1 2 nahm dann das Wort onkag. 13. Februar Bezugs preiſe: In Mannheim u Umgebung frei ins Haus er durch die Poſt monatlich N. M280 ohne Be Kae Bei evtl. Aenderung der Wos en Vethältniſe Nach- 5 ee Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Jaupt⸗Nebenſtelle R 1.-6, Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen:Waldhofſtr 6, chwetzingerſtr. 10/20 u. Meerfeldſtraße 13. Telegramm⸗ Adreſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944.24945,24951.24952 u. 24953 Morgen⸗ Ausgabe 5 Mannheimer General Anzeiger Preis 10 Pfennig 1928— Ar. 73 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 0 10 5 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. amen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. 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Geheimrat Dr. Runkel zu ſeinem einleitenden Referat, in welchem er zunächſt eingehend die bekannte Einſtellung der Deutſchen Volkspartei zum Reichsſchulgeſetz darlegte und be⸗ gründete. Zum Schluß ſeiner Ausführungen reſümierte Dr. Runkel dahin:„Alle Erklärungen und Veröffentlichungen vonſeiten der Koalitionsparteien gehen von der falſchen Vorausſetzung aus, als ob die Faſſung des Entwurfes des Schulgeſetzes nach ſeiner erſten Leſung nunmehr die Faſſung des Geſetzes im Sinne der Deutſchen Volkspartei ſei. Dem⸗ gegenüber muß geſagt werden, daß bei einer Schlußabſtim⸗ mung die Deutſche Volkspartei auch jetzt die vorliegende Faſſung ablehnen muß, da eine Reihe liberaler Forderungen, beſonders in den 88.2, 8, 4 und 16 nicht berückſichtigt worden ſind. So hat auch die Deutſche Volkspartei für die zweite Leſung noch eine Reihe Forderungen zu ſtellen, von deren Berückſichtigung oder Ablehnung ihre endgültige Stellungnahme beſtimmt werden wird. Ausgeſchloſſen iſt die Annahme des Geſetzeis in der jetzigen Faſſung auf Koſten liberaler Grundſätze. An den anderen Parteien dürfte es nun ſein, mit Zugeſtändniſſen an die Deutſche Volkspartei heranzutreten. Graduelle Unterſchiede ſind durch ein Kom⸗ promiß auszugleichen, nicht aber grundſätzliche, auch nicht durch die Rückſicht auf eine Kvalitions⸗ und Regierungskriſe, ohne daß eine Partel ſich ſelbſt aufgibt. Das iſt beſtimment für die Haltung der Deutſchen Volkspartei.“ Der Redner nahm dann zu dem Hindenburg⸗Brief Stellung Ad erklärte:„Wir wollen uns alle hinter den Hindenburg⸗ brief ſtellen, der veröffentlicht worden iſt. Wir wollen keine Roalitionsſchwierigkeiten machen, wir wollen nur unſeren 4 Standpunkt herausarbeiten.“ Es ſei bedauerlich, ſo fuhr der Redner fort, feſtſtellen zu müſſen, daß ſich die deut ſch⸗ nationalen Vertreter im Bildungsausſchuß des Reichs⸗ tages in den monatelangen Verhandlungen nur auf die Seite des Zentrums geſtellt und nicht ein einziges Mal die Forderungen der Deutſchen Volkspartei unterſtützt hätten. Der Vortrag wurde immer wieder von lebhaften Zuſtimmungskundgebungen begleitet. Zum Schluß brachte die Verſammlung dem Redner eine Ovation dar, die ſich wiederholte, als der Vorſitzende dem Redner den Dank ausſprach. a ö Der Vorſitzende der Reichstagsfraktion, Abg. Dr. Scho La, führte dann aus, daß ſich die Anſicht des Referenten und die ſeinige ſowie die der ganzen Fraktion überhaupt voll⸗ * kommen deckten. Im Namen der Fraktion, der Partei⸗ leitung und im beſonderen Auftrage des Führers der Partei, Dr. Streſemann, übermittelte Dr. Schols dann der Ver⸗ ſammlung die herzlichſten Grüße und Wünſche zu ihrer Tagung.(Beifall.) Scholz fuhr fort, die Tagung dürfte eine große Bedeutung gehabt haben. Es handele ſich nicht nur um das Schulgeſetz, ſondern um mehr, um die große Politik, um die Frage der Koalition, N l a unter Umſtänden um die Auflöſung des Reichstages. Der Redner lehnte dann unter Hinweis auf die Ausfüh⸗ rungen in der Sonntagsausgabe der„German i a grund⸗ ſätzliche Belehrungen durch andere Parteien darüber ab, wie ſich die Deutſche Volkspartei zu politiſchen Fragen einzu⸗ ſtellen habe. Die Richtlinien, ſoweit ſie ſich auf Schul⸗ fragen beziehen, ließen ſich dahin zuſammenfaſſen: Erledi⸗ gung des Reichsſchulgeſetzes unter Wahrung der Gewiſſens⸗ freiheit und des Elternrechts; grundſätzliche Gleichſtellung der in der Reichsverfaſſung vorgeſehenen Schularten; Sicherung des Religionsunterrichtes gemäß Art. 140 der Reichsverfaſſung. Daraus könne man nie und nimmer fol⸗ gern, daß der Kampf der Deutſchen Volkspartei für die Stmultanſchule den allgemeinen Richtlinien widerſpreche.(Lebhafte Zuſtimmung.) Der Brief des Reichs⸗ präſidenten an den Reichskanzler, ſo erklärte der Redner weiter, könne ſeinem ganzen Wortlaut nach nur ſo aufgefaßt werden, daß zwar zunächſt verſucht werden müſſe, über das Schulgeſetz zu einer Einigung zu kommen, daß aber auch für den Fall des Scheiterns des Reichsſchulgeſetzes der Reichs⸗ präſident das Zuſammenbleiben der Kvalition im dringenden Intereſſe der von ihr, noch zu löſenden Aufgaben befürworte. Deshalb hätte ſich die Deutſche Volkspartei fraktionell auf Rieſen von ſtaatspolitiſchen Notwendigkeiten diktierten Stand⸗ . punkt geſtellt und dem Herrn Reichspräſidenten unbedingte Gefolgſchaft auf dieſem Gebiet zugeſichert. Das ſtolze Gebäude der DVP. werde im weſentlichen geſtützt durch den nationalen und liberalen Gedanken. Jetzt ſtehe die erſte große Kulturaufgabe vor uns, das große Kul⸗ turwerk des Reichsſchulgeſetzes, jetzt ſei die Notwendigkeit gegeben, die liberale Weltanſchauung der Partei durch die Tat zu beweiſen. (Sehr richtig!)„Laſſen Sie mich“, ſo ſchloß der Redner,„mit aller Beſtimmtheit und Entſchiedenheit ebenſo wie Herr Run⸗ kel, Ihnen verſichern: Die Reichstagsfraktion wird auf dieſem Gebiete nicht verſagen!(Lebhafter Beifall.). Der Vorſitzend⸗ der Landtagsfraktion des Preußiſchen Landtages, Dr. v. Campe, betonte ebenfalls, daß ein Schul⸗ geſetz neben ſeiner kulturellen Bedeutung auch als politiſches Geſetz zu bewerten ſei.(Zuſtimmung.) Erfreulich ſei, daß Herr Scholz die Behauptungen des Zentrums zurückgewieſen habe. Wenn das Zentrum tatſächlich glaube, die Lage ſei ſo, daß Miniſter zurückgezogen werden müßten, dann hätte es ja gütlichſeine Miniſter zurückziehen können(Zuſtimmung). In der weiteren Diskuſſion ſprachen noch der heſſiſche Landtagsabg. Dr. Keller, ſowie Prof. Wentz Minden, Schowalter⸗ Wittenberg, Mittelſchullehrer Schumann⸗ Halle. Ferner nahmen in der Ausſprache, an der ſich rund 25 Redner beteiligten, noch das Wort Landtagsabg. Bo e⸗ litz, Bauermann, Dr. Mittelmann. Nach einem kurzen Schlußwort des Abg. Runkel wurde einſtimmig folgende Eutſchließung angenommen „Der Reichsſchulausſchuß billigt die Haltung der Reichs⸗ tags fraktion. Er erkennt an, daß ſie nach Krä'ten bemüht geweſen iſt, ein den chriſtlichen, nationalen und liheralen Schul⸗ und Kulturforderungen entſprechendes Schulgeſe; zuſtandezubringen. Er ſpricht ihr und insbeſondere ihren Vertretern im Bildungsausſchuß den Dank für ihre Täl ig⸗ keit aus und erwartet, daß ſie in ihrer weiteren Mitarbei wie bisher für die großen Schul⸗ und Kulturideale der Deutſchen Volkspartei eintreten wird.“ f 2 Nunmehr wird der interfraktlonelle Ausſchuß, der am Montag, den 13. März zuſammentritt, vor der Ent⸗ ſcheidung ſtehen, was die Parteien auf den Appell des Reichs⸗ präſidenten zu antworten haben. 5 5 Ein Verliner Kommentar E Berlin, 12. Febr.(Von unſerem Berliner Büro! Der Schulausſchuß der Deutſchen Volkspartei hat am Sonntag getagt und das Ergebnis gehabt, das hier von Anfang an vorausgeſehen wurde. Mit ſtarker Einmütigkeit hat der Aus⸗ ſchuß ſich hinter die Reichstagsfraktion geſtellt. Keine ein⸗ zige Stimme, ſo berichtet man uns, iſt gegen die Reſolution abgegeben worden, aber dieſe Ent⸗ ſchließung fällt in die Kampfſtimmung, in die das ſeltſame Vorgehen des Herrn von Gus rard(der Rat an die Volks⸗ partei, aus der kriſenhaft zugeſpitzten Situation die Konſe⸗ quenzen zu ziehen, die, wenn ſchon überhaupt, man doch ſelber zu ziehen hätte, und die wohl auf den gleichen Herrn zurück⸗ zuführenden Indiskretionen) nicht nur die Fraktion, ſondern auch die aus dem Lande herbeigeeilten Parteifreunde verſetzt hatte. Und ſo hat die Schultagung keine Löſung der Kriſe, nicht einmal eine gewiſſe Entſpan nung zu bringen vermocht. Es iſt nur auf eine neue, beſonders eindringliche und feierliche Weiſe feſtgeſtellt worden, daß die volksparteiliche Wählerſchaft hinter ihrer Führung ſteht und daß dieſe in der Schulfrage mehr Nachgiebigkeit nicht zu zei⸗ gen vermag. als ſie bisher bewieſen hat. 3 Was nun? Die Deutſche Volkspartei wird in einer interfraktionellen Be⸗ ſprechung am Montag erklären, was ſie all die Tage über ſchon erklärt hat: Sie ſei bereit, nach wie vor in der Koalition an den dieſer geſtellten Aufgaben mitzuarbeiten. Sie wird im Sinne des Hindenburg⸗Briefes(daß die Volkspartei ihn richtig inter⸗ pretierte, wird jetzt ſelbſt von der„Germania“ zugegeben) darauf beſtehen, daß zunächſt Haushaltsplan, Liquidations⸗ ſchädengeſetz, Hilfsmaßnahmen für die Landwirtſchaft und Strafrechtsreform erledigt werden. Geſchieht das, ſo iſt die Deutſche Volkspartei willens, auch noch bis in den Herbſthinein an Regierung und Koalition teilzunehmen, wie wir glauben möchten, ſogar hinterher aufs Neue um das Zuſtandekommen eines billigen Schul⸗ geſetzes ſich zu mühen. Das wäre noch vor wenigen Tagen ein Ausweg geweſen, aber durch den Vorſtoß des Herrn v. Gusrard iſt die Atmoſphäre ſo vergiftet, daß es uns zweifelhaft erſchei⸗ nen will, daß dieſe Brücke— im Grunde iſt es nur ein ſchmaler Steg— noch beſchritten werden wird. Aus gut unterrichteten Zentrumskreiſen hören wir, daß man dort(freilich nicht gerade in der Umgebung des von einem ganz beſonderen Ehrgeiz behafteten Herrn von Gusrard) über die„kommenden Dinge“ etwa ſo denkt: Man würde vielleicht die Koalition ſprengen, doch nicht zugleich auch die Regierung ſtürzen. Das Zentrum ſcheidet aus der Koali⸗ tion, aber die Regierung bleibt, bis die laufenden Geſchäfte er⸗ ledigt ſind. Es wäre damit etwa die Situation hergeſtellt, wie Der Reichsſchulausſchuß der D. V. P. beſtätigt die Haltung der Fraktion zur Schulvorlage beim erſten Kabinett Luther, wo das Zentrum auch nicht Sitz und Stimme in der Koalition hatte, aber Männer ſeines Ver⸗ trauens im Kabinett, die es bis auf Widerruf ſtützten. Dann hätte, ſo kalkuliert man weiter, das Zentrum noch etwa 3 Mo⸗ nate Friſt, um ſein bei der Wählerſchaft etwas ramponiertes Anſehen wieder herzuſtellen. Man brauchte nicht wegen des 1 aufzulöſen und hätte wenigſtens ſein Geſicht ge⸗ wahrt. Wir für unſer Teil möchten auch dieſen Weg nicht ſchlecht⸗ hin für ungangbar halten. Aber in der gereizten Stimmung, in der man ſich nun einmal befindet, ſcheint man in der Volks⸗ partei nicht geneigt zu Konzeſſionen. Man ſagt ſich dort: Wenn es ſchon zum Bruch kommt, dann ſollen auch daxaus die Kon⸗ ſequenzen gezogen werden, alle ohne Reſt, d. h. ſoſortige Auf⸗ löſung und Neuwahlen ſchon zu Ausgang März. Im April liefen die Tarifverträge ab, die 3 Millionen Arbeiter ergreifen. Im Weſten kündige ſich ungefähr zu dem nämlichen Termin eine Bergarbeiterbewegung an, die auch dem Zentrum nicht gleichgültig ſein könnte. Das ſei keine gute Zeit für Wahlen; alſo wenn ſchon, denn ſchou.„„. So ſtehen ſich im Moment Meinungen, Stimmungen, Hoff⸗ nungen haarſcharf gegenüber und man verzweifelt faſt, daß die bisher koalierten Parteien noch von ſich aus den Weg zueinan⸗ der finden könnten. Manche ſpielen denn auch ſchon mit dem Gedanken an einen zweiten Hindenburg⸗Brief, einen neuen Eingriff des Reichspräſidenten, der jetzt das Zentrum unter Druck ſetzen ſollte. Wir möchten davor warnen. Als Aus⸗ nahmemaßregel mag ein ſolcher Eingriff ſeine Vorteile haben, allzu oft geſpielt müßte das Inſtrument ſich abnützen. Das dürfen wir bei unſeren immer noch ſchwankenden ſtaatspolitf⸗ ſchen Zuſtänden nicht riskieren. i 1 5 ſozialpolitiſche Debatte, die am Freitag im An⸗ ſchluß an die Etatsrede des Reichsarbeitsminiſters Brauns aufgenommen worden war und am Samstag fortgeſetzt wurde, zog ſich für eine Wochenendſitzung ungewöhnlich in die Länge. Gewerkſchaftler und Beamtenvertreter ſtellten das Hauptkontingent der Redner. Sämtliche Winkel dieſes viel⸗ verzweigten Reſſorts wurden mit deutſcher Gründlichkeit durchſtöbert. Es fehlte wie ſtets nicht an eindringlichen War⸗ ungen der Rechten vor Ueberſpannung der Soziallaſten, die nach Anſicht einiger Redner bereits ein kaum mehr erträg⸗ liches Maß erreicht hätten. So wies man beiſpielsweiſe auf das ſtändige Anwachſen der Knappſchaftsbeiträge hin, die 29 bis 35 Prozent der Löhne ausmachen. man in ſtärkerem Maße als bisher ſich mit dem Los der älteren Angeſtellten zu beſchäftigen beginnt. Bekannt⸗ lich hatte die Regierung eine umfangreiche Denkſchrift über deren Notlage ausgearbeitet. Trotzdem war man hier und da ber Meinung. daß ſie das Problem nicht erſchöpfend genug behandelt habe. Auch für die Not der Klein rentner zeigte man volles Verſtändnis. Aber dieſe platoniſchen Sym⸗ pathiebezeigungen haben wenig Wert, wenn man hinterher mit bedauerndem Achſelzucken auf n das finanzielle Unvermögen des Reiches hinweiſt. Die Demokraten verlangten, eine der Bedeu⸗ tung Deutſchlands mehr als bisher entſprechende Vertretung im Genfer Arbeitsamt. Deutſchland habe, meinten ſie, An⸗ ſpruch auf den Poſten eines ſtellvertretenden Direktors. Ein Vertreter Bayerns wehrte ſich gegen den Vorwurf, als ob Bayern nicht für eine vernünftige Sozialpolitik zu haben ſei⸗ Von einem volksparteilichen Abgeordneten wurden die Gefahren in den Vordergrund gerückt, die der Beyvölke⸗ rungspolitik durch das erſchreckende Phänomen des Geburtenrückganges droht. Wie am Freitag bereits im preußiſchen Landtag, ſo erging auch hier die Aufforderung an die Regierung, Abwehrmaßnahmen zu ergreifen, ehe es zu ſpät iſt. Ueber die praktiſche Wirkung des Arbeitsgerichts⸗ geſetzes und der Arbeitszeitnotverordnung, die ſeit etwa einem halben Jahre in Geltung ſind, fiel das Urteil je nach der Parteieinſtellung recht verſchieden aus. Zu einer Mitarbeit an einer maßvollen Sozialpolitik erklärten ſich auch die Par⸗ teien bereit, die über ein Zuviel klagen zu müſſen glaubten. Der Antrag Mumm, der unter Hinweis auf ö die ſenſationelle Ausbeutung des Krantz⸗Prozeſſes eine Aenderung des Preſſegeſetzes verlangt, dürfte noch zu einer ausgedehnten grundſätzlichen Erörterung Anlaß geben. Vorläufig ſoll der Aelteſtenrat über die weitere parlamen⸗ tariſche Behandlung des Antrages befinden, der zunächſt ver⸗ mutlich dem Rechtsausſchuß überwieſen werden wird. Schon geſtern verwahrte ſich der Sozialdemokrat Dittmann im Namen ſeiner Partei gegen den Verſuch, etwa die an ſich nicht zu leugnenden Auswüchſe einer ſenſationellen Bericht⸗ erſtattung, wie ſie beiſpielsweiſe im Krautzprozeß leider zu⸗ tage getreten ſind, zu einem Vorſtoß gegen die Preſſefreihelt auszunutzen. f — Paris, 12. Febr, Aus Straßburg wird gemeldet, daß die Polizei einen Zeitungsverkäufer verhaftet hat, der auf der Straße die„Freiheit“ verkaufte, d. h. das autonomiſtiſche Organ, das anſtelle der„Volksſtimme“ getreten iſt. Stwa 50 Exemplare der Zeitung wurden beſchlagnahmt. i 1285 Berlin. 12. Febr.(Von unſerem Berliner Büro! Die Erfreulich iſt, daß r . 