5 D Bezugspreiſe: In Mannheim u Umgebung frei ins Haus eder durch die Poſt monatlich.⸗M..80 ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe ach⸗ orderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle EG, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1,-6 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, e 19/20 u. Meerfeldſtraße 18. Telegramm⸗ Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945. 24951, 24952 u. 24953 WMittag⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage Der politiſcht Film Zwiſchenfall Der engliſche Cavell⸗Filmſkandal zieht immer weitere Kreiſe Stoff für neue Verleumdungen S London, 9. Febr.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Nachdem die deutſche Regierung amtlich bekannt gegeben hat, daß die deutſchen diplomatiſchen Vertretungen in London und Brüſſel ſich um die Zurückziehung des Cavell⸗ Filmes bemühen, hat die Angelegenheit nunmehr ſchon die Bedeutung eines internationalen Zwiſchenfalles angenommen. Wie man hört, hat tatſächlich vor etwa zehn Tagen eine unformelle Beſprechung mit dem Foreign Office über die politiſche Gefahr des engliſchen Filmes ſtattgefun⸗ den. Es kann kein Zweifel darüber herrſchen, daß die eng⸗ liſchen zuſtändigen Regierungsſtellen den Film nicht weniger bedauern als es die deutſche Regierung tut. Aber es war offenbar den engliſchen Regierungsſtellen nicht möglich, gegen die erſt vor kurzem von der Regierung ſelber als Schützling der Nation proklamierte Filminduſtrie etwas zu unternehmen. Im Foreign Office wird darauf hingewieſen, daß es keine — offizielle Zenſur gibt und deshalb keine juriſtiſche Möglichkeit beſtehe, einzugreifen. Die Regierung habe nur das Recht, gegen einen Film vorzugehen, wenn dieſer gegen Anſtand und Sitte verſtoße. Inzwiſchen wurden die Arbeiten für die Fer⸗ tigſtellung des Filmes mit beſonderer Eile fortgeſetzt und bieſer wird ſchon in den nächſten Tagen der freiwilligen Zenſur der Filminduſtrie vorgeführt werden. Der Regiſ⸗ ſeur Wilcox hat 1 einen Brief an die deutſche Regierung geſchrieben, in dem er anregte, den umſtrittenen Film in einer beſonderen Vorführung in Anweſenhelt von Regierungsver⸗ tretern in Berlin zu zeigen, ehe er der Oeffentlichkeit über⸗ geben wird. Herr Wileox iſt nach wie vor der Anſicht, daß ſein Filmwerk keinen Anlaß zu internationalen Verwick⸗ lungen geben werde. Es ſei geradezu ein pazifiſtiſcher Fil m, ſo erklärte er. Hinſichtlich der Tatſachen, auf die ſich das Manuſkript des Films aufbaut, erklärt der Regiſſeur gegenüber den deutſchen Proteſten, er habe mit dem Verfaſſer des Manuſkripts, Kapitän Berkeley, zuſammen eine Reiſe nach Belgien unternommen und dort alle offiziellen Doku⸗ mente eingeſehen. Seine Verſion von der Erſchießung der Nraukenſchweſter Edith Cavell, bei der ein deutſcher Soldat namens Rammler ſich geweigert habe, zu ſchießen, und darum von dem Offizier niedergeſchoſſen wird, hält Wilcox ebenſo aufrecht wie die Fortſetzung des Filmes, in der der Preis 10 Pfennig 1928— Nr. 67 — Anzeigenpreise nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht gleiche Offizter die ohnmächtig am Boden liegende Kranken⸗ ſchweſter mit dem Revolver erſchießt. Beide Einzelheiten, die zu der Bitterkeit des ganzen Filmes beſonders beitragen, widerſprechen den amtlichen Dokumenten. Herr Wilcox, der dieſe Tatſachen auf die Erzählungen eines belgiſchen Rechtsanwaltes baſiert und ſich auf angebliche Mitteilungen des bei der Erſchießung anweſen⸗ den lutheraniſchen Geiſtlichen ſtützt, hat ſich bereit erklärt, den Augenblick des Schuſſes aus dem Film fortzulaſſen. Dadurch wird natürlich die Einſeitigkeit der ganzen Darſtellung nicht geändert. Es iſt ſeltſam genug, daß die engliſche Film⸗ geſellſchaft ſich bei einem ſo umſtrittenen Thema nicht mit ihren Nachforſchungen auch nach Deutſchland gewendet hat, wo es einen hervorragenden Dichter gibt, der die Er⸗ ſchleßung der Edith Cavell miterlebt hat. In welcher Weiſe der unglückſelige Film auf die deutſch⸗engliſchen Beziehungen wirken muß, zeigt ſich heute ſchon in einem Leitartikel der keineswegs be⸗ ſonders natibnaliſtiſchen„Daily News“, in dem ausge⸗ führt wird, daß die Wiederbelebung der Cavell⸗Epiſode zwar bedauerlich ſei, daß aber Deutſchland abſolut kein Recht habe, zu proteſtieren. Die Exekution der Schweſter Cavell ſei nicht eine jener propagandiſtiſchen Kriegslügen, die legendären Charakter hatten, ſie ſei vielmehr die ſchlimmſte Infamie der deutſchen Kriegspſychoſe geweſen. Die übrigen Blätter halten ſich ſehr zurück und man kann noch hofſen, daß durch die Diſziplin des vernünf⸗ tigen Teiles der öffentlichen Meinung des Landes die ſchlimmſten Wirkungen des Filmes gemildert werden. Chamberlain im Anterhaus In der Unterhausſitzung am Mittwoch hielt Chamberlain ſeine angekündigte Rede über die außenpolitiſche Lage. Der Miniſter ſprach ſeine Befriedigung darüber aus, daß die bri⸗ tiſche Politik in Ching vom Unterhaus gebilligt worden ſei. Was die Flottenäbrüſtungskonferenz anbelangt, ſo bedauert Chamberlain wiederum das Scheitern der Verhandlungen. Der geplante Schiedsgerichtsvertrag mit Amerika, ſo erklärte Chamberlain, werde mit dem franzöſiſch⸗amerikaniſchen faſt identiſch ſein. Dann gab der Miniſter im Namen des Kabi⸗ netts die offizielle Erklärung ab, daß dem engliſchen Flotten⸗ bauprogramm keinerlei Konkurrenzgeſichtspunkte zugrunde lägen. 5 5 EPP 8 Sehr kritiſche Lage im Kampf um die Schulvorlage Berlin, 9. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Parteivorſtand des Zentrums hat geſtern getagt, um ſich über die künftige Taktik in Sachen des Reichsſchulgeſetzes ſchlüſſig zu werden. Die Verhandlung hat ſelbſtverſtändlich hinter ver⸗ ſchloſſenen Türen ſtattgefunden. Immerhin hören wir aus Kreiſen, die dem Zentrum naheſtehen, man ſei dort zu der Er⸗ kenntnis gekommen, daß eine weitere Nachgiebigkeit von der Deutſchen Volkspartei nicht zu erwarten ſei und die Ver⸗ handlungen ſomit zwecklos wären. Nur über den Zeitpunkt, wann aus ſolcher Erkenntnis die Konſequenzen zu ziehen wären, herrſcht noch keine Einigkeit. Dieſe Frage ſoll auf der am Donnerstag einberufenen Sitzung der Geſamtfrak⸗ tion entſchieden werden. In den Wandelhallen des Reichs⸗ tages, wo im Laufe des Nachmittags dieſe Nachricht ſich ver⸗ reitete, war man vielfach geneigt zu erklären:„Das iſt das Ende. Das Ende nicht nur der Koalition, ſondern auch der Regierung und auch des gegenwärtigen Reichstages. Uns ſcheint das noch nicht ganz ausgemacht. Wenn das Zentrum freilich, unbekümmert um die Lage des Reichstages, ſchon fetzt die Entſcheidung zu ſuchen ſich bemüht, wird ſich der Bruch kaum vermeiden laſſen, denn auf ein Umfallen der Volkspartei iſt— wir müſſen das immer wieder von neuem wiederholen 55 nach unſerer Meinung nicht zu rechnen. Ein ſchwerer Nachteil iſt der Umſtand, daß der immer noch bettlägerige Kanzler der heutigen Fraktionsſitzung nicht beiwohnen wird. Dr. Marx iſt, wie wir wiſſen, immer noch der Auffaſſung, daß erſt nach der Erledigung des Etats die Entſcheidung über die Schulvorlage zu treffen wäre. Die„Germanka“ beſtätigt, daß man in den maßgeben⸗ den Kreiſen des Zentrums nunmehr zu der Auffaſſung gelangt ſei, 8 5 der Reichsſchulgeſetzentwurf müßte als geſcheitert angeſehen werden Gleichzeitig wird die Volkspartei beſchuldigt, die öſung ver⸗ hindert zu haben. Zum Schluß droht das Zentrumsorgan: „Im Zentrum beſteht keine Neigung, das entwürdigende Spiel um kulturpolitiſche Güter fortzuſetzen, nachdem ſich gezeigt hat, daß nicht einmal der grundſätzliche Wille zur Einigung beim Verhandlungspartner vorhanden iſt. Die Fraktion wird ſich auch darüber ſchlüſſig werden müſſen, welchen Zeitpunkt und welchen Weg ſie für eine notwendige politiſche Ini⸗ tiative als geeignet anſieht.“ Die Volkspartei dürfte ſich, wie wir meinen möchten, nicht aus der Faſſung und von rem bisherigen Standpunkte ab⸗ eine Kompromißmöglichkeit glaubt, bringen laſſen. Sie wird mit Recht die weitere Entwicklung abwarten. Als geſtern abend im Reichstag durchſickerte, daß der Fraktionsvorſtand weitere Verhandlungen für ausgeſchloſ⸗ ſen halte, gab es einen Kriſenalarm Gerüchte wollten von einer Demiſſion der Zentrumsminiſter und einer Auflöſung des Reichstages ſchon in den nächſten Tagen wiſſen. Das ſind Produkte einer Nervoſität, die zu den Krankheitserſcheinungen eines ſich dem Ende zuneigenden Reichstages gehören. Selbſt in den Kreiſen, die auf eine Auf⸗ löſung hinarbeiten, wird eine Auflöſung vor April oder Mai nicht gewünſcht. Es iſt daher auch nicht anzunehmen, daß die Zentrumsfraktion, die heute nachmittag zu der Lage Stellung nimmt, ſich zu übereilten Beſchlüſſen wird treiben laſſen. Nach einer Darſtellung der„DA“ ſoll der Beſchluß des Fraktions⸗ vorſtandes gefaßt worden ſein, während eine Reihe von Zen⸗ trumsabgeordneten am Krankenlager des Kanzlers weilte, um mit ihm die Lage zu beſprechen. Herr von Guérard habe es ſo leicht gehabt, den Vorſtand zu ſeiner Auffaſſung zu bekehren. Was mit dem Schulgeſetzentwurf ſelbſt nun, da außer dem Hugenbergſchen„Lokalanzeiger“ eigentlich niemand mehr an geſchehen wird, iſt im Augenblick noch unmöglich zu ſagen. Man möchte annehmen, daß, wie die Dinge nun einmal liegen, man auf eine zweite Leſung im Ausſchuß am beſten verzichten ſollte. Darüber wird ja nun in den nächſten Tagen entſchieden werden. Ein Ber⸗ mittlungsvorſchlag, der geſtern in der Wandelhalle erörtert wurde, geht dahin, ſchon jetzt, wenn das endgültige Nein geſprochen iſt, den Termin der Auflöſung und Neuwah⸗ len zu vereinbaren, der ſo gewählt werden müßte, daß die Etatsberatungen bis dahin ohne Schwierigkeiten bewältigt werden könnten. Aufnahme der deutſch⸗ruſſiſchen Veſprechungen — Berlin, 9. Febr. Nach der Ankunft der ruſſiſchen Dele⸗ gierten für die deutſch⸗ruſſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen, Schleifer, Kaufmann und Roſenblum werden die Verhandlungen am Freitag beginnen. Deutſcherſeits werden die Verhandlungen von Miniſterialdirektor Wallroth vom Auswärtigen Amt und von Miniſterialdirektor Scheffer vom Reichswirtſchaftsminiſterium geführt. Ferner nehmen an den Beſprechungen zwei Vertreter der deutſchen Wirtſchaft teil. * Ein Geſetzentwurf in der türkiſchen Währungsfrage. Wie aus Angora gemeldet wird, hat der Finanzminiſter die Bugetkommiſſion aufgefordert, die Debatte über die Stabili⸗ ſterung der türkiſchen Währung einzuſtellen, da die Regierung zu dieſem Zwecke einen Geſetzentwurf vorbereitet. Tänzerin und Politil Tänzerin und Politik! Dieſe Begriffsverbindung mag auf den erſten Blick ſtutzig machen. Im Lichte der ge⸗ ſchichtlichen Zuſammenhänge geſehen iſt ſie jedoch keinesfalls etwas Neues. Soweit wir die Geſchichte der Menſchheit zurück⸗ verfolgen können, fehlt es nicht an Beiſpielen für den Ein⸗ fluß, den eine ſchöne und kluge Tänzerin auf den Gang der Politik eines Landes dadurch hatte, daß die dafür maßgebenden und verantwortlichen Männer in ihrer Hörigkeit ſtauden. Es braucht ſich dabei durchaus nicht immer um die höchſte Per⸗ ſönlichkeit eines Landes zu handeln, obwohl es auch dafür an Beiſpielen nicht fehlt. Erinnert ſeit nur an Lady Hamilton und ihren Einfluß auf den Lord⸗Admiral Nelſon und Eng⸗ lands Botſchafter in Neapel, an die Beziehungen der Tän⸗ zerin Barberina zu Friedrich dem Großen und vor allem an den für die innerpolitiſche Ruhe des Landes Bayern! ſo verhängnisvollen Einfluß, den die ſpaniſche Tänzerin Lola Montez auf König Ludwig ausübte Doch nicht von vergangenen Zeiten ſoll hier heute die Rede ſein, ſondern von modernſter Gegenwart. Und zwar von der Negertänzerin Joſephine Baker und ihren politiſchen Ausſtrahlungen. Klären wir zunächſt die Frage, war dieſe in den letzten zwei Jahren ſo viel ge⸗ nannte Tänzerin denn eigentlich iſt. Einigermaßen genaue Feſtſtellungen hierüber laſſen ſich ſehr leicht machen, weil Joſephine die Güte hatte, einem Pariſer Schriftſteller einen umfaſſenden Blick in ihre Lebensgeſchichte ſowohl wie in ihr Gedankenleben tun zu laſſen und ſo der Mit⸗ und Nachwelt das unlängſt in Paris herausgekommene Büchlein„Les Me⸗ moires de Joséphine Baker“ beſchert hat. Daß hiervon ſofort eine deutſche Ueberſetzung erſchien, iſt im Hinblick auf das geradezu ſenſationelle Intereſſe, das Joſephine bei einem pp. Publikum in Deutſchland fand, eine geſchäftliche Selbſtverſtänd⸗ lichkeit. So wiſſen wir, daß das„coloured girl“ vor 22 Jahren in St. Louis als Tochter einer Mulattin und eines Spauiers das Licht der Welt erblickt hat. Schon als kleines Mädchen liebte Joſephine zu tanzen und Pantomime zu ſpielen, auch brachte ſie durch ihre Grimaſſen die Lehrer außer ſich. Später lernte ſie mit Eifer, weil ſie intelligent war und die weite Welt ſie anzog. Mit 16 Jahren ſchnitt ſie ihre Haare kurz und verließ die Familie. In Philadelphia ſchloß ſie ſich einer Girltruppe an und verdiente einen Dollar die Woche, den ihr der Direktor meiſtens ſchuldig blieb. Mit dem bloßen Bahnbillett in der Taſche fuhr ſie nach Newyork, der Stadt des Reichtums und der Theaterträume. Während einer Woche ſprach ſie täglich bei der Leitung eines Muſik⸗Hall dritten Ranges vor.„Sie ſind ein Kind und dazu häßlich!“ fertigte man die magere Mulattin ab, die ſich nicht entmutigen ließ. Eines Abends entdeckte ſie ein Vartetédirektor und engagierte ſie für 20 Dollar nach Broadway, wo die muſtkaliſche Komödie „Shuffle Along“ Furore machte.„Ich hatte ſo aufdringlich meine Beine ins Publikum geſchwenkt und mit meinen Augen im Takt der Muſik geſchielt, daß ich von der hintern in die erſte Reihe des Balletts avancierte und eines Tages die erkrankte Vedette erſetzen durfte. Dieſe hat es mir nie verziehen und meine Entlaſſung erzwingen wollen, aber ich hielt durch und wußte, daß hinfort mein Erfolg gemacht war!“ Mit der Neger⸗Revue der Frau Reagon, die ihr 250 Dollar die Woche verſprach, ging Joſephine Baker im Sep⸗ tember 1925 nach Europa und zwar nach Paris. Obwohl ſich dort ſtarke Widerſtände vornehmlich aus den Kreiſen der Art⸗ ſtokratie gegen das Halbblut geltend machten, verſtand es Joſephine doch raſch, in der„Hauptſtadt der Welt“ feſten Fuß zu faſſen. Ihr unſterbliches Verdienſt iſt es, dem damals in Paris noch ziemlich unbekannten Charleſton den ihm un⸗ zweifelhaft gebührenden Ehrenplatz in allen Tanzſälen ver⸗ ſchafft zu haben. Sie war es auch, die an Stelle der um Lenden und Hals geſchwungenen klappernden Muſchelſchnüre, mit denen man den Charleſton urſprünglich getanzt hatte, den ſeitdem berüchtigt gewordenen Gürtel von grünen Ba⸗ nanen und dito Federn ſetzte. Dieſer Paradiesſchmuck iſt bis⸗ her noch immer ihr Lieblingskleid geblieben, obwohl ſte bei den fabelhaften Einnahmen, die ſie nicht nur aus ihren Tän⸗ zen, ſondern auch als äußerſt geſchäftstüchtige Beſitzerin einer Pariſer Luxusbar hat, ſelbſtverſtändlich in der Lage wäre, in den koſtbarſten Toiletten aufzutreten. f Wie Joſephine tanzt, und wie ſte ſelbſt darttber denkt, dafür iſt ſehr charakteriſtiſch eine Stelle aus ihren Memoiren, in denen es heißt:„Ich bin nicht Danseuse, ich bin nicht Cos meédienne, ich bin nicht einmal Negerin, ich bin Joſephine Baker! Ich rolle meine Schultern, ich ſtemme meine Hüften, ich marſchiere auf den Abſätzen, ich gehe auf allen Vieren, wenn es mir gefällt. Ich ſchneide Grimaſſen. ich ſpiele Billard mit meinen Augen, ich erzähle mit Armen und Beinen, was ich fühle, ich rudere in der Luft, ich ſchwimme in der Luft, ich ſchwitze und ſpringe!“ Daß der Ruhm einer ſo exzentriſchen Tänzerin von Parts gar ſchnell auch nach Berlin drang, iſt nicht verwunderlich. Ueberraſchen kann es auch nicht, daß daraufhin die Berliner Managers„weder Mühe noch Unkoſten ſcheuten“, um Jo⸗ ſephine zu einer Gaſtſpielreiſe nach Berlin zu verpflichten. Daß die angeblich ſo„hellen“ Berliner für einen derartigen Mumpitz ſich ihr gutes Geld aus der Taſche ziehen ließen, iſt ſchließlich ihre Privatangelegenheit. Neidlos gönnen wir ihnen das Vergnügen. Peinlich berührt aber fühlen wir uns(und damit kommen wir in die politiſchen Ausſtrahlungen hin⸗ ein), wenn wir jetzt in einer neutralen Auslandszeitung, nämlich der„N. Zürcher Ztg.“, leſen müſſen, daß die ſchwarze Venus„in keinem Lande ſo viel Geſchenke, Briefe, Blumen, Aufmerkſamkeiten erhalten hat wie in Berlin“ und daß die ſonſt doch immer auf ihre Stadt ſo ſtolzen Berliner es ruhig bingenommen haben, daß Joſephine der deutſchen 2. Sefte. Nr. 67 — Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 9. Februar 1928 Reichshauptſtadt„das wohlwollende Zeugnis ausſtellte, ſie ſei eine 5 anzöfiſche Stadt“ Da freilich müſſen wir denn doch ſagen: ſo meilenfern und tief verhaßt uns auch jedes Mucke rtum iſt und ſo ſehr wir auch, zumal heuer in der frohen Faſchingszeit, vollſtes Verſtändnis für den Stand⸗ punkt haben, daß jeder nach ſeiner Faſſon ſelig werden muß: wenn die nationale Würde Deutſchlands in Mitleiden⸗ ſchaft gezogen wird, dann iſt es mit dem Verſtändnis, das wir auch für die Reize einer Negertänzerin haben, aus und vorbei. Jeder Einzelne mag ſich amüſteren und blamieren, ſo ſehr er kann und ihm das Spaß macht, aber die natio⸗ nale Würde des Reiches darf wegen einem ſolchen braun⸗ ſchwarzen Tanz⸗Senſatiönchen nicht berührt und angezweifelt werden. Wir brauchen durchaus nicht alle Auslandsſtimmen auf die Wagſchale zu legen und ängſtlich nach denen zu ſchie⸗ len, die genug vor ihrer eigenen Türe zu kehren haben, aber, wenn wir in dem Spiegel, den uns das Ausland vorhält, er⸗ kennen müſſen, daß wir tatſächlich Grund haben uns zu ſchä⸗ men, dann überfällt uns laſtend ein Gefühl der Demütigung. . Wir lieben die Freude, wir brauchen ſie wie wir die Sonne brauchen, wie vermögen nicht zu leben ohne ſie. Ohne Freude, ohne dieſen ſchönen Götterfunken, dieſer Tochter aus Elyſium, wäre unſer Daſein unerträglich ſchal und leer. Aber gerade weil wir ſolch eine hohe Auffaſſung von dem Werte der Freude haben, bekämpfen wir jeden Verſuch, dieſe für uns alle lebensnotwendige Quelle zu trüben. Wir verwahren uns dagegen, daß uns von ausländiſchen Geſchäftemachern mit einem Appell an unſere niedrigſten Inſtinkte Nakt⸗ und Negertänze vorgeſetzt werden. Und wir bedauern, daß es viele Deutſche gibt, die für ſolchen Zinnober ihr ehrlich ver⸗ dientes Geld hergeben und der tanzenden Tochter einer Mu⸗ lattin ein Vermögen zuſchuſterten, das faſt reſtlos außer Landes geht. Da denken bie ſonſt ſo lebensfrohen und unbekümmerten Stkammesgenoſſen in Oeſterreich viel vernünftiger als wir. Bis fetzt iſt es den Impreſarios der Joſephine Baker, die ſich zurzeit auf Erholung von ihren Strapazen im Sem⸗ mering befindet und im Anſchluß daran in Wien ein Gaſt⸗ ſpiel geben wollte, noch nicht möglich geweſen, ein Theater dafür zu finden. Der Wiener Stadtſenat hat dem Ronacher Thegter die dafür nachgeſuchte Konze ſſton verweigert. Ung der Präſident des Nationalrates iſt mit dem Vorſitzenden einer großen politiſchen Partei beim Bundeskanzler vorſtellig geworden, um von dieſem ein generelles Verbot des geplanten Gaſtſpiels zu erwirken, weil angeblich in der Bevölkerung ſich„wegen der geplanten Tänze und Naktſzenen große Er⸗ regung“ fühlbar mache. Doch, während hierüber die Verhand⸗ Lungen noch ſchweben, kommt bereits aus Budapeſt die Nachricht, daß Joſephine Baker nach dort abgeſchloſſen hat. Wie wir im geſtrigen„Neuen Wiener Journal“ leſen, be⸗ kommt die Negerin außer dem vollen Erſatz der Lebens⸗ unterhaltskoſten für ſich und ihr geſamtes Gefolge für das einmonatige Gaſtſpiel ein Pauſchalhonorar von 10 000 Dollar. Joſephine Baker hätte bereits im vorigen Jahre in Budapeſt auftreten ſollen, ſie hielt aber den Vertrag nicht ein und als ſie wegen Vertragsbruches belangt werden ſollte, berief ſie ſich darauf, daß ſie un mu ndig ſei, daher auch der von ihr geſchloſſene Vertrag keine Gültigkeit habe Inzwiſchen iſt ſie mündig geworden, alle Deutſchen aber, die ſich in ſo unwürdiger Weiſe zu ihr drängen, ſind es offenbar immer noch nicht. Wann endlich werden ſie weiſe werden? Muß Joſephine Baker ſelbſt uns nicht verachten, weun wir ihre„Kunſt“ höher einſchätzen als ſie ſelbſt es tut? Wie ſie nämlich darüber urteilt, erſehen wir aus ihren Me⸗ motren, allwo es heißt: Mein Traum ktſt, fern von dieſer künſtlichen Welt des Theaters zu leben, eine Familie zu grün⸗ den, meinen Kindern und Tieren mich zu widmen. Aber wenn eine meiner Töchter eines Tages den Wunſch äußert, zur Muſtc⸗Hall zu gehen, dann er wil ge ich ſie mit eigenen Händen!