u ſchließen beabſichtige. 7 Freitag, 27. Januar Bezugspreiſe: In Mannheim u Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,80 ohne Beſtellgeld Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung welle Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R 1,-6, (Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, Schwetzingerſtr 19/20 u. Meerfeldſtraße 13. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Mannheimer Frauenzeitung Abend⸗Ausgab 5 1 Unterhaltungs⸗Beilage Polniſche Juertreibereien gegen Berlin Starkes Mißtrauen in Warſchau wegen Woldemaras Beſuch in Berlin Abwehr von Tendenzmeldungen Berlin, 27. Jan(Von unſerem Berliner Büro.) Der Beſuch des litauiſchen Miniſterpräſidenten Woldemaras und ſeine Verhandlungen mit den amtlichen deutſchen Stel⸗ len in Berlin werden von der Warſchauer Regierung mit äußerſtem Mißtrauen verfolgt. Man iſt es ja gewohnt, daß von Warſchau aus gefliſſentlich die Darſtellung verbreitet wird, daß Deutſchland es ſich angelegen ſein laſſe, eine Bereinigung des Verhältniſſes zwiſchen Polen und Li⸗ tauen nach Kräften zu hintertreiben. Dieſer Taktik entſpricht es, daß die Warſchauer offiziellen Kreiſe den Berliner Aufent⸗ halt Woldemaras zum Anlaß nehmen, um allerhand Tendenz⸗ meldungen in die Welt zu ſetzen. So wird durch polniſche 6 im Auslande die Meldung verbreitet, a Deutſchland mit Litauen einen Freundſchaftsvertrag Wir haben an dieſer Stelle wieder⸗ holt betont, daß davon nicht die Rede ſein kann. Die gegen⸗ wärtigen Verhandlungen mit Woldemaras entſpringen ledig⸗ lich dem Wunſch, einen Schieds vertrag mit Litauen zu⸗ ſtande zu bringen, wie wir ſie vordem mit den verſchiedenſten Staaten bereits abgeſchloſſen haben. Es erſcheint unter ſolchen Umſtänden als eine recht unangebrachte Mühe der polniſchen Regierung, eine Intimität zwiſchen Deutſchland und Litauen zu konſtruieren, die niemals beſtanden hat und die voraus⸗ ſichtlich auch nicht herbeigeführt wird, namentlich ſolange die Verhältniſſe im Memelland immer wieder zu den ſtärkſten Beanſtandungen auf deutſcher Seite Anlaß geben. 5 Vielleicht iſt es kein Zufall, daß zu derſelben Zeit, da man in Berlin mit Herrn Woldemaras an einem Tiſch beiſammen ſitzt, von Warſchau aus der Stand der deutſch⸗pol⸗ niſchen Verhandlungen plötzlich peſſimiſtiſcher be⸗ urteilt wird, als vordem. Hinter ſolchen Stimmungs⸗ bildern, die zur Zeit die Runde auch in der aus⸗ ländiſchen Preſſe machen, verſpürt man nur zu deut⸗ lich den Wunſch, die deutſch⸗litauiſchen Verhandlungen gegen die deutſch⸗polniſchen auszuſpielen. In Berlin wird man ſich durch ſolche Quertreibereien den klaren Blick nicht trüben laſſen. Man verkennt in den Kreiſen der deutſchen Delegation keineswegs die ſehr großen Widerſtände, die einer Einigung entgegenſtehen, namentlich was die Niederlaſſungs⸗ und Va⸗ loriſierungsfrage angeht. Trotzdem iſt man nach wie vor ge⸗ neigt, die Lage als nicht ungünſtig einzuſchätzen. * 3 8 Der Kampf um die Schulvorlage Berlin, 27. Jan.(Von unſerem Berliner Bürv.] Der „ des Reichstags befaßte ſich heute mit der Frage des Schutzes der Simultanſchul⸗ länder. Hier ſollen nach dem Regierungsentwurf die Be⸗ ſtimmungen des Reichsſchulgeſetzes erſt nach einer Schutzfriſt, über deren Dauer allerdings noch keine Einigung erzielt werden konnte, in Kraft treten. Bekanntlich iſt der geſetzliche Charakter der ſächſiſchen Simultanſchule von verſchiedenen Seiten in Frage geſtellt worden. 7 Wie wir erfahren, wird der Vertreter Sachſens im Ausſchuß nochmals mit allem Nachdruck die Auffaſſung ver⸗ treten, daß die ſächſiſche Schulordnung, die unmittelbar nach der politiſchen Umwälzung im November 1918 geſchaffen wurde. durchaus zu Recht beſteht. Die mit Geſetzeskraft be⸗ * ſtätigte Verordnung vom 12. Dezember 1918 beſtimmt näm⸗ lich, daß vom Beginn des Schulgeſetzes 19191920 die Volks⸗ ſchule als allgemeine Volksſchule für alle Kinder des Schul⸗ beskrks ohne Unterſchied des Vermögens und der Religion einzurichten iſt. Von Oſtern 1919 ab habe alſo in Sachſen eine nach Bekenntniſſen nicht getrennte Schule beſtanden. Von dieem Zeitpunkt an wurden auch kgtholiſche Lehrer den Ge⸗ meinſchaftsſchulen zur Erteilung des Unterrichts zugewieſen. Dieſer Tatbeſtand iſt auch durch die bekannte Entſcheidung des Reichsrats vom November 1920 nicht angefochten worden. Ueberdies hatte ſich auch die ſächſiſche Volksſchule ſchon vor dem November 1918 dem Charakter der Gemeinſchaftsſchule ſtark genähert. Das Volksſchulgeſetz vom Jahre 1873 ſah wohl eine Schule vor, die als Bekeuntnisſchule zu bezeichnen war, aber in der Regel wurde die Schule von allen ſchulpflich⸗ tigen Kindern der Schulgemeinde beſucht, ohne daß der Unter⸗ ſchied der Konfeſſion ſich als hindernd erwies. Ene bedeutſame Abſt mmung Ein kurz vor Redaktionsſchluß einlaufendes Telegramm meldet:. l Im Bildungsausſchuß haben die Dinge heute den Ver⸗ lauf genommen, wie er hier verſchiedentlich ſkißgiert worden iſt. Das Zentrum iſt bei der Abſtimmung über den be⸗ rühmten§ 20, der die Beſtimmungen wegen der Simul⸗ tanſchulen enthält. majoriſiert worden. Dagegen hat die Volkspartei mit ihrem Antrag, der die Aufrechterhaltung der Simultanſchule fordert, ſich durchzuſetzen vermocht, da. wie von vornherein anzunehmen war, die Linke, namentlich die Sozialdemokratie, ihm ihre Un erſtützung gewährte. Zuſagen nicht gehalten Das Programm der neuen Danziger Regierung Senatspräſident Dr. Sahm gab am Donnerstag im Danziger Volkstag die offizielle Erklärung der neuen Regie⸗ rung ab. Er betonte, daß auch die neue Regierung auf den vertraglich zugeſicherten Schutz des Völkerbundes rechne. Die Regierung werde bemüht ſein, durch verſöhnliche Verhandlungen in ein gedeihliches Verhältnis zu Polen zu kommen, erwarte aber auch von Polen. daß es die ſtaatliche Selbſtändigkeit und den deutſchen Charakter der freſen Stadt Danzig achte. Die Erhaltung und den Ausbau der zwiſchen dem Deutſchen Reich und der freien Stadt Danzig beſtehenden engſten kulturellen und wirtſchaft⸗ lichen Beziehung ſehe der Senat als ſeine ſelbſtverſtändliche Pflicht an. Die neue Regierung betont, daß ſte Wert darauf lege, an den ſchwebenden deutſch⸗polniſchen Ver⸗ handlungen teilzunehmen, um die lebenswichtigen Intereſſen Danzigs wahren zu können. Der handelspolitiſche Weg nach Rußland ſoll erweitert werden. Innenpolitiſch ſehe die Regierung in erſter Linie den Ausbau und die Erweite⸗ rung des Hafens als notwendig an. Der Senatspräſident kündigte Geſetzentwürfe über die Verkleinerung des Senats und des Volkstages und über daß Selbſtauflöſungsrecht des Volkstages an. Bis Ende 1928 ſoll die Geſamtzahl der Beamten um mindeſtens 800 vermindert werden. General Anzeiger Aus der Welt der Technik Noch immer volniſch⸗litauiſche Differenzen § London, 27. Jan.(Von unſerem Londoner Vertreter.) In politiſchen Kreiſen rechnet man damit, daß die polniſch⸗ likäuiſchen Beziehungen trotz der Bemühungen der Groß⸗ mächte während der letzten Ratstagung wiederum in ein kritiſches Stadium eintreten werden. Dieſe Anſicht gründe ſich auf die Tatſache, daß die Konferenz, die für den 30. Januar in Riga vorgeſehen war, offenbar neuen Schwie⸗ rigkeiten begegnet. Am Mittwoch hat die polniſche Regierung eine neue Note nach Kowno geſandt, in der ſie auf der Abhaltung dieſer Konferenz beſteht und die von Litauen er⸗ hobenen Einwendungen nicht gelten läßt. Die litauiſche Re⸗ gierung ſteht auf dem Standpunkt. daß eine Konferenz zur Zeit nicht möglich iſt, da die Polen ihre in Genf gegebenen n haben.. 8 i 8 Ein endgültiges Reſultat über das Schickſal der Schul⸗ vorlage bedeutet dieſe Abſtimmung noch nicht. Es werden, nachdem heute die erſte Leſung im Ausſchuß beendet wurde, nunmehr die angekündigten Bemühungen zur Herbeiführung eines Kompromiſſes über den 8 20 angeſponnen werden. Die Ausſicht einer Einigung iſt ſo gering wie nur möglich. Daß man ſie überhaupt verſucht, entſpringt wohl dem Wunſch, die Koalition nicht zu einem den Regierungsparteien unpaſ⸗ ſenden Zeitpunkt auseinanderfallen zu laſſen. Regierungskoalition und Splitterparteien 579 Berlin, 27. Jan.(Von unſ. Berliner Büro.) In einigen Blättern werden lebhafte Angriffe gegen Herrn v. Keudell gerichtet, weil er zur Beſprechung über die Frage der Splitter⸗ parteien zunächſt die Regierungsparteien hinzugezogen hätte. ſtatt wie anfangs vorgeſehen war. alle aroßen Reichstags⸗ fraktionen gemeinſam. Wir gehören gewiß nicht zu den Ver⸗ ehrern der vom derzeitigen Reichsinnenminiſter beliebten poli⸗ tiſchen Taktik, diesmal indes ſind wir geneiat, ihm recht zu aeben. Ausnahmsweiſe iſt gegen ſein Vorgehen in dieſer Frage nichts einzuwenden. Will man überhaupt hier zum Ziele kom⸗ men, ſo hat es keinen Sinn, das Problem gleich von Anfang an in einem großen Gremium zu verhandeln. vielmehr wird vor allem die Einigungin der Koalition ſicherzuſtellen ſein. Es iſt nämlich durchaus nicht ſo. daß die Intereſſen der Koalitionsparteien in dieſen Stücken, wie die Kaufleute ſagen, konform gehen. Schon die Deutſche Volkspartei muß hier ihre beſonderen Wünſche und Anliegen haben. Die Deutſche Volks⸗ partei iſt genau wie ihre Vorgängerin die alte Nationalliberale Partei, ſo ziemlich über alle Gaue des Reiches zerſtreut, ſie be⸗ kommt ihre meiſten Kandidaten durch die Reichsliſte. Man wird alſo bei dem Geſetz gegen die Splitterpartetien keine Be⸗ ſtimmungen faſſen dürfen, die die Volkspartei mittreffen. Mit⸗ hin werden, bevor man weitergeht. die Koalitionsvarteien einig ſein müſſen: das iſt ohnehin allgemach ein ſeltener Anblick ge⸗ worden.. Auch in der Frage des deutſch⸗volniſchen Handelsvertrags gehen die Stimmungen und Meinungen innerhalb der Koali⸗ tlon bunt durcheinander. v. Prittwitz in Waſhington — Waſhington, 26. Jan. Der neue deutſche Botſchafter v. Prittwitz und Gaffron traf geſtern hier ein. Er wurde von den Mitgliedern der deutſchen Botſchaft am Bahn⸗ hof empfangen. Herr v. Prittwitz wird in den nächſten Tagen dem Staatsdepartement ſein Beglaubigungsſchreiben über⸗ reichen. a Preis 10 Pfennig 25 1928— Nr. 46 Anzeigenpreiſe gach Tarif, bei Vorauszah ung e einſp⸗ Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗Pf. Reklamen 34.-M. Kollektio⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte lusgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Demaskierung des Reichsbanners Hinaus mit Altſozialiſten, Zentrum und Demokraten! Der altſozialiſtiſche Dresdener„Volksſtaat“ veröffentlichte dieſer Tage ein ſenſationelles Rundſchreiben des Bundes⸗ vorſtandes des Reichsbauners. Dieſes Rundſchreiben iſt vom 14. Januar 1928 datiert und von Hörſing unterzeichnet. Es richtet ſich an ſämtliche Gauvorſtände. Aus ſeinem Wortlaut iſt folgendes wiedergegeben; „Mit Beſchluß vom 10. Juni 1926 haben wir die„Alte Sozialdemokratiſche Partei Sachſens“ als republikaniſche Par⸗ tei im Sinne des§ 11 unſeres Bundesſtatuts, anerkannt. Wir gingen dabei von der Auffaſſung aus, daß der Beſtand dieſer Partei nur ein vorübergehender ſein würde und wurden darin beſtärkt durch den Beſchluß dieſer Partei, die ſich das Heidel⸗ herger Programm der Sozialdemokratiſchen Partei Deutſch⸗ lands zu eigen machte. Unſere Vorausſetzungen haben ſich je⸗ doch nicht erfüllt. Es ſind im Gegenteil Handlungen der A. S. P. S. zu verzeichnen, die uns zwingen, unſere damaligen Vorausſetzungen als irrig feſtzuſtellen. Auf ihrem letzten Parteitag hat die A. S. P. S. beſchloſſen, ihren Namen zu än⸗ dern und ſich„Alte Sozialdemokratiſche Partei Deutſchlands 5 zu nennen. Damit drückt ſie ihren Willen aus, den Konflikts⸗ ſtoff, der durch ihre Gründung im Freiſtaat Sachſen entſtan⸗ den iſt, auf das Reich zu übertragen und der ſtärkſten repu⸗ blikaniſchen Partei Deutſchlands, der Sozialdemokra⸗ tiſchen Partei, den offenen Kampf anzuſagen. Sie würde in dieſem Kampfe die moraliſche Unterſtützung des Reichsbanner erfahren, wenn wir der Namensänderung unter Ausdehnung des Betätigungsgebietes der A. S. P. D. gleich⸗ gültig gegenüberſtänden und dieſe Partei ſogar durch den Be⸗ ſchluß vom 10. Juni 1926 in ihrem Kampfe gegen die deutſche Sozialdemokratie im gewiſſen Sinne legitimierten. Es kommt hinzu, daß das Zentralorgan der A. S. P. D.„Der Volksſtaat“, unter der Leitung ſeines Chefredakteurs Niekiſch Artikel bringt, die mit der vom Reichsbanner vertretenen republika⸗ niſchen demokratiſchen Tendenz nicht zu vereinbaren find. Die offen nationalſozialiſtiſchen Tendenzen, die insbeſondere von dem bekannten Schriftleiter Niekiſch in ſeiner Zeitſchrift„Der Widerſtand“ vertreten und die durch die Agitatoren der A. S. P. D. in ihrem Kampfe gegen die Sozialdemokratiſche Par⸗ tet Deutſchlands verfochten werden, ſo daß ſie ſich die An⸗ erkennung des Stahlhelms in uneingeſchränktem Maße ere worben haben, ſind durch das Auftreten in verſchiedenen Ver⸗ N ſammlungen der Umgegend Berlins worden. 0 0 5 Wir, der Bundesvorſtand, ſind deshalb gezwungen, un⸗ ſeren Beſchluß vom 10. Juni 1926 aufzuheben. Die A. S. P. D. iſt keine Partei, die die Vorausſetzungen fiir die Mitgliedſchaft zum Reichsbanner nach 8 11 unſerer Satzungen in ſich trägt. Es muß deshalb überall geprüft werden, inwieweit Mitglieder der A. S. P. D. ſich heute noch als wirkliche Republikaner und Demokraten im Gegenſatz zu jenem Parteibeſchluß und den nationalſozialiſtiſchen Ten⸗ denzen der Niekiſch und Genoſſen fühlen und betätigen. Un⸗ ſeres Erachtens kann das nur durch die Ablehnung der oben geſchilderten nationalſozialiſtiſchen und den Kampf in die republikaniſchen Parteien tragenden Tendenzen erfolgen. Da⸗ von hängt es ab, ob ſie ferner als Mitglieder im Reichs⸗ banner anerkannt werden können. Wir bedauern außer⸗ ordentlich, daß wir zu dieſem Beſchluß durch die A. S. P. D. ge⸗ zwungen werden. Ketzerriecheret liegt uns fern. Da wir aber gezwungen ſind, Klarheit zu ſchaffen, ſprechen wir die Hoffnung aus, daß die Kameraden der A. S. P.., die doch frü⸗ her mit den Kameraden der S. P. D in einer Partei vereinigt waren und die es mit der republikaniſchen Bewegung ernſt nehmen, dafür Sorge tragen, daß ihre Rückkehr zur ſozial⸗ demokratiſchen Partei Deutſchlands ſobald als möglich er⸗ olgt.“ f Durchaus zutreffend wird dieſes Rundſchreiben vom alt⸗ ſoztaliſtiſchen„Volksſtaat“ folgendermaßen kommentiert: „Seinem inneren Geiſte und den Abſichten ſeines Ur⸗ ſyrungs nach müßte das Reichsbanner ſich ſchützend vor die AS stellen. Staatspolitiſche Erwägungen hatten zu ſeiner Gründung geführt, indem es Zentrum, Demokraten und So⸗ erſt kürzlich bewieſen zialdemokraten in einer Organiſation zu vereinigen ſuchte, hätte es allen einſeitigen klaſſenkämpferiſchen Beſtrebungen abſagen müſſen. Lange Zeit ſchien es auch, als ob das Reichs⸗ banner an dieſer Linie feſthalten wolle. In dem Maße freilich, in dem in der Sozialdemokratiſchen Partei wieder der Ra di⸗ kalis mus obenauf kam, wurde die Haltung des Reichs⸗ banners mehr und mehr ſchwankend. Beſtrebungen aten auf, das Reichsbaftner zu einer au s ſchließlichen Haus⸗ truppe der Sohialdemokratiſchen Partei zu machen. Längere Zeit hindurch wahrte man noch den Schein. Jetzt hält man es offenbar nicht mehr für nötig, ſich weiterhin zu demaskieren. Ein volles Eingeſtändnis liegt in dem Rundſchreiben des Bundesvorſtandes vor. Durch den Be⸗ ſchluß des Bundes vorſtandes ſollen alſo die Altſozialiſten ver⸗ 2. Sette. Nr. 40 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 27. Januar 1928 5 anlaßt werden, wiederum zur Sozialdemokratiſchen Partei Deutſchlands zurückzukehren. Als Wer be⸗ und Schutz ⸗ truppe der SPD. betätigt ſich das Reichsbanner: hier liegt das offene Eingeſtändnis. So unumwunden Hat das Reichsbanner das noch niemals eingeräumt. Wir ſind überaus erſtaunt, den Bundesvorſtand ſo fügſam dem Parteivorſtand der SPD. gegenüber zu ſehen. Was ſoll jetzt, um nur einen Geſichtspunkt hervorzuheben, mit dem Zentrum geſchehen? Das Zentrum iſt nur eine„Ver⸗ faſſungspartei“, ſein Parteivorſitzender erklärte ausdrücklich, es betrachte ſich nicht als republikaniſche Partei. Drohend ſchwebt der§ 11 über ihm; ſchließlich kann man es doch nicht eſſer behandeln, als man die durchaus eindeutige republika⸗ niſche AS p. behandelt hat. Es wird aber wohl aus ſich heraus nach dieſem Beſchluß des Bundesvorſtandes zu ernſtlichen und kolgenſchweren Erwägungen gezwungen ſein. Das Reichs⸗ Banner ſtößt, wie ſein Rundſchreiben ſagt, alle Parteien Zur f ck, die jenſeits der Sozſalde mokratie ſtehen. Sieht doch der Bundesvorſtand allein ſchon in dem Beſchluß der ASP., ſich über Deutſchland auszudehnen, einen Beweis antirepublikaniſcher Geſinnung. Kaum iſt anzunehmen, das Zentrum werde der neuen Regel des Bundesvorſtandes ge⸗ mäß ſeine ſelbſtändige Parteiexiſtenz zugunſten der Sozial⸗ demokratie aufgeben. Wird es infolgedeſſen nicht auch bald ſeine Straße ziehen müſſen? Der Bundesvorſtand möchte wohl glauben, eine hohe Karte auszuſpielen, als er ſein Entweder⸗Oder ausſprach: Entweder Rückkehr zur Sozialbemokratie oder Verluſt der Mitgliedſchaft im Reichsbanner. Er wird erfahren müſſen, daß dieſer ſchäbige Zutreiberdienſt, den er für die SPD. leiſtet, das politiſche Anſehen des Reichsbanners, deſſen moxaliſche Grundlagen und ſeine Exiſtenz als einer der Re⸗ publik förderlichen Organiſationen ſelbſt zerſtört. Solange das Reichsbanner als überparteiiſcher Bund galt, hatte es Ge⸗ wicht. Als ſozialdemokratiſche Parteiangelegenheit wird es nicht einmal mehr die Bedeutung haben, die der Geſamt⸗ erſcheinung der Sozialdemokratiſchen Partei zukommt, Die Ap. bekennt ſich zum Staatsgedanken und wird weiterhin aufrecht und ſelbſtſicher ihren Weg gehen. Sie weiß, es iſt ein ſchwerer Weg. Daß dieſem Weg des kepublikaniſchen Staatsgefühles und der republikaniſchen Staatsgeſinnung die Zukunft gehört: das beſtätigt mittelbar auch das Rundſchreiben des Bundesvorſtandes. Es iſt die Kraft der Idee, deren Trägerin die ASP., die man fürchtet. Mit einer unſagbar dilettantiſchen Borniertheit möchte man dieſe Idee raſch totſchlagen. Es wird nicht gelingen, wirklich und wahrhaftig nicht!“ Wie richtig der„Volksſtaat“ das Reichsbanner charak⸗ zeriſiert hat, zeigt die weitere Entwicklung der Angelegenheit. Am letzten Sonntag hat in Zwickau eine Generalverſamm⸗ Lung des Reichsbanners ſtattgefunden, wo der Reichsbanner⸗ mann Gebhardt als Vertreter des Bundes vorſtandes Grüße überbrachte und nach dem radikalſozialiſtiſchen„Sächſiſchen Volksblatt“ u. a. ausführte:„In Sachſen werde es hoffent⸗ lich bald möglich ſein, daß die Arbeiterſchaft aus eigener Kraft die Regierung übernehmen könne. Alle Welt ſei überzeugt, daß die Sozialdemokratie bei der Wahl einen ſtarken Erfolg erzielen würde.“ Der Gauvorſitzende Krippner hat nach demſelben Blatt in ſeinem Geſchäftsbericht u. a, aus⸗ geführt:„Die Stellung des Reichsbanners ſei bei den Wah⸗ len klar gegeben: Stärkung der republikaniſchen Parteſen! Das Zentrum komme für ſie nicht in Frage. Auch die Unterſtützung der Demokraten für das Reichsbanner ſei nur gering, deshalb werde die SPD. als ſtärkſte Reichs⸗ Hannerpartei auch die kräftigſte Unterſtützung erhalten. Eine ſchwarzrotgoldne Wahlparole kommt bei dieſen Wahlen nicht eee, 8 Man wird dieſen Bericht des radikalſozialiſtiſchen Blat⸗ tes als unanfechtbar gelten laſſen müſſen. Die von verſchie⸗ denen Zeitungen aufgeworfene Frage, ob nunmehr die Zen⸗ trumsleute und Demokraten weiter dem Reichs⸗ banner angehören können, iſt von den beiden führenden ſächſiſchen ſozialdemokratiſchen Zeitungen, der„Chemnitzer Volksſtimme“ und dem„Zwickauer Volksblatt“ in⸗wiſchen unumwunden dahin beantwortet worden, daß nun guch Zentrumsleute und Demokraten aus dem Reichs⸗ banner fliegen müſſen. Demnach kommt alſo für das ſächſiſche Reichsbanner bei den Reichstagswahlen nur noch eine rote Wahlparole in Frage. In Baden ſtellt ſich der demokratiſche Unterrichts⸗ miniſter Leers auf die Tribüne des Landtags und ver⸗ kündet, daß das Reichsbanner„unvolitiſch“ ſei und dem 9 5 1015 Vaterlandes“ diene.„Dies Kind, kein Engel ſt ſo rein * Hausarreſt in Polen. Nach einem Beſchluß des polnl⸗ ſchen Miniſterrats 25 künftig im polniſchen Strafrecht als neue Strafart der Hausarreſt in der eigenen Wohnung eingeführt werden. 2 rr während des Das Gericht kommt auf Grund der zweiten Beweisaufnahme in Rom führt. Der neue Luftfahrt⸗Etat Berlin, 27. Januar. Der Haushalt für Luftfahrt 1928 weiſt gegenüber dem Vor⸗ jahre eine Verſchiebung der Summen innerhalb der Einzel⸗ heiten auf und zwar ſind die meiſten Poſten gekürzt worden, weil man im Reichsverkehrsminiſterium glaubt, das Haupt⸗ gewicht auf die techniſche Weiterbildung der Flugzeuge, Mo⸗ tore und ſonſtigen Luftfahrtgeräte, alſo auf die induſtrielle Entwicklung legen zu müſſen. Infolgedeſſen iſt der hierfür beſtimmte Fonds auf insgeſamt 19,5 Millionen Mark erhöht worden. Die Mittel ſtehen in keinem Verhältnis zu den ge⸗ waltigen Inveſtierungen des Auslandes. Jedenfalls wird man in Zukunft den größten Wert namentlich auch auf den Motorenbau legen. In der Frage der Verlegung der Ver⸗ ([Von unſerem Berliner Büro.) d ſuchsanſtalt ſteht die Entſcheidung noch immer aus. Man nimmt an daß die Bemühungen der maßgebenden Stellen, die Verſuchsanſtalt in Berlin zu belaſſen, nur noch wenig Ausſichten haben. Dagegen gewinnen die ausgearbeiteten Projekte, an der Spitze das Stuttgarter, immer mehr an aktueller Bedeutung. Die Wahl des Ortes iſt um deswillen wichtig, weil erſt dann, wenn ſie getroffen iſt, man kalkulieren wird können, welche Mittel für den unerläßlichen Ausbau der Verſuchs⸗ anſtalt gebraucht werden müſſen. Bis jetzt iſt die erſte Rate in Höhe von zwei Millionen Mark angefordert worden. Die Ausſichten eines regelmäßigen Verkehrs mit Nordamerika werden im Reiſchsverkehrsminiſterium ſkeptiſch beurteilt. Man iſt der Anſicht, daß nach dem gegen⸗ gedacht werden kann. Dagegen wird man ſich bemühen, den Verkehr nach den ſüdamerikaniſchen Staaten aus⸗ zubauen, wobei man einer ſtarken Konkurrenz der franzö⸗ ſiſchen Linien Rechnung zu tragen haben wird. it 25 Amiata in Toscana verſpürt. wärtigen Stand der Technik an einen ſolchen Verkehr nicht 5 Beſuch in Plötzenſeer Gefängnis 1 Berlin, 27. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.] Aus einer Aeußerung des vpreußiſchen Juſtizminiſters geſtern im Hauptausſchuß darf man ſchließen. daß die Begnadigung des im Fememordprozeß zum Tode verurteilten Oberleutnant Schulz mit Sicherheit zu erwarten iſt. Ein Milarbeiter der „Deutſchen Zeitung“ hatte Schulz, der bereits 35 Monate in Unterſuchungshaft verbracht hat, dieſer Tage in Plötzenſee be⸗ ſucht. Er ſtellte feſt, daß Schulz zwar nicht in einer ſogenann⸗ ten Mörderzelle untergebracht iſt. aber doch in einer von den Zellen, in denen man die Schwerverbrecher in Gewahrſam hält. Schulz der z. Zt. krank darniederliegt, erzäßlte. daß er an ſei⸗ nem Wiederaufnahmeantrag arbeite. Im übrigen äußerte er ſich ſehr unwillig über die ſogenannten Ehrenmän⸗ ner. Er wies damit offenbar auf die Treuloſigkeit derer Fin, die als die eigentlichen geiſtigen Inſpiratoren die Hand im Spiele hatten. Der Bericht ſchließt mit der Forderung: Heraus mit Schulz aus dem Zuchthaus. Das Arteil im Kutis kerprozeß Das zweite Urteil im Kutisker⸗Prozeß iſt nun, nachdem Angeklagte Jwan Kutisker im vergangenen Jahre Prozeſſes verſtarb, fertiggeſtellt worden. der zu dem Schluß, daß Kutisker weſentlich milder und zwar nur mit Gefängnis beſtraft worden wäre, wenn er das Urteil erlebt hätte. Einen ſehr weſentlichen Milderungs⸗ grund erblickt das Gericht im Verhalten der früheren Staats⸗ bankdirektoren Rühe und Hellwig, die es Kutisker allzu leicht gemacht hätten, ſeine Schwindeleien auszuführen. Weiterhin ſei Kutisker zugute zu halten, daß er von einer grundſätzlich falſchen Spekulation ausgegangen ſei, indem er an einen ſchnellen Verfall der Rentenmark glaubte, der es 2 5 1 hätte, ſeine Schulden bei der Seehandlung zu decken. N Auch die beiden andern Angeklagten ſind im zweiten Urteil beſſer weggekommen. Der angeklagte Kaufmann Grieger, der frühere Direktor der mechaniſchen Treib⸗ riemenfabrik in Tempelhof, wurde freigeſprochen, während der älteſte Sohn Kutiskers, Alexander Kutltsker, anſtatt ſechs nur drei Monate Gefängnis erhielt. Die italteniſch ungariſche Waffenaffäre S London, 27. Jan.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die„Times“ erfahren, daß der Proteſt der kleinen Entente wegen der italieniſch⸗ungariſchen Waffenaffäre bereits in Genf eingetroffen iſt, aber dem Völkerbundsſekretariat noch nicht formell übergeben worden ſei. Es ſcheint, daß Prag und Belgrad ſich dafür einſetzen, daß das Memorandum un⸗ erzüglich überreicht wird daß jedoch Rumänien für eine Ver⸗ zögerung eintritt. Die„Times“ glauben zu wiſſen, daß die rumäniſche Regierung den Ausgang der Beſprechungen ab⸗ warten möchte, die zur Zeit der Außenminiſter T 2— Neue Großtaten deutſcher Forſchung Die Pläne der Notgemeinſchaft der deutſchen Wiſſenſchaft . Die Notgemeinſchaft ber deutſchen Wiſſenſchaft iſt augen⸗ blicklich mit einer Reihe größerer Aktionen äuf mannigfachen Gebieten wiſſenſchaftlichek Forſchung beſchäftigt. Zu den wiſſenſchaftlich bebeutungsvollſten Arbeiten, die ſie gegan⸗ wärtig einleitet, gehört die Tätigkeit der Kommiſſion für Ge⸗ meinſchaftsarbeit auf dem Gebiete der Metallforſchung. die unter der Leitung von Univerſitätsprofeſſor Dr. Schenk in Münſter eben begonnen hat. Es handelt ſich hier um For⸗ ſchungen über das Weſen der metalliſchen Zuſtände, der Plaſti⸗ zität und über ähnliche Probleme, die nicht nur für die Wiſſenſchalt, ſondern, vielleicht mehr noch für die metallyerar⸗ beltende Induſtrie außerordentliche Entwickelungsmöglich⸗ keſten bielen. Vielleicht wird es möglich ſein, über das Er⸗ ebnis dieſer Arbeiten, an denen das Kajſer⸗Wilhelms⸗ nſtitut für Eiſenforſchung maßgebend beteiligt iſt, chon in naher Zukunft konkrete Angaben zu machen. Eine zweite wiſſenſchaftliche Arbeit zgemeinſchaft die jetzt Ebenfalls in die Oeffentlichkeit zu treten heabſichtigt, iſt dle Kommiſſion für ernährungsphyſtologiſche For⸗ chungen, die ſich mit der Ernährungsphyſtologte flanzen, mit den Fragen der Bodendüng und anderen Problemen beſchäftigt, die für die Entwicklung der deutſchen Landwirtſchaft von heute noch kaum zu er⸗ meſſender Bedeutung ſein können. Die Kommiſſion, die unter der Leitung von Univerſitätsprofeſſor Benecke, ebenfalls aus Münſter, arbeitet, und der eine Reihe führender Inſti⸗ tute, wie die botaniſchen Inſtitute in Bonn und Erlangen, . ſind, unterſucht ſämtliche Grundfragen der Ec⸗ ni nährungsphyſtologie und alle, im gegenwärtigen Zeitpunkt r Denlſchland beſonders wichtigen Möglichkeiten zur Ver⸗ Hheſſerung der Bodenbedingungen und zur wiſſenſchaftlich⸗ ratlonellen Förderung des Wachstums der Nutzpflanzen. nnen, r rhexeitunge der 8 ung, des Wachs⸗ zums ſelbſt, der Zucht von Getreideſarten und Nutzpflanzen Unverzagt vom Muſeum für Völkerkunde, der weit über den ruſſiſchen Stellen unternommen werden. Deutf den die Vorbereitungen von Profeſſor 5 Heidelberg geleitet. Gemeinſam mit der ruſſiſchen Akademie der Wiſſenſchaften iſt auch eine Expedition ins Alai⸗ Gebiet geplant, an die Grenze von Sibirien und Tibet, Dieſe Exgedition ſoll einen ſehr großen Kreis von Teilnehmern umfaſſen. Sie ſoll Gelegenheit zu grundlegenden meteorolo⸗ giſchen Studien bieten, von denen man ſich eine wertvolle Bereicherung der allgemeinen meteorologiſchen Kenntniſſe herſpricht. Gleichzeitig ſollen in diſeem beinahe unerforſchten Land von anderen Gruppen von Expeditionsteilnehmern Harden biſche und ſprachwiſſenſchaftliche Probleme erforſcht werden. Natürlich gilt das hauptſächlichſte Intereſſe der Not⸗ gemeinſchaft den wiſſenſchaſtlichen Problemen unſerer Helmat ſelber. Hier ſollen zunächſt die Ausgrabungen in Trier fertiggeſtellt werden. Wo gegenwärtig das neue Realgymnaſium von Trier gebaut wird, iſt jetzt ſchon in den Ausgrabungsarbeiten der Grundriß eines großen Gebäudes aus der Römerzeti zu erkennen. Kein Zweifel, daß hier ein nollſtändiger Tempelhezirk und ein Praetorium freigelegt wird, und daß dieſe Grabungen daher für die Kenntnis der ganzen römiſchen Kultur in Weſtdeutſchland von beſonderer Bedeutung ſein werden. Die Ausgrabungen, die Profeſſor Löſchke⸗Trier leitet, nähern ſich ihrem Abſchluß. Aehnliche Arbeiten hat eine Arbeitsgemeinſchaft in Oſt⸗ deutſchland in Angriff genommen, die die vor⸗ und früh⸗ geſchichtlichen Wall⸗ und Wehranlagen Oſtelbiens e will. Der Geſchäftsführer dieſer Arbeftsgemeinſchaft, Prof. Kreis ſeiner Fachgenoſſen hinaus durch ſeine Freilegung des hiſtoriſchen Burggrabens in Loſſow bei Frankfurt a. d. O. de⸗ kannt wurde, iſt überzeugt, auch bei dieſer neuen Arbeit zu wertvollen Erkenntniſſen der frühmittelalterlichen Beſteb⸗ lungsverhältniſſe Nordoſtdeutſchlands zu gelangen, deren Er⸗ gebniſſe freilich erſt in längerer Zeit der Oeffentlichkeit de⸗ kanntgegehen werden können. Von höchſter nationaler Bedeutung iſt ſchließlich ber Plan, auf dem Gebiete der Phyſiologie der Leilbes⸗ itbungen ebenfalls eine Arbeitsgemeinſchaft ins Leben zu rufen. die Forſchungsarbeit über die Frage der körperlichen Ertüchtigung leiſten ſoll. Die Gelehrten heben hervor, daß ſopviel auch auf dieſem Gebiet bereits gearbeitet wurde, manche der wichtigſten Grundfragen noch immer ungeklärt ind. Eine derartige Gemeinſchaftsarbeit kann außerordent⸗ lich wertvolle Ergeßniſſe zeitigen, die der Jugend Deutſch⸗ lands in höchſtem Maße zugute kommen werben. itulesceu„Gertrud“ Schiller hat auf jenen Vietor Hugo geführt wurde, unter verſchiedenen Geſichtspunk⸗ —.. Vom panamerikaniſchen Kongreß Die lateinamerikaniſchen Vorſtöße gegen die Ver⸗ einigten Staaten machen ſich in Habanna immer ver⸗ nehmbarer geltend. Jetzt hat auch Mexiko den Antrag Ar⸗ gentiniens auf Abbau der Hochſchutzzölle im inneramerika⸗ niſchen Handel ſehr entſchieden unterſtützt, nachdem bereits Peru für den argentiniſchen Antrag eingetreten war. Der mexikaniſche Delegationsvertreter ſprach ferner ſein Be⸗ dauern darüber aus, daß die„fundamentalen wichtigſten Probleme“ der neuen Welt nicht auf der Tagesordnung des Kongreſſes ſtünden. Es ſei durchaus möglich, daß der pan⸗ amerikaniſche Kongreß Erfolg haben werde. ſolange die Pro⸗ bleme der Beziehungen zwiſchen den einzelnen panamerikani⸗ ſchen Ländern nicht ausgiebig erörtert würden. Im übrigen hat der argentiniſche Botſchafter in Waſhing⸗ ton und Führer der Delegation in Habanna, Pueyrredon, der, nebenbei bemerkt, als der kommende Präſident Argen⸗ tiniens anzuſprechen ſein dürfte, nochmals ausdrücklich ange⸗ kündigt, daß die argentiniſche Delegation kein Abkommen be⸗ treffs der Reorganiſation der panamerikaniſchen Union unter⸗ zeichnen werde, in dem nicht Mittel und Wege zur Minde⸗ rung oder Abſchaffung der Hochſchutzzölle im inneramerikani⸗ ſchen Handel enthalten ſein würden. Erdbeben und Vulkanausbrüche Ein heftiges Erdbeben wurde in der Nähe des Monte Mehrere Häuſer wurden be⸗ ſchädigt. Heftige Eruptionen des in der öſtlichen Küſte von Kamtſchatka gelegenen Vulkans Schewelfutſch verſetz⸗ ten die Bewohner der benachbarten Siedlungen in Angſt und Schrecken. Ein Erdbeben ungewöhnlichen Ausmaßes richtete in einem großen Teil des merikaniſchen Staates Caraca erheb⸗ lichen Sachſchaden an. Die Erdſtöße riefen unter der Bepöl⸗ kerung eine Panik hervor. Eine Meldung, daß der ſchwere Ausbruch des Vulkans Krakatabo in der Sunda⸗Straße zur Bildung einer neuen Innſel im Kraterſee geführt hat, beſtätigt ſich. Als ſich geſtern nachmittag gegen 4 Uhr die Eruption legte, wurde ein⸗ wandfrei feſtgeſtellt, daß an der Stelle, wo Ende Auguſt 1883 het dem damaligen Ausbruch dieſes Vulkans die Inſel Kra⸗ katab im Meere verſchwand, ſich wieder eine neue Inſel ge⸗ bildet hat. Letzte Meldungen Heidelberger Chronik kr. Heidelberg, 27. Jan.(Eigener Bericht.) Im Kohlen lager der Heidelberger Malzfabrik wurde heute früh 5 Uhr von einem gegenüberwohnenden Angeſtellten Feuer be⸗ merkt, das vermutlich dadurch entſtanden iſt, daß geſtern abend beim Ausleeren von Aſche aus der Feuerung glühende Aſcheteile auf den Boden gefallen ſind und einen Brikett⸗ haufen entzündeten. Die Feuerwehr war einige Stunden an der Brandſtelle. Da nur die Fenſter im Erdgeſchoß ver⸗ kohlten und die ſtarken Mauern des Lagers dem Umſich⸗ greifen des Feuers Einhalt geboten, iſt nur ein Gebäude⸗ und Sachſchoden von 1800/ entſtanden, der durch Verſiche⸗ rung gedeckt iſt. Die Gießener Funker freigelaſſen — Gießen, 27. Jan. Nach Abſchluß der Unterſuchung in der Angelegenheit der Verhaftung der fünf Reichswebrfunker iſt geſtern die Freilaſſung erfolgt. da ſich nach einer Mitteilung des Reichswehrbataillons Gießen die Haltloſigkeit des Ver⸗ dachtes herausgeſtellt hat. 5 Gemeindliche Leichenbeſtattung in Leipzig — Leipzig, 27. Jan. Gegen die Stimmen der Bürgerlichen beſchloß das Leipziger Stadtparlament die Einführung der kommunalen Totenbeſtattung. Praktiſch wirkſam werden dürfte dieſer Beſchluß aher erſt, wenn die Einführung für die Stadt wirtſchaftlich tragbar geworden ſein wird. Typhus in Hagen — Hagen, 27. Jan. 20 Typhusfälle ſind in den letzten Tagen hier feſtgeſtellt worden. Es handelt ſich um ziemlich ſchwere Erkrankungen. Ueber die Urſache iſt man ſich noch nicht im Klaren. Von den Erkrankten ſtar ben bisher drei. 5 5 Deutſcher Dampfer geſunken Lübeck. 27. Jan. Nach einem aus Kopenhagen hier ein⸗ getroffenen Funkſpruch iſt in der Nähe des Feuerſchiffes von Adlergrund ſüdweſtlich nan Bornholm der deutſche Dampfer mit 14 Mann Beſatzung unkerge⸗ 2 3 unſt und Wiſſenſchaft O. Schillers Einfluß auf Frankreich. Eine gelehrte Ar⸗ beit, die zwei Bände und mehr als 1300 eng bedruckte Seiten umfaßt, iſt jezt in Frankreich über den Einfluß Schillers auf die franzöſiſche Romantik erſchienen. Der Verfaſſer Ed⸗ mond Eggli, der die enge Beziehung zwiſchen deutſcher und franzöſiſcher Literatur vor einem Jahrhundert an dieſem Bei⸗ ſpiel darlegt, hat ein gewaltiges Material zuſammengebracht und den Gegenſtand erſchöpfend behandelt. Bisher hat die kranzöſiſche Literaturgeſchichte ſich mehr mit dem Einfluß Goethes auf ihr nationales Schrifttum beſchäftigt, ſo in der meiſterhaften Studie Prof. Baldenſpergers. Aber der Ein⸗ fluß Schillers iſt zunächſt viel größer gewefen, wenn er auch nicht ſo weite Perſpektiven eröffnet und ſo in die Tiefe geht. Schillers„Käuber“ erſchienen den Franzoſen geradezu als das ideale Revolutionsdrama; ſie wurden 1792 in Paris mit ungeheurem Erfolg aufgeführt. Als Dichter der Räuber er⸗ hielt Schiller das Ehrenbürgerrecht, das damals 16 Auslän⸗ dern von der franzöſiſchen Geſetzgebung zuerkannt wurde. Kreis romantiſcher Dichter, der von ten gewirkt. In erſter Linie als Dramatiker, dann aber auth als Kritiker und Philoſoph. Beſonders„Maria Stuart“, „Don Carlos“ und die„Jungfrau von Orleans“ wurden im⸗ mer wieder nachgeahmt. Die tieferen Gründe für den dau n⸗ den und ſtarken Einfluß Schillers auf die romaniſchen Völker faßt Eggli in den Worten zuſammen:„Schiller verband zwei Tendenzen, die durch die ganze Entwicklung der modernen Gedankenwelt hindurchgehen: einerſeits das antike Ideal har⸗ moniſcher Schönheit und andererſeits das moderne Ideal ſitt⸗ licher Vervollkommnung, gegründet auf den Ideen der Ge⸗ rechtigkeit und Brüderlichkeit.“ Der Kunſtausverkanf der bſterreichiſchen Klöſter. Neben dem weltberühmten Kunſtbeſitz der von den Habsburgern her⸗ ſtammt und in den Wiener Muſeen und Bibliotheken ſo prunk⸗ voll zur Schau geſtellt iſt, hat Oeſterreich noch einen zweiten Kunſtſchatz in ſeinen Klöſtern, die durch lange Jahrhunderte hindurch unvergleichliche Werte aufgeſpeichert haben. Dieſer klöſterliche Kunſtbeſitz iſt nun in den fahren nach dem Kriege erschreckend abgebröckelt und für die nächſte Zukunft noch mehr gefährdet. Auf dieſe traurige Tatſache, die n nur öſter⸗ reichtſches ſondern allgemein deutſches Kulturgut bohen Ran⸗ ges auf Nimmetwiederſehen verſchwinden läßt, lenkt Haus Tete in Huteenzeter dle a allgemeine Aufmerkſamkelt, 3 2 reer N ))/ 0 7 Freitag, den 27. Januar 1928 5 und gehen unaufhaltſam weiter. Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 46 Slädtiſche Nachrichten Brezel-Krieg? 2 Brezeln umſonſt oder 5 Stück 20 Pfennig NM Wer kennt nicht die braunen, knuſprigen Brezeln, mit Salz appetitlich beſtreut, die man faſt an jeder Straßenecke kaufen kann? 3 Stück 20 Pfennig. Beſonders delikat ſchmecken ſie auseinandergeſchnitten und dick mit Butter beſtrichen. Wer kennt nicht die Brezelmänner und Brezelfrauen, die Tag für Tag ihre friſche Ware mehr oder weniger laut feil⸗ bieten? Ein Hauptverkaufsplatz ſcheint der Marktplatz zu ſein. Dort trifft man immer einige dieſer Verkäufer mit ihren großen Henkelkörben. Hier ſcheint aber auch die „Brezelbörſe“ zu ſein, wo der Preis feſtgeſetzt und immer neu beſtimmt wird. Sie werden fragen: Was hat das mit dem Brezelkrieg zu tun? Es beſteht hier aber tatſächlich ein urſächlicher Zuſammenhang zwiſchen den Brezelverkäufern am Markt und dem Krieg. Allerdings iſt es ein ſtiller Krieg, Jer lautlos und nur auf dem Papier ausgefochten wird. Und da kommt man auf den Zuſammenhang zwiſchen„Brezelbörſe“ und„Brezelkrieg“ Eine ganz„brezliche“ Angelegenheit, die aber mehr heiter als ernſt iſt. Schon Tage lang verfolge ich den ſtillen Kampf der ver⸗ ſchiedenen Verkäufer. Der Konkurrenzkampf ſcheint auch auf dieſem Gebiet ernſt zu ſein und ſich immer mehr zuzuſpitzen. Der Beweis hierfür ſoll gleich erbracht werden. Die ganze Zeit riefen die Verkäufer aus:„Friſche Brezeln, 3 Stück 20 Pfennig.“ Vor einigen Tagen las ich ein Schild an dem Korb eines Brezelverkäufers in Zweifarbendruck— es war aller⸗ dings kein Druck, ſondern ſauber mit der Hand gemalt 74 Brezeln 20 Pfennig“. Da gerade meine Elektriſche wie immer nicht kam, hatte ich Gelegenheit, zu beobachten, wie bald darauf eine Frau auftauchte, die die gleiche„Preistafel“ an ihrem Korb angebracht hatte und mit zornigen Blicken an ihrem Konkurrenten vorüberſtrich, ja wirklich vorüber⸗ ſtrich, denn ſie berührte mit ihrem Korbe unſanft das„Ge⸗ ſchäft“— ſoll heißen Korb— ihres Konkurrenten, denn bei den Brezelleuten geht es hart auf hart. Ich ſagte mir: Gegen vorher für 20 Pfennig 4 Brezeln, alſo eine geſchenkt, da nimmſt dir zu dem billigen Preis auch 4 Stück mit. Am anderen Tag hatte der Brezelverkäufer, der zuerſt mit der Preistafel und dem großen Preisabſchlag auftauchte, der ſeinen ſtändigen Platz— das ſtimmt nicht ganz, da er auf und ab geht— am Marktplatz hat, ſeinen Preis geändert. Es hieß jetzt:„5 Stück 24 Pfennig“. Neidiſch ſtrich wieder die weibliche Konkurrenz vorüber, die abermals geſchlagen war. Der Verkauf war, wie ich feſtſtellen konnte, gut. Geſtern ſuchte ich„meinen“ Brezelverkäufer direkt auf. Ich war auf den neuen Abſchlag geſpannt. Tatſächlich war eine weitere Preſsſenkung eingetreten.„5 Stück 20 Pfennig“ ſtand auf der zweifarbigen Preistafel. Gegen früher 2 Bre⸗ zeln mehr für 20 Pfennig. Das muß man ausnützen, ſagte ich mir und nahm 5 Stück mit. Gegen früher hatte ich zwei Stück der friſchen, knuſprigen Brezeln geſchenkt bekommen. Ich bin nur geſpannt, welche„Brezel⸗Baiſſe“ wir noch er⸗ zeben oder wie ſich der ſtille Krieg auf die„Brezelpreisgeſtal⸗ Lung“ auswirkt.—.— * Der Winterſportzug Mannheim— Offenburg fährt mor⸗ Sen Samstag um 14.30 Uhr. Starke Frequenz des Herſchelbades. In der Woche vom 15. Januar bis 21. Januar wurden 11257 Badekarten aus⸗ gegeben. Hiervon entfallen auf: Große Schwimmhalle 4635 (Männer 2952, Familienbad 1638, Schülerkarten 45). Frauen⸗ halle 1969(darunter Schülerkarten 22), Halle III 1014. Wan⸗ nenbäder I. Klaſſe 700, Wannenbäder II. Klaſſe 1312, Dampf⸗ bäder 440, Lichtbäder 5, Kohlenſäurebäder 9, Krankenkaſſen⸗ bäder 1173(Dampfbäder 281, Lichtbäder 48. Fichtennadelbäder 696, Solbäder 84. Kohlenſäurebäder 45, Schwefelbäder 19). * Schwerer Sturz. Auf der Gartenfeldſtraße kam geſtern eine 13 Jahre alte Schülerin dadurch zu Fall, daß ein Schäferhund gegen ſie ſprang. Das Mädchen erlitt dabe! einen Bruch des linken Unterſchenkels. Die Ver⸗ Aunglückte wurde nach der elterlichen Wohnung verbracht. * Wy ſind die Wertpapiere? Zwiſchen Bebra und Mann⸗ heim, vermutlich in Frankfurt, wurden einem Reiſenden im -Zug durch Taſchendiebſtahl folgende Wertpapiere geſtohlen: G 5000, Sprozentige Goldpfandhriefe der Rheiniſchen Hypo⸗ thekenbank Maunheim, Buchſtabe G, Nr. 156, mit ſechs Zins⸗ ſcheinen über G/ 200, und G. 2000, Sprozentige gleiche e Buchſtabe F. Nr. 585, mit 6 Zinsſcheinen über G. 80. 2 2 r handenen Beſtände aufgebraucht werden. Der Poſtbote in Hellblau Nachdem erſt vor kurzem für die Reichswehr ein neuer Ausgehanzug geſchaffen worden iſt, ſtehen die Verhandlungen der Poſtverwaltungen der einzelnen Länder über die Ein⸗ führung einer neuen Poſtuniform ebenfalls kurz vor dem Ab⸗ ſchluß. Es hat ſich im Laufe der Zeit die Notwendigkeit herausgeſtellt, eine Vereinheitlichung aller Poſt⸗ uniformen durchzuführen. In Preußen trugen die Poſt⸗ beamten bisher dunkelblaue Uniformen, in Württemberg ſchwarze, in Bayern hellblaue uſw. Dieſe an ſich für das Auge vielleicht gefällige Individnaliſterung wird nunmehr einer Einheitlichkeit der Uniform Platz machen müſſen. Schon ſeit mehreren Jahren ſind in dieſer Frage Verhandlungen geführt worden. Zahlreiche Perſonalvertreter wurden ge⸗ hört, um ihre Wünſche zu äußern. Zweckdienlichkeitsfragen wurden des längeren und breiteren erörtert, perſönliche Wünſche mußten berückſichtigt werden, und manchmal ſchien es ſo, als ob eine Einigung überhaupt niemals zuſtande kom⸗ men würde. Nunmehr aber iſt es doch gelungen. Die Ein⸗ führung der neuen Reichspoſtuniform hängt allein noch von der Zuſtimmung des Reichspräſidenten ab, der darüber die letzte Entſcheidung zu fällen hat. Bei der Wahl der neuen Uniform hat man ſich nicht auf eine ſchon beſtehende geeinigt, ſondern ſowohl in der Ausführung wie in der Farbe einen Mittelweg eingeſchlagen. Die Grundtönung der neuen Dienſtuniform wird hellblau ſein, nicht ſo hell wie die bisher in Bayern ge⸗ tragene Uniſorm, aber auch nicht ein ſo dunkles Marineblau, wie bei der preußiſchen Poſtverwaltung verwandt worden iſt. Nicht allein die Farbe der neuen Uniform ſoll vereinheitlicht werden, ſondern auch die Dienſtabzeichen. Handelt es ſich hierbei mehr um eine interne Frage der Poſtverwaltun⸗ gen, ſo iſt ſie doch für Hunderttauſende, die bei der Poſt Be⸗ ſchäftigung haben, von großer Wichtigkeit. Man konnte ſich lange nicht darüber einigen, ob die mittleren Dienſtgrade der Poſtbeamtenſchaft Achſelſtücke als Kennzeichen erhalten ſollten oder in anderer Weiſe zu bezeichnen ſeien. Nach längeren Verhandlungen iſt man von den Achſelſtücken ganz abgekom⸗ men. Es gibt nur noch einheitliche Abzeichen, die auf dem Spiegel des Kragens getragen werden. Die Mach⸗ art der Uniform wird ſich allerdings durch die Reform nicht ändern. Viefmehr bleißt bier alles beim alten. Doch erwägt man beſonders für die Beamten, die im Außendienſt viel tätig ſind, einen beguemeren Uniformrock zu ſchaffen. Die bisherigen Verhandlungen konnten noch nicht zum Abſchluß geführt werden, ſodaß bei den Beſtellungen für die neue Uni⸗ form nur eine einheitliche Machart gefordert werden wird. Es iſt anzunehmen, daß für die Dienſtkleidung im Außendienſt das Muſter der geplanten neuen Reichswehr⸗ unfform richtunggebend ſein wird. Deren Kennzeichen ſind der Halsausſchnitt zum Tragen von Kragen und Schlips, zwei Taſchen auf der Bruſtſeite und eine leichte bequemere Form. Bevor man jedoch dieſe zweite Uniformart einführt, ſoll ſie erſt praktiſch erprobt werden. Zweifellos iſt die Einführung der neuen Uniform mit erheblichen Koſten verknüpft. Man wird ſich mit Recht fragen, oh dieſe großen Ausgaben im Augenblick notwendig find. Dazu iſt zu bemerken, daß an eine ſofortige allgemeine Ein⸗ führung garnicht zu denken iſt, daß vielmehr die bisherigen Uniformen nach und nach durch die neuen abgelöſt werden. Es dürften vorausſichtlich neun Monate vergehen, bevor man Poſtbeamte in der neuen Uniſorm ſieht. Denn die im Früh⸗ jahr gemachten Beſtellungen für Uniformlieferungen an die Reichspoſt, die ſchon ſeit langer Zeit vergeben ſind. dſfriten aus dem Grunde nicht rückgängig gemacht werden, weil die ein⸗ zelnen Uniformen ſchon in Arbeit genommen worden ſind. Die erſten Neubeſtellungen für die neuen Uniformen werden demnach früheſtens im Herbſt erfolgen. Ehe dann die Beam⸗ ten die Uniform erhalten, wird ein weiteres Vierteljahr ver⸗ gehen ſodaß man erſt zu Beginn 1929 die erſten Hellblauen ſehen wird. Bis alle Beamte der Reichspoſt in die neuen Uniformen ein⸗ gekleidet ſein werden, dürften mehrere Jahre vergehen. Das liegt daran, weil ſelbſtyerſtändlich neue Uniformen, die ehen erſt oder vor ein, zwei Jahren ausgegeben worden ſind, nicht ſchon wieder erſetzt werden können. Auch müſſen erſt die vor⸗ Die Folge davon iſt, daß man in der Uebergangszeit ſtatt der vereinßeitlichte Uniform noch einen neuen Typus, den Einheitstypus, hinzu⸗ bekommt. Aber, wie geſagt, nur für die Uebergangszeit; denn dann dürften endgültig alle ſchwarzen, dunkelblauen, hellblauen, grünen und was es ſonſt noch für farbige Uni⸗ formen gibt, ausgemerzt werden. Die Poſt ſelbſt gewinnt in praktiſcher Beziehung ſelbſtverſtändlich durch die Einfüh⸗ rung der Einheitsuniform, die ja auch dem Weſen der Reichs⸗ poſt als einer einheitlichen Inſtitution entſpricht. Daß aber mit der neuen Uniform wieder ein bißchen Romantik ver⸗ ſchwindet, iſt leider Tatſache. Nach dem Poſthorn, nach den Pferden verſchwindet nun auch die Buntheit der 1 Partei⸗Nachrichten Die Mannheimer Hochſchulgruppe der Deutſchen Volkspartei hatte für ihren letzten Vortragsabend, der am Mittwoch in Hummels„Weinberg“ ſtattfand, den Generalſekretär der Deutſchen Volkspartei Baden, Herrn Hans Wolf ⸗Karls⸗ ruhe, zu einem Referat über die auswärtige Politik Deutſchlands während der vergangenen zehn Jahre gewonnen. Der etwa anderthalbſtündige Vortrag bot den Hörern, unter denen ſich auch Vertreter aus Ludwigs⸗ hafen befanden, einen ungetrübten Genuß dank der Klarheit und Ueberſichtlichkeit, mit der Redner das Material zu grup⸗ pieren verſtand. Mancher mag an ſich ſelbſt die intereſſante Beobachtung gemacht haben, wie raſch bedeutungsvolle Einzel⸗ heiten vergeſſen werden und wie anubererſeits Kleinigkeiten, die man in der Eile des Tages faſt gar nicht beachtet, vor dem rückſchauenden Blick große Bedeutung erlangen. Beſonderen Beifall fanden die Ausführungen Herrn Wolfs über die außenpolitiſche Tätigkeit Streſemanns. An die mit ſtür⸗ miſchem Beifall aufgenommene Rede ſchloß ſich eine in⸗ tereſſante Diskuſſſon an, die im Zuſammenhang mit dem Schlußwort des Referenten noch weitere Aufhellungen er⸗ gaben. Hauptſchriftleiter Kurt Fiſcher beſchloß den Abend mit Mitteilungen über die Northeliffe⸗Propaganda während des Krieges, deren von Hand zu Hand gehende Beweisſtücke das lebhafteſte Intereſſe der Anweſenden erweckten. Es war einer der gelungenſten Abende, auf den die kräftig auf⸗ blühende Hochſchulgruppe mit Genugtuung zurückblicken kann. * Der Flugverkehr über den Schwarzwald. In der Villinger Bürgerausſchußſitzung machte der Oberbürger⸗ meiſter Mitteilung über die Geſtaltung des Flugweſens auf dem Villinger Flugplatz im kommenden Sommer. Geſichert iſt wieder die Linie Frankfurt- Mannheim Karlsruhe Baden⸗Baden— Villingen—Konſtanz, die eventuell bis Zürich verlängert werden ſoll, wenn die Verhandlungen mit der Schweiz zum Ziele führen. Ueber die Wiederaufnahme der Linie Villingen Stuttgart, deren Verkehr letzten Sommer unter einigen widrigen Verhältniſſen zu leiden hatte, ſchweben noch Verhandlungen. In Betracht kommt vielleicht auch eine Linie Freiburg Villingen—Konſtanz. Eine Landung der Linie Freiburg Stuttgart die ſehr gut frequentiert iſt, iſt auf dem hieſigen Flugplatze noch nicht vorgeſehen. 0 * Vermehrung der Füchſe. Im Gegenſatz zu der Ver⸗ minderung des Haſenbeſtandes haben die Füchſe in dem vergangenen Jahre in vielen Jagdbezirken eine Ver meh⸗ rung erfahren. Während die Felle einer großen Anzahl der erlegten Füchſe tadelloſen Haarbeſatz aufweiſen, haben manche in einigen Gegenden die Räude und ſind deshalb zur Verarbeitung als Pelz nicht verwendbar. Die Wohnungsnot in Deutſchland Auf jede 9, bis 10. Wohnung kommt eine Hanshaltung oder Familie ohne ſelbſtändige Wohnung Nach den endgültigen Ergebniſſen der Reichs⸗ wohnungszählung vom 16. Mai 1927 ſind in den deut⸗ ſchen Großſtädten 4,5 Millionen bewohnte Wohnungen nor⸗ handen, in denen 49 Millionen Haushaltungen mit 16,8 Mil⸗ lionen Perſonen leben. Der Ueberſchuß der Zahl der Haushaltungen über die Zahl der Wohnungen tritt in den Großſtädten beſonders ſtark hervor. Rund 369 000 Haus⸗ haltungen haben keine ſelbſtändige Wohnung, dazu kommen noch weitere 112 000 wohnungsloſe Familien, die keine ſelbſtändige Haushaltung bilden und mit dem Woh⸗ nungsinhaber gemeinſam wirtſchaften. Es trifft demnach auf ſede 9. bis 10. Wohnung eine Haushaltung oder Familie ohne ſelbſtändige Wohnung. In einem weiteren Zehntel der Wohnungen ſind Zimmerherren, Schlafgänger uſw. auf⸗ genommen. Die übrigen vier Fünftel aller Wohnungen wer⸗ den ausſchließlich vom Wohnungsinhaber und ſeinen Ange⸗ hörigen benutzt. Etwas über die Hälfte ſämtlicher Wohnungen(51 v..) beſteht aus Klein wohnungen mit 1 bis 3 Räumen, den zweiten Hauptteil ſtellen die Mittelwohnungen mit 4 bis 6 Räumen(42 v..), der Reſt entfällt auf Groß wo h⸗ nungen. Dementſprechend iſt auch die große Maſſe der wohnungsloſen Haushaltungen und Familien(86 v..) in Klein⸗ und Mittelwohnungen untergebracht, und zwar in erſter Linie, dem größeren Faſſungsvermögen entſprechend, in Mittelwohnungen(56 v..). Wenn dabei auch in der Regel nicht mehr als zwei Haushaltungen in einer Wohnung zuſammenleben, ſo wurden doch 18 700 Wohnungen mit drei und mehr Haushaltungen feſtgeſtellt. TAS 0 Wende Tig 2 Schweſz Moderne phys.-dikt. Kuranstalt u. Erholungsheim. Kerztl. Leitung, Deutsches Haus. Pensfon- v. Mk..— an.— Prospekte. 8275 n D Einzelne dieſer Verkäufe, wie die der Gutenberg⸗Bibeln aus Melk und St. Paul, haben die Oeffentlichkeit bereits beſchäf⸗ tigt, aber die meiſten Verkäufe haben ſich im ſtillen vollzogen Bisher iſt es den öffentlichen Sammlungen Oeſterreichs gelungen erhebliche Teile dieſes für die Abwanderung beſtimmten Gutes für die Heimat zu retten; ſo konnte die Wiener Gemäldegalerie koſthare Bilder aus Hei⸗ ligenkreuz, St. Florian, St. Paul, dem Neukloſter erwerben: auch die Plaſtikſammlung und das Kunſtgewerbemuſeum ſicher⸗ ten ſich wichtige Stücke; die Nationalbibligthek und die Alber⸗ tina brachten koſtbare Handſchriften und Einblattdrucke an ſich. Aber dieſe Bemühungen waren nicht immer von Erfolg ge⸗ krönt; viele bedeutende Kunſtwerke ſind ins Ausland gekom⸗ men, ſo z. B. das bysantiniſche Steinrelſef aus dem Stift Hei⸗ ligenkreuz ins Londoner Vietoria⸗ und Albert⸗Muſeum. die Kreuzigung aus St. Florian, ein Meiſterwerk der altnieder⸗ ländiſchen Malerei, nach Amerika. Noch bedenklicher aher iſt der unaufhörliche und unkontrollierte Abgana wichtiger Werke. Tietze glaubte ohne Uebertreibhung ſagen zu können„daß der Antiquitätenmarkt und insbeſondere das Buchantiauariat in ganz Eurovga heute zum auten Teil aus den Vorräten der öſterreichiſchen Klöſter geſpeiſt wird.“ Solche Verluſte ſind aber nur der Anfang denn die ſchlechte wirtſchaftliche Lage der Klö⸗ ſter zwingt ſie zu immer neuen Verkäufen. und da dadurch nur ein Loch zugeſtopft und nicht die Not beſeitiat wird verkaufen ſie ein Stück nach dem anderen oßne letzten Endes ihre wirt⸗ schaftliche Lage zu beſſern. Die Beßörden und die maßgeben⸗ den Parteien verhalten ſich aber dieſer Gefahr gegenſüher gaanz gleichgültig und unterſtützen ſvogar manchmal noch dieſe Zer⸗ ſtörung der alten Kulturzentren. Der Nerfaſſer algubt. daf bei autem Willen doch etwas geſcheßen könne. menn man ent⸗ weder die Flöſter für die Aufßewabhruna der Kunſtwerke ent⸗ secs dige oder für Werke die in ſtagtlichen Sammlungen hinter⸗ leat werden, eine Art Miete entrichte Wer iſt anziehend“? Immer wieder erleben wir im Verkehr mit Menſchen 1 geheimnisvollen Zauber der Anziehungskraft, der 10 nicht nur auf die Beziehungen zwiſchen Männern un Frauen, ſondern auch auf Vertreter des gleichen Geſchlechtes erſtreckt. Woßer kommt dieſe maanetiſche Bindung 195 manche Menſchen zueinander hinzieht? Eine Dame 5 er engliſchen Geſellſchaft, die Gräfin von Clancarty, ſucht ieſe Frage zu ergründen,„Wenn man neue Menſchen kennen lernt“ schreibt ſie nach der Berl. Börſen⸗Itg.“, ſo ſucht man inſtinktiy nach iüren guten GEigenſchaften; man möchte ſo gern ſeinen eigenen Lebensinhalt durch die Bekanntſchaft mit ſym⸗ pathiſchen Perſonen bereichern. Es braucht nicht Schönheit zu ſein, überragender Geiſt oder eine andere hervorragende Eigenſchaft; es genügt ſchon ein Lächeln, ein Blick der Augen, ein Tonklang der Stimme, eine anmutige Bewegung. Ich erinnere mich, daß ich vor einigen Jahren in einer Geſell⸗ ſchaft mit einer Frau zuſammen war, die durchaus nicht be⸗ ſonders ſchön oder elegant erſchien. Aber innerhalb von wenigen Minnten hatte ſie die Aufmerkſamkeit aller auf ſich gezogen. Männer wie Frauen umringten ſie, und dieſer Zauber der Anziehung kam nur daher, daß ſie ein glänzendes Unterhaltungstalent beſaß, daß ſie durch ihre Lebhaftigkeit alle in ihren Bann zog. Wir haben alle Schauſpieler und Schauſpfelexinnen, Muſiker und andere Künſtler, Politiker und Geiſtliche kennen gelernt, deren Aeußeres in nichts die Magie verriet, die ſie auf Menſchen ausübten. Sie beſaßen jenes geheimnisvolle Etwas, das die Herzen gewinnt. Solche„Rattenfänger“, die einen Schwarm von Verehrern hinter ſich ferziehen, wirken hauytſächlich durch die Kraft ihrer Perſönlichkeit, durch ein ſeeliſches Fluidum, das von ihnen ausgeht und die Herzen der anderen höher ſchlagen läßt. In der Liebe kann dieſe Anziehungskraft verhängnisvoll werden. Eine Frau geſtand mir einmal, daß ſie ſich ſelbſt haſſe, weil ſie von einem Manne nicht loskommen könne, er ſei für ſie, was das Licht für die Motte ſei. Dieſe Frauen ſehen die Fehler derer, denen ſie verfallen ſind, aber ſelbſt in dem Manne, den ſie verachten und verabſcheuen, leht noch jenes myſtiſche Etwas, das ſie unwiderſtehlich anzieht. Manch⸗ mal begegnet man einem Mann oder einer Frau, von deren Perſönlichkeit man ſich heim erſten Blick gepackt fühlt. Man hat das eigentümliche Gefühl, als ob man den Betreffenden ſchon ſeit Fahren kenne; man empfindet eine ſeltſame Seelen⸗ verwandtſchaft und weiß, daß da innere Beziehungen vor⸗ liegen, ohne daß man ſich über ihre Herkunft genaue Rechen⸗ ſchaft geben kann. Dann aber trifft man wieder andere, die uns ſofort abſtoßen von denen man weiß daß man nichts mit ihnen gemein hat Und dieſe Perſon, die uns ſelbſt ſo miß⸗ fällt, an der wir nicht das Geringſte finden, übt wieder auf einen anderen die größte Anziehungskraft aus. Dieſen ge⸗ heimnisvollen Verknüpfungen der Seelen in ißren tiefſten Urſachen auf die Spur zu kommen, iſt unmöglich. Aber die Anziehungskraft iſt eine der ſtärkſten Mächte in unſerem Leben, die unſerem Daſein ſeinen Reiz und ſeine Ueber⸗ raſchungen verleiht. Es iſt ein faszinierendes Bewußtſein, enn man auf andere Monſchen einwirken kann, und es iſt ziehungskraft empfindet.“ Gebankenſtzliſter Das kürzlich im Verlage Leo Reichelts Witwe, Baden, erſchlenene Buch Aphorismenbuch von Wilhelm Altmann bringt unter anderem die folgenden amüſanten Gedanken⸗ ſplitter: Auch der Mond kann etwas an die Nacht bringen. 5 Bei manchen Gemälden fällt einem das Wort ein:„Hüte dich vor dem Gezeichneten.“ 1. Gerade ein Kahlkopf kann von ſeiner Frau haarſträubend behandelt werden. N Das größte Automobilunglück, das einer Frau paſſieren kann, iſt, daß man ihr keines kauft.. 425 7 5 Die Gedanken manches Zeitgenoſſen zu erraten, iſt un⸗ möglich, weil er keine hat. 4 Mancher Ehemann iſt ſo dumm, daß er es nicht einmal bemerkt, wenn ihm ſeine Fraß treu iſt. Auch Nichtraucher haben ſchon Damen um etwas Feuer gebeten. 5 * 5 Wenn eine Frau ſich ein neues Kleid beſtellt, ſpürt der Mann die Nadelſtiche. 4. Manche Ehe iſt eine hiſtoriſche Studle, in der die Be. freiungskriege eine große Rolle ſpielen. 0 In der Sprache des Herzens gibt es die meiſten Taub⸗ ſtummen. 5 i 5 5 Wenn deine Braut eine Gans iſt, darfſt du ihr nicht mit geflügelten Worten kommen. * E. Fiſcher⸗Markgraff,„Indith. Die Geſchichte eines Liebchens“. Roman. Verlag Dr. P. Langenſcheidt, Ber⸗ lin W 57. Die ergreifende Lebeusſchilderung einer Frau, die es müde wird, als Lurusgeſchöpf durch das Leben zu tändeln. In raſtloſer Arbeit beginnt ſie ihr angeborenes N N großzügiges Talent als Schauſpielerin zu bilden, bis daß ein unvergeſilſches Erleßhnis, wenn man die Gewalt der An⸗ ſie— unabhängig auf eigenen Füßen ſtehend— ihr und ihres Kindes Schickſal ſicher bergen kann, 4. Seite. Nr. 40 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Auspabe) Freltag, den 27. Januar 1928 Verein für Kommunalwirtſchaft und Kommunalpolitik E. V. Tagung des Vorſtandes und Arbeitsausſchuſſes Herzlich willkommen in Mannheim! rufen wir den Mitgliedern und Gäſten des Vereins für Kom⸗ munalwirtſchaft und Kommunalpolitik E. V. zu, die ſich am morgigen Samstag vormittag im Bürgerausſchußſitzungsſaal zu einer gemeinſamen Sitzung des Vorſtandes und Ausſchuſſes in ſtattlicher Zahl verſammeln. Die Präſenzliſte, aus der wir weiter unten einen Auszug folgen laſſen, wies ſchon vor einigen Tagen etwa 200 Namen promi⸗ nenter Perſönlichkeiten auf. Aus allen Teilen des Reiches finden ſich die Vertreter der Regierungen, der Provinzial⸗ und Kreisverbände, der Städte und Landgemeinden hier zu⸗ ſammen, um zu wichtigen aktuellen kommunalpolitiſchen Fragen Stellung zu nehmen. Wie wir ſchon mitteilten, ſtehen zwei wichtige Themata auf der Tagesordnung. Dr. v. Ley⸗ den, Miniſterialdirektor im preußiſchen Miniſterium des Innern, ſpricht über„Das Problem der Großgemeinde“; Herr Alfred Lansburgh, Herausgeber der Zeitſchrift„Die Bank“, Berlin, über„Währung und Anleihen“. Die Zuhörer werden aus dieſen beiden Vorträgen reiche Anregungen 1 1 Aber auch aus dem Gedankenaustauſch in geſelliger tunde. Nach der Tagung vereinigen ſich die Teilnehmer in der Wandelhalle des Roſengartens zum Mittageſſen und abends beſuchen ſie das Nationaltheater. Die dazwiſchenliegenden Stunden bleiben ſicherlich für eine Beſichtigung unſerer Stadt reſerviert. Wir hoffen zuverſichtlich, daß die fremden Gäſte, die allerbeſten Eindrücke mit fortnehmen. Es wird wohl auch diesmal wie bei allen früheren Tagungen ſo ſein, daß die Er⸗ wartungen aller derer, die Mannheim noch nicht kennen, weit übertroffen werden. Die meiſten Mitglieder des Ver⸗ eins für Kommunalwirtſchaft und Kommunalpolitik ſind zweifellos über unſere Stadt genauer orientiert, als die Kon⸗ greßbeſucher, die in nicht ſo nahen Beziehungen zu den deut⸗ ſchen Kommunen ſtehen. Aber ſelbſt die Gäſte, die nicht zum erſtenmale Mannheim betreten, werden bei einem Spazlier⸗ gang oder einer Fahrt durch die Stadt manche Neuerung, manche Verbeſſerung entdecken. Und wenn ein Blick in unſere Kommunalbetriebe geworfen wird, dann dürfte ſich der Ein⸗ druck verſtärken, daß Mannheim eine Stadt iſt, die trotz ſtar⸗ ker Hemmniſſe vorwärts und auswärts ſtrebt. In dieſem Sinne begrüßen wir alle liebwerten Gäſte nochmals auf das Herzlichſte! Das Teilnehmerverzeichnis weiſt, wie erwähnt, nahezu 200 Namen auf. Angemeldet find Oberbürgermeiſter, Landräte, Vertreter der kommunalen Spitzenverbände, der Miniſterien uſw. aus allen Teilen des Reiches. Delegiert haben: Das Reichsfinanzminiſterium Geh. Regierungsrat Norden. das preußiſche Miniſterium des Innern Miniſterialdirektor Dr. v. Leyden, das badiſche Finanzminiſterium Finanzrat Rheinboldt⸗Karlsruhe, das heſſiſche Miniſterium des Innern Miniſterfaldtrektor Spamer und Miniſterialrat Weber, der Verband der heſſiſchen Kreiſe u. Provinzen Kreisdirektor Wolff ⸗Worms, der Verband der preußiſchen Provinzen Miniſterialrat a. D. Dr. v. Schenck, der Gemeindeausſchuß im preußiſchen Land⸗ tage Reichstagsabg. Otto Hoffmann ⸗Münſter, der Deutſche Städtetag Präſident Dr. Mulert⸗Berlin, der Reichsſtädte⸗ bund Dr. Haekel⸗Berlin, der Deutſche Landkreistag Land⸗ rat v. Stempel⸗Berlin, der Badiſche Städtebund Ober⸗ bürgermeiſter Renner ⸗Raſtatt, der Verband badiſcher Ge⸗ meinden Bürgermeiſter Becherer⸗ Friedrichsfeld, der Württ. Städtetag Oberhürgermeiſter Dr. Schmidt ⸗Ludwigsburg und Rechtsrat Dr. Frank ⸗Stuttgart, der Verband der Preußiſchen Landgemeinden Landrat a. D. Dr. Gereke⸗ Berlin, der Preußiſche Landgemeindetag Weſt und Deutſcher Landgemeindetag Bürgermeiſter Ebberg⸗Kreuztal(Sieg), Bürgermeiſter Beck⸗Angermund und Stadtrat a. D. Dr. Schmoll ⸗Berlin, der Verband der preußiſchen Land⸗ gemeinden Generalſekretär Standke, der Schleſiſche Städte⸗ tag 1. Bürgermeiſter a. D. Salomon ⸗Breslau, der Säch⸗ ſiſche Gemeindetag Geſchäftsführer Dr. Naumann ⸗Dres⸗ den, der Preußiſche Landgemeindetag Weſt Beigeordneter Peter Henſen⸗Bad Godesberg, der Preußiſche Landkreis⸗ tag Landrat Kaiſer⸗Hanau, der Deutſche Sparkaſſen⸗ und Giroverband Stadtrat a. D. Direktor Jurſch⸗Berlin, der Badiſche Sparkaſſen⸗ u. Giroverband Präſident Dr. Gugel⸗ meier ⸗Mannheim, die Gemeinſchaftsgruppe Deutſcher Hypo⸗ thekenbanken Dr. Karding Berlin, der Verband der Leiter ſtädt. Fuhrparks⸗ und Straßenreinigungsbetriebe Deutſch⸗ lands Direktor Schild⸗Mannheim, der Berufsverein der höheren Kommunalbeamten Deutſchlands Stadtrat Perrey⸗ Mannheim, die Vereinigung der techniſchen Oberbeamten Deutſcher Städte, Sitz Kaſſel, Stadtoberbaudirektor Zis ler. Die Vereinstätigkeit Will man einen Einblick in die vielgeſtaltige Tätigkeit des Vereins für Kommunalwirtſchaft und Kommunalpolitik gewinnen, ſo muß man den Bericht zur Hand nehmen, den Generalſekretär Erwin Stein auf der 12. Mitglieder⸗ verſammlung etrſtattete, die am 17. und 18. Juni 1927 in Eiſenach abgehalten wurde. Die Auslandsarbeit Daß die Beſtrebungen des Vereins weit ſtber die deut⸗ ſchen Grenzen hinausgreifen, geht aus der Herausgabe von Auslandsheften der Zeitſchrift für Kommunal⸗ wirtſchaft hervor, die durch eine Veröffentlichung über„Ge⸗ meindewirtſchaft und Gemeindepolitik in Ungarn“ fortgeſetzt wurde. Die Beiträge hierzu lieferte der Ungariſche Städte⸗ kongreß. Kurze Zeit darauf konnte in Verbindung mit dem Städtekongreß in Lettland zum erſtenmal eine umfaſſende Darſtellung über„Gemeindewirtſchaft und Gemeindepolitik in Lettland“ gegeben werden. Weitere Auslandsarbeiten ent⸗ ammten dem Arbeitsbereiche der Gemeindewirtſchaft und emeindepolitik in den Vereinigten Staaten von Nord⸗ amerika. In den verſchiedenſten Fällen hatte der Verein Gelegenheit, Anfragen, die aus dem Auslande eingingen, zu beantworten und Material zu beſchaffen. Es wurden auch Arbeiten über die kommunale Arbeit in Deutſchland für das Ausland zur Verfügung geſtellt. Zur Förderung der Beziehungen des Vereins im Ausland gehört auch die Veranſtaltung von Studienreiſen durch deutſche Skädte. Im Herbſt 1926 wurden die Vertreter der be⸗ freundeten Städteverbände des Auslandes zu einer Stu⸗ dienreiſe durch Schleſien eingeladen, um deren Ge⸗ Ungen ſich das geſchäftsführende Vorſtandsmitglied des Schleſiſchen Städtetages, Erſter Bürgermeiſter a. D. Salo⸗ mon, beſondere Verdienſte erworben hat. Der Einladung leiſteten Kommunalpolitiker aus Eſtland, Finnland. Ungarn und aus dem deutſchen Gebiete der Tſchechoſlowakei Folge. Infolge der Unterſtützung durch die beteiligten Städte und durch die Reichseiſenbahnverwaltung kann die Studienreiſe als vollſtändig gelungen bezeichnet werden. Der Verein hat auch den Beſuch ungariſcher Gemeindevertreter in Nürnberg und München im Oktober 1925 vorbereitet. 46 Mitglieder des Ungariſchen Städtekongreſſes, die, von der internatiönglen Städtetagung in Paris kommend. einige deutſche Stadtverwaltungen beſich⸗ tigen wollten, waren daran beteiligt. Durch die Stä München und Nürnberg iſt eine überaus gaſtfreundliche Auf⸗ nahme erfolgt. Am 5. Finniſchen Städtetag, der am 20. und 21. Auguſt 1926 in Kuopio, einer Stadt im Herzen Finn⸗ lands, abgehalten wurde, beteiligte ſich der Verein durch ſeinen Generalſekretär Erwin Stein. Den Auftakt und die Umrahmung zu dieſer Tagung bildete eine Reiſe durch Finn⸗ land, wobei kommunale Einrichtungen, Induſtrieunterneh⸗ mungen, Heilanſtalten uſw. beſichtigt wurden. Am 12. und 13. September 1926 wurde die 11. Mitglieder ver⸗ ſammlung in Wien abgehalten. Wie der Vereinsvor⸗ ſitzende, Oberbürgermeiſter Dr. Lueken, Kiel, damals in der Begrüßungsanſprache ausführte, war die Veranlaſſung, in Wien zu tagen, außer dem Studium der Finanzverhälk⸗ Oberbürgermeiſter Dr. Lueken⸗Kiel 1. Vorſitzender des Vereins für Kommunalwirtſchaft und Kommunalpolitik E. V. niſſe die intereſſante Parallelentwicklung in Deutſchland und Oeſterreich neben der ſo andersartigen Lage in der Tſchecho⸗ ſlowakei. Es ſei nicht Aufgabe des Vereins, die große Außenpolitik der Länder zu machen, aber man gebe dem natürlichen Empfinden Ausdruck, wenn man vom praktiſch⸗ wiſſenſchaftlichen Standpunkt aus— das ſei die Bedeutung der Organiſation— die gemeinſamen Fragen erörtere und dabei verſuche, die Parallelentwicklung in den Ländern, in denen Menſchen eines Stammes ſind, zu unterſuchen. Man freue ſich über die Teilnahme anderer Nationen, die zu den treueſten Mitgliedern gehörten, und ſei überzeugt, daß ſie für die erörterten Tendenzen und Ideen das entſprechende Ver⸗ ſtändnis haben. Die Vereins publikationen Im Juni 1926 erſchien ein Sonderheft„Schleſien, Kultur und Arbeit einer deutſchen Grenzmark“ des Vereinsorgans, „Zeitſchrift für Kommunalwirtſchaft“, Halbmonatsheft für das geſamte Verwaltungsweſen, die ſozialen und wirtſchaft⸗ lichen Aufgaben der Städte und höherer Kommunalverbände, unter beſonderer Berückſichtigung kommunaler Technik. In dem Vorwort des Sonderheftes wurde ausgeführt, daß die ſchleſiſche Grenzmark von jeher darunter gelitten habe, daß über ihr Weſen und die Eigenart ihrer Bewohner im Reich falſche Vorſtellungen beſtanden, gegen die anzukämpfen faſt ausſichtslos ſchien. Mitbeſtimmend bei der Anlage des Wer⸗ kes war der Gedanke, den Brüdern im Reiche und all denen, die im Auslande das Buch zu Geſicht bekommen, die ſchweren Schäden zu zeigen, die die widernatürliche Grenzziehung durch Zerreißung von Verkehr und Wirtſchaft Schleſien zu⸗ gefügt hat. daneben aber den ungebrochenen Willen darzutun, 1915 aller widrigen Verhältniſſe vorwärts und aufwärts zu ommen. umfaſſende zweibändige Werk„Die deutſchen Landkreiſe“, herausgegeben von Landrat a. D. Dr. Couſtantin, Leiter des Deutſchen Landkreistages, und Generalſekretär Erwin Stein, erſchienen, deſſen große Bedeutung für die deutſche Kommunalliteratur unbeſtritten iſt. In der Schriftenſolge des Vereins erſchien außerdem 1926 als Heft 20„Wie können wir unſere öffeutlich⸗rechtliche Verwaltung vereinfachen?