18 an * * e * Donnerstag, 2. Februar Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haue oder durch die Poſt monatl..⸗M. 280 ohne Beſtelt eld Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle E 6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R140, Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen Waldhofſtr.6, Schwetzingerſtr 19/20 u. Meerfeldſtraße 13. Telegramm⸗ Adreſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. L2mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spie! Aus Zeit und Leben Mannheimer Frauenzeitung ann an dit Deulſchnationalen Wiktag⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeiger „ Unterhaltungs⸗Beilage Der Haushalt des Auswärtigen Amtes vom Reichstag angenommen Appell an Frankreich in der Räumungsfrage Berlin, 2. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach hedeutungsloſen Ausführungen von Vertretern der verſchie⸗ denen extremen R gtungen erlebte die außen politiſche Debatte noch einen Aufſchwung, als Dr. Streſemann erneut das Wort nahm. Mit dieſer Rede hat er in äußerſt geſchickter Weiſe die Angriffe des Freiherrn v. Freytagh⸗Loring⸗ ho ven auf ſeine Politik pariert. Streſemann begann mit einer Finte in Richtung der Sozialdemokratne, um dann umſo wirkſamer gegen ſeine Widerſacher zur Rechten aus⸗ zufallen. Dabei ließ er dahingeſtellt, ob Herr von Freytagh, der geſtern ſchon durch ſeinen Fraktionsfreund Lindeiner⸗ Wildau in einigen keineswegs unerheblichen Punkten berich⸗ tigt wurde, mit der deutſchnationalen Fraktion zu identifi⸗ zieren ſei. Der„Vorwärts“ nimmt das an:„Aber“, fragt Dr. Streſemann ein klein wenig malitiös,„gilt Paul⸗Bon⸗ cvour den deutſchen Sozialdemokraten dann auch als reine Verkörperung des franzöſiſchen Sozialismus?“ Der Außenminiſter hatte es im übrigen nicht ſchwer, nachzuweiſen, daß hinter den deutſchnationalen ſo gewaltig tönenden Phraſen von der neuen Methode der Außenpolitik, die ſie für ſich in Anſpruch nehmen, im Grunde ö die völlige Ratloſigkeit ſich verbirgt. Auf die hier ja nicht zum erſtenmal den Deutſch⸗ nationalen geſtellte Frage, was denn nun nach ihrer Meinung praktiſch getan werden müſſe, um etwa das realpolitiſche Ziel der Rheinlandräumung zu erreichen, iſt wie bislang, ſo auch heute eine Antwort ausgeblieben. In Paris wird man es nicht müde, die Rheinlandräumung als Kompen⸗ ſationsobjekt zu betrachten. Dr. Streſemann machte die Vertreter dieſer Anſchauung darauf aufmerkſam, daß, wenn die Dinge ſich ſo verhielten, für Deutſchland ja die Taktik des Wartens das egebene wäre, da, je näher der im Verſailler Vertrag verbürgte Termin der Befreiung von der Beſatzun,. zückte, dieſer Trumpf fortvauernd an Bedeutung einbüße.. Wenn wir trotzdem ſo ſehr auf die vorzeitige Räumung drängen, ſo iſt dies Beweis genug dafür, daß nicht materielle Erwägungen die deutſche Politik dabei leiten, ſondern daß der politiſche Gedanke der Verſtändigung für ſie ausſchlag⸗ gebend iſt, der nur verwirklicht werden kann, wenn Frankreich freiwillig und bedingungslos räumt. Ob die Mahnung des Außenminiſters, den pſychologiſchen Moment nicht verſtreichen zur laſſen, jenſeits der Vogeſen den von ihm gewünſchten Widerhall finden wird, vermag nie⸗ mand zu ermeſſen. Die geſtrige Senatsde batte erweckt leider die Befürchtung, daß der große weltgeſchichtliche Moment, auf den Dr. Streſemann hindeutete, ein kleines Geſchlecht finben werde. Umſo notwendiger mar es, die Idee von Locarno einmal wieder von den Schlacken zu befreien, ſie auf ihren eigentlichen Sinn zurückzuführen, der leider im Zuge der innenpolitiſchen Entwicklung hüben und drüben Optimiſt et hoffen nur vorübergehend— verloren gegangen iſt. Der Außenminiſter hatte zum zweiten Mal den Beifall der Mehrheit für ſich. Scin Etat iſt ohne Widerſpruch genehmigt worden. Die Herren Breitſcheid und Wirth ſchloſſen ſich, natür⸗ le in weit ſchärferer Tonart, der Kritik Streſemanns an den Ausführungen des bg. v. Freytagh⸗Loringhoven an. Dr. Wirth bediente ſich dabei der Wendung,„wir von der Oppoſition“, mit Verlaub: Noch gehört doch wohl das Zentrum zur Regierungsgemeinſchaft und Dr. Wirth zum Zentrum. Daß ſein Herz im Grunde für die Sozial⸗ demokratie ſchlägt, weiß man wohl; aber wie völlig muß ſich das Zentrum bereits von der Koalition losgelöſt fühlen, wenn in ſeinen Reihen offenbar niemand etwas Auffälliges an dem freimütigen Bekenntnis Dr. Wirths zur Oppoſition fand, Auch das zählt zu dem vielen Erſtaunlichen, was man während der letzten Tage im Reichstag erlebte. Begreifen laſſen ſich dieſe Dinge nur im Zuſammenhang mit den Vorgängen, die ſich hinter der Bühne abſpielen. Während der Reichstagsdebatte wurden zwiſchen den feindlichen Mächten des Zentrums und der Deutſchnationalen wegen der Attacke Ulitz kas auf Herrn v. Freytagh⸗Loring⸗ hoven neue Verhandlungen gepflogen. Die verſchiedenen No⸗ ten, die ausgetauſcht, die Notizen, die an die Oeffentlichkeit ge⸗ bracht wurden, haben den eigentlichen Sachverhalt eher ver⸗ dunkelt, als geklärt. In Wirklichkeit hat ſich folgendes be⸗ ben: i 85 Der Zentrumsvorſtoß gegen die Deutſch⸗ nationalen in der Dienstag⸗Sitzung iſt von den bereits auf die Große Koalition hinarbeitenden Kreiſen des Zentrums, als deren Exponenten die Herren von G uérar d und Dr. Wir th zu gelten haben, ausgegangen. Die Fraktion wurde von dieſer Abſicht unterrichtet und ihr die Rede Ulitzkas, der lediglich als Sturmbock diente, in großen Zügen unterbrei⸗ zel. Sie hat dann auch ihre Zustimmung gegeben. Die eigent⸗ lichen Spitzen aber hat man dann offenbar erſt hinterher hineingearbeitet und es werden die nicht ſo unrecht haben, die in den markanteſten Wendungen die ſcharf geſchliffene Dialektik des Herrn von Guérard zu erkennen glauben. Kein Wunder, daß bei einem Teil des Zentrums die ſo zurecht⸗ geſtutzte Rede Ulitzkas einiges Befremden erweckte. Heute nun hat auf Veranlaſſung des Reichskanzlers Marx, Herr von Guérard mit dem Grafen Weſtar p Zwieſpräche gehalten und ihm eine beſchwichtigende Erklärung gegeben, die etwa darauf hinweiſt, daß die Fraktion als ſolche auf den Wortlaut der Ulitzka⸗Rede keinen Einfluß ausgeübt habe. Die deutſchnationale Preſſeſtelle hat ſich beeilt, dieſes Zugeſtändnis in einer Form an die Oeffentlichkeit zu bringen, daß man einen Rückzug des Zentrums mit Pauken und Trompeten annehmen mußte. Das entſprach nicht den Tat⸗ ſachen. Die Zentrumsfraktion hat im Prinzip den Angriff Ulitzkas gebilligt, ohne ſich die Formulierung im einzelnen zu eigen zu machen. Man ſieht, die Satisfaktion, die die Deutſchnationalen durch die Vermittlung des Kanzlers vom Zentrum erlangten, iſt nur ſehr bedingt. Herr von Guérard hat denn auch Verwahrung eingelegt gegen die Art, wie man ſeine Partei behandelt hat. Graf Weſtarp, dem es nicht gelungen iſt, die beanſtandete No⸗ tiz noch im letzten Augenblick zurückzuziehen, hat daraufhin die parteioffiziöſe Nachrichtenſtelle zu einer entſprechenden Berichtigung anhalten müſſen. Es ſcheint, daß es dabei ſein Bewenden haben ſoll. Bis zum nächſten Zwiſchenfall! Auslandsſtimmen zur Räumungsfrage * Paris, 1. Febr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Ueber die Aufnahme der Reichstagsrede Streſemanns in Londoner Regierungskreiſen werden in der hieſigen Preſſe tendenziöſe Berichte verbreitet. Auffallend iſt nach⸗ ſtehende, recht phantaſtiſche Meldung des„Temps:„Die Reichstagsrede Streſemanns wird in den offiziellen Londoner Kreiſen mit großer Sympathie aufgenommen. Es muß her⸗ vorgehoben werden, daß die kürzliche Anweſenheit Frau Streſemanus in London und die ſorgfältig geheim ge⸗ haltenen Beſuche, die ſie den Frauen einiger engliſcher Mi⸗ niſter abſtattete, dieſen Sympathien nicht völlig fremd iſt. Man erklärt jedoch in gewiſſen engliſchen Kreiſen, daß die britiſche Regierung eine neue Verminderung der britiſchen Beſatzungs⸗ truppen am Rhein nur im vollen Ein verſtändnis mit der franzöſiſchen Regierung ins Auge faſſen werde, und zwar nicht bevor die Ergebniſſe der franzöſiſchen Kammerwahlen bekannt geworden ſind. Einem gewöhnlich über die Abſichten der Londoner Re⸗ gierung gut unterrichteten hohen Beamten zufolge iſt dies tatſächlich ihre Meinung, daß der Ausgang der bevorſtehenden franzöſiſchen Wahlen weiſen werde, ob die franzöſiſchen Wähler die Anweſenheit der alliierten Truppen am Rhein als eine Frage der nationalen Sicherheit betrachten, oder ob ſie in gleicher Weiſe wie die britiſche Regierung der Auffaſſung ſind, die Beſetzung ſei eine Garantie für die Einhaltung der Beſtimmungen des Verſailler Vertrags durch Deutſchland. Auf jeden Fall, fügt der Gewährsmann hinzu, zeige ſich die britiſche Politik mehr und mehr einer vollſtändigen Räumung des Rheinlandes geneigt, aber das Londoner Kabinett werde in dieſer Angelegenheit niemals einen Schritt unternehmen, ohne mit der fran⸗ zöſiſchen Regierung in vollem Einverſtändnis zu ſtehen. In ſeinem heutigen Leitartikel beſchäftigt ſich der „Temps“ mit der Forſetzung der Reichstagsdebatte über außenpolitiſche Angelegenheiten. Das Blatt legte ein beſon⸗ deres Gewicht auf die Feſtſtellung: Deutſchland widerſetze ſich nicht mehr der Auffaffung, daß Gegenkonzeſſionen für eine verfrühte Räumung des Rheinlandes nötig ſeien. Durch dieſes Einverſtändnis habe Streſemann die Tür für eine nützliche Diskuſſion, die in einem geeigneten Augenblick in Angriff genommen werden könne, geöffnet. Trotzdem warnt der„Temps“ vor den angeblich gefährlichen Plänen, die man nicht nur unter den Deutſchnationalen ſchmiede, ſon⸗ dern auch bei gewiſſen anderen Parteigruppen, die zur Mehr⸗ heit der gegenwärtigen deutſchen Regierung gehören. Sogar die eigenen Ideen Dr. Streſemanns würden manchmal unter ſeinen Parteifreunden in beunruhigender Weiſe interpretiert. Zur Stützung dieſer Behauptung weiſt der„Temps“ auf die Intervention des Freiherrn von Rheinbaben hin, der eine friedliche Reviſion der Oſtgrenzen des Reichs verlange und ſogar mit der Möglichkeit eines ſpäteren An⸗ ſchluſſes Deutſch⸗Oeſterreichs an Deutſchland rechne. Selbſt⸗ verſtändlich bezeichnet der„Temps“ mit größter Entrüſtung derartige Abſichten als unvereinbar mit einer Politik der Ver⸗ föhnung und der Zuſammenarbeit, die nach ſeiner Auffaſſung keine andere Grundlage als die Aufrechterhaltung der gegen⸗ wärtigen Verträge haben kann. Dabei läßt das Blatt wieder einmal gefliſſentlich außer Acht, daß ſogar der Verſailler Ver⸗ trag die Handhabe dazu bietet, den stalus quo in Europa abzuändern, falls ſeine Aufrechterhaltung eine Gefahr für den Frieden bieten ſollte, Aus der Welt der Technik Preis 10 Pfennig 1928— Nr. 55 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ aben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. e u keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte lusgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. 1 durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mafinheim. Wandern und Reiſen Geſetz und Recht — 7 Macdonald für die Rheinlandräumung In Mancheſter ſprach der Führer der Labvur Party, Ac ac donald, zur Sicherheitsfrage, wobei er die Haltung der britiſchen Regierung einer ſcharfen Kritik unterzog. Eng⸗ land, der Sieger, habe kein Vertrauen zur Zukunft, Deutſch⸗ land, der Beſiegte, ſehe aber die Zukunft nicht als dunkel an⸗ Es appelliere an die anderen Völker, um eine allgemeine Ab⸗ rüſtung zu erreichen. Macdonald wies ſodann darauf hin, wieviel Deutſchland ſchon erduldet habe. Trotzdem beſtehe in Deutſchland eine Friedensatmoſphäre. Wäh⸗ rend die britiſche Regierung kein Vertrauen mehr zum Völker⸗ bund zeige, habe Deutſchland trotz der Fortdauer der Rhein⸗ landbeſatzung, gegen die der Völkerbund nichts unternehme, das Vertrauen noch nicht verloren. Der Arbeiterführer ſchloß, indem er betonte, daß die zunehmende Bewaff⸗ nung ein Luxus ſei, den man ſich in dieſen mageren Jahren nicht mehr leiſten könne. Außerdem ſei ſie für die Sicher⸗ heit und den Frieden eine ernſthafte Gefahr. Deutſchlands Nachbarſtaaten glaubten, ſich durch große Armeen gegen das wehrloſe Deutſchland ſchützen zu müſſen. Wenn es ſo weiter⸗ gehe, ſei es nicht unmöglich, daß ſie ihre Waffen noch einmal gegeneinander kreuzten. — Novelle zum Mieterſchutzgeſetz Der Wohn ungsausſchuß des Reichstages hak ſoeben nach monatelangen Beratungen die Verhandlungen über die Novelle zum Mieterſchutzgeſetz beendet und voraus⸗ ſichtlich bereits am nächſten Dienstag wird nunmehr der Reichstag ſelbſt zu dieſer Novelle Stellung nehmen. Durch unzutreffende Darſtellungen über den wirklichen Inhalt dieſes Geſetzes iſt in den Kreiſen der Mieter teilweiſe eine Beunruhigung entſtanden. Demgegenüber muß betont wer⸗ den, daß die Auffaſſungen, der Mieter werde durch das kommende Geſetz völlig rechtlos gemacht, indem ihm die bis⸗ herigen geſetzlichen Sicherungen entzogen würden, in keiner Weiſe den Tatſachen entſprechen. Die Dinge liegen ſo, daß das alte Mieterſchutzgeſetz am 15. Februar ds. Is. abläuft. Das neue Geſetz, das anſtelle des alten mit dem 15. Februar in Kraft treten ſoll, ſieht lediglich ein Kündi⸗ gungsrecht für das bisher beſtehende Klagerecht des Ver⸗ mieters vor. Materiell wird aber an dem bisherigen Rechts⸗ zuſtand eigentlich nichts geändert. l 5 5 Der Vermieter ſoll die Kündigung ebenſo wie gegen⸗ wärtig die Aufhebungsklage nur unter den bisherigen Vor⸗ ausſetzungen des 8 2 des Mieterſchutzgeſetzes benutzen dürfen, nämlich wegen Beläſtigung, unpünktlicher Mietzahlung und dringendem eigenen Intereſſe an dem Erlangen des Miet⸗ raumes. Hieran wird alſo durch die Novelle nichts geändert. Dieſe führt nur formelle Erleichterungen für den Vermieter ein. Er kann unter den obenerwähnten Vor⸗ ausſetzungen ſtatt wie bisher klagen zu müſſen, zur Auf⸗ hebung des Mietvertrages an den Mieter ein formularmäßi⸗ ges Kündigungsſchreiben richten, ähnlich wie ein Gläubiger ſeinem Schuldner einen Zahlungsbefehl zuſtellen läßt, ſtatt ihn gleich zu verklagen. Dieſes Kündigungsſchreiben wird dem Mieter vom Amtsgericht zugeſtellt mit dem Hinweis, daß er binnen zwei Wochen Widerſpruch erheben muß, weil ſonſt ein gerichtlicher Räumungsbefehl(ähnlich dem auf den Zah⸗ lungsbefehl zu ſetzenden Vollſtreckungsbefehl) erlaſſen werden kann. Gegen dieſen Räumungsbeſehl ſteht dem Mieter(wie gegen den Vollſtreckungsbefehl und ein Verſäumnisurteil) auch der Einſpruch zu. Man kann wohl annehmen, daß im allgemeinen nur die ganz rechtsunkundigen Perſonen die ihnen mitgeteilten Rechts⸗ behelfe nicht anwenden werden, wenn ſie ein ſolches Kün⸗ digungsſchreiben erhalten. Die Mieterorganiſationen haben bekanntlich gegen die Novelle Einſpruch erhoben. Bei den Vermietern herrſcht nicht eitel Freude über die Novelle, denn im Grunde genommen bietet die Novelle auch dem Vermieter nicht viel. Unter dieſen Umſtänden wird ſogar ſchon in var⸗ lamentariſchen Kreiſen bezweifelt, ob das Geſetz überhaupt zuſtande kommt. Wie man ſieht, ergibt ſich jedenfalls aus dem Inhalt der Novelle, daß alle Befürchtungen der Mieter, ſoweit ſie auf die Gefahr einer Rechtlosmachung hinauslaufen, völli unbegründet ſind. 5 Landwirtſchaſtsführer bei der Reichsregierung Amtlich wird mitgeteilt: In Vertretung des erkrankten Reichskanzlers empfing der Stellvertreter des Reichskanzlers, Reichsminiſter Hergt, am Mittwoch in der Reichskanzlei im Beiſein der Reichsminiſter Schiele. Curtius und Brauns ſo⸗ wie des Vertreters des Reichsfinanzminiſters Führer der ge⸗ ſamten landwirtſchaftlichen Organiſationen Süddeutſch⸗ lands(Bayern, Württemberg, Baden, Heſſen und Pfalz), ſowie im Anſchluß daran in Gegenwart des preußiſchen Land⸗ ſchaftsminiſters Dr. Steiger Vertreter der Landwirtſchaft aus Schleswig⸗Holſtein, Oldenburg, dem oldenburgiſchen Landes⸗ teil Lübeck und dem beſetzten rheiniſchen Gebiet. a 5 Die Vertreter der Landwirtſchaft gaben einen allgemeinen Ueberblick über die Notlage ihres Berufsſtandes, insbeſondere der mittel⸗ und kleinbäuerlichen Betriebe und beantragten ſofortige Hilfsmaßnahmen zur Rettung der Landwirtſchaft. Vonſeiten der Regierung wurde unter Hinweis auf die bereits eingeleiteten Hilfsmaßnahmen nachdrücklich der ernſte Wille betont. mit allen verfügbaren Mitteln der in ihrem ganzen Umfange erkannen Not zu ſteuern.. * Einigung zwiſchen Vatikan und Tſchechoflowakef. Di 12 8 in 1 tan gakei. ſeit zwei Jahren beſtehenden ernſten Differenzen zwiſchen dent Vatikan und der Tſchechoſlowakei ſind nunmehr durch einen Veraleich beigelegt worden. 2. Seite. Nr. 55 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 2. Februar 1928 Die Wirtſchaftspartei macht es wieder allen recht Der Abgeordnete Mollath von der Wirtſchaftspartet hat für die demnächſt in Hamburg ſtattfindende Tagung der G aſtwirte ein Referat über den Schutz des Gaſtwirts⸗ gewerbes übernommen. Um nun mit beſonderen Leiſtungen ſeiner Partei aufwarten zu können, hat er am 24. Januar im 8. Ausſchuß des deutſchen Reichstages beantragt, dem 1. Ab⸗ ſatz des 8 1 des Schankſtättengeſetzenwurfes folgende Faſſung zu geben: „Wer Gaſtwirtſchaft, Schankwirtſchaft, Speiſewirtſchaft oder Kleinhandel mit Flaſchenbier, Branntwein oder Spiri⸗ tus betreiben will, bedarf dazu der Erlaubnis. Die Erlaubnis kann auch juriſtiſchen Perſonen erteilt werden.“ Herr Mollath verlangt alſo, daß der Kleinhandel mit Flaſchenbler beſonders konzeſſioniert wird. Den Gaſt⸗ Wirten könne das recht ſein, da ihr Gewerbe ja überhaupt einer Konzeſſton unterliegt. Betroffen würden von der neu geforderten Einſchränkung nur bie Speiſewirtſchaften, Lebens⸗ mittelgeſchäfte und alle anderen, die auch gelegentlich mit Fla⸗ ſchenbler handeln und dadurch den Gaſtwirten Konkurrenz machen. Die Gaſtwirte werden alſo den oben wiedergegebenen Antrag Nr. 254 des Herrn Mollath vom 24. Januar nicht un⸗ gern hören, ihn wahrſcheinlich ſogar mit einem verſtändnis⸗ innigen Schmunzeln begrüßen. Aber Herr Mollath nimmt als Vertreter der Wirtſchafts⸗ partei auch die Intereſſen der betroffenen Lebensmittel⸗ geſchäfte, Speiſewirtſchaften uſw. wahr. Um auch dieſen eine Freude zu machen, hat er am 25. Januar, alſo genau einen Tag ſpäter, in Ergänzung ſeines Antrages Nr. 254 vom 24. Januar folgenden Antrag eingebracht: „Einer Erlaubnis zum Verkauf von Flaſchenbier bedarf esè nicht für Lebensmittelgeſchäfte aller Art, in denen neben Nahrungs⸗ u. Genußmitteln des täglichen Be⸗ darfs, der Ortsüblichkeit entſprechend, Flaſchenbier ab⸗ gegeben werd.