franzöſiſche Halbſchwergewichtler Hoſten als eine der ſtärkſten Olympia⸗ Hoffnungen ſeines Landes. Unter offizieller Kontrolle brachte er im beidarmigen Reißen 109 Kg. zur Hoch⸗ ſtrecke und verbeſſerte damit den von Trebiakowski⸗Dortmund mit 108,75 Kg. gehaltenen Weltrekord ſeiner Gewichtsklaſſe. Bei den drei Olympiſchen Uebungen erreichte er insgeſamt 348,5 Kg. und zwar 97,5 Kg. im beidarmigen Drücken, 109 Kg. im beidarmigen Reißen und 137 Kg. im beidarmigen Stoßen. Rigoulot kam bei ſeinem Olympiſchen Sieg 1924 in Paris auf insgeſamt 322,5 Kg., im einzelnen auf 85, 102,5 und 135 Kg. Europameiſter Sperling in Schweden Der deutſche Europameiſter im Leichtgewichtsringen, Sperling Nürnberg, beteiligte ſich in Boras(Schweden) an einer internationalen Amateurringkampf⸗ Konkurrenz. Im erſten Kampf konnte Sperling den Schweden Klang in:10 Minuten auf beide Schultern legen und kam dann gegen deſſen Landsleute Petterſſon und Malmberg, gegen die er jedoch nach Punkten unterlag. Im Geſamtergebnis belegte der Nürnber⸗ ger den vierten Platz. Fechten Mannheimer Fechter⸗Siege Bei dem am vergangenen Sonntag in Heidelberg vor ſich gegangenen Anfängerwettfechten des badiſchen Turnkreiſes der D. T. beteiligte ſich auch die Fechtabteilung des Turnvereins Mannheim v. 1846. Die Teilnehmerzahl war erfreulich gut. 7. März in Venedig ihr Ende. Zahlreiche Landausflüge, beiſpiels⸗ weiſe die Fahrt von Port Said nach Kairo und Gizeh, der Beſuch Jeruſalems von Haifa aus, unterbrechen des öfteren die Seefahrt. Die zweite, von Venedig ausgehende Ortentfahrt ſucht in der Zeit vom 8. März bis 3. April die gleichen Städte in anderer Reihen⸗ folge auf. * Ein 4000 Mark⸗Preisausſchreiben verbindet die Aug u ſt Jacobi Ach., Darmſtadt m. ein. Anzeigen⸗Serie über das bekannte Organiſche Wäſche⸗Einweichmittel Bur nus. Sie verfolgt damit den Zweck, die Stimmung und die Wünſche der Haus⸗ frauen zu erforſchen und zu erfahren, welche der verſchiebenen Vor⸗ alige dieſes natürlichen Einweichmittels den Hausfrauen beſonders wichtig ſind. Die Anzeigen ſtehen unter der Frage„Warum Bur⸗ nus?“ und können der Aufmerkſamkeit aller fortſchrittlichen Leſer⸗ innen, wie der Fabrikant meint, nur dringend empfohlen werden. Mili morß, Ben u Nd Guo. 0— 8 5 2 .. de 5— Or L 0 Ns 7 50 32 O wolten nn. O heiter. G halb bedeckt. O wolng e bedeck, o Regen G Graupeln.— Nebel. 8 Gewitter O Windſune. Os fehr leichter Ok. H mäßiger Sadſadwet. O krürmiſcher Norbwen. n Schwe Die Pfeile fliegen mit dem Winde. Die bel den Stattonen ſtehenden Zahlen 150 die Teurpe⸗ ratur an. Dle Linlen verbinden Orte mit gleichem auf Meeresniveau 2 neten Juſtbruck ——̃̃̃̃̃̃̃ñ— Metternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarls Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) er Luft, Tem. Ff See · SS 288 Wind 8 öbe druck vera ß böbe d S Wetter 8 u. l f Lede 862 Wertheim J 151— 7 F233 NW ſteſfſ bedeckt Königſtuhl] 568 779,1 1 3 1 W 4* Karlsruhe 120 772,8 5 9 4[SW leicht Bad ⸗Bad. 218 77 5 9 4 SW ſchw. wolki Villingen 780 778,0 2 3 1 W lleichtſ bedeck Feldbg. Hof 1275 643,2—-4—1 4 Ny ſchw. Nebel e 70 5 t. Blaſien 7— 1 1 0 Sw leicht bedeckt Höchenſchw.“—— 5 Der Durchzug einer Druckrinne brachte uns heute nacht in Nord⸗ und Mittelbaden Niederſchläge bei zeitweiſe ſtürmt⸗ In der ſtarken Konkurrenz konnte der Turnverein 1846 zwei erſte Siege buchen. Gutekunſt Erich wurde Erſter im Flo⸗ rett und Zweiter im leichten Säbel, während Ganter Karl den Sieg im leichten Säbel errang. Allgemeines Friedrich Metzler⸗Frankfurt a. M. Ein Siebzigjähriger Am 23. Januar vollendete der Sportſchriftſteller Friedrich E. Metzler in Frankfurt a. M. ſein 70. Lebensjahr. Seit 1880 journaliſtiſch tätig war er einer der Wenigen, die das Gebiet des Ruderſports gepflegt und publiziſtiſch gefördert haben. Ausübender Ruderer und Mitgründer der Offenbacher Nudergeſellſchaft„Undine“ hat er als deren Abgeordneter im Jahre 1883 in Köln im Gürzenich die Urkunde unterzeichnet, die die Gründung des Deutſchen Ruderverbandes dokumen⸗ tierte. Mit Profeſſor Dr. Ullrich⸗Heidelberg iſt er der einzige noch lebende Abgeordnete, die dieſen denkwürdigen Akt vollzogen. Seitdem war er unabläſſig bemüht, für den Ruderſport in Wort und Schrift zu wirken. Abhandlungen und techniſche Aufſätze in zahlreichen Blättern des In⸗ und Auslandes geben Zeugnis von der erſtaun⸗ lichen Fruchtbarkeit und der Begeiſterung für die Sache des deutſchen Ruderſports, zu deſſen hervorragendſten Förderern Auch auf anderen Gebieten des Rugby, Radfahren, Fechten und Kraftfahrſport, ſo⸗ Sports: wie für Militärwiſſenſchaft, hat er ſich mit großer Sachkennt⸗ 8 . tätig führt er auch heute noch die Feder mit ſicherer Hand und tritt unerſchrocken! nis erfolgreich betätigt. Unermüdlich Wee Regattaberichte, ſchen Südweſtwinden. In den hoheren Lagen 115 5 Schneeſturm. Auf der Rückſeite der Druckrinne iſt küh⸗ lere Luft nach Frankreich vorgedrungen und hat dort zu Druckanſtieg und Aufhetterung geführt, doch dürfte die Beſſerung nicht von langer Dauer ſein, da auf dem Ozean bereits eine neue Depreſſton im Anrücken begriffen iſt. Vorausſichtliche Witterung für Donnerstag bis 12 Uhr nachts: Wechſelnd wolkig mit geringer Neigung zu Nieder⸗ ſchlagsſchauern, kühl, ſchwache ſüdliche Winde. 2 2 — rr, ,̃‚——l—, ⏑——ↄ————— Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeltung G. m. b. 85 Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt ffiſcher— Verantwortl. Redakteure; Für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. S Kayfer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müler— Handelsteil: Kuri Ehmer— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen J. B. Jac. ſraude e Lenatel- Gutachten! l Schlußſatz: Ich halte dieſes neue Mittel für einen bedeutenden 3 Fortſchritt in der Konſervierung v. Metallgegenſtänden aller Art. 5 gez. Dr. Bernhardt, beeidigter Handelschem. 1 8. und Mitglied der Sachverſtändigenkammer. 3 Lenatol erſpart das dauernde und läſtige Putzen von Meſfing⸗„ Kupfer⸗, Nickelgegenſtänden aller Art. 73 Alleinverkauft Drogerie Lndwig K Schütthelm, Mannheim 0 4,9 8 Telephon Nr. 27 715 und 27 716. 14 DDr DDr N n PSO. SER, —— — FEFEEEE 0 A ˙ A 3 r... N . 5. Seite. Nr. 2 7c 2 1 0 Oderberg. Fröſtelnder fahler Morgen, Nebelſchwaden 1 liegen über der Stadt. Die endloſen Schlote und Hochöfen 4 recken ſich geſpenſtiſch durch den grauen Dunſt. Nur langſam weiß ſich Mutter Sonne ihr Recht auf Licht und Freude zu erzwingen. Schnelle, kulante Zollreviſion, verſchlafenes Cafc, dann nimmt uns der Zug auf, um uns in die Hohe Tatra zu tragen. Die Fahrt durch die Slowakei, das romantiſche Tal der Waag, die ſich, immer kleiner werdend, je mehr wir nach Oſten kommen, uns entgegenſtrömt, iſt von großer, wech⸗ ſelvoller Schönheit. Bald breites, zur Ebene ſich erweiterndes Tal, bald ſich von beiden Seiten zuſammenſchiebendes Ge⸗ birgsland, Päſſe, der Uhſox⸗Paß u. a. überſchreiten ſie, wäh⸗ rend die Bahn ſich in langen finſtern Tunnels den Ausgang erzwingt. Wie hell lacht dann die Sonne, wie fröhlich ſpringt dann die Waag uns entgegen, wie ſtark und grün umgürten Tannen und immer wieder Tannen den engen Horizont. Und dann zeigt ſich allmählich das gewaltige, dem Himmel zuſtre⸗ bende Maſſiv der Hohen Tatra, dieſes wuchtigen, gran⸗ dioſen Kernſtückes der Karpathen. Schon vor dem Weltkriege als Luxustreffpunkte und komfortable Badeorte, vornehmlich für das vornehme Ungarn, bekannt, ſind ſie heute ein mit Recht in Mode gekommenes und von Deutſchöſterreichern, 1 Sudetenländern und Reichsdeutſchen in ſteigendem Maße be⸗ 1 ſuchtes Stück Erde, das wohl ſeines gleichen ſuchen kann. * Dunkle Urwälder und aufragende Zacken und Grate, von . jener Sonderart, wie ſie die Dolomiten zeigen, hineingebettet in die wilde Welt von Geröll und grauen Bergrändern, in tiefgrüne Tannen, die ſie unten in breitem Rande umſäumen, bis die Krüppelkieſer ſie ablöſt, märchenhaft grüne„Meer⸗ augen“, kleine Bergſeen, die geheimnisvoll uns anſchauen. Cſorber⸗See und Popper⸗See, du vor allem, Großer Hintzer⸗ ö See, hoch oben in faſt 2000 Meter Höhe, zu dem der Weg auf * ſchwindelnden Serpentinen hinauffübrt. In tiefſter Einſamkeit ſpricht die Majeſtät der Berge zu dir: in hellem Grün liegt die Fläche, du ſiehſt jeden Stein auf dem