Bezugspreiſe: In Mannheim u Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,80 ohne Beſteltzeld * Bei evtl. Aenderung der wirtschaftlichen Verhältniſſe Nach. * 5 vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. 1 es aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R146, Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen Waldhofſtr. 6, Tone ene 19/0 u. Meerfeldſtraße 13. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. L2mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24958 Beilagen Sport und Spiel WMittag⸗ Ausgabe annheimer General Anzeiger Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Veiſen Juſtizdebatte Etat Rede des Juſtizminiſters Berlin, 25. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Etatrede, mit der der Juſtizminiſter Hergt heute im Reichstag die Spezialausſprache einleitete, gliederte ſich in einen ſachlichen und einen mehr polemiſchen Teil. Dem Entwurf über die Rechte der unehelichen Kinder, von dem es bislang hieß, daß er bei den Deutſchnationalen wenig Anklang fand, verſpricht Herr Hergt ſeine Förderung. Wenn er dann weiter die erfreu⸗ lichen Ergebniſſe der öſterreichiſch⸗deutſchen Zuſammenarbeit 4 für die Strafrechtsreform hervorhob und dieſe brüderliche 1 Gemeinſchaft auch der Ausgeſtaltung der Privatprozeß⸗ ordnung nutzbar gemacht ſehen will, ſo wird man ihm aus vollem Herzen zuſtimmen. Die gleichen Verſtändigungs⸗ f methoden, die im Bezirke der Juſtiz mit Oeſterreich zuſam⸗ 1 menführten, empfahl Herr Hergt auch anknüpfend an die . Länderkonferenz für die Angleichung beſtimmter Geſetz⸗ 9 gebungskomplexe zwiſchen Reich und Ländern. Im zweiten Teil ſeines Expoſés ſtreifte der Juſtiz⸗ miniſter noch einmal das Thema„Vertrauenskriſe“. Ihre Kehrſeite findet er in der, wie er ſich ausdrückte,„poli⸗ tiſchen Juſtiz von unten her“, nämlich in der wachſenden Be⸗ einfluſſung der Gerichte vor und während eines Verfahrens durch die öffentliche Meinung. Der Sozialdemokrat Landsberg tat ſein Möglichſtes, um zu beweiſen, daß noch Tendenzurteile in Hülle und Fülle 9 in Deutſchland gefällt würden. Er kritiſierte die Tätigkeit des 4 Reichsgerichts und bemängelte die Einſtellung des Verfahrens 5 gegen den alldeutſchen Führer Claß. Die Aufforderung Landsbergs, den Artikel 48, auf dem theoretiſch Claß ſeine Putſchpläne aufgebaut hatte, authentiſch zu interpretieren, lehnte der Miniſter in ſichtlicher Erregung ab. Das läßt ſich 1 wohl begreifen, wenn man ſich erinnert, daß auch der Reichs⸗ * miniſter des Innern von Keudell ſich ſehr eingehend mit 1 bieſem Artikel 48 beſchäftigt, 9 K Der Deutſchnationale Lohmann, der dann noch zu Worte kam, leugnete im Gegenſatz zu Hergt nicht das Be⸗ ſtehen einer Vertrauenskriſe. Wie der„Demokratiſche Zeitungsdienſt“ mitteilt, wird die demokratiſche Reichstagsfraktion bei der Beratung des Juſtfz⸗ etats eine Entſchließung einbringen, in der die Reichsregie⸗ rung aufgefordert wird, möglichſt bald die Prüfung der Frage der Uebernahme der Juſtlzverwaltung der Länder auf das Reich vorzunehmen und dem Reichstag über das Ergebnis Bericht zu erſtatten. a f AAA rr * Woldemaras Beſuch in Berlin Berlin. 26. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Der „ litauiſche Miniſterpräſident Woldemaras beabſichtigt, am Sonntag Berlin wieder zu verlaſſen. Bis dahin hofft man, ſo läßt ſich die„Germania“ aus Berliner litauiſchen Kreiſen berichten, die Grundlinien eines deutſch⸗litauiſchen Handels⸗ und Schiedsgerichtsvertrages feſtlegen zu können. Die Ein⸗ zelheiten würden dann von Sachverſtändigen beſchleunigt zu 1 Ende geführt werden. Was die Memelfrage anbetreffe, 5 ſo werde ſich Woldemaras ſtreng an das mit Dr. Streſemann im Oktober abgeſchloſſene Gentleman⸗Aggrement halten. Die bisherigen Erfahrungen haben leider gezeigt, daß bloße Ver⸗ ſprechungen des litauiſchen Miniſterpräſidenten keine Gewähr für eine loyale Politik im Memelland geben. Verbeſſerung der Handelsbeziehungen * 8 nine ane aan a 1 1 5 zu Rußland? 1 1 N Berlin, 26. Jan.(Von unſerem Berliner Bitro.) An 1 4 zuſtändiger Stelle wird uns beſtätigt, daß zwiſchen der deut⸗ 1 ſchen und der Sowjetregierung neue Wirtſchaftsbeſprechungen 1 eingeleitet worden ſind. Sie ſollen, ſo ſagt man. den Zweck 3 haben, Mittel und Wege zu finden, um im Rahmen der be⸗ 1 vorſtehenden Verträge nach Möglichkeiten zu ſuchen eine 3 Beſſerung in den beiderſeitigen Wirtſchaftsbeziehungen 1 herbeizuführen. i 8. i Ob für die intereſſterten deutſchen Wirtſchaftskreiſe fret⸗ lich bei dieſen Verhandlungen mehr herauskommen wird als bisher, bleibt nach den trüben Erfahrungen, die man mit der Sowjetregierung gemacht hat, zu bezweifeln. Der 300 Millio⸗ nenkredit hat bekantlich auf deutſcher Seite die auf ihn ge⸗ ſetzten Erwartungen in keiner Weiſe erfüllt, ſondern, wie freilich Kenner der ruſſiſchen Verhältniſſe es vorausgeſagt haben, eine große Enttäuſchung hinterlaſſen. Militär⸗Mevolte in Südrußland? Berlin, 26. Jan.(Von unſerem Berliner Büro) Ueber eine angebliche Revolte in drußland weiß die„B..“ nach einer Bukareſter Drahtung zu berichten: In Nordweſtarabien Tagen ſcharfe Kanonen⸗ n. Man nimmt an, die durch Artillerie rden mußte. Die erſchreckten Einwohner ſiſche und rumäniſche Grenze und einigen F rumäniſches Gebiet zu kommen. * W im Reichstag Das Thema: Vertrauenskriſe Sitzung des Reichskabinetts Berlin, 26. Januar.(Von unſerem Berliner Büro.) Im interfraktionellen Ausſchuß wird heute weiter über das Ausmaß der für die Landwirtſchaft einzuleitenden Unter⸗ ſtützungsaktion beraten werden. Da ein abſchließendes Er⸗ gebnis des Ausſchuſſes noch nicht vorlag, konnte auch das Kabinett, das geſtern am ſpäten Abend zuſammentrat, von ſich aus noch keinen feſten Beſchluß faſſen. Das Kabinett erörterte vornehmlich das Problem der Rentenbankgrund⸗ ſchuldzinſen, gegen deren Nachlaß, der anfänglich erwogen wurde, reparationspolitiſche Bedenken geltend gemacht wor⸗ den ſind. Weiter beſchäftigte ſich das Kabinett mit außen⸗ politiſchen Fragen, insbeſondere ſolchen, die den Völker⸗ bund betrafen. Ferner wurde die Einſetzung des von der Länderkonferenz in Ausſicht genommenen 18köpfigen Ver⸗ faſſungsausſchuſſes für die Reichsreform vorbereitet. Als weiterer Punkt ſtand auf der Tagesordnung das Liqut⸗ dationsſchädenſchlußgeſetz, zu dem die Regierungs⸗ parteien ebenfalls neue Vorſchläge angekündigt haben. Der„Vorwärts“ geht heute mit dem Reichsfinanzminiſter ſcharf ins Gericht und wirft ihm vor, daß er ſich den agrariſchen Forderungen der Regierungsparteien, namentlich der Deutſchnationalen gegenüber, allzu nachgiebig erweiſe, während er ſeinerzeit, als es ſich um die Einlöſung des Verſyrechens der Lohnſteuer⸗ ſenkung gehandelt habe, ſich ſteifnackig gezeigt habe. Mit einer Niederſchlagung der Zinſen der Steuerrſſckſtände will ſich das ſozialdemokratiſche Hauptorgan abfinden, dagegen proteſtiert es entſchieden gegen eine Erleichterung der Ver⸗ mögensſteuerzaßlung. Den Regierungsnarteien wird vor⸗ geworfen, daß ſie ſich untereinander vereinigt haben, um gegen ihren eigenen Finanzminiſter zu kämpfen. Dieſes Spiel habe ſich bei den Forderungen für die großen Liquidationsgeſchä⸗ digten ereignet und werde jetzt bei denen der Landwirtſchaft wiederholt. beſprechungen im Reichstag in Zuſamenhang mit den deutſch⸗polniſchen Handelsvertrags ⸗Ver⸗ handlungen in Warſchau. Die Reichsregierung hätte in Warſchau darauf hingewieſen, daß bei der Notlage der Land⸗ wirtſchaft ein zu großes Kontingent der Einfuhr polniſcher Schweine nach Deutſchland nicht in Betracht komme und zum Ausgleich eine Erhöhung des Kohlenkontingents zu Gunſten Polens angeboten. Angeblich ſoll es ſich um ein Kontingent in Höhe von 350.400 000 Tonnen handeln.. 2 n FFF 2 1— 2 Engliſch⸗rufſiſche Annäherung 8 London, 26. Jan.(Von unſerem Londoner Vertreter.] Die engliſch⸗ruſſiſchen Beziehungen haben ſich ſeit der Be⸗ ſprechung zwiſchen Chamberlain und Litwinow in Genf ent⸗ gegen der allgemeinen Erwartung nicht merklich gebeſſert. Es ſcheint jedoch aus verſchiedenen Anzeichen hervorzugehen, daß die nächſte Zuſammenkunft der beiden Außenminiſter, die mit ziemlicher Beſtimmtheit bei der nächſten Ratstagung in Geuf erwartet wird, nicht ohne eine gewiſſe Vorberatung ſtatt⸗ finden wird. Die Ruſſen ſollen, wie man hört, durch ver⸗ ſchiedene Kanäle politiſche Angebote in der Richtung der ſeinerzeit von Chamberlain geſtellten Friedens beding⸗ ungen gemacht haben. Die Stimmung der engliſchen Diplo⸗ matie gegenüber Rußland hat ſich ebenfalls ſtark zu Gunſten einer Verſtändigung gewandelt. Zwar iſt kaum daran zu denken, daß ſchon in den nächſten Monaten eine Wiederauf⸗ nahme der diplomatiſchen Beziehungen erfolgt, aber eine ge⸗ wiſſe Annäherung dürfte der engliſchen Regierung ſchon des⸗ halb erwünſcht ſein, weil der Bruch mit Rußland eine zu kräf⸗ tige Wahlparole für die Oppoſitionsparteien darſtell. Der Punkt, von dem aus die Verſtändigung vermutlich ausgehen wird, dürfte die Haltung Rußlands in der Petro⸗ leumfrage ſein. Gelingt es den engliſchen Oelkonzernen. ſich mit den Amerikanern über das ruſſiſche Oel halbwegs zu einigen, was nach Ablauf der erſten Kampfperiode recht wahr⸗ ſcheinlich iſt, ſo werden die Ruſſen Gelegenheit haben, in der Frage der Entſchädigung der Vorkriegskonzeſſionäre ein Ent⸗ gegenkommen zu zeigen, das von England auf politiſchen Gebieten erwidert werden dürfte.. a Ein anderer Punkt, der vorläufig noch der Klärung harrt, iſt der Ausgang der ruſſiſch⸗japaniſchen Verhand⸗ lungen. Wie der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Goto durch einen Gegenbeſuch entweder des Außenminiſters Tſchitſcherin oder des bekannten Sowjetdiplomaten Karachin in Tokio erwidert werden. Erſt bei dieſem Beſuch kann ſich herausſtellen, wie weit die gegenwärtige Annäherung zwi⸗ ſchen Rußland und Japan praktiſch geht. 5 Ruſſiſche Spionage in Wilna — Kowuo, 25. Jan. In Wilna wurde ein General⸗ die polniſche Armee ſammelte und es nach Rußland ſchickte. Er ſoll Mikalojun heißen und ſich mehrerer Helfers⸗ helfer bedient haben. ö e 5 Genoſſen iſt das wichtigſte Geſchehnis, das ſich ſeit neue Führer, gewann immer mehr die Oberhand. Man kaun Der„Lokalanzeiger“ bringt die gegenwärtigen Agrar⸗ ſtäbler der Roten Armee verhaftet, der hier Material über Preis 10 Pfennig 1928— Nr. 43 88 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Neklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mafinheim. Geſetz und Necht Ein Wendepunkt 1 in der ruſſiſchen Entwicklung Die Sowjetregierung hat nunmehr die Verbannung Der Oppoſition amtlich zugegeben, nachdem bisher nur Privat⸗ nachrichten über das Ende der ruſſiſchen Fronde verbreitet worden ſind. Leon Trotzki, Karl Radek und andere, vielleicht weniger bedeutende Köpfe der Oppoſition, ſind von der Bühne der ruſſiſchen Politik verſchwunden. Es liegt nahe genug, iR einer Art von ſentimentalen Betrachtungen darauf hin⸗ zuweiſen, daß alles ſich wiederholt und daß hier dieſelben Männer von ihrer Partei in das Elend der Verbannung ge⸗ ſchickt werden, die das gleiche Schickſal ſchon unter dem Zaren ö erdulden mußten. Hier liegt aber nicht der Kern der ge⸗ 755 ſchichtlichen Begebenheit. Die Verbannung Trytzkis und ſeiner dem Sturz des Zarenthrones durch die Revolution ereignet hat. Sie iſt nicht mehr und nicht weniger, als ein Wende⸗ punkt in der Entwicklung Sowjetrußlands. Sie bedeutet, daß in der ſowjetruſſiſchen Politik die Weltrevolution als Endziel ihre Rolle ausgeſpielt hat. 1 Die Wandlung iſt ſo gründlich, daß wahrſcheinlich e Lenin den Weg der Verbannung hätte gehen müſſen, wenn er den heutigen Tag noch erlebt hätte. Er und Trotzki zuſammen waren die Führer der ruſſiſchen Revolution. Auch Trotzki ſchaltete und waltete einmal ziemlich allmächtig im Kreml von Moskau, in dem die Sowjetführer ihre Quartiere aufge⸗ ſchlagen haben. Noch im vorigen Jahre ſtand er an der Spitze des außerordentlich wichtigen Konzeſſionsausſchuſſes. ede Handels⸗ oder Induſtriekonzeſſion, die einer ausländiſchen Geſellſchaft verliehen werden ſollte, mußte durch die Hände Trotzkis gehen. Dann kam die Spaltung der kommunjſtiſchen Partei und Trotzki mußte ſein Amt aufgeben. Stalin, der nicht behaupten, daß er die Oppoſition mit Gewaltmitteln unterdrückt hätte. Er hat ihren Vertretern oft Gelegenheit gegeben, ſich zu verteidigen. Sein Hauptvorwurf war, daß Trotzki mit ſeiner Politik einen Fehlſchlag erlitten hahe. Sowjetrußland war nicht aufwärts geſtiegen, ſondern im⸗ mer tiefer abwärts geſunken. Als die Bemüh⸗ ungen, in China eine kommuniſtiſche Revolution zu ent⸗ ſeſſeln, endgültig ſcheiterten, konnte auch die ruſſiſche Oppoſition als erledigt gelten. Daß man die Führer der Oppoſition in die Verbannung ſchickte, erinnert gewiß ſeh ſtark an die Methoden des Zartsmus. Es kommt aber we niger auf dieſe äußere Form, als auf die Tatſache an, daß die ruſſiſche Oppoſition nunmehr vollſtän dig lahmgelegt iſt und Stalin freie Hand hat. N e Mit Leon Trotzki iſt ein Mann in der Verſenkun verſchwunden, der die Weltrevolution als das Endzie der Entwieklung mit fanatiſchem Eifer verteidigte. Mit Karl Radek iſt ihm der Mann geſolgt, der gewiſſermaßen als der Generalſtahschef der weltrevolutionzren Propaganda gel kann. Radef war das geſſtige Oberhaupt der ſchineſiſchen K nerſität in Moskau, die in den letzten Monaten mit fun Cbfneſen und Cßineſinnen überffllt war⸗ Hier wurden d Söſine und Töchter des Oſtens für die Aufgabe erzogen, di Weltrevolution auf chineſiſchen Boden zu vernflanzen. Sendhoten des Polſchewismus kehrten nach China zur f konnten aber nicht verhindern, daß der Bolſchewismus dor mehr und mehr zurückgedrängt wurde. Radek hatte nich mit Eßina, ſondern faſt mit allen Ländern der Welt ſe unterirdiſchen Verbindungen. Er verfſigte zeitweiſe auch ü reiche Mittel zur Förderung der revolutionären Zwecke. Di bolſchewiſtiſchen Hurußen in Bulgarien waren ebenſo Werk, wie die Revolte in Portugal. Mit der Verbannn Radeks iſt dieſer ganze Arparat laßmgelegt. Das Schie der Verbannung hat auch Rakowſky getroſſen, den maligen Sowietbotſchafter in Paris, der durch ſeine offen Provaganda für die Weltrevolution ſein weiteres Berm g auf ſeinem Pariſer Poſten zu einer Unmöglichkeit machte, hatte ein Manifeſt mitunterzeichnet, das die So 5 Meuterei aufforderte und das auch in der franzöſt mee verbreitet wurde. Mit dem Syſtem Trotzki⸗Ra ein derartiges Vorgehen vereinbar. Auf dem Weg Stalin gehen will, war Rakowſky als Mitarbeiter unbraue bar. Deshalb hat auch er die Fahrt in die Verbannung an treten müſſen. f. Stalin iſt ſeit langer Zeit nicht nur ein ſachlicher, ſo dern auch ein perſönlicher Gegner von Trotzki geweſe Als Trotzki Krieg gegen den weißruſſiſchen General Dene führte, ſoll Stalin mit ihm einen heftigen Zuſammenſtoß g habt haben. Stalin kam damals in das Lager des Obe: befehlshabers, wurde aber von Trotzki zunächſt nicht zu gelaſſen. Er ſoll ſich mit Gewalt Zutritt verſchafft und Trotz mit Vorwürfen überhäuft haben. Schon in jener Zeit lagen der perſönlichen Feindſchaft der beiden Männer ſcharfe ſat liche Gegenſätze zugrunde. Stalin wandte ſich immer meh von den revolutionären Gedankengängen ab und ve Telegraph“ erfährt, dürfte der Moskauer Beſuch des Grafen 2. Seite. Nr. 43 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabey der Ung aupaſſen müſſe, um wieder in die Höhe komm enn er ſich gegen die Oppoſition nunmehr, wie Eſcheint, endgültig durchgeſetzt hat, ſo iſt dieſe Tatſache nicht Allr für die innerruſſiſchen Verhältniſſe von Bedeutung. Es wird gewiß int ank ſein zu beobachten, wie die Dinge ſich letzt in Somfjetru land weiter entwickeln. Es iſt ſehr wohl zusglich, daß Stalin mit der dritten 1 die in Moskau ihren Sitz hat, mehr und mehr in Gegenſatz gerät und daß dadurch neue Schwierigkeiten entſtehen und über⸗ wunden werden müſſen. Noch wichtiger aber wird der Ein⸗ fluß der ruſſiſchen Wandlung auf die weltpolitiſche Haltung des Sowfetreiches ſein. immer eutſchiedener die Auffaſſung, daß Rußland ſich Entwickl an kommen. 2 Vertvaltungsratsſitzung der Neichsbahn 5 Ueber die Zweimonatstagung des Verwaltungsrates der Reichsbahnge haft wurde von der Verwaltung folgender Bericht au n: Der Verwaltungsrat der Deutſchen Reichsbahngef ft beſchäftigte ſich in ſeiner Tagung vom 23.25. Januar 1928 eingehend mit der finanziellen Lage der Veſellſchaft. Er nahm davon Kenntnis, daß der Abſchluß der Beſoldungsreform und die Erhöhung der Ortslohnzuſchläge eine wei Steigerung der Perſonalausgaben bewirkt haben und daß f eine gewiſſe Steigerung von Preiſen für Bau⸗ igerzeugniſſe eingetreten iſt. Die Frage der Ausgaben für Unterhaltung und Erneuerung der Reichsbahn⸗ und in ondere die Frage der Deckung des skapital⸗ Anlagen ſtand im Mittelpunkt der Er⸗ rwaltungsrat wird ſeine Beratungen in Jes ell 8 für werbend örterungen. Der V kurzer fü 3 4 ſatzungs: gaben die igen Wahlen wurden vorgenommen. derwahl der Herren C. F. Siemens tsſekretär a. D. Dr. Stieler als 1. und Generaldirektor Maurice Margot als 8 50 ut. In der Zuſammenſetzung der Ausſchüſſe rat ebenfalls keine Aenderung ein. Erklärungen Dr. Luthers Der frühere Reichskanzler Dr. Zuther läßt durch ein igchdichtenbüro eine lange Erklärung zu der Frage ſeiner Mitgliedſchaft zum Verwaltungsrat der Reichs⸗ bahn veröffentlichen. Zunächſt wiederholt er eine frühere amt⸗ liche Erklärung, wonach ſeine Reichsbahnbezüge auf ſeine Mi⸗ Hiſterpenſton angerechnet werden. Der ſpringende Punkt der ganzen Angelegenheit ſei, daß das Urteil des Staatsgerichts⸗ Hofes keine Verpflichtung irgend eines Mitgliedes des Verwal⸗ tungsrates zum Rücktritt feſtlege und alſo deſſen Pflicht zur Wefterfſthrung des Amtes nicht aufhebe. Das Urteil entſcheide nichts weiter als die abſtrakte Anerkennung eines Anſpruches Preußens auf Ernennung eines von ihm ausgeſuchten Mit⸗ gliedes des Verwaltungsrates. Das Urteil erkläre weder die Ernennung für ungültig noch lege es die Verpflichtung zum Rlicktritt auf. In dieſer Weiſe habe die Reichsregierung Sinn und Wortlaut des Urteils ausgelegt. Der Staatsgerichtshof wiſſe natürlich, daß die Reichsregierung bei der nächſten Aus⸗ löſung in die Lage kommt. Preußens Anſpruch zu erfüllen. Zum Schluß bezweifelt Dr. Luther, daß ſich die Sachlage ändern küunte, wenn die Reichsregierung von ſich aus ein beſtimmtes Mitglied des Verwaltungsrates zum freiwilligen Rücktritt auffordern wollte. N Dr. Luther als Reichstagskandidat Berlin, 26. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Der frſthere Reichskanzler Luther, der bekanntlich vor einigen Monaten der Deutſchen Volkspartei beigetreten iſt, ſollte im Wahlkreis Düſſelborf⸗Oſt als Reichstagskandidat aufgeſtellt werden. Das iſt einſtweilen nicht geglückt, eine örtliche Ver⸗ tpauensmännerverſammlung hat erklärt: Dr. Luther würde wegen ſeiner Initiative bei der Aufwertungsgeſetz⸗ gebung kaum die nötige Sympathie unter den Wählermaſſen beſitzen, Vielleicht beſitzt Dr. Luther ſie auch nicht bet der einen oder anderen Stelle, die nicht zu beſagten Wählermaſſen gehbren. Nach unſerer Kenntuts bewirbt ſich auch der Staats⸗ ſekretär Schmidt aus dem Miniſterium der beſetzten Gebiete, der z. Zt. den Wahlkreis im preußiſchen Landtag vertritt, zm ein Reichstagsmandat in Düſſeldorf⸗Oſt. Man will glau⸗ hen, daß damit die Kandidatur Luthers ſchon ein für allemal erledigt ſei. Aber wir möchten doch meinen, wenn Dr. Lu⸗ ther unbedingt Wert darauf legt, in den Reichstag einzu⸗ 1 5 ihm irgendwie die Möglichkeit dazu ſchon noch gegeben wird, Ikwlſchenfall bei der Wirtſchaftspartei Herlin, 28. Januar.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Wirtſchaftspartei, Ortsgruppe Großberlin, hat geſtern nacht beſchloſſen, den Stadtrat Buſch aufzufordern, ſein Dezernat niederzulegen. Buſch wird dieſer Aufforderung nicht entſprechen, ſondern aus der Wirtſchaftspartei austreten. Es wird ihm von ſeiner bisherigen Partei vorgeworfen, daß er als Grundſtücksdezernent des Berliner Magiſtrats, indem er immer mehr Grund und Boden für die Kommune zu⸗ fan nraffte, die Intereſſen der Einzelwirtſchaft nicht ge⸗ wa, hätte. Denkſchrift der Kriegsgeſchädigten Berlin, 76. Januar.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Zentralverband des deutſchen Bank⸗ und Bankier⸗ gewerbes, der deutſchen Induſtrie⸗ und Handelskammern, der Aeichsyerband der beutſchen Induſtrie, der Reichsverband der Prtvatverſicherungen und der Reichsverband des deutſchen Groß⸗ und Ueberſeehandels nehmen in einer Denkſchrift er⸗ neut zu der geſetzlichen Regelung der Entſchädigung für Kotegsſchäden Stellung. Sie verlangen insbeſondere, daß die durch einen erneuten Schiedsſpruch dem Reich aus der Abrech⸗ mung von Otquidationserlöſen etwa zufließenden Beträge zur Erhöhung der Entſchädigung für Liquidationsgeſchädigte verwendet werden. Ez wird dann weiter im Einzelnen an den Regierungsentwurf Kritik geübt, der in verſchtebenen Zünkten als nicht ausreichend bezeichnet wird. Verhaftung von 5 Reichswehr⸗Funkern Nach einer Meldung der„Frankfurter Zeitung“ wurden die fünf Funker des Gießener Reichswehr ⸗Ba⸗ tatlllons verhaftet und in das Gießener Amtsgerichts⸗ gefängnis eingeliefert. Grund zur Verhaftung ergab die Feſt⸗ ſtelung, daß unter falſchem Schlüſſel gefunkt wurde. Die Verßafteten ſtehen unter dem Vedacht der funken⸗ telegraphiſchen Verbindung mit dem Ans lande. Ob es ſich Hierbei um Landesverrat(Verrat militäriſcher Geheim⸗ Aiſſe) handelt, muß die Unterſuchung ergeben. Auch muß noch Klarheit darüber geſchaffen werden, ob in die Angelegenheit noch weitere Perſonenkreiſe verwickelt ſind. Das Waſhingtoner Abkommen Berlin, 28. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie ſich der Vorwärts“ aus London drahten läßt, iſt die ge⸗ ante Ratifizierung des Waſhingtoner Abkommens und des Fabrikgeſetzes fallen gelaſſen worden. Der Generalrat der Gewerkſchaften hat daraufhin beſchloſſen, Preſſeſtimmen zum Limbourgprozeß Zum ſenſationellen Ausgang des Limbourgprozeſſes meint die„Kölniſche Zeitung“: Das Beſtreben der Ber⸗ liner Rechtsanwälte, Limbourgs„Mitſchuldige“ unter nam⸗ haften Politikern zu ſuchen, mußte ſcheitern, weil eine ſolche Geſchichtsverdrehung unerträglich geweſen wäre. Aus der Vernehmung von Limbourgs Entlaſtungszeugen ergab ſich trotz aller Verſchleierung, daß die„rheiniſchen Rebellen“ keine Freiheitskämpfer, keine ehrliche Fanatiker geweſen ſind, ſon⸗ dern daß ber Separatismus ein Schoßkind der franzöſtſchen Generalspolitik war. Die„Kölniſche Volkszeitung“ begzeichnet die kurze Erklärung des Gerichtsvorſitzenden über den Begriff „verächtliche Sonderbündelet“ als eine glänzende Recht⸗ fertigung aller derjenigen führenden Perſönlichkeiten, die ſich damals in ehrlicher Sorge um die Rettung des Rheinlandes verdient gemacht hatten. Der Verlauf und vor allen Dingen der Ausgang bes Prozeſſes Dr. Joſef Limbourgs hat auch in Berliner politiſchen Kreiſen allergrößte Beachtung gefunden. Am kſchärfſten formuliert vielleicht das„B..“ das Ergebnis dahin, daß es das erſtemal geweſen ſei, daß das Geſamt⸗ problem des Separatismus, das dunkelſte Kapital in der rhei⸗ niſchen Geſchichte, vor dem Forum eines Gerichts in dieſem Umfange und mit ſolcher Gründlichkeit aufgerollt worden ſei. Das ganze Heer der Geſpenſter, die famoſen„Miniſter“ der ſeparatiſtiſchen Regierung, der„Ernährungsminiſter“ Oehme, der„Juſtizminiſter“ Liebing, ein früherer Amtsgerichtsrat, die beide zwangsweiſe vorgeführt werden mußten, ferner die „Bezirkskommiſſare“ Mennecke, Blaſtus, Koch⸗Pfeiffer, die ſpäter ihre eigenen Anhänger verraten haben, marſchierten auf und gaben durch ihre Ausſagen einen eindrucksvollen Beweis, welches Ende mit Schrecken der Ruhrkampf genom⸗ men hätte, wenn es dieſen Leuten gelungen wäre, die Herr⸗ ſchaft an ſich zu reißen.“ Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ iſt der Auf⸗ faſſung, daß die beſondere Bedeutung des Prozeſſes in der durch ſämtliche Zeugenausſagen erhärteten Tatſache zu er⸗ blicken ſei, daß die ganze rheiniſche Bevölkerung aller Stände und Parteien mit Separatismus nichts zu tun hatte und daß die angebliche rheiniſche Freißeitsbemegung nichts weiter ge⸗ weſen ſei als die mit franzöſiſchem Gold geſpeiſte, von fran⸗ zöſiſchen Bajonetten geſtützte Betätigung käuflicher Subjekte. „So bleibt uns dem geſamten Deutſchtum in Europa und Ueberſee, nur übrig, auch bei dieſem Anlaß der Rheinland⸗ bevölkerung tiefen deutſchen Dank zu ſagen für ihre Treue. Mandatsniederlegung Dr. Limbourgs Wie bekannt gegeben wird, hat Dr. Joſeph Limbourg ſein Mandat als Kreistagsabgeordneter niedergelegt, Noch ein Nachſpiel? Berlin, 26. Januar.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Limburg⸗Prozeß ſoll, wie eine Nachrichtenſtelle meldet, noch ein Nachſpiel haben. Bei ſeiner Vernehmung am letzten Samstag hatte der Oberbürgermeiſter Jarres ausgeführt, daß nach ſeiner Anſicht die ganze Familie Limburg in die Separatiſtenbewegung verwickelt geweſen ſei. Gegen dieſe Ausſage haben ſich nun General Limburg und Major Limburg, zwei ebenfalls im Rheinland anſäſſige Verwandte des Klägers, gewandt und von Jarres die Zurück⸗ nahme ſeiner Ausſage verlangt. Falls Dr. Jarres ſich zu keiner entſprechenden Ehrenerklärung entſchließen kann, wol⸗ len die Beiden gegen ihn klagen. Inzwiſchen wird durch die Deutſchnationale Volkspartei folgende Erklärung verbreitet: Verſchie⸗ dene Preſſenachrichten haben zu der völlig irrigen Auffaſſung geführt, daß die Deutſchnationale Volkspartei den des Separa⸗ tismus bezichtigten Brüdern Limburg wohlwollend gegen⸗ überſtehe. Die Deutſchnatignale Volkspartei lehnt jede Be⸗ ziehung zu den Brüdern Limburg auf das allerſchärfſte ab. Der Schreckyrozeß Im weiteren Verlauf des Leipziger Schreckprozeſſes wurde eine Denkſchrift verleſen, die ſich auf die Bewaffnung der Reichswehr bezieht und Angaben über die Möglichkeit von Waffenbeſtänden bei Zivilperſonen enthält. Dieſe Denk⸗ ſchrift ſtammt von Schreck und es wird darin von der An⸗ klage das Delikt des echten Landesverrats erblickt. Die letzte der beſchlagnahmten Schreckſchen Denkſchriften trägt als Ver⸗ faſſer den Namen des Oberſtleutnants v. Bonin, der als Zeuge die Meinung vertritt, daß einige in der Denkſchrift vorkommende Fachausdrücke darauf hinweiſen, daß der Ver⸗ fertiger einen militäriſchen Berater gehabt haben muß. Auch ſei die Möglichkeit nicht von der Hand zu weiſen, daß bezüg⸗ lich einiger ganz ſpezieller Fragen ein Hinweis nach dem Reichswehrminiſterium beſtehe. 5 Schließlich wurde geſtern noch der ſich in Haft befindliche Pole Dzienka vernommen, der gefeſſelt vorgeführt wurde. Dieſer gab an, Janowſki zu heißen und polniſcher Min t⸗ ſterkalbeamter in Warſchau zu ſein. Er ſei in Berlin verhaftet worden, weil er Papiere in die polniſche Geſandt⸗ ſchaft gebracht haben ſolle. Als der Vorſttzende ihn fragte, ov er einen gewiſſen Dareikowſeti kenne, wurde dies von dem Zeugen bejaht. Darcikowſki war Preſſeattaches bei der Berliner polniſchen Geſandtſchaft, gehörte aher in Wirklich⸗ keit der Nachrichtenabteilung des polniſchen Generalſtabes in Danzig an. Es handelt ſich bei dieſer Perſon um den mut⸗ maßlichen Mittelsmann zwiſchen Schreck und der polniſchen Geſandtſchaft. Der Zeuge leugnete, mit der ganzen Sache etwas zu tun zu haben. Die Verhandlung wurde dann auf Freitag vertagt. Letzte Meldungen Drei Todesopfer des Kaſſeler Unglücks — Kaſſel, 28. Jan. Nachdem bei den Aufrüumungs⸗ arbeiten auf dem geſtern zuſammengeſtürzten Fabrikneubau der Karſtadt⸗A. G. noch ein Arbeiter als Leiche geborgen worden iſt und einer der Verletzten ſeinen Verletzungen er⸗ legen iſt, ſind alſo drei Tote bei dem Bauungkück zu beklagen. Die Unterſuchung über die Urſache des ſchweren Unglücks durch die Staatsanwaltſchaft iſt noch nicht ab⸗ geſchloſſen. Politiſcher Einbruch Berlin, 28. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Bei einem Einbruch in das Fraktionszimmer der Deutſchnatlo⸗ nalen im preußiſchen Landtag ſoll, wie der„Vorwärts“ be⸗ hauptet, u. a. auch der Briefwechſel der Landtagsfraktion mit gewiſſen Rechtsverbänden“ geſtohlen worden ſein. Die Un⸗ terſuchung iſt noch im Gange. Die Peſt in Vorderindien Paris, 28. Jan. Wie die„Chicago Tribune“ aus Haiber⸗ abad meldet, nimmt dort die Peſt an Ausdehnung außerordent⸗ lich zu. Bisher zähle man hundert Todes fälke. Ueber 150 000 Einwohner ſeien aus der Stadt geflüchtet, die einem verlaſſenen Dorfe gleiche. 38 000 Menſchen befänden ſich in den von der Regterung eingerichteten Schutzlagern. 80 000 Men⸗ ſchen ſejen bereits der Schutzimpfung unterzogen worden. Wirbelſturm über Nordamerika „ Nem Nork, 26. Jan. Nach einer Meldung aus Naſh⸗ . im Staate. hat ein furchtbarer T ornado ein aus zerſtö Ulechs Kinder getötet und ver Donnerstag, den 28. Januar 1928 Anſchuldig zum Tode verurteilt? § London, 26. Jan.(Von unſerem Londoner Vertreter.] Zehntauſende von Menſchen belagerten geſtern abend das Ge⸗ fängnis in Cardiff, in dem ſich die beiden zum Tode verur⸗ teilten Sportsleute Discool und Rowlands befinden, Eine Armee von Schutzleuten hält die Menge in einer Ent⸗ fernung von 200 Metern von den Gefängnistüren zurück. Es ſind dort zur Unterſtützung der Abſperrungsmaßnahmen ſogar Barrikaden errichtet worden. Die Behörden ziehen aus ganz Wales Poltzeiverſtärkungen heran und auch die Feuer⸗ wehr ſteht in 1 Alarmbereitſchaft, um einen eventuellen Sturm auf das Gefängnis abwehren zu helfen. Man er⸗ wartet große Unruhen, beſonders am Freitag, dem für die in richtung der beiden Verurteilten beſtimmten Tag. Die zewerkſchaften in Liverpool und Bootle haben für morgen mittag einen 24ſtündigen Generalſtreik angedroht als Proteſt egen die Ablehnung der Begnadigungsgeſuche durch den Innenminiſter. Inzwiſchen ſind von verſchiedenen Seiten neue Verſuche unternommen worden, um die beiden Delinquenten in letzter Stunde zu retten. 8 Mitglieder der Jury, die ſeinerzeit das Urteil geſprochen hat, haben eine Eingabe an den Innen⸗ miniſter unterzeichnet, in der ſie feſtſtellen, daß die vor dem Appellationsgericht noch bekannt gewordenen Tatſachen ſie mit Zweifel über die Richtigkeit ihres Spruches erfüllt hätten und daß ſie deshalb um Ausſetzung der Exekution er⸗ ſuchten. Drei der Geſchworenen werden heute nach London reiſen, um dem ſtellvertretenden Innenminiſter Chamberlain die Petition zu überreichen. Ferner hat der Abgeordnete 'Connor wieder im Auftrage einer großen Anzahl promi⸗ nenter Perſönlichkeiten einen beſonderen Appell an den Premierminiſter Baldwin gerichtet. Die römiſch⸗katholiſche Kirche hat angeordnet, daß bis zum Freitag bei jeder Meſſe Gebete für die Verurteilten geſprochen werden und am Frei⸗ tag zur Zeit der Hinrichtung ein beſonderer Gottesdienſt ab⸗ gehalten wird. Die beiden Verurteilten erklären auch heute noch immer, daß ſie an der Ermordung des Boxers und Fuß⸗ ballſpielers Lewis vollkommen unſchuldig ſeien. Die Keberſchwemmungskalaſtrophe in England London, 26. Jan.(Von unſerem Londoner Vertreter) Die Ueberſchwemmungen in England ſind noch immer im Zu⸗ nehmen begriffen. Meilenweit liegen Länderteile unter Waſſer und immer mehr Dörfer ſind von der Außenwelt ab⸗ geſchnitten. Infolge der heftigen Stürme, die geſtern faſt in allen Teilen Englands wüteten, kamen zahlreiche Perſonen zu Schaden. Drei Todesfälle ſind zu beklagen. Viel⸗ fach wurden Fußgänger von der Gewalt des Sturmes von den Landſtraßen in das Flutwaſſſſer der überſchwemmten Felder geweht. In London ſind weitere Sachſchäden, aber keine Gefährdung von Menſchenleben zu verzeichnen. Noch immer erreicht der Fluß während der Flut die Höhe der um⸗ Vadiſche Politik Aus dem Landtag In der geſtrigen Nachmittagsſitzung wurde eine aroße An⸗ zahl von Geſuche n erledigt. Die Mehrzahl davon wurde im entſprechenden Antrag des Ausſchuſſes für Geſuche und Be⸗ e erledigt. Die Kommuniſten ſtimmten faſt regelmäßig agegen. 5 Zu dem Antrag des Ausſchuſſes, das Geſuch des Regte⸗ rungsbaumeiſters a. D. K. Frank⸗Karlsruhe um Er mäß i⸗ aung der Gebäudeſonderſteuer durch Uebergang zur Tagesordnung zu erledigen, wurde ein Antrag von Aba. von Au(Bg. Vag.)] eingebracht, das Geſuch zur nochmaligen Beratung an den Ausſchuß zurückzuverweiſen. Dieſer Antrag löſte eine faſt einſtündige Ausſprache aus in der die Zentrums⸗ abgeordneten Dr. Hofmann und Schneider für den An⸗ trag des Ausſchuſſes eintraten, während der Abg. von Au (Ba. Vag.), Dr. Glockner(Dem.), Bock(Komm.) Marin m (Soz.) und Bauer(D. V..) ſich für die Zurückverweiſung einſetzten. Schließlich wurde der Antrag des Aba. von Au ein⸗ ſtimmig angenommen. Die nächſte Sitzung ſteht noch nicht ſeſt. Schluß 18 Uhr. Aus der J. B. P. der Pfalz Zu dem Verbot der in einer Reihe pfälziſcher Städte ge⸗ planten Vorträge des Generals a. D. v. Francois über Hindenburgs Sieg bei Tannenberg durch die franzöſiſche Be⸗ ſatzungsbehörde hat jetzt der politiſche Ausſchuß der Deutſchen Volksparte! der Pfalz Stellung genommen, Der Ausſchuß vertrat den Standpunkt, daß die Pfälzer als Glieder des deutſchen Volkes volle Verſammlungs⸗ freiheit auf deutſchem Boden verlangen müſſen. Dieſes Verlangen kann nicht als Aufreizung empfunden werden, zu⸗ mal das deutſche Nationalgefühl ſich von der anderen Seite ganz andere Belaſtungen zumuten laſſen muß. Es wurde be⸗ ſchloſſen, an das Auswärtige Amt eine Eingabe zu richten, in der für das beſetzte Gebiet völlige Verſammlungsfreiheit ge⸗ fordert wird. Der Wahlausſchuß der Deutſchen Volkspartei der Pfalz beſprach in ſeiner jüngſten Sitzung die Frage des Zuſammen⸗ gehens der Deutſchen Volkspartei der Pfalz mit anderen Par⸗ teten bei den bevorſtehenden bayeriſchen Landtagswahlen. Nach einer kürzlich vom Vorſttzenden der Deutſchnationalen Partei der Pfalz in einer öffentlichen Verſammlung in Winn⸗ weiler gemachten Mitteilung, hat die Deutſchnationale Partei der Pfalz der Deutſchen Volkspartei ein Angebot wegen Zuſammengehens bei den Wahlen auf paritätiſcher Grundlage gemacht. Die Beſprechung über die Frage gemeinfamer Liſten mit anderen Parteien wurde in der füngſten Sitzung des Wahlausſchuſſes nicht zum Abſchluß gebracht. Eine verhängnisvolle Schwarzfahrt — Eſſen, 26. Jan. Ein Kraftwagenführer, der nach einem Sektgelage mit einer Anzahl Freunde eine Schwarzfahrt von Eſſen nach Werden unternahm., überfuhr unterwegs zwei Ar⸗ beiterinnen. Die eine von ihnen wurde 30 Meter weit ge⸗ ſchleift und ſtarb nach wenigen Minuten an den erlittenen ſchweren Verletzungen. Die andere wurde in den Straßen⸗ graben geſchleudert und kam mit weniger erheblichen Ver⸗ letzungen davon. Der Kraftwagenführer iſt flüchtig. Heulſche Volkspartei Am Donnerstag, 26. Januar, abends 8 0 findet im Nebenzimmer des Reſtaur.„Roſengarten“(Kupfer) U 6, 1g, die Bezirks verſammlung der Unterſtadt! und II ſtatl. Tagesordnung: 1. Aktuelle kommunalpolitiſche Fragen, 8. Verſchiedenes. Referent: Dr. E. W. Martin. 2. Wahl des Vorſtandes. ten um nollzabliges Erscheinen. Der Bocſtanb ernennen r rr 1 e 1 * Donnerstag, den 28. Januar 1028 Neue Mannhelmer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 43 Wiriſchaftliches. Soziales Die Lage der älteren Angeſtellten Die kttrallch erſchienene Denkſchrift der Reichsregierung hat die Lage der älteren Angeſtellten erneut in den Vorder⸗ grund des allgemeinen Intereſſes gerückt. Wie dieſe umfang⸗ reiche Denkſchrift zeigt, iſt die Lage der älteren Angeſtellten nicht nur ungünſtig, ſondern in einem Punkte noch erheblich ſchwieriger als die Lage der älteren Arbeiter. Es wurde amtlich feſtgeſtellt, daß von den älteren Angeſtellten ein größe⸗ rer Teil von Dauererwerbsloſigkeit betroffen wird, als unter den älteren Arbeitern. Während die älteren Arbeiter in der Regel wieder für kürzere oder für längere Zeit Arbelt finden, muß der ältere Angeſtellte von vornherein mit ſehr langer Stellenloſigkelt rechnen. Nach der großen Stellenloſen⸗ erhebung vom Jahre 1925 waren die arbeitsloſen Angeſtellten über 40 Jahre im Durchſchnitt 12,5 Monate, alſo über ein Jahr, außer Stellung. Die Reichsregierung geht bei der Prüfung der Arbeits⸗ marktlage davon aus, daß die erwerbstätige Bevölkerung im heutigen Reichsgebiet von 19071925 um etwa 7 Millionen = 27 b. H. zugenommen hat, wogegen die Geſamtbevölkerung im gleichen Zeitraum nur um 13 v. H. gewachſen iſt. Laut amtlicher Schätzung ſind im Jahre 1925 etwa 4 Millio⸗ nen mehr in der deutſchen Wirtſchaft beſchäftigt geweſen als bei Ausbruch des Weltkrieges. Deshalb ſtellt die Denkſchrift der Reichsregierung die allgemeine Prognoſe, daß ekne Unterbringung der erhöhten Zahl der Erwerbstätigen nicht ohne Erhöhung des Produktionsumfanges und Ausdehnung des Abſatzes möglich ſein wird.„Dieſer Zuſammenhang“, heißt es weiter,„ſcheint in beſonders hohem Maße für die Angeſtellten vorzuliegen.“ Das bedeutet, daß nach dem Urteil der Reichsregierung die Stellenloſenziffern der Angeſtellten auch bei einem neuen Konjunkturaufſchwung langſamer fallen werden, als die Arbeitsloſenziffern der Arbeiter. Dieſem außerordentlichen Notſtand können weder die Be⸗ rufsvertretungen der Angeſtellten, noch die ſelbſtändige Kauf⸗ mannſchaft, noch die Regierung und die geſetzgebenden Körperſchaften untätig zuſehen. Seit langem ſchon wird über Schutzmaßnahmen für die älteren Angeſtellten beraten und auch die Reichsregierung hat ſich in ihrer Denkſchrift mit der Durchführbarkeit und Wirkſamkeit ſolcher Schutzmaßnahmen beſchäftigt. Dabei handelt es ſich vor allem darum, die er⸗ werhsloſen älteren Angeſtellten wieder einer geordneten Be⸗ rufstätigkeit zuzuführen. Zu dieſem Ziele fordert die natto⸗ nale Angeſtelltenbewegung die geſetzliche Verpflichtung aller Betriebe zur Beſchäftigung einer ausreichenden Zahl älterer Angeſtellter. Sie geht dabei von der Auffaſſung aus, daß wir es uns weder privat noch volkswirtſchaftlich leiſten können, die wertvolle Arbeitskraft von Zehntauſenden be⸗ rufserfahrenen älteren Angeſtellten brach liegen zu laſſen. Auch hat der Kaufmannsberuf die Ehrenpflicht, ſeine bewähr⸗ Mien älteren Mitarbeiter nicht einem ungewiſſen Schickſal . reiwilſa ölef Schon im Hinblick auf die vielen Betriebe, die ö reiwillig dieſer Pflicht genügen, iſt darum recht und billig, a auch die übrigen Betriebe auf ein Mindeſtmaß ſozialer Perſo⸗ nalpolitik geſetzlich zu verpflichten. Die Reichsregierung, die möglichſt ohne eine ſolche Beſchäftigungs verpflichtung aus⸗ kommen möchte, kommt ebenfalls zu dem Ergebnis, daß eine geſetzliche Regelung ſich nicht vermeiden läßt, wenn weiterhin 1 7 5 Angeſtellte ohne zwingende Notwendigkeit entlaſſen werden. Auch den heute noch in Stellung befindlichen älteren An⸗ geſtellten ſollte ein größeres Maß beruflicher Exiſtenzſicherheit gewährleiſtet werden. Ein Anfang hierzu wurde mit dem Kündigungsſchutzgeſetz gemacht, das zur vollen Erfüllung ſeines ſozialen Zweckes des Ausbaues bedarf. Auch wird es gerechtfertigt ſein, dem Angeſtellten, der nach längerer Betriebszugehörigkeit ſeine Stellung aufgeben muß, eine Ab⸗ gangsentſchädigung zu garantieren, die ihm den Uebergang in eine neue Berufsſtellung bezw. einen neuen Beruf, der im vorgerückten Lebensalter beſonders ſchwierig iſt, etwas er⸗ leichtert. Von ſozialiſtiſcher Seite iſt gelegentlich gefordert worden, eine geſetzliche Verpflichtung der Betriebe zur An⸗ meldung der offenen Stellen bei den Arbeitsnachweiſen ein⸗ zuführen. Eine ſolche Maßnahme, die die ſozialtſtiſche Ten⸗ denz zur Monopoliſterung der Arbeitsvermittlung unter⸗ ſtützt, lehnen die chriſtlich⸗nationalen Angeſtellten ah. Der Reichstag wird darum gut tun, auch ſeinerſeits die Einfüh⸗ rung der Meldepflicht abzulehnen, auf der anderen Seite aber wirkſame Maßnahmen zu beſchließen, durch welche die große Not der älteren Angeſtellten gemildert wird. Hypothekenkredite für Wohnungsbauten Die Frage der in der letzten Zeit eingehenden Anträge von Bauherren auf Gewährung von Zwiſchenkrediten und Hypothekendarlehen an die Pfälziſche Hypotheken⸗ bank A. G. Tudwigshafen und die Deutſche Wohn⸗ ſtättenhypotheken bank A. G. Berlin gibt Ver⸗ ganlaſſung, auf die meiſt unzulängliche Vorbereitung durch die einzelnen Bauherrn erneut hinzuweiſen. Um eine beſchleunigte Behandlung der Geſuche und Auszahlung der Darlehen durch die Bank zu ermöglichen, ſind für die Zukunft als Hauptpunkte genaueſtens zu beachten,. daß die Beleihung der Bauvorhaben nur bis zu 35 Prozent der bauamtlich feſt⸗ geſtellten Baukoſten einſchließlich Grundſtückswert und bei be⸗ ſonders großen Obſekten unter Bürgſchaft der Gemeinden bis zu 50 Prozent möglich iſt. Dazu muß auch die vollſtändige Deckung der Baukoſten einwandfrei nachgewleſen werden. Für die Darlehen ſind Hypotheken an unbeſtrittener erſter Rangſtelle hinſichtlich aller Abteilungen des Grundbuches einzutragen. Etwaige Rangrücktritte ſind daher rechtzeitig bei den zuſtändigen Stellen zu beantragen. Es wird gleichzeitig dringend angeraten, bei Behandlung von ſolchen Geſuchen die Bürgermeiſterämter zur Klärung ber Zweifelsfälle zu Rate zu ziehen, damit die völlig unvollſtändigen Geſuche vermieden und die raſcheſte Behandlung durch den Pfälziſchen Woh⸗ nungsbauverband vor ſich gehen kann. Stäbtiſche Nachrichten Der Feuerio⸗Karnevalszug darf als Höhepunkt des diesjährigen Faſchings bezeichnet werden. Dieſen Eindruck vermittelte eine informatoriſche Beſprechung, zu der Präſident Bieber die Vertreter der Preſſe auf geſtern Abend in das Feuerto⸗Ratszimmer im „Habereckl“ eingeladen hatte. In Anweſenheit des Elferrats 1 ſich Präſtident Bieber in eingehender Weiſe über die Geſtaltung des Jubiläums⸗Karnevalszuges, der ſich am Faſchingsſonntag(19. Februar) von der Neckar⸗ ſtadt aus um 1 Uhr nachmittags in Bewegung ſetzen wird. Ueber die Einzelheiten des Zuges kann heute mitgeteilt wer⸗ den, daß er ſich aus etwa 80 Nummern mit 25 Wagen zuſam⸗ menſetzen, in der Länge alſo hinter ſeinen Vorgängern vor dem Kriege nicht zurückbleiben wird. Der Zug, deſſen Dauer auf drei Stunden berechnet iſt, zerfällt in einen Eröffnungs⸗, humoriſtiſch⸗hiſtoriſchen und Jubiläumsteil. Je zehn Muſik⸗ und Trommlerkorps ſind verpflichtet. Zur Beſpannung der Wagen ſind 160 Pferde zur Verfügung zu ſtellen. Außerdem werden 60 Reiter das farbenfreudige, abwechſlungsreiche Bild beleben. Für die Ausſtattung der Fußgruppen und die Beſatzung der Wagen benötigt man 500 Koſtüme. Der Zug wird in der Hauptſache nach den Ideen des Präſidenten Bieber durch Kunſtmaler Bornhofen aus⸗ geführt, dem als techniſcher Mitarbeiter Architekt Bau mül⸗ ler zur Seite ſteht. Die Fähigkeiten dieſer beiden Herren haben ſich bei dem Feſtzug anläßlich des Feuerwehr- und Geſellenvereins⸗Jubiläums in ſo glänzendem Lichte gezeigt, daß man ſagen darf: das Arrangement des Feuerio⸗Karne⸗ valszuges hätte geeigneteren Perſönlichkeiten nicht übertragen werden können. Eine Anzahl farbiger Skizzen gaben uns ein anſchauliches Bild von den Einzelheiten des Zuges, der in der Hauptſache durch Humor und Satire wirken ſoll. Stoff dafür hat ſich in den letzten Jahren hier und auswärts zur Genüge angeſammelt. Schon heute kann geſagt werden, daß die Zuſchauer allein ſchon durch dieſen Hauptteil des Zuges auf ihre Rechnung kommen werden. Bei der Ausſtat⸗ tung müſſen beſtimmte Grenzen eingehalten werden, well die Mittel beſchränkt ſind. Hier kann die Bevölkerung durch Spenden dazu beitragen, daß der Geſamteindruck der Zuges der denkbar beſte iſt. Ueberdies muß die Prunkhaftigkeit in unſere Zeit paſſen. Herr Bornhofen wird beſtrebt ſein, mit einfachen Mitteln große Wirkungen zu erzielen. Die farbi⸗ gen Skizzen geben auch nach dieſer Richtung intereſſante Auf⸗ ſchlüſſe. Es iſt größter Wert darauf zu legen, daß der Zug ſich punkt 1 Uhr in Bewegung ſetzt, damit den ungezählten Tauſenden, die wir von auswärts erwarten, Gelegenheit ge⸗ geben iſt, nachher noch einige Stunden in Mannheim zu ver⸗ weilen. Der Verkehrsverein hat die auswärtige Propaganda übernommen. Das zugkräftige Plakat wirbt bereits in 22 Orten der näheren und weiteren Umgebung. Walzerabend,. Herren⸗ und Damen⸗Fremdenſitzung und Maskenball ſollen neben den Spenden aus der Bürgerſchaft, die hoffent⸗ lich recht reichlich fließen, die Mittel zur Finanzierung des Zuges aufbringen. Da für die Damen⸗Fremdenſitzung, wie aus der Nachfrage nach Karten zu ſchließen iſt, wieder ein ſtarkes Intereſſe beſteht, iſt mit einem ausverkauften Hauſe zu rechnen. Die Ausſtattung des Podiums des Nibelungen⸗ ſaales wurde Theatermaler Lübenau übertragen, der eine mächtige Narrenburg errichtet. Der urſprüngliche Plan, an⸗ läßlich des Feuerio⸗Jubiläums die Stammburg, das Haber⸗ eckl, erſtehen zu laſſen, mußte mit Rückſicht auf die ſtädtiſche Maskenballdekoration fallen gelaſſen werden. Der Damen⸗ Fremdenſitzung am Sonntag. 