Bezugspreiſe; In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..80 ohne Beſtellgeld. Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältmiſſe Nach⸗ 5 9 . E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1,46, . Wontag, Adreſſe: 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sp Grade intereſſiere. Statten beſeele, und ſeiner Arbeitsluſt Anerkennung. A guſchrift über den Stand des Reichsſchulgeſetzes, die der über die Schwierigkeiten, die von den Simultanſchul⸗ Schwebezuſtand“ in dem ſich das Reichs findet, dürfte nicht mehr lange währen. beim preußiſchen Miniſterpräſidenten begeben haben. 6. Februar derung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhoſſtt.6, chwetzingerſtr. 10%) u. Meerfeldſtraße 13. Telegramm⸗ eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. rt und Spiel r— T——————— p—————.———— Titulestus Beſuch in Paris Der rumäniſche Außenminiſter Tituleſceu hat, wie Havas meldet, am Samstag in Paris Vertreter der Preſſe empfangen und Erklärungen über die außenpolitiſchen Ziele Rumäniens abgegeben, die er zuſammenfaßte in den Worten: Friede im Rahmen der Verträge! Rumänien will alles in ſeiner Macht Stehende tun, um die Beziehungen zu den ehemals feindlichen Staaten zu beſſern und günſtiger zu geſtalten, unter der Bedingung, daß die Verträge nicht in Frage geſtellt, ſondern in gutem Glauben ausgeführt würden. Nachdem Tituleſcu auf die Wirkſamkeit direkter Verhandlun⸗ gen zwiſchen den Staatsmännern hingewieſen hatte, erklärte er, daß Rumänien mit Frankreich und mit Süd⸗ ſlawien verbunden ſei und daß alles, was mit einer guten Verſtändigung zwiſchen Italien, Südflawien und Frankreich zuſammenhänge, auch Rumänien im höchſten Er zollte dem friedlichen Geiſte, der Im Anſchluß daran beantwortete Tituleſen einige Fragen. So erklärte er, das Problem der ungarlſchen Optan⸗ ten ſei durch die vom Völkerbundsrat im September an⸗ genommene Entſchließung endgültig geregelt. Ueber ſeine Unterredungen in Rom befragt, erklärte Tituleſen, die ru⸗ mäniſche Politik ſei auf dem status quo in Europa begründet. Er habe keinen Grund zu der Annahme, daß die italieniſche Außenpolitik darauf abziele, dieſe Lage umzuſtoßen. Es gebe alſo keinen Widerſpruch zwiſchen der italieniſch⸗ungariſchen und der litauiſch⸗rumäniſchen Freundſchaft. Tituleſcu erklärte alsdann, daß Rumänien der Kleinen Entente treu bleibe und daß er in Rom nichts anderes erfahren habe, was die italieniſchen Intereſſen mit denen der Kleinen Entente in Widerſpruch ſetzen könnte. Was Albanien angehe, ſo ſei Südflawien der Anſicht, daß das hauptſächlichſte Friedens; pfand ein freies und unabhängiges Albanien ſei. Auf die Waffentransporte bei St. Gotthard übergehend, er⸗ klärte Tituleſcu, die rumäniſche Note an den Völkerbund ſei ſo, wie Beneſch ſie verlangt habe. Er habe vor ſeiner Abreiſe nach Rom erklärt, daß Rumänien ſich dem Schritt der Kleinen Entente anſchließe, und er müſſe energiſch gegen die Auf⸗ faſſung proteſtieren, daß auf Rumänien irgend ein Druck aus⸗ geübt worden ſei. 5 e Zum Kampf um die Schule J Berlin, 5. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Eine „treuzzeitung“„aus parlamentariſchen Kreiſen“ 55 wir vermuten von D. Mumm— zugeht, äußert ſich verdrießlich ländern kämen. Man bürfe doch ein Geſetz, das„eine Not⸗ wendigkeit ſei für ganz Deutſchland“ nicht an Schwierigkeiten scheitern laſſen, die„nur einen kleinen Teil Deutſchlands be⸗ träfen“. Schließlich zeigt ſich der Anonymus bereit, Ba den, Heſſen und Heſſen⸗Naſſau gewiſſe Zugeſtändniſſe zu machen, nicht aber den Hanſeſtädten, Thüringen, Sachſen, Anhalt, den beiden Lippe und Braunſchweig, die gleichfalls als Simultan⸗ ſchulländer angeſehen zu werden wünſchten. Der„kritiſche chulgeſetz be⸗ Was heißt lange?—8 Wochen wird man wohl noch »kritiſch ſchweben“. Dann wird die Zeit erfüllt ſein. Am Dr. Luther Berlin, 5. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie der„Jungdeutſche“ aus parlamentariſchen Kreiſen erfährt, ſoll nach einer Unterredung, die der Reichskanzler am Mitt⸗ woch mit Dr. Luther hatte, dieſer ſich zu einer 5 an nimmt an, daß es ſich dabei um den bekannten Streit wegen des Verwaltungs ratsſitzes der Deutſchen Reichs⸗ bahn gehandelt hat. Angeblich ſoll Dr. Luther jetzt bereit ſein, auf ſeinen Poſten zu Gunſten eines Anwärters, der Preußen genehm iſt, zu verzichten. 2 Im Zuſammenhang damit erwähnt das Blatt ein Ge⸗ 3 demzufolge Dr. Luther, der ſich am Montag nach Süddeutſchland begeben hat, die leitende Stellung eines großen ſüdweſtdeutſchen denkt. Der Fememörber Schulz erlin, 5. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Der 5 8 verurteilte Leutnant Schulz hat heute im Lazarett des Mbabiter Unterſuchungsgefängniſſes ſeinen 30. Geburtstag gehabt. Wie eine hieſige Nachrichtenſtelle wiſſen will, hätte ſich ſein 8515 en g verſchlechtert, daß mit der we Auftreten von Nieren⸗ Schulz wurde im Lazarett Wr Induſtriekonzerns anzunehmen ge⸗ Morgen ⸗ Ausgabe e Ziele Für bie Jaſziſten im Ausland Muſſolini hat neue Statuten für die Faſziſten im Ausland mit genauen Geboten über ihre Pflichten und ihr Verhalten aufgeſtellt und ſie ihrem Generalſekretär Parini übergeben. Danach ſind die faſziſtiſchen Sektionen im Ausland Organe der im Ausland niedergelaſſenen Italiener, die den Gehorſam gegenüber dem Duce und den Geſetzen des Faſzismus zur Richtſchnur ihres privaten Lebens und ihrer Geſittung ge⸗ wählt haben und um das Lictorenabzeichen die Niederlaſſun⸗ gen der in fremden Ländern lebenden Italiener ſammeln wol⸗ len. Die Gebote, die der Duce als tägliche Richtſchnur der Faſziſten im Ausland diktiert, lauten: Die Faſziſten im Ausland müſſen die Geſetze des Landes befolgen, deſſen Gaſtfreundſchaft ſie genießen. Sie müſſen in ihrem Gehorſam täglich ein gutes Beiſpiel geben und das auch nötigenfalls gegenüber den Bürgern ſelbſt. 2. Sie dürfen ſich nicht an der Innenpolitik des Landes beteiligen, in dem ſie zu Gaſte ſind. 3. Sie dürfen keine Zwiſte in den Niederlaſſungen hervor⸗ rufen, ſondern müſſen ſie vielmehr im Schatten der Lictoren⸗ bündels ſchlichten. 5 8 5 4. Sie ſollen ein Vorbild öffentlicher und privater Tüch⸗ tigkeit ſein. 5. Sie ſollen die Vertreter Italtens im Ausland achten, ihren Richtlinien und Weiſungen gehorchen. 6. Sie ſollen das Italienertum der Vergangenheit und der Gegenwart verteidigen. 5 7. Sie haben den bedürftigen Italienern Beiſtand zu leiſten. 5 8. Sie ſollen im Ausland ebenſo diſzipliniert ſein, wie es von den Italienern im Innern verlangt wird. Die weiteren Beſtimmungen der Statuten ſetzten den Ge⸗ neralſekretär in Rom als höchſtes Organ ein, der die Leiter der einzelnen Sektionen ernennen und abſetzen oder dieſe auf⸗ löſen kann. Er entſcheidet auch über Aufnahme und Aus⸗ ſchließung. 5 5 * Die römiſchen Blätter kündigen eine Maßnahme zur ver⸗ faſſungsmäßigen Anerkennung des Großen Faſ⸗ ziſten rates als eines geſetzlichen Beratungskörpers des Regierungschefs an.— Der Geſetzentwurf des Juſtizminiſters Rocco über die Aufgaben und die Zuſammenſetzung des neuen Städteparlaments hat weſentliche Abänderungen er⸗ fahren, indem der Große Faſziſtenrat am urſprünglichen Ent⸗ wurf der Parlamentsform feſthielt. 5 e Lp e 7 Anklage eines Sozialdemokraten gegen die Sozialdemokratie J Berlin, 5. Febr.(Von unſerem Berliner Bürv.) Der Führer der Königsberger Sozialdemokratie, Adolf Bartel, der nach 35jähriger Zugehörigkeit zur Partei jetzt zur Alten Sozialdemokratiſchenn Partei übergetreten iſt, begründet ſeinen Austritt mit der Haltung der Sozialdemokratie zur Außenpolitik. Er wirft ihr vor, daß ſie der Arbeiterſchaft die Wahrheit über die Ausbeutung Deutſchlands verborgen ge⸗ halten habe, während ſie den vom Volke gewählten Reichs⸗ präſidenten von Hindenburg angegriffen habe, weil er in Tan⸗ nenberg gegen die Kriegsſchuldlüge aufgetreten ſei. Er be⸗ ſchuldigt die Sozialdemokratiſche Partei ferner, daß ſie ſich zum„unfruchtbarſten und unduldſamſten Radi⸗ kalismus“ entwickelt hätte. N Kommuniften unter ſich Berlin, 5. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach einem Bericht des„Vorwärts“ iſt es geſtern in Halle zu ſchweren Zuſammenſtößen der Kommuniſten unter⸗ einander gekommen. Die Sezeſſioniſten Kilian und Ur⸗ bahns hatten eine öffentliche Volksverſammlung einbe⸗ rufen, um ihren ehemaligen Freunden aus der K. P. D. die Politik der Oppoſttion zu entwickeln. Die kommuniſtiſche Be⸗ zirksleitung hatte ſämtliche Mitglieder, vor allem den Roten Frontkämpferbund, aufgeboten mit der Parole, die Verſamm⸗ lung zu ſprengen. Kaum hatte Urbahns zu ſprechen be⸗ gonnen, als ein furchtbarer Tumult einſetzte, der nicht weniger als 6 Stunden lang tobte.() Kilian und Urbahns wur⸗ den von ihren Anhängern, die ſich um die Bühne geſchart hatten, gegen die drohenden tätlichen Angriffe der übrigen Kommuniſten geſchützt.„ Der Berliner Lombardbeteng Berlin, 5. Febr.(Von unſerem Berliner Büro). Die Verteidiger des im Zuſammenhang mit der Lombard⸗Affäre verhafteten Stagatsanwaltſchafts rates Jacoby haben, wie die Blätter melden, die Anberaumung eines mündlichen Haftprüfungstermins beantragt. Es iſt ihnen auch vom Un⸗ terſuchungsrichter zugeſagt worden, daß dieſer Termin inner⸗ halb von acht Tagen, und zwar voraus ſichtlich Ende kom⸗ mender Woche ſtattfinden wird. An dieſer Verhandlung wer⸗ den die Vertreter der Staatsanwaltſchaft, die Verteidiger und Jacoby ſelbſt teilnehmen. Es ſollen aber auch zu dieſem Termin ſowohl die in Haft befindlichen Angeſchuldigten, wie hme unterzogen, von deren Ergebnis die zen ärztlichen Eingriff abhängen wird. eine Reihe von Zeugen, die Jacoby belaſten, erſcheinen und dem verhafteten Staatsanwalt gegenübergeſtellt werden, c Preis 10 Pfennig 1928— Nr. 61 Anzeigenpreise nach Tarif, bei 1 0 einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen -4.⸗M. Kollettiw⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ aben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw berechtigen zu keinen de en für aus gefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht 5 Europas Verſchuloͤung Von Dr. Klaus Buſchmann, Berlin In den erſten Jahren nach dem Kriege wiegte man ſich in den europäiſchen Schuldnerländern Amerikas, deſſen goldene und ſilberne Kugeln das Schickſal Deutſchlands und ſeiner Verbündeten beſiegelt hatten, vielfach ſchon in dem an⸗ genehmen Glauben, daß die Vereinigten Staaten nicht daran denken würden, nunmehr auch ihre Schuldſcheine zn präſentieren. Allein, es kam anders. Durch Geſetz vom 9. Februar 1922 ſetzte der Kongreß in Waſhington eine Kom miſſion ein mit der Aufgabe, Schuldenabkommen mit allen 20 Schuldnern Amerikas, von denen ſich 16 in Europa be⸗ fanden, abzuſchließen. Das iſt denn auch in der Folgezeit geſchehen, und im Februar 1927 konte die Kommiſſion ſich wieder auflöſen, nachdem ſie ihr Aufgabe bis auf das Ab⸗ kommen mit Frankreich durchgeführt hatte. Als erſter Schulde ner nahm damals Großbritannien die Verhandlungen auf mit dem Ergebnis, daß im Juni 1923 das engliſch⸗ amerikaniſche Schuldenabkommen zuſtande kam. Darin wurde Großbritanniens Kapitalſchuld, eiuſchließlich der aufgelaufenen Zinſen, auf 18,4 Milliarden Mark feſtgeſetzt, die bis 1932 mit 3 v.., alsdann mit 3 v. H. zu verzinſen und in 62 Jahren, bis Dezember 1984, zu tilgen ſind. Bi 1932 bezahlt Großbritannien jährlich 640, daun weiter 72 Millionen Mark. Endgültig erhalten die Vereinigten Staaten aus dieſem Abkommen, einſchließlich Zinſen, insgeſamt 4% Milliarden Mark. Die franzöſiſche Geſamtſchuld wurde im April 1926 in einem zu Waſhington getroffenen Abkom⸗ men auf 16,1 Milliarden Mark feſtgeſetzt. Davon entfallen auf eine 1919 aus dem Ankauf militäriſcher Rücklaßgüter der amerikaniſchen Armee entſtandene Schuld etwas über 16 Milliarden, die mit 80 Millionen jährlich zu vorzinſen und 1929 fällig ſind, falls das franzöſiſche Parlament bis dahin das obige Abkommen nicht ſanktioniert haben ſollte. Die Zinſen hierfür werden ſchon ſeit 1920 bezahlt. Der übrige Teil der Schuld iſt in 63 Jahren, bis 1987, zu tilgen. Der Zinsſatz iſt bis 1930 ⸗ 0, dann ſteigt er von 1 bis 3% v. H. Die zu zahlenden Jahresſummen betragen 1920 und 1927 je 120, 1928 und 1929 je 130, ab 1930 je 140, von 1941 bis 1998/87 je 500 Millionen Mark. Iusgeſamt ſind in der Tilgung periode, einſchließlich Zinſen, etwas über 27,2 Millillarde Mark zu bezahlen. Seit Anſang 1927 leiſtet Frankreich, ob⸗ wohl Parlament und Regierung das Abkommen noch nicht anerkannt haben, ſeine Zahlungen auch für dieſen Teil der Schuld. Ein Schuldenabkommen mit Italien vom Novem⸗ ber 1925 ſieht die Zahlung einer Kapitalſumme von etwas über 8 Milliarden Mark vor. Zinſen in den erſten 5 Jahren= 0, 1931 bis 1940= s v.., ab 1941 dann langſam ſtelgend bis auf 2 v. H. Für das erſte Jahrfünft ſind die Jahreszahlun⸗ gen mit je 20 Millionen feſtgeſetzt. In 62 Jahren, bis 1987, muß die ganze Schuld mit insgeſamt, einſchließlich Zinſen, 9,8 Milliarden Mark getilgt ſein. Die Kriegsſchulden Bel⸗ giens im Betrage von rund 5,6 Milliarden Mark hat nach Artikel 237 des Verfailler Vertrages Deutſchland zu tragen, die Zahlung erfolgt aus den Jahreszahlungen des Dawes⸗ planes. An Amerika ſchuldet Belgien 688 Millionen aus der Kriegs⸗ und 984 Millionen aus der Nachkriegszeit. Es hat alſo eine Kapitalſchuld von 1,7 Milliarden Mark, die laut Abkommen vom 18. Auguſt 1925 in 62 Jahren zu tilgen ſind. Insgeſamt, einſchließlich Zinſen, ſollen die Vereinigten Staaten in 62 Jahren von Belgien 3 Milliarden Mark er⸗ halten— und von den genannten vier vormaligen Aſſoeifier ten zuſammen 84,2 Milliarden Mark. Dazu haben die einigten Staaten noch Schuldforderungen, die ebenfalls in be⸗ ſonderen Abkommen feſtgelegt ſind, au die reparationsſähigen Länder Jugoflawien, Rumänien, Griechenland, ferner au Polen, die Tſchechoſlowakei, Finnland und die baltiſche Randſtaaten, ſodaß ſich eine in 62 Jahrs abzutragende Ge ſamtſchuld Europas an Amerika in Höhe v 88,5 Milliarden Mark ergabt. Hierbei ſind die Oeſt reich bis 1943 geſtundeten Schulden aus 1920 in Amerik; tätigten Getreidekäufe, 154 Millionen Mark, noch nicht gerechnet ebenſowenig die 13,2 Milliarden Mark alter ſcher Schulden. die anzuerkennen die Sowjetregierun bisher weigerte. Anſonſt käme eine Geſamtſchuld von 102 Milliarden Mark heraus. 5 Aber auch untereinander, genauer geſagt an Großbrita nien und Frankreich, ſind die europäiſchen Staaten zum Te ſtark verſchuldet. Großbritannien hatte, wie aus überaus aufſchlußreichen, ſoeben im Zentral⸗Verlag, Be W. 35, erſchienenen Büchlein von Dr. O. Wingen„Die t verſchuldung und Deutſchlands Reparattonslaſt“ hervorgeht am 1. April 1925 von ſeinen Verbündeten an Kriegsſchul auch Belgien beteiligt, deſſen Kriegsſchulden aber zj. Deutſchland zu begleichen ſind. Anfänglich war in Lo Stimmung, dieſe Schuldſcheine, die alle man als„Mondwech⸗ ſel“ bezeichnete, zu vernichten. Als dann aber die Vereinigten Staaten ihre Schuldforderungen geltend machten, mußte Groß⸗ britannien, das damals ſogar einem, wenigſtens teilweiſen, Verzicht auf die deutſchen Reparationen geneigt ſchien, ſeine Stellungnahme ändern. Doch wollte es, wie die Balfour⸗Not vom 1. Auguſt 1922 betonte, mit ſeinen Kriegsſchuldforderun⸗ gen kein Geſchäft machen, ſondern nur ſopiel verlangen, als es ſelbſt an die Vereinigten Staaten zu zahlen habe. ſchloß es dann ſeinerſeits mit ſeinen Hauptſchuldue 2. Seite. Nr. 61 Neue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 6. Februar 1928 für dieſe ſehr günſtigen Bedingungen S chuldenabkom⸗ uren. Danach hat FJtalien in 62 Jahren ſtatt 12,2 nur etwa über 5,3 Milliarden, Frankrei ch in derſelben Zeit 17, Milliarden Mark an Großbritannien zurückzuzahlen. Fer⸗ ner erklärte ſich Großbritannien, im Gegenſatz zu den Ver⸗ einigten Staaten, Frankreich gegenüber bereit, bei größerer Minderung der deutſchen Reparationseingänge mit ſeinem Schuldner wegen einer Herabſetzung der Zahlungen zu ver⸗ handeln, allerdings nur unter der Vorausſetzung, daß gleich⸗ zeitig die brieiſchen Zahlungen an Amerika eine Kürzung er⸗ führen. Mit anderen Worten, der Schlüſſel zur ganzen Re⸗ Parations⸗ und Schuldenfrage wurde nach Waſhington verlegt. Frankreich hinwiederum hat ſeinerzeit ſeinen Verbünde⸗ ten, namentlich Rußland und Belgien, Holfen und insgeſamt für Kriegszwecke rd. 11 Milliarden Mark ausgelte hen; davon mehr als 4 Milliarden an Rußland, etwa 2,8 Milliarden an Belgien, den Reſt an Ru⸗ mänien, Griechenland, Italien. Während die belgiſche Kriegs. ſchuld von Deutſchland bezahlt wird, muß die ruſſiſche Schuld als ſehr fraglich gelten. Dazu geſellen ſich noch Milliarden⸗ beträge franzöſiſchen Geldes, die vor dem Kriege in Rußland inveſtiert wurden, teils für ſtaatliche, teils für privatwirt⸗ ſchaftliche Zwecke. Dieſerhalb ſchweben ſchon ſeit Jahren Ver⸗ handlungen zwiſchen Paris und Moskau. Die Schulden der Zarenregierung werden nach wie vor von der Sowjetregie⸗ Tung nicht anerkannt, wohl aber eventuell die privatwirtſchaft⸗ lichen Schulden in Höhe von etwa 3 Milliarden Mark, und zwar unter der Bedingung eines neuen 120 Millionen⸗Dollar⸗ kredits an Rußland, den jedoch Paris ablehnt.