9 1 Montag, den 13. Februar 1928 2. Seite. Nr. 73 8 Die deulſch⸗ruſſiſchen Wirtschafts ⸗ verhandlungen Am heutigen Montag beginnen in Berlin die fachlichen Verhandlungen mit der in der Reichshauptſtabt eingetroffenen ruſſiſchen Wirtſchaftsdelegation. Daß dieſe Verhandlungen einen ſehr bedeutſamen Charakter tragen, ergibt ſich ſchon daraus, daß in der ruſſiſchen Abordnung ganz hervorragende Beſprechungen ſind von deutſcher Seite worden, um eine Reviſlon des deutſch⸗ruffiſchen Vertrages vom 12. Oktober 1925 herbeizuführen. Die nächſte Kündigungs möglichkeit für dieſes Abkommen beſtand für den 1. März ds. Js. und man hat wohl auch in Moskau ſtark mit der Möglichkeit einer Kündigung von deutſcher Seite gerechnet, da man auch dort ſich natürlich voll der Tatſache be⸗ wußt iſt, daß deutſcherſeits über die Auswirkungen des Ver⸗ tragswerkes von 1925 lebhafte Klage geführt wird. Die ruf⸗ iſche Vertretung beſteht aus dem Präſidenten der ruffiſchen Staatsbank, Scheinmann dem Mitgliede des Kollegiums des Handelskommiſſariats, Schleifer, und Prof. Kaufmann, Ab⸗ tetlungsleiter in dem gleichen Kommiſſariat, ſerner dem Lei⸗ ter der Vertragsabteilung des Außenkommiſſarlats, Roſen⸗ lum um dem Verkehrskommiſſar Rudſutak. Außerdem wer⸗ den ſich an den Verhandlungen ruſſiſcherſeſts auch noch Mit⸗ glieder der Berliner Sowjethandelsvertretung beteiligen. Auf deutſcher Seite werden die Verhandlungen geführt von Miniſterialdirektor Wallroth, der bereits am Sams⸗ tag in einer Eröffnungsſitzung der beiderſeitigen Delegationen die ruſſiſchen Delegterten mit einer Anſprache begrüßte. Man hat bei dieſer Gelegenheit dann zunächſt ſich über das Pro⸗ gramm der fachlichen Verhandlungen geeinigt. Die Wurzel der deutſchen Unzufriedenheit über das gegenwärtige deutſch⸗ruſſiſche Wiriſchaftsabkommen ergibt ſich aus der wenig freundlichen Auslegung des Artikels 1 dieſes Abkommens von ruſſiſcher Seite. In dieſem Artikel iſt zum Ausdruck gebracht, daß die beiden vertragsſchließen⸗ den Länder beſtrebt ſein würden, die wechſelſeitigen Handels⸗ beztehungen auf jede Weiſe zu fördern und den Anteil an der gegenſeitigen Ein⸗ und Ausfuhr möglichſt wieder auf das Vorkriegsmaß zu bringen. Demnächſt werden dann auch die plelen üblen Erfahrungen, dle Deutſchland hinſicht⸗ lich der Einfuhr nach Rußland oder beim Empfang ruſſiſcher Lieferungen ſeit dem Vertrage vom 12. Oktober 1925 gemacht Hat, von der deutſchen Delegation vorgebracht werden. Ge⸗ wiß iſt der ruſſiſche Außenhandel in unerwartetem Umfange ganz allgemein zurückgegangen. Doch hätte man meinen ſollen, daß infolge des Vertrages von 1925 gerade Deutſch⸗ land hiervon am wenigſten betroffen werden würde. Leider iſt genau das Gegenteil davon eingetreten. Ueberhaupt konnte ſich Deutſchland nur deshalb in der Ausfuhr nach Rußland noch an erſter Stelle halten, weil es Moskau den bekannten 300 ⸗Millionen⸗Mark⸗Kredit an Garantien ge⸗ währte. Dieſe unerfreuliche Erſcheinung iſt ganz entſcheidend auf die Wirtſchaftspolitik des ruſſiſchen Außenhandelskom⸗ miſſariats zurückzuführen, das die Geſtaltung der ruſſiſchen Einfuhr unbeſchränkt in der Hand hat. Deulſch⸗franzöſiſches Verſicherungsabkommen Nach langfährigen Verhandlungen iſt ein deutſch⸗fran⸗ zöſiſches Abkommen über die Regelung von Lebens⸗ verſſcherungsfragen zuſtande gekommen und am 30. Januar in Kraft getreten. Danach werden die von deutſchen Lebensverſicherungs⸗ geſellſchaften mit Elſaß⸗Lothringen vor dem Waffen⸗ ſtillſtand abgeſchloſſenen Lebensverſicherungsverträge durch das in Straßburg beſtehende Zentralbüro abgewickelt. Zu dieſem Zweck geben die deutſchen Geſellſchaften die auf die elſaß⸗lothringiſchen Verſicherungen entfallenden Anteile ihrer Aufwertungsſtücke heraus an das Zentralbüro. Soweit ſie Vermögen in Elſaß⸗Lothringen hatten, das auf Grund der Beſtimmungen des Verſailler Vertrages von Frankreich liquk⸗ diert worden iſt, wird ihnen dieſes Vermögen bei Herausgabe der Anteile angerechnet. Ferner verzichtet die franzöſiſche Re⸗ gierung auf eine Liquidation von Anſprüchen aus Verträgen, die zwiſchen franzöſiſchen oder andern in Frankreich zugelaſ⸗ ſenen Verſicherungsgeſellſchaften mit deutſchen Staatsangehö⸗ rigen abgeſchloſſen worden ſind. Sie ſtellt die von den Liqui⸗ dattonsbehörden bereits eingezogenen Beträge der deutſchen Regierung zur Verfügung. Nach Mitteflung der in Betracht kommenden Verſiche⸗ rungs verträge durch die franzöſſſche Regierung werden die Beteiligten durch das Reichsentſchädigungsamt für Kriegs⸗ ſchäden benachrichtigt. Etwaige den franzöſiſchen Behörden bisher nicht bekannt gewordene und daher nicht mitgeteilte Verſicherungsanſprüche dürfen ebenfalls nicht mehr liquidiert werden. a — Berlin, 12. Febr. Gegen das Deutſche Leihhaus, Putt⸗ kamer⸗Ecke Friedrichsſtraße, Inh. Siegmund Bab, iſt von gahlreichen Geldgebern Strafanzeige wegen Betruges und Meineides bei der Staatsanwaltſchaft erſtattet worden. Bab war bis vor einem Jahre Mitglied des Reichsverbandes der Pfandleiher. irtſchaftsvertreter von Sowfetrußland beſtellt wurden. Die angeregt Neue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe) Die Steglitzer Schülertragödie ö In Fortſetzung der Samstags⸗Verhandlung verkündete gen bis auf die beiden Schuldirektoren abgelehnt werden. Um 1 Uhr erſchien der preußiſche Juſtizminiſter Schmidt, um der Verhandlung beizuwohnen. Es folgt dann die Vernehmung von Ellinor Ratti, der Freundin von Hilde Scheller. Ihre Ausſagen ſind klar und beſtimmt und völlig unbefangen. Die Zeugin, die vereidigt wird. und die der Vorſitzende deshalb zu vorſichtigen Ausſagen ermahnt, gibt an. am 13. Mai 1911 geboren zu ſein. Nach ihrem Beruf befragt, aibt ſie an, ſie ſei Schülerin. Sie ſei befreundet mit der Familie Scheller. Ob ſie ſich als eine Freundin der Hilde Scheller bezeichnen könne, wiſſe ſie nicht. det ſei. Ihre Eltern wollten nicht mehr, daß ſie mit der Hilde verkehre. Krantz habe ſie vor dem verhängnisvollen Abend viel⸗ leicht viermal geſehen. Am Tage der Kataſtrophe habe ſie nachmittags bei Hilde angerufen. Hilde ſagte, da ſie ins Theater gehe. wolle ſie in Stealitz ſchlafen. Die Zeugin bot ihr an, bei ihr(der Zeugin) zu ſchlafen. Um 10 Uhr wurde unten gepfiffen. Hilde hatte ſich halb im Torweg verſteckt. und als die Zeugin herunterkam, ſtand unten Hans Stephan. Auf die Frage, warum Hans hier ſei, antwortete Hilde mit un⸗ beſtimmten Redensarten. Man aing dann gemeinſam zu Hildes Wohnung, aber Hilde zögerte heraufzugehen, weil Günther oben ſei und Hans und Günther ſich nicht aut miteinander ſtän⸗ den. Hans ſchlich ſich jedenfalls heimlich ein. Hilde und die Zeuain gingen zu Günther und Paul ins Speiſezimmer. Daun ging Günther weg und Hilde war inzwiſchen zu Hans Stephan in die Kammer gegangen. Als ſie zurückkehrte. fraate ſie nach Günther, und ob dieſer Hans geſehen habe. Hilde aging dann auf die Straße und als ſie zurückkehrte, ſaate ſie, Günther ſei gegangen und habe die Haustür zugeſchloſſen. Hilde aing dann wieder zu Hans, kam aber ſofort wieder zurück und ſaate zu der Zeugin:„Wir müſſen jetzt gehen.“ Sie konnten aber nicht aus dem Haus heraus. Hilde wollte nicht. daß ſie dablieben. Was Paul wollte, kann die Zeugin nicht mehr ſagen. Es wurde dann Hilde aus dem Fenſter geholfen. die dann zu den Eltern der Zeugin aing und als ſie zurückkam, zu der Zeugin ſagte, ſie ſolle ſofort nach Hauſe kommen. Die Eltern ſeien ſehr auf⸗ geregt. Günther ſei jedenfalls weggegangen, weil er eine Freundin hatte. Auf Befragen des Vorſitzenden, ob nun, nachdem Günther fort war, der Vorſchlag gemacht wurde, daß alle vier in der Wohnung übernachten wollten, erklärt die Zeugin, daß ſich darüber alle nicht im Klaren geweſen ſeien. Auf die eindringliche Frage des Verteidigers, Rechts⸗ habe, und daß ſie geſagt habe, Paul müßte auch gehen, ſo daß daraus geſchloſſen werden konnte, daß Hilde allein mit Stephan bleiben wollte, gibt die Zeugin ſchließlich zu, daß ſie ſich zwar daran nicht erinnern könne, daß es aber möglich wäre, daß Hilde ſo etwas gefagt habe. Die Zeugin gibt dann zu, am Abend mit Paul Krantz vorübergehend im Schlafzimmer zuſammengeweſen zu ſein. Sie hätten dabei einige Küſſe getauſcht. Am Morgen ſei ſie wieder zu Hilde hinübergegangen. Daß Hilde eine Nacht vorher mit Krantz zuſammen war, will die Zeugin nicht gewußt haben. Aus dem ganzen Verhalten von Paul ihr gegenüber habe ſie nicht ſchließen können, daß er auf Stephan eiferſüchtig war. Als ſie am Morgen erſchien, habe ihr, ſoweit ſie ſich erinnere, Paul Krantz geöffnet. Alle hätten einen ſo komiſchen Ein⸗ druck auf ſie gemacht. Hilde Scheller habe dazu bemerkt, daß Hans die ganze Nacht hier geweſen und die Situation etwas aufregend geweſen ſei. Dann ging Günther in das Schlaf⸗ zimmer und gleich darauf krachten mehrere Schüſſe. Hilde ſtürzte hinein und nach ihr die Zeugin. furchtbar auf. Sie rief durcheinander: getan? Was machen wir jetzt bloß? ſinnig geworden?“ Paul Krantz ſagte garnichts, er war wie verſteinert. Alle ſahen ſich nur verſtört an. wieder in das Kinderzimmer, um Verbandzeug zu holen und rief, ob denn noch zu helfen ſei, während die Zeugin ſich mit Paul bemühte, den Günther aufzuheben. mehr auszurichten. Nach ſonſtigen Einzelheiten befragt, erklärt die Zeugin, Paul habe geſagt:„Wir wollen doch ſchweigen. Drei, dle es wiſſen, ſind ſchon genug.“ Die Zeugin ſagte dann zu Paul: „Haſt du es getan?“ Worauf er meinte:„Denkſt du denn ſowas?“ Die Zeugin erwiderte darauf, ſie wiſſe überhaupt nicht mehr was ſie denken ſolle. Es folgt dann eine einſtündige Mittagspauſe, da ſich auch Paul Krantz ſehr erſchöpft fühlt. In der Pauſe kam „Paul, was haſt du die aus dem Saale auf ihre draußen wartende Mutter mit den Worten zueilte:„Mutter, es war einfach ſchrecklich, ich halte es nicht länger aus!“ Sie ſchluchzte dann heftig un konnte erſt nach einigen Minuten beruhigt werden. Nach Wiederaufnahme der Verhandlungen um 3 Uhr nachmittags kommt es zu einem neuen Schwächeanfall des An⸗ Ausſtellung Die deutſche Schrift in Nürnberg [Von unſerem Nürnberger Vertreter) Als erſte der Ausſtellungen des Nürnberger Dürer⸗ Jahres eröffneten der Nürnberger Buchgewerbe⸗ aal und der Bund für deutſche Schrift(Berlin⸗ München] in der Bayeriſchen Landesgewerbeanſtalt die Aus⸗ ſtellung„Die deutſche Schrift“, die kein Geringerer als ein Fachmann vom Rang eines Rudolf Blancker h⸗Berlin als die aufſchlußreichſte und klarſt gegliederte Ausſtellung dieſer Art bezeichnete. Außer dem Nürnberger Buchgewerbeſaal, deſſen Leiter Gewerbeoberlehrer Gottlieb Fiſcher die hauptſächliche vorbe⸗ reitende Arbeit geleiſtet hatte, und dem Bund für deutſche Schrift ſind an der Ausſtellung noch weſentlich beteiligt der Verein deutſcher Schriftgießereien, Frankfurt, der Schrift⸗ kunſtverein und das Schriftmuſeum Rudolf Blanckertz⸗Berlin. Wir ſehen handgeſchriebene Bücher, Original⸗Schriftblätter und Holsſchnitte, Preſſendrucke, amtliche und halbamtliche Schriftſtücke, Buchtitel, Kinderbücher, Zeitſchriften, Kalender, Briefköpfe, Beſuchskarten, Urkunden, Schutzmarken, Zeitungs⸗ köpfe, insbeſondere des Auslandes, Zeitungsanzeigen, Kata⸗ loge, Preisliſten. Hausanſchriften, Bahnhofsanſchriften, Warenpackungen, Straßenſchilder, Emailleſchilder, Keramik, Münzen, Stempel, Plakate und ähnliche Dinge, die alle— find. kunſtvoll, tells auch kitſchig— mit Fraktur beſchrieben ind. Die Ausſtellung wurde in Anweſenheit von zahlreichen Vertretern der Nürnberger Künſtlerſchaft, des Buchdruckge⸗ werbes, des Buchhandels und Bibliotheksweſens, ſowie einer großen Schar Intereſſenten durch den Leiter des Nürnberger Schulweſens Stadtrat Hans Dürr mit einer Anſprache er⸗ öffnet, die auf den Kampf„Hie Fraktur, hie Antiqua“ hin⸗ wies. Der Geſchäftsführer Mar Fleck⸗Berlin des Bundes für deutſche Schrift ſprach der Stadtverwaltung Nürnberg Dan⸗ kesworte aus und Rudolf Blanckertz wies temperamentvoll darauf hin, daß n der Geburtsort der deutſchen Schrift, der Fraktur ſei, daß all die Dinge der Ausſtellung hne Nürnberg nie entſtanden wären. An auswärtigen Gäſten wohnten der Eröffnung die Ge⸗ dweftsfubrer der dem Bund für geueſche Scheiſt analagen Vereine Oeſterreichs und der Sudetenländer an, ferner Prof. Dr. Ing. h. c. Oberbaurat Otto Stiehl⸗Berlin, einer der eifrigſten Sammler von Schriftbeiſpielen in Fraktur im In⸗ und Ausland. Hervorzuheben ſind die Stücke, die die Kunſtgewerbeſchule (Prof. Wilh. Krauſe), die Staatliche Akademie für Kunſtge⸗ werbe in Dresden(Prof. Heinrich Wieynk), die Kunſtgewerbe⸗ werbeſchule Hamburg(Prof. Richard Meyer), die Akademie der graphiſchen Künſte in Leipzig(Prof. Hermann Delltſch), die Fachſchule für Buchgewerbe und Graphik in Nürnberg, ſo⸗ Von dieſen letzteren darf ich vielleicht noch nennen: die Münchner Prof. F. H. Ehmcke, Prof. Otto Hupp und Anna Simons, die Dresdener Max Schenke und M. E. Philipp, Dr. Niemeyer⸗Hamburg und Wilhelm Krüger⸗Düſſeldorf. Heinz Neuberger. Theater und Muſik e Haubbuch der Muſikwiſſenſchaft. Herausgegeben von Univer⸗ ſitätsprofeſſor Dr. Ernſt Bücken ⸗ Köln unter Mitwirkung von Privgtdozent Dr. Beſſeler⸗Freiburg, Prof. Dr. W. Fiſcher⸗Wien, Privatdozent Dr. R. Haas⸗Wien, Prof. Dr. Th. Kroyer⸗Leipzig, Prof. Dr. H. Mersmann⸗ Berlin, Prof. Dr. W. Sachs⸗Berlin, Dr. W. Helnitz⸗Hamburg, Dr. Lachmann⸗Kiel, und anderen Muſik⸗ gelebrten. Mit etwa 1200 Abbildungen in Doppeltondruck, etwa 1900 Notenbeiſpielen und vielen 5 Defarbigen Tafeln. Atkademiſche Verlagsgeſellſchaft Athenaion m. b. H. Wildpart⸗Potsdam. Lieferung 5: Dr. E. Bücken: Muſik des Rokoko und der Klaſſik: Lieferung 9: Dr. 5. Mersmann: Moderne Muſik ſeit der Romantik. Wer mehr ſucht als lediglich eine endloſe Aufzählung hiſtoriſcher und dio⸗ raphiſcher Daten, wem darum zu kun iſt, ſich in die Fülle der robleme, die die Muſtkwiſſenſchaft aufgibt zu vertiefen, wer Sinn hat für dle Verknüpfung der muſtkaliſchen mit der allgemeinen kul⸗ turellen Eutwicklung wird mit Freude und Gewinn zum Handbuch der Muſikwiſſenſchaft greifen. Aber es iſt nicht die neuartige Be⸗ handlung und Gruppierung des Stoffes allein, die dieſem hervor⸗ ragendem Werk eine Sonderſtellung zuweiſt und es für jedem mu⸗ ſikaliſch Befliſſenen zum unumgänglich notwendigen Rüſtzeug macht, ſondern auch in hohem Maße die faſt verſchwenderiſch zu nennende bildliche Ausſtattung, die wirklich einmal neues bisher unbekanntes Material zu Tage fördert. Und welch wertvollg Unterſtützung bietet doch die Fülle von Nytenbeiſpieten und Notenhandſchriften, die ein 75.. 3 55 ermög⸗ in n zu unte ender Vorte ſt au as Erſcheinen des Handbuches in Lieferungen. 1 der Voxſitzende, daß die von der Verteidigung geladenen ZJeu⸗ Jedenfalls könne ſie nicht ſagen, ob ſie mit Hilde noch befreun⸗ anwalts Frey, ob Hilde die Zeugin zum Gehen aufgefordert Hilde ſchrie Du biſt wohl wahn⸗ Hilde lief dann derle 5 t Es war aber nichts es zu einem körperlichen Zuſammenbruch Ellinor Rattis, ſchule Elberfeld(Prof. Otto Schulze), die Staatliche Kunſtge⸗ wie eine ſtattliche Anzahl von Künſtlern beigeſteuert haben. — geklagten. Der Vorſitzende ordnet hierauf ſofort die Be⸗ ſchaffung ſtarken Kaffees an. Krantz erklärte: Er fühle ſich ſo ſchwach, daß er kaum noch zu folgen vermöge. 1 Die Zeugin Ratti wird dann noch einmal in den Saal 1 an gerufen, um über die Dinge befragt zu werden, die ſich das Fallen der Schüſſe anſchloſſen. Die Zeugin hat kaum a geführt, daß ſie heute von ihren früheren Ausſagen aus zu großer Angſt vor dem Eid hier und da abweiche, als Paul Krantz erklärt, er vermöge der Verhandlung nicht mehr zu folgen. Er zittert und wird noch bläſſer als zuvor. Der Vor⸗ ſitzende ermahnt den Angeklagten, in ſeinem Intereſſe durch⸗ zuhalten. Andererſeits wolle er jedoch jede Rückſicht auf ihn nehmen. Auf Befragen gibt Krantz zu, daß er in der Pauſe wieder geraucht habe, worauf ihn der Vorſitzende dringend erſucht, das Rauchen vorläufig zu unterlaſſen, da es ihm offenſichtlich doch keine Spannkraft gäbe. Infolge des Zuſtandes des Angeklagten hebt dann der Vorſitzende die Sitzung einſtweilen auf. Medisinalrat Dr. Hommerich erhält den Auftrag, dem Angeklagten beizuſtehen. Die Verhandlung wurde auf Dienstag vertagt. Der Montag bleibt ſitzungsfrei. Der Beleidigungsprozeß Streſemann⸗Müller ö Am 20. März wird ſich das Reichsgericht mit der Reviſion des Beleidigungsprozeſſes Dr. Streſemann contra Rechts⸗ anwalt Müller in Plauen, der auch in der zweiten Inſtanz damit endete, daß der Angeklagte zu einer Geldſtrafe von 10000 Mark wegen Beleidigung des Reichsaußen⸗ miniſters verurteilt wurde, zu beſchäftigen haben. Die Ver⸗ teidiger des Rechtsanwalts Müller haben in der Reviſion Einſpruch erhoben gegen die Teilung des Strafankrages und wenden ſich dagegen, daß das Plauener Gericht lediglich wegen des Vorwurfes der Korruption das Verfahren durchgeführt habe, während die angeblich unaufrichtige Haltung Dr. Streſe⸗ manns in der Locarno⸗Frage unberückſichtigt geblieben ſei. Zur Rede Groeners Die Rede des deutſchen Reichswehrminiſters Groener hat in der engliſchen Preſſe große Aufmerkſamkeit gefunden. Sie wird ſehr ausführlich wiedergegeben. Wie man es von einem Soldaten, der ſich durch ſeine organiſatoriſchen Fähigkeiten ausgezeichnet habe, erwarten könne, ſo ſchreibt die„Times“, war die Rede von ungewöhnlichem fachtechniſchen und politi⸗ ſchem Intereſſe. In den politiſchen Fragen ſei ſie, wie man annehmen könne, zufriedenſtellend. Politiſcher Skandal in Amerika Wie„United Preß“ meldet, erregt in Waſhington die Erklärung des mit der Unterſuchung des Teapot Dome⸗ Skandals beauftragten Senatsausſchuſſes, daß nach verläß⸗ lichen Informationen, die ſich im Beſitz des Ausſchuſſes befin⸗ den, ein Teil des von Sinclair für die Teapot Dome⸗Oelfel⸗ der an die Regierung bezahlten Kaufgelds ſeinen Weg in die habe, das Defizit der Partei im Rechnungsjahr 1921½2 aus⸗ zugleichen, größte Senſation. 5 Dieſe Erklärung des Ausſchuſſes, durch die eine weitere außerordentlich peinliche Skandalaffäre aufgedeckt wird, wird allerdings von dem damaligen Vorſitzenden des republikani⸗ ſchen Partetausſchuſſes, John Adam, auf das energiſchſte be⸗ ſtritten. Der Senatsausſchuß wird in den nächſten Tagen die Zeugenvernehmungen über die Angelegenheit beginnen. Letzte Meldungen Zugzuſammenſtoß im Ruhrgebiet — Eſſen, 12. Febr. Geſtern nachmittag 5 Uhr fußr ein Perſonenzug, von Vohwinkel kommend, be der Einfahrt in den Hauptbahnhof Steele auf einen dork haltenden Perſonen⸗ zug, der von Steele nach Kupferdreh fährt, auf. Hierbei wurde der Zugführer des Perſonenzuges ſchwer verletzt. Soweit bis jetzt feſtgeſtellt werden konnte, ſind von den Reiſenden drel ſchwer und etwa 390 lelchter worden. Der auf dem Bahnhof Steele ſtatlo⸗ uſerte Rettungszug ſowie der ſofort aus Bochum herbei⸗ gerufene Rettungszug bemühen ſich zurzeit um die Verletzten. Unwetter Kopenhagen. 