5 2 Dienstag, 7. Februar Bezugspreiſe: In Mannheim u Umgebung frei ins Haus eder durch die Poſt monatlich.⸗M..80 ohne Beſtellgeld. Bei eotl Aenderung der wirtſchaſtlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe S E6, 2. Oaupt⸗Nebenſtelle R 1,•6, Adreſſe. Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen Waldhofſtr.6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 18. Telegramm⸗ eneralanzeiger Mannheim Erſcheim wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944. 24945, 24951. 24952 u. 24953 A verſehen werden. Witkag⸗ Ausgabe 92 lannheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und echt Preis 10 Pfennig 1928— Nr. 03 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 0 40 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. 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Abgeſehen von der unbeſchreiblichen Roheit, die in der Wiederholung und blutigen Ausſchmückung der Todesſzene liegt, kann die verletzende Wirkung des Films heute drei Jahre nach Lacorno nicht mehr verantwortet wer⸗ den. Der Fall Cavell hat in allen Ländern der ehemaligen Alliierten ſeinerzeit einen tiefen und nachhaltigen Eindruck gemacht und die bitterſten Gefühle der Kriegszeit knüpfen ſich an dieſe traurige Epiſode. Ihre Wiederbelebung durch ge⸗ ſchäftstüchtige Filmregiſſeure muß aus politiſchen Gründen ebenſo wie aus Gründen des Geſchmacks tief bedauert werden. In welcher Weiſe der Film die Erſchießung der Schweſter Cavell darſtellen will, geht aus der bereits fertiggeſtellten Hinrichtungsſzene deutlich genug hervor. Die Schweſter ſteht darin einer Abteilung von acht deutſchen Soldaten gegenüber. Sie weiſt die Augenbinde zurück. Der Offizier kommandiert. Ein Soldat verweigert den Gehorſam. Der Offiz ter ſchießt ihn kurzerhand über den Haufen. In dieſem Augenblick bricht die Schweſter ohnmächtig zuſammen. Der deutſche Offizier tritt ſchnell auf ſie zu und ſchießt ihr eine Revolverkugel durch den Kopf, während ſie am Boden liegt. Die Autoritäten der Filmgeſellſchaft für dieſe Verſion ſind zwei Perſonen, die nicht bei der Erſchießung anweſend waren, ſondern nur dauon gehört haben, nämlich der engliſche Kaplan Ga han und der belgiſche Rechtsanwalt Kir ſchen. 3 5 9 Der Kampf um die Schulvorlage Berlin, 7. Febr(Von unſerem Berliner Büro.) Beim Zentrum und bei den Deutſchnationalen regt ſich Widerſpruch gegen die Abſicht, im Intereſſe der Koalition und wohl auch im Intereſſe der Geſamtheit, das Schulgeſetz vorläufig aus der Debatte zu ziehen. In der„German ka“ lieſt man dies in ſehr energiſchem Tone.„Keine dilatoriſche Behandlung“ heißt es ſchon in der Ueberſchrift und zum Schluß:„dem Gerede muß entſchieden entgegengetreten werden, daß das Schul⸗ gefetz und ſein Schickſal noch auf Wochen hinaus vertagt wer⸗ den könne. Es iſt ernſthaft zu bedenken, daß doch nicht bloß das Zentrum berechtigten Anſtoß an dem Antrag der Deut⸗ ſchen Volkspartei nimmt und dieſen als intollerant ablehnt. Auch die Deutſchnationalen und die Bayeriſche Volkspartei ſtehen auf dem gleichen Standpunkt. Dieſer Umſtand mag ſehr deutlich zu beweiſen, um welche politiſche Konſequenzen es bei einer Frage geht, die weder auf den St. Nimmerleins⸗ tag verſchoben, noch dilatoriſch behandelt, noch etwa nicht ernſt genug genommen werden könnten.“ Das iſt zwar in bemerkenswert mangelhaftem Deutſch, aber doch auch ſehr entſchieden geſagt. Zur gleichen Friſt wird ungefähr nach dem nämlichen Schema von dem deutſchnatio⸗ nalen Abgeordneten Paul Bäcker für das Weiterbeiein⸗ anderbleiben der fälſchlich totgeſagten Koalition und für das Weiterarbeiten am Schulgeſetz plafdiert. Herr Bäcker iſt nicht ganz ſo energiſch, wie ſein anonymer Kollege in der„Ger⸗ mania“ Er bemüht ſich der Volkspartei gut zu⸗zu⸗reden:„Es liegt doch auf der Hand, daß die deutſche Volkspartei ihren bisherigen Standpunkt kaum beibehalten kann, weil er der „Weimarer Verfaſſung widerſpricht“. Aber auch dem Zentrum wird der gute Rat erteilt, 5 nicht einfach auf dem Schein von Weimar weiter zu beſtehen. „wenn es nur irgendwie die Möglichkeit geben würde, auch in den Simultanſchulländern Konfeſſionsſchulen ein⸗ zurichten.“ Der deutſchnationale Abgeordnete iſt der Anſicht, daß das Schulgeſetz, die Juſtizreform, Verwaltungsreform, vor allem aber die Hilfe für die Landwirtſchaft im gegen⸗ wärtigen Reichstag und mit Unterſtützung der gegenwärtigen Koalition geregelt werden müßten. Wie die„Germania“ verrät, bemüht man ſich in den Kreiſen, der von ihr genannten drei Koalitionsparteien zu einer einkgenden Formel zu gelangen. Man bewahrt über den Kreis, in dem verhandelt wird und über den Inhalt der Verhandlungen zunächſt Stillſchweigen, um einer agitatori⸗ ſchen Ausbeutung dieſer Verhandlungen durch die Oppoſitton vorzubeugen. Die„Germania“ hofft, daß die Parteien seinſichtig“ ſind. Wir auch. Das neue Kabinett in Heſſen ö 8 äſident und Kul⸗ etzt ſich folgendermaßen zuſammen: Staatspräſit e Adelung(Soz.): Inneres: Leuſcher 5 Fi en: Kirnberger(Zentrum); Arbeit und „(Dem.). Das Juſtizminiſterlum wird, wie bisher, durch den Miniſterialdixektor tage in einer Sonderſitzung am 14. Februar vorſtellen. Dr. Schwarz N a N Das neue Kabinett wird ſich dem Land⸗ Marx und Dr. Streſemann neben der deutſchen Botſchaft und Der engliſche Regiſſeur Wilcox, der den Film leitet, erklärt in der„Daily News“, daß keinerlei offizieller Proteſt gegen dieſen Film erhoben worden ſei. Dieſe Dar⸗ ſtellung iſt, wie wir beſtimmt ſagen können, falſch. Die zu⸗ ſtändigen engliſchen Behörden haben ſich vergeblich bemüht, die Herſteller von der vermutlichen kataſtrophalen Wirkung des Films auf die außen⸗ politiſche Lage zu überzeugen. Herr Wilcox erklärt ferner, daß die Deutſche Botſchaft ihm bei Einzelheiten des Films geholfen(?) und dabei lediglich den einen Wunſch geäußert habe, daß der Name eines noch lebenden deukſchen Diplomaten aus dem Zwiſchentitel des Films ent⸗ fernt werde. Der Diplomat kommt in einer Szene im Brüſ⸗ ſeler Theater vor, in der der deutſche Militärgou⸗ verneur von Brüſſel in Begleitung einer Tänzerin ſich in einer Loge amüſiert, während die letzten Vor⸗ bereitungen für die Erſchießung der Krankenſchweſter ge⸗ troffen werden. Der Diplomat wird geſchildert, wie er den Generalgouverneur zu überzeugen ſucht, daß die Erſchießung ungerechtfertigt ſei und von dieſem brüsk zurückgewieſen wird. * Das ſind nur einige peinliche Einzelheiten dieſes Films. In welcher Weiſe man ihn zu einem glänzenden Geſchäft machen will, zeigt ſich u. a. auch darin, daß er noch vor der erſten engliſchen Aufführung in Brüſſel in Gegenwart des Königs und der Königin von Belgien gezeigt werden ſoll. In politiſchen Kreiſen wird angeregt, den Völkerbund auf die Angelegenheit aufmerkſam zu machen, doch beſteht kaum ein prakltiſcher Weg zur Verwirk⸗ lichung einer ſolcher Prüfung. Streſemann an der Riviera E Berlin, 7. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichsaußenminiſter iſt geſtern abend von Berlin abgereiſt, um einen längeren Erholungsurlaub an der Riviera zu ver⸗ bringen. Er wird dort in der Zeit vom 10. bis 20. Februar eine Beſprechung mit dem rumäniſchen Außenminiſter Ti⸗ tulescu haben. Seinen offiziellen Beſuch in Berlin wird Herr Tituleseu nach der Genfer Märgztagung abſtatten. V Paris, 6. Febr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) In hieſigen politiſchen Kreiſen ſchenkt man dem Umſtand, daß Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann an die Riviera ab⸗ gereiſt iſt, für ſeine Reiſe nach Cannes den Weg über die Schweiz gewählt und davon abgeſehen hat, über Paris zu fahren, große Beachtung. Man iſt der Auffaſſung, daß Streſemann den Zuſammenkünften und Empfängen, die bei einer Reiſe über Paris unvermeidlich geweſen wären, aus dem Wege gehen wollte. Auch die Meinung wird vertreten, Streſemann halte es für beſſer, einige Zeit verſtreichen zu laſſen, ehe die deutſch⸗franzöſiſchen Fragen von neuem auf⸗ gerollt und die umſtrittenen Punkte, die ſich aus den Er⸗ klärungen der Außenminiſter Frankreichs und Deutſchlands ergeben haben, weiter diskutiert würden. Ein Appell aus Tirol Die katholiſchen Oraaniſationen Tirols veröffentlichen einen Aufruf an die Katholiken der aanzen Welt, in dem es u. a. heißt:„Ein Wehſchrei hallt durch das ganze unglückliche Land, aber er darf nicht laut werden, denn ſchon harren Ker⸗ ker und Ketten derer, die für das heiliaſte aller Rechte die Stimmen erheben. Der Vater der Chriſtenheit hat im entrech⸗ teten Südtirol den Reliaſonsunterricht in der Muttersprache gewährleiſtet. Die Katholiken Oeſterreichs und Deutſchlands ſind am nächſten durch das unerhörte Unrecht betroffen, das man an unſern Stammesbrüdern begehen will. Nordtirol er⸗ hebt als erſtes flammenden Proteſt geaen das Unrecht, das nicht nur unſern Stammesbrüdern, ſondern der Kirche über⸗ haupt angetan wird. „Unerheblich“ wenig Deutſche in Südtirol In einer Bozener Meldung des„Giornale d Italta“ wird das Ergebnis der Volkszählung vom 31. Dezember v. J. veröffentlicht. Danach leben in Südtirol 253 000 Einwohner, unter ihnen befinden ſich 47 700 mit italteniſcher Mutterſprache. Die Zahl der Deutſchen ſei alſo, wie das Blatt ſeſtzuſtellen die Stirn hat.,„unerheblich“. Das Blatt weiſt darauf hin. daß innerhalb der Grenzen Frankreichs. Polens, der Tſchecho⸗ flowakei und Jugoſlawiens Millionen von Deutſchen wohnen, verſchweigt aber natürlich., daß die italieniſche Bevöl⸗ kerung Deutſch⸗Südtirols dort erſt nach dem Friedensdiktat „angeſiedelt“ worden iſt. unter Enteianung und Ausweiſung zahlloſer Südtiroler. Die Weanahme deutſchen Bodens an ſich findet das Blatt ganz in der Ordnung. „Die Fürſtin von Bülow 80 Jahre alt. Die Fürſtin von Bülow beging am Montag, 6. Februar, in Fraſcatf ihren 80. Geburtstag. Unter den Gratulanten befanden ſich auch der deutſche Reichspräſident v. Hindenburg, Reichskanzler der deutſchen Kolonie in Rom. Das Problem Indien Von Dr. Artaſches Abeghian Durch die Ernennung der Kommiſſion Simon hat das Problem Indien wieder einmal die allgemeine Aufmerk⸗ ſamkeit auf ſich gezogen. Die 1919 Britiſch⸗Indien gewährte wenn auch ſehr beſchränkte— Selbſtverwaltung ſetzte nämlich voraus, daß nach Ablauf von einer 10jährigen Ver⸗ ſuchszeit vom engliſchen Parlament eine ſpezielle Kommiſſion ernannt werden ſollte, mit der Aufgabe, die praktiſchen Erfolge der Reformen 1919 einer allſeitigen Prüfung zu unterziehen. Das iſt nun die Kommiſſion Simon. Daran ſind außer dem Vorſitzenden ſelbſt, der ein bekannter Juriſt und liberaler Parlamentarier iſt, einige andere Politiker und Abgeordnete aus allen Parteikreiſen beteiligt. In den Reihen der Labour⸗Party hat die einſeitige Zuſammenſetzung der Kommiſſion einiges Bedenken hervorgerufen; Maedonald iſt⸗ trotzdem im Unterhaus vorbehaltlos dafür eingetreten. Wie dem auch ſei, können alſo Baldwin und ſein Kabinetts⸗ mitglied für Indien Bir kenhead einen neuen Erfolg ihrer Reichspolitik buchen. Wohl haben in dieſer ganzen Angelegen⸗ heit innerpolitiſche Beweggründe mitgeſpielt— die parla⸗ mentariſchen Wahlen ſtehen auch in England nicht hinter den ſieben Bergen,— immerhin iſt die Sorge um die Befeſtigung engliſch⸗indiſcher Beziehungen und um die Sicherheit Indiens dabei maßgebend geweſen. i Die Kommiſſion Simon hat im Gegenteil von neuem die Gemüter in Indien erregt. Dies iſt auch verſtändlich, wenn wir in Betracht ziehen, daß ſie nicht einmal einen einzigen Vertreter Indiens unter ihren Mitgliedern zählt. Dagegen erwidern nun die Engländer, alle Kommiſ⸗ ſionsmitglieder ſeien inbezug auf Indien politiſch und wirt⸗ ſchaftlich völlig unintereſſierte Perſönlichkeiten, außerdem werde die Kommiſſion bei ihrem zweijährigen Aufenthalt in Britiſch⸗Indien auch Vertreter verſchiedenſter Gruppierungen und Bevölkerungsſchichten befragen, aber auch von ihnen a ſchriftliche Petitionen entgegennehmen. Dies alles befriedigt jedoch die Inder nicht, die als eine der größten und älteſten Kulturnationen der cer als einfache Objekte britiſcher Kolonialpolitik behandelk ßherden möchten. Und nur ſieben Tage waren nach der Ernennung der parlamentariſchen Kommiſſion vergangen, als der in Madras tagende ind iſche Nationalkongreß den einſtimmigen Beſchluß faßte, dis Kommiſſion zu boykottieren und zugleich auch die un⸗ eingeſchränkte Unabhängigkeit Indiens zu verlangen. Ferner iſt in Indien eine ſpezielle Liga gegründet worden, an der alle indiſchen Parteien und Strömungen bhetefligt ſind, und die ſich die Aufgabe geſtellt hat, den Boykott durchzuſetzen. In ähnlichem Sinne hat ſchließlich das Komitee bes Kongreſſes indiſcher Gewerkſchaften einen Beſchluß gefaßt. Wohl laſſen ſich hierbei die indiſchen Gruppierungen von verſchieden⸗ artigen Motiven leiten, ſie alle ſind aber darin einig, daß die einſeitige Ernennung und Zuſammenſetzung der Kommiſſion die elementarſten nationalen Rechte Indiens verletzen. Eine andere Frage iſt es ſchon, ob es den Indern auch gelingen wird, den Boykott durchzuſetzen. Denn die britiſche Indien⸗ verwaltung verfügt über mehr als ein Mittel, um auch in dieſem Falle ihren Willen durchzuſetzen. Trotzdem heißt es, daß England eine jede neue Zuſpitzung vermeiden möchte Hiermit iſt es wohl zu erklären, daß der Vizekönig Indiens Lord Irvin im Sinne der Erweiterung der Kommiſſion und der nachträglichen Heranziehung indiſcher Mitglieder ausge⸗ ſprochen hat. Die indiſchen Pläne Britanniens gehen nun daßingus, durch Vorbereitung und Inkraftſetzung einer neuen, reformierten Konſtitution Indiens deſſen An⸗ ſchluß an das Reich noch enger zu geſtalten. Die politiſche und namentlich ſtrategiſche Sicherheit Indiens, dieſer größten und reichſten Kolonie der Welt, iſt auch eines den wichtigſten Probleme, das auf eine baldige und befriedigende Löſung harrt. Die Ereigniſſe in China und die aktive Be⸗ tätigung der Sowjets, vor allem aber die Gärung in Indien ſelbſt, laſſen keine Verſchiebung mehr zu in der Frage der Durchführung geplanter Reformen. Die engliſche Regierung gedenkt vor allem, das indiſche Wahlrecht einiger⸗ maßen zu erweitern, indem ſie nämlich die oberen Schichten der Bevölkerung an das politiſche Leben des Landes heran⸗ ziehen möchte. Ferner hat London geplant, neben den briti⸗ ſchen Gouverneuren Indiens Miniſterien zu gründen und nicht zuletzt das britiſche Heeresweſen in Indien zu reorgani⸗ ſieren. Die Verteidigung der Grenzen Indiens, namentlich der im Nordweſten, ſteht im Vordergrund briti⸗ ſcher Beſorgniſſe: neue Eiſenbahnlinien werden dort ange⸗ legt, neue Befeſtigungen errichtet, ſtrategiſche Punkte beſetzt uſw. Gerade dieſe indiſchen Landesteile ſind es, die von verſchiedenen„unabhängigen“ kriegeriſchen Völkerſchaften be⸗ wohnt find, die alſo gegebenenfalls leicht die Stellung Eug⸗ lands in Nordindien bedrohen können. Auch haben ſie bei verſchiedenen afghaniſch⸗britiſchen Zuſammenſtößen im letzten Jahrbundert— 18381882, 1878/1883, zuletzt auch ig— den Engländern recht viele Kopfſchmerzen verurſacht. Der engere Anſchluß dieſer kriegeriſchen Volksſtämme mit ihren Maha⸗ radſchas an der Spitze an die britiſche Weltmacht, iſt alſo eine akute Zeitfrage für die engliſche Kolonialpolitik. In dieſem Zuſammenhange iſt nun erklärlich, weshalb der engliſche Kriegsminiſter und der Miniſter für Luftſtreſt⸗ kräfte vor einiger Zeit Inſpektionsreiſen nach den Nordweſt⸗ grenzen Indiens unternommen hatten; eine Reiſe, die erklärlicherweiſe die Aufmerkſamkeit Sowfetrußlan ds auf ſich gezogen hat, und die in der Sowjetpreſſe lebhaft be⸗ ſprochen wurde. Die noch im Sommer 1926, alſo unmittelbar vor der Zuſammenkunft der britiſchen Reichskonferenz in Fondon einberufene Kolonialkonferenz hatte auch die Gefahr * 2. Sekte. Nr. 63 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 7. Februar 1928 in Erwägung gezogen, die angeblich ſeitens Sowjetrußlands Indien drohte.„Auch wollte die Konferenz das Vorhanden⸗ ſein kommuniſtiſcher Propagandazellen in Indien feſtgeſtellt haben. Lord Litton, der Gouverneur Bengaliens, hatte der Konferenz eine Reihe von Dokumenten vorgelegt, die angeb⸗ lich beweiſen ſollten, daß ruſſiſcherſeits unter den Indern nicht nur revolutionäre Literatur maſſenhaft verbreitet, ſon⸗ dern auch Waffenſchmuggel getrieben würbe. Die weitſichtigen Regierungsmethoden ber Engländer be⸗ gnügen ſich mit rein militäriſchen und polizeilichen Mitteln ui ch t. England ſucht immer zugleich auch die von ihm be⸗ herrſchten Länder und Völker an feinen Reichswagen zu pannen. Das Beiſpiel anderer Beſitztümer iſt für ſeine Kolonialpolitik lehrreich genug. Solange alſo die Unzufrie⸗ denheit der indiſchen Bevölkerung noch keine größere Aus⸗ maße erreicht hat, muß ihr eben vorgebeugt werden. Einige Politiſche Freiheſten ſind erprobte Mittel dafür. Dem Studium dieſes Prohlems ſoll auch die Simon⸗Kommiſſion ihre Zeit und Energie widmen. Denn Indien bedeutet ehr viel, ja, alles für den weiteren Beſtand des britiſchen Imperiums, auf daß man nicht alle Mittel dieſem Ziele in den Dlienſt ſtellte. Nicht umſonſt heißt Indien die koſt⸗ Harſte Perle an der britiſchen Krone. Ein etwa 15 mal grhßeres Land als das Mutterland ſelbſt, 320 Millionen Ein⸗ wohnerſchaft, d. i. alſo 4 der Geſamtbevölkerung des briti⸗ ſchen Reiches, unermeßliche Naturſchätze, die Eigentum der Hpitiſchen Krone ind, landwirtſchaftliche Reichtümer, die die Grundlage des Wohlſtandes aller Engländer ſind, das Rieſen⸗ land unerſchöpflicher Rohmaterialien, die die hauptſächlichſte wirtſchaftliche Baſis der engliſchen Induſtrie darſtellen, ganz beſonders aber die indiſche Baumwolle, die nach Amerika die zweite Stelle an der Weltproduktion einnimmt und von welcher ſo gut wie gänzlich die Lancaſhire⸗Texttlinduſtrie abhängt, und welch letztere ihrerſeits 80 v. H. der Produktion in Indien abſetzt, ferner Millionen von billigſten Arbeits⸗ kräften die wie Sklaven in den indiſchen Plantagen tätig ſind, Milliarden engliſchen Kapitals, die in verſchiedenen induſtriellen Unternehmungen Indiens inveſttert ſind. Kurz, eine 320 Millionen zählende Bevölkerung, die eine Hunger⸗ eviſtenz fortſchleppt, und die im Dienſte des engliſchen Kolontalimperiglismus ſteht. Dabei vergeſſe man nicht, daß die Geſamtzahl der Engländer in Indien kaum 200 000 be⸗ kräht. Dieſe kleine Anzahl von Zivil⸗ und Militärbeamten ind es alſo, die das 320⸗Millionenland wie eine Kuh be⸗ Zandeln. So iſt es auch gekommen, daß dieſes alte, von Natur aus reich geſegnete Kulturland heute kaum 4 v. H. Alußabeten zählt, daß ſie alſo nicht nur phyſiſch, ſondern auch geiſtig hungern. Indien bedeutet aber für England nicht nur eine Gol d⸗ grube, ſondern auch der beſte ſtrategiſche Stütz⸗ punkt ſeiner Kolontalherrſchaft, das geopolitiſche Zentrum des britiſchen Weltreiches. Unmöglich vermag dieſes auch einen einzigen Tag weiter beſtehen, wenn ſein indiſches Fun⸗ Hament erſchüttert wird. Letzten Endes ſind die territoriellen und politiſchen Kriegserfolge Englands ebenfalls dazu be⸗ ſtimmt, um den hen Beſitz in aller Richtung zu ſichern. Dieſer Sicherheit ſollen eben die für Indien in Ausſicht ge⸗ nommenen Reformen in den Dienſt geſtellt werden. Die Evolution des britiſchen Weltreiches flihrt dazu, ob es will öder nicht, daß auch Indien einmal die Verfaſſung eines Dominiums erhalte, wenn auch der Weg dazu ſehr lang iſt. Er führt über viele Etappen. Mit der Ausarbeitung einer ſolchen Etappe will ſich auch die Simon⸗Kommiſſion befaſſen. * Blutiger Empfang der Simon⸗Kommiſſion Die Ankunft der ſogenannten Simon⸗Kommiſſion in Bombay iſt Anlaß heftiger Zuſammenſtöße zwiſchen der Volksmenge und der Polizei geweſen. Dieſer Empfang kam nicht unerwartet. Seitdem die Kommiſſion ihre Reiſe an⸗ getreten hat, ſind die Wogen der politiſchen Erregung ill Indien hoch und immer höher gegangen. Mit wächſen⸗ der Grbitterung wurde die Kommiſſion abgelehnt und die blutigen Ausſchreitungen in Bombay beweiſen, daß die Be⸗ völkerung es mit ihrem Proteſte in der Tat ſehr ernſt meint. Anerlebigte Geſetzenlwürſe Berlin, 7. Jebr.