— Deutſch⸗ lands Reparatio nsſchulden wurden Anfang 1921 in London von den Siegermächten auf 132 Milliarden Gold⸗ mark, zuzüglich 5,6 Milliarden belgiſche Kriegsſchulden, feſt⸗ geſetzt. Dieſe Summe iſt zwar durch den Dawesplan von 1924, der ja nur eine Zwiſchenlöſung des Reparationsproblems be⸗ deutete, noch nicht aufgehoben, doch glaubt heute wohl in der ganzen Welt niemand mehr an ihre Einbringlichkeit und Auf⸗ rechterhaltung. Kapitaliſiert man aber die Deutſchland auf⸗ erlegten Daweszahlungen, die von 1928/9 an 2% Milliarden jährlich betragen ſollen, ſo ergibt ſich eine noch zu tilgende deutſche Kriegsſchuld von 50 Milliard en Mark zuzüglich Zinſen, nachdem Deutſchland durch Erfüllung der ihm im Waf⸗ ſe illſtands⸗ und Friedensvertrage auferlegten ſonſtigen Lei ſt: gen, ganz abgeſehen von den Gebietsabtretungen, auch ſchon vor Annahme des Dawesplanes ca. 50 Milliarden Mark bezahlt hatte.— Oeſterreich erhtelt 1929 auf dem Wege über den Völkerbund eine Anleihe in Höhe von 540 Mil⸗ llonen Mark, die vor allem von England, Frankreich, Italien und der Tſchechoflowakel garantiert wurde. ebenfalls finanziell ge⸗ Auf Grund der oben ſkizzierten Kriegsſchuldenabkommen Würden alſo im Laufe nun 62 Fahren zu zahlen haben: Deutſchland 50 Milliarden zuzüglich Zinſen, und einſchließlich HZinſen Großbritannien 44,4, Frankreich 44.3. Italien 15,1 Milliarden RM. Die tatſächliche Verſchuldung dieſer Staaten iſt jedoch, zuzüglich ihrer ſonſtigen Auslands⸗ ſowie der In⸗ landsſchulden, viel, viel höher. So ſind Großbritan⸗ niens Totalſchulden von 144 Milliard. vor dem Kriege guf heute 150 Milllarden RM.(davon 128 Milliarden innere Schulden) geſtiegen, diejenigen Frankreichs von 2,5 auf 75,2, diejenigen Italiens von 16 auf 31 Milliarden Reichsmark. Deutſchland hat in den letzten drei Jahren etwa 10 Milliarden RM. Auslandskredite aufnehmen müſſen; dagu kommen noch die inneren Schulden und die Einbußen des deutſchen Volksvermögens dadurch, daß für verſchiedene Milliarden Aktien, Obligationen, ſtille Beteiligungen, Grund⸗ kücke uſw. heute in den Händen des Auslandes ſich befinden. Immerhin liegt offen zu Tage, daß auch die finanzielle Lage Großbritanniens, Frankreichs und Italiens äußerſt ſchwierlg geworden iſt, und man kann ſchließlich verſtehen, wenn unter dieſen Umſtänden Frankreich ſich einer Herabſetzung der deut⸗ ſchen Reparationszahlungen vorerſt noch widerſetzt, Großbri⸗ tannien aber eine ſolche davon abhängig macht, daß gleich⸗ zeitig Amerika ſeinen vormaligen Aſſoeiierten die Kriegs⸗ ſchulden ganz oder doch wenigſtens zu einem entſprechenden Teil erläßt. An dahin gehenden, nachdrücklich begründeten Anregungen in Waſhington, die teils aus England, teils aus Amerika ſelbſt kamen, hat es die letzten Jahre nicht gefehlt, Doch bis jetzt verhält ſich die amerikaniſche Regierung durch⸗ aus ablehnend. Sie ſteht anſcheinend immer noch auf dem Standpunkt, den Schatzſekretär Mellon vergangenen März bei Beantwortung eines Pronuneiamentos der Uni⸗ perſitäten Columbia in Newyork und Princeton in New⸗ Jerſey, zugunſten größeren Entgegenkommens egenüber den europpätſchen Kriegsſchuldnern, vertreten hat. Mellon wider⸗ ſprach der Auffaſſung, daß die Vorſchüſſe, die die Vereinigten Staaten den Aſſveiierten im Kriege gewährten, damals nicht als geſchäftliche Transaktionen, ſondern als Beiträge zu einer gemeinſamen Sache betrachtet worden ſeien. Dazu betrage der Gegenwert der von den Vereinigten Staaten mit ihren eee N 2 n rl 2 r 2 n 1 — Sweites Baſſermann⸗Gaſtſpiel im Apollotheater Ibſens„Frau vom Meer“ Im nächſten Monat wird man Ibſens 100. Geburtstag eiern. Wird es dann heißen:„Wenn wir Toten erwachen“? er weiß, ob es nicht doch ſo eine Art Wiedergeburt wird, wenn nur das eine oder andere der Stücke dieſes immer noch mit Reſpekt zu behandelnden, in Ehren ergrauten Ahnherrn ber heutigen Dramatik wieder ans Licht kommt. Am Samstag abend begann bereits in Mannheim die Ibſenfeier mit einer Aufführung ſeines Schauſpiels„Die Frau vom Meer“ Es ſpielt im Norden, aber im Süden, im zauberiſchen Amalfi hat ex es geſchrieben. Vielleicht konnte er es deshalb nur verſöh⸗ nend enden laſſen. Wie dem auch ſei, dieſer ausgleichende Ab⸗ ſchluß tut dem heutigen Zuſchauer beſonders wohl, der ſich längſt nicht mehr an dem ſeltſamen dramatiſchen Requiſit der Fernwirkung ſtößt, das ſeinerzeit ſo viel Aufſehen gemacht atte. Auf ein bißchen Hypnoſe mehr oder wenlger kommt s gewiß nicht mehr an. Und auch die Symbolik des Meers, das zuweilen dieſe ſeltſam gebunden und ſchließlich doch be⸗ reite Frau Ellida ſelbſt iſt, kann dem heutigen Zuschauer keine Schwierigkeiten mehr bereiten; er fragt nicht mehr nach der Problematik, ſondern nach dem Theater. Damit konnte dieſe Aufführung dienen. Sie hieß zunächſt auch Gaſtſpiel Elſe Dieſe hervorragende Baſſermann. Di j Schauſpielerin, die in Berlin allzuſehr im Schatten ihres großen Gatten und Partners ſteht, verkörperte dieſe Rolle mit außerordentlicher ſuggeſtiver Ausdruckskraft. Die geheimnis⸗ volle innere Bindung Ellidas an den Fremden auf dem Meere, ihr Erſchrecken bei der erſten Kunde von ihm, ihre Angſt bei ſeinem Nahen— ein Höhepunkt der Darſtellung— ſchufen eine Geſtalt, deren ſtarker theatraliſcher Wirkung ſich keiner entziehen konnte. Die innere Befreiung und der Sieg der Liebe zum Gatten war überzeugend, ergreifend. Dieſe Leiſtung ſtand in jeder Art ebenbürti neben der des Gatten, mit deſſen Darſtellung der Rolle des Doktors Wangel ſie in ebenſogroße Selbſtaändigkeit wie inniger Ge⸗ meinschaft zu eindrucksvoller Größe emporwuchs.[bert fer mann ſchenkte dem Mann Ellidas die ganze Güte ines Weſens;: ſie blieb das Kennzeichen bis zuletzt. in den Im eutſcheidender werdenden Dialogen, in der Art, wie 4 8 f Vereinigten Staaten be Italien erhielten aus derſelben Quelle ſoviel, daß ſie außer⸗ Aenderung des gegenwärtigen Standes der Ker egsſchul⸗ nicht zu rechnen, das Problem der Kriegskoſtenzahlung harrt heute, neun Jahre nach Kriegsende, gültigen und befriedigenden Löſung. auf mann darſtellte, aber man möchte es dort nicht offen aus⸗ M mit ſelbſt ins Gericht geht, wie er gan 11 0 0. 0 N u folgte. Un 5 großen f —— Aſſoclierten getroffenen Schuldenabkommen, von Großbritan⸗ nien abgeſehen, weniger oder nur ungefähr das, was die Be⸗ träge, die allein noch nach dem Waffenſtillſtand geborgt wor⸗ den ſelen, ausmachten. Tatſache ſei auch, daß alle ha upt⸗ ſächlichen Schuldner der Vereinigten Staaten ſchon heute von Deutſchland mehr erhielten, als ſie zur Bezahlung ihrer Schulden an die nötigten. Frankreich und dem noch ihre Schulden an Großbritannien reichlich bezahlen könnten. Es ſei klar, daß wenn die den Vereinigten Staaten von allen Schuldnern zuſtehenden Beträge herabgeſetzt wür⸗ den und eine entſprechende Herabſetzung der von Deutſch⸗ land zu leiſtenden Reparationszahlungen erfolge, der Effekt dieſer Aenderungen der ſein werde, daß die Reparations⸗ laſten von den Schultern der deutſchen Steuerzahler genom⸗ men und den amerikaniſchen Steuerzahlern auf⸗ gebürdet würden. Sicherlich könnten die Schuldenabkommen in den nächſten paar Jahren keine zu ſchwere Laſt werden. In der Zukunft, wenn Friede herrſche und Innen⸗ und Außenhandel ſich entwickelten, ſei es wohl keine übertriebene Hoffnung, wenn man erwarte, daß ſie ſich auch in ſpäteren Jahren als erträglich erweiſen werden. Der wichtigſte Punkt ſei der, daß dieſe Schulden jetzt geregelt würden. Jetzt ſei Gelegenheit, dieſe Abkommen praktiſch, nicht bloß theoretiſch auszuprobieren. Ein Wiederaufrollung der ganzen Schulden⸗ frage würde im gegenwärtigen Zeitpunkte den ſeit der Rege⸗ lung erzielten Fortſchritt mehr behindern, els durch ſchließ⸗ liche unbedeutende Abänderungen gewonnen werden könnte. — Hiernach iſt alſo bis auf weiteres mit einer grundlegenden denpolittk Amerikas und infolgedeſſen auch Europas wohl noch immer der end⸗ Und doch wäre es, wie auch Dr. Wingen im Schlußwort ſeines obenerwähnten Büch⸗ leins unterſtreicht, verfehlt, die große Entwicklung des Pro⸗ blems nach der Seite ſeiner techniſchen Ausgeſtaltung ſowie hinſichtlich der Meutalität der Beteiligten zu verkennen. Dieſe Entwicklung bedarf einer gewiſſen Zeit des Ausreifens, und die Nöte Europas werden ſchon das ihrige dazu beitragen, ſie 1 beſchleunigtem Tempo zu einem guten Ende gelangen zu laſſen. — Deutſch⸗ſchweizeriſches Abkommen über die Grenzgänger Zwiſchen der Schweiz und dem Deutſchen Reich eſt in Bern ein Uebereinkommen über die Arbeitsloſenverſicherung der ſpgenannten Grenzgänger(Leute, die in einem der beiden Staaten wohnen und im anderen arbeiten) abgeſchloſſen wor⸗ den. Es ſieht vor daß die Grenzgänger von der 2 rbeitsloſen⸗ verſicherung des Wohnſitzſtaates erfaßt und an ihrem Arbeits⸗ ort nicht zu Beiträgen an die Arbeitsloſenverſicherung heran⸗ gezogen werden ſollen. Das Uebereinkommen tritt einen 1 der Ratifizierung durch die beiden Regierungen in Kraft. Die amerikaniſche Preſſe zur Briand⸗ Rebe Die Newyorker Preſſe nimmt zu der Erwiderung Briands Streſemanns außenpolitiſche Reden Stellung. Die „Newyork⸗Times“ ſchreiben: Streſemann könne ſagen: „Zieht zuerſt die franzöſiſchen Truppen zurück und erkennt dann, um wie viel günſtiger ſich die Stimmung in Deutſch⸗ land für eine endgültige Reparationsregelung entwickeln wird“; aber es ſei nach Briands Rede zweifelhaft, ob es dazu kommen werde. Die„Newyork World“ ſchreibt: Briands Ausführungen ſeien deshalb wichtig, weil ſie zum erſten Male offiziell feſtſtellen, daß die Rheinlandbeſetzung ledig ⸗ lich noch eine Frage der deutſchen Reparatio⸗ nen ſei. Die„Newyorker Staats zeitung“ ſchreibt, in Berliner Kreiſen ſei das Gefühl und Verſtändnis dafür vorhanden, daß Briands Rede eine Abſage an Streſe⸗ ſprechen. Nach Meldungen aus Waſhington erklären die der amerikaniſchen Schuldenkommiſſion naheſtehenden Kreiſe, daß, ſoweit ein Verkauf der Eiſenbahnwerte in Betracht komme, Amerika nichts damit zu tun haben wolle und könne. Das Schatzamt wünſche zunächſt einmal zu ſehen, welche Politik Frankreich überhaupt einſchlagen werde. Die amerikaniſche Einſtellung zur Schuldenregelung ſei nach wie vor unverän⸗ 1200 Der Kongreß ſei gegen ſede weitere Schuldenherab⸗ etzung. Kellog für ein Verbot der Ankerſeeboote Stgatsſekretär Kellog richtete an die Außenpolitiſche Kommiffion des Repräſentantenhauſes ein Schreiben, in dem er erklärte, die Vereinigten Staaten ſeien bereit, mit anderen Ländern einen Vertrag über das Verbot von Unterſeebooten zu unterzeichnen. Er 9 5 die von der Kommiſſion in Aus⸗ ſicht genommene Entſchlie ung, in der die Aechtung der Unterſeeboote empfohlen werden ſoll rüückfindet und ſich für ihn entſcheidet, da ſtand dieſer Manz da, in jedem Zoll der Adel einer Seele, die Güte eines großen Herzens offenbarend, und man ſpürte den lebendigen Atem einer immer noch wachen Dramatik, die nur den rechten Mittler finden muß, um zu wirken. Aus der Vorſtellung ſeien noch die Darſteller des Fremden( ud wig) und Carola Wagner als Hilde Wangel hervorgehoben. Das überfüllte Haus folgte dem Werk mit ſpürbarer An⸗ tellnahme und feierte das Darſtellerpaar mit Blumen und Beifall, der nicht enden wollte.— Wie Johann Strauß komponierte. Von Johann Strauß, dem Komponiſten der„Fledermaus“, erzählt Wilhelm Kienzl in ſeinen Lebenserinnerungen: Strauß erzählte mir, daß er ſtets an einem Harmonium komponiere, weil deſſen zarte Regiſter im Hauſe weniger Aufſehen machen als der ſchwer abzubämpfende Klavierton, ferner, daß er, wenn ihm unterwegs Melodien einfielen, ſie in Ermangelung von Notenpapier wiederholt auf feine— Manſchetten notiert habe. Die berühmt gewordene Walzermelodie„Nur für Natur“ habe er gar auf eine Hundertguldennote ſkizziert, und eine Romanze, die ihm des Nachts einfiel, auf dem Bettuntertuch und zwar, weil er ſeine Gattin nicht durch Lichtmachen wecken wollte und im Finſtern keine Notenlinien ziehen konnte mit — Buchſtaben! st. Literatur „Das Theater“ bringt in ſeinem erſten Februar⸗Heft Aeußerungen vier bekannter Schauſpielerinen vier verſchſe⸗ dener Generationen über ihr erſtes Auftreten. Während Adele Sandrock eine Heidenanaſt⸗ hatte, wurde Ger⸗ trud Eyſoldt von„einer unendlichen Sicherheit getragen.“ Sybille Binder deren Laufbahn in Mannheim be⸗ gann mußte gegen ein abſcheuliches Gefühl“ ankämpfen, in⸗ deſſen Tonlvan Eyck„ſehr glücklich war“. In Paris bringen ſich— nach einem geiſtvollen Bericht von Frantz Clement—„Direktoren, Autoren und Schauſpleler in ge⸗ ſchloſſener ſelbſtmörderiſcher Zuſammenarbeit ſelbſt um“ Piscators Saiſonleiſtung von„Hoppla“ bis Schweik erfährt in der B erliner Kritik des Herausgebers Art hur Kürſch⸗ ner eine zuſammenfaſſende Betrachtung. Uraufführungs⸗ berichte aus Breslau(Paul Rl!], Riga(Reinhard Weer), Arankfurt Potsdam. Weimar Eſſen und Oberſchleſten, ſowie ein Funkbericht von Hans Philipp Weitz ſchließen den kriti⸗ ſchen Reigen. Einige hübsch pointierte Eindrücke von ihrer W 3 12 Neapel, Sir us, Taormina uſw.) erzählt Zur Verhaftung des Räubers und Mörders Hein Aus der Verbrecherlaufbahn des letzt ergriffenen Hein teilt der„Fränkiſche Kurier“ in Nürnberg einige intereſſante Einzelheiten mit: Eines Abends ſitzt in einer Gaſtwirtſchaft in Plauen ein fremder, junger, luſtiger Gaſt, der Bier auffahren läßt und den Freigebigen ſpielt. Unaufällig läßt er ius Geſpräch einfließen, daß er noch keine Wohnung habe,. Ein Arbeitsloſer nimmt ihn, um ein paar Mark zu verdienen, mit in ſein Quartier. Es kommen noch Gäſte, Hein ſingt, ſpielt Laute und unterhält die ganze Geſellſchaft Das Ge⸗ ſpräch kommt aufs Altwerden. Hein denkt ein wenig nach und wirft dann die dunklen Worte hin: Ich werde nicht älter als 14 Tage. Das fällt nicht weiter auf. Aber am nächſten Morgen wundert ſich der Quartiergeber, daß die Hoſe ſeines noch ſchlafenden Gaſtes ſo ſchwer iſt. Er wagt nicht, ſie zu Unterſuchen, um ihn nicht aufzuwecken und durchſucht Hafſtr ſeine Windjacke, in der er einen Brief mit der Aufſchrift findet: Nach meinem Tod an Frl.. zu ſenden. Da ihm auch ſonſt allerlei aufgefallen iſt— Hein hatte z. B. auf die Frage, wie er heiße, immer ausweichend geantwortet und beim Friſeur ſein Aeußeres völlig verändern laſſen— kommt ihm plötzlich der Gedanke, ob es nicht Hein ſein könnte. Er läßt ſich auf der Polizei das Bild Heins zeigen, kann in ihm aher nicht ganz beſtimmt ſeinen Gaſt wiedererkennen. Es werden 4 Polizeibeamte beauftragt, die Ermittlung und ge⸗ gebenenfalls die Verhaftung vorzunehmen. Kaum hat aber einer der Beamten, trotz der Warnung die Tür gebffnet, als ſchon Schüſſe krachen und der Beamte niederſtürzt. Auch der zweite Poliziſt ſinkt um. Die Poliziſten ziehen ſich daraufhin in den Hausflur zurück und das Feuergefecht geht durch die Türe weiter. Als Verſtärkungen anrücken, durchſucht man das Haus von oben bis unten aber— das Neſt iſt leer und Hein 9 iſt fort. Die Wiederaufrollung der Max Holz ⸗Affäre ] Berlin, 3 Februar.