12. Febr. In den letzten beiden Tagen hat ein ſchweres Orkanunwetter im Norden große Schäden au⸗ gerichtet. In den däniſchen Gewäſſern haben die letzten Stürme dadurch, daß ſie Eismaffen in Bewegung gebracht haben, der Fiſcherei und der Schiffahrt viele Verluſte gebracht. Im Limfford hat das Treibeis die Dampfer⸗ und Eiſenbahn⸗ brücken ſtark beſchädigt. Ein deutſcher Dampfer der mit einem Leichter vor Agerſund lag, kam ins Treiben und läuft. ſo daß die Telephonverbindung zwiſchen Aalborg und Nordfütland unterbrochen iſt. geſchraubt worden. Die ſingör und Skagen, (Häfen nicht verlaſſen geſamten Fiſcherfahrzeuge in Hel⸗ e und Frederikshavn haben die Anen. Takt Takt muß angeboren ſein; Takt iſt keine Leußerlichkeit, die ſich nach dieſen oder jenen Regeln erlernen läßt, darum iſt es ſehr ſchwer, ſich ihn anzueignen; Selbſtzucht iſt die ſicherſte Brücke zu ihm. Ein taktvoller Menſch wird kmmer beſcheiden, rückſichts⸗ voll gegen andere und höflich ſein. Hat man mit einem Menſchen beruflich zu tun, ſo iſt es von vornherein ausge⸗ ſchloffen, mit dem Betreffenden gemeinſam Gutes zu leiſten, fehlt es dem einen Teil an Taktgefühl. Da der taktvolle Menſch reich an Empfindungen iſt, viel Diſziplin in ſich hat, ſo wird es ihm beſonders ſchwer fallen, mit einem anderen zu tun zu haben, der ſich aus derlei Dingen gar nichts macht, ja, keine Ahnung hat von der Exiſtenz ſolcherlei Empfindungen. Im öffentlichen und im Berufsleben iſt ein gewiſſer Takt un⸗ erläßlich. Takt iſt eine feine Kunſt. Sſe veredelt ihren Träger. Leider beſitzt unſere fetzige Zeit wenig Taktgefühl. Die heutige Jugend iſt hemmungs⸗ Unterordnung. Sie iſt nicht fähig, den eigenen Willen mal einem fremden zu beugen. Und das ſſt ſchlimm fürſie ſelbſt. Durch Takt gewinnt jedermann ſehr viel bei der Umwelt. Wo ſich ein taktvoller Menſch Geltung verſchafft, ganz gleich wo, in der Familie oder im Beruf, wird bald ein anderer Ton herrſchen, Zufriedenheit und Friedlichkeit halten Einzug. Taktloſigkeit braucht nicht immer Unbildung zu fein. Im Gegentell. Hochſteßende Menſchen meinen oft, ſich's leiſten zu dürfen, gegen ihre Mitwelt kaktlos zu ſein. Ihnen iſt es gleich, ob ſie damit ihre Nebenmenſchen verletzen. Oft ſind es beſonders originelle Menſchen, die ſedes Taktgefühl vermiſſen und taktlos. Sie kennt keine laſſen. Bet Frauen iſt Takt unbedingt erforderlich. Sowoßl in Geſelfſchaft, im Heim dem Manne gegenüber, wie auch im Berufsleben: durch Takt kann eine Frau viel mehr erreichen, als in den meiſten Fällen geglaubt wird. Takt bringt feder⸗ Tsabella. mann Hochachtung. Feine Küche Kellner abrechnend:„Was hatten Herr Oberinſpektor, Tomaten⸗ oder Wildſuppe?“ „Ich weiß nicht mehr, das Zeug ſchmeckte nach Seife. Beute einen Veirvten seg ſchimack.“ 1 republikaniſche Partetkaſſe gefunden und mit dazu beigetragen! f Ein däniſches Motorfahrzeug. „Immanuel“, aus Praſtö, iſt von den Elsmaſſen in die Tiefe“ „Dann war es Wilöſuype, denn unſere Tomatenſuppe hak 1 zerriß dabei das Telephonkabel, das quer über den Fjord 5 N K L * n 7 * n Montag, den 13. Februar 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Aus gabe) 8. Seite. Nr. 78 Stästiſche Nachrichten Vom geſtrigen Sonntag . Während aus dem badiſchen Oberland ſchwere Stürme, die namentlich am Samstag über die Sberrheinebene und den Schwarzwald dahinbrauſten, gemeldet wurden, war es 11 bei ſriſcher weſtlicher Luftzufuhr verhältnismäßig mild. Es hat den Auſchein, als ob man bereits am Uebergang von der kalten zur warmen Wetterperiode ſteht. Am Vormittag war die Witterung recht unbeſtändig. In der Frühe erfreute ein ſelten ſchöner klarblauer Himmel; aber bald ſetzte Regen ein. Nachmittags jedoch herrſchte prächtiges Sonntags⸗ wetter, das nach dem unfreundlichen und naßkalten Sams⸗ tag recht augenehm empfunden wurde. Wer es machen konnte, ging ins Freie. Eine Anziehungskraft übte wiederum das Stadion aus, wo die Main⸗ und die Rheinmeiſter, die Eintracht Frankfurt und der Sportverein Waldhof einander gegenüber ſtanden. Die Frankſurter machten das Rennen. Der Andrang der Sportsfreunde war nicht ſo ſtark; doch mögen immerhin—8000 Beſucher gekommen ſein. Die Ver⸗ waltung der Straßenbahn batte für flotten An- und Ab⸗ transport der Menſchenmenge hinreichend geſorgt. Was den Bahnverkehr anbelangt, ſo war dieſer ſchwach, was nicht zuletzt auf die vielen Karnevals ver⸗ An ſt altungen zurückzuführen iſt. Am Samstag⸗ und Sonntagabend waren in ganz Mannheim alle verfügbaren Säle durch Vereine mit Beſchlag belegt. „„Der Sonntag verlief im allgemeinen ruhig. Von Un⸗ fällen wird uns gemeldet, daß geſtern vormittag auf der Friedrichsbrücke ein Radfahrer von einem Auto g e⸗ ſtreift und zur Seite geſchleudert wurde. Der Radfahrer zam mit dem Sanitätsauto nach dem Allgem. Krankenhaus. Als die Dämmerung und damit die Beleuchtung einſetzte, flutete die große Zähl der Spaziergänger in das Stadt⸗ innere zurück, wo namentlich in den Hauptverkehrsſtraßen ein ſtarker Verkehr 5 entwickelte. In den Reſtaurants und Vergnügungslokalen herrſchte überall Hochbetrieb, der auf Prinz Karneval abgeſtimmt war, oh. * e Beſtattung. Am Samstag nachmittag wurde einem Mitbürger die letzte Ehre erwleſen, der an den lokalen Ge⸗ ſchehniſſen ſtets den reaſten Anteil nahm und ſich infolgedeſſen um die Allgemeinheit mannigfache Verdienſte erworben hat: Kaufmann Auguſt Raichle. Der Verſtorbene, der nach kur⸗ zer Krankheit am Mittwoch Abend einem Herzſchlag erlag, war am 14. November 1861 zu Waldenbuch bei Stuttgart ge⸗ boxen. Vor 40 Fahren ſiedelte er nach Mannheim über, um in die Firma Blumhardt u. Pfander(Holzhandlung) einzu⸗ treten. Im Jahre 1900 wurde er zum Prokuriſten ernannt. Als der Onkel Blumhardt im Jahre 1008 ſtarb, wurde Raichle Mitinhaber der Firma, die er bis zu ſeinem Tode mit uner⸗ müdlicher Tatkraft und großem kaufmänniſchen Geſchick in Gemeinſchaft mit dem Teilhaber Bechtle, dem Inhaber der Filiale Neu⸗Ulm, leitete, die nach dem Kriege aufgelöſt wurde. Zu dem engeren Freundeskreiſe des Verſtorbenen, der ſeit Jahrzehnten ein eifriges, einflußreiches Mitglied der Geſellſchaft„Räuberhöhle“ war, gehörte Direktor Knecht, der Leiter der Mannheimer Paketfahrt⸗Geſellſchaft m. b.., in deren Aufſichtsrat er bald nach der Gründung eintrat. Als Direktor Knecht vor zwei Jahren ſtarb, übernahm Raichle den Vorſitz in der Großhandels⸗ und Lagerei⸗Berufsgenoſſen⸗ ſchaft, Sektion VII(Reichsunfallverſicherung), der er ſchon porher lange Jahre als ſtellvertretender Vorſitzender ſeinen bewährten Rat zur Verfügung geſtellt hatte. 25 Jahre ge⸗ hörte Raichle dem Aufſichtsrat der Firma Emil Selig A. G. Heilbronn an. Als Reſerveofftzier— er hatte in Stuttgart als Einjähriger ſeiner Dienſtpflicht genügt— brachte er ſtets allen militäriſchen Angelegenheiten das regſte Intereſſe ent⸗ gegen. Es war deshalb naheliegend, daß er ſich mit Eifer der 111er⸗Stiftung annahm, die Geh. Kommerzienrat Dr. Broſten ler Unterſtützung von fate e und Hinterbliebenen er Angehörigen des Raſtatter Regiments ins Leben gerufen 15 Die Wertſchützung, deren ſich Raichle erfreute, kam bet der ſamstägigen Beſtattung zum Ausdruck. Das Krematorium war vollſtändig beſetzt. Eine Fülle von eee be⸗ deckte und umgab die Bahre. Geh. Kirchenrat D. Klein würdigte in tiefempfundener Anſprache die hervorragenden Eigenſchaften Raichles als Menſch und Mitbürger. Im Na⸗ men der Großhandels⸗ und Lagerei⸗Berufsgenoſſenſchaft ſprach Direktor Willich herzliche Abſchiedsworte, im Namen der Paketfahrt⸗Geſellſchaft Direktor Anſtett. * Eigenartiger Unfall eines Autolenkers. Vorgeſtern er⸗ litt ein Ingenieur auf der Strecke Schwetzingen—Mann⸗ eim in einem Auto einen eigenartigen Unglücksfall. Beim Anzünden einer Zigarre fing ſeine Celluloidbrille Feuer, wobel der Ingenieur ſo ſchwere Brandwunden an den Augen erlitt, daß Gefahr für das Augenlicht be⸗ Heſteht. * Zuſammenſchluß der Mannheimer und Schwetzinger Wirte. Der Schwetzinger Wirteverein beſchloß den Anſchluß an den Wirteyerein Mannheim. Die Herren Renn und Völker wurden als Vertreter des Schwetzinger Wirte⸗ vereins in den Mannheimer Vorſtand gewählt. * Silberhochzeit. Reeder Heinrich Jooſten, Jungbuſch⸗ ſtraße 11, feiert am morgigen 14. Februar mit ſeiner Ehe⸗ frau Anna geb. Fick das Feſt der Silberhochzeit. Damen Fremdenſitzung des Jeuerio Der Nibelungenſaal des Roſengartens erwies ſich für die Abhaltung der traditionelle? Tamen⸗Frendenſi ung wieder als viel zu klein. Hunderte, die ſich nicht rechtzeitig Karten ſicherten, mußten auf die Teilnahme an der o ber⸗ aus zugkräftigen Faſchingsveranſtaltung, die wie immer einen glänzenden Verlauf nahm, verzichten. Die Dekorateure des „Feuerio“ hatten ſich darauf beſchränkt, das Podium des närriſch geſchmückten Nibelungenſaales ein wenig zu ver⸗ ändern. Die Erdkugel mit den Repräſentanten der fünf Erd⸗ teile und der tanzenden Mannheimia wurde durch einen Proſpekt verdeckt, der die Haberecklburg darſtellte. Davor hatte die Ratstafel Aufſtellung gefunden. Im Vordergrund zur Rechten waren zwei Bütten mit dem Feueriowappen und den Feueriofarben plaziert. Einzug des Elferrats mit den Gaſtdeputationen und a Begrüßung Punkt.11 Uhr erfolgte von der Wandelhalle aus unter den elektriſierenden Klängen des Narrhalleſenmarſches der feierliche Einzug des Elferrates. Voraus die Fahnen⸗ ſchwenker. Dahinter die Prinzengarde, dle, im Mittkelgange angelangt, mit präſentiertem Gewehr Spalier bildete. Den Elferräten der Karnevalgeſellſchaften Ludwigshafen, Heidel⸗ berg und Oggersheim folgten zum Schluß die Elf des Feuerio, die von der Narxenſchar, die mit den buntfarbigen Kopfbedeckungen wieber ein ungemein faſchingsfrohes ild bot, mit beſonderem Jubel begrüßt wurden. Helles Ent⸗ zücken riefen wie immer die niedlichen blauen Funken her⸗ vor, denen ſich einige reizende Zinnſoldaten zugeſellt hatten. Als der Feuerlo⸗Elferrat mit ſeinen Gäſten auf dem Podium platzgenommen hatte, begrüßte Präſident 4 die Rieſenverſammlung in der gewohnten humorvollen Weiſe, insbeſondere die Vertreter der Behörden und die Gaſt⸗ Elferräte, aber auch die Damen, für die die Sitzung ja in der Hauptſache veranſtaltet wird. Das„Ahoi!“ auf den „Feusrio“, in dem die mit zahlreichen Tuſchs der Kapelle Becker bedachte Auſprache gipfelte, fand jubelnden Wider⸗ hall. Alsdann wurde in die Abwicklung des Programms, über die wir in nächſter Nummer berichten, mit dem allge⸗ meinen Geſang des erſten Liedes(Rheinlied) eingetreten. Sch. * Redoute im Nibelungenſagl Wer kennt die Völker, zählt die Namen, Die ſchwofend hier zuſammenkamen? Zuerſt war nicht viel los. Die Menſchen fluteten einzeln, paar⸗ und gruppenweiſe durch die gaſtlich geöffneten Räume, um in halblaut geführten Wechſelgeſprächen oder monotoner Betrachtung ſich mit der Szenerie des Welttheaters bekannt zu machen. Es iſt nicht ganz ſo einfach, wenn man plötzlich aus der Stille des behaglichen Zuſchauerraumes heraus an das Rampenlicht der Bühne geſtellt wird und die eigene Per⸗ ſon in irgend einer Rolle unter den Mitſpielenden entbdeckt. Andere, Mutigere wieder, wagten bereits einer tapferen Muſikkapelle Folge zu leiſten und riskierten in der Wandel⸗ halle ein kleines Tänzchen. Jeder tröſtete ſich ſelbſt und den anderen, daß die Stimmung ſchon noch kommen werde.— Sie kam!— kam ſogar ſehr intenſiv und ſteigerte ſich im Laufe der Nacht zu einer jubelnden Fanfare der Daſeins⸗ freude, die ſich beſonders in dem nach 12 Uhr geöffneten Bier⸗ keller auszutoben verſuchte. Die Rundbahn Mannheim Newyork— Mannheim(kür⸗ zeſte Verbindung) konnte den Auſturm der Reiſenden kaum bewältigen. Hier unten war der Erfriſchungsraum der Schau⸗ ſpieler und Statiſten, die oben auf der Bühne gerade eine kleine Pauſe hatten. Mancher hat ſogar das Stichwort ver⸗ ſäumt und iſt unten geblieben. Oben ſchwoften unter den abwechſelnd erklingenden Wei⸗ ſen von Höohmann⸗Webau und der Kapelle Becker die Paare in mehr oder weniger zierlichem Paßſchritt durch das Gelände. Einige vergnügten ſich auch mit ſich ſelbſt. Dort zog einer ein winziges Pferdchen hinter ſich hier, dem er ſeine ganze Aufmerkſamkeit und Liebe ſchenkte und dort zeigte ſich einer als Fußgänger aus dem Jahre 2001 mit allen tech⸗ niſchen Errungenſchaften des 21. Jahrhunderts verſehen. Ei⸗ nige andere wiederum bewahrten eine gewiſſe Reſerve um ihr Koſtüm für die nachfolgende Preisverteilung zu ſchonen. Nach 12 Uhr erfolgte die Preisverteilung, der Hauptpunkt des Weltprogramms. amenpreiſe: 1. Preis„Joſephine Baker“. 9. Preis „Weltuheater— Defizit“. 3. Preis„Maharadſcha“. 4. Preis 2 Phantaſiedomino“. 5. Preis 1.„Mannheimer Theater— Sprungbrett“. 2.„Urwaldglück“. 8.„Indiſche Erdnuß“. Herrenpreiſe: 1. Preis„Intendant der afrikaniſchen Wald menſchen“. 2. Preis„Welttheater“. 3. Preis„Ehomo“, der Einheitsmenſch“. 4. Preis„Statue: Schurmanns AE. 5. Preis„Premiere“. Paare: 1. Preis„Zwei von der Südſee“, g. Preis „Oliver—Syſters“. 3. Preis„Deutſchmeiſter k. k. Gruppen: 1. Preis„Welttheatermuftk“. 3. Preis„Fünf Rafe Goldminer“. 8. Preis„Niſchny Nowgorod uſſen. Die Preisträger und Trägerinnen wurden mit einem und Händeklatſchen der Zeitgenoſſen begrüßt. Nachher ging es wieder weiter. Getanzt wurde im Nibe⸗ lungen⸗, im Verſammlungsſaal und in der Wandelhalle. Der Muſenſaal war geſchloſſen. Die Streichmuſik im Nihelungen⸗ ſaal, die nur von einem einzigen Saxophon unterſtützt wurde, war entſchieden zu dünn. An die Peripherie des Saales drang nur ab und zu ein Ton und die Paare verwechſelten . aus dieſem Grunde gar manchesmal die Füße. Die Bühnen erſtrahlten im hellſten Licht. Sämtliche Völkerſtämme und Zeiten hatten Spieler geliefert. Vom Urwaldwilden und den Süöbſeeinſulanern bis hinauf zum hochkultivierten Dankee und Europäer waren alle vertreten. Die meiſten hielten wacker aus bis zum Schluß, den ſie in irgend einem Kaffee bis in den grauenden Tag hinein hinanzögerten. Die Tanzleitung lag in den bewährten Händen des Tanzmeiſters Hans Schmitt. Dz. Tuf * Vom Lehrergeſangverein Mannheim Ludwigshafen. Bezüglich des Beſuches des 10. deutſchen Sängerfeſtes in Wien wurde in einer Mitgliederverſammlung im Januar der Beſchluß gefaßt, daß ſich der Verein in ſeiner Geſamtheit nicht an dem Sängerfeſt beteiligt. Die Gründe zu dem ab⸗ lebnenden Beſchluß liegen teils in der Schwierigkeit der Ur⸗ laubsbeſchaffung, teils in der Dirigentenfrage und nicht zuletzt in den finanziellen Anforderungen der Be⸗ teiligung. Der Beſchluß ſchließt natürlich nicht die Be⸗ teiligung von verſchiedenen Mitgliedern des L..V. am 10. Sängerbundesfeſt aus. * Freigabe von Unterricht an Faſtnacht. des Kultus und Unterrichts hat die Direktoren und Leiter der 7 unterſtellten Schulen ermächtigt, ſofern die örtlichen Verhältniſſe es erfordern, am Nachmittag des Faſt⸗ n e e den Unterricht ausfallen zu laſſen. Für den Aſchermittwoch kann der Unterrichtsbegiun erde den kirchlichen Bebürfniſſen auf 10 Uhr feſtgeſetzt werden. Kommunale Chronik 10 1. 47 15 1 85 * Sieud des ea fertef n der füngſten Bürgeraus⸗ ürgermeiſter Bauſt über den Saſſerleitungsausbaues, der jetzt be⸗ endet iſt. Leider iſt ſeine Finanzierung noch nicht voll⸗ kommen geſichert, da von dem Koſtenaufwand in Höhe von RM. 54 000 infolge der ſchwierigen 5 vorläufig nur RM. 15 000 flüſſig ſind.— Aus dem gleichen Grunde ver⸗ 9 ſich auch die Verbreiterung der Walldorfer⸗Straße, da er Zuſchuß des Kreiſes 9 in Höhe von RM. 4000 bei einer Geſamtkoſtenhöhe von RM. 21000 den Erwartungen nicht entſpricht.— Die hier ſeit Juni beſtehende Bierſteuer⸗ ordnung wird durch kleine redaktionelle Aenderungen der Muſterſteuerordnung angepaßt. Die Aenderung der Satzung des Zweckverbandes zur Inſtandſetzung und Erhal⸗ tung des Landgrabens, die infolge der Aufteilung der ehe⸗ maligen abgeſonderten Gemarkung Bruchhauſen unter die Gemarkungen Sandhauſen, Oftersheim und Kirchheim⸗Hei⸗ delberg notwendig wurde, wurde genehmigt.— Dis Zuſtim⸗ mung erteilt wurde dem Profſekt, ein etwa 14 Hektar großes gemeindeeigenes Gelände im ſog. Schlauch unter Leitung der Badiſchen Landwirtſchaftskammer zu meliorteren. Der badiſche Staat gibt zur Durchführung dieſer Arbeiten ein Darlehen in Höhe bis zu RM. 5800, das bei 45 Proz. Ver⸗ zinſung in acht Jahresraten zu tilgen iſt.— Die Gemeinde verkauft an hieſige Bürger verſchledenes Baugelände zum Preiſe von RM. 4 je Am. Kleine Mitteilungen Auf den beiderſeitigen Gehwegen der alten Landſtraße ſollen nach einem Beſchluß in der jüngſten Stadtrats⸗ ſitzung von Weinheim Birken angepflanzt werden.