“ Dieſen Antrag wird Herr Mollath allerdings in Ham⸗ burg bei den Gaſtwirten nicht bekannt geben, ſondern auf der nächſten Tagung der Kleinhändler. Dieſe erfahren dann aus dem Munde der Wirtſchaftspartei, daß ſie durch das energiſche Eingreifen ihres Vertreters Mollath vor der Gefahr einer behördlichen Einſchränkung des Flaſchenbierhandels verſchont worden ſind. Auf dieſe Weiſe macht es die Wirtſchaftspartei wieder mal allen recht. Wird ihr aber auch von allen ge⸗ glaubt werden? — Noten der Kleinen Entente an den Völkerbund Drei Noten der Regierungen der Kleinen Entente, die am Mittwoch nachmittag beim Generalſekretariat des Völker⸗ hundes überreicht wurden, wurden im Laufe des Abends ver⸗ öffentlicht. Die den Noten beigegebenen Denkſchriften, die eine eingehende Darlegung des Szent⸗Gottharder Zwiſchenfalls und auch noch weitere Bemerkungen über die Beobachtungen der Regierungen der Kleinen Entente in dieſer Sache enthalten, ſollen nicht zur Veröffentlichung ge⸗ langen. Die drei Noten ſtimmen in den Grundzügen überein. In der vom Vertreter Südſlawiens überreichten Note heißt es, daß im Hinblick auf die Beſchlüſſe des Völker⸗ bundsrates vom 11. Dezember 1926 über die Ausübung des Inveſtigationsrechtes und die Beſtimmungen über den gleichen Gegenſtand vom 24. September 1924 die ſüd⸗ flawiſche Regierung der Anſicht ſei, daß der Zwiſchenfall voll⸗ ſtändig aufgeklärt werden müſſe, weil er geeignet ſei, das volle 1 in den wirklichen Wert von internationalen Ver⸗ trägen zu erſchüttern. Sie halte es deshalb für ihre Pflicht, die Aufmerkſamkeit des Rates auf die Folgen zu lenken, die ſich aus dem Zwiſchenfall ergeben könnten und ſei der Anſicht, daß, um ernſtere Ereigniſſe und Folgen zu verhindern, es das Recht und die Pflicht des Völkerbundes ſei, unter derartigen Umſtänden zu intervenieren. Deshalb bitte ſie den Rat, die geeigneten Maßnahmen zu ergreifen, die ſich aus dieſen Rechten und Pflichten hinſichtlich der Beſtimmungen des Ver⸗ trages von Trianon über die Militärkontrolle in Ungarn ergäben. Die füdſlawiſche Regierung beantrage deshalb im Hinblick auf die von ihr erwähnten Beſtimmungen, daß dieſer Fall auf die Tagesordnung der nächſten Rats⸗ tagung geſetzt werde. 5 l Die tſchechoſlowakiſche Note enthält dem Sinn und teilweiſe auch dem Wortlaut nach die gleichen Forde⸗ rungen, wie die Note Südflawiens, doch geht aus ihr deut⸗ Iſcher hervor, daß die Kleine Entente die Unterſuchung ledig⸗ lich auf den Zwiſchenfall von Szent⸗Gotthard beſchränkt wiſſen will. ö Die rumäniſche Note, die ebenfalls von den gleichen Borausſetzungen ausgeht, weiſt inſofern einen Unterſchied in der Auffaſſung auf, als ſie feſtſtellt, daß ſie mit Rückſicht darauf, daß es ſich für den Augenblick nicht um einen wirk⸗ lichen Konflikt zwiſchen den direkt intereſſierten Staaten handele und ohne daß ſie jemanden, wer es auch ſei, anklagen Oder verdächtigen wolle, lediglich die Verpflichtung des Böl⸗ kerbundsrates zur Inveſtigakion anrufe. 5 Die drei Noten ebenſo wie die tſchechoſlowakiſche und 1 techniſche Denkſchrift zu dem Fall werden vom eneralſekretarfat den e die im Rat vertreten ind und den Mitgliedern der ſtändigen beratenden Militär⸗ kommiſſton des Bölkerbunds zur Kenntnis gebracht. Betrugsſkandal in der engliſchen Diplomatie 8 London, 2. Febr.(Von unſerem Londoner Vertreter.] Ueber eine Skandalaffäre, von der ſeit mehreren Tagen ganz DLondon ſpricht, ſind geſtern Einzelheiten in die Preſſe gekom⸗ men. Einer der höchſten Beamten des Auswärtigen Amtes, der ſtellvertretende Unterſtaatsſekretär Gregory, ſoll in den Jahren der franzöſiſchen Inflation umfangreiche Franken⸗ ſpekulatlonen gemacht haben. Die Angelegenheit kam durch die Klage eines Bankhauſes gegen die frühere Privatſekretärin Gregorys, eine Frau Dyne, zur Sprache, die etwa 40 000 Pfund bei den Spekulationen verloren hat. Frau Dyne hat in einem Kreuzverhör angegeben, daß ſie einen Teil dieſer Transaktionen auf Anraten und im Auftrage des Unterſtaatsſekretärs Gregory ausgeführt habe. Zwei andere Beamte des Foreign Office ſeien ebenfalls an den Spekula⸗ tionen beteiligt geweſen. . Die Einzelheiten der Transaktion ſind einigermaßen dun⸗ kel geblieben, namentlich bezüglich der ſchweren Beſchuldigun⸗ gen Gregorys, daß er Informationen und Telegrammeodes des Foreign Offiee für dieſe privaten Geſchäfte benutzt habe. Die Regierung hat ſofort einen Unterſuchungsausſchuß ein⸗ geſetzt und Gregory bis zur Klärung der Angelegenheit vom Amte ſuspendiert. Da der Unterſtaatsſekretär Gregory nach dem permanenten Staatsſekretär Sir Willlam Tyrell die eilnflußreichſte Perſönlichkelt im Auswärti⸗ gen A mk iſt, hat die Angelegenheit in politiſchen Kreiſen un⸗ geheures Aufſehen hervorgerufen. London, 2. Febr. Nach einer Meldung aus Adelaide 8 rt beim Zuſammenſturz eines im Bau befindlichen 5 nbahntunnels zwiſchen Adelaide und Melbourne neun ſtarker Nang als größtes und beſtes Fachblatt Aus landdeutſchtums v auptet Verwaltungsreform in Baden Die Deutſche Volkspartei verlangt den Sparkommiſſar Im Haushaltsausſchuß des Landtags kam es am Mittwoch zu einer angeregten Ausſprache über die Möglichkeit einer badiſchen Verwaltungsreform. Beim Etat des Staatsminiſteriums wurde von volkspartei⸗ licher Seite die Frage der Staats⸗ und Verwaltungs⸗ reform angeſchnitten mit dem Hinweis, daß man ſich in Baden mit einem Staatspräſideuten und 4 Miniſterialdirektoren begnügen könnte. An Stelle einer Geſandtſchaft in Berlin ſolle eine wirtſchaftliche Vertretung geſchaffen werden. Staatspräſident Dr. Remmele wandte ſich gegen die volksparteilichen Vorſchläge, ebenſo bie Sprecher des Zen⸗ trums. Von einer weſentlichen Koſtenerſparnis wäre kaum etwas zu ſpüren. Notwendig iſt nach Auffaſſung des Zen⸗ trums eine klare Abgrenzung der Kompetenzen zwi⸗ ſchen Reich und Ländern. Auch kulturelle Geſichtspunkte ver⸗ langten die Dezentraltiſation. Es ſtänden auch da große Intereſſen der deutſchen Südweſtecke auf bem Spiel. Die Regierung möge Vorſchläge über eine Reform der geſamten Verwaltung machen. Das Defizit könne, wenn alles zuſammenhelfe, bedeutend verringert wer⸗ den. Die Reform müſſe ſich aber auch auf die Unterrichts⸗ verwaltung erſtrecken, nicht nur auf die eigentlichen Ver⸗ waltungsbehörden. Der außerordentlich Aufwand für die drei Hochſchulen ſei viel zu hoch. Der Sprecher der Bürgerlichen Vereinigung meinte, das Reich habe 1919 viel zu viel an ſich geriſſen. Man wiſſe hald nicht mehr, woran man ſei. Die Reform der badi⸗ ſchen Miniſterien ſei erwägenswert. Am beſten wäre es wohl, das Innenminiſterium durch Abgabe von beſtimm⸗ ten Arbeitsgebieten zu entlaſten, z. B. der Landwirtſchaft. Auf die Miniſter ſelbſt könne man heute aber nicht verzichten. Ein ſozialdemokratiſcher Redner ſtellte die grundſätzlichen Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen ſeiner Partei und dem Zentrum in der Frage„Reich und Länder“ feſt, hofft aber trotzdem auf eine Verſtändigung. Die Verwaltungsreſorm müſſe von wirtſchaftlichen Geſichtspunkten diktiert ſein. Stammeseigenarten und kulturelle Erwägungen hätten aus⸗ zuſcheiden. Mit dem Zentrum wünſche man die möglichſte Vereinfachung des Inſtanzenzuges in der Ver⸗ waltung. Im Verlaufe der Auseinanderſetzungen ſtellte Deutſche Volkspartei den Antrag, den Reichsſparkommiſſar mit der Abgabe eines Gutachtens die über die Berwaltungsreform und Verbilligung in Baden zu beauftragen. Dre GN P Das Deutſche Ausland⸗Inſtitut im Jahre 1927 Das Deutſche Ausland ⸗Inſtitu! Stuttgart, das am 10. Januar 1928 ſein 12. Lebensjahr beginnen konnte, hat ſeine Arbeit im Jahre 1927 mit erfreulichem Erfolge fort⸗ geſetzt. In wenigen, aber eindrucksvollen Zahlen ſei ein Rechenſchaftsbericht über ſeine Tätigkeit gegeben: Die Bücherei beſteht jetzt aus gegen 28 000 Bänden, nachdem 1927 über 4500 Bände(gegen 3500 i..) hinzu⸗ gekommen ſind. Die wiſſenſchaftliche Geſamtbiblio⸗ graphie der Auslandsdeutſchtums literatur an Büchern und Zeitſchriftenaufſätzen iſt mit nunmehr 13 000 Titeln kräftig gefördert worden. Aus der Dichterſpen de des Inſtituts ſind wiederum über 8000 Bücher an bedürftige Inſtitute, Schulen, Vereine im Auslandsdeutſchtum verteilt worden, darunter etwa 500 größere Werke moderner deutſcher Literatur. Im Archiv des Deutſchen Ausland ⸗Inſtituts gehen jetzt 59 reichsdeutſche, 283 auslanddeutſche und 22 fremdſprachige Zeitungen, zuſammen alſo 364 Zeitungen, reglmäßig ein. Dazu kommen 392 inlanddeutſche Zeitſchriften, 370 auslanddeutſche und 61 fremdſprachige, alſo 823 Zeit⸗ ſchriften. Dieſe gegen 1200 Periodika bieten ein überaus wertvolles Material, insbeſondere natürlich die 650 Zeitungen und Zeitſchriften des Auslanddeutſchtums aus aller Welt. Keine Stelle in Deutſchland nerfügt über auch nur annähernd ſo reichhaltige Quellen zur Verwertung für Forſchung und Lehre, wie für die Auskunfterteilung. Hierfür dient vorzugs⸗ weiſe noch eine Sammlung von über 63 000 Zei⸗ tungs ausſchnitten, eine Kartei der deutſchen Ver⸗ eine, Klubs, Schulen und Organiſationen im Ausland von über 28000 Karten( 2000 gegen das Vorfahr), ein Archiv von Druckſachen Satzungen, Programmen. Flugblättern, Ver⸗ zeichniſſen uff. der deutſchen Vereinigungen im Ausland von jetzt gegen 17 000 Stück(2300 mehr als i..). Die Karten⸗ und Bildabteilung hat über 1300 neue Bilder erworben, ſo daß ſie jetzt über 24 600 Bilder be⸗ ſitzt. Ueber 3500 neue Diapoſitive ſind angefertigt worden, ſo daß zurzeit 16 900 Diapoſitive aus aller Herren Lander vor⸗ handen ſind. Waren im Vorfahre 30 800 Diapoſitive an Red⸗ ner, Vereine, Schulen, gemeinnützige Organiſationen un⸗ entgeltlich zu Vortragszwecken verliehen worden, gegen erſt 20000 im Jahre 1925, ſo iſt die Zahl im Jahre 1927 auf über 39 000 geſtiegen. Der erzieheriſche Wert dieſer immer noch in Vermehrung begriffenen Bilder⸗ und Diapofftiv⸗ ſammlung im Intereſſe des deutſchen Volkstumsgedaukens kann nicht hoch genug gewertet werden. Die Sammlung geographiſcher Kasten umfaßt jetzt gegen 7900 Blatt, die Kli⸗ ſcheeſammlung gegen 1300 Kliſchees und Galvanos. Beide Sammlungen wurden reichlich beanſprucht. Auf erfreulicher Höhe hat ſich die unmittelbar prakliſche Arbeit des Inſtituts der unentgeltlichen u. gemein nützigen Auskunftserteilung gehalten. Es ſind weit über 300900 Auskünfte mündlich und ſchriftlich gegeben worden. Mit 8500 Auskünften iſt die Auswanderer⸗ beratung, mit gegen 21000 Auskünften die Auskunft⸗ und Vermittlungsſtelle, mit über 500 die Rechtsabteilung, mit 300 die Bücherel, mit über 800 die Karten⸗ und Bildabteilung be⸗ teiligt, in den Reſt teilen ſich die übrigen Abteilungen des Inſtituts. Dem Arbeitsziel des Inſtituts entſprechend, iſt auch im Jahre 1927 dahin geſtrebt worden: Nicht tote Sammlungen und Schätze anzuhäuſen, ſondern das Mater ſal in prak⸗ tiſche Hilfstätigkeit umzumünz en, wiſſenſchaftliche Sammel⸗ und Forſcherarbeit zu leiſten, aber in erſter Linie dem allgemeinen Volkswohl, allen Schichten des Volkes und vor allem den Bedürfnis des Tages zu dienen. Abermals iſt auch in Vorträgen des Inſtituts wertvolle Aufklärungsarbeit geleiſtet worden: Eine große An⸗ zahl vor Vorträgen aus allen Gebieten des Auslanddeutſch⸗ tums und der Auslandkunde wurden, wie im vorigen Jahre, am Rundfunk veranſtaltet. Da Muſeum zur Kunde des Auslanddeutſchtums in Stuttgart iſt um präch⸗ tige Stücke, ſo vor altem um eine wundervolle ſiebenbürgiſch⸗ ſächſiſche Bauernſtube, das einzige Originalſtück in ſeiner Art in Deutſchland, vermehrt worden. Die wöchentlich erſcheinende„Preſſekorreſpon⸗ denz“ geht an 2800 deutſche Zeitungen aller Parteien und Richtungen im Reich und im Ausland und wird äußerſt ſtark benützt, der„Aus landdeutſche“ erſcheint halbmonatlich, mit insgeſamt 850 Seiten und 12 Bilobeilagen und hat ſeinen auf dem Gebiete des et, wovon wiederum verſchie⸗ 8 Staatspräſident Dr. Remmele verwies auf die ſehr ſparſame Aufſtellung des Etats. Man müſſe ſich immer fra⸗ gen, ob drei Hochſchulen nebeneinander aufrecht erhalten werden können. In der Frage„Reich und Läuder“ müſſe man befürchten, daß die Entwicklung über uns hinweggeht. Die Reichsverfaſſung ſei zu bereinigen. Föderaliſten und Unitariſten müßten einen Ausweg ſuchen. Das deutſche Volk ſet auf die Länder eingeſtellt. Der Zentralſtaat habe ſicher große Schattenſeiten. Er(der Miniſter] ſehe die Dinge anders wie viele ſeiner Parteifreunde; er ſei für eine weitgehende Dezentraliſation. Die Länderkonferenz ſei keines⸗ wegs eine Pleite geweſen. Der heutige Zuſtand zwiſchen Reich und Ländern ſei nach ſeinen Erfahrungen abſolut un⸗ erträglich. Es ſei aber eine ſtarke Führung nötig; nur ſo werde man zu einer Löſung kommen. Der demokratiſche Redner unterſtützte das Verlangen nach dem Sparkommiſſar, verſpreche ſich aber keines⸗ wegs erebliche Erſparniſſe. Von volksparteilicher Seite wurde erklärt, daß die Länder von ſich aus ihre Neugliederung alsbald in Er⸗ wägung ziehen müßten. Baden ſolle möglichſt viel eigene politiſche Macht behalten. Die Tatſache, daß der Vor⸗ ſitzende des Haushaltsausſchuſſes gleichzeitig Staatsrat, alſo Mitglied der Regierung ſei, wird von der Deutſchen Volkspartei als unhaltbar bezeichnet. Der Staatspräſident wies darauf hin, daß ſich die hadiſche Regierung dauernd mit der Frage der Vereinfachung be⸗ ſchäftige, und kündigte über die Ergebniſſe dieſer Prüfung eine Denkſchrift an den Landtag an. Die Abſtimmung über den Antrag betr. den Reichsſpar⸗ kommiſſar wurde bis zum Abſchluß der Etatsberatung aus⸗ geſetzt und der Voranſchlag für das Staatsminiſterium in den einzelnen Poſitionen jeweils mit großer Stimmenmehr⸗ heit genehmigt. Der Haushaltsausſchuß bewilligte ſodann im voraus die Summe von 80 000 Mark zur Einrichtung der Lehrerbildunas⸗ anſtalten in Freiburg und Heidelberg, um die Er⸗ offnung dieſer Anſtalten auf Oſtern zu ermöglichen. Da⸗ gegen ſtimmten die Deutſche Volkspartei und die Bürger⸗ liche Vereinigung. Der Miniſter des Kultus und Unterrichts gab auf eine volkgparteiliche Anfrage die Erklärung ab, daß in keiner Weiſe mit kirchlichen Stellen bisher über ein Fon kor dak verhandelt worden ſei. Es ſei nur die württembergiſche Regierung mit der badiſchen Regierung wegen der dortigen Verhandlungen in Verbindung getreten. Man habe darauf⸗ 1 Karlsruhe aus lediglich gebeten, dauernd Fühlung zit halten f n dene Sondernummern weſentlich beitrugen. n Von den 26 Sonderheften der 10 Jahrgänge des Blattes ſind nicht weniger als 8 vollkommen vergriffen! Von den Buchveröffent⸗ lichungen des Inſtituts war der in einer Auflage von über 15000 Stück erſchienene Bildabreißkalender des Ausland⸗ deutſchtums für das Jahr 1928 ſchon lange vor Weihnachten vollſtändig ausverkauft, in der Kulturhiſtoriſchen Reihe der Schriften des Deutſchen Ausland⸗Inſtituts ſind nunmehr 19 Bände, in der Rechts⸗ und Staatswiſſenſchaftlichen Reihe 2 Bände, in den„Dokumenten und Quellen des Ausland⸗ deutſchtums“ 2 Bände und in einer neuen Reihe„Bio⸗ graphien und Denkwürdigkeiten“ iſt ein Band erſchienen. Mit 24 Bänden iſt alſo auch dieſe Schriftenreihe, für die der Wiſ⸗ ſenſchaſtlche Beirgt des Inſtituts verantwortlich zeichnet, die größte und aufſchlußreichſte in ihrer Art. Nicht weniger als 78 000 Briefe, ungerechnet die ungezählten Tauſende von Druckſachen, Zeitungen, Pakete uff, ſind im Laufe des Jahres im Inſtitut eingelaufen und ausgegangen! Das iſt in knappen Zügen und Zahlen ein Ausſchnſtt aus der gemeinnützigen Arbeit des Deutſchen Ausland⸗Inſtituts im Jahre 1927. Tauſende von Beſuchern, vor allem natür⸗ lich Auslanddeutſche aus jedem Gebiet, ſind im Laufe des Jahres im Stuttgarter„Haus des Deutſchtums“ geweſen, dar⸗ unter übrigens auch Angehörige manchen fremden Volks⸗ tums: Polen und Finnen, Ungarn und Tſchechen, Bulgaren und Ruſſen und andere mehr, die ſich alle hier von der friedlichen Arbeit überzeugen konnten. Die bevor⸗ ſtehende Begründung verſchiedener Inſtitute in anderen Staaten nach dem Muſter des Deutſchen Ausland ⸗Inſtitut beweiſt am beſten, wie ſich heute allgemein die Ueberzeugung Bahn gebrochen hat, daß dieſe in voller Oeffentlichkeit ſich abſpielende Arbeit als muſtergültig angeſehen wird, daß ſie ſich für das deutſche Volkstum vollzieht, aber nicht gegen ein fremdes Volkstum gerichtet iſt, ja daß Arbeit am Volkstum eine Kulturaufgabe aller Nationen und Völker darſtellt. Zahlreichen Freunden im In⸗ und Ausland dankt das Deutſche Ausland⸗Inſtitut wiederum aufrichtig un? herzlich für treue und ſelbſtloſe Mitarbeit, für uneigennützige Bereit⸗ ſchaft zur Hilfe und Unterſtützung der ratheiſchenden und leidenden Landsleute in aller Welt, für ihr opfervolles Ein⸗ treten für die deutſche Kulturgemeinſchaft. Letzte Meldungen Neue Schneefälle im Schwarzwald 1. Triberg, 2. Febr.(Eigener Drahtbericht.) Nachdem geſtern nachmittag und abends Über den ganzen Schwarzwald eine kräftige Wärmewelle hinweggezogen war, die ſogar bis guf den Feldberg Regenfälle gebracht atte, iſt heute in den frühen Morgenſtunden ſeit 4 Uhr wieder raſche Abkühlung eingetreten. Gleichzeitig ſetzten ſtar ke Schneefälle ein, die bis auf 600 Meter herunter heute vormittag noch unver⸗ mindert anhalten und bereits eine Neuſchneedecke von—8 Ztm. gebracht haben, ſo daß die Skibahnen bei Pulverſchnee und Temperaturen bis Maximal— 4 Grad wieder gut ſind. Damit iſt auch die für Sonntag angeſetzte Staffelmeiſterſchaft des Skielubs Schwarzwald in Neuſtadt bei günſtigen Aus⸗ ſichten ſichergeſtellt. 5 Staatsanwaltſchaftsrat Jacoby verhaftet Berlin, 2. Febr. Am Mittwoch abend wurde gemäß dem Anträge der Staatsanwaltſchaft der in der Bet ru 98 af fre Bergmann ſchwer belastete Staatsanwaltſchafts⸗ rat Jacoby verhaftet. Das Belaſtungsmaterial hatte ſich bel der Vernehmung Jacobys derart verdichtet, daß Haft⸗ befehl wegen Verdunkelungsgefähr ergehen mußte. Bei der Durchſicht der Geſchäftsbücher des Lombard⸗ und Lagerhauſes Bergmann hat ſich ergeben, daß Bergmann nur etwa den zehnten Teil des Geldes einnahm, das er monatlich an Zinſen für die aufgenommenen Darlehen zu zahlen hatte. Bergmann hat ſeit 1926 nicht weniger als ſechs Mal den Offenbarungseid geleiſtet. 1926 wurde er zu einer Gefängnisſtrafe, verbunden mit Ehrverluſt, verurteilt.