(Von unſerem Berliner Büro] Nach wie vor beſteht keine Einigung über den modus procedendli bei den Beſprechungen über das Reichsſchulgeſetz. Darüber ſcheint man ſich fedoch im klaren zu ſein, daß die 2. Leſung im Ausſchuß nur ſtattfinden wird, wenn eine Einigung innerhalb der Regierungsparteien erfolgt. Dem⸗ gemäß wird man unmittelbar nach dem Wiederzuſammentritt des Reichstag verſuchen, ob in den bekannten Differenz⸗ punkten eine Annäherung der gegentefligen Auffaſſungen überhaupt noch möglich iſt. Selbſt wenn eine Einigung, was nach wie vor höchſt unwahrſcheinlich iſt, erfolgen ſollte, ſteht noch die Stellungnahme des Reichstagsplenums dahin. Ebeuſo bleiht die Koſtenfrage einſtweiſen noch unerörtert, Allgemein beſteht der Wunſch. den Etat zu erledigen und, wenn irgend möglich, auch noch das Kriegsſchädenſchlußgeſetz.. Von den am Kriegsſchädenſchlußgeſetz intereſſſerten Organi⸗ 1 gehen Beſtrebungen aus. einen Beſchluß herbeizu⸗ ühren, daß die Reichsregterung ſich bereit erklärt, die Diffe⸗ Fenz zwiſchen der von ihr ausgeſetzten Summe in Höhe von Stſug einer Milliarde unb der von der Arbeltsgemein⸗ ſchaft errechneten von etwa 2,8 Milliarden an die Ge⸗ ſthädigten auszuzaßlen, wofern die Endſumme der Repara⸗ klonslaſt feſtſtehen ſollte. Innerßalb der Reichsregierung hält wan, wie wir hören, es nicht für angängig, eine ſolche Er⸗ klärung abzugeben, ohne zu wiſſen. wie hoch nun wirklich die Endſumme ſein wird. Dagegen iſt Ausſicht dafür vorhanden. daß der Reichstag unter Zuſtimmung der Reichsregierung eine Entſchließung faſſen könnte. daß für den Ralf einer Feſtſetzung der Endſumme der Reparationen den Geſchädiaten noch eine Abfindung gewährt wird, deren Höhe aber vorbehalten bleiben müſſe. Nach hem Wiederzuſammentritt des Reichstags wird mou daran gehen müſſen, allmäßlich ſich ein Bild von dem künfti⸗ gen Nachtrags⸗Etat zu machen, beſſen Geſtaltung vorerſt noch ganz im Dunkeln liegt. Feſt ſteht lediglich, daß für die Agrarhilfe von der Regierung 60 Millionen angeſetzt ſind. Es fragt ſich, ob das Liquidatlonsſchädengeſetz mit ſeinen finanziellen Auswirkungen noch in Anſchlag zu bringen iſt und ob der Reichstag in der Frage der Rentner⸗ 10 rſorge zu einem Beſchluß kommt. Die Koſten des Reichs⸗ chulgeſetzes dürften, da deſſen Annaßme nach Lage der Dinge za ſo gut wie ausgeſchloſſen iſt. für den Nachtrags⸗Etat nſcht mehr in Betracht kummen. Jedenfalls wird man ſchan in den Näthſten Tagen in Beſprechungen des interfroktionellen Aus⸗ uſſes verſuchen, einen Ueberſchlag der Geſamtböße der Meſſrforderungen zu verſuchen. Gleichzeitia wird die noch weit ſchwierigere Aufgabe zu löſen ſein, woßer die Deckung der Mehrausgaben genommen werden ſoll nachdem der Relchsfinanzminiſter nur mit ſehr anfechtbaren Mitteln eine Ausbalanzierung des Etats erreichen konnte. Herr Dr. Köhler iſt, wie er geſyrächswetſe Außerte, der optimiſtiſchen Auffaſſung, daß ein Teil der er⸗ orderlichen Summe durch„Einſparungen“ aufgebracht wer⸗ gen könnte, ſieht ſich aber gleichzeitig in die Notwendiakeit ver⸗ ſeizt nach nenen Einnaßhmegugellen zu fahnden. die„Börſenzeitung“ erfährt, finden in den nächſten Tagen entſcheidende Erörterungen über die Frage der Auf. Zung der 8 a 8 11 für feſtverzinsliche er 1 darauf aufmerkſam, daß Frankreich nur unter Vorbehalt dem Unterredung mit Mae Donald, ſondern nur als einen erſten Schritt. Englands Schlag gegen den Achtſtundenkag Paris, 7. Febr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) „Frankreich wird ſich nicht betrügen laſſen“, ſo lauten die Überſchriften der linksrepublikaniſchen Preſſe auf die Oppo⸗ ſitionderengliſchen Regierung, das Waſhingkoner Abkommen über den Achtſtundentag zu ratifizie⸗ ren und das Abkommen ſelbſt im Jahre 1949 einer Replſion zu unterziehen. Die Entrüſtung über den Schritt Englands im Internationalen Arbeitsbürv kommt ſehr ſcharf zum Ausdruck und richtet ſich gegen die konſervative Regierung mit umſo größerer Heftigkeit, als vor einiger Zeit hier Nach⸗ richten eingetroffen waren, auf Grund deren man ein ſolches Vorgehen des engliſchen Kabinetts nicht zu erwarten glaubte. Daß der Vertreter Frankreichs im Internationalen Arbeits⸗ amt den Antrag auf Vertagung der Debatte für nächſten April ſtellte, wird in der Linkspreſſe ſo interpretiert, als ob es ſich um ein Verlegenheitsmittel handelt, dem Pariſer Kabinett Zeit für eine grundſätzliche Entſcheidung zu laſſen. e Auffaſſung iſt gleichwohl nicht feſt⸗ zuſtellen. Das Blatt„Volontsé“ ſchlleßt ſich den Proteſten des ſozialiſtiſchen Partefblattes„Populaire“ an und ſtimmt der Forderung zu, durch eine Interpellation in der Kammer die feierliche Erklärung des Miniſterpräſidenten zu veran⸗ laſſen, daß Frankreich dem Abſchnitt 13 des Verſailler Ver⸗ trages, der das Prinziy des Achtſtundentages und 48⸗Stundenwoche anerkennt, treu zu bleiben gedenkt. Das Blatt ſchreibt u..:„Die öffentliche Meinung Frankreichs darf ebenſo wie die franzöſiſche Regierung der ſchändlichen und ungerechten Oypoſition des Londoner Kabinetts nicht Vorſchub leiſten. Unſer Laud wird es nicht ertragen, daß man einen konſtruktiven Teil des Verſailler Vertrages ſabofiert. Die internationale Konvention über den Acht⸗ ſtundentag ſtellt die Grundlage für das Werk des Internatlo⸗ nalen Arbeitsamtes dar. Dieſes Abkommen zu zerſtören wird gleichßedeutend mit einem vernichtenden Hieb ge⸗ gen den Völkerbund ſein, denn die Unterſtützung der Arbeiterklaſſe bleibt unerläßlich in der Aktion, die den Völker⸗ hund und das Arbeitsamt fördern ſoll. Beides ſind Teile des der Friedenspertrages und müſſen von den Arbeftern aller Län⸗ der geſtützt werden. Das Blatt weiſt ſodann darauf hin, daß die Rationaliſierung in Frankreich mit dem Achtſtundentag durchaus vereinbar ſei und warnt die Regierung davor, ſich irgendwie in die engliſchen Intrigen einzulaſſen. Weſentlich gemäßigter urteilt das linksrevußlikaniſche latt„uodftien“ über den Vertagungsvorſchlag des franzöſiſchen Delegierten im Arbeitsamt.„Quoditien“ macht Waſhingtoner Achtſtundenabkommen zuſtimmte und ſich des⸗ halb ſeine freie Entſcheidung geſichert habe. Trotzdem greift „Quoditien“ England ſcharf an und ſchreibt am Schluß ſeines Leitartikels, das Beiſpiel Großbritanniens ſtellte die Gefahr, die das koönſervative Kabinett für die Arbeiterklaſſe darſtelle, unter ein ſcharſes Schlaglicht. .Die ſchmevinduſtrielle„Avenſr“ erinnert daran, daß die franzöſiſche Metallurgie mit der Regierung ein EGinyerſtänd⸗ nis über den Achtſtundentag in Frankreich erzjelt habe. Das Geſetz hätte aber für Frankreich ſehr ſchädliche Folgen ge⸗ zeitigt. Man wolle es zwar nicht abſchaffen, meint„Avenir“, aber der engliſche Schritt ſei geeignet, in der franzöſiſchen In⸗ duſtrie ernſtes Nachdenken zu verurſachen und das Kabinett glaube ſogar, daß man mit Unterſtützung der Allgemeinen Arbeiter ⸗Conftderation in Frankreich zu einer Annaſſung des Achtſtundenabkommens an die wirtſchaftlichen Notwendig⸗ keiten der einzelnen Länder gelangen werde. Mat Donald über die Reparationen Der Londoner Berichterſtatter des„BT.“ hatte eine f der zur Frage der Repa⸗ rationszählungen erklärte, er betrachte ſie nicht als endgültig, Er habe die Londoner Regelung ſtets mehr für eine polltiſche als für eine finan⸗ zielle Regelung gehalten, die noch folgen müſſe. Eine End⸗ ſumme habe Mac Donald nicht genannt. Ex habe jedoch volles Verſtändnis bekundet für den deutſchen Wunſch, die endgül⸗ tigen Verpflichtungen feſtgelegt zu ſehen. Deutſchland werde durch ſeine in unnatürlicher Weiſe durch die Zahlung der Re⸗ varatſonen forcierte Ausfuhr die internationale politiſche Atmoſphäre ungünſtig beeinfluſſen. Unter der verſtärkten deutſchen Konkurrenz werde die ganze Welt leiden und beſon⸗ ders die Arbeiterklaſſe Englands. Jede Regelung ſei aber un⸗ möglich ohne Amerika, das den Schlüſſel zur Lage in der Hand halte. Amerika würde durch eine großzügige Behand⸗ lung der Schuldenfrage ſelbſt Vorteile erzielen. Die ideale Löſung wäre geweſen, eine gemeinſame Löſung und Regelung aller Fragen der Kriegsſchulden vorzunehmen, d. h. der Re⸗ parationen und der Interalliierten Schulden. , Meinungen eines franzöſiſchen Völkerbundsselegierten Paris. 7. Nebr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Aus Marxſeille wird berichtet: Während einer von der fran⸗ zöſiſchen Vereinigung fir den Völkerbund veranſtalteten Ver⸗ ſammlung bielt der Devntierte Marcell Plalfant, Delegier⸗ ter Frankreichs beim Völkerbund. einen Vortrag, in bem er einen Ueberblick über die Arbeiten des Völkerbundes während der letzten Seſſion gab und beſonders die Beſtrebungen im Hinblick auf die Abrüſtung hervorhob. Bei dieſer Gelegenheit kam Marcell Plaiſant auch auf die kürzliche Reichstagsrede Dr. Streſemanns zu ſyrechen und qab dazu folgende Er⸗ klärung aß; Die Anhänger einer aufrichtigen deutſch⸗franzöſi⸗ ſchen Verſtändigung ſollten eine ſukzeſſive Räumung des Rheinlandes ins Auge faſſen, die in einem ſehr kur⸗ zen Zeitraum verwirklicht werden muß. Je näher wir dem Jahre 1935 rücken, umſo weniger iſt das Pfand wert, das wir in der Hand haben und deſto ſchlechter werden unſere Ausſſch⸗ ten, für deſſen Rückgabe etwas zu erhalten. Aber die Abtre⸗ tung Lines Pfandes. das einen hauptſächlich polſtiſchen Charak⸗ ter trägt. kann nicht ohne eine aleichwertige volitiſche Gegen⸗ leiſtung geſchehen. Wenn die interalliierten Truvven zu⸗ rlickgezogen werden ſollen ſo verlangen wir die Errichtung einer vermanenten Kontrollkommiſſion, damit in dieſen umſtrittenen Gebieten eine wirkliche Garantie wei⸗ terhin beſtehen bleibt. Zudem können die Sicherheitsprobleme nicht voneinander getrennt werden. Die Greuzfragen in ganz Europa ſtehen in engem Zuſammenhbang. Leider hat ſich in die Weichſel in der gleichen Weiſe Blut ergoſſen, wie in den Rhein. Vermehrte Sicherheit für die Oſtarenzen und feſte Verpflichtungen gegen den Anſchluß Deutſch⸗Oeſterreichs wür⸗ den die Atmosphäre eines dauerhaften Friedens ſchaffen. Mevolnlion in Porkugal? V Paris, 6. Febr.(Von unſerem Pariſer Vertreter Mit einer gewiſſen Hartnäckigkeit erhält ſich ein Gerücht, der Prä⸗ ſident der portugieſiſchen Republik und Miniſterpräſident Ge⸗ neral Carmona ſei heute früh um 10 Uhr in Liſſabon er⸗ mordet worden. In der portugteſiſchen Hauptſtadt ſoll unmittelbar nachher eine Revolution ausgebrochen ſein. Eine Beſtätigung dieſer Information ließ ſich bisher nicht erhalten und auch auf der hieſtgen portugieſtſchen Geſandt⸗ ſchaft iſt noch keine Nachricht über revolutionäre Umtriebe in kapital des Konzerns betrug Verteidigung behauptet den Todeskeim in ſich getragen. laugfriſtige Die Plaidoyers im VBarmat⸗Prozeß Nach über ein Jahr dauernder Verhandlung begannen in Berlin am Montag die Plaidoyers im Barmat⸗ Prozeß. Als Erſter nahm das Wort Oberſtaatsauwalt Dr. Traut mann, der zunächſt in ſeinem Plaidoyer hervorhob, daß bei Einleitung des Strafverfahrens gegen Barmat politiſche Ein⸗ flüſſe keine Rolle geſpielt hätten. Den Hauptangeklagten Julius Barmat kennzeichnete er als einen ungewöhnlich klugen Geiſt und undurchſichtige Händlernatur voller Ver⸗ ſchlagenheit und ſpekulativer Energie. Barmat habe die Eigenſchaft, andere Menſchen zu burchſchauen und für ſeine Zwecke und Ziele nutzbar zu machen. Er ſei von einer un⸗ geheuren Energie und Willenskraft, um zu ſeinem Ziele zu gelangen. Barmat habe es ſtets verſtanden, die Konjunktur auszunutzen. Er habe in der Krtegszeit, während der Inflation und der Deflation Gewinne zu machen verſtanden. In dieſer ſeiner Eigenſchaft ſei der Schlüſſel zu finden und auf dieſem Wege könne man das Barmatproblem löſen.. Mit 100 Goldmillionen ſei Barmat von der deutſchen Steuerbehörde veranlagt worden 5 und habe ſelbſt nur 844000 Gulden beſeſſen. Das Betriebs- nur einige Tauſend Gulden. Keineswegs habe erſt nie Verhaftung Barmats und das Eingreifen der Staatsanwaltſchaft den Zuſammenbruch des Konzerns zur Folge gehabt, wie es von Barmat und ſeiner würde. Der Konzern habe ſchon Der Zuſammenbruch des Konzerns, nachdem die Staatsbank auf Rückzahlung ihrer Kredite drängte, ſei nur dadurch noch aufgehalten worden, daß der ehemalige Reichspoſtminiſter Dr. Hoefle mit Reichsmitteln half und daß Barmat die Garantiebank in ſeinen Beſitz brachte, in der er ſich als Geldgeber unter neutraler Flagge ſelbſt verſicherte. Selten ſei das Mißver⸗ hältnis von eigener wirtſchaftlicher Kraft und fremder Hilfe größer geweſen, als bei Barmat. An zweiter Stelle ſprach Oberſtaaasanwalt Dr. Raſch, der im Gegenſatz zu ſeinem Vorredner dem Angeklagten Barmat jede Fähigkeit abſprach, die verwickelten Geſchäfte zu führen, in die er ſich eingelaſſen habe. Hauptfehler Barmats ſei es geweſen, kurzfriſtige Kredite aufzunehmen und dieſe in Induſtrieunternehmungen zu ſtecken. Barmat habe auch nicht verſtanden, ſich die richtigen Mitarbeiter zu wählen. Dies ſei die Haupturſache geweſen, weshalb ſeine ganzen Unternehmungen von Anfang an den Keim des Ver⸗ falls in ſich getragen hätten. Wenn Barmat ſich öfters babe mit Stinnes vergleichen wollen, ſo ſei darauf hinzuweiſen, daß im Gegenſatz zu Barmat Stinnes die Inflation meiſter⸗ haft beherrſchte habe und nur dort gekauft habe, wo die Sthornſteine rauchten, während Barmat wertloſe Unterneh⸗ mungen aller Art nur deswegen kaufte, weil ſie billig zu haben waren. Im weiteren Verlauf der Plaidvyers ſtellte Oberſtaats⸗ anwalt Dr. Raſch folgende ſtrafßbare Handlungen feſt. Bei Julius Barmat Betrug zum Nachteil der Staats⸗ bank, bei Dr. Hellwig Untreue, ſowie aktive und paſſive Beſtechung. Dem Dr. Hellwig warf der Oberſtaatsanwalt vor, daß er zum Nachteil der Staatsbank Geſchäfte getätigt habe, Julius Barmat habe auf eine neue Inflation gehofft, Der Kredit war ihm von der Staatsbank unter der Bedingung der Einfuhr von Lebensmitteln nach Deutſchland gegelen worden. Die Nichteinhaltung dieſer Bedingung ſtelle eine betrügeriſche Handlung dar. Auch ſeien der Staatsbank ſtatt Warenwechſel Finanzwechſel gegeben worden. Dann erwäßnte der Oberſtaatsanwalt den Umfang und den Ablauf der Bar⸗ matkredite bei der Statsbank, die am 31. Dezember 12 Mil⸗ lionen Mark erreicht hätten. Letzte Meldungen Die Beratung des Wehretats vertagt — Berlin, 7. Febr. Die Beratungen des Wehretats im Haushaltsausſchuß des Reichstages, die für heute angeſetzt war, iſt auf Donnerstag verſchoben worden. Einigung bei den Kieler Deutſchen Werken . Kiel, 7. Febr. Die drohende Ausſperxung bei den Deutſchen Werken iſt, nachdem der Oberpräſident über die Einigungsverhandlungen in Hamburg berichtet hatte, ver⸗ mieden worden. Nur 40 Werkmeiſter ſtimmten für den 1 5 Die Arbeit wird heute früh wieder aufgenommen werden. Polniſche Banditen überfallen zwei Gutshöfe — Lemberg, 7. Febr. Geſtern nacht verlangten die vier Inſaſſen eines Autos in der Nähe von Lemberg auf einem Gute von dem Beſitzer die Erlaubnis, dort übernachten zu dürfen und wollten außerdem eine Reparatur an ihrem Kraft⸗ waren vornehmen. Der Gutsbeſitzer aing darauf ein und brachte zwei in ſeinem Anweſen, zwei weitere bei einem Nach⸗ bar unter. Nach kurzer Zeit hörte er, wie ſich die bei ihm einlogterten Männer ſeinem Schlafzimmer näherten. Als er ſie ſtellte, verſuchten ſie die Revolver zu ziehen, wurden aber von dem Beſitzer niedergeſchoſſen. Schlimmes ahnend, lief der Mann zu ſeinem Nachbarn, konnte aber dort nicht mehr helfen, ſondern fand Frau, Mann und Tochter tot in ihren Betten vor. Auf dem Rückweg zu ſeinem Gut gelang es ihm, die beiden Strolche, die fetzt zu im wollten, abzufaſſen und ſie ebenfalls niederzuſchießen. Exploſton auf einem Dampfer — Trient, 7. Fehr. An Bord des Frachtbampfers„Abafa“ exvlodlerte eine Dynamitladung.. der Vorberteil des Schiffes in die Luft flog und zwei Mann der Beſatzung getötet 1 Der übrige Teil der Beſatzung konnte gerettet werden. Das engliſche Konſulat in Nanking beſetzt — London, 7. Febr. Nach einer Meldung aus Nanking iſt dort das engliſche Konſulat von Kuomintang⸗Truppen be⸗ ſetzt worden. Der britiſche Konſul hat Proteſt bei Tſchiang⸗ kaiſchek erhoben. ö Die neue griechiſche Regierung — Athen, 6. Febr. Die neue grlechiſche Regierung wurde in derſelben Zuſammenſetzung gebildet wie die voraus⸗ gegangene, mit Ausnahme des Landwirtſchaftsminiſters Papanaſtaſiu, der endgültig zurückgetreten iſt, Das neue Kahinet Zaimis hat damit einen rein konſervativen Cha⸗ rakter angenommen. Die Freigabe⸗Bill vor dem Plenum — Newyork, 7. Febr. Nach einer Waſhingtoner Meldung wunde in der Schlußabſtimmung über den Gefetzentwurf be⸗ treffend die Riſckgabe des feindlichen Eigentums der Entwurf vom Finanzausſchuß des Senates am Montag angenommen. Der Entwurf wird am Mittwoch oder Donnerstag dem Ple⸗ num zugehen. Mit ſeiner Verabſchiedunga in den nächſten 14 Tagen kann gerechnet werden. Abänderungen, die der Aus⸗ ſchuß gegenüber dem vom Repräſentantenhaus angenommenen Geſetz beſchloſſen hat, ſind unweſentlich. Dr. Luppe in Newyork * * W 0 . 