— Die von der Reichsbahndlrekton Mainz mitgeteilten Pläne über die geplante neue Abortanlage beim Hauptbahnhof wer⸗ den im weſentlichen gutgeheißen.— Auch in dieſem Jahre ſollen wieder erholungs bedürftige Kinder auf den Heu⸗ berg gebracht werden.— Das vom ſtädt. Vermeſſungsamt ausgearbeitete Projekt über die Herſtellung von Entwäſſe⸗ rungskanälen im weſtlichen Stadtgebiet ſowie die Verbeſ⸗ ſerung der Kanaliſlerung in anderen Stadtteilen wird vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes zur Ausführung genehmigt.— Zur Erſchließung als Bau⸗ gelände werden rund 14000 Am. Gelände vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes angekauft, desgleichen das zur Herſtellung der Fichteſtraße notwendige Gelände. In der Darmſtädter Stadtverordneten⸗ ſitzung wurde die Auflöſung des ſtädt. Orcheſters beſchloſſen. Dagegen ſoll ein ſich ſelbſtändig bildendes Orcheſter mit 10 000 Mark unterſtützt werden. Der Miniſter Bei Veranſtaltungen Montag, den 13. Februar 1928 Nationaltheater:„Samſon und Dall la“..30 Uhr. Unterhaltung: Künſtlerſpiele„Fibelle“. Kaparett.00 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Das Heiratsneſt“.— Capo: Am Rüdesheimer Schloß....“.— Lichtſpielhaus Müller: „Syengali“.— Pal aſt⸗ Theater:„Der Kurler des Zaren“, Scala⸗ Theater:„Chang“,— Schauburg:„Die Dollar“ prinzeſſin“.— Ufa⸗Theater:„Die Leibeigenen“. Theater: B 8 Aus den Rundfunk⸗ Programmen Montag, 13. Februar Deutſche Sender: Berlin(Welle 483,0), Königs wuſterhauſen(Welle 1250) 20.30 Uhr: Abendlonzert, 22.30 Uhr: Unterhaltungsmuſik. Breslau(Welle 322,6) 20 Uhr: Gloria Anton Bruckners. Frankfurt(Welle 428,6) 12.90 Uhr: Von Kaſſel Konzert, 10.90 Uhr: Konzert, 20.15 Uhr: Opern⸗Abend, 21,15 Uhr: Uebertragung von Stuttgart. 5 e beurg(Welle 304,7) 20 Uhr: Hanſeaten⸗Konzert. ödrönigsberg(Welle 329,7) 20.05 Uhr: Klavierabend, 21.10 Uhr: Leichte Abend⸗ Unterhaltung. Langenberg(W. 468,5) 20.20 Uhr: Drama„Der Strom“ v. Köln, Leipzig(Welle 365,8) 20.15 Uhr: Aus dem Wirrſal des Lebens, 21.15 Uhr: Luſtiges Konzert, München(Welle 585,7) 19.80 Uhr: Sinfonlekonzert. Stuttgart(Welle 379,7) 12.30 Uhr: Schallplatten, 16.15 Uhr: Konz. 20 Uhr: Orcheſterkonz,, 21.15 Uhr: Lieder zur Laute, Konz. Ausländiſche Sender: ntry(Welle 1604,83) 20.45 Uhr: Sendeſplel, 23 Uhr: Konzert, Uhr: Tanzmuſik. o Paris(Welle 1750) 21.40 Uhr: Opernmelodlen, Konzert. and(W. 550) 21 Uhr: Konz., leichte Muſtk, 23 Uhr: Konzert, (Welle 450) 20.45 Uhr: Vokal⸗ und Inſtrumentalkonzert. en(“Welle Uhr: Meiſter, 21.90 Uhr: Von Graz Konzert. ren(W. 411) 20 Uhr: Sinfoniekonzert,.05 Uhr: Kurſaalorcheſt, 1 a * a ve 2⁴ di 11 2 8 m — 82 2 517,2) 20.10 Wiener Konzert, ich(Welle 888,3) 20 Uhr: Funkbrettl. 9(Welle 349,0] 20 Uhr: Luſtiges Stündchen, 1 Uhr: Uebertr. un Brünn„Die Verlobung bei der Laterne“, Hadio-Speziahaus Gebr. Heftergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 28547. 805 Ihre Antennenanlage den Frübjahrsſtürmen ggwachſen? 15 Ahr Empfang gut? Sind Ihre Batterien in Ordnung? Laſſen Sie ſich ſachmänniſch von uns beraten, und kleine Uebel beſeitigen, ehe ſie groß werden. 2605 Aus dem Lande Perſonalveränderungen im badiſchen Staatsbienſt Ernannt wurde: Fortbildungsſchulhauptlehrer Karl Knauber in Schluchſee zum Anſtaltshauptlehrer beim Er⸗ zie hungsheim Schloß Flehingen, Oberaufſeher Xaver Af ch e n⸗ brenner in Säckingen zum Inſpektor beim Bezirksgefäng⸗ nis Offenburg. 0 Verſetzt wurden die Staatsanwälte Dr. Wilhelm Mackert in Karlsruhe nach Törrach, Dr. Karl Lienhart in Lörrach nach Karlsruhe, Oberaufſeher Karl Zimmer beim Bezirksgefängnis Eberbach zu jenem in Säckingen. Die Damenſtrümpfe im Storchenneſt Weinheim. 11. Febr. In der Maſchinenfabrik„Bade⸗ nia“ befindet ſich ſeit 25 Jahren auf hohem Eiſengerüſt ein Storchenneſt, das in jedem Frühling ſeine Einquartie⸗ rung erhält. Als nun in dieſen Tagen der Maurerpolier Gaber aus Lutzelſachſen im Auftrage der Fabrikleitung 5 einer Repgratur zu dem Storchenneſte emporklomm, prang ihm daraus eine große Ratte entgegen. Er erſchl das Tier, während zwei andere Ratten am Gerüſt hera Reißaus nahmen. Eine Brut von M ee Ratten wurde ſofort vernichtet. Durch dieſe Eindringlinge findet der merkwürdige Umſtand ſeine 1 daß im vergan⸗ genen Jahre das Storchenpaar zum erſten Male keine Fungen e Dieſe waren augenſcheinlich während eines Aus⸗ luges der Storcheltern das Opfer von Ratten geworden. S 8 8 näherer Unterſuchung des Storchenneſtes entdeckte der Maurerpolier ſieben Damenſtrümpfe. Dſeſe waren offenbar von Meiſter Adebar von irgend einer Wäſcheleine geſtiebitzt und in die luftige Höhe emporgetragen worden um der Frau Störchin für das Brutgeſchäft eine warme Unter⸗ lage zu verſchaffen. Gründungsfeier der Stahlhelmortsgruppe Leimen ele Leimen bei Heidelberg, 10. Febr. Dieſer Tage konnte die Ortsgruppe Leimen des Stahlhelms, Bund der Frontſoldaten, auf ihr einjähriges Beſtehen zurückblicken. Sie veranſtaltete aus dieſem Anlaß in der Feſthalle des Zementwerkes Leimen eine Grün dungsfeler, zu der auch ſtarke Abordnungen der Stahlhelmortsgruppen Man n⸗ heim, Heidelberg und Friedrichsfeld mit ihren Fahnen er⸗ ſchienen waren. Der rieſige Saal mit ſeinen ſchwarz⸗weiß⸗ roten und badiſchen Fahnen, mit friſchem Grün und den Stahlhelmemblemen bot ein farbenfrohes und ſchönes Bilb. Ortsgruppenführer Schnepf begrüßte die zahlreich An⸗ weſenden, beſonders Landesverbandsführer afor a. D. v. Neufville, Kreisführer Korte, den Direktor der Portland⸗Zementwerke Mayer und die Preſſe, aufs herz⸗ lichſte. Der Redner gab dann einen Ueberblick über die Arbeit, die von der Ortsgruppe ſchon geleiſtet worden ſei, Die Feſtrede hielt Landesverbandsführer v. Neuf ville, der ausführte, wie der Stahlhelm gewachſen ſei, wie er dem deutſchen Volke Wegweiſer aus dem vom Feinde zugefügten Elend ſein wolle, wie er ankämpfe gegen geiſtige Not und Sittenloſigkeit. Der Deutſche müſſe wieder Ehrfurcht lernen vor dem Großen, das um ihn und über ihm ſtehe. Den mit ſtarkem Beifall„ 1 e ſchloß ſich ſpontan die„Wacht am Rhein“ an. Ueber das Thema„Der Arbeiter im Stahlhelm“ ſprach der Landesgeſchäfts⸗ führer des R.., der mit ſeinen temperamentvollen Dar⸗ legungen ſtarke Zuſtimmung fand. Der Film„Der Stahl⸗ helm in Berlin“ gefiel ſehr. Zu erwähnen ſind noch die muſikaliſchen und theatraliſchen Darbietungen unb die ſchönen geſanglichen Leiſtungen des Sänger bundes des Zementwerkes. Der Splelmannszug der Or ts⸗ gruppe Mannheim fand für ſeine Mitwirkung eben⸗ Zapfenſtreich. Großſchiffahrtsweg Baſel Bodenſee * Konſtanz, 10.. Der Arbeitsausſchuß des Rhein⸗ ſchifahrtsverbandes Konſtanz hielt dieſer Tage in Anweſen⸗ heit von Vertretern von Städten und Schiffahrtsverkehrs⸗ vereinen aus Baden, Württemberg, Bayern und Vorarl⸗ berg eine Arbeitsausſchußſitzung ab. In dem vorgelegten Tätlgkeitsbericht wird auf die im abgelaufenen Jahre erziel⸗ ten praktiſchen Fortſchtitte in der Verwirklichung eines Großſchiffahrtsweges von Baſel bis zum Bodenſee verwieſen und ferner auf die gewaltige Steigerung des Güter⸗ verkehrs auf dem Oberrhein bis nach Baſel, was auch günſtig ſei für die Fortführung der Schiffahrt bis zum Bodenſee⸗ Notwendig ſei noch die Erſtellung eines Umgehungskanals beim Kraftwerk Rheinfelden Die Hinderniſſe, die der Weiter⸗ führung der Schiffahrt von Baſel bis zum Bodenſee im Wege ſtänden, ſeien geringerer Art. Der Stand der bisherigen Ver⸗ handlungen zwiſchen der badiſchen und ſchweizeriſchen Regie⸗ rung wurde als ein günſtiger bezeichnet. falls herzliche Würdigung. Die Feier ſchloß mit dem arſgen J. Seite. Nr. 73 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 13. Februar 1928 Der gelbe Verſuchsballon Mein Neſſe Wolfgang bringt einen gelben Kinderballon mit nach Hauſe. Das Ding macht wirklich Spaß. Vermutlich auch ſo ein Karnevalsandenken, denn er fängt ſchon an, welk . werden. Viellelcht bat ex elne Nacht lang Zlgaretten- und abaksgqualm, in elner Luft ungegandter Parfüms und Ge⸗ Tllche geſchaukelt. Ninderhand am Faden durch klare, u werden. Aber er fliegt noch! anken: wir müßten einen ganz leichten Brief an den Ballon hängen und ihn dann bei friſchem Winde davon ſauſen laſſen. In dem Briefe müßte ſtehen, daß man uns ſchreiben ſoll. Wir hätten uns einen Spaß machen wollen, weil es gerade ſo ein ſchöner Vorfrühlingstag geweſen wäre. Kurz und gut, man ſoll uſcht ſo viel Weſeus von der Sache machen und die ein⸗ liegende arte genau ausfüllen und in den nächſten Brief⸗ kaſten ſtecken. Meln Neſſe Wolfgang iſt nicht erbaut von dieſer Idee. Er möchte den Ballon lleber behalten, denn ſo einen Ballon Hat enſcht ſeder Junge; aber ſch machte ihm klar, daß die Herr⸗ lichkeit bald ihr Ende fluden wird.„Onkel, der fliegt ja doch nicht mehr bis über die Häuſer; er hat nämlich gar keine Kraft mehr; das merke ich am Bindfaden“. Der Junge möchte den Ballon gerne behalten, aber ich möchte gern wiſſen, wie es gusſieht, wenn im Februar ein gelber Ballon über kahle Bäume dahinſtreicht und in der Luft verſchwindet. ſozuſggen einen Verſuchsballon ſteigen laſſen, um dem Vorfrſühling den Puls zu fühlen. Wenn erſt der März und April da ſind und die Jahrmärkte kommen, daun iſt es keine Kunſt mehr, einen Ballon ſteigen zu laſſen. Da ſieht man Dutzende aufſteigen und davon⸗ fliegen, aber hat es einer im Februar ſe erlebt? „Der Ballon trägt ſchon noch ſo ein ganz kleines Brief⸗ chen. Wir müſſen eben ein feines, zartes Papier nehmen, und daun legen wir keine Karte bel, ſondern nur eine Brief⸗ marke.“ Und ich fange an, den Jungen zu beſchwatzen, und detez ſpringt er vor Freude hoch und iſt einverſtanden. Sind 1 d reine Februarluft gedogen Ich habe einen feinen Ge⸗ as Narren, werden Sie denken. Mag ſein! Wenn man mit on Kindern umgeht, denkt man über Narrheit anders. Das „Port iſt ſicher von großen Leute erfunden worden. verſteht mich ſchon. Wir haben alſo unſeren gelben Ballon fliegen laſſen. Er flog wirklich. Erſt ſtieg er langſam, dann immer böher, zuletzt kam er in den Wind hinein, und dann lng es raſend. Mir iſt ganz frühlinghaft zu Mute geworden. Ber Junge iſt naiv und kindlich genung, auf eine Antwort zu warten. A. W. Wolfgang Friedrich Ludwig Jahn⸗Feſer. Am 11. Auguſt 1928 ſind 180 Fabre ſeit der Geburt des„Turuvaters“ Friedrich Ludwig Fahne verfloſſen. Aus Anlaß diefes Gedenktages werden nach diesjährigen cler Anordnung des Unterrichtsminiſters. die Turn Spſel⸗ und Svortſeſte der Schulen als Jahn⸗Ge⸗ Ddchtulsſelern abgehalten werden. Es ſoll dabei auf die Berdienſte Jahns um unſer deutſches Volkstum in würdiger Weiſe hingewieſen werden. * Die badiſche Ueberſeeanswandernng. der Ueberſeeauswanderer aus Baden im Oktober noch 628 be tragen hatte. aing ſie im November auf 2(männl. 28. weiblich a4) zurück. Es gingen von ihnen über Hamburg 2. über Bremen 219 und über fremde Häfen 8. Im November 1826 war die Auswandererzahl mit 400 niedriger im Gegenſatz zur deutſchen Geſamtzahl, die von 1928 auf 1927 erheblich fiel. Mit Baden haben auch Württemberg und Bayern 1927 eine Kärkere Auswanderung gehabt als 1928. Aus der Pfalz Nenſtadt g. d. unterdalb der Wolfsbur 8 der Papierfabrik Hoffmann u. Engelmann konnt Köchen, ſodaß die Ne 8 ö Urſache deſtand darin, d des Waldes ein Feuer a den Wind Funken in den 2 Nenſiadt a. H. 11. Febr. In Wer die Rheinebene ein Gewitter Pfalz durch Hagelſchlag. Donner merkbar machte. An mrm ein bölzernes Reklameſchild einem Geſchäftsfu Während die Fahl 1 and And. em Grundſtück r durde, von dineingetragen dergangen eder. das Tuntel 7 ont pbotel in Neuſtadt 5 * 1 — wird nun am N. erſten Verſteig Worden, die zwei zogen zwrückge teigerung de mehr wird die rk. den Nero 1 des Nebt muß er ſich geſallen laſſen, von einer Ich möchte Geſtern mittag entſtand Das Perſonal e den Brand Nachbargebiete Gaulsheim bei Mainz, 12. Febr. Für letzten Samstag war die kirchliche Trauung zwiſchen dem Elektromonteur H. aus Mainz und einem hieſigen Mädchen feſtgeſetzt. Da der Bräutigam am Vorabend 155 Hochzeit die erforderlichen Papiere zur kirchlichen Trauung dem Pfarrer nicht vorlegen konnte, wandte ſich dieſer telephoniſch an das zuſtändige Pfarr⸗ amt St. Ignaz in Mainz und ſiehe da, der Bräutigam ent⸗ puppte ſich als Hochſtapler, Eheſchwindler und Zuchthäuslex. Pfarrer Decher ließ den Schwindler, der die Papiere zur Ziviltrauung gefälſcht und den Bürgermeiſter bei dem Aufgebotsprotokoll hintergangen hatte, auf die Bür⸗ germeiſterei rufen ud entlarvte ihn hier in Gegenwart des Bürgermeiſters Hemmes als einen Betrüger, Urkunden⸗ fälſcher und Zuchthäusler. Von den Eltern des Mädchens wurde Anzeige erſtattet. * Groß ⸗Gerau, 9. Febr. Ein Perſonen⸗Opel⸗Auto geriet auf der Landſtraße zwiſchen Frankfurt a. M. und Mitteldick in Bran d. Die Feuerwehr aus Frankfurt löſchte den Brand mit Handfeuerlöſchern und 300 Liter mitgebrachten Waſſers. Leider blieb nur ein Wrack übrig. Die Juſaſſen kamen mit „ Verletzungen und der unangenehmen Ueberraſchung davon. (Offenbach, 10. Febr. Die bieſigen Bäcker meiſter ſtehen zur Zeit in einem Konkurrenzkampf, der zur Folge hatte, daß der Preis für den Laib Brot in den letzten Wochen nach und nach von 80 auf 60 Pfennig herabgedrückt wurde. Selbſt die Bewohner der umliegenden Ortſchaften kau⸗ fen hier ihr Brot. Meilage Nr. 7 Montag. 13. Februar 1928 Miniatur im Schachspiel Partie Nr. 96 Wels: Renaud Schwarz: Bertrand 1 dd es 11. Sg.0 2. C2- 64 b7- be 12. Ldsch7 4 Kgs ch 7 3. 8510 Les- b 13. Sts. 85 + Kh7- ge 4. e2— el 118—b4 14. Ddi- 7 5 8. Lid d7- ds 15. ese lö Kgé—hg d.& ds ed xd 16. De4—h4 Kns—g0 7. es-5 17. Dha- hr ren] KsS S5 8. Lel-e! ns- er 18. 12—14 Kg5—84 9. 22—328 od&di 19. Scg—e2) Schwarz gibt auf 10. Les xda Lb—c5 1. Die Rochade ist natürlich verfrüht, da dadurch das erfolgreiche Figurenopfer des Gegners herausgefordert wird. Der Rest ist die unabwendbere Katastrophe.— 2. Das Stärkste.— 3. Wiederum das Einfachste, jetzt ist das Matt haha oder Dh7-—hs nicht zu decken. Partie Nr. 97 Weif 5 Abraham Schwarz: L. Wittenberger 1 of-es 12. Hes Dde- 4 1 Sg Sb es 18. Del—84 Se)— 15 3. LIi— 64 Sg8 16 14. 00 Dbax ct S d- d 15. DANK 5 Reb e7 5 eANdd Sto ds 1 Di E Kei ds & Sts Kes r 17. Scs eds Desx da 7. Da- 8 Kir-es 18. Let es Dda x es 8 S510 Ses-er 19. Les 5 Des xs 9. d8—-d4 87-08 20. 07— 7 Rd es 10. DS— e. Das d 21. Tat—et. Schwarz gibtauf 11.-1 d7—-bõ 1. Vorsichtiger War LIS—c5.— 2. Der entscheidende Bock Es mußte zum Schutze des Königs—g6 geschehen. Nach dem Textzuge bricht die schwarze Partie bald zu- sammen. Partie Nr. 98 (Cespielt dei einer Simultanvorstellung 1927 im Schachklub in Jerusalem) Weis: Marmorosch Schwarz: M. Kornfeld 1. el 7e FS. Iiü—el 2 Sgi— 8 Sds es X IIi— ei 18-5 4.—0 Sts S. Ga- d Ses xd 0—0 7. Less Sdt-es Lode- d& Le( Nes a Std Nei RIS es 7 Schwarz zibt auf 1. In Betracht kam dier ie Gefahr ab- zuwenden. Die beiden Weir wie gerogene Pistolen auf die schwarze et.— 2 on 4 2 2 Allen 28 9 Qücklichste. möglichen Verteidig der un- Es Nar ein gr k, der sofort zum Ver- 8 8 die i derden führt. Mit f7— 15 batte sich die Partie halten lassen Partie Nr. 8 (Entmommen aus KRagans Neuesten Schachnschrichten) ei: M. Marmorosch es 10. S88— 8 11. 85 14 Set 2 LTLe7 15 Sein 1 Le7-es 16 8 17 1. Obwohl dadurch der-Bauer vereinzelt wird, schlägt Weiß mit dem-Bauer zurück, um den Angriff zu beschleu- nigen.— 2. Ein fehlerhafter Zug, der die Partie kostel. Rich- tig War Le7.— 3. Hier war De7 geboten.— 4. Natürlich darf Schwarz den Lhö nicht schlagen wegen Sf7 g.