— Ein Touriſtenauto umgeſtürzt— Acht Verletzte —. Paris, 2. Febr. Aus Nizza wird gemeldet, daß dort ein Touriſtenauto, das aus Cannes gekommen war, kurz vor Niaga ſich überſchlug. Acht Reiſende wurden verl dadon ſind in ede i e 0 4 3 Neue Mannheimer Zeitung(Miktag⸗Ausgabe) rg. Seite. Nr. 55 7 Donnerstag, den 2. Februar 1928 ie Oberbürgert In der Entwicklung der Handelsſtadt Mannheim ſind die Jahre ſeit etwa 1800 bedeutſam. Bis zum Wegzug des kur⸗ fürſtlichen Hofes nach München bot die glänzende Hofhaltung der Bevölkerung reichlichen Verdienſt. Mit dem Abzug Karl Theodors war das zu Ende, die Einwohner verarmten, gar zu Hautlich ſprechen davon die Klagelieder der Geſchädigten. Wohl waren dann und wann ſchwache Anfänge zur Belebung des Handels unternommen worden, aber die beengenden Feſſeln der Zeit und die Unkenntnis der leitenden Stellen ge⸗ ſtatteten keine gedeihliche Entwicklung ſolcher Unterneh⸗ mungen; auch die künſtlich von der Regierung inſzenierten in⸗ duſtriellen Unternehmungen fielen bald in ſich zuſammen. Nun war plötzlich die Bürgerſchaft auf ſich ſelbſt geſtellt, und aus eigener Kraft ſchuf ſie die Grundlage zu einem feſt⸗ geſligten Gemeinweſen. Es war das Mannheim der B ſtr gerſchaft, das entſtand, langſam, bedächtig, aber zielbewußt, als ein neues Glied in dem neugebildeten chen Staat. In dieſen Jahren trat Johann Wilhelm Reinhardt, ein tüchtiger Kaufmann, ſeine Stelle als Ober bü rger⸗ meiſter an(18101820). Schon vorher war er in ein Komitee zur Vertretung der Intereſſen des Mannheimer Handels gewählt worden. Seine Kenntnis in dieſen Dingen bewog die Bürgerſchaft, ihn mit der Leitung der ſtädtiſchen Verwaltung zu betrauen. Es war zu der Zeit, als die Gro ß⸗ herzogin Stephanie, die Adoptivlochter des Kaiſers Napoleon, ihrem Gemahl, dem ſpäteren Großherzog Karl, im Schloſſe zu Schwetzingen eine Prinzeſſin gebar(5. Juni 1811) und dann nach dem inzwiſchen erfolgten Tode des Großherzogs Karl Friedrich als Großherzogin am 28. Juli ihren Einzug in Mannheim hielt. Ganz Mannheim war damals in Er⸗ regung. Das Bürgermilitär übte ſich in den Waffen, die Bürgerkavallerie kampierte ſogar eine Nacht im Freien, da ſich die Ankunft der Großherzogin verzögert hatte. Dann aber ging die Kanonade los, als der Oberbürgermeiſter Rein⸗ hardt und die Ratsmitglieder die endlich erſchienene Fürſtin nach Mannheim hineinbegleitete. In jenen Tagen ſchenkte ihr der Oberbürgermeiſter im Auftrag der Stadt einen Garten an der Schwetzingerſtraße mit einem herrlichen Land⸗ haus im italieniſch⸗franzöſiſchen Stil. Stephanie nahm den ſilbervergoldeten Schlüſſel zu dem „Stephanienſchlößchen“ aus der Hand des Oberbürgermeiſters entgegen und betrach⸗ tete ſich das geſchmackvoll„meublierte“ Gartenhaus. Die Schenkungsurkunde wurde in franzöſiſcher Sprache im Grund⸗ buch eingetragen. Durch Zukauf weiteren Geländes ver⸗ größerte Stephanie, die ja nach dem Tode des Großherzogs ihren Wohnſitz in Mannheim nahm, den Garten. Stephanie, die 1862 in Nizza ſtarb, vererbte das Stephanienſchlößchen an die Kronprinzeſſin Carola von Sachſen, die das Anweſen 1862 um 22 000 Gulden verkaufte. In die Amtszeit des Oberbürgermeiſters Reinhardt fällt auch das Hunger fahr 1817 mit ſeiner großen Ueber⸗ ſchwemmung, die einzelne Teil der Stadt von den anderen trennte, ſo daß die Bevölkerung mit dem Nachen mit Nah⸗ rungsmitteln verſorgt werden mußte. Infolge des Hochwaf⸗ ſers und Eisgangs erfolgte keine Anfuhr von Getreide nach der Stadt. Die ſpätere ſchlechte Ernte ließ den Preis für Brotgetreide weiter anwachſen. Reinhardt befeitigte den Brot⸗ Wucher, ſtellte ſeine Magazine zur Verfügung und kaufte für 242 399 Gulden Brotgetreide an. Im Jahre 1820 trat er von ſeinem Poſten zurück und ſtarb 1826. Reinhardt ſtammte aus Neuwied und hatte in Mannheim 1781 eine Buchhandlung ein⸗ gerichtet,„machte“ ſpäter auch in Tabak, Wein und Getreide. Reinhardts Tochter Wilhelmine war an den Kaufmann und bayeriſchen Konſul e Ludwig Baſſermann, den Vater des ſpäteren Abgeordneten Friedrich Daniel Baſſermann ver⸗ heiratet. Das Grabdenkmal des Oberbürgermeiſters Rein⸗ hardt hat darum auf der Begräbnisſtätte der genannten Familie Platz gefunden. Nach dem Rücktritt Reinhardts übernahm Weinwirt Valentin Möhl die Regierung der Stadt als Oberbürgermeiſter von 18201832, nachdem der Ratsherr Biermann die auf ihn ge⸗ fallene Wahl ausgeſchlagen hatte. Möhl genoß in der Stadt ſchon vorher großes Anſehen. Er kommandierte als Obriſt die Bürgerwehr. Nach ſeiner Wahl zum Oberhürgermeiſter ge⸗ ſtattete ihm die Regierung die weitere Ausübung ſeines Ge⸗ werhes als Weinwirt. Da mögen wohl manche ſtädtiſchen Angelegenheiten ihre Beſprechung anſtatt auf dem Rathaus beim Wein gefunden haben, nicht zum Schaden der Bürger, denn der Wein löſt bekanntlich die Zunge, und ſo kannte man die Gegnerſchaft und ihre Ziele rechtzeitig und konnte vielleicht — DDR heim guten Schöppchen noch die Entſcheidung zuwege bringen. Möhl widmete ſich beſonders der Erledigung rückſtändiger Ge⸗ meindeaufgaben. Die letzten Amtsjahre Möhls lagen in der unruhigen Zeit der veränderten politiſchen Lage. Die Vorgänge in Paris anläßlich der Jultrevolution warfen ihre Schatten auch nach Baden. Auf dem Landtag von 1831 erhielt die ſeither recht⸗ loſe Bevölkerung eine neue Gemeindeordnung. Neben 44 Ge⸗ ſetzesentwürfen lagen über 1000 Petitionen vor, in denen das badiſche Volk der Volksvertretung ſeine Wünſche bekannt gah. Unter den 13 Wünſchen von Mannheim ſind hervor⸗ zuheben: Aufhebung der Fronarbeiten, Aufhebung des Zehnten, Herſtellung eines allgemeinen Zollverbandes, Er⸗ öffnung des Rheindurchſtichs ufſw. Zum erſtenmal hörte man vom Volksrecht ſprechen; aber die ſcharfen Maßnahmen der ängſtlichen Regierung wirkten wie ein kalter Waſſerſtrahl. Von einem freien, konſtitutionellen Leben war keine Rede, auch nicht von der Preßfreiheit. In Mannheim löſte das Verhalten der Staatsbehörde anläßlich der Bürgermeiſterwahl allgemeine Unzufriedenheit aus. In dieſer Zeit erhob die Bürgerſchaft den Obergerichts⸗ advokaten Dr. Wilhelm Gerbel auf den Schild. Seine Wahl zum Oberbürgermeiſter mit 1200 Stimmen gegenüber den 288 Stimmen für Möhl kennzeichnete die Befähigung des Mannes, der zugleich Abgeordneter war. Doch die Regierung ver⸗ ſagte die Beſtätigung, da Gerbel noch nicht ein Jahr Mannheimer Bürger war. Als dieſe Friſt verſtrichen war, wurde Gerbel zum zweiten⸗ und ſpäter zum drittenmal ge⸗ wählt, aber auch jetzt verweigerte die Regierung die Beſtäti⸗ gung und ſetzte im Januar 1833 den Kaufmann Heinrich Andriano als Oberbürgermeiſter ein. Dieſe Ernennung kam dem um⸗ ſichtigen Kaufmann, der in ſeinem Hauſe am Neckartor ein großes Spezereiwarengeſchäft betrieb, ſehr ungelegen. Er war ein Handelsherr, der in K 1 gegenüber dem Ladengeſchäft die reichen Vorräte magazintert hatte.(Das Detailgeſchäft ging ſpäter an Wilhelm Kley und dann an Johann Schreiber über). Schon 1827 hatte Andrianp die auf ihn gefallene Wahl als Mitglied des kleinen Bürgerausſchuſſes abgelehnt. Auch jetzt ſuchte der faſt Sechzigjährige die ihm gewordene Ernen⸗ nung zum Oberbürgermeiſter rückgängig zu machen. Die Regierung ließ ihm aber durch das Stadtamt mitteilen, daß die Ernennung wegen des in ihn geſetzten Vertrauens erfolgt ſei und er das Amt anzutreten habe, widrigenfalls man ſich in die Notwendigkeit geſetzt ſehe, mit geeigneten Zwangs⸗ maßregeln gegen ihn vorzugehen. Daraufhin entſprach Andriano dem Wunſch der Regierung. Wenige Tage ſpäter ging ihm von dem Miniſter Winter ein warm gehaltenes Schreiben zu, worin ihm der Dank ausgeſprochen wurde für das Opfer, das er„dem Wohle, der Ruhe und dem Frieden der Stadt“ gebracht habe. Aus Geſundheits⸗ rückſichten mußte Andriano ſchon am 1. November 1835 ſein Amt niederlegen. Stadt und Stadtdirektor ſagten ihm Dank für die hervorragenden Dienſte um das öffentliche Leben Mannheims. Nach einem einjährigen Interregnum, während deſſen der zweite Bürgermeiſter Hutten die Amtsgeſchäfte führte, fiel die Wahl als Oberbürgermeiſter am 30. Dezember 1836 auf Ludwig Jolly. In der kriegsbewegten Zeit um die Wende des Jahrhunderts hatte er als Offizier gegen Frankreich, Oeſterreich und Ruß⸗ land gekämpft und kehrte 1808 nach Mannheim zurück, um hier mit ſeinem Schwager ein Handelsgeſchäft zu begründen; aber in dem Konkurs ſeines Vormundegs ging auch ſein gan⸗ zes Vermögen verloren. Doch mit Vorſicht und Energie warf er ſich auf die Arbeit und ſchuf ſich innerhalb zehn Jahren ein gutgehendes Speditionsgeſchäft. Als Präſident der Handelskammer vertrat er den Beitritt Badens in den Zollverein. Zum Oberbürgermeiſter gewählt ſetzte er eine durchgreifende Neuorganiſation der ſtädti⸗ ſchen Verwaltungsgeſchäfte durch. In ſeine Amts⸗ zeit fällt die Einweihung des Hafens(17. Oktober 1840), der Bau der Kettenbrücke(15. Nov. 1845), die Anlage des neuen Friedhofs(13. April 1841), die Eröffnung der Eiſenbahnſtrecke Mannheim— Heidelberg(12. September 1840). Die Frage der Gasbeleuchtung kam in Fluß, die Höhere Bürgerſchule wurde eröffnet und auch die Theaterfrage erforderte eingehende Löſung. Die politiſche Bewegung der Jahre 1848/49 zeigte ſich be⸗ ſonders ſtark in Mannheim. Den unruhigen Köpfen war ihr liberaler Oberbürgermeiſter nicht radikal genug, darum wähl⸗ ten ſie am 11. Januar 1849 den Kandidaten der Radikalen, Lorenz Brentano, zum Oberbürgermeiſter; doch die Regierung verſagte dieſer Wahl und auch der gleichen im kiſter der Stadt Mannheim ſeit 18 7 A — April folgenden die Beſtätigung, weshalb Jolly den Po⸗ ſten 5 Sberbürgermeiſter interimiſtiſch weiter bekleidete, Nach der Niederwerfung der revolutionären Bewegung enthob der Landeskommiſſär den Oberbürgermeiſter Jolly mit dem geſamten Rat„wegen Verdachts der Teilnahme an den hoch⸗ verräteriſchen Unternehmungen“ ihrer Funktionen. Am 18. Auguſt wurde ſeine Dienſtentlaſſung ausgeſprochen.— Jolly war ein weitblickender und willensſtarker Mann geweſen. Die Verdienſte, die er um Mannheims Handel und um den Anuf⸗ ſchwung der ganzen Stadt hatte, können erſt heute richtig gewürdigt werden. Friedrich Reiß— Heinrich Chriſtian Diffens Friedrich Reiß wurde 1849 vom Landeskommiſſär mit 5 e der Gemeindeangelegenheiten betraut. Es war keine leichte Arbeit. Trotz der Niederwerfung der Er⸗ hebung gärte die Erregung noch in der Menge nach. Schon 1852 löſte Heinrich Chriſtian Diffen“! den amtlich eingeſetzten Oberbürgermeiſter ab. Diffense vereinigte als Privatmann ſeine Weinhandlung mit dem Geſchäft ſeines Schwiegervaters unter der Firma Sauerbeck und Diffens, Große kommerzielle Erfahrung und ein ſtark ausgeprägter gemeinnütziger Sinn hatten dem Neugewählten ſchon früher unter den Mitbürgern großen Anhang verſchafft. Der Aus⸗ bau des Gemeinweſens, die Intereſſen des Handels fanden unter Diffens und ſeinem Nachfolger Ludwig Achenbach (18611870) die beſte Vertretung. 5 Langſam, aber ſtetig hatte ſich die Stadt entwickelt. In große Unernehmungen konnte ſich die Stadtverwaltung noch nicht einlaſſen. Zählte doch die Stadt im Jahre 1870 noch nicht 40 000 Einwohner, als Eduard Moll (18701891) zum Oberbürgermeiſter gewählt ward. Aber ſchon regte ſich ein anderer Stamm von Bürgern. Die Klein⸗ ſtadt fing an, die engen Feſſeln abzuwerfen. Der große Zentralgüterbahnhof und ſeine Werfthallen, Dampfkranen und Hafenanlagen beweiſt dies. Der Verbidnungskanal ſollte den Verkehr zwiſchen Rhein und Neckar erleichtern. Der Neckarhafen wird in Betrieb genommen. die neue Neckarbrücke wird eingeweiht. Der Perſonenbahn⸗ hof iſt in den Jahren 1871—76 erſtanden. Alle dieſe großen Unternehmen blieben auf die Entwicklung der Stadt nicht ohne Einfluß: eine große Reihe von Arbeiten wird nötig, Straßen und Plätze innerhalb des Rings ſehen reiche Bauten. Die Aera Molls iſt noch pielen lebenden Mannheimern in Erinnerung; er war ein Mann voll Tatkraft und Energte. Auf Molls Schultern ruhte das große Gebäude, das ein Beck in raſtloſer Tätigkeit und zähem Fleiße ſchuf. Beck iſt der Schöpfer des neuen Mannheims, Wohin wir blicken. ſehen wir heute noch ſeine ſchaffende Hand. Der große In⸗ duſtriehafen brachte Mannheim eine glänzende Entwick⸗ lung. Vor den Toren der Stadt erhoben ſich die großen in⸗ duſtriellen Unternehmungen, deren Anſiedlung der Oberbür⸗ germeiſter zuwege brachte. Waldhof, Neckarau, auch die Rheinau teilweiſe, Sandhofen verdanken ihre Induſtrie der Tatkraft eines Beck. Der Roſengarten iſt ſeine Schöp⸗ fung; unter ſeiner Amtszeit erſtehen die vielen und ſchönen Schulgebäude jeglicher Gattung. Oberbürgermeiſter Beck war der weitblickende Mann, der ſich nicht um Kleinigkeiten bekümmerte, ſondern hoch über dem Ganzen ſtehend gleich einem gebietenden Feldherrn nur die Winke gab, indes ein Stab tüchtiger Männer den Befehl in die Tat umſetzte. Aus ganz Deutſchland ſtedelten ſich Werke in Mannheim an. Er wußte die großen Geſellſchaften für Mannheim zu intereſ⸗ ſieren, hatte Beziehungen zu der Leitung der großen Kon⸗ zerne und brachte durch ſeine beſtimmten. feſten Forderungen die Regierung manches Mal in Verlegenheit. Beck war ein hochbegater Beamter, der vor nichts zurückſchreckte. Was er unternahm, das brachte er auch in vollendeter Weiſe zur Aus⸗ führung. Ohne ſeinen Nachfolgern Paul Martin, der ja lange Jahre Becks treuer Mitarbeiter war, und dem jetzigen Oberbürgermeiſter nahe zu treten, dürfen wir ſagen: Alle Arbeiten, die nach ihm und jetzt noch geleiſtet werden, ſind der Initiative Becks entſprungen. Seine Hand iſt jetzt noch in ſo manchen Dingen zu ſpüren die Nachwelt hat nur die Ausführung der von ihm kühn erdachten und zielbewußt ver⸗ folgten Projekte übernommen. Erhaben über allen Parteien. hatte er ſich nur ein großes, weites Ziel geſteckt: mit ſeinen Kräften der Stadt Mannheim zu dienen, und es war ihm vergönnt. die Früchte ſeiner reichen Arbeit noch ſehen zu dürfen. Unter ſeiner Dienſtzeit durfte die Stadt das 300jäh⸗ rige Jubiläum feiern. Die wohlgelungene Ausſtellung niit den glänzenden Feſten haben wir noch in 1 N 5 Gun eee, Nationaltheater Mannheim „Samſon und Dalila“ Der Spielplan iſt bekanntlich das, worauf feder ſchimpft; nichts erſcheint leichter als über den Spielplan zu ſagen, das hätte ſo, jenes anders ſein ſollen, und nichts iſt ſchwerer, als ein Repertoire durch die Skylla der Stückeeignung und die Charybdis der Beſetzungsfragen einigermaßen glücklich hin⸗ durchzuſteuern. Der Mangel an nötigen Mitteln der Aus⸗ ſtattung, die richtige Einteilung der Proben, für die Schau⸗ ſpiel und Oper die gleichen Räume nur abwechfſelnd zur Ver⸗ fügung ſtehen können uſw. das alles ſind Schwierigkeiten, von denen ſich der Außenstehende kaum eine Vorſtellung machen kann, und umſo leichter iſt es, am Spielplan eines Theaters herumzunörgeln. a 5 Mit dieſen Schwierigkeiten haben jedoch die grundſätz⸗ Lichen Fragen der Spielplangeſtaltung nicht das geringſte zu tun, u. dieſe allein geht es an, wenn nach einer reichlich langen Vorbereitungszeit als erſte Oper des neuen Jahres eine Neu⸗ einſtudierung von„Samſon und Dalila“ erſcheint. Wir wollen die Frage nach der Notwendigkeit der Aufführung dieſes Werkes einſtweilen zurückſtellen— ſie iſt raſch beant⸗ wortet— und zunächſt nur auf eine Tatſache hinweiſen, die vielleicht doch einigen zu denken geben wird. Wir wohnen am rechten Ufer des Nheins. Fahren wir ein paar Stunden nach Süden und begeben uns auf die linke Rheinſeite, ſo kommen wir in die ſchöne alte Stadt Straßburg, die ein Theater be⸗ Alan an dem einmal in einer Glanzzeit Hans Pitzner wirkte. m 11. November vorigen Jahres prangte dieſe Stadt im Flaggenſchmuck der Trieplore. Was war? Die Feier des Waffenſtillſtandstages wurde begangen und als W lung ging in jenem Theater—„Samſon und Dalila“ in Szenel! Wer glauben wollte, daß das etwa wegen beſon⸗ derer künſtleriſcher Vorzüge der Oper geſchehen ſei, der kennt die feine pfychologiſche Geſtik die Franzmänner ſchlecht. Das Werk repräſentierte in dieſem Fall den Geiſt des eut⸗ ſchenhaſſes und die Bekämpfung deutſcher Muſik. Die Franzoſen haben nichts geeigneteres dafür auf⸗ zuweiſen als dieſes Paradewerk ihres Saint⸗Sgens. Wer das nicht glaubt, der werfe einen Blick in die ohro⸗ nique scandaleuse der e Muſikgeſchichte Februar 1916: Herr Saint⸗Sgens, der prominen. Muſiker Frank⸗ reichs— nicht der beſte, bei weitem nicht!— wendet ſich gegen den„Mißbrauch“ der Muſik von Bach in den franzöſiſchen Kirchen. Man wird ſagen, das ſei verſt Adlich, weil es im Krieg geſchah, Gemach! Die Sache kam anders: Ein Teil der Pariſer Preſſe wandte ſich damals(1916) gegen dieſen lödſinn des rabiaten Deutſchenhaſſers, der ſich in dieſer Rolle nicht erſt ſeit 1914, ſondern bereits ſeit 1870 außer⸗ ordentlich wohlgefühlt hat, ſeine grimme Wut gegen den ihm begrelflicherweiſe ſehr unaugenehmen Konkurrenten Richard Wagner in ſtändig neuen Inſtrumentierungen des Revanche⸗ gedankens im allgemeinen und in der tollſten Beſchimpfung der geſamten deutſchen Muſik abreagierte. Zur Belohnung dafür erhielt er den preußiſchen Orden pour le mérite und auf den Darmſtädter Muſikfeſten riß man ſich förmlich um ſeine epigoniſche Muſik.— Es war nur eine konſequente Modulierung ſeiner belteb⸗ ten deutſchfreſſeriſchen Vorkriegsmelodien, wenn er im Kriege im Neuyorker„Herald“ u. a. folgendes ſchrieb:„Was küm⸗ mern mich die deutſchen Ehrungen, nachdem man in Leipzig die herrlichen Bücherſchätze, die England und Frankreſch der „Bugra“ anvertraut hatten, vernichtete leine jener längſt durch die ſofortige Wiederauslieferung der Stücke erledigten Kriegslügen, während wir auf die Goethereliquien in Lyon jahrelang warten mußten!), nachdem Deutſchland Frauen und Kinder maſſakrierte, Verträge zerriß, in Barbarei ver⸗ fiel.... Wagner verkörpert dieſen modernen Deutſchen (wahrſcheinlich im Triſtan und in den Meiſterſingern), des⸗ halb bekämpfe ich ihn. Bis vor einigen Jahren fürchtete man Deutſchland, jetzt iſt es gehaßt und wird verdientermaßen verflucht.“ Wenn man dieſen würdigen Schreiber jetzt bei uns auf⸗ führt und beklatſcht, ſo wollen wir nicht etwa dieſe alten Ge⸗ ſchichten aufwärmen, um Haß zu ſäen. Die Kunſt iſt am beſten geeignet, die Völker zu versöhnen, in ihrem Reich haben die erſten Wiederbegegnungen ſtattgefunden und in der Muſik hat die polyphone Verſchiedenheit der Nationen noch allemal einen harmoniſchen Ausgleich finden können. Aber gerade dieſe Frage nach dem Künſtleriſchen läßt es verſtehen, warum wir an jene zurückliegende Dinge, die durch das Beiſpiel von Straßburg noch nicht ſehr veraltet erſchienen, erinnern: mit einer ernſt und heilig zu nehmenden Kunſt hat die Muſik von Saint⸗Sagens, die in rauchigen Kaffeehäuſern ihre einzig angebrachte Duldung erfahren hat, nichts, aber auch gar nichts zu tun. Ein talentierter Eklektizismus, nichts weiter. Wenn noch etwas dahinter wäre, dann wollte man ja gerne ein Auge gegenüber dem vutzigen Herrn Saint Saens zudrücken, und nur das Ohr aufmachen. So aber wird der Muſiker Saint⸗ Sagens von Takt zu Takt kleiner, der Deutſchenhaſſer und Schmäher unſerer großen Muſtktradition umſo größer. Des⸗ wegen haben wir an dieſen erinnert, und damit kommen wir auf unſere erſte Frage nach dem Spielplan zurück. Wo bleibt in dieſem Spielplan die neuere und neue deutſche Oper? Es wurde vorhin ein Name genannt, deſſen Träger die hieſige Oper der gegenwärtigen Aera einfach ignoriert, er heißt Hans Pfitzner. Die Vernach⸗ läſſigung Pfitzners iſt nicht ein einzelnes, ſondern ein typiſches Beiſpiel. Die Wagneraufführungen verſchlampen 1 1 immer mehr, und ſtatt hier die dringend notwendige Abhilfe zu ſchaffen, wird Saint⸗Sgens gepflegt. Gewiß liegt dem Theater dabet jede kunſtpolitiſche Geſte meilenfern; was es tut, iſt nichts als ungeſchickt und taktlos, und der Name National theater ſcheint ſchon längſt nicht mehr zu ver⸗ pflichten. Wie weit es mit einer ſolchen Haltung und der unſeligen Perſonalpolitik kommt, konnte man jüngſt in aller Deutlichkeit auf dem ſogenannten Künſtlerfeſt konſtakieren, das das abſchreckendſte Beiſpiel dafür war, wie im Publikum nicht das geringſte Intereſſe mehr am Theater und ſeinen Mik⸗ gliedern beſteht. Schlimme Zeichen! Gewiß hat das gleiche Publikum geſtern dieſen„Sam⸗ ſon“ beklatſcht, aber es galt nur ein paar chen Leiſtungen, von denen das Publikum die Sängerin der Daltla⸗Rolle, Margarete Kloſe kaum kannte, da ſie bisher nie an ent⸗ ſcheidender Stelle in Erſcheinung trat.