12. Februar geht am Dienstag, 7. Februar im Nibelungenſaal der Walzerabend voraus, für den Generalmuſikdirektor Lert ein ausgezeichnetes Pro⸗ gramm aufgeſtellt hat. Einzelheiten werden noch bekannt⸗ gegeben. Da die Koſten dieſes Konzertes, bei dem das geſamte e— Nationaltheaterorcheſter die ſchönſten Wiener Walzer zum Vortrag bringen wird, ſehr beträchtlich ſind, muß der Elferrat zur Erzielung eines Ueberſchuſſes ebenfalls mit einem aus⸗ verkauften Haus rechnen. Die Eintrittspreiſe ſind ſo populär bemeſſen, daß alle Kreiſe der Bevölkerung das Konzert be⸗ ſuchen können. Die Beſprechung gipfelte in dem Eindruck, daß Präsident Bieber mit ſeinem bewährten Mitarbeiter⸗ ſtabe die bevorſtehenden Jubiläums veranſtaltungen ſo glauß⸗ voll als möglich geſtalten wird. Hoffen wir, daß er dabei durch die faſchingsfrohe Bevölkerung die notwendige Unter⸗ ſtützung findet. ch. Veranſtaltungen & Künſtlerfeſt Olumpiade 1928. Für das große Koſtüm⸗ feſt der Genoſſenſchaft Deutſcher Bühnenkünſtler, Orts⸗ verband Nationaltheater Mannheim, hat der Graphiker Lud⸗ wig Hofmann einen ausgezeichneten Entwurf für die Eintrittskarten geliefert. Weißer Grund zeigt in ſchö⸗ ner graphiſcher Gliederung in rotem Druck einen Ritter, der aus 99255 Vorhang des Theaters heraustritt, mit Lanze und Schild bewappnet. Er deutet auf die Olympiade, die als heiteres Koſtümfeſt am Samstag, den 28. Januar veranſtaltet wird. Das Schild trägt das Wappen der Wolfs⸗Angel. * Vortragsreihe der Handels⸗Hochſchule Mannheim über Fragen der Kohlenwirtſchaft. Seit der Zeit, zu der, verus⸗ ſacht durch die Kriegsverhältniſſe, wegen Kohlenmangels Fabriken ihre Betriebe einſchränken bezw. ſtillegen mußten und jede Familie mehr oder weniger unter der Brennſtoff⸗ knappheit zu leiden hatte, bringt die Allgemeinheit der Koh⸗ lenwirtſchaft erhöhtes Intereſſe entgegen. Wenn auch heute Brennſtoffe in ausreichender Menge verfügbar ſind, ſo wird doch den mit der Kohlenwirtſchaft in Zuſammenhang ſtehen⸗ den Fragen nach wie vor in erhöhtem Maße Beachtung ge⸗ ſchenkt, vor allem in jüngſter Zeit, nachdem die ſtoffliche Aus⸗ wertung der Kohle von größter Bedeutung geworden iſt. Im Rahmen der„Oeffentlichen Vorträge“ der Handels⸗Hochſchuie Mannheim wird am morgigen Freitag abend Dipl.⸗Ing. Schiller⸗Mannheim über„Fragen der Kohlenwirt⸗ ſchaft unter beſonderer Berückſichtigung der rheiniſchen Braunkohle“(mit Lichtbildern) ſprechen. Zum Beſuch dieſes Vortrags, der in der Aula der Handels⸗ Hochſchule, A 4, 1, ſtattfindet, ſind außer den Studierendeſt und Hörern der Hochſchule alle Kreiſe der Bevölkerung bet freiem Eintritt eingeladen. * Vortrag in der Kirchlich⸗poſittven Verefnigung. Am morgigen Freitag Abend wird Univerſitätsprofeſſor B. Bor u⸗ häuſer⸗ Marburg über„Urchriſtentum und. Ko m⸗ munismus“ ſprechen. Der Redner wird auf Grund beſon⸗ derer Forſchungen in Anlehnung an einige Stellen der Apoſtelgeſchichte die alte, heute beſonders aktuelle Frage be⸗ antworten, ob der Chriſt Kommuniſt ſein muß. Jedermann iſt eingeladen. Der Eintritt iſt frei.(Vergl. Anzeige.) * Stenographie⸗Kurſe. Wie aus dem Anzeigenteil erſicht⸗ lich, eröffnet der Bad. e für deutſche Einheitskurzſchrift(Reichskurzſchrift) Mannheim am morgigen Freitag abend im Gymnaſium bei der Kunſthalle neue Anfängerkurſe für Damen und Herren, ſowie beſondere Schttlerkurſe für die an Oſtern aus den oberen Volksſchulklaſſen zur Entlaſſung kommenden Schüler 35 5 Die Leitung der Kurſe liegt in bewährten Händen. Stellenangebote nach dem Ausland. Auf Grund zwiſchenſtagtlicher Vereinbarungen ſind in letzter Zeit zwi⸗ ſchen Deutſchland und andern Ländern die durch den Viſums⸗ zwang errichteten Schranken fortgefallen. Vielfach hat dies den Eindruck erweckt, als ob damit auch Erleichterungen der Einwanderungs⸗ und insbeſondere der Arbeitsaufnahme⸗ beſtimmungen in Kraft getreten wären. Mit Recht weiſt der Evang. Hauptverein für Auswanderer in Witzenhauſen darauf hin, daß auch fetzt noch dieſe Beſtimmungen genau zu beachten ſind. Außerdem muß darauf aufmerkſam gemacht werden, daß die neugeſchaffenen Verhältniſſe zahlreiche Stellenangebote zur Folge haben, die vielfach mit Schwindel⸗ abſichten verbunden ſind. Auch ſind bei Abſchluß eines jeden Arbeitskontraktes nach dem Ausland die verſchiedenſten Dinge zu berückſichtigen, ſo daß am beſten rechtzeitig eine eingehende Prüfung durch die mit dieſen Fragen vertrauten Beratungsſtellen veranlaßt werden ſollte. . schützen jederzeit vor a Keuarrh, Husten, Heiserkeil. (Conyfn. bons: Rethylglycoltbure- Menlholester) Origmal-FPadeung Genet“ RI.— und.30 .— Der Führerſchein Skizze von Otto König Glückſtrahlend ſpraug Thea Linder vor dem Poligei⸗ präſtbium in ihren neuen Zweiſſitzer. Endlich beſaß ſie den lang erſehnten und mühſam erkämpften Führerſchein, der ſie berechtigte, ihren Wagen unbekümmert um Verkehrskon⸗ trollen und dienſteifrige Schutzleute ſelbſt zu ſteuern. Drei Fahrlehrer nacheinander hatten es aufgegeben, das junge Mädchen zur Prüfung vorzubereiten; dem vierten war es endlich doch gelungen, Thea allen neugierigen Fragen des 5 Prüfenden zum Trotz durchs Examen zu bringen. Daß ſie vom Motor und von den Verkehrsvorſchriften bald darauf nichts mehr wußte, ſtörte Fräulein Linder wenig; für ſie war die Hauptſache, daß ſie fahren durfte. Nun wollte ſie ihren vielen Bekannten, die ſich ſchon ſo oft teilnehmend nach ihren Fortſchritten erkundigt hatten, zeigen, was ſie konnte. Der klare blaue Himmel verſprach einen ſchönen Wintertag, und Thea wollte nach Burgheim fahren, um ihre Freundin zu überraſchen. 150 Ungefährdet umfuhr ſie die vielen Klippen des groß⸗ ſädtiſchen 1 und erreichte die offene Landſtraße. Da konnte Thea ihrem Motor freien Lauf laſſen, und mit Ge⸗ tuntuung ſah ſie die Nadel des Tachometers immer höher ſteigen. Sie überholte ein Bauernfuhrwerk nach dem andern, und ſchließlich gelang es 1 auch, einen ſchweren Wagen „ahzuhängen“. Luſtig ging die Fahrt durch die friſche Winter⸗ luft; Wagen, Häuſer und Kilometerſteine e Beim Durchfahren eines Dorfes war es der kühnen Fahrerin plötzlich, als hätte ihr Kilometerfreſſer eine Ente oder eine Gans„verſchlungen“. Gleich darauf ertönten hinter ihr Zetern und Schelten. Ihr„Gefühl hatte ſie nicht getäuſcht. Sollte ſie deshalb jetzt im ſchönſten Fahren halten und mit den Leuten, die ſicher kein Sportverſtändnis heſaßen, um das unvorſichtige Tier ſtreiten? Nein, gerade jetzt wollte ſie ſich in ihrem Vergnügen nicht ſtören laſſen. So wandte ſie raſch den Kopf und winkte den Leuten freundlich zu:„Seid nur ruhig. Ich komme wieder und be⸗ zahle Euch den Schaden.“ Leider ſollte gerade ihre Gutmütigkeit Thea zum Ver⸗ hängnis werden. Während des Umblickens konnte ſie füt wenige Sekunden nicht mehr auf die Landſtraße achten, die am Dorfausgang eine ſcharfe Biegung machte. Thea warf im letzten Augenblick das Steuer herum, und der Wagen tanzte elegant auf zwei Rädern in die Kurve. Trotzdem endete die Ueberlandfahrk an einem— Apfelbaum. Der Wagen * rannte mit dem Kühler gegen den Stamm, bäumte ſich hinten hoch und klammerte ſich liebevoll am Baum feſt. Thea ſchoß aus dem Sitz heraus in die kahle Krone, zerbrach einige Aeſte und blieb ſchließlich im Fallen mit dem Schoß ihrer ſchönen neuen Lederjacke an einem Aſt hängen. Ein Straßenwärter, der hinter ſeinem Windſchirm melancholiſch Steine zerklopfte, war Zeuge des Unglücks und kam herangelaufen. Intereſſiert betrachtete er den„Fall“. Schließlich holte er ſeinen Spaten und verſuchte auf den Baum zu klettern, um den Jackenſchoß zu durchhauen. Da hielt ein großes Auto. Ein eleganter junger Mann ſprang heraus und dem Straßenwärter in die Arme.„Halt!“, rief er,„die Dame wird ſich verletzen, wenn ſie vom Baum fällt; wir müſſen die Rettung anders perſuchen.“—„Stellen Sie ſich doch unter den Baum und fangen Sie den Winter⸗ apfel auf!“ meinte gutmütig der Steinklopfer. Der junge Mann war mit dieſer Löſung einverſtanden; er half dem Wegewärter auf den Baum und ſtellte ſich unter die arme Thea. Ein Spatenhieb trennte die ſchöne neue Jacke durch, und im nächſten Augenblick lagen die beiden Autofahrer Arm in Arm auf der ſtaubigen Landſtraße. Der junge Herr rafft ſich hoch und half der ſtöhnenden Thea in feinen Wagen. ann gab er dem Wärter eine Belohnung ſowie ſeine Adreſſe und fuhr nach Burgheim. Der glückliche Retter der ſchneidigen Autofahrerin war mein Freund Max, bet dem ich gerade zu Beſuch weilte. So erfuhr ich die näheren Umſtände von Theas Wipfelfahrt und war auch Zeuge des erfolgreichen Angriffs, den die Beſitzer des überfahrenen Federviehs auf Maxens Brieftaſche unter⸗ nahmen. Ihren Angaben nach ſoll das Tier ein ganz wert⸗ voller Zuchtgänſeriſch geweſen ſein. Aus der Freigebigkeit, mit welcher Max die ſchwer ge⸗ kränkten Ankläger zu beſchwichtigen ſuchte, ſchloß ich, daß er an Theas Unfall ein ganz anderes als rein menſchenfreund⸗ liches Intereſſe nahm. So war ich auch nicht weiter erſtaunt, als mir Max nach wenigen Wochen, als ſich Thea von ihrem Schreck und den blauen Flecken erholt hatte, unter dem Siegel der Verſchwiegenheit mitteilte, daß er ſich mit dem jungen Mädchen zu verloben beabſichtige. Theas Anmut ließ mich die Wahl meines Freundes gut heißen. Ein gewiſſes Angſtgefühl wegen ihrer unglück⸗ ſeligen Sportbegeiſterung konnte ich aber nicht unterdrücken, und da ich eng mit Max befreundet war, wollte ich meine Befürchtungen auch nicht verbergen. „Du kannſt beruhigt ſein“, lächelte Max,„ich habe ſchon mit Thea über dieſen Punkt geſprochen und ihr die fürchter⸗ lichen Folgen eines vielleicht weniger glücklich verlaufenden neuen Unfalls geſchildert. Ich malte ihr aus, wie ſie ihr reizendes Stupsnäschen in eine häßlich platte Naſe verwan⸗ deln oder eins ihrer bezaubernden Beinchen brechen könnte. Da hat ſie mir hoch und heilig verſprochen, ſich nie wieder ans Steuer zu ſetzen.“—— 2 Vor wenigen Tagen feierte mein Freund Verlobung. Von allen ſchönen Geſchenken hat ihm keins ſolche Freude be⸗ reitet wie ein duftiger Briefumſchlag, den ſeine Braut ihm errötend in die Hand drückte. Darinnen lag, in viele Fetzen geriſſen, Theas Führerſchein. 4% Wien verhandelt mit Clemens Kraus. Direktor Franz Schalk hat bekanntlich vor einiger Zeit den Antrag geſtellt. Clemens Kraus, den Generalmuſikdirektor der ſtädtiſchen Oper in Frankfurt a.., der eine Zeitlang an der Wiener Staats⸗ oper gewirkt hat, dieſem Inſtitut wieder als Rapellmeiſter zu verpflichten. Dieſer Antrag wurde von der Generaldirektion der Bundestheater genehmigt und harrt nun im Finanzmini⸗ ſterium der endgültigen Entſcheidung. Clemens Kraus hat vor drei Wochen in Wien geweilt und die Verhandlungen per⸗ ſönlich geführt. Er wird ſich, falls der Vertrag perfekt wirh, ſeiner Frankfurter Verpflichtungen entledigen können. Im Sommer des vergangenen Jahres haben auch mit Brung Walter Beſprechungen ſtattgefunden jedoch ſind dieſe über die erſte Fühlungnahme nicht hinausgediehen. 8 Geographie ſchwach Auguſt Müller iſt eingeladen und betrachtet aufmerkſam Bilder. Beſonders die„Toteninſel“ intereſſiert ihn. „Rügen, nicht wahr?“ „Nein, Böcklin.“ Auguſt Müller dachte lange über die Geographie nach. die 4. Seite. Nr. 49 3 * Donnerstag, den 28. Januar 1928 Kommunale Chronik Ablehnung des Siloprojektes der Herreumühle burch den Heidelberger Stadtrat * Heidelberg, 25. Jan. Der Stadtrat beſchäftigte ſich in ſeiner heutigen Sitzung mit dem Slloprolekt der Herrenmühle. Der Stadtrat iſt der Auffaſſung, daß in der Errichtung des Silos eine Beeinträch tigung des Landſchaftsbildes hervorgerufen wird und kehn: das Projekt daher ab. Nun wird ſich der Bezirksrat in acht Tagen mit dem Projekt befaſſen. Bürgerausſchußſitzung in Walldorf FFP. Walldorf, 25. Jan. Die erſte Bürgerausſchuß⸗ litzung in dieſem Jahre fand am Dienstag abend ſtatt. Punkt 8 Uhr eröffnete Bürgermeiſter Trunk die Sitzung And ſtellte feſt, daß 63 Mitglieder anweſend, ſomit das Haus beſchlußfähig war. Als erſter Punkt ſtand Kapitalau f⸗ nahme von 7000 R. gegen Schuldſchein bei der hieſigen Sparkaſſe, zur Abtragung einer Schuld an die Kirchenſchaffnei Heidelberg für erworbenes Grundſtück in der St. Ilgener⸗ ſtraße, im Werte von 4000./ und Abtragung einer Auf⸗ wertungsſchuld von 3000 R. an den Bezirkswohnungs⸗ verband, zur Beratung. Die Vorlage fand mit 34 gegen 29 Stimmen Annahme. Die Kapitalaufnahme von 5000 R. für Bauzwecke zu 8 v. H. bei 100 proz. Auszahlung bei der Fürſorgekaſſe Karlsruhe wurde mit 57 gegen 8 Stimmen genehmigt.— Die Bürgſchafts übernahme gegenüber dem Wohnungs⸗ verband Wiesloch in Höhe von 35 000.“ für gegebene Baudarlehen wurde mit 44 gegen 20 Stimmen gutgeheißen. — 11 Bauherren haben von der Rheiniſchen Hypothekenbank Mannheim für Neubauzwecke ein Darlehen von 64000 N./ zugeſagt erhalten. Der Auszahlungskurs beträgt jedoch nur 9004 v. H. Die Bauherren haben nun in einer Eingabe an den Gemeinderat gebeten, die Gemeinde möge den Unter⸗ ſchiedsbetrag zwiſchen Feſtwert und Auszahlungskurs in Höhe von 5920.] übernehmen. Der Bürgerausſchuß er⸗ klärte ſich mit 58 gegen 6 Stimmen damit einverſtanden.— Zur Beſtreitung der Ausgaben für die Feuerwehr von jähr⸗ lich 2500 R. ſoll eine Feuerſchutzabgabe eingeführt werden. Die Steuerpflichtigen ſollen in 5 Klaſſen eingeteilt werden und zwar 1. Klaſſe 3 R. /, 2. Klaſſe 6., 3. Klaſſe 10., 4. Klaſſe 20 R. und 5. Klaſſe 25 R //. Die Vorlage brachte eine große Debatte. Inzwiſchen wurde von der Freien Bürgervereinigung ein Antrag eingebracht, die Vorlage zu vertagen, bis eine Berechnung nach dem Klaſſen⸗ ſyſtem vorliegt, woraus erſichtlich iſt, wieviel überhaupt die Feuerſchutzabgabe einbringt. Der Antrag der Bürgerver⸗ einigung fand mit 58 gegen 5 Stimmen Annahme. Eine weitere Vorlage des Gemeinderats ſieht vor, daß von jedem eingeführten Hektoliter Bier 7 v. H. erhoben werden ſollen vom Herſtellerpreis. Es wird mit einer Ein⸗ nahme von etwa 3000.“ gerechnet. Auch dieſe Vorlage brachte eine ausgedehnte Debatte. Allgemein kam zum Aus⸗ bruck, daß die Brauereien wohl dieſe Steuer ohne Bierpreis⸗ erhöhung tragen könnten. Da jedoch dies nicht der Fall zu ſein ſcheint, konnte der Vorſttzende das Kollegium für die Vorlage nicht gewinnen. Sie wurde daher mit 59 gegen 2 Stimmen abgelehnt. Endgültige Feſtſetzung der Gemeindeſtener für das 5 Rechnungsjahr 1926/27 Der Gemeinderat hat beſchloſſen, von der Befugnis des Geſetzes vom 19. 7. 1926, die Gemeindeſteuer nach dem neuen Geſetz zu berechnen, keinen Gebrauch zu machen und die im Vorjahre erhobene Vorumlage von 1,30 R. je 100 R./ Steuerwert als endgültige Gemeindeſteuer zu betrachten. Die Vorlage fand mit 35 gegen 25 Stimmen Annahme.— Der letzte Punkt: Endgültige Feſtſetzung der Ge⸗ meindeſteuer für das Rechnungsjahr 1927/28 wurde, weil die Zeit zu weit vorgeſchritten war, von der Tagesordnung abgeſetzt. Die Vorlage ſoll in einer beſon⸗ deren Sitzung behandelt werden. f Kleine Mitteilungen Wie der„Volksfreund“ hört, ſchweben gegenwärtig Ver⸗ handlungen mit der Gemeinde Bulach wegen der Einge⸗ meindung nach Karlsruhe. Man hoffe, die Angelegen⸗ heit bis zum 1. April zum Abſchluß zu bringen. Die Konſtanzer Metzger⸗Innung hatte vor etwa 3 Jahren das der Stadt Konſtanz gehörende Schlachthaus auf 20 Jahre gepachtet. Der Pachtzins mußte für dieſe 11 im Boraus bezahlt werden, was zum Teil durch Kreditaufnahme ſeitens der c aden ermöglicht wurde. Nun hat das Schlachthaus ſo große Ueberſchüſſe abgeworfen, daß die In⸗ nung zum Kauf eines eigenen Hauſes in beſter Geſchäfts⸗ lage inmitten der Stadt ſchreiten konnte. Das Gebäude ſoll zunächſt ſeinem fetzigen Zweck weiter dienen, bis es voll be⸗ 9075 iſt, und dann daraus ein Innungshauß gemacht werden. ö mene Maunhelmer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Aus dem Lande Statiſtiſches aus Heidelberg Die ſtädtiſche ſtatiſtiſche Abteilung Heidelberg hat ſoeben den Bericht über das 3. Viertelfahr 1927 berausgegeben. Wir entnehmen ihm folgende Angaben: Die Geburten im 3. len im Vergleich zum g. Vierteljahr 1926— von 480 auf 532 ge⸗ ſtiegen, die Cheſchließ ungen von 211 auf 229. Die To⸗ desfälle zeigen die geringe Zunahme von 317 auf 328, darunter 22 unter einem Jahr. In dieſen Zahlen ſind auch die Ortsfremden einbezogen. Die Einwohner za hl am Ende des Quartals betrug 80 277. Im Durchſchnitt ſind monatlich .6 Liter Milch auf den Kopf der Bevölkerung eingegangen, in der gleichen Zeit kommt auf jeden Einwohner ein Strom⸗ verbrauch von durchſchnittlich 6,91 KWSt. Weſentlich iſt gegen 1926 der Fleiſchverbrauch geſtiegen; ſo betrug das Schlachtgewicht bei Großvieh 335 005 Kg.(1926): 347 170 Kg., bei Schweinen 392 880(1926): 581040 Ka. Die Einfuhr von Ge⸗ frierfleiſch iſt von 31 387 Kg. auf 22 826 Ka. gefallen. Bei der ſtädtiſchen Sparkaſſe hatten Ende September 1927 12 988 Sparer(9490) ein Guthaben von 8177633 Mk. 5 477 436 Mk.). Die Inanſpruchnahme des ſtädtiſchen Leih⸗ amts blieb ſich ziemlich gleich. Eine kleine Zunahme zeigt der Verkehr auf der Straßen⸗ und Bergbahn. In der Berichtszeit ſind durch Neubauten 198 neue Wohnungen entſtanden(71) in 59 Gebäuden(46). Die vier Kinos mit 985 Plätzen hatten einen Beſuch von 109 182 Per⸗ ſonen(101 304) zu verzeichnen. In einem Anhang gibt der Be⸗ richt noch eine Ueberſicht über die gewerblichen Niederlaſſungen in Heidelberg, die eine Geſamtzahl von 4206 mit 25 901 beſchäf⸗ tigten Perſonen erreichen. 50 jähriges Beſtehen der Conſtantia⸗Walldorf P. P. Walldorf, 23. Jan. Der hieſige Männergeſangverein „Conſtantia“ begeht am 13. Mai d. J. das Feſt des 50 jäh⸗ digen Beſtehens. Mit der Jubelfeier ſoll ein größeres Vereinswettſingen abgehalten werden. Aus dieſem Grunde hat der Jubelverein auf geſtern Mittag zu einer Delegierten⸗ verſammlung eingeladen, zu der 13 Vertreter von Vereinen erſchienen waren. Da die 13 Vereine nur eine Sängerzahl von etwa 650 Sänger zur Anmeldung brachten, ließ der feſt⸗ gebende Verein erklären, daß wegen der geringen Beteiligung von Vereinen und Sänger ein Vereinswettſingen ui ch t ſtatt⸗ 91 51 kann. Anſtelle des Preisſingens tritt alsdann ein ubiläumskonzert mit Konzertſingen.— Der hier verſtorbene Altgemeinderat Jakob Himmele wurde am vergangenen Samstag zur letzten Ruhe beſtattet. Faſt alle Vereine, Korporationen und die Feuerwehr, der der Verſtor⸗ bene 50 Jahre angehörte, nahmen an dem Begräbnis teil. Eine Fülle von Kranzſpenden wurden niedergelegt. Alle An⸗ ſprachen bekundeten das arbeitsreiche Leben des Verſtorbenen als Mann und Wohltäter unſerer Gemeinde. * 5 Vergangene nacht ließ ſich ein 48jähriger fremder Maun unterhalb dem Seckenheimer Staatsbahnhof vom Zuge überfahren. Dem Unglücklichen wurde dabei der Kopf vom Rumpfe getrennt. Wie man hört, ſoll der Mann in zweiter Ehe gelebt haben. Man nimmt an, daß zerrüttete Familienverhältniſſe den Anlaß zu der Tat bildeten. Die Leiche wurde heute früh nach dem Secken⸗ heimer Friedhof überführt. 