5 1 0 Dienstag, den 7. Februar 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 63 Stkädtiſche Nachrichten Der Grundbeſitz der Evang. Landeskirche Die Evang. ⸗ kirchliche Preſſeſtelle teilt uns Folgendes mit: Durch eine Reibe von Tageszeitungen ſind in den letzten Wochen Nachrichten über größere Grundſtückserwerbungen durch die Evang. Landeskirche verbreitet und damit der Ein⸗ druck erweckt worden. als ob die Landeskirche etwa aus Steuermitteln dieſe Bodenerwerbungen finanziere. Zur Klarſtellung darf auf folgendes hingewieſen werden: Die Landeskirche ſelbſt beſitzt keinen Grund und Boden, mohl aber ſind einige Fonds Eigentümer eines arößeren Grundbeſitzes der aber mit ſehr weitgehenden Bau⸗ und Kom⸗ petenzverpflichtungen belaſtet iſt. Wo fortſchreitende Verkehrs⸗ oder Baubedürfniſfſe nach Abgabe kirchlicher Grundſtücke ver⸗ langen, werden ſolche gegen andere Grundſtücke eingetauſcht oder verkauft. Das Kaufgeld wird. wenn es irgendmöglich ist, wieder in Grundſtücken angelegt. Auf dieſe Weiſe ſind die kirchlichen Fonds gezwungen. fortgeſetzt darnach zu trachten, Grundſtückskäufe abzuschließen. In den Tageszeitungen iſt vor allem abgehoben auf den Kauf des Werſauer Hofes bei Reilingen. Die Mittel für den Erwerb dieſes Hofes ſind gewonnen aus der Aufwertung eines Betrags von 700 000 Mk., der aus der Veräußerung ausgedehnten wert⸗ vollen Bodengeländes in der Mannheimer Gegend herrührt. Um die Aufwertung dieſer Summe durch⸗ zuführen, hat die Landeskirche die Gerichte bis zur höchſten Inſtanz anrufen müſſen, um ſchließlich ihr Recht zu finden und noch eine Summe zu retten, die zu ihrem größeren Teil den Ankauf des genannten Hofes ermöglicht hat. Der Erwerb die⸗ ſes Hofes iſt alſo nicht eine Vermögensvermehrung ſondern ſtellt den kümmerlichen Reſt eines ſehr beachtenswertes Ver⸗ mögensteils dar. Aus landeskirchlichen Mitteln werden nie⸗ mals Grundſtücke angekauft. Tätigkeit der Berufsſenerwehr. Laut Mitteilung des Städtiſchen Nachrichtenamts wurde die Mannheimer Berufs⸗ feuerwehr im Monat Januar 27 mal alarmiert: 12 mal nach der Innenſtadt, 8 mal nach der Neckarſtadt, je 2 mal nach der Oeſtlichen Stadterweiterung, nach der Schwetzinger⸗ ſtadt, nach dem Lindenhof, nach dem Jungbuſch, nach Neckarau und nach Rheinau. Nach der Art der Brände handelte es ſich in einem Fall um Großfeuer(Neckarau), in 3 Fällen um Mittelfeuer, in 10 Fällen um Kleinfeuer, in 8 Fällen um Kaminbrand. In 10 Fällen wurde die Berufsfeuerwehr zu ſonſtiger Hilfeleiſtung in Anſpruch genommen. Der Kran⸗ kentransportwagen wurde in 301 Fällen benötigt. * Neuer Temperaturrückgang. Was die eiſige Luft⸗ bewegung am Sonntag ankündigte, iſt eingetreten: ein be⸗ trächtlicher Temperaturrückgang, der ſich in der vergangenen Nacht in einem Minimum von 1,1 Gr. C. unter Null äußerte. In der Nacht zum Montag betrug die niedrigſte Temperatur noch 2,6 Gr. C. über Null. Am beträchtlichſten iſt die Differenz zwiſchen heute früh mit 1,1 Gr. C. unter Null und geſtern früh mit 5,1 Gr. C. über Null. Die Höchſt⸗ temperatur betrug geſtern 8,2 Gr. C.(gegen 5 Gr. C. am Sonntag). * Schweizeriſche Hilfsaktion für deutſche Not. Das ſchweizeriſche Kinderhilfskomitee hat eine Denk⸗ ſchrift herausgegeben über den Umfang der Hilfe, die die kleine Schweiz während der Inflationszeit Deutſchland in ſeiner Notlage zuteil werden ließ. Vom Herbſt 1923 bis Herbſt 1925 wurden für die notleidenden Kinder in Deutſch⸗ land in der Schweiz nichts weniger als 18 322 930 Franken ge⸗ ſammlt. 47 unterernährte deutſche Kinder fanden in der Schweiz als Feriengäſte Erholung und Geſundheit. Die zſchweizeriſche Hilfsaktion für deutſche Not“ hat in Süddeutſchland durch 43 Suppenküchen und 80 Ausgabe⸗ ſtellen 2 Millionen Portionen Suppe an alte Leute und Be⸗ dürftige des Mittelſtandes abgegeben. Ferner gelangten zur Verteilung an beſonders notleidende deutſche Städte Lebens⸗ mittel und Kleiderſendungen. Der ſchweizeriſche Bauern⸗ verband hat in Bayern Volksküchen betrieben. Zu all den Unterſtützungen kommt dann noch der Liebesgabenpaketdienſt und die Sonderaktion für die geiſtig Arbeitenden, für die Hungernde deutſche Arbeiterſchaft und die Eiſenbahnerkinder und dann noch die einzelnen privaten Hilfsaktionen. Alles in Allem iſt Deutſchland für dieſe überaus reichhaltige Hilfe der Schweiz, die auch der Mannheimer Bepölkerung in reichem Maße zugute kam, ſtets zu größtem Dank verpflichtet. * Die Konferenz der Arbeitsämter. In Heidelberg fand eine Konferenz der Arbeitsämter Heidelberg, Mannheim und Mosbach ſtatt, an der auch die Präſidenten der Landesarbeitsämter Stuttgart und Frankfurt a. M. Dr. Rälin und Dr. Engler, teilnahmen. Man war grundſätzlich der Auffaſſung, daß die Ausgleichung der verſchiedenen Ar⸗ beitsamtsbezirke unter dem Geſichtspunkt abgerundeter Wirt⸗ ſchaftsbezirke erfolgen muß, die vor den Landesgrenzen keinen Halt machen dürfen. — Walzerowend Unſer H..⸗Mitarbeiter wirbt mit dem nach⸗ ſtehenden Gedicht für den großen Konzerte und Wiener Walzerabend, den am heutigen Dienstag der„Feuerio“ im Nlbelungenſaal veran⸗ 1 8 5 Möge ihm ein ausverkauftes Haus beſchleden ein. Manchmool heeſt's de Feurio Sei bloos for die Narxe do, For ſo iwwerzwerche Narre Die im Kopp en großer Schbarre. Weil des alles ſeie Schode Dät des gihöre ſchdreng verbode, Unn es mißte alle Leit Dun als ob ſe arch geſcheit. Leit mit weide Schimmihooſe Sinn's, die ſich ſo groß uffblooſe, Die do danze: Schimmi— Schdepp Grad ſo, wie die ſchwarze Depp. Kopp dut wackle unn die Ohre Bei dem Jazz— wie bei de Mohre. Unn des nennt die Welt Vergniege! Dut ſe ſich nit ſelbſcht beliege? Daß die Walzermelodien Die bei uns jedzt arch verſchrier Nit veraltet unn verſchwunde Werde ſe Euch jedzt bekunde. Werde Euch die Walzer ſchbiele Daß'r mißt de Rhythmus fiehle, Daß es zuckt in Eure Glieder Unn ihr tanzt de Walzer wieder. Wenn, wie einſt, dann wieder blühten Uns die„Roſen aus dem Süden“, Durch die Paare klingt unn hallt „Giſchichten aus dem Wiener Wald“: Jeder dann de Jazz verſchmäht Alles ſich im Walzer dreht. Unn wer Euch do druff gebracht? Die Narre—— die Ihr ausgelacht. 0 Vorträge Der Deutſch⸗Evangeliſche Frauenbund hatte feine Mitglieder und Freunde zu einem Vortrag der Kreisfürſorgerin Erika von Babo in den Konfirmanden⸗ ſaal der Chriſtuskirche geladen. Die Rednerin gab eine Schilderung der Tätigkeit der Fürſorgerin im allgemeinen und im beſonderen ihrer eigenen im Landbezirk Schwetzingen. Die Zuhörerſchaft, die dem feſſelnden Vortrag aufmerkſam folgte, erhielt einen guten Begriff von der auf dieſem Gebiet geleiſteten und täglich notwendigen Kleinarbeit, die die Achtung vor dem entſagungsvollen, aber auch ſchönen Beruf unſerer Fürſorgerinnen erhöhte und die Herzen empfänglich machte für die große Not in weiten Volksſchichten und für die Aufgaben, die der Frauenwelt dadurch erwachſen. Fräulein von Babo zeigte uns, wie die heutige Geſamtfürſorge— ein Aufbau auf die einſt durch Gründung der Großherzogin Luiſe entſtandene Säuglingsfürſorge— jetzt einige Hundert weibliche Hilfskräfte umfaßt. Dieſe Zahl iſt aber klein gegen⸗ über der Zahl der Bedürftigen. Glücklicherweiſe werde den ſehr beanſpruchten Fürſorgerinnen von Gliedern aus charita⸗ tiven Verbänden 1 75 Unterſtützung zuteil, der ſte nicht ent⸗ raten könnten. Zerfällt doch das große Fürſorgegebiet in viele Einzelabteilungen, wie Säuglings⸗, Tuüberkuloſe⸗ Krüppelfürſorge, aber auch in Rentner⸗ und Kriegshinter⸗ bliebenenhilfe u. a. Fräulet von Babo gab noch Beiſpiele aus ihrer Praxis im Verkehr mit der oft vertrauenden, in manchen Gegenden aber auch abergläubiſchen Landbevölkerung, und ſchilderte das wirkſame Zuſammenarbenten der Fürſor⸗ gerinnen mit Behörden und Aerzten. Ergänzt wurden ihre Ausführungen noch von unſerer hie⸗ ſigen Oberfürſorgerin, Fräulein Eliſabeth Schultze, die ins⸗ beſondere die in den Großſtädten zu leiſtende Hilfsarbeit und die innere Befriedigung daran ſchilderte. Beide Redßerinnen ſchloſſen mit der Aufforderung, ihre Arbeit durch gelegentliche tatkräftige Mitwirkung aus edelgeſtuntem Frauenkreiſe zu unterſtützen und zu fördern. 8 * Verſetzt wurden Verwaltungsoberſekretär Hermann Müller beim Bezirksamt Karlsruhe zu jenem in Mann⸗ heim und Aufſeher Vinzenz Soder bei den Strafanſtalten in Bruchſal zum Landesgefängnis Mannheim. * Ernannt wurde Kanzleigehilfe Albert Saur beim Amtsgericht Mannheim zum Kanzleiaſſiſtenten. — Glänzende Gelegenheiten für Brautpaare Von Peter Robinſon Eine Geſellſchaft von drei Perſonen betritt die Verkaufs⸗ und Ausſtellungsräume der Möbelfabrik von Albert Fink und Stiefſohn. Geſellſchaften von drei Perſonen tauchen in Mö⸗ belhandlungen öfter auf und merden dort auch am liebſten ge⸗ ſehen, da ſie ein ordentliches Geſchäft mit einem Schlage ver⸗ ſprechen nämlich der Verkauf einer aanzen Wohnunaseinritch⸗ tung. Denn es handelt ſich bei ſolcher Geſellſchaft immer um Braut, Bräutſgam und zukünftige Schwiegermutter. Im vor⸗ liegenden Falle iſt die Brautmutter eine ſtreng blickende Dame. was ihr nicht aut ſteht. da einige Sanftmut ihren Zügen nur vorteilhaft ſein und ein wenig aufhelſen könnte; ſte maa fünfzia Jahre alt ſein. Die Braut iſt zwanzig Jahre jünger. nicht ganz unſchön und demütig unter der harten mütterlichen Herrſchaft. nach deren Beendigung ſie aber wohl die tyranni⸗ ſchen Launen des befreiten Sklaven zeigen wird. Der Bräu⸗ tigam iſt auch demütig. ſcheint es aber bleiben zu wollen und Fataliſt zu ſein, der an die unentrinnbare Gewalt des Schick⸗ fals alaubt. Er hat einen blonden Vollbart, an dem anſchei⸗ nend die Motten geknabbert haben. 5 Dieſe drei Perſonen betreten alſo die Verkaufs⸗ und Aus⸗ ſtellungsräume der Möbelfabrik von Albert Fink und Stief⸗ ſohn und werden von Herrn Stützer empfangen, dem erſten Verkäufer. Herr Stützer lächelt liebenswürdig, aber dieſes Lächeln iſt eine Larve, denn eigentlich iſt er in der ſchauder⸗ hafteſten Laune; er möchte am liebſten alle Möbel zerhacken und die Trümmer als Brennholz an arme Leute verſchenken. Herrn Stützer iſt nämlich heute von Albert Fink und Stief⸗ ſohn gekündigt worden, weil wegen ſchlechten Geſchäftsga das Perſonal verringert werden ſoll: der Stiefſohn hat d Kündigen beſorat. Er hat das in keiner beſonders netten Form gemacht; weniaſtens hätte er ſein Bedauern über die harte Notwendigkeit ausſprechen und Herrn Stützer ſeiner Syum⸗ pathie verſichern können. Dann wäre Herr Stützer jetzt nicht 1 tter des H it dem blon ie zukünftige Schwiegermutter des Herrn m n= 5 pon den Motten zerknabberten Vollbart gibt nun als Sprecherin der Geſellſchaft deren Wünſche kund. „Ah, Zimmereinrichtungen, unter Umſtänden eine ganze Wohnungs einrichtung.“ ſagt Herr Stützer mit ſeinem larven⸗ haften Lächeln.„Da kommen die Herrſchaften gerade recht es bieten ſich augenblicklich bei uns ganz vorzügliche Gelegenhei⸗ ten. Wir haben nämlich einige Zimmereinrichtungen auf Be⸗ ſtellung gearbeitet, aber dann ſind wir damit ſitzen geblieben. Das haſſtert ſo häufig in unſerer Branche. Und es iſt ja auch ganz begreiflich. Eine Verlobung iſt geſchloſſen worden, nicht wahr? Alles ſcheint in ſchönſter Ordnung, die Hochzeit ſteht bevor, die Möbel ſind beſtellt.— da geht die Geſchichte auf ein⸗ mal wieder auseinander. Es hat nicht ſollen ſein. Das kommt in den beſten Familien vor.“ Der Bräutigam ſcheint ſich zu wundern. daß ſo etwas ſich ereignen kann. Die Braut fühlt ſich ein bißchen unbehaglich, ihre Mutter aber denkt an die möglichen billigen Gelegenheits⸗ käufe und will darüber unterrichtet werden. „Sehr wohl,“ ſagt Herr Stützer.„Wenn ich die Herrſchaf⸗ ten bitten darf,— Vorſicht: Stufe! Da wäre zunächſt hier ein ganz reizendes Schlafzimmer. Wirklich ein entzückendes Neſt⸗ chen, nicht wahr? Kirſchbaum. Wurde vor einem Viertelfahr von einem Brautpaar beſtellt. Der Herr hat die Entwürfe ſelber geliefert, er iſt Künſtler. Nicht wahr: man merkt, daß mit Liebe daran gearbeitet iſt. Leider haben ſich die Herrſchaf⸗ ten dann entſchloſſen, den Gedanken an eine Verbindung wie⸗ der aufzugeben. Man verſteht: der Bräutigam iſt Künſtler. Er ſcheute wohl doch bie Gebundenheit der Ehe, er wollte ſeine goldene Freiheit nicht aufgeben.“ 5 Der Bräutigam ſeufzt und ſcheint zu bedauern. daß er nicht auch Künſtler ſei. Die Braut ſchüttelt den Kopf. Die Mutter iſt unzufrieden mit Herrn Stützer, aber zufrieden mit dem Preiſe, den er für das Schlafzimmer nennt. Sie will mehr ſehen. f „Wenn ich bitten darf!“ ladet Herr Stützer ein, deſſen Lächeln etwas garimaſſenhaft wird.„Bitte, ſich nicht an der Konſole zu ſtoßen!— Hier ein ſehr ſchönes Speiſezimmer. Durchweg Eiche., ſolideſte Arbeit. Das Brautpaar. das es be⸗ ſtellt hat, machte auch einen ſehr ſoliden Eindruck. Der Herr ein Beamter, in ſehr auter Poſition. Ich glaube, die Löſung des Verhältniſſes erfolgte von ſeiner Seite. Er hat es ſich wohl doch überlegt und Anaſt bekommen. Nicht ſchön von ihm, aber begreiflich, nicht wahr? Der Mann hat doch ſein autes Ge⸗ halt,— warum ſoll er ſich die Sorgen für einen Haushalt auf⸗ laden! Das bißchen Zulage für Frau und Kinder macht doch den Kohl nicht fett. Eine Familie koſtet Geld, nicht wahr? Gauz infames Geld. Da kann der Mann vor der Zeit mürbe werden. Und wenn er dann in Penſton geht. dann ſind die Söhne am Ende noch nicht ſo weit, daß ſie für ſich ſelber ſorgen können. Dann ſollen noch Zuſchüſſe für das Studium her und alles ſolche Sachen. anaſt und bange werden.“ Vor ſolcher Ausſicht kann ſa dem Manne Ein Plonier der Oberrheinſchiffahrt geſtorben Vergangene Nacht ſtarb nach längerer Krankheit im Alter von erſt 49 Jahren Reedereibeſitzer Sebaſtian Page, Mit⸗ inhaber der Firma Gebr. Page, Mannheim⸗Karlsruhe. Im Jahre 1903 übernahm Sebaſtian Page mit ſeinen Brüdern das elterliche Geſchäft in der Jungbuſchſtraße, das er als Ge⸗ ſchäftsführer des Mannheimer Betriebes mit großer Umſicht und hingebungsvollem Eifer leitete. Page war einer der erſten Reeder, der die Bedeutung der Oberrheinſchiffahrt für den Platz Mannheim erkannte und ſchon vor 25 Jahren regelmäßige Fahrten nach Karlsruhe, Straßburg und Baſel unternommen hatte. Er entſtammt einer der älteſten Rhein⸗ ſchifferfamilten aus Rhein⸗Dürkheim und gehört zu den be⸗ kaunteſten Schifferperſenlichkeiten.“ Rhein und Neckar. Se⸗ baſtian Page verheiratete ſich im Jahre 1903 mit einer Tochter des Schiffsbeſitzers Heinrich Klein Mannheim und hätte am Fraftag, 10. Februar, das Feſt der Silberhochzeit feiern können. In der Mannheimer Geſchäftswelt war Page infolge ſeines lauteren, ehrlichen Charakters und ſeines zuvor⸗ kommenden Weſens überall geachtet und beliebt. Faſt ein Menſchenalter hindurch gehörte er dem Mannheimer Schiffer⸗ verein E. V. und dem St. Nikolausſchifferverein als Vor⸗ ſtandsmitglied an. Auch war er ſtellvertr. Obmann der Weſt⸗ deutſchen Binnenſchiffahrtsberufs⸗Genoſſenſchaft Duisburg⸗ Ruhrort. Er hinterläßt eine Witwe mit zwei Kindern und die hochbetagte Mutter. ö. Ralionaliſierung im Straßenbau Bei unſerer Klein⸗ und Vielſtaaterei in ihrer entſetzlichen territorialen Zerriſſenheit um Rhein und Main weiß die eine Behörde nicht, was die andere tut. Der Weg zur Verwal⸗ tungsreform, der eine zweckmäßige und vernunftgemäße Territorialreform durch eine großzügige Flurbereinigung vorausgehen muß, iſt ein weiter und dornenvoller Weg. Es iſt daher lebhaft zu begrüßen, daß leitende Männer des Straßenbaues, über partikulare Hemmungen von Länder⸗ grenzen ſich hinwegſetzend, den Weg der praktiſchen Zuſam⸗ menarbeit beſchritten haben und dies mit anerkanntem Erfolg. Ganz beſonders draſtiſch lagen bisher die Verhältniſſe bei den Straßenbauämtern unſeres engeren rheinfränkiſchen Ge⸗ bietes. Nicht allein, daß das Straßenbauamt der einen Stadt nicht mehr wußte, was das Stadtbauamt der Nachbarſtadt tat, auch die benachbarten Landesbauämter der verſchiedenen Län⸗ der planten und arbeiteten vergnügt und ohne jedweden Zu⸗ ſammenhang neben⸗ und gegeneinander zum Schaden der Steuerzahler. Für den Automobilverkehr mußte dieſer Zuſtand ganz unhaltbare Verhältniſſe nach ſich ziehen. Im Fremdenverkehr vermied daher der autofahrende Beſucher grundſätzlich dieſes buntgeſcheckte Länderkonglemerat. Einer Anregung der Stadt Frankfurt a. M. gelang es, hier Abhilfe zu ſchaffen. Im Verlauf der erſten Vorarbeiten für das Projekt der Auto⸗ ſtraße Hamburg— Frankfurt- Baſel machten ſich die Nachteile des bisherigen Syſtems beſonders hindernd bemerkbar. Die ſtädtiſche Straßenbaunverwaltung des Frankfurter Tiefbau⸗ amtes fand für ihre Anregung, die Bauämter in einen be⸗ ſtimmten Umkreis zuſammenzuſchließen, allſeits verſtändnis⸗ volle Zuſtimmung und Förderung. So bildete ſich im Som⸗ mer 1927 die 0 „Vereinſgung ſüdweſtdentſcher Straßenbauverwaltungen“ mit dem Ziele, die Erfahrungen der verſchiedenen Länder und Stadtbauämter gegenſeitig auszutauſchen, allgemein interef⸗ ſierende laufende Fragen zu beſprechen und gleichzeitig die Intereſſen des Straßenbauers mit wahrzunehmen. Die Ver⸗ einigung umfaßte urſprünglich die einſchlägigen Bauämter des geſamten rheinfränkiſchen Wirtſchafts⸗ und Verkehrsgebietes rings um ſeine Zentrale Frankfurt a. M. wo auch die gemein⸗ ſamen Sitzungen als den von überall her leicht erreichbaren Ort ſtattfinden. Neben dem füdlichen Rheinland mit Birken⸗ feld und Saargebiet, der Pfalz, den beiden Heſſen mit Waldeck und Wetzlar griff die Intereſſenſphäre auf das weſtliche Unterfranken und das nördliche Baden nebſt ihren Stadt⸗ hauverwaltungen über, alſo das Stromgebiet um Rhein und Main mit Moſel, Saar und Nahe, Lahn, Fulda und Neckar, deren Flußtäler das Gerippe der ſtrahlenförmigen Verkehrs⸗ ſpinne um Frankfurt/M. abgeben mit den größeren Straßen⸗ bauvorhaben einer verbreiterten Rheinuferſtraße, der Auto⸗ ſtraße Frankfurt Mainz Wiesbaden, ſowie Mannheim Heidelberg, die alle an die große Durchgangsſtraße des Gebiets der Hafraba über Kaſſel.