(Sie verläßt das The⸗ ater bereits wieder mit Ende der Spielzeit.) Ihre Dalfla hatte ſtimmlichen Reizt der ſchöne Alt klang weich, warm und voll, und der ſüße Kitſch der aufdringlichen, geſchminkten Melodik wurde dadurch veredelt. Die eine Arie im zweiten Akt iſt das einzige, was man heute noch von dieſem Werk hören kann; ſie ſang ſchön und ausdrucksvoll. Aber wegen einer einzigen Arie führt man keine ganze Over auf! Loelt⸗ gens Samſon hatte prophetiſchen Ausdruck angenommen und führte durch ſeine geſangliche und darſtelleriſche Intenſt⸗ tät die Geſtalt weit über die einfältige Dramatik hinaus, mit der hier der alte Sonnenmythos von Simſon, den Dalila (die Nacht) in die Tiefe ſendet, aus der er wieder hervorbricht mit den Strahlen der Sonne(das ſind die Haare Simſons), in dem franzöſiſchen Tert verballhornt wurde. Die dritte be⸗ merkenswerte Geſtalt in dieſer kindiſch⸗dummen Dramatf⸗ ſierung iſt der Dagonprieſter, der von Bahling geſanglich ſtark profiliert wurde, Das Orcheſter unter Orth⸗ manns Leitung gab die inſtrumentalen und melodiſchen Banalitäten dieſer Muſik mit einer faſt indiskreten, aber ſehr ltebevollen Deutlichkeit wieder, aus der einige bravourbſe Stücklein der Holzbläſer hervorzuheben ſind. Die Bühnenbilder Dr. Löfflers hatten eine feine Re⸗ liefwirkung angeſtrebt, die der Regiſſeur Hein auch mit dem Aufbau der Enſembles zu erreichen ſuchte. Die Koſtüme waren alkaſſyriſche Revue. Die aufdringliche Muſik dieſer ab⸗ geſtandenen Limonadenoper verträgt nur kitſchigſten ſzeni⸗ ſchen Naturalismus, ede Stiliſierung wirkt genau ſo lächer⸗ lich wie dieſe entſetzl h blöden Chöre, von denen der letzte „Dagon ſteig' hernieder“ den Gipfel aufgeblaſener Einfältig⸗ keit darſtellt. Wozu das alles? Das haben wir uns ver⸗ gebens gefragt. 1 r 4 Seite. Nr. 55. — Neue Mannheimer Zeitung([Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 2. Februar 1928 Staötiſche Nachrichten Vorfrühlingsfeſte Es iſt eigentlich gewagt. davon zu ſprechen, denn der Februar hat uns ſchon oft in den kalten Winter zurückverſetzt. Ueber dem Faſtnachtzua des„Feuerio“ tanzten ſchon oft die Schneeflocken in recht närriſcher Weiſe. Doch das alles vermag die Tatſache nicht aus der Welt zu ſchaffen, daß das Sonnen⸗ geſtirn ſeit dem Tage der Winterſonnenwende um Weihnachten ſeine tägliche Reiſe ſeweils um einige Minute verlängert und uns beſonders die abendlichen Stunden heller gemacht hat. Der Bauersmann. der doch als guter Beobachter ſeit Jahr⸗ hunderten die Vorgänge in der Natur in Reime gebracht hat, ſagt ſchon am 20. Januar: Fabian, Sebaſtian Laſſen den Saft in die Bäume gahn. Alſo muß es mit der Kraft der Sonnenſtrahlen ſchon aut Heſtellt ſein, was ſich auch in der Län de der Tage zeigt. Der Franzoſe ſagt. um Neujahr wachſen die Tage um eine Ochſenmahlzeit, und die Tſchechen behaupten: Zu Neufahr um einen Hahnenſchritt, Zu den Dreikönigen um einen Sprung weiter. Und zu Lichtmeß um eine Stunde mehr. Mit einem ſtrengen Winter rechnet fetzt niemand mehr;: denn am 25. Januar heißt es:„Pauli Bekehrung. Winter macht Kehrum!“ Schon beginnen die Kätzchen an den Weiden ſich zu regen, und die Frühjahrsſträucher ſetzen Knoſpen an, ja das Schneeglöckchen zeigt ſchon ſeine weißen Glöckchen. Lichtmeß is ne aude Frau. i Dann kackelt die Hauner,(Hühner). Dann kalwert die Kau(Kuh). Am Lichtmeßtage muß die Lerche ihren erſten Triller er⸗ ſchallen laſſen und wenn ſie ihren Schnabel erfriert.“ Kalte Februartgge verkünden baldigen Frühling, und einen dunklen Tag an Mariä Lichtmeß hat der Bauer lieber als hellen, kla⸗ ren Sonnenſchein. Wenn es Lichtmeß ſtürmt und ſchneit, Iſt der Frühling nicht ſehr weit, Iſt es aber klar und hell, Kommt der Lenz noch nicht ſo ſchnell. Der Lichtmeßtag, der im Kalender den Namen„Mariä Reinigung“ führt, wurde zuerſt im fünften Jahrhundert ge⸗ feiert, wo die Kirche die um dieſe Jahreszeit gehaltenen heid⸗ niſchen Luperkalien der Römer verdrängen wollte. Im alt⸗ römiſchen Jahr war der Februar der letzte Monat des Jahres: man nannte ihn den Sühnemonat oder Februarius(februare⸗ ſühnen, reinigen). Februus war ein etruriſcher Gott der ab⸗ geſchiedenen Seelen, ihm war das fährliche Reinſaungsfeſt ge⸗ weiht; es wurde in den erſten 12 Tagen des Februar gefeiert. Es war eine allgemein religiöſe Idee, daß alles Unreine und Befleckte den Göttern widerwärtig ſei und nur Reines und Makelloſes ſich ihnen nahen dürfte. Die Kirche verlegte nun auf den 2. Feiertag das Feſt der Reinigung Mariä. Die Be⸗ nennung des Feſtes Lichtmeſſe. Lichterweihe. Kerzenweſhe ſcheint erſt viel ſpäter aufgekommen zu ſein, nachdem man die Lichterweihe und Prozeſſion mit Wachskerzen eingeführt hatte. So weißt der Papſt ſeit dem 11. Jahrhundert die Wachskerzen und teilt ſie an die Kardinäle aus, die in der Sirtiniſchen Ka⸗ pelle vor ſeinem Throne knieen. Mit der in unſerer Kirche ge⸗ weihten Kerze ſengte früher der Hausvater das Kopfhaar der Hausgenoſſen an. Dann aina er damit durch das ganze Haus, in die Ställe, wo auch die Tiere mit der geweihten Kerze be⸗ kreuzt und angeſengt wurden. Auch ließ man auf die Köpfe des Viehs das geſeanete Wachs träufeln, wie man auch auf den Zimmerbalken und die größeren Ackergeräte kleine Wachskerzen klebte, die dem Unheil wehren und Glück brin⸗ gen ſollten. Mit Rückſicht darauf hatte noch im 12. Jahrhun⸗ dert die Kirche in den Hausſegen ein ganz beſonderes Gebet für die Haustiere eingefügt. Die Lichtmeßkerze aber hielt man das gange Jahr in Ehren: als Gewitter⸗ und Sterbekerze, als Schutz bei Seuchen und anderen Gefahren durch die Natur⸗ gewalten. Ein ſonderbarer Brauch herrſcht in England am Tage des hl. Valentin(14. Februar). i Morgen iſt St. Valentinstag, Des Morgens in aller Früh. Und ich die Jungfer am Fenſterlein Zu ſein das Liebchen dein! So läßt Shakeſpeare die Ophelia ſingen und ſpielt damit auf die Sitte des Valentinwählens an. Die engliſchen Mädchen, beſonders auf dem Lande, glauben nämlich, der erſte Mann, den ſie am Morgen des Valentintages erblicken, werde einſt ihr Ehemann. In den Städten hat ſich die Sitte des Valentinwählens etwas verfeinert. Hier ſendet man ſich ſcherzhafte Neckereien, auch Gedichte, die dann Valentin ge⸗ nannt werden. Anderwärts wird der Name des Geliebten durchs Los gezogen. Man wählt dazu den Valentinstag, weil das Licht wieder erſchienen iſt, d. h. die Tage länger werden, wo ſich die Vögel bereits ihren Gefährten auswählen, wo die Laichzeit der Fiſche beginnt. Nach manchen Forſchern weiſt Gaſtſpiel der Pistatorbühne im Avollotheater „Hoppla, wir leben!“ Alles iſt verfälſcht! Das Leben durch die Menſchen, die ſpstale Theorie durch den Autor, d. h. in dieſem Falle die Revolution durch Toller und der Autor durch Piscator. Wohlgemerkt, in unſerem Sinne und uns trennt weltanſchau⸗ ungsgemäß ſo gut wie alles von Toller und Piscator. Beide bewegen ſich auf einer Ebene, die nicht die unſere war und auch nicht ſein kann. Wenn ſchließlich bei Toller in ſeinem Hoppla, wir leben“ auch das rein Menſchliche intereſſiert, te Tendenz iſt eben„Toller“ und brauchte uns nicht weiter zu beſchäftigen, umſoweniger, als ſich ſein Stück— neben ſeiner unverkennbaren Schwäche im ſprachlichen Ausdruck— ſelbſt in der Tendenz aufhebt. Aber wenn der Berliner „Zauberer“, der kühne und zur Zeit in Mode ſtehende In⸗ ſzenator Piscator dieſen Toller interpretiert oder beſſer aus⸗ gedrückt, ausdeutet, ſo iſt das etwas anderes, wenn auch oder ſchließlich weil eben dieſer Piscator⸗Toller ein durchaus an⸗ derer iſt, als er dem Dichter vorſchwebte. Die Vergewalti⸗ gung des Dichters durch den Regiſſeur hat in Piscator ihre reinſte Verkörperung gefunden, ſodaß bekanntlich ſogar Tol⸗ let, der Geſinnungsfreund, vrpteſtteren mußte. Piscator kennt kein Kompromiß. Er will das Theater aus ſeiner Agonie reißen, indem er es bewußt in den politi⸗ ſchen Kampf ſkellt, d. h. für ihn, daß er mit dem Theater und allen ſeinen Möglichkeiten gegen die heutige Geſellſchaftsord⸗ nung kämpft. Und ſeine Sprache iſt kräftig. An techniſcher Entwickelung und geiſtig⸗ſzeniſcher Neugeſtaltung hat es auch im dieſer Zeit nicht gemangelt. Aber immer gab es Poſtu⸗ late, zu denen wir das Theater als moraliſche Anſtalt rech⸗ nen, die heilig gehalten wurden und die nun der Stürmer Pisgator in Trümmer legen will. Ob es ihm gelingen wird, wird die Zeit lehren. Zunächſt iſt er noch Programm und— was für ihn am ſchlimmſten ſein kann— Mode! s* AI ſt Piscator als Bühnenleiter aber nur Mode allein? Er iſt mehr, weil er alles erreichen will,: iſt ein Neurer und im techniſch⸗inſzenatoriſchen ein kühner Wegweiſer uß ſo ſehr wir in der Zielſetzung au dener 2 keſtlos anerkannt werden. Nicht 8 7 das Wort Valentin auf das alte Sanskritwort Pal⸗blühen, zurück. Andere wieder ſehen in„Valentin“ den Junker Volant- den Teufel, den heidniſchen Liebesgott. In einem Buch von 1628 heißt es: Das feſtliche Licht iſt am Valentinstag wiedergekehrt; jeder Vogel hat ſich ſchon die geflügelte Gefährtin ausgeſucht. Daher iſt die Sitte ge⸗ kommen, ſich durchs Los fürs Jahr die Herrin zu ſuchen, wie es die Ahnen ſchon getan; jeder erlieſt ſich eine Herrin, um ſie in keuſcher Liebe zu verehren. In der Natur regt es ſich um dieſe Zeit ſchon kräftig. Die Natur beginnt zu neuem Leben zu erwachen. Darum muß alles, was an den Winter erinnert, verſchwinden und vertrieben werden. Hier tritt uns wieder ein Stück alten heidniſchen Glau⸗ bens unſerer Vorfahren entgegen, nach dem feindliche Dämo⸗ nen, die ſich im Haus verſteckt halten, vertrieben werden müſſen. Dazu iſt der Tag St. Peter, der 22. Februar, die richtige Zeit; denn der Vers meldet ſchon aus alter Zeit: St. Peter trommelt an die Becken, Daß er die Untier tät erſchrecken. Mit hölzernen Hämmerchen, dem Zeichen des fruchtſpenden⸗ den Donar, zogen die Kinder an dieſem Tag von Haus zu Haus, beklopften die Haustüren, Wände, Türpfoſten und Schellen und ſangen: 5 Heraus, heraus, heraus! Schlangen aus Stall und Haus! Schlangen und Mollen(Molche) Hier nicht herbergen ſollen. St. Peter und die liebe Frau Verbiet euch Haus und Hof und Stall. Mollen und Schlangen heraus, Ueber Land und Sand, Ueber Laub und Gras In die tiefen Kuhlen, Da mögt ihr verfulen. Am Peterstag aber kommt der Söllvogel, der Sonnen⸗ vogel, d. h. der- Schmetterling als Frühlingsbote. In alten Chroniken leſen wir, daß die Kinder einen aus farbigem Papier gefertigten Schmetterling mittrugen und ſo die Wir⸗ kung ihres Zauberverſes um ein beträchtliches erhöhten. Iſt ſo alles in Ordnung, dann kann die Arbeit des Landmannes beginnen nach dem alten Sprichwort: An Faſt nacht wird der Pflug aus dem Stall gezogen, an Michaeli kommt er wieder hinein. An St. Peter ſetzt die Hausfrau auch ſchon die„Glucken“. Sie gehen mit„St. Peter zu Stuhl“, u. wer eine brütende Henne hat, tut gut daran; die Hausfrau hat dann das Vergnügen, mit Frühlingsanfang die kleinen Küchlein piepend im Hof herumlaufen zu ſehen. * * Ein Transvort von zehn großen Aluminiumtanks, eine Teillieferung von 50 Stück für die Brauerei⸗Geſellſchaft Eich⸗ baum Mannheim mit einer Geſamtfaſſung von 12000 Sktl., erregte geſtern allgemeines Aufſehen. Die Tanks wurden in der hieſigen Spezialfabrik für Aluminjum⸗Apparate von F. Widmann u. Sohn, G. m. b.., hergeſtellt. * Autozuſammenſtoß. Geſtern abend ſtießen in der Nähe des Waſſerturmes bei der Einmündung der Heidelberger ſtraße in den Kaiſerring ein Poſtkraftwagen und ein Klein⸗ auto zuſammen. Das Kleinauto wurde von dem Poſtkraft⸗ wagen auf den Bürgerſteig geſchleudert, wo es ſchwer beſchä⸗ digt liegen blieb. Der Poſtkraftwagen blieb unbeſchädigt. Der Führer des Kleinautos erlitt Schnittwunden. Der Unfall verurſachte einen großen Menſchenauflauf. * Ein Kellerbrand entſtand geſtern abend in N 1, 1 per⸗ mutlich durch unvorſichtigen Umgang mit offenem Licht. Das Feuer wurde durch die um.25 Uhr alarmierte Berufsfeuer⸗ wehr ſchnell gelöſcht. Schaden iſt nicht entſtanden, da nur ein Pappkarton verbrannte. ö * Konſulariſche Vertretungen Ungarns. Der Ungariſche Generalkonſul in Köln, Friedrich Herbſt, iſt zur Aus⸗ übung konſulariſcher Amtshandlungen im beſetzten badi⸗ ſchen Gebiet zugelaſſen worden. Für das unbeſetzte Gebiet Badens bleibt die Zuſtändigkeit des Ungariſchen Konſulats in München unberührt. * Der Fahrplan des erſten deutſchen Pullmanzuges. Nummer iſt— wie wir von der Deutſchen Reichsbahn⸗Geſell⸗ ſchaft erfahren— der Fahrplan des erſten deutſchen Pull⸗ manzuges feſtgelegt worden, der im Sommerfahrplan des nächſten Jahres(ab 15. Mai) als Tageszug den Rhein entlang zwiſchen Holland, Deutſchland und der Schweiz ver⸗ kehren wird. Der Zug wird in folgendem Fahrplan ver⸗ kehren:(London ab 20.30) Hoek van Holland ab.50(Am⸗ ſterdamer Sommerzeit), Rotterdam ab.25, Amſterdam ab .35, Utrecht ab.33, Duisburg ab 10.34, Düſſeldorf ab 10.54, Köln ab 11.35, Mainz an 14.00, Mannheim an 15.00, Karls⸗ ruhe an 15.51, Freiburg an 17.40, Baſel Bad. Bahnh. an 18.32, Baſe S. B. B. an 18.49 Uhr. Zurück ab Baſel S. B. B.25, ab Baſel Bad. Bahnh..53, ab Freiburg 10.44, ab Karlsruhe 12.30, ab Mannheim 13.25, an Mainz 14.28, an Köln 16.55, an Düſſeldorf 17,35, an Duisburg 17.55, an Utrecht 20.53, an Amſterdam 21.40, an Rotterdam 21 52, an Hoek van Holland 22.22 und Anſchluß nach London.28 Uhr. In der Zeit vom 1. Juli bis 10. September wird der Zug bis und von Luzern durchgeführt(an Luzern 20.23, ab Luzern.50 Uhr). RDV. BVeranſtaltungen Welttheater im Roſengarten Die Vorbereitungen für den erſten ſtädtiſchen Maskenball am kommenden Samstag in den zum„Welt⸗ theater“ umgeſtalteten Räumen des Roſengartens ſind in vollem Gange. Bei der Eröffnungsvorſtellung werden, nach den bei der Intendanz des Welttheaters bereits eingetroffenen Nachrichten, alle Theaterverbände der Welt vertreten ſein. Für die Generalintendanten werden beſondere Logen gebaut. Neben der großen Bühne im Nibelungenſaal ſteht den mit⸗ wirkenden Künſtlern auch die Spezialitätenbühne im Muſen⸗ ſaal zur Verfügung. Soweit es die Rolle geſtattet, können die Pauſen zum Aufſuchen neuer Talente auf dem Kunſtmarkt im Verſammlungsſaal ausgenützt werden. Nur die Künſtler dürfen Erfolg und Auszeichnung bei der Prämiierung erwar⸗ ten, die bei der Durchführung ihrer Rolle durch ſchöne und originelle Koſtüme wirkſam unterſtützt werden. Auch die be⸗ deutend erweiterte Untergrundbahn wird wieder in Betrieb ſein. * * Künſtlerſpiele Libelle. Inmitten der Faſchingszeit iſt wohl kein anderer als Kurt Graf berufen, als Anſager zit fungieren. In ſeiner Gefolgſchaft befindet ſich ein Star⸗ programm von bunteſter Abwechſlung. Lene Heſſe—Lene Weiller⸗Bruch. Heute Donnerstag abend 8 Uhr ſpielen Lene Heſſe und Lene Weiller⸗Bruch in der Harmonie, D 2, 6, Sonaten von Weismann, Reger und Lopatnikoff. Zu den Werken für Klavier und Violine geſellt ſich bei der Sonate von Lopatnikoff als drittes Inſtrument die kleine Trommel. Bei dieſem Werke übernimmt der Komponiſt ſelbſt die Begleitung am Klavier. Der Abend verdient die Aufmerkſamkeit jedes Muſikfreundes. * Der Schwimmverein Maunheim E. V. hält ſeinen ab. Es iſt anzunehmen, daß der Verein auch diesmal durch ein ausverkauftes Haus für die Mühen der Vorbereitungen belohnt wird. p Kommunale Chronik 46 000 Mk. Reineinnahme aus dem Landauer Stadtwald , Landau, 31. Jan. In der letzten Stadtrats⸗ ſitzung wurde beſonders der Voranſchlag der ſtädti⸗ ſchen Waldungen beſprochen. Der Voranſchlag ſchließt mit 159 000„ Einnahmen und 113 000 Ausgaben, alſo mit einer Reineinnahme von 46 000 4. Die Hauptausgabepoſten betragen für ſoziale Laſten 9000 Ausbeutekoſten 29 900 J, Beitrag zur Unterhaltung gemeinſamer Waldoͤſtraßen 10 000 J, Unterhaltung der Holzfahrwege 12 800% und Forſtkultur und Forſtſchutz 17300. Eine lebhafte Debatte löſte letzterer Punkt aus, der dem Stadtrat in feiner Mehrheit zu hoch erſcheint; ein Antrag, die Stadt möge dafür höchſtens 10 000% ausgeben, wurde jedoch abgelehnt mit der Begründung, daß in den Kriegs⸗ und Nachkriegsjahren Neuanpflanzungen nur in geringem Umfange vorgenommen werden konnten. Der Landauer Stadtwald müſſe in den nächſten fünf Jahren ſtärker bepflanzt werden als bisher, um ihn wieder auf ſeine alte Rentabilität zu bringen. Kleine Mitteilungen Der zu den größten Gemeindewaldungen in Baden ge⸗ hörende Eberbacher Stadtwald wurde dieſer Tage einer eingehenden Beſichtigung unterzogen mit dem Zweck, die Möglichkeit einer Umwandlung in einen reinen Hochwald zu prüfen. Das Ergebnis der Unterſuchung ſoll in einer ein⸗ gehenden Denkſchrift niedergelegt werden. Die Umwandlung ſoll in 50 Jahren beendet ſein. Kölnische Illustrierte Jeitung morgen neu. Zu beziehen in der Nauptnebenstelle R 1, 4% in den Nebenstellen Waldhofstrage 8, b Schwetzingerstraße 19/20 und Neerfeldstrage 11, sowie durch die Trägerinnen. Einzelverkaufspreis: 20 Pfg. 1 — f f ſchlechten Dramen gute Stücke macht, nein, er rafft alles, was Zeit und Technik bieten, unbedenklich zuſammen und wuchtet Szenen hin, die Chaos ſcheinen und doch ſchon Formen zeigen, die vielverheißend in die Zukunft weiſen. Das hergebrachte Bühnenbild erledigte Piscator mit raſchem Griffe und er ging weiter, indem er mit einem Eiſengerüſt gleich vier, fünf Szenenbilder neben und übereinander auf die Bühne ſtellt, den Ablauf der Handlung ungeheuer zuſammenballt und ganz radikal den Film zum Theater zwingt. Die Lücken des Wortdramas füllt der Film, er arbeitet gleichzeitig auf dem Gazevorhang vor der ganzen Szene wie auf dem Mittel⸗ proſpekt und denen der einzelnen Bildabteile. Piscator ver⸗ ſucht, wie Diebold meint, mit den Ausdrucksmitteln der un⸗ mittelbarſten Gegenwart einem Geiſtigen zu dienen und er macht, indem er den Film mit dem Wortoͤrama verkoppelt, das individuelle Drama zum kollektiven Schauſpiel. Er entbindet den Zuſchauer vom intellektuellen Denken, indem er zeitliche Zwiſchenräume der Handlung fortlaufend durch den Film projeziert und die Handlung unterſtützt. Er zermürbt das Ich des Zuſchauers und zwingt ihn dadurch ſelbſt in die Handlung. Das Spiel iſt zeitlos, weil der Zuſchauer in ihr lebt und Piscator macht das Spiel zur Zeit, weil er ſie— willkürlich in das Spiel mit Hilfe des Films ſetzt. Das iſt unſeres Er⸗ achtens die Bedeutung Piscakors für die Bühne, ein gärender Moſt noch, aus dem vielleicht noch ein recht guter Wein wer⸗ den kann. 8 Und dieſes Neue, das eigenwillig Schöpferiſche verfehlte auch in der geſtrigen Aufführung der Piscator⸗ bühne im Apollo⸗Theater nicht ſeine Wirkung. Das Einzelſchickſal des Thomas, der als Revolutionär im Kerker auf die Vollſtreckung des Todesurteiles wartet, bei der Begna⸗ digung in Irrſinn verfällt und nach acht Jahren aus dem Irrenhaus entlaſſen, ſich in der vollkommen veränderten Welt mit ihren neuen Menſchen nicht mehr zurechtfinden kann, rollt bis zum Freitod in der Gefängniszelle in unerhört ſtraffer Handlung ab. Der Film bereitet in ſehr realiſtiſcher Weiſe mit Kriegs⸗ und Revolutionsbildern den Zuſchauer innerlich auf das Sprechdrama vor, zieht die acht Jahre bis zur Entlaſſung aus dem Irrenhaus mit keilweiſe außerordent⸗ lichen Regieeinfällen zuſammen und unterſtützt bis zum Schluß die Handlung. g + Neunzehntel von Tollers Stück der Intention Piscators weichen mußte. Ob nun Piscator damit der kommuniſtiſchen Idee wirklich dient, ſteht dahin. Uns ſcheint eher, daß durch die Ueberſpannung des gewollt politiſchen Theaters und weil ſich Verfaſſer und Regiſſeur nicht von dem Geiſtigen löſen können, Idee und Stück ſich aufheben und ſchließlich gar nichts bleibt. Hier teilt das kommuniſtiſche Theater das Schickfal der ruſſiſchen Filme. Beide heben ſich durch die ihnen inne⸗ wohnende allzuſtarke Propaganda am Ende auf. Nach dem „Hoppla, wir leben“, wie es geſtern zu ſehen war, behält weder die Sozialdemokratie noch der Kommunismus, noch überhaupt eine Idee Exiſtenzberechtigung und man ſteht nur noch der Sinnloſigkeit des Lebens gegenüber. Mit der im Stück gezeichneten korrumpierten Sozialdemokratie, mit dem gegeißelten Bonzentum mögen ſich die Betroffenen aus⸗ einanderſetzen und wenn es nicht weiter als zur Ver⸗ unglimpfung der Geſtalt des Reichspräſidenten reicht, ſo iſt das ein trauriges Zeichen. Die Darſtellung war wie die Regie für den Theater⸗ freund, das muß umſo mehr anerkannt werden, ein großes Erlebnis. Das Geſamtſpiel hatte eine ſelten geſehene innere Bindung und wurde unaufhaltſam vorgetragen. Dabei waren die Einzelleiſtungen in jedem Fach, jeder Charge, ja auch in der Statiſterie, jeweils abgerundet. Das Geſamtſpiel verbietet darum eigentlich— auch im kommuniſtiſchen Sinne— die Hervorhebung einzelner Namen. Aber da wir noch zu der heutigen Geſellſchaft gehören, ſeien nur drei Profile genannt Der Karl Thomas des Alexander Granach— der ſtärkſten Stütze der früheren Berliner Volksbühne— war von einer packenden inneren Beſeſſenheit beſeelt, ſein Spiel ſo echt, daß man einen leibhaftigen Vertreter der unſeligen Spartakiſten⸗ zeit zu erleben glaubte. Roſa Valetti gab der Frau Meller ille Züge der verhärmten alten Proletaviermutter und war mehr im mütterlichen als im volitiſchen Sinne wirk⸗ ſam, während Fritta Brod der fanatiſchen Anhängerin und Führerin der Frauenbewegung völlig gerecht wurde. Das Publikum ſpendete vor allem der Aufführung verdienten Beifall, wenn auch da und dort ſich, allerdings nur leichte Anzeichen von Widerſpruch geltend machten. Sollte der Bei⸗ fall nicht viel mehr von Händen künffleriſch Intereſſierter und ſonſtiger Neugieriger als von„Mitgliedern“. worden ſein? Wie dem auch ſei, Hoppla, wir leben! 