2 Heddesheim, 20. Jan. 8 Seckenheim, 26. Jan. Die Bautätigkeit in hie⸗ ſiger Gemeinde dürfte auch in dieſem Jahr wieder in guten Schwung kommen. Nach dem voriges Jahr hier aufgeſtellten Wohnungsbauprogramm ſollen im Ganzen in den nächſten Jahren mit Unterſtützung eines namhaften Gemeindekredits 25 Wohnhäuſer für je zwei Familien erſtellt werden, wofür auch die jeweiligen Bauplätze vorgeſehen wurden. Nachdem im vorigen Jahre bereits 7 dieſer Wohnhäuſer begonnen und bis jetzt fertiggeſtellt und bezogen werden konnten, werden alsbald— wenn die Witterung es erlaubt— eine weitere Anzahl dieſer geplanten Bauten in Angriff genommen, wie aus dem letzten Sitzungsbericht des Gemeinderats erſichtlich iſt. Dadurch würde der derzeitigen Arbeitsloſigkeit tatſächlich nützlich geſteuert werden. Allenthalben bemerkt man bei der milden Witterung den Verſuch von Außen⸗ arbeiten— freilich etwas früh. Es wird beſonders Sand, Erde, Baumaterial uſw. gefahren, Grabarbeiten begonnen und ſonſtige Anlagen für das Frühjahr vorbereitet, was bei neu eintretender Kälte wieder eingeſtellt werden könnte. rr. Baden⸗Baden, 25. Jan. Im Alter von faſt 86 Jahren iſt hier Privatier Friedrich Feuerſtacke aus dem Leben ge⸗ ſchieden. Er gehörte in früheren Jahren zu den bekannteſten Theaterkritikern in Karlsruhe. Heute nachmittag erfolgte im hieſigen Krematorium die Feuerbeſtaktung, in deren Verlauf von einer Reihe von Vereinen und Korporationen unter ehrenden Anſprachen Kränze niedergelegt wurden, während Stadtpfarrer Dr. Heſſelbacher dem Verſtorbenen Worte des Gedenkens widmete. Vierteljahr 1927 ſind— alle Zah⸗ Aus der Pfalz Der Verkehr beim Poſtſcheckamt Ludwigshafen * Ludwigshafen, 21. Jan. Beim Poſtſcheckamt Ludwigs⸗ hafen am Rhein waren Ende Dezember 1927 15 474 Poſt⸗ ſcheckkunden vorhanden. Der Geſamtumſatz im Monat Dez. 1927 betrug 210 041903 /, davon wurden bargelolos abge⸗ wickelt 162 981 240/ oder 77 v. H. Das durchſchnittliche Gut⸗ haben der Poſtſcheckkunden betrug im Dez. 1927 10 982 613 /. * * Ludwigshafen, 25. Jan. Eine 13 Jahre alte Volks⸗ ſchülerin ſprang geſtern abend in der Frieſenheimerſtraße von einem noch in Fahrt befindlichen Straße nbahn⸗ wagen ab, kam zu Fall und blieb bewußtlos liegen. Sie erlitt eine erhebliche Verletzung am Kopfe und wurde von Paſſanten in ihre Wohnung verbracht. :: Germersheim, 24. Jan. Ein verkehrshemmender Unfug, der ſehr leicht zu ſchlimmen Folgen hätte führen können, wurde am Montag nacht auf der Lingenfelder Landſtraße verübt. Die noch unbekannten Täter, bei denen es ſich jedenfalls wie⸗ der um Lingenfelder handelt, legten Sanödſteinblöcke guerüber die Straße. Da ſpäter die Straße paſſierende Autos auf das Hindernis noch rechtzeitig aufmerkſam wur⸗ den. blieben ſie unbeſchädigt. Der Eiſenbahner Jakob Koch von Weſtheim jedoch, der in den Nachtſtunden zum Dienſt fuhr, ſtürzte durch die Steine von ſeinem Fahrrade. Glücklicherweiſe trug er nur eine leichte Knieverletzung davon. Nachbargebiete Ein Gelehrter als Bücherdieb * Frankfurt a.., 25. Jan. Wie die Magiſtratspreſſe⸗ ſtelle und das Polizeipräſidium mitteilen, hat der Privat⸗ gelehrte Dr. Arnuld Kogler wertvolle Werke aus dem 15. und 16. Jahrhundert, teils mit, teils ohne Quittung den Beſtänden der ſtädtiſchen Bibliothek entnommen. Es handelt ſich um Wiegendrucke(Inkunabeln). Eine große Anzahl der fehlenden Bücher konnte bei ihm beſchlagnahmt werden, über deren rechtmäßigen Erwerb er ſich nicht ausweiſen konnte, an denen aber die Stadt das Eigentumsrecht für ſich in Anſpruch nimmt. Soweit bis jetzt feſtſteht, iſt an den Vor⸗ gängen ein ſtädtiſcher Beamter bezw. Beamter der Biblio⸗ thek nicht beteiligt. Neben den rein kriminellen Ermitte⸗ lungen werden die fachmänniſchen Ermittelungen von der Stadtbibliothek in kürzeſter Zeit erfolgen. * a. Lampertheim, 23. Jan. Anläßlich ſeines e Beſtehens hatte der Geflügelzuchtverein P önix in den Näumen der Gaſthäuſer„Rheingold“ und Wacker eine große Jubiläums ⸗ Geflügelausſtellung mit der die 2. Bezirks⸗Geflügelſchau des Bezirks„Ried“ vom Starkenburger Geflügelzüchterverband verbunden war. Die ausgeſtellten Tiere waren durchweg Prachtexemplare. Die Ausſtellung umfaßte 620 Nummern. Neben den verſchieden⸗ ſten Hühner⸗, Enten⸗ und Gänſeraſſen konnte man die mannigfachſten Taubenarten und ſonſtiges Geflügel kennen lernen. Der Verein hielt am Samstag abend eine kleine Jubelfeier ab, bei der für beſondere Verdienſte die Herren Karl Martin Boxheimer, Philipp Griesheimer 7, Ge⸗ org Kunzelmann, Valentin Mattern, Martin Wegerle 8 und Ludwig Friedrich Steffan zu Ehrenmitgliedern er⸗ nannt wurden. Für den Bund deutſcher Geflügelzüchter, den Landesverband und den Bezirk überbrachte Herr Albrecht⸗ Gernsheim die herzlichſten Glückwünſche und überreichte das Ehrendiplom des Bundes. Die Ausſtellung zeigte erneut, daß die Geflügelzucht hier auf einer ſehr hohen Stufe ſteht. Mölnische ustrierie Zeitung morgen neu. Zu bezlehen in der Hauptnebenstelle R 1, 4/8 in den Nebenstellen Waldhofstraßge 6, Schwetzingerstraße 19/20 ung Meerfeldstrage 11, sowie durch die rrsgerinnen. Einzelverkaufspreis: 20 Pfg. — S Verliner Theater Von Oscar Bie Die neueſte Premiere der Piscatorbühne war eine Enttäuſchung. Man gab nach dem berühmten Buch des tſchechiſchen Dichters Haßk von Brod und Reimann be⸗ arbeitet,„Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk“. Bet der Lektüre des Buches empfindet man viel mehr Dramatik als hier auf der Bühne, wo die Dialoge mehr zuſammengedrängt ſind, ſehr viele Verbindungen fehlen und eine richtige Steigerung ſich nicht entwickelt. Der Weg des braven Soldaten, dieſes guten Trottels, der dem Schickſar ergeben iſt und ſich die Zwiſchenräume ſeines Leidens mt: Anekdoten würzt, dieſer Weg durch alle Stationen, bei der Verhaftung, in der Gefängniskirche, im Simulantenlazarett, beim Oberleutnant, in der Bahn, ſchließlich im Schützen⸗ graben, es iſt ſo ziemlich immer dasſelbe und ermüdet un⸗ endlich. Es könnte noch eine Art Narrenſpiel zum Kriege ſein, eine ſatiriſche Weltanſchauung aus dem Gehirn dieſes armen Menſchen heraus, der die Geſchicke hinnimmt, ohne ſie zu begreifen, aber dazu iſt es viel zu wenig zugeſpitzt und bleibt zu ſehr auf der Oberfläche eines Typus von Witz, der nur für die Vorkriegszeit charakteriſtiſch iſt. Piscator har kaum die Gelegenheit benutzt, die Anklagemomente dieſes Abenteuers zu verſchärfen durch eine große Propaganda gegen den Krieg oder gegen die Behörden. Er hat dem Zeich⸗ ner George Groſz überlaſſen, auf den Hinterwänden einige Illuſtrationen zu zeigen, die in der Art der Reklametrick⸗ films aus Teilen Gegenſtände oder Menſchen wachſen laſſen, mit einigem Spott auf die Zeitgeſchichte, am gelungenſten in der Verwendung des Paragraphenzeichens zu einem tollen Tanz dieſes Symbols, der das Publikum in Begeiſterung nerſetzt. Dieſe Zeichnungen von Groſz ſind noch das Spaßigſte an dem Abend. Sonſt benutzt Piscator diesmal den Film nur gelegentlich, aber er hat eine andere Neuerung erfunden, auf die er wohl ſehr ſtolz iſt, die mir aber zu dem Stücke abſolut nicht zu paſſen ſcheint. i 5 Die Bühne iſt in zwei Abſchnitte geteilt, die ſich ſeitlich rollen. Es laufen alſo zwei Bänder bald nach rechts, bald nach links und mauchmal ſtehen ſie für eine Szene ſtill. Auf dieſe laufenden Bänder werden hinter den Kuliſſen die Requiſiten ſo geſtellt, daß ſie immer zur rechten Zeit nach vorne kommen. Die beiden Ebenen werden geſchickt kombt⸗ niert und gewechſelt. Die Aufbauten ſind einfachſte Anden⸗ tungen von Wänden, Zimmern, Landſchaften, nur manchmal iſt die Ausſtattung etwas reichlicher, wie bei den Spitalbetten oder den Eiſenbahnwagen oder dem Schützengraben, in dem das Stück unvermutet und ſchlecht aufhört. Bisweilen wird die Bewegung auch dazu bnutzt, um das Marſchieren von Perſonen vorzutäuſchen, die zu laufen ſcheinen, während das Band ſich rückwärts ſchiebt. So vor allem bei dem großen Marſch des Soldaten nach Budweis, wo der Spionageverdacht auftaucht, eine der wirkſamſten Situationen des Stückes Dieſe Idee mit den Bändern wäre ſicherlich ganz praktiſch bei irgend einem phantaſtiſchen Drama, das die verſchieden⸗ ſten Rhythmen durcheinander und ineinander verlangt. Aber bei dieſem Stück, das nur eine Folge einfacher Szenen ſchnell vorführt, wäre ein kurz improviſierter Aufbau in moderner Technik unbedingt das Richtige. Man ſieht wieder einmal, wie ſehr Piscator ſeine techniſchen Ideen überſchätzt und in welches Mißverhältnis zu ſeinen Stücken er ſie bringt. Pallenberg iſt der geborene Schwejk. Man hört ihn ſprechen, ſchon wenn man das Buch lieſt. Aber hört man ihn auf der Bühne, ſo kommt nicht viel dazu, er erfüllt grade die Aufgabe, ohne nach ſeiner Art einen tiefen menſchlichen Fonds zu enthüllen. Am ulkigſten bleiben ſeine Blödeleien, wenn er Anekdoten ſchwatzt, beſonders die Geſchichte von der Nummer einer Lokomotive, deren Mnemotechnik eine Vier⸗ telſtunde ſeiner Narreteien füllt. Reizend iſt übrigens auch Edthofer als Oberleutnant, abſolut Wiener Typ der Vor⸗ kriegszeit. Und nicht zu verachten iſt der Hund, den Schweftk für ihn ſtiehlt: der benimmt ſich ſo disziplinhaft in der Ab⸗ wechſlung reſignierter und bellender Perioden, daß er ein erſtaunliches Verſtändnis für die Forderungen der Pisca⸗ torſchen Regie beweiſt. Mit einem Leierkaſten fing es an, dann macht die Muſtik mit Grammophonbenutzung allerlei populäre Perſiflagen und zuletzt klatſcht das Publikum nicht gar zu demonſtrativ Pallenberg und Piscator heraus. * Eugen Robert lud das Pariſer Gymnaſe⸗ Theatre mit Henri Bernſteins neuem Stück„Le Veni n⸗ zu einem Gaſtſpiel im Renaiſſancetheater ein. Das„Gift“ iſt die Sinnlichkeit, unter der ein Schriftſteller leidet, der ſich mit ſeiner Frau quält und mit der andern, die er liebt, bis die Liebe ſo in Haß umſchlägt, daß aus einem franzöſiſchen Geſellſchaftsſtück eine Art Strindbergtragödie zu werden ſcheint. Das Milieu iſt dem deutſchen Publikum etwas fremd geworden, aber man war ſo höflich, ſich für die Entwickſung des franzöſiſchen Dramas zu intereſſieren und der Dar⸗ ſtellung reichen Beifall zu zollen. Unter den Schauſpielern zeichnete ſich vonne de Bray durch ihre temperamentvolle und routinierte Kunſt am meiſten aus, ſonſt vielleicht noch Gaby Morlay, die die delikaten Nuancen wundervoll trifft. Nach der Vorſtellung fand ein Empfang der franzöſiſchen Gäſte im Ablon ſtatt, bei dem Henri Bernſtein über das Ver⸗ hältnis des deutſchen zum franzöſiſchen Drama ſprach, wohl ohne genauere Kenntnis der hieſigen Literatur, aber mit um ſo 8 Ausführlichkeit über die Aufnahme ſeines Stückes in Paris. Eckart Peterich:„Der letzte Dauphin.“ Aus Baſel ſchreibt unſer Z2w.⸗Korreſpondent: Das Bafler Stadttheater brachte au 8„ in einer Matinee Ekart Peterichs Schauſpiel„Der letzte Dauphin“ zur erfolgreichen Ur⸗ aufführung. Den Leſern der„Neuen aunheimer Zeitung“ tſt der Autor als römiſcher Korreſpondent und Verfaſſer zahl⸗ reicher politiſcher und feullletoniſtiſcher Artikel bekannt. n dieſem Schauspiel hat er ſich den Stoff aus der franzöſiſchen Revolutionsgeſchichte gewählt. Das myſteribſe Schickſal des letzten Dauphin, des Sohnes von Ludwig XVI. und Marie Antoinette, intereſſiert ihn. Der Konvent hatte den Dauphin zum Tode verurteilt. Bis zur Hinrichtung wurde er dem lakobiniſchen Schuſter Simon zur Bewachung im Temple⸗Ge⸗ fängnis übergeben. Simon quälte das Kind grauſam, ſo daß es im Alter von zehn Jahren im Kerker ſtarb. Um dieſen dunklen Tod haben ſich Legenden gebildet. Bis heute iſt die myſtiſche Geſchichte des„letzten Dauphin“ noch nicht geklärt. Die Hiſtoriker haben ſich immer wieder mit ihr bis in unſere Tage beſchäftigt. Peterich verklärt nun die Legende dieſes Königsknaben. Sein Spiel nennt er im Untertitel„Be⸗ freiung“. Der Dauphin wird durch einen mutigen Gaſſen⸗ jungen befreit, der im Auftrag ſeiner Quartierbande handelt. Simon hält ihn für den Dauphin. Er opfert ſich für den königlichen Freund. Die dramatiſchen Akzente dieſes Spiels liegen im Seeliſchen. Das traumhaft unwirkliche Daſein des Dauphin, die edle Menſchlichkeit des Wärters Guy, die Schwärmerei des Schuſters Simon(der hier nicht als Rohling, ſondern als Phantaſt erſcheint), das rührende Heldentum des Gaſſenjungen, das alles fließt in der lògyriſch zarten und ſehr ausdrucksvollen Stimmung dieſer Dichtung zuſammen.— Dr. Oskar Wälterlin, der hervorragend, auch in Deutſchland bekannte Leiter des Bafler Stadttheaters, gab eine eindrucks⸗ ſtarke Inſzenierung des neuen, intereſſanten Werkes. Fräu⸗ lein Nyhoff ſnielte den Dauphin. Das zahlreiche Publikum rief den anweſenden Autor und die Mitwirkenden wiederholt vor die Rampe. Es war ein entſchledener Erfolg. veranſtaltet, 4 1 ere een a= Gee eee M rd ß 1‚— 4 * Donnerstag, den 26. Januar 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite Nr. 43 Gerichtszeitung Schöffengericht Mannheim Ein Mann hatte im Jahre 1910 ſein Teſta mit der Beſtimmung, daß erſt 10 Jabs nach e Hypothek auf das Haus aufgenommen oder Einträge im Grundbuchamt gemacht werden dürfen. Am 18. Oktober 1918 ſtarb der Mann und der Sohn, ein Oberingenieur, trat das Erbe an. Während der Inflation fehlten dem Sohne die er⸗ forderlichen Kapitalien, um die Reparatur an ſeinem Hauſe vorzunehmen. Da er aber erfahren hatte, daß während des Putſches 1918 mit den Akten auch das Teſtament ſeines Vaters vernichtet worden war, ging er auf das Notariat, um ſich einen Erbſchein ausſtellen zu laſſen, die Hypothek von 30 000 Mk. zu löſchen und eine neue Hypothek von 12 000 Mk. auf das Haus aufzunehmen. Sein Vergehen lag nun darin, daß er der Behörde gegenüber die unwahre Angabe machte, er ſei der Erbe des Hauſes und er könne frei darüber verfügen. Der Angeklagte hatte aber nicht gewußt daß ſein verſtorbener Vater eine Abſchrift des Teſtaments bei einem befreundeten Notar hinterlegt hatte. Der Oberingenieur wurde daher beſchuldigt, der Behörde unwahre Angaben gemacht und gegen den letzten Willen des Erblaſſers verſtoßen zu haben. Am 18. Oktober 1928 wäre die nom Vater feſtgeſetzte Friſt von 10 Jahren verſtrichen geweſen. Der Sohn machte in der haute vormittag vor dem Schöffengericht abgehaltenen Verhandlung geltend, daß er für die Inſtand⸗ haltung des Gebäudes Geld gebraucht habe, und daß er be⸗ rechtigt war, die Hypothek aufzunehmen. Das Teſtament ſei überhaupt nicht rechtsgültig, da Ort und Zeit im Teſtament nicht handſchriftlich geſchrieben ſeien. Der Vorſitzende belehrte den Angeklagten aber dahingehend, daß das Teſtament vom Notar richtig ausgeſtellt und ſogar die Zeit nicht mit Zahlen, ſondern mit Buchſtaben geſchrieben wurde. Staatsanwalt Silberſtein nannte das Vergehen des Angeklagten eine Diskreditierung des Willens des Erblaſſers und eine Deſpektierung der Behörde und beantragte daher eine Gefängnisſtrafe von zwei Wochen und eine Geldſtrafe von 200 Mark. Der Verteidiger.⸗A. Dr. Hirſchler ver⸗ weiſt auf die beiſpielloſe Umwälzung in den Nachkriegsjahren und hält das kriminelle Verſchulden ſeines Mandanten für ſo gering, daß er freizuſprechen iſt, zumal da niemand geſchä⸗ ſchädigt wurde. Das Urteil: Das Gericht(Vorſitzender: Amtsgerichtsrat Schmitt, Schöffen: Maurer Adam Koch ⸗Schriesheim und Ober⸗ ingenieur Friedrich Eruſt⸗Mannheim) verurteilte den An⸗ geklagten unter Verfällung in die Koſten zu einer Geld⸗ ſtrafe von 300 Mark. Ein Althändler war des Ankaufs eines burch Betrug erhaltenen Anzugs beſchuldigt. Er beſtreitet dies jedoch, da er den Anzug um den Preis von 18 Mark gekauft und nur deshalb ſo billig erhalten habe, weil der Anzug beſchmutzt und voller Flecken war. Da dem Althändler ein Betrug nicht nachgewieſen werden konnte, wurde er freigeſprochen. Einem Händler wurde auf dem Wochenmarkt ein Verſchluß⸗ ſtück, eine ſogenannte Lanne, an einem Wagen geſtohlen. Er war darüber ſo erboſt, daß er ſich zu einem ähnlichen Dieb⸗ ſtahl hinreißen ließ und ſich auch noch öffentlich damit brüſtete. Da er ein rückfälliger Dieb iſt, verurteilte ihn der Einzel⸗ richter, Amtsgerichtsrat Strübel, zu drei Monaten Gefängnis.— Ein gewiſſer A. hatte mit einem Mädchen ein Verhältnis, das letztere gelöſt hatte. Obwohl ihm das Betreten der ez des Mädchens ſchon längſt verboten worden war, erſchien der ungalante Kavalier eines Abends doch wieber nach 11 uhr und machte Krach. Einzelrichter Strübel verurteilte den Mann wegen Ruheſtörung du 44 Tagen Gefängnis. Der wiederholt ſchon vorbeſtrafte Ludwig W. hatte ſich wieder einmal wegen Diebereien vor Gericht zu verantworten. Diesmal wurde er beſchuldigt, einen Sa ck mit Kartoffeln geſtohlen zu haben. Er iſt geſtändig und führt zu ſeiner Ent⸗ ſchuldigung an, daß er die Kartoffeln für ſeinen eigenen Haushalt gebraucht hat. Dies ſtimmt aber nicht ganz, meinte Einzelrichter Strübel, denn die Kartoffeln wurden am Ochſenpferch überm Neckar geſtohlen und in einer Wirtſchaft in den 8⸗Quadraten zum Verkauf angeboten. Als rückfälliger Dieb wurde er auf 4 Monate eingeſteckt.— Für ein Paar Schuhe, die er bei Beſorgung eines Botenganges in einem A mitgenommen hatte, erhielt ein Angeklagter vom inzelrichter Dr. Leſer wegen Diebſtahls im Rückfalle eine Monaten, abzüglich 1 Ch. Gefängnisſtrafe von vier Monat Unterſuchungshaft. Schöffengericht Ludwigshafen Bier Monate Gefängnis wegen fahrläſſiger Tötung m Juli vorigen Jahres wurde am Aufgang zur Rhein⸗ Krücke in ber Ludwigſtraße eine verheiratete Ehefrau namens Du rſt, die auf dem Rade durch die Ludwigſtraße fuhr, von inem Laſtkraftwagen überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß ſie an innerer Verblutung ſtar b. Wegen fahr⸗ läſſiger Tötung hatte ig nun geſtern der verheiratete Kraft⸗ wagenführer Hermann Cutzler von Rheingönheim vor dem erweiterten Schöffengericht Ludwigshafen du verantworten. Der Angeklagte erklärte, daß bei ſeinem Wagen die Bre m⸗ ſen verſagt hätten und er, um nicht au einen anderen mit Benzin gefüllten Tank, dem er unmittelbar folgte, auf⸗ ufahren, nach links abgebogen ſet. In dieſem Augenblick ſei die Frau von dem Wagen erfaßt und überfahren worden. Durch Sachverſtändige wurde feſtgeſtellt, daß tatſächlich die Bremſen nicht in Oroͤnung waren. Auch war der Wagen der⸗ art veraltet, daß er erſt auf eine Entfernung von 13 Metern zum Halten gebracht werden könnte. Das Gericht ließ unter dieſen Umſtänden große Milde walten und verurteilte den Angeklagten zu einer Gefängnisſtrafe von 4 Monaten. 150 Mark unterſchlagen— 6 Monate Gefängnis 95 Der ledige Poſthelfer Eugen Otterſtetter von Lud⸗ wigshafen, der am 58. November vorigen Jahres eine tele⸗ graphiſche Poſtanweiſung im Betrage von 150 Mark unter⸗ ſchlagen hatte, erhielt geſtern vor dem erweiterten Schöffen⸗ gericht Ludwigshafen eine Gefängnisſtrafe von 6 Mo nate n bzüglich einem Monat ue ſunnnns best Der Angeklagte 0 in hartnäckiger Weiſe, wurde je och durch Tatſachen überführt. Eine Entſcheidung zur Flugblattverteilung Auf ein Flugblatt der Bürgerpartei in Rheingönheim Hatte die ſozialdemokratiſche Gemeinderatsfraktion ebenfalls in einem Flugblatt geantwortet und dies im Oktober v. Is. von Haus zu Haus durch Mitglieder der Partet verteilen laſ⸗ ſen. In dieſer Flugb attverteilung erblickte die zuſtändige Bezirkspolizeibehörde einen Verſtoß gegen 8 366, Ziffer 10, wonach Flugblätter ohne polizeiliche Erlaubnis nicht ver⸗ breitet werden dürfen und erſtattete Anzeige. Die zehn Flug⸗ blattverteiler erhielten daraufhin eine Geldſtrafe von je 3 Mk. Auf einen Einſpruch gegen dieſen Strafbefehl beſtätigte das Amtsgericht Ludwigshafen das Urteil. Die Veteidigung ver⸗ wies in ihrem Plädoyer darauf, daß der angezogene Para⸗ graph lediglich eine Vorſchrift ſei, die ſich auf die Sicherheit der öffentlichen Anlagen, Straßen und Plätzen beziehen. Gegen das Urteil wird die Verteidigung eviſion beim Iberſten Landgericht München einlegen. Abgelehnte Berufung Im Jahre 1925 traten an den Chemiker Dr. Franz Meyer in Heidelberg amerikaniſche Intereſſenten heran. die durch ihn die Preiſe von 22 chemiſchen Zwiſchen produkten zu erfahren wünſchten, und ihm dabei vorſchlugen, in Italten die erſten Beſprechungen abzuhalten. Dr. Meyer lehnte dieſes An⸗ ſuchen nur inſofern ab, als er ſich weigerte, anderswo als in Heidelberg zu verhandeln, im übrigen aber nahm er die not⸗ wendigen Recherchen auf, indem er zunächſt Inſerate in ver⸗ ſchiedenen Zeitungen erſcheinen ließ und dann einen Kauf⸗ mann D. mit der Weiterverfolaung dieſer Sache betraute. Da es ſich in vielen Fällen um Geſchäftsgeheimniſſe der J. G. Far benin duſtrie in Ludwiasbafen handelte. trat dieſe als Nebenklägerin auf und machte geltend. daß es ſich hier um einen unlauteren Wettbewerb handle, da dem Dr. Meyer als Chemiker bekannt ſein müſſe, daß ſein Vorgehen ungeſetzlich ſei. Das Landgericht Heidelberg ſprach den An⸗ geklagten am 4. Oktober 1927 jedoch frei. da der Nachweis miß⸗ lang, Dr. Meyer habe bewußt Geſchäftsgeheimniſſe zu verraten verſucht. Außerdem war er mit niemand in Verbindung ge⸗ treten, der noch im Dienſt der J. G. Farbeninduſtrie ſtand. Die gegen dieſes Urteil eingereichte Berufung rügt, daß das Gutachten eines wichtigen Sachverſtändigen abgelehnt wurde: außerdem rügt ſie Verſtöße gegen§ 244 der Strafprozeßord⸗ nung. Dem Antrag des Reichsanwaltes entſprechend wurde vom Strafſenat unter Aufhebung der Nebenklage die Revi⸗ ſion verworfen, da einwandfrei feſtgeſtellt worden war, daß dem Angeklagten das Bewußtſein gefehlt habe. ſeine Mit⸗ telsleute würden widerrechtlicherweiſe und in unlauterer Art handeln. Der bedingte Vorſatz ſei ſomit ausgeſchloſſen. * § Strafgericht Lörrach. Das Strafgericht verurteilte den 31 Jahre alten Richard Sonntag aus Lörrach, der eine Gärtnerfamilie, die ihn aus Mitleid aufgenommen hatte, ſo unverſchämt beſtahl, daß er das ganze Zimmer ausräumte, zu einer Zuchthausſtrafe von 2 Jahren. § Eine nette Familie. Der 27 Jahre alte Arbeiter Jakob Dornacher und ſeine zwei Jahre ältere Ehefrau Regina Dornacher wurden vom Schöffengericht Neuſtadt a. H. zu vier Monaten, drei Wochen, bezw. fünf Monaten Gefängnis verurteilt. In der Nacht vom 4 auf 5. Dezember 1927 waren die beiden Eheleute in einer Wirtſchaft in Winzingen, wo⸗ ſelbſt nach Aufforderung zum Mitſingen eines Liedes zwi⸗ ſchen Jakob Dornacher und zwei anweſenden Gäſten ein Wortwechſel entſtand, in deſſen Verlauf Dornacher die Gäſte bedrohte. Die beiden Eheleute lauerten dann dem Wagner⸗ meiſter Walter in der Mönchgartenſtraße auf und fielen über ihn her, wobet Walter fünf Stiche mit einem Meſſer oder einer Schere erlitt. § Eine traurige Feſtſtellung. Der Schloſſer Ludwig Deubler von Kaiſerslautern war von einem gewiſſen Peter Hemmer be⸗ ſchuldiat, im Beſitze eines Revolvers geweſen zu ſein. In der geſtrigen Verhandlung vor dem franzöſiſchen Militärpolizei⸗ gericht Kaiſerslautern führte der Staatsanwalt, der eine Geld⸗ ſtrafe von 75 Mark beantragte, aus, daß es traur ia ſei, wenn ſich die Mitbürger unter ſich bei franzöſiſchen Behörden anzeigen. Das Urteil lautete auf 30 Mark Geldſtrafe. In einer Reihe weiterer Fälle wegen verbotenen Waffenbeſitzes wurde auf Geldſtrafen von 100, 75 und 50 Mark, in einem Fall auf acht Tage Gefängnis und 150 Mark Geld⸗ ſtrafe, in einem weiteren Fall auf 6 Tage Gefängnis und 100 Mark Geldſtrafe