Grunde, dann aber wird ſie dunkler und dunkler, und dort, wo die Felswände jach zum See niederſtürzen, ſcheint ſie ſchwarz und unheimlich wie die Nacht. Nur das grelle Pfeifen der Murmeltiere durchbricht die Stille. Völlige Unberührtheit umgibt dich. Und wie du heimkehrend an die Wand kommſt, wo die Serpentine ſich zum Tal wendet, ſteht plötzlich, ihm und uns unerwartet, ein Gemsbock im Licht der Abendſonne da. Er äugt zu uns herüber, puſtet vernehmlich — und dann iſt das edle Tier ſo plötzlich verſchwunden, wie es gekommen iſt. Für Bergſteiger iſt die Hohe Tatra ein Dorado, für Kranke bieten ſeine Heilorte, Tatrat⸗Lomnitz, Groß⸗Schmecks, Hoch⸗Hagy Geneſung; für den Touriſten, der Herz und Sinne in großer Natur von wunderbar wechſelnden Bildern geſundbaden und die Laſten des Alltags vergeſſen will, gibt es kaum ein anderes Stück Erde, das alle Vor⸗ bedingungen dazu ſo reſtlos erfüllt, wie der Cſorber See, dieſe Perle der Hohen Tatra, wo ſich der Komfort des Lebens. an den wir nun einmal gewöhnt ſind, mit den Reizen einer geſchloſſen wirkenden Landſchaft vereinigt und man ſelbſt Mitte Auguſt noch in den lauen Waſſern des Sees baden kann. Aus der Grandioſität der Alpenwelt führt uns der Weg ins Land der Zipfer Sachſen, die in dem nach Süd⸗ oſten der Tatrat vorliegenden Bergland, das von der Popper, Hernad und Göllnitz durchfloſſen wird, ſchon ſeit 800 Jahren leben und ſeit der Mitte des 18. Jahrhunderts, alſo um die⸗ ſelbe t wo die Schleſter das Oderland deutſcher Kultur ſiedelnd erſchloſſen und die Siebenbürger Sachſen ins Trans⸗ ſilvaniſche Alpenland eindrangen, als Ackerbauer und Städte⸗ gründer dem ungariſchen Staate unendlichen Nutzen geſchaf⸗ fen haben. Freilich iſt kein deutſcher Stamm zugleich der maghariſierenden Unitätspolitik der Ungarn ſeit der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts ſo reſtlos zum Opfer gefallen, wie die Zipfer. Sie ſelbſt nennen ſich ein Volk mit zwei Seelen, aber der ſungen Generation drohte das Geſchick, die zweite, die deutſche Seele völlig zu verlieren. Seitdem der Trianbner Friede ſie der Tſchecho⸗Slowakei zugeſprochen hat, werden ſte, oft geradezu wider Willen, der Wohltat der deutſchen Volks⸗ und Mittelſchule teilhaftig und, zumal auch ſtarker ſudetendeutſcher Einfluß eingeſetzt hat, dem deutſchen Volkstum wleder zugeführt. Wie haften ſie doch in meiner Erinnerung, dieſe kleinen, kaum—8000 Einwohner umfaſ⸗ ſenden Städtlein, Ackerbguſtädte mit ſlowakiſchen Vorſtädten, den hohen Renaiſſancekirchen, mit ihren nur dieſem Lande as von einer Südoſtfahrt im Von Dr. Eruſt Seraphim lich wirkende Geburtenziffer der Slowaken haben das Deutſch⸗ gleichen. er Lande und Oberungarn eigenen maſſiyen Glockentürmen. den Campanilen, im Barockſtil! Die„moraliſchen“ Eroberungen der Ungarn und die töd⸗ tum ius Mark getroffen. Abwanderung hat in demſelben Sinne weiter gewirkt. Es bröckelt überall., man hört faſt das Kniſtern in dem Gemäuer—— Und doch, ſollte es nicht ein Omen beſſerer Zukunft ſein, fener ſtille Abend in Poprad — einſt Deutſchendorf genannt—, wo ich allein durch die lindenumſtandene breite Straße ſchlenderte und mir die ſtrammen Soldaten der tſchechiſchen Garniſon anſchaute und plötzlich aus den verhängten Fenſtern eines Vorſtadtgaſthofes leidenſchaftlich und hell das Lied„Der Gott, der Eiſen wach⸗ ſen ließ, der wollte keine Knechte“ auf die Gaſſe tönte? Das ſchmetternde„Heil!“ gab mir das Geleit, als ich im daämmern⸗ den Abend dem Gaſthof Payer zuſchritt, einer jener behag⸗ lichen Stätten, deren Wirt und Wirtin noch perſönlich den Gaſt betreuen... Am ſchlimmſten ſteht es wohl in Leut⸗ ſchan(Levoca), wo der Magyariſierungsprozeß die ſichtbar⸗ ſten Fortſchritte gemacht hat. Ein Stück Mittelalter, wie Rothenburg a. T. iſt hier ge⸗ blieben, Noch ziehen ſich die Stadtmauern mit Wehrgängen und Türmen rings um das Städtlein, noch trutzt auf dem „Ring“ ein Rathaus mit Laubengängen, deſſen ſich Goslar nicht zu ſchämen brauchte, noch ragt St. Jakobs Turm in die Luft, deſſen St. Georgskapelle von ausgeprägter Gotik zeugt. Die Jakobskirche aber iſt ein Prachtſtück deutſchen Kirchenbaus und deutſcher Kirchenkunſt, die ſchönſte Oberungarns. Der Altartabernakel von Meiſter Paul, einem Schüler von Veit Stoß aus der Krakauer Zeit, findet nur in Nürnberg ſeines⸗ Und dann die Faſſaden der Bürgerhäuſer am „Ring“, alle dreiſtöckig mit je drei Fenſtern im Stockwerk in der Front, im Wandel der Zeiten von den Kunſtrichtungen Zeugnis ablegend, mit ihren weiten, luftigen Höfen, die Ga⸗ lerien umſäumen, in denen italieniſche und deutſche Kunſt ſich die Hand gereicht haben. Daneben dann wieder in die Augen ſpringende ungariſche Magnatenhäuſer in beſonders reizvoller Stilabwandlung. Ja, die Steine reden, wo die Zungen ſtille und ſtiller werden. Wird es auch hier eine Auferſtehung geben? Mit Dankbarkeit denke ich an die tapferen Deutſchen zu⸗ rück, die mich in Preßburg hineingeführt haben in das Problem des hieſigen Deutſchtums. Auch dieſes muß erſt er⸗ wacht, muß erſt erzogen werden zum deutſchen Gedanken. Das iſt das Schwerſte! Oft das Niederdrückendſte! Preß⸗ burg als Stadt iſt eine Vorſtadt von Wien, behaglich und ſonnig, dem heiteren Lebensgenuß zugewandt. Noch leben hier 35000 Deutſche, aber wie viele unter ihnen ſind es. die bewußten Wert darauf legen! Ein herrlicher Abend iſt mir in Erinnerung! Ich war mit dem Dampfer hinübergefahren zur Au, auf dem anderen Donauufer. je Sonne ſtand im Untergehen und legte ihre glitzernden Strahlen auf das breite Bett der flutenden Donau, auf der pfeilſchnelle Ruderboote dahinſchoſſen. Drüben aber hob ſich in immer ſchärferen Kon⸗ turen von dem hellen Abendhimmel die gewaltige Ruine des Königsſchloſſes empor. Die hohen Fenſter blickten geſpeu⸗ ſtiſch und immer dunkler tauchte ſich das Ganze in tieflila Abendſtimmung, aus dem dann plötzlich überall die Lichter aus den das Gelände ſich hinaufziehenden Häuſern und aus den Uferkais und den Schiffen aufblitzen. Es war märchen⸗ haft ſchön. Glück auf, Preßburg, du deutſche Stadt! Das Zeichen Eine oſtfrieſiſche Geſchichte von Richard Nordhauſen „Du mußt an Wunder und Zeichen glauben, Hilde“, flüſterte Arnp ihr ins Ohr, während ſie auf der Veranda ſtanden.„Dem Liebenden ſind Wunder und Zeichen etwas Selbſtverſtändliches.“ N 5 i „Dem Liebenden!“ Sie bemühte ſich, ſpöttiſch zu lächeln. „Was gehen die Wunder und Zeichen alſo mich an? Ich bin ſo wenig abergläubiſch, Velter Arno.“ Dabet achtete ſie ſchon auf das Zeichen, wie auf einen Ruf des Schickſals, und wollte ſo gern dem Zeichen gehorchen Arnd ſah ſie verlangend an, ſchwieg aber, denn eben trat der Profeſſor ein. 5 5 „Nun hatte ich mich auf die gemütliche Kaffeeſtunde mit Euch ſo gefreut,“ bedauerte er und rieb ſich verlegen die Hände.„Da telephoniert jetzt aber der Ingenieur, ich ſolle ſo⸗ fort nach Seehuſen herauskommen. Sie hätten beim Abgraben lichen Funde und ließ ihr armes Herz achtlos liegen. es geſchehen noch Zeichen und Wunder!“ eee eee eee ee des Moores einen äußerſt wichtigen Fund gemacht. Einen Fund, der gewiſſe Streitfragen entſcheidet. Ja, wenn Du mich entſchuldigen möchteſt, Hilde und Du, lieler Arno Ich bin in höchſtens drei, vier Stunden wieder hter. Schabe, dieſe dumme Störung, gerade jetzt!“ Dabei ſah man es ihm an, wie der wiſſenſchaftliche Eifer ihn vom Hauſe fort trieh, Hilde erwiderte eine Weile nichts.„Du willſt uns allein laſſen?“ Ihre Stimme klang faſt heiſer. Da war das Zeichen, cen Arnd geſprochen hatte. Ihr Mann ſelber gab das eichen. 1 „Wie geſagt, in drei Stunden bin ich wieder hier. Ich muß hin, weil der Fund gefährdet iſt; nämlich. aber ſch erzähle Euch das nachher. Den Wagen habe ich ſchon an⸗ ſpannen laſſen. Unterhaltet Euch gut.“„ Arno und Hilde ſaßen ſich am Tiſch gegenüber. Die alten Verführer, Fliederduft und Finkenſchlag, wehten herauf; wie eine ein⸗ige ſüße Lockung lag der Frühlings nachmittag vor ihnen. Die verſchleierten Augen der Frau ſuchten voll Sehn⸗ ſucht in der blaugoldenen Ferne das Glück. 5 „Du mußt an Wunder und Zeichen glauben, Hilde, De mußt an das Glück glauben!