(Von unſerem Berliner Büro.] Heute hat die Verteidigung von Max Hölz vor dem 4. Strafſenat des Reichsgerichts das Wiederaufnahme⸗ verfahren im Falle des Totſchlags an dem Gutsbeſitzer Heß beantragt. Die zur Begründung dieſes Verlangens ausgearbeitete umfangreiche Schrift ſtützt ſich in der Haupt⸗ ſache auf das vor 17 Jahren erfolgte Geſtändnis des Erich Friehe, daß er dle entſcheidenden tödlichen Piſtolenſchüſſe auf Heß abgegeben habe, auf den Widerruf der Ausſagen des Hauptbelaſtungszeugen Uebe und auf— übrigens das einzige neue Moment, das angeführt wird— verſchiedene Widerſprüche in den Ausſagen der Gattin des Ermordeten, die durch einen eingehenden Vergleich von Akten des Berliner und des Halleſchen Prozeſſes ſich ergeben haben follen. Abgeſehen aber vom Ausfall eines eventuellen neuen Verfahrens wird grundſätzlich, worauf wir hier immer wieder hingewieſen haben, doch wohl die Frage nufzuwerfen ſein, ob ſelbſt ein Freiſpruch des Hölz im Falle Heß bei der großen Zahl der Vergehen, derentwegen ſeine Verurteilung zu lebenslänglichem Zuchthaus erfolgte, be ſamem Einfluß auf die Strafe ſein kann. Die Verteidigung und auch Hölz ſelber ſind allerdings der Anſicht, daß jene übrigen Straftaten alle bereits unter die Amneſtie des Jah es 1922 fallen müſſen. Das aber iſt Auffaſſungsſache. Die Verteidiger rechnen übrigens damit, daß ein Wieder⸗ aufnahmeverfahren die Haftenlaſſung Hölz, oder zum min⸗ deſten ſeine Ueberführung ins Unterſuchungsgefängnis brin⸗ Letzte Meldungen Bei einem Fluchtverſuch erſchoſſen — RNoſitz bei Altenburg, 5. Febr. Hier nahm ein Polizei⸗ beamter den Stallſchweizer Dank feſt, der ihn für den Mörder Hein hielt. Bei der polizeilichen Feſtſtellung ſeiner Perſonglien machte der Verhaftete einen Fluchtverſuch, worauf der Polizeibeamte von ſeiner Waffe Gebrauch machte und den Flüchtigen erſchoß. Aus ban der belgiſchen Oſtbefeſtigungen — Brüſſel, 5. 1 Die Regterung hat für 1928 einen außerordentlichen Kredit von 10 Millionen Franken be⸗ antragt, der für den Ausbau der Beſeſtigungen an der bel⸗ giſchen Oſtgrenze, die Wiederherſtellung. Forts und den Bau von Maſchinengewehrunterſtänden und Beſehls⸗ ſtellen ſowie für Anlagen, die zur Ueberprüfung des Ge⸗ ländes beſtimmt ſind. Die Geſamtkoſten dieſer Arbeiten wer⸗ den ſich auf 30 Millionen Franken ſtellen. Die reſtlichen 20 N Franken ſollen im nächſten Jahre angefordert werden. Strenge Kälte in Rumänen 8 1 5 Bukareſt, 5. Febr. In ganz Rumänien herrſcht ſtrenge Kälte. ſius gemeſſen. 23 Grad Celſius große Stürme. Was die Leute ſagen Was ſagen die Leute nicht alles! Haben Ste ſchon ge⸗ hört, daß Herr Soundſo. Und was denken Sie, was ich von Frau Anders gehört habe! Fräulein Jemand gar, kaum Nan iſt es! Es iſt ſo vielerlei, was die Leute ſagen. atürlich geben Ste nichts auf ſolches a 5 Wirklich? Achten Sie Aer nicht darauf? Sie haben einen alten Mantel. Für den Weg zur Arbeit täte er noch gute Dienſte, und Sie könnten den beſferen Mantel l Aber was würden die Leute ſagen, wenn Sie ſo ſchlecht angezogen daherkämen!„Bei denen muß es aber ſchlecht ſtehen, weun ſie ſo ſparen müſſen!“ Jawohl, das würden ſie ſagen, und Sie ſind es Ihrem Anſehen und Ihrem Geſchäft ſchuldig, darauf Rückſicht zu nehmen. Sie würden ſich gern dies und ſenes zu Ihrem Ver⸗ gnügen und zu Ihrer Behaglichkeit gönnen. Aber das würde Aufſehen bereiten, und die Leute würden ſagen: Denen geht es ſo gut, daß es nicht gut mit rechten Dingen zugehen kaun. Alſo laſſen Sie es ſchön bleiben, aus der Reihe zu tanzen. Eben aus dieſem Grunde iſt es garnicht ſo unvorteilhaft, daß die Leute etwas ſagen und zu ſagen haben. Es beſchneidet manche Triebe, die ſonſt allzu üppig ſchießen würden. Die Ueberwachung mag nicht immer angenehm und willkommen ſein, aber ihre Vorteile hat ſte ſtcher. Wenn ſich aber einer den Anſchein gibt, als ob er ſich über die Meinung der Leute glatt hinwegſetze, ſo darf man vielleicht glauben, daß er erſt recht mit ihrer Anſicht lieb⸗ äugelt Am beſten kann man ja Reklame fi machen, wenn man ſich anders gibt als die andern. Es ſin nicht wenige, die durch Verrücktheiten zu berühmten Männern wurden, und wenn man ſie auch nicht ernſt nimmt, man redet wenigſtens von ihnen, was manchem genügt. „Ohne Zweifel iſt auch ſchon manches Unheil durch das entſtanden, was die Leute ſagten, manche 5 Verdächtt⸗ gung hat bitteres Leid über die Familien gebracht und weniger robuſt Veranlagte zu Tode gehetzt. Darin liegt das Gefährliche deſſen, was die Leute ſchwätzen. Das beſte Mittel, das Gift unwirkſam zu machen, iſt wohl, nicht alles von dem zu glauben, was geredet wird. Aber ebenſogut iſt die Anſicht berechtigt, daß die Leute nicht alles ohne Grund ſagen. Es iſt keine leichte Kunſt, dieſes Körnchen Wahrheit zu finden. Aber es iſt immer noch beſſer, als mit einem Achſelzucken darüber hinwegzugehen und bie kleinen Fingerzeige zu miß⸗ achten, und auch beſſer, als gar zu viel darauf zu geben und U ebenfalls ein ſchiefes Bild von den Dingen zu gewinnen, von deren richtiger Beurkeilung unſer Vorteil abhängen kaun. Aus Beſſarabien werden Kältegrade bis zu gemeldet. Auf dem Schwarzen Meer herrſchen⸗ 1 von wirklich bedeut⸗ In Bukareſt wurde geſtern früh minus 12 Grad Cel⸗ 1 * 1 2 N enen e dean t nul r ö Montag, den 6. Februar 1928 eee Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 61 Fasching in Der erſte ſtädtiſche Maskenball Wie wars auf dem„Großen“? Beſuch? Stimmung? Preis⸗ masken? Lanaſam, lanaſam, verehrtes Leſerpublikum. Nicht zu viel Fragen auf einmal. Wir werden wie immer mit Be⸗ richterſtattergewiſſenhaftigkeit berichten, wie der diesjährige erſte ſtädtiſche Maskenball verlaufen iſt. Daß er der farben⸗ freudige, elegante, lichtfunkelnde Mittelpunkt der 35 Konkur⸗ reuten war— es fanden nämlich, wie orientierend bemerkt ſei, am Samstag nicht weniger als 36 Maskenbälle und 52 Kappen⸗ abende ſtatt iſt ſelbſtverſtändlich. Schon die nächſte Um⸗ gebung des Roſengartens machte darauf aufmerkſam. Hun⸗ derte bildeten vor dem Haupteingang wieder Spalier. Man frägt ſich ſtets von neuem: warum? Es gibt doch ſo aut wie garntezts zu ſehen. Die Masken ſind durchweg durch Mäntel und andere Hüllen ſo vermummt, daß man bei den Damen Höchſteus den Kopfputz bewundern kann. Und ſo bleibt nichts anderes übrig, als die Ausdauer zu bewundern. mit der Jung und Alt ſtundenlang ausharrt. Der Beſuch übertraf die kühnſten Erwartungen Man hatte zwar im Hinblick auf die altbewährte Zugkraft der ſtädtiſchen Maskenbälle damit gerechnet, daß der diesjährige erſte„Große“ ebenfalls kein Verſager ſein werde, aber da man in der letzten Zeit ſo allerlei Erfahrungen geſammelt hatte. die peſſimiſtiſch ſtimmten, durfte man keineswegs mit einem Anſturm rechnen. zumal der Vorverkauf bis zum Donnerstag zu wünſchen übrig ließ. Es iſt darum begreiflich, daß wir nicht wenig erſtaunt waren, als wir ſchon in der zehnten Stunde einen Betrieb antrafen, der eigentlich acht Tage vorher dem Der Rieſenraum Bühnenfeſt zu wünſchen geweſen wäre. Wir kamen gerade noch recht, um acht roſa angehauchte Girls zu bewundern, die unter den Klängen des Narrhalleſenmarſches in den Nibelungenſaal eingezogen waren und nun vor dem Podium ſchneidige Marſch⸗ evolutionen im blendenden Lichte der Scheinwerfer ausführ⸗ ten. Bis um 11 Uhr hatten wir dann Gelegenheit, die när⸗ riſche Ausſchmückung der Räume unſerer Feſthalle, die am Freitag abend bei der Vorbeſichtigaung noch ſehr frag⸗ mentariſch war, in Muße in Augenſchein zu nehmen und dabei feſtzuſtellen, daß Direktor Thomas in bewährter Weiſe wie⸗ der ein Meiſterſtück mit ſeinen künſtleriſchen Mitarbeitern ge⸗ liefert hat. Der Nibelungenſaal iſt in eine Weltbühne verwandelt, mit der man, ſoweit der Stil in Betracht kommt, durchaus einverſtanden ſein kann. Man hat ſich nicht hyper⸗ modern gebärdet. Imponierend wirkt vor allem perſpektiviſch das Podium, wenn man ſich auf die andere Seite in der Rund⸗ gang oder hinauf in die Mittelloge begibt, die zum erſtenmale micht in Anſpruch genommen wurde, weil das in Blas⸗ und Streichmuſik geteilte Ballorcheſter(Kapelle Becker) in der Mitte des Parketts auf einer Eſtrade platzgenommen hatte. iſt durch das Einziehen einer roten Zwi⸗ ſchendecke, die in gelb und arün ausklinat. intimer geſtaltet worden. Die Pfeiler, die Empore und Decke tragen, ſind vier⸗ eckig geworden, ebenſo die mächtigen Beleuchtungskörper, die in transparenten Würfeln ſtecken. Der Kubismus iſt übrigens auch in der Flächenmalerei tonangebend, aber auch hier in einer Weiſe, mit der man ſich einverſtanden erklären kann. Muſen⸗ und Verſammlungsſaal ſind in der gleichen Stilart figürlich und farbig agusgeſchmückt. Man hörte nur eine Stimme des Lobes und der Anerkennung über die Dekoration. Schließen wir uns dieſem übereinſtimmenden günſtigen Urteil hiermit an. Stimmung? Auch dieſe Frage ſoll fetzt beantwortet werden, Beſſer als in den Vorfahren, dürfen wir behaupten. Vielleicht iſt der ungewöhnlich frühzeitig einſetzende Hoch⸗ betrieb darauf zurückzuführen. Ueber 3000 Karten ſind ver⸗ kauft worden. Rechnet man dazu die Ehrengäſte, ſo kann man ſich wohl vorſtellen, daß zwar nicht dranavoll fürchterliche Enge Herrſchte, aber daß Tuchfühlung hergeſtellt war. Einweihung der Unterarundbahn Mannheim Newyork Zwiſchen 10 Uhr und Mitternacht weihten Stadtrat und Preſſe die bedeutend erweiterte Untergrundbahn durch mehrere Probefahrten ein, die davon überzeugten. daß man die neue Strecke unbedenklich dem Verkehr übergeben konnte. Der An⸗ drang war ſpäter nicht ſo ſtürmiſch wie im Vorfahre. Vielleicht Hat der Fahrpreis(50 Pfa.) dazu beigetragen, der ja nicht hoch iſt, wenn man die Länge der Strecke in Betracht zieht. Aber wenn man noch 20 Pfa. hinzulegte, bekam man ein Paar warme Würſtchen mit Brot und Senf. Was nun beſſer war. ſoll der verehrte Leſer entſcheiden. Wir wollen uns bei dieſer Ergge nicht länger aufhalten. ſondern nach einem kräftigen Schluck aus dem Bierkrügel, der durch die melodißſen Klänge einer Bandoneonkapelle gewürzt wurde, aus dem Bier ⸗ keller hinauf in die Wandelhalle eilen, wo ſich inzwiſchen hinter einer Efeuwand und Feuerwehrleuten das Preisgericht verſammelt hatte. Zum erſtenmal war eine Dame dabei. Das hat aber nicht verhindert, daß die Damenpreiſe in einer Weiſe vergeben wurden. über die man ſich allerlei Gedanken machte. Die Neueinrichtung, daß die Preismasken, die ſich vorher an⸗ melden mußten, am rechtsſeitigen Aufgang zum Muſenſaal n Mannheim durch die Fehme. die diesmal Talare und Zilinder in Gold⸗ farbe trua, begutachtet wurden. hat ſich alänzend bewährt. Allzu ſchwierig wurde die Arbeit dem Preisgericht nicht ge⸗ macht, denn nur wenige hatten ſich die Mühe gegeben, auf die Idee des Ballfeſtes einzugehen. Die Herrenmasken hatten diesmal den Vorrang. Die Preisverteilung Gegen halb 2 Uhr konnte im Nibelungenſaal die Preis⸗ verteilung vorgenommen werden. Es war ein glänzendes Bild, als die Einzelmasken und Gruppen, die in die engere Wahl gekommen waren, vom Muſenſaal aus über das Podium durch die Weltkugel in den Nibelungenſaal zogen, um das Ur⸗ teil in Empfang zu nehmen. Regiſtrieren wird es, ohne dazu Stellung zu nehmen. Ueberlaſſen wir das„Schennen“ den Durchgefallenen. Den erſten Damenpreis erhielt eine Hindufrau, den zweiten ein Cowboy, den dritten eine Neger⸗ tänzerin. Man ſieht, mit dem Welttheater hatten dieſe drei Typen nichts zu tun. Doch wir wollen nicht kritiſieren. Den erſten Herrenspreis erhielt der Weltvampyr, eine phan⸗ taſtiſche Geſtalt, die vom letzten Marsfeſt übrig geblieben zu ſein ſchien. Der zweite Herrenpreis wurde dem Paragraphen⸗ teufel zuerkannt, der mit einem mächtigen Pferdefuß einher⸗ hinkte, eine ſehr originelle, gut durchdachte Maske, die auch in der Aufmachung den Künſtler verriet, der in ihr ſteckte. Ein fliegendes Theater erhielt den dritten Herreupreis und den vierten ein Schullehrer, der mit einem Puppenwägelchen und mit aufgeſpanntem Regenſchirm den Kampf um das Schul⸗ geſetz illuſtrierte. Es iſt zu begrüßen, daß ſich dieſe politiſche Maske am Wettbewerb beteiligte. Vielleicht gibt die Prä⸗ miierung den Anſtoß, daß ſich die politiſchen Preismasken, die auf den rheiniſchen Maskenbällen ſehr zahlreich zu finden ſind, ſchon beim zweiten„Großen“ in mehreren Exemplaren einfinden. Der erſte Gruppenpreis wurde drei ent⸗ zlückenden Meſſingkäfern zuerkannt, die aus dem Völkerbunds⸗ valaſt einen Ausflug nach Mannem unternommen hatten. Der auffallend ſchöne Wuchs der drei Damen kam in dem eng anliegenden Goldbrokatkoſtüm ausgezeichnet zur Geltung. Ein Auguſt mit ſechs angeſchirrten Hampelmännern erhielt den zweiten Gruppenpreis, den dritten vier reizende Stecken⸗ pferde, den vierten die Preſſe. Mit dieſer letzten Gruppe, die ſchon vorher infolge ihrer aparten Aufmachung allgemeine Aufmerkſamkeit erregte, wurde die„Neue Mannheimer Ztg.“ in den Reigen der Preisträger aufgenommen. Drei Damen und vier Herren verſinnbildlichten in den Hausfarben grün und weiß mit den Initialen NM den modernen Nachrichten⸗ dienſt. In der Mitte ein Herr, der mit einer Telegraphen⸗ ſtange die Zentrale darſtellte, von der von den Iſolatoren Drähte zu den Kopfhörern liefen, die die aufnehmenden Damen und Herren trugen, die mit Rieſenbleiſtift und Stenogrammblock bewaffnet waren. Freuen wir uns darüber, daß das Preisgericht die Unentbehrlichkeit der Preſſe für das Welttheater anerkannt hat. Attsklang Im Nibelungenſagal ſpielte vor und nach der Preis⸗ verteilung die geteilte Kapelle Becker, im Mufenſaal die ge⸗ teilte Kapellfe Homann⸗Webau, ebenſo im Verſamm⸗ lungsſaal ein verjazztes Stück davon. In der Wandelhalle ſpendete Radiopilz lautſprechende Grammophonmuſik. Ueberall alſo Muſik, die unwiderruflich lockte, ſelbſt die älteſten Semeſter. Tanzmeiſter Stündebeek ſorgte mit Umſicht dafür, daß der Betrieb tadellos funktionierte. Wie lange ge⸗ tanzt, geſcherzt, geflirtet worden iſt? wir nicht zu beantworten, denn als wir, geſättigt mit Ein⸗ drücken, von dannen zogen, war von einer merklichen Ab⸗ nahme der Ballbeſucher und der Stimmung noch nichts zu ſpüren. Und nun hat unterm Strich der Kollege vom Feuilleton das Wort. Sch. Staͤdtiſche Nachrichten Die Entwickelung des Verkehrs auf den 3 Neckarbrücken Die ſeit Eröffnung der Friedrich⸗Ebert⸗Brücke durch das ſtädt. Tiefbauamt wiederholt vorgenommenen Verkehrs⸗ zählungen auf den 3 Brücken über den Neckar haben er⸗ geben, daß der Verkehr auf der Friedrich⸗Ebert⸗ Brücke dauernd zunimmt und daß dadurch die Fried⸗ richsbrücke in wachſendem Maße entlaſtet wird. Nicht berück⸗ ſichtigt wurden bei den Zählungen die Straßenbahnwagen, weil ihre Führung über die einzelnen Brücken nicht durch den freien Willen der Fahrzeuglenker, ſondern durch die von der Straßenbahnverwaltung vorgeſchriebene Linienführung be⸗ ſtimmt wird. Während im Februar 1927 die Friedrichsbrücke noch einen Anteil von 66,1 v.., die Friedrich⸗Ebert⸗Brücke einen ſolchen von 20,1 v. H. und die Jungbuſchbrücke einen Wellthealer Rund um den großen Maskenball Hoppla, wir leben! Dreitauſend Menſchen ſuchen ein Theater. Jeder ſein eigener Regiſſeur, ſein eigener erſter Held, Souffleur und Feuerwehrmann. Scheinwerfer, Deko⸗ ration, Kuliſſen, Logen, Foyer, Spielplan, Orcheſter, Defizit uſw. ſind vorhanden. Es muß nur noch richtig geſpielt wer⸗ den. Jeder Menſch will irgendwann einmal unters Theater. Bitte, hier könnt ihr zeigen, ob ihr Talent habt. Alles fertig, Vorhang auf! Zirkus. Alſo endlich einer, der in dieſem Welttheater eine Rolle ſpielt. 5 5 a 5 5 Jawohl Theaterſplelen heißt Verzicht, Entſagung. Das Aber da, ſieh, da kommt ein Rieſen⸗ Menſchenrumpf; ein paar Beinchen ſeinem Dauerlachen verneigt 1 die 1 e opf heran, ſo groß wie ein Me lugen darunter bervor. Mit Veranſtaltungen Montag, den 6. Februar 1928 Theater: Natlonaltheater:„Violetta“,.30 Uhr.— Apollo: Gaſtſpiel der Piscator⸗Bühne:„Hoppla, wir leben!“,.30 Uhr. Unterhaltung: Künſtlerſpiele„Libelle“. Kabarett.00 Uhr. Lichtſptele: Alhambra:„Moral“.— Capitol:„Violantha“, Lichtſplelhaus Müller:„Sünderin“.— Pal a ſt⸗ theater:„Die gefährdete Jugend“.— Scala ⸗ Theater: „Wer wirft den erſten Stein“.— Schauburg:„Der Einbruch im Grand Hotel“.