erkannt. Sportliche Rundschau Die vergangene Woche Jeder 10. Mannheimer im Stadion Wie groß die Anziehungskraft des Fußballſportes auch in Mannheim iſt, konnte man am Sonntag bei dem Spiel S. V. Waldhof gegen die Sp.Vgg. Fürth ſehen, das im Stadion zum Austrag kam. Man hatte damit gerechnet, daß der Beſuch im Stadion ſtark werden würde, mit einem Maſ⸗ ſenbeſuch von 25—30 000 Menſchen hatte man nicht gerechnet. Jeder 10. Mannheimer im Stadion anläßlich eines Ausſchei⸗ dungsſpieles, will ſchon etwas heißen. Zu dieſem Maſſen⸗ beſuch mögen verſchiedene Umſtände beigetragen haben: Ein⸗ mal das Erſcheinen der vielgerühmten Fürther Mannſchaft und dann der neue Rahmen, das Mannheimer Stadion in ſeiner muſtergültigen Sauberkeit. Der Aufmarſch der Maſſen vollzog ſich durch die praktiſche Einrichtung der Eingänge reibungslos. Sicht auf das weite Rund des Spielfeldes dürfte wohl jeder gehabt haben. Warm an dem Spiel konnte man nicht werden, man ſtand wohl dauernd unter Spannung, daß etwas beſonderes kom⸗ men werde. Dieſe Auslöſung erfolgte aber von keiner Mann⸗ ſchaft, man wurde müde und gleichgültig, teilnahmslos, wie es anſcheinend auch die Spieler ſelbſt waren. Dem Ganzen fehlte der richtige Schwung, der ſonſt bei großen Spielen ſo⸗ wohl die Spieler wie die Zuſchauer mitreißt und in ſeinen Bann ſchlägt. An was das lag, iſt ſchwer zu ſagen. Bei Waldhof waren es vielleicht die ungewohnte Umgebung, die ungewohnten Platzverhältniſſe— Raſenfläche— und nicht zu⸗ letzt die Angſt vor den Fürthern ſelbſt. Daß dieſe gar nicht ſo gefährlich ſind, wenn ihnen die richtige Spielweiſe entgegen⸗ geſetzt wird, zeigte beſonders das letzte Drittel der erſten Spielhälfte, das ganz im Zeichen der Ueberlegenheit Waldhofs ſtand. Hier klappte es wie am Schnürchen, die Fürther Hintermannſchaft hatte alle Hände voll zu tun, um die An⸗ griffe aufzuhalten. Zu Hilfe kam ihnen dabei die Unentſchloſ⸗ ſenheit des Waldhofſturmes, der über ſein feines, fineſſen⸗ reiches Zuſammenſpiel— hier in dieſer Spielphaſe war Wald⸗ hof den Fürther Ballartiſten wohl ebenbürtig— das Schießen vergaß, und wenn er dann einmal ſchoß, verſchoß er das Leder oder jagte es dem Torwart in die Hände. Die Hinter⸗ mannſchaft von Waldhof hielt ſich ausgezeichnet, der Fürther Sturm konnte an ihr nicht vorbeikommen. Das Deckungs⸗ ſpiel der Waldͤhöfer ließ oft zu wünſchen übrig. Der aus⸗ gezeichneten Mannſchaft fehlt der richtige Führer, der es verſteht, die Spieler ungeſtüm und ungekünſtelt nach vornen zu reißen, um dadurch ſeine Mannſchaft und das Publikum zu begeiſtern. Fürth konnte ebenſo wenig erwärmen, da abgeſehen von verſchiedenen prächtigen Einzelleiſtungen die Mannſchaft ein kaltes, nüchternes und vorſichtig abgewägtes Spiel lie⸗ ferte. Mit mathematiſcher Genauigkeit konnte man ſich den Weg des Balles voraus berechnen, keine impulſive Handlung, kein unberechenbarer Vorſtoß: Kalt und nüchtern. So blieben auch die Zuſchauer, ſie konnten nicht warm werden, der zündende Funke, der plötzlich bei großen Spielen auf die Maſſe überſpringt und helle Begeiſterung auslöſt, klimmte einigemale ſchüchtern auf, er erkaltete dann aber an ſich ſelbſt. Vielleicht mag auch mit der weite, ungewohnte Platz mit beigetragen haben, der die Zuſchauer räumlich weiter vom Spielfeld entfernt als bei kleineren Plätzen. Hätte das Spiel die Zuſchauer begeiſtern können und wäre die Spannung, die merklich über den Menſchenmaſſen lag, richtig ausgelöſt worden, ſo würde Waldhof zum Endſpurt ſeine An⸗ feuerung erhalten haben, wie wir ſie in Mannheim bei noch keinem Spiel erlebten. So aber blieb alles ſtill und ſachlich wie das Spiel ſelbſt. Schade, man hätte Waldhof gerne in einem grandioſen Endſpurt ſiegen oder auch mit fliegenden Fahnen— nur bildlich natürlich— verlieren ſehen. So aber verlief das Spiel ohne Aufregung und ruhig leerte ſich auch das prächtige Stadion, das hoffentlich beim 2. Spiel eine au⸗ dere Begeiſterung aber auch ein anderes Spiel der aus⸗ gezeichneten Meiſtermannſchaft des Rheinbezirks zu ſehen bekommt. 5 —. BK— Veranſtaltungen Donnerstag, den 26. Jauuar 1928 Theater: Nationaltheater:„Der Roſenkavaller“..00 Uhr.— Neues Theater im Roſengarten:(Theatergemeinde des Bühnen⸗ volksbundes)„Clavigo“..30 Uhr. Apollo: Das große Variété⸗Programm mit Enrico Raſtellt..00 Uhr. Vorträge: Freier Bund: H. Kronberger⸗Frentzen„Wohnkultur der letzten 1000 Jahre“ III.—K. in der Kunſthalle..15 Uhr. Unterhaltung: Kleinkunſtbühne:„Libelle“..00 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Der große Unbekannte“. Capitol⸗Lichtſpiele:„Die große Parade“. Pala ſt⸗ Theater:„Das k. u. k. Ballettmädel“,. Scala⸗ Theater:„Sonnenaufgang“.— Schauburg:„Apachen von Paris“.— Ufa⸗Theater:„Um Himmelswillen“. Muſeen und Sammlungen: Schloßbücherei: 11—1,—7 Uhr.— Kunſthalle: 10—1,—4 Uhr: Planetarium: Vorführung 8 Uhr. FFFFFFFFbbbbPbwbwbwbwbVbVbwbVbVbVUFVTVFVFVFVFVVUFPFFVFVFVFVUVVV Der Schwimmländerkampf gegen Frankreich Zum erſten Male ſeit 1914 trafen deutſche Schwimmer in Paris in einem Schwimmländerkampf auf franz. Schwimmer. In erſter Linie intereſſierte das Waſſerballſpiel, das von den Franzoſen mit:3 Toren gewonnen wurde. Die Deutſchen verloren das Spiel durch den belgiſchen Schiedsrichter, der ſie ſtark benachteiligte und dadurch nervös machte. Das Spiel hat das eine gezeigt, daß unſere Waſſerballſpieler den Fran⸗ — zoſen, die bekanntlich 1924 Weltmeiſter wurden, nicht viel nachſtehen. In den eingelegten Schwimmwettbewerben domi⸗ nierten die Deutſchen, die alle erſten Plätze an ſich brachten und hier den Franzoſen glatt überlegen waren. Und immer wieder Dr. Peltzer Startet er oder ſtartet er nicht in Amerika? iſt jetzt die große Frage. Die Deutſche Sportbehörde hat ihm für drei Starts in Amerika die Genehmigung erteilt. Man war froh, daß damit der Streit Dr. Peltzer—Sportbehörde endlich aus der Welt geſchafft war. Nun iſt die Angelegenheit in ein neues Stadium getreten:„Die amerikaniſchen Be⸗ hörden werden wahrſcheinlich Peltzer den Start verbieten. Dr. Peltzer hat entſchieden Pech: Jetzt, wo er in Amerika ſtarten könnte, machen ihm die ame⸗ rikaniſchen Behörden Schwierigkeiten, ausgerechnet die glei⸗ chen Behörden, die ihn bei ſeinem Eintreffen in Amerika mit aller Gewalt an den Start bringen wollten. Man möchte faſt glauben, daß ſich hinter dem ganzen Manöver irgend eine Abſicht der Amerikaner verbirgt. Was ſie mit Peltzer vor⸗ haben, wird man noch früh genug erfahren. i Es iſt auch unverſtändlich, warum man Peltzer den Start verbieten will, während man die deutſchen Leichtathleten Schmitt und Schwab, die allerdings nicht an den Olym⸗ piſchen Spielen teilnehmen, unbedenklich ſtarten läßt. Ein„Sieg“ Dieners i. Der Deutſche Schwergewichtsmeiſter Franz Diener macht ſich das Boxen ziemlich leicht: Er erledigt die zweit⸗ klaſſigen Boxer nach einander und verdient auf dieſe Weiſe ſein Geld ziemlich mühelos. Ob er aber auf dieſe Art und Weiſe dem deutſchen Boxſport einen Dienſt leiſtet, iſt eine an⸗ dere Frage. Es hat faſt den Anſchein, als ob Diener bewußt allen guten Boxern aus dem Wege geht; ſiehe den Ame⸗ rikaner Bud Gorman gegen den er nicht antrat und Hay⸗ mann den Vortritt ließ, der ſich dann auch gänzend ſchlug. Wir glauben nicht, daß die Kampfſtärke Dieners durch der⸗ artige„Siege“ gewaltig gehoben wird. Er hat es ja gar nicht nötig, ſich mit zweitklaſſigen Boxern herumzuſchlagen, da er ſicher einer der beſten deutſchen Schwergewichtler iſt. Das Gegenſtück zu Diener iſt der Turopameiſter im Halbſchwergewicht, Max Schmeling, der unbedenklich jeden Kampf annimmt. Jetzt hat er den Europameiſter im Schwer⸗ gewicht Paolino(Spanien) herausgefordert. In der„Voſſ. Zeitung“ heißt es:„Der Spanier ſollte ſeinen Titel in näch⸗ ſter Zeit gegen Bertazzolo(Italien) verteidigen, doch wird er deshalb kaum aus Amerika heimkehren und vielleicht ſeines Titels für verluſtig erklärt werden. Dann wird man wohl ein Paar der beſten europäiſchen Boxer um ihn kämpfen laſſen, und Schmeling käme, wenn er vorerſt Diener oder den deutſchen Schwergewichtsmeiſter beſtegt hat, in erſter Linie neben Harry Perſſon in Betracht. Bertazzolo wäre beſtenfalls der vierte im Bunde, denn vor ihm käme zumindeſt ſein und Dieners Beſieger, Phil Scott. Es würden ſich alſo zwei Ausſcheidungstreffen, etwa Schmeling—Bertazzolo und Die⸗ ner Scott empfehlen, die Sieger aus dieſen Matches müßten ſich dann gegen Perſſon qualifizieren. So ungefähr könnte die Sache gehen.“ N ———.—— Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Januar Rhein Pegel] 20. 21. 28. 24. 25. 28. Meckar⸗ Regel 20. 21 28. 24. 25. 26. Waldshut—[. ö 2 insel.90.98 0,80.77 0. 720.88 Mannheim.69.73 34 3,22.153,11 Schlier 244.0.8.1 2,05 2,44 Jagftfeld 10 576,557 5380568 Maxau 398 4,17.08 405.02408 a Mannheim.95 8,16 8,21.12.02.02 N 185 Taub 2582.63 46 855— 2587 8 Köln 3 263.27.48.35.168,02 . Kaisers Brust- Coramellen mit den. 3 ſanmen. Sehr einfach— die mir anvertrauten Kinder sind gesund, Der gefährliche Husten, Keuchhusten, Katarrh, Verschleimung sind bel mif unbekannt. Warum? Machen Sie es wie ich. Lassen Sie die ausgezeichneten Kaiser's Brust- caramellen mit den„3 Iennen“ nie ausgehen! Für die Kinder gleichzeltig ein Näntmittel infolge des hohen Gehalts an Malzextrakt. Paket 40 Pfg., Dose 80 Pig. Zu haben in Apotheken, Drogerien und Wo Plakate sichtbar. Herausgeber; Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Cbefredatteur Kurt ffiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner— 25 5 5 Dr. S. Kayfer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— vort und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil! Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: j. B. Jac. Faude 6. Seite. Nr. 43 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 26. Januar 1928 über die Erlebnis auf„A 41 Von G. Sieß, Korvettenkapitän a. D. Der Untergang des amerikaniſchen Unterſeebootes„8 4“ hat einige Tage vor Weihnachten die ganze Welt in Span⸗ nung gehalten. Unwilltürlich muß man daran denken, wie vielen deutſchen Booten im Kriege ein ähnliches, wenn nicht ſchlimmeres Schickſal beſchieden war. Nach den Erfolgen eines Otto Weddigen wurden die erſten Zerſtörer⸗Kommandanten zur U⸗Bootswaffe geholt. Ich hatte das Glück, dabei zu ſein. Mit dem neuen Boot an die Front! Feder andere Gedanke trat zurück, verblaßte hinter dieſem heißerſehnten. einzigen Wunſch. Jeder Tag, der uns davon abhielt, ſchien verloren. Aber ohne Fronterfahrungen wurden wir nicht losgelaſſen. Zunächſt mußte eine Fahrt auf fremdem Boot gemacht werden. Sb kam es, daß ich meine erſte U⸗Bootsfahrt gegen England auf„U 41“ machen ſollte. Auf keinem Boot wäre ich lieber mit⸗ gefahren, weil„U 14“ von Claus Hanſen geführt wurde, Claus Hanſen, der ſich auf ſeder Fahrt ausgezeichnet hatte und mit dem mich überdies eine enae Freundſchaft verband. Wir waren auf dem Wege nach der Friſchen See und hatten auf dem Anmarſch bereits ſieben Dampfer verſenkt Etwa auf der Höhe von St. Kilda, ſenem Felſen⸗Eiland an der Nordweſt⸗Küſte Schottlands, das friedlichen Fiſcherfahrzeugen oft viele Tage als willkommenes Seezeichen dient, weckt uns um 5 Uhr morgens die Alarmalocke. Im nächſten Augenblick ſind wir an Deck. Dämmerung. Ein heller Streifen im Oſten kündiat den Anhruch des neuen Tages an, des denkwürdigen 29. Juli 1915, — Die See ruhia und alatt. An unſerer Backbordſeite er⸗ Flicken wir ein Fahrzeug mit geſetzten Lichtern. Bei dem trü⸗ Hen Licht der Dämmerung kann man ſich durch Signale nur ſchwer verſtändlich machen. Alſo feuern wir einen Warnungs⸗ ſchuß als Morgenaruß und als höfliche, aber unzweideutige Aufforderung. ſofort zu ſtoyven. Dieſes Mal ſind wir jedoch an die falſche Adreſſe geraten. Prompt erhalten wir als Ant⸗ wort eine Breitſeitſalve.— Aha, ein Bewacher! In der Tat war es eines der ſtark armierten Bewachunags⸗ fahrzeuge. hie, um die Boote in die Nähe zu locken, ſich ein möalichſt harm⸗ 1 Ausſehen gaben. Manches Boot iſt ihnen zum Opfer ge⸗ allen. Für ein U⸗Boot iſt es immer eine gewagte Sache, ſich mit einem artilleriſtiſch überlegenen Geaner in ein Feuergefecht einzulaſſen. Sicherlich! Aber unſer Boot konnte 14 sm laufen. und wir fühlten uns ſtark mit unſerer neuen 10.5 em Schnell⸗ ladekanone, Kurz, Hanſen verzichtete auf Tauchen und ent⸗ ſchied ſich zum Fortſetzen des Gefechtes und aleichzeitigem Ab⸗ laufen vom Gegner. Ein vaar laute Rommandos ſchallen über das Waſſer:„Schnellfeuer! Beide Maſchinen äußerſte Kraft! Steuerbord 20!“ Und ſchon haageln die Granaten. als ob ſich zwel Schlachtſchiffe am Kragen hätten. Aber ſonderbar. unſer Boot dreht garnicht nach Steuerbord, ſondern nach Backbord. Anſtatt vom Feinde ab, ſteuern wir auf den Feind zu.— Hat der Rudergänger nicht recht verſtanden oder was iſt los?— Hanſen wiederholt das Ruderkommando.— Erſt letzt kommt 155 1 8 aus dem Turm: Ruder klemmt Back⸗ 9* 2 Die Situation wird ſchnell kritiſch Auch der Gegner hat auf uns Kurs genommen. und bei der Hohen Annäherungsgeſchwindiakeit befinden wir uns in weni⸗ gen Augenblicken in nächſter Schußentfernung. Das Unheil iſt nicht mehr abzuwenden. Ein dumpfer Aufſchlag, eine Granate hat unſeren Turm getroffen. Neben mir bricht unſer Artillerie⸗ öffizier, der ſunge Leutnant Schmidt. zuſammen. Zwei Sprenaſtücke hatten ihm Rücken und Oberſchenkel durchſchla⸗ gen.—— Da—— ein zweiter Treffer reißt uns die Backbord⸗ ſejte auf,„Schnelltauchen!“ Die tapfere Geſchützmmann⸗ schaft feuert, bis die letzte Bereitſchaftsgranate verſchoſſen iſt, und ſie trifft. Dann ſtürzt ſie ins Luk. Ich nehme den todwunden Leutnant unter den Arm und klettere hinunter. Als Letzter kommt Claus Hanſen und ſchließt das Luk. Zwei Minuten können zur Ewigkeit werden. So eraing es uns während des Tauchmanövers. Jeden Moment kann der Rammſtoß des Gegners erfolgen. Aber waren es nun die eigenen Verluſte, fürchtete er einen Torpedoſchuß, aleichaültig. welches der Grund geweſen ſein mag. Tatſache iſt, daß er ſei⸗ nen Vorteil vervaßte und daß wir alücklich unter Waſſer kamen. Aber damit war nicht einmal viel gewonnen. g Das Boot war durch den Turmtreffer leckgeſchoſſen An hellen Strömen ſtürzte das Waſſer von der Decke des Tur⸗ mes ins Boot und machte den Aufenthalt im Turm faſt zur Unmöglichkeit. Die Lenzpvumpe muß ihr Aeußerſtes hergeben. Sb können wir uns wenlaſtens dicht unter der Oberfläche hal⸗ ten, Inzwiſchen hatten wir den blutüberſtrömten Leutnant Uach vorn geſchleppt und verbanden ihn, ſo aut wir konnten. Dann ging ſch zu Claus Hanſen in den Turm. Wenige Se⸗ kunden genügen, um bis auf die Haut durchnäßt zu ſein. Da eit dem Tauchen einige Zeit verſtrichen war, ſollte nach dem eaner ausgeſehen werden. Hanſen ließ das Boot auf Seh⸗ rohrtiefe bringen und bat mich, das Sehrohr auszufahren. Ein kürzer Rundblick überzeugte uns. daß uns der Geaner dicht auf den Ferſen ſitzt.„Schnell auf Tauchtiefe!“ Wir wenden unſeren Kurs um 90 Grad und warten eine halbe Stunde. Dann ein neuer Rundblick durchs Periſkop. Schreck⸗ lich, wir haben den Geaner nicht abſchütteln können. Er iſt kaum 30 Meter hinter dem Sehrohr. 5 Und während wir noch dabef ſind, die alte Tauchtiefe an⸗ zuſteuern, plötzlich ein fürchterliches Krachen, ein Stoß. und das Boot erzittert in allen Fugen. Blitzartia durchzuckt es uns: 8 8 75 — 81 Deutſchland Ein ungetreuer Geſchäftsführer Bei der Landkrankenkaſſe Friedland iſt man großen Unterſchlagungen des Geſchäftsführers Fahrnow auf le Spur gekommen. Er hatte es verſtanden, durch geſchickte Buchungsmanöver ſeine Veruntreuungen zu verdecken und ſchüdigte die Krankenkaſſe um ewa 6000 bis 7000 Mk. Fahr⸗ now iſt Kriegsbeſchädigter, hat ſich erſt vor kurzem verheiratet und verſuchte noch in letzter Minute, ſich bei dem Leiter einer Bank die veruntreute Summe zu beſchaffen, was ihm jedoch nicht gelang. Frankreich Die Bevölkerung Frankreichs durch Ausländer f In Frankreich iſt im Auguſt des vorigen Jahres ein neues Geſetz in Kraft getreten, das die Einbürgerung von Ausländern in Frankreich außerordentlich erleichtert. Das Geſetz verfolgt den Zweck, die dünne bodenſtändige Bevölke⸗ ung des Landes durch ausländiſchen Zuwachs etwas aufzu⸗ i 5 5 iſt auch erreicht worden. Denn während der ſechs Monale die das Geſetz ſich in Kraft befindet, hat die franzöſiſche Bevölkerung durch die Einbürgerung von Ausländern um rund 84 000 zugenommen, während im Jahre 10926 unter dem alten Geſetz der Zuwachs nur rund 45 000 E dl Wir ſind gerammt Grauenhafter Gedanke, unter Waſſer gerammt! das iſt das Ende. Glück kann man es kaum mehr nennen, es war geradezu Jeder alaubte, eine höhere Fügung, daß der druckfeſte Körper unbeſchädi ö 1 n n 8 75 i Flauna, daß 8 4 abeſchädigt ate der Podeſta(Bürgermeister von Caſtiglione öffentlich be⸗ blieben war. Zwei Zentimeter tiefer, und der Rammſtoß hätte 40 Menſchen die Augen für immer ſchließen laſſen. kleine Hilfsſehrohr in der Zentrale, das für den praktiſchen Gebrauch nicht in Frage kommt, ſuchen wir unter Waſſer feſt⸗ zuſtellen, was dem Boot paſſiert iſt. ben Waſſer nicht erkennen, aber das eine iſt klar: Unſere Turm⸗ ſehrohre ſind abraſiert, Hatten ſich die Ereigniſſe bisher einigermaßen überſtürzt, ſo ſollten wir jetzt Muße genna finden. Lage nachzudenken. Nur in der Zentrale wird fieberhaft gearbeitet. Ueber das Brummen der Lenzpvumpe hinweg hört über unſere troſtloſe Durch das Viel läßt ſich in dem trü⸗ nan den leitenden Ingenieur ſeine klaren Anordnungen tref⸗ fen. Man hört die Ruderkommandos des wachhabenden Offi⸗ ziers. dazwiſchen das Klappern der elektriſchen Tieſenruder. Beide wiſſen ganz genau. was auf dem Sviele ſteht. daß der ge⸗ ringſte Verſager das Boot in tödliche Gefahr bringt. Unter uns droht der Waſſereinbruch, über uns lauert der Feind, um uns den Todesſtoß zu verſetzen. Die Glücklichen in der Zen⸗ trale! Der Dienſt und die Anſyannung nimmt ſie ganz in An⸗ ſpruch, läßt keine dummen Gedanken übrigen ſind zum Nichtstun Stillhalten. Dieſes fürchterliche Warten. Wir hingen unſeren Ge⸗ danken nach und überlegten, was der Gegner wohl tun würde. Wird er Sprengpvatronen gegen uns loslaſſen? Wird er Zerſtörer mit Waſſerbomben herbeirufen? Irgend eine Teufelet wird er jedenfalls wohl fertia bringen.— Oder ſollte er garnicht—— nein, die Hoffnung mußten wir uns aus dem Kopf ſchlagen. Wenn noch irgend ein Zweifel darüber beſtand, ob der Gegner wirklich unſere Spur hatte oder ob es nur ein unglücklicher Zufall geweſen war, daß er ſich beide Male in ſo unmittelbarer Nähe von uns befand. ſo ſollten wir bald durch die unheimlichen Geräuſche der über uns hinweg⸗ fahrenden Schraube darüber belehrt werden, welche bald vorn im Boot, bald in der Zentrale, bald am Heck nur zu deutlich zu hören waren. Dann rechneten wir uns aus. daß wir bei dem hohen Stromverbrauch der Lenzpumpe und durch die verhältnismäßig hohe Fahrt, die das genaue Steuern des Bootes verlanate, bis zur Dunkelheit— es waren ſa ausgerechnet die längſten Som⸗ mertage— nicht mehr unter Waſſer bleiben konnten. Schon beim Tauchen war die Batterie halb leer! In den Wohn⸗ räumen wurde das Licht gelöſcht, um Strom zu ſparen. Aber die Dunkelheit ließ nur noch trübere Gedanken aufkommen. Nach kurzer Zeit ließ Hanſen daher das Licht wieder einſchal⸗ ten. Was kam es ſchon auf eine Stunde früher oder ſpäter an. wenn wir doch zu Grunde gehen ſollten. Abwarten und Stillhalten! Wir kauerten am Kranken⸗ lager unſeres armen Verwundeten im vorderen Torpedoraum und tröſteten ihn.„Mein Bein werde ich wohl verlieren,“ meinte er kleinlaut. Er leidet ſchwer, der arme Junge, aber er hält ſich tapfer. Keine Klage kommt über ſeine Lippen. Nur einmal bat er um friſche Luft, weil er zu erſticken glaubte. Wo ſollten wir friſche Luft hernehmen? Zu feiner Beruhigung werden die Ventflatoren angeſtellt. Bald jedoch bat er ſelbſt darum, ſie wieder abzuſtellen. Durch die Zugluft war er ganz kalt geworden, er zittert vor Kälte und Froſt. Von Zeit zu Zeit aingen wir durchs Boot, um den Leuten Mut zuzuſpre⸗ chen. Aber das Warten ſtumpft ab, ſie hörten kaum hin, was wir ihnen ſagten, dachten offenbar an was anderes, nach Hauſe, an Vater und Mutter. Die Luft wird ſchlecht und dick Wie gerne hätten wir jetzt die Ventilatoren laufen laſſen. Still brüten wir vor uns hin. Um die Mittagszeit meldete der leitende Ingenieur, daß um 5 Uhr die Batterie leergefahren ſei. Es machte keinen beſonderen Eindruck auf uns. Aber als von 2 Uhr ab keine Schraubengeräuſche mehr wahrgenommen wurden, da durchzuckt uns doch ein Hoffnungsſchimmer. Um 4 Uhr raffen wir uns auf. Es ſoll aufgetaucht werden; die Batterie war ſo aut wie leer. Noch einmal kamen ein paar ſpannende Minuten. Iſt der Geaner noch oben oder iſt er weg? Jedenfalls ſind wir feſt entſchloſſen, unſer Leben ſo teuer wie möglich zu verkaufen. Die Geſchützmannſchaft ſteht bereit, ſofort das Geſchittz zu beſetzen. Sobald der Turm über Waſſer iſt, öffnet Hanſen das Luk, aber vom Feind iſt nichts mehr zu ſehen. Wir ſind gerettet. Wir tauchen ganz auf. Einiger Seegang iſt aufgekommen, da⸗ durch hatte der Gegner unſere Spur verloren. Der Turm iſt furchtbar zugerichtet und ein breiter Oel⸗ ſtreifen fließt aus dem getroffenen Oelbunker Nie wieder hat die friſche Luft ſo aut geſchmeckt. wie nach dieſer Tauchfahrt. Aber die Freude. die wir über unſere Ret⸗ tung empfanden. ſollte nicht ungetrübt bleiben. Um 7 Uhr ſtarb unſer Leutnant. Die nächſte Nacht ſchlief ich zum letzten Mal neben ihm. Das heißt, ich will ehrlich ſein, ich ſchlief nicht. Immerfort mußte ich in das bleiche Geſicht meines fungen Kameraden blicken. Den ſchönſten Soldatentod war er geſtor⸗ ben. Und doch ſo ſuna Als ich mich nach der Rückkehr des Bootes von Claus Han⸗ ſen und der Beſatzung verabſchledete, um„u 73“ zu ſtberneh⸗ men. wurde mir der Abſchied ſchwer. Aber wer hätte geglaubt, daß es ein Abſchied fürs Lehen werden ſollte? Von der näch⸗ ſten Fahrt kehrte„Uu 41“ nicht mehr heim. Die grauſame Ver⸗ nichtung des Bootes durch eine U⸗Bootsfalle mag manchem noch in Erinnerung ſein als zweiter Baralonafall. n Aber wir zum Abwarten und aufkommen. verurteilt. trug. Nach dem neuen Geſetz können alle Kinder, die von franzöſiſchen Müttern geboren ſind, ſich im Alter von 18 Jah⸗ ren für die franzöſiſche Staatsbürgerſchaft entſcheiden, auch wenn der Vater Ausländer iſt. Franzöſinnen, die einen Aus⸗ länder heiraten. bleiben franzöſiſche Stagtshürger, wenn ſie eine rein formale Erklärung abgeben. Im übrigen ſind die Formalitäten für die Einbürgerung außerordentlich verein⸗ facht worden. Von den 8400) Einbürgerungen auf Grund des neuen Geſetzes entfielen 75000 auf erwachſene Ausländer, in der Hauptſache Italiener und Spanler. Der Reſt ſetzt ſich zuſammen aus Ruſſen. Polen, Tſchechen, Rumänen und eini⸗ gen wenigen Amerikanern und Engländern. Im flugzeug verbrannt Ein franzöſtſches Paſſagierflugzeug geriet dicht bei Tar⸗ ragona in Brand. Der Pilot wurde ſchwer verletzt, die beiden Paſſagiere fanden den Tod. Ungarn Die Dappelhochzeit im Gefängnis Im nterſuchungsgefängnis der Staatsanwalt⸗ ſchaft in Budapeſt gab es eine Doppelhochzeit. Der eine Bräutigam war der wegen Wechſelfälſchung und Unter⸗ ſchlagung angeklagte ehemalige Vankter Ladislaus Kalmar, der zweite war ein Defraudant. 