4— 8 Maskenball im Apollotheater am kommenden Samstag . NAW ess FTE — — WA Wen A D Se—— 90 9 S Dee ee D Seren 2 * nnen eee ese 2 r c * . 9 Donnerstag, ben 2. Februar 1928 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 58 e* Vorträge Die Deutſchen in Südoſteuropa In der auslandsdeutſchen Vortragsreih i i . p 1 15 e Stuttgart ſprach geſtern abend der Lei Preſſ i des deutſchen Auslandsinſtituts Dr. f i„ N 121 S bemerkenswerten Vortrag führte der Redner ſeir eicher Zuhörer hinunter nach dem Banat, nach e ee bürgen uſw. Mit kurzen Worten ſtreifte er die hiſtoriſche Entwicklung der deutſchen Siedelungen, die mit dem Zurück⸗ weichen der Türkenherrſchaft ins Leben gerufen wurden. Die Kriege 1866 und 1870, die das einige Deutſche Reich geſchaffen haben, löſten gleichzeitig die Verbindung mit dem Mutter⸗ 5 und öffneten der Magyariſierung die Tore. Der Weltkrieg 1914/18 zerſchlug die Heimat, riß die deutſchen Siedelungsgebiete auseinander und erreichte ein neues Auf⸗ leben des Deutſchtums in den Bewohnern, die ſich auf Grund des erſchütternden Kriegserlebniſſes wieder mit neuer Kraf an die alte angeſtammte Heimat ſchloſſen. 174010 wurden etwa 3,7 Millionen Deutſchſprechende gezählt, davon bekannten ſich aber nur etwa 2 Millionen zur alten Heimat. Die übrigen hatte die Magyariſierung bereits verſchluckt. Bei den auch nach der Aufteilung Ungarns bei den Magyaren verbliebenen etwa 550 900 Deutſchen wird auch heute noch die Zerſetzung des Deutſchtums fortgeſetzt. Wohl hat die Regie⸗ rung verſprochen, deutſche Schulen einzurichten, aber die Durchführung der Geſetze ſcheiterte bis jetzt immer an dem lokalen Widerſtand der magyariſchen Elemente. Eine einzige Zeitung, ein armſeliges, wöchentlich einmal erſcheinendes 9 Sonntagsblatt, ſorgt für die Verbreitung deutſcher Gedanken Inter den 550 000 Deutſchen. Aber trotzdem erwachen ſte. Das beſte Beiſpiel geben ihre Stammesbrüder, die an Serbien und Rumänien ten Kundgebungen ihr Deutſchtum bekennen. An Hand prächtiger Lichtbilder führte Dr. Rüdiger die atemlos Lauſchenden durch die Gebiete, die der zähen Arbeit deutſcher Bauern ihren blühenden Wohlſtand ver⸗ danken. Der Vortrag war umſo wertvoller, weil der Redner das ganze Gebiet aus eigener Anſchauung heraus kennt und perſönliche Erinnerungen an die Bilder knüpfen konnte. Langanhaltender Beifall lohnte die intereſſanten Ausfüh⸗ rungen. De. 25 Fahre im Dienſte der Gewerbeförderung Der Direktor des Badiſchen Landesgewerbeamtes Karls⸗ ruhe, Oberregierungsrat Walter Bucerius, wirkt am heutigen 2. Februar 25 Jahre beim Badiſchen Lan des⸗ Bucerius hat in dieſer Zeit gewerbeamt Karlsruhe. auf dem Gebiete der Gewerbeförderung außerordentlich her⸗ vorragende Dienſte geleiſtet. Er zeigte ſich als Mann raſt⸗ loſer Arbeit im Dienſte des öffentlichen Wohles, als Mann aber auch, deſſen Streben und Schaffen, deſſen Opferbereit⸗ ſchaft und Hingabe von großem Erfolge begleitet waren. Seiner emſigen Arbeit wegen findet die Tätigkeit des Landes⸗ gewerbeamtes, insbeſondere in gewerblichen Kreiſen, hohe Anerkennung und der gewerbliche Mittelſtand ſelbſt in ſeinem Anſehen eine fühlbare Aufwärtsentwicklung. Wo Bucerius anpackt, tritt klar die ſichere Hand des Praktikers und das helle Erkennen der Ziele des Technikers zutage. Die ſchweren Enttäuſchungen der Jahre kriegszeit haben den tatkräftigen Willen und den unerſchütter⸗ lichen Glauben an Deutſchlands wirtſchaftlichen Wiederaufbau in ihm nicht zerbrechen können. Im Gegenteil, je größer die Schwierigkeiten wurden, mit umſo größerer Tatkraft und mit um ſo größerer Energie trat er den Aufgaben des Tages ent⸗ gegen. Er wurde der Begründer wiſſenſchaftlicher Erforſchung handwerkerlicher Arbeitsvor⸗ gänge und gelangte durch ſeine erfolgreiche Tätigkeit auf dieſem Gebiete zu hohem Anſehen. Seiner Anregung iſt auch die Gründung des Forſchungsinſtituts für rationelle Betriebs⸗ führung im Handwerk durch die vier badiſchen Handwerks⸗ kammern zu verdanken. Jedenfalls gebührt ihm ein weſentliches Verdienſt, wenn Handwerk und Gewerbe in Geſchloſſenheit der Arbeit und des Handelns heute in wichtiger Stellung im allgemeinen Wirt⸗ ſchaftsleben ſich befinden. Wenn auch der Charakter des Handwerks ſich gegenüher der Vorkriegszeit verändert hat, ſo ſind ihm doch zwei große Eigenſchaften geblieben, die es vor⸗ teilhaft von der Induſtrie unterſcheiden: einmal die Wahr⸗ nehmung des Menſchen und dann ſeines Werkes. Und hier war die Idee, für die Walter Bucerius ſich be⸗ geiſtern, für die er immer größere Gefolgſchaft um ſich ſcharen konnte. Hier war der Weg, der dem Mann vorgezeichnet war, dem von Jugend auf das Ideal des Schaffens für die Allgemeinheit und namentlich für die Kultur bedeutung des Handwerks vorſchwebte. Und deshalb begleiten beute den Jubilar nicht nur Dank und Achtung ſeiner Freunde, des geſamten Handwerks und Gewerbes, ſondern auch der Oeffentlichkeit. —— Alus dem Lande Tr. Ladenburg, 29. Jan. Der heutige Sonntag Zeichen zweier Beſtattungen, die in einſtündigem Zei auf dem Friedhof hier erfolgten. Zunächſt erfolgte die Be⸗ ſtattung der Frau des Poſtmeiſters a. D. Gg. Baumann und dann die Beisetzung des in der Anilin in Oppau tötlich verunglückten Maurers Adam Graf, der auch unter großer Anteilnahme der Bevölkerung beigeſetzt wurde. Graf, der den Feldzug mit großer Auszeichnung(C. K. 1 und Bad. Ver⸗ 1 dienſtmedaille) mitgemacht hat, ging am Freitag morgen friſch und geſund von ſeiner Behauſung auf die Arbeitsſtätte nach Oppau. Bereits am Mittag war er durch einen bedauerlichen Unfall eine Leſche. Stadtpfarrer Heydt hielt die Trauer⸗ rede. Der„Kriegerbund“ Ladenburg widmete ſeinem Kame⸗ raden die Ehrenſalven, ehrende Worte und einen Kranz. Ein Direktor und ein Meiſter der Anilin ſowie der Vorſttzende der Bauſtedler Ladenburg, Herr Haſſelmann, legten Kränze nieder. PP. Walldorf. 30. Jan. Am letzten Mittwoch fand im Gaſt⸗ haus zur Poſt eine Verſammlung der Mitalieder des Einzelhandels und des Gewerbevereins ſtatt die Stellung zu der im Gemeindevoranſchlag feſtgeſetzten Ge⸗ werbeertragsſteuer nahm. Finanzrat Lie ble von der Landeszentrale Karlsruhe ſprach über die Gemeindeſteuern und insbeſondere über die Gewerbeertragsſteuer in längeren Ausführungen. Das Ergebnis war eine einſtimmigs Ent⸗ ſchließun g, die energiſch Einſpruch gegen die Belaſtung des kaufmänniſchen und gewerblichen Mittelſtandes durch die vom Gemeinderat beſchloſſene Gewerbeertragsſteuer als Ge⸗ meindeumlage erhebt. Angeſichts der in Induſtrie und Han⸗ del durchgeführten Rationaliſierungsmaßnaßmen. müſſe auch von der enen ee 1 n 0 171 i f tung die größte e Verwaltungsreform vornimmt. and im eitraum Rüdiger über„Die In ſeinem rhetoriſch Im Jahre 1910 gefallen ſind und dort mit begeiſter⸗ des Weltkrieges und der Nach⸗ Heddesheim, 31. Jan. Nach einem von Veterinärrat Hock aus Heidelberg auf Einladung des Landwirtſchaftlichen Bezirksvereins Weinheim abgehaltenen Vortrages über bodenſtändige Viehzucht wurde die Gründung eines M ilchkontrollvereins beſchloſſen. erklärten ſofort ihren Beitritt hierzu. * Heidelberg, 1. Febr. Nach einer Mitteilung der hieſigen Agentur der Hamburg⸗Amerika⸗Linie iſt dem zwiſchen Deutſchland und Nordamerika für den Dienſt der Weſtküſte Nordamerikas(Los Angeles, San Franzisko uſw.) neu ein⸗ geſtellten Motor⸗Paſſagier⸗ und ⸗Frachtdampfer der Name „Heid el berg“ gegeben worden. 8 1 Ettlingen, 31. Jan. Vom Unglück verfolgt iſt die Familie Müller hier. Erſt vor einigen Wochen fiel ein Kind der Familie in einen Kübel mit heißem Waſſer, wober es ſich ſchwere Brandwunden zuzog. Geſtern mittag nun blieb einem anderen Kinde ein Stück Dürrfleiſch im Halſe ſtecken, woran es, trotz ſofortiger ärztlicher Hilfe erſtickte. * Karlsruhe, 31. Jan. Heute vormittag kurz vor 11 Uhr wurde das 3% Jahre alte Bübchen des Sberſteuerſekretärs Oo[ler, von der elektriſchen Straßenbahn überfahren. Das Kind war unter die Schutzvorrichtung geraten und etwa 6 Meter geſchleift worden. Die Verletzungen waren ſo ſchwerer Natur, daß das Kind auf dem Transport nach dem Krankenhaus ſt a rb. 45* Thiergarten b. Kehl, 31. Jan. Nach kurzem, ſchweren Leiden iſt hier im Alter von 79 Fahren Altbürgermeiſter und Steuererheber Karl Walz e geſtorben. Veteran von 1870/71. Er gehörte auch eine Reihe von Jahren dem Bezirksrat an und war lange Zeit Vorſtand des Kriegervereins. Pforzheim, 1. Febr. In dem nachmittags.23 Uhr von Calw nach Pforzheim abgehenden Perſonenzug ereignete ſich am Samstag ein kleiner Zwiſchenfall. Ein jüngerer Mann flehte die Reiſenden um milde Gaben an indem er mühſam, mit der Rechten auf einen Stock geſtützt und mit der Linken ſich an den Lehnen der Sitze haltend, ſich durch den Gang vor⸗ wärts ſchob und das linke Bein auf dem Boden nachſchleifte. Er wurde in ſeinem jämmerlichen Zuſtand auch reichlich be⸗ dacht. Da jedoch der Schaffner auf ihn aufmerkſam geworden war, verließ er in Brötzingen den Zug und ſtrebte energiſch dem Ausgange zu, ohne das linke Bein nachzuſchleifen. Als die Bahnſperre, vom Schaffner auf den Mann aufmerkſam ge⸗ macht, ihn zur Vernehmung zurückhalten wollte, widerſetzte er ſich, warf ſich auf den Boden und ſuchte den wilden Mann zu ſpielen. Und das alles mit dem ſchlimmen Bein. Das rei⸗ ſende Publikum kann nicht eindringlich genug davor gewarnt werden, ſolchen Bahnbettlern eine Unterſtützung zu reichen. f* Freiburg, 31. Jan. Miggler, der ſich noch vor kurzem bei den Skirennen in Hinterzarten den Gaumeiſtertitel erwerben konnte, iſt auf tragiſche Weiſe aus dem Leben geſchieden. Beim zweiten Sprung über den Hügel kam er im Auslauf zum Sturz und zog ſich eine Fleiſchwunde am Arm zu. Wahrſcheinlich kam Schmutz in die Wunde. Infolge Starrkrampfes iſt der junge Mann geſtorben. Laufen bei Mülheim, 29. Jan. In ſeinen Wohnort, dem Filialdorf St. Ilgen, iſt der Landwirt und Lokaldichter Robert [Schlott freiwillig aus dem Leben geſchieden. Seine zu den verſchiedenen Anläſſen verfaßten Gedichte haben öfters auch den Weg in die Preſſe gefunden. Der im 63. Lebensjahre ſtehende Mann war in der letzten Zeit ſchwermütig geworden. * Singen⸗ Hohentwiel, 1. Febr. Ein Scheffelſte in ſoll im Stadtgarten errichtet werden, um endlich dem großen Dichter auch in Singen die längſt verdiente Ehrung zuteil werden zu laſſen. Steinhauer Bezirksrat Matt ſoll mit der Anfertigung betraut werden. Dazu iſt einer der großen Felsblöcke auserſehen, die neulich bei dem Bergſturz vom Hohentwiel bei der„Scheffelruhe“ heruntergeſtürzt ſind. Die Anbringung der geplanten 1 be an der Gaſt⸗ ſtätte zur„Frone“ in Singen, wo der Dichter an ſeinem „Ekkehard“ ſchrieb, kann leider einſtweilen mangels der nöti⸗ gen Geldmittel nicht erfolgen. * Lörrach, 31. Jan. Ein Etſenbahnbeamter der in Lörrach in der Schwarzwaldſtraße wohnt und in dem Stellwerk in der Wallbrannſtraße ſeit Jahren ſeinen Dienſt verſehen hat, zeigte in letzter Zeit Anzeichen von Sinnesſtürungen. Die tſenbahnverwaltung hat den Beamten deshalb von ſeinem Dienſte ſuspendiert, um das Entſtehen eines Unglücks zu nerhindern. Aus dieſem Grunde verſuchte ſich geſtern die Frau des Beamten mit Lyſol zu vergiften. Der Vor⸗ gang wurde noch rechtzeitig bemerkt und die Frau in bedenk⸗ lichem Zuſtande ins Krankenhaus überführt. Zwölf Landwirte Aus der Pfalz Ludwigshafen, 1. Febr. Am 30. und 31. Januar wurden hier wiederum 2 Fahrräder durch unbekannte Täter geſtohlen. — Geſtern abend gegen 9 Uhr wurde in der Obergaſſe in Mundenheim ein Herrenfahrrad, das noch gut er⸗ halten iſt, gefunden.— Feſtgenommen wurde auf Grund Haft⸗ befehl eine 25 Jahre alte Ehefrau zum Strafvollzug.— Zur Anzeige gelangte ein 62 Jahre alter alleinſtehender Fabrik⸗ arbeiter von Rheingönheim, der am Sonntag in der von der Tannſtraße von Haus zu Haus bettelte. Der Mann hat Ar⸗ beitsverbienſt und bezieht außerdem noch eine Unfallrente. Er iſt ein Gewohnheitsbettler und dieſerhalb wiederholt vor⸗ beſtraft.— Am Samstag mittag ſtürzte ein 42 Jahre alter Schloſſer von Weinheim beim Betreten einer Wirtſchaft in der Gartenſtadt ſo unglücklich von der Treppe zu dem Lokal, daß er den rechten Unterſchenkel über dem Knöchel brach. Durch die Unfallwache wurde er ins Krankenhaus verbracht. Er war auf der Treppe ausgerutſcht. Ludwigshafen, 1. Febr. Der 75jährige Geburtstag der Stadt Ludwigshafen fällt auf Sonntag, den 15. April 1928 und fällt darum genau mit dem Beginn der Ludwigshafener Frühjahrsmeſſe zuſammen. 5 * Speyer a. Rh., 1. Febr. Von der Landesgendarmerte⸗ Direktion München wurde auch eine Anzahl Gendarmerie⸗ beamten aus der Pfalz zu einem Prüfungskurs nach Fürſtenfeldbruck einberufen. Der Kurs hat am 1. Februar ſeinen Anfang genommen und ſoll die vor der Beförderung ſtehenden Beamten mit allen wichtigen und neueren Auf⸗ gaben im Gendarmerieſicherheitsdienſt vertraut machen. * Kuſel, 1. Febr. Die Bezirksſynode beſthloß, zur Frage des Soztialpfarrers zu beantragen, daß der Landes⸗ verein für innere Miſſion zu einem ſozialen Amt ausgebaut werde, das dem Landeskirchenrat und der Landesſynode Vor⸗ ſchläge zur Hebung der Nöte unterbreite. Dem Leiter des Landesvereins für innere Miſſion ſolle eine jüngere Hilfs⸗ kraft im Nebenamt beigegeben werden, um ſich auf dem Ge⸗ biete der ſozialen Fragen einzuarbeiten. * Forſt(Pfalz). 1. Febr. Geſtern fand hier eine Wei n⸗ probe des Weingutes Wilhelm Spindler⸗Forſt ſtatt. Zur Aufſtellung waren gekommen 25 Proben 1926er Flaſchenweine und 8 Proben 1925er Flaſchenweine aus den hervorragendſten Lagen von Forſt, Deidesheim und Ruppertsberg. Die Ver⸗ ſteigerung, zu der 19 000 Flaſchen 1926er und 3400 Flaſchen 1925er Flaſchenweine zum Ausgebot kommen, findet am 9. Februar ſtatt. 5 5 Der 21jährige Kaufmann Rudolf. Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Geſtern vormittag hatte vor dem Schöffengericht(Vov ſitzender Amtsgerichtsrat Schmitt) die Verhandlung gegen einen Architekten und einen Baumeiſter aus Weinheim wegen fahrläſſiger Körperverletzung ſtattgefunden. Es handelte ſich um den Einſturz des abgedeckten Orcheſterraume s in der Feſthalle in Weinheim, wobei mehrere Per⸗ ſonen Verletzungen erlitten. Die Angeklagten erhielten da⸗ mals Straf befehle in Höhe von 100 und von 50 Mk., gegen die ſie GEinſpruch einlegten, weshalb die Angelegen⸗ heit vor dem Schöffengericht verhandelt wurde. Wie wir in der Morgen⸗Ausgabe vom 5. September v. Js. aus Weinheim meldeten, ereignete ſich bei dem am 3. September im Pfälzer Hof abgehaltenen Sänger b ankett ein Zwiſchenfall. Nach dem zweiten Lied verließen die Lieder⸗ tafelſänger die Bühne über den abgedeckten Orcheſterraum, Die Sänger gingen raſch von der Bühne und hallten ſich auf der rechten Hälfte des Podiums zuſammen. Ein vernehm⸗ bares Krachen und etwa zwanzig Mann verſchwan⸗ den im Orcheſterrau m. Glücklicherweiſe waren die Ver⸗ letzungen durchweg leicht, nur ein Mann mußte dem Kranken⸗ haus überwieſen werden. Die Sanitätskolonne Weinheim war raſch zur Stelle und leiſtete mit den herbeigeeilten Aerzten die erſte Hilfe. d Beide Angeklagten erklärten ſich für nichtſchuldig. Der Be⸗ ſitzer des Saales ſei davon verſtändigt worden, daß nicht mehr als 14 Perſonen auf dem abgedeckten Orcheſterraum ſich be⸗ wegen bezw. ſtehen dürfen. Für eine Mehrbelaſtung ſei die Abdeckung zu ſchwach. Da nachträglich der urſprüngliche Bau⸗ plan auf Erſuchen des Hoteliers abgeändert worden ſet, ſo war die Unterlage für die Abdeckung auch nur ein Provpi⸗ ſorium. Der als Zeuge vernommene Hotelbeſitzer erklärte daß er ſich an dem Bankettabend um andere Dinge zu kümmern ge⸗ habt habe, als um die Belaſtung des abgedeckten Orcheſter⸗ raumes. Er habe ſich in dieſer Sache auf die Bauausführung verlaſſen. 8 Die Gutachten der Sachverſtändigen Baurat Groß von der Bezirksbauinſpektion und Bezirksbaumeiſter Rothe gingen in einem Punkte auseinander. Groß hielt die Abdeckung des Orcheſterraumes für viel zu ſchwach, während Rothe den Eigentümer des Saales für das Unglück verantwortlich machte.. Erſter Stagtsanwalt Dr. Luppold ſtützte ſich auf das Gutachten von Baurat Groß. Er ſelbſt ſtehe auf dem Stande punkt, daß der Bauleiter überhaupt mit dem Bau noch nicht fertig war, als er übergeben wurde. Auch iſt der Bauleiter von dem Plan abgewichen. Er beantrage daher die Wera teilung der Angeklagten. Der Verteidiger,.⸗A. Dr Pfäl⸗ zer⸗Weinheim erſuchte um Freiſprechung ſeiner Mandanten, da dieſe keinerlei Schuld an dem Unglück hätten. Urteil: Die beiden Angeklagten werden wegen fahrläſſiger Kör⸗ perverletzung unter Verfällung in die Koſten zu einer G eld. ſtrafe von je 100 Mark ey. 20 Tage Gefängnis ver⸗ urteilt. f cu. & 5 Gemeiner Dieb. Der 22 Fahre alte Fabrikarbeiter Lo⸗ renz Lang von Schifferſtadt ſtand wegen eines ges meinen Diebſtahls vor dem Amtsgericht Speyer. lich eines Wirtshausbeſuches entwendete er ſeinem angetrun⸗ kenen Kollegen aus der Taſche den Geldbeutel, wofür ihm ande Gefängnisſtrafe von 2 Monaten zuüdikttert wurde. 8 Zuchthaus für einen Einbrecher. Der 45 Jahre alte Reiſende Eduard Reiß aus Hatzenbühl ſtand vor dem Schhf⸗ fengericht Landau wegen eines Vergehens des ſchweren Dieb⸗ ſtahls im wiederholten Rückfall. Der Angeklagte drang am 9. Dezember 1927 in das Anweſen des Landwirtes Gerſten⸗ meyer in Siebeldingen ein und machte ſich in der Wohnung an einem Geldſchrank zu ſchaffen. Er wurde aber an ſeinem Vorhaben verhindert und ging flüchtig. Das Gericht verurteilte ihn zu zwei Jahren Zuchthaus und zu den Koſten. Außerdem wurden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 10 Jahren aberkannt und die Stellung unter Polizeiaufſicht angeordnet. 