—Frankfurt-Karlsruhe An⸗ ſchluß nehmen werden. Aber das Intereſſe für dieſe Neu⸗ gründung führt weiter über den zuerſt geſehenen Rahmen hinaus und heute ſind bereits die Landesbauverwaltungen auch aus weiteren Entfernungen, beſonders aus dem Süden, ſo von Baden, Württemberg und Bayern regelmäßig bei den Sitzungen in Frankfurt a. M. vertreten. Ebenſo haben die Vertreter der Stadtbauämter der weiteren Umgebung über Rheinfranken hinaus, wie Karlsruhe, Freiburg, Konſtanz, Stuttgart, Würzburg, Nürnberg, Augsburg, München uſw. ſich in der letzten Zeit regelmäßig zu den Sitzungen einge⸗ funden, ſodaß damit die Vereinigung einen ſüddeutſchen Rah⸗ men erhalten hat. 2 e Der Bräutigam wühlt in ſeinem zerknabberten Bart, was auf inneren Aufruhr pſychiſcher Natur deutet. Die Braut zuckt empört die Achſeln, die Mutter ſieht aus. als wollte ſie Herrn Stützer verhauen, wird aber beruhigt. als er erklärt. die Speiſezimmereinrichtung könnte, da bei Rückgängiamachung der Beſtellung ein Abſtandsgeld gezahlt worden ſei, geradezu en abgelaſſen werden. Sie möchte noch ſo etwas Billiges ſehen. „Da habe ich noch eine glänzende Gelegenheit,“ ſagt Herr Stützer, unentweat lächelnd. Hier um die Ecke, bitte! Ein wunderbares Wohnzimmer, nicht wahr? Von hervorragender Eleganz. Die Herrſchaften, die es beſtellt haben, waren auch ſehr elegant. Die Dame allerdings ſchon etwas ältlich. Aus dieſem Grunde iſt dann auch die Verlobung zurückgegangen. Der Herr kam ſelber zu mir, wegen Zurücknahme der Beſtel⸗ lung zu verhandeln. Er hat mir die Sache erzählt. War mir eigentlich ein bißchen peinlich. Ich müßte ja ein Eſel fein, wenn ich mich da verkaufte, hat er geſagt. Haben Sie meine Braut geſehn? In zehn Fahren iſt ſie 40 und ich bin dann 37, hat er geſagt. Das iſt doch kein richtiges Verhältnis, da muß es ja Krach geben. Ueberhaupt: ich ſollte ja jetzt ſchon als Bräutigam unter dem Pantoffel ſtehen,— hat er geſaat. Das wäre ja ein ewiger Krieg geworden. Da hätte mir alle Krieas⸗ entſchädigung nichts genützt. Damit meinte der Herr die Mit⸗ gift. Etwas unzart ausgedrückt, nicht wahr? Aber zu verſtehen iſt ſowas. Wohl dem, der das noch beizeiten einſteht. Aber das Wohnzimmer iſt doch entzückend, nicht wahr. Ein kleines Pa⸗ radies. Wir könnten es,. Barzahlung vorausgeſetzt,.—— Aber da unterbricht der Bräutigam Herrn Stützer. Nein, das Wohnzimmer gefalle ihm nicht, ſagt er. Das Speiſezimmer wäre auch nicht ganz nach ſeinem Geſchmack, und das Schlaf⸗ zimmer wäre vielleicht auch nicht das Richtige. Er müſſe ſich 5 nochmal überlegen. Aber er danke für die gehabte Uhe.— Und damit marſchiert er ab, mutig entſchloſſen, eneralſch, und die Braut muß ihm folgen, ohne Mut. ohne Entſchloſſen⸗ heit, ohne Energie, aber einen für alle dieſe Eigenſchaften Er⸗ ſatz ſuchenden Blick auf ihre Mutter werfend. Dieſe bleibt noch einen Augenblick bei Herrn Stützer ſtehen.„Sie ſind ja ein gans infamer Eſel!“ ziſcht ſte ihn an.„Ich werde wiederkom⸗ men und mich bei Ihrem Chef über Sie beſchweren.“ Herr Stützer verbeuatiſich und lächelt. Und dieſes Lächeln ine Larve mehr. ſondern ganz echt. Aber liebenswürdig nicht. iſt ke iſt es ere eee 4. Seite. Nr. 63 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 7. Februar 1928 Mirtſchaftliches. Soziales Die Lage des deutſchen Handwerks im Jannar Vom Reichs verband des deutſchen Hand⸗ werks wird uns geſchrieben: Im Rückblick auf das Weih⸗ nachtsgeſchäft wird allgemein feſtgeſtellt, daß dieſes zu ſpät eingeſetzt habe und daher keine große Ausdehnung annehmen konnte. Uebereinſtimmend ergibt ſich ferner, daß 1926 das Weihnachtsgeſchäft lebhafter und umfangreicher geweſen ſei. Beſonders auffällig iſt es, daß ſich die Erhöhung der Beamten⸗ gehälter beim Handwerk nicht bemerkbar gemacht hat. Wie üblich, ſtellte ſich nach dem Feſte eine allgemeine Geſchäftsruhe ein. Verſtärkt wurde dieſe dadurch, daß die Arbeitsloſigkeit zunahm. Von großem Einfluß ſcheinen auch die Inventur⸗ ausverkäufe geweſen zu ſein, die in dieſem Jahre in einem beſonders großen Ausmaß von Waren⸗ und Konfektions⸗ häuſern in Szene geſetzt wurden. Direkt wurden beſonders die Bekleidungsgewerbe davon betroffen, indirekt aber faſt das geſamte Handwerk inſofern, als die für Anſchaffungen verfügbaren Geldmittel bereits zum großen Teil in dieſen Käufen angelegt werden. Hervorgehoben wird als Schädi⸗ gung in einigen Teilen Deutſchlands die Propaganda der Konſumvereine und das Ueberhandnehmen des Rabattunweſens. Der Zahlungsverkehr ließ ſehr viel zu wünſchen übrig. Die zum Teil noch aus Weihnachts⸗ einkäufen beſtehenden Verpflichtungen wurden nicht einge⸗ halten. Allgemein geht die Klage dahin, daß die Kredit⸗ inanſpruchnahme der Kundſchaft einen großen Umfang ange⸗ nommen hat. Erhebliche Beträge ſtehen monatelang und zins⸗ los aus. Die ſtarke Fnanſpruchnahme des Betriebskapitals infolge der hohen Rohſtoffpreiſe und Löhne ſteigert den Kreditbedarf des Handwerks in einer für die Betriebe nicht mehr zuträglichen Weiſe. Die augenblickliche Verfaſſung des Geld⸗ und Kreditmarktes iſt nicht dazu angetan, dieſe Lage irgendwie zu erleichtern. Die Zinsſätze ſind noch ſo hoch, daß durch ſte die allgemeinen Unkoſten der Handwerksbetriebe un⸗ verhältnismäßig geſteigert werden. Wo als einziger Aus⸗ weg für den Handwerksbetrieb die Kreditinanſpruchnahme bleibt, iſt damit eine Schmälerung des Verdienſtes verbunden. Andrang zum Beruf der Köche Wie im vergangenen Jahre, ſo drängen ſich auch dieſes Jahr wieder viel mehr junge Leute zum Kochberuf, als in wirklich guten Lehrſtellen untergebracht werden können. Da⸗ durch entſteht die Gefahr, daß viele dieſer jungen Leute in Geſchäften Unterkunft finden, wo ſie nur eine ungenügende, für das ſpätere Fortkommen als Koch völlig ungeeignete Aus⸗ bildung erhalten und nur als Küchenhandlanger Verwendung finden. Die Eltern und Vormünder der jungen Leute, die den Kochberuf ergreifen wollen, ſeten daher darauf aufmerk⸗ ſam gemacht, daß ihnen der„Internationale Verband der Köche“ in Frankfurt a.., Windmühlſtraße 1, gratis und franko eine ausführliche Abhandlung über den Kochberuf, die . Verhältniſſe und die Ausſichten zur Verfügung ſtehen. 5 Veranſtaltungen Theaternachricht. Roſe Pauly ⸗Dreeſen von der Staatsoper Berlin gaſtiert morgen Mittwoch im National⸗ theater in der Titelrolle von Puccinis Oper Tosca“.— Die Mannheimer Erſtaufführuna von Carl Zuckmayers Schauſpiel„Schinderhannes“ findet am nächſten Freitag im Nationaltheater ſtatt. Die Rolle des Johann Bückler ge⸗ nannt Schinderhannes ſpielt Hanns Barthel. die des Julchen Blaſtus Liſelotte Betke. Die Spielleitung hat Dr. Gerhard Storz, die Bühnenbilder ſind von Dr. Eduard Löffler entwor⸗ fen.—„Rinas um den Schillerplatz“. So lautet der Titel des„Kabaretts“ das an den drei Faſchingstagen(19. 20. und 21. Februar) im Nationaltheater aufgeführt werden wird. Die Leitung liegt in Händen von Alfred Landory: an den Darbietungen iſt faſt das geſamte Soloperſonal von Oper und Schauſpiel beteiligt. Ein beſonderer Reiz der Veranſtaltung liegt ſicher darin, daß ſie in weitgehendem Maß auf lokale Ver⸗ hältniſſe und Gepflogenheiten eingeht. *„Auf der Münchner Feſtwieſen“ Unter dieſer Deviſe be⸗ ginnen heute im Palaſt⸗Kaffee die diesjährigen Bier⸗ feſte. Weiß⸗blau ſind die Grundtöne der Dekoration. Die Wände ſind mit Meiſter Bornhofens derbaluſtigen Karf⸗ katuren geſchmückt. Graf Kurtl beeinflußt im Verein mit den Libelle⸗Künſtlern das Stimmunasbarometer. Der biedere, kernige Humor Münchens ſpiegelt ſich wider in den Schnurren und Liedern. die der ehemalige Hauptmann zum Beſten gibt und die Hanns Roßmann zu ſeiner Laute ſinat. Beate Mertens parodiert als kreußzfideles Bertl diverſe ländliche Typen und Marl Marzelli aar iſt ſtärkſtes Geſchütz, um Breſchen in eventuell noch vorhandene Trübſal zu ſchießen. Schneidig erklingen die Weiſen der Blauen Huſaren in den FFeſttrubel. (Weiteres Anzeige.) Verliner Theater Ende gut alles gut“ von Shakeſpeare, ſelten geſpielt, wurde ein guter Erfolg des Schillertheaters. Die Aufführung unter der Regie von Hoffmann⸗Harniſch war, wie das Stück ſelbſt, in der erſten Hälfte langweilig, in der zweiten ſehr amüſant. Es gibt zwei nette Sachen in dieſem Drama. Das eine Motiv iſt, daß ein Mädchen den Geliebten, der ſich mit ihr nicht belaſten will, durch eine reizende Liſt und Ver⸗ wechſlung ohne ſein Wiſſen in einer ſtillen Liebesnacht ein⸗ fängt, und ihn dann ſo in Verlegenheit bringt, daß er ſie mit größtem Vergnügen heiratet. Das zweite Motiv iſt die Fop⸗ perei eines ſehr ſpaſſigen Renommiſten, der von ſeinen eigenen Freunden zum Hochverrat gebracht wird und den Mund, den er einſt ſehr voll genommen hat, nun elendiglich zähneklappern läßt. Pirchau hatte mit der Drehbühne die aneinanderſtoßen⸗ den Dekorationen des Verrats im Interieur und des Verrats in den florentiniſchen Säulenhallen, alſo die Geſchichte des Mädchens und die des Renommiſten ſehr reizvoll inſzeniert und es war in dieſen Teilen des Stückes ein tolles und bunt⸗ bewegtes Leben auf der Bühne. Das Mädchen war die lieb⸗ liche Thellmann und der Renommiſt war Wäſcher, der beſt⸗ gelaunte an dieſem Abend. Ein Wiederſehen gab es auch mit Paula Conrad, der Witwe von Schlenther, die eine ſchlaue Mutterrolle mit allem Humor durchführt. 5 5 Die Reinhardtbühnen hatten am Freitag zwei Pre⸗ mieren, im Deutſchen Theater den„Robert E mmet“ von Götz in der Komödie ein franzöſiſches Schauſpiel von Duver⸗ nois und Birabeau, im Original der Eunuch genannt, in der Ueherſetzung von Brund Frank nach der Hauptfigur„Mar⸗ cel Fradelin“. Ueber das Stück von Götz wird ſpäter zu berichten ſein. Das franzöſiſche Werk, das ſeine deutſche Uraufführung erlebte, intereſſierte ſehr, teils durch den Stoff, teils durch die im ganzen vorzügliche Darſtellung unter der Regie von Forſter⸗Larrinag a. Marcel Fradelin iſt durch einen natürlichen Mangel verhindert, die Ehe aus⸗ zuüben. Er iſt ein ſehr geſchäftstüchtiger Mann und ſehr willensſtark, was vielleicht bei dieſer Gattung Menſchen pſychologiſch nicht ganz richtig iſt. Er ſucht vor der Welt ſein Manko zu verbergen, um keine lächerliche Figur zu werden. Er heiratet ſogar, nachdem er dem Mädchen die Wahrheit ge⸗ ſtanden hat, aber ſie liebt ihn und will nicht von ihm laſſen. Er oft geht auf Ruhe und Frieden, doch das allzubegründe Gerücht über ihn pill nicht ſchweigen, die Frau 3 unmöaliche Situakion. So bittet er ſie um ein viel von wem ſie es habe. Er verreiſt. Die Frau in ihrem den Chor des * Lichtbildervortrag. Dr. Hartlaub, Direktor der hie⸗ ſigen Kunſthalle, wird am morgigen Mittwoch im Rahmen der Veranſtaltung der Landes kirchlichen Vereinigung (Vorſitzender: Geheimer Kirchenrat 55. Klein) im großen Saale des Wartburg⸗Hoſpizes. F 4, 8/9, einen Lichtbildervor⸗ trag über„Albrecht Dürer“ halten.(Siehe Anzeige.) * Lehrgang für Landwirtstöchter. Im kommenden März wird nunmehr zum dritten Male an der Landw. Schule Ladenburg a. N. ein Lehrkurs für Land⸗ wirtstöchter abgehalten. Der Unterricht erſtreckt ſich auf folgende Fächer: Pflanzenkunde, landw. nützliche und ſchäd⸗ liche Tiere, Nutzgeflügelzucht, praktiſche Fütterungslehre, Milchwirtſchaft, Gemüſe und Obſtverwertung, Geſundheits⸗ pflege der Haustiere, Geſundheitspflege des Menſchen, erſte Hilfeleiſtung bei Unglücksfällen, Kranken⸗ und Säuglings⸗ pflege, Wirtſchaftsgeographie, Bürgerkunde und Geſchäfts⸗ aufſatz.(Weiteres Anzeige.) Kommunale Chronik Weitere Proteſte gegen die Wiedereinführung der Getränkeſteuer * Ruppertsberg, 2. Febr. Eine hier tagende Bezirks⸗ ſitzung des Raiffeiſen verbandes faßte nachſtehende Entſchließung:„Die hier verſammelten Rajffeiſen⸗Genoſſen⸗ ſchaften des pfälziſchen Weinbaugebietes erheben hiermit ſchärfſten Proteſt gegen die Entſchließung des Deutſchen Städletages auf ſeiner Jahresverſammlung in Magdeburg, in der die Wiedereinführung einer Getränkeſteuer auf Wein, Schaumwein und Branntwein für die Gemeinden gefordert wird. Die Einführung der Getränkeſteuer bedeutet für uns Winzer eine ſtarke Belaſtung inſofern, als die Auswirkung der dadurch bedingten Preisgeſtaltung die Lage unſeres ſchwer geprüften und verſchuldeten Winzerſtandes noch mehr ver⸗ ſchlechtert. Wir bitten deshalb den Generalverband, bei allen maßgebenden Stellen dahin zu wirken, daß die Einführung der Gemeindegetränkeſteuer unterbleibt.“ Die Landwirtſchaftskammer der Rheinpro⸗ vinz nimmt in einer Eingabe an das Reichsernährungs⸗ miniſterium, das Reichsfinanzminiſterium und das preußiſche Landwirtſchaftsminiſterium Stellung gegen die geplante Wie⸗ dereinführung der Gemeindegetränkeſteuer. K Brühl, 2. Febr. Aus der jüngſten Gemein derats⸗ tzung iſt mitzuteilen: Die Firma Guſtav Bromme in Mannheim erhält Auftrag, die Fahrbahn des Gemeindeweges Rohrhof⸗Rheinau um das Angebot abzuwalzen.— Die Liefe⸗ rung von Grenzſteinen wird dem Baugeſchäft Joh. Grimmin⸗ ger in Heidelberg⸗Rohrbach übertragen.— Das dem Brühler Jagdͤbezirk angeſchloſſene Teiljagdgebiet„Edinger Ried“ wurde von der Gemeinde Edingen vom 1. Jan. 1929 ab an Ziegeleibeſitzer Joſef Eder hier verpachtet und ſcheidet mit dieſem Zeitpunkt von der Brühler Jagd aus.— Der Vertrag der Reichsbahn über die Mitbenützung des gemeindeeigenen Anſchlußgleiſes durch das Waſſer⸗ und Straßenbauamt Hei⸗ delberg wurde anerkannt.— Mit den vom Bezirksfürſorge⸗ verband Mannheim⸗Land aufgeſtellten Richt⸗ und Pflegeſätzen für Sozial⸗ und Kleinrentner iſt der Gemeinderat einverſtan⸗ den.— Zur Führung der hieſigen Arbeitsloſenfürſorgeſtelle werden dem Arbeitsamt einige erwerbsloſe Kaufleute von Brühl vorgeſchlagen.— Die Verſteigerung des Führens von Schottermaterial auf die Rheinauſtraße erfährt Genehmi⸗ gung.— Gegen die unge rechtfertigte Verteilung von Baudarlehen des Bezirkswohnungsver⸗ bandes erhebt der Gemeinderat Einſpruch und ſpricht die Erwartung aus, daß in Aubetracht der großen Zahl Bau⸗ herren, die 1927 gebaut und wenig oder noch keinen Zuſchuß erhalten haben, eine andere Verteilung vorgenommen wird bezw. daß die 1927 erſtellten Bauten auf den Normalſatz, wie von der Bezirksverſammlung des Woßhnungsverbands feſt⸗ gelegt, gebracht werden.— Dem Anſuchen des ſeit über 27 Jahren im Gemeindedienſt tätigen 65 Jahre alten Polizei⸗ wachtmeiſters Johann Schimmele um Verſetzung in den Ruheſtaud auf 1. April 1928 wird ſtattaegeben und Wacht⸗ meiſter Mehrer in Rohrhof auf dieſen Zeitpunkt nach Brühl verſetzt. Ueber die Wiederbeſetzung der freiwerdenden Schutz⸗ mannſtelle in Rohrhof behält ſich der Gemeinderat weitere Entſchließung vor. Ladenbura, 6. Febr. Aus der füngſten Gemein de⸗ ratsſitzung iſt zu berichten: Die Eberverſteigerung vom 25. Jan. wird nicht genehmigt.— Bei Schließung der ver⸗ einigten iſraelitiſchen Armenſtiftungen wird das vorhandene Vermögen den vereinigten kirchlichen Ortsſtiftungen über⸗ wieſen.— Mit dem Farren⸗, Eber⸗ und Ziegenbockhalter wurden Verträge abgeſchloſſen.— Einem Antrag auf käuf⸗ liche Ueberlaſſung eines Geemindebauplatzes am Bordhof ſoll nur entſprochen werden, wenn der Antragſteller ſein Bauvorhaben ſofort in Angriff nimmt.— Schmiedemeiſter Jakob Bläß 2 wird für Erſtellung einer Werkſtatt mit einer 3 e der erforderliche Kies unentgeltlich ad⸗ gegeben. natürlichen Inſtinkt hat immer ſchon für ſeinen Bruder eine leichte Neigung verſpürt, der das Gegenteil von Marcel iſt, im Leben untüchtig, in der Liebe ſtark. Ohne daß je daruber geſprochen wird, kommt das Kind von ihm. Es gibt eine große Szene des Abſchieds zwiſchen dem Bruder und der Frau; Marcel ſinkt ihr gerührt zu Füßen. Das Stück iſt mit vielen Lebensbeobachtungen geſchrieben, auch wo es in der großen Linie nicht ſtimmt. Es ergeben ſich auch wirkſame Szenen, namentlich in der kataſtrophalen zweiten Hälfte. Aber es iſt über die große Zeitdauer ſo künſtlich geſpannt, daß die Situation im Augenblick oft etwas dünn gezogen erſcheint, es iſt mehr Vorbereitung auf die Löſung, die uns nicht unberührt läßt. Homolka als hin⸗ und hergeworfener Menſch zwiſchen Willen und Wiſſen, Farlweis als lebens⸗ ſtarker, doch edelmütiger Bruder, die Mosheim als Frau wundervoll in den Geheimniſſen kaum erwachter und ſchon unterdrückter Inſtinkte. Oskar B1e. Theater und Muſik Das Badiſche Landestheater im Staatsvoranſchlag 1928/29. Nach dem Staatsvoranſchlag 1928/29 beziffern ſich die Ausgaben des Badiſchen Landestheaters auf 1774680 l. An Einnahmen aus dem Theaterbetrieb ſtehen 840 000, gegenüber, ſo daß das Landestheater einen Zuſchußbedarf von 93468 0/ nötig hat, woran ſich die Stadt Karlsruhe nach der mit der Staatsregierung getroffenen Vereinbarung über den Betrieb des Landestheaters mit 50 v. H. beteiligt. Volksbühnentag 1928 in Mainz. Verwaltungsrat und Vorſtand des Verbandes der Deutſchen Volksbühnenvereine haben auf einer Sitzung in Berlin unter Leitung von Pro⸗ feſſor Leo Keſtenberg beſchloſſen, die diesjährige Geſamt⸗ tagung der Volksbühnen in Mainz ſtattfinden zu laſſen. Fer⸗ ner ſoll der Vorſtand Vorſchläge ausarbeiten über die Frage, ob und in welcher Weiſe beſonders intereſſierte Perſönlich⸗ keiten und Korporationen als Förderer der Volksbühnen⸗ bewegung enger zuſammengefaßt und der Verbandsarbeit nutzbar gemacht werden können. Gaſtſpiel der Mailänder Scala in Köln. Beigeord⸗ neter Dr. Meerfeld hat im Namen der Stadt Köln in Mai⸗ land ein Abkommen unterzeichnet, das namhafte Künſtler und Scala⸗Theaters zu einem Gaſtſpiel während ziel in Deutſchland be⸗ nd äüng uter. ünſtleriſcher Leiter iſt der durch 8 5 f. 0 Was wird aus einem modernen Kind, das beſtändig an den Röcken ſeiner Mutter hängt? Ein Trapeskünſtler. Aus dem Lande ? Heddesheim, 6. Febr. Die hieſige Freiw. Feuer⸗ wehr unter dem Protektorat der Gemeindeverwaltung beab⸗ ſichtigt, im Laufe des Sommers(im Juni) ihr 50jähriges Stiftungsfeſt mit Bannerweihe feierlich zu begehen. Die zur Bewältigung der nötigen Vorarbeiten üblichen Ausſchüſſe ſind bereits eingeſetzt. Man erhofft auf dieſes Feſt neben all⸗ gemeiner Beteiligung der Einwohnerſchaft auch zahlreichen Beſuch auswärtiger Wehren. UI Großſachſen(Amt Weinheim), 6. Febr. In einer geſtern im Gaſthauſe„zur Krone“ abgehaltenen Dele⸗ giertenkonferenz von 25 unterbadiſchen Männer⸗ geſangvereinen wurde beſchloſſen, am Sonntag, den 17. Juni anläßlich des 50jährigen Jubiläums des M. G. V. „Sängerbund“ Großſachſen hier einen großen Geſangs⸗ wettſtreit abzuhalten. Als größter Verein der Stadtklaſſe wird die„Liedertafel“ Weinheim mit 120 Sängern an dem Geſangswettſtreit teilnehmen. Namens der Gemeindever⸗ waltung wohnte Bürgermeiſter Mayer der Beſprechung bei. G Plankſtadt, 6. Febr. Das 1 Jahre alte Töch⸗ terchen des Verſicherungsinſpektors Adam Rey riß eine mit heißem Kaffee gefüllte Kanne vom Herd. Dabei erlitt das Kind ſo ſchwere Verbrühungen, daß es unter gräßlichen Schmerzen geſtorben iſt. * Höpfingen bei Buchen, 6. Febr. Die näheren Schaden⸗ feſtſtellungen zu dem Großfeuer in den Ziegelwerken Kaiſer u. Böhrer haben ergeben, daß auch die Umfaſſungs⸗ mauern des Brennofens bis herunter zu den Ofenkammern und die Brandmauer zwiſchen Ofen und Maſchinenraum, ſy⸗ gar der Fabrikkamin von 30 Meter Höhe, unter Einwirkung von Feuer und Waſſer baufällig wurden, weshalb dieſe ſämt⸗ lich genannten Bauwerke niedergelegt werden müſſen. Da indeſſen der eigentliche Fabrikationsraum unbeſchädigt blieb, und