1 Italien Der Kampf gegen den Geburtenrückgang in Italien Seitdem Muſſolini von der Notwendigkeit geſprochen hat, die italieniſche Geburtenziffer zu ſteigern, widmen die faſziſtiſchen Zeitungen dieſer Frage große Aufmerkſamkeit. Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht mitgeteilt wird, daß Muſſolini ſeine Photographie mit Unterſchrift einem Vater von 12 oder 15 Kindern als Zeichen ſeiner Bewunderung ge⸗ ſtiftet hat. Die Behörden geben ſich natürlich alle Mühe, das Beiſpiel Muſſolinis nachzuahmen. So wird berichtet, daß kannt gegeben hat, ſeine Gemeinde zähle bei einer Bevöl⸗ kerung von 3715 Einwohnern ſechs Familien mit je 10 Kin⸗ dern und darüber. Der Bürgermeiſter hat verfügt, daß die Häupter dieſer Muſterfamilien von allen Steuern befreit wer⸗ den. Die faſziſtiſche Preſſe zollt dieſer Verfügung lebhaften Beifall. Rußland Die Folter in den ruſſiſchen Gefänagniſſen Zwiſchen Sowjetrußland und Polen hat kürzlich ein Aus⸗ tauſch von Gefangenen ſtattgefunden. 32 Polen wurden aus ruſſiſchen Gefängniſſen befreit und über die Grenze gebracht, während die gleiche Anzahl von ruſſiſchen Kommuniſten ihren Aufenthalt in den polniſchen Gefängniſſen mit der Freiheit in Rußland vertauſchen durften. Einer der befreiten Polen, Dr. Livinſki, hat nach ſeiner Rückkehr nach Warſchau ausführ⸗ lich über die Zuſtände in den ruſſiſchen Gefängniſſen berichtet. Er hatte ſich als Arzt in Tiflis niedergelaſſen und wurde im Auguſt 1924 von Agenten der Tſcheka wegen angeblicher Spio⸗ nage verhaftet. Sein einziges Vergehen beſtand darin, daß er verſucht hatte, als polniſcher Staatsbürger anerkannt zu werden. Um Geſtändniſſe von ihm zu erpreſſen, wurde er immer ſchlechter behandelt und ſchließlich in einem dunklen Keller untergebracht. Hier hatte er einen verzweifelten Kampf mit den Ratten zu führen, die ihm Tag und Nacht keine Ruhe ließen. In einer beachbarten Zelle dieſes Kellerraumes war nach ſeiner Behauptung der deutſche Konſul in Batum unter⸗ gebracht, der auf geheimnisvolle Weiſe verſchwunden war. Der Konſul ſtarb an den Folgen der Mißhandlung und als daraufhin die Zuſtände in dem Tifliſer Gefängnis unterſucht wurden, wies man Dr. Livinſki wieder eine beſſere Zelle an. Er wurde dann nach Moskau überführt, zum Tode ver⸗ urteilt, dank dem Eingreifen des Roten Kreuzes indeſſen zu zehn Jahren Gefängnis begnadigt. Er verbüßte ſeine Strafe in einem alten Kloſter in Solowetzky am Weißen Meere. Die Zuſtände in dieſem Kerker waren furchtbar. Die Nahrung war ſchlecht und unzureichend und die Gefangenen wurden für das geringſte Vergehen ſtreng beſtraft. im Winter vor⸗ zugsweiſe unbekleidet der Kälte ausgeſetzt, bis ſie faſt erfroren waren, und im Sommer den Moskitos. Von 900 Gefangenen ſtarben in einem halben Jahre 700 an Entkräftung und Miß⸗ handlung. Unter den Inſaſſen des Kerkers befanden ſich auch mehrere ungariſche Kommuniſten, die auf Einladung der Sowjetkommiſſion nach Rußland gekommen waren, ſich aber dann auf irgend eine Weiſe die Ungnade der Sowfetgewal⸗ tigen zugezogen hatten. Amerika Das Ohr als Geſundheitsmeſſer Eingehende Verſuche der Univerſität in Boſton haben ergeben, daß ein gutes und ſcharfes Gehör im allgemeinen auf eine gute körperliche Beſchaffenheit ſchließen läßt. Verſuchs⸗ verſonen in beſter körperlicher Verfaſſung hatten regeläßig ein ſcharfes Gehör, während Verſuchsperſonen, deren Körper⸗ zuſtand zu wünſchen übrig ließ, auch einen mangelhaften Ge⸗ hörſinn hatten. Die Verſuche wurden auf eine Reihe von Kindern ausgedehnt. Es wurden verſchiedene Gruppen mit⸗ einander verglichen, und zwar die Beſucher einer Walbſchule, einer gewöhnlichen Schule, einer Blindenſchule und einer Krüppelſchule. Das Ergebnis war dasſelbe wie bei den er⸗ wachſenen Perſonen. Die Kinder der Waldſchule, dle ſich körperlich am beſten entwickelt hatten, beſaßen auch das ſchärfſte Gehör, während die fungen Krüppel am ſchlechteſten von den verſchiedenen Gruppen hören konnten. Konfiszierte Tafelandenken . Die Handeskammer von Hopoken veranſtaltete kürzlich für ihre Mitglieder ein feuchtfröhliches Bankett auf einem Ozeandampfer, der ſeine Gäſte aus der Zone des verbotenen Alkoholgenuſſes entführte und dadurch die Tätigkeit der Pro⸗ hibitionspolizel lahmlegte. Die Wächter des Geſetzes waren aber doch auf ihrem Poſten und kamen auch auf ihre Rechnung. Zum Andenken an das Bankett wurden zum Schluß jedem Teilnehmer einige Flaſchen mit Wein, Whisky und Gin über⸗ reicht, die bequem in einer kleinen Handtaſche Platz hatten. Mt dieſem wertvollen Beſitz in der Hand gingen die 400 Mit⸗ alieder der Handelskammer an Land, als der Dampfer am nächſten Tage früh wieder im Hafen von Newyork anlegte. Ste liefen geradenwegs in die Hände der Geſetzeswächter, die offenbar genau Beſcheid wußten und ſich der Handtaſchen ſo⸗ fort bemächtigten. Ein hervorragendes Mitglied der Han⸗ delskammer verſuchte gegen dieſes Vorgehen energiſche Ver⸗ wahrung einzulegen, mußte aber klein beigeben, als die Be⸗ amten ihre Revolver zogen. Die Nachzügler, die vom Schiffe aus das Vorgehen der Polizei beobachten konnten, eilten ſo⸗ fort in den Bankettſaal zurück und gaben das gefährliche An⸗ denken dort freiwillig preis. Alle anderen mußten ſich ge⸗ falle nlaſſen, daß ihre Handtaſchen von der Zollbehörde zurück⸗ behalten wurden. Sie haben außerdem eine empfindliche Geldͤſtrafe zu erwarten. Indien Der Hungerſtreik einer indiſchen Brant In Indien hat die Unſitte der Vermählung junger, kaum dem Kindesalter entwachſener Mädchen mit greiſenhaften Männern zu einem neuen, diesmal beſonders aufregenden Zwiſchenfalls geführt. Der mehr als 80 jährige Maharadſcha von Üdapur hat ſich kürzlich mit einem noch nicht 17jährigen Mädchen„verlobt“. Selbſtverſtändlich iſt das Mädchen nicht um ihre Zuſtimmung gefragt worden, ſondern hat ſich dem Willen der Eltern unterwerfen müffen. Die junge Braut ſcheint aber entſchloſſen zu ſein, ſich nicht willenlos zu fügen. Sie iſt aus Verzweiflung über das Heranrücken des Hochzeits⸗ tages in einen Hungerſtreik eingetreten. Seit Beginn der vorigen Woche hat ſie die Aufnahme jeglicher Nahrung ver⸗ weigert und erklärt, ſie wolle lieber ſterben, als aus Staats⸗ gründen einen Fürſten heiraten, der ihr Großvater ſein könnte. China „Klöße aus Hundefleiſch verboten Der Tierſchutzverein in Peking— er iſt natürlich aus⸗ ländiſchen Urſprungs— iſt mit Erfolg gegen die fliegenden Händler vorgegangen, die Fleiſchklöße als vielgeſuchte Deli⸗ kateſſe auf den Märkten und Straßen zum Verkauf anbieten. Man hatte dieſe Händler ſchon lange im Verdacht unlauterer Machenſchaften. Es gelang dann, einen von ihnen dabei zu erwiſchen, wie er gerade das Meſſer gegen einen jämmerlich heulenden Hund zückte. Die Unterſuchung ergab dann, daß ſehr viele dieſer Händler, deren Geſchäft unter der allgemeinen Depreſſion litt, funge Hunde ſtahlen und töteten, ihr Fleiſch zu Klößen verarbeiteten und die Häute verkauften. In den Fällen, in denen dieſe Praxis nachgewieſen werden konnte, hat de Tierſchutzverein eine gerichtliche Verfolgung ver⸗ anlaßt. Um ferneren Mißbrauch zu verhüten, hat die Pekinger Polizei den Straßenhandel mit Klößen überhaupt verboten. 0 2 1 * 200 n 8 . rler ene 2 1 3 Donnerstag, den 28. Januar 1928 Neue Maunheimer Zeitung([Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 48 Briefmarken ⸗ Allerlei Von Germanikus Die bildlichen Darſtellung auf den Briefmarken ſind es vor allem, die immer wieder neue Anhänger für das Sam⸗ meln gewinnen. Die Marken ausgebenden Staaten haben auch längſt erkannt, daß Bildermarken einen weit höheren Abfatz erzielen, als Marken mit anderen Motiven. Die Folge davon ſind immer neue intereſſante Bilderausgaben. Im Jahre 1927 waren es vor allem die Bildermarken aus dem Saargebiet, die dem Sammelſport neue Freunde gewon⸗ nen haben. Das neue Jahr brachte als erſte der Art eine Neuausgabe Neufundlands. Dieſe Ausgabe verdtent es, daß man ihre Bilder einzeln aufführt. Die 1 Ct. bringt die Landkarte Neufundlands. Die 2, 5, 8 und 15 Cts. bringen Bilder von Poſtbeförderungsmitteln. Wir ſehen da den Poſtdampfer„Caribau“, den D⸗Zug, das Flugzeug und die Stelle, an der 1866 das erſte Kabel nach Neufundland endete. Die 3 und 4 Cts. ſind dem Herrſcherhauſe vorbehalten. Die 6 Cts. zeigt das Rathaus von St. Johns, die 9 Cts. das Wahr⸗ zeichen Neufundlands, den Leuchtturm, die 12 Cts. das Haupt⸗ poſtgebäude, die 20 Cts. das Parlament von St. Johns, die 10 Ets. das Kriegerdenkmal für die gefallenen Neufundländer und die 30 Cts. endlich die berühmten Waſſerfälle von La⸗ brador. Die Marken ſind in London gedruckt und dürften ihrer Schönheit wegen ſchon das lebhafteſte Intereſſe der Sammler finden. Eine andere engliſche Kolonie folgt dem Beiſpiele, die Inſel Cypern. Die neuen Marken ſind auch bereits ge⸗ druckt und dürften in Kürze verausgabt werden. Die Karte der Inſel iſt auch wieder vertreten. Außer Landſchaftsbildern ſind hier noch Bilder vertreten von Männern, die uns mit der Geſchichte Cuüperns bekannt machen. Das England naheſtehende Aegypten hat Ende De⸗ zember 1927 aus Anlaß des ſtatiſtiſchen Kongreſſes in Kairo noch drei Erinnerungsmarken geſchaffen. — Es wäre beſſer ge⸗ weſen, wenn Aegypten und alle anderen Länder, die es an⸗ geht, nicht jedes unbedeutende Ereignis zu einer Gelegen⸗ heitsausgabe von Briefmarken benutzen würden. Solche Aus⸗ gaben ſind unnütz und ſchaden dem Briefmarkenſammelweſen. Hierher gehören auch die deutſchen J. A..⸗Marken vom vorigen Jahre(J. A. A.— Internationales Arbeits⸗Amt) Leider machen gerade dieſe böſe Schule. Für das Intern. Ackerbauinſtitut in Rom werden italieniſche Marken mit J. J. A. überdruckt(J. J. A.— Inſtitut International d Agriculture). In der Schweiz erſcheinen ja ſchon länger für den Völkerbund und das Internationale Arbeitsamt die Schweizer Marken mit entſprechenden Aufdrucken. Jetzt ſind auch die neuen 22, 7% und 15 Rappen für beide zwiſchenſtaat⸗ lichen Organiſationen überdruckt. Das ſind aber nicht die einzigen Neuausgaben des Januar. So feiert San Marino nachträglich das Ge⸗ dächtnis an den Heiligen Franz von Aſſiſſt durch vier Gedenk⸗ marken, die in London gedruckt ſind. Dieſe Werte ſind in ge⸗ ringer Auflage gedruckt und werden von der in San Marlno herrſchenden Spekulationsklique raſch aufgekauft werden. Portugal, das erſt Ende 1927 eine lange Reihe von Jubiläumsvorbereitungsmarken an den Mann zu bringen ſuchte, erſcheint mit ſechs Wohltätigkeitsmarken auf dem Plan. Es ſind die Camoens⸗Gedenkmarken 1925 mit entſprechendem Ueberdruck. Der Reinertrag iſt für das portugieſiſche Rote Kreuz beſtimmt. Weftere Neuausgaben ſtehen in Monako und in Nor⸗ wegen bevor. Im Februar iſt in Monako Briefmarken⸗ ausſtellung, hierzu werden beſondere Marken ausgegeben, die nur der Beſucher der Ausſtellung kaufen kann. Nor⸗ wegen feiert den 100jährigen Todestag Ibſens. Die Mar⸗ ken tragen Ibſens Bild. Für 1929 kündigt uns Norwegen eine Marke zu Ehren Niels an. Niels war Mathematiker und ſtarb am 6. April 1929. Rumänien wird im Januar Mar⸗ ken mit dem Bilde des ſechsjährigen Königs Michael bringen. Aegypten und Tunis bereiten neue Flugpoſtmarken vor. Alles in allem: es giebt wieder viele Neuheiten! Veleuchtet die Fuhrwerke beſſer! Die in letzter Zeit auf offenen Verkehrsſtraßen in er⸗ ſchreckendem Maße vorgekommenen Verkehrsunfälle, deren Urſache vielfach auch auf unterlaſſene oder mangel⸗ hafte Beleuchtung der Fuhrwerke zurückzuführen iſt, geben dringend Anlaß, auch alle Fuhrwerksbeſitzer an die beſtehenden Verkehrsvorſchriften zu erinnern. Nach den Be⸗ ſtimmungen der Straßenverkehrsordnung müſſen während der Dunkelheit und bei ſtarkem Nebel die beſpannten Fuhr⸗ werke und bei zuſammengekoppelten Fahrzeugen das vorderſte mit einer hellbrennenden Laterne mit farbloſem oder geld⸗ lichen Glas verſehen ſein. Die Laterne muß am vorderen Teil des Fuhrwerkes auf der linken Seite ſo angebracht ſein, daß der Lichtſchein von entgegenkommenden und überholen⸗ den Fahrzeugen leicht bemerkt werden kann. Vielfach wird jedoch unter Nichtbeachtung dieſer Vorausſetzung die Laterne unter dem Fuhrwerk befeſtigt, ſodaß der Lichtſchein durch den unteren Wagenteil verdeckt und unſichtbar gemacht wird. Nachdem die beſtehenden Beleuchtungsvorſchriften in der heutigen verkehrsreichen Zeit unzureichend erſcheinen, muß im Intereſſe der Vermeidung von Unfällen und mit Rückſicht auf eigene Schadloshaltung dringend angeraten werden, die Fuhrwerke über das vorgeſchriebene Maß hinaus ſo hen und ſichtbar zu beleuchten, daß die auf freier Landſtraße ver⸗ kehrenden Kraftfahrzeuge und Motorradfahrer ſchon aus größerer Entfernung auf den Lichtſchein und ſo auch auf die notwendige Mäßigung der Fahrgeſchwindigkeit aufmerkſam gemacht werden. Fuhrwerklenker tun deshalb gut, wenn ſte ihr Gefährt bei Nacht und ſtarkem Nebel vorn und hinten beleuchten. r und Fa e Pr erneuert Wasch- u. Erneuerungsmittel. 8 2 briklager für Mannheim, Ludwigshafen a. Rh., fleidelberg und für die Bergstraß Seiden- oder Florstrümpfe und Seidenwäsche ist ein Pariser Special- e: Wilhelm 8p —* echt, Mannheim, Den Kl. Packung f.-5 Paar Strümpfe 25 Pig. gr. Packg. f. 20.24„ 5 75 Pfg. ist in jedem einschlägigen Geschäft erhältlich. S192 Schimperstraße 19, ſelephon 33365 25 Heute früh /11 Uhr entschlief sanft nach schwerem Leiden meine liebe, gute Mutter, unsere herzens- gute Großmutter und Schwieger- mutter Frau Une dender n. im Alter von 61 Jahren.* Uhland? 2880 urn Oohsenfleisch Fat In tiefer Trauer: 64— 85—. 96—— 105 M Braten 70, Kochfleisch 6bu. Maria Michel, geb. Pendler Wochenraten von.50 M an Zartes Goulaschfleisch Otto Michel u. 2 EnKelKinder. FABRIK- VERRAUfsTEITE Knochentrei.. Pfund Die Feuerbestattung findet am Samstag, den 28. Januar, nachm. ½83 Uhr statt. Tel. 204 34 = glückliche Geburt N dee 2. Zt. Privatkliniſ Lerner, J 7, 27 ö Mannnieim, den 26. Januar 1928 JFC Friedrich Opfermenm 1910, chi. Mannheim, N 4, 10 Leiter: L, JuNG Sucharrzt F. innere Nran keiten I Manmfieim Sorechstunde- N uud. Jainuiiſ cbeuyſuß 5 KArAL oe GRATIS . 1 Tel. 204 34 79² Aus direht ankommenden Geirlerdampier Neue Sendung Freltag eintreiend eine große Partie bluttrische, nücht Hälber Gen Sdumnken/ pfd. 55% Schweizer Landhäger paar 35 3 Verkaufe Ir mit 5 Zimmer, Küche, Bad und Garten, be⸗ ziehbar, bei 10 000 4 Anzahlung zu ver ⸗ kaufen. Angebote unter W R 22 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 2921 Neubau. eschlagnabmefrel. 2mal 3 Zimmer, Küche und Bad und im 3. Stock 2 Zimmer und Manſarde, in ſchöner Lage Fendenheims zu verkaufen. Anzahlung 17 000 4. Angebote unter M E 181 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 2904 Lastauto Fabrikat Vomag, 40 PS.,—4 To., N zu verkaufen. 108 Tehabau.-G. Mannheim 58. 83 5 5 nacli ten ö f Tochter 77 8 Plund 18 Airseal 9533 Kirchenſtraße 7, Telephon 28 562. 4 2 Mach S jdhriger dratlicher Jatigkeit u mit abgeschlossener ö ö E 1 Erika Anneliese fachärxtlicher Ausbildung an der I. med. Klinik Munchen 1 1105 1 75 60 9 Xis tenz. zeigen an ſcenh Med Rat Prof. Dr. u Romberg), der med. Univ.- Selige 9 i 555 golonialwarengeſchäſe in 9 38 5 Poliklinik Hamburg Eppendosf(Prof. Dr Sclioti müller ummĩͤ Fleischwurst bei 3 nnenſtadt billig zu verkaufen. ahres⸗ Karl Adolf Nagel u. Frau 4 lesfe, v, berscbdb let dee Sad kreskenldue een der de in 0 e e e ee 1086 Lortzingstr. 2 Ludioigshafen[San Rat Dr. Kaufmann) habe ich mich als. 5 erforderlich. Nur raſch entſchloſſene Käufer, welche über das Geld verf., wollen Angebote einreich. unt. WO an die Geſchſt. 2902 1 Hape vn n 20 Gelegenheitskauf! 75 S ern 333 12 5 5 4 6, Samstags II- Un-) 1 1 e 30 1 gebr. Triumph-Motorrad Mischieit pfd. 10 kaum gefahren, billig abzugeben. 289g Sudwig Vogl, 0 7. 24. 5[Schweine/ Rind) 8376b Fliedel Opfermarm 4 5 n U 75 10 9 65540 5 8. 8 Filialen überall Onnnhaus g 2 5— eie Nähe Tatterſall Preis 58 00⁰ R. II, Anzahlung VBRNMRAHLTE. NOpl, Cd L.[[Hausrei ueb hüte vertan fegt Angelete ae h 8 8 7 8 bn enge, bee f ane Uebergensshüte, ee bete es 26. Jener 1028 Oehsen-⸗ 155 2 8„bel 2 Pfd., per Pfd. 235 Lanngeblet 8. m. b. H. putzgeschäft Joos, du 7. 20, ll. Unks. Beſchlagnahmefreie herrſchaftliche Sohwolneflelsch 2. Baten„„„„„ Mannheim, P 7, 8 11 1 1 5 f —— 8 2 Schwelnellölsch 2. Kochen,„„„„„ 80 Wär lie tern* 6 Zimmer-Wohnung mit Zubehör aropltch poste Vereinigung Mannteim scwalekataet e eee aum. lelmaber ge n c ge den en fe ge Freitag, den 27. Januar, abends 8 Uhr, Schweinekopf tft u n H„„ 30. e mit ca. Mk. 10.900.— Einlage zahlung 4050 000 N.“ erforderlich. Vortrag im e 90 Wartburg: Sohwelnehauen, nur ganz ee eee en von Fabrikatlonsbetrieb geſucht. Angebote unter E M 165 befördert Rudolf Hospizes F 4, 8. Sprechen Wird: Dürrhels cc)„„„„„.20 Kindergärten u. andere Angebote unter M D 180 an die Geſchäfts⸗ Moſſe, Mannheim. Ems Unwerstätsprofessor D. Bomhäuser- Marburg) Schlnkenspeckstleis.„„„„„.10 Pobitahrtsstztien: fiele dieſes Blattes.—808 L I: 0 1060 5 8 künstlerisch und hand-—+ H. U 25 über 2 Ae 72 1525 werklich einwandfreie Siedlungebau D 2, 10 5 In br Alls Christentum Il. Kommunismus 0 FCC Rene Nöpel Staatsbeamter, Dr. phil., ſucht Verbindung Donnerstag mittag-7 Uhr 3 Alle andere Fleisch- u. Wursipreise sind mit einer gemeinnützigen Baugeſellſchaft. 1 Ladentheke, 1 Diplomat⸗Schreibtiſch, neue Jedermann willkommen! Eintritt frei; pilligst ersichtlich an weinen Schaufenstern e ee 9 8b 0 N 1 5 Regale, elektr. Beleuchtungskörper, 1 Tiſch, 0 8 17 f i 8 ane Spelee⸗ une an die Geſchäftsſtelle dieſes attes. 54 3 Stühle, alles bereits neu, zu verkauf. 1092 Amt. Foröffentüchungen ler Malt Maunkeim 2 e 2 Herrenzimmer, Einzel- Glaſerarbeiten zum Neubau einer doppel⸗ Für ausbhufäblges Unternehmen der Möbel. Polster-Möbel, geſchoſſigen Großviehhalle im Schlacht⸗ und Viehhof. Nähere Auskunft bei der Bau⸗ leitung Schlacht⸗ und Viehhof, Halle V, wo Ausſchreibungsbedingungen, ſoweit vorrätig, gegen Erſtattung der Selbſtkoſten erhältlich. Einreichungstermin für die Angebote: Frei⸗ geſucht. tag, den 3. Februar 1928, vormittags 9 Uhr, die Geſchäftsſtelle die Rathaus N 1, Zimmer 124. 19 r Hochbauamt. Motorfahr⸗Induſtrie tätiger od. ſtiller Teilhaber Angebote erbeten unter W J 14 an ſes Blattes. 2 Matratzen, Federbetten, Bettfedern ete., etc. Teilzahlung auf gemein- nütziger Grundlage bis zu zwei Jahren. Besichtigung unserer Ausstellungsräume, 6 Etagen, ohne jeden * 2913 2 Die Pfänder vom Monat Juli 1927, und zwar Lit. K Nr. 6312 bis 8286(rote Scheine), Lit. B Nr. 17295 bis 22281(weiße Scheine), Lit. G Nr. 12628 bis 16671(grüne Scheine) müſſen bis ſpäteſtens Ende Januar 1928 aus⸗ 1928 verſteigert werden. 2828 Städt. Leihamt. Sachla zimmer kaufen Sle in anerkannt guter Qualität zu gelöſt werden, andernfalls ſie Anfang Februar ſtaunend billigen Preiſen. Teilzahlg, geſtattet. K. Winter, Möbelfabrik, Gochſen. Verschiedene Musterzimmer Kaufzwang gerne gestattet. Ratenkauf Abkommen der Bad Beamtenbank 2 0 107 Morgen früh auf der Freiban?: Kuh⸗ t fleiſch. Anfang Nr. 175. 5 37 anzuſehen bei W. Kuß, Dalbergſtraße 2. 5 Fast neue Büromöbel. Srsgeren Posten Fitlafznmer 10 Diplomatenſchreibtiſche(in hell u. dunkel gebeiztj, 2 amerikan. Rollpulte, Nollſchrank, Schreibmaſchinenliſche, Schreibſeſſel, Stühle, große u. kleine Tiſche u. g. mehr billigſt bei 19 Lekurid geh d, 7 4 frisch und billig. hat abzugeben Photo-Artikel garten fachmännisch 2 Storchen-Drogoric, Marktplatz R., 6. 2 1 ſchliff, Küchenherd. w. a ſemaill., f. neu, fahrb. Kaſten, Chaiſelongue mit Decke u. a. wegen nun Mannheim Heitung hell Eich. maſſ. dreit. Spiegelſchr., Fazett⸗ Se 505 Umz. preisw. abzug. P 4, 10, 2 Treppen. 22856 morgen hat Ihnen die Marktee 8 I etwas besonderes zu sagen. Bonnerstag, den 20. Januar 192 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Das Vild der Wirtſchaft In der Gruppe Handel und Verkehr wieſen die Kurven im Spätherböſt im ganzen noch lebhaft aufwärts, bedingt durch die in jedem Jahr während des Herbſtes einſetzenden großen Transporte don Rüben, Kartoffeln, Kohle und Düngemitteln. Soweit bisher abſchließende Zahlen vorliegen, haben die Verkehrskurven im wei⸗ teren Verlauf einen recht beträchtlichen Rückgang erfahren. Die Ge⸗ ſamt⸗Wagenſtellung der Reichsbahn iſt auf rd. 3,83 Mill. Wagen während des Dezember zurückgegangen; die Einnahmen der Reichs⸗ bahn haben bereits im November eln gewiſſes Nachlaſſen gezeigt. . 