“ verfaßt von Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing⸗Darmſtadt, eine Arbeit, die in der Praxis beſonders große Beachtung gefunden hat. Behördenjahrbuch Deutſcher Kommunal⸗Kalender Als weitere ſtändige Publikation des Vereins iſt Ende 1927 zum achtenmale der von Oberbürgermeiſter Alfred Finke⸗ Hagen i. W. und Generalſekretär Erwin Stein herausgegebene„Deutſche Kommunal⸗Kalender“ im Umfang von 476 Quartſeiten erſchienen. Das für jeden Kommunal- beamten unentbehrliche Nachſchlagewerk enthält wie üblich einen Kalenderteil, unterrichtet über die Städtetage, Beamten⸗ und Fachverbände, über Organiſation und oberſte Behörden des Deutſchen Reiches und der Länder, bringt Abhandlungen und Berichte über die verſchiedenſten kommunalpolitiſchen Themata, verfaßt von einer Anzahl führender Kommunal- politiker, eine inſtruktive Ueberſicht über ausländiſches Städte⸗ weſen und zum Schluß Tabellenwerke. Das Vorwort macht darauf aufmerkſam, daß der 8. Band des Deutſchen Kommu⸗ nal⸗Kalenders ebenſo wie ſeine Vorgänger daran mitarbeiten will, durch Vorſchläge für immer weitere Verbeſſerung und ſparſamere Geſtaltung der Verwaltungsarbeit, die Koſten der öffentlichen Verwaltung herabzumin⸗ dern und damit die Laſten, die die deutſche Wirtſchaft auf⸗ zubringen hat, zu vermindern. Von allen Gebieten der Ver⸗ waltung beanſprucht, ſo wird weiter ausgeführt, die Wohl⸗ fahrtspflege, die nach dem Kriege vornehmlich für die Kommunalverwaltungen zu einem Sorgenkind geworden iſt, ihrer finanziellen Auswirkungen wegen ganz beſondere Be⸗ achtung. Die Ausgaben für Wohlfahrtszwecke haben in den letzten Jahren einen erſchreckend hohen Teil der kommunalen Ausgaben in Anſpruch genommen. Sie belaſten die Etats der Gemeinden faſt unerträglich. Dieſe Ausgaben herabzu⸗ mindern, ohne daß die wirklich Unterſtützungsbedürftigen die notwendige Hilfe verlieren, ſcheint uns eins der wichtigſten kommunalpolitiſchen Probleme überhaupt zu ſein. So will auch der vorliegende Jahrgang des Deutſchen Kommunal- Kalenders dazu beitragen, eine geſündere Geſtaltung des auf⸗ geblähten Wohlfahrtsetats herbeizuführen und damit einen Schritt weiter auf dem Gebiet der von Wiſſenſchaft und Praxis ſo lebhaft erörterten Verwaltungsreform zu tun. Monographien Sehr zahlreich ſind die im Verlag des Vereins(Deutſcher Kommunal⸗Verlag G. m. b.., Berlin⸗Friedenau] erſchie⸗ nenen Monographien deutſcher Städte. Land⸗ kreiſe und Landgemeinden. Als 21. Band liegt uns die von Oberbürgermeiſter Dr. Weiß, Dr. Zwick, Direktor des Amtes für Wirtſchaft und Statiſtik, und Generalſekretär Stein herausgegebene, reichilluſtrierte Monographie der Stadt Ludwigshafen vor, die 472 Quartſeiten umfaßt. Die Monographien haben nicht nur eine große in⸗ ländiſche Verbreitung, ſondern auch beſonderes Intereſſe im Ausland gefunden. Auskunftsſtellen Der Verein unterhält eine Rechtsauskunfts⸗ und techniſche Auskunftsſtelle, die ſtark in Anſpruch genommen werden. Zuſammenſetzung des Vorſtandes Ehrenvorſitzender des Vereins iſt ſeit dem 19. Juni 1922 Dr. Scholz, Reichsminiſter und Oberbürgermeiſter a.., Charlottenburg. Der Vorſtand ſetzt ſich aus folgenden Herren zuſammen: Bürgermeiſter Beck. Angermund, Kreis Düſſel⸗ dorf, Landeshauptmann der Provinz Oſtpreußen v. Brün⸗ neck, Königsberg, Landrat a. D. Dr. Conſtantin, Leiter des Deutſchen Landkreistages Berlin, Direktor Dr. Kar⸗ ding, Berlin, Landrat von Laer, Paderborn, Oberbürger⸗ meiſter Dr. Lueken, Kiel, Markull, Miniſterialrat im Reichsfinanzminiſterium, Berlin. Oberbürgermeiſter a. D. Mitzlaff, Berlin⸗Charlottenburg, Oberbürgermeiſter a. D. Dr. Mo ſt, Erſter Syndikus der Niederrheiniſchen Induſtrie⸗ und Handelskammer, Duisburg⸗Weſel, Duisburg⸗Ruhrort, Dr. Mulert, Präſident des Deutſchen und des Preußiſchen Städtetages, Berlin, Generalſekretär Erwin Stein. Berlin⸗ Friedenau und Oberbürgermeiſter Dr. Otto Wagner, Bres⸗ Im Herbſt 1926 iſt das je über 1000 Druckſeiten II au. Sch. Der Finanzausgleichsplan des Reiches für 1928 Von Dr. Arnd Jeſſen 5 Bekommen die Länder und Gemeinden vom Reich„zu⸗ viel“ Steueranteile überwieſen?— dieſe Frage wurde vom Reparationsagenten aufgegriffen. Um ſie zu beantworten, muß man ſich zunächſt einmal ein Bild des im Reichshaushalt vorgeſehenen Finanzausgleichsplanes machen. 1. Der Finanzausgleichsplan 1928 Stellt man die im Reichshaushalt erſcheinenden Steuer anteile der Länder und Gemeinden in einem Plan zuſammen, ſo ergibt ſich folgendes:(in Mill. 4) Geſamtbetrag Reichsanteil Länder und Gemeinden Einkommenſteuer 2900 725 2175 Körperſchaftsſteuer 550 137 413 Umſatzſteuer 1050 735 315 Grunderwerbſteuer 40 2 38 Kapitalverkehrſteuer 195 185 10 Kraftfahrzeugſteuer 160 6 154 Rennwettſteuer 40 2 38 Bierſteuer uſw.——— 75 4935 1792 3218 Uebrige Reichsſteuern 3757— 8 8692—— Das Reich hat alſo nach der Finanzausgleichsgeſetzgebung vom Geſamtertrage der Reichsſteuern von.69 Milliarden 4 3,22 Milliarden& oder 87 v. H. abzugeben. Vom Anteil der Länder und Gemeinden entfallen etwa 5 auf die Einkom⸗ men⸗ und Körperſchaftsſteuer. Der Reſt iſt zum Teil zweck⸗ beſtimmt, da die Erträge der Kraftfahrzeugfteuer nur für den Wegebau und die der Rennwettſteuer für die Pferdezucht zu verwenden ſind. An der Bierſteuer und den Sonderüber⸗ weiſungen find nicht alle Länder gleichmäßig beteiligt, wes⸗ wegen dieſe Poſten im vorigen Jahre im Reichsrat erheblich umkämpft wurden Es ſollte bisher verſucht werden, auf dieſem Wege einen Ausgleich insbeſondere zugunſten von Bayern zu ſchaffen, das ohne dieſe Sonderleiſtungen des R einem ehr geringen Aufkommen an Einkommen⸗ ingsbedarf nicht zu decken vermöchte. 2. Das„Anwachſen“ der Länderanteile Die Anteile der Länder betrugen im letzten Jahre nach dem feſtgeſtellten Haushalt zuſammen 2877 Mill. 1. Sie ſind alſo um 341 Millionen& oder etwa 10 v. H. geſtiegen. Dieſe Zahl wird in intereſſanter Weiſe beleuchtet, wenn man die Verteilung der Verwaltungsausgaben zwiſchen Reich und Ländern betrachtet. Setzt man nämlich von den Reichsaus⸗ gaben die Dawesleiſtungen, die verſchiedenen Ausgaben für die Liquidation des Krieges und die Ueberweiſungen an die Länder ab, ſo verbleiben für eigentliche Verwaltungsaus⸗ gaben des Reiches nur 1,72 Milliarden/ von.30 Milliar⸗ den/ Geſamtausgaben des vorliegenden Reichshaushaltes. Noch nicht einmal ein Fünftel der Reichsaus⸗ gaben ſind alſo allgemeine Verwaltungsaus⸗ gaben. Demgegenüber iſt darauf hinzuweiſen, daß die Länder und Gemeinden ſchon aus den Steueranteilen ein⸗ ſchließlich der Polizeizuweiſungen über 3,4 Milliarden I, alſo das Doppelte des Reiches, aufwenden müſſen. Dazu aber kommen noch die Aufgaben, die die Länder und Gemeinden aus den ihnen zuſtehenden Steuerquellen erfüllen. Der Hauptteil der innerdeutſchen Verwaltungsaufgaben wird alſo auch heute noch von den Ländern und Gemeinden er⸗ füllt, ein Ergebnis, daß gerade auch im Hinblick auf die Ver⸗ reichlichung der deutſchen Verwaltung nicht ohne Fntereſſe iſt. 3. Die Kritik des Reparationsagenten Wenn alſo die Anteile der Länder und Gemeinden gegen⸗ ſiber dem Vorjahre geſtiegen ſind, ſo laſſen ſich dargus vom deutſchen Standpunkt keine Vorwürfe ableiten, da dieſe Be⸗ träge wenigſtens im Lande bleiben und in Form der mannig⸗ fachen Ausgabezwecke der Länder und Gemeinden in erſter Linie innerdeutſchen und kulturellen Zwecken dienen. Auch der Dawesplan hat anerkennen müſſen, daß die Ueberweiſun⸗ gen zwar von ſeinem Standpunkt aus bedauerlich hoch, ſach⸗ lich aber notwendig ſeien. Sie werden daher auch dem allge⸗ meinen Anſteigen der Reichsſteuererträge folgen müſſen, wie les in der Finanzausgleichsgeſetzgebung vorgeſehen iſt. * A 2 — ä — 1 . Freitag, den 27. Januar 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 46 eſſeprozeß gegen die, Arbeiter Jeitu Abermals Verurteilung des kommuniſtiſchen Redakteurs Heymann Nachdem der Lokalredakteur der hieſigen„Arbeiter⸗Ztg.“, Stephan Heymann, erſt vor acht Tagen vom hieſigen Schöffengericht wegen Beleidigung des Rektors Becker⸗Bender zu einer Geldſtrafe von 800 Mark verurteilt worden war, hatte er ſich heute abermals wegen Beleidigung zu verant⸗ worten und zwar vor dem Erweiterten Schöffengericht. Ge⸗ richtsvorſitzender war Amtsgerichtsrat Säge 1, als beiſitzen⸗ der Richter fungierte Amtsgerichtsrat Strübel und als Schöffen Frau Suſanne Sommer ⸗Käfertal und Ingenieur Friedrich Alle s⸗Wallſtadt. Die Anklage vertrat Ober⸗ ſtaatsanwalt Mickel, während die Verteidigung des an⸗ geklagten Redakteurs.⸗A. Dr. Weil ⸗Ludwigshafen über⸗ nommen hatte. f Eine Senſation gibt es gleich bei Beginn der Sitzung, als die Verteidigung den Schöffen Alles wegen deſſen politischer Einſtellung in der Haltung gegen die kommuniſt. Partei wegen Befangenheit ablehnt. Der Vorſitzende wendet dagegen ein, daß der Schöffe geſchworen habe, nach beſtem Wiſſen und Ge⸗ wiſſen ſein Urteil zu fällen. Der Oberſtaatsan walt er⸗ ſucht, den Antrag der Verteidigung glatt abzulehnen. Das Gericht lehnt den Antrag des Vertreters des Angeklagten ab. Beleidigung des Juſtizminiſters Trunk Der Angeklagte Heymann wird beſchuldigt, in den Num⸗ mern 238 und 241 der„Arbeiter⸗Ztg.“ vom 13. und 14. Oktbr. 1927 den badiſchen Juſtizminiſter Trunk in ſchwerſter Weiſe beleidigt zu haben. Der eine Artikel trägt die Ueberſchrift W. Klaſſenjuſtiz am Pranger“, der andere„Herr Trunk demen⸗ tiert“. Dem Minfſter wurde dabei der Vorwurf der Un⸗ wahrhaftigkeit und der Lüge gemacht. Der Vorſitzende ſtellt dabei feſt, daß es ſich um einen gefälſchten Erlaß der badiſchen Regierung, betr. die Behandlung der politiſchen Ge⸗ fangenen, handelt, der in der„Arbeiter⸗Ztg.“ veröffentlicht und ſcharf kritiſiert wurde. In dem Berliner Tageblatt und in der amtlichen Karlsruber Zeitung wurde dieſer Erlaß von Miniſter Trunk in aller Form dementiert und der Erlaß als eine plumpe Fälſchung bezeichnet. Trotz dieſes Dementis des Miniſters bezweifelte die„Arbeiter⸗Ztg.“ die Fälſchung des Dokuments, veröffentlichte es und warf dabei die Frage auf, wer nun lüge. Der angeklagte Redakteur Heymann behauptet, daß tat⸗ ſächlich Erlaſſe über die Behandlung politiſcher Gefangener in der Preſſe veröffentlicht, aber nicht dementiert wurden. Er ſchildert dann, wie er als politiſcher Gefangener von Frei⸗ burg nach Leipzig gefeſſelt transportiert wurde und keine Zelle, ſondern in einen Keller mit Pritſche, Matratze und Decke kam. Auf ſeinen Proteſt, daß er als politiſcher Ge⸗ 0 1 . Kommunale Chronik Ausſchußſitzung des Badiſchen Städtebundes Unter dem Vorſitz des Oberbürgermeiſters Renner, Raſtatt, hielt der Badtſche Städtebund am 20. Januar in Karlsruhe eine Ausſchutz⸗Sitzung ab, bei der rund 35 Städte vertreten waren. Zunächſt hielt auf Ein⸗ ladung des Badiſchen Städtebundes Ober ⸗Regterungsrat Dr. Broß mer einen Vortrag über den gegenwärti⸗ gen Stand der Jugenherbergs bewegung. Der Redner empfahl den Städten die Förderung der Beſtrebungen durch Beiträge. Im Hinblick auf die nationale, kulturelle und ſogztale Bedeutung der Angelegenheit beſchließt der Ausſchuß, den Städten die Unterſtützung der Beſtrebungen zu empfehlen. Zu der Frage des e und der Verwaltungs⸗ reform vom Standpunkt der Städte aus wird im Anſchluß an ein ausführliches Referat des Bürgermeiſters Dr. Kraus⸗ Kehl eingehend Stellung genommen. Es wird einmütig für dringend notwendig gehalten, daß auch der Badiſche Städte⸗ bund zu dieſer Frage poſitive Vorſchläge macht. Zur Be⸗ arbeitung insbeſondere der Verwaltungsreform für das Land Baden werden drei Berichterſtatter ernannt, die ihren Stand⸗ punkt ſchriftlich niederlegen ſollen. Weitere Erörterung und Beſchlußfaſſung im Ausſchuß bleibt nach Vorlage der Berichte Worbehalten. Gegen die vom Lande Baden beabſichtigte Herabſetzung des Landesanteils an den Koſten der gehobenen Fürſorge von s auf 1 mit Wirkung vom 1. April 1928 ab wird nach⸗ drücklichſt Einſprache erhoben. Die Eingabe des Badiſchen Städteverbandes an das Staatsminiſterium ſoll vollinhaltlich unterſtützt werden. Der Antrag des Verbandes badiſcher Memeinden beim Miniſterium des Innern, die Bierſteuer als eine Zwangsſteuer zu erklären, kann aus Gründen der Selbſtverwaltung nicht unterſtützt werden. Die Er⸗ mächtigung der Grundbuchhilfsbeamten, Unterſchrif⸗ ten auch außerhalb des Amtsgebäudes zu beglauhigen, iſt an⸗ zuſtreben und entſprechende Vorſtellung bei der Regierung zu erheben. Des weiteren kamen Schulfragen, insbeſondere die Bergütung an die Schulärzte und die Schul⸗ „laſten verteilung zur ausführlichen Erörterung. Die Ferngasverſorgung babiſcher Gemeinden Zu dem großen techniſchen Projekt der Ferngasnerſor⸗ gung badiſcher Gemeinden erfahren mir, daß das Projekt von den Herren Bürgermeiſter Arnold⸗Konſtanz, Bürgermei⸗ ſter Keil⸗ Triberg und Oberbaudirektor Egglinuger⸗ Karlsruhe bearbeitet wird. Erweiterung des Elektrizitätswerkes in Baden⸗Baden ib Baden⸗Baden. 25. Jan. Der Bürgerausſchuß hatte in ſeiner Sitzung vom 11. Januar den Antrag des Stadtrats, für die Erweiterung des Elektrizitäts⸗ werkes den Betrag von 230 000 Me. zu bewilligen, einer er⸗ weiterten Kommiſſion zur nochmaligen Beratung übermieſen. Heute nachmittag fand unter dem Vorſitz von Oberbürger⸗ meiſter Fieſer abermals eine Sitzung des Stadtnarlaments ſtatt, die ſich mit der gleichen Angelegenheit beſchäftigte. Nach längerer Beratung wurde der ſtadträtliche Antrag abermals und zwar mit 46 gegen 40 Stimmen abgelehnt. Es wurde dann beſchloſſen, von einem Sachverſtändigen ein Gutachten über die Vorlage einzufordern. Wenn dieſes Gutachten in günſtigem Sinne ausfällt, ſoll die Vorlage trotz der heutigen Ablehnung als genehmigt gelten. Der Verzicht auf einen Oberbürgermeiſter in Lörrach * Lörras 28. Jan. Nach dem Wegzug von Oberbürger⸗ meiſter Dr. Gugelmeier, der über 20 Jahre an der Spitze der Stadtverwaltung ſtand, wird der Poſten eines Oberhür⸗ germeiſters in Lörrach vorläufig nicht wieder beſetzt, Der ſeit 1923 amtierende Bürgermeiſter Dr. Graſer ſoll nach einem Beſchluß des Stadtrates die Funktſonen ohne Oberbürger⸗ meiſter ausüben. Stadträte abwechſelnd ſeine Vertretung. Zu dem Beſchluß hat die weſentlich geringere Inanſyruchnahme des Bürger⸗ meiſters den Anſtoß gegeben. Die ſtädtiſche Polſzet iſt ſeit dem vorigen Sommer verſtaatlicht. Das vordem beſtehende Ge⸗ werbe⸗ und Kaufmanusgericht iſt als Arbeitsgericht dem Amtsgericht angegliedert worden. Auch haben ſich die Ge⸗ ſchäfte des ſtädtiſchen Wohnungsamtes bedeutend vermindert. zeitungen verurteilt. In ſeiner Abweſenheit übernehmen die fangener eine andere Behandlung verdiene, wurde ihm er⸗ widert, daß man in Leipzig keinen Unterſchieb unter den Befangenen mache. Im Laufe der Verhandlung iſt der Angeklagte zu der Erklärung bereit, daß er anerkenne, daß der Erlaß eine Fälſchung ſei. Trotzdem aber entſpreche ſein Geiſt den Erlaſſen, weil er ſelbſt am eigenem Leib geſpürt habe, wie in den badiſchen Gefängniſſen die politiſchen Gefangenen be⸗ handelt werden. Der Antrag der Verteidigung auf Ausſetzung der Ver⸗ handlung zwecks Ladung verſchiedener Zeugen, nach denen die Behandlung politiſcher Gefangener vom Juſtizminiſter gedeckt wird, wurde abgelehnt. Der Oberſtaatsanwalt beantragt eine Geldſtrafe von 1200. Oberſtaatsanwalt Mickel verwies auf die beſtehenden Er⸗ laſſe, nach denen den politiſchen Gefangenen, ſowohl in der Unterſuchungshaft, wie in der Strafhaft, in aller Form ent⸗ gegen zu kommen iſt. Der gefälſchte Artikel iſt in einem Beiblatt des„Berliner Tageblatts“ am 5. Oktober erſchienen. Die Richtigſtellung in der„Karlsruher Zeitung“ am 7. Okt, und in dem Berliner Blatt am 13. Oktober. Das„Berliner Tageblatt“ wird ſich am 6. Oktober vor einem Berliner Ge⸗ richt zu verantworten haben. Nach dem Dementi lag für die „Arbeiter⸗Ztg.“ kein Anlaß vor, dieſe gefälſchte Angelegenheit nochmals aufzurühren. Der Angeklagte hat gewußt, daß die Sache dementiert iſt, er mußte dem badiſchen Juſtizminiſter glauben, daß ein ſolches gefälſchtes Dokument nicht aus dem badiſchen Juſtizminiſterium heraus gekommen iſt. Der ziveite Artikel enthält eine ſchwere Beleidigung des badiſchen Juſtiz⸗ miniſters. Der Oberſtaatsanwalt beantragt dann für den erſten Artikel eine Geldſtrafe von 500“ und für den zweiten Aufſatz eine ſolche von 700, ſowie Publikattonsveröffent⸗ lichung in drei Tagesblättern. .⸗A. Dr. Weil⸗Ludwigsßafen kann nicht finden, daß utizminiſter Trunk in den beiden Artikeln beleibigt wurde und beantragt deshalb die Freiſprechung ſeines Mandanten. Sollte das Gericht aber zu keiner Freiſprechung kommen, ſo Wan 5 um eine bedeutend geringere Geldſtrafe als wie eantrag Das Urteil: Der Angeklagte Heymann wird wegen Beleidigung des badiſchen Juſtizminiſters Trunk zu einer Geldſtrafe von 900 Mark, im Nichtbeibringungsfalle zu 32 Tagen Gefäng⸗ nig, zu den Koſten und zur Urteilspublikation in drei Tages⸗ ch. Aus dem Lande Erdbeben in ganz Oberbaden Karlsruhe, 27. Jan. Heute früh zwiſchen 4,10 Uhr und .15 Uhr wurde ſowohl auf badiſcher wie auf ſchweizeriſcher Seite, ferner im Wieſental in Müllheim. Freiburg, Kan⸗ dern uſw. ein Erdbeben wahrgenommen. Stellenweiſe waren es mehrere Erdſtöße, die in Richtung Südweſt. Nordoſt verliefen. In Lörrach wurde das Beben mehr als ein Schlieben der Erdrin de empfunden. Die Leute wur⸗ den aus dem Schlafe geweckt, Häuſer und Wände zitterten. So⸗ gar im Saargebiet wurde das Erdbeben bemerkt. Hauseinſturz in Bretten i Bretten, 27. Jan. Geſtern nachmittag ſtürzte von dem bis zur Eindeckung fertiggeſtellten zweiſtöckigen Neuhau Küm⸗ mer der ganze Brandgiebel und etwa ein Drittel vom Neubau in ſich zuſammen. Bet dem Einſturs wurden die Vorder⸗ und Rückfaſſaden teilweiſe nach Außen gedrückt, ſodaß auch noch dieſe Teile bis etwa zur Hälfte abgetragen werden müſſen. Der Einſturz erfolgte, während auf dem Dach und innerhalb des Gebäudes near beitet wurde. Glücklicher⸗ weiſe wurden Perſonen nicht verletzt. Leichter Schneefall im Schwarzwald * Triberg, 27. Jan.(Eig Drahtber.) Im Schwarzwald, wo geſtern der Froſt bis auf 9 Grad geſunken war, iſt in den frühen Morgenſtunden des Frettags durchweg eine Er⸗ wärmung eingetreten, jedoch nicht dermaßen, daß die Tempe⸗ ratur in den Schneelagen über Null gegangen wäre. Der Feldberg hat bei fortwährend wechſelndem Wettercharakter zwiſchen Föhn⸗ und windigem Wetter heute früh—3,7 Grad. Ueber Nacht iſt ſtrichweiſe ganz leichter Schneefall ein⸗ getreten. Die Schneelage auf dem Feldberg iſt in den tiefe⸗ ren geſchützten Lagen 80 Zentimeter, auf dem Gipfel ſelbſt 40 Zentimeter, und zwar Pulverſchnee mit guter Skibahn, —2 Grad, bet tiefſter Temperatur der vergangenen Nacht mit —5 Grab. ebenfalls wechſelnd bewölktes Wetter mit ganz leichtem Neuſchnee. Die Skibahnen ſind in den mittleren Lagen durch die Veretſung des alten Schnees in mäßiger Ver⸗ faſſung und nur auf der Nordſeite noch günſtiger, während die Rodel⸗ und Eisbaßnen beſſer henſhnar ſind. Die Metter⸗ lage iſt inſolge Föhneinſtrahlung teilweiſe wieder aufklarend, jedoch bei ſtarkem Rückgang des Luſtdruckes, ſo daß das un⸗ beſtändige Wetter wahrſcheinlich bleibt. * ker. Heidelberg, 24. Jan. Die Rechtsſchutzſtelle für Frauen und Mädchen iſt zu einer GEheberatungsſtelle ausge⸗ baut worden. Die Beratung erſtreckt ſich mit Einverſtändnis der Stadtverwaltung auf ſoziale und rechtliche, nicht aber auf mediziniſche Fragen. Altſtadtrat Ludwig Schäfer, Beſitzer des Hotels Heidelberger Hof, feierte am Sonntag ſeinen 70. Geburtstag. kr. Heidelberg, 27. Jan. Bel Grabarbeften an der künftz⸗ gen Höhenſtraße, in der Näße des Hains bachweges, wurden Knochen gefunden, die anſcheinend von Großtieren der Vorzeit ſtammen.— Durch Achſenbruch eines Laſt⸗ autos in der Nähe des Kümmelbacherhofes wurde geſtern der Verkehr der Straßenbahn auf einige Zeit geſtört. Men ſchen kamen nicht zu Schaden, der Verkehr wurde durch Um⸗ ſteigen aufrecht erhalten, bis die Feuerwehr die Straße frei⸗ gemacht hatte. 5 f pp. Walldorf, 24. Jan. Beim Aufladen von Stammholz wurde der hieſige Landwirt Karl Maier von einem Baum⸗ ſtamm ſo unglücklich getroffen, daß ihm ein Bein abgeſchlagen wurde. Der Verunglückte fand Aufnahme im Kraukenhaus in Heidelberg.— Anläßlich eines Fußballſpiels zwiſchen dem hieſigen Fußballpyerein und dem Sportverein Kirchheim erlitt der Spieler Zeeh vom Kirchheimer Verein einen komplizier⸗ ten Schienbeintruch. Verſchulden von Mitſvielern liegt nicht vor. Die Urſache war ein unalücklſcher Schlag nach dem Ball. — Das Pferd des Landwirts Schleich hjer ſchlug beim Ackern in die Pflugſchar und verletzte ſich derert, daß es geſtern noch notgeſchlachtet werden mußte. Der Schaden iſt durch Verſicherung gedeckt. Singen a.., 22. Jan. Bei der fünaſt in der„Krone“ in Volkartsßhauſen ſtattgehabten Holzpyerſteigerung des gräflich Doualasſchen Forſtamtes verſpürte man von einem Geldmangel und von der Not der Zeftnichtyiel. Preiſe bis zu 20 Mark je Ster wurden von Leuten. die glaubten, zu kurs zu kommen, bezahlt. Erſt als dieſe Heißſporne verſorgt waren. ließen die Preiſe wieder nach. * Schriesheim, 24. Jan. Am vergangenen Samstag hielt der Jung⸗Odenwald⸗Club Ortsgruppe Schriesheim ſeine all⸗ jährliche Generalverſammlung ab. Die Vertrauens⸗ leute erſtatteten Bericht über das verfloſſene Jahr. Als erſter Vorſitzender wurde H. Schuhmann einſtimmig gewählt. Der Wanderplan für das laufende Jahr wurde aufgeſtellt. Ver⸗ ſchiedene Mitglieder haben ſich dahin geäußert, man möge ſich mehr aufs Wandern verlegen, als auf Handballſpielen.