“ 1 Ihre Blicke flogen über ſein hübſches, braunes Geſicht, ſtreichelten hm Stirn und Lippen.. Wire ihr Mann geblteben, ſie hätte es als das Zeichen genommen. Als die Entſcheidung. Hätte ſich für immer los geriſſen von dieſer Leidenſchaft, die ihr das Herz verbraur und von der ihr Mann in der Sicherheit ſeines Beſitzgefühls nichts ahnte. Er vertraute ihr grenzenlos. Männer ſind aber 010 der Liebe ihrer Frau oft feſter überzeugt als die Frau elber. 2 8 Unmerklich geſchickt führte Arno das Geſpräch weiter. Vorſichtige Schmeicheleien und verborgene Llebeserklärungen melancholiſch entſagende und doch ſo ergreifende Worte. Leif ſchmerzliche Schwärmerei von einem Eden, das er zu ſpät ent⸗ deckt hatte und deſſen Tür nun zugeſchlagen war. Von einer Qual, die er nicht länger ertragen konnte, weil er insgeheim 1 daß er vielleicht geliebt worden wäre, ohne den an eren. 5 Schwüler duftete, heißer funkelte es um ſie her. uns ein paar Schritte gehen. Wer mag heut im Haufe ſitz Das Zeichen, es war da. Und ihre Jugend ſchrie nn Jugend. Der Andere kümmerte ſich nur um ſeine wiſſenſchaft Sie ſchlenderten aufs Feld hinaus.„Willſt Du nach See huſen, Hilde?“ fragte Arnd nach einer Weile verwunder faßte ihre Hand. ö „Richtig.“ Sie zitterte.„Das iſt ja der Weg laß uns nach Seehuſen gehen.“ 5 25 Er widerſprach zärtlich. Drüben dunkelte der Buche wald. Ein weiter Marſch in der Hitze würde ihr ſchaben Träumeriſch lächelnd blieb ſie feſt. So mußte er ſeinen Aer klug verhehlen, Entſchlüpfen würde ſie ihm ja doch nicht Das wußte er nun. Sie deutete das Zeichen wie er, iht ſchluß war gefaßt. Nur recht vorſichtig fetzt. 5 Als ſie anderthalb Stunden ſpäter am Mvor ſtande vor den graßendan Arbeitern, mar der Profeſſor noch imm mit ſeinem koſtbaren Funde beſchäftigt.. Ein unheimlicher Fund: Ein auseinander gebrochene Skelett.„In zwei Meter Tieſe ſind ſie darauf geſtoßen“, klärte der Profeſſor aufgeregt.„Es iſt eine Frau von et! dreißig Jahren, aber ſie liegt wohl ſeit 1500 Jahren hie Moor. Das ſcharfe Moormaſſer hat allen Kalkbeſtan den Knochen geſogen, ſo daß das Skelett bei der Berit in Stücke ging. Aber bitte, ſieh doch, Arno: Die Kleid ank dem Moorwaſſer ganz außerordentlich Und nun beachte das Intereſſante, Senſati Zweifelsohne iſt die Frau nicht verunglückt, ſondern getöte, worden, Um Hände und Fußgelenke winden ſich gut erhal Binden aus Tuch. Damit hat man ſie allem Anſchein gefeſſelt und dann in den Sumpf geworfen.“ 5 8 Hilde ſchauderte:„Ein Verbrechen? Furchtbar!“ „Kein Verbrechen, eine geſetzliche Strafe“, erläuter Profeſſor.„Hier in unſerer oſtfrieſiſchen Gegend ſind Mittelalter Ehebrecherinnen grauſam beſtraft worden. M feſſelte ſie und warf ſie lebendig in die Moorſümpf graufames, ein furchtbares Geſetz, gewiß. Aber jene 3. Hilde war auf einmal ſehr blaß geworden und wan ſich zu ihrem Mann.„Ich wünſchte, Du kämeſt jetzt gle mit nach Hauſe. Ich bin ſehr müde vom Wandern“ „Gern, ich laſſe ſofort anſpannen. Du kommſt do zurück, Arno?“. „Arnd muß heute abend leider zeitig in der Stadt antwortete Hilde für ihren Vetter,„und die Eiſenhahnh ſtelle iſt nur eine Viertelſtunde von hier. Wir dür den Umweg nicht zumuten.“ Sie zitterte, wie vor Kälte 5 Er mollte 190 ein paar Tage bei uns bleiben, der Profeſſor am Abend kopfſchütttelnd feſt.„Und jetzt! ſchnelle Abſchied? Ein eigenartiger Meuſch. Wahrhaft ln 2— Die Klubgarnitur Skizze von Ludwig Huna, St. Gallen rau Profeſſor Grashupf ärgerte ſich heim Morgenkaſſee⸗ Sie Wen icht gedeihen. Die Zielſcheibe ihres Unmutes ſaß bedrückt ihr gegenüber, klein, ſehr klein, wiewohl Herr Balduin Grashupf, wenn er ſich im Pädagogenſtols vor ſeinen Tertianern aufrichtete, eine anſehnliche Giraffenhöhe erreichte. Aber ein e und eine Ehegatlin ſind eben doch zwei verſchiedene Weſen.. Vene ſind zwölf Tage verfloſſen, ſeit du mir perſprochen hatteſt, mich in die Oper zu führen!, diſchte Frau Roſina 1 den Tiſch hinüber.„Du erinnerſt dich natürlich nicht der Rückſichten, die du deiner Frau ſchulbig biſt, nicht der 1 ſprechungen, die du hier und da machſt, dir iſt es gleichgn ig/ ob ich zufrieden. bin oder nicht, mit einem Wort „Ha!“ Der Profeſſor fuhr erleichtert in die Höhe.„Mit einem Wort! Warum haſt du dieſes Wort nicht gleich ge⸗ funden? Du hätteſt dir dann als weiſe Oekbönomin die übrigen erſparen können.“ 5 i 5 a Mochte der Himmel 8 1 5 den Mut nahm, die exeizte Löwin triumphierend anzubklicken. a 5 Ein Funkeln ehr Augen kündete die Kataſtrophe an. „Du bringſt es alſo über dich, zu ſcherzen, wo es mir bitter ernſt ums Herz iſt. Du lachſt über meinen Aerger? Na ſchön — ſo lache eben 10 8519 1 11955 Zzine Fregatte nach ihrem afzimmer. 5 ö„al e Profeſſor Grashupf. Welche Kühn⸗ it! Aber ſie wirkte.. 8 355 5„Dieser Ton“ wälgte ſich die gerechte Empörung aus der ſchwerbeleidigten Frauenbruſt. „Du haſt doch noch immer mit deinem deiner Migräne, du biſt heiſer, nervös verſchnup „Willſt du eine ſieche Kröte aus mir machen? kränkte zurück. 1 8 Geliebte uß zu tun, mit nitpft— rief die Ge⸗ 5 loſigkeit⸗ 0„Alſo, teure eine andere Freu . eln B Die beleidigte ine andere—? ich habe beſchloſſen, dir ſcherte Herr Grashupf auf. gekränkt ſegelte ſie wie „Liebſter— flötete plötzlich nachtigallenſüß Frau Roſina und näherte ſich ſichtlich eniſpaunt dem Kafſeetiſch. „Ja— nicht jeder Gatte iſt ſo höflich. Ich möchte näm⸗ lich die ſchöne Klubgarnitur erſtehen, die wir neulich— „Die Klu— Klu— Klub— Die Freude ließ Frau Roſina ſtottern. Im Nu ſaß ſie wieder vor ihrer Taſſe und ſteckte den Kipfelzipfel in den braunen duftenden Trank.„Die Klubgarnt— na das wäre freilich ein wunderſchöner Erſatz für die„Walküre“. Ach, du lieber Mann!“ 8 Der Vergleich zwiſchen Walküre und Klubgarnitur zerrte an dem kunſtliebenden Herzen des Herrn Profeſſors Aher er wagte keine Zurechtweiſung. Frau Roſinas Gemüt blühte wie eine Mafenroſe auf. Profeſſor Grashupf aber ſchmun⸗ ies behaglich in dem Gefühl eines ſchwer errungenen Steges. 3 Punkt drei Uhr ſaß er allein in der dichtgedrängten Menge im Verſteigerungsamt, denn Frau Roſina hatte Vor⸗ bereitungen für den Waſchtag zu treffen. Grashupf muſterte von weitem die wunderbare Klubgarnitur in Braun mit dem groß augeſchriehenen Ausrufspreſs: 400 Mark! Wenn's nur 299 70 bliebe! Er begann zu rechnen. Bis 480 wollte er bieten. 55 f 5 Bald darauf ſchwirrten Zahlen an ſeinem Ohr vorüber. Die Verſteigerung hatte begonnen. Grashupf vertiefte ſich in den Aublick der Garnitur. Welch ein Prachtſtück! Wie ge⸗ baucht und ſchwellend die Lederpölſter; wie einladend zum Träumen und Pfeifenſchmauchen! 8 „Eine chineſiſche Vaſe!l 20 zum erſten— 1— 22 Zahlen, Zahlen und wieder Zahlen.— Sie ſetzten ſich in ſeinem Gehtrn nicht feſt, denn ſeine n die erträumte Einrichtung, Da ſah er nun im Geiſte Frau 4 Roſina in einem der Seſſel ſitzen, vergnügt lächelnd, während N er au ſeiner Pfeife ſog. Hingegoſſen lag ſeine Frau da, förm⸗ lich ſchnurrend vor Behaglichkeit. Ste erſchlen ihm ſo behag⸗ lich, ganz anders als ſonſt— ſie wurde verlegen— ach— wenn es ſich fügte, daß wirklich das erträumte Glück— nein, wenn das wäre! Wenn ſo ein junger Grashupf dahergehupft käme. Oh, nicht auszudenken! Auf der wuchtigen Garnitur kletterte dann das Büblein herum und machte ſeine ergötz⸗ lichſten Purzelbäume über Lehne und Sitz. „Ein Smyrnateypich—, 300 zum erſten 320— zum 5 erſten— zweiten f„ Aber vielleicht wirds noch ſchöner! Vielleicht ſitzt neben dem Knirps auch noch ein Mägdlein in der Garnitur, rauft ſich mit dem Brüderchen herum, und er ſelhſt, Balduin Gras⸗ ſich baran beteiligt!“ Gedanken e f üht lebendig und der Ur⸗ * hüpf, iſt gar nicht tot, ſondern vs beber der zweiten Seligkeit. Balduin Grashupf will aufſchreien— aber er Gewicht ſämtlicher Klubgarnituren der Welt auf ſeine Ich Elender! Pechvogel! Verträumt— verſpielt! E ſich vernichtet durch die Menge. Aber nein— Hohngelächter muß abgewehrt werden. Hol ber Klubgarnituren und ihre Erzeuger! 1 Auf Umwegen, zu denen ihn ſchweres Nachden ſchleicht er nach Hauſe. Er hört Stimmen inn Spei Aha— ſein Freund Huber. In deſſen Beiſein wird de witter menigſtens nicht ſo ſtürmiſch niedergehen. geſtheiteſten, ich rücke gleſch mit der Lüge heraus. Mit. edlen 1 betritt er den Kampfplatz.. „Haſt du ſie?“ ſtürzt ſeine Frau neugierig heran. Mit unſäglicher Wehmut ſchüttelt Balduin „Dreifach hinaufgegangen. An die zwanzig Menſe Zerknirſcht hält er inne u innerlich ſeine köſtliche Frechheit, 55 „Du biſt ein Huckebein! Nie wirſt du etwas nie— nie!