— Ufa⸗ Theater:„Die Hoſe“l. CCC VVAVVVTVVTbTbTbTbGbTbVbGbGTGTGbGbGTGTGbGTGbGTbTGbTbwbGVGTGTbTVbTGTbTbTbTbTbTbTCTcTVbTVTVTVTTb ſolchen von 13,8 v. H. am geſamten Brückenverkehr zu tragen Dieſe Frage vermögen hatten, betrugen die gleichen Verhältniszahlen im Juni 1927 54,0 v.., 29,4 v. H. und 16,6 v. H. und ſchließlich Ende Dezem⸗ ber 1927 49,5 v.., 36,9 v. H. und 13,6 v. H. Es ergibt ſich hieraus, daß die Entlaſtung der Friebrichsbrücke durch die Friedrich⸗ ö Ebert⸗Brücke, die im Februar 1927 und im Juni 1927 noch 28,5 v. H. bezw. 35,3 v. H. betrug, Ende 1927 bereits auf 42,8 v. H. geſtiegen iſt. Läßt man die bei allen Zählungen mitgezählten Radfahrer, deren Zahl entſprechend der Jahreszeit ſehr ſchwankend iſt, außer acht, ſo ergibt ſich für die verbleibenden Fahrzeuge Ende 1927 eine Entlaſtung der Friedrichsbrücke durch die Friedrich⸗Ebert⸗Brücke ſogar um 47 v. H. Die abſoluten Zahlen für den Ende 1927 innerhalb 12 Tagesſtunden über die 3 Neckarbrücken ziehenden Verkeſr waren: 2610 Perſonenkraftwagen, 471 Krafträder, 1256 Laſt⸗ kraftwagen, 1266 Pferdefuhrwerke, 1241 Handkarren und 8903 Fahrräder(im Junf 1927 wurden insgeſamt 28 603 Fahrräder gezählt). Beachtlich iſt, daß dieſe verſchtedenen Fahrzeuge die 3 Brücken nicht in dem nämlichen prozentualen Verßältnis belaſten, daß vielmehr die Friedrſch⸗Ghert⸗Brücke umſomeſir bevorzugt wird, je größer der Aktionsradius des einzelnen Fahrzeuges iſt. So ſteigt der Anteil an dem Verkehr auf der Friedrich⸗Ebert⸗Brücke im Verhältnis zu dem auf der Fried⸗ richsbrücke von 20.3 v. H. der Handkaren, auf 37 y. H. der Fahrräder, 40 v. H. der Pferdefuhrwerke, 45 v. H. der Laſtkraft⸗ wagen, 51 v. H. der Krafträder und ſchließlich auf 63,5 v. H. der Perſonenkraftwagen. Es fahren alſo ſchon fetzt über die Friedrich⸗Gbert⸗Brücke nahezu doppelt ſo pfel Perſonenkraftwagen wie über die Friedrichsbrücke. Schließlich haben die fjüngſten Zählungen noch ergeben, daß der über die Neckarbrücken insgeſamt flutende Kraft⸗ wagenverkehr im Laufe des Jahres 1927 ganz er⸗ heblich zugenommen hat, und zwar iſt er von Februar bis Dezember 1927 bei den Perſonenkraftwagen um 53 v. H. und bei den Laſtkraftwagen um 32 v. H. geſtiegen. Der Ver⸗ kehr auf der Friedrichsbrücke iſt trotz der erheblichen Ent⸗ laſtung durch die Friedrich⸗Ebert⸗Brücke infolge der allge⸗ meinen Verkehrszunahme heute ſtärker als er vor der Be⸗ ſchlußfaſſung über die Erbauung der Friedrich⸗Elert⸗Brücke war. Ohne die neue Brücke wären daher ohne Zweifel die Zuſtände auf der Friedrichsbrücke unhaltbar geworden. St. N. A. * * Der erſte Febrnarſonntag enttäuſchte ein wentg die Spaziergänger und Ausflügler, die ſich durch den ſonnen⸗ ſchönen Vormittag aus der Behauſunga locken ließen. Wenn man draußen im freien war. merkte man erſt. daß ein eiſig⸗ kaltes Lüftchen wehte. Die froſtiae Temperatur hatte aller⸗ dings den Vorzug, daß ſte auf die Nachtbummler, die an den Faſchingsfreuden beteiligt geweſen waren, eine ſehr er⸗ friſchende Wirkung ausübte. Wer erſt den ſpäteren Nachmit⸗ taa zu einem Spaziergang benutzte, kam um den warmen Sonnenſchein, da ſich die leichte Bewölkung von Stunde zu Stunde verdichtete und ſchließlich das Tagesgeſtirn vollkommen bedeckte. In den Anlagen herrſchte bis zum Tintritt der Dun⸗ kelheit ein äußerſt lebhafter Verkehr. Nach Heidelberg fuhren ebenfalls viele Luftſchnayver. Die Inanſpruchnahme der Haupt⸗ und Nebenbahnen aber wäre fedenfalls noch ſtärker ge⸗ weſen, wenn die Temperatur einen weniger froſtigen Charak⸗ ter gehabt hätte. Von dem Umfang des Faſchingstreibens am Samstag kann man ſich einen Begriff machen, wenn man hört. daß 36 Maskenbälle und 52 Kappenabende ſtattgefunden haben. Am geſtrigen Sonntag waren 8 Maskenbälle und 19 Kappen⸗ abende angemeldet. Da für die Kaffeehäuſer in der Nacht zum Sonntaa die Pollzeiſtunde aufgehoben war, herrſchte noch um 6 Uhr in den meiſten Hochbetrieb. Im Belbe z. B. konnte man ſelbſt in der ſechſten Morgenſtunde nur ſchwer Platz bekommen. Und auch im Palaſtkaffee und Cafaſß war um dieſe Zeit ein Leben und Treiben, wie vor Mitternacht. UND WWAS SEN KuüueELN Hewiherles Mundi. Tahmpfiegemittol, Ages Krisch Ofgingl- Packung„Boge f..43 und n. 2 2 N Auf keines holden Mädchens Mund wird er einen Kuß drücken. Aber alle werden ſie über ihn lachen; lache auch du, i in dem großen Bauch dieſes wandelnden opfe Und da plötzlich ſeh' ich eine Holländerin. Mit weißem Häubchen und einem Mieder aus Samt. Scheu blickt ſte um⸗ her, ſie weiß nicht, wohin; ganz allein flieht ſie durch Shimmy und Charleſton hindurch und wartet, bis ihr einer aus„Zar und Zimmermann“, weil das auch gerade Holland iſt, das N vorſingt: O ſelig, o ſelig, ein Kind noch zu . Gegen ſechs wars am Morgen. Noch ſendet der Laut⸗ ſprecher ſeine donnernden Synkopen durch die Wandelhalle, in der die noch nicht Tanzmüden und aufbrechende Masken in Straßenmänteln einen undefinierbaren Knäuel bilden. Da geht in edlem Dunkelblau ein Biedermaiermädchen vorüber mit zwei wunderſchönen, ganz langen Ringellocken, die gewiß echt waren, und in artigem Reifröckchen. Ein Bild aus der Romantikerzeit. Eichendorffs Schatten taucht für einen Augenblick aus dem Getriebe. Welttheater? * Das Theater hat eine Galerie. Von da oben iſts beſon⸗ ders ſchön, die bunte Polonaiſe zu betrachten, die ſich durch die große Weltkugel in zwei Strömen der Hinauf⸗ und Hinab⸗ ſteigenden unaufhörlich aneinander vorbeiſchiebt. Scheinwerfer fallen auf dieſen maskierten Ameiſenhaufen, der ausſteht, als habe er einen Sinn, und bei dem es doch ganz gleich iſt, ob der Weg herauf⸗ oder herunterführt; jeder trägt ſein Bündel des Vergnügens durch dieſe Menge, die von der Ferne gar zu wohlgeordnet ausſieht. Regie im Faſching. Kann das wirk⸗ lich ein Theater geben?! 5 Aber nur die ganz vorn in der erſten Reihe der Galerie ſitzen, ſchauen ſich den Wandel durch die Kugel, die um die Kapelle rotierende Scheihe des tanzenden Parketts, an. Für die andern iſt die Galerie der Olymp, der Sitz der Götter, und ſie verſuchen, wie jene ſelig zu ſein mit ſich ſelbſt. Sie können in die Drapierung der Saaldecke hineinblicken, die von unten wie roter Samt ausſieht; aber hier oben erkennt man ihn, dieſen Samt, er iſt nur Papier, wie ſeine grüne Um⸗ randung und das Licht, das hindurchſchimmert, färbt die Wöl⸗ bungen der wirklichen Sgaldecke mit ſanftem Rot und Grün. Das ſind Blicke hinter die Kuliſſen des Welttheaters. Die vielen hundert Birnen, die die Decke umranden, verbreiten Helligkeit und Hitze in dieſer letzten Theaterhöhe. Noch zwei ſich dieſer Topf nach allen Seiten freundlich, friedlich, fröhlich Wochen, dann werden ſte abgeſchraubt und das Papier her⸗ untergeriſſen; dann ſind die Kuliſſen verſchwunden wie die Träume auf dieſem Olymp, zu dem jetzt noch von unten die Tanzmuſtk unaufhörlich heraufdringt. Hinab in die Tiefe. Grelle Klingellaute, mandorufe dringen ſchon die Treppe herauf. Gerade ſauſt ein kleines Ungeheuer vorbei, mit Tannenreis geſchmückt. Schon iſts in einem aufgemalten Tunnel verſchwunden. Aufs nächſte ſteigen wir, und los geht die Fahrt. Eine ſcharfe Kurve.— Porſicht, hier gibts keine Ellbogenfreiheit, hier muß jeder ſeinen Platz ſelbſt behaupten, einſchließlich den der Nach⸗ barin. Sehr theatraliſch iſt dieſe Bahn. Jeder Wagen gleicht einem Theaterſtück; es muß beſetzt werden dann wird fertig gerufen und es tritt ſeinen Kreislauf durch den Spielplan an. Und wenn auch Stücke und Beſetzung wechſeln, wie hier die Beſatzung der Wagen, ſo iſts doch immer die gleiche Bahn. Wenn es wieder losgeht, dann wird geklingelt. Grad wie beim Theater. Und in der Pauſe ſetzt man ſich zu einem Glas Bier hin, während die Mufik zum ſoundſovielten Mal, vom gemeinſchaftlichen Chor begleitet, den Refrain ſpielt: Ein Proſit, ein Proſit der Gemütlichkeit!. frohe Kom⸗ Der Verſammlungsſaal iſt ſo eine Art Wartezimmer für Erlebniſſe. Alles iſt näher im engen Raum. Hier ſollen die Engagements im Welttheater getätigt werden. Aber es ſind keine Intendanten zu ſehen. Außerdem, wer weiß, wie raſch ſie einen wieder entlaſſen! Man beſchränkt ſich alſo auf ge⸗ legentliche Gaſtſpiele, und da auch deren Einhaltung in der heutigen Zeit des großen Angebots ungewiß iſt, läßt man den ganzen Theaterſchwindel beiſeite und— tanzt. Jonnen ſpielt auf; was geht uns das ganze Welttheater an! Vom Muſenſaal hat man geſagt, das ſei die Uebungs⸗ bühne. Jawohl, hier üben die Charleſtonhelden einen Wal⸗ zer, den die eine von den beiden Kapellen gerade ſpielt. Das iſt die ganze Uebung. Auf der Eſtrade ſitzen Tänzerinnen und warten aufs Stichwort. Manche warten lange, ſehr lange. Ihre Rolle iſt klein, der Dichter Faſching hat es diesmal nicht ſehr gut mit ihnen gemeint; außerdem kann man ſich auf den Spuffleur des eigenen Herzens nicht immer verlaſſen. Aber das iſt ja doch nur der erſte Akt heute. Vielleicht kommt man im zweiten, im dritten dran?— Das Weltthegter als beſinnlicher Troſt für Mauerblümchen. Muß es ſo weit kom⸗ men? Ein Motto kann auch gefährlich ſein. Hoppla, wir leben? K. 4. Seite. Nr. 61 Neue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 6. Februar 1928 Aus den Rundfunk ⸗Programmen Montag, 6. Februar Deutſche Sender: Berlin(Welle 488,0), Kon! s wuſterhauſen(Welle 1250) 20.15 Uhr: Händel Meethoven, 22.30 Uhr: Unterhaltungsmuſik. Breslau(Welle 329,0) 24.10 Uhr: Symphonie füngſter Dichtung. Vrantfurt(Welle 428,0) 12.80 16.0 Ubor: Konzert, 20.16 Uhr: Konzert, dann Damburg(Welle 60,7) 20 Uhr: Hausmuſit 21 Uhr: Klänge a. d. Lande der Inlas. T onlasberg(Welle 320,7) 20.05 Uhr: 23 Uhr: Abendtonzert. Langenberg(Welle 468,8) 20.15 Uhr: „Doltor Fünktus“, Helteres Hörſplel, Lelpalg(Welle 366,8) 20.15 Uhr: Uebertragung Tanzrythmen aus Operetten, dann Tanzfunk. München(W. 535,7) 20 Uhr: Robert u. Bertram Poſſe m. Geſang. Stuttgart(Welle 979,7) 12.30 Ubr: Schallplatten, 16.15 Uhr: Konzert, 20.15 Uhr: Uebertrag. von Frankfurt. Ausländiſche Sender: Daventry(Welle 1604,3) 12 Uhr: Konzert, 22 Uhr: NMadlo Parks(Welle 1750) 10.30 Ubr: Malland(Welle 315,8) 20.00 Uhr: Vokal⸗ u. Inſtrumentalkonz. Mom(Welle 450) 20.40 Uhr: Lelchte Muflk. Wilen(Welle 517,2) 20.15 Ubr: Symphontekonzert. PVern(Welle 4110 20.40 uhr: Kürfaalorcheſter. Zäürlch(Welle 588,2) 20 Uhr: Konzert, d.„Die Nürnberger Puppe“. Prag(Welle 948,0) 19.15 Uhr:„Dle Zirkusprinzehin“, Operette. Uhr: Konzert von Kaſſel, Schallplatten. in unſerer Zelt, Ein Abend bei Rahel Uebertagung von Köln, von Dresden Kammermuſitk Konzert, 21.90: Lohengrin. Aus der Pfalz Die Trauerfeier für Dr. Raſchig * Ludwigshafen, 5. Febr, Die Trauerfeier für den 7 Reichstagsabgeordneten Dr. Raſchig findet am Dienstag nachmittag 2 Uhr im Trauerhauſe Mundenheimerſtraße 80 ſtatt. Die Belſetzung erfolgt in aller Stille auf dem Hofgut der Familie Raſchig, dem Modenbacher Hof bei Edenkoben, wo ſich auch die letzte Ruheſtätte ſeiner ihm im Tod voran⸗ gegangenen Ehefrau und Kinder befindet. Dr. Raſchig war Aufſichtsratsmitglied mehrerer Geſellſchaften,.a. der Aktien⸗ brauerei Ludwigshafen, der Atlas⸗Verſicherungs⸗AG. Lud⸗ wigshafen, der Rheiniſchen Atlas⸗AG. Ludwigshafen, der Bayeriſchen Hypotheken⸗ und Wechſelbank München, der Speyerer Ziegelwerke AG. Speyer, Geſchäftsführer der Nena⸗Quelle.m. b. H. des Mannheim, Vorſtandsmitglied 27 Vereins zur Wahrung der Intereſſen der chemiſchen In⸗ duſtrie Deutſchlands in Berlin, Vorſtandsmitglied des Arbeit⸗ geberverbandes der Sektion 6 Mannheim und des Verbandes Ppfälziſcher Induſtrieller Neuſtadt, Mitglied der Induſtrie⸗ und Handelskammer Ludwigshafen, Mitglied des Verwal⸗ tungsrat der Deutſchen Reichspoſt. Dr. Raſchig war In⸗ haber der Liebig Denkmünze und Mitglied der Kaiſerlich⸗Deutſchen Akademie für Naturforſchung in Halle. Sein Nachfolger im Ludwigshafener Stadtrat wird Frelin Dr. von Ploth o. Die Stadt Ludwigshafen iſt ihm beſonders zu Dank verpflichtet für die unentgeltliche Ueberlaſſung eines großen Geländes zwiſchen Ludwigshafen und Maudach; die dort angelegte Siedlungskolonie wie auch die Hauptſtraße der Siedlung tragen ſeinen Namen. In ſeinem Familienleben war er in den letzten Jarhen von mehreren Schickſalsſchlägen betroffen worden. Sein älteſter Sohn fiel im Kriege, eine Tochter ſtarb 1921 an den Folgen einer Infektion, die ſie ſich bei der Pflege in einem Kriegslazarekt zugezogen hatte, ein zweiter Sohn ſtarb 1924, ſeine Gattin ging ihm vor drei Wochen im Tode voraus. Weilage Nr. 6 Montag. 6. Sebrudur 1928 Hadio-Speziahaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 26847. Die neue Nalnp⸗Röhre mit dem unverwüſtlichen Spezial⸗ Oryd⸗Faden iſt da. Größte Lobhensdaner geringster Strom⸗ verbrauch, hervorragend in der Leiſtung. Darum nur Valvo⸗ Röhren zum Rundfunkempfaug. Veranſtaltungen Mannheimer Altertumsverein. Heute Montag findet im Caſinoſaale ein Unterhaltun gsabend des Alter⸗ tumsvereins ſtatt, auf den wir nochmals beſonders hinweiſen. Architekfnt A. Löwenber g, Ludwigshafen wird eigene farbenphotographiſche Lichtbilder Pfälzer Burgen und Landſchaften vorführen, erläutert durch Herrn K. Räder, Ludwigshafen, der anſchließend eigene mundart⸗ liche Sagen dichtungen vortragen wird. * Geſangsvorträge im Krankenhans. Am Sonntag, den 290, Jauuar ds. Js., haben im Krankenhaus der Kirchen⸗ chor der Herz⸗Jeſu-⸗Kirche Neckarſtadt und der Geſangverein Typographta geſungen. Den Kranken wurde damit eine große Freude bereitet. * Verlegung der ſtädt. Verſicherungs⸗ und Steuerbuch⸗ telle. Die Geſchäftsräume der ſtädt. Verſicherungsſtelle wer⸗ en am heutigen Montag von R 5 nach F 1 verlegt. Gleich⸗ zeitig wird die bisher mit der Verſicherungsſtelle verbundene Steuerbuchſtelle mit dem Steueramt vereinigt und im Rat⸗ baus N 1, Zimmer 152 untergebracht. Im übrigen ſei auf die Bekanntmachung der ſtädt. Verſicherungsſtelle im An⸗ geigenteil verwieſen. Aus dem Lande Heidelberg, 5. Febr. Die beiden Burſchen, die am Mittwoch nachmiktag im hleſigen Stadtwald auf ein ſpazieren⸗ gehendes Ehepaar den Verſuch eines Raubüberfalles machten und dabei geſchoſſen baben, wurden hier feſt⸗ genommen. Die Täter ſind zwei arbeitsloſe, 19—20jährige Ofenſetzer, die ein vollkommenes Geſtändnis ablegten. Wallſtadt, 4. Febr. Im Gaſthaus„zum Pflug“ fand die diesjährige Generalverſammlun a der Freiwilligen Feuerwehr ſtatt. Der Kommandant Troppmann er⸗ Ufnete die Verſammlung und dankte den Kameraden für ihr Erſcheinen. Die Verſammlung ſei diesmal inſofern von Be⸗ deutung, als die Wehr in dieſem Jahre auf ein 30 fläbri⸗ des Beſtegen zurückblicken kann. Er gedachte der Männer. die vor 30 Jahren die Gründung einer Freiw. Feuerwehr vornabmen und gedachte der gefallenen und geſtorbenen Ka⸗ meraden. Aktiv ſtehen noch von den Gründern zwei Kamera⸗ den im Dienſte und zwar die Obleute Könſa und Ga. Large. die mit Gedenkmünzen bedacht wurden. Da in dieſem Jahre in den Nachbarorten arößere Feuerwehrfeſte ſtattfinden, ſieht die Wehr davon ab. das 30 jährige Stiftungsfeſt in größerem Maze zu ſelern. Nach frohem Zuſammenſein ſchloß der Kom⸗ mandant nach aſtündiger Dauer die Verſammlung. * Säckingen, 5. Febr. ieben Muſtikanten ließen den fene Tag über ihre me ie würdigen Weiſen erſchallen und eidender Kinder. Insge⸗ S 1 amelten zu Gunſten not l Aus dem Schachleben Partie Nr. 369 (Gespielt im Magdeburger Damenturnier— Juli 1927) Weil: Frau Mittelmann Schwarz: Frl. Marcus 1. 2 C4 S8 6 22 Tez- da h7— h 2. Sbi-c e es 28. hz ha Kgö—h7 9 8. S811 LfS-e 24 bz b4 Ses-as 4. d2—d4 b/= be 25. Idz- d7 Sas& bs 5. 22— 83 Les-b? 26. Ida] Kh7- g8 6. LfI- g Se 27. 82 23 Sb c 7. e2— en d7- ds 28. Ta7- b7 Tes- bs 8. Sf3— es eõ di 29. Ib7xbs Sc bS 9. ed xd Sb cs 30. L463 Sbs- d7 0. 00—0 8 87—g6 11. 11— ef Le7- dy 339. Kg1—f2 6- h5 12. Nds eb db 33 Kf2—18 K—f8 13 Sc ds StG ds 34. Kfä— e! Kf8—e7 14. Lęz2 x es Ld x es 35. Ker db 17 6 15. daxes 118— es 36. Leg di d- bõ 6. Lei- Sc- as 37. es& 5) Sd x 17 Lds xb Sab eb 38. Ldâ f Ke v6 18 Dat ds Tas ds 39. Kds es Kfe—f5 19 Tat- di Sb es 40. Kos bs Kf5—34 20 Tad ds Tes ds 44 38-24 21. Jei— e: 1dSs— es und Weibgewinnt 1. Bis hierhin hat sich Frl. Marcus in dieser Stichpartie um den ersten Preis gut gehalten. Der letzte Zug kostet aber einen Bauern. Es setzt nun unter den beiden Amazonen des Schachspiels ein entsetzliches Schlachten ein. Eine Schlacht War es kaum noch zu nennen.— 2. Ungünstig wegen bab und Tda-d7.