— Heute hat wiederum ein junger Schriesheimer ſeinen ſchönen Heimatsort verlaſſen. Wilhelm Merkel, Gärtner(Sohn der Philipp Ludwig Merkel 3 Witwe) will ſein Glück in Amerfka ſuchen. Er wird bei ſeinem vor kurzem ausgewanderten Freunde(Berth. Blumenfeld) in Newyork Geſellſchaft finden. 4 Mönchzell(Amt Heidelberg), 24. Jan. In der Nacht vom Sonntag auf Montag wurde der Ort Waldwim⸗ mersbech durch Feuer heimgeſucht. Für die Löſchungs⸗ maßnahmen wurden die umliegenden Orte alarmiert u. a. auch der hieſige Ort. Durch mehrmaliges Telephonieren von Waldwimmersbach aus, vermutlich durch die Poſthilfsſtelle, machte ſich es unſer Ort auch zur Pflicht, mit der Feuerſpritze nach der Brandſtätte zu fahren, um zu helfen. Der Empfang durch Bürgermeiſter Herbold war ſehr höflich, indem ſich dieſer ſo ausdrückte, als ob überhaupt nicht zu uns telepho⸗ niert worden wäre und die Mönchzeller hätten bleiben können, wo ſie vorher geweſen ſind. Ein ſolcher Fall iſt den Mönchzellern bis heute noch nicht vorgekommen, daß man bei Hilfeleiſtung bei einer Feuersbrunſt zum Dank noch direkt abgewieſen wird und zwar ſogar noch vom Ortsvor⸗ ſteher ſelbſt. g * Konſtanz, 26. Jan. Bei einem Zuſammenſtoß eines Kraftwagen mit einem Langholzwagen bei Weingarten(Würt⸗ temberg) erhielt der hier wohnhafte 29 jährige Reiſende Moritz Nager ſchwere Verletzungen am 1 195 und Arm. Er iſt vermutlich mit dem Auto, das vollſtändig zertrümmert wor⸗ den war, ſeiner Firma verunglückt. 8 2 — Freilag W Januar ige vorm 2 f 22 80 * 7 O woltenns. O heller. O halb bedeckt. 8 wolkig O bedeckt. o Regen. A Graupeln. Nebel.& Gewitter O Windſtille. O lehr leichter Oft. mäßiger Südſudweſt. Aſtärmiſcher Rordweſt. i Schnee. Die Pelle fliegen mit dem Winde Dle bel den Stationen ſtexenden Zaxlen geben dis Tempe⸗ ratur an Die Linien nerbluder Ort mit iel hem auf Meetesſliwean mgere neten Luikrpick Metternachrichten er Karisrutzerbandeswenerwarle Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) Luft. Tem Se a 1 See · S 22 Winz 2 8 2 2 döbe d n S e ene 2 8 88 W S8 8 8 Nicht Starte 885 Wertheim 1511 ͤ— 75 ſtill Nebel Königſtuhl] 583 762,1 3 4 191 S ſchw. woltenl. Karlsruhe 120 762,7 1 9—1(leicht. heiter Bad.⸗Bad 213 702,5—1 7 80(leicht Bdnebel Villingen 780 75,5—-2 2—6 i wolkig Feldbg. Hof 1275 6344 4 14 SW friſch 5 Badenweil.]— 701,9 5 7 1 SW leicht 1 St. Blaſien] 789 5 25 N 4 3 Höchenſchw 8 8 Die erſte Störung der atlantiſchen Zyklone iſt in der ver⸗ gangenen Nacht über unſer Gebiet hingezogen und hat ſtrich⸗ weiſe Bewöltungsgunahme und Erwärmung mit leichten Niederſchlägen gebracht. Das Hochdruckgebiet über Mittel⸗ europa zerfällt raſch. Da vom Ozean neue Störungen nach⸗ 1 1 müſſen wir mit allgemeiner Wetterverſchlechterung rechnen. a ö Wetterausſichten für Samstag, 28. Jannar;: Wechſelnd wolkig mit zeitweiſen Niederſchlägen und auffriſchenden Weſt⸗ winden, vorübergehend Temperaturrückgang. 5 Amtlicher Schueeberichtsdienſt der Badiſchen Landeswetterwarte Beobachtungen vom 27. Jannar Kaltenbronn, 15—20 Ztm., etwas verharſcht, heiter, minus 5 Grad Ski und Rodel gut. Breitenbronn, 20 Zentimeter, gekörnt, hekter, minus 1 Grad, Ski und Rodel gut. Bühlerhüöhe⸗ Flättig, gering, lückenhaft, heiter, o Grad. Herrenwies, 20 Zenutlmeter, ſtark verharſcht, heiter, minus 3 Grad, Ski und Rodel gut. Untersmatt, 25 Zentimeter, gekörnt, heiter, minus 1 Grad, Ski und Rodel gut, Ruheſtein, 30 Zentimeter, etwas verharſcht, heiter, 0 Grad, Ski und Rodel gut. 2 8 Kniebis, 20 Zentimeter, ſtark verharſcht, heiter minus 2 Grad, Ski mäßig, Rodel gut, Triberg, 15 Zentimeter, etwas verharſcht, bewölkt, minus 2 Grab, Ski mäßig, Rodel und Eisbahn gut. Schönwald, 25 Zentimeter, 12 Zentimeter Neuſchnee, Pulver, heiter, minus 2 Grad, Ski und Rodel fehr gut. Schonach 20 Zentimeter,—2 Zentimeter Neuſchnee, etwas ver⸗ harſcht, leichter Schneefall, minus 2 Grad, Ski und giodel gut. St. Georgen, 18 Zentimeter,—2 Zentimeter, Neuſchnee, etwas verharſcht, bewölkt, minus 4 Grad, Ski mäßig, Rodel gut. Furtwangen, 80 Zentimeter,—2 Zentimeter Neuſchnee, leichter Schneefall, minus 3 Grad, Ski und Rodel ſehr gut. Titiſee, 15 Zentimeter, etwas verharſcht, wolkig, minus 5 Grad, Ski und Rodel ſehr gut, Neuſtadt, 20 Zentimeter, ſtark verharſcht, wolkig, minus 5 Grad, Zentimeter Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel gut. und Rodel ſehr gut. Feldberg, 70—80 Zentimeter,—5 leichter Schneefall, minus 8 Grad, Ski Höchenſchwanb, 40 Zentimeter,, gekörnt, wolkig, o Grad, Ski und Rodel gut. Wildbad, 12 Zentimeter, ſtark verharſcht, heiter, plus 2 Grad, g. Ski und Rodel mäß recht Pulver, Der Mann hat wenn er von ſeiner Frau Wirtſchaftlichkett verlangt. Die denkende Hausfrau nimmt kein ſcharfes Waſchmittel, ſondern nur Naumanns weiße Kernſeiſe„Extrafeine Qualſtät“ erſt recht, wenn ſie nicht bleichen kann. Naumauns Seife liefert blendend weiße Wäſche mit gutem Duft und zerſtört nicht die Wäſchefafer. 328 * 8 8. Seite. Nr. 48 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 27. Januar 1928 —— N Nun ſind die dunklen Tannenwälder eingehüllt in eine weiße Schneedecke. Schwer hocken die Schneemaſſen auf den Düchern der Häuſer, deren bunte Läden und dunkle Fenſter⸗ augen allein aus all dem Weiß herausblinken. Eifrig ſchau⸗ felten ihre Bewohner Wege durch den Schnee, und zu beiden Seiten türmt er ſich meterhoch auf. Wie durch einen Wall ſchrei⸗ tet man hindurch. Luſtig klingeln die Schlitten durch den Ort. Frohe Gäſte ſitzen darin, die von der Bahnſtation abgeholt wurden. Die weißen Flächen wirken wie ein Magnet. Junges Zolk kommt auf Rodeln um die Straßenbiegung, lachend und ſchreiend vor Daſeinsluſt. Es ſind die Kinder der Einheimiſchen, die ſchon in früher Jugend mit Ski und Rodel umzugehen ver⸗ ſtehen. Hinter den Fernſtern ſtehen ihre Mütter, neugierige Blicke folgen den Fremden. Mancher, der in den Hotels ein⸗ kehrt. wird als vorjähriger Bekannter herzlich begrüßt. Die Neuen, die zum erſten Male kommen, noch voll von den Ein⸗ drücken der herrlichen Bahnfahrt, ſtehen freudig erſtaunt, alles iſt weiß. Leuchtend ſtehen die Berge in ihrem junafräulichen Weiß. Befriedigt tapſen ſie auf ihren ſchweren Schuhen durch den Schnee. Ueberall Unterkünfte, Hotels. Penſionen, manche in idylliſcher Lage am Wald. Und am erſten Abend tauſchen ſie beglückt ihre Beobachtungen aus. Wahrlich, was gibt es Schöneres, als auf flinken Skis durch den Tannenwald zu fliegen. Welche wohltuende Anſtrengun⸗ ben, die Höhen zu nehmen. Die Landſtraße windet ſich hinauf, zeguem, und doch wundervolle Ausblicke bietend. Links rauſcht der Waſſerfall zu Tale, dumpf und fern unter der Schneedecke: Eiszapfen hängen an dem Geſtein und blinken in der Sonne. Und wenn die Häuſer immer mehr den Augen entſchwinden. Amfängt dich eine erhabene Ruhe. Sanft ſchaukeln die Kronen der Bäume. Ein Haſe raſt ängſtlich, von deinen Schritten auf⸗ geſcheucht, in das Geſtrüpp. Es knackt in dem Gezweig: ein Eichhörnchen verſucht ſich in Sprüngen. Ganz fern ein Ruf, ein Menſch, der gleich dir die Wälder durchſtreift und ſeine Be⸗ wunderung hinausſchreien muß. Du willſt die Tage und Stun⸗ den auskoſten und genießeſt mit Muße. Auf weite freie Flächen hinauf trägt dich das fliehende Holz. Schärfer weht der Wind und du ziehſt über die Woll⸗ Winterkuren am Meer Wenn man von einem Aufenthalt an der See ſpricht, ſo verbindet ſich damit für viele Menſchen der Begriff des „Liegens im Sande“ und des„Gebrauches von kalten See⸗ bädern“. Eigentlich erſt im letzten Jahrzehnt bricht ſich bei ans mehr und mehr die Erkenntnis Bahn, daß die aus⸗ ſchlaggebenden Heilfaktoren der„See“ in dem Klima zu ſuchen ſind; das kalte Seebad ſpielt dabei— wie jüngſt Dr. Julius Salinger in Graal(Meckl.) in einer mediziniſchen Fachzeitſchrift hervorhob—„nur eine Teilrolle“. Die Folge dieſer Erkenntnis iſt die Eignung der See zu Winter⸗ kuren geweſen. Von ganz beſonderer Wichtigkeit iſt dabei die wärmeſpeichernde Kraft des Meeres, dank deren der Winter an der Küſte im allgemeinen milder verläuft als Im Binnenlande. Hinzu kommt noch die ſtarke Sonnen⸗ ſtrahlung, die ſich z. B. in der zur Winterzeit überaus ſchnell erfolgenden Bräunung der Haut kundgibt. Der Nordſeeküſte dient weiterhin der Golfſtrom als Wärmeſpender; dagegen verfügt die Oſtſee über aus⸗ gedehnte Waldungen, die Schutz vor kalten Winden gewähren. Wie die Erfahrungen lehren, erholen ſich viele Men⸗ ſchen ſchneller und nachhaltiger bei einer Winterkur an der See als im Hochſommer; Appetit und Zunahme des Gewichtes ſind dem Sommer gegenüber geſteigert; auffallend ſchnell wird der Körper im„Küſtenwinter“ abgehärtet. Wie auch dem Hochgebirge mit ſeinen landſchaftlichen Reizen ein überaus günſtiger Einfluß auf die Seele bes Geneſungſuchenden eigen iſt, ſo auch der winterlichen Küſte Ait ihrer Lichtfülle, ihrem anziehenden Farbenſpiel und den Ausblicken auf das weite, weite Meer. Welche Erkrankungen ſind nun für eine Winterkur an der See geeignet? Zunächſt einmal Störungen des Blutkreislaufſyſtems: Blutarmut(Anämie), Blut⸗ druckerhöhung, nervöſe Störungen der Herztätigkeit. Jedoch — Vorausſetzung iſt das ungeſtörte Erhaltenſein der Her z⸗ kraft; liegt ein Verſagen vor, kommt das winterliche See⸗ klima nicht in Frage.— Ein weiteres dankbares Gebiet bil⸗ den Erkrankungen der Atmungsorgane. Die Gefahr der Erkältungskrankheiten iſt, wie die Beobachtungen in See⸗ hoſpitzen und Kinderheimen ergeben, im Winter weit geringer als im Sommer. doch „ſtarken . Bei Aſth ma iſt Vorſicht geboten; gibt es eine Reihe von derartigen Kranken, bei denen die Klimareize(Wind!) allein genügen, um Anfälle 2. fh 3 W 1 P Ainterfrenden im Schwarzwald r eee jacke einen feſten Rock, der der Härte des Windes ſtandhält. Die Wälder ſind dir ferner gerückt. Die fernen Wäldchen ſchei⸗ nen verſchüttet. Die Spitzen der Tannen beſchreiben eine Zick⸗ zacklinie am Horizont. Nirgends eine Beraſpitze. Durch die Einſamkeit ziehen wie gleichmütig die Fäden der Telegraphen⸗ leitung. Ein paar Krähen krächzen hungrig. Aber die Stille erdrückt nicht. Die Bruſt wird eng und man ſteht und hält den Atem an. So weit die Welt! So herrlich das Land! Und dann überfällt dich das Jauchzen und du rufſt es hinaus und horchſt deinem Echo! Weiter gleiten die Ski und tragen dich. Und wo du fern ein Haus ſiehſt, arüßt du hinüber:„Ihr daheim. ich aber fliege!“ Wieder umfängt dich ein freundlicher Ort. Ein ſtattliches Giebelhaus zur Rechten am Einaange. Es verſpricht viel Be⸗ haglichkeit. Und ſo ſind alle die anderen Bauten geräumig und gemütlich. Bunte Geſtalten auf den weißen Hängen. Für heute haſt du dein Penſum hinter dir. Du trittſt in eins der freund⸗ lichen Gaſthäuſer, und bald dampft der Kaffee vor dir. Und nun füllt ſich die Stube. Rodel und Ski werden vor dem Hauſe abgeſtellt, der Schnee von den Schuhen geſchüttelt. Alles voll⸗ zieht ſich unter Lachen und Neckereien. Und wie treten ſie herein? Leuchtenden Auges mit friſch gerbteten Wangen. Gibt es wirklich noch blaſſe, kranke Geſichter auf der Welt? Hier iſt man geſund; hier atbt es keine Sorgen. Und wenn ſie auch fern in der Stadt, zu Hauſe, auf dich warten, wieviel leichter ſind ſie zu tragen, wenn man nach dieſen Tagen heimkehrt! Noch iſt es hell draußen, und man kann ſich im Dorf orien⸗ tieren. Fern ſieht man die ſüdliche Schwarzwaldaruppe mit dem Feldberg. In fünf Stunden iſt er mit den Skiern zu errei⸗ chen, Wahrlich, das muß eine eindrucksvolle Tour ſein. Mor⸗ gen! Mächtig. doch weit und unerreichbar, arüßen Tödi und Säntis und Titlis. Doch die Sonne ſinkt, und bald iſt alles weggelöſcht. Aus N ſchimmern die erſten Lichter, und die Glieder ſind müde. Else steffen, Heidelberg. rer hervorzurufen“. Dagegen ſind bet tuberkulöſen Er⸗ krankungen der Knochen, Gelenke und Drüſen im winterlichen Küſtenklima außerordentlich gute Erfolge erzielt worden. Wiederum iſt hervorzuheben, daß ſich Per⸗ ſonen mit fortſchreitender Tuberkuloſe für das Seeklima keineswegs eignen. Bekannt ſind vor allem die ausgezeich⸗ neten Ergebniſſe, die man bet Wachstum⸗ und Stoff⸗ wechſelſtörungen der Kinder, aber auch bei Stoff⸗ wechſelleiden der Er wachſenen mit Winterkuren an der See gewonnen hat. Wie das Hochgebirge, ſo kommt auch die See im Winter ganz beſonders für Geneſende nach ſchweren Krank⸗ heiten wie für Nervöſe in Frage.— Vorausſetzung für den Erfolg der Kur iſt die Ueberwachung durch den Arzt ſowie eine ausreichende Kur dauer. Andern⸗ falls kann unter Umſtänden mit der„Winterkur am Meer“ dem Geneſung⸗ und Heilungſuchenden mehr geſchadet als genützt werden. Dr. M. * Sonderzüge zur Deutſchen Gkimeiſterſchaft auf dem Feldberg Anläßlich der Austragung der Deutſchen Skimeiſterſchaft auf dem Feldberg vom 23. bis 26. Februax wird durch die Reichsbahn und die in Frage kommenden Privatbahnen auf längere oder kürzere Entfernungen eine Anzahl Sonder⸗ züge eingerichtet, um die Zufahrt zu erleichtern und den zu erwartenden Stoßverkehr für die ſonntäglichen Sprungläufe zu bewältigen. Im Fernverkehr wird ein Sonderzug annheim— Freiburg—Bärental- Feldberg in der Nacht vom Samstag auf Sonntag gefahren, der nur die vierte Klaſſe führt und ein Drittel Fahrpreisermäßigung bringt. Die Mindeſtteilnehmerzahl von 380 Perſonen dürfte geſichert ſein. Der Sonderzug iſt als Vorlauf zu dem Nacht⸗ ſchnellzug D 44 Berlin—(Hamburg)— Rheinland— Frankfurt Freilburg—Baſel gedacht. Er geht Mannheim ab.11, über Schwetzingen, Karlsruhe ab.20, Offenburg ab.02, Freiburg ab.30, Bärental an.25, mit Halten in Schwetzingen, Raſtatt, Baden ⸗Oos, Bühl, Achern, Appenweier, Lahr⸗Dinglingen, Emmendingen auf der Hauptſtrecke. Zurück liegt er hinter dem Schnellzug D 191 auf der Hauptbahn, Bärental ab 17.56, 0 ab 19.31, Offenburg ab 20.40, Karlsruhe an 22.12, kannheim an 23.22 mit dem gleichen Halten wie auf dem Hinweg. Weitere Ergänzungszüge auf Teilſtrecken der Schwarzwaldbahn und Höllentalbahn ſind in Ausſicht genommen. Ski⸗Brief In der Skihütte, am 20. Jänner. Ski⸗Heill! Mächtig drängt ſich der Winter ins Land, rauhe Stürme brauſen und wild drohende Wolkenwände ballen ſich über unſern Häuptern am Himmelszelt, und bedrückt denkt der Menſch zurück an die verfloſſenen ſchönen warmen Tage, ans Licht der Sonne. Grauer und grauer wird der Horizont, wilder das Toben des Windes; ſeiner Macht bewußt klpoft er un Tür und Tor, gleichſam als wolle er uns ſchwachen Menſchlein ſagen, daß ein ſtrenger Herr ſeinen Einzug ge⸗ halten hat: König Winter im weißen Gewand! Ein ſtrenger Herr allen denjenigen, die ihn nicht lieben, die ſeine dargereichten Gaben nicht zu ſchätzen und zu wür⸗ digen wiſſen. Aber auch er iſt der Freund der Menſchen. Auch er bietet ſeine Hand und lädt ein zu ſeinen Freuden, gibt jedem einen Anteil an dem Jungbrunnen froher Winterluſt. Eine weiße Decke hat Berg und Tal in ein feierliches Ge⸗ wand gehüllt. Glücklich die Augen, die all dieſe Schönheiten auf Höhen und in Schluchten ſchauen und bewundern dürfen. Und nun ſollſt auch Du dazu gehören, teilnehmen an die⸗ ſen herrlichen Schauſpielen der Natur; Du ſollſt eintreten in die Zunft froher Leute, ſollſt Ski⸗Weiblein werden. Viele Mühe und Geduld, gute und böſe Worte, wird es koſten, bis Du etwas eingeweiht biſt, aber ſo iſt es Brauch. Nur Mut— es wird ſchon gehen. Aller Anfang iſt ſchwer. Dem Mutigen gehört die Welt. Biſt Du dann ein feſches Schihaſerl, wirſt Du nie die Stunde bereuen, in der Du mit uſammengebiſſenen Zähnen das Ziel erkämpfteſt. Frage ſie, te Schileute. Alle freuen ſich, es zu ſein! Sollte Dir auch nach den erſten Verſuchen das eine oder andere Deiner Glieder etwas empfindlicher wehe tun als ſonſt, ſo ſei Dir 5 0 daß das gerade die Hauptſache des Winterſports, beſonders des Skiſports iſt, daß jeder Muskel ein gehöriges Teil Arbeit zu leiſten hat, und das nicht zu Un⸗ recht, denn Bewegung iſt für den Körper ſo nötig wie Eſſen und Trinken, nicht zuletzt erſpart Dir ein eifriger Skiſport den ſonſt wohl bald nötigen Punktroller. Du machſt Deine gymnaſtiſchen Uebungen in freier, friſcher Luft, in einzig ſchöner, winterlicher Umgebung! Ski⸗Heil) H. Mr, * Die Ski⸗Meiſterſchaft des Skiclub Schwarzwald Infolge der Austragung der Deutſchen Ski⸗ meiſterſchaft auf dem Feldberg(23.—26. Februar) wird die Schwarzwaldmeiſterſchaft des Skiclub Schwarzwald dieſen Winter im Norden des Gebirges und zwar auf dem Hundseck durch den Gau Hornisarinde am 28. und 29. Januar ausgetragen. Für die Meiſterſchaft iſt an der Hundseck eine neu ausgebaute Schanze am Bieſenkopf entſtan⸗ den. Die Meiſterſchaft wird erworben durch Teilnahme am Langlauf(16 Km. am 28. Februar e 9 Uhr) mit Start bei Hunds⸗ eck und Ziel bei Unterſtmatt und am Sprunglauf(am 29. Ja⸗ nuar 10.30 Uhr) am neuen Hügel Hundseck. Die Schwarzwald⸗ meiſterſchaft iſt international offen und bringt dem Sie⸗ ger neben dem Titel den Silbernen Ski des Ski⸗Club Schwarz⸗ wald. Weiter iſt der 27. Verbandswettlauf des Skielub Schwarzwald mit dem Geländelauf(Dr. Tauern⸗Gedächt⸗ nislauf) am 28. Januar 14 Uhr, dem Langlauf für die Jung⸗ mannen über 5 Km. am 28. Januar 9,30 Uhr und anſchließend der Langlauf für badiſche Polizeimannſchaften. Erſtmals wie⸗ der wird der Damen lauf in die Verbandswettläufe auf⸗ genommen: er iſt am 29. Januar 9 Uhr angeſetzt. * Der Schwarzwaldſtaffellauf über 40 Kilometer Der Schwarzwaldſtaffellauf über 40 Kilo⸗ meter wird in dieſem Winter im Auftrag des Ski⸗Club Schwarzwald durch den au Hoch⸗ firſt in Neuſtadt ausgetragen. Der Termin iſt nun auf den 5. Februar angeſetzt, wo der Ablauf der erſten Staffel um zehn Uhr in Neuſtadt erfolgt. Die Laufſtrecke über 40 Klm. geht rings um das Maſſiv des Hochfirſt herum und berührt Friedenweiler, Lenzkirch, Saig und Titiſee. Mit dieſen Na⸗ men ſind gleichzeitig die Staffelwechfel gekennzeichnet. Die Strecke biegt zunächſt nordwärts aus, wendet ſich in Frieden⸗ weiler ſüdlich, in Lenzkirch weſtlich und in Titiſee öſtlich nach Neuſtadt zurück. Der Staffellauf wird nach den Beſtimmun⸗ gen des Deutſchen Skiverbandes durchgeführt und iſt offen für Gauſtaffeln und Ortsgruppenſtaffeln des Deutſchen Ski⸗ verbandes ſowie für Polizeiſtaffeln. Alle Läufer müſſen über 20 Jahre alt und Amateure ſein. Meldeſchluß iſt der 2 Febr. bei Gau Hochfirſt in Neuſtadt, Poſtſtraße 6. Nachmeldungen ſind unzuläſſig. Erſatzläufer müſſen vor dem Start nament⸗ lich gemeldet ſein. Verteidiger der Gauſtaffelmeiſterſchaft iſt die Mannſchaft des Gaus Hoher Schwarzwald. Es ſteht eine Pension Naegele Sl. Blasien— Bekannt durch gute Küche.— Von Erholungsbedürftigen bevorzugt. Liegehalle.— Proſpekte.— Telephon 107. S243 Dornsfefien— bei Freudenstadt Gasthaus zum Bahnhof Das bevorzugte Haus. Beſt eingerichtete heizbare Zimmer. Bekannt durch gute Küche und Keller. Penſion. Autogarage— Telephon Nr. 18 Dornſtetten. S245 Feldberg, Schwarzwald, 1500 m ü. d. M. Hotel Feldbgergerhof besteingerſchtetes Famihenhotel. Auch im Monat März beste Skeibahn und Schönwettertage 82⁴⁵ Besitzer: Mayer& Schladerer. Schwarzwaldbahn Casthof ngach(abnhafete). Altbekanntes gut bürgerl. Haus Zentralheizung. Fließend. warm 0 U. kaltes Waſſer in allen Zimmern dannen Vorzügliche Küche und Keller.— Beuſion. Beſitzer: Urwin Wintermantel. S2⁴⁴ an der Schwarzwuldbahn (Schnellzugsſtattion] 850 1000 m St. Georgen e Ideales Skigelände, Rodelbahn Eislauf, Sprungſchanze, Skikurſe 2 1 erſtes und älteſtes Hotel Pensjon Hirsch padus un Plate Zentralheizung. Zimmer mit fließendem Waſſer, Bad. Penſion Mark.50 einſchließlich Hetzung. Wochenende Mark.50. S244 Proſpekt. Telephon Nr. 125 Inhaber: A. Haas. ei Freudenstad! Hallwangen 730 Meter über dem Meer Prachtvolles von der Natur bevorzugtes Skigelände. Gasthof und Pension„Grüner Baum“ Schönſte Lage, direkt am Walde. Herrliche Ausſicht von allen Zimmern. Gute Verpflegung. Penſion. Garage. Telephon Dornſtetten Nr. 4. 2 S2⁴⁵ italien. Nerv e, Savoy Hotel „ GENMO AS ‚ο‚οοοοοοο‚οο‚‚‚οοτοοτ Inmitten Blumen u. Pa men Erstkl. Familienhotel Der jetzigen Geldwährung angepaßte Preise. Prospekte. Frau C. Beeler. S eee eee ee eee göhli, Bad Segwen am Lovarzersee Im Sommer 1 8 gange e eg pe 900 m ſt. d. Meer. Wunderb. am Fuße Henzenschwand des Feldbergs gel. Gasthaus u. penslon Waldeck z ache bn, engun von .— Mk. an, ſchöne, ge⸗ räumige Zimmer, Ia. Küche. Tel. Bernau 12. Von Wintergäſten bevorzugt. Gegenüber dem Sprunghügel. Prächtig. Skigelände. Jeglicher Winterſport. S244 16 Salg Gasthaus„Zum Dohsen Wintersportplatz 1. Ranges Schönes Skigelände, Sprungſchanze, Rodelbahn.— Gute Unter⸗ kunft und Verpflegung.— Zentralheizung.— S252 Proſpekte durch den Beſitzer. L Siocktwald-Sl. Gebr gend 3 16 Gasthof und Pension„Rose Vorzügliches Skigelände. Rodel⸗ und Schlittenbahn. Beſte Verpflegung und Unterkunft.— Penſionspreis.— Mark Wochenende.50 Mark.— Heizbare Zimmer.— Telephon 217. S244 Beſitzer: A. Zuekschwert. ek 1000 Meter über dem Meer die zu Humof und Frohsinn geboten! Bel uns können Sie alles billig u. gut kaufen STOFFE 28 N. KARNEVALI 5 BATT-ScmunE K Losen „ E Seide 1 Wet ihn telert. vergesse nicht die Dinge. 0 Brokat Satin s W. in. 1 5 Die größte Auswahl 7 E 1 8 huh Baum Warenhaus KANDER 41, 1 Breitestrage D 3, 11 DO 3, 11 1 eee BSRAcK-KGSTERER 2 1 ö 15 N FNVV Waldnotstt. J. gegend, Sapitel 8. 5 LTI BaUN Fel. 53 39— — C 4, 8 val ENrin Fart + 5 f ERENNER-NUcKEERL(15, 8, Bismarckstr., Tel. 328 71 5 F 2.[7, Tel. 30231 Mana CE VE g * ELISABETH URI 5 1 b K 1. 5, Tel. 216 66 Meeifeldstr. 21. Tel, 25478 1 98 Abo kochen 3 KARNEVAL. ARTIKEL e SaLoN THVYSEN G 3. 0, Fel. 2128 PAUL VvortkMER 2 J. 13, Tel. 30306 1 SkkgsRübkER Zusen 5 2 2. lis en gtos enedetall Tel. 290 29 Jos. Schuck 12, 12 felephon 337 40 1 2, 12 Er Karnevals- u. Dekorationsartikel-Laget Günstige Einkaulstelle f Wiederverkäufe, FrOfſe FescHinSsteuNf 8 E 9 0 N m 5 1 Aehtang freuden des feschlnes MASKEN. KSS IMß elegente Aufmachung intes Kostüms voteus 22 i Masken L Sionimaflarben. flitter 5 nenmt wogen det A und sonstige Streumsterlalſen— 0 2 F. U 2— 1 Auto-Zentrale geben mm glelch Es stehen es. 60 Wogen zur Venti ö eine besondere Note i 10 85 92 5 Mannheim Tel. 22851 Paradeplatz Brunzen tar stoff u. Ledefschube i. 5 3 In ſein odgesuimmten Tonen 1 5 0 N puder und Schminke ö e Anfertigung nech eigenen und gegebenen 8 in feicher Auswahl bei Enty/ütfen in unsetem Atellet Fr. Becket,“ Hichsells-Drogetſe 8 2, 2 Ss N 5 0 3 w Neneschue fflecrch Heß 8 are N 3 unstlerfest 5 1 1E AR TANZ SALON 4 OG EN SN STAG * 95 E N GAR 1 8 N eintz 5 feſephon 220 55 5 1 38 Rasche Ausbildung petscnilche Auskuntt ese. 4 preisen ſegergen ume halen a..30,.80, 12.0, 16 ę q 1 het K Sfüime wagte,„ 8 preisen 7. 