“ So ſchmettert Frau Roſina die W. dammuts heraus, Doktor Huber ſich denn?? f„ „Ach, eine helangloſe Verſteigerungsfache Frau Roſina und wirft vernichtende Blicke al „Was hör' ich? Sie waren auch im Verſteige⸗ Herr Profeſſor?“ fragt Doktor Huber erſtaun Je eben auch von dort. Nein, daß wir uns nicht ge „Und haben Sie etwas erſtanden?“ erkundig blaſſend Herr Balduin. 8. ö „Ja— ein Geſchenk für meine Frau— aber n raten, bitte— eine wunderſchöne braune Klubgarn „Ha!“— 70* 7 N Es klingt wie ein Doppelſchuß zur Jagbzeit. 8 „Ste haben—“ Frau Roſina ſtarrt den Beſucher au. „Und um den teuern Preis?“ s 5 e wo— um den Ausrufpreis von 400 Mark Herr Balduin Grasbupf ſinkt in ſi ö wieder klein, ganz klein, unter den pe ſeiner Frau VVVVVVVVVTTT fragt teilnahmsvoll:„Um was Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Amerikas Handel mit dem Fernen Oſten Amerika nimmt insgeſamt 32 v. H. auf und ſetzt 16 v. H. ab. Der Handel der Vereinigten Staaten nach dem„Fernen Oſten“ (worunter hier nicht nur China und Japan, ſondern auch Indien, Holländiſch⸗Indien, Auſtralien und die Philippinen verſtanden ſind) entwickelt ſich, trotz der unruhigen politiſchen Verhältniſſe eines Teils jener Länder, ruhig weiter. Er beträgt ungefähr den vierten Teil des geſamten amerikaniſchen Außenhandels. Der Anteil der Ver. Staaten am Geſamthandel Chinas war im Jahre 1928 9,5 v.., am Handel Japans 18,3 v.., am auſtraliſchen Handel 14,2 v.., am indiſchen 8,7 v.., am Handel Holländiſch⸗Indiens 14,1 v.., am neuſeeländiſchen Handel 12,5 und am Handel der Philippinen 67 v. H. In den erſten ſechs Monaten 1927, ſoweit die Statiſtik reicht, haben die Zahlen im allgemeinen weiter zugenommen mit einigen kleinen Ausnahmen. Amerika bezog während des Jahres 1926 für 392,8 Mill. Dollar Seide aus China und Japan(94 v. H. der Geſamteinfuhr dieſes Produkts), ferner Jute aus Indien für 83 Mill. Dollar (86 v. H. der Geſamteinfuhr), und von Kautſchuk fun 505,8 Mill. Dollar(88 v..) aus Britiſch⸗ und Holländiſch⸗Indien. Während der erſten Hälfte des Jahres 1927 ging die Geſamteinfuhr aus fenen Ländern freilich etwas zurück von 787,6 auf 681,7 Mill. Dollar. Aber dieſer Rückgang iſt zum größten Teil nur ſcheinbar und beruht auf der Verbilligung von Kautſchuk, Rohſeide und Jute.— Die Aus ⸗ führ der Ver. Staaten nach jenen Ländern iſt gewachſen. Ste betrug in den erſten ſechs Monaten 1927 387,6 Mill. Dollar, die Zunahme betrug 5,6 v. H. Indien ſteht an erſter Stelle als Abnehmer ameri⸗ kaniſcher Waren. Unter den Lieferanten geht China voran. Im ganzen hat der Ferne Oſten in den erſten ſechs Monaten 1927 16 v. H. der amerikaniſchen Geſamtausſuhr abgenommen und 32 v. H. der geſamten Einfuhr geliefert. Am erika lieferte nach dem Orient Rohbaumwolle, Automobile, Eiſen⸗ und Stahlmaſchinen, Bauholz, mineraliſche Oele, Tabak und Zigaretten uſw. Trotz der finanziellen Schwierigkeiten Japans und trotz der Uunſicheren Verhältniſſe in China hofft Amerika auch in Zukunft auf ein günſtiges Geſchäft mit dieſen Ländern; Indiens Wohlſtand wächſt nach der Stabiliſierung ſeiner Währung immer mehr und damit wohl auch die Aufnahmefähigkeit für die Lieferungen Amerikas. Eine neue Trausaktion im Hovad⸗Konzern. Die Hovad Trans⸗ pprtverſicherungs⸗Geſellſchaft hat das geſamte Aktienkapital der Wertheim Transportverſicherungs ⸗G. erworben und beaßſichtigt, dieſe Geſellſchaft mit der Hovad Transportverſicherungs⸗ AG. zu verſchmelzen. Die Wertheim Transport arbeitet mit einem Kapital von 1 Mill., das zu 25 v. H. eingezahlt iſt. Die näheren Bedingungen dieſes Geſchäfts waren noch nicht zu hören. Sie ſollen anſcheinend erſt im Laufe von weiteren Verhandlungen feſtgeſtellt werden. Soviel ſteht bereits feſt, daß die Hovad Transportver⸗ ſicherungs⸗AG., die heute über ein voll eingezahltes Kapital von 200 000/ verfügt, ihr Kapital um weitere 600 000 auf 800 000, er⸗ höhen wird. Die neuen 600 000/ Aktien ſollen mit 25 v. H. einge⸗ zahlt werden. Die Wertheim Transportverſicherungs-Ac war be⸗ kanntlich eine Gründung des bekannten Warenhauskonzerns und be⸗ trieb neben der Transportverſicherung für dieſen Konzern ſelbſt auch andre Transportverſicherungsgeſchäfte. Ihre Prämieneinnahmen betrugen letzhin etwa 250 000 l. :7 Starke Ueberzeichnung der Dollaranleihe der Vereinigten Flektrizitätswerke Weſtfalen. Die 20⸗Mill.⸗Dollaranleihe der Ver⸗ einigten Elektrizitätswerke GmbH., die geſtern durch ein Bankkon⸗ feiner Kohlenförderungsanlage für das Braun⸗ [kohlen werk Hallourn erteilt. Die Anlage ſoll in zwei Schichten zu je acht Stunden täglich 7500 Tonnen fördern. Der Preis beträgt ab deutſchen Häſen 81 360 Pfd. Sterling. Angebote engliſcher Firmen lagen bei der Ausſchreibung nicht vor. ze: Neuer Peer⸗Pachtvertrag des Norddeutſchen Lloyd. Der Norddeutſche Lloyd hat mit der Royal Mail Steam Paket Co. ein Abkommen abgeſchloſſen, durch das dem Norddeutſchen Lloyd die Benutzung des Peers in Hoboken ermöglicht wird. Deshalb werden die Lloyd⸗Schiffe„Berlin“,„München“,„Dresden“ und „Karlsruhe“ vom 30. Januar ab Peer 42 anlaufen, während der „Columbus“ weiter den Peer 84 benutzt. z: Rekordjahr der Mimoſa. Das vergangene GF. iſt das bisher günſtigſte der Mimoſa AG. in Dresden geweſen. Die G. hat einen großen Neubau in Angriff genommen, der ſich ſeiner Vollen⸗ dung nähert. Schon jetzt kann beſtimmt mit einer Gewinnaus⸗ ſchüüttung von mindeſt ens wieder 15 v. H. gerechnet werden. Zu den Kapitalerhöhungsgerüchten verlautet, daß derartige Pläne von der Verwaltung nicht beſtehen und daß auch vor der im März d. J. ſtattfindenden AR.⸗Sitzung mit einer derartigen Maß⸗ nahn, nicht zu rechnen iſt. In das neue GZ. iſt das Unternehmen mit einer zufriedenſtellenden Beſchäftigung ein⸗ getreten. * Erſte Deutſche Fein⸗Jnte⸗Garn⸗Spinnerei AG. In unter⸗ richteten Kreiſen rechnet man mit einer etwa 2proz. Erhöhung der vorjhrigen Dividende(i. V. 4 v..).. * Natron⸗Zellſtoff⸗ und Papierfabriken AG. Wie verlautet, iſt mit mindeſtens 10 v. H. Dividende, dem Dividendenſatz der belden letzten Jahre, zu rechnen. 2e: Wicküler Küpper⸗Brauerei AG. in Elberfeld. Nach dem Ab⸗ ſchluß zum 31. Okt. 1927 beträgt der Reingewinn 588 024 /. Der am 25 März ſtattfirzenden HV. wird die Verteilung einer Dividende von wieder 12 v. H. vorgeſchlagen. Ein oſtoberſchleſiſches Zinkblechſyndikat. Für den Verkauf von Zinkblechen wurde in Kattowitz ein Syndikat gegründet, das bis zum Abſchluß der Handelsvertragsverhandlungen mit Deutſchland proviſoriſchen Charakter trägt und ſpäter auch den Export umfaſſen ſoll. Dem Syndikat gehören die Gieſche S. A. in Katto⸗ witz, ſowie die Gieſchezinkwerke in Trzebinia, die Hohen⸗ lohewerke, die Schleſiſche AG. für Bergbau und Zinkhütten betrieb, die Gräflich Henckel Don⸗ nersmarckſchen Zinkhütten, ſowie das Metallwaliz⸗ werk Dziedzice mit der Zinkhütte in Oswieeim an. Die geſamte Syndikatsguote wurde auf 8000 Tonen monatlich feſt⸗ geſetzt. Großhändler der erſten Kategorie erhalten 3 v. H. Rabatt. * Verſchärfung des engliſch⸗amerikaniſchen Oelkrieges. Der Petroleumkrieg zwiſchen den beiden engliſchen und amerikaniſchen Gruppen hat ſich durch die Erwiderung des Newyorlker Vertreters der Royal Dutch Shell⸗Gruppe auf die kürzlichen Darlegungen der Standard Oil Co. noch verſchärft. Hierin wird die Beſchuldigung aufrechterhalten, daß die Standard Oil mit geſtohlenem Erdöl handle, und die Fortſetzung des Oelkrieges in Indien angekündigt. Ein Preiskampf in anderen Ländern werde, ſo heißt es weiter, von der Ronal Dutch Shell⸗Gruppe nicht angeſtrebt, doch die Entwicklung liege ausſchließlich bei der Standard Oil. Die Royal Dutch werde überall da, wo die Standard Oil ruſſiſches Erdöl abſetze, den Kampf auf⸗ nehmen. Die Standard Oil ermutigte durch ihre Haltung den Wider⸗ ſtand der Sowjfetregierung gegen die verlangte Entſchädigung der früheren Beſitzer ruhiſcher Oelquellen.