9 5 4 1 i 1 i— 0 Beldumlauf 0 N en 500 e fee,— 7 W — N. . Elsenbahnfrachtuerkehr, N Ib 00 rede— 2 0.— 2 8 3 eee. N eme esens cane 5 3. 2 cd. Reichsbahn, Hill. Wagen . 5* 2**. 5 f 2 00 * 5. Seeverſfehigß 4 55 1 1 Elſafuhr— In Hemburg, 1 1 e ee N 5 8 1 2 n 100 I bl 14 l fn 818 g 1105 e 1 0 1 0 N45 N 4 7 N N e 2 1 N e 1 4 Seeverkehr in * Hamburg, Ausgs. 1000 Nulesserverksbr in Mannheim-Luclw., Eingang, N* n Elnnahmen der Reichsbahn, Fail. 1 4 I anddel une Verkehr E. 5 0 Null- Einie Fr. Alle Nurenl 2 III Den 8d Der Geldumlauf, ber in den Monaten Oktober und November, wie üblich, elne geringe Verminderung erfahren hatte, iſt im Dezember wleder ſtark in die Höhe gegangen, ein Verlauf, der ſich ebenfalls in jedem Jahre mit Rückſicht auf den Jahresabſchluß wiederholt. Für den Waſſerverkehr in Hamburg und Mannheim liegen end⸗ liige Zahlen 30 nicht vor, ebenſo fehlen für den deutſchen üßenhandel noch die Dezemberzahlen, die das Bild der Jahres⸗ entwicklung abrunden müſſen. Sp. Erweiterung des Giroverkehrs der Berliner Großbanken. Der Inkaſſoverkehr, der von den 5 deutſchen Großbanken durch⸗ ſeführt wird, hat ſchon ſeit einiger Zeit eine befriedigende Entwick⸗ fung genommen und zu einem immer ſtärreren Uebergang auf den Ueberweſſungsverkehr geführt. Man beabſichtigt, das Inkaſſover⸗ kehrsnetz zu erweitern und führt, wie verlautet, noch mit anderen Banken Verhandlungen, dle ledoch mit Rückſicht auf die ſchon vor⸗ handenen Gironetze geheim gehalten werden. Zur Förderung Jer eingeleiteten Beſtrebungen wurde im Ausſchuß für Bankweſen beim Kuratorium für. bereits ein eigener Aus⸗ ſchuß für Glrofragen gebildet. 8 2 Meichs- Kredit, Geſelſcchaft wieder 8 v. H. Wie verlautet, iſt der Ah. der Reichs⸗Kredit⸗Geſellſchaft auf Mittwoch, den 1. Februar, nachmittags zur Abſchlußſitzung einberufen. Entſprechend der all⸗ gemeinen guünſtigen Bankenkonſunktur wird der Abſchluß ein be⸗ friedigendes Bild aufweiſen. Die Bank wird den gleichen Gewinn⸗ tell wie k. B.(8 v..) zur Ausſchüttung vorgeſchlagen. Die Reichs⸗ Kredit wird alſo wiederum die Großbankabſchlüſſe eröffnen. b v. F. Dividende der Acc.— Erheblich geſtiegene Umſätze, um 70 v. H. erhöhter Auftragsbeſtand. Der auf den 25. Febr. ein⸗ zuberufenden o. HV. der Allgemeine Elektrtzitätsgeſellſchaft in Ber⸗ Un wird nach dem geſtrigen AR.⸗Beſchluß eine Gewinnaus⸗ chüttung von 8(l. V. 7) v. H. vorgeſchlagen, womit ſich unſere Vorausſage beſtätigt. (10 760 835)/ ausgewieſen. Das Berichtsjahr verzeichnet erheb⸗ lich geſtiegene Umſätze und einen um etwa 70 v. H. gegen das Vorfahr erhöhten Auftragsbeſtand. 1 Berluſtabſchluß der Wotan⸗Werke AG. in Leipzig.— Kapflal⸗ 9 8 10:1. Der Abſchluß für 1927 ſchließt mit einem Berluſt von 1564 293,(i. B. 32 346„I Reingewinn zuzüglich 170 648„ Vortrag aus 1924/25) ab. Der AR. beſchloß in einer an die 9, GB anſchließenden ao. GB. zum Zwecke der Sanlerung die zu ſtellen, das Stammkapital im Verhältnis 101 zu⸗ fammenzulegen, die VA. unter gleicher Zuſammenlegung in vorrechtsloſe Sta. umzuwandeln und ſodann das Kapital um 502 900„auf 1 000 0060 4 wieder zu erhöhen, wobei den alten Aktionären ein Bezugsrecht von:1 zum Ausgabekurs von 105 v. H. eingeräumt werden ſoll. Die bereits früher gemeldete Ju⸗ formation über die evtl. Zufammenlegung des AK. findet ſomit ihre Beſtätigung. 8 i Geſchäftsselebung bei der NA., Nationale Antomobil⸗Geſell⸗ ſchaft in Berlin. In unterrichteten Kreiſen glaubt man an eine Gewinnausſchüttung von hleder 6 v.., was der ſeſten Dipidenden⸗ olttik der NA. entſprechen würde. Die Monate September bis 8 anne waren verhältnismäßig ſtill. Seit etwa einer Woche ſel ſe⸗ doch eine merkliche Belebung eingetreten. Die Verſchmelzung mit den Preſto⸗Werken beginne ſich allmählich auszuwlrken. Dle Ar⸗ beitsteilung wird ſtreng durchgeführt werden. a Dentſche Gußſtahlkngel⸗ und Maſchinenfabrik AG, vorm. Fries nn. Höpfinger in Schweinfurt. Das Ende Februar ablaufende Ge⸗ ſchäftsfahr ſoll, nach Mitteilung der Verwaltung, ſo erheblich beſſer verkaufen ſein, als das Vorfahr, daß man mit großer Wahrſcheinlich⸗ zeit die Wiederaufnahme der Dioldendenzahlung auf fdas AK. von 4, Mill. erwartet. Die Differenzen innerhalb des At(wegen des ſeinerzeit mehrfachen Stimmrechts] ſind durch Zu⸗ waßl zweier Herren zum Aufſichtsrat von belden Parteien(Fichtel b. Sachs und Gebr. Arnhold) beigelegt. Eine Kuſton mit der Firma Fichtel u Sachs, die von anderer Seite gemelddt wurde, kommt nicht in Frage. * Auflöſung der Hohenzollernſche Schuhinduſtrie AG. vorm. E. Schiele in Stettin bei Hechingen. Die geſtrige o. HV. genehmiate einſtimmig den Abſchluß auf 14. Auguſt 1927, der wieder einen Ver⸗ Just(489 410 gegen 76 647„ i..) aufweiſt. Im abgelaufenen GJ. bat ſich die G. veranlaßt geſehen, die Pr. duktfonsſtätten abzuſtoſſen. er Käufer hat auch dic Laſten aus den noch viele Jahre laufenden Miets⸗Maſchinen⸗Verträgen übernommen, ſo daß der beabſichtiaten liauſdatlon des Unternehmens nun nichts mehr im Wege ſteht, die denn auch einſtimmig beſchloſſen wurde. usſchüttung in angemeſſener ge 8 bor, die 5 Der Reingewinn wird mit 12 351 000 Sinn und Wert des Reichsſchuloͤbuches (Schluß) Liegt alſo der Vorzug des Reichsſchuldbuches für alle die auf der Hand, die ihre Ablöſungsanleihe weder verkaufen noch bei einer Bank deponieren wollen, ſo mögen einige Hin⸗ weiſe zeigen, wie das Schuldbuch eingerichtet iſt und welche Formalitäten beim Verkehr mit ihm zu erfüllen ſind. Das Konto iſt heute ſehr vereinfacht, weil nur die Deut⸗ ſche Ablöſungsſchuld eintragungsfähig iſt. Für jeden Gläu⸗ biger wird ein Blatt geführt, das in drei Spalten zerfällt; die erſte iſt für den Nominalbetrag der Ablöſungsanleihe, die zweite für Betrag und Nummer der Ausloſungsrechte (AR) und eine dritte für beſondere Vermerke. In dieſe letz⸗ tere kommen Eintragungen über Sperren auf Grund von Pfändungen, Kautionen uſw.; auch gehört hierher die Sperre bei Gewährung der Vorzugsrente, während der die AR an einer Verloſung nicht teilnehmen. Das größte Augenmerk iſt auf Spalte 2 zu richten; denn die AR verkörpern den eigentlichen Wert der Eintragungen. Aber ſie ſind ohne entſprechende Ablöſungsanleihe undenkbar, wie das ja auch bei den effektiven Stücken der Fall iſt, die immer mit der Anleihe geliefert werden. Das hat feinen Grund darin, daß bei der Ziehung eines AR auch gleichzeitig die Ablöſungsſchuld als ſolche getilgt werden ſoll, worauf ka auch das Syſtem der AR überhaupt hinausläuft. Infolge⸗ deſſen ſind Eintragungen nur von AR allein 77 5 möglich; ein gleich großer Nominalbetrag der bloßen Anleihe muß immer in Spalte 1 ſtehen. Daher ſind auch Verfügungen über die Ablöſungsanleihe nur inſoweit möglich, als AR noch durch einen gleich hohen Betrag wie dieſe ſelbſt gedeckt ſind. So heißt es im 8 17, 2 des Ablöſungsgeſetzes, daß über Anleihe und AR nur einheitlich verfügt werden kann Da⸗ nach wäre es alſo auch unterſagt, über die bloßen AR allein zu verfügen. Trotzdem hat aber die Reichsſchuldenverwal⸗ tung geſtattet(nach Schultzenſtein, Reichsſchuldbuch) daß die AR pöllig allein gelöſcht werden können, weil die Anleihe ja auch für ſich denkbar iſt. Wenn letzteres auch ſtimmt, ſo wäre jedenfalls der Zweck einer völligen Abbuchung der AR nicht einzuſehen, weil man doch immer noch Ablöſungsanleihe dazu bedarf, um ihnen einen Wert, z. B. bei Ausloſungen zu geben. Dieſe interne Abbuchungsbewilligung ſeitens der Schulden⸗ verwaltung iſt bisher der Oeffentlichkeit nicht mitgeteilt; Schultzenſtein ſagt ſelbſt, daß ſie entgegen dem Geſetz geſchieht. Jeder Gläubiger hat ein beſonderes Aktenſtück, in das hinein der geſamte Schriftwechſel kommt; gleichzeitig enthält es eine abſchriftliche Tabelle des Buches, ſodaß im Falle eines Verluſtes des Originals, ſei es durch Brand, ſei es infolge Herausreißens eines Blattes in betrügeriſcher Abſicht, immer der Stand des Guthabens nachgeſehen werden kann. Um beim Tode eines Gläubigers gleich die Verfügungsberechtig⸗ ten zu kennen, hat das Schuldbuch noch eine Rubrik unter dem Kopfe des Blattes aufgenommen, in die auf Wunſch eine ſogenannte„2. Perſon“ eingetragen wird. Das entſpricht alſo ungefähr den Wünſchen der Lebensverſicherungen, bei Todesfällen gleich den Empfangsberechtigten zu wiſſen. Uebrigens beſteht beim Schuldbuch kein Zwang zur Nennung einer ſolchen Perſönlichkeit. Die Einrichtung eines Kontos iſt höchſt einfach. Es ge⸗ nigt die Ausfüllung eines Vordruckes, N Deutſche Bahnpoſtwagen für Südſlawien. Das Poſtminfſterium in Belgrad hat einen Kredit von einer Million Dinar zur Anſchaf⸗ fung neuer Bahnpoſtwagen bewilligt. Die neuen Wagen ſollen auf Reparatioskonto in Deutſchland beſtellt werden. Vom ſüsddeulſchen Holzmarkt In den badiſchen Forſten ſind die Holz verkäufe der ſtaat⸗ lichen Forſtämter und des privaten Waldbeſitzes flott im Gange. Die angebotenen Nadelhölzer werden nach den Mitteilungen des Badiſchen Walbbeſitzerverbandes, wenigſtens ſoweit es ſich um gute Ware und günſtigere Abfuhrlagen handelt und nicht beſondere Umſtände mitwirken, ohne Mühe untergebracht. Maſtenware iſt ſehr umworben; am meiſten begehrt ſind Fichten und Tannen V. und I. Klaſſe. Bet dem noch beſtehenden Mißverhältnis zwiſchen den Prei⸗ ſen des Paplierholzes und der ſchwachen Stammholz⸗Sortimente wird den Walbdbeſitzern empfohlen, möglichſt viel Stammholz, be⸗ ſonders ſoweit es ſchlank iſt, auszuhalten. Gute Forlen werden ſehr hoch bewertet. Buchen ⸗Stammholz iſt nach wie vor gefragt. Starkes Eichen ⸗Stammholz wird verhältnismäßig beſſer bezahlt als ſchwächeres. Das Ergebnis eines großen Verkaufstermins in Mosbach, der ſehr ſtark beſucht war, gipfelte in hohen Preiſen. Bel letzten Umſätzen des privaten Waloͤbeſitzes erzielten(in Prozenten der ſüddeutſchen Landesgrundpreiſe vom 12. 9. 1927, für gute Quali⸗ täten und mittlere Abſatzlagen) Filchten⸗ und Tannen ⸗ Stammholz: Schwarzwald, Starkholz, 115—125, im Mittel 120, Schwachholz 125140, i. M. 130; Bodenſeegegend 115—130, i. M. 125; Vorberge des Schwarzwaldes 110—120,, i. M. 115; Odenwald und Bauland 120—140; Forlen⸗Stammholz: 115—130; Rheintal 130 bis 160 für beſte Qualität; Odenwald und Bauland Forlen 115—125, Lärchen 120—150? Buchen⸗Stammholz: Schwarzwald 115135; Lalz Kreis Sigmaringen(Hohenzollern) erlöſte für 262 Fm. Nadel⸗ Eiche, ſtark, 130—165, ſchwächere 110—125; Erle 120—140, Hain ⸗ buche 90—110, Unterland 105—125; Ahorn 120—165; Eſche 115 bis 122; Schwellenholz, Forle, 110135, Buche 105—125, Eiche 115— 150: Papier holz 110—125, i. M. 115; Forlenholz, unent⸗ rindet, über 12 Zmtr., Schwarzwald 12—14, Unterland 14—17 J: Nadelſtongen, an den Handel 110—10, bei Verſteigerungen bis 200; Laubnutzſchichtholz, Buchenrollen, I. Kl. 15—20%, Hainbuchenrollen, I. Kl. 1880 /, Eichenſcheiter, II. Kl. 30—45 4, Eichenrollen, I. Kl. 25—35 l/, Erlenrollen, I. Kl. 1520, Eſchen⸗ rollen, I. Kl. 20—25 l, Aſpenrollen, I. Kl. 14—16„, Eichengerb⸗ holz—8,50. Bei einem Submiſſionsverkauf der Gemeinde Hohen⸗ wart(Amt Pforzheim] wurden für 512 Fm. ffichten⸗, Tannen⸗ und Forlen⸗Stammholz durchſchnittlich 126 v. H. erlöſt; die Gemeinde Laiz Kreis Sigmaringen(Sohenzollern) erlöſte für 232 Fm. Nandel⸗ lang⸗ und Sägholz, I.— V. Kl., 123, für Buchenwerkholz 186 v. H. Bel Verkäufen der badiſchen Forſtämter in der Zeit vom 13. bis 19. Januar 1928 ergaben ſich folgende Erlöſe(kleinere Verkäufe ſind weggelaſſen: Bei Nadelſtammholz für Fichten Ind Tannen lin Prozenten]: Forſtamt Bühl(freihändig! für 154 Fm. 126; F. A. Wollbach[Verſteſgerung] 130 Fm. 119, Fußhrlohn zur Bahn 6,50 4; F. A. St. Blaſien(Verkauf an Handel) 649 Fm. 105, Fuhrlohn 7 ½¼; F. A. Ottenhöfen(frh.) 419 Fm. 121, Fuhrkohn 4 /: F. A. Freiburg(.) 118: Mittelberg(.) 587 Im. 132, Fuhrlohn 4 /; Freiburg(.) 78 Fm. 114; Staufen 1 95 Fm. 105; Villingen (irh.) 1228 Fm. 182; für Forlen und Lärchen: Villingen lfrh.] 86 Fm. 118; Schwetzingen(Verſt.) 840 Fm. 159, Fuhrlohn.50 J: Laubſtammholz: Forſtamt Emmendingen(.] für 117 Fm. Elchen 130: F. A. Philippsburg(Verſt.) 155 Fm. Eichen 139; 157 Fm. Eſchen 112; F. A. Bruchſal(.) 139 Fm. Erlen 140; F. A. Oßrrach(fr.) 100 Fm. Buchen 129: Emmendingen(.) 120 Fm. Hainbuchen 102; F. A. Waldkirch(.] 155 Fm. Schwel⸗ len holz, I. Kl. 21, II. Kl. 19 1. Grubenholz erzielte bei einem freſhändſoen Verkauf des Forſtamtscherlachsheim: Lang⸗ holz 17 je Fm., Grubenſpitzen 8,25„ ſe Ster. Der Schniitwaren markt ſieat ruhig aber feſt. Verbands⸗ ſeſtig wurden die Richtpreiſe der ſüdweſtdentſchen Sägewerke vor einiger Zeit um 2„ für den Küm. erhöht, ſodaß heute Bau holz mit üblicher Mafdkante 71.507 50., bankantig 68,50 69,50 4, vollkantig 74.50 75,50 und ſcharkfantia 77,50. 78.50, je Köm,, koſtet. Ferner ſtellen ſich reine und balßreine Bretter, ſe nach Breite auf 115— 128, aute 92-105, Rusſchußbretter 62—7g/ je Köm., A b⸗ rahmen 66868, ante Roßmen 74—7 9/ je Küm, von Blach⸗ ware Fichte 92—87 Kiefer 115125„e Köm. In Latten wird einiges von der Induſtrie, dagegen vom Baugewerbe wenig anne fordert; auch Hobeſ wore wenie nerfandt. In Brettern und te len blieb das Geſchöft gleichfalls klein. Ah baneriſchen Vor⸗ ſtationen perlangt man für unſortierte Bretter 16“ 1“—12“ g 0 Hm ad 68.5067, für ſortierte Bretter . albrein) 100 der unentgeltlich überſandt wird. Da heute Schuldbucheintragungen bei neuen Anleihen, alſo Zeichnungen noch nicht wieder vorgeſehen ſind, bedarf es bei der Ahlöſungsſchuld der gleichzeitigen Ein⸗ lieferung von Stücken. Mit der dann von der Schuldenver⸗ waltung überſandten Quittung iſt der Einrichtungsantrag er⸗ ledigt und der Gläubiger iſt ordnungsgemäß eingetragen. Dieſe einfache Form iſt aber nur möglich bei natürlichen Perſonen; bei juriſtiſchen Perſonen, Handelsfirmen und Ge⸗ noſſenſchaften muß dagegen eine öffentlich beglaubigte Ur⸗ kunde beigebracht werden, daß die juriſtiſchen Perſonen Rechtsfähigkeit beſitzen, die Handelsgeſellſchaften und Ge⸗ noſſenſchaften im Handels⸗ bezw. Genoſſenſchaftsregiſter ein⸗ getragen ſind. Wenn auch grundſätzlich keine Veränderungen auf einem Schuldbuchkonto vorgenommen werden ſollen, ſo ſteht es doch dem Gläubiger frei, jederzeit zu verfügen. Es kann ſich dabei ſowohl um Zuſchreibungen, d. h. Vergrößerung des Gut⸗ habens, handeln, oder um Abbuchungen, letztere wieder auf teilweiſe Abſchreibungen oder gänzliche Auflöſung des Kontos abzielend. f Was die Zuſchreibungen anbetrifft, ſo iſt auch hier für den natürlichen Gläubiger keine Urkunde erforderlich, da ja jede Vergrößerung gleichzeitig mit der Einſendung von efſek⸗ tiven Stücken verbunden ſein muß. Hier iſt von Bedeutung, daß jebes Mehr vollſtändig ſelbſtändig bleibt, daß alſo irgend⸗ welche Verpfändungen und gerichtliche Beſchlagnahmungen, die früher erfolgt waren, nur ſich auf den Teil beziehen, der bei Eingang einer Sperre uſw. bereits eingetragen war. Dagegen iſt bet Abbuchungen im Wege der Korreſpondenz eine öffentlich beglaubigte Urkunde beizubringen, um zu ver⸗ meiden, daß Unbefugte verfügen, Bet perſönlicher Anweſen⸗ heit des Gläubigers bei der Schuldenyerwaltung genügen amtlich Ausweiſe, z. B. Päſſe, zur Identifizierung. Ab⸗ buchungen werden vorgenommen entweder durch Aushändi⸗ gung der effektiven Stücke oder durch Umbuchungen auf ein anderes Konto, ein ähnlicher Vorgang wie bei ben Depot⸗ konten der Banken. Bedacht muß aber werden, daß nur ſolche Beträge ab⸗ oder umgeſchrieben werden können, die in den einzelnen Stückelungen eingetragen ſind. Wer alſo z. B. ein AR über 500/ guthat, kann nicht über 100% verfügen. Wenn er das wollte, müßte er wenigſtens 1 Stück über 100% eingetragen haben. Das hängt mit der Verloſung zuſammen; die Ablöſungsanleihe kann dagegen in Summen gebucht wer⸗ den, die Größen entſprechen, über die effektive Stücke um⸗ laufen. In gleicher Weiſe, vollzieht ſich auch die Aufhebung des Kontos. Beſonders beachtenswert iſt noch hinſichtlich des Vorteiles, den das Schuloͤbuch bietet, das Geheimnis. Wie bei Banken kann abgeſehen von den Gläubigern und Bevollmächtigten nur öffentlichen Behörden, z. B. Finanzämtern uſw. eine Einſicht in das Konto gewährt werden. Im Gegenſatz zu den Banken am Ort iſt aber die Höhe des Kontos nur wenigen Beamten in Berlin bekannt, die ſich für den Gläubiger ſelbſt nicht intereſſieren. Hans Steffen, Heidelberg. *) Vergl. auch Nr. 1 n 7 der N. M. Z. 1 Deviſenmarkt Nach den Newyorker Schlußkurſen errechneten ſich heute vor⸗ mittag: 25. 28. 28. 28. 25. 28. London-Parts 124,02 124,02] Holland⸗Schw. 209,50 209,50 Lond.⸗Stoch. 18,18 18.19 Lond.⸗Brüſſel 34,99 34,97] Maild.⸗Schwz. 27,48 27,48 Lond.⸗Madrid 28,78 28,88 Lond.⸗Malld. 92,12] 92,08 Kabel Holland 2,477.478 Malld.⸗Paris 184,65 184,67 Kabel Schweiz 5,1925 5,192 Lond.⸗Holland 12,08 12,08 Brüſſel⸗Paris 354 40 854.80 Lond Schweiz 25,31 25,31 London⸗Oslo 18,82] 18,32 ee.028 10.26 Paris⸗Schweis] 20,41] 20.41 Lond.⸗Kopenh. 18.20 18,20 Kabel ⸗London].87.875 In.⸗Mk. laſſen ſich olgende Kurſe feſtſtellen London 20,44 20 45 Prag e 12.49 Madrid..08 71.84 Paris. 16.49 16 49 Oslo..850111.80 Argentinlen.784.781 Zürſch. 380.80 80 80 Kopenhagen 112.35 112.35 Japan..8685.968 Mailand.. 22.20 22,20 Stockholm.. 11263 11287 New⸗Dork. 4,1944, 48 Holland.. 16930169, 25 Brüſſel.. 59.44] 58,47 Berliner Metallbörſe vom 28. Januar f Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 5 25, 24. 2. Annan ee 185,25 185,25 Aluminlum in Raffinadekupfer—.——— Varren 2,14.14 Blei—.——— inn ausl.—.——.— Nohzink Bb.⸗Pr.„ Üttenzinn—.—— „ Ir. Verk.)—.—— Nickel 8..50 Plattenzink——————— Antimon 995-100 90,95-.00 Aluminum.10.10 Silber für 1 Gr. 78.25-79.25 78—-79,— London 25. Januar. Metallmarkt.(In Oft. l. d. eng. t. v. 1016 Kg.) 24. 25. 4. 25, Blei 22,18 22,13 Kupfer Kaſſa 62,85 68.15 veſtſelec! 67.— 67.— ink 26,15 26 25 do. 38 Monat 62.65 62.65 Nickel—— eckſib. p. Fl. 22.15 22,25 do, Elektrol. 07.25 67.25 Zinn Kaſſo 252.— 282,75 Regulus——— Mannheimer Hafenverkehr 1927 Stattſtiſche Mengenergebniſſe der„N. M..“ reiſen wurden mit 80 Pfg. ab Ruhrort bezw. verfrachtet. Anfuhr Abfuhr 8. zu Berg xu Tal zu Berg zu Tal esamtmenge: Tonnen Tonnen Tonnen Tonnen Berich smonat: Dezember 1927 381 041 12086 5068 52062 Vergleichsziffern Dezember 1926 357779 4859 10083 89 462 November 1927 115 23899 657 45846 Oktober 1927 427116 30 554 5871 42 344 Sept. 1927 400 298 34091 8889 45 532 August 1927 388 725⁵5 8751¹ 4393 46 003 Juli 1927 448 675 25 494 6228 45 828 jun 1927 386 379 26 390 5884 81798 Mai 1927 428 789 25166 7879 85252 April 1927 541 206 27169 9 200 80546 Mürz 1927 540 491 22688 27867 48108 Februar 1927 429 764 17451 18 788 43 799 Januar 1927 493 131 5055 5284 86 821 Oetamtrifler: 1. Vierteljahr 1927 1468 3888 65. 92 47017 125 276 5 5 10 1927 1866 453 78 72⁵ 18 503 97406 8 8. 1 1927 1245 498 97096 20820 140158 1 4. 755 19271 206 272 66519 17618 119 752 1927 insgesamt 5286609 307582] 103458 482542 Hiervon entfalten im oel ichis- monat auf: Kohe 192875— 184— Geiteidd 8 696 80 1703 634 Holz„„„„„„ 28 615— 111 146 II!!! 7810— 2565 3830 ies und Sand. 4759 11245 5 5 Roheisen„ 11602——* Eisen aller Art. 6867—— 1442 Roden 11744 5 85 8 EITE Tb 2570 Rade 32 2120 7 875— 825 3471 Düngemittel„ 5096— 885 950 77— 55 95 4182 Frachtenmarkt in Duisburg Ruhrort vom 25. Jan. Das Geſchäft war an der heutigen Börſe im Großen und Ganzen unverändert. Seitens der Kohlentransportgeſellſchaft wurden meh⸗ rere Schiffe für Export⸗ bezw. Reparatlonskohle nach Rotterdam aus dem Markt genommen; die Fracht hierfür ſtellte ſich auf 92½ Pfg. ab Ruhrort, Ab Kanal wurden keine Reiſen vergehen. Die Berg⸗ 1,00 Mark ab Kanal u Berg blieben un⸗ Die Schlepplöhne zu Tal und Donnerstag, ben 28. Januar 1928 9. Seite. Nr. 43 National- Theater Mannheim. Vorstellung Nr. 157. Miete D Nr. 20 Donnerstag, den 26. Januar 1928 Der Rosenkavalier. Komödie für Musik von Hugo von Hofmanns- mal Musik von Richard Strauß— Spiellei- tung: Dr. Richard Hein— Musikalische Loeltg.: rt. Richard Le Anfang 19 Uhr Ende 23 Uhr Die e 5 8 9855 d Bind Der Baron Ochs N 8 Octavian Faula Weigweller Valzacchi Arthur Heyer Annina Erna Schlüter 785 Haushofm. d. Marsch. Alfred Landory err von Faninal Sydney de Vries Sophie 8 Gussa Heiken Jungfer Marianne Marianne Keiler Neues Theater im Rosengarten Vorstellung Nr. 43 Donnerstag, den 26. Januar 1928. Für die Theatergemeinde d. Bühnenvoiksbundes rauerspiel v. Goethe- Spielleitung: Erich Dürr Anfang 19.30 Uhr Ende gegen 21.30 Uhr 5 FPera onen: Clavigo, Archivarius des Königs Willi Birgel Carlos, dessen Freund Karl Marx Beaumarchais Hanns Barthel Marie Beaumarchais Claire Winter Soph. Guilbertgeb.Beaumarcheis Hei. Leydenius Guilbert, ihr Mann Hans Godeck Buenco H. Simshäuser Saint George Gert Woltfram Ein Bedienter Clavigos Harry Bender Ein Bedienter des Carlos Heinz Friedrich APOLLO Un widerruflich nur noch bis 31. Januar Las lücun 8 Mur mit dem großen Sensations. Programm. Sichern Sie sieh Karten im Vorverkauf, die heute schon für alle Vorstellungen bis ein- schließlich 31, ds(auch für die Sonntag Nachmittags-Vorstellung) zu haben sind. Vorverkauf: Theaterkasse v. 10.12½ u. ab 8 Uhr geökknet,(Tel. 21624), Splegel& Sohn. O9 Eudwigshafen: Relsebüre Kohler. Kal- Künstler- I 4 Täglich ab 3 Unr! Das wunderbare Filmwerk: nach dem berühmten Roman „ Der Unheimliene Fügar wauacc In den Hauptrollen: dack Trevor, Andre La Fayette, Ernst Reicher[Stuart Webbs] Eyi Eua, Kurt Gerron u. a. — Im Beiprogramm: Bragnana tanzt! 5 Gioteske in 2 Akten Emelka-Woechenschau und Kulturflim! Hunstlericst Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) „Feuerilo, g. Lameralges. 