925 0 § 2000 Mark Geldſtrafe wegen fahrläſſiger Körperver⸗ letzung. Der Stuttgarter Rechtsanwalt Dr. Schwarzkopf fuhr anfangs Oktober von Heidelberg mit ſeinem Auto in einem erheblich über die zuläſſige Orts⸗Hüchſtgeſchwindigkeit hinaus⸗ gehenden Tempo durch den Ort Kirchheim. Uei der Einbie⸗ gung in eine Nebenſtraße ſtreifte das Auto einen 14fährigen Radfahrer, der unter den Wagen geriet und ſchwere Ver⸗ letzungen davontrug. Der Verletzte gab zu, daß beim Ein⸗ i biegen in die Verkehrsſtraße das Auto mit ſeiner übermäßig großen Geſchwindigkeit ſo plötzlich vor ihm aufgetaucht war, daß es ihm nicht mehr gelang, noch auszubiegen. Das Urteil des Schöffengerichts Heidelberg lautete auf 2000 Mark Geldſtrafe wegen fahrläſſiger Körperverletzung und Ver⸗ gehens gegen das Kraftfahrzeuggeſetz. § Ein Bürgermeiſter wegen Meineids verurteilt. Wegen fortgeſetzten Verbrechens des Meineides wurde der Landwirt und Bürgermeiſter Sebaſtian Hplzuer von Lichteuhgag vom Schwurgericht Landshut zu einem Jahr und drei Monaten Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt, ſowie dauernder Eidesunfähigkeit verurteilt. Holzner hatte vor dem Amtsgericht Vilsbiburg trotz des gegenſeitigen Zeugniſſes von etwa 50 Zeugen beſchworen, daß Reichgruber von Lichtenhaag, mit dem er verfeindet war, am Joſephitag 1927 mit zahlreichen Gäſten die Polizeiſtunde übertreten habe. 5 N ——— * Köluiſche Illuſtrierte Zeitung Nr. 5. Eine neue Errungen⸗ ſchaft melden die Zeitungen aus Amerika. Man läßt ſich dort mit Lindbergh photographieren, nicht mit dem lebenden Ln dy, ſondern mit einer Nachbildung aus Pappe— aber dle Aufnahme wird täuſchend echt, und der erſtaunte Freund in Europa iſt ſtols auf ſeinen Bekannten in II. S.., der mit den größten Männern eng befreundet iſt. Die Kölniſche Illuſtrierte Zeitung bringt ein ſolches Bild ud zeigt neue Möglichkeiten für unſer altes Europa. Jedermann mit Streſemann befreundet, oder im zärtlichen Bei⸗ ſammenſein mit dem Filmſtar Mia de Mutti lautet die Parole, die der Zeichner in luſtgen Bildern darſtellt. Ein techniſcher Aufſatz be⸗ faßt ſich mit neuen Möglichkeiten der Kraftübertragung durch den Aether und bringt intereſſante Zukunftsbilder. Aus Anlaß des Beſuches des Königs von Afghaniſtan in Europa wird ein Ar⸗ tikel über dies aufſtrebende Kernland Aſiens willkommen fein. Ein alter Bekannter aus der Kölniſchen Illuſtrierten Zeitung, Harald Borch, deſſen ſpannende Abenteuer die Leſer noch in Erinnerung haben werden, meldet ſich in einem Brief an die Redaktion zu Wort und kündet eine FFortſetzung ſeiner Erlebniſſe aus der Feder des Wolf⸗Heinrich v. d. Mülbe an. In Sportkreiſen wird ein weiterer Bericht Dr Peltzers beſondern Anklang finden, der ſich diesmal hauptſächlich mit amerikaniſchen Sportverhältniſſen 2 e den Bezug der Zeitung ſiehe die Anzeige in dleſer Ausgabe. N 9 und eine durchgreifende 5—— Wasch- u. Erneuerungsmittel. e 55 Seht, erneuert Seiden: oder Florstrümpfe und Seidenwäsche ist ein Pariser Special- Kl. Packung f..5 Paar Strümpfe 25 Pfg. gr. Packg. f. 20-24„ 5 75 Pfg. ist in jedem einschlägigen Geschäft erhältlich. S102 raße 10, Telephon 33565 Gelegents der r; 0. Sette. — Nr. 35 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 2. Februar 108 Ein Blitk über die Welt Der ſchwärzeſte Tag oer Marine ⸗Luftſchiffwaffe Denunziation einer verlaſſenen Braut über die Zerſtörung der Ahlhorner Luftſchiffhallen am 5. ganuar 1918 Aus den Geheimakten des Marine⸗Archivs Wenn irgendeine Meldung von einem früheren Unglück noch heute die Gemüter lebhaft erregt, dann iſt es die geheim⸗ nisvolle Andeutung von der Aufdeckung des Kriegsverrates, der 1918 zur Exploſion des Ahlhorner Marine⸗ Lufftſchiffhafens und zur Vernichtung der ganz modernen, frontbereiten Luftſchiffe L 46, L 47, 51, L 58 und S 20(Schütte⸗Lanz) nebſt ihren rieſigen Hallen geführt hat. 15 Tote, 30 Schwerverletzte und 104 Leichtverletzte waren die Opfer dieſes ſchwerſten Unglücks, das je die tatkräftige und gefürchtete Marineluftſchiffwaffe getroffen hat. Man ſtand am 5. Januar 1918, als das Unglück eingetreten war, vor einem Rätſel. Eine genaue Unterſuchung wurde vorgenom⸗ men, da jeder Ahlhorner im Innerſten überzeugt war, daß nur ein Attentat hier in Betracht kommen könne. Die Unter⸗ ſuchung verlief aber ergebnislos. Man kam zu der Erklä⸗ rung, daß in Halle 1 ſich eine Betonplatte oder ein Eiſenſtück gelöſt habe, durch das Schiff gefallen ſei und einen der Bezinbehälter getroffen habe. Beim Durchſchlagen durch das Schiff wären dann Spanndrähte getroffen und elektriſche Funken gebildet worden. So lauten die Unterlagen, die dem geheimen Marine⸗ Archiv entnommen ſind. Daß die Kataſtrophe ſich ſo abgeſpielt haben kann, gab man zu, aber der Verdacht ruhte nicht. Erſchüttert ſtand damals die ge⸗ ſamte Marine vor dem Ahlhorner Trümmerfeld; es war ein böſes Omen für das Jahr 1918. Man war ſich der eigenen Kameraden nicht mehr ſicher, wenn hier Landesverrat mitgeſpielt hatte. Groß war insbeſondere unſer Mitgefühl mit dem tatkräftigſten aller Luftſchiff⸗ kommandeure, dem berühmten Fregattenkapitän Straſſig. Der Mut des Kapitäns war nicht gebrochen; bald aber ſollte auch ihm die Todesſtunde ſchlagen. Die„Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Ztg.“ gibt nachfolgenden Be⸗ richt des Oberleutnants z. S. a. D. Baſſenge wieder, der Augenzeuge des Unglücks war und ſeine Erlebniſſe am Abend des 5. Januar 1918 wie folgt ſchildert: Ein grauer Januartag neigte ſich ſeinem Ende zu. Ruhe und Friede lag über dem Luftſchiffplatz Ahlhorn. An weni⸗ gen Schiffen wurde noch gearbeitet. Es galt, alle Benzin⸗ tanks wieder zu füllen und friſches Gas in die unprall ge⸗ wordenen Zellen zu blaſen. An O51 in Halle 1 ſaßen einige Maſchiniſtenmaate in der hinteren Gondel und beſſerten einen Motorenſchaden aus. An einem Schiff vom Schütte⸗ Lanz ⸗Typ in Halle 4, das ſich von den übrigen vor allem durch ein Holzgerippe unterſchied, waren einige Werftarbeiter tätig. Es befand ſich noch im Erprobungsſtadium und hatte bisher keine Frontfahrt gemacht. Unter den übrigen Luft⸗ ſchiffen ſah man mit regelmäßigen Schritten die Poſten auf⸗ und abſtapfen. Auch die Arbeiter an den im Bau befindlichen Hallen 5 und 6 machten Feierabend und rüſteten ſich zur Heimkehr. Ich ſtand im Stabsgebäude des Führers der Marineluftſchiffe und beſprach mit dem erſten Adjutanten die Ausſichten für den nächſten Tag. Der Flottenchef hatte dringend Aufklärung angefordert. Die Wetternachrich⸗ ten waren ſoeben eingegangen und ließen für den Aufſtieg geeignetes Wetter erhoffen. Da wurde plötzlich mein Blick durch einen hellen Schein zum Fenſter gezogen. Da hinten, über dem weiten Landeplatz! Bet Halle 1. Was war das? g Eine Flamme loderte empor! Eine Rieſenfeuerſäule durchbrach das Dach der Halle und wuchs mit Blitzesſchnelle in den Nachthimmel hinein! e 8 Deutſchland Vom Stiefvater erſchlagen Am Sonntag nachmittag hatte der Invalide K. Kuraſch in Berlin ſeine vierzehnjährige Stieftochter mit einem Küchenbeil erſchlagen. Er war, da ſeine Frau in der Charité beſchäftigt iſt, mit ſeiner vierzehnjährigen Stieftochter Erika Peſchke allein in der Wohnung. Das Mädchen erhielt den Beſuch einer Freundin, und beide beabſichtigten ein Kino zu beſuchen. Aus dieſem Grunde verlangte die P. von ihrem Vater 50 Pfg. Eintrittsgeld für das Kino. Der Vater ver⸗ ſprach 50 Pfg. demjenigen der beiden Mädchen zu geben, das den ſchönſten Bubikopf habe, und gab das Geld dann der Freundin, die darauf die Wohnung verließ. Die Stieftochter fühlte ſich zurückgeſetzt und machte dem Vater Vorhaltungen. Küraſch behauptet nun, daß ſie wütend geworden und mit dem Schuſterhammer auf ihn losgegangen ſei. Nun ſei er auch wütend geworden, habe das Beil ergriffen und ihr einen Schlag auf den Kopf verſetzt, wodurch der Schädel zertrüm⸗ mert wurde. Kuraſch ſtellte ſich ſpäter ſelbſt der Polizei. Automobilunglück bei Chemnitz In Claußnitz bei Burgſtädt(Sachſen) fuhr in der un⸗ mittelbaren Nähe der Kirche das Automobil des Fahrrad⸗ händlers Daehne aus Mittweida gegen 2 Uhr nachts in eine Gruppe vom Vergnügen heimkehrender Ortseinwohner. Eine Frau wurde ſofort getötet, während acht weitere Per⸗ ſonen ſo ſchwere Verletzungen erlitten, daß ihre Ueberführung in ein Krankenhaus erforderlich wurde. Der Führer des Unglückswagens, der erſt kürzlich einen jungen Menſchen totgefahren hatte, blieb unverletzt. Heizkeſſelexploſion in Hamburg Im Hauſe Oberſtraße 140 in Hamburg, das in den einzel⸗ nen Stockwerken getrennte Warmwaſſerheizungsanlagen hat, platzte am Montag nachmittag in einem großen Zimmer die Heizungsanlage. Der Keſſel flog bis auf die andere Seite des großen Raumes und riß einen Teil der Wand um, an der er befeſtigt geweſen war. Drei Perſonen wurden ver⸗ Letzt, und zwar zwei von ihnen ſo ſchwer, daß ſie in eine Klinik gebracht werden mußten. Raubüberfall auf einen Autobus Auf einen Omnibus der Linie Jebenhauſe Göppingen wurde ein Raubüberfall verübt. Zwei maskierte Bur⸗ chen forderten bei einer Halteſtelle den Kaſſierer des Wa⸗ 535 unter Vothaltung der Revolver zur Herausgabe ſeines Geldes auf. Der Führer wurde durch einen Schuß ver⸗ Letzt. Trotzdem konnte er den flüchtenden Burſchen noch zwei Schüſſe nachſenden. Ein Chauffeur, der ſich unter den Fahr⸗ 1 befand, brachte den Omnibus mit dem Verletzten nach Göppingen. Daß Glockenſpiel aus Meißener Porzellan Für den Turm der Stadtkirche in Meißen wird gegen⸗ wärtig ein eigenartiges Glackenſpiel hergeitellt, das bis zur . rühmten Staatlichen Porzellanmanufaktur hergeſtellt und ſoll aus 40 Porzellanglocken beſtehen. Die B iten für die 1000⸗Jahrſeier ſind in vollem Gange. In einer N e der Oberbürg ung der Arbeitsausſchüſſe, 8 8 8 5 3 Sie wuchs weiter und weiter, rieſenhaft, gigantiſch, bis ſie eine gewaltige Höhe erreicht hatte, wohl über 200 Meter. Die erleuchtete den weiten Luftſchiffplatz blendend rot mit einem ſchrecklichen Feuerſchein, ſie zog die entſetzten Blicke aller auf ſich, die angeſichts dieſer wild entfeſſelten Natur⸗ gewalten wie gelähmt, wie zu Stein erſtarrt, ſtehen blieben und ſich nicht zu rühren wagten. Einer Rieſenfeuerſäule gleich ſtand die Flamme ſo wenige Augenblicke auf dem Dach. „Die Luftſchiffe in Halle 1 brennen!“ ertönte der erſte Schreckens ruf. Da ſank auch ſchon die Flamme in ſich zuſammen. Hinaus! Helfen und retten, ſoweit es noch möglich war! Da ertönte ein dumpfer Knall, noch ehe wir die Schwelle der Tür erreicht hatten. Entſetzt blieben wir ſtehen. Ein Feuerſchein folgte ihm! Er kam von Halle 2 her, die der Halle 1 benachbart war. Staub und Rauch entzog ſie unſeren Blicken. Mit gewaltigem Krachen ſah man nur noch einen der faſt 40 Meter hohen Torflügel zu Boden ſtürzen. Klirrend flogen uns die Fenſterſcheiben entgegen. „Verrat!“ mein erſter Gedanke.„Hier hat jemand ganze Arbeit gemacht!“ „Hallen 3 und 4 retten!“ der nächſte Gedanke. In jeder lag noch ein Luftſchiff. Da krachte es auch ſchon von neuem, heftiger als zuvor. Halle 3 barſt mit einem dunklen Feuer⸗ ſchein auseinander. Die rieſigen Eiſenkonſtruktionen knickten wie Streichhölzer in ſich zuſammen. Steine und glühende Fetzen beſäten die Umgebung. Nach ſtand Halle 4. Blieb dieſe wenigſtens erhalten? Was ging vor ſich? Woher kamen die Exploſionen? Es blieb nicht viel Zeit für dieſen Gedanken. Der Schrecken hörte nicht auf. Nochmals ließ eine Exploſion die Luft erbeben, alle vorangegangenen weit übertreffend. Die Häuſer erbebten in ihren Grundfeſten. Trümmer hagelten durch die Luft, Dachfetzen flogen bis weit ins Land hinein.— Halle 4 war nicht mehr. Die glich dem Erdboden: Dichte Rauchſchwaden, durchglüht von grellem Feuerſchein, bezeich⸗ neten die Stelle. Die„Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Ztg.“ veröffentlicht zu dieſer intereſſanten Schilderung folgende Meldung ihres olden⸗ burgiſchen Korreſpondenten: Ueber die Urſache der vor rund elf Jahren in Ahlhorn erfolgten Exploſion kurſierten ſchon vor einigen Tagen Ge⸗ rüchte, die verſchiedene, gleich nach dem Unglücksfall aus⸗ geſprochene Vermutungen vollauf beſtätigen. Schon unmittel⸗ bar nach dem ſchweren Unglück tauchten hier begründete Zweifel über die Angabe auf, daß die Exploſion auf zufäl⸗ ligen Urſachen beruhe; in informierten Kreiſen verſicherte man es handele ſich um einen wohl vorbereiteten Sabotageakt, wobei eine damils uns befeindete Macht, die an der Ver⸗ nichtung der Lufkſchiffe und deren Hallen ein ganz beſonderes Intereſſe habe, ohne Zweifel als Anſtifterin beteiligt ſei. Fer⸗ ner komme als Mittelsperſon ein bekannter Gewerbetreiben⸗ der in Frage, während an der Ausführung ſelbſt mehrere auf dem Flugplatz beſchäftigte Angeſtellte beteiligt geweſen ſeien. Alle dieſe Angaben haben ſich, nachdem auf Grund einer Denunzierung beſondere Unterlagen erbracht wurden, voll⸗ auf beſtätigt gefunden. Der Schuldige, deſſen Leumund wegen verſchiedener nicht einwandfreier Handlungen nicht be⸗ friedigend iſt, war verlobt, hatte die Verlobung aber rück⸗ gängig gemacht. Aus Erbitterung hierüber denunzierte die verlaſſene Braut, daß der frühere Bräutigam gegen eine einmalige Vergütung von 100 000 Pfund Sterling die Exploſtion veranlaßt habe. Ein Teil des Judaslohnes ſei verwendet zum Ankauf eines größe⸗ ren Landgutes, der Reſt ſei bei einer Bank angelegt. Eine amtliche Beſtätigung fehlt bis jetzt immer noch. 8 SE Buſch leitete, kam zum Ausdruck, daß die Tauſendjahrfeier Meißens zu einem eindrucksvollen und würdigen Ereignis für die Stadt und das ganze Land Sachſen geſtaltet werden ſoll. Der Beginn der Feier iſt auf den 2. Juni 1929 feſtgeſetzt worden. Im Programm iſt ein Feſtakt, ein Feſtſpiel, ein Feſtzug und die Einweihung des als Jubiläumsgabe der Stadt gedachten Hallenſchwimmbades vorgeſehen. Was Berlin verzehrt Die Bewohner der Reichshauptſtadt verzehren jährlich 656 000 Tonnen Brotkorn, 206 000 T. Fleiſch, 574000 T. Kar⸗ toffeln, 390 000 T. Vollmilch, 100 000 T. Zucker, 11400 T. Wild und Geflügel, 1620 Mill. Stück Eier, 310 000 T. Obſt und Gemüſe. Oeſterreich Eine Luftſchiff⸗Drahtſeilbahn. In Wien geht man mit dem Plan um, den Neuſiedler⸗See den Wienern als Sommerfriſche und Wochenendziel zugänglich zu machen. Große Hotels ſollen errichtet und Bade⸗Einrich⸗ tungen geſchaffen werden. Ein Hindernis iſt nur die immer⸗ hin erhebliche Entfernung von 40—45 Kilometern. Um dieſe Schwierigkeit zu überwinden, plant man die Anlage einer „fliegenden Bahn“, d. h. eine Verbindung von Drahtſeilbahn und Luftſchiff. Das Luftſchiff ſoll ſich an den Drahtſeilen vor⸗ wärts bewegen, die über ſtarke eiſerne Pfeiler geſpannt ſind. Die Gondel ſoll die Geſtalt einer Rieſenzigarre erhalten und hundert Perſonen faſſen. Das Luftſchiff erhält ſeinen Antrieb durch Propeller. Man glaubt, daß ſeine Geſchwindigkeit groß genug ſein wird, um die Strecke zwiſchen Wien und dem Neu⸗ ſiedler⸗See in etwa 12 Minuten zurückzulegen. a 72 Stunden mit dem Kopf nach unten in einem engen Kanal. Zwei Wachtinſpektoren in Wien fahndeten in der Nacht von Samstag abend auf Sonntag auf einem außer Betrieb ſtehenden Ziegelofen nach Obdachloſen. Bei dieſer Gelegenheit ſtießen ſie, durch leiſes Wimmern darauf aufmerkſam gemacht, in dem verlaſſenen Ziegelofen auf eine weibliche Geſtalt, die mit dem Kopf abwärts in einem Kanal ſteckte. Die Wach⸗ beamten befreiten die Unglückliche aus ihrer gefährlichen Lage, indem ſie die Verunglückte mit an ihre Füße geſchnallten Säbelkoppeln herauszogen. Die Verunglückte iſt die 37 Jahre alte arbeitsloſe Hausgehilfin Hermine Kohler, die gänzlich entkräftet war und die 72 Stunden lang kopfüber in dieſem Kanal verbracht hatte. Tſchechoflowakei Einbruchsdiebſtahl einer 14jährigen Gymnaſiaſtin Kürzlich wurde in der Kanzlei eines Advokaten in Serajewo ein Einbruch verübt, wobei die Tür aufge⸗ ſprengt und aus dem Büro die Handkaſſe nit 2400 Dinar ſamt Stempeln im Werte von 400 Dinar entwendet wurde. Zwei Gymnaſiaſtinnen, beide im Alter von 14 Jahren, fielen zur ſelben Zeit durch große Geldausgaben auf. Beim Ver⸗ hör in die Enge getrieben, geſtand die eine, allein den Ein⸗ bruchsdiebſtahl vollführt, die Kaſſe dann zu der Kollegin ge⸗ 3 und dort geöffnet zu haben. Für das Geld kauften ſich offnungsvollen jungen Damen Näſchereien und Tand, beſuchte wiederholt das Kino, kurzum, ſie hatten ein eiche%% — 9— Wee 2— Frankreich Havarie eines franzöſiſchen Unterſeebootes Nach einer Meldung des„Journal“ aus Toulon hat das franzöſiſche Unterſeebobot MMarſouin“ wegen Steuerbruchs um Hilfe gebeten. Es befindet ſich vier Meilen ſüdöſtlich Cay Benat. Itali alien Das blutende Herz in der Handtaſche Wie ſehr das Volk in Italien noch unter dem Bann des Aberglaubens ſteht, beweiſt ein etwas unheimlicher Vorfall in Genua. Ein junges Mädchen ließ dort im Autobus ihre Handtaſche liegen. Die Taſche wurde auf dem Fundbüro ge⸗ öffnet und man fand nebſt anderen nebenſächlichen Gegen⸗ ſtänden in einer kleinen Pappſchachtel ein blutendes von mehreren Nadeln durchbohrtes Herz. Der entſetzte Ange⸗ ſtellte, der die Entdeckung gemacht hatte, glaubte einem Ver⸗ brechen auf die Spur gekommen zu ſein und trug die Hand⸗ taſche ſofort zur nächſten Polizeiſtation. Da die Taſche ſeine vollſtändige Adreſſe enthielt, ſo konnte die Eigentümerin raſch vor der Polizei zitiert werden. Sie verweigerte anfangs die Auskunft, erzählte dann aber auf das Drängen der Poli⸗ zei, ſie ſei von ihrem Liebhaber verlaſſen worden, habe eine Hexe um Rat gefragt und den Rat erhalten, das Herz eines friſch getöteten Lammes mit Nadeln zu durchbohren und zu⸗ ſammen mit der Photographie des ungetreuen Liebhabers in einer Ecke des Friedhofes zu beerdigen. Der Liebhaber werde dann ſicher zu ihr zurückkehren. Auf dem Wege zum Fried⸗ hofe hatte das Mädchen die Handtaſche liegen laſſen. Nicht alle Hexengeſchichten finden einen ſo harmloſen Ausgang. Vor ein paar Tagen wurde in einem kleinen Dorf in der Nähe von Prato, nicht weit von Florenz entfernt, eine alte Frau erſchoſſen, die von den Dorfbewohnern für eine Hexe gehalten wurde. Alles Unglück wurde ihrer ſchwarzen Kunſt zuge⸗ ſchrieben. Diesmal ſollte ſie ein Mädchen verhext haben, das an Schwindſucht dahingeſiecht war. Der Bruder der Ver; ſtorbenen beſchloß, ſie ein für allemal„unſchädlich“ zu machen. Bulgarien Ein fünfzehnjähriger Vatermörder Im Dorfe Biocin bei Novipazar erſchoß der 15jährige Bauernburſche Blagoje Goſevac mit einem Jagdgewehr ſeinen Vater aus dem Hinterhalt. Er geſtand ſein Ver⸗ brechen rückhaltlos ein, ohne die mindeſte Reue zu zeigen. Gefragt, warum er diefes Verbrechen begangen habe, erzählte er, daß ein weiteres Zuſammenleben mit dem Vater unmöglich geweſen ſei. Der Vater habe durch unnachgiebige Härte und Roheit alle Hausgenoſſen zur Verzweiflung gebracht. Seine Mutter und ſein älterer Bruder ſeien vor hresfriſt den Mißhandlungen, die ſie ſeitens des Vaters erhalten hätten, erlegen. Ihn ſelbſt hatte der Alte ſchwer mißhandelt und um ſich und die füngeren Geſchwiſter vor der Tortur zu befreien, hatte er beſchloſſen, den Vater zu beſeitigen. Die Ausſagen des Jungen wurden von zahlreichen Dorfbewohnern beſtätigt. Schweden Autounglück auf dem Eiſe Zwiſchen Karlskrong(Schweden) und der Inſel Sturkö konnte lange Zeit wegen des ſtarken