“ i Tun wir der Joſephine doch den Gefallen und ſorgen wir durch würdige Zurückhaltung dafür, daß ihr Traum recht bald in Erfüllung gehen kann! H. A. Meisner. Aus dem Reichstag J Berlin, 9. Februar.(Von unſerem Berliner Bitro.) In der Wandelhalle des Reichstags hatten ſich geſtern die Diguldattonsgeſchädigten der radikalen Richtung u hellen Scharen eingefunden. Sie beſtürmten erregt die Abgeordneten der verſchiedenen Parteien, um Auskunft über den Stand des Kriegsſchäden⸗Schlußgefetzes zu erhalten. Am Nachmittag hatten ſich Vertreter der Regierungspaxteien zu einer Beſprechung mit Mitgliedern des Kabinetts zuſammen⸗ gefunden, die aber zu keinem Ergebnis führte. Unter ſolchen Unmſtänden hielt es ſchwer, den Sturm der Proteſtlerenden abzuſchlagen. 8 Derweilen wurde im Plenarſgale weiter über die Novelle zum Mieterſchutzgeſetz verhandelt, die der Kommuniſt Höllein in ſeiner bilderreichen Sprache als„einen Wechſel⸗ balg des Bürgerblocks“ bezeichnete. Den Standpunkt der Hausbeſitzer vertrat Herr Jöriſſen von der Wirtſchaftlichen Vereinigung, der in dem Geſetz wenigſtens eine geringe Ver⸗ beſſerung ſah. Im Uebrigen wurde bei den Radikalen für das Weiterbeſtehen der Wohnungszwangswirtſchaft plaidiert. Für den goldenen Mittelweg erklärte ſich die Volkspartei. In der Einzelausſprache ſicherte der Reichsfuſtizminiſter den fünſtlern ſchonende Behandlung zu. Die Frage, wie die Atelſers geſchützt werden könnten, ſoll 1 auf der nächſten Wohnungskonferenz der Länder ehandelt werden. Man erwartet, daß die Verhandlungen über das Kriegsſchädenſchlußgeſetz zwiſchen den Koalitionsparteien und der Regierung einen der Situation entſprechenden Ausgang nehmen werden. Es eißt. daß die Regierung eine endgültige Erklärung nicht ab⸗ Zzugsben beabſichtige, ob das Geſetz tatſächlich als Schlußgeſetz Ger, wie die Mehrheit es offenbar will, nur als Zwiſchen⸗ löſung angeſehen werden ſoll. Bisher hat der Reichsfinanz⸗ Winiſter dieſem Wunſch entſchiedenen Widerſtand entgegen⸗ geſetzt. Es iſt aher nicht unmöglich, daß er ſich ſchließlich doch noch mit einer Teillöſung einverſtanden erklärt und eine Weitere Entſchädigungs⸗Möglichkeit der in Frage kommenden 5 Leiſtungsfähig⸗ Kreiſe nach der Wiederherſtellung der vollen keit des Reiches offen laſſen wird. Für volle Begnadigung der Fememörder Berlin, 9. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.] Der Erſte Vorſitzende des Nationalverbandes deutſcher Offiziere, Aoömtral von Schroeder iſt, wie die„Deutſche Zeitung“ mitteilt, verſönlich beim preußiſchen Juſtizminiſter Schmidt Dorſtellig geworden. Er hat nach derſelben Quelle dem Mi⸗ RnNiſter dargelegt, daß eine Begnadigung der in den ſogen. Femeprozeſſen zu Zuchthaus Verurteilten die Erregung nicht Leſeitigen köune. Wenn Menſchen, die an dem beſtialiſchen Mord des Oberſtleutnants Klüber in Halle und der Gräfin Veſtard in München ſich beteiligten, heute auf freiem Fuß eien, ſo mäſſe der Staat auch Schulz und Genoſſen, die durch Sinſatz von Leib und Leben die fetzige Staatsform gefeſtigt tten, die Freiheit wiedergeben. Derr von Schroeder hat die Führer der großen Offiziers⸗ d Militärverbär L auch von ſich aus Schritte der 8 an der Dr. Sbreſemann der Riviera Aus Nizza wird gemeldet, daß der deutſche Außen⸗ miniſter Dr. Streſemann, aus Ventimiglia kommend, am Mittwoch in Mentone eingetroffen iſt. Er wurde am Bahn⸗ hof vom Generalſekretär des Präfekten des Departements Alpes Maritimes im Namen der franzöſiſchen Regierung be⸗ grüßt. Außerdem waren der Bürgermeiſter von Mentone ſowie der Polizeikommiſſar des Ortes anweſend. Streſe⸗ mann begab ſich mit ſeinen drei Begleitern ſofort nach Cap Martin, wo er mehrere Wochen zu bleiben gedenkt. Nach Meldungen aus Nizza hat Dr. Streſemann, der mittlerweile in Cap Martin angekommen iſt, ſich geweigert, irgendwelche politiſchen Erklärungen abzugeben, obwohl er von zahlreichen Journaliſten darum erſucht wurde. Er er⸗ klärte, daß er lediglich aus Geſundheitsgründen an die Riviera gekommen ſei. Er liebe die Riviera und hoffe, daß er neu geſtärkt wieder nach Berlin zurückkehren könne. In den nächſten Tagen werde ſeine Familie ebenfalls nach Cap Martin kommen. Streſemann iſt begleitet von ſeinem Arzte Dr. Schul⸗ mann, ſowie von zwei Botſchaftsräten. Während ſeines Auf⸗ enthaltes an der Riviera iſt der Polizeikommiſſar Autorici aus Nizza mit dem Sicherheitsdienſt betraut worden. Streſe⸗ mann empfing am Mittwoch den Präfekten des Departements Alpes Maritimes, weigerte ſich aber, irgendwelche andere Beſucher zu empfangen, da er zu müde ſei. Deutſchlands Reparations zahlungen Seit dem 1. September 1927 ſind bis 31. Januar bd. Js. insgeſamt 783,2 Millionen an Reparationszahlungen verfügbar gemacht worden. Davon ſind 647 Millionen trans⸗ ſeriert worden, ſo daß ein Saldo von 136,2 Millionen am 31. Januar verblieben iſt. Von dieſen Zahlungen entfallen 208,3 Millionen auf den Haushaltsbeitrag, 275 Millionen auf die Verzinſung und Tilgung der Reichs⸗Obligationen und 20 Millionen auf die Beförderungsſteuer. Für Verzinſung und Tilgung der Indu⸗ ſtrieobligationen findet ſich in der diesmaligen Aufſtellung des Reparationsagenten kein Poſten. Von den Transfers entfallen 116 Millionen auf Barüberweiſungen, 36 Millionen auf den Dienſt der Auslandsanleihe, 314 Millionen auf Sach⸗ lieferungen, noch immer 25 Millionen auf die Beſatzungs⸗ truppen, die im Januar 48 Millionen verſchlungen haben und 138 Millionen auf die Zahlungen aus dem Recovery ⸗ Act. Die vorgenommenen Transfers ſind nach dem üblichen Schlüſſel auf die einzelnen Mächte verteilt worden. Frank⸗ reich hat an Sachlieferungen 218 Millionen erhalten, davon 61 Millionen an Koks, Kohle und Braunkohle. England hat durch den Reeovery⸗Act 120 Millionen erhalten, Italien hat für 23 Millionen Kohle und für 5 Millionen andere Waren erhalten. Die Vereinigten Staaten erhielten an rückſtändi⸗ gen Beſatzungskoſten noch immer 16 Millionen Mark. Von den Koſten für die Beſatzungstruppen entfallen auf Frank⸗ reich 18,8, auf England 5,5 Millionen und auf Belgien 540 000 R. L. Die franzöſiſchen Sozialiſten zur Rheinlandräumung y Paris, 9. Febr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der Vorſitzende der deutſchen Sozialdemokratiſchen Partei, Wels, hatte vor einiger Zeit die franzöſiſchen Sozialiſten in einem Schreiben aufgefordert, ihm mitzuteilen, welche Stel⸗ lung die franzöſiſche Sozialiſtiſche Partei in der Frage der Rheinlandräumung einnehme. Dieſe Anfrage Wels wurde beſonders durch die Erklärungen veranlaßt, die der franzöſiſche Völkerbundsdelegierte Paul⸗Boncour, der Mit⸗ glied der franzöſiſchen Sozialiſtiſchen Partei iſt, auf dem letz⸗ ten Parteikongreß abgab, ſowie durch gleichlautende Inter⸗ views, die Paul⸗Boncour einigen Journaltſten gewährte. Der Geſchäftsführende Ausſchuß der franzöſiſchen Sozia⸗ liſtiſchen Partei beſchloß geſtern, der deutſchen Sozialdemo⸗ kratiſchen Partei in dem Sinne zu antwokten, daß die fran⸗ zöſiſche Sozialiſtiſche Partet die frühere Räumung des Rheinlandes in ihr Parteiprogramm aufgenommen habe und an keine Vorbedingungen knüpfe. Ferner ſchlägt der Geſchäftsführende Ausſchuß vor, eine Konferenz zwiſchen den Delegierten der deutſchen und franzöſiſchen Sozialiſten ein⸗ zuberufen, die unter dem Vorſitz des belgiſchen Senator de Bruckere, dem früheren Vertreter Belgiens in der Ab⸗ rüſtungskommiſſion, ſtehen ſoll und auf der das Problem der Rheinlandräumung beſprochen werden ſoll. Frankreichs Haltung im Waſhingtoner Abkommen Der franzöſiſche Miniſterrrat befaßte ſich am Mittwoch auch mit der Stellung der franzöſiſchen Regierung zum Washingtoner Abkommen über den Achtſtundentag. Sierzu wurden folgende Beſchlüſſe gefaßt: 1) die bisherige Stellungnahme Frankreichs hinſichtlich der Ratifizierung des Abkommens wird aufrecht erhalten: 2) jeder Antrag auf Ab⸗ änderung des Washingtoner Abkommen, gleichgültig welcher Art, wird unbedingt abgelehnt. Hiernach hält alſo die franzöſiſche Regierung zunächſt an dem Standpunkt fſeſt, daß ſie das Washingtoner Abkommen nur gemeinſam mit den übrigen europäiſchen Großmächten annehmen kann. Weiter ergibt ſich aber aus dem Beſchluß, daß irgend ein Eingehen auf die engliſchen Abänderungs⸗ wünſche von der franzöſiſchen Regierung abgelehnt wird. Die italieniſche Gewaltherrſchaft in Südtirol Berlin, 9. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Den italieniſchen Faſziſten geht die gewaltſame Italieniſterung Südtirols noch immer viel zu langſam. Der Präſident des italteniſchen Frontkämpferverbandes, der Abg. Manareſi, veröffentlicht jetzt, wie dem„Berliner Tageblatt“ aus Wien berichtet wird, ſein Programm. Er ſtellt folgende Forderun⸗ gen auf:„Alle deutſchen Lehrer müſſen ausnahms⸗ los fortgeſchickt und durch italieniſche Lehrer erſetzt werden, auch jene deutſchen Lehrer, die italieniſch gelernt haben, denn ſie werden immer von der deutſchen Kultur durch⸗ drungen bleiben. Die geſamte Geiſtlichkeit von oben bis unten, muß italieniſcher Herkunft, Kultur und Sprache ſein. Die Kinder dürfen nicht„in deutſchſprechenden Familien ge⸗ fangen“ bleiben. Zu dieſem Zweck iſt es nötig, daß die Kin⸗ der in ein geſundes italieniſches Erziehungsmilien gebracht werden. Außerdem iſt ein energiſcher Schritt zur Zerteilung der kompakten Geſchloſſenheit der deutſchſprechenden Bauern⸗ maſſen auf dem Lande notwendig. Kinderreiche italieniſche Familten müſſen nach Südtirol gebracht werden, um die deutſchen Bauern und Kleingrundbeſitzer zu erſetzen.“ Dieſes Programm, das dieſer Tage auch von der in Bozen in deutſcher Sprache erſcheinenden faſziſtiſchen„Alpenzeitung“ veröffentlicht wurde, ſteigert die Befürchtungen der deutſchen Bevölkerung in hohem Maße und man fragt ſich, wie lange die 1 Kulturwelt die beiſpieloſe Drangſalierung der Deutſchen während der Märzſeſſion vorgelegt werden. Man ſpricht von — Deutſchland⸗ Amerika wird der Fernſprechverkehr zwi⸗ Amerika und Cuba offiziell eröffnet werden. Zunächſt werden einige offizielle Geſpräche geführt werden. In Deutſchland wird der Verkehr zunächſt nur für Berlin, Hamburg und Frankfurt a.., in Amerika für alle Ortſchaften zugelaſſen ſein. Der deutſch⸗amerikaniſche Fernſprechverkehr wird bekanntlich über die engliſchen Sta⸗ tionen Rugby und Wroughton und über die amerikaniſchen Stationen Long Island und Houlton geleitet. Ein gewöhn⸗ liches Drei⸗Minutengeſpräch mit der erſten amerika⸗ niſchen Zone wird ſich auf 330 Mark belaufen. Jede weitere Minute koſtet 110 Mark. Geſpräche mit den übrigen ame⸗ rikaniſchen Zonen koſten je 12 Mark pro Minute mehr. Bet Nichtzuſtandekommen eines Geſpräches braucht die Gebühr nicht bezahlt zu werden, jedoch koſtet die Anmeldung 50 Mk, Der Reichslandbund in der Reichskanzlei Amtlich wird gemeldet: Der Stellvertreter des Reichs. kanzlers, Reichsminiſter Hergt, empfing am Mittwoch in der Reichskanzlei in Gegenwart des Reichsminiſters für Er⸗ nährung und Landwirtſchaft ſowie der Vertreter der beteilig⸗ ten Reſſorts eine Abordnung des Reichslandbun⸗ des, der die Präſidenten Hepp und Graf Kalckreuth ſowie die Direktoren Kriegsheim und v. Sybel angehörten. Die Vertreter des Reichslandbundes brachten eine große Anzahl von Forderungen vor, die im einzelnen eingehend durch⸗ geſprochen wurden. Sie wieſen eindringlich darauf hin, daß die Landwirtſchaft die Maßnahmen, die von der Reichsregie⸗ rung bisher zur Erleichterung der wirtſchaftlichen Not des Landvolkes vorgeſehen ſeien, nicht als ausreichend be⸗ trachten könne. Die anweſenden Mitglieder der Reichsregierung erklär⸗ ten hierzu, daß es ſich bei den bisherigen Beſchlüſſen der Reichsregierung um ein zuſammenhängendes Syſtem von Hilfsmaßnahmen handle, deſſen weiterer Ausbau mit allen verfügbaren Mitteln durchgeführt werden ſolle. Vom Völkerbund V Paris, 9. Febr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.] Dem „Oeupre“ wird aus Genf gemeldet: Obſchon in einem offiziellen Kommuniqus beſtätigt wurde, von einer Verlegung des Völkerbundsſitzes ſei nicht die Rede, bilden die neu auf⸗ tauchenden Gerüchte über dieſe Angelegenheit das Haupt⸗ geſprächsthema in den Räumen des Völkerbundsgebäudes. Zwar wird eine Verlegung des Sitzes nach Wien in keinem Falle ins Auge gefaßt, aher mit einer gewiſſen Hartnäckig⸗ keit tauchen Gerüchte auf, Belgien werde Anſpruch auf die Ueberſtedlung des Völkerbundes nach Brüſſel erheben. Die pere dien Jernſprechdienſt Am morgigen Freitag ſchen Deutſchland und Pläne für den neuen Völkerbundspalaſt werden dem Rate der Möglichkeit, daß der Rat die Prüfung des Projekts auf die September⸗Seſſion verſchieben werde, um die Frage der Verlegung des Sitzes in der Zwiſchenzeit zu klären. ö Aus Brüſſel wird gemeldet: Dem belgiſchen Blatt „Le Soir“ zufolge hat ein reicher Belgter einen Brief an den Außenminiſter gerichtet, in dem er ihm mitteilt, daß er der belgiſchen Regierung eine Summe von 10 Millionen Franken für den Ankauf eines Grundſtückes zur Ver⸗ fügung ſtellen werde, wenn es gelänge, den Völkerbund nach Brüſſel zu verlegen. Badische Politik Aus dem Landtag Der Haushaltsausſchuß trat am Mittwoch in die Beratung des Entwurfes zum Bes ſoldungsgeſetz und der Beſoldungsordnung ein. Es wurde zunächſt beraten, ob die Verhandlungen im Aus⸗ ſchuß als vertraulich gelten ſollen. Von Vertretern des Zentrums, der Sozialdemokratie und der Demokratie wurde der Wunſch ausgeſprochen, die Verhandlungen als vertraulich zu bezeichnen. Ein Vertreter der Deutſchen Volkspartei erkannte an, daß dieſer Wunſch ſich wohl begründen laſſe. Auf der anderen Seite ließen ſich aber auch ſtarke Bedenken da⸗ gegen geltend machen, daß eine Frage, die ſo weite Kreiſe berührt, entgegen der ſonſtigen allgemeinen Uebung vertrau⸗ 5 lich behandelt würde. Eine Abſtimmung über dieſe Frage ergab. daß mit allen Stimmen bei Enthaltung der Vertretung der Deutſchen Volkspartei die Vertraulichkeit der Ver⸗ handlungen im Haushaltsausſchuß beſchloſſen wurde. Hierauf erſtattete der Regierungsvertreter den einleiten⸗ den Bericht.— Letzte Meldungen Perſonalien des Auswärtigen Amts Berlin, 9. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie der„Berliner Börſenkurier“ von abſolut zuverläſſiger Seite erfahren haben will, ſoll im Auswärtigen Amt ein Repire⸗ ment bevorſtehen. Miniſterialrat Dr. Wallroth im Aus⸗ wärtigen Amt ſoll darnach zum Geſandten in Oslo vorge⸗ ſehen ſein, der Dirigent der Preſſeſtelle, Geheimrat v. Bal i⸗ gand, zum Geſandten in Liſſabon. Als Nachfolger Wall⸗ roths gilt Herr von Dirckſen, als Nachfolger Baligands der Legationsrat von Kaufmann. Der deutſche Vertreter bei der Sicherheitskonferenz — Berlin, 9. Febr. Wie wir erfahren, iſt der frühere Staatsſekretär von Simſon als Vertreter für das Genfer Sicherheitskomitee in Ausſicht genommen. Das Komitee tritt bekanntlich am 20. Februar zu ſeiner zweiten außer⸗ ordentlichen Tagung in Genf zuſammen. Geſcheiterte Verhandlungen im Metallarbeiterſtreik Berlin, d. Febr. Heute begannen im Reichsarbeits⸗ miniſterkum die Schlichtungsverhandlungen im mikteldeutſchen Metallarbeiterſtreik, die ſedoch zu keinem Reſultat führten und vorerſt auf Samstag vertagt wurden. Eine Ausſprache der Parteien im Konflikt der Berliner Metallinduſtrie hatte das Ergebnis, daß am Montag eine Schlichtungskammer ſich mit der Lage befaſſen wird. Bei dem Berliner Konflikt ſpielen die Lohnforderungen der Werkzeugmacher die Haupt⸗ rolle. Die norwegiſche Regierung geſtürzt — Oslo, 9. Febr. Wie vorauszuſehen war, iſt das Miß⸗ trauensvotum das von der Venſtre⸗Partei gegen die Regie⸗ rung im Storthing eingebracht wurde, im Parlament ange⸗ nommen worden. Der Rücktritt des Kabinettes Horusrud iſt damit beſiegelt. Demiſſion des ſerbiſchen Kabinetts — Belgrad, 8. Febr. Die Geſamtdemiſſion des ſerbiſchen Kabinetts wurde heute von dem Miniſterpräſidenten Wukt⸗ tſchewitſch dem König überreicht. Der Präſident der Skup⸗ tſchina nahm Kenntnis von dem Rücktritt der Regierung und veranlaßte eine Unterbrechung der Sitzung. Die Skuptſchina wird erſt wieder zuſammentreten, wenn die Kriſe gelösſt ſein mird. Man rechnet in politiſchen Kreiſen damit, daß Wuki⸗ tſchewitſch wiederum mit der Kabinettsbildung beauftragt wird. Die neue Regierung wird vorausſichtlich auch wieder aus den Gruppen der bisherigen Koalition geſtehen. SSS SSS — 0 fr ponnerstag, den 9. Feornar 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 67 Was die Statiſtik erzählt Die Zahl der Zweifler iſt immer noch ſehr groß. Viele Kaufleute finden auch in unſeren heutigen, wirtſchaftlich ſonſt ſo aufgeklärten Zeiten entweder den Weg dur Reklame überhaupt nicht ober ſie laſſen nach dem erſten Probeiuſerat ſchon wieder den Mut ſinken, wenn nicht der Erfolg, was bei einem erſten Inſerat kaum einmal vorkommen dürfte, ganz überraſchend groß geweſen iſt. Wie auf ſo vielen wirtſchaftlichen Gebieten können wir auch hierin wieder einmal bei den Amerikanern zur Schule gehen. Der Viertelfahresgeſchäftsbericht der amerikaniſchen Kaugummifabrik Wrigley für das