— 3. Für Weiß ein glatt gewonnenes Endspiel. Hiermit erlangt Frau Mittelmann als erste Preisträgerin des Damenturniers den Titel einer Meisterin des Deutschen Schachbundes. Die Londoner Schönheltspartis Partie Nr. 870 8 (Gespielt in der 11. Runde des Londoner Turniers Oktober 1927) Weiß: Sir G. Thomas Schwarz: F. D. Yates stattſinden. 1. d2—d4 Sg8 tl 18. Loi—885 Das 07 2. 881— 8 K7—86 19. Se- f0 Lg7 xf 3. 8283 118—87 20. Lg NC SS- e4 4. L182—0 21. Dds- es Sd6- 5 8. 00 d7- ds 22. Des 5 Sbo—d7 9 5. 03-64 Sds= d 2. Sts es(5 Sd x16 7. Sbl—es 8 24. DES N16 IIS es 8. da- ds Sto 84 25. d5— d(i) Sts ds 9. D dl Sd- es 20. Ses x6 17 N86 10. Sf da) h- 55 9 27. Dfo& gGU— KRgö—hs H. da- ds Ss- he 28. III 18 Les 5 2. 12— 4 Ses-d 29. Ds chS + LIS- h 18 8d2— 8 Se- 5 30. Tai di Dei—g7 14. Kai- db? Sd bse 31. Idi x ds b7—-b6G 9 18. Deg— d; e7 es 32. Tfo— he) Tes e7 10. Nes do x et 83. Tho b7 Schwarz Eibt auf . Scs-e! Sts ds 1. Thomas will seinen Springer nicht tauschen, sondern die beiden feindlichen Rosse unter Tempogewinn zurückjagen. — 2 Eine Blöße, durch die die schwarze Rönigsfront sehr ge- Schädigt Wird.— 8. Vielleicht konnte hier 76 mit nach- folgendem Les 5 versucht werden. Jedenfalls bedeutet der e 7 2 Textzug den Zusammenbruch.— 4. el* konnte nicht ge- Schehen, Wegen der Drohung TfI& 18 und 113* 15 usw. 5. Schwarz kann den Sd nicht schlagen und versucht Schwedische Meister Stoltz(Stockholm). heitsfehler dieser Schönheitspartie. Es mußte 7767 ge schehen. Trotzdem erkannte der Preisrichter Dr. Euwe dem Sieger Thomas den ersten Schönheitspreis von 10 Pfund zu, Miniatur im Schachspiel Partie Nr. 94 (Gespielt im Weltmeisterkampfe 1927 in Buenos Aires) Weiß Capablanca Schwarz: Dr. Aljechin 1 0 di- ds 11. Lh4 f6 Sd xf 2. 2c eI-es 12. 22— 23 Das- 56 3. Sbi- cs 8g8—f6 13. Sc3— e St e eee Sb d7 14. Lds xe 2888 S. e2— es Sc 13. d LI& cS 6. LfI- da Dds-a 16. Let bꝰ Dbox b 7 dõ c ci 17.—0 0— 0 8. Lda& c4 b7= bs 18. Tal- et Tag- c8 9. LcA- ds Les-b Remis 0 Sg—e2 a7 26 Von den 34 Partien, die die beiden Großmeister mit ein- ander gespielt haben, ist dies die kürzeste gewesen. Es war die 33. also vorletzte Partie des gigantischen Kampfes. Partie Nr. 95 Weis: Capablanca Schwarz: Tanarow 1. e- el e7-es 12. 855—d4 S16—d7 2. Sg1—13 Sd- cs 13. 8d4—13 Le 71s 3. LII b 888—16 14. 56383 Sd eb 4. 0 0 d7-d 15 Lei- Das 7 5. dz di Les d 16. Tal- dt Tag- ds 6. Sb es Lf8—e7 17. Tdi x dò d Ids x d 7. 1I11— 01 es di 18. LfAx es Ido di) 8. Sts da Sc da 19. let d! LI X e5 9. Ddi d- Ld7 x bS 20. Sts chG6= Kgs— hg 10. Sc cb—0 21. Ds x es(i) De x es 11. Dd4- ca 7—c69 22. Sho f/ Schwara gibt at 1. Richtig war dõ—d5.— 2. Auf Lis X e5 gewinnt Dgs X es. * Das Turnier der Arbeitsgemeinschaft der Mannheimer und Ludwigshafener Schachvereine. Wie Wir in Berichtigung der bisherigen Blättermeldungen über das eplante Turnier der Arbeitsgemeinschaft von zuständiger Stelle erfahren, soll dieses Turnier am 10. und 11. und 24. und 25. März ds. Js. Dazu ist zu bemerken, daß es nur zu begrüßen ist, wenn auf diese Weise der 18. März(Sonntag Laetare), an dem das große Kinderfreudenfest stalllindet, spielfrei bleibt. * Im Turnier um die Meisterschaft in Freiburg i. Br. stehen bis jelzi an der Spitze Schmitz mit 11 Punkten aus 12 Spielen und Klucker mit 10 Punkten aus 11 Spielen. * Beim Jubiläumsturnier der Berliner Schachgesellschaft vom 4. bis 20. Februar wird Dr. Emanuel Lasker als Schieds- richter wirken. Als Teilnehmer sind nunmehr endgültig angemeldet Bogoljubow, Brinckmann, Johner, Leonhardt, Nimzowitsch, Reli, Sämisch., Dr. Tartakower, sowie die Ber- liner Jungmeister Helling, E. Koch, Schlage, außerdem der Rubinstein und Dr. Vidmar haben noch zuletzt abgesagt. Im vierten Kautsky-Gedenktüurnier in Prag errang mit 10˙ Punkten aus 12 Partien Meister K. Hromadka den ersten Preis. * Lebende Figuren. Als Abschluß einer Schachwerbe⸗ Woche in Essen kam eine Partie mit lebenden Figuren Zwi- schen Dr. Emanuel Lasker und Bogoljubow zum Austrag. nic es mit Die Partie endete nach 70 Zügen unentschieden. amt wurden 116 Mark beigebracht. Die Metzger ſtifteten Pigurenabtausch. Aber die Katastrophe ist nicht aufzul n In einem Wettkampf zwischen Samisch und Brinckmann einige hundert Wü rſte, die Bäcker gegen 700 Brötchen. 8. Tempoverlust. Tes gs war geboten.— 7. Ein Schön- Uin Kiel im Januar siegte Samisch knapp mit 33:28. Soviel Zundhõlzer?ꝰ Ich brauche nur ęins am Nor gen So bekömmlich 05 SPF die nebe charaktervolle Zigareſe ond mild iſt 4 . Nez 8. Seite. Nr. 61 e Waldhofs trſter Punkt Am die Süsdeutſche Meiſterſchaft Runde der Meiſter Wormatia Worms— S. V. Waldhof:2:2) Stuttgarter Kickers— Karlsruher F. B. 224(02) Eintracht Frankfurt— F. B. Saarbrücken:1(:0 Bayern München— Sp. Vg. Fürth:0. * Zwei Unentſchleden und zwei klare Entſcheidungen ſind die Ausbeute der Sonntagsſpiele. Waldhof bat ſich in Worms endlich den ſchon lange verdienten erſten Punkt geholt. Zum erſten Male wirkten die Gebrüder Engelhardt mit, die die ganze Zeit geſperrt waren und jetzt für die Mannſchaft eine weſentliche Verſtärkung bedeuten. Den Ausgang des Treffens muß man nach dem Spielverlauf als gerecht bezeichnen, wenn Waldͤhof bei beſſerer Ausnutzung der Torgelegenheiten ſich einen knappen Sieg hätte ſichern können. Auch die Bayern in München konnten der Spielvereinigung Fürth nur einen Punkt abnehmen, ſo daß die beiden Vereine relativ jetzt wieder . Punktzahl haben. Die Entſcheidung wird hier voraus⸗ ichtlich erſt in Fürth fallen. Es iſt aber kaum anzunehmen, daß die Münchener in Fürth gewinnen können. Seinen erſten Sieg in Stuttgart holte ſich am Sonntag der Karlsruher F.., der die Kickers wider Erwarten klar mit:2 Toren ſchlug. Der Karlsruher F. V. wird am Ende ſicher mil dabei ſein. Die Eintracht Frankfurt konnte gegen den F. V. Saarbrücken nach hartem Widerſtand mit:1 Toren ſiegen. Saarbrücken iſt jetzt noch der einzige Vertreter, der noch keine Punkte er⸗ ringen konnte. Tabellen ſtand der Meiſter Vereine Spiele gew. unentſch. verloren Tore Punkte Bayern München 5 8 2— 19:6 8 Sp.⸗Bg. Fürth 4 2 2— 3˙0 8 Karlsruhe F. V. 5 8— 2 20.10 8 Eintracht Franfurt 4 2 1 1 10:5 8 Kickers Stuttgart 5 2 1 2 1110 5 Wormatia Worms 5 1 8 1.15 8 S. V. Waldhof 4— 1 8 410 1 F⸗V. Saarbrücken 4—— 4:26 0 Lechniſch und auth ſonft ſtark überlegenes Spiel Waldhofs m Worms Wormatia Worms— S. V. Waldhof:2(:2) „Preiſend mit viel ſchönen Reden——“, ſo geleitet, ver⸗ lief die Einleitungsetappe der Wormſer im weitverzweigten Feld der ſüddeutſchen Gruppenmeiſter. Vorſichtig taſtend And doch wieder keck ausholend ſtieg das:2 in der Stadt der Frauentürme. Kurz darauf mußten die alterfahrenen Kickers n der alten Rheinſtadt die Waffen ſtrecken—— Lob und Ver⸗ wunderung ringsum, und erſt der ſchwere Schlag in Karls⸗ ruhe mit:1 weckte die früheren Zweifel erneut, aber die Rehabilitierung gegen die nordbayeriſche Hochburg folgte auf dem Fuße, und ſo richteten ſich am geſtrigen Sonntag wieder namentlich die Blicke vom Rhein nach der hiſtoriſchen Stadt, um auf die Fortſetzung der gewiß intereſſanten Chronik zu warten.— Von Waldhof aus fuhr nicht nur ſpieleriſche Ver⸗ ſtärkung ab, auch ein Sonderzug ſpie ſeine moraliſche Rücken⸗ ſtärkung weiter nordwärts an den Rhein und es entfaltete ſich ein Gedränge von—7000 auf dem Wormatenplatz, das an der Bewohnerzahl von Worms gemeſſen, den großen Sportzentren nichts nachgab. Nachdem ſelbſt Stuttgart und Fürth ihre Kräfte vergebens im Heim des Benjamins ver⸗ ſucht, war auch über den geſtrigen Ausgang vollkommene Un⸗ gewißheit gebreitet. Das:2 gibt nach außen hin ſeinen Vor⸗ gängern allerdings nichts nach, aber der Verlauf und die Be⸗ leiterſcheinungen des in mancher Hinſicht intereſſanten kampſes, lernen die frappierenden Erfolge der vom alten Kämpen Philipp betreuten Wormaten verſtehen. Gewiß muß man Wormatia zugeſtehen, daß ſie ein ungeziertes, energie⸗ etragenes, raumgreifendes und daher auch erfolgverſprechen⸗ des Spiel ihr eigen nennt, aber eine unſchätzbare Mitwirkung iſt zweifellos die beiſpielloſe Unterſtützung durch die Wormſer Fußballanhänger, die nur die Schattenſeite beſitzt, daß ſie dem nüchtern Beobachtenden doch überſpannt ſcheint, und daß die Kehrſeite der Sache ſich früher oder ſpäter eben draußen auf den fremden Plätzen nicht ausbleiben wird. Einzelne ſehr gute Kräfte hat Worms im Sturm und war es geſtern zur Abwechſlung nicht Winkler, ſondern die linke Verbindung Müller, die das bedrohlichſte Moment des Wormatenſturms bildete. Philipp iſt der abwägende, überblickende und weniger aktive Pol der Fünferreihe, aber Läuferreihe wie Tordeckung bieten nichts, was über den gewohnten Rahmen des Mittel⸗ maßes hinausgeht. Zuſpiel, Stellen,— auch im Verteidi⸗ gungstrio— zeigten klaffende Lücken. Es mag Worms gelin⸗ en, zu Hauſe unter dem Stimmenaufwand hinter den Feld⸗ chranken noch manche Erfolge durchzupeitſchen—— ſpieleriſch tand aber auch Waldhof weit über dem Gegner, was die erſte Hälfte bei widrigen Windverhältniſſen ſchon klar darlegte und nach der Pauſe hatte Waldhof mitunter ſolch drückende Ueberlegenheit, daß nur die latente Schwäche im Schießen den ſchließlichen Ausgang zu erklären vermag. Keinesfalls zeigte Worms das, was ſeine aufſehenerregenden Ergehniſſe er⸗ warten ließen. Verſagt Philipp, Winkler oder Müller, oder werden dieſe entſprechend gedeckt, iſt es aus. Enttäuſchungen werden auch hier nicht ausbleiben und erſt der Schlußſtrich unter das Ganze zum Spielzeitende wird die heutigen Poſitio⸗ nen der Tabelle korrigieren. Auch Waldhof brachte trotz der Freigabe von Engelhardt 1 umd Engelhardt 2— Haber bleiht noch geſperrt— nicht die erwartete Hebung des Durchſchlags heraus, wenn auch Engelhardt 2 einen Moment ſehr beſonnen beherrſchte und in Abweſenheit jeder Tordeckung die erneute Führung Wald⸗ hofs errang. Es fehlt vorn natürlich noch die Verſtändigung und Engelhardt 1 das weitere Training; vor allem muß auch der rechte Flügelmann ſeine frühere Schußentſchloſſenheit zu⸗ rückgewinen, er vergab wiederholt den ſchließlichen Steg. Aehnliches kann man auch von den übrigen Stürmern ſagen. Hörner iſt gewandt im Vorſtoß und Flanken, aber ſtandlos einer energiſchen Deckung gegenüber. Den Anlauf zur Beſ⸗ ſerung hat Waldhof gemacht, ob die volle Wendung kommt, hängt von der Möglichkeit der Zurückgewinnung der alten Schußkraft ab. Bemerkbar werdende Schwächen der Läufer⸗ reihe werden dadurch wieder ausgeglichen. Als Torhüter ar⸗ beitete Rihm hervorragend. orms: 15 Giesbert Müller Ruppert Kiefer Völker Hartmann Göſel Winkler Philipp Müller Ruppert. örner Brückl Engelhardt 2 Decker Kohl 5 Schäfer Bretzing 2 Model Engelhardt! Haut Rihm Waldhof: Unter kräftigem Gegenwind findet ſich Waldhof von An⸗ fang und ſchon ſetzt die Anfeuerung Wormatias ohne eigent⸗ lich erkennbaren Anlaß von außerhalb der Platzſchranken ein. Nach Abſtellen einiger forſcher Vorſtöße der Wormſer flankt Kohl; Hörner gibt bedrängt vor's Tor, wo Giesbert nicht kräftig genug abſchlägt und Brückl gut erfaſſend einſchießt. 071. Nun ſtellen ſich aber wieder die Schwächen des Waldhofer Angriffs ein, aber auch Worms ſchickt ſeine Schüſſe weit da⸗ neben oder darüber. Die 1. und 2. Ecke Mannheims ſteigt und unter immerwährender Befeuerung von Worms auch deſſen erſte. Ein Ueberſpielen des rechten Waldhofläufers, knäuelt zugleich 3 Mann von den Mannheimern zur Abwehr zu⸗ ſammen, die mißlingt und der freiſtehende Philipp überraſcht dann Rihm mit einem plazierten und ſcharfen Ball:1. Einen Handelfmeter pariert dann Rihm— allerdings unter vor⸗ zeitigem Herausgehen— einfach glänzend durch Sich⸗werfen und Engelhardt 2 meiſterte ebenfalls eine Gelegenheit im Sturm, als dem angreifenden Giesbert vorbei in ſicherem Schuß das leere Netz findet. 22. Pauſe. Worms wird nach derſelben durch ſeine Flügel noch ver⸗ einzelt gefährlich, aber der Innenſturm iſt nicht zur Stelle und immer ſchärfer tritt nun die Ueberlegenheit Waldhofs in Er⸗ ſcheinung, das Worms ſchließlich dauernd einſchließt und nur ehen wieder im Schuß verſagt. Einzelne Attackenverſuche der Wormſer enden beim aufopfernd eingreifenden Rihm, der manchen Verſager und Fehler der Läuferreihe auszukoſten be⸗ kommt, aber ſchon liegt Waldhof wieder vor dem Wormaten⸗ tor. wo mitunter verzwickte Fußabwehr Giesberts die letzte Rettung iſt. Gegen Schluß erſt kann Worms ſich wieder aus der Umklammerung befreien, aber hier, wie auf Seiten Mann⸗ heims fehlt bei der Abgekämpftheit und Unfertiakeit im Schie⸗ ßen die entſcheidende und nachdrückliche Handlung. Noch ein⸗ mal ſtürmt Waldhof kurz vor dem Abpfiff mächtig an, ohne den zweifellos verdienten Sieg ſicherſtellen zu können. Der ſpan⸗ nende Kampf litt unter der Langſamkeit und Gemüchlichkeit des Spielleiters Wald⸗Stuttgart. der auch in ſeinen Entſchei⸗ dungen nicht immer einwandfrei war. und zu viel überſah. A. Müssle. Karzsruher F. B. ſſogt zum erſten Mal in Stuttgart Stuttgarter Kickers— Karlsruher F. V.:4(:2) Die Vorbedingungen für den Kampf waren nicht gerade die günſtigſten, denn der Boden war durch die Schneefälle der letzten Woche leicht vereiſt und ſehr glatt. Beide Mannſchaften beſtritten das Treffen in ihrer derzeitig ſtärkſten Aufſtellung. Der K. F. V. hat zum erſten Mal in Stuttgart einen überragen⸗ den Sieg errungen, viel klarer, als es das Ergebnis beſagt. Die ganze erſte Halbzeit waren die Karlsruher glatt über⸗ legen. In dieſer Spielperiode kamen die Kickers kaum zum Schuß, ſie ſpielten ſehr zerfahren. Auch in der zweiten Halb⸗ zeit enttäuſchte die Mannſchaft ſtark, obwohl ſie ſtellenweiſe in Front lag. Der Sturm ſpielte planlos und ohne jeden Zu⸗ ſammenhang, lediglich der linke Flügel kam gelegentlich zu gefährlichen Vorſtößen. Dem Treffen, das von Fritz⸗Oggers⸗ heim in anſprechender Weiſe geleitet wurde, wohnten 12 000 Zuſchauer bei. Spielverlauf Vom Anſtoß an lag der K. V. in Front und leitete ge⸗ fährliche Angriffe ein. Obwohl die Karlsruher die Kickers vollkommen zurückdrängten, vermochten ſie erſt nach einer Viertelſtunde zum erſten Erfolg zu kommen. Bekir nahm eine Flanke von rechts gut auf und ſandte unhaltbar ein. In der 25. Minute wiederholte ſich die gleiche Situation, wieder⸗ um war es Bekir, der durch einen Bombenſchuß das Ergeb⸗ nis auf:0 ſtellte. In der letzten Viertelſtunde der erſten Halbzeit kamen die Kickers allmählich in Schwung, erreichten aber niemals die an ihnen gewohnte gute Form der Ver⸗ bandsſpielzeit. Lediglich 3 Eckbälle waren die Ausbeute dieſer kurzen Drangperiode. Nach der Pauſe Gleich nach dem Wechſel erzielte Bekir das 3. Tor, das der Torhüter allerdings hätte verhüten können. Damit war die Niederlage der Kickers beſiegelt. Das Publikum feuerte die Einheimiſchen jet ſtark an und der Kickers⸗Sturm wurde wieder beſſer. Ein ſchönes Durchſpiel des linken Flügels Maneval⸗Lieb ergab durch den letzteren den erſten Treffer für Stuttgart. Aber ſchon bald darauf konnte Kaſtner auf feine Vorlage von Bekir zum 4. Mal für den K. F. V. ſkoren. Auch dieſer Erfolg kam auf das Konto des Torhüters. Die letzten 20 Minuten des Spiels ſtanden dann im Zeichen der Kickers, der K. F. V. mußte ſtark verteidigen, es gelang ihm aber mit einer Ausnahme, ſein Tor rein halten. Wieder war es der Linksgußen Lieb, der der gegneriſchen Verteidigung davonging die Einheimiſchen jetzt ſtark an und der Kickers⸗Sturm wurde zeitweiſe härter, an dem Ergebnis änderte ſich jedoch nichts mehr. Kritik Die Karlsruher Mannſchaft bildete ein harmoniſches Ganze, lediglich Bekir überragte. Verteidigung und Torwart hatten gegen den ſchwachen Kickers⸗Sturm leichtes Spiel und entledigten ſich ihrer Aufgabe ſicher. In der Läuferreihe waren Zuſpiel und Deckung gleich gut. Der Sturm arbeitete prächtig zuſammen, hier gefiel neben Bekir beſonders der rechte Flügel Kaſtner⸗Reeb, während der Linksaußen Quaſten den ſchwächſten Punkt des K. F. V. darſtellte, der einige gute Torgelegenheiten ausließ. Die Stuttgarter Kickers hatten in dem Mittelläufer Mederbacher ihren beſten Mann, gegen den die Außenläufer ſtark abfielen, ſie deckten ſchlecht ab und ließen die gegneriſchen Flüool immer wieder durch. Die beiden Verteidiger waren gut, dafür aber der Torwart umſo ſchwächer, er hätte 2 Tore unbedingt vermeiden müſſen. Dem Sturm fehlte der Zu⸗ ſammenhang, nur der linke Flügel Maneval⸗Lieb konnte einjgermaßen gefallen. 