die Firma den Neubau auf ſchnellſtem Wege betreiben will, ſo 1 9 85 in Bälde mit der Wiederinbetriebnahme gerech⸗ net werden. * Karlsruhe, 6. Febr. Am vergangenen Samstag abend drang ein bis jetzt noch unbekannter Mann unberechtigt in eine hieſige Gärtnerei ein. Als er vom Eigentümer der Gärtnerei aufgefordert wurde, das Anweſen zu verlaſſen, ver⸗ ſetzte er dieſem einen Stich in den Unterleib. Der Ver⸗ letzte wurde mit dem Krankenauto in das Krankenhaus ver⸗ bracht, wo er ſofort operiert wurde. Der Täter entkam. rr. Baden⸗Baden, 5. Febr. Im Gartenſaale des Kur⸗ hauſes veranſtaltete die Städtiſche Kurverwaltung geſtern abend den zweiten ihrer Masken bälle, der den Namen „Tete⸗paree⸗Ball“ trug, mit der Vorſchrift, daß die Damen originellen und künſtleriſch hergerichteten Kopfputz zu tragen hatten. Der Beſuch entſprach auch diesmal, wie ſchon bei dem„Tropenball“ vor vierzehn Tagen, nicht den Erwar⸗ tungen, denn die karnevaliſtiſchen Veranſtaltungen häufen ſich immer mehr. Waren es ihrer alſo auch nicht übermäßig Viele, die erſchienen waren, ſo herrſchte im prächtig dekorier⸗ ten Saal doch gute Faſtnachtsſtimmung. Um 12 Uhr fand die Preisverteilung ſtatt. * Todtnau, 6. Febr. Beim Skifahren auf dem Todt⸗ nauer Berg verunglückte am geſtrigen Sonntag der etwa 16jährige Sohn des Malermeiſters Huber von obtnau. Er rannte gegen einen Baum an und zog ſich dadurch einen Schädelbruch zu, der den ſofortigen Tod zur Folge hatte. Aurumencmale iſt die n erſtklaſſigen und einwandfreien Hautpflegemittels. Sp c⁰νν1&6 Ger umux dem taglichen Waſchwaſſer zugeſetzt erfriſcht. tei. nigt, kElart und befahigt die Haut aus eigener Kraſt geſund und ſchon zu ſein. Heinrich Mack Nachf., Uim a. O. Kunſt und Wiſſenſchaft Neue Vortragsfolgen im Freien Bunde. Am Don⸗ nerstag, den 2. Februar, hat Privatdozent Dr. H. Schrade, Heidelberg, ſeine Vorträge über die berühmten Kathedralen Frankreichs und ihren romaniſchen und gotiſchen Skulpturen⸗ ſchmuck begonnen. Die Vorträge finden ſeweils Donnerstags und Freitags ſtat. Direktor Dr. Fraenger ſetzt am Dienstag, den 7. Februar, ſeine Vorleſungen über:„Die Wandlungen des Dionyſos“ fort; die für Religions⸗ und Kunſtgeſchichte hoch bedeutſamen Ausführungen des Redners ſind auch für breitere Kreiſe durchaus verſtändlich. Am 14. und 15. Februar ſpricht der Kunſtforſcher Dr. O. Schürer, Prag, der den Bundesmitgliedern bereits bekannt iſt, über die wichtigſte Geſtalt der modernen franzöſiſchen Kunſt: Picaſſo, und ſeine Beziehungen zur heutigen Malerei. Der Bundes⸗ leiter Dr. Hartlaub wird Ende des Monats ein neu⸗ artiges Thema:„Die Beziehung zwiſchen Körperbau und Kunſtſtil des Künſtlers“ behandeln. Die Düſſeldorfer Ausſtellung„Deutſche Kunst“. Die Vorbereitungen für die Düſſeldorfer Ausſtellung„Deutſche Kunſt 1928“ ſind jetzt ſoweit vorgeſchritten, daß man ſich ein Bild von den Ausmaßen der Ausſtellung machen kann. Es ſind rund 500 auswärtige Künſtler ausgewählt worden, wobei lediglich die Güte der Leiſtungen ausſchlaggebend war. Literatur * Nene Muſtik⸗Zeitung. Niemand wird ſich der ſtarken Wirkung g Nuten können, die von den beiden Tanzheften der Neuen Muſik⸗ Zeitung(Ernſt Klett Verlag, Stuttgart, Heft 7 und 8, 49. Jahrg.) ausgeht. In Erkenntnis der möglichen wechſelſeitigen Befruchtung von Muſik und Tanz, beſonders auch, um dem Dilettieren auf dieſem Gebtet Schranken zu ziehen, ſind hier die beſten Sprecher, Namen wie Egon Wellesz, R. v. Laban, Andrei Levinſon, Kurt Jooß, Max Terpis, Herman Roth u. a. zu einer geſchlanenen Front verſammelt. Jeder muſik⸗ und tanzliebende Laie, die Tänzerin ſelbſt, ja auch der nach neuen Balletten fahndende Spielleiter wie der Komponiſt findet in dieſen mit Bildern ausgeſtakteten Heften den ſeinen Wünſchen gemäßen Titel. Ein ganz neuartiger Gedanke iſt aber mit der Aufreihung tanzbarer Muſik verwirklicht worden, wozu führende deutſche Muſikverlage ihr Teil beigetragen haben. Zeitgemäße Frage und Bedingungen gebunden, die bei dem Verfolgten eo ipſo Berechnungen des Amtes für Wirtſchaft und Statiſtik Lud⸗ Teil dadurch um über 100000 Mark geſchädigt haben Dienstag, den 7. Februar 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 63 Vorgünger des Poſträubers gein Ein ganz ähnlich gelagerter Fall in Weſtpreußen— Zur Pfychologie des deſperaten Maſſenmörders— Warum die Polizei gegen Hein im Nachteil war Verbrechen von der Art des endlich verhafteten Hein ſind in der Kriminalgeſchichte nicht ſelten. In den meiſten Fällen handelt es ſich nicht einmal um den„geborenen Mör⸗ der“, ſondern um einen Außenſeiter der Geſellſchaft, der bei irgend einem verwegenen Coup, in der Erregung, vielleicht ohne vorherige Abſicht, die vorſorglich eingeſteckte Schußwaffe zieht und einen Gegner niederſtreckt. Der flüchtige Täter— er lieſt natürlich auch die Zeitungen— erkennt bald, daß ſeine Feſtnahme gleichbedeutend iſt mit einer langjährigen Zucht⸗ hausſtrafe(mindeſtens), und ſobald die Waffe bei einem br Zuſammenſtoß mit Poliziſten ein zweites Mal„los⸗ geht“, 8 iſt der Poliziſtenmörder geboren. Je größer die Anſtrengungen der Behörden ſind, je mehr der flüchtige Mörder ſich wie ein gehetztes Wild fühlen muß, umſo geringer werden ſeine Hemmungen, die vielleicht in klei⸗ nem Maße noch beſtanden hahen. Er weiß, daß er eines Tages die Nerven verliert, daß er über kurz oder lang doch geſtellt wird oder unter der tödlichen Kugel eines Verfolgers endet. Deshalb will er wenigſtens noch möglichſt viele„Feinde“ mit hinübernehmen. Er hat ſeinen Verfolgern gegenüber den großen Vorteil, daß er ſie ohne weiteres kennt oder erkennt, während die Polizetbeamten vorerſt nur auf Verdacht und Vermutung angewieſen ſind. Vor allem iſt der Gebrauch der Schußwaffe bei den Beamten an alle möglichen Vorſchriften in Wegfall kommen. Die Kriminalgeſchichte der letzten Jahrzehnte kennt eine ganze Anzahl Fälle, die mit dem„Fall Hein“ verblüffende äußere Aehnlichkeiten haben. Derartige Exiſtenzen bedeuten für geordnete Stgatsweſen dann eine ganz beſondere Gefahr, wenn ſie es verſtanden haben, ſich mit dem Nymbus eines Märtyrers zu umkleiden, und bei einem Teil der Bevölke⸗ rung Unterſtützung finden. Ein typiſches Beiſpiel hierfür war der Räuberhauptmaun Johannes Bückler, im Volksmumd Schinderhannes genannt, der anfangs des vorigen Jahrhunderts, nachdem er von einem halben Dutzend Behörden geſucht worden war, dutzende Male verhaftet wurde Aus der Pfalz Ludwigshafen, 3. Febr. Für Monat Januar 1928 be⸗ trägt die Inderziffer für Ludwigshafen a. Rh. nach den r wigshaſen a. Rh. 154,4. Die Steigerung gegenüber der Ziffer des Vormonats(152,8) beträgt.0 v. H. 5 * Frankenthal, 6. Febr. Am Samstag vormittag wurde der 37fährige Bfetführer Strefler, der im Hofe einer hie⸗ ſigen Wirtſchaft mit Bierabladen beſchäftigt war, tot neben 5 Fuhrwerk aufgefunden. Er hatte einen Herzſchlag er⸗ itten. * Speyer, 5. Febr. Die 24 Jahre alte Gelegenheitsarbei⸗ terin Eliſe Weſſa von hier, die wegen Diebſtahls ſchon vor⸗ beſtraft iſt, hat geſtern zum Nachteil eines Spenglermeiſters vor einer Wirtſchaft ein Fahrrad geſtohlen und iſt damit flüchtig gegangen. Sie wurde ſpäter in Schifferſtadt auf⸗ gegriffen und in das hieſige Amtsgerichtsgefängnis ein⸗ geliefert. 5 5 8 * Kaiſerslantern, 5. Febr. Die Sendeanlage des Pfalzſenders auf dem Rothenberg iſt nun fertiggeſtellt. Die Sendeverſuche werden bereits in den nächſten Tagen vor⸗ genommen und dauern—3 Wochen. Man rechnet damit, ka die endgültige Inbetriebnahme Ende Februar erfolgen ann. * Kaiſerslautern, 5. Febr. Geſtern nachmittag gegen 4 Uhr ſtürzte ſich in ſelbſtmörderiſcher Abſicht ein junger Mann von 19 Jahren vom Betzenberg aus in den Steinbruch unweit der Bayer. Brauerei hinab. Er erlitt dabei einen ſchweren Oberſchenkelbruch und wurde in das Städtiſche Krankenhaus verbracht. Das Motiv iſt unglückliche Liebe. * Germersheim, 3. Febr. Gegen hieſige Bauunternehmer wurde Anzeige erſtattet, weil ſie die Sta dt erheblich ge⸗ ſchädigt haben sollen. Die Anzeige ſtützt ſich darauf, daß die betreffenden Baufirmen während der Schleifung der Feſtung(unter der früheren Verwaltung der Einebnungs⸗ arbeiten durch die Stadt) an Stelle vorgeſchriebener Akkord⸗ arbeiten Taglohnarbeiten verrichten ließen und die Stadt in⸗ folge geldlichen Mehraufwands als damals verantwortlichen ſollen. Wie im Zuſammenhang damit noch weiter bekannt wird, war während der Feſtungseinebnung unter der Regie der Stadt jedes Stadtratsmitglied berechtigt, die Arbeiten zu überwachen. Ein Proteſt der bei den Einebnungsarbeiten be⸗ schäftigten Arbeiter führte aber dazu, daß von fämtlichen Stadtratsmitgliedern die Kontrollausweiſe wieder eingezogen wurden. Inwieweit ſich dieſe Belaſtung der Baufirmen be⸗ und wieder entkam, ſchließlich in Mainz geköpft wurde. Ver⸗ logene Filme und Dramen verfuchen dieſen Räuber, Er⸗ preſſer und Mörder heute mit allen möglichen edlen Eigen⸗ ſchaften zu bekleiden. In Wirklichkeit war Bückler eine furcht⸗ bare Geiſel für den Odenwald und Hunsrück. Einer der gefährlichſten Maſſenmörder trieb in den letzten Kriegsjahren in Weſtpreußen ſein Unweſen. Er hatte es vor allem auf Forſtbeamte und Gendarmen abgeſehen und ſchoß mehr als ein Dutzend brave Menſchen nieder, bevor ihn end⸗ lich ſein Schickſal ereilte. Der damals ungeheures Aufſehen erregende Fall erinnert in ſeinen äußeren Umſtänden ſtark an den Fall Hein. Auch hier wurde der Täter erſtmalig zum Mörder, weil er ſich ſeiner Feſtnahme wegen eines an und für ſich nicht ſchweren Deliktes zu entziehen ſuchte. Sein erſtes Opfer war ein Forſtbeamter, der ihn wegen eines Jagd⸗ frevels feſtnehmen wollte. Es handelte ſich um einen gewiſſen Kleinſchmidt, der in Thorn bei ſeinem Regiment deſer⸗ tierte und trotz des deutſchen Namens ein Stockpole war. Dies läßt ſeine Bluttaten inſofern erklärlich ſcheinen, weil er im Niederknallen deutſcher Beamter womöglich noch lobenswerte nationale Tat geſehen haben mochte. ſchmidt fand bei der Bevölkerung Hilfe und Begünſtigung, teils auf Grund der ebenfalls polniſchen Einſtellung eines Teils der Grenzbewohner, teils aber auch, weil jeder Land⸗ bewohner die Rache des Deſperados fürchtete und nicht wagte, den Behörden einen Typ zu geben, trotz der hohen Belohnun⸗ gen, die auf Kleinſchmidts Kopf geſetzt worden waren und ſich ſchließlich auf nahezu 14000/ beliefen. Die Regierung mußte gegen Kleinſchmidt Militär aufbieten und beorderte einen bekannten Berliner Kriminaliſten nach Weſtpreußen, ohne es vorerſt hindern zu können, daß Klein⸗ ſchmidt einen Förſter nach dem anderen niederſchoß. Endlich kam er einem Jäger vor die Büchſe. Dieſer rief ihn mit angeſchlagenem Gewehr an. Der erſtmalig überraſchte Pole warf auch Ruckſack und Flinte weg. Als jedoch der Jäger ſich bückte, um Kleinſchmidts Waffe aufzunehmen, ſprang der Mörder auf ihn ein. Dex Jäger gab Feuer und traf ſeinen Gegner ins Herz. Zwei Jahre hatte die Jagd auf dieſen ge⸗ fährlichen Burſchen gedauert. Otto Schwerin. Nachbargebiele ib Lampertheim, 6. Febr. Das geſtern von dem Männer⸗ geſangverein„Liedertafel“ veranſtaltete Konzert mit Schu⸗ bertehrung erfreute ſich eines guten Beſuchs, was beachtens⸗ wert erſcheint, wenn man bedenkt, daß am gleichen Tage fünf Maskenbälle und vom Turnverein eine große karnevpaliſtiſche Damenſitzung abgehalten wurden. Nach dem Chor„Nordiſches Maienfeſt“ von M. Bruch brachte Frl. Helene Keilmann „Die Allmacht“,„Der Tod und das Mädchen“ und„Der Erl⸗ könig“ von Frz. Schubert mit ihrer herrlichen Mezzo⸗Sopran⸗ ſtimme ſehr wirkungsvoll zum Vortrag. Der Chor ſang im erſten Teil des Programms„Waldandacht“ von Souquet und „Die Nachtigall“ von Schudert, worauf der Chorleiter, Lehrer Moos, einen kurzen Ueberblick über Schuberts Leben gab. Das„Requiem“ von Selle hörten die Konzertbeſucher ſtehend an. Nach einer kurzen Pauſe ſpielte zunächſt Pianiſt Willy Keilmann⸗Aſchaffenburg in formvollendeter Weiſe den 1. Satz der E⸗moll Sonate von Grieg. Im zweiten Pro⸗ grammteil hatte der Dirkgent dem Volkslied den gebührenden Platz eingeräumt,.„Schweſterlein“ von Wüllner,„Die Kö⸗ nigskinder“ bearbeitet von Jof, Schwartz,„Der Lindenbaum“ von Schubert in Bearbeitung von Silcher,„Die Auserwählte“ von Käſer,„Tritt zu“ von H. Bungart und„Abſchied“ von Silcher erzielten ſtarken Beifall. Zwiſchen dieſen Liedern ſpendete Frl. Keilmann„Margaretelein“ und„Ich liebe dich“ von Grieg. Sowohl ihr als auch dem Pianiſten Keil⸗ mann, der außer dem Solovortrag auch die Begleitung über⸗ nommen hatte, wurde ſpontaner Beifall gezollt, nicht minder aber auch dem Dirigenten, Lehrer Moos. unter deſſen bewähr⸗ ter Leitung der Verein immer weitere Fortſchritte macht. * Darmſtadt, 3. Febr. In Neu⸗Iſenburg hat ſich eine Frau in ihrer Wohnung durch Einatmen von Gas ver⸗ giftet. Ihr Mann hat gleichfalls auf dieſe Art vor einiger Zeit ſeinem Leben ein Ende gemacht.— In Rüſſelsheim hat 850 eine ältere, ſeit Jahren ſchon leidende Frau, an einem zettpfoſten erhängt. swW Darmſtadt, 6. Febr. Der 17jährige Mechanikerlehrling e Wittig von hier, der dieſer Tage am Kapellplatz das Perſonenauto ſtahl, iſt noch flüchtig. Er hat mit dem ge⸗ ſtohlenen Auto etwa 1000 Km. zurückgelegt und zu ſeinem Unterhalt und für Benzin von den ſechs Koffern mit Inhalt, die ſich in dem Auto befanden, drei verſetzt. Das Auto, das man auf der Straße Dieburg⸗Groß⸗Umſtadt wiederfand, befand ſich in einem ſtark ruinierten Zuſtand. W. hat ſich vermutlich mit den Kleidern und Schuhen, die ſich in einem Koffer befanden(dabei ein neuer Anzug) neu ein⸗ gekleidet und iſt verſchwunden. 2 Veranſtaltungen Dienstag, den 7. Februar 1928 Theater: Nationaltheater:„Hamlet“..00 Uhr.— Apollo: Gaſtſpiel der Piscator⸗Bühne:„Hoppla, wir leben!“,.30 Uhr Konzerte: Wiener Walzer⸗Abend des„Feurio“.(Nibelungenſaal .00 Uhr). Vorträge: Freier Bund: Dr. Fränger:„Die Wandlungen des Dionyſos III.“—K..15 Uhr. Unterhaltung: Künſtlerſpiele„Libelle“. Kabarett.00 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Moral“.— Capitol:„Violantha“, — Lichtſplelhaus Müller:„Sünderin“.— Pala ſt⸗ theater:„Die gefährdete Jugend“.— Scala⸗ Theater: „Die Zirkus⸗Prinzehin“.— Schauburg:„Fürſt oder Clown“ — UÜUfa⸗ Theater:„Die Hoſe“. 5 Muſeen und Sammlungen: Schloßbücherei 11—1,—7 Uhr.— Kunſthalle: 10—1,—4 Uhr. Mufeum für Natur⸗ und Völkerkunde—5 Uhr. Gerichtszeitung Verrat militäriſcher Geheimniſſe Vor dem Großen Schöffengericht Frankfurt hatte ſich am Samstag wegen Verrats militäriſcher Geheimniſſe der Kaufmann Robert Smolarezyk zu verantworten. Schon vor Verleſung des Eröffnungsbeſchluſſes beantragte der Stagtsanwalt Aus ſchluß der Oeffentlichkeit wegen Gefährdung der Staatsſicherheit. Das Gericht entſprach ulcht nur dieſem Antrag, ſondern legte auch allen Verhandlungs⸗ beteiligten Schweigepflicht auf. Zur Verhandlung waren drei Zeugen geladen. Nach fünfſtündiger Verhandlung erfolgte die Verurteilung des Angeklagten, der ſich gegen 8 8 des Geſetzes betr. den Verrat militäriſcher Geheimniſſe ver⸗ gangen hatte, zu 1 Jahren Gefängnis und Stel⸗ lung und Polizeiaufficht. In der Urteilsbegründung wurde geſagt, daß der Verurteilte Beziehungen zu einer Per⸗ ſon unterhielt, die Mitteilungen zum Gegenſtand hatten, dis im Intereſſe der Landesverteidigung geheim zu halten waren, Der Mord von Ganting vor Gericht Ein ſenſationeller Mordprozeß begann vor dem Münche⸗ ner Schwurgericht gegen den Landſchaftsgärtner Michael Hermann in Gauting, der nach der Anklage im September vor. Is. ſeine Frau erſchlagen, mit Spiritus über⸗ goſſen und angezündet hatte. Der Angeklagte leugnete auch in der Verhandlung das ihm zur Laſt gelegte Verbrechen, trotzdem ihm der Vorſitzende vorhielt, daß zahlreiche Beweiſe gegen ihn vorliegen. Wie die Vorunterſuchung ergeben hat hatte der Angeklagte ſeit längerer Zeit ein Verhältnis mit einer Kellnerin, weshalb es wiederholt zu Streitigkeiten mit ſeiner Frau kam. Die Kleider des Angeklagten waren kurz nach der Tat mit Blut befleckt und der Holzſchlegel, mit dem der Mord ausgeführt wurde, wurde unter einem Müllhaufen aufgefunden. Das Gericht begab ſich zunächſt im Auto nach Gauting, um dort eine Augenſcheinnahme des Tatortes vor⸗ zunehmen. In der Nachmittagsſitzung wurde in die Zeugen⸗ vernehmung eingetreten. Sämtliche Zeugen ſtellten dem An⸗ geklagten ein günſtiges Zeugnis aus und ſagten, er ſei immer ein ſehr netter Menſch geweſen, der mit jeder Katze Mit⸗ leid gezeigt habe. Die vernommenen Aerzte, die ſeinerzeit auf den Alarm Hermanns herbeigeholt worden waren, ſagten aus, ſie hätten ſofort erkannt, daß die Kopfverletzungen der Frau viel ſchwerer als ihre Brandwunden geweſen ſeſen und hätten gleich den Verdacht gehabt, daß die Frau erſchlagen worden ſei. 5 3 Verurteilte Wilddiebe. Der 47 Jahre alte Fabrikarbel⸗ ter Karl⸗Grüner daſſen 18 ähriger Sohn Wilhelm ſowies⸗ eins“ 15 jähriger Sohn chermann der ſich zur Zeit in Queichheim 9 in Fürſorgeerziehung befindet, hatten ſich vor dem Speye⸗ rer Amtsgericht wegen Wilderns zu verantworten. Sie haben im Frühjahr 1925 im Wald und Feld bei Dudenhofen fortgeſetzt gemeinſchaftlich mit Hilfe eines Hundes Haſen nachgeſtellt und zum Schaden der Jagdbeſitzer mehrere Tiere erbeutet. Obwohl ſie ihre Schuld energiſch beſtritten, wurden ſie vom Gericht einwandfrei überführt. Der Vater wurde zu 50 Mark, der Sohn Wilhelm zu 5 Mark und der Sohn Hermann zu 30 Mark Geldſtrafe und jeder erſatzweiſe zu den entſprechenden Freiheitsſtrafen verurteilt. ......HKͤHñ;ññ ½ũ Maſſerſtandsbeobachtungen im Monat Feber ar Aheln Pegel 1. 2 8. 4 e 7. Necar⸗Pegeiſ 1. 2. f. 46 7. Waloshut— 1 12253 ö 1 Schuſterinſel.62 0,580.62.74 92 0 c darrhem 282.772,78 8,882.90 2 85 ehl.86.560.89.97 18 0 Jagſtfeld 128 16 30 555 570 0 Maxau 3788.78.75 394 353,86. Mannheim.742,64.65.75.80.73 Caub 2,21—.04 2,072, 202,22 Köln.60.482.822 80 2,78.67 Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerel Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. 88., Mann eim. 2 6. 2 Direktion Ferdinand Heyme, 2 2 Saen de ſcher— Verantwortl. Redakteure: For Politit! H. A. Meißner euilleton: Dr. ayſer— Kommunalpolitik und Lokales Richard Schönfelder port und Neues aus aller Welt Willg Muller— Handelsteil? Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen Max Filter ee 3——— 2 — ſtätigen, wird die bereits eingeleitete Unterſuchung ergeben. ——— rare Bruſt⸗, Kehlkopf⸗, Rachen⸗, Naſen ⸗Ka⸗ ſchwerden, und nach einmaligem Gebrauch haben ihn gleich benützt, und ich muß ſon und des Standes ohne jede Voraus⸗ Man verwende ben untenſtehenden tarrh, Stirnhöhlenkatarrh, Luftmangel mit pfeifenden, raſſelnden, röchelnden, giemenden Atemgeräuſchen, Trockenheit, Brennen, Kitzelgefühl im Halſe, Bruſt⸗ ſchmerzen, Heiſerkeit, Huſten, Schunpfen, Grippe, Berſchleimung und ſonſtige Ka⸗ tarrhe und Krankheiten der Atmungs⸗ organe werden auch in veralteten Fällen erfolgreich bekämpft durch den viel tau⸗ ſendfach bewährten„Karfort⸗ Inhalator mit dem Nebelſporn“. n Fällen, in benen eine Heilung nicht 1 iſt(wenn z.., wie oft bet Aſthma, organiſche Veränderungen vor⸗ liegen), ſchafft der Apparat doch Linde⸗ rung und hilft manche Huſtengual er⸗ leichtern, ſodaß das Leben wieder lebens⸗ wert wird. 7 5 Viele tauſend Anerkennungen beſtä⸗ tigen ſeine hervorragende Wirkſamkelt. Man leſe z. B. die folgenden: Raum u. duslender Husten! Ich will nicht verſäumen, Ihnen mei⸗ nen Dank auszuſprechen, für züglichkeit Ihres fort⸗Inhalators. die Vor⸗ mir gelieferten Kar⸗ Meine Frau litt ſchon jahrelang an Aſthma und einem quälen⸗ den Huſten. dem Gebrauch Ihres Karfort⸗Inhalators alles verſchwunden. Bemerken möchte ich noch, daß meine Frau 63 Jahre alt iſt. Auch ich ſelbſt habe den Apparat ge⸗ braucht denn ich leide an Atmungs⸗Be⸗ Nun iſt Gott ſei Dank nach hatte ich ſofort die gewünſchte Wirkung. Ich habe Ihren Karfort⸗Inhalator hier ſchon verſchiedentlich empfohlen. Durmersheim i. Bad., Kaiſerſtraße 10 4 Karl Hartmann. Einige Gutachten aus Mannheim (sekürzt): Anton Hartmann, Mannheim ⸗Sand⸗ hofen, Kolonie 46: Sehr gute Dienſte bei ſchwerem Bronchlal⸗ und Rachen⸗ katarrh.— Jakob Schmitt, Mannheim, B 5. 22: Nach zweitägigem Gebrauch merkliche Beſſerung.— Ferdin. Schüt⸗ terle, Mannheim, D 4. 2: Bin überraſcht, die Atemnot hat ſchon nachgelaſſen.— Hermann Gehring, Mannheim, N 2. 2: Bis jetzt bin ich ſehr zufrieden, Nach ztägtger Kur kann ich Ihnen mitteilen, daß ich beſſer und freier atmen kann.— Karl Jäger, Mannheim, G 7. 15:„Mein Katarrh iſt verſchwunden.— A. Nill, Mannheim, Gartenfeldſtr. 35: Nach ßtäg. Anwendung habe ich ſchon merkliche Beſ⸗ ſerung verſpürt, da ich ſchon jahrelang an Aſthma litt.— Ad. Jaitner, Mann⸗ heim⸗ Waldhof, Tannenſtr. 10: Apparat erhalten, bin ſehr zufrieden damit. Be⸗ nutze ihn gegen Huſten, Heiſerkeit, Ver⸗ ſchleimung und Atmungsbeſchwerden.— (Und viele andere.) Bronchlalkatarrh! Der Inhalator iſt gerade recht ge⸗ kommen, da und meine Frau an Bronchialkatarrh erkrankt waren. Wir Ihnen offen geſtehen, daß das, was Ste ſchreiben, der Wahrheit entſpricht und kann der Apparat jedermann empfohlen werden. Da auch wir von unſerem Katarrh voll⸗ ſtändig befreit ſind, werden wir den Karfort⸗Inhalator überall empfehlen. Karlsruhe, Baumeiſterſtraße 40, III. Friedrich Koch. e Statt jeder weiteren Empfehlung: Ich ſchicke den Apparat Leidenden der genaunten Art ohne Unterſchied der Per⸗ 2 5 . g 22 G *— 7 7 idle Kurie bezahlung, ſofort gebrauchsfertig, mit Probefüllung und genauer Auweiſung 5 Tage koſteufrei zur Probe. Iſt ein beſſerer Beweis für die Güte des Apparates wohl denkbar? Wenn Sie nicht zufrieden ſind, ſo ſchicken Sie mir den Apparat nach Ablauf der Probezeit ohne Angabe von Gründen zurück. Haben Sie ſich hingegen von der irkſamkelt überzeugt, ſo ſenden Sie mir den Kaufpreis von 9,20 Mark ein. Zahlung kann aber auch in beguemen Raten erfolgen(auf Wunſch 1 Mark wöchentlich). Irgend welche weiteren Koſten entſtehen nicht. Vorbenutzte Apparate, durch die eine Uebertragung von Kranlheitskeimen möglich wäre, gelangen ſelbſtverſtändlich nicht zum Verſand, wofür volle Ga⸗ rantie geleiſtet wird. Garanttleſchein liegt jeder Sendung bei, desgleichen Broſchüre:„Katarrh fort! Ein Troſt⸗ wort für Katarrh⸗ und Aſthmaleidende“ nebſt plelen beglaubigten Erfolgsberich⸗ ten und Dankſchreiben. Aerzten wird der Apparat ſelbſtver⸗ ſtändlich ebenfalls gern zur Anſicht und Probe überſandt, nicht aber Privat⸗ perſonen, die ſich gewerbsmäßig mit Krankenbehandlung befaſſen. Viele Aerzte verordnen den„Karfort⸗ Inhalator“ ſtändig, bei vielen Kranken⸗ kaſſen iſt er zugelaſſen. Probe⸗Beſtellſchein. Poſtkarte genügt je⸗ doch auch. Genaue und deutliche Adreſſe mit Angabe von Stand oder Beruf er⸗ forderlich. Erfüllungsort für Lieferung und Zahlung: Naumburg(Saale). 5 Wenn Nachnahmeſendung gewünſcht wird, iſt dies ausdrücklich anzugeben: Porto, Nachnahme⸗ und Verpackungs⸗ ſpeſen trage ich in dieſem Falle.— Un⸗ verlangte Nachnahmeſendungen mache ich niemals. Ca 256 Man achte genau auf Firma u. Wohn⸗ ort; Cart August Tanore, Naumburg Saale 813 „ Imoffenen Probe⸗Beſtellſchein eee als Dru ſache 5 Pfg. Porto.(Probeſendungen werden nicht gemacht, wenn Angabe von Stand oder Beruf fehlt.) An die Firma Call August Tanors, Naumburg/ Saale 65 Senden Ste mir den Apparat koſtenfret und unverbindlich zur Probe, wie in der„Neuen Mannheimer Zeitung“ an⸗ geboten. Vorname, Name, Stand(Beruf) genaue Adreſſe: 8. Seite. Nr. 53 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 7. Februar 1928 Noch vor kaum zwanzig Jahren gab es wohl keinen Jungen, der nicht mit Leidenſchaft die Werke Jules Vernes verſchlungen hätte, dieſes mit ſo reicher Phantaſie geſegneten Schriftſtellers, deſſen Welt voller Wunder war. Heute aber, wo raſtlos ſortſchreitende Technik die meiſten ſeiner roman⸗ tiſchen Erfindungen verwirklicht— wenn nicht gar über⸗ troffen— hat, vermögen wir erſt zu erkennen, in welch hohem Maße ſich die Sehergabe dieſes Dichters in ſeinen Büchern widerſpiegelte. 2 Mit Jules Verne hatte am 8. Februar 1828 in Nantes in Frankreich, ein Mann das Licht der Welt erblickt, deſſen Hichteriſches Wirken weit über ſein engeres Vaterland hinaus in der ganzen Welt eine Literatur beſonderer Art begrün⸗ dete, den phantaſtevollen Roman auf naturwiſſenſchaftlich⸗ techniſcher Grundlage. Jules Verne hatte ſich zuerſt der Rechtsgelahrtheit zu⸗ gewandt, die er in Paris ſtudierte, aber ſchon frühzeitig galt ſein Intereſſe auch den Naturwiſſenſchaften, mit denen er ſich wovon ſeine ſpäteren Romane ſo beredtes Zeugnis ablegten — ebenfalls eingehend beſchäftigte. Er verſtand es in unüber⸗ troffener Weiſe, dem Leſer eine anſchauliche Kenntnis von naturwiſſenſchaftlichen und techniſchen Möglichkeiten zu ver⸗ mitteln, wobei er die Phantaſie in freieſter Weiſe walten ließ. Aber wie ſehr er ſich dabei in den Grenzen des naturwiſſen⸗ schaftlich und techniſch Denkbaren hielt, geht daraus hervor, ene Mira K N 0 N N 2 n N 0 e N e N We — s U, 8 N 2 3 ell NW Mit ſeinen Schilderungen iſt Jules Verne, wie ſchon zu Anfang geſagt, der Schöpfer einer beſonderen Art von ſchöner Literatur geworden. Von Werken, die ſich auf ähnlicher Linie bewegen und zu denen offenſichtlich Vernes Werke die An⸗ regung gegeben haben, ſei das vielgeleſene Buch von Kurt Laſſwitz„Auf zwei Planeten“ erwähnt. Hier ſtatten die Marsbewohner unſerer Erde einen Beſuch ab. Zu den Romanen, in denen die Zukunft mit vielen ins einzelne gehenden Ausführungen geſchildert wird, gehört auch der„Rückblick aus dem Jahre 2000“ des Amerikaners Edward Bellamy, der bei ſeinem Erſcheinen vor 40 Jahren (1888) ungeheures Aufſehen erregte und in faſt alle lebenden Sprachen überſetzt wurde. Das Jahr 1888 brachte die erſten berühmten Verſuche von Heinrich Hertz mit elektriſchen Wellen. Von Marconi hatte man damals noch gar nichts gehört, aber mit Seherblick nahm Bellamy die Errungen⸗ ſchaften, die unſere Zeit auf der Grundlage von Hertz und Marconi geſchaffen hat, den Radioempfang, vorweg. Spürt man in alten Sagen und Märchen, ſo ſtößt man, man könnte faſt ſagen auf Schritt und Tritt, auf wunderbare Prophezeihungen. Hartmann von der Aue hat die alte ſchwä⸗ biſche Sage vom armen Heinrich, der durch die Hin⸗ gabe des Blutes einer unſchuldigen Jungfrau gerettet wird, künſtleriſch geſtaltet. Iſt das nicht wie eine Vorahnung der modernen Bluttransfuſion(Blutübertragung), „In 80 Tagen um die Erde“ reiſte Phileas Fogg, des Dichters volkstümlichſte Figur, und vollbrachte damit eine Leiſtung, die damals als unerreichbares Produkt der Phantaſie erſchien, heutigen Rekordmenſchen aber kaum erſtaunlich dünkt. daß ſo plele Merkwürdigkeiten, die ſeine Helden auf ihren durch die jetzt ſchon ſo vielen ſonſt unheilbaren Kranken das abenteuerlichen Reiſen und Fahrten erlebten, heute Wirklich⸗ keit geworden ſind oder der Verwirklichung naheſtehen. Verne hatte bereits eine Komödie und Operntexte ver⸗ faßt, ehe er vor knapp zwei Menſchenaltern, im Jahre 1863, mit ſeinem erſten Roman„Fünf Wochen im Ballon“ an die Oeffentlichkeit trat. Der große Erfolg, den dieſer erſte Roman hatte, ermutigte den Dichter auf der gleichen Bahn fortzuſchreiten. Schon im folgenden Jahr erſchien die„Reiſe nachdem Mittelpunkt der Erde“, in dem darauf fol⸗ genden eines der berühmteſten Verneſchen Werke„Von der Erde zum Monde“, worin drei unternehmende Perſonen in einem Projektil ſich von der Erde fortſchleudern laſſen, um den Mond zu erreichen. Sie verfehlen ihr Ziel inſofern, als ſie nicht auf dem Monde landen, aber doch in ſein Bereich ge⸗ langen, und nun wird in einem nächſten Bande,„Die Reiſe um den Mond“, geſchildert, wie ſie ihn umfahren und wieder nach der Erde zurückgelangen. Wer ſollte bei dieſen Schil⸗ derungen nicht an die Pläne eines Raketen⸗ oder Raumſchiffes denken, die gegenwärtig von durchaus ernſt zu nehmenden Gelehrten und Technikern— ich nenne nur die Namen des Amerikaners Goddard und des Deutſchen Pro⸗ feſſor Oberth— erörtert werden. Von den etwa hundert Romanen Vernes nennen wir noch einige ſeiner berühmteſten:„äReiſe um die Erde in 80 Tagen“,„20 000 Meilen unterm Meer“,„Die Eis⸗ ſphin x oder der Südpolerreicht“. Der phlegmatiſche, aber doch willensſtarke und zähe Engländer Phileas Fogg, der trotz aller Hinderniſſe ſein Ziel, eine Reiſe um die Erde in achtzig Tagen, erreicht, iſt eine der charakteriſtiſchſten und glänzendſten Geſtalten des Dichters. Heute aber kann dieſe Weltreiſe in keiner Weiſe mehr als Rekord gelten. Den Titel des Werkes„20 000 Meilen unterm Meer“ braucht man nur auszuſprechen und ganz unwillkürlich denkt man ſofort an die modernen Unterſeeboote und ihre ans Wunderbare und Märchenhafte grenzenden Fahrtleiſtungen. Und das in ſeinem Zuletzt erwähnten Roman behandekte Problem, die Erreichung eines Erdpols, iſt inzwiſchen längſt praktiſch gelbſt worden. Leben erhalten wird? In der Nibelungenſage ſpielt die unſichtbar machende Tarnkappe eine große Rolle. Wer ſollte dabei nicht unwillkürlich an die moderne Vernebe⸗ lung denken, durch die Kriegsſchiffe ſich dem Anblick ihrer Feinde entziehen? Der Jungbrunnen oder Wunderbronnen, in den man taucht, um ſeine Jugendkraft wiederzugewinnen, ſcheint durch die Verſuche des Wiener Phyſiologen Profeſſor Steinach und ſeiner Nachfolger in allernächſte Nähe gerückt und lebendigſte Wirklichkeit zu werden. Dem babyloniſchen Sum OO, Sabri von Jules Verne. König Belſazar wird nach der Erzählung der Bibel ſein in⸗ tergang in dem Menetekel, einer von unſichtbarer Hand ge⸗ ſchriebenen Warnung, mitgeteilt. Heute kennen wir ſolche Himmelsſchriften und leſen ſie des öfteren ſehr deutlich am Himmel— als Reklame. Es herrſcht eben, wie ſchon geſagt, eine innere Verwandt⸗ ſchaft zwiſchen Dichter und Prophet. In Friedrich Schillers W S 22 . Die Mondrakete Jules Vernes harrt freilich auch heute noch ihrer Verwirklichung. ſchönem Gedicht von der Teilung der Erde lauſcht der Dichter den Harmonien des Himmels und vergißt darüber das irdiſche Leben, ſo daß er bei der Verteilung der Güter leer ausgeht. Aber dafür darf er bei Zeus im Himmel leben: „So oft du kommſt, Er ſoll dir offen ſein.“ 1 Iſt es da zu verwundern, wenn er von ſeinem himmliſchen Standpunkt aus ſo häufig Dinge ſieht, die auf der Erde erſt ſehr viel ſpäter Wirklichkeit werden? Oberſtudienrat Dr. Bruno Borchardt. * Eine Anerkennung der Leiſtungen Jules Vernes bedeutet allein ſchon die Tatſache, daß er auf den höheren Schulen Deutſchlands als Lektüre für den franzöſiſchen Unterricht zu⸗ gelaſſen iſt. Was wir Deutſche an ihm noch beſonders rüh⸗ men können, iſt die Sachlichkeit, mit der in einer Zeit, da der Haß gegen Frankreichs Nachbarn über dem Rhein geradezu als nationale Pflicht angeſehen wurde, die Deutſchen in ſeinen Werken ſchildert und ihren Reihen auch hier und da einen ſeiner Helden entnimmt. Bewunderswert iſt auch des Schrift⸗ ſtellers Fähigkeit der Schilderung fremder Länder, die er, deſſen größte Reiſe die von ſeiner Heimatſtadt Nantes nach ſeiner zweiten Heimat Amiens war, niemals geſehen hatte. Sein Stil iſt wohl etwas farblos, aber flüſſig und ſpannend, ohne ins Kolportagemäßige zu verfallen, weil ſeine Schilde⸗ rungen ſtets von einer gründlichen Kenntnis des behandelten Stoffes zeugen. Ganz klar hat Jules Verne die Erfindung des Anterſeebootes vorausgeahnt, indem er in ſeinem Roman„20 000 Meilen unterm Meer“ ein Fährzeug ſchilderte, das verblüffende Ahnlichkeit mit den mo dernſten Tauchbobten aufweiſt. Dies bewoiſt auch obige Zeichnung, die eine zeitgenöſſiſche Illuſtratkon wiedergibt. 7 * jetzt ſchon größer. Dienstag, den 7. Februar 1928 Reue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 68 Sportliche Rund ſchau Wie Dr. Peltzer ſiegte Einzelheiten zum Sieg des deutſchen Meiſterläufers 1 in Newyork Dr. Peltzer trat zu ſeinem erſten Rennen beim Feſt des Milroſe AC. im Newyorker Madiſon Square Garden nich in beſter Verfaſſung an. Er hatte kaum die Strapazen einer zwanzigſtündigen Eiſenbahnfahrt überſtanden, litt unter einer leichten Erkältung und konnte auf der ungewohnten Holz⸗ bahn der Newyorker Rieſenhalle nur einen kurzen Trainings⸗ lauf unternehmen. Er trat darum auch nicht zum Laufen über eine halbe Meile, zu dem u. a. der nationale Junoren⸗ meiſter Edwards und der Halbmeilen⸗Rekordmann Sober ſtarteten, ſondern über 1000 Yards an. Dr. Peltzer hatte ſchon vor Wochen den Milroſe AC. unter Hinweis darauf, daß er kein reguläres Training hinter ſich habe und überhaupt kein Hallenſpezialiſt ſei, gebeten, ihn nicht gleich beim erſten Lauf mit der ſchwerſten Konkurrenz zuſammenzuſtellen. Der Milroſe AC. kam dieſem Wunſche nach und ſetzte ein 800 Meter⸗Rennen ein, bei dem Peltzer auf Kräfte mittlerer Stärke treffen ſollte. Die Amerikaniſche Athletik⸗Union (A AU.) erhob jedoch mit der Begründung Einſpruch, daß die Zuſchauer ein wirkliches Rennen erwarten würden. Da ſich die AA U. auch weiteren Vorſchlägen widerſetzte, erklärte Dr Beltzer ſchließlich, über 1000 Yards zu laufen. Hier hatte er allerdings auch keine Gegnerſchaft von internationalem For⸗ mat, immerhin mußte er aber zumindeſt bei Ray Dodge von Illinois AC. Chicago mit ſehr hartem Widerſtand rechnen. Alles in allem ſtanden alſo die Ausſichten für Dr. Peltzer nach langer Eiſenbahnfahrt, beim Mangel an ordentlichem Training und den vielfachen Aufregungen im Kampf mit den deutſchen und amerikaniſchen Aufregungen gewiß nicht günſtig. Selbſt ſeine Freunde in Amerika rechneten ſtark mit der Möglichkeit einer Niederlage. Dr. Peltzer hat aber alle angenehm enttäuſcht. Der Rennverlauf Newyorks Bürgermeiſter ließ es ſich nicht nehmen, ſelbſt den Startſchuß abzugeben. Dr. Peltzer kam ſchlecht ab und lag während der drei erſten Runden, alſo faſt während der ganzen erſten Hälfte des Rennens im Rudel, eine Tatſache, die bei der Kritik der Zeit zu berückſichtigen iſt. Als er dann an die Spitze des Feldes ging, wurde er ſchon nach kurzer Zeit wieder von Ray Dodge aus der Führung verdrängt. Gyſt in der vorletzten Runde konnte der deutſche Meiſter den Amerikaner durch einen glänzenden Zwiſchenſvort nieder⸗ ringen. Ray Dodge gab ſich aber noch nicht geſchlagen und kämpfte unter der größten Spannung des Hauſes verzweifelt bis zum Ende. Das Publikum feuerte beide Läufer lebhaft an, merkwürdigerweiſe war aber die Sympathie für Peltzer Im ſchönen Endſpurt ſchüttelte Peltzer einen Gegner endgültig ab und unter dem Beifallstoben der 0000 Zuſchauer ging der Deutſche mit ca. drei Meter Vor⸗ ſprung vor Ray Dodge durchs Ziel, Die übrigen acht Ameri⸗ kaner folgten erſt mit größerem Abſtand. Nachdem Bürger⸗ meiſter Walker den Steger begrüßt hatte, intonierte die Kapelle das Deutſchlandlied, das von einem großen Teil der Zuſchauer mitgeſungen wurde. Der Beifall erneuerte ſich, als die Zeit Dr. Peltzers mit:18,63 Min. bekanntgegeben wurde. Hahn's Hallenrekord, bleibt aber trotzdem mit Rückſicht darauf, haß es ſich um Peltzers erſten Start handelte, erſtklaſſig und hewunderungswürdig. Der lange Stettiner hat fedenfalls dem deutſchen Sport und dem Deutſchtum im Auslande wieder einmal einen glänzenden Dienſt erwieſen. e 2 NN 5 7 2— 2— 1 höchste Preiswürdigkeit Typ 200 Derelegante, leistungsfähige u. zuverlässige Zweiliterwagen VP 320 Der mittelstarke Klasse wagen mit hervorragenden Fahr- eigenschaften. Sechssitzige Karosserie TVP 400 und TYP 630 Unsere weltberühmten, Kompressor- Mo- delle. in Eleganz. Konstruktion und Fahreigenschaften inter- nationaler Sonderklasse Entschliegen Sie sich nicht zum Kauf eines verglichen mit der sprichwörtlichen Lebensdauer und Haltbarkeit unserer Wagen sind unsere Preise unerreicht nieder! ERCEDES- verkaufstelle Mannheim, p 7, 24, Fernruf 32455 bracht. Die Zeit iſt zwar um 0,6 Sek. ſchlechter als Lloyd Boxen Haymann-Wagener unentſchieden Paul Noack bleibt Federgewichtsmeiſter Die Endausſcheidung um die Deutſche Schwergewichts⸗ meiſterſchaft zwiſchen Ludwig Haymann⸗München und dem Exmeiſter Rudi Wagener⸗Duisburg brachte der Dort⸗ munder Weſtfalenhalle am Sonntag wieder einmal ein ausverkauftes Haus. Die 8000 Zuſchauer dürften aber kaum auf ihre Koſten gekommen ſein, denn gerade die Hauptkämpfe enttäuſchten. Zur Schwergewichts⸗Ausſcheidung trat der Münchener nicht in beſter Verfaſſung an. Ein Mus⸗ kelriß in der rechten Schulter hinderte ihn an der vollen Ent⸗ faltung ſeiner Kräfte. Zur allgemeinen Ueberraſchung ging der Kampf über die volle Diſtanz und endete mit dem einzig richtigen Ergebnis„Unentſchieden“. Die erſte Hälfte des Kampfes verlief ſehr matt. Von der ſechſten Runde ab wurde der Rheinländer offenſiv und zwar mit dem Ergebnis, daß er Haymann in der 7. Runde durch zwei Kinnhaken ſchwer erſchüttete. Haymann ſchwankte durch den Ring, aber Wa⸗ gener verſtand es nicht, die Chance auszunützen. Der Münch⸗ ner erholte ſich ſogar ſehr ſchnell und konnte die 8. und 9. Runde offen halten. In der Schlußrunde ging er dann end⸗ lich ſtärker aus ſich heraus, aber Wagener wehrte ſich trotz ſeiner ſichtlichen Ermüdung verzweifelt und konnte ſeinem Gegner ſogar noch das rechte Auge aufſchlagen.