dritte Vierteljahr 1927 gibt nach dieſer Richtung hin folgende intereſſante Aufklärung: Bei einem Kapftal von etwa über 22 Millionen Dollar wird für dieſes Quartal ein Reingewinn von 2,8 Millionen Dollar, auf das Jahr um⸗ gerechnet alſo von über 11 Millionen Dollar ausgewieſen. Die N Die G ſellſchaft ſelbſt führt den gewaltig erhöhten Abſatz,, dem Hieſer Reingewinn zu verdanken iſt, auf ihre 910 5 E Reklame zurück. Allein im vergangenen Jahr hat ſie rund 6 Millionen Dollar, alſo die Hälfte des Rein⸗ gewinns, für Reklamezwecke ausgegeben. Die geſamte Summe, die in den letzten 15 Jahren in Reklame angelegt wude, beziffert ſie auf nicht weniger als 50 Mik⸗ lionen Dollar! Wie die Gewinnziffern zeigen, ſind dieſe Reklame⸗Ausgaben alſo eine„Tapitalanlage“, wie ſie ſicherer und lohnender überhaupt nicht gedacht werden kann. Was Wrigley im Jahre 1925 in Reklameausgaben an⸗ legte, erhielt er 1927 zuzüglich einer Ver zinſung von faſt 100 Prozent voll zurückbezahlt.. Man ſoll nicht annehmen, daß dieſer Reklameerfolg in Amerika vereinzelt daſteht. In Erinnerung iſt noch der große Reklamefeldzug, den vor wenigen Jahren die Kaffeeintereſſenten in Amerika gemacht haben. In Amerika iſt durch den zunehmenden Ge⸗ nuß von Gerſtenkaffee der Kaffeeabſatz zurückgegangen. Die Kaffeeintereſſenten ſchloſſen ſich daraufhin zu einem Reklame⸗ feldzug zuſammen, für den ſie jährlich nur 250 000 Dollar aus⸗ gaben. Innerhalb von drei Jahren, alſo nach Ausgabe von erſt 750 000 Dollar, hatten ſie erreicht, daß ſich der geſamte Kaäffeekonſum in Amerika um 399 Millionen Pfund jährlich gehöben hat. Der geſamte Verbrauch des Landes, der zu Beginn des Feldzuges je Kopf und Jahr in den Vereinigten eklame⸗Erfolge Auch die amerikaniſche Sauerkrautpropaganda zeigt, was ein gut aufgezogener Reklamefeldgug mit verhält⸗ nismäßig geringen Mitteln erreichen kann. Das Sauerkraut wurde früher in Nordamerika nicht weniger gern und viel gegeſſen als in Deutſchland, kam aber ſpäter in den beſſeren Häuſern und beſſeren Reſtaurants faſt völlig außer Ge⸗ brauch. Als auch der Abſatz in Speiſeanſtalten und Reſtau⸗ rants zweiten Grades fortlaufend geringer wurde, entſchloſſen ſich die amerikaniſchen Sauerkrautfabrikanten im Jahre 1922 zu einem Werbefeldzug, um die großen Vorzüge des Sauerkrautes hervorzuheben. Jedes Mitglied bezahlte je Tonne Kraut in die gemeinſame Prppagandakaſſe 59 Cents, was im erſten Jahr der gemeinſamen Propaganda einen Betrag von 50 000 Dollar für die gemeinſame Kaſſe er⸗ gaben. Der Erfolg der Propaganda war derartig groß, daß die Propaganda ſſe im zweiten Jahr bereits 75 000 Dollar, im dritten Jahr ſchon 125 000 Dollar zur Verfügung ſtanden. Da ſeither der Sauerkrautverbrauch in den Vereinigten Staaten zunimmt, hat man die nach der abgeſetzten Tonne be⸗ rechnete Reklameabgabe in der Vereinigung mittler⸗ weile herabſetzen können, ohne daß der Reklamefeldzug eingeſtellt oder auch nur eingeſchränkt wurde. Der geſteigerte Umſatz ermöglichte die Verteilung von Reklamekoſten auf eine größere Menge von Waren. Die Generalunkoſten verringerten ſich auf dieſe Weiſe, der Gewinn des einzelnen Fabrikanten ſtieg. Die Reklame hatte ihren Zweck erfüllt und auch hier eine ungewöhnliche gute Verzinſung der hineingeſteckten Beträge mit ſich gebracht. Die gemeinſame Reklame der amerikaniſchen Zementfabriken geſtattet an der Hand von ausführ⸗ lichem Zahlenmaterial die gleichen Schlüſſe. Auch die ame⸗ rikaniſchen Farbenfabriken weiſen verblüffende Reklameerfolge aus. Nicht minder günſtig war der Erfolg eines Reklamefeldgzuges der amerikaniſchen Blumengeſchäfte und der amerikaniſchen Glückwunſchkartenfabrikanten. In allen Fällen war das Ergebnis eine ſo raſche Steigerung des Geſchäftserfolges, daß ſchon im zweiten Jahre der Propaganda ein Rückfluß der aufgewandten Beträge zuzüglich einer ungewöhnlich hohen Verzinſung erfolgte. Eine der wichtigſten Gründe für dieſe Reklameerfolge iſt darin zu ſuchen, daß der Amerikaner ſchon ſeit langem er⸗ kannt hat, daß die Zeitungsanzeige das Fun da⸗ ment eines ſeden Werbefeldzuges iſt. Ungefähr drei Fünftel ſämtlicher Reklameausgaben der ganzen Städtiſche Nachrichten Voſtaltung des Reedereibeſitzers Page Eine überaus große Zahl Leidtragender, die die Halle des Krematortums bei weitem nicht faſſen konnte, nahm geſter nachmittag Abſchied von einem treuen Freunde und Mit⸗ bürger. Unter den Anweſenden, die Sebaſtian Page die letzte Ehre erwieſen, bemerkten wir u. a. eine große Anzahl Vertreter hieſiger und auswärtiger Schiffahrtsgeſellſchaften und der Transport⸗ und Speditionsbranche. Der Schiffer⸗ verein Mannheim, dem der Verſtorbene über 20 Jahre als Vorſtandsmitglied angehörte, war durch ſeinen Ehren⸗ vorſttzenden Stv. Dr. Moekel und eine große Deputation vertreten. Ferner befanden ſich unter den Leidtragenden viele Mitglieder des St. Nikolausſchiffervereins. Das Rhein⸗ bauamt Mannheim war durch Beamte und das Schiffahrtsamt durch den deutſchen Unterdelegierten für Schiffahrtsangelegen⸗ heiten, Herrn Lewe, vertreten. Die Fahnenabordnung des aun Schtfſervereins hatte neben dem reich mit Blu⸗ men und Kränzengeſchmückten Sarge Aufſtellung genommen. Stadtpfarrer Renz von der Trinitatiskirchengemeinde ſchilderte aufgrund des Bibelwortes 37, Pſalm, 5. V.„Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wird's wohl machen“ in troſtſpendenden Worten das Lebensbild des Eutſchlafenen, der vom frühen Morgen bis zum ſpäten Abend unermüdlich für ſeine Firma u. ſeine Familie tätig war. Den Blick nach oben gerichtet und freundlich zu den Menſchen, iſt Seb, Page ſeinen Weg ge⸗ gangen. Noch in der letzten Stunde ſeines Lebens dachte er an ſeine Firma. Ein beſonders hervorragender Zug feines Weſens war der, daß er gegen ſeine Mitmenſchen nicht ver⸗ ſchloſſen war, ſondern ber und hilfsbereit mitfühlte und Not und Elend zu lindern verſtand. 2 Er wußte, daß er hinein⸗ geſtellt war unter die Menſchen, um zu helfen und auszuglei⸗ chen. Wie jedermann ſein Kreuz zu tragen hat, ſo auch Seb. Page. Aber er trug es mit Geduld und Hingebung. Viele ſeiner Freunde können nicht verſtehen, daß er im beſten Mannesalter den Wanderſtab aus ſeiner Hand legen mußte. Aber Gottes Ratſchluß iſt unerforſchlich. Unter Gebet und Segen und Harmontiumklängen ſenkte ſich dann der Sarg zum Flammengrabe, wobei zum letzten Mal die Fahne des Mannheimer Schiffervereins den Ent⸗ ſchlafenen grüßte. r Schiffsbeſitzer Peter Kühnle widmete dem heimgegangenen Freunde und Berufskollegen tiefbewegte Worte der Trauer und des Schmerzes namens der Mitglieder des Mannheimer Schiffervereins. Ein großer Freundeskreis ſteht trauernd an der Bahre des viel zu früh verſtorbenen Berufskollegen, der in allen Kreiſen, beſonders aber innerhalb der Schiffahrt, großes Vertrauen beſaß. Er hat es verſtamden, ſich und ſeiner Firma einen Namen zu geben, der nicht nur über Mannheims Mauern, ſondern weit über die Grenzen unſeres deulſchen Vaterlandes hinaus Ach⸗ tung und Wertſchätzung fand. Wir alle haben ihn als einen aufrechten und ehrlichen Menſchen kennen gelernt, der nur das Gute wollte und das Beſte tat. Der Mannheimer 0 i verein e. V. widmet ſeinem lieben Freunde die letzten Ab⸗ ſchtedsgrüße, Auch im Namen des St. Nikolausſchiffervereins überbrachte Redner den letzten Scheibegruß und legte im Auf⸗ trage beider Schiffervereine eine Blumenſpende nieder. Kapitän Brecht ſprach im Namen des Perſonals der Firma Gebrüder Page dem f Chef Dauk und Anerkennung mit der Verſicherung aus, daß das Andenken an Page unvergeßlich ſein werde. Gebet und Segen des Geiſtlichen, Cello⸗ und Harmonfum⸗ klänge und der Choral„Was Gott tut, das iſt wohlgetan“ be⸗ ſchloſſen die erhebende Trauerfeier. ch. rr 2 r en“ 9 5 Ernannt wurde Zugwachtmeiſter Joſeph Maſt in Mannheim zum Poltzeioberwachtmeiſter. * Verleihung der Rettungsmedaille. Das Staatsminiſte⸗ rium hat dem Volksſchüler Ludwig Wieland in Mann⸗ eim, der unter eigener Lebensgefahr einen Knaben vom ode des Ertrinkens gerettet hat, die badiſche Rettungs⸗ medaille verliehen. Einholung des neuen Stadtpfarrers von St. Joſeph. Geſtern abend wurde unter ſeierlichem Glockengeläute und Orgelſpiel der neue Stadtpfarrer von St. Joſeph, Moo s⸗ mann, in ſeine ihm verliehene Pfarrgemeinde auf dem Lindenhof von dem Stiftungsrat, der Kirchengemeinde⸗ vertretung und der Geiſtlichkeit eingeführt. Am ſchön ge⸗ ſchmückten Hochaltar angekommen, kniete der neue Pfarrer zu einem kurzen Gebet nieder. Dann beſtieg er die Kanzel, um den zahlreich erſchienenen Gemeindegliedern ſeinen Gruß zu entbieten. In ſeiner Predigt führte er u. a. aus, daß er die Stelle des Generalſekretärs der Jugendvereine Deutſch⸗ lands in Düſſeldorf aufgegeben habe, da er ſich nach einem anderen Wirkungskreis ſehnte. Freudigen Herzens ſei er hierher geeilt. Er werde der Gemeinde ein treuer Seel⸗ ſorger ſein. Die warmherzige Anſprache hinterließ einen guten Eindruck. Mit einer lev. Segensandacht, bei der ihm die Kapläne Schneider und Eckert aſſtſtierten, umrahmt von vierſtimmig geſungenen Liedern, die der Kirchenchor zum Vortrag brachte, ſchloß die erhebende kirchliche Feier. Am Sonntag vormittag findet die feierliche In veſtitur mit Feſtpredigt durch den Prälaten Bauer ſtatt. * Frequenz des Herſchelbades. In der Woche vom 29. Januar bis 4. Februar wurden 10 373 Badekarten ausgegeben. Hiervon entfallen auf: Große Schwimmhalle 4334(Männer 2733, Familienbad 1583 Schülerkarten 18), Frauenhalle 1882 (darunter Schülerkarten 17), Halle III 1037, Wannenbäder 1. Klaſſe 790, Wannenbäder 2. Klaſſe 1320, Dampfbäder 386, Lichtbäder 16, Kohlenſäurebäder 10. Krankenkaſſenbäder 1198 Dampfbäder 347, Lichtbäder 57, Fichtennadelbäder 667, Sol⸗ bäder 67, Kohlenſäurebäder 38, Schwefelbäder 22). * Hindenburgſpende. Der Altherren verband des Mannheim⸗ Ludwigshafener Waffenringes hat beſchloſſen, aus dem Reingewinn des Kommerſes, der im ver⸗ gangenen Jahr zu Ehren des achtzigſten Geburtstages des Reichspräſidenten von Hindenburg im Nibelungenſaal des Roſengartens verauſtaltet wurde, Mk. 500.— der Hindenburg⸗ ſpende zu überweiſen. * Eine Probe aufs Exempel. Vor einigen Tagen wurde im Gebäude der Stäbdtiſchen Sparkaſſe verſehentlich durch einen Fehlgriff das Alarmzeichen für das Ueber fallkom⸗ mando der Polizei gegeben. Der Irrtum wurde faſt im gleichen Augenblick entdeckt und telephoniſch der Polizei mit⸗ geteilt. Es war aber bereits zu ſpät, der Wagen des Ueber⸗ fallkommandos war ſchon unterwegs und fuhr wenige Augen⸗ blicke ſpäter an der Sparkaſſe vor, wo die Beamten außer einer Anerkennung ihrer Wachſamkeit nichts weiter mitzuneh⸗ men hatten. a * Ausſchreitung. Geſtern abend mußten zwei Gäſte, die ſich in einer Wirtſchaft in der Langſtraße in der Neckarſtadt un⸗ gebührlich benahmen, vom Wirt veranlaßt werden, das Lokal zu verlaſſen. Aus Wut darüber ſchlug der eine Radaumacher die Fenſter der Wirtſchaft ein, wobei er ſich an der Handſoſchwer verletzte, daß er mit dem Sauitätsauto in das Krankenhaus verbracht werden mußte. Der Andere, in deſſen Begleitung ſich ein Mädchen befand, wurde zur Polfzel⸗ 97901 0 der Langſtraße zur Feſtſtelluna des Tatbeſtandes be⸗ rdert. * Zu dem Unfall auf der Untergrundbahn am Samstag im Roſengarten wird uns mitgeteilt, daß die Urſache nun⸗ mehr geklärt iſt. Es liegt eine Fahrläſſigkeit des Elektro⸗ karrenführers vor. * Zur Feſtnahme des Warenſchwindlers wird uns noch gemeldet: Der 26 Jahre alte Emil Arth aus Nürnberg, der dieſer Tage in Ludwigshafen feſtgenommen wurde, konnte jetzt als Warenſchwindler einwandfrei überführt wer⸗ den. Arth kam am 21. Januar von einer längeren Zuchthaus⸗ ſtrafe aus der Strafanſtalt zurück. Infolge Arbeitsmangels verlegte er ſich ſofort auf Betrügereien. Er hat nicht nur in Ludwigshafen und in Mannheim, ſondern auch in Heidelberg Gaſtſpiele gegeben. Die inzwiſchen bei ihm be⸗ ſchlagnahmten zwei Reiſekoffer erſchwindelte er ſich bet einer Heidelberger Firma, während er die in Mannheim auf leiche Art erworbene Schreibmaſchine bereits wieder nach ainz weiterverkauft hatte. Allem Auſchein nach hat er auch anderorts ſein Unweſen getrieben. n rr Der gefärble Vaſchlir Groteske von Franz Schulz⸗Schleuſenau In ber„Föderativen Sowjetrepublik der Baſchftren“ herrſcht ſtrenges Alkoholverbot. Trotz uneingeſchränkter Machtmittel gelingt es aber den roten Kommiſſaren nicht, das Gebiet des Ural trocken zu legen. Wenn es keinen Tropfen Wodka mehr zu trinken gibt, ſo iſt der Baſchkir gar nicht ſo dumm wie er ausſteht, ſondern biswellen ein ganz ver⸗ ſchmizter Burſche. Für den geliebten Wodka müſſen die un⸗ möglichſten Erſatzſtoffe dienen, ſoweit ſie nur flüſſig und mit Spiritus getauft find. 5 Eines Tages kommt Kara Ibrahim, der Ortsſchulze von Reka, zum Arzt. Er leidet an einer unbekannten rank⸗ heit. Allgemeines Befinden ſehr gut, nur ſeine Hautfarbe wirb immer dunkler, und zwar am ganzen Körper. Der brave Doktor ſteht dem Fall ratlos gegenüber: eine ürdige Krankheit. 79 ſeiner Verlegenheit verſchreibt him eine harmloſe Medizin und beſtellt ihn nach einer Woche wieder. 5 Ibrahim erſcheint pünktlich; er iſt in der Zwiſchenzeit erheblich dunkler geworden. Seſue Hautfarbe hat bereits eine kaffeebraune Tönung angenommen. Kopfſchüttelnd unter⸗ ſucht ihn der Arzt, findet aber nichts. „Mach mal den Mund auf! Was haſt du alter Sünder gekrunken?“. Wortlos zieht Ibrahim 1 ſeines Pelzes eine 155 i ſteht„Mhbelpolitur(Mahagonf)“„ 8 Fall ſcheint„geklärt“. Ibrahim erhält ſein Resept und zieht ab. 8 Nach vier Wochen kommt er wieder. Das Kaffeebraun hat ſich in eine hellere Farbe gewandelt, die ab und zu dunkle Flecken guſweiſt. 4 i 0 i 5„Haſt du meine Medſtzin getrunken? 5 0„Bäterchen, täglich einen Liter. Dann war ntein Geld N.“ „Guter Nefdeß been Kunſt iſt erſchöpft. Jetzt kann Dir nur noch Allah helfen!“—- 33 5 Traurig hrt Ibrahim in ſeinem Schlitten heimwärts mit Fsmael Abdi, dem Tiſchler. 1 Ismael iſt ein kluger Mann, der leſen und ſchreiben kann. Ihm vertraut alſo der arme Ibrahim ſeinen Kummer an Und zeigt ihm die leere Mediziuflaſche. Ismael ſetzt die Brille auf und buchſtabtert: polftur(hell Eiche) ö alls der ünergründlichen Taſche Auf der Etikette aT „Möbel⸗ „Siehſt Du, Brüderchen, Allah hat geholfen. Dir einen Tiſchler geſchickt und läßt Dir durch meinen un⸗ würdigen Mund ſagen, Du Herz meiner Seele: trinke ſo lange Spirttus, Brüderchen, Spiritus, bis alle Farbe — äbgebeizt iſt!“ Und Ismael behielt recht. MNationalthegter Mannheim Zweites Gaſtſpiel Roſe Pauly⸗Dreeſen:„Tosca“ Die„Tosca“ gehört zu den beſten Partien Roſe Pauly⸗ Dreeſens, und deshalb erſchien es gerechtfertigt, bei ihrem zweiten, bedeutend beſſer als am Sonntag beſuchten Gaſtſpiel dieſes Werk zu bringen. das nicht nur Freunde unter dem Theaterpublikum hat. Der dramatiſche Bluff des zweiten Akts hat manchem den Geſchmack daran verdorben, Vielleicht zu Unrecht; deun was Puceini hier wollte, die drei Geſtalten Searpla, Marlo und Tosca gegeneinanderſtellen, iſt ihm durch die ſich jeder Kompoſition widerſetzende Folterſzene fa doch nicht geglückt, wührend andere Partien, wie die hinter der Szeue geſbielte Gavotte, die Kantate mit Toscas Stimme und nicht zuletzt ihr Gebet, in dieſer ſchaurſgen Umgebung verlie⸗ ren müſſen. Puceini hat dieſen Irrtum ſelbſt empfunden und bekannt; nach der„Tosca“ mit dem großen hiſtoriſchen Hinter⸗ grund wendet er ſich der kleinen„Madame Butterflü“ zu. um ſich nie mehr in die Schauerromantik jenes Werkes zu ver⸗ teren. Doch auch in der„Tosca“ ſelbſt iſt ja gar nicht mit all der ſzeniſchen Barbgerei muſikaliſch ernſt gemacht; über das meiſte hat Puceint einfach hinwegkompoufert, und ſelten wurde in einer Oper eine ſolche talentvolle Unbekümmertheit gegenüber dem Text erreicht. Darin mag vorgehen, was will,— das Orcheſter ſingt ruhig die Melodien weiter, die man zuvor von den Sängern gehört hat: dieſes ſingende Orcheſter erſcheint zu⸗ gleich aber auch gegeuüher den früheren Werken im Blech und im Schlagzeug weſentlich verſtärkt. Der Hintergrund. das große Finale in der Kirche, das bäpſtliche Rom— koſtümlich hier von einer grauſamen Stilloſtakeit und hiſtoriſche Ver⸗ irrung— berlanat ſein Recht, Dieſe Partien erfuhren geſtern wieder durch die Wiedergabe des Werks unter Lert eine ſtarke, um nicht zu ſagen dicke Unterſtreichung. Umſso ſchöner traten die Geſangspartien des Orcheſters hervor, an deſſen Wohlklaug man ſich wieder erfreuen konnte. Floria Tosca gehbrt zu den Partien, die au die Säu⸗ Allah hat gerin bie ſtärkſten Anforderungen ſtellen; man muß dafür nicht nur eine Primadonng ſein, nan muß dazu noch eine ſpielen. Und dieſt wanblung bon Natur in Theater und Theater in Natur gelingt den wenigſten. Roſe Pauly⸗Dreeſen bringt den nötigen geſangsdramatiſchen Elan dazu mit, ſie kniet ſich, wie bei dem Gebet im zweiten Akt, buchſtäblich in ihre Rolle hinein, und bringt ſie aus dieſem echten Theater⸗ inſtinkt zur Wirkung. Dieſe erſchien im erſten Akt durch den Partner Ladislas Bafda als Cavaradoſſi etwas beeinträch⸗ tiat, der geſtern auf eine merkwürdige Art mit ſeiner Stimme herumexperimentierte. Dieſe Art des offenen Vokaliſterens iſt reines Gift für ſeine Ausſprache des Deutſchen, an der der talentterte Sänger am meiſten zu arbeiten hat. Im zweiten Akt, in dem Sidney de Vries als darſtel⸗ leriſch ſehr fein nach welſcher Manjer ausgeſtatteter Scarpia dieſer Tosca gegenüber ſtand, wuchs ihre geſangsdramatiſche Eindruckskraft zuſehends und erreichte ihre ſtärkſte Wirkung im Gebet, das auch die Reſte einer anfänglichen Indispoſttion weit hinter ſich gelaſſen hatte. Das Publlkum erinnerte ſich dankbar der einſtigen Erfolge der Künſtlerin und bereitete ihr in anhänaglicher Herzlichkeit einen neuen, der mit der Ausſicht verknüpft war. die Sängerin hier bald wieder zu hören. Dr. K. Das Werk Mar Beckmanns in ber Mannheimer Kunſt⸗ halle. Die Städtiſche Kunſthalle wird vom 19. Februar bis 2. April das geſammelte Werk des Malers Max Beckmann Frankfurt, Gemälde, Handzeichnungen und Graphik aus den Fahren 1905 bis 1928 vorführen. Es hanbelt ſich um die erſte große Ueberſicht der Geſamtentwicklung des vielumſtrittenen Malers bis zur Gegenwart. Ein illuſtrierter Katalva wird erscheinen. Die Kriſe am Bauhaus Deſſau. Zu den Mitteilungen des Magtſtrats Deſſau über den Weggang von Direk⸗ kor Gropius vom Bauhaus erfahren wird, daß auch Pro⸗ feſſor Moholh⸗Nagy die Abſicht hat, ſeinen bis 1930 lau⸗ fenden Vertrag vorzeitig zu löſen, und zwar deshalb, weil er als einer der von Gropfus' engſten Mitarbeitern nicht ohne ihn am Bauhaus verbleiben möchte. Moholy⸗Nagy, einer der Mitbegründer des Konſtruktivismus wurde im Jahre 1923 an das Bauhaus berufen, wo er die Metallwerkſtatt und einen Teil des Unterrichts in der Vorlehre leitete. Er iſt als Maler in europäiſchen und amerkkanſſchen Autsſtellungen hervorgetreten, hat ein photographiſches Verfahren ohne Ka⸗ mera ausgearbeitet und in der von ihm mit Gropius heraus⸗ gegebenen Reihe der„Bauhausbücher“ ein Buch„Malerei, Photographie, Film“ veröffentlicht, Er gehört außerdem zu den erſten Vertretern der elementaren modernen Typo⸗ graphie. Aus der vorzährigen verdienſtvollen ellung „Abſtrakte Malerei“ in der NMNaunheimer Kunſthalle ſich noch einer Reihe ſeiner für ſeine Richtung 1 Ats wird man 0 beſönders bedeutſamen Werke erinnern. 