— 5. Die interessante Pointe, die die letzte Hoffnung des Gegners zerstört. Aus dem Schachleben Generalversammlung des Schachklubs Mannheim Am Donnerstag, den 9. Februar, abends nach 8 Uhr, hielt der Schachklub Mannheim in den oberen Räumen des Apollo- Cafés seine diesjährige ordentliche Mitglieder versammlung ab. Der vom ersten Vorsitzenden, Herrn Dr. Staeble, ein- Langs erstattete erschöpfende Jahresbericht über die erfolg- reiche Tätigkeit im Schachklub Mannheim, wurde beifällſg zur Kenntnis genommen. Es folgte der Rechenschaftsbericht des Kassenwarts nebst Feststellung eines Hauhalts-Voran- schlages für das neue Vereinsjahr, worauf dem Gesamt- vorstande einstimmig die nachgesuchte Entlastung erteilt Wurde. Besondere Anträge, die satzungsgemaß drei Tage vorher beim Vorstande häſten eingereicht sein müssen, lagen nicht vor, sodaß zur Neuwahl des Vorstandes geschriften werden konnte. Der erste Vorsitzende Dr. Staeble wurde einstimmig durch Zuruf wiedergewählt. Der zweite Vor- Sitzende und erste Schriftführer, Schachmeister Bruno Müller, legte dieses Amt aus beruflichen Gründen nieder. An seiner Stelle Wurde Herr Kann zum zweiten Vorsitzenden und ersten Schriftführer gewählt. Ebenfalls aus beruflichen Gründen legte der erste Bibliothekar, Herr Mühlhäußler, sein Amt, das er lange Jahre hindurch zur allseitigen Zufriedenheit ver- Waltet hatte, nieder. An seiner Stelle Wurde auf Antrag des Ehrenpräsidenten Gudehus mit allen Stimmen Ehrenmitglied Römmig- Ludwigshafen zum ersten Bibliothekar gewählt. Auf Antrag des ersten Vorsitzenden wurde Herr Mühlhäußer in Anbetracht seiner Verdienste um das Schachleben ein- stimmig zum Ehrenmitglied ernannt. Mühlhäußer ist ein in Schachlichen Kreisen sehr geschätzter Problemkomponist. Die Weiteren Vorstandswahlen erledigten sich wie folgt: Als Kassierer wurden Lomarius und Bluhm beibehalten, ebenso als Weiter Bibliothekar Binkert, als erster Schachwart Horst, als zweiter Schachwart Hadelich, als zweiter Schrift- führer Klausen. Zu Kassenrevisoren wurden ernannt Kirsch und Binkert. Als Beisitzer wurde der Schachmeister Dr. Egon Meyer einstimmig wiedergewählt. In die Kommission für schachliche Veranstaltungen zur Hebung des Klublebens Wurden gewählt: Binkert. Büschler, Bluhm, Gudehus, Hade- ch. Heinen, Bruno die Einrichtung regelms nehmen. sprach dem Gesamtvorstande der Versammlung den Dank für die zufrieden- nde Geschäftsleitung aus. Der erste Vorsitzende Dr. e schloß die Generalwversammlung kurz nach 10 Uhr mit dem Wunsche, daß das Kludleben im neuen Vereinsjahre dank der vereinten Bemühungen einen weiteren Aufschwung nehmen möchte. * Ein neuer Schachklub. In Müllheim in Baden haben eine Anxahl Schachfreunde entschlossen, eine Ver- emigung der Schachfreunde zur Pflege des edlen Spieles ins Leden zu rufen. * Um die Stadtmeisterschaft in Ludwigshafen. Fleifner dat durch seinen Sieg über den Favoriten Hussong gut auf- geholt und ist ibm hart auf den Fersen. Im Spitzenstande Sehen wir Hussong mit 3% aus 5 Partien und Fleisner mit 8 ten aus 5 Partien, nebst einer Hängepartie, annähernd N 2 Sic — 2 8 Zigarette ir ſpielſen immer DENN deſſen 48 Karten ich geſammelt habe aus den Schachteln von SUPER der neben charakter vollen OFEN“ * 4 1 i Nene Mannheimer ellung[Morgen⸗Ausgabe) et und E. 8. Seite. Nr. 78 RL Der⸗zeierliche Auftakt *Einmarſch der Nationen in das Eisſtadion von St. Moritz— Der olympiſche Schwur St. Moritz, 11. Febr.(Eig. Drahtber.) 3 Nach einer ſturmreichen Nacht erwachte St. Moritz am 1 Samstag früber als ſonſt. Der große 6 ginns der Olympiſchen r 1928 war gekommen. Das wurde ſchon in den früheſten Morgenſtunden deutlich. Aus den zahlreichen Hotels ſtrömten die Maſſen, alle dem einen 1 Ziele, dem Eisſtadion zu. Zu den Reihen der Aktiven und 1 ihrer Begleiter geſellte ſich die Menge der Schauluſtigen und der Kurgäſte. In langen Zügen fluteten die Maſſen durch die Straßen. Der Sturm hatte kaum nachgelaſſen, er war eine unan⸗ genehme Begleiterſcheinung zum ſonſt feſtlichen Bilde. eiſiger Kälte flutete er von den Bergen, ſtändig Schneemaſſen mit ſich treibend. Er drang auch durch die ſtärkſte und wärmſte Kleidung. Es war, als wollte der Winter zu dieſem Auftakt Olympiſcher Winterſpiele mit dem Aufgebot ſeiner ganzen Stärke erſcheinen. Während ſich die Tribünen und Ränge des Eisſtadions langſam zu füllen begannen, hatten die Aktiven aller Nationen vor dem Kulm⸗Hotel Aufſtellung genommen, um ſich zum Ein⸗ marſch zu ordnen. 5 Unter feſtlichem Glockengeläute ſetzte ſich der Zug kurz nach 10 Uhr in Bewegung. Unter Vorantritt von Trägern mit * den Namensſchildern und ſolcher mit den Fahnen ihrer Natio⸗ nen marſchierten die Aktiven. Deutſchland(Allemagne) an der Spitze, dann— in der Reihenfolge nach ihren heimiſchen Namen geordnet— Argentinien, Oeſterreich, Belgien, Canada, Eſthland, Amerika, Finland, Frankreich, Großbritannien, Holland. Ungarn, Italien, Javan, Lettland, Litauen, Luxem⸗ Burg, Mexiko, Norwegen, Polen, Rumänien, Schweden, Tſchechoſlowakei, Jugoſlawien und zum Schluß die Schweiz. 0 Das Ganze trotz der unfreundlichen Witterung ein ungemein 8 S 2 ſportliches und farbenfrohes Bild. Das weite Rund des Stadions iſt umringt von Fahnenmaſten, an denen die Flaggen der Nationen und die Olumpiawimpel flattern. Unter den Hlängen eines Militärmarſches vollzieht ſich der Einmarſch Es iſt ein weihevoller Augenblick, der alle Herzen höher ſchla⸗ gen läßt. a Sehr gut präſentiert ſich die deutſche Delegdtion. Karl Neuner trägt die deutſche Fahne, ihn folgen die Skiläufer im ſchmucken Dreß, die Eisläufer und Läuferinnen, „ die Hockeyſpieler und Bobfahrer. Im Halbkreis gegenüber 5 den offiziellen Tribünen nimmt der Zug Aufſtellung. 5 Olympiſchen Komitees, Hirſchy. betritt der ſchwetzeriſche Bundespräſident Schultes die Rednertribüne, um in went⸗ gen, aber eindringlichen Worten im Namen der ſchweizeri⸗ 1 ſchen Regierung die Nationen zum Olympiſchen Wettſtreit . willkommen zu heißen. Dann erklärt er Winterſniele für eröffnet. Es folgt der Olympiſche Schwur aller Aktiven. Die Fahnenträger der Nationen treten vor. Eine feierliche Stille ſenkt ſich auf das Stadion. Hans Eidenbenz vom Skiklub Alpina St. Moritz ſpricht für alle 5 Aktiven den Schwur N zu den Olympiſchen Spielen erſcheinen und ihre Beſtim⸗ mungen im ritterlichen Geiſte achten werden, zur Ehre unſerer Länder, zum Ruhme unſeres Sports. Artillerieſalven und Fanfarengeſchmetter ertönen, die Berge werfen tauſendfaches Echo. Während die Olympiſche Flagge am Maſt hochſteigt, ſenken ſich die Banner der Natio⸗ nen zum Gruß. Die 2. Olympiſchen Winterſpiele haben begonnen! Der Beginn der Wettkämpfe Bier Eishockeyſpiele am Samstag— England, Frank⸗ reich und Schweden ſiegreich— Unentſchieden in der 5 3. Gruppe 5 . St. Moritz, 11. Febr.[Eig. Drahtber) Nachdem die Eröffnungsfeierlichkeiten im Sisſtadion be⸗ 2 Augenblick des Be⸗ Mit Winterſpiele in St. Moritz wurden am Sonntag Vormittag Nach * einer kurzen Anſprache des Präſidenten des Schweizeriſchen die Olymviſchen „Wir ſchwören, daß wir als aufrichtige Wettkämpfer 9 hen Minterſpiele b blieb es bis zum Schluß, da die ungariſche Verteidigung auf⸗ opfernde Arbeit leiſtete. N. In der zweiten Gruppe verſchaffte ſich Schweden durch einen:0⸗Sieg über Tſchechoflowakei die Favoriteuſtellung in der Gruppe. Schweden Tſchechoſlowakei:0(:0,:0,:0) In dieſem Spiel trafen ſich zwei ziemlich gleichwertige Gegner. Schweden hatte viel Mühe, um mit den ſehr guten Tſchechen fertig zu werden. Oeberg war es, der in der erſten Spielzeit Schwden in Führung brachte. Die ſehr ſchön auf⸗ gebauten Angriffe der Tſchechen ſcheiterten an der guten Ab⸗ wehr der Schweden, in der der Torwart überragte. Guſtav Johanſſon, der Internationale des Berliner Schl.⸗Cl., erzielte das zweite Tor im zweiten Drittel und reihte gegen Schluß noch ein drittes an. Ohne Entſcheidung blieb der Kampf in der dritten Gruppe, in der auch Deutſchland ſpielt, vorerſt aber noch nicht eingreift. Das Spiel Schweiz Oeſterreich:4(:4,:0,:0) ſah zwei gleichwertige Gegner im Kampf, die ſich in keiner Weiſe nachſtanden. Das erſte Spieldrittel ging bei heftigem Schneetreiben vor ſich. Die Schweizer ſpielten gegen den Wind, konnten aber doch in der 1. Minute durch Faſel in Führung gehen. Drei Minuten ſpäter glich Lederer aus und erzielte dann noch zwei weitere Tore. Der unſichere Schweizer Torwart verſchuldete dann noch ein viertes Tor durch Goebel. Kurz vor der Pauſe holte die Schweiz durch Breiter auf 214 auf. Das zweite Drittel ſah die eifrigen Schweizer mehr im Angriff und der Erfolg war auch ein durch Breiter in der 10. Minute erzielter Treffer. Im letzten Abſchnitt verſchärfte ſich das Tempo bedeutend. Die Oeſterreicher ſpielten ſehr hart, ſodaß mehrere Spieler hinausgeſtellt werden mußten. Die 17. Minute brachte der Schweiz durch Meng den mehr als ver⸗ dienten Ausgleich; der faſt ſichere Sieg wurde nur durch den Schlußpfiff noch verhindert. Die Wellbewerbe des Sonntags Der 90 Km.⸗Militär⸗Patrouillenlauf Norwegens Manuſchaft wird Sieger— Deutſchland an 5. Stelle * St. Moritz, 12. Febr.(Eig. Drahtber.) Die Olmpiſchen zunächſt mit dem 30 Km. Ski⸗Militär⸗Patrouillenlauf fort⸗ geſetzt. Es war eine faſt übermenſchliche Aufgabe, die ber Löſung harrte Dieſer 30 Km. Diſtanzlauf dürfte die ſchwie⸗ rigſte Aufgabe geweſen ſein, die je in einem Skiwettkampf geſtellt wurde. Der Start befand ſich in 2100 Meter Höhe, dann ging es 73 Km. lang ſteigend bis auf 2877 Meter Höhe. Dieſer ſchweren Steigung folgte eine nicht minder ſchwere Abfahrt, denn in den nächſten 2450 Meter ging es bis auf 2480 Meter Höhe hinab, gleich darauf wartete wieber eine böſe Steigung, die auf 1,3 Km. bis auf 2850 Meter Höhe hinaufführte. Dann kam der große Abfahrtslauf, der auf 7150 Meter Strecke ein Gefäll von nahezu 1100 Meter brachte. Der letzte Teil der Strecke(115 Km.) führte bis St. Moritz über nahezu ebenes Gelände. Die Schwierigkeit der Prüfung wurde durch das ſtarke Schneegeſtöber, das in der Nacht vor⸗ her geherrſcht hatte und auch auf Teilen der Strecke noch an⸗ ielt, nur noch erhöht. Es verzögerte auch den auf 3 Uhr angeſetzten Start um faſt eine Stunde. Dann gingen die gemeldeten neun Nationen in der Reihenfolge ihrer Aus⸗ loſung: Tſchechoſlowakei, Deutſchland, Polen, Frankreich, Finnland, Italien, Norwegen, Rumänien und die Schweiz in Abſtänden von je drei Minuten auf die beſchwerliche Reiſe. Auf der Fahrt hatten die Läufer nicht nur mit den Ter⸗ rain⸗ und Witterungshinderniſſen zu kämpfen, es kam noch auf lange Teile der Strecke ein ſtarker Nebel hinzu, der oft die Sicht faſt völlig nahm. Trotzdem kamen alle Patrouillen ohne Unfälle über die Strecke, nur die Schweiz hatte einen kleinen Zwiſchenfall zu verzeichnen: Dem Führer der Pa⸗ trouille brach ein Stock, ein Unfall, der immerhin das Tempo ſtark beeinflußte. Die favoriſterten Norweger operierten kak⸗ tiſch ganz ausgezeichnet. Sie ſparten ihre Reſerven bis zum Flachlauf auf, hatten bis Sa maden mit den Schweizern noch gleiche Zeit, gingen dann aber auf der Ebene auf und davon. Auch Finnland, das den 2. Platz belegte, holte auf der Flachen ſeinen Vorſprung gegen die Schweiz heraus. Während aber die Finnen im Ziel völlig erſchöpft waren, merkte man den Norwegern ihre Strapazen kaum an. a endet waren, traten die Aktiven ſchon von mittags an in Tätigkeit. Der Samstag war den Eisgockenfvielern vorbe⸗ Halten, die insgeſamt vier Sviele abſolvierten und damit das Programm des Tages ausfüllten. In der erſten gruppe, die England, Frankreich, Belgien und Ungarn in Bettbewerb sieht, wurden bereits zwei Spiele ausgetragen die ſchon näheren Aufſchluß über die Plazierung in dieſer Abteilung verſchafften. England gewann etwas boch mit 7 gegen Belgien, während Frankreich die Ungarn ſef abfertigte, ſodaß zwiſchen England und Frankreich ſcheidung liegen dürfte. Als Favoriten geſten die Enal zn in deren Reißen auch Canadier ſpfelen dürfen. weil Car in der letzten Sitzung des Eisbocken⸗Berbandes ansdrũ̃ als engliſches Dominion beſtätigt wurde, obwohl Frankreich gegen dieſe Maßnahme proteſtiert hatte. England ſchlägt Belgien:3(:1. 278..2 Der Sieg der Engländer war in Sieſer Söhe verdient, weil die Belgier in ſpieleriſcher Hinß Gegner kaum nachſtanden, vor dem Tore aber kein ſchlagskraft beſaſſen und ihre Chancen nicht auswerten ten. Der Kampf war während der drei Spielzeiten im ſehr ſchnell und ſpannend. Durch Carruthers L. der einen Fehler der Abwehr ausnutzte, kam England bereits in der 3. Minute zum Führungstor. Benig ſpäter er Mittelſtürmer auf 250. Trotz der letzt ſeßr eneraiſchen Ar griffe der Belgier war dieſen kein Erfolg beſchieden, vielmehr konnte England in der 10. Minute ſogar auf 2580 Peltzer gelang es dann endlich, zwei Ninuten nor Schluß zum erſten Gegentor für Belgien emzuſenden. Im zweiten Drittel lag Belgien im Angriff, die Bemühungen blieben aber dank der Schußunſicherheit des Sturms gergeblic, Eus⸗ land konnte ſogar durch zwel weitere Tore den Sieg bereits hier ſicherſtellen. Das letzte Drittel brachte dann beiden Bar⸗ teien noch je zwe Sieger blieb. 1 — 11 — das Ergebnis dem Stärke verhältnis entiprechens ſebr 1 die Franzoſen zeigten die unzweſfelh I reffere 4 i iſcher Heberlegenbeit blieben di Feldw. 7 in Anbetracht der Berhältniſſe einen recht guten Eindruck. Sie der Mitte der geſtarteten Nationen halten. weſen ſei. 1 Tore, ſodaß Eublaud in unverbienter She Die deutſche Patrouille(Führer Leutn. Reithel, Kiſtel, Gefr. Löffelmann, Obergefr. Rehm) hinterließ konnte immerhin doch den 3. Platz belegen und ſich damit in 1 Nach der Fahrt außerten ſich übrigens alle Fahrer dahin, daß dieſe Prüfung e ſchwerſte unter allen bislang von ihnen beſtandenen ge⸗ Das Ergebnis des Laufes: 1. Norwegen 35047; 2. Finnland:5427, 3. Schweiz 2,04, 4. Italien 42: 5. Deut ſchland 4525, 6. Tſchechoſolwakei 4107; 7. Polen 43: unplaziert: Ru⸗ mäãnien und Fraukreich. Jortſetzung der Eishockcyſpiele Deutſchland ſpielt:0 gegen Deſterreich— Ueber⸗ raſchende Unklarheit in der Klaſſierung 8 Ei hocken ſpiele in den verschiedenen Hatte man aber ſchon hier Vorentſcheidungen er⸗ Hit, denn die Ergebniſſe brachten alles anbere als Klarheit. 5 Sonniags iſt die Klaſierung in den Gruppen noch garnicht zu Aerfegen. 3. an der die hoh N rn ſowie Sriele der Gnnre! ee ae en e In der erſten Gruppe ſiegie war e erwartun uu Bundes vräſibent Schult n 7 emäß gegen Ungarn, aber mit 32 war der Ausgang b. Brof 8 knapp, nachdem auch Zrankreich am Bortag 3 eue, Sraf Ba ätte eine Euiſcheibung zugunſte: nen, aber es fam anders als erwa 2 das beſſere Ende für 8 eIle zeigt in dieſer Grupe jetzt 119: Frankreit Spiele, 5 Tore, Anfie vatrouillenſauf beteiligten Im ganzen wurden 1 Spiele ausge nne cv, A Belgien⸗Ungarn 312(:1,:1,:0) Mit dieſem Treffen, mit dem die Reihe der Sonntags, gut. Was ihnen an Spielkultur abging, und das war 11 wenig, erſetzten ſie durch außerordentlichen Eifer. Die bel⸗ giſche Mannſchaft ſpielte unter Form und war froh, als ſie das entſcheldende Torx erzielt hatte. Durch einen glücklichen Durchbruch konnten die Ungarn im erſten Drittel die Filh⸗ rung übernehmen. Die nächſte Spielzeit ſah dann die Belgier ſtark in Front und der Erfolg waren drei Tore, denen die Ungarn nur noch eines entgegenſetzen konnten, um ſich ſo ſehr ehrenvoll aus der Affäre zu ziehen, nachdem das letzte Drittel torlos ausging.. Frankreich⸗England:2(:1,:1,:0) ö Nach dem 713⸗Sieg bes Vortages über Belgien hatte man den Engländern in ihrer Gruppe die größten Ausſichten zug ſprochen. Es iſt jetzt fraglich geworden, ob die Engländer mit 2 Verluſtpunkten mehr noch den Gruppenſieg erringen können. Als die Briten im erſten Drittel die Führung übernommen hatten, ſah es zwax nach einem ſehr ſicheren Sieg aus, aber das Bild änderte ſich im zweiten Drittel ganz erheblich, die Franzoſen kamen hintereinanber zu 3 Torerfolgen, die das Spiel entſchieden. England konnte lediglich durch ein Selbſt⸗ tor der Franzoſen noch auf 213 aufholen. Die Bemühungen im letzten Drittel waren erfolglos, da die Franzoſen in der Defenſive ſehr ſicher arbeiteten. 15 Spiele der Gruppe 2 Auch das Spiel zwiſchen Schweden und Polen in der 2. Gruppe hätte bereits eine Entſcheibung bringen können, wenn die Schweden, die als Favoriten galten, gewonnen hätten. Da es aber nur zu einem:2 reichte, muß zunächſt noch abgewartet werden. Schweben bleibt zwar fFavorit, aber es ſcheint doch, als ob eine Unterſchätzung der Polen fehl am Platze wäre. a 5 Die Tabelle der zweiten Gruppe weiſt folgenden Stand auf: f f 135 Schweben 2 Spiele,:2 Tore,:1 Punkte Polen 1 222 21 Tſchechoflowakei 1 1„ Schweben⸗Polen:2(:0,:2,:0) Es iſt ein ſehr ſeltener Zufall, daß in ſämtlichen Splelen des Tages die britte Spielzeit torlos ausging und in drel Splelen die n im 2. Drittel flel. Das Unentſchle⸗ den war für die Polen unbebingt verbſent, da die Mannſchaf ein ſehr ſchnelles, techniſch und taktiſch gut durchgebilbete Spiel vorführte. Der überragende Mann der Mannſchaft Abamowski, der auch die beiden Tore ſchoß. Er zeigte ſich a Mittelſtürmer von ſpieleriſchem Format. 5 Es gelang den Schweden nicht eine Ueberlegenheit heraus zuſpielen. Die Angriffe waren weiſe verteilt und in ber 18. M nute konnte Schweden durch Holmauiſt in Front gehen. 7 Polen ließen aber nicht nach, ſondern verſtürkten ſogar ih eneraiſcher. und wenige Minuten ſpäter erzwang Tupalski den Ausglei In der letzten Spielzeit wurde von den Schweden eine u nötige Härte ins Spiel getragen. Die Mannſchaft wollte Sieg erzwingen, aber bie polniſche Abwehr hielt allen Ang fen ſtanb und rettete ſo den einen Punkt. 