— Der Oelkrieg zwiſchen der amerikaniſchen Standard Oil Co. und der engliſchen Royal Dutch⸗ Shell⸗Gruppe in Indien hat zu einer erheblichen Preisverminderung geführt. Eine Zweiggeſellſchaft der Royal Dutch Co. erklärt nach Be⸗ richten aus Rangoon ihre Unfähigkeit, die übliche Interimsdividende zu zahlen. Andere Geſellſchaften müſſen, wie man erwartet, dieſem Beiſpiel folgen. Die Anteile der mit der Royal Dutch⸗Gruppe ver⸗ neuen Engagements an den Tag. Die Stimmung war ziemlich un⸗ ſicher im Zuſammenhaug mit der unveränderten Streiklage in der mitteldeutſchen Metallinduſtrie und auf den neuerlichen Beſchluß der Ruhrbergarbeiter, das Arbeitszeit⸗ und Lohnabkommen zu kündigen. Welterhin verſtimmte es, daß in der dritten Januarwoche wieder ein Anſteigen der Arbeitsloſigkeit zu verzeichnen war. Daher unternahm die Baiſſeſpekulation verſchiedene kleine Vor⸗ ſt ö ß e, ſo daß bei der erſten Kursfeſtſetzung durchweg leichte Kursrückgänge von 1 bis 2 v. H. feſtzuſtellen waren. Am M ontanmarkt erhielt ſich für Phönix, Oberbedarf und Ota⸗ viminen einiges Intereſſe bei behaupteten Kurſen, dagegen verloren Rhein. Braunkohle, Rheinſtahl, Mannesmann und Stahlverein 1 bis 1,5 v. H. Auch Kaliwerte waren auf Realiſationen bis 2, v. H. abgeſchwächt. J. G. Farben eröffneten knapp behauptet, ebenſo Scheideanſtalt. Am Elektromarkt gab es Kurs⸗ abſchwächungen von 1 bis 2 v. H. Geſfürel lagen mit minus 3 v. H. ſtärker gedrückt. Schiffahrts werte blieben faſt vollkommen ohne Intereſſe, da es verſtimmte, daß bei den geſtrigen Veryand⸗ lungen Einwände gegen die Freigabebill gemacht worden waren. Süddeutſche Zucker gaben zum erſten Kurs 2 v. H. nach, Zell Waldhof minus 1,5 v. H. Am An leihemarkt zeigte ſich für Neubeſitzanleihe weiter etwas Begehr. Ausländer blieben vernach⸗ läſſigt und wenig verändert. Im weiteren Verlaufe wurde die Stimmung etwas freundlicher, ein etwas lebhafteres Geſchäft konnte ſich aber nur in Farbenaktien entwickeln, die 2 v. H. anzogen. Rheinſtahl ge⸗ wannen 1 v. H. Am Geldmarkte machte die Erleichterung Fort⸗ ſchritte; der Satz für Tagesgeld wurde auf 4% v. H. ermäßigt. Berlin luſtlos und ſchwankend Trotz der faſt nicht mehr zu über bietenden Luſtloſig⸗ Fei, die an der geſtrigen Abendhörſe im Vormittagsverkehr, und ſelbſt an den Mittagsbörſen zu bemerken iſt, halten ſich die Kurſe ziemlich gut auf ihrem augenblicklichen Stan d. In erſter Linie dürfte dies auf dem relativ leichten Geldmarkt zurück⸗ zuführen ſein, an dem auch Reportgeld reichlich zu haben iſt. An⸗ dererſeits waren es aber doch gelbliche Erwägungen, die die Börſe heute zu den erſten Kurſen etwas nach unten beeinflußten. Die Hoffnungen auf eine engliſche Diskontſenkung ſind für morgen wieder kleiner geworden, da die Federal Reſerve Bank in Chicago ihren Diskont von 3,5 auf 4 v. H. erhöht hat, und man daraus eher eine Verſteifung am internationalen Geldmarkt erkennen will. Auch die Ueberlegungen, wie der Geldbedarf für die Reichsbahn zu decken ſei, wirkten hemmend. Im allgemeinen hielten ſich die Abweichungen in engen Grenzen, mehr als 2 v. H. gedrückt lagen Mitteldeutſche, Siemens, Loewe, Feldmühle, Goldſchmidt und Geffürel. Chadeaktien verloren 4 /. Feſt dagegen Hohenlohe, 3,5 Charlottenwaſſer 2 und Lorenz plus 2,5 v. H. höher. Das Intereſſe ür Schleſ. Gas und Sypenska hat ſichtlich nachgelaſſen, nach den erſten Kurſen bei der herrſchenden Geſchäfksſtille überwiegend weiter abbrockelnd und weitere 1 v. H. gedrückt. Lebhaſter im Ge⸗ ſchäft war nur Rhein. Braunkohle, Charlottenwaſſer u. Otaviminen. Als die Börſe jedoch ſpäter hörte, daß der morgen erſcheinende Reichs⸗ bankausweis günſtiger werde, wurde es allae mein feſter(d. h. die Kurſe wurden ohne größeres Geſchäft heraufgeſprochen und das Anfangsniveau wurde meiſt wieder erreicht). Anle)en be⸗ hauptet. Ausländer geſchäftslos. Bosnier und Mexikaner bis 1. beſſer. Am Pfandbriefmarkt war die Tendenz bei ſtillem Geſchäft zumindeſt gut behauptet. Anteile etwas geſucht, auch für Kommunalobligationen beſtand einige Nachfrage. Zu Beginn der zweiten Börſenſtunde wurde es im allgemeinen wiede ruhiger. Farben gingen auf 268,5 nach 270 zurück. Verliner Jeviſen Diskontſätze: Reichsbank 7, Lombard 8, privat 6¾ v. 6 5 Kraus& Co Lock. 55. ſortlum unter Führung von Harris, Forbes u. Co. und Speyer u. bundenen Burma Oil Co. ſind ſeit Beginn des Weltbewerbes um Amtli 8 Parſtd Co, zum Kurſe von 92,75 v. H. aufgelegt wurde, wurde ganz erheblich rund die Hälfte gefallen. Es machen ſich bereits Beſtrebungen gel⸗ A. W EF 0 0 ſte g hen ſich f gen g fur. I..1. 5 W. abe überzeichnet. Die Blcher konnten unmittelbar nach Auf tend, die engliſche Regierung zu Schutzmaßnahmen zu veranlaſſen, 5 2 legung geſchloſſen werden. Es gingen umfangreiche um die Oelinduſtrie vor dem Ruin zu bewahren. 1 15. 100 5 Ae 155 59 155 505 158 04 165 855 617 915 3 10 1 a1 0 1 be 1 11 1 5 allen e i 25 5 1 5 Agen e e been 1057. Der Weltronſum von Kaut⸗ Prise. 100 Bega 200 P Fr. 88.30 88.50 8868. 8848957 5 einigten Staaten, ſondern auch aus Europa eln. ne. ſchuk iſt im Jahre 1927 gegenüber dem Vorjahre um 8 v.., d. h. Danzig.. 100 Gulden 81,88 81.84 8169 6185 8172 g kreiſe erklären, die prompte Ueberzeichnung dieſer Bondemiſſion 43 000 Tonnen gewachſen. Dieſe Steigerung verteilt ſich ſehr ungleich Helſingfors.... 100 flunl. M. 10,55 10,57 10,552 10,572 10,87 8 ſei ein weiterer Beweis für die allgemeine Wiederherſtellung auf die einzelnen Weltſtaaten. Einige europäiſche Länder haben Italien. 100 Lire 22,20. 22,24 22,19 22,28 81, 7 des öffentlichen Vertrauens zu deutſchen Wert“ ihren Konſumn ſogar verdoppelt, während andere=eutende Kon⸗ oo umen e e 7 papleren. 5 lumenten, wie z. B. die Vereinigten Staaten, nur eine geringe Zu⸗ Aileen 27100 C8855 20 25 29 5 190085 9 15 5 5 „Ein neuer großer Zuſammenſchluß in der amerikaniſchen nahme gegenüber dem Vorfahre zu verzeichnen haben. Der Kaut⸗ Helo 100 Kronen 111.51 111.73 111.46 11188 112.50 5 Stahlindustrie. Nachdem erſt im November die Vereinigung der ſchukverbrauch der USA. hat ſich auf 190 000 Tonnen gegenüber Pars. 100 Franten 15,475 16,518 16,465 16,505 61.— 9,8 Republie Iron and Steel Co. und der Trumbull Steel Co. vollzogen 164 000 im Jahre 1926 erhöht, was einem Zuwachs von 16 v. H. gleich⸗[P Prag... 100 Kronen 12,421 12.441] 12.421 12,441 8508 5 wurde hat jetzt der Präſident der Jounaſto wn Shet u. Tube kemmt. Der Konſum Kanadas ſtieg um 40 v.., derjenige Englands Schweiz... 100 Franken 80,718 60.775 80,7 20,88 81,20 9,3 Co., bekanntlich die drittgrößte Stahlgeſellſchaft der USA., James um 13 v. H. und derjenige Deutſchlands um 75 v. H. Der franzöſiſche S„„ ee eee eee eee ee ee 19 A. Campbell eine Erklärung abgegeben. daß ſchon in der nächſten Verbrauch hat ſich vermindert der belaiſche verdoppelt und der Stone 2400 1 119555 5 Zeit eine ao. HV. der G. und der Inland Steel Co. Chicago ruſſiſche iſt um 13000 Tonnen gegenüber dem Vorfahre geſtiegen. Wien. 100 Schilung 59,065 59.185 85 9 1 55 92 e er ee 5 Sen 68 12 1% f 1 7 1 5 8 ihre Zuſtimmung zu geben. Die Leiſtungsfähigke 2 2 f Buendos⸗ Aires e 7³ 785 1,792 1786 1782 10 8 5 E 5 5 5 Shet u. Tube Co. beträgt 4% und der Inland Steel Co. 1 Mill.* ſe ih 5 2 2 Canada.... 1 Canad Dollar] 4,182.180 4,183] 4,191] 4,1888 tons Stahl im Jahre. Der Grund für den Zuſammenſchluß iſt die VBör enberi e vom 255. Banuar 1928 Japan„„ den 598 9·994 1. 1,972] 2,092 8,48 örtliche Verbundenheit der Werte und folglich zu erwartende Er⸗ Frankfurt luſtlos und ſchwächer i Aon rel 9255 8 5b..457 2451 20451 24455 1085 10 zeugungskoſtenverminderung. Wie an den Vortagen, war das Kennzeichen der heutigen Börſe London fd 28.43 20 4 20,424 20,464 20,48.5 hö Großer anſtraliſcher Auftrag für die Maſchinenfabrik Buckan die faſt vollkommene Geſchäftsloſigkeit. Eine Betel⸗ New Vork 1 Dollar 4,1805 4,1988 4,1900 4,1880 4,188 8,5 Ach. Die Bietorlan State Eklectrieity Commiſſlon ligung des privaten Publikums blieb auch heute vollſtändig aus und 5 de Janeiro 1 11 5 1 57 45.508] 9504] 862 hat der Maſchinenfabrik Buckau AG. einen Auftrag auf Lieferung auch die berufsmäßige Spekulation legte wenig Neigung zu! Uruguay. 5 e 5 e eee eee eee 8———. 2 24.25, 245. 24. 25. 24. 25. 24. 28. 24,[ 5. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Suter 4 0 g 0 Rege Seer.0 0 urenfabr. dure gie e gegen ert 1208 129% ene ten ur 16 9 e eee Altalt 18701870 uc Hilper Armaturf. 94.59 Nrh. Leder Spier———.— Ver. deutſch. Delf 87.—87,— I Gelſenk. Bergw. 140. Markt- u. Kühlh. 168.5 166,2 Wicking⸗Cement. 157,8 184, Artien und Auslandsarlelhen in Prozenten. bei Stuckenotlerungen in Mark ſe Stug Hirſch Kupf. u. M. 114.5 111 8 Peters Untengrkf 113.7 114.2 Afech And han 102,5 105,5[Gelſenk Gußſt... Mech. Web. Lind. 236.5 36.5 Wiesloch ronwar 99.