5 Ein gtatter Sieg Eintracht Frankfurt— F. V. Saarbrücken:1(:0) Der Saarmeiſter, F. V. Saarbrücken, ließ ſich in Frank⸗ furt nicht ſo leicht ſchlagen wie man hätte annehmen können. Die Mannſchaft hinterließ einen ſehr guten Eindruck, obwohl ſie durch 4 Erſatzleute geſchwächt war. Die Mannſchaft hielt in der erſten Halbzeit ſehr gut ſtand. Die gut 5000 Zuſchauer im Frankfurter Stadion wurden von den ausgezeichneten Leiſtungen der Saarleute überraſcht. Eintracht vermochte trotz des glatten Sieges nicht zu überzeugen. Die Mannſchaft war ausgeglichen, ohne eigentliche überragende Punkte. In der Verteidigung war Kirchheimer oft unſicher, dagegen gefiel Schütz ſehr gut. Goldammer als Mittelläufer arbeitete wie⸗ der ſehr nützlich und aufopfernd, erreichte aber nicht ſeine beſte Form. Im Sturm war Kellerhoff als Linksaußen nicht ſo ſchußgewaltig wie ſonſt. Die beſten Leute waren die beiden Innenſtürmer Dietrich und Kiſſinger, die vor allem durch ihr techniſches Können aufftelen. Das Wichtigſte vom Conntagſport Um die Süddeutſche Meiſterſchaft: Waldhof holt ſich in Worms den erſten Punkt.— Neckarau von Mainz geſchlagen. — 03 Ludwigshafen gewinnt glatt gegen Saar 05 Saar⸗ brücken.— Fürth und Bayern München ſpielen:0.— Der 1. F. C. Nürnberg gewinnt segen V. f. R. Fürth:1. Die Weltmeiſterſchaft im Eisſchnellaufen: Claes Thun⸗ berg⸗Finnland wird Weltmeiſter. * 40 Km.⸗Staffelmeiſterſchaft des Skiklubs Schwarzwald: Staffelmeiſter Gan Hoher Schwarzwald. 1. Europameiſterſchaften im Rodeln in Schreiberhan. 1. Schwimmfeſt in Berlin: Neitzel und Fräulein Schrader ſtellen neue deutſche Rekorde auf. — r Saarbrücken hatte durch 4 Erſatzleute eine funge und wenig routinierte Mannſchaft, die anfangs einen ſehr guten Eindruck machte, ſpäter aber abfiel, der keſte Mann war Zeimet, der zuerſt Mittelſtürmer ſpielte, ſpäter aber dann in die Läuferreihe ging, ohne die Situation allein retten zu können. Die Läuferreihe arbeitete meiſt deſenſiy und wurde dieſer Aufgabe gerecht. Im Sturm waren die beiden Flügel, vornehmlich der Linksaußen, die treibenden Kräfte. Die Ver⸗ teidigung war nicht immer ganz ſattelfeſt, ging aber ſonſt im allgemeinen an. Ganz ausgezeichnet arbeitete der Erſatz⸗ torwart Weingärtner, der eine höhere Niederlage verhinderte. Der Schiedsrichter Schliffer⸗Bamberg konnte nicht gefallen. Spielverlauf Zur allgemeinen Ueberraſchung waren zuerſt die Saar⸗ brücker in Front, da ſich die Frankfurter nicht fanden. Eine halbe Stunde lang hatten die Gäſte mehr vom Spiel, aber der von Zeimet aut vorgeworfene Sturm konnte ſich gegen die ſichere Eintrachtabwehr nicht durchſetzen und hatte zudem mehr⸗ fach in kritiſchen Situationen Pech. Nachdem eine vierfache Schußfolge ihr Ziel nicht erreicht hatte, gelang es in der 37. Minute Döpfer, im Nachſchuß für Eintracht das 1. Tor zu erzielen. Eintracht kam dann mehr zur Geltung, der Saar⸗ brücker Sturm war durch das Ausſcheiden Zeimets geſchwächt, der eine wichtigere Aufgabe als Mittelläufer zu erfüllen hatte Der vorzügliche rechte Läufer Ruſter wurde verletzt und tauſchte mit dem Rechtsaußen. Dadurch bekamen die Einhei⸗ miſchen ganz und gar die Oberhand. Kißling hob in der 15. Minute nach dem Wechſel einen Ball über den herauslaufen⸗ den Torwart hinweg ins Netz. Zwei Minuten ſpäter führte eine ſchöne Kombination durch Dietrich zum 3. Tor. Als dann in der 28. Minute ein Fehler des linken Saarbrücker Verteidigers durch Kiſſinger zum 4. Tor führte, ließ der Kampf etwas nach. 5 Minuten vor Schluß faßte der vor⸗ gerückte Eintrachtverteidiger Schütz einen Eckball ab und ſchoß aus dem Hinterhalt plaziert das 5. Tor. 3 Minuten ſpäter kam Saabrücken vor, der Linksaußen flankte nach rechts, der Ball wurde zu dem Halblinken Schmidt hinühergelegt, der durch einen ſchönen Schuß das verdiente Ehrentor für die Gäſte erzielte. 0 Fürth verliert einen weiteren Punkt Bayern München— Sp. Vg. Fürth 920 3 Dem großen Kampf der beiden bayeriſchen Gruppen meiſter und Favoriten für die Süddeutſche Meiſterſchaft maß man eine ſehr große Bedeutung bei, weil hier eine Vorent⸗ ſcheidung im Kampf um den Titel eines Süddeutſchen Meiſters zu erblicken war. München brachte aus dieſem Grunde die nicht häufige Zuſchauerzahl von 30 000 auf, die ſpieleriſch nicht enttäuſcht wurden. Die beiden Mannſchaften lieferten ſich einen harten Kampf, bei dem man vergeblich eine Entſcheidung erwartete. Sie blieb aus, die beiden Stürmer⸗ reihen vermochten ſich nicht ein einziges Mal durchzuſetzen und nach torloſem Spiel vertagte man die Entſchetdung bis zum Rückſpiel in Fürth. Man tat nicht unrecht daram, den Bayern etwas größere Ausſichten zuzubilligen, katſächlich lag ein Sieg der Einheimiſchen eher im Bereich der Punt als der der Fürther und wenn Fürth einen Punkt aus München nach Hauſe brachte, ſo war das ein Verdienſt der überragenden Fürther Hintermannſchaft, in der Hagen ein unüberwindliches Bollwerk war. Ueberhaupt ſtand das ganze Spiel im Zeichen hervorragender Verteidigungen und weniger guter Sturmreihen, von denen die der Bayern immer noch beſſer war. Der Spielverlauf Mit Spielbeginn übernahm zunächſt Bayern das Kom⸗ mando. Hörgreen bekam viel Arbeit und hatte in der 8. Minute Mühe, ein Tor zu verhindern. Etwas ſpäter brannte Hoffmann durch, wurde von Leinberger in Strafraum regelwidrig gelegt, aber der Schiedsrichter gab den Elfmeter nicht. Hofmann jagte dann einen Schuß knapp über die Latte und allmählich kam dann auch Fürth in Schwung. Trotzdem waren die Situationen vor dem Fürther Tor gefährlicher. Scharfe Schüſſe wurden von Hörgreen entweder gemeiſtert oder verfehlten knapp ihr Ziel. Ohne das überragende Spiel von Hagen, dem Knöpfle ſehr gut zur Seite ſtand, hätte Bayern ein bis zwei Tore vorlegen können, nachdem die Tor⸗ gelegenheiten vom Sturm herausgearbeitet worden waren. Auf der Gegenſeite vergibt Kißling ein faſt ſicher erſchei⸗ nendes Tor. 5 Nach dem Wechſel war eine Viertelſtunde lang die Bayern⸗Mannſchaft ſtark im Angriff. Hagen, Knöpfle und Hörgreen waren aber nicht zu ſchlagen. Als dann die Fürther die Initiative an ſich riſſen, erwies ſich der Innenſturm als zu langſam, um gegen Kut⸗ terer beſtehen zu können. Fürth drängte weiter, doch waren die Torgelegenheiten nicht ganz ſo klar wie auf der anderen Seite, wo der Sturm ſicher und kräftig arbeitete. An ſich verlief die zweite Halbzeit weſentlich ſpannender als die erſte, zumal Fürth hier weit beſſer gefallen hatte. Kritik 5 Fürth hatte ſeine Stärke in der Verteidigung, in dem überragenden Hintertrio Hörgreen, Hagen und Knöpfle. Hagen war der beſte Mann auf dem Platze, nicht zu umſpielen und ſtets im geeigneten Augenblick zur Stelle. Nicht viel weniger leiſtete Knöpfle, der ſich großartig mit Hagen er⸗ gängte. Hörgreen im Tor tat ein weiteres, um keinen Erfolg des Gegners zuzulaſſen. In der Läuferreihe war der Mittel⸗ läufer Leinberger vorzüglich. Der Sturm ſchnitt ſein Spiel ſtark auf Kißling zu, der jedoch von Nagelſchmitz gut gedeckt wurde. Kißling und Aſcherl waren diejenigen, die wirklich gefielen, Franz hielt durch ſeine Langſamkeit den Sturm eher auf als ihn zu fördern und auch Seiderer zeigte den gleichen Mangel. Bei Bayern war Kutterer wieder einmal in über⸗ ragender Verfaſſung. Einen ſehr guten Eindruck hinterließ auch der neue Mittelläufer, der bisher in einem Kreisliga⸗ verein ſpielte. Er vermochte zwar gegen Schluß das Tempo nicht 1 ganz durchhalten,* aber ſonſt in ſeinem Spiel ſehr gute Leistungen. rvorragend wax auch der 6. Sekte. Nr. 61 Neue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 6. Februar 1928 Außenläufer Nagelſchmitz. Ofmann⸗Schmidt II die treibende Kraft. Weiſe zur Geltung bringen. ging an. ſehr korrekt und ſicher. Haringer als K Runde der weiten und Dritten Gruppe Nordweſt B. f. L. Neckarau— F. S. N. Mainz 05 426(:4) * Hier gab es zwet Ueberraſchungen: von Mainz 05 ſchlagen laſſen und der konnte gegen V. f. L. Neu⸗Iſenburg lagen. Die Niederlage von Neckarau iſt verdient, Manuſchaft ein recht planloſes Spiel lieferte, der für den verletzten Brucker eingeſprungen war. lage zu ſetzen. Aber auch der Sturm iſt hieran behielt und daher nie recht zum Schuß kam. gehen. Dieſes Bild konnte man immer wieder Ludwigshafen rettete wieder die Ehre lich verhbeſſert. unentſchießen geſt i alten konnte, holte Boruſſig eunkirch 7 en in Neunkircher Tabellenſtand der Gruppe Nordweſt Vereine Spiele gew. unentſch, verloren Tore F. S. V. Frankfurt 6 4 2— 18:40 Rotweiß Frankfurt 5 1 4— 77 V. f. L. Neckarau 8 2 1 2 16:15 Ludwigshafen 8 2. 1 8˙4 Neu⸗ Iſenburg 4 0 4 0 7¹7 5 Mainz 8 1 1 1 10:11 95 Saarbrücken 8— 1 1 311 Bo ruſſig Neunkirch. 5— 1 4 914 Eine verdiente Niederlage V. f. L. Neckarau— S. V. Mainz 426(:4) 50 meiden war. einige ganz große faſt reſtlos perſagte. wart der Hauptteil der Schuld an der Niederlage. wußte dafür der Angriff umſo beſſer zu gefallen. kannten Bruchteil einer Sekunde ſchneller Gegner und ſchoſſen zudem entſchloſſen und gut. Verteidiger glatt Läuferreihe beſtens unterſtützt, während die durch weite und direkte Abſchläge gut zu gefallen Ueber Neckarau iſt auch bereits das Wichtigſte geſagt; mancher Fehler unterlief. Hiesmal nur allzu ſelten der Fall war. Das Spiel der zehn Tore Neckarau wenig ſpäter wieder ein Tor aufzuholen und Unentſchieden. gehen ganz knapp neben das Tor. Füße, der ſofort entſchloſſen einſchießt. 210. der prompt einſchießt,:1. Ein aleichfalls den Zeilfelder ſicher verwandelt,:2. nicht untätig. warts hin zum 5. Treffer kommt, Neckarau ſtürmt halblinks. 922 10 noch in. ein Im Sturm war die linke Flanke mann⸗S 1 Die andere Seite mit Hutſteiner⸗Kienzle konnte ſich dagegen nicht in gleicher 1 Mittelſtürmer Der Schiedsrichter Müller⸗Phönix Karlsruhe leitete Saar 053 Saarbrücken— s Ludwigshafen 24(113) V. f. 1795 Neu⸗Jſenburg— F. S. V. Frankfurt 318(221) Bornſſia Neunkirchen— Rot⸗Weiß Frankfurt 34(:2) Neckarau mußte ſich F. S. B. Frankfurt N nur ein:3 erzielen, nachdem die Iſenburger bei Halbzeit ſogar mit:1 in Führung da die beſonders die Hintermannſchaft verſagte, und hier vor allem der Torwart, Auf ſein Und ſeiner Vorderleute Konto iſt faſt ausſchließlich die Nieder⸗ nicht ganz Aſtheteiligt, da er zu viel fummelte und den Ball zu lange Zeilfelder ſpielte geſtern taktiſch falſch, er verſuchte immer wieder an 4 bis 5 Leuten vorbeizuſpielen, anſtatt den Ball, nachdem er die halbe Mainzer Mannſchaft auf ſich gezogen hatte, an den Flügel zu ſehen. des Rßeinbezirks. Sgar 05 Saarbrücken wurde mit:2 geſchlagen. Ludwigshafen liegt jetzt ſehr gut im Rennen und hat ſeine Ausſichten weſent⸗ Rot⸗Weiß Frankfurt, das bis jetzt alle Spiele ſchießt an die Latte, drel Schüſſe werden nacheinander ab⸗ gewehrt, doch dann erzielt Zeilfelder doch noch den 4. Treffer, :4. In der Schlußphaſe des wechſelvollen Kampfes dominiert Neckarau, doch hat auch Mainz noch eine letzte aroße Chance, bei der Lanke endlich die ſo lange vermißte Geiſtesgegenwert zeigt und ſehr aut rettet. Dann hat der für Neckarau ſo un⸗ glücklich verlaufene Kampf ſein Ende gefunden, zwei wertvolle Punkte ſind an die glücklicheren Mainzer gefallen. Mainz: Etſch— Seck, O. Freytag— Lorenz, Heſſer, W. Freytag— Lipponer. Zimmermann,. Neiſche. Draisbach. Kaiſer. Neckarau: Lanke— Dern, Ludwig— Wilbs. Gaſt, Schmitt — Dorſt. Heck. Zeilfelder, Kaiſer, Ott. H. B. Der einzige Sieg des Rheinbezirks Saar 05 Saarbrücken— Ludwigshafen 903:4(:4) Die 2500 Zuſchauer, die zu dieſem Spiele gekommen waren, wunderten ſich, daß der Schiedsrichter den Kampf überhaupt durchführen ließ, denn der Boden war derart moraſtig, daß die Spieler kaum einen Halt hatten. Das Spiel war zunächſt ſchön und intereſſant. Ludwigshafen zeigte ein feines Zuſammenſpiel, war ſtets auf dem Poſten und be⸗ herrſchte die Situation. Die Elf lag auch bi der Pauſe weit mit:1 Treffer in Führung. Saar 05 kam erſt in der zweiten Hälfte des Spieles in volle Fahrt, ſpielte dann aber auch gleich reichlich hart und das Spiel nahm dann einen Charakter an, der wirklich nicht imponjeren konnte. Selbſt Tätlichkeiten ſchlichen ſich ein. Schließlich miſchte ſich auch das Publikum ein. Die Schuld trifft in erſter Linie den Schiedsrichter Bremſer aus Wiesbaden, der zwar ſehr oft pfiff, aber nicht einſchritt. Neu⸗Fſenburg 4. Anentſchieden V. f. L. Neu⸗Iſenburg— F. S. B. Frankfurt:3(:1 dem am Son tag gegen n erſten Sieg(:3) und liegt jetzt an zweiter Stelle vor Neckarau mit 5 Punkten. 8* Punkte Es iſt ein erfreuliches Zeichen des guten ſportlichen Ein⸗ dernehmens zwiſchen unſeren großen Sportvereinen, daß ſich eckarau und der Vfg. Mannheim entſchloſſen, ihre Spiele nacheinander auf dem Stadion zur Durchführung zu bringen. Leider blieb der Beſuch trotz zweier Begegnungen mit an⸗ nähernd 4000 Zuſchauern recht mä ig, ein Zeichen, daß man die Mainzer nicht allzu hoch einſchätzte, zum andern aber wohl 2 gebs PDric durchaus de chält guch die Folge der letzten Niederlagen, die im Stadion hof⸗ Not⸗Weiß ſtellte die einwandfrei beſſere Mannſchaft. fentlich nicht traditionell werden, zumal auch heute wieder die Niederlage unſeres einheimiſchen Vertreters durchaus zu ver⸗ Neckarau hatte heute entſchieden Pech, Pech, daß der Sturm Chaneen vergab, allerdings auch nur ganz elten zu wirklich guter Form auflief, Pech aber vor allem, aß dex für den erkrankten Brucker eingeſtellte Erſatztorwart Man darf bei einem Spieler, der erſt⸗ mals einen ſo ſchweren Kampf zu beſtreiten hat, ja nicht gleich zu ſcharfe Kritik üßen, aber diesmal trifft eben doch den Tore Dabei zeigte der Torhüter der Gäſte gleichfalls recht ſchwache Leiſtun⸗ gen, was allein ſchon für einen Sieg genügt hätte, denn die pier Gegentore gehen hier bei dem diesmal mäßigen Können des einheimiſchen Sturmes den beſten Beweis für den aber wohl auch einzigen ſchwachen Punkt der Gäſteelf. Bei Mainz Da wurde ſehr rationell geſpielt, immer waren die Leute um den be⸗ am Ball als der Beſonders gefährlich war Lipponer, der ehemalige Feudenheimer, am rechten Flügel, der nur zu oft den generiſchen Läufer und überlief und deſſen Flanken zumeiſt die Urſache der zahlreichen Erfolge der Mainzer waren. Dieſer flinke Angriff wurde von einer ſich ausgezeichnet ſtellenden Verteidigung wußte. waren eigentlich nur Zeilfelder und vor allem Dern, dem aber viel zu wenig Unterſtützung zuteil wurde. Beſonders erfreu⸗ Iich iſt ſchließlich noch die Tatſache, daß beide Mannſchaften ſtets beſtrebt waren, den Kampf in fatrer Weiſe durchzuführen And das, obwohl Schmidt(Würzburg) als Leiter des Kampfes Seine Abſeitsentſcheidungen er⸗ regten mit Recht manchen Widerſyruch; man muß von dem Jetter eines derart wichtigen Treffens zumindeſt verlangen können, daß er ſich möglichſt oft auf Ballhöhe befindet, was gebnis bei Halbzeit noch unentſchieden. In dieſer Gruppe liegt der 1. F. C. Nürnberg mit 2 Punkten Vorſprung in N Front. Tabellenſtand der Gruppe Südoſt Vereine Spiele gew. unentſch. verloren Tore Punkte 1. F. C. Nürnberg 5 4— 1 15˙¹5⁵ 8 F C. Freiburg 5 2 2 1 9˙8 8 Wacker München 8 2 1—.5 8 V. f. R. Fürth 5 1 2 2.10 4 1800 München 5 2— 8 7·1³ 4 V. f. B. Stuttgart 4 1 1 2 12:9 8 Union Böckingen 4 1 1 2 8·8 8 Phönix Karlsruhe 8 11 1 8.15 8 war eines der ſpannendſten der letzten Wochen, denn immer, wenn Mainz ſeinen Sieg bereits geſichert wähnte, gelang es das Verſagen des Torwarts vereitelte ein durchaus gerechtes Bereits in den erſten Minuten übernimmt Mainz die Führung; Schmitt mitzlingt eine Zurückgabe, ein ainzer iſt ſofort zur Stelle und lenkt ein. Die Bemühungen der Platzherren ſind ohne Erfola. verſchiedene ſcharfe Schüſſe Ein Flankenlauf von Livponer führt zur 1. Ecke, die Oipponer exakt vors Tor gibt; Tanke wehrt ſchwach ab und Zimmermann direkt vor die Doch vom An⸗ ſpiel weg erzielt Neckarau durch Zeilfelder, der eine aute Vor⸗ lage von Kaiſer unhaltbar verwandelt, den erſten Gegentref⸗ er 21. Für die Folge hat Neckarau einige gute Chancen, doch find die Halbſtürmer vor dem Tor viel zu unentſchloſſen. Dern verſchuldet