— Im Ent⸗ ſcheidungskampf um die Deutſche Federgewichtsmeiſterſchaft zwiſchen dem Titelhalter Paul Noack⸗Berlin und dem Duisburger Gohres(beide 114 Pfund) wurde der Titel⸗ halter von ſeinen Sekundanten ſchlecht beraten. Im Gefühle ſeiner vermeintlichen Ueberlegenheit ſteckte er alles ein, ohne aber ſelbſt zu Vorteilen kommen zu können. In der 6. Runde wurde er durch einen Kinnhaken bis„neun“ zu Boden ge⸗ Noch ſchwankend erhielt er einen neuen ſchweren Treffer. Diesmal rettete ihn nur der Gong. Noack erholte ſich dann ziemlich ſchnell. In der elften Runde fand das Tref⸗ fen ein vorzeitiges Ende. Gohres hatte ſich den rechten Dau⸗ men gebrochen und gab auf. So rettete Noack mit viel Glück und unverdient ſeinen Titel. Nach Punkten lag Gohres weit voraus.— Wenig ſchön war der Verlauf des Kampfes im Weltergewicht zwiſchen dem Deutſchen Meiſter Karl Sahm und dem Düſſeldorfer Drekopf. Der Rheinländer kämpfte ſehr unrein und wurde in der 6. Runde wegen eines Tiefſchlages disqualifiziert. Unverſtändlicherweiſe ließ ſich aber der Düſſeldorfer Ringrichter Handtke durch den ſtar⸗ ken Proteſt des Publikums beſtimmen, weiter kämpfen zu laſſen. In der achten Runde mußte aber dann Drekopf wegen eines Nierenſchlages erneut und endgültig disqualj⸗ fiziert werden. Der Krefelder Krüppel ſchlug im Mittel⸗ gewicht den Würzburger Schumann über ſechs Runden klar nach Punkten. Im Schwergewicht konnte der Stutt⸗ garter Gühring den Neuling van den Herz⸗Düſſeldorf in der 2. Runde k. o. ſchlagen. Hocken Mannheimer T. G.— T. G. Heidelberg:6 M. T. G. tritt erſatzgeſchwächt an, und muß ſich auch dies⸗ mal wieder dem beſſeren Können der Gäſte beugen. Gleich nach Beginn zieht Heidelberg vor das gegneriſche Tor und er⸗ zwingt eine Ecke, die jedoch nichts einbringt. Mannheim kommt nun zunächſt etwas auf, das Spiel wird ſchneller und unskER pROGRaNN FOUR 1828 Wir bringen wieder eine unübertreffliche Auswahl unserer berühmten hochwertigen Wagen in weiterer höchster Vervollkommnung. vom wirtschaftlichen Gebrauchswagen niederer Steuerklasse bis zum rassigsten Sportfahrzeug nur höchste Qualität und damit Sechs hervorragend bewährte Sechszylinder-Modelle in bekannt erstklassiger ausführung und Ausriistung von RM. 8218. ab für den kompletten Wagen beide Seiten liegen abwechſelnd im Angriff. Aber ſchon macht MOoDELL,K Der schnelle und zuverlässige Hochleistungswagen für Touren und Sport. Der Reise wagen des Herrenfahrers SPORTMODELL S! Die unerreichte Hochleistungsmaschine für den Herrenfahrer. Der schnellste Sportwagen der Welt in- haber von 10 Rekorden Samtliche Fahrzeuge in erstklassiger Ausstattung u. sofort lieferbar Wagens, bevor Sie unsere Modelle besichtigt haben Unsere Kkonkurrenzlose Organisation steht jederzeit an jedem Platze zu Ihrer Verfügung ſich die techniſche Ueberlegenheit der Heidelberger bemerkbar, die ſich in einer feinen Kombination beſonders der Stürmer⸗ reihe zeigte. Das Spiel kommt mehr und mehr in das Feld der Einheimiſchen, und nach kurzem Vorſtoß erzielen die Gäſte den Führungstreffer. M. T. G. ſpiell ſich nun wieder vor das gegneriſche Tor und verſchteßt zwei ſiche re Ausgleichs⸗ gelegenheiten. Doch auch Heidelberg legt mächtig los und er⸗ ztelt bis zur Pauſe noch zwei Treffer, von denen allerdings der letzte hätte gehalten werden müſſen. Nach Halbzeit haben die Gäſte das Spiel in der Hand und M. T. G. verſucht ſich ohne Erfolg in plötzlichen Vorſtößen. Drei weitere Tore ſind die Folge eines vorbildlichen Zuſammenſpiels der Heidel⸗ berger, die von neuem den Beweis gaben, daß ſie zu den beſten ſüddeutſchen Hockeymannſchaften gehören. 1 Handball „Pfalz“ Ludwigshafen 1— 08 Lindenhof 1:3(:8) Obige Mannſchaften trugen am Sonntag in Ludwigs⸗ hafen das fällige Rückſpiel aus. Leider war dieſem Spiel der Schiedsrichter, Herr Kirch⸗ Frankenthal, keineswegs ge⸗ wachſen. Sonſt dürfte das, was man hier ſah, nicht vor⸗ kommen. Ein flüſſiges Spiel konnte nicht aufkommen. Kein Wunder, daß kurz nach Halbzeit mit Einverſtändnis beider Mannſchaften das Spiel abgebrochen wurde. 08 hat Anſpfel, der Ball geht auf Rechtsaußen und ſchon iſt das 1. Tor fertig. Nach kurzem Spiel legt 08 ein weiteres Tor vor. Nun findet ſich Pfalz beſſer zuſammen, doch bringen die ſchönſten Durch⸗ brüche keine Erfolge. Kurz vor Halbzeit gelingt es 08, das 3. Tor zu werfen. Nun kommt das Unverſtändliche des Schiedsrichters. Innerhalb 5 Minuten werfen die Pfälzer 4 glatte Abſeitstore, worauf das Spiel abgebrochen wurde. Madſport Die Stuttgarter„Sechstage Nach 91 Stunden— Dinale gibt auf— Sonſt keine Veränderungen Der Verlauf des Stuttgarter Sechstagerennens iſt weiter ziemlich eintönig. Das Publikum, das in verhältnismäßig guter Stärke erſcheint— am Montagnachmittag kamen 4000 Zuſchauer— wird enttäuſcht. Es fehlen die großen, auf⸗ regenden Jagden, nur kleinere Vorſtöße, Prämien⸗ und Wer⸗ tungskämpfe beleben das Rennen etwas. Bei den Wertungs⸗ kämpfen geht es zudem auch noch recht matt zu. Das einzige bemerkenswerte Ereignis der Sonntagnacht war die Auf⸗ gabe des Italieners Dinale, der gegen Mitternacht ſeiner ſtarken Magenſchmerzen wegen vom Rade ſtieg. Boſſi bildete mit Claß eine neue Mannſchaft, die im weiteren Verlauf der Nacht und am Montagnachmittag wiederholt das Feld durch kleinere Ausreißverſuche beunruhigte. Am Montagnachmittag 1 75 05 alſo nach 91 Stunden, waren 2169,530 Km. zurück⸗ gelegt. f Der Stand des Rennens: 1. Frankenſtein/ van Kempen 245 Punkte. 2. Rieger/ Junge 204 Punkte. 3. Standaert/ Duray 181 Punkte.— Eine Runde zurück: 4. Marcot/ Blanc Garin 95 Punkte. 5. Behrendt Manthey 79 Punkte. 6. Kedzierski/ Schwemmler 38 Punkte.— Zwei Runden zurück: 7. Claß/ Boſſi 120 Punkte. 8. Blattmann/ Remold 115 Punkte. 9. Schuler/ Bauer 80 Punkte. 10. Matton/ Bragard 54 Punkte. Literatur *„Das Deutſche Reiterbuch“, herausgegeben unter dem Protek⸗ torat des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen im Verlage Deut⸗ ſcher Turnier⸗Sport Krebs u. Co., Berlin W. 50, Paſſauerſtraße 12, erſcheint nunmehr, wie uns der Verlag mitteilt, endgültig Anfang März d. J, Nach der uns vorliegenden Inhaltsüberſicht verſpricht der außerordentlich ſtarke Band in eleganter, hochvornehmer Auf⸗ 2 8 0 ein Standardwerk des geſamten deutſchen Reitſports zu werden 8 EN 8. Seite. Nr. 63 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 7. Februar 1928 v 0 4 — 3 3 Vom Handel mit Lebens und Genuß mitteln f i Baden An neueren Angaben über den Umfang und über die volkswirt⸗ ſchaftliche Bedeutung des Lebensmittelhandels in Baden hat es ſeit längerer Zeit gefehlt. Umſo danrbarer muß es begrüßt werden, daß das Badiſche Statiſtiſche Landesamt in ſeinem kürzlich veröffent⸗ lichten Wert über„Handel und Verkehr in Baden“ auch den Han⸗ del mit Lebens⸗ und Genußmitteln eingehend darſtellt und Zahlen veröffentlicht hat, die den Umfang und die volrswirt⸗ ſchaftliche Bedeutung dieſes Wirtſchaftszweiges deutlich erkennen laſſen. Nach dem Ergebnis der iger Gewerbezählung entfallen 45 000 Betriebe, d. ſ. rund ein Drittel aller im Jahr 1925 in Baden ermittelten Handels⸗ und Verkehrsbetriebe, auf den Handel mit Nahrungs⸗ und Genußmitteln. Beſchäftigt ſind darin rund 28 000, H. ſ. ein Fünftel aller im badiſchen Handel und Verkehr tätigen Per⸗ ſonen. Im Durchſchnitt des Landes entfallen ſomit auf einen Be⸗ trieb leinſchl. des Inhabers) 2 beſchäftigte Perſonen. Die auffallend geringe Zahl rührt davon her, daß die vielen Tauſende von Kolonial⸗ warenhandlungen in den Landgemeinden mitgezählt ſind, in denen in der Regel der Ladeninhaber entweder allein oder mit ſeinen Fa⸗ milienangehörigen tätig iſt. Umgekehrt gibt es gerade im Lebens⸗ mittelhandel eine größere Zahl von Firmen, die Hunderte von Per⸗ ſonen beſchäftigen und in ihrer Branche zu den hervorragendſten von Siddeutſchland gehören. Erwähnt ſeien u. a. die großen Lebens⸗ mittelfirmen wie Pfannkuch u. Co., Karlsruhe, Johann Schreiber in Mannheim, Chr. Riempp in Karlsruhe; die berannten Getreide⸗ firmen Hirſch, Sußmann u. Bodenheimer, Jakob Feitel in Mannheim. Eine große Zahl von Angeſtellten und Ar⸗ Peitern beſchäftigen auch die größeren Konſumvereine unſeres Lan⸗ des(3. B. der Lebensbedürfnisverein in Karlsruhe, die Konſum⸗ vereine in Mannheim, Freiburg und Lörrach), die zwiſchen 10 bis 15 b, H. der Bevölkerung ihrer Städte mit Lebensmikteln verſorgen, Geht man auf die einzelnen Zweige des Lebens⸗ und Genuß⸗ mittelhandels ein, ſo zeigt ſich, daß hinſichtlich der Zahl der Betriebe und der darin beſchäftigten Perſonen der Handel mit Kolonial⸗ Waxen an erſter Stelle ſteht; er umfaßt 8671 Firmen mit 15 358 Heſchäftigten Perſonen. Gewiß kann gegenüber dieſen Zahlen ein⸗ gewendet werden, daß für die volkswirtſchaftliche Bedeutung einer Brauche nicht die Zahl der beſchäftigten Perſonen, ſondern die Größe des Jahresumſatzes oder der Verkauf in das Ausland und ähnliche Solange aber über den Umſatz oder Momente entſcheidend ſeien. Uher die Beziehungen des Handels zum Ausland kein zuverläſſiges Material vorliegt, muß ſich die amtliche Statiſtik an das Merkmal der beſchäftigten Perſonen halten. Die zweitgrößte Gruppe neben dem Kolonialwarenhandel iſt der Handel mit Getränken(Wein, Bier, Branntwein uſw.); er umfaßt 1311 Firmen. Auf den Handel mit Rohtabak und Tabakwaren entfallen 1181, auf den Milch⸗, Eier⸗ und Butterhandel 1035, auf den Handel mit Obſt und Südfrüchten 923, auf den Handel mit Ge⸗ treide 263 Firmen. Beſchäftigt waren im Wein⸗ und Bierhandel 3172, im Tabakhandel 2155, im Milch⸗, Eier⸗ und Butterhandel 1930, im Getreidehandel 909 Perſonen: Wegen der übrigen Branchen im Handel mit Lebens⸗ und Genußmitteln(Handel mit Hopfen, mit Fiſchen, Wild und Geflügel, mit Kaffee, Tee und Süßwaren uſw.) ſei auf das obenerwähnte Buch des Statiſtiſchen Landesamts verwieſen. Hinſichtlich der Unternehmungsſorm überwiegt im Nah⸗ rüngsmittelhandel, wie im Handel überhaupt, die Einzelfirma. Daneben ſpielt die offene Handelsgeſellſchaßt ſowie die Geſellſchaft m. b.., wenigſtens bei den größeren Firmen, eine gewiſſe Rolle. Die Rechtsform der AG. iſt im geſamten Handel mit Nahrungs⸗ und Genußmitteln nur in 15 Fällen feſtgeſtellt worden. Auffallend groß iſt die Zahl der Genoſſenſchaften, die ſich ſeit mehreren Jahrzehnten im Lebensmittelhandel gebildet haben; ihre Zahl beträgt rund 800, worin die Filialen(Verkaufsſtellen) der Konſumvereine mit eingerechnet ſind. Als Großhandels⸗, ſowie als Groß⸗ und Einzelhandelsbetriebe haben ſich 1814 Firmen mit 7800 Heſchäftigten Perſonen bezeichnet. Auf den Einzelhandel entfallen 12 85 Firmen mit 29 205 beſchäftigten Perſonen. Erwähnt ſei noch, daß kit den letzten A de Firmen in Kunehmendem Umfänge Fikiälen in Bad 5 8 9 en errichtet haben 0 22: Wieder 7 v. H. bei der Württembergiſchen Notenbank in Stuttgart. Die Verwaltung ſchlägt der demnächſt einzuberufenden 9, HV. die Ausſchütteug eines Gewinnanteils von 7 v. H. vor(i. B. betrug der Gewinnanteil ebenfalls 7 v. H. aus einem Reingewinn von 1 108 089). :? Deutſche Bank und Nederl. Hypotheekbank voor Ooſtfries⸗ land. Einem Rundſchreiben dieſer Hppothekenbank iſt zu entnehmen, daß die zur Deutſchen Bank gehörige Oldenburgiſche Spar⸗ und Leihbank ſich mit einem erheblichen Betrage an der Nederl. Hypotheekbank voor Ooſtfriesland tutereſſiert; ſie ſoll auch die in Deutſchland liegnden Intereſſen wahrnehmen. Die holländiſche 5 gewährt erſte Hypotheken auf kleinere Objekte auf Feingold⸗ baſis. 5 22: Berliner Haudelsgeſellſchaft wieder 12 v. H. Der Abſchluß der Berliner Handelsgeſellſchaft, der der der heutigen AR.⸗Sitzung vorgelegt werden wird, zeigt ebenfalls ein Bild ſtetiger Ge⸗ 545 üäfts entwicklung. Alle Poſten der Vermögensaufſtellung haben ſich gegenüber dem Vorfahr etwas erhöht, ſodaß der Ge⸗ ſamteludruck wieder recht befriedigend ſein wird. Es wird daher wiederum die Ausſchüttung eines Gewinnanteils von 12 v. H. vor⸗ geſchlagen werden. ds? Verſchmelzung im Berliner Bankgewerbe“ Die Inter ⸗ nationale e Komm. ⸗Geſ. AG. und die Nordiſche Bank AG., beide in Berlin, haben vorbehaltlich der Zuſtimmung der demnächſt einzuberufenden Hauptverſammlungen einen Verſchmelzungsvertrag geſchloſſen, wonach das Vermögen der Nordiſchen Bank AG. unter Ausſchluß der Liquidation auf die In⸗ kternationale Handelsbank Komm. ⸗Geſ. AG. übergehen ſoll. Bei der Verſchmelzung ſoll der Umtauſch:1 erfolgen. Dazu erhöht die In⸗ kternationgle Handelsbank ihr Kapital um 4 auf 7 Mill Nach voll⸗ ogener Verſchmelzung werde die offene Rücklge 700 000“ betragen. 80 der Internationalen Handelsbank ſei das Jahresergebnis be⸗ friedigend. Es würden vorausſichtlich 7(6) v. H. Gewinnanteil vor⸗ geſchlagen werden. Die Nordiſche Bank AG. dagegen will von einer Dioldendenzahlung, wie in den beiden Vorfahren, abſehen, jedoch ſet das Ergebnis gleichfalls befriedigend geweſen. 1 Kaliinduſtrie AG. in Kaſſel. der Einwirkung der Kalipreiserhöhung vom Dezember 1926 und des höheren Kaliabſatzes im vergangenen Jahre der Rohge win n des Unternehmens nicht unbeträchtlich geſteigert. Wie wir hören, iſt aber für das am 31. Dez. 1927 abgelaufene GJ. nach vorläufiger Schätzung trotzdem eine höhere Gewinnausſchüttung wie i. V. (12 v..] kaum zu erwarten. 5 26: Verein für Chemiſche Induſtrie AG. in Frankfurt a. M. Wie wir zu verſchiedenen Dipidendenſchätzungen hören, war der Geſchäſts⸗ gang bei der G. befrledigend, ſo daß mit einer angemeſſenen Gewinnausſchüttung gerechnet werden kann. Die Abſchluß⸗ arbeften ſind noch im Gange.(J. V. wurden 6 v. H. Gewinnankeil ausgeſchüttet und die Genußſcheine aus dem Reingewinn zurück⸗ ekauft). 5 97 5 z: Auſchluß von Leverkuſen an die Ruhr ⸗Ferngasverſorgung. Zwiſchen der AG. für Kohlever wertung und der J. G. arbeninduſtrie iſt ein Vertrag über die Ferngas ver⸗ ſorgung des Leverkuſener Werkes vor kurzem unter⸗ zeichnet worden. Mit dem Bau der Anſchlußleltung von dem Orts⸗ kohre von Hamburg aus wird in nächſter Zeit begonnen werden. Die Aufnahme der Ferngasverſorgung wird vorausſichtlich noch im Laufe des Jahres erfolgen. Das Gaswerk der J. G. Farbeninduſtrie wird daun ſtillgelegt werden. Damit würde auch der von dieſem Gaswerk belieferte Ort Leverkuſen, mit dem Verträge aller⸗ dines noch nicht abgeſchloſſen ſind, zum Anſchluß an die Fern⸗ gasleitung genötigt ſein. . 927 Kapitalerhöhung der Ruberoid⸗Werke, A. in Hamburg. Der AR. beſchloß, der auf den 2. März einzuberufenden GB. die Verteilung einer Dioldende von 12 v. H.(wie l..) ſowie die Erhöhung des Aktienkapitals von 3,64 Mill. vorzu⸗ ſchlagen. Die jungen am 1. Januar 1928 dividendenberechtigten Altien ſollen von einem Konſortium unter Führung der Commerz⸗ und Privatbank übernommen und den Alktſonäxen im Verhältnis 41 zum Kurſe von 190 v. H. angeboten werden. f de? Die deutſche Vertriebsgeſellſchaft für ruſſiſches Erdöl Das Allruſſiſche Naphtha⸗Syndikat bezweckt mit der Gründung der neuen miſchten 0. in Deutſch⸗ Wie verlautet, hat ſich unter rdölverkri eſellſchaft 10 Auf dem 4. Giroverbandstage der Genoſſen ſchafts⸗ abteilungen der Dresdner Bank gab Bankdirektor Rapmun d der Leiter der Genoſſenſchafts⸗Abteilung der Dresdner Bank, einen Ueberblick über die„Entwicklung und Tätigkeit des ge⸗ noſſenſchaftlichen Giroverbandes im Jahre 1927“ und führte etwa folgendes aus:„Die undurchſichtigen und unklaren Wirtſchaftsver⸗ hältniſſe des Wirtſchaftsjahres 1927 haben auch auf die Kredit⸗ genoſſenſchaften eingewirkt, und der knappe Geldmarkt„die ſchwiexrige Börſenlage wie auch die Nöte der Land wirtſchaft haben die kreditgenoſſenſchaftliche Bewegung vielfach ſtark beeinflußt. Trotzdem iſt das Tempo des Aufbaues der deutſchen Kreditgenoſenſchaften in ihrer Geſamtheit nicht langſanter geweſen als in den vorhergehenden Jahren, und in der Steiger un 9 des eigenen Vermögens der Kreditgenoſſenſchaften um 33 v. H. und der Geſamtbilanzſummen, die weit über eine Milliarde betragen, zeigt ſich ber beachtenswerte Aufſtieg den die deutſchen Volksbanken auch im Jahre 1927 genommen haben. Dieſe Unternehmungen verfügen wieder über ein eigenes Vermögen, das 20 v. H. des Geſamtvermögens der ſechs deutſchen Großbanken ausmacht. Der genoſſenſchaftliche Giroverband der Dresdner Bank erhtelt im vergangenen Jahre einen Mitglieder 8 u wachs von 83 Genoſſenſchaften, ſo daß in dieſer Giroorganiſation zurzeit 1183 Mitglieder mit 3090 deutſchen Inkaſſoplätzen vereinigt ſind. Die günſtige Entwicklung der Kreditgenoſſenſchaften hat auch dem enoſſenſchaftlichen Giroverband eine ſtarke Steigerung des Ge⸗ chäftsumfanges gebracht, trotzdem zu Anfang des vergangenen Jahres von den mit der Preußiſchen Zentralgenoſſen⸗ ſchaftskaſſe arbeitenden Verbandskaſſen eine neue genoſſen⸗ ſchaftliche Organiſation gebildet worden iſt, deren Aufgaben ſich mit denen des Giroverbandes der Dresdner Bank decken. Die zwiſchen dieſen beiden genohenſchaftlichen Organiſationen angebahnten Be⸗ ſtrebungen zur Schaffung einer Querverbindung ſind leider zunächſt durchkreuzt worden, obgleich die Schaffung einer einheitlichen großen genoſſenſchaftlichen Einrichtung auf dieſem Gebiete gegenüber der ſtraffen Organiſation der Sparkaſſen außerordentlich wünſchenswer! geweſen wäre. Im Anſchluß an dieſen Bericht gab Reichsfinanzminiſter a. D. Reinhold einen hiſtoriſchen Ueberblick über das 9 3 5 Dr. Grunde ſei eine Beteiligung des ausländiſchen Hapitals an der Ge⸗ ſellſchaft nicht möglich. Eine der Hauptaufgaben der Geſellſchaft ſoll es ſein, die Einfuhr von ruſſiſchen Erdölerzeugniſſen in Deutſchland zu ſteigern. Zur Preisfrage wird uns mitgeteilt, daß eine Herabſetzung der Preiſe zunächſt nicht in Betracht gezogen werde, daß eine Ermäßigung der Erdölpreiſe jedoch im Mai dieſes Jahres gegebenenfalls möglich ſei. F Bedeutende Neuerwerbung der Bayernwerk AG. in München. Die Bayeruwerk Ac.(AK. 6 Mill.), deren Aktien ſich im Beſitz des Dalhriſchen Staates befinden, hat die Aktienmehrheit der Bayeriſche Braunkohlen⸗Induſtrie Ach. in Schwan⸗ dorf(Ak. 5 414 400%) erworben. Bisher lag die überwiegende Mehrheit dieſes Unternehmen bekanntlich bei der Rütgers werbe AG., Berlin. Es iſt beabſichtigt, bei Schwandorf ein Großdampf⸗ kraftwerk zu errichten. Zur Errichtung eines Dampfkraftwerkes ſtellt für die bayriſche Landeselektrizitätsverſorgung die billigſte Möglichkeit dar, ſich ſtändig vorhandene hochwertige elektriſche Energie zu beſchaffen und bereitet damit den Boden für den ſpäteren Aufbau weiterer eigene bayeriſcher Waſſerkraſtanlagen. Gleichzeitig wird dieſes Dampfkraftwerk bei ſortſchreitender Elektrifizterung der 1 8 über Regensburg für dieſe ein wertvoller Stützpunkt ein. de? Sanierung der Hohenzollern⸗AcJ. für Lokomotipbau in Düſſeldorf, Die Verwaltung beantragt die Herabſetzung des G ned 51 d a an 9 e zur Beſeitigung des Verluſtes und zu Abſchreibüngen. Der Aßſchruß für 19220 wies einen Verluſt von 287 376„ auf, um den ſich der Verluſtvortrag auf 1026 584/ erhöhte. Das A. der Geſellſchaft, die der Hanlel⸗ gruppe naheſteht, befindet ſich in wenigen Händen. Abſchlüſſe im Stumm Konzern. Bei der Homburger Eiſenwerke AG. in Homburg, vorm. Gebr. Stu m m, ergab ſich im letzten GJ. ein Verluſt von etwa über 3 Mill. Fr., der vorgetragen wird.