4. Seite. Nr. 67 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 9. Februar 1928 BVeranſtaltungen Mannheimer Künſtlertheater Apollo. Heute und mor⸗ gen finden die letzten Vorſtellungen der Piscator⸗ Bühne im Apollotheater ſtatt. Nach wie vor wirkt dabei das geſamte Berliner Enſemble in der Premierenbeſetzung mit. Morgen werden ſich die Künſtler bier in Mannheim verabſchieden. * Bei der„Großen Redoute“, die am kommenden Sams⸗ tag von der Stadtverwaltung in den in der„Welttheater“⸗ Dekoration prangenden Räumen des Roſengartens veran⸗ ſtaltet wird, iſt wieder eine Prämiie rung der ſchönſten und 22 züſten Masken vorgeſehen. Die Voranmeldung zur Teilnahme an der Prämiierung iſt wieder an die Roſen⸗ garten verwaltung zu richten, wo auch die Zulaſſungskarten ausgegeben werden. * Vortrag. Ueber die Hand als Spiegel der Geſundheit und des Charakters wird der Pſychologe R. Buttkus am morgigen Freitag abend im alten Rat-ausſaal ſprechen. Unterſtützt durch Lichtbilder und Zeichnungen und am leben⸗ den Objekt wird der Vortragende zeigen daß die Hand uns ungeghnte Geheimniſſe erſchließt, die Geſundheit, Charakter und Talent betreffen, ſodaß ein lehrreicher Abend bevorſteht. (Näheres Anzeige.) * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. Die Ziehung der 5. Klaſſe, die bis 13. März dauert, hat geſtern begonnen. In der Vormittagsziehung wurden ausgeloſt: 2 Gewinne zu je 10000% auf Nr. 27 534, 2 Gewinne zu je 5000 auf Nr. 139 283, 4 Gewinne zu je 3000/ auf die Nrn. 38 844 und 126 190; in der Nachmittagsziehung: 2 Gewinne zu je 10 000% auf No. 351 924, 6 Gewinne zu je 5000/ auf die Nrn. 30 313, 251 401, 272 020, 8 Gewinne zu je 3000/ auf die Nrn. 85 093, 184 978, 167 069 und 251816.(Ohne Gewähr.) Kommunale Chronik Die pfälziſchen Küfer gegen die Gemeindegetränkeſteuer * Neuſtadt a.., 7. Febr. Der Fachverband Pfälziſcher Küfermeiſter e. V. wendet ſich nach dem„Weiblatt“ in einem Schreiben andieReichstagsabgeordneten mit aller Entſchieden⸗ heit gegen die Bemühungen der deutſchen Städte bezw. des Deutſchen Städtetages, die Gemeindegetränkeſteuer auf Wein, Schaumwein u. Branntwein wieder zur Einführung zu brin⸗ gen. Die Hemmungen, die eine ſolche Steuer dem Umſatz von Wein uſw. auferlege, lägen auf der Hand und wären von den Organiſationen des Weinbaues und Weinhandels in nach⸗ drücklicher Weiſe betont worden. Das pfälziſche Küferhand⸗ werk, das mit dem Weinbau ſtehe und falle, ſchließe ſich daher der Proteſt gegen die Gemeindegetränkeſteuer an und bitte den Reichstag, ſich gegen alle Beſtrebungen zur Wiederein⸗ führung dieſer Steuer ablehnend zu verhalten. Eine Milchverſorgungs⸗G. m. b. H. in Saarlouis Saarlouis, 6. Febr. Wie bekannt wird, haben die Land⸗ kreiſe Sgarlouis und Saarbrücken, ſowie die Stadt Saar⸗ louis, die Bürgermeiſtereien Völklingen, Püttlingen und Dil⸗ lingen zur Errichtug eines kommunalen Milchhofes eine Geſellſchaft m. b. H. mit dem Sitz in Saarlouis ins Leben gerufen. Ankauf, Verarbeitung ud Vertrieb von Milch ſoll der Zweck dieſes Unternehmens ſein. Nach Möglichkeit ſoll im Saargebiet erzeugte Milch aufgekauft und an die Ver⸗ braucher in beſter Beſchaffenheit und zu möglichſt billigen Preiſen abgeſetzt werden. Die Erzielung von Geſchäfts⸗ gewinnen iſt nach dem Geſellſchaftsvertrag verboten. Man wird beſtrebt ſein, an dem Unternehmen auch den Kreis Merzig, die Landwirtſchaft und die Händlerſchaft zu beteiligen. Kleine Mitteilungen In der Bürgerausſchußſitzung von Legels⸗ hurſt wurde der Gemeindevoranſchlag 1928 mit 30 gegen 8 Stimmen zum zweitenmale abgelehnt, ſodaß ſich Hunmehr der Bezirksrat mit der Sache befaſſen muß. Im Voranſchlag waren vorgeſehen: 70 Pfg. von 100 Mk. Grund⸗ vermögen, 28 Pfg. von 100 Mk. Betriebsvermögen. Dieſe Beträge hielten die Gemeindeverordneten für nicht tragbar. In dem baureifen Gelände ſüdlich der Wollmatinger Straße gibt die Stadt Konſtanz an Kriegsbeſchä⸗ digte unentgeltlich Gelände ab, um ihnen die Er⸗ richtung eines eigenen Heimes zu erleichtern. Mehrere der⸗ artige Geſuche ſind bereits vom Stadtrat genehmigt. Die Straßenkoſten werden nach der niedrigſten Gruppe berechnet. Auch bei der Bewilligung von Darlehen ſollen Erleichterungen eintreten. In der letzten Sitzung der Wormſer Stadtverord⸗ netenverſammlung wurde eine Vorlage beſprochen, wonach ein von dem Stadtverordneten Freiherrn Ludwig v. Heyl geſtiftetes Hindenburgbild im Sitzungsſaal auf⸗ gehängt werden ſoll. Die Vorlage wurde angenommen gegen die Stimmen der Sozialdemokraten, Kommuniſten und des Bürgermeiſters Schulte(Soz.). Theater und Muſik Berliner Theater. Jeſſner hat ſich wieder heraus⸗ geriſſen. Seine Aufführung der„Weber“ im Schauſpielhaus unter eigner Regie wurde ein Triumph. Wenn auch gewiß das Stück ſelbſt durch die Art ſeiner vornovemberlichen Revo⸗ lution unſerm ſozialen Gefühl etwas fern geworden iſt, ſo bleibt doch ſein großartiger Aufbau und ſeine Durchſetzung mit Menſchlichleiten eine wunderbare Aufgabe für einen Re⸗ giſſeur, immer wieder neu zu löſen. Jeſſuer arbeitet mit einer ausgeſuchten Zahl paſſender Schauſpieler, zu denen er nur zwei anders woher geliehen hat, und feſſelt das Publikum nicht nur durch die ſtarke rhythmiſche Bewegung der auf⸗ marſchierenden Weber, durch die Wahrheit der Interieurs, ſondern durch einen ganz neuen Zug, der dem heutigen poche logiſchen Verſtändnis mehr entſpricht: die Demolterung der reichen Wohnung geſchieht nicht in wüſtem Lärm, ſondern in einem gewiſſen Staunen und in einer ſtillen Verlegenheit der armen Leute, die die Tat nicht begreifen, die ſie ſelbſt ge⸗ Wünſcht. Jeſſner wird nach dieſer Aufführung wieder feſt im Sattel ſitzen und ſich überzeugt halten, daß ſeine eigene Regie⸗ tätigkeit der Arbeit des Intendanten nicht wieder weichen darf. Ein paar Malheurs, wie er ſie auf ſeinen Bühnen hatte und wie ſie immer ſerienweiſe auftreten, darf man ihm ſo wenig anrechnen, wie den Unglücksfall des„Robert Emmett“ etwa dem Deutſchen Theater. Das neue Stück bot Wolfgang Götz, das in Stuttgart ſeine nicht ein⸗ wandfreie Uraufführung erlebte, wird mit einigen Aenderun⸗ gen in dieſem Theater unter der nicht ganz entſchloſſenen Regie von Hilpert geſpielt. Die ſchulmäßige Behandlung hiſtoriſcher Stoffe, die eigentlich in Götzens Gneiſenau auch ſchon hervortrat, aber hier durch das inhaltliche Intereſſe ge⸗ deckt wurde, hilft einer geſchichtlichen Epiſode nicht mehr, die einen iriſchen Kämpfer in dem uralten Konflikt zwiſchen Pflicht und Liebe unterliegen läßt. Es geht uns nichts an. Es iſt eine Schulſtunde mit einer Reihe von Themen für Prämaneraufſätze. Es wird das gute Deutſche Theater nicht lange beherrſchen. Oscar Bie e Deutſche Dirigenten im Ausland. Alexander v. Zem⸗ linsky von der Berliner Staasoper am Platz der Republik dirigiert in Leningrad und Moskau eine Reihe von Orcheſter⸗ und Chorkonzerten.— Hermann Scherchen hat mit außerordentlichem Erfolg in ſeinen zehn Konzerten mit der Bukareſter Philharmonie neue rumäniſche Kompoſi⸗ tionen von Enescu. Jora, Lazar,„Ihistoire du soldat“ von 5 eg age, 6. Febr. Aus der letzten Gemeinde⸗ datsſitzung ſſt zu berichten: Vergeben wurden: 1. die Plaſerarbeiten für das Zollwohn⸗ und Dienſtgebäude: a. Teil links des Eingangs an Glaſermeiſter Fritz Breyer hier; b. Teil rechts des Eingangs an Glaſermeiſter Karl Breyer hier; 2. die Schreinerarbetten für das Zollwohn⸗ und Dienſt⸗ gebäude an Schreinermeiſter Anton Greß hier; g. die Her⸗ ſtellung eines neuen Oberbaues für den neuner Ofen im ſtädt. Gaswerk an die Firma Thonwerk Biebrich AG. in Biebrich a. Rh.; 4. die Lieferung von etwa 100 To. Straßenſchotter an das Porphyrwerk H. Vatter in Doſſenheim; 5. die Lieferung von etwa 200 To. Stückſteine an das Porphyrwerk Weinheim; 6. die Lieferung von Badewannen für das ſtädt. Volksbad an Blechnermeiſter Ernſt Moos hier.— Die Ackerverpachtung vom 20. Januar 1928 wurde genehmigt.— Der Pa cht zins für die Schrebergärten wurde für das Pachtjahr 1928 auf 6 Mark einſchließlich Waſſerzins feſtgeſetzt.— Die Auf⸗ ſtellung von vier weiteren Plakatſäulen wurde genehmigt (Aufſtellungspunkte: südlicher Schloßplatz gegenüber der Wirtſchaft zum„Erbprinzen“, am„Rondell“, Ecke Auguſt Neu⸗ haus⸗ und Ueberführungsſtraße vor dem Wohnhaus Lutz, Kurfürſtenſtraße vor dem Gefängnis).— Der Deutſch⸗ Amerikaniſchen Petroleum⸗Geſellſchaft Mannheim wurde zur Errichtung einer öffentlichen Benzin⸗Tankſtelle vor dem An⸗ weſen Auguſt Ritter, Zähringerſtraße 31 hier, Genehmigung unter den allgemeinen Vertragsbedingungen erteilt.— Den Altveteranen von 1866 und 1870/1 wurde eine E hren⸗ gabe von je 25/ bewilligt.— Anſtelle des nach Mannheim verzogenen Gemeindeverordneten Hermann Wurzel, Mechani⸗ ker, wird der der gleichen Vorſchlagsliſte(Liſte Nr. 1 der ſo⸗ Zialdemokratiſchen Partei) angehörende nächſte Bewerber, d. i. Rochus Großmann, Schmied hier, für die reſtliche Amts⸗ zeit als Gemeindeverordneter berufen. Oftersheim, 7. Febr. Aus der jüngſten Gemein de⸗ ratsſitzung iſt zu berichten: Die Leihgebühr für aus⸗ geliehene Schläuche an Private wird auf 10 Pfg. je Tag und Meter feſtgeſetzt.— Wachtmeiſter Mergenthaler wird zum Amtsvollzieher⸗Stellvertreter ernannt.— Die bis zum 31. März 1928 noch eingehenden Zahlungen an Kang⸗ liſations⸗ Beiträgen bleiben zinslos. Vom 1. April 1928 an ſind die noch rückſtändigen Beiträge mit 8 Proz. jähr⸗ lich zu verzinſen.— Zu den neuen Satzungen„Zweckverband zur Inſtandſetzung und Unterhaltung des Landgrabens“ iſt die Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes einzuholen.— Das Stammholz und die Abſchnitte aus dem Gemeindewald wurde an die Heidelberger Holzinduſtrie um deren Angebot verkauft. — Die auf Oſtern 1928 freiwerdende Stelle einer Hand⸗ arbeitslehrerin wird zur Anſtellung im vertragsmäßigen Dienſtverhältnis zur Wiederbeſetzung ausgeſchrieben.— We⸗ gen dem unerlaubten Wirtshausbeſuch von Fort⸗ bildungsſchülern und Schülern in Begleitung ihrer Eltern hat der Gemeinderat beſchloſſen, mit allen zur Verfügung ſtehen⸗ den Mitteln und mit größter Strenge vorzugehen. Alle diesbezüglichen Uebertretungen werden unnachſichtlich beſtraft. Aus dem Lande Perſonalveränderungen im badiſchen Staatsdienſt Ernannt wurden zu Profeſſoren an Handelsſchulen die Religionslehrer: Dr. Hermann Hofherr in Freiburg, Edwin Barner in Freiburg, Anton Broß in Heidelberg, Hermann Jung in Karlsruhe, Handelsſchule 1, Emil Wälk⸗ ner in Karlsruhe, Handelsſchule 1; ferner zu Profsſſoren an Gewerbeſchulen: die außerplanmäßigen Religionslehrer: Dr. Karl Friedrich Krämer in Freiburg, Anton Walter in Heidelberg, Joſef Rothenbiller in Karlsruhe, Vin⸗ zenz Schächte le in Raſtatt. Oberlehrerin Mar. Beyerle an der Mädchenfortbildungsſchule in Konſtanz zum Rektor der Mädchenfortbildungsſchule in Freiburg. Verſetzt in gleicher Eigenſchaft wurde: Zeichenlehrer Emil Neumann von der Realſchule in Triberg an die Mädchenrealſchule in Bruchſal. K „ Oeſtringen b. Bruchſal, 8. Febr. Am Samstag abend iſt der 24jährige Arthur Rothermel nach 2 jährigem Dienſt in der Fremdenlegion wohlbehalten zurückgekehrt, während einem kurzen Abtransport in der Stadt Algier gelang es dem jungen Manne, das Hafengebiet zu erreichen, wo er ſich auf einem Schiffe, das nach England in See ging, verbergen konnte. So konnte er nach 18tägiger Seefahrt unter vielen Gefahren den Hafen von Hamburg erreichen, nachdem er ſich im Dezember vorigen Jahres auf der Flucht befand. Drei frühere Verſuche, aus der Fremdenlegion zu entfliehen, ſind feen und brachten ihm jedesmal ſchwere Gefängnis⸗ rafen. L. Wertheim, 7. Febr. Das Lagerhaus Wertheim⸗ Reicholzheim hielt dieſer Tage ſeine Generalverſammlung ab, der zu entnehmen iſt, daß in den beiden Lagerhäuſern ins⸗ geſamt 200 000 Zentner Ware umgeſetzt wurden. Der Rein⸗ gewinn beträgt 2 440 Mark. Der Geſchäftsanteil wurde auf 100 Mark, die Haftſumme auf 500 Mark erhöht. Der Präſident der landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften. Kei de l⸗Karlsruhe. wurde in die Verwaltung gewählt. Strawinſki,„Italia“ von Caſella, Beethovens Große Fuge Op. 133 und Regers„Serenade“ für zwei Orcheſter zum erſten Male aufgeführt. Der Künſtler iſt eingeladen worden, am 4. März in der Albert Hall in London zu dirigieren, und wurde mit dem von ihm geleiteten Winterthurer Orche⸗ ſter für ein dreitägiges Muſikfeſt nach Turin verpflichtet. e Ein ſtürmiſches Alban Berg⸗Konzert in Paris. Zu einem wilden Tumult kam es während eines Orcheſter⸗ konzerts in der„Salle Pleyel“ zu Paris, bei dem ein Kon⸗ zert für Klavier, Violine und 13 Blasinſtrumente, ein Opus des Komponiſten Alban Berg, zum erſtenmal aufgeführt wurde. Die ühergroße Länge der Novität wurde ihm zum Verhängnis. Nachdem das Publikum etwa 20 Minuten zu⸗ gehört hatte, erhob ſich im Saal ein Murren, in das ſich bald gellende Pfiffe miſchten. Als der Lärm, der an der Stimmung des Publikums keinen Zweifel mehr ließ, ſeinen Höhepunkt erreicht hatte, klopfte der Dirigent ab, kreuzte die Arme über der Bruſt und erklärte ruhig:„Meine Damen und Herren! Die Herrſchaften, die das Konzert von Alban Berg nicht hören wollen, brauchen nur den Saal zu verlaſſen. Das Stück dauert noch zehn Minuten.“ Die energiſche Erklärung wurde vom Publikum beifällig aufgenommen, und das Spiel konnte bei verhältnismäßiger Ruhe fortgeſetzt werden. Nach fünf Minuten aber brach der Lärm erneut aus, und der Sturm ſteigerte ſich zum Orkan. Das Stück konnte zwar zu Ende 19 8 werden, es war in dem Getöſe aber kein Ton mehr zu ören. Internationaler Schubert⸗Preis. Wie unſeren Leſern erinnerlich ſein wird, hat die Columbia Graphophone Com⸗ pany Preiſe von insgeſamt 20 000 Dollars für ſinfoniſche Werke ausgeſetzt, die bei tadelloſer formaler Geſtaltung ge⸗ kennzeichnet ſind durch das Vorwalten eines kraftvoll ſich dar⸗ bietenden melodiſchen Gehaltes und aus Anlaß des hundert⸗ ſten Todestages von Franz Schubert während einer großen internationalen Schubert⸗Feier zur erſten Aufführung gelan⸗ gen ſollen. Die Preiſe ſind bei dem Bankhauſe J. P. Morgan in Newyork hinterlegt. Die Genoſſenſchaft Deutſcher Ton⸗ ſetzer, die die Durchführung des Wettbewerbs für die Zone Deutſchland und Holland übernommen hat und von der die Wettbewerbsbedingungen zu erhalten ſind, teilt uns mit, daß für die von ihr zu bearbeitende Zone die Herren Pro⸗ feſſor Max von Schillings, Profeſſor E. N. von Reznieek, Profeſſor Ernſt Wendel, Hermann Biſchoff und Dr. Johann Wagengar das Preisrichteramt übernommen haben. Der Einreichungstermin für die der Jury vorzulegenden Arbeiten Handwerk und Stenergeſetzgebung Freiburg, 7. Febr. Eine hier ſtattgeſundene Hand⸗ werkerverſammlung des Breisgaus und Oberlandes ahm nach einem Vortrag des Oberſteuerinſpektors a. D. Ur ban⸗ Freiburg folgende Entſchließung an: Handwerk und Gewerbe ſind durch die gegenwärtige Steuergeſetzgebung unverhältnismäßig hoch belaſtet. Auch der dem Landtag vorliegende Abänderungsantrag bringt keine genügende Entlaſtung. Die Steuer auf Betriebsvermögen umd Gewerbeertrag wirkt in ihrer jetzigen Höhe wie eine Sonderſteuer und kann von dem handwerklichen und gewerb⸗ lichen Mittelſtand nicht länger getragen werden. Zur Durch⸗ führung einer gerechten Steuerverteilung ſtellen deshalb die am 5. Februar in Freiburg verſammelten Vertreter der hand⸗ werklichen Organiſationen des Handwerkskammerbezirkes Freiburg mit ihren über 15000 Mitgliedern aus den Kreiſen Lörrach, Freiburg und Offenburg folgende Forderungen: 1. Land und Gemeinden müſſen das Zuſchlagssrecht zur Reichseinkommenſteuer erhalten. 2. Die ſozlalen Vergünſtigungen des Reichseinkommenſteuergeſetzes ſollen auch bei den Landes⸗ und Gemeindezuſchlägen für alle Steuer⸗ pflichtigen gelten. 3. Das Anhörungsrecht der amtlichen Berufsvertretungen von Handwerk und Gewerbe iſt im Steuervereinheitlichungsgeſetz als zwingende geſetzliche Vor⸗ ſchrift zu ſichern. Zum Schluß wird mit Nachdruck an den Ar⸗ tikel 164 der Reichsverfaſſung erinnert, der dem ſelbſtändigen Mittelſtand Schutz gegen Ueberlaſtung und Aufſaugung ſichert. N L. Mosbach, 7. Febr. Der Sängergau Mosbach hielt dieſer Tage in Neckarzimmern ſeine Jahresverſammlung ab. die der Gauvorſitzende Buchholzer⸗Mosbach leitete. Die bekanntgegebenen Berichte ließen eine gedeihliche Weiterent⸗ wicklung der Sängerſache erkennen. Hauptlehrer Strauß⸗ Oberſchefflenz wurde wieder zum Gaudirigenten ge⸗ wählt, auch die übrigen Mitglieder der Vorſtandſchaft erneut in ihren Aemtern beſtätigt. Einſtimmia wurde dann noch be⸗ ſchloſſen, daß am 10. Juni in Auerbach der Gaufänger⸗ taqa ſtattfinden ſoll. * Untergrombach, 7. Febr. Geſtern nacht brach in dem Wohnhaus des Joſef Schneider ein Bran d aus, der das Gebäude völlig einäſcherte. Die Fahrniſſe ſind vernichtet. Der Brandgeſchädigte befand ſich zurzeit des Brandausbruchs mit ſeiner Frau auf einer Vereinsveranſtaltung. * Freiburg, 7. Febr. In einer am Sonntag geſchloſſenen Wirtſchaft wurde in Abweſenheit der Wirtin ein gebrochen. Die Eindringlinge zertrümmerten einen Glückſpielautomaten, den ſie ausraubten, außerdem hießen ſie einen in, der Kaſſe vorhandenen kleinen Geldbetrag, einen Poſten Zigaretten und gefüllte Sardinenbüchſen mitgehen. Ein zurückgelaſſener be⸗ ſchriebener Wiſch deutet auf noch recht funge Burſchen als Täter hin. * Singen, 7. Febr. In letzter Zeit ſind erhebliche KLa⸗ gen laut geworden, daß ausländiſche bezügl. ſchweizeriſche Firmen dazu übergegangen find, nach einem feſten 9 plan mit Kraftwagen von Ort zu Ort in Ober baden 01 fahren und die Waren, vornehmlich Käſe und andere Lebensmittel von dem Begleitperſonal anbieten laſſen. Es werden nicht nur Gaſtſtätten, ſondern auch Private beſucht. Es ſoll hauptſächlich der Hegau von Ramſen aus bearbeitet werden. Es iſt unbedingt erforderlich, daß im Intereſſe des legitimen Handels energiſche Abwehrmaßnahmen getroffen werden und die Straßenpolizei dieſen Vorgängen ein er⸗ höhtes Augenmerk zuwendet. Müllheim. 