— 3 „Die mit T verſehenen Werte ſind 5 während ſich die mit + verſehenen Hoch⸗ u. Tiefbau 98, 85.80 Pf. Nähm. Kanſer 64— 64,— Ver. Stahlwerke—.——. Genſchow& Co. 102,7 103,2 Me Söhne 70.570,50 Wiſſener Metall 138,0 189,0 5 noch in Bi verſtehen. Holimann, Ppil. 243,2 48,5 Philipvsg G. Frt 50.— 50,— Ber Ultramarinf. 148.0— German. Bort. ⸗ 204,0 208,2 Riag⸗Mühlen 148.0 141.2 Wittener Gußſt. 40.80 49.— 5 Holzverkohl.⸗Ind 77.—77.— Porzellan Weſſel 31.—31.— Ver. Zellſt. Berlin 151,0,150.0 Se 299 52 0& Geneſt 141.7 140,5 Wolf, Buckau 55,75 58.50 Mannheimer Effektenbrſe vom 25. Januar Dungbans St.. 209 0 609 0. wbb des 4820 le%0 Boſgt er Faß St. 1185 7790 er. Gocgherdt 49 085 Mareen man. e beaſef geren 151519 24. J 25. 24. 25. 24. 25 N 208.0208400 Inheinelekt. St. A 154,0 151,7 Vollben e lig 73 733 1Goldſchmidt Th. 115.5 115.1 Mühlhelnn Berg. 182.213.0 Zellſt. Waldhof 256.0256, 7 174,0 Bad. Aſſeku 252.0 252,0 Karlsruh. Maſch. 17.— 16.50 Tarlsruh. Maſch 16,50 16.50 Nh. Maſch. geuder 24.— 22,„—.——.— Neckarſult 101,0 104,7 *—*„ 7 95* 5* 0 2 2 1 Se 9— 50 8** E* 5* Pad, Bant 174.0 Dad. Aſſekuranz arlsruh. Maſch Kemp, Stettin.———— Rhenania Aachen 54,— 52.50 Wayß e Freytag 140.139,0 Hoe i 52 Sreiverkehrs⸗Kurſe. 75 th Bk. 200,0 200,0 Continent. Verſ. 81,91.— C. H. Knorr 170,0 170,0 Jen 7 ytag[Gothaer Waggon Nordd Wollt. 164,2 165.2 Hypoth. Bk. 200,„ nt. 8 7 0 2 Klein, Sch. Becker 116,0 116.0 Riebeck Montan—.— Ga N 185 3 23.2 5 7„Adler K—.—.— th. Bk. 175.0 175,0 Mannheim Verſ. 140,0 140.0 Mannh. Gummi 32,— 30, 5 Ried ö„— Sell Waldvof St 288.0258. Gritzner Maschen. 1380 18.2 ö 980, Seid ethank 132.0 152,0 Oberrh. Ber. 170.0. 170.0 Mecarfaum Fhrzn 10..1015 Knort, Heildronn ee Geteilte migns J 18.30 6 3[Sberſcht Kr trd. 90.39 1000 Denen.. Süd, Disconto 145,0, 48.0 felt müdkeno, 40.0 leo rang Ce Lock. 50.—55.— Gebe, Roeder, P. 1490 48.5 Sreiverkehrs⸗Kurſe. Gebr. Großmann 11 fl Sent n 1350 19 9 Deuiſche derol.4 75 .-G. für Seilind 81.—81,.— Portl. Zem. Heid. 141,0 141,0 Durlacher Hof 14,0 149,0 Benz& Cie...—— Mh. Elektr..⸗G. 152,0152,0 Kleinlein Heidelb. 189,018, J. G. Farben 266,5 268,0 Rheinmühlenw. 140,0 140,0 Ludwigsh. Akt. Br 225,0225,0 Rhenania.. 55, 85.— Waynß E Freytag 149,0.140,0 Schwarz⸗ Storch. 175,00175,0[Gebr. Fahr„5756,50 Sid. Fuer 256,0 257,0 Werger Worms 158,0 158,0] Deutſche Linol. 260,0(260,0 Südd. Zucker 144,0142,0 2 Frankfurter Vörſe vom 25. Januar f TGelſenk. Gußſt. 139,5,188,5[Baſt.⸗G. 240, 0241,0 Bank- Akklien. Ilie 5 0 120 840.5 0 1 51— Eredilb' 146,5 145,7 J Ilſe Vergb. St. A. 235,0 235,0 Beck& Henkel 381.—81.— 999 85 1 0 5 1140 174.0 IKali Aſchersleb. 180,0 179.5 TBergm. Elektr. 190,0 188,0 Bank f Brau, Ind 182,5 181,50 JTKali Weſteregel 188,0 187.0 Bing Metallwerke— Bayr. Boden r. B—,—. 1 Mannesmannr. 153,2 153,7 Brem.⸗Beſigh. Oel—.——— Bayr,Dyp. u. Wo. 174,0 174,0 J. Mansfeld Akt. 119,9.119,0 Ch. Brockh..⸗W. 84,— 85,75 IT Barmer Bankv. 151,2 152,01 Oberſchl. E. Bed. 10950 104,6 Cement Heldelb. 140,0140,0 1 Berliner Hand. 267,5 267,71 tavi⸗Min. An. 45948,— Cement Karlſtadi 180,0180,0 TComeu Privatb. 177,177,[Posnie Bergbau 105,904, Chamottennnaw 115,0 115,0 T Darmſt u. Natb. 289,0 239,5[Rhein. Braunk. 240,5 231,0 Chem. W. Albert 130.0. Di. Hypothekenbk. 189. 188,0 Salzw. Heilbronn 188,0 189,0 Font. Nürnb. Bzg.—.— 174,0 J Deutſche Bank 166,0 Tellus Bergbau 113.0 113.0 1 Dalmnler Motor 88 50 89 45 Seeta 17 9 da c 5 daurabütke ze oke ddl u 207190 D. Heberſee⸗Bank 107.5010758 Dyckerh E Widm... 25 Beretrstank 161.0199.) Crausport⸗Alkien. Dingler Zweibr...— TDisconto⸗Geſ. 161,0 159,7 5 Dürkopywert St. 78.— 78,— 5 410 1450 9 U e. J 0 Düſſeld-Mat. Dülrt 75,— 78,.— „Hyp.⸗Bank 145,0 145,„ 148,0 148, 8 8 Tee 0. u. Me. 130,0/130,0 Tord Lloyd 152,5 151,0 Eiſen Kaiſersl. 30,—32,75 I Mitteld. Cred B. 216,0 218,0 Qeſterr.⸗U. St. B. 1505 Elektr. Licht u. K. 228,2 220,0 Miltenberg, Bs.⸗B. 185.0 165,0 Baltimore& Ohio 109,5 109.0 Elſ. Bad. Wolle—— 87.— Anſt 37,77 37.85 Emag Frankf.. 84, A e Suduſtrie⸗Alctien. Ematlle St.Ulrich 22.— 22,— Rhein Eredirbk. 132,0 132,0 Enzinger⸗Union 50.—51,.— Reichsdank 183,0 185,0 Eichb.⸗Maunh.+ 270,079, 00Eßlinger Maſch. 75,15 75,25 Mein Hyp.⸗Bank 173,0—— H. Kempf⸗Sternb—— 83,7 Ettling.Spinn.+ 280, 0280, 0 Südd. Disconto 146, oh. Blei 75,5078 Wiener Bankver. 17.8017, 5 01460 Mainzer St⸗A. 248,5 250,5 Faber 55 5 80 Schöſſerd Pindg. 528,6. Pace dc 102.0108 Wutz, Notenbk. 155.0 15,0 Schwarz⸗ Storch 778,8178,8 fJ. G. Farben ind. 266.5 258-5 Maung. Verf G... Werger 1590 158,0 Fahr Gebr. Pirm. 58,50 57,25 rankt Alg. Ber. 18.0 190,0 ſdt, Gebr.. 56,25 56,50 felt Guttl. Saels 124.012, Oberrh. Verf ⸗G. 170.0 Adler Oppenheim———.— 1 5 Jetter 95,.—92,.— Frankf Mito. 16,—16.— Adler Kleyer. 87.2587.— Frkf. Wok.& Wit. 75,78 77.— 5 5 IA. E. G. St.⸗A. 171.1170, Fuchswaggon.. Ace dent 164.0185.0 Aſchaff, Zellſtoff 180,0 178,0 Lahnbed-Darmſt. 38,— W——— 9 1885 Wehe e sch bell. Bergwk. 210,0 210,0 Dad. Elektr.:“— 7Gelſenk. Bergw.. Bad. Maß r Guß.—. Etſen 103,0—.— 154,185 Tahmeyer& Co. 170,0 168,7 IRüttgerswerke 99,— 88.50 Benz—— Lech Augsburg 124,5 123,5 Schlinck& C. Hbg. 88.— 88,— Brown., Bop.& C.—.—. Lederwerk Rothe———.—Schnellpr. Frank. 79,— 78,25 Raſtatter Wagg.—.— Ludwigsh. Walzm 1 0 18 05 5 1210 1880 Ufa 90.0. Lutz Maſchinen. 30,.—30.— uckert, Nrbg. 5 5 5 dug ſche Induſtt.———.— Schug. Vernes 51,— 82,— Jeſtverzinsliche Werte. Mainkraftwerke 120,120. Se 81.61.— D. Ant melsſgsſch 13.99., 18 Metallgef Frankf. 182,0 181.0 fen 19 00 75 55(10% fg. Stadt 25 1040 104.0 Miez Sahne. end. rape 22 10% dic Stadt 29 88,25 88,25 Miag, Müh. 143 018.0 Se 8 5 b.— eo pcldpfs/ 97,78 8775 Moenus St. A. 89,50 70,— Südd. es 5 144.7 142 2 5 f Hpoldpfö g 97.50 87,50 Motoren Deutz 88,— 88,.— Südd. Zucker.. 144, 40% D. Schutzg. 98.88.92 Motorf. Oberurf 78.—76.—Tricotw. Beſigh-.—.—60.504% D. Schußg. 14——. Berliner Vörſe vom 25. Januar Bauk-Akktien. Iuduſtrie⸗Aktien.[Eder ner. 13951808 Concord. Spinner 139,2 189,0 Bank f. Brauind 184.2184, Accumulatoren.— 154,0 5 Barmer Bankver. 149,5 149,5 Adler& Sppeng 213.0—,— I Daimler Benz. 89,— 88,50 Bant f. el. Werte 184.285, 0 Adlerwerke: 8728 86,50 Pdeſſauer Gas 130,0 180.0 Berl. Handelsg. 28,7 268,5 AG. J. Berkhrsw. 170155.5 Disch ⸗Atlant⸗ el—— 106,2 ICom..Privatd. 177,077, Alexanderwerk 67.598,75 ee„ I Darmſt. u. N ⸗B. 2400289, 0 Alg. Elektr. ⸗Geſ 170,7 170,2 F e 1Deutſche Bank. 1660 165,7 Ammendorf Pap. 220, 2222,21 Deuſche Erdöl 134,9 135,1 1 Dt. Ueberſee Bk. 107.7 107,5 Anglo⸗Ct. Guano—.—,— Deutſch. Gußſtahl 110,0 112,0 Disc. Command. 160,5 160,0 Anhalt. Kohlen. 85.435,75 Deutſche Kabelw. 94,194,— Dresdner Bant 160,1 160,0 Annener Gußſt.—.——.— 17 5 Kall r Frankf. Allgem. 179,0 179.2 Aſchaffdg. Zellſt. 100,0—— I deutsche Maſch. 685067,— Mitteld. Kredb. 5 Augsb. Nb. Maſch. 115,7 114,00 Deutſche Sternzg. 255.0 259,0 Oeſterr. Creditbk. 40,25 87,75 5 Mannh. Verſicher.—.— Balcke Maſchin. Reichsbank. 194 2 195,5 Rhein. Creditbk. 182.0182, Süddeutſch. Disc. 145,2145,2 n. 120001207 Deutſch. Elfenh. Bamag⸗Meguin 29,25 29,80 Donnersmarckh.—, . P. Bemderg 440,542, Dürener Metall 203,0 211,0 Bergmann Elkt. 188,588, Sürkoppwerke 78,— 75,— Berl.⸗Gub. Hut. 358.003540 f Dynamit Nobel 128,5 129,2 Berl. Karlsr. Ind 82.508115 Gee Maſchb 126,520 Vi, 1209 5 Bing Nürnberg.—HErktr. icht u. fr. 223,00221.5 Sad.20 8.— Bochum Guß Eailke Ulrich 23.35 23,50 A 8 4 5 188.5 188,0 Gebr. Böhler To.—,——— Enzinger⸗Union 51,5952, Allg. Dok. u. Str. 188;—Braunk. u. Brikett 178,7 178,7 Eſchw. Bergwerk 211,0 214,5 96,459,285 Trauspork⸗Aktien. Deutſche Wollw. 35.5954,75 Laurahütte. 8,50 33,85 B. Diſch. Nickelw. 173,5 176,0— Linde's Eismaſch 155,0 153,5 f. Glanzſt. Elbf. 578,0 575,0 995 8. Grün E Bilfinger 155.0 152.5 1 Orenſt.& Koppel 185.0 134,5 Diamond 1 Gruſchwitz Textil 107.7 108.5 TPhönix Bergb. 104,8 105,0 Heldburgg N ochfreguenz J Hackethal Draht 89,5089 85 Rathgeb. Wagg. 90,— 30.— Fel ershall. 142.5 Haleſche Naß. 165.0157, Reishol Papier 34,0258, Petersb. Int. Hdd. 2025 280 Hammers. Spinn. 142,0 147,0 Angeln raunkhl. 281.7 220,5 Ronnenberg. Hannov. MEgeſt. 62,.— 85,— 11 1 5 Spamotte 68,98.— Ruſſenbank. 380 Hann. Waggon—.——.—IRhein glekertzit. 