durch Faulſpiel einen Strafſtoß. wieder wehrt Lanke zu kurz ab, ſchon iſt auch wieder ein Mainzer zur Stelle. unnötiges Faul⸗ ſpiel im Mainzer Strafraum bringt Neckarau einen Elfmeter, Wenige Minuten vor der Pauſe verläßt Lanke ſein Tor, Neiſche erfaßt ſofort die Künſtige Situation und gibt den Ball hoch ins leere Tor,:2. Noch ſind Ausſichten auf ein Aufholen vorhanden, der Sturm findet ſich fetzt beſſer zuſammen, doch auch Mainz bleibt Beiderſeits werden einige Ecken herausgeſpielt, bis Mainz wleder auf einen Fehler des einheimiſchen Tor⸗ ſtellt fetzt um: aſt geht auf Halbrechts Kafſer zurück in die Läuferreihe, Heck Die Umſtellung ſcheint ſich zu bewähren; Hast ſchießt wuchtia aufs Tor doch an die Querlatte, der Ball kommt zu Heck, der aus drei Meter Entfernung hoch darüber⸗ ſchießt. Mainz dagegen beweiſt, wie man Chancen verwertet: wponer ſpurtet die Linie entlang, überläuft Läufer und Ver⸗ diger Lanke geht heraus an ihm vorbei landet der Ball im „Damit war der Sieg endgültig geſichert. Neckarau es die Fürther gleichwertig durch ihren überaus großen Eifer. Clubmannſchaft von dem Spiel Kalbs abhängig iſt. Kalb war als Mittelläufer ein Verſager und damit kam die ganze Elf nicht in Form. In Mittelſtürmer, während Fuchs den Läuferpoſten übernahm. Aber auch im Sturm konnbe ſich Kalb nicht aufſchwingen. Der Spielverlauf ſelbſt brachte keine beſonderen Momente. beiden Seiten ſorgte eine gute Verteidigung dafür, daß die Zähl der Tore nicht zu groß wurde. in der 4. Minute durch einen von Lindner verſchuldeten und durch Jegal verwandelten Elfmeter Der Clubſturm bemühte ſich vergebens, den Ausgleich zu er⸗ ringen, fand aber in Kalb nicht die gewohnte Unterſtützung. Erſt in der 32. Minute konnte Schmidt II den Ausgleich er⸗ ztelen. Drei Minuten nach Wiederbeginn machte Schmidt II einen Alleingang, der das ſiegbringende Tor ergab, nachdem Strobel kurz zuvor gegen die Latten geſchoſſen hatte. Reſt des Spiels war wenig anregend und ſpielte ſich mitten im Feld ab. Die Bemühungen der Fürther waren nicht von Erfolg gekrönt Eckenverhältnis war 312 Wiesbach⸗Frankfurt leitete den überaus harten Kampf nicht beſonders gut. eines außerordentlichen Gäſte gefielen ausnehmend gut. hatte allerdings Phönix eine leichte Ueberlegenheit heraus⸗ geſpielt, doch vermochle bietenden Torgelegenheiten nicht zu verwerten. In der zwei⸗ Frankfurter F. S V. einen Punkt abzunehmen. D Gäſte bewieſen eine ſehr gute Taktik, indem ſie auf dem f ſie ſchweren und ungewohnten Boden mit Bevorzugung der N uſtürmer ſpielten. Der Kampf war von der erſten bis zur letzten Minute ſpannend. Die Frankfurter konnten in der 13. Minute überraſchend durch Brettyile in Führung gehen. Nach 5 Minuten glich Waider aus und Iſenburg wurde ſtark überlegen. Neue Torchancen wurden herausgearbeitet, konn⸗ ten aber trotz der Unſicherheit von Kriege nicht ausgewertet werden. Erſt in der 25. Minute verſchaffte ein leicht halt⸗ barer 20 Meter⸗Schuß die Führung. Nach der Pauſe gewan⸗ nen die Gäſte immer mehr und mehr an Boben, um bald klar überlegen zu ſein. Strehlke köpfte in der 26. Minute aus einem Gedränge heraus zum Ausgleich. Ein Elfmeter wurde 4 Minuten ſpäter durch Walter erneut zum Führungs⸗ tor verwandelt. Aber auch der Ausgleich fiel durch einen Elf⸗ meter, den Leivermann 4 Minuen vor Schluß verſchuldete und der von Bruck verwandelt wurde. Rotweiß erſter Sieg Boruſſia Neunkirchen Rot⸗Weiß 324(:1 Daß Boruſſia Neunkirchen von Frankfurt Rot⸗Weiß auf eigenem Gelände geſchlagen wurde, überraſchte ein wenig. Das Ergebnis entſpricht aber durchaus den Verhältniſſen, denn Die 2500 Zuſchauer, die die Mannſchaften auf ſchlechtem Boden kämpfen ſahen, waren von den guten Leiſtungen der Frankfurter Elf überraſcht. Rot⸗Weiß zeigte ſich techniſch zum mindeſten eben⸗ hürtig, war aber ſchneller ausdauernder und ſchußkräftiger. Nachdem das Ergebnis bei Halbzeit auf 271 gelautet hatte, kam Neunkirchen bald nach der Pauſe nicht nur zum Aus⸗ gleichtreffer, ſondern auch zum Führungstor. Beim End⸗ 955 ſtellte dann Frankfurt doch noch den verdienten Sieg ſicher. 5 Gruppe Südost 1. F. C. Nürnberg— V. f. R. Fürth 221(11 Phönix Karlsruhe— S. C. Freiburg 972(:0) * Die Gruppe Südoſt brachte nur zwei Spiele zur Durch⸗ führung, die alle beiden mit klaren, wenn auch knappen Ent⸗ ſcheidungen endeten. Der 1. F. C. Nürnberg konnte auf eige⸗ nem Platz den V. f. R. Fürth mit 221 beſtiegen, nachdem bei Halbzeit das Ergebnis noch auf:1 ſtand. Phönix Karlsruhe, die bei den letzten Spielen eine Formverbeſſerung aufwies, mußte ſich diesmal wieder eine Niederlage durch den S. C. Freiburg von 210 gefallen laſſen. Auch hier ſtand das Er⸗ Nürnberg ſichert ſich knapp die Punkte 1. F. C. Nürnberg gegen V. f. R. Fürth:1(:1) Es war für den Club nicht leicht, gegen den.f. R. zu ge⸗ winnen. Was der Club an Spielkultur voraus hatte, er⸗ Außerdem gab das Spiel zu erkennen, wie ſehr die der zweiten Halbzeit ſpielte Kalb als Auf Die Raſenſpieler waren in Führung gegangen. Der und der Club blieb knapper Sieger. für Fürth. f Das Der Schiedsrichter Freiburg gewinnt auch in Karlsruhe Phönix Karlsruhe— F. C. Freiburg:2(:0) Es hatten ſich nur 3000 Zuſchauer eingefunden, die Zeuge intereſſanten Spieles wurden. Die In den erſten 25 Minuten der ſchußunſichere Sturm die ſich Vor sooo Zuſchauern gelong es dem V. f. L Neu⸗Iſenburg, 1 Der Norweger Balangrud wollte den Weltrekord verbeſſern, durch einen leichten Gegenwind daran verhindert, ſo daß er der Weltrekordleiſtung nur bis auf 2,3 Sekunden nahe kam. auf und ſtellten dann durch zwei ſchöne, durch Rumbach er⸗ zielte Tore den verdienten Sieg ſicher. Schiedsrichter Schwarz aus Neunkirchen konnte nicht immer gefallen. Ihm fehlte der Blick für verſtecktes Faulſpiel. * Sportklub Käfertal— V. f. R.[Privatliga außer Konkurrenz f. 1(:1) Obwohl das obige Treffen zwar keine Gültigkeit für die Meiſterſchaftsſpiele hatte, da.f R. außer Konkurrenz mit⸗ ſpielt, konnte Käfertal erneut ſeine derzeitige gute Form mit einem einwandfreien Siege unter Beweis ſtellen. Die Mannſchaft zeigte, daß ſie auch weiterhin in der Meiſterſchafts⸗ frage für den Tabellenführer Viernheim eruß genommen werden muß. Auch int geſtrigen Spiele war Käſertal ſehr er⸗ folgreich mit ſeiner Stürmerleiſtung. Da auch die Hinter⸗ mannſchaft ſich gut ſchlug, ſo iſt der Sieg in jeder Beziehung einwandfrei errungen worden. Zu berückſichtigen iſt noch daß Käfertal mit Erſatz ſpielte. Auch die V. f..⸗Elf war er⸗ ſatzgeſchwächt. Bei leichter Ueberlegenheit Käfertals wurden durch Linksaußen(2) und den Halbrechten in der erſten Halb⸗ zeit 3 Tare erzielt, denen V. f. R. noch vor der Pauſe nur den Ehrentreffer entgegenſtellen konnte. Nach dem Seitenwechſel lag Käfertal auch mehr im Angriff. Nach einigen Latten⸗ ſchüſſen erzielte der Käfertaler Halbrechte ein 4. Tor, Der⸗ ſelbe Spieler erhöhte vor Spielſchluß noch auf 511. Beim .f R. mangelte es im Sturme an Schußvermögen und der notwendigen Durchſchlagskraft. Das faire, ſchwach beſuchte Treffen wurde von Haas⸗Käfertal gut geleitet. ede Hotken Die Swiß Wanderer in Heidelberg geſchlagen Heidelberger H. C.— Swiß Wanderer 812 Die Schweizer Hockeymannſchalt, die unter dem Namen Stoiß nde Sonntag ein Gaſtſpiel bei f. 5 5 erer ſtartet, gab am S dem Heidelberger.C. vor etwa 600 Zuſchauern. Die Ein⸗ heimiſchen waren techniſch und taktiſch überlegen und gewan⸗ nen, ohne ſich auszugeben. Man ſah bei Heidelberg ſehr ſchönes Kombinattonsſpiel, beſonders in der erſten Halbzeit, in der ſie das Spiel 5 Wechſel wurden die Gäſte etwas beſſer, konnten auch 2 Tore erzielen. Die Swiß Wanderer, eigentlich eine Züricher Stadt⸗ vollkommen beherrſchten. Nach dem mannſchaft, werden die Schweiz in dieſe:; Aufſtellung bei den Olympiſchen Spielen vertreten. Der ſchweizeriſche Hockey⸗ port iſt noch ſehr jung, ſo daß das Ergebnis nicht ſehr über⸗ raſcht. a S. B. 98 Darmſtabt gegen i Mannheim 1020(:0 2000 Zuſchauer ſahen in Darmſtadt ein Spiel, das nur wenig Anſpruch auf Schönheit machen kann. Die Mannheimer Polizeimannſchaft zeigte ein nur mäßiges Können, ſpielte da⸗ für aber umſo härter und glänzte im Feſthalten. Wegen Bein⸗ ſtellen mußte einer ihrer Leute den Platz verlaſſen. Kennzeich⸗ nend iſt die Tatſache, daß von den 10 Treffern nicht weniger als 6 aus Strafwürfen reſultierten. Auch Darmſtadt hatte keinen guten Tag, war aber immer fair, techniſch und taktiſch überlegen. Von den 10 Treffern kamen allein 6 auf das Konto von Siebler. Der Schiedsrichter war gut. Winterſport Schwarzwald Ski⸗Staffelmeiſterſchaft Gau Hoher Schwarzwald wiederum erfolgreich Bei ſchönſtem Winterwetter gelangten am Sonntag durch den Gau Hochfirſt die Staffelmeiſterſchaften des Skilkubs Schwarzwald in Nenſtadt zur Entſcheidung, Die Strecke wies ſtellenweiſe bis zu 40 em. Schneehöhe auf und war in beſter Verfaſſung. Der über insgeſamt 40 Klm führende Lauf ging von Neuſtadt die Hochfirſt entlang über Titiſee nach Neuſtadt zurück. Bei fünfmaligem Wechſel hatte jeder Läufer ca. 8 Klm. zurückzulegen. Am Start waren 9 Staffeln. Der Gau Hoch⸗ ſchwarzwald konnte in der Gau⸗Klaſſe ſeinen Meiſtertitet zwar erfolgreich verteidigen, jedoch erreichte die Ortsgruppe Faig in der Ortsgruppenſtaffel mit 406 Stunden die beſte Zeit des Tages, während der Meiſter:09,5 benötigte. Die Ergebulſſe: Gauſtaffel: 1. Gau Hoher Schwarzwald 4109, 8: Hochfirſt:10,49. Ortsgruppenſtaffel: 1. Ortsgruppe Salg 4108; 2. Ortsgruppe crei⸗ burg:22; 3. Schwimmſportverein Freiburg:42,26. Polizeiſtaffel: 1. Polizei Freiburg:58; 2. Polizei Waldshut 5737. * 2. Gan Die Weltmeiſterſchaft im Eisſchnellaufen in Davos Larſen ſtellt über 500 Meter einen neuen Weltrekord auf. Bei bedecktem Himmel, aber ſehr guten Eisbahnen begannen am Samstag in Davos die Kämpfe um die Weltmeiſterſchaft im Eisſchnellaufen mit den Läufen über 500 und 5000 Meter, die wegen der in der folgenden Woche beginnenden Olympi⸗ ſchen Winterſpiele faſt die ganze Eislaufelite verſammelten. Von vornherein beſtand daher die Ausſicht auf Rekordleiſtun⸗ gen, dieſe Vermutung wurde auch tatſächlich beſtätigt. Gleich der erſte Lauf über 500 Meter brachte einen neuen Weltrekord. Roald Larſen, Weltmeiſter von 1924, ver⸗ beſſerte den ſeit 1924 von Oscar Mathieſen in Davos aufge⸗ ſtellten Weltrekord von 43,4 auf 43,1 Sekunden. Dieſe Zeit entſpricht einer Stundengeſchwindigkeit von 41,76 Kilometern. Den 2. Platz belegte überraſchend der Norweger Pederſen, der mit 43,4 die alte Weltrekordzeit erreichte. Der Europameiſter Thunberg⸗Finnland und der letztjährige Weltmeiſter Bernd Evenſen liefen auch noch unter 44 Sekunden. i Der 5000 Meterlauf ging bei Schneetreiben vor ſich. wurde aber Die Ergebulſſe: 500 Meter: 1. R. Larſen⸗Norwegen 43,1; 2. Peberſen⸗Norwegen 49,4; 8. Thunberg⸗Finnland 43,67 4. Evenſen⸗Norwegen 43,9. 000 Meter: 1. Bglangrud⸗Norwegen:28,87 2. Staxrud⸗Finnland 881,8; 3. Thunberg⸗Finnkand 832,0. Thunberg⸗Finnland Weltmeiſter im Eisſchnellaufen. Die Jury in Davos gab folgendes Geſamtergebnis bekanntt 8 0 im Eisſchnellaufen: Claes Thunberg⸗Finnland 103,87 unkte; wegen 194,86 Punkte. 2. Balangrud⸗Norwegen 194,88; * Thüringiſche Ski⸗Meiſterſchaft Die urſpünglich nach Ruhla angeſetzten Skimeiſterſchaften 3. Bernd Evenſen⸗Nor⸗ von Thüringen kamen am Sonntag bei ſehr guten Schneever⸗ hältniſſen in Oberhof zur Durchführung. errang in Anweſenheit der drei beſten thüringer Läufer, die am Olympiakurſus teilnahmen Rudi Leſſer aus Rotterode mit der Note 17.770. ner mit der Note 16.292 vor R. Wagner mit 15.708, im Lang⸗ lauf über 18 Kilom. ſiegte in der Klaſſe 1 Geberg in 1 Std. 39,43 Min. vor Roſſy, der 1 Std. 43,43 Min. benötigte. A. Die Meiſterſchaft Den kompinierten Lauf gewann W. Wag⸗ n Halbzeit liefen die Freiburger zu einer prächtigen Form Leſſer kam im Burgemeiſter⸗Erinnerungslauf in 1 Stb. 17,14 Min. unten als erſter an. 8 d n r rr e. 1 2 ache hervor, daß für die Wettkümpfe an den Geräten und in 3 Montag, den 8. Februar 1928 Nene Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Ansgabe) 7. Seite. Nr. 61 4 Das Turnfest Aus den Vorarbeiten des Turnausſchuſſes der D. Z. . Nachdem am 1. Januar die Uebungen für das 14. Deutſche Turnfeſt vom Turnausſchuß der D. T. bekanntgegeben worden ſind. beſchäftiaten ſich dieſer Tage in Köln die Kreisober⸗ und Männerturnwarte der D. T. mit der Durcharbeitung des tur⸗ neriſchen Arbeitsplanes. Die im Oktober v. Is. ſtattagehabte Sitzung des Turnausſchuſſes hatte bereits den neuen Plan der Turnfeſtabwicklung. den der unvergeßliche Oberturnwart Max Schwarze für Köln ausgearbeitet hat, angenommen, wodurch alſo feſtaeleat worden war, daß im Gegenſatz zu bisher das Deutſche Turnfeſt nicht mit dem Feſtzua am Sonntag oder vielmehr mit der Uebergabe des Banners der Deutſchen Tur⸗ nerſchaft am Samstag eröffnet wird. und daß nach dem Feſt⸗ aua nach den allgemeinen Freiübungen ſich an den folgenden Tagen erſt die Wettkämpfe anſchließen. ſondern daß nun das Feſt in der Wochenmitte beginnt, am Donnerstag, Freitag und Samstag die Wettkämpfe erledigt werden und daß ſich dann am Sonntag als Höhepunkt und wirkungsvoller Abſchluß der Feſtzug. bus Schauturnen mit den allgemeinen Freiübungen und die Siegerehrung anſchließt. Seit der Oktobertagung in Köln ſind nun die„Grundmauern“ des 14. Deutſchen Turn⸗ feſtes wie ſie Max Schwarze genannt hat. gefeſtiat. „Die neue Turnfeſtordnung wird die vorbereitenden Aus⸗ ſchüſſe in der Deutſchen Turnerſchaft und auch die des örtlichen Hauptausſchuſſes vor ſchwierige Fragen ſtellen, weil z. B. bei der fetzigen Feſtfolge alle die Tauſende ſchon an den Wett⸗ 1 kampftagen zur Feſtſtadt kommen und bis zum Schluß in ihr verweilen wollen, daher alſo Unterkunft brauchen, während bisher viele Tauſende den Feſtzugſonntaa miterlebten. jedoch während der Wettkämpfe auf Turnfahrten unterweas oder ſogar bereits ſchon wieder auf der Heimfahrt waren. Dieſe Zuſammenballung von Menſchen, wie ſie in Köln beſtimmt zu erwarten iſt. was ſchon allein aus der Voranmeldung von nahezu 130 000 Teilnehmern 1 erſehen iſt, bedingt eine ganz andere Vorbereitung der nterkunft⸗ und Verkehrsfragen. Der ſtellvertr. Oberturnwart der D. T. Steding, Bre⸗ men hat daher in Verfolg der Braunſchweiger Beſchlüſſe vom 11. Dezember 1927 ſämtliche Kreisober⸗ und Kreismänner⸗ turnwarte zur Beſprechung nach Köln berufen, um ſchon recht⸗ zeitig vor dem Feſte an Ort und Stelle die Anlagen des Turnfeſtes, wie ſie in geradezu vorbildlicher Weiſe im Sport⸗ park der Stadt Köln gegeben ſind, zu beſichtigen und auf ihre Geeignetheit zu prüfen. Hand in Hand mit dieſer Tagung ging die Beſprechung des allgemeinen Feſtplanes. Der Umfang der turneriſchen Arbeit geht aus der Tat⸗ en volkstümlichen Uebungen einſchließlich der Obleute 997 Kampfrichter und Riegenführer benötigt werden. Damit die Verteilung der Kampfrichter auf die einzelnen Wettkämpfe rechtzeitig erfolgen kann, müſſen die Kreiſe bis ſpäteſtens 1. März 28 dem Turnausſchuß der D. T ihre Meldungen er⸗ ſtatten. Die Meldung der Kampfrichter hat nicht durch den Verein, ſondern über den Kreis an den Oberwart der D. T. und gleichzeitig an den Hauptausſchuß nach Köln zu erfolgen. Damit ſoll vermieden werden, daß Doppelmeldungen und daher doppelte Beſchaffung von Unterkunft unterbleiben. Keine Sorge um die Unterbringung in Köln 200 000 iſt die Zahl, die ſich der Kölner Hauptausſchuß für das 14. Deutſche Turnfeſt als Grundlage für die Beſchaffung von Unterkunft während des 14. Deutſchen Turnfeſtes vor⸗ genommen hat. Wir ſind zwar in unſerer heutigen Zeit große Zahlen gewöhnt, ſprechen auch ſehr ſchnell von„Organiſations⸗ leiſtungen erſten Ranges“, wenn es ſich bei der oder jener großen Veranſtaltung um 10 000 gehandelt hat, die ſich in einem kurzen Zeitraum an einem Orte zuſammenfanden. So hat man in Köln als der Feſtſtadt noch einen Vergleich in füngſter Erinnerung: die 50 000 beim Länderſpiel des Deut⸗ ſchen Fußballbundes Holland— Deutſchland am 20. Nov. 1927. Zweifellos war es eine gute Leiſtung, dieſe 50000 im Ver⸗ lauf von einigen Stunden aus dem Inneren der Stadt Köln Winterfahrt Garmiſch⸗Partenkirchen (Von unſerem Sonderberichterſtatter) J. Die Zielfahrt Und wieder nahmen, wie alljährlich ſeit 1922, viele, viele Kraftfahrzeuge aller Art Kurs aufs Werdenfelſer Land, um zur Winterfahrt des Bayeriſchen Automobil⸗Clubs zur Stelle u ſein. Auch die Sternfahrt nach Garmiſch⸗Partenkirchen tte eine ausgezeichnete Beſetzung gefunden, denn 74 Wagen⸗ ahrer und 47 Motorradfahrer mit und ohne Beiwagen⸗ maſchinen nahmen an der Zielfahrt nach Garmiſch teil. Aus Schleſten und Pommern, aus der Schweiz und aus der Mark, gus Stuttgart, Gotha, Nürnberg, Bremen waren Zielfahrt⸗ Bewerber nach Garmiſch gekommen. Erſter Preisträger wurde der Zielfahrt⸗Sieger des Vorjahres, Siegfried Doer⸗ 1 auf Mercedes⸗Benz, der mit Graf Strachwitz als Bei⸗ ahrer in Wiersbel in Oberſchleſien geſtartet war und 950 Km. urücklegte. Die zweitgrößte Strecke fuhr F. Metholz (Stettin, der auf ſeinem Simſon⸗Supra von Stettin bis Garmiſch 831 Km. gefahren war. Johann Friedrich Weſſels (Bremen) auf Mercedes⸗Benz, Startort Bremen, wurde mit 817 Km. dritter Preisträger. Der Kirnerzähler am Wagen des 1. Preisträgers zeigte als abſolute Fahrzeit des Wagens 22 Stunden. i 2. Das Bergrennen Die 2,8 Klm. Bergrennſtrecke vom Baderſee hinauf zum Eibſee war voller Schnee und Eis. Mithin mußten alle Fahr⸗ zeuge mit Schneeketten fahren. Die Beteiligung im Motor⸗ rad⸗ und Wagenwettbewerb war gleich gut. d ntereſſant waren die Debuts neuer Fahrzeugtypen, ſo z. B. des neuen NSlI.