6. Febr. Geſtern wurden in Neuenburg von den franzöſiſchen Behörden drei deutſche remdenlegio⸗ näre und ein ſteckbrieflich verfolgter Schwerverbre⸗ cher an die badiſche Gendarmerie ausgeliefert. Die Ueber⸗ wieſenen wurden vorerſt in das Müllheimer Bezirksgefäug⸗ nis eingebracht. Kölnische Illustrierte Jeitung morgen neu. Zu bezſe hen in der Haupinebenstelle R 7, 4/8 in den Nebenstellen Waldhefstrage 8, Schwetzingerstraße 19%0 und Meerfeldstrage 11, sowle durch die Trägerinnen. Einzelverkaufspreis: 20 Pfg. 5 —— — 9 . 8 8 — — N 0 Clemens Krauß und die Wiener Staatsoper. In den letzten Tagen ging durch die Wiener Preſſe die Nachricht, daß zwiſchen dem Frankfurter Generalmuſikdirektor Clemens Krauß und der Generaldirektion der öſterreichiſchen Bundes⸗ theater ein Vertrag zuſtandegekommen ſei, durch den Elemens Krauß, der vor ſeinem Fortgang nach Frankfurt Kapellmeiſter an der Wiener Staatsoper geweſen, an die Wiener Oper zu⸗ rückengagiert ſei und daß eigens für ihn in Wien der Poſten eines Generalmuſikdirektors geſchaffen werden ſolle. Es wurde auch angedeutet, daß Clemens Krauß zum künftigen Nachfolger Schalks deſigniert ſei uſw. Auf Erkundigung wurde erklärt: Es iſt richtig, daß man in Wien gern Clemens Krauß, der geborene Wiener und mit ſeiner Vaterſtadt auch als Diri⸗ gent der Tonkünſtlerkonzerte ſtändig in Kontakt geblieben iſt, wieder zurückkehren ſehen würde. Aber man weiß, daß Cle⸗ mens Krauß noch durch einen mehrjährigen Vertrag an die Frankfurter Oper gebunden iſt. und man wird ſich hier hüten, nach dem Konflikt mit der Dresdener Over wegen der Urauf⸗ führung von Richard Strauß„Aegyptiſcher Helena“ nun noch einen Konflikt mit Frankfurt wegen Clemens Krauß herauf⸗ zubeſchwören. Tatſache iſt aber, daß man in Wien nach einem neuen Dirigenten von Weltruf ſucht, und daß ſich für Clemens Krauß beſonders Richard Strauß eingeſetzt hat während Direktor Schalk mehr für Brund Walter in München eingetre⸗ ten iſt.(?) Es dürfte auch den Tatſachen entſprechen, daß auch Generaldirektor Schneiderhan der öſterreichiſchen Bundes⸗ theater mit Clemens Krauß, der ja wiederholt in Wien war. Vorverhandlungen gepflogen hat. Aber dieſer Vertraasent⸗ wurf beruht ſelbſtverſtändlich auf der Vorausſetzung, daß es Clemens Krauß gelingen würde, ſeine Frankfurter Verpflich⸗ tungen zu löſen. Aber der Entwurf bedarf auch auf öſterreichi⸗ ſcher Seite noch wegen der Gageforderungen des Künſtlers der Genehmigung des Bundesfinanzminiſters. Was die Poſition Krauß in Wien betreffen würde, ſo wird von informierter Seite betont, daß weder ein beſonderer Titel noch beſondere Vollmachten für Clemens Krauß vorgeſehen ſeien. Er ſoll als ſpezieller Vertrauensmann Direktor Schalks als deſſen Stell⸗ vertreter bei Abweſenheit und als erſter Kapellmeiſter nächſt Schalk in Wien tätig ſein, und werde auch in adminiſtrativer Hinſicht befugt ſein. bei Abweſenheit Schalks das Repertofre zu beſtimmen, Einſtudierungen vorzunehmen uſw. Seine Beru⸗ fung würde aber immerhin einige Veränderungen an der Wie⸗ ner Staatsoper zur Folge haben. So heißt es, daß Kapell⸗ meiſter Robert Heger im Falle der Berufung von iſt bis zum 30. April d. J. verlängert. Krauß die Wiener Staatsoper zu verlaſſen gedenke. Dr. G. * 1 IN eee e. n „ r n Donnerstag, den 9. Februar 1828 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe).. 2 Ein Genie auf Abwegen Gerichtszeitung Vor dem Schöffengericht Heidelberg batte ſich ein Veranſtaltungen aus hochangeſehener Familſe ſtammender Mann, der öJähr. Donnerstag, den 9. Februar 1928 5 Schriftſteller Konrad Winterer aus Breiſach, Sohn des Theater: Natlonaltheater:„Aida“.(Freie Volksbühne, Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Der Mann im Kleiderſchrank a Der wegen Logisbetrügereien in mehreren Fällen und eines einfachen Diebſtahls mit 2 Jahren 3 Monaten Zucht⸗ haus beſtrafte Kaufmann Broß aus Ludwigsburg ſtand auf die Berufung des Staatsanwalts nochmals vor Gericht, weil dieſer auch die Fälle beſtraft haben wollte, wo die Ge⸗ liebte des., die Schneiderin Maria Merz als Köder diente. Die Merz hatte in Heilbronn einen Mann in den Kleider⸗ ſchrank geſteckt, dieſen abgeſchloſſen und den Mann aller Klei⸗ dungsſtücke beraubt. Das Urteil lautete auf 3 Jahre Zucht⸗ hau S gegen Broß wegen Betrugs, Unterſchlagung, Dielnſtahl im Rückfalle und zwar eines einfachen und zwei erſchwerten. Die Freiſprechung des Broß von der Anklage des verſuchten Betrugs und Diebſtahls(in dem Falle mit dem Mannheimer Herrn) bleibt aufrechterhalten. Der Ehrverluſt fällt wegen der Jugend des Angeklagten fort. Die Merz behielt ihre Strafe von 1 Jahren Zuchthaus. * Betrügereien in der Pfalz Betrügereien in erheblichem Umfang verübte der Kauf⸗ mann Heinrich Hoffmann aus Mauer als Vertreter einer Kaffeefirma Hoffke, bei der er ſeit 1924 angeſtellt war. In Kaiſerslautern zog er von einer Firma Laukemann einen Be⸗ trag von 635/ ein den er nicht ablieferte, er will ihn verloren haben. Bei 30 Firmen in der Pfalz gab er ſich als Inkaſſo⸗ berechtigter aus und vereinnahmte Gelder in Höhe von 608 Al, die er verbrauchte. Bei 28 Kunden holte er den verkauften Kaffee wieder unter der Angabe, das Geſchäft ſei geſchloſſen, er werde ihnen den leihweiſe überlaſſenen Kaffee wieder er⸗ ſetzen. Auch dieſen Kaffe verwendete er zu ſeinem eigenen Nutzen. Weiter fingferte er 12 Beſtellungen im Betrage von 1447 /, um die Proyiſion einzuſtreichen, hier blieb es aber nur beim Verſuch. Beim paſſiven Widerſtand leiſtete er franzöſiſche Regiedienſte in der Pfalz. Das Mannheimer Schöffengericht erkannte auf eine Gefängnisſtrafe von 6 Monaten unter Abrechnung der ſeit 17. Dez. dauernden Unterſuchungshaft. Ein Schlingenſteller Dem verrohten Gewerbe des Schlingenlegens hatte ſich der 1890 geborene Fabrikarbeiter Robert Fuhrmann von Niedermieſau bei Zweibrücken hingegeben. Bei dieſer Art Wilddieberei finden die armen Tiere, die ſich in einer Schlinge fangen, ein überaus qual volles, mitleiderregendes Ende. Vielfach zappeln ſie ſich förmlich zu Tode, ſchnüren ſich mit der Drahtſchlinge tiefe Furchen in die Körperteile und zertreten oft in ihren Todesqualen den Waldboden rings um die Fangſtelle zu ſteinharter Oberfläche. Im November vergangenen Jahres ertappte ein Waldhüter den Fuhrmann, als dieſer gerade die von ihm gelegten Schlingen nachſah und neu ſtellte. Der Wilderer ergriff ſofort die Flucht und blieb auch auf Anruf nicht ſtehen. ſo daß der Jagdaufſeher Feuer gab und den Flüchtling durch einen Schuß in die Seite an der Fortſetzung der Flucht hinderte. Vor dem Schöffengericht Zweibrücken, vor dem der Wilddieb jetzt als Angeklagter ſtand, konnte ihm die Ausübung des Fangens von Wild durch Schlingen nachgewieſen werden. Während der Staatsanwalt 1 Jahr Gefängnis beantragte lautete das Urteil gegen den Jagdfrevler auf nur 5 Wochen Gefängnis, abzüglich 4 Wochen Gefängnis. * § Ein feines Ehepaar. Das Oberlandesgericht in Stutt⸗ gart verurteilte den früher in Mainz wohnhaften Kaufmann Julius Severin aus Stemel(Kreis Arnsberg) und deſſen Frau wegen gemeinſchaftlich begangenen Landesverrats zu dreteinhalb Jahren Zuchthaus bezw. einem Jahr Ge⸗ fängnis. Gegen Jultus Severin, der wegen des gleichen Ver⸗ gehens ſchon wiederholt vorbeſtraft, wurde außerdem die Zu⸗ läſſigkeit der Polizeiaufſicht ausgeſprochen. Winzer Kollmann aus Clotten an 7 Freiburger Oberbürgermeiſters, wegen Betrugs zu verantworten. Die Anklage legt ihm zur Laſt, daß er in den Jahren 1926 und 1927 in Heidelberg und Umgebung unter Ausnützung ſeiner verwandtſchaftlichen Beziehungen zahl⸗ reiche Perſonen, Vermieterinnen, Pfarrer, Gaſtwirte, einen Apotheker, einen Arzt u.., durch falſche Vorſpiegelungen zur Hergabe von Bargeld beſtimmt und mit den Darlehen ſo ziemlich ſeinen ganzen Lebensunterhalt beſtritten hat. Die Beweisaufnahme führte zu der Feſtſtellung, daß der An⸗ geklagte bei ſeinen Pumpereien recht ſkrupellos vorging, ſich auch nicht ſcheute, auf Koſten armer Witwen zu leben. Der Direktor der Heil⸗ und Pflegeanſtalt in Wiesloch kenn⸗ zeichnete W. als einen erheblich belaſteten haltloſen Pſycho⸗ pathen und kritikloſen Optimiſten. Das Urteil lautete auf 8 Monate Gefängnis, abzüglich der viermonatigen Unterſuchungshaft. Der Verurteilte wurde wegen Flucht⸗ verdachts in Haft behalten. Ein Wirtshausſtreit vor Gericht Der 20jährige Chauffeur Wilhelm Gall, wohnhaft in Bretzenheim, ſtand vor dem Schwurgericht Mainz und hatte ſich wegen Totſchlags zu verantworten, Der Anklage lag folgendes Geſchehnis zugrunde: Am 28. Dezember vorigen Jahres brach abends gegen 10 Uhr in der Wirtſchaft Roider in der Liebfrauenſtraße ein Streit zwiſchen einem Gaſt und dem anweſenden Gall aus. Die Urſache des Streites war nicht näher zu erſehen. Es entſtand ein Wortwechſel, der ſpäter in Tätlichkeiten ausartete. Als der Angeklagte mit dem Meſſer gegen einen Gaſt vorging, warf ſich der Wirt dazwiſchen, um die Streitenden zu krennen. Dabei traf ihn unglücklicherweiſe der Stich in die Bruſt; auf der Stelle trat der Tod ein. Die herbeigerufene Polizei verhaftete gleich den Täter, der ſich ſchon am Tatort über ſeine Tat äußerſt entſetzt zeigte. Staatsanwalt Dr. Merz erhob die Anklage und ſtellte Strafantrag auf 5 Jahre Zuchthaus. Der Angeklagte gab an, die Tat in einer großen Erregung begangen zu haben und zeigte völlige Reue Das Gericht verurteilte den jungen Chauffeur wegen Körperverletzung mit tödlichem Ausgang zu zwei Jahren Gefängnis. Was iſt Weinverfälſchung? Vor dem Landgericht Trier ging ein Prozeß zu Ende, der die Frage der Verfälſchung naturreinen Weines zum Gegenſtand hatte und der die Gerichte bereits ſeit 1924 be⸗ ſchäftigte, Zweimal war der Angeklagte, der Gaſtwirt und 2 der Untermoſel, wegen Zuckerung und Vermiſchung mit 192ter Wein ver⸗ urteilt worden und beide Male war das verurteilende Er⸗ kenntnis vom Kölner Oberlandesgericht, zuletzt an das Landgericht Trier, zurückverwieſen worden. In dieſer Ver⸗ handlung waren nicht weniger als 23 Sachverſtändige geladen, deren Ausführungen weit auseinandergingen. Wäh⸗ rend der Beklagte behauptete, das Fuder„Clottener Roſen⸗ berg, Ausleſe 1920“, ſei naturrein geblieben, er habe den Wein 1922 oder 1923, da er krank geworden ſei, lediglich in ein ſtark geſchwefeltes Faß abgefüllt und, nachdem er wieder klar geworden ſei, die Nachfüllung mit 1921er Wein vorge⸗ nommen, hielt der Käufer des Weines als Zeuge den Wein nicht für echt. Ueber das Merkmal der Zuckerung waren ſich die Sachverſtändigen nicht einig; dagegen bekundeten die als Zeugen vernommenen Angeſtellten des Beklagten, daß ihrer Meinung nach eine Fälſchung nicht in Frage komme. Auch der Begriff der„Ausleſe“ konnte nicht einwandfrei feſt⸗ geſtellt wenden. Das Gericht ſprach ſchließlich den Angeklagten gemäß dem Antrage des Staatsanwalts koſtenlos frei. Es habe zwar gegen die Freiſprechung Bedenken gehabt, aber da die Sachverſtändigen weder über die Verfälſchung noch über den Begriff Ausleſe noch über die Auffüllung mit 1921er Wein einig geweſen ſeien, habe es auf Freiſprechung er⸗ kennen müſſen. .30 Uhr.— Apollo: Gaſtſpiel der Pfiscator⸗Bühne! „Hyppla wir leben!“.30 Uhr.. Vorträge: Freier Bund: Dr. H. Schrade:„Plaſtik franz. Kathedralen II“. A— K..15 Uhr: Unterhaltung: Künſtlerſpiele„Libelle“. Kabarett.00 Uhr. Lichtſptele;: Alhambra:„Moral“.— Ca pito„:„Violantha“, — Lichtſpielhaus Müller:„Sünderin“.— Pal aſt⸗ theater:„Die gefährdete Jugend“.— Scala⸗ Theater; „Die Zirkus⸗Prinzeſſin“.— Schau burg:„Fürſt oder Clown“ — Ufa⸗Theate„Die Hoſe“. Muſeen und Sammlungen: Schloßbücherei: 11—1,—7 Uhr.— Schloßgalerie: 11—1,—4 Uhr— Kunſthalle: 10—1,—4 Uhr.— Planetarium: Vorführung: 8 Uhr. Neue Entſcheidungen des Reichsgerichts Das Reichsgericht hat am 4. November 1927 zwei Enk⸗ ſcheidungen gefällt(1 D 679/27 und 1 701/½7), die ſich mit der Frage der Glücksſpiele befaſſen und Anſpruch auf allgemeine Beachtung haben. Das erſte Urteil befaßt ſich mit Ecarté Chouette. Die Vorinſtanz war bei ihrer Entſcheidung von dem in der Rechtſprechung anerkannten Grundſatz ausgegangen, daß ein Glücksſpiel im Sinne des § 284 des Strafgeſetzbuches dann vorliegt, wenn bei einem Spiel die Entſcheidung über Gewinn und Verluſt hauptſäch⸗ lich vom Zufall, nicht vom Geſchick der Spieler abhängt. Das Reichsgericht hat in dieſem Fall entſchieden, daß die Entſcheidung über Gewinn und Verluſt in der Hauptſache von der Geſchicklichkeit der Beteiligten und nicht vom Zufall, das iſt vom Wirken unberechenbarer, dem Einfluß der Spieler entzogener Urſachen abhing. Einen anderen Standpunkt nimmt das Reichsgericht hin⸗ ſichtlich der Bajazzoapparate an. Es ſtellt ausdrück⸗ lich feſt, daß das Reichsgericht niemals allgemein ausge⸗ ſprochen habe, daß das Spiel mit Bajazzoapparaten kein Glücksſpiel ſei. Die Entſcheidung des Einzelfalles hinge von der Konſtruktion des Apparates ab, da keineswegs alle Bajazzoapparate gleich eingerichtet ſeien. Bei der Entſchei⸗ dung dieſer Frage komme es nicht auf die Ergebniſſe an, die ein mit dem Apparat vertrauter Durchſchnittsſpieler erzielen kann, an, ſondern auf die Ergebniſſe, die von dem Durch⸗ ſchnitt der am Spiel beteiligten Perſonen erzielt werden. * § Verurteilter Schwindler. Das Schöffengericht Ju d⸗ wigshafen verurteilte den Konſtrukteur Edm. Reben⸗ bach aus Wiesbaden, der zur Zeit wegen Betrügerei eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr verbüßt, wegen Betrugsverſuchs zu 4 Monaten Gefängnis. Rebenbach hatte ſeinerzeit in Ber⸗ lin den Fall von der Verhaftung Albert Wagners geleſen und daraufhin ein Telegramm an Juſtizrat Strauß in Ludwigs⸗ hafen geſandt, daß man die Sache Wagner auf politiſchem Wege regeln ſoll. Bei dieſer Gelegenheit wurde um einen Zuſchuß von 2000 Mark erſucht. Der Angeklagte verſuchte, dem Gericht den Schwindel vorzumachen, daß er ſchon öfters in politiſchen Angelegenheiten in Berlin tätig geweſen ſei. In Berlin habe ſeinerzeit eine Organiſation beſtanden, über deren Zweck und Ziele er keine Auskunft geben könne; es ſet ihm Schweigepflicht auferlegt worden. Natürlich ſchenkte das Gericht der ganzen Geſchichte keinen Glauben und verurteilte den Angeklagten, der ſchon mehrmals vorbeſtraft iſt, zu der oben angeführten Gefängnisſtrafe. § Verurteilter Einbrecher. Der 19 Jahre alte Fabrik⸗ arbeiter Karl Nikolaus von Pirmaſens hatte ſich vor dem Schöffengericht Pirmaſens wegen Hausfriedensbruch, Dieß⸗ ſtahls und Paßvergehen zu verantworten. Dem Angeklagten liegt zur Laſt, in die Wohnung eines Wirtes eingedrungen zu ſein und aus der Küche neben Eßwaren einen kleineren Geldbetrag entwedet zu haben. Zwei Stunden ſpäter drang er wieder in die gleiche Wohnung ein und ſtahl aus dem Wohnzimmer Schmuckſtücke, ſilberne Eßbeſtecke und einen neuen Herrenmantel. Das Gericht verurteilte Nikolaus zu 3. Monaten Gefängnis und zu den Koſten. —— . S, 1 1 8 8 Ile Veſon ders eſtlachie udd, 4 myfelꝛlen mir Qhnen ugſere, ſumel au 6 Neue Nannhefmer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Kann Fronkreich die deutſchen Reparations⸗ lieferungen verdauen? Als der König von Afghaniſtan dieſer Tage in Paris weilte, ſoll er die Frage augeſchnitten haben, ob ihm Frank⸗ reich eine europäiſche Anleihe für Afghaniſtan vermitteln könne Nachdem der offizielle Teil ſeines Beſuches vorüher war, ſoll ihn Poincaré in ſeinem Hotel aufgeſucht und unter anderem auch diefe Frage in etwa einſtündiger Unterredung mit ihm beſprochen haben. Die Unterredung habe auch die Frage erörtert, ob Frankreich, wenn es ſelbſt das Geld für eine Anleihe nicht aufbringen könne, es nicht vielleicht er⸗ möglichen könnte, einen Teil ſeiner Quote an den deutſchen Reparationuslieferungen nach Afghaniſtan ab⸗ kulenken, in erſter Linie für den Bau von Eiſen bahnen, 5 bisher im Reich des Königs Amanoullah eine noch un⸗ bekgunte Einrichtung ſind. In Frankreich bringt man dieſen bisher nicht beſtätigten Angghen, namentlich in den Kreiſen der Induſtrie, großes Intereſſe entgegen. Man erinnert an die Mahnungen Parker Gilberts und lebt in der Furcht, daß külſchland, nachdem es die ihm durch Anleihen und Kredite Ugefloſſenen Gelder erſchöpft hat, namentlich für Repara⸗ könsliefekungen, in der nahen Zukunft gezwungen ſein könne, einen größeren Prozentſatz ſeiner Dameszahlungen in Form von Warenlieferungen anzubieten, Man 0 8 auch eine Gefetzesvorlage hiermit in Verbindung, die der Kam⸗ mer ſoeben zugegangen iſt und die darauf hinzielt, die Aus⸗ fühtung einer größen Anzahl öffentlicher Arbeiten in Frank⸗ Teich dürch Lieferungen aus Deutſchland— in Ausführung des Friedenspertrages— zu erleichtern. Die Einleitung zu der Vorlage ſweiſt darauf hin, daß gegenwärtig die Ausbeh⸗ nung der deutſchen Zahlungen in Förm von Lieferungen be⸗ hindert, wenn nicht vollſtändig unmöglich gemacht werden, einmal durch Zollſchwierigkeiten und zum andernmal durch eſetzliche Formalitäten, die für die Ausführung öffentlicher heiten beſtehen. Das Reſmburſement von Mark⸗Beträgen, die an Unternehmer gezahlt werden, ſchafft ein Problem in praktiſcher Fingnz, welches bei öffentlichen Körperſchaften Rur dadurch gelöſt werden kann, daß die gegenwärtig für die Autopfſierung von Anleihen geltenden Beſtimmungen eine grhßere Blegfamkeit oder Dehnbarkeit erhaltlen. Die Geſetz⸗ Poplage will deshalb die Verpflichtung beſeitigen, durch dle alls neuen öffentlichen Arheiten jeweils durch ein Spezial⸗ setz autoriſiert werden müſſen und ſie entwickelt verſchiedene roßöſitionen, die darguf hinzielen, Kolonien, Departements, Kommunen und öffentliche Einrichtungen im allgemeinen zu veranlaſſen, ſich in größerem Umfang als bisher der Warey⸗ lieferungen aus Deutſchland zu bedienen, auf die Frankreich in Form von Repargtiouszahlungen Auſpruch hat. Ein Weiterer Parggrapßh ermächtigt die Regierung, alle Lieferun⸗ gen, die die franzöſiſche Grenze in Form von Reparations⸗ ahlungen überſchreiten, von der Verzollung zu be⸗ 3 99 84 wenn ſie zur Verwendung bei Arbeiten der öffent⸗ lichen Hand beſtimmt ſind, i Der urſprüngliche Entwurf des Finanzgeſetzes für 1928 ſah die Summe von 1090 009 000 fr. Frs, als Jahres⸗ ausgabe für die Verbeſſerung franzöſiſcher Häfen und Waſſer⸗ Der Miniſter der öffentlichen Arbeiten, Tardien, erkannte nachträglich, daß ſich ein viel asgerer Teil von deut⸗ 0 0 g Leichtigkeit in ſeinem dampfer in St. Nazgire(80 000 000 Frs.); Arbejten in Nantes 25 000 og Frs.]) La Maochelle(84 000 000 Frs.); Bordeaux (50 000 000 Frs.) und Bayonne(3 500 000 Frs, für eisen Bagger), Hinſichtlich der Perbeſſerung non Waſſerwegen iſt ein erſter Poſten eingeſtellt von 67000 000 Franes, um die Anlagen für die Wee ang uon Hochwafſerüßberſchwem⸗ mungen entlang der Seine auszudehnen, 31 000 600 Frs, für Schleuſenverbeſſerungen in der iat etwa 2000 000 Frs, ür Kanglverheſſerungen. Im Hinblick auf die Dringlichkeit er Vorſchläge haben die beiden Kammern die beantragte Ge⸗ ſamtſumme ſelbſt weiter auf 800 000 00 Franes erhöht unter der Borgusſetzung, daß 200 000 000 Frans dieſer Summe durch deutſche Repargtionslieferungen in Materialien und dergl. aufzubringen ſeien.