8..,'helm Montag, den 30. Januar, abends.11 Uhr Grote Herren- sitzung im Gexrmanlasaale(Bäcker- Innung) S 6, 40 Zu dieser karneval., höchst amüsanten Ver- anstaltung mit neuem Programm ladet höfl. ein Der Elferrat. Eintrittspreise: Mk. 2. und(1066 NB. Dienstag, den 7. Febr., abends.11 Uhr Großer Konzert- und Wiener Walzer-Abend Nibelungensaalles Rosengarten(Mat.-Theater-Orrhest.,) 1 am nächsten Samstag 1 Rosengarten 2 Großes Kosfümiest 5 ö der Künstler des Nationaltheaters Mannheim unter dem Motto: Olumpiade 1928 g Reinertrag zu Gunsten der Wohl- kahrtskassen der deutschen Bühnen- 8 genossenschaft. 2934 Karten zu Mk..—, reservierte Tisch- plätze 150 Mk, an d. Konzertkasse K. Ferd. Heckel, O 3, 10, Mannheimer Musikh. O 7. 13 und an d. Abendkasse. Dieser Film Die Geschichte eines Armee für etliche Stunden die Sorgen des Alliags vor- gessen lassen und Sle in eine überaus fröhllehe Anfang:.50.30.20 Palast Theater. eines Ballettkorps. echten Wiener Frohainns wird Sie Stimmung versetzen, .. Heute roger Rappenabend in den festlich dekorierten Räumen des Lafg-NRestaurant Nädiger f 2, 10 Um kreundl. Besuch bittet Carl Rödiger. 1070 Theaterglocke— Tel. 27881 Neue elegante Herren- u. Damen- Masken u. Dominos verleiht. 139 Lilli Baum, G 4. 8 IV Apollo eee Sröfknet. 10 ½: und ab 3 Uhr geöffnet Der Ververkauf für die Gastspiele 1. und 2. Februar Piscator- Bühne und.,., 3. Februar Albert Bassermann Karten bel Spiegel& Sohn, O 7. 9, Konzertkasse Heckel, O 3. 10, Ludwigshafen Reisebüro Kohler, Kaiser- Wilhelmstraße 31. Kiosk am Ludwigsplalz und an der Theaterkasse(Tel. 216 24% von 83 Juwelen latina Goldwaren 0 Hermann Apel Mannheim. 5 Meddle nes ö eig. u. fremd Erzeugnisse Neuan fertigung Re para tut en schnell, gewissenh,, billig. neben dem lhomasbräu n früher S seit 19083— Tel. 27635 Lager m än derung 3, 74 Planken Heidelbergerstr. auch im A Sohlofthauer SchellfsscheüCabefſan Allerbeste Ware billigst empfehlen 8 Co dzfbün tert. usschnitt 54 , Wir eröffnen am Freitag, den 27. Januar, abends ½8 Uhr im Gymnaſium be d. Kuuſthalle neue Anfängerkurse in Relehskurzschr ift für Damen und Herren, ſowie beſondere Kurſe für die nächſte Oſtern zur Entlaſſung kommenden Schülerinnen der oberen Volksſchulklaſſen unter fachmänniſcher Leitung. Aumeldung da⸗ ſelbſt oder Meßplatz 2. Ratenzahlung. Einzel⸗ unterricht billigſt. Mitgliedsbeitrag viertel⸗ jährlich nur M..50. Monatlich 97 ſtenogx. Zeitſchrift nach Wahl. 1076 Lehrerverband für deutſche Einheltskurzſchrift, Mels. Professor Kohler, Mefplatz 2. 9 mar: Mann 2 Goldner Pfauen N 5 5 4 ust UNE e. P 4. 14 907 Reklamepreis 1 885. 1 Heute 1 0 Hosen 1 5 rig. engl. Jap⸗Moto . e 6 K 85 axantie a. d. Rahmen Schluß 3 Uhr Rich. Gutlahr . In dlan-Vertr. Telephon 395 75. Büekstr. 9 Tel. 22446 Fabrikates geschult werden. Durchhalten verlangt. stellung und Zukunft. Kuvert, wenn Rücksendung erwünscht). 25—30 Jahre alt, perfekt, mit allen vorkom⸗ menden Arbeiten vertraut, faubere Hand⸗ ſchrift, per 1. März, eptl. früher Lesucht Nur ausführliche ſofortige Bewerbungen mit Lebenslauf, Zeugnisabſchriften finden Berück⸗ ſich gang, andernfalls Papierkorb. Angebote unter U e& an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. 381 Mir suchen für unsere Metalgtegere einen im neuzeitlichen Gießereiweſen chaus erfahrenen dur Giegerer Meister Angebote mit Zeugnisaßbſchriften, Gehalts⸗ anſprüchen u. Lebenslauf unter 1 W 29 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 23776 Bezirksleiter für eine glänzende Sache geſucht bei höchſtem Verdienſt. e 00 Für Uebernahme 1000 bis 1 Mk. erforderlich. Einarbeitung 2 Oils Koch, Karlsruhe l.., Erbprinzenſtraße 381. Em Jungere, perlekie uchi von Großfirma zum mötzlichſt baldigen Eintritt Kosucht. Angebole mit Angabe der Ge⸗ haltsanſpruche und 9 150 abſchriften erb. unter 189 n die Geſchäftsſtelle. 1082 Ersles lnernamonales Haus sucht per Anfang Februar enten mit Jerautstalent die durch einen besonderen Kurs für den Verkauf unseres Wir suchen fleißige, repräsentable Herren mit starker Willenskraft, zwischen 25 und 35 Jahren, die sich bewußt ind, daß der Verkauf oft unermüdliche Energie und züähes Wir bleten Figum und Provision, den Tüchtigen Lebens- Angebote mit Lebenslauf und Lidubild bitten wir unter MP 191 an die Geschäftsst. ds. Blattes zu riditen.(Adressiertes als Beiz⸗ u. Polier⸗ meiſter, der auch mit Kundſchaftsarbeiten bewandert iſt, v. gut. Möbelbauſe ſofort in angenehme Dauer⸗ J voſition geſucht. B38 SGefl. Angeb u [FT 08 an die Geſchſt. Klavierspielerlin) geſucht. 380 8 73 Abſolnt ſanb. u. ehrl. putzfrau 1090 ſof geſucht Ang. u. V 62 an die Geſchſt. 883 3 Vertreter in den mittl. Jahren. Guter Verdienſt, bei Eignung feſt. Gehalt. Keine Verſicherung, keine Privatreiſen. Herren, die ſich wirklich eine ſichere Extſtenz ſchaffen wollen, erhalten näh. Auskunft durch Ann.⸗Expeb. D. 1. G. m. b.., unheim, P 8. 18. 5802 Geſucht werden: Pferdeknechte mit Zeugniſſen, aufs Land, Bohrwerkdreher, Großdreher, Karuſſelldreher, räſer, noͤſchleifer, Autogenſchneider, . für Langbobelmaſchine, eſenkhobler, Raſchiner El.⸗Mechaniker, aſchinenformer für Metall, ormer für Ofenguß, ildereinrahmer, der Rahmen bis 14 em zu⸗ ſchneiden und ausputzen kann, ſowie mit Buchbinderarbeiten vertraut it, Herren⸗ und Damen⸗Friſeure. 5 Arbeitsamt, N 8. 8. für Dauerſtellung zuverläſſige, flotte Stenetypistin mit mindeſtens jähr. Tätigkeit in ähnlichem Betrieb. Sprachkenntniſſe erwünſcht. Nur gut empf. Bewerberinnen wollen ausführl. An⸗ gebote mit Bild und Gehaltsanſprüchen ein⸗ reichen unter M V 845 an Rudolf Moſſe, A nchen. Em109 Ningeres Fräulein welches in Regiſtraturarbeiten bewandert int, zum baldigen Eintritt gesuchf. Stenographie⸗Kenntniſſe erwünſcht. Angebste mit Gehaltsanſprüch, unt. L 8 189 an die Waſchäftsſtelle bieſes Blattes. 10 Schreiner m. pharm. Fabrik in München ſu cht 5 elle Ste 15 Licnir. Orochür ma A0. ſucht per bald einen tüchtigen Reise- Vertreter geg. Gehalt, Proviſton u. Speſen. Nur lang⸗ fahr, in Mannbeim u. Vorderpfalz beſtein⸗ eführte branchek. Herren, welche bei Elektro⸗ Inſt.⸗Geſch. u. bei der Induſtrie eingef. ſind, woll. Angebote u. Zeugnisabſchr. ſenden unt. M M 188 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 1080 N Vertreter der bel den Baubehörden, Baugeſchäften und Baumatertalien Handlungen in Baden und Württemberg beſtens ein⸗ geführt iſt, für ein erſtklaſſiges Mörtel⸗ und Betondichtungsmittel und andere Produkte für Bauzwecke 2 5 gesucht. Ea264 5 N . 7 255 Groſſo⸗ Haus, chem.⸗pharm. 2 ſucht per bald tüchtigen Telephon-Fakfurist(in) der(die) mit der Branche vollkommen ver⸗ traut iſt. Bel beſond. Eignung entſprechend. Gehalt u. Lebensſtellung. Eilangebote erbet. unter M L 187 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Stenotypistin perfekt, mit guten kaufmänniſch. Kennt⸗ niſſen, an ſelbſtändiges Arbelten nach kurzen Angaben gewöhnt, nicht unter 20 Jahren, zum baldigen Eintritt von größerer Induſtrie⸗Firma für Einkauf⸗ Abteilung geſucht. 5 Angebote mit Lebenslauf u. Zeugnis⸗ N abſchriften unter L P 168 an die Ge⸗ pezialitäten, 1078 N 5 155 115 3 Branchekundige, funge 2842 Verkäuferin SoWIe l. Arbeiterin geſuch t. Alwine Hanf, B 1. B. Gesuch. Fr Aulelin (nicht unter 20 Jahren) mit guter Schul⸗ 5 zu 7jährigem Jungen für tagsüber. Vorſtellung mit Zeugniſſen erbeten zwiſchen —10 und—3 Uhr oder nach telephoniſchem Anruf Nr. 28 144 1064 u 17 an die Geſchſt. 8392 Noſengartenſtraße 14, parterre. Humorist. Komiker f. Samstagabend ge⸗ ſucht. Näh. 2881 Seydlitzſtr. 15 Lud⸗ wigshafen a. Rh, Wir ſuchen zu Oſtern einen 1094 Lehrling mit auter Schulbil⸗ dung. Teppichhaus J. Hoch⸗ ſtetter G. m. b.., N 4, 11—12. Kontortſtin Serif. Frl. z. Unter⸗ ſtützung d Chefs, d. Schreibm. u. Büro⸗ arb. verricht, kann. f. ſof od ſpät, geſucht. Schriftl. Ang. u. Jüng. Kontorisfin für einfache Büro⸗ u. Schreibmaſchinen⸗ arbeit zum Eintritt ner 1. 2. 1928 geſucht. Vorzuſtell. m. Zeug⸗ niſſen vormitt. zwi⸗ ſchen 10—12 Uhr. Karl Rütgers, Mannheim, Tullaſtraße 14. 301 Telephon 20 23. fac Loca für Herrſchafts haus bei hoh Gehalt nach Frankfurt a. M. gesucht. Ang. u F C T 503 an Rudolf Moſſe, Frankfurt a. Main. Ems Tüchtiges, braves Apnmädgee mit guten Zeugniſſen in guten Haushalt p. 1. 9, geſucht. 22951 Tullaſtraße 2. 4. Stock. 1. f f 0 0 0. bis 20., m. Zeugn. für Haushalt geſucht, G 7, 10, 1 Treppe J. 2891 Flolt. Jorpierfrädlei eſucht. Angebote u. C 60 ͤ an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 22851 Braves, ehrliches Mädchen tagsüber gelucht. 905 Hohl. Nletzſcheſtraße Nr g. Sauberes fleilßiges Hausmädchen für taasſtb, ſof. gel. Näher. Laurentius⸗ ſtraze 15, part, r. 2987 Zuverl. Mädeken zu altem Ehepaar p. ſoſort geſucht. B371 Blüm, T 6, 25. EEE Ehrl. ſolid. fleißiges Mü d che n nur mit auten Zeug⸗ niſſen v. 1. Febr. in angen. Stellg, geſucht Mayer, Hch.⸗Lanze 59155 14. II. 2220 Nett Mädch. od Kin⸗ derpflegerin f. vorm. geſucht. Mögk, Nähe der Oſtſtadt. Ausf. Ang. Üb. bis. Tätigk. u. W N 18 an Gſchſt. 22918 5 Steſſen uche Maschinen-Insenleur in ungekündigt. Dlenſtverhältnis, 24 Jahre, energiſch und zlelbewußt, ſucht Stellung für Heizungs- u. ſanlt. Anlagen. Langfähr! Er⸗ ahrungen im Rohrleitungsbau u. der Pro⸗ e ähnl. Anlagen. Gefl. Angeb. unt. L. 16 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 2914 Allanzsicherer, erfahr. Buchhalter geſetzten Alters, Organtſator u. Disponent, perfekt im Mahn⸗, Klage⸗, Steuer⸗ u. Kaſſen⸗ weſen, bisher in Vertrauensſtellung, ſucht pen bald Engagement. Anſprüche beſchelden. Gefl. Angebote unter J L 112 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. BBU Autobesitzer! Dangläßhr., in allen vorkommenden Arbeiten vertrauter Autsſchloſſer ſucht in Dauerſtellg, entsprechenden Wirkungskreis a eventl. als Garagenmeiſter ober Chauffeur, ee 2 u. Ib und Ia. Zeugniſſe vor⸗ anden. Gefl. Angebote unter R X 80 an ie Geſchäftsſtelle bieſes Blattes. 853 Herr, 38 J. alt, verh., gewandt. Auftreten ſucht Stelle als hn oder dergl. in nur ſolv. Firma, Sicherhelk und Motorrad vorhanden. Angebote unter 92 915 8 J 01 an dle Geſchäftsſteue diefes Blattez, 10. Seite. Nr. 43 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ansgabe) Donnerstag, den 26. Januar 1928 r Seit 25 Jahren Weise Woche Am Samstag, den 28. Januar beginnt unsere der Gipfel aller berkaufszveranstaltungen Von allen praktisch Denkenden sehnlichst erwartet! Sie bietet in hervorragendem Maße hochwertige Maren und uss ererdentliche Preiswürdigkeitl Wir bitten um Besichtigung unserer imposanten Innendekorationen u. der überzeugenden Angebote Lesen Sle bitte aufmerksam die ihnen dureh die Dost zugehende wlerseltige Beilage und beachten Sle bitte unsere Schaufenster. Offene Stelſen Züng ehrl. fleißiges Mä d ehen v. Lande ſof, geſucht. Käſtel. Stadt Oſter⸗ burken, F 6,—7 * 2925 Stellendesuche Nachmiſlags- Beschafligung fucht Kaufmann, 23 ., mit allen Arbeit. vertraut. g. Verkäu⸗ fer u. Expedient Ev. h Aushilfe. 42910 an die Geſchäftsſtelle. Ehem. Justizwachtmeister Tucht Beſchäftigung, Bertrauenspoſten ev. Heimarbeit. 2919 Zuſchr. u. W 0 19 an die Geſchäftsſtelle Strebſ. Mann ſucht Arbeit im Trottoir⸗ reinigen.* 2946 Seckenheimerſtr.68 Iv Seitenbau, rechts pflenerin Fucht Stellung als Sprechſtundenhilſe. Selbige ber, längere Zeit in Ambul. tätig. Angeb u. M K 186 an die Geſchſt. 12939 i Esten: Reparatur⸗Werkſtätte m. neuer Schweißanl. üſw Nähe Meßpl., f. 500/ zu verk., Miete 30/ pro Monat. Angeb. u. M H 184 en Tie Welch. 2092 Fast neues Klavier (Scharf und Hauk) billigſt bei Heinrich Seel, Q 4, 5. 1074 Piano wenig gebraucht, ſehr preiswert abzugeben. Trotz, H 7, 17 Pianolager. 12916 Tacphonselte Außerſt billig abzu⸗ geben. Angebote unt. M C179 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 299 1 Koſtüm, hell, 1 Man⸗ tel, grün mit Pelz, 1 Kleid, hellblau. Gr. 42, zuſammen 30 l. 1 Herrenmautel, dkl., mittl. Gr., 25/ zu verk. Zu erfragen in der Geſchſt.*281⁰ Betr. Herrenkleider kofort an Händler zu verk. Anzuſeh. zw. 1 n 12 Ugr. 2898 einz- Wilhelma. 19 Weiße Küche Kleider ſchrank, poliert. Bett mit Roſt zu verkauf., * 2892 Hol. 5 Uhr, „ von 3 e mit Verkaufsladen, komplett eingerichtet, verkaufen. 3000 Mark erſorderlich. Angebote unter V V 28 an die 9 ſtelle dieſes Blattes. 2882 Futerh. Smoking Fhantasle-Maske 46/48 Figur, zu verl. Größe 1,68, für 45 ¼ zu 1 22897 entl. zu verk. B365 B 6 Nr. 22, 1. Käſertalerſtr. 7 III. I. 2 Schöne Masken billig zu verkaufen. Adr. in der Geſchſt. 22948 Schöne Masken faſt neu, bill. zu ver⸗ kaufen. 22900 G 7, 9, 3. Stock. Jagt neue Damenmashen preiswert zu verkauf. ſowie brauner Da⸗ menmantel. Anzuſeh. zu 2 elg. Covercbat⸗Koſt. 2 Mäntel, perſchied. Nachmittags⸗Kleidchen (4244), 2 neue Woll⸗ ſchaale, dunkelblauer Seidenmantel ſehr Dill. ee* 2948 Wee 7915 5, part. Fehteke ful. Patte mit Kopfputz billig zu verk. Näh. Meerfeld⸗ ſtraße 84, 2. St. links. bis 4 Uhr.* 9920 B70 N 3, 10, 1 Treppe. u een Haus mit freiwerdender Wirtſchaft, brauereifret, bei 10—15 Mille Anzahlung zu kauſen ge⸗ ſucht. ſchäftsſtenle dieſes Blattes. ſüdg wle nne mit 8 Zimmer, Küche und Bad, Zentral- heizung, zu kaufen geſucht. Ungebote unter W G 21 an die. 20 ſtelle 1 1 Mannung Zimmer mit Zubehör, Lameyſtraße oder 3 ſofort oder ſpäter von prima Mieter eſucht. Angebote unter Velbhalteſtele d. Bl. 2883 Wohn-u. Schlaf zim. mit Küchenben. von jüng. Paar p. 1. 4. zu mieten geſucht. 52868 Gefl. Angebote unt. V M 69 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds Bl. Jüna. berufst. Frlu. ſucht auf 1. 2. 28 gut möpl. Zimmer el. Licht in aut. Hauſe mögl. ſep., Gegend: Luiſenring. B37 Angeb. u U 0 46 an die Geſchäftsſtolle. n mieten pu 70 an die br. leeres Limmer v. kinderl! Ehe. ſof. geſucht. Kann auch Hausmeiſterſt. über⸗ nomm werd. Ang. u. V2 82 an d. Geſchſt. 2894 Geb. alleinſteb.„Dame ſucht ein 52879 ſeeres Zimmer 1. Zentrum d. Stadt. Angeb. u. V T 76 an die Geſchäftsſtelle. Suche p. ſof., da un⸗ gefähr 14täg. Aufent⸗ halt in Mannheim Angebote unter T H 15 an die 0 einf. möbl. Zimmer nur zum Schlafen. Preisangebote u. U J 41 an die Geſchſt. 82816 Möbliertes Zimmer geſucht in der Neckar⸗ ſtadt. Ang m. Preis⸗ angabe erbeten. B875 Geiger, Lenanſtr. 17. Solider Herr ſucht p. Nähe Meßyl. m. Pr. u. U T 51 an die Geſchſt. Jung. techn. Beamter ſucht ver 1. Febr. aut möbl. Zimmer mit Frühſtück in ruh. Lage der Innenſtadt. Angeb. u. V O 71 an die Geſchſt. 52871 Krankenſchweſt. und Maſſeuſe ſucht 2887 L gut mörl. Ammer womögl. mit Bad, o. dementſprechend leere Räume. Nähe Bahn⸗ hof per 15. Februar. Angebote u. I. X 174 2835 lau die Geſchäftsſtelle. ca. 5000 qm bebaut nicht ausgeſchloſſen. Rarisruhe grosses Anwesen mit Lagerräumen, Wohnhaus, Garage, Gleisanſchluß— als Lagerhaus oder Fabrik verwendbar— ſo⸗ fort auf längere Zelt feſt zu vermieten, da verfügbar. Mehrere Einfahrten vorhanden, daher auch Abgabe einzelner Teile für kleinere Betriebe möglich. Ca 228 Anfragen möglichſt mit Angabe über die gewünſchte Größe, Rheinhafen Verkauf unter K. E. 3074 an Ala-Haasenstein& Vogler. Karlsruhe. im Zentrum der Stadt sofort zu vermieten. Angebote unter /) D 9 an die Geschätts- 1255 telle dieses Blattes. 20 but Röhl. Zimmer sofort zu vermieten. ſoll, zu vermieten. lich 6000 4. Angebote Geſchäftsſtelle dieſes Bl des 1 80 Serge an Mieter per 1. M185 an Fimmef als Büro unter Mit⸗ benützung eines Ne⸗ benraumes auf 1. 2. 28 zu vermieten. Näheres 303 A, Za, part.(Büro) obne a um.-Woung. mit Küche u. Speiſe⸗ kammer in gutem Hauſe, Mitte der Stadt per 15. Febr. zu verm. Dringlk.⸗ Schein erforderlich. Tauſchwohnung nicht notwendig. Zuſchrift. erbeten u. W P 20 an die Geſchäftsſtelle. Ned möbl. Ammer zu vermieten. 2854 Gärtnerſtr. 58, II. L 8, 2 in beſter Verkehrslage, (ca. 70 qm), der am 1. 4. 28 umgebaut werden an die e Geſchäftsſtelle dleſes Blattes. Besseres Weinlokal in guter Lage zu vermieten. Nähe Paradeplatz Anfragen unter L V 172 105 Erforder⸗ unter W B 84 an die lattes. 2 Schöne 3 Zim.-Wohnung mit Küche, Manſarde u. Keller, in beſt. Tage nur raſchentſchloſſene Vergütg. der Herſtellungskoſten 1 abzugeben. ie Geſchäftsſtelle d. Bl. Angebote unter 32988 Gut möbl. Zimmer m. Schreibt. a. 1. 2. zu verm. Neckarſtadt, Preis 35 4. 2929 Adr. in der Geſchſt. Schön möhl. Zimmer ſof, zu verm. 2829 Mittelſtraße 18, III. Schmidt. Gut möbl. Zimmer Nähe Schloß, an nur ſol. beſſ. Hrn. p. 1. 2. zu vermieten. 92332 Adr. in der Geſchſt. Schön möbl. Wohn⸗ und e m. Küche an beſſ. Ehep. zu verm. Mittelſtr. 36 2 Tr. rechts. B390 Nchön möbl. Ammer an ſol. Herrn zu ver⸗ mieten.* 2947 Weſpinſtr. 20 2 Tr. 3 Sol. Büroraume und 1 Lagerraum 1 Treppe hoch, in H 1 Nr. 13, gegenüber d. Tageblatt zu verm. Intereſſenten wollen ſich an Liebhold, K Nr. 4. Laden, wenden 297 Broßes Lager mit el. Licht, 2 Büro⸗ räumen. Nähe Neckar⸗ bahnhof, ſofort zu vermieten. Bg8ꝛ Angebote unter IL 2 Nr. 176 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds Bl. Leere U. möhl. Zim. Wohnung. f. Damen Herrn u. Ehep. verm. u. ſucht Schwetzinger⸗ ſtraße 16. Tel. 33340. 22941 Schönes leeres Zim. in gut. Hauſe, 2. St. auf 1. 2. zu verm. Angeb. u. V X 80 an die Geſchſt. 2885 Schön möbliertes Wohn- und Schlafzimmer evtl. auch einzeln m. Klavierbenützung zu vermieten. 2865 T 6. 19. 1 Treppe, am Ring. Schön mb. Amer 8 vermieten p. 1. ſpät. Biendl, Wwe. Lae.⸗Rötterſtr. 9, III. B34 Schön möbzl. Zimmer mit el. Licht v. ſof. zu verm. Näh Verſchaf⸗ feltſtr. 24. 2. St. r. 52778 Gut möbl Zimmer per 1. 2. 1928 zu um. Lenanſtraße 1. 1 Tr. 2880 1 klernadel ohnttnule ler-Wactaron: Fler-Jpaphettl. Griabmaccaronl Die Kraftspeise für qung und Alt 1 Pfund⸗Paket 70 ½% ͤPfund⸗Paket 38 1 Pfund⸗Paket 55 ½ Pfund⸗Paket 30 1 Pfd.⸗Pak. 80 ½Pfd.⸗Pak. 43 3 A artyriakmarraran 2237 8 Mischobst aus neuen Früchten in beſt. Qualität 1 Pfund 83, 78, 88 5% Rabat Pfö.⸗Paket 80 2 Pfd.⸗Paket 43 1 Pfd.⸗Pak. 60 4 ½ Pfd.⸗Pak. 32 auf 1. Febr. zu ver⸗ mieten. Ege. Rötter⸗ ſtraße 65. 4 Tr. ks. *2761 Schön. möbl. Zimmer Nähe Bahnh. u. Tat⸗ terſall zu verm. b. 1. o. 15. 2. Schwetzinger⸗ ſtraße 105 4. St. rechts 82 Einf. möbl. Zimmer an Herrn od. Frl. zu vermieten. Luther⸗ ſtraße 1. 8. St. links. 22828 but möbl. Zimmer (Lindenhof) zu verm. Angeb u. U X 55 an die Geſchſt. 52844 gut möbl. Zimmer an beſſ. Frln. p. 1. 2. zu vermieten. 42864 I 1. 3. 3 Tr. rechts. Hübſch möbliertes Uimmer, Bähe Bahnhof m. el. Licht z. 1. Febr. mögl. an Dauermiet., zu verm. Sch.⸗Lanz⸗ ſtraße 34. 4. Stock r. 12817 Sehr gut möhl. Schlaf-u. Wohnzim. per 1. Febr. evtl. an kinderleſes Ehepaar zu vermieten. 52781 T 4, 16, 3 Treppen. Lindenhof. Gut möbl. Zimmer m. el. Licht an beſſ. Herrn zu ver⸗ mieten. Landteil⸗ ſtraße 6. 1 Tr. rechts. * 2714 Möbliertes Zimmer zu vermiet. bei Kauf⸗ maun, K 3. 14. 1 Tr. am Ring. 22651 In ſchönſter Lage Lindenhofs möbliert. fröl. Zim. el. Licht, per 1. 2. zu vermiet. Eichelsheimerſtr. 17111 22877 Schlafſtelle zu verm. Pflügersgrundſtr. 35, V. Zu erfr. zw. 11 u. 3 Uhr u. nach 6 Uhr. 2950 Fd. möbl. Zimmer zu vermieten. N 4. 4. 3 Treuen links. 22884 4 7 5 5 a. u m 2 n b K mit elektr. Licht u. eigenem Eingang zu vermieten. 52886 Näh, E 6. 8, Laden. Möbliertes Zimmer Nähe Bahnhof, zu vermieten. Keppler⸗ ſtraße 38. 1 Tr. links. 2889 Zimmer (Nähe Börſe), neue Möbel u. neu herger., an Herrn in gt. Stell. ſof, zu verm. Adreſſe in der Geſchſt. Binn Niob. Zimmer Arcen. 19.1 Tr J Fülb. Möbl. Ammer an Herrn zu vermiet. S 0, 4, 3. Stock ks. B395 eeſcverkehr Wer leiht Mark—300.— gegen Möbelſicherheit u. hoh. Zins? Mo⸗ natl. Rückz. Ang. u. W 2 8g an d. Geſchſt. „2895 Ane erbet. unter W U 25 an d. Geſchſt. * 2945 Masken Damen und Herren verleiht und verkauft Hirſchhorn. S 6. 19. 355 8 Masken zu verleihen. 12876 P 2,—5. 8 Treppen. 4 Maskenkostüme billig zu verl. oder zu verkaufen. 13. 19 IV. 5. felt del. 1 Masten zu verl. 9— 5 2 Tr. r. Abf. a fe e neee empfiehlt für außer 9 7 P 3, 10, 4. Stock. 22924 Schnauzer (Salz! u. Pfeffer) entlaufen. 25 a u 5 8 29. ——00 Abzugeben u E N 2 E N 3 W U N s e l Junge, hühſche, gebild. Dame, die ganz allein daſteht in der Welt, wünſcht ſich von Herzen ein Heim, einen lieben Kameraden u. Gatten. Herren im Alter von 30—40 Jahren kommen in Betracht(Witwer nicht ausgeſchloſſen). Zuſchriften unter M B 178 an 1 Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 2885 fleirat Frl. 19., kath.(Ge⸗ ſchäftst.) ang. Erſch., a. gut bürgerl. Fam., mit ſpät. Verm., ſucht da. d. Wege e. charak⸗ tervoll akad. gebild. Herrn o. angeſ. Ge⸗ ſchäftsmann, nicht un⸗ ter 27 J. zwecks ſpät. Heirat kenn. zu lern. Zuſchr. m. Lichtbild u. V8 an die Geſchſt. (Anonym zwecklos.) *2873 Heirat Suche die Bekannt⸗ ſchaft ein. kath. Dame welche Intereſſe für ein Geſchäft hat, nicht über 26., bäusl. er⸗ zogen, guten Charakt. mit etw. Vermögen, ſedoch nicht Bedina., zwecks baldig. Heirat. Diskr. zugeſ. u. verl. Zuſchr. m. Bild unt. UG 39 an d. Geſchſt. Dame, 36., mittl. Größe, erg., häuslich, mit ſch. 2.⸗Wohg., ſucht, da es an paff. Herrenbekanntſchaft fehlt, einen ſol. Herrn kennen zu lernen zw. ſpäterer Heirat. Vorbdoͤg ſich. Stellung. Ernſtgem. Zuſchr. in. Bild erb. u. D W 54 an die Seſchſt. 2841 Bild w. zurückgeſandt HEIRAT Ein langjähr. Ge⸗ ee d. 25. ſein Geſchäft inne hatte, ſucht ſich a dief. Wege eine Geſchäfts⸗ frau, am liebſten eine Frau wo in Geſchäft Einheirat geboten iſt. Bin alleinſteh. und habe keine Kinder. Zuſchr. u U F 38 an die Geſchſt. 2813 B37 Dame, häuslich er⸗ zogen, 26 Jahre, ev., aus Bürgersfamilie, wünſcht mit gebildet. Herrn in ſicher. Stel⸗ lung in Verbindung zu treten zwecks ſypt. Heirat Zuſchriften unter L I Nr. 175 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. ds. Blat⸗ Hollandisdi Wer ert. Unterricht? 2%.3 1 8000 tes erbeten. 22863 4