Eiſes ein Autoverkehr unterhalten werden. Am Montag abend aber iſt dadurch ein ſchweres Unglück entſtanden. Ein Kraft⸗ wagen brach ein, und die beiden Paſſagiere, eine Frau aus Karlskrona und ihre drei Jahre alte Tochter er⸗ tranken. Der Chauffeur und ſein Mitfahrer konnten ſich retten. England Ein Opfer der Frauenmode Ebenſo wie die Haarnadel iſt auch der Fächer von der modernen Frauenmode zum Ausſterben verurteilt worden. Früher konnte man ſich das ſchöne Geſchlecht nicht ohne den Fächer denken. Der graziöſe Gegenſtand von zarter Hand be⸗ wegt, war ein Mittel der Koketterie und unentbehrlich. wenn ſeine Trägerin ein Erröten dahinter verbergen wollte. Das alles iſt längſt vergangen und ſo kann man es verſtehen, daß die„ehrwürdige Geſellſchaft der Fächermacher“, eine alte Lon⸗ doner Zunft, ſich darüber beklagt, daß ihr Kunſthandwerk völlig darniederliegt. Um weniaſtens noch etwas zu retten, hat die Zunft an den engliſchen Hofmarſchall das Erſuchen gerich⸗ tet, bei den Hoffeſtlichkeiten nur noch Fächer engliſcher Her⸗ kunft zuzulaſſen. Amerika Ein Indianer als Oel⸗Millionär Der Indianer Tom Johnſon, der ſeit 20 Jahren in Mayfield in dem nordamerikaniſchen Staate Kentucky als Zie⸗ gelarbeiter ſein Brot verdient, iſt über Nacht in den Beſtitz großen Reichtums gekommen. Er wurde vor 54 Jahreu in Begages in dem Staate Oklahoma geboren. Sein Geburtsort gehörte zu dem Reſervat, das die Regierung der Vereinigten Staaten den Indianern als Beſitz zur Verfügung geſtellt hatte. Johnſon erhielt von dem Reſervat ein kleines Stück Land. Da es ſich zur landwirtſchaftlichen Bebauung nicht eignete, ſo wan⸗ derte er mit Frau und Kind nach Kentucky. Inzwiſchen wurde in dem Reſervat nach Oel gebohrt und nach manchen vergeb⸗ lichen Verſuchen wurde ſtark ölhaltiger Boden gefunden. Auch das Stückchen Land von Tom Johnſon gehörte mit dazu. Ein Rechtsanwalt, der lange nach dem neuen Oel⸗Millionße oe⸗ ſucht hat, um ihm die Bodenrechte abzukaufen, beziffert den Wert des Beſitzes auf viele Millionen Dollars. Der faulſte Mann der Welt geſtorben Amerikaner Blätter melden den Tod des George Thompſon und bezeichnen ihn als den„aulſten Mann der Welt“. Als junger Mann ſchon, ſo wird berichtet, legte er ſich zu Bett und verließ es 30 Jahre nicht mehr— bis er ſtarb. So lange es ſeiner Mutter möglich war beſtritt ſie auch ſeinen Lebensunterhalt, bis ſie gezwungen war ins Armenhaus zu gehen, wohin er ihr folgte. Ungeachtet die Behörde ihm erklärte, daß er dort ſeine Faulenzerel nicht fortſetzen dürfte. Der faulſte Mann blieb aber dort und ſtarb Anfang Januar in Lurgan, Couty Armagh und wurde nun mit dem troſtloſen Ruhm als der faulſte Mann der Welt zu gelten dort zur ewigen Ruhe beſtattet. Es ſcheint, daß auch hier eine willensſchwache Mutter einen noch willensſchwäche⸗ ren Sohn in ſeiner Schwäche unterſtützte und ſo die Anlage zur„Faulenzerei“ kräftig unterſtützt hat! Ozeauflieger Acoſta zu fünf Tagen Gefängnis verurteilt Der Transatlantikflieger Acoſta wurde in Naugatuck (Connecticut), in ſeinem Heimatort, zu fünf Tagen Geſäng⸗ nis verurteilt, weil er die Stadt gefährlich niedrig über⸗ flogen habe. 5 Zuchthansrevolte in Amerika 5 Unter den Inſaſſen des Zuchthauſes von Bruſhy Muntain iſt eine Revolte ausgebrochen. Ueber 200 Gefangene haben ſich verbarrikadiert. Da die Wachmannſchaf⸗ ten des Aufruhrs nicht Herr werden konnten, wurde die Berg⸗ werkspolizei des Bezirks alarmiert, Es iſt bisher jedoch nicht gelungen, die Meuterer zu überwältigen. Der Aufruhr brach 8 0 weil verſchiedene Gefangene, die ſich über die ſchlechte rnährung beklagt hatten, in Einzelzellen gebracht wurden. 5 ** 5 D nn r. e eee eee rr r un un one eee ee r eee es nn ü au u. aner eue eee * + Donnerstag, den 2. Februar 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 88 Sportliche Rundſchau Süͤddeutſche Rennſtälle I. Der Rennbetrieb in unſerer ſüdweſtdeutſchen Ecke iſt im weſentlichen davon abhängig, daß die Ställe in Süddeutſch⸗ Zand ſtark genug in die Saiſon gehen, um auf alle Fälle ge⸗ nügende Felder zu gewährleiſten. Denn die Expeditionen der Ställe aus anderen Gegenden Deutſchlands werden doch in der Hauptſache ſich auf die großen Rennen erſtrecken, und die vielen kleineren Rennen ſind darauf angewieſen, daß die Rennſtälle, die ſtets anweſend ſind, Material genug beſitzen, um auch dieſe intereſſant zu geſtalten. Nun, die erſten Trainingsliſten ſüddeutſcher Ställe laſſen nichts zu klagen übrig. Faſt alle weiſen eine ſtarke Vermehrung auf, und wenn noch im Laufe der Saiſon der immer hinzukommende Nach⸗ wuchs hinzutritt, dürfen wir im ganzen zufrieden ſein. Zuerſt iſt es der ſüddeutſche Haupttrainingsplatz München, über den man Näheres erfährt. Die Ställe, welche in Süddeutſchland mit zu den führenden gehören, die der Herren von Moßner, Bodmer, Blatt uſw., ſtehen gut gerüſtet da und können ſich auch in der Reihe der anderen deutſchen Ställe ſehen laſſen. Herr v. Moßner, der beliebte Trainer und immer noch aktive erfolgreiche Herrenreiter, der im vergangenen Jahre 5 ſein 1000. Rennen im Sattel gewinnen konnte, hat als Haupt⸗ patron den Mannheimer paſſionierten Sportsmann A. Baer. Deſſen Pferde werden wieder in der Hauptſache auf der Hindernisbahn Verwendung finden und dort ſicher ſchöne Erfolge haben. Die Reihe führt der alte Franzofe My Lord Il an, der immer als einer unſergr beſten älteren Steepler gegolten hat. Der Alte kann in langen Rennen ſeinen Mann ſtehen, und die großen Ereigniſſe wer⸗ den ihn als gefährlichen Konkurrenten ſehen. Contrahent, der ehemalige Weiler, war ein erſtklaſſiſiger Sieger, der auch auf der Hindernisbahn etwas kann. Im letzten Jahre trat er weniger hervor, wird ſich aber wieder auf ſeine Form beſinnen. Paulus II hat vielverſprechend angefangen und ſollte ebenfalls überall da ſein, wo es etwas zu ſpringen gibt. Volker und Manon wurden aus dem Stall Opel er⸗ worben, der immer gute Hindernispferde gezogen hat. Der Stall Halma läßt bei Herrn v. Moßner die Franzöſin Dame du Thil trainieren, von der man noch eine Leiſtung erwartet. Dr. Merck verfügt über zwei ſo erfolgreiche Hengſte wie Tango und Aviator. Der erſtere iſt bekannt⸗ lich ein Halbbruder von Torero, Deutſchlands erfolg⸗ reichſtem Pferd aus dem letzten Jahre und kann als eines der beſten Inländerſteepler Süddeutſchlands gelten. Apfator, der der Weinbergſchen Zucht entſtammt, bewährte ſich mehr⸗ fach in langen Hindernisrennen. Herr N Rieſe, der Frank⸗ furter Rennſtallbeſitzer, beſchränkt ſich leider nur noch auf ein Pferd, das die Farben ſeines unvergeßlichen Bruders des gefallenen Herrenreiters Dr. Franz Rie ſe, zu tragen hat. iſt dies Troja, die als Siegerin im Karlsborſter Züchter⸗ preis eine vorzügliche Form unter Beweis geſtellt hat. In eigenem, Beſitz befinden ſich die alten Franzoſen Rochebelle und Le Parodien. Die beſten Tage der Beiden ſind vorbei, ſie werden froh ſein, ein kleines Rennen erwiſchen zu können. Recht umfangreich iſt auch der Stall des Trainers Wagner geworden, der in der Hauntſache für Herrn W. Blatt trainiert. Herr Blatt, der„Doktor“, wie er in Rennkreiſen allgemein heißt, iſt eine der ſympathiſchſten Er⸗ ee unſerer Turfkreiſe. Em Großgrundbeſter aus er Nähe von München, der ſich immer ein paar Vollblutſtuten gehalten hat und aus ihnen ſtets einige gute Pferde zieht, die er mit großer und ehrlicher Paſſton laufen läßt. Geht ſein Ehrgeiz auch nicht auf ganz große Ziele, ſo gelingt es ihm doch von Zeit zu Zeit auch in Berlin unter den Beſten ein⸗ mal ein Rennen zu gewinnen, und die Berliner ſtaunen immer wieder, woher man im Süden ſo gute Pferde haben mag. Leider iſt der Nachwuchs in dieſem Jahre recht klein, vielleicht folgt er noch nach. Vorläufig ſtützt er ſich in der Hauptſache auf ſeine alten erprobten Kämpen Manio, Sigurd, Evchen und Sebaſtiano, zu denen noch Pedro und der Zwei⸗ jährige Melot treten. Sie alle werden wieder die gewohnte Rolle ſpielen können und immer da ſein, wenn es nötig iſt. In ſeinem Geſtüt gezogen und in ſeinem Stall traintert wer⸗ den auch die beiden Pferde des Herrn Kultſchinſky, Mydear und Mylady, beides Produkte der ſchnellen Myoſotis, von der ſie neben ihrer Schnelligkeit auch leider ihren Temperamentfehler geerbt haben. Drei Hadd laſſuk⸗Produkte, Pedrillo, Sonnengöttin und Peter Sonnenſchein, hat auch das Geſtüt Röſſelberg dort im Training, auf deren Erſcheinen man neugierig ſein darf, denn der Oeſterreicher verſpricht in der Zucht ſehr einſchlagen zu wollen und wird auch von großen Geſtüten unterſtützt. Unter Obhut von Trainer Baloun hat wieder Herr Ed. Sechſer, der auch gelegentlich als Herrenreiter in den Sattel ſteigt, ein ſtarkes Lot verſammelt. An der Spitze ſtehen die beiden der Oppenheimſchen Zucht entſtammenden Sans Atout und Dollar, beide Söhne des Derbyſiegers Ariek, Beſonders Dollar iſt in Süddeutſchland durch ſeine Sieges⸗ ſerie am Schluß der Saiſon bekannt. Gildenmeiſter und Logenbruder, zwei Hatzburger, entſtammen dem einſt ſo ver⸗ ſprechend begonnenen Stalle Lindenberg, deſſen paſſionterter Beſitzer leider einem Flugzeugunfalle zum Opfer fiel. Ihre Leiſtungen ſind immer auf einer gewiſſen Höhe geweſen. Neuerwerbungen ſind die Oeſtereicherin Fruſzi, eine Tochter des großen Con amore, die ſchnelle Inländerin Zukunft und die Franzöſin Gezireh. Wir wollen nur hoffen, daß diefe Pferde ſo gut einſchlagen werden wie ihre Stallgefährten. Der Schweizer Hauptmann H. C. Bodmer läßt, nach⸗ dem ſein langjähriger Teilnehmer Bebis auf einer For⸗ ſchungsreiſe in Aegypten geſtorben iſt, nun ſeine Pferde allein bei Trainer Görgenhuber arbeiten. Das Lot umfaßt 10 Pferde, die zum größten Teil bei uns ſchon ihren Hafer reichlich verdient haben. Midland, Odebb und Kamor ſtehen dem Alter, nicht aber dem Können nach an der Spitze, ſie werden nur glegentlich hervortreten können. Auch Glärniſch hat noch wenig geleiſtet. Guſcha iſt dagegen ein ſchnelles Pferd über kurze Diſtanzen, und Flüela war eine gute Zwei⸗ jährige. Polaſchin und Keſch ſind noch dunkel. Die beiden Zweifährigen des Stalles ſtammen ebenſo wie die meiſten der älteren Pferde von dem eigenen Denckhengſt Grasteufel, der eines der beſten öſterreichiſchen Pferde geweſen iſt, es iſt Calanda, eine Schweſter von Komor und Zupo, ein Bruder von Flüela. Schließlich ſei noch der Stall Keim erwähnt, der nur dret Pferde umfaßt, darunter freilich Sans Pareil, der in Baden⸗ Baden eine exzeptionelle Leiſtung vollbrachte. Auch Stern⸗ fels kann etwas, wenn er nur will, während Juif Errant auf eine Leiſtung warten läßt. Alle dieſe genannten Ställe haben ihre gewohnten Reiter beibehalten, die Jockeys O. Wehe, J. Göbl, A. Machan, S. Robl Bopen Internationale Boxkämpfe in München Ein leichter Sieg rang Dieners Die Münchener internationalen Berufsboxkümpfe am Dienstagabend brachten den Veranſtaltern ein volles Haus. Die ſportliche Ausbeute konnte durchaus befriedigen, mit Ausnahme des ungleichen Hauptkampfes, der zu unaus⸗ geglichen verlief. Der deutſche Schwergewichtsmeiſter Franz Diener(177 Pfd.) hatte hier den weit leichteren Engländer Harry Brown(164) zum Gegner, der ſich recht tapfer hielt, aber Diener in keiner Weiſe gewachſen war, zumal dieſer in großer Form kämpfte. Mit rückſichtsloſen Angriffen be⸗ herrſchte Diener gleich die Situation und brachte in der erſten Runde ſeinen Gegner bis 8 zu Boden. In der 2. Runde mußte Brown nach einem Schlagwechſel erneut zu Boden und wurde ſogar ausgezählt. Indeſſen hatte der Ringrichter Döpf⸗München zu ſchnell gezählt, ſodaß auf Proteſt beider Boxer der Kampf weitergeführt wurde. Noch in dieſer Runde rettete Brown nur noch der Gong und in der 3. Runde er⸗ reichte ihn dann ſein Schickſal nach einem kurzen Schlag⸗ wechſel, bet dem Diener einen rechten Herzhaken anbrachte, der Brown endgültig für die Zeit zu Boden ſchickte.— Aus⸗ geglicheneren Sport gab es in den Rahmenkämpfen, deſſen ſchönſter der zwiſchen dem deutſchen Weltergewichtsmeiſter Karl Sahm(132) gegen den belgiſchen Exmeiſter Henrt Dupont(136) war. Die 1. Runde gehörte Sahm, die beiden nächſten waren ausgeglichen. Von da an ſchaffte ſich der Bel⸗ gier durch genaues Landen aus der Halbdiſtanz heraus einen Punktvorſprung, der zum Siege ausgereicht hätte, wenn er nicht in der 6. Runde wegen eines Bluterguſſes vorzeitig hätte aufgeben müſſen, ſodaß Sahm zu einem billigen Stege kam. Eine Ueberraſchung bot das Treffen Egon Stief ⸗Ber⸗ lin(176) gegen den Belgier Leroy(168). Stief präſentterte ſich in ausgezeichneter Verfaſſung und zeigte viel Ver⸗ beſſerung. Ende der 1. Runde war Leroy ſchon gröggy, kam dann wieder auf, um dann ſchon in der 2. Runde auf einen wuchtigen Leberhaken hin ſich auszählen zu laſſen. Phil Nefzger⸗München(125) boxte gegen den Belgier Vlee⸗ ſchouwer(127) über 8 Runden. Man ſah ſehr viel Nah⸗ kampf mit techniſchen Feinheiten, wobei Nefzger im Schlag etwas genauer und angriffsfreudiger war. Nefzger errang einen knappen Punktſieg, aber auch der Belgier hinterließ einen vorzüglichen Eindruck. Der einleitende Qualifikations⸗ kampf zwiſchen Ernſt Haymann⸗München(145) gegen Willi Simon ⸗Berlin(159) endete nach lebhaftem Verlauf über 6 Runden unentſchieden, wobei Haymann indeſſen einen ganz geringfügigen Punktvorſprung hatte, der aber nicht aus⸗ reichte. kt..... Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Jan.) Jebr. Rhein Pegel 27. 20. 80. 81. 1. 2. Nedar- Pegel 27. 28 80. 81..2. Waldshut 5 ö Schuſterinſel.82.72 0,88.82.58.62 Mannheim.198.162 98 2882,77 2,78 0..20 2,08 192 188 1,86 1,89 Jagſtfeld 1,46 325.291,26 1,281,29 Mapau 405 3,89 3,87 3 78.77.75 Mannheim.08 3,05 2,84 2,742.64.85 Taub 2,89 2,89.28221—.04 Köln 252.912,78.60 2,482.32 Herausgeber: Drucker und Berleger Druckeret Dr. Haas Reue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Ziſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner e Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Max Filter 2 Scheneind billige und gute Schuhe! la-Iage bieten Ihnen eine nicht wiederkehrende günstige RKaufgelegenheitl , . . u, 2, 22 Henhit qule Oudl 10 8 Die nahrhafte, bekömmliche, leicht verdauliche Spelse für Kinder und Erwachsene Vorrätig in 6 verschiedenen Qualttäten 1 pfund 26, 33, 38, 40, 48 pig. 5% Rabat im Spar merken Auf obige Preise unter ili“ K U 51 an bie Geschäftstelle. tail. Aue 4 Le wannem. nur H 1. B Gbreitestr.) Einfamilienhaus oder 1 Sechszimmer-Wohnung zum 1. April oder ſpäter zu mieten geſucht. Angebote unter P M 161 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes.* 3957 Gesucht in Mannheim: Oſtſtadt oder Ring 46 Zimmerwohnung hochherrſchaftlich, 1. oder 2. Etage, Miete dis ca.„ 3000.— ohne Heizung. Tauſchwohnung in Düſſeldorf in beſter Wohnlage zur Ver⸗ fügung(4 Zimmer, Fr.⸗Miete 1450.—). 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Der amtliche Großhandlesindex iſt um eine Kleinigfeit zurückgegangen, die aber kaum ins Gewicht fällt, ob⸗ wohl eine getoiſſe rückläufige Neigung ſich in den letzten Monaten be⸗ merkbar zu machen ſcheint. Die Getreidepreiſe ſind mit Ausnahme von Mais etwas in die 1 1 gedangen, der Mehlpreis iſt dieſer Entwicklung noch nicht gefolgt. 5 0 2 5 300 Warenprelse 7(Monstsmittelwerte) . Weizen ö W 280— E 5 1 Berlin,/ 30 2. 28 N N N 0 5 Roggen, 19 5 Berlin, t 0 N 220. 150 A 85 ö 8 N 9 . Hafer, Zerhin, l/ 8 5 l 2 e 4 e 2 N.es, Wim, f 1 . 7 C ˙K1—T— 4 55 160 eee Baukostenindenx(St..-.) i rebenshaſtungsindlex(St..-.) 1111111 140— eben= Greßhenclelsinszen(5t. A 1. 120 I. 1 23 Terminkupfer, Berlin, erste Sent, N%ο 4 700 f Rohelsen, Merkpreis, Nat 80 ee 2 1* e i f 30 e Bern, 4/100* 8 7 1 1 3 feraunkohlenbriketts. hilt 20 F——x 5 Feitförderkohle, S Merkgrels, Raft 10 0„ 5 ö ertoffeln, Berlin, bio Olg 8 Nil ite Tr elle Kurzenl 1222 2 nnen Für Kohle liegt der Preis unverändert ſeſt, und zwar für Braunkohlenbriketts mit 15/ für die Tonne faſt genau ſo hoch wie für Ruhr⸗Fettförderkohle(14,78/ To.). Für Gießerei⸗Roheiſen iſt vom 1. Januar an wieder nahezu der alte Preis eingeſetzt, der bis zum Herbſt 1927 gegolten hatte. Kupfer iſt im Laufe der letzten Monate bedeutend im Preiſe geſtiegen und ſetzt dieſe Bewegung offenbar noch weiter fort. a Der Baukoſtenindez iſt in den letzten Monaten nicht unbeträchtlich zurückgegangen. Sp. . Abſchluß der 57 Mill. Dollar⸗Anleihe der Dentſchen Bau⸗ und Boden bank Ac). Die Verhandlungen der Deutſchen Bau⸗ und Boden⸗ bauk AG. in Berlin mit dem Chicagoer Bankhaus AG. Becker u. Co. Über die Aufnahme einer Anleihe von 5 Mill. Dollar ſind zum Ab⸗ ſchluß gelangt, doch laſſen ſich über die Höhe der Kurſe und den Zeit⸗ punkt der Auflegung zurzeit keine Angaben machen. Die Verzinſung beträgt 676 v. H. bei einer 20jährigen Laufzeit. Von dem Erlös der Anleihe ſollen der Preußiſchen Landespfandbriefanſtalt in Berlin 12 Mill.„ und der Deutſchen Wohnſtätten⸗Hypothetenbant AG. in Berlin 10 Mill.„ zugeführt werden, Die beiden Hypothekenanſtalten Aberlaſſen demgegenüber der Deutſchen Bau⸗ und Bodenbank⸗AG. entſprechende Beträge von Pfandbriefen, denen im Rahmen der für Wohnungsbanzwecke freigegebenen 100 Mill.„ die Befreiung von der Kapftalertragsſteuer zugeſtanden iſt. Die Mittel ſollen von den Hypothekengnſtalten zur Finanzierung von im Vorfahr fertigge⸗ ſtellten Wohnungsbauten verwendet werden, für die bereits Be⸗ leihungen zugeſagt ſind. * Kapitalerhöhung der Bayeriſche Vereinsbank Ach in München. Das Inſtitut wird aller Vorausſicht nach für 1927 wieder einen Ge⸗ winnanteil von 10 v. H. ausſchütten. Im Zuſammenhang mit der Ausdehnung des Hypothekengeſchäftes beſteht in Verwaltungskreiſen die Abſicht, eine Erhöhung des zurzeit 21,05 Mill./ betragenden Abe. zu beantragen. 2 Dürener Bank— Wieder 10 v. H. Dividende. Der AR. be⸗ ſchloß, der demnächſt einzuberuſenden Generalverſammlung die Ver⸗ teilung einer Dividende von 10 v. H.(i. V. 10 v..) auf das erhöhte Abtienkapital für das Geſchäftsfahr 1927 vorzuſchlagen. 22: Stabhl⸗ und Walzwerk Hennigsdorf Ach. in Berlin. Die Geſellſchaft, von deren Aktienkapital ſich ein Drittel bei der AG. und zwei Drittel bei der Mitteldeutſche Stahlwerke AG. befinden, weiſt für 30. September 1927 einen Ueberſchuß von 767 751(t. V.—)% aus, von denen 759 046, zu Abſchreibungen Verwendung finden und 8706/ auf neue Rechnung vorgetragen werden. E gelangt ſomit wieder keine Dividende zur Ausſchüttung. Vom Vorſtand wurde berichtet, daß die Marktlage in Feinblechen zwar auch im abgelaufenen Jahre nicht befriedigend geweſen, jedoch die Betriebe nicht unerhebliche Fortſchritte gemacht hätten, und auch das neue Jahr eine weitere Beſſerung zeige. de: 7% v H. Zwiſchenbividende bei Mond Nickel Compauy. Die Mond Nickel Company hat ihre Zwiſchendividende von 57 v. H. auf 77 v. H. für das abgelaufene Jahr erhöht.. Gewinnrückgang bei der Naſh Motors Co. Die Naſh Mo⸗ tors Co. weiſt im GJ. 1927 nach Abzug aller Unkoſten, Abſchrei⸗ bungen und Rückſtellungen einen Reingewinn von 22 670744 Dollar gegen 23 346 906 Dollar'm Vorfahr aus, obgleich ſich die Kraftwagen⸗ ausfuhr um 38 v. H. erhöht hat. 3e: Kohle⸗Chemie⸗Ac. in Eſſen. Die im Anſchluß an die AG.