— Die Neunkirchener Eiſen werke AG., vorm. Gebr. Stumm in Neunkirchen ⸗Saar, ſchütten aus rund 2,2 Mill. Franken Reingewinn für 1926⸗27 einen Gewinn⸗ anteil von 8 v. H. aus. Eiſenbahnſignalbananſtalten Max Jüdel, Stahmer, Bruchſal AG. Das Unternehmen ſchließt, wie kurz gemeldet nach 272 349/ Ab⸗ ſchreibungen mit einem Reingewinn von 845 858(604 528) J, woraus wieder 8 v. H. Dividende verteilt werden ſollen. Die Kre⸗ ditoren betragen 2,45(4,11) Mill. J, Anzahlungen 0,77(0,81) Mill. Mark und Akzepte 361 838(624 781) Mill. /, andererſeits Bankgut⸗ haben 184 674(315,219) /, ſonſtige Schuldner 5,49,(4,555 Mill., Waren 5,84(5,38) Mill./ und Beteiligungen 269 000(191 500) /. Die Umſätze ſeien verhältnismäßig groß geweſen, aber das Ergebnis habe doch nicht ganz den Erwartungen entſprochen, da die Aufträge der Reichsbahn zu unregelmäßig geweſen ſeien und die Preiſe mit den Unkoſten nicht Schritt hielten. Durch die Kapitalerhöhung um 2,8 Mill./ auf 10 Mill. 4 wurde dem Reſervefonds eine Ver⸗ ſtärkung um 486 000/ zuteil. Le? Maybach⸗Motpreubau Gmbh. in Friedrichshafen. Auf Be⸗ ſchluß der Geſellſchafter iſt Kaufmann Julius Bernhardt, bisher Direktor beim Luftſchiffbau Zeppelin Gmb. in Friedrichshafen a. B zum Geſchäftsführer der Firma beſtellt worden. Dieſe wird in Zu⸗ kunft rechtsverbindlich vertreten durch zwei Geſchäftsführer oder durch einen Geſchäftsführer und einen Prokuriſten. * Dividendenminderung der Fiat. Die Dividende der Automobil⸗ fabrik Fiot, Turin, wird für 1927 auf 12 gegen 15 v. H. i. V. herabgeſetzt werden. (Gebr. Groß AG. in Urach. Aus einem auf 68 110(106 977 4 zurückgegangenen Reingewinn verteilt die(Textil]⸗Geſellſchaft für das Ga. 1927 eine Dividende von 57(6) v. H. auf ihr AK. von 1,2 Millionen A. * Dividendenerhöhung bei der Hanſeatiſchen Juteſpinnerei und Weberei Bremen in Delmenhorſt. Der AR. ſchlägt der GL. am 10. März für das Geſchäftsfahr 1927 die Verteilung von wieder 10 v. H. Dividende wie 1. V. auf die VA. und von 6 v. H.(4) auf die StA. vor. Das Geſchäftsjahr 1927 erbrachte ein Geſamterträgnis von 1 475 768/(1 089 094), Dazu kommt der Gewinnvortrag aus dem Vorjahre mit 64 494,(196 344). Allgemeine Geſchäftsunkoſten und Steuern erforderten demgegenüber 858 093„,(767 667), und die Abſchreibungen wurden auf 287047,(284875) bemeſſen. Es ver⸗ bletbt einſchl. Gewinnvortrag aus dem Vorfahre ein Reingewinn von 395 079,(202 895]. Daraus erfordert der Dividendenvorſchlag für die Vorzugsaktien 10000 /, für die Stammaktien 257 600%¼ und 147 473,(64 494) werden auf neue Rechnung vorgetragen. :2 Stöhr gut beſchäftigt. Die Kammgarnſpinnerei Stöhr u. Eo, Ac. in Leipzig iſt gegenwärtig gut beſchäftigt und auch noch mit reichlichen Aufträgen verſehen. Die Abſchlußarbeiten werden früheſtens im April beendigt ſein. Ob die freigegebenen Amerklkaguthaben bereits die diesmalige Ausſchüttung(die Börſe ſchätzt die Gewinnausſchüttung bis zu 10 v. H.— i. V 6 v..) beeinfluſſen werden, hängt von dem Zeitpunkt der Annahme der Vörlage im Kongreß ab.. ze: Wiederaufnahme der Dipidendenzahlung bei der Weberei Sonthofen AG. in Sonthafen. Bei der G. ſei, wie mitgeteilt wird, nach Tilgung des i. V. vorgetragenen Verluſtes von 53 902 Wiederaufnahme der Dividendenzahlung möglich, falls die wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe in den nächſten Monaten ſich nicht ungünſtig geſtalten. . J5( 7 v. H. Dividende bei Woermann⸗ und Deutſch⸗Oſtafrika⸗ Linie. In den AR.⸗Sitzungen der Woermann Linie und der Deutſch⸗Oſtafrika⸗Linie wurden die Vorlagen, der Be⸗ richt und die Abrechnung des Vorſtandes genehmigt. Es wurde be⸗ ſchloſſen, für das GJ. 1927 bei beiden Geſellſchaften die Ausſchüttung eines Gewinnantells von je 7(i. V. 6) v. H. den HV. am 23. vor⸗ zuſchlagen. g * Süddentſche Immobilien.⸗G.— Vorausſichtlich 8 v. H. Die G. wird für das am 31. Dez. abgelaufene GJ. aller Wahrſcheinlichkeit nach eine Dividende von 8 v. H.(i. V. v,.) ausſchütten. Die höhere . nicht darauf, daß die G, infolge des . erlag Ullſtein gewonnenen Prozeſſes 3⁰⁰ 000 + erhalten 3 Vierter Giroverbanostag Reparationsproblem das in das Aufbringungsproblem und in das Uebertragungsproblem zu gliedern ſei. Nach Auffaſſung des Redners ſei die innere Auf⸗ bringung außerordentlich ſchwierig, wenn wir zu einer Beſteuerung kommen wollen, die im Syſtem und in der Höhe der Sätze die Quelle der deutſchen wirtſchaftlichen Kraft nicht verſchüttet und genügende Bildung von Neukapital zur Ausnutzung des techniſchen Fortſchrittes ermöglicht. Wir müſſen um unſerer Freiheit willen alles tun, um den übernommenen Verpflichtungen aus dem Dawesplan in loyaler Weiſe nachzukommen. Inſolgedeſſen ſtünden wir vor der Aufgabe, zunächſt einmal im eigenen Haus Ordnung zu ſchaffen und einen Abbau von Staatsaufgaben in die Wege zu leiten. Im zweiten Teil des Vortrages befaßte ſich Dr. Reinhold mit der Frage der Transſerierung. Im Verlauf der Tagung ergriff ſodann Dr. Konrad Meiß ne 1. Präſident der Bank von Danzig, das Wort zu einem Vortrag über „Die Kreditgenoſſenſchaften im Bilde der ethiſchen und geſchäftlichen Grundſätze von Schulze, Delitzſch und Crüger. Das deutſche Kapitalproblem Dr. M. J. Bonn erſtattet wurde. Das deutſche Kapitalproblem bedeute in der öffentlichen Meinung Mangel an Betriebs kapital, der durch Inflation verurſacht ſei. Bei gefunden Marktverhältniſſen werde das Betriebskapital durch die Konſu⸗ menten geliefert, entweder durch Konſum oder durch Scheckgelder in der Bank. wohl für Betriebskapital als für Kapital überhaupt. Der hohe Zinsfuß hat zur Folge, daß die beſtehenden feſten Kapitalanlagen, Landgüter ſowohl als Fabriken im Werte ſinken. Das bedeute eine Schrumpfung des geſamten Anlagevermögens und damit eine Ver⸗ minderung der Sicherheit für Beleihungen. Die Tragödſe der deutſchen Landwirtſchaft liege in dieſer Abwertung. Ret⸗ tung ſei nur durch Steigerung der Erträge und Zinsſenkung zu er⸗ zielen. Zinsſenkung ſei nicht möglich durch künſtliche Maßnahmen. Das Kapital wachſe nicht, wenn man ſeinen Ertrag ſchmälere. Zins⸗ ſenkung ſei zu erreichen durch verminderte Nachfrage, durch erhöhtes Sparen und durch fremde Zuflüſſe. In einem Land mit Kapital⸗ knappheit ganze Induſtrien gleichzeitig zu rationaliſieren oder ein ganzes Gewerbe, wie Landwirtſchaft, gleichzeitig zu intenſiyteren⸗ ſei frevelhafter Leichtſinn. 5. hat. Dieſe Forderung, die in der letzten Bilanz nicht aktiviert war, wird vorausſichtlich zur Abtragung der Aufwertungsverpflichtungen der G. verwandt werden. Das Mehrerträgnis ſei ausſchließlich auf verehrte Einnahmen aus dem laufenden Geſchäft zurückzuführen. Trotz des bevorſtehenden Frühjahrs laufen Aufträge im Terrain⸗ und Baugeſchäft nur ziemlich ſpärlich ein. * Großhandelsſtandzahl. Die auf den Stichtag des 1. Februar berechnete Großhandelsſtandzahl des Stat. Reſchsamts iſt gegenüber der Vorwoche von 138,4 auf 137,9 oder um 0,4, v. H. zurückge⸗ gangen Von den Hauptgruppen iſt die Standzahl für Agrarſtoffe um 0,9 v. H. auf 129,7(Vorwoche 180,9 gefunken, gleichzeitig hat die für Kolontalwaren auf 129,4(129,8) oder um 0,8 v. H. nachgegeben. Die für induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren ſtellte ſich mit 194,2 (134,6) um 0,3 v. H. niedriger als in der Vorwoche, während die für induſtrielle Fertigwaren mit 156,5(156,6) nahezu unverändert war. * Vor der Gründung einer Spitzenorganiſation des denutſchen Mehlhandels. In Kreiſen des deutſchen Mehlhandels beſteht bekannt⸗ lich dte Abſicht, eine Reichsſpitzenorganiſation zu ſchaffen. Zur Durch⸗ führung des Planes haben die einzelnen Verbände Ausſchüſſe ge⸗ bildet, die mit dem Reichsbund des deutſchen Händels mit landwirt⸗ ſchaftlichen Erzeugniſſen und Bedarfsſtoffen in Fühlung getreten ſind. Nunmehr hat der von dem Bund mit der Führung der Verhand⸗ kungen beauftragte Ausſchuß für den 9. Februar eine Tagung der A pi o einberufen, und es ſteht zu erwarten, daß anf dieſem Tage die Grünbung der Melchsorganiſa u des deutſchen Mehlhandels vollzonen wird. l 11 Glyzerin aus Melaſſerückſtünden. Der Preis für Unter⸗ laugen⸗Rohglyzerin von 80 v. H. iſt 1927 um mehr als die Hälfte zurückgeangen. Die großen Märkte, beſonders auch der amertikaniſche, zeigen zurzeit ausgeſprochen ſchwache Haltung. Die Schwäche am amerikaniſchen Markt iſt in der Hauptſache eine Folge davon, daß die du Pont Nemours⸗Gruppe vor kurzer Zeit die Her ſtellung von Glyzerin aus Melaſſerückſtänden aus den Labor a⸗ toriums arbeiten in den Großbetrieben über zu⸗ führen begonnen hat. Es heißt, daß nach dem neuen Verfahren die Geſtehungspreiſe für ein dem fetzigen gleich wer; tiges Glyzerin nur einen geringen Bruchteil der der⸗ zeitigen Geſtehungskoſten betragen. Die du Pont⸗Gruppe hat ſie nur auf 5 v. H. der jetzigen beziffert. Ob dieſe Angabe richtig iſt, wird 59 erſt nachprüfen laſſen, wenn Erfahrungen aus der Praxis vor⸗ egen. 1 28 a Deutſch⸗japaniſcher Wettkampf in Holländiſch⸗Oſtindien. Hollän⸗ diſch⸗oſtindiſche Blätter berichten über geſteigerten Wettbewerb zwi⸗ ſchen deutſchen und fapaniſchen Firmen Es wird die Anſicht vertreten, daß es Deutſchland nicht möglich ſein wird, ſeine Stellung als Vorkriegsliefſerant für billige Töpfereiwaren gedruckte Baumwoll⸗ Stückwaren und emaillierte Erzeugniſſe zurückzuagewinnen. Dagegen beſteht die beſte Ausſicht für die Steigerung des Abfatzes an deutſchen Chemikalien. Stückwaren moderner Art, Tuche, Kunſtſeide und einige andere Artikel nach Holländiſch⸗Indien, da hierin die Japaner nicht wettbewerbsfähig ſeien. Am Farbſtoffmarkt ſoll der Wettbewerb zwi⸗ ſchen Deutſchland und Frankreich in der letzten Zeit ſehr ſcharf ge⸗ weſen ſein. Die deutſchen Schiffahrtsgeſellſchaften haben es angeblich verſtanden, ſich einen größeren Teil des Paſſagierverkehrs nach Europa zu ſichern. Deviſenmarkt Nach den Newyorker Schlußkurſen errechneten ſich zeute vor⸗ mittag: 4 5 e 4. 77 London-⸗Part 124.0174. Fofland-Schw..85 20,4“[Lond.⸗Stockh. 18.14 18.18 Lond ⸗Brüſſel 34,98 84,8 Ralld.⸗ Schw 27.50 27.42 Fond ⸗Madrid 25.60 58.88 Lond⸗Maſld. 92.5 32.05 Kabel Holland 2,48.482 Malld.⸗Narſs 134.70 184.85 Kabel Schweiß.1990].198 Land.⸗Holland 12.99] 12.08 Brüſſel⸗Paris 374 55 884.40 Lond Schweiz 28.32 25.82 London⸗Oslo 18,32 18.30 Holland⸗Paris 1000 10,28 Paris, Schweiz 20.42 20.42 Lond.⸗Kopenh. 18.19 18.197 Kabel London].872.872 In.⸗Mk. laſſen ſich gigende Kurſe eſtſtellen l London 20.47 20 41 Prag„„ J2. 4912.42 Madrid 71.9 71.28 Paris 18.48 18 46 Oslo 111.45 111.55 Argentinſen.77.792 Zürſch. 80.88 80 84 Kopenhagen 112.20 112.20 Japan.8675.867 Mailand.. 22.07 22.17 Stockholm.. 12 55 112.47 New⸗Hork 4,19.1915 Holland.. 168 3162.85 Brüſſel 58.87, 59.361 8 Mannheimer Produktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim mit Sack. zahlbar in Rohr. Amtliche Preisnotierungen vom 6 Februar 1928. Weizen inl. neuer 25.—25 25 Haſer ausländ. 24.50-26.—[ Wieſenheu loſe.20..80 „ ausl. 29— 80.70 Mais gelbes m Sack 22.25.—.—Rotkleehen—.— Roggen inl neuer 25.— 25.25'mehl. Spez. 0 Sp. 36 50.27.— Luz.⸗Kleeh. verg. B. 80..89 „ aus 28.— 26 50 Weizenbrotm m...:„ Z unverg. b. 40..80 Brau⸗Gerſte(ink Roggenmehl mit S. 34.—-36.—Preß⸗Stroh.40..80 ausl.) 29.—.28.50] Weisenkleie m. Sack 14.14.25 Gebund. Stroh.80..20 Futter ⸗Gerſte 2175.28.50 Trackentrebet 17.50.18 25 Raps mit Sack Hafer inländ. 28.—.2475 J Rohmelaſſe.[Kleſeamen—.—— Berliner Metallbörſe vom 6. Februar Preiſe in Feſtmart für 1 Kg. 8 8. g 8, 8 Elektrolpttupfer 185.25 185.25 Aluminium in⸗ Raffinadekupfer—.——.— Barren 2,14 2,14 Blei—.—— Zinn ausl. 1— Rohzink Bb.⸗Pr. Hüttenzinn—.——.— „(fr. Verk.)—.—— Nickel.50.50 Plattenzint.—————.—] Antimon.85100.95-.00 Aluminfum.¹⁰.10 Silber für 161. 78 25 79 25 78 25.79. London 6. Februar. Metallmarkt.(In Et. 1 d eng. t. 9. 1016 Kg. 8 3 6, Bie 3 2 4 55 3 5 21.65 21,85 Kupfer Kaſſa 62,35 62.25 beſtſelec 67.— 67.—] Zint 25,85 28 85 do, 8 Mona 62.85 61.85] Nickel——— Queckſlb. p. Fl. 72.25.25 do Elektrol. 86 78 68 75[ Zinn Kaſſe 248 38 ede. 75] Reaufus⸗—— Frachtenmarkt in Duisburg⸗Ruhrort vom 6. Februar Das Geſchäft war an der heutigen Börſe im Großen und Ganzen ziemlich ſtill. Die Frachten blieben gegen die Vortage unverändert, ebenſo die Schlepplöhne.. a 2 20 * — war ſodann das Thema eines intereſſanten Referates, das von Prof, Betriebsmittelknappheit bedinge einen hohen Zins ſo⸗ 3 * . —. * rr . nnn nnn ndnd eee ene enen een eren s 1188s ade F nean 1 Dienstag, den 7. Februar 1928 2 Statt besonderer Anzeige. Gatte, unser herzensguter Vater, Sohn, Onkel und Neffe, Herr im Alter von nahezu 49 Jahren. Um stille Teilnahme bittet und im hiesigen Krematorium statt. 9. Seite. Nr. 63 b 4 Todes-Anzeige. Heute früh 3 Uhr verschied nach schwerem, mit rührender Geduld getragenem Leiden, jedoch rasch und unerwartet, mein treubesorgter Schwiegersohn, Bruder, Schwager, Sebastian Page Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: Frau Margaretha Page geb. Klein Kinder. Mannheim(Jungbuschstr. 25), Karlsruhe, den 6. Februar 1928. Die Feuerbestattung findet am Mittwoch, den 8. Februar 1928, nachm. 2½ Uhr, Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5 7 N 7 71 83 3 8 5 170² Wir verlieren in dem Entschlafenen einen jeder- zeit freundlichen und edlen Arbeitgeber, welcher sich im Laufe von über zwei jahrzehnten, die die meisten von uns unter seiner Führung arbeiten durften, nur Hochachtung und Liebe erworben hat. Sein Andenken wird in uns ewig fortleben. Das personal d Nachruf In tiefe Trauer hat uns die Nachricht von dem allzu- frühen Hinscheiden unseres hochverehrten Chefs Herrn Sebastian Page versetzt. 1704 er Firma Gebr. Page MANNHEIM(Max-josephstraße 22), Nondolenzbesuche dankend verbeten. Statt besonderer Anzeige! Gestern verschied nach langem, schwerem Leiden meine Ib. Schwiegermutter u. Großmutter Frau Karoline Weltin WIw. geb. Acker den 6. Februar 1928. In tiefer Trauer: Elisabeth Weltin WIV. und zwei Enkelkinder: Pirmin u. Gisela. Die Beerdigung findet am 8. Februar, nachm./ Uhr von der Leichenhalle aus statt. geb im 67. Lebensjahre.— Mit ihr endete ein Leben reich an Liebe und Arbeit. Um stille Teilnahme St Mannheim(U!, 25), den 6. Februar 1928. Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 8. Februar neichm. 2½ Uhr von der Leichenhalle des Friedhofes aus statt. Statt ſeder besonderen Anzeige. Todes-Anzeige. Nach kurzer, schwerer Krankheit verschied Sonntag. 11 orm sanſt und Gottergeben meine innigstgeliebte, treue Gattin unsere liebe Mutter, Groß- mutter, Schwiegermutter, Schwester und Tante, Frau Therese Weber Köhler bittet im Namen aller Hinterbliebenen: ephan Weber 1722 4850 Stoffknöpfe Plissee Maskenröcke 2 Mk. an Hohls aum Meter 30% Biss 5 Schanmefſggt, 1 510 Für die zahlreichen Beweise aufrichtig. Teilnahme bei unserer Trauer, sagen wir hiermit unseren herzlichsten Dank. 4526 Adolf Zimmermann Curt Tramer Mannheim- Waldhof, den 6. Febr. 1928. Altrheinstr. B. 2 Zl. uf Reiser 4 8 0 Steiff Kerfen. Ire VEBRMAHLUNG geben bekeri EPWWIIW GUID FEIildde Gulf Je. Waller 34430 7. FSERier 3 5 92 Aanpenſchiem ede G. Schuster, E 3, 7 Telephon Nr. 33825 8. Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Anteil nahme an dem schweren Verlust, den wir durch den unerwarteten Tod unserer lieben Frau und Mutter erlitten haben, sagen wir allen auf diesem Weg herzlichsten Dank. Besonders danken wir den ehrw. Niederbronner Schwestern für den ihr erwiesenen letzten Liebesdienst. Mannheim, den 6. Februar 1928. Bellenstraße 78. 44499 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Heinrich Herrmann, NRepärafuren Aadaaadhanannananandnadanganadduaaadmgmuntnutah VO Perser⸗ Teppichen Werden in Sigerer Werksfeff sorg- fSlfig urid Preis Werf Susgefübuf. S370b Teppichheus J. HOcłrstfeffer dam b H. E 2 * Eigene Anfertigung von Lampenschi' me Bronze- und Holzkronen Zug- und Stehlampen Bügelefsen— ffelzkissen Helzsonnenusw.sehrprelsw. Jäger, D 3, 4 und 0 7. 12 kack gkönscnblk ALTENBURG TH. aATs ros sa 1677 Masten En gab ET rf go 75 Aenbew FuarRue es Neu Auf Wwunsca Ed351 1 elegantes, Statt Karten. Für die Beweise aufrichtiger Teilnahme beim Hinscheiden unserer lieben Mutter sagen wir allen N 4 unseren innigsten Dank. 4468 Im Namen der trauernd Hinterbliebenen: Frau E. Kummer WWe. geb. Trentmann Mannheim,(Fratrelstr. 3) 7. Februar 1928. 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Königs Willy Birgel Polonius, Oderkämmeret Georg Köhler Horatio, Hamlets Freund Hanns Barthel Laertes, Sohn des PFolonius Fritz Klippel Ab Dienstag, den 7. Februar Volüimand 8 55 flram Cornelius elnz Friedrich Rosenkranz Holleute Raoul Alster Guüldenstern Karl Haubenreiger N Osrick, Holmann Ferdinand Faber Der Geist von Hamlets Vater Hans Godeck Fortinbres. Prinz v. Norwegen Hans Simshäuser Gertrude. Königin.Dünemark Ida Ehre Ophel a. Tochter des Polonius Claire Winter Vorstellung Erster. 5055 1 85 Zweiſer Schauspieler um Krüger Schauspielerin 1 ere e NUR FUR ERWaCHSENE 1 Erster Totengräber Zrnst Langheinz 5 5 Zweiter Totengräber Bum Krüger Heute Dienstag und folgende Tage jewells 10 Unr abends * Biscator. uiederhoit Apollo- Theater Ernst Toller's Hoppla, wirleben in der Premièren- Besetzung. ne 1 fach dem Raman von Maurloe Dekohra Regle: Alexander Basumny mit Marcella Alban Ralph Arth. Roberts Jwan Petrovich 4 Der größte Sexusfüm der Gegenwart erwachende Geschlecht Erläutert durch fachärztlichen Vortrag! 5 i Homolka, Siegfried Arno vorstellungen Bearbeitet v. Prof Or. Karl Driml. Die wissenschaftl. Auf- 4 Oskar 84 5 5 nod 4 0 ge. nahmen erfolgt im anatomisch lustitut y. Plot. Dr. K. Weigner. en e 0 1 u auf der dermatologischen Klinik v. Prof Dr. F. Samberger Freitag. 10. Februar Beginn abends 7¼ Uhr! Kerten zu Mk. 1— bis Mk. 10.— an der Konzertkasse K, Fetd. tieckel, O 8, lo. Im Mannhelmer Musikhaus, O 7. In und an der Thestarkssse. 8310 i Sohaudurg-Orohester: Leo Jodl Lo.5 Je unt 3 Preise zu dieser Vorstellung 1,.50, 2. 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