18—, 28, 3,—,..% 8 inefnam 85 stunden 1 SARL BAUR b SDOSSES KOSTUNAF EST DFR KUNSTLEN 1 DES NATONALTHEATERS HANNHEH- T g 5 „ Uf BE ofs: N OLVMPIAODOE 1928 5 5 Nelnenttes zu Sunste gef Wonftonptskgssen cet deute chen errpetgepessepseben 1 Karten zu Mk. 9.— reservierte Tischplätze.50 au der Konzertkasse K. Fort Heckel! 55 03. 8 im kannter 5 0 7. 18 und an der* 8. Seite. Nr. 46 be) Freitag, den 27. Januar 1928 — Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausga Die Deutſche Vank über die Vörſenlage In ihrem letzten Monatsbericht führt die Deutſche Bank u. a. aus; Der Flüſſigteit am Geldmarkt entſprach die Aufwärtsbewegung der Aktienkurſe nicht. Nach unſerer Berechnung ſtellt ſich das Kurs⸗ niveau im Durchſchnitt nur 2,5 Punkte höher als am 19. Dezember, die Terminpaplere ſogar um 1,1 Punkte. Daß eine neue ſpekulative Welle Börſe und Publikum auf Grund der leichteren Geldverhält⸗ niſſe erfaßt hätte, läßt ſich alſo nicht behaupten. Im Gegenteil, das Publikum beteiligte ſich nur in recht geringem Umfang an den Aktienmärkten, und vielfach fanden ſpe⸗ kulative Kreiſe die Pariſer Börſe reizvoller. Denn wenn ſich auch die Börſenlage von der Situation vor Jahresfriſt dadurch unterſcheidet, daß ſpekulative Engagements nur in mäßigem Umſang beſtehen, ſo iſt das Kursniveau bei weitem nicht niedrig ge⸗ unug, um Börſe und Publikum über die möglichen Störungen, die die bevorſtehenden innen⸗ und außenpolitiſchen Entſcheidungen unter Umſtänden mit ſich bringen könnten, hin ⸗ wegſehen zu laſſen. Die Flüſſigkeit des Geldmarktes allein vermag den nötigen Impuls nicht zu geben, well man ſich ja Rechenſchaft darüber gibt, wie ſchnell ſich ſolche Verhältniſſe ändern können, wenn der gewiß nicht lange mehr zu unterdrückende lang⸗ friſtige Geldbedarf, namentlich der öffentlichen Stel⸗ Le n, der auch bei Wiederaufnahme der Emiſſionstätigkelt im Aus⸗ land zum auten Teil auf den inländiſchen Kapitalmarkt angewieſen iſt, ſich wieder kräftiger zu regen beginnt. Das Intereſſe für feſt verzinsliche Anlagen hat ſich, auch durch den Zins⸗ termin begünſtiot, in der letzten Zeit zwar gehoben, ohne daß aber der Anlageſuchende etwa zu Konzeſſionen im Zinsſatz genbtigt worden wäre. Die lange Schonzeit des inländiſchen Kapitalmarktes brachte nach der Sperre des ausländiſchen Emiſſionsmarktes auch eine Folge finanzieller Notſtandsmaßnahmen mit ſich, kurzfriſtige Verſchuldung, die nach Ahlöſung drängt. Man rechnet daher, wohl mit Recht, damit, daß im Kapitalmarkt auf geraume Zeit die Nachfrage das Angebot immer überſteigen wird. Pfälziſche Nähmaſchmen⸗ und Fahrräder⸗FJabrik vorm. Gebe. Kayſer in Kaiſerslautern In dem der geſtrigen GB. vorgelegten Geſchäftsbericht für das Fahr 1926-27 wird u. a, ausgeführt: Das abgelaufene Geſchäftsjahr ftel in eine Zeit des Konfunkturumſchwunges mit ſich langſam hebender Beſchäftigung. Leider hatte auch am deutſchen Markte der noch ſchärfer einſetzende Wettbewerb bei Fahrrädern zur Folge, daß der immerhin beachtenswerten Umſaßſteigerung der Stückzahl nicht auch eine entſprechende Steigerung des Wertum⸗ ſatzes entſpricht, was für Nähmaſchinen erfreulicherweiſe zu⸗ trifft. Unſere Hauptaufgabe im verfloſſenen Geſchäftsjahre mußte daher ein ungzisgeſetztes Bemühen ſein, neben der Erhöhung des Umſatzes durch verbeſſerte Arbeitsmethoden und ſparſamſte Wirtſchaft dle Herſtellungskoſten zu verbilligen, um die oben⸗ erwähnten Nachteile wett zu machen und dem Unternehmen die not⸗ wendige Rentabilität zu ſichern. Die Verluſte an den Außenſtänden in dieſem Jahre, welche ſich auf einen ſehr geringen Prozentſatz be⸗ chränken, wurden abgeſchrleben. Der erzielte Erfolg dürfte den erhältniſſen entſprechend befriedigen und der gute Verlauf der hinter uns liegenden Monate des neuen Jahres, wie auch beſonders ein befriedigender Auftragsbeſtand auf Fahrradfrühfahrs⸗ lieferungen läßt für das laufende Jahr ebenfalls ein nicht un⸗ günſtiges Ergebnis erwarten, wenn nicht unvorhergeſehene Störungen eintreten, Bei einem Rohertrag von 1581 195(1 298 807) Al ſtellt ſich nach Abzug der 1270 303(1 165 984]„ Unkoſten der Reingewinn einſchl. 53 717(68 956)/ Vortrag auf 310 891(132 822) l, aus dem die GWV. die Verteilung von 4(—]) v. H. Divldende auf die Sta. und von 7(—) v. H. auf die BA. beſchloß. 124806(79 105) 4 werden für Abſchreibungen verwendet, 14000 4 der Rücklage zuge⸗ führt und der Reſt von 44 985 4 neu vorgetragen. Aus der Bilanz(in Tauſend): Grundſtücke 394,9(un.), Gebäude 852,6(870), Maſchinen und Werkzeuge 551½(557,3), Mo⸗ Hilien 89,1(63,3), Wechſel 104,82(31,7), Debitoren 1627,21(106,6), Vorräte, 2930,5.(2894,7) Effekten 59(61,99), Dagegen bei unverändert 3140 AK., 270 Rücklagen, 30 Delkredere u. 750 Hypotheken, Kreditoren 4478,97(606,57), und Bankverpflichtungen 967,(966,1). * Wieder 10 v. H. Dividende der Bayeriſchen Hypotheken⸗ und Wechſelbank. Der.⸗R. beſchloß, der am 18. Febr. ſtattfindenden ..⸗V. für das Geſchäftsjahr 1927 wieder eine Dividende von 10 v. H. vorzuſchlagen. Pfälziſche Hypothekenbank. Wir machen auf die in unſerem Inſeratenteil erſcheinende Bekantmachung über die Bar⸗ abfindung der Anteilſcheine zu den 4 v. H. Goldpfand⸗ Priefzertiflkaten der Pfälziſchen Hypotbekenbank Ludwigs⸗ Hafen a. Rh. aufmerkſam. FFriedrich⸗Wilhelm⸗Lebensverſicherung.⸗G. in Berlin. Das AInſtitut hat im Jahre 1927 144 439 neue Anträge mit 182 651 405.“ Verſicherungsſumme erzielt(gegen 105 098 600 R. im Jahre 1926). Die Berſlchertendtvidende wird vorausſichtlich wie im Vorfahre 25 v. H. betragen. 1 TTT * Metallbank— Stolberger Zink— Otto Wolff. Ueber die ver⸗ ſchiedenen Verſtonen über ein enges oder weiteres Zuſammengehen der Erbengruppe Dr. Weidtaann mit der Metallbankgruppe Merton in Sachen Stolberger Zink verlautet, daß irgendwelche ſeſten Abmachungen bisher immer noch nicht getroffen worden ſind. Die Ausſchaltung der Gruppe Otto Wolff in dieſem Zuſammenhang an⸗ nehmen zu wollen, iſt deshalb nicht ar ⸗ängig, weil vorerſt zwiſchen den Aktienbeſitzern der Erbengruppe Dr. Weidtmann u. Otto Wolff noch ein Poolvertrag beſteht. Aus dieſem Grunde ſcheint man auch noch keineswegs zu einer Ablehnung des wohl langfriſtig:“ Kaufangebotes der Gruppe Otte Volff auf das Stolberg⸗Paket der Erbengruppe Dr. Weidtmann gekommen zu ſein, während auf der anderen Seite Abmachungen zwiſchen der Weidtmann⸗ und der Mer⸗ ton⸗Gruppe ſchon deshalb praktiſch kaum getroffen werden können, * Amerika⸗Anleihe der Braunkohlen⸗Induſtrie Ach. Zukunft. Die Braunkohlen⸗Induſtrie Ac). Zukunft in Weisweiler bei Aachen, deren Maforität der die Elektro⸗Intereſſen des Preußiſchen Staates verkörpernden Preußiſchen Elektrizitäts AG. gehört, hat unter Mit⸗ wirkung des A. Schgaffhauſenſchen Bankvereins mit dem Bankhaus Dee, Higginſon u. Co., Boſton und Newyork, durch deſſen Londoner Niederlaſſung Higginſon u. Co. eine 6 prof. Anleihe im Betrage von 2 Mill. Dollar abgeſchloſſen, welche 25 Jahre läuft und ſeitens des Schuldners nach 5 Jahren zurüczezahlt werden kann. : Die kommende Reichsbahn⸗Emiſſion. An der geſtrigen Ber⸗ liner Börſe verlautet, daß ein Bankenkonſortium unter Führung der Reichsbank die Uebernahme von 100 Mill. Vor zugs⸗ aktien der Deutſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft zum Kurſe von 97 v. H. beabſichtige und ſich ferner das Optionsrecht auf wei⸗ tere 50 Mill. 4 Vorzugsaktien ſichern wolle. Wie aus Berlin gemeldet wird, ſind endgültige Entſcheidungen über die Reichsbahn⸗ emiſſton noch nicht gefallen, weder die Höhe noch die Form der Emiſſion ſteht bereſts endgültig feſt. Doch laufen die bisherigen Verhandlungen anſcheinend darauf hinaus, eine feſte Begebung von Vorzugsaktien mit einer halbſtarren Form der Kapftalbeſchaf⸗ fung für einen anderen Teil des Bedarfs zu kombinieren, etwa der⸗ art, daß ein Teil des insgeſamt aufzubringenden Betrages in Form von Vorzugsaktien emittiert wird, während ein anderer Teil durch Begebung von Schazanwelſungen mit mehr fähriger Sauffriſt aufgebracht werden ſoll, an denen ein Umtauſchrecht in Vorzugsaktien für den Beſitzer haftet. Die Banken tragen angeſichts der Undurchſichtigkeit des Kapitalmarktes offenbar Bedenken, den ganzen Emiſſionsbetrag, der zwiſchen 130 bis 200 Mill./ liegen dürfte, in Form von Vorzugsaktien zu emittieren. Ste ziehen vor, mindeſtens für einen Teil der Emiſſion vorläufig eine kurz⸗ friſtige Form zu ſchaffen, bei der auch das Riſiks von Kursverluſten ausgeſchloſſen iſt. „ Triton⸗Werke Ach. ſvorm. Ferdinand Müller] in Hamburg. In der AR.⸗Sitzung wurde der Abſchluß für 1927 vorgelegt. Der Gewinn geſtattet nach einer Dividendenausſchüttung von 10(0) v. H. noch Abſchreibungen in der gewohnten Höbe(i. B. 104 904). In Verbindung mit dem ſteigenden Umſatz ſoll zur Stärkung der Be⸗ triebsmittel der HVB. am 22. Februar Erhöhung des A K.(2,51 Mill. 4) um 1 Mill.& vorgeſchlagen werden. Börſenberichte vom 27. Januar 1928 Frankfurt behauptet Das Geſchäft blieb weiterhin ſehr ſtill und zurückhaltend, da bei der Privatkundſchaft immer noch wenig Neigung beſteht, ſich neu zu engagieren. Die Börſe zeigte ſich trotzt des Ultimos widerſtands⸗ fähiger als an den Vortagen. Das in Zuſammenhang mit der Prämien⸗Erklärung noch herauskommende Material wurde ziemlich glatt aufgenommen. Man ſprach von Stützungskäufen von Groß⸗ bankſefte. Die Tendenz war daher im allgemeinen behauptet, die Stimmung etwas freundlicher. Die geſtrigen Hauſſe an der New⸗ gorker Börſe in Zuſammenhbang mit der Hoffnung, daß eine Erhö⸗ hung des Rediskonts nicht zu befürchten ſei, regte etwas an. Bei der erſten Kursfeſtſetzung war die Geſtaltung des Kursniveaus nſcht einheitlich. Die Mehrzahl der Papiere konnte ſich jedoch gut be⸗ haupten. Die Kursveränderungen gingen nur vereinzelt über 1 v. H. hinaus. J. G. Farben eröffneten faſt unverändert; Scheideanſtalt lagen dagegen im Angebot und 11 v. H. niedriger. Elektrowerte ziemlich behauptet; nur Bergmann 2 v. H. gedrückt. Zellſtoffwerte uneinheitlich: Aſchaffenburger etwas ſchwächer, Waldhof dagegen um 1% v. H. erhöht. Am Montanmarkt waren Buderus, Rheinſtahl und Nheiniſche Braunkohlen 1 bis 2½ v. H. ſchwächer; die übrigen Werte blieben knapp behauptet. Schiffahrtswerte waren vernach⸗ läſſigt und im Kurſe kaum verändert. Am Anleihemarkt war das Geſchäft gering; Ausländer lagen wenig verändert, deutſche Anleihen etwas höher. 5. Berlin nicht einheitlich Die Grundſtimmung' des heutigen Vormittagsverkehrs war trotz unveränderter Kurſe eher freundlicher. Zu den erſten Kurſen konnte man dann allerdings in Nachwirkung des Deutſchen Bank⸗Berichtes und zum heutigen Liquidationstag noch Ware herauskommen ſehen, die aber bei der Spekulation bemerkens⸗ wert ſchlauk Aufnahme fand, ſo daß gegen die Vorbörſe—2 v. H. höhere Kurſe erzielt wurden. In erſter Linie war dies mit den zu Beginn der Börſe bekanntwerdendenAbſchlußziffern des Sie mens⸗ konzerns zu erklären, wobei beſonders die 12⸗ bzw. gprozentige Dividende befriedigte. Gegen den geſtrigen Schluß waren allerdings zumeiſt noch kleine,—2 v. H. betragende Abſchwächungen zu er⸗ kennen. Im Verlaufe wurde es dann allgemein etwas leb⸗ hafter, und die Kurſe zogen um—2 v. H. an, wobei allerdings zu berückſichtigen iſt, daß Umſätze zumeiſt nur noch per medio ge⸗ tätigt wurden. Deutſche Waffen, die ſchon 1,5 v. H. höher einſetzten, waren im Verlauf weiter feſt und zeitweſe 2,5 v. H. über Anfang. Polyphon ſetzten auf angeblich engliſche Käufe ihre Aufwärts⸗Be⸗ wegung bis 255 fort. Mangels neuer Käuferſchichten mußte aber auch dieſe Befeſtigung bald zum Stillſtand kommen, und gegen 1 Uhr war das Anfangsniveau meiſtenteils wieder erreicht. Man verwies auf die Vorbereitungen der Reichsbahnanleihe, die für den Geldmarkt eine Gefahr bedeuten könne, zumal man auch dürften die entſtehenden Differenzen bei den Liquidationskurſen bei einzelnen Papieren höher werden als man erwartet hatte. Hinzu kamen die durch den Ultimo erklärten anziehenden Sätze für Tages⸗ geld mit 5,5—7, Monatsgeld 7,5—8,5, Geld über Ultimo mit 7,5—9 unda Warenwechſel mit ca. 6,75. Anleihen und Auslände⸗ he⸗ hauptet, Pfandbriefe ſtill, Anteile etwas lebhafter. Der Kaſſamarkt hatte nur in wenigen Paieren etwas Ge⸗ ſchäft aufzuweiſen und lag bei kleinſten Veränderungen im großen und ganzen gehalten. Die Werte des freien Verkehrs waren nicht einheitlich, beſonders Kaliwerte ſtellten ſich rd. 2 v. H. niedriger. Am Kolontalmarkt war das Geſchäft heute äußerſt ruhig. Der Privatdi skont wurde um auf 658 v. H. für beide Sichten erhöht. Trotzdem blieb das Kursniveau bis zum Schluß mäßig widerſtandsfähig. Die Stimmung war jedoch recht hluſtlos und nennenswerte Veränderungen traten nur bei wenigen Papieren ein, Siemens minus 2,5, Polyphon plus 3,5. Feldmühle plus 4,25 Schubert u. Salzer plus 3 v.., Swenska plus.. Die Li⸗ guidationskurſe per Ultimo Januar wieſen in der Mehrzahl Abſchwächungen auf, die bis zu 5 v. H. betrugen. Glanzſtoff minus 35, Schleſiſche Gas plus 17, Oberbeoarf plus 11, AG. für Verkehrs⸗ weſen plus 9 v. H. Der Deviſenmarkt wieder ruhig. Gegen Reichsmark war Schweiz infolge der Geldflüſſigkeit eher angeboten, 1926 nach 1920% Rewyorker Uſance. London 4,8740 nach 4,8745. Berliner Deviſen 2 Diskontſätze: Reichsbank 7, Lomb ard 8, Privat%ñ v. 5. * Erhöhung der füddentſchen Zinkpreiſe. Die ſüddeutſche Zink⸗ blechhändlervereineigung(Sitz Frankfurt a..) hat den Preis um 1,5 v. H. erhöht. * Eiſenweltmarktpreiſe und Ausfuhrverglitungen. In der am 24. Januar in Düſſeldorf abgehaltenen Ausſchußſitzung der Rohſtahl⸗ gemeinſchaft und der weiter verarbeitenden Induſtrie— Avl— wur⸗ den die Weltmarktpreiſe und Ausfuhrvergütungen für ſämtliche Sorten Halbzeug, ſowie für faſt ſämtliche K⸗ und B⸗Produkte un⸗ verändert gelaſſen, mit Ausnahme folgender Poſitionen: Für Keſſelbleche wurde bei einem unveränderten Weltmarktpreiſe von 147/ bei beſonderen Abnahmevorſchriſten(Langdampfkeſſel) die Aus⸗ fuhrvergütung um 10 4 auf 36/ erhöht. Für Feinbleche von 1mm bis unter 3 uam wurde der Weltmarktpreis um 15„ auf 132.50 ermäßigt unt die Ausfuhrvergütung um 5 4 auf 80& erhöht. Für Feinbleche unter 1 mw murde der Weltmarktpreis um 20. 8 137.50„ ermäßigt, dagegen die Ausfuhrvergütung um 10/ auf 38 heraufgeſetzt. Für kaſtengeglühte und dekapierte Bleche wurde bet unveränderten Weltmarktpreiſen die Ausfuhrvergütung um 10/ auf 45, für Dynamobleche um 5„ auf 45„ u für Transformatoren⸗ bleche um 20 4 auf 65„ erhöht, bei letzte er Blechſorte erfuhr der Weltmarktpreis eine Ermäßigung um 20./ auf 660 /. Di Aus⸗ fuhrvergütung für Siederöhren wurde von 100„ auf 80 4 herab- geſetzt. Alles pro Tonne. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeſtung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotlerungen in Mark je Stück Die mit J verſehenen Werte ſind Texminkurſe während ſich die mit. verſehenen noch in Bi⸗% verſtehen. Mannheimer Effektenbörſe vom 27. Januar 28. 27.: 26.27. 20 Bad. Bank 174,0 174,0 Bad. Aſſeturanz 252,0 252,0] Karlsrub. Maſch 16.50 18.50 1 Sypoth. Bk. 209,0200,0 CFontinent. Berſ. 91,—81.— C. H. Knorr 170,0 170,0 9 Sypoth. Bk. 175,0175,0 Mannheim. Vers. 140.0 140.0 Mannh. Gummi 30,.—80.— Ng. Ereditband 13,0132, Oberrh. Verf. 170,0 170,0 Reckarſulmghrza 101.5 103.0 Sadd. Dis conte 146.0148.0 Pfälz. Mühlenw. 168,0 189.0 A. G. für Seilind 81.81,— Portl. Zem Heid. 141,0141.,0 Durlacher Hof 148,0 148,0 enz& Cie.—.——— mh. Elektr..⸗G. 152,0151,0 Kleinkein Heidelb 133,0 133,0 J. G. Farben 266,0,264,0 Rheinmühlenw. 140,0140,0 Bu npigsh. Akt. Br 225,225, Rhenanſa. 55,—54,.— Wayß& Freytag 140,0139,0 Sh vartz⸗Storch. 175,00175,0] gebr. Fagr. 57.— 57,— Zellſtoff Waldhof 254.0253, 0 Werger Worms 158.0 0158.0J Deutſche Linol, 260.0 258.0 Südd. Zucker 141,0ʃ140.0 Frankfurter Vörſe vom 27. Januar 5; IGelſent. Gußſt. 136.5136,5 Bast.⸗G. 242,00248,0 Vanke-Aketien. a Tarn Bergbau 1527755800 Bayrtſch. Spiegel 712571, TAug. B. Ereditb 146,0 146,0[iiſe Bergd St A.— 228,0 Jeck& Henkel 88,5080, Badiſch: Bank 174,0 174,5 JKali Aſchersleb. 175,5 178.7 e Elektt. 184,0183,5 Band f. Brau. Ind 182, 180,0 5 9 5 Weſteregel 150% Bing S0 5 70— 17— Bode 3—.—, Mannesmannr. 150,0„(Brem.⸗Beſigh. Oel 74.— 74. P 80 178,0 178,0 T Mansfelo Att. 120,9, 120,0 Ty. Brockh..⸗W. 85,.— 85, Thaemer Bantv. 149,0 140,0 Sberſchh E Oed. 1000 eſcemen Heideld. 189.0139, TBerliner Hand. 283,7 288,0 1Otavi⸗Min. An. 42,742.50 Cement Kaelſta, 160,0180,0 ITom a, Prloato. 175,0 174,5 ansatz Bergbau 209,010 f, Cyamottennnaw 115,0 15,0 T Bacmiſt. u. Natb. 285.0295, 0 Rhein. Praunk. 239.5 280.0 Chem. W. Alber 124.0128.0 D. Hypothekendk.—.— 136.0 Salzw. Heilbronn 188,0 188,0 Font. Nürnb. Nzg. 170.0 170.0 Tbeiſche Hank J 5188,58 Tellus Bergbau 112.0 12.0. 8 8 2 felt, u. Wechf, 128,5 128,0 Bit u. Laurahütte 84.—88.— W 188.54 8 D. Ueveeſee⸗Bank 10/510/ Pyckerg& Widm. e e D. Pereinsbank 104,0 104,0 Crausport⸗Akkien. Dingter Zwelbr.———.— Disconto⸗Geſ. 153,0 157,5 Dürkoppwerk St. 75.8075, 1 191— Vant 158,5 15,2 Schantungbahyn 775—— Duff 15 9 Dürt 76.— 75. iet. H9p.-Bant 143,014, 0 foapag.. 146.9 145.0 Düſſeld. Mar- Dürr 29,—½78,— Mela 18. u. M- G. 129,5 127,50 INordd. Lloyd 149,8 148.2 Eiſen Kaiſersl. 82,8031, IMitteld. Ered B. 218,0 212,0 Qeſterr.⸗U. Sl. B.—.——,— Elektr. icht u. ft. 218.7220, Mürn erg.⸗B. 165.0 165,0 Baltimore& Ohio 108.5108.5 El. Bad. Wolle 37.— 37.00 Oeſterr. Kred. Aut 27.17 375 Emag Went* 1150 94.— Pfalz. Oyp.⸗Bt.—— Iuduſtrie⸗Alktien. EmailleSt. Ulrich 21.80—.— heln. Cbeditbk. 181,5 131,5 Enzinger⸗Union 52,.—51.— Reichsvank 185,2 195,5 Cichd.⸗Maung.+ 270,079, 0[ Eßlinger Maſch. 77,—78,.— Iiein Hyp.⸗Bant—— 1,0.sempf⸗Sternb 18,5183, Ettling. Spiun.+ 280.0 480.0 Süd. Otsconte 148,0 148,0 Mainzer St.-A. 250,0ſ249.0 Fader, Joh. Blet 78.— 78,80 Diener Bankver, 17.30 17.50 Schöffer. Bindg. 318,0519.0 Jaber Schleicher 101.510 1,5 WMirttb. Notenbk, 154,0—.—Schwarz⸗ Storch 278.5170, f. G. Fardenind. 264,7 64,2 Mann. Verſ⸗G.———— Werger 15.0160, 0 Jahr Gebi. Pirm. 57,2556, 50 rankf-Allg. Ber. 179.5 179,7 54,100 IFeit. Gutu Carls J26.5124.0 0 Adt, Gebr. 55, 0 SObeerh. Versch. 170.0 170.0 Adler Oppenheim—.——.—Feinmech. Jetter 90, 2581.25 Frankf..u. Mitv. 15,—16.— eh Klcyer. 85.— 998 1* 5 76,5075, 8 g A. E. G St.⸗A. 165.1168, Juchswaggon e ergwerk⸗Alktien. lsa. Hellen 178 0 dds 8 Hl 4 1 8 e Guß. e Aſchaff. Beuſtoff 178.0 188.5 e 8 11 7 3⁰ uderus Eiſen— 99,88 Tahnbed. Darmſt. 87.— 36.— Arteftw. Mm. 8% 18,45 5.„ adenig Weinh.—.—— Grün, Bilfinger 155.0156,0 del Bergw Sad. Glete? eeanen, üb. 52,5088, s Ten Bean, Bes desc den, Nis ls Semerſen„ 1880 „ 8 9 275 76. J 77 28.27. ie Fugen 5 5 Reh. Bed 5959 1 115 6 Uhrenfabr. Jurtw—.— 61. Hilpert Armaturf. 54.94.50 Nrh. Leder Spier 1 Oger. deutſch. Oel 87.87.— Plrich Kupf u M. 110 11,0 neters unionzrkf 112,7 112,7 Pd an, 103,010, Hoch⸗ u. Tlefbau 86.—85.— ch 2 1. 2 5 5 Pf. Rähm. Kanſer 8.——,— Ver, Stahlwerke—.— Holtmapn, Peitz 3634675 Philos c. erf 85,—. ger. Uttramarinf. 14..1449 e 3 8 3 Porzellan Weſſel 81.— 31 25 Ber: Zellſt. Berlin 159,00150.0 Junghans St.⸗A. 89.— 88,— Rein. Gebb& Sch: 117.0117002 ogtl. Maſch. St.—.——— Kammg. Kaiſeral. 208.0,—IRheinelekt St. N 150,2 150,7 Boigt ee Häff. St. 178.0 178.5 Karlsruh. Maſch 16,50 17.— Nh. Masch. Sender 23.—22,— Bolthom Seil u. 78.— 78,25 R 1180 118 8 fee ie 53,19 53,10 Wayß& Freytag 138 0136.0 Klein, Sch. K VBecker„0115.5 Riebe ontan—.— net e eee 55 mee Maſch.—.—.— gen Wald of St 288.10258.8 onſerpen Braun 67.—87.— Rodberg Darmſt.—— 5 Kraus& Ce Lock, 54.—51.—, Gebe, Noeder, S. 145.8145. Sreiverkehrs⸗Kurſe. Tgahmeyer& Co. 187,0 187,0 f Rüttgersmerke 98,— 95.50 gen;—.——.— Lech Augsburg 129.7 128.5 Schlinck& FK. bg.———,— Brown., Bop& C.—.— ederwerk Rothe——. Schnellpr. Frank. 78,1078,— Raſtatter Wagg.—.— Fudwigsh. Walzin 29—28— FS 1 11105 1 Ufo. 90.— Lutz Maſchinen 30,— 30,.—JSchuckert, Nrbg. 161, 5 85 Sab iche Induſte———.— Schuß. Bernels 84.— 34,500 Feſtverzinsliche Werte. Mainkraftwerte 120,0 118.0 Schuhfabrit Herz 28.5024,— D. Ant Ablöſasſch 18.9818, 75 Metallgef. Frankf, 181.0 ,180.0 Setünduſt Wolff o„ doo unh Stadt 29 102 91935 Mez Söhne. e Semens dalsk. 286,028 0 30% Mö Stadt. 23 95.25 38.35 Mig, müht 2460 44. Sun Segen———— odd 87.75 97,75 Moenus St. A 69.5059,— Süd Bares err 470(I4)% bf Söchtdpfne 63.0789 Motoren Deutz. 65, Sucker e n. 4% B. Schug. 93.85 7,80 2 Berliner Vörſe vom 27. Januar 8 Chem. Albert. 123.5125,0 e 1 85 e 1827. e iner 437.000 Bant f Brauind 1 Aceumulatoren 91153 5 1 Se Bantver 148.2 1470 Adler& Oppeng 201.0, I Datnter Ben; 83.78 25,— Bank f. el. Werte 160.5180, 0 Adlerwerde. 35.30.38,—[De ſauer Gas. 170.5175, 1Berl. Handelsg. 264, 263,0 A⸗G. f. Berkyrsw. 183.1 133.0 Daſch Atlant⸗Lei 104,0 105,0 [Com. u. Privatd. 175,501 /4,20 Alexanderwerk 61,2588, 35(Deſch Jugend. 5 IDarniſt. u. N„B. 235.0286, Ag. Elektr.⸗Geſ 188.5185,8 eee= Deutſche Bank. 165,0 168,0 Ammenborf-Pap. 218,0 218,00 euſche Erdöl, 134,0 13553 St. Ueberſee Bt. 107.0 10% 1 Anglo⸗Ci. Guang—.——.— Deutſch. Gußſtahl 193.1190 Dise. Command. 153.7 153,5 Anhalt. Ko len 1 85,50 35,75 Deutſch⸗ 8 85 93.5033,55 [Dresdner Bunt 139.0 158,0 Annener Gußſt.—.——.— Pe 9 1 8 Frankf. Angem. 179,179. Aſchaffog. Zeilſt. 178,0/175,0 1 0 aſch. 6 520 78757 IMitteld. redb. 214.5 780 Augsb. eb. Raſch 111,111, Veunſc Wolle 5 3— Oeſterr. Fredlibk. 97,508.80, Zalcke Maſchin. 122.6 428,0. deutsch Elfeng. 9218 92515 e ne 183 7 195.0 8 50,—30.— Hon gers marckh.———, Rabel. Ereduzt. 132.3 182.5 7 P. Bemoer 437.8 125,5 Dürener Metal 210.5210,0 Suddeut ich. Dise 148.448, Pergmann Ettt. 15.8“ Sarkopp verte..80 Berl. sud Hut 350,0 343,0 F Sonaentt Nobel 123 8127.4 Berl. Rarlsr, Ind 89,39 32,50 5 Crausport⸗Akelten. D. Reichsbahn!. IBerlin. Naſchb 125,012, 0 Stektr. vieferung 174.9172, 5 en e—.——.