192.5 184,0 Sloman Salpeter 80,85 80/88 Hanſa Lloyd.. 1 Abeinfeldenraft 781, 0f8 1,0 Südſer Phosphat 47— 47.— H ög.⸗Wien Gum 91.1594,75 Rhein Masch. Led. 20,— 2 fa 800 Harkort Bergwerk 27.5026,—[Rheinſtahl 1742174. 8* Harpen. Bergb. 192,0192,8 1 Chem 55,59 55,50 a) Reichs u. Staatspap. HärtmannMaſch. 22,— 28,15 N Montan 149,151, DAnkublöfgsſch.! 52,2052, 20 Hedwigshütte 112.0011275 JRomb. Hütten.—.——.— dito 1 Hilpert Raſ h. 84,— 4,5 Roſtger Braune. Hindr K Aufferm. 11,0105 Roſißer Zucker FHirſch Kupfer 112,6 112,0 Rückfortt Ferd. KHirſchberg Leder 120,0 119.0. Thtgerswerke IHoeſchcklf. u. St.—.— 145,0 Sachſenwerk IHohenlohe⸗Wrk. 100,5 111,5 LSalzdetfurth Phil. Holzmann 143,2 142,0 Sarotti rc e.. 112,7 112,8 Scheidemantel 78.— 81.— ohne Auslöſgsr. 18,85 16,15 9 93.— 6% Reichsanl. 27 87,5057,50 98.259985 Goldanleihe.. 95,60 55„5% B. Kohlenanl. 12,6018, 124,0 128,05%%% Prß Kalianl..12 2128.9 10% Mh. Stadt. 25—,— 186.2 180,2 8% Mh. Stabi. 26 95,25 88.15 28,65 26,25% Roggen 7 Sambal: mach.24516 fc aer e Satz 80 8 0 50% M 9 13 Schuc C 9 f leihe Bergbau. 235.028,0 Schuhfabrit erg 24 2„Lan dich. Rogg.24 8,20 M Jüdelck co. 183,057 PStemensähalske 203.5,200,5 b) Ausl. Ventenwerte. Gebr. Ju 39.— 89,75 8 2 Junghans Sinner.,. 79.—79.— 5% Mexikaner 42,1541,70 Kabla Porzellan 11,50 144,2 Stettiner Bulkan e 4½ Oeſt. Schatza.—— 3275 Tall. Aſchersl. 177517815 Stoehr Kammgrn 10,0. f69,¼„Woldrente Karlsr. Maſchin. 17,25,16,15 Stoewer Nühm. 35,— 575% conv. Rte. 1,85 1,55 C, M. emp—.——— Stolberger Zine 228, 221½½%„ Silberrte. 420—— Klöcknerwerke 125.5128, Südd Immobil. 100,7—.—4½%, Papierrte.—.— C. H. Knorr 169.7 189,5 Teleph, Berliner 78,— 75,— 4% Eürk, Ad. ⸗Anl. 10,— 10, —.—Kollm. EJourdan 90,5989,— Thoerſdelfabr. J. 99.75 100,0 4%„ Bagd.⸗Eif.! 14,28 14,50 10 Gebr. Körting 85 1 5 ot. 88,— 5,5 4%„ 3 911 1 15 Krauß& Cie Lok. 58,— 53, 5 Mat 129.0„Zollob. 1911 13,2513, Kronprinz Metall 132.0 130.0 F 15 1199 5 5 Kyffhauſer⸗Hütte 74.— 72.25 Narziner Papier 148 2138.) 4½% USt. R191 88,250. Tleg, Leonhard. 197,7 199,0%„„ 1118, —.— 136,2 Transradis 135,0 185,1% Kürklunifelnl.———.— Ber. B. Frkf. Gum. 91,50 93,594 (dabmever& Ce 170) 188.0 Ber Chen Chart 135.0 155,0 4% 5 „n Goldrte 25,50 25.30 — 1,65 eee t 7 Li idenberg., B. Schuhf Brac w 81,—83,.— 30 S 2 Sad Stena 86,25 86,50 Jr.⸗Beſigh. Oelf. 72.507575 8 85 ICarl Lindſtröm 378,0 375,0 TB. Stahlwerke. 1070 105,0 998 1 3 e, e ſch⸗. remer Bulkan. 145, 13..8 267.0269, nke& Hoffm.—.——— Ber Ultramatinf. 143,8 146,0. g. 2 J Deutſch⸗ Auſtral 999 15 Bremer Wolle 191,0 189.2 e 211,203, Teud. Loewe Co. 270,0 2700 Vogel g 93.593,50 9„ 19 8525 5 3 0 Brown, Bov. K G. 153.5188, 7 Felten& Gulll. 1240 121,2 C. Lorenz 110,110, Poigt e Haeffner 1790 179,0%% Anat. Scr. 19.— 1888 Buderus Eiſenw. 103,5 102,021. Friſter... 113,0111,7 Sothr. Portt. Cem.—.——.— Bogkländ⸗ Maſch. 73.50 78,—%% Ser.—18˙65 5 1 5 78, Stent Gelen Gaggenau. 86. a 3 5 ase„ 8 28180181 5 Fuchs Waggon.———— Magirus UG. 18285 Wanderer ⸗Werke 216.0.218,5½%„ 111—— 700—178, 4058 Taaages mann 188,2488,8 Weſer. Ar. Geſ. ee Tehuantepeo. 2 4 Lr 4 Getrag von 10 828 N ia i ist an dle ge⸗! 0 Mittwoch, den W. Januar 1028 Neue Mannheſmer Zeltung(Abend⸗Ausgabe) Ol Meiſterſtück der Polizeiagentin Roman von Otto Schwerin Alle dieſe Gedanken wirbelten ihm durch den Kopf, wäy⸗ ren das Auto die Neugaſſe binabfühe und 5 dem Aiedn er Gürtel einbog. Plötzlich fiel ihm ein, daß er daran vergeſſen hatte, ſich vorzuſtellen.— Korrekt, wie Georg Haldy in allen F e Lapſus nachholen.— „Ich heiße George Haldy“, ſagte er elnf Ihren Namen erfahren?“— 5 e e „Ich bin— antwortete die Frau leiſe—„Feodora Arzi⸗ oben— Sie werden meinen Namen bereits gehört aben?“—— Haldy erſchrak.— Dieſen Namen kannte in Wien jeder Beitungsleſer.— „Sie ſind eine Verwandte des vor 14 Tagen ermordeten armeniſchen General Arzibatſchew?“ fragte er ſtockend.— „Ja, Herr Haldy.—— Ich bin ſeine Tochter.— Und jetzt wiſſen Sle, oder ahnen vielleicht auch den Grund, weshalb ſch Ihre liebenswürdige Gaſtfreundſchaft für kurze Zeit in An⸗ ſpruch nehmen mußte.“— Bevor Georg Haldy eine Antwort fand, hielt der Wagen vor der Villa Haldy in der Peratonerſtraße.— 14. Kapitel. Stefan Haldy hatte ſich in eine, zu ſeinem ſonſtigen Phlegma gar nicht paſſende, Wut hineingeredet.— Jetzt machte er eine kleine Kunſtpauſe. Sein Bruder Georg ſaß in einem tiefen Lederklubſeſſel, er hatte die Beine bequem übereinander geſchlagen, und hörte mit ſtoiſcher Ruhe den ungewohnt temperamentpollen Aus⸗ laſſungen ſeines älteren Bruders zu.— Zwiſchen den beiden Brüdern beſtanden äußerlich der⸗ artige Kontraſte, daß man ſie kaum für Geſchwiſter gehalten hätte.— Georg war groß, über mittelgroß, ſchlank mit einem ſeingeſchnittenen, glattraſterten Geſicht, deſſen Ausdruck nur durch die bleiche Stubenfarbe und die dicke Brille ein wenig beeinträchtigt wurde.— Stefan war beträchtlich kleiner, unter⸗ ſetzt und trug einen kurzgeſchnittenen, blonden Voll bart, der ihn, im Verein mit ſeiner etwas gebückten Geſtalt, älter ſchei⸗ nen ließ, als er in Wirklichkeit war. Er hatte die Hände in den Taſchen zu Fäuſten geballt und ging, wie ein Eisbär im Käfig, mit langen Schritten im Zim⸗ mer auf und ab.— „Biſt Du endlich fertig?“ fragte Georg jetzt ruhig, letſe, vielleicht auch ein wenig ſchüuldbewußt.—„Mit Deinem ewigen Hinundherlauſen machſt Du mich und Dich nervös.——“ 7. Seite. Nr. 42 „Sof!“ höhnte der andere.—„Tue ich das?— Hab ſch vielleicht keinen Grund dazu? Aber genug, Du haſt recht, Schorſchl.“ fuhr er ſich gewaltſam zur Ruhe zwingend ſort.— „Beinahe vierzig Jahre lang haben wir uns immer aufs Beſte vertragen und verſtanden, warum ſollen wir uns eines Frauenzimmers wegen veruneinigen?—— Georg, mein lile⸗ ber Junge, ich verſtehe Dich wirklich nicht.— Wle könnteſt Du nur ſolche unüberlegte Dummheiten machen———? Ich begreife nicht!“ Und wieder ſchlug die künſtlich zur Schau getragene Ruhe in Zorn und Entrüſtung um.— „Lächerlich ſo etwas!“ rief er aus.—„Cäſar redivivus.— Veni, Vidl, Bic!— Nur iſt es hier eine„Sie.“— Sie kam, ſie ſah, das heißt wurde geſehen, und ſiegte, ſiegte über meinen ſonſt ſo ruhigen, verläßlichen und vernünftigen Bruder.—— Georg zündete ſich in aller Ruhe eine neue Zigarette an.— „Ereifere Dich doch nicht ſo,“ meinte er.—„Ueber was regſt Du Dich eigentlich auf.— Was habe ich denn getan, und was iſt ſchon geſchehen, um Deinen Zorn zu entfachen? Ich gewährte einem jungen, hilfloſen Mädel Schutz und Ob⸗ dach, eigentlich eine Selbſtverſtändlichkeit, an die jeder Mann 1 5 Ehre und Bildung, an meiner Stelle auch gedacht ätte.—— „Richtig! Aber, wer hieß Dich die Galanterie ſo weit zu treiben, daß Du dieſe Perſon in unſere Wohnung bringſt?—“ a„Du ſprichſt von einer Dame Stefan.“ warf Georg ruhig ein.— „So——— Dame!? Danke für die Belehrung.— Eine ſchöne Dame, die zu einem fremden Herrn ins Auto ſtürzt, ſich von ihm in ſeine Junggeſellenwohnung ſchleppen läßt.— Kennſt Du ſie überhaupt?—“ „Nein,— aber ich werde und will ſie kennen lernen.— „Das iſt es ja!“ ſchrie Stefan auf.—„Statt ſie höflich, aber deutlich hinauszukomplimentieren, öffneſt Du ihr, der Fremden Dein Haus, unſer Haus— Was weiſt Du von ihr? Nichts, mals ihre eigenen knappen Angaben.— Daß ſie die Tochter eines armeniſchen Miniſters, ehemaligen ruſſiſchen Generals iſt, eines Politikers, der vorige Woche meuchlings erſchoſſen wurde.— Einer Perſon, der man ſelbſt nach dem Leben trachtet, gewährſt Du Unterſchlupf.— Die Gefahr, in der wir beide ſelbſt ſchweben, veranſchlagſt Du für gering. Dein Leben, das Leben Deines Bruders gilt Dir wohl gar nichts mehr?!“— Steſan hatte in der Erregung ein ſtählernes Lineal vom Schreibtiſch aufgenommen und mitten durchgebrochen.— „Vorſicht, Stefferl!“ mahnte Georg.—„Das Lineal habe 44 95 5 Dein Konto mit 7 Schilling, drei Groſchen belaſten müſſen. „Rede keinen Unſinn!“ knurrte Stefan Haldy.— Georg erhob ſich und trat langſam auf ſeinen Bruder gu, den ex belnahe um Haupteslänge überragte. „Lieber Bruder!“ ſatge er und zeigte lachend ſeine weißen Zähne.„Laß uns mal vernünftig reden, aber bitte in aller Ruhe.— Erſtens braucht die neue Haushälterin von unſerem Bruderzwiſt nichts zu erfahren, und Dienſtboten haben, wie Du ja weißt, helle Ohren. Dann wollen wir auch dem armen Geſchöpf, das drinnen auf der Chaiſelongue meines Schlaf⸗ zimmers ſeine Angſt und ſeinen Schrecken verſchläft, die drin⸗ gend notwendige Ruhe nicht ſtören.