— Nach Informationen aus dem inanzminiſterium hofft man, daß in der nahen Zukunft entſche Reparatſonslſeferungen guch bel der Po ſt, hei der Straßenverbeſſerung und für gewiſſe öffentliche Ar⸗ eiten in den Kolanſen Verwendung finden können, Man ſieht, der franziſiſche Magen füllt ſich immer mehr und es muß ein eigentümliches Bergnügen für die franzöſiſchen In⸗ duſtriellen ſein, wenn ſie zuſehen müſſen, wie die Aufträge der Regierung und der öffentlichen Körperſchaften, die ihnen ſonſt ſicher wären, in zunehmendem Umfänge nach Deutſchland ge⸗ legt werden müſſen. 8. H. * Rhefniſche Hypothekenbank in Mannheim.— 9 v.. Reſtquote Für dle Reihe 17 der Fzinſ. Goldpfgndörſefe, ſowie für dſe Reihen 18, 1% und 20 der 8zinf, Golbpfandöziefe von je ß Mill. G% des In⸗ 1 wird jetzt Zülgſſung zur Frankfurter Börſe hegntragt, 10 dem Ausweis vom 31. Dez 1927 betrug der Geſamtumlau an Pfandbri 315 n 130,82 Mill.., Davon entfielen 64,7 Mill. Reichsmark auf Liguldatllonspfandbrlefe. Das Jnſtitut Bereitet bekanntlich eine weitere Pfandbriefausſchüttung durch Ligui⸗ datkönspfandbrteſe vor. Die Reſtguote in der Teilungsmaſſe nimmt man mit noch höchſtens etwa 9 v. H. an. * Außlandsanleihe der Württemhergiſchen Wohnnugskreditanſtalt. Die Württemhergiſche Wohnungakreditanſtalf hat eine Auslands ſerie pon 4 Mill.„ proz. kapitglertragse ſtenerf eis Goldhypolhekenpfandhrieſe zum Kurſe non 93,65 v. H. netto begeben. Die Auflegung erfolgte unter Mitwirkung der Darmſtädter⸗ und Natlonalbank Kc. g. FF. Piugke Stuttgart und der Württembergiſchen Notenbank in Stuligart an eine hol ländtſche Gruppe, der u, a. die Interngtiongle Bank in Am⸗ ſterdam und die Amfterdamſche Bank in Amſterdam angehören, Die Ausgabe ſoll in Holland heute und vorgusſichtlich zum Kurſe non 90,5 p. H. erfolgen, Der Anleiheerls muß zur Abdeckung kurz⸗ friſtiger Verpflichtungen aus dem Vorfahre verwendet werden. * Kölnſſche Hagelverſicherungsgeſellſchaft. Das Jahr 1927 ſchließt ab mit einem Fahlbetrag von 32 085, welcher durch Entnahme aus der Rücklage für langfriſtige Berſicherungen ausgeglichen wird. Eine Dividende(J. V. 10 v..) kann, wie wir bereits zu melden in der Lage waren, ſomit nicht zur Verſeſlung kommen, Dle Verſicherungs⸗ umme hat gegen das Vorfahr eine Erhöhung um 31981 4 auf 71 821 880& erfahren, und die Prämieneinnahme iſt um 313 233% uf 1814 849„ geſtlegen. An Rückverſicherungsprämie waren 1002 726 gegen 820 082 u vergüten. Die Zahl der gemeldeten Schä⸗ Heßifferte ſich auf dis(. B. 1311), und die dafür zu vergütende idigung einſchlteßlſch der Erhebungskoſten betrug 2342 981% gag dis„.(S. am 29, Febr.] ria e Von den beiden Leipziger Meſſen jeden Jahres iſt die Frühlahrsmeſſe die große Auslands meſſe, was ſich durch den wachſenden Beſuch ausländiſcher Einkäufer wie auch durch den ſteigenden Zuzug ausländiſcher Produzenten aus aller Welt, in hohem Maße auch in Geſtalt ganzer Kollektivausſtel⸗ lungen fremder Stagten bekundet. Hier zeigt ſich die enaſte Verknüpfung zwiſchen der Leipziger Meſſe und dem Fortſchritt der Weltwirtſchaft, der allein durch planmäßiges internationa⸗ les Zuſammenwirken der Induſtrie⸗ und Handelskreiſe ver⸗ bürgt werden kann. Dieſer internationgle Chargkter der Leip⸗ ziger Meſſe dürfte auf der kommenden, am 4. März beginnen⸗ den Leipziger Frühjahrsmeſſe 1928 beſonders ſtark in Erſchei⸗ nung treten. Man rechnet ſchon jetzt damit, daß die Rekord⸗ gahlen der Frühfahrsmeſſe 1927, bei der man unter 155000 Befuchernüber 23 000 Ausländer zählte, noch über⸗ troffen werden, da die Abſatzwerbung des Leipziger Meſſeamts im Auslande, die durch 163 ehrenamtliche Vertreter und Ge⸗ ſchäftsſtellen in 88 Ländern aller Erdteile erfolgt, ſyſtematiſch weiter ausgebaut worden iſt. Die Geſamtzahl der Aussteller wird man auf 10 000 veranſchlagen können. An Kollektivausſtellungen wird man in altgewohnter Weiſe eine öſterreichiſche, tſchechoflowakiſche, ruſſiſche Ausſtel⸗ lung vorfinden. Die italieniſche Ausſtellung wird eine ganz bedeutende Erweiterung aufweiſen und ebenſo wie eine bri⸗ tiſche Ausſtellung im Ring⸗Meßhaus untergebracht ſein. Neu auf der Meſſe ſind eine offizielle Exporkmuſterſchau Frank⸗ reichs, die aus der Initiative der franzöſiſchen Regierung ſelbſt hervorgeht, und dann die erſtmalige Beteiligung Japans, das mehrere tauſend Warenmuſter aus den Gebieten der Seide, des Porzellans, der Lackwaren und der Lebensmittel ausſtellt. Auch mittel⸗ und ſüdamerikaniſche Staaten wird man wiederum als Ausſteller vertreten vorfinden. Eine große Zahl der ausländiſchen Einzelausſteller iſt ſo⸗ dann über die ganze Meſſe verbreitet. Man wird ſie auf der Automobil⸗Ausſtellung antreffen. Dann vor allem auf der Textilmeſſe, wo ſehr bedeutende Firmen des Orients, Frank⸗ reichs. Italiens, der Tſchechoſlowakei. Oeſterreichs. Ungarns und der Schweiz ſich ongeſagt haben, ferner auf der Textil⸗ maſchinenmeſſe, auf der Kunſtgewerbemeſſe, auf der Reklame⸗ meſſe, auf der Schuh⸗ und Ledermeſſe, in den Meſſearuppen für Glas und Porzellan, für Biſouteriewaren, für Luxus⸗ waren, für Uhren und Muſikinſtrumente. ſowie unter den Sportartikelfirmen, Im Vordergrunde des Intereſſes dürfte auf dieſer Früh⸗ jahrsmeſſe ſodann die Große Techniſche Meſſe und Baumeſſe ſtehen. Auf einem Gelände von ea. 400 000 qm wird ſich hier die größte Techniſche Induſtrieſchau der Welt Porſchan auf dis Leipziger riſahremeffe bieten, und zwar werden in 15 nächtlichen Hallen etwa 3000 2 E wodurch die Reſerve von 42 Mill, Franken auf 90 p. H. de. Ax. ge⸗ bracht wird. 707 707 Fr.(i. V. 701 047 Fr.) ſollen guf neue Rechnung vorgetragen werden. 1: Erfolg der Reichsbahnemiſſion. Die neuen 100 Mill./ Vor⸗ zugsaktien der Reichsbahn ſollen mit gutem Erfolge gezeichnet worden ſein, und zwar vornehmlich in Sperrſtüchen. Die Kon⸗ ſorten waren in der Zuteilung diesmal inſofern freier, als ſie Sperr⸗ ſtücke ohne weiteres zuteilen konnten, Heute darf man von den Kon⸗ ſorten die erſten Zeichnungsergebniſſe erwarten. * Eintracht Braunkohle voransſichtlich wieder 10 v. H. Wie ver⸗ lautet, hat ſich das abgelaufene.⸗J. nicht ſchlechter als das Vor⸗ jahr geſtaltet. Der Geſchäftsgang wird als gut bezeichnet. Es iſt anzunehmen, deß, der gleiche Gewinnanteik wie im Jahre 1928 10 v..) zur Ausſchüttung kommen wird. Die Bilanzſitzung iſt nicht vor Anfang April. * Das neue Rührenwerk der J. G. Farbeninduſtrie. Das neue Röhrenwedk Lroisdorf der Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kalkſtoff⸗ AG.(J. G. Farbeninduſtrie; wird nur Röhren aus legiertem Metall für den Gigenbebarf der J. G. Farbeninduſtie herſtellen. Es handelt ſich um ein neues Werk, 1 mit einem Aufwand von 3 Mill./ errichtet und am 2. Febr: d. J. in Betrieb genommen worden iſt. Die hergeſtellten nahtloſen Röhren hahen einen Durchmeſſer von nur 90198 Millimeter. Der Röhrenverband Düſſeldorf hält ſich hei der erwähnten Eßzeugung nicht für inter⸗ eſſiert, die G. als Mitglied aufzunehmen. Es beſteht fedoch zwiſchen dem Werk und dem Röhrenverdand eine gewiſſe Fühlungnahme. * Ludwig Löwe Ale. in Berlin— Ktapitalserhöhung. Die ao. HW. Mia te e die Erhöhung des A K. um 5 auf 26 ill.& durch Außgabe von 5000 Stüc junger Aktien zu e 1000 10. Bon den neuen Aktien ſoll die Diseontogeſellſchaft namens einer Bankengruppe 3 Mill.% zur Kurſe von 145 p. H. übernehmen und dieſe den alten 1 l im Verhältnis von 5 1 zu m Kurfſe don Ah v. H. zum Bezuge anbieten. Die weiteren 2 Mill. Mark neuen Aklien foll die Bankengruppe zu 200 u. H. erhalten und hellebſg verwerten. Der Mehrerlös ſſt zum Ausgleich des Digggios der 5 Mill. Obligatlonenaufeſhe zu verwenden. An dem weiteren Mehrerlös iſt auch die G. maßgeblich beteiligt. Nach den Ausführungen der Verwaltung hal ſich die Kapftalserhöhung als notmendig erwieſen, weil ſich der Geſchäftsumfang des Unter⸗ nehmens ſtark ausdehnt hat. Im Jahre 1927 ſei der Uma vor allem durch den Ausbau der Auslandsorggniſatſon von nicht ganz 7 Mill. 4. V. auf eiwg 19,5 Mil. J geſtiegen. Aus dem Ruß fand geſchäft habe man die üblichen Reichsgarantiewechſel im Portefeuflle. Der Auftragsbeſtand ſei z. Zt. ſo groß, daß für mindeſtens ſechs Monate reichlich Beſchäf tigung nor, handen ſei. Auch der Auftragseingang ſei noch immer be⸗ friedigend, Für das abgelaufene Gg. komme eine Gewinnaus⸗ ſchüttüng in Vorfahrshöhe(10 v..) in Frage. a 1 Dinidendenerhöhung der Mittekſchwähiſche Ueberlandzentrale Ac. in Giengen g. Br. Die Vofausfagen, die hei letzten go. HV. im Dezember 1927 ſſber die Diyfbendenausſichten gemacht wurden, treffen fetzt ein. Der AR. beantragte in ſeiner Sitzung, der HV. am 28. Febr. die Ausſchüttung eines Gewinnanteils von 10 8) v. H. guf das erhöhte Ag. von 1,28 Mill.% norzuſchlagen. 15: Göhrickewerke Ac, in Bielefeld 8 v. H. Dividende. Der Roh⸗ ühberſchuß betrug 19987 1 970 018(l. B. 1 958 100 ,. Nach Ab⸗ ſchvrelhungen ergibt ſich zuſammen mit dem Vortrag ein Reingewinn von 203 099, aus dem wieder 8 h. H. Gewinngntefk aus 2,1 Mill. Mark gusgeſchüttel werden. In den abgelaufenen dreſ Monaten des feuen Ge. hat die G. gehen das Vorfahr beſſer abgeſchnitten. jöf Porzellgnſahrik Ph. Roſenthal u. En Ach. in Berlin. Das am gi. Dez, abgelaufene GJ. hat ſich ſo günſtig entwickelt, daß min⸗ deſtens mieder mit der vorjährigen Gewinngusſchüttung zu rechnen iſt. 5 1 Schoeller'ſche Kammgarnſpiunerei Eitorf Ach. in Eitorf. Für das am 91. Dezember 1927 abgelaufene Geſchäftsjſahr wurde ein kleiner Gewinn erzielt, doch kann infolge der ſtarken An⸗ ſpannung im Status des Unternehmens mit einer Diyfdenden⸗ ausſchüttung nicht gerechnet werden. 8 * Mosbacher Aktienhrguerei vorm. Hühner in Mosbach. Die Geſ. erzielte im verfloſſenen Geſchäftsſahr einen Reingewinn von 49 434%, e 3 Me 1 1 von 9068% kommt. Daraus nextei te Geſe aft eine uldende von 5 v. H. f A, non 300 000 5 95 e ze: Neue Inſelvenz in der Mühleninduſtrie. Die Kriſis in der Mühleninduſtrie ſcheint ſich weiter zu verſchärfen. Nachdem epſt vor wenigen Wochen die Mühle Büſcher AG. in Gladbeck finanzielle zu⸗ ammengebrochen it, wurde fetzt v. gleichen Schickſal eine der älteſten Firmen des rßheiniſch⸗wefffällſchen Bezirks, die Dampfmühle und Mehlgroßhandlung Winnecken u. Sohn in Eſſen⸗Borbeck, betroffen. Die Firmg hofft auf der Grundlage eines Vergleichs ſich mit ihren Gläubigern augeinanderſetzen zu können. der Huta, Hoch und Tiefbau Ach in Breslan. stehenden Kapflaler höhung um 600 000 auf 800 000 4 fall don alten Aktionären ein Bezugsrecht im Verhäktnis 21 zum Kurſe von 115 v. H. eingeräumt werden Bel der bevor⸗ i in den Verkehr zu ſetzen, Es ergibt ſich e in führende Firmen die Hochwertigkeit ihrer Erzeuaniſſe zeigen. Auf der Techniſchen Meſſe iſt es zunächſt die Jnternatio⸗ nale Automobil⸗Ausſtellung für Laſt⸗ und Sonder⸗ fahrzeuge, die man zum erſten Mal in dieſem Frühjahr auf der Meſſe finden wird. Zur Ausſtellung gelangen deutſche und ausländiſche Erzeugniſſe, und der Reichsverband der Auto⸗ mobil⸗Induſtrie, Berlin, hat ſelbſt die Organiſation der Aus⸗ ſtellung übernommen. Weiter iſt zu erwähnen eine Allgemeine Maſchinen⸗ und Apparateſchau in den Hallen 6, 8 und 21 der Techniſchen Meſſe, die erſtmalig unter der Leitung des Ver⸗ eins Deutſcher Maſchinenbau⸗Anſtalten(BDM)] stattfindet. Innerhalb dieſer Schau wird die Sonderſchau für Textil⸗ maſchinen in erſter Linie beachtlich ſein, da ſie den fünf⸗ fachen Umfang wie auf der Frühiahrsmeſſe 1927 haben wird. Die belegte Fläche beträgt ſetzt nahezu 1800 am gegen 350 qm im Frühjahr 1927. Das Erſcheinen ausländiſcher Textilmaſchi⸗ nen auf der Leipziger Meſſe hat diesmal auch die deutſche Tex⸗ tilmaſchinen⸗Induſtrie veranlaßt, die Meſſe planmäßig ſo zu beſchicken, daß man auf ihr ein Geſamtbild davon erhält, was Deutſchland in der Konſtruktion und im Bau von Textil⸗ maſchinen leiſtet. In der Halle 9g des Ausſtellungsgeländes ſtellt wiederum der Verein Deutſcher Werkzeng⸗ mafſchinenfabriken aus, und zwar iſt die Halle bis auf den letzten Platz beſetzt. während die Halle 21 die Fachausſtel⸗ lung„Brennſtoff Kraft und Wärme“ enthält. Eine heſondere Hyalenemeſſe wird man jn Halle 5 vorfinden. wo auch eine Sonderſchau„Fremdenverkehr und Bäder“ unter⸗ gebracht iſt, die über Kur⸗ und Erholungs möglichkeiten, Ver⸗ ganügungsreiſen ſowie über Ferien⸗ und Wanderfahrten unter⸗ richtet. Die Veranſtaltungen der Leipziger Baumeſſe“ ſtehen diesmal unter dem Motto„Fortſchritte im Bauweſen“, Stra⸗ ßzenbau, Brückenbau. Wohnungsbau, die moderne Bauftelle, ſanitäres Bauen, werden hier behandelt, Auf der Muſtermeſſe in der Innenſtadt wird man die Tertilmeſſe außer in der Textilmeßhalle Königsplatz in den„Vereinigten Textilmeß⸗ häuſern Königsplatz und Härtelſtraße“ guf einer gegen früher bedeutend erweiterten Ausſtellungsfläche von etwa 15 000 qm zuſammengeſchloſſen vorfinden. An der Textilmeſſe beteiligen ſich ſchon ſeit längerer Zeit große und größte Fabriken der Textilhrguche, ſodgß ſie heute für die Einkäuferſchaft aus aller Welt ein maßgehender Zentralmgrkt geworden iſt. In dieſen Tagen ſind 250 000 deutſche Firmen eingeladen worden, die Leipziger Frühfahrsmeſſe zu beſuchen. Die Meſſe beginnt, wie bereits erwähnt, am 4. März, und zwar dauert die Muſtermeſſe bis 10. März, jedoch mit der Ausnahme, daß die Textilmeſſe und die Schuh⸗ und Ledermeſſe bereits am 7. März ſchließen. Die Große Techniſche Meſſe und Baumeſſe dauern bis 14. März. St. G 51981% foll aus dem Reingewinn der durch die frühern Verluſte völlig in Anſpruch genommene Reſerpefonds wieder auf 1210090 ¼ wie im Jahr 1924 gebracht werden. Wie bereits gemeldet, wird eine Dividende von 8 v. H. in Vorſchlag gebrgcht, Mißbrauch im Scheckverkehr Vordatierung von Schecks Von der Handelskammer für den Kreis Mannheim wird uns geſchrieben; Trotz aller Bemühungen ſowohl der Spitzenorganiſa⸗ tionen der deutſchen Wirtſchaft als auch von Einzelverdänden und Banken, dem Mißbrauch der Vordgtierung von Schecks zu ſteuern, werden vordatierte Schecks immer noch in Verkehr geſetzt. An die Banken wird neuerdings das Verlangen geſtellt, vordatterte Schecks waere ner hereinzunehmen und bis zum Ausſtellungstag zu ver⸗ wahren. Die Handelskammer vertritt die Auffaſſung, daß die Austellung und Begebung ſolcher Schecks für Handel und Induſtrie mit nicht minder großen Nachtetlen verbunden iſt wie für das Bankgewerbe, und daß es mit den Pflichten eines Kaufmanns un ver⸗ einbar iſt, Schecks vor dem als Ausſtellungstag bezeichneten Tag 11 ö ö ganz abgefshen von den ſtrafrechtlichen Fange die ein ſölches Verhalten unter Umſtänden nach ſich ziehen ann. f Der Scheck iſt nichts anderes als ein Zahlungs papier, mittels deſſen der Außſteller durch den Bezogenen 19 90 Inhaber zahlen läßt; er dient lediglich zür Erleichterung des Zahlungsverkehrs, darf aber nicht als Kreditpapfer— gleich dem Wechfel— verwandt wer⸗ den. Nach 87 des Scheckgeſetzes iſt der Scheck bei Sicht zahlbar. Bei Umgehung dieſer Vorſchrlft durch Vordatferung wird der Scheck ſt emerpflichtig(Wechſelſteuergeſetz J.). Die Verwelgerung der Hereinnahme von vordatlerten und un⸗ verſteuerten Schecks durch die Banken ſtellt daher keine einſeſtige Maßnahme der Banken dar, ſondern ent vicht durch und Zweck des Schecks. fe egen den ies Paul Neuſch 60 Jahre alt. Heufe am 9. Februar begeht Komm.⸗Rat Dr. e. h. Paul Reuſch, der Generaldirektor der Ghte⸗ hoffnungshütte in Oberhauſen, ſeinen(60. Geburtstag. Komm.⸗Rat Reuſch gehört zu den erſten deutſchen Wirtſchaftsführern, der nach⸗ dem ex an der Technischen Hochſchule in Stuttgart studiert und lange ahre als Ingenkeur in Tirol, in Ungarn und in Mähren tätig ge⸗ e 155 1 15 Friedrich Withelms⸗Hütte in Mülheim d. vorſtand, um im f ü Ante 5 Jahre 1905 zur Gutehoffnungshütte 2 Newnorker Kapitalemiſſſonen im aunar 171 Mill ausländische Emiſſionen. Am e Kanitalmarkſe ei am Januar Emiplonen im Gefamtbefrage von 577 Mill. Dollar unter⸗ gebracht worden, darunter 171 Mill Dollars ausländiſche Emiſfſanen Deutſchland war nur mit einer Anſeihe(Vereinigte Elektrizitäls⸗ werke Weſtſalen] in Höhe von 20 Mill, Dollars vertreten, 95 Devifenmarkt Nach den Newyorker Schlußkurſen errechneten ſich heute vor⸗ mittag: 8 5 f .. 8. 9 London⸗Paris 124.92 174,92 Holland Schw. 209.80 209.95 K* gend. Arbe! 289 53.08 Naild. Se 275 275, Land ane 882 55 and. ⸗Maild. 82.08 92.05 Kabel Holland 7741/2483 Mafſd.⸗Parſs 134.67 13475 925 S 7 535 80 80 1230 12.09 Beſſſel⸗Parſs 324 60 54 40 Fand 88. 25,83 London Oslo 81 18,30 Holland ⸗Par J Paris, Schweig] 20.48 20.42 Lond. Kopenh. 18.20 18.20 8 eo 4672 1671 5 In.⸗Mk, laſſen ſich zalgende Kurſe ſeſtſtelſen ondon. 0,4% 20 4 Prag 1242 194 Madrid 711.29 Pere::. 84% 1% 11 Agentien 4182 782 alen:: 40 240 Steen. e e ehe I„.2207 22.19 Stockholm, 11250 11 52 Nen Holland. 166 8016.60] Brüſſe.. 8886 58.87 Feen 8 en f 2 Berliner Metallbörſe vom 8, Febeugr Preiſe in Feſtmart für 1 Kg. 85 Elektrolytkupfer 185.25 135.— Alumiſium in 5 8 Naffinadekupfer Barren.14 2714 Plel, Zinn ausl.—.——.— Rohzint Bb.⸗Pr.) Züttenzinn r 2 Bakken i, Der Niete! 85 580 Plattenzin Antimon.95..00 0 881.00 Aluminlum Siber für 1 Gr. 77.75 78 78 19 London 15 Reber Metallmarkt. N Eſt.., d. eng, f. v. 1016 Kg. 8 lei 8 Kupfer Kaſſa 62.05 61,88 86.75 86„8 Jig.58 32855 do. 3 Mona 62.85 61.25 icke R Ausckſib. p. F. 13.— 23.— Go. Elektrol. 