⸗ für Kohleverwertung gegründete Kohle⸗Chemie⸗Ach., die Stickſtoff zunächſt in Höhe von 25000 Tonnen pro Jahr produzieren will, iſt gegenwärtig mit Ankauf von Baugelände für ihr Unternehmen be⸗ ſchäftigt. Zurzeit ſchweben diesbezügliche Verhandlungen mit der eee, wegen Gelände in Sterkrade und Holten. Keine Verſchlechterung bei Ver. Glanzſtoff. Zu den an der Berliner Mittwochbörſe anſcheinend von Baiſſeſpekulanten ausge⸗ 1 80 ungünſtigen Gerüchten über die Ver. Glanzſtoffabriken ver⸗ reitet die Verwaltung folgende Richtigſtellung: Die ungünſtigen Gerüchte über die Snia Viscoſa entbehren jeder Begründung. Die Reorganiſatlon der italleniſchen Geſellſchaft macht gute Fortſchritte. Bei den Vereinigten Glanzſtoffen ſelbſt und ſämtlichen Tochtergeſell⸗ ſchaſten iſt von Betriebseinchränkung keine Rede, im Gegenteil wird die Erzeugung dauernd vergrößert. Im kommenden Monat wird man auch mit der Herſtellung der neuen Kölner Fabrik und im Sommer mit der Breslauer Fabrik auf den Markt kommen. Die er. Glanzſtoffabriken Ac und ihre in⸗ und aus ländiſchen Tochter⸗ eſellſchaften, die ſeit Jahren gute Gewinnanteile ausgeſchüttet Jaben, haben ein erfolgreiches Jahr hinter ſich, Auf Grund des Portſchreitens der inneren Organiſation und des geſteigerten Be⸗ riebsgewinnes bel allen Werken iſt auch mit Sicherheit auf die be⸗ eilts in der HV. Ende Auguſt 1927 in Ausſicht geſtellte Dividenden⸗ irhöhung zu rechnen. Einen Patentprozeß zwiſchen Glanzſtoff und urtaulds gibt es ſelbverſtändlich nicht. N abrik für Eiſenbahnbedarf Brenne, 1175 90 85 Stahl⸗ und Rohde Gruppe ſtheiniſch⸗Weſtfäl N eine höhere Ausſchüttung möglich ſei, ſchwebten noch. Der Betrieb von den Großfabri . erer eingelagert 8 5 2. des Jahres das geſamte A. der Brenne, Hangarter u. Cie, erworben hatte, zugeſtimmt. Die Werksanlagen der G. waren für das ganze Berichtsjahr hindurch für Rechnung der Rheiniſche⸗Weſtfäliſche Stahl⸗ und Walzwerke AG in Betrieb, 2⸗7 Felten u. Guilleaume AG. in Köln.— Keine höhere Divi⸗ dende? Wie wir hören, hat das GJ. 1926 einen günſtigen Verlauf genommen, auch ſei jetzt die G. auf längere Zeit gut beſchäftigt. Trotz⸗ dem dürfte kaum mit einer höheren Gewinnausſchüttung als. V. (6 v. H. gerechnet werden, da man vorausſichtlich die Rücklagen ver⸗ ſtärben wolle. 0 Dividendenerhöhung der Deutſche Werft AG? Das am 31. De⸗ zember 1927 abgelaufene GJ. verlief derart günſtig, daß, wie wir hören, vorausſichtlich mit der Ausſchüttung eines Gewinnanteils von 9(i. V. 8) v. H. zu rechnen iſt. %: Rolls⸗Royce.— Geſtiegener Reingewinn. Die engliſche Automobilfabrik Rolls⸗ Royce hat in dem am 31. Okt. 1927 abgelaufenen Geſchäftsjahre einen Reingewinn von 156 878 Pfund Sterl. erzielt. Der AR. empfiehlt die Ausſchüttung einer 8 proz. Dividende und Auszahlung eines 2pro z. Bo⸗ nus. Im Geſchäftsjahre 1925⸗26 betrug der Reingewinn 131 600 Pfd. Sterl. Die Dividendenhöhe war die gleiche, doch wurde kein Bonus ausgezahlt. * Baumwollſpinnerei Unterhauſen in Unterhauſen. Bei der zum Kolbermoor⸗ Konzern gehörenden G. iſt das GJ. 1927 günſtiger verlaufen als 1926. Es könne mit mindeſtens wieder 10 v. H. Gewinnausſchüttung gerechnet werden. Erwägungen, ob iſt zurzeit voll beſchäftigt. 5 22: Gerresheimer Glashütten AG. Düſſeldorf⸗Gerresheim. 8 v. H. Dividende(i. B. 7 v..). Der Aufſichtsrat beſchloß in ſeiner heutigen Sitzung, der zum 28. Februar einzuberufenden Generalverſammlung die Verteilung einer Dividende von 8 v. H. gegenüber einer ſolchen im Vorfahre. Das Geſamtergebnis der Verſicherungs⸗ Aufwertung Durchweg 12 bis 16 m. H. Quote Nach einer vom Reichsauſſichtsamt für Privatverſicherung zum 1. Oktober 1927 vorgenommenen Erhebung ſtellt ſich für den 14. Fe⸗ bruar 1924 der Wert der geſamten für die Aufwertung der Anſprüche aus Lebensverſicherungsverträgen zur Verfügung ſtehenden Auf⸗ wertungsſtöcke für die vom Amte beaufſichtigten Geſellſchaften näherungswetſe auf 815 Millionen Reichsmark. Dleſer Teilungsmaſſe ſtehen die auf den Goldmarkwert zurückgeführten Anſprüche von rund 5,0 Milliarden gegenüber. Die für die einzelnen Geſellſchaften in Frage kommende Auf wer⸗ tunggquote dürfte, von einigen Ausnahmen abgeſehen, z wiſchen 12 und 16,5 v. H. ſchwanken. Außer bel einer Reihe kleinerer und mittlerer Unternehmungen iſt der Teilungsplan bei zwei großen Unternehmungen genehmigt und damit die Aufwertungsquote end⸗ gültig feſtgeſetzt; mit der Veröffentlichung des Teil ungs planes einer dritten großen Geſellſchaft hat ſich das Reichs⸗ aufſichtsamt einverſtanden erklärt. Bet der Mehrzahl der anderen großen Geſellſchaften ſind die umfangreichen Berechnungen ſoweit vorgeſchritten, daß die Teilungspläne demnäcch ſt fertiggeſtellt werden können. Die zwangsläufig mit dem un⸗ geheuren Umfang der Berechnungsarbeiten der Einzelanſprüche ver⸗ bundene Verzögerung des Abſchluſſes der Teilungspläne hat fedoch keine Benachteiligung der Verſicherten zur Folge, denn die An⸗ ſprüche aus den vor dem 14. Februar 1924 eingetretenen Fälligkeiten mit Zinſen ſeit dieſem Zeitpunkt werden ſpäter gezahlt. Ferner laufen die aus den Aufwertungsanteilen herzuſtellenden neuen bei⸗ tragsfreien Verſicherungen bereits ſeit dem 14. Februar 1924. Daher ſteht aus den Todesfällen, die nach dem 14. Februar 1924 ein⸗ getreten ſind, den Berechtigten der Anſpruch guf die umgeſtellte aus dem endgültigen Teilungsplan ſich ergebende neue Verſicherungs⸗ ſumme und die Verzinſung derſelben ſeit dem ffälligkeitstage zu. ze; Neue Diskonterhößung der Bank von Norwegen. Die Bank von Norwegen hat den Diskontſatz von 5 auf 6 v. H. erhöht. Die wirtſchaftlichen Verhältniſſe des Landes zwangen zu dieſer Maßnahme, umſomehr als die Golddecke recht knapp geworden iſt. Die Anſpan⸗ nung am Geldmarkt liegt allerdings ſchon weiter zurück, denn ſie war bereits am 1. Nov. v. J. die Veranfaſſung für die Erhöhung der Bankrate auf 5 v. H. nachdem dieſe während eines ganzen Jahres auf 4% gehalten war. Man kann in der Erhöhung des Diskontſatzes vielleicht aber auch eine Taktik der Norwegiſchen Bank erblicken, die dieſe Vorkehrung trifft, um die endgültige Stabiliſiekung zu er⸗ leichtern. Der derzeitige Kurs der norwegiſchen Krone liegt nur noch um ein Bruchteil von der Parität entfernt, und dieſer Bruchtell drüfte vermutlich durch die Erhöhung des Bankfatzes eingeholt werden Weitere Zunahme der Konkurſe im Januar. Die Zunahme der Konkurserbfſnüngen, die ſchon ſeit Oktober v. F. feſtzuſtellen war, hat ſich im Januar welter fortgeſetzt. Es ſind nach einer Zuſammenſtellung der Finanzzeitſchrift„Die Bank“ im Januar 783 Konkurſe eröffnet worden.(Im Dez. 640, im Nov. 581): Mangels Maſſe abgewieſen wurden im Januar 105, im Dezember 129 und im November 98 Kon⸗ kursanträge. Die Zahl der anberaumten Vergleichsverfahren hat ſich ebenfalls erhöht, und zwar auf 204 im Januar(Dez. 185, Nov. 118). * Die Nordatlantik⸗Kouferenz. Ein Ausſchuß der Nordatlan⸗ tiſchen Dampfſchifflinten hat in den letzten Tagen eine Sitzung im Hotel Adlon in Berlin abgehalten. Es waren folgende Linien vertreten: Anchor Line, Anchor⸗Donaldſon⸗Line, Atlantic Transport Line, Baltie America Line, Canadian Paeifie Steamſhips, Cie Gencrale Transatlantique, Eunard Line, Hamburg⸗Amerika⸗ Linie, Holland⸗Amerlca⸗Line, Norddeutſcher Lloyd, Norwegian Ame⸗ rlea Line, Red Star Line, Scandinavian American Line, Swedifh American Line, United States Lines, White Star Line. Behandelt wurden hauptſächlich Fragen interner Natur bezüglich der allgemei⸗ nen Verkehrsbedingungen und beſonders hinſichtlich der Zunahme und der Durchführung des atlantiſchen Paſſagterverkehrs. Angeſichts der ſtändig ſteigenden Nachfrage für Schiffsraum auf den atlantiſchen Dampfern ſeit der Einführung von Spezialrundreiſeſätzen ſowie der Anzeichen, daß eine noch größere Anzahl von amerikaniſchen und kanadiſchen Beſuchern nach Europa reiſen wird, hat das Komftee ebenfalls beſchloſſen, von ſich aus das Studium weiterer Momente für die Entwicklung zuſätzlicher Erleichterungen für Atlantikreiſende aufzunehmen. Es iſt beabſichtigt, eine weitere Ausſchußſitzung in Kanada Anfang März abzuhalten. Vom Tabakmarkt Die Einlagerung von 1927er Ta baken geht allmählich ihrem Ende entgegen. Bei etwas regerer Kaufluſt haben ſich die Gebote der Intereſſenten und die Forderungen der Produzenten einander allmählich etwas mehr angenähert. Im badiſchen Hanauerland und im Bühlertal ſind die Verwtegungen ſo gut wie beendet. Dabei kam allerdings mehrfach Tabak feucht, zu früh oder zu ſpät abgehängt, bakterienkrank und ſchlecht ſortiert zur Wage früh abgehängte und ef aufbewahrte Partlen kamen farbiger und geſfunder zur Ab⸗ teſerung, wie der Jahrgang denn auch im allgemeinen ein feines, leichtes, gutbrennendes Material lieferte. In dieſer Gegend hat es den Anſchein, als würde der Tabakanbau im Jahre 1928 wieder be⸗ deutend vermehrt werden. In Willſtätt(badiſches Oberland) iſt die Tabaklleferung beendet. Dabei trat klar zu Tage, daß das Hagelwetter des letzten Sommers den Landwirten großen Schaden zugefügt hat. Auf einer Anbaufläche von 2 Seſtern(18 ar) die in hagelfreien Jahren bis zu 8 Zentner Tabak zu bringen pflegt, mußten ſich viele Pflanzer dieſes Jahr mit 3 Zentnern begnügen. Verkauft würden an dieſem Platz 1411 Kg. Grumpen zu 25, 3677 Kg. zu 4043, 5547 Kg. Sandblatt zu 42—45 /, 6194 Kg. Obergut zu 50 ,, 15 789 Kg. desgleichen zu 50—55 J, 4822 Kg. desgl. zu 48—54 /, je Zentner. In der Pfalz iſt der Einkauf des Roh⸗ tabaks beendigt. Die Schneidefabrikation, welcher für Verwendung des Inlandsproduktes ein Banderolenſteuernachlaß gewährt iſt, ver⸗ wendet den allergrößten Teil des Wachstums für ihre Zwecke, während bei der Zigarren fabrikation die Verwendbarkeit aus⸗ ſchlleßlich eine Preisfrage iſt, weil die gleichwertigen Ueberſee⸗ tabake ſich einſchl. Zoll faſt zum gleichen Betrage als fertige Ware gegen langfriſtiges Ziel von ausländiſchen Importeuren erwerben laſſen. Für den Rohtabakhandel iſt aus dieſem Grunde in deutſchen Tabaken, da ſie noch vergären und lagern müſſen, kein beſonders lohnendes Geſchäft 15 machen. Die Ernte iſt auch in der Hauptſache Die Aktiengeſellſchaften 1927 Die geſamten Beſtands⸗ und Kapitaländerungen der Akttengeſell⸗ ſchaften zeigen nach„Wirtſchaft und Statiſtik“ im Jahre 1927 ein ähn⸗ liches Bild wie im Vorjahre: Abnahme der Anzahl der beſtehenden Geſellſchaften infolge des Ueberwiegens der Auflöſungen über die Gründungen und Zunahme des Nominalkapitals infolge der ume fangreichen Kapitalerhöhungen. Die Gründungen haben nach Anzah⸗ und Kapital erheblich zugenommen. Insgefamt würden 360 neu Aktiengeſellſchaften mit einem Nominalkapital von 350 Mill. I in das Handelsregiſter eingetragen. Die Kapitalerhöhungen zeigen da⸗ gegen eine ſtark⸗ Abnahme gegenüber dem Vorfahre. Die Kapftal⸗ herabſetzungen hierten ſich etwa auf der Höhe des Borfahres. Die Auflöſungen haben zwar bedeutend abgenommen, ſie übertreffen fei. doch ebenſo wie in den vorhergegangenen Jahren die Gründungen ganz erheblich. Hervorzuheben iſt der Rückgang der Konkurſe. Die Nettazunahme des Nominalkapitals betrug infolge des Rück⸗ ganges der Kapitalerhöhungen nur etwa 0,9 Milliarden, gegen⸗ uber 1,5 Milliarden„ im Jahre 1928. Bek einem Vergleich der letz⸗ ten vier Tohre iſt zu berückſichtigen, daß die Zunahme der Aktien⸗ geſellſchaften mit einem auf Reichsmark lautenden Aktienkapital im Jahre 1925 in der Hauptſache auf die Umſtellungen des Aktienkapitals auf Reichsmark zurückzuführen iſt. Noch 1927 nahmen 94 Geſell⸗ ſchaften eine Umſtellung auf 15 Mill I vor. Der bare Kapitalbedarf der Aktiengeſellſchaften zeigt eine Zunahme von über 50 v. H gegen⸗ über dem Jahre 1926 und über 100 v. H. gegenüber 1925. Am ſtärk⸗ ſten war die Beanſpruchung des Kapitalmarktes durch die Ausgabe von Aktien im 2. Vierteljahr 1927, darauf folgte ein ſcharfer Rück⸗ gang im 3. Viertelfahr. Im letzten Viertelſahr war wieder eine Zu⸗ nahme des Kapitalbedarfs zu verzeichnen, ſedoch blieb die Begn⸗ ſpruchung des Kapitalmarktes erheblich hinter den Ziffern der beſden erſten Viertelfahre zurück. Ende 1927 waren nach den vorläufigen Berechnungen 11972 Aktiengeſellſchaften mit einem Nominalkapital von 21.539 Mill.„ vorhanden gegen 12 343 mit einem Nominalkapital von 20 655 Mill/ Ende 1926 und 53010 mit 10 121 Mill. 4 Nominal⸗ kapital Ende 1925. 85 5—— DBB,—— bauvereine hat in ſeiner 8 Ausſchußſitzung beſchloſſen, die in der Zeit vom.—10. Juli d. F. in Leipzig ſtattfindende 84 landwirt⸗ ſchaftliche Wander⸗Ausſtellung der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſell⸗ ſchaft mit den Erzeugniſſen ſeiner Mitglieder zu beſchicken. Es ſind dafür etwa 200 Proben, teilweiſe aus dem rechtsrheiniſchen Ver⸗ bandsgebiet Beyern, hauptſächlich ſedoch aus der Pfalz in Ausſicht ge⸗ nommen. Die erforderlichen Geldmittel hat der Verband bereits zur Verfügung geſtellt.— In der Fermentation entwickeln ſich die 1927er Tabake recht zufriedenſtellend. Es zeigt ſich dabei, daß dieſer Jahrgang gut geeignetes Materkal zur Herſtellung von Schneidetabaken und Zigarren liefert. Der Abſatz an die Ver⸗ braucher, die hauptſächlich Ware verlangen, die ſich zur Herſtellung von billigen Rauchtabaken und Zigarren eignet, verläuft normak. Die Beſchäftigung dieſer Induſtrie iſt nicht einheitlich; dies gilt namentlich für die Zigarreninduſtrie der es bisher nicht möglich war, die Verkaufspreiſe für Zigarren den höheren Preiſen für Zigarrentabak anzugleichen. Sie trägt ſich mit dem Gedanken, nunmehr auch ſogenannte ungrade Preiſe(wie 11, 1g, 14, 17 Pfg.) zu fordern. Das Rauchtabak⸗Geſchäft bleibt belebt und in der letzten Zeit ſind in den Fabriken wieder mehrfach anſehnliche Aufträge des Großhandels eingelaufen. Inländiſcher Tabak alter Jahr⸗ gänge, der ſich als Schneidegutmaterkal eignet, blieb geſucht. Je nach Beſchaffenheit wurden dafür 90100% angelegt; für Pfälzer G undi⸗Tabak, la. Qualität, wurden 100, je Zentner ver⸗ langt; für alte entrlppte Zigarreneinlagen wurden 100 bis 110 1 genannt. Tabakrippen haben eine weſentliche Preisänderung nicht erfahren; die ſtetige Nachfrage der Rauchtabak⸗ fabriken begegnete genügendem Angebot. Große Lager in alten Jahrgängen Pfälzer Rohtabakes ſind nicht vorhanden. Geſchnittene Zigaxreneinlagen, Pfälzer mit Java vermiſcht, waren zu 78—80/ der Zentner zu haben. Was aus ländiſchee Tabake anlangt, ſo hat bei der Rotterdamer Einſchreibung auf Java⸗Tabak ſich bisher nur mäßige ausländiſche Käuferbeteiligung gezeigt. Von Skrubſen haben beſſere Schneide⸗ und Einlage⸗Partien de Taxen überholen können, von Maſſenſorten wurden die hohen Forderungen nur ver⸗ einzelt erreicht; faſt ein Drittel der Angebote fand keine Nehmer. Von Blattabaken wurde das Loemadjang⸗Schnelbegut nicht zue ſchlagen. Für die kommenden Sumatra ⸗ Angebote werden hohe Preiſe erwartet. Seviſenmarkt Nach den Newyorker Schlußkurſen errechneten ſich beute mittag: 1 2. 1 2. 11 2. London⸗Paris 124,0 2124.02 Holland ⸗Schto. 209 80 209,60 Lond.⸗Stockh. Lond.⸗Brüſſel 34,98 Maild.⸗Schwz. 27,53] Lond.⸗Madrid Vond.⸗Malld. 9 92.05 Kabel Holland.490 2,481 Maid. ⸗Parls Kabel Schweiz.198.1988 Lond. ⸗Holland 12,09 Brüſſel⸗Paris Lond Schweiz 25,32 London⸗Oslo 18,31 18,31] Hofland⸗Paris Paris⸗Schweiz 20.421 Lond.⸗Kopenh. 18.19 18,20 Kabel ⸗London In.⸗Mk. laſſen ſich algende Kurſe feſtſtellen London„ 20,49 Prag 12.44 12.43 Madrid. 3 Parte... 49 16,48 Sslo.. II. 80 11157 Argentinien Zürich 80,68 Kopenhagen„112.35 112,27 J Mailand 28 22.22 Sſtockholm 112 6211257 Holland... 169, 171169, 10 Brüſfel.. 59,44 86.41 2 2 2 E E 0 . 22 Berliner Metallbörſe vom 1. Februar Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 8 1 5 81. 1 Elektrolpttupfei 185,25 Aluminium in 35 Raffinadekupfer 8—.— Barren 2,14 2,14 Blei—.——.— 51 5 ausl.— 8025 52 Rohzink Bb.⸗Pr) üttenzinn 7 8 N „ Fr. Verk.)——.— Nickel 950 3,50 Plattenzint——] Antimon 95.100 9, 85-.00 Aluminfum.10.10 Silber für 1 Gr. 78—.79.— 78.50.7950 London 1. Februar. Metallmarkt.(In Bt. J. d. eng. t. v. 1016 Kg.) . 5 lel 21,25 21.85 Kupfer Kaſſa 62.85 62,65 heſtſeleci 67.— 67.— ink 2605 26.— do, 8 Monat 62,15 62,25] Nickel——— ueckſtb. p. Fl. 22,25 72.25 80. Elektrol. 67.— 87.—] Zinn Kaſſo 247.50 247.—[Regulus—— * Zur Eiſenpreiserhöhung in Süddentſchland. In Ergänzung unſerer geſtrigen Meldung über die neuen Preiſe der Süddeutſchen Eiſen⸗Zentrale iſt noch mitzuteilen, daß das zu den alten Zonen⸗ preiſen verkaufte Matertal an Form⸗ und Stabeiſen(vor der letzigen Erhöhung um 70 Pfg. abgeſchloffen) ſpäteſtens in vier Wochen abgenommen ſein muß. 5 * Auch neue Grobblechpreiſe für Süddeutſchland. Laut Miteilung der Vereinigung Süddeutſcher Grobblech⸗Werkhändler, Frankfurt am Main iſt der Grobhlechwerkgrundpreis mit ſofortiger Wirkung 5 15 R. je Tonne, Frachtgrundlage Eſſen bzw. Dillingen erhöhl orden. 5 5 Die Kohlenpreis regulierung. Das Kohlenſyndikat gibt fol end ab 1. Februar geltende, neue Preiſe für Eß⸗ und Maße kohle bekannt Die jeweilige Ermäßigung bezw. Erhöhung gegenüber den alten Preiſen, womit ſich alſo die Kohlenwirtſchaftsorgane einverſtanden erklärt haben, iſt in Klammern beigefügt: Eßkohle: gew. Nuß 1 24,34%(2), gew. Nuß III 22,64%( 1,80% Magerkohle: öſt⸗ liches Reyter: gew. Nuß I 25,78%(„, gew. Nuß III 23,13% (3,0); weſtl. Revier: Gruppe II gew. Nuß 1 31,24%(—4), Gruppe II, gew. Nuß II 36,20—(—4, Grupe 1, gew. Nuß III (grobkörnig) 31,76—(C2%), Gruppe I, gew. Nuß III 28,76% „%, Gruppe II, gew. Nuß III 25,77% 4 I, Gruppe II, gew. Nuß IV 18,32%(0,5 J, Gruppe J, gew. Nuß V 12,97%(0,50% Gruppe II, gew. Nuß Y 14,71/(0,75%, Gruppe J, gew. Feinkohle 40,25%(0,75%, Gruppe II, gew. Feinkohle 10,50—(1 100. Gruppe I, ungew. Feinkohle 9,90%(+], Die von den Preisänderungen betroffenen Mengen ſtellen nur 1135 v. H. des Syndikatsgeſamtabſatzes dar. Der Kohlenmarkt wird alſo im großen und ganzen nur wenig davon betroffen, während die am meiſten intereſſterten Zechen einen beſſern Sortenausgleich und auch eine Hebung ihres Geſamtverkaufs er⸗ warten. Auch bet dieſer Gelegenheit wurde feſtgeſtellt, daß der Reichswirtſchaftsminiſter nach wie vor erhöhung iſt. Frachtenmarkt in Duisburg⸗Ruhrort vom 1. Februar Das Geſchäft an der heutigen Börſe war wiederum nicht beſon⸗ anten aufgenommen worden und was von dem wurde, iſt ſpäter für die kleinen und mittleren mmt. In allen Tabaken 0 8 Verkaufsmöglichteit desverband der bayeri Tab erarbeite beſchelb ab ders lebhaft. Es konnten wohl einige Kähne für Tal⸗ und Berg⸗ reiſen aus dem Markt genommen werden, jedoch haben ſich die Frachten nicht verändert. kelne weſentliche Aenderung, VVA 5 e deinkohle 9,65%(0,75, Gruppe II, ungew. gegen jede Kohlenpreis⸗ Ebenſo erfuhren auch die Schlepplöhng Nr. 585 9. Seite. Donnerstag, den 2. Februar 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) ehr pünst.äüelegenbelt Speise- Ammer (ſch. Qual.) 180 om br. M. 492. Binzenhöfer — Statt besonderer Anzeige! Gestern verschied ganz unerwartet infolge eines Herz- schlages mein lieber Mann, unser treuer Vater und lieber Sohn —r.—. Höbelgescäl. 5 Contax-Richtungszeiger im Verkehr— so lautet 1 b U 25 das Urteil der Praxis! Das bedeutet etwa 100000 —8 22 mit Contax ausgerüstete Wagen, nicht nur die 70 Hälfte, wie das bei ähnlichen Angaben für paar- 1 f 7 weise zu verwendende Richtungssignale der 1 Kgl. Preu 8. M Alor. D. f 0 ty Bine Fall ist. 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