1. Spiele der Gruppe 3 Die von Deutſchland. Oeſterreich und der Schweiß gebilbe dritte Gruppe läßt überhaupt noch keinen Aus blick zu. Entſcheidung bringt bas Spiel Schweiß gegen Deutſchland vorn beginnen. Das:0⸗Ergebnis gegen Oeſterreich be dente für die deutſchen Vertreter einen ſchönen Erfolg, den ſelbſt b Opti miſten kaum erwartet haben. N 5 Die Tabelle gibt nachſtehenben Stand der Mannſcha Deſterreich 2 Spiele,:4 Tore, 22 Punkte. Schwelz 1 Spiel,:4 Tore,:1 Punkte. Deutſchland 1 Spiel,:0 Tore und 11 Punkte. Deutſchlaud— Oeſterreich:0 Die deutſche Maunſchaft trat in folgender Aufſtellung ara Deſterreich an: im Tor Steinke: Berteidiaung: Schmib Krei⸗ el: Sturm: Ramme lmener Römer und Jaenicke Auswechſel⸗ ſpieler: Marquardt und Slevogt. Das unentſchiedene Erge nis iſt in erſter Linie der deutſchen Abwehr zu verbauen der der beutſche Torwart Steinke überraate. Steinle zeigte ſi allen, auch ben gefährlichſten Situationen aewachſen und en lebiate ſich ſeiner Aufgabe mit der arößten Bravour, oöÿne gun nur einen Augenblick Unſicherheit zu zeigen. Ohne Steinke hätte Oeſterreich wohl aewonnen, da die Maunſchaft 4 war als die deutſche und auch auf Grund dieſer Schnell und eines techniſchen Vorteile meiſt mehr vom Felde und mehr im Anariff lagen. Die deutſche Vertretung konn keineswegs immer gefallen. Wenn man von Steinke abſien waren allerdina⸗ Schwächen zu erkennen. In ſich war Mannſchaft ausgealichen. Jaenicke war in der erſten Spiele der beſte Mann, der den Anariff immer wie ber nach vorne riß Die Leitung des Spieles hatte der Belaier Bovlimonb der di DOeſterreicher manchmal etwas zu anabia bebanbelte und bel den Deutſchen dagegen die ſtrenaſten Strafen auwandte on etwas Groß ůgiakeit auch auf bieſer Seite walten zu laſſen. 1* Die erſte Preisverlellung in Sl. Moritz Norwegen uimmt die erſte goldene Mebaille in Emyſans Zm Beisein der M. g: . im Sufrettahau⸗ die Prei Lauf ſtatt. Nach den Ueberraſchungen des 2 4 ber ge bach 2 die brontene? — N. 8 liche Teilne 6. Seite. Nr. 73 Montag, den 13. Februar 1928 Runde der Meiſter S. V. Waldhof— Eintracht Frankfurt:7(:8) F. B. Saarbrücken— Wormatia Worms:2(:0) Sp. Vg. Fürth— Stuttgarter Kickers:1(:0) 8 Die Ueberraſchungen: Eine hohe Niederlage des S. V. Waldhof und ein Unentſchieden der Sp. Vg. Fürth. Man hatte allgemein mit Waldhofs erſtem Sieg gerechnet, es ſollte aber wieder anders kommen. Faſt ſcheint es als ob Waldhof überhaupt nicht ſiegen kann. Der Auftakt des Spieles war beſonders für die gegen den Wind ſpielenden Waldhöfer ver⸗ Heißungsvoll, denn nach einigem Geplänkel fiel nach ſchöner Kombingtion durch Decker das erſte Tor. Eintracht holte ſich aber bald den Ausgleich, um dann in der Folge etwas in Vorteil zu kommen. Bis zur Paufe erzielte Eintracht noch zwei Tore, darunter ein Eigentor eines Waldhöfers.:1 wäre hier vielleicht richtiger geweſen. Nach der Pauſe verlor Waldhof die Nerven und ließ ſich von Eintr cht glatt über⸗ laufen. Dazu kam noch, daß das Spiel ziemlich hart wurde. Goldammer(Mittelläufer) und Dietrich(Mittelſtürmer) fin⸗ gen mit dem harten Spiel an, die Waldhöfer blieben nichts ſchuldig, ſo daß es eine ganze Reihe Strafſtöße gab. Am unan⸗ genehmſten machte ſich das harte, manchmal recht gefährlich ausſehende Spiel von Goldammer bemerkbar. Bei Wald⸗ Hof war es Engelhardt II, der immer wieder durch ſeine „faule“ Splelweiſe aus dem Rahmen fiel. Der Sieg der Ein⸗ tracht iſt verdient, wenn auch nicht in der Höhe. An der Nie⸗ derlage bei Waldhof zeichnet in erſter Linie die Läuferreihe perantwortlich und dann Rihm, der manchmal recht unſtcher ſpielte.— Fürths Sturm ſcheint ſeine Durchſchlagskraft ver⸗ loren zu haben, was ſchon das Torergebnis von 411 aus fünf Spielen beweiſt. Gegen die Stuttgarter Kickers hatte man Fürth unbedingt einen Sieg zugetraut, nachdem die Stuttgarter am Sonntag vom Karlsruher F. V. leicht beſiegt wurden. Wenn Fürth ſeinen Sturm nicht erneuert, wird es kaum zur„Süddeutſchen“ reichen. Worms konnte ſich auch gegen den F. V. Saarbrücken die beiden Punkte ſichern und liegt jetzt verhältnismäßig gut im Rennen. Bayern München ührt jetzt mit einem Punkt Vorſprung vor Fürth, Eintracht rankfurt und Worms. Tabellenſtand der Meiſter Vereine Spiele gew. unentſch, verloren Tore Punkte Bayern München 5 8 2— 19:0 8 Sp. ⸗Vg. Fürth 8 3—— 4˙1 7 Eintracht Franfurt 5 8 1 1 1777 7 Wormatia Worms 6 2 3 1 105 10 Karlsruhe F. V. 5 3— 2 2010 8 Kickers Stuttgart 6 2 2 2 12:11 60 S. V. Waldhof 8— 1 4 6·17 1 FV. Saarbrücken 5—— 5 7¹² 0 Eine ſchwere Niederlage des Rheinmeiſters 1 S. VB. Waldhof— Eintracht Frankfurt:7(115) Das Odium, das über dem ſtädtiſchen Stadion nun ein⸗ mal liegt, wartete am geſtrigen Sonntag mit einer Nieder⸗ lage des rheiniſchen Vertreters auf, auf die wohl kein Menſch gefaßt war. Es hieße den Kopf in den Sand ſtecken, wollte man mit Ausflüchten die außerordentliche Schlappe beſchöni⸗ gen und das Ergebnis für die glänzend ſpielenden Frank⸗ urter als unverdient hoch bezeichnen. Schon die Wormſer egegnung ließ trotz dem erſtmaligen Punktgewinn die ekla⸗ tanten Schwächen Waldhofs bedenklich hervortreten und geſtern riß der ſpielſtarke Gegner vom Main die Hülle pollends herab. Ungerecht wäre es dennoch, die Glücks⸗ und Pechmomente, die dieſer Kampf ſchon mit der Seitenwahl mit ſich brachte, einfach übergehen zu wollen, denn jeder einſich⸗ dige Fußballbeurteiler weiß, welches Erſchwernis der ſtarke Gegenwind für eine Mannſchaft und zumal in ber doch vor⸗ arbeitenden erſten Spielzeit bildet. Dieſes Pech war nun ſchon im voraus auf Waldhofs Seite, das anderſeits aber auch ſolche Verſager und unbedachte Läſſigkeit zeigte, die eben Einfach Unzulänglichkeit iſt und die ſtarke Wendung der Sache schon vor Halbzeit mitſchuldig herbeiführte. War das erſte Führungstor(2. Tor) Frankfurts durch falſche, wenn nicht gar läſſige Berechnung Rihms herbeigeführt, ſo war das dritte Tor ebenfalls auf einen groben Verſager der linken Deckung und Verteidigung zurückzuführen und ebenſo ſicher vermeidbar, Nach anfänglich glänzenden Kombinationszügen mit abſchließendem Schuß fiel auch der Angriff mehr und mehr auseinander, verſagte mit dem Fortſchreiten des Spiels vorn immer mehr und die im Gegenſatz hierzu geradezu muſterhafte Arbeit der geſamten und geſchloſſen kämpfenden rankfurter Elf, die faſt jede Situation entſchloſſen und chußſicher zu nützen wußte, mußte ſchließlich ein ſolch ver⸗ blüffendes Ergebnis herausbringen. Engelhardt 1 und 2 bildeten in dieſem Treffen wenig ens eher eine Schwächung als Verſtärkung inſofern, als er ältere, in der Verteidigung ſtehende fedes Verſtändnis Ur Taktik vermiſſen ließ, manchmal geradezu unverantwort⸗ lie aufrückte, unzähligemal überſpielt ſtand, was Rihm natür⸗ lich mehr und mehr unſicher machte. Die befreienden Schläge der Verteidigung fehlten oft, zeigten ſelten Aufbau, das Stellen(mit dem Aufrücken zuſammenhängend) war fehler⸗ Haft, bot dem flinken, zugvoll und zielbewußt ſpielenden Ein⸗ krachtſturm wahre Löcher, was bei dem mangelnden Reterie⸗ ren der Läufer doppelt verhängnisvoll ſein mußte. Wahre Hetzläufe mußte die Verteidigung mit dem Gegenangriff vom Stapel laſſen und auch beide Außenläufer waren der Sache durchaus nicht gewachſen, was den Mittelläufer natürlich über⸗ ſtete. Der Sturm— körperlich 17 ſchwach(Engelhardt 2, örner) vermochte ſich nicht durchzuſetzen, und bei dem fehlen⸗ den oder gänzlich unſicheren Schuß— bei gleichzeitig mangeln⸗ dem Sichſtellen und Reagieren der Stürmer unter ſich— mußte die für die Mannſchaft ſo notwendige Anfeuerung und Stütze der Torerfolge ausbleiben. Waldhof war zudem als Ganzes viel langſamer als Frankfurt, zeigte weit weniger Zug und Wechſel, weit geringeren Kampfſtil als Eintracht die ja wie geſagt allerdings körperlich auch glatt im Vorteil war— und es mußte eben ſchließlich kommen, wie es ge⸗ kommen iſt. Am ſchwerſten wirkte ſich das Fehlen von Schä⸗ fer aus, der in der Verteldigung wie Läuferreihe unentbehr⸗ lich iſt. Druck, Schlag, Energie, Rube— das fehlte von hinten wie von der Mittelreihe. Frankfurt ührte ſich glänzend ein. Ueberragend— und nicht nur übel— Goldammer als Mittelläufer, Zuſpiel, Decken, Hallverteilen(Flügel wie innen), Kopfſpiel faſt ohne Tadel, Die Außenläufer zähe und der Lage gewachſen. Das Tor⸗ deckungstrio ebenfalls entſchloſſen, ſchlagſicher, angriffsbereit bel beſonnenem Stellen. Der Angriff flott zuſammenſpielend id wechſelnd im Schuß, je nach der Situation. Ausgepräg⸗ ter Wechſel, überhaupt ſchnelle und ſchlagſichere Flügel, zug⸗ olle Paſſes und Schüſſe und— auch Härte, wenn es ſein uh Große Schnelligkeit und Wendigkeit. Gutes Sichver⸗ en Man hörte nur Lob über Frankfurt, und wenn hüben ie drüben mitunter über die Stränge gehauen wurde, ſo cht zuletzt Sackenreuter⸗ Nürnberg als Spiel⸗ iter die Schuld, der eine bei ihm ſonſt nt gerade gewohnte ⸗Großzüg! und As puneto Sy Für die vu Waldhof kann nicht ſiegen Am bie Süsddeutſche Meiſterſchaft Neue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe) herbe Pille, die eben verdaut werden muß. Das wichtigſte iſt, daß aus dem Debakel die eiſern notwendige Lehre gezogen wird. Technik allein bringt eben noch keine Siege. Fraukfurt Trumpp Kirchheim Neubert Goldammer Maruſchat Schaller Döpfer Dietrich Kiſſinger Kellerhoff Hörner Engelhardt 2 Decker Brückl Kohl Hogenmüller Bretzing 2 Model Engelhardt 1 Haut Waldhof Rihm Das Spiel: Waldhof ſteht gegen den ſtarken Wind und drängt Frank⸗ furt vorübergehend am Anfang. Einzelne Vorſtöße der Mannheimer werden von der ſicher arbeitenden Frankfurter Verteidigung abgewieſen. Langſam kommt der Rheinmeiſter in den Kombinationsſtil und nachdem Hauth mit Fehlkopfſtoß ſchlecht gewehrt, vergibt Frankfurt eine erſte große Gelegen⸗ heit in übereiligem Fehlſchuß. Raſendes Tempo, jedoch ohne weitere Torchancen. Wieder kombiniert Waldhof: Model— Brückl— Decker— Kohl. den abſchließenden Schuß bannt Trumpp am Pfoſten. Wiederum gutes Zuſammenſpiel des Rheinmeiſters bringt Vorlage Brückl an Decker, der mit ſicher viſtiertem Flachſchuß unter dem ſich werfenden Trumpp hin⸗ durch den Führungstreffer erzielt, doch kurz darauf gelingt es Kiſſinger, mit ſchönem Schuß gleich zuziehen. Rihm zeigt zwei Glanzleiſtungen in Doppelabwehr aufein⸗ anderfolgender Schüſſe, aber die Windtücke hilft ihn dann überraſchend überwinden. Einen Flankenball Schallers be⸗ rechnet er fürs„Aus“, doch vor dem Pfoſten dreht das Leder, und an die Kante prallend, ſchnell er ins Netz.:2. Ein glatter Verſager von Hogenmüller, das gleichzeitige Abweſend⸗ ſein von Engelhardt J ermöglicht Schaller dann einen Schräg⸗ ſchuß, und das 113 iſt fertig. Wirkliches Pech zeigt ſich nun weiter für Waldhof in einem raſauten Pfoſtenſchuß Deckers und einem knapp gelungenen Kopfball der Eintracht⸗Vertei⸗ digung auf Flanke von Kohl. Nach der Pauſe Sofort nach Wiederanſtoß, der bei allerdings nachlaſſen⸗ dem Rückenwind für Waldhof noch immer Hoffnung hinter ſich hat. wird es brenzlich vor dem rheiniſchen Tor, und Döp⸗ fer erweiſt erneut die Frankfurter Entſchloſſenheit mit einem ſicheren:4. Scharf zeigen ſich in dem bewegten Kampf die körperlichen Unterſchiede beider Gegner, ſei es in Kopfbällen, im Wettſtreit um den Ball oder Bedrängen. Kohl ſcheidet nun verletzt aus und Rihm zeigt die eingangs beſprochene fabelhafte Doppelabwehr als Lichtmoment, dem auf dem Fuße wieder eine ganz bedenkliche Sache folgt: Rihm ſchlägt den von oben kommenden Ball zweimal hoch(fangen?), geht da⸗ bei aus dem Gehäuſe und Döpfer ſchießt ins leere Tor 115! Nach Umſtellung Waldhofs drückt Bretzing II(halblinks) :5, dem in attackierenden Durchreißen von Schaller kurz darauf:6 folgt. Kohl funktioniert nun wieder weiter als Statiſt. Engelhardt 11 hebt den Ball wohl über den angrei⸗ fenden Trumpp, aber auch zugleich über das verlaſſene Tor, aber ein unheimlicher Fernſtrafſtoß Dietrichs ſieht das Leder Rihm über die Finger ſauſend im Draht zappeln.:7. Wohl rafft ſich Waldhof auf, weiß aber auch garnichts im Gegner⸗ ſtrafraum anzufangen, ſetzt Fern⸗ und Fehlſchüſſe oder ver⸗ liert den Ball. Im übrigen ſind Frankfurts Läufer entſchie⸗ den raſcher zur Stelle, als in ähnlichen Lagen die Mann⸗ heims. Ungeahndet wird Rihm bei einem Abſchlag unfair genommen— und die niederdrückende Sache beendet der Schlußpfiff. Waldhof wird zu beweisen haben, ob es nur ein ſogenannter„ſchwarzer Tag“ war. A. Müssle. Worms ſiegt auch in Saarbrücken F. V. Saarbrücken Wormatia Worms:2(020) Die Mannſchaften lieferten ſich einen äußerſt lebhaften und intereſſanten Kampf. Namentlich Saarbrückens Mann⸗ ſchaft vollbrachte in der erſten Halbzeit ſehr gute Leiſtungen, fiel aber nach der Pauſe dem eigenen Tempo zum Opfer. Die Wormſer erfüllten nicht die in ſtie geſetzten Erwartungen und enttäuſchten ſtark. Die Mannſchaft iſt nicht beſſer als im Vor⸗ jahre. Lediglich der großen Schußunſicherheit des Saar⸗ brückener Sturmes verdankt ſie ihren Sieg, der dadurch nicht gerecht genannt werden kann. Ein Unentſchieden hätte mehr entſprochen. Bis zur Pauſe verlief der Kampf völlig torlos Nach dem Wechſel kam Worms in der 15. Minute zum erſten Treffer und eine Viertelſtunde ſpäter zum zweiten nicht ganz einwandfreien Erfolg. Dem Spiele wohnten 5000 Zuſchauer bei. Der Unparteiiſche, Meier⸗Stuttgart, leitete zunächſt ganz einwandfrei. Zum Schluß unterliefen ihm aber eine Reihe grober Fehler darunter die Entſcheidung über den zweſten Treffer für Worms, die den guten Eindruck wieder völlig verwiſchten. Fürth verliert einen weiteren Punkt Sp.⸗Ba. fürth Kickers Stuttgart 121(020 Man kann verſtehen, daß der Fürther Sturm bei 5 Spie⸗ len erſt 4 Tore geſchoſſen hat, denn neben einem ſehr vor⸗ ſichtigen Seiderer ſtehen in Franz und Frank zwei Halb⸗ ſtürmer, denen man getroſt das Zeugnis langweilig ausſtellen kann. Da zudem in der erſten Halbzeit noch Leinberger ver⸗ ſagte, iſt es kein Wunder, daß die Fürther mit einem Un⸗ entſchieden zufrieden ſein mußten. Nach der torloſen erſten Halbzeit konnte man aber noch mit einem Sieg rechnen, aber ſtatt deſſen gingen die Stuttgarter in der 25. Minute durch Maneval in Führung. Wenig ſpäter konnte zwar Franz aus⸗ gleichen. aber weiter reichte es nicht mehr, trotzdem die Kickers hier nichts mehr 72 beſtellen hatten. Dem Treffen wohnten 4000 Zuſchauer bei. Der Schiedsrichter Katzenberger⸗Sprend⸗ lingen leitete einwandfrei und ſicher, muß ſich aber mehr auf der Höhe des Balles halten. 5 Runde der Zweiten und Dritten Gruppe Nord weſt V. f. L Neu⸗Iſenburg— V. f. L. Neckarau:2(:0) Rot⸗Weiß Frankfurt— F. C. 03 Ludwigshafen 23(:1) F. S. V. 05 Mainz— Boruſſia Neunkirchen:2(:2) 2. Die beiden Vertreter des Rheinbezirks hielten ſich auch am Sonntag wieder ſehr gut. Neckarau konnte gegen die Mannſchaft der unentſchtedenen Spiele, V. f. L. Neu⸗Iſenburg wieder einen Punkt retten, ein Beweis, daß ſich die Neckar⸗ auer die Niederlage gegen Mainz zur Lehre haben dienen laſſen. 03 Ludwigshafen konnte gegen Rot⸗Weiß Frankfurt einen knappen:2⸗Sieg erringen, nachbem bei Halbzeit die Frankfurter mit 211 in Führung lagen. Die Ludwigshafener liegen jetzt an zwekter Stelle ausſichtsreich im Rennen mit relativ gleicher Punktzahl wie der F. S. V. Frankfurt. Neckarau und Rot⸗Weiß Frankfurt folgen mit gleicher Punkt; ahl. Der F V. Mainz konnte durch ſeinen:2⸗Sieg gegen Tabelleuſtand der Gruppe Nordweſt Vereine Spiele gew. unentſch. verloren Tore Punktg F. S. V. Frankfurt 6 4 2— 18:10 10 ( Ludwigshaſen 4 8— 1 9˙6 6 B. f. L. Neckarau 6 2 2 2 18:17 6 Rotweiß Frankfurt 6 1 4 1.9 6 05 Mainz 4 2 1 1 15:18 5 V. f. L. Neu⸗ Ifenburg 5 0 5 0 99 5 05 Saarbrücken 8— 1 2.11 1 Boruſſia Neunkirch. 6— 1 8 11:19 1 Das 5. Anentſchieden für Fſenburg V. f. L. Neu⸗Fſenburg— V. f. L. Neckarau:2(:0) Mit Rückſicht auf die unglücklichen Ergebniſſe der Gäſts in den letzten Wochen konnten ſie in Iſenburg keine beſon⸗ dere Anziehungskraft ausüben. Da die Einheimiſchen 11 ihrem Gelände ſogar dem Mainzweiten F. S. V. Frankfur ein Unentſchieden abgetrotzt hatten, ſo rechnet man allgemein mit einem ſicheren, auch zahlenmäßig deutlichen Sieg der Platzbeſitzer. Die Eretigniſſe bewieſen aber, daß die Neckar⸗ auer doch weſentlich mehr können, als man angenommen hatte. Die Mannſchaft hätte ſogar leicht einen Sieg erringen können, wenn der von Zeilfelder getretene Elfmeter, der vom Iſenburger Torwart hervorragend gehalten wurde, ver⸗ wandelt worden wäre. Während die Einheimiſchen in der erſten Halbzeit unbedingt beſſer waren und ihre Ueberlegen⸗ heit auch durch zwei ſchöne Tore Ausdruck verleihen könn⸗ ten, gehörte die zweite Halbzeit ebenſo den Gäſten, die mäch⸗ tig aus ſich herausgingen und nach vergebenem Elfmeter doch noch ein Unentſchieden erzielen konnten. i Sudwigshafen ſiegt weiter Rot⸗Weiß Frankfurt— Ludwigshafen 08 229(:1)* Dem erſten Auftreten der Ludwigshafener in Frankfurt hatte man ſchon deshalb mit einigem Intereſſe entgegen⸗ geſehen, weil es dieſen gelungen war gegen den F. V. Frank⸗ furt eine ſehr bemerkenswerte Partie zu ſpielen. Wenn man aus dem Grunde den Mainzer Zweiten nicht roſig beurteilte, ſo haben die Ereigniſſe dieſe Beurteilung beſtätigt. Die ſchlechten Platzverhältniſſe ſtellten beide Mannſchaften vor eine ſchwere Aufgabe. Den erſchienenen 5000 Zuſchauern wurde dennoch ein flotter und ſchneller Kampf vorgeführt. In der erſten Halbzeit gingen die Gäſte in der 28. Minute in Führung durch Schreier. Der Ausgleich fiel bereits zwei Minuten ſpäter durch Tüpfel. In der 33. Minute brachte ein Elfmeter die Frankfurter in Führung. Nach dem Wechſel glich Feſer in der dritten Minute aus und in der 17. Minute fiel durch den gleichen Spieler der Siegestreffer. Zweimalige Ausgleichmöglichkeiten verſtand der Rot⸗Weiß⸗Sturm nicht auszunützen. Schiedsrichter Hüſſel⸗Saargemünd gefiel nicht immer. 