— Was iſt wirklich ſchon geſchehen?— Eine ſchutzloſe, verfolgte Dame, wohlgemerkt eine wirkliche Dame, mit beſten Manieren, hat auf Grund beſonderer Umſtände bei uns für kurze Zeit Unterſchlupf eſucht und gefunden.—— Vorerſt mal für wenige Stun⸗ en.— Iſt das ein Verbrechen?——“ „Nein,“ gab Stefan ein wenig kleinlaut zu.—„Die Sache ſelbſt könnte harmlos ſein, aber mein Herr Bruder ſieht in der Frau ſchon nicht mehr die arme Schutzbefohlene, ſondern recht anatomiſch, das Weib, und zwar das junge, verführert⸗ ſche Weib.— Nichts iſt gefährlicher, lieber Georg, für uns brave Alltagsmenſchen, als eine Frau, die ein geheimnisvoller Nimbus umgibt.— Dich lockt und reizt das Abenteuerliche der ganzen Situation.— Wieviel hübſche, weit hübſchere Frauen, als jenes Mädchen, das drüben ſchläft haben Deinen Weg gekreuzt?— Sie ließen Dich kalt, ſagten Dir nichts, weil, — nun weil die Bekauntſchaft in der herkömmlichen geſell⸗ ſchaftlichen Art und Weiſe angebahnt wurde. Hier liegt der Fall anders.— Hier fühlt ſich mein braver, unverdorbener, harmloſer Bruder plötzlich als Held eines erotiſchen Aben⸗ teuers, und er merkt gar nicht, welche Nitter Toggenburgfigur er macht.—— Du intereſſierſt Dich für dieſe Frau?—— „Ja, aber nur rein menſchlich.— 5 „Quatſch! Das gibt es nicht.—— Der ſelig entſchlafene Plato der Antike hat in unſerer modernen Zeit keine Lebeus⸗ und Eriſtenzberechtigung mehr.— Vom harmloſen Inter⸗ eſſe, bis zur Liebe, zur Leidenſchaft, iſt nur ein ganz kleines Schrittchen. Nimm Dich zuſammen, Georg!— Du biſt auf dem beſten Wege. die größte Dummheit Deines Lebens zu machen.— Ich— als Dein älterer Bruder— habe meine Pflicht getan.— Ich habe Dich gewarnt.— Aber, wenn es dem 895 zu wohl iſt,„dann geht er aufs Eis, und bricht ſich dle eine.—— „Rede keinen Unſinn, Stefan!“ fuhr Georg nun doch auch ärgerlich auf.— (Fortſetzung folgt) Statt besonderer Anzeige machen wir Freunden und Bekannten die tieferschütternde Mittellung, daß gestern früh 8 Uhr mein lieber Vater, Schwieger vater, Großvater und Urgroßvater * 2818 Anton Baro Städt. Straßenwari a. D. nach langem schweren Leiden im Alter von 78 Jahren sanft entschlafen ist. Mannheim(Gr. Merzelstr. 52), den 25. Jan. 1928. In tlefer Trauer Famile peier Baro Familie Karl Nless Familie Jak. Wegner Wwe. Familie Karl Beck Richard Brahm. Die Beerdigung findet am Donnerstag, 28. Jan 1928, nachm. ½3 Uhr. von der Leichenhalle aus statt 2 8 Todes-Anzeige. Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht, daß unsere unersetzliebe, herzensgute Pochter, Schwester. Nichte, Tante und Schwägerin Rose Eichelsdörfer Städt. Beamtin im blühenden Alter von 35 Jahren rasch und un, erwartet von uns gegangen ist. 72843 Seoken helm, den 24. Januar 1928. bie tleftrauernden Hinterbliebenen. Die Feuerbestattung fndet am Freitag, den 27.., nachm, 2½ Uhr in Mannheim statt ich vorgeſtern bei Herlinger am Graben erſt gekauft.— Ich mil den schönen Passagiefdamplem de- Deutschen Akriks- Linen Mittelmeer fahrten A. von amber übet Antwerpen. Soulhampton, Llassbon, Tanger und Malaga na Gema b.„Utramo' D.„Wangon! O.„Uiambata“. 24. N 5— end eller alle 4 Wochen— B. von Genn über Marseille. Ma. lags, Lissabon, Southampion und Rotterdam acm lambug b.„Uimbera“.. Febtus, 5.„Adolph Woer mann.. 29. Möt — und ele, alle Wochen— f 82 77 2 2 5 N 1 N 8 Fahrpreise kor die l tügige Sceteise Hanbart Gends oder Geaua Haber; 1. wi. U. 469.—, II. Al. Eu. 2 in ki. X. 224. 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Gegenſtand des Unternehmens iſt der Belrieb elnes Baugeſchäſfts für Hochs, Tief⸗ und Eiſenbetonbau, beſonders der Wei⸗ kerbetrieb des bisherigen Baugeſchäfts Georg Leonhard Volz in Seckenheim. Die Geſell⸗ ſchaft kann ſich an gleichartigen oder ähnlichen (Grundkapital, gegeben. nannten Geſellſchafter bar zu bezahlen. Bekanntmachungen der Geſellſchaft finden im Deutſchen Reichsanzeiger ſtatt. Schuhfabrik Herbſt Aktiengeſellſchaft, Mann⸗ 1928 beſchluß vom 28. November 1927 in 8 4 Satz 1 Aktienſtückelung) Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Die 100 neuen auf den Inhaber lautenden Aktien zu je 1000 R. werden zum Nennbetrage 155 Amtsgericht Mannheim F. G. 4. PVerbielfältigungen Zeugnisabschriften etc, in Original- Schreſbmaschinenschr, Daul J. Kunert Die Headelsresiſtereintrels heim. Die Generalverſammlung vom 28. No. E Z. 9 2 Eernruf 330 09 vom 23. Januar 1028: vember 1927 hal die Erböhung des Grund⸗. Georg Leoubard Volz, Hoch⸗, Tlef⸗ und kapitals um 100 000.“ beſchloſſen. Die Er⸗ Schlank U IꝗdZl08 Frühstückstee . Gelee eue höhung iſt 5 1— N 5 Paket Mark.00 Haftung, Seckenheim. Der Geſellſchaftsbertrag beträgt jetzt 200 000.4. Der Geſellſchafts⸗ 2 l 5 ber Geſellſchaſt mil beſchränkter Haftung ist vertrag iſt durch den Generalverſammlungs⸗ Storchen- Drogerie„ N 1, 6. geändert. Unternehmungen beteiligen oder deren Ver⸗ tretung übernehmen. Das Stammtapttal be⸗ trägt 20 000 R. J. Geſchäftsführer iſt Georg Leonhard Volz, Bauunternehmer, Seckeuhelm. Sind mehrere Geſchäftsführer beſtellt, ſo wird die Geſellſchaft vertreten durch zwei Goſchäfts⸗ führer oder durch elnen Geſchäftsführer und einen Proturiſten. Der Geſchäftsführer Georg Leonhard Volz iſt jedoch berechtigt, die Ge⸗ ſellſchaft auch allein zu vertreten, wenn mehrere Geſchäftsführer beſtellt ſind. Die Ge⸗ ſellſchaft dauert bis zum 61. Dezember 1025, aber verlängert ſich ſewells um ein weiteres Jahr, wenn nicht ſpäteſtens 6 Monate zuvor auf dieſen Zeitpunkt durch einen Geſellſchafter die Geſellſchaft 91 g 19150 ekündigt wird. Als nicht eingetragen 1 veröffentlicht Dle Geſellſchafter Bauunter⸗ bildungsſchule. nehmer Georg Leonhard Bolz, Diplom- Anmeldevordrucke, bis Samstag, den 28. dungen der Eltern Klaſſe der Volksſchule Der Weiterbeſuch ingentleur Richard Volz und Baumeiſter Hans Volz, alle in Seckenheſm, bringen as bisher unter dem Namen Georg Leonhard Volz in Seckenheim betriebene Baugeſchäft in die Ge⸗ ſellſchaft nach Maßgabe der für den 81. De⸗ Aub. Verktentnunen er Stadt Mannkeim Den freiwilligen Weiterbeſuch der Volksſchule betr. In der Zeit von Montag, den 28. Jannar von den Klaſſenlehrern dle ſchriftlichen Mel⸗ Schüler entgegengenommen, die im kommen⸗ den Schulfahr nach erfüllter Schulpflicht noch ein weiteres Jahr freiwillig die nächſthöhere bindet auf ein Jahr vom Beſuch der welche über alles Ein⸗ ſchlägige Auskunft geben, ſind vom 28. Januar es ab bei den Klaſſenlehrern erhältlich. Verſpätete Anmeldungen haben auf Be⸗ rückſichtigung keinen Anſpruch. Jannar 1928 werden hinſichlich derſenigen beſuchen ſollen. der Volksſchule ent⸗ Fort⸗ Stabtſchulamt. zember 1926 aufgeſtellten, dem Geſellſchafts⸗ vertrag als Beſtandteil anliegenden Bilanz ein. Die ausgewieſenen Aktivpoſten a de 58 260., 90.. Schulden werden in Höbe von 24 932 R. 56 R. übernommen. Der reine Geſchäftswert beträgt ſomit 88 828.84 Reichsmark. Damit gelten die Stamm- einlagen der Geſellſchafter mit zuſammen 20 000 R. 4 als geleiſtet; der überſchießende r Erklärune zu der Verſtelgerung vom 21. ds. Ms., melche ich in E 4. 1 geführt habe. Erkläre hiermit, daß ich an den weiteren Verkäufen nicht mehr beteiligt bin. Philipp Borho, Telephon 33 501. zuhaben in allen einschl. Defailgeschäffen rossisten zum Bezug weist nach: 2878 Anktionator, N 3. 13, n Bonbons Sind ein susgezelchnetes Atte S177 gegen Husten Helserkeſt, Veischleimung. Sie helfen bes Id Schend schnelt ohne den Hagen zu ver. Stimmen Besonders empfohlen zuf Pflege def Stimme Wie der Hund: und Rachen. Hohle Ubethaupt Daher seht vofteilheft für Sänger, dednef sowWũle Nelsegde und Spoftsleute Sllef Aft. Glönzende Gutschten von hewonsgend. Vorttegsküunstlern u. 8 in Schachteln zu N. 1.— und..75 erhältlich in Apotheken und Dfogeflen. Alleinveririeb: KosmopharmVeririebs Ges. m. b.., Berlin EI. KONDITOREI- KAFFEE D 2, 14 7, 22 DONNERSTAG WAFFETLTAG 3 2 Geslchtshaare- Warzen werden durch Elektrolyſe mit ſicherer u. ge⸗ übter Hand unter Garantie für immer ent⸗ fernt, ohne Narben. 27fähr. Praxis. Aerzt⸗ liche Empfehlungen. Dankſchrelben.* 2822 Fraun Roſa Ehrler, 8 6. 37. 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