⸗ Sechszylinder, der von Frau Hilda Wickenhäuſer(München) efahren wurde. Sein gutes Abſchneiden war umſo bemer⸗ enswerter, weil es ſich um einen normalen Serienwagen handelte. Im Motorradwettbewerb vollbrachte nicht einer der baueriſchen Fahrer, ſondern der ausgezeichnete draufgänge⸗ riſche Württemberger A. F. Dom(Ludwigsburg) auf ſeiner 500 cem. Standard⸗Maſchine die große Spitzenleiſtung. In :04, war er am Ziel. Im Beiwagenwettbewerb war Theo⸗ bald(Stuttgart) auf Victoria der ſchnellſte aller Fahrer und dieſer Victoria⸗Steg zeugte von großer Leiſtungsfähigkeit, ſchlug doch die Victoria 600 cem.⸗Maſchine alle Maſchinen bis und über 1000 cem. Eine ſportlich wie techniſch ganz große Glanzleiſtung, auf die Fahrer und Fabrikat gleich ſtolz ſein dürfen, vollbrachte Gmelch(München), der ſeine 175 cem. Dai W. in der verblüffenden Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 51,108 Klm. durch Eis und Schnee zum Eibſee heraufbrachte. Auch der zweite De.⸗Fahrer, Winkler(München) erzielte 49,6 Klm. Durchſchnitt. Die Ergebniſſe des Motorradwettbewerbs: Beiwagenmaſchinen über 1000 cem: 1. M. Schröder(Mün⸗ chen) Indian, 326,3. 2. Dr. Klüter(Garmiſch) Harley⸗Da⸗ vidſon,:35,1; bis 1000 cem.: 1. Georg Thumſhirn(Nürn⸗ berg) Ardie,:24, 2. Karl Imholz(München) Harley⸗David⸗ ſon,:33; bis 600 cem: 1. H. R. Theobald(Stuttgart) Victo⸗ ria,:14, 2. kaver Pummer(München] Imperia,:15 bis 350 cem.. Lore Keller(München) F..,:23, 2. Carl Mül⸗ ler(München) Zündapp, 7216. in Köln 1928 nach dem 4 Km. entfernten Kölner Sportpark zu befördern und ſie dann wieder nach Schluß des Kampfes in die Stadt oder zu einem der nächſtgelegenen Bahnhöfe zu bringen, wo⸗ bei man etwa annehmen darf, daß rund 20 000 auswärtige Beſucher nach Köln gekommen waren. Dieſe Maſſenleiſtung tritt aber ſehr ſchnell in den Hinter⸗ grund, wenn man ſich vergegenwärtigt, daß die annähernd 750 000 Einwohner zählende Stadt Köln nach zuverläſſigen Angaben aus den Fachkreiſen der Deutſchen Turnerſchaft in den Julit.gen vom 21.—30. mit einem ziemlich beſtimmten Beſuch von 200 000 Turnfeſtteilnehmern zu rechnen haben wir“ die ſich nicht nur einige Stunden in Köln aufhalten wol⸗ len, ſondern die mindeſtens—4 Tage während des Turn⸗ feſtes Unterkunft und Verpflegung wünſchen. 8 9 A Deutsches Jurufeſt 2150. Juli os Köln hein Die Schwierigkeit dieſer Aufgabe iſt von der Stadtverwal⸗ tung rechtzeitig erkannt worden; ſie hat ihre Löſung dahin ge⸗ funden, daß die Beſchaffung von jeglicher Unterkunft, ſei es ein Maſſenquartier in den Schulen, Fabrikſälen oder ſon⸗ ſtigen geeigneten Räumen, ſei es ein Hotel⸗ oder Gaſthof⸗ zimmer oder ſei es in einem gaſtfreundlich zur Verfügung ge⸗ ſtellten Bürgerquartier, in engſter Zuſammenarbeit mit dem Wohnungsausſchuß 14. Deutſches Turnfeſt durch ein dem ſtädt. Verkehrsamt angegliederten Wohnungsbüro geregelt wird. Die Vorarbeiten ſind ſchon ſehr weit vorgeſchritten. Man kann ſagen, daß die 130000 Vorangemeldeten mit be⸗ ſtimmter Unterkunft rechnen können und daß auch der Unter⸗ ſchied der noch fehlenden 70000 keine Sorge um die Unter⸗ kunft zu haben braucht. Hunderte von ehrenamtlichen Ver⸗ trauensleuten der Turnbrüder des Kölner Gaues ſind eifrig am Werke, jedes Quartier in den Kölner Familien zur Ver⸗ fügung zu erhalten. Die 18 Kreiſe in der Deutſchen Turner⸗ ſchaft, das iſt an ſich verſtändlich, warten begierig darauf, daß ihnen ihre Wohnbezirke in Köln mitgeteilt werden. Es wäre ein Leichtes, dieſes an Hand der jetzigen Voranmeldungen zu tun, aber die Gefahr, daß dann in den letzten Wochen vor dem Feſt noch ſtarke Verſchiebungen notwendig werden, die die ein⸗ heitliche und geſchloſſene Unterbringung eines Kreiſes aus⸗ ſchließen, iſt doch ſo groß, daß die für die Unterbringung ver⸗ antwortlichen Stellen alle Feſtteilnehmer erſuchen, nicht un⸗ geduldig zu werden, ſondern mit vollem Vertrauen die end⸗ gültige Einteilung der Wohnbezirke für die einzelnen Kreiſe abzuwarten. Motorräder, Solomaſchinen, über 500 cem.: 1. B. Fiſcher (Dachau) BMW.,:21,3; bis 500 cem.: 1. A. F. Dom(Lud⸗ wigsburg) Standard,:04,4, 2. Joſ. Stelzer( München) BMW, :20,2; bis 350 cem.: 1. Joſ. Kagerer(München) Sunbeam, :16,3, 2. Emil Laſenack(München) Schüttoff,:20,2; bis 250 cem.: 1. Joſ. Giggenbach(Mühldorf) Bayerland,:21,22. Max Kiemel(Sonthofen) U..,:09; bis 175 cem.: 1. Xaver Gmelch (München) Da.,:17, 2. Hans Winkler(München) DR., :22,4, 3. Stöſſer(München) Puch,:50, 2. Im Wagen wettbewerb gabs eine aroße Ueber⸗ raſchung. Man war auf den Vierkampf der beiden Mercedes⸗ Benz⸗Fahrer von Wentzel⸗Moſau und Roſenberger mit dem Buagatti⸗Fahrer Eckert und dem Auſtro⸗Daimler Matador Stuck geſpannt. Obgleich zu verſchiedenen Klaſſen gemeldet, mußte von einem dieſes Quartetts die ſchnellſte Zeit des Tages gefahren werden. Von Wentzel ſtartete infolge Lagerſchadens nicht. Roſenbergers MercedesBenz⸗S⸗Wagen wiederum war für dieſe vereiſte Rennſtrecke zu ſtark. Zu aroße Motorkraft ließ die Räder nicht areifen. So fuhr Stuck auf ſeinem Auſtro⸗ Daimler⸗3⸗Liter⸗Sportwagen die beſte Zeit aller Wagenfahrer und die beſte Zeit des Tages. Zweitſchnellſter war Heinrich Eckert(München) auf Buagatti⸗Rennwagen. In der aroßen Sportwagenklaſſe konnten der La Salle und der Cakland dem von Wickenhäuſer ſchneidig gefahrenen Elite nicht ſtandhalten. Ausgezeichnet fuhr Andreae(Frankfurt ſeinen 1% Liter Bu⸗ gatti. Von ſchönen Spitzenleiſtungen mögen noch die von Karl Kappler auf Simſon⸗Supra, von Hartmann auf Dürkopp und von Waldhier auf Fiat erwähnt ſein. Die Ergebniſſe des Wagenwettbewerbs: Bis 750 cem: 1. Hch. Wiedemann(München] Dixt.:12. 2. Mollier(München] Hanomag,:48. Bis 1100 cem: 1. Waldhier(München] Fiat,:22. Bis 1500 cem: 1. Andrege(Frankfurt) Bugatti,:19. 2. Ul⸗ rich Hoeſch[Dresden] Wanderer,:28.1. Bis 2000 cem: 1. Karl Kappler(Gernsbach! Simſon⸗Supra, :24. 2. Hartmann(Partenkirchen Dürkopp.:40. Bis 3000 cem: 1. Hans Stuck(Sterz) Auſtro⸗Daimler:56. 2. Frhr. von Michel(München] Steiger.:02. 8. Kaiſer(Mün⸗ chen] Laneia.:58. Ueber 2000 cem: 1. A. Wickenhäuſer(München] Elite,:44.2. 2. von Guilleaume[München) La Salle.:56,2. 3. Karl Schwabe (Partenkirchen) Oakland,:48. „ bis 1½ Liter: 1. Hch. Eckert[München] Bugatti 705,2. Ueber 1% Liter: 1. Hans Stuck. Auſtro⸗Daimler.:03. 2. Adolf Roſenberger. Mereedes⸗Benz,:13. Internationale Univerſitäts⸗Skiwettbewerbe in Engelberg Die Wettbewerbe wurden mit einem Langlauf über 15 Kilometer eingeleitet, 50 Akademiker aus Deutſchland, Italien, Ungarn, Holland, England, der Tſchechoſlowakei und der Schweiz nahmen an den Kämpfen teil. Der Italiener Delage ſtiegte überlegen in 56:59 vor Triſtomaſeo in 58:31. 1 Europameiſterſchaft im Rodeln Die Titel fallen an Deutſche und Deutſch⸗Böhmen Auf der Zackelfallbahn(Kunſtbahn) bei Schreiberhau im Rieſengebirge gelangte am Samstag die zweite Eurovameiſter⸗ ſchaft im Rodeln zur Durchführung. Prächtiges Wetter be⸗ günſtigte den Verlauf der Veranſtaltung, die ohne ernſtere Unfälle vorüberging und in allen Fällen die beſten Rodler als Sieger ſah. Die 1755 Meter lange Bahn präſentierte ſich in beſter Verfaſſung. nur in der S⸗Kurve hatte die Sonne ein wenig geſchadet. Von den 114 aus allen Teilen Europas ge⸗ meldeten Teilnehmern erſchienen über 90 am Start. Die ſchnellſte Zeit des Tages erzielte auf einem Herreneinſitzer der Deutſchböhme Kauſchkar⸗Reichenbach. der den Bahnrekord auf 1246.7 verbeſſerte. Europameiſter für Herren wurde Kreißler⸗ Reichenbach, der mit.8 Sekunden Vorſprung vor ſeinem Landsmann Kauſchkar ſiegte. Während bei dem Einſitzer zwei Fahrten abſolviert werden mußten. wurde im Doppelſitzer eine Fahrt gewertet. 8 0 Ergebniſſe: Damen⸗Enropameiſterſchaft: 1. Hilde Raubach. Schreiber⸗ hau.:09.5. 2. Margarete Wolff, Bad Flinsbera,:13.7. Herren⸗Enropameiſterſchaft: 1. Kreißler, Reichenbach,.35, Erſte Fahrt.48, zweite Fahrt.47 Minuten. 2. Kauſchkar, Reichenbach, 338.3. Erſte Fahrt.51.6, zweite Fahrt.46.7 Mis nuten. 5 Herrendoppelmeiſterſchaft leine Fahrt): Elges⸗Adolf. 1240.0, 2. Gebrüder Feiſt:53. Schwimmen Feſt der Meiſterſchwimmer in Berlin Beſte europäiſche Klaſſe am Start— Borg⸗Schweben ſtellf neuen Rekord auf. Die dreitägige Veranſtaltung im Berliner Lunaparkbad nahmen gleich am erſten Tag, am Samstag, einen befriedi⸗ genden Verlauf. Die beſten Schwimmer Europas waren a Start. Der Beſuch war äußerſt ſtark, das Bad war bis au den letzten Platz beſetzt. Der gebotene Sport war ganz aus⸗ gezeichnet, mehrere Rekordleiſtungen wurden erzielt. Im 1500 Meter Freiſtil konnte der Schwede Arne Borg neuer⸗ dings ſeine Sonderklaſſe unter Beweis ſtellen; er gewann ganz nach Belieben. Der Reiz dieſes Rennens lag in der Begegnung des franzöſiſchen Rekordhalters Taris mit dem Magdeburger Neitzel. Bis zu 1000 Meter lagen beide auf gleicher Höhe, dann zog Neitzel in überlegener Manier davon und unterbot den deutſchen Rekord auf 22:02. Tariſot ver⸗ beſſerte den bisherigen franzöſiſchen Rekord auf 22:22,2. Eine weitere deutſche Höchſtleiſtung gab es im 400 Meter Bruſt⸗ ſchwimmen für Damen, das unſere Europameiſterin Frü, Hilde Schrader⸗Magdeburg in:0ʃ,8 gewann. Die Ergebniſſe: Freiſtilſtaſſel gzmal 100 Mtr.: 1. Boruſſla⸗Stleſta Breslau:1, 2. Poſeidon Leipzig:16.— Große Bruſtſtaffel 10mal 100 Meter; 1. Hellas Magdeburg 14:20; 2. Berlin 78 14:32,8; 8. Poſeidon Leipzig, 1. Seiteſchwimmen, 100 Meter: 1. Bartſch, Poſeidon Berlin 2747; 2. Günther, Poſeidon Gelſenkirchen:47,4.— Rückenſchwimmen, 100 Meter: 1. Amann, Hellas Magdeburg:19,8; 2. Noack, Berlin 121,4.— 1. Freiſtilſchwimmen, 1500 Meter: 1. Arne Borg, Schweden 21; 2. Neitzel⸗Magdeburg 22:02,(neuer deutſcher Rekord); 3. Tariſot⸗ Paris 22:22,2(neuer franzöſiſcher Rekord).— Waſſerball: Deutſchland gegen Belgien:2(:). Damenbruſtſchwimmen, 400 Meter: 1. Hilde Schrader⸗Magdeburg 70,8(neuer deutſcher Rekord); 2. Zim⸗ mermann⸗Berlin.— Kunſtſpringen. 1. Teil: 1. Baumann⸗Dresden S. B. 38,5 Punkte; 2. Kohlitz, Poſeidon Dresden 37,4.— Lagenſtafſel, Amal 100 Meter: 1. Hellas Magdeburg 501,2. Radſport Stuttgarter Gethstage⸗Nennen Nach 67 Stunden keine Veränderung Die Nacht vom Samstag auf Sonntag brachte den Ver⸗ anſtaltern des Stuttgarter Sechstagerennens den erhofften Publikumserſolg. Von den zahlreichen Bällen ſtrömten immer neue Menſchenmaſſen in die Hallen, die um zwei Uhr ausverkauft war. Abgeſehen von den vielen Prämienkämpfen und den Wertungen boten die Veranſtaltungen während der ganzen Nacht und auch am Sonntag nachmittag nichts von Belang. Zwar verſuchten die zurückliegenden Paare immer wieder ihren Verluſt wettzumachen, aber die drei führenden Mannſchaften waren ſehr wachſam und erſtickten ſede Au⸗ ſtrengung im Keime. Gegen Morgen und am Sonntag nach⸗ mittag war das Rennen ſogar ſehr eintönig. Die Fahrer ſchie⸗ nen von den vielen Prämienkämpfen genug zu haben. Nach 67 Stunden, in denen 1607,440 Klm. zurückgelegt wurden, war der Stand des Rennens folgender: 1. Franken⸗ ſtein⸗ van Kempen 167; 2. Rieger⸗Junge 145; 3. Durray⸗Stan⸗ daert 129, 1 Runde zurück; 4. Dinale⸗Boſſy 129; 5. Behrendt⸗ Manthey 67; 6. Marcot⸗Blaue⸗Garin 62; 7. Schwemmler⸗ Kedzierſki 35, 2 Runden zurück; 8. Blattmann⸗Rehmold 97 9. Bauer⸗Schuler 62; 10. Mattorn⸗Bragard 35 Punkte. Nachtrag B. f. N. Mannheim—.. 80 Frankfurt:8(:2) Die Mannſchaft des Mittelläufers unſerer Olympia⸗ mannſchaft gehört techniſch und taktiſch zur Elite der deutſchen Hockeymannſchaften und dürfte nach den heute gezeigten Leiſtungen wieder die Spitze in Süddeutſchland einnehmen, Obwohl die Elf mit vier Erſatzleuten nach Mannheim ge⸗ kommen war, machte ſich der eingeſtellte Erſatz kaum nach⸗ teilig bemerkbar während bei den Platzherren die Erſatzleute unſchwer herauszufinden waren. Geſchickte Verteilung der ſchwachen Stellen machte den Erſatz gar nicht fühlbar, zumal das Syſtem der Frankfurter bereits in den unteren Mann⸗ ſchaften deutlich zu erkennen iſt. Nach der glatten:0⸗Nieder⸗ lage des T. V. 1846 Mannheim hatte man auch diesmal mit einem Sieg der Frankfurter gerechnet. Dieſer Sieg iſt auch prompt eingetroffen, wenn die Gäſte auch diesmal wieder in der Ausnützung der Tormomente überaus glücklich, aber gleichermaßen entſchloſſen und geſchickt waren. Zudem ließen beſſere Stocktechnik und die bei den heutigen Platzverhält⸗ niſſen beſtens geeignete Taktik ſtändigen Flügel⸗ und Flan⸗ kenwechſels Mannheim nur in der Schlußphaſe ernſthaft ge⸗ fährlich werden. Und hier erwies ſich Theo Haag als Meiſter in Abwehr und Deckung; ihm iſt der Sieg zu verdanken. Das ſehr gut geleitete, ſtets faire Spiel brachte jeder Partei zunächſt eine unerwartete Strafecke. Allmählich macht ſich die beſſere Stocktechnik und Taktik der Gäſte geltend; Frankfurt kommt nach einer Viertelſtunde durch den Links⸗ außen zum Führungstreffer. Wenig ſpäter überſpielt der Linksaußen den gegneriſchen Läufer, geht an dem Verteidiger vorbei und ſchießt unhaltbar das 2. Tor. Jetzt erſt findet ſich Mannheim, ohne aber ſeine Chancen verwerten zu können. Ein Abwehrfehler führt kurz nach dem Wechſel durch den ent⸗ ſchloſſen nachſetzenden Halblinken zum 3. Tor. Dann ſchießt Theo Haag nach zu ſchwacher Abwehr unhalbar ein,:0. So⸗ fort kommt Mannheim vor, Böhringer II erzielt den Ehren⸗ treffer. Wieder läßt Mannheim mehrere große Chancen aus, während Frankfurts Halblinker auf:1 erhöht. Die letzten 10 Minuten ſehen Mannheim faſt ſtändig im Angriff, doch ſämt⸗ liche Chancen, ſelbſt zwei weitere Strafecken bleiben un⸗ verwertet. H. B. erausgeber: Dri 25 Maß deine Jeltung 1 e 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Berantwortl. Redakteute: Für Politik: H. A. 1 Dr. S. Kanſer— Kommunalpolitik und Lokales; port us. Richard Schöne Meſßner Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelstell: Kurt der 2 Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Max Filter 10. Seite. Nr. 61 Reue 3——— 5 N Hermann— 0 3 nnn Die Weiße“ EA . 2 3 dauert nur noch kurze Zeit g Nur 3 age 5 555 Montag Dienstag Mittwoch Henny Porten als lebende Mutter u. gute Ehefrau und Wilhelm ODleterle Oarl Platen Will Diegelmann in dem von der Budstell des Zen- Malinstituts tür Erzſenung u. Unter- richt ais Künstleiisen anerkannten Groß fim Molanſma Ein Drams aus den Smweizer Bergen „„ rolle dramalische Splelszenen flerrliche Naturaufnahmen 2. Fuüm. N Die Fr au 5 im Schranke Ein Lustspiel in 6 Akten mit 0 Willy Fritsch 855 Kuth Weyher Arnold Korf eder muß sich gegen Lachkrämpfe versichern, wenn er diesen Film von einer im Schrank mitgepfändeten Fr au sieht. 7222 Un widerruflich nur 3 Tage. Anfang 5, ½7, ½9 Uhr. Oeffnung 4 Uhr Lichlspielhaus Müller 1 5 5 3 Tage Dlensſag bis Donnerstag 8 Ein Drama in 6 Akten Von Montag, den 6. Februar bis Montag, den 13. 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