1 Neunkirchen immer noch ohne Punkte S. V. Mainz 05—Boruſſia Neunkirchen 03:2(:2) 52 Mit Rückſicht auf die bisher durch die Boruſſen erzielten Ergebntſſe hatten ſich nur 3000 Zuſchauer eingefunden, die aber durch die Leiſtungen der Saarländer auf das Ange⸗ nehmſte enttäuſcht wurden. Die Mannſchaft verfügt über gute techniſche und taktiſche Kenntniſſe und hatte im all⸗ gemeinen meiſt mehr vom Kampf. Mainz ging in der 6. Minute durch einen ſcharfen Schuß ſeines Mittelſtürmers in Front. Dann kam aber auch für die Gäſte die Zeit der pro⸗ duktiven Arbeit. Der Linksaußen Kaufmann vermochte zum erſten Male für Neunkirchen fkoren und in der 31. Minute fiel durch den Mittelſtürmer Koch der verdiente Ausgleich. Faſt unmittelbar vor Schluß der erſten Halbzeit gelang es dem Mainzer Mittelſtürmer durchzubrechen und ſeine Mann⸗ ſchaft wieder in Führung zu bringen. Nach dem Wechſel hat⸗ ten die Gäſte ihr Pulver verſchoſſen. Mainz dominierte und verwandelte in der 11. Minute durch Kopfball auf:2. In der 23. Minute ſtellte der Halbrechte das Endergebnis mit 512 her. Schiedsrichter Schuſter⸗Böckingen leitete einwandfrel. Gruppe Südoſt Phönix Karlsruhe— Wacker München 126(:4) S. C. Freiburg— 1. F. C. Nürnberg 21(:1) S. V. 1860 München— V. f. B. Stuttgart 214(:2) * 75 Der 1. F. C. Nürnberg konnte ſich auch gegen den S. C. Freiburg nicht durchſetzen mit:2 geſchlagen, mußte er die Punkte in Freiburg laſſen. Freiburg konnte fich durch dieſen Sieg Punktgleichheit mit dem 1. F. C. Nürnberg verſchaffen. Wacker München ſtiegte erwartungsgemäß gegen Phönix Karlsruhe mit:1 Toren und darf heute ſchon als Favorit für den erſten Platz der Gruppe betrachtet werden. In dem Spiel in München hätte man eher ein Unentſchieden erwartet. V. f. B. hat durch den:2⸗Sieg über 1800 München erneut ſeine Durchſchlagskraft bewiefen. Die Stuttgarter werden auch ferner zu beachten ſein. N 8 Tabellenſtand der Gruppe Südoſt Vereine Spiele gew. unentſch. verloren Topre Punkte: 1. F. C. Nürnberg 6*— 188 S C. Freiburg 8 8 7 1 11:0 8 Wacker München 4 8 1— 18˙6 7 V. f. B. Stuttgart 8 + 1 2 16.14 8 V. f. R. Fürth 5 1 2 2 910 4 1860 Miinchen 6 2— 4:17 4 Union Böckingen 4 1 1. 8¹8 8 Phönix Karlsruhe 6 1 4 7˙2¹ 8 Eine Jußballmannſchaft ſtreikt Phönix Karlsruhe eee München Ein Tag. der in der Geſchichte des deutſchen Fußball⸗ ſvortes wohl noch nie dageweſen iſt. Die ungehörigen Vor⸗ gänge bei dem Karlsruher Phönix können nicht ſtark genug verurteilt werden. Sie ſtempelt den Sport zu einer Farce. Die geſamte erſte Mannſchaft ſtreikte und ſtellte an die Ver⸗ einsleitung nach dem am letzten Sonntag gegen Freiburg ausgetragenen Spiel Forderungen, denen die Vorſtandſchaft nicht nachkommen konnte und wollte. Daraufhin erſchlen die Mannſchaft am vergangenen Dienstag nicht zum Training. Einer Einladung des Vorſtandes zum Training am Donners⸗ kag leiſtete die erſte Mannſchaft keine Folge. Daraufhin wurde feder Spieler mündlich und ſchriftlich zu einer Beſprechung auf Freitag abend eingeladen. Aber wiederum mit negativem Erfolg. Der Vorſtand kam nun zu dem Beſchluß, die geſamte erſte Mannſchaft zu ſperren und gegen Wacker München die Reſervemannſchaft antreten zu laſſen, bis die Unterſuchung des Falles die Feſtſtellung der Rädelsführer ergibt. Die erſte Mannſchaft des Phönix Karlsruhe iſt alſo laut Vorſtands⸗ beſchluß bis auf weiteres geſperrt. Die Vereinsleitung beab⸗ ſichtigt, die Führer des Komplotts dem Verband zur Strafe zu melden. Soweit die Tatſachen. Man darf auf die weitere Entwicklung der Dinge geſpannt ſein. 5 Die Phönixleitung hatte bekanntgegeben, daß ſie mit der Reſervemannſchaft den Kampf beſtreiten werde, ſadaß ſich nur etwa 1500 Zuſchauer eingefunden hatten. Die Frage nach dem Sieger war glatt zu beantworten. Die Reſerveleute ſchlugen ſich zwar wacker hatten aber gegen die techniſch und taktiſch überlegenen Gäſte nichts zu beſtellen. Das Spiel nahm einen ſehr einſeitigen Verlauf. Wacker dominſerte und legte bis zur Pauſe vier Tore vor, denen die Einheimiſchen nur das 2 8 Neunkirchen ſeinen Tabellenſtand weſentlſch ver⸗ 85 FCC Ehrentor entgegenſtellen konnten. In der zweften Halbzeit ſelbſtverſtändlich auch auf die in Amſterdam zur ſchlagen können. Das Bedeutſame an dem 8 5 ger iſt die unabwendbare Tatſache. daß der Sieg unbedingt ver⸗ dient errungen wurde, nicht etwa gegen einen„Klub“ der unter Montag, den 18. Februar 1028 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗ Ausgabe) ö 7. Seite. Nr. 73 Borbertitung der D. S. B. für Amterdam Beſprechung der Olympiakandidaten a i zwiſchen D. S. B. und Olympiakandidaten Um die Olympla⸗Vorarbeit der Deutſchen Sportbehörde für Leichtathletik in allen Teilen einem en entgegen⸗ zuführen, hatte die D. S. B. den Weg einer perſönlichen Aus⸗ ſprache mit den Olympiakandidaten, Verbandsſportwarten und Verbandsſportlehrern gewählt. Die Sitzung fand in Berlin unter Leitung von Dr. v. Halt ſtatt. In der mit gegenſeitiger Offenheit geführten achtſtündigen Ausſprache gelang es, alle Unklarheiten und Mißverſtändniſſe zu beſei⸗ tigen und die notwendige einheitliche Olympiafront herzuſtellen. Erfreulicherweiſe wurde volles Einverſtändnis beſonders auch der Aktiven mit den von der.S. B. getrof⸗ fenen Olympiamaßnahmen erzielt. Im Anſchluß an den Herbſtkurſus des vorigen Jahres hatte Reichs trainer ., Waitzer den einzelnen Olympiakandidaten Trainings⸗ Richtlinien für die Winterarbeit ausgearbeitet, deren Auswirkung ſich in einer verbeſſerten Frühjahrsform unſerer Olnmpiakandidaten zeigen dürfte. Die Termine für die diesjährigen Kurſe werden mit Rückſicht auf die Witterungsverhältniſſe um vier Wochen verlegt, die Kurſe finden Ende April und Anfang Mai in Frankfurt a. M. und in Ettlingen ſtatt. Ein Vorſchlag, die Kurſe fallen zu laſſen und die Olmpiakämpfer im Anſchluß an die Deut⸗ ſchen Meiſterſchaften in einem weſtdeutſchen Stadion bis zur 7 „Abfahrt nach Amſterdam zuſammenzuhalten, fand beſonders Pei den Aktiven keine Gegenliebe. und Nervenbelaſtung ſprachen dagegen. Urlaubsſchwierigkeiten . Einmütig waren die Anſichten über die Notwendigkeit, die Länderſtaffeln und die Erſatzſtaffeln vor den Olympiſchen Spielen recht oft in Wett⸗ kämpfen laufen zu laſſen und zwar ſoll das im Mai und Juni auf Bahnen von 400 Meter Länge bei großen natio⸗ nalen Veranſtaltungen geſchehen. Bezüglich der Teilnahme der Deutſchen Turnerſchaft an den Olympiſche Vorbereitungskurſen der D. S. B. g 1 zu hoffen, daß die in Berlin herbeigeführte Ausſprache zur uſammenfaſſung aller für Amſterdam in Frage kommenden der D. S. B. erſtrecken ſich Verwendung Kandidaten führt. Die Sorgen G. 2 Des Meiſters zweite Niederlage S. C. Freiburg— 1. F. C. Nürnberg:1(11 Der S. C. Freiburg hat den 1. F. C. den Aipnd Sieg der Freibur⸗ Form ſpielte, ſondern gegen eine Elf, die auf allen Poſten aut beſetzt war und ihr gewohntes gutes Spiel lieferte. Aber die Freiburger wuchſen mit der Größe des Geaners über ſich ſelbſt hinaus und vollbrachten das beſte Spiel. das ſie in dieſer Spiel⸗ zeit geleiſtet haben. a Ueberraſchend kam Freiburg ſchon in der 5. Minute zum Führungstor. Der Halblinke Maier krönte einen raſchen Durchbruch mit dem Erfolg bringenden Torſchuß. Die Nürn⸗ berger ſchufen jetzt vor dem Freiburger Tor die gefährlichſten Situationen. aber die Freiburger Hintermannſchaft erwies ſich als unüberwindliches Hindernis. In der 30. Minute konnte dann Kalb durch einen prächtig getretenen Strafſtoß den Aus⸗ gleich erzwingen. Nach dem Wechſel konnte Freiburg dann durch Baumgart den Sieg ſicher ſtellen. 1860 München abermals geſchlagen S. V. München 1860 gegen V. f. B. Stuttgart:4(:2) Das während des hart durchgeführten Kampfes ein⸗ ſetzende Schneetreiben verbeſſerte die ohnedies ſchon ſchlechten Platzverhältniſſe keineswegs. Daß es unter ſolchen Vor⸗ bebingungen nicht zu beſonders guten Leiſtungen kam, war einzuſehen. München erſchien mit zwei Erſatzleuten auf dem linken Flügel, die ſich nicht bewährten. Damit konnte ſchon der Sturm nicht zu guten Leiſtungen auflaufen. München fand ſich ſchneller und beherrſchte 20 Minuten lang das Spiel⸗ feld bis ſich Erfolg einſtellte. In der 25. Minute konnte Vallentor auf Vorlage von Retter in Führung kommen. Stuttgart vermochte durch Vollmer in der 32. Minute den zweiten Treffer zu buchen. Nach Wiederbeginn gehörten wieder die erſten 15 Minuten den Einheimiſchen. Sie ver⸗ mochten in der dritten Minute durch Stiglbauer eine Flanke von rechts zu verwandeln. Vallentor ſtellte dann in der 17. Minute nach prächtiger Kompenſation des Stuttgarter Sturmes auf:2. Nachdem in der 29. Minute abermals durch Vallentor der vierte Treffer für die Gäſte gefallen war, kamen die Münchner in der 40. Minute durch Hornauer zu ihrem zweiten Tor. a Schiedsrichter Bohn aus Mannheim amtierte gut. Handball 5 Zwiſchenrunde um den D. S..-Pokal Süddeutſchlaund und Berlin in der Endrunde F Die beiden am Sonntag ausgetragenen Zwiſchenrunden⸗ ſpiele um den Handballpokal der D. S. B. nahmen den erwar⸗ teten Ausgang. Süddeutſchland blie über Weſtdeutſchland mit:4(:2) ſiegreich, während in Halle Brandenburg über Mitteldeutſchland it 10:6(515) Treffern ſiegen konnte. 55 Sie 1 Sieger der Zwiſchenrunde tragen am 25. März das Endſpiel um den Handball⸗Pokal aus. Der Luskragungs⸗ ort iſt noch nicht bekannt. i 5 g Leichtathlet iet Dr. Peltzer in Amerika geſchlagen Conger ſein Bezwinger N i Stege in Newyork am 2. Februar 5 in aller Stille auf der Hallenbahn hatte trai⸗ 5 en, Diese Gelegenheit war von dem Deutſchen eigenen großen Ueberraſchung wurde Rennen ging Newyork 99 Peltzer geſchlagen wurde, vanche zu nehmen, dafür meiſter des Vorfahres, Conger, land weilte und wiederholt geſchlagen wurde, geltzer auf der Hallenbahn nicht ganz gewachſen war. 8 kaner ſchlugen wieder dieſelbe Taktik ein, wie in Newyork, das heißt, ſie nerſuchten Peltzer einzuſchließen. Das gelang ihnen auch für einen großen Teil der Strecke. Als Peltzer ſich endlich nach wieder⸗ holten, nervenzerreibenden Kämpfen freimachen konnte, war es be⸗ reits zu ſpät. Conger hatte ſchon vor dem Rudel einen Vorſprung gewinnen können und. ging in der für eine Halle recht guten Zeit nan:37 Min. mit 10 Pards Vorſprung 5 Dr. Peltzer durchs Ziel. Stuttgart blieb verdienter Steger. in Darmſtadt kommenden Sportgeräte. Freudig begrüßt wurde, daß es auch einer deutſchen Firma, Kaſpar Berg⸗ Nürnberg, ge⸗ lungen iſt, Aufträge zur Lieferung von Speeren und wahr⸗ ſcheinlich auch Disken zu erhalten, ſo daß unſere Werfer in Amſterdam auch die ihnen gewohnten deutſchen Geräte vorfinden werden. Wie vom Reichsausſchuß ſchon im Oktober beſchloſſen, ſollen bei den Deutſchen Meiſterſchaften vom 14.—16. Juli zu⸗ gleich die letzten Ausſcheidungen für Amſterdam ſtattfinden. Bekanntlich iſt eine Aenderung der namentlichen Nennungen nur bis zum 19. Juli möglich. Ein Sammelpunkt für eine gemeinſame Reiſe nach Amſterdam wurde nicht feſt⸗ gelegt. Der Wunſch der meiſten Teilnehmer ging direkt aus der Heimat und kurz vor Beginn der Spiele in Amſterdam einzutreffen. Lediglich für die Marathonläufer ſind andere Maßnahmen notwendig. Für die Regeluna aller anderen Fragen: Unterkunft, Unterhaltung, Maſſage uſw. wurden be⸗ ſondere Funktionäre ernannt. Die im Vorjahre gemachten Erfahrungen ließen es der für die Olympia⸗Vorbereitung verantwortlichen Leitung angezeigt erſcheinen, den Olympia⸗ Kämpfern jede Annahme von Aufträgen für Preſſe, Photo und Film zu unterſagen. Die Olympia⸗Vorbereitung für unſere Frauen wurde beſonders mit den Vertretern des Frauen⸗Ausſchuſſes der DSB. beſprochen. Wie bei den Männern, finden im Frühjahr in Frankfurt a. M. Uebungskurſe ſtatt, desgleichen gemeinſames Training der Länderſtaffel. Im übrigen wer⸗ den alle Fragen betreffend Kleidung, Anzug, Unterkunft, Verpflegung, Geräte uſw. in gleicher Weiſe wie bei den Männern geregelt. In Anſchluß an die Ausſprache über die Olympia⸗Vor⸗ bereitungen hat die DSV. die Gelegenheit benutzt, um den Aktiven genauen Einblick in die durch die Reiſe Dr. Peltzers entſtandene Korreſpondenz zu geben und die Hal⸗ tung der DSB. eingehend zu betrachten. Als Sprecher der Aktiven brachte Houben zum Ausdruck, daß die Aktiven eine andere Stellungnahme der DSB. nicht erwartet hätten. Für die geleiſteten Vorarbeiten für Amſterdam fand Houben Worte des Dankes und gab die Zuſicherung auf Einſetzen aller Kräfte für die Olympiſchen Kämpfe. eee e Nur 2 weitere Yards zurück folgte Comman auf dem dritten Platz vor Ray Dodge, der hier nur Vierter werden konnte. Peltzers Niederlage iſt alſo weniger einem Verſagen ſeines Könnens oder einer tatſächlichen Ueberlegenheit ſeines Gegners, ſondern vielmehr der Taktik ſeiner zahlreichen, gemeinſam gegen ihn laufenden amerikaniſchen Gegner zuzuſchreiben. ö Dr. Pelzer über ſeine Pläne Die„Kölniſche Zeitung“ veröffentlicht folgende Meldung über ein Telephongeſpräch, das ſte auf direkter Leitung am Samstag nachmittag mit Dr. Peltzer in Chikago hatte: 5 Die Berliner Vertretung der„Kölniſchen Illuſtrierten Zeitung“ wurde am Samstag nachmittag von Chikago telepho⸗ niſch angerufen: ö Am Apparat Dr. Otto Peltzer! Trotz der vor wenigen Stunden beim Illinois Athletic Club erlittenen Niederlage in allerbeſter Laune.„Niederlagen ſind da.“ meint er. um daraus zu lernen.“ Ueber den Verlauf des Rennens äußerte ſich Dr. Peltzer, der erſte Transozean⸗Sportbericht⸗ erſtatter, in dem außergewöhnlich klarverſtändlichen Drei⸗ minutengeſpräch u. a. folgendermaßen: Bei dem drahtlich ſchon geſchilderten Rennen habe er ſich g zunächſt abwartend verhalten. Auf der ſehr weichen Bahn ſci ſeine ganze Aufmerkſamkeit zunächſt auf Dodge gerichtet ge⸗ weſen, den er als ſeinen Hauptgegner betrachtete. Dieſen habe er auch bereits ſicher geſchlagen. als er im letzten Augen⸗ blicküberraſcht wurde von Ray Conger. Ihn ein⸗ zuholen ſei ihm auf der weichen Aſchbahn mit ſehr ſcharfen Kurven, die einen ſchnellen Spurt nicht geſtatteten, nicht mehr gelungen. ö 0 Peltzer wird nun Hallenmeiſterſchaften zunächſt auf harter Holzbahn laufen. Er iſt überzeugt, daß es ihm dort bedeutend leichter gelingen wird, ſeine beſonderen Fähigkeiten zu zeigen. Aller⸗ dings hält es der Weltrekordmann für nötig, daß er vorher auf Freibahnen im Weſten ſtartet, in Kalifornien nämlich, wo die 5 Jahreszeit Rennen unter freiem Himmel zuläßt. Mit dem Amateurparagraphen glaubt Peltzer dabei nicht in Konflikt zu kommen, da er zu Gaſt bei Verwandten keine Speſenforderun⸗ gen geltend zu machen brauche. „Im übrigen,“ ſchließt Dr. Peltzer,„hat es jſa auch Nur mi nicht geſchadet. in den Hallen einmal geſchlagen worden zu ſein. Ich bin nach Amerika gereiſt, um zu lernen.“ 5 Wannſehenwiruns in Deutſchland wieder? Im Avril ſpäteſtens Anfang Mai.. Auf Wiederſehen, meine Herren und auten Abend! Guten Morgen, Herr Doktor! 2955 4 Das Geſpräch durch den Aether über die 7000 Kilometer binwea war beendet. Hiallenſportfeſt in Stettin Beſte deutſche Klaſſe am Start Das von zahlreichen bekannten Leichtathleten aus dem Reich beſuchte Hallenſportfeſt nahm einen recht intereſſanten Verlauf. Im 1500 Meter⸗Lauf zog ſich Böcher⸗Berlin 100 Meter vor dem Ziel eine Sehnenzerrung zu, die ihn zur Aufgabe zwang. So kam der Hamburger Boltze zu einem leichten Sieg über Schoemann⸗Breslau. Der Sprintermeiſter Körnig⸗Charlottenburg gewann die 100 Meter in der guten Zeit von 10,9. Im Hürdenlauf war natürlich Meiſter Troß⸗ bach nicht zu ſchlagen. f 1 5 „ N re buiſſeeee.. 1 N 100 Meter Einladung: 1. Körnig⸗Charlottenburg 10,0; 2. Malitz⸗ Berlin 11; 3. Hubbrich⸗Berlin 11,6.— 100 Meter offen: 1. Schultze⸗ Stettin 11,7.— 110 Meter Hürden: 1. Troßbach⸗Berlin 15,6; 2. Lang⸗ hals⸗Berlin, 10 Meter zurück.— 1500 Meter Einladung: 1. Boltze⸗ Hamburg 4103; 2. Schoemann⸗Breslau 404,6.— 1500 Meter offen: 1. Boeſſelt⸗Breslau 412,1.— 3000 Meter Mannſchaftslaufen: 1. Teu⸗ tonta⸗Berlin 9218,7; 2. S. C. Charlottenburg:19,88.— zmal 100 Mtr.: 1. Teutonia⸗Berlin.08; 2. Germania⸗Stolp.— Olympiſche Staffel: 1. Teutonia⸗Berlin:44; 2. Bar⸗Kochba⸗Berlin.— Große Hallen⸗ ſtaffel: 1. S. C. Charlottenburg 18:52,5; 2. S. C. Stettin. 100 Meter Damen: 1. Lieberg⸗Stettin 13,8.— 800 Mtr.: 1. Wolff⸗ Berlin:43.