— 3 2797“à 20.0 Bochum. Gußſt———.— E. alle Ullrich 23, /23,25 0 10 5 Gebr. Böhler Co.———.— Enginger⸗Uaion 51,750, Aacdener Kleind. Fraun u. Beitett 1752175, 2 Schw Bergwerk 214.6214. 8 bahn 88,8088.— Oe.-Beſigh. Delf. 72.57.50 Südd. Eiſenbahn 101.1 108.0 Bre ner Binofenn——- Fable, Liſ s c 1830184, Paltimore. 0b ſlosto Sremer Julkan 144. 845,0 bene 259757 5 3045 Bremer Wolle 190,012, Feldmühlepapier 203. 9 118.0 0212·0 Srewn. Bop. 6 185.0 154, f Fetten& Guill. 1220 1150 5„ 219 7 f. 9 iſte IHenſa Dichtf 203.5207 5 Buderus Eiſenw. 100, 298,45 R. Friſtee 1123/112,7 5 Waggon.——. 1Rordd. Lond. 149.140,50 enden 181,0 189,0 Fuchs Bere Gtdofchiſt T4.— Shen Heſſent, 78.780 Gaggenau., A. 40,5149. Jebhard Textil 139,2 123,0 1 Mansfeld. Aki. 120,8 120 0 fegeſbereg, Alkali 184.6 IGelſenk. Beraw. 138,2 188.0 Markt, u. Kühlh. 168,0 170,0 Wicking⸗Cement, 1520 IGelſenk. Gußſt... Mech Web. Lind. 23270287 Wieskochronwar 100,0 Genſchom& Co. 102,102, Men Söhne 7070,25 Wiſſener Metall 188.0 German. Bortl. 3 292.5709, miag⸗Mügten 141,0 141,0 Wittener Gußſt. 70. Jerresheim. Glas 187.0 137.0 Mir& Geneſt 13 ,8149,0 Wolf Buckau. 84.255 IGeſeflelkt Unter. 283.2288.0 Motoren Deuz. 66,— 88. Jebr. Goedhardt 123.5125, Motoren Mannh.—.— 25 IGoldſchmidt Th. 113.0118,0 e 5 5 1855 1997 Joerz C. B.. Neckarſulm Fhrza 102. 1 dene Waggon 5 TRordd Wollk. 168,5 ie eehte rizner Meſchin. 139.5178. N——— 2— Grkrftw. Myms/ 18.45.— pe 1 198.0 Benz⸗Motor Gebr. Großsmann 104,4194.4 1orenſt g oel 138.0 Grün K Bilfin der 155.0 155.5 enſtick Koppel 188,018, Diamond.. 15, 78.— Gruſchwit Textil 107.0 106,2 TPböntit Bergb 101.1 dc e 84 Hann Waggon. hein Elekrizit 1810 18 Hen. Wien Gun. 98.— 92765 Pen Weich deb fee 90— 80.— 58 5 5 1887 125 5 Nagenene den 9050 98% 2) Neichs⸗ u. Staats 5 7 Berg 30 N J. f 0 Dactnann Naſcg. 2215.32.15 kiebec Montan 14001507 7 79 805 Hilverk Raf b. 94..59 foſitzer Draunk birſe Kupfer 111.0 112,0 Räcfortz Ferd. 9201,28 lPirſchderz Jeder 119.0 1170 ütgerswerke 87.88 88.80 [Hoeſchtziſ. u. St. 142.0140, 2 Sachſenwert 122,9121,55% Brß pohenlohe⸗Wrk 109,8 17,0] L Salzdetfurth 120,0—.— Phil. W 141/141, Sarotti Horchwerke 2, is peidemantel. 28,15 26,65% Roggenwert 917 lade 789.90226,5 Scuhfabrit Her 24,.— 28,28 Co. 183.(18L.0 fr ZaHals 9,002 a e VVV Tahla. 113.012,05 Stettiner Vulkan—.—. IKaliw. Aſcher zl. 177.0174. C. R. dem—.——.— Stolberger Zin! 218,0219,0 Alöcknertserk“ 123.6 123,4 hd Immobll.—.— 87.25 4½%% Papierrte.—.— Jedr. Körting 87.5087,28] letz, eongard 299,0 201.5%%„„ 1 Roſtheimer Cad.—.———[Tranzsradto 135.7 183,0 4% Kürkunifünl,—.— Rrauß& Cie, Lot. 127.0 1238 Kronprinz Meta l 127.9123. 5 8 Nolfhiuſer Hütte 75. 13,25 Barziner Papier 1455 145.9 4½% USt. MID IB (oanmeder 4 Co 163.187,58 Jer Che n. Cgarl 158,7 188,8% Laueazütte 63,3,. Disch Niäelw 178, 173,0% Finde Eis naſch 182.0 l5v,0 U. Glangſt. 615, 568.0 554.0% e ki denberg e de Schund 84,5) 38.% den K Sc) ac Lind teöm 370.0 Jobe k Stahlwerke. 152,2 102,540 Oe. Goldyrlor——— Lingel Schuhfabr. 72.— 11.850 g Stablw vd. 3p 254,5 204,5 6050 Si ö a. h 1 ante e Hoffn. e Jer Ultramarinf 1440 143 260%„ neuegr,. Lud. Loewen co 267.5 266,0 Bogel Telegraph 94.50 94.50 4%„ Obligar 3 8 25 . Poren 10.0 110,0 Polgt& Haeffnet 17,5 17,5%% 1 — Magirus.⸗J. 52.3952,— Wanderer ⸗Werke 211.5 211,5(¼%* 1„11 7,801 Fannesmann kad 47 Weſer. Akt. ⸗Geſ. e ee, Febuantepec.. lr Lothr. Portl. Cem.. Bogtländ, Maſch. 73. 205 11 18,50 18,80 1 noch nicht einmal über die Höhe des Betrages einen Anhalt habe, nur geringes Geſchäft bei unveränderten Kurſen. Der Dollar no⸗ tierte 41945. Spanien weiter befeſtigt gegen London 28,75 nach 28,85. 1 Amtlich 28, Januar 77 Jaſtnar art skon In. N. M. für 8.. 8 1 8 M. I ſätze 4b Holland. 100 Gulden 169,06 169,40 169,07 169,41 168,74.5 hen 100 Drachmen 5,564] 5,576] 5,564] 5,576] 81,.— 10 Brüſſel. 100 Belga= 500 P.Fr. 58.38 53,50 58,365 58,485 58,87 4,5 Danzig 100 Gulden 81.68] 81,84 81,58 81,84 81,72 Helſingfors... 100 finnl. M. 10,557 10,577 10,588 10,579 10,57 6 Italien. 1700 Lire 22,195 22,235 22,195 22,225 81, 7 Südſlawien„„. 100 Dinar] 7,876].390 7,876 7,390 81.— 7 Kopenhagen.„. 100 Kronen 112,25 112,47 112,24 112,46 112,50 5 Liſſabon 100 Eskudo 20,23 20.27 20,23 20,27[458,57 9 Oslo 00 Kronen 111,50 111,72 111,50 111,72 112.50 83 Paris„„ 100 Franken 16,47] 16,51. 16,47 16,51] 1. 87,5 Prag„„„„ 100 Kronen] 12,422 12.442] 12,4? 12,44 85,06 N Schweiz„„„„. 100 Franken 80,705 60,865 80,71 0,87 81,20.5 Sofia„„ 100 Leda 3,9027] 3,088] 3,030].086 81, 10 Spanien...„. 100 Peſeten] 70,85 70.89] 71,05 71,1981. 5 Stockholm.. 100 Kronen 112,47 112,69 112,89 112,61 112,50 3,8 Wien... 100 Schilling] 59,08] 59,20 59,055 59,175 59,07 6,5 Dudapeſt 100 Pengb= 12500 Kr. 78,28 73,42 73,25 73,39. 73,42 6 2 Buenos⸗ Aires 1 Peſ..792] 1,796] 1,791] 1,785 1,782 10 Canada.. 1 Canad Dollar 4,184].192 4,168] 4,183 4,198— Japan 1 Den.868] 1,972] 1,968] 1,970].082 5,48 Kairo 9 5 5 iD 20,852] 20.952 20,85 20599 20,092— Konſtantinopel. 1 türk Pfd. 2,143] 2,147] 2,140] 2,144 18,456 10 London 1 Pfd. 20,4320 47 20,425 20,485 20,43 4,5 New Dort.. 1 Dollat.1910 4,1880] 4,1805] 4,1885 4,88] 3,5 Rlo de Janeiro... 1 Milreis 0,5060.5080 0,5051 0,507].862 Urugu ag.... 1 Gold Peſ. 4,2761.284 4,270% 4,284 4,84 —.— ellſtoff Verein 151.0151, Zellſt Waldhof 255.0251,8 255) DeulſcheBetrol. 72.50 19.— Hochfrequenz. 175,176, 0 Hackethal rah 88, 87.— W Wagg.„ Frügers bal 142.5 1410 Halleſche Rasch. 168.0188. Pac chang Paper 235.9 288,0 Petersb In odd 2,80, 2,30 Hammer Spinn.—.— 185,4 Roeindraunkhl. 287. 72 onnenber.. Hanno,.Egeſt. 63.2583,— Rhein Cha notte 81,—62.— Ruſfenbank..,70 8,90 Rheinfelden ckaft 200 0011.7 Sdſe Ppos pa 40,—49,— fun e 5 5 8 DAnlublöfgsſch. 52,1552,— f Sedwin gg TRomb. Hütten—— 9 5„ Moterf. Operuef 78.— 8.— Trieotw. WBeftgb⸗ l.—.—(4 O. Schuß. 14.. Hedwig ue il. zonen Hine de 3 5 8 71 5— obne Auslöſgsr. 17,.— 16,7 rr Roſizer Zucker 99.75 80% 60 Reichen l 27 67,50 77150 Holdanleihe. 5,7085, 70 5¾ B. Kohlenanl, 12,98 12,88 17 1 5 and 6,13 6,18 10% Mh. Stadt. 25 150.0 189.1¼ Mg. Stadl, 2 88.25 85.10 Humboldt Maſch 85.35. Schubert& Salz 343,0 34%% R. tb..14 8. . Sch ickeet& Co 187,5 183,2 5 Kan ch c.4 8220 „% Mexikaner 41,1541, Stoehr Kamigen 166.6 168.2 1 7 1 Kgelsr. Raf chin. 17. 16,50 Steemer Rühn. 51.5 59,% conp. Rte, 1780 1760 1½¼85%%, Silberrie.—.— 4, 10 F. H. Knorr 189.7 189,7 Teleph. Berliner—.— 78.% Eürk A5. Anl. 10,10 10,20 Rollm.Jeurban 89,25. TghaerlDelfabr. 7. 99,85 99.7 4%„ Bagd. Eise 14, 1014,50 5 118,28 15,85 „ 722 e 4%, Bollob. 111 18,20 18,18 Inionwerk Naſch 129,0 128,00 1 200. Los 2785 415 Ver- B. Fref Zu n. 93,59 3,3%%„„1914 8 8 20,50 „„ Goldrt. 25,85 45.28 „ Kronr..88 4,65 1½% Anat. Ser. 18,50 18,50 2 s 8 S 8 „ 1 Nr S„ a e * 1 des des 1 ung em Etat jedo⸗ orde 5 1 5 teil 9 Freitag, den 27. Januar 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 46 Aus den Rundfunk⸗Programmen Samstag, 28. Januar Deutſche Sender Bertin(Welle 488,9), Königswuſterhauſen(Welle 1250) 20.30 Uhr: Heiteres Wochenende, 22.80 Uhr: Funktanzſtunde. Breslau(Welle 322,6) 20.45 Uhr: Heiterer Abend, 22.30 Uhr: Uebertragung von Berlin, anſchließend Tanzmuſik. Frankfurt(Welle 428,6) 13 Uhr: Uebertragung von Kaſſel, Konzert, 16.30 Uhr: Konzert, 20.30 Uhr: Uebertrag. von Berlin. Oper, Hambur(Welle 894,7) 18.55 28.30 Uhr: Tanzfunk der Norag. Königsberg(Welle 329,7) 20.45 Operetten, dann Tanzſunk. Uhr:„Lohengrin“, Uhr: Aus etpzig(B. 865,8) 20.15 Uhr: Wien. Laune, 22.15 Uhr: Funkbrettl nchen(W. 535,7) 19.45 Uhr: B. Abend, 22.80 Uhr: Nachtmuſik. tuttgart(Welle 379,7] 12.80 Uhr: Schallplatten, 15 Uhr: Konzert 20.5 Uhr: Uebertragung von Baſel, Volcstümlicher 22.30 Uhr: Uebertragung von Berlin, dann Tanzmuſtk. Ausländiſche Sender: Daventrn(Welle 100) 20.45 Uhr: Konzert, 22.38 Uhr: Bunter Abend, dann Tanzmuſtk. Ra dio Paris(Welle 1750) 13.80 Uhr: Konzert, 22 Uhr: B. Abend. Mailand(28. 550) 20.50 Uhr: Gem. Konz., 23 lthr: Qu tettmuſik. Rom(Welle 450) 20.45 Uhr: Sendeſpiel:„Die Lombarden aus dem 1. Kreuzzug, Oper. Wien(Welle 517,2) 20.15 Uhr: Marie Geiſtinger und ihre Zeit. Bolkstümlicher Abend, 21.20 Ühr: Bern(Welle 411) 20 Uhr: Orcheſter vom Kurſaal, 22.30 Uhr: Tanz muſtk. Zürich(Welle 588,2) 20 Uhr: Konzert, 22.10 Uhr: Tanzmuſtk. Prag(Welle 348,9) 19 Uhr:„Das Geheimnis“, Oper, d. Tanzmuſtik. * 1* adio-Spezialhaus Gebr. Hettergett Marktplatz f 2, 6— fel. 28547. Europa⸗Fernempfänger 2 Rühren Owin, einſchl. Röhren 50„, das billige erſtklaſſige Bollsgerät! Uuſer Schlager! Für eine Mark ein neuer Kopfhörer durch Aufkagnetiſteren. Auch die älteſten Hörer arbeiten wieber wie neu. Aus der Pfalz Die Finanzierungsfratze beim nbwigshafener Amtsgerichtsnen ban * Ludwigshafen, 26. Jan. Zur Se der Finanzierung des Amtsgerichtsneubaues erfährt der Münchener Vertreter des O. N. B. über den neueſten Stand dieſer Angelegenheit 1 0 Bekanntlich iſt im außerordentlichen Etat eine oſition von 500 000„ für den Neubau vorgeſehen. Bei der Abend, gungünſtigen Finanzlage des bayeriſchen Staates muß natur⸗ gemäß mit der Ausgabendroſſelung beim außerordentlichen Etat begonnen werden. Der bayeriſche Finanzminiſter iſt jedoch bemüht, die erforderlichen Summen für den außer⸗ ordentlichen Etat auf dem Anleihewege zu beſchaffen und 1 beſtrebt, die Ludwigshafener Neubauwünſche in erſter teihe mit zu berückſichtigen. Auf der Flucht erſchoſſen 2: Kaiſerslautern, 27. Jan. In letzter Zeit wurden hier mehrere Einbruchs diebſtähle begangen, ohne daß man bisher den Täter faſſen konnte. In der vergangenen Nacht zwiſchen 1 und 2 Uhr verübten drei funge Leute und zwar der 18jährige Ludwia Hofmann. der 18jährige Otto Schön ⸗ wald und der 17lährige Zudwia Becker alle drei von hier. einen Einbruchsdiebſtahl E r in dem Berkaufshäuschen in der modernen nommen. angenberg(Welle 468,8) 20.15 Uhr: Luſtiger Abend von Köln. ferner um den in den 3er Jahren Slſenbahnſtraße am Bahnhofsviadukt. Sie wurden dabei auf friſcher Tat von einer Polizeiſtreiſe ertappt und aingen, als ſie die Poligiſten bemerkten, in der Richtung nach dem Wald flüch⸗ tia. Da ſie auf wiederholten Anruf nicht ſtehen blieben. mach⸗ ten die Polizeibeamten von ihrer Schuß waſſe Gebrauch und trafen dabei den Hofmann derart, daß er ſofort tot zu Boden ſtürzte. Die Staatsanwaltſchaft wurde von dem Vor⸗ fall in Kenntnis geſetst und die Leiche in das Leichenhaus ver⸗ bracht. Die beiden anderen e wurden verhaftet. * Spezer, 27. Jan. Als Mitglieder der Speyerer Die⸗ bes bande, die im vorigen Jahre beſonders in der Vorder⸗ pfalz tätig war und zahlreiche Einbruchs dlebſtähle verübte, wurden inzwiſchen noch zwei weitere Helfer feſtge⸗ Es handelt ſich um den 20 Jahre alten Sattler Alfred Flory von Otterſtadt, der von dem Diebesgut in Berwahrung genommen und deſſen Verkauf unterſtſttzt hat, ſtehenden Johannes Settelmeyer von hier, einem Bruder des 5. im Bunde und ehemaligen Separatiſten, der ſich an mehreren Fahrrad⸗ hat. und anderen Diebſtählen beteiligt hat. Szeitung Das Horoskop Die wenigſten wiſſen, was es mit der Aſtrologie auf ſich Infolgedeffen 5 8 Gewerbe ausgezeichnet, das auf Jahrmärkten und Volksfeſten beſonders häufig vertreten iſt: das ambulante Gewerbe des„Aſtrologen“, der für einen Groſchen oder auch für eine Mark einem das Horoſkyp ſtellt. Viele nehmen es als Scherz, viele aber glauben ganz eruſt⸗ haft, was ihnen der gute Mann ſagt, der„in den Sternen zu leſen“ und ſich meiſt ein wiſſenſchaftliches Mäntelchen umzu⸗ hängen verſteht. Selbſtverſtändlich hat ſolche„Sterndeute⸗ kunſt“ mit Wiſſenſchaft nichts gemein. Ein Strafprozeß vor dem Gemeinſamen Schöffengericht Dresden lehrte, daß das wiſſenſchaftliche Mäntelchen nicht zu prahleriſch ſein darf. Wegen täuſchender Reklame ſtand der 1838 in Annaberg ge⸗ borene Hans Georg Scheffer, der ſich als Grapholog und Aſtrolog ausgab, vor dem Gericht. In Werbeſchriften und Broſchüren hatte er Leiſtungen verſpochen, die er zu vollbrin⸗ gen gar nicht fähig war. r iſt eigentlich Kaufmann. Nach dem Kriege verſtand er die Konjunktur zu nützen und wurde Wahrſager, Stern⸗ und Schriftendeuter. Daß Gewerbe be⸗ trieb er fleißig. Das Gewerbeamt verwarnte ihn, ſchickte ihm ſchließlich einen Strafbefehl; auf ſeinen Einſpruch hin wurde er jedoch vom Gericht freigeſprochen. Nun war er wegen un⸗ lauteren Wettbewerbs 87 95 Es galt in dem Prozeß nicht, über Wert oder Unwert der Aſtrologie zu urteilen, ſon⸗ dern die Frage zu klären: konnte Schiefer halten und leiſten, kamen die Sachverſtändigen, ſie fühlten dem Schiefer ge⸗ hörig auf den Zahn und es wurde recht heiter. Er follte vor den Fachgelehrten ſeine Befähigung nachweiſen. Insbeſondere von wegen des Horoſkops. Profeſſor Krauſe bezeichnete einen beſtimmten Tag im Vorjahr. Schiefer ſollte feſtſtellen, ob der Tag für den Profeſſor günſtig oder ungünſtig geweſen ſei. Der Aſtrolog errechnete, daß der Tag günſtig für den Pro⸗ feſſor geweſen ſei. Es ſcheint mit der Schieferſchen Stern⸗ deutekunſt aber nicht weit her zu ſein: ausgerechnet an die⸗ ſem Tag hatte aber der Profefſor einen ernſten Unfall er⸗ litten. Auf Antrag der Verteidigung war auch noch ein Kollege Schiefers als„Sachverſtändiger“ geladen worden, der „Aſtrologe“ Carl Huter. ieſem wurde von den beiden Wiſſenſchaftlern gleichfalls erheblich auf den Zahn Glut wyo⸗ bei ſich berausſtellte, daß er über die einfachſten Grundlagen der ſogenannten aſtrologiſchen Wiſſenſchaft nicht Beſcheid wußte. Der„Aſtrolog“ Huter konnte nicht einmal angeben, was der ſogenannte Frühlingspunkt ſei, ein Punkt, von dem aus die Zählung der Tierkreiszeichen für das Horoſkop vor⸗ genommen wird, eine für die Aſtrologie grundlegende An⸗ gelegenheit. Das Gericht ſuchte mit allen Prozeßbeteiligten ſchließlich ſogar das Planetarium auf. Die Aufſchlüſſe, die man dort erlangte, verbeſſerten Schiefers Situation nicht, Er wurde ſchließlich zu 100“ Geldſtrafe und zur Ein⸗ ziehung feiner Schriften und Ankündigungen verurteilt. Sxortliche Nundſchau Wintersport Beginn der Schweizer Skimeiſterſchaft Schuſter⸗ Berchtesgaden Zweiter im 50 Km.⸗Lauf Das 22. Schweizer Verbands⸗Skirennen um die Meiſter⸗ ſchaft der Schweiz nahm am Donnerstag in Gſtaad mit dem 50 Km. ⸗ Dauerlauf ſeinen Anfang. Bei idealem Wetter und vorzüglichen Schneeverhältniſſen begaben ſich 25 Läufer am frühen Morgen auf die beſchwerliche Reiſe, darunter die drei Deutſchen Theato und Steinhauſer(München) und Schu⸗ ſter⸗Berchtesgaden. Der Start erfolgte ab.30 Uhr in kurzen Abftänden. Drei Teilnehmer blieben auf der Strecke, darunter auch J. Theato. der wegen eines Bindungsbruchs auf halbem Wege aufgeben mußte. Hellmuth Schuſter konnten den zweiten Platz belegen, der Münchener Steinhauſer wurde Achter. Am Samstag wird der 18 Km.⸗Lanalauf. am Sonntag der Sprung⸗ lauf ausgetragen. Die Ergebniſſe vom Donnerstag: 50 Kilometer Dauerlauf: 1. S. Julen⸗Zermatt:27:20 Sto, 2. Hellmuth Schuſter⸗ Berchtesgaden:83:43 Std.; 3. Aufdenblatten⸗ Zermatt:34.41 Std.; 4. Zeier⸗Luzern:80:83 Std.— Steinhäuſer Achter in:39:52 Stunden. Schwimmen Deutſche Schwimmer in Straßburg Auf der Riückreiſe von Paris Eln Teil der beim Länderkampf in Paris geſtarteten deut⸗ ſchen Schwimmer. nämlich Erich Rademacher. Berges,. Cordes und Riebſchläger, gaſtierte auf der Rückreiſe von Paris am Mittwoch abend in Straßbura bei einem Schwimmfeſt der A8. Straßburg. Vor einer ſehr zahlreichen Zuſchauermenge hinter⸗ ließen die Deutſchen einen vorzüglichen Eindruck. Ganz beſon⸗ deren Beifall erhielt Europameiſter Riebſchläger⸗Zeitz bei ſei⸗ nen Schauſpringen, deren hervorragende Technik und muſter⸗ gültige Präziſton in der Ausführung bewundert wurde. In einem 200 Meter Bruſtſchwimmen mit Vorgabe gab Erich Rademacher an die Straßburger Brandt und Schöbel je 10 Sek., an Schleicher 20 Sek. Bei 150 Meter hatte Rademacher die Vorgaben 5 t. 0 eingeholt und gewan:52 mi 9 l, Schleicher was er in ſeinen öffentlichen Ankündigungen verſprach. Es 905 1 e ee e ee, und Brandt. Ueber 150 Meter Freiſtil ſiegte Klein ⸗ Straßburg in :55 mit Handſchlag vor Berges, dem Katz⸗Straßburg in:10 folgte. Die 3 mal 50 Meter Lagenſtaffel gewann AS. Straßburg in:40, Minuten gegen die deutſche Staffel Berges, Rademacher, Cordes, die 1 Meter zurücklag. Der Straßburger Rückenmann hatte 3 Meter Vorſprung herausgeholt und damit feiner Mannſchaft den Sieg ge⸗ bracht. Die 8 mal 50 Meter Freiſtilſtaffel ſicherten ſich Riebſchläger, Fleck⸗Straßburg und Rademacher in:34 Min. gegen die rein elſäſſiſche Staffel Siegel, Kuhborn und Roth. Im WMaſſerball trat eine lombinierte Mannſchaft, beſtehend aus: Brand; Cordes, Nade⸗ macher; Berger ſowie einem Straßburger Sturm gegen eine rein Straßburger Sieben an. Das Spiel endete:6(:). Rademacher, Cordes und Berges erzielten ſe ein Tor. . Zr reren Herausgeber Trucker und Verleger Druckerer Dr Paas Neue Mannbeimer Zeitung G. m. 85 H. Mannheim. E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Sbeireratteur Kuri Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Wolitik:. A. Meitner Feuilleton: Dr. 8 Kayfer— Kommnunalpolitit und Lokales: Richard Schönfelder Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller Handelsteil. Kurt Ehmer= Gericht und alles Uebriage Frans Kircher— Anzeigen i. A. Jae, Faude f f 400 reude 1 Karos zum Verkauf. —.— perkauf sind die Preise, die für diese Veranstaltung festgesetzt sind. Der Massen- and ang vom latzten Jahre ist der glänzende Bewels für das was ich biste u. wird der Gleslährige Verkauf noch welt Überbhoten. Brinęes Anzüge erstklassize Fabrikate, moderne Fatben u Stoffe, Wie Gabardine, blaues Kammsatne, Tanz- und Smoking-Anzüge, ferner die beliebten neuen in Anzügen U. Mänteln begrügen. Ein Blick in meine Fenster und eine Besichtigung meines Lagers überzeugt, daß diesesmal sich der welteste Wag lohnt u für jladermann gese Vortelfe bringt. Rlesensuswahl in jeder der Serien. Auf Wunsch Resetvietung gegen kleine Anzahlung. ufer ein passendes Seschemft man IW afl MAWHlrI DRUCKEREI DR. HA A5 Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. angefangen von der kleinsten Arbeit bis zur umfangreichsten u. Wworbekräftigsten Druckschrift lle fert in vorzüglicher Aus- führung in Buchdruck oder Steindruck, die 222 AA ˙Ü1r»... ˙˖˙˖rr .......... — 40. Seite. Nr. 40 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 27. Januar 1928 905 Meiſterſtück der Poltzeiagencn Roman von Otto Schwerin Nein, Herr Haldy,—„Römiſch⸗Katholiſch.“ Als ſich Feodora Arzibatſchew nach Aufhebung der Tafer verabſchiedet hatte und im Schlafzimmer Georgs verſchwunden war, ſahen ſich die beiden Brüder eine Sekunde wortlos in die Augen.— Dann meinte Stefan nachdenklich:„Sie iſt wirklich ein ganz netter Kerl.“— Georg antwortete nicht.— Er ſtreifte ſeinen Bruder nur mit einem halb ſpöttiſchen, halb mißtrauiſchen Blick und ſchloß langſam einen Treſor auf, der in die Wand des Herrenzim⸗ mers unſichtbar eingelaſſen war.— Dieſem entnahm er eine Anzahl flache polierte Käſtchen aus Birkenholz. Dann ſetzte er ſich an ſeinen Arbeitstiſch, unter die grün⸗beſchirmte Lampe, und ſuchte in den Käſtchen nach einem geeigneten Fach zur Einſortierung des neueſten Stückes ſeiner Juwelenſammlung. Im Nebenzimmer hinter der Tür ſtand am Schlüſſelloch eine junge Frau, und beobachtete das Tun und Treiben Ge⸗ brgs Haldys mit aufmerkſamen, blitzenden Augen. Erſt als ſich Stefan ganz zufällig erhob, um ein Buch nach dem Bücherſchrank zu tragen, huſchte ſie mit bloßen Füßen nach dem Bett und zog die Decke über das Geſicht, als ob ſte ſchliefe.—— 15. Kapitel. Vier Tage waren vergangen und im Hauſe Halby hatte ſich nichts verändert.— Feodora genoß immer noch die Gaſt⸗ freundſchaft der beiden Brüder,— und, auch Stefan hatte ſich an die intereſſante Hausgenoſſin ſchon derart gewöhnt, daß er ſie nicht mehr gerne miſſen mochte.— Das Mädchen hatte in den erſten Tagen verſucht, ſich nach Möglichkeit im Haushalt Alitzlich zu machen, ſtieß aber auf den paſſiven Widerſtand der Haushälterin Frau Steinitzer, und da die politiſchen Feinde Feoboras nichts mehr von ſich hören ließen, trug ſich das ſtädchen ſelbſt mit dem Gedanken, das gaſtliche Haus bald zu verlaſſen.— Stefan war, als Feodora beim Mittagsmahl eine dahingehende Bemerkung machte, innerlich doch froh.— Er fürchtete die böſen Redensarten der Nachbarſchaft und der wenigen Bekannten, vor deren Augen Feodora immer eifrig And ſchleunigſt verborgen werden mußte.— Anders lag der Fall bei Georg.— Er hatte das junge, liebenswürdige Mäd⸗ chen liebgewonnen und freute ſich jeden Tag erneut auf dite abendlichen Plauderſtündchen unter der grünen Herrenzim⸗ merlampe, aber auch er ſah natürlich ein, daß ein Verbleiben der hübſchen Armenierin nicht ab infinitum ausgedehnt wer⸗ den konnte.— Am Montagabend ließ Georg nach dem Eſſen geſprächs⸗ weiſe die Bemerkung fallen, daß er den Chauffeur Knall und Fall entlaſſen mußte.— Franz, ſonſt der nüchternſte Menſch, hatte ſich am Vormittag ſinnlos betrunken, und Wagen und Menſchen in die größte Gefahr gebracht.— Der neue Chauf⸗ feur war bereits am gleichen Mittag eingetreten, er war ein jüngerer, ſehr anſtelliger Burſche, ſo daß die Brüder mit dem Tauſch nicht einmal unzufrieden waren.— „So verläßt uns einer nach dem anderen“, meinte Georg. —„Heute der Chauffeur und übermorgen Sie, Fräulein Feodora.— Iſt es denn wirklich Ihr voller Ernſt, uns am Mittwoch Lebewohl zu ſagen?——“ „Ich kann und darf Ihre Gaſtfreundſchaft nicht länger mißbrauchen,“ ſagte das junge Mädchen und ein Schatten huſchte über ſein Geſicht.—„Es tut mir ſelbſt leid.—— Aber, ſchließlich einmal muß die Trennung ernſthaft ins Auge ge⸗ faßt werden.— Ich fahre am Mittwochabend nach Bukareſt, wo ich Verwandte habe, und mindeſtens ebenſo ſicher hin, wie hier in Wien.—— Georg zuckte die Achſeln.— „Ich kann und darf Sie nicht halten,“ ſagte er.—„Ich habe mich ſehr an Sie gewöhnt.— Sie werden mir fehlen.“ Feodora ſchwieg.— „Werden Sie auch ab und zu an uns, an mich—— den⸗ ken?“ fuhr er fort und ſeine Stimme zitterte leiſe.—— „Ja,“ antwortete Feodora, und wandte ſich zur Seite.— „Danke ich Ihnen nicht mein Leben? Ich werde Sie allabend⸗ lich in mein Gebet einſchließen.