86.78.75 Jin gaße 24059 285,38 Regu luz 8 beſtſeler Nickel S Frachtenmarkt in Dulsburg⸗ Ruhrort vom 9. Februar Das Geſchäft an der heutigen Börſe war deſonders für Tal⸗ E von 308 615(„ V. 581110) ein N en e w Nach Deaung des ertregs as ſtvort n uon 318 114% Worlaßr von 8 1 rubig. Die Frachten behaupteten jedoch hren — 2 4 4 Sach eee W 9 2 W. Donnerstag, den 9. Februar 1028 Rene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ansgabe) 7. Seite. Nr./ Tagungen Badiſcher Gartenbautag „ Der Landesverband Baden im Reichsverband des Deutſchen Gartenbaues hatte ſeine Mitglieder zu der Jahres hauptverfſammlung auf Sonntag, 5. Febr. nach Offenburg eingeladen. Der Vorſitzende ritz Ko cher⸗Mannheim eröffnete den Verbandstag. Nach den Begrüßungen— auch Vertreter ſtaatlicher und ſtädtiſcher Be⸗ hörden waren anweſend— beſprach der Vorſitzende die troſtloſe Lage der Landwirtſchaft, die nicht viel beſſere Lage den Gärtnerei und behandelte dann die Plan⸗ bid die Abſatzmöglichbeiten und die Genoſſenſchafts⸗ bildung. In der Ausſprache wurden u. a. von Dr. Graf Douglas, dem Präſidenten der Badiſchen Landwirtſchafts⸗ kammer, Ausführungen über dle gegenwärtige außerordent⸗ liche eruſte Situation der Landwirte im Norden gemacht, wo die Jage der Landwirtſchaft noch ſchlechter ſei, als bei uns im Süden. Der Geſchäftsführer Löhmann⸗Ett⸗ gitgen erſtattete den Jabres bericht. Aus den ſonſtigen Verhandlungsgegenſtänden ſei hervorgehoben das Referat von Walther⸗Freſburg über die Verkaufsorganiſation der Gärtner in Freiburg, von Direktor Hinterhoſer über die Regelung des Anbaues und Abſatzes und über Selbsthilfe durch eine Zentrale über ganz Süddeutſchland. Von an⸗ deren Rednern wurde die Notwendigkeit des Schutzes der Gartenproduktion betont. An der Tagung nahm auch eine Anzahl Junggärtner teil, um dem von der Badiſchen Landwirtſchaftskammer ver⸗ anſtalteten Gartenbauvortragskurs anzuwohnen, in dem Gartenbauinſpektor Löber, Leiter der gärtneriſchen Verſuchsanſtalt der Landwirtſchaftskammer für die Mhein⸗ provinz in Bonn und Gartenbauinſpektor Weinhauſen von der Geſchäftsſtelle des Reichsverbandes des Deutſchen Gartenbaues intereſſante Vorträge hielten. In Verbindung mit der Landesverſammlung fand eine Pflanzenbörſe ſtatt, die reichhaltig und dekorativ ausgeſtaltet war. Der Vorſitzende, Fritz Kocher⸗Maunheim dankte am Schluſſe des Verbandskages allen Teilnehmern, insbeſondere aber den Rednern. Er gab dabei der Hoffnung Ausdruck, daß die ſchlechte Lage der Gartenbaubetriebe endlich einmal durch eine günſtigere Wirtſchaftskonfunktur erſetzt werden möge. Aus der Pfalz * Pirmaſens, f. Febr. Am Samstag war die hier wohn⸗ hafte Familie Mieſſemer ausgegangen und hatte ihre drei Kinder im Alter von/ bis 2½ Jahren allein in der Wohnung gelaſſen. Aus bisher unbekannter Urſache löſte ſich die Ofenkapſel und fiel in eine neben dem Ofen ſtehende Holzkiſte, deren Inhalt ſofort zu glühen an⸗ fing und einen ſtarken Rauch entwickelte. Die heimkehren⸗ den Eltern fanden die drei Kinder bewußtlos auf dem Boden liegen. Während die Wiederbelebungsverſuche bei den zwei älteren Kindern von Erfolg waren, iſt das jüngſte, ohne das Bewußtſein wieder erhalten zu haben, verſchieden. Sportliche Rund ſchau Madſport Stultgarter Sechstagerennen Nach 139 Stunden unveränderter Stand. Den Veranſtaltern des erſten Stuttgarter Sechstage⸗ rennens war am vorletzten Abend ein volles Haus beſchert. Erſt während der Abendwertung kam etwas Leben in das Feld und bei einer Prämie entfeſſelten van Kempen—Franken⸗ ſtein mit Rieger— Junge und Duray—Standaert eine Jagd, bei der diefe brei Paare das Feld überrundeten und ſo ihren Vorſprung weiter ausdehnten, ohne daß innerhalb der Spitzengruppe noch eine Aenderung eingeatreten wäre. Auch während der Nacht und am Mittwoch nachmittag änderte ſich nichts mehr im Klaſſement. Von den 10 Spurts der Nach⸗ mittagswertung holte ſich van Kempen wieder allein ſechs, ſodaß der Punktvorſprung der führenden n ſich weiter verbeſſerte. Die Entſcheidung des Rennens dürfte nach dem derzeitigen Stande nicht mehr zweifelhaft ſein. Um 4210 nach 139 Stunden, waren 3261,560 Kilometer zurück⸗ geleg Der Stand: 1. van Kempen—Frankenſtein 426 P.— Eine Runde zu⸗ rück: 2. Rieger Junge 326.; 3. Duray—Standaert 255 P. — Zwei Runden zurück: 4. Marcot— Blanc Garin 176 P.— Drei Runden zurück: 5. Behrendt Manthey 111 P.— Vier Runden zurück: 6. KlaßBoſſi 188.; 7. RemoldBlattmann 169 P.— 5 Runden zurück: 8. Bauer Schwemmler 124.: 9. Matton—Bragard 77.; 10. KedzierſkiSchwemmler 39 P. Schwimmen Internationales Schwimmfeſt in Magdeburg Der erſte Tag— Arne Borg nicht zu ſchlagen— Schumburg ſchlägt Küppers Mit einer Gedächtnisfeier für den ſo plötzlich vom Tode ereilten Kurt Behrens begann der SC. Hellas⸗Magdeburg am Dienstag abend ſein zweitägiges internationales Abend⸗ ſchwimmſeſt. Schon die Konkurrenzen des erſten Abends brachten ausgezeichneten Sport. Der ſchwediſche Weltrekord⸗ mann Arne Borg ſchlug im 100 Meter⸗Freiſtilſchwimmen den ſich ausgezeichnet haltenden Kölner Derichs und den Gelſenkirchener Günther ſicher und gewann außerdem auch das 800 Meter⸗ reiſtilſchwimmen vor dem franzöſiſchen Meiſter Taris⸗Paris, deſſen weſentlich ſchlechtere Zeit in⸗ deſſen noch zur Aufſtellung eines neuen franzöſiſchen Re⸗ kordes reichte. Dem 1. Bruſtſchwimmen über 100 blieb der deutſche Weltrekordſchwimmer Erich Rademacher⸗Magde⸗ burg fern, ſodaß der Kölner Budig zu einem leichten Siege über Dornheim ⸗Berlin und den Schweden Wiſſnell kam. Im 1. Rückenſchwimmen über 200 Meter erreichte Schumburg⸗ Magdeburg mit:46,6 Min. ſeinen eigenen deutſchen Rekord und behielt die Oberhand über den deutſchen 100 Meter⸗ Rückenmeiſter und Rekordmann Ernſt Küppers ⸗Vierſen, der:48 Min. benötigte. In den beiden Herrenſtaffelwett⸗ bewerben des Abends war Hellas⸗Magdeburg der Sieg ebenſo wenig zu nehmen, wie dem Magdeburger Halten dim Onkel, Herr NMarmheim, den 9. Februer 1928. Saif besonderer Anzeige. Am 8. Februer enischlief nad langem Leiden unser lieber, gufer Vafer, Schwiegervaſer, Großhvaler, Ludwig Stuhl Im Namen der frauernden Hinferbliebenen: Ernsi Sſuhl. Die Feuetbesfaffung findet em Frelleg, O. Februer, vormiffags 11/ Uhr Stafl. klub in der en s mal 200 Meter. Im 1. Seltenſchwimmen über ich Meter konnte Robert Dahlem⸗ Breslau den Gelſenktrchener Günther nur knapp ſchlagen⸗ Sehr intereſſant verliefen die beiden Waſſerballſpiele. Hellas⸗ Magdeburg ſchlug die tſchechiſche Nationalmannſchaft mit 721 Toren, während die deutſche Nationalmannſchaft der bel⸗ Aitas mit:8 Toren unterlag. Deutſchland wurde aller⸗ ings durch Spieler vertreten, die noch nicht repräſentativ tätig waren. Die Ergebniſſe 4 100 Meter Freiſtilſtaffel: 1. Hellas⸗Magdeburg:24, Min.; 2. Berlin 89 434,8 Min.— 1. Bruſtſhwimmen 100 Meter: 1. Budig⸗ Köln 117,4 Min.; 2. Dornheim⸗Berlin:19,8; 8. Wihnell, Stockholm :20 Min.— 100 Meter Freiſtilſchwimmen; 1. Arne Borg⸗Stockholm :01, Min.; 2. Derichs⸗Köln 102,3 Min.; 3. Günther⸗Gelſenkirchen. „ Rückenſchwimmen 200 Meter: 1. Schumburg⸗Magdeburg 246,6 Min.; 2. Käppers⸗Vierſen 2248 Min.— 3 2 Meter Damen⸗Bruſt⸗ ſtaffel: 1. Magdeburger Damen SC. 10:25; 2. Bille Hamburg 10290 Min.— 3„ 200 Meter Bruſtſtaffel(Herren): J. Hellas Magdeburg :55,8 Min. 2. Berlin 1878:49 Min.— 100 Met. Freiſtilſchwimmen: 1. Gebert⸗Magdeburg und Gruß⸗Magdeburg totes Rennen in 104,6 Min.— 800 Meter Freiſtilſchwimmen: 1. Arne Borg ⸗Stockholm 10:40, 2. Tari 8⸗Paris 11:21(neue franz. Rekord).— 1. Seften⸗ ſchwimmen 100 Meter: 1. R. Dahlem⸗Breslau 1209, 4 Minuten: 2. Günther⸗Gelſenklrchen 109,5 Min.— Waſſerballſpiele: Hellas Magdeburg— Tſchechoſlowakei:1(:).— Belgien— Deutſchland 828(:). Kurt E. Behrens geſtorben Der Deutſche Schwimmſport hat einen ſchweren Verluſt erlitten. In der Nacht vom Samstag zum Sonntag iſt in Berlin der ſportliche Leiter vom Schwimmklub Hellas Magde⸗ burg an einem Schlaganfall, den er beim internationalen Schwimmfeſt im Berliner Lunapark erlitt, geſtorben. Kurt E. Behrens hat ſich um den deutſchen Schwimmſport nicht nur als Führer verdient gemacht, er war in jungen Jahren auch einer der beſten Aktiven Deutſchlands. Ein Kunſt⸗ ſpringer allererſter Klaſſe, feierte er in Europa und Amerika große Triumphe. Bei den Olympiſchen Spielen in London und Stockholm belegte er ehrenvolle Plätze. Nach dem Kriege widmete er ſich der Leitung von Hellas Magdeburg. Unter ſeiner Führung nahm der Verein einen ungeahnt glänzenden Aufſchwung. Als Begleiter Erich Rademachers auf deſſen Amerkkareiſe war er der geiſtige Führer, dem nicht zuletzt ein Verdienſt an den großen Erfolgen Rade⸗ machers gehört. In der letzten Zeit nahm er ſtarken Anteil an der Vorbereitung der deutſchen Schwimmer für die Olympiſchen Spiele. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar Abein Pegel] 3. 4. 6. 7. 8.. NMedkar- Pegel. 4. 6. 7. 8. 8. Waloshut„ 0 0 0 15785 Schuſterinſe!.82 0,74.62 0,65.57.57 Mannheim 2,76 8,862.90 2 85/290.83 1 15.59.87.88.80192 1,78 Jagſtfeld 625 87 5.35 1,80 Maxau.75 3˙94 3, 53,86 3 82.78 b Mannheim.85.75 2,80 2,73 7,78 2,72 Caub 2504207.202,22 2,12 205 Röln.322 302,782.67.702,70 Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. das Neue Mannheimer Zeitung G. m. 15., Manbe 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— VBerantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner eullleton: Dr. S Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelstell: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Max Filter Semorchel, Bruder, Schwager und 1808 Am 8, Februer verschied ned längerem Leiden unser Ludwig Stuhl Wir betrauen in ibm den allzeit hochgeschslzten Förderer unseres Unternehmens. Der Enfschlafene War uns ein Vorbild leuesſer Pflichſerfüllung. dem wir jederzeit ein dankberes und ehrendes Gedenken bewahren werden. MANN HEIN, 9. Februst 1028. Das gesamſe kaulmännische und gewerbliche Sophie Link, G. m. b.., Mannheim. Nachruf! Herr 1812 Personal der Firma Gesellscheffer und Miſgründer, Herr beigefragen haf. Dem Entschlafenen werden Vir Andenken bewahren. MANNHEIM, g. Februar 1928. Nachruf! Nach lenqem Krenkenlager enfschlief am 8. Februar umser Ludwig Sfuhl in dem Verblicienen befrauern Wir einen freuen Berafer, der durch seine reichen Erfahrungen, Fleig und Pflichterfüllung in hervorragendem Nahe zur Entwicklung unserer Gesellschaff Sein Hinscheiden bedeufef für uns einen schweren Verlusl. Sophie Link, G. m. b.., Mannheim. W Statt jeder besonderen Anzelge. Heute vormittag 9 Uhr verschied plötzlich nach kurzer Krankheit mein lieber, braver Mann, unser guter Bruder, Schwager, Onkelu Vetter Marlin Gieser im Alter von 59 Jahren. MANNHEIM(U 3, 10, den 8. Februar 1928. Die Beerdigung findet am Freitag, den 10. Febr. nachm. 73 Uhr von der Leichenhalle aus statt. Todes- Anzeige Maurermeisfer 4817 In tiefer Trauer: Barbara Gieser geb. Gust Morgen früh auf Aantl. Woröffenttichungon der Staat Mannheim fleiſch. Anfang Nr. 1. Grosse Stangen- und Wagnerh. 12. Versteigerung. Bad. Forſtamt Neckargemünd verſteigert der Freibank: Kuh ⸗ 37 Allzeit ein dankbares Das Schwurgericht i kannt: 1810 Johann Köpf in mark, für den Fall Der Angeklagte der Nebenklägerin tragen. Urteil Sitzung vom 21. Oktober 1927 für Recht er⸗ Der Angeklagte Metzgermeiſter Michael wird wegen unlauteren Wettbewerbs zu einer Geldſtrafe von Dreitauſend Reichs⸗ zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt. ſchließlich der notwendigen Auslagen, die Dienslag, d. 14. Febr. d.., morgens 10 Uhr im Gaſthaus zur Roſe in Neckargemünd aus Domänenwald Hollmuth(Forſtaſſiſt. Schubert, Neckargemünd), Judenwald u. Heiden⸗Frohn⸗ wald(Forſtwart Braus, Wieſenbach), Poh⸗ berg(Dom. Waldhüter Kreß, Waldwimmers⸗ bach) und Neckarberg(Forſtwart Linnebach, Mückenloch) gegen Borgfriſt: 20 fm. birkenes Stammholz V. und VI. Klaſſe(Wagnerholz), 40 5 160 buch., 330 birk. Wagnerſtangen; Nadel⸗Bauſtangen: 120., 127 II., 90 III., 400 IV., 450 V. Klaſſe; 440 St. Baumpfähle; Hopfenſtangen: 2550., 2680 II., 3575 III., Mannheim hat in der 1802 Mannheim, Q 2. 21, der Unbeibringlichkeit hat die Koſten, ein⸗ 3760 IV.; 4000 Rebſtecken I. und II. Klaſſe; 2000 Stück Bohnenſtecken. Losverzeichniſſe ab entſtanden ſind, zu 10. Februar vom Forſtamt erhältlich. Nähere Auskunft durch das Forſtamt und die Iörſtes, 8. Seite. Nr. 97 Donnerstag, den 9. Februar 1928 Armaturenfabrit ſucht einen durchaus tüchtigen elster für erſtklaſſige Arbelt übernehmen kann.. Ausfuübrt. Angebote unter 2 J 120 an die eee 3 Blattes. 1778 Wir suchen Herrn(od. Firma), dex in der Lage ist, den Alleinvertrieb eines patent. ganz erstkl. Artikels in die Hand zu nehmen. Verlangt wird: Energische Persönlichkeit, Fleiß, Umsicht, zlelbewusstes Schaffen, (Branchekenutnisse nicht nötig). Sbsten wird: durch die Uebernahme ständig steigendes hohes Einkommen. ur Uebernahme sind ea. Mk. 2000 erforderlich.— Oefl. Angebote an Deutsche Sparga-Geselschaft m. b. H. Abt A. Ebd64 Nürnberg, Ssttnerstrage 12. Handelsauskunftel uch t per 1. März gebildeten, redegewandten Werbebeenmten welcher bei Handel und Induſtrie lauſend Abonnements⸗Abſchlüſſe tätigen kann u. ſelb⸗ ſtändige Reiſe⸗ und Verkaufsdispoſitilon be⸗ itzt. Geboten wirb Fixum, Provlſion und Speſenzuſchuß. Bei befriedigenden Verkäufen Prokura mit Intereſſenvertrag. Angebote nut mit lückenloſem Lebenslauf, desgl. von ſolchen ordentlichen Bewerbern, die dch. eigene Kraft ihre Exiſtenz aufbauen, unter W W 78 an die Selchältsſtelle bieſes Blattes. 24730 Gut eingeführter propisionsvertreter zum Verkauf von erſtklaſſigen Gummiabsätzen an dederhänbler von führender Gummt⸗ fabrik für 1800 Baden, Württemberg und Hessen ſoſort geſucht. Angebote mit Lebenslauf, Zeugnis⸗ abſchriften, Referenzen u. Wago erbet. unter A 4134 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. möglichst aus dem Versiche- rungsfach für nachwelslich er- folgreiche Tätigkeit sofort 15 Augeb., unter„Sterbe vorsorge“ befördert Em Rudolt Mosse, Mannheim 85 Wir haben an einen kaufm. gebild., ehrlich. Herrn einen No 1035 zu vergeben. Gefl. Angebote unter 1 8 8 an die Geſchäftsſtelle. 48004 Tüchtiger Dreher der auch Schloſſerarbeiten miterledigen muß, für die Werkſtatt einer hleſigen Fabrik 3 Angebote untet 4 R 149 an die e ſtel E dleſes 9 Eine allererste hiesige 5 Zlgarrenfabrik sucht auf Ostern einen LEHRLIIN& mit Obersekunda- Relle. elbstgesehr. Ok. mit benslauf unt. 2 2 125 u die Gesehäktsst. 95 0 lattes erbeten LA N mit. von Antomobilfirma für sofort einen destemptobleneß f od. Reiſender. Bedeutende mlesige 9 Tigarren-Subriß 0 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Ostern kaufmänn. mit guter Schulbildung Familie, für größeres Stadtbüro gesucht. Angebote unter K Q 141 an dle Geſchäfts⸗ 5 105 ee Lehrling und aus achtbarer 1824 Wir suchen per 1. März 1928 eine tüchtige, au ſelb⸗ ſtändiges Arbeiten gewöhnte Stenotypistin. Bewerbungen mit ausführlichem Lebenslauf u. mögl. Lichtbilb unter Angabe von Gehalts⸗ anſprüchen ſind zu richten unter X Q 100 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 1732 667 Perfektes Madchen nicht unter 21 Jahren, erfahren, tüchtig und fleißig in Küche u. ſonſtiger Hausarbeit, für mittelgroßen Haushalt bel zahlung in angenehme Dauerſtellung geſucht. Kinderfräulein vorhand, Nur Bewerberlunen mit guten u. lückenloſ. Zeugn. woll, ſich meld. Rupprechtſtraße 8, parterre rechts. zeitgemäßer Be⸗ Fertretet zum Beſuch von Ge⸗ ſchäften geſucht nach⸗ weisbar hoher Ver⸗ dienſt. Näh. Schloß⸗ hotel. Zimmer 31. Uhr nachmitt. Einkassierer geſucht. 628 Vorzuſprechen mit Papteren von 10—12 Uhr vorm. und—5 Uhr nachm. Geſucht: Erfahrener, abſolut l nüchterner Fabter. oben der Nebenarbeiten in Garten ober Fabrik (mögl, als gelernter Schloſſer) mit über⸗ nimmt. Schrlftl. Angeb. m lückenloſen Zeugniſſ., Lichtbild u. n n V 178 an die eſchaltsehe Bess. Alleinmädehen im Kochen u. Haus⸗ halt bewandert, für 1 8. geſucht. Vorzu⸗ ſtellen abds.—4 Uhr oder nach telephon. Anmeldung 3 Nr. 29 778) bei 4699 Dr. Holzinger, Secken⸗ helmerlandſtraße 1 (Neu ⸗Oſtheim]. 74699 4 Germania⸗Verſicherg. 885 G. 2, 6, II Jüngeren Leuten, Tuüchtige 18—22 Jahre, wirb Reisende leichte Berbienſtmög⸗ lichkeit geboten. maß reſſe 1 er Geſchſt Malergeschäft 1 beſuchen, finden bei 22 9805 Mitnahme leichter Muſter lohnenden Verdienſt. Angebote unter 8. J. 4303 be⸗] kräftiger, ia. Mann förd. Rudolf Mosse, geſucht, der ſede vor⸗ Stuttgart. kommende Arbeit wil⸗ lig verrichtet. 3659 Angeb. u. X B 78 en. dle Geſchäftsſtelle, „Sauberes Madchen geſucht 59g Seckenheimer ⸗ Land⸗ traße. 1. Pache. Eintritt Suche z. ſof. ehrliches, fleißiges Küchenmädehen melches kochen kann. Vorzuſt. bel Hering, Wirtſch. z Turnhalle, Prinz⸗Wilhelmſtr. 20. 625 Zuserndſiges chrisch. e n od einfaches Fräulein das im Nähen bew., als Stütze geſucht; ey. ae dieſ. zu 7 ſchlafen. Ang. u. P 140 an 4840 Gesch. Suellengesughe Eisenhändler gel., 28 Jahre, ſucht Stellg. als Verkäufer Rebe⸗ Au„ im Beſtitze der lutoführerſcheine ga u. 3b. Angebote unt. YB g a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle d. Bl. 4794 bebild. Fräulein 89 J. alt, ſucht tags⸗ Über Beſchäftigung b. einem Arzt od. ſonſt. Vertrauenspoſten, w. auch Filiale über⸗ nehmen. 668 geb. u. X Q 17 an die Geſchäftsſtelle. Junge, ehrliche Frau ncht Monats Ane ob. üro⸗ Putz. Annees unter X W 9s an die Geſchäftsſtelle. 4788 Verkaufe Achtung! Haus, Breitestrabe monatliche Mletein⸗ nahme 1600 ,, Preis 180 000„ mit Ueber⸗ nahme der Wertzu⸗ wachsſteuer, m. 60 000 Anzahlg. ſofort gu erkaufen. Ang. u. 8 10 an d. Geſchſt. 8 Hichenehcuteg mit in⸗ und ausländiſchen Wagen zu Ostern u.„ 7 uge 10 unter& 8 an die zu verka Veel le Heses Blattes. 1828 G 5. 11, 8. St. Uns. Verkaue g f k gutgeh. ola U. HAoplengeschalt mit Fuhrbetrieb, mit fämtl. Juventar ein⸗ ſchl. d. f erde zu ver⸗ kaufen. Vermittl. n. erwünſcht. Ang. u. 1 0 15 en b. Geſchſt. 84820 Ford Limousine Modell 1927, 10/40 Opel 5 dtzer ofſen, billigſt zu ver⸗ kaufen. Beide Wagen neuwertig. 5¹⁵ City⸗ Garage H. 80. Tel. 20 845. Klavier Ta, Inſtrum., preis⸗ wert zu verkaufen. Angeb. unt. T H 9 an die Veſchſt. 348905 . Haager Saw Kraft- od. Fußbetrieb, billig abzugeb. Bogg Koegel, Bürgermſtr.⸗ Fuchsſtraße 4751. Gebrauchte ber cache Pillig zu verkaufen. 75 eb. unter N L 12 n die Geſchſt. Bote bas-Badlegfen * erhalt., tadellos unktionſer., preisw. 85 berkauſen, 24801 Nüäh. II 2. 11, park. Nur solange Vortet! z U Aus nahmepreis en Mengenabgabe vorbehalten! 5 Tlerschürze „Mertha““ mit Rüsche od. Einfassung hübsch n „% ĩͤKꝛ[ große tells mit Tasche hunt gemustert Hausschürze „Erns““ Form m. Einfassung .4 fesche Form arbeſtung und Muster 5 lumperschülrze „Lisa“ parte Ner- .75 Haus-Schürze hübsche bunte Muster Tier-Schürze 5 5 .45 Hotte Form mit a 0 0..9 Muster Nleider-Schürze,, Wiener Form exträ Er. u. dauerh. Arbeits-Schürze aus&xtru schwerer unverwüstl. Gummiplatte mit Metallésen .95 .25 KINDER-ScHURZE Aüddene bunte Muster oder einfarbig mit Eiguren.——— 4 Gröben 507. reltestranſse mit allem Komfort ausgeſtattet, in beſter Wohnlage der Oſtſtadt, 10 Räume ſofort beziehbar, preiswert zu verkaufen, evtl. auch zu vermieten. Anfrag. von Selbſt⸗ üintereſſenten unter T 2 199 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle Blattes. —.— Nähe Friedrichsbrücke ſchönes 5 Ooschäfts- U. Wohnhaus 5 mit tief ausgebautem Keller, für Wein- od. Bierniederlage beſonders geeignet, unter 5025 des Steuer⸗ wertes ſofort zu verkaufen. Benötigt werden ca.—12 000. 1804 Näßheres Landesbank für Haus⸗ und Grund beſitz e. G. m. b.., L 2. 2. r 5 85 5. Ladeneinrichtung für Kondttorei⸗, Konfitüren⸗, Delikateſſen⸗, Drogerie⸗ od. ähnliche Brauche paſſend, billig u verkaufen. Anfragen unter X F 82 an die eſchäftsſtelle dieſes Blattes.—4749 Billig zu verkaufen: Mehrere Zimmertüren, Kellertüren, Fenſter, Kloſetts, Spülkäſten, eiſerne Röſte, Zwiſchen⸗ wände, Wandplättchen und feuerſichere Türe. Näheres J 1.—4, 3 Treppen rechts. B56 Dietterumzäunung diverſes Werkzeug) Bohrmaſchine, Benzin⸗ Motor uſw. zu verkaufen. 4824 Näheres Rud. Götz, Neikarvorlandſtr. 