— Amal 100 Meter Damen: 1. S. C. Stettin. Bozen„„ Boxkämpfe in Berlin Domsörgen bleibt Meiſter— Breitenſträter schlägt Bufft 55 nach Punkten* In überaus ſtarker Zahl war am Freitag abend die Ber⸗ liner Boxſportgemeinde dem Rufe nach dem Sportpalaſt ge⸗ folgt, um den Kampf um die Mittelgewichtsmeiſterſchaft von Deutſchland, zwiſchen dem Titelhalter Hein Domgörgen und ſeinem Herausforderer Herſe, ſowie das Treffen des einſtigen deutſchen Boxheros Hans Breitenſträter gegen den Italiener Buff i, der vor einiger Zeit den ſtarken Röſe⸗ mann überlegen ſchlug, zu erleben. Haus Breitenſträter war dem Italiener Luigi Buffi an Größe überlegen, an Gewicht! 7 in Newypr k bet den größen ſich geriſſen und weiß durch ein 4. Tor den dagegen um ſechs Pfund leichter. Unter der Aſſiſtenz von Samſon⸗Körner kämpfte der leichtfüßige Breitenſträter in ſeiner bekannten offenen Manier, dagegen hielt der Italiener ſtändig die linke Hand hoch vor das Kinn, deckte dabei aber auch die Magenpartie gut. Beide waren zunächſt ſehr vor⸗ ſichtig, vermieden jeden größeren Schlagwechſel und tauſchten nur wenige Schläge aus. Breitenſträter brachte aber ſeinen Rechten einigemale ſehr gut an und hatte auch den Erfolg, daß ſich das linke Auge Buffis bald ſchloß. Dem Italiener ging dann im weiteren Verlauf des Kampfes die Luft mehr und mehr aus, Ende der achten Runde mußte er auf einen Kinn⸗ haken Breitenſträters ſogar bis„ſieben“ zu Boden. Nach Ab⸗ lauf der zehn Runden erhielt Breitenſträter einen vom Publi⸗ kum ſehr beifällig aufgenommenen Punktſieg zugeſprochen, den er auch glatt verdient hatte.— Ein nicht geringes Handi⸗ cap war der Ex⸗Europameiſter im Halbſchwergewichtsboxen der Amateure, Müller⸗Köln eingegangen, der 22 Pfund leichter war, als ſein Gegner, der Berliner Stief. Trotzdem erkämpfte ſich Müller über ſechs Runden einen glatten Punkt⸗ ſieg. Mit dem gleichen Ergebnis ſiegte der Berliner Hart⸗ kop über den Belgier Saß.— Unter großer Spannung des Hauſes begann dann der Meiſterſchaftskampf um die Krone des Mittelgewicht. Domgörgen und Herſe waren ſich körperlich gleichwertig, techniſch und taktiſch aber hatte der Meiſter ein beachtliches Plus. Trotz der harten Be⸗ dingungen— Vier⸗Unzenhandſchuhe und harte Bandagen— ereignete ſich bis zur 13 Runde kein Niederſchlag. Dann aber kam noch ein dramatiſches Ende. In der 14. Runde traf ein linker Haken Herſens Domgörgen genau auf die Kinnſpitze. Der Kölner taumelte zurück, fiel zu Boden, erhob ſich aber ſo⸗ fort wieder. Herſe drängte ſtürmiſch nach, die Entſcheidung ſuchend, jedoch Domgörgen war ſchnell wieder erholt. In der 15. und letzten Runde griff dann der Kölner ſchwer an. Herſe taumelte nur durch den Ring, nachdem er einen ſchweren Kinnhaken eingefangen hatte, er kam nur noch mit Mühe über die Diſtanz. Das Ergebnis war ein ſicherer Punktſieg Domgörgens, der ſchon bei der 13. Runde feſtgeſtanden hatte, Minterſport„ 50 Km. Dauerlauf des Skiklubs Schwarzwald f Von dem Gau Freiburg wurde am Sonntag im Gebiete des Feldberges ein 50 Km.⸗Dauerlauf zum Austrage gebracht. Die Kälte betrug 6 Grad, die Schneeverhältniſſe waren recht günſtig. Hinderlich wirkte aber ein ſtarker Schneeſturm, der auf halber Strecke einſetzte. Von den 12 Läufern, die am Feboͤbergerhof ſtarteten, erreichten nur 7 das Ziel. Die reſt⸗ lichen fünf gaben auf. Wintermantel⸗Freiburg bewältigte die 50 Km. lange Strecke in:48,13 als erſter und erhielt den Ehrenpreis des Skiklubs Schwarzwald. N Ergebnis: i 5 8 1. Wintermantel, ASc. Freiburg,:48.13. 2. Ruch⸗ Menzenſchwand:00.32. 3. Steiert⸗Bärental:04.24. 4. Fal⸗ lert⸗St. Georgen:12.11. 5. Winterhalter⸗Freiburg(Titel⸗ verteidiger):18.26. f 3 Tennis, 5. Süddeutſche Hallentennis⸗Meiſterſchaften. 1 Die Spiele am Sonntag e Die Spiele um die ſüddeutſche Hallentennismeiſterſchaft in der Münchener Tennishalle konnten bei gutem Beſuch am Samstag weiter gefördert werden. Bemerkenswert iſt das Ausſcheiden einer Reihe von Ausländern, wie Menzel und Frl. Amende. Die Ergehniſſe:. Dr. Buß— Menzel Soyka:7,:5, i Stapenhorſt— Simon Heitmann 63,:4.— Mixed: Dyrenfurth— Heitmann— Frl. Meullock—Grace 611, Frl. Hammer Becker— Frl. Fuchs Ritter:4,:4. Nachtrag Vorderpfalzkre is Oppan— Sp. Vgg. Mundenheim:1 Herxheim— Landau:1 7 Union Ludwigshafen— Oggersheim:2 Schifferſtadt— 1904 Ludwigshafen:1 abg. .Die Meiſterſchaft iſt entſchieden! Die Spielvereinigung Mundenheim hat ſich als die weitaus beſtändigſte Mannſchaft bereits ohne die letzten vier Spiele, verdient den Titel er⸗ rungen, da kein Verein mehr die Punktzahl der Munden⸗ heimer erreichen kaun. Ungeſchlagen hat ſich der neue Meiſter den Titel geholt und unter 20 Spielen nur drei Unentſch a den, eine ausgezeichnete Leiſtung, die Anerkennung verdient. — Herzlichen Glückwunſch dem neuen Meiſter. 988 Der Kampf in Oppau brachte ein hartes Ringen. M denheim lag bis zum Wechſel mit einem Tor in Führung, iſt auch eine halbe Stunde leicht überlegen, bis dann Oppau gi aufkommt und auch nach der Pauſe durch einen allerding haltbaren Strafſtoß ausgleicht. Ein 2. Tor für Mundenh wird wegen Handſpiels eines Gegners zum Elfmeter(J) verſchoſſen wird. Ein weiteres Tor aus einem Strafſtoß wegen abſeits nicht gegeben. Der eine Punkk genügt bereits zur Meiſterſchaft.— In Schifferſtadt wurde nur ein halbe Stunde geſpielt, dann erklärte der Unparteiiſche den Boden für nicht mehr beſpielbar. 1904 Ludwigshafen lag bis dahin mit einem nach einer Viertelſtunde erzielten Tor in Führung.— Herxheim hatte ſeinen guten Tag und ſchlug Landau hoch mit 511, wodurch die Ausſichten der Südpfälze auf ein Entrinnen vom Abſtieg weiter geſunken ſind. Di beſſere Geſamtleiſtung erbrachte beim Wechſel bereits eine? Führung. Ein Elfmeter bringt Landau nach der Pauſe de Ehrentreffer, doch beſiegeln drei weitere Tore die Niederlo der Gäſte.— Union Ludwigshafen macht gewaltige Anſtre gungen, um doch noch dem Abſtieg zu entrinnen. Der:2⸗Si⸗ über Ogersheim iſt ſehr beachtlich. Beim Wechſel führt Unio mit:0, erhöht nach der Pauſe auf:0, doch Oggers gleicht aus. Sofort hat Union aber wieder die Führun Skeg zu ſiche Oggersheim vergibt dazu noch einen Elfmeter. f 5 Doerr 1 Vereine 5 Pyplele Punkte Mundenheim 20 87 38 Frankenthal 0 20 528212 1904 Ludwigshafen 20 2614 Oppau g 5 20 23:17 Rheingönheim 19 21:17 Herxheim 21 21:21 Oggersheim 19 19:19 Frieſenheim i 20 19:21 8 Neuhofen 20 16:24 Revidia Ludwigshafen 3 16-24 Landau 18 19:29 Union Ludwigshafen 20 18227 Schifferſtadt ö 19 682 8. Seite. Nr. 78 Neue Maunheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 18. Februar 1928 Gerichtszeitung Raffinierter Zollſchmuggel f Mit welcher Raffineſſe heute vorgegangen wird, um die . zu hintergehen, ging aus einer Gerichtsver⸗ audlung hervor, in der ſich ein Düſſelborfer Kaufmann, der lich wegen ſeiner umfangreichen Spritgeſchäfte wiederholt ver⸗ Hächtig machte, dort zu verantworten hatte. Zwei aus Em⸗ merich kommende Fäſſer, die als Rum deklariert waren, lagerten mehrere Monate in Mannheim bei einer Spedi⸗ tionsfixma für Rechnung des genannten Kaufmanns. Bei einer Nachprüfung ſtellte ſich heraus, daß die Fäſſer nur Waſſer mit etwas Arak enthielten. Der Düſſeldorfer Kaufmann ließ die Fäſſer, die angeblich in Holland falſch deklariert waren, abholen und ſchaffte ſie nach Bingen, wo mittlerweile zwei andere, äußerlich den beiden Waſſerfäſſern täuſchend ähnliche Fäſſer angekommen waren, die aber wirklich Ru m enthielten. Die zwei Faß Rum wurden unter Zollverſchluß gebracht, die Waſſerfäſſer, die nunmehr Fruchtſaft enthalten follten, natür⸗ lich nicht. Durch ein geſchicktes Manöver wurden die Fäſſer in Köln verwechſelt und die Waſſer enthaltenden Fäſſer gingen nach Holland, Da der Schmuggel mit mehreren anderen nicht erſchienenen Perſonen ausgeführt wurde, lag Bandenſchmuggel vor, und ſo kam bas Gericht zur Verurteilung des angeklagten Kaufmanns zu einer Geloͤſtrafe von 84 812 Mark, ſowie zwei Monaten Gefängnis. Franzöſiſches Kriegsgericht für die Pfalz in Landau Die 22 Jahre alte Dienſtmagd Joſefine Hartmann aus Scheibenhardt hatte ſich vor dem franzöſiſchen Kriegsgericht zu verantworten, weil ſie unbefugter Weiſe von ihrem franzöſiſchen Liebhaber eine Eiſenbahnfahrkarte für ee a annahm und dieſe zu einer Reiſe von Ludwigshafen nach Homburg(Saar) benutzte. Nachdem ſich die Angeklagte dem kontrollierenden Schaffner auf deſſen Verlangen nicht als Mitglied der Beſatzung ausweiſen konnte, erſtattete die deutſche Bahn verwaltung bei der franzö⸗ ſiſchen Behörde Anzeige, die den Fall aufgriff und die Hart⸗ ann ſamt ihrem Liebhaber, ein Angeſtellter beim Coppera⸗ ive in Ludwigshafen, vor das Kriegsgericht ſtellte. Der Staatsanwalt beantragte für die Angeklagte eine Geldſtrafe von 30.— Mk. und für den Angeklagten Deprez 50.— Mk. eldſtrafe. Das Gericht verurteilte die Hartmann wegen ißbrauch einer Militärfahrkarte zu.— Mk. und Deprez wegen Verleitung zu.— Mk. Geldſtrafe. Ein Karuſſellmodell am Gerichtstiſch Ein intereſſanter Prozeß, bei dem ein Karuſſellmodell eine Rolle ſpielte, hat ſich vor dem Amtsgericht Landau ab⸗ geſpielt. Der Karuſſellbeſitzer Ferdinand Sauer aus Speyer war wegen fahrläſſiger Körperverletzung angeklagt. Er hatte bei ſeinem Karuſſell Kinder zum Drehen des Karuſſells be⸗ nützt, dabei brach ein Kind ein Bein. Der Kommandant der Gendarmerieſtation Eſſingen hatte ein ſchönes Modell des Karuſſells angefertigt, das zur Klärung des Falles beitrug. Nach dem gutachtlichen Aeußern des Sachverſtändigen, war die Konſtruktion nicht vorſchriftsmäßig, das Kind geriet zwiſchen zwei Streben und brach das Bein. Der Angeklagte wurde wegen eines Vergehens der fahrläſſigen Körperverletzung zu einer Gefängnisſtrafe von einem Monat und den Koſten verurteilt, Die Strafe wird ihm bedingt erlaſſen, ſofern er bis Ende Auguſt 1928 120 Mark vorbehaltlich weiterer Ver⸗ bindlichkeiten an den Vater des Kindes gezahlt hat. Der Mord von Walpertskirchen— Urteil: Todesſtrafe Das Schwurgericht des Landgerichts München Il hatte ſich am Freitag und Samstag mit einem Mordprozeß zu beſchäftigen. Angeklagt war der 23jährige Dienſtknecht Johann Bimmelslehner von Oerreichet unter der Anſchuldigung, ſeine frühere Geltebte, die 29fährige Marie Detter von Oerreichet, vom Walde von Walpertskirchen ermordet zu haben. Der Mord datiert von Oſtern 1926. Bimmelslehner hatte damals zwei Dienſtmädchen von Walpertskirchen erzählt, er erwarte ſeine Braut. Tatſächlich traf auch deren Reiſekorb und ein Fahrrad ein, das Mädchen ſelbſt aber wurde nie geſehen. Jäger fanden dann im Oktober 1927 bei der Faſanenjagd ein weib⸗ liches Skelett. Die polizeilichen und gerichtlichen Ermittlungen führten ſchließlich zur Verhaftung des Knechtes, der eingeſtand, ſeine Geliebte im Walde von Walpertskirchen durch Meſſer⸗ ſtichſe getötet zu haben. Die Tat ſei aber im Streit geſchehen: vorſätzlich und mit Ueberlegung ſei ſte nicht ausgeführt wor⸗ den. Die Anklage legte Bimmelslehner jedoch Mord zur Laſt. Dementſprechend beantragte Staatsanwalt Dr. Beutner an heutigen zweiten Verhandlungstag wegen Verbrechens des Mordes die Todesſtrafe. Das Urteil des Schwurgerichts lau⸗ tete auf Todesſtrafe wegen Verbrechens des vorſätzlichen und mit Ueberlegung begangenen Mordes. * Unglückliche Che. Das Schwurgericht Darmſtadt ver⸗ handelte gegen den Mauxer Heinrich Haus 4 aus Groß⸗ zimmern, der in Rüſſelsheim auf ſeine bei ihrem Schwager lebende Ehefrau, mit der er in unglücklicher Ehe lebt, ge⸗ ſchoſſen hatte. Das Gericht erkannte wegen Körßper⸗ verletzung auf 9 Monate Gefängnis. Eine Pfändung um einen Pfennig Vor der Strafkammer Trier wurde dieſer Tage ein eigenartiger Fall verhandelt. Dle Beſitzerin eines Anweſens im Kreiſe Prüm(Eifel) war im Fahre 1921 wegen Steuerver⸗ gehens zu 5000 Mark Gelbdſtrafe verurteilt worden. Nach ihrem Tode verweigerten die Kinder die Zahlung. worauf das Finanzamt Prüm irrtümlicherweiſe die 5000 Mark in 350 Gold⸗ mark umrechnete und von einem Gerichtsvollzieher zur Be. gleichung der Schuld den einzigen Zugochſen der Kinder pfän⸗ den ließ, wobei die Kinder erheblichen Widerſtand leiſteten und den Beamten bedrohten und beleidigten. Der eine Bruber er⸗ hielt dafür vom Trierer Schöffengericht zwei Monate, der andere einen Monat Gefängnis und beide je 100 Mark Gelb⸗ ſtrafe. Gegen die Schweſter konnte infolge ſchwerer Erkran⸗ kung, die durch den Vorfall veranlaßt war, nicht verhandelt werden. Die Strafkammer Trier änderte in der Berufungs⸗ verhandlung das Urteil in Geldſtrafen um. Das Reichsgericht hob das Urteil auf und verwies die Angelegenheit zur erneu⸗ ten Verhandlung an die Strafkammer. Die Berufungskam⸗ mer ſchloß ſich der Reichsgerichtsentſcheidung an, ließ aber trotzdem die Geldſtrafen wegen Widerſtands und Beleidigung beſtehen. Das Urteil hat in der geſamten Oeffentlichkeit große Erregung hervorgerufen, denn nach Sachverſtändigenurteil betrug der Wert der 5000 Paviermark noch nicht einmal einen Goldpfennig und war infolgédeſſen niederzuſchlagen. Amtsgericht Müllheim. Das Amtsgericht Müllheim verurteilte einen ſchon mehrfach vorbeſtraften ledigen Schriftſteller aus Dresden wegen Fahrraddtebſtahls, Ueberſchreiten der Reichsgrenze bei Neuenburg ohne Paß und wegen unerlaubten Waffentragens zu 10 Monaten und eine Woche Gefängnis. Handelsnachrichten * Wieder 10. v. H. Dividende der Bad. Bank Mannheim. Der A. R. beſchloß, der auf 5. März anberaumten o. G. B. die Ausſchüttung von wieder 10 v. H. Dividende in Vor⸗ ſchlag zu bringen. * Ueberzeichnung der Reichsbahn⸗Vorzugsaktien. Nach den vorläufigen Zahlen der Zeichnungseingänge auf die Zertifikate der V. A. der Deutſchen Reichsbahngefellſchaft iſt ſchon jetzt eine erhebliche Ueberzeichn ung, zumeiſt in Sperrſtücken, erſichtlich. Eine vorzeitige Schließung der F wird trotzdem nicht ſtattfinden. Zur Befriedigung der ernſthaften Zeichner wird wohl auf die Option zurückge⸗ griffen werden müſſen und die Zuteilung auf die freien Stücke dürfte ziemlich gering werden. Wissen Sie schon, daß jede Hausfrau das Spezial-Ge- schäft für gute Ware bevor- zugt, besonders die bekannte Stoff Etage Billige Ange bote Mir bringen diese Woche sämtliche noch vor- handenen Waren der Winter- Saison insbesondere Mäntel Kleider 165 far das Frühjahr und für Konfirmation u. Kommunion lig- Verkauf in den Fenstern mussen Sie sehen/ Spotthi Unsere Preise in allen W dae 8A e Ffülfhahts Mantelstoff reine Wolle, 140 em breit, das moderne Penamagewede We Woll-Cröp doppelbreit, in schwarz... Mtr. ede Nginwoll. Kasha 2⁵ mod. Farben. Mtr. „65„„„„„Mtr. Fortsetzung unseres billigen Seiden-Verkaufs MSO N. D 1, 1 Verkauf nur 1 Treppe hoch D 1, 1 Int. Jeröftanthchungen der Stadt Mannheim Berſteigerung. In unſerem Verſteigerungslokal— C 8. 1. 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Juni 1922 erfolgt und die betreffenden Urkunden uns zurück⸗ 3 ſind, gegen Nachweis der Empfangs⸗ erechtigung. 191 Mannheim, den 9. Februar 1928. Der Treuhänder W. Locher t, Direktor a. D. Außerdem finden Sie ſieuie schon Neue Frühjahrs- Mantel und-Kleider f 85 . K des Rentamtsbezirks Gondelsheim(Amt 88.58 III., 35.760 IV., 30.84 V. Klaſſe; Eichen mit fm..80., 27.98 II., 54.84 III., .41 III., 28 IV., 26.21.,.47 VI. KI.; Fichten mit ſm.19, III.,.68 IV.,.78., Ahorn mit fm..12 IV.,.10.,.45 VI. .81 V. Klaſſe; Angebote nach Sortimenten und Klaſſen ſind dingungen und Auszüge erhältlich ſind, ein⸗ Karlsruhe, den 11. Februar 1928. 1974 Abt. Kindergarten M 6. 3 von—6 Jahren nimmt entgegen vom 13. bis Stammholz-Verkauf. Bretten) werden freihändig verkauft: 1 Weißbuchen mit fm..19 III., 46.48 IV., 37.55.,.97 VI. Klaſſe: Forlen⸗Stüämme mit fm..40.,.52 II., .51 VI. Klaſſe: Klaſſe; Buchen⸗Schwellen mit fm..70 III.,.86 bis ſpäteſtens 21. Februar 1928 an die unter⸗ zureichen. 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Alfred Landory Ausikalische Leitung: Rich. Lert.— Chöre: Werner Goößgling.— Bühnenbilder Dr Eduard 9. Seite. Nr. 738 Neue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabef lanos billigst bei 5 Schwab& Co. Ltekenheimerstr.] 8. l. Et. Vir dach 5 Net ſchläft gut. Ueberzeug. Sie ſich ſelbſt ü. Qual. u. Preiſe 4 Rente Montag Rußland' S größter Schauspiele Lölfler.— Tänze: Aennie Häns,— Techn. meiner 00 Kerwaren e— Einrichtung: Walther Unruh. aus eigen. Werkſtätte: N Anlang 19.30 0 Ende 22.18 Uhr. Woll⸗, Kapok⸗, Roßh.⸗ N 2 HN O S 1 LI 1 III e r O n e n Matratz., Chaiſelong. f Gral Peter Homonay 3 de Vries 0. 85— 5 Chaiſe⸗ Conte Carnero Frita Bariling longne ſow. komplette* Sandor Barinkay 0 Hellmuth Neugebauer Kalman Zsupan 1 bill. Alfred Landorz Betten zu ſtaun. Preiſen. Auf Wunſch Arsena, seine Tochter Guss Heiken Zahlungserleichter. Mirabella, Erzieherin im 1 0 Elise de Lank J. Steindaik. Pi. 4 Ottokar int Sohn Tneo Herrmann 889 Cripra, Zigeunerin Margatete Klose Saffi. 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