“—— Georg verſchlang die anmutige Geſtalt des jungen Weibes mit heißen Blicken.— Er fühlte, daß ſie ihm in den wenigen Tagen mehr geworden war, als eine angenehme Hausgenoſſin.— Er hielt ſich zurück, um Feodora nicht in ſeine Arme zu reißen, und ihr Geſicht mit glühenden Küſſen zu bedecken.— Nein!—— Es durfte nicht ſein.—— Feodora Arzibatſchew bedeutete für ihn nur eine Epiſode, war ein kurzer, ſchöner, flüchtiger Traum.—— Er erhob ſich.—— „Es iſt neun Uhr,“ ſagte er,„und ich bitte, mich für heute abend zu entſchuldigen.—— „Sie wollen noch ausgehen, Herr Haldy?“—— „Ja, ich will, ich muß an die friſche Luft.— Ich gehe in den Klub, falls mein Bruder nach mir fragen ſollte, komme vor zwölf,— ein Uhr nicht zurück.——— Und Sie—— gehen Sie ſchon ſchlafen? 5 „Wenn Sie geſtatten, bleibe ich noch eine Stunde hier im Herrenzimmer ſitzen und leſe.— Ich bin ſonderbar erregt heute abend, und werde noch nicht einſchlafen können.—— Georg ſtand regungslos mitten im Zimmer.— Es drängte ihn, dem jungen Mädchen etwas Liebes, etwas Herzliches zu ſagen.— Er hatte das Gefühl, als warte Fev⸗ dora auf eine Erklärung.— Als koſte es ihn nur ein Wort, um ſie in ſeine Arme zu ſchließen.—. Unſicher tat er einige Schritte auf die funge Frau zu, und ging dann nach dem Schreibtiſch, wo er wortlos eine Bro⸗ ſchüre aufnahm, und nervös darin blätterte.— Er fühlte den fragenden Blick des fungen Mädchens, hörte ihren leiſen, ſchnellen Atem und——— griff nach ſeinem Hut.—„Gute Nacht, Fräulein Feodora“, ſagte er ruhig.— „Gute Nacht——— Herr Haldy,“ klang es leiſe hinter ſeinem Rücken.— Dann verließ der Mann das Zimmer, ohne ſich nochmals umzuſehen.— Feodora unterdrückte ein Schluchzen und ließ ſich in einen Seſſel fallen.— Ihr demütiges, ſanftes Geſicht veränderte ſich aber im Augenblick, als ſie draußen auf der Treppe die Schritte des ſich langſam entfernenden Mannes hörte.— Es bekam einen harten, beinahe finſteren Zug.— Dann holte ſte aus dem Bücherſchrank einen Band Zola, und ſchaltete die Beleuchtung aus.— Nur die auf einer Eichenholzvitrine aufmontierte Leſelampe warf ihren matten Schein auf das Mädchen, das aber mit ſeinen Gedanken an⸗ ſcheinend nicht bei der Lektüre war.— Nach einer halben Stunde klappte Feodora das Buch zu, ſchaltete auch die Leſe⸗ lampe aus, und horchte ſekundenlang nach der Diele hinaus. — Dann öffnete ſie leiſe die Zugangstüren zum Herren⸗ zimmer, warf einen Blick in Speiſe⸗ und Schlafzimmer, und nahm wieder im Seſſel Platz.— Eine Stunde ging vorüber.— Nichts rührte ſich im Hauſe.— Auch der ganze Stadtteil tiefem Schlaf zu liegen.— Die Nachtſtille der Peratonerſtraße wurde nur ganz gelegentlich durch die Ge⸗ räuſche einzelner, vorübergleitender Autos unterbrochen.— In der Ferne heulte ein Hund.— Jetzt erhob ſich Feodora und glitt auf leiſen Sohlen nach der ihrem Platze gegenüberliegenden Zimmerwand.— Eine kleine Taſchenlaterne blitzte auf, taſtend fuhr der ſchwache Lichtſchein über die Holznerſchalung der Wand.— Sie zäßlte flüſternd die einzelnen Vierecke der Holzverkleidung ab, und unterſuchte das Viereck Nummer ſteben mit zitternden Fingern.— (Fortſetzung folgt) — Der Schlager 1116 von 1928 Günstige Zahlungsbedingungen. 2 Aut Dil Karl Lövenich, Reterrbder D 4, 8 Mannheim Tel. 22835 Guheisen, par malle BADE-WANNEN 178 em RR. 85.— komplett Erstklassiges Fabrikat!— Beste Qualität! B A DE- OE FEN „Vaillant“ und„Prof. Junkers“ zu Sonderpreisen Zahlungserleichterung! 8108 E. Luginsland, M 4, 12 Zwanglose Besichtigung meiner neu jenovierten Aus- stellungsräume erbeten; sie bieten Ihnen die größte Auswahl am Platze! Pfälzische Hypothekenbank. Betr. Barabfindung der Auteilſcheine zu unſeren 4% Y⸗Pfaudbriefzertifikaten g Nach einer weiteren Teilausſchüttung in Höhe von 10 ß in 4 igen Eiquidations⸗Goldpfandbriefen auf den Ratenſchein Nr. 1 Wogen deren geſonderte Bekanntmachung ergangen iſt, bieten wir mit Genehmigüng unſerer Auſſichtsbehörde und unter Leiſtung eines Zuſchuſſes der Bank aus eigenen Mitteln für unſere ſämtlichen Goldpfandbrief⸗Zertifikat⸗Anteilſcheine ble endgültige Barabfindung in Höhe von 120 2 des Nennwertes an. Auf einen Zertifikat⸗Anteilſchein in Höhe von G. J. 10.—, werden alſo .. 12.—, auf einen ſolchen über G. /. 20.—, R. /, 24.— uſw. aus⸗ Bezahlt. , Der im Abfindungsangebot zu berückſichtigende Umlauf an Anteilſcheinen bemißt ſich auf einen Nennbelrag von./ 1 225 900.—. Um den angebotenen Satz von 120 vom Hundert dieſes Nennbetrages gleich der in der Teilungsmaſſe liegenden Maximalquote zu er⸗ reichen, wird aus der Teilungsmaſſe ein Barbetrag von.. 1 360 08g.— gleich 111 vom Hundert des Nennbetrages entnommen, während die Bank aus eigenen Mitteln.. 110 277.— gleich 9 vom Hundert des Nennbetrages zuſchießt. In der Teilungsmaſſe liegen zur Zeit mindeſtens 112,36 vom Hundert. Der zu entnehmende rie mit 111 vom Hundert bleibt alſo hinter dieſer Mindeſtquote zurück, 2. Die Barabfindung wird gegen Einſendung des vollſtändigen Anteilſcheins, alſo einſchl. der vier anhängenden Ratenſcheine, jedoch erſt nach Ablauf der nach Art. 85 der DW. z. Aw. G. vom 29. 11. 1925 Vorgeſehenen Friſt geleiſtet. Unſer Angebot bezieht ſich nur auf die h zu den Zertifikaten(nicht aber auf die Zertifikate elbſt E 8. Nach Art. 88 der DV. v. 29. 11. 1925 gilt vorſtehendes Angebot als von allen Zertifikat⸗Anteitſchelninhabern angenommen, wenn es dreimal im Deutſchen Reichsanzeiger eingerückt worden iſt und ſeit der letzten Einrückung drei Monate verſtrichen ſind, ohne daß ein Tell der Gläubiger, deſſen Goldmarkanſprüche mindeſtens 15 vom Hundert der Golbmarkanſprüche ſämtlicher bei der Verteilung zu be⸗ rückſichtigenden Gläubiger beträgt, ſchriftlich bei dem Staats- ommigar der Bank, Herrn Oberregierungsrat Dr. Poeverlein, Speyer, Regierung der Pfalz widerſprochen hat. Ea 180 Der Widerſpruch iſt nur wirlſam, wenn ihm eine Beſcheintgung eines deutſchen Notars, der Reichsbank oder einer anderen amtlichen Hinterlegungsſtelle über die erfolgte Hinterlegung der Zertifikat⸗An⸗ teilſcheine ſamt zugehörigen Ratenſcheinen Nr.—4 belgefügt iſt; die Beſcheinigung muß den Nennbetrag ſowie die Nummern⸗, Relhen⸗ und n der Zertifikat⸗Anteilſcheine enthalten. Die Rückgabe darf nicht vor Ablauf der Friſt erfolgen. Ein Widerſpruch mit ünnollfändigen Unterlagen kann nach Art. 85 Abf. 2 a. a. O. nicht berückſichtigt werden. Ueber die Auszahlung der Barabfindung ergeht nach Ablauf der Friſt geſonderte Bekauntmachung. 1 Ludwigshafen am Rhein, den 28. Januar 1928. Pfälziſche Hypothekenbank. Beginn: Samstag, den 28. 1. 28 des Gebolenen Konfirmanden: und Kommunion-Kleider Mänlel Kosliime Diese Velansſalſung, aut das sorgfcilligste bot berelfei, uUubem dsc dutch de Vlelselugken und Preiĩswutdigkeii Aus der Fullè unserer Angeboie nennen wir als Des. empfehlenswert in Tolle, Seide u. Sam. bon e nachsler bis Zur Slegantesl. Ausführung Kleider in jeder a duch jur sferksie Figuren in den modernen, neuen Sfoffen, wle F Ssko, Panama und Dollgeorgenèe ec. n neuen, jeden Fo men u. qparlen Sc wars weißen Dessins Moderne Sirick kleidung, Iennis kleider, Servfer- 8 Kleider, Blusen, Röcke in vielgesialliger Auswahl. 1826 Nannheim Jedes Angebot ein neuer Bewels unserer Ubelagenden Beiszungsfahbigkel Lev Beslchligen Sie unsere großgæugige Schauſensler- Dekoraion * Amtliche Bekanntmachungen Umlage zur Gebäudeverſicherungsauſtalt für das Geſchäftsjahr 1927. Die zur Deckung der Laſten der Gebäude⸗ verſicherungsanſtalt für das Geſchäftsjahr 1927 zu erhebende Umlage wurde durch den Herrn Miniſter des Innern auf 14 Reichspfennig von je 100.“ Verſicherungsſumme feſtgeſetzt. Kleine Fabrik 10 1 Jaber delt Pückerel⸗ Verkauf Bon der in zwel Teilbeträgen zu zahlen⸗ den Umlage iſt die erſte Rate innerhalb einer Woche nach Anforderung, jedoch auf 1. März 1928, die zweite Rate auf 1. Juli 1928 zu entrichten. Beträgt die Umlage 5 R. oder weniger, ſo iſt ſie ſchon auf den erſten Fällig⸗ keitstermin in ganzer Summe zu bezahlen. Bei nicht rechtzeitiger Bezahlung erfolgt Be⸗ trelbung. Auch bei Nichtzuſtellung eines For⸗ derungszettels muß bei Vermeidung der Be⸗ trelbung Zahlung geleiſtet werden. 2 (Schreinerarbeit) Mannheim, den 24. Jannar 1928. . der Geſchäſtsſtelle Badiſches Beskrksamt— Abt. II. Verkaufe meine in beſter Geſchäftslage mit Gleis⸗ u. Waſſeranſchluß iſt mit 20 000 4 3 mal 5 Zimmer in ſtehende Bäckerei, Anzahlung zu verkaufen durch 31618 für nur 35 000„ weſche modern einge⸗ Philipp Wetzler, U 8. 19, Telephon 81370. zu verkaufen durch richtet und ſehr aut 9 5 150 1. ſehr Wehler. U 3. günſtig. Bedingungen. Photo- Apbaret Tel 31 37b. 13150 Angebote unter 6 912, vollk. neu, erſtklaff., Anſchaffungswert 77 F Nr. 190 an die Ge⸗ 140., beſ. Umſtände halb. zu 82„ zu verk. Einfamiſſen-Haus Ichaäftswele. 2428 Adreſſe in der Geſchäftsſtelle d. Bl. 3125 in Käfertal, m. Ne⸗ i . bengebäude, ſof, be⸗ Aasgonschank Gebrauchte, gut erhaltene zlehbar, für n. 12 000 * 22 4 m. 6000% Anzah⸗ kleinerer, gut erhal⸗ Weile 1e.* lung zu verkauf, dch. ten, zu verkaufen. Immobilienbürr Näher. Rupprecht un verkaufen. Adreſſe in Phil, Wetzler. U 9, 19 ſtraße 4. III. 383 leſes Blattes. 8057 1 Tel. 31 870. 3158 Zimmer 18. Favoriten ſchien n vornehmen Imre ure 18 8 n Freitag, den 27. Januar 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) 11. Seite. Nr. 4 4 „ 8 Wir bringen durchweg gute, solide Qualitäten! Für diese Gelegenheit haben wir in den Fabriꝶen große Posten billig erstanden ———̃ 7 ‚———— Unsere Kundschaft genießt den Vorteil! 7. e ſeiß waren 8 Shunneinntneumtunddddusntandnumnannnmuununnmamm mmm nnn 1 S Hemdentuch 80 em hieit. Handtuchstoff mit bunter 8 Damen- HItägetrhemden Kissen 8 S bolide Qualitat... Mtr. 45. Kante, weiß u. grau, Mtr. 28 u. 203 2 8 kiäft. Ware, 185 Klöpoelspitze 735 80/80, glatt, Renforcs.. 90.—— S Wäschetüch 80 em breit EHandtuchstoff Gerstrorn 55 3 g S8 — 1 a.. 5— n Kissen mit G bogen,—. 8 tür Leib wasche geeignet, Mtr. 6553 mit toter Kante Mtr. 80 u. 353 S— e.45 schöne, kraltige 1.35—— Renforce 80 em beit, Halbl. Damasthandtuch 3 D 3 — 28 h 1 Kissen——— —.— schöns lelnisd Ware.. Mitt. 85. ges u. geb., 48/100.. Stück.00 3 8 1 e„ ee,.45„ —— 2— 7 An— B —— S Crolisé getauht, E Gerstkornhandtuch 48/100 S Kissen——— S ute Qualitat. Mtr 78 u, 183 prima Qualitat. ges. u. geb., St. 653 8 eee e 17 auer Renfotes, teich bestlekt.65„ —ä— S Bettdamast 130 em breit, Frottierhandtuch bunt. 8 patadeklssen m 5—— 5 een e e e J. 3 e dean dae 7b 48. 3 Dementen gere.45 e..28 —— 2 extta weit, für stat 5— S Betidamast 130 em breit, 1 Fiottierhandtuch schöne 3 g Paradekissen mit reicher 35 —— pfachtv.Blumeninust., Mtr..93 u. 45 krältige Ware Stück.45 u..10— 2 Hemdhosen Windelf, schöne 1 Stichereigarnjerung...83 u. 3 90 2——— „ Stunituch 150 em breit Kinderbadetuch„%% pen* 0——— 7 8 2 7 ettücher 2 1 1 Solide Qualitat Mtr..85 u..25 bunie Mustern„ Stück.85 S Damen. Prinzeßröcke 1 150/225, guſe Haustuchware 3 65 ——— 2 60er n El g„.65 i „ lalbleinen 150 em breit Damast-Tischgedech n ee en ee ttüch 5 9 —. 5 3 5 erbettücher 50/50, Kratt.„„ ö — 5 Kiäaltige Wale.. Jitr..25 u.. 98 mit 6 Servietten, weiß leinen J. 50 8 S Damen-Prinzetzröcke Kretonneware, Glanzgarnbog.. 65— 9 8— S S ealenclenness pilze....95 Oberbettücher 150/250 5 9 —— Ein Gelegenheiiskaut fur 1 Dane„* e eee e 7 60„ 0 —— 7 3 5 Damen-Nachthemden Klöppeleinsatz-Spitze, Halblein. 1, 800—— 7 S Wirtschaften u. Hofels n ee eee v 8 95 Ba 150180 8 J 8 Weiß Jacquard- Tischtücher 150 em lang. Stück 2. 48 8 8 ae de 4.938 ee eee..90 8 1 . z33„;ͤͤũ᷑ꝶẽ Lt Damastbezũge 8 9 8 Weiß Jacquard- Tischtücher 130/160 em.... Stück.23 8 8 Damen-Nachijacken 1 130/180, schöne Blumenmustet.90 8 . Weis Servietten geszumt, 5050 em..... Stel 1 5 3 3 8 Une N u kestondae f. 90 fierren Nachtnemden 33 8 — 2= Untertaillen rima Waschetuch. St..43 u..85 110 —— Kaffeedecken 150 em lang Stück.30„„ mit dreltet Sticketel.. 93. 1„ 2 43 S 3 0 N 8 1 — Panama-Kaffeedecken prachtv. Ausf., 125/180 em, Stüc.95 A AHntertaitfen 8 1 mit Damast. Einsatz und Um. 4 8 1 — 8 8 elegante Ausfuhrung. St. 198, J. 45 schlagmanschetten...... Sue. 78 9 — Film munen eee Filmmmmumnnummvumtndnmmuntummmmmmmnmummnmumimummmnmmnm imm tumnmninmnmmemumumiff 0 5 Elwas Besonderes! 9 — Weig Biberbettücher — 150% 20 em, solide Ware„„„ Meter 575. 0 1 eig Köper. Bettuchbiber. — e per. 1 8* 5 e 9 —— 150 em bieit, extra schwere Qualitat. Meter 80 DAS 8. n W— f 9 — ANNE A. + 1 . Ittene Stellen Stellenbesucht 8 le 1 i Ehrliches, fleißiges eit e M ö 5 Nen enen, ohnungs-Tau e e e bee NRrangsrelsender eke l. od gear te, 10 g. 88-1 allsc j Fenlale tee ö 5 18.20., fürs Land aus beſter Familie, 0 10 10 0 billlaſt zu verleihen. 1 lindet gegen Fixum und Provision 27²³ gel, Näh m. Zeugn, mi höh Schulbildung 4 Ammer Wohnung, 72 Mark Miete, gegen 2. und Stürt W. Göhler. 1 e, a e e deten en E 7. 2. 114 1 85 ngeb, u. 2 86 atterſallſtraße 5, 2. Stock. 0 1 A H—. el. N 1. 8 9 11 05 Einteltt fleih. an. dle. Geſchältsſtelle Maler u. Tünch, ſucht] Aelt. Che. v. K. ſucht e a Gelegenheit zum Vor wärtskommen geboten. 1 9 955 26 r A eee Zauner lebres Zimmer 8. 9 f 5 5 j u. e. Drgl.⸗Karte] m. K IJ. Ang. u. 5 1 15 Angebote 1 0 Angabe von Alter u. bisheriger 7 75 2 C en e a 1 1 2 K 9. Gefchſt. p Ia ö dall enen knnen 9 eit sind zu richten unter 8 1 1 an die Geschäftsstelle Arent Hanagengen diaen Eintritt Stellg. deln ere 83142 N r nn 5 58 7555 15 255 5—. e ute Zeuagn 5 1„ werden veraüte. b 1 r dinaung. der asshfodistin,Verkauenn! Anges,., L 2 80 e dends, U e 73134 a 5 Frau Dr Forſter, oder Fillalletein die Gelchſt. 3121 Lermischtes 15 7 55 19 85 1. F 5. 1. 1 Stock einische Apparaſebau- N 2 3 805 ansfalf u. Kesselschmiede ing sfüne u. O G 131 an Geſchſt. geſucht. 18107 s uchi gut eingeführten Zeh een 1217750 ae, 4 1 W 50 A belt wan F 1 7 5 Junge Frau. e. elchälts telle. konkurrenzl. bill. Hupolhekengelde E F T E E F Baubranche aub. u, ehrlich lucht 2 leerE Zimmer anton dete, f 8. 12 stets billigst zu vergeben 895 Monatsſtelle Laden Ratenk. d. Bab. u. in der hiesigen chemischen Tenexbachſtraße 42. Stellengesuche ſeit 1920 tätig, ſucht geeignete Stellung in gleich welch. Branche Gefl Zuſchr. erbet. oder Bürd zu putzen. Näh. Brenk, 8 5, 8. 1127 1 Timmer u. Küche für ſofort oder ſpäter ſep., v. ält. Herrn zu mieten geſucht, 33148 Ang. Poſtſchließfach bayr. Beamtenb. Neinrieh Freiberg Vertreter erstklassiger Geldinstitute Großindusteie. 781380 der Ban⸗ od 5 Angebote unter 8 J 133 an die ie e W. Manubeim. Enthaarungs- eee 1 3 Geschäftsstslle dieses Blattes. f ee Mietgesuche Berufst. Frau ſucht 0— ſcöltsgele: 6100 Waal fees Limmer FPomade Zum ſofortigen Eintritt 1 uchhalterlin) Kaufmann. 27 J alt, Tausche . 1. 2. 28[Schwetzin⸗ entfernt binn. 10 Mi⸗ nuten led. läſt. Haar⸗ Ich habe den aufrichtigen Wunſch, mir ein tüchtiger, junger ö. 59117 i 00 1 ll bu Fhaiterin 16 0 Auge At 2 e e 1 ber ume 8009 10 mates 15 ur aue. g n 10 Feb 2 2 N. 70 5 er Arme, gefahr⸗ un von groß. Ur, angen. euß., ge 7* 10 0 en U bf 0. Kontor n 1 e 2 n ſchmerzlos Glas 2 KA. ern 5 bene arakter, m0 Wtelung far ſol. geſucht. Bor⸗ 8 Geſucht leer. od. möl. fun- Inger, U./ u un guten Lermbgensverhältulſſen. Mein zuſtell. m. Zeugn bei W Nr. 77 an bie Ge⸗ 4 8 5 5 zukünftiges Frauchen foll von nettem Aeu gesucht. M 1. 1. Rub. Stober. 5 5 15 F alts tte 6 2 j n mE 25 ſein, gebild., ihre perſönl. e 21 Angebote mit Zeugnis ⸗Abſchriſten unter—²⁰ Stekung. 5140 Jg kdl. Eber, ſucht meg Telenbon, von Eleg. ſeidene Setrahr für barmon. Je ee beten. O M 136 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 1146 Hänge ſſegerin Angebote unter 0 1 1 2 e e 2 4 5 1 12 5 1 5 ie e, 1108 eee eee eee 6 g 5 dle weicht dee. A0 h k. f. 11 Haden. t er O H 102 an die Geſcht 0 X Nr. 134 an die Ge mit Dringlichk.⸗Karte an die Geschäftsstelle. 48040 L. 6, 11. Laden. mit Blld unter 0 H 182 an die Geſchäftz⸗ Gesuch. Fr fduleln nicht unter 20 Jahren) mit guter Schul⸗ 1 85„zu jährigem Jungen für tagsüber. Vorſtelung mit Zeugniſſen erbeten zwiſchen 10 und—8 Uhr oder nach telephonſſchem Anruf Nx. 28 144 1064 Roſengartenſtraßt 14, varterre; gewiſſenh. u. erfahr., mit auen Zeugniſſen ver bald geſucht Möbelhaus Berg, Schwetzingerſtr. 147. Anständ. Mädoken mit guten Zeugn., w. ew nähen kann, gef. Fe H 6, 4. IV. 814 ſchäftsſtelle ds. Bl. Aelt, erf. Handwerker (Bau⸗ u. Maſchinen⸗ ſchloff.) m. eig. Rep.⸗ Werkſt. u. 3 uch 429 lohnend. Heimarbeit gleich welcher Art. Angeb. u 0 E 120 en bie Geſchäftsſtelle. Unkoſten können ber, gütet werden. 481286 Angeb. u. 2 0 838 an die Geſchäftsſtelle Aut nöd. Inger in beſſerem Hauſe geſ uch t. 8118 Angebote an Dr. Bruch, Parkzotel Vermietün Eine Einzimmerwopnung Ia. Ausſtattung, mit Küche u. Bad, Kammer uſw., an jg. Beamtenehepaar, bezugsberecht., lofort beziehbar zu vermieten. Telephon 48 281 und 48 581. SH Zu erfragen 4% ſtelle dieſes Blattes erbeten. Heirat Suche die Bekanntſchaft eines braven Mädels, welches Intereſſe an einem eigenen Geſchäft hat und einen Haushalt zu führen verſteht⸗ Etwas Vermögen oder Ausſteuer exwünſcht jedoch nicht Bedingung. Zuſchriften mög lichſt mit Bild, welches 5. nichtg. ſof, zurückgef.., unter 3 B 88 an die Geſchäftsſtell,. 5197 r d 12. Seite. Nr. 46 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabef Freitag, den 27. Januar 1928 was wir in den letzten zwei Jahrzehnten zu unseren Werbe-Tagen boten. Diesmal haben wir alles il Den rastlosen Bemühungen etiroſſen unserer Einkaufszentrale ist es gelungen, nicht nur den alten Preis von 49 Mark zu halten, sondern zu diesem Preis die Qualitäten gegen früher noch wesentlich zu verbessern. Wer unsere Ausstellung obne Vorurteil betrachtet, wird erstaunt sein, welche hervorragenden Anzüge wir in diesem Jahre herausbringen. Unsere zum Einheitspreis von 49 Mat benen Gdnsfag, den 28. Januar nd ed Moniag, den 6. Sebi uar abends 7 Uhr. Nach dieser Zeit tritt der Preis von 49 Mark außer Kraft. Anzüge, ein- und zweireihig 49. Ma K. 49. Mark. Smoking-Anzüge Sage n Herren- Anzüge fesche Sport-Anzüge 49. Mark. f 2— 2 5 22 Wir hätten naſürlich auch schon mit einem niedrigeren Einheitspreis herauskommen können, denn wir führen Anzüge schon zu 22 Mark, allein zu unseren Werbe- Tagen wollen wir grundsätzlich nur qualitäts ware zum Verkauf bringen. ouis. Mannheim Markieche Das große Spezialhaus für Herren- und Knaben- Bekleidung. Das neue Tanzhemd Mk..90 2074 Bielefelder Wäschehaus Aunfähnri-Aaler Jauer In Rathaus am 5 ist bis Kernevel Sernsfeg Ur Scregs Wieder U Felix Netzer, am Strohmarkt Neue elegante Herren- u. Damen- Masken u. Dominos verleiht. B39 Lilli Baum, O 4. 8 IV 0 Rundschreiben für Geſchäfte und Verse 2 aul J. Kune Fernruf 33003 Samstag, 28. Januer 1928, abends 20½ Uhr: I. Groge Fuschinos- Nedouſe in den Gesamträumen Libelle Clou und aleparius,. Das burleske Karnevals Kabaretiprogramm Scher z- und Preistänze Bilderrätsel Herren- und Damenspenden. Prämierung 1) des originellsten Damenkostümes 2) der elegantesten Damenionetie 3) der ulkigsten Herrenype Zutritt ist nur m Gesellschaftsanzug bezw. im Kostum gestattet. Eintritt: Tiscplatz.50, Logenplatz.— Mk. e nsch, Steuer. Tischbestellupgen rechize tig erbeten 1 gegründet 188 5 eee ee o. Bauer EZ 5 Wie 3 3 U Amuummmmumummmmmmamunmunummmun ocke empfehle meine allerbesten Markenqualitäten zu bedeutend herabgesetzten Preisen. Verk. Zu verkaufen: IBiedermeier-Salon aus Mahagoni Beſteh. aus 1 Tiſch. 9550 om, 4 RNohrſtüh. 2 Fauteuils m. Seide⸗ bez., 1 Sofa m. Um⸗ bau nu. Spiegel, erſte⸗ res mit Seidebezug, 1 Silberſchraunk mit Spiegelaufſatz 1 Büſtenſtänder. alle Stücke ſind tadel⸗ los erhalten u. werd. nur weg Platzmangel abgegeben. 3133 Anfrag u. 2 8 87 an die Geſchäftsſtelle. Sehr preisw. Bade⸗ ofen('berger Aute⸗ mat]! m. Briketthzg. zu verkauf. Tochter⸗ mann..⸗Beckſtr. 27 344 Wohimuth-Hell-Apparat ſelektr.⸗galv. Strom) m. Zubeh bill. zu vk. Dürerſtr. 16 III I. 82905 Sprech⸗Apparat m. 9 Platten, neuwert., f. 45 4 zu verk. 33043 Eichelsbeimerſtr. 28. V. rechts. Aufe barten mit 6 Obſtbäumen zu verkaufen bezw. zu verpachten. 73116 Angeb. u. X X 78 an die Geſchäftsſtelle. behrock-Anzug auf Seide, mittl. Fig. zu verk Anzuf. mitt. —3 Ubr. Lniſen⸗ ring 43. 2 Treppen. 23156 Sehr aut erhaltener Kinderwagen modegrün(Brenna⸗ bor) preisw. zu verk. J Schlimm, Grill⸗ parzerſtr. 4. 8164 Kauf- Gesuche mit. Kolonialwaren⸗ geſchäft u. freien 2 Zimmer u Küche zu kaufen geſucht. 15 600 Mark Anzahlz. wer⸗ den geleiſtet. 8160 Phil. Wetzler U 3. 19 Telephon 31 370 Vermietungen dhöh. Per. Anmel an einzelne Perſon per 1. 2. zu vermiet. Wo, ſagt die Ge⸗ ſchäftsſtelle. B20 Schön möbl. Wohn⸗ und Schlafzimmer m. Küche an beſſ. Ehep. zu verm. Mittelſtr. 36 2 Tr. rechts. 390 Zimmer (Nähe Börſe), neue Möbel u. neu herger., an Herrn in gt. Stell. ſof. zu verm. Adreſſe in der Geſchſt. B391 Freundlich möbliert. Balkon-Zimmer el. Licht. an nur ſol. Herrn a. 1. 2 zu vm. Näh. S 6. 35. 1 Tr. l. B 39 2 gut möbl. Zimmer Wohn⸗ u. Schlaſz m. Küchenben., N. Rhein⸗ brücke, nur an kdl. Ehep. v 15. Febr. ab zu vermieten. 13060 Adreſſe in der Ge⸗ ſchärtsſtelle ds Bl. 1 Gartentiſch mit 4 tühlen zweitür. Gebr Küchenherd . geſucht. „ Waldvark. Möblierſes Zimmer zu derm. Zu erfragen in der Weſchäſtsſtell 8 Neue eleg Damen⸗ masken zu verleihen. Neuanfertigungen billzoſt. B57 C 1. 17. 4. Stock. leg. Damenmasken faſt neu, ſehr preisw. zu verk. od. zu verl. Luiſenring 17. part. 8144 2 Damenmasken für ſchlanke Figur zu verleihen oder zu verkaufen bei 43178 Lang H 3, 13. Pliſſee Hoßlianm Stoffknüövfe * 3148 ſchean Braun. 638 M 2. 8. Morgen abend 8 Uhr 11 großen. Tagtnachts⸗ nnd für Bez mmuns 18 gun rgt. Unter Mitwirkung des berühmten Flora-Uuartefts und Humoristen. per i Hafen. 7. enbraten Hasenragoul 228..—, Hasenbraten usw. empfleh't 1148 per Pfd per Theudur Itraubm, U J. 1 Burnus· Brühe Spart Geld und Mühe! Das schmutzige Wasser am Morgen nach dem En · weichen mit Burnus verrät schon. wie ungeheuer leicht es dĩe Hausfrau am Waschtag hat. und vnieviel Zeit und Geld sie spart. Soda mad die Wäsche mit der Zeit grau und brüchig, ohne den Schmutz wesentlich zu lösen. Burnus com sle l 400 1 nde 3 * — * 2 — D. Sr ee ee 5