18. Billig zu verkaufen: Guterh. Kohlenherd .20 m gr. B62 Anzufr, b. Reffert, Narl⸗Ludwigſtr. 28/0 1 elektr. Brutmaſchine Mit 75 Eier. 1 Milch ⸗ Zentrifuge wenig gebraucht, Holländer Weichfutter M für Hühner(Eierleg⸗ be* 80 15 zu verkauf,. 5 8 ee 1 Schreibtiſch, Vertiko Schreibkommode, Kommode, 2 Regulat. aut erhalten, zu verk. Wagner, Pflügers⸗ grundſtr. 35.* 4739 Ein„ ech mit armor Spiegel, eine Nühmaſch ine u. ein Teppich, Ag m, 150 u pe 10 en. riebrich⸗ Kart 15 5 5 51 Ae III HII e Schnell verkauft ist jeder Gegenstand, den Sie, da in Ihrem Haushalt entbehrlich, gern abstoſhen möchten Gurren Eine kleine Anzeige Weuen Mannheimer Zeitung N n UI Lelegankeitskauf 1 Büroſchreibt.(Dipl. m. Stuhl u. Lampe), 1 Regiſtraturſchrauk, 1 Aktenregal mit Schiebetüren u. div. Büromaterial. Adreſſe in der Ge⸗ ſchäftsſtelle. 4841 u graph Vemieffältigungsapparat faſt neu, preiswert abzugeben. Angebote unter X J 97 an die Geſchäftsſtelle.— 87 Talepbon-Anschag Preis 50. abzugeb. Angeb, u. A L 136 an dle Geſchte Verkaufe Zu verkaufen: 1 ber neue Lederſacke 2 Wintermäntel 2 getragene Auzüge aroße Figur. Kiſt, O 3, 10, III. 4845 Seldvefkehf Tellebs-Japld durch Wechſelkredit an reelle Firmen l Angeb. unt. N N 233 beförd. Rudolf Wes Mannheim. ine Mignon Schreſhmaschine mit 2 Typenwalzen, neu u. ungebraucht, ill. ab Ager. 74844„ 12. 3. St. buterh. Niuderwag. billig zu verkaufen. Friedmann Neuoſth., .⸗Ladenburgſtr. 29. 58585 44838 Kinderwagen gut 1 pre—— 1 15 kauf, hein⸗ Alert 90 1 50 Ten e. Deutſch⸗Oſterr. Alpen⸗ verein, 24 Bünde von 18981981, pro Band abzug. 40 We Unt. A f. eſchſt. Geschäftsmann ſucht Lodb-J200 Hark als Darlehen bei gut. Zins und Sicherheit, älch gegen Akzept. 0 Nr. 139 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. B70 — Stamer ſucht u leihen geg. guten Ja u. 11 Sicherh. 1 1 an lie Be Geſchſt 1509 Angebote unter K 1 0 Donnerstag, den 9. Februar 1928 Nene Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) d. Seite. Nr. 67 flational-Thaater Mannheim.. IIIILNL Aire Vorstellung Nr. 178. 5 Heute zum Igizten Male Donnerstag, den 8. Februar 1928. Henny Porten in Für die Theatergemeinde„Freie Volksbühne“ 2 1 Wir müssen Verlängern! Infolge des grogen Interesses für unseren Sexuaslflim: „Das erwachende Geschlecht A1 d Große Oper in vier Akten v. Eiuseppe verdi Spielleitung: Dr Rich. Hein Mus kal, Letung: Erich Orthmann.— Tänze: Aennie Häns Anfang 19.30 Uhr Ende 22.45 Uhr 5 Personen: Der König Heinz Berghaus Amneris, seine Tochter Erna Schlüter Ada, äthiopische Sklavin Gert. Bindernagel Radames, Feldherr Adolt Loeltgen sehen wir uns veranlaßt, denselben noch länger 2. Fllm 0 Ae e Siegtr. Tappolet. suf dem Splelplan zu lassen! 8 N Amonasro, ig ethiopien— 35 Aidas Vater 8 Hans Bahling 5 Dies frau im Schranke 8 Ein Bote Theo Herrmann Heute Donnerstag abend 100 un mit Willy Fritsch 5 Eir e Priesterin Gussa Heiken g Das herrl. dramatisch heitere Doppelprogramm. 8289 8 Anfang 8. ½7,. ½9 Uhr Immer noch Nacht Vorstellung Nur für Erwachsene. 2 8270 Der groge Sexual-Fllm: 1 5 nach 1 Ludwig Ff om a. ö Regle: Dr, WIIn wem Hauptrolle: Ellen Richter. i Beginn 3 Uhr. N Letzte Vorstellung.13 Uhr Stelrische Mahnen, rok und am Spieß Jr aten Junge fette Suppenhünhner Ernst Toller's Hoppla, wir leben n der Premieren- Besetzung ö. a Ackermanns 5 letzte Vorstellung: 1 1 f Weinsfube a Freitag, 10. Februar 75 N 8„Soldner Pfauen“ a 8 Beginn abends 7¼ Uhr e Karten zu M..-his M. 10. Hawal-NMeger eingetroffen! an der Konzertkasse K. Ferd. Heckel, Heute Donnerstag 5 Seflogelbrateref am Spies 5 0 10 nach Münchner Art 0 10 gegenüber der Konkerdlenklrehe. O8, 10, im Mana, Muslkhaus, O 7. 15 Splsgel 4 Sohn und an der Theaterkasse. r 5 r 810 chlae 135 5 in e r, 08. 8 Schöne und elegante 5 A Damen⸗Masken 5. 5 5 2 faſt neu. bill. zu verk. 64 285296 105. 33 oder zu verleihen. 5 Life g, vert. Wochenraten von.50 M an Das erwachende. eee 10 8 C˖ͥà.... am Freitag, den 10. Februar 1928, 55 Hir rn Ser k. 5 8 in der, Liedertafel“ nachmittags 5 Uhr— Tel. 204 34 Tel. 204 34 8 7 477 KFarxrten zu 50 Pfg. und.— Mk. in den 68 9 8. N d 8 K E N NN e ee Geſchäftsſtelen des Büßnenvolksbundes binig zu verl. u. zu FABRIK und an der Tages kaſſe. i 1816 verkaufen. 88649 5 Uhl. K I. V, III. 55 4 2 Leue Norte, Schte. RAaellaus [rin 17„ prima at 85 zu berl., Anz wen pid. 40 4, in Aussshnftt ö 5 Uhr ab. Weller, 25 5 M.. 11. 4823 Sfochffsch, Soheliftsch 5 Alpen-Ball Sübbücklünge pff. 35 Sch b id. 5 Oirabltoſtaen zu erk. Franz Gewahl, B 6. 6. 5. rechts. Elchengorftstr. 12, Jsſeph, 516 92 Ueberzeugender noch als alle Worte und War- in von Eltern und Erziehern spricht die eindringliche Realistik der Bilder dieses ge- Waltigen Sexual- und Aufklärungsfilmes ohne Anzahlung lief, bekannt. auswärt. Spezialhaus Teppiche rieten, LAufer, Dlwan-, Itseh- und Daunendecken deutsche Qualitätsware(Pers. Must.) Zahlung in 1019 Monatsraten, ohne Wechsel. Anschaff. u. Wohnungs- Verschönerung. daher f. zeden mögl. Verlangen Sie unverbindl. Ver- treterbesuch. Diskrete Abwſeklung. Angeb. beförd. unt. C M 22 Rudolf Mosse, Mannheim. Em? 0 Sang el 28 Wandeln Hasken- Ball am Sonntag, 12. Febr. 1928 im Saale f des Friedrichsparks. 1788 Anfang 1911 Uhr, Ende 7 77 5 Dintritt für Mitgl..580 RM. einschl. 2 Steuer. Eintritt für eingeführte Gäste reise uns dteser Vorstellung: 0.— Rif. einschl. Steuer. 5 MR. J..50, 2. SSSSEEEETcCCcCTcrccccccccc 5 Ponrwer franz f a 8 1 Kerbger, 6. 7,[Gereiſe- Scheuer 9 e 5 i Seckenheimerstx. 46. 8 N punto fal HaunBR AE KAlsER e. 5ald. Damennatke Bearbeitet von Professor Dr. K. Driml. Die wissenschafllichen Aufnahmen erfolgten im anatomischen Institut von Professor Dr. K. Weigner und auf der dermatologischen Klinik von Prof. Dr. F. Samberger 2 elegante Neue, schicke 8“ Damen Masten B- Fiasken à 70 au verleihen. vorl., verk. 3. preis wi. lig zu verl, u. verk. einmal getr., billig zu 2 erkau, Abzinuller. v, Eve, U. 4. l. Jetzt Al ile Toit 9 6, 2 9 8, 2 r Elegante neue Zum Vofratskauf, deen an e . Masken- 3 65 15 Kostume Neute Donnerstag BUNTER So Was Wer Noch e da we des Fonte, Kepler aug den ABEND Jebr irn„ bdomines eue nme,.— auch in Blecheimer v, 25 Pid. lleterb. Schweine- u. Rinasfett i verleiht bs ieee Eleg. Damenmaske ee e neu, zn verkaufen. L. Ii Baum Ha 5 H 5 Nr. 20 a 5 uahaltamischung, 70. 55 . 2 Treppen: 47781 C 4. 8, IV. 0, 8, V. arm im Gebrauch Pia. Pollzelstunden-Verläangsrung, e fte g. 50. 3 U.„Pack., 1 Es spielt das beste Tanz · Waggon eintreflend nüchterne orchester Mannheims WILLY ZIEGLER . 81205 0 76 8 5 Goldwaren i 21 a meiner 8 mä nderung e pPAraturen Friedrichsplatz 12 784771 Hermann schnell, gewissenh., billig. Kauf U Meute Donnerstag: Holland-Hälber; Fluma 7 We 78— 954 Kalbsſeber, Kalbsgelings m. 35 fen, Ia find 58. 0. kurz gefr. Tnochenlos — Schr vortenhat Dehsentlelsch, Prachtware, 383 K. gefr. Brat. 70, Kochll. 55 u. Warum so wenig Fischkostf Hausfrauen Brassen Hue, wehr Ap. 7 Wechslung auf Ihren Mittag- und Abendtisch Bullig u. gut ein Waggon lebendfrische D 3, 14 Planken 2— A 24 955 5 neben dem Thomasbräu. N 1 21e en früher Heidelberserstr. Kappen Abend Mannheim.& seit 1903— Tel. 27683. R Grüne Heringe 7 7057475 denen 38 3 S 7 f Vornehme S386 ef zum Backen, Kochen und Tinlegen e Pfund 22 Pfg. 6 1520 Bedeutende Pretsermällgung Vebergangshüte Heckel o Ffund 100 Pfg. e af onwa en b. Pül- Abnahme putzgesohäft Joos, du 7, 20, H. Uns. 0 3. 10 Kabhllau ohne Kopf 5 5 8 9 0 Pfund 40 Pfg chner Stück 2353 8 EEE. 1 Tfanthfer Wärsteden paar 30 ferner e Schellfisehe, See- lachs, Goldbarseh, Schollen, Rot- zungen, Heilbutt, Steinbutt, See- zungen, Hechte, Karpfen, Backtische, Schleien— Zander— Salm Bauernbratwurste grob gehackt, Paar 333 Landhäger r. 4. Rucksack Paar 333 1 Win Spekeüm ner b 8 be. robe aufertigt u. im Künstler- aus bes. günstigem Einkauf, nur hoch: g Flicken ſehr bewand. n Konzert l. Tanz aparte, schwere Modelle, sehr preis- ift. ſucht noch 2 N. 10 16 Ie 10 Socha emagbn eig b. f Pd. 70.3 n Teleph. 27 849 zünslig von At. 330.— zu verkauf, f de ingebete unter Blütenweißer Stockfisc Sofmartenmagen rot b. 1 pid 703 eee— Lieferfrma 13700.„ Pfund 40 Pfg. Fleischwurst bel 1 pfd. 903 Stangenkäse 1 Ren der Bad. u. Bayr. Beamtenbanken. ie e Saemuschein— Anguffetti Hranauer bel 1 pfü. 90 Mittag; l. Abonatisch Kür den Abendtisch empfehlen: 5 Blutwurst in Ringen b. 1 Pid. 30.3 45 Pfel. Mk.„45 Anton Oetzel, 9 35 12 für beſſere Bae Frische Landbutter[ m DDD, e Pfund Mk..60 11 Angzuer Sügrahmbutter Drurk Sachen, 2 be Pfund Mk. 2. 1880 pet prenp! nen noch einige Da⸗ Rommeiss, H 1, 15. Druckerei Dr. Haas, G. m. b. H. E 6. 2 862) P 4 20. 3 Kr. Räucherwsren— Marinaden EFischkonserven in größter Auswahl. Deutsche Dampffischereigesellschaft „Nordsee“ 2 Breitestr. 8 1, 2 Teleph. 30913 2 25 5 keberwurst in Ring. b. f Pid. 50.3 odisenmauilsalat a Ptunddose 30 i Flelscisalat 9 1 e 10. Seite. Nr. 67 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 9. Februar 1928 Oamen-Ceibwäsche, bringen wir die während der 4 5 5 E* WO cHE angesammelten Oamast-, Hemdentuch-, Macco-, Frotuerstott-, Hand- tuohstoff-, Gardinen-, Kleider- und Seidenstoff- außerdem kommen auf Extra- Tischen die duroh Schaufenster- und innendekoration leicht angestaubte Kinder- und Saby wasche, Herrenwäsche, Tischwäsche, Settwasche, Küchen wäsche, Frottier wäsche, Taschen- tücher, zum Verkauf. Hler nur elnige Seispiele: 50. 35, 45 Angestsubte 5 Angestsubte Taschentücher sue. Kissenbezüge ste. Angestaubie Angesisudte Küchentücher sides 15, anumiegeteagen neueste For m, pr. g ach Macco Agesteobte Angestaubte Klöppelspitzen 5 Gerstenkorn- u. Mäschestickerel Meter Handtücher 48,00 om Si Mengenabgabe vorbehalten bes groflen Andranges wegen erwarten wir Sie schon um 8½¼ Unr. HIRScHLAND MANNHEIM AN DEN PLANKEN Der bekannte kleine Vollrahmkäſe„Fuchs⸗ taler“ iſt setzt wieder ſeiner Art. Verlang. Sie ausdrücklich nur dleſen. Wiederver⸗ käufer durch Fr. Burgahn. Seckenheimerſtr. 34. Fernſprecher 29 627. billigst bei Schwab& Oo. bekenbeimerstr. f. f. Et. Llanos Engi UUNE II Reklamepreis, 885. TORNAX mit 550 cem Orig. engl. Jap⸗Motor 4 1285 5 Jahre Garantie a. d. Rahmen! Rich, Gutlahr Indlan-Vertr. Böckstr. 9 Tel. 22443 .4/8 PS. opplchs— Llfer ohne Anzahlung la Wenstzrat. left. TeppiohhadsAgayadiuok krinklar 2 M. 2969 Sohrelben Slo sofort I Speisezimmer beſtehend aus: 2 m breit. Büfett Kredenz Ausziehtiſch u. Leder⸗ ſtithle. Prima Schrei⸗ nerarbeit, preiswert zu verkaufen 44722 Möbel Schreinerei Wilh. Lehr, Pllügersgrundſtr. 17. Nußb. pol. 587 aach Hommode mit Splegel u. weiß Marmor verkauft ſehr preiswert M. Lauber Mannheim, F 3, 7 2 Fabrikneue Lager- Pianos dkl. Eiche Aub. bill. abz. Selwab& 00., Planoh. Zockenhelmorstr, 16. 834 2 52 5 N n Riesen-Auswahl Heupfpreis leger: 70 12 40 NMasken-Schuhe IN Ser Vielen Ferber! .80.50.75 A. G. NMeuw weir, J I, 1, Breifesfrebe n 55 165 — 21⁵³ See, Fundefvolles„bloud“ seſchsten Glanz Sabol-Spezlal-Shampoon- 0 f den Pe l be .80. über 1 Sabol-Paket 30 „ Kästchen 4 7 Pakete all ex und Fülle durch das Kamille n. a mpoon- dunkel. h. Sabol dol-G. m. b. H. Karlsruhe faldipebalachah Gold, Silber, Rot, Grün, Blau. durch Spezial- mittel, Dose.—. 16 Storchen-Drogerle, Marktplatz, R 1, 6 Telef,. 29442 Uf Nfarhip. besorgt alles, schnell und billigst mit Auto, Unſere Mitglieder bitten wir, von der ab 11. Februar 1928 eintretenden Aenderung un⸗ ſerer Kaſſenſtunden Kenntnis zu nehmen. Vofmſttags.30-.00 und Dienstag u. Donnerstag 35.00 „Barmenia“ Verſicherungsgeſellſchaften, Bezirksdirektion Mannheim, FFriedrichsring 4 Telephon 24211. 1822 1 gch biete an: Em Läden, Wohn- u. Geschäftshäuser Villen u. Bauplätze. 0 Kurt Hans Steiner(R. D..) Finanzierungen— Immobilien P 6. 20 Mannheim Tel. 20 809. Größeren Posten Atangsnakulatut hat abzugeben Se 305 gun Mannheimer Zeitung Niet cesuche Orög. Kellereien mit Büroräumen von Wein handlung per ſofort ge⸗ ſucht. Angebote unter X D 5 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 54798 eee eee Tausch Geboten: Gr. 6 Zimmer ⸗ Wohnung mit Diele, Bad u. all. Zubeh., L⸗Quadr. Geſucht:—5 Zimmer⸗Wohnung mit Zu⸗ behör per ſoſort oder ſpäter. Angebote unter A M 137 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 4885 Beſchlagnahmefreie, freundliche 2 Zimmer-Wohnung mit Küche von ruhig. Ehepaar zum 1. April geſucht. An⸗ gebote unt. L P 71 an die Geſchſt. 4006 Kauf-Gesdche Ha u 8 in der Max⸗Joſefſtr. oder Umgebung bei 20 bis 25 Mille An⸗ zahlung zu kaufen geſucht. B579 Angeb, u. V M 111 an die Geſchäftsſtelle. Filfaneghadz mit Garten, beziehb., bei größerer Anzahlg. zu kauf. geſucht. Vor⸗ ort od. Nähe Mannh. erwünſcht. Angebote unter X K 11 an die Geſchäftsſtelle. B662 eee Geſucht 1 altdeutſcher Schreibüsch m. Aufſatz, nußbaum poliert. Angebote mit Preis⸗ Angabe unter X T 20 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 44828 Schreibtisch en. m. Bücherſchrank, für Büro zu kauften geſucht. 527 Ang m. Preis u. 2 8 118 an d. Geſchſt. Werkstatt mit elektr. Anſchluß, hell, von ruhigem Ge⸗ werbe geſucht. B651 Angeb. u. W Z 78 an die Geſchäftsſtelle. Raum 4 am ab, auch ohne Strom, f. ruh. Werk⸗ ſtatt geſ. mgl. Linden⸗ hof. M. Lurk, Eichels⸗ heimerſtr. 19, 2. Stock. 4795 Elegante 4 Zimmer. ohnung von fungem Ehepaar per 1. Juni geſucht. Angeb u V N 40 an die Geſchſt. B35 Wohnungstauſch Habe 4 Zimmer mit Zubehör u ſuche—6 Zimmer mit Zubehör, Innenſtadt. Ang. u. A W 147 an d. Gſchſt. 549 Taunus ehe 1 leeres Zimmer geg. 1 großes inmitten der Stadt, mit Kochgel., part. Ang. u. X U 96 Miet- Gesuche Beamter ſucht s 3 Od. 4 Zimmer- Wohnung In Tauſch kann 2 8. Wohn. gegeb. werden. Angeb. unter X T 95 an die Geſchſt. 14784 -4 leere Zimmer mit freie Küche in Zentr. der Stadt per 1. 3. zu miet. geſucht. Angeb. u. X Q 92 an die Geſchäftsſtelle od. Tel. 32 945. 4779 Leeres Zimmer v. berufst. Frl. geg. Vorauszahlg. p. ſof. oder 1. 8. geſucht. Angeb u. A N 188 an die Geſchſt. 14887 Berufst. Fräul. ſucht leeres Zimmer Angeb. unter X X 99 an die Geſchſt. 44789 Miet- but möbl. Zimmer mit el. Licht in ruh. Lage v. ält. Herrn, d. öft. a. Retiſen iſt, gef. Angeb. u. J M 13 esche Selbſt. Geſchäftsmann ſucht ſofort leeres Zimmer, ſep., part. gelegen, mögl. Jung⸗ buſch⸗ od. Beilſtraße. Angebote unt. L G 4 an die Geſchſt. 44815 an die Geſchſt.—-796 Vermietungen 2 Wohn- u. Schlafzimmer ſehr gut möbliert, per ſofort oder ſpäter zu vermieten. B 6. 18, parterre. 601 Eingericht. Büro mit Tel., el. Licht ete. ſofort zu vermieten. B620 G. 5. 2, I. Rheinau U Anmerob nung Küche, Bad u. Zubeh. per 1. April zu ver⸗ mieten. B60 2 erfragen Däniſcher Tiſch 17, 1. Stock. -4 Zimmer ohng. möbl., oder teilweiſe möbl. in Villenviert. Rohrbach, an ruhige Dauermieter zu ver⸗ miet. Bad, Zentral⸗ heigg., el. Licht. Angeb. u. A U 145 an die Geſchſt. 539 3 Zimmerwohnung Manſarde. 45 /, per ſof. geg. 500 R. Um⸗ zugsk. U 6⸗Quadr. pt. zu verm. Angeb. unt. X A2 an die Geſchſt. 4798 Achöne d Tim.⸗Wohng. an beſſ. Ehep. gegen Drgl.⸗K abzugeßen. Holz& Schumacher, J 5. 9. 34886 an die Geſchſt. 4786 Beamter ſucht auf 1. März gut möbl. Zimmer in beſſ. Hauſe, Oſt⸗ ſtadt bevorzugt. 34822 Ausf. Ang. m. Pr. u. X K 18 an Geſchſt. Schön mül. Zimmer fröl. u. ſauber, in an⸗ ſtänd. Hauſe an Hrn. bill zu verm. evtl. m. Mittagtiſch. Jung⸗ buſchſtr. 18, 4 Tr. r. „ ee 5 but möhl. Zimmer mit el. Licht, ſof. oder ſpäter zu verm 34768 U 6. 15, pt. I.[Ring). Gut möbl. Wohn⸗ u. Schlafzimmer in ſehr ruh. Hauſe m. el.., ſep Eing., part., Nähe Ebertbr. u. Krankenh. a. 15. 2. zu vm. 4741 Zu erfr in d. Geſchſt. Schön mb. Zimmer zu vermieten. B658 Zu erfragen in der Geſchäftsſteſke ds. Bl. Schön möbl Zimmer el. Licht u. gut Penſ. a. 1. März zu verm. K 1. 10, 2 Treppen, Breiteſtraße. Kleines, aber fauber. ME R ſof. zu verm. 34740 PE 4. 2 3 Tr., rechts. 5 1 Fehn mhl. Zimmer a. kath. Frl. od. Hrn. a. 15. 2. zu vin. O 4. 1 Schillerpl. Zu erfr. pt. 4818 Niöhl. Zimmer Nähe Schloß, Rheinbr. per 15. 2. od. ſpät, zu verm. 30„ m. Kaff. Zu erfr. in d. Geſchſt. B669 but möbl. Zimmer an beſſ. Hrn o. Dame p. 15. Febr. zu vm. 4826 G 8, 8. 2 Tr. 1 8066 Sehr g. möbl. Wohn⸗ und Schlafzimmer ſep. Eing., mit Bad u. Telephonbenützung evtl. volle Penſion m. Wäſcheübernahme in gut. ruh. Hauſe(Oſt⸗ ſtadt) per 1. 3 zu ver⸗ mieten. Prinz⸗Wil⸗ helmſtr 23, 3 Trepp. Tel. 92 973. 4825 but möbl. Zimmer m. el. Licht, im Ztr. d. Stadt, a. beſſ. Hrn. od. Dame ſof. o. 15. 2. zu verm. I 4. 1. 2 Tr. B642 Möbl. Wohn⸗ und Schlafzimmer mit elektr. Licht p. 15. zu vermiet. Zu erfr. * 4790 1 5. 1 Schän mbl. Zimmer: per 15. Febr. zu ver⸗ mieten. 4807 L 14. 6, 1 Treppe. but möhl. Zimmer mit 2 Betten ab 1. 8. zu vermieten. 34810 E 7. 2. 1 Treppe lks. but möbl. Zimmer heilzb. Nähe Waſſert., ſof. o. 15. 2. an Dame od. Hrn. zu vm. Sek⸗ kenheimerſtr.31,1Tr. r. * 4811 Schlafstelle ſofort zu vermieten. Werftſtraße Nr. 29, 2. Stock[ks.* 4812 Ein ſchönes Balkon-Zimmer gut möbl. Schreibtiſch u. el. Licht vorhand., ſof. od. ſpäter zu vm. T 6, 33, 2 Tr. rechts. * 4840 Mabſiertes Zimmer m. el. Licht zu verm. P 6. 12—13, 2 Tr. r. 4483 Schän mbl. Zimmer mit 2 Betten p. ſofort zu vm. Näh. H 7, 24 1 Tr. rechts. 14832 but möbl. Zimmer zu vermieten. 14830 G 7 Nr. 40. Sch dl. lib ggenheitskauf! Eiehe Aehlaf-Zimmer komplett mit weiß. Marmor, 2 Patentr., 2 Schoner u. 2 8teilig. Woll Matratzen für MK. 870. zu verkauf. 1376d Anton Oetzel, p 3. 12 ö Gelbe Indus triekarfof feln Ztr..50 /, liefert ſrei Haus. B53 Telephon 80 427. Vermischtes Wer würde Mutter mit mehr. Kindern m. Erſtlingswäſche a. der Not helfen. Ang. u. X TY 100 an die Geſchäftsſtelle. 4791 Alte Gebiſſe kauft Obſtfeld, F 5, 4, 2 Treppen. B41 Geflügelzüchter hat noch täglich friſche Trinkeier abzug. Sandhoferſtr. 50. * 4785 evgl. Beamtenwitwe, m. gemütlich. Heim, wünſcht, da ſonſt keine and. Gelegenh., mit einem charaktervoll., braven, peaſtonsber. Unterbeamten i. Alter v. 43—48 J. bekannt zu werd. zwecks ſpät. Heirat Witwer m. 1 Kind a. angen. Nur ernſt⸗ gem. Zuſchr. u. W O Nr. 54 an die Geſchſt. B645 Heiratsgesuch Eine geſunde Frau, tüchtig im Haushalt u. ſparſam(geſchled.) ſucht ſich mit ſolid., fleißigen Arbeiter od. Handwerker, dem an ein. gemütl. u. fried⸗ lichen Eheleben ge⸗ legen iſt, wieder zu verehelichen. 541 Zuſchr. u. A V 146 beförd. die Geſchäfts⸗ ſtelle ds. Bl. Ja Stimmungs⸗ Jazz- Trio trei. Theobald, Werft⸗ ſtraße 29. II. links. * 4813 Faſt neues Harmonjun 13 Regiſter, geg. Mo⸗ torrad zu tauſchen ge⸗ ſucht. Angeb. u. V J 10 an die Geſchſt. 4809 * Heirat Kaufmann, Ende der 50er Jahre. ev., mit monatl. Einkommen v. 1500„ ſucht Fräu⸗ lein oder Witwe echne Anhang von 4552 Jahren gleicher Reli⸗ gion, mit Vermögen, zwecks Heirat kennen zu lernen.* 4821 Ernſtgem. Zuſchr. unt. Y P 16 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. 8